**w. w^^:-' i^^, ..^m* A » D". JOn. CBBJST. noSSLER'S HANDBUCH DER GEWÄCHSKÜNDE, ENTHALTEND EINE FLORA VON DEUTSCHLAND MIT HINZUFÜGUNG DER WICHTIGSTEN AUSLÄNDISCHEN CÜLTUR - PFLANZEN. DRITTE AUFLAGE, GÄNZLICH UMGEARBEITET UND DURCH DIE NEUESTEN ENTDECKUNGEN VERMEHRT H. G. LUDWIG REICHENBACH, ICOU. SACHS. HOFRATHE, DOCT. DER PHItOS. MED. UND CHIRURG,, PROF. DER NATURGESCHICHTE UND DIRECT. DBS BOTAN. GARTENS AN DER KÖN. MEDICIN. CHIRURG. ACADEMIE. ERSTEM INSPECTOR DES KONIGL. SACHS. ZOOLOG. UND MINERAI-. MUSEUMS IN DRESDEN, MEHRERER GELEHRTEN GESELLSCHAFTEN MITGLIEDB UND EHRENMITGLIEDS. ZWEITER BAND. A L T O N A, BEI JOHANN FRIEDRICH HAMMERICil. 18 3 4. CLASSIS XL GENERA. DODECANDPJA, stamina 12 - 20. MONOGYNIA, Stylus unicus. 463. Asarum T. L. Cal. 3 — 4-ficlus, coriaceus, intus coloratus, germini insidens. Cor. nulla. Antherae la- terales. Caps, infera, 6-locularIs, coriacea. — Farn. Ari- stolocliieae. ^ 464. Halesia. L. Cal. quadridentatus , supenis. Cor, quadrifida, campanulata. Nux quadrialata, tetrasperma. {Stam. 12 — 16.) — Farn. Styraceae. -X- 465. Canella Brw. Cal. trilobiis. Pet. 5. Antherae 16, adnatae neclario iirceolato. Bacca supera, unilocularis , 2 — 4-sperma. — Farn. Meliaceae. 466. Peganum L. Cal. 5-sepaliis, iuferus. Cor. 5-petala. Caps. 3-locularis, 3-valvis, polysperma. — Farn. Rutaceae. 467. Portulaca T. L. Cal. disepaliis, persisteus. Cor. 5-fida. Caps, unilocularis, circumscissa. Semina sli- pitata. {Stamina^ — Ib. Stigm. b.)— Farn. Portulacaceae. 468. Lythrum L. Cal. cylindricus, slriatus, 12-, (6-, 8-, 10-)dentatus, inferus, persistens. Petala 6, ca- lyci iuserta. Caps, bilocularis, polysperma. {Stamina 2, 8; 9, 10, 12.) — Farn. Salicarieae. DIGYNIA, styli 2. S 469. Agrimonia L. Cal. 5-deutatus, allero ob- ^Mössler'sIUb. d. Gewächsk. SieAuß. IL 1. 51 802 CLASSIS XI. GENERA. vallaius. Pet. 5 et Slam. 10 — 12 calycl Inserla. Sem. 2, calyce vestita, — Farn. Rosaceae. TRIGYNIA, styli 3. 470. Reseda T. L. Cal. 4 — 6-partitus. Fet. (^ — 6, multiflcla. Ncct. rotundata , pelalis connexa. Caps. apice hians, imilocularis, siipera. {Slamina 11 — 15. Slyli 3 — 5 aut subnulli.) — Farn. Cruciferae: Resedeae. >>Jj(- 2076. A. Macqui Heuit. folüs ovatls serratls, floribus raceraosis. L'Herit. slirp. 1. t. 16. Lamakk. ill. t. 399. Chilis che A. t;. 4 — 5. Sie ist bei uns ein ästiger, 8 — 10 Fuss hoher Strauch. Die immergrünen Blätter sind gestielt, stehen einander gegenüber, dabei glänzend, 3 nervig und geädert. Die weissen Blüthea bilden 2- , 4-blüthige Trauben , die winkelständig sind. la Chili. Sie bringt bei uns keine reifen Früchte, desv\egen vermehrt man gie durch Ableger und Stecklinge. Wenn sie einen beschützten Stand- ort hat, verträgt sie unsern Himmelsstrich sehr gut. Ausserdem setzt man sie ins kalte Gewächshaus. Man erhält die jungen Stämme unter dem Namen: Tophea luclda, aus Holland. Euphorbia, TVolfsmilch *). 2077. Eu. officiuarum L. frulicosa , aculeata, nuda, niullangularis : aculeis gemiualis. Blacicw. 340. Plenk. 365. Düsseid. off. Pilz. Vlll. 15. *) Ueber den Bau der Gattung Euphorbia sprach schon A. L. JüssiEü (gen. pl. ed. Ust. 424.) Ansichten aus , welche von denen Lin- we's verschieden sind, und welchen man neuerlich, nachdem sie von an- dern Schriftstellern in Anregung gebracht worden, Aufmerksamkeit wid- met. Die sog. Blüthe scheint nämlich ein zusammengesetzter B 1 ü t h e n - stand zu sein, der sog. Kelch eine Hülle, dessen sogenannte Blüthen- blätter oder Anhängsel, nur Drüsen, die eingelenkten Staubfäden beson- dere Blüthcn mit Stielchen, die Schuppen dazwischen Bracteen, und das articulirte Pistill eine weibliche Blüthe mit ihrem Stielchen. Die An- sicht hat viel für sich, und gewinnt um so mehr Wahrscheinlichkeit, wenn man die merkwürdige, von Endlicher treffüch beschriebene und abgebildete Gattung Taxantliera aus Neuholland betrachtet, wo die dort nur angedeuteten Blütheu hier mit ihrer Hülle vollendet sind. — Mau pflegt auch jetzt die Gattung Euphorbia in die Monoecia zu stellen , da man ihre Blvithe für aus mehteren männlichen und einer weiblichen zusam- mengesetzt ansieht. — Eine andere Verthellung der einheimischen Ar- ten lindet sich in der trefflichen Schrift: Enumcnüio Eupliorbiarum , qiiae in Germania et Pannonia gignuntur, auct. Joanne Roepkr M. D. Göttingen 1824. Die Eintheilung ist folgende: Euphorbia. ORDO III. 811 Harzbringende W. 1). 6. 7. Der aufrechte Stamm ist ge- wöhnlich einfach; er ist 4 Fuss hoch und hat 12' — 18 Kanten. Die gelblicligrünen Biüthen sind fast ungestielt und stehen gegen die Spitze hin. In Aethiopien , im wärmern Afrika. a.' Caule dichotomo i florihus sparsis*). 2078. Eu. canescens L. parvula, dichjtoma, foliis I. stipulatae , involucri glandulis processibus membranaceis suifultis, seminibus caruncula ariliari destituta. 1, E. Chamaesyce L. 2. E. Peplis L. II. exstipulatae, processibus membranaceis nullis sub involucri glandulis, seminibus caruncula ariliari instructis. A. Glandulae involucri cotyledonesque embryonis suborbiculatae. a. semina retkulato - exsculpta. 3.' E. helioscopia. L. b. semina laevia aut punetis elevatis tuberculata. 4. E. pläiyphylla. L. 9. E. epitJnjmoides L. 5. E. coradioides L. 10. E. hiberna L. 6. E. duhis Jacq. 11. E. palustris L. 7. E. verrucosa Aüct. 12. E. pilosa L. 8. E. spinosa L. B. Glandulae involucri trianguläres, lunatae, lunato - bicornes ; cotyle- dones lineares. a. folia ramorum florigerorum libera. a. folia caulina sparsa. 13. E. lucida W. K. 20. E. nicaeensis All. 14. E. salicifoUa Host. 21. E. Par alias L. , 15. E. Esula L. 22. E. segetalis L. 16. E. virgata W. K. 23. E. exigua L. 17. E. Cyparissias L. 24. E. falcata L. 18. E. Gerardiana JcQ. 25. E. Peplus L. 19. E. saxatilis Jcq. ß. folia oppositOi dccussata. 26. E. Lathyris L. b. folia ramorum florigerorum connata, 27. E. amygdaloides h. 28. E. Characias L. *) Eine neue Bearbeitung der Euphorbien Deutschlands und der um- liegenden Länder gab ich in meiner Flora germanica p. 755 — 763. 812 CLASSIS XI. Eupliorbla. subrotuudis crenulalis pllosis incanis, caulibus prostiatis flo- ribus solilarils axillaribus. Jacq. coli. 5. t. 2. f. 3. Graue W. O- 7. 8. Die ganze Pflanze ist mit weissen, aufrechten Haaren bekleidet, wodurch sie sich vorzüglich von der folgenden unter- scheidet. Die Blätter sind halb herzförmig, einige nur an Einer, an- dere an beiden Seiten mehr oder weniger gekerbt; wenige ausgerandet. Die gestielten Blüthen haben 4 weisse, gekorbte Kronblätter, die an der Basis mit einer rothen Quedinie bezeichnet sind. Die Staubfäden sind aus 2 Gliedern zusammengesetzt, wovon das obere Glied mit der Zeit abfällt ; diess ist auch der Fall bei den folgenden Arten. Die Kap- sel ist 3-kantig. An Wegen , in Weinbergen , Gärten ; Litorale. 2079. Eu. Chamaesyce L. dicboloraa, foliis sub- rotuudis crenulatis glabris , caulibus prostratis , floribus so- litarüs axillaribus. Monis s. iO. t, 2. f. 19. Fl. gi-aec. t. 461. Niedrige W. ©. 7. 8. Die röthlichen, fadenförmigen Stengel wer- den 4 — 7 Zoll lang. Die entgegengesetzten Blätter sind ausgerandet, und die vordere Basis ist schmäler. Die ungestielten Blüthen stehen in den Theilungen des Stengels. Der Kelch ist roth und die weissen Kron- blätter sind gekerbt. Die gekerbten Blätter, die glatten Kapseln und die kugelrund-dreikantigen, etwas runzeligen, aschfarbigen Saamen hat sie mit der vorgehenden gemein. Südeuropa. 2080. Eu. Peplis L. foliis sublntegerrimis semicor- datls , floribus solitariis axillaril)us , caulibus prostratis , Ca- psula laevi. MoRis. S. 10. f. 18. t. 2. Tlthymalus Pe~ plis Scop. Meerstrands - W. O- 7.8. Die sehr lange Wurzel treibt ausge- breitete, abwechselnd ästige Stengel, die 4-kantig, kahl und röthlich sind. Die gestielten, entgegengesetzten Blätter sind stumpf, kahl, röth- lich-graugrün , einnervig und zuweilen an Spitze und Basis gezähnelt. Die kleinen Nebenblätter stehen über dem Blattstiel und sind vielfach eingeschnitten-borstig. Die einblüthigen Stiele tragen kleine gelbliche Blüthen. Die Kelchabschnitte sind purpurfarbig mit einem weisslichen, etwas gekerbten Rande. Der Kronblätter sind 4. Die herabgebogene Kapsel enthält kugelrund-kegelförmige, glatte, rothbraune Saamen mit einer graugrünen Oberhaut; sie sind 4-mal grösser als die der vorher- gehenden. Am Meergestade; Krain, Litorale. Euphorbia. _ ORDO DI. 813 b. XJmhella trißda. 2081. Eu. Peplus L. umbella trifida dichotoma, in- volucellis ovaliSj foliis obovalis petiolalls Integerrunis. Curt. Lond. 1. t. 35. Fl. D. 1100. Gaertn. 2. t. 107. f. 2. Garten - W. Q. 7 — 9. Diese hellgrüne, kahle Pflanze hat aufrechte, runde Stengel und wkd wohl fusshoch. Die Blätter sind abwechselnd. Die eirunden Hüllen und Hüllchen sind auch ganzrandig und an der Ba- sis ungleich. Die kleinen, ungestielten Blüthen enthalten 4 gelbgrüne Kronblätter, jedes mit 2 Hörnern. Die Kapsel hat 3 wellenförmige Kanten; sie enthält Saamen , die auf der einen Seite kantig und 2-nial gefurcht und auf der andern gewölbt und netzartig sind. In Gemüse- gärten , Weinbergen und auf Aeckern. 2082. Eu. falcata L. raraosissima , umbella trifida dicbotoma , foliis inyolucriscjue lanceolalis obUisiusculis , in- volucellis subcordatis mucrouatis, capsulis glabris. Jacq. a. t. 121. Zugespitzte W. 0.8.9. Der kahle, aufrechte Stengel wird span- nehoch und höher; seine Aeste sind abwechselnd und abstehend. Die abwechselnden Blätter sind ungeslielt. Die Hülle ist 3-blätterig; ihre Blättchen sind den Blättern ähnlich, aber grösser und breiter. Der Schirm ist 3 — 4-strahlig und jeder Strahl 2 — 3-mal gabelästig getheilt. Die Blättchen des Hüllchens sind auf einer Seite breiter als auf der an- dern , daher fast sichelförmig ; sie sind kahl. Die ungestielten Blüthen sitzen in den Theilungen und an der Spitze : die 4 Kronblätter sind ungleich mondförmig mit 2 Hörnchen. Die weissen, 4-kantigrunden Saa- men haben 4 Reihen Grübchen. Auf Aeckern, in Weinb. Oestr. 2083. Eu. retusa Ca v. umbella subtrifida dichotoma, foliis inferioribus cuueiformibus relusis: superloribus involii- crisque lineari - lanceolalis acutiiisculis , involucellis cordatis, capsulis glabris. Cav. hisp. «1. t. 34. f. 3. Eu. exigua ß. WlLLD. Eingedrückte W. 0. 5. 6. Sie nähert sich der zugespitzten und kleinen W; von der erstem unterscheidet sie sich: durch schmälere Blätter und Hüllchen; von der letztern durch dergleichen breitere, und die ächte Pflanze ist allerdings von ihr verschieden, allein oft erhält man E. exigua für sie. Der Schirm findet sich 3 — 5-strahlig. Die untern Blätter sind kurz und ganz stumpf mit einem kleinen Stachel. Blüthen und Früchte kommen denen der ersten am nächsten. Die fast kugelrun- 814 CLASSIS XI. Euphorbia. den Saameii sind weisslich mit vielen Grübchen. Unter der Saat; Oest- reich. 2084. Ell. exigua L. uinbella trifida dicholoma, fo- lils iiivolucrisfjue Liuenribus acutis , iiivolucelh's, lanceolalis capsulis glabris. Engl. b. 1336. El. D. 592. Kleine W. ©. 7 — 9. Sie unterscheidet sich von allen Gattungs- vei'wandten durch ihre schmalen Blätter und Hüllblättchen. Der auf- rechte, an der Basis ästige Stengel wird handhoch. Die ungestielten, zerstreuten Blätter sind ganzrandig. Der Schirm findet sich auch 2-, 4- und 5-spaltig. Die Blättchen beiderlei Hüllen sind an der Basis un- gleich. Die kleinen, gelben iBlüthen sind ungestielt; sie enthalten 4 2-hörnige Kronblätter. Die kleinen , fast kugelrunden Saamen sind dun- kelaschgrau und netzartig gerunzelt. Unter der Saat. c. Umhella quadrlßda. 2085. Eu. Lathyris L. uinbella quadrifula dlcho- toma, folils OjDpositis inlegerrimls lanceolalis quadiifariis, LiNN. ainoeu. BL^iCKAV. l. 123. TUhynuihis Lathyris ScoF. Kreuzblätterige W. Springkraut, Maulwurfskraut. $. 7. 8. Der aufrechte Stengel wird 2 — 3 Fuss hoch ; er ist kahl, rund und, wie die Blätter, graugrün; seine aufrechten Aeste wechseln ab. Die nieistentheils entgegengesetzten Blätter sind ungestielt, stumpf und an der Spitze mit einem kleinen Stachel versehen. Der gewöhnlich 4- ßtrahiige Schirm ist sehr ästig. Die Hülle ist 4-blätterig mit spitzigen, eirundlanzettförmigen Blättchen von der Länge des Schirms. Die 2 Blätter des HüUcheiis sind länger als die Schirmchen. Die gelblichen Blüthen haben einen 4 — 5-zähnigen Kelch, vier 2-hörnige Kronblätter, und hinterlassen eine grosse, stumpf- 3-kantigc Kapsel mit eirunden Saamen, die mit besonderer Schnelligkeit aufspringt. In Gärten, auf angebauten Plätzen; Bai. Nass. Eisen. Leipz. Dresd. Berl. Danzig, Schles. Oberlaus, verwildert. 2086. Eu. diffusa Jacq. umbella 4-, 5-fida dicho- toma , invülucellis oblusis , i'oliis altemis liucari-cuneiformi- bus emarginalis inucroualis, caule ramoso dilfuso. Jaccj, ic. r. 1. t. 88. Vielästige "^^ ©• 7 — 9. Die ganze Pflanze ist kahl. Der auf- rechte Stengel ist sehr ästig. Die Blätter , so wie die Hüllblättchen, Euphorbia. OPiDO III. 815 sind fast ungestielt und abgestutzt. Die Blätter des Hullchens sind un- gestielt und haben auch einen kleinen Stachel: dabei sind sie länglich und an der Basis ungleich. In den obern Theilungen sind sie breiter, kürzer, olt eingedrückt und zuweilen 2-, 3-zähnig. Die Blüthen sind alle ungestielt und fruchtbar. Der Kelch ist kreiseiförmig. Von den 4 spitzlg-niondförmigen Kronblättern sind 2 doppelt breiter. Die Saa- meu sind runzelig. Auf Aeckern ; Oestreich. d. Umhella quinqiießda. 2087. Ell. epitliymoitles L. umbella quiuqiieficla bifida, involucellis ovatis denticulalis, foliis integenimis lan- ceolalis oblusis relusis subtus villosis, capsulls papilloso- bispklis. Jacq. a.t. 344*) Bot. Rep. 616. B. Mag. 2258. GelbhülHge W. 2i. 5. 6. Der aufrechte Stengel hat längliche, am Rande scharfe Blätter. Der Schirm findet sich auch 4- , 3-strahlig und in seiner Mitte hat er eine gestielte, aufrechte, aber unfruchtbare Blüthe. Die Hüllblätter sind zuweilen ausgerandet, übrigens den Stengelblättern ähnlich. Auf jedem Strahl stehen 3 Schirmchen mit einem gestielten Blüthchen in ihrer Mitte; von diesen sind die beiden äussern noch ein- mal gespalten mit einer Blüthe dazwischen; das 3te oder innerste ist einblüthig und hat ein 2-blätteriges Hüllchen. Der glockenförmige Kelch ist halb 5-spaltig mit länglichen, nach oben gezähnten Abschnitten. Die kreisrunden Kronblätter sind vertieft: die unfruchtbaren Blüthen haben 6, die fruchtbaren 3, 2 oder 4. Uebrigens ist die ganze Pflanze mehr oder Aveniger roth. Die Kapseln sind gross. Auf rauhen Gebirgen ; Oestreich , Litorale. 2088. Eu. solisecjua Riv. umbella quinquefida, in- volucellis subovalis denticulatis, foliis lanceolalis oblusis apice denticulalis, pelalis integris, capsulis verrucosis pilosis. E. dulcis. Jacq. a. t. 213. Bchb. pl. crit. IL 2Ö6. S o n n e n w e n d i g e W. Z^. 6. 7. Die knollige Wurzel treibt aufrechte, 1 bis 1.1 Fuss hohe, einfache Stengel, die an der Basis röthüch sind. Die abwechselnden Blätter sind ungestielt , auf der untern Fläche ganz- weich und weisslich- zottig. Die Strahlen des Schirmes sind 2-spaltig, selten wiederholt gabelästig. Die 5-blätterige Hülle hat eirundlanzett- förmige Blättchen mit kleinen Sägezähnen. Die beiden Blätter des HüU- *) Andere schreiben ein falsches Citat : 335 nach , wo sich Vera- trum album findet. 816 CL ASSIS XI. Euphorbia. cliens sind an der Basis abgestutzt. Die Blüthcn in der Mitte sind meist unfruchtbar. Der 4-zähnige Kelch ist weidibehaart. Die 4 zugerunde- ten Kronblätter sind ganz und dunkelroth. Die eirunden Saamen sind glatt. In schattigen Wäldern. — Die ächte Liuneische E. dulcis ist E. verrucosa Lam. 2089. Ell. p lirpur ata Thuill. umbella quinque ra- diato-biradiellata , foliis lanceolatls iutegerriinis siiblus glaii- cis, iuvolucellis subcordatis, capsulis verrucosis glabris. Rchb. pl. crit. 267. jE. dulcis Lam. Purpurblüthige W. H. Wahrscheinlich nur Abänderung von vo- riger. Wächst in Frankreich, Italien, in der Schweiz und im südlichen Deutschland, bei Heidelberg. 2090. Eu. carniolica Jacq. umbella quinquefida, radiis nutautibus laxis , involucellis ovalo-laiiceolatis acutis, petalis iutegris, capsulis verrucosis, foliis lanceolatis integer- rimis pilosiusculis. Jacq. a. app. t. 14. TUhymahis pilosus Soor. Krainische VV. 2^. 4. 5. Die knotige Wurzel treibt aufrechte 1 bis 1\ Fuss hohe Stengel, die theils Blüthen tragen , theils nicht. Die ent- gegengesetzten Blätter sind kurzgestielt; sie sind zugespitzt, gelbgrün, stehen etwas entfernt und vom Stengel ab. Die 5-blätterige Hülle be- steht aus ungestielten, abstehenden Blättchen, die eirund-lanzettförmig und übrigens den Blättern ähnlich sind. Das Hüllchen ist 2-blätterig. In den Winkeln der obersten Blätter entstehen kurze, 2-spaltige und 2-bIüthige Aeste. Der 5-zähnige Kelch ist mit weissen Haaren beklei- det; die 5 Kronblätter sind fast rund und grüngelb. In Krain, in Wäl- dern um Idrien. 2091. Eu. angulata .Jacq. umbella fjuiuquefida bi- fida, involucellis rbombeo-ovatis deuticulatis , foliis lauceo- latis obtusis deuticulatis , capsulis glabris verrucosis , caule sulcato. Jacq. ic. r. t. 481. Rchb. pl. crit. 268. Gestreifte W. v 8. Sie ist den vorhergehenden Arten sehr ähn- lich, sie unterscheidet sich aber: durch den gefurchten, scharfkantigen Stengel ; durch die rautenförmig-eirunden, gezähnelten Blätter des Hüll- chens ; so wie auch durch die gezähnelten Blätter , die überdiess auf der untern Fläche mit zerstreuten Haaren bekleidet sind. Li Oestreich, Mähi-en. Euphorbia. ORDO HI. 817 2092. Eu. Pithyusa L. umbella quinqueßda bifida, involucellis ovatis niucronatis, foliis lanceolatis : infunis revo- lutis retrorsum imbvicatis. E. Pithyusa Linjt. amoen. Tithy^ malus maritimus MoRis. TUhymalus Pithyusa Scop. Wacholder artige W. T;. 7. Dieses immergrüne, strauchartige Ge- N\ächs hat ein weissgrünes Ansehen. Der ästige durchaus beblätterte Stengel wird an 2 Fuss hoch; seine Zweige sind theils blüthentragend, theils nicht. Die zahlreichen Blätter sind stechend. Die Schirme fin- den sich auch 3-strahlig. Die Kronblätter sind braunroth. und die ziem- lich grossen Kapseln sind mit weichen, röthlichen Stacheln besetzt. Auf Sandboden in Krain. 2093. Eu, saxatilis Jacq. umbella qulnquefida bi- fida, involucris cordatis, involucellis reniformibus mucrona- tis, foliis spalulato-liuearibus emarginatis aveniis. Jacq, a. t. 345. Felsen-W. Z|. 5. Die ganz^ Pflanze ist kahl. Die liegenden Sten- gel treiben aufsteigende Aeste, die sich in eine Blätterrose endigen. Die stumpfen, ganzrandigeu Blätter sind ungestielt, zuweilen nur wenig aus- gerandet und graugrün. Die ungestielten Blüthen haben 4 mondförmige Blättchen : die unfruchtbare in der Mitte enthält deren 5. Aeusserlich ist der Kelch kahl, inwendig aber sehr steifhaarig und hat eine vielzäh- nige Mündung. Die kahle Kapsel ist 3-kantig- eirund. Auf Felsen; Oestreich bei Baden, Kärnthen. 2094. Eu. Paralias L. umbella quinquefida bifida, involucellis cordato-reniförinibus, foliis linearibus sursum im- bricatis. Jacq. b. t. 188. Eu, paraliu Engl. b. 195. Dichtblätterige W, IJ. 6 — 8. Die ganz kahle Pflanze ist blass- graugrün und hat aufrechte, fusshohe Stengel. Die abwechselnden, unge- stielten Blätter sind ganzrandig, ungenervt und ungeadert, fast eingerollt und gelblichgrün. Die 5-blätterige Hülle ist aufrecht und hat eirunde, spitzige Blättchen; das Hüllchen ist 2-blätterig. Die 4 mondförmigen, gelbrothen Kronblätter sind in der Vertiefung zuweilen gezähnelt, daher fast bandförmig. Der fast runde Kelch ist 4-zähnig und 4-furchig. Es finden sich unfruchtbare Blüthen untermischt. Die Frucht ist tief ge- furcht und runzelig. Die eirunden Saamen sind aschfarbig und haben an der Seite einen schwarzen Nabel. Auf Sandboden an Meerufern; Oestr. Litorale. 2095. Eu. segetalis L. umbella quinquefida dicho- Mösskr'sHdb. d. Gewüchsk. ZteAufl. II. 1. / 52 818 CL ASSIS XI. Euphorbia. toma, involucellis cordatls aculls, follls linearl-lanceolatis: supeiioiibus latioribus, semlnibus reliculato-rugosis. Jaco. a. t. 450. Tithymalus annuus MoRis. h. 3. s. 10. t. 2. f. 3. Acker-W. ©. 6 — 8. Diese Pflanze ist ganz kahl. Sie hat einen aufrechten , fusshohen Stengel , der nach oben ästig ist und auch unter dem Schirme blühende Aeste trägt. Die zerstreuten Blätter sind spitzig, ganzrandig und verlaufen sich in kurze Stiele; die obersten und die an den Aesten sind fast doppelt breiter und kürzer. Die 5 Hüllblätter ßind eirund-lanzettförmig: die des Hüllchens endigen sich in kleine Sta- cheln. Die Blüthen sind alle ungestielt und fruchtbar; sie haben 4 spi- tzig-mondförmige Kronblätter und hinterlassea eine an den Kanten scharfe Kapsel. Unter der Saat; Oestreich. 2096. E n. helioscopia L. umbella qulnquefida üi- ficla dicholoma, involucellis obovalis, foliis cuueiforinilHis scr- ralis glabris, capsulis laevibus. Fl. D. 725. Scuk. t., 129. Hatne Arzng. II. t. 20. Tithymalus helioscopius Scor. Sonnen-W. O« 6 — 8. Die aufrechten, faist fusshohen Stengel sind behaart, einfach oder an der Basis ästig. Die abwechselnden, zerstreu- ten Blätter endigen sich in kurze Stiele; sie sind sehr zart sägezähnig, aber nach der Basis hin ganzrandig. Die Hülle hat 5 eirunde, ab- stehende und kahle Blättchen. Das Hüllchen hat 2 — '3 Blättchen, die, wie die Hüllblätter, stumpfsägezähnig sind. Der Kelch ist 4-zähnig. Die 4 Kronblätter sind fast rund, abgestutzt, grün und kahl. Die 8 Staub- fäden sind am Gt lenke zusammengezogen. Die eirimden, netzartig-run- zeligen Saamen haben einen hervorragenden, kielförmigen Nabel. In Gemüsegärten. 2097. Eu. dulcis L. umbella quinquefida subtrifida bifida, involucellis ovalis, foliis lanceolalis serrulatis villosis, capsulis verrurosis. Tilhymalus Myrsinites MoRis. h. s. 10. t. 3. f. 5. E. verrucosa Lam. Süsse, Warzige W. $, 5. 6. Die zahlreichen Stengel sind aufstei- gend und 1 bis 1| Fuss hoch; gewöhnlich findet man sie nach unten gelbröthlich. Die abwechselnden, ungestielten Blätter stehen ab und sind gelblichgrün : die untersten sind meist hcrabgebogen ; die Jüngern zottig. Die Hülle besteht aus 5 elliptischen , feinsägezähnigon Blättchen. Das Hüllchen hat 2 — 3 eirunde, gezähnelte, grüngelbliche Blättchen. Die 4 runden Kronblätter sind ganz und -gelb. Die Kapsel ist mit steifen Borsten besetzt. Auf den Donauinseln, in Gebirgswäldern; Oestr. Schwab, auf der Schwärze bei Oberweiler, Frank, bei Ocbsenf. Euphorbia. ORDO m. 819 2098. E". pllosa L. umbella qumquefi(3a trifida bi- fida, iüvolucellis oyatis, petalis inlegris lanceolalis subpilo- sis apice serrulalis. Gmel. sib. II. t. 93. Pvchb. pl. «it. 269. E. fdicina Pop.tschl. Rauhfrüchtige \V. 1\. 5. 8. Sie ist der Sumpf -TF. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber : durch die ansehnlichere Grösse ; durch breit- lanzettförmige, auf beiden Flächen kaum bemerkbar haarige Blätter, die an der Spitze ganz und sägezähnig sind; durch die 5-strahligen Schirme die mit Seitenschirmchen so dicht umgeben sind, das sie schwer her- auszufinden sind; durch gelbe Hüll- und Kronbiätter; durch die ersten Blüthen, die 5-blätterig und männlich; und die folgenden, die 4-blätte- rWe Zwitter sind; durch die quer-eirunden Kronblätter; und durch die mit ganz zarten, weissen Haaren besetzten warzigen Früchte. Oest- veich, Kärnthen, Ungarn. 2099. Eu. coralloides L. umbella quiücjueflda tri- fida dichotoma bifida, involucris foliisque ovato - lanceolalis villosis, petalis inlegris, capsulis laeviusculis louge pilosis. E. mollls Qu, Corallenfrüchtige W. y. 6 — 8. Die 2 — 3 Fuss hohen Stengel sind aufrecht, rund und kahl, giün und ab\^ärts gelbröthlich. Die ab- wechselnden, kurzgestielten Biälter stehen etwas entfernt von einander; sie sind stumpf, auf beiden Flächen zottig, hellgrün, ganz, fast 3 Zoll lang und 10 Linien breit und abstehend. Der Schirm hat aufrechte, runde und kahle Strahlen; die Hülle 5 ungestielte Blättchen, die flach, ganz abstehend und den Blättern ähnlich, aber etwas kleiner sind. Das Hüllchen hat 3 elliptische, abstehende, flache, auf beiden Flächen zottige Blättchen, die kaum bemerkbar sägezähnig und fast ein Dritttheil kleiner sind als die der Hülle. Die obersten Hüllchen haben nur 2, eirund-elliptische, kleinere und mit seltenern Zotten besetzte Blättchen. Der Kelch ist auch zottig. Die 4 — 5 Kronblätter sind rund und bräun- lichgrün. Der Fruchtknoten ist dicht mit weissen, glänzenden Haaren besetzt. Die 3 eirunden Saamen sind etwas zusammengediückt, braun und kahl. In Gebirgswäldern , auf schattigen, feuchten Plätzen bei Rastadt. 2100. Ell. platyphyllos L. umbella quiuquefida Irifida dichotoma, foliis caulinis iuvolucrisque lanceolalis serrulalis, iüvolucellis cordalis carina pilosis, capsulis rer- rucosis. Jacq. a. t. 376. TUhymalus plaixphylks Soor. 52* 820 CLASSIS XI. Euphorbia. ß. Ell. siricia, minor et tenuis, umbella saepe trifida qua- drlfida, Smith Engl. b. 383. Flachblätterige W. 0. 6 — 8. Der aufrechte kahle Stengel wird fusshoch und höher. Die abwechselnden, fast ungestielten Blätter sind graugrün und auf der Unterfläche behaart: die untersten sind verkehrt- eirund und stumpf. Die 5 Hüllblättchen sind herabgebogen. Das HüU- chea hat 2 — 3 gtüngelbliche Blättchen , die sich in einen kleinen Sta- chel endigen. Die Aeste, unterhalb des Schirms, endigen sich oft in ei- nen 3-strahligen Schirm. Die runden Kronblätter sind ganz und gelb. Die fast runde Kapsel ist etwas scharf; sie enthält fast kugelrunde, glatte, ochergelbe Saamen. Auf Aeckern, Ruinen; Oestreich, Krain, Schwaben, Pfalz, Frankf. a. M. Welt. Gott. Lpz. Halle, scheint noch immer standhafter Erziehung aus Sommer, eiglie Art zu sein. e, Umbella muhißda^ ^101. Eu. Esula L. umbella multlfida dichotoma, fo- liis lineari - lanceolalis glabrls , involuceilis lato-cordatis , ra- mls sterilibus, folils uniformibus. Spreng. £1. hal. t. 3. f. 2. Haykte Arzug. U. t. 21. TUhymalus Esula Scoi*. Gemeine W. y. 5 — 7. Die f usshohen und höhern Stengel sind ent- weder aufrecht, oder Hegen mit der Basis; sie sind rund und kahl, und haben viele unfruchtbare Aeste. Die zerstreuten Blätter sind ungestielt, graugrün, etwas stumpf mit einem kleinen Stachel und ganzrandig. Der Schirm besteht aus 6, 8, 12 Strahlen. Die vielblätterige Hülle hat eirund - lanzettförmige , zugespitzte und niedergebogene Blältchen. Die des Hüllchens sind Zugespitzt und ganzrandig. Die braunen, mondför- migen Kronblätter sind bald mehr bald weniger gehörnt. Die 3-kantige Kapsel ist kahl, und enthalt fast runde, weisse, kahle Saamen mit ei- nem Nabelwulst. Die Aeste unter dem Schirme sind 2-spaltig und tra- gen Blüthen. An Wegen, auf Aeckern. 2102. Eu. Gerardiana L. umbella multifida dicho- toma, involuceilis subrolundis, petallis integris , foliis lineari- lanceolalis mucronatis; superioribus latioribus. Jacq a. t. 436. Spkeng. fl. hal. t. 3. f. 1. Eu. Cajogala Ehuh. linear- rifolia Lam. glaucescens W. Ed. sppl. Ger ardische W. T\. 6. 7. Die krautartigen, aufrechten Stengel wer- den fusshoch und höher; ihre Aeste sind 2-spaltig und tragen ßiüthen. Die abwechselnden Blätter sind uagestielt, ganzrandig, 3-nervig, kaW Euphorbia. ORDO III. 821 uii(3 graHgrün. Die Hulle hat viele breitlanzettformige Blätter, sie sind kahl und niedergebogen. Die Hüllchen haben 2 Blättchen, die sich in kleine Stacheln endigen, kahl und auf der Oberfläche grüngelb sind. Die 4 braunen Kronblätter sind fast rund. Die Frucht ist kahl. Auf trockenen, sandigen Wiesen, Hügeln um Wien, an der Donau, am Rhein, in Frank. Westph. Mansf. bei Seeburg, Rolsd. Hann. Dresden. 2103. Ell. Cyparlssias L. umbella inultifida dicho- toma, involucellls suhcoidatis, ranils sterilibus, foliis seta- ceis: canlinis lanceolatis, pelalis luuatis. Engl. b. 840. Jacq. a. t. 435. Hayne ArzDg. II. t. 22. TUhjmalus Cyparis-, Sias Scor. Cypressen- W. H. 5. 6. Die fast kriechende Wurzel treibt aufrechte fusshohe Stengel; die untersten Aeste sind beblättert und unfruchtbar; die in der Nähe des Schirms sind meist blattlos, 2-spaltig und blüthen- tragend. Die Blätter des Stengels sind linien-lanzettförniig, spitzig und ganzrandig: die der Aeste weit schmäler. Die Hülle hat viele linien-' lörmige, kahle und ungleiche BKittchcn; das Hüllchen nur 2 grüngelb- liehe, die zuletzt roth werden. Die ungezähnten Kronblätter sind 2-hör- nig, kahl und gelb. Die fast runde Kapsel hat erhabene Punkte. Die unfruchtbaren Aeste sind mit dem ff'olfsinilch- Büchsenschwamm (Aeci- divm Euphorbiae) häufig besetzt. So nannte mau sie sonst E. degener Riv. t. 112! ScuK. t. 129. f. r. s. Auf trockenen Hügeln, waldigen Bergen, Triften, an Wegen. 2104. Eu. amygdaloides L. umbelln multifida di- chotoma, iuvolucellis pevfollalis orbiculatis, iiectariis lunatis, capsiilis glabris, foliis oblusis cauleque pilosis. Spreng. II. hal. t. 4. Engl. b. 256. E. sylvatica L. Jacq. austr, 375. Mandelblätterige W. T\. 6. Die einfachen Stengel sind roth, be- haart, staudig und nach unten nackt. Die verkehrt- eirund-lanzettfönai- gen Blätter sind ganzrandig und behaart. Der Schirm findet sich 5 — 8-strahlig ; die unter demselben befindlichen Stiele sind 2-spaltig. Die Kronblätter sind zugespitzt und citrongelb. Die Kapsel ist kahl. In schattigen Wäldern; Oestr. Süddeutschland, Schlesien. 2105. Eu. Myrslnites L. umbella multifida bifida, foliis spatülato-ovalibus olilique" mucroiiatis coriaceis seriu- latis confertis, iuvolucellis reniforniibus , petalis crenulatis, capsulis glabris. Fl. graec. l. 471. Südliche W. 2{. 5 — 6. Die zahlreichen, fusshohen Stengel sind nie- 822 CLASSIS XI. Euphorbia. dergebogen und nach unten narbig. Die abwechsehiden Blätter sind ver- tieft, graugrün, knorpelig-sägezähnig und endigen sich in schiefe, haken- förmige Stacheln. Der Schirm besteht aus 7 — 9 Strahlen. Die Hülle hat 7 — 9 eirunde, spitzige Blättcheii; das Hüllchen nur 2 spitzige, Tertiefte : beiderlei Hüllblättchen sind fein-sägezähing. Die Zwitter- blüthen sind mit männlichen vermischt. Die 4 gelben Kronblätter sind 2-hörnig. Die Kelche sind an der Mündung gezähnt. Die eirund-eckige Kapsel enthält weissliche, kahle Saamen, Am Meer ; Italien, Frankreich, Griechenland, Taurien. 2106. Eu. nicaeensis All. umbella submullifida ra- dlis (lichotomis , bracteis cordato-subrolundis , appendiculis subbicornlbus, capsulis scabris, foliis lanceolalis coriaceis gla- bris glaucescentibus. All. ped. t. 69. f. 1. E. oleaefolla Gou, E. Myrsinites Wulf, uon L. NIzza-W. 2|. 5 — 6. Ueber 1 Fuss hoch, ziemlich fest und steif, von Farbe meist blassgrün. Südeuropa. 2107. Ell. palustris L. iiiiibella mullifida subtrifida bifida, involucellis ovaüs, foliis lanceolalis, ramis sterilihus. Fl. D. 866. Hayne Aryiigw. II. t. 23. RciiJ3. pl. crit. 272. 273. Sumpf-W. ZI- 5 — 7, Der aufrechte, dicke Stengel wird 3 — 4 Fuss hoch; er ist kahl und hat nach oben abwechselnde Aeste. Die abwech- eelnden, ungestielten Blätter sind kahl und ganzrandig. Die Strahlen des Schirms sind 2 — 3-spaltig. Hülle und Hüllchen haben eirunde, ganz- randige, graugrüne Blätter: die erstere hat viele; das letztere 2 — 3. Die Aeste unmittelbar unter dem Schirm sind blüthentragend. Die männlichen Blüthen sind gestielt und 5-blätterig : die Zwitter 4-b!ätterIg. Die Kronblätter sind ganz und gelb. Der Staubfäden sind meist 20. Die Kapsel Ist warzig. An Gräben, in Sümpfen; Ocstr. Baiern, Pfalz, Schwab, am Rhein, Wett. Sachs, Schwerst. Hess, ßarby, Berl, Brem. Oberlaus. Schlesien. 2108. Eu. procera M. B. umbella quinqueradiata, Iri-deinde bi-radiellata, foliis lanceolalis pubesceuiibus apice serrulalis, involucris latioribus involucellisqiie ovalibus cap- sulisque laevibus glabris. Rchb. pl. crit. 146. E. foUis etc. Gmel. sib. t. 94. — E. villosa Bess. — (Guenth.) Enum. plant. Sil. E. pilosa. 6. Rchb. Fl. germ. Euphorbia. ORDO 111. 823 Hohe W. 11- Die Blattform ist veränderlich; die untersten Blätter elliptisch, die obersten iänglicii oder lanzettförmig, abgerundet oder ver- schmälert oder spitzig, auch langgestreckt. Yoriger sehr ähnlich. Auf dem Gejersberge in Schles. und in Taurien. 2109. Ell, liibeiua L. umbella sexfida dicliotoma, iuvolucellis ovalibus, foliis obtusis integerrlmis, rainis uullis, capsiilis verrucosis. TUhymalus hiherniciis Dill, elth t. 290. 1- 374. Irländische VV. Vi,, 7. Die spindelförmige Wurzel treibt einen ein- fachen, 2 Fuss hohen Stengel, der zuweilen an der Basis ästig ist. Die gleichförmigen Blätter sind verkehrt-eirund oder elliptisch und kahl. Der Srhiim iliidet sich am öftersten 6-strahlig. Die Hüllchen sind ganz- randig und gelb. Die nierenfüiniigen Kronblätter sind röthlichgelb. Die aufrechte Kapsel ist kiirzgestielt und fast rund. In Oestreich nach Linnee's Zeugniss. In Isjederüstreich bei Brunn, nach Schultes , in Galizien, nach Kluck. 2110. Ell. liicitla W. K. fülils subcorlacels lanceo- lalls obtusis integenimis glabris, raiuis florigeris sub verli- cillo luullilidis , glanduiis lunato-bicomibiis, geniiiuibus gla- bris dorsü punctalo-scabris. W. K. pU buiig. 54. E- pallida WiLLD. En. Glänzende W. ZJ. Fast vom Wuchs der E. imlusiris. Die Blätter mit durchscheinendem Rande. Ungarn, Schlesien. 2111. Eu. Characias L, umbella multifida bifida, involucellis perfoliatis emargiuatis, foliis lanceolalis iuteger- rimis, caule iVulesceiile. Jacq. ic. r. t. 89. — ß. viridiflora. £ii. i>enela "VV illd. Eu. Thal-W. t). 7. 8. Dcj: aufrechte, runde Stengel ist fast filzig und wird 2 — 3 Fuss hoch. Die Blätter sind auf der Unterfläche blässer und auch etwas filzig: die untersten verlaufen sich in Stiele; sie sind stumpf mit einer kurzen Spitze; die obersten stehen entfernter, wech- . sein ab, sind eirund -lanzettförmig und verschmälert. Die 2-spaltigen Strahlen sind deutlicher filzig. Die Hülle hat viele eirunde, stumpfe, an der Basis verschmälerte Blätter. Die Kronblätter sind ganz. Die Blüthenstiele in den obersten Blattwinkeln sind 2-spaltig. Südeuropa. Die harzbringende W. und verwandte Arten, liefern das in den Apotheken bekannte Schleimharz: Gummi Euphorbium , das aus dem ' verdickten, milchigen und sehr scharfen Safte erhalten wird. — Sie 824 CLASSIS XI. Euphorbia. gebort ins warme Treibhaus ; liebt Wärme und Trockenheit ; man ver- mehrt und behandelt sie wie die Cactus, denen sie im Wuchs sehr ähn- lich ist. — Die Euphorbien und fast alle Gewächse mit 3-fachen, 3- fächerigen Saamenkapseln gehören zu den Pflanzen , welche meisten- theils giftige Eigenschaften besitzen. Sie enthalten gewöhnlich einen milchartigen, mehr oder weniger scharfen, harzigen Saft, welcher die ' IVIilch rosenroth färbt. Vielleicht enthalten sie haltbaren Farbestoff. — Von der kreuzhlätterigen führt man : Cataputiae minoris semina ; von der Sumpf- JV.: Esulac majoris radix, cortex radicis, herba; von der Tundblätterigen JV.: Esulae rotundifoUae herba; und von der Cypres~ een-W.: Euphorbia cypressina s. vulgaris s. Esula minor rccens. Der ßaft der süssen W. ist ohne alle Schärfe. Ein Aufguss auf die graue Wolfsmilch soll in der Lustseuche sehr wirksam sein. DODECAGYNIA, styli 12. Sempervivum, Hauswurz. 2112. S. tectorum L. folils ciliatis, propaginIbus pa- tuHs, floribus dodecandris dodecagynis , parastemonibus cu- neiformibiis carunculalis. Sturm VI. 23. Engl. b. 1320. Fl. D. 601. Hayne Arzg. Sedum tecionim Scop. Gemeine H. y. 7. 8. Die Wurzel treibt mehrere, rosenartige, aus Blättern bestehende Sprossen und einen aufrechten , w^chbehaarten, saftigen Stengel, der fusshoch und höher wird. Die eirund-lanzettför- migen Blätter sind fleischig, kalil und ungestielt : die des Stengels wech- seln ab. Die purpurrothen, einseitswendigen Blüthen sind ungestielt und äusserlich behaart; sie bilden abstehende, gekrümmte Trauben. Die lanzettförmigen Kronldätter sind an der Basis verwachsen. Sie varürt in Rücksicht der Blüthenstiele ungemein. Auf Mauern, Dächern, Hügehi. 2113. S. niontanum L. follIs integernmls pubes- centibus, propagfnil.us patulis midis, petalis liueari-elongalis. Jaco. a. app. t. 41. Sturm D. Fl. VI. 23. Berg-H. 2\. 7. 8. Die Blättchen der Rosetten sindelrund. Der Sten- gel wird 7—8 Zoll hoch; er ist, wie die Blätter, weichbehaart, röth- lich und trägt auf seiner Spitze hellpurpurrothe Blüthen mit 12 — 15 sehr schmalen Kronblättern. Diese sind ohne Haare, sie endigen sich aber in kleine, steife Stacheln. Auf Gebirgen ; Oestr. Tyrol, Schlesien. 2114. S. Funkii F. Br. loliis glanduloso-pubescen- Sempervlyum. ORDO' III. 825 tibus cllialis, propaglnlbus, p^tulls uudis, pelalis lanceolatls. B. Z. 1832. PtCHB. pl. crit. X. ic. S. montanum'. M. K. Funk's H. T\. 7. 8. Von vorigem verschieden durch breitere Blätter, deren stengel-ständige stumpflich, nicht zugespitzt , Trugbüde nur ofTen, nicht ausgespreitzt, Blüthen weniger zählig, Bhimenblätter doppelt so breit, rosa. Auf dem Molnitzer Tauern von Funk aufgefunden und mir gefälligst mitgetheilt. 2115. S. arachnoldeum L. follis pills intertextis, propaginibus globosis. Sturm. VI. 23. Jacq. a. app. t. 42. ScHK. t. 130. Spinneweb-H, 11,. 6. 7. Der behaarte Stengel wird während der Elüthe 6 — 8 Zoll hoch und ist mit dicken, lanzettförmigen, röthlichen Blättern besetzt; er theilt sich nach oben in blüthentragende Aeste. Die Blätterrosetten sind rund und zahlreich; sie bestehen aus kleinen Blattern, deren lange Haare an ihrer Spitze bei der Ausbreitung dor Blätter sich kreuzen und eine Art Spinnengewebe ausmachen. Die 9 rosenrothen Kronblätter sind mit dunklern Linien bezeichnet; der Kelch hat 8, 9, 10 Theile, nach der Zahl der vorhandenen Kronblätter. Der Staubfäden sind 16 -—20; sie bilden an der Basis einen Ring. Auf Alpen; in Kärnthen, Tyrol, Salzburg. 2116. S. "VYulfenii Hpp. caule foliisque Iilrtis, peta- Us subduodenis lanceolato-Hueai-ibus apicem versus clliatis, propagiuum patentiuni slipitibus follosis. iS". glohifemm Wulf. Jacq. ausfr. V. t. 40. Stürm. VI. 23. B. Mag. 2115. Wulfen 's H. y. 7. 8. Blüthe gross, ausgebreitet, Blumenblätter meist zwölf, ochergelb , Rosetten gleichfalls ausgebreitet. Auf Alpenfel- sen des südlichen Zuges; Kärnthen, Tyrol. 2117. S. hirtum L. folils caule petalorumque (sub- senorum) apicibus liirtls. All. t. 65. f. 1. Jacq. austr. t. 12. Sturm 30. Red. pl. gr. t. 107. S. pet. ßmhr. Schmied, ic. t. XVII. Rauhblüthige H. 2|. 7. 8, Der aufrechte Stengel ist oberwarts ästig und wird ungefähr einen Fuss hoch. Die Fortsätze schlaff rosen- förraig. Der Kelch ist 6-blätteiig; die Krone hat 6— 12 blassgelbe, rauche Blättchen, 12 Staubgefässe und 6 Fruchtknoten, wovon jeder an seiner Basis eine vertiefte Honigdrüse hat, die gekerbt ist. Auf Gebir- gen ; Oestr. Schlesien, Salzburg, Homburg. 826 CLÄSSIS XI. Sempemviun. 2118. S. globiferuin Mill. foliis petalisque seuis cilialis, propagijilbus globosls. Rchb. pl. cril. IX. ic. 1131. ,S. sohoUßrum B. Mag. 1457. *S'. hiriiun .Jaco. a. t. 12. *S', l^et. fiinhr. sohole cvmpacia. Schmiedel ic. t. XXVI. Kugel knosp ige H. 2|. 7. 8. Sie unterscheidet sich von der vorher- gehenden: durch die kugelförmigen Sprossen, welche aus dicht ziegelar- tig sich deckenden , zusammengeneigten Blättern bestehen ; durch den halbkugelförniigen Kelch, der 12 — 20 linienförmige, gleiche Abschnitte hat; durch die ünien lanzettförmigen Kronblätter, die gelb, an der ßar sis etwas röthlich sind, abstehen und fast 3 Mal grösser sind als iler Kelch. Es hat zuweilen 6 Kronblätter, eben so viel Staubgefässc und Griffel. Auf Felsen; Oestr. Kärnth. Tjrol, Salzb. Frank, a. M. Würzb. VVett. Thür. Sachsen, z. ß. auf dem Schlosse Stolpen, Ober- lansitz. Die jungen, zarten Blätter des gemeinen II. können in Suppen ge- nossen werden. Sie werden gegen die Schwämme im Munde, das Anf- ßpringen der Lijipen und das Verbrennen mit Erfolg gebraucht. Wenn mein den ausgepiessten Saft mit höchstgereinigtem Weingeist vermischt, so erhält man eine schöne, weisse Pomade zur Reinigung des Gesichts von Flecken. Sie empfehlen sich alle durch ihre schöne Bildung und BUithe und pflanzen sich leicht fort. CLASSIS XII. GENERA. ICOSANDRIA, Slamina plura calycl^ inscrla. BIONOGYNIA, Stylus unicus. ^ 474. Cactus L. Cal. coalilus, superus, im- brlcaliis. PeL. mimerosa, iniillipllci seile: iuteriora uiajora. Stigma miillifulum. Bacca umbilicata, uiiilocularis , poly- sperina. — Farn. Cacleae. 475. Philadelphus L. Cal. 4- 5-pai'lItus , supe- rus, persisteus. Fet, 4 — 5. Stylus 4-ftcln3. Caps. 4-, 5-locularis, polysperma. Sem. arillata. — Farn. Curüicu- latae. — Coriiiculatae: Cunoniaccae. 476. Myrtus L. Cal. 4- ö-fitlus, superus. Fet. 4 — 5. JSacca 2'- 3-locularis. Semiiia pauca, dlssepluien- lis allixa. — Fa7n. Myrtaceae, 477. Caryopliyllus F. L. Cal. infuncHbulIforrais, 4-fidus. Fet. 4, Bacca sicca, ovata, 1- 2-locularIs, laci- niis calycls coronala. — Farn. Myrtaceae. 478. Punica L. Cal. 5-fidus, superus. Fet, 5, calyci iuserta. Fomum septo transverso in duas concaniera- tioues divisum, quaruin superior subnoveinlocularis, inferior subü'ilocularis : dissepimenLis membrauaceis. Semina suc- culeuta, plurima. — Favi, Onagreae-Grauateae. 479. Amygdalus L. Cal. 5-Iidus, inferus. Fd. 5. Drupa exsucca, coriacea; nuce poris perlbrata, — Farn. Ainygdalaceae. 480. Prunus L. Cal. cainpanulatus , ö-fldus, infe- rus, deciduus. Cor. 5-pelala. Drupae nux suturis proini- uulis. — Farn. Aniygdalaceae. Exceptione: Crataegus mouogj'ua. 828 CLASSIS XU. GENERA. DIGYNIA, 8tyli 2. 481. Crataegus L. Cal. 5-fidus, persisteu8. Pet^b. Drupa iufera, 1- 5-sperma. Sem. ossea {Sijl. 1 — 5.) — Farn. Rosaceae-Pomaceae. * TRIGYNIA, 8tyli 3. 482. Sorbus L. Cal. 5-ilclus, persislens, fructum coronans. Pet. 5. Pomiim iuferuin , 3- 4-loculare : locu- lis dispevmis. Styli 2- 3. — Farn. Rosaceae-Pomaceae, Exceptlone: Spiraea opiilifolia. PENTAGYNIA, styli 5. 483. Mespilus L. Cal. superus, 5-fidus: laclnüs serralis. Pet. 5. Drapa 3 — 3-sperina. Sem. ossea. {Sljll 2 — 5.) — Farn. Rosaceae-Pomaceae. 484. Pyrus L. Cal. supei-us, tjuinquefidus, persislens, fructum coronans. Pet. 5. Pomum. carnosum. Farn. Pio- saceae - Pomaceae . ^ 485. Mesembryanthemi m L. Cd. 5-fi(Ius, superus. Pet. numerosa, linearia, basi cohaerentia. Capa. turbinata, carnosa, polysperma. Plantae succulentae ; styli 4 — 10. — Farn. Aizoideae. 486. Spiraea L. Cal. 5-fidus, inferus, patens. Pet. 5. Caps, plures, bivalves, polyspermae. Sem. suturae iii- ternae a£Gxa. — Farn. Rosaceae-Spiraeaceae. POLYGYNIA, styli plures. 487. R o s ,1 T. L. Recept. urceolatum , qxiluquericluni, carnosum, collo coarctatum. Pet. 5, calycis basi inserta. Sem,, plurima, Lispida, receptacuü interiori laleri affixa. Farn. Rosaceae-Roseae. 488. Rubus L. Cal. 5-fidus, inferus. Pet. 5. Bacca decidua, composita aciuis monospermis, in capituhun collectis. — Farn. Rosaceae-Potentilleae. 489. Fragaria L. Cal. decemfidus, inferus: laciniis CLASSIS Xn. GENERA. 829 alternis, angustlorlbus. Pet, 5. Recept. seiuxnum oratura, baccatum, deciduum. Acenia. laevia. — Farn. Rosaceae-Po- tentilleae, 490. Potentilla L. CaL decemfidus, inferus: la- cinlls alternis ininoiibus, reflexis. Pet. 5. Acenia. subro- tuuda, uuda, receptnculo parvo exsucco affixa, saepius ni- gosa. — Farn. Rosaceae-Polenlilleae. 491. Tormentilla L, C«/. octofidus, inferus : laciniis alternis minorlbus. Pet, 4. Acen. subrotunda, nuda, rugosa, receptaculo parvo exsucco aüixa, — Farn, Piosa- ceae-Potenliileae, 492. Geum L. Cal. decemfidus, inferus: laciniis alternis, minimis, acutis. Pet. 5, Acen. caudata, aristata: arisla plerumcjue geuiculata. — Farn. Rosaceae - Poten- tilleae. 493. Dryas L. CaL 8-fidus inferus. Pet. 8. Acen. caudata, plumosa. Recept. depressum. — Farn, Rosaceae- Potentilleae. 494. Co mar um L. Cal. decemfidus, coloralus; laciniis alternis minoribus. Pet. 5 , calyce minora, Re- cept. ovatum, spongiosum, persisteus. — Fajn* Rosa- ceae - Potenlilleae. ^ 495. Calycanthus L. Rec. monophyllum, ur- ceolatum, squarrosum: bracteis squarrosis, coloratis. Cor, nuUa. Styli plurimi. Stig. glandulosum. Acen. plurima, caudata, intra receptaculum succulentum. — Farn. Kycta- gineae - CalycanlJieae. CLASSIS XIL SPECIES. ICOSANDPJA, stamina plura calyci iiiserta. MONOGYNIA, Stylus unicus. C a c t u s , Facheldistel. a. Mammillarla Haw. truncus papillls compactus : >>4 2119. C. mamillaris L. obovato-sulDglobosus, laclescens, axillis glabris, tuberculls ovatis spiuis niliris reclis rigidis coronatis. IIed. pl. gr. t. 3- Mamm. slmplex Haw. "Warzige F. t;. 7. 8. Dieses immergrüne, länglichrunde Gewächä hält einige Zoll im Durchmesser , und ist überall mit ovalen , kegelför- migen Warzen besetzt, die rothe (bei andern weisse), stechende Dor- nen tragen ( und an der Basis dieser findet sich bei andern Arten ein filziger Ueberzug). Die kleinen blassgelben Blüthen hinterlassen ovale, schönrothe, essbare Beeren. Auf Felsen: Südamerika. b. Melocaclus C. Bauii. truncus melonijormis angulato-sul- catus, spadix ter?ni/ialis : >><- 2120. C. Melocactiis L. subglobosus 12—18- angularis, spadlce cylindrico tomentoso et spinuloso. Red. PI. grass. 112. C. coronatus Lamauk. Mclocact. commu- nis Lk. et Otto Ueb. d. Gatt. Melocact. u. Echinocact. etc. Berlin 1827. m. XXVIl. Kupf. Melonenartige F. t). 7. 8. Sie bildet einen ovaliunden Körper, öer 8 — 10 Zoll im Durchmesser hat und fast immer in Blüthe steht. Sie ist unbehaart und regelmässig mit Reihen steifer, ausgesperrter, 1 Zoll langer und in Büscheln stehender Stacheln besetzt, an deren Basis sich ein filziger Uebeizug befindet. Die rothen Blüthen stehen auf der Spitze und sind von Mittag bis Abeiid gcütrnet. Die Früchte sind auch essbar. Auf den Antillen und seit 1601 in Europa bekannt. Cactus. ORDO I. 831 c. Echinocaclus Lic. et Otto : truncus meloniformis angulato-sulcaius (spadix nullas) , ßores e cosiarum i^er~ rucis siipi-emis : ^ 2121. C. latispiuus Haw. subglohosus obtusls- slmiis, costis suljverlicalibus ialenupte-luberculatis sul)clepres- sis, omuibus apice aculealls, aculeis inaetpialibus rectis acl- cularibus, iiulco inferiore lato crasso apice recurvulo. Eck. cornigerus DC. dist. t. 7. E^ plaiyacanthus Lk. Ott. t. 14. Breitdornige F. I5. 7. Sehr ausgezeichnet dui-ch die verschiedene Form der Dornen, wovon einer breit und an der Spitze etwas gekrümrat. Mexico. d, Cereus: trunciis etongaius snlcaius angidaius y Verrucae spinijerae angulorum passim ßorigerae : >^ 2122. C. tetragonus L. quadrangularls longiis erectim: angulls couipressis trazisverse plicalis. Cereus tc" irogoiius Haw. Vierkantige F, t). 7. Der gerade Stamm wird 12 — 15 Fn?s hoch. Seine Kanten sind nicht dick , aber tief, sie sind mit kleinen Stacheln bewaffnet, welche bijschelweise beisammen stehen und ans einem dicken Filze hervorkommen. Die Aeste entstehen büschelweise an der Seite. Auf Curassao , im wärmern Amerika. t ^2123. C. grandifloru s Li radicans dilTasus scandens 5- ö-angularis , selis 5- 6-vix tomento suo lon- gioribus Trew. Eiik. t. 31. 32. Grossblüthige V. t). 6. 7. Der ästige, gedrehte Stamm hnt 5 . — 6 Kanten mit Dornbüscheln. Die sehr grosse Ulüthe hat einen Kelch von 70 — 80 Schuppen , die eben so lang als die Kronblätter und gold- gelb sind. Dor schönweisscn , 4 Zoll langen Kronbiätter sind ungefähr 25 und schliessen 5 — 600 Staubgefässe und einen acht Zoll langen Griffel ein. Diese prächtige Blüthe hält 8 Zoll im Durchmesser und verbreitet einen vortrefflichen Geruch ; sie öffnet sich des Abends und schliesst sich des Morgens auf immer. Die eiruudlängliche Frucht ist fleischig und schönroth. Auf Jamaika, bei Vera Crux. >^- 2124. C. flagellii'ormis L. repeus, deceman- 832 CLASSIS XII. Cactus. gularis, vermcis conferllssimis, slylo pelalis subbreviore. Trew. Ehr. t. 30. B. Bing. t. 17. Red. Plant, grass. 127. Peitschenförmige F. Schlangengewächs. 1). 3 — 6. Der dau" mendicke, schlangenförmige Stamm hat nur schwache Stachehi. Die «ngestielten , heükarminrothen Bliithen sind von 2 Zoll Länge und ent- halten schönweisse Staubfäden; sie sind seitenständig und ihrer sehr viele. Im wärmein Amerika. >^ 2125. C. specloslsslinus Desf. suberectus, ra- moslssinius, ramis dlvergentibus, angulis denlatis, spinis fasciculalis dlvergentibus. Desf. 31em. Mus. III. t. 9. B. Reg. 486. C. speclosus Cat. "VV. En. Prächtige F. X). Blüthe gross, prachtvoll hochroth, mit Schiller in Karmin, Scharlach, Violett. Mexico. \ e. Epiphyllum HaW. truncus elongatus arücuUs complanails ner^o percui'sis , niarglnls acualL verrucls floriferis : % 2126. G. Phyllanthus L. ramis foliaceis arti- culatls oblongis crenatis lanugine brevissinia, peduncnlis la- teralibus coloralis, lloribus albis. Dill, Ellli. t. 64. f. 74. Red. pl. gr. t. 145. Blattstenglige F. t). Blüthe mit 9 — 12 Zoll langer Röhre, weisslich. Brasilien, Surinam, Guadeloupe. — In Gärten selten acht, meist folgende Art dafür. % 2127. C. elegaus Lic. ramis foliaceis oblongis crenato-dentalls, lanugine brevissinia, floribus solitariis sub- sessilibus roseis. C. phyllanthoides DeC. B. Blag. t. 2092. C. speciosus BoNPL. nav. t. 3. B. Reg. 304. C. alalus W. et hortul. nou Linn. Zierliche F. X). Blüthen schonrosa. Mexico. % 2128. C. alatus Sw, ramis foliaceis petiolatis ensiforinibus crenatis, floribus sessilibus parvis albidis. B. Reg. Flügel -F. 15. Blüthe klein, weiss. Selten in Gärten. vfc 2129. C. truncatus Lk. ramis foliaceis, recur- Cactus. ORDO I. • 833 vo-diTaricatls , artlculis exciso truncatis; florib. termlnalibus solitariis nutantibus, irregularibus, B. Reg, 696. B. Gab. 1207. Hock. exot. Fl. t. 20. Stutzästige F. Blüthe ziemlich gross, schon karminroth. Bra- silien. f. Opuntia T. trunci articuli compressi enerves , perrucis sparsis ßoriferis : ^ 2130. C. Opuntia L. articulato-prolifer, laxus, artlculis oboralis, spinis setaceis. Gaertx. 2. t. 138. f. 3. KxoRR. del. 1. t. F. a. Gemeine F. 1). 4 — 6. Dieses 5 — 6 Fuss hohe Gewächs besteht aus flachen Gliedern, welche mehr oder weniger gross und dick, mit borstenartigen und sehr stechenden Stacheln besetzt sind. Die un- gestielten, gelben Blüthen sind ziemlich gross, haben ungefähr 10 Kronblätter und sehr viele Staubgefässe. Die rothe Frucht ist läng- lich. In Amerika, Virginien , Friaul, Wallis, auf Weinbergmauern. ^J;J 2131. C. Ficus indica L. articulato-prolifer, artlculis ovato - oblongis, spiuis setaceis. Indische F. Indianische Feige. '^. Sie ist sehr gross, die Glieder einen Fuss lang. Die grosse Frucht essbar. Blüthen gelb. Im wärmern Amerika. >y^2132.C. coccinellifer L. articulato-prolifer, ar- tlculis obovato- oblongis sublnermibus. Kxorr. del. 2. t. O. 1. Red. Plant, grass. 137. Hook. B. Mag. 2741 — 42. Cochenill-F. 1j. Die Glieder dieser Art sind grosser, rund und dicker, als bei den vorhergehenden, und fast ohne Stacheln. Sie wird ^^ — 6 Fuss hoch. Ihre kleinen , blutrothen Blüthen enthalten längere Staubfäden, als die Kronblätter sind. Auf Jamaika und in Süd- amerika. g. Pereskia Plum. truncus fruticosus aui arboreus foliis distinctis planis vestitus : >><<2133. C. Pereskia L. caule tereti-arboreo : acu- lels geminis recuryis, foliis lanceolato-ovatis. Pereskia acu- leata Dill. elth. t. 227. f. 294. Mössler'sHandb. d. Gewächsk. 3te Aufl. II. 1. 53 834 CLASSIS XII. Cactus. Grossblätterige F. t). Der aufrechte, immergrüne Stamm hat lange, bogige, rankende Zweige mit Dornenbüscheln, oder mil paarweise stehenden Stacheln. Die abwechselnden Blätter sind saftig, ziemlich dick, glatt und grün. Die vielen zusammer'stehenden Blüthen sind ge- stielt, winkelständig, weiss und wohlriechend. Die gelblichen Beeren sind sauer. Daselbst. Die Früchte der meisten Fackeldisteln sind essbar, und haben das Eigene, dass ihr Genuss den Urin roth färbt. Diese Gewächse zeich- nen sich durch ihren sonderbaren Bau und die Schönheit ihrer Blüthen aus , ganz vorzüglich die grossblüthigc und die prächtige. Die gemeine F. pflanzt man zu Hecken. Die Cochcnill-F. wird in Mexiko sehr häu- fio- angebaut, wegen der kleinen ScJiildlaus , Coccus Cacti, welche im Handel getrocknet unter dem Namen : Cochenille überall bekannt ist. Als Farbe- Material ist sie noch jetzt im hohen Werthe und wurde sonst als urintreibendes Mittel gebraucht. Man hat sie in neueren Zeiten in anderen Gegenden zu acclimatisiren versucht, vorzüglich am Cip. — Sie verlangen eine milde, frische Erde und etwas alten Gyps auf den Boden des Gefässes. Im Winter giebt man ihnen wenig Nässe, im Sommer etwas mehr. Im Julius und August setzt man sie unter ein Obdach ins Freie und schützt sie gegen Regen und Wind. Die beiden ersten gehören ins warme, die übrigen ins temperirte Treibhaus oder Glashaus. Man vermehrt sie durch abgerissene Glieder, die man im Junius abnimmt, 4 — 5 Tage trocknen lässt und dann 3 Zoll tief in die Erde setzt. So feuchtet man sie ein wenig an und stellt sie in ein Lohbeet des Treibhauses. Viele Jahre hindurch hat man die Cultur dieser und andrer Saft- pflanzen vernachlässigt; seit einigen Jahren sind sie wieder ein Gegen- stand der Liebhaberei geworden und eine grosse Anzahl Sammlungen von ihnen in Gärten und in Zimmern entstanden. Eine der reichsten Sammlungen befindet sich im botanischen Garten in Dresden, aus der- selben werden stets Mittheilungen an Liebhaber dieser Gewächse durch den botanischen Gärtner gemacht. Phl ladelphus, Pfeifenstrauch. 2134. Pb. coiouarius L. foliis ovalo-obloDgls dentatis. Gaertn. 1. L 35. f. 2. Schiv. L 131. a. Sy- rlnga Lämark. ill. t. 420. Wohlriechender Pf. Deutscher oder unächter Jasmin. 15. 5. 6. Dieser aufrechte Strauch wird 6 — 8 Fuss hoch und treibt viele gerade Schösslinge , die im folgenden Jahre ihre schmutzig -roth- braune Rinde verlieren. Die gegenüberstehenden Blätter sind netzförmig Plnladelphus. ORDO I. 835 geädert und gerippt; ihr kurzer Stiel ist rinnenformig und , wie «He Rippen, mit einzelnen, weissen Haaren bekleidet. Die schönen, weissen Blüthen sind denen der Pomeranzen ähnlich und haben fast denselben Geruch ; sie bilden Trauben auf den Spitzen junger Triebe. Der Grif- fel ist anfangs nur 3 — 4-spaltig, weiterhin zeigt er sich 3 — 4-theilig. Die tiefen Abschnitte des Kelchs sind grünlichweiss und am Rande be- wimpert. Es sind 18 — 24 Staubfäden mit 4-furchigen Antheren vor- handen. Die bräunliche Kapsel ist eirund. Nur die Endblüthe zeigt zuweilen einen 5-theiligen Kelch und 5 Kronblätter. Er ist einheimisch geworden und im südlichen Europa zu Hause. Man pflanzt ihn wegen des vortrefflichen Geruchs der Blüthen; sein Holz taugt nur zu Pfeifenröhren; von den blätterlosen Zweigen erhält man auf voibereitetem Tuche eine braunrothe B'arbe. Er wird durch Wurzelbriit, Absenker und Stecklinge vermehrt. In den Apothe- ken führt man : Philadclphi flores. Myrtus, Myrte. 2135. M. communis L. floribus solitarüs: involu- cro diphyllo. Du Ham, arb. ed. nov. t. 43. Haxne Arzngw. X. 36. Gemeine M. 1). 6. 7. Dieser beliebte, immergrüne Strauch wird 4 — 8 Fuss hoch: er theilt sich in röthliche Aeste. Die kleinen, kurz- stieligen Blätter sind steif, eiförmig, zugespitzt, ganzrandig, glänzend dunkelgrün, und haben eine erhabene Hauptrippe. Die weissen, gestiel- ten Blüthen entspringen in den Blattwinkeln. Sie sind gleichsam mit 2 Kelchen versehen, indem der innere bräunliche, der glockenförmig und 5-spaltig ist , eigentlich die Vertiefungen enthält , aus welchen die vie- len Staubfäden entspringen. Dieser giebt auch den starken, gewürz- haften Geruch von sich. Die eirunde, fleischige Beere ist genabelt und wird im Herbst schwarz. Sie variirt: mit eirunden Blättern und län- gern Blüthenstielen, M. com. u. romana, MIll. dict. t. 184. s. 1.; mit eirund-lanzettförmigen, genäherten Blättern, M. com. ß. boetica, Blackw. t. 114.; mit lanzettförmig- eirunden, spitzigen Blättern, M. com. y. lusi- tanica, Clus. h. 1. f. 1. ; und mit lanzettförmigen, zugespitzten Blät- tern , M. com. d, belgica. Auf felsigem Boden ; Oestreich , Litorale, Südeuropa. ^ 2136. M. caryophjUata Sw. peduuculis Iri- cliotomis termiualibus , calycibus iiidivisis, foliis obovatis impunctatis. Calyptranthes caryophyllata Pers. Hatne ArzDgw. X, 39. 53* 836 CLASSIS Xn. BIjrtus. Nägleinartige M. 1). ß. Die Blüthen bilden kleine Rispen und die Blätter sind etwas ausgerandet. Sie ist , wie alle Myrtenarten, ge- würzliaft. Auf Ceylon. ^ 2137. M. Piment a L. follls opp. ovali - oblongis corlaceis glabris, coiymbis axillaribus terminalibusque, bac- cis dispermis. B, Mag. 1236. Hayne iVrzDgw. X. 37. Gaektjv. 1. t, 38. f. 3. Caryophyllus aromaticus amerl- canus Pluck. alm, 88. t. 155. f. 4. Eugenia Pim. DeC. Pf eff«rartige M. Tj. 7. Dieser hohe, immergrüne Baum hat grosse, lanzettförmige Blätter, die gestielt, glänzend, steif und dunkelgrün sind. Die kleinen zahlreichen Blüthen bilden 3-theilig- ästige Rispen. Der 4-zähnige Fruchtkelch steht unterhalb; der Blüthenkelch aber ist 4-theilig und steht oberhalb der 2 saamigen Beere. In Westindien. Die Schönheit der Blätter und der Wohlgeruch dieser und der Blüthen empfehlen die gemeine Myrte. Sie war bei den Alten so be- liebt, dass die Göttinder Liebe, unter dem Namen: Venus Myrta, einen eigenen Altar hatte, und die Römer zogen aus den Beeren ihren Myr- teivwein (^finum myrtenm s. Myrtitis). Der Myrtenkranz ist die herr- lichste Zierde der Braut. In den Apotheken hat man: Myrti folia, baccae. Die Beeren mit Wein Übergossen sind ein vortreffliches, magenstärkendes Mittel. Man pflanzt sie durch Saamen, Ableger und Stecklinge fort, die man im Junius oder Julius in ein massig warmes Mistbeet pflanzt, aber sie vor heisser Sonne schützt. Auch in Töpfen lassen sie sich ziehen, wenn man sie an einem massig warmen Orte der Morgensonne ausgesetzt. Sie will eine fette mit Sand vermischte Erde und im Sommer viel Feuchtigkeit. Im Winter stellt man sie ins Glas- haus. — Die andern beiden gehören ins Treibhaus. Von der erstem führt man In den Apotheken: Cassiae caryophyllatac cortex, den man eben so wie die Gewürznelke benutzen kann. Die Frucht der zweiten ist unter dem Namen : englisches Gcicürz, neue JVürze, Jamaika-Pfeffer, bekannt. In der Medicin gebraucht man sie wie Gewürznelken. In den Apotheken hat man: Pimcntae fructus. Man hat sie mit den gif- tigen Kockelskörnern (^Semina cocculi) vermischt gefunden; es ist des- wegen Vorsicht zu empfehlen. Caryophyllus, Gewürznäglein . ^ 2138. C. aromaticus L. foliis integerrimis ob- longis aculiiisculis , pedunciilis tricbotomis, pauiculis axilla- ribus et terminalibus , calycibus repandis, fruclu elliptico. Caryoph>lius. ORDO I. 837 Gaertiv. 1. t. 33. f. 2. Haykte Arzugw. X. 38. .Euge^ nia caryophyllata Willi>. Ae eilte G. t). Dieser kostbare Baum trägt seine wohlriechenden Blüthen in einer 3-theiüg - ästigen Rispe. Die Blüthe hat einen kleinen Kelch mit stumpfen Einschnitten, und einen fleischigen, 4-seitigen Kör- per, auf dem die Staubgefässe befindlich sind und der kürzer als die Kronblätter ist. Auf den Molukkischen Inseln. In Weslludien cul- tivlrt. Dieser Baum liefert die wahren Gewürsnelkcn ^ welches die unge- öITneten Blüthenknospen sind, und die Mutternelken oder die Früchte derselben. Die letztern sind theuer und weniger im Gebrauch; die er- stem machen eins der schönsten Gewürze aus, und man gebraucht sie in der Medicin als ein kräitiges Reizmittel, um damit die Wirkung schwacher Heilmittel zu erhöhen. P u la i c a , Granathaum . 2239. P. Granat um L. folüs lanceolalls, caule arboreo. Lamabk ill. t. 415. Gaektn. 1. c. £. 1. Schk. t. 131. b. Hayne Arzngw. X. 35. Gemeiner Gr. T). 6 — 8. Sich selbst überlassen ist er ein Strauch mit dornigen Aesten und bringt nur kleine Früchte von einem säuerlichen, angenehmen Geschmacke ; in südlichem Gegenden wird er ein Baum von 10 — 20 Fuss Höhe. Die theils abwechselnd , theils gegenüber stehenden Blätter sind sehr kurz gestielt, an beiden Enden zugespitzt, ganzrandig, glänzend hellgrün und mit Aderu und Nerven durchzogen. Auf der Spitze der Zweige, oder in den obersten Blattwinkeln erscheinen zu 1 — 4hochrothe, geruchlose Blüthen, die über einen Zoll lang sind. Die grossen, eirunden Kronblätter sitzen auf einem gleichfarbigen, dicken, fleischigen Kelche mit 20 und mehr rothen Staubfäden. Die rundliche Kernfrucht hat die Grösse einer Pomeranze; sie hat eine lederartige, röthlichbraune Schale und ein angenehm säuerlich schmeckendes Fleisch. Die Saamenkerne sind purpurblau. Man findet gefüllte, roth und weiss gefleckte und weisse Blüthen. Auf trockenen Kalkbergen ; Krain, Triest, Fiume. Die Früchte dürfen nur massig genossen werden, wenn man Leib- schmerzen und Blähungen vermeiden will; sie sind übrigens nervenstär- kend und in der Ruhr und bei Entzündungen heilsam ; Saamen, Schale und Blüthen sind zusammenziehend. In den Apotheken führt man : Ba~ laustiorum flores ; Malicorii cortex; Granatorum semina. — Im süd- lichen Deutschland hat man schon vortreffliche Aepfel im Freien gezogen : 838 CLASSIS XII. Punica. t im nöi'dllchen muss man dieses Gewächs vor Frost schützen. Es ver- langt einen trockenen , leichten , kalkigen oder sonst warmen und son- nigen Boden; man vermehrt es durch Saamen, Wurzelsprossen und Ableger. Amygdalus, Mandel. 2140. A. Persica L. follorum serraturis omnibus aciills, floribus sessilibus soHtariis. Kerw. t. 101. Hayne Arzngw. IV. 38. Persica vulgaris Fl. Wett. Persische M. Pfirsichbaum. ■5. 4. Er blüht vor dem Aus- bruch der Blätter. Man findet ihn 10 — 16 Fuss hoch. Die abwech- selnden Blätter sind lanzettförmig, jang zugespitzt, ihre Zähne haben röthliche Drüsen. Die kurzen , gerinnelten Blattstiele sind mit etlichen Drüsen besetzt; sie gehen in eine weissröthliche Mittelrippe über, die oben eine vertiefte Rinne bildet. Sie kommen aus der auf der Spitze der Zweige befindlichen Knospe und nicht unterhalb der Blüthen her- vor. Die fiederspaltigen Nebenblätter fallen leicht ab. Die fast stiel- losen, wohlriechenden Blüthen haben einen behaarten, braunrothen und glockenförmigen Kelch; seine Abschnitte sind eirund und zugespitzt. Die eirunden, hohlen Kronblätter haben einen langen Nagel, sie sind gross und hellblauroth. Man zählt 20 — 30 Staubfäden mit rothbraunen Antheren. Aus dem wolligen Fruchtknoten entsteht eine runde, saftige Steinfrucht, die eine gefurchte, löcherige Nuss mit einem braunschali- gen Kerne enthält. Sie hat eine grosse Menge Spielarten, worunter sich besonders die mit gefüllten Blüthen, und eine andere mit kugelrun- der, dunkelrother Frucht, deren saftiges Fleisch angenehm ist, aus- zeichnet. An Weinbergen und auf andern rauhen Plätzen; Fiume. 2141. A. communis L. follorum serraturis infimis peliolisque glandulosis, floribus subsessilibus geminis, petalis calyce majoribus, putamine uucis durissüno. ^. communis "WlLLD. Blackw. t. 105. Gemeiner Mandelbaum. ■5. Sich selbst überlassen ist er in seinem Yaterlande ein massiger Strauch. Seine Blüthen kommen im April, vor dem Ausbruche der Blätter, ohne merkliche Stiele, auch wohl einzeln aus einer Knospe. Der röhrenförmige Kelch hat 5 stumpfe Ab- schnitte: die grosse Krone hat längliche, hohle, rosenfarbene Blätter und 25 — 30 Staubgefässe. Aus dem rundlichen Fruchtknoten entwickelt sich eine längliche, zusammengedrückt- durchlöcherte Nuss mit einem braunhäutigen, weissen Kerne; sie hat eine braune, wollige ungeniess- ^: Amygdalus. ORDO I. 839 bare Oberhaut, welche bei der Reife aufspringt und die Nuss fallen lässt. Die abwechselnden Blätter sind eiiund-lanzettförmig und langzu- gespitzt; auf der Unterfläche haben sie eine erhabene Rippe und pa- rallele Nerven. Man nimmt gewöhnlich 2 Spielarten an: 1. die ge- meine ^ grosse, süsse Mandel, deren Frucht keine Vertiefungen, aber einen grossen, süssen Kern hat; und 2. die bittere Mandel (s. folg.), deren Frucht Vertiefungen und einen bittern Kern hat. Zu voriger gehört auch die Knackmandel, mit einer leicht zerbrechlichen Schale (^. fragilis Borkh.) hierher. Im südlichen Deutschland an Zäunen, auf Wiesen ; Friaul , Istrien , Litorale. Indessen scheint die bittere Mandel eine eigene Art, die man so charakteiisirt : 2142. A. amara Hayne, folüs lanceolafis serralls, serra;.urls acullusculls infimis glandulosis , petiolis eglandu- losis, floribus subsessilibus gemiDls, petalis calyce longio- libus, uucJs pulamine diirissiino iusculpto. Haykte Arzngw. IV. 39. f. 1. foliiin. Bittere Mandel. '^. 4.5. Vergleiche die Beschreibung zu vori- ger Art. 2143. A. nana Pall. folüs ovatis basi atteniiatis simplklter argute serratis. Pall. ross. 1. t. 7. Du Hamel 1. t. 3. ScHK. t. 131. a. Gaeatn. 2. t. 93. f. 3. Zwerg -M. 1). 4. Sie ist strauchartig und wird 2 — 4 Fuss hoch. Die kah'en Blätter sind lederartig und nur an der Basis ohne Säge- zähne. Die schönen rothen Blüthen hinterlassen kleine, trockene Früchte, deren Kern bitter ist. Im nördlichen Asien; jetzt hier und da verwil- dert, in Ungarn und Deutschland. Der Pfirsichbaum, dessen Vaterland Persien ist, liefert eine der edelsten Früchte unter dem Steinobst. Die weichen, saftigen Sorten werden roh genossen; die festen eingemacht, getrocknet, zu Backwerk gebraucht, und zu einem trefflichen, geistigen Most bereitet. Der frische Saft, mit Zucker und Rothwein vermischt, giebt einen köstlichen Trank, Die ausgepressten Kerne geben ein schönes Oel und der über sie ab- gezogene Branntwein den bekannt2n Persiko. Die jungen Blätter be- nutzt man zu einem gesunden Thee. — Der Mandelbaum kam aus Griechenland nach Italien und hat sich von da aus über mehrere Län- der verbreitet. Er liefert die bekannten süssen und bittern Mandeln. Die unreifen macht man, wie die W^allnüsse mit Zucker ein; man ge- braucht sie zu vielen Speisen und Backwerk; man gewinnt von ihnen das süsseste Oel; die Mandelmilch; die Mandelkleie zur Reinigung der 840 CLASSIS XII. Amygdalus. Haut ; man rostet sie und bereitet ein Kaffee- oder Chokolade - ähnliches Getränk daraus. Die bittern Mandeln, häufig genossen, erregen bei Menschen Erbrechen und können auf diese Art schädlich werden ; we- nige hingegen reizen den Magen und befördern die Esslast. Die Bit- terkeit liegt in der braunen Schale des Kerns, welche viel Blausäure enthält, die sehr schnell die Reizbarkeit und das Empfindungsvermögen zerstört. Daher sind sie dem mehrsten Geflügel und vieifüssigen Thie- ren, vorzüglich den Hunden, ein tödtendes Gift. — Um die edeln Sorten dieser Arten zu gewinnen, muss man sie auf Wildliage pfropfen oder okuliren. Diese werden durch Saamen gezogen. Man legt die Man- deln mit der Keimspitze nach unten etwa 2 Zoll tief in eine leichte, nahrhafte Erde. Die jungen Pflänzchen werden im Winter mit Laub bedeckt. — Die Zwerg-M. lässt sich leicht durch Stecklinge vermeh- ren. In den Apotheken kennt man: von dem erstem: Persicae flores, nucki; von dem zweiten und dritten: Amygdalae dulces et amarae. Prunus, Kirsch - Pßaumen - Baum *) .' A. C e r a s u s , Kirsche. 2144. Pr. Päd US L. lacemis pendulls, petalis ser- rulalis , foliis deciduis regulosis duplicato - seiraiis , pedolis biglandulosis , fructibus globosis. Engl. b. 383. FI. D. 205. Hayne Arzngw. IV. 40. Padus A^ium Fl. Welt. Vogel -K. Fälschlich Faulbaum, r,. 4 — 6. Man findet ihn mehr als Strauch; doch giebt es auch Bäume von 20 — 30 Fuss. Er blüht nach dem Ausbruch der Blätter. Diese stehen abwechselnd auf röthli- chen, oben rinnenförmigen Stielen ; sie sind eirund-länglich, zugespitzt und an der Basis etwas herzförmig; auf der Unterfläche erhaben netzförmig geädert. Die beiden pfriemenförmigen Nebenblätter sind fein sägezähnig und hinfäHig. Die starkriechenden Blüthen sind langgestielt und haben lanzettförmige, hinfällige Deckblätter. Der Kelch hat zurückgebcgene, mit röthlichen Haaren bewimpert^ Abschnitte. Die schneeweissen Kron- blätter sind verkehrt-eirund. Der Staubfäden sind 20 — 30. Die erb- sengrosse Frucht ist schwarz. Es finden sich viele Blüthen ohne Grif- fel. In feuchten Laubwäldern. ^ 2145. Pr. Lauro-Cerasus L. floribus raceinosis, *) Man nennt bei dieser und der vorigen Gattung den Saamen: Stein, und begreift deshalb alle Arten unter dem Namen: Ätem-06sf. Prunus. ORDO I. 841 fblils sempervJrentibus subtus biglandulosis . Blackw. t. 512. Hayne Arzngw. IV. 41. Kirschlorbeer. 1). 4. 5. Er kam von Trapezunt 1576 nach Eu- ropa. Seine abwechsehiden Blätter sind lederartig, gestielt, länglich und zugespitzt: der Rand ist etwas umgebogen, weitläufig, aber scharf- säge- zähnig; die Oberfläche glänzend dunkelgrün; der Blattstiel ist kahl und tief rinnenförmig. Die Blüthen stehen in den obern Blattwinkeln in auf- rechten Trauben; sie bleiben immer etwas glockenförmig geschlossen. Sein Vaterland ist Persien, am Caucasus. ^214:6. Pr. scroti na Ehkh. racemis laxis, foliis deciduis simpliciter serratis: serraturis infnnis subglandulosis. Pr. virginiana Du Roi, Wangenh. Beilr. t. 14. 1". 33. Padus serotlna Fl. Welt. Spätblühende K. X). 5. 6. Dieser stattliche Baum wird 40 — 50 Fuss hoch und erhält abwechselnde Aeste. Die abwechselnden, gestiel- ten Blätter sind verkehrt-eirund-lanzettförmig, kahl, glänzend und auf der Oberfläche dunkelgrün: die sehr erhabene Mittelrippe ist von der Basis bis zur Hälfte auf beiden Seiten mit einer Reihe dichtstehender, gleich langer Haare besetzt; die kurzen, stumpfen Zähne sind einge- drückt und verlaufen sich in Blattstiele ohne Drüsen. Die zahlreichen Endtrauben sind einfach ; die Kronblätter ganz luid weiss ; die glänzend- schwarzen Steinfrüchte sind saftig und von der Grösse einer grossen Erbse. Dieser amerikanische Baum ist im mittlere Deutscliland einhei- misch geworden. 2147. Pr. Mahn leb L. floribus corymbosis terml- nallbus, foliis ovalis. Jacq. a. t. 227. Mahaleb-K. t;. 4. 5. In der Wildniss wird dieser Strauch nur 6 Fuss, auch wohl 8 — 10 Fuss hoch, aber cultivirt ein Baum von 20 — 30 Fuss. Die bräunlicngfaue Rinde ist an jungen Aesten mit weissen Punkten besetzt. Die abwechselnden Blätter sind an der Basis fast herzförmig, fein-, aber stumpf-sägezähnig, die säinmtlichen Zähne mit röthlichen, spitzigen Drüsen besetzt, ihre Stiele sind rinnenförmig und haben auch Drüsen; sie stehen theils einzeln, thells in Büscheln. Die kleinen Blüthen haben ein stumpfes, feinsägezähniges Deckblatt an der Basis ihrer Stiele. Die eirunden, zurückgebogenen Kelchabschnitte sind grün. Die weisse Krone verbreitet einen angenehmen Geruch; sie hin- terlässt eine ovale, erbsengrosse Steinfrucht, die schwarz und unschmack- haft ist. Auf steinigem Boden in Gebirgswäldern ; au den Douau- und 842 CLASSIS XJI. Piiinus. Rheinufern; Oestf-eich, Litorrle, FiJauI, Pfc^lz, Salzburg, Oberlau&itz, Schlesien. 2148. Pr. Chamaecerasii s L. umbellis sessillbus, follis obovatis oblusiusculis glabrls glanduloso- serraiis. Jac^. ic. r. 1. t. 90. Strauchartiger K. Ostheimer Kirschbaum, t). 4. 5. Dieser 6 — 8 Fuss hohe Strauch lässt sich zu einem kleinen Baume ziehen. Die alte , graue Rinde hat warzige Querstreifen ; die jüngere ist dun- kelbraun mit rostgrauen Punkten. Die jungen Zweige hängen bogen- förmig herab. Die abwechselnden Blätter sind glänzend hellgrün, erha- ben gerippt und geädert; ihre gefurchten Stiele haben an der Basis pfriemenförmige, einfach-, aber spitzig-sägezähnige Nebenblätter. Meist 2, seltner 3 — 5 Stiele bilden einen Blüthenschirm und haben 3 — 4 röthliche Deckblätter, die hohl und scharf gezähnt sind. Die Kelchab- schnitte sind eirundllch und i-othbräunlich. Die rundlichen, hohlen Kron- blätter sind gewöhnlich am Rande gekerbt. Die 30 — 36 Staubfäden sind einwärts gebogen. Die runden Frü<;hte sind wässer'g und herbe, veredelt aber sehr angenehm säuerlich, und werden weit grösser als die gemeinen Sauerkirschen. Auf Gebirgen in Oestreich; auf Kalkgebirgen in Franken und Thüringen. (Der Ostheimer Kirschbaum verwildert.) 2149. Pr. Cerasus L. *) umbellis subpedunculatls, follis ovato - lanceolatls glabris conduplicatis. Hayne Arzngw. IV. 42. Pr. austera Ehrh. B. Reit, et Ab. t. 30. Cera- sus acida Fl. Wett, Sauerkirschbaum T). 4. 5. Er erlangt verschiedene Grösse von 8 — SO Fuss , und findet sich auch als Strauch. Der Stamm steht et- was schief und die Zweige hängen gewöhnlich herab. Die schwarz- braune Rinde reisst sich in zurückgerollte Querstreifen ab. Die Blätter kommen zugleich mit den Blüthen hervor; doch entwickeln sich diese schneller. Jene stehen wechselweise, haben kurze, rinnenförmige und drüsenlose Stiele; sie sind glänzend dunkelgrün, am Rande rundlich, meist einfach-sägezähnig. Die Nebenblätter sind röthlich, lanzettförmig und feinzähnig. Die Blüthen stehen an den jüngsten Zweigen in 3 — 4-blüthigen Schirmen. Die glänzend violettbräunlichen Kelche sind kle- brig und haben zurückgeschlagene, lanzettförmige Abschnitte. Die weis- sen Kronblätter sind fast rund; die hohlen Deckblätter sind scharf- sä- gezähnig. Die grosse Steinfrucht ist kugelrund, schwarzroth und ent- *) Die cultlvirten Arten sind weitläuftiger in meiner Flora germa- nica abgehandelt. Prunus. ORDO I. 843 hält einen sauern Saft. Es giebt eine Abart, die 2 — 3 Fuss hoch \^i^d lind eine andere mit halbgefüllten Blüthen. Wahrstheiulich stammt er aus Cerasant am schwarzen Meere und ist jetzt überall verwildert. 2150. Pr. acida Ehrh. ramis reclls, iimbellis subpe- dunculaiis, foliis ovato-lanceolails acuraiiiaiis prolunde ser- ralls glabiis conduplicaiis. Pr. Cerasus caproniana Willd. Ammerkirschbaum. Glaskirsch e ^. 5. Er hat viel Aehnlich- keit mit dem vorhei-gehenden ; aber er macht eine eigne Art aus, weil die Kerne unabänderlich ihn wieder hervorbringen. Er wird höchstens 20 Fuss hoch. Die alte braunschwarze Rinde löst sich in die Quere schuppenföiinig ab; an den jungen Zweigen ist sie höckerig und nicht glatt; die jüngsten Zweige sind stellenweise drüsig punktirt. Die fast immer doppelt-sägezähnigen Blätter sind oben dunkler als unten, wo sie an den Nerven, welche häufiger als an dem vorigen sind, gelblichgrün erscheinen. Der halbrothe Stiel ist rinnenförmig und hat 2 Drüsen. Die rothgezähnten Nebenblätter sind an der Basis breiter. Die Blüthen bil- den einfache, ungestielte, 3-, 4-b!üthige Schirme und stehen an der Jün- gern Zweige Spitzen gehäuft; sie sind gi'oss, haben kurze, starke und glatte Stiele, einen grün gerieften Kelch mit eirunden, gezähnten Ab- schnitten. Die Antheren sind herzförmig und die Narbe 4 mal einge- geschnitten. Die grossen F/üchte sind glänzend hellroth, haben ein weissliches Fleisch und einen angenehm sauern Geschmack. Dieser Baum ist mit dem vorhergehenden der Stammvater aller veredelten Sauerkirschen. Das Vaterland ist Südeui'opa; im mittlem Deutschland findet man ihn auf Kalkboden ve. wildert. 2151. Pr. avium L. umbeIHs sessil-bus , folüs ova- tolanceolaiis, sublus pubescentibus conduplicalis. Reit, et Abel t. 17. Kernek t. 30. Pr. Cerasus Scop. Cerasus du/eis Fl. Welt. Süsskirschbaum. Vogelkirschbaum. '^. 4. 5. Dieser schöne Baum wird oft 60 — 80 Fuss hoch. Die alte Rinde ist dunkelascbgrau ; die jüngste glänzend rothbraun und weissdrüssig. Die abwechselnden Blätter sind zugespitzt, doppelt- und grobsägezähnig; Rippen und Sei- tennerven bilden auf der Oberfläche rinnenförmige Vertiefungen; ihre gefurchten Stiele sind 2- und 4-drüsig. Die Blüthen bilden 2-, 5-blü- thige Schirme; die 4 Deckblätter sind bräunlichgrün und stark bewim- pert; die lanzettförmigen, zurückgebogenen Kelchabschnitte sind violett- bräunlich; die 5 grossen, weissen Kronblätter sind hohl und haben an der Spitze gewöhnlich einen Einschnitt. Die Ste!nriucht ist roth. Von 844 CLASSIS XII. Pruuus. ihm stammen die veredelten Süsskirschen, die man auf Wildlinge pfropft, kopulirt oder okulirt. Unter den Spielarten zeichnen sich aus: die mit schwarzer Frucht; Pr. nigricans Ehrh. In Wäldern auf Sand-, Lehm, Kalk- und Basaltboden. 2152. Pr. rubicunda Bechst. umbellis sessillbus, calycijjus supeme lalioilbus, foliis ovato-Ianceülatis acumina- tis basi subcordatis senatis cüudiipÜcalis subtus villosiuscu- lls Pr. va7-ia Eiikh. B.) Rothkirschbaum. T). 4. 5. Er ist dem vorhergehenden sehr ähn- lich, aber er wird höher und stärker; sein Holz ist fester und schwe- rer ; an jungen Stämmen stehen die Aeste fast quirlförmig. Die lang- zugespitzten Blätter sind am Grunde etwas herzförmig, rundlich-säge- zähnig, hellgrün, auf der Unterfläche haben sie einzelne lange Haare und sind an den Nerven und Rippen zottig weiss behaart. Die Schirme sind 3-, 4-blüthig; die 4 Deckblätter sind fein und drüsig gezähnt. Der Kelch ist oben breiter, und seine Abschnitte sind stumpfer, mehr eirund als lanzettförmig und grün. Die Krone ist kleiner und hat eingeschnit- tene Blätter. Von den 30 — 33 Staubfäden ist die äussere Hälfte grös- ser ; sie haben fast 4-kantige, doppelte Antheren. Der sehr lange Grif- fel hat eine scheibenförmige Narbe. Die Früchte sind auch kleiner, hellroth ; ihr Fleisch ist zwar süss, aber etwas bitter. Die Kerne brin- gen nie einen schwarzfrüchtigen Baum hervor. Er hat den Standort mit dem vorigen gemein. 2153. Pr. semperflorens Ehrh. florlbus subrace- mosis pendulis, calycibiis seiTatis basi glandiilosis. Pr. seroüna Roth Calal. Cerasus semperflorens Fl. Wett. Immerblühender — Octoberkirschbaum. t). 5 — 10. Man sieht ihn gewöhnlich für eine Abart des Sauerkirschbaums an, aber er bleibt aus Kernen gezogen unverändert. Der nicht hohe Stamm hat schlanke, hängende Zweige. Die abwechselnden Blätter sind gestielt, lang zugespitzt, an der Basis etwas schmäler, doppelt, aber stumpf -sä- gezähnig: die beiden letzten Zähne an der Basis haben eine grosse Drüse; sie .«ind ganz kahl. Die weissen Blüthen, bilden an der Spitze der jungen Triebe beblätterte, 6-, 8-blüthige Trauben. Die Stiele sind nach oben dicker. Die lanzettförmigen, stumpfen Kelchabschnitte sind zurückgebogen und haben runde Sägezähne. Die kleine Frucht ist braun und säuerlich. Sein Vaterland ist unbekannt und er findet sich in Gär- ten noch selten. * Prunus. ORDO I. ' 845 B. P r u n u s , Pßaume *). 2154. Pr. doraestica L. pedunculis subsolltarlls, folüs lanceolato - ovatis couvoluiis, ramis muticis. Hayne Arzugw. IV. 43. GAERTif. 2. t. 93. f. 2. Gemeiner Pf. Zwetschenbaum. t;. 4. 5. Im wilden Stände findet man ihn auch mit Dornen. Die abwechselnden Blätter sind zu- gespitzt, einfach-, stumpf-, selten doppelt -sägezähnig; sie liegen in den Knospen eingerollt; die Adern und Nerven machen die Blätter et- was runzelig und haben einen merklichen llaarüberzug so wie die drü- senlosen Stiele, die mit zwei pfriemenförmigen, feinsägezähnigen Neben- blättern versehen sind. Die grünlichw eissen Blüthen erscheinen nach der Entwickelung der Blätter; sie haben behaarte, runzelige Kelchab- schnitte, die lanzettförmig und ausgebreitet sind, und längliche, etwas ausgehöhlte Blätter. Die (gewöhnlich 16) Staubfäden haben getheilte Staubbeutel. Die gelbe Narbe ist muschelfönnig. Die eiförmige Stein- frucht enthält eine gefurchte Nuss. Er ist der Stammvater einer Menge Abarten, die an Gestalt, Farbe und Geschmack sehr von einander ab- weichen. Sein eigentliches Vaterland scheint das nördliche Asien und das südliche Europa zu sein; in Deutschland findet er sich in allen Gärten. 2155. Pr. syriaca Borkh. floiibus blnis ternisque, folüs ovatis crenulatis ciliatis, petiolis biglaudulosis ramu- liscjue pubescentibus. Mirabelle I5. 4. 5. Dieser Baum erlangt beinahe die Höhe des vor- hergehenden; aber er hat ein weicheres, zähes Holz. Seine Zweige sind rothbraun und steigen in einem spitzigen Winkel aufwärts. Die ovalen Blätter sind runzelig, auf der Oberfläche dunkelgrün und mit weichen, graulichen Haaren besetzt. Die kurzen gerinnelten Stiele sind auch weichbehaart, aber nicht immer oben mit 2 Drüsen besetzt. Die kurzgestielten Blüthen haben abstehende, weissbehaavte Kelche und eirunde, hohle, gelblichweisse Kronblätter. Die runden Früchte sind bei der Reife gelb, etwas wollig, und so gross wie eine Herzldrsche und wohl noch grösser; sie sind dabei auf der Sonnenseite röthlichblaa an- gelaufen ; ihr Stein ist rundlich ; und ihr Fleisch zuckersüss. In Syrien, Südeuropa und jetzt überall in Gärten. 2156. Pr. italica Borkh. floribus blnis ternisque, *) Auch über diese vergleiche man die weitläuftigere Bearbeitung in meiner /orc germanica. 846 CLASSIS XII. Prunus. fülüs ovalibus altenualls subaequalibus rugosis obiuse serra- tis, peliolis biglandulosis pubesceullbus. Reineclaude 1). 4. 5. Auch dieser Baum pflanzt sich unverändert durch den Kern fort, wie der vorige, aber er wird nicht so hoch. Die jungen Zweige sind sämratlich knotig. Die abwechselnden Blätter sind gross, einfach- und doppelt -gezähnt; in der Jugend sind die Sägezähne deutlich mit weissen Drüsen besetzt; die untere Fläche, die heller ist, hat an Nerven und Adern etwas kurze Haare. Der starke Stiel hat 1, auch 2 Drüsen. Die kurzhaarigen Blüthenstiele sind gerieft; die gelbgiünen Kelche haben lanzettförmige, ausgebreitete Abschnitte; die rundlich - eiförmigen Kronblätter sind weiss und haben spitzige Nägel. Die 24 weissen Staubfäden sind lang; die scheibenförmige Narbe ist gespalten. Die ziemlich grosse Frucht ist kugelrund, gelblichgrün und zu- weilen auf der Sonnenseite bräunlich. Aus Nordasien kam dieser Baum zuerst nach Italien und von da aus hat er sich über ganz Deutschland verbreitet. 2157. Pr. insititia L. pedunculls geiniDis, fol. lan- ceolato - ovatis convüluds sublus villosis, ramis spiuescenti- bus. Engl. b. 841. Kerker t. 533. Kriechen-, Hafer-Pf. ty. 4. 5. Er wird 12— 15 Fuss hoch und erscheint auch als Strauch ; an seinen violettbraunen, abwechselnden Ae- sten stehen kurze Enddornen. Die abwechselnden Blätter sind einfach- und stumpf gezähnt; sie sind auf den hervorstehenden Rippen und Adern steifhaarig und stehen auf kurzen behaarten Stielen. Die Blüthen stehen gew öhnlich einzeln, selten zu 2 — 3 auf weichbehaarten, kurzen Stielen ; sie haben eirunde, hellgrüne, drüsig -bewimperte Kelchabschnitte; ei- runde , weissey Kronblätter , und enthalten 19 — 22 weisse , ungleiche Staubfäden mit fast 4-kantigen Staubbeuteln. Die rundliche Steinfrucht ist schwarz und weisslich bereift und enthält ein grünes, weinsäuerliches Fleisch. — Von ihm hat man mehrere Sorten von verschiedener Grösse, Farbe und Geschmack. Er findet sich hier und da in Deutschland an Zäunen in Gärten. 2158. Pr. cerasifera Ehrh. pedunculls solitariis, folils ellipticis glabris, fructibus pendulis, ramis subinermi- bus. Pr. domesüca var. c. Du ßoi. Kirsch-Pf. Ij.. 4. 5. Er erlangt eine Höhe von 15 — 20 Fuss, er- scheint aber mehr als Strauch. Die glatten Zweige sind dünn, rund und hellbraun ; es finden sich zuweilen kurze Dornen an ihnen. Die ab- wechselnden Blätter sind hellgrün, fein- und tiefgezähnt. Die selir Prunus. ORDO 1. 847 zahlreichen, weissen Blüthen stehen einzeln oder zu 2 an den Seiten der Zweige und haben rückwärts gebogene Kelchabschnitte. Die rundliche Steinfrucht hat das Ansehen einer Kirsche ; nur ist sie etwas zugespitzt dunkelroth, langgestielt, herabhängend und süsslich. Er stair.mt aus Nordamerika und findet sich jetzt in den Gärten. 2159. Pr. spinosa L. pedunculis solilarils, folüs lanceolalis glabrJs, rninis spinesceniibus. Engl. b. 842. FJ. D. 926. ScHK. t. 132. Stukm 1. 9. Schieb en-Pf, Schwarzdorn. 1). 3. 4. Er wird an 6 — 8 Fnss hoch und unterscheidet sich von der Kriechen - Pß- : durch häufigere, mehr ausgebreitete Aeste, die allenthalben mit starken Dornen besetzt sind; durch lanzettförmige, oder elliptisch -lanzettförmige kahle Blätter; durch die Blüthenstiele , die einzeln an der Seite und Spitze der Aeste stehen ; durch eine halb so grosse Frucht, die auch reif einen sehr her- ben Geschmack hat. Man findet Spielarten: mit weissen Früchten, mit gefüllten Blüthen und mit bunten Blättern. An Zäunen, in Hecken, Vorhölzern in ganz Deutschland. 2160. Pr. oxycarpa Bechst. fol. rolundato-ovatis obtuse serralis glabris, ramis iunioribus pilosis, floribus ge- ininis terulsve, calycibus glabris, fruclibus ovatis ])asi aciimi- natis (rubro -variegalis). Spitz-Pfl. 1). 4. Auf Kalkbergen. Blätter dunkelgrün. Franken, Meiningen. 2161. Pr. lutea Bechst. fol. oblougo - ovatis basi bi- glandulosis margine glauduloso-serratis utrinque ramiscjue iunioribus pubescenlibus , floribus geniiuis , calycibus subpi- losis, fructibus oblongo-ovalibus compressiusculis (flavis.) Spilling-Pfl. t;. 4. Auf Kalkbergen. Blätter hellgrün. Franken, Thüringen. 2162. Pr. exigua Bechst. fol. oblougo-ovatis ser- ratis rugosis, utrinque raiuisque junioribus peduuculisque so- litariis geminisve pilosiusculis , fructibus ovatis utrinque ro- tundatis (coeruleis). Hain-Pfl. 15. 4. An Zäunen, in Hainen. Blätter hellgrün. 2163. Pr. subrotunda Bechst. fol. ovatis crena- 848 CLASSIS XII. Prunus. tis utrinque ramlsque luuiorlbus pubescentibus , pedunculls gemiiiis brevibus glabris, fructibus roluudatis apice subexca- valls (nigris). Schwarz-Pfl. t). 4. An Kalkbergen in Franken. 2164. Pr. viuaria Bechst. fol. ovatis irregulär, ob- tuse serralis, subtus in venarum axillis villosis utrinque rugo- sis, pedunculis geiuiuis ternisve longis glabris, laciuiis caly- cinis ciliatis, fructibus rotundis (maculatis). Wein-Pfl. 15. 4. An Kalkbergen in Franken, Thüringen. 2165. Pr. rubella Beciist. fol. longe petiolatls ova- libus glanduloso - serratis siipra nilidis glabris subtus villo- sis, ramis iunioribus, pedunculis geminis solltariisve gla- briusculis, fructibus subglobosls (rubris aut flavis rubroina- culatis). Rotli-Pfl. 15. 4. An Sandbergen und Kalkbergen, in Thüringen, Fran- ken. Blätter hellgrün. C. A r m e n I a c a , Aprikose . 2166. Pr. Armeniaca L. floribus sessilibus, folüs subcordatis. Armeniaca vulgaris Pers. Jl- epirotica Fl, Weit. Aprikosenbaum. I5. 3 — 5. In dem mittlem und nördlichen Deutsch- land ist er nur als Spallerbaum bekannt; im südlichen hingegen findet er sich freistehend, 20 — 25 Fuss hoch. Die abwechselnden Blätter stehen auf rinnenförmigen, röthlichen Stielen, die theils drüsig sind; da- bei zugespitzt, entweder gar nicht , oder einzeln , auch nicht undeutlich doppelt -sägezähnig, und die Zähne drüsig. Sie sind kahl und dunkel- grün. Die Blüthen erscheinen vor den Blättern einzeln oder zu 2 auf ganz kurzen Stielen an den Seiten der Zweige. Die Kelchabschnitte sind zugerundet, hohl, legen sich zurück und sind dunkelroth. Die gros- sen, rundlichen Kronblätter sind weiss oder blassrosenroth. Es finden sich 25 — 30 weisse Staubfäden. Der Fruchtknoten und Griffel sind >v eissbehaart, die gekrümmte Narbe ist gelbgrün. Die Frucht enthält einen auf beiden Seiten starkgefurchten Stein. Von wilden Stämmen ist sie säuerlich und bitter. Aus Kleinasien, Armenien, Persien ist er in das südliche Europa und von da nach Deutschland gekommen. Die mannichfaltigen Spielarten hat man durch Pfiopfen und Okuliren erhal- Prunus. ORDO L 849 ten, die an Grösse, Geschmack und Farbe, in der Bitterkeit und Süs- sigkeit der Kerne verschieden sind; daher die türkischen, provenccr^ lothringer, holländischen u. s. vv. Aprikosen. 2167. Pr. dasycarpa Ehrh. florlbus sessilibus, fo- liis ovatis acumiuatis duplicato - serratis, pelioKs glaudulosis. ^rmeiiiaca dasycarpa Fl. Weit. Rauher Pfl. Schwarze Aprikose. ^. 4. 5. Er ist bei uns sel- ten und wird ein Strauch von 5 — 6 Fuss mit runden , glatten und braunen Zweigen. Die abwechselnden Blätter sind klein , doppelt-säge- zähnig, dunkelgrün und auf beiden Seiten kahl; ihr Blattstiel hat 2 — 3 Drüsen. Die Blätter gleichen etwas denen der Birke. — Auch kann er ffiit dem sibirischen Pfl. verwechselt werden; allein dieser hat einfach- eägezähnige Blätter, Blattstiele ohne Drüsen und eine trockene, leder- häutige Frucht. — Die weissen Blüthen sind klein , stehen zu 1 — 2 auf sehr kurzen Stielen. Die kleine, runde Frucht ist auf der Sonnen- seite schwarzblau, auf der andern dunkelroth, und fein behaart. Das Vaterland weiss man nicht, aber er findet sich im mittlem Deutsoliland ; Wett. Der Vogel - Kirschb. hat von den Laub - und Rüsselkäfern Melolontha et Curculio) viel zu dulden; er hat ein sehr gesuchtes Nutzholz, das Politur, Farbe und Lack annimmt; in Frankreich verarbeitet man es unter dem Namen: Lucienholz. Aus den frischen Spänen schweelt man ein Oel gegen das Aufstossen des Viehes. Er kann zu lebendigen Hecken benutzt werden. Die innere Rinde der alten Stämme liefert mehrere dauerhafte Farben. Die Früchte können auf mancherlei Weise benutzt werden : man geniesst sie mit Salz, kocht ein Muss daraus ; färbt Wein und Branntwein damit; bereitet in Schottland einen Wein daraus, durch saure Gährung einen guten Essig, durch geistige einen schönen Brannt- wein. Die Kerne geben ein gutes Oel. Die Früchte sind eine Lieb- lingsspeise der Vögel. Die Rinde verspricht Heilkräfte und man führt: Padi cor lex. Als Strauch dient er zum Schutz der Ufer. Man ver- mehrt ihn durch seme Kerne, Ableger und Wurzelbrut; er empfiehlt sich durch seine sehr schönen, wohlriechenden Blüthen. — In den Blät- tern des Eirschlorbeers sind die Bestandtheile , welche sich in der bit- tern Mandel finden, concentrirt. Alle Arten dieser Gattung enthalten diese Blausäure mehr oder weniger; doch diese besitzt am mehrsten. Wenn wenig Blätter in Milch gekocht dieser einen angenehmen Ge- schmack von bittern Mandeln mittheilen, so können mehrere dem Men- schen das Leben kosten, schwächern Individuen schon in geringer Menge, daher durchaus zu vermeiden. Die besten Gegenmittel bei Vergiftungen von diesem Gewächs sind Milch und Kali. In den Apotheken kennt Mössler's Hdb. d. Gewächsk. 3te Aufl. II. B. 1. 54 850 CLASSIS XII. Prunus. man: Laurocernst folia. Man vermehrt ihn durch Ableger und VVurzel- briit. • — Der spät blühende hat, wie die übrigen Arten, ein sehr hartes, schönes Nutzholz. Durch die geistige Gährung erhcält man von den Flüchten ein sehr beliebtes Kirschwasser oder einen Kirschgeist. Die Vögel gehen den Fi'üchten sehr nach. — Der Mahalcb-Pf. liefert ein schönes, wohlriechendes Nutzholz ; es ist das ächte LucienUolz der Fran- zosen, von dem MInoriten - Kloster St. Lucie, bei der Stadt St. Michel, so genannt. Die Kerne verkauft man sonst unter dem Namen: Mahn- leb- oder Morgalebsaamen , und mischt sie wegen ihres Wohlgeru-cha den Seifenkugeln bei. Das abgezogene Wasser von Blüthen und Blät- tern dient zu gleichem Gebrauch. Sogar die in dem Absud der Zweige gefärbten Tücher riechen angenehm. Die Kerne geben den bekannten Maraskin-liranntwein. — Das Holz des Aprikosenbaums ist von keinem «onderiichen Werthe. Die Flüchte müssen frisch genossen werden, sonst verlieren sie ihren Wohlgeschmack. Die bittern Kerne benutzt man zum Hatafia; die süssen, wie Mandeln. Die gebrannten Steine geben eine schwarze Farbe zum Oelmalen und eine Tusche. — Die Früchte des Osthcimer Kirschbaums benut7,t man wie die Sauerkirsche; sie haben aber einen bessern Geschmack. J)er Baum lässt sich auch zu Hecken benutzen. — ■ Das Holz des Sauerkirschbaumes ist schön, hart und fein; seine Früchte sind eine gesunde Speise; man macht sie ein und trocknet sie; man bereitet den Kirschsaft daraus; die Kerne geben den Kirschralaßa. Die Rinde gebrauchen die Färber; auch bereitet man einen braunen Lack daraus. Die Blätter benutzt mau zum Einma- chen der Gurken. In den Apotheken gebraucht man: Cerasorum ru- brorum acidorum fructus, stipites, mtclßi, gummi. — Das Holz des Aramerkirschbaumes ist spröder und nicht so braun, und wird nicht so gesucht als das des vorigen ; die Früchte werden aber eben so benutzt. — Das Holz des Süsskirschbaumes wird sehr gesucht; es wird zu Mobilien verarbeitet, denen man die täuschendste Mahagonifarbe geben kann. Seine Früchte nähren viele insektenfressende Vögel, welche den Wal- dungen so nützlich sind. Die Rinde enthält Farbestoff; die innere giebt dem Rauchtabak einen angenehmen Geschmack ; die Aerzte gebrauchen die Rinde bei Wechselfiebern. Das Gummi wird statt des arabischen gebraucht. Von den Früchten dieses und des vorigen macht nmn in der Schweiz und' auf dem Schwarzwalde das bekannte Kirsch wasser, womit ein wichtiger Handel getrieben wird. Durch die saure Gährung gewinnt man einen schönen Essig. In den Apotheken führt man : Ce- Tasorum nigrorum dulcium fructus, gummi. — Der Rothkirschbaum hat den Nutzen mit dem vorigen gemein, und sein Holz wird vorzüglich von den Listrumentmachern gesucht. — Das Holz des Zwetschenbaums wird sehr geschätzt. Die Früchte gewähren fast unter allem Obste den grössten und mannigfaltigsten Nutzen ; sie machen frisch und getrocknet Prunus. ORDO II. 851 einen wichtigen Handelsartikel aus. Wenn vor dem Trocknen die Schale abgezogen und die Nuss herausgenommen wird, so erhält man die Pru neuen. Man macht Muss daraus; legt sie in Essig und Gewürz; mit Aepfeln vermischt geben sie einen guten Wein; zcrstossen und in Gähning gebracht einen ganz vortrefflichen Branntwein. Die Kerne lie- fern ein gutes Oel: Branntwein darüber abgezogen eine Art Persiko. In den Apotheken hat man: Pruna gallica, damascena, brignolensia. — Die Mirabellen haben einen feinen, süssen Geschmack und werden ge- trocknet oder eingemacht für eine Delikatesse gehalten. Uebrigens wer- den sie wie die Zwetschen benutzt. — Die veredelten Sorten der fle- neklode sind gross, gaftig und von vortrefflichem, süssem Geschmack. — Das Holz der Kriechen- Pß. wird zu feiner Arbeit benutzt. Die Früchte werden zwar roh genossen, aber vorzüglich mit Essig und Gewürze einge- macht geben sie eine gesunde und angenehme Speise, und können auch wie die Zwetschen benutzt werden. Ein Gleiches lässt sich von der Kirsch- pflaume sagen. ■ — Einen wichtigen Gebrauch macht man von dem Schwarz- dorn in den Gradirhäusern. Das feste Holz dient zu Knotenstöcken ; die Kinde enthält GerbestolT und verwahrt die Käse vor Fäulniss und Ma- den. Die Früchte sind sehr zusammenziehend. Man macht sie in Es- sig, Zucker und Senf ein ; man dörrt sie und kocht sie zugleich mit den Zwetschen, wodurch der Geschmack erhöhet wird. Dem Apfelweine geben sie ein schönes Roth , einen angenehmen Geschmack und mehr Stärke. Mit Apfelmost und Branntwein vermischt geben sie den Rum- jmnsch oder Oporta. Sie liefern einen guten Branntwein und scharfen Essig. Der Schlehenwein ist sehr gesund und wohlschmeckend. Die Früchte enthalten auch Farbestoff und geben eine schwarze, dauerhafte Tinte. Die bittern Blätter, gelinde geröstet, werden zu Thee benutzt. In den Apotheken hat man: Acaciae nostraiis cortex, flores, fructus. — Die Fortpflanzung der edlern Sorten geschieht durchgehends vermittelst des Pfropfens, Okulirens und Kopulirens. DIGYNIA, styli 2. Crataegus, Weissdorn. 2168. Cr. Oxycantha L. foliis obtusis subtrifidis circumserratis basi subcordatis , florlbus digynis, calycinis segraenlis oblongis obtusis patulis glabriusculis. Jacq. a. t. 292. f. 2. FJ. D. 634. Gaektn. 2. t. 87. f. 2. Schk. t. 132. Mespilus Oxyacantha Scop. Guimf. t. 72. Stumpfblätteriger W. •^, 5. 6. Dieser Strauch wird 8 — 10 Fuss hoch ; er ißt in den Winkeln der untern Blätter und an den Spitzen der 54* 852 CLASSIS XII. Crataegus. Seitenzweige mit Dornen besetzt. Die abwechselnden Blätter haben dünne, rinnenfönnige Stiele ; sie sind tief 3-spaltig, mit 3-lappigen Eiid- lappen und auf der Unterfiäche vorzüglich weichbehaart; ihre Neben- blätter sind nierenfönnig, rund und staik gezähnt. Die stark und bitter riechenden Blüthen bilden an den Spitzen der Zweige Schiriutrauben. Der kahle Kelch hat stumpfe, zurückgebogene Abschnitte. Die rundli- chen, hohlen Kronblätter sind weiss; die 20 — 25 Staubfäden haben rosenrothe Antheren. Es finden sich 2, auch 3 unten verwachsene Grif- fel. Die kurzwalzenförmige Steinfrucht wird blutroth und enthält ein gelbes Fleisch, 2, auch 3, selten 1 Nuss. Er variirt, wie der folgende, mit 2 und 4 mehr oder weniger tiefen Abschnitten; mit gelbbunten und mit rothen Blättern. An Zäunen. 2169. Cr. mono gy na Jacq. foliis subtrifidis anlice Serratia basi acutiusculis , flovibus submonogynis , calyclnis segmenlis aculls reflexis subpubescentibus. Jacq. a. t. 292. £ 1. Fl. D. 1162. 3Iespllus monogynu Ehrh. Guimp. t. 73. Spitzblätteriger W. I5. 5. 6. Er ist höher als der vorige und wird nicht selten zu einem Baume von 20 F'uss und drüber; sein Holz ist fester und zäher. Die Dornen sind häufiger, spitziger und feiner. Die Blätter sind schärfer zugespitzt, dünner, sitzen dichter, sind scharf-» oft doppelt-sägezähnig, weit dunkler auf der Oberfläche, nicht glänzend; ihre Stiele sind länger und schlanker. Die Nebenblätter sind grösser, länger, mondförmig, spitziger-, feiner- und schärfer-sägezähnig. Die Blüthen erscheinen später und sind durchaus feiner : ihre Stiele sind schlanker; der Fruchtknoten dünner und länger; die Kelchabschnitte länger und spitziger ; — der Unterschied ist vorzüglich an der bald auf- brechenden Knospe bemerkbar. Die feineren Staubfäden haben kleinere, hellpurpurrothe Antheren. Der feineren und längeren Griffel sind sel- ten 2. Die Kronblätter sind tiefer gekerbt. Die Früchte sind grösser, länger, fleischiger, wohlschmeckender und enthalten selten mehr als eine Nuss. Man findet ihn gefüllt; einfach rosenroth und gefüllt; nut weis- ser; mit gelber Frucht; und mit bunten Blättern. Auf Kalkboden mit dem vorigen. 2170. Cr. Azarolus Scop. splnosa, foliis obliisis subtrifidis subdeutalis pubescentibus, segmenlis calycinis ova- lis. (^Crataegus Azarolus Willd.) Azarol-B. 1^. 5. Er findet sich als Baum und Strauch, mit und ohne Dornen ; doch im letzten Falle nur cultivirt. Die Blätter sind den Weissdornblättern sehr ähnlich, nur weit grösser; sie stehen abwech- selnd auf ganz kurzen Stielen; sie sind eirund, verschmälern sich am Crataegus. ORDO II. 853 Stiel; der mittlere Lappen ist 3-, 5 -spaltig; die Abschnitte sind «pitzig und unter der Spitze nüt 2 — 3 kurzen Zähnen besetzt. Die weissen Blüthen stehen an der Spitze der Zweige; die Antheren sind roth. Es finden sich 3 — 5 Griffel. Die schönrothe Frucht ist so gross Tvie eine Mispel, rundlich; sie schmeckt säuerlich und iiat so viel Fächer als Grif- fel vorhanden waren. Sein Holz gleicht dem des Maulbeerbaums. In Kraln. 2171. Gr. alpina (Pyrus) Du Roi. foliis ovatis utrin- que glabris serratis, floribus tenninalibus corymbasis. {Aza- rolus alpina Bürkh.) Alpen-ß. tj. 5. Dieser banmartige Strauch wird 8 — 12 P'uss hoch und hat Aehniichkeit in Holz und BJüthc mit dem Mehlbirnbaura. Seine dunkelbraunen Zweige sind röthlich gefleckt und die jungem haben ei- nen Ueberzug von feinem, weissem Filze. Die abwechselnden Blätter sind länglich-eiförmig, auf beiden Flächen kahl und grün, an der Basis nicht gezähnt. In der Jugend ist die Unterfläche weissfiizig. Die Stiele «ind kahl. Die kleinen, weissen Blüthen stehen an den Spitzen der Zweige in 4 — 5 blülhigen Schirmtrauben ; Stiele und Kelche sind kahl und kleiner, als bei dem Mehlbirnbaum. Auch die dunkelbraunen Früchte sind kleiner und haben gewöhnlich nur 2 — 3 Fächer. Auf Tiroler Alpen. ^ 2172. Cr. coccinea Ehrh. spinosa, folLIs corda- to-oratis iuciso-angiilatis glabris, petiolis caljcibusfjue glan- dulosis, floribus peiitagyuis. Kern. t. 679. Rothfrüchtiger W. t). 4. Er wird baumartig und über 20 Fuss hoch. Die Zweige haben eine glänzend braune Rinde und sehr lange, pfiieraenföiinige, braun glänzende Dornen. Die Blätter sind an der Ba- sis berzföriuig ausgeschnitten und endigen sich in eine kurze Spitze. Auf jeder Seite finden sich 4 flache Abschnitte, die scharf-, aber un- gleich-sägezähnig sind. Nur auf der Unterfläche finden sich an den Adern einzelne Haare. Die langen Stiele sind auch nilt einzelnen Haa- ren besetzt. Die weissen Blüthen bilden an der Spitze der kleinen Sei- tenzweige Schirmtrauben ; sie stehen auf etwas behaarten Stielen ; ihre Kelche haben linien - lanzettförmige , kuragezähnte Absclmitte und die Zähne grüne Drüsen. Die grosse rothe , wohlschmeckende Frucht ent- hält 3 — 5 kleine Nüsse. In Nordamerika. % 2173. Cr. Cpus galli L. spinosa, foliis obovato- cuneiformibus subsessilibus nitidis coriaceis, foliolis calyciDis 854 CLÄSSIS XU, ^ Crataegus. Linceolatls subserratis, florlbus digynis. O. lucida WangexVH. Beit. t. 17. f. 42. Mespilus lucida Ehrh, Glänzender W. Tj. 5. 6. Dieser schöne Strauch wird 5 — 6 Puss hoch. Die jungen rothbraunen Zweige sind glänzend, und an den 2-jäh- rigen befinden sich dicke Dornen, die pfriemenförmig und mitunter an 3 Zoll lang sind. Die an der Spitze abgerundeten Blätter sind kahl, flach geädert und nur nach der Spitze hin gezähnt. Die langgestielten Blüthen bilden an der Spitze der Zweige kleine Schirmtrauben; ihre glatten Stiele sind nach oben etwas dicker. Der Kelch ist ganz glatt; seine Abschnitte nur sparsam gezähnt. Die hängende kleine Frucht ist roth und enthält 2, auch wohl 3 Nüsse. • In Virgiuien. 2174, Cr. Pyracantha L. spinosa, follis lanceolato- ovatis crenalis, calycibus Ihictus obtusis. Schk. t. 133. Pall. VOSS. 1. t. 13. f. 2. Crataegus Pyracantlia Peks. Immergrüner M. Feuerstrauch, t;. 4 — 7. Dieser immergrüne, ästige Strauch wird 4 — 5 Fuss hoch und liegt gewöhnlich. Die braun- rothe , im Alter rissige Rinde ist mit vielen , langen , geraden , glänzen- den Dornen besetzt. Die abwechselnden Blätter stehen auf kurzen, rin- nenförmigen, wolligen Stielen; sie sind am Grunde glattrandig; auf der Oberfläche glänzend dunkelgrün. Die Blüthen stehen an der Spitze der kleinen Zweige in den Blatt- und Dornv\ink'eln und bilden Trauben; sie sind röthlichweiss ; die dichtbehaarten Stiele haben ein pfriemenför- niiges Deckblättchen. Der 5-theilige, grüne Kelch enthält rundliche, ausgebreitete Kronblätter. Es finden sich auch 6 Griffel. Die erbsen- grosse Frucht ist feuerroth und trägt den bleibenden Kelch ; sie enthält 5 bräunliche Nüsse und bleibt den ganzen Winter hängen. An Zäunen im südlichen Deutschland. Der stumpfblätterige IV. eignet sich ganz vorzüglich zu Hecken; sein festes Holz wird zu Stielen , Handhaben , zu Kämmen an Rädern u. dergl. m. benutzt. Die Rinde enthält Farbestoff; die Blätter ge- braucht man zu Thee. Die gestampften Beeren mit Malz vermischt ge- ben einen guten Branntwein. Auf die jungen Stämme pfropft man Mis- ■peln, sie tragen dann bald Früchte. — Der spHzblätlericre JV. gewährt gleiche Vortheile und eignet sich noch vorzüglicher zu Hecken. — Den rothfrüchtigen JV. kann man auf die vorhergehenden Arten pfropfen, so wie auch den glänzenden IV. — Der Feuerstrauch hat seinen Namen von den durch das dunkle Laub schön durchleuchtenden scharlachrothen Früchten, und wird sowohl dadurch als auch durch seine reichen Blü- then ein beliebter Zierstrauch. Sürbus. ORDO m. 855 TRIGYNIA, styli 3. S o r b u s , Eheresche. 2175. S. Aucuparia L. folüs pinnalis: foliolis ae- qualibiis serratis glabrluscuHs , floribus coiymbosis subtrigy- iiis, fiuclibus subglübosis. Engl. b. 337. Fl. D. 1034. ScHK. t. 133. Hatne Arzngw. IV. 45. GuiAir. t. 67. Pyrus aucuparia Gaehtn. 2. t. 87. f. 2. 3IespUus aucu- paria Scor. Gemeine Eb. Vogelbeer bäum, t), 5. 6. Er wird an 60 — 70 Fuss hoch. Die alte Rinde ist aschgrau, die jüngere rothbraun und weisspunktiit. Die abwechselnden Blätter haben einen röthlichen, fein- behaarten Hauptstiel: ihre II, 13, 15 Blättchen sind kaum merklich ge- stielt, scharf gespitzt, doppelt- sägezähnig, hellgrün und auf der ünter- fläche röthlich geädert. Die Blüthcn bilden an der Spitze der jungen Triebe ästige Schirmtrauben und haben weissbehaarte Stiele ; die Deck- blätter sind hinfällig. Die runden, hohlen Kronblätter sind weiss. Von den 20 Staubfäden ist allemal der 4te kürzer. Die hochrothen, ku- gelninden, an der Krone faltigen Kernfrüchte haben ein 3-, 4-fächeriges Kernhaus, wovon jedes 2, doch nicht immer vollkommene Saamen ent- hält. Es findet sich eine Abart mit bunten Blättern. In Wäldern in der Nähe der Dörfer. 2176. S. hybrida L. folüs semipinnalis subtus to- mentosis, pomo globoso-eUiptico siibtriloculari. Fl. D. 301. Pyrus pinnaüfida Ehrh. Bastard- Eb. 15. 5. 6. Sie wird 60 — 70 Fuss hoch; ihre Rinde ist wie marmorirt, die jüngere gelbbraun. Die länglich-eirunden Blätter haben nur 2 — 3 Paar ganz gefi^-derte Blättchen, weiter hinauf sind sie halbgefiedert und an der Spitze nur eingeschnitten ; andere sind von der Spitze l\erab halbgefiedert und nach der Basis hin doppelt- sägezäh- nig; die Sägezähne sind scharf. Die Oberfläche ist dunkelgrün, kahl und glänzend. Die Blattstiele sind kurz, rinnenförmig und weissfilzig. Die Blüthen bilden auf den Spitzen der Zweige gi'osse , dichte Scbirm- trauben; ihre Stiele sind weisswollig; der 5-zähnige Kelch ist weiss und nur an Spitze und Basis grünlich; die eirunden, hohlen Kronblätter sind schön weiss; 15 — 20 Staubfäden; 3, auch 4 Griffel. Die Blüthen haben einen bittern, mandelartigen Geruch, wie die vorhergehenden. Die karmoisinrothe Frucht ist verkehrt- eirund, kahl, glänzend, 3-, 4-fächerig; jedes Fach enthält 2 Kerne, die aber nicht alle reif wer- 856 CLASSIS XII. Sorbus. den; sie schmecken nicht so herbe als die vorige. In Wäldern; Pfalz, Thüringen. 2177. S. domestica L. foliis plunatls ; follolis sub- aequaliler serratis, supra rugoloso-venosis, subtus siibvillosis, petiolo communi pubescente. Jacq. a. 447. Gaektn. 1. c. GuiMP. 68. Pjrus domestica S-^iith. Zahme Eb. Speierlingsbaum. t). 5. Er wird so hoch wie der vorige. Die Blätter gleichen denen der gemeinen Eb. nur sind die 11 — 15 Blättchen breiter und grösser, haben sehr kurze Stielchen, sind läng- lich-lanzettförmig, gross-, scharf- und einfach-gezähnt, auf der Ober- • fläche kahl und dunkelgrün; sie stehen auf filzigen Hauptstielen. Die Blüthen bilden krummästige Schirmtrauben; sie gleichen denen der gc- vieinkn Eb., nur finden sich weniger, aber etwas grössere Blüthen zu- sammengedrängt, welche 5 an der Basis vereinigte Griird enthalten. Die Kelche und Blüthenstiele sind wolliger. Die Früchte sind bald bim-, bald apfelförmig und sehen reif schön grüngelb und rotb ange- laufen aus; sie enthalten ein 5-fächeriges Kernhaus und jedes Fach nur Einen, aber nicht immer vollkommenen Kern. In Gebirgswäldern, an , Weinbergen; Oestr. Salzb. Bai. Schwab. Würzb. bei Frankf. Wett. Thür. Hannover. 2178. S. Aria Crtz. foUIs subrotuncio - ovatis incl- sodentalis subtus albido-tomeutosis, floribus corymbosis. GüiMP. 79. Reitt. u. Ab. t. 24. Crataegus Aria Soth. Fl. D. 302. Mespilus Aria Scop. Pjr. Aria Ehrh. Mehl-B. tj. 5, 6. Er wird 30 — 40 Fuss hoch und zeichnet sich durch sein weisses Laub von weitem aus. Die abwecliselnden Blätter stehen auf filzigen, rinnenförmigen , starken Stielen ; sie sind kurz zuge- spitzt, scharf- und doppelt -sägezähnig, auf der Oberfläche glänzend grün und kahl; anf jeder Seite 11-, l4-nervig. Die jungen Blätter sind auf beiden Seiten weissfdzig. Die gelblichweissen Blüthen stehen auf filzigen Stielen und bilden flache, vielblüthige Schirintrauben ; die Kelchabschnitte sind welssfilzig und ausgebreitet; die stumpfen, eirunden Kronblätter s'nd hohl. Es finden sich 18 — 20 Staubfäden ; 2, seltner 3, an der Basis vereinigte Griffel. Die anfangs zartwolligen Früchte werden kahl und korallenroth und haben einen weisswolligen Nabel; ihr gelbes, mehliges Fleisch umfasst ein 2-, 3-fächeriges Kernhaus. In ge- birgigen Laubwäldern ; Oestr. Tyrol, Schwab. Frank. Wett. Pfalz, Hess. Herb. 2179. S. liybrida L. folils subtus pubescenlibus pin- Sorbus. ORDO III. 857 natis: pInna terminali maxJnia, pinnatificlis simplicibusque, floribus corymbosis. Moeivch Verz. t. 6. Fl. dan. 301. Reitt. u. Ab. t. 2. KeRxV. t. 208. P)TUS hyhrida Sai. Bastard-B. T). 6. Ein ästiger Strauch, der nicht viel über 5 Fuss hoch wird, sich aber weit ausbreitet. Die abwechselnden ßlätter sind auf der Oberfläche dunkelgrün und die Mittekippe ist mit kleinen Drü- sen besetzt: die gefiederten bestehen aus 3, 5 — 7 Blättchen, das äusserste ist weit grösser und gestielt; die halbgefiederten und einfachen finden sich nur an jungen Trieben, Die häufigen Blüthen bringen selten eine vollkommene Frucht, die violettroth und von der Grösse der gem. Eber- esche ist. Von der Bastard- Eberesche ist er sehr verschieden: durch die kahle Oberfläche und Rippendrüsen; durch das äusserste Blättchen; und durch seine weit gerhigere Grösse. Dieses Gewächs beweiset, dass die Birnen und Ebereschen eine Gattung ausmachen. Stammt eigentlich aus Amerika und findet sich in Thüringen und Hessen. 2180. S. intermedia (Pyrus) Ehrh. follis ovato- lauceolatis iuciso-dentatis subtus uiveo - tomenlosis , floribus corymbosis. Crataegus inermis Linn. LArp. Oxel-B. 15. 5. 6. Er ist dem Birnbaum ähnlich und wird 30 — 40 Fuss hoch ; seine Zweige sind braun und runzelig. Die abwechselnden steifen Blätter stehen auf rinneriförmigen , dicht - weissfilzigen Stielen; sie sind stumpf zugespitzt, an der Basis rundlich, am Rande mehr oder weniger eingeschnitten, auf der Oberfläche dunkelgrün -glänzend und kahl. In der Jugend sind sie auch oben weissfilzig. Die Blülhen stehen an den Spitzen der Zweige; die 2 — 3 untersten Blüthenäste zwischen Blättern. Knospen, Kelch und Stiele sind mit einem dichten Filz über- zogen. Jeder Stiel trägt gewöhnlich 3 Blüthen ; die milchweissen Kron- blätter sind eirund und hohl. Die 20 Staubfäden haben grünlichweisse Antheren: die 2, selten 3 Griffel sind an der Basis wollig. Die rund- lich-eirunden Früchte sind von der Grösse der Elzbeeren, rostbraun, weisspunktirt und enthalten 2—6 Kerne in 2 — 3 Fächern, Auf Kalk- boden am Rhein, in Thür. Frank, 2181. S. torminalis Cltjs, P. folüs cordalo - ovatls laciniato-lobatis: lobis infimis divaricatis, floribus corym- bosis. GuiMT. 80, Ci-ataegus torminalis Roth. Engl. b. 298. Fl, dan. 798. Jacq. a. t, 443. Pjr. torm. Ehuh. Elzbeerbaum. t), 5. 6. Er wird 40 — 50 Fuss hoch und drüber, findet sich aber aucli als Strauch. Die abwechselnden Blätter stehen 858 CLASSIS XJI. Soibus. auf rlnnenförmigen , in der Jugend behaarten Stielen; «io sind 3 — 4 Zoll lang und fast eben so breit; die 7 spitzigen Lappen sind doppelt- ^ und fcin-sägezähnig; beide Flächen sind kahl: die obere glänzend dun- kelgrün; die untere auf jeder Seite stark 5-, 6-nervig. Die jungen Blätter sind auf der Unterfläche beliaart. Die nvilchweissen Blüthen er- scheinen an den Spitzen der Blattzweige; Stiele und Kelch sind weiss- filzig ; die Abschnitte des letztern sind fein und einzeln roth gezähnt. Es finden sich 18 — 21 Staubfäden; 2, auch 3 und 4 Griffel mit schei- benförmigen Narben. Die graubraunen, ovalen Fiüthte haben weisse Punkte , ihr rostgelbes , mehliges Fleisch ist säuerlich und schliesst ein 2 -, auch wohl 3 -, 4-fächeriges Kernhaus ein. In Wäldern ; Oestr. Istr. Litorale, Bai. Schwab. Frank. Wett. Thür. Nur die Spindelbaiim-Motte (Ijnca evonymella) entblättert zuwei- len, doch selten die gemeine Eb. Sie liefert ein Werkholz von vorzüg- lichem Werthc ; es nimmt Politur und Beize an. Die Rinde und jungen Zweige enthalten Gerbestoff. Die Früchte gebraucht man zum Vogel- fang und zum Futter für Federvieh; Schafen und Wildpret sind sie ein angenehmes und gesundes Futter ; mit Gerstenuialz geben die gefrornen Beeren einen sehr guten Branntwein ; durch die saure Gährung liefern «je einen scharfen Essig; man kocht ein schwelsstreibendes Muss daraus; .mit Honig oder Zucker vorbereitet schmecken sie kräftig und angenehm. lEhedem gebrauchte man: Sorbi ancupariae baccae. Das Holz von der Jiastard-Eb. wird w'egen seiner Feinheit, Härte und Zähigkeit noch anehr gesucht. Die Beeren geben einen guten Branntwein. Zu Garten- ■anlagen sind diese beiden Arten ganz vorpglich geeignet. — Das Holz cles Speierlingsbaumes wird dem des Holzbirnbaumes gleich geschätzt ; man haut es vor dem Safttriebe : es giebt vortreffliches Werkholz und und taugt auch zu feinen Arbeiten, weil es feine Politur annimmt. Die Rinde enthält Gerbcstolf. Die Früchte isst man, wenn sie weicii gewor- den sind; sie haben zusammenziehende Kräfte und sollen in der Ruhr wohlthätig sein ; sie geben einen vorzüglichem Cyder als die Aepfel, ei- nen bessern Essig und Branntwein. In den Apotheken führte man : Sorbi domesticae baccae. — Der Mehl-B. giebt sehr gutes Werk - und Nutzholz ; seine Früchte werden vom Wild und von Vögeln aufgesucht. ' Man isst sie roh und eingemacht ; sie geben guten Essig und Brannt- wein. In Anlagen hat dieser Baum ein schönes Ansehen. — Unter dem einheimischen Werkholz ist das des Elzbeer- B. das schätzbarste und schönste; es ist schön geflammt, nimmt Politur und Farbe an. Die weichgewordenen Früchte sind eine angenehme Speise. Sie hem- men den Durchfall; können aber auch, zu häufig genossen, Verstopfung veranlassen. Man macht sie wie die Preusselbeeren ein ; sie geben Es- sig und Braiuttwein und Thiercn eine gute Nahrung. o Mespilus. ORDO IV. 859 PENTAGYNIA, styli 5. Mespilus, Mispelbaum. a. Blespiliis : Flores hermaphroditi , petala patentissima : 2182. M. germanica L. spinosa', folils lanceolatis tenuissiuie serralis sublus lomentosis, floribus solitariis sessi- libus, laciniis calycinis lanceolatis pubescentibus. Gaertx. 2. t. 87. f. 1. Reitt. et A. t. 32. GuiMP. 69. M. vulgaris JOH. BjiUH. ic. Opt. Gemeiner M. T). 5. Er ist nur klein. Die alte Rinde ist braun- grau; die jüngere rothgrau mit einzelnen Punkten. An den Spitzen der Zweige sitzen grosse, glänzende Dornen, die sicli nur bei dem cultivirten Baume verlieren. Die abwechselnden Blätter haben kurze, filzige und rinnenförmige Stiele, sie sind an der Basis oft (schief) keilförmig, Zu- weilen ganzrandig; die Oberfläche ist dunkelgrün, die untere heller; die starke Mittelrippe ist weisslich und erhaben. Die grossen Blüthen er- scheinen an den Spitzen der Zweige auf ganz kurzen, behaarten Stie- len; der Kelch- ist grün und tief eingeschnitten; die runden, weissen Ki-onblätter sind zuweilen roth überlaufen. Die kreiseiförmige Frucht trägt den bleibenden Kelch und die 5-strahlige Narbe; reif ist sie oli- venbraun ; ausser dem weisslichen Fleische enthält sie kantige Nüsse. Man findet vitle dvirch Cultur entstandene Abarten. In Gebirgswäidern. b. Cotoneaster: Fl. polygami, petala erecta: 2183. M. Cotoneaster L. inemils, foliis ovatis iu- tegerriuils acutiusculis subtus toiuentosis, floribus subraceino- gis trigynis, laciuiis calycinis ovato- lanceolatis obtusis sub- tomeDtosis. Fall. ross. 1. t. 14- Fl. D. 112. Güimp. t. 71. Colon, pulgaris Ltndl. Quittenblatt-M. tj. 5. Er wird 4 — 5 Fuss hoch und hat an den Jüngern Zweigen eine kastanienbraune Rinde, die an den Spitzen der- selben weissfilzig ist. Die abwechselnden Blätter sind ungezähnt, aber bewimpert, auf der obern Fläche glänzend dunkelgrün und kahl; die Stiele sind gefurcht, weissbehaart und haben 2 röthliche, abfallende Deckblätter. Die kleinen Blätter sind runder und stumpfer. Die glocken- förmigen Blüthen sind weiss und röthlich ; sie fuidea sich in der "Wild- niss zu 1 — 2 an den untern Blattzweigen; auf gutem Boden zu 4 — 5. Sie haben behaarte, röthliche Stiele und einen kahlen Fruchtknoten. 860 CLASSIS XU. MespÜus. Die Kelchabschmtte sind halb grünlich und halb rötulich; die weisslichen Kronblätter sind mit Roth vermischt und aufrecht. Die Staubfäden sind , einwärtsgekrümmt. Es finden sich selten 2, 4 oder 6 Griffel. Die rund- liche, oben platte Frucht ist roth ; der Nabel lässt fast die 2 — 5 Kerne sehen. Auf sonnigen Anhöhen an Felsen. Das Holz der gemeinen M, ist fest und zähe. Die Früchte sind nur erst geniessbar , wenn sie gelegen haben und weich geworden sind ; dann schmecken sie angenehm weinsäuerlich, können aber auch, in Menge genossen, Verstopfung verursachen. Rinde, Blätter und Zweige ent- halten Gerbestoff. Um bald Früchte von Birnreisern zu erhalten, pfropft man sie auf junge Mispelstämme. In den Apotheken kennt man : Mes- pili fructus, scmina. — Das zähe Holz von der Quitten - M. dient zu Pfeifenrohren, Ladestöcken. P y r u s , Birnbaum. a. Aronia P. petala lanceolata , pyrenae cartilagineae . 2184. P. Ghamaemespilus Ehrh. inermis, foliis ovalibus acute serratls utriufjue glabris, calycibus tomen- tosis , floribus corymboso - capitatis. Güimi'. 70. Cratae^ gus Chamaemespilus jAcq. a. t. 231. aronia Chamae~ mespilus Pers. Niedriger P. T). 5. Er wird 2 — 5 Fuss hoch; seine Blätter ste- hen abwechselnd und aufrecht; sie sind verkehrt-eirund zugespitzt, am Grunde ohne Sägezähne und auf der Oberfläche dunkelgrün ; die Stiele sind rinnenförmig. Die Blüthen sitzen an der Spitze der- Zweige; die Kelchzähne sind kürzer als die Röhre desselben; die verkehrt-eirunden Kronblätter stehen gerade in die Höhe, auf der obern Fläche sind sie röthlich, auf der untern weiss. Die purpurrothen Antheren stehen auf weissen Fäden. Gewöhnlich finden sich nur 2 Griffel und eine 2-fache- rige , schwarze, weisswoUige , essbare Frucht; sie enthält ein orange- 'farbenes, angenehm säuerliches Fleisch und 4 hellbraune Kerne. Auf Alpen; Oestr. Steyerm. Krain, Salzb. >><- 2200. M. bellidiflorum L. acaule folüs tikiue- trls linearibus impuuclatls apice Irifarinm deutalis. Dill. ellb. l. 189. f. 233. Plaut, grass. ic. 41. Maaslieb artige Z, 2i. 6 — 8. Sie bildet einen rundlichen Busch von vielen 2 — 3 Zoll langen Blättern mit dem angegebenen Kennzei- chen, die dabei verloren runzelig, und an den Kanten und an der Spitze etwas gezähnt sind. Die einzelnen gestielten Blüthen sind schön pur- purfarbig, am Rande blass, mit einem dunklern Querstrich. Sie variirt: mit purpurfarbigen, rothen und weissen Blüthen. Ebendaselbst. vJ< 2201. M. do labraeforme L. subacaule, folüs punctalis triquelro - cavinatis, cariua apIce dilatata biloba. B. Mag. 32. Dill. elth. t. 191. f. 237. Plant, grass. ic. 6. Hobelblätterige Z. t). Sie blüht 5 — 7, gegen 4 Uhr Nachmit- tags. Der ästige Stengel wird 5 — 6 Zoll hoch ; seine Zweige sind gedreht. Die einander genäherten, entgegengesetzten Blätter sind läng- lich , an beiden Seiten zusammengedrückt , an der Spitze schief abge- rundet und mit einer scharfen Rückenkantc ; dabei graugrün. Die ge- stielte, ziemlich grosse Blüthe ist gclbroth. Ebendaselbst. ^2202. M. crystallinuiu L. ramosisslimnn, folüs planis alternis ovalis papulosis, floribus sessiiibus, calyci- bus late ovatis aculis retusis. Dill. ellb. t. 180. f. 221. Plant, grass. ic. 128. Gaertn. 2. t. 126. f. 9. Eis warzige Z. Eiskraut. ©.7.8. Der auf der Erde ausgebreitete Sten- gel wird 1 — 3 Fuss lang; er ist sehr ästig, dick und fleischig. Die zarten Mesembryanlhemum. OKDO IV. 869 Blätter sind saftig. Die kleinen, seitenständigeu Blütlien sind weiss. Die ganze Pflanze, bloss die Blüthen ausgenommen, hat krystallkiare Eihüüungen, die niit Wasser angefüllt sind und an der Sonne glätizen. In der Nähe von Athen in Griechenland. Wird als Spinat genossen. ^ 2203. BI. noctiflonim L. foliis semicylindricls impuuclatis disfiiiclis , florlbus pediinculatis tenulnalibus so- litariis, calycibua clayalis. Dill. elth. t. 206. f. 262. Plaut, grass. ic. 11. B. Gab. 495. Nachtblühende Z. Tj. 6 — 8. Der ästige, sehr harte, steife Sten- gel ist walzenförmig und wird 3 — 5 Fuss hoch. Die nicht sehr zahl- reichen Blätter sind kurz. Der Kelch ist 4-spaltig-, die wohlriechende Krone inwendig weiss, äusserlich röthllch: sie öffnet sich des Abends, Es finden sich 4 Griffel und eine 4-fächrige Frucht. Am Kap. v>^ 2204. M. bicolorum L. foliis subtriqiietris 8ub- ulalis scabridü - punctalis , peduiiculis iiudis papuloso - sca- bridis, corolUs luleis. Plant, grass. ic. Dill. elth. t. 202. f. 258. Zweifarbige Z. Tj. 5 — 9. Dieser Strauch wird 2 Fuss hoch und drüber. Die zahlreichen Stengel und Zweige sind aufrecht, schlank, rund und braun. Die entgegengesetzten Blätter sind linienförmig, punk- tirt und einander genähert. Die Blüthen stehen zu 2 — 3 auf der Spitze der Zweige; sie sind goldgelb oder orangegelb, äusserlich an der Spitze roth , ziemlich gross und sehr glänzend. Der Kelch ist höckerig. Ebendaselbst. ^ 2205. M. tenuifolium L foliis subfiliforinibus gla- bris disliuctis inteniodio lougioribus , caulibus procumben- tibus. Dill. elth. t. 201. f. 256. Plaut, grass. Dünnblätterige Z. I5. 6 — 9. Die ausgebreiteten Stengel sind holzig, ästig und werden 8 — 10 Zoll lang. Die entgegengesetzten Blät- ter sind ganz kahl und sehr fein punktirt. Die schönen, scharlachrothen Blüthen bestehen aus vielen Blättern; sie sind ziemlich gross, gestielt und stehen sowohl in den Winkeln als an der Spitze. Sie öffnen sich Mittags bei Sonnenschein. Das. ^ 2206. M. splendens L. foliis siibteretlbus im- puuctatis recurvis distinclis cougestis, calycibus digitiformi- bus termiualibus. Dill. ellh. t. 204. f. 260. Plant, grass. 35. 870 CLASSIS XII. Blesembiyanüiemimi. Glänzende Z. 1). 6 — 8- Dieser sehr ästige Strauch wird li Ijis 2 Fuss hoch; seine Zweige bilden einen pyramidenförmigen und dichten Busch; der Stengel ist vveisspunktirt. Die etwas 3-kantigen Blätter sind gekrümmt, doch nicht säinmtlich ; sie stehen einander entgegen und sind graugrün glänzend. Die Blüthen sind blassgeib und stehen einzeln. Ebendaselbst. ^ 2207. M. liispidum L. foliis cylindrlcls papulosa dlstluclis, caule peclimculisque hispldis, calyce gla.bro pa- pulosa Dill. eltb. t. 214. f. 278 - 280. Plaut, grass. 66. Borstige Z. 1). Sic blühet den grössten Theil des Jahres. Der fusshohe Stengel ist aufrechtj sehr ästig und wie die Zweige mit weiss- lichen, steifen Borsten besetzt. Die ziemlich kurzen Blätter sind stumpf und haben überall krystallartige Erhabenheiten, wie der kahle Kelch. Der Blüthenstiel ist abwärts sehr scharf. Die purpurfarbige, glänzende Blüthe steht einzeln . sowohl in Winkeln als an der Spitze und ist be- haart^ wie der Stengel. Das. ^ 2208. M. aureum L. foliis cyliiKlrico-lrkjnetns ' punctatis disliiictis, pislillis atropurpurels. Cürt. M. t. 262. Plaut, grass. 10. Goldfarbige Z. I5. 6 — 8. Dieser Strauch wird 4 — 5 Fuss hoch; er steht aufrecht und seine Zvvtige sind rund. Die ziemlich grossen Blätter sind stumpf und kahl. Die schöne dur.kelorange Krone ist ge- stielt und gross und steht an der Spitze. Ebendaselbst. ^ 2209- M. aciuaciform e L. foliis acinaciforinibus impuuctalis couualis angulo cariuali scabris, pelalis lanceo- lalis. B. Pvep. 580. Dill. ellb. t. 212. f. 271. Plant, •grass. 89. Säbelförmige Z. t). 9. Dieser schwache Strauch kann sich wegen der Schwere seiner Blätter nicht aufrecht halten und wird ungefähr 8 jO Fuss lang. Die jungen Zweige sind zusammengedrückt und haben entgegengesetzte Kanten. Die entgegengesetzten Blätter sind gross und länglich 3-kantig, die Rückseite ist säbelförmig gekrümmt. Die sehr grosse Blüthe ist fast ungestielt und steht an der Spitze; sie hält 3 — 4 Zoll im Durchmesser , hat sehr viele Blätter und ist purpurfarbig. Ebendaselbst. $!<2210. BI. deltöides L. foliis delloidibus lnc|uelrls MeseiubryanÜiemum. ORDO IV. , 871 deulalis iinjninclalls disduclis. Dill. elth. t. 195. f. 246. Plant, grass. 53. DeltttbUtterige Z. Tj. 6 - 8. Dieser kleine, ästige Strauch ist sehr weitsdiwpüig; seine gedrehten Stengel werden 2 Fuss lang. Die entgegengesetzten Blätter sind kurz, an den 3 Kanten mit einigen Zäh- nen vergehen, weisslich - graugrün und sehr zahlreich. Die einhlüthigen Stiele sind 2-b!ätterig. Die gestielten, bellpurpurfarbigen Kronen sind wühliiediend und nicht länger als der Kelch. Die aufrechten Staubge- fässe bilden einen Kegel. J5r varärt: mit Blättern, die nur an 2 Kan- t'-n gewännt sind ; dai)ei ist er immer kleiner als der vorige und seine Blätter sind oft rölhlich. Ebenda.selbst. -X- 2211. M. Tripoliiiin L. su])Mulesceiis, foüls in- juniclatis oblougis planis, calyclbus penlagonis, laciuiis ova- lis aecjuallbus. Dill. elib. i. 179. f. 220. A.s( c r l>lü thige Z. 1). Der ziemlich dicke Stengel wird 3 bis 5 Zoll 1 och und hat an der Spitze viele kahle und grüne Blätter; iü der Ju- gtnd der Pfianze sind sie \vurzel.?täudig. Die einzelnen gestielten Blü- then jsind zi. niüi-li gross und weiss Die grosse Saamenkapsel wird von den Naturaiiei.handitrn unter dem Naiucn der Blume von Candia ver- kauit. Ei>enil. Die Zi:sablumen werden wie andere saftige Gewächse, die Aloen, die Crassulen , behandelt: sie verlangen eine massig gute Erde; einige •kleine Steine auf den Boden des Gefässes; im Winter sind sie gern trocken, mit sfhr mäss'ger Befeuthümg; ira Sommer wollen sie mehr iVärme und Befeuchtung; alle 4J:ih:e nimmt man ihnen die Zweige. Man vermehrt sie fnt^^Yecliselweise von der Spitze herab mit kleinern und grössern Sägezähnen versehen. Die sehönen lleischfarbigen Blüthen sind gestielt und stehen an der Spitze der Zweige; sie haben zurückgebogene, 3- kantige Kelchabschnitte. Die Befruchtungstheile sind dunkler fleischfar- big-; die langen Staubfäden stehen auf einem roströthlichen Drüsenkreise des Kelches. Die 5 kleinen, bräunlichen Kapseln enthalten bräunliche Saamen. Sie variirt: mit lanzettförmigen Blättern; mit weissen Blüthen. Das Vaterland ist Sibirien und Nordamerika; jetzt überall verwildert. ^ 2214. Spt hypericifolia L. follis obovalis ob- tusis trJplinervil)us integen'imis glalnis, corymbis axiUarlbus sessilihus. Fall. Fl. ross. 1. 1. 26. f. 2. Schk. t. 134. Johanniskrautblätterige Sp. T). 4. 5. Sie wird 4 — 5 Fuss hoch; ihre schlanken Zweige breiten sich aus; sie sind rund, hellbraun luid glatt. Die abwechselnden Blätter sind gestielt, an der Basis stark keilförmig verdünnt, an der Spitze breiter, stark abgerundet, nur in der Jut^end auf der Unterfläche sehr fein behaart; der Rand ist mit feinen Haaren besetzt. Die Adern hüben das Ansehen von Nerven; sie laufen gerade aus. Die weissen Blüthen stehen auf fadenförmigen Stie- len. Die Kapseln kommen zur Reife. Sie ist in Canada einheimisch und wird häutig in Gärten gefunden. Mesembiyanthemum. ORDO IV. 873 2215. b. Sp. chamaedrifolla L. folils oboraris apice inciso - dentalis, coiymbis pedunculatis. Pall. ross. 1. t. 15. Sp.- media HoST. Sp. inclsa Hortul. Gamanderblätterige Sp. T). 5. 6. Dieser dauerhafte Strauch wird 3 — 4 Fuss hoch; er ist sehr ästig und macht einen lunden Busch. Die glatten, hellbraunen Zweige sind rund, au den jungen Trieben kan- tig. Die abwechselnden Blätter sind gestielt, an der Basis keilförmig, an der Spitze breiter zugerundet ; die kahle Oberfläche ist dunkelgrün ; die untere, hellere hat hervorstehende Adern; nur die Spitze ist 5 — 7 Mal eingeschnitten. Die weissen Blüthen erscheinen an den Spitzen der jungen Triebe. Die Kapseln kommen zur Vollkommenheit. In Sibirien, Ungarn, 2216. Sp. oblongifolia Wk. folüs ramulonun sleriliiim ovato-ovalibus apice iucisis, üoralimn obovalis in- tegenimis, corymbis laleralibiis subsessillbus elTusis Wk. t. 235. S. creiuda Schic. t. 124. Länglichblätterige Sp. ■5. 5. 6. Strauch 4 — 6 Fuss hoch, Blu- men ziemlich gross. Ungaxn. 2217. Sp. iilmifolia Scop. folils ovatls subdupllca- to-serratis, coryml)is pedmiciilatls teriuinalibus. Scor. t. 22. B. Gab. 1042. Sp. chamaedrifoUa Jacq. bort. 2. t. 140. Ulmenb'ätterige Sp. Tj. 5. 6. Auch dieses ist ein sehr dauerhaf- ter, schöner Strauch von 4 — 5 Fuss Höhe. Die Zweige sind rund und graubraun, die jungen Triebe kantig. Die abwechselnden Blätter sind gestielt, ei- und lanzettförmig, an der Basis zugerundet, an der Spitze verschmälert, zugespitzt ; jeder Zahn endigt sich in eine scharfe, ge- krümmte Spitze; die Oberfläche ist kahl, die untere vorzüglich an der Mittelrippe zottig. Die weissen, gestielten Blüthen stehen an den Spitzen der Zweige; sie haben rundliche Blätter und sind fast noch ein Mal so gross als die des vorhergehenden. In Krain. 2218. Sp. crenata L. fob'is obovatls aculis apice obtuse serratis triuervibus, corymbis confertis pedimculalis. B. Gab. 1252. Fall. ross. 1. t. 10. Sciac. t. 134. Gekerbte Sp. Tj. 5. Ein Strauch von 4 — 5 Fuss Höhe. Seine Zweige sind glatt und dunkelbraun und die jungen Triebe hellbraun. Die abwechselnden Blätter sind von der Mitte bia zur Spitze stumpf, 874 CLASSIS XII. Spiraea. kurz uml ur.nlelrh gcziiliiit, jri"augrün, auf der Oberfläche kahl. Die weissen Blüthcu sind kuivgestielt. In Sibirien, Ungarn. 2219. S ]). fleniosa Fiscir. glabra, foliJs ol)()\al()- oblouüis in j^ellüiimi cauealis, e ineclio versus apicem tlenfalo- serrails, corynibis cyiuosis. CAMUtss. mon. pl. 26, *V/j. decumhens Kocix. ap. Stlkm. Vielbogige S p. t). 5. 6, Niedriger, liegender oder aiifsttlgcnder Strauch, Zweige ul-atehend - aufsteigend, Blätter etwa 1 Zoll lang, einige kleiner, ganzran.'lig, andere grösser doppelt gesagt, oberste einlach ge- sägt, Trugdoiden fast wie bei folgender: Sihir. Friaul. -X- 2120. Sp, opulifolia L, foliis lobatis serra- tis, coryinijis t'-uuiinalibiis. (j/iEUTX. 1. t. 69. i'. 5. Kei'.x. t. 752.' Schneeballbintterige. S p, T;. G. 7. Sie bildet einen 10 — 12 ?'"uss hohen liuscli, Die rölhlich -aschgraue Rinde der äitenj Acste blättert .sich ab; die jungen Zv,';ge gehen aus grün in rostfarben über. Die Blätter sind den .h/nannisbcer- Blättern ahnlich, folglich 3-Iippig: die kleinern Seitenlappen haben weniger und seichtere Zähne ; am Grunde sind sie schief herzfvirniig eingesciinitfen, auf beiden Seiten kahl, oben dunkelgrün; sie stetien auf rlnnen'örmigen , rölhüchen Stielen. Die Schirmtrauben sind vielblüthig ; der glockenrörmige Kelch enthält weisse Kronblätter, die ausgebreitet und dann zurückgebogen sind; die Anthe- ren sind pur[>urfLubig. Gewöhnlich finden sich nur 3 Stempel. Ihr Vaterland ist Virginien, Canada; sie ist aber hier und da ver\Nildert. b. Ilerbaceae. 2221. Sp. Aruncus L. foliis siipi'adecoinj)Osilis, spicis paniciilatis , llt)iibus diuicis (polj'gauiis). Fall. ross. 1. t. 36. Geisbart. 1\. 5 — 7. Die Stengel Averden 4 — 6 Fnss hoch; sie sind gefurcht, kahl und aufrecht. Die abwechselnden Blätter sind ge- stielt und kahl; die eirunden Blättchen haben einen weit hervorragen- den krautartjgen Stachel, sind scharf- doppelt- sägezähnig; das ä'isserste ist länger gestie !t und nicht selten 3-Rpaltig oder 3-lappig. Die kleinen weissen Blüthen sind kurzgcstielt. Es finden sich einzelne Deckblätter an den Theilungen der R^spe ; sie sind sehr zart eingeschnitten. Die 5 Kelchabschnitte sind auch sehr zart, gelbbraun und kürzer als die Kroue. Ja den nämlichen Blüthen ist das Rudiment eines Griffels kaum Spiraea. ORDO IV. 875 zu bemerken , die weibliche Pflanze hat eine kleinere Rispe , kleinere Blüthen, keine Staubgefässe, 3 GrifTei, auch oft 4 — 5, eine köpfige Narbe, so viel Kapsehi als Griffel vorhanden waren, tue 1-, 2-saamig sind. Die Flora hulennis führt dieses Ge^vächs als Polygam auf. In Wäldern, Oestr. Baiern, Salzburg, Sch\Yaben, Frank. Hess. Sachs, Oberlaus, Schles. 2222. Sp. Filipendula L. iolHs iiilerrupte pinna- tls: füliolis unirurniibiis serralis glaln-is, lloribus cyniosis po- lygynis. Enel. b. 284. Fl. D. 635. Stiim. 1. 18. Hayne Arzugw. Vlll. 30. Knollige Sp. 2|. 6. 7. Die Wurzel besteht aus kleinen Knollen, die sich an beiden Enden in Fäden verdünnen; sie treibt einen aufrechten, einfachen Stengel , der 1 bis 1^ Fuss hoch wird. Die gestielten Wur- zelblätter bilden einen Kreis ; die ungestieltea des Stengels wechseln ab und umfassen den Stengel: die uiigestieltcn Biättchen sind ciit kleineren bandförmigen untermischt; das Emiblättchen ist 3-lappig. Die gezähn- ten Nebenhiätter umfassen den Stengel. Die einseitswendigen Blüthen stehen an der Spitze und bilden eine aus Afcersihirmen bestehende Rispe. Der zurückgebogenen Kelchabschnitte sind gewölmlich 6; Kronenblätter gicbt es 6, zuweilen 7 und 8; sie sind weiss, äusserlich roth, länger als der Kelch und umfassen 12 und mehr behaarte Fruchtknoten. Sie va- riirt mit gefüllten Blüthen. Auf Wiesen, Triften. 2223. Sp. Ulmaria L. foliis interrupte pinnatis sub- tus tomentosis: foliülis jnaequalibiis lobalis, iuipari tripav- tito, floribus cymosis polygyiiis. Eugl. b. 960. Fl. D. 547. Stukm. 1. c. Hayne Aj'zugw, YIII. 31. — DüTeit viridis: Sp. deiiudata Piiesl. Sumpf-Sp. 2].. 6. 7. Die schuppige Wurzel treibt einen aufrechten gefurchten Stengel, der 4 — 5 Fuss hoch wird. Die abwechselnden Blätter sind . gestielt : zwischen den Blättchen stehen ganz kleine; das Endbiättchen ist am grössten. Die ^gezähnten Nebenblätter umfassen den Stengel. Der mittelste Afterschirm ist ungestielt. Die kleinen weissen Blüthen haben einen angenehmen Geruch nach bittern Mandeln ; sie haben 5 kleine, rückwärtsgebogene Kelchabschnitte; 5 Kronblätter, die doppelt länger als der Kelch; 5, 6, 8, 10 Fruchtknoten; eben so viel rückwärts gebogene, nach oben verdickte Griifel. Die kahlen Kap- seln sind spiralförmig gedreht. Sie sind auch gefüllt. Auf feuchten Wiesen, an Gräben. 876 CLASSIS XII. Sj^Iraea. ^ 2224. Sp. trifoliala L. foUis ternalls lanceolatis serralls 6ul)aecjualibus, floribus subpaniculatis. B. Mag. 489. Gillenia irifoUata MoENCH. Ulmaria major trifoUa Pluk. alm. t. 236. f. 5. Dreiblätterige Sp. IJ. 6. 7. Der aufrechte, röthliche Stengel ist kahl und v\u!$2225.R. ferox Lawk. setis aculeisque luaequallbns. La'nvke:vc. Res. t. 42. Lindl. Res. 3. R. horrida Fisch, Bess. R. camtschaika Red. Res. I. t. 12. Don Vent. Starkbewaffnete R. tj. 6. 8. Wird 4 — 5 Fusa hoch, blüht dun- kelrotb, Früchte kugüg, scharlachroth. Am Caucasus. ^2226. R. camtschatica Vent. aculeis lufrastipula- ribus reflexis mnjusculis, foliis opacis. Vent. Geis. t. 67. LiNDL. Ros. 6. Bot. Reg. 419. *'ar. ulleus: Bot. Reg. 824. Kamtschadalische R. T). 8. 9. Wird 3 — 4 Fiiss hoch, blüht dun- kelroih, Früchte kugelrund, scharlachroth. Kamtschatka. 2.* cinnamomeae : inermes aut setoso - hispidae , hractea-' iae ; Jbliolis Uinceolatls ohlongisve eglandulosls ,• recepta- cull limbo angusio . ^ 2227. R. lud da Ehrh. aculeis sllpulaceis , follolls obloDgis imbricalis planis lucidis; friiclu depresso-globoso. Starkglänzende R. t). 6. 7. Wird 5 — 6 Fuss hoch, hat schön rosarothe Blumen , und zeichnet sich durch ihre starkglänzenden Blätter aus. Ihre Früchte smd borstig und hellscharlachioth. Nord - Amerika. 2228. R. fraxiDifolia Borkh. receptaculis globo- sis peduBculisrjue glabris, foliolis elliptico - lauceolatis ser- ratis ulrinque glabris, peliolis glabris aculeolatis, caule sub- inermi. Eschenblätterige R. Pfingst-R. I5. 5. Sie wird 4 — 6 Fuss hoch und treibt gerade, schlanke Zweige. Die Rinde ist glänzend rothbraun oder grün; es finden sich oft feine Haare an ihr, doch ist sie meist ohne Stacheln. Die ziemlich grossen Blätter wechseln ab, ihre kurzgestielten Blättchen stehen gegenüber ; sie sind stumpf, aber einfach gleich mid spitzig gezähnt; auf der Oberfläche dunkler grün als auf der *) Eine weitlänftigere und ausführlichere Bearbeitung gab ich in der Flora germanica. 878 CLASSIS XII. Rosn. untern. Die breitlanzettförmigen Nebenblätter sind drüsig- sagezähnig. Die sanftrothen Biüthcn stehen meist einzeln an den Spitzen der Zweige; die Kelchabschnitte sind nngefiedert, etwas weichbehaart und haben eine lange blattähnliche Spitze; die Kronblätter sind seicht ausgerandet nnd kürzer als der Kelch. Die ganz kurzen Griffel sind behaart; die Früchte roth, kahl, zuletzt schwarz und glänzend. Sie hat Aehnlichkeit mit den vorhergehenden. In Süddeutschland, an Zäunen in Franken. 2229. R. cinnamomea L. receptaculls globosis pe- cluDCiilis(jue glabris, aculeis stipularibus, petiolis subiiienni- biis, füliis oblongis basi aüenuatis obiusis. Fl. D. 1214. Pfleger aib. ic. Güimp. 85. R. colUncola Ehrh. R. foecuiv- cUssima RüTH. majalls Wahlenb. ßuvialls Retz. daiirica Fall, Ziranit-R. t). 5. Sie wird 4 — 6 Fuss hoch und drüber; ihre braun- rothe Rinde ist glänzend glatt. Nur unter der Basis eines jeden Blat- tes stehen gegenüber 2 gelblichweisse, zusammengedrückte, hakent'örroige Stacheln. Die abwechselnden Blätter bestehen aus 5, selten aus 7 kurz.- gestielten Blättchen; sie sind klein-, scharf- und einfach -sägezähnig, auf der obern Fläche kahl und dunkelgrün , auf der untern fein behaart und graugrün; das Paar an der Basis ist am kleinsten. Der Blattstiel ist weissfilzig, einzeln geradstachelig und hat ein behaartem, oben auf beiden Seiten mit einer kurzen sägezähnigen Spitze versehenes Neben- blatt. Die Blüthen erscheinen zu 1 — 2 an den Spitzen der Zweige; sie haben einen angenehmen Zinmitgeruch ; ihre Stiele sind röthllch. Die Kelchabschnitte sind wie der Fruchtknoten braunroth, nicht gefie- dert, sie haben aber blattartige Spitzen und sind in- und auswendig weissfilzig. D'e dunkelrosenrothen Kronblätter sind seicht gekerbt. Die rothe, glatte Frucht wird schwarz. Sie variirt mit halb- und ganzge- füllten Blüthen. An Zäunen in Gesträuchen; Schwaben, Franken, Wet- terau, Hessen, Herb, Göttingen, Jena, Halle, Erfurt, Nürnberg, u. a. O. Pinipinellifüliae : setoso - hispidae nee non aequaliler ctcu- lealae aut inermes , (j^aucae hracfeaiae ) '^foUoUs os-'aiis oh- longlsve ^ laciniis ccdycinis conn'wenühus ^ persisientLhus , re~ ceptacuU limho suhnullo. 2230. R. alpina L. receptaculis ovatis glabris, peclun- cxills pelioiisque hispidis caule inerjni. Jacq. a. t. 279. A!pen-R. Tj. Sie wird 4 — 5 Fiiss hoch und hat viele glatte, braun- rothe Aeste, die nur in früher Jugend einige Stacheln zeigen. Die ab- wechselnden Blätter bestehen aus 7, zuweilen 9 elliptischen, kurzge- Rosa. ORDO V. 879 stielten Blüttchen; sie sind fein- und doppelt- sägezähnig, auf beiden Flächen kahl und haben am Grunde einige gestielte Drüsen, wie der kahle Blattstiel. Die kngzugespitzten, an der Basis breiten, Nebenblät- ter sind auch kahl, aber am Rande mit gestielten Drüsen besetzt. Die Blüthen stehen einzeln oder paarweise an den Spitzen der Zweige. Nur zuweilen ist der Fruchtknoten an der Bas's mit einzelnen, weichen Sta- cheln versehen; so geht sie in It. pyrenaica über; der Blüthenstiel hat langgestielte Drüsen. Die Kelchabsclinitte endigen sich in blattäliiiUcIie Spitzen, sie sind nicht gefiedert und nur am Rande und inwendig weiss- haarig. Die grossen, schön karminrothen Kronblätter sind 2-Iappig und sehr wohlriechend. Die fast walzenförmige Frucht ist unter dem Kelche etwas krumm, kahl und hochroth. Auf Alpen; Oestr. Steyerm. Salzb. Schwab. Baiern, Schlesien. 2231. R. pendullna Ait. inennis, receptaculis ob- loDgis, pedunculis peliolisque aequaliter cleuseque liispldi?, caule ramisque glabris, fruclibus pendulis. Dill. Elth. t. 245. f. 317. L^WK. Ros. t. 9. R- alpina pendullna Di-sy. Red. 57. " Hängefrüchtige R. ■5.3 — 4. Wird 7 — 8 Fuss hoch. Blumen mehr oder weniger dunkelroth; Früchte lang- eiförmig, mit den kurzen, gegeneinandergebogenen Kelchblättthen gekrönt, scharlachroth. Der R. alpina sehr ähnlich, von einigen als deren Abart betrachtet. 2232. R. sulphurea Ait. receptaculis globosis, pe- tiolls cauleque aculealis , aculeis caulinis diiplicibus majuribus miuoribuscjue nunierosis, f'oliis ovalibus. Pfleger arb. ic. H. glaucop/ijlla Ehrh. ü^ lutea multiplex Du Roi, Knoür del. 1. t. R. Schwefelgelbe R. t). 6 — 7. Sie wird höchstens 5 Fuss hoch. Die jungen Triebe sind oft ohne Stacheln. Die abwechselnden Blätter be- stehen aus 5 — 7 Blättchen, welche kurzgestielt, verkehrt- eiförmi selnden Blätter bestehen aus 3, 5, selten 7 Blättchen ; diese sind ellip- tisch-rund, ihre Oberfläche kahl, die vriitere mit feinen, kurzen, zer- streuten Haaren besetzt ; auf der behaarten Mittelrippe und am Rande, der ungleich-, grob- und spitzig- gezähnt ist, stehen einzelne Drüsen. Der Blattstiel ist fein behaart, drüsig und hat an der Basis lanzettför- mige, ungezähnte Nebenblätter. Die Blüthen stehen zu 2 und 3 an den Spitzen der Zweige und haben grosse, herzförmig ausgeschnittene Blät- ter. Die Frucht und ihr Stiel ist dicht mit gestielten Drüsen besetzt. Die eiförmigen Kelchtheile sind langzugcspiizt, gefiedert und mit Drü- sen bedeckt, innerhalb kurz, dicht und wejssbehaart. Die Blüthen sind hell- und dunkelroth, bunt, gefüllt. In Südeuropa; bei Frankfurt a. M. Villosae: fulüs pilo.sis , serraiiiris dU'ergenühus , aculeis recLiuscuUs . 2238. R. tui'binata Ait. receptaculls campanulato- hemispbaericis basi liispidis, peduuculis petiolisque aculeatis, foliülis ovaiis aciilis serralis, caule aculeis recliusculis. R. francofurtcuiaBow^u. R.campanulat.aT^nwii. Pelegeji arb. ic. Frankfurter R. f). 5. 6. Sie wird 5 — 9 Fuss hoch und höher. Die geraden oder etwas gekrümmten Stacheln sind stark und stehen zerstreut. Die zottigen Blattstiele sind auf der Unterfläche borstig- stachelig. Die Blättchen sind auf der untern Flädie nervig, blassgrün, etwas zottig, auf der obern kahl. Die bogenförmigen, zugespitzten Ne- benblätter sind sägezähnig und gross. Die einzelnen Blüthen stehen an der Spitze oder in den Winkeln der obersten Blätter; ihre Stiele sind Rosa. ORDO V. 883^ schmierig und borstig- drüsig. Die halbkugelrunde Kelchrohre ist nach oben glockenförmig erweitert, dick, kahl und an der Basis borstig-drü- sig; die zugespitzten Kelchabschnitte sind auch an der Spitze borstig- drüsig und fast blattartig. Die grosse gefüllte Blüthe hat verkehrt- eiiuiide, rothe B:atter. Die zahlreichen, langen Griffel sind behaart. Süddeutschi. Sie findet sich verwildert. 2239. Ix. villosa L. receptanilis flepresso-globosis peduuculisque hispidis, caule aculeis sparsis, petiolis acu- lealis, lüliülis obliisiiisculis tomeutosis. Engl. b. 583. Reitt. et Ah. t. 54. W eichhaar ige R. 1). 6. 7. Sie wird 5 — 6 Fuss hoch und hoher; ihre zerstreuten Stacheln sind stark und nur an der Spitze etwas ge- krümmt. Die abwechselnde^ Blätter bestehen aus 5 oder 7 spitzig - und doppelt- sägezähnigen, drüsigen Blättchen, die eirund, auf beiden Sei- ten verschmälert und vorzüglich auf der untern Fläche filzig sind. Stiele und Nebenb'ätter sind zottig- drüsig, die letztern am Rande steifborstig- drüsig. Die Blüthen erscheinen zu 1 — 3 an den Spitzen der Zweige, auf einblüthigen Stielen, die mit gestielten Drüsen besetzt sind. Die Kelchabschnitte sind ungefiedert, doch zuweilen 2 — ^3 Abschnitte fieder- spaltig und drüsig -borstig. Die blassrothen Kronblätter sind seicht ausgerandet und haben gelbliche Nägel. Die Frucht ist purpurroth, zu- letzt schwarz und die grösste unter denen der übrigen Arten. Blüthen und Blätter haben einen angenehmen, gewürzhaften Geruch. In Wäl- dern^ im Gesträuch. 2240. R. tomeutosa Sm. receptaculis elliptids pe- dunculisque glanduloso -bispidis, laciniis calycis alternatim pinnalis, aculeis gracilibiis subrecurvis sparsis, petiolis suba- ciilealis glanduloso -pubescenlibus, foliolis aculis utrintjiie villosis. Hook, Fl. Loud. ngw. ser. II. 21. R. pillosaKuRu. mollissima Bokkh. agrestis Gmbl. foetida B^ST. Filzblätterige R. T;. 6. 7. Sie wird 6 — 8 P'uss hoch und ist kahl. Die geraden Stacheln wechseln ab und finden sich auch entgegengesetzt. Die abwechselnden Blätter haben 5 und 7 eirundlängliche Blättthen, die spitzig, doppeltsägezähnig und auf beiden Flächen grün sind. Die li- inenför:uigen , spitzigen Deckblätter siad^am Rande seidenartig behaart und mit gestielten Drüsen versehen. Die Blüthen stehen einzeln und zuweilen zu 2 an den Spitzen der Zweige; ihre Stiele haben auch ge- stielte Drüsen; und einen angenehmen Harzgeruch. Die lanzettförmigen Deckblätter sind bewimpert und haben gestielte Drüsen. Drei Kelchab- 56* 884 CLASSIS XII. Rosa. schnitte sind fiederspaltig, alle mit gestielten Drüsen und steifen Haaren besetzt. Die blassrothen Kroiiblätter sind verkehrt - herzförmig. Die Früchte sind kahl und glänzend hochpiirpurroth. Es findet sich eine kleinere Abart mit etwas gekrümmteren Stacheln und an der Basis et- was verlängerten Früchten. In dichten Wäldern. 2241. R. gracilis Woods : receptaculis globosis pe- dunculisque glauduloso - hispldis , laciniis calycis indivisis, aculeis ramorum subgeininis subrecurvis sparsisque, setis glandulosis, petiolis pubescentibus subaculeatis, foliolis utrin- Cjue villosis. R. i^illosa Sm. R. pomifera BoiiicH. Schlanke R. ■5. 6. 7. Vorigen beiden ähnlich, durch die angegebe- nen Unterschiede , die ungetheilten Kelchabschnitte , meist paarweisen Stacheln an den Aesten , und schlankeren Wuchs , zu unterscheiden. Hier und da an Wegen, Gräben, Zäunen. 2242. R. farinosa Bechst. receplaculo oviforml pe- diincnlisque superne glabris, foliolis ovalibiis utriucjue villosis luollissiniis duplicato-serratis, aculeis rectiusculis. Red. Ros. HL 63. R' caesia Woods. Mehl-R. 15. 6. 7. Kelchabschnitte eirund, verschmälert, innen so wie der Saum filzig, mit ' Anhängseln. Blumen blassroth, kaum länger als Kelche. Frucht fast kugelig- eiförmig, glänzend, dunkelroth. In Wäl- dern an Zäunen, in Fraiücen, im Michelfelder Wäldchen bei Main- Bernheixn. 2243. R. alba L. receptaculis ovatis glabris, peduncu- lis hispidis, aculeis caulis peliolorumque sparsis aduncis, fo- liolis subrotuudis sublus scabris. Fl. D. 1215. Kerner 662. GüiMP. W. H. 96. Weisse R. t). 6. 7. Sie wird 5 — 6 Fuss hoch und oft noch weit höher; ihre braungrünen Zweige sind glatt. Die abwechselnden Blätter bestehen aus 5, 3 oder 7 einfach- und scharfsägeaähnigen Blättchen; sie sind kurzgestielt; ihre Oberfläche ist kahl und dunkelgrün, ihre un- tere weisslich behaart. Der weissbehaarte Blattstiel hat an der Basis einige sehr kleine gestielte Drüsen ; die länglichen Nebenblätter haben drüsige Zähne. Die gewöhnlich halbgefüllten Blüthen stehen zu 1 — 3 an den Spitzen der Zweige. Der Fruchtknoten hat zuweilen an der Basis lange, gestielte Drüsen, so wie auch der Blüthenstiel. Die gefie- derten Kelchabschnitte sind sägezähnig und grösser als die ungefieder- ten j inwendig sind sie weisswollig und äusserlich haben sie gestielte Rosa. " ORDO V. 885 Drüsen. Die mllchweissen , grossen Kronblätter eind ausgerandet. Die Die dunkelrcthen Früchte find'n sich mit und ohne Borsten; sie tragen den bleibenden Kelch. In Oestreich u. a. 2244. R. geiuiuata Rau. receptaculo ovlfortni basi pediincuüscjue glaudiiloso-liispidis, foliolis orbiculato - ovali- biis subliis pubescenlibus concoloiibiis, subsimpliciter serralis, pelioUs pubescentibus glanduloso - hispidis , ramulis floriferis superne pedüiiscjue dense acuieatis. R. alba ß, humills Red. Rüs. 83. Zweiblüthige Rose*) 1). 6. 7. Strauch von l|.bis 2^ Fuss Höhe. Blumen ziemlich gross, weiss, am Rande roth, späterhin ganz weiss. Au Zäunen auf dem Schwabenberg, bei Iphofen in Franken. Rublgluosae: folils glandulosis, aculeis inaequallhus. 2245. R. lutea AiT. receptaculis globosis pedunculis- que glabris, calycibus peliolis(|ue spinulosis, aculeis ramorum rectis. Reitt. et Ab. t. 63- R. Eglanteria Liw. R. chlo- röphylla Hhkh, — Var. R. blculor. JcQ. ci". infra. Gelbe R. ty. 5 — 7. Sie wird 8 — 10 Fuss hoch und hat braune mit pfriemenförmigen Stacheln besetzte Zweige. Die gefiederten Blätter stehen abwechselnd , sie haben einen borstig - drüsigen Stiel, dessen un- tere Fläche fast ganz ohne Sticheln ist; die kahlen, lanzettförmigen Ne- benblätter sind drüsig - sägezähnig. Die 5, 7, 9 kurzgestielten Blätt- chen sind verkehrt -eirund, scharf- und doppelt- drüsig -sägezähnig; ihre Oberfläche ist kahl und glänzend , die Rippen sind mit einzelnen, weissen Haaren besetzt. Sie haben zerrieben einen angenehmen Geruch. Die gelben Blüthen stehen einzeln oder zu 2 an den Spitzen der Zweige ; ihr Genich ist etwas wanzenartig; zwei Kelchtheiie sind doppelt-, ei- ner einfach- und 2 ungefiedert, alle borstig- drüsig und am Rande weiss- behaart. Die Kronblätter sind gross , dick und ausgerandet ; die gelben Staubfäden tragen pfeilförmige Antheren. Die runde Frucht ist dunkel- roth und wird nach und nach schwarz. Sie variirt: mit Blüthen, die äusserlich gelb und inwendig schön sammetartig blutroth sind ; (ß. hi~ color Jacq. h. 1. t. 1., zweifarbige R.; R. punicea Du Roi, türkische Rose). An Zäunen, in Hecken hier und da und in Aegjpten einheimisch. 2246. R. marginata Walt.r. recept. ovato subco- lorato glabro, pedunculis hispidis, foliolis ovato -oblongis *) Der Name ZvnlUngsrosq gehört schon der R. gemclla W. 886 CLASSIS XH. Rosa. acumlnalis rigidis, tripllcato - serratis , glauco - rubris glandii- losis. R. rubiginosa var. Sfr. ■ Saumrose T). 6. 7. Niedrig, sehr ästig, struppig, ßlättchen fast le- derartig, oben glänzend, dunkelgrün; gleichfarbig, beiderseits kahl, die Sägezähne rothgerandet und drüsig. Blumen fleischroth, an den Nägeln gelb. Frucht ziemlich kuglig, aufgetrieben, bei der Reife purpurröthlich. Bei Bennstädt im Herzogthum Sachsen, in Schlesien. 2247. R. rubigluosa L. receptaculis subglobosis gla- briusculis, peduncub's petiolisqiie bispidis, caiile aculeis re- curviusculis, fol. subliis glandulüso - rubiginosis. Engl, b, 991. Jacq. a. t. 50. ScHK. t. 134. Stukm 1. 18. suavifQÜa Y\. D. 870. var: grandiflova (et teste Sfk. marglnata) Wallr. glutlnosa Schulz, aciphylla Rau. myrtifolla Hall. f. sepiwn Thuill. agrestis Say, Weih-R., ■5. 6. 7. Dieser Strauch wird in Wäldern höher als im Freien , wo er nur 2 — 5 Fuss Höhe erreicht. Seine runden Zweige sind braunroth und mit grossen , zusammengedrückten Stacheln besetzt, die anfangs gelblich, dann weisslich sind. Die jungen Zweige sind über- diess steifhaarig , doch diese Haare verschwinden. Die abwechselnden Blätter haben wie die Biüthen einen angenehmen Weingeruch, der sich ■weit verbreitet; sie bestehen gewöhnlich aus 7, seltner aus 5 oder 9 Blättchen, welche rundlich, kurzgestielt , doppelt -sägezähnig und ge- gtielt- drüsig sind; ihre Oberfläche ist kahl und dunkelgrün, die untere blass. Der Blattstiel ist auch röthlich- drüsig und spitz -stachelig, wie die lanzettförmigen Nebenblätter auf ihrer Unterfläche. Die Biüthen stehen zu 1 — 3 an den Spitzen der Zweige. Die 2 — 3 lanzettförmi- gen Deckblätter sind drüsig bewimpert. Die Kelchabschnitte sind ge- stielt-drüsig; 2 gefiedert und 1 halbgefiedert, alle weiss bewimpert. Die verkehrt -herzförmigen Kronhiätter sind purpurfarbig, weisslich oder weiss. Die Früchte sind dunkelroth und endlich schwarz. Sie variirt mit länglich - eirunden , kleinen , glatten Früchten ; und mit dergleichen dichtborstigen. Sie ist die wahre R, Eglantcria der Alten. Auf stei- nigen, sonnigen Anhöhen. 2248. R. tracbypbjdla Rau. receptaculo ovirormi apice consiricto glabVo, pediinciilis aggregalis bispidis; acu- leis ramorum raris inaequalibus recurvis, peliolis sparse glan- dulosis subaculealis, foliolis duplicalo-serralis utrinfjue gla- bris, venis subtus rare glaudulosis. Rosa. ORDO V. 887 Scharfblätterige R. t). 6. 7. Mitteimässig hoch. Blättchen zu 5, selten zu 7 gefiedert, oberste nur zu 3, steif und scliärflich. Blüthen oft fast doldig, zu dreien, Blumenblätter ziemlich gross, blassrosa -mit gelbem Nagel. Bei Wüizburg. Caninae : folüs eglandulosis connivenü-sej'ratis , acitleis ae~ qualihus aduncis, laciniis calycis deciduis. 2249. R. Waiziaua Rchb. receptaculo ovato glabro, laciniis «ppencliculatis sublus pediiDCuloVjue hispido , foliolis subrotundo-ovalis simpliciler serralis iiaodoris glabris, ra- iiiulis florileris glandulosis uucinalo-aculealis. Waiz's R. X). 6. 7. Ich benannte diese schöne Rose bereits vor zwölf Jahren nach dem erfahrungsreichen Monographen dieser Gattung , dem Herrn Regierungsrath Waiz in Altenburg, in dessen Umgebung, der Gegend von Altenburg, so wie in Thüringen, mir dieselbe melirmals vor- gekommen war. Rlan könnte-.ßie vielleicht für eine Bastardbildung von i?. canina und R. fumila halten , in deren Nachbarschaft sie sich fin- det, und deren Eigenschaften sie vereinigt. Im V/uchs ist sie der er- stem, in der grossen Eüthe der letztem ähnlich, Dass einige Sclwift- steller, welche diese Art aafiiehuien, geschrieben haben: IL IVietzianUf hat also keinen Sinn. 2250. R. canina L. receptaculis ovatis peduuculis- cjue glabris, caule petiolisque acnlealis. Engl. b. 992, Fl. D~. 555. Stukm 1. 18. Gaektn. 1. t. 73. f. 4. R. dumalis Bechst. senticosa Ach. Hunds-R. T). 6. 7. Dieser Strauch wird gewöhnlich 10 — 12 Fuss hoch und ist mit starken, gekrümmten Stacheln versehen. Die abwech- sehiden Blätter bestehen aus 5 oder 7 eirunden, zugespitzten Blättchen, die ungleich sägezähnig, ganz kahl und auf der Oberfläche lebhafter grün sind; ihre Stiele sind kahl und nur auf der Unterfläche mit ein- zelnen, gekrümmten Stachehi besetzt. Die pfeilförmlgen, kahlen Neben- blätter haben zuweilen am Rande gestielte Drüsen, zuweilen auch nicht. Die Blüthen stehen zu 1, 2 und 3 an den Spitzen der Zweige. Die einblüthigen Stiele haben 2 lanzettförmige Deckblätter. Die Kelchab- schnitte sind sehr zugespitzt: 2 sind auf beiden Seiten, einer nur auf Einer Seite und 2 gar nicht gefiedert; dabei haben sie drüsige Zähne und sind inwendig weissbehaart. Die blassrothe, sehr angenehm rie- chende Krone hat tief ausgerandete Blätter. Die glänzend hochrothe Frucht verliert bei der Reife den Kelch. An Zäunen, im Gesträuch. 888 CLASSIS Xn. Rosa. 2251. R. dumetorum Thuili,. receptaculo ovato pedunculocjiie glabro, aculeis ramonim sparsis recurvis, pe- liolls glandulosis subaculeatls , foliolis subdnplicato-serratis utrincjue villosis. R. sepium et corymbifera Borkh. sepincola Sw. Borreri Woods. Heckenstrauss-R. t). 6. 7. In Rücksicht der Hohe, der Blätter und Stachehi kommt sie der Hunds- H. ganz nahe; doch unterscheidet sie sich von ilir: durch eirunde, weniger zugespitzte Blätter, die auf beiden Seiten dunkelgrün und etwas steifhaarig sind; durch beständig filzige, unten auch bestachelte Blattstiele; durch wohlriechende Blüthen in Schirmtrauben, in deren Mitte sich ein einfacher ßlüthenstiel erhebt, ohne Deckblatt; die übrigen Stiele sind auch einfach, oder 2 — 3 Mal getheilt, kahl und haben 2 spitzige Deckblätter mit gestielten Drüsen am Rande. Die kahlen Kelchabschnitte sind auch mit gestielten Drüsen am Rande versehen. Die blassrothe Krone hat einen weissen Nagel. Die kahle, eirunde Frucht ist übrigens der der Hunds -R. ähnlich. In Schwaben. 2252. R. colllna Jacq. receptaculo ovato basi pe- dunculoque glanduloso-hispido, aculeis ramorum sparsis re- curvis , petiolis glandulosis subaculeatis , foliolis subsimpli- citer serratis siipra glnberriiuis sublus villosis. Jacq. austr. II. 197. Sturm I. 34. Hügel-R. 1). 5. 6. Vom Wuchs der R. canina. Die Blüthen meist zu dreien oder mehreren, doldentraubig, ziemlich gross, blassrothe Kelch- abschnitte eilanzettlich , init Anhängseln, welche linealisch -lanzettlich, drüsig gezähnt. Frucht eiförmig, sehr glänzend, kahl, roth, immer orangegelb. Auf Hügeln, an Zäunen, Wegen; in Oestreich, Baiern u. s.w. 2253. R. rubrifolia Vill. receptaculis ovalis pe- dunculisque glabris glaucescentibus , petiolis aculeatis, caule aculeis sparsis uncinatis, foliolis oblongis argule »erralis gla- bris, floribus subcorymbosis. R. arpensis Borkh. Rothblätterige R. Tj. 6. 7. Dieser ausgebreitete Strauch wird 3 — 4 Fuss hoch ; seine Stämme und Zweige sind meist auf der Sonnenseite rothbraun; es finden sich einzelne Stacheln, die an der Basis sehr breit und stark hakenförmig sind. Die Blätter bestehen aus 7 oder 9 bläu- lichrothen, mit der Zeit hellgrünen Blättchen. Die Nebenblätter sind an der Basis breit und am Rande mit drüsigen Sägezähnen versehen. Die Blüthen stehen an den Spitzen der jungen Triebe, sie sind weis» Rosa. ORDO V. 889 oder röthlich überlaufen und haben gelbe Nägel. Die glänzendenFrucht- knoten sind bald mehr, bald weniger eirund. Die Kelchabschnitte sind gewöhnlich halb-, die übrigen ungefiedert, dabei kahl, nur inwendig und am Rande etwas behaart. Die Kronblätter sind ausgerandet. Die Früchte glänzend roth. An Hecken, Zäunen, im Gebüsch; Salzburg, Oestreich, Sachsen u. s. vv. 2254. R. baltica Roth: receptacnlo globoso basi pedunculisque glanduloso - bispidis , bracteis coloratis , acu- leis ramorum rectis, petlolis subinermibus pilosis, foliolis simpliciter serialis sublus pubescenlibus. Belt-R. 1). Wächst am Seestrande bei Rostock. 2255. R. sempe rflorens Curt. receptaculls ob- longia pedunculisque hispidls , caule pellolisque aculeato- hispidis, folüs subternatis aciilealis. Curt. Mag. t. 284. R. hengalensis Pers. R. dlversifolla Vent. b. t. 33. Immer blühende R. t). Dieser kahle Strauch wird 2 — 3 Fuss hoch; er hat schlanke und aufrechte Zweige, die mit wenigen rothen Stacheln besetzt sind. Die Blätter enthalten meist 3-spitzige, grosse, gezähnte, kahle Blättchen : das Endblättchen ist langgestielt, die andern fast ungestielt. Der Blattstiel und seine Rippe sind mit kleinen, ge- krümmten Stacheln besetzt. Das flügeiförmige Nebenblatt ist roth und gewinipert. Die schön dunkelrothen Blüthen haben grosse Blätter und sind halbgefüllt. Die Kelchabschnitte sind an der Spitze blattartig; einer davon ist grösser als die übrigen. Fruchtknoten und Blüthen- ^ stiele finden sicli, wiewohl selten, kahl. In China; jetzt fast in allen Gärten. systylae : etylis connatls. 2256. R. arvensis L. receptaculis subglobosis gla- brls, pedunculis hispidis, caulibus plerisque stoloniCerls re- pentibus , aculeis reciirvis , floribus solilariis , slylis elonga- tis. R. repens Gmel. Engl. b. 188. Ä. Herrpor/iodon Ehrh. R. sylvestris Roth. Catal. Kriechende R. 1). 6. 7. Sie wird 5 — 6 Fuss hoch und höher, wenn sie unterstützt wird ; die Ausläufer sind sehr lang , wie die der Brombeerstaude, und bestachelt: die starken Stacheln stehen zerstreut. Die abv\echselnden Blätter enthalten 5 oder 7 Blättchen, die entgegen- gesetzt, ungestielt, eirund und scharf-, aber einfach-sägezähnig sind; 890 ' CLASSIS XII. Rosa. dabei auf beiden Flächen kahl; die obere lebhafter, die untere blasser grün; ihre Stiele sind unten stachelig,- die Nebenblätter bewimpert. Die.einzehien, sehr selten zu 2 stehenden Blüthen finden sich an den Spitzen der Zweige; ihre einblüthigen Stiele stehen aufrecht. Drei Kelchabschnitte sind fiederspaltig ; die übrigen ganz ; sämintlich etwas zottig. Die schöne, weisse Krone hat verkehrt-herzförmige Blätter, die länger als der Kelch sind; die zahlreichen, sehr langen Grilfel sind so lang als die Staubfäden und zottig. Die Frucht findet sich oft verkehrt- eirund und ist oft braunröthlich. Ip Krain, Schwaben, Franken, Bre- men, Barby. 2257. R. mo seh ata Ait. receptaculis ovatis pedim- cullsque villosis , caiile peüolisque aculealis ; füliolis oblou- gis acuminaiis glabris, paniculis multiiloris. R. Opsostemma Ehijh. Pfleg, arh. ic, Bisam -R. t). 6 — 9. Sie wird 10 — 12 Fuss hoch; ihre Zweige sind braun, ihre Stachehi zusammengedrückt und gekrümmt; an der Spitze der Zweige finden sich auch gestielte Drüsen. Die abwechseln- den Blätter bestehen aus 5 oder 7 Blättchen, die gestielt, an der Ba- sis zugerundet, fcinsägezähnig und nur auf der Unteriläche an den Adern fein behaart sind. Der Blattstiel ist mit gestielten Drüsen versehen, so >\ie der Rand der langzugespitzten Nebenblätter. Die kleinen , weissen Blüthen stehen an der Spitze der Zweige. Die Basis des Fruchtkntf- tens hat wenige , kleine , gestielte Drüsen ; am Blüthenstiel finden sie sich dichter. Die langgespitzten, gefiederten Kelchabschnitte sind weiss- behaart und nur an ihren Spitzen finden sich einige Drüsen. Ihr Va- terland ist so wenig bekannt, als das der Moos- R. Die Rosen sind grösstentheiis wahre Zierden der Gärten; sie ge- währen aber auch mannigfaltigen Nutzten. — Die gelbe Rose, vorzüg- lich ihre feuerfarbige Abart, ist ein überaus schönes Gewächs; schade! dass sie wie Wanzen riecht! Ihre B.ätter enthalten Gerbcstüif. Man •vermehrt sie, wie alle Rosen, sehr leicht di;rcl> VVurzelbrut. — Die Zuckcr-R. wird z\i Rosenwasser, Rof.encssig unA Rüucherpidvcrhenutzt^ sie hat zusammenziehende Kräfte; in den Apotheken kennt man: Hosae rubrae flores; Rosae damascenae ßores. — Die IFein-R. lässt sich auf steinigem Kalkboden zu dichten Hecken benutzen, so gut wie die Zimvit-R. — Die weichhaarige R. hat grosse, fleischige Früchte, die sich wie die der Ihinds-R. und mehrerer andern anwenden lassen, aber sie sind nicht so wohlschmeckend, Die vielslachelige R. eignet sich be- sonders zu dichten, undurchdringlichen Hecken. — • Die weisse Feld R. ist auf den Aeckern oft ein sehr lästiges, schwer zu tilgendes Unkraut. — Die Garten-R. nebst der Moos-U y weiche vielleicht von der erstem Rosa. ORDO V. 891 abstammt, ist eine herrliche Zierde der Garten; ihr schönes Roth, ihr angenehmer Gerudi haben sie zur Königin der B'.iimen erhoben ; die Dichter machen sie zum Sinnbild der Jugend, Schönheit, Unschuld und Liebe. Unter ihren Spielarten zeichnet sich die kleine Gartcn-R. oder Jungfern-ll. sehr aus; sie lassen sich sämmtlich auch durch VVurzelbrut vermehren. — Die Bisam- li. übertrifft alle in der VortrelTlichkeit des Geruchs; aus ihren Kronblättern bereiten die Türken ein ausserordent- lich kostbares , wesentliches Oe! , das den süssesten Wohli^eruch ver- breitet, aber schwer unverfälscht zu erhalten ist. — Das sehr dichte, feine und gelbe Holz der IIunds-R. wird zu eingelegter Arbeit benutzt. Blätter und Zweige geben ein gutes Viehfutter und enthalten Gerbe- stoff, Der Strauch eignet sich vorzüg ich zu Hecken ^ die kleingeschnit- tenen Stengel und Wurzeln geben einen guten Thee. Man gebraucht die Kronblätter, so wie die der Garten-H. und einiger anderer Arten, zu Eosc7iwasscr , Rosenessig, Rosenhonig, Roscnsyrup , Rosenöl, Rosen- pomade, und getrocknet machen sie einen Hauptbestandtheil eines Pot, pourri aus. Die von den Kernen gereinigten Flüchte, oder Hahnbuttcriy werden getrocknet und eingemacht und zu verschiedenen Speisen ge- braucht, denen sie einen sehr heizhaften Geschmack mittheilen. Die gebrannten Kerne hat man wie KalTee benutzt. Die frischen Früchte bringen in ftlilch gekocht diese zum Gerinnen und ertlieilen der Mulke einen angenehmen Geschmack. Sie können zu Branntwein und Essig benutzt werden. Die monströsen Auswüchse, welche Schlaf äp fei ge- nannt werden , entstehen von der Roscngallwcspc (^Cynips rosae). In den Apotheken führt man: Rosae sylvestris ßores; Cyiiosbati fructus ; Bedeguar fiingus. — Das Holz der weissen R. wird auch benutzt. In den Apotheken hat man: Rosae albae flores. Die immerblühende R. ge- hört ins Glashaus. — Sie stehen alle gern in mildem Boden und wol- len in der Blüthe vor Regen gesichert sein. Unter den LandpHanzen ist die Bisam -R. die zärtlichste, man bedeckt daher im Winter ihre Wurzeln. Beschneidet man sie bis auf einen Fuss hoch, so blüht sie desto schöner. Um neue Sorten zu ziehen, vermehrt man sie durch Saanien. Um im Herbste Rosen zu ziehen, beschneidet man sie, wenn die Blüthen völlig aufgeblüht sind. Um frühzeitig Rosen zu haben, setzt man Stämmchen mit völligen Wurzeln im Frühjahr in Töpfe und bringt diese in ein beschattetes Mistbeet. Wenn sie anfangen zu treiben \n\d Knospen zeigen, beschneidet man sie, bringt sie ins Freie, und fährt mit dem Beschneiden den ganzen Sommer fort. Gegen den Winter setzt man sie ins Glashaus und dann ins Mistbeet. Um hochstämmige Rosen zu ziehen, nimmt man die weichhanrige /?. , welche unter allen wild- wachsenden die höchsten, astlosen Zweige aus der Wurzel treibt, und okulirt auf ihre Spitze gefüllte Rosen. 892 CLASSIS XU. Rubus. Rubus, Himbeere, Brombeere. a. Frutescenies . 2258. R. Idaeus L. follis qulnalo-pinnalJs terna- tlsque sublus tomentosis, petiolis canaliciilatis , caule acu- leato. Fl. D. 788. Hayne Arzngw. III. 8. GüIM^•. 97. Weihe t. XLVII. Gera eine H. X). 5. 6. Ihre aufrechten Stengel werden 3 — 4 Fuss hoch und drüber: die einjährigen sind graulichgrün, die 2-jährigen röth- lich- sie haben gerade, gefurchte Stacheln und sterben im zweiten Jahre ab. Die abwechselnden Blätter haben lange, woUichte Stiele mit einzelnen Stacheln und rundlich eiförmige und zugespitzte Blättchen : die an der Seite sind weit kurzstieliger, auf einer Seite breiter, oft I-, auch 2-nial eingeschnitten, tief- und ungleich -sägezähnig; ihre kahle Oberfläche ist hellgrün; die Nerven mit einzelnen Stacheln besetzt. Die Blüthen sind Seiten- und gipfelständig, zu 2 — 5. Kelch und Stiel sind wollig und stachelig; der erstere hat 5-kantige, zugespitzte und etwas zurückgebogene Abschnitte. Die kleinen weissen Kronblätter ste- hen aufrecht und sind hinfällig. Viele kleine Fruchtknoten sitzen auf einem allgemeinen; ihre weisslichen Griffel neigen sich zu den Anthe- ren herab. Die Frucht besteht aus mehreren rothen, wolligen, kleinen Steinfrüchten, wovon jede eine kleine Nuss enthält. Sie variirt: mit •weisser ; mit gelber Frucht ; sie findet sich ohne Stacheln , und mit nie- renförmigen Blättern. In Gebirgswäldern überall. 2259. R. tomentosus Borkh. foUis ternatis, folio- lis obovalls acutis inaequaliter serralis , utrinque tumeulo- ßis: laterallbus subincisis, caule, peliolis pedunculisqiie acu- lealis. Balb et Nocca t. Vlll. Weihe t. VIII. Güimf. t. 98. Ä. argenteus Gmel. Pfleg, aib. ic. Filz weisse B. f). 6. 7. Sie wird 2 — 3 Fuss hoch; ihre gestreif- ten Zweige sind mit gekrümmten Stacheln versehen. Die abwechselnden Blätter enthalten Blätteben, avovou das äusserste lang- und die beiden andern fast gar nicht gestielt sind ; alle sind an der Basis ganzrandig. Die weichbehaarten Stiele haben ein linienföimiges Nebenblättchen. DSe Blüthen bilden an den Spitzen der Zweige aufrechte, zusammengesetzte Trauben; ihre Stiele sind weithbehaart , ihre linienförmigen Deckblätt- chen lilzig, die Kelchabschnitte äusserlich filzig und die Kronblätter weiss, verkehrt-eirund und stumpf. Die Frucht ist kleiner und enthält Rubiis. ORDO V. 893 weniger Beerchen , als die der vorigen; sie sind glänzend schwarz, ohne blan bediiftet zu sein. Im südlichen Europa. 2260. R. caesius L. folils teniatis subtus pilosis, laleralibus bilobis, caule aculcnto prostrato. R. caesiua WiLLD. Engl. b. 826. Fl. D. 1213. Schk. t. 135. Hayne Arzngw. III 9. Guimp. 100. Weihk XLVI. A. B. C. Kriechende H. t). 6. 7. Dieser kriechende Strauch hat runde, glatte, bläulich angelaufene Zweige. Ausser den zusammengedrückten Stacheln ist er noch mit Borsten besetzt. Die abwechselnden Blätter haben ge- rinnelte , lange Stiele , die, wie die Rlittelrippe, feinbehaart und stache- lig sind; ihre Blättchen sind kurzgestielt, länglich-eiförmig, an der Ba- sis keilförmig; die Spitze ist breiter und tief ausgeschnitten, der Rand ist tief- und ungleich-gezähnt beide Flächen sind kahl ; das Endblätt- chen ist länger gestielt, mehr eiförmig und flacher eingeschnitten. Die feinbehaarten Nebenblättchen sind lanzettförmig und etwas gekrümmt» Die röthlichweissen Blüthen stehen an der Spitze der Zweige zu 2, 3 imd mehreren in kleinen Schirmtrauben; ihr Kelch ist drüsig -behaart; ihre Kronblätter sind verkehrt-eirund und ausgerandet. Die bläulich- schwarze Frucht ist wohlschmeckend. Auf Aeckern, in Thon- und Lehm- boden. In Wäldern, Gebüsch. 2261. R. ne moros US Hayne caule tereti aculeato vllloso, aculeis subrectis, folils villosis: caulhmi sterilium (jnlnatis, fructilicanliuni lerualis, ca'.yce glauduloso-pubes- cenle, petalis ovatis inlegris emarginatiscjue. Hayne Arzugw. III. 10. GüiMP. t. 101. dumelorum Weihe t. XLV. A. B. Wald-H. T). 6. 7. Man hielt sie ehedem für eine Spielart der vo- rigen. Sie wird 4 — 5 Fuss hoch und treibt lange, kriechende Ausläu- fer. Der runde Stengel ist behaart und hat zerstreute, gerade Sta- cheln. Die abwechselnden Blätter sind an den unfruchtbaren Zweigen nur 5-zählig; ihre Blättchen sind rundlich-eiförmig, langgespitzt, dop- pelt-, aber ungleich-sägezähnig, und auf der Unterfläche die Adern wenig behaart. Die Blüthen stehen an der Spitze der Zweige und bil- den beinahe Trauben, Die schwarze Frucht ist nicht bläulich über- laufen. Häufig im Gebüsch; Wörlitz, Wittenberg, Meissen, Moritz- burg. 2262. R. hirtus W. Kit. caule procumbente tereli 894 CLASSIS XU. Rnbus. tleuse piloso aclciilato, amleis longls crebrls rectis palen- tibus, ioliis fernatis v. quinato-pedaüs cordato-ovalis sublus pubescenti-imcantibus, siipulis Ibliaceis , panicula coryml)osa rubro-aciciilala , bracleis elougatis trlfidis. Waldst. Kit. t 114. Weihe t. XLili. Bauchhaarige B. 1). 6. 7. Ungarn, Oestreich, Böhmen, Schle- sien , Sachsen. 2263. R. glandulosus Bellard- raule prociun- bente teieli sparsiin piloso el piirpureo - glandiiloso iiiiiUi- aciculato, aculeis parvis crebrls recliuaüs, i'oVm törnalis 5 foliolis laleralibus biiic dilalalis elliplicis ciispldalis iucum- benli-serralis glabriusculis, panicula pilosa dcrise aciculala apice raccniosa, bracleis lanceolalis trifidis rainos aequaii- tibus, cal}Tibiis f'ruclus ereclis v. reflexis. Güimp, t. 99. Weihe f. XLIV. "• Drüsige B. 1). 6. 7. Sehr nahe mit vorigem verwandt, tind in den- selben Gegenden vorkommend. 2264. l\' corylifolius Smith, caulc quinqTiangu- lari aculealo siibglabro, aculeis recurvis, foliis quiriatis ter- nalis siinplicilmscjue villosis , calyce subglabro : fruclifero inflexo, petalis ovalis integris. Engl. b. 827. Hayne Arzngw. 111. t. 11. GüiMF. 102. ScHMiEDEL ic. t. 2. R. fnUicosus Du Roi. Reitt. et. Ab. t. 81. R* JasLl- giatus Weihe t. IL Haselblätterige H. t). 7. Dieser kriechende Strauch wird 5 — 6 Fuss hoch. Die gefurchten Zweige sind zusammengeJiüokt - stachelig. Die Blätter haben einiii flach - rinnenfönnigen Stiel, der sparsam kurz- behaart und stachelig ist; ihre Blatt eben sind rundlich -eiiörniig zuge- spitzt, doppelt-sägezähnig; die Oberfläche ist dunkelgrün und hat we- nige, anliegende Härchen, die untere ist heller und nur an den Adern behaart. Die Blüthen stehen an den Spitzen der Zweige und in den obersten Blattwinkeln; ihre veikehrt- eirunden Blätter sind weiss und schmutzig gefleckt, zuweilen röthlich. Die wohlschmeckende Frucht ist Schwarzroth. An Zäunen, im Gebüsch; Mecklenb. Halle. 2265. R. frulicosus L. caule quiiiquaugulari acu- Rubus. - ORDO V. 895 leato leviter tomentoso, aculeis recurvis, folils qumatis ter- natis siinplicibuscjue snpra glabris subtus toiaenlosis, ca- lyce leviter tüinentoso reflexo, pelalis obovatis inlegrls. 7?. ß'uticociis Hayne Aizngw. III. t. 12. Guimp. t. 103. Weihe t. VII. Fl. D. 1163. Schmied, ic. t. 2. Schk. t. 135. Gaertn. 1. t. 73. f. 9. Strauchartige H. Gemeine Brombeere, t). 5 — 9. Sie wird an 6 — 8 Fuss hoch , hängt über und treibt viele starke , rothe Ausläufer. An diespu letztern sind die Blätter 5-zählig; an den frucht- tragenden Aesten aber sind sie 3-zählig; diese sterben immer ab. Die abwechselnden Blätter haben einen rinnenförmigen Stiel mit einzelnen Haaren und unten, wie die Mittelrippe, mit starkem Stachel versehen. Die eiförmigen, zugespitzten Blättchen sind doppelt- und scharf -säge- zähnig: einige der obersten vereinigen sich an der Basis. Die Slüthen erscheinen an der Spitze der Zweige und in den obersten Blattwinkeln in Schirmtrauben und haben stachelige Stiele. Die Kelchabschnitte sind lanzettförmig , spitzig und ohne Drüsen, Die Kelchblätter sind weiss, zuweilen rölhlich , dabei runzelig und gewöhnlich ansgerandet. Die glänzend schwarzen Früchte sind zusammengesetzter als bei den übrigen Arten und haben einen angenehmen, weinsäuerlichen Geschmack. Sie variirt: mit gefüllter Blütlie; mit bunten Blättern, und mit weisser Frucht. In Wäldern , im Gesträuch , an Zäunen. >>(^ 2266. R. odoratus L. iulils simpliclbiis palma- tls, caule inermi inullifoüo iiiiiliifloro. Cüut. Mag. 323. CoRN. canatl t. 159. 1'. 150. Kerneh t. 602. Wohlriechende H. t;. 6 — 9. Sie wird 6 — 8 Fuss hoch und hat runde , braune Zweige ; welche von selbst die Rinde verlieren. Die ab- wechselnden Blätter sind gestielt und am häufigsten mit 5 langgespitz- ten Lappen versehen. Dabei haben sie eine herzförmige Basis , einen ungleich-sägezälniigen Ran iotibus filiformibus hirtis. Jacq. ic. r. 1. t. 91. Stukm 1. 17. Kkock. siK t, 11. Schattenliebendes F, 21. 4.5. Es kommen mehrere, dichtver- einigte Stengel aus einer Wurzel; sie sind röthlich, ästig und werden handhoch und höher. Die dunkelgrünen Wurzelblätter sind gross, ge- wöhnlich 7- oder 9-, selten 5-zählig, abwechselnd, und kürzer gestielt; die obern der Aeste sind 3-zählig, ungestielt und nicht selten einge- schnitten: ihre stumpfen Blättihen sind an der Spitze gezähnt, auf der Unterfläche vorzüglich seidenhaarig und bewimpert. Die zahlreichen einblüthigen Stiele bilden gleichsam eine Rispe. Die Kelche sind be- haart ; ihre gelben Kronblätter sind stumpf und am Nagel gewöhnlich mit einem braunen Fleck bezeichnet. Auf sonnigen Hügeln; Oestr, Schwab. Frank. Wett. Hessen, Sachs. Dresd. Thür. Halle. 2291. P. intermedia L. adscendens, folüs 7-, 5-, 3-nalis pilosiusculis, foliolis obovato-oblojigis profunde ser- ratis, Slipulis intcgerrimis, petalis (flavissimis) calycem sub- aecjuanlibus. Kestl. Pol. t. 8. St. Hil. Fl. fr. t. 310. Mittleres F. Zj., 5 — •?. Vielstengllg , aufsteigend, ganz grün, fein behaart, Blumen ziemlich gross, Löchgelb. Frankreich, Schweiz, Thü- ringen. 2292. P. chrysantha Tret. adscendenti suberecta, foliis quinatis septenalisque, foliolis obovato - oblougis circum- serratis, superioruia teruatis lanceolatis reniote incisis, peta- lis calycem duplum longis. Rchb. pl. crit. VI. ic. 808. P. ihit- rlngiaca Brivh. P. adscendens \VoLr. Hochgelbblüthiges F. tX. 5. 6. Mehr aufrecht, schlanker, Blätt- chen länger, kürzer vmd egaler gesägt, oberste eingeschnitten, die Haare der Blattstiele schlaffer und weicher, Blumenblätter gross und hochgelb. Ungarn, Thüringen. 2293. P. birta Willd. foliis septenalis qiiinaiisque subtus sericeo - pilosis : foliolis cuueifonnibus apice serratis, caulibus adscendentibus liirlis, petalis calyce acuminato lon- gioribus. Lehm. Pot. ic. t. Vlll. Borstiges F. 1{. 6 — 8. Der halbfusshohe Stengel ist ästig und borstig, die Blätter sind selten 7-, sondern meist ö-zähligj am Stengel wechsehi 910 CLASSIS XU. PotentiUa. sie ab. Ihre Blättchen fast Imienformig , 3- oaer 5-zahlig und auf der Unterfläche und am Rande mit langen liegenden Haaren bekleidet. Blü- thenstiele und Kelche sind sehr behaart. Die Blüthe hat die Grösse der des aufrechten F. Die fast gleichen Kelche sind zugespitzt. Die goldgelben Kronbrätter sind ausgerandet. Angeblich in Tyrol, Salzburg. 2294. P. obscura W. caule erecto (rubente) , folila seplenatls quinatisque , follolis ovali-oblongis inciso - denta- lis adpresse-pilosis, petalls calycera vix aequanlibus obcor- tlatis (flavissimis). Bjilb. et. Kücca FI. Tic. t. X. Dunkles F. 7J.. 6. 7. Meist höher als vorige, durch eigenthümliches Ansehen, und kleinere hochgelbe Blumenblätter verschieden. Einige halten sie für Linne's P. recta. Oestreich, Ungarn, Italien, Schweden. 2295. P. recta L. foliis sepleualis quinatisque : folio- lis lanceolalis grosse dentatis, pelalis obcordatis (pallidls) ca- lyce majoribus, caule erecto. Pichb. pl. crit. f. 520. P. sul- furea Lam. pallens Mnch. Aufrechtes F. 1^. 6. 7. Diese ästige Pflanze ist ganz mit zerstreu- ten , steifen Haaren bekleidet. Die Wurzel - und Stengell)lätter wech- seln ab und sind langgestielt und bestehen aus 5 oder 7 Blättchen; die an den Aesten sind fast ungestielt , 3-zählig und meist entgegengesetzt. Die ganz herum sägezähnigen Blätter haben etwas stumpfe Zähne. Die untersten Nebenblätter sind ganz, aber zugespitzt; die obersten tief einf^eschnitten. Die Blüthen bilden an den Spitzen der Aeste schlaffe Schirratrauben und stehen auf einblüthigcn Stielen. Die Kelchschnitte sind lanzettförmig und zugespitzt. Die blassgelben, ausgerandeten Kron- blätter sind etwas grösser als der Kelch. In rauhen Wäldern, auf Rui- nen, Felsen ; Oestr. Bai. Salz. Würzb. Wett. Sachsen (Dresden), Ober- lausitz, Schlesien. 2296. P. pilosa W. caule erecto, foliis quinatis, fo- liolls obovato - cuueatis serralis, petalis subrelusis calyce bre- vioribus. P. hlrta All. ped. t. 71. P. recta Fl. dau. t. 1820. P. ohscura Rchb. pl. crit. IV. 521. Behaartes F. U- 6. Der P. recta ähnlich, Blättchen breiter, Blu- menblätter kleiner und hochgelb. Ungarn , Oestreich. 2297. P. canescens Bess. caule erecto mullifloro, foliis quiualisj foliülis oblougo - cunelformibus profunde ser- Potentlila. ORDO V. 911 ralis supra aclpresse - pilosls subtus cnnescentibus tomentosis, petalis obcordalis calycem aequaiitibus. P. recia Jacq. austr. 383. — /3. P' incUnata Vill. delpb. III. 45. P. adscen- dens W. Kit. P. opaca Engl. Bot. 2449. Grauliches F. TX. 6 7. Nach dein Standorte entweder aufrecht oder aufsteigend. Mit P. argcntca verwandt, aber hinreichend von ihr verschieden. Sie wächst in Ungarn , Oestreich , Böhmen , Schlesien, Sachsen (bei Schwarzenberg im Erzgeb.). I 2298. P. diffusa W. erecta demum corymboso-dif- fusa, patenli-pilosa, foliis quiuatis ternatiscjue, foliolis obo-' vato -rliombeis cuneatisque iuciso-serratis, inferioriim medio triparllto-pirmatifidü, pelalls retusis calycem aequautibus. P. hithynica HoRN". P. risurgina Weihe. P. pyrenaica Hortul. Weitästiges F. 2{. 5. 6. Der P. canescens ähnlich, aber weitästi- ger und durch die untern Blätter verschieden , deren mittler Abschnitt 3-theilig. Auf Mauern in VIotho an der Weser: Weihe. 2299. P. Wiemanniana Guenth. et Schum. caule diffuso debili, foliis inferioribus qiunalis, superioribus ierna- lis, füliolis cuuealis superne acute serralls margine planis, sub- tus- cauescentibus , petalis retusis, calyce pauIo lougioribus. P. Güntheri Spr. Lehm. Pot. t. X. Wiemanns F. 7\. 6 — 8. Weit zarter als vorige, übrigens gleichsam zwischen ihr und P. argentea mitten inue stehend. Schlesien. 2300. P. colli na Wib. caule adscendente, foliis in- ferioribus quiuatis, superioribus ternatis, foliolis cuneifornii- bus apice obtuse-denlatis margine planis subtus canescenli- tomentosis, petalis subretusis calyce longioribus. P. De Thom- masii Ten. Neap. ic. XLIV. Hügel F. T\. 5 — 6. Wir gestehen gern, über diese Art noch nicht ganz klar zu sein, da alle bisher von unsern Correspondenten unter die- sem Namen erhaltene Exemplare entweder zu P, canescens oder zu P. argentea gehörten. Sie ist in der Wertheimer Flora zuerst beschrieben. Die neapolitanische Pflz. ist von folgender sehr unterschieden. 2301. P. argentea L. foliis cjuinatls cuneiformibus incisis subtus tomentosis, caule erecto. Engl. b. 89. l'l. D. 912 CLASSIS XII. Potenülla. 865. Sturm 1. 17. var: P. i/n/jo/iV^z Wahlexb. fpl. piuua- tiin - incisis. Silberglänzendes F. 2^. 5. — 7. Die v?cll5gGn Stengel liegen zu- weilen mit ihrer Basis; sie sind 1 Fnss hoch und hoher. Die Blätter sind gestielt ; die der Wurzel bilden einen Kreis, die des Stengels wech- seln ab ; die obersten sind 3-zählig und ungestielt ; ihre Blättchen sind ara Rande uingerollt, auf der Oberfläche kahl und grün, auf der untern weissfilzig, wie die Blüthenstiele und Kelche. Die zahlreichen Bliithen sind "elb; ihre verkehrt- herzförmigen Blätter sind grösser als der Kelch. Die Grilfel haben goldfarbige Drüsen. Die Saamen sind nicht ganz glatt. An Wegen, auf Ruiaen, Ci FoUis pinnatis. äa. Flore alho : 2302. P. rupestris L. foliis lyrato- pinnatis septe- natis cjuinalis ternatisque; foliolis ovatis serralis pilosfs, caiile ereclo. Jacq. a. t. 114. Felsen- F. 2\. 6. 1f. Die inwendig röthlichweisse Wurzel treibt fuss- hohe und höhere Stengel, die weichbehaart und nach oben rothlich sind. Die Wurzel- und untersten Stengelblätter haben 9, 7 oder 5 Blättchen, weiter hinauf nur 3. Diese sind fast eirund, stumpf, eingeschnitten- sägezähnig und mit kleinern wie bei den vorhergehenden untermischt. Die untern Nebenblätter sind lanzettförmig und zugespitzt, weiter hin- auf aber eirund und gezähnt. Die Blüthenstiele sind zottig und auf- recht; die weissen Blüthen haben an der Basis zottige Kelche und ver- kehrt herzförmige Kronblätter, Die Griffel sind roth ; die Saamen glatt und nicht runzelig, der Fruchtboden behaart. In Gebirgswäldern ; Oestr. Steyerm, Krain, Schwab. Frank. Pfalz, Neuw. Sachs. Rothenb. Halle, Schlesien. bb. Flore ßavo. 2303. P. AnserinaL. foliis interrupte plunalis ser- ralis sublus serieeis, pedunculis uuifloris, caule repente. Engl. b. 861. Fl. D. 544. Stuäm 1. 4. Hayne Aizng%y. IV. 31. Gans eri eh. 21. 5 — 7. Es treten mehrere Stengel aus einer Wur- zel, die feinbehaart und röthlich sind. Die Blätter bilden an der Wur- zel einen Kreis, am Stengel stehen sie abwechselnd; ihre Blättchen sind stumpf, eingesclinitten-scharfsägezälmig, auf der Uateifläche eilber- PolentÜIa. ORDO V. 913 farbig glänzend : die obersten sind grosser und weniger rund. Die ein- zelnen winkelständigen Stiele sind zottig ; sie tragen goldgelbe Biüthen mit seidenhaarigen Kelchen, die doppelt kleiner sind als die Kronblätter. Sie variirt: mit nackten; und mit ganz behaarten Blättern. Auf thon. Triften. 2304. P. supiiia L. foliis pinnatis : foliolis oblongis profunde dentatis, caule decumbeute dicliolomo, pedimculis axillaribus solitaiiis. Jacq. a. t. 406. Niedriges F. ©. 6 — 9. Der behaarte Stengel wird handhoch und' höher. Die Wurzel- und Stengelblätter wechseln ab und sind gestielt; die obersten fast ungestielt und 3-zähUg; sie bestehen meist aus 9 un- gestielten Blättchen, die etwas zottig, aber auf beiden Flächen lebhaft grün sind. Die eirunden , spitzigen Nebenblätter sind bewimpert und ganzrandig. Die behaarten Blüthenstiele stehen aufrecht ; die frucht- tragenden sind herabgebogen. Die kleine, gelbe Blüthe ist kaum grösser als der zottige Kelch; ihre Blätter sind verkehrt - eirund und ganz. Auf sandigen Aeckern, Ruinen; Oestr. um Wien, Schwab. Würzb. Bai. Pfalz, Wett. Sachsen , Berl. Halle, Wittenberg , Oberlausitz. Hierzu dürfte -vielleicht die schlesische P. bifurca gehören, von welcher wir noch keine ächten Exemplare gesehen haben. 2305. F. fruticosa L. foliis plauatis integrls, caule fruticoso. Engl. b. 88. Kerneu t. 37. Strauchartiges F. I5. 6. Dieser dauerhafte, sehr ästige Strauch wird nicht über 3 Fuss hoch. Die Jüngern Aeste haben eine glänzende kastanienbraune Rinde; die jüngsten sind rothbraun und haben weisse, anliegende Haare. Die abwechselnden Blätter stehen auf behaarten Stielen, die an der Basis mit 2 lanzettförmigen, langspitzigen,' umfassen- den Nebenblättern verwachsen sind; ihre 5 oder 7 Blättchen sind lan- zettförmig, zugespitzt, ungezähnt und stehen sehr dicht. Die grüne Oberfläche hat einzelne Haare; die untere ist weiss von den anlie- genden, zarten Haaren; die obersten 3 Blättchen sind häufig an der der Basis verwachsen. Die einzelnen gestielten Biüthen sind goldgelb und bilden kleine Schirmtrauben; ihre Blätter sind fast rund oder ver- kehrt-herzförmig. In England, Schweden, Sicilien. Die FiJig-erfcraut-Arten enthalten Gerbestoff. Das strauchartige F. wird durch Saamcn, Ableger, Wurzelbrut und Stecklinge vermehrt; es ist ein sehr dauerhafter Strauch, der eine freie Lage verlangt. Ausser ihm sind noch einige wegen ihrer schönen Blüthe zu empfehlen. Von dem Gänserich hatte man vormals: Anserinae radix, hcrba. Die Wur- zel hat man zu Brot benutzt. — Von dem gemeinen F. wurde gebraucht Pentaphylli radix, herba. Mösskfs Hdb. d. Gewächsk. 3teAiifl. II. 1. 58 914 CLASSIS XII. Tormentllla. Tormeutllla, Tonnentille. 2306. T. erecta L. caule erectiusculo ramoso, folils sessilibup. Fl. D. 589. Schk. t. 136. Hayne Äizngvv. II. t. 48. T. ofjiclnalis Smith, Engl. b. 863. PolentUla Tor- mentllla erecta Scop. Aufrechte T. 4. 6. 7. Die holzige, gelbliche Wurzel zeigt im Quer- schnitt einen rothen Stern ; sie treibt mehrere aufsteigende , aber auch liegeiuJe, fusshohe Stengel, die sich ausbreiten , weichhaarig und gübel- ästig sind. Die Wurzel- und untersten Stengeiblätter sind gestielt, weiter hinauf 3 zählig und an den Thtiliuigen des Stengels entgegenge- setzt: die keilförmigen Blättchen sind sägezälmig und etwas behaart. Die untern Nebenblätter finden sich 5 und 3 mal eingeschnitten, die obern ganz. Die ßlüthen stehen in den Theilungen des Stengels und an der Spitze desselben auf einzelnen, einblüthigen, langen Stielen. Die verkehrt- herzlörmigen Kronblätter sind gelb und an der Basis braun. Die Saamen sind runzelig. Sie variiit: höchst selten mit 5 Kronblät- tern ; und mit gefüllter Blüthe. Auf schattigen Plätzen , im Gesträuch, auf Moorwiesen. 2307. T. replan s L. caule prostralo simpllci, folils petiolalis. Engl. b. 864- Fotentllla procurnhens SißXH. P. neinoralis ]\estl. Lehm. 1. Xlll. Liegende T. 2|. 6. 7. Sie ist der vorhergehenden ähnlich, sie un- terscheidet sich aber: durch die fadenförmige Wurzel; durch einen längern, immer kriechenden Stengel, der einfach, etwas behaart ist und an den Gelenken wurzelt: durch länger gestielte, meistentheils 3-zäh- lige Blätter; durch verkehrt - herzförmige Blättchen, die eingeschnitten- sägezähnig und etwas behaart sind ; durch Blüthenstiele, die länger als die Blätter; und durch grössere Kronen. In Wäldern, auf trockenen Triften ; Wett, Würzb. Hess. Halle, Berlin, Sachsen u. s. w. Mit der WurzeJ der erstem färbt man Branntwein und Leder, und gerbt es auch damit. In den Apotheken sammelt man sie unter dem Namen: Tormentillae radix, entweder vor der Entwickelung der Sten- gel und Blätter, oder im Herbste spät. Sie gehört zu den stark zu- sammenziehenden Mitteln und giebt mit Eisenvitriol und Gummi eine gute Tinte. Im frischen Zustande zerschnitten leuchtet sie wie faules Holz. Geimi. ORDO V. 915 Geinn, Benedihtenhxiut. *) a. Caryophyllata T. acheniorum roslris uncinaiis : 2308. G. urbanum L. foliis caullnis lernatis: radl- calibus lyrato-pinnalis, calyoinis seginenlis alleniis minimis, lloribus' ereclis, aristis uncinaüs nudis, pedunculis loineiitosis. EDgl. b.' 1400. Fl. t). 672. Schk. t. 137. Sturm. II. 5. Hayne ArzDgW. IV. 33. Gaehtn. 1. t. 74. f. 1. Caryophyl-- lata lu-bana Scoi'. Gemeines B. 1\. 5 — 7. Der aufrechte, behaarte Stengel wird 2 Fuss hoch und höher, er ist verloren kantig. Die gestielten Blätter sind runzelig und steifhaarig; an denen der Wurzel ist das unterste Paar Blättchen am kleinsten; die obersten einfach und alle eingeschnit- ten-sägczähnig. Die sehr grossen Nebenblätter umfassen den Stengel und sind auch eingeschnitten -sägezähnig. Die langen Biüthenstiele stehen einzeln , sie sind einblüthig. Der Kelch ist zottig. Die fast ei- runden Kronblätter sind gelb und fast kürzer als der Kelch. Der Saame ist etwas behaart; der eirunde Fruchtboden etwas gestielt. An schattigen Orten, in Wäldern, an Zäunen, auf Schutt. 2309. G. intermedium Ehrh. iloribus erectis, ari- stis uncinaiis nudis, pedunculis viilosis, calycinis segmentis alteruis duplo majoribus, foliis caulinis ternatis : radicalibus lyrato-pinnalis. Hayne Aizugw. IV. 34. Die Figuren mit* bezeicbnet. G. urhanum |3. intermedium VV^illd. Mittleres B. 1^. 5. 6. Es unterscheidet sich von dem vorhergehen- den : durch die steifen, aufrechten Haare ; durch die äussern Kelchab- schnitte, die wenigstens doppelt grösser sind; durch mehrere Saamen. Uebrigens sind die gelben Kronblätter grösser und die Grannen nach *) In der Flora germanica sind noch aufgeführt: G. rivali- urba- num und G. indinatum. Ob das G. hispidum Fries. Rchb. pl. crit. 1. ic. 8. vielleicht am baltischen Meere vorkommt, ist noch zu entschei- den. Es zeichnet sich aus „folüs" Agrimoniae'' wie Ln.JBBr.AD sagt, d. h. dass aile pinnae fast gleichgross sind. Wie sehr also Koch über diese PHanze im Irrthum sei, wenn er uiisre von Eriks anerkannte und nach einem vom Autor erhaltenen Exemplare treu gefertigte Figur ta- deln, und den Endlappen der Blätter sogar grösser haben will als bei G. vrbatntm, das ergiebt sich wohl von selbst, und dass wir, Eriks so- wohl als ich selbst, das G. strichim Ait. ( Cf. aleppicum Jcq. t. 93.) lange gekannt haben, und eben darum mit dem G. hispidum nicht, wie K. ganz irrig vorschlägt, zusammenstellen können, dürfen wir auch ver- sichern. 58* 916 CLASSIS XII. Geum. der Spitze hin behaart. Auf schattigen Plätzen mit jenem zugleich, aber seltener; scheint eine Bastard form zwischen vorigem und folgendem« 2310. G. rivale L, florlbus iiutanlibiis; aristls plii- mosis inediü lorlis, fruclu oblongo, petalis obcorilalis cunei- Forniibus. Engl. b. 106. Hayne IV. 34. FI. D. 722. Schk. I. c. Stüum IL 8. G. hyhridum Wülif. Jac(J. i. r. 1. t. 94. Caryophyllaia rlvalls Scoi.'. Surapf-B. lif. 5 — 7. Es unterscheidet sich von dem gemeinen B.: durch eine weit weniger gewürzhafte Wurzel; durch kürzere, rufide, einfachere , meist rothliche Stengel ; durch grössere mit kleinern ver- mischte Blätter, wovon das Blatt an der Spitze 3-spaltig ist; durch kleinere, eirundlanzettförmige und gezähnte Nebenblätter; durch grössere schönere (gelbröthüch mit dunkelrothen Strichen), überhängende Blü- then, deren Blätter zusammengeneigt, verkehrt -herzförmig und keilför- mig sind ; durch aufgeblasene , steif behaarte , rothe Kelche , die frucht- tragend nicht herabgebogen sind ; durch längere , federartige , gedrehte Saaniengrannen ;. und durch einen länglichen gestielten Fruchtknoten. Die Staubgcfässe gehen zuweilen in Kronbiätter über. In feuchten Laubwäldein, auf Wiesen, an Quellen. b. Sieversia '^. acheniorum rostris caudatis plumosis : 2311. G. montan um L. florlbus solllaräs evectis, arlstis plumosis, foliis lyralis. Jacq. a. t. 373. Sturm D. Fl. IV. 14. Caryophyllaia montana Scüi>. Berg-B. H. 7, 8. Der einfache, aufrechte Stengel wird fusshoch und höher. Die vielen Wurzelblätter sind gestielt; ihre Blättchen sind stumpf, fast rund, ungleich eingeschnitten gekerbt , runzelig, auf beiden Flächen steifhaarig: das Endblättchen ist am grössten und herzförmig; die des Stengels sind ungestielt und eingeschnitten. Die steifbehaarten Nebenblätter sind mehr eirund als rund. Die schöne Blüthe an der Spitze hat fast runde, etwas ausgerandete, gelbe Blätter. Die zahl- reichen Saamen sind lang begrannt. Auf bei-gigen Triften ; Oestr. Tyr. Salzb. Baiern. 2312. G. reptans L. florlbus solitaiiis erectis, foliis pinnalis : Ibliolis incisis, calycibus coloratis, stolonibus leplan- tibus. Stühivi D. Fl. IV. 14. Jacq. a. app. t. 22. Kriechendes B. T\. 7. 8. Die einblüthigen Stengel sind kaum län- ger als die Blätter, und treiben beblätterte Ausläufer. Die behaarten Diyas. ORDO V. 917 Blättchen sind fast gleich. Die gelben Blütlien liaben meist 8, selten weniger als 6 Blätter. Die Grannen sind gekrümmt. In Alpen - Thälern an Abhängen; Kärnth. Steyerm. Tyr. Schles. Salzb. Die frische Wurzel von dem gemeinen B. hat einen Gewürznelken- genich; es findet sich an ihr die deutsche Cochenille, Johannisbltit (Coccus polonicus); jene theilt dem Bier und Wein einen angenehmen Geruch mit und schützt sie vor dem Verderben; sie hat zusammen- ziehende, tonische Kräfte und wird oft mit dem besten Erfolg statt der peruvianischen Rinde gegeben; sie enthält Gerbe- und Farbestoff; sie giebt ein sehr wohlriechendes, ätherisches Oel. Die Blätter können als , Salat genossen werden. — Das Sumj)f-B. hat ähnliche Kräfte, nur in geringerem Grade. Von dem erstem führt man Caryophyllatac s. Gei urbani radix ; von dem letztern : Gei rivalis radix. Diese wird auch in periodischen Fiebern mit Nutzen gebraucht. Dryas, Dryade. 2313. Dr. octopetala L. petalls oclo, follls crena- lls siiblus tüinentüsis. Engl. b. 541. ^L D. 31. Schk. t. 137. Sturm D. Fl. V. 20. Alpen -Dr. T\. 7, 8. Die holzige Wurzel treibt einen liegenden Strauch mit aufrechten, beblätterten Aesten. Die abwechselnden Blätter sind länglich, stumpf, an der Basis herzfönnig, auf der Oberlläche kahl und an den Adern runzelig; ihre Stiele sind fast eben so lang, woUicht und haben 2 pfriemenföiDiige Nebenblätter. Die grossen, weissen Blütlien stehen aufrecht auf sehr langen einzelnen, eiiiblütliigen Stielen;, sie sind filzig und haben an der Spitze drüsige Haare. Der drüsige Kelch ist behaart und hat lanzettförmige, fast [gleiche Abschnitte, die am Rande gewimpert sind. Die fast elliptischen Kronblätter sind grösser als der Kelch. Der Fruchtboden ist zottig. Auf Alpen; Oestr. Tyr. Salzb. Bai. auf dem Meissner in Hessen? C o m a r u m , Comarum . 2314. C. palustre L. foHis pinnaüs, pcfalis calyce mlnoiibus. Engl. b. 172. Fl. D. 636. Schk. t. 138. Gaektn. 1. t. 73. f. 7. Püienülla jmlusiris Scoi'. Sumpf-C. U. 6. 7. Der Stengel liegt und wurzelt nur mit seiner Basis, er erhebt sich dann an fusshoch, ist oft braunroth und nach oben weichhaarig. Die untersten Blätter sind gestielt; sie bestehen aus 5 oder 7 elliptisch -lanzettlörraigen Blättchen, die scharf- sägezähnig, auf der Uateiiiäche blassgiüa, feinbehaait uiid auf der oberu kahl sind. 91^ CLASSIS XII. Calycanthus; Die untern Nebenblätter sind lanzettförmig, die obern mehr eirund. Die langen, einblüthigen Stiele sind weichbehaart und stehen an der Spitze. Die grossen, purpurrothen Blüthen stehen aufrecht, ihre lanzettförmigen, spitzigen Blumenblätter sind kleiner und schmäler, als der Kelch; die Staubfrden dunkelroth. Der Fruchtknoten wird von dem zusammenge- iieigten Kelch bedeckt. Es variirt : mit 14 Kelchabschnitten ; und mit 6 — 7 Kronblättern. Auf sumpfigen Plätzen. Das Sumpf- C. enthält Farbe - und Gerbestoff; es zeigt Torfbo- den an und verdient eine Stelle in den Gärten. Calycantlius, Kelclihlume. ^ 2315. C. floridus L. laciniis calycinis laiiceolalls, foliis oblongis acutis subtiis toiiientosis. Curt. Mag. 503. Du Ham. t. 47. ScHK. t. 138. Kerner t. 797. Carolinische K. t). 5 — 8. Dieser Strauch wird bei uns 5 — 10 Fuss hoch urd seine jungen filzigen Zweige haben eine glatte, braune, gewürzhafte Kinde. Die entgegengesetzten Blätter sind gestielt und un- gezähnt; ihre Oberfläche ist kahl, aber rückwärts gestrichen scharf. Die Blüthen stehen einzeln an den Spitzen der Zweige ; sie haben ei- nen angenehmen, gewürzhaften Erdbeergeruch, aber eine traurige, roth- braune Farbe. Die Saamen kommen selten zur Reife. Sie variirt mit eirunden und mit eirund - lanzettförmigen und fast kahlen Blättern. In Carolina. Die aus Saamen gezogenen Sträucher sind in der Jugend empfind- licher gegen die Kälte; man vermehrt ihn durch Abiegel: uiid Wurzel- brut. Alle seine Theile sind gewürzhaft. CLASSIS XIII. GENERA. POLYANDRIA, Slamina plura receptaculo iiiscrla. BIONOGYNIA, Stylus uuicus. a. Flores tetrapetaU. 496. Capparis L. Cal. tetrasepalus, coiiaceus, de- ^ ciduiis. Slam, longa. Stigin. capitatum. Bacca cörti- cosa, imilücularis, pedicellala, subglobosa. — Farn. Cap- parideae, 497. Actaea L. Cal, telrasepalus, deciduus. Bacca unilociilaris, Sem., semiorbiculata, gemino ordine iucum- bentia. — Farn. Ranunculaceae. 498. Chelidoniiiin L. Cal. disepalus. Caps, si- liqiiaeformis, supera, 1-locularis, linearis. Semina pluriuia, cristata. — Fam. Papaveraceae. 499. Glauciuin T, Cal, disepalus, Siliq. bilo- cularis, linearis, 2-, 3-valvis. Sem. pluriina punctata. — Fam . Pnpayeraceae. 500. Papaver L. Cal. disepalus. Caps, unilocu- jaris, supera, sub sligmale persistente poris dehiscens. — Jam. Papaveraceae. CisLus vinealis. b. Flores pentapetali. 501. Tilia L. Cal. quinqueparlilus. Caps, supera 920 CLASSIS Xni. GENERA, supera, conacea, globosa, 4-, 5-locularis. Sem. unlcuin. — Farn. Tiliaceae. 502. Helianthemum T. Cal. 5-sepalus : sepalls: 2-muionbus. Caps. 3-locularis, 3-valvis: semiuibus dls- sepimento adfixis. — Farn. Cisteae. 503. Cistus L. Cal. 5-sepalus, aeqnalls. Caps. 5-lociilaris, 5-valvata: seminibus angulo centrali adfixis. — Farn. Cisteae. jDelphinium Consolida , ^ Ajacis, Isopyrum thali- clroides . c. Fl. fiexapetali., ^ 504. Argemone L. Cal. 3-sepalus deciduus. Caps, semivalvis. — Fam. Papaveraceae. , ^505. Thea L. Cal. 5 — 6-sepalus. Cor. 6-seii 9<-petala. Caps. 3-cocca. — Fam. Tlieaceae. d. Fl. polypetali. ^ 506. Bixa L. Cal. 5-dentatus. Cor. 10-petala. Caps, hispida, bivalvis. — Fam. Bixaceae. ^ 507» Nuphar Sm. Cal. 5 — 6-sepaIus. Stamina cum pelalis imiserialibus bypogyna. Stigma stellatum. Bacca multilocularis. — Fain. Hydro charideae — Nyinphaeaceae, 508. Nymphaea L. Cal. 4-, 5-sepalus, inferus, persistens, Petala imbricata. Slam. ext. dilatata, omnia epigyna. Stygm. radiatum, sessile, Bacca pulposa, mul- tilocularis: loculie polyspermis, — Fam. Hydrocharideae — Nymphaeaceae. DIGYNIA, styll 2. ${(^509. FolIiergillaL. Cal. truucatus, iutegerri- mus. Cor. uulla. Filamenia longissima, clavata. Germeii bifidum. Caps, bilocularis, bicornis. Sem. solitaria, os- sea. — Fam. Coruicuiatae - Cunoniaceae. CLASSIS Xm. GENERA. 921 510. Paeonia L. Cal. 5-sepaliTs. Pet. 5. Stylt nuUI. Carpidia *) polysperma. — Farn. Ranunculaceae- Helleboreae, TRIGYNIA, styli 3. 511. Delphi nium L. Cal. corollinus, submono- sepalus , 5-partifus vel 5-pliyllus : ph} llo superiore calca- ralo. Carpidia 3 — 1 , folliculosa — Farn. Rauunciila- ceae - Helleboreae. 512. Aconitum L. Cal. corollinus, 5-sepalus; sepalo superiori galeato. Pet. 2-superiora ungue longis- siino ijicurvo canaliciilato nectaria calcarala , inferlora linea- ria vel staminea. Carpid. 2, 3 seu 5, — Farn. Rauuu- culaceae - Helleboreae. Reseda Luteola. TETRAGYNIA, styli 4. $><-513. Winter a Murr. Cal. sub 3-lobus. Pet. 6 seu 24. Germ. 4 — 8, clavala. Siyli niiUi. Baccae 4 seu 8, obovatae. — Farn. Ranunculaceae-Maguoliaceae. 514. Cimicifuga L. Cal. 4 — 5-sepalus. Pet. 4-, 5-, 6, cartilaglnea. Carpidia 4 — 5-fülHcularis. — Farn, Ranunculaceae - Helleboreae. PENTAGYNIA, styli 5. 515. Aquilegia L. Cal. corollinus, 5-sepaIus. Pet. 5-corniculata, nectariis cornuta. Germina paleis cincta. Carp. erecla. — Farn. RanunCulaceae - Helleboreae. Aconita et Delphinia nonuulla. Caltha palustris. *) Carpidia heisseii immer die getrennten Fächer des Schizocarpii oder der Thcilfrucht. Eine barbarische vox hybrida, welche sich in den Schriften einiger Botaniker eingefunden hat, ist das von keiuiem Sprachkenner aufgenommene Wort Carpellum ! ! — 922 CLÄSSIS XIII. GENERA. POLYGYNIA, styli plures. >><-516. Illicium L. Ca/. 6-sepr.liis. Fet.^1. Carp. pliira in orbem digesto, bivalvia, inonosperma. — Farn. Rauunculaceae - Jlagüoliaceae. ^bV7. Liriodendrou L. Cal. 3-sepalus, colora- tus. Pet, 6. Samarae plurimae, lanceolatae, imbricatae in strobilum, 1 — 2-spennae. — Farn, llanunculaceae- Magnoliaceae. % 518. Magnolia L. Cal. 5-sepaliis. Pet. 6—9. Carp. bivalvia monosperma, in strobilum imbricata. Sem. pendula. — Farn. Ranu^iculaceae - BlagDoliaceae. ^519. Annona L. Cal. 3-sepalus. Pet. 6- Stigni. oblusa. Bacca unilocufaris , polysperma, subrotuuda, cor- tice squamato. — Farn. Ranunculaceae - Magnoliaceae. 520. Anemone L. Cal. transieus in Pet. 5 — 9. Carjops. plurim., stylo rostralae. — Farn. Ranunculaceae- Anemoneae. 521. Atragene L. Cal. telrasepalus , ü-anslens in Cor. ex 12. petalis minulis. Caryops. monosperinae, cau- datae. — Farn. Ranuuc. Anemoneae. 522. Clemalis L. Cal. sepala 4 — 6. Caryops. compressae, slylo persistente caudatae. — Farn. Ranuncu- laceae - Anemoneae. 523. Thalictrum L. Cal. sepala 4 seu 5 caduca. Filamenia longissima. Utrlcidi ecaudali, costali. — Farn. Rauunc. Helleb. 524. Adonis L. Cal. 5-sepalus, deciduus. Pei. 5 — 12 absque neclario. Caryops. plurimae, nudae. — Fcun. Raaunc. Helleb. 525. Ranunculus L. Cal. 5-pbyllus. Pei. 5; nnguiuiu Ibveola neclarifera squama tecla. Cbrjoyjs, plurimae, nudae. — Farn. Ranunculaceae - Ranunculeae. CLASSIS Xm. GENERA. 923 526. FIcarla Dill. Cal. 3-sepaIus. Pet. 8 — 9, uuguibus nectariferis. Caryops, compressae, obtusae, nudae. — Farn. Ranunc. Ranunculeae. 527. Trollius L. Cal. nullus. Pet. 10 — 14. Nect. complanata. Carpidia plurima , ovata, polysperma. — Farn. Ranunc. Helleboreae. 528. Leptopyrum Rchb. (Consp. et Fl. germ. p. 747.) Cal. 5. sepalus deciduus. Cor. pet. 5. allerna, tu- bulata bilabiala nectarifera. Carpidia 10 — 20. terelia basi gibba sessilia rostro recto , semina subglobosa granu- lata hilo laterali lineari. 529. Isopyrum L. Cal. 5. sepalus coloratus deci- duus. Pet. 5. alterna, couchaefonnia basi nectarÜera tubu- lata. Carpidia 2 — 3. complanata libera breve stipitata rostro inciirvo; semina 1 — 3 lageniformia laevia umbilico excavata. Fam. Ranunc. Helleboreae. 530. Hellebor US L, Cal. nullus. Pet. 5 seu plura, Nect. bilabiala, tubulala. Carp. 5 — 6-polysperma, ere- ctiuscula , compressa. — Fam. Ranunc. Helleboreae. 531. Caltba L. Cal. nullus. Pet. 5 — 9. Glan- dulae nectariferae inter germina. Carp. plura, polysperma. — Fam- Ranunc. Helleboreae. CLASSIS XIII. SPECIES. POLYANDPiIA, Slam in a plura reccplaculo iiiserla. BIONOGYNIA, Stylus uuicus. C a p p a r i s , Kapperstrauch. 23 16. C. spiiiüsa L. peduuculis uiilfloris solllams, slIpuHs spinosis, folils subrotundis oblusis glabris, capsulis ovalibus. Lamark ill. t. 446. Schk. t. 139. Gemeiner K. 1). 5. 6. Dieser mehr liegende, als aufrechte Strauch hat zahlreiche junge Triebe, die kahl und am Ursprünge des Blattstiels mit gepaarten Stacheln besetzt sind. Die abwechselnden Blätter sind auch kahl, ganz und ungezähnt. Die grossen, weissen Blüthen stehen auf langen Stielen in den Blattwinkeln und enthalten purpurrothe Staub- fäden. Die Frucht enthält nierenförmige Saamen. Auf Felsen, Mauern ; Oestr. Krain, Litorale, Friaul. Die eingemachten Blüthenknospen geben die bekannten KappcrUf welche magenstärkend sind. Ehedem führte man : CapparkUs cortcr, ßores. Man zieht diesen Strauch aus Saamen in Töpfen, die man im Frühjahr in ein gemässigtes Mistbeet setzt. Er fordert eine leidste frucht- bare Erde, einige Steine auf dem Boden des Gefässes und im Sommer einen warmen Standort an der Südseite einer INlauer. Mmi :darf ihn nur im Sommer wenig begiessen. Er empfiehlt sich durch seine Schönheit. A c t a e a , Chrlsloplishra ut . 2317. Act. spicata L. raccino üValo, fruclibus bac- cads. A. spicata Willd. Gaektn. 2, t. 114. 1'. 2- Enyl. b. 918. Fl. D. 498. Hayne Aizngw. I. 14. A. nigra Actaea; CLASSIS XIII. ORDO I. 925 Aehrcntragendeg Ch. ZI. 5 — 8. Die vielköpfige, geringelte Wurzel zeigt im Querschnitt einen sternförmigen Kreis mit abgerunde- ten Strahlen : sie treibt einen kahlen , glatten Stengel , der nach oben zuweilen ästig ist. Die gestielten Blätter sind 3-zählig-vielfach-zusam- mengesetzt: ihre eirund-herzförmigen Blättchen sind eingeschnitten-säge- zähnig: der Blattstiel ist etwas rinnenförmig. Die Blüthen bilden ge- stielte und gepaarte Trauben an den Spitzen der Zweige. H. D. Hayne nimmt den weissen ins Röthliche spielenden Kelch für die Krone und die Krone für die in BI. Blätter verwandelten Staubgefasse. Die ein- fiirchige, beerenartige Frucht ist schwarz. In Gebirgswäldern fast in ganz Deutschland. Die Wurzel wird beim Trocknen schwarz; sie ist ohne Geruch, aber ekelhaft, bitter und ist scharf. In den Apotheken führt man: Christophorianae radix. ■ Man sammelt sie in der Schweiz und sie kommt auch unter dem Namen: schwarze ChrisUvurz (Hdhhorui niger altif olius} zn uns; sie ist wohl in der Wirkung völlig mit der wahren, schwarzen Niesswurz übereinstimmend. Die Beeren mit Alaun gekocht geben eine schwarze Tinte; ihr Genuas verursacht Raserei. C h e 1 i d o n I u ra , Schöllkraut. 2318. Ch. majus L. folils decursive pinnatfs snb- lobatis crenalis , pedunculis umbellatls , petalis integris. FI. D. 542. ScHK. t. 140. — Var? Ch. laciniaium Gmel. Ch. maj. ß. laciniatum Willd. Grosses Seh. 1\. 5 — 9. Die ganze Pflanze ist mit gelbem Milch- saft angefüllt. Es treten mehrere aufrechte, gabelästige, an den Glie- dern aufgeschwollene Stengel aus einer Wurzel, die zottig sind und 2 Fuss und höher werden. Die gefiederten Blätter sind auf der Oberfläche kahl, auf der untern feinbehaart und fast graugrün: die Blättchen fliessen in einander und haben stumpfe Lappen ; der Blatt- stiel und die Rippen sind zottig. Die gelben Blüthen an der Spitze haben einblüthige, zottige Stiele; ihre eirunden Blätter sind stumpf und ganz. Die aufrechten Schoten sind kahl; die Saamen schwarz, mit einem weissen Kamme, ß. unterscheidet sich durch feiner getheilte Blät- ter , deren Lappen an der Spitze nicht so abgerundet sind ; durch klei- nere oft halbgefüllte Blüthen, deren Blumenblätter meist auch zerschlitzt sind, doch findet sich auch die Stanunart gefüllt. An Zäunen, Mauern, auf Ruinen. Der scharfe, bittere, brennende Saft giebt eine dauerhafte gelbe Farbe; man vertreibt die Warzen damit. In den Apotheken war ge- bräuchlich: Chelidonii majoris radix , herba. 926 ORDO I. Glauclum. G 1 a u c i u m , Glaiicium . 2319. Gl. luteum Scop. caule glabro, foliis caulinls repandis, siliqua tubeiculato - scabriuscula. Gaertn. 2. t. 115. f. 6. Chelld. Glaucium LiNif. Engl. b. 8. Fl. D. 585. ScHK. t. 140., Gelbes Gl. (J. 6 — 8. Die Pflanze ist graugrün. Die Wurzel ent- hält saffrangelben Saft und treibt einen ästigen, ausgebreiteten Stengel, von 2 — 3 Fuss Höhe. Die Wurzelblätter sind leierförmig -fiederspaltig; die des Stengels sind umfassend gewinipert; sie endigen sich in einen kurzen Stachel und sind auf der Oberfläche von kurzen Haaren etwas scharf. Die einblüthigen Stiele stehen in den Winkeln und an der Spitze ; der borstige Kelch ist hinfällig. Die grossen , goldgelben Ki onblätter sind fast rund und ganz. Die fast fusslange Schote ist kruiiuu, zuwei- len glatt und endigt sich in einen dreikantigen Kopf. Die zahlreichen Saamen sind vertieft-punktirt. Am Meergestade; Litorale; auf Saud- boden; Oestr. Holst. Halle bei Wallbeck, Gotha. 2320. Gl. corniculatum P. caule liispido, foliis cauHnis piunalifidis incisis, silitjua setosa. Cukt. Lond. 6. t. 32. GL phoeniceum Smith. Gaehtjv. 2. t. 115. CJie- iidonium corniculatum Lina". Roth es Gl. Q. 6. 7. Die spindelförmige Wurzel treibt einen 1 big li Fu£S hohen Stengel. Die steifbaaiigen Blätter sind graugrün: die der Wurzel leierförmig-fiederspaltig ; die des Stengels bloss fiederspal- tig , zähnig-eingeschnitten und umfassend. Die hinfälligen scharlachfar- bigen Kronblätter sind doppelt kleiner als die des vorhergehenden und haben an der Basis einen schwarzen Punkt. Die sehr lange Schote ist von anliegenden Borsten scharf. Die Saamen sind auch vertieft punktirt. Unter der Saat; Oestr.; auf Gebirgen; Schlesien, Böhmen. 2321. Gl. rubrum Sibth. Sm. caule foliiscjue ly- rato-piunatifidis raro-piiosis, siliqua patenti-hirsuta, pelalis subroluudis contiguis, basi macula areolata. Fl. graec. t. 488. G. tricolor Bänh. Rchb. pl. crit. 11. ic. 376. ^ Dreifarbiges Gl. O- Die Blüthert sind gross und ihre Bl. Blätter sehr breit; sie berühren sich deswegen und stehen nicht kreuzförmig ab. Ihre Farbe ist hochroth und jedes Blatt ist an der Basis mit einem schwarzen Flecke bezeichnet, der in einem blassweisslichgelben Hofe steht. Herr Prof. Berish. beobachtete diese Pflanze auch in Thüringen. Giauclura. ORDO I. 927 Sie sind alle verdächtig; die erstere gequetscht hat einen aviszeiih- nenden Opiumgeruch. Es. wurde sonst gebraucht: Papaveris cornicu- lati radix. P a p a V e r , Mohn. a, Capsulis hispicUs. 2322. P. hybrid um L. capsulis subglobosis torosis hispidis, caule setis adpvessis folioso muUifloro. Eugl. b. 43. Kleiner M. G- 6. 7. Der aufrechte, fiisshohe Stengel ist gleich an der Basis ästig, doch zuweilen auch gan2 einfach. Die abwechselnden Blätter sind steitborstig, 3-zählig - fiederspaltig mit begrannten, linien- förmigeu Abschnitten. Die einblüthigen Stiele sind lang und tragen hochrothe Biüthen , die an der Basis oft violett sind. Der Kelch ist gelbborstig; die ünien- lanzettförmigen Staubfäden violett; der Biiithen- staub schön blau ; die Narbe 6 — 8-strahlig. Die Borsten der gedreht- gefurchten Kapsel sind aufwärts gekrümmt. Auf Aeckern; ßarby, Mecklenburg, Schlesien, Thüringen, Süddeutschland. 2323. P. Argeinoue L. capsulis clavatis hispidis, caule setis patentibus muliifloro , foilis pinnalilidis iiitisis. Engl. b. 643. Fl. D. 867. Schk. t. 140. Hayne Arzngw. IV. 37. Acker-M. O- 6. 7. Er hat das Ansehen des vorigen; aber die Blatt- abschnitte sind etwas breiter; die Stengelborsten weniger angedrückt; die Kronblätter blass scharlachroth und hinfällig ; die Staubfäden an der Spitze am breitesten; die Antheren gestielt; die Narbe 4- oder 5-strahlig; die Kapsel fast 5-kantig; die Borsten an derselben weiss- lich. Er variirt mit 5 — 7 blauen Narben und gefüllten Biüthen. Auf sandigen Aeckern. 2324. P. alpinum L. Capsula obovato - oblonga bis- pida, scapo uuifloro nudo patenti-hiitello, alabastro turbinato, loliis bipiunatis. Jacq. a. t. 83. Sturm V. 17. Pvchu. pl. crit. Vlll. ic. 988. Alpen-M. y. 7. 8. Er wird 6 — 12 Zoll hoch; seine Blätter sind auf beiden Flächen mit steifen Haaren besetzt ; die kleinen Blättchen sind bald ganz, bald 2-, 3-spaltig und diese Abschnitte lanzettförmig. Die Blüthenstiele sind scharf; der Kelch steifborstig; die Blüthe weiss, 928 CLASSIS XIII. Papaver. an der Basis gelb, getrocknet ganz gelb. Die eirundlichc Kapsel trägt eine 5-strahlige Narbe. Auf felsigen Abhängen der Alpen; Oestr. Krain. 2325. P. Burserl Cutz. Capsula subglobosa setosa, scapo unifloro nudo strJgoso, alabastro globoso, follis bipin- naliPidis. Crtz. aiistr. fasc. II. t. VI. f. 4. Rchb. pl. crit. VIIl, ic. 987. P. alpinum SEGif. veron. I. t. IV. Burser's M. ZJ. Jiil. Aug. Niedriger und stärker gebaut, die Blatt- abschnitte (wie schon die älteste Abbildung lehrt) breiter ; Blume gross, •weiss, an der Basis gelb, bei dem Trocknen die Farbe nicht verän- dernd. Auf Kalkalpen, dem Schneeberge in Oestr, Salzb. Steyerm. Tyrol, Schweiz. [Von einigen für P. alpinum (vgl. oben) von andern für P. pyrcnaiciim (vgl. pl. crit. VIII. ic. 686.) oder P. nudicaule (vgl. pU crit. VIII. ic. 985.) genommen.] b. Capsulis glahris, 2326. P. Rhoeas L. capsulis glabrls subglobosis, caule mullilloio piloso: pilis patentibus, foliis pinnalifidis incisis. Eugl. b. 645. Sturm. V. 17. Hayne Arzngw, V. 38. Wilder M. Klatschrose. Q. 6. 7. Der aufrechte Stengel wird 1| Fuss hoch und höher; seine Aeste wechseln ab. Die abwechselnden Blätter sind zuweilen nur sägezähnig, zuweilen doppelt- fiederspaltig und steifhaarig. Die langen, steifhaarigen Blüthenstiele sind einblüthlg; die schönen blutrothen Kronblätter fast rund und ganz; sie haben an der Basis einen schwarzen Fleck; die Staubfäden sind schwarzroth; die vielstrahlige Narbe ist violett. Von ihm finden sich in den Gärten viele Spielarten, mit schönen Farben, halb- und ganzgefüllt. Unter der Saat. 2327. P. dublumL. capsulis oblongis glabiis, caule multifloro piloso; setis pedunculomm adpressis, foliis bi- pinnalifidis. Eugl. b. 644. Fl. D. 902. Schk. t. 140. Hayne V. 39. Saat-M. G' 6. 7. Der 2 Fuss hohe Stengel hat abstehende Haare, wie die Blätter, deren Abschnitte breiter sind als die des Acker und Meinen M. Die langen Blüthenstiele dagegen haben ganz angedrückte Borsten. Die blass - scharlachfarbigen Blüthen sind etwas grösser als die des vorhergehenden. Die Narbe ist 6 — 8-ßtrahljg. Die ganz kahle Papaver. ORDO I. 029 Kapsel ist keulenförmig - länglich, gefurcht und biswellen eirund, ünte» der Saat. 2328. P. somniferum L, calycibus glabris, foLus nmplexicaulibus incisis, capsulis glabris sub stigrnale fora- miuibus »perlis. Engl. Bot. 2145. Blakw. t. 482. 483* S. Bot. 525. Schwarzer M, Q. 6. 7. Die Pflanze ist graugrün und ihr 3 Fuss hoher Stengel ist nach oben mit w enigen abstehenden Haaren bekleidet. Die einfachen Blätter sind stumpf, gelappt und gekerbt. Die Kronblät- ter sind weiss und auch violettrolh, mit einem glänzend schwarzea Fleck an der Basis; die Narbe ist vielstrahlig; die Kapsel fast rund; der Saame schwärzlich. In den Gärten findet man viele Spielarten von mannigfaltigen Farben, halb und ganz gefüllt. Er ist aus Süden-, ropa zu uns gekommen und einheimisch geworden. 2329. P. officinale Gm. cnljxibus ginbris, follis am- plexicaiilibus iücisis, capsulis maximis glaijiis sub sligniate mülis seu obliteralis foraminibus. P. officinale Gjiel. P. som- niferum LiNBT. var. y. Hayne Arzogw. VI. 40. P. album Hell. P. indehiscens Dumort. Weisser M. O- 6- 7. Er unterscheidet sich von dem vorhergehen- den: durch weit grössere Stengel, Blätter und Clütiien; durch grössere Kapseln, die unter der Narbe keine OelFniingen haben; und durch grauweissiiche Saamen. Er hat gleiches Vaterland mit dem vorher- gehenden und wird häufig gebaut. Obwohl Haynb a. a. O. Zweifel gegen die Beständigkeit der Art erhebt, so scheint sie doch in der Natur sich durch fortgesetzte Aussaat zu behaupten, und eine Älischung beider Arten, welche selten auf Aeckern vorkommt, nur von Vermi- Bchung des ausgesäeten Saamen abzuhängen. Der ausgepresste Saft von dem wilden M. färbt vorbereitete Seide, Baumwolle, Wolle und Leinwand schön roth. Die Blätter können ge- nossen werden. Der gelbe Saft der unreifen Kapseln riecht wie Opium. — Der Saat-M. hat dieselben Eigenschaften. In den Apotheken führt man von dem erstem Papavcris erratici seu Rhoeadis florcs , herba. — Die geritzte Haut der unreifen Saamenkapseln von dem schwarzen Mohn, den man in dieser Absicht im Orient baut, glebt einen Saft, der sich an der Sonne verdickt und als ein wichtiges Arzneimittel unter dem Namen : Opium , bekannt ist. Eine schlechtere Sorte erhält man durch Auskochen. Die Morgenländer berauschen sich damit zum giössten Nachtbeil ihrer Gesundheit. In den Händen des Unwissenden ist es Mössler's Hdb. d. Geipächsk. 3te Avß. II. B. 1. 59 930 CLASSIS Xni. Papaver. furchtbare» Gift. Der Saame giebt ein vortreffliches , süsses Oel ; man bäckt ihn in Kuchen und füttert vielerlei Stubenvögel damit. Auch von ihm geniesst man die Blätter. In den Apotheken hat man: Papa- veris nigri herba, capita, semina, Opium. — Der weisse M. hat diesel- ben Kräfte und man führt: Papaveris albi herba, capita, semina, Opium. — Dieser letztere empfiehlt sich durch seine zahlreicheren Saa- men in den grösseren Köpfen vorzüglich zum Anbau. T i 1 i a , Linde. 2330. T. parvifolia Hoefm. folils subdlmicliato-cnr- dalis glabrls, asiilis venarum siibtus barhatls, pctiolls folio diinidio loiiginribus, floribus nectario deslitulis, pednnc, mul- tifloris, frucdbus laevibus, obliquls. Hatne Arzng. Il[. 46. GuiMr. 106. T. microphylla Willd. arl). T. europaea y. Liir. T' ulmifolla Scop. Schk. t. 141. Winter-L. Klein blätterige L. X). 7. Sie ist gemeiner , aber bei weitem nicht so gross und stark, als die folgende. Doch ist ihr Holz dichter, fester und röthlichgelb, nicht weiss. Der Stamm ist kno- tig; die Rinde schlängelnd aufgerissen, braunschwarz, jünger oliven- oder grünbraun. Die Blätter erscheinen später; sie sind nur halb so gross, tiefer, aber auch ungleicher herzförmig, langgespitzt, unordent- lich, fast dü()pelt- sägezähnig und auf beiden Flächen kahl, nur in den Aderwinkehi braunwoiüg; ihre Oberfläche ist dunkel-, die untere bläu- lichgrün. Die Blüthen ers»heinen auch später; ihre Schirme enthalten mehr Blüthen; diese sind kleiner und ihre Blätter weniger spitzig; die weissen Staubfäden sind nicht verwachsen ; der 5-kantige Fruchtknoten ist behaart; der weisse Griffel hat eine sternförmig ausgebreitete Narbe. Die Frucht ist kleiner, ohne Furchen, wollig und enthält 5 Fächer, aber bei der Reife gewöhnlich nur Einen rostfarbenen Saamen. Die Früchte zeigen sich noch büschelförmig nach dem Abfall der Blätter. Sie findet sich noch nördlicher, als die folgende. 2331. T, vulgaris Hatne. foliis subdlraidiato-cnr- dalis glabris, axillis venanun barbalis, petiolls folli) diinitlio brevioribiis, floribus nectario deslitulis, pedunc. inullilloris, fructibus sublaevibus regularibus. Hayne Arzngw. III. 47. GuiMP. t. 107 T. europaea Fl. dau. 553. Plenk. t. 424. T. Techsiana J. Bauh. Gemeine L. X). 6. 7. Sie hält in Rücksicht ihrer Blätter das Mittel zwischen T. europaea und T. platyphyllos. Sie hat wie erstere, unten Tilla. ORDO I. 931 kahle, nur in den Aderachseln bärtige Blätter, aber weit kürzere Blatt- stiele, Avohlriechend , lebhaft -gelbgrüne Blumen, regebuässig gestaltete Kapseln. In ganz Deutschland und Nordeuropa. 2332. T. platyphyllos Scop. foliis subdimidiato- cordalis viiloso-pubescenlibus, veuarum alis subtus subbar- batis, floribus iieclario destitutis, peduncub's pleniinfjue tri- floris, fiuclibus coslatis. T. europaea L. T. paucißora Haine Arzngw. 111. 48. GüiMP. 108. Sommer- L. Grossblätterige L. '\j. 6. 7. Man findet sie von ausserordentlichem Alter, Höhe und Dicke. Nach Verschiedenheit des Alters ist die R'nde rotbgrau und der Längs nach gerade aufgerissen, dunkelaschgrau und warzig, braunroth , weissgefleckt und glatt. Die seicht- und schief- herzförmigen Blätter sind fast rund, lang zugespitzt, grob-, aber sdiarf-sägezähnig; ihre Oberlläche ist glänzend dunkel- grün, die untere maUgrün, dünn behaart, die Nervenwinke! haben grün- gelbliche Drüsenbüschel. Die wohlriechenden Blüthen stehen in ein- fachen, langstieligen, nur 2 — 3-blüthigen Schirmen auf einem gelbli" eben, ganzrandlgen Deckblatt, das lanzettförmig ist und am Stiel herab- läuft. Kelch, Krone und Befi uchtungslheile sind biassge'b; die Staub- fäden sind um den wolligen Fruchiknoten in mehrere Partieen verwarh- esen. Die Narbe des behaarten Staubweges ist 4, selten 5-mal seicht eingeschnitten. Die etwas wollige Fracht ist unucutbch 4- oder 5-sei- tig, je nachdem sie Fächer hatte, denn sie bringt gewöhnlich nur Ein Saamenkorn zur Reife, in Böhmen und Krain, anderwärts angepflanzt. .^ 2333. T. americana L. fobis profiiude cordatis glabris mucronalo-serratis, axilüs venarum subtus nudis, floribus neclario instructis. T. nigra Bokkh. Pfleg, arb. ic. Schwarze L. t). 6. 7. Sie wird nicht so gross als die vorigen; ihre jungen Triebe sind glänzend olivengrün mit einzelnen wei.'sen Punkten. Die grossen, lang- und rnndgestieltcn Blätter s nd etwas ungleich-herz- förmig, ungleich- und scharf- spitzig -sägezähniji, auf beiden Flächen kahl und nur in der Jugend finden sich Haarbüschel in den Aderach- seln; die Oberfläche ist dunkelgrün, die untere matter. Die grüngel- ben Blüthen stehen auf langen Stielen in ästigen Trauben. Die grösse- ren Blüthen enthalten auch 5 linienförmige, weissliche Nektarien; ihr Geruch ist sch^vächer. Die kleine Saamenkapsel ist verloren 5-kantig und etwas behaart. Sie findet sich hier und da in Alleen, Gartenan- lagen, und in Virginien, Canada zu Hause. ^ 2334. T. pubescens Ait. foliis leviter cordatis 59* 932 CUSSIS Xm. Tilia. duplicato - serratls basl inaequaliter truncalls subtus ptibescen- tibus, axilüs venaruin barbatls, floribus nectario iiislmctis. Pfleg, arb. ic. Feinbehaarte L. t}. 6 — 8. Sie kommt der vorigen an Hohe und Stärke gleich. Die grossen , starken Blätter haben eine lange unge- zähnte Spitze; sie sind an der Basis sehr schief abgestutzt, scharfsä- gezähnig; ihre Oberfläche dunkelgrün, die Adern der untern feinbe- haart, in ihren Winkeln mit rostgelbcn Haarbüscheln versehen; ihre Stiele weissbehaart. Die Blüthen stehen in langstieligen Schirmtrauben; ihr Deckblatt zeichnet sich durch seine Grösse aus. Die Früchte sind noch ein Mal so gross, als die der Sommerlinde, rund, verloren 5-kan- tig, und etwas filzig. In Carolina. Wegen ihres hohen Alters von 6 — 800 und mehr Jahren benutzt man die Sommer- L., wie die Eiche, zu Grenzzeichen; man hat sie in Deutschland von 40 — 45 Fuss im Umfang. Da sich ihr Holz we- der wirft, noch leicht wurmstichig wird, und Beize annimmt, so wird es von Professionisten und Künstlern gesucht. Ihre Basthaut giebt Matten, Decken, Stricke und viele andere Dinge ; man gewinnt sie, in- dem man die Rinde so lange einweicht, bis sich der Bast davon trennt. Die Rinde enthält Farbestoff; die getrockneten Blätter geben im Win- ter ein gutes Schaffutter. Die Kohle gebraucht man zum Zeichnen und Schiesspulver. Ausser dem Honig und Wachs für die Bienen, geben die Blüthen ein schönes, wohlriechendes Wasser, und einen guten Wein- geist. Aus den Früchten presst man ein schönes Oel und brennt einen starken Branntwein. Der abgezapfte Saft wird wie Biikenwasser be- nutzt. Dieser schöne Baum giebt schattige Alleen, bedeckte Gängo und Hecken. In den Apotheken führt man: Tiliae carbo, cortex, Jlores. — Die übrigen Arten werden eben so benutzt. Sie verlangen eine gute, frische Erde auf Kalk - oder Basaltboden. Man vermehrt sie durch Saamen, Wurzelbrut, Stecklinge in Schatten gesetzt und durch Ableger von 2-jährigen Stammtrieben, indem man den alten Stock mit Erde be- wirft; sie wurzeln gleich im ersten Jahre. Helianthemum, Ciströschen . 2335. H. Furaana Mill. suirrutlcosum , exstlpula- tum , foliis confertis sparsisque liuearibus margiue scabris, pedunculis unifloris. Güimp. 109. Cistus Fumanai Jac(J. a. t. 252. Heidelblätteriges C. y,. 6. 7. Dieser kleine Strauch Hegt diclit an der Erde; seine schmalen Blätter sind hellgrün, kahl und ungestielt; Heliaulhemuin. ORDO I. Ö33 sie endigen sich ia eine stumpfe Spitze. Es sollen sich zuweilen kleine, eiförmige, zugespitzte Nebenblätter finden. Die kluimui gelben Blütbeii stehen auf langen Stielen einzeln in den obersten Blattwinkeln ; sie ent- halten 32 Staubfäden, wovon die 16 äusseren keine Antheren haben. Die Saanienkapsel ist rundlich. Auf sonnigen Hügeln; Oestr. am Rhein, Halle, Thüringen, Schles. 2336. H. vlue*ile P. suffiuticosmn, prociimbens, ex- stipulatiim, foliis petiolatis oblongis obliisis subtus incano- tomeutosls , floribus racemosls. Spr. flor. hal. t. 5. Guimp, t. 110. Cisius marifüUus Roth. Eugl. b. 396. Clstus vi- nealis Willd. C. serpyllifoUus el oelandicus Roth. ß. canus, lloiibus subumbellatis, Jacq. a. t, 277. Welnbergs-C. 1). 6. Der liegende Stengel Ist von abgefallenea Blättern knotig; von ihm erheben sich mehrere aufrechte, blühende Aeste. Die entgegengesetzten, gestielten Blätter sind auf der Oberfläche grün und von anliegenden Borsten hackerig. Die wenigblüthigen End- trauben sind v\elchhaar!g und bestehen aus kleinen gelben Blüthen mit Deckblättern; ihr Kelch ist zottig; ihre verkehrt -eirunden Kronblätter sind ganzrandig. Der Griffel ist gekniet. Auf Bergen, in Weinbergen; Oestr. Salzb. Sachs. Thüring. Halle bei Kölrae, Schmon, Schles. 2337. H. alpestre RcHB. siiffiutlcosum, procumbens, exstipulalum, foliis oblongo-elb'plicis utrinque palenti-pilo- Bis, pelalis calycein duplum longis subinlegeiTimis. Rchb. pl. crit. I. t, 1. C. alpestils Scop. Jacq. a. t. 399. Alpen-C. 15 • 7. 8. Davon, dass man in mehrern deutschen Floren, leider noch bis auf den heutigen Tag, das H. oleandicum fälschlich auf- nimmt, wird man sich aus einer Vergleichung der treuen Abbildungen nach Originalen von classischen Standorten überzeugen, welche in Rchb. pl. crit, auf der ersten Tafel im Jahre 1823 gegeben worden sind. Die spannehohen Stengel liegen mit der Basis ; die Aeste sind von den ab- gefallenen Blättern knotig und braunröthlich. Die gegenüberstehenden Blätter sind kurzgestielt, mehr oder weniger behaart, am meisten auf der Oberflache, dabei gewimpert, stumpf und ganzrandig. Die weit- läuftig stehenden Blüthen bilden eine 3-, 4-blüthige, aufrechte Traube: an jedem Stiel haben sie ein lanzettförmiges Deckblatt und sind wohl- riechend. Der behaarte Kelch hat eirunde, hohle Abschnitte; zwei da- von sind kleiner, schmäler und lauen - lanzettförmig ; die Blüthenstiele siad nur weichbehaart. Die gelben Kronblätter eiad verkehrt - druud- 934 CLASSIS XIlI. Hellanüiemum. Kch und etwas ausgerandet. Die Narbe ist fast 4-spaltig ; die eirunde Kapsel steifhaarig. Auf Alpen; Oestr. Salzb. Schlesien. 2338. H. vulgare Gaektn. suffruficosuin, procura- bens, stipulis lanceolalis, foliis ol)loDgis revolulis subpilosis. GuiMP. t. 111. H. luteum Meli.. Clsius Helianthemutn. Liiy.- Engl. b. 1321. Fl. D. 101. Var. dlscolor : lol. subtus stel- lato - canescentibus : H. vulg. Peiis. Sv. Bot. 391. Sweetp cistin. t. 34. H. vulg. y.petraeum Wahlnb. Gemeines C. tj. 6 — 9. Die dünnen band- oder fusslangen Stengel sind etwas ästig und nach oben weisslich behaart; nur die überhä!in;ende echlalfe Blüthentiaube erhebt sich etwas. Die kurzgestielten Blätter stehen einander entgegen und sind auf der Unlerfläche etwas filzig. Die gewimperten Nebenblätter stehen zu 4. Die meist einseitswendigen Trauben finden sich an den Spitzen der Stengel und enthalten 5 — 6 Blüthen. Diese haben grosse, vundlich,e, hellgelbe Blätter, die runzelig, etwas gekerbt und mit einem kurzen Nagel, meist um diesen herum mit einem rothen Mondflecke versehen sind. Die 3 grössern Kelchblät- ter sind etwas gefärbt, eirund, hohl und gerippt. Auf sonnigen Triften häufig. Die Form mit unterseits weissülzigen Blättern ist in Deutsch- land wohl sehr selten, wir besitzen sie aus Lyon von Bat-sis und Linnis fand sie auf Oeland; in der östlichen Schweiz ist sie häufig. >>cj2339. H, a peil 11 in u in P, siiirruticosiuii, slipulatuin, patulum, foliis laneeolalis Iiirlis incanis, stipulis setaceis, car- lycibus molle pubescendbus. Dill. elth. t. 170. CLstus apeii- ninus Liif, Apenninisches C. Tj. 6 — 8. Der ganz kurze Stengel ist an der Basis sehr ästig: seine weissgrau behaarten Aeste sind an der Basis zuweilen röthlich. Die entgegengesetzten Blätter sind kurzgestielt, am Rande umgei-ollt, bewimpert. Die Nebenblätter sind braun und hinfäl- lig. Die Endtrauben sind einseitswendig und hängen vor und nach der Biüthe über. Die eirunden Kelchblätter sind weichhaarig und bewim- pert, sie haben hellgrüne PJppen. Die fast runden, weissen Kronblätf^r sind gezälmelt, und doppelt grösser als der Kelch. Apenninen. 2340. H. p ulyerulentum DeC. suffrulicüsum pro- stratuin, ramis foliisque liiieari-oblongis revolulis calycibus- que acrilis pulverulenlo-tomentosis. //. alb. german. Taeekn. ic. 1062. H. album Hell. Cist. pulperulentus Pouna. //. apenninum Sweet cist. t. 62. Helianlhemum, ORDO I. 935 Bestäubtes S. 1). 5. 6. Die ganze Pflanze ist schlanker als vorige, ' die Blume v.eiss , die Blumenblätter abstehend. An sonnigen Hügeln und Flecken im südlichen Gebiete und in Rheinhessen, Frankea und Belgien. 2341. H, guttat um Mill. herbaceum, esslipulaluui, folüs oppositis lanceolatis trinervibus hirtis, radicalibus obova- lis, racemis ebracteatis, petalis integris. Cistus gutiatus Lijt. Engl. b. 544. ScHK. t. 143. Rothgeflecktes C. ©. 6. 7. Der aufrechte, fusshohe Stengel ist ästig und, wie die ganze Pflanze, mit abstehenden Haaren und geglie- derten Borsten bekleidet. Die ungestielten Blätter sind ganzrandig und etwas schmierig. Die einseitswendigeu Blüthen sind rothgestielt und bilden Endtrauben, die bald einzelne, lanzettförmige Deckblätter haben, bald nicht. Der Kelch ist drüsig und behaart, — 2 Blättchen sind ab- stehend (und kleiner). Die ungleich gekerbten, gelben Kronblätter ha- ben an der Basis einen rothen Fleck. Blüthen und Früchte stehen auf- recht. Die sitzende Narbe ist drüsig. Die perlfarbigen, genarbten Saa- men sind gestielt. Auf sandigen Anhöhen bei Wittenberg, auf der Insel ISorderney. ^ 2342. H. letlifolium W. herbaceum, gtipulalum, pubescens, folüs iaiiceolatis , pecluuculis erectis calyce bre- vioribus. Cistus kdljhlius Lin. Lüü. ic. f. 1. et 2. Porstblätteriges C. ©. 6 — 8. Der etwa aufrechte Stengel ist einfach, doch auch an der Basis zuweilen ästig und stelfliaarlg. Die entgegengesetzten Blätter sind stumpf, ganzrandig, an der Basis ver- schmälert und auf beiden Flächen weichbehaart. Die 2 spitzigen, lan- zettförmigen Nebenblätter sind 3-mal kürzer als das Blatt. Die ein- zelnen Blüthen sind kurzgestielt und stehen den Blättern entgegen. Die^ zugespitzten Kelchblättchen sind nervig und stelfiiaarig. Die gelben Kronblätter sind kürzer als der Kelch und sehr hinfällig. Die ein- fächerige Kapsel ist fast so lang als der Kelch. Fraiikr. Portug. Span. Das gemeine S. hat zusammenziehende Kräfte und man kennt in den Apotheken : Ilelianthemi folia. Sie Heben sämmtlich einen leich- ten, gteinigeu Boden an der Südseite und wollen Avenig Nässe. Cistus, Cistrose, 2343. C. salvifolius L. arborescens, exslipulalus, folüs ovalls petlolatis ulriiKjue birsutis. Cav. ic. .2. t. 137. WuLFi. in Jacq. coli. 2. t. 8. Sweet, eist. t. 54. 936 CLASSIS XIII. Cisius. Salbeiblätterige C. ■^. 5 — 7. Dieser Strauch wird 2 Fuss hoch \md höher ; seine dünnen , runden Zweige haben eine braune Rinde und die jungen Triebe sind weisssvoliig. Die gegenüberstehenden, stumpfen Blätter sind kurzgcstielt , fein gekerbt und auf beiden Flächen filzig. Die grossen, weissen Blüthen stehen auf langen, einblüthigen Stielen in den Winkeln der obersten Blätter, welche in der Mitte und an der Ba^- ßis 2 länoUche, ungestielte Deckblätter haben. Die beiden äussera Kelchblätter sind herzförmig; die Kronblätter haben gelbe Nägel. Die Knospen hängen über. Die eirunden Kapseln sind verloren 5-kantig, zottig und enthalten in jedem Fach 12 — 16 eirujidliche Saamen. Auf Anhöhen; Krain, Litorale, 2344. C. creticus L. arborescens, exstipulalus, follls spatulato - ovatis rugoso-veuosis scabris petiolalis; petioHs dislinctis, pedunculis unifloris, calycinls füliolis acumiualis, Jacq. ic. r, 1. 1. 95. Sweet cisl. 1. 112. Cretische C. 1). 6. 7, Dieser kleine Strauch hat zahlreiche, kurze Aeste. Die kleinen, behaarten Blätter sind mattgrün. Die grossen Blüthen sind rosen- öder purpurroth und an der Basis gelb. Die fast gleichen Kelchblättchen sind behaart; und die Kapseln enthalten viele Saamen, Auf den griechischen Inseln, in Syrien, Dalmatieu und Inseln des adriat. Meeres. 2345. C. ladaniferus L. fruticosus, exsllpulaliis, foliis subsessilibus connatis lanccoiato-liaearibus siipra glabrls sublus toraentosis, peduuculis bracteatls unifloris, capsulis de- cemlücuiaribus. ß. undulatus Ait. B, Mag. 112. — p. pla- nifolius AiT. Bot. Mag. 1782. Ladanum-C. 1). 6. 7. Dieser 4 — 5 Fuss hohe Strauch hat eine braune Rinde, die Jüngern Zweige eine rothe. Die steifen, 3-rippigen Blätter sind spitzig und klebrig und oft nicht verwachsen. Die sehr grossen Blüthen sind weiss, und ihre Blätter haben an der Basis einen purpurrothen Fleck. Sie variirt mit wellenförmigen Blättern. In Spa- nien, Portugal. Die erstere hält in Süddeutschland im Freien aus, die 2te und 3te gehören ins Glashaus. Sie verlangen sandige Erde und im Winter we- nig Befeuchtung. Mau vermehrt sie durch Saamen, Ableger und Steck- linge. Die beiden letztern liefern eine klebrige Masse, die sich auf den Blättern findet; sie ist in den Apotheken unter dem Namen: Ladani gummi, bekannt, und wird zu Räucherpulver und Pflastern verwendet. Arsemoue. ORDO I, 937 Argemone. Argemone. >i$ 2346. A. mexicana L. capsulis sexvalvibus, follis' spinosis. ScHK. (. 141. GaertiV. 1. t. 60. f. 2. Mexikanis clie A. Q.l. Der ästige Stengel wird an 2 Fuss hoch und ist, wie die bucluigen, weissaderigen Blätter, mit gelben Stacheln besetzt. Die ziemlich grossen, gelben Blüthen stehen an der Spitze; Ihre Kelchblättchen sind rundlich, hohl und spitzig. Der kantige, eirunde Fruchtknoten hat eine zurückgebogene, bleibende Narbe ohne Griffel. Die an der Spitze sith öffnende Frucht enthäle viele kleine, rundliche Saamen. Eb linden sich zuweilen 2 Kelchblätter, 3 Kronblätter, eine 8-, 4:-, 5-, 6-fache Narbe und eben so vielfächerige Frucht. Die ganze Pflanze hat ein weissgraueg Ansehen und enthält einen gelben Saft. In Westindien , Mexiko. Der Saft dieser Pflanze verhärtet zu einem Gummi, das dem Gum- mi guttae ähnlich sein soll. Sie ist leicht zu ziehen und kommt überall fort, am besten aber in leichter Erde an einem warinea Standorte, wo sie j»icU äelbst aussäet. T h e a , T/ieestrauch. ^ 2347. Th. Bohea L. fuliis obovaüs et ohlongo- oboyatis, petiolis adscendeutibus, fructibus subtrilobo-pyri- forinibus, Hayne VII. 28. Th, Bohea a. laxa L. Blackw. t. 352. Lbtsom. dlss. t. 1. f. 1. 2. Hill. exot. t. 22. Brauner Th. '5. 12 — 5. Dieser immergrüne Strauch wird 4 — 5 Fuss hoch; seine ausgebreiteten Aeste sind rund und braungrau; er treibt viele Wurzelsprossen. Die abwechselnden, elliptischen Blätter sind flach, steif, stumpf und eben so sägezähnig, dabei kahl und kurz- gestielt. Die einzelnen, oder zu 2 bis 3 stehenden weissen Blüthen sind gestielt und stehen in den Blattwinkelu. In China. ^ 2348. Th. viridis L. foliis obovato - lancpolati et oboyalü-oblongis, petiolis rectis, fructibus trilobo-depres- sis. Hayne Arzngw. Vif. 29. Th. sinensis Blackw. t. 351. GaehtiV. 2. t/95. f. 1. Hill. exot. t. 22. Th. cqii- toniensis Loüii. Grüner Th. 15. 8. 9. Er ist auch immer grün und wird 5 — 6 Fuss hoch. Seine Zweige sind nicht so zahlreich, anfänglich braun, dana 938 CLASSIS XHI. Thea. graulich und die Jungen Triebe gi-ün. Die abwechselnden Blätter sind lanzettförmig, spitzig, steif, dick, sägezähnig auf der Oberfläche schön glänzend grün, auf der untern blass. Die kurzgestielten weissen Blü- then stehen in den Blattwinkeln und haben 6 — 9 Blätter. In China auf Anhöhen. ^-2349. Th, Btricta Hatxe. follis oblongo-ovallbus et obloügo-obovalis , petlolis reclis, fructibus trilobo-pyrifor- niibus. Hayne Arzugw. VII. 27. Th. Boh. p. stricta L. Straffer Thee. I5. 5—12. Von diesen Sträuchern hält mau in China 3 Ernten, wovon die erste den feinsten Thee liefert. Die frischen Blätter haben betäubende Kräfte. Man vermischt die Blüthen von Olea fra^ram und die Blätter der CamcUia Sasaiiqua damit, um dem Thee Wohlgeruch zu geben. Von dem erstem fülvrt man Theae folia. Sie sind nicht zärtlich und können im Glashause überwintert werden. Sie verlangen eine milde, nahrhafte Erde, wachsen langsam und brauchen folglich nicht oft um- gesetzt zu werden. Im Sommer giebt man ihnen nur den halben Tag die Sonne und begiesst sie massig. Rlan vermehrt sie durch Ableger, Stecklinge und W urzelsprossen. Bixa, Orleanbaum. ^2350. B. Orellana Linn. Rümph. amb. 2. t. 91. GaektxV. 1. t. 61. f. 3. Hayne Arzngw. IX. 34. Gemeiner O. t). Sein aufrechter Stamm wird 5 — 6 Fuss hoch und ist nach oben ästig. Die herzförmigen Blätter stehen zerstreut; eie sind ziemlich gross, gestielt und spitzig, den Lindenblättern ähnlich, aber länger. Die grossen, blassrosenrothen Blüthen bilden lockere End- rispen. Er ist immergrün. Auf den wäimera amerikanischen Inseln an Gräben und Quellen. Der Saame ist mit einer fleischichten rothen Haut umgeben, aus welcher der bekannte Orlean oder Roucou bereitet wird, der in grössern und kleinern Stücken von hochrother Farbe zu una kommt. In den Apotheken war sonst gebräuchlich: Orleaiia terra. Nuphar, JSflxhlume. 2351. N. pumila DeC. folils cordalis ialegeminis, petiolis superae aücipilibus, calyce petalis majore penta- scpalo, pelaiis 5 — 12 ovato-subrotundis , stigmatie 10-ia- Nupbar. ^' ORDO I. 939 diato dentato. Rchb. pl. crlt. 231. 232. N. minima S.m. Eugl. bot. 2292, Nympliaea lutea |3. pumila Tiiu. N. minima Speaneu, Flora bot. Z. 1827. No. 113. c ic. Dethakd. con?pecl. megap. c. ic. N, lutea ^. minima ■\VlLLD, Kleine N. 2t. 7. Sie unterscheidet sich von der folgenden:^ durch die weit kleinere Blüthe; durch die gezähnte Narbe; und durch die Blattstiele, die nach oben scharfkantig und an der Basis halbstielrund gind. In stthenden Gewässern bei dem Schwiakendorfschen Theerofen, und auf den Yogesen, Langritz im Mecklenburgschen. 2325. N. lutea L. foliis cordatis iutegernmis , ca- lyce peutasepalo, pelalis numerosis apiceque filainentorum , exseilo- truucalis, sligmate orbiculnii infegerriino sub 20- radiafo glauduloso , petiolis triquetris. Engl. b. 159. Fl. D. 603. Scnic. t. 142. Gaertn. 1. t. 19. f. 1. G e 1 b e N. y. 6. 7. Die grosse, fast armdicke Wurzel hat diese mit der folgenden gemein; sie treibt lange, dicke, schwammige, im Was- ser kriechende Stengel. Die schwimmenden Blätter sind glatt, glänzend und nach der Tiefe des Wassers länger und kürzer gestielt; die Stiele stumpf 3-kantig. Die runden Schäfte sind einblüthig. Die schönen, gelben Blülhen ragen aus dem Wasser hervor; sie riechen selu* ange- nehm. Die zugerundeten Kelchblätter sind hohl, gefärbt und weit grös- ser als die Krone. Diese hat 12 — 16 stumpfe, gekerbte und gefurchte Blätter. Die fast gleichgestalteteq, linienförmigen Staubfäden sind rück- wärts gekrümmt und stehen auf dem Fruchtboden. Die birniörmige Frucht ist glatt und enthält in ihrem schvvammichten Fleische gelbliche Saamcn. In stehenden Gewässern, Fischteichen. Nymphaea, Seerose, 2353. JV. alba L. foliis cordatis integerriinis. calyce telraphylio, slauiinibus gerHiini inserlis, sligmate lobalo, semiuibus arislads. Engl. b. 160. Fl. D. 602. Schk. 1. c. Gaekts^. 1. c. Weisse S. Z}. 6 — 8. Sie ist grösser als die gelbe ISixhlume; ihre Blätter sind auf der Unteröäche röthlich, mehr rund -herzförmig und die Stiele rund. Die sehr schönen , weissen Blüthen sind 3 — 4-mal grösser, Bl. Blatt. zuniTheil so gross als die länglichen, auf der Innern Seite weissen Kelchblätter; sie haben einen schwächern, aber angenehmen Ge- 040 CLASSIS Xm. NjTiiphaea. ruch. Die Ianzettf3rmlgen innersten werden nach dem Mittelpunkt hin immer kleiner und tragen endlich Antheren. Die äussern Antheren eind er^^•eitert, nähern sich der Gestalt der Kronblätter, sind gelb und stehen sämnitiic.h, wie die innersten Kronblätter, auf dem Fruchtknoten. Die Narbe ist vielspaltig. Die apfelrunde, narbige Frucht enthält klei- nere, aber in einer Netzhaut eingehüllte Saamen. In tiefen Gewäs' gern. Wurzel und Blätter enthalten Gerbestoff; erstere in Milch zerrie- ben lödtet Schaben und Grillen; in Schweden hat man sie ohne Nach- theil genossen. Von der N. luiea führte man ehedem : Nymphaeac lu- tcae radix, folia; von der letztern: Nymphacae albae radix , florcs. Auf Teichen, in Kajiä'.en sind sie eine wahre Zierde. DIGYNIA, styli 2. Fotliergilla, Fothergille, % 2354. F. alnifolia Lixif. Suppl. Jacq. Ic. r. 1. t. 100. F. Gardenl Li\n. ed. R. Schk. t. 143. Erlen blätterige F. Tj. 4. 5. Dieser ästige Strauch wird 2 Fusa hoch; seine ältere Rinde ist graubraun und rissig; die jüngere mit kur- zen Haaren bekleidet. Die abwechselnden Blätter sind denen der vir- giuischen Zaufcerjiwss ähnlich, nur v\eit kleiner ; sie sind verkehrt-eiför- mig, an der Basis keilförmig, an der Spitze abgerundet und bogenför- mig ausgebuchtet; ihre Oberfläche ist kahl, die untere an den Adern behaart ; sie stehen auf kurzen , stark behaarten Stielen, Die Blüthen bilden Endähren an den Spitzen der Zweige; sie bestehen aus einem behaarten, ganz verloren 5- und mehrzähnigen Kelche, aus 15 — 18, selten 20 Staubgefässen. Unter jeder Blüthe steht ein rückwärts gebo- genes Deckblatt, das auf der äussern Fläche mit braunen Borsten stern- förmig besetzt ißt. Die Frucht fällt vor der Reife ab. In Carolina. Sie leidet nur von starkem Froste und verlangt eine milde Heide- erde. Man vermehrt eie durch Ableger. Paeonia, Gichtrose. 2355. V. officinalls L. folils decompositis nudis: follolls lobatis, lobis lato-lanceolatis , capsulis rectiusculis tomenlosis. Blacicw. t. 65. Gemeine G. 1\. 5. 6. Die fleischige Wurzel ist knollig; sie treibt einen aufrechten, 2 Fuß« hohen ästigen Stengel. Die 2-, 3-lappigen Paeonia. ORDO lU, 941 Blättchen fliessen in einander und sind kahl. Die einzehien, sehr schö- nen Blüthen finden sich dunkler und heller roth , weiss, halb- und oft ganz gefüllt. Der Fruchtknoten sind 2 — 3 ; sie sind kantig und weiss- lich. Die Narben sind roth. Die eirunden, glänzend rothschwärziichen Saamen sind von der Grösse einer mittelmässigen Erbse. Auf rauhen Gebirgen des Litorale , Krain. Die Wurzel dieser gewöhnlichen Gartenpflanze liefert ein gutes Stärkinehl; sie wird vorzüglich zn dem berühmten Marggrafenpulver gegen die Epilepsie benutzt. Nur selten führt man noch; Paeoniac radiXt flores , scmina. — Mehrere» vgl. ifl der Fl, gcrm. p. 751. TRIGYNIA, styli 3. Delphinium, Rittersporn, a. Uiiicapsularla. 2356. D. Consollda L. germine glabro solllari'o, nectario monopliyllo: calcare calycem excedente, caule ra- moso. Fl. D. 683. Schk. t. 145. Feld-R. O- 6. 7. Der aufrechte Stengel wird 1 — ^ 2 Foss hoch; seine angedrückten Haare sind abwärt» gerichtet. Die abwechselnden, vielspaltigen Blätter sind nur wenig behaart; die linienförniigcn Ab- schnitte ganzrandig. Die violettblauen Blüthen bilden einfache, schlaffe Endtrauben; sie finden sich auch roth, fleischfarbig ui>d weiss. Die linienförmigen Deckblätter stehen abwechselnd. Die eirund-länglichen, an der Spitze pfriemenförmigen Kapseln öffnen sich an der Spitze. Er Tariirt mit gefüllter Blüthe. Auf Aeckern, unter dem Getreide. 2357. D. Ajaci& L. germine lilrsuto glabro, ne- ctario monophyllo , calcare calycis longitudine , caule slin- plici. Grosser R. 0. 6 — 8. Er unterscheidet sich von dem vorher- gehenden: durch den höheren, 3 — 4 Fuss hohen und einfacheren Sten- gel, dessen Haare mehr oder weniger aufwärts stehen ; durch den Sporn, der so lang als der Kelch ist ; durch den behaarten Fruchtknoten. Die Blüthen finden sich dunkel und hell in Blau und Roth, auch weiss. Auf den Abschnitten der Nektarlen finden sich einige Flecke, welche das griechische Wort : AJA, zuweilen darstellen, worauf Virgil in s. Eclog, anspielt: Die, quibtis in terris inscripti nomina rcgum nciscantur ßores; et Phyllida solus habeto. — Ecce suos gcmitii» foUis inscripsit et AJA. 942 CLASSIS XIU. Delphinium. Es finden sich in den Garten viele Spielarten. Auf Schutt} hier und da verwildert. b. Tricapsidaria. 2358. D. int ermed iura Ait. Irlcapsiilnre, necfarüs diphyliis: labellis ovalis bifidis, laciniis ovalis , foliis tri- qüincjue-parlitls! laciniis trifidis incisis. BIill. Ic. 119. Mittler R. Z}. 7. 8. Die knollige Wurzel treibt einen 3 — 4 Fus3 hohen, nach oben ästigen und blauen Stengel. Die abwechselnden Blat- , ter sind zottig; die der Wurzel sind 5 — 7-lappig. Die BUUhen bilden Trauben: jeder Stiel hat an der Spitze 2 und an der Basis ein Deck- blatt. Das oberste Kronblatt endigt sich in ein runzeliges Hörn; die übrigen 4 Blättchen schliessen 4 andere schwarzbraune Blättchen ein, wovon die beiden obersten gekerbt, kahl und gespornt sind; die beiden untersten sind zarter , gespalten und haben einen grüngelblichen Bart. Es finden sich 2 grüne Detkblättchcn. Der Saanie kommt zur Heile. In Steyermark , auf den höchsten Abhängen der judenburgischen Alpen, Schlesien, Schweiz. 2359. D. Stapliysngria L. tricapsulnre, nectariis letrapliyliis petalo brevioribus, foliis palinatis: lobis oblusis. Düsseid. Arzngew. Puv. 126. l^'l. gvaec. 508* Scharfer R. O- 5- 4 — 8. Der aufrechte, behaarte Stengel wird an 2 Fuss hoch. Die ziemlich grossen Blätter sind kahl und haben be- haarte Stiele. Nach den Beobachtungen anderer sind die Nektarien nur 2-blätterJg. Die dreifache Frucht ist stark behaart. Es finden sich keine Deckblältchen. Die schönblauen Blüthen stehen an den Spitzen der Zweige in lockern Endtrariben. Der Saame konnnt zur Reife. In Istrien , Südfrankreich. Die ausdauernden Arten kommen in ihren Eigenschaften mit denen der folgenden Gattung überein. Die erstere enthält Farbestolf; ihre Blüthen schneidet ujan unter den Rauchtabak. In den Apotheken war gebräuchlich: Consolidue rcgalis ßores. Von der letztern führt man noch: Staphijsagriae scmina; die man äusserllch zur Tödtung des Ungeziefers anwendet. — Sie lieben einen milden, feuchten Boden; man vermehrt sie durch Saamen und die ausdauc i durch Wurzel- theilung. Äconllura. ORDO lU. ' 943 Aconitum, ^Üsenhut,*) I. Antlioroidea: perianiJiio persistente. 2360. A. Anthora L. calcare refiacto, genninibiis aequaliter pubescentibus. Rchb. illuslrat. t. LIX. var. te- nuifoUa ib. t. LX. Jl. Anthora Jacq. austr. 282. var. la-^ iifolia B.CHB. ill. t. LX. A. nemorösum M. B. Feinblätteriger E, U- 8. 9. Etwas über einen, höchstens zvYei Fuss hoch, meist dichtbeblättert. Blätter fein zusammengesetzt. Blü- thentraube rispig, Blätter biassochergelb , kiuzbehaart , ebenso die 5 Pistille. Biüthe bleibt stehen und vertrocknet. Krain, Jura, Pyrenäen. II« Napelloideai periant/iio deciduo , fructibus iuniori- hus nutaniihus diyergeutibus. 2361. A. Koelleanum Rchb. calcare obtuso, fila- menlis glabris. Rchb. illüstrat. t. LXU. u4* Napellus Wulf. Koelik Aconit, c. ic. Kölle 's E. 2^. 6 — 8. Auf den höchsten Alpen an der Schneegrenze in Steyermark, manches Jahr nur wenige Zoll hoch, und wenigblüthig, in guten Jahren, und bei etwas niedrigem Standort bis 2 — 3 Fuss hoch. ') Auch die Arten dieser Gattung dürften bei der nähert Verwandt- schaft ihrer Formen (die man , wenn man Lust hätte , alle auf 3 Arten reducirea könnte, freilich dann aber auch die Nuth'.vendigkeit herbei- führte, 20,000 von den übrigen bis jetzt, und besonders in der neuesten Zeit, beschriebenen Pflanzenarten einzuziehen) ebenfalls ohne Ansicht treuer Abbüdunoen schwerlich kennen zu lernen sein, ich verweise da- her auf meine Bearbeitung derselben: L. Rchb. Illustratio spetierum generis Aconiti, additis Delphiniis qui- busdam. Neue Bearbeitung der Arten der Gattung Aconituin und einiger Delphinien. Leipzig, bei Friedr. Hofn^.eister , mit 72 illum. Kupfert. in Fol. 1823 bis lt^27. complet 12 Thlr. Bei Vollendung dieses durch vielfältige Umstände schwierig gewordenen Unternehmens, beruhigt mith das Bewusstsf-in, demselben den schönsten Theil meines Lebens in redlichem Eifer gewidmet, und die Keni.tniss der Aconilen ohne Widerrede aus jener Conlüsion hervorgezogen zu haben, in welcher man eigentlich nur im Finstern tappen konnte. Miiiie guten und treuen Abliiidurgen und die von mir getrulTene Auswahl in der Kritik sollen, denke ich, künftig die Kenntniss dieser Gewäihse sehr erleichtern. Ö44 CLASSIS XUI. Aconitum. schnurgerade, meist ganz kahl, ond in allen Theilen, aoch bei biswei- len vorkommender schwacher Behaarung der Blüthenstiele , starkglän- zend. Blätter fussförmig, 7 — 9-st\i(kig, wiederholt tiefgeschützt, Ab- «chnitte schmal, sehr spitz, oft etwas sichelförmig. Blüthen in ganz einfacher dichter oder lockerer Traube, glänzend schwarzblau, Blüthen- BÜele aufrecht, Nectarsporn abgerundet, nicht kopfförmig, Staubfäden kahl. Auf den Alpen in Tyrol , Kärnthen, Salzburg , Steiermark , Sie benbürgen. 2363. A. tauricuiil Wulf, calcäre ob(üso, filamen- lis pllosis, casside clausa heunspliaerica, pednuculis ereclis. RcHB. illusir. t. LXJII. Jacq. ic. rar. 111. 492. Tau rem E. y. 6 — 8. Schon von Wulfen und Kohlle unterschie- den. Die Art ändert in Hinsicht auf Höhe und Stärke wie vorige, ihr Stengel wird oft fingerdick, und ihre Blattabschnitte ziemlich breit, in- dessen sind die von letzterer Bildung nur luxurirende Individuen. Die stets starkbehaarten Staubfäden unterscheiden sie am sichersten von vo- riger. Riescngebirgische Bärmen , die sich wenii;st'cns dem specifischen Charakter zufolge hier anschliessen, im übrigen Habitus aber doch nicht eigentlich vereinbar sind, wären das A. tuur. lactum, mit schlafTen blassblauen Blüthen, meist stumpflichen Blattabschniltcn; das A, taur. Ji'oehlcri, dieselbe Pflanze mit noch lirciteien, weniger eingeschnittenen Blattstücken: das A. taur. comnniiaUnn, mit kurzhehaartenBlutlienstie- len; das A, taur. pUcatum, mit gefalteter Stirn der Haube. Die Grund- form , das ächte A. tauricum, wächst in den Malnitzer, Rastater , Rau- riser, Mattraier Tauern, u. s. w. 2263. A. formosum Renn, calcare obluso, filamen- tis pilosis, casside paUila, lahio abbrevialü. Rchb. illustrat. t. LXIV. Schöner E. IX. 7 — 9. Beiden vorigen ähnlich , gleichfalls schnur- gerade, allein der Blüthenstand kurzbehaart, die Blumenstiele kürzer, ein wenig von der aufrechten Richtung abweichend, die Blumen nicht schvvarzblau , sondern mehr ein dunkles Erdblau, die Haube olfen, mit der Spitze geradeaus stehend , Honiggefäss mit abgekürztem , rundem Sporn, kurzer, kaum umroUter Lippe, Staubfäden wie bei folgenden behaart, Blätter weit weniger getheilt und geschlitzt, Abschnitte stumpf- lich, oder weniggespitzt. Auf dem Untersberg und übrigen niedern Ge- birgen SalAurgs, in Schlesien, der Grafschaft Glaz. Aendert ab mit klaffender Haube {^A. hians), mit vielbogiger Traube auf höheren Sten- geln, beides luxurirende Formen auf fettgedüngtem Boden, letzteres meist kahler. Aconliuin. ORDO HI. 945 2364. A. st riet um Bernh. calcare obtuso, filanien- tis pllüsis, casside patula, labio elongato arcuato - reflexo. PvCHB. illustr. t. LXIV. ßoa cum pariih. Schnurgerader E. 2^. 7 — 9. Ton vorigem durch eine lange, zurückgeschlagene Lippe des Honiggefässes , ein eignes Ansehen in Be- ziehung auf die dickeren, stumpftheiligeren Blätter,, und graublauen, kahlen Blüthen zu unterscheiden. In der Vochein, in den Sudeten bei Adersbach , selten. 2365. A. Hoppeanum Rciib. calcare capitato, fila- mentis glabris , casside Inauie. Rchh. illust. t. LXV. var. subveluliua: A. Hoff. Mielichhoferi . Hoppe' s E. 2t. 7 — 9. Schöne, schlanke, starkglänzende Pflanze, mit A. Koelleanum zu vergleichen, aber durch den kopfförniigen Sporn, längere, schlaifere, abstehende Blüthenstiele und offene Haube wahr- scheinlich als Art verschieden. 2366. A. angustifollum Bernh. calcare capilato, filameutls glabris, casside clausa bemisphaerica, labio bifido. RcHB. illustr. t. XXIII. Schmalblätteriger E. U. 7. Steifaufrecht und schlank, Blätter sehr fein zertheilt, Blüthe ziemlich gross, kahl, blass, Staubfäden kahl, Kapsehi kaum 3. Vocheiner Alpen, Sibirien. 2367. A. acutum Rchb. calcare capitato, filamentis glabris, casside clausa foriiicata rostrata. Rchb. illustr. t. LXV. Spitz blüthiger E. 2{. 7. 8, Blätter fast von A. Koelleanum, Haube gewölbt, mit Spitze, Blüthenstand und Blüthen kahl. Oft im Habitus dem A. Störldanum sehr ähnlich, dann durch die kahlen Staubfäden zu unterscheiden. Tyrol, Steiermark, Carpathen. 2368. A. Napellus Dod.*) calcare capitato, filamen- *) Ich vermuthete sonst, dass Lobelius das erste Bild gegeben, später habe ich das seltene Buch: Rkmb. Dodonaei purgantmm alia- rumque eo facientiiim, tum et radkum, convolvulorum ac deleteriarum herbarum historiae libri IV. Antaerp. 1574. in 8. kennen gelernt, worin sich unter den trefflichen Holzschnitten auch schon A. Napellus pag. 318. in derselben Figur wie bei Lobelius und Clusius wiederholt wor- den, befindet. MösslefsHandb.d.Gewächsk. dteAuß. II. 1. 60 946 CLASSIS XIII. Aconllum. lls pilosJs, casside hiäule liemlspliaerica, lablo revoliilo. Rchb. ülustr. t. I. IL IIL Napell -E, U. 6. 7. Von verschiedener Hohe und Stärke, immer schlank und durch sehr lange, schmale und abstehende zertheilte Blatt- stücke, eine lange, meist schlaffe, nur auf höchsten freieren, wärmeren Standorten dichte Blüthentraube , ausgezeichnet; Blüthen violett, bläu- Uchroth, weiss.' In Steiermark, der Schweiz. 2369. A. Inxum Pvchb. ralca.-e capitato (labio orbi- culalo obcordato), filaineulis, (longe raroque) pilpsis, casside hianie foruicata. Rciib. illustr. t. LXVI. Schlaffer E. 2}. Die eigenthümliche Behaarung der Staubfäden, an denen sich nämlich nur einige wenige , sehr lange Haare vorfinden, so wie die grosse breite Lippe des Honiggefässes , was ich beides bei der cultivirten Pflanze wiederfinde , befestigen die übrigen Kennzeichen. Die Blattabschnitte erscheinen bald schmaler, bald breiter, eia Exem- plar nähert sich darin dem A. angustifolium. 2370. A. Funkianuiu Piciib. calcare capilalo, fila- mentls pllosis , casside apeila couvexa, peduiiculls laxe erectis clongalis. Rchb. illuslr. t. LXVI. var. u4. Funh. pubescens R. Funk's E. T\. 6. 7. Sehr schlank und dünnstengelig, Blüthenstiele lang und dünn, schlaff aufrecht, B'ülhen graublau, Haube flach kahn- förmig offenstehend, Honiggefässe klein, Blätter mit ziemlich schmalen, sehr spitzigen Abschnitten. Salzburg, Funk. Eine Abänderung, viel- leicht eigene Art , A. jnihcscem MonNcir, ist meist doppelt so gross, hat bestimmt unter rechtem Winkel abstehende Abschnitte der hellgrünen Blätter, eine fast scheckig graublaue Blüthe mit sehr zusammengedrück- ter Haube und ganz offenstehenden Seitenblättern. Die Blüthenstiele sind weniger lang, und mehr behaart. 2371. A. autumnale Clus. calcare capilalo, fda- mentis pilosis, casside aperla (oiivexa, peduüculis rigide pateutibus. Rchb. iiliislr. iab. LXVII. Herbst -E. y. 8 — 9. Steif aufrecht, meist dickstengelig , sehr starr, Blätter dick, fast fleischig, kurz kreisrund, Abschnitte stnmpflich, oft abgerundet, unten ästig, Aestchen und Blüthenstiele starr abstehend, kurzbehaart, Blüthen violett oder schwarzhlau, Haube niedrig kahnför- mig, Sporn kopfförmig mit umgeschlagener Lippe. Aconitmn. ORDO lU. 947 2372. A. Beriihardlanum Rchb. calcare capltato, filamentis pilosis, cnsside clausa heiiiispliaerlca , pedunciilis erecüs (flore brevioribus). Rchb. illiislr. tab. LXVIU, — rar. fl. albo yf. alhidum BEurjii. Bernliardi's E. y. 6. 7. Etwa 2 Fuss hoch, Blätter ziemlich gruss, im Umkreis kreisrund, und dadurch ausgezeichnet, dass das Rlitteistück besti-nmt gestielt ist. Blüthen \\ie oben angegeben, meist ganz \Yeiss, selten blassviolett, Oestrcich, Sudeten. 2373. A. pyramidale Mill. calcare capIla!o, fila- meutis pilosis, casside clausa, pedunculis erecto-palulis (flore longioribus). Rchb. illustr. t. LXVIII. A. iauricum WlLLD. PyramidaiischerE. z;. 5 — 7. Oft mannhoch, robust. Blätter sehr gross , Stücke lanzettlich : mit lanzettlichen, abstehenden Abschnit- ten, bisweilen stumpflich, meist aber spitz; Blüthentraube oft gegen zwei Fuss lang, Blumen sehr gross und weit, graulichblau, der Rücken der Haube schief, ihre Spitze kurz» Blüthenstiele so wie die Achse des Blüthenstandes kurz feiabehaart, erstere so wie die Zweige ziem- lich aufrecht. Frucht gegen zwei Zoll lang. In Hessen bei Franken- berg, bei Straubingen in Baiern. 2374. A. neubergense Clus. calcare capitato, fi- lameulis pilosis , casside clausa hemispbaerica , pedunculis rigide palentibus, labio revolulo. Rchb. illustr. t. LXIX. A. Napellus LiNN. Fl. suec. Jacq. auslr. 381. A. napel- loides Sw. in litt. A. neomonianum Wulf. Neuber gischer E. T\. 5 — 8. Zwei bis 3 Fuss hoch, in Nie- derungen auch manahoch und sehr robust, Stengel dann fingerdick, Blätter sehr gross, ihre Abschnitte lanzettlich, das Grün der Blätter veit dunkler als an vorigen , die Blüthen kaum halb so gross und noch kleiner, Haube mit nur halbkreisförmigen, nicht ungleichem Rücken, Ausschnitt der Oeffnuiig unten sehr gering, fast geradlinig, Blüthen- stiele sehr kurz , so wie die Aeste abstehend , der ganze Blüthenstand kurz, feinbehaart. Lippe des Honiggefässes wie ein S gebogen. Auf den neuberger Alpen in Steyermark, Kärnthen, Krain, Baiern, am Harz in Schweden bei Stenbrohult und in den Pyrenäen. 2375. A. einineus Koch, calcaro capitato, filamen- 60* 948 CLASSIS XIII. Aconitum. tis pUosis , cassido clausa , pedunculis palulls J labio longis- simo rel'rncto. Rchb. illustr. t. LXIX. Langlippiger E. T\. 6. 7. Vorigem ähnlich, aber die Pflanze hat einen schlankeren Wuchs, und die Lippe des Honiggefässes ist von aus- gezeichneter Länge, umgebrochen, dann geradeausstehend, also nicht umgeroUt. In der Eifel am Rhein, bei Hillesheim. 2376. A. multlfidum Koch, calcare capitato, fila- menlls pilosis, casslde clausa foriilcala (peduuculis ereclo- patulis). Rchb. illustr. t. LXX. Vielsp altiger E. y. 6. 7. Schlanke, meist nur Ibis li Fuss, sel- ten und nur auf sehr fettem Boden, höhere Pflanze. Blätter kreisrund, Stücke tief vielspaltig , die Abschnitte meist nach dem Umkreise aus- gestreckt, bei luxurirendem Wuchs aber sehr breit, auch sichelförmig. Blüthentraube schlaff, Blüthen ziemlich gross, auf etwas abstehenden Stielen, Haube höher gewölbt, als bei beiden vorigen, stumpflich gespitzt. Blüthen vor dem Aufblühen fast kugelrund, blühend blass oder dunkel ßchwarzblau , eine Varietät in der Schweiz und selten in den Sudeten weiss, mit blauem Saum, darf nicht mit einer bloss in der Farbe ähn- lichen von A. Störkianum verwechselt werden. In der Schweiz, auf den Sudeten, in der Grafschaft Glatz, Salzburg, Sibirien. 2377. A. amoenuin Rchb, calcare aduuco. Rchb. illuslr. lab. LXX. Angenehmer E. H- 6 — 7. Im Wuchs wie vorige Art , Blätter mit breitlanzettllchen , spitzigen Abschnitten, Blumen weniger gewölbt, als die vollkommen aufgeblülieten der vorigen, Honigkappe mit hakigem Sporn. In den Sudeten. III. Corythaeola: perianthio deciduo , fnicühus junio- ribiis nutantibus , cont^ergentihus . 2378. A. palmatifidum Rchb. fdamentls gla-- bris. Rchb. illustr. t. LXXII. falso nomine uä. exalt. speciosi. Handspaltiger E. 2i. 7 — 8. Im Wuchs das Mittel haltend, zwir sehen A. acutum und A. Störkianum , von ersterern durch die kahlen Staubfäden unterschieden. Blüthen vio]ettblau, Haube hochgewölbt. Carpathen , Sudeten. 2379. A. Stoerkiauum Rchb. filamenlis pllosis, Aconitum. OJXBQ UI. 949 casside fornfcata, (peduncuÜs infimis 2 — 3-floris). Rchb. illustr. t. LXXI. ^. ]\apellus Mihi.. StoerkI.'I Schk. elc, ^. neomoutanum Wih.ü. noü Wulf, J[. intermedium DeC. non HoFP. Stork's E. 21.5 — 7. Auch Sturmhut, grosser oder blauer Sturra- oder Eisenhut, franz.: Napel, Coqueluchon u. s. w. Die Wurzel rettig- förmig, ein paar Zoll lang, lang geschwänzt und mit vielen Seiten- fasern versehen, die mit feinen Saugfasern dicht besetzt sind und bei lange an einem Orte gestandenen Pflanzen einen grossen, dichten, brau- nen Filz bilden. Die Stengel 2 — 3 Fuss hoch, aufrecht , stielrund, gänsekieldick , reich beblättert , von einem Blattstiele zum andern kaum merklich gebogen , gewöhnlich durchaus kahl. Die Blätter von unten langgestielt, Blattstiele nach dem Blatte zu ein wenig verschmälert, et- was rinnenförmig, das Blatt selbst im Umkreise rundlich, herzförmig, fünfstückig zusammengesetzt , das oberste nur getheilt, 3 — • 5-theilig, bei jenen das Mittelstück deutlich gestielt, der Stiel kurz und das Blatt- etück von hieraus lanzettförmig, (bei der weiss und blau blühenden Ab- änderung ist diess Blattstück länger gestielt und von da aus keilförmig)^ Die mittlem drei BlaLtstücken haben im Umkreise eine rhombische Ge- stalt, sind zu drei wiederholt eingeschnitten und geschlitzt, die Ab- schnitte auf dürrem Boden schmal, auf fettem Boden breit lanzettförmig, etwas spitz oder im letztern Falle auch vsohl etwas stampf. Die Basi- larblattstücken sind 2-theilig, die innern Theile nur nach dem Blatt- Btiele zu doppelt eingeschnitten, die Ausschnitte immer deutlich und frei , so dass die Abschnitte sich also an der Basis nicht decken ; es ist diess aber nach der Spitze zu der Fall. Die Farbe der Blätter ist im Leben dunkelgrün , ölglänzend (hellgrün bei der weissblühenden Abän- derung), die Unterseite stets blasser, als die obere, mit deutlich vor- tretenden Nerven. Die obersten blüthenständlgen Blätter schwinden oft ganz, oder erscheinen als lanzettartige Deckblätter, wekhe luxuri- renden Exemplaren, die oft im Monat Mai zuerst blühen, durch ihre Grösse ein ganz fremdartiges Ansehen geben. Die Lage der Blätter ist gewöhnlich horizontal ausgebreitet, in sehr trockenem Boden bloss ab- stehend , bei fast kappenförmigen, zusammengesetzten Blattstücken. Der Blüthenstand ist ursprünglich eine schlafTe, kurze Blüthentraube , deren untere Blüthenstiele etwas verästelt, wenigstens zweibliithig, also mit Neigung zur Rispenform. Die Blütiienstiele sind von der Basis an ab- stehend und aufsteigend, ungefähr zolllang, immer kahl, nur aa der ver- dickten Spitze (in trockenem Boden) mit einigen Härchen versehen. Kurz vor jener Verdickung zum Blüthenboden tragen die Blüthenstiele zwei etwas von einander entfernt stehende, kurze, lanaettförmige , et- was stumpfe Deckblättchen. Der Blüthenstand ändert nach der Beschaf- 950 CLASSIS Xm. - Aconitum. fenheit des Bodens, nach dem Verhältniss des Standorts zur Sonne und nach der Witterung mannigfaltig, so dass er desto gedrängter und klei- ner ist, und die Stengel und Blätter desto kürzer und heller werden, je trockner der Boden; diese Theile aber desto üppiger, zugleich schlaf- fer und dunkler gefärbt werden , je fetter und beschatteter der Boden ist. Der Blüthenstand durchläuft dem zufolge die gedrängten und schlaf- fen Formen der Traube, nebst denen der einfachen und oft sehr zu- sammengesetzten Rispe. Die BIQthen sind raittelgross und halten kein bestimmtes Verhältniss zu den Sticleu, möchten indessen wohl selten kürzer sein, als diese. Ihre Farbe ist dunkel violettblau, mit sanftem Glänze, bei einer häufigen Abänderung (welche manche Gärtner für A. varieoatiim halten), weiss und vioiblau gesäumt. Die Haube ist mehr, als halbkugelig gewölbt, wenig zusammengedrückt, ihr Scheitel etwas vorstehend , die Stirn flach eingedrückt. Die Spitze kurz, s[)äter umgc- rollt, der Ausschnitt von der Basis an geht von der Spitze in einen deut- lichen Bogen über. Die beiden mittleren Kelchblättchen fast rund und schief, muschelförmig gebogen mit umgerollten Aussen- und von der Haube bedeckten Oberrande. Die unteren Kelchblättchen elliptisch, das innere lanzettlich, beide stumpf, alle innen behaart, gewimpert, aussen kahl. Die Nektarien oder zwei obern Blumenblätter an dem Rücken der Haube anliegend, und nach vorn umgebogen, so dass die ei- gentlichen Honigkappen unter dem Scheitel liegen. Diese führen als Endpunkt einen kurzen , kopflörmlgen , nach der Rückenssite umge- bogenen Sporn, erweitern sich nach unten in eine häutige Dute, deren Ende in die wieder nach innen etwas zurückgerollte, verkehrt herzför- mige Lippe übergeht, unter welcher die Oeffnung des Honigbehältnisses sichtbar ist. Die Nektarien sind blassblau, der Sporn dunkelschwarz- blau , die Lippe vor dem Aussen rande mit einem schmalen weissen Querbande. Bei Var. ß. ist das Honiggefäss blasser. Die Einbiegung des Sporns grün. Auf dem Fruchtknoten 20 bis 30 Staubfäden, die Träger schmal lanzettförmig, in der Mitte jeder Seite mit einem Zahn vergehen, von da aus fadenförmig und behaart. Staubbeutel rundlich und schwarz mit weisslichera Staube. Die Pistille zu 3 — 5, grün mit blauem, kurzem Griffel, die Griffel, auch nach dem Abblühen und im Fruchtzustande mit den Spitzen zusammengeneigt. Die braunen Saamen kurz pyramidenförmig , netzartig gerunzelt. Dieser Sturrahut wächst fast durch ganz Europa;; theils in Bergwaldungen wild, theils auch an ähnlichen Orten und im cultivirten Boden verwildert. Seit den ältesten Zeiten cultivirt man ihn in Gärten und schon Ruell (1543) und Va- lerius Cordus (1561) bildeten ihn ab. Es ist übrigens die einzige Art der Gattung, über welche man sichere Beobachtungen in Hinsicht auf ihre Wirksamkeit aufgezeichnet findet; denn Störck's Libellus bezieht sich bloss auf sie, und obwohl jn Alpengegenden auch andere Aconitum. ORDO III. 951 Arten mit Erfolg angewendet werden, so ist es doch bei der in Be- stimmung der Arten herrschenden, namenlosen Verwirrung am gerathen- sten , sich an diese zu halten , und auf sie bezieht sich auch fast Alles, was bei den pharmazeutischen Schriftstellern über A. NapcUus und J. neomontojium gesagt wird. In Svensk bot. t. 46. Avird Linne's Napellvs (eine feinblätterige Form von J. ncomontanum , W u 1 f.) ab- gebildet, und gesagt, dass man wohl auch diese Art in Schweden an- wende. Der Verf. irrt aber darin , indem für diese Pflanze nur der einzige von Linne angegebene Standort in Schweden bekannt, die in allen Gatten daselbst gemeine Pflanze, aber ebenfalls unser yt. Stürkla~ nttm ist. — Von allen Pflanzen dieser Familie scheint diese Art die giftigste [zugleich auch heilsamste] zu sein. Alle Theile derselben, vor- züglich aber Blätter und Wurzel, besitzen eine ausserordentliche Schärfe. Mit der Zunge in Berührung gebracht, erregen sie auf dieser einen heftig brennenden Schmerz und erhöhete Sekretion der Speicheldrüsen. Die durch die Wurzel des Akonits erregten Zufälle, die GeAvohnheit der Gebirgsbewohner, sie unter das als Köder dienende Fleisch zu mischen, welches Wölfe und andere reissende Thiere tödten soll , beweisen hin- länglich ihre verderbliche Wirkung. Zahlreiche Versuche und Erfah- rungen, welche Orfila mit dem Akonit machte, gaben ihm folgende Resultate: der Saft der Blätter, in den Älagen, Mastdarm oder das Zellgewebe gebracht, veranlasst gefährliche Zufälle, denen schnell der Tod folgt. Noch heftiger ist die Wirkung der Wurzel. Das wässerige Extract von dem ausgepressten Safte der frischen Blätter bereitet, vor- züglich aber das weingeistige Extract , besitzen dieselben so giftigen Eigenschaften. Alle diese verschiedenen Zubereitungen wirken auf das Nervensystem, besonders auf das Gehirn, und veranlassen eine Störung der geistigen Funktionen; ausserdem erregen sie auch noch eine örtliche Reizung in den Organen, auf welche sie angebracht wurcion *). 2380. A. exaltatum Beknh. filamentls pUosis, cas- side conica. Rchb. illustr. t. LXXII. Hoher E. 2|. 8. 9. lieber mannhoch und schnurgerade, Blätter de- nen von A. Störkianum ähnlich, aber der Blüthenstand ganz abweichend^ pyramidalisch ästig, alle Aeste so wie die Achse gerade (bei jenen bo- gig), Blütlienstiele lang, aufrecht abstehend, vielblütliig, B'iüthen blass- blau, mit kegelförmiger, offner Haube mit hakig aufgebogner Spitze. *) Vergl. Richard's medicinische Botanik aus d. Franz. mit Zu- sätzen und Anmerkungen herausgeg. von Dr. G. Kunze. Zweiter Theil Leipzig 1826 von pag. 1016 — 1034, wo die ganze Geschichte der me- dicinischen Aconiten zuerst wahr und ausfülulich abgehandelt worden. 952 CLASSIS XIII. Aeomlum. Staubfäden stark behaart, Pistille immer mit den Spitzen znsammen- geneigt, und datlurch von dem im Habitus etwas ähnlichen A. Camma- rum zu unterscheiden. IV", Euchylodea: peiianthlo deciduo , fructibus erectis, cucullis magnis inflatis. ^2381. A. tortuosum Willd. nectarils. supiDis, rostro obtuso. Rchb. illustr. t. XXJV. Bogigägtiger E. IX. 7 — 8. Ueber mannhoch , Stengel schlafF- bogig, weitästig, Blüthen violett, Haube abgestumpft, Honiggefääse gross, aufgeblasen, Blattstiele kahl. Auf dem Altai in Sibirien. ^ 2382. A. volublle Fall, nectarils supinls, ro- stro acuminato. Rchb. illuslr. lab. XXV. Windender E. Ij.. 7 — 8. Oft über 8 Ellen hoch, also die höchste Art und vollkommen windend, Blattstiele gewimpert, Blumen blassvio- lett, Haubc^ spitzig geschnäbelt. Auf dem Altai. Schöne, aber etwas zärtliche Gartenpflanze, häufig dafür fälschlich die vorige vorhanden. V. Cammöroidea: perianthio deciduo, fructibus erectis^ cucullis magnis ehngatis. 2383, A. cernuum Wulf, nectariis supinls, casside fornicato - ampliala , rostrala. Rchb. illustr. t. XXXIII. ji. Cammarum Hall. Alliox. A. ßexicaule Hoppe. Ueberhängender E, 1\. 7 — 8. Etwa 2 Fuss hoch, Blätter gross, dünnhäutig, matt, Abschnitte breit und spitzig, scharf eingeschnitten, Blüthcnstand schlaff rispig , feinbehaart , Blüthe gross , meist schwarz- violett, kurz feinhaarig, so wie der ganze Blüthcnstand. Auf den Lien- zer Bergen in Tyrol , den Nassfelder , Rastatter Tauern , in Kärnthenr, Steyermark, Siebenbürgen, in der Provence, Dauphinee, Piemont, dem Baldo, in CaUbrien. Pas ähnliche A. paniculatum ist in einer vielblü- thigen Rispe verzweigt, ynd hat kugelförmige hohe Hauben, wächst in der Provence und Schweiz z. B. auf der Gemmi und variirt, so wie die meisten Aconiten, mit kahlen und behaarten Pistillen. Letztere Abänderung nannte Dbcandollk: A. hebegunum. Das Ueberhängen ist bei dieser Art nicht eben bedeutend , sondern der Abtheilung der Napelloideen ist eigentlich noch mehr ein Ueberhängen des Blüthenstan- des vor dem Aufblühen, wenigstens wahrend warmer Witterung, eigen. Man hat auch deshalb gezweifelt, ob diese Pflanze WüI-rE^s A. cer- AeonJliim. ORDO III. 953 nuum sei, allein sowohl die Ansicht von Originalen, als eine genauere Vergleichung seiner Beschreibung lehrt Jiess. Einige Schriftsteller ha- ben geglaubt, dass dies oder das A. i>aniciilatum das Aconit sei, dessen sich Stoerk bediente, diess \viderlegt sich augenblicklich durch eine Ansicht von Stobrk's Abbildung, allein dass man in der Schweiz und in Italien aus dieser Pflanze ein Extract bereife, ist nicht zu leugnen, diess soll dann röthlich aussehen. "2384. A. Camraarum Jacq. oectnrHs erectis, cas- side recla couico-fornicata. Rchis. illuslr. t. Vil. VIIL XXXDC. Cammarum-E. ZI. 7 — 9. Ueber zwei Fuss hoch, schlank, im Schatten etwas bogig, auf hohen Alpen steif. Blattstücke rhombisch, trocko« ' iemlich fest, fast lederartig , mit kurzen spitzigen Abschnitten, Blüthen in langer, schlaffer Traube, ziemlich gross, blassblau, weiss, im letztern Falle meist mit blauem Rand. Von den höheren Alpen bis in die Bergwaldungen herabsteigend ; in der Schweiz , in Oestreich, Ungarn, Böhmen, Schlesien, Sachsen, am Harz. Eine ausgezeichnet grijssblüthige Abänderung in der Rositte auf dem Untersberg, und sehr ähnlich auf der hohen ölense in Schlesien. 2385. A. nasutnm Fisch, nectarlis erectis , casslde prona, rostro deinisso. Rchb. illustr. t. 21, A. ^einhardia- wMwi Wallk. Sched. crit. Langnasiger E. 7 — 9. Voriger Art sehr ähnlich, Haube vorwärts hängend, enger, Schnabel abwärts gerichtet, Sporn länger, hakig, aber nicht spiralig, wie in Wallroth's Abbildung. Scheint in voriges überzugehen. In waldigen Bergen in Taurien, Ungarn (daselbst auch behaart) Sachsen, Thüringen. 2386. A. ro Stratum Bernh. nectarils erectis, cas- side prona (compressa verfice oblique reflexo), rostro porrecto. Rchb. illustr. t. XI. u. XXX. A. album AiT. Schnabel- E. t\. 7 — 9. Vorigen beiden ähnlich, weit ästiger, Haube der Blüthe längergestreckt, an ihrer Basis in einen Nagel verdünnt, zu- sammengedrückt, auf die Seite gebogen, lang geschnäbelt, violett, blass- blau , weiss und blau oder ganz weiss. Auf den Alpen der Schweiz, noch nicht in Deutschland vorgefunden, denn A. ludenbergense CjjVs. gehört zum ächten A. Cammarum. 2387. A. variegatum Linn. nectariis ereclis, cas- 954 CLASSIS XIU. AcouUuiu. slde prona (Inflala), rostro adscendenle. Rchb. illustr. t. XXXIV. Scheckiger E. ZJ. 7 — 9. Diese Art ist wohl am meisten verkannt, und fast allgemein in einer weiss und blau blühenden Abänderung von A. Störkianum gesucht worden. Sie ist von allen vorigen durch die sehr dick aufgeblasene Haube , und deren, hakig aufgebogene Spitze, wenn man sie lebendig vor sich hat, leicht zu unterscheiden, ihre Blät- ter sind ziemlich dick, schwarzgrün , deren Stücke noch breiter rhom- bisch, und mit kürzeren Abschnitten versehen, als bei den meisten For- men von J. Cammarum. Der Stengel bei zarten Exemplaren, wie DoDONAKUS und nach ihm die übrigen Alten die Thora ilalica abbilden, bogig, bei kräftigerem Wuchs von 2 — 3, selbst bis 4 Fuss Höhe, steif, dann weitästig, ausgebreitet pyramidalisch , die Blüthen hellblau, wäh- rend des Aufblühens dem Anheftungspunkte zunächst grün, n-iben der grünen Stelle weiss, und von da aus erst hellblau, auch diese Art kommt mit schön weissen, blaugesäumten, und ganz weissen Blüthen vor. In den Alpen und Voralpen von Steyermark, Kärnthen, Salzburg, Krain, Ungarn, Podolien, Böhmen, Schlesien, Lycoctonoidea: perianthio deciduo , elongato angustato. (radlce ramosa). a. pedatifolia. ^ 2388. A. Gmelini ^\cHB. calcare recto obluso, cas- sidis fundo cyli^drico - rolundato (foliis iiitidis fiilcato - lacinia- tis). Rchb. illustr. XL VI. Gmelin's E. 21. 6. 7. Oft über mannhoch, Blätter mit lanzetthchen, sehr langgestreckten, sichelförmigen Abs.chnitten , Blüthen verhältniss- mässig klein, ochergeib, Haube cylindrisch, oben abgerundet. Sibirien. , b. palmatifolia, ^2389. A. Orientale Mill. calcare arcuato, casside cylindrico-elougala. Rghb. illustr. tab. XXIX. u4. ochro- leucum WiLLD. Orientalischer E. Vi,. 7. 8. lieber mannhoch, Blätter sehr gross, rund, mit sehr breiten, am Aussenrande spitzig eingeschnittnen Abschnit- ten, Blüthen in langen Trauben, weisslicSi, Haube eng cylindrisch, an- fangs vorgeneigt. Georgien, Persien, am Caucasus. 2390. A. Myoctouum Rchd. calcare subanuulari Aconllum. . ORDO HI. 955 subrefracfo, cassidis fundo cylindrico-rofundato aperturae diametro vix altiore, abbreviato iiillexo. Iichb. illust. t. LI. Mäuse todt-E. 2}. 6. 7. Steif aufrecht, gegen 2 Fuss hoch, Aeste ausgebreitet, Blätter mit sehr breiten Abschnitten, Blüthen sehr klein, Haube kaum über einen halben Zoll lang, walzig, gelb, mit braunem Schnabel. Thüringen, ßaiern, am Caucasus. 2391. A. Lycoctonuin LiJf^r. calcare subannulari cassidis fundo cylindrico, roslro elongalo punecfo, sepalis mediis iofimisque aequilongis. Fl. dan. 123. IIchi}. illiislr. t. LH. A. septenirionale Koelle. Wolfs todt-E. 2t. 7. 8. Vier bis sechs Fuss hoch, einfach oder we- nigästig, mit grossen, handförmig 7-theiligen, iui Umrisse herzförmigen, rundlichen, dünnen Blättern und in einer mittelmässigen Endtraube ste- henden, ziemlich grossen, bleifarbig- violetten Blüthen mit fast ringar- tigem Sporn, cylindrischer Haube und lang vorgestrecktem Schnabel; die mittlem und untern Kelchblättclien von gleicher Länge. Drei zu- sammengedrückte, kahle Kapseln. Eine in Lapj)land, Schweden, Nor- wegen vorkommende Alpenpüanze. — Die IMeinuiig von dem Unschäd- lichen dieser Art bezieht sich wohl auf die von LiKNmi (fl. Läpp. 187. erzählte Geschichte, dass er in einer Familie die Blätter im gekochten Zustande mit Fett, als Gemüse geniessen sah. Indessen widerlegt er die allgemeine Unschädlichkeit der Art dadurch, dass nur das Kochen die schädlichen Stoffe, die wahrscheinüc!), wie bei allen Iia}nmkitlacecn besonders scharfer Natur sind , abstumpfe. Frisch genossen mag sie immer schädlich wirken. D o d o n a e s"s und M i 1 1 e r 's Erzählungen l^estätigen diese letztere Annahme. 2392. A. Thelyphonum Rciib. calcare spirali, cas- sidis fuiido conico-eloiigato. PvCHB. illuslr. tab. LIV. ^. Ly- cocionum Auct. quorimd. Frauentodt-y. 6 — 7. Der Stengel nach Verhältniss des Bodens von 1 — 6 Fuss hoch , kaum etw as gebogen , die Blätter bandförmig siebentheilig mit herznierenförmigem Umrisse und auseinanderstehenden, eingeschnitten gezähnten Thellstücken. Biüthenstand meist gelbhaarig. Die ziemlich grossen, gelben Blüthen in einer mittelmässigen , schlaffen Endtraube; die Haube lang kegelförmig, in die Stirn abschüssig; der Sporn der Honiggefässe spiralig. Kommt in Gebirgswäldern Deutsch- lands, z. B. in Thüringen , am Harz und in Baiern , Oestreich und in der Schweiz vor. 956 CLASSIS XIII. Aconllmn. 2393. A. Vulparia Renn, calcare spJrab', casside cy- lindrico-ampliata. IIchb. illusfr. t. LVI. LVII. LVIII. A. JLycoclonum Jacq. auslr. 380. Fuchstodt-E. 2J. 6 — 7. Auch diese Art wird auf fettem Boden fast mannhoch, ihr Wuchs ist steifer, die ganze Pflanze meist kahler und dunkler als vorige, Blüthen grösser, wenigstens ihre Haube weiter, nach oben keulig verdickt wie aufgeblasen, von Farbe blassgclb, oder blasslila, oder mit einem Lilastreif über den Rücken der Haube, oder violett. Pistille meist kahl, in Ungarn auch kurzbehaart. In Bergwal- dungen in Frankreich, der Schweiz, Deutschland, Oestreich, Ungarn, (daselbst die lilafarbigen und violettblüthigen Abänderungen), Sibirien. Man kann 3 standhafte Formen unterscheiden a) A. Vnlp. Phthora: in allen Theilen zarter, Stengel bogig, rispenblüthig, Haube enger j in Ungarn, Davurien. b) A. Vulp. Cynoctonum: robuster, steif, auf- recht, traubenblüthig, Blüthenstiele aufrecht abstehend, Haube weitwal- zig, vom pyrenäischen bia zum altaischen Gebirgszuge, meist behaarter als andere Formen, c) A. Vulp. Trcgoctonum: eine schöne, steif-auf- rechte, pyramidalisch-blüthige Form, mit grossen aber dünnern Blät-.' lern, Blüthenstiele abgebogen, aufsteigend auf den Alpen in Salzburg, Kärnthen , Steyerm. Salzburg , Tyrol. Auf diese Art , so wie auf die vorige, ist Alles zu beziehen , was die Schriftsteller Deutschland's und der Schweiz von A. Lycoctomim sagen und was unter den Namen Wolfstodt, Tueloup, vorzukommen pflegt. — Als allgemeine Bemerkung zu den Acomten möchte ich noch zum Besten derjenigen, welchen es am Herzen liegt, ihre Pflanzen richtig zu bestimmen, und welche sich nicht durch das voreilige Urtheil der-» jenigen, welche die Natur aus dem Herbario allein beurtheilen, und dann so gern nach halben oder verkrüppelten Exemplaren, über die Leistun- gen derjenigen, denen tausende von Exemplaren einzelner Arten zu Ge- bote standen, absprechen wollen , irre machen lassen , folgendes hinzu- fügen : 1) ist bei vvenigen Gattungen die in der lebendigen Entwickelung be- gründete Veränderung der Form der Blüthen so aulfallend, als bei den Acomten, da ihre Blüthe unregelmässig ist, und überhaupt bei ihrem Bau als gleichsam ein Mittelding zwischen Kelch und Blume, auch in dieser Entfaltung eine Metamor[ihose von Kelch zu Blume durchlaufen muss. Deshalb mache ich hier noch einmal darauf auf- merksam, dass die Kennzeichen, die man für Diagnosen benutzen kann, einzig und allein, so wie immer in der künstlichen Umschreibung der Entwickelnngsstufen der Natur, nur an der vollendeten Darstellung der Blüthe wiedergefunden werden können, tmd so lange man fort- fährt nach halb- oder gar nicht aufgeblüheten Exemplaren, deren die Acomfiim. ORDO IH. Öo7 besten Herbarien so vWe, selbst von den besten Sammlern eingelegte beäitzcn, zu bestimmen, so ian<,'e wird mau in seinem Wirrwarr blei- ben und besser thun , wenn mau, wie ich oben rieth, nur drei Arten annimmt, die man etwa Anihora , Napellus und Lycoctonnm nennen könnte. 2) Auch in Hinsicht auf die sogenannten vegetativen Theile ist zu be- merken, dass deren luxurirender Zustand sehr leicht irre führen könnte, wenn man sie für Bestimmung mit berücksichtigen wollte. Selir auffallend ist auch dieser bei den Aconiten und perennirenden Delphinien. Solcher abweichend üppig aufgeschossner Stengel beob- achtet man gewöhnlich zu Anfang der Blüthenzeit. So schiesst z. B. bei A. Stürkianum , im Fall zu Ende Mai sehr warme Witterung eintritt, eta einzelner Stengel in ein paar Tagen plötzlich empor, seine Blätter sind fetter, breiter, wenig eingeschnitten, gehen über in Deckblätter von ungeheurer Grösse und Länge, und die Entwicke- lung der Blüthen selbst bleibt dafür gehemmt, diese erscheinen klei- ner und blasser. Solche Exemplare figuriren dann in Herbarien un- ter ganz curiosen Namen, sind bisweilen geschlängelt bogig, fast win- dend, woraus ein A. eriostemon entstanden, weil DkC. hier die fast der ganzen Gattung zukommenden, behaarten Staubfäden auch be- merkte. Die folgenden Stengel werden dann normal, und die Deck- blätter schwinden, die Blüthen entwickeln sich vollkommen. Ebenso luxuriren alle Napelloideen, und wie weit diess bei der zarteren Form von A. Piapellus Schleichen geht, sieht man aus meiner treuen Ab- bildung tab. I., wo diese Form neben der gewöhnlichen steht, und zeigt, dass sogar die obersten Deckblättchen in wahre zusammenge- setzte Blätter sich umgewandelt haben. 3) Eine solche Luxuries befällt indessen auch die Blüthen und Frucht- theile, und als die allermerkwürdigste, beobachtete ich die, wo nicht nur die eigentlichen Blättchen der äussern Blüthe, sondern selbst das eine Nectarium , mit der grossen grünen Bractee unzertrennlich in ein und dasselbe Gebilde verwachsen war. Wie ich überhaupt glaube, dass man bei vielen Ranunkulaceengattungen die BlüthenhüUen zu be- trachten habe, bemerke ich noch bei den Anemonen. (Vgl. Fl. germ. p. 731. oben.) Eine andere UeberfüUung der Blüthe zeigte 5 Hau- ben und 5 paar Nectarien, dazwischen mehrere kleine Blumenblätter. Aconit. Gmclini kam einmal bei Regenzeit so vor, dass an ganzen Blüthentrauben alle Nectarienpaare aus den verkümmerten Hauben herausgewachsen waren. Auch die Fruchtkapseln sähe ich einmal an einer ganzen Pflanze von A. pyramidale zu ungewöhnlicher Länge anwachsen, und sich bogenförmig nach aussen wie eine Vogelklaue krümmen, so dass mancher die Pflanze davon hätte A. coronopua nennen können. Eine Menge andere Betraphtungen über diese Gat- 958 CLASSIS XIII. Aconitum. tung könnte ich noch nüttheiien , da ich seit 20 Jahren die einzehien Alten in einer solchen Menge beoI>achtet , und im Grossen aus Saa- men erzögen habe, dass mir es an Gelegenheit dazu nicht gefehlt hat, ich auch allenfalls einsehen gelernt haben kann, welche Formen beständig, und welche es nicht sind. Wer nicht selbst einem ansehn- lichen Garten vorsteht, und seine Pflanzen ordentlich beobachtet, sollte billig nicht über solche Gegenstände absprechen wollen. Wenn auch die deutsche Flora künftig von den hier aufgeführten Arten ei- nige vereinigen niüsste, so wird sie darum noch nicht in den Stand gesetzt werden, die Sorgfalt luiserer Beobachtungen und kritischen Vergleichungen zu leugnen , und die Resultate der Vereinigung hän- gen doch am Ende ganz von den Ansichten des Vereinigers ab , von den Charakteren, welche er zulassen will, so dass c'uier 10, einer 20 aufstellen wird, nur behaupte ich noch einmal, dass jeder, wel- cher einmal zusammenziehen will, am besten liiun wird, nur 3 Ar- ten der Gattung aufzustellen, und dann das ganze Pflanzenreich ana- log zu reduciren, sonst handelt er einseitig. TETRAGYNIA, slyli 4. W i n t e r t'i , TVlntere . ^ 2394. W. aromatica Müiir. peduuculis axiüa- libus aggregalis subtrifloris, floribus tetragyiils. Lam, ill. t. 494. FoKST. in Commeut. Coeü. 9. t. 7. Gaertöt. 1. 1. 77. f. 2. Drjmis TVinteri Liifu. suppl. Gewürzhafte W. I5. Dieser immergrüne Baum ist von mittlerer Grösse und hat eine rostfarbene Rinde; seine eirund - lanzettförmigen Blätter sind ganzrandig, stehen zerstreut und verlaufen sich in den Stiel. Die weissen Blüthen stehen in Büscheln. In den sonnigen Wäl- dern der magellanischen Meerenge. Die Rinde wurde durch den Kapitän Winter, einen Begleiter des berühmten Drake, im Jahr 1578, bekannt. Sie ist nicht mehr zu haben und man erhält dafür die Rinde der Canella alba, von der sie in jeder Rücksicht verschieden ist; sie ist nämlich dicker, ausserhalb aschgrau, innerhalb faserig und braun, scharf und stechend von Geschmack, brennt länger im ölunde und riecht fast wie Cascarillen- Rinde. In den Apotheken kennt man sie unter dem Namen: JFinteranus cortex. Yergl. damit Canella alba. Cimicifuga, TVanzeniödter, % 2395. C. racemosa Pi. foHis decompositis, foHo- Wlntera. ORDO HI. 959 Hs ovnto - nblongis iucisis mucronato-dentalis, racemls panl- ciilatis elongatis, floribus submonogynls. Ach racemosa L. ScHK. t. 139. Christophoriana amerlcana Dill, eltli, t. 67. f. 78. Traubentragender W. IX. 6. 7. Er hat mit der Act. spicata viel Aehnlichkeit, nur ist er in allen Theilen grösser. Der Stengel wird 4 — 5 Fuss hoch. Er hat die Blätter der Act. spicata. Die zusam- mengesetzte Traube ist oft schlangenförmig gewunden. Die Blüthen riechen übel. Es finden sich 4 — 10 dicke, höckerige und zugespitzte Krönblätter mit borstigen Spitzen; 100 — 150 Staubfäden; bisweilen 2 — 3 Fruchtknoten. Die trockenen Früchte springen an einer Seite auf und zeigen 2 Reihen Saamen, die aber nicht alle zur Reife kom- men. In Florida, Virginien, Canada. Daselbst Wurmmittel. PENTAGYNIA, styli 5. Aquilegia, Aheley. 2396. A. viscosa L. pelalis (iiectanis) iiicurvis, caule subnuclo sulninifloro viscoso-piioso, foliülis subti'ilobis. Gouau iU. 33. t. 19. Kleberige A. "ü,. 7. 8. Der einfache Stengel wird 1 Fuss hoch, und ist wie die ßlüthenstiele und Griffel, mit einem schmierigen Haar- wuchs bekleidet. Die Wurzelblätter sind 3-theilig und haben 3 lappige Abschnitte : die des Stengels sind 3-zählig und ihre Blättchen lanzett- förmig. Die hängenden Blüthen sind schön blau. Auf Alpen; Krain, Tyrol. 2397. A. nigricans Baumg. sepalis ovato-laiiceo- latis palenübus , petalorum calcaribus apice vincinatis lainina sua stamiiia vix diinidium longa brevioribiis, parastemonibus superne planluscuUs in eiuarginalura calliferis, foliolis semitri- fidis incisis. A. at ata K. *). Schwärzliche A. "U,. 6. 7. Schlanker als folgende, Blüthe schwärz- lich, etwas kleiner, Staubfäden lang herumstehend. In den südlichen Voralpenwäldern. 2298. A. vulgaris L. i>etalis (nectariis) inciirvis, fo- liolis trilübis iucisis cauleque niullifloro glabris. Engl. b. 297. ") Durchaus ganz dieselbe Pflanze. 960 CLASSIS Xni. Aquilegla. Fl. D. 695. GAKRT-f. 2. t. 118. f. 3. Hathe Arzngw* BL 6. De A. platjsepala cf. Fl. gerra. n. 4730. Gemeine A. 2|. 6. 7. Der aufrechte, ungefähr 2 Füss hohe Stengel ist nicht ganz rund und nach oben ästig. Die langgestielten Wurzel- blätter sind doppelt zusammengesetzt: die gestielten Blättchea 2-, 3- lappig, gekerbt und auf der unteria Fläche graugrün; die des Stcng'Is sind 3-zählig; die obersten haben ganze Blättchen. Die überhängenden Blüthen sind hellblau und stehen an den Spitzen der Aeste. Die Ho- niggefässe wechseln mit den kronenartigen Blättern ab; die Hörner sind aufwärts gerichtet. Sie variirt in der Farbe der Blüthen, siei fin- det sich halb - und ganzgefüllt und auch ohne Honiggefässe. lo Wäl- dern, Baumgärten. ^ 2399. A. canadensis L. petalls (nectariis) rectis, gtaimnibus corolln longioribus. Schk. t. 146. Canadische A. y. 4 — 6. Der aufrechte Stengel wird 2 F'uss hoch und ist nur wenig ästig. Die Wurzelblätter sind S-fach-S-zähiig mit kleinen tiefen eingeschnittenen Blättchen. Es finden sich 30 — 40 Staub- fäden, deren nächster Kreis um den Fruchtknoten aus wellen- und rin- nenförmigen Blättern besteht, die zuweilen Antheren tragen. Ein Glei- ches findet sich in der gemeinen A. Die einzelnen, hängenden Blüthen sind scharlachroth und inwendig an der Mündung der Honiggefässe gelblich. Die Haare an der Frucht sind gefiedert. In Viiginien, Canada. 2400. A. Sternbergii Rchb. sepalis ovato-acumi- natls patentissimis , calcaribus (valde) uncinalis laminam suara rotundatam stamina superantem aequantibus, pnrastemonibus lluearibus truncato-mucronulalis; foliolis semilrifidis rolun- dato - paucicrenalls. A. alpina Stknb Deles. ic. t. 48. (non A. alpina L. All. ped. t. 66.) Sternberg' 8 A. 2{. 6 — 8. Blüthen wenig, gross und schönblau, in- nere Bl. blätter weiss, die Staubgefässe und GrüTel einschliessend. Krain, an der Save. Die erstere hat die Eigenschaft des scharfen Stoffes; ihre Wurzel ist bitter, die Blätter desgleichen mit einem betäubenden Gerüche. Die Blüthen geben eine schöne blaue Tinktur, womit Säuren und Salze kön- nen untersucht werden. Ehedem waren gebräuchlich : Aquilegiae herba, flores, scmina. Es sind vortreffliche Zierden der Gärten; sie lieben einen guten, schattigen Boden) man vermehrt sie durch Saaraen. Nigella. ORDO V. 961 N I g e 1 1 a , Schwarzlümmel. 2401. N. damascena L. glabi-a, patenti-ramosa, flo- ribus peutagynis involucro folioso ciuclis, capsulls laevibus. CuRT. mag. t. 22. ScHK. t. 146. Gaertu. 2. t. 118. f. 1. Hayne Arzngw. VI. 45. - , Damasce nischer Seh. Q. 6 — 8. Der aufrechte, gestreifte Sten- gel wird fusshoch und höher. Die abwechselnden, ungestielten Blätter sind vielfach - zusammengesetzt : die ganz schmalen Blättchen sind li- nien - bürstenförmig. Die einzelne Blüthe an der Spitze ist blassblau: ihre Blätter sind an beiden Enden verschmälert und endigen sich in eine scharfe Spitze. Die Staubfäden stehen in 10 Reihen , zu 4 in je- der; zuweilen sind die äussern in Blätter übergegangen. Die eiförmige Kapsel hat 5 bleibende Griffel und in der Mitte 5 Bracher , um welche sich eben so viele grössere, aber leere finden, die sich an der Spitze offnen. Diese Pflanze findet sich im südlichen Europa wild und ist ein- heimisch geworden: unter der Saat. 2402. N. arvensis L. glabra, divergentl-ramosa, floribus peutagynis nudls, capsulis turbmatis laevibus. Schk. t. 146. Hatue vi. 17. Wilder S eh. O' 7 — 9. Er unterscheidet sich von der» vorherge- henden: durch den niedrigem, ästigem Stengel, der zwar zarter, aber ausgebreitet ist ; durch die Blüthe, deren Blätter kleiner sind, aber lange Nägel haben; durch die S-rippigen Kapseln, die bis miter die Mitte getrennt sind und längere bleibende Griffel haben. Die bläulichen Kron- blätter sind grüngeadert. Die Staubfäden stehen in 8 Reihen, in jeder 6. Die Narben neigen sich, nach einer gewissen Ordnung, wie dies auch bei der vorhergehenden Art der Fall ist, zu den Antheren herab. 3 Blättchen jedes Honiggefässes sind löfFelförmig; die beiden grossem behaart, am Rande drüsig und mit farbigen Querstreifea bezeichnet, das 3te verschliesst das Honigbehältniss. Unter der Saat hier und da in Deutschland. 2403. N. sativa L. pilosa, simpliciusciila , floribus pentagynis nudis, capsulis muricalis, foliis decomposilis: la- ciüiis lineari-lauceolalis obtusiusculis. Gaertjv. 2. t. 187. f. 2. BIiLL. ic. t. 187. 1. Hatne Arzngw. V. 16. Gemeiner Seh. Q. 6 — 8. Der aufrechte, gestreifte Stengel wird fusshoch und ist behaart. Die abwechselnden Blätter sind 3-fach ge- fiedert; ihre Blättchen sind fast doppelt breiter als die des vorhergehen- Mössler's Hdb. d. Gewächsk. Sie Aufl. II. 1. 61 962 CLASSIS XHI. Illlclmn. den; dabei behaart und gewiinpert. Die einzelne Bluthe an der Spitze ist kleiner, aber langgestielt ohne Hülle und gelblichweiss. Die Staub- fäden bilden 8 Reihen, in jeder 4. Die fast runden Kapseln enthalten 3-kantige, runzelige, schwarze Saamen, die wohlriechend und gewürz- haft sind. Auf Aeckern hier und da verwildert. Er stammt aus dem Orient. Der Saame des gemeinen und wilden Seh. ist eröffnend, harntrei- bend und milchbefördernd; er wird statt des Kümmels und des Anises ins Brot gebacken und häufig bei den Krankheiten der Thiere ge- braucht. In den Apotheken findet man: Nigellac semina. POLYGYNIA, styli plures. Illicluin, Stern - Anis . ^ 2404. I. anisatum L. petalis interlorlbus llneari- subulalis flavescentibus Kaempf. ainoen. t. 881. Gaertiv. 1. t. 69. f. 6. A echt er St. ^. Dieser dicke, immergrüne Strauch ist ästig und wird ungefähr 12 Fuss hoch. Die zerstreuten Blätter sind lanzettförmig und den Lorbeerblättern ähnlich; an der Spitze der Zweige sind sie ge- nähert. Die gelblichen Biüthen stehen auf den Spitzen der Zweige. Die 6 — 8 Kapseln sind etwas zusammengedrückt und scharf. In Ja- pan, China. Die sternförmigen Früshte kennt man in den Apotheken unter dem Namen: Anisum stellatum; sie enthalten ein wesentliches Oel und wer- den als Biustmlttel gebraucht. Nach Kämpfer imd Thunberg soll diese Frucht von einem andern Gewächse kommen. In Gärten hat maa aber fälschlich dafür /. parvißorum, Lirio dendron, Tulpenbaum. ^ 2405. L. Tulipifera L. foliis trilobls truncalis, calyce triphyllo. WangexVh. Beilr. t. 13. f. 32. Schk. t. 147. Gaertn. 2. t. 178. f. 5. Virginischer T. 1). 6 — 8. Dieser schone Baum Avächst ausseror- dentlich schnell ; er wird 80 — 100 Fuss hoch und 4 — • 5 Fuss dick ; seine schwammige Wurzel hat einen pfelferartigen Geschmack. Die alte Rinde ist grau , gefurcht und rissig , die jüngere grau und gestri- chelt. Bei jedem Zweige oder Blatte bildet sich ein erhabener Ring. Die abwechselnden Blätter haben 4 Kanten; beide Flächen sind kahl; die obere glänzend hellgrün; die Mittelrippe läuft in einen kleinen Sta- LirlodendroD. ORDO VI. 963 chel aus; die grossen, länglicheft Nebenblätter sind hinfällig; sie waren vorher braune Knospenhüllen, an denen sich der Baum auch im Winter erkennen lässt» Die schönen Bliithen gleichen mehr der weissen Seerose und erscheinen an den Spitzen der kleinen Zweige; ihre weis'sgrün- lichen, zurückgeschlagenen Kelchblätter sind hohl und geädert; die glockenförmige Krone hat 6 — 8 länglich- eirunde , aderige, gelbliche, an der Spitze grünlich und an der Basis orangefarbig gestreifte Blät- ter mit Honigdrüsen an den Nägeln. Die 20 — 30 Staubfäden haben sehr lange Antheren; die Narben sind roth; die Flügelfrüchte bilden einen kegelförmigen Körper und enthalten gestielte Saamen. Im ge- mässigten Nordamerika; jetzt hier und da in englischen Gärten. Er liebt eine geschützte Lage, einen aus Dammerde, Lehm und Sand gemischten, frischen Boden, der aber keinesweges nass sein darf. Man vermehrt ihn durch Saamen, der gewöhnlich gleich im ersten Jahre keimt. Die jungen Pflanzen werden gelinde begossen und im Winter bedeckt. Er lässt sich auch durch Ableger und Stecklinge vermehren. — Sein Holz ist von keinem sonderlichen Werth; es ist weich und brüchig. Die Blätter werden bei Kopfweh vor die Stirne gebunden und färben mit Alaun vorbereitete Wolle schön gelb. Die Rinde ist gewürzhaft und bitter j sie ist statt der Fieberrinde mit Nutzen ge- braucht worden; auch ist sie gepulvert gegen die Würmer der Pferde eines der vorzüglichsten Mittel; durch Destillation giebt sie ein ätheri- sches Oel und setzt eine weisse, dem Keunpher ähnliche Masse ab. Sie verdient eine genauere Untersuchung. Magnolia, Magnolie, ^ 2406. M. grandiflora L. folüs pereunantlbus oblongis pelalis obovatis. Gaerti^. 1, t. 70. f. 5. Bot. Rep. 518.Bot. Gab. 814. Grossblüthige M. "5. 6 — 9. Dieser prachtvolle Baum ist immer- grün und findet sich in Deutschland von 20 Fuss Höhe. Seine jungea Zweige sind gelblichgrau und dicht mit kurzen Haaren bedeckt; die hinfälligen Nebenblätter, welche den Zweig und ein Blatt scheidenför- mig einschlössen, hinterlassen Ringe. Die gestielten, lederartigen Blät- ter laufen spitzig zu, sind ungezähnt, in der Mitte am schmälsten, auf der Oberfläche kahl und glänzend, auf der untern mit kurzisn, braunen Haaren bekleidet. Die weissen Blüthen sind wohlriechend; sie halten 7 — 8 Zoll im Durchmesser und stehen an der Spitze der Zweige; Kelch und Kronblätter sind lederartig. In Florida und Carolina. ^ 2407. M. glnuca L. foliis ellipticis oblusis siibtus- 61 * 964 CLASSIS XIH. Magnolla. glaucis, petalls oboyatis. Wangenh. B. t. 19. f. 46. Schk. t. 148. Bot. Gab. 215. maiori Bot. Mag. 2164. Graugrüne M. tj. 5. 6. Sie wächst mehr strauchartig, ist aber dauerhafter als die vorige. Im Freien verliert sie ihre Blätter im Herbst. Die Rinde der Zweige ist glatt und schwärzlichbraun. Die gestielten, abwechselnden Blätter sind ungezähnt, an der Basis etwas schmäler, auf der Oberfläche schön grün, auf der untern dicht behaart. Die weis- sen Blüthen an der Spitze der Zweige sind wohlriechend, halten aber nur 3 Zoll im Durchmesser. Die Saamenbehältnisse sind 2-klappig und enthalten selten mehr als einen Saamen an einem Strange, der aus vie- len äusserst feinen Fäden besteht und in dem hohlen Fach spiralförmig zusammengepresst war. Der Saame ist etwas herzförmig und mit einer rothen Haut bedeckt. In Virginlen, Pensylvanien und Carolina. ^ 2408. M. acuminata L. foliis ovato - oblongis acumiiiatis sublus pubesceulibus. Catesb. Car. 3. t. 15» Bot. Gab. 418. Zugespitzte M. ■5. 4. 5. Der Stamm wird grösser und stärker, als bei den vorigen ; sein Holz ist gelb. Die abwechselnden gestielten Blätter sind lanjj , schmal, ungezähnt und auf beiden Flächen heilgrün; sie fallen im Herbst ab. Die grünen Blüthen sind etwas kleiner als die der grosshlüüdgen M. i sie unterscheidet sich von dieser durch zu- gespitzte Blätter, deren gewöhnlich 12 sind. Die Frucht ist länger als bei den vorhergehenden. In Pensylvanien und Carolina. Die erstere gehört ins Glashaus ; doch lässt sie sich auch an einem beschützten Orte am Spalier durchwintern. Sie stehen gern in einem etwas festen Boden an der Südwestseite. Man muss sie durch Ableger vermehren, da der ausländische Saame sehr bald seine Keimkraft ver- liert. A n o n a , Flaschenbaum . ^ 2409. A. triloba L. foliis elliptlcis acutls gla- brls, floribus peudulis campanulatis , calycibus ovatis, pe- talis plurihus ovalibus. Du Hamel 1. t. 19. Schk.. t. 149. Porcelia trlloha Pers. Asimina — Dün. Drei lappiger Fl. t). 6. Er ist von mittelmässiger Grösse, unge- fähr 10 — 12 Fuss hoch und findet sich mehr als Strauch. Die abwech- selnden, kurzgestielten Blätter sind an der Basis verschmälert, an der Spitze zuweilen zugerundet und ungezähnt; ihre Oberfläche ist kahl, die untere an den Adern mit feinen, zerstreuten Haaren bekleidet. Die Anona. ORDO VI. 965 braunrothen Blüthen hinterlassen an einem Stfel 2 — 3 gelbe Früchte, tue aber bei uns schtverlich zur Reife kommen; «1er ßlüthenstiel und Kelch sind mit bräunlichen Haaren besetzt. In Carolina. Die Früchte sind essbar, gesund und erfrischend. Er verlangt eine fette, nahrhafte Erde, doch keine schwere, und nicht zu oft Befeuch- tung. Man hält ihn die ersten 4 Jahre im Glashause; alsdann hält er im Freien aus. Man vermehrt ihn durch Saamen aus seinem Vater- lande und durch Ableger. Anemone, Anemone. a Hepatica: involucro calyciformi *) .' 2410. A. Hepatica L. nectarils germina clngentibus, Ibliis trilobis inlegerrimis. B. Mag. 10. Fl. D. 610. ScHK. t. 150. Stükm. 1. 7. Hayne Arzngw. 1. t. 21. Hepatica nobilis Volkam. H. triloba Chaix. Dreilappige A. Leberkraut. 2i. 2 — 4. Die faserige Wurzel treibt mehrere, dichtvereinigte Blätter, die langgestielt, auf der Ober- fläche kahl und glänzend und auf der untern zottig wie die Stiele sind : sie dauern bis ins folgende Jahr. Die fingerlangen, einblüthigen Schälte sind auch zottig, etwas länger als die Blätter, und erscheinen auch eher als diese ; sie sind an der Basis mit den Blattstielen von länglichen Schuppen bedeckt. Die 3-bIätterige Hülle ist der Blüthe genähert und hat eirunde, stumpfe und, wie der Blüthenstiel , zottige Blättchen. Die eirunden Kronblätter sind stumpf und hellblau; die Staubbeutel dop- pelt; die Fruchtknoten behaart; die Saamen nicht geschwänzt. In Gärten variirt sie mit dunkel- und hellrothen, mit weissen und gefüll- ten Blüthen. la steinigen Bergwäldern. b. Pulsatilla: involucro remoto , seminibus (nüculis) plumoso - caudatis. » 2411. A. patens L. foliis multifidis ternato - digi- *) Wir verweisen hierbei auf den oben («.Genera) gegebenen Gattungs- charakter, denn die sämmtlichen , grossen Blüthenblätter Kelch zu nen- nen , scheint uns eben so unnatürlich als die sonstige Erklärung, welche sie alle als Blumenblätter ansprach. Offenbar haben wir hier dasselbe unmerkliche Uebergehen von Kelch in Blume, wie bei Polygonum und Nymphaea alba. Eine eigentliche Füllung wird nur bei Blumenkronen hervorgebracht, nicht so bei Kelchen, hier also wo die Füllung so leicht geschieht, haben wir es mit der Blumenkrone zu thun, welche von ihrem fast gleichartigen Kelche umschlossen ist. 968 CLÄSSIS XlII, Anemone. tatis partitlonibus tripartifls, laciniis apice incisls oblongis, BiiEYN. pl. exot. ic. 61. Hellwing. Fl. Camp. ic. uo. 2. 3. 5. 6. — Hopp, Sturm, fasc. 52 uon 46. — y^r. ochroleuca B. Mag. 1994. Ranunkelblätterige A. 2t. 6. 7. Die Wurzelblätter sind 3-zäh- lig gefingert: ihre ungestielten Elättchen sind schmal und zugespitzt, das mittelste ist 3-, die seitenständigen 2-theilig. Der 5 bis 6 Zoll hohe Schaft erscheint früher als die Blätter 5 er trägt eine ziemlich grosse, hellviolette'Blüthe, die äusserlich behaart ist. Die entfernte Hülle ist zottig. Die Staubgefässe sind gelb. Danzig, Schlesien, Böhmen, Si- birien. 2412. A. Halleri Alliobt. folils villosls pinnatls, p'nnis pinnalifidis , laciniis lineari - lanceolalis apice iuci^ sis, flore erecto acuto. Aluon. ped, t. LXXX. f. 2. B. Gab. 240, H all er 's A. 2^. 3 — 4. Grösse der vorigen, überall sehr lang weissbehaart, Blätter 5 — 7-zählig gefiedert , Pledern rhombisch, tiet- getheilt , und die Spitzen der lineal-Ianzettlichen Abschaitte wieder ein- geschnitten, Ai^LioNi's Abbildung zeigt nur kurz und stumpf einge- schnittene, breitere Fiedern, und die Art bleibt ungeachtet der Be- hauptung in Deutschlands Flora , gänzlich verschieden vo-n folgender und findet sich nur: im Pieyiontesischen. 2413. A. Hackelii Pohl: foliis quinalira-pinnatis, folioruin laciniis lernalis linearibus rectis, flore erecto obtuso. \J. patens Hpp. ap. Stuhm 46. -^ Var. ^. TVolfganglana Bess. Rchb. pl, crit. 532, Hackeis A. 2t. 3 — 4, Voriger ähnlich, durch stumpf abgerundete Blüthenblätter , nur 3 — 5-zählig zusammengesetzte Blätter, und län- gere, geradeauslaufende, langzugespitzte Abschnitte derselben verschie- den. Mittelform zwischen 4- patens und pratensis. Böhmen, Wien, München, Thüringen, 24:14:. A. vernalis L. foliis pinnatis : foliolis tri- partitis obtusis glabriusculis, flore erecto. Hellwing. camp, ic. no, 9. et 10. FI. dan. 29. Stukm D. Fl. VI. 2. Pul- satllla vernalis Mill. — An. sulp/mrea All, Seiler ie blätterige A. 1\. Z — 5. Die einfachen, aufrechten Stengel werden band- oder fusshoch,- sie sind zottig und über der Anemone. ORDO VI. 967 Mitte hinauf mit einer vielspaltigen , äusserlich zottigen und inwendig kahlen Hülle versehen. Die zahlreichen Wurzelblätter sind gestielt: die Ulättchen sind nach oben breiter und 2 — 3-mal eingeschnitten, die Ab- schnitte an der Spitze 3-, 4-spaltig, gezähnelt und gewimpert. Die grosse Blüthe an der Spitze ist gelblichweiss, äusserlich lila und zottig ; ihre Blüthenblätter sind eirund-lanzettförmig, stumpf und ganzreuidig. Die eirunden, zottigen Saamen sind langgeschwänzt, aber diese Ver- längerung ist nach oben kahl. Auf ganz unfruchtbaren Wald- und Heide- plätzen in mehreren Gegenden des nördl. Deutschlands, im südlichen auf Alpen. 2415. A. Piilsatilia L. flore ereclo, nectarlls sti- pllatls , i'oliis bipinnatis , laciuiis liueaii - acuminatls incl- sis. Engl. b. 51. Fl. D. 153. Sturm 7 et 46. Hayne Arzngw. 1. t. 22. Pulsatilla vulgaris Mill. A. tenui- folla SCHL. Grosse Küchenschelle IX- 4 — 5, Der ganz einfache Schaft ist aufrecht, zottig und 2 — 8 Zoll hoch. Die vielblätterige, zottige Hülle steht vor der Entwickelung der Blüthe dieser ganz nahe, nach dersel- ben verlängert sich der Blüthenstiel und sie entfernt sich von ihr. Die Blätter stehen sänimtlich an der W^urzel; sie sind doppelt fiederspaltig und haben spitzige , gefurchte Abschnitte ; jünger sind sie zottig , älter behaart. Die glockenförmige Blüthe hat 6 eirund-lanzettförmige Blätter, die anfangs violett, dann ins Hellblaue übergehen und äusserlich zottig sind ; sie ist nur gegen die Blüthenzeit etwas geneigt. Die Saamen sind federartig geschwänzt. Auf sonnigen, trockenen Hügeln fast in ganz Deutschland. 2416. A. montana Hfp. foliis subcoactaneis bipin- natis, laciniis linearibus lanceolato- acuminatls, jQore cernuo obluso (atro-violaceo). Sturm 46. Mittelschlag A. ZJ. 3 — 5. Eine Mittelform zwischen A. Pulsatilla und //. pratensis f von letzterer hat sie die dunkel schwarzviolette Blüthe, welche dieser ausser der gegenwärtigen allein eigen ist, von ersterer aber die Grösse derselben und die ausgebreitete Lage der nicht an der Spitze umgebogenen Blüthenblätter. Tyrol, Triest, Wallis, we- nigstens gehört hierher Alles, was die Walliser Botaniker als A. Pulsa- tilla, und A. acuti-petala ScHf.., letztere auch mit stumpf abgerundeten Blüthenblättern, sendeten. 2417. A. pratensis L. flore nntanle campanulato- reflexo. Hellw. camp. ic. no. 12. Fl. dan. 611. Sciik, 968 CL ASSIS XIU. Auemone. t. 150. Hatne Arzngw. I. 23. Sturm 46. Bot. Gab. 900. Pulmülla pratensis Mill. P. nigricans offic. Wiesen A. Kleine Küchenschelle. Ti,. 3 — 5. und 8. 9. Sie unterscheidet sich von der A. piilsatilla, der sie sehr ähnlich ist, durch den stärkeren Haarwuchs aller Theile ; durch einen gewöhnlich höheren, zottigen Schaft, der oben gekrümmt und steifer ist , durch eine beinahe ^F^pelt kleinere , überhängende , schwarzviolette Blüthe , die äusserlich ganz zottig ist; durch die an der Spitze zurückgebogenen, zusammen- geneigteu Blüthenblätter, Auf trockenen Wiesen, sonnigen Anhöhen in Sandgegenden, — Anni. Ob die Puls. ß. clausa obsolcto Hkllw. ic. no. 71. hierher gehört, wird durch die genauere Figur bei Sims in Bot. Mag. 1863 zweifelhaft, und ist diese Pflanze, die den Namen A. obso- leta führen sollte, wieder aufzusuchen. Ihre Blüthenblätter sind blass.- weisslichblau, die Blätter, so wie auch die Hülle, sehr zusammengesetzt, ihre Abschnitte aber kurzlanzettlich, und sehr lang haarspitzig. 2418. A. alpina-L. foliis caiilinis teruis couiiatls 6upraclecompositis glabriusculis : foliolis pinuatifitlis obtusis, Jacq. a. t. 85. Puls, alba Loß. Alpen -A. 2t. 6 — 9. Der aufrechte, röthliche Stengel ist einfach, wollig und wird 1 Fuss hoch und höher. Die gestielten Wurzelblätter sind 3-zählig; ihre Blättchen gefiedert und zuweilen 3-fach 3-zahlig: die Fiederchen sind fiederspaltig , am Rande etwas behaart. Die Stengel- . blätter sind denen der Wurzel ähnlich. Die einzelne grosse Blüthe an der Spitze hat 6 — 9 eirunde , abstehende Blätter , die inwendig weiss und kahl, äusserlich röthlich und zottig sind. In den südlicheren Alpen vorzüglich , ändert die Farbe der Blüthe so, dass man z. B. die 3 äus- sern Blüthenblätter, also den Kelch, bläulich , livid , die übrigen schön weiss findet, anderwärts die ganze Blüthe schwefelgelb oder .hochgelb. Die eirunden, spitzigen Saamen sind federartig geschwänzt. Auf Alpen und Ur - Gebirgen. 2419. A. Burseriana Scop. foliis caulims temis counatis terDato-supradecompositis, sepalis tribus (externe lividis, iuterue albis luleisve) petalisque Iflbus late ovato- ovalihus. ^n. myrrhidiJoLia Vill. P. fol. crassiore ßore majore Hellw. t. 8. bona. An. millefoliala Bektol. — «. fl. albo : A. grandißora Hpp. P. alpina inajor B. Mag. 2007. B. Gab. 1617. — ^. fl. sulphureo: P. lutea C. Bauh. Camer. 393. An. apiifolia Scop. Jcq. misc IJ. t. 4. An. sulfurea L. mant. Anemone. ORDO VI. 969 Burser's A. y. 6 — 9. Blätter grösser, die 3 Kelchblätter äusser- lich immer bleigrau, inwendig so wie die übrigen weiss oder schwefel- gelb. Auf den südl. Kalkalpen. c, Anemone: caule foUoso , seminihus (nuculis) ecau- datis, 2420. A. coronaria L. folüs radicalibus ternato- decompositis , denlibus mucronalis, involucro folioso, senii- nibus lanatis. Bot. Blag. 841. Gemeine A. 2J.. 5. Die knollige Wurzel treibt einen 6 — 12 Zoll hohen Stengel mit einer grossen, olfenen Blüthe an seiner Spitze. Süd- europa. Wegen ihrer scliönen halb- und ganzgefüllten Blüthen mit man- nichfaltigen Farben ist sie schon lange die Zierde der Gärten. Sie kam aus Constantinopel nach Deutschland. 2421. A. hortensis L. foliis radicalls quinatls ter- nalJsve laciniatis: laciniis subtrifidis acutis aristatis, cauliiiis ternis ovato - lanceolatis basi coönalis integris : tertio bi- fido trividove, perianthiis . subnovempetalis lanceolatis, se- minibus lanatis. B. Blag. 123. A. stellaia Lam, Stürm, Fl. 46. Garten -A. U- 3. 4. Die knollige Wurzel treibt einen aufrechten, etwas zottigen Stengel, der selten fusshoch wird. Die Wurzelblätter sind gestielt; die des Stengels ungestielt, spitzig und ganzrandig und stehen über der Mitte des Stengels. Die einzelne, aufrechte Blüthe an der Spitze hat abstehende , ganzrandige Blätter, die schön purpur-fleisch- farbig und ästig - geädert sind. Die Staubfäden sind hellblau , die Saa- nien eirund und spitzig. In Tyrol, Italien , der Schweiz luid häufig in Gärten mit mannichfaltigen Farben gefüllt und einfach. 2422. A. baldensis L. foliis biternatis; folioUs Iriparlitis, laciniis (acute) ti-ifidis, involucro folioso, semi- nibus lanalis, stylo persistente brevissimo. Sturm FJ. 14. A. fraglfera Jacq. ic. r. 1. t. 103. A. alpina Scop. Baldische A. Vi,. & — 8. Sie hat fast das Ansehen der Alpen- A., aber sie unterscheidet sich hinlänglich durch die doppelt 3-zähligen Blät- ter und die ungeschwänzten Saamen, die mit dem kurzen, kahlen Grif- fel gekrönt smd. Der Stengel trägt eine weisse Blüthe. Auf Alpen; Steiermark , Kärntlien , Krain , Tyrol , Salzburg. 970 CLASSIS XIII. Anemone. 2423. A. sylvestris L. scapo Involucrnto snbbl- floro , involucro triphyllo petiolato foliaceo : foliülis snb- tjuluqueparlilis laclnlatis, flore obluso exlus villoso, semi- nibus lanalis, stylo persistente. Cürt. mag. t. 54. Schk. t. 150. Wald-A. T\. 5. 6. Der einfache, aufrechte Stengel ist zottig und wird an 2 Fuss hoch. Die gestielten Wurzelblätter sind 5-theiHg, ein- geschnitten : die Abschnitte keilförmig und 3-spaltig. An der Spitze des Stengels stehen 1 — 2 schone, weissliche überhängende Blüthen, mit hohlen, elliptisch-runden, ganzen Blättern. Die Saamen sind eirund. Sie variirt mit weit kleinerem Stengel und 3-mal kleineren Blüthon. Auf Waldwiesen; Oestr. Schwaben, Baiern, Fi-anken, Wett. Pfalz, Frankfurt a. M. Sachsen , Harz. 2424. A. trifolia L. caule unifloro, foliis caulluis ternis ternatis : foliolis ovalis denlatis. Stukm Fl. 14. Dreiblätterige A. ZJ. 5. Die Blüthe ist weiss. In Alpenthälern ; Kra!n, Piemont. 2425. A. uemorosaL. scapo invulcrato unifloro, involncro triphyllo petiolalo foliaceo: foliolis IrifUlo - den- tatis, nectarüs nullis, corolla hexapetala. Engl. b. 355. Fl. D. 549. Schk. t. 150. Stukm 1. 14. Ha\ne Arzngw, I. 24. Busch -A. 2J. 3 — 5. Die kriechende Wurzel treibt gewohnlich mehrere aufrechte, ganz einfache Stengel, die röhrig, nach unten roth und 5 — 8 Zoll hoch sind. Die langgcstieltcn Wurzelblätter stehen ein- zeln; ihre Blättchen sind gestielt. Die Hüllblätter sind auch gestielt; sie haben rinnenförmige, röthliche Stiele aber ihre Biättchcn sind unge- stielt. Die einzelne, langgestielte Blüthe hängt über; sie hat längliche, weisse, auch rothüberlaufene Blätter. Die Griffel sind einwärts ge- krümrat; die Saamen lang zugespitzt und behaart. In Laubwäldern und Gebüschen in ganz Deutschland. 2426. A. ranunculoides L. scapo in volucrato siib- bifloro , involucro triphyllo petiolalo foliaceo : foliolis sub- Irifulis apice dentatis, nectarüs nullis, comlla penlapelalä. Fl. D. 140. Stürm 1 7. Bot. Gab. 556. Ranunkelartige A. 1}. 4. 5. Sie unterscheidet sich von der vor- hergehenden: durch 3-zählige, kürzer gestielte Stengelblätter mit stum- Anemone. ORDO VI. 971 pfcn gezähnten Blättchen ; durch 2 — 3 (selten einen) Bliithenstiele, die kürzer sind; durch eine gelbe (nie weisse), aufrechte BÜithe, mit gewöhnlich 5 eirunden, stumpfen Biättchen. Wenn sich nur Eine BlüUie zeigt, go ist doch immer das Rudiment einer 2ten vorhanden. Die Blätter sind oft von einem Bächsenschwamm (^Aecidium) besetzt. Auf Waldvviesen, in Baumgärten. 2427. A. uar eis slflora L. florlhus umhellatis in- volucralis, loliis radicalibus palniatis iiiciso-denlalls. Jacq. a. l. 159. Bot. Mag. 1120. Narcissenblüthige A. Zj. 6 — 8. Der behaarte Stengel trägt einen Schirm von 5 — 8 grossen weissen Blütlien. Der Wurzelblätter sind 3 — 5 ; sie sind vielmal eingeschnitten und ihre Abschnitte sind schmal und spitzig. Die niedergedrückt eirunden Saamen sind nackt. Auf Alpen und Gebirgen; Oestreich, Salzb. Baiern, Schwab. Schies. Die S-lajipige A. öffnet ihre schöne Blüthe, sobald die Erde von Frost frei ist. Sie ist etwas scharf und zusammenziehend. In den Apotheken findet sich noch zuweilen : Ilcpaticae iiobiiis herba, florcs. — Die Frühlings- A. verdient die Aufnahme in unsere Gärten; aber sie ist wegen ihrer Schärfe verdächtig. — Die grosse Küchenschelle enthält sowohl, wie die kleine, als vorwaltenden Bestandtheil den scharfen Stoff, als auch ein flüchtiges, kampferartiges Oel, das durch Destillation er- halten wird; doch mag wohl die letztere diese Stoffe in stärkerem Grade besitzen. Stärk hat diese vorzüglich bei Augenentzündungen sehr wirk- sam befunden und sie in andern bösartigen Krankheiten mit Nutzen ge- braucht. Sie zieht auf der Haut Blasen und ist giftig; Blätter und Blüthen färben grün; letztere geben eine grüne Tinte. In den Apo- theken führt man von der erstem : Pulsatillae herba , und gebraucht sie statt Pulsatillae nigricantis herba der letztern. Sie verdienen beide eine Stelle in den Gärten. — Die gemeine und Garten-A. mit ihren Spielarten sind bereits vortreffliche Zierden der Gärten; so wie auch die JVald-A., doch diese noch nicht so häufig, als sie es verdient, — Die Busch- A. besitzt frisch einen sehr brennenden Geschmack; sie zieht Blasen und verdient in dieser Hinsicht den Vorzug vor den spa- nischen Fliegen, da die Wirkung schneller und mit weniger Schmerzen verbunden ist; wegen der Flüchtigkeit ihrer Schärfe wirkt sie nämlich geschwinder auf das Nervensystem. Kraut und Blüthen frisch — herba et flores rccentes Ranunculi albi — hat man in der Hcmigränc , im 3- iägigen FrüMingsficber und im rheumatischen Bückenschmerz mit Nu- tzen angewendet. — Auch die ranwikelartige A. hat einen brennend scharfen Geschmack, zieht Blasen und ist giftig. — Die Anemonen lieben eme leichte, fruchtbare Erde, die warm und mehr trocken als 972 CLASSIS XIII. Anemone. nass ist. Man säet sie gleich nach der Saamenreife in Töpfe und be- deckt sie bei der Annäherung des Frostes. Auch vermehrt man sie durch die Wurzeln. Man legt sie im October 3 Zoll tief. Sind die Blätter im folgenden Jahr vertrocknet, so nimmt man sie aus und hebt sie an einem trockenem Orte auf. Dieses gilt vorzüglich von der ge- meinen A.f die wegen ihrer frühen Blüthe schätzbar ist. Atragene,' Atragene. 2428. A. alpiua L. scandens, folüs bilerualis ser- ratls acuminatis, petalis exterioribus quaternis, iuterlori- bus spatulatis. Jacq. a. t. 241. Fall, ross, 2. t. 76. ScHK. t. 150. Sturm Fl. 20. Guimp. t. 112. A. au- striaca Scop. Alpen -A. tj. 6 — 8. Sie rankt an dem Boden hin und wurzelt; dann klimmt sie 4 — 8 Fuss hoch an Gewächsen empor. Die gegen- überstehenden Blätter bestehen aus 9 Blättchen , Avovon immer 3 einen besondern Stiel haben und auf kurzen Stielchen stehen; an den krie- chenden Stengeln finden sie sich zuweilen 3-zälilig mit ganzrandigen Blättchen. Die grossen, gestielten Biüthen stehen in den Biattwinkeln ; sie hängen über und sind weiss oder violett. Die Haare der geschwänz- ten Früchte sind einseitsvvendig. Auf Alpen ; Oestr. Salzb, Bai. Man vermehrt sie am leichtesten durch Saamen, den man auf lo- ckeren Boden säet, ihn unbedeckt lässt, aber oft begiesst. Die Pflan- zen verlangen einen leichten, gemischten, etwas feuchten Boden, und einen schattigen Standort. Clematis, Waldrehe. a . Scandentes . >>^ 2429. Cl. florida Thm. folils decompositls : follolls binatls ternalisque, sepalls ovatis. Bot. Mag. 834. Bot. llep. 402. Atragene florida Peus. Grossblüthige W. t). 6 — 10. Dieser kletternde Strauch ist ganz kahl, gestreift und hat rothbraune Zweige. Seine Blätter sind unre- gelmässig doppelt 3-zählig : die Blättchen ungezähnt, zuweilen haben sie einen Abschnitt, auf der untern Fläche sind sie glänzend und vergrös- scrt erscheinen an den Adern zerstreute Haare. Die schönen , grossen Biüthen sind weiss, und fast immer gefüllt; sie stehen auf den Spitzen der kleinen Zweige einzeln auf langen Stielen. Die Kronblätter sind eirund und zugespitzt; die ungleichen Staubfäden linien - lanzettförmig und halb so lang ala die Krone. In Japan. Cleraalls. ORDO VT. 973 2430. Cl. Vlticella L. folüs composilis tlccompo- sitlscjue : foliülis oyalibus sublobatis iulegerriiuis. Bot. Mag. 565. Blaue, Italienische W, 1j. 6 — 9. Sie treibt mehrere an 10 — 15 Fuss hoch kletternde Stengel, die vielsperrige Aeste haben. Der ge- drehte Blattstiel hat einige Paar gegenüberstehende Stiele, die einfache oder 3-zählige, oder doppelt gezweite Blättchen tragen; diese sind ent- weder ganz oder 3-lappig, und werden am Ende immer kleiner und ein- facher. Die schönen blauen Blüthen erscheinen in den Blattwinkeln ein- zeln auf sehr langen Stielen, mit 2 ungestielten, meist 3-lappigen Deck- blättern ; wenn die Blüthen nicht einzeln stehen, so theilt sich der Stiel und trägt 3 Blüthen; die seitenstäudigen haben 2 gegenüberstehende, eiförmige, zugespitzte Blättchen. Die 4 langen Kronblätter sind etwas wellenförmig und netzförmig geädert; sie sind in der Mitte dichter und dunkler, und haben zu beiden Selten einen 3-kantigen, häutigen Ansatz. Sie variirt mit rothen und gefüllten Blüthen. Im südlichen Europa; Friaui , B^iume. ^j^ 2431. Cl. crispa L. follis simpb'clbus ternatis- que: foliolis integris trilobisqiie. Diu. ellh. t. 73. f. 84. Bot. Mag. 1892. Krause W. I5. 6 — 8. Die ästigen ütengel klimmen 4 Fuss hoch und höher, sie sind dünn, glatt und tiefer gefurcht als bei der vorhergehen- den. Die gegenüberstehenden Blätter sind bald einfach, bald gedreit und unten am Stamm, so wie an jungen Pflanzen, zuweilen gefiedert. Die gestielten Blättchen sind eiförmig, zuweilen herzförmig, noch ein- real so gross als die der blauen W., auf beiden Flächen kahl und glän- zend, nervig und netzförmig geädert, ungezähnt; seltener eingeschnit- ten. Die einzelnen Blüthen stehen auf sehr langen , nackten Stielen, sie sind glockenförmig und blassviolett, äusserlich am Rande und an der Spitze weissfilzig und gerade genervt. Die Früchte unterscheiden sich durch ihre geraden, pfriemenförmigen Schwänze mit anliegendem WoUhaai. In Carolina und Florida. ^2432. Cl. glauca W. folüs compositi's: foliolis ovatis sublobalis obtusis mucronatis glaucis, petalis mar- gine pubescenlibus. Willd. arb. t. 4. f. 1. Graugrüne W. ■^. 7 — 10. Die dünnen ästigen Stengel klimmen an 12 Fuss hoch. Der Blattstiel windet sich rankig um nahe Gegen- stände und trägt 3 — 4 Paar gegenüberstehende Stiele , jeden mit 3 gestielten Blättchen und einem dergleichen an seiner Spitze ; die unge- 974 CLASSIS XIII. Gleinatis. zahnten Blättchen haben einen schiefstchenden Stachel ; sie suid ganz kahl und höchsteais 2-, 3-lappig, im letztern Fall sind sie 3-nervig; ausserdem findet man sie geädert. Die ßlütlien stehen auf kurzen Zwei- gen in den Blattwinkeln; nicht alle Stiele haben gestielte, lanzettför- mige Deckblätter. Die schmutzig blassgelben Kronblätter sind eiförmig, geradegenervt und auf beiden Flächen, ausser am Rande, kahl. In Sibirien. 2433. Gl. Virginia na L. foHis ternalis, foliolis cordatis' siiblobato-angulatis scaudentibus , floribus dioicis. Pluck. maut. t. 389. f. 4. Virginische W. t). 7 — 9. Die rankenden Stengel sind etwas kan- tig und erheben sich 20 Fuss hoch und höher. Die gegenüberstehenden Blätter haben einen langen, ganz kahlen Stiel; ihre eirunden Blättchen sind langgestielt, nie 3-lappig; sie haben einzelne, grosse Zähne, deren Spitzen , wie auch die Spitze des Biättchens, sich in einen kleinen Sta- chel endigen ; ihre beiden Flächen sind kahl. Die weissen Blüthen bil- den in den Blattwinkeln Schirmtrauben ; ihre Blätter sind üusserlich be- haart. In Nordamerika. 2434. Gl. Vitalba L. folüs pinnalls: foliolis cor- datis scaudentibus. Jacq. a. t. 308. Schk. t. 151. Gaertn. 1. t. 74. f. 3. GüiMP. t. 113. Gemeine W. 1). 7 — 9. Sie steigt 16— 20 Fuss in die Höhe. Der Stengel hat 8 rundliche Kanten und gegenüberstehende Aeste; viele seiner jungen Zweige sterben ab, die aber, welche den Boden berüh- ren, wurzeln und bilden neue Stengel. Die paarweise gegenüberstehen- den Blättchen sind gestielt , langgespitzt : die untern gelappt, die mitt- lem grob gezähnt und die obern ganzrandig; ihre Oberfläche ist glän- zend dunkelgrün. Die gedrehten Blattstiele ranken empor. Die weis- sen Blüthen stehen an den Spitzen der kleinern Zweige ; ihr Hauptstiel ist 3-theilig, die beiden Seitenäste desgleichen, der mittelste einfach. Die 4 kleinen Kronblätter sind auf beiden Flächen filzig. Die Staub- fäden werden nach oben breiter und ihre Antheren sind seitenständig. Die etwas zusammengedrückten Früchte haben schlängelnde, federartige Schwänze. Im Gesträuch, an Zäunen. 2435. Gl. Flammula L. folüs inferiorlbus pinna- tis lacinialis: summls simplicibus inlegerrimis lanceolatis. Knorr. del. 1. t. G. 9. CL caespltosa Scor. Cl. Jmgrans Ten. Fl. neap. t, 48. Cl. scaudens Biskh. Clemalis. ORDO VI. 975 Scharfe W. 15. 7 — 9. Dieser Strauch ist weit niedriger als der vorhergehende und wird nicht über 2 — 3 Fuss hoch; wenn er frei steht , kriecht er auf der Erde bin, oder bildet einen verwickelten, run- den liusch ; seine sperrigen Zweige sind gefurcht. Die gegenüberstehen- den Blätter sind verschieden gestaltet. Der Hauptstiel trägt 2 Paar gegenüberstehende Stiele, an deren Spitzen, so wie an seiner eigenen, 3 gestielte Blättchen stehen ; weiter hinauf finden sich einfach gefiederte Blätter von 5 oder nur 3 Blättchen , es zeigen sich auch wohl doppelt gezweite Blättchen. Die eiförmigen, langgespitzten Blättchen sind un- gezähnt, 2-, 3-lappig, 3-, 5-rippig, auf beiden Flächen kahl und endi- gen sich mit einem kleinen Stachel. Die weissen, wohlriechenden Blü- then bilden in den Blattwinkeln oder an den Spitzen der kleinen Zweige kleine Schirratrauben; sie haben 4-, selten 5-gcstreifte Blätter, die an der Spitze zusammengedrückt , am Rande behaart und auf beiden Flä- chen kahl sind. Es finden sich 6 — 8 Hautfrüchte. In Süddeutschland; Krain, Litorale, Wetterau, Rheingegenden verwildert. b. Erectae, 2436. Cl. erecta All. foliis pinnatis : foliolis ovato- lanceolatis integerrimis , caule erecto. Jacq. a. t. 291. ScHK. t. 151. Sturm: Fl. 8. Cl. recta. L. Aufrechte W. tj 6 — 8. Der gestreifte, kahle Stengel wird 2 — 3 Fuss hoch; seine entgegengesetzten Blätter sind gestielt, die Jüngern weichbehaart, die obersten 3-zählig. Die ästigen Endrispen sind auf- recht und vielblüthig; die einfachen, einblüthigen Stiele sind fast von gleicher Länge. Die 4 — 5 Kronblätter sind weiss, verkehrt -lanzett- förmig, ganz stumpf, 3-nervig, geädert, äusserlich etwas behaart. Die kurzen Saamenschwänze sind zurückgebogen und federartig. In Vor- hölzern an Kalkfelsen; Oestr. Baiern, Regensb. Frank. Wett. Thür. Sachs. Wittenb. Dresden. > 2437. Cl. angustifolia Jacq. foliis pinnatis: fo- liolis lanceolalis obliisis, iul'erioribus triparlitis, caulibus sim- plicibus slriatis ereclis, corollis polypetalis. Jaco. i. r. t. 104. Bot. Gab. 918. Cl. hexapeiala Fall. it. 3. t. Q. f. 2. Schmalblätterige W. 2}. 6. 7. Die Blättchen sind schmal-lan- zettförmig ; das Blättchenpaar zunächst der Basis, so wie die Blättchen der untersten Blätter, sind tief 3-theilig. Die weisse Krone ist 6-, 8- blättcrig. Auf dem Litorale. 976 CLÄSSIS XIIL Clemalls. 2438. Cl. integrifolia L. follis sessilibus slin- pllcibus ovato-lanceolatis, floribus cerniiis. Jacq. a. t. 363. Bot. Blag. 65. Cl. incUnata Scop. Einfache W. 21. 6 — 8. Die ziemlich einfachen Stengel werden 2 — 3 Fuss hoch. Durch ihre einfachen Blätter unterscheiden sie sich von allen angeführten Artan. Die schönen, violetten Blüthen an der Spitze, stehen auf 5 — 6 Zoll langen, einblüthigen Stielen; ihre Blätter smd lederartig. Auf sunjpiigen Wiesen ; Ungarn , Oestr. um Dairo, Aquilejae. Alle angeführte Arten sind giftig oder wenigstens verdächtig; sie enthalten sämmtlich einen scharfen, brennenden Saft, der Blasen zieht; schon das Reit>en der Haut mit den Blättern verursacht Blasen. Doch will man die jungen Sprossen der gemeinen W. in Frankreich als Sa- lat genossen haben. — Unter allen Gewächsen eignet sich keine so schön zu Lauben, als die hlaue W., theils wegen ihrer schönen, lange dauernden Blüthen, theils weil sie die heftigste Kälte verträgt. Die starken Stämme lassen sich sehr gut zu Stöcken verarbeiten. — Das schöne, feste, wohlriechende Holz der gemeinen W. dient zu einge- legter Arbeit und die Querschnitte bilden natürliche Sterne, ihre Jün- gern Zweige dienen zu Reifen und Bändern. Blätter und Zweige ent- halten Farbestoff. Hier und da findet man noch : Clematitis sylvestris radix. Von der aufrechten W. führte man auch: Flammulae jovia herha, flores. — Sie dienen fast alle zur Zierde der Gärten. Nur die grossblüthige W. gehört ins kalte Treibhaus, doch soll sie auch, wie die krause JF., in einer beschützten Lage und unter einiger Be- deckung im Freien fortkommen. Die grossblüthige JF. wird durch Ab- leger vermehrt ; die blaue W. kann durch Saamen , Ableger , Wurzelr sprossen und Wurzeltheilung vermehrt werden, ein Gleiches kann auch mit der krausen JF. geschehen, nur müssen die jungen Pflänzchen aus Saamen sorgfältig bedeckt werden. Die übrigen werden eben so ver- mehrt. Tlialictruin, TViesenraute. 2439. Th. alplnum L. caule slinpliclssinio sub- nudo , racemo slmplici termiuali. Engl. b. 262. Fl. D. 11. Alpen -W. 2}. 6. Die Wurzel besteht aus einfachen Fasern. Die etwas langgestielten Wurzelblätter sind doppelt 3-zälilig, fast gefiedert: ihre fast runden Blättchen sind gekerbt - eingeschnitten , ganz kahl, glänzend und auf der Unterfläche graugrün. Der nackte oder ein- blätterige Stengel ist aufrecht und spannehoch. Die überhängende Thalictmm. ORDO VI. ^ 977 Traube ist mit Deckblättern versehen. Die weisslichen Blüthen haben 4 spitzige Blätter. Die scheitelrcchten Antheren sind länglich. Es fin- den sich kaum mehr als 4 Fruchtknoten mit lanzettförmigen, ausgebrei- teten , feinbehaarten und ungestielten Narben ; 8 — 10 haarförmige Staubfäden 5 ziemlich glatte Saanien. Auf Alpen ; Tyrol. 2440. Th. flexiiosum Bekuh. caule basi folloso internodiis approxlmalis inlercepto, fol. utrinque virirlibus glaberrimis , radicalibus sessilibus confertis, foliolis e basi ovala siibcordalave subroluudis obluse trifidis, floiibus pa- nlculalis ceinuis , carpidi^s ovalis aeqvialiler costalis conco- loribus stlgiiiate cordato rector curvalis. Th. mont. prae" cox Bkkgen^ Fl. Francof. Th. minus Schk. t, 151. et Florist. Th. colUnum ^-Vallr. Hügel W. IX, 6. Blüht immer früher als das ähnliche folgende, von dem es nach Exemplaren, die ^\ir der Gefälligkeit des Herrn Di". Wall- EOTH verdanken, so wie nach Beobachtung des Herrn Bubk an Ber-^ GEKs Fundorte verschieden ist, obwohl an^ den Diagnosen eigentlich, ausser der glcucescenlia des folgenden , kein wesentlicher Unterschied zu entnehmen ist. Auf Wiesen und Hügeln vorzüglich in ßerggegenden. 2441. Th. minus L. Ibliis ternaliin tripinnatis: fob'olis obtuse Uifidis subtus, caule acheiiiisque glaucesceutibus, floiibus laxe pauicidalis ceruuis. Engl. b. 11. Fl. D. 732. JcQ. austr. t. 419. Th. humile Schl. Th. montanum, Wallis Kleine W. 2^. 6. 7. Der ziemlich aufrechte Stengel ist gestreift, kahl, rührig und graugrün bereift; er wird 1 — 2 Fuss hoch. Die ab- wechselnden Blätter sind kahl; ihre Blättchen sind an der Spitze röth^ lieh, nachunten fast rund und 4 — 6-maI eingeschnitten , die obertt etwas herz- oder keilförmig, 3-spa!tig; an der Spitze des Blattes sind sie am grössten. Die weisslichen Nebenblättchen sind sehr kurz und gezähnelt; die Blattstiele an der Basis umfassend. Die grosse, ästige Endrispe breitet sich aus und enthält haarförmige, nackte Stiele mit kleinen Blüthen, deren 4 ßlattchen länglich, rothgelblich und kürzer als die Staubgefässe sind. Es finden sich 4 — 5, selten 6 Fruchtkno- ten; ungefähr 20 Staubfäden. Die eirunden, braimen Schalsaamen sind ge- furcht. Auf bewachsenen Triften und Hügeln in Oestr. u. d. südl. Ge- biete überhaupt, in Thüringen, den Rheingegenden. 2442. Tb. majus L. foliis tripinnatis: foliolis sub- MössZer's Handh. d. Gewächsk. 3te Aufl. II. 1. 6 2 978 CLASSIS XIH. Thallctmm. rotuntlis su1)corclalis trificlis subtus glancis, pnnjcula foliosa, floribus cernuis , acbeniis basi oblicpe rotundalls. Eugl. b. 611. Jaco. a. r. 420. G ross e W. U- 6. 7. Sie ist 2 — 3-inal grosser als die vorige. Aus einem Knoten des röthlichen Stengels oder der Haiiptäste entwickeln sich immer 2 — 3 Aestc, da sich an dem vorigen immer fast nur Einer entwickelt. Die Oberfläche der Blätter ist hei dieser ganz dunkel-, bei jener lebhaagrün ; die untere bei dieser grau-, bei jener blassgrün. Nur die Lappen der obersten Blätter sind spitzig. Die untern, win- kelständigen Aeste der Rispe finden sich zu 2 — 3 ; die Aestchen stehen schirmartig oder abwechselnd. Die ziemlich langgestielten Blüthen ent- halten 4 grünröthliche Blätter. Die gelbgrünlichen Antheren hängen her- ab. Es finden sich 4 — 7 Griffel. In Oestreich, Böhmen» Sachsen, im südl. Gebiete. 2443. Tb. saxatile Schl. caule terell, floribus tDaiiiculalls evectis, fob'olis cordato - subrotundis inciso- pauci - serratis sublus glaucis, lUriculis (acbeniis) utrin- que aculis. Rciib. pl. crit V. 596. — Ad T/i. medium JcQ? — S t e i n - \V. 1|. 6. Auch beiden vorigen ähnlich, aber durch die wirk- lich, und wie ich beobachtete, auch im lebendigen Zustande aufrechten Blüthen , vorzüglich verschieden. Schweiz. 2444. Tb. elatum Murü. vmcle, taute teretius- culo, floribus paniculalis ereclis, foliorum segineniis gla- bris oVatis subcordalisque sublrifidis, acbeniis basi obtu- sis. JAcQi hört. viud. III. t. 95. — ß, Th. amhiguum ScHt» Hohe W. IX- 6. 7. i3iS itiünnhoch, dem T/i. simptex unA flavum im Wuchs ähnlich, Blättchen breit, fast wie bei Th. aquUegifolium, aber beiderseits grün > Blüthen blassgelb. Schweiz, Oestreich, Ungarn, Böh- men , Sachsen^ 2445. Tb. flavum t. foliis bipiiittatls : foliolis cu- neato - oblongis trifidis , caule sulcato , pauicula raniosis- sima coarclata, floribus ereclis. Engl. b. 367. Fi. D. 939. Gelbe W. y. 6 — 8. Die kriechende Wurzel ist inwendig blass- ThallcUum. ORDO VL 079 gelb ; sie treibt einen aufrechten , kahlen nnd rohrigen Stengel , der 2 — .4 Fuss hoch \\ird. Die abwechselnden , fast ungestielten Blätter haben ungestielte, kahle Blättchen mit einer dunkelgrünen Oberfläche; dabei sind sie lanzettförmig, ganzrandig einfach oder 2 — 3-spaltig und keilförmig; das Endblättchen ist breiter und länger; sie haben alle auf der Unterfiäche hervorragende Adern. Die kleinen braunen Nebenblätter sind eingerissen. Die schöne, aufrechte Endrispe enthält gelbe Blüthen j ihre 4 eirunden , hohlen Blätter sind stumpf und kürzer ais die Staub- gefässe. Es finden sich 16 — 30 Staubfäden ; 10 — 16 herzförmige, kurze Narben. Auf etwas feuchten Waldwiesen fast in ganz Deutschland. 2446. Th. nigricans Jaco. caule stricto ramoso sulcato, radice fibrosa panicula corymbosa erecta, foliorum, radicalium ibliolis cuneifonni - oblougis trifidis, caulinor, lineari - obloDgis. Jaco. FI. aiisti'. 421. 77z. TiigGsmn PoiR, rson AiT. Th. laserpitiifolium Willd. Th. lucidum Krock. Schwarz werdende W. 21. 6. 7. Ziemlich hoch, hält im Habitus das Mittel zwischen 'Ih. favum, dessen Wurzelblätter es hat , und Th. anrrustifolium, denen es sich in den obern Blättern nähert, und auf steinigen, dürren Wiesen, noch ähnlicher wird. Die Zweige sind fast aufrecht, die Blätter hellgrün, werden bei' schlechter Behandlung im Trocknen ganz schwarz. Est ist das Th. angustifolium der gewöhn^ liehen Fluren Deutschlands, und wächst in den meisten Gegenden auf feuchten Wiesen. 2447. Tb. angustifolium L. caule sulcato direr- gentl- ramoso, foliolis linearibus iutegerrimis , stipulis sca- riosis, panicula ramosa, floribus subnulantibus. Jaco. h. Vind. 3. t. 43. Schmalblätterige W, U. 6. 7. Der kantige, gestreifte Stengel ist kahl, aufrecht und wird fusshoch und höher. Die abwechselnden Blätter sind dem Stengel genähert: die untersten haben kurze, nach der Spitze hin gefurchte und an der Basis scheidenförmige Stiele; die ober- sten sind ungestielt: die langen Bläitchen stehen gewöhnlich zu 3 um den Stiel, sie sind glänzend, weit dunkler als an Th. jiigricans und auf der Unterfläche blässer. Anstatt der Nebenblätter findet sich eine eingerissene, braune Haut. Die kleinen, blassgelben Blüthen bilden eine nackte Endrispe, die aus mehreren Büscheln besteht. Es finden sich 4 Kronblätter; 16 Staubgefässe und 7 Griffel. Auf nassen Wiesen; Steverm. Krain, Pfalz, W^ett, 62 * ' 980 CLASSIS Xm. ThaUctium. 244 8. Th Bauhiul Crantz : folils biplmiatis , fo- liolls liueari-setaceis, caule angiilalo, pauicula subspicala. Th. praiense^ angustissimo i'olio , Bauh, piod. t. 147. Pluck. Phyt. t. 65. f. 5. mala. Th. angasiifoUum Gmei.. Th. galioides Nestl. Del. ic. t. ll. Th. Bauhlniauum Wallr. Steife W, y. 6. 7. Der 1 — 2 Fuss hohe Stengel ist einfach, röh- rig, steif und roth gestreift. Die abwechselnden Blätter sind fast unge- ßtielt, scheidenformig mit einem sehr kurzen häutigen, braunen, ge- streiften Stiele; sie sind doppelt gefiedert, stehen aufrecht luid sind an den Stengel etwas angedrückt; ihre ganz schmalen Blättchen sind ganzrandig, am Rande umgebogen, stumpf, auf beiden Flächen kahl und etwas steif. Die häutigen Nebenblätter sind eingerissen und braun. Die blassgelben Ziüthea bilden eine kleine, steife, nackte, 30-, 40-blü- thige Endrispe. Die kleine, 4-blätterige Krone ist \Yeit kleiner als die Staubgefässe, die blaissgelb und deren 18 — 20 sind. Die eirunden Saa- jnen sind spitzig und gefurcht. In Süddeutschland; Basel. 2449. Th. aquilegifolium L. folils bipinnafis: foliolls obluse trilobis, stipulis ovatis, caule tereli, paai- ciila subcoarclata, floribus erectis. Jacq. a. t. 318.' Bot. Blag. 1818. Stürm 44. Th. (aquil.) atropurpurezun jAcq. h. 3 t. 61. Bot. Mag. 2025. Akeleiblätterige W. y. 5 — 7. Der aufrechte , kahle Stengel ist röhrig, leicht gestreift und wird 1 — 2 Fuss hoch. Die grossen, abwochseindeu Blätter sind gestielt; ihre Blättchen sind mehr rund als eirund, weiter hinauf gelappt, zähnig-eingeschnitten, ganz kahl; ihre Unterfiäche ist graugrün und netzförmig geädert. Die kleinen Neben- blätter sind umfassend. Die Endri. *e ist sehr dicht und vielblüthi^J ; ihre Blüthen finden sich weisslich , i dich und violett, sie sind wohl- riechend ; die 4 hinfälligen Kronblätte ind verkehrt-eirund, hohl, stumpf und weit kürzer als die Staubgefässe. Es finden sich 60 gelbliche oder röthliche Staubfäden; 6 — 16 Fruchtknoten. Die Skantigen Saamen sind verkehrt-eirund, kahl und hängend. Auf Alpen, Gebirgen und Wiesen. Die angeführten Arten der Wiesenraute enthalten sämratlich Farbe- stofF. Die Wurzel der gelben IV. hat einen süsslichen, nachher bittern und scharfen Geschmack ; sie soll wie Rhabarber wirken. Man führte ehedem: Thalictri radix, herba, semen. — Sie sind alle schön und gelten als Zierpflanzen in den Gärten. Adouis. ORDO VI. 981 A (1 0 n i s , Adonis . 2450. Ad. aestivalis L. annua, carpils niarglne superiüii bidenlato, stylo adsceudenle. Rchb. pl. crit. IV. 490. A. miniaia Jacq. auslr. t. 354. u4. ciinna Hoffm. A. flava ViLL. A. microcarpa, DC. A. viaculala Wallr, A. ßammea Schleich. Thom. Sbkinge ! Soramer-A. ©. 6.7. Der aufrechte, gestreifte Stengel ist kahl und fast fusshoch. Die abwechselnden lilätter sind doppeltgeiiedert- vielspaitig: ihre linienförmigen Abschnitte sind etwas stielrund und an der Spitze röthlich; die untersten sind kurzgestielt, weiter hinauf um- fassend. Der (gewöhnlich einzelne) Blüthenstiel an der Spitze ist ein- blüthig. Es finden sich 5 — 7 — 9, ganz abstehende, schön zhmober- rothe, als.-/, citrinn: ochergelbe Kronblätter mit einem schwarzen Fleck am Nagel, Auf sehr dürrem Boden hat sie inehrmal nur 1 — 2 — 3 Blu- menblätter, solche anomale Individuen kommen überall vor, wo die Pflanze einheimisch ist. Bisweilen ist au'-h der Fleck auf den Blumen- blättern verwischt, wie dergleichen Aliändornngen schon im Hort. Eystett. abgebildet sind. Die eirunden Nüsschen sind scharf, oben 2-zähnig mit aufgebogn-^n GiiiTel, spitzig; sie bilden eine walzenförmige Frucht. Unter der Saat; hier und da in Deutschland. 2451. A. autiimualis L. annua, carpüs marglne superiüii arcuato, stylo horizonlali. Engl. b. 308. Cükt, Loud. II. 37. RcH«. pl. crit. IV. 497. A. aesiiualls'M. B. A. mlcranilia DeC. Herbst-Ad. G- 5 — 9. Der aufrechte, runde Stengel ist gestreiftt zuweilen behaart. Die abwechselnden, ungcstielten Blätter sind 3-fach- fiederspaltig und haben linienförmige , spitzige Abschnitte. Die einzel- nen, aufrechten Blülhen str-hen an der Spitze, sie sind glänzend dunkel- bliitroth. Die hinfälligen, hohlen Kelchblältchen sind etwas kahl. Es finden sich 6 — 10, öiters 8 verkehrtherzförmige, genervte Kronblätter, die doppelt länger als die violetten Staubfäden , aber nur wenig länger als die Kelchblättchen sind. Die Frucht besteht aus runzeligen Nüss- chen, deren Oberrand bogig, deren Griffel horizontal. Unter der Saat in England und am Caucasus, sie gehört aber unter die Modeartikel der gewöhnlichen deutschen Floristen. 2452. A, flamm ea Jacq. annua, carpüs margine snperioii ante stylum erecluiu gibbo. J.*CQ. austr. t. 3oo. 982 CLASSIS XIO. Atlonls. Engl. b. 308. RcHB. pl. crlt. IV. 495. — Pelalorum Dumero hebetala : A. parplßora Frscii. anomala Wallk. Feuerrother Ad. ©.6 — ^8, Ei" unterscheidet sich von den bei- den vorhergehenden: durch den borstigen Stengel; den steifhaarigen Kelch ; durch die etwas spitzigen , ungefleckten, ganz feuerrothen, meist ein wenig gesägten Kronblätter, die ungleich sind; und vorzüglich durch den milden Geschmack der Wurzel, der bei jener bitter ist. Unter der ßaat; Oestreich , Thüringen. Auch diese Art findet sich bisweilen in dürren Sommer verkümmert mit 1 — 2 — 3 Blumenblättern , ist aber überhaupt selten , so dass die Floristen sie vielleicht hier und da auf- führen, wo sie nicht wächst, um so mehr, da es etwas gewöhnliches ist, die A. aestivalis, wie selbst bei den kenntnissvollen Schweizer Pflanzenhändlern geschieht, für A. flammea gehalten zu sehen. Die einzigen guten und treuen, auch vollständigen Abbildungen, welche über diese schwierigen Arten Licht geben, befinden sich in der vierten Cen- turie meiner Plantae crilicae, man vergleiche besonders die colorirte Ausgabe. 2453. Ad, vernalis L. pelalis lanceolatls ac] api- cem denliculalls duodeuls-sexdeuis, fructu ovato. Schk. t. 152. Hayne AizngM', I. t. 11. Gaeiit^v. 1. t. 74. 6. ui' apennlna LiNiV. Jaco. a. t. 44. Fr ühljngs - A d. 1\. 4. 5. Die vielköpfige Wurzel ist äusserlich braunschwarz, inwendig weissüch; sie treibt mehrere aufrechte, ge- wöhnlich einfache Stengel, die mit zerstreuten Haaren besetzt sind und fast fusshoch werden. Die abwechselnden Blätter sind in viele sehr schmale, spitzige Blättchen zerschnitten: die untersten sind gestielt, die obern umfassend. Die einzelne überhängende Biüthe steht auf einem kurzen Stiele an der Spitze. Die hohlen Kelchblättchen sind kurzhaarig, gestreift und haben an der Spitze einen und den andern Zahn. Die echönen, gelben Kronblätter sind ganz ausgebreitet und mit Linien be- zeichnet. Die runzeligen, zottigen Saamen haben eine gekrümmte Spitze. Auf trockenen, sonnigen Plätzen in der Nähe von Wäldern. Die y/rfo7iJs- Arten haben auflösende Kräfte; von dem Herbst -A. führte man : Adonidis ßores , semina. Der Frühlings - A. ist durchaus scharf und drastisch; die Wurzel gleicht ganz der des Ilclleborus vi- ridi':, unter dessen Namen sie in den Apotheken gegeben wird. Die Wurzelfasern zeigen im Querschnitt ein Drei- oder Viereck mit abge- stumpften Ecken. Man zieht sie wegen ihrer schönen Blüthea in Gärten. Rauimculus, ORDO VI, 983 tl a n u n c u 1 II s , Ranunkel. a, Batrachiitni: nuculae tj-ansuersim striatae, petala alba ungue ßavo fopcolato, 245 4. R. hederaceus L. folils renlformi - subro- ^^ tuudis tiilobls quiuquelobisve integerrimls laevibus, cau]e\ lepeute. Cukt, Lojid. t. 39. Fl, D. 321. Engl. b. 2003. Epheubliitteriger R. Z|. 4 — 8. Die kriechende Wurzel treibt band-, ja fusölange Stengel, die an den Aestlungen wurzeln und mit den Blättern auf dem Wasser schwimmen. Die langgestielten Blätter sind etwas fleischig, glänzend und in der Mitte oft mit einem dunklern Fleck bezeichnet I ihre Stiele sind an der Basis häutig. Die einzelnen, einblüthlgen Stiele stehen sowohl in den Winkeln der Blätter, als auch diesen gegenüber; als Fruchtstiele sind sie herabgebogen. Die weis- sen Kroüblätter sind doppelt länger als der Kelch; sie haben an der Basis bloss eine vertiefte, gelbe Honigdrüse, ohne Schuppe. Die run^ zeligen Saamcn haben eine erhabene, grüne halbmondförmige Linie. Nach Linnc 5 ; nach Ilayne und Roth 10 und nach andern 8 und 14 Staubgefässe. Auf überschweiumteu Plätzen; Carlsruhe, Durlach ia Schwaben, Franken, Wetterau, Frankfurt a, M. Pfalz, Oldenburg, Bremen, Hoistehi. 2455. R. aquatilis L. follis snbmersis caplllaceo- uiulülidis: laciiüis divergenlibus flaccidis, emersis svibpel- talo - tripartllis incisis, petalJs obovatis. ü. pantothrix Bkot. a. R. capillaceiis Thuill. trichophyllus Chaix. — |3. rigidus Hoffm. caespltosus Thuill. Schk. Haudb. t. 152. — J'. heterophjllu?, Hoffm. R. capillaceus Peks. R. aquatilis y. LiNN. R. divaricutus ScitjiANJi, R, rigidus Hoffm. Haar förmiger R. ZJ. 5. 6. Die vielfach zusammengesetzten Blät- ter sind auch haarförmig getheilt; allein diese Theilung ist 4 — 5-mal gabelästig und nicht 3-theilig. Ueberdiess ist der schwimmende Sten- gel gleich von der Basis an ästig und blüthentragend ; auch sind die Blüthen kleiner. Die Saamen des i?. capillaceus und kelerophyüns soll- ten verschieden sein , bei jenem die eine Seite bauchiger und mit einem Stachelbart unter der Narbe versehen ; bei diesem grün mit mehreren gezähnten Querbäudern; bei jenem glutt und gelbbraun. In stehenden Gewässern. 984 CLASSIS Xin. Ranuuculus. 2456. R. fluitans Oed. foliis omnIbus caplllaceis: laciniis dicholomis parallells longissimis. Fl. Dan. 376. R. pe'icedanifoUus All. ped. R. ßupiaüUs Wxlld. R. aquatllis d. LiNif. Haarstrangblättcriger R. 1\. 5 — 6. Die dicken, runden Sten- gel werden 3 — 4 Fuss lang und länger; sie sind kahl und etwas ästig. Die an der Basis breiten Blätter sind umfassend, gerade und 3-theiiig- ■vielspaltig : ihre stielrunden Abschnitte sind an der Spitze gewöhnlich 2-spaltig. Die dicken Blüthenstiele finden sich in den Blattwinkeln; ihre fast runden, weissen Kronblätter haben an der Basis eine kleine Vertiefung mit einem Ringe darum. Die Fx-ucht ist beinahe rund. Eine von der vorigen standhaft verschiedene Art. In Flüssen , in den Buch- ten des Mains , Rheins und vieler andern Gewässer ganz Deutschlands. b, Hecatonia; nucul. laeves glohoso - capitatae , ßos albus, aa. fol, iniegerrima, 2457. R. pyrenaeus. L. foliis liuearibus inlegem- mis, caule erecto Stria lo pedunculove apice torneufoso. Wulf. in Jacq. misc. I. t. 18. f. 1. Stukm V. 19. R. hupleuri- folius Lab. yar. pluriflora: R.plantagineus Allioiv. pedera. t. 76. f..l. - Py renal seh er R. 1{. 6. Die fast knollige Wurzel ist mit einem filzigen Netz bedeckt; die Wurzelfasern stehen in Büscheln, Der fa- denförmige Stengel ist glatt, fingerlang und hat ein und das andere Blatt. Wurzel und Stengelblätter sind ganzrandig, glatt, aufrecht und 1 — 3 Zoll lang. Es stehen 1 — 2 kleine, weisse, gestielte Blüthen an der Spitze, Die Frucht ist fast rund; der Saame desgleichen und mit einem kleinen Stachel versehen. Auf Alpenwiesen; Kärnthen, Tyrol. 2458. R. paruassifolius L. foliis nervosis: ra- dicalibus subrolimdo - ovalis subcoidalis , cauliuis sessilibus ovato - lanceolatis , peduuciilis piibescentibus. Wülpf. in Jacq. Misc. 1. t. 9. f. 3. — Var. paiviflora. R. paruas- sifolius Ho TP. Sturm Fl. V. 19. P arnassienblätteriger R. U. 5. 6. Aus einem Wurzelauge entwickeln sich 2 häutige Blätter, die nur aus der Erde hervortreten. Diese sind stumpf, genervt, ganzrandig, auf der Oberfläche und vor- Rammculus. ORDO VI. 985 züglich an der eingerollten Basis weichbehaart und etwas langgcstielt. Der ganz einfache Stengel ist ohne Blätter und hat nur an der Spitze eine 2-bIätterige Hülle. Die 2 — 4 einblüthigen Stiele sind weichbe- haart. Der Kelch ist röthlich. Die weissüche oder röthliche Krone hat rothe Nerven. Schweiz, Pyrenäen, Kirschbaumer Alpen bei Lienz ia Tyrol, bb. fol. diasectis. 2459. R. crenatus W. Kit. subimiflorus , glnber, foliis coidalo-subrotuudis pelalisque lale obovatis crenatis, W. Kit. t. 10. Sturm. FI. 46. Kerbeblätteriger R. ![. 8. Dem R. aJpestris ähnlich, aber durch die ungetheilten Blätter , grossen Blüthen und fetten Wuchs , so wie durch den hakigen Griffel auf den Nüsschen, unterschieden. Auf Alpen in Ungarn und Steyermark , auf dem Hengst, Vorgebirge des Bösen- steifl, einer der höchsten Spitzen der Rathümannertauern. Somjibrauer. 2460. R. alpestris L. foliis radicalibus subcorda- ijs o])tusis tripartitis : partitioniinis liilobalis, cauHno laiiceo- lato iutegerriuQo, caule subimifloro. (Segu. ver. 1. t. 12. f. 1. Jacq. a. t. 110. Stukm Fl. V. 19.— ^ar- R. Traun^ fellneri. Hoi'p. Fl. bot. Zeit. 1819. c. ic. Sturm Fl. 46. Alpen-R. ZJ. 7. 8. Der Stengel wird 3 — 4 Zoll hoch, und ist mit 1-— 2 schmalen weisslichen Blättchen besetzt. Die Wurzelblätter sind glänzend grün und den schwimmenden Blättern des Wasser-R. ähnlich. Der kahle Kelch ist zurückgebogen. Er hat selten mehr als eine Blüthe, deren umgekelut herzförmige Blätter weiss sind. Auf Alpen; Oestreich, Baiern, Salzburg. — Die Form mit schmaleren, tiefer getheüten Blatt- stücken, 11. Trauiifdlneri Hoppb besitzen wir aus den Kärnthner Alpea, vom Loibl und von der Ortatscha, und sie scheint sowohl hier als auf dem Schneeberge in Oestreich in die breitblätterige überzugehen. Nacl» den 3 Sturmischen Abbildungen sollte man sogleich glauben , eine sehr bestimmte Diagnose nach den Kelchblättern entwerfen zu können, da Herr Sturm dem jR. alpestris drei flügelhäutige, umgekehrt herzlör- mige , den R. Tramtf ellner i dagegen fünf gleichartig lanzettliche Kelch- blättchen gezeichnet hat, die sorgsame Vergleichung der Natur durch Aufweichung, lässt uns indessen hier auf eine Ucenlia pictoria stossen, denn der Kelch am R. Traunf ellner i ist ganz falsch, und das einzelne Kelchblättcl'.en (Fig b.) neben der Abbildung in der Fl. bot. Z. sieht wieder ganz anders aus, als alle 5 in der Abbildung in Stlbms Flora. Nach Hoppe soll der Griffel auf den Nüsschen bei R. Traunf. noch 986 CLASSIS XIII. Rammculus. einmal go lang sein, als bei R. alpestris. Diese relative Länge des Griffels \\äie nun bei beiden Arten in ganz gleichem Alter der Nüss- chen zu beobachten, aber leider variiren die Ranunkehi an diesen Nüss- chen und ihren GrilFeln so sehr, als au ihren Blättern. 2461. R. Seguieri Vill. follis triparlltis: lobis inullilldo-lacinialis acutis, omiiibiis peliolalis, canle inulti- floro, calycibus glabris. Vjll. delph. 3. t. 49. Stürm. Fl. V. 19. 7t' Columnae All. ped, t, 67. f. 3. excl, cit. CüL. Italischer R. 2}. 7. Die faserichte Wurzel treibt einen gestreckten, runden und zottigen Stengel. Die bandförmigen Blätter sind kreisför- mig vielspaltig und haben keilförmige Abschnitte. Die einblütliigeu Stiele tragen grosse, weisse Blüthen. Der gefärbte Kelch hat nur an der Spitze einige Haare. Auf Alpen; Schweiz, Krain, auf dem Spinat in Tyrol, 2462. R. glacialls L. follis ternatis : foliolls tri- partllo - innUiÜdis', caullais sessilibus, caule siiblrilloio, ca- lycibus Iiirsulis. n. D. 19. Wulff, iu Jac(>. coli. 1. t. 8 et 9. 1". 1. 2. Stükm Fl. V. 19. — Var. a. R. ge- lldus Hffgg. — |3. genulnns, — r. crltl^mijhUus Cüiil". Fl. germ. n. 4584. Gletscher-R. Zt. 7. 8. Die zwiebelartige Wurzel hat lange Fa- sern. Der Stengel wird ungefähr 6 Zoll hoch und findet sich zuweilen ästig. Die Blätter sind wiederholt 3-lappig und etwas fleischig. Die ziemlich grossen Blüthen sind weiss oder blassroth und haben einen rost- braun-zottigen Kelch. Auf den höchsten Alpen, zunächst der Elsregion ; Oestreich, Tjrol, Salzburg, 2463. R. rutaefolius L. foliis pinnalis ternalisque : foliolis tripartilo - multifidis incisis, caule subsimpLici, corolla polypetala, radice tuberosa. Wulff, in Jacq. Coli. 1. t. 6 et 7. Stuum V, 19. Call. coriandrlfoUum Rchb. Fl. genn. Rauten blätteriger R. 1\. 5. Der Stengel trägt gewöhnlich nur ein Blatt und eine Biüthe, doch hat er sich auch 3-blüthig und ästig gefunden. Die Krone ist immer 10- oder 8-blätterig; ihre weissen Blätter haben einen herzförmigen, zinuolierrotlien Fleck um das Necta- riuiii. Auf den Alpen in Salzburg und Tyrol sparaam, häufiger in Ua- terkärutheu. Ranunculus. ORDO VI. 987 2464. R. anemonolcles Zahler, nniflorus, glaber, foHis bi-triteinatim coinpositis, lacinils obovatis carnosulis, petalls 12 lineari-obloDgis trldentads sepala obovata supe- rantlbus. Sturm Fl, 46. Rchb. VlIL 1048. Call, ru- iaefolium Fl. gerin. Anemonenähnlicher R. 2|. 4. Obwohl diese Pflanze gar zu abentheuerlich aussieht, und wir uns nicht früher von ihrer Existenz als Art oder Monstrosität überzeugen können, als nach Ansicht voU- ßtändiger Exemplare, so wollten wir doch nicht unterlassen, ferner auf eie aufmerksam zu machen. Sie hat den Habitus von i?. rutacfolius^ die Wurzelblätter länger zerschlitzt , der Blüthenschaft in der Mitte eine einfache Schuppe oder wenig zerthelltes Blatt , der Kelch ist der des R. Scgiiicrt, die Blumenblätter ähneln den Strahlen von Chrys. Leu- canthemiim. Gebirgsgegenden bei Mariazell an der Grenze von Ober- steiermark und Ocstreich, als der wahre R, rutaefolius (nach Clus.) voll Jacq. gefällig mitgetheilt. 2465. R, aconitifoliu s L, folils parülls luciso- serratis , pardlionibus rhombeo-acuirünalis , iDterinediis tri- fidis , floralibus sumrais digitatis sessilibus lanceolalis ser- ratis. MoRis bist. 111. s. 12. t, 2. f. 5, Eisenhutblätter iger R. 2^.5 — 7. Der aufrechte, nach oben gabelästige Stengel ist rund, kahl und röhrig, er wird einen Fuss hoch. ' Die Blätter haben breit rhombische , zugespitzte Abschnitte ; sie sind ungleich gezähnt, kahl und haben auf der Unterfläche blassere Adern: die Wurzel- und untersten Stengelblätter sind langgestielt. Die auf- «rechten, einblüthigen Stiele stehen an der Spitze einzeln. Die kleinen, eehr hinfälligen Kelchblätter sind gewöhnlich röthlich; die etwas ge- zähnelten Kronblätter fast rund und weiss. Er wächst auf den höhe- ren Alpen, vorzüglich der Schweiz, und scheint in folgenden überzu- gehen, 2466. R. platanlf oliu s L folils quinque - partitis inciso-serialis, partitionibus acuminatis, inlermediis trifidis, floralibus summis digitatis sessilibus linear! - subulatis in- tegris. R. aconiüfoUus Vi. D.lll. Curt B. Mag. 204- fl. pleno. Platan enblätteriger R. IJ. 6 — 8. Er unterscheidet sich von dem vorhergehenden: durch seine höhern Stengel und seine zarteren, weit längereu Aeste; durdi grössere Blätter, die bandförmig - 5-lappig, 988 CLASSIS XIII. Rammcnlus. tiefer und spitziger eingeschnitten gezähnt, weniger dick und auf der Oberfläche ganz kahl und glänzend sind ; durch längere und zartere Blüthenstiele mit zarteren Bliithen, Auf Gebirgen; Salzburg, Baiern, Pfalz, Odenwald, Hessen , Böhmen, Schlesien, Sachsen, Thüringen. c, Ptanunculastriim: nuculae laepes , ßores ßavi. aa. rad. grumosa. (X, nuculae sp icatae. 2457. Pi. illyricus L. foliis sericeo-vlllosis, prl- mordialibus liueari-lanceolalis inlegerrimis , reliquis teniads: foliolis trJüdis incisis infegeminis , calyce reflexo, Jacq. a. t. 222. R. sericeus W. Ejf. Illyrischer R. 1\. 5 — 6. Die knollige Wurzel ist büschelförmig. Der aufrechte, etwas einfache Stengel ist graufilzig und wird fusshoch und selten höher. Die dichtstehenden Wurzelblätter sind einfach, 3-zäh- llg und gefingert; ihre lanzettförmigen Blättchen sind etwas stumpf. Die abwechselnden Stengelblätter shid kurz- oder gar nicht gestielt; die obersten sind meist nur 2-theilig und sämmtlich seidenfilzig. Die schöne, aufrechte Blüthe an der Spitze ist gelb und fast so gross als der euro- päische Kugelranunkel. Die grau-filzigen Kelchblättclien sind blassgrün. Die länglich-eirunde Frucht ist stumpf. Auf Ackerrändern; Ungarn, Oestreich, Barby, vormals auch in Schlesien und Sachsen. 2468. P«. monspeliacus L. lauuginosus, panci- floriis, foliis radicalibus cuueato - Irifidis incisis, caulinis- tviparütis, calyce reflexo. R. illyricus Besl, syst, I. t, 13. f. 1. HoFiE ap. Sturm D, Fl. 46, Montpellierischer R. IJ. 5. Von dem verwandten II. illyricus, für welchen er bei Gärtnern und Floristrn gewöhnlich passiit, durch die 3spaltigen Wurzelblätter, gelblichgrüue Farbe, und leichtere Be- haarung zu unterscheiden, Wächst im südlichen Europa. Da unsere werthen Mitherausgeber von Stürm's Flora, bei ihrer Erläuterung der Abbildungen, so wie die Herausgeber von Abbildungen überhaupt, nicht für nöthig halten, bestimmt anzugeben, wo sich das Original hersthvieb, 80 bleibt man oft in Zweifel; so auch hier. Jene Angabe des Ursprungs eines Originals giebt erst der Abbildung ihren Werth für Pliauzengeo- graphie, es wäre zu wünschen, dass man aligemein darauf achtete. 2469. R. asiaticus L. foliis teruatis biteniatis- Rammculus. ORDO VI. 989 que: follolis trlfidis incisis, caule iuferne ramoso. BIill. ic. t. 216. Garten -R. ZJ. 4. 5. auch 6. 7. Die Wurzel besteht aus kleinen, länglichen Knollen. Der aufrechte Stengel wird selten fusshoch ; er ist behaart und rund, Avie die Blüthenstiele. Die untersten Blätter sind einfach , gelappt, eingeschnitten , spitzig , auf der Unterfläche weich- behaart, wie die Stiele. Der Kelch ist nicht zurückgebogen. Er ist wohl an 200 Jahr in Gärten bekannt, wo man eine grosse Menge Spiel- arten findet. In Asien. ß. nuculae capitatae. 2470. R. Phthora Cktz. glaber 1 — 3 florus, fo- liis radicalibus louge petiolalis reuifoniiibus lobato-crenatis, caulLais binis breve-petiolatis 3 — 5 fidis. R. Thora Hopp. Sturm D. Fl. 19. R. hjhridus Biria. Bastard- R. Vom jR. Thora durch die nicht gekerbten, nur in der Mitte eingeschnittenen Blätter, von denen die am Stengel gestielt sind, und die weniger gruniige, eigentlich nur dickfaserige Wurzel verschie- den. Alpen in Kärnthen ui*d Krain, besonders auf der Selenitza. 2471. R. Thora L. folils petiolalis caulinoqne ses- slli reniformibus crenatis, floiibus incisis, caule subbiilorö. Jacq. a. t. 442. Jacq. obs. 1, t. 13.. R. scutaius "VV* Kit. t. 187. Giftiger R. V,. 5. 6. Die faserige Wurzel ist mit Knollen verse- hen ; sie treibt oft nur ein Wurzelblatt und einen 4 — 6 Zoll hoben, dünnen Stengel mit 1 — 2 unbehaarten und geäderten, am Rande ge- kerbten Blättern. Der gestielten, glänzend gelben Blüthen sind zu J — 3 an der Spitze ; sie enthalten 5 — 6 und mehrere Blätter und ein kleines , 3-lappiges Deckblatt. Der gefärbte Kelch ist rückwärts gebo- gen. Man giebt an, der ungarische H. scutatus habe kein Wurzelblatt, dabei muss man hinzusetzen: nachdem es abgestorben ist. R. scutatus wächst auch in Steiermark bei Zilli, von wo ihn Herr Dr. Dollimbr sendete. Auf Alpen; den Carpathen, Apenninen, dem Jura. bb. rad. ßbrosa, CC, foliis indivisis» 2472. R. Flammula L. foliis radicalibus ovato* lanceolaüs oblusiusculis petiolatis, caulinis liüeari-laiiceolatis 990 CLASSIS XIII. Ranunculus. subsessilihus , caule decllnato vcl reptante. Engl. b. 38'7. Fl. D. 575. rar. R. reptaiis L. caule liliiormi, fül. liuea- rilnis Fl. clan. 108. Kleiner Sumpf - R. %.5 — 9. Die kriechende Wurzel ist geglie- dert; sie treibt fusshohe unsl höhere Stengel, die nur mit der Basis liegen, etwas zusaramengedrückt und kahl sind. Die abwechselndea Blätter sind auch kahl und nervig, entweder [ganzrandig oder gezäli- nelt: die untersten gestielt, die obern umfassend, fast ungestielt und oft ünien-lanzettförmig. Die langen^ runden, einblüthigen Stiele stehen ein- zeln an der Seite und Spitze j sie haben eirunde, stumpfe, gelbglän- zende Blätter, die an der Spitze ganz und an der Basis eine an beiden Seiten angewachsene , gewölbte Schuppe haben. Er variirt mit gefüll- ter Blüthe. In der Form von R. rcptans, wo der zarte, fadenförmige Stengel kleine Bogen macht, und am Ende jeden ßogens wurzelt, sehr schmale linealische Blätter und kleine Blüthen hat, findet sich die Art nicht selten, in trocknen Sommern am Ufer der Elbe und wird dann im Herbste R. Flammvia, oder bleibt dieser in feuchten Jahren immer. Auf nassen Triften ; an Graben in ganz Deutschland. 2473. Pi. gramineüs L. foUis Ihieail - lanceolatls mulliiiervosis sessilibus, caule erecto paucifloro glaber- rbao. Monis bist. IL s.4. t. 30. f. 38. 39. Rüem. Fl. europ. 14. Grasartiger R. U- 5. 6. An der Spitze der knolligen Wurzel brei- ten sich die Fasern strahlenförmig aus. Der runde Stengel wird fuss- hoch. Die gestielten, scheidenartigen Blätter sind ganzrandig und grau- grün. Die goldgelben Blüthen an der Spitze sind beinahe so gross als die des grossen R. Der ganz kahle, abstehende Kelch ist nicht herab- gebogen. Schweiz. 2474. R. LingüA L. folils semiamplexlcaullbus lan- deolalis acuminalis subserralis, caule ereclo muUifloro. R. Lingua WiLLD. Eugl. b. 100. Fl. D. 755. R. longi- folius Lam. Grosser R. IJ. 6 — 8. Die vielköpfige Wurzel treibt einen 3 — 4 Fuss hohen Stengel, der röhrig und vorzüglich nach oben weichbehaart, ist. Die abwechselnden, umfassenden Blätter sind fast fusslang, genervt und haben eine rinnenförmige Mittelrippe ; auf der Unterfläche sind sie weichbehaart, am Rande etwas gewimpert. Die aufrechten, einblüthi- gen Stiele sind lang, weichbehaart und tragen grosse, schöne gelbglän- Eende Blüthen: ilire verkehrt-herzförmigen Blätter haben auf den kur- Raminculus. ORDO VI. ' 991 zen Nän;eln Honigschuppen. Der behaarte Kelch ist hinfallig und ge- färbt. Er variirt luit 6 — 8 Kronbiältern. In stehenden Gewässern, Gi'äben. , ß. fotils dirlsis, ^475. il. äliricomns L. foliis raflioallhns i-enlPor- mlbtis tripardlis creualis : caiilinis digitalis lii)eari!)us siib- inlegeiTimis, caule laullilloro, calyce colorato eiecfo. Engl, b. 624. Fl. D. 665. R. poljmorphus All. ped. t. 82» f. 2. Goldgelber R. 2J. 3 — 5. i)ie sehr faserige Wurzel treibt einen fusslichen, runden, kahlen Stengel, der nach oben gabelästig ist. Die kahlen, glänzenden Blätter bilden an der Wurzel einen Kreis und sind langgestielt ; am Stengel sind sie ganz kurz gestielt oder ganz ungestielt und umfassend: ihre linienförniigcn , schmalen Abschnitte sind stumpf, getheilt und entweder ganzrandig oder uabestiiiunt gezähnt; Die ein- zelnen, aufrechten Blüthenstiele sind leicht behaart und einblüthig; die zottigen Kelchblätter sind am Rande gelb. Die ersten ßlütheu im Früh- ling haben gewöhnlich keine Kronblättcr, in der Folge erhalten sie 2 bis 3 unvollkommene und zuletzt 5 vollkommene, etwas hohle, gelbglän- zende Blätter, Die Nektarien sind unbedeckt. Auf \Mesen in Baum- gärten. 2476. ll. cftssütiictis L. follis subcoriaceis, radi^ fcalibus reuifoviiiibus trilobisqiie , cauliuis digllatis, partitio- nilius rhoniheo - lanceolatis exivorsum silhaequaliter serratis^ LoES. pruss. t. 72. RcHB. pl. crit. II. 261. vagiua deest* CüRT. Bot. Mag. 226. Cassubi söher R. 2].. 5. Ueppiger im Wuchs, besonders durch die » Wurzelscheiden und breiten rhombischen, nach aussen gleichförmig ge- sägten Theilstücke der Stengelblätter verschieden, denn dass 11. auri- comus gleichfalls zuerst ungetheilte nierenförmige Wurzelblätter bringt, ist eine bekannte Sache. In Ostpreussen , Polen, Galicien. Die Flo- risten nahmen oft fälschlich den R. auricomus dafür. 2477. R. sceleratus L. foliis luferioribus palraa- tls! suinmis digitads, lobis folioliscjue omiiibus obtusis, fru- ctibus oblongis. CüRT. Loud. 2. t. 42. Fl. D. 571. Sellerieblätteriger R. Q. 6 — 8. Die ganze Pflanze ist kahl und glänzend. Der aufrechte Stengel wird einen , ja zuweilen 2 — 3 992 CLÄSSIS XIIL Rannnculua. Fuss hoch; er ist ülck, kantig gefurcht und ästig. Die langgestielten Wurzelblätter bilden einen Kreis ; sie linden sich 3-, 5-Iappig, die keil- förmigen sind 3-, 5-spmltig, ganzrandig oder gezähnt. Die umfassenden Stengelblätter sind kurzgestielt, abwechselnd und 3-theilig: die Bläfet- chen llnienlanzettförmig und eingeschnitten gezähnt. Die einblüthigen, , aufrechten Stiele sind dünn, nackt und stehen an der Seite und Spitze ; eie tragen kleine, blassgelbe Blüthen. Die hohlen Kelchblätter sind blass- gelblich und hinfällig wie die Kronblätter ; diese sind stumpf, abstehend, ganzreindig und weit kürzer als der Fruchtboden. Die grüne Frucht enthält sehr viele Saamen, die zu frühzeitig abfallen. In nassen Gräben. ^ 2478. II. nivalis L. foliis radlcalihus pellolatis canliniscjue subsessilibus siib 5-fitlis, sepalis subrotundis co- rollain diinidiam longis peduuculisfjue hiisulls. Lijfif. läpp, t. 3. f. 2. Fl. dau. 1699. Sveiisk. Bot. 394. Rcub. pl. crit. I. 6. 7. Schnee -R. IJ. 7. 8. Kaum ein paar Zollhoch, kahl und glänzend- grün , Blätter etwas fett, Stengel dicklich, Blüthenstiel und Kelch braun rauchhaarig, Blumen gross, glänzcndgelb. Auf den Lappländischen Schneealpen. Ist hier aufgenommen, damit man ihn vom R. montanus unterscheiden lernt , welchen die deutschen Floristen gewöhnlich fälsch- lich unter dem Namen von R. nivalis aufführten. 2479. R. montanus W. superne-adpresso piibes- cens, füliis radicalibus oibiculato-lripartilis, parliliouibiis lii- fidis , caulinis sessillbus liueari 3 — 5-parlilis , floris subso— lilarii calyce slriguloso. R. nipalis Jacq. austr. 325. Sturm. V. 19. Berg-R. 4. 7. 8. Der einblüthige Stengel wird 6— 8 Zoll hoch und trägt eine glänzend gelbe ßlüthe an seiner Spitze ; er ist, wie auch die Blätter, unten ganz kahl und glänzend. Die Wurzelblätter sind 5- theilig und kreisförmig vielmal eingeschnitten. Auf Alpen; Oestreich, Salzburg u. a. — • 2480. R. acrls L. calycibus patulis, pedunculls te- retlbus , foliis Iriparlito-mullilidis : suininis liuearibus, radice tuberosa, nuculariim stylo rectiusculo. Engl. b. 652. Stuüm. 46. R- Steveni Bess. Scharfer'rR. 2^.. 5 — 7. Die knollige Y/urzel hat lange, einfache Fasern. Der aufrechte Stengel ist rund , nach unten, wie der folgende Rauiinculus. ORDO VI. 993 mit angedfückten, steifen Haaren bedeckt, nach oben fast kahl, ästig und wird 2 Fuss hoch und höher. Die auf beiden Flächen etwas zot- tigen Blätter sind meist in der Mitte dunkel gefleckt ; die an der Wur- zel sind etwas langgestielt, und ihr Umkreis ist fast rund ; die obersten sind ungestielt. Die behaarten Stiele haben an der Basis häutige Schei- den. Die feinbehaarten, aufrechten Blüthenstiele an der Spitze tragen glänzend gelbe Blüthen, deren Blätter stumpf und verkehrt-herzförmig sind. Die gelblichen Kelche sind behaart. Die Honigschuppe ist ganz leicht ausgerandet. Er variirt mit weissbunten und gefüllten Blüthen, Durch den runden Blüthenstiel unterscheidet er sich von dem knolligen, kriechenden und vielblülhigen R. Die Form R. Hornschuchü steht gleichsam in der Mitte zwischen iZ, acn's und R. montanus. Auf Wie- sen , Triften , in Baunigärten. 2481. R. polyanthemos L. calyclbus patulis hir-^ sutis, pedunculis sulcatis, ioliis septemlobis: laciniis lineari, Irifidis, nucularimi sMo uncinato, radice fibrosa. R. syl- vestris T-ABERjf. ic. R. napellifolius. Crantz St. austr. Fase. II. t. IV. f. 1. R. delphinifolius Fries non K. H. B. Yielblüthiger R. Z|. 5 — 7. Der aufrechte, gefurchte Stengel ist mit festanliegenden Haaren bedeckt, an der Basis nieist gekrümmt, fuss- hoch und höher. Die zottigen Wurzelblätter sind gestielt, weisslich ge- fleckt und haben eingeschnitten- gezähnte Blüthen: die obersten sind un- gcstielt, tief 3-lappig oder einfach; ihre Lappen sind linienförmig und zugespitzt. Die aufrechten Stiele an der Spitze sind einblüthig und lang. Der Kelch ist grüngelblich. Die glänzend gelben Kronblätter sind fast rund und stumpf. Auf bewachsenen Plätzen. 2482. R. Breyninus Crantz, foliis tri-qulnque- parllto -Irifidis crenato-serratis, caule paucifloro, peduuculis sulcatis, receptaculo piloso, stylo demum uncinato. Crantz. St. austr. fasc. IL t. 4. f. 2. Rchb. pl. crit. II. 252. R. aureus Schleicher. R. nemorosus DeC. R. polyanthe- mos HoRN. Fl. dan 1700. Wahlenb. Brey ninisch er R. 1{. Es findet sich von dieser Art eine kleinere Form, mit kleinern, sattgelben Blüthen ; und eine in allen Theilen stär- kere Abänderung mit grossen, fast safTrangelben Blüthen ; beide wach- sen in bergigen und niederen Waldungen. Die grossblüthige Form fand auch Herr Dr. Hoffmann bei Suhl im thüringer Walde. Der Stengel ist aufsteigend, die Blätter dunkelgrün, zuweilen weissgefleckt , und die Müsslcr's Hdb. d. Gewächsk. ZteAuß. H. 1. 63 994 CLASSIS , XIII. Ranunculus. ganze Pflanze mehr oder weniger rauchhaarig. In allen Alpen \md Waldgebirgen Deutschlands. 2483. R. lauugino S119 L, calyclbus patulis, pe- dunculis teretibus, caule petiolisfjue hirsutls, foliis trifi- dis lobatis creuatis holosericeis. Fl. D. 397. Stükm Fl. 46. Wolliger R. 2|. 6 — 8. Er unterscheidet sich von R. acris durch seinen grössern, sehr steifhaarigen Stengel ; durch tiefer eingeschnittene Blätter, die mehr gezähnt, steifhaariger und seidenartig sind; durch einen hellern Fleck an den Buchten der Blätter, der fühlbar ist ; durch röhrige, zerstreute Blüthenstiele , die keine Schirmtrauben bilden. In Laub- und G ebirgswäldern. 2484. R. repens L. calyclbus patulis hirsulis, pe- dunculis -sulcalis, sanneuLis repenlibus. Engl. b. 516. Fl. D. 795. Stuhm. 46. Kriech end er R. 2^. 5 — 8. Er ist ganz ohne Schärfe und unter- scheidet sich dadurch leicht von den übrigen. Aus der faserigen Wurzel entwickeln sich mehrere, beblätterte, wurzelnde Ranken. Uebrigens un- terscheidet er sich auch noch von dem knolligen Jl. : durch den liegen- den Stengel; durch grössere, mehr zusammengesetzte Blätter, deren Blättchen tiefer gethellt sind ; durch die aufrecht abstehenden Kelch- blättchen, welche zottig, grün und am Rande gelb sind ; und durch eine schmalere, gewölbte, verkehrt-herzförmige Honigschuppe. Er findet sich mit einem hohen , aufrechten Stengel ; und mit gefüllter Blüthe. Auf schattigen, feuchten Stellen. 2485. R. bulbosus L. foliis ternaüs trifidis , caule ereclo luultifloro, pedunculls sulcatis, calyce relroflexo, radice bulbosa. Eugl. b. 515. Fl. D. 551. Stukm. Fl. 46. Knolliger R. 2J. 5 — 7. Die fast runde Wurzel ist an der Basis faserig. Die aufrechten, zuweilen auch liegenden Stengel werden halb- fusshoch und höher; sie sind kantig, zottig, gabelästig und röhrig. Die langgestielten Blätter an der Wurzel stehen zwiebelartig beisammen, sie haben eingeschnitten-gezähnte , auf beiden Flächen zottige Blättchen; die abwechselnden Stengelblätter sind kurzgestielt, die obersten unge- stielt und gefingert, mit einfachen oder 2-, 3-spaltigen Blättclien. Die zottigen, aufrechten Stiele an der Spitze sind einblüthig; die äusser- Uch zottigen Kelchblätter inwendig gelb. Die ziemlich grossen Krön- Raniihtulus. ORDO VI. 995 blätter sind ganz und glänzend gelb. Das Nectarium ist niit einer aus- gerandeten Schuppe bedeckt Er variirt mit gefüllten Biüthem Auf Wiesen, Triften. d. PhilOnötis: nucuta^ granulatae vel muricatae, a. fol. ind'wisis. 2486. R. ophioglossifollus Vill. annuus, fo-» iiis iuferioribus petlolalis cordalis obtusis, superioribus ob- longis sessllibus, caule erecto flstuloso, pedimculis oppo-» sitil'üliis, nuculis granulato - tuberculosis. Vill. delph. t, 49. R. ophioglossoides Willd. Natterzungblätteriger R. ©. 5. 6. Vom Ansehen eines klei- nen , breitblätterigen R. flammula , von dem er indessen durch die ein- jährige Wurzel und körnighöckerigen Nüsschen zu unterscheiden ist An Gräben im südlichen Europa, auch am Litorale. b. foläa dlssectis. 2487. R. hirsiitus AiT. foliis ternatis , foUolis Irlfidis incisis, superioribus - liueari - trlüdis, caule ereclo mullifloro Lirsüto , calycibus acutninatis demum reflexis, radice librosa, nucvilis ad marginem serialim muiicatis. CuRT. Lüiid. 2. t. 40. Ri Pliilonotis Ehhh; R, Sar- dous GfiTZ. Rauchhaariger R. G- $> 5 — 7. Der ästige Stengel wird 1^ Fuss hoch, er hat ganz abstehende Haare. Die Wurzelblätter sind ge- stielt, die obersten des Stengels ganz kurz gestielt, mit einer häutigen Scheide und bewimpert. Die aufrechten, eiiiblüthigen Stiele stehen ein- zeln an der Spitze, sind gefurcht und behaart. Der Kelch ist warzig- behaart. Die glänzend gelben Kronblätter sind nach der Basis hin blas- ser. Das Nectarium ist mit einer Schuppe bedeckt. Der kugelrunde Fruchtbodeh trägt zusammengedrückte j zugespitzte Säumen, Auf nas- sen Wiesen. 2488. R. parviflorusL, semiuibus acüleatis: acu- leis aduucis , foliis simpb"cil)us laciuialis aculis hirsutis, caule diiruso. Engl. b. 120. Kleinblüthiger R. ©. 5. 6. Der gestreckte Steiigel ist rund, röhrig, gestreift mit ausgebreiteten, abwechselnden Aesten. Die abwech- 63* 996 CLASSIS XIII. Ranunculus, selnden ßlätter sind alle langgestielt, behaart, herzförmig und einge- scbnif teil gekerbt ; die obeni sind 3-lappig ; die obersten lanzettfönuig und ganzrandig. Ihre halbrunden, behaarten Stiele haben an der Basis häutige Scheiden. Die kleinen , gelben, gestielten ßlüthen stehen den Blättern gegenüber; sie haben aufrechte, einzeln stehende, einblüthige, behaarte Stiele, zurückgebogene, behaarte, fast runde Kelchblätter, und eirunde, abstehende, hinfällige Kronblätter, die oft unvollkommen sind- Es finden sich wenige Staubfäden. Die zusammengedrückten Saamen sind an den Seiten dicht mit Stacheln besetzt. Bei Carlsruhe einhei- misch geworden und stammt aus dem Süden Europa's. 2489. R. muricatiis L. seminibus aciileatis, follis simplicib'js lobalis obtusis glabris, caule difiuso. Lam. ill. 498. ScHK. t. 152. i'ruct. R, cretlcus Alp. exot, t. 262. Gaertv. 1. t. 74. f. 4. Stachelsaamiger R. O- 6 — 8. Der Stengel wird ungefähr fuss- hoch und trägt kleine gelbe Blüthen. Die flachgedrückten Saamen sind fast eirund, auf beiden Flächen bestachelt und endigen sich , wie die vorigen , in einen , aber weniger gekrümmten Stachel. In nassen Grä- ben ; Litorale. 2490. R. arveusis L. foliis trlüdo - decomposllis : laciniis liuearibiis, seminibus aculeatis. Engl. b. 135. Ft. D. 219. ScHK. t. 152. R. echinatus Crantz, non Vent. Yar. carpidiis luberculosis : R. segetalis Kit. Acker- R. Q. 5 — 7. Der aufrechte, runde Stengel ist nur nach oben weichbehaart, 1 Fuss hoch und höher, dabei gabelästig. Die Wur- zelblätter bilden einen Kreis; die des Stengels wechseln ab; sie sind alle gestielt, umfassend und behaart; nur die obern Abschnitte sind li- nienförmig, ganzrandig und stärker behaart, weiter hinab sind sie lan- zettförmig und stumpf. Die einzelnen Stiele an der Seite und Spitze sind einblüthig und scharf; sie tragen citrongelbe Blüthen. Der zottige, abstehende Kelch ist gelblich. Die grossen , zusammengedrückten Saa- men sind an beiden Seiten bestachelt und endigen sich in einen ge- krümmten Stachel. Durch diese Stacheln unterscheidet sich dieser und die beiden vorhergehenden von allen übrigen angeführten Gattuiigsver- vvandten. Auf Aeckern. Die Ranunkeln sind alle mehr oder weniger scharf und viele giftig; sie ziehen Blasen, treiben alle Theile auf, erregen innerlich Entzün- dung und sehr üble Zufälle. Daliin gehören vorzüglich der kleine und grosse R., der giftige, sdlerieblätterige , knollige, rauchhaarige, viel- Ranunciilus. ORDO VI. 997 hlüihlgc, scharfe, .hker- und stachelsaamigc R. Gegenmittel bei Ver- giftungen sind Ocl und warmes Wasser. Dagegen wird Ficuria als Gemüse genossen ; doch ist der Genuss , wegen leichter Verwech- selung nicht anziuathen. Durch Kochen und Trocknen verschwindet bei allen die Schärfe und sie werden als Heu von den Thieren gefres- sen, dahin gehören die 3 erste» Arten, die aus dem Wasser gezogen und getrocknet ein gutes Futter geben. Viele sind als Gartenzierden bekannt, wie No. 2465, 2466, 2469 und 2480. Sie müssen immer auf feuchten Plätzen stehen , bedürfen aber wenig Wartung und lassen sich leicht durch die Wurzeln vermehren. Den Garten- R. behandelt man wie die Anemonen. Er wird bald nach der Saamenreife in gute und luilde Erde gesäet, aber wenig bedeckt. Die jungen Pflänzchen hält man feucht und bedeckt sie im Winter. Wenn ihre Blätter verwelkt sind, nachdem sie das erstemal gebiühet haben, hebt man die besten aus, und legt sie dann mit den Anemonen wieder. Mao wählt den Saa- men der halbvollen und dunkeln Ranunkeln. Im Winter bedeckt man sie einen Zoll hoch mit alter Lohe. — In den Apotheken gebrauchte man ehedem von dem kleinen R. : Flammulae herba; von dem grossen R. : Ranunculi flammei major is radix, herba; von Aem sellerieblätterigen R.: RanuncuU palustris folia; von dem knolligen R.: Ranunculi bulbosi bulbus ; von dem scharfen R. : Ranunculi pratensis , seu acris folia. Ficaria, ^harhockshraut . 2491. F. ranunculioicles Mnch. follis cordatis an-» gulalis petiolatis caule decumbente, ladice tuberibus fasci- ciilata. F. verna Pers. Ranunculus Ficaria Linn". Eugl. b. 584. Fl. D. 499. Sturm 1. 11. Frühlings - Seh. 2^.3 — 5. Der gewöhnlich einfache Stengel ist kahl und wird handhoch. Die langgestielten Blätter sind kahl, glän- zend und sehr oft mit einem dunkleren Fleck bezeichnet : die an der Wurzel bilden einen Kreis, die des Stengels wechseln ab. Gewöhnlich steht eine einzelne gelbe Blüthe an der Spitze ; ihre Kelchblättchen sind eirund, hohl und gelblich ; der Kronblätter sind gewöhnlich 8, aber auch 10 und 1 1 ; sie sind elliptisch-lanzettförmig, ausgebreitet und glänzend ; um 9 Uhr früh öffnen sie sich und schiiesgen sich Nachmittags 5 Uhr. In Baumgärten, an schattigen Plätzen. Die jungen Blätter werden als Salat und Gemüse genossen; sie werden auch mit Wein, Zucker und Essig eingemacht. Die mit Essig und Gewürz gekochten und eingemachten Blüthenknospen kommen den Kappern gleich. Die Wurzel ist scharf und erregt Blasen, vorzüglich vor der Blütheuzeit. Nach dem Verblühen geben die Knollen eine wohl- 998 CLASSIS XUI. Ficaria. schmeckende, nahrhafte Speise. In den Blattwinkeln erzeugen sich nach der Saamenreife auch kleine Knollen, wie Waizenkörner: nach einem Regen finden sie sich wohl häufig auf der Erde: Waizenregen. In den Apotheken hatte man phedem: Chclidqnii minoris radix, herba. Trollius, T^rollhlume , Kugelranunkel. 2492. Tr. europaeus L. foliis 5-partitis, corollis conniventibus 14 — 15 petalis, neclarlls longitucllue sta- minum, Tr. europaeus Willd. Engl. b. 28. Fl. D. 133. ScHK. t. 153. Stukm. 1, 5. Hatne Arzngw. 1. 12. GAERTjf, 2. t 118. f. 5. Sveusk. Bot. 383. «. T. humills Crantz: flore subsessili involucrato, ex vi- ridi pallescente minus clauso; fnl. 5 parlitis, partilionlbus ti-ifidis inciso - dentatis , slaminibug nectarla superanlibus. BuxB. Cent, I. t. 22. In surtimis montls Schneeberg in ^ustria. — |3. T. altlssimus, Ghantz: flore peduuculato clauso globoso; fol. 5 parlitis, parlit. cuneato - rhombeis inciso - Serratia , staminibua nectaria (fere) superantibus. T. europ. L. et Flor, plur, Huc supra citatae icoues. Europäische T. T\. 5 — 7. Die faserige Wurzel zeigt im Quer- schnitt einen 3-, 5-strahligen Stern. Der aufrechte, kahle Stengel ist selten ästig, er wird fusshoch und höher. Die Wurzelblätter sind lang- gestielt, handförmig-5-theilig, dabei eingeschnitten , gezähnt , ganz kahl und glänzend. (Crantz sagt ausdrücklich, dass sich sein Troll, humilis durch stärker glänzende Blätter vom T. altissimus unterscheidet , v. RoEPER macht ihn aber zu seiner var. opaca) , die des Stengels unge- stielt. Die grosse , schöne Blüthe steht aufrecht, einzeln an der Spitze und ist nackt; ihre gelbglänzenden, verkehrt -eirunden Blätter bilden eine gedrückte Kugel. Die gestielten, gelbglänzenden Nektarien sind an der Spitze breiter und länger als die Fruchtknoten mit ihren kur- zen Griffeln. Die 3-kantigen Saamen glänzen. — Wir möchten hier wenigstens darauf aufmerksam machen, dass eine Wegwerfung jener drei Formen, T. humilis, altiss. und napellifolius , viel- leicht gerade, wie diess gewöhnlich geht, von Schriftstellern, welche sie nicht einmal kennen, die Wahrheit nicht fördert. Die von Herrn Prof. Wenderoth mitgetheilten Pflanzen sind und bleiben verschieden, und es bedarf nur der Auffindung ihrer wilden Vorbilder. Die nordi- schen Exemplare scheinen alle zum T. altissimus zu gehören, die süd- lichen, italienischen weichen bedeutend ab. Man sammle also im Sü- Trollius. ORDO VI. 999 Jen und Osten vorkommende Trolliusarten aorgfältig, und nicht bloss blühend, sondern mit reifen Frachtköpfen. — Auf Bergwiesen, Vor- alpen, hier und da in der Ebene. ^ 2493. Tr. asiaticus L. corolla patula, neclarils ^ 2494. T. napellifollus Roep. follis radicalibiis 7-parlilis, partitionibus lineari - dilatalis lacinialisque , cor. 12-pelalis , stamiuiljus uectaria aequantibus. 2'r. medius Wende«.. Napellblätterige T. 1\. 5. 6. Vom Wuchs des T. europaeus, durch die Blätter, die 12 Blüthenblätter und 12 Nectarien deutlich ab- VFeichend. Wer die Pflanze einmal gesehen hat , wird sie nicht mit je- ner verwechseln. Ein einziges sehr ähnliches, aber nicht gleiches, un- vollständiges Exemplar ans Salzb. Die Wurzel des erstem wird oft statt der Niesswurz verkauft ; ein Dekokt der Pflanze ist gegen den Skorbut mit Erfolg benutzt worden. In den Apotheken führt man: Trollii flores. Er verdient vor vielen als Zierpflanze eine Stelle in den Gärten, wo man bereits den zweiten fin- det. Sie sind beide sehr dauerhaft ; stehen gern feucht und im Schat- ten und werdca im Herbst doich Wurzeltheilung vermehrt. Leptopyrum, DoMoche. >y^ 2495. L. fumarioides, Slipulis subulalis , pe- talls obtusis. Schk. L 153. Erdrauch artiges L. ©. 6 — 8. Die Stengel vserden 6 — 8 Zoll hoch und sind nur an der Spitze ästig. Die Wnrzelblätter sind lang- gestielt, und aus kleinen, oval-keilförmigen Blättchen zusammengesetzt, die ganz, eingeschnitten und graugrün sind. Die gelben, sehr kleinen Blüthey stehen auf haarförmigen Stielen. Es finden sich 10 — 15 Frucht- knoten. Die Abschnitte der Nektarien sind sehr ungleich. Die Saamen- kapseln sind hülsenartig. In Sibirien. I S o p y r u m , Muschelblümchen . ^ 2496. I. aquilegioides L. slipulls obsolelis, 1000 CLASSIS XIII, Isopyriim. petalis acutis. Mentzei., pug. t. 8. Moris. bist. III, sect. 12. t. 1. f. 12. excl. uoiu. Akeleiartiges I. T^. 4. Eine seltene, der folgenden wohl ähnliche, aber doch von ihr bestimmt verschiedene Pflanze (vergi. Fl. bot. Zeit. 1820. pag. 129). Auf den Apenninen und Tridentlnischen Alpen. 2497. I. thalictroldes L<. sfipulls ovatjs, pelalis obtusis. /t tliallctroides Jacq. a. t. 105, W iesenrauten artig es I. 11.. 3. Die Wurzel besteht aus einem Faserbündel, welches andere wagerechte Wurzeln treibt mit ähnlichen Bündeln, aus denen die 6 — 8 Zoll hohen Stengel sich entwlckehi. Das gestielte Wurzelblatt ist einfach oder doppelt dreizählig, mit oval-keil- förmigen, 2 — 3-mal zerschnittenen, graugrünen Blättchen; ihm sind die Stengelblätter ähnlich: die obersten sind 3-zählig oder gelappt. Die einzelne, weisse Blüthe steht an der Spitze. Es finden sich 1 — 3 Fruchtknoten, ni^ mejir. Auf §chattig§n Plätzen; Oestreich, Kürnthen, Krain, Helleborus, Niesswurz , a, Eranthis Salisb. ßore solltario involuci-dto. 2498. H. hieinalis L. üore folio insidente, folüs radicalibus peltatis multificHs; laciniis integerrimis. Jacq, a. t. 202. CüÄT. Bot. Mag. 3. Winter-N. 2^. 2. 3. Der ganz einfache Schaft wird kaum 3 Zoll hoch und trägt an seiner Spitze ein rundes, in schmale, einfache, 2- oder 3-spaltige Lappen zerschnittenes Blatt, Dieses dient der Blüthe zur Hülle, welche aus dessen Mitte kommt, ungestielt und gelb ist. Es zeigt sich noch ein zweites Blatt aus der Wurzel, welches aber keine Blüthe trägt. Der gelben Kronblätter sind 6. Die vielen Nectarien sind kappenförmig ; die Saamenbehältnisse gestielt. In Italien, Frankr. Oestr. um Wien, Krain, Litorale, Schwab. Frank. Oberlaus. Schles. Thüringen. b. Helleborus: caule plurißoro hracteato . 2499. H. niger L, scapo subbifloro, subnudo, fo- lüs pedatis: foliolis cuiieato - oblougls. Jacq. a. t. 201. Hell, niger hunülifolius , scapo Ibliis longiore ; et. H. niger altifolius j scapo foliis breviore, Hayne Arzngw. t. 7. 8. Helleborus, ORDO VI. 1001 Schwarze N. 2{. 12 — 4. Die vielköpfige Wurzel treibt langge- stielte, gewöhnlich 7 — 9-zählige Blätter: die lederartigen Biättchen sind länglich , verdünnen sich gegen die Basis , nach der Spitze hin sind sie sägezähnig-eingeschnitten ; auf der dunkelgrünen Oberfläche etwas glän- zend, auf der untern blassgrün. Der aufrechte Schaft findet sich län- ger und kürzer als die Blätter: an der Theilung desselben ist eine blatt- artige Schuppe. Die überhängenden Blüthen sind weiss und roth über- laufen ; ihre 5 Blätter rundlich stumpf und vertieft. Die 2 länglichen Deckblätter wechseln ab. Es finden sich 8—10 gelbgrünliche Necta- rien , deren Oberlippe ausgerandet und die Il^ntcrlippe gekerbt ist ; 3, 4, 8 und 9 Fruchtknoten. Der Querschnitt der Wurzelfasern zeigt eine 4-, 5-, 6-kantige Figur. In Waldgebirgen; Oestreich, Salzb. Baiern, Schlesien. 2500. H. viridis L. caule bifido, ramis foliosis bifloris, foliis digitalis. Jacq. a. t. 106. Engl. b. 200. ScHK. t. 154. Gaertn. 1. t. 65. f. 2. Hayne Arzngw. I. 9. G r u n e N. H.3—6. Die Wurzel besteht aus vielen , langen Fa- sern und treibt einen aufrechten, 1 bis li Fuss hohen und höhern Sten- gel, der nach unten nackt und über der Thellung mit Blättern beklei- det ist; gewöhnlich ist jeder Ast wieder getheilt. Die Wurzelblätter sind langgestielt, die des Stengels ungestielt; die erstem bestehen aus 9 __ 10 lanzettförmigen, ungleich sägezähnigen Blättchen, wovon die äussern wieder 3 — 4-mal gespalten sind ; die erstem enthalten 3-, 4-, 5-theilige, an der Basis scheidenartige Blätter. Die einzelnen Blüthen stehen an der Seite und Spitze; sie sind überhängend und grün; ihre 5 rundlichen, vertieften Blätter sind bleibend. Mehrere gestielte Ho- niggefässe sind trichterförmig und undeutlich 2-lippig. Drei bis fünf Kapseln sind an der Basis verwachsen, öffnen sich an der Innern Naht und enthalten an dieser in 2 Reihen einförmige Saamen mit einer Na- delwulst. Der Querschnitt der Wurzelfasern zeigt eine 3-, 4- oder 5-kantige, sternförmige Figur. Auf schattigen Bergen; Oestr. Kraln, Tyrol, Frlaul, Litorale, Baiern, Nassau, Eisenach, Hildesheim, Grubenh. Jena, Dresden. 2501. H. foetidus L. caule multifloro folioso, ib- llls caulinis pedatis, pelalis coimiveulibus. Eugl. b. 613. Hayne Arzngw. I. 10. Stinkende N. ZJ. 4. 5. Der aufrechte, nach oben gabelästige Sten- gel wird 2 — 3 Fuss hoch; seine Baüis ist narbicht und nach unten ver- 1002 CLASSIS XUI. Helleborus. dünnt. Gewöhnlich fehlen die Wurzelblätter ; die des Stengels sind gestielt ; die 9 — 12 Blättchen eines jeden sind an beiden Enden ver- dünnt, kahl und sägezähnig; die in der Nähe der Blüthen sind eirund- lanzettförmig, ungestielt, umfassend, gefärbt und ganzrandig. Die ein- zelnen, einblüthigen Stiele stehen an der Seite und an der Spitze; sie tragen überhängende, gelbgrüne Blüthen, deren Blätter an der Spitze in Roth übergehen. Die kurzgestielten Honlggefässe sind unvollkommen 2-lippig. Es finden sich 2 — 3 Griffel, Der Querschnitt des holzigen Kernstücks der Wurzelfasern zeigt eine gestrahlte, radförmige Figur. In Wäldern, auf Bergen und Hügeln; Schwaben, Pfalz, Fraidcen, Fulda, Wetterau , Nassau , Neuwied , Frankfurt a. d. O. Die angeführten Arten der JSiesswurz geben nicht die Nicsswurs der Alten , diese kommt von dem Helleborus orientalis. Die JFinter-N. stimmt in ihren Wirkungen mit der grünen N. überein. Diese wird mit der schwarzen N, in Rücksicht der Wurzel oft verwechselt, welche we- der Bitterkeit noch Schärfe zeigt; wogegen die Wurzel der grünen N. im frischen Zustande einen widrigen, bittern und scharfen Geschmack hat. Von der schwarzen N. ist gebräuchlich: Ilellcbori nigri radix ; von der grünen N. IleUebori viridis radix. Die stinkende iV. gehört zu den scharfen und betäubende« Pflaozeugiften. Man führt: Uclle- bori foctidi herba. C a 1 1 h a , Dotterblume . 2502. C. palustris L. foliis lojige petlolatis sub- orbiculatis glabris. Eugl. b. 506- ^i- D. 668. Schk. t. 154. Stukm 1. 8. Gaejitn. 2. t. 118, f. 4. Sumpf- D. H. 5. 6. Die fusshohen Stengel liegen nur mit der Ba- sis; sie sind kahl und gabelästig. Die gekerbten, glänzenden Blätter sind auf der Unterfläche blasser und geädert, die Wurzelblätter sind ang-, die des Stengels kürzer gestielt und die obersten nngestielt. D grossen , schönen Blüthen stehen einzeln an der Spitze ; ihre gefurchten Stiele sind einblüthig; die goldgelben Kronblätter sind auf der Rück- fiäche etwas grün. Sie variirt mit kleinern und gefüllten Blüthen. Auf nassen, sumpfigen Plätzen. Dieses Gewächs enthält etwas Bitterkeit und Schärfe ; es ist aber den Thieren unschädlich. Man weicht die Blüthenknospen in Salzwas- ser und legt sie in Essig, um sie statt der Kappern zu geiiiesscn. Die Blüthen mit Alaun abgekocht geben eine gelbe Farbe und eine derglei- chen Tinte. CLASSIS XIV. GENERA. DIDYNAMIA, stamina 4, quorum 2 longiora. QYMNOSPERMIA, gemiDa nuda (nuculae 4.)- ©, Caljces suhquinquefidl. 532. Ajuga L. Cal. 5-llcl«s. Corollae labimn su- perlus minimum, emarginatum. Slamina exserta, antherae iiniloculares. Nuculae reticulatae. — Farn. Labiatae. 533. Teucrium L. CaL 5-fitlus, basi gibbus. Cor. labium superius uullum, ejus loco fissura stamiua reclplens; inferlus elongalum. Slam, exserla, adsceiidentia. — Farn. Labiatae. 534. Satureja L. Cal. 5-dentatus. Cor. laciniae siibaeqiiales : suprema emargiiiata. Slam, distaütia ßub labio fiuperiore. — Farn. Labiatae. ^ 535. Elsholtzia W. Cal. 5-dentatus bracleat. Cor. ciliatae, lab. integrum, galea 4-fida. Slamina dislantia. 536. Hyssopus L, Cal. 5-deutatus. Cor. labium inferius tripartitum ; lobo inedio emarglnato. Slam, recta, distaulia. Stylus fui'catus. — Farn. Labiatae. 537. Nepeta L. Ca/, deutes 5-aequaIes. Cor. labium superius planiusculum, rectum, emarginatum: inferius laci- niis lateraübus reflexis, media concava crenala. Slam, ap- proximata. — Fam. Labiatae. 538. Lavandula L. Cal. ovatus, sub 5-deutalus, 1004 CLÄSSIS XIV. GENERA. bractea suffullus. Cor. resuplnaln. Slam. Inclusa. Farn. Labiatae. 539. Slderitis L. Cal. S-fidus. Cor. labliim su- perius bifiduin, inferius tripartitum. Stam. brevissiraa, in- clusa. Stigma breyius vaginans alterum. — Fam. Labiatae. 540. Mentha L. Cal. sub(|iiinc|uefiJus. Cor. snbae- qualls , qnadrifida : lacinia laliore einargiuata, Stam. erecfa, distanlia. — Fam, Labialae. 541. Glechoma L. Cal. subaerjualls , 5-denlatus. Cor. bilabiata : labio superiore longiore , inferiore 3-lobo medio emarginato. Antlierae pei' paria in crucein couniven- tia. — Fam. Labiatae. 542. Lamium L. Cal. 5-denlatus: denllbus setaceis palenlibus. Cor. labium supeiius integrum, foruicaluüi': inferius trilobum: faux inflata ulrinque dente selaceo. — Fam. Labiatae. 543. Galeopsis L. Cal. dentibus arlstatls. Cor. la- bium superius subcrenatum , foruicatum; inferius 3-lobum, supra tuberculis biiiis impressis. — Fam. Labiatae. 544. Galeobdolon Sm. Cal. 5-fidus, inaequalis, arlstatus. Cor. lal)iuui superius fornicatuni, integerrimuni : inferius trifidum; laciuiis acutis. Antherae glabrae, — Fam. Labiatae. 545. Betonica L. Cal. 5-dentatus. Co7\ tubus cy- llndricus : labium, superius adcendens, planlusculum, inferius trifidum. — Fam. Labiatae, 546. Stachys L. Cal. subaequaKs, 5-fidus. Cor. la- bium superius fornicatvmi: inferius lateribus reflexum ; lacinia intermedia majore emarginata. Stam. breviora lateraliler de- inum reflexa. — Fam. Labiatae. 547. Ballota L. Cal. hypocraleriformis. 5-denlatus, 10-slrialus. Cor. labium superius crenatum, concavum: in- j'erlus 3-lobum; lobo medio pioductiori emarginato. Setn. ovata, Iriquelra. — Fam. Labiatae. CLASSIS XIV. GENERA. 1005 548. Marrublüm. L. Cal. hypocraterifürmls , rigi- (lus, 5 — lOJentalus, 10-nervius. Cor. labium superliis bifidum b'ueare, reclinn : iuferius 3-lobum ; lobo medio emarginalo. — Farn. Labialae. 549. Leomiius L. Cal. dentibus 5-aristaüs, penfa- gonus. Cor, labium superlus iDtegrum , villosum : inierius 3-parlitiiin ; laciniis lanceolalis, integiis ; media majori. An- iherarum loculi paralleli. — Fam. Labialae. 550. Chaiturus EiJRH. Cal. denticuli subulati ereclo- patuli: Cor. vix exserla, lab. sup. integrum, fornicalum, inf. patens trilobum. Slam, glabra, tubuin secjuentia. — i^a^i. ead. 551. PhlomisL. Cal. 5-dentatus, 5-augiilatus. Cor. lal)ium superius incumbeus, compressum, villosum: inferius latum, integrum. — Fam. Labiatae. % 552. Leonolis R. B«. Cal. sub 10-deiitatus, 10- iiervius. Cor. labium, superius fornicatum, elougatum, in- ferius abbreviatum, 3-fidum. Anih. lobis divaricatis. — Fam. Labiatae. b. Calyces hilahiati. 553. Clinopodium L. VerticilU setaceo - involu- crati. Cal. bilabiatus : | ore nudus. Cor. labium supe- rius obcordalum, planum, rectum: inferius trilobum; lobo medio majore emarginato. — Fam. Labiatae. 554. Origauum L. Spicae bracteatae. Cal. paryus, subaecjualis, 5-deutalus. Cor. labium superius planum, ere- clum : interius 3-partitum ; laciniis aecjualibus. Slam, in- clusa. — Fam. Labiatae. 555. Thymus L. Cal. bilabiatus: | fauce villis clausa. Cor. labium superius planum, emarginatum: inferius trilobum. — Fam. Labiatae. 556. Acinos Mnch. Cal. infra basi glbbns fibulosus Lnblo sup. sinuato-tridentato, inf. biüdo, fauce pilis stipata. Cor. lubo subinflato, galea planiuscula. — Fam. ead. 1006 CLASSIS XIV. GENERA. * 557. CalaminthaT. Cal. tubulosus 13-nervins, lab. snp. tiüfido, iiif. bifido, fauce baibata. Cor, fauce subiuflata galea planiuscula emarg. — Farn, ead. 558. Melissa L. Cal. bllabiatus, ^- angulatus, supfa' plauiusculus : labio superiore adscendente, fauce nuda. Cor. labium superlus fornicatum, emarginatuin : inferius 3-lo- bum, lobo medio obcordato, Starw. adcendenlia. — Farn. Labiatae. 559. Horminum L. Vol. IS-neryius quinquangiilo- campaiiulalus profunde bilabiatus, lab. sup. tricariuato iuciso- Irifido acuminalo, iuf. bipartito, fauce nuda. Cor. lubo exserto fauce inflata, galea abbreviata emarginala, labio üilobo : lobo inedio obcordato reflexo. — Farn. ead. 560. DracocephalumL. Ca/, bilabiatus : ^ labio superiore adscendente. Cor. faux inilata. — Farn. Labiatae, % 561. Westringia Sm. Cal. campanulalus, 5-den- tatus. Cor. subrotacea: lacinia superiore bifida. Aiitheroja binae steriles. — Farn. Labiatae« " 562. Melittis L. Cal. bilabiatus, \ tubo corollae amplior. Cor. labium superius planum , integrum : inferius 3-fidum, lobo raedio majore crenato. AiUlierae per paria ia crucem conniventes. — Farn. Labiatae. >>4 563. Ocymum L, Gx/. labio superiore orbiculato : inferiore quadrifido. Cor. resupinalae, alferum labium quadri- fidum, alterum indivisum. Filam. exteriora basi processum cmittentia. Faip,. Labiatae. 564. Scutellaria L. Cal. bilabiatus, integer: fruc- lifer clausus, operculatus. Cor. lal)ium superius 3-lobum, iii- flexum : inferius subintegrum, superne convexum. — Farn. Labiatae. 565. Prunella L. Cal. bilabiatus: | fructifer bians. Cor. labium superius indivisum : inferius 3-lobum, lobo me- CLASSIS XIV. GENERA. 1007 tllo rrcnalo, superne conravo. Fllamenta duo longiora, bl- iiirca, allero, apic^ aulherilero. — Farn. Labiatae, ANGIOSPERMIA, semlna pericarpio inclusa. a. Calyces eubhißdi. 566. Orobanche L. Cal. (4 — 5) bificlus: lablis bi- tri-deiitatis. Cor. caiiipauulato-ringens: limbo uudulato mar- cescens. Glandula sub basi geriiiinis. Antherae cohaerentes. Caps, unilocularis, bivalvis, polyspenna, semluibus ad marg. valvulaium. — Farn. Personatae - Orobaucbeae. 567. Acauthus L. Cal. inaequaliter 4-fidus, lacl- niis 2 exliinis longis labialus. Cor. tubo villis clauso: labio inferiore inaximo Irilobo. Antherae villosae. Stigma bifi- dum. Ca-ps. ovata; loculis 1-, 2-spermisi — Fam. Perso- natae - Acao Ibeae. b. Calyces ^-fidi. 568. Lathraea L. Cal. 4-fidus. Cor. bllablata, lab. sup. integro, inf. trideutato. Caps, luülocularis bivalvis. Antherae sagittatae pilosae. — Fam. Personatae - Oroban- cbeae . 569. Bartsia L. Cai. 4-lldo-4-lobatus, coloralus. Cor. calyce brevior: labio superiore lougiore. Caps, bilocu- laris, couipressa. Sem. angulata. — Fam. Personatae - rjiin- autheae. 570. Euphrasia L. Cal. 4-fidus, cylindricus. Cor. labium superius biüdiun, inargiue reflexinn: inferius trilo- binn: laciuiis bifidis. Aniherarum loculi inucronad. Semina sulcala. — Fam. Personatae -Pvbiiiantheae. 571. Alectorolophus Hall. Cal. 4-fidus, venüä- cosus , compressus, persislens. Cor. labium superius com- pressuni, emarginatum. Caps, biloculai'is, obtusa, compressa. — Fam. Personatae -Rliiuantbeae. 1008 CLASSIS XIV. GENERA. iiy^ 572. Pthinnn thus L. Cal. compressus, bllabiatus. Cor. lab. sup. tubulosum, appendiculalum. Caps, bilocul. compressa. — Farn. Persona^ae-Rhinantheae. 573- Melampyrum L. Cal, tubulosus , bilalwato- 4-fidiis. Cor. labium superius coinpressiim , inai-iiine repli- catuin. Caps, bilocuiaris, obliqua, binc dehisceus, compressa. Semina loculorum subsolllaria. — Farn. Persouatae-RhiD- antbeae. ^ 574. Laut an a L. Cal. obsolete 4-c!eutalns. Cor. limbus 4-ficlus, fauce pervla. Sligma uncinato-refractum. Drupae aggregatae, nuce biloculari laevi. iFlores capilali.) — Farn, Labiatae - Verbeneae, c. Calyces quinquefidL 575. Verbena L. Cal. 5-cleiitatus : unlco deute Iruncato. Cor, iufundibuliformis: limbo plauo regulari 5-fido, lubo incurvo, slamina iucludente. Utriculus 4-spermiis ca- ducus. — Farn. Labiatae. Verbeneae. 570. Tozzia L. Cal. 4 — 5-partItu9. Cor, rln- gens, tubulosa: liinbo subaequali, labio superiore bilobo, in- feriore triiobo. Antherae calcaratae. Caps, unilocularis , bi- valvis, globosa, mouosperma. Semen stropbiolalum. — Farn, Personatae - Pvbinantbeae. 577. Pedicularis L. Cal, subventricosus, 5-fidus. Cor. ringeijs: labio superiore compresso. Caps, bilocuiaris, roslrata, oblicpia. Fam. Persouatae-PJiinautheae. ^ 578. Cbelone L. Cal, 5-partilus. Cor. ringeus, ventricoso-bilabiala. Caps, bilocuiaris, dissepimento lateri- bus placentifero. — Fam. Personatae -Scropbulaiiuae. — % 579. Trevirania W. Cal. 5-sepalus. Cor. in- ' iundibuliformis : lixnbo plauo, 5-lobo, subaequali. Rudimen- tum filamenti quinti. Antherae counexae. Caps, semi-bi- locularis. — Fam. Personatae -Gesnereae. >j(^580. Gloxinia Hekit. Cal. seini - superus , 5- CLASSIS XIV. GENERA. 1009 partitus. Cor. campanulata, limho obllquo. Fllam. cum ru- dimeulo (juiiill receptaculo inserta. C^-tps. 2-valvis. Farn. Persona tae - Gesnereae. 581. Anllrrliinum L. Cal. 5-partilns. Cor. perso- nafa, bnsi glbl)a, palato bipartito. Caps, bilocularis, orata, basi gibba, apice foraininulis dehisceus. — Farn. Personatae- Scrophulariuae. 582. Lluarla L. Cal. 5-paitI{us. Cor. persoiiata, basi calcarala, palato biparlito. Caps, ovala, bilocularis, deu- tibus dehiscens. — Fam. Personatae - Scrophulanuae. 583. Scrofularia L. Cal. ö-fidus. Cor. suburceo- lato-büabiata, inaequaliter 5-loba : labii supeiioris lobulo appendiculalo interuo. Caps, bilocularis, polysperma, val- vulis dissepimentum efformantibus. — Fam. Personalae- Scrofularinae. * 584. CelsiaL. Cal. 5-paVliUis. Cor. rotata. Fllam, barbala. Caps, bilocularis, dissepinienlo placentari. — Fam, Personalae- Scrofularinae. % 585. Hemimeris L. Cal. 5-partitus, aequalis» Cor. rotala, resupinata : laciuia unica majore obcordata. Fos-' szf/a laciuiarmn uectariiera. Filani. glabra, decliuata. Caps. bilocularis: loculo allere gibbosiore, septo placenlifero. Sem. augulata. — Fam. Personatae- Scrofularinae. 586. Digitalis L. Cal. 5-pariitus. Cor. campanu- lata, ventricosa, obsolete 5-loba. Caps, ovata, bilocularis, Valvis dissepimentum efformantibus. — Fam. Personalae- Scrofularinae. % 587. Biguonia L. Cal. 5-lidus, cyatbiformis. Cor. fauce campanulata, subtus venti'icosa. Siliqua bilocula- ris. Sem. membranaceo-alata. — Fam. Personatae - Big- nonieäe. 588. Lindernia. Cal. 5-parlitus. Cor. ringens: labio superiore brevissimo; tubo veutricoso. Fllamentum Mössler'sHandb.d.Gewächsk. 3leAuß. II. 1. 64 1010 CLASSIS XIV. GENERA. smgulum antherls duabus instructura. Capsl siliquosa, bllo- cularis, dissepimeuto valvis parallelo. Recept. fusiforme. — Farn, PersoDntae- Scrofularinae, 559. ErinusL. Ca/. 5-par(itus. Cor, tubulosa, limbo 5-fido, aequali, lobis eraarginatis. Caps, bilocularis placenla centrali. Farn. PersoBatae -Capraviaceae. 590. Linnaea Gron. Cal. superus, 5-partilus, ger- men bibracteatum. Cor. campanulata, Caps. Irilocularis, non dehiscens: localis mouo-vel disperinis. — Fam. Caprifo- liaceae« 591. Limosella. Cal. 5-fiduS Cor. 5fida, aequa- lis. Stam. per paria approxiiuala. Caps, ovata, unilocula- ris, bivalvis, in placenla libera polysperma. — Fam. Perso- natae - Scrofularinae. ^ 592. Sesamum L. Cal. 5-partltus. Cor. campa- nulata, 5-fida: lobo inflmo majore. Rudiment, filameuti quinti. Stigma laüceolatum. Caps, bilocularis, valvularum margine introflexo loculos iufra bipartiente. — Fam. Perso- öalae-Sesameae. ^ 593. Mimulus L. Cal. prismaticus, 5-dentatus. Cor. ringens: labio superiore laleribus replicato. Stigma crassum. Caps, bilocularis, polysperma, — Fam^ Personatae- Scrofularinae. ^ 594. Rnellia L. Cal. 5-partitus, saepe bibractea- tuS. Cor. infundibuliformis, limbo subaequaliter quinquelobo. Stam. per paria conjugata. Caps, utrinque altenuatai denti- bus elaslice dehiscens. — Fam. Personatae-Acanthaceae. -)!<- 595. Volkameria P. Bk. Cal. 5-fidus. Por. tu- bulosa, laciniis subsecimdis. Stam. exserta , adscendentia. Drupa disperma. Nuces biloculares: loculis monospermis. — Fam. Labiatae-Verbeneae* 596. Vitex L. Cal. 5-dentatus. Cor. limbus bila- biato - 5 — 6-fidus. Stam. adscendentia. Drupa monosperma, nuce quadriloculari. — Fam. Labiatae-Verbeneae. CLASSIS XIV. SPECIES. DIDYNAMIA, stamina 4, quorum 2 longiora. GYMNOSPERMIA, nüculae 4. nudae* Ajuga, Öünset. 2503. A. Chamaepitys Schreb. caule diffuso, fo- liis trifidis liuearibus integerriinis , floribus axillaribus soli- tariis. Engl. b. 77. Teucrium hm. Fl. D. 733. Hayne Arzngw. VIII. 1. Bugulct Chamaepitys Scoi*. Acker-G. G- 5 — 7. Die ganze Pflanze ist behaart^ gewürzhaft und schmierig. Der liegende Stengel ist viereckig und röthlich. Die un- tersten Blätter sind gestielt, lanzettförmig, stumpf und ganz; die obern ungestielti Die gegenüberstehenden Blüthen sind fast ungestielt, klein, gelb und gewöhnlich roth punktirt; die Unterlippe ist 3-spaltig , ihr mittelster Lappen am grössten und verkehrt -herzförmig» Die Staub- fäden haben an der Basis einen Bart. In Weinbergen, auf Sand- und Kalkboden^ 25Ö4. A. reptans L^ glabra, ftoribus verdclllatls, Stolohibus reptantibusi EngL b. 489. Fl. D. 925. Haytte ArzngWi IX< 17. Bugula Scop. — Var. |3. A^ alplna Vill, eflagellisj '5^ Kriechender G. !(. 5 — 7. Der aufrechte, einfache Stengel Ist an entgegengesetzten Seiten abwechselnd behaart ; er treibt Ausläufer , die selten Blüthen tragen. Die verkehrt - eirunden Blätter sind stumpf und ausgeschweift gekerbt; sie verlaufen sich in breite Stiele und sind glänzend ; die in der Nähe der Blüthen sind oft gefärbt« Die vielblü- thigen Quirl stehen nach unten entfernter; sie sind wie die Kelche be- haart. Die hellblaue Krone hat einen weissen Schlund. Die Unterlippe 1012 CLÄSSIS XIV. Ajuga. ist 4-lappig. Er rarürt mit weisser und rosenrother Blütlie. Auf Waldv\iesen und Feldreiinen. 2505. A. montana (Bug.) Dit-r. vlllosa, folils ra- dicalibus breve-peliolalis obovatis crenatis, axillis triiim pa- rluin folioruni caulinoruiu midis, reliqiiis floriferis supremis foliis tridentatls florilnis brevioribus. A. genewensis Haynb Ai'zngw. IX. 18. A. pyramidalis Schk. Hanclb. t. 155. j4. foliosa TiiATT. forma luxurians autumnalis. — Bugula moiitana Riy. inonop. t. 140. f. 2. Dill. — Corolla coeru- lea, alba, rosea : A. genevensis L. Genfer G. 2J.. 5 — 7. Er unterscheidet sich von dem vorhergehen- den: durch eirund -längliche, gezähnt -eckige Blätter : die untersten des Stengels sind gewöhnlich schmäler und kleiner als die übrigen, die in der Nähe der Blüthe 3-lappig, deren Mittellappen weit länger ist; durch gewöhnlich 6 Blüthen in einem Quirl , die ganz zottig und röth- lich sind. Die Biüthen sind hellblau ; sie finden sich zuweilen violett, röthlich und weiss. Auf trockenen Wiesen, sandigen Aeckern und Hü- geln; wird oft für y^, pi/rnmj'dah's gehalten, wenn die Wurzelblätter auf fettem Boden üppiger geworden sind, was vorzüglich der Fall ist, wenn die Pflanze im Herbste wieder blühet. 2506. A. alpina L. caule simplici, foliis glabrius- culis inaeqüaliter denlalis subunifonnibus, verticillis remolius- cuUs inultifloris. Engl. b. 477. Praecedentis varietas ? Alpen- G. y. 7. Er treibt mehrere, einfache Stengel, die aufrecht, fast fusshoch und etwas steifhaarig sind. Die verkehrt- eirunden Blät- ter sind fast gleich und etwas behaart : die in der Nähe der Blüthe sind meist 3-Iappig eingeschnitten ; die obern ganz und gefärbt. Die Quirl sind vielblüthig; die Kelche dicht behaart; die hellblauen Biü- then haben dunklere Linien und eine 3-spaltige Unterlippe. Varilrt mit fleischfarbigen Biüthen. Auf Gebirgen und Alpen. 2507. A. pyramidalis L. tetragono - pyramidalis, villosa, foliis radicalibiis obovalis repaiulis, axillis foliorum caulinoriun subomuibns floriferis, bracteis superioribus inle- gerrimis. Engl. ]). 1270. El. D. 185. Hayne Arzngw. IX. 19. A. rupesiris ScHLticii. Pyramidenförmiger G. $,. 5 — 8, Die ganze Pflanze ist zottig. Die abgebissene Wurzel treibt einen einzelnen , aufrechten Stengel von Ajuga. ORDO I. 1013 6 — 8 ZoIL Seine stumpfen Blätter werden nach der Btisis hin brei- ter ; die untersten shid etwas gestielt und ausgeschweift ; weiter hin- auf,werden sie kleiner, eirund und ganzrandig. Die ungestielten Blü- then bilden genäherte Quirl. Die zottigen Deckblätter sind purpur- violett oder bläulich. Die hellblaue ßlüthe ist dunkel schattirt. Die Antheren sind mit perlartigen Erhabenheiten besetzt. In Laub - und Nadelwäldern; Krain, Schwab. Frank. Wett. Hess. Nieder- und Ober- sachsen selten. In der Behnitzer Heide zwischen Nauen und Rathe- nau in der Eerl. Flora gesammelt, sendete sie mir der daselbst verst. Herr Ob. Med. Rath Sciirader. Die Günsel- Arten enthalten brauchbaren FarbestofF; die erstere ist harntreibend. Von dem letztern war ehedem gebräuchlich: Conso- lidae mcüiac sen Regulae hcrha; von dem erstem führte man: Cha- maepiltjüs Jicrhu. Teucrium, Gamander. 2509. T. Botrys L. follis mulliliclis, florlbus axilla- libus ternis peduuculatis , caulibus cüiTusis. Hüii'M. Germ, ed. 1. 9. Trauben G. O. 6 — 8. Der aufrechte, fusshohe Stengel hat arm- förniige Aeste. Die gestielten, behaarten Blätter haben so wohl ganze, als 2, 3, 5-mal parallel zerschnittene, stumpfe Lappen. Die Blüthen- quirl ziehen sich nur um den halben Stiel; die Blüthen sind kürzer als die Blätter. Der steifhaarige Kelch ist an der Basis gestreift und hök- kerig. Die röthliche Krone ist in der Mitte blass und dunkler punk- tirt. Die punktirten, braunen Saamen sind fast nierenförmig. Auf sonnigen Aeckern. 2509. T. fruticans L. foliis lauceolaüs Integerrimis subtiis niveis, floribus solitariis. Dill. ellh. t. 284. f. 366. var. ladfülla : Bot. Mag. 245. Strauchartiger G. T). 6 — 9. Er wird 4 — 5 Fuss hoch und hat schlanke, weissfilzige Aeste. Die gestielten Blätter sind auf der Oberfläche dunkelgiün. Die gestielten, grossen Blüthen sind blau oder blassviolett. Er variirt mit breiten, rautenförmigen Blättern. Üh nördlichen Afrika und südlichen Europa. ^ 2510. T. Mar um L. foLils iutegerrlmis ovatls acu- tis petiülalis sublus toinentosis, floribus racemosis secun- (lis. Blackw. t. 47. LuDW. ect. t. 14. Hayne Arzngw. Vlll. 2. 1014 CLÄSSIS XIV. Teucrium. Katzen- G. '^. 7 — 9. Der sehr ästige, aufrechte Stengel ist weiss- filzig und steif. Die purpurfarbigen Blüthen bilden lange Trauben. Er zeichnet sicl| durch feinen ßehr starken, strengen Geruch aus. In Spanien, 2511. T. Scorodonia L, foUIs cordalis seyratls pe- ' tlolatis, racemis lateralibus secundis, caule erecto. Fl, D. 485. CüRT. Loud. 5. t. 40, ScHK, t, 155. nucula, Wilder G. 1\. 7. 8, Die kriechende Wurzel treibt einen aufrechten oder niedergebogenen Stengel , der 1 — 2 Fuss hoch wird , zottig und ästig ist. Die, runzeligen Blätter sind kurz behaart und dunkelgrün : die obersten sind ganz klein , ungezähnt und endigen sich in einen kur- zen Stachel. Die langen, schlaffen Trauben sind an der Basis nackt; ihre sehr kurzen Stiele sind einfach und tragen ochergelbe oder grün- weissliche Blüthen mit einer langen Röhre. Die purpurrothen Staub- gefässe biegen sich nach der Blüthe nieder. Der kahle, geäderte Kelch hat begrannte Zähne, Auf waldigen trocknen Platzen in bergigen Ger ^enden, 2512. T. Scprdjum L, foliis oblongis sessilibus den- tato ^ serrafis , floribus axillaribus gemlnis pedunculatis, caule diflfuso. Engl. b. 828. Fl. D. 593. 3chk, t. 155. nucula, JlAYifE Arzngw. VUI» 3. Knoblauch- G, 1[. 7 — 9. Der Stengel liegt mit der Basis und hat Ausläufer; dann erhebt er sich woW fusshoch, ist ästig und weichbe- baart. Die stumpfen Blätter sind etwas runzelig, sehr zart behaart und graulich. Es bilden meist 4 kurzgestielte Blüthen einen Quirl, die 3-mal kürzer sind als die Blätter; ihre Kronen sind röthlich, seltner weisslich ; die Kelche zottig. Die Pflanze riecht nach Knoblauch. Auf sumpfigen Plätzen , an Gräben ; Oestr. Krain , Schwab. Frank, Wett, JHess. Pfalz, BVankf, a. M. , Götting. Ralle, Berlin, 2513. T. Chapiaedrys L. foliis cuneiformi - ovalis incisis creqatis p^tiolatis, floribus axillaribus peduuculalis ternis, caule procumbeule subpiloso, Epgl. b, 680. Schk, 1, c. nucula, Hatne Arzngw, VUI, 4. Gemeiner G. ZJ, 7 — 8. Die kriechende Wurzel treibt an «ier Ba- sis liegende Stengel , die verloren 4-kantig , ästig und behaart sind. Die steifen, glänzenden Blätter sind stumpf, an der Basis ganzrandig und verlieren sich in einen kurzen Stiel; die obern sind ganz kurzge- stielt, länglich, spitzig, an der Basis zugerundet, über der Mitte ge- Teucrium. " OIIDO I. 1015 zahnt; die obersten sind zugespitzt, schmäler und gewöhnlich ganzran- dig. Die Quirl sind meist 5-blüthig; die obern etwas länger als die Blätter in der f^ähe der Blüthen. Die Kelche sind behaart. Die Krone ist dunkler oder heller roth, auch weisslich. Auf sonnigen Bergen, al- ten Mauern; Oestr. Baiern, Schwab. Franken, Pfalz, Hessen, Sachs. Herb. Halle. >>(i 2514. T. lucidum L. folüs ovatis acute inciso- serratis glabris, florlbus axillaribus leruis, caule erecto laevi. BIagn. bort. 52. Lenchtender G. 2t. 6. Er ist immergrün und unterscheidet sich von dem vorhergehenden: durch die Ausläufer treibende Wurzel; durch den höheren, aufrechten und kahlen Stengel^ durch die kahlen, glän- zenden Blätter, die eingeschnitten und sägezähnig und deren Blätter in der Nähe der B'üihen 3-zähnig oder ganz verkehrt - eirund sind ; und durch den kahlen Kelch, mit röthlicher iyiündung; Südeuropa: Piemont, Savoyen. 2515. T. montan um L. foliis lauceolatis integerri- mis subtus tomentosis, corymbis terminalibus. Clus. 363. f. 1. 2. Riv. t. 15.— Var. T. supinum Wjlld. ixcq, a. t. 417. foliis linearibus. Berg- G. 15. 6 — 8. Die kriechende Wurzel treibt sehr ästige Sten- gel, die verloren 4 kantig sind und nur mit den Spitzen sich aufrich- ten; die Jüngern Zweige ßind weissfilzig. Die Blätter finden sich lan- zett- oder linienförmig ; sie sind kurzgestielt und am Rande umgerollt. Die gestielten und gehäuften Blüthen bilden schirmtraubenartige Köpfe; die fruchttragenden verlängern sich und werden fast ährenförmig. Die Deckblätter sind den Blättern ähnlich, aber etwas schmäler. Die kan- tigen Kelche sind kahl und haben sehr spitzige, zuweilen begrannte Zähne. Die Blüthen sind gelblichweiss. Auf sonnigen Bergen; Oest- reich, Krain, Baiern, Schwab. Franken, Hessen, Sachsen, Halle, Böh- men, Schlesien. 2516. T. flavum L. folüs ovatis crenatis : floralibus integerrimis , verliciüis dimidialis in racemis digestis, caule fruticoso pubescente, Schic. 1. c. nucula Pabjc. ib. 109. 1. Fl. graec. t. 533. Gelber G. ■5. 7. Er wird 2 Fuss hoch und drüber. Die steifen, auf der Oberfläche glänzend grünen Blätter sind auf der untern etwas zot- tig, sie riechen angenehm, schmecken aber bitter. Aus den Winkeln der entgegengesetzten Deckblätter kommen die Blüthen zu 3, 4 und zu- 1016 CL ASSIS XIV. Teiicrium. Wftilcn zu 5 hen'or. Der ungleich eingeschnittene Kelch und die Krone sind behaart und mit kleinen fast kiigeliunden Bläschen besetzt. Die Unterlippe der Krone ist ganz und hohl. Auf rauhen Felsen ; Litorale. 2517. T. Polium L. capituiis subrotundis peduncu- latis, folils lanceolalis ohlusis crenalis margiue revolutis to- menlosis, caule decumbeule. B^rai. ic, 1074. Hayxe Avzng. VIII. 5. Poleyartiger G. 1). 6 — 9. Der gestreckte Stengel treibt einige aufrechte und auch aufsteigende Aeste, die rund und weissfilzig sind. Von den linien- lanzettförmigen Blättern sind nur wenige ganz flach. Einige Blüthenköpfe sind gestielt, andere nicht; ihre Blüthen finden sich weiss, gelblich und auch purpurfarbig. Er ist immergrün. Auf Felsen; Litorale. Die Gamander -Arten sind bitter und gewürzhaft; besonders hat der Trauben- G. einen weinichten und der Knoblauch-G. einen starken Knoblauch- Geruch; sie enthalten sämmtlich guten Farbestoff. In den Apotheken führte man von dem erstem: Botrys Chamaedryoides herba; von äem wilden G. ; Scorodoiiiae seu Salüiae sylvestris herba; von dem Knoblauch-G. führt man noch: Scordii herba; so wie auch von dem Katzen- G. ; Mari veri herba. Dieses wird wegen seines starken balsamischen Geruchs aller Theile als ein flüchtig reizendes Mittel in- nerhch und äusserlich angewendet. Der Geruch desselben ist ganz vorzüglich den Katzen angenehm. Von dem gcmeinen-G. ist gebräuch- lich: Chamaedryos herba und von dem Berg-G.: Polii montani herba. S a t u 1" e j a , Bohnenkraut. a. BUcromeria Benth, fauce harbata : 2518. S. Tliymbra L. verlicillis subglobosis hispi- dls, foliis obovato-oblongis acuiulnaüs aveüüs punclalis hi- spidis. BlacivAV. t. 318. Barr. ic. 898. Candisches B. t). 5 — 7. Dieser immergrüne, schlanke Strauch wird ungefähr 2 Fuss hoch, 'Er hat kleine, steife Blätter. Es finden sich 4 — 5 Blüthenquirl , die fast kugelrund , dicht mit rothen Blüthen besetzt sind und an den Spitzen der Zweige stehen. Es riecht so stark gewürzhaft, wie das Garten- B. Auf Caadia und auf dem Litorale. 2519. S. montan a L, pedimculis axillaribus cymosis subsecuudis, calycinis bcgmentis acumiuatis mucronatis, io- SaUireja. ORDO I. 1017 liis liuefni-lanceolalls integeminis mucronalis. Scop. t. 30. SciiK. t. 136. Berg-B. t). 6 — 8. Dieser dauerhafte Strauch wird I^ Fuss hoch; ßcine braunen Zweige sind dünn und h'egend; die Jüngern verloren kaa- tig und wie die altern, mit weisslichen , anliegenden Härchen bekleidet. Die gestielten , an der Basis stark verschmälerten und gewiniperten Blätter sind auf beiden Flächen kahl; die untere (vergiossert) hat viele kleuie Grübchen mit einem glänzenden Punkt in der Witte. Die klei- nen blassviületten, oder weissiichbläulichen Blüthen stehen zu 2 — 4 auf weissüch behaarten, gabelästigen Stielen. Die Deckblättchen sind pfriemenförmig. Die Oberlippe der Krone ist stumpf ausgerandet ; die untere 3-theilig. Die ganze Pflanze ist angenehm gewürzhaft. In Kärnthen, Krain, T^rol, Litorale. 2520. S. variegata Host, suffruticosa ramosissima: ramis brevibus, pecliiucuiis palenübus multiflüris, laciuüs co- rollae lebidialtrioris creuulatis , i'ulüs liaeari - lauceolalis canaliculaüs acutis glabris. Bunte S. 2\, G. 7, Blume weiss und rosa. Auf und an Bergen im südlichen Krain, Croatien, cfia Litorale. 2521. S. pygmaea Sieb. sulTr. foliis lauceolalis li- aearibuscjiie approxiinalls, pecl. axiüaribus ramosis spicalo- confertis. Vis. dalm. ic. S. suhsplcala Bark, illyiica Host. Zwerg S. li,. 6 — 9. jSiedrig, dichtästig, BL satt pfii slchblüthi-oth. Istriea *). b. Saliireia; fauce nuda : 2522. S. horteusis L. pechinculis axillaiibus subcy- mosis, foliis lauceolalis integerriiuis, caule brachiato. Schk. t. 156. STLini 1. 5. Hayx£ ArziigM'. VI. 9. Garten-B. ©.7 — 9. Der aufrechte Stengel wird fusshoch und ist wie der Kelch und die Blätter, mit gekiüiimiten und gegliederten Bor- sten, besetzt. Die steifen, linien - lanzettförmigen Blätter sind mit eben dergleichen Borsten gewinipert und vorzüglich auf der Unterfläche mit vertieften Punkten versehen, in deren Mitte ein etwas erhabener, glän- *) Dass Sieber diese Pflanze unter obigem Namen im J 1812. in seinen wenig bekannten trefflichen Plant, alpin. Ansir. Stijr. Tyrol etc. und nicht in der weit später, zum Theil aus den üeberbieibsem gebil- deten FL au^tr. ausgegeben, hatte ich in der Flora germ. durch An- gabe der Jahrszalü angezeigt. 1018 CLASSIS XIV. Satureja. zender Punkt sich befindet. Die Stiele sind 2 -, 3-bIüthig. Der röh- renförmige Kelch ist gestreift. Die Krone ist blassblau oder röthlich ; die Seiteiilappen der Unterlippe sind rundlich, der mittlere grösser, ausgerandet und oft gekerbt. In Spanien , Frankreich , Italien und im südlichen Deutschland einheimisch geworden. Diese angeführten Gevsächse sind säramtlich wohlriechend, gewürz- haft und etwas zusammenziehend. Das letztere ist ein bekanntes Ge- würz an Speisen uad zum Einmachen : von ihm ist auch gebräuchlich : Saturejae herba. Elsholzia, Elsholzie, ^ 2523. E, cristata W. Hyss. ocimifoUus Lamakk. enc. ScHK. t. 157. Elsholzia cristata Willd. in Ust. b. Mag. 11. t. 1. Pluciv. Amalth. t. 430. f. 1. bona. Basilienblätterige E. 0. 7. 8. Der ästige Stengel wird 1 bis 1^ Fuss hoch. Die gestielten Blätter sind eirund, gezähnt und kahl. Die Aehren stehen an der Spitze des Stengels und der Aeste; sie be- stehen aus den Quirlen der überhängenden Blüthen , welche den Stiel nur halb umfassen. Die spitzigen, gewiraperten Deckblätter stehen im Rücken der B.üthen in 2 Reihen. Der Kelch ist 5^, 6-, 7-spaltig und hat doppelt so viel Streifen ; die Seiten der Kelchabschnitte sind mit Haaren besetzt, die sich nach der Blüthe mit den Abschnitten einwärts biegen. Die Kronröhre ist noch einmal so lang als der Kelch ; die Oberlippe 4-spaltig; die untere gewöhnlich einfach, feingezähnt und länger als die obere. Die Krone ist, wie die ganze Pflanze, die Blät- ter ausgenommen , mit langen , gegliederten Haaren bekleidet. Vier grosse Drüsen, fast so gross als die 4 Fruchtknoten. In Sibirien, Tau- rien, am Baikal. Es ist wegen seines rosenartigen Geruchs beliebt; es säet sich selbst aus und findet sich schon häufig in Gärten. Hyss opus, Isop, 2524. H. officinalis L. florlbus verticillatis race- mosis secundis, foliis Jineari - lauceolatis. Jacq. a. t. 254. ScHK. t. 156. Stuhm 1. 3. Hayne Arzngw. VI. 18, Gemeiner Isop. t). 6t— 9. Es kommen mehrere, 1 — 2 Fuss hohe Stengel aus einer Wurzel, die aufrecht und einfach sind. Die spitzi- gen, ganz kurz gestielten Blätter sind ganzrandig , auf beiden Flächen punktirt und am Rande stachelig - scharf. Die lanzettförmigen Deck- blätter sind den Nebenblättern gleich, aber kürzer und schmäler. Die Hyssopus. ORDO I. 1019 Kelche haben 15 erhabene Adern. Die hellblaue Krone hat eine tief ausgeschnittene Unterlippe ; unter der Oberlippe entstehen die 4 Staub- fäden fast aus einem Punkte. Er variirt mit röthlichen und weissen Blüthen. Auf Bergen; Oestreich, Krain, auf Mauern, Schutt hier und da verwildert. Man trinkt ihn als Thee bei schleimigen Brustbeschwerden; er ge- hört zu den deutschen Gewürzen. In den Apotheken ist gebräuchlich: Hifssopi herbß. Verbeiaa, Elsenhut. 2525. V. officinalis L. stricta, splcis fillformibus paniculatis , foliis multiiido-laciniatis. Cürt. Lond. 1. t. 41. Fl. D. 628. ScHK. t. 3. Sturm 1. 3. Hayne Arzngw. V. 42. Gemeiner E. y. 6 — 9. Der aufrechte, steife Stengel wird 2 Fuss hoch und höher; er ist 4-kantig und gefurcht, an den Kanten steif- borstig und hat armförmige Aeste. Die ungestielten, runzeligen Blätter gind scharf, leierförmig-fiederspaltig , eingeschnitten und gekerbt. Die abwechselnden Blüthen sind ganz kurz gestielt und bilden lang^ Aehren, die an den Spitzen des Stengels und der Aeste stehen und rispenförmig werden. Die 5-kantigen Kelche sind steifhaaiig. Die kleinen, lila- farbigen Blüthen haben einen zusammengezogenen Schlund und schlies- sen die Staubgefässe ein. Die Narbe hat unterwärts einen kleinen Zahn. Auf Schutt jn der Nähe der Dörfer. ^ 2526. V, triphyllos L'Herit. spicis panicula- tis , folüs teruis lanceolatis iutegerrimis scabris , caule fru- licoso, L'Herit. stirp. 1. t. 11. Aloysia citriodora Fers. Dreiblätteriger E. ■5. 7. 8. Ein ziemlich aufrechter Strauch von 4 — 6 Fuss Höhe, dessen Zweige gelblich, unbehaart und 4-kantig sind. Seine Blätter stehen zu 3 um den Stengel, sie sind gestielt, an beiden Enden spitzig und etwas runzelig. Die kleinen , weissen Blüthen sind äüsserlich etwas violett und stehen an den Spitzen der Zweige. In Buenos Ayres und Chyli. Der gemeine E. ist etwas bitter und zusammenziehend , er wurde sonst häufig gebraucht: Verbenac herba. Die Wurzel zu den einge- machten Gurken gelegt, ertheilt Wohlgeschmack. Diess Gev\ächs war der Isis gewidmet. — Der S-blätterige E. empfiehlt sich wegen seines schönen Wuchses und sehr angenehmen Citronengeruchs ; er giebt ein •wesentliches Oel. Er gehört ins temperirte Treibhaus und hält auch wohl beschützt im Freien aus; man vermehrt ihn leicht durch Ableger 1Ö20 CLASSIS XIV. Verbena luid Stecklinge. Diese macht man im Frühjähr, wenn die Pflanze an- fängt Knospen zu treiben,^und setzt sie iu einem Topfe mit guter Erde in ein Mist- oder Lohbeet ohne Schatten, N e p e t a , Katzen - Milnze . 2527. N. Cataria L. incano - tomentosa , ilorlbiis spicaüs, vertlcillis siibpedlcellalis, follls pedicellatis cor- datis deiitafo - senalis. Eugl. b, 137. Fl. D. 580. Schk. t. 157. Hayne ArzDgw. IV. 8. — ^? N. cltriodora Balb. G e m e i n e K. 2^. 6 — 8. Der aufrechte , ästige Stengel ist 4-lcan- tig und wird 2 — 3 Fuss hoch. Die gleichförmig -sägezäimigen Blätter sind runzelig. Die vielblüthigen Aehren stehen an den Spitzen der Aeste und des Stengels. Die borstenlöimigen Deckblätter sind kürzer als der Kelch. Dieser ist genervt und hat fast gleiche, borsteuförmige Zähne. Die weisse Krone hat inwendig rothe Punkte. Die Pflanze ist stark gewürzhaft. Auf Ruinen, an Wegen hier und da. 2528. N. pannonica Jacq. cyrals pauiculalis nu- 8iusf iilis , foliis cordato-obloiigis crenalis peliolatis inidis, ' labii picti lacinia media vaccata. Jacq. a. t. 129. Bloiiis. 1). 3. s. 11. t. 6. f. 6. Ungarische K. Z|.. 7. Die kahlen, 4-furchigen Stengel werden 2 Fuss hoch. Die untersten Blätter sind gestielt und, ausser dem an- gegebenen Unterschiede, noch stumpf, etwas scharf und aderig: die obersten sind ganz kurzgestielt, herzförmig-eirund, scharf, sa- gezähnig und auf der Unterfläche blässer. ^ie linienförmigen Deck- blätter sind ganz fein gewimpert. Die afterschirmartigen Blüthcnstiele sind feinbehaart und stehen in Quirlen. Die Kelche sind grauzottig; die weissliche Krone ist am Rande rosaröthlich, karminroth gefleckt, der Mittellappen der Unterlippe sackförmig. Auf rauhen Plätzen; bei Eisleben auf der Hüneburg, Oestreich. Ungarn. 2529. N. violacea Ait. cyinis peduncnlalls imüti- florls pilosis, foliis cordatis subpeliolatis nudiusculis , co- rollae lobis lateralibus pateutibus. Bocc. Mus. t. 36. Schk.. t. 157. r. nuda Fl. gr. 547. Violette K, Ij. 6 — 8, Die Stengel werden 4 — 5 Fuss hoch; sie haben oft bläuliche Kanten und sind, wie der Kelch und die äussere Seite der Krone, mit kaum sichtbaren Haaren bekleidet. Die Blüthen- Nepeta. ORDO I. 1021 stiele ßind gabelästig und in ihren Tiieüungpn finden eich nngestielte Blüthen. Die KelcUrippen und Zähne sind violett. Die röthliche oder ■weisse Krone ist kleiner und schlanker als an voriger, hat nur wenige Punkte. Die Staubfäden haben an der Spitze einen kleinen Fortsatz. Fruchtknoten und Saame sind an einem Ende borstig. Sie hat einea angenehmen Geruch. In Krain, Istrien, bis Slähren. 2530. N. nuda L. florum racemis rerticillafis nudis, foliis cordato-oblongls sessilibus senalls, labii immaculati lacinia media plana, Jacq. a. t. 24. Nackte K. 7X. 6 — 8. Die kahlen, steifen Stengel sind 4-furchig; sie werden 2 Fuss hoch dis altem sind dunkelroth. Sie hat Blätter wie Stachys palustris; sie sind stumpf, aderig, nackt und auf beiden Flächen scharf. ,Die Trauben stehen armformig. Die Deckblätter sind linienförmig. Die weisse Krone hat am Gaurn einen weisslichen Lart, die Unterlippe ist flach. Sie hat einen starken Geruch. An Zäunen, Wegen, Wäldern; Oestreich. 2531. N. grareolens Vill. cjtnis pedunculis se- cuudis suböiloris, calycibus curvulis yillosis, fol. subcordato- oblongis oblusis basis altenualis profunde serratls tomen- tosis. i\". lanceolata Lam. N. Nepetella All. ped. {. II. f. 1. uon L. Star kriechende K. 2|. 6-^8. Ueber einen Fuss hoch, filzig, Blüthenstand weit gedrängter als an folgender, Blüthen blass lila, fast weiss, oder blass fleischfarbig. Italien, Schweiz, Frankreich. ^ 2532. N. Nepetella L. cymis pedunculatls la- xls, foliis cordato-oblougis inciso-serratis tomeutosis. Pvchc. pl. crit. III. 423. N.^ amethystlna DsF. H. P-. Kleine K. 2}. 7 — 9. Der ästige Stengel wird fusshoch. Die ganz schmalen Blätter sind spitzig- und eingeschnitten gesägt. Die ausge- breitet schlalfen Blüthentrauben bestehen meist aus 5-blüthigen, klcine- 'ren Trauben. Die Kelche sind nackt. Die rothen oder violetten Kro- nen enthalten hellblaue Antheren. Die Deckblätter sind ganz schmal «nd abstehend. Die ganze PRanze hat ein weiüsliches Anseheiv. In Spanien. Die g-eraeine K. wirkt als ein flüchtig reizendes Mittel und es war gebräuchlich : Nepctne s. Catariae herba. Die Katzen gehen ihr wie dem Katzen- Gamander nach und zeratürea «e. 1022 CLASSIS XIV. Layandula. Lavandula, Lavendel. 2533. L. Spica L. folüs sessilibus llneari-lanceolatlä margine revolulis , bracteis ovatis acumlüalis, calycibus to- inenlosis, spicae intermptae bracteis cuspidatis. Schk. t. 157. Blackw. t. 294. Hayne Arzng. VIII. 38. Gemeiner L, 15.7 — 9. Er wird, sich öelbst überlassen, 2 — 4 Fuss hoch; seine Zweige breiten sich auS, sind 4-kantig, gefurcht, braun und kahl ; die blühenden sterben nach der Blüthe ab. Die stumpf ge- spitzten, dicken, festen Blätter sind ungezähnt, in der Jugend weissfil- zig, älter hellgrün und kahl; ihre Mittelrippe ist gefurcht. Die Blü- theii stehen in Quirlen auf einem gefurchten, filzigen Hauptstiele. Sie haben einert violetten , seichtgezähnten , mit einem grossen Zahn verse- henen, aufgeschwollenen Kelch, der an der Basis ein fast 3-kantiges, in der Mitte langgespitztes, braunes, geädertes Deckblatt hat. Die hell- blaue Krone hat eine lange Röhre; die grössere Oberlippe ist 2-, die untere 3-theilig. Die Antheren sind blau behaoTt und der Griffel, so wie die ganze Pflanze, mit sternförmigen Haaren bekleidet. Er variirt mit weissen Blüthen* In Italien, Frankreich, in der Schweiz, Krain, Kärnthen« ^ 2534. L. latifolla Ehrh. folüs sessilibus spa- tulato-lanceolatis margine revolutis, bracteis b'iiearibus, spica interrupla nuda. Hatne Arzngw. VIII. 30. L. altera Blackw. t. 295. L. rem DeC. Breitblätteriger L. I5. 8. 9. Er würde für eine Abart des vor- hergehenden gehalten: in der Grösse kommt er ihm zwar gleich, allein er unterscheidet sich: durch die ganz kurz gestielten Blätter, die läng- lich, gegen 3 Linien breit, nach der Basis stärker verdünnt als nach der Spitze und weisslich behaart sind; durch die linienförmigen Deck- blätter; und durch den Kelch mit 13 Streifen^ Die Blüthe und Blü- thenzeit sind die des vorhergehenden. Im südücheil Europa. 2535. L. Stoeclias L. foliis sessilibus linearibus tomentosis margiüe revolulis, spica coarctata comosa sub- sessili i bracteis subtrilobis. Stoechas pwpurea Blackw- t. 241. Bakrel. ic. 301. StochadischerL. I5. 6 — 9. Der immergrüne Stengel ist ziemlich aufrecht, sehr steif «nd ästig; seine Zweige sind sehr beblättert und 4-kantig. Die Blätter sind schmaler und kleiner als die des vorherge- Lavandula. ORDO I, 1023 henden. Die dunkelvioletten Blüthen bilden knrze Endähren und tragen über sich einen Schopf von blauen oder purpurrothen Blattern. Die halbkugelrunde Narbe ist fast flach, wenig gekerbt und ganz dunkel. *n Südeuropa, auf den stöchadischen Inseln. , ^ 2536. L» dentata L. foliis llnearibus sessillbus pectinato - pinnatis , spica coarctata comosa. CuRt. mao^ t. 401. Gezähnter L. 1j. 6 — 9. Der immergrüne, 4-kantige Stengel hat vorstehende , zugerundete Kanten, die auf beiden Seiten gefurcht sind ; dabei ist er rauh. Die linienfÖrmigen Blättchen sind kurz, abgestutzt und drüsig behaart. Die Aehre hat einen langen, 4-kantigen und fil- zigen Stiel. Die breit-lanzettförmigen Deckblätter sind an der Spitze zugerundet, steifhaarig, gefärbt und geädert: die an der Spitze sind grösser und dunkler gefärbt. Die Krone ist röthlich-blassblau. In Spa- nien, Nordafrika und im Orient. >>i^ 2537. L. miiltifida L. folüs petiolatis Incanis: foliolis decussive plnnatifidis , spica siinplici tetragona spi- rali, bracteis ovatis nervosis TÜlosis. Lob. ic. 432. Mo- lus. h. 3. s. 11. t. 1. f. 4. Vielspaltiger L. 15. 4 — . lo. Die scharfen Kanten des Stengels sind sehr zottig. Nur die untersten Blätter sind gestielt : ein Blättchen an der Basis und 3 — 4 an der Spitze sind lanzettförmig, alle mit ein- fachen Und zusammengesetzten, schmierigen Haaren bekleidet. Die Aehre hat einen langen filzigen Stiel : in jedem Quirl stehen 4 Blüthen* Der eirunde Kelch verengert sich am Schlünde: die abgestutzte Oberlippe hat 3 undeutliche Zähne; die untere 2-spitzige, die an die Krone an- gedrückt sind. Diese ist violett. In Spanien, auf den canarischen Inseln. >}\erden und mit herabgebogenen Haaren besetzt sind. Die ganz kurz gestielten Blätter endigen sich in eine kurze Spitze und stehen von den Blüthen etwas entfernt. Die behaarten Deckblätter sind breiter, als bei der vorhergehenden, die untersten fast eirund und länger als die Blü- then. Die Aehren sind mehr unterbrochen. Der kleine glockenförmige Kelch hat kürzere Zähne, als der der vorigen. Die rothcn oder vyeiss- 1030 GLASSIS XIV. Mentha. liehen Kronen enthalten meist hervorragende Staubgeiasse. Sie riecht stark aromatisch und säuerlich. An Wassergräben und andern feuchten Plätzen vorzüglich in den Rheingegenden. 2554, M. viridis L. spicis interriiptls , foliis sessi- llbus laijceolatis acutis serialls luiclis, bracteis selaceis cilia- tis, pedunculis calycibusfjiie glabriusculis , dentibus calyciuls subhirsutis. Sole t. 5. Var. mida e M. säreälrl habetur a cl. Koch. — Proxima graciiiür: M. Michelli Ten. Renn. pl. crit.X. ic. 1312. Grüne M, T\. 7. 8. Die aufrechten, kahlen Stengel sind 4 kantig, ästig und werden an 2 Fuss hoch. Die scharf-sägezähnigen Blätter sind dunkelgrün und auf beiden Flächen kahl, Die aufrechten , verlängerten Aehren bestehen aus dichtstehenden Quirlen, die unten entferntet ste- hen. Die Deckblätter und Kelchzähne sind mehr oder weniger gewim- pert. Die gefurchten Kelche finden sich ganz kahl und auch behaart. Die Staubgefässe sind doppelt so lang als die Krone. Ihr Geruch ist Stark aromatisch. In feuchten Wäldern, an Gräben. 2555. M. piperila Huds. spicis obloiigo - cylln- dricis oblusis inferue interrnptis, foliis planis peliolalis sub- ovalis glabriusculis servatis, calyce sulcato. Sole t. 7. 8. 24. Eugl. Bot. 687. Hayne Arzg. XI. 37. Pfeffer-M. IX. 8. 9. Die röthlichen, ästigen Stengel werden 2 — 3 Fuss hoch und haben gekrüunite Haare. Die Blätter sind alle gestielt und ganz dunkelgrün ; auf der Unterfläche sind sie blasser, stärker be- haart und juit weissen oder rothen Adern durchzogen, die einzelnen Endähren sind an der Basis unterbrochen ; zuweilen auch fast köpfig. Die lanzettförmigen Deckblätter sind bewimpert; die Blüthenstiele ent- weder ganz kahl oder nach oben mit einzelnen gekrümmten Haaren be- Betzt. Der gefurchte Kelch ist drüsig punktirt, an der Basis glänzend, mit dunkelrothen, gewimperten Zähnen. Die purpuiTothe Krone ent- hält die Staubgefässe eingeschlossen. Sie hat einen stechenden, kain- pferartjgen, sehr angenehmen Geruch; und einen gewürzhaften, anfangs heissen, dann kalten Geschmack. Die Blätter finden sich bald schmä- ler, fast lanzettförmig, bald breiter und herzförmig-eirund. In England und in Baden: an trocknen Gräben in der Geg. von Mühlheim an dem Klemmbache (Fl. germ. p. 859.) Lang. 2556. M. crispata Schrad, spicis iuterruptis alte- nualis foliis ovato - oblongis subsessilibus cuspidato - ser- Menlha. ORDO I. 1031 ratls undulatls glabrls, dentlbiis calycinis hirsutis. Hayive Arzgw. XL 35. M. harcynlca Roehl. Kr ausliehe M. "H. 7 — 8. Durch die krausen Blätter der M. crispa ähnlich, indessen siad sie wie bei M. viridis länger, und die Blüthen- ähre schlank, nach der Spitze hin verdünnt. Am Harze bei Elbinger- rode, Westphalen, Erbach. b. verticillaio - capiialae : 2557. 31. crispa L. spicis veidclllalis abbreviafo- capilatls roUiiulalis, Ibliis cordalis inciso - serrafo - dentatis undi'.latis bullalistjue subsessilibiis, slaminibus corollain ae- cjuaulibus. Hayne Arzgw. XI. 30. *). Krause M. 2|. 7. 8. Die kriechende Wurzel treibt mehrere aufrechte, kantige Stengel, die behaart sind und ungefähr 2 Fuss hoch werden; sie haben entgegengesetzte Aeste. Die Blätter sind mehr oder weniger kraus, aderig und behaart. Die aufrechten Aehren sind eirund- walzen- förmig. Die obersten Quirl stehen dicht, die untern entfernt. Von den Deckblättern sind die untersten eirund und eingeschnitten , die andern lanzettförmig uml bewimpert, wie die rothen Kelchzähue. Die blass- rothen Kronen haben ganz kahle Stiele. In Gärten, vormals häufiger. 2558. M. pubescens W. En. spicIs brevibus ob- iusls iemalis, verlitillls ißfiiuis remotiusculis , foliis !)reve peliülalis Cürdato-ovatls aculis iuaecjualiter serraüs pubescen- Ubus subtus caiiesceiilibus. Rchi]. pl. crit. X. ic. 1309. 31. pyramidalis Tep^. Feinbehaarte M. 1|.. 7. 8. Blätter der M. sativa hallotacfolta, Blüthenstand von M. silvestris. An Wassergräben im südlichen Gebiete. 2559. M. canescens Rxir. fulils peiiolalis subcor- dalo - oblüDgis , iiiaequaliler serraüs cauo-pubescculibus sub- tus albido-lomentüsis, spicis oblougo - cyliudricis obtusis, slamiuibus (plerumcjue) inclusis. *) Mit M. piperita, zu welcher sie der berühmte Verfasser von Deutschlands Flora gezogen , würde ich sie am wenigsten ver- bunden haben, denn von ihr weicht sie in Wuchs, Blüthezcit , Färbung, Geruch u. s. w, gar zu bedeutend ab, Muss einmal zusammengezogen sein, so passt sie natürlicher zu AI. aquatica, dabei ist doch weniger VVillkühr, aber mehr Natur. 1032 CLASSIS XIV. Mentha; Greis graue M. 7\. 8. 9. Wuchs der ährenblüthigen Arten, Blü- thenstand der gegenwärtigen Formen. An Wassergräben im südlichen Gebiete. 2560. M. aquaticaL. folüs petlolatls ovatls ser- ratis glabriusculis , calyce undique hirsuto striato, pedimcu- lis retrorsuin hispidis. Riv. t. 99. 31. hirsuta With. Engl. bot. 447. Hook. Loud. t. 166. — Var. M. ri- paria Schreb. — M. plicata Orz. Flor, verlicillatis : Rchb. pl. crit. X. ic. 1307. Wasser -M. 2t • ^ — 8. Sie findet sich mehr oder weniger behaart] ihre aufrechten, 4-kantigen Stengel sind oft röthlich und von verschie- dener Grösse, wie die Blätter, die bald zugespitzt, bald etwas stumpf, bald röthlich , bald nur mit röthlichen Flecken und Linien bezeichnet ßind. Die violetten oder hellrothen Blüthen sind etwas grösser als^ die der folgenden. Die Deckblätter sind öfters lanzettförmig und behaart. Der gefurchte Kelch ist röthlich , drüsig punktirt ; die Krone äusserlich behaart; die Staubfäden von verschiedener Länge, länger als die Krone. Ihr Geruch ist meist scharf und aromatisch, zuweilen kampferartig. An Ufern und Gräben , auf überschwemmten Plätzen. 2561. M. citrata Eiiuh. spicis capllatis obtusissi- mis, füliis petiolatis ovatis serratis glabris, pedunculis ca- lycibusque glaberriiuis. Mouis. sect. 11. tab. 6. f. 3. Rchb. pl. crit. X. 1308. Citronen-M. V,. 6 — 8. Die ganze Pflanze ist durchaus kahl; sie hat mehrere aufrechte, 1 — 2 Fuss hohe Stengel, die 4-kantig und ästig sind. Die gestielten Blätter sind etwas stumpf und stumpfsäge- zähnig. Die blassrothcn oder hellvioletten Blüthen stehen in dicht ge- näherten Quirlen ; doch stehet der unterste Quirl etwas entfernt in den Biattwinkeln und ist etwas gestielt. Die borstenförraigen Deckblätter fiind auch kahl. Blüthenstiel und Kelch sind gewöhnlich dunkelroth; dabei ist der letztere gefurcht und drüsig punktirt. Die Staubfäden sind in der Krone eingeschlossen. Sie hat einen sehr angenehmen Ci- tronengeruch. In Franken, am Main, Harz, England. 2562. M. odorata Sole: caule ramosissimo glabro angulis scabro , foliis ovato-orbiculatls obtusis glabris re- mote appresse aequaliter-serralis , verlicillis subsessilibiis (exiguis) , pedicellis calycibusque obconicis glandulosis hl- Mentha. ORDO I. 1033 spiciulis, staimiiibus incliisis. Sole t. 9. Sm. Engl. Bot. 1025. 31. siricia Beck. M. glabra N. V. E. — Var. pubescens : 31, urtlcaefolia Teit. Kahle M. IJ. 7. Stengel einfach oder ästig, fast nur an den Kan- ten kurz steifhaarig. Blätter alle fast kreisrund-eiförmig, stumpf, ge- kerbt-gesägt , oben kahl , unten an den Nerven schärflich, die untersten Stengelblätter kürzer und etwas gekerbt, die der Ausläufer ganz kreis- rund, sitzend, oberflächlich gekerbt, kahl. Blumen behaart, alle Ab- schnitte stumpf. la den Maingegenden, bei Markbreit u. a. O. nicht häufig. 2563. M. austriaca Jacq. folils suboratls basi cu- neatis in petioluin attenualis villosis, verlicillo terminali subcapitato bracteis breviore, corollae laciuiis oninibus ob- liisis staminlbus inclusis» Jacq. ausfr. t. 430. Oestreichische M. H. 7 — 9. Sie unterscheidet sich von der ^cker- M : durch stets aufrechte , v\eniger ästige Stengel ; durch ver- längerte, kahle Blüthenstiele, die an der Basis nur wenig behaart sind; und durch stumpfere Kronen , welche die Staubgefässe völlig einschlies- sen. Auf überschwemmten, nassen Plätzen j Oestreich, an der Donau, Würzburg. cS Verticillatae. äa. caljcihus suhcyllndricis . 2594» M. sativa L. floribus verliclllatis , foliis pe- tlolalis ovalis inciso - serratis supra glabris subtus pubescen- tibus, caule erecto flexuoso, peduuculis calycibusque bispi- dis stainlnibus corollam aecjuantibus supra pilosis. M. pa- lustris BLvcH. veriicillata Rth. Var. I. 31. Agardhiana Fkies : glabriuscula gracilis teuuior , fol. aequaliter circum- serratis, cor. roseis. 31. satU'a Sole" t. 24. Fl. dau. 730. 2. 31. verticillata Piiy. t. 48. 31. ohtusata Oi'z. pu- bescens Ibl. obtusiusciilis. — 3. 31. hallotaefoUa Or. elalior longiramosa , fol. ovali - rhombeis medio argule serratis. 31. sativa E. Bot. 448. 31. austi'. All. non JcQ. — 4. 31. melissaefoUa Lej. origanifoLia Host. M. rubra E. Bot. 1413. 5. 31. paludosa Schreb. Zahme M. ZJ. 7 — 9. Der aufrechte, 4-kantige Stengel wird 2 — 3 1034 CLASSIS XIV. Mentha. Fiiss hoch; er ist rauch und bogig. Die Blätter verschmälern sich an beiden Enden, sind tief gezähnt, runzelig und auf beiden Flächen etsvas scharf; nach oben werden sie schmäler und kürzer. Die zahlreichen, gestielten Quirl sind ^iclblüthig. Die äussern Deckblätter sind lanzett- föraiig , die innern borstenförmig und alle etwas gewimpert. Der Kelch hat gewhnperte Zähne und ist auf der Rückseite, so wie die Stielchen, steifhaarig. Die etwas grosse Blüthe ist röthlich oder vveissiich und punktlrt. Die Staubgefässe sind von deren Länge, nach oben behaart. Sie ist gewürzhalt und wohlriechend. Auf feuchten Wiesen, an Gräben. 2565. M. rubra Huds. canle erecto flexuoso, foliis ovalis, pedicellis calycilmscjiie glaberriirils, denlibus barbalo- hirsutis. — Kchb. pl. crit. X. 1306. var. — a. M. canUaca Cam. M. hört. Verl, otyinocl. C. B. Moius. s. 11. f. 7. f. 1. M. gentlUs S.AI. Engl. Bot. 449. (per 2119. correcla). M. gracilis E, Bot. in indice. M. ocymodora Oi'Z. — ß. M. cruclata Lob. Monis, t. 7. 1". 2. cano-pubcsceus. Rothblumige M. y. 8, 9. Ziemlich kahl, Stark aromatisch, Sten- gel 4 — 6 Fuss hoch, aufrecht, bogig, wenig-ästig, röthlich, kahl. Blätter gestielt, breit-eirund, eingeschnitten gesägt, sarttgrün, glänzend, unten blasser, an den Adern etwas steifliaarig , oberste kleiner, kürzer und rundlich, bisweilen kraus. Quirle zahlreich, gestielt, vielblüthig. , Deckblätter lineal-lanzettlich, an der Spitze etwas gewimpert, die in- nersten borstlich, ßlüthenstiele stielrund, roth, glänzend, ganz kahl. Kelch röhrig-glockig, harzdrüsig, ganz kahl, Zähne wimperig, biswei- len doch aussen kurz steifhaarig. Blumen ziemlich gross, purpurroth, kahl, barzigpunktirt. Staubfäden von verschiedener Länge. — An Flussufern, wasserreichen Stellen weit seltner als andere. 2566. BI. dentata Moejjch: foliis sessilibus ovalis aculls deutatis uudulatis, calycibus subcylindricis resinoso- punctalls patenti-pubescenlibus, pedunculls relrorsum his- pidis, staminibiis corolla brevioribus. Var. M. ciliata Orz. — 31. salluae var. dicitur. — Zahnblätterige M. 21. 7 — 9. Blätter breit eirund , etwas herz- förmig, spitz, doppelt gesägt, sägczähnig- spitz. Stengel zottig , vor- züglich an den Kanten, ebenso die Blattadern untergeits. Blumen weit stumpf, lila. Staubfäden eingeschlossea. Oestr. Salzb. Baiern, Fran- ken , Sachsen. BIeülha. ORDO I. 1035 bb. calyclhus Umho ampliato campanulatis . 2567. M. aryensis L. caule ramosissimo dlffuso, fol, ovatis obtuse serratis pilosis, calycibus campamilatis undicjue birsutis: pllis patentibus. Eugl. Bot, 2119. Fl. D. 512. RciiB. pl. crit.X. ic. 1299. Var. legitimae: 1. M. ari^, lanceolaia Bkck. Pichb. pl. cri't. X. ic. 1300. ^ — 2. M. arv. parieiariaefoUa ib. ic. 1301. genülis ScHK.. t. 158. ienuifolla Host. — 3. M. praecox Sole austriaca JcQ. austr. 430. — 4. 31, agresiis Sole E. Bot. 2120. RcHB, pl. crit. X. 1302. — 5. M. procumhens Thuill. — ' 6. M, diffusa Lej. Rchb. pl. crit. ic. X. 1303. — Accedit M. acuLifolia Sm. E. Bot. 2415. Rcub. pl. crit. X. 1304? et M. crenata Beck. — Acker — M. T\. 6 — 9. Die schwache Pflanze liegt meist mit der Basis; ihr kantiger Stengel wird fusshoch und höher. Die gestielten Blätter sind stumpf-sägezähnig und mehr oder weniger behaart, wie der Stengel. Die vielblüthigcn Quirl sind fast ungestielt und behaart, wie die Blüthenstiele, welche überdies rurjd und gewöhnlich nach oben röth- lich sind. Die kurzen Kelche sind verloren gefurcht und harzig punk- tirt. Die äusserlich behaarte Krone ist röthlich oder purpurbläulich, zuweilen weisslirh. Die Staubgefässe sind bald länger, bald kürzer, bald der Krone gleich. Sie variirt: mit schwächerem und niedrigerem Stengel; mit herzförmig-eirunden, stumpfen Blättern, die scharf-säge- zähnig sind; und mit kleinern Blüthen und Quirlen. Sie riecht stark und gewürzhaft. RIan findet sie auf Aeckern, vorzüglich nach der Ernte, und auf nassen Stellen. 2568. M. gentilis L. foliis ovalis peliolatis serra- tis utriufjue subliirsufis , caule ramosissimo patulo, calyci- bus basi pedunculisque glabris. Eugl. Bot. 2118. (nee. 449.) Rchb. pl. crit. X. ic. 1305. N. rubra Sole t. 18. M. parvißora Schulz.' Edel-M. 4. 7. 8. Der aufrechte, 1 — 3 Fuss hohe Stengel ist scharf und hat abstehende Aeste. Die etwas stumpfen , gestielten Blät- ter sind mit kurzen, zerstreuten Haaren besetzt und haben auf der Un- terfläche weissüche Adern ; sie sind fast alle gleichgestaltet, an der M. rivalis länger, fast elliptisch. Die vielblüthigcn Quirl sind fast un- gestielt. Die lanzettförmigen Deckblätter haben vei'schiedene Grösse. 1036 CLASSIS XIV. - Menthn. Die ninden, pnrpnrrothen Blüthenstiele sind öfters ganz kahl. Der Kelch ist nach oben mit aufsteigenden Haaren bekleidet und überall harzig punktirt. Die blassrothe Blüthe verhüllt die Staubgefässe. Auf nassen Plätzen hier und da, aber seltner als ähnliche. Auf trockenen Plätzen findet sie sich sehr selten, hat aber da einen weit stärkern, gewürzhaften und angenehmen Geruch. B. Puleglum: calyce villls clauso hllahlato, sup. 3. Inf. 2. Cor. Iah. sup. inlegro. 2569. M. Pu legi um L. florJbus verticlllalls, follis" ovalls, caule prosliafo, pedunculls calycibuscjue tomenlosis: deiilibiis ciliatis. Engl. b. 1026. Sule t. 23. Puleglum vul- gare MxLL. Poley-IVT. y. 7. 8. Nur die blühenden Zweige erheben sich 6 — 8 Zoll. Der sehr ästige Stengel ist verloren 4-kantig und behaart. Die kleinen, gestielten Blätter sind stumpf, verloren gekerbt und an den Nerven mehr oder weniger behaart. Die dichten Quirl sind vielblüthig- Die gestielten, verkehrt- eirunden Deckblätter sind nach oben sägezäh- nig und stellen zu vier. Die gestreiften , grünröthüchen Kelche sind harzig punktirt, behaart und nach der Blüthe mit Haaren geschlossen, wie der Thymian. Die blassviolette Krone ist fast regelmässig: der Rand ist äusserlich sehr behaart, die zugespitzte Unterlippe ist lanzett- fö::mig. Die Staubfäden sind doppelt länger als die Krone. Sie va- riirt mit vi'eisser Krone. Ihr Geruch ist scharf gewürzhaft und zuwei- len widrig. Auf niedrigen, der Ueberschwemmung ausgesetzten Plätzen. Die Minzarien sind sich sämmtlich in ihren Kräften ähnlich ; ma- gen- und nervenstärkend und zu Bädern sehr zu empfehlen. Von der jraldminse ist gebräuchlich: Menthae sylvestris seu longifoUae seu Mcnthastri herha. — Die Pfeffer -M. ist unter den flüchtig -reizenden Mitteln eins der vorzüglichsten; man gebraucht sehr häufig von ihr: Menthae piperitae herha. Eine ganz vortreffliche, flüchtig -reizende Pflanze ist auch die krause M., die sowohl innerlich als äusserlich an- gewendet wird. Man gebraucht vsn ihr: Menthae crispae herha. — Die grüne M. wird oft statt der Pfeffer - M. gegeben ; man führt von ihr: Menthae acutae seu romanae herha. — Von der rundblälterigen M. führt man nicht so häufig mehr : Menthae rotundifoliac herha. — Ehedem hatte man in den Apotheken von der Wasser -M.: Menthae aqvaticae herha. — Nur hier und da findet sich noch von der Edcl-M,, die doch so kräftige, stärkende Bäder giebt : Menthae balsamicae herha. — Der Poley übertrifft, die Pfeffer-, Edel- und krause M. ausgenom- men, alle übrige an kräftigem Geruch uad stärkenden Eigenschaften ; Mentha. ORDO I. 1037 jnan kennt von ihm: Pulcgii Jierla. Ueberdiess werden die Minzen auch als Gewürz benutzt. Sie besitzen das EigeuthQinliche, dass sie das Gerinnen der Milch verhindern,, Glechoma, Gundeh-ehe. 2570. Gl. liederaceum L. foJiis renifonnibus cre- natis, Teriicillis paucifloris, calycibus subulatis. Fl. D. 789. ScHK. t. 152. Stlkm 1, 8. VLaxue ArzDgw. IL t. 8. Cala^ miniha hedercea Scop. — |3. Gl. helerophjUum Opitz. Gemeine G, 21, 4 — 6. Der kriechende und wurzehide Stengel treibt aufsteigende, blühende Aeste und ist von verschiedener Länge. Seine entgegengesetzten , gestielten Blätter stehen ganz ab ; sie sind behaart und runzelig. Die einseitswendigen Blüthenstiele stehen in den Blatt- winkeln, sind ästig und bilden 3-, 5-blüthige Quirl, Die ganz kleineu Deckblätter sind borstig. Der gestreifte Kelch hat einen röthlichen Rand : die Zähne sind an der Basis zottig. Die Krone findet sich blau, violett, röthlich aber selten weiss; ihre Mündung hat geglederte, keu- lenförmige Haare. Die Staubfäden haben oben am Ende einen spitzi- gen Fortsatz und weisse Antheren. An schattigen Zäunen uad im G^ eti'äuch. Die Abart vielleicht eigne Art. 2571. G. hirsutum W. K. pubescens, foliis crena- tis, inferioribus renifonnibus superioribiis cordatis, calycum denllbu^ lineari-elougalis selaceo cuspidatis patenlibus. W. Kit. t. 1J9. Rauche G. TJ. 4 — 6. Meist grosser, rauh, Ausläufer kürzer, üiv- garn, Oestreich. Vor der Blüthe ist erstere besonders gewürzhafl und scharf, doch reizt sie nur schwach. Man isst sie wegen ihres angenehmen Geschmacks in Suppen. Die Engländer klären ihr Bier damit ab und verhindern da- durch die zu schnelle Gährung. Der Saft mit Wein vermischt, soll den Pferden die Flecken der Hornhaut vertreiben. Es ist gebräuchlichs Hederae terresiris herba. La ml um, Taube -Nessel. 2572. L. Oryala^L. foliis latis cordatis inaeqiiallter arguteqiie serratis, corollae fauce inflata : labio inferiore ulrln- que dentato. W. Iv. r. Hung. t. 131. L. pannoiiicum Scop. Orvala lamioides DeC, 1038 CLASSIS XIV. Lamium. Grossbluthlge T. 2^. 5 — 7. Der 4-kantige, ästige Stengel \\'m\ ungefähr 2 Fuss hoch, röhrig und an den Gelenken blutroth. Die grossen Blätter sind gestielt, langzugespitzt, runzelig und auf der Un- teifläche röthlich. Die Quirl bestehen aus 10 bis 14 rothen Blüthen, deren Schlund weiss und rothgestreift; zu beiden Seiten des Schlundes stehen 3 Zähne , die Unterlippe ist gefleckt und fein gekerbt. Auf be-* wachsenen Hügeln und Bergen; Krain, Litorale. 2573. L. album L. foliis cordatis acuminatis Serratia pellolatis, petiolis dllaiails, veriicillis viginlifloris, labio su- peviori obtiiso integerriino. Fl. D. 594. Stüiim. 1. 8. Hayne Arziigw. V. 41. Weisse T. H. 4—9. Sie unterscheidet sich von L. maculatum i durch ungefleckte Blätter; durch erweiterte Stiele; durch 14-, 20-blü- thige Quirl; durch die braungeüeckten Kelche; durch weisse Kronen, deren Röhre kahl und die Oberlippe ganzrandig und stumpf ist. Die schwarzen Antheren sind behaart. An Zäunen, Mauern, Wegen. 2574. L. hir SU tum Lam. foliis cordalo-ovatis, llora- libus o])loDgis diiplicato-serratis viridihus; veriicillis 10 — 15 floris, labio obcordato vaviegalo, lobis integerrimis. Rciib. pl. crit. in. 364. L. 1-iigosum noii Air. L. maculatum Sm. Engl. Bot. 2550. HoKx\EM. Fl. dau. 1649. Bocc. mus. t. 23. Runzelige T. Vi,. Die Pflanze ist höher, lebhaft grün, auch die Kelche, die bei der vorigen oft gefärbt sind. Die Blätter niemals ge^ fleckt. Vielleicht durch ganz Europa in Laubwäldern. 2575. L. maculatum L. foliis covdato - ovatls ser- ratis, medio albo-vitlatis, veriicillis sex-decemfloris. CoLuaiif. Ecpliras. I. p. 190. ic. p. 192. Rchb. pl. crit. III. 362. Fl. graec. 556. — |3. nemorale : robustius, foliis superio- ribus delloideo-triangularibus saepe inciso-serratis, spar- sim aut nusquam albovillalis, floribus duplo majoribus. Huc L. laevigaium L. ex ic. Pluck. pbytogr. t. 198- 1. PtciiB. pl. crit. III. 363. L. rubrum. Blai^w. t. 182. f. b. et Walliv. Gefleckte T. 24. 4 — 7. Der vierkantige Stengel liegt mit seiner Basis und wurzelt gev\öhnlich; er ist behaart, ästig und wird fusshoch und höher. Die behaarten Blätter sind klein, dunkelgrün und sägcartig- gezähut. Sie ^abeii einen weissen Längsstreif durch die Mitte. Die Lamluin. ORDO I. 1039 blassrothen Blüthen haben einen Junkleren, nmgekehrt - herzförmigen Fleck auf der Unterlippe. Italien. — ß. Ist grösser, der weisse Län«-- streif der Blätter vereinzelt und verliert sich nach den nördlichen Ge- genden hin. — Ueberall an Laubwäldern, an Zäunen. 2576. L. purpureuiu L. foliis cordalis oblusis cre- natis petiolaüs: superioiibiis coiiferüs. Fl. D. 523. Scuk. t. 159. Rothe T, Q. 4 — 9. Die hand- oder halbfusshohen Stengel sind an der Basis liegend und ästig, mit der Zeit richten sie sich auf; dabei sind sie ganz kahl, in der Mitte nackt und nach oben dicht beblättert. Die gestielten Blätter sind runzelig und weichbehaart,* ihre Stiele sind an der Basis erweitert und auf der Unterfläche verdickt. Es finden sich gewöhnlich 2 sehr kleine, borstenförmige Deckblätter. Die Kelch- zähne sind bewimpert. Die purpurrothen Kronen sind weit kleiner als die der gefleckten T.; die Röhre ist aufrecht, der Schlund etwas zu- sammengedrückt. Sie hat einen sehr unangenehmen Geruch. Auf Ae- ckern, Ruinen, an Zäunen. 2577. L. clissectum With. foliis cuneato-delfoi- deis iiiaecju.'ililer inrjsis, corollls calyce angustioiibiis. L. in- cisum. Eügl. b. 1933. RcHB. pl. crit. III. 370. L. riihr. min. etc. Plucic ahn. t. 41. f. 3. L. purpureum |3. Sm. Fl. brit. — p. L. hyhrldum Vill. L. ulricaefolium^^EiaT:. Rch3. pl. crit. III. ic. 371. Eingeschnittenblätter ige T. ©. 5. Kleiner als vorige, durch die tief eingeschnittenen kurzen Blätter leicht zu erkennen. Die Blu- men sind kleiner, dünner und haben einen verhältnissmässig kürzeren, weniger gebogenen Helm. Die kleine, wie es scheint standhafte Art, unter ß. entdeckte Herr Dr. Weihe in Westphalen , und versendete sie an seine Freunde auch unter den Namen L. wcstphalicum und L. Coea- feldiae. 2578. L. Int er medium Fr. foliis reniformibus, su- perioribus amplexicaulibus , dentibus calyciuis tiibo suo lon- gioribus paleulibus bispidulis, labfo renifonni piindlato. Pvciib. (pl. crit. III. 372. mala.) VIII. ic. 964. opt. Fl. dan. 1701. Mittelschlag-T. ©. 4 — 9. Im Wuchs dem L amplexicaule sehr ähnlich, aber mit Blüthen von abweichender Form, deren Lippe umge- kehrt nierenförmig, dunkel punktirt ist, während sie bei jenem weit 1040 CLASSIS Xiy. Lamium. kleiner, umgekehrt- herzförmig und zweifleckig ist. In Schonen, Hol- stein, Meklenburg. 2579. L. amplexicaule L. follls reniformibus, su- perlovlbus amplexicaulibus, clenlibiis calycls tubo suo hre- viorlbus moUibus deraum conuiventibus, labio obcordato bi- Hiaculato. ScHK. Handb. t. 159. Rchb. pl. ciit. IIL 373. PolUchia amplexicaulis Kth. — Var. claudestinum PL crit. Vm. 950. U m f a s s e n d e T. O- 2 — 8. Die Kelc' e sind klein, blassgrun, weich und die Zähne kürzer, als ihre Röhre. Auf Aeckern, an Zäunen überall. Die Blätter der weissen und rothen T. werden im Frühjahr als Gemüse genossen. Voa der erstem war gebräuchlich: Lamil albi herba. Galeopsis, Holdzahn. *) 2580. G. Lad an um L. iuternodlis caulinis aequali- bus, foliis lanceolatis subserralis Lirlis, coroUae galea emar- glnata. EngL^b. 884. Schk. t. 160. ^ ß? G. angustifoUa Ehkh. Schmalblätteriger H. ©. 7 — 9. Der auf fechte , stumpfe Stengel ist ästig und beljaart, er wird fusshoch und höher und hat keine ver- dickten Gelenke; seine entgegengesetzten Aeste sind abstehend. Die linien - lanzettförmigen Blätter verlaufen sich in kurze Stiele; sie sind weichbehaart, liniirt, entfernt und sägeartig gezähnt; nach der Basis hin ganzrandig; die obersten und Astblätter sind völlig ganzrandig. Die ungestielten, entfernten Quirl sind dicht und vielblüthig. Der weichbe- haarte Kelch hat steife, begrannte Zähne, die doppelt länger als der Kelch. Die Krone ist blassroth, seltener weiss. Die Antheren sind mit perlartigen Erhabenheiten besetzt und haben bewimperte Blüthenstaub- Deckel. Auf Aeckern, Sandboden. 2581. G. intermedia Vill. foHIs ovatls obtiis« (ulrlnque ter-sexies) serratis cauleque tenuissime puberulis, corolla calycem iuaequaliter dentatum vix dupluin lougcf. Vill. delp. ll.t. IX. — Rchb. pl. crit. I. 99. T. paryißora. IjAm. Mittelschlag-H. Q. 8. 9. Fast gipfelästig, hält das Mittel zwi- *) Alle Arten ändern,, so wie uns von den meisten Labiaten be- kannt ist, mit grösserer oder kleinerer Blumenkrone, mit längern oder kürzeren KelchzäUnea ab. Galeopsls. ORDO I. 1041 sehen G. Ladanim und puhescens, BUithen weit kleiner als an beiden. In steinigen Gegenden der Schweiz , Oestr. u. a. O. 2582. G. ochroleuca Lam. fol. ovato-lanceol. cii- uealis cauleque aequali adpresse pubescentibus , corolla caly- cem iuaequaüter deiifalum qualer lueticnte. Rchb. pl. crit. I. 98. — G. grandißora Hüffm. Roth. G. villosa Huds. Gr ossblüthiger H, ©. 7 — 9. Voriger ähnlich, auch wird wohl deren grossblühende Form für sie genonimen , wenn es heisst, sie blühe auch rüth, weshalb wir den lifapen nicht mit einem Synonym vertauscht haben, was auch am Ende nicht nötliig wäre, wenn es sich bestätigte, dass bisweilen rothe Exemplare vorkämen. Ihre Blumen sind also ge- wöhnlich schwefelgelb , die Pflanze aber gehört in Deutschland unter die seltenern. In Westphalcn ist sie am sichersten zu finden, selten in Thüringen. 2583. G. pvibescens Bess. foliis orato - acuminalis (iitrinque 12 — 16 ies serralis) cauleque sub geuiculis incras- salo piibesccniibus, corollis calj'ceiu subiripluin loiigis. Rchb. pl. crit. I. 100. 101. G. TValterijia Schlecht. Fl. Borol. Weichbehaarter H. O- Der G. Tetrahit ähnlich, aber von schlan- kerem \Nuths, mehr ästig, weicher behaart, hier und da mit Diüstn untermischt. Die Biülhen sind klein, m^-ist dunkelroth, der Schlund mit orangegelbera Fletk. In ganz Deutschland selu- häufig. 2584. G. Tetrahit L. iuternocliis Superne incrassa- tis, foliis ovatis aciitis serralis cauleque hispidis, yerlicilUs subomuibus approxijuafis, corolla parum exseita, galea rec- tiuscula. Engi. b. 207. Rchb. pl. crit. IX. ic. 1174 — 75. Breitblätteriger H. ©. 7. 8. Der aufrechte Stengel wird 2 Fuss hoch und höher, er ist ästig und überall mit krummen, stechenden Bor- sten besetzt. Die langgestieiten Blätter sind zugespitzt und steilhaarig. Die dichten , vielblüihigen Quirl sind sich nach oben genäbert. Die kurzen, bauchigen Kelche sind kantig und hakerig: ihre sehr langen Zähne sind gleich und stechend. Die weichbehaarten Kronen sind roth, sehr selten weiss. Auf Aeckern, angebauten, verwilderten Plätzen. 2585. G. bifida Bnmgh. foliis ovato - oblongis acu- tis (utriuque 5 — 10 ies serralis) cauleque seloso- hispidis, verlicillis summis approxiinalis, calycum deiilibus longissimis Mösskr's Hdb. d. Gewächsk. 3te Aufl. 11. 1. 66 1042 CLASSIS XIV. Galeopsis. corollae tubum aequantibus, labii lobo medio obcordato-bl- fido replicalo, ßpaltlippiger H. ©• 8 — 10. Robuster als vorige, Bl. rosa oder dunkler, Lippe ungefleckt. Auf Aeckern, an Zäunen. 2586. G. versicolor Curt. follls oyalls ( utrinque 8-ies — 16-ies) serratis, caule sub geniculis incrassato bis- pido, coiülla calyce triplo longiore. Rchb. pl. crit. I. 117. — Engl. b. G. cannabina Vahl. Fl. dan. 929. G. Tetrahit var. LlXJT. ' Bunter H. ©. 7. 8. Die Art wird nicht selten für O. grandiflora ge- halten, die unter Nr. 2582. gegeben worden ist. Eine schöne grosse, oft mannhohe, sehr ästige Pflanze, mit schöngelben Blüthen, mit violett- blauer Lippe, im Wuchs der G. Tetrahit nicht unähnlich. In mehre- ren Gegenden Deutschlands an den Rändern der Laubhölzer und unter Gebüsch im Innern der Waldungen, vorzüglich an feuchten Stellen, häufig in Sachsen. Der Saame, vorzüglich des brelthlätterigen H. wird als Vogelfutter benutzt und man gewinnt viel Oel daraus. Sie verdienen daher ange- baut zu werden. Von dem breitblättcrigen H. führte man ehedem: Canuabis silvestris herbcu Galeobdolon, Goldnessel. 2587. G. luteum Sm. foliis cordato-ovalls crenalo- dentatis petiolatis, verticillls subsexfloris. Cürt, Lond. t. 223. Galeopsis Galeobdolon Lin. Engl. b. 787. Schk. t. 157. DiiEW. et Hayke t. 20. Leonurus Galeobd. Willd. Polllchia Galeobdolon V\.OTiu — |3? G. mo?iianum Vei\s. Fol. sunimis lanceolatis, iuyolucro 6 — 8-phyllo (verlicillis 6 — 8-floris). Gemeine G. 2{. 4 — 6, Die aufrechten, einfachen Stengel sind be- haart; sie werden band- oder fusshoch. Die zugespitzten, ungleich sä- gezähnigen Blätter sind im Frühjahr weissgefleckt. Die linienförmigen Deckblätter sind behaart, etwas stechend und kürzer als der Kelch. Dieser ist an der Basis röhrig; seine ungleichen Zähne sind abstehend und etwas stechend. Die schöngelben Kronen haben zottige Helme; der mittelste Lappen der Unterlippe hat braunrothe Linien. Sie hat das Ansehen der tauben Nessel, von der sie sich durch die mangelnden Zähne am Rachen unterscheidet. In Laubwäldern. — en der Unterlippe ist dunlcler punktirt. Auf Aeckern in Gernüsegäiten; hier und da. ^ 2603. St. lanata L. verticlllis mulilflorls , fuliis lanatis oblougis, caulibus basi procuinbeniibus et radicaiili- bus. Jacq. ic. r. 1. i. 107. Wolliger Z. 2^. 6 — 9. Er ist dem deutschen Ziest ähnlich. Die grösstentheils liegenden Stengel sind während der BÜithe aufwärts ge- richtet, 4-kantig, 1;] Fuss hoch, und mit einem dichten, weissen Filz bedeckt, wie die ganze übrige Pflanze. Die gestielten Blätter sind stumpf und ganzrandig. Auch die Blüthe ist wie die des deutschen Z. In Sibirien, Ungarn. ^. 2604. St. cretica L. liirta, vertlcillls triglntiflo- ris, calycibus pungentibus, caule hiito. St. foUo ohscure pl- renie, ßore purpurascenle ^Yalth. b. t. 19. Candischer Z. T\. 6. 7. Er ist auch dem deutschen Z. ähnlich; steifhaarig, aber nicht weisswollig. Die Pflanze bildet einen runden, breiten Busch; der 2 Fuss hohe Stengel ist 4-kantig. Die gestielten Blätter sind herzföim'g-rund , feingekerbt und wie der Stengel, etwas weisslich - filzig : die in der Nähe der Blüthrn sind lanzettförniig , säge- zäi^nig-wellenlörmig, aber nicht niedergebogen. Die Krone ist purpur- roth. Auf Candia. ^ 2605. Sl. coccinea Jacq. verlillls sexfloris, fo- liis üvatis cordalis crenatis peliolatis dilatalis. Cuiit. !niag, t. 166. Jacq. h. 3. t. 284. Scharlachrother Z. T\. 6 — 8. In der Blattform und Farbe der Blüthen kommt er der schönrothen Sulbcy nahe. Der krautartige Sten- gel ist behaart und wird 2 Fuss hoch. Die Biätter sind auf beiden Flächen zottig, auf der untern runzelig -aderig: die untern stumpf und gestielt, die obersten ungestielt und eirund; ihre Stiele rinnenlörmig. Der Kelch ist steifhaarig; die grosse Krone scharlachroth; ihre Röhre 3-mal länger als der Kelch; die Oberlippe stumpf, ungetheilt und auf- recht; die untere hat 3 stumpfe Lappen, der mittlere und grösstc ist nur getheilt. In Chili. Der JVald-Z, kann wie Hanf behandelt werden; er liefert ein sehr Slachys. . ORDO I. 1049 weisses Garn; «eine Blätter färben gelb. Die Wurzel von Sumpf -Z. wird wie Spargel genossen. Der gerade Z. ist eine angenehm gewürz- hafte Pflanze, die bitter schmeckt und auflösende, stärkende Kräfte hat; vorzüglich sind die davon bereiteten Bäder sehr wirksam. Man führte ehedem Siderititis herba. Die 3 letztern sind schöne Gewächse ; sie gehören ins Glashaus; man zieht sie aus Saamen, doch säen sie sich meistentheiis selbst aus. Sie können auch im Frühjahr durch Wufzel- theilung vermehrt werden. Ballota, Ballote. ' 2606. B. nigra L. stricta, nigrescens, folüs cordatis ßculis cienalo-serratis, calycis denlibus ereclo-patulis ex oyata basi sefaceo-acuiniualis. Rchb. pl. crit. VIU. ic. 1039. Marruh. nigrum foetid. Bauh. Marruhiastr. Riv. 65. B. ruderalls Sw. Svensk Bot. 389. B. vulgaris Lk. Schwarz wer den de B. IJ. 6 — 9. Die Stengel sind entweder ganz gerade aufrecht oder liegen nur mit der Basis, sie werden 2 Fuss hoch und höher; sie sind ästig und, wie die Blätter, mit gegliederten Haa- ren bekleidet. Die untern gestielten Blätter sind stumpf und runzelig- aderig: die obersten eirund und zugespitzt. Die kurzgestielten Quirl sind dicht und vielblüthig. Die borstenförniigen Deckblätter sind mit . gegliederten Haaren besetzt und halb so lang als der Kelch. Dieser ist feinbehaart und hat abstehende , kurz begrannte Zähne. Die blass purpurrothe Krone ist äusserlich zottig und inwendig mit weissen Li- nien durchzogen: der mittelste Lappen verkehrt- herzförmig. Die ganze Pflanze wird im September röthlich schwarz. Auf Schutt in der ISähe der Dörfer. 2607. B. urticifolia Ortm. gvacilis, follls ovatls areiile et profunde serratis, calycis deutibus erectis lineari- selaceis tubum subaecjuantibus Rchb. pl. crit. VIII. ic. 1040. N e s s e 1 b 1 ä 1 1 e r i g e B. y. 8 — 10. Sehr gut aus der wohlgerathe- nen, treuen Abbildung zu erkennen. Böhmen, Sachsen. 2608. B. foetid a Lam. laxa, folüs ovalo-ovalibus acutis crenatis, calycis denlibus ovalis cariuato - reflexis inu- crouatis. Lam. ill. 508. f. 1. Rchu. pl. crit. 1041- B. nigra Bull. 397. E. Bot. 46. Si-R. Aul. II. t. 10. f. g. B. sepium Thuill. Mentha aquaiica Fl. dan. 673. — Var. B. alba U. 1050 CLASSIS XIV. Ballota. flore albo. — ß^ follis brevioribns obtusatis: B. horealls ScHWGG. RcHB. pl. crit. ic. 1042. Stinkende B. V,. 6 — 9. Sie unterscheidet sich von der vorher- gehenden: durch breitere Kelchzähne; durch behaarte Deckblätter und ihren schlaffen Wuchs. Auf Schutt; durch ganz Deutschland, hier und da mit B. nigra unter einander und um so auffallender verschieden. 2609. B. lanata L, follis palmatis dentalis, caule In- nato. RcHB. pl. crit. B. lanata. Liy. Pldomis foliis multifidls Gmel. Sib. 3. t. 74. Leonurus (Panzera)" lanata Pers. Wollige B. 2}. 7. 8. Der zum Theil liegende Stengel ist dick und, _wie die Unterfläche der Blcitter , mit weisser Wolle bekleidet , er wird fusshoch. Die gestielten Blätter haben 3 — 5 Abschnitte ; jeder Ab- schnitt ist 5-zähnig und auf der Oberfläche sind sie grün. Die sehr behaarten, dichten Quirl stehen in den Blattwinkeln. Die Kelche ha- ben borstenförmige Zähne. Die Krone ist äusserlich weiss und sehr behaart, inwendig gelb; die Oberlippe ist löirelförmig; die Unterlippe herzförmig, sie hat 2 ausgerandete Seitenlappen und ist mit rothen Streifen bezeichnet. Der Saame ist durch vertiefte Punkte rauh. In Sibirien. Die erstere riecht stark gewürzhaft: man gebrauchte sonst: Mar- Tiibii ni^ri Jterba. Die letztere ist eine schöne Gartenpflanze, die im Freien aushält ; russisches Mittel gegen die Wassersucht. Blarrubium, Andorn. 2610. M. peregrinum L. serlceo-tomenlosmn, fo- liis ovalibus reflexis, denlibus caljxlnis 5 subaeipalibus de- muin divergeiilibus, galea obtusa. PiCiiB. pl. er. 111. 485. M^. incarum Desii. Fremder A. 2^. 6. 7. Ein paar Fuss hoch, wenig ästig, Blätter V eissfilzig, so wie die Stengel, dabei seidenglänzend, Blumen weiss. In Krjün. 2611. BI. cretlcura L. albo -toinentosum, foliis lau- ceolalis planis aculls, caljcis denlibus 5 ereclis, binis inleri- oribus duplo longioribiis. Sfr. 11. hal. l. 6. Rchb. pl. cril. 111. 461. M' peregrinum Jacq. a. t. 160. Candischer A. y. 6 — 8. Der aufrechte, armformig ausgebreitet- äütige Stengel wird 1 — 2 Fusa hoch. Die gestielten Blätter sind auf Marnibium. ORDO I. 1051 beiden Seiten weissfilzig und von den sehr Sstigen Adern netzartig. Die liiiienförinigen Deckblätter sind angedrückt, filzig und so lano- wie die Kelchröhre. Die etwas filzigen Kelche sind 5-zahnig, die beiden untersten Zähne wenigstens doppelt länger, wodurch ich diese kritische Pflanze zuerst sicher unterschieden habe. Die weisse Krone ist kaum noch ein mal so lang als der Kelch. Auf Schutt, an Wegen; um Wien Litorale , bei Erdeborn im IVlansfeldischen. 2612. M. p an 11 Olli cum Clds. folüs obovatis ser- ralis caiiescenlibus , dentibus calyciuis quinis subdeuisciue erectis. Kchb. pl. crit. III. 473. — M. peregrinum Spreng. Fl. hal. t. 6. M. paniculatum Deskoüss. M. remotwi^ Kit. 31. paucißorum "Wallr. *). PannonischerA. T\. Der Stengel ist 4-kantig, leichtfilzig, etwa 1^ Fusshoch, rispenartig weitästig, die Aeste zahlreich, ziemlich schwach. Die Blätter stehen gegenüber, sind oval, sägezähnig, runzelig, blasst^rün mit einem leichten Filz überzogen und kleiner, als an M. vulgare, die obern sind stiellos; die kleinen Blüthen sind ungestielt und bilden nur niittelmässige Quirle. Die Deckblätter sind borstenförmig, nicht zahl- reich und kürzer, als die Kelche. Die geraden Kelchzähne sind kurz, borstenförmig, wenig filzig und so ziemlich gleichlang. Die Blüthen sind weiss. In Oestreich und Ungarn, im Mansfeldischen. ^^ 2613. M. Slip In um L. foHis subrotimdis subcor- dalis crenatis rugoso-venosis , calyduis dentibus setaceis reclis villosis. Bocc. mus. 2. t. 96. Niedriger A. 2^. 7. 8. Es kommen mehrere Stengel aus einer Wur- zel, die gewöhnlich aufrecht, zottig, fusshoch und höher sind. Die stumpfen Blätter endigen sich in Stiele ; sie sind auf der Oberfläche mit Seidenhaaren bekleidet, auf der untern mit Filz. Die vielblüthio^en Quirl sind sehr dicht. Yon den linienförmigcn Deckblättern stehen die mehr- sten an der Basis der Quirl; sie sind so lang wie die der Kelclie, sehr zottig abstehend und rückwärts gekrümmt. Die Kelche sind mit vielen langen, weissen Zotten bekleidet; sie sind immer 5-zähnig. Die weissen weichbehaarten Kronen sind doppelt länger als der Kelch. Südeuropa, 2614. M. vulgare L. calycibus omnibus decemden- talis, dentibus uncinatis. Engl. b. 410. Fl. D. 1036. •) Wer diese Pflanze ordentlich kennt, oder gar an ihren Standor- ten lebendig gesehen hat, dem muss es doch als zu weit gehende Wül- kühr erscheinen, wenn sie mit der vorigen zusammengezogen werden fioU. Die Kelche sind schau gänzlich verschieden. 1052 CLASSIS XIV. Marrublum. SciiK. t. 162. — Var? M. apulum Ten. magis lanatum foliis breviorihus. Gemeiner A. 24.. 6 — 8. Er unterscheidet sich von den vorherge- henden durch die Deckblätter, die nur so lang wie die Kelchröhre, da- bei zottig und rückwärts gebogen sind ; durch kürzere und filzige Kelche, deren Schlund mit Haaren dicht verschlossen ist und die sännntlich 10 Zähne haben, welche wechselweise kleiner, weit abstehend und an der Spitzt- hakenlörinig sind. Er ist gewürzhaft und bitter. Auf Schutt iu der Nähe der Dörfer. % 2615. M. candidissimum L. foliis ovalls in^ canis obtuse deulalis rugoso - veuosls , cnlydnis denlibus subulatis, caule basi rainoso. M. folio rotundo cundidls- simo Dill. elth. t. 274. f. 214. Orientalischer A. H. 7. 8. Die ganze Pflanze ist mit einem Bchneeweissen Filz bekleidet. Der Stengel wird fusslioch. Die ßlätter eind nur an der Spitze gekerbt, dabei fast kreisrund und dick. Die Biüthen sind weiss. Im Orient. 2616. M. hirsutum W. foliis coidalls oyatls cre- natis, calycum linibis palentibus, denlibus ovalis mucroua- tis, bracleis oblongis. M. rupestre Riv. M. saxaille Ra- FiN. 31, hispanlcum Schk. t. 162. nee Bocc. Bakkel. et LixN. Raucher A. 2{. 7. 8. Der aufrechte, ästige, behaarte Stengel wird 2 Fuss hoch und drüber. Die untern Blätter sind etwas mehr rundlich und herzförmig als die obern und an den unfruchtbaren Zweigen; sie sind gestielt, etwas gerunzelt und weisslichgrün. Die Kelchzähne sind wechselsweise etwas kleiner und die Mündung ist, wie die ganze Pflanze, mit gegliederten Haaren bekleidet; auf den Blättern stehen sie büschel- weise. Die gelbweisse Krone hat eine rothgefleckte Unterlippe und eine 3 4-spaltige Oberlippe. Die Staubgefässe dieser und der vorherge- henden sind mit perlartigen Erhabenheiten besetzt. Er riecht nur schwach balsamisch. In Dahnatien. Der gemeine A. wird als ein gelindes Reizmittel bei Brustkrank- heiten empfohlen. In den Apotheken kennt man: Marrubii albi hcrba. Sie gefallen sämmtüch in Gärten, doch vorzüglich die beiden letztern, w^gen ihrer weissen Bekleidung, Sie stehen gern warm in leichter, fruchtbarer Erde, verlangen aber keine besondere \Yartuug. Leonurus, Löwenschweif. 2617. L. Cardiaca L. foliis cuueiformi- ovalis tri- Leonums. ORDO I. 1053 lohis integrisTe dentatls, corollis calyce pungente majoribus: lacinla media labil inlerioris acuta. Engl. h. 286. Fl. D. 727. ScHK. t. 162. Stükm. 1. 9. Hayxe III. 41. Gemeiner L. Herzgespann. IJ. 6 — 8. Der aufrechte , etwas scharfe Stengel \\ir(l 2 — 3 Fuss hoch und hat entgegengesetzte A.este. Die gestielten, abstehenden Blätter sind weichbehaart: die untersten gind herzförmig eirund und 3-lappig, wovon der mittelste Lappen 3- theilig, die grössern Seitenlappen nur 2-tIieilig; die obersten kelKörmig- eirund , zugespitzt, gezähnt, 3-!appig und ganz. Die dichten, ungestiel- ten Quirl sind vielblütliig und enthalten sehr viel pfriemenföniiige Deck- blätter, welche, wie die abstehenden Kelchzähne mit stechenden Bor- gten besetzt sind. Die weisse Krone hat eine gekniete Röhre, die mit einem haarigen Kranze die Fruchtknoten deckt; die Oberlippe ist be- haart. Die Staubfäden sind nach unten filzig und nach oben mit drü- gigen Haaren besetzt ; die Antheren zeigen glänzende Punkte. An Zäu- nen in der Nähe der Dörfer. Sie liefert eine schöne Olivenfarbe. Ehemala war gebräuchlich: Cardiacae herba. Chaiturus, Chaiturus . 2618. Cb. Marrubiastrum Rchb. foliis oblongia (lentatis, corollis calyceiu pungeulem aequaulibus , lacinia media labil inlerioris siibrolunda. Leonurus Marrublastruiv. L. Jacq. a. t. 425. Chaiturus leonuroldes BIsrcH. Andornartiger Ch. 2J.. 7 — 9. Er unterscheidet sich von L. Car^ diaca durch den gewöhnlich kleineren, grauen, etwas filzigen Stengel; durch die Blätter, die auf der Unterfläche grau und fast filzig sind: die untersten sind eirund -lanzettförmig, an beiden Selten verschmälert und sägezähnig, die übern lanzettförmig, auf jeder Seite mit 2 — 3 Zähnen, die ganz obersten lineal-lanzettförmig und ganz; durch die kaum grössere Krone als der Kelch ; durch die aufrechten , etwas längeren Kelchzähne; und durch die borstenförmigen , steifen und stechenden Deckblätter. Auf sonnigen Plätzen, Schutt, an Wegen; Oestreich, Krain, Barby, Leipzig, Hannover, Halle, Schlesien. P b 1 o m i s , Plilomis . 2619. Ph. fruticosa L. foliis subrotuudis tomen- tosis creualis, involucris lanceolatis; caiile üiUicoso. SAUi3. h. 3. t. 15. Bot. Mag. 1843. 1054 CLÄSSIS XIV. Phlomis. Straucliartige Ph. $. ^ — 9. Dieser immergrüne Strauch bildet einen dichten , runden Busch ; seine 2 — 3 Fiiss hohen Stengel sind mit einem gelblichen Filze bedeckt. Die gestielten Blätter sind stumpf, ganzrandig oder nur wenig gezähnt, ihre Oberfläche ist grünlich und weich, die untere weisslich und filzig. Die grossen, goldgelben Blüthen bilden dichte Quirl. Die Deckblätter sind eirund. Sie variirt mit läng- lich-eirunden, grünlichen", am Rande wellenförmigen Blättern. In Sici- lien, Spanien, am südl. Litorale. ^ 2620. Pli. purpurea L. braclels ' lanceolatls acu- tis puugentibus, calycibus peulagouis acuminalis, Ibliis sub- tus densius laualis. Smith. Spie. 1. t. 7. Purpurfarbige P h. t). 7 — 9. Dieser immergrüne Strauch ist nicht so holzig als der vorige; er wird 2 — 3 Fuss lioch, ist ästig und mit einem weisslichen Filze bedeckt. Die gestielten, schmalen Blätter 6ind länglich und stumpf, an der Basis herzförmig, feingekerbt, auf beiden Seiten weiss und sehr filzig. Die blasspurpurrothen Blüthen ste- hen in Quirlen, lu Portug. Span. 2621. Pli. tuber osa L. follis radlcalibus cordatls scabris : floralibus oblongo - lanceolalis , bracteis subiilalis bispidis caule glabro. Schk, t. 162. Gaeht^. 1. t, 66. f. 9. Bot. Mag. 1555. Knollige Ph. 2|. 6 — 9. Die Wurzelfasern haben rundliche Knol- len. Die einfachen, purpurrothen Stengel werden 5 — 6 Fuss hoch. Die runzeligen, gestielten Blätter sind ziemlich gross, dabei spitzig, gezähnt, dunkelgrün und kahl. Die Deckblättchen und Kelchzähne ste- hen ab xmd sind mit gegliederten Haaren bekleidet.. Die purpurrothen Blüthen stehen in Quirlen und haben gezähnte Helme. In Sibirien, Oestreich an der Grenze von Ungarn. Die erstem beiden gehören ins Glashaus in eine nahrhafte, bündige Erde, Im Winter stellt man sie ans Fenster , im Sommer giebt man ihnen volle Sonne. Die übrigen erhält man durch Saamen und Wur- zeltheilung, » Leonotls, Loivenohr. >>- gei und Aeste stehen aufrecht, sind in der Jugend weichbehaart und haben runde Eclcen. Die schmalen Blätter sind spitzig, etwas behaart, dunkelgrün und auf der Unterfläche genervt. Die Hülle besteht au» vielen pfriemenförmigen , rückv\ärts gebogenen Blättchen, die länger als der Kelch sind. Die schön scharlachrothen oder feuerfarbigen Blüthen stehen in Quirlen, sie haben eine lange, filzige Oberlippe, die gewimpert und ganzrandig ist; die Unterlippe ist kürzer, kahl und häutig, ihre Seitenlappen sind rückwärts gebogen. Auf dem Kap. Da sie sehr viele Wurzeln treibt, muss sie alle Jahre in ein grös- seres Gefäss umgesetzt, und im Sommer viel begossen werden. Sie lässt sich leicht im Frühjahr durch Stecklinge vermehren , die man in einem Topfe in ein beschattetes Mistbeet setzt. Uebrigens ist die Be- handlung der Erde, so wie Wartung im Winter und Sommer, wie bei Vorhergehender Gattung. Clinopodiura , TFeichhorste. 2623. CI. vulgare L. verlicillis hispidis, bractels pelnceis, pedicellis ramosis, follls obtusis creuatis. Engl, b. 1401. Fl. D. 930. ScHK. t. 163. Gemeine W. IJ. 6 — 8. Der aufrechte, behaarte Stengel wird 1 — 2 Fuss hoch und höher. Die gestielten, eirunden Blätter sind nervig und auf beiden Flächen zottig. Die wenigen Quirl stehea in den Blatt- winkeln und an der Spitze; sie sind vielblüthig, selvr dicht und i'ast ruud. Die Hüll- oder Deckblättchen sind sehr behaart. Der behaarte Kelch ist bauchig und hat bcgrannte und gewimperte Zähne. Dia Krone ist blassroth, nicht selten weisslich, äusserlich weichbehaart und doppelt länger als der Kelch. Die Staubfäden sind gekrümmt; die An- theren bilden vor der Blüthe 2 Kreuze. In Gebirgswäldern, an Zäunen. Das Kraut dieser Pflanze ist besonders vor der Blüthe angenehm gewürzhaft; die Blätter geben einen sehr schmackhaften gesunden Tbee. In den Apotheken führt man« Clinopodii majoris Jierba, Orlganum, Dosten. % 2624. O. aegyptiacum L. fol. carnosis tomenlo- sis, spicis nudis, O. aegyptiacum Willd. Alp. aeg. t. 95. Aegyptischer D. 2J.. 7. 8. Die ganze immergrüne Pflanze ist grau wohlriechend und strauchartig. Der ästige Stengel ist \\ Fuss hoch. 1056 CLASSIS XIV. Ori'gammi. Die weisslichen Blätter sind löfFelartig vertieft; sie sind fast kreisrund und etwas gestielt und haben an der Spitze zu beiden Seiten einen kaum merklichen Zahn, Die blassrothen oder weissen Elüthen bilden dichte runde Aehren oder Deckblätter. In Aegypten. ^ 2625. O. Dictamnus L. follls inferloiibiis tonien-^ topis spicis nulaDtilnis. Blackw. t. 462. Hatne Arzugw, Vlll.' 6. Bot. Mag. 298. Diptam-D. Candischer Diptam. 1). 6 — 8. Die ganze immer- grüne Pflanze ist staudenartig und wird ungefähr fusshoch, sie ist, ausser den Aehren, mit einem weissen Filz überzogen und sehr ästig. Die fast kreisrunden Blätter sind ungestielt, dabei dick, fleischig, spiöde, runzelig und weissfilzig: die obern weit kleinern, länglichrund und grün. Die nurpurrothen Blüthen haben gefärbte Deckblätter. Dieses Ge- wächs hat einen starken, gewürzhaften Geruch und Geschmack. Auif dem Berg Ida in Candia. / ^ 2626. O. creticum L. spicis aggregalis longis prismatills reclis, bracteis inombrauaceis calyce duplo longi- oribus. ScHiv. t. 164. Haynk Arzugw. VIlI. 7. O. mega- stachyon Lic . Cretischer D. ZJ. 7. Der Stengel wird \\ Fuss hoch. Die Blätter sind eirund, spitzig und kahl. Die Tvlündung des Kelchs ist mit Haa- ren besetzt; die 2 Zähne der Oberlippe entfernen sich von einander; die der Unterlippe sind mehr zusammengeneigt. Die Deckblätter sind ungefähr \\ mal so gross als der Kelch und oberwärts oft braunroth. Die Krone ist blassroth. Im Orient, südlichen Europa. 2627. O. vulgare L. spicis siibrolnnclls paniculalls couglomeraüs glabiis, bracteis ovatis calyce longioribus. Engl. b. 1143. Stukm. 1. 3. Hayne Arzngw. Vlll. 8. — j3. thy- mißorum: spicis subglobosis paniculalls gloinerato - coufertis, bractqis calyce barbato brevioiibus. Gemeiner D, T\. 7 — 9. Die kriechende Wurzel treibt aufrechte, behaarte, oft röthliche Stengel, die fusshoch und höher werden. Die eirunden, stumpfen Blätter sind gestielt, verloren gezähnt, aderig, ge- wimpert, auf beiden Flächen weichbehaart und durchsiheinend punk- tirt. Die Aehren stehen an der Spitze sthirmtraubenartig und enthal- ten weisslichrothe Blüthen. Unter jeder Blüthe steht ein eirundes, kah- les, rothes Deckblatt, das grösser ist als der Kelch. Dieser ist klein, Origanum. ORDO I. 1057 weichbehaart und an der Spitze röthlich; srine Zähne sind fast gleich. In Gebirgswäldern, an Felsen fast in ganz Deutschland. ^ 2628. O. Majoran a L. spicis subglobosis terms compaclis pedunculatis , foliis petiolatis ellipticis obtusis gla- briusculis, radice aniiua. Hatne Arzngw. VIII. 9. BLÄCior. t. 319. Majorana hoi-iensis Fl. Wett. M. vulgaris BIoRiS. h. 3. S. 1 1. 1. 3. f. 1 . — I^ar. Ji-iUlculosa : O. majoranoides TV. Majoran-D. Gemeiner Majoran. O- 6. 7. Die zahlreichen, aufrechten Stengel werden 8 — 10 Zoll hoch. Die kleinen Blätter sind ganz und graugrün. Die weissen Blüthen bilden weichbehaarte Aehren. In Portugal, Palästina. Die Dostenarten haben alle einen angenehmen, gev\ürzhaften, stär- kenden Geruch, der dem des gemeinen Majorans ähnlich ist. Der ägyptische D. ist überdiess eine schöne Gartenpflanze. — Der zweite ist der wahre Diptam der Alten, den man unter dem Namen: Dicta" mus creticus kennt. Seine Blätter sind gebräuchlich ; sie haben im Auf- guss ähnliche, aber stärker zertheilende, stärkende Kräfte, als der loeisse Diptam. — Der candische D. liefert seine getrockneten Blätter unter dem Namen des spanischen Hopfens, Origani crctici (spicae^ hcrba; sie sind nervenstäi kend , zertheilend und blähungtreibend und werden noch jetzt zur Würzung der Speisen gebraucht. Das aus ihnen de- stillirte Oel ist scharf; man benutzt es bei hohlen Zähnen und bei der Lähmung der Zunge. — Der gemeine D. ist zwar weniger gewürzhaft als der vorherige; aber er verdiente als Gewürz benutzt zu werden. Man hängt dieses Gewächs in das Bier, um das Sauerwerden zu ver- hindern und es stärker zu machen. Die Blätter geben einen lieblichen Thee. Die ganze Pflanze giebt hochbraune und rothe Farben. In den Apotheken gebraucht man: Origani vulgaris herha. — Der gem. Majo- ran ist schon lange als Gewürz bekannt und wird deswegen häufig ge- zogen. Ueberdiess ist er nervenstärkend und wird als Niessmittel ge- braucht. Man führt: Majoranae herba. — Die 3 ersten Arten gehö- ren ins Glashaus; sie lieben Wärme und leiden von anhaltender Nässe; doch müssen sie im Winter nahe am Fenster stehen. Man zieht sie aus Saamen und vermehrt sie durch Stecklinge in Töpfen mit guter etwas sandiger Erde , die man ins Mistbeet setzt und beschattet. Sie verlangen alle viel Sonne und leichte Erde. Thymus, Thymian. 2629. Th. Serpyllura L. flbi'ibus verdcillato-capi- talis, caulibus repeiilibusy foliis lineari - oblougis obtusis basi Mössler's Hdb. d. Gewächsk. Ztc Aufl. II. B. 1. 67 1058 CLASSIS XIV. Thymus. ciliatls, corollls slamlulbusque exsertis, — a. Th. acicularis W. K- t. 147. foliis subIJnearlbus rigide erectls. Th. c^spi- tiiiiis Hffgo. Sk. Fl. port. t. 18. Th. odoratlsslmus M. 1). — ß. Th. angusüfoUus Schreu. Pers. foliis brevioribus recur- vulis. — y. Th. arenarlus Brbth. reßexus Lei. Serp. vulg. repens Clxjs. hirt. p. 359. Th. Serp. Fl. dan. 1165. Sv. Bot. t 310. Vaill. par. t. 31. f. 40. Wilder Th. Quendel. 2J. 6 — 9. Die wurzelnden, immergrünen Stengel sind weichbehaart, gewöhnlich röthlich und kriechend; nur die blühenden Zweiglein sind aufrecht und sterben ab. Die kurzgesticlten ganzrandigen Blätter sind punktiit, sehr schmal linealisch -lanzettlich, oder lanzettlicb, stumpf. Die gestielten Blüthen stehen in Quirlen und bilden an der Spitze einen dichten, vielblüthigen Kopf. Die kleinen, gestreiften Kelche sind gewimpert und meist röthlich. Die Krone ist hell- roth, oder weiss. Die Staubgefässe sind kürzer oder langer als die Krone; doch der 2-spaltige Griffel ragt hervor. Engl. Bot. l401 wird von allen citirt, welche das Werk nicht nachschlugen, denn dort steht Cli- nopod. vulgare. In Sandgegenden. Die zweite Abänderung auf Feld- rainen, Anhöhen, Grasplätzen. Auf sonnigen Plätzen. 2630. T h. p a n n o n 1 c u s All, lanuginosus decumbeüs aiit adsceudens, foliis oblongis, verticilUs deroum dislaiiti- bus. — a. Th. Marschaläanus W. foliis liueari- oblongis subpubescentibus basi ciliatis, verticillis demum siugiilis remo- tis. Sejp. pannon. IIL Clus. 366. et pl. All. Th. Zj-gis Fall. Schk. miniine L. Th. piligerus Opz. angustifolius Host. — p. Th. lanuginosus MfLL. (nou Schk.) fol. oblon- gis ramiscjue ex ioto viUosis, verticillis superioribus capi- talis. Th. austrlacus Brnh. hirsutus BI. B. — y. Th. col- linus M. B. foliis elljpticis glabrescentlbus, verticillis demum singulis remotis. P anno nischer Th. 1). 5. 6. Häufig durch das südliche Gebiet ver- breitet, im mittlem abnehmend und verschwindend. Auf Triften, Hü- geln, Feldrainen. 2631. Th. humlfusus Brnh. villosus, caulibus lon- glssime prostratis radicantibus ramisque capituliferis filiformi- bus, foliis orbiculato et elliplico-spalulatis. — ß. micmphyl- lus: foliis paiTuIis diametro 2 — 31iü. Huc Th. lanuglno- Thymus. ORDO I. 1059 sus ScHK. non Mill. — ß. macrophyllus : folüs dl^metro 6 — 8-lin. 1h, nummularius M. B. — • y. origanifoUus : glabresceas folüs nitidis, caljcibiis spadicels. Ih. sudeticus et serratwi Opz. Calyces in ci. et |3. follis concolores. Niedergestreckter Th. ■5. 6.7. Eine sehr natürliche Formen- gruppe, welche (bis auf y.) der Kalkformation angehört.. 2632. Th. Chamaecirys Fiues: adscenJens diffu^ sus glabrescens, ramis bifariam pubescentibus, floribiis ca- pitalis verticillatiscjue , folüs oratis petiolatis. — a. calycibus spadiceis capitatis aut subverticülatis : Th. citriodonis Schkeb. Th. Serpyllum Auct. Hatne Arzg. XI. 1. fig. med. Stam. AÜis incbisa alüs stirpibus exserta : T'li. includens et Th, exserens Ehrh. — Th. pulegioides II. ramis telraquelrls crassiusculls rigidulls bifariam albo pubescentibus, verlicillis numerosis multiiloris, demum omuilnis remolis. Th. subci- tratus SciiUEB. gracilior, verlicillis paucifloris, efiam superio- ribus comosis. — p. calycibus viridibus: Th. moniamis W. Kit. t. 71. — Th. decumhens Bernh. verlicillis inferl- oribus remotiusculis , ramis folüsque pilosis. Vaill. par. t.' 32. f. 6. — Th. sih'esiris Schreb. Vatll. par. t. 32. f. fj. IIayne 1. c, flg. dxtr. — Th. menihaeßorus : floribus Omnibus axillaribus. Gamander -Qu end el. 1). 7. 8. Durch das ganze Gebiet und iiö mittlem und nördlichen Gebiete die gemeinsten Forii)en, daher Th. scr-^ pyllum der meisten Floristen. An Feldrainen, Triften, Hügeln, Felsen. 2633. Th. vulgaris L. erectus, folüs revokitis ova- tis Koearibuscjue , Iloribus verticUlato - spicalis. Blackw. t. 211. ScHK. t. 164. Gemeiner Th. 1). 5 — 9. Dieser kleine, dauerhafte Strauch wird 8—12 Zoll hoch ; seine braunen, runden Zweige sind mit kurzen Haa- ren dicht bedeckt. Die immergrünen Blätter sind gestielt, dunkelgrün; ihre Oberfläche hat vertiefte Grübchen und die untere dergleichen Punkte und ist blassgrün. Die Blüthen bilden an der Spitze dichte Quirl. Der gestreifte Kelch ist sparsam und fein behaart; Die Krone ist violett, oder mattroth, oder weisslich. Er variirt: mit breiteren, und mit bunten Blättern. Auf felsigem Buden; in Südeuropa, Oestreich, Litorale ; und häufig ^in Gärten. 67 * 1060 ' CLASSIS XIV. Thjmus. Der Quendel ist eines der gewürzhaftesten Kräuter DeutscWarifls nnd verdient allgemein als Gewürz benutzt zu werden. Der Geruch ist sehr angenelim, vorzüglich balsamisch ist die Abart mit dem Citro- nengeruche. Man legt ihn deswegen in die Kleider; gebraucht ihn als Gewürz und zu einem angenehmen, stärkenden Thee. Er ist schweiss- treibend, auflösend, nervenstärkend und wird deswegen zu Umschlägen und Bädern empfohlen. Der Geruch desselben ist den Bienen so an- genehm , dass sie gern in den Stöcken bleiben , die damit ausgerieben sind. Der Saame in Bier zerquetscht und ausgepresst wird als Trank gegen den Schwindel der Schafe gebraucht. Das destillirte Oel wird gegen Zahnweh empfohlen. Der Quendel giebt, wie der g-em. TA., ein kampferartiges Salz. — Der wollige Th. ist dem vorigen in seinen Kräften ähnlich, nur schwächer. — Ausser dem kampferartigen Salze, welches der gemeine Th. giebt, wird er als Gewürz der Speisen be- nutzt. Mit einem Absud desselben spület man die Weinfässer aus und giebt dadurch dem Weine einen angenehmen Geschmack. Man zieht ein wesentliches Oel daraus und führt in den Apotheken: Thrjmi vul- garis herba. A c i n 0 S , Basillenihym . 2634. A. thymoldes Mivch. verticillis sexflovis, pe- dunculis simplici))us, caule adscendeute ramoso, foliis aculis serratis, calyce basi glbboso. Tliym. Acinos. L. Engl. b. 411. ScHK. t. 164. Acinos vulgaris Pers. Calamintha ar~ vensis Lam. Cal. Acinos Claikv. — Var. Ac. diffiisus a BoENiNGH. A. villosus Peks. iiiajor, villoslor. Gemeiner. © 7. 8. Die faserige Wurzel treibt mehrere Stengel, die entweder ganz aufrecht sind oder nur mit der Basis liegen, dabei vier- kantig und behaart sind. Die kurzgestielten Blätter sind eirund - läng- lich, von der INIitte bis zur Spitze sägezähnig, etwas umgerollt und scharf. Die gestielten Blüthen hängen über; an ihrer Basis finden sich ganz kleine pfriemeuföruiige Deckblätter. Der gestreifte Kelch ist be- haart, nach unten bauchig und nach oben zusammengezogen. Die blaue, oder röthlich - nolette Krone ist im Schlünde etwas behaart. Die Staubfäden sind gekrümmt,- die röthlichen Antheren zusammeugeneigt. Auf sandigen, trockenen Anhöhen. 2635. A. alpin US Mnch. verticillis sexflovis , foliis subrotundis oblusiusculis concavls serratis, coroUIs inüatis. Thym. alpinus L. Jacq. a. t. 97. Calam. alpina. Lam. Alpen-Th. Zi. 7 — 9. Kr komint dem vorhergehenden nahe, aber er Acinos. ORDO I. 1061 ist grösser: seine gestielten Blüthen siiid S-mal grösser und roth; auch khu\ tue Blätter meiir eirund und weniger gezähnt. Auf Alpen; Oestr. Krain, Salzb. Baiern, Sciiles. Beide sind gevsürzhaft und man hatte sonst, auch jetzt noch hier und da: Acinos herba. Calamintha, Calamintke. 2636. C. grandiflora Mnch. peduncuUs axillarlbiis tri- (juadi'iflorisve, bracteis lanceolalis sessilibus, foliis ova- tis acutis nrgule serralis. Melissa grandißora L. C. montana ß. Lam. Scmv. t. 165. B. Mag. 208, T/ijm. gmndißorus Scor. Grossblüthige C. ^. 7. 8. Der aufrechte, zottige Stengel ist nur zuweilen an der Basis entgegengesetzt ästig und 1^- Fuss hoch. Die ai)Stehcnden Elätttr sind, wie ihre Stiele, zottig behaart; die un- tern sir.d etwas stumpfer. Unter jedem Blüthenstiel stellen 3-theilige Deckblätter, deren Thtile linien-borstenförmig , gewiinpert und kürzer als der Stiel s^ud. Der etwas 2-llppige Kelch ist gestreift, hackerig, mit spitzigen , ungleichen Zähnen : der Fruchtkelch ist mit Haaren ge- schlossen. Die schöne, aufrechte Krone ist rothlich- violett, zuweilen weisslich und fast 3-nial länger als der Kelch; die Röhre ist unter der Mündung erweitert, der mittlere Lappen der Unterlippe ist ausgeran- det. Auf Bergen; Kärnthen, Krain, Litorale. 2637. C. officinalis BLvch. verticillis pedunciüatis luultlfloris dichotoinis, foliis ovatis subserratis, viilis calyci- iiis inclusis, den!, cal. inferioribus longissiiuis incurvis. Me- lissa Calamintha LxBT. Bull. 251. KiV. mon. t. 46. f. 2. Thymus Brauneanus Hpp. IVl in zart ige C. IX. 7 — 9. Es kommen mehrere Stengel aus ei- ner Wurzel, die bald liegend, bald aufrecht, bald bloss an der Basis gekrümmt sind, dabei behaart, ästig und 2 Fuss hoch und höher. Die gestielten, abstehenden Blätter sind eirund, nicht immer stumpf, geädert, punktirt und behaart; bald undeutlich- bald grob - sägezähnig. Die gegenüberstehenden Blüthenstiele sind behaart; sie stehen in den Blatt- winkeln und sind fast so lang als die Blätter. Die gefurchten Kelche sind weichbehaart, nach unten bauchig und harzig- punktirt; von den bewimperten Zähnen sind 2 weit länj;er. Die borste.aförmigcn Deckblät- ter sind gewiiupert. Die behaarte, violette Krone ist doppelt länger 1062 CLASSIS XIV. Calainlntha. als der Kelch. Auf trockenen Bergen; Krain, Salzburg, Schwaben, Franken *). 2638. C. Nepeta Sm. verticillis pedunculatis inulti- floris dichotomis folio longiorlbus, foliis serralis, villis calj^- ciuis prominenlibus. Melissa Nepeta Li:ür. Curt. Lond. 6. t. 40. Calaminilia ojficinalls BlackW. t, 167. Katzenminzartige C. 1{. 6 — 8. Er unterscheiclet sich von dem vorigen: durch schwächere, etwas liegende Stengel, die aufstei- gend und zottig -grau sind; durch die stets fast rundlichen, nicht epitzigen Blätter, die deutlich sägezähnig , kleiner, zottig und auf der Unterfläche etwas grau sind; durch die gabelästigen Blüthenstiele, die länger als das Blatt sind ; durch v/eniger ungleiche Kelchzähne ; durch die weissen, aus dem Kelche hervorragenden Haare; durch weit klei- nere Kronen : und durch den stärkeren Poleigeruch ; Oestreich , Käru- then, Krain, Tyrol, Friaul, Litorale. 2639. C. tLymifolia Rchü. (FJ. germ.) cyinulis se- cundis, calycls dentibus obtusis muticis, foliis breve petiola- tis subrotuudo - ovatis reraoto subcreualis. Satureia thymifulia Scop. carn. I, t. 29. Sat. rapeslris WüLrr, in Jcq. coli, ei. rar. t. 494. Thymianblätterige C. 2^. Tj. 6 — 8. Wuchs von Th. Camae- drys, mehr aufrecht, Blüthcnstand einseitig, Bl. klein, Bl. Krone blass- rosa. An sonnigen Felsen in Krain, Friaul. Triest. Cherso. Die grosshlüthtge C. riecht sehr angenehm und gewürzhaft; so- wohl deswegen , als auch wegen ihres schönen Ansehens verdient sie mehr angebaut zu werden. Nur hier und da findet man noch : Cala- minthae praestanlioris seu grandißorae herba. — Die minzartige C. wird wegen ihres angenehmen Citroneiigeruchs häufig als Gewürz- pflanze in Gärten gefunden. Ihre im Schatten getrockneten Blätter geben einen guten Thee. Blan giebt dem Blere Stärke damit und tre- niesst die jungen Blätter unter dem Salat. Es ist gebräuchlich : Ca- laminthae herba. — Die katzenminzartige C. wird der gemeinen M. an Kräften gleich geachtet und eignet sich zu stärkenden Bädern. Es wird häufig gebraucht: Melissae Nepetae herba, Melissa, Melisse. 2640. M. officinalis L. verticillis pedunculatis se- *) Zwischen dieser und der folgenden stehen noch die C. submida und C. umbrosa, welche man in der Flora germanica vergleichen mag Melissa. ORDO I. 1063 ciindls, foliis ovatis acutls serratis, bracteis oblongis pedicel- latis. ScHR. t. 165. Sturm 1. 11. Hayxe Arzngw. VI. 32. — ß. 31. foliosa Oi'Z. foliis miuoribus. — Proxima: M, hir^ suta HoRNEM. grayeolens Host. Gemeine M. 2]. 7 — 9. Die aufrechten Stengel werden 1 — 2 Fuss hoch und gind nur wenig weichbehaart : sie haben viele entgegenge- setzte Aeste. Die gestielten Blätter sind runzelig und etwas behaart. Die winkelständigen Quirl umgeben den Stengel nur halb ; ihre einfa- chen Stiele sind eiiiblüthig. Die ganzrandigen Deckblätter sind behaart und kürzer als der Keich. Dieser ist kantig und zottig. Die weisse Krone enthält eine 2-spaltige Narbe. In waldigen Gegenden , an Zäu- nen; Oestreich, Krain, Frankfurt a. M. Sie hat einen lieblichen Citronengeruch und gehört zu den gelinde reizenden Mitteln ; man gebraucht sie in Theegestalt. Uebrigens wird sie wie die minzartige C. benutzt. In den Apotheken führt man Me- lissae seu MeUssae citrinae herba. Horminuin, Horminum . 2641. H. pyrenaicum L. floribus vertidllatis , fo- h'is oblongis obtuse - dentalis , caule nudo. Melissa pyrenaica Jen. Jacq. h. yindob. 2. t. 183. Pyrenäische IM. 1\. 7. 8. Sie hat wegbreitartige Blätter. Die ei- runden, zugespitzten Deckblätter sind ganzrandig. Die 10 Streifen des braunröthlichen Kelches sind abwechselnd stärker; seine Oberlippe ist 3-zähnig; die untere 2 spaltig mit kreuzförmig- aufliegenden Abschnit- ten. Die grosse, röthlichblaue Krone hat eine 2-spaltige Oberlippe ; die untere hat 3 fast eirunde Abschnitte. Auf den Tyroler und Krainer Alpen. Dracocephalum, Drachenhopf. % 2642. Dr. virginianumL. glabnim, floribus spi- oalis confertis, foliis lineai-i-lanceolatis serratis. MoRis. b. 3. s. 11. t. 4. f. 1. B. Mag. 467.PbysostegIa\TirgimanaBBfTH. Virginischer Dr. 2i. 6 — 9. Der einfache, aufrechte Stengel ist unbehaart und wird 2 — 4 Fuss hoch. Seine imgestielten Blätter sind nur leicht gezähnt und unbehaart. Die ganz kurz gestielten, zahlrei- chen Blüthen sind schön purpurroth, ziemlich gross und an den Seiten gestreift. Sie besitzen die besondere Eigenschaft, die Richtung zu be- halten, die man ihnen giebt. In Canada, Virginien. 1064 CL ASSIS XIV. Dracocephalum. 2643. Dr. austriacum L. floribus spicatls, foUIs sessilibus linearibus mucronalis : cauliiiis basi tri-vel qua- dripartitis, rameis siinplicibus , bracteis triparütis, caule ra- inoso subvilloso. Jacq. i. r. t. 112. Oestreichischer Dr. 2{. 5, 6. Der ästige, etwas behaarte Stengel Yiird 8 — 12 Zoll hoch. Die Jüngern Blätter sind gewimpert und an der Spitze mit einem kleinen Stachel versehen; die älteren sind am Rande kahl nnd ohne Stachel, Die 3-spalti^en Deckblätter endigen sich in kleine Stacheln. Die Oberlippe des Kelches ist ganz und hat rückwärts gebogene Ränder; die untere ist 3-spaltig, Die grossen, , schönen, violettblauen Blüthen stehen in den Dlattwinkeln, Auf Bergen in Oestr. 2644. Dr. R u y s c h I a n a L. floribus spicatis , foliis bracteisque lauceolalis iudivisis mulicis. Fl. D. 121. Schwedischer Dr. 2\. 7. 8. Es kommen mehrere aufrechte Sten- gel aus einer Wurzel, die kahl, ästig und fusshoch sind. Die kurzge- etielten Blätter sind stumpf, kahl, ganzrandig und haben auf der Un- terfläche erhabene Nerven. Die grossen, schönen Blüthen sind hellblau und bilden eine unterbrochene Endähre, In Wäldern, auf Wiesen; Franken im Rheinfelder Walde. Galizien, Ostpreussen, Schweiz: Un- ter-Wallis. ^ 2645. Dr. sibiricum L. floribus verliclllatis, verticillis pedunculafis bifidis secundis, foliis Lauceolalis cor- dalls acuminalis serralis glabris. Gmel. Sib, 3. t. 51. B. Mag. 2185. Rectius Nepeta sibirlca. Sibiris eher Dr. 2^. 6 — 8. Die Pflanze hat einen unangenehmen, ranzigen Geruch. Der ästige Stengel wird über 2 Fuss hoch. Die Blät- ter sind oft nach vorn ganzrandig. Die purpurblauen Blüthen haben linien-borstcnförmige Deckblätter. Der Schlund der Krone ist breit und etwas aufgeblasen; die Oberlippe zusammengedrückt und 2-spaltig: die untere gezähnt und nach vorn zottig. Die beiden obern Staubfäden sind aji der Basis behaai't. In Sibirien. ^-2646. Dr. Moldavica h. floribus verlicillatis, bracteis lauceolalis ciliato-denlalis subtus punctalis, serraluris iufunis subciliatis. Lam. ill. t. 513. f. 1. Schk. t. 165. Hayne Arzngw. VUI. 32. Türkischer Dr. Q. 6 — 9. Die ästigen, rothlichen Stengel wer- DracocepTialum. ORDO I. 1065 den 1 — 2 Fuss hoch. Die gestielten Blätter gind eirund-länglich , sage- zähnig und, wie der Kelch, drüsig puiiktirt; die obern Zähne der Blät- ter sind gewöhnlich stumpf; die untern endigen sich, wie die Zähne der Deckblätter, in haarförmige Spitzen. Der Kelch hat 15 erhabene Streifen, eine breite, 3-zähnige Ober- und eine kleinere 2-zähnige Un- terlippe. Die Krone ist purpurblau oder weiss; ihre Oberlippe ist tief ausgerandet; der mittelste tappen der Unterlippe ist am grössten und auch tief ausgerandet. In der Moldau und nach Rebentisch in der Neu- mark verwildert. Die letztere hat einen sehr angenehmen, starken Citronengeruch ; sie soll die gemeine M. an kräftiger Wirkung übertreffen, und doch ist sie ausser Gebrauch gekommen. Ehedem führte mau: Melissae turci- cae herba, semina. Sie nehmen sich in Gärten sehr gut aus. Die aus- dauernden gehören ins Glashaus, man vermehrt sie durch Aussaat in Töpfen im Freien , oder im Herbst durch Wurzeltheilung. Die letztere säet man an den bestimmten Ort im Garten. Sie verlangen leichte, frachtbare Erde und einen warmen Standort, Westringia, JWestringia. $fc 2647. W. rosmariniformis Sm. foliis verti- cUlatls sublinearibus aculis sublus albo-tomentosis, iloribiis axillaribus. /F". rosmarlnacea Liif. Andr. repos. 214. Ca- nila frutlcosa 'S^wa.'o^ Rosmarinartige W. I5. Dieser niedliche Strauch entwickelt seine Blüthen im Sommer, oft auch mitten im Winter; er gleicht in Ansehung seines Wuchses und der Blattform dem gemeinen Rosmarin, aber die Blätter sind kleiner und ihre Oberfläche glänzend dunkelgrün; sie stehen gewöhnlich zu 3 — 4 in Quirlen. Die grossen, weissea Blüthen stehen einzeln und sind 4-spaltig. In Neuhollaßd. Sie gehört ins Glashaus. Melittis, Immenblatt. 2648. BI. Meli SS ophyl Iura L. calyce tridentato, Tolils cordato-ovalis. Rchb. pl. crit. 111. 396. — Melisso- phyllum Riv. irreg. inonop. t. 21. f. dextia. — ■ Jacq. a. t. 26. Smith. Engl. b. t. 577. Melissenblätteriges I. 1\. 5 — 7. Dies ist die seltnere Art. Die Kelche s'nd gefärbt, 3-zälniig, der obere Zahn ist ganz oder mit klei- nen Zähnen versehen. Die ganze Blüthe ist angenehm roth. Die Blät- ter stehen nach oben hin nicht »tlteu zu dreien. Oestreich. 1066 CLASSIS XIV. Dracoceplialum. 2649. M. grandiflora Sm. calyce quadri-clentato, foliis ovalo - oblongis, Rchb. pl. crit. III. 397. — Mdlsso- phyllum Riv. irreg. rnonop. t. 21. f. sinistra. — M. Melisso- phyllum CuRT. Fl. L. 6. t, 39. Schk. 166. — M. grandi- flora Smith, Eugl. b. 636. Grossblütliiges I. Vi,. 5. Es unterscheidet pich von voriger Art hinlänglich: durch seine Blüthen, die weiss sind, mit einer lebhaft pur- purrothen Lippe nnd weissem Rande; auch ist die Blüthe und ganze Pflanze grösser. Die Blätter sind stets schmaler, als an der vorigen, nur die untersten, bald hinwelkenden ein wenig herzförmig. Der Kelch erscheint nicht selten monströs 3 — 5-zähnig. Die ganze Pflanze ist eteifer und hellergrün als die vorige. Sie findet sich durch einen gros- sen Theil von Europa in Laubwäldern. *) Von der erstem, die, besonders vor der BIGthe, angenehm gewürz- haft ist, war sonst gebräuchlich : MelissaQ Tragi seu Plinii herba. Sie verdienen beide eine Stelle in Gärten, besonders die letztere wegen ihrer schönen Blüthen. Ocimum, Basillen. ^ 2650. O. Basilicum L. foUIs ovatis glabris, caly- cjbus cilialis. Blackw. t. 104. Hayne Arzngw. Gemeine B. Q. 7. 8. Der aufrechte Stengel hat kreuzförmig entge- gengesetzte, aufsteigende Aeste; er wird fusshoch und höher. Die ge- stielten Blätter sind flach, kahl und dunkelgrün. Die weissen oder purpurfarbigen, gestreiften Blüthen bilden aufrechte, einfache Endäluen. Sie variirt: mit rothen Blättern und Blüthen; mit grösseren Blüthen und Blättern, wovon die letztern grosse Vertiefungen und Erhöhungen haben ; mit Blättern , die am Rande kraus und statt einzelner Zähne tiefere Abschnitte haben. In Indien, Persien. ^ 2651. O. miniinura L. fol. ovatis integerrimis. MüRis.h. 3. s. 11. t. 10. f. 17. Kleine B. Q. 7 — 9. Der sehr ästige Stengel bildet einen kleinen runden Busch und wird 5 — 6 Zoll hoch. Die kleinen Blätter sind spitzig. Die kleinen, weissen Blüthen stehen in Quirlen. Die Staub- faden haben an der Basis einen büschelförmigen Fortsatz. Variirt mit violetten und stumpfen Blättern. In Indien auf Zeilon. *) Wenn alle Arten so standhaft verschieden blieben als diese bei- den in der freien Natur und in den Gärten, dann würde es nicht schwer sein die natürlichen Arten zu erforschen. Oclmimi. ORDO I. 1067 Beide zeichnen sich durch ihren Wohlgeruch au» und finden sich deswegen sehr häufig in Gärten. In ihren Wirkungen stimmen sie mit dem Thymian und- der Melisse überein und werden auch eben so be- nutzt. In den Apotheken führt man: Basilici Jierba, serßina. Scutellaria, Helmkraut, 5f$ 2652. Sc. lateriflora L. raraosissima, foliis Ine- vlbus carina scabris, racemis lateralibus foliosis. Schk. t. 167. S e i t e n b 1 ü t h 1 g e s H. ZJ. 6 — 10. Der Stengel w ird ungefähr fuss- hpch. Die gestielten Blätter sind herzförniig, oder eirund- lanzettför- mig , sägezähnlg und sind nach Verhältniss breiter als die des folgen- den; nur haben sie eine entgegengesetzte Richtung; an dieser stehen sie alle aufwärts , und an der folgenden abwärts , mit den Spitzen ge- gen das Blatt gekrümmt. Die kleinen, blauen Blüthen haben an bei''en Seiten eines jeden ihrer Stiele, wie bei dem folgenden, eine kleine Borste; diese ist gefiedert, bei der folgenden kahl. In Virginien, 2653. Sc. galericulata L. foliis cordato - lanceo- lalis crenatis, floribus axillaribus. Engl. b. 523. Fl. D. 637. Schk. t. 167. Hayne Arzngw. III. 36. Cassida galericu- lata Scop. Gemeines H. IX. 6 — 9. Der aufrechte , spitzkantige Stengel ist in der Mitte ästig und wird 1 Fuss hoch und höher. Die gestielten Blät- ter sind stumpf, an der Spitze fast gleich gekerbt, runzelig und kahl. Die gestielten Blüthen stehen meist zu 2, seltener zu 3 und 4, und sind einseitswendig, etwas überhängend und blau. An der Basis jedes Blüthenstiels stehen 2 borstenföimige Deckblätter. Die Krone findet sich röthlich und aoch weiss. An Gräben, Zäunen, auf feuchten, schat- tigen Plätzen. * 2654. Sc. Iiastifolia L. foliis integris: inferioi-i- bus hastatis, superioribus sagiltalis, floribus subspicalis. Riv, t. 77. Cassida hastifolia Soor. Spontonblätteriges H. U. 7—9. Es ist dem vorigen sehr ähn- lich, aber es unterscheidet sich: durch den an der Basis liegenden Stengel; durch die untern Blätter, welche sponton - eiförmig und an der Basis mit einem und dem andern Paar Zähnen versehen, aber übrigens ganzrandig sind; und grössere, ährenständige Blüthen. An Gräben, Bä- chen und Zäunen ; Oestreich, Baiern, Frank. Wett. Sachs. Diesd. Halle, Lpz. Wittenb. Havelb. Barby, Bremen. 1068 CLASSIS XIV. Sculellaria. 2655. Sc. minor L. folils corJlato - ovalls sublute- gerrlmis, floiibus oxillaribiis solilariis. Engl. bot. 524. Kleines H. U. 7 — 9. Der aufrechte, schwache Stengel ist 4-fur- chig, weiclibehaart und handhoch. Die kurzgestielten Blätter suid weich- behaart, meist ganzrandig, zuweilen an der Basis gezähnt und auch ■*vohl sponton - förmig. Die zarten Blüthenstiele sind seitwärts gebogen. Der kleine, behaarte Kelch ist weit kleiner, als die röthlichblaue , äus- eerlich behaarte Krone. Die Antheren sind nach oben behaart und halb- gespalten. Es findet sich eine gelbe Honigdrüse an der Basis des Fruchtknotens. Auf moosigen, nassen Waldplätzen; Darmst. Wett. Er- langen, Frankf. a. M. Oldenb. Bremen, Dresden: b. Lausa- Das gemeine IL wurde ehedem gegen das dreitägige Fieber ge- braucht und man führte: Tcrtianariae herbat man färbt schwarz damit. Prunella, Braunelle. 2656. P. vulgaris L. spica ovata, calycls labii su- perioris deutibus brevissimis mucrouulalis. Fl. dan. 910. Engl. b. 921. ScHR. 168. Stuum I. 5. Havne Arzugw. VI. 10. — p. piwiatißda j fol. superioribus pinnalilidis. llcHß. pl. crit. 111. 394. — P. intermedia Roth. — P. jnnnatißda Peks. Gemeine B r. 2^. 6 — 9. Der aufsteigende Stengel ist mehr oder weniger behaart; er wird handhoch und höher. Die gestielten Blätter Bind eirund -länglich, an der Basis gezähnt, dreinervig und auf beiden Flächen behaart. Die einzelnen Endähren bestehen aus dichten Quir- len. Die fast eirunden Deckblätter sind gefärbt, aderig und behaart. Die Unterlippe des mit gegliederten Haaren besetzten Kelches sind 2-spaltig. Die Krone findet sich blau - violett , seltner hellroth. Die Staubfäden haben an der Spitze einen bald grösseren bald kleineren Fortsatz. Auf Wiesen , Feldrainen , Grasplätzen , in Baumgärten. Die P. vnW. pinnaf/^da kommt häufiger im südlichen Deutschland vor als im nördlichen. , 2657. P. grandiflora L. calycis" labio superiori Irl- Cdo, coroUis calyce quadruplo majoribus. Jac(J. a. t. 377. SCHK. t. 168. Grossblüthige Br. 11. 6 — 8. Sic unterscheidet sich von der vo- rigen: durch niedrigere, einfachere Stengel; durch grössere, kaum sä- gezähuige Blätter; durch genau -eirunde, al)er etwas kürzere Aehren; 'durdi die tief-3-lappige Unterlippe des Kelches; durch »chönere, i Prunella. ORDO I. 1069 mal grossere Kronen als <1er Kelch, Ueberdiesa sitzt die Anfhere auf dem längern Fortsatz des Staubfadens , da sie bei der vorigen auf dem kürzeren sitzt. Sie varilrt zuweilen mit eingeschnittenen Blättern. Auf felsigen Anhöhen hier und da. 2658. P. alba Pall. fol. infeiumlnis oyato-oblon- gls peliolatis, supremis profunde piiuiaüfidis, spica basi fo- liosa, calycis labii superiorls truncali denlibus longe miicro- natis. P. laciniaia Lam. t. 516. f. 2. Jacq. a. t. 378. — RcHB. pl. crlt. III. 393. — P' secunda Clus. bist. 4. P. 43. — P. fol. lacimato Monis. 3. sect. 10. t. 5. 2. — P. vulgaris WiLLD. Fiederspaltige B r. y. Die Kelche sind eigenthumlich lang ge- streckt, die Zähne eft auf jeder Seite mit einer Ecke versehen, oder stehen so nahe bei einander, dass man den Einschnitt nicht bemerkt. Die Blumenkrone ist weissüch gelb , die Röhre %Yenig herausstehend. Die Blätter sind mehr, oder weniger fiederspaltig und bei einer Form, .welche, aus Saamen erzogen, sich gleich bleibt, alle ganz. Süddeutsch- land, und bei Kreuznach, Herr Prof. Kocir. Dies«! Gewächse haben einen bittern, zusammenziehenden Geschmack und wurden deswegen zu Wundmitteln, Gurgelwasser angewendet. Die jungen Blätter geniesst man unter dem Salat. Sie enthalten Farbestoff. Ehedem führte man : PruncUae herba. A c a u l Ii u s , Bärenhlaue . 2659. A. m Ollis L. foliis sinuatis inermibus. Lam. iUustr.'t. 530. A echte B. y. 7 •— 10. Die sehr grossen Wurzelblätter sind breit, halbgefiedert and umfassend : ihre Lappen endigen sich in Spitzen ohne Stacheln. Der einfache, gerade Stengel wird 3 — 4 Fuss hoch und iso von der Mitte bis zur Spitze mit Blüthen besetzt, deren Rand blass- roth ist. Auf rauhen Plätzen; Litorale. Die üchtG B. hat erweichende Kräfte und findet sich in den Apo- theken unter dem Namen : Brancae ursi herba , das oft mit Hcradeum Sphondylium verwechselt wird. Lathraea, Schuppenwurz . 2660. L. SquamariaL. scapo shnpllcisslmo, corol- lis pendulis. Engl. b. 50. Fl. D. 136. Schk. t. 170. Gaert.v. 1. 1. 52. f. 3. Squamaria Orobanche Soor. 1070 CLASSIS XIV. Lathraea. Gemeine Seh. y. 4. 5. Der fleischige unterirdische Stengel mit herz- förmigen dicht über einander liegenden Schuppen (Blättern). Die spaniie- hohen, aufrechten Schäfte sind fleischig, rölhlich, weichbehaart und statt der Blätter mit schnell verwelkenden Schuppen bedeckt. Die eirunden Deckblätter sind weisslich und kahl. Die gestielten Blüthen sind ein- eeitswendig. Der grosse, weissliche Kelch ist kahl. Die blassrosarothe Krone hat eine ganze Oberlippe; die untere ist 3-spaltig und weiss. Die Antheren sind behaart. Sie findet sich an der Wurzel des Hasei- strauchs; in schattigen feuchten Laubwäldern, an Gräben. Sie wurde sonst gegen die Epilepsie empfohlen und man führte; Squamariae seu Dentariae radix. B a r t s 1 a , Bartschie., 2661. B. alpina L. foliis oppositis cordato-ovatis ob- tuse serralis, antheris hirsutis. Engl. b. 361. FI. D. 43. SCHK. t. 168. Alpen-B. 1\, 7. 8. Die kriechende Wurzel treibt einfache, aufrechte, behaarte und spannehohe Stengel. Die ungestielten Blätter sind run- zelig, auf der Unterfläche behaart und die obersten gefärbt. Die vio- lettfarbige Endähre ist beblättert. Der behaarte , schmierige Kelch hat fast gleiche , spitzige Abschnitte. Die pürpurViolette Krone hat einen kaum ausgerandeten Helm. Die Abschnitte der Unterlippe sind gleich und ganzrandig. Die 2-lappigcn Antheren sind unten zugespitzt. Der GrifTel ist behaart. Die eirunde, behaarte Kapsel hat Scheidewände aus der Mitte der Klappen. Die gestreiften Saamen haben häutige Kanten. Auf Alpen ; Oestr. Salzb. Baiern , Schwab. Schles. Euphrasia, Augentrost. a. Eupbrasia: cal. cylindricUs, ^-fidus y galea cucullata dentata, lahium trifidum lobis emarginatls j stamina inclusUj Caps, compressa : 2662. En. inicrantha Rchb. tenella nitida, corol- lae (mluimae) galea utrinque obtuse tricreuafa, labii lobis lateralibus abbreviatis, capsulae obloiigae mucroue emargi- naluram excedeute; foliis lanceolalis paucicrenalis, flore fruc- tuque brevioribus. £. gracilis Fuies. E. tenella KÜtzg. cf. Fl. germ. p. 862. Kleinblüthiger A. 7. 8. O« Sehr schlank und meist einfach 2-*- Euphrasla. ORDO 11. 1071 6 Zoll hoch , etwa vorhandene Zweige aufrecht, Kapsel mit wenigen Härchen, Blume weiss, Gaumen gelb, Seiteniaj.pen der Lippe mit 3 schwarzen Linien, deren innere abgekürzt. In Keidewäldern *). 2663. Eu. offlcinalis L. liglda, pj^ramidata , fo- liis ovatis lineaiis (Linn.!) argule serraüs calydbiisc|iie gla- briusculis eglandulosis, stigmate nnlante, galea uti'IiTque acute bidentala, labii lobis lateralibus breviorlbus, capsuia oblonga roliindata in mucronem aciiminata. Hat. Arzng. IX. 8. E, ofßc. FI. Dan. 1037. Svensk. Bot. 267. excl. fruct. -^ Var. CC. parvlflora. ß. gmndißora, — Var. curia Fries, Ib- liis imbricatis. Gemeiner A. G. 7. 8. Der aufrechte, etwas behaarte Stengel ist meist ästig und handhoch oder höher. Die ungestielten, umfassenden Blätter sind nervig und faltig -gefurcht; ihre Zähne sehr spitzig. Die einzelnen, wiiikelständigen Blüthen sind ungestielt und lila; mit einem gelben Fleck am Schlünde. Die Antheren sind am untern Ende mit spitigen Stacheln versehen, wovon die beiden äussersten am längsten; sie hängen fast zusammen. Die verkehrt -eirunde Kapsel rundet sich in das Spitzchen und enthält weisse gefurchte Saamen. Auf Weiden ond trockenen Wiesen, Viehweiden, (,,in pascuia aridis'^ Likn.) Heiden. 2664. Eu. nemorosa Pei\s. laxa , snbfasligiala, ' galea utrinque bicrenata , labii lobis subaequalibus , Capsula lineari- oblonga superne angustala truncata, mucrone brevis- simo apiculata, foliis in sicco sulcaiis. «. genuina : JE. ofßc. Bull. W. t. 233. — ß. pectlnata Ten. fol. trlangulari-cor- dads argute inciso - serratis. Fl. Neap. t. 238. Hain-A. O- 7. 8. In Deutschland hat man gewöhnlich die E. pra» tensls für officinalis, die ofßcinalis für nemorosa genommen, die ächte nemorosa ist aber die wenig bekannte Pflanze, welche Bulliard ab- bildete, sie gehört mehr der südlichen Flora an, wo sie in Hainen d. i. Laubwäldern wächst, während unsere E. ofßcinalis in Heidenwäldern meist bei Nadelholz vorkommt. Koch scheint sie gar nicht zu kennen und nennt wieder die ofßcinalis Liknee's: E. ofßc. ß. nemorosa^ wah-^ rend sie ofßcinalis selbst ist. *) Diese Pflanze, welche auch Fries und Kützing als Jrt unter- schieden haben, muss man nicht mit der kleinbiüthigen E. ofßcinalis verwechseln. 1072 CLÄSSIS XIV. Euphrasia.' 2665. Eu. pratensis Scheüchz. laxa subfasligiala, galea utrincjue tricrenala, labii lobis subaequalibus, Capsula ob- cordato - oblonga, inucrone brevissimo emargluatiirae iminerso, fülüs pubescenlibus in sicco plaois opacis, stigraate cernuo. E. ofßclnalis Sm. Fl. brit. et Engl. Bot. 1416. Schk. t. 169. Sturm I. 3. E. Rosthoviana Hat^ne Arzngw. IX. 7. var. fllpina : E. minima JcQ. Kleinster A. Q. 7. 8. Von der Höhe der Alpen fast in ganz Eu- ropa herabsteigend bis auf die Wiesen, Biume meistens grösser als an E. ofßcinalis, entweder ganz weiss oder in lila ziehend, mit grösserem gelben Fleck im Schlünde. Kapsel kürzer, krümmt sich bei dem Auf- springen zurück. Das Pflänzthen ist nach dem Standorte sehr klein und einfach, oder mehrere Zoll hoch, ästig, so besonders auf Wiesen. 2666. Eu. salisburgensis Fuffic. gracilis subpy- rami'data, foliis lanceolatis parallele seiaceo-dentalis, Cap- sula oblonga superne angustata , inucrone ex emargiuatura exserto. Braune Salzb. fl. 2. t. 1. f. 1. Salzburger A. O- 7. 8. Der ästige Stengel wird halbfusshoch und höher; seine ungestieiten Blätter wechseln ab, sind länglich -lanzettför- mig und haben auf jeder Seite 3 — 6 lang zugespitzte Zähne. Die winkelständigen Blüthen sind denen der JE. pratensis gleich, ebenfalls weiss. Salzburg, südl. Alpen. 2667. E. tricuspidata L. subfastigiata, foliis lineari- elongalis utrinque unidentalis, Capsula ovali inucrone emar- ginalurae iminerso. Pluck. ahn. t. 177. f. 1. Dreispitzrger-A. ©. 28. Unterscheidet sich: durch den grossem und ästigem Stengel ; durch die lanzettförmigen Blätter , die auf jeder Seite mit einem einzelnen Zahn, nicht mit mehreren, versehen sind. Am M. Baldo in der umliegenden Gegend. b. Odontites: cal. camp. 4:-ßdus , cor. galea compressa, lahium tripartitum lobis inlegerrimis ) stam. exseria^ Capsula. turgida : 2668. Eu. Odontites Sm. foliis lanceolatis e basi laliore anguslalis reinole serratis, oblongo -lanceolatis, flo- ribus laxe raceraosis secundis, bracleis flore longioribus. Engl. Euphiasla. ORDO II, 1073 b. 1415. FI. D. 625. Schk. t. 169. Buphras. ^^-ema Bell. Bartsia Odontites SxM. Od. rubra Pers. O. verna Rchb. Fl. gerin. Rothe B. G- 5 — 6. Der aufrechte, oft sehr ästige Stengel ist rück- wärts behaart und wird fusshoch und höher. Die ungestielten Blätter sind zugespitzt, aderig, zurückgebogen und rückwärts scharf: die ober- sten sind schmäler , kleiner und fast ohne Zähne. Die einzelnen , win- kelsländigen Blüthen bilden verlängerte, schlaffe Endtrauben, die an der Spitze überhängen. Die gestreiften Kelche sind meist röthlich. Die Krone ist roth. Die Staubfäden sind abwärts mit drüsigen Haaren be- setzt. Die braunrothen Antheren sind an einem Ende mit Spitzen ver- sehen und am andern mit weissen Borsten, die vermittelst feiner Fäden zusamiiienhängen. Sie variirt mit weissen Blüthen. Auf Wiesen und feuchten Triften. 2669. Eu. serotina Lam. foliis lanceolatis acumi- natis serralis; racemis spicaeformibus deiisifloris ; bvacteis oblougo - lanceolatis flore brevioribus. E. Odontlt. ^. L. part- sia E. serotina Bektol. Späte B. O- 7 — 8. Voriger ähnlich, aber schlanker und durch die angegebenen Unterschiede zu erkennen , Blüthen gleichfalls roth. Auf Kalkgebirgen in Dalraätien und am südl. Litorale. 2670. E. lanceolata Gaüd. hispidula foliis bracleJs- que lanceolatis serralis, laciuiis labii subaetjualibus, galea sta- mina aequante, dentibus calycis fere tubum longis, corolla lutea. Rchb. ic. iued. — et Herhar. Fl. germ. n. 452. — Lanzettblätteriger A. 0. Breite Blätter, überhaupt fast das An- sehen der E. Odontites, aber gelbe Blumen, nebst deren angegebnea Verhältnissen, zeichnen diese neue Art aus. Savojen, Piemont. — Die seltne Pflanze ist durch das Herb. FL germ. verbreitet worden. 2671. Eu. lutea L. foliis lanceolato-Iinearibus ser- ratis: superioribus linearibus iutegerrixuis ; corolla ciliala sta- mioibus breviore : laciniis lateralibus labii inferioris denticu- lalis, calyce pubeseente eglauduloso. Col. Ecphr, t. 203. Gelber A. Q. 7 — 8. Der aufrechte, stumpfkantige Stengel ist scharf, ästig und wird höchstens fusshoch; seine ungestielten, lanzettlich linea- lisch'en Blätter sind scharf, und gesägt, die obersten wechsehi ab. Die kurzgestielten Blüthen bilden eine einseitswendige Endähre. Die trich- Mössler'sHandb. d. Gewüchsk. 3k Auß. U. 1, 68 1074 CLASSIS XIV. Euplirasia. terfönnigen Kelche sind 4-sp.altig; die gelben Kronen äusserlich be- haart; die rölhlichen Staubfäden doppelt länger als der Kelch; die bartlosen Antherea endigen sich in 2 Borsten. An grasigen Hügeln, im sQdl, und mittlem Gebiete, Rhein- und Maingegenden, bis Thüringen. 2672. Eu. linlfolia Lam. foliis linearibus, omui- bus subiategenimis. E. lutea Jacq. austr. 398. Leinblätteriger A. ©. 7 — 8. Blüthentraube dichter, Blätter sehr schmal, fast ganzrandig , etwas umgerollt, schärflich, Deckblätter zur Blüthenzeit kürzer als der Kelch, überhaupt verhält sie sich zu i?. lu- tea fast so wie Bart, serotina zn B. Odontites. Sie wächst besonders gern auf Kalkboden in trockenen Gegenden hier und da, z. B. ani Li- torale, in Oestreich ; und ist nicht zu leugnen, dass unter der vorigen gewöhnlichen Form oft einzelne von dieser mit vorkommen. Die E. officcnaliii wurde sonst in Augenkrankheiten gebraucht und man führte: Euphrasiae herba. Von E. Odontites, welche etwas zu- sammenziehend ist, führte man sonst: Euphrasiae rubrae herba. A 1 e c t o r o 1 o p li u s *) , Hahnenhamm. 2673. A. minor (Pvliiu.) Ehkh. semiiilbus mernbra- naceo-alalis, calycibus capsulisque suborbicularibiis, denti- bus galea abbreviatis. Rhin. Crlsta galli Linjt. — Sy. Bot. 348. f. 2. SciiK. t. 169. Gaeut.v. 1. t. 54. Mlmulus Crlsta galli Scop. Rh. Hchb. pl. crit. VIII. ic. 973. 974. angusti- folius Gm EL. ^l. paruiflorus Wal tu. Gemeiner H. ©.5 — 7. Der aufrechte, kahle Stengel wird an fuss- hoch ; seine ungestielten Blätter sind in der Breite sehr veränderlich, eirund- oder herz -lanzettförmig, auch ganz schmal linealisch, stumpf, unii auf der Unterfläche höckerig. Die begrannten Deckblätter sind an der Basis gefärbt. Die kurzgestielten Biüthen stehen in den ober- sten Blaitwinkeln. Der grosse, aufgeblasene Kelch ist fast kreisrund, nervig, geädert, glänzend und hat eine zusammengezogene Mündung. Die schöngelbe Krone hat eine helmeirtige Oberlippe mit sehr verkürz- *) Dieser alte Name von Haller und Allionb entspricht seiner Etymologie nach, wie jeder Anfänger sich selbst übersetzen kann , dem deutschen Worte: Hahnenkamm, von der Form des Kelchs; Rhinanthus dagegen heisst Rüsselblume, weil sich die galea der folgenden Gattung in einen Elephnntenrüssel verlängert. Vergl. pl. crit. VTII. ic. 972. Solche Duige verdienen kaum wieder aufgerührt zu werden. • / AlectorolopLus. ORDO IT. 1075 ten Zähnen. Die Kapsel ist kreisrund. Auf feuchten und trockenen Wiesen überall gemein. 2674. A. maior R. seniinlbus membranaceo - alads, calycibus ovalis , capsulis elllplicis , deutibus galeae dislinctis discoloribus. Rchb. pl. crit. VIII. ic. 975. Rhin. crista galll j3. L. Rh. crista galll Sm. Engl. b. 657. Fl. D. 981. Svenslc. bot. 348. fig. 1. Rh. malor. EiiKir. Alectorolophus glaher All. A. crista galli (nou vulgaris ut scr. Wallr.) M. B. A. grandißorus a. glahratus Wallr, — Var: Rh. alpestris "WAHhENB. pulcher. G.vth. et Schum, calycibus nigro -veno- sis puuctaliscjue. — Herb. Fl. genn. no. 49. Grosser H. O- 5 — 8. Meist hoher als voriger und weitästig, Blät- ter länger und schmäler , aber von fern durch sein blasses Grün, seine weisslichen Deckblätter und Kelche, und grossen, hellgelben Blüthen zu unterscheiden. Der Stengel ist mit kurzen , schwärzlichen Strichen bezeichnet, die Blume hat am Helm zwei blaue, deutliche Zähne, und meistens steht die Narbe aus ihr heraus. Auf Moorwiesen. In höhe- ren Gegenden, z. B. in den Carpathen und Sudeten wächst die schöne Varietät mit schwarzgeaderten und ebenso punktirten Kelchen, kleine- ren Blumen, und kürzerer Kapsel. 2675. A. hirsutus All. semlnibus exalatis. *) Rchb. pl. crit. VIII. ic. 976. Rhin. hirsuta Lam. Rhin. pillosus Pers. Rh. Alectorolophus Poll. Rh. Crista galli y. Liif. Miiniilus Alectorolophus Scop. A. grandißorus p. pubescens . Wallr. Zottiger H. ©. 5 — 8. Er unterscheidet sich von dem vorigen: durch noch höhere, etwas behaarte Stengel ; durch stets zottige Kelche; und vorzüglich durch die ganz stumpfrandigen , kaum gekielten , uiige- flügelten Öaamen. (Vgl. Flora Eegensb. Bot. Zeitung 1819. p. 655 — 662. was die Redactiun bei Aufnahme voreiliger Wiedersprüche selbst vergessen hat.) Er bleibt sich durch die Aussaat gleich. Unter dem Getreide in Berggegenden, häutig im Süden, in Thüringen und der Dresdner Gegend. Rhinanthus, Rüsselhelm. ^ 2676. Rb. Elephas L. calycis labio superiori *) Hierüber vergleiche die folgende Anmerkung. 68* 1076 CLASSIS XIV. Khmanthus. aculo integro, corollae labio superlori subulalo leclo. Coi,. Ecphr. t. 188. Elephanten R. Q. Im Wuchs unsern Alectorolophusarten äiiniich. Calabrien, Kleiiiasieii. Anm. Allioni machte zuerst darauf aufmerksam , class es xäth- lich sei, den Namen lihinanthus nur für diejenigen Linai'iychen Arten zu behalten ^ welche ^^irklich, wie ein Elephantenrüssel ge'>aute Blu- men hätten , auf die übrigen dagegen , den dem Worte IIahne7ikamm entsprechenden Hallerschen Namen Jlcclorolophus überzutragen. Alle nicht mit Vorurtheil am Alten hängenden Schriftstellar, sind ihm hierin gefolgt, indessen besteht noch eine grosse Verwirrung der wenigen Ar- ten, und es existiren nur schlechte, oft falsche Abbildungen. So hat z. B. wenigstens in meinem Exemplar der Svkksk Botanik , der Maler den StenTn unbikannten Gegenständen der dcutadtcn Flora, auch die ungeflügclten Suaiuen von AW.clorolnphus hirsutus mit aufzählen, und mich — man wundere sich diirübi^r nicht — eines Irr- thunis, ja einer von meiner Hand gtrzeichneten Unwahrheit zeihen v\ürde, weil ich etwas gezeichnet habe, was er noch nicht gesehen hat! Eine solche Derbheit verdit-nte wohl eine eben so derbe Autwort, doch gebe ich dafür ein Factum. Mein würdig'^r Freund Si'rkngkt- brachte im Jahre 1826 in Gesellschaft seines Sohnes, des GraiVn HoFFM\NsiiGG, von Römer (jetzigen Besitzer der Kaulfussischen Farrn.), ßergrath Dr. TiTTMAWN, Ob.-Mil.-Ap. HÜBMKR, Hor,L und einiger andrer jungen Bota- taniker einen heiteren Tag bei rai::- zu. und B. R. Tittmann machte ihm im Scherz den Vorwurf: Spr. habe bei Bearheitun<» seines Sy- stems vergessen, wie er (T. ) schon 1819 in der Flora Regensb. B.)t. Zeitung diese Pflanze untersfhieden , und habe sie deshalb irrig einge- zofrcn. Si>R. nahm diese Notiz sehr dankbar auf und bat mich ihm meine Exemplare der Pflurze zu zeitron. Es geschah und wir fanden alle 7:ur unerticlllatae : 2688. P. verticillata L. caule simplici, foliis caii- Pedkularis. ORDO II. 1081 Unis pinnalificlis qiiafemls : pinnls oblongis obtiisis tlentalis, spica capilala, calycibus lilrsutis cjuinquedeutalis, corollae ga- lea übtusissinia. Jacq. a. t. 205. Stuum V. 20. Quirlblätteriges L. 2}- 7. ?. Es kommen mehrere spannehohe Stengel aus einer Wurzel. Diese hat gefiederte Blätter und etwas ge- genüberstehende , längliche, stumpfe, gezähnte Blättchen. Der häutige Kelch hat sehr kurze Zähne. Die Blüthen sind purpurfarbig oder weiss. /,uf den östreichischen , salzburgischen Alpen. b. sjparsifoliae . aa. galea rostrata^ rosLo truncato emarginato : 2689. P. Portenschlagii Saut, erecta, follls clen- sis pinnalif idis , pinnls dupllcalo dentatis galea conlca falcata truDcata, staminibus longioribus supra 'medium barbatis, ca- lyce tuBuIoso-companulalo glabro margiue nerviscine pubera- tis, laciuiis tubo brevioribiis. Rchb. pl. crit. V. 587. Portenschlag's L. Ij.. 7. Diese neu entdeckte Art hat Aehnlich- keit mit P. rostrata, unterscheidet sich aber wesentlich duTch die an- gegebenen Kennzeichen. Alle gesehene Exemplare haben eine sehr lange Blumenröhre ! — Auf den höchsten Alpen von Obersteiermark vom Herrn Doct. SAtTFR entdeckt, welcher, wie auch Hr. B. v. Jacqüin, sie uns' gefälligst mittheilte. 2690. P. Jacquini Koch: adscendens, folils bi- pinnatifidis : piunis denlatis , calycis glal)riusculi laciniis tubo triplo brevioribus, staiuiuibus longioribus apice pilosis , rostro liueari. P. roslrata *). Jacq. a. t. 205. Stürm V. 20. Jacquins L. 2|. 6 — 8. Der handhohe und höhere Stengel ist an der Basis und nach oben beblättert: in der Mitte ist ^t nackt, glänzend und kahl. Die Blätter sind gestielt und auch kahl : die stumpfen Blätt- *) Diese und die ächte P. rostrata sind meist verwechselt worden. Zuerst wurden sie von Siebgr unterschieden, welcher die wahre P. ro- strata auch in Deutschland im J, 1811. entdeckte und in seinem plant, rar. alp. (non Fl. austriaca!) fasc. IV. als P. ccsintosa ausgab. Sie wurde nicht beachtet und erst 1832. macht Gay in den anal. d. sc. nat. p. 23. wieder auf den Unterschied von P. rostrata und der östreichischen Pflanze aufmerksam, sagt aber, dass ihm die Hülfsmlttel nicht ausreichen, um darüber zu entscheiden. Koch hat nun beide Ar- ten wieder anerkannt und richtiger der Hallerschen Pflanze den alten Namen gelassen. 1082 CLÄSSIS XIV. Pedlcularis. dien sind stumpf gezähnt: die untersten Blätter stehen einander jregen- iiher und haben umfassende Stiele; die obersten sind etwas gefärbt. Die grossen, schönen Blüthen sind purpurfarbig und bilden köpfige Trauben; dabei stehen sie einzeln in den Blattwinkehi. Der längliche Kelch ist kahl. Der Helm ist ganz dunkelroth. Auf Alpen ; Oestr. Salzb, Baiern. 2691. P. rostrata Linf. caulibus cespitosis tenulbus prostralis, foliis pinnatis pinnis lanceolatis Incisis, calyce pubescente lacinils tubo triplo Ijrevioribus , galeae rostro li- near!, slaminibus loDgioribus supra mediiuii barbatis. Lam. iU. t. 517. f. 3. Hall, liist. t. 8. f. 1. Comm. t. 16. f. 1. F. cespiiosa Sieb. Cent. 1812. Schnabelblüthiges L. 6 — 8. 4. Sie ist leicht an den dünnen, niederliegenden Stengeln, so wie an den lanzettliclien , eingeschnitten gesägten Fio.dern der Blätter, meist auch an langen Blüthenstielen zu erkennen. Der Kelch kommt auch ganz kahl vor. Alpen der Schweiz „auf dem h(jhcn Zinken in Steiermark und (mit folgender) auf den Ty- roler Alpen"' Siebkr. 2692. F. asplenifolia Floerke: simplex erecta, foliis piniialifidis : pinnis oblongis duplicato deulalis, bracleis calycibuscjue quinquefidis villosis, lacinils tubotriplo brevlo- ribus, gal.ea lineari - unciuata , slaminibus glabris. Stühm V. 20. Streiffarnblätteriges L. 2}- 6 — 8. Die gelbe Wurzel treibt einen 3 — 4 Zoll hohen, aufrechten Stengel, dessen Blätter 1.^ bis 2 Zoll lang sind. Die Blättchen sind stumpf und an dcc Basis einer je- den Seite mit 1—3 stumpfen , undeutlichen Zähnen versehen. Es fin- den sich 3 — 7 Biütben an der Spitze des Stengels. Der röbrige Kelch ist weichbehaart, 5-furchig ; seine lanzettförmigen Abschnitte sind an der Spitze gekrümmt und gewöhnlich mit 2 stumpfen Zähnen versehen. Die Röhre der rothen Krone ist so lang wie der Kelch ; die Oberlippe verloren gekerbt; die 3-lappige Unterlippe stumpf; ihr mittler Lappen schmäler und länger. Auf den Salzburger Alpen. 2693. F. incaruata Jacq. caule simplici , foliis pro- funde pinuatlüdls : pinnis inaequaliter dentatis linearilanceola- tis, calycibus villosis quinquefidis, corollae galea uncinata acuminala. Jacq. a. l. 140. Stukji VUI. 30. Pedicularls. ORDO 11. 1083 Blassrothes L. O- 7- 8. Der Stengel wird fusslioch. Die Wurzel- blätter sind 2 — 3 Zoll lang, ihre Blättthen fiederspaltig und gezähnt; die des Stengeis sind in der Differenz angegeben. Die blassrothen Blü- then bilden eine 2-, 3-zollige Endähre ; sie wechseln ab und sind nur an der Spitze einander genähert. Der rührige Kekh hat lanzettförmige Abschnitte. Die Oberlippe ist ausgerandet. Auf den höchsten Alpen; Oestreich, Steiermark, Salzburg. 2694. P. tuberosa L. caiile slinplici subuulfolio erecto, foliis plnnatis: pinnis profunde piuiialifidis deutatis, calycibus qulnquefidls siibcristalis , galea unciaata acuininata emargluata. Hall. helv. t. 10. Stuhm Vlll. 30. P. adscen- dens ScHL. Stkivb. Dick würz elig es L. H. 7. 8. Die Wurzel findet sich nur bei einiger^ Pflanzen unter dem Stengel verdickt, aber nie kwoUig. Der Stengel hat verschiedene Höhe von 6 Zoll bis 1 Fuss. Die Blättchen sind li- nienförmig. Die verlängerte Aehre ist beblättert und ihre untersten Blüthen stehen entfernter von einander. Der rührige Kelch ist nur we- nig behaart oder kahl ; seine lanzettförmigen Abschnitte sind an der Spitze gezähnt; an den obersten Blüthen sind sie oft nur verloren oder gar nicht gezähnt. Die gelbe Krone hat eine verschmälerte Spitze des Helms. Auf den südl. Alpen. 2695. P. Barrelieril Rchb. erecla, foliis piiinatls, piuuis profunde pinnalifidis dentatis, racemo elongato, caly- cis glabri deiilibus integerriinis , galea uncinato-acuininatar eraarginala. Rchb.Ic. iued. B^kuel. 469. P. adscendens Gaud. nee alior. Barrelieri's L. y. 8. 9. Gaudin nahm diese schone weissblühende Art fälschlich für adscendens. Auf Kalkalpen der südl. Schweiz *). 2696. P. atrorubeus Schl. calyce quinquefido, co- rollae gelea arcuata breviter rostrala apice subbideutata, foliis bipinnatifidis, caule basi glabro. Mem. Soc. Mosq. VI. t. XIII. Schwarzrothes L. y. 7. Der P. recutita ähnlich, die Blume aber mehr der der P. sudetica. Sie wird fusshoch , ihre Blumen sind dun- kelroth. Auf dem St. Bernhard in der Schweiz. *) Ich habe sie durch Verbreitung von Exemplaren in der Flora germ. cxsiccata uo. 334. bekannter zu machen versucht. 1084 CLASSIS XIV. Pedicularis. 2697. P. gyroflexa Vill. calyce piibescente quin- cjuefido, dentihus serralis, corollae galea arcuata, rostro bvevi conico , ; foliis pInnatis : piunis bipinnatifidis, caule hlrsuto. Vill. delpb. t. 9. Hall. Iiist. lielv. t. 11. P. cenisia Gaud. B ogiggewTin den es L. T\. 7. Die Abschnitte des weichbehaarten Kelchs sehr stark gesägt, der fünfte kleiner als die übrigen, Helm fast wie bei P. atroruhens , weit kürzer geschnäbelt als bei P. tuberosa, Zähne kaum bemerkbar, Blumen roth , denn die gelbblühende Pilanze, welche Villars dazuzog, ist P. tuberosa, während seiuo P. tuberosa die P. comosa Hall. ist. Auf den Alpen der Daupliinee, dem Mont Cenis, den Apenninen. 2698. P. fasciculata Bell. *) calycis piibescentls tlentiljus serratis, galeae roslro brevi conico , fob'is pinnatis, pinnis pinnalifidis, caule birsnto. P. gyroßexa W. Gald. non Vill. Büschel-L. 2J. 6 — 8. Die ganze Pflanze ist weichbehaart, die Röhre der rosapfirsichblüthrolhen Blume sehr lang. Alpen der südl. Schweiz, Piemont. bb. galea iruncata. CC, apice hidenlaia. 2699. P. silvatica L. caule subslmpllcl, calyce In- aecjualiter fjulnquedentalo glabro, galea utrinf(ue luula. Engl. b. 400. Fl. D. 225. Schk. 1. c. Stuhm. 1. 13. Hayne Aizng. VIII. 34. Sveusk. Bot. 358. Sturm iV. 13. Wald-L. Z;. 4 — 6. Es unterscheidet sich von dem vorigen: durch' mehrere Stengel aus einer Wurzel, die kaum ästig, in allen Theilen kleiner und gewöhnlich liegend sind; durch schmälere Blätter, deren Blättchen fast rund sind; durch längliche Kelche, die oft eine Spalte haben, oder nicht 2-Iippig sind, sondern ungleich 5-zähnig und wovon der obere Zahn lanzettförmig und spitzig, die übrigen sind länglich, stumpf und an der Spitze scharf gezähnt. Es variirt mit weisser Blüthe. Auf nassen Triften, Heideplätzen. ,*) Sonderbarer Weise hat Gaudin auch diese verwechselt und für die vorige genommen. Ich klärte diese Verwechselung in^der Fl. gcrm. auf. Mr. G\Y beharrt in den Annal. sc. nat. p. 26. in seinem Irr- thume, während Koch p. 365. meine Berichtigung bestätigt. Die P. fasciculata habe ich durch die Fl. germ. exsicc. no. 333, veibreitet. Pedicularis. ORDO IL 1085 2700. P- sucletica W. caule siinplld, folüs profuncle plnnatifidis : pinnis lineari-Ianceolaüs inaeqiialiter deiitatis calycibus quiucjueridis hirsulis, corollae galea obtusa einarf^i- nata bidenlata. Renn, pl. crit. IV. 574. P. incaniaia IVrock. sil. Riesengebirgs-L. ZJ.. 7. 8. Der aufrechte Stengel %\ird 4 bis 5 Zoll hoch. Die kahlen Blätter habea entfernte, fast entgegeiioesetzte lanzettförmige, tief, aber migleich gezähnte Blättchen. Die Endähre ist 1 bis \\ Zoll lang. Die Kelchabschnitte sind lanzettförmig und gai'.z zart, aber ungleich sägezähnig. Die purpurfarbige Krone hat eine 3- lappige, stumpfe Unterlippe, deren Seitenlappen gezähnt shi4. Auf dem Riesengebirge. 2701. P. comosa L. calyce qulnquedentato, corollae galca obliisa bidentata, loliis pinnalis: pinnis plnualifidis in- cisis, radice fasciculala. Clus. hist. CCX. Aiect. alp. L — Mein. Soc. Mosq. VI. t. XIV. Schopfiges L. 21.. 7. Wuchs der P. fasciculata , Blumen geiblich- wciss. Wächstim ganzen mittlem Russlaud , von Podollen bis Kiimt- schatka, auf F'eldern und sonnigen Hügeln, dann auf Bergen in der Krimm, dem Caucasns, Ural, Altai, in den Pyrenäen, den Alpen voQ Frankreich und Italien, bis Culabrien. >J^ 2702. P. fla m in ca L. caule simplici, folils pinna- tis: pinnis imbricalis ovalis obtusis duplicato-dentatis, caly- cibus quinquedenfatis, corollae galea obtusa, labii laciniis ü- nearibus acutis. FI. läpp. t. 4. f. 2. Feuer farbiges L. 2;. 6. 7. Die knollige, hängende Wurzel treibt aufrechte , kaum 2 — 3 Zoll hohe Stengel. Die blassen Kelche sind roth gefleckt. Der Helm der gelben Krone ist auf beidea Seiten mit einem schönrothen Fleck bezeichnet. Lappland. 2703. P. versicolor Whlnb. simpIex, folüs pln- natifidis: piunis ovalü - suUrotundis argule duplicato-sena- tis approximatis, calyce 5-den{ato, corollae galea truncata, labio rotundafo-irilobo. Ilciii!. pl. crit. I. 31. P, ßammea WiLLD. et aiict. Gall, Hely. Germ. Buntes L. Tj. 6. 7. Gegen fingerlang. Blätter mit rundlichen, dop- pelt gesägten Fiedern, die Biumeu schön gelb , mit dunkelroLhem Helm, 1086 CLASSIS XIV. Pedlcubils. oder wenigstens zwei solchen Flecken an demselben, Lippe rundlich, stumpfdreilappig. Auf Alpen, in Tyrol, in Allgan in Baiern, Steier- mark, der Schweiz, Norwegen. ' 2704. P. rosea 3ac(}. caule simpUci, folüs pinnatis ; pinnis pinnatifidis linearibus aculis, calycibus Iiirsulis quin- (juefidis, corollae galea obtusa. J^cq i. r. t. 115. Stüäm V. 20. Rosenfarbiges L. IX. 7. Der Stengel wird fingerhoch. Oefters sind die Blätter nur 3-tlieilig, mit linienförüiigen, ganz schmalen, spitzi- gen Blättchen. Die Aehre wird 1 — 2 Zoll lang. Die ungleichen Kelche sind zottig. Die Blüthen sind purpurfarbig. Auf den höchsten Alpen in Kärnthen, Tyrol, Steiermark auf dem Kalbling. 2705. P. recutita L. caule siinplici, folüs profunde pinnatifidis : pinnis lanceolalis pinnatifidis dentalis, spica coni- pacla fuliosa , calycibus glabris quinquedeutatis, corollae ga- lea oblusissima. Jaco. a. t. 258. Hall. bist. t. 8. f. 2. Stürm VIII. 30. P. ohsoleta. CiiTZ. Beschnittenes L. 2|. 7. 8. Es nähert sich dem vorigen, aber es unterscheidet si( h : durch einen höheren Stengel ; durch fiederspaltige, grössere, gezähnte Blättchen ; durch eine beblätterte Aehre ; durch klei- nere Kronen, die keinen Zahn unter der Spitze haben; durch einen glockenförmigen, kahlen, ungleich 5-zälinigen, gefärbten Kelch, Der Heim der rothen Krone ist nicht geschnäbelt. Auf bewachsenen Ber- gen, an feuchten Orten. Oestr. Salzb. Schweiz. 2706. P. foliüsa L. caule - simplici , folüs cauL'nis profunde pinnaliüdis; pinnis lanceolalis acuminatls pinnati- fidis : dentalis, spica foliosa, calycibus quinquedenlalis, dente superiore maxitno, corollae galea oblusissima. Jacq. a. t. 139. Hall. hist. t. 9. f. 1. P. comosa Soor. Beblättertes L. $. 7. 8. Die dicke, lange Wurzel treibt einen fusshohen Stengel. Die Wurzelblätter finden sich oft gefiedert und ihre Blättchen fiederspaltig. Die Kanten und die Mündung des Kelchs sind behaart. Die Blüthen bilden an der Spitze des Stengels eine Aehre; sie sind ochergelb ; ihr Helm nicht geschnäbelt, sondern hakenförmig. Es variirt mit schmäleren und breiteren Blättern. Auf Alpen; Oestr. 2707. P. acaulis Wulf, acaulis, folüs pinnatis : piu- Pedicularls. ORDO II. 1087 uls ovatis obtusis dentafis, pediinculis iiniflons, calycibus cjuin- quedentalis crislatis, corollae galea elougata obtusa. P. acaur- lis Wulf, in Jacq. coli. 1. t. 14. Stengelloses L. y. 5. Es kommen mehrere Stiele aus einer Wur- zel, die einblüthig und kürzer als der Kelch sind. Die Kelchabschnitte sind lanzettförmig; die Kronen weisslich. Auf den Kralner Alpen, an der Save bei Laibach. ß. hast hidentata, 2708. P. palustris L. caule ramoso, calyce bllabiato fimbiialo - crispo calloso-punctaSo^ galea utrinque deutala« Eugl. b. 399. ScHK. t. 171. Gaeutxv. 1. t. 53. f. 5. Hayue Arzugw. VIII. 33. Sumpf-L. IX. 5 — 7. Der ästige, etwas kantige Stengel ist fpsshoch und höher; dabei kahl und abwechselnd ästig. Die zerstreuten Blätter sind fast ungestielt, st\inipf, kahl und gefiedert: die Blättchen länglich- linientörmig und gekerbt -zähnig; die äussern gekerbt und nach und nach kleiner. Die schönen , winkelständigen Blüthen sind kurzgestielt- Der eirunde Kelch ist nach oben mit blattartigen , krausen und röth- lithen Fortsätzen versehen ; der Fruchtkelch aufgeblasen. Die purpur- rothe Krone hat eine zusammengediückte , v.eissliche Röhre; die Ober- lippe ist gestreift, gewölbt und stumpf ausgerandet; die 3-!appige Un- terlippe ist mit gegliederten Haaren besetzt. Die Staubfäden sind be- haart. Es variirt mit weisser Krone. Auf sumpfigen Wiesen. B. Prosopia Rchb. corolla personata. 2709. P. Sceptrum L. caule siinplici, foliis pinna- tifidis: pinnis repandis crenulatis, calycibus quinquefidis cri- Stalis, coroUis clausis. P. Sceptrum Carolinum Linn. Fl. D. 26. Fl. Läpp. t. 4. f. 4. Sy. Bot. 505. Sturm VÜI. 30. Scepterförmiges L. 2\. 7. 8. Der aufrechte, ganz einfache Sten- gel wird 2 — 3 Fuss iioch, er ist glänzend, kahl , röthlich und grösten- theils nackt. Die gestielten, kahlen Blätter sind stumpf, länglich und gewöhnlich mit röthlichen Rippen; die eirunden Blättchen sind am Rande kraus. Die Wurzelblätter stehen gehäuft; unterhalb der Mitte des Stengels finden sich 3 bis 4 in einem Quirl. Die einzelnen Deck- blätter sind halbumfasssend, hohl, stumpf, am Rande kraus und kaum gekerbt. Die grossen, sehr schönen Blüthen bilden eine lange Traube; sie stehen zu 3 in einem Quirl , nicht selten einander gegenüber oder 1088 CLASSIS XIV. Prosopla. abwechselnd; sie sind gelb und haben eine blutrothe Mündung. Der eirund -längliche Kelch ist kahl. Die kahle, selir lange Krone steht aufrecht. Auf sumpfigen Voralpen; Baiern, Salzburg; auf sumpfigen Wiesen; Meklenburg, Neubrandenburg; auf Torfboden, Preussen, Augs- burg, Böhmen. Die ip.ehrsten der angeführten Arten sind scharf und verdächtig ; sie verursachen den Thieren viele Beschwerden. Von dem ITald- L. führt man: Pedicularis flore rubro et alba herba recens i so wie von der erstem: Pedicularis aquaticac herba recens. C h e 1 o 11 e , Scliildhlume. ' ^ 2710. Cb. glabra L. foliis peliolatis lanceolalis serralls: siuiiiuis opposills. Ehret, t. 83. Kahle Seh. 2]. Sie blühet im späten Herbst. Die kriechende Wur- zel treibt fast einfache Stengel, die unbehaart, gefurcht und an 3 Fuss hoch werden. Die etwas steifen Blätter endigen sich in eine scharfe Spitze und sind sehr fein sägezähnig. Die wel-ssen Blötlien bilden an den Spitien der Zweige kurze , aber dichte Aehien. Bei dieser und den folgenden beiden findet sich ein kahles Rudiraent eines 5len Staub- fadens zwischen den obersten Staubgefässen. In Virginien, Canada. ^ 2711. Ch. ob 11 qua L. foliis peliolalls lanceola- tis senalis opposids. Mill. ic. 1. 93. Schk. t. 172. Bot. Reg. 175. Schiefe Seh. 7\. 8. u. füg. Sie unterscheidet sich von der vori- gen: durch eine weniger kriechende Wurzel; durch breitere Blätter mit tieferen Sägezähnen; und durch purpurfarbige Blüthen. Die Sten- gel sind rund und von einem Knoten zum andern röhrig. Die Zähne und Adern der Blätter sind mit gegliederten Haaren besetzt. Die fast ungestielten ßUilhen haben unter dem Kelche 3 ungleiche Deck- blätter. Die Unterlippe der Krone ist bartig. Die Antheren sind zottig. Daselbst. ^ 2712. Gb. barbata L. foliis opposills connatis lineaii-acutis integerrimis, corollis barbatis. Cav. ic. 3. t. 242. B. Reg. 116. C/i. Ruslloldes Aijdr. l. 34. Bärtige Seh. 1\. 6 — 9. Die Wurzelblätter sind spathel- lanzett- förmig und verschiiiälern sich in Stiele. Die schönen scharlachrothen. Blüthen hängen über und bilden eine Endrispe. Die besondern Stiele sind verlängert und 2- 4-blüthig. Die Kelthbiältchen sind kahl und Chelone. ORDO H. 1089 stumpf. Die Oberlippe ist gerade und ansgerandet; die Unterlippe 3- theilig, mit spitzigen, zurückgebogenen Abschnitten und inwendig am Schlünde mit dichter, gelber Wolle bedeckt. In Mexiko. Die ersten beiden dauern im Freien aus und kommen in jedem Bo- den fort, doch stehen sie am liebsten in feuchtem, frischem Boden und etwas beschattet. Man vermehrt sie durch Wurzeltheilung. Die letztere zeichnet sich ganz vorzüglich durch ihre Schönheit aus ; sie gehört zum Treiben ins Glashaus. Man vermehrt sie durch Wurzeltheilung^ Steck- linge und Saamen im Mistbeete. Aclilmenes, Aclümenes . ^ 2713^ Ach. cocciuea Pers. Cyrilla piächella h* HeRit. stirp. nov. 1. t. 71. Gesneria pulcJiella Swartz. Co- lumnea erecta \jAU. Buchnera coccinea Scop. insubr^ Trevir- rania cocc, Willd. Scharlachrot he Ach. 7^. 7 — 9. Die Wurzel besteht aus kleinen, dichtstehenden Schuppen. Der Stengel ist aufrecht und an der Basis ästig. Aus den Winkeln der Aeste und untersten Blätter komineu kätz- dienförmige Schösslinge hervor, die auch mit Schuppen dachziegelartig belegt sind. Die gestielten Blätter sind eirund, gezähnt, behaart und stehen zu 3; sie sind oft auf der Rückseite röthlich. Die überaus schönen, scharlachrotben Blüthen finden sich in den Blattwinkeln. Auf Jamaika's Bergen. Kach der Blüthe setzt man dieses schöne Gewächs an einen massig warmen Ort ins Treibhaus oder ins Zimmer und lässt es trocken ste- hen. Im März oder April füllt man massig grosse Töpfe mit frischer' leichter Erde. Dann nimmt man die schuppigen Wurzeln, legt sie airt Rande des Topfes hemm 2 Zoll von einander. So setzt man die Ge- fasse an einen massig wannen Ort, bis sich die jungen Triebe über die Erde erheben. Dann bringt man sie in die Nähe des Fensters und bc- giesst sie nach Eiforderniss reichlich. Wird diese Pflanze nach ihrer Blüthe begossen und warm gehalten, so bilden sich in den Blattwinkeiit schuppige, den Wurzeln ähnliche Schösslinge, wodurch sie sieb auch ▼erraehren lässt. G 1 o X i n i a , Gloxinie^ >i^ 2714. Gl. maculata. L'Herit. siirp. nov. Mar- tynia perennis LiNiY. Hort, cliil. t. 18. Ehret, picl. t. 91. f. 2. Gefleckte Gl. Zi- 8. Die fl.ischige , schnpp'ge Wurzel treibt einen Mössler'sHandb.d.Gewächsk. 2>teAufi. II. i. 69 1090 CLASSIS XIV. Gloxinia. runclen, röthlichen, kahlen Stengel, Her fusshoch und höher wird. Die gestielten, entgegengesetzten Blätter sind ziemlich gross, rundlich-ei- förmig, auf der Unterfläche schön roth und auf der obern glänzend grün. Die gestielten, winkelständigen Blüthen erscheinen an der Spitze, sind blassblau und äusseilich behaart. Sie haben einen angenehmen Geruch wie Pfefferminze. Bei Karthagena in Amerika. ^ 2715. Gl. speciosa Keu, acaulis, folils elliptl- cis cano-liirsulis creuatis, pedunculis erectis flore longioribus,. segmenlls calycinis acumluaüs pubescentibus* Keu. bot» Reg. 213. Prächtige Gl. 2J. 5 — lO. Blumen grosä, wie he\ Digitalis purpurcOf lila. Brasilien. Sie gehören ins warme Treibhaus, in eine fruchtbare, bündige Erde. Man lässt die Wurzeln den Winter über trocken liegen und legt sie frühzeitig im Frühjahr. Während der Vegetation verlangt sie oft Feuchtigkeit. Man zieht sie aus Saamen im Frühjahr im Mistbeete auch aus Wurzelsprossen und sogar aus blossen Blättern, welche sehr bald eine Art Knollen bilden. Antirrhinum, Löwenmaul, 2716. A. majus L. floribus spicatls, calycibus rolun- datls glanduloso - pilosis , foliis lanceolatis opposilis. Engl. b. 129. Oronlium majus Pers. Grosses L. y. 6. — 8. Der aufrechte, gewöhnlich einfache Stengel wird 1 — 2 Fuss hoch, er ist rund , nach unten kahl , nach oben be- haart schmierig. Die stumpfen , kahlen Blätter verlaufen sich in kurze Stiele und sind ganzrandig: nur die untersten Stehyen meist entgegen. Die abwechselnden, aufrechten Blüthen bilden eine sehr schöne dichte, vielblüthige Endtraube: die weichbehaarten Stiele sind etwas schmie- rig und haben etwas grosse, blattartige Deckblätter. Die sehr grosse röthliche oder weissliche Krone hat einen ganz kurzen Kelch und un- veränderlich einen gelben Gaurn. Die längern Staubfäden sind an der Basis, wie der Griffel und Fruchtknoten, mit gestielten Drüsen besetzt. Es findet sich noch ein fünfter kleinerer Staubfaden. Auf alten Mauera im südlichen und mittlem Deutschland. 2717. A. Orontlum L. floribus subspicatis, calyci- bus digitatis corolla longioribus. Gurt. Lond. 4. l. 45. Stürm 1. 27. Gaertn. t. 53. Orontlum arpense Pers. inarrliinum. ORDO II. 1091 W 1 1 d e L. O. 7 — 9. Der aufrechte , runde Stengel ist behaart und wird selten fusshoch. Die fast ungestielten , linienföi migen Blätter sind ganzrandig und weichbehaart: nur die untersten stehen gegenüber. Die ganz kurz gestielten oder ungestielten Blüthen , stehen einzeln in den Blatlwinkeln von einander entfernt in Aehren. Die ungleichen Keich- abschnitte sind linien- lanzettförmig und behaart. Die Krone ist weiss- lich, selten roth und an der Basis sackförmig. Es ist betäubend und giftig. Die reife Kapsel^ umgekehrt betrachtet, zeigt Aehnlichkeit mit dem Schädel eines Affen. Auf Aeckern, Ruinen. Anarrhlniim, LochscMund, 2718. A. bellidifolium L. foliis radicalibus ligula- tls dentatis lineafis : cauliiiis partilis iütegeminis. A. hell'h- difoUum Liy. Linaria bellldis Jolio C. Baub. pIn. t. 106. Anarrhinum bellidifolium WiLld. Maslieblätteriger L. $. 6 — 8. Der aufrechte Stengel ist steif* an seiner Spitze finden sich mehrere einfache Aeste. Ueberdicss kern- jnen noch andere, aber kürzere Stengel aus der Wurzel. Die stumpfea Wurzclblätter sind kahl : die des Stengels 3 — 7-theilig und liuienför- mig. Die Endähren sind gerade. Jedes Deckblatt stützt eine Blüthe und ist auch linienförniig. Die kleinen , 5-spaltigen Blütlien sind über- hängend 1 zwei Abschnitte stehen aufrecht, drei hängen über. Der Gau- men verschliesst den Schlund nicht. Der kleine Sporn ist rückwärts gebogen ; die eben so gebogenen Antheren sind dunkelblau. Südeuropa. L I n a r I a , Leinkraut *) . ^719. L. Cymbalaria DiLt. foliis cordatls qulnque- lobis alteruis glabris, caulibus procumbentibus. Anürrhinurtb Cymbalaria Linn. Engl, b, 502. Cymbalaria muralis Fl. Well. Cymbel kraut. 7\. 5 — 10. Die wurzelnden Stengel überziehen alte Mauern ; sie sind rund und kahl. Die gestielten Blätter sind auf dei *) Persoon hatte zwar in der Synopsis diese Gattung als Antir rhimim aul^'efi'ihrt, und die wahren /fiitirrhiiia fälschlich Orontium ge- nannt, all"^n in C'-n (.'orrigriKÜs hat er bei öl 3. Cymhalarla spuria Fl. Wett. Bastard^L. O- 7 — 9. Die eirunden, ästigen Stengel sind behaart. Die ganzrandigen Blätter endigen sich in einen kleinen Stachel und sind auf beiden Flächen behaart. Die einzelnen, einblülhigen Stiele stehen in den Blattwinkeln, sind behaart und länger als die Blätter. Die gelben Blüthen haben violette Helme und verlängerte spitzige Nek- tarien. Die eirunden, spitaigen Kelchabschnitte sind steithaarig. An diesem und dem vorigen sind regelmässige Kronen beobachtet wordem Auf Aeckern, in Weinbergen; Oestr. Baiern, Schwab. Pfalz, Wett. Frankf. a. M. Herb. Gott. Halle, Barby, Schlesien. Liuaiia. ORDO II. 1093 2723. L. tripliylla W. foliis fernis ovatls obtusis tiinervibiis luargiue scabris, spica terminali, floribus peduucu- latis. Cav. ic. 2. t. 179. Dreibiätteriges L. O- 6 — 9. Der einfache, aufrechte Stengel ist unbehaart und \Tird 8 — 10 Zoll. Die kahlen Blätter sind etwas fleischig; nur die untersten stehen zu 3, die obersten abwechsehid und zerstreyt. Die weisslichen Blüthen haben orangefarbige Gaumen; sie sind gross und bilden Endähren. Auf Istriens Bergen. ^ 2724. L. purp Urea Mill. foliis qualernis lanceola- tolinearibus , caule florilero ereclo spicato. , Schk. t. 175. Purpurfarbiges L. 6 — 9. Der runde, glatte Stengel wird an 2 Fuss hoch. Die blühenden Aeste erscheinen später in den obersten Winkeln und sind kleiner. Die glatten Blätter sind auf der Unter- flä(he 3-nervig, abstehend und abwechselnd: die untersten stehen in Quirlen. Die einfachen, langen Endtrauben stehen aufrecht; ihre Stiel- clien sind länger als die Krone. Der Kelch ist klein. Die ganz vio- lette Krone ist äusserlich blasser und der Rand des Gaumens weichbe- haart. Das Nectarium ist von der Länge der Krone und auswärts ge- krümmt. An der Basis des Fruchtknotens steht eine Drüse. Am FußS des Vesuvs. ^ 2725. L. versicolor Lam, caule erecto, foliis lanceolalis cnmosis, calycibus piloso-viscidis capsulain supe- ranlibus. Jacc^. i. r. 1. t. 116. Buntes L. O- 7 — 9. Der runde, kahle Stengel ist einfach und äs- ti'r er wird 1 — 2 F'uss hoch. Von den kahlen Blättern wechseln die obersten ab. Kelche und Blüthenstiele sind mit drüsigen Haaren besetzt. Die blassgelbe Krone hat einen dunklern Gaumen. Das gerade , pfrie- menfonnige Honiggefäss ist violett und länger als der Blüthenstiel. Im südlichen Europa. 2726. L. Simplex DeC. erecta glauca superne glan- dulosa, foliis linearibus iulerioribus quaternis, superioribus sparsis , calycibus obtusis , floribus raceiuosis, calcare obtu- siusculo recto. u^Jit. simplex W. ^i' parviflorum JcQ. ic. rar. 499. neu DsF. A, arvense ß. Fl. gr. t. 59. Einfacher L. ©. 6 — 8. Wuchs und Ansehen von folgender Art, Blumen klein, gelb. Gegend von Spaa. 2727. L. aryeusis Desf. foliis linearibus: inferio- 1094 CLASSIS XIV. Linaria. ribus quaternis, calycibus piloso-viscosls, floribus raceinosis, calcare recurvo, caule erecto. Schk. t. 172, Acker-L. O- 6 — 9. Der Stengel ist ziemlich scharf, fusshoch und höher; seine vielen Aeste stehen unten zu 4 — 5 in Quirlen, an den Aesten wechseln sie ab. Die etwas fleischigen, kahlen Blätter sind ganzrandig und graugrün. Die verlängerte Endtraube ist selten ähren- förniig. Das kleine einzelne Deckbhitt unter jeder Blüthe ist linien- lanzettförmig und behaart. Die Kelche sind schmierig behaart. Die helirothen oder violettblauen Kronen habön einen weisslichen, aufge- gchvvoUenen Schlund. Das Nectarium ist so lang als die Krone. Es variirt noch mit gelber ßlüthe. Auf Aeckern in Weinbergen; Franken, Pfalz, Frankfurt a, M., Nassau, Hannover, Herb, ßarby, Leipzig, Dres- den U, 8, Vf. 2728. L. pelisseriana DeC. erecta, foliis caullnis sparsis liuearibus, radicalibus ovalo-lanceolalis teruis nui- öisque, floribus breve- raceinosis, Barr, ic, 1162. Aiitlrrh, pelisserianuTn L. Fl, gr. 591, Langgesporntes L. ©. 5. 6. Blumen klein, lila, Gaumen weiss, Sporn 80 lang als Blüthe, Südl. Gebiet, Istrien, 2729. L. alpin a DeC. foliis quaternis llneari - lanceo- latis glaucis, caule cUITuso, floribus raceinosis, calcare recto, Jacq. a, t. 58. Alpen-L. $. 7 — 11, Der astige, weitschweifige Stengel ist dünn, fast liegend und wird 6 — 8 Zoll hoch. Die lanzettförmigen Blätter bilden sehr entfernte Quirl. Die purpurblauen Blüthen sind am Gau-^ inen orangefarbig, gestreift und bilden Endtrauben. Auf felsigen Alpen; Oestr. Salzb. Tyr, Kärntb. Steiermark, Krain, Bajern, Schlesien, 2730. L. minor DeC. foliis plerisque alternls lanceo- latls oblusis pubescentibus, caule ramosissimo patulo, calyci- Jjus calcare longioribus, Fl. D, 502» Kleines L. ©. 6 — 8. Der aufrechte, runde Stengel ist zottig- gcbmierig, finget-, zuweilen handhoch und höher; seine vielen Aeste sind weiischweifig. Die ungestielten Blätter sind verkehrt -lanzettför- mig, ganzrandig und auch zuweilen zottig -schmierig: die untersten stehen einander gegenüber. Die einzelnen, einblüthigen Stiele stehen in den Blattwinkeln aufrecht: sie sind weichbehaart und so lang wie die Blätter. Die untersten Abschnitte der zottig -schmierigen Kelcho Llnarici. ORDO 11. 1095 s7nd kürzer. Die kleinen, blassrothen Kronen treten kaum ans dem Kelche hervor; ihr zottiger Schlund ist gelb: das kurze gerade Necta- num ist röthlicb. Auf sandigen Aeckern, gebautem Boden überhaupt. 2731. L, litoralis Brnh. erecta patulo - ramosa, folils sparsis lauceolalis obtusiusculis glaaduloso-pilosis, pe- dimcuüs axillaribus calyce brevioribus, Litoral-L. ©. 6 — 8. Vorigem ähnlich aber weit grosser, fusshoch, dennoch die ßlüthenstielchen weit kürzer. Am südl, Litorale. 2732. L. chalepensis Mill. erecta simpliciuscula, folii's sparsis lineari-lanceolatis, floribus racemosis, calycibus corolla loDgioribus. Pav, t. 80. f. 2. Ant, chalep, Fl. graec. t. 592. Aleppisches-L. Q. 5.6. Kleinste gelblichweisse Biüthchen. Istrien, Daliuatien, Italien. 2733. L. Loeselii Sch-wgg. perennia, adscendens, palenti-virgata, l'oliis linearibus, Capsula globosa, semirii- bus reniforinl - circumalatis. {L. Juncea non DeC) *) Rchb. pl. crit. V. 612. 613. L. maritima Buxb. Loes. Bor. t. 39. A. odoratissimum Güeldenst. Ar odorum M. B. Libt. Loeselii Sch'WEigg, Lö sei's L. IX. 7. 8. Dünnruthenartig verzweigt, Aeste aufsteigend- abstehend, Blätter etwas dicklich, halbrund, blaugrünlich, Blumen klein, gelb, langgestielt. Am Seestrande in Ost-Preussen, der Krimm. 2734. L. italica Thev. perennis, erecta, foliis sub- Unearibus sparsis, calcare recto florein aequante, Capsula sub- globosa, seininibus discoideo - circumalatis. K. Rchb. pl. crit. V. 608. L. paniculatd Peter, AnU angustissimum, Lois. A. Bauhini Gaud. Italienisches L. 2^. 7. 8. Schon die ältesten Schriftsteller kann- ten sie, und fanden sie der L. vulgaris verwandt. Ihre Blumen sind kleiner und dunkler, ihre Verzweigung mehr gipfelartig. Litorale, Ita- lien, Tyrol. *) Ich hielt diese Pflanze ehedem mit L. juncea DbC. für einer- lei, habe aber später die ächte L. juncea in den Plani. crit. VoU IX. ic. 109^. abgebildet. 1096 CLASSIS XIV. Linaria. 2735. L. vulgaris Bauh, foliis lanceolato-linearl- bus confertis glabris, caiile erecto spicato, calycibus glabris calcare brevioribus, Anilrrh. Linaria Lin. Engl. 1). 658. Fl. D. 982. Sturm 1. 18. Gaertn. t. 53. Hayne Arzng. VI. 33. Gemeines L. 2|. 6 — 9. Aus der kriechenden Wurzel erheben sich mehrere 1 — 2 iFuss hohe, runde, kaiile Stengel, die nach oben ästig und dicht mit Blättern besetzt sind. Die uiigestielten , zerstreuten, spitzigen Blätter sind ganzrandig. Die aufrechten Endtrauben sind dicht und vielblüthig. Die 5- spaltigen Kelche sind 3 — 4 mal kürzer als die Krone, welche gross, schön und gelb ist; ihr orangefarbiger Gaumen ist zottig. Es finden sich von ihr zwei sehr merkwürdige Varietäten : beide haben eine regelmässige Krone , mit 5-spaltigem Rande und 5 Staubgefässen , mit einander gemein; allein die eine hat 3 — 5 entgegengesetzte an der Basis der Kronrölire befindliche Nek- tarien, welche der zweiten fehlen. Die erstere ist die bekannte Velo- ria Lin. Amoen. 1. t. 3. ; die zweite ist die Peloria anectaria Gmelini Fl. Bad. s. 2, t. 4. Auf Aeckern , IMaueni, aufgeworfenen Gräben, an Zäunen. ^ 2736. L. linifolia W, erecta, glabra ramulosa, fulüs lineari-lauceolatis aculis sublrluervibus ; racemo stricto laxiusculo, bracteis peclicello lougioribus; calycis segmentis ovato - acuminatis brevibus, semimbiis triquelris. Rchb. pl. crit. V. ic. 609. *) Leinblätteriges L. y. 6 — 7. Ich cultivirte diese Pflanze, wo- bei sie eine Höhe von 2 Fuss erreichte, Blüthen einfarbig gelb. Orient, Italien. 2737. L. genistaefolia MiLL. foliis lanceolalis acu- miqalis, panicula virgata flexuosa. Jacq. a. t. 244. Rchb. pl. crit. V. 626. Fl. graec. t. 5961 — ') Der berühmte Verf. von Deutschlands Flora irrt sehr, wenn er diese Pflanze, welche allerdings 3-kantige Saamen hat, zu L. italica ziehen will, wohin wohl Rochkls Pflanze gehören mag. Ueber die meinige sagt nun der Monograph der Antiihineen Mr. Ed. Chwannus p. 130 : ,,ha figure que donne Mr. Riuchbnbach de la L. linifolia con- vient assez a notre espece, h l'exception cependant du calice, dont ies segmcns sont trop lin(^aires et non presque ovales - acuminees , comme ils le sont dans nos echantillons." Ich bemerke nochmals, dass ich die cultivirte Pflanze abbildete, die auch zugleich eine Abänderung sein kann. Liuaria. ORDO II. 1097 Ginsterblätteriges L. Z|. 6 — 9. Der aufrechte Stengel liegt gewöhnlich mit der Basis, er ist rund , kahl, ästig und wird an 2 Fuss hoch. Die abwechselnden Blätter sind ungestielt, kahl und ganzrandig. Die schönen, langen Endtrauben stehen fast gipfelartig ruthenförmig beisammen. Die kleinen, gelben Blüthen wechseln ab; sie haben lange Nektarien; ihre lanzettförmigen Deckblätter umfassen den Stengel halb. Ungarn, Oestreich. 2738. L. chloraefolla IIche. erecla firma glauca, foliis ovato-lanceolalis sparsis 5-uervibus, raceinis paucls paniculato- pyramidalis. IIchb. pl. crit. V. ic. 627. L. ge- nistifülia procera. B. Mag. 2183. Chlorablätteriger L. ZJ.. 8. 9. Wenn alle Arten so leicht und standhaft zu unterscheiden wären , als diese von der kleinblüthigen gipfclartig- ruthenzweigigen L. genialifolia , so \%ürden nur Zweifel bei den Botanikern bestehen, welche noch ein quid pro quo nehmen, so >\ie viele die gegenwärtige Pflanze als L. genistifolia haben und diese gar nicht kennen mögen. Ungarn, Oestreich und in Feigritzen an der Feste Bieberstein bei Nossen in Sachsen. Die sämmtllchen Arten dieser Gattung sind bitter, zusammenziehend und mit Grund verdächtig; in den Apotheken führte man: Cymbalariae folia von dem ersten ; Elatincs herba von dem zweiten ; FAatincs folio subrotundo herba von dein dritten; und Linariae herba von dem zehn- ten. Die ausländischen Arten und auch einige der inländischen sind wahre Gartenzierden. Man zieht sie sämmtlich aus Saamen und gie bedürfen keiner besondern Pflege. Scrofularia, Braunipurz, 2739. Sc. vernalis L. foliis cordatis pubescentlbus duplicato-serratis, paniculis axillaribiis dichotomis. Engl. b. 567. Fl. D. 411. ScHK. t. 173. Bl. u. Fr. Stuhm. VI. 23. Sc. latifoüa Host, cordaia Kit. non Mill. , F r ü h 1 i n g s - B r. ^. 4. 5. Der aufrechte , behaarte , scharfe Stengel ist 4-kantig und an 2 Fuss hoch. Die langgestielten Blätter sind un- gleich eingeschnitten -sägezähnig und auf der Unterfläche deutlicher be- haart: sie finden sich zuweilen zu 3. Die einzelnen Blütlienstiele sind von der Länge »1er Blätter, in deren Winkeln sie stehen, gabelästig mit mehreren Blüthen. Die . lanzettförmigen Deckblätter sind gezähnelt. Der Kelch ist tief 5-theilig, fast von der Länge der Krone und hat 3-spaltige Abschnitte. Die bauchige , gelbe Krone hat eine zusammen- 1098 CLASSIS XIV. Scrofularia. gezogene Mündung. Die eirunde Kapsel ist ßpitzig. Auf nassen Plätzen, an Zäunen? Ocstreich, Baiera , Nassau, Schwab. Heimst. Dresden, Holstein. 2740. Sc. nodosa L. folils cordatis serratis glabrls suhtrinervibus, caule acutaugulo. Fl. D. 1167. Stukm. VI. 23. Hayne Arzngw. V. 35. Gemeine Br. H. 6 — 8. Die knotige Wurzel treibt einen aufrech- ten, kahlen Stengel von 2-^3 Fuss Höhe ; nach unten ist er weniger scharfkantig. Die gestielten Blätter sind spitzig, doppelt -sägezähnig, auf der Unterfläche blasser und netzförmig geädert. Die kleinen Deck- blätter sind linien- lanzettförmig und stehen an gabelästigen , entgegen- gesetzten Stielen. Die Kelchabschnitte sind zugerundet und zeigen, für blosse Augen, kaum sichtbare Zähne. Die grüngelbliche Krone ist am Rücken und inwendig braunroth; die Kapsel eirund und spitzig. Sie variirt : mit zu 3 stehenden Blättern. Im Gesträuch, an Zäunen, 2741. Sc. aquatica L. folils cordatis serratis decur- rentlbus, caule alalo. Engl. b. 854. Fl. D. 507. Schk. t. 173. Sturm VI. 23. Gaertn. 1. 1, 53. f. 8. Hayne Arzng. V. 36. Wasser-Br. 7\. 6 — 9. Sie unterscheidet sich von der vorgehenden: durch die faserige Wurzel; durch den dickern, mit häutigen, durch- scheinenden Kanten versehenen Stengel ; durch grössere Blätter, welche breitere, herablaufende Stiele haben. Die Blüthen sind dunkelroth; die fast rundea Kapsehi zugespitzt. Auf feuchten Waldplätzea, in nassea Graben. 2742. Sc. Balbisii Horktem foliis cordirto - oblon- gls obtusatis obtuse crenatis subaurjculatis, caule peliolisque alatis, floribus pauiculatis, calycis lacinils subrotuudis late membranaceo^marginatis, galeae appendice reniformi vix emarginato. Balbi's B. 2|. 6 — 9. Häufig in botanischen Gärten cultivirt, von dem berühmten Botaniker HoaNyNe in einem ausgetrockneten Sumpfe bei Aachen wild gefunden. ^ 2743. Sc. auriculata L. foliis oblongis corda- tis subtus hirsutls duplicato-dentatis, basi appendlculatis, petloUs aequalibus, racemis termixialibus. Scuk. t. 173. Blume und Saame. Scrofularia. ORDO II. 1099 Geöhrte B r. 2^. 7. 8. Sie hat das Ansehen der gemeinen Br, Der kahle, vierkantige Stengel hat armförmige Aeste. Die stumpfen Blätter haben auch stumpfe Zähne und an ihrer Basis 2 runde Blättchen; sie sind fast 3-zählig und nur an den kleineren Aesten einfach. Die pur- purrothen Kronen haben ein trauriges Ansehen und eine umgeroUte, schmutzig grüne Lippe. In Spanien. 2744. Sc. glandulosa Y/, Kit. foliis inferlorlbus ternatis cordalis crenato - dentatis : superiorlbus iutegiis, flo- ribus racemoso-pauiculatis, bracteis ovato-lanceolatis apice integerriinis. Waldst. Kit. 214. Sc. »Sco/jo/ii Hoffe Cent, Sc. aurlculata Scof, 2. t. 32, Sc. nepetifoUa S.u. 8copoli'sBr. 2|.. 7. 8. Die ganze Pflanze, vorzüglich die Unter- fläche der Blätter, ist zottig. Die scharfkantigen Stengel sind gewöhn- lich etwas hin- und hergebogen. Die entgegengesetzten, gestielten Blät- ter sind herzförmig, länglich: der eine und andere rundliche Zahn ist wieder gezähnt: die obersten Blätter sind lanzettförmig und scharf gägezähnig. Die winkelständigen Blüthenstiele sind ästig und jedes Stiel- chen hat ein linienförmiges Deckblatt. Der Stengel, die Blüthen und ihre Stiele sind, ausser den Zotten, noch mit drüsentragenden Haaren besetzt. Nur einige der untersten Blätter sind geöhrt; an beiden fin- den sich Rudimente kleiner Aeste. Der ältere Stengel verliert die Haar- bekleidung, die Blätter nicht. An Abhängen der Alpen; Krain. 2745. Sc. peregrina L. foliis cordatis dentatis In- cidis, inferioribus petiolatis, pedunciilis axillaribiis bi-cjuadri- floris , calycis laciiiiis lanceolalis acutis, Camek. liort. t. 43» Fl. graec. 597. Fremde B. 4. 5. Ihre Blüthe ist klein und braun, aber die Kapsel erreicht die Grösse einer Zuckererbse und wird kugelrund, meist bil- den sich deren zwei auf langen Stielen beisammen, Istrien, Veglia '). 2746. Sc. laciniata W. K. foliis cordato - oblongis inciso-lobalis utrinfjue glabris, petiolis aequalibus, raceino paniculato glanduloso. W. Kit, t. 170. **) *) Die Sc. peregrina igt auch in der Fl, germ, exsicc. anter No. 336. ausgegeben worden. *♦) Diese Abbildung hat wahrscheinlich Koch nicht gesehen , da er die gaa% verschiedene S, variegaia für 5. laciniata aulführt. 1100 CLASSIS XIV. Scrofularia. Sclilit'/h lättrige B. 4. 5. 6. Einen bis zwei Fuss hoch, Blätter y.wm Theil pciUirt und zweischlitzig. Blume röthlichvveiss , inwendig braun. Auf Kalkalpen in Kroatien und Dalmatien. 2747. Sc. variegata BI. B. fuutescens, patenti- ramosa, fülils ovatis inciso - lobatis , iuferionbus basi pinnatl- fidis pednncLilis paniculae subtrifloris glaudulosis , geuilalibus exseriJs» Rciitj. pl. crit. III. ic. 419. folia minus divisa, „variat ^lol. magis minusve incisis, segmeutis denlatis v. lacinialis" BI. P. Sc. laciniata Koch, minime W. Kit. Buntbluniigc B. 2| — Xj. 5. 6. Vom Wuchs der folgenden Arten, die Blume braun, grösser. An Felsen und Mauern bei Fiume. *) 2748. Sc. cauiiia L. foliis turionum Incisis edeiitu- IIs, caulinis pinnalis, pinnis aculis inciso -serrads, paniculae raiuis dicholomis , floi'ibus oinnibus pedunculatis, staminibus exs.ertis. Hchb. pl. crit. Vllf. ic. 970. Jiuta canina Clus. ccix. f. 1. Sc. iuratensLS Schl. Sc. atropui-purea Mükett. Hunds Br. Z}. 6 — 9, Die kriechende, gegliederte Wurzel treibt mehrere 1 — 2 Fuss hohe und höhere, aufrechte, braune Stengel, de- ren zahlreiche Aeste einander gegenüber stehen. Die entgegengesetzten Blätter bestehen aus gegenüberstehenden und abwechselnden Blättchen, die lanzettförmig, eingeschnitten- sägezähnig, und wovon das Endblätt- diBU grösser und herablaufend ist: die obersten und Astblätter sind fiederspaltig mit linien- lanzettförmigen Abschnitten. Die zusammenge- eetzten Trauben stehen aufrecht und sind vielblüthig. Die Blüthenstiele sind 3-spaltig; die Stielchen haben kurze, borstenförmige Deckblätter. Die kleine Krone ist braunroth mit wcissli ehern Rande. Die fast runde Kapsel ist stampf und braun. An felsigen Abhängen ; Tyrol, Kärnthen ; in der Nähe des Rheins; Kehl, Breisach, Freiburg. 2749. Sc. chrysanthenii folia M. B. foiils cau- linis pinualis bipiunatifidiscpie , paniculae ramis dicbotoniis, ramulis demum liaclillexis, floribus subsessilibus, staminibus inclusis. Willd. hört. t. 2. IX. Rchb. pl. crit. Vlll. ic. 971. Sc, blcolorSm.**) *) Sie ist in der Cent. VI, des Herb. Fl. genn, unter No, 627. von Noü gesammelt, mit der lichtigen Bestimmung ausgegeben worden. **) Wenn Koch p, 409. über die Sc. chrijsanthcmifoUa Zweifel er- hebt, und sich über die sitzenden Kapseln wundert, dann die Pflanze Scrofularla. ORDO II. 1101 Wucherblumenblättrige B. ZJ. 6. 7. Schon die Bezeichnungen „flore minimo" von Tournefort und ,.floribns brcvissimc peduiiculatis^^ WiLLD. l. c. lassen diese Pflanze so leicht unterscheiden, dass alle wei- tere Beschreibung überflüssig wird. Wer sie näher kennen lernen will, vergleicht auch wohl die Abbildungen. In der südlichen Schweiz, Ober- italien, Tyrol, Apenninen, der Insel Capri, Taurien. 2750. Sc. inultifidci W. folils lurionum piuualis, follolls inargine supero serralis iufero incisis laciuiatisve, cau- linis bipinnatis piuuis incisis; paoicuia glanduloso-pilosa, gn- lea porrecta appendice lanceolalo. Willd. höht. t. L. Vlll. Sc^ juratensls Schleich. Sc. IIoppll IVocH. Vieltheiligblättrige B. 2^.8.9. Macht sich schon kenntlich durch die vielfache Zusammensetzung ihrer Blätter, deren blüthenständige so- gar, stark gefiedert sind, so wie durch grössere braune Blüthen mit langer Lippe. Im Bodcnhale in Kärnthen und auf dem Loibl; „Schlee- ren und Saiseralpe" Elsmann* ") ^ 2751. Sc. sambucifolia L. foliis interrupte pln- natls cordaiis inaeqiialibus, racenio terininali, peduncuiis axil- laribus geiniiiis dichotomis. Mill. t. 231. Hollunderblättrige Br. T\. 6. Der kantige^ aufrechte Stengel wii'd 4 — 5 Fuss hoch, er ist behaart und von den herablaufeadea der Fl. germ. „Florihus sessih'&ws" wieder für eine andere halten will, als die abgebildete, so sind dies wieder unnütze Bedenklichkeiten, welche alle nicht entstanden vi'ären , wenn der berühmte Verf, von Deutchlands Flora die Pflanze selbst gekannt oder sich wenigstens Gelegenheit ver- schafl't hätte, Willdenows hoitus nachzusehen, wo dieselbe schön ab-* gebildet und ausführlich beschrieben ist. Willd. stellt hier die Pflanze im ersten Aufblühen dar, mit den grossen Deckblättern, welche sie im freien Lande fast immer erhält, ich gab sie dagegen nach einem klei- nen, im Topfe cultivirten, deii wilden ähnlicheren Exemplare, mit meist bis zum Fruchttragen vorgerückter Infloreszenz. *) Ich zog diese Pflanze sonst mit Hoppe auch zu Sc. canina, wie die Standorte in der FZ. germ. nachweisen, durch Kocii's schöne Aus- einandersetzung veranlasst, habe ich die Untersuchung wiederholt und verweise auf die im Jahre 1803 %^on Willd. gegebene schöne Abbildung, welche Koch nicht gesehen zu haben scheint. Eine von ihm angenom- mene Abart mit ganzen Wurzelblättern ist doch wohl die S. clirrjsan^ themifoUa, deren in der bot. Zeitung so oft Erwähnung geschieht. Diö Sc, lucida steht schon vermöge der Zusammensetzung ihrer Blätter die- ser Art nahe, diese Blätter sind aber höi hst glänzend und steif, bei unsanfter Berührung glasartig zerbrechlich, ihre Blüthenachse weit dickei* und steifer. 1102 CLASSIS XIV. Celsia. Blattstielen 4-kantig. Die Blätter bestehen aus 5 — 7 Blättchen, aasser t^en dazwischen stehenden, kleineren Paaren; sie sind runzelig, auf der Unterfläche kahl, sägezähnig; das Endblättclien ist am grössten. Die Traube besteht aus sehr kurzen, etwas gabelästigen Stielen mit gros- sen röthlichen, an der Unterlippe grünlichen Blüthen. In Spanien, Portugal, im Morgenlande. Sämmtliche Braunwurs - Arten haben einen mehr oder weniger wi- drigen Geruch und bittern Geschmack. Scrofulariae foetidae radix , fo- lia der gemeinen Br. wurden sonst in skrofulösen Krankheiten gerühmt. Daher der Name. Vorzüglich wird die Wurzel gegen die Kröpfe mit Erfolg (?) gebraucht. Die Wasser -Br. hat die Kräfte der vorherge- henden und man führt: Scrofulariae aquaticae herba, als Verbesse- rungsmittel der Scnncsblättcr? Sie kommen alle in jedem Boden fort, doch lieben sie eine feuchte, schattige Lage. Indessen stehen die aus- ländischen Arten lieber warm und trocken. Diese werden aus Saamen im Mistbeet gezogen. Celsia, Celsie. 5;$2752. C. Arcturus Vahl: follis radicalibus lyratis, ßuperioribus oblongis, pedicellis bracteis longioribus, foliolis calycinis linearibus infegerrimis. Verhascum sylpestre creti- cum Alp. exof. t. 122. Schl. t. 173. Gestielte C. ^. 6 — 8. Sie wird in Deutschland über 2 Fuss hoch. Die stumpf- eirunden Wurzelblätter sind stumpf und ungleich gekerbt und haben am Stiel noch 2 — 3 Paar kleine Blättchen ; sie stehen an Stengel und Zweigen einander entgegen und sind gestielt; die obersten wechseln ab und sind ungestielt; die in der Nähe der Blüthen sind fast kreisrund und kaum etwas herzförmig. Die ganze Pflanze ist mit ge- Btielten Drüsen besetzt. Die lange Endtraube besteht aus einzelnen, einblüthi{;en Stielen mit gelben Blüthen. Oft findet sich ein 5tes, klei- neres Staubgefäss. Die Staubfäden haben einen purpurfarbigen Bart. Auf Candia. Sie gehört Ins Glashaus. Man säet sie In Topfe oder ins Mistbeet. Hemimerls, Halhhlume* ^ 2753. H. urticaefolia W. folüs ovatis clentatls oppositis, floralibus alternis, caule frutescente. Celsia urticae- folia CuKT. Mag. t. 417. Alonsoa incisifolia Rz. Pav. Nesselblättrige H. I5. 6 — 8. Die gestielten, eirund -lanzettför- migen Blätter sind dicht gezähnt. Die prächtigen scharlachrothen Biü- Digitalis. ORDO IL 1103 then bilden eine loikere Endtraube- Die Blüthenstlel« «Ind lang nnd etehen wechselweise. In Südamerika. ^ 2754. H. coccinea "VT. folüs ternis lineatibus re- mote deiüiculatis, canle frulescenfe. If. linearis Fehs. Cel- sia linearis Jacq. ic. r. 3. l. 407. Scharlachfarbige H. "5. Sie blüht im Frühling nnd Sommer, Der ästige, strauchartige Stengel wird 1 — 2 Fuss hoch. Die kahlen, meist linien - lanzettförmigen Blätter stehen gewöhnlich zu 3 um die Zweige. Die langen , fadenförmigen Blüthenstiele stehen in den Blattwinkeln aucU zu 3. Die schönen , scharlachrothen Biüthen sind inwendig an der Ba- sis ganz dunkel. Sie variirt: mit entgegengesetzten Blättern und Biü- then. Im südlichen Amerika. Diese schönen Gewächse können im Glashause in der Nähe des Fensters durchwintert werden- Sie lassen sich durch Stecklinge ver- mehren. Digitalis, Fingerhut. A. genuinaei e. cor. tuhulosa. 2755. D. mlcrantha Rth. glabra, ßtrictSj folüs lanceolatis reniote serratis, racemo denSe sparso , corollis üi^ bulosis obtuse qiiiDquefidis , labio inferiori rotundato porrecto* R«HB. pl. crit. II. 282. 283. *) D. parvißora Auct. confus. non Jacq, Kleinblüthiger F. IX- 6. 7. Vom Wuchs der D. luUa^ atich ebert so hoch und stark, Biüthen aber nicht in einseitiger, sondern in all- seitswendiger Traube , nur halb so gross , blasser , Kapsel kürzer fast kiiglig. Ich bildete RoI-h's ächte Pflanze im Jahre 1824 ab, und stellte ein Schweizer Exemplar j von Herrn SkrikgS mit „Vali^is" bezeichnet» daneben, machte aber schon damals darauf aufmerksam, dass dies eine eiförmige , kürzbehaarte Kapsel hatte , alle cultivirte zeigen aber kurze« *) Koctt zweifelt anfangs an dieser Art, hat sie jedoch später anch kennen gelernt und sein Zweifeln im Nachtrage widerrufen. Die Pflanze ist seit langer Zeit bekannt und der Rec. von Likdlkys monogr. sagt in der Hall. Lit. Z. über sie: „eine durchaus eigenthümliche , nach Aus- saat stets wirdererscheinende Art, die Lindlky unbekannt blieb, ob- gleich sie schon seit 1808 unter diesem Namen in den deutschen Gär- ten einheimisch ist."/ 1104 CLASSIS XIV. Digitalis. fast kuglige Kapseln. Jacquin's D. parvißora HonT. vindoh. t. 17. Kkr, Bot. Reg. 257. sieht uns doch nicht recht aus, wie eine deutsche Pflanze, daher lassen wir sie lieber noch weg, bis wir sie aus den Kärnthner Alpen erhalten haben. 2756. D. lutea L. glabra, foliis lanceolatis remnfe - serratis, racemo secundo, corollis tiibulosis acute 5fiJis , la- bio reflexo, filamentis teretibus, Capsula bisulca. Jacq. li. vind. 106. Bot. Reg. 251. Lindl. t. 23. 24. Rciiu. pl. crlt. IL 280. Kleinblüthiger F. S- 6. 7. Stengel ist 2 — 3 Fuss hoch, steif, kantig Und ziemlich kahl; die Blätter entfernt gezahnelt, auf der Ober- fläche ganz kahl und auf der untern , wenigstens an den Rippen , et- was zottig; die Trauben haben zahlreiche, fast dachziegelartig sich deckende Blüthen. Die Blumen blassgelb, stets 5-spaltig, inwendig an der Unterlippe dicht behaart und nicht gefleckt. In Gärten schöne Ab- änderungen mit grossen, auf rosa überlaufenen Blüthen. Im Gesträuch ; an Felsen, in Frankreich, der Schweiz. 2757. D. media Rth. gabriuscula, folils laitceolatis remote serralis ciliatis, racemo secundo, corollis tubuloso- subventricosis acute quiiiquefidis, labid inferiori orato reflexo, filamenlis coinplaualis, Capsula rjuadrisulca. Rchb. pl. crit. II. 28 1j i^. inlermedia Pehs. lutescens Lindl. t. XXI. Mittel schlag- F. ![. 6. 7. Vom Wuchs der Z>. lutea ^ fast stärker, seltener ebenso hoch, Blumen von derselben Form, aber meist noch ein- mal so gross und blasser. Besonders die flachgedrückten Staubfäden und die vierfurchige Kapsel fand ich als wichtige Unterschiede auf. In den Rheingegenden. 2758. D. purpurascens Rth. glabrluscula , folils lanceolatis, dense serratis, racemo secundo, corollis lubu- loso - subventricosis rotundato-quadrifidis. Rchb. pl. crit. II. 284. Lindl. t. 20. forma minor. Pur pu rrö thlicher F. (J. 6. 7. Im Wuchs der P. lutea ähnlich, doch weniger schlank. In der Blüthe hält sie das Mittel zwischen de- nen mit röhriger und bauchiger Blume , unter jenem ist sie einzige mit vierspaltigem Saum. Der Stengel ist zwei Fuss hoch, die Blüthentraube einseitig, nicht selten etwas hin- und hergebogen; die Blätter dichter gesägt , als bei den verwamiten , unten an den Adern und an der Basis, so wie die ganze Blüthentraube, mehr oder weniger feiubehaart, Kelche Digitalis. ORDO II. 1105 ziemlich gross, Kelchblättchen lanzettförmig, Blumen so gross als an D. media, oder grösser, röthlich, am Lauch inwendig gesprenkelt. In den Rheingegenden. b. cor. glohulosa. 2758. D. ferrugiiiea L. calyciuis foliolls oblongis oblnsissimis glabris, corollae labio utroque iiitegro, floribus' densis, brncteis lanceolatis glabris calycis longltudine. Lindl. mon. t. 13. RcHB. pl. crit. II. 286. Rostfarbiger F. $. 5. 6. Der glatte, steife Stengel ist von ver- schiedener Grösse, von 3 — 6 Fuss. Die lanzettförmigen Blätter sind etwas gezähnt, glänzend und endigen sich in einen kleinen Stachel. Die rostfarbige Krone ist doppelt länger als der Kelch , während der Blü- the ist sie ganz gelblich und braunroth geädert und gestrichelt. Auf felsigem Boden im Gesträuche, am Litorale, c. cor. campanulata . 2759. D. fulva LiTfDL. pubesceus, foliis lanceolatiä ciliatis, racemo secuntlo, corollis yentncosis pubesceulibus reticulalis, labio iDferiori porrecto triaiigiilato , superiori an- gnlato, slamiuibus töbo sübaequalibus. Rchb. pl. crit. \h 287. LiNDL. mon. t. 9. Roth gelber F. ^. 6. 7. Vom Wuchs der J). grandißora, weit schlanker, dünner, Stengel zwei Fuss hoch, fast schwarz, Blätter laö- zettlich, dunkelgrün, Blüthentrauben einseitig, kurzbehaart, schlaff. Blumen nur halb so gross als an D. grandifiora, schmutzig bräunlich- getb , an der Weite röthlich , rothgelb , netzadrig. Vielleicht ein Mit- telschlag. Schon LiNDLEYS Recertsent in der Hall. Lit. Zeit, berichtet, dass er ein übereinstimmendes, im Sommer 1814 bei Eilze im Bücke- burgischen mit noch einem andern, zwischen D. purpurea und D. ambi- gua (grandißora?) gefundenes Exemplar besitze. 2760. D. fuscescens W. Kit. pnbescens, foliis lanceolatis ovato - lanceolatisque, racemo secundo, corolüs rentricosis pubescentibas relinilalls , labio superiori rolundalo, inferiori ovalo reflexo. Rchb. pl. crit. IL 288. Waldst. Kit. t. 274. Bräunlichrother F. $. 6. 7. Vom Wuchs der T). gramJtflora, Mösshr'sHdb.d. Gewächsk. ZleAufl. II. 1. 70 1106 CLASSIS XIV. -Digitalis. schnurgerade, weichbehaart wie D. ochroleuca, fast deren Blüthen, aber bräunlichroth , kleiner, mit abgerundeter Oberlippe, eirunder, zurück- geschlagener Unterlippe. Ungarn, am Litorale, 2762. D. ochroleuca Jacq. subviscoso - pubescens, foliis ovato - ellipticis , racemo secundo, corollis ventricosis, labiis laciniisque lateralibus brevissiinis obtusis, Capsula ob- longa quadrisulca . Jacq. Aust, t, 57. Pschb. pl. crlL 280. — V. amhlgua Schk. t. 174. Lindl. mon. t. 7. et Auct. quoruudam. Ochergelber F. $. 6. 7. Er ist niedriger, aber stärker von Wuchs als der folgende, fast schmierig, fein behaart; die breiten Blätter sind länglich, die Stengelblätter eirund -elliptisch spitz oder zugespitzt: die Blüthentraube uiittelmässig, mehr überhängend, als an voriger und nicht so vielblüthig. Die Blumen sind meist kleiner und kürzer, ochergelb oder schmutzig- gelb, inwendig braun netzadrig. Der stumpfe Saum ist kurz 5-zähnig. Die längliche Kapsel ist fast stumpf 4-kantig und 4-fur- chig. Blüht später als voriger. In Deutschland hier und da , an Fel- sen. Die ganze Pflanze ist weicher und schlaffer, fast alles an ihr kle- brig, ihre Blätter stets weit breiter, ihre Blumenkronen von einer weit dickern Consistenz, deshalb auch im trockenen Zustande undurchsich- tig, während die der D. grandiflora durchscheinend und blasser trock- nen. Auch der grosse Kenner dieser Gattung, Lindley, unterschei- det sie. 2763. D. grandiflora Lam. pubescens, foliis lan- ceolatis , racemo secundo , corollis ventricosis , labio inferiori laciniisque lateralibus acutis reflexis, superiori emarglnalo, Capsula ovoidea , bisulca. Rchb. pl. crit. II. 289. D. am- higua Murr. Liniv. Sturm Fl. 3. 2. D. ochroleuca *) Lindl. monogr. n. 4. t. 8. *) LiNDLBy unterscheidet in seiner prächtigen und nicht immer, wo es hätte geschehen sollen, verglichenen Monographie beide Arten gleich- falls und macht in seinen Diagnosen noch auf andere Verhältnisse auf- merksam, nämlich: D. arnbigua: fol. ovato-lanceolatis dentatis sessilibus nervosis, bracteis inferioribus floribus subaequalibus, corollis pubescentibus reticulatis: la- cjniis ovatis transversis obtusis, t. Vil. D. ochroleuca: fol. ovato-lanceolatis acuminatis dentatis cauleque villosis, bracteis lanceolatis floribus inferioribus duplo longioribus , co- rollis villosis reticulatis: laciniis ovatis acutis, labio barbato. t. VIII. Digitalis. ORDO H. 1107 Grossblüthiger F. ^. 6. 7. Er ist schlank, fast schnurgerade, feinbehaart und hat lange, lanzettförmige Blätter. Die langen Blüthen- trauben sind vielblüthig. Die Kelchblättchen schmallanzettförmig; die Blüthen erweitern sich späterhin sehr, sind blassgelblich und inwendig rostgelb besprengt. Der Saum an den Einschnittswinkeln ist braun und gefleckt; die zurückgeschlagenen Abschnitte sind spitzig und gebartet, die eiförmige Kapsel hat 2 Furchen. Findet sich in Frankreich, der Schweiz und in Deutschland an Felsen, so auch in der Gegend von Dresden. 2764. D. Thapsi L. follis tomentosis decurrentibus, D. i'erhasci folio Barr. ic. 1185. — Lindl. t. III. IV. Wollkrautblättriger F, U. 6. 7. Er ist ästig, wird 1 — 2 Fuss hoch und hat die Traube und Blüthen von dem purpurrothen F., un- terscheidet sich aber von ihm: durch die herablaufenden Blätter; durch einen weit niedrigeren hin - und hergebogenen Stengel ; und vorzüglich durch die Blätter, die mit drüsigen Haaren besetzt und sehr klebrig sind. Die Blüthen sind schön roth, sie sind aber kürzer als ihre Stiele. In Spanien. 2765. D. purpnrea L. calycinis follolis ovatis acii- lis, coroUis obtusis: labio superiori integro. Fl. D. 74. Sturm 1. 11. Hatne Arzngw. I. t. 45. Gaertit. 1. t. 53. f. 6. LiNDL. t. II. — Var. D. alhiflora Hert. Purpurrother F. ^. 6 — 8. Der einfache, aufrechte Stengel ist rund und behaart, er wird 2 — 3 Fuss hoch. Die abwechselnden Blät- ter verlaufen sich in Stiele; sie sind eirund -lanzettförmig, runzelig, gekerbt und vorzüglich auf der Unterfläche weichbehaart: die obern sind fast ungestielt, halbumfassend und lanzettförmig. Die lange End- traube steht aufrecht; sie ist vielblüthig, einseits wendig, mit etwas überhängender Spitze ; die überhängenden Blüthen stehen einzeln und sind gestielt. Die grossen, purpurrothen Kronen sind länglich-glocken- förmig und inwendig weisslich und mit rothen , augenartigen Fleckea schön bezeichnet. Er variirt mit weissen Kronen. Auf waldigen Ber- gen, an Zäunen; Baiern, Franken, Pfalz, Schwaben, Wett., Hessen, Westphalen, Hannover, Harz, Sachsea z. B. im seifersdorfer Thale und bei Grüllenburg. B. Isoplexis^ 2766. D. Sceptrum L. calycinis foliolls subulalis, 70 ♦ 1108 CLASSIS XIV. Digitalis. bracteis llnearibus florlbus, corollis obtusis, follls elliplicis serralis, caule Irulicoso. Lindl. t. 23. Schopf tragentier F. t;. 6. 7. Dieses herrliche Gewächs hat steif- behaarte Aesle und Stengel. Die fast fusslangen ungestielten Blätter sind einander genähert; ihre Oberfläche ist kahl, die untere steifhaa- rig und weissglänzend. Die aufrechte , einzelne Endähre ist eirund und enthält herabhängende bräunlichgelbe Blüthen. Die Deckblätter bilden vor der Entwickelung der Blüthen an der Spitze der Aehre einen Schopf. Der Kelch ist behaart. Die Krone ist fast so gross als die des rostfarbigen F. und ist unten höckerig; ihr Rand 4-spaltig. Auf Madeira. Die Fingerhut - Arien gehören zu den scharfen, sehr starken Gift- gewächsen; ganz vorzüglich die D. purpurea; sie bringen fast dieselben Wirkungen hervor als der geßeckte Schierling und der Eincnhut; sie werden auch eben so benutzt. Bei Vergiltungen sind die besten Mittel : Brechmittel und häufiger Gemiss des Essigs. Die Saamen sind den Vögeln tödtlich. IVlan führt von dem purpurrothen F. : Digitalis radix, folia, flores. — Sie zieren alle unsere Gärten, doch keine mehr als D. Thapsi und D. Sceptrvm ; und kommen alle im Freien fort , die letzte ausgenommen, welche ins Glashaus nahe ans Fenster gehört. Sie lie- ben einen sonnigen, milden und tief- guten Boden. Man pflanzt sie durch Saamen und Wurzeltheilung fort. Bignonia, Trompetenhbime . a. Catalpa: stamina tria sterilia , bina antherifera. % 2767. B. Catalpa L. foliis simpllcibus cordatls terms, caule erecto, iloribus diandris. Wangh. Beilr. t. 20. f. 45. Du Ham. et n. fasc. 15. t. 5. Schk. t. 175. semen — Catalpa syringaefolia Sims. B. Mag. 1094. B. Gab. 1285. Cat. cordifolia Düham. Gemeine Tr. T;. 6 — 8. Der sehr schnell wachsende Stamm wird 15 — 20 P'uss hoch und bildet mit seinen Aesten eine sehr breite Krone. Die grossen, einen Fuss langen und eben so breiten, gestielten Blätter sind ganzrandig, auf der Oberfl.iche kahl, auf der untern behaart und schön grün. Es finden sich keine Ranken. Die unrein weissen Blü- th<'n sind inwendig rothgefleckt und gelbgestreift; sie riechen angenehm und haben einen kupferfarbigen Kelch; sie b.lden Endrispen. Nur 2 Staubfäden haben Antheren. Die Schoten sind schwarz, schmal und fusalang. Varürt mit eirunden Blättern. \x\ Japan , Carolina. , Bignonia. ORDO II. 1109 b. Gelseinium: stamen cuintum suhfertlle , caps. ouaio- compressa j marg-inibus eeptaiUibus . ^ 2768. B. semperyirens L. foliis simpliclbus lanceolatis , peduuculis unifloris axillaribus , caule volubili. Gelsemium sempervirens Pers. Syringa voluhiUs vlrginiana Plück. alm. t. 112. f. 5. Immergrüne Tr. 15. 6. 7. Dieser ganz kahle, kletternde Strauch hat viele biegsam» Zweige. Die gestielten Blätter stehen einander ge- genüber und sind ganzrandig. In den Blattwinkeln finden sich 2 — 4 gestielte , gelbe , wohlriechende Blüthen. Die trichterförmige Krone hat 5 abstehende, fast gleiche Lappen. Die flachzusainmengedrückte, herz- förmige Kapsel ist 2-tUeilig und 2-fächerig. Die flachen Saamen stehen an den Rändern der Klappen. lu Virginlen. c. Bignonia, ^ 2769. B. Unguis L. foliis confugafis cirrhosis: foliolis ovatis acuminatis, peduuculis axillaribus unifloris. CYe- matis qiiadrifolia Pluck. amer. t. 94. Gelbliche Tr. ^. 7. Der rankende Stengel windet sich empor und hält sich mit hakenförmigen Gabeln fest. An den Gelenken der Zweige stehen je 2 Blätter gegenüber , deren jedes aus einem Paar Blättchen besteht. Der gemeinschaftliche Blattstiel endigt sich in eine Ranke mit 3 Haken. Daher der Name. Die gelben Blüthen hinterlassen lange Schoten. Auf Barbados, Domingo. d. Tecoma luss.: dissep. valpuUs contrarium. ^ 2770. B. radicaus L. foliis pinnatis: foliolis ovatis acuminatis dentatis, corymbo terininali, lubo corollae calyce triplo longiore. Wangh. B. t. 26. f. 53. Schk. t. 175. Scharlaehrothe Tr. tj. 9. Dieser rankende Strauch hat lange, schlanke Zweige, die in gewissen Zwischenräumen Wurzel schlagen. Die gegenüberstehenden Blätter bestehen aus 7— 15 ungestielten Blätt- chen; diese sind stark und weitläufig gezähnt und auf beiden Flächen ganz kahl; nur an den Rippen haben sie gegliederte Haare. Die Blü- then erscheinen an den Spitzen der Zweige. Der 5-zähnige, lederar- tige Kelch ist | Zoll und die Krone fast 3 Zoll lang, trichterförmig, 1110 CLASSIS XIV. Lindernia. äusserlich blass und inwendig dunkelroth. Es giebt eine Abart, die in allen Theilen kleiner ist. In Carolina , Florida , Virginien. Die Blätter der gemeinen Tr. , besonders aber die Wurzel sind gif- tig, sie haben einen sehr unangenehmen Geruch. Die jungen aus Saa- men gezogenen Bäumchen sind sehr zärtlich, doch in der Folge wer- den sie härter und an einem schicklichen Standorte dauern sie die ge- wöhnliche Kälte aus. Man vermehrt sie auch durch Wurzelbrut. — Die immergrüne Tr. gehört ins Glashaus. Hat sie die gehörige Stärke, 80 setzt man sie ins Land, bindet aber, bei eintretender Kälte, die Stengel in Stroh und bedeckt die Wmzehi mit Mist. — Die gelbliche Tr. gehört ins Lohbeet des warmen Treibhauses und fordert sehr sorg- fältige Pflege, wenn sie blühen soll. — Die scharlachrothe Tr. setzt man an die Südseite einer Mauer, wo sie nicht leicht von der Kälte leidet. Die ersten 3 — 4 Jahre pflegt man sie in Stroh zu binden. Man vermehrt sie durch Ableger und Wurzelsprossen; doch vorzüglich leicht durch Stecklinge. Lindernia, Lindernie. 2771. L. pyxidaria L. foliis oblongo-ovatls iute- gerrlmis trinervibus sessilibus, pedunculis axilladbus unifloris, caule procumbente. Schk. t. 175. Caprarla gratioloides Linr. Anagalloides procumhens Krock. Europäische L. ©. 7 — 10. Mehrere 4 — 7 Zoll hohe Stengel kommen aus der faserigen Wurzel; sie sind kantig, kahl und ausge- breitet. Die entgegengesetzten Blätter sind an der Basis etwas ver- wachsen. Die aufrechten, runden Blüthenstiele sind länger als die Blät- ter. Die genervten und gefärbten Kelchabschnitte sind linienförmig, ge- wimpert und länger als die Krone. Diese ist klein und hat eine blass- röthliche, ausgerandete Oberlippe; ihre Unterlippe ist länger, dreispal- tig und blassgelb. Die eirunde Kapsel ist 2-klappig : die häutigen, durch- scheinenden Klappen sind 3-nervig; sie enthält ganz kleine, längliche, gelbe Saamen. Auf überschwemmten und sandigen Plätzen; Wittenb. Regensb. Schles. zwischen Karlsruhe und Rinthheiui, bei Dachsland an der Federbach. E r i n u s , Leberbalsam . 2772. E. alpinus L. caespitosus, foliis spatulalls profunde serralis glabriusculis , pedimcnlis terminalibus sub- corymbosls. Schk. t. 176. Linriaea. OIIDO II. IUI A 1 p e II - L. 4. 7. 8. Die faserige Wurzel treibt mehrere, ruiuie weich- behaarte Stengel, die handhoch uad höher werden: die seitenständigen sind liegend und tragen keine Blüthen. Die zahlreichen Wurzelblätter verlaufen sich in lange, keilförmige Stiele; die des Stengels wechseln ab, sind ungestielt, linien- spathelförmig, stumpf, ganz und bis unter die Mitte mit 5 — 7 kleinen Sägezähnen versehen , dabei zottig weich- behaart. Die abwechselnden , aufrechten Blüthenstiele sind weichbehaart, einblüthig und haben an der Basis ein Blatt. Die zottig - schmierigen Kelche sind fast so lang als die Kronröhre. Die schöne Krone ist vio- lettblau. Die zottigen Haare erscheinen unter dem Vergrösserungsglase gegliedert. Auf Gebirgen; Oestr. Schwaben. Lliinaea, Liimea. 2773. L. borealis Giiou. Engl. b. 433. FI. D. t. 3. ScHK. t. 176. Hatne Arzügw. IV. 13. Nordische L. T). 5 — 8. Die liegenden, immergTÜnen Stengel wer- den fusslang und länger : sie sind rund , die Jüngern behaart und wur- zeln selten : nur die Blüthen tragenden stehen aufrecht. Die entgegen- gesetzten, kurzgestielten Blätter sind fast rund, geädert und au beiden Seiten mit einem und dem andern kerbartigen Zahn versehen ; die Un- terfläche ist blasser; die- obere ist glänzend grün; sie sind wie die Stiele gewirapert. Die fingerlangen Blüthenstiele stehen an der Spitze ; sie sind behaart und gleich. Die entgegengesetzten Deckblätter sind lanzettförmig. Die regelmässigen Kronen sind überhängend, äusserlich weiss, inwendig fleischfarbig, roth punktirt und leicht behaart; sie ge- ben vorzüglich des Nachts einen stai'ken Wohlgeruch von sich, wie Spiraea Ulmaria. Kelch und Fruchtknoten sind behaart. Sie varürt mit Blüthenstielen , die zu 3 stehen. Diese Pflanze ist wegen ihres Namens, den ihr I. F. Gronov beilegte, besonders merkwürdig. In schattigen , feuchten und moosigen Fichtenwäldern ; im Norden , dann in Schlesien, bei Berlin: Liebenwalde, Soldin in der Neumark, bei Eldenau und Neukirchen in Pommern, bei Bützow im Mecklenburgi- schen und im Süden auf Alpen. Bei dem Verpflanzen dieses niedlichen Gewächses muss man einen dem natürlichen Standorte sehr ähnlichen Platz aussuchen, dem es nicht an Fichten imd einer Moosdecke fehlt, und es mit einem Baileu Erde ausheben und dahin setzen. Liinosella, Limoselle. 2774. L. aqualica L. foliis laiiceoiato - spalulatis 1112 CLÄSSIS XiV. Sesainum. carnosls iiitegris. Engl. b. 357. Fl. D. 69. Schk. t, 176. Var. tenuifolia. S u m p f - L. Q. 7. 8. Aus der Sprossen treibenden Wurzel treten viele (licht vereinigte, langgestielte Blätter hervor, die kahl sind. Die zahlreichen, kaum zollhohen Schäfte sind weit kürzer als die Blätter; dabei rund, kahl, nackt, aufrecht und endlich herabgebogen. Der Kelch ist spitzig und kabl , der der Frucht hat 2 kleinere Zähne. Die kleine röthliche Krone hat eine bauchige , weisse Röhre. Die Staub- fäden sind sehr kurz, zuweilen finden sich nur 2. Die Narbe ist ku- gelrund. Sie variirt mit linienförmigen Blättern und mit so langen Schäften als die Blätter sind. S e s a m u m , Sesam. % 2775 S. Orientale L. follis ovato - oblongis in- tegrls. Digitalis orientalis Sesamum dicta Bürm. zeyl, t. 38. f. 1. Gaertk. 2. t. HO. f. 2. Orientalischer S. Q. 7. Der aufrechte, runde Stengel ist behaart und wird 2 Fuss hoch; die wenigen Äeste befinden sich unten. Die entgegengesetzten , gestielten Blätter sind geädert und mit kleinen Haa- ren besetzt. Die einzelnen Blüthen stehen in den Blattwinkeln. An der Basis des ganz kurzen Blüthenstiels finden sich zwei linienförmige Deck- blätter und zwischen jedem eine gelbe Drüse. Die Kelchtheile sind fast gleich. Die weisse Krone ist dem Fingerhut ähnlich. Auf Zeylon, Malabar. Man baut ihn häufig im Orient, um aus seinem Saamen Speise - und Brennöl zu gewinnen. In den Apotheken führt man noch hier und da: Sesami semina. Er gehört ins Treibhaus. Man säet ihn iu Töpfe, die man in ein warmes Mistbeet stellt. M i m u 1 u s , Gauklerblume . ^ 2776. M. ring eil s L. foliis lanceolatis acumlna- lis glabris sessilibus, pedunculis flore longioribus. Hort, ups. t. 2. Bot. Mag. 283. Räch en förmige G. H. 7. 8. Der aufrechte, etwas ästige Stengel ist 4-kantig, kahl und wird 1 — 2 Fuss hoch. Die entgegengesetzten Blätter sind halbamfassend, länglich, stumpf und gezähnt. Die winkel- ständigen Blüthen stehen einzeln, einander gegenüber und sind blass- blau. In Virginien, Canada. Mimulus. ORDO 11. 1113 ^ 2777. M. g 1 u 1 1 n 0 s u s Wexdl. folns oblongis ob- tuslusculis viscosis sessilibus , peduuculis flore brevioiibus. M. aurantiacus Curt. Mag. 354. Klebrige G. ty. 7. 8. Die ganze Pflanze ist schmierig. Der auf- rechte, holzige Stengel ist rund und an 3 Fuss hoch; seine Aeste ste- hen gegenüber. Die entgegengesetzten Blätter sind verbunden , gezähnt und glänzend grün. Die winkelständigen Stiele an der Spitze sind ein- blüthig; ihre schönen orangegelben Blüthen sind noch ein mal so gross, als die der vorhergehenden. Die Narbe ist dick, Ihr Vaterlaucl ist Californien. ^ 2778. Bl I Ute US L. glaber, folils ovatis nervo- sis : inferioribus petiolatis, caule repeiite, labio producto. Feüill. peruv. 2. t. 34. Gelbe G. ©• 6 — 8. Sie unterscheidet sich von der vorhergehenden : durch den niedrigem, kriechenden Stengel, von dem nur der blühende Aßt aufrecht steht: durch die Gestalt der Blätter, wovon nur die un- tersten kurz gestielt sind. Die Krone ist grösser als die der vorherge- henden, ist aber reingelb. In Peru, Rio Janeiro. ^^ 2779. M, rivularis Lindl. glaber, follis oratis ueryosis , iiiierioribus petiolatis , caule repente, labio dilatato gutta obcordala notato. M. luteus ß. rwularis Lijsdl. B. Reg. 31. guttatus. RcHB. bort. ic. Tropfen- G. y. 6 — 8. Schöne Pflanze, mit langen Blüthenstjelen, breiter Lippe mit einem grossen herzförfnigen , blutrothen Tropfen auf dem hochgelben Grunde. Brasilien, ^ 2780. M. guttatus Fisch, superne pubescens, foIIIs iaf. longe petiolatis ovato- oblongis oblusis nervosis inaequa- liter deuticulatis basi subauriculalis glabriusculis, cauliuis sub- roJundis sessilibus, peduuculis flore brevioribus. M. luteus B. Mag. 1501. Tröpfchen- G. y. Grösser und fetter als vorige, Blätter breiter, Stengel nach oben und Blüthenstiele etwas feinhaarig, Blüthenstiele weit kürzer, Blumen gross, hochgelb, mit vielen kleinen, runden, re- ihen Fleckchen im Schlund, welche auch voriger Art über dem grossen Tropfen nicht fehlen. Nord- und Südamerika. Die erste kommt im Freien fort und wird durch Wurzeltheilung im 1114 CLASSIS XIV. RueUIa. Herbst und Frühjahr rerinehrt. Die zweite gehört ins Glashaus und wird durch Stecklinge fortgepflanzt, die übrigen in Töpfo und im Som- mer ins Freie. RuelUa, Ruellie. a. Ruellia . ^2781. R. strepens L. folüs petlolatls ovatls in- tegerrirals, peduuculis triüoris brerissimis, caule ereclo. Dill. Elih. t. 249. f. 301. ScHK. 177. Rauschende R. T\. 7. 8. Der 4-kantige Stengel hat grüne Kanten, 2 Furchen und wird 1 Fuss hoch. Die lanzett- eiförmigen Blätter sind zuweilen wie ausgefressen 'am Rande und stehen einander gegenüber; sie werden bald dürr und rauschend und sind auf der Oberfläche am Rande und an den Adern behaart. Von den 3 beisammenstehenden BIü- then hat die mittelste gewöhnlich keine Deckblätter. Diese stehen ein- ander gegenüber. An den Seitenzweigen stehen die Bhithen oft einzeln und haben auch 2 Deckblätter. Die Krone ist am Rande bläulich. In Vii-ginien, Süd -Carolina. * /?. Eranthemum: 6tam. hlna sterllia. ^ 2782. R. varians Vent. foliis ovalis acuminatis subrepandis ginbris, pedunculls lerininalibus , ])raclels imbri- catis. Vent. h. Gels. t. 46. Eranthemum pulchellumlXo^B. Andu. t. 88. Si'RENG. Gaiteu-Zeit. Veränderliche R. T). 1—4 u. 11 — 12. Diese strauchartige Pflanze hat starkgerippte, entgegengesetzte Blätter; die obersten sind lanzett- förmig. Die schön himmelblauen Blüthen bilden an der Spitze längliche Aehren. Die Deckblätter sind weissüch, netzförmig geädert; sie liegen dachziegelartig übereinander und sind ausdauernd. Auf Coromandel. Sie gehören beide ins Treibhaus; doch kann man sie auch im ge- heizten Zimmer halten. Die erstere zieht man aus Saamen ; die letz- tere lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren: beide verlangen ei- nen kräftigen Boden. Die letztere will auch im Winter begossen sein. Volkamera, Volkamere. ^ 2783. V. fragrans Vjent. foliis subcordalo- ova- tls repando - dentalis ulrinque villosis basi subtus biglandiilo- sis, cyma . lerininali hemisphaerica cüiiipacta. Vjent. mahn. Volkamera. OPxDO II. 1115 t. 70. V. Japonica Jacq. Schoenb. t. 338. Clerodendron fra- grans Hortul. Rhododendron villosum Roth. Bot. Bein. Wohlriechende V. ■^. Sie blüht zu verschiedenen Zeiten. Dieses aufrechte ßäumchen hat einen runden Stamm, eine weichbehaarte, asch- graue Rinde und vertiefte Narben von abgefallenen Blättern. Die ent- gegengesetzten, gestielten Blätter sind an der Basis 3-rippig; ihre Stiele haben eine röthliche Furche. Der gabelästige Afterschirm hat an der Basis länglich - lanzettförmige Blüttchen, die ganzrandig, rothlich, ner- vig und auf der Mitte der Unterfläche mit 2, selten 3 nledergodrück- ten Drüsen versehen sind. Die schönen weissen, auf der Rückseite blassrothen Blüthen sind" halbgefüllt und wohlriechend; ihre Stiele ziem- lich dick und roth. Der rothe , trichterförmige Kelch ist äusserlich be- haart, gelb punktirt und hat an der Basis gelbe flache Drüsen. Die trichterförmige Krone hat eine röthliche, glänzende, kahle Röhre, und der 5-theilige Rand verkehrt- eirunde, zugerundete Lappen. Es finden sich 5, 6, auch 7 vollkommene Staubgefässe ; die übrigen sind in Kron- blätter übergegangen , an denen noch die Antheren hängen. Diese sind pfeilfönnig. Die angezeigten Drüsen geben bei gehörigem Wärmegrade eine grosse Menge Honigsaft, der auf den Blättern zunächst unter der Blüthe reichlich zu bemerken ist. In Chuia, Japan, Er gedeihet am besten im Treibhause, urd befindet sich auch in einem geheizten Zimmer wohl , dessen Fenster eine südliche Lage ha- ben. Er lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren. Vit ex, Müllen. 2784. V. Agnus castus L. folüs digitatis septena- tls quinatisve lanceolatis subinlegerrimis , spicis verticillatis. ScHK. t. 177. Gaertn. 1. t. 56. f. 7. Gemeine M. ^. 8. 9. Dieser Strauch zeigt sich oft buschartig, 10 — 12 Fuss hoch, mit vielen aufrechten Zweigen , die 4-seitig, graulich sind und einander gegenüber stehen. Die entgegengesetzten Blätter sind ganz, ungleich, weichbehaart und graugrün. Die violetten, röthlichen, oder weissen Blüthen bilden lange, nackte Endähren und haben einen angenehmen , kanipferähnlichen Geruch. Er varürt mit breitern Blät- tern. Am INIeer ; Litorale. Im nordlichen Deutschland gehört er ins Glashaus; er lässt sich durch Saamen fortpflanzen. la den Apotheken führte man sonst : Agni castt izmina. 1116 CL ASSIS XIV. Orobanche. ANGIOSPERMIA. Semlna pericarpio inclusa, Capsula, drupa, bacca. Orabanche, Sommerwurz ^ Ervenwürger*), a. Orobanche: calyx dlsepalus', 2785. O. minor Sutt. stigmate divaricato, pistillo glabro, lilamenlis basi pilosis, sepalis biparlilis tiibo — bra- cteis corolla — brevioribus. Engl. Bot. t. 422. (labii lobo medio trilobo, quod nee in anglicis vidi.) Rchb. pl. crit. VII. ic. 876. 877. 879. 880. O du Tr^ße de prls Vaxjch. pl. 4. — O apiculata Wallr. Rchb, pl. crit. VU. ic. 878. (Wallrolhii specimen unicum!) Kleine S. i;. 6. 7. Schlank, niedrig 3 — 6 Zoll, seltner 1 Fuss hoch ^nd höher, meist bogig, blass violett, Blume strohgelb, späterhin bräun- lichgelb und violett geädert; Narbe dunkelroth. Auf Trifolium pratense schmarotzend , in der südl. Schweiz und Piemont. 2786. O. platy Stigma Rchb, sligmatis lobis de- plano-securiformibus complicatis, stylo apice glandulifero, lilamentis glabrig, antheris in vertice atque fissura brevi villo debiscentibus , corolla brevi ampliata. Rchb. pl. crit. 1829. p. 31. O. scablosae IVoch. D. FI. j 833. Beilnarbige S. 6. 7, Wuchs ziemlich kräftig, Stengel 1 — U Fuss hoch, unten kaum verdickt oder sehr klein -knollig, dunkelpurpuiroth, Schuppen sehr zerstreut, Aehre sehr dicht, Blüthe weit, aus dem bräun- lichgelben purpurstreifig, drüsig, Narben (ebenso v. Spitzels Exem- plaren) eigenthümlich flach und breit. Trattberg in Salzburg, Lofer: Mitlerhaseralpe auf einer absoluten Höhe von 5000 Fuss: v. Spjtzkl. 2787. O. nudiflora Wallr. stigmate diraricato, pistillo glaberrimo, lilamenlis ima basi pilosellis, sepalis laii- ceolato-acuminalis, inaequaliter biüdis integrisve, corolla glabra. Rchb. pl. crit. VII, ic. 883. 884. 916. O. minor. Fl. dan, t. 1219, *) Man vergleiche meine Abbildungen der Orobanchen in der co- lorirten Ausgabe meiner Plantar criticae VII. ic. 876 — 939. Cent VIII. 1056 — 57. IX. 1127 — 2S. Orobanche. ORDO II. 1117 Nacktblumige S. 21. 6. 7. Schlank, steif-aufrecht, rölhlich, Blume im frischen Zustande weisslicb. Vielleicht Abart zu O. minor? — Lau- sanne, angebl. in Thüringen. 2788. O. Epithymum DeC. sligmale divaricato, stylo toto , filameulis superne glanduliferis , sepalis ovato- acuüiinatis dente divergente aut subnullo, labii lobis rotunda- tis. RcHB. pl. crit. VII. ic. 887. 888. 889. O du Thym. Serpölet Vauch. pl. 6? polius praeceuenlem refert, O. vul- garis PoiR. Quendel -S. y. 6. 7. Rostroth, ganz drüsig, Blume gelb und roth gestreift, späterhin rothbraun, Narbe braun, selten roth. Geruch wie Nelken^ Auf Thymus Scrpyllum und ähnlichen, in Baiern, den Rhein- gegenden, Oestreich, der Schweiz. 2789. O. cary optiyllacea Sm. sligmate divaricato- bigloboso , stylo toto glandulifero, fdamentls facie interna pi- losellis, sepalis ovatis parallele bifidis, corollae tenuissime membranaceae cylindricae labio demum elongato. Rchb. pl, crit. VII. ic. 890. 891. 695. (excl. nomine, est planla vir- ginea.) IX. 1127. opt. Engl. Bot. 2639. Gaud. IV. t. I. O. papjracea DC. biponiina Schulz. Nelken duften de S. Z[. 6. 7. Schlank, fusshoch oder drüber, so wie andre Arten auch bisweilen bogig und gewunden, blass grauröth- lieh, Narbe sehr klein (vgl. IX. 1127 eine ganz treue Abbildung) braunroth, Blume sehr zart, mit langer Lippe, im trocknen Zustande durchscheinend, daher auch 0. papyracea genannt. Auf trocknen Wie^ »en, zwischen Klee und Lathyrus pratensis. 2790. O. laxlflora Rchb. stigmate patemtim-bi- lobo, stylo ßlamentiscjue glanduliferis, sepalis inaequaliter bifidis infra connalis, squaniis infimis lineari-oblongis im- bricatis, labii lobis rotundalis inaequalibus galea latissima brevioribus. Rchb. pl. crit. VII. analysis t. DCLI. et ic. 908 — 910. excl. nom. Schlaffblüthige S. 2i. 6. 7. Oft 1^ Puss hoch und hoher, bogig, sel- ten ganz gerade, blassröthlich oder weiss: ic. 909, wie sie schon Sabbati im Ilortus Romanus IlL t. IL abbildet. Die eigentliche Naibe d. h. die Innenseite des sich theilenden Griffelendes ist schwaiz- 1118 : CLASSIS XIV. Orobanche. roth, der Geruch schwach-nelkenartig. Getrocknet ist sie braun und ebenfalls wie 0. galii durch die feste, fast lederartige Corolie von der zartblumigen O. caryophyllacea zu unterscheiden. Auf trocknen Wie- sen bei Dresden. 2791. O. galii DrjB. stigmate divaricato - bigloboso, stylo filameulisque ex toto pilosis, sepalis ovalis inaequaliter bifidis, corollae subcampanulatae basi coustriclae labio ab- breviato. Rchb. pl. crit. VII. ic. 892. O. major Rchb. ib. 662. O. du galium MollugoYAvcn. pl. 7. — Var? erioste- mon : filamentis longe villosis, coroUa ampUata , labii lobis rotundalis involutis. pl. crit. ic. 893. Labkraut S, IX. 6. 7. Grauroth bis dunkelpurpurroth , Narben {grösser und dicker, schwarzroth , Schuppen meist breiter, Blumen weit kürzer, mehr aufrecht (nicht so abstehend als an vorigen), folglich die g;anze Pflanze leicht von voriger, mit welcher sie andre verwirren, zu unterscheiden und schon aus Vauchers schlechter Abbildung zu erken- nen. Auf Galium Mollugo auf trocknen Wiesen. 2792. O. adenosteraon Rchb. stigmate divaricato- bigloboso, stylo lilameiitisque glauduliferis, sepalis bifidis cohaerentibus, corolla ainpliala, labii lobis rotundalis planis, RcHH. pl. crit. VII. ic. 894. D rüsenmännige S. 2|. 6. 7. Robust, bräunlichgelb in das ocher- {i;elbe ziehend, nach oben hin durchaus mit Drüsen besetzt; der Saame der Blume ist platt ausgebreitet wie an Cistanche, dadurch ist sie von allen übrigen Arten zu unterscheiden. Fand sich auf einer trocke- nen Wiese bei Dresden. 2793. O. crueuta Bertoi-. stigmate divaricato - bi- globoso, stylo filameulisque apice parce glauduliferis, bis basi pilosis, sepalis aequaliler bifidis squamisque latissirae ovatis, cojt'olla brevissima amplissima lobis rotundalis. Rchb. pl. crit. VII. ic. 896. Bluitrothe S. Ij. 6. 7. Meist über fusshoch, oft auch niedriger oder höher, dann auch bogig und windend (0. cernua Link, in Löffl. Reise) ; an der trocknen Pflanze ist die Blume krausrandig , ihre Röhre gelb- braun. Alle portugiesische, spanische, italienische Exemplare sind von der folgenden, womit sie bei flüchtigem Blick oder willkührlicher Beach- tung im trockenen Zustande verwechselt werden könnte, durcii die an« Orobanche. ORDO H. 1119 gegebenen Kennzeichen sehr bestimmt verschieden. Sehr ßchwachnel- kenartig riechend, oft ganz geruchlos. Istrien, Ligurien. 2794. O. gracilis Sm. stigmate palentim - bilobo, stylo ex toto — filamentis superne - glaiiduliferis, sepalis inae- qualiter bifidis, squamis bracteisque lanceolatis, labii lobis bre-vissiinis tmncalis fiiiibriato- dentatis medio cuspidato. RcHB. pl. crit. VII. ic. 898. 899. O. du Dorychnium Ug- neux Vauch. pl. 3. O. caryophjllacea Schulz. Schlanke S. H. 6. 7. Sie ist schlanker gebaut als vorige, die Schuppen sind nur schmal lanzettlich (bei jener breit eirund) , die Blu- men sind enger, ihr Saum weit kürzer als die Röhre (bei jener der Saum sehr breit, die sehr weite Röhre meist gleichlang), die beiden Narben bilden einen spitzen Winkel und sind fast birnförmig (bei je- ner bilden sie zwei in gerader Linie neben einander gestellte Kugeln), der Griffel ragt ein gut Theil aus der Blume heraus (bei jener steta eingeschlossen); Farbe blasser oder dunkler blutroth, Blume kommt auch blass und gelbgestreift vor. Sie verbreitet aber den angenehm- sten Nelkengeruch. Auf subalpinischen Wiesen auf Lotus corniculatuSf siliquosus , IJippocrepis comosa; Dorycnium herbaccum im südlichea Gebiete bis nach München. 2795. O. condensata Moris. stigmate divaricato- bigloboso, stylo glaudulifero, fdamentis basi pilosellis, sepa- lis subaequaliler bifidis, squamis bracteisque maximis ex ovato lanceolatis, labii lobis rhombeo - acuminatis. Rchb. pl. crit. Vn. ic. 897. Dichtblüthige S. 1{. 6. 7. Etwa fusshoch, dunkelroth, untere Schuppen breit elliptisch , spitzig , folgende lanzettlich , Deckblätter schmal lanzettlich, langer als die dichtgedrängten Blüthen, so wie die zweitheiligen Kelchblättchen, welche der Blumenröhre fast gleich lang sind, mit grauer Behaarung. Saum der Blume kraus-gezähnt, Narbe gelb. Auf Spartium junceum f scoparium, Genista corsica^ in Corsica, Italien, Fiume. 2796. O. torquata Rchb. stigmate divergenti - bi- lobo, stylo tülo glauduloso, fdamentis interuo maigiue pilo- sellis, calyce collariformi antice integerrimo truncato postice utrinque unidentato. Rchb. pl. crit. IX. ic. 1128. Halsband S. 2\. 6. 7. Kräftig gewachsen, dickstenglich , Farbe aus 1120 CLASSIS XIV. Orobanclie. dem rötWieligrauen ins rothe ziehend, Blume inwendig blasser, Narbe Schwarzroth; Stengel unten mit sehr breiten Schuppen, fast von unten auf mit zerstreuten Blüthen versehen , diese verhältnissmässig klein, B. Abbild. Bei Dresden vgl. Fl. germ. p. S62. 2797. O. major L. sligmale patenlim-bllobo, stylo ex toto — stamlnibus superne pilosellis , sepalis aequaliter biparlilis squainistjue ovato-lanceolatis, labii lobis rboinbeo-». ovatis- Engl. Bot. 421. Cükt. Lond. II. 128. Renn. pl. crit. VII. ic. 900. *) Grosse S. H. 6. 7. Steif uihd dick, Knolle rothbraun, Stengel grau-« lich-gelbbraun , Blumen schmutzig violett, inwendig schwärzlich, Narbe gelb, die ganze Pflanze nach dem Abtrocknen rothbraun, während der Vegetation so wie sie Curtis abbildet: schwärzlich- violett. Auf Spar^ tium scoparium and Ulex europaeus in England und im Canton Tessin der Schweiz« 2798. O. elatior Sütt. stigmate patentim-bilobo, stylo ex toto glandulifero, filamentis basi pilosellis, sepalis inaecpialiter bipartitis, Sf|uamisc|ue elongato - acumiiiatis co- riaceo-rigidis, labii lobis obovato-acutis. Sutt. in LiNif. Irausact. IV. l. 17. Engl. Bot. 1. 568. ead. em. Rchb. pl. crit, VII. ic. 901. 902. O lutea Baümg. O. rubens Walhi. H 0 h e S* 2|. 6. 7. 1 bis 2 Fuss, auch niedriger und höherj besonder« durch die längern Corollen ausgezeichnet, deren Röhre gekrümmt. Der Saum ist gekerbt , die breite Oberlippe ausgeschweift , die Unterlippe in drei fast gleiche elliptisch rhombische, in ein Spitzchen auslaufende Abschnitte getheilt. Die Farbe der ganzen Pflanze ist ein lebhaftes ochergelb, die abblühenden Blumen nehmen eine schmutzig-violette Farbe •) ,,Tn Spartio vcl (!) Ulice parasitica" Smith! — Was also von der Aufklärung zu halten ist, wenn der Verfasser von Deutsch- lands Flora p. 435. beweisen will, dass DeC. so wie ich eine falsche Ö. major hätten , indem er sagt ,,dagpg(n belegt Smith mit diesem Namen diejenige Art, welche in England auf Ulex europaeus wächst, die ich noch nicht zu sehen Gelegenheit hatte," das ergiebt sich nun von selbst. Hätte derselbe Gelegenheit gehabt, die guten Abbil- dungen in der Engl. Bot. und in Curtis Flora Londinew^is mit sei- nen eignen Augen zu sehen , dann die nieinige damit verglichen, so würde er auch diesen, wie so manchen unbegründeten Tadel unterlas- sen haben. Nachdem meine Darstellung der ächten 0. major gegeben war, erhielt ich auch dieselbe Pflanze durch den berühmten Verf. der „British Flora" selbst zugesendet. Oiobanclie. ORDO U. 1121 an unä im abgetrockneten Zustande, in welchem man die Pflanze noch den ganzen Winter hindurch findet, wird sie braunroth, Sie wächst mit Sicherheit nur auf den Wurzeln von' Medicago faJcata und sativa, gern an Hügeln und zwischen Gebüsch, einzeln oder grnppirt zu 3 bis 5 Exemplaren, wie ich sie bei Dresden fand u. a. a. O. nach dem Leben abbildete *). 2799. O. strobillgena Hchb. sligmate patemtim- Lilobo, stylo filaineutisque glanduliferis , sepalis inaequaliter bißdis counatls, squamls iufimis latissimls breve-acumlnatls bulboso-imbricatis, caulinis bracteisque lanceolalo-acumina- tis, labii lübis rotuudalis aequalibus galeam aequanlibus. Rchb. pl. crit. VII. ic. 905 - 907. Zapfen sprossige S. 2;. 6. 7. Der Wurzelzapfen ist meist kugel- rund, seine Schuppen aus sehr breiter Basis schmal zugespitzt, doch ist der Zapfen so veränderlich als an andern Arten ihrer Verwandtschaft. Die Pflanze gehört unter die schönsten, indem sie im frischen Zustande reinweiss ist, mit zahllosen goldgelben Drüsen bedeckt, wodurch ihre Farbe gelb erscheint , die Narbe schön honiggelb , höchst selten scharlachroth. Abgetrocknet wird sie rothbraun, die CoroUen sind dann fast lederartig, weit dicker und fester als an 0. caryophyllacea. Sie hat einen ekelhaft spermatischen Geruch , wie die Blüthen der Bcrberis, und findet sich auf trocknen Wiesen bei Dresden und in Ungarn , die Mutterpflanze ist noch nicht ausgemittelt. 280. O. speciosa DeC. stigmafe patemlim-bilobo, staminibus basi styloque superue pilosellis, sepalis ovalo- acumiualis (inlegris), corollae campaimlatae glandulosae den- ticiüalo-crispulae, galea excisa, labii lobis rotuudatis subaß- *) Ob diese die richtige 0. elatior der Engländer sei , v,ivd freilich auch nur der entscheiden, welcher meine Abbildungen mit den englischen vergleichen kann. Es wird ihm dabei zugleich einleuchten, ob man die letzteren auf 0. amelhijstea beziehen kann oder nicht. Wenn man unsre Pflanze wegen ihres Vorkommens auf Medicago nicht für elatior gel- ten lassen will, weil die Angabe nach der alten unbestimmten Weise sagt: „Trifolio pratcnsi vel Centaureac Scabiosae plerumque(!) ad- haeiens" so ist derselbe Grund dagegen, sie mit der himinehyeit ver- scbiednen 0. amel'-ujstea zu vereinigen, deren Mutterttanze wir in Eryn- gium campestre sicher kenneu. Unsre Pflanze ist aber durchaus die tler Engländer. Mösslsfs Jlub. d. Gcwuchsk. 3te Aufl. II. 1. 71 1122 CLASSIS XIV. Orobanche. qualibus. O. alba *). Rchb. pl. crit. VII. ic. 914. 915. O. pallidißora Wim. Grab. Schöne S. Z;. 6. 7. Weiss, gelbdrüsig, Blumen mit röthlichen Adern durchzogen, dieselben abgetrocknet hellochergelb, auf dem Rücicen braungelb, init gelbbraunen Adern , Narbe wird kastanienbraun angege- ben (ob im Leben ?). In Weinbergsgassen der Hoflösnitz bei Dresden aufgefunden von Niedner (The.l. Cand.), in Schlesien, vgl. Fl. siles. 2801. O. pruiuosa Lap, stJgmnte patenlim-bilobo, stylo filamenlis([iie basi apiceque glauduliferis, sepalis lauceo- lalis subintegris, squamis a basI sparsis bracteisque lanceola- tis acuminalis , labii lobis rotundalis galeam exceclentibus. Rchb. pl. crif. VII. ic. 911. O. de la Fe\'e Vauch. pl. 5. Bereifte S. y. 6. 7. 1 bis 2 Fuss hoch, weiss, Stengel, Schuppen und Deckblätter rüthlich, Blumen milchweiss, violett geädert. Auf Faba sativa b. B^Iume (wo sie NoE für die Flora germ. exsiccata Cent. VII. No. 613. gesammelt hat. 2802. O. variegata Wallr. sh'gmale patentlm-bi- lobo, stylo filainendscjue apice glaiululiferis, bis basi pilosel- Ijs , sepalis biparlitis , parlilionibus squainisque lanceolatis rigidis, labü lobis rotiindalis crispalis Jnaculalis. Rchb. pl, crit. VII. ic. 903. 904. Bunte S. T\. 6. 7. Blume weit, gelb, iim den Schlund herum roth gefleckt. Im südlichen Gebiete, auch auf Spartium scoparium ange- geben, noch näher zu beobachten. 2803. O. loricata Rchb. stigmate pateulim-bllobo, stylo superne glaudulifero, fdamentis pilosellis , sepalis pro- funde biparlitis, partitionibus lineari-lanceolalis, squamis inaguis basi iiiibricatis brf^cteisque ovato-lanceolatis, corol- *) Ich glaubte -diese Art sonst zu 0. alba Steph. ziehen zu können, obwohl ich sie , weil sie nicht recht übereinstimmte , noch einer Abbil- dung werth hielt. In „Dcutscldaiids Flora'"'^ wird gesagt, dass die rus- sischen Botaniker die O. alba selbst nicht kennen, weil Steven zwei Arten (doch wohl eine richtig?) und IMertens eine dritte einsendete. Ich will nicht entscheiden, ob die von Blume und Trevirvnus her- stammende Fig. 912. abgebildet, auch die Verdaiumung verdient, welche der Verf. von Deutschlands Flora ohne den G'rund anzugeben, über sie ausspricht. Orobanche. ORDO II. 1123 lae tubo cylindrico. Renn. pl. crit. VII. ic. 917. O. major BüLi-. herb. 359. O. ela/ior Scux^eich, O. de F Ariemise des champs Vaüch. pl. 13. mala. Bepanzerte S. 24.. 6. 7. Etwa fusshoch oder höher, meist steif aufrecht, Stengel gelbbraun , Schuppen häufig, unterste sehr gross und dicht ziegelartig, Aehre sehr vielblüthig , Kelchblättchen 3 — S-nervi^, sehr tief getheilt, Theile sehr schmal, Deckblätter so lang als die Blüthe, Blume klein, blassgelb mit röthlichen Adern, Staubbeutel schwärz- lich, Narbe blassroth. Wächst auf Artcmisia campcstris in der Schweiz, nach Koch auch bei Aschersleben und Frankenhausen (?). 2804. O. picrldis Schultz: sepalis 1 — 2-nembus (indivisls aut subunldentatis) corollae rectae creuulatae tu- biim medio stamiüiferum excedentibus, galea integra, stainl- iiibus a basi ultra medium dense pilosellis superne scabris. O. de la PlcTide eperpiere Vaüch. pl. 12. Bitterkrauts- S. 2].. 6. 7. Am Stengel und zwischen den Blüthen, auch an den Deckblättern behaarter als die ähnliche vorige, Kelch- blättchen nur 1-nervig mit schwachem Nebenzahne , dann 2-nervig, Oberlippe nicht 2-lappig. — Das von VAUCiiBa abgebildete Exemplar zeigt monströs in zwei Blumen und in der Analyse di'ei Narben. -— Auf Vieris hieracioides bei Zweibrücken. 2805. O. flava Mart. sepalis uni (sub-tri-) ner- vibus (iutegris Tel unidentatis) tubum medio stamiüiferum dimidium aequautibiis, corolla dorso curvula, denticulata, galea biloba reflexa, fdamentis a basi ultra medium pilosellis, stylo glabro. Schulz Beilr. ßo?'is analysis. Gelbe S. 1\, 7. Die ganze Pflanze wachsgelb oder bleichgelb, die Oberlippe der kleinen Blume zurückgeschlagen, Staubfäden sehr hoch eingefügt, die längeren sehr stark gebogen, Narbe narbig - warzig. Auf Tussilago nivea in den Isarauen bei München. 2806. O. lucorum A. BiiAuif: sepalis binervibus inaequaUter bifidis tubum aequautibus, corolla dorso curvula denticulata glanduloso-ciliata, galea biloba patente, stamlui- bus suprabasilaribus ultra medium pilosellis, stylo glabro, sligmate laevi sericeo (sub O. loricaia). Rchb. pl. crit. VII. ic 918. 71* 1124 CLASSIS XIV. Orobanclie. Hain-S. U. 8. Vonger ähnlich, mehr röthlich, Blume weiter, Röhre viel grösser , Oberlippe nur abstehend , längere Staubfäden wenig gebo- gen, Griffel \Yeit über die Staubbeutel hervorragend , Narbe grösser, weniger hängend, braunroth, tief 2-lappig, nur sammetartig. Im eng- lischen Garten zu München und im baierschen Gebirge bei Partenkirch auf Berberis vulgaris. Etwas ähnliches am ersteren Standorte auf liübus caesius. 2807. O. Salvlae Schultz: sepalls imlnervlbus inaequaliter bifidis tubum excedentibus, coroila dorso curvuM denticulata suljciliata, galea biloba porrecla, slaminibus supra- basilaril)us ultra medium pilosellis supeme sparsim glandulo- sis, sligmate sericeo. Salbei S. Ti. 6 — 4 7. Voriger sehr ähnlich , doch die Kelchblätt- chen einnervig, der Zahn, wenn er vorhanden, ohne Nerve; Lippen starkgezähnt, Oberlippe stets vorgestreckt, Narbe wachsgelb. In Berchtesgaden auf Salvia glutinosa. 2808. O. Rapum Thuill, stigmate bllobo, stylo toto — filameiitis superue glanduliferis , sepalis lanceolato- biparlitls, squamis imis ovatis bulboso-imbrlcalis , caullnis ab iis disliuclis lauceolato-acumiualis pateulibus. Pvchb. pl. crit. II. ic. 923. Orob. I. Clus. p. 270. O. du Gene't de ieinturiers Vauch. pl. I. Rettigknoll ige S. y. 6. 7. Die Basis des Stengels ist in einen rettigförmigen Knollen angeschwollen, welcher mit kleinen Schuppen bedeckt ist, von diesen kleinschuppigen Knollen an folgen plötzlich lange und schmale, abstehende Schuppen, wie schon Clvsils u. a. Bot. jener Zeit sehr richtig abbilden. Die Blüthe ist keineswegs so weit als an O. major, mit welcher sie der Verf. von Deutschlands Flora verwechselt. Findet sich im südlichen Gebiete, nach Thuillier und Vaucher (von ihm darauf abgebildet !) auf Genista tinctoria, nach an- dern auf Spartium scoparium , woiauf also eben so gut wie auf Arte^ misia canipcslris woLl zwei verschiedene Arten wachsen dürften *). ') Vor allem Urth^il vergleiche man die Abbildung der Alten z. B. Clus. p. 270. und antworte inir, ob meine Pflanze ic. 923. eine andre sein könne, wie Koch glauben machen möchte. Sie nuiss den Nanien O. Itapum behalten, denn von ihr sagt Cr.Lsius : ,,cam fjuia apud Bei- gas saepius Gcnistae vulgaris radicibus innasciiur , herbariorum turba Kapuiu Genistae appdlat.^^ Orobanche. ORDO 11. 1125 2809. O. procera Koch: sepalls plurlnervibus sub- aecjualiter bifidis (aiit iiidivisis) üibo brevioribus, corolla basi subtus yentricosa dorso curvula, denliculnta luargine subglan- dulosa, galea emarginata, labii lobo niedio sub majore, sta- niinibus basllaribus viae basi pisosellis slylique apice pauci- glandulosis. Hohe S. Bis S^ Fuss hoch , der 0. Rapvm und cruenta ähnlich, Blume im trocknen Zustande, aber gelbbraun, ihr E.and gezähnt imd (nicht drüsig gefranzt) , in der Furche der Unterlippe keine Haare, Staubgefässe viel schwächer behaart, Kelchblättchen kürzer meist un- gespalten. Auf lehmigen Aeckern in der Rheinpfalz bei Mannheim, bei Neckerau. 2810. O. medlcaglnls Dub. sllgmate bilobo, slylo fJameulisrjue glabris, sepalis aeqnaliter lanceolato -bipartilis, squamis niagnis basi iinbricatis bracleisque ovato-lauceolalis, corollae fauce constricta. Rchu. pl. crit. VII. ic. 918. O de la Luzerne cultivee Vauch. pl. 2. O. racemosa Schleich, in sched. O. minor par. ? glaberrima Gaud. Schneckenklee S. T\. 6. Die schöne Art hat einen dunkelbrannen Stengel, gelbe Blumen. — Auf einer alten Mauer bei Yevay in der Schweiz: Reynier; an Mauern der Bastion von Genf „a Ventree du pont de fil de fer^^ nach Vaucher. 2811. O. ametbystea Thuill. stigmate patentim- bilobo, slylo glanduloso , staminibus basi pilosellis, sepalis florem excedentibus lineari- bifidis, spica laxa. Rchb. pl. crit. VII. 920. 921. O. de VErynglum des champs Vauch. pl. 10. O. Ery n gib Düb. Amethystblaue S, 6. 7. Durch die schöne amethystblaue Farbe, die langen sehr dünnen und in zwei feine Spitzen getheilten Kelch- blättchen leicht zu erkennen. Die O. crinita Viv. — pl. crit. YH. ic. 922. dürfte kaum von ihr zu trennen sein. Auf Wurzeln von Eryngiitm carnpestre bei Paris, um Suze in Piemont. (Von Bonn gesendet, aber nicht als da gewachsen ? *) ^ •) Mit O. elattor Siitt. hat diese O. amctJiystea fast gar nichts gemein. Vielleicht verführte jene durch das blaue Ueberlaufen der ab- blühenden Blume zu der Vermuthung, dass diese dazu gehören könne. 1126 CLÄSSIS XIV. Orobanche. 2812. O. fragrans Kocn: sepalis Inlegrls aut in- aeqnaliter bifidis, corolla tiibuloso-ampliata clorso curvula medio stamluifera, ftlamentis e basi püosa glabreseutibus ad- scendenlibus , antherarum loculis teniüssime breveque mu- cronulatls. Starkriechende S. Die hohe Einfügung der Staubgefässe, deren Beugung, die feine Spitze der Staubbeutel sind characterisfisch. Grösse und ungefährer Habitus der 0. gallt, getrocknet rostfarbig. Aus Un- teröstreich von Schiede erhalten beschrieb sie Koch, die meinige ist mit dem Fundorte: „Brixen" bezeichnet. R. 2813. O. coerulescens Steph. stigmatls lobo ulroque retuso, slylo glabro, filaiuentis basi pllosellis, sepa- lis ovalls bifidis, squamis ovaiis, imis bulboso-imbricatis, corollae fauce coustricta , lobis margiue dentalo - ciispiilis. RcHB. pl. ciit. VII. ic. 925. Bläuliche S. y. 6. 7. Sie macht durch Farbe und Wuchs einea Uebergang zu folgender Gruppe, deren kleine Blüthen und leichtwolli- gen Ueberzug sie schon darstellt. Die Blume soll im Leben weisslich sein, bläulich überlaufen, mit amethystfarbiger Lippe. Auf Artemisia camiiestris am Ufer der Donau bei Regensbiirg vom sei. Dr. Esch- vvEiLER gesendet, an dessen Mittheilung von Regensburger Pflanzen ich mich stets dankbar erinnern werde. b. Kopsia DüMORT. caljx tnonosepalus : 2814. O. coerulea ViLL. sligmate patenliiii-bilobo slylo glaiiduloso, filamentis glabris, calyce quinqueüdo lubum corollae subcylindriciim aequanle, laciaia supreiua aljbreyiata, corollae glabriiisculae uitidae lobis nculis deulatis. Rchb. pl. crit. VII. ic. 928. Engl. Bot. 423. O. laepls Ltnn.? Schk. t. 176. Spilbainaea, crassior ac sequens, cor. nitida lilacina, anlheraruui vilkis lateralis breyis.— Var? Millefolil Rchb. pl. crit. VIII. ic. 1055. 1056. humilior, cor. inolliori pubes- cente ciliata, opacn, lavandulacea aut coelestina, lobis subro- tundo-rbouibeis acuminatis, calyx brevior. Blaue S. 21- 7. Der aufrechte Stengel wird fast fusshoch, er ist we- nig behaart und nach oben bläulich. Die schlaffe Aehre enthalt wenig Blüthen. Die Deckblätter stehen zu 3: die beiden inneren sind kleiner. Orobanclie. ORDO II. 1127 Die Kelchblättchen sind verwachsen, S-spaltig, mit verschmälerten, spitzigen Abschnitten. Die Krone ist 3 mal grösser als der Kelch» halbviolett und ajn Rücken kielförmig : die Oberlippe ist in der Mitte gezähnt; die 3 Abschnitte cler Unterlippe sind spitzig, gleich und ganz- randig; der Gaum ist \Yeiss und weichbehaart. Der Fruchtknoten ist kahl. Die köpfige, 2-lappige Narbe ist gelb. Auf Jrtemisia vulgaris in Frkr. u. d. Schweiz, nach Sciikuiir auf derselben Pflanze, ehedem auch im Wittenberger botanischen Garten. Die von den französischen und Schweizer Exemplaren auf den ersten Blick auch im trocknen Zustande durch ihre weiche Behaarung und grauliche Farbe zu unterscheidende O. Millefolü, auf Jchillea MillefoUum in der Rheinpfalz, Baiern, Ge- gend von Frankf. a. M. 2815. O. arenaria Brich, sügmate bilobo, stylo glanduloso, filameiitis glabris, calyce quiuquefido tubo corol- lae infimdibiilari triplo breviore, laciiiia suprema alil)reviata, corollae labil lobis rotundaüs subciispidatis. Rchb. pl. cril. VII. ic. 929 — 931. O. purpiü-ea et purpurascens Jacq. austr. 276. non Thnb, O. co/zzosa Wallr. O. de V Artemise vulgaire (coufusa cum Art. cainpesfri) Vauch. pl, 14. Sand-S. ti,. 6. Mit voriger nicht zu verwechseln, obwohl ebenfalls blau. Sie ist schlanker, die Blume röhrig -trichterförmig erweitert, lebhaft lavendelblau, die Staubbeutel lang-zottig umkränzt. Auf Arte- misia cawpcstris auf Kalk und Flugsand in Oestreich, Sachsen, Thü- ringen, Harz auf dem Regensteine (0. laevis Eiiru.) Heidelberg, Carls- ruhe, Darmstadt, Manheim, Mainz, Frankfurt a. M., Regensburg, Ostpreussen. 2816. O. ramosa L. stigmale bilobo subglandnloso, stylo filamenlis antlieriscjue glabriusculis , calyce regulariter quinquefido , corollae tubum semilongo. Rchb. pl. crii. \'1I. ic. 933. 934. Bull. herb. 399. opt. Engl. Bot. 184. Vauch. pl. 16. nidis. P. Aestige S. 21- 6 — 8. Meist ästig, doch auch ganz einfach vorkom- mend; Farbe blass und matt-violett, abgetrocknet gelbbräunlich, Blu- men dann lavendel-blau. Auf fetten etwas feuchten Aeckern , auf Can- nabis sativa, ISicoUana Tabacum und angeblich auf Poli/gonum Fago- pyrum ? CLASSIS XV. GENERA. TETRADYNAMIA, stamina 6, qiiorum 4 longiora. Farn, naturalis : Tetradynamae s. Cruciferae, Cotyledones in semine : a. diametro semluis lougiorl parallelae : o = Loiiiatorrlü^ zeae *) Randwiirzler , Würzelchen dem Rande der Saa- menlappen angedrückt. b. diametro semiuis longiori transversae : o)) Notorrlilzeae, PiUckenAviuzler , Würzelcheu über die Rückeuüäclie des einen Cotyledon herumgebogen. c. radiculam plica reciplenles , pUcaiae : o ^ ^ Ptychör- rbizeae, Fallenwurzler, Würzelcheu in die durch Zusam- menlegung (conduphcatio) der beiden Colyledonen entstan- dene FaUe hineingebogen. d. elongalae parallelae vel transversae **) circumflexae flexuo- sae : o C^ Spirolobeae , Spierlappler , Catyledouen ver- längert und verschiedentlich zusammengerollt. *) DeC. bedient sich für diesen Begriff des Wortes : Tlciirorrli'izcae, (lies ist aber sprachwidrig, so dass dasselbe seiner Etymologie nach weit bestimmter das unter b. aufgeführte Verhältniss, das Anliegen an einer der Seitenflächen (plenra heisst die Seite als Ktäche, nicht die Kante oder der Rand) bezeichnet würde. *) Also kein reeller Unterschied , und auf die drei vorigen Verhält- nisse zu reduziren. CLASSIS XV. GENERA. 112Ö A. Lomentaceae: indeJiiscentes , drupis in lomenium con- tiiiuatis j <^uihusdaTn unica tantum vel hinis perfecüs, 597. Euclldium R. Br. Drupa ovata, suluris lua- iiifestis, bilocularis, loculis 1-spermis, sem. pendulis. Co- tyledones parallelae. 598. Cakile T. L. Cal. pateus. Loment. biarticiilatum disperiuum, articulo superiori produclo seu styllfeio, semine superloiis suberecto, iuferiorjs peudulo. Cotyled. parallelae, 599. Buuias L. Cal. patCDS. Drupa subtetragona 2 — 4 locularis , loculis mouospermis. Cotyledones trans- versae circuinflexae. 600. Calepina Adans. Cal. erectus. Drupa siib- globüsa , rugosa , iniu'icatula , stylo brevissiino. Cotyledones plicalae. 601. Crambe T. L. Cal. patens. Fllam. malora subfurcata. Loment. biarllculatum , 2-spennuMi , articulo su- periori globoso mouospenno, inferiori slipitifonui sterili. Co- tyled. plicatae. 602. Rapistrum BoERH. Cal. erectus. Slllc,\>\- articulala, articulo superiori ovato rugoso. Sem. in loculis solitaria, superioris erectumj inferioris pendulum. Colyled. plicatae. 603. Raphanus L. C«/. erectus, basi subsaccatus. Lomenium spongiosum iudehiscens. Cotyled. plicatae, 604. Raphanistrum T. Cal. erectus. Lomenium demum pluriarticulatum , moniliforme , transverse secedens. Cotyled. plicatae, B. Siliculosae: vahulis dlssepimento^ue distinctis y ab- hreviatis. \ a. transversiseptae, aa. i-'ix dehiscentes, 605. Anastatica L. SUicula ventricosa slylifera, 1130 CLASSIS XV. GENERA. valyis superne auriculatls, loculls dlspermis. Colyledones parallelae. 606. Myagrum L. SlUcula compressa subcuneata, monosperma, roslro bilocularl sterili. /Se/re. pendulum, ob- loDgum. Colyled. transversae. 607. Isatls L. Ca/, palens. Sillcula oh\on3^?i cova- planala , demum uuilocularis monosperma , valvulis uayicula- ribus. Sem. pendiilum. Cotyled. transversae. bb. dehiscentes . 608. Tblapsl Dill, ä//«//« compressa emargiuata, valvls uavicularibus subulalls. Colyledones parallelae. 609. Tees da IIa R. Br. i^/Za/Ti. basi appendiculata. Sil. Line coucava, emarglnala, valvis navicularibus , locul, dispermis, septo falcato. GoSyled. parallelae. 610. Iberls L. Pelala exlerlora malora. SlUcula emarglnala, valvulis navicularibus alalis, loculis monospermis, Cotyled. parallelae. 611. Biscutella L. SlUc. complanata, loculis or- biculatis monospermis basi delüscentibus. Dissepimentum e slyliscis connalis. Colyledones parallelae. 612. Seuebiera Poir. Ca/, patens. Sillc. \ooAq utroque ventricoso seplo contracta. Stigma sessile, loculi monospermi, semina pendula. Colyled. transversae. 613. Lepidium L. SlUcula subovala valvis cari- iialo = ventricosis, loculis monospermis. »SV7?w«a immargiuata. Cotyled. transversae. 614. C a p s e 1 1 a Vent. SlUcula cuneato - triangularis excisa aptera, loculis polyspermis. Cotyled. transversae. 615. Aetbionema R. Br. i^^/a/^i. longlora vel coa- lita vel dentata. &7/cw/a ovalis subemarginala , valvis uavi- cularibus alatis , loculis 1 — 2 spermis. Cotyled. transversae. CUSSIS XV. GENERA.' 1131 b. paraUeUseptae2 aa. PIX deJdscentes . 616. Clypeola Gaertu, Cal. basl aequalr,. &7i- cida coiupressa orbicularis , demuiu uuilocularis inouosperma. Colyledüues parallelae. 617. Peltaria L. SlUcula membranaceo-compla- nata, reticulata, demiim iiniloculaiis oligosperma , suturis valvularuin mauifestis. Colyledoues parallelae. bb. dehiscentes . 618. Subularia L. Ä7/«//a ovalis , ventrlcosa, lo- culis tetraspermis. Colyledonibus elougalis üexuosis parallelis. 619. Petrocallls R. Br. Filam. edentula. Siü- cula ovalis plana, funiculis septo adnatis. Sem. biua in cjuo- vis loculo, iminargiuata. Cotyledonibus parallelis. 620. Draba L. ÄiV/cz^/a ovall-oblonga subcouvexa. Semina immargiuata. Cotyledoues parallelae. 621. C o c h 1 e a r I a T. L. SlUcula ovaio - oblonga, valvis convexis crassiusculis. Cotyledones parallelae, 622. Alyssum L. i^^/amewifa siibappendiculata. SIL compressa , loculi oligospermi , semina submarginala. Coty- ledones parallelae. 623. Vesi Carla Lam. Silicula subglobosa - Inflata. Sem. circumalata. Cotyledones parallelae. 624. Aubrietia. Filam. breviora dentata. Silic. oblonga venlricosa. Semina iimnarginata. Cotyledones pa- rallelae. 625. F a r s e 1 1 a Turr. Silicula complanalo - elliptica. Sem. coniplauala alata. Cotyledones parallelae. 626. Lunarla L. Silicula stipitata elliptica cora- planata , funiculi lüugissimi. 6V7w. membranaceo- alata. Co- tyledones parallelae. 1132 CLASSIS XV. GENERA. 627. Kernera Medik. &7/««äz globosa , valvis cras- sliisculis, loculis 6-spermis. Cotyled. transversae. 628. Neslla Desv. Cal. patens. Sillcula subglo- bosa rugulosa , septo demuin represso mouosperma. Cotyled. transversae. 629. Gamelina Cktz. Silicida obovata s. snbglo- boso - Yentricosa , valvls stylum lindenlibus. Cotyledones transversae. C. Sillquosae: valvulis dlssepimentoque distlnctis elongaüs. a. Arabideae: cotyledones parallelae , radicula marginibus accumhens . L o ni a t o r r li i z e a e. ^ 630. Heliopliila L. Cal. basi subaequalis. F'dam. subappendiculata. Slllqua coinpressa linearis s. moniliformis. Semina uniserialia subalata. Cotyled. elongatae flexuosae. 631. C a r d a m i n e L. Slllqua linearis , valvis pla- nis enervibus, septo margiue incrassato angustioribus elastice se revolventibus. Sem. uniserialia. 632. Pteroneurum DeC, Cal. patens. Slllqua compressa planiuscula enervis , elasllce dissiliens , placehtis alatis , funiculis dilatatls. 633. Dentarla L. Cal. erectus. Slllqua oblonga iitrinque attenuata planiuscula enervis, elasllce dissiliens, fu- iiiculi dilalati. Sein, uniserialia. 634. Ära bis L. Slllqua linearis plana, valvls uni- nervibus. Sem. uniserialia. 635. Turrltis Dill. Slllqua linearis complauala louglssima, valvis nervosis. Sem. biserialla. 626. Cheiranthus L. Ca/, erectus, basi saccatus. Slllqua planiuscula. Sein, uniserialia compresso-margluata. 637. Matthlola R. Br. Cal, erectus. Fllam. lon- glora dilatata. Slllqua stigmatibus incrassatis s. subcoruicu- lalis corouata. Sem. imiserialla complauata. CLASSIS XV. GENERA. 1133 638. Barbarea Dod. Cal. erectus. Siliqua tetxa- gouo-anceps, stylo coronata. Sem. viuiserlalla. 639. Nastiirtlum C. Bauh. Cal. pateus. Siliqua tereliusciila. Sem. biserialia. b. Sisymbreae: cotyledones iransversae ', radicula dorso unius incum,bens . Notorrhizeae. 640. Alllaria Trag. C«//.v erecfus , basi aequalis. «Si/. demum tetragona subulata, iSe^i. subcylindi-ica, gyroso- siücata. ""641. Hesperls L. Ca/, basi saccalus. Siliqua Xq- retiuscula s. subtetragona, stigmatibus counivenlibus coronata. Sem, imiserialia. 642. Malcolmia B. Br, CaZ. suberectus, Siliqua teretiuscula stigmate aciuuiuato coronata. 643. Braya Cal. basI aequalis. Siliqua teretius- cula. Sem. sub biserialia. Cotyled. obliquae s. transversae. 644. Sisymbrinm L. Cal. patens, basi aequalis. Siliqua teres aut octangula. Sem. uniserialia immarginata. 645. Syrenia Andrz. Cal. erectus. Siliq. tetra- gono-anceps stylo Jiliiorini. Sem. biserialia. 646. Eryslninm L. Cal. erectus. Siliqua tetra- gona. Sem. uniserialia. 647. Coringia Heist. Cal. erectus. Siliqua te- traquetra, ensiformi - subulata. Sem. uniserialia. C. Bras sicca e: cotyledones condupUcaiae , radiczda plica recepta. P ty chorrbizeae. 648. Bloricanclia DbC. Cal. erectus, basi sacca- tus. Sil. tetragona. Se7n. biserialia circumalata. 649. Diplotaxis DeC. Cal. patens, basi sub- aequalis. Siliqua compressa. Sem. biserialia ovala. 1134 CLASSIS XV. GENERA. 650. Sinapis L. Cal. patens. Slliqua teretiuscula ensiformi-rostrata aut subulala, Sem. uulserialia, 651. Brassica L. Cal. ereclus, Slliqua teretlus- . ciila subrostrata. Sem. uniserialia. 652. Eruca strum SpENjf. Ch/. patens. G/anc?. pla- centaris iilnuque coruiculata. Sil. teretiuscula subrostrata, val- vae nervo medio percursae (ceterum) laevissiinae , roslruin submouospermum. Sem. uuiserialia globoso-compressa. 653. Eruca T. Calyx erectus, basi aequalis. Slli- qua teretiuscuJa rostrata. Sem. biserialia (uon ut DeG. uui- serialia) globüsa. Nochmalige Uebersicht nach der Lage der Cotyledonen. A. Lomeiitaceae, aussehen uud Gliederhülsen. Euclldium R. BR. o = Crambe L. o ^ ^ Cakile L. 0= Rapistrum Boerh. o^^ Bunias L. o § Raphanus L. o ^ ^ Calepina Ad. o ^ > Rapliaiiistrum G. o ^ ^ B. Siliculosae, Schötchen. a. transverslsepiae y Scheidewand querstehend : aa. i-'ix dchiscentes , kaum aufspringend ; Anastalica L. o = BI} agrum L. o ) ) Isatis L. o ) ) bb. dehiscert^es ^ aufspringend: Thlapsi L. 0= Senebiera Poin. o)) Teesdalia R. Br. 0=^ Lepidium L. o)) Iberis L. 0= Capsella Veivt. o)) Bisculella L. o = Aelliionema R. Bn. o ) ) CLASSIS XV. GENERA. 1135 b. pärallellseptae , Scheidewand deu Klappen parallel : aa. rix dehiscentes , kaum aufspringend : Clypeola L, 0== Pellaria L. Lb. dehiscentes , aufspringend : C. Sillc^uosae, Schoten. ~ a, Arabideae. Heliophlla L. Cardamine L. Pteroneurum DeC. Dentaria L. Arabis L. Alllarla And. Braya Stb. et Hpp. Sisymbriuoa L. o C^ Turrllls L, 0=^ Cheiranthus L. 0= Matlhiola R. Br. 0= Barbarea R. Br. 0= ÜNaslurUum R. Bn. b» Sisymbreae. Hesperis L. o)) MalcolmiaR. Br. o)) Erysimum L. o)) Coringia P. Bloricandia DeC. Diplotaxis DeC. Sinapis L. Erucastruiu DeC. c. Brassiceae. o ^ ^ Brassica L, o ^ ^ Eruca T. o» o» 0 = Subularla L. 05^ Aubrietia Ad. 0 = Draba L. 0 = Farsetia Turr. 0 = Pelrocallis R. Br. 0 = Lunaria L, 0 = Cochlearia L. 0 = Kernera Med. 0)) Alyssuni L. 0 = Neslia Desv. 0 ) Vesicaria Lam. 0 = Camelina Ciixz. 0)) o)) o)) o)) o)) o>> o>> Cleome L. Cal. 4-sepalus. Pe^a/« 4-subadscendeutia, basi nectarifera. Stamina perigyna submonadelpha subinaecjua- lia. Capsula siiicjuosa. Farn. Capparideae. CLASSIS XV. SPECIES. TETRADYNAMIA, stamina 6, quoruui 4-longiora. A. Lomentaceae, Euclidium, EucUdium .' 2817. E. syriacum R. Br. silicuHs glabiis , stylo subiilalo persistente, foliis caulinis petiolalis lanceolatis. Bocc. rnus. 135. t. 98. Anasiatica sjriaca Jacq. austr. t. 6. Bu^ niäs sjriaca GaeutjV. t. 142. Myagriim rosiratum Scop. Syrisches E. Q. 6 — 7. Aestiges Kraut, etwa bis gegen einen Fuss hoch , kurz steifhaarig, Wurzelblätter bogig fiederspaltig. Blüthen sehr klein, weisslichgelb, Syrien, Taurien, Litorale, Ungarn, Oestreich. Cakile. Meersenf. 2818. C. maritima L. siliculis ovatis ancipitibus laevibus inonospermis, foliis carnosis. C Serapionis Gaertn^. 2. t. 241. f. 12. Bunias Cakile Smith. Eugl. b. 231. Fl. D. 1168. Gemeiner M. ©. 6 ■— 9. Der kahle, sehr ästige Stengel wird fuss- hoch und höher; er breitet sich liegend aus und windet sich hin und her. Die abwechselnden, ungestielten Blätter sind an der Basis rinnen- förmig, eirund -lanzettlörmig, stumpf und tief gespalten. Die langen, einfachen Trauben stehen an der Spitze und in den Blattwinkeln. Die rosafarbigen Blüthen sind schön. Die Kelchblättchen sind stumpf und haben einen häutigen Rand. Das Schötchen ist an beiden Enden verdünnt, S-gliedrig und springt nicht auf, sondern fällt ab, es ist fast zolllang, etwas zusammengedrückt und fast 4-seitig mit 2 hervorragen- den Kanten. In jedem Fache des obersten Gliedes findet sich gewöhn- lich ein etwas zusammen cedrückter , kantiger Saaaie. Er variirt mit Bunias. ORDO I. 1137 breitern Blättern. Auf sandigen Meenifern ; Oestreich , Holst. Oldenb. Jever, Mecklenburg. *) Bunias, Zackenschote . 2819. B. Erucago L. siliculis tetragonls subdentalls, foUis radicalibus runcluatis : cauliuis lanceolatis. Jacq. a. t. 340. ScHK. t 180. Senfblätterige Z. O- 6 — 9. Der ästige Stengel wird fusshoch, und ist, wie seine Zweige, Biütlienstiele und, Fruchtknoten, mit drüsi- gen Warzen besetzt. Die Blätter haben gabelförmige Haare und sind buchtig gezähnt. Die gelben ausgerandeten Kronblätter sind mit feinen Adern durchzogen. Die kürze.-n Staubfäden sind mit ringförmigen und jedes Paar der längeren mit länglichen Drüsen an der Basis versehen. Der 2-fächerige Fruchtknoten wird nach der Befruchtung sehr fleischig ; das Fleisch dringt zwischen die beiden Saamen jedes Fachs bis zur Scheidewand, womit er verwächst, und die Frucht erscheint nun 4-fä- eherig. Auf Aeckern; Oestreich, Salzburg, südl. Geb. überhaupt. C a 1 e p i D a , Calepine . 2820. C. Corvini Dest. Bunias cochlearioides "W, Kit. buDg. 2. t. 117. nou Murr. Laelia cochlearioides Pers. Myagr. eruclfoUum Vill, Löffelkrautartige C. O- 7. Die Wurzelblätter sind länglich, etwas runzelig, Stengelblätter pfeilförmig, umfassend, Blüthen weiss; ihr» Stiele stehen aufrecht ab, und die herzförmig- eirunden Schötchen stehen aufrecht. Blüthentrauben sehr lang und einfach. Litorale. Crambe, Meerkohl. 2821. Gr. maritima L. foliis sinuatls undulaiis glan- cls caulefjue glabris. Engl. b. 924. Gaertjj. 2. t. 142. f. 4. Fl. D. 316. Sturm Fl. V. 18. Gemeiner M. 45. 6. Die vielköpfige Wurzel treibt einen aufrech- ten , ästigen , runden Stengel, der 1 — 2 Fuss hoch wird. Die abwech- •) Ich sammelte die Pflanzen im Zustande der Reife an der Küste Ton Holland und fand das Saamenwürzelchen immer randständig, eine lomatorhizea, wie ich oben angegeben. In den Saamen des obern Fa- ches soll das Würzelchen nach der Fl. altaica rückenstandig , eine no- torhizea sein. Dies ist wiederholt zu untersuchen. Mösshr's Hdb. d. Gewächsk. 3te Aufl. II. B. L 72 1138 CLASSIS XV. Rapistrum. selndell, gestielten Blätter sind elliptisch - längiirb , eingeschnitten ge- kerbt und kraus. Die aufrechten, einfachen Tranben stehen in den B'.attwiiikeln und an der Spitze; sie bestehen aus abwechselnden, weiss- lichen Biiithchen. Die Kelchblättchen sind hohl und stumpf; die Kron- blätter etwas ausgeranilet; die 4 läiigern Staubfäden sind unter den Antheren gezähnt. Das fast kugelrunde, fleischige Schötchen ist ganz kahl und elnsaaniig; es trägt die ungcstieltc, (Schildförmige Narbe. Am Meergestade der Nord- und Ostsee; Holstein, Mecklenburg, Warne- nmnde , Ponuuern. 2822. Cr. Tnlaria Jacq. foliis supva decomposltis inciso - denlatls cauleque glabrls. Jaco. ic. r. t. 129. Tatarischer M. 2t. 4. 5. Die fiederspaltigen Rlättchen fliesson an der Spitze zusammen; sie sind kahl und an der Rippe einzeln behaart. Der Yielästlge , rauhe Stengel wird ungefähr 2 Fuss hoch. Die weisstn Blüthen stehen dicht. In Weinbergen; Tatarei, Taurien, Ungarn, Mähren. *) Nur die jungen Sprossen des ersten können als Gemüse oder als Salat genossen werden. Auch die Blätter des zweiten sind wohlschniek- kend. Die Wurzel ist süss und giebt eine angenehme Speise, die wohl eher statt des BroteS ist genossen worden. Rapistrum, Rapsdotter. 2823. R. perenne All. radice perenni, foliis in- ferioribus runcinatis siuuatis deuliculatis : summis liiiearibus. Myagrum perenne Wllld. Jacq. a. t. 414- Ausdauernde R. Zj. 6. 7. Der aufrechte, gefurchte Stengel ist sehr ästig, ausgebreitet und wird 1 — 2 Fuss hoch und höher; na. oleifera: R. chinensis Mill. — b. rapaceus ; griseus et niger. Z a h m e r R. ©. ^. Die rübenartige Wurzel hat verschiedene Öe- stalt, Grösse und Farbe; sie ändert überdies durch Cultur und Boden sehr ab. Der aufrechte, rUnde Stengel ist äst'g, borstig- hackerig und wird 1 — 2 Fuss hoch. Die leierförmigen Blätter sind tief eingeschnit- ten und scharf. Die Blüthen bilden kurze Aehren; Der grüne Kelch ist steif behaart. Die Kronblätter .sind weissüch oder hellviolett und dunkel geädert. Es finden sich vier Drüsen an der Basis der Staub- gefässe, 2 rundliche und 2 längliche. Die runden Früchte sind 2 -fä- cherig. Er wird üebst vielen Spielarten gebaut und stammt aus China. *) In der Flora germanica noch Rap. htrium Host, ond R. gta- brum Host. 72 *- 1140 ' CLÄSSIS XV. Raplianisü-uin. Von dem zahmen R. kennt man 2 Hauptverschietlenheiten : die er- ste nennt wan iin Allgemeinen Radischen , die weiss oder roth , lang oder rund sind; die zweite grössere, mit ähnlichen Abänderungen, be- greift die Sommer-, Herbst und Jf'inlerrettige, die vieinsen spainschen, die schwarzeii Erfurter u. a. m. Man geniesst sie sämmtlich roh und gekocht ; sie enthalten einen auflösenden , harntreibenden Saft , der be- sonders im Scharbock gerühmt wird. Die jungen *Wurzelsprossen sind als Salat eine angenehme Speise. Die jungen Blätter beider Arten kön- nen als Gemüse genossen werden ; auch ihre Saamen sind sehr öl reich. Vor allen dürfte der chinesische Oel-Reltig zu empfehlen sein. Es war gebräuchlich : Raphani radix recens. R n p h a n i s t r u m , Kriehelretfig . 2826. R. segetum T. foliis lyralis srabris , siljfjuls terellbus ariiculalis laevibus iiuilocularibus. Raphanus Ra- phajiislriim LiN. Engl. b. 856. Schk. t.>188. Hayne Arzngw. II. 15. RapJiaiiislnim, ümocman FI. Well. Sinapis arpensis Fl. D. 678. — ^. R- arvense T. *) Wilder K. O- 5 — 8. Der aufrechte, runde Stengel ist ästig, k.ihl oder einzeln behaart und 1 — 2 Fuss hoch. Die abwechselnden, ge- stielten Blätter sind steifhaarig und gezähnt. Die schlaffen Trauben stehen an der Spitze. Der hinfällige, zusammengeneigte Kelch ist hacke- rig und hat 2 an der Basis höckerige Blättchen. Die weissen oder gel- ben Kronblätter stehen ab und haben dunkle, violette Adern. Die Drü- sen des vorigen. Die anfangs knotig - aufgetriebenen , 2 - fächerigen Schoten werden mit der Zeit gegliedert und einfächerig j sie enthalten mehrere rundliche Saamen. Auf Saatäckern. **) B. Siliculosae. Anastatica, Jerichorose. % 2827. A. hieroch untina L. folils oblusis, spi- ') Beide Formen sind in diesem Jahre in der Cent. VIII. des deut- schen Herbarü ausgegeben worden , erstere hat Blüthen fast wie Sina- pis aruensis, nämlich kleiner und gelb, letztere etwas grössere wie Bras- sica oleracea , welche ihre Farbe bei dem Abblühen in weiss verändera und dunkel geädert sind. Beide bleiben sich durch Aussaat ganz gleich ; erstere wächst Ln der Gegend von Dresden allein, letztere in der Ge- gend von Leipzig allein, ohne die andere. '*) Hier in der Flora germanica noch : R, Landra uad R. mariti' fRUiR p. 656. Auaslatica. ORDO I. 1141 eis axillaribus brevisslmis . Jacq. Ii. vind. t. 58. La.m. ill. t. 555. ScHK. t. 179. Gemeine J. Hufkraut. Q. 7. 8. Diese kleine, ästige Pflanze ist behaart und wird 3 — 4 Zoll lioch. Die abwechselnden Blätter sind »pathelförmig, leicht gezähnt und mit weissen Haaren besetzt. Die klei- nen, weissen Blüthen stehen gehäuft. An der Basis der kürzeren Staub- fäden sitzen 2 Drüsen. An Ufern des Meeres, in Aegypten. Dieses Gewächs nennen die Naturalienhändler Jerichorose. Bei Ihrem Trockenwerden biegen sich die Zweige oberwärts gegen einander, und sie bekommt dadurch eine rundliche Gestalt. Sie besitzt aber die Eigenschaft, dass sie sich im Wasser wieder ausbreitet und beim Trock- nen wieder zusammenzieht. — Sie verlangt einen warmen Standort in leichter, sandiger Erde, in welche man sie säet. Myagrum, Hohldoiter. 2828. BJ. perfoliatum L. siliculis obcordatis sub- sessillbus, foliis araplexicaulibus. Gaertn. 2. t. 141. f. 13. ScuK. t. 178. Durchwachsener H. ©• 5 — 7. Der aufrechte, runde Stengel ist etwas gestreift , kahl , graugrün und 2 — 3 Fuss hoch ; seine ziem- lich aufrechten Aeste stehen in den Blattwinkeln. Die abwechselnden, ungestieiten Blätter sind lanzett-pfeilförmig , stumpf, kaum merklich ansgeschwelft und warzig gezähnt, dabei kahl und graugrün. Die Blü- ihen an den Spitzen stehen in Trauben und bestehen aus kleinen, gel- ben Blüthen. An den kürzern Staubfäden stehen 2, an den längern eine Drüse. In dem Fruchtknoten findet sich ein Fach mit 2 Saamen- ansätzen, von denen der oberste den untersten mit der Zeit verdrängt. Aus 2 schwammii^en Flecken oberwärts zu beiden Seiten und einem 3ten im Stiel erzeugen sich o Höhlen in der verkehrt - herzförmigen, angedrückten Schote , w odurch diese 4-fächerig erscheint. Unter der Saat; Wirtemberg, Basel, Mainz, Spaa, Südeuropa. Isatis, TFaid'. 2829. I. tiu Ctoria L. siliculis cuueatis basi acumi- natis apice subspatulatis oblusissuuis glabris latiludine triplo longioribus. Engl. b. 97. Schk. t. 188. Gaertm. 2. t. 142. f. 6. Sturm. Fl. II. 3. Färber-W. ^,5 — 7. Der aufrechte, kahle Sten/rel wird 1 — 2 Fuss hoch und höher ; er ist nach oben rispenförmig. Die grangrünen 1142 CLASSIS XV. Isatls. Blätter sind an der Wurzel und unten am Stengel kurzgestielt, eirund- lanzettförmig und leicht mit weichen Haaren bekleidet; die abwech- selnden Stengelblätter sind ungestielt und umfass^^nd, meist ganzrandig und ganz kahl. Die kleineren zahlreichen Blüthen bilden dichte End- trauben. Der Kelch ist gefärbt. Die gelben Kronblätter sind abste- hend. Die hängpnden Sphötchen sind kahl, sie werden bei der Reife schwarz und glänzend. Die Pflanze ist etwas bitter und eckelhaft. Auf Aeckern und rauhen Waldplätzen im mittlem und südlichen Deutsch- land ; Oestr. Pfalz , Schwaben , Franken , Wett. Neuwied , Regensb. Jena, Hannover, Dresden, Freiburg. 2830. I. praecox Kit. siliculls elllpticis vürincjue obtusls margiue coriaceo-alalis glaberrimis lalitudiue subliüplo lougioribus. Tiiatt. Archiv t. 68. Früher W. $. 5. 6. Voriger Art sehr ähnlich, besonders durch die Schötchen verschieden. Ungarn, Oestreich. Wegen ihres Farbcgehalts wird die erstere in mehreren Gegenden gebauet, la den Apotheken war gebräuchlich : Isatis folia '). T h 1 a s p I , Täschelkraut. a. Thlaspi Dill.: vulvae circumalatae ^ seniinq numerosa striala, 2831. Till, arvense L. siliculls obovato-orbicula- tJs compressis laevibus, loliis oblongis denlalis glabris. Fl. D. 793. ScHK. t. 180. Gaektn. 2. t. 141. f. 3, Alpen-T. ©.4 — 7. Der aufrechte, kahle Stengel wird gewöhnlich fusshoch und ist nach oben ästig. Die Blätter bilden an der Wurzel einen Kreis und verschmälern sich in Stiele; sie sind stumpf und ganz; die des Stengels wechseln ab, sind ungestielt , pfeilförmig, stumpf, ei- rund-lanzettförmig, halbiipfassend und buchtig -gezähnt. Die kleinen Blüthen bilden Eiidtrauben und haben weisse ganze Blättchen. Die kürzeren Staubfäden umgiebt von aussen eine halbringförmige Drüse. Die grossen, kahlen Schötchen sind ausgerandet , und hctben einen breiten, häutigen Flügel. Die Pflanze riecht nach Knoblauch, und der Anfän- ger hat sich zu hüten, das3 er es nicht deshalb für Thl. alliaceum halte. Der Knoblauchsgeruch kommt aber mehreren Pflanzen dieser Ciasse zu. Auf Aeckern häufig. ') Hier in der Fl. germanica noch I. ViLLARsri aus den Waliiser Alpen , von Huquemn , 7. alpina aus Piemont von OasiNi erhalten. Thlaspi. ORDO I. 1143 b. Plerotropium: slllcula suhouata , emarginata aut truiicala, i-'aU'ae circiunalatae , ala immaiginala , sem. laevia. 2832. Tbl. alliaceum L. siliculis subovatis venlri- cosis, foliis üblüngis obfusis dentalis glabris. Jaco. ic. r. t. 121. RcHB. pl. crit, ic. 1058. Knoblauch-T. 0. 6. 7. Die Pflanze riecht auch nach Knoblauch. Die langgestielten Wurzelblätter sind spathelförmig; die des Stengels scharf spontonförmig. Der ganze Wuchs ist weit einfacher und schlan- ker, als bei 'Vhl. arvense, der Stengel weit höher, die Blätter dagegen so wie die Blüthen und vorzüglich die Schoten weit kleiner. Die Schöt- chen sind eirund -bauchig und auf beiden Flächen kahl; auch haben sie einen sehr schmalen Rand. Auf felsigen Boden, Aeckern; Friaul, in Salzburg, Berchtesgadeu : Hintkrhubbr, v. Spitzel. Holstein "). 2S33. Tbl. perfoliatum L. silicub's obcordalis siib- octüsperinis slylo brevissiino coroualis , foliis caulinis sagil- tato-cordatis arnplexicaulibus glabris gleucis, caule ramoso. Jacq. a. t. 337. Durchwachsenes T. ©. 3 — 5. Es unterscheidet sich von IM. montanum : durch gewöhnlich höhere, schon an der Basis ästige Sten- gel; durch kürzer gestielte und gezähnelte Wurzelblätter; durch pfeil- herzförniige, mehr umf^sende, gleichsam durchwachsene Stengelblätter; durch längere Trauben; und durch kleinere, schmalere Kronblätter, die kaum über den Kelch hervortreten. Auf Aeckern, an Wegen, be- sonders auf Kalkboden hier und da in Deutschland. 2834. Tbl. praecox Wulf, siliculis obcordato - tri- angularibus, loculis disperinis stylo dissepimeutum diiaidium longo, foliis glaucis subdeutatis, radicalibus obovato - patula- tis, cauliuis oblongis coidatis, petalis cuueatis calycem dup- luiu longis. JcQ. coli. IL t. 9. T/i. alpinum Cktz. 1. t. lU. f. 1. Frühzeitiges T. 2|. 4. 5. Auf Kalk bei Görz, Triest. 2835. Tbl. montanum L, siliculis obcordatis sub- *) Dass das ITi. alliaceum der Flora von Dresden nichts als TA. arvense sei, hatte ich oben angedeutet und konnte folglich jenes bei dem achten Th. alliaceum weder hier (in der zweiten Ausgabe) noch Li der Flora germanica citiren. 1144 CLASSIS XV. Thlaspi. letraspermls , follls subcarnosis integris glabrls : radicalibus obovalis, caulinis oblongis amplexicaulibus sagitlatis, coroUa calyce duplo majore. Jacq. a, t. 237. Draba camica Scop. t. 33? Berg-T. y. 4. 5. Die einfachen, aufrechten Stengel sind kahl, fin- get hoch und höher. Die kahlen Blätter sind graugrün; an der Wurzel bilden sie eine kleine Rose, verschmälern sich in Stiele und sind stumpf, dabei wenig gezähnt und auf der Unlerfläche oft roth ; am Stengel kleiner, abwechselnd und JUigedrückt. Die Blüthen bilden anfangs Sciiirmtrauben, dann werden es Trauben. Die Kelche sind meist grün- röthlich und weiss gerandet. Die weissen Kroiiblätter sind verkehrt - eirund und stumpf. Es finden sich rothe Antheren und an den kürzera Staubfäden Drüsen , wie au denen des Acker - 7'. Das zusammenge- drückte Schote hen ist kahl und enthält mehrere Saamen. Bei Tkl. al- finum Jacq. ist der Griffel fast so lang als das Schötchen. Auf felsi- gen Bergen; Ocstreith, Baiern, Schwab. Franken, Pfalz, Baireuth, Muggendorf, Herb. Barby. 2836. Tb. alpin um Jcq. siliculis obcordato -oblon- gis, loculis 2 — 3-spermis, stylo lerliam dissepimenii partem longo, foliis viridibus, iiilimis subrolundo-spalulalis, cauli- nis cordalo- amplexicaulibus, petalls obovatis calyce plus du- plo longioribus. Jcq. austr. 238. Iberis rolandifoUg, Sturm V. 20. fig. dxtr. c. d. D. Alpen-T. 2|. 4. u. 8. Sehr zarte Pflanze. Auf den höchsten Alpen in Krain, Kärnthen 'J. 2837. Tbl. alpestre L. siliculis obovalis 8 — 12- spennis gibbis relusis slylo elongato coronatis , foliis caulinis sagiltatis integris glabris glaucis, caule simplici. Gmel. 3. t. 1. En"l. b. 81. Tli. coeruleacens Prsl. ') Die ^occaea sUjlosa Fl. germ. oder Tulaspi sylvium Gaud. mag wobl dem Thl. alpino ähnlich genannt werden, aber da Koch die Pflanze nicht im Frucht/.usiande gesehen hat, war es besser bei dieser Achn- lichkeit stehen zu bleiben und nicht eine Gleichheit zu behaupten, die sich auf ei7Avungpne Voraussetzungen gründen musste, welche irrig sind: 1) dass ich nicht die Schweizerpflanze vor mir gehabt haben möchte, während mehrere vollkommen blühende und vollkommen reife fruchttra- gende (wie sie K. nicht gesehen hat), aus der Hand meines verehrten Freundes v. Charpüktier, wie ich in der Flora berichtet, von dem Standorte Gatidins, welchen ich in der Flora angegeben, meiner Auf- Thlaspl. ' ORDO I. 1145 Alpen- T. 2J. 4 — 6 Der dünne, steife Stengel wird handhoch und ist zuweilen mit einem Aste versehen. Die Blätter sind kaum gezähnt; sie stehen an der Wurzel zahlreich, sind gestielt, verkehrt -eirund und stumpf; am Stengel abwechselnd, ungcstielt und halbumfassend. Der Blüthenstand ist der des Thl. montanum , nur kleiner, mit kleineren, weissen Blüthen. Der bleibende Griffel ragt weit über die Lappen des Schötchens empor; sie sind fast 4-saamig. Auf Aeckern, an Wäldern; Oestr. Schwab. Sachsen, Halle bei Hornburg, Sittigenbach , Schmon, Schlesien. 2838. Thl. ro t undifollum Gaud. folüs subcar- nosis obtusis : infeiioribus peliolatis subrotuudo - ovatis, cau- linis obloDgis amplexicaulibus. Iheris rotundifolla Liif. Sturm Fl. V. 20. All. ped. f. 2. 8cop. 2. t. 37. — Noccaea ro- tundifolla BLvcH. Hutchlnsla cojmhosa Ga"x. folüs acute au- riculatis. Rundblätterige Kr. 2J. 7. 8. Die dünnen, kriechenden Stengel steigen empor und sind ästig. Die kahlon, weichen Blätter sind an der Wurzel ganzrandig; am Stengel gewöhnlich unter der Spitze auf bei- den Seiten mit einem undeutlichen Zahn versehen. Die röthlichen Blü- then sind fast regelmässig und bilden Trauben. Das Schötchen ist kahl und enthält in jedem Fach eben Saamen. Auf Alpen in Kärnth. Kraln, Salzb. Baiern, Tyrol. 2839. Thl. cepeaefolium Koch: folüs subcarno- sis ciineiiorinibus exauriculalis acutis apice dentatis. Iheris cepeaefolia Wulf, iu Jacq. misc. 2. t. 1. *) Noccaea cepeae- folia PvCHB. Fl. germ. Sedumblätterige Kr. T\. 5. Sie kommt der vorigen nahe; aber nähme in die Flora zu Grunde lagen; 2) dass Gaudin sich geirrt ha- ben müsse, den Schötchen seiner Pflanze den Flügelsaum abzuspre- chen , während er diesen Mangel als Hauptcharakter ansieht ■— Die fruchttragende Pflanze zeichnet sich durch die Menge ihrer m langen Trauben dichtstehenden Schötchen aus und durch deren vollkommen ab- gerundetes Ende (wie bei Isatis campcstris) ohne Flügellappen, welche bei Thl. alpinum durch ihr Hervorspringen zwischen sich stets eine Ausrandung bilden, dann auch durch weit längeren Griffel. ') In der Flora germanica sind allerdings die Worte der Diagnose „acute auriculatis'' als blos der dazu gezogenen Hutch. corymbosa gehö- rig, zu streichen und diese nebst Beisatz richtiger zur vorhergehenden Art zu setzen. 1146 CLASSIS XV. Teesdaüa. unterscheidet sich : durch die spitzigen an der Spitze gezähnten und an der Basis keilförmigen Blätter. Die Blüthen sind beinahe regelmässig purpurroth und bilden eine Schirmtraube. In Kärnthen. Das Acker - T. hat einen scharfen , kuobiauchartigen Geruch , und giebt ein gutes Futter. Die Kornwürmer sollen vor ihm fliehen. Ehe- dem gebrauchte man: Thlaspeos semina, Teesdalla, Teesdalle , 2840. T. nudicaulis (Iberis) Lin. scapo innlviso, petalis inaecjualibus, Iberis nudicaulis Liitf. Engl. b. 327. Fl. D. 323. ScHL. t. 179. Sturm I. IL Nacktstielige T. O. 5. 6. Es kommen meist mehrere, einfache Stengel aus einer Wurzel, die fingerhoch und höher, rund und kahl sind : der mittelste ist doppelt höher. Die Blätter bilden auf der Erde einen dichten Kreis; sie verlaufen sich in Stiele und sind kahl. Die Blüthen bilden anfangs eine Schirmtraul)e , dann eine Traube. Die weissen , ganzen Kronblätter sind stumpf und die äussern am grössten. Diie fast runden Schötchen sind ausgerandet, zusammengedrückt und kahl. Die Pflanze zeigt sich zuweilen höher, ästig und beblättert. Auf sandigen, ganz unfruchtbaren Plätzen fast in ganz Deutscl^land. 2841. T. petraea Rchb. cnule rninoso, Lepidium petraeum Jacq. a. t. 131. Engl. b. 111. Ilutchinsia petraea R. Bh. Stein- T. 0'3 — 5, Die zarten, ästigen, runden Stengel werden kaum einige Zoll lang und sind etwas behaart. Die abwechselnden, ung;leichpaarig gefiederten Blätter sind kahl; ihre elliptischen oder spa- thel förmigen Blättchen stehen einander entgegen und endigen sich ge- wöhnlich in kleir,e Stacheln. Die vielblüthigen Schirmtrauben entwik- kelu sich zuletzt in Trauben und bestehen aus kleinen , weissen Blü- then mit 6 Staubgefä^sen. Die elliptischen Kelchblättchen sind stumpf, abstehend und am Rande vertrocknet. Das zusammengedrückte , kahle Schötchen ist verloren ausgerandet. Auf beiden Seiten der Scheidewand finden sich etwas runde Saamen. Auf Anhöhen ; Oestr. Hannov. auf den Gipsbergen im Amte Hbhenstein bei Steigerthal, Salzburg, Schle* sien , Thüringen. Iberis, Schleifenblume. 2842. Ib, umbellata L. foliis Jauceolatls acunilua- tis : inferioribus erralis , superioribiis iulegerrünis. Schk. t. 179. Gaertn. 2. t. 141. 1. 2. CiTRT. mag. 106. Iberis. • ORDO II. 1147 ßchirmblüthige S. O. 6 — 8. Die Stengel breiten sich in Aeste aus und werden ungefähr fusshoch> Die untern Blätter finden sich oft ungezähnt und nur leicht ausgeschweift; sie sind etwas steif und saftig. Die Blüthen sind roth oder \yeiss. Zwischen den Fruchtknoten und den kürzeren Staubfäden befinden sich 2 Drüsen: die längeren Staubfäden sind an der Basis concav - convex. Die Flügel des Schötchens spitzen sich oben zu und sind so lang wie der bleibende Griffel; jedes Fach enthält einen Saamen. Auf dem Litorale , in Schlesien. 2843. Ib. amara L. herbacea, foliis lanceolatls acu- tis subdentatis, caule coryinboso-iacemoso. Engl. b. 52. Mam. ill. t. 557. f, 1. ScHK. t. 179. Bittere S. O- 6 — 8. Der aufrechte, kantige Stengel wird handhoch und höher; er ist über der Mitte ästig. Die abwechselnden Blätter sind ungestielt, kahl, keil - lanzettförmig , stumpf und nach vorn gezäh- nelt : die obersten ganzrandig. Die zahlreichen , schönen , weissen Blü- then haben einfache, abstehende Stiele und einen gefärbten Kelch. Die äusseren Kronblätter sind fast doppelt länger als die innern. Zu bei- den Seiten der kürzeren Staubfäden finden sich 2 Drüsen. Die etwas runden, zusammengedrückten Schötchen sind geflügelt, ausgerandet und kahl. Auf Aeckern; Krain, Pfalz, Schwab. Frank. Neuwied, Lützen, Mücheln unweit Leipzig. 2844. Ib. pinnata Gou. berbacea. foliis linearibus piniicilifidis. Thlaspi allerum Lob. ic. 218. Gefiederte S. ©. 6. 7. Die ganze Pflanze ist behaart. Die unter- sten Blätter sind fiederspaltig , die obern 2-, 3-spaltig, die obersten ganz. Die Blüthen bilden flache Sträusser, ihr Kelch ist röthlich und ihre KronbläLter weiss. An Meerufern Sü(Jeuropa's j Triest, Spanien *). Biscutella, Brillenschote. a. londrabj^ JUedic. calyx hasl bicalcaratus j glandulae ^mersae : 2845 . B . a u r i cu 1 a t a L. calycibus utrinque calcarato- gibbis, silicuUs glabris in disco scabratis, in stylum coeunll- *) Iberis jiana Ai.l. und ciliata All. aus Piemont, Unifolia L. aus Krain, von Sikber in den pl. rar. Cent. lY. (nicht Fl. austr.) ausgegeben, /. bicolor von Radius im Odenwalde gebammelt, i. garre- xiana All. scnipervirens L. u. saxatilis L. aus dem südl. Gebiete, hn- den sich in der Flora germanica weiter aufgeführt. 1148 CLASSIS XV. Bisculella. bus. Lam. Illusl. t. 560. f. 2. ScHK. t. 182. Thluspidium saccaLum Moench. Rchu. pl. crit. Cent, VII. ic. 823. var. balearica. Geöhrte Br. Q. 6- 7. Der Stengel wird 1 — 2 Fuss hoch, er ist behaart und nach oben etwas ästig. Die langen Wurzelblätter sind buchtig, kantig oder gezähnt, mehr lanzettförmig als eirund; die des Stengeis sind ungestielt, schmal; säramtlich etwas dick und, wie die Zweige und Blüthenstiele, behaart. Die biassgelben Blüthen sind ziem- lich gross und bilden lockere Trauben. Unter jedem der kürzern Staub- fäden stehen 2 herabgebogene Drüsen. Die 4 längeren Staubfäden sind um den Fruchtknoten concav - convex erweitert. Die Saamenbehältnisse sind glatt und geädert, Sie variirt nnt rauhen warzigen Schötchen und mit schmälern Blättern. Auf Gebirgen; Nizza, Piemont, Südeuropa, 2846. B. hispida DeG. calycibus acute recteque bl- calcaratis, siliculis glabris disco scabris orbiculalis distinclis, caule foliisque viüosa-bispidis. DeC. diss, t, 1. f, 1. Rchb. pl. crit. VII. ic. 825. B. dilatata Vis. Steif haar ige B. ©. 6. 7. Piemont, Dalmatien, Veglia. b. Tblaspidium: calyx hast aequalis ^ glandulae i-'ix emersae. 2847. B. apula L. siliculis scabris, foliis lauceo- latis sessilibus serratis, caule folioso subrainoso. Lam. ill. t. 560. f. 1. ScHK. t. 182. Rchb. pl. crit. Cent. VH. ic. 834. Apulische Br. Q- 7. 8. Die ganze Pflanze ist mit zerstreuten, borstigen Haaren besetzt. Der aufrechte Stengel wird fusshoch und höher; er hat 2 — 3 Aeste. Die länglichen Blätter sind sehr entfernt- sägezähnig. Die Kelchblätter sind etwas hohl; die Kronblätter etwas länger als der Kelch und blassgelb. Die Blüthen bilden Endtrauben; zu beiden Seiten der kürzern Staubfäden sitzen 2 kleine Drüsen, und an der Basis der längeren eine etwas grössere. Der Fruchtknoten ist mit keulenförmigen Drüsen besetzt, daher sind die fast kreisrunden Früchte rauh gerändert. Auf Gebirgen ; Tyrol. 2848. B. laevigata L. perenuis, caule ramoso laxe coryinboso, foliis lanceolatis bispidis: radicalibus obsolete serralis, caulinis subintegerrimis , siliculis glabris laevibus. •Jacq. a. t. 339. B. alpestris Waldst. Kit. t. 228. Rchu. Biscutella. ORDO IL 1149 pl. crlf. Cent. VII. Ic. 837. B. amhigua Wallb. non DeC. *) — p. ohcordata Rchd. pl. crit. VII. ic. 836. et. B. glabra Clairy. Glatte B r. %. 4. 5. Sie hat eine verborgne holzige, ausdauernde Wurzel, behaarte, stumpfe und stumptVpzähnte Blätter; mehrere Sten- gel aus einer Wurzel, die Sprösslinj^re sind so dünn, dass dieselben eine einjährige Pflanze darzustellen scheinen ; die Schötchen sind auf beiden Flächen ganz kahl, mit einem ganz kahlen durchscheinenden Hautrande umgeben und etwas glänzend. Die Pflanze wächst im Sande am Eibufer und auf Sandhügeln und Felsen daselbst, auch am Harze auf Kalk. Die Form |J. ist wurzelfester, der Blüthenstand dichter und die Scliötchea meist umgekehrt herzförmig , so findet sie sich in den südl. Alpen, Oestr. Salzb. an Felsen in Alpeugegenden. 2849. B. saxatilis Sohl, perennis, siliculis glabris tllsco scabris , foliis olilougo - ianceolalis hispidis , cauliuis liuearibus paucissiinis. DeC. diss. t. X. Rchb. pl. crit. Cent, VII. ic. 840. — Var. fol. inlegerrimis : B. longifolia Vill. Stein-Br. IJ.. 4 — 6. Vorigen äusserst ähnlich, von demselben Wuchs, auch in den Blättern ebenso variirend, aber durch die in der Mitte schürf- lichen Schötchen verschieden. An dürren felsigen Plätzen in Frank- reich, der Schweiz, Tyrol, Triest. 2850. B. coronopifolia All. siliculis glabris lae- vibus, foliis hispidis opposile grosseque subcjuadridentalis. DeC. diss. t. VIII. Bastard -B. O- 5. 6. Der aufrechte, astige Stengel wird fast fuss- hoch und ist vorzüglich nach unten haarig- scharf. Die lanzettförmigen Wurzelblätter sind denen des Krühcnfusses ähnlich , bis auf die Mitte tief gezähnt , an beiden Seiten mit 3 — 6 Zähnen versehen und auf beiden Flächen sehr steifhaarig; die wenigen Stengelblätter sind um- fassend, herz- lanzettförmig und weniger gezähnt; die obersten Astblät- ter sind linien - lanzettförmig und ganzrandig. Die kleinen gelben Blü- then bilden Endtrauben. Die Schötchen sind glatt und glänzend. In Spanien, Südfrankreich, Piemont. Senebiera, Senehiere. 2851. S. Coronopus Pois. siliculis integris crlstato- *) Die ächte JB. amhigua DuC. habe ich pl. crit. VII. 839. ab- gebildet. 1150 CLASSIS XV. Seneblera, muricatls, stylo porrecto, corynibis paucifloris. Coronopns Ruellii Gaertjt. 1. t. 142. f. 5. C. depressus Fl. Wett. Cochlearia Coronopiis LiN. — FI. D. 202. Schk. t. 18 1. Krähenfüsä-S. O- 5 — 8. Es kommen mehrere gestreckte, ästige Stengel aus einer Wurzel, welche kahl , handlang und länger sind. Die abwechselnden, etwas fleischigen Blätter sind kahl, fiederspallig und verlaufen sich in kurze Stiele. Die seitenständigen Aeste stehen deri Blättern entgegen , sie sind kurz und aufrecht. Die kleinen weissen Blüthen sind kurzgestielt. Die fast runden, zusammengedrückten Schöt- chen fallen ab ; sie sind warzig und enthalten 2 Saämen. Auf Schutt^ an Wegen fast in ganz Deutschland. 2852. S. didymä Pers. siliculis emarglnafis dldymis retlculato-nigosis, stylo obsolelo, corymbis inulliflorls. Co- ronop. didymus Engl. b. 248. Lepidium dkfymum Litf. Zwillirigfrüchtige S. O- 7. 8. Es kommen mehrere liegende Sten- gel aus einer Wurzel, die zart, rund, behaart, fusslang und länger sind. Die abwechselnden Blätter sind tief fiederspaltig ; ihre Blättchen wech- seln ab und sind nach der Spitze hin etwas gezähnt. Die Seitenständi- gen Schirmtrauben sind fast den Blättern entgegengesetzt, oder zuwei- len blattwinkelständig , und erwachsen endlich zu Sehr langen Trauben. Die Blüthen haben kleine weisslichgrüne Blättchea. Die herzförmigen Schötchen sind nicht weichstachelig. Es finden sich 2 oder 4, niö mehr Staubgefässe. Das Schötchen theilt sich in 2 Stücke, was bei dem vorigen nie det Fall ist. Auf Schutt; am Holzmagazin bei Carls- ruhe, bei Altena, England, Südfrankreicb, Amerika. ■ Der erstere hat frisch einen angenehmen Geruch, ist scharf und der Brunnenkresse ähnlich; er wird auch so benutzt. In den Apothe* ken kennt man: ^asiuriii verrucosi herba recens. Lepidium, Kresse* a. Cardaria Desv. siticula ovato - cordata ^ valvulis sub- tui-gidis apierisj stylo fdiformi exserto. 2853. L. Draba L. foliis lauceiDlatis ämplexicauli- bus deulalis. Cochlearia Draba Lijf. sp. ed. 2. etc. Jacq. a, 315. Dr. umbellata BIoRis. h. 2. f. 3. t. 21. f. 1. Hüngei-blümchenähhliche Kr. 2}. 6. 7. Der Stengel ist nur an der Basis gekrümmt, übrigens aufrecht, handhoch und drüber, wenig ästig, weichbehaart und graugrün. Die länglichen, gezähnten Blattei? Lepidlura. ORDO II. ^ 1151 sind auch graugr3n. Die dichten Endtrnuben bestehen aus kleinen, weisslichen Bliithen ; die Fruchtstiele stehen wagerecht mit aufsteigen- den Schötchen. Diese sind spitzig und nicht ausgerandet; sie tragen den bleibenden Griffel. Auf Schutt, an Wegen; Oestrc-ich, Baiern, Franken, Erlangen, Nürnb. Sachs, bi Dresden, Halle, bei Pützenburg, Eisdorf, BremeQ. h. Lepidium, ^854. L. sativum L. florlhus tetraclynamis, foliis nblongis inultifidis. Stukm 1. 9. Sckk. t. 180. Gaekt??. 2. t. 141. f. 5. Hayne x\rzngw. VI. 11. Nasturtium sa- tivum Fl. \'\'et(. Var. |3. laüfolium ß, lallfolium crispum L. salipum Stükm. III. 9i Garten -Kr. G- 5-^7. Der aufrechte, steife Stengel ist kahl, ästig, graugrün und wird an fiisshoch. Die abwechselnden, gestielten Blätter sind kahl, stumpf und eingeschnitten- vielspaltig ; die obersten linien- förmig und ganz. Die weissen Blülhen bilden Endtrauben. Die An- theren sind violett und an der Basis der kurzem Staubfäden sitzen 2 Drüsen. Die eirunden j zusammengedrückten Schötciien sind ausgeran- det und kahl. Sie variirt mit breitern und schmälern; mit mehr oder weniger getheiiten; und mit krausen Blättern. Aus Pei-sienj Auf Schutt, an Zäunen verv\ildert. b. Lepiä ÜESVi siUcula emarg. pulvis navicularlhus atatis, alis stylo adnatis brepissimo , cotyledonihus iniegiis, 2855. L. hirtum Sai. sillcuUs elliptico-oblougls pl- losis inpunctatis superne marginatis, foliis caulinis sagltta- tis villosis. ThlaspL hirtum LiN. Engl. Bot. 1803. BaüHj pr. t. 47. Behaarte Kr. (?. 5. 6, Die länglichen Wurzelblätter sind gestielt und meist alle leierförmig; die übrigen sammt den Stengelblättern sind am Rande mit kleinen drüsigen Erhöhungen besetzt. Blehrere einfache, 4 — 6 Zoll lange Stengel breiten sich strahlenförmig aus und stehen nur mit den Spitzen aufrecht. Die kleinen Blüthen an den Spitzen def Stengel und Aeste hinterlassen eine längliche Traube mit ovalen Schöt- chen auf wagerechten Stielen. Die weissgeraudeten Kelchblättchen sind wie der Fruchtknotesn, behaart. Die weissen Kronblätter sind von der Länge des Kelches. Die kürzern Staubfäden sind von aussen tnit einer bogenförmigen Drüse umgeben. Die gegen den Griffel fast zusaramen- stossenden Flügel haben mit diesem beinahe gleiche Länge. Die Blü- 1152 CLÄSSIS XV. Lepidium. then sind 3 mal grösser als die des folgenden und die Schötchen länger und behaarter. In Südeuropa, wo Oelbäume wachsen. 2856. L. campestre R. Br. siliculis subrotundis glanduloso - pimctatls, foliis sagiltatis subdentatis incanis. Thlaspi campestre Liu. — Engl. b. 1385. Fl. D. 1221. SCHK. 1. C. Peld-Kr. O» 5 — 8. Der aufrechte, behaarte, graugrüne Stengel wird ungefähr fusshoch und ist nur nach oben ästig. Die Wurzelblät- ter sind zahlreich, eirund, entweder ganz oder fiederspaltig und ver- fichmälern sich in lange Stiele; die des Stengels wechseln ab, sind um- fassend und zuweilen ganzrandig. Die kleinen Blüthen bilden dichte Endtrauben; ihre weissen, keilförmigen Kronblätter sind kaum länger als der weissgerandete Kelch. Die kürzern Staubfäden haben an der Basis 2 Drüsen. Die kleinen ausgerandeten Schötchen finden sich oft kahl, zuweilen behaart, und in jedem 2 Saamen. Unter der Saat auf steinigen, vorzüglich kalkigen Aeckern. c. Deleptium Rafikt. silicula compressa aptera. a. emai'ginata. 2857. L. virgiuicum L. siliculis orbiculalls emar- ginalis pedicello brevioribus, floribus 2. 4-andris, foliis cau- linis lineari-lanceolatis iuciso - serratis glabris. L. Iberis ScHK. Handb. t. CLXXX. Virginische Kr. O- 5. 6. Schlank, einfach oder abstehend ästig, Blüthen sehr klein, weiss. Amerika. Bei Altona, auf Aeckern ver- wildert. Ich fand die Cotyledonen so wie sie Sciiuhr abbildet, näm- lich parallel, und das Würzelchen ihrem Vorderende anliegend, darnach muss eigentlich die Pflanze Iberis virginica heissen, womit auch die Schötchen und die Blumen ziemlich übereinstimmen. 2858. L. ruderale L. foliis inferioribus pinnafifidis dentatis; superioribus linearibus integevrimis , floribus apeta- lis diandris. Fl. D. 184. Schk. t. 180. Senhenhergia rude- ralls Fl. Welt. Nasturiium ruderale Scop. Stink-Kr. ©. 5 — 8. Der aufrechte, kahle Stengel ist grau, hin- und hergebogen und an fusshoch; er hat abwechselnde, ruthenförmige Aeste. Die kahlen Blätter sind etwas fleischig: die der Wurzel und untersten des Stengels sind gefiedert} ihre Blättchen nach vorn ge- Lepidium. OrxDO n. 1153 zahnt; die Stengel- nnd Astblätter wechseln ab, sind nngestielt und fiederspaltig. Die kleinen Blüthen bilden aufrechte Endtrauben; die Fruchttrauben verlängern sich. Die aufrechten Kelchblätter sind zu- aammengeneigt. Die kleinen, zusammengedrückten Schötchen sind kahl ond ausgerandet; sie enthalten eirunde, zusammengedrückte, gelbliche Saamen. Sie variirt mit 4 sehr kleinen Kronblättern und 4 Staubge- fässen. Ueberall an und auf Mauern und Schutt. -><^ 2859. L. incisuni Roth, foliis imis oblongis ly- rato - pinnalis ; infeiioribus lato - lanceolatis inciso - dentatis ; euperioribus linearibus remote dentatis, floribus diaudris, si- Hculis orbicularibus compressis laeviter eiuargiuatis. L. Pol- lichli WiLLD. Eingeschnittene Kr. Q). 6. 7. Die fingerdicke Wurzel ist spin- delföiraig, senkrecht und etwas fleischig. Der steife, aufrechte Stengel ist gerade, kantig tnid kahl; seine abstehenden Aeste sind fast von gleicher Höhe. Die kahlen, abstehenden Blätter sind dicht: die an der Wurzel sind mit einem und dem andern Blättchen am Stiele versehen, dabei eirund und etwas leierförmig ; die untersten Stengelblätter haben etwas gegenüberstehende Blättchen, die eirund, etwas mondförniig, ge- zähnelt und am Stiel mit einem schmalen Blättchen zusammenhängen ; das Endblättchen ist am grössten, eirund, stumpf und gezähnelt ; die obersten und Astblätter sind an der Spitze entfernt gezähnt. Die klei- nen Blüthen haben ^Yeisse, eirunde, dem Kelche gleiche Kronblätter. Die Staubgefässe sind, wie in L. Ihcris^ an den Fruchtknoten gedrückt. Die Schötchen stehen ab. Sie variirt , wiewohl selten , mit 3 — 4 Staubgefässen und mit 4 längeren und 2 kürzereu. in der Krimni. 2860. L. perfoliatum L. foliis iufimis plnnato- multifidis, caulinis cordatis amplexicaulibus iulegris. Jacq. a. t. 346. Durchwachsene Kr. ©. 5. 6. Der sehr ästige Stengel wird ungefähr fusshoch. Die Wurzel- und untersten Stengelblätter, so wie bei sehr ästigen Individuen die untersten Astblätter, sind doppelt fiederspaltig; weiter hinauf werden sie weniger eingeschnitten, bis endlich die ganz obersten völlig ungetheilt sind. Die kleinen Blüthen sind gelb. Auf bewachsenen Aeckern, Sandboden um Wien, in Ungarn, im Osten. ^. integerriina. 2861. L. graminifolium L. foliis inferioribus lau- ceolatls serratis; superioribus linearibus iutegerrimis , süicu- 1154 CLASSIS XV. Lepidium. lis orblcularlbus compressis eraai'ginatls. Moris. bist. 3. t. 21. f. 1. — Lob. icou. p. 223. (bona) Nasturtlwn Jberis Fl. Wett. Schmalblätterige Kr. ©. 6. 7. Die faserige Wurzel treibt einen aufrechten, fadenförmigen, runden, kahlen Stengel, der hand - und einen halben Fuss hoch wird; er hat aufrecht abstehende, dünne und bieg- same Äeste. Die Blätter sind kahl ; die untern an beiden Enden ver- schmälert. Die Endtrauben sind aufrecht und sieif; sie enthalten kleine, weisse Blüthen und hinterlassen sehr dünn geränderte, kahle Schötchen. An der Basis der beiden Staubfäden finden sich 2 Drüsen, Oestr. am Litorale, Wett. Pfalz, Südeuropa ♦). 2862. L. latil'olium L. foliis ovato -lanceolalis in- divisis senatls. Engl. b. 182. Fl. D. 557. Schk. 1. c. Breitblätterige Kr. 2{.. 6 — 8. Der aufrechte, kahle Stengel ist rund, ästig und 2 — 3 Fuss hoch. Die gestielten Blätter sind auf bei- den Seiten kahl; die obersten und Astblätter ungestielt, länglich, an beiden Enden verschmälert und ganzrandig, dabei graugrün und spitzig. Die kleinen, weissen Blüthen sind 6-männig und bilden vielblüthlge, dichte Trauben in den Blattwinkeln und an den Spitzen der Aeste. Die Kronblätter sind länger als der Kelch und nicht ausgerandet ; die ellip- tischen Schötchen tragen die ungestielte Narbe. Auf etwas salzigen, feuchten Plätzen; Schwab. Frank. Wett. Regensb. Holst. Schlesien. d.Hutscbinsia R. Br. siliculis pleiospennis : 2863. L. bvevicaule Horp. perenne, foliis pln- natis, siliculis obovato - oblongis truncato - mucrouatis. Hut~ chinsia hrepicaulis IVoCH. Kurzst engl ige Kr. "U,. 6. 7. Dem L. alpinum wohl sehr ähnlich, so dass dieses sogar ganz mit dem nämlichen Wuchs vorkommt, aber durch die stumpfen, kürzeren Schötchen bestimmt verschieden. Die bei- den in jedem Fach befindlichen Saamen sind kürzer, mehr rundlich. Kärnthner, Tyroler, Salzburger Alpen. 2864. L. alpinum L. foliis pinnatis integerrimis gla- bris, caule florifero nudo subramoso adscendeute, petalis ca- *) L. Iheris L. „floribua diandris" bleibt zweifelhaft so lange man nicht annehmen will, dass L. gr amini folium in den letzten obersten Blü- then zweimännig, für dasselbe gelten möge. Lepidium. ORDO IL 1155 lyce majoribus, sillculls lanceolatis inucronatls. Jacq. a. t. 137. Lam. ill. t. 556. f. 2. Sxuiiai. Fl. V. 20. DrahaNas- turtiolum Scof. Hutchinsia alpina R. Br. AIpen-Kr. TX. 4 — 8. Diese kleine Pflanze ist tief fiederspaltig; ihre ganzrandigen Abschnitte sind gewöhnlich linienförmig und stumpf, zuweilen verkehrt - eirund. Diese befinden sich an den liegenden , zoll- langen Stengeln ; aus der Spitze derselben erhebt sich der blüthentra- gende Stengel, der 2 Zoll und höher wird und ganz ohne Blätter ist. Es finden sich nur 4, nach Krockbr 6, Staubfäden in den weissen Blüthen. Die Schötchen sind an beiden Enden zugespitzt, in jedem Fach hängen 2 längliche Saamen. Auf Alpen; Schneeberg in Oestreich; Salzburg, Tyrol, Baiern, Schlesien. Mehrere der angeführten Kresse - Arten haben einen bittern und scharfen Geschmack, wie die Garten- Kr., die man zu Salat benutzt und sie aus dieser Ursache auf mancherlei Art im Zimmer während des Winters zieht. Sie hat auflösende und zertheilende Kräfte. Man gebraucht : Nasturtii hortensis herba recens , semen. Der Saame giebt ein gutes Brennöl. — Die feiiw zerschnittenen Blätter der breitblätteri- gen Kr. werden mit Essig und Oel genossen. Der knoblauchartige Geruch der letztern soll Wanzen und Kornwürraer vertreiben. Capsella, Hlrtentäschlein . 2865. C. Bursa Ven-T. siculis deltoideo - obcordatis, foliis radicalibus lyrato - piunatifidis hirsutis. T/il. Bursa pastorls LiN. CuKT. Lond. 1. t. 50. Fl. D. 729. ScHK. t. 180. Nasturtium Bursa pastorls Pvoth. Rodschiedia Bursa pastoris Fl. Wett. Gemeines H. O. 4—10. Der aufrechte, weichbehaarte Stengel ist ästig und wird fusshoch und höher. Die Blätter sind behaart: an der Wurzel verschmälern sie sich in Stiele und bilden einen Kreis; die Abschnitte sind gezähnt und ganzrandig; an dem Stengel wechseln sie ab und sind umfassend, dabei pfeillanzettförmig, gezähnt und auch ganz- randig. Die kleinen weissen Blüthen bilden Endtrauben. Die Frucht- stiele werden abstehend. Die Schötchen sind an beiden Enden stumpf, kahl und ohne häutigen Rand. Es variirt: mit einfachen und mit wel- lenförmig krausen Blättern. Auf Aeckern, Schutt, an Wiegen. Sie wird als Salat benutzt ; der Saame ist ölreich. Man führt noch hier und da: Bursae pastoris herba. 2866. C. procumbens (Lepid.) Libt. caule basi ra- 73* 1156 CLASSIS XV. CapseUa. moso, ramis adscenclentibus , foliis mferiorlbus pinnalifidls ; superioribiis lanceolatis indivisis, petalis longitudiue calycis. I^asturllum pumilum Magn. monsp. t. 184. Thlaspi pro- cumb. Lap. Wallr. sched. t. III. CapseUa ellipiica C. A. Mey. Liegendes A. ©. 5. Der Stengel hat nur auf schlechtem Boden kehie Blätter, ausserdem wird er einen halben Fuss hoch und theiit eich an der Basis in einfache, aufsteigende Aeste. Die untersten Sten- gelblätter haben an der Basis zu beiden Selten einen oder zwei Ab- schnitte. Die Kelchblättchen sind hohl. Die keilförmigen , weissen Kroublätter haben die Länge des Kelches. Kaum ist ein Griffel vor- handen. Das elliptische Schötcben ist stumpf. In Südeuropa, auf salz- haltigen Triften, in Thüringen, Bock, Rodig: 1805. 2867. C. pauciflora Koch: foliis oblongis in pe- tiolum atlenualis integerriinis , iuümls lyrnlo-liilobio, supe- rioribus lanceolalis, raceinis 3 — 4-flüns sub umbellatis, si- liculis subrotuudis oblusis subtruncalis. Armblüthiges H. Q. Südtyrol am Udai im Fassathal ; ElsbIann. Aethionema, Aethionema. 2868. A. saxalile R. Bn. sillculis subrotundis, fo- liis lanceolato-obtusis carnosis. Thlaspi saxalile LiN. Jacq. a. t. 236. ScHK. t. 180. Thl. peregrlnum Scop *). Steln-A. ©. 4. 5. Der ästige Stengel ist nur an der Basis gekrümmt, weiter hinauf aufrecht und kahl. Die ganzramligen Blätter sind unge- fitielt, kahl, abwechselnd und einander genähert; die untern sind lan- zettförmig und an der Basis verschmälert; die obern liiiien - lanzettför- mig und etwas zugespitzt. Die schönen röthÜchen Blüthen bilden End- trauben. Die vier längern Staubfäden haben etwas unter der Anthere einen Zahn. Die abwärts gebogenen Schötchen sind ausgerandet, und haben einen häutigen, durihscheinenden, etwas gekerbten breiten Rand. Auf felsigen Boden j Oestreich , Krain, Litorale. Clypeola, Schildkraut. 2869. Cl. Jon thlaspi L. siliculis orbiculatis unilo- ') Das Ae, gracile DbC. muss wohl unterschieden werden s. Fl. gertn. p. GSi. Clypeola. ORDO II. 1157 cularlbus monosperiuis, Cav. ic. 1, t. 34. f. 2. Lam. ilL t. 560. f. 1. Liegendes Scji. ©, 4 — 5. Der schwache, weissliche Stengel wird ß — 10 Zoll lang. Die kleinen, länglichen Blätter sind filzig. Die klei- nen, gelben Blüthen bilden Endähren. Die Staubfäden haben .jämint- lich einen Zahn über der Basis. Die ausgerandeten Schotchen sollen anch 2-saani)g sein. Auf dem sandigen Litorale wieder aufzusuchen. Peltarla, Scheihenkraut, 2870. P. alliacea L. folüs amplexicaulibus oblongis mdivisis. Jaco. a. t. 123. Renn, in Sturm Fl. 48. Schk. t. 182. Clypeola Lam. ill. t. 560. f. 2. Knoblauch- Seh. U- 4. 5. Die ganze Pflanze riecht nach Knob- lauch. Der Stengel wird fusshoch und drüber. Die Blätter des ersten Jahres sind langgestielt, etwas herzförmig und kantig, ganzrandig und kahl; die des zweiten Jahres am Stengel sind mehr lanzettförmig, et- was spitzig, umfassend und abwechselnd; die untern verdünnen sich zuweilen in kurze Stiele. Die Kelchblättchen sind kurz und weiss; die gleichfarbigen Kronblättchen sind eirund und haben kurze Nägel. Die Frucht ist rundum mit einem häutigen, netzartig geäderten Flügel um- (leben und enthält einige eirunde, zusammengedrückte Saamen. A". Go- birgsbächen, Felsen; Oestreich, Istrien, Fiume. Siibularia, Pfriemenlresse. 2871. S. acjuatica L. acaulis, folüs tabulatiß. Engl, b. 732. FI. D. t. 35, Stukm I. 9. VVasser-Pfr. ©. 7. Diese kleine, kaum zollhohe Pflanze l^luht unter dem Wasser; ihre wenigen Blätter sind kahl und kominen aus der Wurzel. Die Blüthensliele sind beinahe wurzelständig, aufrecht, nackt und 3 — 4-blüthig. Die kleinen, kurzgestielten Blüthen stehen entfernt von einander und wechseln ab. Die weissen, eirunden Kronblätter sind ganzrandig und zusammengeneigt. Das elliptische Schotchen ist kahl, 2-klappig und 2-löcherig; es enthält 3 eirunde, zusammengeJiückte Saamen in jedem Fache. Auf überschwemmten Plätzen ; Holst. Erlan- gen im Bischofäweiher. D r a b a , Hungerblümchen . a. Eriophila DeC. petalis hißdis. 2872. Dr. verna L. folüs oblongis acuriusculls sub- 1158 CLASSIS XV. Diaba. serratis subhirtls, scapo nudo, pelalis bifiills, sligmate ses- sili. Engl. b. 586. Fl. D. 983. Schic t. 179. Sturm I. 4- Gaertn. 2. t. 141. f. 8. Erophlla vulgaris DeC. — ß. D. Krockeri Andrz. robustlor, folia serrata. — y. D. spatu- laia Lang: „silic. svibrotundis pedicello brevioribus scapo , 3 — 6 floro, foliis spatulatis inlegerrimis" ^). Frühlings-H.! 0. 3 — 6. Die Blätter stehen alle an der Wurzel und bilden einen Kreis auf der Erde ; sie sind zugespitzt , weichbehaart und ganzrandig, oder mit einzelnen Sägezähnen versehen. Der auf- rechten Schäfte sind mehrere, 1 — 3 Zoll lang, rund, einfach und nur nach unten weichbehaart. Die kurzen Blüthenstiele bilden während der Blüthe fast eine Schirmtraube, nach der Blüthe eine verlängerte Traube. Der abstehende Kelch enthält kleine, weisse Kronblätter. Die stumpfen, zusammengedrückten Schötchen sind kahl und vielsaamig, mehr oder weniger länglich; die Saauien braun. Auf Aeckern und Feldern überall. b. Draba DeC. pelalis inlegris. a. ßore alho : 2873. Dr. muralis L. caule ramoso, foliis corda- tls dentatis hirlis, siliculis elliplicls oblusis planis. Scof. Del. 2. t. 15. Gmel. 3. t. 1. Engl. b. 912. Sturm 60. Mauer-H. O- 5. Der aufrechte, mit sternförmigen Haaren besetzte Stengel findet sich einfach und ästig; er wird band- oder fusshoch. Die scharfen, graugrünen Blätter sind mit einfachen und gabelförmigen Haaren bekleidet; die an der Wurzel sind gestielt und eirund; am Stengel umfassend und herzförmig. Die zahlreichen, weissen Blüthchen bilden an den Spitzen der Aeste schlaffe Trauben. Die fast runden Kronblätter sind länger als der Kelch. Die elliptischen, zusammenge- drückten Schötchen sind kahl, tragen den ganz kurzen Griffel und stehen auf wagerechten, fast doppelt längeren Stielen, als sie selbst sind, sie halten in jeder Klappe meist 6 Saamen. An Bergen im Schat- ten; Pfalz, Sachs. Thür. Halle. 2874. Dr. confusa Ehrh. caule folioso subrainoso *) Der Autor schreibt zu den Exemplaren: „a D. praecoce Stev. differt siliculis hispidulis pedicello brevioribus, calyce hirto, scapo hispi- dulo, foliis spatulatis hirtis; a D. verna: siliculis subrotundis, calyce hirto scapo subangulato hispidulo, foliis spatulato - lanceolatis uitegern- mis pilis subramosis hirtis." Diaba. ORDO II. 1159 basi stellato-pubesceute, füliis oblongis subdentatis, sillculis oblongis pubescentibus peclunculo suo longioribus. Rchb. pl. crit. VlIL ic. 1033 *). D. incana Fl. dan. 130. Verwechseltes H. $. Voriger im Wuchs ähnlich, aber der Sten- gel Aveniger beblättert, das Schötchen mit etwas längerem Griffel, die ganze Pflanze mit geringerem Uebeizug versehen. Zur Zeit ausser im Norden, nur im südl. Tyrol auf dem Schlehren der Schweiz bei Bern auf dem Rüggisberg von Trachsel, und von Thomas um Zermatten (vgl. a. O. Fi. germ. p. 667.) gesammelt *'). 2875. Dr. iucana L. foliis cauliuis mimerosis inca- nis, pilis implexis slellatis, siliculis oblongis obliqujg conior- tis. Engl. b. 388. Rchb. pl. crit. VDI. 1029—31. D. contoria Ehkii. D. Jiirta Schl. non L. Graues H. ^. 5. 6. Die ganze Pflanze ist grau; ihre sehr lange Wurzel treibt einen aufrechten, 1 bis \\ Fuss hohen Stengel. Die ab- wechselnden, uiigestiehen Blätter sind eirund und gewöhnlich an bei- den Seiten mit 1 — 2 Zähnen versehen ; die der Wurzel bilden einen kreis, am Stengel wechseln sie ab. Die weissen Blüthen bilden eine Endtraube. Die stumpfen, ausgerandeten Kronblätter sind fast rund; der Kelch ist steifhaarig. Die elliptisch -länglichen Schötchen stehen aufrecht auf sehr steifen Stielen, sind etwas gedreht, und tragen den ganz kurzen Grifl'ei. Tyrol, Schweiz, Pyrenäen u. s. w. % 2876. Dr. hirta L. superne glaberrima, scapis subdipJiyllis , fol. caudicuiii lauceolatis integerrimis subden- latisve (glabris vel subtus parce slolliilatis) ciliatis, scaporum ovatis, siliculis oblougo - lauceolatis acutiiisculis pedicellum subaequaulibus. ■VY^hlnu. Läpp. t. 11. f. 3. Rchb. pl. crit. vm. ic. 1026 — 28. Rauches H. T\. 6. 7. Sie ist weit stärker als J). carinthiaca, gröss- tentheils kahl , nur die Blätter gewimpert , und die länglich-lanzettli- chen Schötchen spitzlich, so lang als ihr Stiel. Sehr ähnlich der D. frigida, so dass Waulb. diese anfangs für eine Abänderung von ihr *) Die treuen Abbildungen der meisten Arten sind in den Plant, crit. von 1825 bis 1830. erschienen, dies zur Berichtigung von „Deutsch- lands Flora"- wo selbst die erst in den künftigen Jahren erscheinen sollenden (Sturm. 56.) den längst erschienenen vorangesetzt worden. **) Von da sind eine Menge Exemplare der seltenen Pflanze durch die Flora gcrm. exsiccata unter No. 290. verbreitet worden. 1160 CL ASSIS XV. Draba. hielt; und D. hirta ß. dlplcola nannte, was andere fälschlich beibehal- ten haben, obwohl er seinen Irrthum selbst erkannt hat. Sie wächst im hohen Norden, und zwar nach Wahi.nb. auch hi der Schweiz, allein dies ist D. rupestris, vgl. Fl. germ. n. 4245. 2877. Dr. frigida Saut, stellato-puberula, foliis rosulatis scaporumque solitaiüs lanceolalo-spalulatis obtii- sis, siliculis oblongis astylis. Rchb. pl. crit. III. 359. — Z)r. stellala Wahlivb. DeC. Kaltes H. IX. Diese und />. austriaca wurden lange verwechselt, bis sie Herr Dr. Sauter glücklich erläuterte ; gegenwärtige unterschei- det sich vorzüglich dadurch leicht : dass sie überall feinsternhaarig ist, was bei d«r oben genannten nur an den Spitzen der Blätter statt fin- det. Auf dem Grossglockner und überhaupt auf der Höhe der Alpen in Oestreich, Kärnthen, Steiermark und der Schweiz. 2878. Dr. austriaca Crntz. stellato - piibescens, foliis obovato - spatulalis subbidentalis , scapomm solitariis ovalis, siliculis ovalibus stylo duplo lougioribus. Ciintz st. a. t. 1. f. 4. Rchb. pl. crit. III. 357. 358. — D. stellata Jacq. Eu. Vind. Obs. t. 4. f. 3. Sturm. 60. B. hirta Jacq. a. t. 432. D. saxaiilis Koch. Sternh adriges H. "U,. 6. 7. Die aufrechten Schafte tragen grosse weisse, Blüthen. Die graugiünen Blätter sind überall weisslich behaart, gewöhnlich mit einem Zahne und an der Spitze mit sternförmigen Haa- ren besetzt , besonders am Saugraben , am Schneeberge in Oestreich, Steiermark, Salzburg. 2879. Dr. tomentosa Wahlnb. scapis submono- pliyllis, foliis caudicum elliptico - lauceolatis integerrimis sub- dentalisve stellato -toiuentosis basi augustata ciliatis, scapo- rum ovatis, siliculis ovalibus pedicellis scapoque puberulis. Wahlnb. helv. t. 3. Rchb. pl, crit. VIIJ. ic. 1011 — 14. Sturm. 60. Filziges H. Ti,. 6. 7. Blumen weiss, dreimal so lang als Kelch. Die Narbe auf den Schötchen nur punktförmig. Auf den Alpen der Schweiz, und auf der Brunnalpe in Salzburg auf d. hohen Goll, Katzenstein in Pinzgau , Kärnthen , auf der Salmshöhe , heilgenbl. Tauern , Scheideck, Brunnalpe b. Kitzbühl. 2880. Dr. lapponica W. foliis lanceolato - spatula- Draba. ORDO IL 1161 tis ciliatis, interlorlbus superllcie Stella to-püosis, exterlori- bus glabrescenlibus , scapo suprapbyllo siliculisque oyalibus (parvis) stylo tereti coronalis glabris. Whlnb. Fl. läpp. t. 11. f. 5. siliculae auctae. Rcub. pl. crit. VIII. ic 1019 — 22. Lappländisches H. 7\. 8. Von den Blättern sind die äussern der Rosette gewiinpert übrigens kahl, die innern auf ihrer Fläche noch mit ' Sternhaaren besetzt, vgl. Fig. B. in unsern Abbildungen, der Schaft hat an üppigeren Exemplaren 1 — 2 Blätter , die Schötchen sind klein. Am Geisstein in Tvrol b. Kitzbühl von Hrn. Dr. Traunstbijnbr einge- sendet (ic. Fig. 1021 — 22.) Scheidekalpe b. Heilgenblut. 2881. Dr. carinthiaca Horp. scapis subdipbyllis, füliis caudicum lanceolalls integerrimis subdentatisve pube sfellata adspersis basi angustatis cilialis, scaponun ovatls, si- liculis lanceolaiis arrectis pediceluim aecjiiautibus, bis scapo superne pedicellisque glaberriinis. Rchb. pl. crit. IV. 567 — 569. Z>- Johannis Host, specimiua qiiaedam paulo majora. — J). Hoppeana PiUD. glabrior, Kärnthnerisches H. U- 6, 7, Sie hat im Wuchs viel Aehnlichkeit mit D. frigida, ist aber lebhaft grün, ihre Blumen mittelgross und weiss. Die Fruclitstiele und Früchte verhalten sich in ihrer Richtung wie bei Erysinum chcirantholdcs. Auf der Pasterze von Hoppe und Hornschuch entdeckt, und uns von letzterem aebst der folgenden zur Abbildung ge- fälligst mitgetheilt. 2882. Dr. laevigata Hopp, glaberrlma, scapis nudls monopbyllisve, foliis caudicum lanceolatis integerrimis basi angustatis, scaporum oyato - oblongis, siliculis oblongo- lan- ceolatis pedicellum aequaiitibus. Rchb. pl. crit. IV. 570. 571. Glattes H. 2\. 6. 7. Voriger ähnlich, aber ganz kahl und blos schaftblüthig, der Stock dicker und holziger, die obere Pflanze dagegen niedriger. Am Kaiser in der Fleis b. Heilgenblut, Thörl in Tyrol, Hoppe, Schübep.t, 2883. Dr. nivalis W. scapis nudis monophyllis gla- bris, foliis oblongo -linearibus ciliatis subpilosis, siliculis el- liptico - oblongis pedicellisque patenti - divergenlibus glaberri- mis. Rchb. pl. crit. VIH. 1045 - 47. Dr. stellata Fl. dan. 142. 1162 CLASSIS XV. Draba. Schnee-H. 2|. 5. 6. Weissblühend, die Schotchen elliptisch -länglich, drei Linien Iwng, eine Linie breit, kah'. Im hohen Norden, der Schweiz, Dauphinee, Kärnthen *). 2884. Dr. muricella Wahktb. foliis lanceolatis pau- cidentatis iiitegerriniis laxe rosulalis caiileque aphyllo aul pau- cifolio minute sparseque stellulato-pilosis, siliculae liiiearl- lanceolalae glabrae stylo distincto. Wahi.nb. lapp. t. XI. f. 2. RcHB. pl. ciit. VIII. ic. 1023 — 25. D. nwalls Liljebl. Lil- jehladii Walm. hirta Gaud. Spitzlichr auhes H. 1\. 5. 7. Zu den wohlgerathenen Abbildun- gen in den pl. crit. ist bei Entfernung vom Druckorte im Texte die Er- klärung ausgefallen, dass 1023. aus Lappland, 1024 vom Walhoin bei Kitzbühl, unter dem richtigen Namen D. Liljebladii von H. D. Siutbr eingesendet und 1025 aus Saamen der lappländischen Fig. 1023. von mir erzogen im April 1827 im Garten blühte. Was also davon zu halten sei, wenn Kcch hier , wo ich den Uebergang der Form so deut- lich nachgewiesen, aus 1025. (welche dann auch als D. rivularis Brnh. in allen bot. Gärten bekannt geworden) eine neue Art: T). Traunstcineri macht, ergiebt sich von selbst. Jene kurze flaumige Behaarung wan- delt sich in den Uebergängen , wie ich sie unter Fig. A. an den vier Blättern mit grösster Genauigkeit selbst gezeichnet habe ; bei der aus- gedehnten Pflanze hat sie natürlich die Dichtigkeit verloren. 2885. Dr. ciliata Scop. foliis oblongis oblusis rigi- dis crenatis margine ciliato-denlatis, scapis tripbylLis. Soor. t. 33. Dr. androsacea Whlnb. lapp. t. 11. f. 5. Dr. cilla- ris Host. Lin.? Mannsschildartiges H. ZJ. 7. Es unterscheidet sich von dem vor- hergehenden: durch seine steifen, ganz kahlen Blätter und den beblät- terten Schaft. Die Blätter haben auf der Unterfläche am Rande lange Haare : die untersten bilden eine Rose und sind an der Basis verschmä- lert; die 2 oder 3 am Schaft wechseln ab und umfassen ihn mit der erweiterten Basis. Die weissen Kronblätter sind doppelt länger als *) Diese willdenowsche />. nivalis ist allerdings wie D. Ta^sciiKr. bemerkt hat, durch die Richtung der Schötchen immer von D. cariuthiaca unterschieden, ich fand dies an 2 — 300 von H. Thomas erhaltnen in der Fl. germ. exsiccata unter No. 291. ausgegehnen bestätigt und meine Abbildungen geben diesen Habitus höchst treu wieder. Die Klappen sind auch mehr abgerundet. Dwba. ORDO U. 1163 der Kelch. Die länglichen Schötchen sind spitzig. Auf dem Monte Nanas bei Pievvald. 2886. Dr. fladnlzensls Wulf, foliis obloagis obtusis glabris: caulinis paiicis, siliculis ovalibus oblusis niuticis. Jacq. misc. 1. t. 17. f. 1. Rchb. pl. crit. VIII. ic. 1015 — 18. D. heh'eiica Schl. sub D. androsacea W. D. ciliaris Wnhlnb. helv. D. sclerophylla Gaud. Fladnizensisches H. 2J. Auf Granitfelsen der fladnizischen Al- pen am Leitersteig in Kärnthen, Gartenalpe am Reichenau, Gamsgrube, Geisslein in Tyrol : Sauter. Wormser Joch : Fk. Eisenhut in Steier- mark: Sieber. ß. flore luieo : 2887. Dr. nemoralis L. caule ramoso folloso folüs- que ovaiis clentatis pubescenlibus, pelalis flavis, siliculis el- liplico - obloDgis polyspermis puberulis. Sturm. 60. D. ne- morosa L. Hain-H. Q. 4. 5. Der D. lutea sehr ähnlich, auch mit kleinen gel- ben Blüthen versehen. Schötchen meist mit 15 — 18 Saamen in jeder Klappe, (corr. Fl. germ.) Taurien, Ungarn, Dalmatien. 2888. Dr. Sauteri Hopp, scapis nudis glabris, fo- liis rigidis lauceolatis oblusiusculis ciliatis basi augustatis, sla- minibus corolla dimidio brevioribus , siliculis subrotundo - oyatis pedicellum subaequanlibus, stylo brevi. Rchb. pl. cril. IV. 564 — 566. Sturm 60. — Var. D. Spitzelli Hpp. Stürm 60. scapis pilosellis. Sauter's H. 6. 7. Eine von den gelbblühenden, von Sauter auf den Watzmann in Berchtesgaden entdeckt und uns zur ersten Abbildung a. a. O. freundlichst mitgetheilt. Schvvarzkopf im Tennengebirg, Hohen- schwab in Obersteiermark. 2889. Dr. Hoppeana Rchb. scapis nudis glabris, foliis rigidis linearibus sublauceolatisve ciliatis, slarainibus coroUam subaequantibus , siliculis ovalibus glabris pedicello duplo longioribus, stylo latitudine siliculae quadruplo bre- 1164 CLASSIS XV. Draba. viore. Dr. glaclalis Horp. non AdjIMS. D. Zahlhruhneri Host *) IIorfE, Stukm. V\. 60. Eis-H. Z|. 6. 7. Sieht aus wie ein kleines Exemplar von D. aisoides, die Blüthe aber so gross als an dieser. Der Griffel nur halb so lang als an D. Aizoon, D, aizoiths hat länger gestielte Schütchen und einen wenigstens 4-mal längeren Grüfel. Am untersten Pasterzengletscher. 2890. Dr. Aizoon Wahlnb. scapis nudis glabris, folils rigidis linearibus sublaiiceolallsve cariuatis ciliatis, sta- ininibiis coroUam subaequanlibus, slüculis lanceolatis ellipli- cisve hispidulis pedicello duplo brevioribus, slylo lalitudiueia diinidiam siliculae subaetjuaute. i>. ciliares Schkk. Z>. lasio- carpa Rochel. Stuiim 60. Aizoon-H. 2|. 3 — 5. Von folgender bekannteren Art vorzüglich da- durch unterschieden, dass die untern Fruchtstiele doppelt so lang wer- den als die Schötchen, und der Griffel kürzer ist. Blumen gelb, klei- ner als an folgender. Der Name D. lasiocarpa hat WAnLBNBHRG wahr- scheinlich auch unpassend geschienen , denn wir sahen an einem und demselben Schafte kahle und rauche Schötchen. Aul' Kalkfelsen niede- rer Gebirge, in Baiern bei Regensburg, Kelheim, Weitenbarg, Oest- reicb, Ungarn. 2891. Dr. aizoides L. scapo nudo glabro, foliis ri- gldis linearibus cariuatis ciliatis, slaminibus corollam, silicii- lis lanceolatis glabris pedicellum, stylo laliludiueiu siliculae subaequantibus. Jaco. austr. t. 192. Stukm V. 20. — Var. D. elongata Host, Sturm 60. — affinis Host, Sturm 60. Immergrünes H. Ti,. 3 — 5. Die vielköpfige Wurzel treibt einen einzelnen, aufrechten, gestreiften Schaft, der zuweilen fingerhoch und höher wird. Die zahlreichen Blätter bilden sehr dichte Rosen; sie sind kahl und glänzend, ungestielt, und mit einem Stachel an der Spitze versehen. Die kurze Endtraube verlängert sich nach der Blütho und enthält abwechselnde, gelbe Blüthen. Kelch, Staubfäden und Grif- fel sind grüngelb. Die länglichen Kronblätter sind stumpf, doch zu- weilen etwas ausgerandet. Die lanzettförmigen, gelblichen Schötchen •) Die Draha Hoppeana wurde unter dem Namen D. Zahlbrukneri drei Jahre später von Host, vier Jahre später von Hoppk uud fünf Jahre später von Kocu publicirt. Beide erstem verschweigen den früher publicirten Namen, letzter nennt ihn und setzt ihn willkuhrlicü zurück. Draba. ORDO II. 1165 sind zusammengedrückt, spitzig und behaart; sie tragen den aufrech- ten, kahlen Griffel und enthalten 5 — 9 zusammengedrückte, gelblich© Saamen. An der Basis eines jeden kürzeren Staubfadens stehen 2 Drüsen. Auf felsigen Alpen; Oestreich, Salzb. Baiern, Baireuth bei Steinberg, Regensburg, Schlesien. Petrocalis, Steinschmüchel. 2892. P. pyrenaica R. Br. Draba pyrenaica Liir. Jacq. a. t. 229. D. rubra Cktz. t. 1. f. 5. Pyrenäisches St. 2t. 6. 7. Der ästige Stengel wird 2 — 3 Zoll hoch; die kleinen, dicken Blätter sind glänzend, ziemlich steif, flach und verschmälern sich an der Basis in halbumfassende Stiele; die un- tersten sind 5, die obern 3-mal tief eingeschnitten, dabei an Spitze und Stand gewimpert. Die Blülhen sind rosaroth. Schötchen nnr in jeder Klappe 2-saamig, deren Saamenstränge auf der Scheidewand an- gewachsen. Auf den höchsten Alpenrücken; Tirol, Karnthen, Steierm. Oestr. Salzb. Cochlearia, Löffelkraut. a. Cochlearia: siylo suhniillo. 2893. C. anglica L. foliis radicalibus oyatls integris : caulinls lanceolatis denlatis, siliculis elKpticis reliculato-ve- nosis. Engl. b. 552. FJ. D. 329. Engländisches L. ^. ©. 5. Diese kahle, etwas fleischige Pflanze zeigt verschiedene Grösse und Blattform; sie unterscheidet sich von der folgenden: durch die 2-jührige und" ausdauernde Wurzel; durch 1 bis 11 Fuss lange, schwache, liegende Stengel; durch die eirunden Wurzelblätter, die ganzrandig, oder, wiewohl selten, mit einem und dem andern Zahne an der Basis versehen sind ; durch die lanzettförmigen Stengelblätter; durch die doppelt längern, etwas zusammengedrückten Schötchen, die eine längere und schlaffere Traube bilden; ihre Scheide- ■wand ist länglich -eirund und nicht kantig, und die Fächer 2 — 3-saa- mig. An IMeerufern; Bremen, Oldenb. Hannov. Holstein. 2894. C. dauica L. foliis omnibus deltaidels petio- latis, silicub's ellipticis reticulato-venosis. Fl. D. 100, Engl. b. 696. *). *) Die CocM. danica ist durch die Fl. gem. exsicc. unter N. 288. verbreitet worden, die Exemplare von Meklenburg. Der Standort in „Deutschlands Flora'''' ausgelassen oder mit C. anglica verwechselt. 1166 CLASSIS XV. Gochlearia. Dänisches L. 0. $. Es ist etwas kleiner als das folgende. Es kommen mehrere Stengel aus einer Wurzel, die weniger ästig, aufrecht und handhoch werden. Die fleischigen , kahlen Blätter sind fast alle gestielt und von gleicher Grösse , 3 - oder 5-lappig , kantig oder ge- zähnt. Die Wurzelblätter siud gewöhnlich ganzrandig; die des Sten- gels haben einen ganz kurzen, umfassenden Stiel. Die dichten Schirm- trauben verlängern sich kaum zu Trauben ; sie enthalten kleine, weisse Blüthen. Die aufgeblasenen Schötchen tragen den kurzen GrifTel und haben einsaamige Fächer. An Meerufern; Holstein, Oldenburg, Meck- lenburg bei Warnemünde. 2895. C. officinalis L. foliis radicalibus subrotun- dis: caulinis oblongis subsiuuatis, siliciilis globosis. Eugl. b. 551. Fl. D. 135. Hayne Arziigw. V. 28. A echtes L. ©. 5. Diese fleischige, kahle Pflanze findet sich von ver- schiedener Grösse ; ihre kantigen, weitschweifig- ästigen Stengel werden einen halben Fuss und länger. Die langgestielten Wurzelblätter sind nierenförmig rund, verloren gekerbt und ausgeschweift; die des Sten- gels sind ungestielt, umfassend und kantig, oder ausgeschweift. Die vielblüthigen , nackten Schirnitrauben bilden sich zu Trauben. Der stumpfe, abstehende Kelch ist hohl; die weissen verkehrt eirunden Kronbiätter sind ganz. An der Basis der kürzeren Staubfäden stehet auf jeder Seite eine Drüse. Die nicht ausgerandeten Schötchen sind verloren geädert und runzelig, sie tragen den ganz kurzen Griffel. An Meerufern, auf nassem Salzboden; Bai. Schwab. Wett, Hannov. Holst. Oldeub. Pomm. 2896. C. glastifolia L. foliis caulinis obcordato-sa- gittatis amplexicaulibus. Schk. t. 181. Lepidium glastlfo- lium MoRis. h. 2. s. 3. t. 21. f. 3. Thurmkrautblätteriges L. $. 7. 8. Der aufrechte, kahle, fast einfache Stengel wird 3 — 4 Fuss hoch und höher. Die Wurzelblätter sind lanzettförmig , auch eirund und gestielt ; die des Stengels sind un- gestielt und graugrün; sämmtlich ungezähnt. Die Endtraube besteht aus kleinen, v»eissen Blüthen. An der Basis der kürzern Staubfäden stehen 2 Drüsen. Der Fruchtknoten enthält 4 — 5 Saamenansätze; es finden sich aber in den Schötchen gewöhnlich nur 2 in jedem Fache. Der Saame ist mit drüsigen Haaren besetzt. Auf Aeckern, ehedem an- geblich bei Regensburg, jetzt nicht mehr, auch in Istrien nicht wieder gefunden. Cochlearia. ORDO II. hqj b. x\ r m o r a c i a : siylo hrevi filiformi , vaU'ularum nervo me- dia iiullo : 2897. C. Armoracia L. foliis radicalibus oblon-rls crenatis: caulinis lanceolatis incisis integrisve. Schk. t. 181. Hayne Arzngw. V. 29. Armoracia rusticana Fl. Weii, ^. saLiva Hell. Mähr rettig. IX. 5 — 7. Die sehr lange Wurzel ist weiss und sehr scharf. Der aufrechte , kahle Stengel ist ästig und wird 2 3 Fi;ss hoch; seine kahlen, runzeligen Blätter sind geädert: die Wurzelblätter sind fusslang und drüber, langgestielt und zuweilen üederspaltig; die des Stengels kurz- oder ungestielt, und wechseln ab. Die schlaffe End- traube enthält weisse Blüthen; an der Basis der küi-zern Staubfäden sitzen 2 und an den längern 1 Drüse; die weissen Kronblätter sind doppelt länger als der Kelch. Auf nassen Plätzen, an Gräben; in den mehresten Gegenden verwildert. 2898. C. macrocarpa W.Kit, siliculis ellipsoideis, foliis radicalibus obloiigis cveiialis, caulinis lanceolalis carfila- glueo-dentalis, radice caruosa, sepalis erectis. Waldst. Kit. t. 184. Gr ossfrüchti ges L, y. Voriger sehr ähnlich, Stenge! kaum kan- tig, unten rund, alle Stengelbiätter gezähnt, Adern im Blatt unter spitzem Winkel nicht unter einem rechten, abgehend. Kapseln auf- recht, nicht abstehend, länglich, nicht rundlich. Blüht früher als vo- rige, und schmeckt weniger scharf, in Sümpfen und auf feuchten Wie- sen in Ungarn und Siebenbürgen. Das ächte L. ist bitter und scharf, eins der stärksten auflösenden, schweisstreibenden Mittel wider Scharbock und verdorbene Säfte; man geniesst es als Gemüse und Salat. Es ist gebräuchlich: Cochleariae herba. — Schwächer sind die beiden folgenden; sie werden auch ge- nossen. — Der Mührretiig wird als verdünnendes, Absonderung beför- derndes Mittel angewendet, besonders bei Scorbut, chronischen Krank- heiten z. B. Wassersucht; mit Branntwein übergössen eingegeben ist er ein vortreffliches Mittel gegen den Magenkrampf. Er wird in verschie- dener Gestalt genossen und zum Einmachen benutzt. Doch der zu häufige Genuss verursacht Blutharnen. Dnrch Kochen und Trocknen geht die Schärfe verloren. Der ausgepresste Saft mit abgeschäumter Milch vermischt wird als Schminkmittei gebraucht. In den Apotlieken führt man: Armoraicae radix. 1168 CLASSIS XV. Aljssum. •Aljssum. Steinkraut. a. Lobularla Dsv. stam. edentula , sem. in loculo saepe solitaria. Fruticulosae species albißorae. 2899. A, maritim um Lam. procumbens, foliis li- neari-lanceolalis acutis subincanis, siliculis ovalibus glabris apiculatis. Rchr. iu Stukm Fl. 48. Clypeola maritima Lisr. Thlaspi montaizumlj ARU. ic. 844, -^. /ialimifoliumCuR.T.inag, t. 101. Koniga mar. R. Br. — (Lohularia Savg. est animal.) Meer Strands -St. 15. ZJ. 6. 7. Die immergrünen, anderthalb Fusg hohen Stengel sind sehr ästig und weitschweifig; ihre Aeste sind gerade und mit 2 Furchen versehen. Die linien - lanzettförmigen Blätter sind von dicht anliegenden Haaren weisslich, nicht steif. Der Kelch ist hinfällig. Die weissen BlQthen sind wohlriechend und bilden lange, ein- fache Trauben; ihre verkehrt -eirunden Blätter sind ganz; ihre Nägel und Staubfäden dunkelroth; die Antheren gelb. Die Staubfäden haben keine Zähne. Es sollen sich auch in jedem Fach des Schötchens nur Ein Saame finden. Auf rauhen Plätzen, am Meer; Litorale, Fiume (bei Fiume nach Bartling). b. Adyseton Scor. s^a/re. appendiculata : 2900. A. minimum W. herbaceum, difTusum, in- canum , foliis lineari - lanceolatis , siliculis orbiculalis emar- ginatis glabris. Tratt. ihes. t. 135. Rchb. iu Sturm Fl. 48. Kleinstes St. O- 4. 6. Meist nur 1 — 2 Zoll hoch, graufilzig, Blu- men gelb, Schötchen kreisrund, kahl. Oestreich, Ungarn, Taurien. 2901. A. calyciuum L. herbaceum, iucauum, foliis spatulatis stellato - pubesceulibus , petalis iutegris calycem persistentem subaequanlibus , filamentis brevioribus basi ap- peudiculatis. Rchb. in Sturm Fl. 48. Jacq. a. t. 338. Gaertjv. 2. t. 141. f. 4. ^. campestre Auct. Fl. germ, Schk. t. 181. ^djselon calycinum Scov, 3Iönchia campestris ^oth, KelchfrüchtigesSt. ©.4 — 9. Es kommen mehrere handhohe Stengel aus einer Wurzel, die mit der Basis liegen, sich dann etwas aufrichten, steif, rauh, einfach oder ästig sind. Die abwechselnden, fast ungestielten Blätter sind stumpf, ganz und graugrün. Anfangs bil- den die Blüthen eine Schirmtraube, dann eine Trauba. Die bleibenden Kelche siaü hackerig und grau. Die kleinen Kronblätter sind anfangs Alyssum. ORDO II. 1169 gelb, zuletzt Tvelsslich. Die kreisrunden , zusammengedrückten, stum- pfeD Schötchen sind etwas ausgerandet, haarig- rauh, 3-, 4-saamig und tragen den kurzen Griffel. Auf Saatfeldern ,' Mauern , Helsen häufig. 2902. A. campestre L. caule herbaceo decumbente, follls oblongis stellato-pubescenlibus, petalls excisis calyce deciduo lougioribus , stamiaibus brevioribus uliinque seta sti- palis , longioribus edentuHs , siliculis orbiculatis hirsutis slylo suo sexluplo lougioribus. Rchb. pl. crit. Cent. VIII. ic. 980. F e 1 d - S t. 2^. 5 — 7. Von beiden vorhergehenden unterscheidet es sich: durch meist grössere, dickere Stengel, die sich fast ganz auf der Erde weitschweifig verbreiten ; durch die länglichen , sturapferen Blät- ter ; durch dünnere und kürzere Trauben ; durch grössere, weniger aus- gerandete Kronblätter, durch die kürzeren Staubfäden mit Borsten an beiden Seiten; durch die grösseren ohne Zahn; und durch grössere, sehr rauche Schötchen , die den sehr kurzen Griffel tragen. Auf san- digen Feldern; in Südeuropa bis ins Wallis, Gegend von Spaa nach Lkj. 2903. A. Wulfenianum Eernh. frutescens, laxe procumbens, foliis attenuato-lauceolalis, racemis simplicibus, filameulis Omnibus bidentads, siliculis ellipticis subemargina- tis slylum sesquilongis. Rchb. pl. crit. I. 12. fol. angustiori- bus. ^. ^'ernale Kit. Horit. A. alpestre Wulf. Jcq. coli. IV. t. 4. f. 1. Rchb. ap. Sturm 48. fol. latioribus. Wulfens-St. U- Die lanzettförmigen Blätter verschmälern sich nach der Basis hin; der Griffel nicht halb so lang als das elliptische Schötchen, durch dessen Form sich hauptsächlich diese Art von A. montanum un- terscheidet. Krain , Käruthen auf der Ovir , Steiermark. 2904. A. montanum L. frutescens, adsceudens, stel- lato-canescens, foliis obovato-et obloiigo-spatulatis, race- mis simplicibus, filaraentis omuibus bideutalis , siliculis orbl- culato - subemarginatis stylo paulo lougioribus. Rchb. pl. crit. I: 11. Gurt. Mag. 419. Jacq. auslr. 37. Jdjseiomnonta- num Fl. Weit. Berg -St. IX. Die Blätter sind graugrün und länglich oder verkehrt - eirund spathelförmig ; die kreisrunden Schötchen nur wenig ausgeran- det; die Krone ist gelb und länger als der Kelch, ßesouders auf Kalk- boden in Gebirgsgegenden, an Weinbergen, Felsen. 2905. A. alpestre L. frufescens , iortuosum, iuca- Mässier's Umih, d, Geu^ßc/tsi. 3fe Avfi, U. 1. 74 1170 CLÄSSIS XV. Alyssmn. num, folüs obovato - spatiilatis , silicvilis obovato-elliplicis pii- berulis planiusculls utrinque 1 ■ — 2-spermis , stylo subduplo longioribus. All. ped. t. 18. — ß- A. tortuosum, W. Kit. t. 91. rudis. — IlcHB. pl. crit. I. 192. Drehbogiges St. $. 5 — 6. Vielästig, aufsteigend -bogig, Blätter verhältnissmässig klein, umgekehrt ei-lanzettüch , Schötchen umgekehrt eirund- elliptisch, kurzfeinbehaart und ziemlich flach. In Ungarn. 2906. A. argenteiim Vitm. frutescens, erectum, stellato-canescens, folüs oblongis subacutls subtus albicanti- bus, siliculis ovalibus puberulis, semlnibus circumalatis. A. murale W. Kit. t. 6. Rchb. in Stürm Fl. 18. A. Bertolo- nii Desv. Mauer St. ^.5. Stengel dünn, über einen halben oft einen ganzen Fuss hoch , Blätter lanzettlich , spitz , unterseits besonders weisslich, Blüthen klein, gelb, in gipfelföriliigen Doldentrauben, Schötchen oval, klein, ihr Griffel eben so lang. Saamen hautrandig. Im Bannat in Ungarn , Siebenbürgen. Piemont und bei Verviers. 2907. A. saxatile L. frutescens, folüs obovato- lanceolalis repandis, racemis coiyiubosis, pelalis excisis, siliculis obovato - orbiculatis , semlnibus (in loculo quoque) binis alato-iiiarginatis. Cürt. Mag. 159. Rchb. pl. crit. III. 284« Thlaspi incaniim Leucoji folio Bocc. mus. t. 93. A. petraäüm Harö. spec. alt. t. 14. *) Ei gen tli ches S t. '^.6 — 8. Es bildet einen rundlichen Busch mit vielen Stengeln und Zweig n , ungefähr einen Fuss hoch. Die weis»- lichen Blätter sind ganz, die untern oft bogig gezähnt. Die sehr zahl- reichen Blüthen bilden gegipfelte Eudtrauben. Die schöngelben Kron-^ blätter sind ganz. Auf Felsen; Oestr. Schlos. Thüring. an den Mar- morvsänden bei Wendelstein, im Muldenthale in Sachsen, in der Ei!- lenkluft bei Wechselburg von Herrn Dr. Duerr zuerst aufgefunden. 2908. A. edentulum W. K. herbaceum erectum. *) Das A. petraeum gehört ohne allen Zweifel , wie ich es schon in der Flora germanica citirt habe , hierher. Zu Koch's Beschreibung^ („der Stengel — mit einem oder dem andern aufrechten Aste verse- hen," und ,,in jedem Fache 4 Eychen") passt sie durch lus nicht. Sic hat einen nach oben doldentraubig-ästigen Stengel wie jedes A. saxatiU und ist 1. c. „siliculis tetraspermis" — „semina quatuor-' charakterisirt. Alyssum. ORDO II. 1171 folils stellato-tomentosis incanis oblongis subsinuatls, summis liuearibiis, calyce patulo, petalis biiidis , slliciila ovati sub- iuflata glabra W. K. t. 92. Rchb. ap. Stürm 48. Zahnloses St. ^. 5. 6. Schlanker als das im Wuchs ähnliche A. eaxatile, Wurzelblätter oft tief ausgeschweift. An Kalkfelsen in ÜO' garn, am Görz. 2909. A. gemonense L. suffrutlculosura , racemis fructiferis elongatis, petalis retusis, stamiuibus basi obtuse denlatis, siliculis glabrls subrotundis ovalibusre medio inflatis, utriücjue 4 — 6 - spermis ; foliis inlerioribus oblongis iu pe- liolura anguslatls moUe-tomeutosis. Jacq. ic. rar. t. 503. GlemannschesSt. 2} — 1). Diese Art hat den Wuchs von Fesic. sinuata, ihre Schötchen bleiben aber verschieden, kleiner und mit fla- chem Rande. Bei Glemann oder Gemona. Vesicaria, Blasenschötchen . 2910. V. siniiata Poir. calyce basi aequali, petalis excisis, seminibus alatis. Rchb. in Sturm Fl. 48. Bogigblätteriges Bl. $. 4 — 5. Der Kelch ist höckerig, Blumen- blätter ausgekerbt, Saaraen hautrandig. Sie wird über einen Fuss hoch, unten ein wenig holzig, die Blätter der Wurzelköpfe umgekehrt eilan- zettlich, abgerundet, bogig, die Stengelblätter nach und nach lanzett- lich, ganzraiidig, der Stengel ist aufrecht, etwas zweigig, die Blüthen- trauben werden lang , und sind einzeln an den Spitzen von Stengel ur.d Zweigen, (nicht wie bei Jhjss. saxatile doldentraubig). Blumenblätter Spathelförmig, ausgeschnitten, gelb, bleichend, kurze Staubfäden mit einem Zahn an der Basis, Schötchen fast kugelig, oben eingedrückt, in jedem Fach viersaamig, Saamen braun, hautrandig. Fiume, Insel Cherso, Italien und Spanien; blüht im ersten Frühling und zum zwei- tenmale im Spätsommer im Süden und bei uns im Gewächshaus aus- dauernd und verholzend. 2911. V. iitriculata Lam. foliis iiitegerrimis glabris. Lam. ill. t. 559. Rchb. in Sturm Fl. 48. Schlau ch-Bl. 2{. 4 — 5. Blätter kahl und ganzrandig. j4lyss. utri- culatum wurde von Lamark als Typus seiner neuen Gattung abgebildet. Das kugelrund aufgeblasene Schötchen ist die Hauptsache, denn wenn Decandolle sagt: „semina plurima (ultra 8) petala integra," so wi- derspricht ec sich ein paar Zeilen weiter selbst, wenn er bei V. si~ 74* 1172 CLASSIS XV. Aubrietia. imata hinzusetzt: petala emarginata, und wenn in den Beschreibungen fast aller Arten : vier Saamen in jedem Fach angegeben werden. Sie hat rosenförmig angehäufte Wurzelblätter und zerstreut stehende Sten- gelblätter, alle sind lanzettlich, die untersten jedoch mehr spathelför- mig , die ganze Pflanze lebhaft grün und kahl , der Stengel aufrecht, etwas über einen halben Fuss hoch und einfach, die Blüthen gross, wie an Erysimum Cbeiranthus, und eben so blassgelb. Staubfäden länger als Kelch, ohne Zahn. Die Schötchen sind kugelrund, grün und kahl. Saamen in jedem Fach zu dreien oder zu vieren. Wächst an KaJkfel- sen im Bannat an den Herkulesbädern, Schweiz. Aubrietia, ^ubrieiie. 2912. A. deltoidea DeC. pedioellis calyce longiori- bus. RcHB. pl. crit. llf. ic. 389. Alyssum deltoideum L. CuKT. Mag. 126. Dl aha hesperidlßora Lam. Deltablätterige A. y. 4. 5. Niedliches Pflänzchen, weitästig, mit grossen, iilaröthlichen Blumen, aufgeblasenen Schötchen. Italien, Grie- chenland , an Felsen. Farsetia, Farsetie. a. Berteroa DeC. : silicula suhlnßata : 2913. F. incana R. Br. pelalis bIGdis (albis), sili- cula ellipsoidea turgida, slylum quatev superante. uälyssum incanum L. Schk. t. 181. Moenchia incana Roth. Berteroa incana DeC. Rchb. in Sturm 48. Graue F. ^. 6 — 8. Die ganze Pflanze ist zottig- grau von büschel- förmig stehenden Haaren; ihr aufrechter, scharfer Stengel ist verloren kantig, ästig Und an 2 Fuss hoch. Die abwechselnden, ungestielten Blätter sind etwas scharf. Die Endtrauben sind lang, dicht und viel- blüthig und enthalten weisse Blüthen. Ausser den Fortsätzen finden sich an den kürzeren Staubfäden nodi 2 Drüsen. Die aufrechten Schöt- chen sind eirund und zottig- grau; sie tragen den langen, bleibenden Griffel. Stände vielleicht besser als Fesicaria incana ? Auf Ackerrän- dern, sandigen, sonnigen Plätzen in ganz Deutschland und wohl in ganz Europa. 2914. F. viridis Tscir. indumento laxo sparso, si- licula oblonga utrinque altenuata, stylum vix ter superante. Grüne Fk (J. Mehr aufrecht ästig, grün, Blüthchen und Schötchen Aubrietia. OllDO U. 1173 grösser, Bluthensttele bei alledem länger behaart, Griffel länger. Im südi. Geb. in Dalmatien, im nördl. bei Hannover. 2915. F. mutabilis R. Bh. silicuUs compresso- planls elliplicis glabris. yilyss. mutahile Vent. Cels. n. 85. Draha mutabilis Dsv. Berteroa mut. DeC. B. procumbens PoRTSCHL. Ell. t. IX. Veränderliche F. 1\. 4. 5. Liegend, ästig, aufsteigend, auch auf- recht, Blumen weiss und blassroth. Dalmatien, Ragusa. b. Farsetia : silicula complanata : 2916. F. clypeata R. ßa. erecla , iucana, follis ob- longls repandis , siliculis elliplicis planis lomeutosis , stigmate capitato. Jtlyss. elf peaium h, Scnv:.. 181. Schild früchtige F. arstellung der Orl^inalpflanze giebt. Cameliua. ORDO II. 1175 Rispenblüthige N. O. 5 — 7. Der aufrechte, verloren kantige Stengel ist scharf und 1 -- 2 Fuss hoch; nach oben finden sich einige zerstreute, aufrechte Aeste. Die abwechselnden, ungestielten Blätter sind auf beiden Flächen scharf, am Rande meist gezähnelt. Die Blü- then bilden einfache, aufrechte, nackte Trauben an den Spitzen der Aeste und stehen auf langen Stielen. Die stumpfen , gelben Kronblät- ter sind kaum länger als der Kelch, Die linsenförmig -runden Schöt- chen sind aufgeblasen, tragen den Griffel und enthalten gewöhnlich 1 Saawenkorn (juerliegend. Auf Aeckern, unter der Saat fast überall, Gamelina, Leindotter. 2922. C. 8 a t i V a Crivtz . siliculls cimeato - pyriforml- bus quadricostatis , stylo lougiusculo , foliis subiutegerrlmis lanceolatis glabrls. Alyssum satipum, Smith. Myagrum sati- vum LiN. Engl. b. 1254. Fl. D. 1038. Schk. t. 178. Sturm II. 4. CameUna sativa Pers. Moenchia saüva Roth. Gemeiner L. Q. 6. 7, Der aufrechte, etwas kantige Stengel ist behaart, scharf, ästig und 1 — 2 Fuss hoch. Die abwechselnden , un- gestielten Blätter sind umfassend , ganzrandig oder verloren gezähnelt und auf beiden Flächen behaart-scharf. Die lange Endtraube ist schlaff; ihre einzelnen Biüthen stehen auf kahlen, aufrechten, einblQthigen Stie- len. Der Kelch steht ab und enthält blassgelbe Kronblätter, die läng- lich , stumpf, und ganz sind. Die aufrechten, verkehrt-eirunden Schöt- chen sind kahl , aufgeblasen und tragen den bleibenden Griffel Auf Aeckern unter dem Lein. 2923. C. microcarpa AiVDRz. siliculis obovato - ro- tundatis bicostatis, caule foliis que sagittato -lanceolatis subin- tegerrimis bispidis. Deless. ic. II. t. 69. Myagr. sylpestre C. Bauh. M. sativum a. L, Pseudo - Myagrum 11. Camer. epit. 902. fj 1, M. capitul. minorthus s. stylo MoRiS. II, S. 3. t. 21. f. 2. Camel. sylvestris Wallr, Wilder L. O- 5 — 7. Schon von den Alten von der cultivirten Art wohl untersclüeden , und bei der Cultur niemals ändernd, wie in den botanischen Gärten bekannt ist, Stengel meist einfach, Blätter fast un- gezähnt und so wie der untere Theil des Stengels steifbehaart, Blu- menblätter schmäler, lanzettlich, blasser, so dass die Biüthen weniger ins Auge fallen, Saamen und Schötchen nur ein Drittheil so gross. Wohl durch den grössten Theil von Europa auf dürren Brachäckern, Mauern, Schutt. 1176 CLASSIS XV. HeUophila. 2924. C, dentata Pers. siliculis pyiiformibus c(uacln- costatis demum laxe collabentibus , folils sinuato - deutatis. Myagr. dentatum YT. M. Bauhlni Gm. — |3. Myagr. pinna- tijidum Ehrh. Alyss. dentatum W. En. Gezähntblätteriger L. ©. 5 — 7. Blätter und vorzüglich die Klappen der grösseren Schötchen dünner, daher diese späterhin bei dem Abtrocknen runzlich zusammenfallend. Auf Lein-Aeckern in Ungarn, Oestr. Böhmen, Sachsen u. a. Die Leindotter ist bekanntlich dem Flachs nachtheilig; allein ihr Saame ist zur Mästung des Geflügels sehr brauchbar; mau presst ein sehr gutes, mildes Oel aus demselben, das sich aber nicht lange hält. Es war sonst gebräuchlich: Mijagri seu Camelinae herba, semen. C. Siliquosae, Heliopbila, Tagliebchen.' ^ 2925. H. amplexicaulis L. herbacea, glabra, sillquis moniliformibus , foliis infimis oppositis, superioribus alternis cordalo-ainplexicaulibus obloogis integerriiuis. Jacq. fragm. t. 64. f. 2. Umfassendes T. O- 5 — 7. Niedliches Pflänzchen, mit lilafarbi- gen Blumen, perlschnurförmigen Schoten. Cap. ^ 2926. H. integrifolia L. stylo siliquae turaldo' capllato - piloso , foliis lanceolato-liuearibus integeriimis trifi- disque. RcHB. hört. pl. exot. I. 55. Jacq. ic. rar. III. 506- //. araboides Sims. Bot. Mag. 496. H- pilosa Lam. Ganzblätteriges T. Q. 5 — 7. Noch schöner als vorige, wegen der schönen himmelblauen Blumen. Blätter zum Theil dreispaltig. Sind leicht im Mistbeet aus Saamen zu erziehen, dann blühen sie im Topfe oder im freien Lande. Gardamine, Schaumhraut. 2927. C. alpina W. fol. ovalo-spatidalis a-assius- cu'Ijs caulinisque paucis iutegris, siliquis erectis, stylo sub- niillo. Fl. d. t. 20. Liv. läpp. t. 9. f. 2. C. bellidifoUa Stürm Fl. VII. 28. Wulf, in Jacq. inisc. t. 17. f. 2. jirabis hellidi- folia Scop. u4. bellidioides Lam. Maasliebenblätteriges Seh. 2|. 6. 7. Die langgestielten Wur- relblätter sind ganz stumpf; der Stengelblätter sind gewöhnlich 8 kurz- Cardamine. Ol^DO HI. 1177 gestielte, wovon das oberste zuweilen fast ungestielt Ist. Zuweilen fin- den sich die Blätter ganz kahl , zuweilen gewinipert und ' gezähaelt. Der kleinen, weissen Blüthen sind meist 2 — 3, und sie stehen an der Spitze des Stengels, der 'änger als die Blätter ist. Auf Alpen; Steier- mark, Kärnthen, Tyrol. Im hohen Norden mit noch längergestielten Blättern. 2928. C. t lifo Ha L. folils ternatls obtusis, caule subnudo. Jacq. a, t. 27. Stürm FJ. VIL 28. Dreiblätteriges Seh. T\. 5. 6. Die zahlreichen Wurzelblätter ent- halten eirunde, kahle ßlättchen, welche gekerbt und auf der Unter- fläche bisweilen roth sind. Der 6 Zoll hohe Stengel trägt 1 2 drei- zählige Blättchen. Die ziemlich grossen L'üthen sind blassfleischfarbig. In schattigen Gebirgswäldern ; Oestr. Baiern, Salzburg, bei Reinerz in Schlesien. 2929. C. resedifoUa L. foliis inferioribus Indlvisls : superloribus trilobls pinnatisc|ue. Jagq. a. ap. t. 21. Sturm Fl. VII. 28. Trabis resedifolia Lam. Resedablätteriges Seh. 1\. 7. Die untersten Blätter sind eirund, die obersten 3-lappig- spontonformig, oder fast 3-zählig, mit kleineren Seitenblättchen. Auf bewachsenen Alpen; Oestr. Steiermark, Salzburg, Schlesien. 2930. C. asarifolia L. glabra erecta, foliis pelio- lalis cordato - orbiculatis angulato - denlalis , siliquis arrectis pedunculo patente plus duplo longioribus. B. Mag. 1735. Haselwurzblättriges Seh. T\. 6 — 8. Fusshoch, Blätter gross. Tyrol nach Sartohelli, Piemont (vergl. Fl. germ. 4297.). 2931. C. birsuta L. pilosa, caule subapbyllo, folio- lis iri'egulariler siuuato - denlalis , inferiorum foliorum subro- tundis, superiorum lanceolalis, floribus lelrandris. Rchb. iu Sturm Fl. 45. C. mulücaulis Hoi'P. Rauches Seh. Q. $. 5 — 7. Stengel aufrecht, oder mehrere seit- liche aufsteigende, etwas behaart, mit einem oder zwei Blättern. Blät- ter alle gefiedert, die Fiedern der untern rundlich, kantig gezähnt, die der obern Blätter schmäler, die der obersten bisweilen ganzrandig. Blüthen klein , viermännig , meist fehlen nämlich die beiden kürzeren Staubfaden , Blumenblätter länglichrund , verschmälert, weiss. Wächst in höheren Berggegenden , oder mehr nach dem Norden hin. Unsere Salzburgischen Exemplare sind denen von Upsal und Stockholm, und aus Schweden and Norwegen überhaupt, vollkommen gleich. 1178 CL ASSIS XV. Cardamiue. 2932. C. sllvatica Lk. pllosa, caule folloso, folio- lis angulatis, mferioriim folioriim roluudatis , superiorum lan- ceolalis, Rchb. in Stürm Fl. 45. C. hirsuta Schic. t. 187. Engl. b. 492. C. impatlens Fl. dan. 735. Wald -Seh. ©. ^.4 — 6. Der aufrechte, stumpf - 8-kantige Stengel Ist behaart, nach oben kahl und etwas hin- und hergebogen; er findet sich hand- und fusshoch. Die weichbehaarten Blätter stehen an der Wurzel dicht: die Blättchen sind stumpf, das ungleichpaarige ist am grössten und verloren gelappt; die Stengelblätter wechseln ab : die ober- sten haben schmälere, längliche und fast ganzrandige Blättchen. Die kleinen, weissen Blüthen bilden lockere Endtrauben. Die geraden, auf- rechten Schoten sind kahl. Es variirt überdies mit kahlerem Stengel, und mit schmaleren Blättern. Auf schattigen, feuchten Plätzen, beson- ders in bergigen Laubwaldungen. 2933. pratensis L. folüs pinnatis: foliolis radicali- bus 8ublyrato-rotundalis,dentatis; caulinis lanceolatis. Fl. D. 1039. Schic. t. 187. Hayne Arzng. V. 30. — yar. deiitata foliolis fol. radic. acute dentatis Rchb. in Sturm 45. Sturm I, 8. C. dentaia Schultz, C, süpatica Bess. Wiese n -Seh. 1\. 4. 6. Die knollige Wurzel ist etwas gezähnt und treibt oft mehrere Stengel, die aufrecht, kahl, gewöhnlich an der Ba- sis rothüch, einfach und über einen B^uss hoch werden. Die Wurzel- blätter sind ziemlich lang gestielt; die des Stengels fast ungestieit, ab- wechselnd mit rinnenförmigen , meist ganzrandigen Blättchen; sie sind sämmtlich kahl. Die schöne, schlaffe Endtraube besteht aus grossen Blüthen, deren eirunde, stumpfe Kelchblätter weissgerandet und wovon 2 an der Basis höckerig sind. Die verkehrt -eirunden, stumpfen Kron- blätter sind fleischfarbig, zuweilen weiss und geädert. Die aufrecht- abstehenden, etwas zusammengedrückten Schoten sind kahl. An den Stellen des gemeinschaftlichen Blattstiels, wo die Blättchen sitzen, zeigt sich zuweilen eine besondere Art von Vermehrung. Auch hat man ge- füllte und zugleich proliferirende Blüthen gefunden, in denen keine Spur von Befruchtungstheilen vorhanden war. Auf nassen Wiesen und Triften. 2934. C. amara L. foliis pinnatis: foliolis inferiori- bus subrotuudis ; superioribus elliptico - oblongis repandis den- tatis, caule basi radicante. Rchb. in Sturm Fl. 45, Hayne Arzngw. V. 31, Engl. b. 1000. Schic. t. 180- C. nastur- tianaTavi'Li.. — V ar. pubescens: C. umbrosahi£.J. C. hirsuta Fl» D. 148. C. Ophii Pr. syWatica Hoffm. JLihertiana Lej. Cardainiue. ORDO III. 1179 Bitteres Seh. y. 4 — 6» Die kriechende Wurzel hat gewöhnlich Ausläufer und einen aufrechten, fusshohen Stengel, der einfach, kantig und kahl, oder nur etwas weichbehaart ist. Nach der Blüthe zeigen sich in den Blattwiukeln gekrümmte Ausläufer und Wurzeln. Die kah- len, saftigen Blätter sind lebhaft grün. Die grossen Blüthen stehen in Trauben. Die weissen Kronblätter haben dunklere Ädern und sind weit grösser als der Kelch, Es finden sich an der Basis der Staubfäden 4 Drüsen, wovon 2 ringförmig sind, und rothbraune Antheren. An Quellen, Bächen. Die behaarte Form Li der Flora von Spaa, in Schle- sien u. a. O. 2935. G. parviflora L. foliis pinnatis, pinnls lan- ceolatis Huearibusve integerriiuis. Sy. Bot. 568. Rchb. in Stuiim D. Fl. 45. Kleinblüthiges S eh. Q. Stengel einen halben Fuss hoch, selten höher, etwas vielboglg, Blätter gefiedert, Blättchen zu 9 — 13, lan- zettlich , ganz , an den obern Blättern weniger und linealisch. Blüthen sehr klein, Blumenblätter weiss, lanzettlich - spathelförmig. Yon der sonst ähnlichen, C/ impatiens , durch Mangel der Blattansätze leicht zu unterscheiden. Aq grasigen Teichrändern in Schlesien, Holstein, Un- garn, Schlesien. 2936. C, impatiens L. foliis pinnatis: foliolis lan- ceolalis incisis , stipulis ciiiatis, caule siiupiici. Engl. b. t. 80. ScHK. t. 187. Rchb. in Stürm Fl. 45. C. apetala Mnch. Spring- Seh. (J. 5. 6. Der aufrechte, kahle Stengel ist spitzkan- tig, etwas hin- und hergebogen, gewöhnlich einfach und ungefähr fuss- hoch. Die kahlen , lebhaft grünen Blätter bilden an der Wurzel einen Kieis: ihre gestielten Biättchen sind stumpf und halb 2-, 3-lappig; die Stengelblätter wechseln ab , sie haben spitzige und spitzig eingeschnit- tene Blättchen. Die Nebenblätter sind linienförmig und umfassend. Die schlaffen Trauben bestehen aus abwecbsehiden kleuien Blüthen. Die verlängerten Fruchttrauben enthalten viele Schoten. Der Kelch ist et- was gefärbt. Die kleinen weissen, sehr hinfälligen Kronblätter sind umgekehrt -lanzettförmig und etwas länger als die fast gleichen Staub- fäden. Diese haben an der Basis 4 Drüsen, worunter 2 halbringförmige sind. Gewöhnlich sind keine Kronblätter vorhanden. Die dünnen, kah- len Schoten springen bei leiser Berührung mit Federkraft auf. Es va- riirt mit 4 Staubgefässen. Auf feuchten Waldplätzen, in schattigen Laubwaldungen, an Bächen, Flüssen. 2937. C. chelidonia L. foliis pinnatis: foliolis ob- tusis qiiinis inciso-dentatis. W. Kit. 2. t. 140. 1180 CLASSIS XV. Pteroneurou. Schöllkrautblätteriges Seh, 2i. 6. 7. Der 4-kantige Stengel ist kahl. Die langgestielteu Blätter enthalten gelappte und gevviinperte Blättchen, die überdies mit einem und dem andern Blättchen versehen sind. Die Blüthe ist röthlich. Auf nassen Bergen in Kroatien, Dal- matieu. 2938. C. maritima Prtschlg. (lilTusa procumbeiis, foliolls lübalis crassiusculis , sili(|uis Irispermls. Port. En. t. 12. C micropJiylla Phesl, J-teron, dalmatlcum Vjs. Pt. marimum Rchb. Fl. germ. Seestrand-Sch, arifoUum RchbI in Stürm. Fl. 43. S. terrestre Schk. Sis. amphi- bium, Pr, Wasser-B. $. 5 — 8. Sie unterscheidet sich von folgender: durch eine faserige Wurzel; durch längliche, entweder sägezähnige, oder et- *) Diese Art hat die Flora germ. exsicc. no. 2S2. verbreitet. **) Von da ausgegeben in der Flora ^crm. exsicc. unter no. 674. liQQ CL ASSIS XV. Naslurlium. was fiederepaltige Blatter; durch die obern Blätter, die fast ganzrandig sind; durch Kronblütter , die fast doppelt länger sind als der Kelch; durch sehr kurze Schoten, die einen verlängerten Griffel tragen. Unter dem Wasser finden sich die Blätter kanunartig fiederspaltig. Auf über- schwemmten Plätzen, an Flüssen, Teichen, Sümpfen. 2984. N. palustre DeG. fol. pinnatifidis : laciuiis ob- ovatis incisis iuaequaliter dentatis, petalis calyce breviorlbus, Sliiq. ovali-oblongis. Rchb. in Stürm. Fl. 43. S. terrestre WiTH. S. palusti'e Leyss. Sls. islandicum FL D. 409. Ca- roli- Gmelina palustris Fl. Welt. Nast. terrestre R. Bn. Erd-B. ©. 5 — 8. Die spindelförmige Wurzel treibt 1 — 2 Fuss hohe Stengel, die liegend oder zuweilen ganz aufrecht sind, daher ge- furcht kaU und ästig. Die abwechselnden , kurzgestielten Blätter sind umfassend und kahl. Die Endtrauben verlängern sich nach und nach. Die Kelchblätter sind gelblich; die Kronblätter gelb. Es finden sich 6 Drüsen; die 2 kleinern an der Basis der längern Staubfäden. Die mehr walzenförmigen, als eirunden Schoten sind kurz, aufgeschwollen und trafen den ganz kurzen Griffel. Sie ist etwas seliener als die vor- hergehende und findet sich an Gräben , auf überschwemmten Boden. 2985. N. auceps Rchb.*) folils pinuatifidis, laciuiis lauceolatis serratis incisisye, siliculis aucipitibus. Rchb. Fl. b. Zeit. 1822. p. 195. Sis. amphib. terrestre. Schk. Sis. anceps. Wahl^b. ups. Nast. riparium Wallr. ZweikantigschütigeBr. 5 — 9. Dem IV. ^iUcüre sehr ähnlich, hauptsächlich durch die kürzern 2-kantlgen Schötchen und langausge- streckten lockern Fruchttrauben verschieden. Meist auch niederliegend. Blätter tief fiederspaltig, weshalb zu verändern dass Wahlenbkrg Fl. dan. 984. citirt, wo wir in unserm Exemplar dieses Werkes das ganz- blätterige IV. ampliibium deutlich abgebildet finden. Wir vergleichen schwedische und norwegische Exemplare mit zahlreichen deutschen; die Pflanze wächst walirscheinlich durch einen grossen Theil von Europa. 2986. N. rivulare Rchb. caiüe adscendeiite siilcalo, siliqiüs decliuatis compresso - tereübus peduncido lougioribus, *) Die verwandten Arten IV. palustre, anceps und silvestre sind nun auch durch das Herbarium Florae gcnnanlcae unter no. 680.631. 682. verbreitet worden, und man wird sich dadurch von der Identität unsers Nast. anceps mit Wahlenbergs Si»ijmbrium anceps überzeugen. • Nasturlium. ORDO III. 1197 follis biplnnatifidis ad ramificadoues geminatis. Rchb. pl. ml VI. ic. 711. Bach-B. t[. 6 — 9. Eine Pflanze von eigenem Ansehen, im Wuchs voriger ähnlich, Stengel und Zweige aber tief gefurcht, die Blätter vollkommen doppelt fiedeispaltig , ganz von den bekannten verwandten abweichend , und an den Asttheüungen immer zu zweien beisammen- stehend. Die treue Abbildung a. a. O. lehrt das weitere. Ich fand die Pflanze in ziemlicher Anzahl an einem klehicn Bache eines Heide- waldes diesseits der Elbe, zwischen Laubegast und PiÜnitz. (Die Um- gebung ist leider urbar gemacht worden, und die Pflanze nicht wieder vorgekommen.) 2987. N. p 3'r e n fi i c u m R. Br . sillquis subovalis, fo- lils inferiorüjiis lyratis : superioribus bipiuuadfidis amplexi- caulibus, stylis filiforinibus . Rchb. in Stürm. 45. Sis. pvre- naicum Lachejv. obs. 4. t. 15. Myagr. pyrenaicum Lam. Lepidium siylosvm Pers. Pyrenäische B. Vi,. 5. 6. Die vielköpfige, schiefe Wurzel treibt mehrere aufrechte, 1 — 2 Fuss hohe Stengel, die rund, kahl oder etwas behaart und ästig sind. Die kahlen oder sehr einzeln behaarten Blätter sind an der V/urzel tief fiederspaltig: die Abschnitte werden gegen die Basis immer kleiner, sind eirund - länglich und ziemlich ganz- randig ; das äusserste Blättchen ist gewöhnlicii breiter ; die obersten Stengel- und Astblätter sind gefiedert: ihre linienförmigen, schmalen Blättchen sind länger, ganz oder haben einen und den andern Ein- schnitt. Die gelben Blüthen bilden an den Spitzen des Stengels und der Aeste Trauben. Die abstehenden, spitzigen Kelchblättchen sind kahl und grüngelb; die abstehenden, spitzigen Kelchblättchen sind kahl und grüngelb ; die abstehenden Kronblätter ein Drittheil länger als der Kelch; die eirund -länglichen, I4 bis 2 Linien langen Schoten kahl und tragen den dünnen bleibenden Griffel. Es linden sich 6, 8, 12, zuweilen noch mehrere Saamen. Pyrenäen. Auf Wiesen in Baden, zwischen Emmendingen und Freiburg, am Kaiserstuhl. 2988. N. llpplzeuse DeC. subereclum, fol. rad. spatiilatis l}Tatisf|ue reliqiiis piuu^ii^, iinoriim laciüiis iucisis superiorum linearibus integerrimis , ' silicpis iu pedunculo erecto- pateule teretibus, styluin tripliim longis, stigmate slmplici. Sis. lippiz. Wulf. Jcq. ic. rar. t. 505. Nast. TPulfeniarum Host. 1198 CLASSIS XV. Nasturtium. Lippizaer B. q. 5. 6. Zart und schlank wie N. pyrenaicum, Blü- then doppelt so gross, Schoten länger, auf abstehenden, nicht abwärts gebognen Stielen. Görz, Triest, Fiume, Adlersberg in Bürain, Dalxnatien. AUiaria, Rampen. 2989. A. officinalls Andrz. fol. cordatls, slllquis prismaticis longissimis erecto-patenti'ius. Erysimum Alüarla LiN. Engl. b. 796. FJ. D. 935. Schk. 1. c. Hayne Arzngw. V. 34. Sisymhrium AUiaria Scor. Knoblauch- R. $. 4 — 6. Der meist einfache, aufrechte Stengel ist rund , leicht gestreift und 1 — 2 Fuss hoch ; nur nach unten fein behaart. Die abwechselnden, gestielten Blätter sind buchtig - gezähnt, kahl und geädert. Die Endtraube ist schlaff. Die sehr hinfälligen Kelchblätter sind etwas gefärbt; die stumpfen, weissen Kronblätter weit länger als der Kelch. An der Basis der Staubfäden stehen 2 ei- runde und 2 halbringförmige Drüsen. Die linienförmigen , 4-kantigen Schoten sind leicht gestreift, kahl und vielsaamig. Er hat einen star- ken Knoblauchgeruch und variirt mit ganz einfachem, handhohera Sten- gel, der nach unten mit ganz abstehenden Haaren dicht bedeckt ist. Auf schattigen Plätzen, an Zäunen. Hesperls, Nachlviole. a. Hespcris: siliqua suhanceps, scpto transversa spongioso: 2990. H. trist Is L. pedunciilis calycem plurles longo, petalorum laminls planis, caule hispido ramoso pa- tente. CuRT. Mag. 730. Jacq. a. t. 122 *). Schk. 184. Cheiranth. laiiceolatus "SV. Eigentliche N. (^. 4 — 6. Der weissbehäarte Stengel ist 1 bis 2 Fuss hoch. Die gestielten Wurzelblätter sind eirund - lanzettförmig ; die ara Stengel herz - lanzettförmig und ungestielt; sie sind sämmtlich weichbehaart und fein gezähnt. Die kurzen, lockeren Endtrauben be- stehen aus bräunlichen Blüthen, deren Blätter mit rothen Adern durch- zogen sind. Unter den Höckern der beiden Kelchblätter stehen die kürzern Staubfäden mit 2 halbringförmigen Drüsen an ihrer Basis. Die längern Staubfäden sind nach unten erweitert und wellenförmig. *) DbC. citirt dafür Jacq. h, vind. 118, da finden wir aber Sida triquetra' Hesperis. ORDO lU. II99 Die ganze Pflanze ist mit gabelförmigen Haaren besetzt. Auf sandigen Aeckern; Oestreicb, Ungarn, Iteilien, Russland. b. Deilosma Andrz. siliqua teretiuscula , ecpto memhranaceo : 2991. H. la ein lata Aix. patenti-dirergens villosa, foHis obovato-spatulalis pinnatifidls lauceolatis ovaüsque den- tatis, pediiuculis calyce bre^ioribus lemotis All. t. 82. f. 1. mala, 21. gluiinosa Vis. Schlitz blättrige N. $. 5. Sie hält gleichsam das Mittel zwischen //. irhtis und der ungarischen //. runcinata, Blume blass schwefelgelb, Nägel grünlich, Schoten sehr lang wie bei letzterer, fast stielrund. Plemont, Dalmatien, Insel Veglia. 2992. H. inodora L. caule laxe erecto, folils ovalo- lanceolalis dentatis basi subbastatis, racemo laxe corymboso, pedunculis calyce plus diiplo longioribus, petalis obtusis. Lam. ill. t. 1. 564. f. 1. apt. Jacq. a. t, 347. Engl. b. 731. FI. D, 924. H' sylvestris Crntz. Wald-N. $. 5 — 7. Der aufrechte, gefurcht - kantige Stengel ist mehr oder weniger behaart, einfach oder ästig und 2 — 3 Fuss hoch. Die abwechselnden Blätter sind zugespitzt, scharf und etwas buchtig ge- zähnt: die untern länger-, die obern kürzer -gestielt, oder ungestielt und auf beiden Flächen kahl. Die bloss Abends wohlriechenden Biii- then stehen an den Spitzen des Stengels und der Aeste in Trauben. Der braunröthliche oder grüne Kelch ist behaart. Die Kronblätter sind etwas ausgerandet, weisslich, lila oder violett. Die gestreiften, kahlen Schoten sind verloren 4-kantig und vielsaamig; die Saaraen länglich und braun. In Wäldern, an Bergen; in den meisten Gegenden Deutschlands. 2993. H. matronalis L. caule simplicl slrlcto, folüs ovato- lauceolatis deuticulatis, petalis mucrone emargiuatis, panicula tbyrsoidea. Gemeine N. $. 5. 6. Die gestreiften Stengel sind behaart, scharf, steif- aufrecht und 1 — 2 Fuss hoch. Die abwechselnden Blätter sind behaart ; die unteren verschmälern sich in lange Stiele ; weiter hinauf sind sie kurzgestielt; die obersten umfassend und mehr zugespitzt. Die abwechselnden, wohlriechenden Blüthen bilden eine dichte Eodrispe; sie sind lila oder weiss und haben einen röthlichen behaarten oder kahlen Kelch. Die ausgerandeten Kronblätter haben in der Mitte eine kurze, 1200 CLASSIS XV. Malcomin. stachelartige Spitze. Die kürzern Staubfäden haben ähnliche Drüsen, vsie die der vorhergehenden. Sie variirt gefüllt, besonders die mit weis- sen Blüthen. Die zusammengedrückten Schoten sind kahl. Sie Avächst nirgends wild, sondern scheint die durch Cultur entstandene Form der vorigen zu sein. Die zweijährigen Pflanzen der letzteren zeigen stets einen eigen- thumlich steifen Habitus, sie werden im März in ein massig warmes IVIistbeet gesäet und im Herbst ins Glashaus gesetzt. Sie verlangen wenig Feuchtigkeit, aber eine leichte, fruchtbare Erde und einen war- men Standort gegen Süden. Die erste Art wird nach der Blüthe abge- schnitten nnd nach einigen Wochen werden die jungen Keime behutsam auseinander gelös't und verpflanzt. Malcolmia, Malcolmie. 2994. M. africana R. Bn. dllTusa, furcato-pubescens, follls lanceolalis subdeiitatis , peJunculis calyce persistente brevioribus, silicjuis scabris. Bocc. sie. t. 42. f. 1. Afrikanische M. O- 6. 7. Kleines Pflänzchen mit lilafarbigen Blüthen; in der Barbarei, Südeuropa, bis Ungarn und Oestreich. 2995. M. maritima R. Br. erecla, ramosa, foliis ellipticis obtusis integris basi attenuatis, pul)e adpressa fiir- cata pedunculis calyce subbrevioribus , siliquis pubescenlibus acumiuatis. Chircmlh. maritlmus L. Curt. B. Blag. 166. Iles- -peris maritima Pers. Seestran ds-M. 6. 7. Niedliche levcoiähnliche Pflanze', nur im fet- ten Gartenboden bis einen Fuss hoch, ästig, mit pfirsichblüthfarbigen Levcoiblüthen. Am Seestrand des ganzen südlichen Europa. In Gär- ten zu Einfassung der Rabatten gebraucht. 2996. BI. chia DeC. erecta, ramosa, foliis obovalls integerrimis , pedunculis calycem longis, siliquis pubesceuti- bus acumiuatis. Cheiranth. Chilis Lisr. Dill. ellb. t. 147. f. 178. Hesperis Chia Pers. Levantische M. O- Der Stengel ist sehr ästig, weitschweifig und ausgebreitet , aufsteigend und 5 — 8 Zoll hoch. Die grünen Blätter sind etwas rauh. Die purpurrothen Blüthen sind klein und hinterlassen runde Schoten. Auf der Insel Chios. Syrenia. ORDO IH. 1201 Braya, Braya, 2997. B. alpin a Sterbe, et Hopp. foUis lineari- spatulalis, racemo corymboso. Regensb. Denkschr. 1815. t. I. RcHB. in Sturm Fl. 43. Hook. exot. Fl. 121. Alpen-B. IX- 7. Wurzel ziemlich einfach oder etwas ästig, Wurzel- blätter kreisständig, linien - lanzettförmig , breiter werdend, wenig sä- gezähnig, oder ganzrandig, kurz steifhaarig, dunkelgrün, unten gewöhn- lich violettröthlich. Stengel einfach, bis handhoch, stielrund, kurz steif- haarig, wenig beblättert, Blätter kleiner als die ähnlichen Wurzelblät- ter, oberste ganz. Blüthenstand eine Doldentraube, Blumenstielchen kürzer als der Kelch, dicklich, runzelig , Kelchblätter zusammengeneigt, eirund, gewimpert, hautrandig , späterhin röthlich. Kronenblätter dop- pelt so lang als der Kelch, weiss, im trockenen Zustande blauröthüch, platt, offenstehend, verkehrt- herzförmig. An der Basis des kürzeren Staubfaden jederseits ein paar kleine Drüsen. Schötchen fast walzig, um die Saamen herum etwas aufgetrieben, 3 Linien lang, 1 Linie breit; ziemlich gerade, kurz steifhaarig. Griffel kurz, walzig, Narbe platt. Saamen zweireihig, zu 8 — 10. Cotyledone meist durch schiefe Lage ausgezeichnet. Keim über den Rücken gebogen. Herr Prof. Hoppb entdeckte diese Pflanze in der Ganisgrube in Oberkärnthen. Er be- schrieb sie mit Herrn Grafen v. Sternrers , wobei sie dem verdienst- vollen Herrn Grafen de Bkay, damals Präsid, d. K. bot. Gesellschaft in Regensburg , zu Ehren bekannt wurde. Syrenia, Syrenie. 2998. S. angustifolia (Eiys.) Ehuh. style siliquis multo breviori , foliis linearibus integris, floribu.s snbsessilibus, calyce subpersi^lenle. Waldst. Kit. t. 98. Cheir. virgatus Poiß. Syrenia Ehrhartiana Audrz. S oh ma I b 1 ä 1 1 e r i ge r S. <^. 4 — 6. Bis 2 Fuss hoch, sehr schlank, Zweige etwas abstehend, Blüthen gross, gelb, Schoten grau, ange- drückt. An dürren, sandigen Plätzen, in Oestreich, Ungarn und Sie- benbürgen. Erysimum, Hedrich. a. stlgmate capitata, 2999. E. eil elrant holdes L. folüs lanceolatis obso- lete denticulatis , pedimculo silicjiiae adscendeutis palentidiver- JWössler's Hdb. d, Gcwächsk, 3te Aufl, IL B. 1, 76 1202 CLASSIS XV. Erysimum. gente, sllgraate obtuso. Engl. b. 942. Jacq. a. t. 33. Fl. D. t. 923. ScHK. t. 183. E. paipijlorum Pkks. Cheiranih. sil- i^estris Lam. Levkojen artiger H. G- $• 6 — 9. Der aufrechte, steife Stengel, ist kantig, scharf, nach oben ästig und 1 — 2 Fuss hoch. Die abwech- selnden, ungestielten Blätter sind an beiden Enden verschmälert und etwas scharf; die untersten sind entferntgezähnelt ; die obersten ganz- randig. Die Endtrauben sind vielblüthig: die der Frucht sehr verlän- gert. Die kleinen , gelben Blüthen sind geruchlos. Der etwas abste- hende Kelch ist gelb. Die Drüsen an den kleinern Staubfäden sind bald halbringförmig, bald stehen 2 neben einander; an den längern sind sie bald ganz, bald eingeschnitten. Die linienförmigen , vierkantigen Scho- ten sind abstehend und kahl; ihre Stiele fast wagerecht. Auf INIauern, Schutt, Aeckern, in Wäldern durch ganz Europa. 3000. E. repantlum L. foliis linearl-lanceolaüs run- clnalo-repandove sinuatls, slllcjuis subsessillbus divergentibus torulosls. Iacq. a. t. 22. Schk. t. 183. fruct. Rchb. pl. ciit. I. 163. 164. *) E' ramosissimujji Crtz. Cheir. ramosissLmus Lam, Ausgeschweifter H. Q. 5. 6. Der etwas aufrechte Stengel ist hin - und hergebogen , kantig , etwas scharf und fus»hoch ; seine Aeste sind ausgebreitet. Die abwechselnden, gestielten Blätter sind keilför- mig und scharf. Die Endtrauben sind lang. Die etwas scharfen Kelche sind am Rande gelblich; die kleinen Kronblätter sind gelb. Zwischen den Fruchtknoten und den kürzeren Staubfäden steht eine Drüse. Die linienförmigen, fast 4-kantigen Schoten sind ganz kurz gestielt, grau und stehen wagerecht ab. Auf Aeckern, Schutt; Oestreich, Mähren, Böhmen, Würzburg, Harz, Thüringen. 3001. E. crepidifolium Rchb. foliis linearl-dl- latatls sinuato - dentatis , petalorum ungiie calycem excedenle, stigmate capitato, ramls siliquisque longisslmis adscendenll- bus. PiCHB. pl. crit. I. 13. E. hieracifollum DeC. et forte LiNN. herb, noa Linüt. op. bot. Pippaublättriger H. ^. 4 — 5. Selten über einen Fuss hoch, schlagästig, Blätter langgestreckt, meist bogig gezähnt, auch einige *) Diese den Habitus zur Blüthc- und zur Frnchtzeit zugleich dar- stellende Abbildung i't in ^.DcvtscMands Flora'^ vergessen worden. Eiysimum. ORDO lU. 1203 ungezähnt, und auf den dürresten Plätzen ohne alle Zähne. Blüthen massig gross , schwefelgelb , Schoten sehr lang , aufsteigend abstehend, Narbe kopfförmig. Linnkks E. hicracifoUum folgt weiter unten, unsere Pflanze scheint nicht im Norden vorzukonunen und ist standhaft ver- schieden von allen Bekannten, Sie ist dem E. repandum zunächst ver- wandt, mit E. odoratum hat sie weder Wuchs noch Blüthen und Früchte gemein und gehört wegen bestimmt kopfförmiger Narbe gar nicht iu dessen Nachbarschaft. Thüringen, Böluuen. b. stigmate hißdo. 3002. E. cuspidatum DeC. stylo silkjuis Iriplo bre- vlore, foliis ovalis subamplexicaulibus. Cheiranihus cuspida- tus 31. B. Waldst. Kit. 231. Syrenia Bibersteiniaria Andrz. Spitzentragender H. c5- 4 — 6. Bis 2 Fuss hoch, aufsteigend ästig. Stengelblätter eirund, oder länglich, scharfgezähnt, Blüthen hochgelb, Trauben sehr laiig endend, Schoten kurz, angedrückt. Krimm, Ungarn. 3003. E. firmiim Schleich, foliis oblongo-lanceola- tis sinualo-dentatis pilis triparlitis scabris, inferioribus in pe- tiolum altenuatis obtusis mucronatis, superioribus aciiminatis, pedunciilis calycem dimidium longis, petalorum lainina siibro- tunda, silicpiae lateribus coucavis incaris augulis viridibus. E. Clieir. var. firmum. Rchb. pl. crit. II. 276. E. hieraci- Jolium Jacq. austr. t. 73. E. odoratum Willd. et Koch. E. lanceolatum R. Br. Fester H. cJ. 4 — 6. Steif aufrecht, über einen Fuss hoch, etwas ästig, Blätter lanzettlich, mit sehr langen, tief eingeschnittenen, nach vorn gerichteten Zähnen , Blumen gross , hochgelb , Schoten sehr lang, schlaff aufrecht abstehend, Griffel kurz, endlich etwa so lang, als die Dicke der Schote, Narbe deutlich, 2-lappig, ausgespreitzt. An Felsen in Oestreich, Böhmen auf d. ölilleschau, Thüringen, Baireuth, Würzb. Pappenh. Regensb. *) Dürfte von E. odoratum wenig unterschie- den sein. *) Dass EnRii. diese Art von seinem E. odoratum als nicht ver- schieden selbst betrachtet haben mag, ergiebt sich daraus, dass Koch ein von ihm so bestimmtes Exempl. derselben gesehen , wodurch aber noch keineswegs bewiesen ist, dass die in den Beiträgen beschriebene aus Ungarn, diese und nicht jene deutlich beschriebene sei. VVenn es daher dort hcisst „das e^ewöhidiche Ehrhartische'* so sollte es vielmehr 76 * 1204 ' CLASSIS XV. Eiyslmum. 3004. E. odoratnm Ehrh. folns lanceolato - Hnearl- bns , pills tripartitis scabris , inferioribus pinnatifidis undulatis acutis lobo tenn. hastato , siiperioribus anguste sinuato - deu- latis acuminatis; peduuculis calycem dimidium longis, peta- lorum lamina subrotunda , silicjiiis telragono - compressiusculis incanis viridi - angulatis. Rchb, pl. crit. I. ic. 165. Sadler Fl. Pesth. II. p. 142. E. carnioUcum Don. Wohlriechender H. $. 5. 6. Ehrhart hatte die Pflanze aus Un- garn (von Wii^terl) mit langen, schmalen Blättern „foliis lanceolato- lincaribus'^ vor sich, als er sie beschrieb und die Diagnose machte. Ungarn, Unterkrain *). 3005. E. Clieiranthus Pers. foliis lanceolatis Ü- neari-lanceolatiscjue repando - dentatis , petalorum ungue ca- lyce loDgiore, lamiua obovato - orbiculata , siliquis erecto-pa- lulis tetragonis, stylo sillquae latitudinem longo, stigmate distincle bilobo. Rchb. pl. IL crit. 275. ic. Leucojum sylpestre Clus. p. 299. ic. Cheiranthus erysimoides Dinkt. J^cq. a. 74. Ch. heh'eäcusliovvE, JE. dißusum B. Reg. 388. -E". laji- ceolatum ^. minus B. Mag, 2423. jE. lanceolatum Koch nou R. Br. **) Levcojen-H. 2J. 5 — 7. Der höchstens fusshohe Stengel ist auf- recht, kantig, mit sterilen Nebentrieben versehen, nach unten ge- wöhnlich röthlich und von kleinen angedrückten Haaren scharf. Die ßchmalen Blätter sind etwas spitzig, ungestielt, dunkelgrün; in einigen heissen „das gewöhnliche Willdenowsche, welches man für das Ehr- hartische nimmt." — *) Dass ich in der Flora germ. das E. carmoUcum Doll. unter der Abtheilung stigviate capitato aufführte, erklärt sich aus dem Beisatze, dass ich nur Exemplare ohne Frucht besass, d^ren Stigma noch nicht 2-lap- pig war, und denen der Einsender selbst in der Beschreibung nur „Stigmata scssilia tetraedra"' zugeschrieben haf-te. Ebenso ist auch in der Bot. Zeit, gedruckt worden. — Das eigentliche Vaterland des E. odoratnm ist Ungarn (Ehrh.) und man findet es nirgends anderswo so häufig: „abunde in omnibus aspeiis circa Budam sie in lapidosis mon- tanis secus vias, vineas, rarius in arenosis circa Pesthinum." Sadl. **) Es giebt durchaus kein anderes E. lanceolatum R. Br, als die zweijährige Pflanze des Hort. Kew,, nämlich unser E.firmum, wie DrC. am besten im Systema gelehrt hat und aus den Berichtigungen im Bot. Reg. und Bot. Mag, hätte können ersehen werden. Eiyslmuni. ORDO III, 1205 Individuen fast llnienformig , in andern länglich - lanzettförmig , öfters fast ganzrandig; indessen doch zuweilen die untern Blätter bogig -ge- zähnt. Die gelben Blüthen sind von der Grösse des wilden Lack, und haben einen angenehmen Honiggeruch ; sie haben rundliche Platten der Blumenblätter ; einen kurzen Griffel ; eine dicke Narbe. Auf felsigem Boden der Alpen» 3006. E. hieracifolium L. *) slrlctum, vlrlde, foliis lanceolatis remote serratis, petalorum (laraina ol)longa) uDgue calycera aequante, stigmate emarginato , silicjuis pe- dunculum subsexies longis (styli longitudine subcrassloribus) raiuisque ereclis. Ehrh. Schk. t, 183. /lor. et fruct. Rchb. pl. crit. I. 24 —26. E. strictum Fl. Wett.] Cheir. alpi- nus Whlnb. E. denücidatumV kesx,? **) Hab i chtkr autblätteriger H. ©.^.4 — 5. Der aufrechte, kan- tige Stengel ist von kaum sichtbaren, steifen Doppelhaaren etwas scharf und 1 — 2 Fuss hoch; seine aufrechten Aeste wechseln ab. Die ab- stehenden, etwas scharfen Blätter verschmälern sich an der Basis: die zahlreichen Wurzelblätter sind gestielt, und buchtig gezähnt; die abwechselnden, ungestielten am Stengel breiter, denen von Hieracium umbcUntum ähnlich (so dass dadurch die Pflanze vor der Blüthenzeit das Ansehen des unentwickelten //. vmbcUatüm gewinnt, was Linke'b durch seine Benennung so schön andeutete), undeutlich buchtig-gezähnt; die obersten ganz. Die Endtrauben sind dicht und vielblüthig; zur Fruchtzeit verlängert. Die schönen, hochgelben Blüthen haben nur wenig Geruch. Der zusammengeneigte, kahle Kelch ist etwas gefärbt. Die stumpfen Kronblätter sind lebhafter gelb und kleiner als bei E. durum, und stehen ab. An der Basis der kürzern Staubfäden finden sich halb- ringförmige und an den längern 2-, 3-spaltige Drüsen. Die 4-kantigen Schoten bleiben grün, und tragen die köpfige, ausgerandete Narbe. Auf INlauern , unfruchtbaren Feldern ; Baiern , Schwaben , Franken, Wetterau, Pfalz, Frankfurt a. M. Bajby, Göttingen, Schles. Dresden. •) Diesen Namen zu tilgen , giebt es auch nicht die geringste Ur- sache. Wenn wir alle Linneesche Namen wegen eines Fehlgriffs spä- terer Autoren ausmerzen wollen , so müssen wir , um consequent zu sein , alle streichen und Linnees Nomenclatur gänzlich vertilgen. Vergl. Friks Novitiae Mant. **) Aber keineswegs E. virgatum DeC. syst, et prodr., wie Kocii annimmt, denn dies ist E. durum. Dass mein E. virgatum pl. crit. hier ganz am unrechten Orte von Koch citirt worden , ergiebt sich au« meiner Anm. zu E. durum. 1206 CLASSIS XV. Eiyslnimn. 3007. E. durum Prsl. strictum, canescens, virga- luin, foliis lanceolalis denticulalis , petalorum ungue calyce longiore, lamina oblonga, siliquis (pedunculum-cjuinquies lon- gis) ereclis, tetracjuelris vii'idulis, stylo siliquae latitudineiii sublongo, stigmate bilobo. Rciik. pl. crit. IL 278.279.*) E. virgatum DeC. syst, et prodr. Harter H. "ü,. 6 — 7. Steif aufrecht, aufrecht ruthenästig, 2 — 4 Fuss hoch, sehr hart und grau. Die Blumenblätter sind ganz blass- schwefelgelb, die grünlichen Schoten hart, dicht und angedrückt. Die Griffel finden sich von verschiedener Länge. Es liebt Kalkberge und Mauern, und blüht einen Monat später als E, hieracifolium. Böhmen, Sachsen, Thüringen. 3008. E. pallens Hall. folIIs Unearlbus retrorsum denticulalis, caule siuipliciusculo , pedunculis calyce diinldio brevioribus , siliquis telragouis slylo crassitiein superaute. *) Der trefflichen, leider nur gar zu viele Missgriffe DeCandolles und Anderer voraussetzenden Kritik, welche wir Kocii über die Ery- $ima in Deutschlands Flora zu verdanken haben, ist noch die Auflösung von E. durum Prksl. hinzuzufügen. Koch stellte DrCandollb's E. virgatum gegen DeCaindolle's Ansicht, welcher seine eigne Pflanze als E, longisiliquosum giebt , als gleichnamige Pflanze von Roth wie- der auf, also das bekannte E. longisiliquum Schleich. Hat diese Zu- ßammenstellung ihre Richtigkeit, so konnte mein E. virgatum 1. c. nicht mit jenem zusammenfallen, denn es hat ausser ganz abweichendem Ha- bitus auch gezähnelte Blätter , aus letzterer Ursache setzte es Koch ohne den Text zu lesen, zu E. hieracifolium, seinem £. strictum; das E. durum aber, von welchem ich, weil es genau dieselben Blätter hat, nur ein Stück 279 abbildete, wieder ohne Presls Diagnose und Beschreibung zu lesen, dennoch zu virgatum. Da ich mich hierein durchaus nicht finden konnte, begaiin ich die Vergleichungen der Materialien von Neuem, und es ergab eich,dass ich mich damals DeCandolle's Bestimmung angeschlossen und mein ganzes E. virgatum zu E. virgatum DkC. syst. d. i. E. durum ge- hört und mit diesem letztern Namen ganz vortreiflich bezeichnet ist, aber Koch gar nicht bekannt gewesen zu sein scheint. Es ist von mir sorg- fältig angezeigt worden , dass diese Pflanze auch wo sie auf denselben Mauern mit E. hieracifolium vorkommt, stets einen Monat später sich entwickelt und dann durch ihren weit schmächtigeren Wuchs, ihre Härte und graue F'arbe , besonders durch die sehr blass-schwefelgelben Blumen sich schon aus der Ferne von dem um diese Zeit längst frucht- tragenden E. hieracifolium auffallend unterscheidet. No. 4387. u. 4389. in der Fl. germ. stehen demnach an ihren richtigen Plätzen und bleiben gänzlith geschieden, ergtere erhält aber den Namen i?. durum, letztere den: E. virgatum. Erysimum. ORDO III. 1207 Cheir. Boccone All. ped. t, 58. f. 2. *) E. helf^eticum DeC. RcHB. Fl. gerin. 4395. E. silvestre Claikv. E. Unearifo- lium Mnch. — Vix differt : E. rhaetlcum DjeC. et E. pumilum Gaüd« et E. ochroleucum Gay. Blasser H. (J. 5. 6. Die schmalen, linealischen Stengelblätter nicht wie bei E. diffusum zurückgebogen, sondern schlaff aufrecht, Blüthen gross wie bei E Cheiranthus , Schoten meist sehr lang und dünn, mit langem Griffel. An sonnigen Felsen in der Schweiz, Tyrol. 3009. E. diffusum Ehrh. canescens, foliis lauceo- lato-linearibus, inferioribus denticulatis, superioribus deflexis iutegerriinis , pedunculis calyce brevioribus, siliquis arrectis, stigmate su1)sessili. Cheir. alpinus jAcq. austr. t. 75. Erjs. canescens Rth. — Weitästiger H. S- 5 — 7. Etwa 2 Fuss hoch, schlank, Aeste lang und dünn , Blüthen wie an E. crepidifolium , Schoten dünn und stumpf kantig mit fast sitzender Narbe. Oestreich, Ungarn, Böhmen, von da angeschwemmt in Sachsen. 3010. E. virgatum Rth. caule stricto virgato, fo- liis lineari-lanceolatls integerrimls viridibus, pedunculis caly- cein subaequantlbns , siliquis laxe arrectis gracilibus coujpres- sls longissimis scabriusculis DeG. ic. gall. pl. 36. E. longi- sillquosiim Schleich. E. altissimum Lej. Chelrinia virgata et altissima Lic. Ruthenästiger H. ^. 6. 7. Blätter weit schmäler als an E. hie- racifolium und ungezähnt, mit 3 -spaltigen Härchen zerstreut besetzt, Schoten stets sehr lang und dünn. Schweiz, Mainz, Spaa, Thüringen. (Presl's E. durum ist mit E. virgatum DeC. sysU emerlei und, folg- lich von gegenwärtigem gänzlich verschieden.) 3011. E. suffrutlcosuni Spr. infra subllguosum, virgatum , foliis lanceolatis iutegerrimis slUquisque acute qua- drangulis arrectis , peduüculuin sexies lougis setulis biparlilis *) Cheir. Boccone gehört nach der Abbildung, so wie nach italieni- schen Exemplaren nur hierher und nicht zu E. diffusum, bei dem ihn DiiC. im syst, nur fragweise citirte, dann aber im prodromo wegliess. 1208 CLASSIS XV. Sisymbrium. strigulosis, stylo siliquae ad latera canescentls crasslliem vlx excedente, Chelr, heh'eticus Jacq, h. viudob. III. t. 92. Ch. odorus Spr. JEr. vlrgatum Lej. Staudenstrauchiger H. ^. 5. 6. Dem Chdr. fruticulosua sehr ähnlich , die Blätter grösser , die Schoten scharf 4-kantig und grau mit grünen Kanten. Auf Mauern, an Wegen in Limburg, Belgien. Sisymbrium, Rauke. a, Arabidopsis DeC. 6iliqui$ compressis. ^ 3012. S. burslfolium L. racemo flexuoso, folüs lyratis: caulinls subintegris, caule erecto foUoso. Dill. Elth. t. 148. f. 177. Täschelkrautblätterige R. 0.6 — 8. Der behaarte Stengel ist ästig und über einen halben Fuss hoch. Die etwas dicken Blätter sind an der Wurzel eirund, gestielt und ganzrandig oder gezähnelt; unten am Stengel haben sie rund ausgeschnittene Zähne; oben am Stengel sind sie fiederspaltig; die obersten ünienförmig. Die kleinen Biüthen haben weisse, ausgerandete Blätter. Die dünnen, zugespitzten Schoten stehen aufrecht. Sicilien. 3013. S. pinuatifidum DeC. follls radicallbus ly- ratis, cauliuis liueari-pinnatiüdls, pedunculis tenuibus caly- cem vix aecjuautibus. ^rabls plnnaüjida Lam. ill. t. 003, Sis. dentaLum ^ll. ped. t. 57. f. 3. Fie der Spalt ige R. IJ. 4. 5. Kleine Pflanze, meist nur ein paar Zoll hoch, blüht weiss. Auf den Alpen der Schweiz, z. B. dem Cha- mony. "^ b. Velar um Plin. siliqua octangula truncata. 3014. S. officinale Scop. racemis subspicatls, sIU- quis adpressis, folüs lyrato-ruuciualis. Engl. b. 735. Fl. D. 560. ScHK. t 183. Stürm 1. 5. Hayne Aizngw.II. t. 13. Arznei-R. G- 5 — 9« Der aufrechte, steife, runde Stengel ist et- was scharf, 1 — 2 Fuss hoch und hat abwechselnde, einfache, ausge- breitete Aeste. Die abwechselnden, gestielten Blätter sind auf beiden Flächen kurzbehaart; die Abschnitte der untern sind gezähnt, das äus- eerate Blättcheih ist am gröasteo und S-kantig; die obersten Blätter sind Sisymbrium. ORDO III. 1209 3-theiHg. Die langen Endtraiiben sind nackt, Dio hinfälligen Kelch- blätter sind gegen einander geneigt; die kleinen, gelben Kronblätter stumpf. Es finden sich 2, etwas verbundene Drüsen zwischen dem Kelche und den kürzeren Staubfäden. Die 8-kantige, sich nach oben verdünnende Schote ist 2 -lappig und 2 -fächerig. An Wegen, auf Schutt. « c Sisymbrium: süiquis teretihus, 3015. S, supinum L. silicjuis axillavJbus subsesslU- bus solitariis puberulis, foliis sinuato-pinuatificlls, caule re- trorsum pubescente. Arahis supina La3i. fl. Ac^. parls. 1724. 1. 18. Liegender R. O« 5. 6. Südeuropa, Schweiz am Jura. 3016. S. polyceratum L. sillcjuis a:xillaribus sessl- llbus subulalis subternis, foliis repando - dentatis. Liiff. Jacq. h. viud. t. 79» Viel schotiger R. ©. 5. 6. Der kantige, kahle Stengel ist an der Basis fusshoch. Die abwechselnden , gestielten Blätter sind kahl : die untersten leierförinig gezähnt ; die obersten 3-kantig und gezähnt. Die kleinen, gelben Blüthen hint-^rlassen zoillange, ziemBch runde, an der Basis baucliige und an der f ^)itze zugespitzte Schoten , die von den Saainen höckerig angeschwol! :n , aufrecht und gekrümmt sind. Sie va- rürt mit 1, 2, 3 und mehreren Blüthen. Oestreich, Schweiz. 3017. S. Loeselii L. hirsutum strictum, foliis pe- tiolatis lyrato - runcinatis dentatis lobis triaugulis acutis, peta- lis calycem duplum longis , pedunculls silicjui&que liliformlbus patulis. Jacq. a. t. 324. Schk, t. 187. Lep;.ocarpaea DeC. Lösel's R. Q. 6. 7. Die spindelförmige Wurzel treibt einen einzel- nen , aufrechten ,2 — 3 Fuss hohen Stengel , der xaxiA , gestreift , mit weissen abwärts gebogenen Haaren besetzt, und abwechselnd ästig ist. Die abwechselnden, gestielten Blätter sind an der Basis des Stengels eehr tief fiederspaltig; die übrigen weniger; ihre eirund -lanzettförmi- gen Einschnitte sind spitzig: der äusserste ist am grössten und fast 3- kantig. Die Endtrauben bestehen aus gelben Blüthen; ihr abstehender Kelch ist grüngeiblich; ihre verkehrt-eirunden Kronblätter sind stumpf, abstehend und fast doppelt länger als der Kelch. Die abstehenden runden Schoten sind dünn, kahl und vielsaamig. Auf Mauern, Schutt; Oestreich, Baiern, Pfalz, ßarby, Dauzig, Preussen , Böhmen, Schlo- sieo , Sadisen. 1210 CLäSSIS XV. Sisymbriuui. 3018. S. a c II t a n g u I u m DeC. glabrura , foliis acute nincinalis, calyce patentissimo , silicjiüs scabris demum- in pedunculo curvalo arreclls iutricato - contorlis. Sls. pyreiiaicum ViLL. daiiph. {. 38. non L. Sinapis pyrenalca L. Jac(;>. hört. vind. 111. t. 97. All. ped. t. 55. f. 1. «S*. contoHum Lag. f Spitzlappige R. ^.5 — 6. Wird 1 — \\ Fuss liocb, meist kahl, wenig ästig. Blätter kahl, leierartig starksägespaltig, mit breiten, spi- tzen Abschnitten , zu 4 — 6 jederseits , an den Stengeiblüttern weniger. Wallis, Savoyen, Piemont, Ungarn: .S. novum Wl^Tli:RL t. 49. 3019. S. luultlsiliquosum Hoffm. Ibllis ruucina- lis dentaüs, calyce erecliusculo , silirjuis sublonilosis in sty- luin alleiiiiaiis iramisque laxe paleiitibus. Rchb. pl. crit. 111. 406. 407. S. eckartshergense Willd. 6'. iaraxacifolium DeG. ic. gall. t. 37. specim. humill. Vielschotige R. O- 4 — 6. Die schiefe, getheilte Wurzel treibt einen runden, ziemlüch aufrechten, 2 — 3 Fuss hohen Stengel, der ganz kahl, fein gestreift ist und nach oben wenige, ausgebreitete Aeste hat. Die graugrünen Blätter haben einen starken, weisslichen Nerv; sie sind auf beiden Fiä eben kahl und am Rande ziemlich scharf: die zahl- reichen Wurzelblätter sind langgestielt und bilden einen dichten Kreis; ihre ungleichen Abschnitte sind spitzig, ganzrandig oder gezähnelt, oft auch leierförmig-fie derspaltig. Die Blüthen bilden ziemlich lange, reiche Trauben. Der gelbliche Kelch ist vor der Biüthe etwas zusammenge- drückt. Die gelben, flachen Kronblätter stehen ab und sind an der Spitze ganz fein g.ekerbt. Die sehr schmalen Schoten sind ganz kahl, aufgeschwollen und einseitswendig. Das S'. taraxacifolmm DeC. sollte man der Diagnose nach fast für verschieden halten, vergleicht man aber seine Abbildung , S'O erkennt man leicht ein dürftiges Exemplar unserer Pflanze, ohne irgend eine Spur von Herabbeugung der Schoten. Auf felsigen Bergen; Thüringen bei Eckartsberga , Franken bei VVürzburg, Pfalz, Meissen. 3020. S. austriacum Jacq. subglabrum, iblüs ra- dlcalibus ruuclnaids, cauliuis acute -iucisis piuuatifidis(]ue, ca- lyce patente. Jacq. austr. t. 262. Oestreichischc R. ^.5. Meist kahl, gegen 2 Fuss hoch, Wur- zelblätter stumpf, schmal und ungleich- gezähnt, Kclchblättchen gelb- lich, Schoten 1 — 2 Zoll lang, dünn, rundlich, ein wenig gekrümmt. An schattigen Felsen am Fusse der Alpen; Oestreich. Sisymbrium. ORDO HI. 1211 ^ 3021. S. altissimum L. fol. runrlnn[ls flaccidls: laclniis subllneariLus integeiTiinis, petlunculis laxis. Erysimum foläs *S'mö/ji BuxD. Cent, 5. t. 51. Höchste R. ©.6 — 8. Der ästige Stengel wird 3 — 4 Fnss hoch. Die Blätter sind au der Basis oft fast bis an die Mittehippe in wenige, ziemlich lange, ungezähnte Lappen getheilt; die obersten sind zuweilen ungezähnt. Fast die ganze Pflanze ist mit feinen Haaren bekleidet. Der Kelch steht ganz ab ; die Kronblätter sind gelb ; die kürzern Staub- fäden haben halbringförmige Drüsen ; der Fruchtknoten ist stumpf acht- kantig. Die rundliche Schote ist gestreift. Zweideutig zwischen vori- ger und folgender. Orient. 3022. S. Irio L. folüs runciualls cleutatls nudls: sum- mis sagitlalo-lanceolatis, silicjuis erectis. Col. Ecplir. 265. Jaco. a. t. 322. Engl. b. 1631. S. glahrum W. En. Glatte R. O- 6 — 8. Der aufrechte, glänzende Stengel ist kahl, nur en der Basis einzeln behaart; er wird an fusshoch und hat abwech- selnde , ausgebreitete Aeste. Die abwechselnden Blätter verschmäiern sich in den Stiel, sind dunkelgrün, kahl und stumpf. Die hin- und hergebogenen, langen Trauben sind schlaff und nackt. Die länglichen, stumpfen Kronblätter sind gelb, ganzranciig und länger als der gelbge- randete Kelch. Die zahlreichen, langen, linienförmigen Schoten sind glänzend und kahl. Sie hat einen scharfen Senfgeschmack. An We- gen, auf Schutt, Mauern in Unteröstreich. 3023. S. Columnae Jacq. folUs niucinatls denlatls et caule villosis subincanis , siliquis ereclis. Col. Ecphr. 268. Jacq. a. t. 323. S. vlllosum Mnch, Ccl'.'mna'ß R. O- 7. 8. Der aufrech'te Stengel wird 2 Fuss hoch und höher, er ist nach unten etwas hin- und hergebogen und röthlich, dabei gabelästig. Die Blätter bilden ».n der Wurzel einen Kreis und sind an der Spitze 3-kantig : die untersten Stengelblätter wechseln ab, sitzen auf einem zottig-grauen, rinnen förmigen Stiele und sind fast ge- fiedert; ihre eirund - lanzettförmigen Blättchen sind mit einem und dem andern Zahne versehen und an do.r Spitze spiesförinig; die mittelsten Stengelblätter sind pfeilförmig und mit einem und dem andern lanzett- förmigen Fiederchen versehen ; die obersten und Astblätter sind linien - lanzettförmig, ganzrandig und stucapf. Die nackten schlaffen Endtrau- ben enthalten gelbe, abwechselndi,», Blüthen, deren Stiele zottig sind. Die gelblichen, zottigen Kelche ßind an der stumpfen Spitze giün- lich; die fast runden Kronblätter g.ewöhnlich ganzrandig; die liiüenför- 1212 CLASSIS XV. Sisymbrlum. migen , zottig - grauen Schoten etumpf und kaum dicket als ihr Stiel. Auf trockenen Plätzen; Oestr. Nürnberg, Vegesack. 3024. S. pannonicum Jacq. foliis inferloribus rnn- clnatls hispidls, lobis dentatis, superioribus pinuatifidis gla- bris, lancinlis libearlbus integerriiiiis , siliquls patentibus. Jacq. ic. rar. t. 123. S. altissimum Fall. S. Sinapios Retz. iS. Sinapisirum Grtz. Pannonische R. O« 5. 6. Sehr schlank, Blätter schrotsägeförmig, Abschnitte der obern schmal linealisch , Blumen weisslichgelb , ganzran- dig , Schoten dünn, abstehend. An Mauern, Schutt, Felsen, in Un- garn, Oestreich, Süddeutschland, Schweiz. 3025. S. Sophia L. foliis decomposilis : lacinüs sub- linearlbus incanis, pedunculis flore quadniplo loiigioribus, pe- talis calyce bi'eyioribus, siliquis erectis. Engl. b. 963. Fl. D. 528. Hayne Arziigw. V. 33. S. parvlßorum Lam. Feinblätterige R. O« 5 — 8. Der aufrechte, runde Stengel isl entweder kahl oder etwas weichbehaart, graugrün, sehr ästig und 2 — 3 Fuss hoch. Seine abwechselnden Blätter sind graugrün und gefiedert ; die Blättchen sind einfach oder doppelt fiederspaltig und diese Abschnitte angleich , spitzig und herablaulend. Die nackten Endtrauben sind lang und vielblüthig. Die aufrechten Kelchblätter haben einen gelblichen Rand; die kleinen Kronb!ätter stehen aufrecht und sind grüngelb. Die zahlreichen Schoten sind verloren vierkantig, kahl, aufgeschwollen und vielsaamig. An Wegen, Mauern, Schutt, Zäunen, in Dörfern. c. Huguenlnia : silicula lanceolata : 3026. S. taiiacetifolium L. füliis bipmnalifidis inclso-serratis , pelalis caljce maloiibus, sJüquis pedunculo brevioribus. BIoris. bist. s. 3. t. 6. f. 19. Hugueninia tana- cetifolia Rchb. Fl. germ. Reinfarrnblätterige R. ZJ. 6. 6. Ein paar Fuss hoch, steif auf- recht, Blätter denen des Tanacetum vulgare entfernt ähnlich, Blüthen gelb, Schweiz, Savoien, Südfrankxijich. d. Norta Ad, 3027. S. strictlssimv,iin L. foliis oblong© -lanceo- latis dentatis piibescentibus p>3liolalis , siliqiüs patentibus. Jacq, a. t. 194. Coriiigia. ORDO lü. 1213 Steife R. ZJ. 5 — 7. Der aufrechte, etwas behaarte Stengel ist rund 2 — 3 Fuss hoch und ästig ; seine abwechselnden Blätter sind geädert. Von den goldgelben Blüthen bilden sich nackte Endtrauben; zwei ihrer abstehenden Kelchblättchen haben an der Spitze einen Zahn. Die Kron- blätter sind doppelt länger als der Kelch, Die verblühten Antheren werden violett. Die sehr langen, linienförmigen Schoten sind gerade und kahl. In Waldgegenden an Zäunen; Oestreich, Steiermark, Stutt- gart, Franken, Frankfurt a. M. Wetterau, Werth. Neuwied, Regens- burg, Dresden an der Elbe. Goringia, Coringie. 2947. C. Thalia na Rchb. folils lanceolato - oblongis subdentatis pilosls, radlcalibus petiolalis, caule stricto ramoso, siliquis adsceudentibiis. Arabis Thaliana Wh-i-d. Engl. b. 901. Fl. D. 1106. ScHK. t, 185. Sturm 1. 11. Slsymbr. Thalianum Bio NN. et Gay. T h a r s C. ©. 4 — 9. Der aufrechte Stengel ist graugrün überlau- fen, ästig, band- bis fusshoch; nur nach unten behaart und oft röth- li'ch. Die Wurzelblätter bilden einen Kreis; sie sind stumpf, nach der Basis hin gezähnt, scharf, punktirt, auf der Unterfläche röthllch; die des Stengels wechseln ab, sind entfernt und ungestielt,- dabei lanzett- förmig, schmäler, borstig -gewimpert, ganz oder auch gezähnt, die ganz obersten linienfönnig. Die kleinen Blüthen bilden Endtrauben, die sich mit der Zeit verlängern; sie stehen auf einzelnen, langen, abwech- selnden Stielen. Der Kelch ist behaart. Die weissen, stumpfen Kron- blätter sind ganz, doppelt länger als der Kelch und haben grüne Nä- gel. An der Basis der Staubfäden finden sich 6 Drüsen, wobei 2 halb- ringförmige. Die dünnen, kahlen Schoten sind 4-kantig, vielsaamig und länger als ihr Stiel. Auf Mauern , sandigen Aeckern. 3029. C. austriaca Pers. siliquae subtetragonae fa- clebus elevato-striatis, Brassica austriaca Jacq. aüstr. 283. Erjs. austriacum Rth. JE. campestre Scof. Gorinhia cain~ pestris Prsl. B. aruensis Fl. dan. 550? (mala) et Wj^hlnb. Oestreichische C. ©. 5. 6. Wurzelblätter umgekehrt - eirund, stumpf, so wie die umfassenden, wenigen Stengelblätter blaugrün, Sten- gel etwa einen halben Fuss hoch, Blüthe weisslichgelb. Schoten lang, vierkantig mit erhabenen Linien gestreift. Auf Aeckern in Oestreich, Thüringen , der Pfalz , Wetterau , unter der Saat. 3030. C. orientalis Pers. siliquae telraquetrae fa- 1214 CLASSIS XV. Moricandio. clebus enervibus. Brassica orientalis L. Jaoq. austr. 28^. ScHK. 186. Blülhe uud Frucht. Erys. campcsire Scop. E. austriacum Rth. Brass, LurrlLa Weig. Coringia orientalis Andrz. C. jJerfoliaLa Lk. Gorinkia Orient, Pll. Erysimum perfoliatum Crntz. E. Orientale R. Bn. Morgenländische C. 0.6. Der aufrechte, glatte Stengel ist ganz kahl, graugrün, einfach oder selten ästig, 1 Fuss hoch und hoher. Die ungestielten Blätter sind etwas fleischig, glatt und graugrün: die der Wurzel verkehrt -eirund; die des Stengels abwechselnd und durch- wachsen. Die Endtraube ist nackt. Die aufrechten Kelche sind zu- sainmengeneigt. Die schmalen, abstehenden Kronblätter sind weisslich und länger als der Kelch. An der Basis der kürzern Staubfäden sitzen zu beiden Seiten 2 mit ein?nder verbundene Drüsen. Die langen , ge- raden Schoten sind kahl; scharf vierkantig und aufrecht abstehend. Wir vergleichen Tournki'ORt's eigenhändig gesammelte orientalische pflanze, und finden sie mit der unsrigen ganz übereinstimmend. Abschrei- ber , welche , ohne Pflanzen anzusehen , Floren schreiben , haben diese und die vorige Art zusammengeschrieben. Gegenwärtige wird auch stets grösser und fetter als vorige. Wollte man diese Gattung unter Enjsi- mum stellen, dann müsste wohl alles Gefühl für Natürlichkeit ein Ende haben. Auf Aeckein, an Wegen; Orient, Südfrankreich, Oestreich, Baiern ) Schwaben, Franken, Hessen, Thüringen, Schlesien. Moricandia, Moi-icandie, 3031. M. arvensis DeC. sillqiüs subtetragonis , fo- llls caulinis cordato-amplexicaulibus iulegeniuiis. Rchb. pl. cril. V. 589. Acker-M. $. 4. 5. Meist einfach, bis einen Fuss hoch, vom Wuchs der Coringia orientalis, Blumen grösser nebst den Kelchen lilaröthlich, Schoten denen von jener gleichfalls ähnlich, Saamen hautrandig; Süd- europa auf Aeckern. Diplotaxis, Rampen 3032. D. erucoldes DeG. silicjuls erectluscidis to- rulosls, stylo ensiformi, foliis sessilibus runciuato-lyratis den- laüs, Sinapis erucoides L. Jacq. h. vind. t. 170. Senf-R. O- 5. 6. Wie Senf, ihm auch in der Frucht ähnlich, bloss an Blättern weiss mit violetten Adern. Orient und Südeuropa. Dlplotaxis. ORDO III. 1215 ^ 3033. D. catholica DeC. siliquis filiformlbus, follis plnnatis denticulatis cauünis. Sisymbrium catholicum LiiT, Mant, Portugis Ische R. 7. 8. Die glatten Stengel werden band- bis fusshoch und sind nach oben ästig. Wurzel- und Stengelblätter sind gefiedert, glatt und zerbrechlich : ihre länglichen Blättchen sind gezähnt, und an der Spitze des Stiels oft zusamnienfliessend. Die längliche Traube enthält gelbe, ziemlich langgestielte Blüthen; ihre grossen Kronblätter sind verkehrt -eirund und ganz. Der Kelch ist kahl und die Schoten stehen entfernt von einander. In Portugal. 3034. D. tenuifolia DbG. foliis glabiis sublnteger- rlmls pinnatifidisque : supremis integris, siliquis erectis. Si- eyrnbrium tenuifoUum LiNW. Engl. b. 525. JEruca tenuifolia Mnch. Eruca muraUs Fl. Wett, Sinapis tenuifolia R. Bn. JErys, tenuifoUum Clairv. Dünnblätterige R. IJ. 6 — 10. Der 1 — 2 Fuss hohe Stengel ist gleich von der Basis an sehr ästig, liegend , dann aufrecht , rund und kahl. Die abwechselnden, gestielten Blätter sind graugrün. Die Blätt- chen der untersten Blätter sind linien - lanzettförmig , entweder einfach oder fiederspaltig. Die Endtrauben sind lang und schlaff, sie enthal- ten besonders angenehm riechende Blüthen; die aufrecht abstehenden Kelchblätter sind graugrün und zuweilen an der Spitze steifbehaart; die schönen, citronengelben Kronblätter abstehend, ganz und doppelt länger als der Kelch; die länglichen, zusammengedrückten Schoten über einen Zoll lang und tragen den kurzen Griffel. Auf Mauern , an We- gen; Oestreich, Schwaben, Franken, Wetterau, Pfalz, Böhmen, Sach- sen: auf den Elbinseln, Meklenburg , Belgien. 3035. D. muralis DeG. subacaulis, foliis lanceola- tls sinuato - serratis laeviusculis , scapis subscabris adsceiiden- tibus, siliquis erectis. Sisjmbr. murale LiNüf. Engl. b. 1090. ScHic. t. 187. Slsymhr. Erucasirum Gou. ill. t. 20. S. Bar- relieri et nwnense Thüill. Mauer-R. ©. 7 — 9. Die Stengel sind von einzelnen, steifen Haa- ren scharf, über der Basis ästig und beblättert; sie liegen gewöhnlich mit der Basis und erheben sich dann 1 — 2 Fuss hoch ; die geglieder- ten Haare sind mit den Spitzen abwärts gerichtet. Die gestielten Blät- ter sind auf der Unterfläche mit einzelnen Haaren besetzt und halien sägeartige Zähne. Die halbabstehenden Kelche sind einzeln behaart Mösdo's Hdb. d. Gewächsk. 3