^ßp> ru (r ru : -D i ° □ m o Dr. L. Rabenhorst's Kl* j^)t o^miien - Fl ora von Deutsclilaiid, Oesterreieh und der Schweiz. Zweite Auflage vollständig neu bearbeitet von Prof. Dr. A. Fischer, Dr. F. Hauck, G. Limpricht, Prof. Dr. Ch. Luerssen, P. Richter, Dr. G. Winter u. A. Erster Band Pilze. — >^^}e- Leipzig. Verlag von E d u a r d K u m m e r. 1892. Die Pilze Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz. IV. Abtlieilung: Phycomycetes bearbeitet Dr. Alfre«! Irischer. a. o. Professor an der Universität Leipzig-. Mit zahlreichen in den Text eingedruckten Abbildungen. -3H«H£- Leipzig. Verlag von Eduard Kummer. 1892. 2^^ 7 Alle Rechte vorbehalten. Dem Andenken Anton de Bary's. Yon seinen ersten wissenschaftlichen Arbeiten an bis an sein leider so frühes Lebensende hat de Bary die Gruppe der Phyco- myceten in allen ihren Zweigen mit besonderer Vorliebe studirt, auch seine letzte, erst nach seinem Tode veröffentlichte Arbeit be- schäftigt sich mit dieser Gruppe, speciell mit den Saprolegniaceen. So wäre auch keiner, so wie de Bary, dazu berufen gewesen, in dieser Flora die Phycomyceten zu bearbeiten, wozu er auch bereits gewonnen worden war. Der unerbittliche Tod hat den unermüd- lichen Forscher abgerufen, noch ehe die "Vorarbeiten begonnen hatten. Dem Andenken de Bary 's widme ich in dankbarer Er- innerung an den liebenswürdigen Lehrer und in unbeirrter Ver- ehrung für den bahnbrechenden Forscher diesen Band als öffent- liches Zeugniss dafür, dass der Name de Bary 's der deutschen Wissenschaft auch nach seinem Hinscheiden theuer und werth ist und dass die niedrige Gesinnung, welche sich nicht scheut, den Namen des Dahingegangenen mit Schmutz zu bewerfen, keinen Beifall findet. Die Gruppe der Phycomyceten, deren Erforschung in den letzten 40 Jahren ein reiches Material aufgehäuft hat, wird hier zum ersten Male in deutscher Sprache und möglichster Vollständig- keit dargestellt. Die Bearbeitung der Gruppe in Saccardo's Sylloge Fungorum von Berlese und d-e Toni lässt vielerlei zu wünschen übrig und ist zu Avenig kritisch, um einen vorläufigen Abschluss zu gewähren. Meine Bearbeitung kann eben auch nur als vor- läufiger Abschluss gelten, denn bevor nicht die einzelnen Gruppen sorgfältig monographisch durchgearbeitet sind, kann mehr nicht geboten werden. Ich habe mich bemüht, möglichst viel selbst zu untersuchen und zu controliren, freilich musste es in vielen Fällen vni beim guten Willen bewenden. £s dürfte übelwollender Kritik gewiss leicht fallen, hier oder da Mängel und Irrthümer aufzu- decken, die nur der Monograph vermeiden konnte ; so ist die Specics- unterscheidung bei manchen Chytridiaceen, besonders auch bei der Gattung Mucor des weiteren Studiums sehr bedürftig. Die Diagnosen habe ich alle neu entworfen, absichtlich möglichst ausführlich, manchem vielleicht zu ausführlich. Meine Ansicht ist aber die, dass die Beschreibungen solcher Species, die noch unsicher sind, so genau wie möglich sein müssen, damit spätere Forscher auch wirklich wissen können, was gemeint war. Als abschreckendes Beispiel brauchen ja nur die lakonischen Diagnosen der älteren Mycologie angeführt zu Averden, die meist Alles und Jedes be- deuten können. Zahlreiche Fachgenossen haben mich bei meiner Arbeit in liebenswürdigster Weise durch Rath und That unterstützt, ihnen allen spreche ich auch an dieser Stelle meinen besten Dank aus. Besonders aber möchte ich Herrn Dr. Klemm in Leipzig danken, der mit grosser Genauigkeit und künstlerischem Geschick die Federzeichnungen für die Zinkographien angefertigt hat. Die -Abbildungen sind zum grossen Theil Copien, eine Anzahl ist nach meinen Präparaten neu gezeichnet worden. Leipzig, im Juli 1892. Alfred Fischer. Inhaltsübersicht. Seito Einleitung, Cliarakter der Phycomycetes 1 Uebersicht über das System der Phycomycetes 3 Bumerliungen : 1. Terminologie . 8 2. Die Chytridinen als Archimycetes 9 I. Keihe. Archiiliycetes (Chytridinae). Morphologische und allgemeine Einleitung 11 Uebersicht über das System und die Gattungen der Archimyceten (Be- stimmungstabelle) 15 1. Ordnung. Myxo chytridinae 20 1. Familie. Mouolpidisiceae (Olpidiaceae) 20 Sphaerita, Olindium, Pseudolpidium , Olpidiopsis, Pleo- traohelus, Ectrogella, Pleolpidium. 2. Famihe. Werolpidiaceae (Synchytriaceae) 45 Synchytrium,Woronina, Rhizomyxa, Eozella,(]Micromyces). 2. Ordnung. Mycoehytridinae 72 1. Familie. Holochytriaceae (Ancylistaceae) 72 Myzocytium, Achlyogeton, Lagenidium, Ancylistes, (Re- sticularia). 2. Familie. Sporochytriaceae (Rhizidiaceae, Polyphagaceae) ... 85 1. Unterfamilie. Metasporeae 85 Rhizophidium, Rhizidium, Rhizidiomyccs , Achlyella, Septocarpus,(Harpoc]iytrium),Entophlyctis,Rhizophlyctis, (Nowakowskia), Obelidium. 2. Unterfamilie. Orthosporeae 124 Chy tridium , Polyphagus. 3. Familie. Hyphocliytriaeeae (Cladochytriaceae) 131 Cladochytrium , Amoebochytrium, Catenaria, Hypho- chytrium, (Nephromyces, Aphanistis, Saccopodium, Zygo- chytrium, Tetrachytrium). Aus der Reihe der Archimyceten auszuschliessende Formen 147 Uebersicht über die Nährsubstrate der Archimycetes 148 II. Reihe. Zygoniycetes 161 1. Ordnung. Mucorinae. Morphologische und allgemeine Einleitung 161 Uebersicht über das System und die Gattungen der Mucorinae (Bestimmungs- tabelle) 175 1. Unterordnung. Sporangiophorae 178 1. Familie. Mucoraceae 178 Seite 1. Untorfamilic. Mucoreae 178 Mucor , Circinella , Pirella , Phvcomyees , Spinellus, Sporodinia, Rhizopus, Absidia. 2. Unterfamilie. Thamnidieae 241 Tbaninidium, Chactostylum, Helicostylum, Dicranophora. .S. Untorfamilie. Filoboleae 254 Pilaira, Tibiboliis. 2. Familie. Mortierellaceae 269 Mortierella, Herpncladium. 2. Unterordnung. Conidiophorae 283 1. Familie. Ohaetocladiaceae 283 Chaetocladium. 2. Familie. Cephalidaceae 287 Piptdcephalis, Syncephalis, Syncepiialastruin. Anhang. Aus der Ordnung der Mucorinae zu streichende Gattungen . . . 309 Chordostylum, Tlielactis, Didymocrater, Diamphora, Aero- phyton, Hemicypbe, Calyssosporium, Crateroniyces,Caulo- gaster, Endodromia, Sclerocystis. III. Eeihe. Ooiiiyoetes 310 1. Ordnung. Saprolegninae. Movpholdgische und allgemeine Einleitung 311 üebersicht über das System und die Gattungen der Saprolegninae (Be- stimranngstabelle) 32(> 1, Familie. Saprolegniaceae 327 1. Unterfamilie. Saprolegnieae H27 Pythiopsis, Saprolegnia, Leptolegnia, Achlya, Aphano- myces, Dictyuchus, Aplanes, (Blastoeladia. Ehizogaster). 2. l'nterfamilie. jlpodi/eac 368 Apodya, (Loj)tnmitus), Apodachlya, Rhipidium,(Naegelia). 2. Familie. Moiioblepharidaceae 378 Monoblepharis, Gonapodya. 2. Ordnung. Peronosporinae 383 1. Familie. Peroimsiioraceae 383 Morphologische und allgemeine Einleitung 383 Üebersicht über die Gattimgen der Peronosp^raceae (Bestinimungstabelle) . 391 1. Unterfamilie. I'huioJdastae 393 Pythium, Pbytophthora, Cystopus, Basidiophora, Plasmo- para, Sclorospora. ■J. Uiiterfamilie. Siphoblastae 439 Breniia, Peronospora, (Siphopodium). üebersicht über die Xälirsubstrate der Peronosporaeeen 486 Nachträge 145, 490 Alphabetisches Register 491 Alphabetisches Verzeichniss der Abbildungen. Seite Absidia (A. capillata, septata). Ausläufergruppe, einzelnes Sporangiuiu und Zygospore 2S8 Achlya. Sporangienstand mit normal entleerten Sporangien und mit Netz- sporangien (A. raceniosa) 347 — Androgyne Anordnung der Sexualorgane, Schwärmspore (A. polyandra) 347 — Dikline Sexualorgane (A. prolifera) 84S — Reife, excentrisclie Oospore (A. prolifera) 34S — Keimende Oospore (A. polyandra) 348 — Gemmen, Reihensporangien (A. polyandra) 348 Aohlyogeton. Sporangien 76 Amoebochytriixm. Sporangium und Schwärnispore 142 Ancylistes, Sporangien und Oosporen 83 Aphanomyces. Sporangium während der Entleerung, Schwärmspore, Sexual- nrgane, keimende Oospore 359 Aplanes. Reifes Sporangium, Sexualorgane 365 Apodachlya. Gruppe reifer Sporangien, Dauerspore 373 Apodya, Verzweigtes Mycelstück mit Sporangien ; Schwärmsporeu, Cellulin- kürner 369 Basidiophora. Conidienträger, reife Conidie, Schwärrasporen, Sexualorgane 424 Bremia. Conidienträger, Endäste dieser, keimende Conidie 440 Catenaria, Vegetationskörper mit intercalaren Sporangien 143 Chaetoeladium. Aufrechte und rankende Conidienträger, Astenden dieser, Haustorien, reife Zygospore 2b4 Chaetostylum. Sporangienträger 246 Chytridium (Ch. 011a). Reifes Sporangium mit ausschwärmenden Sporen. ruliende und keimende Dauersporen 125 Circinella. Sporangienträger (Verzweigungsvariationen und feinerer Bau), Sporen 214 Cladochytrium. Bau des Mycels (Cl. Menyanthis und Cl. tenue) . . . 133 — Reife Sporangien, intercalare (Cl. tenue) und aufsitzende (Cl. Butoini) . 133 — Dauersporen, noch im Zusammenhang mit Sammelzellen (Cl. Flammulae) und ganz reif (Cl. Menyanthis) 133 — Keimende Dauerspore mit Schwärmern (Cl. Iridis) 133 XII Seite Cystopus. Coiiitlienkctten (C. candidus und C. cubicus) ohne und mit steriler Endconidie 41 li — Conidicn mit äquatorialer Wandverdickung (C. cubicus) 416 — Keimende Conidie und Schwärnisporcn (C. candidus) 41t') — Sexualorgane und keimende Oospore (C. candidus) 41i) — Haustorien (C. candidus) 41 K Dictyuchus (D. clavatus). Reife Sporangien, dikline Hexualorgane . . . .-!61 Ectrogella. Sporangien 42 Entophlyctis. Habitusbild einer von zahlreiclien Parasiten erfüllten Algen- zelle, einzelnes Sporangium, Dauerspore 115 Gonapodya. Mycelstück mit Sporangien 382 Helicostylum. Sporangienträger (Verzweigungsvarialiunen unil feinerer Bau), Sporangium 249 Hyphochytrium. Mycelstück mit intercalart'U Spuraugien ; sich entleerendes terminales Sporangium 144 Lagenidiiun. Ganzes Pflänzchen mit SiforangiL-n und Sexualorganen in einer Spirogyrazelle (L. Rabenhorstii) 78 — Zwergexemplar, aus einem einzigen Sporangium bestehend, während der Entleerung, Schwärmspore (L. Rabenhorstii) 78 — Eine Zygospore von Spirogyra, erfüllt mit Oosporen und Sporangien, deren Entleerungshälse hervortreten (L. entophytum) 78 Leptolegnia. Reife Oospore 345 Monoblepharis. Mycelstück mit Oogonien, Oogonien wäiirentl der Befruch- tung, reife Oospore und entleerte Antheridien (M. sphacrica und M. poly- morpha). Sporangiumscheitel während der Entleerung 3T9 Mortierella. Conidienträger (M. Rostafinskii und M. Candelabrum) . . . 26it — Zygosporenfrucht von M. Rostafinskii, während der Entwickelung , reif und keimend 269 — Mycelconidien und Gemmen 269 Mucor. Sporangienträger (M. Mucedo und M. ra(-emosus) 179 — Sporangienträger (M. corymbifer und M. alternans) 180 — Sporangien und Columellaformen (M. ]\Iucedo, piriformis, alternans, spi- nosus, racemosus) 181 — Reife Zygosporen (M. Mucedu, erectus, lieterugamus) 182 — Kugelhefe und Gemmen (M. racemosus) 183 Myzoeytivun (M. proliferum). Vielgliederige PHänzchen mit Sporangien und Sexualorganen 7;i — Zwergpflanzen, aus einem Spuraugium dder aus einem Paar von Sexual- organen bestehend 7-'{ — Zweigliederiges Exemphir in Cusmarium 7if Obelidium. Reifes Sporangium 123 Olpidiopsis. Reife Dauersporo mit leerer Anintngszelle (0. Saprolegniae) . 37 Olpidium. Sporangien und Schwärmsporen (0. gregarium und 0. Brassicae) 2'6 — Dauersporen (0. Brassicae) 23 Peronospora, Letzte (Jabelzweige der Conidienträger (P. Schachtii, P. Radii, P. lei>tosperma, P. Rumicis, P. Euphorbiae, P. Linariae, P. parasitica) . 443 — Keimende Conidie (P. offusa) 445 XIII Seite Peronospora. Haustorium (P. ciiluthcea) 443 — Oosporen (P. arboreseens, P. calotheca, P. Myosotidis, P. Valorianollae. P. Corydalis, P. Holostei) 444 Phycomyces. Columella mit Sporen, reife Zy^ospore 21S Phytophthora. Conidienträger (Pli. nninivora, infestans) 411 — Conidienkeimunt;' (Ph. infestans) 411 — Soxnalorgane (Pli. omnivora) 411 Pilaira. Eeifes und abquellendes Sporangiuni, Zygospore 255 Pilobolus. Sporangienträger, Sporen, Columella, Zygospore 25!) Piptocephalis. Conidienträger, abgefallenes Köpfchen mit Conidienketto, Zygospore, Haustorium 28S Pirella. Sporangium mit Coluniella 217 Plasmopara. Conidienträger (PI. pygmaea, densa) 426 — Conidienträger (PI. viticola) 427 — Keimende Conidien (PI. nivea, densa) 426 — Oogon (PI. densa) 426 — Haustorium 426 Pleolpidivtm, Sporangium und Dauerspore 44 Pleotrachelus. Sporangium 41 Podochytriiun siehe Septoearpus 11 -l Polyphagus. (ninzer Vegetationskörper, reifes Sporangium, reife Dauersporc mit ansitzenden Geschlcchtspflänzchen 130 Pseudolpidium. Sporangien, keimende Dauerspore, Sehvvärmsporen ... 3'6 Pythiopsis. Junge Sporangien, reife Oospore . . 328 Pythium. Mycel mit Sporangium (P. gracile, complons) 394 — Mycel mit Sporangium und Sexualorgane (P. de Baryanum, proliferum) :i95 — Sporangienentleerung, Scliwärmspore 394 — Oosporen (P. oomplens, Artotrogus) 394, 395 — Keimende Oospore (P. vexans) 395 — Conidien (P. intermedium) 395 — Keimendes Dauersporangium (P. proliferum) 395 Rhipidium. Ganzes Pflänzchen und feinerer Bau, Sporangien, Sexualorgane 375 Rhizidiomyces. Sporangien, Schwärmsporen 111 Rhizidium. Scliwärmsporen, keimende Schwärmer, Sporangien 106 Rhizomyxa. Sorussporangien *»'* Rhizophidium. Sporangien (Rh. globosum, pollinis, anipuUaceum) ... 86 — Dauersporen 86 Rhizophlyetis. Sporangien Hii Ehizopus. Ausläufer, Columella, Zygospore 228 Rozella. Sporangien und Dauersporen 70 Saprolegnia. Habitusbild. Sporangium, Entleerung, Durchwachsung, abnorme Entleerung 330 — Schwärmsporen, Häutung 330 — A]iandrische Oogonien (S. Tliureti) 331 — Reife Oospore (S. torulosa) 331 Selerospora. Conidienträger, .jung uiul abgestorben 438 — Oosporenhanfen im Blatt von Setaria 438 XIV Seite Sclerospora. Structur der Uospore 438 Septocarpus. Sporangium, Mycel 11^ Sphaerita. Sporangium, Dauerspore, Sfhwärmer 21 Spinellus. Sporen, Columella, dorniges Luitmycel, reife Zygosporc ... 221 Sporodinia. Haljitusbild, Träger der Sporangien und Zygosporen .... 226 Syncephalis. Gruppe von Conidicntriigern , feine Structur dieser; Wurzel- fiisschen, Haustorien, Zygosporen, Gemmen 296 Synehytrimn. Dauersporen (S. Myosotidis, S. Mercurialis) in einfachen und zusammengesetzten Warzen 46 — Sporangiensorus (S. Stellariac) 46 — Reifes und keimendes Si)orangiuiii. Schwiiniier (S. Taraxaci) 46 — Keimende Dauorspore (S. Mercurialis) 46 Thamridium, Sporangientriiger (Verzweigungsvariationen), Sporangiolenäste, Zygosporc -4^ Woronina. Sporangiensori und Cystosori 65 Phycomycetes (Siphomycetes). Yegetationskörper einzellig, nur bei der Bildung der Fortpflanzungsorgane oder im späteren Alter Querwände bildend, bald unverzweigt und in toto sich zu Sporangien umbildend (holocarpisch) bald ein reich verzweigtes Mycel mit besonderen Fortpflanzungsorganen (eucar- pisch). Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Schwärm- sporen oder unbewegliche Sporen oder Conidieu, ge- schlechtliche entweder durch Zygosporen oder durch Oosporen. In der Uebersicht über das Pilzsystem, welche "Winter im I. Bande dieser Flora (p. 32) aufgestellt hat, ist die Classe der Phycomyceten zerlegt in die 6. Classe: Zygomycetes, die 7. Classe: Oomycetes und die Gruppe der Chytridiaceen mit unsicherem syste- matischem Werth. Ausserdem ist die Ordnung der Entomophthoreae, welche nach neueren Forschungen zu den Zygomyceten gehört, noch mit den Basidiomyceten vereinigt. Da seit dem Erscheinen des I. Bandes sich die Ansichten über das Pilzsystem nach mancher Seite hin geklärt haben, so bedarf es wohl keiner Entschuldigung, wenn von der dort aufgestellten Anordnung abgewichen wird. Der Name Phycomycetes (Algenpilze) soll die vielseitige XJeber- einstimmung andeuten, welche die genannten Pilze mit gewissen Algen, den Siphoneen (Yaucheria etc.), sowohl in der Einzelligkeit ihrer Yegetationskörper, als auch in der Ausbildung ihrer Fort- pflanzungsorgane (Schwärmsporen, Sexualität) aufweisen ; wozu auch noch der Umstand tritt, dass viele Phycomyceten algenartig im Wasser leben. Da das gemeinsame Merkmal, welches bei der grossen Mannigfaltigkeit der Fortpflanzungsorgane alle Phycomyceten ver- bindet, die Einzelligkeit des Yegetationskörpers ist, so dürfte sich wohl der ISTame Siphomycetes (Schlauchpilze) als Parallelbildung zu Winter, die Pilze. IV. Abth. 1 Siphophyceen (Siphoneen) noch mehr empfehlen. Cohn ^) vereinigt unter dem Namen der Siphomyceten die drei Ordnungen der Peronosporeen, Saprolognieen, Chytridiaceen, während er die Zygo- myceten (Mucorineen etc.) als Parallelgruppe zu den Zygophyceen (Conjugaten) aufstellt. Die Phycomyceten würden also bei Cohn 's System in die beiden Gruppen der Zygomyceten und Siphomyceten zerfallen. Sorokin^) gebraucht die Bezeichnung Siphomycetes als Synonym für Phycomycetes, in dem bereits erörterten Sinne. Obgleich mir der Name Siphomyceten die Gruppe besser noch zu charakterisiren scheint, als der Name Phycomyceten, so halte ich es doch für praktisch, die allgemein eingebürgerte Bezeichnung nicht aufzugeben. Aber nicht blos beim Namen der hier zu behandelnden Pilz- gruppe regen sich Bedenken, noch viel mehr ist das der Fall bei der Umgrenzung derselben. Die Ansichten hierüber sind sehr ge- theilt. De Bary^) bringt die Peronosporeen {incl. Ancylisteen und Monoblepharis), Saprolegnieen, Mucorineen und Entomophthorecn an den Anfang seiner grossen Ascomycetenreihe, die Chytridieen dagegen, deren Anschluss an die genannten Phycomyceten er zwar anerkennt, behandelt er als eine Gruppe von zweifelhafter Stellung im System. Durch die Erwähnung der Chytridiaceen ist sogleich der wunde Punkt aller Phycomycetensystematik hervorgehoben worden. Soweit herrscht bei allen Mycologen Uebereinstimmung, dass Peronosporeen, Saprolegnieen, Mucorineen und Entomophthorecn echte Phycomyceten sind. Die Chytridiaceen dagegen werden gar nicht immer als eine natürliche einheitliche Gruppe betrachtet, z. B. von Zopf''), der die Synchytrieen ihres plasmodialen Vegetation s- körpeps wegen ganz von den Eumyceten trennen und als besondere Gruppe in der Nähe der Myxomyceten unterbringen möchte. In Saccardo's Sylloge (VII, pars 1) werden zwar die Chytridiaceen in der üblichen Umgrenzung den Phycomyceten einverleibt, aber als Rückbildungsformen, während nach meiner unten zu entwickelnden Ansiclit gerade die Chytridiaceen den Ausgangspunkt nicht blos für die Phycomyceten, sondern überhaupt für alle Eumyceten bilden. Auch Warming^) scheint dieser Ansicht zuzuneigen. ') Verhandl. d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1S79, p. 279. -) Sorokin, Kevue mycol. XI. 1889, p. 69, zuerst bot. Zeit. 1874, p. 314. ') Morphol. u. Biol. d. Pilze 1884, p. 142. *) Schenk, Handb. d. Bot. IV. p. 2T2. •■) Plandb. d. system. Bot. 1890, p. 63. Brefeld hat in seinen letzten Darlegungen über das System der Pilze ^) die Chytridiaceen als rückgebildete Phycomyceten auf- geführt, bei denen der Yegetationskörper mehr und mehr zurück- tritt, bis er gänzlich in der Bildung des Sporangium aufgeht. Dieses, z. B. bei den Olpidieen vorliegende Verhalten bildet nach Brefeld's und Anderer Ansicht das letzte Glied einer Rückbildungsreihe, welche mit Formen mit reich entwickeltem Vegetationskörper und distincten Fortpflanzungsorganen beginnt (Peronosporaceen). Meine Auffassung betrachtet gerade umgekehrt diese einfachsten Chytridiaceen als den Ausgangspunkt einer aufsteigenden Reihe, an deren Ende die Oomyceten mit reich entwickeltem Mycel stehen Avürden. Dieselbe Ansicht vertritt auch Gobi-), ohne freilich zu einer klaren Eintheilung der ganzen Gruppe zu gelangen. Endlich hat auch Dangeard in mehreren seiner Chytridienarbeiten wichtiges Material zur Begründung dieser auch von ihm getheilten An- schauung zusammengetragen-^). Besonders ist auch von ihm die ver^vandtschaftliche Beziehung der zoosporen Monadinen zu den Olpidiaceen, speciell seiner Sphaerita, nachdrücklich betont worden. Ueb ersieht über das System. Phycomycetes (Siphomycetes). I. Reihe. Arcliiiiiycetes (Cliytridiiiae). Körper einzellig, nackt oder von Anfang an mit Membran, ver- schieden gestaltet, entweder unverzweigt, nicht fiidig oder aus einem kugeligen und einem fädigen mycelialen Theil bestehend oder durch- weg mycelial- fädig; immer monocarpisch , entweder holocarpisch oder eucarpisch, aber nicht perennirend und polycarpisch. Fort- ') Untersuchungen VIII. 1SS9, p. 270 u. X. 1891 p. 354. '^) Ueber die Gruppe der Amoeboideae. Arb. d. Petersburger naturf. Ges. XV. 1884, ref. bot. Centralbl. XXI. p. 3-5. ^) Dangeard, Ann. sc. nat. 7. Serie IV, 1S86. Journal de bot. IL 18SS. Le botaniste 1. Serie II. 1888. 2. Serie II, 1890. 1* pflanzung durch Schwärmsporen und Dauersporen, welche entweder an Stelle der Zoosporangien ungeschlechtlich oder in wenigen Fcällen als Zygo- oder Oosporen geschlechtlich entstehen. 1. Ordnung. Myxochytridinae.^) Yegetationskörper nackt, kugelig oder ellipsoidisch, niemals ver- zweigt oder mycelial- fädig, kurz vor der Fructification sich mit Membran umgebend und holocarpisch in Sporangien oder Dauer- sporen verwandelnd; immer intramatrical. Sexualität fehlt, niu- in einem Fall beobachtet. 1. Familie. Monolpidiaceae (Olpidiaceae). Der ganze Yegetationskörper verwandelt sich holocarpisch in ein einziges kugeliges oder längliches Zoosporangium oder eine Dauerspore. Sexualität in einem Falle beobachtet. 2. Famihe. Merolpidiaceae (Svnchytriaceae). Der ganze Yegetationskörper zerfällt holocarpisch in eine Mehr- zahl von Sporangien und erzeugt einen rundlichen oder lang ein- reihigen Sporangiensorus. Dauerzustände entweder ein Haufen von Dauersporen, Cystosorus, oder einzelne Dauersporen, die aus dem ganzen ungetheilten Yegetationskörper oder einzelnen Theilen desselben entstehen. 2. Ordnung. Mycochytridinae. Yegetationskörper von Anfang an mit Membran umgeben, von verschiedener Gestalt, niemals rein kugelig oder ellipsoidisch, immer langgestreckt, wurmförmig oder aus einem kugehgen und einem fädigen, verzweigten, mycelialen Thcil bestehend oder durchaus mycehal, verzweigt, mit blasigen, intercalaren und terminalen An- schwellungen. Immer monocarpisch , nicht perennirend, entweder holocarpisch oder eucarpisch. Zoosporangien und ihnen entsprechende oder andere, zum Theil als Zygo- oder Oosporen entstandene Dauersporen. *) Dieser Name wurde zuerst von Gobi (1. c.) vorgeschlagen ; derselbe rechnet aber Synchjtrium nicht hierher, weil sein Vegetationskörper nicht amocboid ist. Massgebend für die Benennung ist die Membranlosigkeit des plasmodiuniiihnlichen Vegetationskürper. 1. Familie. Holochytriaceae (Ancylistaceae). Yegetationskörper schlauch- oder wurmförmig, iinverzweigt oder mit kurzen Seitenästchen , theilt sich durch Querwände in eine Anzahl Glieder, welche alle zu Fortpflanzungsorganen (Sporangien, Oogonien, Antheridien) werden. Sti'eng holocarpisch und mono- phag, immer intramatrical. 2. Familie. Si)OrocliytTiaceae (Khizidiaceae, Polyphagaceae). Yegetationskörper besteht aus zwei Theilen, einem kugeligeu, der erstarkten Schwärmspore, und einem dünnfädigen, oft sehr zarten mycehalen Theil. Der kugelige Theil wächst zum einzigen Sporangium oder zur einzigen Dauerspore aus. Dauersporen auch auf andere "Weise entstehend am mycelialen Theil oder durch Copulation zweier Pflänzchen. Der mvceliale Theil geht nach einmaliger Fructification immer zu Grunde, streng monocarpisch, aber eucarpisch. 1. Unterfamilie. Metasporeae. Dauersporen wie die Sporangien und an deren Stelle aus dem kugeligen Theil des Yegetationskörpers entstehend. Sexualität fehlt. 2. Unterfamilie. Ortliosporeae. Dauersporen nicht wie die Sporangien und an deren Stelle entstehend, entweder auf noch unbekannte Weise am mycelialen Theil des Yegetationskörpers oder als Zygosporen durch Copulation zweier Individuen. 3. Familie. Hyi)hochytriaceae (Cladochytriaceae). Yegetationskörper ein mehr oder Aveniger verzweigtes, anfangs einzelliges Mycel, welches terminal und intercalar gleichzeitig eine grössere Zahl Anschwellungen und aus diesen Zoosporangien oder Dauersporen bildet, eucarpisch, aber meist monocarpisch, nicht perennirend. Sexualität fehlt. IL Reihe. Zygoiuycetes. Yegetationskörper einzellig, ein reich verzweigtes, polycarpisches Mycel. Ungeschlechthche Fortpflanzung durch Abschnürung von Conidien oder durch in Sporangien entstandene, bewegungslose Sporen; meist mit besonderen Fruchtträgern. Sexualität als Copu- lation gleichgestalteter Zellen; Zygosporen. 1. Ordnung. Mucorinae. Mycelium saprophytisch, oder parasitisch auf anderen Pilzen, reich verzweigt, im Substrat allseitig sich ausbreitend, anfangs ein- zellig, im Alter oft mit ordnungslosen Querwänden. Ungeschlecht- liche Fortpflanzung durch Conidien oder in Sporangien gebildete, bewegungslose Sporen, mit besonderen, einfachen oder verzweigten Fruchtträgern. Zygosporen am Mycel oder ebenfalls an besonderen Trägern. 1. Unterordnung. Sphorangiophorae. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch bewegungslose, in Spo- rangien erzeugte Sporen. 1. Familie. Mueoraeeae. Die den Träger vom Sporangium abgrenzende Querwand wölbt sich in dasselbe und ragt als Columella oft weit hinein. Zygosporen nackt oder nur von einem lockeren Fadengeflecht eingehüllt, nie in ein dichtes Gehäuse eingeschlossen und einen Fruchtkörper bildend. 1. Unterfamilie. Mucoreae. Sporangien nur von einer Art, vielsporig, mit zerfliessender oder leicht zerbrechender Membran, auf den Trägern sich öffnend, die Columella zurücklassend. 2. Unterfamilie. Tliamnidieae. Sporangien von zweierlei Art, vielsporige mit zerfliessender Membran und auf den Trägern sich öffnend, die Columella zurück- lassend; wenigsporige (Sporangiolen), mit nicht zerfliessender Mem- bran, ohne Columella, geschlossen vom Träger abfallend. 3. Unterfamilie. Piloholeac. Sporangien nur von einer Art, vielsporig, mit zum grössten Theil fester, nicht zerfliessender oder zerbrechender, nur an der Basis aufquellender Membran; quellen entweder von ihren Trägern ab, die Columella zurücklassend, oder werden mitsammt der Colu- mella abgeschleudert und öffnen sich dann erst durch Abquellen. 2. Familie. Mortierellaeeae. Sporangium ohne Columella, mit zerfliessender Membran. Zygo- sporen einzeln in ein Gehäuse (Carposporium) vollständig ein- geschlossen, eine kleine Knolle darstellend. 2. Unterordnung. Conidiophorae. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Conidien, welche einzeln oder in Ketten an besonderen Conidienträgern abgeschnürt werden. 1. Familie. Cliaetocladiaceae. Conidien einzeln, kugelig, in Gruppen an dem mittleren, ge- schwollenen Theil der letzten Aeste der Conidien träger, Enden der- selben, dünn, steril. Zygosporen nackt, zwischen den geraden Copu- lationsästen. 2. Familie. Cei)hali(laceae. Conidien in Ketten, an den kuglig- kopfig angeschwollenen Astenden unverzweigter oder verzweigter Träger. Zygosporen nackt, auf dem Scheitel der zangenförmigen Copulationsäste. 2. Ordnung. Entomophthorinae. Mycelium meist parasitisch in lebenden Thieren, seltener in Pflanzen oder saprophytisch, reich verzweigt, oft in Stücke zerfallend, anfangs einzellig. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Conidien, welche am Ende unverzweigter, aus dem Substrat hervorwachsender Fäden einzeln abgeschnürt und bei der Reife abgeschleudert werden, ohne besonders gestaltete Conidienträger, Zygosporen am Mycel. 1. Familie. Entomophtlioraceae. Mit den Charakteren der Ordnung. III. Ueihe. Ooinycetes. Yegetationskörper einzellig, ein reich verzweigtes, polycarpisches Mycel. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Conidien oder durch Schwärmsporen, welche in besonderen Sporangien erzeugt werden. Sexualität als Befruchtung nackter in ein Oogon eingeschlossener Eier durch verschiedenartig gestaltete Antheridien oder durch Sper- matozoiden; Oosporen. 1. Ordnung. Saprolegninae. Saprophytisch im Wasser auf faulenden Thier- und Pflanzen- resten lebend, Mycel reich verzweigt, einzellig, polycarpisch. Un- geschlechtliche Fortpflanzung durch Schwärmsporen, Sporangien an den Astenden, besonders gestaltete Sporangienträger fehlen. Oogonien meist vieleiig, ihr gesammter Inhalt zu Eiern umgewandelt. Anthe- ridien liefern Befruchtungsschlauch oder Spermatozoiden. 1. Familie. Saprolojsiiiaeeae. Antheridien nebenastartig an das Üogon sich anlegend, Be- fruchtungsschläuche in dasselbe treibend. 2. Familie. Moiiol)lei)hari(laceae. Antheridien mit Spermatozoiden. 2 Ordnung. Peronosporinae. Mycel meist parasitisch im Innern lebender Landpflanzen, reich verzweigt, polycarpisch. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Schwärmsporen oder Conidien, meist mit besonders gestalteten, aus dem Substrat hervorbrechenden Conidienträgern. Oogonien immer eineiig, mit einem Best unverbrauchten Protoplasmas (Periplasma). Antheridien nebenastartig an das Oogon sich anlegend, mit Be- fruchtungsschlauch. 1. Familie. Peroiiosporaeeae. Mit den Charakteren der Ordnung. 1. Unterfamilie. Planohlastae (Cystopodeae). Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Schwärmsporen, Spo- rangien entweder am Mycel festsitzend, oder meist als Conidien abfallend und bei der Keimung die Schwärmer erzeugend. 2. Unterfamilie. Siphohlastae (Peronosporeae). Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Conidien, welche mit Keimschlauch keimen und den abfallenden Zoosporangien der Plano- hlastae homolog sind. Bemerkungen zu vorstellendem System der Phycomyceten. 1. Terminologie. Entsprechend der für Phanerogamen ge- bräuchlichen Bezeichnung sind auch dieYegetationskörper der Phyco- myceten als monocarpisch und polycarpisch aufgeführt, je nachdem sie nur einmal fructiiiciren und dann zu' Grunde gehen (mono- carpisch) oder weiter wachsend mehrmals hintereinander Früchte bringen (polycarpisch). Zu dieser Unterscheidung hat aber noch 9 eine zweite hinzuzutreten, welche auf die höheren Pflanzen sich nicht ausdehnen lässt, wohl aber für die Thallophyten eine all- gemeine Geltung besitzt. Alle Yegetationskörper, welche vollständig, ohne Rest, in der Bildung der Fructificationsorgane aufgehen, be- zeichne ich als holocarpisch ; holocarpisch sind unter den Chytridiaceen alle Myxochytridineen und die Holochytrieen (Ancylisteen), ferner die Myxomyceten, die Conjugaten. Alle holocarpischen Pflanzen sind natürlich auch monocarpisch, einmal fruchtend, gleichviel ob hierbei ein einziger oder gleichzeitig mehrere Fruchtkörper ent- stehen (Stemonitis). Alle übrigen Pflanzen nenne ich eucarpisch, denn ihr Vegetationskörper bildet besondere Früchte, ohne voll- ständig verbraucht zu werden; es bleibt ein Rest, der entweder nach der Fruchtbildung abstirbt (monocarpisch) oder weiter wächst und neue Früchte producirt (polycarpisch). Diese Unterscheidung in holocarpische und eucarpische Vegetationskörper hebt einen tief einschneidenden Gegensatz hervor, der meiner Ansicht nach bisher noch nicht hinreichend gewürdigt worden ist. 2. Die Chytridinen als Archimyceten verdienen noch eine ausführlichere Besprechung, da sie, wie bereits auseinander- gesetzt wurde, gewöhnlich als eine regressive Reihe aufgefasst werden, während sie hier als progressive Reihe an den Anfang des ganzen Pilzsystems gestellt werden. Ihre einfachsten Formen, die holo- carpischen, mycellosen Myxochytridinae vermitteln den Uebergang von einfacheren Myzecotozoen, den Monadinen im Sinne Zopfs ^), und specieller noch den Monadineae zoosporeae zu den ebenfalls noch holocarpischen Formen der Mycochytridinen, den Ancylisteen. Es erhebt sich die Frage, mit welchem Recht diese Myxochytridinen überhaupt von den Monadinen getrennt und zu den Phycomyceten gestellt werden. Mit den zoosporen Monadinen haben die Olpidiaceen ja manche Aehnlichkeit, aber noch grösser sind die Unterschiede zwischen beiden. Ein principieller Unterschied besteht schon in der Nahrungs- aufnahme, bei den Monadinen erfolgt dieselbe durch die starken amoeboiden Bewegungen des plasmodialen Zustandes, wobei all- gemein auch feste Theile aufgenommen werden, bei den Myxo- chytridinen sind aber die amoeboiden Bewegungen der nackten Vegetationskörper immer schwach oder fehlen gänzlich und die Aufnahme fester Theile kommt gar nicht vor. Während sich also ') Die Myzecotozoen in Schenk's Handb. d. Botanik III. 2, p. 10 die Monadinen wie die Mvxomyceten ernähren, herrscht bei den Myxochytridinen nur eine Aufnahme gelöster Stoffe, wie bei den echten Pilzen. Damit im Zusammenhang steht, dass bei allen Monadinen mit der Sporen- und Cvstenbildung eine Ausstossung unverdauter Xahrnngsballen verbunden ist, was bei den Myxo- chytridinen natürlich nicht vorkommen kann. Neben diesen aus der verschiedenen Art der Nahrungsaufnahme abgeleiteten physio- logischen Unterschioden lassen sich auch noch wichtige rein morpho- logische geltend machen. Bei einer Anzahl zoosporer Monadinen zerfällt der amoeboide Körper ohne vorherige Membranbildung in Sporen (Aphelidium, Plasmodiophora), bei jenen Formen aber, bei denen eine Wand vorher gebildet wird, verlassen die Schwärme ihre Sporocyste an beliebigen Stellen, es fehlt ein besonderer Ent- leerungscanal, der bei allen Myxochytridinen, ausgenommen Sphaerita, entsteht. Endlich ist hervorzuheben, dass der stark amoeboide Körper der Monadinen nicht selten ein echtes Plasmodium ist, durch A'^erschmelzung mehrerer Amoeben entstehend, während bei den Myxochytridinen echte Plasmodien fehlen, mit Ausnahme vielleicht von Rozella. Jedenfalls ist die Yerwandtschaft der Myxochytridinen mit den Monadinen anzuerkennen, aber es ist auch auf der anderen Seite in den geschilderten Abweichungen ein Schritt nach den Pilzen hin zu bemerken. Besonders sind es die Holochytrien (Ancylisten), welche den Uebergang zu echten Mycel bildenden Formen ver- mitteln. Formen wie Myzocytium schliessen sich durch ihre holo- carpische Entwicklung an die Myxochytridinen an, unterscheiden sich aber durch den von Anfang an Membran umgebenen, lang ge- streckten Yegetationskörper, der durch seine Verzweigungen (Lage- nidium) mycelialen Charakter bekommt. Morphologisch würden sich an diese Holochytrien sehr leicht die Zygomyceten und Oomyceten anschliessen lass'en, als eine Weiterbildung mit eucarpischem , reich verzweigten, mycelialen Yegetationskörper. Die Gruppe der Sporochytrieen mit dem mycelialen Haustorium scheint mir nach aufwärts an die Hyphochytrieen anzuschliessen ; unter den Monadinen zeigt Colpodella pugnax eine ähnliche Ent- wickelung, unterscheidet sich aber durch das Fehlen des Mycels und durch die viel später erfolgende AYandbildung. Die Gruppe der Hyphochytrieen endlich, welche an die Sporo- chytrieen (Polyphagus) anschliesst, setzt sich in Protomyces und den Ustilagineen fort. 11 Die beiden Reihen der Zygomyceten und Oomyceten sind in der herkömmliclien Abgrenzung beibehalten. Näher auf die hier kurz skizzirten Anschauungen einzugehen, dürfte dem Zwecke der vorliegenden Arbeit nicht entsprechen. I. Reihe. Arcliiüiycetes (Chytridiiiae). Yegetationskörper einzellig, nackt oder von Anfang an mit Membran, verschieden gestaltet, entweder unver- zweigt, nicht fädig oder aus einem kugeligen und einem fädig-mycelialen Theil bestehend oder durchweg mycelial- fädig; immer monocarpisch, entweder holocarpisch oder eucarpisch, aber nicht perennirend und poly carpisch. Fortpflanzung durch Schwärmsporen und Dauersporen, welche entweder an Stelle der Zoosporangien unge- schlechtlich oder in wenigen Fällen als Zygo- oder Oosporen geschlechtlich entstehen. Der Vegetation skörper ist mannigfaltig gestaltet, erreicht aber niemals die Beschaffenheit eines reich verästelten typischen Pilzmycels. Im einfachsten Falle ist der Vegetationskörper kugehg oder länglich- elliptisch oder gestreckt- cylindrisch ohne jede An- deutung eines Mycels, anfangs nackt (Myxochytridineen) oder sogleich mit Membran umgeben (Holochytrieen), und verwandelt sich holo- carpisch in ein oder mehrere Sporangien. In anderen Fällen be- steht der Vegetationskörper aus einem kugeligen oder ellipsoidischen Theil, der erstarkten Schwärmspore, welcher zum Sporangium wird, und einem dünnfädigen , mycelialen Theil, der als Haustorium in der Wirthszelle sich ausbreitet und nach der Sporangiumbildung zu Grunde geht, so dass auch diese Vegetationskörper monocarpisch sind (Sporochytrieen). Dieses primitive Mycel ist bald unverzweigt, bald mehrfach verästelt, einzellig, immer ausserordentlich feinfädig. In der höchsten Gruppe (Hyphochytrieen) erreicht der Vegetations- körper myceliale Structur und erzeugt gleichzeitig eine Mehrzahl von intercalaren und terminalen Sporangien, bleibt aber, soweit bekannt, meist monocarpisch und geht bald zu Grunde. Wie die Gestalt der Vegetationskörper sein mag, immer geht derselbe aus einer Spore (zur Ruhe gekommene Öchwärmspore) hervor. Die Schwärmsporen entstehen entweder in den Sporangien oder bei der Keimung der Dauersporen. Ihre Gestalt ist verschieden, bei einigen kugelig, bei anderen elliptisch oder nierenförmig ; sie 12 bestehen aus nacktem Protoplasma und tragen ein oder zwei Cilien ; ihre Bewegungen sind entweder gleichmässige, fortschreitende, mit Eotation um die Längsachse oder burlesk -unregelmässige, bald im Zickzack sprungartige, bald gerade vorschnellende. Die Schwärm- spore enthält gewöhnlich einen stark glänzenden Fetttropfen, neben dem auch ein Zellkern sich nachweisen lässt. Ausnahmsweise werden auch cilienlose Schwärmer geboren. Die zur Ruhe gekommene, dem Wirthe aufsitzende Schwärm- spore umgiebt sich mit einer Membran und erst jetzt beginnt die AVeiterentwicklung; in jedem Falle wird die "Wand der "Wirthszelle mit einem winzigen Fortsatz durchbohrt, der nun entweder zu einem verzweigten oder unverzweigten mycelialen Theile auswächst oder nur als Entleerungscanal für den in die AYirthszellen über- fliessenden Sporeninhalt dient. Das letztere ist der Fall bei allen holocarpischen Archimyceten, also sämmtlichen Myxochytridinen und den Holochy trien ; wächst der die Wirthszellwand durchbohrende Fortsatz zum Mycel aus, so sind zwei Fälle zu unterscheiden. Entweder der gesammte Inhalt der SchAvärmspore wandert in das reichere Mycel über und die leere, bald verschwindende Sporenhaut allein bleibt zurück (Hyphochytrien) oder die Hauptmasse des Sporen- inhaltes bleibt in der allmählich zum neuen Sporangium erstarken- den Spore und das meist dürftige Mycel erscheint nur als haustoriales Anhängsel (Sporochytrien). Die reifen Sporangien haben bei den holocarpischen Formen entweder die Gestalt des in sie verwandelten Tegetationskörpers (Monolpidien) oder sind rundlich -eckige, zum Sorus vereinigte (Merol- pidien) oder unregelmässig cylindrische, selbst verzweigte, als Faden- glieder (Holochytrien) erscheinende Theile desselben. Bei den Sporo- chytrien sind die Sporangien meist kugelig oder ellipsoidisch gestaltet, zuweilen von charakteristischer flaschenförmiger oder anderer Form, bei den Hyphochytrieen endlich erscheinen sie als kugelige oder unregelmässig blasige Aufschwellungen des Mycels. Immer ent- stehen in den Sporangien Schwärmsporen, welche durch bestimmte Austrittsstellen entlassen werden; bei aufsitzenden Ectoparasiten öffnen sich die Sporangien mit einem oder mehreren Löchern theils durch Abwerfung eines Deckels (Chytridium), theils durch einfache Verquellung und Zerreissung einer oder mehrerer Membranstcllen (Synchytrium, Rhizophidium) ; bei allen Entoparasiten findet die Entleerung durch einen, selten mehrere Entleerungshälse statt, welche das Sporangium durch die "Wand der "Wirthszelle hindurchtreibt. 13 Da II er Sporen (Dauersporangien) , über deren Entstehungs- bedingungen mehr als das allgemein liebliche, mangelhafte Ernäh- rung, Ende der Vegetation, nicht ausgesagt werden kann, entstehen in der gleichen Weise wie die Sporangien und haben auch im All- gemeinen deren Form, nur unterscheiden sie sich von ihnen durch eine dickere, zuweilen stachelige Membran und einen grossen Fett- reichthum. Ihre Ruheperioden sind nur mangelhaft bekannt; bei der Keimung entstehen Schwärmsporen. Sexualität findet sich bei einigen Formen entwickelt und zwar in so mannigfacher Weise, dass sie keineswegs systematischen Werth beanspruchen kann. Unter den Myxochytridinen zeigt 01- pidiopsis eine Copulation zweier ungleich grosser Yegetations- körper, von denen der kleinere als der männliche seinen Inhalt an den grösseren weiblichen, zur Dauerspore werdenden abgiebt. lieber die vermeintliche Schwärmercopulation bei Reessia vergleiche man die Anmerkung bei Olpidium. Unter den Sporochytrieen ist nur ein Fall von Sexualität bei Polyphagus bekannt, der gleichfalls als holocarpische Copulation zweier Yegetationskörper auftritt und zur Dauerspore führt. Die Entstehung der intramatricalen Dauerspore von Chytridium ist genauer nicht bekannt. Die Gruppe der Holochytrieen ist durchweg ausgezeichnet durch eine hoch entwickelte Sexuahtät, eineiige Oogonien und Xebenast- antheridien, welche mit Befruchtungsschlauch ihren Inhalt entleeren ; diese Gruppe bildet deshalb einen Yerläufer der Oomyceten, mit denen sie auch von Schröter^) und Anderen vereinigt wird. Die Dauersporen von Urophlyctis entstehen wohl ohneSexualact; man vergleiche die Bemerkungen bei der Schilderung der Gattung. Membran und Inhalt. Die Membranen bestehen, soweit untersucht, bei den Archimyceten aus Cellulose; bei den Dauer- sporen finden sich stärkere, zuweilen mit Stacheln besetzte, mehr- schichtige Membranen vor, die auch bräunlich oder anders gefärbt sind ; die Membranen der vegetativen Zustände und der Sporangien sind farblos, zart und dünn. Der Inhalt besteht bei allen Archimyceten aus farblosem, dichten mit Körnchen vermengten Protoplasma, welches nebenbei noch als Reservestoff Tropfen eines fetten Oeles enthält. Dieses Oel ist meist farblos, in einigen Fällen aber gelb oder orangeroth gefärbt und 1) Kryptfl. III. 1, p. 225. u bedingt die Farbe des gesamraten Inhaltes (Synchytrium). Zell- kerne lassen sich, wie bei allen Phycomyceten in Mehrzahl nach weisen.') Lebensweise. Die Archimyceten leben zumeist parasitisch auf und in lebenden Pflanzen, besonders Algen, einige auch in wasserbewohnenden niederen Thiereu und durchlaufen meistens ihre ganze Entwicklung oder doch einzeln Abschnitte derselben unter AVasser. Die Mehrzahl der Archimyceten sind monophage Parasiten, sie verbreiten sich nicht über diejenige Zelle hinaus, an welche die Sehwärmspore sich festsetzte. Nur Polyphagus und Rhizo- phlyctis unter den Sporochytrieen und die Hyphochytrieen sind polyphag. Die monophagischen Formen vernichten meist völlig den Inhalt ihrer Wirthszelle, die zoophagischen z. B. auch den Embryo in den Eotatorieneiern ; die polyphagen verhalten sich verschieden. Auf die verschiedenen, durch die Archimyceten hervorgerufenen Krank- heiten wird bei den einzelnen Species hingewiesen werden. Sammeln und Präpariren. Die Mehrzahl der Chytridinen. als Parasiten wasserbewohnender Organismen, besonders Algen und niederer Thiere wird man sich dadurch verschaffen können, dass man an möglichst viel Standorten gesammelte Algen im Zimmer weiter cultivirt. Man nehme immer etwas Erde vom Boden der Pfützen und Teiche mit und bringe sie in das Culturgefäss. Oft erscheinen die Chytridien erst nach längerer Zeit, oft wird man sie bereits an dem frisch gesammelten Material finden. Sobald die Culturen übel zu riechen anfangen, braucht man nicht mehr nach Chytridien zu suchen, denn sie lieben reines Wasser und gehen in faulenden Algenmassen schnell zu Grunde. Zopf empfiehlt Pollen, besonders von Coniferen, auf das Wasser der Algencultur zu streuen und durch diesen die Chytridien einzu- fangen. In der That gelingt es auf diese Weise, manche Form zu erwischen. Da aber die Chytridinen zumeist streng an einen Wirth oder wenigstens eine Wirthsfamilie gebunden sind, so ilarf man nicht erwarten, auf diese Weise alle iij einem Teich vorkommenden Chytridien einfangen zu können. Unter dieser Einschränkung ist die Zopf 'sehe Methode wühl zu empfehlen. Die in Saprolegniaccen schmarotzenden Formen kann man sicli dadurch verschaffen, dass man todte Fliegen in die Algencultur ') Vergl. Dan":card, Le Botaniste 2. Serie II. 1890. 15 wirft. Es werden sich immer Saprolegniaceeu eintinden, in denen man oft anch die parasitischen Chytridiaceen finden ^vird. Die in Land- oder Sumpfpflanzen lebenden Synchytrien und Cladochytrieen suche man nur an Stellen, welche zeitweise über- schwemmt werden, denn auch diese Formen beanspruchen reiche Wasserzufuhr. Im Uebrigen wird man mit Hilfe der weiter unten folgenden Tabelle der Nährsubstrate der Chytridinen sich selbst die geeignetsten Methoden zurecht legen können, um die Chytridinen zu sammeln. Die Prcäparation der Chytridinen erfordert keine besonderen Kunst- griffe, man wird meist mit stärkeren Systemen zu arbeiten haben. Um die feinen Mycelien der Sporochytrieen zwischen dem Inhalt der Wirthsalgen zu erkennen, wird es sich empfehlen, die letzteren durch Alcohol zu entfärben und dann ein geeignetes Färbungsmittel anzuwenden; Zopf^) empfiehlt die Objecte vorsichtig zu zerquetschen, um die feinen Haustorien der Sporochytrieen freizulegen. Auch gelang es ihm, dieselben sichtbar zu machen, durch schwaches Kochen der Objecte in yerdünntem Glycerin und nachfolgende Färbung mit einer Lösung von Bismarckbraun in Glycerin. Uebersicht über das System und die Gattungen der Archimyce teu.-) (Bestimmungstabelle.) 1. Ordnung. Myxochytridinae. Vegetationskörper nackt, kugelig oder ellipsoidisch, niemals verzweigt oder mycelial-fädig, kurz vor der Fructification sich mit Membran umgebend und holo- carpisch in Sporangien oder Dauersporen verwandelnd; immer intramatrical. 1. Farn, jülonolpidiaceae (Olpidiaceae). Der ganze Vegetation s- körper verwandelt sich holocarpisch in ein einziges kugeliges oder längliches Zoosporangium oder eine Dauerspore. ') Abhandl. d. naturf. Ges. Halle 18SS, XVII. p. S7. ■^) Man vergleiche auch die Uebersicht über das System der Phycomyceten auf pag. 3 dieses Werkes. 16 A. Sporaugien kleiner als die "Wirthszellen , allseitig frei in denselben liegend. a. Entleerung der Schwärmer durch Zei'fall des Wirthes und der Sporangienmembran .... I. Sphaerita (Fig. 1). b. Entleerung der Schwärmer durch besondere, die Hülle des Wirthes durchbohrende Entleeruugshälse. aa. Jedes Sporangium und jede Dauerspore treiben nur einen Entleerungshals (ausnahmsweise zwei). a. Schwärmsporen eincilig, Dauersporen glattwandig oder doch niemals dichtstachelig IL Oljndrum (Fig. 2). ß. Schwärmsporen zwei eilig, Dauersporen niemals glattwandig, immer dicht stachelig oder warzig. aa. Dauersporen ohne leere Anhangszelle III. Pseiidolpidnim (Fig. 3). ßß. Dauersporen immer mit leerer Anhangszelle IV. Olpidiopsis (Fig. 4). bb. Jedes Sporangium treibt eine grössere Zahl Ent- leerungshälse. a. Sporangien kugelig, mit mehreren nach allen Seiten ausstrahlenden, langen Entleerungshälsen Y. Pleotradiehis (Fig. 5). ß. Sporangien langgestreckt, wurmförmig, mit einer oder zwei opponirten Längsreiheu kurzer Ent- leerungspapillen , . . TL Edrogella (Fig. 6). B. Sporangien so breit wie der Wirth, dessen AYand dicht an- geschmiegt, mit kurzer Entleerungspapille YII. Pleolpüliiim (Fig. 7). 2. Farn. Merolpidiaceae (Synchytriaceae). Der ganze Yege- tationskörper zerfällt holocarjiisch in eine Mehrzahl von Sporangien und erzeugt einen rundlichen oder lang einreihigen Sporangiensorus. Dauerzustände entweder ein Haufen von Dauersporen, Cystosorus, oder einzelne Dauersporen, die aus dem ganzen ungctheilten A^ege- tationskörper oder einzelnen Theilen desselben entstehen. A. Die einzelnen Sorussporangien kugelig oder kugelig -eckig, zu rundlichen Sori vereinigt. a. Der ganze Sorus von einer Membran umgeben, Dauer- zustände grosse, aus dem ungetheilten Vegetation skörper entstandene Dauersporen; Schwärmer eincilig. Parasiten lebender Landpilanzen, oft mit gefärbtem Inhalt YIII. Synchytriim (Fig. 8). 17 b. Der Surus ohne besondere Membran, frei im Innern der Wirthszellen. a. Schwärmer zweicilig, Dauerzustände aus einem Haufen von Dauersporangien bestehende Cystosori, den Spo- rangiensori entsprechend. Jeder Sorus durch vom Wirth gebildete Querwände in ein Fach eingeschlossen IX. Woronina (Fig. 9). ß. Schwärmer eincilig. Dauerzustände unbekannt. Die einzelnen Sori nicht durch vom Wirth gebildete Quer- wände getrennt (Collectivgattung) X. Illiisomyxa (Fig. 10). B. Die einzelnen Sorussporangien cylindrisch, in einfacher Keilie hintereinander, als Fächer der Schläuche des Wirthes er- scheinend; Schwärmer zweicilig. Dauersporen kugelig, je eine an Stelle eines Sporangiums, frei im Fach liegend XL Bosella (Fig. 11). 2. Ordnung. Mycochytridinae. Yegetationskörper von Anfang an mit Membran um- geben, von verschiedener Gestalt, niemals rein kugelig oder ellipsoidisch, immer langgestreckt, wurmförmig oder aus einem kugeligen und einem fädigen, verzweigten, mycelialen Theil bestehend oder durchaus mycelial ver- zweigt mit blasigen, intercalaren und terminalen An- schwellungen. Immer monocarpisch, nicht perennirend, entweder holocarpisch oder eucarpisch. Zoosporangien und ihnen entsprechende oder andere, zum Theil als Zygo- oder Oosporen entstandene Dauersporen. 1. Farn. Holochytriaceae (Ancylistaceae). Yegetationskörper schlauch- oder wurmförmig, unverzweigt oder mit kurzen Seiten- ästchen, theilt sich durch Querwände in eine Anzahl Glieder, welche alle zu Fortpflanzungsorganen (Sporangien, Oogonien, Antheridien) werden. Streng holocarpisch und monophag; immer intramatrical. A. Schwärmsporen vorhanden, meist zweicilig, Sporangien mit Entleerungshals. 1. Vegetationskörper unverzweigt, an den Querwänden ein- geschnürt, kettenartig. a. Der Inhalt des Sporangiums wird in eine Blase ent- leert, in der sich erst die Schwärmer bilden. Diese werden durch Platzen der Blase befreit XII. Myzocytnmi (Fig. 12). Winter, die Pilze. IS'. Alith. 2 18 b. Die Schwärmer treten fertig aus den Sporangien hervor, bleiben aber vor deren Mündungen liegen, umgeben sich mit Membran und schlüpfen sehr bald aus dieser heraus, die leeren Häute zurücklassend XIII. Achlyogeton (Fig. 13). 2. Yegetationskörper mit kurzen, kugeligen oder keuligen Seitenästen, ohne Einschnürungen an den Querwänden. SchAvärmerbildung wie bei XII XIY. Lagemdium (Fig. 14). B. Schwärmsporen fehlen; die einzelnen Glieder (Sporangien) treiben Entleerungshälse, welche nach neuen Nährzellen hin- wachsen und in diese den Inhalt eines ganzen Sporangiums ergiessen (Infectionsschläuche) . XY. Äncylistes (Fig. 15). 2. Fam. Sporochytriaeeae. Yegetationskörper besteht aus zwei Theilen, einem kugeligen, der erstarkten Schwärmspore, und einem dünnfädigen, oft sehr zarten, mycelialen Theil. Der kugelige Theil wächst zum einzigen Sporangium oder zur einzigen Dauerspore aus (monocarpisch). Dauersporen auch auf andere Weise entstehend am mycelialen Theil oder durch Copulation zweier Pflänzchen. 1. Unterfam. Metasporeae. Dauersporen wie die Sporangien und an deren Stelle aus dem kugeligen Theil des Yegetationskörpers entstehend. Fast immer monophag. Sexualität fehlt. A. Sporangien und Dauersporen aufsitzend, extramatrical , mit einem feinfädigen, intramatricalen Mycel. 1. Sporangien kugelig oder flaschenförmig, nicht gestielt, immer einzellig. a. Schwärmer nicht vor dem Sporangium sich häutend. a. Intramatricales Mycel durchweg fädig, oft sehr dürftig, ohne subsporangiale Blase. Schwärmer fertig hervor- tretend XYI. Bhizo'phidium (Fig. 16). ß. Intramatricales Mycel mit kugeler, subsporangialer Blase. aa. Schwärmer fertig hervortretend, mit einer langen naclischleppenden Cilie; Bewegung lebhaft, un- regelmässig . . . XYII. Bliizidium (Fig. 17). ßß. Schwärmer vor dem Sporangium in einer Blase entstehend, in welche der Inhalt desselben sich entleert, mit kurzer, dicker, vorwärts gerichteter Cilie; Bewegung gleichmässig XYIII. Bhüidiomyces (Fig. 18). 19 b. Schwärmer vor der Sporangienmündung sich häutend, ihre leeren Membranen zurücklassend XIX. ÄrJdyella. 2. Sporangien langgestielt, birnförmig, zweizeilig, vom Stiel durch eine Querwand getrennt XX. Septocar^ms (Fig. 19). B. Sporangien und Dauersporen intramatrical , mit einem oder mehreren, ebenfalls intramatricalen, verzweigten Mycelfäden, mit oder ohne subsporangiale Blase XXI. Entophhjctis (Fig. 20). C. Sporangien und Dauersporen frei, weder intramatrical noch aufsitzend, nur mit den feinen Enden der Mycelfäden in die Substrate eindringend oder saprophytisch. 1. Sporangien kugelig oder ellipsoidisch , ohne Stachel und nicht in mehrere Theile gesondert, mit mehreren ver- zweigten Mycelfäden . . XXII. Rhizopldyctis (Fig. 21). 2. Sporangien mit solidem Stachel am Scheitel; in einen oberen keuligen, einen mittleren stielartigen und einen basalen, kugeligen Theil abgesetzt, einzellig; letzterer allein die Rhizoiden tragend XXIII. Ohelidium (Fig. 22). 2. Unterfam. OrtJtosporcae. Dauersporen nicht wie die Spo- rangien und an deren Stelle entstehend, sondern entweder auf noch unbekannte Weise am mycelialen Theil des Vegetationskörpers oder als Zygosporen durch Copulation zweier Individuen. a. Sporangien gedeckelt, aufsitzend, mit intramatricalen Mycel, monophag. Dauersporen intramatrical am Mycel, Entstehung unbekannt XXIY. Chytridium (Fig. 23). b. Sporangien ohne Deckel, frei mit feinem, allseitig ausstrahlen- den Mycel, dessen Enden in die Xährzellen eindringen, poly- phag. Dauersporen durch Copulation zweier Individuen ent- stehend XXY. Folypliagus (Fig. 24). 3. Fam. Hyphocliytriaceae. Vegetationskörper ein mehr oder weniger verzweigtes, anfangs einzelliges Mycel, w^elches terminal und intercalar gleichzeitig eine grössere Zahl von Anschwellungen und aus diesen Zoosporangien oder Dauersporen bildet, eucarpisch, aber meist monocarp, nicht perennirend. Sexualität fehlt. A.. Mycel sehr feinfädig, höchstens 5 //, meist nur 0,7 /t dick, sehr vergänglich, mit einzelligen oder meist zweizeiligen, blasigen Anschwellungen. Sporangien entweder aus den Anschwellungen entstehend, mit Entleerungshals, oder ganz anders gestaltet, aufsitzend, rhizophidiumartig oder fehlend. 20 Dauersporen oft allein vorhanden, reif ohne jede Spur des sie erzeugenden Mycels. Sporangien und junge Dauersporen oft mit kleiner, leerer Anhangszelle XX VI. Cladochytrimn (Fig. 25). B. Mycel kräftiger, weniger vergänglich, mit grösseren, niemals zweizeiligen Anschwellungen. a. Schwärmer ohne Cilie, amoeboid XXYII. Amoebochytrium (Fig. 26). b. Schwärmer mit einer Cilie. u. Mycel gabelig, mit sehr dünnen Enden, Sporangien gewöhnlich durch kurze, fast gleichlange, oft zwei- zeilige Fadenstücke getrennt, mit kurzem Entleerungs- hals XXYIII. Catcnaria (Fig. 27). ß. Mycel monopodial verzweigt, bis an die Astenden gleich dick, Sporangien durch sehr verschieden lange, ein- zellige Fadenstücke getrennt, mit einem Loche sich öffnend XXIX. Hyphoclujtrium (Fig. 28). Anmerkung. In diese Tabelle sind nur die mit laufender Nummer ver- sehenen, gut gekannten Gattungen aufgenommen, die mangelhaft bekannten und zweifelhaften sind am Ende der einzelnen Familien o.ufgeführt, es sind dies folgende : Micromyces (Merolpidiaceae) , Kesticularia (Holochytriaceae), Nephromyces, Apha- nistis, Saccopodium, Zygocbytrium, Tetrachytrium (Hyphochytriaceae). 1. Ordnung. Myxochytridinae. Yegetationskörper nackt, kugelig oder ellipsoidisch. niemals verzweigt oder mycelial-fädig, kurz vor der Fructification sich mit Membran umgebend und holo- carpisch in Sporangien oder Dauersporen verwandelnd: immer intramatrical. Sexualität fehlt, nur in einem Fall beobachtet. 1. Familie. Mouolpidiaceae (Olpidiaceae). Der ganze Vegetationskörper verwandelt sicli holocarpisch in ein einziges kugeliges oder längliches Zoosporangium oder eine Dauerspore. Sexualität in einem Fall beobachtet. 21 I. ISphaerita Dangeard, 1886 (A. sc. nat. 7. Serie IV. p. 277). Yegetationskörper kugelig oder ellipsoidisch , später von einer Membran umgeben, über deren Entstehungszeit sichere An- gaben fehlen, verwandelt sich holocarpisch in ein Zoosporangium oder eine Dauerspore. Sporangien einzeln oder zu mehreren, farblos, mit dünner, farbloser und glatter Membran, ohne Entleerungs- hals. Schwärmer farblos, länglich, mit einer vorwärts gerichteten Fig. 1- Sphaerita. — Sph. endogena. a Eine todte Euglena viridis mit einem Spo- rangium, welches bereits Sporen gebildet hat. h Eine freiliegende stachelige Dauer- spore mit einciligen Schwärmen keimend (Vergr. ca. 800, nach Dangeard). Cilie, werden durch Zerfall des Wirthes und der Sporangienmembran befreit; Bewegung unregelmässig, sprungweise. Dauersporen kugelig, mit grobkörnigem, schwach gelblichem Inhalt und dicker, glatter oder stacheliger Membran. Keimung mit Zoosporen. Diese Gattung steht den zoosporen Monadinen am nächsten, weshalb sie auch an den Anfang der Myxochytridinen gestellt wurde. 1. Sph. endo<>'eiia Daugeard, 1886, 1. c. Abbild.: Dangeard, 1. c. Taf. XII, 14—^6; Le Botaniste, I.Serie II. Heft, Taf. II, 11 — 10, III, 1— 'i. Zoosporangien einzeln oder zu mehreren, kugelig oder eUipsoidisch , mit sehr dünner, farbloser und glatter Membran. Schwärmer länglich- ellipsoidisch oder eiförmig, farblos, sehr klein, 1,5 jit Durchmesser, mit einer vorwärts gerichteten Ciüe. Dauer- sporen kugelig oder ellipsoidisch, bald mit glatter, bald mit fein- stacheliger Membran, an einem Ende mit einer kleinen Papille, durchschnittlich 12 ^i lang, 8 ,« breit; Keimung mit Schwärmern. Parasitisch in verschiedenen Protozoen, zuweilen massenhaft; beobachtet in Nuclearia simplex, Heterophrys dispersa, Phacus alata, 22 Phacus jDyrnia, Trachelomonas, Euglena. Dangeard vermuthet, dass die von Stein für zahlreiche Infusorien angegebene Yerraehrung durch Theilung des Zellkernes gar nicht vorkommt, dass der obige Parasit die Täuschung veranlasst hat. Es unterliegt keinem Zweifel, dass viele der oft räthselhaften Angaben über endogene Keimbildung bei Protozoen durch Parasiten ähnlich der Sphaerita hervorgerufen worden sind. — Fig. 1. IL Olpicliuiu A. Braun, 1855 (Abhandl. d. Berliner Acad. 1855, p. 75, als Untergattung von Chytridium). Der A'egetationskörper besteht aus einer mcmbranlosen, nackten Protoplasmamasse von kugeliger oder ellipsoidischer Gestalt, hervorgegangen aus einer eingedrungenen Spore ^). Später umgiebt sich der Yegetationskörper, der hier und da amoeboid ist, mit einer Cellulosemembran und wird holocarpisch zum Fortpflanzungsorgan, entweder zum Zoosporangium oder zum Dauersporangium oder Dauerspore. Zoosporangien kugelig oder ellipsoidisch, mit dünner, farbloser, glatter Membran, im Innern anderer Pflanzenzellen oder thierischer Organismen, bei der Reife der Schwärmsporen einen (ausnahmsweise ZAvei) unverzweigten Fortsatz (Entleerungshals) durch die Wand des "VVirthes nach aussen treibend und hierdurch die Schwärmer entleerend. Seh wärm sporen kugelig, ellipsoidisch oder eiförmig mit einer Cilie; Bewegung unregelmässig, sprungweise. Dauersporangien (Dauersporen) von der Gestalt der Zoosporangien mit sehr dicker, aber meist glatter Membran, einem grossen, farb- losen Oeltropfen im Centrum, farblos; Keimung, soweit bekannt, mit Zoosporen. Sexualität fehlt. Von Braun wurde Olpidium als Untergattung des Genus Chytridium auf- gestellt, später aber von Schröter (Kryptfl. v. Sclüesien III. 1, p. ISO) zur beson- deren Gattung erhoben. Ich schliesse mich dieser Auffassung an und stelle in dieselbe auch noch einige in neuerer Zeit beschriebene Formen ein. Als Olpi- diella hat Lagerheim (Journal de botanique 11. ISSS) eine neue Chytridiee be- schrieben, welche in Uredineensporen schmarotzt; die neue Gattung soll sich von Olpidium dadurch unterscheiden, dass die Schwärmer der letzteren ihre einzige Cilie nach vorn richten, diejenigen der Olpidiella aber nachschleppen. Ich kann dieser Erscheinung bei der im Uebrigen vollkommenen Uebereinstiinmung beider *) Diesen Vegetationskörpor als Plasmodium zu bezeichnen, wie ich früher (Pringsh. Jahrb. XIV. p. 362) gethan habe, ist unrichtig, denn es findet keine Verschmelzung wie beim Plasmodium der Myxomyceteu statt. Der ganze Vege- tationskörper entsteht aus einer Spore. 23 Gattungen keinen generischen Werth beilegen, um so weniger als bei den hüpfen- den, burlesken Bewegungen der meist kugeligen Schwärmer eine constante Orien- tirung derselben zur Bewegungsrichtung gar nicht zu erwarten ist. Die Olpidiella Uredinis Lagerheim's ist sehr nahe mit dem von Tomaschek als Diplochytrium beschriebenen Olpidium in Pollenkürnern verwandt. Fig. 2. Olpidium. — a 0. gregarium in einem Eotatorienei , mehrere Sporangien in verschiedenen Entwickelungsstadien , rechts die Schwärmer (Vergr. 400 , nach Nowakowski). b und c 0. Brassicae in einem Kohlkeimling, b Sporangien mit langem Entleerungshals, rechts die Sporen, c Zwei reife, grobwarzige Dauersporen und zwei jüngere Entwickelungszustände derselben (Vergr. 500, nach Worouiu). 24 Eine zweite Gattung, die zu Olpidium gezogen worden muss, ist die von Fisch aufgestellte Eeessia (Fisch, Beiträge z. Kenntniss d. Chytridiaceen, Erlangen 1SS4). Diese stimmt nach Fisch vollkommen mit Olpidium überein und soll sich von ihr dadurch unterscheiden, dass die Schwärmer aus den Zoosporangien paar- weise mit einander copuliren. Die hierdurch entstandene Zygote soll in Lomna- sprosse eindringen und hier zur Dauerspore heranwachsen. Die Angaben Fisch's sind wohl unrichtig ; jedenfalls hätte der Autor durch eine lückenlose Beobachtungs- reihe jeden Zweifel an seinen Eesultaten, dem ersten Beispiele einer Schwärmer- copulation bei Pilzen, beseitigen müssen, davon ist aber weder im Text noch auf der Figurontafcl etwas zu bemerken. Ich werde deshalb die Keessia amoeboides zu dem gleichfalls von Fisch beschriebenen Olpidium Lemnae ziehen. 1. In Süsswasser-Algen lebende Species. 2. 0. endoji'eimiii A.Braun, 1855 (Monatsber. d. Berliner Acad. p. 384, Abhandl. p. 60). Synon. : Chytridium endogenum A. Braun, 1S55, 1. c. Chytridium intestinum A. Braun, 1S56 (Monatsber. Berl. Acad. p. SSD), nicht Chytr. intestinum Schenk. Olpidiella endogcna Lagerheim, 18SS, Journal de Bot. 11. Abbild.: A. Braun, Abhandl. d. Berl. Acad. 1855, Taf. V, 21. Sporangien einzeln oder zu mehreren in einer Zelle, nieder- gedrückt-kugelig oder ellipsoidisch, ca. 25 /t Durchmesser, mit langem, flaschenartigen Entleerungshals, der vor der Durchtritts- stelle durch die Wand der Wirthszelle kugelig sich bis auf 7 /i erweitert und dann wieder auf 3 // verengt, als langer Schlauch hervortretend. Inhalt farblos ; Membran glatt, farblos. Schwärmer kugelig, ca. 3 in Durchmesser, mit grossem Fetttropfen nnd langer, nachschleppender Cilie. Dauorsporen (nach Schröter, 1. c. p. 181) kugelig, 15 /LI Durchmesser, mit fester, glatter Membran, von einer weit abstehenden, zweiten äusseren, glatten Cysteuhaut umgeben; Keimung unbekannt. In Dcsmidiaceen, deren Inhalt aufzehrend, Frühjahr bis Herbst; bisher gefunden in verschiedenen Species folgender Gattungen: Closterium, Cosmarium, Docidium, Euastrum (ansatum, Didelta), Micrasterias (truncata), Penium (interruptiim), Pleurotaenium, Tet- memorus. Nach Sorokin (A. sc. nat. 6. Serie IV, p. 63, Taf. III, 1) soll diese Form auch in Anguillulen vorkommen, freilich ohne die kugelige Auftreibung des Entleerungshalses und in kettenartiger , dichter Aneinanderreihung. Es ist wolil nicht ausgeschlossen, dass eine Verwechselung mit einem Myzocytium oder Cate- naria vorliegt. Sollte dies nicht der Fall sein , so müsste diese Form einstweilen wohl lieber als besondere Species betrachtet werden. Die von Ehrenberg (Monatsber. d. Berl. Acad. I84ü) aufgestellte Desmidiaceen- gattung Polysolenium mit der Species F. Closterium scheint, nacli der Diagnose 25 bei Kützing, Spec. Alg. p. 109 zu sobliessen, weiter nichts darzustellen, als mit entleerten Olpidien erfüllte Closterien. Von Aroher (Proceed. of Natural History Society, Dublin, III. p. 21, Taf. I) wurden die Schwärmer des 0. endogenum als Zoosporen von Clostorium beschrieben. Das von Sorotin (Eevue mycol. 1889, XI. p. 136, Taf. 79, Fig. 91, 92) be- schriebene Olpidium imniersum aus Taschkend gehört zweifellos hierher und verdankt seine eigenthümliche Form wohl nur der Gestalt der von ihm bewohnten Desmidiee (Arthrodesums), deren tiefe, mediane Einschnürung natürlich auch eine Verengerung des Parasiten hervorrufen musste. Das ebenfalls von Sorokin (1. c. Taf. 79, Fig. 86 — 89) beschriebene, biscuit- förmige 0. saccatum in Desmidieen lässt sich in derselben Weise deuten, könnte aber auch mit Myzocytium zusammenhängen. Olpidium Tuba Sorokin, 1889 (1. c. p. 136, Taf. SO, Fig. 97) ist wohl nur eine Conferven bewohnende Form des 0. endogenum. 3. 0. eutophytuni A. Braun, 1856 (Monatsber. d. Berl. Acad. p. 589). Synon.: Olpidium endogenum A. Br., 18.55 (Abb. d. Berl. Acad.) pr. p. Abbild.: Dangeard, Ann. d. sc. nat. 7. Serie IV, Taf. XIV, 11. Sporangiiim meist genau kugelig, hier und da schwach ei- oder birnförmig, sehr verschieden gross, oft viel kleiner als bei voriger, mit farbloser, glatter Membran, Entleerungshals meist weit hervortretend, ohne Anschwellung vor der Durchtrittsstelle durch die "Wand der Wirthszelle. Schwärmer kugelig, ca. 5 f.i Durch- messer. Dauersporen (nach Schröter) wie bei voriger Species; keimen mit Schwärmern. In verschiedenen Fadenalgen: Spirogyra, Yaucheria, Cladophora; Frühjahr bis Herbst. Diese Form ist leicht zu verwechseln mit den glatten Sporaugien der Olpi- diopsis Schenkiana Zopf und mit den eingliederigen Zwergpflanzen von Myzocytium proliferum Schenk. Zu 0. entophytum ist wohl auch die mangelhaft beschriebene Species 0. al- garum Sorokin mit den beiden Varietäten longirostrum und brevirostrum zu stellen, welche durch die Länge des Entleerungshalses sich unterscheiden sollen. (Vergl. Sorokin, Eevue mycol. XI. p. 84, Taf. 80, Fig. 96, 101.) 4. 0. zyü'nemicolum Magnus, 1885 (Bot. Yer. Prov. Brandenb. XXYI. p. 79). Sporangien kugelig, zwischen der Membran uud dem davon zurückgedrängten Inhalt der "VVirthszelle lebend, dem letzteren auf- sitzend, mit kurzem, über die Oberfläche nicht hervortretenden Ent- leerungshalse und farbloser, glatter Membran. Schwärmer mit einer Cilie. Dauersporen inmitten des contrahirten Inhaltes, kugelig, mit glänzendem, grossen Oeltropfen und dicker, glatter, oft schwach getüpfelt erscheinender Membran. Keimung unbekannt. 26 In einer sterilen Zygnema; auf gleichzeitig in der Cultur wachsende Spirogyra und Mesocarpus nicht übergehend. Diese durch ihre Ansiedlung zwischen Lihalt und Wand der "Wirthszelle ausgezeichnete Form, stimmt hierin mit dem marinen 0. Phimulae Cohn überein. Dieselbe Lebensweise zeigt auch das Ehizophidium apicuhituni. 2. In Meeresalgen lebende Species. 5. 0. Bryopsidis de Bruyne, 1890 (Arch. de Biologie X. p. 85). Abbild.: de Bruyne, 1. c. Taf. Y, 1—15. Sporangien gehäuft, kugelig oder ellipsoidisch, mit farbloser, glatter Membran und einem weit hervortretenden, bis 60 a und mehr langen, 3 /( breiten Entleerungshals. Schwärmer eiförmig, mit verjüngtem Torderende und einer hier inserirten, vorwärts ge- richteten Cilie. Dauer Sporen unbekannt. In Bryopsis plumosa (Neapel) ; den Inhalt der befallenen Zweige bis auf wenige farblose Reste aufzehrend. 0. ag-oTe«'atuni Dangeard, 1891 (Le Botaniste 2. Serie Tl. p. 237, Taf. XVI, 25, 26). Sporangien gehäuft, breit kugelig oder ellipsoidisch, mit farb- loser, glatter Membran und nicht hervortretendem Entleerungshals. Näheres unbekannt. In marinen Cladophora- Arten. Bedarf weiterer Beobachtung. 6. 0. spbiicellarura Kny, 1871 (Sitzungsber. d. naturf. Freunde, Berlin 1871, auch Hedwigia 1872, XL p. 86). Synon.: Chytridium sphacellarum Kny, 1S71, 1. c. Abbild.: Magnus, Jahresber. d. Commission z. wissensch. Unters, d. deutschen Meere in Kiel, 1ST2, 73, Berlin 1875, Taf. I, 17 — 20. Sporangien einzeln oder bis neun gehäuft, kugelig oder durch gegenseitigen Druck abgeplattet, mit farbloser, glatter Membran und hervorti'etendem Entleerungshals. Schwärmer länglich, eincilig. Dauersporen unbekannt. Ausschliesslich in den grossen Scheitelzellen der Sphacelariaceen (Sphacelaria cirrhosa, Sph. tribuloides, Cladostephus spongiosus); die befallenen Scheitelzellen stellen ihre Theihingcn ein und schwellen keulen- bis birnförmig an, ihr Inhalt färbt sich, soweit er nicht verzehrt Avird, braun oder schwärzlich. Findet sich vorwiegend in den Scheitelzcllen der Kurztriebe, nur selten in denen des Hauptstanimes. Die parasitischen Sporangien wurden früher melirfach für die Antheridion der Sphacelariaceen gehalten. 27 7. 0. tiiniaefiu'ieiis (Magnus, 1872, Sitzungsb. d. naturf. Freunde, Berlin 1872; auch Hedwigia 1873, XII. p. 29). Synon. : Chytridium tuinaefaciens Magnus, 1S72, 1. c. Abbild.: Magnus, Jahresb. d. Comm. z. wiss. Unters, d. deutschen Meere, Berlin 1S75, Taf. I, 1—16. Gramer in Nägeli u. Gramer, Pflanzenphjs. Untersuch. Taf. XLI, 9 u. 11. Sporaugien einzeln oder bis zu acht in einer Zelle, kugelig oder ellipsoidisch, mit farbloser, glatter Membran, weit hervorragen- dem Entleerungshals; zuweilen an einem Sporaugiuni zwei Hälse. Schwärmer kugelig, ein eilig. Dauersporen unbekannt. Besonders in den Rhizoiden von Ceramium flabelligerum und C. acanthonotum, sowohl in der Endzelle, als auch in den mittleren und basalen Zellen der Haare; seltener in anderen Theilen der Pflanze (Scheitelzellen, Glieder- und Rindenzellen), Ruft Anschwellungen der befalleneu Zellen hervor. 8._ 0. entosphaericuni (Cohn, 1865, Hedwigia IV. p. 170). Synon.: Chytridium entosphaericum Gohn, 1S65, 1. c. Abbild.: Gohn, Archiv f. mikrosk. Anat. 1867, V. Taf. II, 5 u. 5 a. Sporangien kugelig, farblos, ca. 16 fi Durchmesser, einzeln in den Wirthszellen, diese ganz oder theilweise erfüllend, mit farb- loser, glatter Membran. Schwärmer und Dauerzustände nicht beschrieben. In Bangia fusco-purpurea und Hormidium (Ulothrix) penicilli- forme (Helgoland). 9. 0. Plimmlae (Cohn, 1865, Hedwigia IT. p. 169). Synon.: Chytridium Plumulae Gohn, 1865, 1. c Chytridium Antithamnii Gohn, Archiv f. mikrosk. Anat. 1867, III. p. 59. Cyphidium Plumulae Magnus, Jahresb. d. Commission z. wiss. Unters, d.- deutschen Meere, Berlin 1875. Abbild.: Cohn, Archiv f. mikrosk. Anat. 1S6T, III. Taf. U, 3 u. 4. Magnus, 1. c. Taf. I, 21—23 (?). Sporangien zwischen Wand und Inhalt der befallenen Zellen, einzeln, fast kugelig oder eiförmig, röthlich oder braunroth, ca. 15 /; Durchmesser, eine einem Zweiganfang ähnliche Hervorwölbuug der Wand hervorrufend und den Raum zwischen dieser und dem Inhalt der !Nährzelle ausfüllend. Hals nicht hervortretend. Schwärmer und Dauersporen nicht beschrieben. In Antithamnion Plumula (Helgoland). Magnus (1. c.) möchte die eigenthümliche Lebensweise zwischen Wand und Inhalt der Nährzelle zur Begründung einer besonderen Untergattung, Cyphidium, benutzen, zu der auch 0. zygnemicolum gestellt werden müsste. 28 Bei Magnus (1. c. und Hedwigia XII.) finden sich auch die ältere Literatur und ältere Abbildungen, welche Chytridien fälschlich für Organe der Meeresalgen darstellen, aufgeführt. 3. In Phanerogamen lebende Species. 10. 0. Leninae Fisch, 1884 (Beitr.z.Kenntn.d.Chytridiac.p. 19). Synon. : Keessia amoeboides Fisch, 1. c. p. 9. Abbild.: Fisch, 1. c. Fig. 1—9. Sporangien rundlich, verschieden gross, je nach dem Umfang der Wirthszelle, meist einzehi, mit dünner, farbloser, glatter Membran und einem langen, das Gewebe der Lemna durchsetzenden Ent- leerungshals. Schwärmer kugelig, mit einer langen, bei der Be- wegung nach vorn gerichteten Cilie und einem glänzenden Fett- tropfen, verhältnissmässig gross. Dauersporen meist genau kugelig, verschieden gross, mit dünnem, hellgelblichen oder bräunlichen, cuticularisirten, glatten Exospor und dickem, glänzenden, quellbaren, Endospor, Inhalt sehr feinkörniges, homogenes Protoplasnia und 1 — 3 grössere, glänzende Oeltropfen. Keimung mit einciligen Zoo- sporen. In Lemna minor und polyrrhiza, den Inhalt der befallenen Zellen aufzehrend; Dauersporen besonders im Herbst. Mit dieser Species ist auch die von Fisch (1. c,) beschriebene Eeessia amoe- boides vereinigt und zwar aus folgenden Gründen : Zoosporangien und Dauersporen dieser Eeessia und der 0. Lemnae !Fisch stimmen, wie Text und Bilder dieses Autors zeigen, vollkommen überein ; bei Eeesia soUen nur die Schwärmer der Zoo- sporangien paarweise copuliren und die Dauerspore erzeugen. Ich kann aus der Darstellung bei Fisch nicht die Ueberzeugung gewinnen, dass er lückenlose Beob- achtungen dieses ersten und bis heute einzigen Beispieles einer Schwärinercopulation bei Püzen angestellt hat. Diese Forderung ist aber in diesem Falle unbedingt zu stellen, denn Täuschungen können ja gerade hier sehr leicht unterlaufen. 11. 0, Brassicae (Woronin, 1878, Pringsh., Jahrb. f wiss. Bot. XL p. 557). Svnon.: Chytridium Brassicae Woronin, 1S7S, 1. c. Abbild.: Woronin. 1. c. Taf. XXXI, 14—18. Sporangien einzeln oder zu mehreren in einer Zelle, kugelig, mit farbloser, dünner Membran und langem, dünnen Entleerungs- hals, der oft 4 oder 5 Zell wände durchbohren muss, um ins Freie zu gelangen. Schwärmer rund, fast regelmässig kugelig, mit einer Cilie, einem glänzenden Fetttropfen und einer Yacuole. Dauer- sporen fcU'blos oder blassgelb, einzeln oder zu mehreren, ziemlich dickwandig, durch wenige grobe Warzen stumpf- sternförmig. Kei- mung unbekannt. — Fig. 2 h und c. 29 In Keimpflänzchen des Kohles, am "Wurzelhals eindringend; veranlasst Welken und Umsinken derselben. 12. 0. simulans de Bary und Woronin, 1863 (Berichte der naturf. Ges. Freiburg III. p. 29). Abbild.: de Bary u. Woronin, 1. c. Taf. 11, 11—16. Sporangien länglich -ellipsoidi seh, zwei- bis dreimal so lang als breit, meist einzeln in erweiterten Epidermiszellen, sie meist ganz erfüllend, zuweilen auch in grosser Zahl und dann kleiner und durch gegenseitigen Druck eckig, einen oder mehrere kurze, nicht hervorragende Entleerungshälse treibend. Schwärmer farblos, ellipsoidisch oder rundlich, 5 /t Durchmesser, wahrscheinlich mit einer Cilie. Dauersporen unbekannt. In der Epidermis junger Blätter von Taraxacum officinale, gesellig mit Svnchytrium Taraxaci. 4. In Pollenkörnern und Sporen lebende Species. 13. 0. luxurians (Tomaschek, 1878, Sitzungsber. d. Wiener Acad.; naturw.-mathem. Classe LXXYIII. Bd. p. 204). Synon. : Chytridium luxurians Tomaschek, 1878, 1. c. Chytridium Diplochytrium Tomaschek, 1878, ibid. Chytridium PoUinis Typhae Tomaschek, 1877, 1. c. sec. Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 307. Olpidium Diplochytrium Schröter, Kryptfl. III. 1, p. 181. Olpidiella Diplochytrium Lagerheim, 1888, Journal de Bot. 11. Abbild.: Tomaschek, 1. c. 1877, LXXVI. Bd. u. 1878, LXXVIII. Bd. Sporangien kugelig, seltener eiförmig, einzeln oder zahlreich (20 — 30) in einem Pollenkorn, dieses ganz erfüllend und sich gegen- seitig drückend, 16—40 /t Durchmesser, die kleineren 8 /(, mit farb- loser, glatter Membran und kurzem, zuweilen bogig gekrümmten, Entleerungshalse. Schwärmer birn- oder sackförmig, vorn ge- schwollen, nach hinten verjüngt, 2 in Durchmesser, mit einer langen, nachschleppenden Cilie; Bewegungen träge undulirend, nicht lebhaft sprungweise. Dauersporen kugelig, mit centralem Fetttropfen, 2 — 16 in einem Pollenkorn, 16— 40 //. Durchmesser, mit einer eng anliegenden, glatten Innenhaut und einer weit davon abstehenden, glatten Aussenhaut, wie bei 0. endogenum; z. B. eigentlicher Sporen- körper 20 ;((, Aussenhülle 24 ;(t Durchmesser. Keimen theils noch in den Pollenkörnern, meist erst nachdem sie durch deren Zerstörung befreit sind, liefern Schwärmer. Im Innern von im Wasser liegenden Pollenkörnern, in Sümpfen und durch Aufsti'euen von Pollenkörnern auf Sumpfwasser auch 30 einfangbar. Besonders im Pollen von Pinus sylvestris, aber auch von Taxus baccata, Lilium candidum, L. lancifolium, Typha latifolia, Cannabis sativa. Zehrt den Inhalt der Pollenkürner vollkommen auf. 14. 0. Uredinis (Lagerheim, 1888, Journal de Bot. 11.). Synon.: Olpidiella Uredinis Lagerheim 1. c. Abbild.: Lagcrhcim 1. c. Sporangien kugelig, einzeln (bis 26 /« Durchmesser) oder bis zu 6 in einer Uredospore und dann gegenseitig sich abplattend, viel kleiner, mit farbloser, glatter Membran, mit einem kurzen, nicht hervortretenden, durch eine der Keimporeu der Uredospore ausmündenden Entleerungshals. Schwärmer kugelig oder längHch- rund, 2—3 u Durchmesser, mit einer langen, nachschleppenden Cilie, Bewegungen träge, undulirend, weniger burlesk als bei anderen Olpidien. Dauersporen kugelig, 16 f^i Durchmesser, mit dicker, glatter, farbloser Membran und grossem, centralen Petttropfen. Keimung unbekannt. Parasitisch in den Uredosporcn von üredo Airae auf Aira caespitosa; auch in dem Uredo von Puccinia Yiolae und P. Rhamni, nicht auf anderen in der Nachbarschaft wachsenden Uredosporen (z. B. von Phragmidium Fragariae, Puccinia Prenanthis, P. gibberosa, P. obscura, Coleosporium Campanulae, Melampsora Circaeae). Ein Vergleich dieser Species mit 0. liixurians zeigt, dass dieselben sehr nahe mit einander verwandt, vielleicht sogar identisch sind. Infectionsversuche fehlen. Die Abweichungen in der Structur der Dauersporen bedürfen genauerer Unter- suchung. Schon oben wurde darauf hingewiesen, dass Lagerheini's Vorschlag, eine neue Gattung Olpidiella deshalb aufzustellen, weil die Schwärmer eine nach- schleppende Cilie tragen, nicht zu billigen ist. 15. 0. peiiduluni Zupf, 1890 (Schenk's Handb. d. Bot. IV. p. 555). Abbild.: Zopf, 1. c. p. 556, Fig. Ü«, I— V. Sporangien kugelig, einzeln und dann bis 30 ^a Durchmesser oder zu mehreren (bis 12) und dann entsprechend kleiner, mit farbloser, glatter, dünner Membran, grosse Sporangien mit kurzem und dicken, kleine mit langem und dünnen, nicht hervorragenden Entlccrungshals. Schwärmer kugelig, 4— 5 /t Durchmesser, mit einer langen, nachschleppenden Cilie und glänzendem Fetttropfen. Dauersporen kugelig, mit grossem, centralen oder excentrischen Fetttropfen, farblosem Inhalt und doppelt contourirter, dicker Membran, an dem entleerten, aber persistenten Eindringungsschlauch der Schwärmspore gleichsam aufgehängt. In Pinus- Pollen. 31 Diese Form ist mit den beiden vorigen nahe verwandt und bildet mit ihnen eine Untergruppe, die man später, bei grösserer Sichtung der ganzen Gattung, vielleicht als Untergattung Olpidiella bezeichnen könnte. 5. In Pilzmycelien lebende Species. 16. 0. BorziaiHim Mor. (sec. Sacc, Sylloge YII. 1, p. 312). Sporangien kugelig, gelblich-rosa, 48 — 57 fi Durchmesser. Schwärmer ei- oder birnförmig, röthlich, 4 — 5,5 fn lang, 4,5 // breit, mit einer Cilie, Dauersporen ungleichmässig kugelig, 29 — 34 a Durchmesser, mit gelblichem Inhalt und rothbraunem Exospor. In aufgeschwollenen Schläuchen einer Saprolegnia. 6. In thierischen Substraten lebende Species. 17. 0. g'reji'ariuni Nowakowski, 1876 (Cohn's Beitr. z. Biol. IL 1, p. 77). Abbild.: Nowakowski, 1. e. Taf. IV, 2. Sporangien zahlreich, bis zu 10 in einem Ei, kugelig oder oval, durch gegenseitigen Druck sich abplattend, 30— 70 /(, Durch- messer, mit kurzem, schnabelartigen, die Eihülle durchbohrenden, als Papille hervorragenden Entleerungshals, farbloser, glatter Membran und farblosem oder schwach rosa schimmernden Inhalt. Schwärmer zunächst vorübergehend durch Schleim vor der Sporangienmündung gehäuft, dann sich trennend, kugelig, 4 fi Durchmesser, mit einer langen Cilie und excentrischen Fetttropfen. Dauerzustände un- bekannt. — Fig. 2 a. In den Eiern von Rotatorien, zwischen Algen. Aehnliche Chytridien wurden von Carter (Annais of nat. bist. 3. Serie IL p. 99, Taf. IV, 45, 46) in den Eiern von Nais albida in Bombaj- beobachtet. Auf die Cysten zufällig in der Cultur reichlich vorhandener Vampyrella Spirogyrae ging dieses Olpidium bei meinen Beobachtungen nicht über. 18. 0. niacrospornm Xowakowski, 1876 (Cohn's Beitr. IL 1, p. 79). Abbild.: Nowakowski, 1. c. Taf. IV, 3, 4. Sporangien einzeln, das befallene Ei vollständig ausfüllend, mit seiner farblosen, glatten Membran der Eihülle anliegend, 30 ,u breit, 55 ,u lang, mit starkem, weit herausragenden, hin- und her- gebogenen Entleerungshals; dieser bei 6— 8 /i Dicke 150 /t lang werdend, der breiten Seite des Sporangiums entspringend. Schwärme r ellipsoidisch, sehr gross, 6 /<. breit, 10 /t lang, ohne Fetttropfen ; Zahl und Stellung der Cilien unbekannt. 32 In Rütatorieneiern ; bisher nur zwei Sporangien, ein leeres und ein volles in Chaetophoraschleim gefunden. Yielleicht gehört diese Species zu Pleolpidium. 0. zootocum A. Braun, 1856 (Monatsb. d. Berliner Acad. p. 591) in einer abgestorbenen Anguillula gefunden, ist der Besclireibung nach eine Holochytriee ; Dangeard (A. sc. nat. 7. Serie IV. p. 287) stellt dasselbe zu Catenaria. Der von Schröter (Kryptfl. III. 1, p. 182) in AngiüUulen auf Hasenmist ge- fundene Pilz ist, wie aus Schrüter's Beschreibung hervorgeht, Harposporiuni An- guillulae (siehe Zopf, Nova Acta Acad. Leop. ISSS, LU. Bd. p. 334). Sorokin (Revue mycol. 1SS9, XI. Taf. 79, Fig. 9l)) hat in abgestorbenen Crustaceen ein Olpidiuni gefunden, welches er ohne nähere Beschreibung zu 0. zootocum rechnet. Aus Obigem ergiebt sich, dass bisher ein wohl charakterisirter Organismus als 0. zootocum A. Braun nicht beschrieben worden ist, weshalb dieser Species- name gestrichen werden muss. 0. Arcellae SoroMn, 1889 (Revue mycol. XI. p. 137, Taf. SO, Fig. 102—105) ist eine noch zweifelhafte Form mit kugeligen Sporangien und langem, aus dem Panzer hervortretenden Entleerungshals , welche nach Sorokin wahrscheinlich nur saprophytisch in bereits abgestorbenen ArceUen sich einnistet. 7. Zweifelhafte Olpidien. Olpidiopsis (?) fiisiformis var. Oedogoniarum Saroldn (Revue mycol. IböU, XL p. 84, Taf. 80, Fig. 99), von welchem überhaupt nur ein einziges entleertes, längliches Sporangium in einem Oedo- gonium beobachtet wurde, ist wahrscheinlich nur Olpidium ento- phytum. Ein nicht minder zweifelhaftes Ding ist Chytridium pusilluiu Sorokin (Revue mycol. XI. p. 82, Taf. 80, Fig. 112, 113) mit nur 4,5 /i grossen, kugeligen Sporangien in Oedogonium, Schwärmer nicht beobachtet. Iteessia Cladophurae Fisch, 1884 (Sitzungsb. d. med.-phys. Soc. Erlangen). Der Autor bemerkt nur, dass eine in Cladophora vor- kommende Chytridieo mit Reessia amoeboides vollkommen in der Entwickelung übereinstimmt und nennt sie R. Cladophorae. Jede Beschreibung fehlt; ist wahrscheinlich ebenfalls 0. entophytum. Nach Cienkowski (Bot. Zeit. 1855) findet sich in jungen Pflanzen von Botrydiura ein nicht näher untersuchtes Chytridium, welches wahrscheinlich zu Olpidium gehört. Olpidiopsis 8orokiiiei Wildem an, 1890 (Annales de la Soc. beige de Microsc. XIV. p. 22) in Conferva bombycina ist sehr schlecht bekannt. Die Sporangien sind langgestreckt, mit sehr kurzem, nicht 33 hervortretendem Hals. Wildeman hebt die grosse Aehnlichkeit mit 0. fusiformis var. Oedogoniorum Sorokin hervor ; schlecht genug untersucht sind sie allerdings beide. ni. Pseuilolpicliuni nov. gen. Der Yegetationskörper besteht aus einer membranlosen, nackten Protoplasmamasse von kugeliger oder ellipsoidischer Gestalt, hervorgegangen aus einer eingedrungenen Spore, umgiebt sich später mit einer Membran und verwandelt sich holocarpisch in ein Zoo- sporangium oder Dauersporangium. Zoosporangien kugelig oder Tis. 3. Pseuclolpidium. — Ps. Saprolegniae. a Drei Zoosporangien in einem keulig aufgeschwollenen Sapro- legniaschlauch, jedes mit einem Entleerungshals (Vergr. 240, nach Pringsheim). b Eine keimende Dauerspore (Stachelkugel) mit zweiciUgen Schwärmsporen (Vergr. 320, nach A. Fischer). ellipsoidisch, gewöhnlich zu mehreren, oft sehr vielen ; mit farbloser, dünner, glatter Membran und einem, die Wirthsmembran durch- bohrenden, unverzweigten Entleerungshals. Schwärmer elli- psoidisch, oft einseitig abgeflacht, zuweilen mit spitzem Yordereude, zwei Cilien, eine am Yorderende, eine an der Seite inserirt; Be- wegung stetig und gleichmässig ; einzeln und fertig hervorschwärmend. Dauersporangien schwach bräunlich, von der Gestalt der Zoo- sporangien, aber mit dichtstacheliger Membran (Stachelkugeln), bei der Keimung zweicilige Schwärmer bildend und durch einen Hals entleerend; ohne grossen Oeltropfen. Sexualität fehlt. Betreffs der in Saprolegnieen schmarotzenden olpidium ähnlichen Chytridieen herrscht grosse Verwirrung, die ich durch folgende Bemerkungen zu heben hoffe. Willtor, die Pilze. IV. Abth. 3 34 Ursprünglich wurden diese Formen insgesammt von Braun als Olpidium Saprolegniae bezeichnet. Später hat Cornu (A. sc. nat. 5. Serie XV) für diese Schmarotzer die Gattung Olpidiopsis aufgestellt, in der Meinung, dass die Dauersporangien (Stachclkugeln) immer eine kleine, glattwandige , entleerte Zelle an sich hängen haben, die cellule adjacente Cornu's, der derselben die Bedeutung eines männlichen Se.xualorganes zuschreibt. Bei meinen Untersuchungen über diese Organismen (Pringsheim, Jahrb. XIV. und Bot. Zeit. ISSO) kam ich zu dem auch heute noch giltigen Kesultat, dass Cornu's Angaben nicht ganz zutreffend seien. Ich wies nach, dass die Stachelkugeln des gewöhnlich in Saprolegnien sich findenden Olpidium stets ohne cellule adjacente, auf durchaus ungesclüechtlichem Wege ent- stehen und nur eine Dauerform der glatten Zoosporangien sind. Gleichzeitig wies ich darauf hin, dass auch noch ein anderer Parasit in Saprolegniaceen sich fände, dessen Stachelkugeln in der That Cornu's cellule adjacente trügen, der aber durchaus verschieden sei vom gewöhnlichen Olpidium Saprolegniae. Ich hätte nun allerdings den von mir beobachteten Organismus wieder zu Olpidium zurück- versetzen oder mit einem neuen Namen, wie jetzt geschieht, belegen müssen. Statt dessen aber behielt ich Cornu's Gattung Olpidiopsis bei und strich aus dessen Diagnose das Avichtigste Merkmal, die cellule adjacente. So bin ich selbst mitschuldig an der entstandenen Verwirrung. Schröter nahm in der Kryptogamenflora von Schlesien meine Umgrenzung der Gattung Olpidiopsis an und brachte die ähnlichen Parasiten mit cellule adjacente in der neuen Gattung Diplophysa unter, als Diplophysa Saprolegniae. Endlich beschrieb Fisch (Zur Kenntniss der Chytridieen 18S4) einen Parasiten der Spirogyren, der glatte Zoo- sporangien und glatte Dauersporen meist mit mehreren Anhangszellen entwickelt und gründete für ihn die neue Gattung Pleocystidium. Ich habe jahrelang auf eine weitere Aufklärung in diesen Dingen gefahndet und bin auch in der Lage, die Verwirrung zu lösen. Es finden sich nämlich in Saprolegniaschläuchen zwei sich sehr ähnelnde olpidiumartige Parasiten, die bisher zusammengeworfen sind. Der eine hat glatte Zoosporangien und Stachelkugeln ohne Anhangszelle, ihn habe ich in meinen oben citirten Arbeiten untersucht und Olpidiopsis genannt. Der andere Parasit hat ebenfalls glatte Zoosporangien, aber Stachelkugeln mit Anhangszelle, er ist die echte Olpidiopsis Cornu's, der freilich beide Formen nicht von einander trennte. • Die Zoosporangien der beiden Formen sind vollkommen gleichartig, nur die Stachelkugeln, bei Olpidium sexuell, bei Pseudolpidium asexuell entstanden, geben unterscheidende Merkmale. Beide Parasiten besitzen zweiciHge Schwärmer und unterscheiden sich auch hierdurch von Olpidium. So zerfällt das alte Olpidium Saprolegniae A. Braun in zwei distincte Gattungen und Species: 1. Pseudolpidiuiii Saprolecrniae mihi. Synon.: Olpidiopsis Saprolegniae A. Fischer, Schröter. Olpidiopsis Saprolegniae Cornu pro parte. 2. Olpidiopsis Saprolegrniae (Cornu) mihi. Synon.: Olpidiopsis Saprolegniae Cornu pro parte. Diplophysa Saprolegniae Schröter. Pleocystidium Fisch. Hierdurch glaube ich die Unklarheiten, welche bisher bestanden, gelöst zu haben. A\'oitoros wird die Boschreibung der Species ergeben. 19. Ps. Saproleo'iiiae (A. Braun, 1855 1. c). Syuon. : Cliytmlium Saprolegniae A. Braun, ISöö, Abhaudl. Berl. Acad. p. 61 pr. p. Olpidium Saprolegniae A. Braun, 1855, ibid. p. 75. Olpidiopsis Saprolegniae Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 145 pr. p. Olpidiopsis Saprolegniae A. Fischer, 1882, Jahrb. f. wiss. Bot. XIV. Olpidiopsis Saprolegniae Schröter, 1880, Kryptfl. III. 1, p. 183. Abbild.: Cienkowski, Bot. Zeit. 1855, Taf. XII. Pringsheim in Jahrb. f. wissensch. Bot. 11. Taf. XXIV, 1—16. A. Braun, Abb. d. Berl. Acad. 1855, Taf. V, 23. Cornu, 1. c. Taf. III, 1—9. A. Fischer, Bot. Zeit. 1880, Taf. X, und Jahrb. f. wissensch. Bot. XIV. Taf. I, 2—5. Sorokin, Eevue mycol. XI. Taf. 83, Fig. 132—139, 145. Sporang-ien seltener einzeln, meist gehäuft, bis 50, in keulen- förmigen oder ballonartig angeschwollenen Fadenenden von Sapro- legnia, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt und einem (selten 2) unverzweigten, wenig oder auch weit hervorwachsenden Ent- leerungshals. Sporangien breit kugelig, ellipsoidisch, sehr verschieden gross, 7—140/1 Durchmesser, Yerhältniss der beiden Durchmesser 1 : 1,2. Schwärmer farblos, 2 fn breit, 4 /< lang, eiförmig, oft einseitig abgeplattet, mit 2 Cilien. Dauersporen (Stachelkugeln von der Gestalt und Grösse der Sporangien, einzeln oder gehäuft in auf- getriebenen Saprolegniaschläuchen , mit dichtstacheliger Membran und graubräunlichem, dichten Inhalt, ohne Anhangszelle. Keimen mit zweiciligen Schwärmern, welche durch einen Hals entleert werden. — Fig. 3«, h. In den Schläuchen von Saprolegnia-Species (S. monoica, Thu- reti, asterophora) ; auf andere Saprolegnieen, z. B. Achlya, Aphano- myces und auf Pythium proliferum nicht übertragbar. Die be- fallenen Schläuche als weisse Knötchen schon dem unbewaffneten Auge erkennbar, grösser als die Oogonknötchen. Man vergleiche die Anmerkung hinter der Gattungsdiagnose. Kleine von diesem Parasiten befallene Saprolegniapflänzchen beschrieb Cohn (Nova Acta Acad. Leop. 1856, XXIV. p. 158, Taf. XVI, 21, 22) als Peronium circulare. Aus- nahmsweise sind die Entleerungshälse einmal verzweigt. 20. Ps. fusiforme (Cornu, 1872, 1. c). Synon. : Olpidiopsis fusitormis Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 147 pro parte. Olpidiopsis fusiforrais A. Fischer, Jahrb. f. wiss. Bot. XIV. Abbild.: Cornu, 1. c. Taf. IV, 1—3 bei s. A. Fischer, 1. c. Taf. I, 1. Sorokin, Eevue mycol. XL Taf. 81, Fig. 120. Sporangien einzeln oder gehäuft in keulenförmig aufgeschwol- lenen Schlauchenden von Achlya mit farbloser, glatter Membran, 36 farblosem Inhalt und einem kurzen, nicht hervorragenden Ent- leerungshals, lang-ellipsoidisch oder walzenförmig, sehr verschieden gross, Yerhältniss der Durchmesser 1 : 3,8. Schwärmer wie bei voriger Species. Dauersporen (Stachelsporangien) von Gestalt und Grösse der glatten Sporangien, aber mit dicht stacheliger Membran. In Schläuchen von Achlya- Species (A. polyandra, prolifera, racemosa, leucosperma) ; auf andere Saprolegniaceen, besonders auch auf Saprolegnia nicht übertragbar. 21. Ps. »ienodinianum (Dangeard, 1888, Journ. d. Bot. IL p. 6). Synon. : Olpidium glenodinianum Dangeard, 1SS8, 1. c. Abbild.: Dangeard, 1. c. Taf. V, 6—10. Sporangien einzeln oder bis zu 4, selten mehr in einem "Wirth, kugelig oder ellipsoidisch, mit glatter, farbloser Membran und farblosem Inhalt, kurzem, papillenartig hervorragenden Ent- leerungshals. Schwärmer bis 100 in einem Sporangium, anfangs kugelig, später länglich, schwach bohnenförmig, mit zwei seitlichen Cilien, von denen eine nach vorn, eine nach hinten gerichtet ist, mit kleinen Oeltropfen. Bewegung gleichmässig, selten sprungweise. Dauer Sporen unbekannt. Parasitisch in Glenodinium cinctum (Peridiuee), ihre Körper- substanz aufzehrend bis auf die leere Hülle und einige wenige Reste. Wurde früher für die Keimblasen des Wirthes gehalten. Wahrscheinlich gehören nach Dangeard auch hierher die als Keirablascn anderer mariner Peridineen (Ceratium fusus, C. Tripos) beschriebenen Gebilde. Man vergleiche hierzu die Bemerkung bei Sphaerita endogena (pag. 21). 22. Ps. Sphaeritae (Dangeard, 1888, Le botaniste I.Serie IL p. 51). Synon.: Olpidium Sphaeritae Dangeard, 1. c. Abbild.: Dangeard, 1. c. Taf. IE. 3—7. Sporangien selten einzeln, meist zu 5 — 6, gegenseitig sich drückend, kugelig oder ellipsoidisch, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt und einem langen, weit hervorbrechenden, un ver- zweigten Entleeruugshals. Schwärmer klein, mit zwei seitlichen Cilien, eine nach vorn, die andere nach hinten gerichtet. Dauer- sporen unbekannt. Parasitisch in den glatten und stacheligen Dauersporen der selbst wieder parasitisch lebenden Sphaerita endogena (vergl. pag. 21). Vor einer Verwechselung mit Keimungsstadien der nicht befallenen Dauer- sporon von Sphaerita sei besonders gewarnt. 37 Zweifelhafte Species. Ps. Aplianomycis (Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XY. p. 148, Taf. lY, 5 — 11 als Olpidiopsis Aphanomycis) in einem unbestimmten Aphanomyces. Sporangien kugelig oder eiförmig in kugeligen Auf- treibungen kurzer Seitenäste, meist aber intercalar, einzeln oder bis zu drei, mit verhältnissmässig sehr dicken Entleerungshälsen. Schwärmer und Dauersporen unbekannt, weshalb die systematische Stellung zweifelhaft. PS. (Olpidiopsis) incrassata (Cornu, 1872, I.e. p. 146, Taf. lY, 12) in Achlya racemosa stellt, wie Cornu selbst auseinandersetzt, nur Entwickelungszustände von Sporangien und Dauersporen dar und verdient vorläufig nach meiner Ansicht überhaupt nicht den Werth einer Species. Die von Soroiin (Eevue mycol. XL Taf. S2, Fig. 126 — 130) als 0. incrassata abgebildete Form halte ich für 0. fusiformis, denn gerade die für 0. incrassata charakteristischen Verdickungen fehlen vollständig. lY. Olpidiopsis (Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XY. p.ll4). Synon.: Diplophysa Schröter, 18S6 (Kryptfl. v. Schles. m. 1, p. 195). Pleocystidium Fisch, 1834 (Beiträge z. Kenntn. d. Chytridiaceen p. 42). Der Yegetationskörper besteht aus einer membranlosen, nackten Protoplasmamasse von kugeliger oder ellipsoidischer Gestalt, hervorgegangen aus einer eingedrungenen Spore, umgiebt sich später mit einer Membran und wird holocarpisch zum Zoo- sporangium. Zoosporangien kuglig oder elKpsoidisch, einzeln oder gehäuft, mit farb- losem Inhalt und farbloser, glatter und dünner Membran. Entleerung der Schwär- mer durch einen unverzweigten, die "Wand Olpidiopsis. — O.Sapro- der Wirthszelle durchbohrenden Schlauch, legniae. Eme dichtwarzige r, u •■ i, • r\ ci 1 • • -T Dauerspore mit kleiner leerer Schwärmer bei 0. Saprolegmae zweicilig, , , ^ „ ,^ >- >=• o' Anhangszelle (Vergr. 300, bei den algenbewohnenden Arten nach der jj^^jj ^ler Natur). Angabe der Autoren eincilig, ellipsoidisch oder eiförmig; Bewegung der Schwärmer bei allen ruhig und gleich- massig, nicht wie bei den übrigen Chytridien hüpfend und burlesk ; einzeln und fertig hervorti-etend. Dauersporen kugelig oder ellipsoidisch, glattwandig oder dicht mit Stacheln oder "Warzen besetzt, durch einen Sexualact entstehend; im reifen Zustand sitzt 38 noch die kleine männliche Zelle (Anhangszelle, cellule adjacente) entleert daran; bei manchen Formen trägt eine Dauerspore oft mehrere Anhangszellen. Keimung, soweit bekannt, mit Schwärmern, die durch einen Hals entleert werden. Ueber die Beziehungen von Olpidiopsis und Pseudolpidium vergleiche man die Anmerkung bei letzterem. Die verschiedenen Angaben über die Cilienzahl der Schwärmer künncn einstweilen die Zusammenstellung der folgenden Species nicht als verfehlt erscheinen lassen, da hier Täuschungen vorliegen können. Meine früheren Beobaclitungen an den Saprologniaparasiten habe ich neuerdings wieder controlirt und bestätigt. Soviel sich jetzt übersehen lässt, sind zwei Untergattungen zu unterscheiden, die vielleicht später zu selbständigen Gattungen erhoben werden müssen: 1. Schwärmer zweicilig; Dauersporen mit dichtstacheliger oder dicht warziger Membran, ohne centralen Fetttropfen. 2. Schwärmer eincilig; Dauersporen mit dicker, meist glatter Membran und grossem, centralen Fetttropfen. Ein Vergleich der Diagnosen von Olpidium und Pseudolpidium zeigt, dass diese beiden sehr nahe verwandten Gattungen in denselben Merkmalen sich unter- scheiden, wie die beiden Untergattungen von Olpidiopsis. Die erste derselben entspricht am besten der Cornu'schen Gattung Olpidiopsis und würde diesen Xamen zu führen haben. Die zweite Untergattung mag einstweilen als Pleocystidiuni bezeichnet werden. 1. Untergattung: Olpidiopsis. — Schwärmer zweicilig, Dauersporen von der Form der Sporangien, mit dicht- stacheliger oder dichtwarziger Membran, ohne centralen Fetttropfen. 23. 0. Saprolpft'iiiae (Cornu, 1872 1. c. p. 145). Synon. : Olpidiopsis Saprolegniae Cornu, 1S72, 1. c. pro parte. Chytridium (Olpidium) Saprolegniae A.Braun, 1S55, Abh. ßerl. Acad. pr. p. Diplophysa Saprolegniae Schröter, 18Sß, Kryptil. III. 1. p. 11)5. Abbild.: Cornu, 1. c. Taf. III, 10. Sporangien seltner einzeln, meist gehäuft, bis 50, in keulen- förmig oder ballonartig aufgetriebenen Schlauchenden von Sapro- legnia, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt und einem un verzweigten, wenig oder auch weit hervorragenden Entleerungs- hals ; den Sporangien von Pseudolpidium Saprolegniae durchaus gleich, brcitkugelig oder cllipsoidisch, sehr verschieden gross. Schwärmer ellipsoidisch, oft einseitig abgeflacht, mit 2 Cihen, eine am spitzigen Yorderende, die andere, meist längere, seitlich entspringend. Dauer- sporen (Stachelkugeln) mit einer, ausnahmsweise zwei oder drei, leeren Anhangszellen; die Dauerspore selbst dunkelgraubraun, kugelig bis ellipsoidisch, sehr gross, 68 /i breit, 78 /< lang, mit 39 halbkugeligen, stumpfeckigen, bis 3 u hohen, farblosen "Warzen dicht bedeckt; ohne grossen Fetttropfen; leere Anhangszelle kugelig, glatt- wandig, 28 — 30 /t Durchmesser. Keimung nicht beobachtet. — Fig. 4. In Saprolegnia Thureti ; die befallenen Saprolegniarasen an den weissen Knötchen, den aufgetriebenen Schlauchenden, schon mit blossem Auge erkennbar. 24, 0. minor nov. spec. Synon.: Olpidiopsis fusiformis Cornu, 1ST2, 1. c. pro parte. Abbild.: Cornu, 1. c. Taf. IV, 4, 3 bei a. Eeinsch, Jahrb. f. wiss. Bot. XI. Taf. XVII. Sporangien klein, kugelig. Schwärmer unbekannt. Dauer- sporen mit glatter, leerer Anhangszelle ; Dauerspore selbst kugelig, viel kleiner als bei voriger Art, mit breiten, kegeligen, langen und spitzen, farblosen Stacheln besetzt, diese entsprechend ihrer Grösse in geringer Zahl vorhanden, ohne grossen Fetttropfen. Keimung unbekannt. In Achlya leucosperma, A. racemosa und A. polyandra, wahr- scheinlich auf Arten der Gatten Achlya beschränkt. Bisher immer gesellig mit Pseudolpidium fusiforme beobachtet (Cornu, Reinsch, A. Fischer), für dessen Dauersporen Cornu die kleinen Stachel- kugeln hält. 2. Untergattung: Pleocystidium Fisch, 1. c. ad inter. — Schwärmer eincilig, Dauersporen kugehg, mit glatter, dicker Membran und grossem, centralen Fetttropfen. 25. 0. Scheiikiana Zopf, 1884 (Nova Acta Acad. Leop. XLYIL p. 168). Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XV, 1—32. Sporangien einzeln, gestreckt ellipsoidisch, mit glatter, farb- loser Membran, farblosem Inhalt und verschieden langem, oft ge- krümmten, wenig hervorragenden Entleerungshals, keine Auftrei- bungen der befallenen Algenzellen hervorrufend. Schwärmer kugelig, schwach amoeboid, mit kleinem Fetttropfen und einer Cilie, Bewegung schwach, gleichmässig. Dauersporen mit einer leeren, glattwandigen, kugeligen, kleineren Anhangszelle ; Dauerspore selbst kugelig oder breit- ellipsoidisch, viel kleiner als die Sporangien, mit glatter, dicker, schAvach gebräunter Membran und grossem, centralen Fetttropfen ; treiben bei der Keimung einen kurzen Entleerungshals und liefern eincilige Schwärmer. 40 In Zygnemeen: Mesocarpus, Moiigeotia, besonders reichlich in Spirogyra, unterschiedslos vegetative und copulirende Zellen und auch, allerdings seltener, fertige Zygosporen befallend ; Dauersporen schon von April ab. Vernichtet den Inhalt der befallenen Zellen vollständig. Hierher gehört wohl auch das von Sorokin (Revue mycol. XI. Taf. SO, Fig. lüT — 111) in Spirogyren Central-Asiens gefundene Olpidium. Uelierhaupt ist es wahrscheinlich, dass die glatten Sporangien allein mehrfach für Olpidiunispecies gehalten worden sind. Man vergleiche auch Olpidium entophytura und Myzocytium, dessen zweizeilige, zwerghafte Geschlechtspflanzen einer Dauerspore von Olpidiopsis Schenkiana sehr ähnlich sehen. 26. 0. parasitica (Fisch, 1884, Beiträge z. Kenntn. d. Chvtridiac. p. 42). Synon.: Pleocystidium parasiticum iisch, 1SS4, 1. c. Abbild.: Fisch, 1. c. Fig. 24—29. Sporangien meist zu mehreren nebeneinander in den Algen- zellen, kugehg oder ellipsoidisch, mit glatter, farbloser Membran, farblosem Inhalt und einem langen, oft gekrümmten, etwas hervor- ragenden Entleerungshals. Schwärmer ziemlich gross, mit grob- körnigem Protoplasma, ohne Fetttropfen, eine lange Cilie. Dauer- sporen selten bloss mit einer, meist mit mehreren (2 — 5) kleineren, leeren, glattwandigen, kugeligen Anhangszellen, Dauersporen selbst kugelig oder breit -ellipsoidisch, mit farbloser, glatter, dicker Membran und einem sehr grossen, centralen Fetttropfen. Keimung unbekannt. In Spirogyren; den Inhalt aufzehrend. Diese Form steht der vorigen sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die tj'pische Mehrzahl von Anhangszellen an der Dauerspore. Erneute Auffindung und Untersuchung dieses Organismus wäre sehr erwünscht, um die Geschlechtsverhält- nisse, die ja scheinbar hier eine Polyandrie eigenster Art darbieten, genauer kennen zu lernen. Bis dahin kann die Form bei Olpidiopsis untergebracht werden. Unvollständig bekannte Species. 0. Index Cornu, 1872 (1. c. XY. p. 145, Taf. III, 11). Sporangien elliptisch, gross, einzeln oder gehäuft. Schwärmer unbekannt. Dauersporen mit einer kugeligen, mit kurzen, breiten Stacheln locker besetzten, leeren Anhangszcllc ; Dauerspore selbst dicht mit sehr feinen und sehr kleinen Stacheln besetzt, kugelig, ohne centralen Fetttropfen. Keimung unbekannt. In einer Achlya. Diese Species dürfte bei genauerer Untersuchung in die Untergattung Olpidiopsis zu stellen sein. 41 0. elliptica (Schröter, 1886, Kryptfl. III. 1, p. 196). Synon. : Diplophysa elliptica Schröter, 1. c. Sporangien und Schwärmer unbekannt. Dauersporen mit einer nicht viel kleineren Anhangszelle mit glatter, bräunlicher Membran; Dauerspore selbst quer- elliptisch, nicht so breit wie die jSTährzeUe, mit hellbrauner, von feinen, zerstreut stehenden Stacheln besetzter Membran. In Mesocarpus. Keimung unbekannt. Y. Pleotraclielus Zopf, 1884 (Nova Acta Acad. Leop. XLYII. p. 173). Yegetationskörper kugelrund, anfangs wahrscheinlich nackt, später mit Membran umgeben, verAvandelt sich in toto in ein ein- zelliges, kugelrundes Zoosporangium Pjo._ 5_ mit vielen, radiär ausstrahlenden Entlee- rungshälsen. Schwärmer klein, mit einer nachschleppenden Cilie, stark amoeboid, ein- zeln und fertig hervorschwärmend. "Weitere Beobachtungen fehlen. 27. PI. foIg:eiis Zopf (1. c. p. 17). Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XVI, 25—36. Sporangien vollendet kugelig, oft sehr gross und einzeln in den Pilobolus- sporangien, sehr klein und zu mehreren in den Gemmen, mit farblosem Inhalt und glatter, gelber oder orangegelber Membran, mit zahl- reichen, langen und weiten Entleerungs- Pleotraclielus. halsen, bei grossen Sporangien bis 30. PI- fulgens. Ein reifes Schwärmer sehr klein, amoeboid, mit d^rcli mehrere Hälse gleich- einer nachschleppenden Cilie. Dauer- sporen unbekannt. — Fig. 5. In jungen, plasmareichen Sporangien- anlagen, auch im Mycelium, besonders den bolus crystallinus. (Vergr. inhaltreichen Gemmen von Pilobolus cry- ^^^' ^^^^ ^°P^" stallinus; ruft Auftreibungen der befallenen Organe hervor, welche kugelig oder biruförmig oder bauchig- spindelförmig werden und allmählich ihr sich verfärbendes Protoplasma verlieren. Der Parasit lagert den gelbrothen Farbstoff des Wirthes in die Sporangienmembran ein, während der Inhalt selbst farblos bleibt. zeitig seine einciligen Schwärmer entleerendes Spo- rangium in einer collabirten Sporangiumanlage von Pilo- 42 Tl. Kctrogella p. 175). Fig. 6. a- a ' % Ectrogclla. — E. Ba- cillariaccaruni. Eine Syncdra mit auseinander- klaffondcn Schalenhälfton, ein langes, wnrnifürmiges Sporangium mit einer Reihe kurzer Entleer ungs- papillen (o), einige In- haltsresto in der rechten Schalenhälfte (Vorgr. aou, nach Zo])}). Zopf. 1884 (Nova Acta Acad. Leop. XLYII. Yegetatiouskörper lang, -wurmförmig und unverzweigt, sehr bald, vielleicht von Anfang an, mit Membran umgeben und in toto zu einem Sporangium werdend, einzeln oder gehäuft und im letzteren Falle viel kürzer, ellipsoidisch. Zoosporaugien farblos, mit sehr dünner, farbloser Membran und farblosem Inhalt, treibt eine Mehrzahl in der Längs- achse einzeilig oder opponirt zweizeilig an- geordneter, dickwandiger, kurzer Entleerungs- hälse. Schwärmer klein, schwach amoeboid, mit einer Cilie, einzeln und fertig austretend. Dauer sporangien und SexuaHtät bisher nicht beobachtet. Diese Gattung führt in willkomnienster Weise zu den Holochytrieen hinüber, bei denen (Lagenidium) der wurmfcirmige Vegetationskörper von Anfang an eine Membran besitzt und dann durch Querwände in Spo- rangien zerfällt. Bei Ectrogella ist dieser letztere Process durch die Mohrzahl der Hälse bereits an- gedeutet, während die Querwände noch fehlen. Ob der Vegetationskörper schon in seinen ersten Stadien eine Membran hat, ist aus Zopfs Angaben nicht sicher zu ersehen. Jedenfalls tritt dieselbe aber viel früher auf, als bei den echten Myxochvtridinen , so dass auch hierin ein Uebergang zu den Mycochytridinen ge- geben ist. 28. E. Brtcilliiriacearum Zopf, 1884, 1. c. p. 175. Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XYI. 1—24. Sporangien einzeln oder gehäuft, ein- zellig, bis zu 30 in einer Synedra, bald lang wurmförmig, bis 200 /( lang, bald kurz spindelig oder ellipsoidisch, meist gestreckt in der Längsachse der Wirthsdiatomee, mit einer oder zwei opponirten Keihen kurzer, papillcnartiger Entleerungshälse, welche stets nach der Gürtelbandseite gerichtet sind und durch Auseinauderweichen der Schalenhälften 43 hervortreten, Durchbohrung der Kieselschale findet nicht statt. Schwärmer sehr klein, kugelig, 2 — 3 jn Durchmesser, schwach amöboid, eincilig, mit winzigem Fetttropfen. Dauerzustände unbekannt. — Fig. 6. In Diatomeen , bevorzugt scheinbar grosse Arten von Synedra und Pinnularia; auch in Gomphonema. Der Inhalt der befallenen Diatomeen wird in kurzer Zeit vollständig auf- gezehrt; je nach der Zahl der eingedrungenen Keime, deren Eindringen noch nicht beobachtet wurde, richtet sich die Grösse der Sporangien und nach dieser wiederum die Zahl der Entleerungshälse. Nach Zopf bilden die längsten Sporangien 10, die mittelgrossen '6 — 5, die kleinsten 1, höchstens 2. Bemerkenswert!! ist die An- ordnung dieser Hälse immer an den Gürtelbandseiten, entweder einreihig oder in zwei opponirten Eeihen, je eine für ein Gürtelband. Cymbanche Fockei nennt Pfitzer (Sitzungsb. d. niederrhein. Ges. f. Nat. u. Heilk. 1S69, p. 221) einen im Innern von Diatomeen lebenden Parasiten, der, soweit die unvollständigen Beobachtungen Pfitzer's ein Urtheil gestatten, hierher gehören könnte. Andere von Pocke (Physiol. Studien IL) in Diatomeen gefundene und als ihre Sporen gedeutete Gebilde, welche Pfitzer mit seinem Cymbanche identificiren möchte, gehören, wie Zopf gezeigt hat, als Dauersporen zu einer Monadine, Gymno- coccus Fockei; man vergl. hierüber Zopf, Zur Morphol. u. Biol. d. nied. Pilzthiere 1885, p. 33, Taf. V. Die Beschreibung, welche Pfitzer von seiner Cymbanche giebt, passt nicht auf die Focke'schen Körper, wohl aber auf Ectrogella: „eine mit farblosem Plasma erfüllte schlauchförmige, mit zarten Fortsätzen an der Wand der Diatomee be- festigte Zelle, welche allein den endophytischen Pilz darstellt und in welcher kugelige Sporen entstehen. Die letzteren haben dicke Membran, eine meist excen- trische Vacuole und enthalten sehr kleine Stärkekürnehen (?)". Vielleicht hat Pfitzer die noch nicht bekannten Dauersporen der Ectrogella vor sich gehabt. YII. Pleolpidiuiu nov. gen. Synon. : Eozella Cornu, 1872 pro parte (A. sc. nat. 5. Serie XV.). Yegetationskörper als solcher von dem Inhalte des Wirthes nicht zu unterscheiden, gar nicht in scharf umschriebener Form vorhanden, die vom Parasiten verursachte Anschwellung zuletzt gänzlich erfüllend, holocarpisch, ein Sporangium oder eine Dauer- spore liefernd. Sporangien keulig oder tonnenförmig , einzeln, terminal oder intercalar, ihre Membran überall der Wand des Wirthes dicht angeschmiegt, wie angewachsen, nur in der Quer- richtung hervortretend und als Querwand die Fadenstücke des Wirthes vom Sporangium abgrenzend. Sporangien mit kurzer, kaum hervortretender Entleerungspapille. Schwärmer nierenf örmig, kugelig oder elliptisch, mit einer Cilie; Bewegungen unregelmässig. 44 Anhangszelle, Fisr. Daiiersporen einzeln in kugeligen oder keuligen, nicht durch besondere Querwände abgeschlossenen, intercalaren oder terminalen Auftreibungen der Saprolegniaceenfäden, kugelig, mit dicht fein- stacheliger Membran und grossem, centralen Fetttropfen, ohne Sexualität fehlt, soweit bekannt. 7. Diese Gattung umfasst diejenigen Species der Cornu'schen Gattung Kozella, welche keinen Sorus produciren. Die Sporangien finden sich hier immer einzeln , niemals in ununterbrochenen Eeihen wie bei Eozella septigena. Bei Pleolpidium , dessen ent- wickelungsgeschichtliche Untersuchung sehr zu wünschen wäre, verwandelt sich der mit dem Inhalte des Wirthcs verschmolzene Vegetationskörper in ein Sporangium, bei Kozella septigena dagegen zerfällt er in einen Sorus, weshalb diese zu den Merolpidieen zu stellen ist. Die systematische Stellung, welche Ple- olpidium hier angewiesen wurde , kann bei der lückenhaften Kenntniss seiner Species nur eine provisorische sein. 29. I»l. Itlonohlepharidis (Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XY. p. 150). Synon.: Eozella Monoblepharidis polymorphae Coruu, 1872, 1. c. Abbild. : Cornu, 1. c. Taf. IV, 13—18. Sporangien intercalar, in kräf- tigen, tonnenförmigen oder blasigen Pleolpidium. — PI. Monople- pharidis. a Ein Schlauchstück von Monoblepharis mit einem Spo- rangium, welches mit seiner Längs- wand der Wand des Schlauches dicht anliegt. 6 Eine stachelige Dauerspore (Vergr. ca. 300, nach Cornu). Auftreibungen der Fäden, von der Gestalt der Anschwellungen, mit ganz kurzer, seitlicher Papille. Schwärmer nicht beobachtet. Dauersporen kugelig, braun, mit dicht feinstacheliger Membran und grossem, centralen Fetttropfen, in kugeligen, intercalaren Auftreibungen der Fäden oder in kurzen, aufgeschwollenen Seitenzweigen, — Fig. 7 «, h. In Monoblepharis polymorpha. 30. PI. Rhipirtü (Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XY. p. 153). Syium.: Eozella Ehipidii spinosi Cornu, 1. c. Abbild.: Cornu, 1. c. Taf. V, 1— i). Sporangien nur in den keuligen, dornigen Sporangien von Ehipidium, Pseudomorphosen derselben erzeugend, niemals in den 45 Päden, am Scheitel mit kurzer Entleerungspapille. Schwärmer nierenförmig, kugelig oder elliptisch, mit einer Cilie, zunächst vor dem geöffneten Sporangium gehäuft liegen bleibend, aber bald davon- eilend. Dauersporangien gleichfalls nur in den Sporangien des Wirthes, einzeln, kugelig, braungelb oder röthlich, feinstachelig. In Rhipidiuni spinosum. 31. PI. Apodyae (Cornu, 1872, 1. c. p. 161). Synon. : Eozella Apodyae bracliynematis Cornu, 1. c. Abbild.: Cornu, 1. c. Taf. V, 10—14. Sporangien nur in den Endgliedern der Wirthsfäden auf- tretend, eiförmig oder ellipsoidisch , mit kurzer Scheitelpapille. Schwärmer länglich, ein eilig. Dauersporen gleichfalls nur in den eiförmig aufgeschwollenen Endgliedern, kugelig, sehr fein und dicht kurz stachelig, mit centralem Fetttropfen. In Apodya brachynema, gewissermassen Pseudomorphosen der sich sonst zu Sporangien umbildenden Endglieder hervorrufend, nur in diesen, nicht auch in anderen Glieder des Wirthsmycels. Diese und die vorige Form haben sehr grosse Aehnlichkeit mit einander, auch in Bezug auf das alleinige Auftreten in den Sporangien des Wirthes. Cornu (1. e. p. 163) bemerkt, dass in einem gemeinschaftliehen Easen von Ehipidium und Apodya die letztere von dem Parasiten des ersteren völlig verschont blieb, so dass wirklich zwei verscliiedene Species vorliegen. 2. Familie. Merolpidiaceae (Synchytriaceae). Der ganze Yegetationskörper zerfällt holocarpisch in eine Mehr- zahl von Sporangien und erzeugt einen rundlichen oder lang ein- reihigen Sporangiensorus. Dauerzustände entweder ein Haufen von Dauersporen, Cystosorus, oder einzelne Dauersporen, die aus dem ganzen, ungetheilten Yegetationskörper oder einzelnen Theilen des- selben entstehen. YIII. fSyncliytriiiiu de Bary und Woronin, 1863 (Berichte d. naturf, Ges. Freiburg III.). Yegetationskörper anfangs eine nackte, runde oder elli- psoidische Protoplasmamasse von weisser, gelber oder orangerother Farbe, hervorgegangen aus einer eingedrungenen Spore; später sich mit einer farblosen Membran umgebend und holocarpisch entweder in einen Sporangiensorus oder in eine Dauerspore verwandelnd. Sporangiensorus von der Membran des früheren Yegetations- Fig. 8. Synchytrium. — a S. Myosotidis, eine aufgeschwollene Epidermiszelle von Myosotis stricta, eine Dauerspore onthaltoncl, als Typus einer einfachen Warze (Yerfjr. 200, nach Schröter), b S. Mercurialis, eine zusammengesetzte Warze, im Centrum die grosse Nährzelle mit der' Dauerspore, mit einer von Epiderniis- zellen gebildeten Hülle (Vergr. 200, nach Woronin). c S. Mercurialis, eine keimende Dauorspore, deren Inhalt einen Sporangionsurus gebildet hat (Vergr. 200, nacii Woronin). (/ S. Stella riac, in der grossen Xährzelle unten ein Sporangien- sorus. oben die leere Haut des Vegetationski'ir]iers (Vergr. 200, nach Schröter). e S. Taraxaci, zwei einzelne Sporangien aus einem Sorus, rechts mit austretenden Schwärmern (Vergr. 300, nach de Bary und AVoronin). 47 körpers umgeben, aus einer Mehrzahl kleiner Sporangien zusammen- gesetzt. Das einzelne Sporangium rundlich- eckig, auch scharf- eckig und, länglich, mit farbloser, ziemlich dicker Membran und je nach Species verschieden gefärbtem Inhalt. Sporangiensorus zerfällt im "Wasser in die einzelnen Sporangien, welche sich meist an einer der stumpfen Ecken mit einem Loch öffnen und die Schwärmsporen entlassen. Schwärmer kugelig, mit farblosem Protoplasma und einem grossen glänzenden, dem Yegetationskörper entsprechend ge- färbten Fetttropfen, eine lange Cilie, einzeln und fertig austretend. Bewegungen zickzackförmig, hüpfend. Dauersporen kugelig oder ellipsoidisch, zuweilen unregelmässiger gestaltet, mit verschieden gefärbtem Inhalt und zweischichtiger Membran, einem dünnen, farb- losen Endospor, einem dicken, meist braunen Exospor, Oberfläche glatt oder warzig oder mit leistenartigen Verdickungen. Bei der Keimung entstehen entweder sogleich Schwärmer oder der Inhalt tritt ungetheilt hervor und zerfällt entweder in Zoosporen oder zunächst in einen Sporangiensorus, der dann Schwärmer bildet, von derselben Strnctur wie oben beschrieben. Sexualität fehlt. Parasiten vorwiegend der Epidermiszellen von Landpflanzen, die jS'ährzelle stark auftreibend und meist zugleich Wucherungen des benachbarten Gewebes herbeiführend, so dass flache, scheiben- artige oder schwach gewölbte, am Scheitel vertiefte, verschieden gefärbte Wärzchen entstehen. Sporangiensori und Dauersporen meist einzeln in den Nährzellen, oft von den Inhaltsresten derselben ein- gehüllt. Die artenreiche Gattung zerfällt nach Schröter (Cohn's Beiträge zur Biologie 1870, I.) und de Bary (Morphologie etc. der Pilze p. 180) folgen dermassen : 1. Untergattung: Eusynchytrium Schröter. Sporangiensori und Dauersporen vorhanden. 2. Untergattung: Pycnochytrium de Bary. Sporangiensori fehlen, Dauersporen werden allein gebildet. a. Chrysocliytrium Schröter. Inhalt rothgelb oder gelb. b. Lcucochytrimn Schröter. Inhalt weiss. Nach der Beschaffenheit der Warzen sind einfache und zu- sammengesetzte Synchytrien zu unterscheiden, bei den ersteren besteht die Warze allein aus der zur Nährzelle erweiterten Epi- dermiszelle, bei den letzteren entwickelt sich um die Nährzelle noch 48 eine becherförmige Hülle, die aus mehreren Schichten von Zellen ("Wucherungen der benachbarten Epidermis) besteht. Bestimmungstabelle. 1. Sporangiensori und Dauersporen vorhanden, oft nebeneinander auf derselben Pflanze Eusjiieliytrium. a. Sporangiensori allein in den Xährzellen. «. Sorussporangien auf der Nährpflanze fest zum Sorus verbunden, in Membran eingeschlossen S. Taraxaci. ß. Sorussporangien auf der Nährpflanze sich isolirend, ein Uredo - ähnliches Pulver bildend . . . S. fulgens^). b. Sporangiensori von einer entleerten Zellhaut begleitet, aus welcher sie ausgeschlüpft sind. a. Entleerte ZeDhaut über dem Sorus, Dauersporen nur in den Nährzellen der Warzen . . . S. Stellariae. ß. Entleerte Zellhaut unter dem Sorus, Dauersporen zahl- reich in den Zellen der "Warzeuhülle . 6'. Succisae. 2. Sporangiensori fehlen, Dauersporen allein vorhanden Pyciioeliytriuiii. I. Inhalt rothgelb oder gelb CltrijsücltijtniDii. a. "Warzen einfach, allein aus der zur Nährzelle auf- geschwollenen Epidermiszelle bestehend (Simplicia). aa. Dauersporen kugelig, meist einzeln. «. Dauersporen gross, 70 — 130 /« Durchmesser, im unteren Theile der Nährzellen liegend. aa. Nährzellen mit farblosem Saft S. 3Iyosotidis. ßß. Nährzellen mit rothem Saft S. cupidatum. ß. Dauersporen klein, 7 — 20 /t Durchmesser S. ]}Hnctum. bb. Dauersporen elliptisch, einzeln oder oft zu mehreren ; 50— 110/t breit, 150-200/« lang . S. laetum. b. Warzen zusammengesetzt, aus der zur Nährzclle auf- geschwollenen Epidermiszelle und einer vom benach- barten Gewebe gebildeten becherförmigen Hülle be- stehend (Composita). a. Warzen kahl S. anrcum. ß. Warzen mit Haarbüschel .... 5. pilificum. ') Man verLTleiilio auch hier Svnchvtriuni Trifohi. 49 II. Inhalt farblos Leucocliytrnmi. a. Warzen einfach (Simplicia). aa. Daiiersporen kugelig oder kurz elliptisch, ziemlich gleichförmig, mit etwas warzigem, uneben -rauhen Exospor. a. Dauersporen meist zu mehreren, bis zu 10, Näbrzelle mit farblosem Saft . S. pimdattmi. ß. Dauersporen meist einzeln, ISTährzelle mit in- tensiv carminrothem Saft . S. ruhrocinctmn. bb. Dauersporen sehr variabel in der Form. a. AVarzen immer einfach .... S. alpinum. ß. Warzen gemischt auf demselben Blatt, meist einfach, einige immer zusammengesetzt S. anomalum. b. Warzen zusammengesetzt (Composita). aa. Warzen sehr niedrig, punktförmig, Hülle schwach, Nährzelle mit rothem Saft . . . S. Anemones. bb. Warzen hoch, perlenartig, zuweilen kurz gestielt, Hülle sehr kräftig, Nährzellen mit farblosem Saft. a. Dauersporen kugelig, Exospor immer glatt S. glohosum. ß. Dauersporen kurz -elliptisch, Exospor oft mit zarten Spiralleisten . . . . S. Mercurialis. I. Eusynchytrium. Sporangiensori und Dauersporen vorhanden, oft nebeneinander auf derselben Pflanze. 32. S. Taraxaci de Bary und Woronin, 18(33 (1. c. p. 25). Exsicc. : Fackel, Fungi rlicn. 2103, Krieger, Fungi sax. 392, Kimze. Fuiigi sei. exs. 316, Linhart, Fimgi hung. exs. 92, Eabb., Algen Eur. 1579, Eabh., Fungi europ. 698, 26S0, Schneider, Herb, scbles. Pilze 201, 31(3. Abbild.: de Bary u. Woronin, 1. c. Taf. I, 1— IS, II, 1—7. Warzen orangeroth, länglich -rund, die grössten 0,25 — 0,5 mm Durchmesser, die kleinsten punktförmig, mit blossem Auge kaum unterscheidbar. Warze zusammengesetzt, besteht aus einer im Centrum liegenden, erweiterten Epidermiszelle des Wirthes, die w^enig über die Oberfläche hervorragt und zumeist nach dem Blatt- innern zu vergrössert ist, das umgebende Mesophyll zusammen- drückend; der schwach verdickte Scheitel der Warze nur von der Winter, die Tilzu. IV. Abth. 4. 50 "Wand der erweiterten Epidermiszelle bedeckt, der übrige Theil von emporgewölbten, benachbarten Epidermiszellen überwachsen. Spo- rangiensorus einzeln in der aufgetriebenen Epidermiszelle, diese ganz erfüllend, kugelig oder elliptisch, bis 60 /i breit, 100 /t lang, aus 20—50, meist 15—20 einzelnen Sporangien bestehend. Sorus- sporangien sehr ungleich, meist unregehuässig polvedrisch, 30 bis 60 ,« Durchmesser, scharf- oder stumpf kantig, mit dicker, farbloser Membran und lebhaft orangerothem Inhalt; Entleerung durch Auf- quellen einer Membranecke. Schwärmsporen kugelig, 3 /i Durcli- messer mit farblosem Protoplasma und einer excentrischen, orangencn Fettkugel und einer (nicht selten zwei) Cilie ; Bewegungen unregel- mässig. Dauersporen in winzigen, gelblichen Wärzchen, einzehi in erweiterten Epidermiszellen, diese nicht ausfüllend; kugelig, 30—60 /t Durchmesser, mit farblosem Endospor und hellgraubraunem, glatten Exospor, Inhalt farblos. Bei der Keimung nimmt derselbe rothe Farbe an und zerfällt in Schwärmsporen, welche fertig aus der sich öffnenden Membran hervortreten. — Fig. Se. Auf Blättern, Blüthenstielen und Hüllblättern von Taraxacum officinale, vom ersten Frühling bis Herbst, aber nur an feuchten Standorten ; auch auf Crepis biennis und Cirsium palustre. Die "Wärzchen stehen bald einzehi zerstreut über die Oberfläche ohne sicht- bare Veränderungen der Organe zu veranlassen, bald sind sie dicht gehäuft und rufen Verunstaltungen, Krümmungen und Kräuselungen der schmäler werdenden Blätter hervor. Die Dauersporen vertragen sicher zwei Monate langes Austrocknen. Synchytrium sanguineum Schröter, 1ST6 (Hcdwigia XV. p. 134) bildet blutrothe Krusten auf den Wurzelblättern von Cirsium palustre und ist wohl, wie auch Schröter später (Kryptfl. III. 1, p. ISO) selbst zugiebt, die obige Species. 33. S. ful^ens Schröter, 1873 (Hedwigia XII. p. Ul). Exsicc. : Rabh., Fungi curop. IfiSG, 3173. Warzen sehr klein, orangeroth, oft dicht gehäuft, zusammen- gesetzt, vom gleichen Baue wie bei der vorigen Species. Sporangien- sorus einzeln in den Epidermiszellen, diese ganz erfüllend, kugelig oder elliptisch, 60-100 f^i Durchmesser, aus 10—50 Sporangien bestehend. Sorus sporangien polyedrisch, ungleich, 24 — 33 /( Durchmesser, mit dicker, farbloser, glatter Membran und lebhaft orangerothem Inhalt. Die einzelnen Sporangien lösen sich schon auf der Wirthspflanze leicht von einander und aus ihren Un^,- hüllungen und liegen dann wie lose Uredosporen auf der Blatt- fläche. Schwärmsporen kugelig, 3,3 /( Durchmesser, mit oiiioi- 51 laugen Cilie, farblosem Inhalt und einem orangerothen Oeltropfen. Dauersporen einzeln, seltener paarweise in den Nährzellen, meist kugelig, 66 — 82 /i Durchmesser, mit dünnerem, farblosen Endospor, dickem, glatten, braunen Exospor und farblosem Inhalt. Keimung nicht beobachtet. Auf den Blättern von Oenothera biennis, Juli-November; zu- letzt an den kleinen Blättern der überwinternden Rosetten. Steht nach Schröter (1. c.) dem S. Taraxaoi sehr nahe, ist aber nicht auf Taraxacum übertragbar. Sehr beachtenswerth ist die Thatsache, dass die einzelnen Sorussporangien schon auf der Wirthspflanze sich isoliren und als loses Pulver, einem Uredo ähnlich, die Wärzchen bedecken. Es liegt hier ein weiteres Beispiel der bei allen Sipho- myceten verbreiteten Erscheinung vor, dass die Sporangien in Conidien übergehen. 34. S. Trifolü Passerini, 1877 (Rabh., Eungi europ. 2419). Synon.: Olpidium Trifolü Schröter, 1SS9 (Kryptfl. v. Schles. III. 1 p. ISl). Exsicc. : Eabh., Fungi europ. 2419. Warzen auf Ober- und Unterseite des Blattes, anfangs ge- schlossen, später offen und die isolirten Sporen ähnlich wie bei Uredo zeigend. Geschlossene Warzen rund oder elliptisch, 0,25 bis 0,5 mm, wenig hervorragend, von der Epidermis überzogen, eine hypodermale Zelle zur Nährzelle bis auf 0,5 mm erweitert, das be- nachbarte Gewebe zusammengedrückt. Dauersporen kugelig oder schwach kugelig- eckig, meist in grosser Zahl (20 und mehr) in einer Nährzelle, 40 — 50 // Durchmesser, mit dünnem, farblosen Endospor und dickem, glatten, gelbbraunen Exospor; Inhalt farblos. Keimung unbekannt. Auf Trifolium repens, Mai-October. Die obige Diagnose habe ich nach Passerini's Original in Eabh., Fungi europ. 2419 entworfen, sie stimmt auch mit der kurzen Beschreibung Passerini's überein. Schröter beschreibt (Kryptfl. III. 1, p. 181) ausserdem noch kugelige oder elliptische Schwärmsporangien, die einzeln oder zu mehreren (bis 20) reihenweise in einer Nährzelie liegen und mit einem kurzen Schlauche nach aussen hervor- treten. Ich habe diese Bildungen nicht finden können, zweifle aber keineswegs an der Kichtigkeit der Schröter' sehen Beobachtung. Dieselbe rechtfertigt aber noch nicht die Versetzung der Species in die Gattung Olpidium, denn der ganze Habitus der Wärzchen und Dauersporenhaufen deutet vielmehr auf Synchytrium hin. Wie bei S. fulgens die Sorussporangien sich schon auf der Wirthspflanze zu loserem Pulver isoliren, so auch hier die von Schröter beobachteten Schwärmsporangien. Aber es ist hier noch ein weiterer Schritt gemacht worden; die einzelne Dauer- spore geht nicht aus dem ganzen, in anderen Fällen einen Sorus liefernden Vege- tationskörper hervor, wie bei den übrigen S}Tichytrien , sondern derselbe zerfällt 4* 52 zunächst in Sporangienportioneu, die dann zu Dauersporangien sich umbilden. Die Dauersporen sind also hier umgewandelte und später aus ihrem Verband gelöste Sorussporangien, den Cystosporangien von Woronina vergleichbar. Ob die gegebene Deutung berechtigt ist, werden weitere Untersuchungen des mangelhaft bekannten Pilzes zu zeigen haben. 35. S. Stellariae Fuckel. 1869 (Symb. Mycol.). Synon. : Urcdo pustulata Fuckol, Fungi rhen. 40'J. (Podocystis pustulata var. Stellariae Cesati in Eabh., Herb. niyc. ed. II. 689 gehört nicht hierher). Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 409, Rabh., Fungi europ. 1372, 1875, Schneider, Herb, schles. Pilze 317. Abbild.: Schröter in Colin, Beitr. z. Biol. I. Taf. III, 1—6. AVarzen lebhaft gelbroth, entweder einzeln oder zu braunen Krusten gehäuft, länglich -halbkugelig, deutlich über die Blattfläche hervorragend, zusammengesetzt, am Scheitel eingesenkt, kraterförmig ; im Centrum liegt die zur Xährzelle erweiterte Epidermiszelle, deren ■ Wandung den eingedrückten Scheitel der Warze bildet, umgeben ist dieselbe von einer kräftigen Wucherung der benachbarten Epi- dermiszellen, welche eine becherartige, 2—3 Zellschichten dicke Hülle um die Nährzelle bilden. Sporangiensorus einzeln in der unteren Hälfte der Nährzelle, kugelig, 80—150 /i Durchmesser; über dem Sorus, in der oberen Hälfte der Nährzelle, eine entleerte, kugelige Zellhaut, aus welcher der Sorus hervorgeschlüpft ist. Sorus- sporangien höchstens 30, auch nur 8—10 jn-o Sorus, von wechseln- der Gestalt und Grösse, mit dicker, glatter, farbloser Membran und orangerothem Inhalt. Schwärm sporen kugelig, circa 3 /i Durch- messer, eincilig, mit farblosem Inhalt und rothem Fetttropfen. Dauersporen einzeln oder zu 2—3 in stark erweiterten Epidermis- zellen, ebenfalls in zusammengesetzten Warzen, kugelig, 57 — löO // Durchmesser, mit farblosem, dünnen Endospor, dickem, braunen, glatten Exospor und farblosem Inhalt, meist eingehüllt in krümelige, rothbraune Massen des eingetrockneten Inhalts der Nährzelle; deshalb die ganze Dauerspore dunkelbraun, fast undurchsichtig. Keimung unbekannt. — Fig. 8(/. Auf Stollaria media und nemorum (in Blättern, Stengeln, Blüthcn- stielen, Kelchblättern); Juni-Octobcr. Diese Species bildet mit der folgenden eine interessante üebergangsstufe zu den Pycnochytrien , wie aus Folgendem hervorgehen mag. Die eingedrungene Schwärmspore liefert bei den echten Eusynchytrien einen Vegetationskörper, der sich mit Membran uragiebt und dircct zum Sorus wird, bei S. Stellariae und Succisae 53 aber erfolgt nach der Membranbildung eine Ausstossung des gesammten Inhaltes, der mm erst, bei S. Stellariae im unteren, bei S. Succisae im oberen Theil der Nährzelle zum Sorus wird. Der Uebergang zu den echten Pycnochytrien würde nun darin bestehen, dass auf der Wirthspflanze nur noch die Membranbildung erfolgt imd dass auf diese Weise der Vegetationskörper zur einzelligen Dauerspore wird. Diese liefert erst bei ihrer Keimung (S. Mercurialis), ausserhalb der AVirthspflanze, den Sorus, der bei S. Stellariao und Succisae noch auf derselben entsteht. 36. S. Succisae de Bary und Woronin, 1863 (1. c. p. 25). Exsicc. : Eabh., Fungi europ. 1(557. Abbild.: Schröter in Colin, Beitr. z. Biol. I. Taf. II, 1 — 13. Warzen perlenartig, gelblich, einzeln oder gehäuft und in braune Krusten zusammenfliessend ; rundlich , bis 1 mm hoch über die Blattoberfläche hervorragend , zusammengesetzt , wie bei der vorigen Species, Hülle kräftiger entwickelt. Sporangiensori kugelig, einzeln in der oberen Hälfte der stark erweiterten Nähr- zellen, 100 — 170 /x Durchmesser; unter dem Sorus eine kugelige, entleerte, faltige Zellhaut von der Grösse des Sorus, der aus ihr hervorgeschlüpft ist. Sorussporangien 100 — 150 pro Sorus, von sehr wechselnder Gestalt und Grösse, wie bei S. Taraxaci, durch- schnittlicher Durchmesser 25 ^i, mit dicker, farbloser Membran und mennigrothem , feinkörnigen Inhalt. Schwärm spo reu rundlich, 2— 3 /t Durchmesser, eine Cilie, Inhalt farblos, mit rothem Fett- tropfen. Dauersporen entweder in vereinzelten, nicht merklich erweiterten Epidermiszellen oder, am häufigsten, in den die Hülle der Soruswarzen bildenden Epidermiszellen, selten einzeln, meist zu mehreren gehäuft in den einzelnen Zellen, bis 120 Sporen in einer Warze beobachtet. Dauersporen kugelig oder kurz ellipsoidisch, 50 — 80 /t Durchmesser, mit farblosem Endospor, dickem, glatten, braunen, brüchigen Exospor und hellorangenen Inhalt. Keimung unbekannt. Auf Succisa pratensis, Juni-October; in Blättern, Stengeln, Blüthenhülle, Deckblättern und Blumenkrone, besonders reichlich auf der Unterseite der Wurzelblätter und an der Stengelbasis. Man vergleiche die Anmerkung zur vorigen Species. Beachtcnswerth ist, dass die Sorussporangien zumeist auf der Wirthspflanze sich öffnen und dass ihre Schwärmsporen direct in die Zellen der Warzenhülle eindringen, hier zu den kleinen Dauersporen sich umbildend. Diese erscheinen nach Schröter von August ab. 54 n. Pycnochytrium. Sporangiensori fehlen, Dauersporen allein vorhanden. 1. Chrysochytrium. Inhalt rothgelb oder gelb. a. Simplicia. Warzen einfach, allein von der zur Nähr- zelle aufgeschwollenen Epidermiszelle gebildet. 37. S. Myosotidis Kühn, 1868 (Rabh., Fungi europ. 1177 Hedwigia YII. p. 121). Exsicc: Eabli., Fungi europ. 1177, 1374, Schneider, Herb, schles. Pilze 1U5, 203, 204. Abbild.: Schröter in Cohn, Beitr. z. Biol. I. Taf. III. 7. Warzen unreif kleine, gelbrothe Knötchen bildend, welche oft zu rothbraunen Krusten zusammenfliessen, reif schwarzbraune, kleine Körnchen, einfach, nur aus der zur Nährzelle erweiterten Epidermis- zelle bestehend, Nachbarschaft unbeeinflusst bleibend; Nährzelle langblasig -kugelig oder keulig, 120—130/« breit, 190 /j hoch, im unteren Theile die Dauerspore bergend, Saft farblos. Dauersporen einzeln, seltener zu 2 und 3, kugelig, selten gedrückt- elliptisch, 70—130 // breit, die Nährzelle in der Breite meist ganz erfüllend, glänzend kastanienbraun, mit vertrocknetem Inhalt der Nährzelle bedeckt, mit dunkelbraunem Exospor und rothgelbem Inhalt. Kei- mung unbekannt. — Eig. 8 a. Auf Borragineen, Myosotis stricta und Lithospermum arvense; Mai -Juli. 38. S. cupulatiim Thomas, 1887 (Bot. Centralbl. XXIX. p. 19). Synon.: Syncliytrium Myosotidis Kühn var. Potentillae Schröter, 1S70 (Cohn, Beitr. z. Biol. I. p. 4S). Synchytrium Myosotidis var. Dryadis Tliomas, 1S80 (Bot. Centrabl. p. 763). Exsicc: Kabh., Fungi europ. 1457. Warzen kugelig oder länglich -sackartig, später napfartig zusammengesunken, carminroth bis schwärzlich, einfach, allein aus der Nährzelle gebildet, diese 140—250 fi Durchmesser, etwas höher als breit, mit carminrothem Saft erfüllt, im unteren Theile die Dauerspore enthaltend. Dauersporen einzeln, selten paarweise in den Nährzellen, kugelrund oder schwach abgeplattet -ellipsoidisch, 80—130 n Durchmesser, mit dickem, glatten, braunen Exospor, Inhalt gclbroth. Keimung unbekannt. 55 Auf Rosaceen, Potentilla argentea und Dryas octopetala (Schweiz und Tirol). Wie die citirten Synonyme zeigen, wurde diese Species als Varietät der vorigen betrachtet, die Aelinliclikeit ist auch bis auf den rothen Saft der Nähr- zelle eine vollkommene, Infectionsversucbe fehlen; jedenfalls ist von diesen ein sicherer Aufschluss über den Werth dieser Species zu erwarten. Der auf Potentilla reptans als S. globosum herausgegebene Pilz (Eabh., Fungi europ. 1749) gehört entschieden nicht hierher, denn diese Form erzeugt zusammengesetzte Warzen, was doch wohl allein schon einen specifischen Unterschied liefert. Auch ist S. globosum ein Leucochytrium. 39. S. punctum Sorokin, 1877 (Hedwigia XVT. p. 113). Warzen klein, körnerförmig, anfangs rothbraun, später schwärz- lich, einfach, aus der kugelig -blasig aufgetriebenen Epidermiszelle bestehend. Dauersporen meist einzeln, seltener zu zwei in den Nährzellen, kugelig, mit braunem, etwas unebenen, dicken Exospor und gelbem Inhalt, 7 —20 /t Durchmesser. Keimung unbekannt. Auf Plantago lanceolata und media. Diese Form ist bisher nur vom Kaban-See (Sorokin) bekannt, dürfte aber wohl auch im Gebiet vorkommen. Das von Saccardo (Michelia I. p. 234, 1878) beschriebene S. plantagineum gehört wohl zu S. aureum. 40. S. laetum Schröter, 1870 (Cohn's Beitr. z. Biol. I. p. 30). Exsicc: Krieger, Fungi sax. 390, Schneider, Herb, schles. Pilze 202. Abbild.: Schröter, 1. c. Taf. I, 8. Warzen sehr klein, punktförmig, schwefelgelb, wenig hervor- springend, einfach, aus einer bauchig aufgetriebenen, farblosen Epi- dermiszelle bestehend. Dauersporen einzeln oder zu mehreren (selten über 3) in den Kährzellen, elliptisch, an den Berührungs- stellen abgeplattet, 50 — 110 fi breit, 150 — 200 u lang, mit dickem, braunen, glatten Exospor und anfangs orangerothem, später gold- gelbem Inhalt. Keimung unbekannt. Auf Blättern, Blüthenstielen und Perianthblättern verschiedener Gagea- Arten (G. arvensis, lutea, minima, pratensis); März -Juli. Das von Eabh., Fungi europ. 1655 herausgegebene Material entspricht besser dem ebenfalls auf Gagea vorkommenden S. punctatum Schröter; bei der grossen Aehnlichkeit beider Formen sind sorgfältige Untersuchungen erwünscht. b. Com po Sita. Warzen zusammengesetzt, aus der zur Nährzelle aufgeschwollenen Epidermiszelle und einer vom benachbarten Gewebe gebildeten becherförmigen, mehr- schichtigen Hülle bestehend. 56 41. S. aureiini Schröter, 1870 (Cohn's Beitr. z. Biol. I. p. 36). Exsicc. : Krieger, Fiiugi saxon. 500, Kunze, Fungi sei. exs. 56, 317, Eabh., Fungi europ. 145S, 1460, 1461, 156s, 1569, 1751, 1752, Schneider, Herb, schles. Piize 107, 200—224, 31 S— 334, 401— 4U6, 451—453, 551 552. Abbild.: Schröter, I. c Taf. TU, s-12. Warzen lebhaft goldgelb, knötchenförmig, halbkugelig oder kui'z cylindrisch, am Scheitel kraterförmig eingesenkt, einzeln oder zu Krusten zusanimenfliessend, zusammengesetzt. Dauersporen meist einzehi in den farblosen Nährzellen, diese ganz ausfüllend, kugelig, sehr gross, 80—260 /» Durchmesser, meist 160—180 jU, mit glänzend kastanienbraunem, durchaus glatten, dicken Exospor und lebhaft goldgelbem Inhalt, meist eingehüllt in dunkelbraune Inhalts- reste der ISTährzelle. Die keimende Dauerspore stösst ihren noch ungetheilten Inhalt in Form einer membranumgebenen Kugel aus, welche in eine grosse Zahl (150—200) Sporangien zerfällt und einen Sorus bildet. Schwärmsporenbildung in diesen Sorussporangien noch nicht beobachtet. An Stengeln und Blättern von sehr verschiedenen Pflanzen, Mai-October; am häufigsten auf Lysimachia Nummularia ; auf Mono- cotylen noch nicht gefunden. Schröter (Kryptfl. III. 1, p. 187) giebt folgende Liste der bisher in Schlesien beobachteten Xährpflanzen : 1. Salicaceen: Populus alba; 2. Cupuliferen: Betula alba; 3. Ulmaceen: Ulmus campestris; 4. Urticaceen: Kumulus Lii- pulus, Urtica urens; 5. Polygoneen: Polygonum lapathifolium, dumetorum; 6. Chenopodiaceen: Chenopodium album, poly- spermum, Atriplex hastatum; 7. Caryophylleen: Coronaria flos cuculi, Moehringia trinervia, Malachium aquaticum, Cerastiuin tri- viale; 8. Ranunculaceen: Eanunculus acer, repens, Caltha palustris, Thalictrum angustifolium; 9. Cruciferen: Cardamine amara, pra- tensis; 10. Yiolaceen: Viola canina, hirta, silvestris, tricolor; 11. Hypericaceen: Hypericum perforatum; 12. Oxalideen: Oxalis stricta; 13. Polygalaceen: Polygala vulgaris ; 14. Rhamnaceen: Ehamnus Frangula; 15. Umbelliferen: Aegopodium Podagraria, Angelica silvestris, Carum Carvi, Cnidium venosum, Daucus Carota, Heracieum Sphondylium, Hydrocotyle yulgaris, Oenanthe Phellan- drium, Silaus pratensis: 16. Cornaceen: Cornus sanguinea; 17. Onagraceon: Epilobium adnatum, hirsutum, montanum, pa- lustro; 18. Rosaceen: Agrimonia odorata, Gcum urbanum, Kubus 57 caesiiis, Sanguisorba officinalis, Ulmaria Filipendula, pentapetala; 19. Papiloniaceen: Genista tinctoria, Lotus corniculatus, Trifolium minus, pratense; 20. Primulaceen: Lysimaotiia Nummularia, thyrsi- flora, vulgaris, Primula officinalis; 21. Oleaceen: Fraxinus excelsior; 22. Asperifoliaceen: Myosotis hispida; 23. Solanaceen: Solanum Dulcamara; 24. Scrophulariaceen: Euplirasia officinalis, Linaria vulgaris, Pedicularis silvatica, Scrophularia nodosa; 25. Labiaten: Ajuga reptans, Betonica officinalis, Brunella vulgaris, Calamintha Clinopodium, Galeopsis Tetrahit, Glechoma hederacea, Mentha aquatica, Scutellaria galericulata, Thymus Chamaedrys ; 26. Planta- gineen: Plantago lanceolata, major; 27. Campanulaceen: Cam- panula patula, rotundifolia; 28. Compositen: Bellis perennis, Bidens tripartitus, Chrysanthemum Leucanthemum , Erigeron canadensis, Hieracium Pilosella, Lappa officinalis, Leontodon hispidus, Senecio vulgaris. Hierzu kommen noch aus anderen Theilen des Gebietes : Potentilla reptans, Hippocrepis comosa, Brunella grandiflora. 29. Yalerianaceen: Valeriana dioeca. Die Species ist also bisher auf 88 Pflanzen aus 29 dicotylen Familien beobachtet worden, sie ist die verbreitetste der ganzen Gattung Synchytrium. Die von Saccardo (Miclielia I. p. 2:34, 1S7S) als S. plantagin eum be- schriebene Form gehört wohl, soweit dies aus der Beschreibung ersichtlich, hierher, während Sorokin's S. punctum durch die einfachen Warzen und die sehr kleinen Dauersporen als besondere Species sich abhebt. Das Synchytrium Urticae Sorokin's (Bot. Zeit. 1 872, p. 395) dürfte wohl auch nur ein Synonym für S. aureum sein. Die mit Abbildungen versehene Beschreibung in den Arbeiten der dritten Versammlung russisclier Naturforscher zu Kiew 1873 konnte nicht eingesehen werden. 42. 8. pilificum Thomas, 1883 (Ber. d. deutsch, bot. Ges. L p. 494). Warzen halbkugelig, hervortretend. 340 — 390 /i breit, 110 bis 270 ,u hoch, an der Basis kahl, gelblichgrün oder rothviolett, am Scheitel mit einem zierlichen, hellgelblichen, strahlenförmigen Haar- büschel aus 20 — 35 einzelligen Haaren besetzt, einzeln oder zu- sammenfliessend, zusammengesetzt, milbenzellen- ähnlich. Dauer- sporen einzeln, kugelig oder kurz elliptisch, 80 — 130 /t breit, 126 bis 140 f.1 lang, mit kastanienbraunem, glatten Exospor und roth- gelbem Inhalt. Keimung unbekannt. Auf Potentilla Tormentilla, besonders häufig an den Blättern, aber auch an Stengeln, Blütheustielen, Kelch- und Blumenblättern. Juni -September. 58 Diese Form zeichnet sich durch die abweichende, an MilLengallen erinnernde Structur der Warze aus, sie ist das erste Beispiel dafür, dass Haarwucherungen durch Synchytrien hervorgerufen werden. Nach Thomas (1. c.) wurde diese Form als ein eigenartiges Phytoptocecidium gedeutet. Weitere Untersuchung ist erwünscht. 2. Leucochytrkim. Inhalt farblos. a. Simplicia. Warzen einfach, allein von der zur Nähr- zelle erweiterten Epidermiszelle gebildet. 43. S. punctatum Schröter, 1870 (Colin, Beitr. z. Biol.I. p.33). Abbild.: Schröter, 1. c. Taf. I, 9. Warzen sehr klein, punktförmig, gelblich, wenig hervor- springend, einfach, aus einer spindelförmigen, bauchig aufgetriebenen, mit farblosem Saft erfüllten Epidermiszelle bestehend. Dauer- sporen kugelig oder kugelig- elliptisch, einzeln oder zu mehreren, selbst bis 10 in einer Nährzelle und dann durch gegenseitigen Druck abgeplattet, verschieden gross, die kleineren 35—70 ii lang, 25—60 f.1 breit, die grössten 150 // lang, 100 /< breit, mit lebhaft braunem, schwach w^ ellig unebenen oder warzig- punktirten Exospor und farblosem Inhalt. Keimung unbekannt. An den Blättern von Gagea pratensis. Mai, Juni. Der als S. laetum in Kabh., Fungi europ. 1Ö.55 herausgegebene Pilz dürfte hierher gehören. 44. S. rubrocinctum Magnus, 1874 (Sitzungsb.d.naturf. Freunde z. Berlin 1874, auch Hedwigia 1874, XIII. p. 107). Synon. : Synchytrium aureum Schröter f. Saxifragae Schneider in Rabh., Fungi europ. 1459. Exsicc: Rabh., Fungi europ. 1459. Warzen niedrig, sehr klein, punktförmig, intensiv carminroth, einfach; die zur Nährzelle werdende, mit rothem Saft erfüllte Epi- dermiszelle wölbt sich kaum über die Oberfläche hervor, erweitert sich aber bedeutend nach dem Innern der befallenen Organe, cysto- lithenähnlich, 105—230 /i Durchmesser. Dauersporen einzeln, die Nährzelle ganz erfüllend oder viel kleiner als diese, kugelig, 80 bis 130 « Durchmesser, mit hellgrauem, etwas uneben-rauhen Exospor und farblosem Inhalt, von Inhaltsresten der Nährzelle umhüllt. Bei der Keimung tritt das Protoplasma aus der Dauerspore hervor und zerfällt in einen Sporangiensorus. Auf Saxifraga granulata. Mai. 59 45. S, alpinum Thomas, 1889 (Ber. d. deutsch, bot. Ges. VII. p. 255). "Warzen flach, wenig hervorgewölbt, einzeln oder zu bräun- lichen Krusten yerschmelzend, einfach. Dauersporen einzeln oder zu 2—4 in einer farblosen Näjirzelle, sehr variabel in der Form, meist ellipsoidisch, auch kugelig, eiförmig oder spindelförmig, durch gegenseitigen Druck abgeplattet, durchschnittlich 90—140 ^i lang, 67—83// dick, die kleinsten 48 /t lang, 38 /< dick, die grössten 192 fi lang, 100 u dick; reif gelbbraun, mit dickem, hornigen, glatten Exospor und farblosem Inhalt, nicht von Inhaltsresten der Nährzelle umhüllt. Keimung unbekannt. Auf Yiola biflora in den Alpen, zwischen 1300 — 2025 m über dem Meere. Versuche, den Pilz auf Adoxa zu übertragen, schlugen fehl, er ist deshalb von dem sehr ähnlichen S. anomaluni sicher verschieden. Der von Winter in Kunze's Fungi selecti exs. als S. aureum herausgegebene Pilz auf Viola biflora (aus Graubünden) gehört wohl sicher auch hierher. 46. S. anomalum Schröter, 1870 (Cohn's Beitr.z.Biol. I. p. 15). Exsicc: Eabh., Fungi europ. 1373, Schneider, Herb, schles. Pilze 106, 231, 232. Abbild.: Schröter, 1. c. Taf. I, 5—7. Warzen klein, farblosen Glasperlen ähnlich, vereinzelt an der ganzen Wirthspflanze, meist einfach, aber zuweilen auch zusammen- gesetzt. Dauersporen einzeln oder zu mehreren (2 — 8) in den farblosen Nährzellen , sehr ungleich in Form und Grösse, meist elliptisch, aber auch kugelig, langgestreckt -eUip tisch, fast cylindrisch, auch bohnen- oder nierenförmig, besonders vielgestaltig, wenn mehrere in einer Zelle liegen und dann auch an den Berührungsstellen ab- geplattet; die grösseren, einzeln vorkommenden, 100—200 ,« lang, 40 — 120 n breit, die kleineren, gehäuften, 13 — 50 /i Durchmesser. Exospor dick, glatt, hell bräunlichgelb, Endospor dünn, farblos. Inhalt farblos. Keimung unbekannt. Auf verschiedenen Dicotyledonen, zuerst gefunden auf Adoxa Moschatellina, wo es am häufigsten vorkommt; ausserdem auf Ra- nunculus Ficaria, Isopyrum thalictroides , Rumex Acetosa. April- Juni. Bemerkenswerth ist die Variabilität in der Warzenbildung, meist sind die- selben einfach, nicht selten aber auch zusammengesetzt durch Wucherung der die Nährzelle umgebenden Epidermiszellen ; die so gebildeten Warzen sind aber niedrig, die Hülle ist schwach und erreicht niemals den Umfang wie bei S. Succisae und ähnlichen. 60 b. Composita. "Warzen zusammengesetzt, aus der zur Xährzelle erweiterten Epidermiszelle und einer vom be- nachbarten Gewebe gebildeten becherförmigen, mehr- schichtigen Hülle bestehend. 47. S. Anemones (de Bary und AVoronin, 1863, 1. c. p. 29) Wo ronin (Bot. Zeit. 1868, p. 100). Synon.: Chytridium ? Anemones de Bary und AVoronin, 1S6S, 1. c. Sphaeronema Anemones Liberi in Libert, Plant, crypt. Ard. No. 167. Urocystis Anemones, Jack, Leiner u. Stitzenberger, Krypt. Bad. No. 541. Septoria Anemones Fries, Summa veg. Scand. p. 426, ebenso Fuckel, Fungi rhen. 51S. Sphaeria Anemones DC. Flore fran^. YL p. 143. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 51S, Krieger, Fungi saxon. 3'.il. Kunze, Fungi sei. exs. 234, Eabh., Herb. myc. ed. I. S47, Kabh., Fungi europ. S5Ö, 10S3, Schneider, Herb, schles. Pilze 101, 102. Abbild.: de Bary u. Woronin, 1. c. Taf. H, S— lü, "Woronin, Bot. Zeit. ISC.s, Taf. HI, 31-36. Warzen klein, niedrig, halbkugelig, ^'4— \,, mm Durchmesser, schwärzlich -violett oder purpurschwarz, einzeln oder zu grösseren, unregelmässigen Flecken und Schwielen zusammenfliessend , zu- sammengesetzt, die um die Nährzelle gebildete Hülle aus Epidermis- zellen nicht sehr kräftig, aber immer deutlich entwickelt, nur die Basis der Warze umfassend, Xährzelle mit carminrothem oder dunkel- Tioletten Saft erfüllt, mit stark verdickter, bis 12 /< dicker Wand, auf 200—300 /t Durchmesser erweitert. Dauersporen meist ein- zeln, kugelig, 125—170 11 Durchmesser, mit dickem, braunen, etwas warzigen Exospor und farblosen Inhalt; meist mit einer dicken, braunen, unregelmässigen Kruste von Inhaltsresten der Nährzelle, oft bis zur Unkenntlichkeit eingehüllt. Keimung unbekannt. Auf Anemone nemorosa und ranunculoides, an Blättern, Stengeln, Blüthenstielen imd Blumenblättern; April- Juni. Kuft keine Wachsthu'msanomalien der befallenen Organe hervor; oft gemein- schaftlicli mit Urocystis pompholygodes oder Puccinia Anemones. 4.S. S. «•lobosuiii Schröter, 1870 (Cohn's Beitr. z. Biol. I. p. 11). Exsicc: Kabh., Fungi europ. 174S, 1749, 1750, Schneider, Herb, schles. Pilze 226—230, 407, 415, 454. Abbild.: Schröter, 1. c. Taf. I, 1—4. Warzen perlenartig, kuglig, 250—350 ,« Durchmesser, bräun- lich, einzeln oder zu braunen Krusten zusammenfliessend, genabelt, reif geschrumpft, zusammengesetzt; Nährzelle 150—230 n Durch- 61 messer, mit farblosem Saft, Dauersporen meist einy.eln, kugelig, zmveilen elliptisch, 100 — 170 ii Durchmesser, mit farblosem Inhalt und dickem, glatten, hellbraunen Exospor; eingehüllt meistens in eine dicke Kruste brauner Inhaltsreste der Nährzelle. Bei der Keimung tritt der zunächst ungetheilte Inhalt in eine kugelige Blase eingeschlossen hervor und zerfällt in eine grössere Zahl, bis 200, Sorussporangien, Durchmesser derselben 15—19 f^i, rundlich -eckig, mit farblosem Inhalt. Auf verschiedenen Pflanzen: Yiola canina, persicifolia, stagnina, Riviniana, silvestris; Boten tilla reptans; Galium Mollugo; Achillea Millefolium ; Cirsium oleraceum ; Sonchus asper ; Myosotis palustris ; Veronica Anagallis, Beccabunga, Chamaedrys, scutellata. Frühling- Herbst. Bei dichter Stellung der "Warzen sind die Blattrippeu wulstig aufgetrieben, die Blattspreiten kraus oder eingerollt. Die auf Saxifraga granulata vorkommende, früher hierher gerechnete Form, ist von Magnus als eine besondere Species, S. rubro- cinctum, erkannt worden. Als S. viride hat Schneider 1S71 (Herb, schles. Pilze 205) eine Form auf Lathyrus niger herausgegeben, welche nach Schröter (Kryptfl. III. 1, p. 1S5) wahr- scheinlich hierher gehört. Schröter (1. c.) giebt folgende Diagnose: „Dauersporen kugelig, bis ISO fx Durchmesser. Exosporium hellbraun, glatt; Inhalt farblos. Inhalt der Nährzellen grün; Gallen warzenförmig, meist zu verbreiterten Krusten zusammenfliessend''. 49. S. Mercurialis Buckel, 1866 (Fungi rhen. 1607). Synon. : Sphaeronema Mercurialis Libert, Exsicc. 2(54. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 1607, Krieger, Fungi saxon. 9S, Kunze. Fungi sei. ex^. 57, Eabh., Fungi europ. 1176, Schneider, Herb, schles. Pilze 225, Thümen, Mycoth. univ. 615. Abbild.: Woronin, Bot. Zeit. 1S68, Taf. II, 1—17, III. lS-30. Warzen jung hell, wachsartig, gestielt-becherförmig oder breit- halbkugelig, 0,25—0,5 mm Durchmesser, reif zusammengefallen, braun, einzeln oder krustenbildend, zusammengesetzt mit kräftig eutwickelter, mehrschichtiger Hülle: Inhalt der Iv'ährzelle farblos. Dauersporen einzeln, selten zu 2—3, sehr selten zu 4 in einer Nährzelle, kurz elliptisch, 70—110 fi breit, 100—170 /( lang, mit braunem, dicken, glatten oder Spiralleisten tragenden Exospor und farblosem Inhalt. Bei der Keimung tritt der noch ungetheilte Inhalt in eine kugelige Blase eingeschlossen hervor und zerklüftet sich in 80 — 90, selbst 120 Sorussporangien; diese sehr ungleich in Grösse und Form, meist rundlich -eckig, 17 — 30 ,u Durchmesser, mit farb- losem Inhalt und farbloser Membran. Schwärmsporen kugelig, 62 3 — 6 fi Durchmesser, eincilig, mit einem farblosen Fetttropfen. — Fig. 8/> und c. Auf Blättern und Stengeln von Mercurialis perennis: Frühjahr- Herbst. Verursacht bei starker Invasion eine Kräuselung der an den befallenen Stellen grünlich -weissen oder bräunlichen Blätter. A n h a n g. 1. Zweifelhafte und auszuscliliessende Arten. S, muscicola Eeinsch, 1875 (Contributiones ad Algol, et Mycol. p. 97, Taf. TI, 1. Bildet äusserlich ansitzende, nur zuweilen im Gewebe ein- gesenkte, einzellige, kugelige Organe, welche als Dauersporen ge- deutet werden. Dauersporen 50 — 100 /li Durchmesser, mit stark gelbbraunem Inhalt und glatter Membran ; sie entwickeln, noch vor der Oeffnung der "Wand, 12 — 16 kugelig- eckige Zoosporangien von 13—18,5 /i Durchmesser und farblosem Inhalt. Zoosporen nicht beobachtet. Auf Blättern und Stengeln einiger Laubmoose; Xeckera com- planata und Homalia trichomanoides. Die obige Beschreibung ist nach den Angaben und Abbildungen bei Keinscli entworfen. lieber den Werth der Species sei bemerkt, dass, falls überhaupt ein Pilz vorliegt, derselbe kein Synchytrium, sondern eher eine andere Chytridiacee ist, denn die Synchytrien sind entophytische Parasiten. Ich kann mich des Verdachtes nicht erwehren, dass hierbei eine Verwechselung mit Moosbrutknospen vorliegt. S. pyriforme Rein seh, 1875 (1. c. p. 97, Taf. VI, 2). Bildet wie die vorige, äusserlich aufsitzende, einzellige, birn- formige, sogenannte Dauersporen mit dichtkörnigem, dunkelbraunen Inhalt und dicker, mehrschichtiger Membran, 100 — 110 // lang, 50 — 62 fi breit. Zoosporangien und Zoosporen nicht bekannt. Auf Blättern von Anomodon viticulosus. Noch mehr als bei der vorigen Art scheint mir bei dieser der Verdacht be- gründet, dass die beschriebenen Gebilde Brutknospen sind. Fig. 2 a Taf. VI bei Reinsch wird Jeder auf den ersten Blick für ein mit Brutknospen besetztes Moos- blatt halten; auch die übrigen Bilder und die von Reinsch gegebene Beschreibung stehen einer solchen Auffassung nicht entgegen. Auf dem genannten Moose sind zwar derartige Brutknospen nocli nicht in der Literatur beschrieben worden, ihr Vorkommen ist aber franz wahrscheinlich. 63 S. deudriticum Fuckol, (1866) 1869 (Symb. myc. p. 74). Synon. : Chytridium dendriticum Fuckel, 1S66, Fungi rhon. 160&. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 1608. "Warzen sehr klein, braun, bäumchenartig- gehäuft auf der Ober- seite der Blätter; Sporangiensori einzeln, kugelig, grau; Schwärm- sporen kugelig, klein, farblos. Auf Dentaria bulbifera. Sommer. Die obige, nach Fuckel's Diagnose gegebene Beschreibung ist Alles, was ich über diese Form zu bieten vermag. Das FuckeFsche Material habe ich nicht untersuchen können. S. Iridis Kabenhorst, 1871 (Hedwigia X. p. 18) bildet kleine braune Pünktchen, die aber in dem von Haussknecht in Persien gesammelten Material (Iris fumosa) noch nicht vollständig entwickelt waren. Näheres nicht bekannt. S, Bupleuri Kunze (Eabh., Fungi europ. 1658) ist nach Magnus (Per. d. naturf. Freunde, Perlin 1874 und Hedwigia XIII. p. 109) gar kein Synchytrinm, die schwarzen Wärzchen bestehen aus dicht verflochtenen Mycelfäden. Eine erneute Untersuchung des Raben- horst'schen Materials hat diese Angabe bestätigt. S. Miescheriaimni Kühn, 1865 (Mittheil. d. landwirtlisch. Inst. Halle p. 68) in Schweinsmuskeln stellt die in ihrer Entwickelung noch räthselhaften Miescher'schen oder Eainey'schen Schläuche dar, deren systematische Stellung gleichfalls noch zweifelhaft ist. "Während Kühn sie zu Synchytrinm bringt, halten die meisten Zoologen sie für Protozoen aus der Yerwandtschaft der Gregarinen. Dieser An- sicht möchte ich mich auch anschliessen ; Ausführliches hierüber findet man in Bütschli's Protozoen I. p. 604, Gattung Sarcosporidia. 2. Nichteuropäische Arten. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass eine Anzahl Synchytrien auf aussereuropäischen Pflanzen beschrieben sind, deren Diagnosen man in Saccardo, Sylloge YII. 1 zusammen- gestellt findet. Es sind dies folgende: S. pluriiinnulatum (Curtis) Farlow in Botanical Gazette X. auf Sanicula inarylandica und Menziesii in Nord-Amerika. S. papillatum Farlow, 1878 (Bulletin of the Bussey Institut p. 233) auf Erodium cicutarium aus Californien. S. Holwuyi Farlow (Bot. Gaz. X.) auf Monarda in Xord-Amerika. 64 S. iiiiKHiiiiiutuin Farlow (Bot. Gaz. 1875) auf Malaeothiix in Kord- Amerika. S. decipiens Farlow (Bot. Gaz. X.) auf Ami)hicarpaea monoica in Kord-Aniorika. S. bonaereiise Spegazziui (Fung-i Argent. IV. p. 37) auf Hydro- cotylc bonaörense in Süd-Amerika. Gehört wohl zu S. aureum. S. austiale Si)egazzini (l c. p, 37) auf Modiola jirostrata in Süd-Amerika. S. Selng'inellae und S. Clirysoi)lenii Sorokin (Arb. d. russisch. ]S"aturforscher-Gesollsch. Kasan 1873). Weder bei Saccardo, noch in Just's Jahresbericht oder der Hedwigia sind die Diagnosen auf- geführt. Originalarbeit war unzugänglich. S. Ceiitraiithi Eabenhorst, 1871 (Hedwigia X. p. 17) auf Cen- tranthus elatus aus Persien. IX. Woroniiia Cornu, 1872 (A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 114). Vegetationskörper anfangs verdeckt von dem Protoplasma der Xährpflanze, später als nackte Protoplasmamasse von verschie- dener Gestalt erscheinend und durch von dem Wirtli gebildete Querwände in ein Fach eingeschlossen. Der Vegetationskörper ver- wandelt sich später, ohne eine Membran abgeschieden zu haben, in toto in einen Sporangiensorus oder einen Dauerzustand, Cysto- sorus, aus je einer eingedrungenen Spore entsteht auch ein Sorus. Sporangiensorus besteht aus einer verschiedenen Zahl kugeliger oder ellipsoidischer Sporangien mit weisslichgrauem Inhalt und dünner, farbloser Membran. Jedes Sporangium treibt durch die Wand des AVirthes einen kurzen Schlauch und entleert hierdurch den gesammten Inhalt als Schwärm8i)üren. Schwärmer farblos, elliptisch, mit zwei Cilien, eine am Vorderende, eine an der Seite inserirt, mit ruhigen Bewegungen ohne Zickzacksprünge: einzeln und fertig hervortretend. Cy stosorus grauschwärzlich, mit conisch zugespitzten Warzen auf der Oberfläche, besteht nur aus zusammen- gehäuften, eckigen Dauersporangien mit schwach grauem Inhalt und farbloser Membran ; die Färbung des Cystosorus entsteht durch die dichte Aneinanderlagerung der vielen Sporangiencysten. Sexualität fehlt, der Cystosorus entsteht wie der Sporangiensorus durch Zer- fall des ganzen Vegetationskörpers. Bei der Keimung des Cystosorus schwollen seine einzelnen Sporangiocysten auf und liefern Schwärmer, wie die gewöhnlichen Sporangien. 65 Fiff. y. h is -c Woronina. — W. polycystis. « Ein Schlauchende von Saprolegnia mit 5 Fächern, in jedem ein Sporangiensorus, der oberste sich entleerend (Vergr. 200, nach Pringsheim). & In den beiden unteren Fächern je ein Cystosorus (c), in den oberen ein Sporangiensorus (s) (Vergr. ca. 300, ergänzt nach Cornu). Wiutei-, die Pilze. R' . AWli. 5 Genauer bekannt ist nur Woronina poleycystis in Saprolegnia, über deren eigenartige Entwickelungsgescbicbte man meine Arbeit (Pringsbeini's Jahrb. XIII.) vergleichen wolle. 50. \\. polyeystis Cornu, 1872, 1. c. p. 176. Abbild.: Pringsheim in Jahrb. f. Aviss. Bot. II. Taf. XXIII, l-.ö. Cornu, 1. c. Taf. VII, 1—1!), A. Fischer, Jahrb. f. wiss. Bot. XIII Taf. I, 6-8, n, 9— IS. Sporangiensori zu mehreren, oft viele hintereinander in keulig -cylindrisch aufgeschwollenen Saprolegniafäden, die einzelnen Sori durch Querwände von einander getrennt und in Sorusfächer eingeschlossen, raittlere Länge eines Sorusfaches 104 /n, Breite sehr verschieden, im Mittel 30 ,a. Sporangien kugelig, ca. 14 ,a Durch- messer, mit farbloser, glatter Membran, mit kurzer Papille nach aussen mündend, in sehr verschiedener Zahl zum Sorus vereinigt. Schwärmer länglich, zugespitzt, einseitig oft abgeflacht, zwei- cilig, 4 fi lang, 2 f.i breit. Cysto sori sehr verschieden in Gestalt und Grösse, je einer in einem Sorusfach und deren Gestalt ent- sprechend, meist breit -ellipsoidisch oder auch rundlich; Zahl der Cystosporangien sehr verschieden, ihr Durchmesser 4—5 //. Bei der Keimung vergrössern sich die einzelnen Sporangien und liefern Zoosporen. — Fig. 9. In Schläuchen von Saprolegnia -Arten (S. monoica, Thureti), nicht auf andere Saprolegnieen , besonders auch nicht auf Achlya übertragbar. 51. W. ele^ans (Perroncito, 1888, Centralbl. f. Bacteriol. IV. p. 295). Synou. : Chytridium clegans Perroncito, 1. c. Sprangiensori kugelig oder sternförmig, 60— 110 /t Durch- messer, rosigroth, einzeln, mit 8 — 20 Sporangien. Sporangien kugelig, ei- oder birnförmig, 20-30,u Durchmesser, mit 5 — 100 n langen, 3 — 4 ii dicken, die Cuticula des Wirthes durchbohrenden Entleerungshälscn. Schwärmer länglich, meist 2, selten 3 — 4/» dick, 4—5 /t lang, mit 2 langen und sehr feinen Cilien, röthlich angehaucht, 30 — 50 Stück in einem Sporangium. Dauerzustände unbekannt. In Philodina roseola (Rotatoriacee) in den Thermen von Vinardin und Valdieri. Der vom Autor zur Gattung Chytridium gestellte Organismus scheint eini- Woronina zu sein, freilich sind erst noch die Dauerzustände aufzutimlen , um die systematische Stellung sicher bestimmen zu können. 67 Unvollständig bekannte Species. W. o'ionierata (Cornu, 1872, 1. c. p. 187). Synon. : Chytridium glomeratum Cornu, 1872, I. c. Abbild.: Cornu, 1. c. Taf. Vn, 20—22. Zoosporangien und Schwärmer unbekannt. In einzelnen durch Querwände abgeschiedenen Fächern der Vaucheria findet sich ein Sorus locker bei einander liegender, kleiner Stachelkugeln, die wohl als Dauersporen anzusehen sind. Ihre Keimung unbekannt. In Yaucheria sessilis und terrestris. Diese leider mangelhaft bekannte Form könnte eine Woronina sein, die keine gewöhnlichen Sporangien mehr erzeugt und ihre Anlagen in Dauersporen umbildet ; es wäre aber auch möglich, dass die gewöhnlichen Sporangiensori noch gefunden würden. Im ersteren Falle würde diese Form an die Untergattung Pycnochytrium von Synchytrium erinnern. X. Kliizoiuyxa Borzi, 1884 (Rhizomyxa, nuovo Ficomicete, Messina 1884). Vegetationskörper anfangs verdeckt von dem Protoplasma der Nährpflanze, aber sehr bald deutlich erkennbar als nackte, ent- weder die ganze Zelle erfüllende und ihrer Form sich anpassende, oder kugelige oder ellipsoidische Protoplasmamasse; farblos, dicht, vielkernig, zeitweise stark vacuolig; verwandelt sich holocarpisch in einen Sporangiensorus oder in einen Cystosorus, wie bei Woronina. S c h w ä r m s p 0 r e n k ugelig , • mit einer langen Cilie. Sexualität nicht sicher bekannt. Diese Gattung und ihre bisher einzige Species scheint mir nach meinen Beobachtungen in der von Borzi gegebenen Umgrenzung mehrere verschiedene Formen zu umfassen. Ich behalte sie aber bei, weil neue Untersuchungen über die gewiss weit verbreiteten und formenreichen Wurzelparasiten aus der Eeihe der Chytridiaceen fehlen. Jedenfalls sind diese einem weiteren Studium besonders zu empfehlen. 52. Rh. hypog-aea Borzi, 1884, 1. c. Abbild.: Borzi, 1. c. Taf. I u. IL Sporangiensorus kugelig oder länglich -elHpsoidisch, mit parenchymatisch gelagerten Sporangien oder in den Wurzelhaaren langgestreckt einreihig, mit hintereinander liegenden Sporangien. Sporangien klein, kugelig oder ellipsoidisch, meist 5 — 6 /t Durch- messer, mit kleiner Papille nach aussen mündend, liefern nur wenige, 1 oder 2, selten mehr SchAvärmsporen. Schwärmsporen kagelig, kurzschnäbelig, wenige i( im Durchmesser, mit einer 10 — 15 n langen. 68 vorwärts gerichteten Cilie. Cystosori denen vun Worouina ähnlieh. Keimung unbekannt. — Fig. lüa, h. Parasitisch in den Eindenzellen junger Wurzeln und in Wurzel- haaren zahlreicher krautiger Pflanzen auf feuchten und sumpfigen Standorten. Fig. 10. Rbizomyxa. — Rh. hypogaea. a Ein Wurzelhaar vou Stellaria media mit dem Raum eiitsprecbeud gelagerten Sorus- sporangien. h Ein Stück eines Wurzel- liaares mit sich entleerenden Sporangien und einciligen Schwärmern (Vergr. 300, nacli Borzi). Borzi zählt aus der Gegend von Messina folgende Wirthspflanzen auf: Agrostis alba, Aira Cupaniana, Briza maxima, Poa annua, Setaria glauca, — Chenopodium urbicum, Polycarpon tetraphyllum, Cerastium glomeratum, Stellaria media, Silene colorata, Capsella bursa pastoris, Biscutella lyrata, Delphinium longipes, Lotus ornithopodioides, Medi- cago tribuloides, Trifolium resupinatum, — Anagallis arvensis, Bor- rago ofticinalis, Linaria rcflexa, Bartsia Trixago, Lamium amplexi- caule, Fedia Cornucopiae, Campanula dichotoma, Calendula arvensis, 69 Erigeron canadensis. Zu diesen 25 Pflanzen kommen noch nach meinen orientirenden Untersuchungen hinzu: Triglochin palustre, Juncus Gerardi und Ranunculus sceleratus. Der oder besser die hier als Rhizomyxa hypogaea zusaramen- gefassten "Wurzelparasiten scheinen allgemein verbreitet zu sein ; sie rufen ausser gelegentlichen schwachen Anschwellungen der Wurzelhaare keine weiteren Verunstaltungen der Wurzeln hervor; sie sind monophag und zehren das ganze Plasma der befallenen Zelle auf, ohne aber, wie es scheint, das Gesammtbefinden der Wurzel zu beeinträchtigen. Die obige Diagnose entspricht nicht ganz der von Borzi gegebenen Dar- stellung, aus der hier noch folgenden Angaben zu ergänzen sind. Zunächst sollen ausser den Sporangiensori auch isolirte Sporangien von der Grösse der Sori vor- kommen und zwar in den Eindenzellen der Wurzeln. Die von Borzi gegebene Abbildung (Taf. I, 4) scheint mir aber auch eher einen Sorus darzustellen und wurde auch in der obigen Diagnose so gedeutet. Freilich ist nicht ausgeschlossen, dass neben dem woroninaartigen Organismus noch ein Olpidium vorkäme. Endlich giebt Borzi auch noch eine sexuelle Fortpflanzung an. Der Vegetationskörper streckt sich und nimmt länglich -ellipsoidische Form an, ein Theil schwillt kugelig an und wird zum Oogon, der andere, durch Wand davon getrennte, bleibt schmal und liefert das Antheridium. Im Oogon trennen sich Periplasma und eine Oosphäre, welche durch einen cylindrischen Fortsatz des Antheridiums befruchtet wird. Keife Oospore mit dickem Exospor. Keimung nicht direct beobachtet, es wurden aber leere Oosporen mit Entleerungshals gefunden. Ich bezweifle, dass diese Geschlechtspflänzchen in den Entwicklungsgang des sorusbüdenden Parasiten gehören, inöchte Aielmehr annehmen, dass hier ein zweiter Organismus aas der Verwandtschaft von Olpidiopsis vorliegt. Der entwickelungs- geschichtliche Zusammenhang ist ja auch von Borzi nicht nachgewiesen worden. Jedenfalls sind neue Untersuchungen erwünscht. Bis dahin mag Khizomyxa als CoUectivgattung unter den Merolpidiaceen , zu denen jedenfalls die häufigste und bekannteste seiner Formen gehört, seinen Platz finden. XI. Kozella Cornu, 1872 (A. sc. nat. 5. Serie XA\ p. 114). Yegetationskörper als solcher von dem Inhalte des Wirthes (Saprolegnia) nicht zu unterscheiden, vielleicht gar nicht in scharf umschriebener Form vorhanden, veranlasst die Zergliederung des Saprolegniafadens in eine Mehrzahl durch Querwände getrennter Fächer mit dichtem, graubräunlichen bis grauschwärzlichen Inhalt; eine eingedrungene Schwärmspo're genügt, um viele solche Fächer entstehen zu lassen, gewissermassen einen einreihigen Sorus. Jedes Fach wird zum Sporangium mit einer der Schlauchwand fest ange- schmiegten Membran und liefert ellipsoidische, farblose Zoosporen mit zwei Cilien, eine am Yorderende und eine seitlich. Bewegung 70 Fig. 11. ;5 Eozella. — E. septigena. a Ein Schlauchende von Saprolegnia mit sechs Fächern, in jedem ein cylin- drisches, das Fach gänzlich ausfüllendes Sorussporaugium (Vergr. 300, nach Pringsheim). b Ein Stück Saprolegnia mit sog. falschen Oogonien, je eine stachelige Dauer- spore (f?) enthaltend, bei s Sporangien dos Parasiten (Vergr. ca. 400, nach Cornu). ohne Zickzacksprünge, regelmässig. Dauer- zustände, Dauersporen kugelig, mit fein- stacheligem, braunen, dicken Exospor, dünnem Endospor, grossem Fetttropfen, braun, ent- stehen durch Contraction des Inhaltes der oben beschriebenen Fächer. Sexualität fehlt. Keimung nicht bekannt. Bisher nur als Parasiten der Saprolegnieen be- kannt. Uober ihre eigenthüinliclic J^ntwickelung und ihre sonderbare Beziehung zur Nälirpflanze vergleiche man meine Arbeit (Pringsh. Jahrb. XIIL). üeber einige von Cornu zu Eozella gestellte Para- siten von Saprolegniaceen vergleiche man die neue Gattimg Pleolpidium der Monolpidiaceen. 53. R. septio-ena Cornu, 1872, 1. c. p. 163. Abbild.: Pringsheim in Jahrb. f. wiss. Bot. Is60, IL Taf. XXII, 1 -6, Cornu, 1. c. Taf. VI, 1—17, A. Fischer, Jahrb. f. wiss. Bot. XIIL Taf. IL 111, III, 20— 2S. 71 Sporangien reihenweise, oft selir viele (bis 20) hintereinander in den nur wenig aufgeschwollenen Schläuchen der Saprolegnien, einem Organe desWirthes gleichend, cylindrisch, mit ihrer Membran der Schlauchwand fest angeschmiegt, mit einer kurzen Entleerungs- papille. Schwärmer länglich, ziemlich gross, 4 /t breit, G—Sfi lang, an einem Ende zugespitzt, farblos, zweicilig, eine Cilie am Yorderende, eine an der oft abgeflachten Seite. Dauersporen einzeln, in cylindrischen Fächern oder sackartigen, kugeligen, durch eine Querwand abgegrenzten, kurzen Seitenästen, den sog. falschen Oogonien. Dauersporen kugelig, ca. 20 /t Durchmesser, dicht mit 2 ,(t langen, feinen Stacheln besetzt, braun, mit grossem, centralen Fetttropfen. Keimung unbekannt. — Fig. 11 a, b. In den Schläuchen von Saprolegnia- Arten (S. monoica, Thureti) nicht auf andere Saprolegniaceen, besonders auch nicht auf Achlya übertragbar. 54. R, .simulans A. Fischer, 1882 (Jahrb. f. wiss. Bot. XIII. p. 50). Sporangien reihenweise hintereinander, wie bei voriger Species. Schwärmer und Dauersporen noch nicht beobachtet. Nur auf Achlya-Arten (A. polyandra, racemosa). Obgleich Infectiousversuche fehlen, so rechtfertigt doch das Verhalten der anderen Saprolegniaceenparasiten die Annahme, dass auch hier eine gute, durch ihren Parasitismus auf Achlya ausgezeichnete Species vorliegt. Unvollständig bekannte Gattung. Microinyces Dangeard, 1888 (Le Botaniste I. p. 55). Vegetationskörper anfangs eine nackte, kugelige Protoplasma- masse, die sich später mit Membran umgiebt und holocarpisch zunächst zu einer stacheligen Spore (Stachelkugel) wird. Diese Stachelkugeln keimen entweder sofort oder verdicken ihre Membran und werden zu Dauersporen. Im ersteren Falle tritt der Inhalt hervor und bildet 4—7 Sporangien, also einen kleinen Sorus. Schwärmer eincilig, kugelig, Bewegungen unregelmässig, sehr schnell. Dauersporen deutlich rothbraun, mit dicker, stacheliger Membran. Keimung unbekannt. n. Zyffoo'oiiii Dangeard, 1888, I.e. p.52, Taf.II, 1—10, IL 1891, Taf. XYII, 2—8. Stachelkugeln einzeln, die Theilsporangien zu 4 — 7, rundlich- eckig oder eiförmig, vollständig oder nur an der Basis sich berührend. Schwärmer sehr klein, kaum 1 // Durchmesser, mit einer sehr langen Cilie. Dauersporen wie bei der Gattung. Dieser sehr mangelhaft bekannte Organismus gehört, wenn Dangeard's Beob- achtungen sich bestätigen sollten, zu den Merolpidieen. Er würde der Sectio Pycno- chytrium der Gattung Synchytrium entsprechen, wo ebenfalls die allein vorhandenen Dauersporen bei der Keimung einen Sporangiensorus liefern. Die während des Druckes erschienenen neuen Beobachtungen Dangeard's (Le Botaniste 11. p. 245) sind noch berücksichtigt worden; eine wesentliche Erweiterung des früher jMit- getheilten haben sie jedoch nicht gebracht. 2. ( )i"(lniing. Mycochytridinae. Yegetationskörper von Anfang an mit Membran um- geben, von verschiedener Gestalt, niemals rein kugelig oder ellipsoidisch, immer langgestreckt, wurmförmig oder aus einem kugeligen und einem fädigen, verzweigten, mycelialen Theil bestehend oder durchaus mycelial ver- zweigt mit blasigen, intercalaren und terminalen An- schwellungen. Immer monocarpisch, nicht perennirend, entweder holocarpisch oder eucarpisch. Zoosporangien und ihnen entsprechende oder andere, zum Theil als Zygo- oder Oosporen entstandene Dauersporen. 1. Familie. Holochytriaceae (Ancylistaceae). Vegetationskörper schlauch- oder wurmförmig, unverzweigt oder mit kurzen Seitenästchen, theilt sich durch Querwände in eine Anzahl Glieder, welche alle zu Fortpflanzungsorganen (Sporangien, Oogonicn, Antheridien) Averden. Streng holocarpisch und mono- phag; immer intramatrical. Xll. 3Iyxoi*ytiiiiu A. Schenk, 1858 (Ueber das Vorkommen contractiler Zellen im Pflanzenreich, p. 10 Anmerkung). Vegetationskörper von Anfang an mit einer farblosen Membran umgeben, aus der eingedrungenen Spore zu einem ein- zelligen, unverzweigten, farblosen Schlauche heranwachsend, der meist kürzer als die Wirthszelle ist und durch Einschnürungen in meist gleichlange, eiförmige oder ellipsoidische Glieder äusserlich abgesetzt ist; kleinere Vegetationskörper mit nur zwei Gliedern nicht selten; monophag. Der ganze' Vegetationskörper verAvandelt sich später in Sporangien oder Sexualorgane, indem zunächst die 73 einzelnen Glieder durch dicke, stark glänzende Querwände in den Einschnürungen von einander getrennt werden. Die Glieder schwellen bald spindelförmig, bald ellipsoidisch, selbst kugelig auf. Entweder werden alle Glieder zu Sporangien oder benachbarte paarweise zu ^ . Fi- 12. o- Myzocytiuni. — M. proliferum. a Eine Mesocarpus- zelle mit einem langen, Sporangien (s) und Geschlechtsorgane tragenden Pflänzchen. Bei a die entleerten Antheridien, bei 0 die Oogonien mit der Oospore, welche mit dem Be- fruehtungsschlauch verwachsen ist. & Ein eingliederiges Zwergpflänzchen, die Bildung der Schwärmer vor dem Spo- rangium zeigend, rechts ein zweiciliger Sclnvärmer. c Ein zwerghaftes Geschlechtspflänzchen , nur aus einem Oogou und dem leeren Antheridium bestehend, d Ein Cosmarium mit einem zweigliederigen Pflänzchen. (Vergr. 540, a—c nach Zopf, ä nach Eeinsch.) OU Sexualorganen. Sporangien von der Form der Glieder mit je einem die Wirthszelle durchbohrenden Hals, entleeren ihren Inhalt nach aussen, zunächst in eine Blase, wo derselbe in Sporenportionen zerfällt, die durch das Platzen der Blase als Schwärmer frei werden. 74 Soll wärm Sporen bohuen- oder eiförmig, farblos, mit zwei seitlichen Cilien, Bewe^i^ungen ruhig. Sexualorgane immer zwitterig an demselben Individuum, dessen Glieder sich entweder alle geschlecht- lich differenziren oder noch thcilwcise zu neutralen Sporangien werden. Antheridien und Oogonien gleich gestaltet, von der Form der Sporangien. Antheridium treibt Befruchtungsschlauch in das Oogonium und entleert in dasselbe seinen ganzen Inhalt, bei dessen Eintritt der Oogoninhalt sich zur kugeligen Oosphäre contrahirt Oosporen kugelig, farblos, mit dicker, farbloser, zweischichtiger, glatter Membran und grossem, excentrischen Fetttropfen, bleiben mit dem Befruchtungsschlauch verwachsen. Keimung nicht bekannt. Die Gattung bildet den Ucbergang von den Myxochytridinen, speciell Olpidiopsis. zu den Mycochytridinen, zunächst den Holocliytrieen. Besonders die zweigliederigen Gcschlechtsptianzen von Myzocytium (vergl. Zopf, Nova Acta Acad. Leop. XLYII. Tat. XI V, 33 u. 34) stimmen fast vollkommen mit den Dauersporen der Olpidiopsis überein, nur kommt es hei der letzteren no(^h nicht zur Bildung einer Oosphäre und eines Befruchtungssehlauches. Mit Myzocytium ist wohl auch die von Sorokin (Revue mycol. XI. pag. 138) aufgestellte Gattung Bier icium zu vereinigen, welche derselbe bei Taschkend gesammelt hat. Nach seinen Abbildungen liegen hier zweigliederige Myzocytien vor. 55. M. proliferiini Schenk, 1858 (Contractile Zellen p. 10). Synon. : Pythium proliferum Schenk, 1857, Verhandl. d. phys.-mcd. Ges. Würzb. IX. p. 2i), nicht Pythium proliferum de Bary, Jahrb. f. wiss. Bot. II. p. 182. Pythium globosum Walz, 1870, Bot. Zeit, pro parte. Pythium globosum Schenk, 1857, Verhandl. Würzb. p. 25. Lagenidium globosum Lindstedt, 1S72, Synopsis d. Saprolog. p. 54. Abbild.: Schenk, 1857, Würzb. Verh. Taf. I, 30—46. Walz, Bot. Zeit. 1870, Taf. IX, 13—19. Zopf, 1884, Nova Acta Acad. Leop. XLVII. Taf XIV, 0-34. Reinsch, Jahrb. f. wiss. Bot. XI. Taf. XVII, 6—12. Sporangien zu einer unverzweigten, zwischen den einzelnen Sporangien eingeschnürten Kette vereinigt, welche je nach der Grösse der Wirthszelle bis 20 und mehr Glieder zählt und in der Längsachse derselben liegt, bei mehr kugeligen Nährzellen auch gekrümmt. Die einzelnen Sporangien aufgeschwollen, spindelförmig oder ellipsoidisch oder auch rein kugelig, 20 /f Durchmesser, mit farbloser Membran, durch sehr dicke, zweischichtige, stark glänzende Querwände in den Einschnürungen von einander getrennt. Jedes Sporangium mit kurzem, an der Durchtrittsstelle durch die Wand der Nährzellc eingeschnürten, nicht oder wenig hervorragenden Entleerungshals. Schwärmer bilden sich in einer Blase vor der Mündung, je nach der Grösse des Sporangiums 4, 8 oder 16 — 20, 75 bohnen- oder eiförmig, 5 fi Durchmesser, mit zwei seitlichen Cilien, während der Bewegung amoeboid. Sexualorgane zwitterig, An- theridien und Oogonien wie die Sporangieu kettenförmig aneinander gereiht, oft mit Sporangien gemischt au demselben Individuum. Oosporen kugelig, 15 — 20« Durchmesser, mit dicker, zweischich- tiger, glatter, farbloser Membran, farblosem Inhalt und grossem, excentrischen Fetttropfen; mit dem Befruchtungsschlauch ver- wachsen. Keimung nicht beobachtet. — Fig. 12 a — d. In verschiedenen Süsswasseralgen, besonders reichlich in Cou- jugaten, sowohl Desmidiaceen (Closterium, Cosmarium, Arthrodesmus), als auch besonders Zygnemeen (Spirogyra, Zygnema, Mougeotia? Mesocarpus); ferner in Cladophora, Oedogonium und anderen Con- fervaceen. Vom Frühjahr bis Herbst, die Oosporen von Mitte Juni ab. Besonders zu beachten ist, dass weniggliederige Zwergexemplare dieser Species häufig vorkommen. Solche zweigliederige Individuen bilden die von Sorokin auf- gestellte Gattung Bicricium. Speciell die beiden Species Bicricium Naso , (Eevue mycol. XI. Taf. 81, Fig. 117) in Arthrodesmus und Bicricium trans- versum (1. c. Taf. 78, Fig. 76) in Cladophora gehören wohl hierher. Eingliederige Sporangien können Verwechselungen mit Olpidium hervorrufen. Die zweigliederigen Geschlechtspfiänzchen mit einer Oospore und einem leeren Antheridium sehen den Dauersporen von Olpidiopsis mit ihrer Anhangszelle zum Verwechseln ähnlich. Bei genauerer Prüfung unterscheiden sie sich leicht und sicher durch die frei im sonst leeren Oogon liegende, mit dem Befruchtungs- schlauch verwachsene Oospore, während bei Olpidiopsis das ganze Oogon selbst zur Dauerspore wird. Auch nachträgliche Lostrennungen der einzelnen Glieder einer Kette kommen vor und können zu Täuschungen führen. Nach Cornu (Bull. d. 1. soc. bot. France 1877, XXIV. p. 22S) gehören hierher die von Eeinsch (Jahrb. f. wiss. Bot. XL) auf Taf, XVII, 6 — 12 abgebildeten Para- siten in Desmidiaceen. 56, M. vermicolum (Zopf, 1884, N'ova Acta Acad. Leop. XLYII. p. 167). Synon.: Myzocytium proliferum var. vermicolum Zopf, 1. c. Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XIV, 35—37. Sporangien zu einer in der Längsachse der Anguillula liegen- den Kette vereinigt, wie bei voriger Species. Sexual organe des- gleichen, Oogonien kugelig, Antheridien meist schmal, oft mit Spo- rangien gemengt, Oospore gross, kugelig. In Anguillulen, den ganzen Körper des Wurmes, abgesehen von Kopf und Schwanz, erfüllend, den ganzen Inhalt bis auf die Haut aufzehrend. 76 Icli stehe nicht an, diese von Zopf nur als Varietät der vorigen Species be- handelte Form hier als besondere Species aufzuführen, denn die Erfahrungen an anderen Chytridiaceen zeigen, dass sie meistens streng auf einen Wirth an- gewiesen sind. Das von Sorokin (Kevue nivcol. XI. p. 13S, Tat. TS, Fig. 72—74) beschriebene Bicricium lethale ist sicher ein zweigliederiges Exemplar der obigen Species. 57. ]»!. lineare Cornu, 1872 (A. sc. nat. 5. Serie XY. p. 21). Sporangien in geraden oder gewundenen Ketten, länglich, schlauchförmig. Oogonien gleichfalls gestreckt, blasenförmig, ver- schieden gestaltig. Näheres nicht bekannt. In' Desmidiaceen. Nach Cornu (Bull. d. 1. soc. bot. France 1S77, XXIV. p. 22S) gehören hierher die von Reinsch (Jahrb. f. wiss. Bot. XI.) auf Taf. XVII, 5 u. 14 abgebildeten Parasiten der Desmidiaceen. Fig. 13. XIII. Aclilyogetoii A. Schenk, 1859 (Bot. Zeit. p. 398). Vegetation skörper wie bei MyzocYtium von Anfang an mit Membran, ein unverzweigter, äusserlich in Glieder abgesetzter, ein- zelliger Schlauch, dessen Glieder durch starke QuerAvände in den Einschnürungsstellen geschieden und zu Sporangien werden; mono- phag. Sporangien wie bei Myzo- cytium, aber die Schwärmsporen bleiben zunächst zur Hohlkugel angeordnet vor der Halsmündung liegen, umgeben sich mit Membran, häuten sich und lassen die leeren Häute zurück, wie bei Achlya. Sexualität bisher nicht beobachtet. Achlyogeton. — A. entophytum. Drei Sporangien in einer Cladophora- zelle, den Austritt und die Häutung der Schwärmer zeigend, deren leere Membranen rechts allein noch vor der Sporangienmündung liegen (Vergr. circa 500, nach Schenk). Es liegt die Vern)utlmng nahe, dass man hier ein gewöhnliches Myzocytium vor sich hat, dessen Schwärmerentleerung unrichtig beobachtet ist. Freilich be- schreibt Schenk die Häutung der SdiAvärmer ganz genau, so dass das obige Bedenken unberechtigt erscheinen muss. Das von Cornu beschriebene Achlyogeton Solatium (Bull. d. 1. soc. bot. de France 1870, XVII. p. 298) gehört nicht hierher, sondern hat ein verzweigtes Mycclium mit besonderen fadenförmigen Sporangien ; es liegt hier ein an die algen- bewohnendeu Pythicn sich anschliessender Organismus vor; näiicres vergleiche bei Pvthiuiu. / i 58. A. eiitophytum A. Schenk, 1859 (Bot. Zeit. p. 398). Abbild.: Schenk, 1. c. Taf. XII, A. Sorokiii, Kevue mycol. XI. Taf. LXXXI, 122. Sporangien zu im verzweigten, 7 — 8-, selten 15 gliederigen, Ketten vereinigt, kugelig oder breit- elliptisch, 45—60 fi Durchmesser, mit stark verdickten Querwänden in den Einschnürungen, Ent- leerungshals 75 — 150 /i lang, oft weit hervorragend, an der Durch- trittsstelle durch die Wirthsmembran etwas eingeschnürt. Schwärmer zuiiächst vor der Halsmündung liegen bleibend und sich häutend, dann länglich, mit glänzendem Oeltropfen und einer (?) Cilie. Dauer- sporen unbekannt. — Fig. 13. In Cladophora. ^ Auch hier kommen nicht selten eingliederige Zwergexeraj^lare vor, welche zu Verwechselungen mit Olpidium führen können. Nach Sorokin (A. sc. nat. 6. Serie IV, p. 63, Taf. III, 2 — 5) auch in An- guillulen. Ob hier eine Verwechselung mit Myzocytium vermicolum vorliegt, ist nicht zu entscheiden. Zweifelhafte Species. A. rostratuiii Sorokin, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 64). Abbild.: Sorokin, 1. c. Taf. III, 40—4.5. Sporangien zu unverzweigten Ketten vereinigt, 7 — 9 /i lang, 5 — 6 ,« breit, mit sehr langem, hin und her gewundenen Entleerungs- hals, der vor dem Austritt aus dem Wirth blasig aufschwillt und dann mit einem sehr engen Zapfen sich durchbohrt. Schwärmer- entleerung und Structur, ebenso Dauersporen unbekannt. In Anguillulen. Mit Catenaria ist diese lückenhaft bekannte Form nicht zusammenzubringen, denn es fehlen die steril bleibenden Abschnitte zwischen den einzelnen Sporangien. Solange nicht die Art der Schwärmerentleerung bekannt ist, kann auch nichts Sicheres über die systematisclie Stellung behauptet werden. Eine Holochytriee liegt auf alle Eälle vor. XIV. l 114 kugelig, mit einer nachschleppenden Cilie und Fetttropfen. Dauer- sporen unbekannt. — Fig. 19 a, h. Auf Pin nularia -Arten. Harpochytrium Lagerheim, 1S90 (Hedwigia p. 142), eine sehr mangelhaft bekannte neue Gattung, welche sich hier anschliesst. Die Gattungsdiagnose wird aus der Beschreibung der Species hervorgehen. H. Hyalothecae Lagerheim, 1S90 (1. c. Taf. II, 1—4). Intramatricales Mycel nicht sicher gesehen. Sporangien aufsitzend, kurz gestielt, sehr stark ge- krümmt, haken- oder sichelförmig, kurz zugespitzt; Oeffnung an der Spitze (ob Deckel?). Schwärmer und Dauerzustände nicht beschrieben. In der Gallertscheide von Hyalotheca dissiliens, über dieselbe liicht hervor- ragend. XXI. Entoplilyctis nov. gen. Yegetationskörper von Anfang an membranumgeben, voll- ständig intramatical, besteht aus einer der Wirthszellwand innen anliegenden, kugeligen Blase, aus welcher das fädige Zweigsystem der Rhizoiden entweder direct oder zunächst als Zwischenglied eine zweite kleine, die Rhizoiden tragende Blase entspringt, der ganze Vegetationskörper einzellig, farblos, meist monophag. Die einzige, oder bei zweiblasigem Yegetationskörper die obere, aus der ein- gedrungenen Spore hervorgegangene Blase vergrössert sich und wird zum Zoosporangium oder zur Dauerspore, der übrige Theil des Vegetationskörpers geht dann zu Grunde, scheint nicht poly- carpisch zu sein. Zoo sporangien intramatrical, kugelig- blasig, birnfürmig oder quer-ellipsoidisch, treiben einen kurzen, oft nur papillenförmigen Entleerungshals durch die Wand der Wirthszelle ins Freie. Schwärmer kugelig, farblos, mit einer sehr langen, nachschleppenden Cilie, einem Fetttropfen, fertig und einzeln aus- tretend; Bewegungen sprungweise. Dauersporen intramatrical, an Stelle der Sporangien, kugelig, mit dicker, zweischichtiger Hülle, einem farblosen, glatten Endospor, einem dicken, gelblichen oder bräun- lichen, glatten oder kurzstacheligen Exospor, farblosem Inhalt, grossem Fetttropfen. Keimung mit eincihgen Zoosporen. Sexualität fehlt. In dieser neuen Gattung stelle ich diejenigen bisherigen Khizidium- Species zusammen, deren ganzer Vogctationskörper und mithin auch Sporangien und Dauer- sporen innerhalb des Wirthes sich entwickeln; sie stimmen alle ausserdem in der Entwickelung eines rocht ansehnlichen Myccls überein. Anfangs ist auch hier der Vegetationskörpcr einzellig, später aber wird die zum Sporangium sich entwickelnde Blase durch eine Wand abgegrenzt. Endgiltige Beobachtungen darüber, ob der Vegetationskörper monocarpisch oder polycarpisch 115 Fig. 20. ^r\ Oy Entophlyctis. — « E. Cieukowskiaua. Habitusbild, eine Cladophorazelle mit 37, theils Sporangien, theils Dauersporen bildenden Parasiten (Vergr. ISO, nach Zopf). & E. bulligera. In einer Spirogyrazelle ein reifes, polyrhizes Sporangium mit zahlreichen, von seiner ganzen Oberfläche ausstrahlenden Mjcelfäden und kurzem, knopfartigen Scheitel (Vergr. 540, nach Zopf), c E. Cienkowskiana. Eine reife Dauerspore mit einem einzigen, verzweigten Mvcelast, monorhize Form (Vergr. 300, nach Zopf). 116 ist, fehleu noch; es wäre wohl bei der kräftigen Entfaltung des Myccls müglicli. dass dasselbe perennirte und mehrere Sporangien erzeugte. Dagegen spricht freilich die Entwickelung des Sporangiums aus dem erstarkenden Körper der ein- gedrungenen Spore, wodurch auch diese Gattung als echte Sporochrtriee sich erweist. 104. E. intestina (Schenk, 1858, Contractile Zellen). Synon.: Kliizidium intestinum Schenk, 1. c. pr. p. Abbild.: Schenk, 1. c. Fig. 1—9. Zopf, Nova Acta Acad. I^eop. XLVII. Taf. XIX, 1—15. Yegetationskörper mit zwei Blasen, einer grösseren oberen, die zum Sporangium wird, und einer kleineren subsporangialen ; aus letzterer entspringen eine Mehrzahl kräftiger Schläuche, die sich reich monopodial verzweigen, ein deutliches, strahliges Mycelium bildend, alle Aeste desselben ungefähr in einer Ebene liegend, der Wand der Nährzelle angeschmiegt. Sporangien intramatrical, niedergedrückt- kugelig oder birnförmig oder quer-ellipsoidisch, mit farbloser, glatter Membran, bis 40 fi Durchmesser, mit einem kurzen, wenig hervor- ragenden Entleerungshals. Schwärmer kugelig, ziemlich gross, 5 — 6 fx Durchmesser, mit einer sechsmal so langen, nachschleppenden Cilie und grossem Fetttropfen. Dauersporen intramatrical, kugelig oder quer-ellipsoidisch, mit dicker, zweischichtiger Wand, deren gelbliches Exospor mit kurzen, farblosen Stacheln besetzt ist. Kei- mung mit kurzem, dicken Entleerungsschlauch und Schwärmern. In todten und absterbenden Zellen von Nitella mucronata, flexilis, tenuissima, Ohara polyacantha; wahrscheinlich nur Halbparasit. 105. E. bulligera (Zopf, 1884, Nova Acta Acad. Leop. XLYII. p. 195). Synon.: Ehizidiura buUigerum Zopf, 1. c. Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XVIII, 5-b. Vegetationskörper mit einer Blase, die mit einem kleinen, knopfigen Fortsatz nach aussen hervorragt, nach innen einen kräf- tigen Schlauch treibt; dieser verzweigt sich dicht hinter seinei- Ursprungsstelle und liefert ein kräftiges, allseitig entwickeltes, reich verzweigtes Mycelium, das auch auf die Nachbarzellen polyphag übergreift; oft auch mehrere Myceläste aus der Blase hervorbrechend. Sporangien intramatrical, kugelig, mit kurzem, über die Ober- fläche hervorragenden, knopfigen Fortsatz, durch den die Entleerung erfolgt. Schwärmer wie gewöhnlich. Dauersporen unbekannt. — Fig. 20?>, eine polyrhize Form darstellend. 117 In vegetativen und copulirenden Zellen der Spirogyra crassa; nicht in den reifen Zygosporen; besonders in bereits krankhaften Zellen. Als Ehizidium tetrasporum hat Sorokin (Eevue raycol. XI. p. 1^7, Taf. LXXX, 98) eine Form in Spirogyren beschrieben, welche der flüchtigen Schilderung nach wohl eine nur 4 Schwärmer producirende Zwergform obiger Species sein könnte. 106. E. Vaiicheriae (Fisch, 1884, Beitr. z. Kenntn. Chytrid. p. 26). Synon. : Ehizidium Vaucheriae Fisch, 1. c. Abbild.: Fisch, 1. c. Fig. 10—23. Vegetationskörper mit einer Blase und einem an ihrer Basis entspringenden feinen, reich verzweigten Würzelchen, mit äusserst feinen, kaum erkennbaren Enden. Sporangien intra- matrical, kugelig, mit farbloser, glatter Membran, einem kurzen, wenig hervorragenden Entleerungshals. Schwärmer nicht be- schrieben. Dauersporen intramatrical, kugelig, mit dicker, brauner Membran. Keimung mit Schwärmern, welche in einer aus der auf- gerissenen Spore hervorgewölbten Blase sich bilden sollen. In Yaucheria. Nach Fisch sollen nicht selten auch intercalar oder an kurzen Aestchen des Myceliums Sporangien oder Dauersporen entstehen. Eine Bestätigung dieser An- gaben wäre erwünscht. Eine der vorigen in allen Entwickelungsstadien gleiche Form soll nach Fisch (1. c.) auf Spirogyren vorkommen. Er bezeichnet dieselbe als Ehizidium Spiro- gyra e. Da jede Beschreibung fehlt, ist es unmöglich, eine besondere Diagnose dieser Form zu geben. 107. E. apiculata (A. Braun, 1855, Abh. Berl. Acad. p. 57). Synon.: Chjtridium apiculatum A. Braun, 1. c. p. 57. Olpidium apiculatum A. Braun, 1. c. p. 75. Ehizidium apiculatum Zopf, 1884, Nova Acta Acad. Leop. XLVII. p. 207. Abbild.: A. Braun, 1. c. Taf. V, 5—20. Zopf, 1. c. Taf. XXI, 21—31. Yegetationskörper mit einer Blase und einem kurzen und feinen, spärlich verzweigten Würzelchen, die Blase zwischen Wand und Protoplast des Wirthes liegend, nur das Würzelchen in den letzteren eindringend. Sporangien intramatrical, zwischen Wand und Protoplast, den letzteren zur Seite drängend, birnförmig, mit kurzem, bis 3 /i hervorragenden Entleerungshals, 11 — 13 n Durch- messer, mit farbloser, glatter Membran. Schwärmer sehr klein, kugelig, mit einer Cilie und Fetttropfen. Dauersporen intra- matrical, wie die Sporangien zwischen Wand und Protoplast, kugelig oder birnförmig, mit dicker Membran, farblos. Keimung unbekannt. 118 Auf Gloeococcus mucosus von Braun entdeckt und von Zopf auf einem zweifelhaften Gloeococcus -wiedergefunden; auch die schwärmenden Zustände befallend. Hierher gehört wolil auch der von Dangeard (Le Botaniste I. p. 65, Taf. m, 26) auf Phacotus viridis beobachtete Parasit. Dangeard möchte ihn zu Olpidium stellen. Die schwache Entwickelung des Myceliums, welche diese Species von allen anderen Entophlyctis -Arten unterscheidet, erklärt sich wohl aus der Kleinheit des Wirthes. Die Lage der Sporangien zwischen Wand und Protoplast kommt z. B. auch bei Olpidium zygneniicolum und 0. Plumulae vor. 108. E. Cienkowskiana (Zopf, 1884, Nova Acta Acad. Leop. XLVII. p. 196). Synon.: Khizidium Confervae glomeratae Cienkowski, 1857, Bot. Zeit, p. 233. Rhizidium Cienkowskianum Zopf, 1SS4, 1. c. Abbild. : Cienkowski, 1. c. Taf. V, 1—6. Zopf, 1. c. Taf. XVU, 14—24, XVIII, 1-4. Sorokin, Revue mycol. XI. Taf. LXXVm, 75. Yegetationskörper nur mit einer (ausnahmsweise zwei oder gar drei) Blase, von der mehrere (bis fünf) verzweigte Mycelfäden ausgehen, mit ausserordentlich feinen Endzweiglein, zuweilen treten im Verlaufe des Mycels bauchige Anschwellungen auf. Sporangien intramatrical, gesellig, aus der einzigen, resp. obersten Blase hervor- gehend, kugelig oder birnförmig, mit farbloser, glatter Membran, sehr verschieden gross, 5 — 25 /r Durchmesser, mehrere Rhizoiden tragend; Entleerung durch einen kurzen, wenig über die Oberfläche der Wirthszelle hervorragenden, 3 /i dicken Hals. Schwärmer kugelig, 3 — 5 ,« Durchmesser, mit einer langen, nachschleppenden Cilie und grossen Eetttropfen; 4 — 30 in einem Sporangium. Dauer- sporen intramatrical, an Stelle der Sporangien, stets kugelig, 5 — 25 /li Durchmesser, mit dicker Membran und grossem, fast die ganze Spore ausfüllenden Fetttropfen, gelblichbraun; mit Rhizoiden. Keimung unbekannt. — Fig. 20 a, c. In den Zellen von Cladophora- Arten, das ganze Jahr hindurch, von November ab nui' Dauersporen. Heerdenweise, oft über 100 Pflänzchen in einer Zelle, diese ganz erfüllend. Befällt mit Yorliebe bereits krankhafte, absterbende Zellen und ist wohl nur Halbparasit. 109. E. hdiomorpha (Dangeard, 1888, Journ. de Bot. IL p. 8). Synon. : Rhizidium helioformis Dangeard, 1SS6, A. sc. nat. 7. Serie IV, p. 289. Chytridium heliomorphum Dangeard, 1888, Journ. de Bot. 11. p. S. Abbild.: Dangeard, Journ. de Bot. H. Taf. V, 19—23. 119 Yegetationskörper mit einer Blase, von der 6 oder 7 ein- fache oder wenig verzweigte Fäden ausstrahlen. Sporangien intra- matrical, kugelig, 10—12 /<, höchstens 20 in Durchmesser, mit farb- loser, glatter Membran und kurzem, papillenartig hervorragenden Entleerungshals; 6— 7 Rhizoiden. Schwärmer kugelig, 3 /i Durch- messer, mit einer sehr langen, nachschleppenden Cilie, glänzendem Fetttropfen. Dauersporen intramatrical, mit dicker, zweischichtiger, glatter Membran, mit mehreren Ehizoiden. Keimung unbekannt. In Mtella, Ohara und Yaucheria. XXII. Bhizoplilyctis nov. gen. Vegetationskörper von Anfang an mit Membran, immer extramatrical und nur ausnahmsweise aufsitzend, meist frei, besteht aus einer kugeligen oder Fiff -^l anders geformten Central- blase (der erstarkten Spore) und einer Mehrzahl von dieser meist nach allen Seiten ausstrahlenden, mehr oder weniger verzweigten Fäden, deren feine Enden in das Nährsubstrat sich ein- bohren, einzellig, polyphag; die Centralblase wird zum Sporangium oder zur Dauer- spore, das Mycel geht mit Ausnahme einer Species zu Grunde , also eucarpisch, aber monocarp. Z Oospo- ra ngien frei, selten auf- sitzend, kugelig oder elli- psoidisch oder ei- oder birn- förmig, mit Papille oder kur- zem Hals. Schwärmer kugelig oder länglich , mit einer langen Cilie, glänzen- dem Fetttropfen, einzeln und fertig hervortretend ; Bewegungen etwas unregelmässig. Dauersporen frei, kugelig oder länglich, mit dicker Membran. Keimen mit Schwärmern. Sexualität fehlt. Rhizophlyctis. — Rh. Mastigotrichis. Ein aiif einem Faden von Mastigothrix sitzendes Sporangium mit mehreren aus seiner Oberfläche hervortretenden Mycelfäden, von denen der eine (links) einen neuen Wirthsfaden erfasst hat (Vergr. 620, nach Nowakowsld). 120 In dieser neuen Gattung sind alle diejenigen bisher zu Ehizidium gestellten Formen vereinigt, welche vollkommen extramatrical sich entwickeln und nur mit den Enden ihrer Mycelfäden polyphag in die Nährsubstrate eindringen; ferner sind alle dadurch charakterisirt , dass von der zur Centralblase erstarkten Spore meist mehrere gleichstarke oder neben einem Hauptast doch noch einige feinere verzweigte Myceläste ausstrahlen, welche auch später noch an den Sporangieu und der Dauerspore sich erhalten oder doch wenigstens kurze Beste an ihren Ansatz- stellen zurücklassen. Sporangieu- und Dauersporenbildung ist die gleiche wie bei den anderen Rhizidiaceengattungen. Die Aehnlichkeit mit Polyphagus ist unverkennbar, sowohl morphologisch als auch biologisch dadurch, dass ein Individmim zugleich mehrere Wirths- individuen vernichtet. 110. Rh. Braunii (Zopf, 1888, Nova Acta Acad. Leop. LH. p. 349). Synon.: Ehizidium Braunii Zopf, 1. c. Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XXIII, 1—7. Vegetationskörper frei, mit 2 oder 3 von der Centralblase ausgehenden, mehrfach verzweigten und sich mehrere Millimeter weit strahlig ausbreitenden Mycelästen, sehr feintädig, mit den Enden in kleine Diatomeen eindringend. Sporangieu kugelig oder elli- psoidisch, ei- oder birnförmig, 12 — 24 /i Durchmesser, mit farbloser, glatter Membran, mit einem Loch sich öffnend. Schwärmer kugelig, 2,7—4 in Durchmesser, mit einer Cilie und glänzendem Fetttropfen. Dauersporen kugelig, 9—16 ,u Durchmesser, gelb- braun, die äussere Schicht der dicken "Wand gallertig gequollen, gelblich, die innere derb, glänzend, gelbbraun ; mit Resten der Mycel- äste. Inhalt grobkörnig, Keimung unbekannt. Zwischen Diatomeen. 111. Rli, vorax (Strasburger, 1878, Wirkung des Lichtes und der "Wärme auf Schwärmsporen p. 13). Synon.: Chytridium vorax Strasburger, 1S78, 1. c. Vegetationskörper frei, mit mehreren von der Centralblase allseitig ausstrahlenden, reich verzweigten, feinen Mycelästen, deren zarte Enden in die zur Ruhe gekommenen Schwänner von Chlamydo- coccus eindringen ; einzelne Myceläste oft stark aufgeschwollen. Sporangieu kugelig-keulig, ca. 40 /t Durchmesser, mit farbloser, glatter Membran und kurzer Entleerungspapille. Schwärmer kugelig, 6,6 II Durchmesser, farblos, mit einer langen nachschleppenden Cilie und einem grossen, excentrischen Fetttropfen, bleiben erst vor der Mündung des Sporangiums kurze Zeit liegen und eilen dann davon. D a u e r s p o r e n unbekannt. 121 Zwischen Chlamydococcus phivialis, ein Parasit kann 30—40 zur Kühe gekommene Schwärmer vernichten. Greift gelegentlich auch ruhend Chilomonas an. Diese Form hat, wie bereits Strasburger erwähnt, zwar Achnlichkeit mit Polyphagus und würde mit ihm vielleicht zu vereinigen sein, wenn ein Sexualact sich nachweisen liesse. Freilich unterscheidet sie sich von Polyphagus dadurch, da SS die Centralblasc noch selbst zum Sporangium wird. 112. Kli. Mastigotriehis (Xowakowski, 1876, Cohn^s Beitr. z. Biol. II.p. 83). Synon.: Chytridium Mastigotrichis Nowakowski, 1. c. Khizophidiuni Mastigotrichis Schröter, 1886, Kryptfl. III. 1, p. l'.il. Abbild.: Nowakowski, 1. c. Taf. IV, 14— 21_. Yegetationskörper mit der Centralblase locker aufsitzend, einige unverzweigte oder schwach gabelige Myceläste aus dieser hervortretend, welche entweder dünn auslaufend blind endigen ,oder kugelig anschwellend anderen Mastigothrix- Fäden anhaften. Sporangien aufsitzend, kugelig oder breit -ellipsoidisch, 40// Durch- messer, mit farbloser, glatter Membran und bald papillenartig kurzem, bald langröhrigen Entleerungshals ; mit einigen Mycelfäden. Schwär- mer vor der Mündung kurze Zeit zusammengeballt, eiförmig, gross, 5 /( breit, 8 /< lang, eine nachschleppende Cilie am schmäleren Ende, hier grosser Fetttropfen. Dauersporen unbekannt. — Fig. 21. An Mastigothrix aeruginea, die in Chaetophora- Gallerte lebte. Das Sporangium sitzt einem Faden auf, den es zerstört und trägt die oben geschilderten Aestchen, welche benachbarte Fäden ergreifen und gleichfalls ver- nichten. Nach Nowakowski sitzt das Sporangium seinem Tragfaden nur locker auf, ohne in ihn Haustorien zu treiben. 113. Rh. niycophila (A, Braun, 1856, Monatsb.Berl. Acad. p. 591). Synon. : Ehizidium mycophilum A. Braun, 1S56, 1. c. Abbild. : Nowakowski, Cohn s Beitr. z.Biol. IL Taf.V, ß— 12, VI, 1—5. Yegetationskörper frei, mit einem von der Bla.se aus- gehenden, reich verzweigten, bis 150 // langen Mycel, dessen Haupt- ast pfahlwurzelartig die verästelten Seitenzweige trägt und an seiner Ursprungsstelle aus der Blase rübenartig angeschwollen ist, einzellig, farblos ; kürzere Myceläste entspringen gelegentlich auch an anderen Stellen der Blase. Sporangien rundlich oder länglich -eiförmig, mit papillenartigem Schnabel, farbloser, glatter Membran, meist ca. 25 f.1 breit, 40 ii hoch, zuweilen auch sehr lang gezogen, bis 88 fi lang und nur halb so breit oder noch schmäler. Schwärmer kugelig, 5 // Durchmesser, mit einer Cilie und grossem, excentrischen Fetttropfen, bleiben zunächst mit Schleim vermengt vor der Mündung 122 des Sporangiums liegen und schwärmen dann fort. Dauersporen kugelig, 15 — 30/f Durchmesser, farblos, mit zweischichtiger Membran, deren äussere Schicht dicht mit feinen Härchen bedeckt ist. Bei der Keimung tritt an der Spitze eine kleine Blase hervor, welche alles Protoplasma der Spore in sich aufnimmt und allmählich sack- oder schlauchartig sich verlängert; in diesem Keimschlauch ent- stehen Schwärmer. Die Sporenmasse fliesst in Schleim gebettet zu einem unregelmässig wurmförmigen Körper sich dehnend hervor; später eilen dann die Schwärmer einzeln davon. In der Gallerte von Chaetophora elegans, das Mycel in der Gallerte ausgebreitet; vielleicht nur saprophytisch. Diese Form, welche besser vielleicht eine eigene Gattung hildete, steht nur einstweilen hier. Nowakowski hat hei der Bildung der Dauersporen eigenartige Vorgänge beobachtet, deren Mittheilung er für später in Aussieht stellte, aber meines Wissens bisher noch nicht gegeben hat. Nach Nowakowski stirbt das Mjcel nach der ersten Sporangienbildung nicht ab, sondern bildet zuweilen ein zweites Durchwachsungssporangium . 114. Rh, rosea (de Bary u. Woronin. 1863, naturf. Ges. Frei- burg III.). Synon.: Chytridium (Rhizophidium) roseum de Bary u. Woronin, 1. c. Abbild.: de Bary u. Woronin, L c. Taf. II, 17—20. Yegetationskörper frei, genauer nicht bekannt, eine Blase und mehrere von ihr ausgehende, kurze, verzweigte Myceläste sind beobachtet. Sporangien frei, kugelig, oval oder breit-keulig, 20 — 30 /< Durchmesser, mit mehreren (bis 8 — 10) dicken, kurzen, cylindrischen oder kegelförmigen Entleerungshälsen und dünnen Mycelfäden; farblose, glatte, derbe Wand, schön rosenrother Inhalt. Schwärmer kugelig, 3 f^t Durchmesser, eine Cilie, wahrscheinlich farblos. Dauersporen unbekannt. Saprophytisch auf Blumentöpfen mit humusreicher Gartenerde, diese rosenroth färbend. Cornu fand diese Form wieder, scheinbar parasitisch zwischen ausgesäten Sporen von Equisctum arvense ; ein Eindringen oder festes Anlegen der zahlreichen verzweigten Rhizoiden in oder an die Sporen war nicht zu erkennen. (Bull. soc. bot. 18G9, XVI.) Diese Specics stelle ich auch nur einstweilen hierher; sie passt besser hierher als die vorige. , Nmvakowskia Borzi, 1885 (Bot. Centralbl. XXII. p. 23, Taf. I). N. Hormothccae Borzi, 1885, 1. c. Vcgotationskörper frei, eine kleine kugelige Centralblase trägt meist 3, hiichstcns 5 feine, einfache oder am Ende gegabelte Myceläste, deren Enden in 123 die Nährzellen eindringen. Sporangien kugelig, 4 — 16 // Durchmesser, mit farb- loser, glatter Membran, öffnen sich durch Auflösung oder Verquellung der Membran. Schwärmer länglich zugespitzt, 1 n lang, am Vorderende eine vier- bis fünfmal so lange, sehr dünne Cilie, mit Fettkugel. Die Schwärmer eines Sporangiums werden zusammen ausgestossen und rollen volvoxähnlich davon, allmählich zerfällt die Masse in die einzelnen Schwärmer. Dauersporen unbekannt. Parasitisch zwischen keimenden Zoosporen von Hormotheca sicula; bisher nur in Sicilien. Wenn Borzi's Beobachtungen sich bestätigen, dann liegt hier auch eine Ehizophlyctis vor, denn die abweichende Entleerungsweise der Schwärmer war vielleicht nur ein Ausnahmefall Vorläufig mag sie den von Borzi gegebenen Namen beibehalten. Es könnte allerdings auch ein kleiner Ehizopode vorliegen. XXIII. Obelidium Nowakowski, 1876 (Cohn's Beitr. z. Biol. IL p. 86). Tegetationskörper von Anfang an mit Membran umgeben, einzellig, farblos, durchweg extramatrical-saprophy tisch, besteht aus Fig. 22 einem in der Jugend schmal -eiförmigen, centralen Theil (der erstarkten Spore) und einem von dessen Basis allseitig aus- strahlenden, dichotomisch reich verzweig- ten, zuletzt äusserst feinfädigen Mycelium, welches mit 5 — 7 kräftigen Primärästen an die Centralblase ansetzt; die letztere allein entwickelt sich zum Sporangium, nachdem sie durch eine Querwand vom entleerten und absterbenden Mycel ge- trennt worden ist; monocarpisch. Zoo- sporangien reif einzellig, im oberen Theil kegelförmig, mit solidem, kräftigen Stachel endend, dünnwandig, im unteren Theile stielartig cylindrisch, dickwandig, mit kugeliger Basalanschwellung; diese welches mit einem soliden letztere stellt die zur Ruhe gekommene Stachel gekrönt und in drei Spore dar, aus deren Scheitel das übrige '^^^'^^^^ abgesetzt ist, die kuge- Sporangium hervorgesprosst ist. Das üg« Basis mit den allseits aus- e, . .. pp . , ^ strahlenden Myceliaden , den Sporangium öffnet sich mit einem Loch cylmdrischen Stiel und den seitlich unterhalb des Endstachels, oberen, cUipsoidischen, schwär- Sch wärmsporen einzeln und fertig merbildenden Theil (Vergr. 620, hervortretend, kugelig, mit kleinem ex- °^^^^ Nowakowski). centrischen Fetttropfen und wahrscheinlich einer Cilie, Bewegungen schnell, zickzackförmig, unregelmässig. Dauerzustände unbekannt. Obelidium. — 0. mucro- natum. Ein reifes, seine Spo- ren entleerendes Sporangium, 124 1L'>. 0. muei'oiiatum Xowakowski, 1876 (1. c. p, 86). Abbild.: Xowakowslii, I.e. Taf. V, 1— 5. Sorokin, Revue niycol. XI. Taf. LXXVm, 77. Yegetationskörper siehe Gattimgsdiagnose; Mycelfäden all- seitig sich ausbreitend, bis 160 /n lang. Sporangien wie oben, 32—56, im Mittel 42 « lang, 8 — 15// breit. SchAvärmer kugelig, 2,5 11 Durchmesser. Auf todten Fliegen, auf der leeren Haut einer Mückenlarve im AVasser. Dangeard (A. sc. nat. 7. Serie IV, p. 303) möchte diese Gattimg mit Rhizidium vereinigen. Ich kann diese Ansicht nicht theilen, denn es liegt doch zweifellos hier ein grosser Fortschritt in der morphologischen Gliederung des Sporangiums vor, welches zum Theil als Neubildung aus der erstarkten Spore entsteht und dadurch zu Polyphagus überführt. 2. Unterfamilie. OrtJiosporeae. Dauersporen nicht an Stelle der Sporangien entstehend, entweder auf noch unbekannte Weise am mycelialen Theil des A^egetations- körpers oder als Zygosporen durch Copulation zweier Individuen. XXIV. Cliytridiiiiu (A. Braun, 1850, Erscheinungen der Verjüngung p. 198) A. Braun, 1855 (Abb. Berl. Acad. p. 74). Vegetationskörper von Anfang an mit Membran, besteht aus einem aufsitzenden, extramatricalen, meist kugeligen Theil (der erstarkten, zur Kühe gekommenen Schwärm spore) und einem intra- matricalen Theil, der entweder unverzweigt schlauchförmig oder feinfädig verzweigt ist, mit oder ohne intramatricale, subsporangiale Blase; der ganze Vegetationskörper wahrscheinlich einzellig, farblos. Der extramatricale Theil allein wird zum Sporangium oder zur Dauerspore und wird vielleicht hierbei durch eine Querwand vom intramatricalen Haustorium abgegrenzt. Zoo sporangien kugelig- eiförmig, urnen- oder birnförmig, extramatrical aufsitzend, am Scheitel schwach spitzlich, mit einem Deckel sich öffnend. Schwärmer kugelig, farblos, mit grossem Fetttropfen und einer sehr langen, dünnen Cilie, einzeln und fertig hervortretend ; Bewegung hüpfend, unregelmässig. Dauersporen soweit bekannt, intramatrical am Alycel, kugelig, dickwandig, keimen mit einem kurzen, ein Sporangium bildenden Schlauche. Sexualität nicht ausgeschlossen. Nach Kny (Bot. Zeit. 1S71, p. 870) soll Chytridium 011a zweizeilig sein, eine Querwand soll das aufsitzende Sporangium und den intramatricalen Thoil trennen. 125 Es ist zu voniiuthen, dass urspn'mgiicli der Vegetationskörpor einzellig ist und dass erst kurz vor der Schwärmer bildung, nachdem der ganze Inhalt aus dem intramatricalen Theile in das junge Sporangium übergewandert ist, eine Querwand entsteht. Es schliesst sich dann dieser Fall anderen Siphomyceteu , z. B. auch Scptocarpus an. Die ursprünglich alle Sporochytrieen umfassende Gattung Chytridium ist hier nach dem Vorgange A. Braun's seihst auf die mit einem Deckel sich öffnenden, Rhizophidium am nächsten stehenden Formen beschränkt und entspricht der pro- visorischen Untergattung Euchytridium A. Braun's. Ein wesentliches Charakte- risticum sind die intramatrical am Mycel entstandenen Dauersporen. Die wenigen, zum Theil schlecht bekannten Species in Sectionen einzuordnen, ist wohl nicht nöthig. Nur sei bemerkt, dass Ch. Epithemiae Now. mit typisch zwei gedeckelten Oeft'nungen den multiporen Ehizophidien entspricht, Ch. Lagenaria Schenk nach den bei Rhizophidium und Rhizidium befolgten Principien in eine besondere, Rhizidium entsprechende Gattung gestellt werden müsste. Chytridium. — Ch. 011a. a Oogouium von Oedogoniimi'rivulare mit einer vom Parasiten getödteten Oospore; zwei aufsitzende Sporangien, links unten die Sporen entleerend, nachdem ein Deckel abgeworfen worden ist. Im Innern der Oospore Dauersporen des Parasiten, durch deren Keimung die Sporangien entstanden sind. Bei h eine keimende Dauerspore, mit jungem Deckelsporangium. (Vergr. 375, nach de Bary.) 116. Ch. 011a A. Braun, 1850 (Erscb. d. Verjüngimg- p. 198). Abbild.: A. Braun, 1S55, Abb. Berl. Acad. Taf. I, 1—10. de Bary, 18&4, Morphol. d. Pilze, p. 177, Fig. 76. Intramatrical es Mycel von der Wand des Oogous bis zur Oospore unverzweigt, hier und da erweitert, schlauchförmig, 10—13 ,a dick, in die letztere eindringend und hier wahrscheinlich fein- fädig verzweigt. Sporangien aufsitzend, meist g'esellig, eiförmig, mit farbloser, glatter Membran, sehr gross, 50—67 u lang, 25—33 /n 126 breit, selbst 100 /t lang, 55 n breit, mit einem kurzen, leicht ge- wölbten, stumpf- genabelten Deckel, der bei der Reife abgeworfen wird, ein weites Loch zurücklassend. Schwärmer kugelig, 3— 4 jit Durchmesser, mit einer 4 — 5 mal so langen Cilie und glänzendem Fetttropfen. Dauersporen intramatrical, in den Oosporen, gehäuft, kugelig, mit dicker, zweischichtiger, glatter Membran und grossem, centralen Fetttropfen. Entstehung unbekannt. Keimung mit kurzem, ein gedeckeltes Sporangium treibenden Keimschlauch. — Fig. 23. Auf den Oogonien verschiedener Oedogonium-Species (Oed. rivu- lare, etc.), die Oosphäre oder bereits reife Oospore vernichtend, meist in grösserer Zahl (bis 24) einem Oogon aufsitzend, nicht auf die vegetativen Zellen übergehend. Ueber die Entwickelung der intramatricalen Dauersporen ist sicheres nicht bekannt, besonders auch weiss man nicht, ob eine Sexuahtät damit verbimden ist. De Bary (1. c. p. 77) fand die Dauersporen eingeschlossen „in einen blasigen Be- hälter, der sich als intercalares Glied sehr dünner, ästiger Fäden erweist". Als Ch. brevipes führt A. Braun (Monatsb. Bcrl. Acad. 1S56, p. öS") eine auf den Oogonien von Oedogonium flavescens (?) gefundene Form an, welche Ch. Ulla sehr nahe steht und sich nur durch die geringe Grösse uud einen kürzeren Wurzel- fuss unterscheidet. Es liegt hier wohl nur ein kleineres, schlechter genährtes Ch. 011a vor, dessen Dimensionen ja ebenfalls sehr variabel sind. Kny (Bot. Zeit. 1871, p. 87ü) fand z. B. isolirte Sporangien 100^ lang, »5 ^m breit, in gedrängter Stellung wachsende zuweilen nur noch ll,9,u lang, 10,7 /< breit. 117. Ch. acumiiiatuni A. Braun, 1855 (Abh. Berl. Acad. p. 29). Abbild.: A. Braun, 1. c. Taf. I, 11. Intramatricales Mycel unbekannt. Sporangien aufsitzend, denen der vorigen, Art ähnlich, aber durchweg kleiner, bis 17 /i lang, mit einem spitzig und länger geschnabelten Deckel. Weiteres un- bekannt. Auf den Oogonien von Oedogonium echinosperum und Oed.Rothii. Diese sehr lückenhaft bekannte Form steht der vorigen jedenfalls sehr nahe und ist vielleicht nur eine Varietät. Sorokin (Revue mycol. XL Taf. LXXIX, 94) bildet ein gedeckeltes Chytridiuni auf einer Diatomee ab, welches er als Ch. acuminatum bezeicimet; ein lang- geschnäbelter Deckel ist freilich vorhanden. 118. Ch. Mesocarpi Fisch, 1884 (Sitzungsb. d. phys.-med. Soc. Erlangen). Intramatricales Mycel sehr feinfädig, mit schwer nachweis- baren Verzweigungen. Sporangien aufsitzend, klein, flaschenförmig, im unteren Theile bauchig-kugelig, oben in einen kurzen Hals 127 ausgezogen, mit glatter, bräunlich gefärbter Membran, öffnen sich durch Abwerfung eines Deckels am Scheitel. Schwärmer ziemlich gross, eincilig, mit grossem Fetttropfen, meist nicht über 8 in einem Sporangium, Dauersporen intramatrical , kugelig, mit dicker Membran und grossem, centralen Fetttropfen ; liefern bei der Keimung Schwärmsporen. Auf Mesocarpus. Hierher gehört wahrscheinlich aucli das von Cornu kurz erwähnte Chytridium auf den Zygosporen von Mesocarpus scalaris, mit gedeckelten Sporangien und intraraatricalen Dauersporen. Nähere Beschreibung fehlt auch bei Cornu (A. sc. nat. 1872, 5. Serie XV. p. 121). Nach Fisch (1. c.) soll bei dieser Species eine Copulation der in den auf- sitzenden Sporangien erzeugten Schwärmer stattfinden; ihr Product, die schwär- mende Zygote, soll in die Mesocarpusfäden eindringen und zur intraraatricalen Dauerspore werden, aus deren Schwärmern erst wieder aufsitzende Sporangien ent- stehen sollen. Es handelt sich wohl hier, ebenso wie bei Eeessia, um sehr zweifel- hafte Beobachtungsresultate. Zopf (Abb. naturf. Ges, Halle 18SS, XVH. p. 85) hat bei Ehizophidium pollinis und einigen anderen das Verhalten der Schwärmer genau verfolgt, hat aber niemals eine Copulation beobachten können. 119. Ch. Polysiphoiiiae Cohn, 1865 (Hedwigia lY. p. 169). Abbild.: Cohn, Archiv f. raikrosk. Anat. 1S6T, HI. Taf. H, 2. I n t r a m a t r i c a 1 e s M y c e 1 unbekannt. Sporangien aufsitzend, meist gesellig, fast kugelig oder rundlich- eckig, mit breiter, flacher Basis aufsitzend, mit schwärzlicher, dicht punktirter Membran, 25 — 33 /i Durchmesser ; werfen am Scheitel einen Deckel von circa 13 /i Durchmesser ab. Schwärmer kugelig, 2,5 ii Durchmesser, farblos, mit einer Cilie und centralem Fetttropfen. Dauersporen unbekannt. Auf Polysiphonia violacea. Ist früher für Antheridien desWirthes gehalten worden (conf. Cohn, Archiv p.41). 120. Ch. Epitheniiae Nowakowski, 1876 (Cohn's Beitr. z. Biol. II. p. 82). Abbild.: Nowakowski, 1. c. Taf. IV, 12, 13. Intramatricales Mycel unbekannt. Sporangien aufsitzend, radieschenförmig, unten in einen schmalen Stiel ausgezogen, oben kugelig, mit zwei Deckeln, einen auf dem Scheitel, einen seitlich, mit farbloser, glatter Membran, 12 n Durchmesser. Schwärmer und Dauersporen unbekannt. Auf Epithemia Zebra. 128 121. eil. LageDaria Schenk, 1858 (Yerhaudl. med.-phys. Ges. Würzburg VIII. p. 241). Synon.: Ehizidium Lagenaria Dangeard, 1S88 (Le Botaniste I. p. (ii). Abbild.: Schenk, Contractile Zellen 18.58, Fig. 11 — 15. Dangeard. 1. c. Taf. in. 23. •Intramatricales Mycel wie bei Rhizidium gebaut, eine sub- sporangiale Blase, von der mehrere verzweigte, feine Fäden aus- gehen. Sporangien aufsitzend, kugehg oder breit- urnenförmig, mit farbloser, glatter Membran, 15 /i Durchmesser, mit einem wie beim Bierglas zurückschlagenden Deckel. Schwärmer kugelig, mit einer Cilie und glänzendem Fettropfen. Dauersporen unbekannt. Auf Nitella flexilis; nach Dangeard (1. c.) auch auf Yaucheria. Betreffs der systematischen Stellung dieser Species vergleiche man die An- merkung hinter der Gattungsdiagnose. 122. Ch. spiiiulosum Blytt, 1882 (Verhandle wissensch. Ges. Christiania p. 27). Intramatricales Mycel mit subsporangial er Blase und daraus entspringendem, fein verzweigten Würzelchen. Sporangien auf- sitzend, kugelig, in einen kurzen Hals ausgezogen, 16 — 27 /< Durch- messer, mit farbloser, fein stacheliger Membran; Entleerung am Scheitel, Schwärmer wie gewöhnlich, Dauersporen intra- matrical, kugelig, 11 — 22 fi Durchmesser, mit 1,3 ,a dicker, glatter Membran und grossem Fetttropfen. Liefern bei der Keimung einen kurzen Schlauch, der ein Sporangium bildet. Auf den Zygosporen einer Spirogyra, die Dauersporen in denselben. Leider giobt Blytt nicht an, ob sich das Sporangium mit einem Deckel öffnet. Ich stelle diese Form gleichwohl zu Chytridium wegen der intraraatricalen Dauer- sporen. Auch liegt, abgesehen von der fein stacheligen Membran der Sporangien. eine grosse Aehnlichkeit mit Ch. Mesocarpi vor, besonders mit dem von Coniu erwähnten, die Zygosporen von Mesocarpus scalaris bewohnenden. Zweifelhafte Species. eil. pyriforme Rein seh, 1876 (Journ. ofLinn.Soc. XY.p.215). Intramatricales Mycel vorhanden. Sporangien an der Basis verjüngt, mit dicker Membran, 13—17 fi breit, 26—28 /i lang; öffnen sich am Scheitel durch Abwerfung eines stumpf abgerundeten, nicht geschnabelten Deckels. Weiteres nicht bekannt. Auf Vaucheria sessilis und geminata (von den Kerguelen). Diese lückenhaft bekannte Form könnte sich auch im Gebiet finden. 129 XXV. Polypliagus Nowakowski, 1876 (Cohn's Beitr. z. Biol. IL 2, p. 203). Yegetationskörper frei, von Anfang an mit Membran um- geben, farblos, extramatrical, besteht aus einer meist kugeligen oder auch unregelmässig gestalteten Ceutralblase (der erstarkten, zur Ruhe gekommenen Schwärmspore) und einer Mehrzahl von dieser nach allen Seiten ausstrahlenden, mehr oder weniger verzweigten Fäden, welche in sehr feine, meist gabelige Enden auslaufen und in die Körper der Wirthe eindringen; der ganze Vegetationskörper einzellig. Sporangien aus der vergrösserten Ceutralblase als kugelige, meist aber länglich-keulenförmige, oft wurstartige Sprossung hervorwachsend, von verschiedener Gestalt und Grösse, öffnen sich am Scheitel mit einem Loch. Jeder Vegetationskörper erzeugt nur ein den gesammten Inhalt aufnehmendes Sporangium, ist also mono- carpisch. Schwärmsporen einzeln und fertig hervortretend, ziem- lich gross, länglich, mit einem grossen, excentrischen Fetttropfen und einer langen nachschleppenden Cilie, Bewegungen ziemlich gleichmässig, schwach hüpfend. Dauersporen entstehen, soweit bekannt, durch einen Sexualact, derart, dass zwei Individuen von gewöhnlicher Structur des Vegetationskörpers mit einander copuliren. Das weibliche, meist grössere, entleert seinen gesammten Inhalt aus der Centralblase als nackte Protoplasmakugel, an welche sich einer der Mycelstrahlen des oft kleineren männlichen Individuums anlegt, den gesammten Inhalt desselben in das nackte Ei ergiessend. Reife Dauersporen kugelig, meist oval, mit dicker, zweischichtiger, farbloser, glatter oder dicht feinstacheliger Membran, farblosem Protoplasma und grossem, gelblichen Fetttropfen. Liefern bei der Keimung wieder ein neutrales, schlauchförmiges, oft gekrümmtes Zoosporangium. Diese Gattung schliesst sich in der Gliederung des Vegetationskörpers eng an Rhizophlyctis und Obelidiura an. Als weiterer Fortschritt ist zu bemerken, dass die Centralblase (erstarkte Spore) nicht mehr selbst zum Sporangium wird, sondern dasselbe als Aussprossung trägt. Durch die eigenartige Sexualität steht Polyphagus allen anderen Sporochytriaceen gegenüber. 123. P. Eug'lenae Nowakowski, 1876, L c. p. 203. Synon.: Chytridium Euglenae A. Braun, 1S55, Abb. Berl. Acad. p. 40. Abbild.: A. Braun, 1. c. Taf. IV, 26. 27. Nowakowski, 1876, 1. c. Taf. VIII und IX, ferner derselbe in Abh. polnische Acad. Wissensch. 1878, Taf. I— IV (Text polnisch). Winter, die Pilze. IV. Abth. ' 9 130 Fig. 24. Polyphagus. — P. Englenae. a Ein kräftigei-, vor der Sporangiiimbildung stehender Vegetation skürper, bei sp die erstarkte Spore, von der als Centralblase die verzweigten Myceläste ausgehen; ihre Enden dringen in ruliende Euglenen (e) ein. h Ein wnrmförmiges Spo- rangium (s) aus der Centralblase {sp) hervorsprossend, ninc'ilige Schwärmer entleerend, c Eine reife stachlige Dauorspore {d) durch Copulation zweier ungleich grosser Pflänzchen, eines kleineren männlichen (»«) und eines grösseren weiblichen (?<), entstanden. Gehiirt wahr- scheinlich zu einer anderen Species. (Vergr. 400, nach Nowakowski.) 131 Vegetationskörper frei, einzellig, Centralblase meist kugelig, auch elliptisch oder selten langgestreckt, bis 37 /t Durchmesser; Myceläste in verschiedener Zahl, bis 6 ,a dick, reich verzweigt, in sehr feine, meist gabelige Enden auslaufend und mit diesen in die Wirthszellen eindringend, Membran und Protoplasma farblos, mit gelblichen Fetttropfen. Sehr variabel in Bezug auf Grösse und Ge- stalt der Centralblase, Zahl, Dicke und Verzweigung der Myceläste. Sporangien sehr variabel in Gestalt und Grösse, seltener oval oder elliptisch, meist stark verlängert, schlauchförmig, gekrümmt, die längsten bis 275 ii lang, nur ^^ so dick. Schwärmer länglich- ellipsoidisch, an den Enden abgerundet, 6—13 /t lang, 3 — 5 ii breit, contractu, mit einer langen nachschleppenden Cilie und excentrischem, gelblichen Fetttropfen. Dauersporen meist oval, zuweilen unregel- mässig, 30 IX lang, 20 /< breit, mit glatter, zweischichtiger Membran, farblosem Protoplasma und grossem, gelblichen Fetttropfen, lange Zeit die entleerten Häute der Sexualpflänzchen tragend. Keimung mit Schlauchsporangium. Zwischen Euglena viridis, die ruhenden Zustände mit seinen Mycelenden erfassend und bis auf kleine bräunliche Reste verzehrend; sehr verheerend. — Fig. 24. Nowakowski (1. c. p. 213) giebt ausserdem noch feinstachelige Dauersporen an, welche nach seiner Vermuthung zu einer andern Species gehören. Diese sind kugelig, meist 30 fz Durchmesser, mit dunkelgelbem, dicht feinstacheligen Exospor. In einer polnisch geschriebenen Abhandlung, der leider ein verständliches Kesume fehlt, führt Nowakowski zwei neue Arten und eine Varietät auf, von denen hier nur die Namen genannt werden können : P. Euglenae var. minor, P. parasiticus auf Conferva bombycina und P. endogenus. (Abb. polnisch. Acad. 187S.) Chytridiura Euglenae A. Braun, 1. c. gehört lüerher und nicht zu Rhizidium Euglenae Dangeard. 3. Familie. Hyphochytriaceae (Cladochytriaceae). Vegetationskörper ein mehr oder weniger verzweigtes, anfangs einzelliges Mycel, welches terminal und intercalar gleichzeitig eine grössere Zahl von Anschwellungen und aus diesen Zoosporangien oder Dauersporen bildet, eucarpisch, aber meist monocarpisch, nicht perennirend. Sexualität fehlt. XXVI. Cladocliytrium (Nowakowski, 1876, Cohn's Beitr. z. Biol. II. p. 92) de Bary, 1884 (vergl. Morphol. d. Pilze p. 178). Vegetationskörper (Mycel) von Anfang an mit Membran umgeben, saprophy tisch oder parasitisch und dann intracellular 9=^ 132 lebend und von eigenthümlicher Structur; besteht im ausgewachsenen Zustande vor der Fructification aus sehr dünnen, höchstens 5 /*, meist nur 0,7 ii dicken, unverzweigten oder schwach ästigen, die Zellwände durchbohrenden Fäden und sie aussendenden kleinen, ellipsoidischen oder eiförmigen, einzelligen, meist zwei-, seltener drei- oder vierzelligen Anschwelhmgen. Diese als Sammelzellen bezeich- neten Anschwellungen liegen gleich hinter der Eintrittsstelle der dünneren Fäden in eine neue Wirthszelle und sitzen diesen anfangs terminal auf; sie bestehen fast immer nur aus 2 ungleichen Zellen, einer grösseren und inhaltreicheren und einer kleineren, inhalt- ärmeren, zuletzt leeren Zelle, welche der Eintrittsstelle des Fadens in die neue Zelle meist abgewendet ist und auf ihrem Scheitel einen Schopf ausserordentlich winziger, kaum unterscheidbarer Fädchen trägt; zuweilen ist die inhaltsreichere Zelle noch durch eine Längswand halbirt. Die Sammelzellen treiben aus allen ihren Theilen neue, meist unverzweigte Fäden, welche, die Zellwände durchbohrend, wiederum Sammelzellen erzeugen und sofort. Zoo- sporangien fehlen bei vielen Species; von zweierlei Formen : ent- weder intracellular, theils aus einer ganzen, ungetheilten Anschwel- lung, theils durch die Vergrösserung der inhaltreichen Zelle der zweigliedrigen Sammelzellen entstanden und dann eine leere, kleinere Anhangszelle tragend, mit einem Hals sich nach aussen entleerend; oder ganz abweichend, äusserlich aufsitzend und nur mit einem rhizoidenartigen Haustorium in die Nährzelle eindringend, rhizo- phidiumartig. Schwärmer kugelig oder länglich, mit einer langen Cilie und grossem Fetttropfen; Bewegung gleichmässig. Dauer- sporen meist zu mehreren oder vielen in einer Zelle, bei der Reife ohne jede Spur des sie erzeugenden, vergänglichen Mycels, kugelig oder elliptisch, mit farblosem, fetthaltigen Inhalt und derber, meist gebräunter Membran, von braunen Inhaltsresten der Wirths- zelle eingehüllt. Die Dauersporen entstehen entweder an Stelle der Sporangien aus der inhaltreichen Zelle der zweizeiligen Anschwel- lungen und tragen dann ebenfalls eine kleinere, leere Anhangszelle, oder terminal an kurzen, von den Sammelzellen ausgehenden, un- verzweigten Fäden, deren Enden anschwellen und ohne sich wieder zu theilen zur Dauerspore werden. Eine so entstandene Dauerspore entspricht einem ganzen Complex von Sammelzellen, resp. einem Zoosporangium oder einer Dauerspore mit Anhangszelle. Keimung mit einciligen Zoosporen. Sexualität fehlt. 133 Cladochytrium. — a und b Cl. Menyanthis. a Das Mycel mit den einzelligen, oft zweizeiligen Anschwellungen (s), welche gewöhnlich dicht hinter dem Eintritt des Mycels in eine neue Zelle entstehen. Bei den meisten ist ein Schopf winziger Fädchen sichtbar (Vergr. 390, nach de Bary). b Eeife Dauer- sporen , keine Spur des Mycels ist übrig geblieben (Vergr. 1 90, nach de Bary). c 1. Cl. Butonii. Zwei aufsitzende Zoosporangien (sjj); 2. Cl. Plammulae. Eine Dauerspore (sjj) am Ende eines kurzen Fadens, der von der dreizelligen Anschwellung (s Sammelzellen) ausgeht (Vergr. 520, nach Büsgen). d Cl. Iridis. Eine keimende Dauerspore mit Schwärmer; die Wand deckel- artig sich öffnend (Vergr. 375, der Schwärmer 600, nach de Bary). e und / Cl. tenue. e Eine Zelle von Iris mit einem durch langen Hals entleerten Sporangium mit An- hangszelle, f Mycel aus dem Gewebe von Iris hervorgewachsen und Anschwellungen bildend, welche zu Sporangien werden (Vergr. 400, nach Nowakowski). 134 Die Gattung Cladochytriuni umfasst in der hier befolgten Umgrenzung ausser den von Nowakowski aufgestellten Sj)efies eine Mehrzahl von Formen aus den alten unsicheren Gattungen Protoniyces Unger und Physoderma Wallroth, ferner die von Schröter aufgestellte Gattung Urophlyctis. Die von letzterem Autor be- schriebenen sog. Copulationsvorgänge bei der Bildung der Dauersporen entsprechen doch wohl nur der Theilung der Sammelzellen in eine inhaltreichere und inhalt- ürmere, zuletzt leere Zelle, von denen die erstere dann zur Dauerspore wird, nach- dem sie den Inhalt der anderen aufgenommen hat. Ein Sexualact liegt hier wohl ebensowenig vor wie bei Rhizidium, wo ja ebenfalls der Inhalt der subsporangialen Blase in das junge Sporangium oder die sich entwickelnde Dauerspore überwandert. Der subsporangialen Blase der Sporochytrieen entspricht aber wohl auch die leere Anhangszelle der Dauersporen bei Urophlyctis. In dem hier gegebenen Umfang zeigt Cladochytriuni ein ähnliches Verhalten wie Synehytrium. AVie bei dieser Formen mit Zoosporangien und ohne solche vorkommen, bei denen dann ausschliesslich noch Dauersporen entstehen, so scheint es auch bei Cladochytrium zu sein; bei der Untergattung Physoderma entstehen nur noch Dauersporen. Freilich gestattet die immer noch lückenhafte Kenntniss vieler Species heute noch keine endgültige Gruppirung. Die Gattung Cladochytrium zerfällt in folgende drei Unter- gattungen : 1. Untergattung: Clado sporangium. Zoosporangien ter- minal oder intercalar am Mycel, intracellular, mit einem Hals nach aussen sich entleerend, oft mit kleiner, leerer Anhangszelle. (Fig. 25 e und f). 2. Untergattung: Urophlyctis. Zoosporangien aufsitzend, extramatrical, mit kurzer Papille, mit einem Büschel sehr feiner, zarter Rhizoiden in der Nährzelle wurzelnd. (Fig. 25 c 1.) 3. Untergattung: Physoderma. Zoosporangien fehlen; es werden nur noch Dauersporen gebildet, welche zu mehreren in den Wirthszellen liegen, reif ohne jede Spur des vergänglichen Mycels. (Fig. 25 a, 6, c J2., cl.) Die Cladochytrien leben meist parasitisch in den Zellen von Sumpf- und Wasserpflanzen oder von Landpflanzen auf feuchten, zeitweise überschwemmton Standorten. Sie rufen gröbere Ver- unstaltungen nicht hervor und bilden kleine, oft nur punktförmige, meist dunkel gefärbte AVärzchen, welche oft in Menge die "Wirths- pflanze bedecken und dadurch ausgedehntere dunkle Flecken bilden. Die Dauersporen finden sich im Gegensatz zu Synehytrium nicht bloss in der Epidermis, sondern auch in tiefer gelegenen Parenchym- zellen. 135 1. Untergattung: Cladosporangiiim. Zoosporangien ter- minal oder intercalar am Mycel, intracellular, mit einem Hals nach aussen sich entleerend, meist mit kleiner, leerer Anhangszelle. 124. CI. teiiue Nowakowski, 1876 (Cohn's Beitr. IL p. 92). Abbild.: Nowakowski, 1. c. Taf. VI, 6—13. Mycel intracellular, die Zellwände durchbohrend, mit farblosem Protoplasma, dünne, zarte, 2 ^t dicke, verästelte Fäden mit spindel- förmigen Anschwellungen, auch aus dem Substrat hervorwachsend. Sporangien intracellular, entweder aus der ganzen Anschwellung oder nur aus deren inhaltreicher Hälfte entwickelt und dann mit leerer Anhangszelle, kugelig oder spindelförmig, 18 — 66 /x Durch- messer, mit einem langen, die Wand durchbohrenden Entleerungs- hals. Nicht selten auch Sporangien an den aus dem Substrat hervor- wachsenden Fäden. Schwärmer kugelig, 5 fi Durchmesser, farblos, eine Cilie und einen excentrischen Fetttropfen. Dauersporen unbekannt. — Fig. 25 e und f. In fauligen Stücken von Acorus Calamus, Iris Pseudacorus, Glyceria spectabilis. Nowakowski bat aucb eine Durchwaehsung bereits entleerter Sporangien beobachtet. Diese Form hat wohl in der That ein perennirendes, wenigstens mehrere Male fruchtendes Mycelium und erinnert an Pjthium de Baryanum, mit dem ja überhaupt die Hyphochytrieen , abgesehen von der Sexualität, manche Aehnlichkeit haben. 125. (1. polystomum Zopf, 1884 (Nova Acta Acad.Leop.XLVII. p. 234). Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XXI, 1—11. Mycel intracellular, die Zellwände durchbohrend, mit ein- zelligen, terminalen und intercalaren Anschwellungen. Sporangien meist intercalar, im Innern der Wirthszellen, mit mehreren (4—6) meist sehr ungleich langen Entleerungshälsen, Inhalt mit mennig- rothem Oel. Schwärmer eincilig, mit einem gelbrothen Fetttropfen. Dauersporen unbekannt. In der Epidermis von Trianea bogotensis. Diese von Zopf nur abgebildete und in der Figurenerklärung erwähnte, sonst gar nicht beschriebene Form bedarf noch sehr weiterer Untersuchung; gehört Avohl nicht hierher. 136 126. Cl. ele«-uns Nowakowski, 1876 (Cohn'sBeitr.Biol.II.p.95). Abbild.: Nowakowski, 1. c. Taf. VI, 14—17. Mycel saprophy tisch, 2,5— 5 /< dicke, verästelte, einzellige Fäden mit spindelförmigen oder kugeligen, intercalaren und terminalen Anschwellungen. Sporangien fast nur terminal, kugelig oder oval, 22 — 37 /( Durchmesser, durch Abwerfung eines Deckels sich öffnend. Schwärmer kugelig, 7,5 ^k Durchmesser, mit einer langen Cilie. Dauersporen unbekannt. In der Gallerte von Chaetophora clegans. Sehr mangelhaft bekannt, gehört wahrscheinlich gar nicht lüerher. 2. Untergattung: Urophlyctis. Zoosporangien aufsitzend, extramatrical, mit kurzer Papille, mit einem Büschel sehr feiner, zarter Rhizoiden in der Nährzelle wurzelnd. 127. Cl. pulposum (Wallroth, 1833, Flora crypt.germ. IL p. 192). Synon.: Physoderma pulposum Wallroth, 1833, 1. c. Urophlyctis pulposa Schröter, 1SS6, Kryptfl. III. 1, p. 197. Sporangien gehäuft, aufsitzend, von warzenförmigen Zell- wucherungen der Wirthspflanze umgeben, die oft zu grösseren Leisten oder Krusten zusammenfliessen, kugelig, bis 200 // Durch- messer, mit farbloser, glatter Membran und hell gelbrothem Inhalt, in die erweiterte Nährzelle einen Büschel zarter Rhizoiden treibend. Schwärmer kugelig, 4 /i Durchmesser, mit einer langen Cilie. Dauersporen in glasigen, 1 — 2 mm grossen, halbkugeligen oder flachen Schwielen, zu mehreren in einer Parenchymzelle, deren Wand gitterartig durchlöchert ist, reif ohne jede Spur des Mycels, höchstens noch mit einer kleinen leeren Anhangszelle, kugelig, einseitig abgeflacht, 35—38 /< Durchmesser, mit glatter, kastanienbrauner Membran. Keimung unbekannt. Auf Blättern, Stengeln und Blüthen von Chenopodiaceen (Cheno- podium glaucum, rubrum, urbicum, Atriplex patula). Die obige Beschreibung nach Schröter (1. c); es war mir unmöglich, diese Form selbst zu untersuchen. Entwickelungsgeschichtliciie Beobachtungen felilen. 128. Cl. Butomi Büsgen, 1887 (Bcitr. z. Biol. IV. p. 269). Synon.: Physoderma Butomi Schröter, 1882, Bor. d. schles. Ges. f. vaterl- Cultur p. 198. Abbild.: Büsgen, 1. c. Taf. XV, 1—20. Exsicc: Krieger, Fungi saxon. 545. Sporangien aufsitzend, aus der erstarkten, zur Ruhe ge- kommenen Schwärmspore entstehend, mit büscheligem, sehr kurzen 137 Haustoriiim , flach, mit der breiteren Seite aufsitzend, 300 /t breit, 15 /( hoch, mit farblosem Inhalt und farbloser, ziemlich dicker Membran, mit Scheitelpapille. Schwärmer oval, 7 /t lang, mit einer dreimal so langen Cilie und farblosem Fetttropfen. Dauer- sporen in ovalen, bis 1,5 mm langen, oft zusammenfliessenden Anfangs blassgelben, später braunen, zuletzt schwarzen Flecken, meist zu mehreren in einer Zelle, ohne jede Spur des Mycels, rundlich -oval, mit einem seichten Nabel an einer der Breitseiten, 20 /( breit, 13 ft hoch, mit derber, gebräunter Membran und einem oder mehreren mattglänzenden Fetttropfen. Bei der Keimung hebt sich die äussere Membran deckelartig ab und die innere Membran wölbt sich flaschenartig, mit dickem, gekrümmten Hals hervor, Schwärmer aus dem geöffneten Scheitel hervortretend. — Fig. 25 c 1. Auf den Blättern von Butomus umbellatus. Die Dauersporen entstehen nach Biisgen (1. c.) an dem zweizeilige Saramel- zellen tragenden Mycel dadurch, dass von jenen aus kurze Zweige ausgehen, deren Ende kugelig anschwillt und zur Dauerspore wird. Hauptkeimzeit der Dauersporen ist das Frühjahr (Mai). Den Winter hindurch ausgetrocknete Dauersporen keimen schlecht oder gar nicht. Protomyees puncti- formis Niessl (Hedwigia lb"i^, p. 118) ebenfalls auf Butomus ist nach de Toni (Journal of Mycol. IV, 1SS9, p, 17) eine Doassansia (D. Niesslei de Toni). 3. Untergattung: Physoderma. Zoosporangien fehlen; es werden nur noch Dauersporen gebildet, welche zu mehreren in den Wirthszellen liegen, ohne jede Spur des vergänglichen Mycels. 129. Cl. Menvanthis de Barv (1853) 1884 (Morphol. d. Pilze p. 178). Synon. : Protomyees Menyanthis de Bary, 1S53, Unters, über Brand- pilze p. 19. Protomyees Menyanthidis Cooke, Fungi britannici 295. Physoderma Menyanthis de Bary, 1874, Bot. Zeit. p. 106. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 260, Kunze, Fungi sei. exs. 390, Eabh., Fungi europ. 1500, 2566. Abbild.: de Bary, 1^65, Abh. Senckenb.-Ges. V. Taf. XXVII, 1—7. Büsgen, Cohn's Beitr. z. Biol. IV. Taf. XV, 23. My cell um sehr fein, farblos, kaum über 0,8 ,« dick, intracellular, die Querwände durchbohrend und ungetheilte oder zweizeilige An- schwellungen bildend, diese mit einem Schopf äusserst feiner Fädchen, 6—8 Anschwellungen in einer Wirthszelle. Dauersporen meist zu mehreren (bis 16) in einer Zelle, von den braunen Inhaltsresten 138 derselben eingehüllt, ohne Mycelreste, breit eiförmig, 22 - 30 n breit, 28 — 35 fi lang, mit seitlicher Nabelung, dicker, brauner, glatter Membran und farblosem Inhalt. Keimung mit Schwärmsporen wie bei Cl. Butomi. — Fig. 25 a und h. In den Blättern von Menyanthes trifoliata. Erzeugt auf den Blättern und Blattstielen anfangs gelblichweisse, dann braune, zuletzt schwarze, punktförmige, 0,5 — 2 mm grosse Wärzchen, welche in der Epidermis und den darunterliegenden Zellschichten die Dauersporen enthalten. Die befallenen Blätter sind meist schmächtiger und bleicher als die gesunden; stärkere Verunstaltungen kommen nicht vor. Nacli Cooke (Grcvillia III. p. ISl) sollte diese Form auch auf Coniarum vor- koniineii; sie i lUisgen, 1887, 1. c. p. 279. Mycel soweit bekannt wie Cl. Butomi. Dauerporen läng- lich-rund, einseitig abgeflacht, 20 ,u breit, 25 /i lang, bis 16 Stück in einer Parenchymzelle, keine in den niedrigen Epiderraiszellen. Keimung unbekannt. Auf Sparganium ramosum, flache schwärzliche Flecken bildend. 133. Cl. Iridis de Bary, 1884 (Morphol. d. Pilze p. 179). Abbild.: de Bary, 1. c. Fig. 77. Mycel unbekannt. Dauersporen zu mehreren in einer Zelle, 17 j(t breit, 27 /i lang. Keimung wie bei Cl. Butomi. — Fig. 2b d. In Blättern von Iris Pseud- Acorus, schwärzliche Flecken bildend. Gehört vielleicht zu Cl. tenue ISTow. 134. Cl. «Tamiiiis Büsgen, 1887, 1. c. p. 280. Exsicc. : Krieger, Fungi saxon. 441. Mycel fädig, mit Anschwellungen. Dauersporen 30 ,u breit, 40 /Li lang; nähere Beschreibung fehlt. In einer Graswurzel. Ferner schliessen sich jedenfalls hier noch folgende Species an, von denen nur die Dauersporen bekannt sind: 135. Cl. Alismatis (Büsgen, 1887, Cohn's Beitr. Biol. IV. p. 280). Synon. : Physoderma maculare Wallroth, 1833, Fl. crypt. geriii. II. p. 192. Exsicc: Fuckel, Fungi rheii. 1609. Abbild.: de Bary, Abb. Senckenbcrg V. Taf. XXVII, 13. Mycel unbekannt. Dauersporen einzeln oder meist zu 3 — 8 in einer Zelle, ellipsoidisch, einseitig abgeflacht, 25 — 35 /i lang, 17 — 30 fi breit, mit dicker, glatter, brauner Membran und farblosem, fettreichen Inhalt. Keimung unbekannt. Auf Stengeln und Blättern von Alisma Plantago; bildet läng- liche 1 — 2 mm lange, 0,5 mm breite schwarzbraune, flache Schwielen. 136. CI. Heleocharidis (Fuckel, 1866, Fungi rhen. 1610) Büsgen, 1887, 1. c. p. 280. Synon.: Protomyces Heleocharidis Fuckel, 186(5, Fungi rhen. 1610 u. 1869, Symb. p. 75. Physoderma Heleocharidis Schröter, 1886, Ej-yptfl. III. 1, p. 194. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 1610. Sydow, Mycoth. march. 2207. 140 Mycel unbekannt. Daiiersporen einzeln oder zu mehreren in den grösseren Parenchymzellen, kugelig oder ellipsoidiscb, lö bis 26 n lang. 13 — 18 ii breit, mit glatter, brauner, circa 1,5 ii dicker Membran, hellgelblichem Inhalt. Keimung unbekannt. In den Stengeln von Scirpus paluster, bildet flache, meist zu 2 bis 6 mm langen schwarzbraunen Flecken zusammenfliessende Schwielen. Physoderma Schrocteri Krief^jer (Fungi saxon. 546) auf Scirpus niari- timus gehört vielleicht hierher; eine Untersuchung des Krieger'schen Materials ist unterblieben, eine Diagnose des Autors mir nicht bekannt geworden. 137. C'l. vao-ans (Schröter, 1882, Jahresb. schles. Ges. vaterl. Cultur LX. p. 198). Synon.: Physoderma vagans Schröter, 1. c. Exsicc. : Krieger, Fungi saxon. 544. Dauersporen meist zu mehreren in einer Nährzelle, kugelig oder kurz ellipsoidiscb, 15 — 30 /t breit, 20 — 35/* lang. Keimung unbekannt. Auf Blättern von Pflanzen verschiedener Familien, anfangs farblose, später trübbraune Schwielen und mancherlei Verunstal- tungen hervorrufend. Nach Schröter auf Kanunculus Flammula, acer, repens. Poteu- tilla anserina. Cnidium venosum, Silaus pratensis; ferner auf Sium latifolium. Welche Gründe Schröter bestimmt haben, die auf verschiedenen Familien wachsenden Formen in eine Collectiv-Species zu vereinigen, weiss ich nicht; analoge Fälle sind ja in der Tliat bei Synchytrium bekannt. Vielleicht bestätigen weitere Untersuchungen die Ansicht Schröter's; dann würde es auch zu prüfen sein, ob Cl. Flammulae und Cl. Kriegerianum nicht ebenfalls hierher gehören. 138. (1. Gerhardti (Schröter, 1886, Kryptfl. III. 1, p. 194). Synon.: Physoderma Gerhardti Schröter 1. c. Exsicc: Krieger, Fungi saxon. 541, 542, 543, 592, 593. Dauersporen je nach der Gestalt der Nährzelle verschieden, wenn diese regelmässig dann gleichfalls regelmässig kugelig oder ellipsoidiscb, 15 — 20 /f Durchmesser, in den unregclmässig geformten Nährzellen ebenfalls sehr unregelmässig, eckig oder fast lappig; mit glatter, hellbräunlicher Membran. Keimung unbekannt. Auf Blättern und Blattscheiden von Phalaris arundinacea, Gly- ceria aquatica und tluitaus, Alopecurus pratensis; bildet flache, länglichrunde, 0,5 — 1,5 cm lange, schwarzbraune Flecken. 141 139. CI. speciosum (Schröter, 1886, 1. c. p. 195). Synon.: Physoderma speciosum Schröter 1. c. Dauer Sporen meist zu mehreren in einer Zelle, kugelig oder kurz ellipsoidisch, 18 — 22 /i breit, 20 — 28 ,u lang mit glatter, dicker, hellbrauner Membran und farblosem Inhalt. Keimung unbekannt. Auf Blättern, Blattstielen und Stengeln von Symphytum offi- cinale; Schwielen flach, länglichrund, 0,5 — 1,5 mm lang, anfangs röthlich, später dunkelbraun, gehäuft, doch nicht zusammenfliessend. 140. CI. »lentbae (Schröter, 1870, cf. Kryptfl., 1886, III. 1, p. 195). Synon.: Physoderma Menthae Schröter 1. c. Dauersporen zu mehreren in einer Zelle, kugelig oder kurz ellipsoidisch, 22 — 33 ,u Durchmesser, mit dicker, glatter, lebhaft gelbbrauner Membran. Keimung unbekannt. An Stengeln und zuweilen auch an Blättern von Mentha aqua- tica, dicke schwarzbraune, Ustilago - ähnliche Schwielen bildend, welche mit dem Sporenpulver erfüllt sind. 141. CI. majus (Schröter, 1882, Jahresb. d. schles. Gesellsch. LX. p. 198), Synon.: Physoderma majus Schröder 1. c. Urophlyctis major Schröter, 1886, Kryptfl. III. 1, p. 197. Dauersporen fast kugelig, einseitig abgeflacht, 38 — 44 in Durchmesser, mit glatter, gelbbrauner Membran. Keimung un- bekannt. Auf den Wurzelblättern, seltener Stengeln und Stengelblättern von Eumex acetosa, R. arifolius, R. maritimus; bildet meist rund- liche, bis 1 mm breite, flache, rothbraune, zerstreute Pusteln oder längliche Schwielen. Ferner hat Krieger noch ein Physoderma Allii auf Allium Schönoprasum herausgegeben. (Fungi saxon. 594). Anmerkung. Es wird weiterer Untersuchung bedürfen, um den unter Nummer 135 — 141 aufgeführten Species ihren rechten Platz im System anweisen zu können; es ist nicht ausgeschlossen, dass einige derselben zu Protomyces oder zu Entyloma gehören. Cladochytrium tuberculorura Vuillemin, 1888 (An. d. sc. agronom. I), in den viel untersuchten LeguminosenknöUchen, ist nach Dangeard (Le Botaniste II. p. 69) ein sehr zweifelhaftes Gebilde. Es scheint den bekannten fädigen Ele- menten der Knöllchen zu entsprechen. 142 Li fo- 5 -77V XXVII. Aiiiocbocliytrium Zopf, 1884 (Nova Acta Acad- Leop. XLYII. p. 181). Yegetationskörpcr von Anfaii^j: an mit Membran umgeben, durchaus extramatrical und wahrscheinlich nur saprophytisch ; be- steht aus einem kugehgen, centralen Theil, der erstarkten Spore, und einem von diesem ausstrahlenden, monopodial verzweigten, Fig. 2(5. feinfiidigen, querwandlosen Mycel, mit intercalaren Anschwellungen. Sporangien aus der centralen Blase und aus den intercalaren Anschwellungen ent- stehend, die durch zwei Querwände beiderseits sich abschliessen. Beiderlei Sporangien reif farblos, kugelig- keulig, mit cuticularischer, ziemlich dicker Membran, werden durch Yerquellung des Mycels isolirt, wobei ein kurzes, halsartiges, cuticularisirtes Stück eines Mycel- astes als Entleerunghals erhalten bleibt. Schwärmer, soweit bisher beobachtet, ohne Cilie, sehr gross und stark amöboid, kriechen einzeln aus den geöffneten Sporangien hervor. Dauerzustände unbekannt. Amoebochytriuni. — A. rhizidioides. Bei s eine amöboide, oilienlose Schwärm spore. Unten ein Sporangium mit leerer An- hangszcllo a und Entleerungshals m, der übrig gebliebenen Basis des Mycelastes, welcher das Sporangium als intercalaro Anschwel- lung erzeugte und später aufgelöst wurde. Unter a ist noch ein Stück des Mycels mit kleiner Anschwellung vorhanden. (Vergr. 720, nach Zopf.) Diese Gattung steht den Sporochytrieen am nächsten, da bei iiir auch noch die zur Ruhe gekommene Schwärmspore erstarkt und einen centralen blasigen Theil des Vegetationskörpers liefert. Die Bildung von intercalaren Sporangien am Mycel rechtfertigt die Einrcihung in die Familie der Hyphochytrieen , an deren Spitze die Gattung eigentlich zu stellen wäre, wenn sie besser bekannt wäre. Selbst das Vorhandensein einer Cilie an den Schwärmern ist nach Zopfs eigener Bemerkung nicht ganz ausgeschlossen. 142 A. rliizuJioides Zopf, 1884, 1. c. p. 181. Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XVII, 1 — 1. •(. ■ Sporangien kugolig-keulig, mit cuticuhirisirtcr, ziemlich dicker, glatter Membran; Oeffnung siehe Gattungsdiagnosc. Schwärmer ohne Cilie, sehr gross und stark amöboid. In den Schleimmassen von Chactophora-Arten, wohl nur sapro- phytisch, da keinerlei krankhafte Erscheinungen an den Algenfäden hervorgerufen werden. 143 XXVIII. Cateiiaria Sorokin, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 67). Vegetationskorper von Anfang an mit Membran, ein gabelig reich verzweigtes, anfangs einzelliges, von der Spore ausstrahlendes Mycel, mit zuerst gleich dicken Fäden, welche in sehr zarte, feine Enden auslaufen; später entstehen intercalare, spindelförmige Auf- sehwellungen, welche sich mit Protoplasma füllen und durch Quer- wände abgegrenzt zu Sporangien werden; raonocarpisch. Sporangien Fiff. 2 Catenaria. — C. Anguillulae. Ein fast vollständiges in Nitella wachsendes Pflänzchen mit spindelförmigen, intercalaren Sporangien, welche durch kurze, an- nähernd gleich grosse, ein- oder zweizeilige, cylindrische Glieder von einander getrennt werden. Sporangien mit Entleerungshals, die Enden des gabeligen Vege- tationskörpers sehr dünn. (Vergr. 580, nach Dangeard.) so geordnet, dass zwischen je zwei benachbarten gleich lange, dünne, kurze, cylindrische Fadenstücke liegen, welche oft selbst wieder durch eine Querwand in zwei Glieder gespalten sind; mit kurzem Entleerungshals. Schwärmer kugelig, mit einer Cilie und Fett- tropfen, werden fertig und einzeln oder durch Schleim zusammen- geballt entleert, Bewegung unregelmässig. Dauerzustände un- bekannt. Diese Gattung hat in ihrem reifen Zustande eine grosse Aehnlichkeit mit einer Holochytriee, z. B. mit Mj'zocytium, ist aber von dieser dadurch leicht zu unterscheiden, dass sie eucarpisch, nicht holocarpisch ist. Dazu kommt ja, ferner die reiche myceliale Gliederung der Vegetationskörper vor der Sporangienbildung. 143. €. Anji-iiilluliie Sorokin, 1876, 1. c. p. 67. Abbild.: Sorokin, 1. c. Taf. III, 6—25; Eevue mycol. XI, Taf. LXXIX, 95. Dangeard, A. sc. nat., 7. Serie IV, Taf. XIV, 12—16. Sporangien länglich blasig oder spindelförmig, 10 — 17 /< lang, 8 — 10 /( breit, meist durch zwei kurze cylindrische Glieder von einander getrennt, zuweilen auch nur durch eines, oder unmittelbar 144 sich berührend, mit kurzem, kaum über die Oberfläche hervor- tretenden Entleerungshals. Schwärmer kugelig, 1,5 — 2 n Durch- messer mit einer langen Cilie und glänzendem Fetttropfen, Dauer- zustände unbekannt, — Fig, 27, In Anguillulen, in Cysten von Infusorien, in Rotatorieneiern und auch in Nitella (nach Dangeard). Ob hier wirklich nur eine Species vorliegt, bedarf weiterer Untersuchung, XXIX. Hypliocliytriuni Zopf, 1884 (Xova Acta Acad. Leop. XLYII. p. 187). Yegetationskörper ist ein reich verzweigtes, relativ weit- lumiges Mycel, welches allseitig im Substrat sich ausbreitet und zunächst überall, auch an den Enden, von gleicher Dicke ist. Sehr Fier. 2S. Hyphochj-trium. — H. infestans in einer Pezizee. o Intercalare, meist spindelförmige Sporangien, durch längere, ungleiche Fadenstückc getrennt, b Ein mit seitlichem Loch sich öffnen- des terminales Sporangium, eincilige Schwärmer entlassend. (Vorgr. 540, nach Zopf.) bald entstehen aber terminale kugelige und intercalare spindelförmige Anschwellungen, welche sich mit Protoplasma füllen, durch Quer- wände abgrenzen und zu Sporangien werden. Sporangien ter- minal oder intercalar und dann durch dünnere, sehr verschieden lange Fadenstücke getrennt; Oeffnung durch ein Loch, ohne Hals. 145 Schwärmer sehr klein, mit einer Cilie. Dauerzustände un- bekannt. Diese Gattung steht Pjthium, speciell P. de Baryanum, sehr nahe und bildet einen Uobergang zu den Peronosporeen, wenn sie nicht selbst bei genauerer Kennt- niss zu Pythium gestellt werden niuss. 144. H. iiifestaiis Zopf, 1884, 1. c. Abbild.: Zopf, 1. c. Taf. XVEI, 13—20. Sporangien terminal und dann kugelig mit kurzer Scheitel- papille oder intercalar und dann bald kugelig, bald spindelförmig, mit farbloser, glatter, ziemlich dicker Membran und dichtem, farb- losen Inhalt, öffnen sich durch ein seitliches Loch, auch die termi- nalen unterhalb der Papille. Schwärmer sehr klein, farblos, mit einer Cilie, 60 — 100 in einem Sporangium. Parasitisch in den Ascusfrüchten einer Pezizee aus der Ver- wandtschaft von Helotium, auf faulenden Pappelstümpfen (Februar). Das Mycel breitet sich überall im Fruchtkörper des Wirthes aus und bildet reichlich terminale und intercalare Sporangien. Nachträgliche Anmerkung zu Septocarpus. Nachdem bereits die ersten beiden Lieferungen dieses Werkes erschienen waren, fand ich eine Notiz Pfitzer's (Sitzungsb. niederrh. Ges. Natur- u. Heilkunde, Bonn 1870, p. 62) in der er einen Para- siten auf Pinnularien als Podochytrium clavatum kurz be- schreibt. Bereits 1869 hatte Pfitzer diesen Parasiten neben Cym- banche Fockei erwähnt, ohne ihn zu taufen. Da die damals gegebene Beschreibung noch sehr unvollständig war, wurde sie nicht beachtet, und auch nicht bei Septocarpus bereits darauf hin- gewiesen. Die zweite Mittheilung Pfitzer's zeigt unzweifelhaft, dass er denselben Organismus vor sich hatte, der später von Zopf als Septocarpus beschrieben wurde. Dieser Gattungsname hätte mit- hin nach Prioritätsregeln der älteren Pfitzer'schen Gattung Podo- chytrium zu weichen. Auch Zopf scheint diese Notiz Pfitzer's übersehen zu haben. Ungenau bekannte und zweifelhafte Gattungen der H y p h 0 c h y t r i a c e a e. Nephromyces Giard, 1888 (Comptes rendus, Paris, p. 1180). Mycel einzellig, sehr feinfädig, verzweigt und verfilzt mit kugeligen An- schwellungen der Astenden und dickeren, unregelmässig cylindrischen Aesten, Winter, die Pilze. IV. Abth. JQ 146 welche zu Zoosporangien ■werden. Sohwärmcr klein, sehr lebhaft, mit einer langen Cilie und Fetttropfen, kugelig. Dauersporen mit zuweilen stacheliger Membran, soUen durch Copulation entstehen. Die Species dieser weiterer Untersuchung bedürftigen Gattung leben parasi- tisch in den Nieren von Molgulideen (Ascidien") und sind seit langer Zeit bekannt. Nach Lacaze-Duthiers (Archives de zoolog. experiment. 1874. III, p. 309, Taf. XI, 4 — 11) gehören die parasitischen Gebilde verschiedenen Organismen an; Beschrei- bung und Abbildung gestatten aber keine weiteren Schlüsse. Giard stellt die neue Gattung auf und bringt sie in die Verwandtschaft von Catenaria. Er unterscheidet, nach den Wirthen, folgende 3 Species, von denen nur die erste besser bekannt i';t: 1) Nephromyces Molgulorum in Molgula socialis, 2) N. Sorokini in Lithonephyra eugyranda, 3) N. Eoskovitanus in Anurella Eoscovitana. Apliauistis Sorokin, 18S9 (Eevue myc. XI. p. 137). Mycel fädig, unverzweigt oder verzweigt, mit Querwänden, die vegetativen Zellen von Oedogoniumfäden durchwuehernd und nur in den Oogonien fructiticirend, ein einziges terminales Sporangium bildend. Schwäi'mer kugelig, mit einer nach- schleppenden Cilie, Bewegung unregelmässig. Dauerzustände unbekannt. A. Oedogoniorum Sorokin, l c. Taf. LXXIX, 79—83, 85. Sporangien kugelig oder eiförmig mit kurzer, gegen die Mündung des Oogonium gerichteter Entleerungspapillo. A. (?) pellucida Sorokin, 1. c. Taf. LXXIX, 84. In jungen Keimpflanzen von Oedogonien ; Sporangien mit kurzem, die AVand durchboiircnden Entleerungshals. Die ganze Gattung ist, wie viele der Sorokin'schen Formen, so lückenhaft bekannt, dass über ihre systematische Stellung ein sicheres Urtheil unmöglich ist. Saccopodium Sorokin, 1877 (Hedwigia XVI. p. 89). S. gracile Sorokin, 1. c, Fig. 1—3 u. Eevue myc. XI. Taf. LXXXI, 114. Mycel verzweigt, einzellig, intramatrical. Einzelne Aeste treten nach aussen hervor und tragen ein Köpfchen von 6 — 12 runden, 4 — 5 fi grossen Sporangien. Jedes Sporangium producirt eine Menge kleiner, 1 — 1,5 /n langer Schwärmer von unbekannter Structur, welche an dem Scheitel der Sporangien hervortreten. Die leeren Häute d^r letzteren bleiben zum Köpfclicn vereinigt zurück. Wie bei der vorigen Gattung ist auch hier die systematische Stellung un- bestimmbar wegen der unzuverlässigen Beobachtung. In Cladophora und Spirogyra, bei Kasan und Taschkend. Zygochylriuin Sorokin, 1874 (Bot. Zeit. p. 305). Z. aurantiacum Sorokin, 1. c. Tafel VI, 1 — 22. Vegetationskörper ist eine cylindrische schlauchförmige Zelle , welche mit einem lappigen Haftorgan dem Substrat aufsitzt. Der Schlauch gabelt sich einmal \md jeder Gabelast trägt ein ovales, mit farblosem Deckel geschlossenes Sporangium. Unter jedem Sporangium der Anfang eines zweiten, aber sterilen Gabelastes. Membran farblos, Inhalt goldgelbes Protoplasma mit zinnoberrothen Körnchen. Ganzes Pflänzchen 78 — 97 fz hoch, Gabelaste 5—7 /x dick. Sporangium oval oder kugelig, 19 /LI Durchmesser, entleert seinen Inhalt in eine Blase, woselbst er in 147 Schwärmer zerfällt. Schwärmer kugelig, 5 [x. Durchmesser, goldgelb mit rotlien Fetttropfen, einer nachschleppenden Cilie. Dauerspore entsteht als Zvgospore durch Copulation zweier kurzer, sich en tgegen wachsender , gleichgcstalteter Aestchen. Keife Zygospore kugelig, 17 — 19 ß Durchmesser, mit farblosem Endosporium und dicken, warzigen, blutrothen Exosporium und gelbem Plasma mit rothen Fett- tröpfchen. Keimung mit Schlauch. Bildet auf todten Fliegen, Mücken, Wespen im Wasser orangerothe, gallert- artige Ueberzüge. Diese zweifelhafte Form würde, wenn die Sorokin'schen Beobachtungen sich bestätigen, als ein Vorläufer der Mucorineen aufzufassen sein. Tetracliytriuiii Sorokin, IS 74 (Bot. Zeit. p. 311). T. triceps Sorokin, 1. c. Taf. VI, 23—35. Vegetationskörper dem Substrat mit lappigem Haftorgan senkrecht auf- sitzend, einzellig, im unteren Theile unverzweigt, oben mit drei je ein Sporangium tragenden Aestchen und einem vierten, nach abwärts gekrümmten Anhängsel, Inhalt graublau. Ganzes Pflänzchen 39 — 97 jM hoch, Aestchen 5 — 9 ^u dick. Sporangien kugelig, 15 — 17 ix Durchmesser, mit farblosem schnabeligen Deckel sich öffnend , den Inhalt in eine Blase entleerend , woselbst er in 4 Schwärmer zerfällt. Schwärmer gross, kugelig, 11 ^m Durchmesser, blau mit hellem Centrum, einer langen, nachschleppenden Cilie. Schwärmer copuliren paarweise und bilden eine runde Zygospore, die sogleich wieder zu einem neuen Pflänzchen auswächst. Auf im Wasser liegenden faulenden Gegenständen (Holz , Grasstengeln, Käfern). Anmerkung. Die beiden zuletzt aufgeführten Gattungen sind von allen competenten Mycologen bisher mit vielem Misstrauen betrachtet worden. Es ist niemals gelungen, auch nur eine Spur davon wiederzufinden. Sie sind hier nur aufgeführt, um von Neuem die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Aus der Reihe der Archimyceten auszuschliessende Formen. Olpidium destruens Nowakowski, 1876 (Cohn's Beitr. z. Biol. IL p. 75. Taf. IV. ]) in den Zellen von Chaetonema irreguläre ist nach Dangeard (A. sc. nat. 7. Serie IV. p. 242 und Le Botaniste H, p. 240, Taf. XVI) kein Pilz, sondern eine Monadine, für welche er die neue Gattung Minutularia aufstellt. Chytridium minimum A. Braun, 1S55 (Monatsb. Berl. Acad. p. 3S1) stellt, wie A. Braun auf Pringsheim's Urtheil hin selbst hervorhebt (Berl. Abh. 1855. p. 34) die Antheridien der Coleochaeta pulvinata vor. Chytridium oblongum A. Braun, 1855 (Abh. Berl. Acad. p. 30) ist zu streichen, denn es hegt hier nach A. Braun (1S56, Monatsber. Berl. Acad. p. 587) eine Verwechselung mit den Zwergmännchen von Oedogonium vesieatum vor. Ferner sind folgende Gattungen, die in Saccardo's Sylloge VII. 1 zu den Chytridiaceen gestellt sind, auszuschUessen. 1. Siphopodinm (dendroides) Eeinsch, 1875 (Contrib. ad Alg. et Fungol. p. 96, Taf. IV. 2) ist sicher keine Chytridiacee, sondern dürfte am besten wohl als zweifelhafte Peronosporee aufzufassen sein. 10- U8 2. Hapalocystis (mirabilis) Sorokin, 1S75 (sec. Sacc. Syll. VII. 1, p. 313) kann gleichfalls nicht hier gelassen werden, soweit aus der Diagnose bei Saccardo ein Schluss erlaubt ist. Wo es hingehört, kann ich nicht angeben. 3. Khizogaster (muscicola) Keinsch, 1S75 (Contrib. ad Alg. et Fungol. p. 97, Taf. VIII) ist nicht minder räthselhaft wie die vorige Gattung, aber sicher- lich keine Chytridiacee. 4. Polyrrhina (niultiformis) Sorokin, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie IV, p. 67, Taf. ni, 29 — 39) ist Harposporium Anguillulae (conf. Zopf, Nova Acta Acad Leop. HI. p. 334). 5. Protochytriura (.Spirogyrae) Borzi, 1884 (Nuovo Giorn. bot. ital. XVI. p. 5, Taf. I) ist eine Monadine, die Zopf zu Protomonas zieht (Schenk's Handb. m. 2, p. 123). Ueber sieht über die Nähr Substrate der Archimyceten. I. Thlere. Arcella Nuclearia simplex Heteroijhrys dispersa Phacus alata, Ph. pyrma Trachelomonas Crvptomouas (Cysten) Chilomonas Glenodinium cinctum Phacotus Corbieria Phacotus viridis Euglena Protozoen. Olpidium Arcellae V Sphaerita endogena Anguillula Rhizophidium simplex Rhizophlyctis vorax Pseudolpidium glenodinianum Rhizophidium globosum — echinatum > — globosum Entophlyctis apiculata (?) I Sphaerita endogena Rhizidium Euglenae Polyphagus Euglenae. 2. Würmer. Olpidium zootocum Myzocytium vermicolum Achlyogeton rostratum — entophytum (?) Catenaria Anguillulae 149 Kotatorien-Eier Olpidium gregarium — macrospomm Rhizophidium gibbosum — zoophthorum Catenaria Anguillulae Woronina elegans. Philodina roseola (Rotatorie) 3. Tiinicaten. Aseidien : Molgula socialis Nephromyces Molgularum Lithonephyra eugyranda — Sorokini Anurella Roskovitana — Roskovitanus. II. Pflanzen. 1. Pilze. a. Chytridinen. Sphaerita endogena (Dauersporen) Pseudolpidium Sphaeritae. b. Mucorineen. Pilobolus crystalliniis Saprolegnia (Schläuche) Saprolegnia und Achlya (Oogonien) Achlya (Schläuche) Aphanomyces Apodya brachynema Rhipidium spinosum (Sporangien) Monoblepharis polymorpha Pleotrachelus fulgens. c. Saprolegniaceen. Olpidium Borzianum Pseudolpidium Saprolegniae Olpidiopsis Saprolegniae Woronina polycystis Rozella septigena Rhizophidium carpophilum Rhizidiomyces apophysatus Pseudolpidium fusiforme Olpidiopsis minor — Index Rozella simulans Pseudolpidium Aphanomycis Pleolpidium Apodyae — Rhipidii — Monoblepharidis. d. Äscomyceten. Helotium ähnliche Pezizee Hyphochytrium infestans. 150 2. Algen. A. Diatomeen. Pinnularia- Arten Svnedra-Arten Staiironeis Phoenicenteron Cocconema lanceolatum Epithemia Zebra Melosira varians Eunotia amphioxys Cyclotella Gomphonema Yerschiedene Diatomeen (Po- B. Chroococcus turgidus Oscillaria Lynbya aestuarii Sphaerozyga circinalis Anabena Mastigothrix aeruginea ChJamydococcus pluvialis (Haematococcus) nivalis Ectrogella Bacillariacearum Lagenidium enccans Khizophidium gibbosum — globosiim Septocarpus corynephorus dochytrium) Ectrogella Bacillariacearum Khizophidium Fusus Lagenidium enecans Chytridium Epithemiae Khizophidium Lagen ula — globosum — globosum — Cyclotellae Ectrogella Bacillariacearum Khizophidium irreguläre Rhizophlyctis Brauuii Chytridium acuminatum (?). Cyanophyceen. Khizophidium agile {— anatropum — globosum — subangulosum — subangulosum Kesticularia nodosa Khizophidium cornutum — globosum — microsporum Khizophlyctis Mastigotrichis Chlorophyceen. Volvocineen. (Khizophlyctis vorax Khizophidium Chlamydococci — Haematococci 151 Chlamydomonas Volvox globator Gonium pectorale Pandorina 2 Hydrodictyon utriculatum Sciadium arbuscula Hormotheca siciila üloeococcus mucosus Apiocystis Brauniana Unbestimmt Tetmemorus Pleurotaenium Docidium Closterium Penium digitus — interruptum Hyalotheca dissiliens Cosmarium Arthrodesmus Euastrum Micrasterias Arthrodesmus Cylindrocystis Phycastrum Ehizophidium transversum — appendiculatum — aciiforme — globosum (?) Rhizidium vernale Rliizopbidium volvocinum — transversum Rhizidium Pandorinae. Protococcaceen. Rhizidium Hydrodictyi Rhizophidium Sciadii Novvakowskia Hormothecae. 3. Palmellaceen. Entophlyctis apiculata Rhizophidium Braunii — gibbosum. 4. Conjugaten. i, Desmidiaceen. l Olpidium endogenum — endogenum Myzocytium proliferum Ancylistes Closterii Rhizophidium globosum Rhizidium Schenkii Olpidium endogenum Rhizophidium globosum — gibbosum Harpochytrium Hyalothecae Olpidium endogenum Myzocytium proliferum — lineare — proliferum Olpidium endogenum Rhizophidium gibbosum. 152 b. Zyg'nemaccen. Spirogyra-Arten (vegetative Fäden) Spirogyra-Arten (Zygosporen) Zygnema (Fäden) Zygogonium (Fäden) Mougeotia (Fäden) Pleurocarpus mirabilis (Fäden) Mesücarpus (Fäden) Olpidiuni entophytum Olpidiopsis Schenkiana — parasitica Myzocytium proliferum Lagenidium Rabenhorstii Rhizophidium rostellatum — algaecolum Rhizidium dentatum — Schenkii — sphaerocarpum Entophlyctis bulligera Saccopodiimi gracile Olpidiopsis Schenkiana Lagenidium entophytum — gracile Chytridium spinalosum Olpidiuni zygnemicolum Myzocytium proliferum Rhizophidium Barkerianum Rhizidium Schenkii — Zygnematis Micromyces Zygogonii Olpidiopsis Schenkiana Myzocyt um proliferum Lagenidium Rabenhorstii Rhizophidium ampullaceum — laterale (?) Rhizidium sphaerocarpum Rhizophidium minimum Olpidiopsis Schenkiana — elliptica Myzocytium proliferum Lagenidium Rabenhorstii Chytridium Mesocarpi. Vaucheria (Fäden) 5. Siphoneen. {Olpidium entophytum Woronina glomerata Entophlyctis Vaucheriae 153 Yaucheria (Fäden) Bryopsis plumosa Conferva (bombycina) TJlothrix zonata — (Hormidium) penicilliformis — (Hormidium) varians Cladophora Chaetophora (Fäden oder Gallerte) Stigeoclonium Draparnaldia Entophlyctis heliomorpha Chytridium Lagenaria I — pyriforme Olpidium Bryopsidis. 6. Confervoideen. a. Ulotrichaceen. Rhizophidium mammillatum — pollinis (?) — Lagenula (?) — sphaerocarpum Polyphagus parasiticus [ Rhizophidium laterale 1 — Haynaldii I Olpidium entosphaericum I Rhizophidium cornutum. b. Cladophoraceen. Olpidium entophytum — Cladophorae — aggregatum Myzocytium proliferum Achlyogeton entophytum Rhizophidium globosum Rhizidium Schenkii Entophlyctis Cienkowskiana Saccopodium gracile. c. Chaetophoraceen. Rhizophidium anatropum Rhizophlyctis mycophila Obelidium mucronatum Amoebochytrium rhizidioides Cladochytrium elegans f Rhizophidium mamillatum j — subangulosum — mamillatum. d. Oedogoniaceen. Bulbochaete Fäden j Oogonien Rhizidium Schenkii Rhizophidium decipiens 154 Oedogonium (vegetative Fäden) Oedogonium (nur auf und in den Oogonien) Myzocytium proliforum Khizophidium globosuni — sphaerocarpum — ampullaceum — transversum (?) Khizidium quadricorne — Schenkii Aphanistis Oedogoniorum — (?) pellucida Ehizopbidium decipiens — sporoctonum Chytridium 011a — brevipes — acuminatum. Sphaeroplea annulina Coleochaete (vegetative Nur in Oogonien Nitella Ohara Ectocarpus Sphacelaria Cladostephus Antithamnion Plumula Bangia fusco-purpurea e. Sphaeropleaceen. Khizophidium globosnra. f. Coleochaetaceen. [ Khizophidium mamillatum Zellen) ! — depressum [ — Brebissonii — Coleochaetes. 7. Characeen. Khizidium catenatum Entophlyctis intestina — heliomorpha Chytridium Lagenaria Catenaria Anguillulae {Entophlyctis intestina — heliomorpha. D. Phaeophycem. Khizophidium Dicksonii [ Olpidium sphacellarum. E. JRlwdophyceen. Olpidium Plumulae — entosphaericum. 155 Cerainiuin Polysiphonia 3. Sporen und Dauersporen von Sphaeritaendogena Oosporen von Sclerospora gra- 1 minicola (Peronosporee) j Uredosporen von Uredo Airae, | Puccinia violacea, P. Ehamni j Sporen von Aspidium violascens Sporen von Equisetum Sporen von Isoetes lacustris, I. echinospora Pollen von Pinus silvestris, Taxus baccata, Lilium candi- dum, L. lancifolium, Typha latifolia, Cannabis sativa Pollen von Pinus silvestris Pollen von Pinus silvestris, P. austriaca, P. Laricio, P. Pal- lasiana Pollen von Pinus silvestris, P. austriaca, P. Pinaster, P.Pallas- iana, Amaryllis formosissima, Phlox,Tropaeolum majus, Heli- anthus annuus, Populus nigra Pollen von Typha Olpidium tumaefaciens Chytridium Polysiphoniae. Pollenkörner. Pseudolpidium Sphaeritae Rhizophidium Pollinis Olpidium Uredinis Rhizophidium subaugulosum (?) Rhizophlyctis rosea (?) Rhizophidium sphaerotheca Olpidium luxurians — pendulum Lagenidium pygmaeum Rhizophidium pollinis Achlyella Flahaultii. 4. Phanerogamen. Wurzeln zahlreicher Kräuter [ (Parenchym und Wurzelhaare) J 1. Alismaceen: Alisma Plantago Butomus umbellatus 2. Araceen: Acorus Calamus 3. AsperifoUaceen: Symphytum officinale Myosotis palustris — hispida Rhizomyxa hypogaea. Cladochytrium Alismatis — Butomi. — tenue. — speciosum Synchytrium globosum — aureum 156 Myosotis stricta 1 Lithospermum arvense j 4. Campamdaceen : Campanula patula, rotundifolia 5. Caprifoliaceen: Adoxa Moscbatellina 6. Caryopliyllacecn : Stellaria media, nerrmrum Coronaria flos cuciili Moehringia trinervia Malachium aquaticum Cerastium triviale 7. Chenopodiaccen : Chenopodium glaucum, | rubrum, urbicum / Atriplex patulum j Chenopodium album, poly- j spermum Atriplex hastatum 8. Composüen: Taraxacum officinale < Cirsium palustre Crepis biennis Cirsium oleraceum Sonchus asper Achillea Millefolium Bellis perennis Bidens tripartitus Chrysanthemum Leucanthe- Erigeron canadense [mum Hieracium pilosella Lappa officiualis Leontodon hispidus Senecio vulgaris 9. Cornaceen: Cornus sanguinea 10. Crudferen: Brassica oleracea Cardamine amara, pratensis Synchytrium Myosotidis. — aureum. — anomalum. — Stellariae — aureum. Cladochytrium pulposum Synchytrium aureum. Olpidium simulans Synchytrium Taraxaci — Taraxaci globosum — aureum. — aureum. Olpidium Brassicae Synchytrium aureum. 157 11. CupuUferen: Betula alba 12. Cyperaceen : Scirpus palustris — maritimus 13. Dipsaccen: Succisa pratensis 14. EupJiorhiaceen : Mercurialis perennis 15. Gentianeen: Menyanthes trifoliata 16. Geraniaceen: Erodium ciciitarium 17. Gramineen: Unbestimmte Graswurzel Glyceria spectabilis — aquatica — fluitans Alopecurus pratensis Phalaris arundinacea 18. Hydrocharitaceen : Elodea canadeusis Trianea bogotensis 19. Hypericaceen : Hypericum perforatum 20. Iridaceen: Iris Pseudacorus 21. Labiaten: Ajuga reptans Betonica officinalis Brunella vulgaris, grandiflora Calamintha Clinopodium Galeopsis Tetrahit Glechoma hederacea Scutellaria galericulata Thymus Chamaedrys Mentha aquatica Mentha aquatica 22. Lemnaceen: Lemna minor, polyrhiza Synchytrium aureum. Cladochytrium Heleocharidis. — Schröteri. Synchytrium Succisae. — Mercurialis Cladochytrium Menyanthis. Synchytrium papillatum. Cladochytrium graminis. — tenue ~ Gerhardti. Khizophidium Elodeae Cladochytrium polystomum. Synchytrium aureum. Cladochytrium tenue — Iridis. Synchytrium aureum. Cladochytrium Menthae. Olpidium Lemnae. 158 23. Lüiaceen: Gagea lutea, arvensis, mi- nima, pratensis — pratensis AJlium Schoenoprasum 24. Olcaccen: Fraxinus excelsior 25. Onagraceen : Oenotliera biennis Epilübium aclnatum, hirsu- tum, montanum, palustre 26. Oxaltdaceen: Oxalis stricta 27. Papilionaceen : Latbyrus niger Genista tinctoria Hippocrepis comosa Lotus corniculatus Trifolium minus — pratense — rcpens 28. Plantaginaceen : Plantago lanceolata — major — media 29. Folyycdacccn : Polygala vulgaris 30. Folygonacecn : Polygon um lapathifolium, dumetorum Kumex acetosa — arifolius, maritimus 31. Primulacecn: Lysimachia Nummularia, tbyrsiflora, vulgaris, Pri- mula offieinalis Syncbytrium laetum — punctatum Physoderma Allii. Syncbytrium aureuni. — fulgens — aureum. — aureum — viride — aureum — Trifolii. — plantagineum — punctum — aureuni — aureum — punctum. — aureum. — aureum — anomalum Cladocbytrium majus — majus. Syncbytrium aureum. 159 32. Bammc'ulaccen : Kanunculus Flammula — acer, repens Caltha palustris Thalictrum aquilegifulium RaniincLilus Ficaria Iso2jyrum tlialictroides Anemone nemorosa, raniin- culüides Bhamnaceen : 33. 34. Khamnus Frangula Rosaceen : Potentilla anserina — Tormentilla — reptans — argentea Dryas octopetala Agrimonia odorata Geum urbanum Rubus caesius Sanguisorba officinalis Tllmaria Pilipendula, penta- petala 35. Rubiaceen: Galium Mollugo 36. Salicaceen: Populus alba 37. Saxifragaceen : Saxifraga grauulata 38. Scrophidariaceen : Yeronica Chamaediys, Ana- gallis , Beccabunga, scutata Euphrasia officinalis Linaria vulgaris Pedicularis silvatica Scrophularia nodosa Cladochytrium Flaramulae — vagans — vagans Synchytrium aureuni — aureum — anomalum — Anemones. — aureum. Cladochytrium vagans Synchytrium pilificum — globosum — aureum — cupulatum aureum. — globosum. aureum. rubrocinctum. globosum aureum. 160 39. Solanaceen: Solanum Dulcamara 40. Typhacecn: Sparganium ramosum 41. TJlmaceen: Ulmus campestris 42. Umhellifcrcn : Carum Carvi Cnidium venosum Sium latifolium Silaus pratensis Aegopodium Podagraria Angelica silvestris Cnidium venosum Daucus Carota Heracleum Sphondylium Hydrocotyle vulgaris Oenanthe Phellandrium 43. Urticaceen: Urtica dioeca — urens Humulus Lupulus 44. Valerianaceen : Valeriana dioeca 45. Violaceen: Viola canina, hirta, silvestris tricolor — canina, persicifolia, ßi- [ viniana silvestris, stagnina | — biflora Synchytrium aureum. Cladochytrium Sparganii ramosi. Synchytrium aureum. Cladochytrium Kriegerianum Synchytrium aureum Cladochytrium vagans ds, 1 Synchytrium aureum. — Urticae — aureum. — aureum. — aureum globosum — alpinum. III. Humusreiche Gartenerde Im "Wasser liegende Bastfasern von Corylus, Tilia, Cannabis Im Wasser faulendes Holz und Grasstengel Im Wasser faulende Insecten (Fliegen, Käfer, Mücken) Andere Substrate. Rhizophlyctis rosea Rhizophidium xylophüum Tetrachytrium triceps — triceps Zygochytrium aurantiacum. 161 IL Reihe. Zygoiuycetes. A^egetationskörper einzellig, ein reich verzweigtes, polycarpisches Mycel. Fortpflanzung durch Abschnürung von Conidien oder durch in Sporangien entstandene, bewegungslose Sporen; meist mit besonderen Frucht- trägern. Sexualität als Copulation gleichgestalteter Zellen; Z ygosporen.^) 1. Ordnung. Mucorinae. M y c e 1 i u m s a p r o p h y t i s c h , oder parasitisch auf anderen Pilzen, reich verzweigt, anfangs einzellig, im Alter oft mit ordnungslosen Querwänden. Ungeschlecht- liche Fortpflanzung durch Conidien oder in Sporangien gebildete, bewegungslose Sporen, mit besonderen ein- fachen oder verzweigten Fruchtträgern. Zygosporen am Mycel oder ebenfalls an besonderen Trägern. Das Mycelium ist bei allen Mucorineen kräftig entwickelt und reich rispig verzweigt, gabelige Yerzweigungen finden sich zuweilen bei Mortierella. Während das Mycel bei den meisten Mucoreen sehr starke Hauptäste und immer dünner werdende, zuletzt haardünne Zweige trägt, ist bei Mortierella und Syncephalis das ganze Mycel sehr dünnfädig und vergänglich. Blasige Auf- treibungen finden sich, durch Querwände vom übrigen Mycelast getrennt, regelmässig nur bei Filobolus, sonst nur ausnahms- weise. Ebenso ist die Bildung von Fusionen oder Anastomosen, d. h. die Verschmelzung sich berührender Myceläste an der Be- rührungsstelle nur bei einigen Gattungen beobachtet, bei diesen aber typisch (Mortierella, Syncephalis) und so häufig, dass die dünn- fädigen Mycelien derselben nicht selten ein netzartiges Aussehen bekommen. Die Mycelien aller Mucorineen sind zunächst einzellig, scheidewandlos, bilden aber später bei grösserer Ausdehnung ord- nungslose Querwände, durch welche die älteren, ihres Inhaltes ent- ') Die zweite Ordnung der Zygomyceten, die Entomophthorinae sind bereits in der ersten Abtheilung des I. Bandes p. 74 als Ordnung der Basidio- myceten von Winter bearbeitet worden. Winter, die Pilze. H". AMli. 11 162 leerten Abschnitte abgegrenzt werden; ebenso entstehen bei der Bildung der Fortpflanzungsorgane Scheidewände. Gewöhnlich breiten sich die Mycolien der saprophytisch leben- den Mucorineen gleiclimässig in dem Substrat und auf dessen Ober- fläche aus und bilden keine besonderen Haft- und Saugorgane. Das auf der Oberfläche lebende Luftinycel ist sehr verschieden kräftig entwickelt, hat aber dieselbe Beschaflenheit wie das oft viel mäch- tigere Substratmycel; Ausnahmen bilden das dornige, filzige Luft- mycel von Spinellus fusiger und die Luftmycelicn einiger Mor- tierellen. Einige Mucorineen haben die Eigenthümlichkeit über das Sub- strat hinauszuwachsen und alle ihnen erreichbaren Gegenstände (Culturgefässe etc.) zu überziehen. Die allseitig wuchernden Mycelien dieser Eormen zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehr oder weniger scharf gegliederte Ausläufer (Stolonen) bilden, welche aus einem unverzweigten Internodium und einem mit Haftwürzelchen (Appressorieu) verseheneu Knoten bestehen, aus dem neue Ausläufer hervortreten. Am deutlichsten ist diese Gliederung bei Khizopus und Absidia ausgebildet, während bei den weit hinkriechenden Mycelien von Mortierella und Syncephalis die Rhizoiden zuweilen unregelmässiger vertheilt sind oder fehlen. Die parasitisch und facultativ parasitisch lebenden Mucorineen (Chaetocladium, Piptoce^^halis , Syncephalis, Mortierella) treiben in die ihnen als Wirthe dienenden Mucorschläuche Saugorgane (Hau- storien) verschiedener Structur. Die Sporangien haben kugelige, ausnahmsweise birnfürmige (Pirella) Gestalt und sind bei verzweigten Sporangieuträgern ent- weder alle gleichartig und vielsporig (Mucor, Sporodinia, Mortierella) oder nur das die Hauptachse beschliessende (Hauptsporangium) ist vielsporig, die anderen kleinereu (Sporangiolen) sind Avenig- (1 — 10-) sporig (Thamnidieen). Die Wand des Sporangiums ist in den ein- zelnen Abtheilungen der Mucorineen verschieden gebaut. Bei den Mortierclleen stellt sie nur ein dünnes, farbloses, leicht im Wasser zerfliessendes Cellulosehäutchen dar, dem keine Kalkoxalatkrystalle eingelagert sind. Bei den Piloboleen dagegen ist nur ein schmaler Tiieil der Basis dünn und quellbar, die ganze übrige, stark mit Oxalat incrustirte Sporangienhaut ist cuticularisirt, schwarzbraun und fest, unzerstörbar. Bei den Mucoreen und bei den Haupt- sporangien der Thamnidien ist die Sporangienhaut zwar zart, aber immer mit Oxalat incrustirt und zwar oft so stark, dass die reifen 163 Sporen nur noch von einer dichten, augenblicklich im Wasser zer- fliessenden Hülle aus lauter Krystallnadeln, die an die Stelle der Cellulosehaut getreten sind, umschlossen werden. Nur die Basis der Sporangienwand bleibt auch hier wie bei Mortierella meistens fester und zerfliesst nicht mit, sie bildet an den geöffneten Sporangien eine Art Manschette oder Kragen, den Basalkragen. Die Spo- rangiolen der Thamnidien und zuweilen auch kleine Sporangien mancher Mucoreen (M. circinelloides, Circinella) besitzen eine zwar incrustirte, aber feste, nicht zerfliessende Membran und fallen ge- schlossen von den Trägern ab. Ebenso ist bei manchen Mucorarten (M. brevipes, M. racemosus) die Sporangienhaut resistenter, sie zer- fliesst nicht, sondern zerbricht bei sanftem Druck schon in mehrere Stücke. Das Sporangium wird bei allen Mucoraceen und Mortierellaceen durch eine Querwand von seinem Stiele abgegrenzt. Diese bleibt bei den Mortierellaceen gerade oder ist nur schwach uhrglasförmig gewölbt, sie ragt nicht als Columella in das Sporangium hinein. Dieselbe Form hat die Querwand auch bei den Sporangiolen der meisten Thamnidieen (Ausnahme: Dicranophora, Helicostylum repens). Bei den Hauptsporangien dieser Familie dagegen und bei den Spo- rangien der Mucoreen und Piloboleen ragt die Querwand als kugelige oder halbkugelige, birnförmige oder gewölbt -cylindrische Columella mehr oder weniger tief in das Sporangium hinein, sie bleibt, von den Resten der Sporangienwand umgeben, am Stiel zurück. Wenn die Querwand, welche die kugelige Endanschwellung des jungen cylindrischen Trägers als Sporangium abgrenzt, genau an der Uebergangsstelle zwischen beiden entsteht, dann sind die Sporangien gewöhnlich genau kugehg, ihr Stiel bildet keine Apo- physe. Die Columella wird in diesem Falle als „nicht aufsitzend" bezeichnet, sie kann jetzt genau Kugelform oder Birnform annehmen und ist ganz in das Sporangium eingeschlossen (die meisten Mucor- arten, Phycomyces, Spinellus). Entsteht dagegen die Querwand in der kugeligen Anschwellung, so bildet sich nur der über ihr liegende Theil dieser zum Sporangium aus, der darunter liegende wird zur Apophyse, er bildet eine keulige oder halbkugelige Erweiterung des Stieles. Die Columella wird in diesem Falle als „aufsitzend" be- zeichnet; je nachdem sie schmäler oder breiter aufsitzt, wird das Sporangium grösser oder kleiner und die Apophyse umgekehrt schmäler oder breiter. Die reifen Sporangien können jetzt nicht mehr genau Kugelform besitzen, sie sind halb- oder dreiviertelkugelig 11* 164 und sitzen mit flacher Basis der Apopbyse auf. Solche aufsitzende Columellen haben gewöhnlich eine breite Basis und halbkugelige Form, sie bilden mit der Apopbyse zusammen nach der Ausstreuung der Sporen keulige oder birnfürmige oder kugelige Körper am Ende des Sporangienstieles (Rhizopus, Absidia, Mucor mollis, corymbifer, Pilaira), die man gewöhnlich insgesammt als Columella bezeichnet findet. Diese aufsitzenden Columellen verändern sich oft noch eigenthümlich dadurch, dass sie sich entweder in die Apopbyse hineinstülpen (Absidia) oder über dieselbe sich zusammenstülpen (Rhizopus). Im letzten Falle nimmt der grosse keulige, aus Colu- mella und Apopbyse bestehende Körper die Form eines Pilzhutes an, was Wallroth zur Aufstellung der Gattung Pilophora veranlasste. Noch aufgetriebene Columellen von Rhizopus lassen sich durch wasserentziehende Mittel (Glycerin, Salzlösungen) zur Umstülpung bringen, die bei Wasserzusatz wieder verschwindet. Die Sporangien öfiEnen sich meistens so lange sie noch den Trägern aufsitzen, steht dieser noch aufrecht, so genügt ein Wasser- tropfen, um die Membran zerfliessen zu lassen und das herab- laufende Wasser mit Sporen zu beladen. Oft sinken aber die zarten Träger vorher um und nun zerfliesst das Sporangium, sobald es das Substrat berührt. Die Sporangiolen der Thamnidieen fallen ge- schlossen von den Trägern ab, ihre Sporen w^erden durch allmälige Zerstörung der Hülle frei. Bei Pilaira sinken die Träger sehr bald um und die Sporangien quellen an ihrer Basis ab, die Colu- mella zurücklassend. Bei Pilobolus endlich werden die Sporangien mitsammt der Columella geschlossen abgeschleudert und quellen dann erst von dieser ab. Die Sporen aller Mucorineen sind einzellig, farblos oder matt gefärbt, lebhaftere Färbung kommt nur bei Pilobolus vor. Sie liegen entweder frei im Sporangium oder sind durch eine im AYasser stark aufquellende, sehr feinkörnige Zwischensubstanz (besonders bei Mucor mucilagineus) vereinigt. Die Wand der Sporen ist meist dünn und glatt, bei einigen durch zarte Verdickungen ausgezeichnet (Rhizopus). Der Inhalt besteht gewöhnlich aus gleichmässig dichtem Protoplasma, dem bei manchen grössere Fetttropfen (Mortierella) eingelagert sind. Im Allgemeinen sind die Sporen eines Sporangiums einander gleich in Form und Grösse, Abweichungen kommen aber vor, besonders zeichnen sich die Mortierellen und Mucor hetcrosporus durch un- gleiche Sporen aus. Die Sporen in den Sporangiolen der Thamnidieii haben dieselbe Form und Grösse wie die der Hauptsporangien (Aus- 165 nähme: Dicranophora). Die trockenen Sporen verlieren ihre Keim- fähigkeit, soweit untersucht, erst nach mehreren Wochen, die von Pliycomyces nitens erst nach 1—10 Monaten, von Rhizopus nigri- cans nach einem Jahr. Doch sind hierin mancherlei- individuelle Schwankungen beobachtet. Sie sind gleich nach ihrer Reife keim- fähig und bedürfen keiner Nachreifung. Conidien entstehen neben Sporangien bei der indischen Gattung Choanephora^), die hier unberücksichtigt bleiben muss. Bei den Familien der Chaetocladiaceen und Cephalidaceen sind sie an Stelle der in Sporangien entstandenen Sporen die einzigen ungeschlecht- lichen Fortpflanzungsorgane, welche regelmässig vorkommen. Bei den Chaetocladiaceen entsteht an den kurzen Stielchen (Sterigmen) nur eine kugelige Conidie, ein Nachschieben neuer Conidien findet nicht statt. Auch bei den Cephalidaceen, deren Conidien in 2- bis 20 gliederigen Ketten hintereinander sitzen, entstehen diese nicht durch successive Abschnürung, wie die Acroconidien z. B. von Penicillium glaucum oder Cystopus. Die Entwickelungsgeschichte zeigt, dass zunächst ein einzelliger Ast von der Länge der zu- künftigen Kette entsteht und dass in diesem erst nach vollendetem LäDgenwachsthum simultan oder in schneller basifugaler Folge die entsprechende Anzahl von Querwänden sich bildet, durch welche der Ast in die einzelligen Conidien zerlegt wird. Es liegt also hier eine ähnhche Art der Conidienbildung vor wie bei Oidium. Im Gegensatz zu den durch successive Abschnürungen entstehenden Acroconidien möchte ich für diese, bisher nicht benannten und doch auf so besondere Art entstehenden Conidien, den Namen Meroconidien vorschlagen. Eine eigenthümliche Ansicht über die morphologische Natur dieser Meroconidien hat van Tieghem (A. sc. nat. 5. Serie XVII) entwickelt, ihr haben sich später auch Bainier, Schröter (Kryptfl. III. 1), Berlese und de Toni (Saccardo, Sylloge VII. 1) angeschlossen, während sie von de Bary bekämpft wurde. Zopf (Pilze in Schenk's Handb. IV) nimmt die van Tieghem'sche Deutung auch nicht an, betrachtet aber sonderbarer "Weise die Conidienketten der Cephalidaceen nicht als solche, sondern als mehr- zellige Conidien. Diese Auffassung dürfte wohl nicht berechtigt sein, denn mehrzellig kann man eine Conidie doch bloss dann nennen, wenn sie mehrzellig vom Träger abfällt und auch bis zur ^) Vergl. Cimningham, Trans. Linn. Soc. 2. Serie I. Botany. 166 Keimung so bleibt. Bei den Cephalidaceen lösen sich aber bei Syncephalis die Ketten oft noch auf den Trägern in ihre einzelnen durch einen Wassertropfen zusammengehaltenen Conidien auf und auch bei Piptocephalis zerfallen sie, freilich erst nachdem sie ganz vom Träger sich abgelöst haben. Yan Tieghem geht bei seiner Be- trachtung von den kugeligen Conidien von Chaetocladium aus, er vergleicht sie mit den zuweilen ja nur einsporigen Sporaugiolen der Thamnidieen, die wirklich geschlossen, conidienartig von den Trägern abfallen. Die scheinbare Conidie ist nach van Tieghem also ein Schliesssporangium, vergleichbar dem Achenium der Phanerogamen. Eine weitere Stütze für diese Deutung ist die Erscheinung, dass die feinstacheligen Conidien von Chaetocladium Jonesii bei der Keimung das stachelige Exospor abstreifen und aus demselben wie aus einer Sporangienhaut hervorschlüpfen. Weiter fortgeschritten ist nach van Tieghem die Umbildung der Sporaugiolen in conidien- ähuliche monospore Sporangien bei Chaetocladium Brefeldii, dessen glatte Conidien keine Membran bei der Keimung mehr abstreifen. Für Chaetocladium ist diese phylogenetische Betrachtung und die aus ihr abgeleitete Homologie entschieden zuzugeben. Auch Brefeld hat soeben (Myc. Unters. IX. 1891, p. 59 etc.) die van Tieghem'sche Ansicht wieder discutirt und durch neue Beobachtungen bestätigt. Nur geht er nicht soweit wie van Tieghem, der die Conidien von Chaetocladium Sporangien nennt, sondern behält den das thatsäch- liche Yerhalten allein richtig bezeichnenden Ausdruck Conidie bei. Dieser Betrachtungsweise ist unbedingt zuzustimmen. Anders liegen aber die Verhältnisse bei den Cephalidaceen, auf die Brefeld nicht eingeht. Yan Tieghem redet hier von cylin- drischen Sporangien (den Conidienketten) mit mehreren endogenen Sporen, deren eigene Wand mit der des Sporangiums später verschmelzen soll, den Mericarpien der Phanerogamen vergleich- bar. Den Thatsachen entsprechend ist auch hier die Bezeichnung Conidie beizubehalten, mag man sich morphologische Homologien construiren, soviel man will. Nebenbei sei bemerkt, dass es unter den Mucorineen keine einzige Form mit cylindrischen Sporangien giebt, aus denen die der Cephalideen sich ableiten Hessen. Wenn es in dem einen Falle (Chaetocladium) gelingt, die Homologie zwischen Sporangien uad Conidien zu erweisen, so müssen doch nun nicht alle Conidien so aufgefasst werden. Eine gewissermassen selbst- ständige Entstehung von Conidien, die nicht von Sporangien aus- gegangen ist, ist doch sicher möglich und überhaupt doch das ein- 167 fächere. Näher auf diese morphologischen Fragen einzugehen, ist hier nicht der Ort. Die Conidien der Mucorineen sind, wie die Sporen, immer einzellig, farblos oder matt gefärbt, mit glatter oder fein stacheliger oder streifiger Membran. Gewöhnlich haben die Conidien gleiche Form und Grösse, nur bei Syncephalis weicht die unterste Conidie der Kette, die Basidialconidie, oft von den übrigen ab. Hierüber wolle man die Beschreibung der Gattung vergleichen. Sporangien- und Conidienträger sind sehr mannigfaltig gestaltet, unverzweigt oder in der verschiedensten Weise verzweigt. Bei manchen entspringen sie unvermittelt dem Mycel, von dem einzelne beliebige Fäden sich aufrichten und zu den Fruchtträgern auswachsen (Mucoreen, Thamnidieen) ; bei Pilobolus entsteht gewöhn- lich zunächst eine blasige Anschwellung und diese treibt den Frucht- träger; bei Rhizopus, Syncephalis, Mortierella sind die einzelnen oder zu Gruppen vereinigten Träger durch besondere lappige Haft- füsschen (Appressorien) am Substrat befestigt; bei Absidia endlich bilden sich Sporangienträger nur auf den Scheiteln der bogen- förmigen Ausläuferinternodien, nicht an den bewurzelten Knoten, wo sie dagegen bei Rhizopus entstehen. Unverzweigte Träger finden sich in der Gattung Mucor (Sectio Mono -Mucor), ferner bei Spinellus, Phycomyces, Rhizopus, Absidia, Mortierella, Pilaira, Syncephalis und bei Pilobolus, bei letzterem mit grosser, straff gespannter, subsporangialer Blase. Gelegentlich treten bei diesen typisch unverzweigten Trägern ein- zelne Seitenäste auf, die entweder steril sind oder mit Sporangien abschliessen. Die Verzweigung der Träger ist sehr mannigfaltig, sowohl in Bezug auf den Reichthum, als auch auf die Art der Yer^ ästelung. Traubig verzweigte Träger mit einzelnen oder wirtellig gestellten Aesten kommen vor bei Mucor (Sectio Racemo- Mucor), Thamnidieen, Mortierella, durchgehends gabelige Träger bei Sporodinia und Piptocephalis, gabelige Verzweigung wirteilig gestellter Haupt- äste bei Thamnidieen. Corymbische Verzweigung (Doldentrauben) haben die Träger bei Mucor corymbifer und bei Rhizopus arrhizus. Cymöse Verzweigung findet sich bei Mortierella, rein oder gemischt mit traubiger Astbildung in den höheren Zweigordnungen. Sym- podialer und zwar wickeliger Wuchs ist charakteristisch für die schlaffen Sporangienträger von Circinella und Pirella, für Arten der Sectio Cymo-Mucor, ferner für Herpocladium. Reine und gemischte Verzweigungen kommen, wie bereits hervorgehoben, mehrfach vor. 168 Bei den meisten Mucorineen sind die Fruchtträger und ihre Aeste gerade, Krümmungen der ganzen Träger finden sich in der Gattung Syncephalis (S. Cornu); Krümmungen der die nickenden Sporaugien tragenden Stiele bei Circinella, Helicostylum, Herpo- cladium, und vereinzelt auch bei Mucor (Sectio Cymo-Mucor). Die Fruchtträger der meisten Mucorineen stehen aufrecht und heben sich deutlich vom übrigen Mycel ab, bei einigen aber (Chaetocladium, Piptocephalis corymbifer) treten sie oft weniger hervor, weil sie selbst ranken und einige ihrer Aeste als Ausläufer weiter wachsen. Die unverzweigten Träger sind fast immer scheidewandlos, bei den verzweigten entsteht gewöhnlich über oder unter der Ansatzstelle der Zweige eine Querwand, ausgenommen bei Mortierclla. Die Wand der Träger ist bei den meisten Mucorineen zart, farblos und glatt, bei einigen treten später Verdickungen, Cuticularisirungen, Streifungen und auch Färbungen ein (Ehizopus, Piptocephahs, Phycomyces) oder es findet eine Incrustirung mit Kalkoxalat statt (Chaeto- cladium, Circinella), wodurch die Träger starr und zerbrechlich werden. Der Inhalt der jungen, sich entwickelnden Träger hat oft eine charakteristische, lebhafte Gelb- oder Orangefärbung (Mucor, Syncephalis, Pilobolus), die sich auch an den Inhaltsresten der aus- gewachsenen Träger oft erhält und ihnen eine hervorstechende Farbe verleiht (Pilobolus oedipus, Syncephalis intermedia). Viele Mucorineen haben dagegen zeitlebens farblose, durchsichtige oder schwachgraue Träger (viele Mucorarten, Mortierellfl). Die Zygosporen sitzen bei den meisten Mucorineen am ge- wöhnlichen Mycel in oder auf dem Substrat, nur bei einigen an besonderen aufrechten Fruchtträgern wie die Sporangien (Sporodinia, Dicranophora, Mucor heterogamus) ; bei Spinellus entstehen sie nur an dem dornigen Luftmycel. Die Bildung der Zygosporen beginnt mit der Copulation zweier ganz oder nahezu gleichgestalteter kurzer Aeste; nur bei Mucor heterogamus und Dicranophora sind die Aeste ganz ungleich. Der Verlauf der Copulationsäste ist ein verschiedener und für die einzelnen Gattungen charakteristisch. Man kann hier- nach drei Typen der Copulation unterscheiden: die gerade, die zangenförmige und die spiralige, Zopf (Schenk's Handbuch IV. p.341) schlägt hierfür die Bezeichnung orthotrop, campylotrop und spirotrop vor. Gerade Copulationsäste, die gewöhnlich von verschiedenen be- nachbarten Mycelästen gegeneinander wachsen und leiterförmig copu- liren, haben folgende Gattungen: Mucor, Sporodinia, Rhizopus,Absidia, Thamnidium, Chaetocladium; zangenförmig (campylotrop), einmal sich 169 kreuzend und dann sich gegeneinander krümmend, sind die Copu- lationsäste bei Spinellus, Phycomyces, Pilaira, Pilobolus, Mortierella, Piptocephalis; spiralige (spirotrop), vielmals sich dicht umschlingende und dann zangenförmig sich vereinigende Copulationsäste hat Syn- cephalis. Bei allen Mucorineen, mit Ausnahme der Cephalideen, entsteht die Zygospore aus den verschmolzenen Theilen (Copulations- zellen) der Copulationsäste und ist zwischen diesen gleichsam auf- gehängt; bei den Cephalidaceen aber sprosst sie als Neubildung aus den Copulationszellen hervor und sitzt ihrem Scheitel auf. Die an die eigentlichen Copulationszellen angrenzenden Theile der copu- lirenden Aeste, welche später die Zygosporen tragen, werden als Suspensoren bezeichnet, sie erleiden bei den meisten Mucorineen keine wesentliche Veränderung, abgesehen davon, dass sie bei einigen stark aufschwellen und sich färben (Chaetocladium, Spi- nellus). In diesen Fällen ist die Zygospore nackt. Anders dagegen verhalten sich die Suspensoren bei Phycomyces und Absidia, sie treiben hier mehr oder weniger kräftige dornige Auswüchse, welche über die Zygospore sich hinlegen und sie, allerdings locker, ein- hüllen; zur Bildung eines geschlossenen Fruchtkörpers kommt es hier noch nicht. Ein wirkliches, die Zygospore vollkommen einschliessendes Carpospor wird bei Mortierella gebildet, dasselbe hat die Form eines kleinen Knöllchens und entsteht durch reichliche, sich verflechtende Sprossungen von den Suspensoren und ihrer Nachbarschaft aus. Die Zygosporen haben immer ein dickes, meist dunkel ge- färbtes, verschiedenartig verdicktes Exospor und ein farbloses Endospor, dichten Inhalt, oft mit viel Fett. Bei der Keimung ent- steht gewöhnlich ein neuer ungeschlechtlicher Fruchtträger, nicht ein Mycel. Ueber die eigenthümliche Keimung der Carposporien von Mortierella vergleiche die Anmerkung bei M. Rostafinskii. Ein regelmässiger Generationswechsel findet nicht statt, die Zygo- sporen entstehen, soweit bekannt, als Ruhezustände nur unter gewissen äusseren Bedingungen, es können viele asexuelle Genera- tionen auf einander folgen. Bainier gelang die Zygosporen erzeugung bei Phycomyces und Mucor Mucedo besonders in den Monaten Februar bis April durch Aussaat der ungeschlechtlichen Sporen auf 5 — 6 cm dicke Schichten von Pferdemist in Krystallisirschalen. Näheres über die Bedingungen auch für andere Mucorineen bei Bainier (A. sc. nat. 6. Serie XY). Beachtenswerth ist die Beobachtung Zopfs, dass Pilobolus durch einen Parasiten (Pleotrachelus), der 170 seine Sporangienanlagen vernichtet, zur Bildung der Zygosporen veranlasst wird. (Nova Acta Acad. Leop. LH. p. 352). Zygosporen sind noch nicht von allen Gattungen der Mucorineen und überhaupt noch nicht von vielen Species gefunden worden, von folgenden Gattungen kennt man noch keine: Circiuella, Pirella, Chaetostylum, Helicostylum, Herpocladium , Syncephalastrum. Im Ganzen kennt man die Zygosporen von 28 Species, die sich folgender- maassen auf die übrigen Gattungen vertheilen; Mucor (10), Sporo- dinia (1), Spinellus (1), Ehizopus (1), Absidia (2), Phycomyces (2), Thamnidium (1), Dicrauophora (1), Pilaira (1), Pilobolus (1), Mor- tierella (2), Chaetocladium (2), Piptocephalis (1), Syncephalis (2). Azygo Sporen, von demselben Bau wie die Zygosporen, ent- stehen dadurch, dass nur ein Copulatiüusast sich bildet und dessen Copulationszelle allein zur Spore wird, oder dass die beiden Copu- lationsäste zwar vorhanden sind, aber nicht wirklich verschmelzen, im ersteren Falle stehen die Azygosporen einzeln, im letzteren paar- weise nebeneinander. Azygospoi'cn sind beobachtet bei Ehizopus nigricans, Absidia capillata und septata, Sporodinia grandis, Spinellus fusiger, Mucor erectus. Nur Azygosporen, keine Zygosporen, sind bisher gefunden bei Mucor neglectus, Mucor tenuis. Ob die Gattung Azygytes Pries sich so erklärt, ist unentschieden, mau vergleiche die Anmerkung bei Sporodinia grandis. Mycelconidien (Stylosporen van Tiegheni's) sind allgemein verbreitet bei den beiden Gattungen Mortierella und Syncephalis, zweifelhaft für Pilobolus crystallinus; bei anderen Mucorineen sind bisher keine gefunden worden. Die Mycelconidien sind kugelig, ein- zellig, meist feinstachelig und sitzen einzeln auf kurzen Seitenästen des Mycels, entweder zerstreut oder in traubig gehäuften Gruppen. Gemmen (Chlamydosporen) entstehen intercalar und terminal am Mycel auf ausgesogenen Substraten dadurch, dass das Proto- 2)lasma sich stellenweise zu glänzenden, dichten Portionen zusammen- zieht und durch Querwände vom leeren Mycel abgrenzt. Die Gemmen sind farblos, glattwandig und von sehr verschiedener, oft unregel- mässiger Gestalt. Sie kommen allgemein vor bei Mortierella und Syncephalis und bei vielen Mucorarten (M. ambiguus, circinelloides, erectus, heterogamus, racemosus, spinosus); hier treten sie auch in den Sporangienträgern bis in die Columella hinein auf. Kugel hefe bilden einige Mucorarten dann, Avenn ihr Mycel untergetaucht in zuckerhaltigen , vergährungsfähigen Flüssigkeiten wächst. Pas Mvcclium bildet zahlreiche Scheidewände in ungefähr 171 gleichen Abständen und alle Glieder schwellen kugelig auf, sodass Hefe ähnhche Bildungen entstehen. Eine Yennehrung durch Sprossung, wie bei Saccharomyces, findet dann später statt. Die Kugelhefe ruft schwache alkoholische Gährung hervor. Bisher nur bei der Gattung Mucor beobachtet (M. alternans, ambiguus, circi- nelloides, erectus, fragilis, racemosus, spinosus, tenuis). Membran und Inhalt. Die Membran aller Theile besteht zunächst aus reiner Cellulose, erleidet aber bei Fruchtträgern und Sporen mancherlei Yeränderungen durch Cuticularisirung , lu- crustation mit Kalkoxalat (Sporangien und Fruchtträger) und Ein- lagerung bräunender Substanzen (Rhizopus, Zygosporen). Der Inhalt ist bei den meisten farbloses Protoplasma mit zahlreichen kleinen Zellkernen, dem ölige Tropfen beigemengt sind. Meist sind diese auch farblos, bei Pilobolus und Syncephalis aber, ebenso bei manchen Mucorarten sind sie orange oder rein gelb gefärbt und verleihen dem ganzen Inhalt eine mehr oder wenige tiefe, entsprechende Färbung. Besonders tritt diese in den ersten Entwickelungszuständen der Fruchtträger oft sehr lebhaft hervor. Bei fast allen Mucorineen finden sich in den Fruchtträgern und den Suspensoren der Zygosporen Krystalloide vor, nach van Tieghem (A. sc. nat. 6. Serie I. p. 24—32) entweder Octaeder (Phycomyces, Spinellus, Sporodinia, Rhizopus, Mortierella tuberosa und pilulifera, Piptocephalis) oder dreieckig plattenförmige (Mucor, Thamnidium, Mortierella polycephala, Helicostylum, Chaetostylum) ; beide Formen bei Chaetocladium und Pilaira. Die grössten Kry- stalloide hat Pilobolus und Mucor. Im rein vegetativen Mycel fehlen sie, ihre Menge ist sehr variabel. Nähere experimentelle Untersuchungen fehlen. Gattungsabgrenzung. In der Eintheilung in Gattungen habe ich mich van Tieghem angeschlossen, einmal weil die von ihm aufgestellten Gattungen gut charakterisirt sind und zweitens weil es mir für die Uebersicht bequemer erschien, nicht die Hälfte aller der zahlreichen Species in die so schon artenreiche Gattung Mucor zu stopfen. Es empfiehlt sich ja immer, anfangs viel zu unter- scheiden, so lange eine monographische Durcharbeitung einer Gruppe noch in den Anfängen steckt. Eine übertriebene Gattungs- macherei kann man van Tieghem nicht vorwerfen. In Saccardo's Sylloge VII. 1 sind eine Anzahl Gattungen älterer Autoren noch unter den Mucorineen aufgeführt, obgleich über einige schon von Fries gerechte Zweifel ausgesprochen sind. 172 Es dürfte an der Zeit sein, diese alten, zum Tlieil auf argen Yer- kennungen beruhenden Gattungen endlich nicht bloss aus der Familie der Mucorineen, sondern aus der ganzen Classe der Phyco- mvceten, ja sogar aus dem Pflanzenreich hinauszuwerfen. In einem Anhang hinter den Diagnosen der Mucorineen wird man diese Gattungen zusammengestellt finden. Lebensweise. Die Mucorineen sind vorwiegend Saprophyten und zwar zum grossen Theil Bewohner von Excrementen der Fleisch- und Pflanzenfresser, ferner leben sie auf sich zersetzenden thierischen und pflanzlichen Resten aller Art, auf Kunstproducten aus thierischen und pflanzlichen Stoffen, sobald dieselben feucht stehen und der Fäulniss ausgesetzt sind. Einige wenige sind strenge oder doch facultative Parasiten auf anderen Mucorineen , z. B. Chaetocladium, Piptocephalis, Syncephalis und Mortierella. Die auf grösseren Hutpilzen lebenden Formen (Spinellus, Sporodinia, Mortierella) sind hier wohl nur Saprophyten. Auf chlorophyll- haltigen Pflanzen sind Mucorineen als echte entophytische Parasiten bisher nicht gefunden worden , abgesehen vielleicht von der in Indien beobachten Choanephora. Für den thierischen Organismus sind einige Mucorineen als pathogen nachgewiesen worden, ohne wohl aber obligate Schmarotzer zu sein (Mucor corymbifer, pusiilus, septatus, racemosus; Rhizopus Cohnii). Parasiten und Begleiter der Mucorineen können leicht Verwechselungen und Bedenken hervorrufen und desshalb mag auf diese Formen kurz hingewiesen -werden. Die meisten gehören zu den Hyphomyceten und haben habituell manche Aehnlichkeit mit den in ihrer Gesellschaft wachsenden oder von ihnen bewohnten Mucorineen. Es wird genügen, hier die Gattungsnamen und hinter ihnen die wichtigste Literatur zu erwähnen. Man hat folgende zu beachten : 1. Martensella pectinata Coemans 1^62 (Bull. Acad. Belgique 2. Serie XV, p. 540, Taf. II; van Tieghem, 1873, A. sc. nat. 5. Serie XVII, p. 313, Taf. XXV, 140). 2. Kickxella alabastrina Coemans 1862 (Bull. soc. bot. Belgique I, p. 155, Taf. I und van Tieghem, 1873, A. sc. nat. 5. Serie XVII, p. 385, Taf. XXV, 129—135). 3. Coemansia reversa van Tieghem, 1873 (1. c. p, 392, Taf. XXV, 136—139). 4. Dimargaris crystalligena van Tieghem, 1875 (A. sc. nat, 6. Serie L p. 154, Taf. IV, 165—172). 173 5. Dispira cornuta van Tieghem, 1875 (1. c. p. IGO, Taf. IV, 173—177). 6. Cephalosporium macrosporiim Cornu, 1839 (Icon. Fang. III, p. 11, Taf. II, Fig. 30). 7. Sepedonium curvisetiim Harz, 1871 (Bull. soc. imp. Nat. Moscou XLIV. p. 110, Taf. IV, 1); könnte vielleicht so wie Sepe- donium mucorinum die Mycelconidien einer Syncephalis oder Mor- tierella darstellen. Ferner ist auch der Myxomycet Dictyostelium ein häufiger Begleiter der Mucorineen und früher auch dafür gehalten worden (siehe Mucor microscopicus Tode, M. albus Micheli), ebenso ist Polysphondilium zu beachten. Als Walzia ist ein Pilz von Sorokin (Bot. Zeitg. 1872, p. 240 u. 420) sehr unvollständig beschrieben worden, der parasitisch auf Mucorineen leben soll. Endlich ist auch eine parasitische Chytridinee (Pleotrachelus fulgens) in Pilobolus gefunden worden. Mit obiger Aufzählung ist natürlich die Zahl der Pilze, welche auf gemeinsamem Substrat mit Mucorineen sich finden können, lange nicht erschöpft, aber die übrigen werden nicht so leicht Ver- wechselungen herbeiführen. Diese vermeiden zu helfen, ist ja allein der Zweck obiger Aufzählung. Sammeln und Präpariren. Aus den Bemerkungen über die Lebensweise der Mucorineen ergeben sich von selbst die Vor- schriften für das Sammeln. Excremente von fleisch- und pflanzen- fressenden Thieren aller Art tragen nicht selten in der freien Natur bereits Mucorineen, um diese aber sicher und in reicher Auswahl zu erhalten, darf man das unappetitliche Geschäft nicht scheuen, die Excremente unter Glasglocken bei geeigneter Temperatur zu „cultiviren". Wenn ein zoologischer Garten am Ort ist, so ver- schaffe man sich den Koth von möglichst viel verschiedenen Thieren. Ein verhältnissmässig sauberes und sehr dankbares Substrat ist frisch gefallener Pferdemist. Wird dieser unter einer Glasglocke massig feucht gehalten, so erscheint nach und nach eine ganze Flora von Mucorineen, die gewöhnlich mit dem Auftreten von Coprinus abgeblüht hat. Neben den Excrementen beachte man ver- schimmelte Pflanzen und Thierreste und aus pflanzlichen und thierischen Stoffen bereitete verderbende Speisen etc. Auch hier kann man der Natur zu Hilfe kommen dadurch, dass man die genannten angefeuchteten Objecte bedeckt und sich selbst über- 174 lässt; besonders geeignet dazu, aus der Luft herabfallende Mucor- sporen zur Entwickelung zu bringen, ist angefeuchtetes Weiss- oder Schwarzbrod. Man setze die Culturen der Beleuchtung aus, sorge aber dafür, dass nicht zu starke Beleuchtungsdifferenzen entstehen, denn die Fruchtträger vieler Mucorineen sind positiv heliotropisch und erleiden dann zu starke Ablenkungen vom aufrechten Wuchs. Stellt man die Culturen ins Finstere, so wird man manche Mucorineen nur in stark etiolirten Zustande erhalten, besonders gilt das für Pilobulus- arten, deren Fruchtträger stark vergeilen, sehr lang und dünn werden, oft steril bleiben und jedenfalls ein ganz abnormes Aus- sehen annehmen. Die Präparation der Mucorineen erfordert einige Vorsichts- massregeln. Man hebe behutsam eine Spur des Substrates mit ab, und fasse die zarten einzelligen Träger nicht selbst mit der Pincette an. Zunächst lege man das Präparat trocken auf den Objectträger und lasse erst während der Beobachtung mit schwacher Ver- grösserung Wasser zufliessen. Für manche Zwecke empfiehlt es sich, Stücke des mucorbewachsenen Substrates in kochendem Wasser abzubrühen und so die Pilze zu fixiren. Man kann jetzt grössere Mycelstücken aus dem Substrat herauspräpariren, ohne ein Aus- fliessen des Inhaltes befürchten zu müssen. Dauerpräparate stellt man sich aus solchem abgebrühten Material her durch allmähge Verdrängung des Wassers mit Glycerin. Auch aus frischen Mu- corineen kann man Dauerpräparate herstellen, wenn man einen sehr kleinen Tropfen zunächst von verdünntem Glycerin an den Band des Deckglases setzt und nun das erstere, nachdem es ein- gedrungen, durch Verdunstung des Wassers sich concentriren lässt. Solche Präparate müssen Tage lang liegen, sie werden dann aber auch sehr schön, vorhandene Luft kann man durch Kochen ver- treiben. ISTatürlich ist dafür zu sorgen, dass das Deckglas die zarten Objecte nicht zerdrückt. Für die Anwendung der gebräuchlichen Fixirungs- und Färbungsmethoden sind besondere Vorschriften hier nicht zu geben. Eine ausführliche Darstellung der von Brefeld benutzten Bein- culturmethoden findet man in dessen Untersuchungen L Band. 175 Uebersicht über das System und die Gattungen der Mucorineen. (Bestimmuugstabelle.) 1. Unterordnung. Sporangiophorae. Ungesclilcchtliche Fortpflanzung durch bewegungs- lose, in Sporangien erzeugte Sporen. 1. Farn. Mueoraeeae. Die den Träger vom Sporangium ab- grenzende Querwand wölbt sich in dasselbe und ragt als Columella oft weit hinein. Zygosporen nackt oder nur von einem lockeren Fadengeflecht eingehüllt, nie in ein dichtes Gehäuse eingeschlossen und einen Fruchtkörper bildend. 1. Unterfam. Mucoreae. Sporangien nur von einer Art, viel- sporig, mit zerfliessender oder leicht zerbrechender Membran, auf den Trägern sich öffnend, die Columella zurücklassend. 1. Ohne besondere, rhizoidentragende Ausläufer, Sporangien- träger einzeln dem Mycel entspringend. a. Sporangienträger un verzweigt oder verzweigt, aber nie gabelig. Zygosporen am Mycel, nicht an besonderen auf- rechten Trägern. aa. Mycel in und auf dem Substrat gleich gebaut, Zygo- sporen im Substrat. a. Suspensoren ohne Dornen. Sporangienträger seiden- glänzend oder matt, grau oder braun. aa. Sporangienträger unverzweigt oder verzweigt, immer mit Sporangium abschliessend. Sporangien aufrecht, ihre Membran meist zerfliessend. XXX. Mucor. ßß. Sporangienträger verzweigt, steril ohne Sporan- gium endend. Sporangien nickend, ihre Mem- bran nie zerfliessend. ciaa. Sporangien kugelig, Columella nicht klöppelförmig . . . XXXI. Circinella. ßßß. Sporangien birnförmig, Columella klöppei- förmig XXXI [. Pirella. ß. Suspensoren dornig. Sporangienträger metallisch glänzend, grünlich oder olivenfarben, unverzweigt. XXXIII. Phjcomyces. 176 bb. Mycel im Substrat farblos, glatt, auf diesem braun, dornig (Luftmvcel). Zygosporen nur ausserhalb des Substrates am Luftmycel . . . XXXIV. Spinellus. b. Sporangienträger gabelig verzweigt, Zygosporen an be- sonderen aufrechten, ebenfalls gabeligen Trägern. XXXV. Sporodinia. 2. Mit besondern Ausläufern, die in ungethcilte Internodien und Knoten mit Haftwurzeln geghedert sind. Sporangien meist büschelig. a. Sporangien nur an den Ausläuferknoten ; Suspensoren ohne Dornen, Zygosporen nackt . . XXXVI. Bhizopus. b. Sporangien nur auf dem Scheitel der bogigen Ausläufer- internodien ; Suspensoren mit Dornen, Zygosporen davon eingehüllt XXXVII. Ahsidia. 2. Unterfam. Tliamnidieae. Sporangien von zweierlei Art, viel- sporige mit zerfliessender Membran und auf den Trägern sich öffnend, die Columella zurücklassend; wenigsporige (Sporangiolen) mit nicht zerfliessender Membran, meist ohne Columella, geschlossen vom Träger abfallend. Sporangienträger verzweigt. a. Sporen in beiderlei Sporangien gleich gestaltet, aa. Sporangiolen auf geraden Stielen. a. Seitenäste gabelig verzweigt, alle Enden mit Sporan- giolen abschliessend . . XXXVIII. TJiamnidiuni. ß. Seitenäste lang pfriemlich borstenartig steril endend, an ihrer aufgeschwollenen Mitte die kurz gestielten, wirteligen Sporangiolen tragend. XXXIX. Cliaetostylum. bb. Sporangiolen auf bischofstabartig eingekrümmten Stielen. XL. Helicostylum. b. Sporen der beiderlei Sporangien verschieden gestaltet, die der Sporangiolen gross nierenförmig, die anderen elliptisch, Idein XLI. Dicranophora. 8. Unterfam. Piloholeae. Sporangien nur von einer Art, viel- sporig, mit zum grössten Theil fester, nicht zerfliessender oder zerbrechender, nur an der Basis aufquellender Membran; quellen entweder von den Trägern ab, die Columella zurücklassend, oder werden mitsammt der Columella geschlossen abgeschleudert und öffnen sich dann erst durch Abquellen. a. Sporangienträger schlaff, bald umsinkend, meist ohne sub- sporangiale Anschwellung, Sporangien abquellend, die Colu- mella zurücklassend XLII. Filaira. 177 b. Sporangienträger steif aufrecht, immer mit grosser subsporan- gialer Anschwellung; Sporangien werden mitsammt der Colu- mella abgeschleudert XLIII. Pilobolus. 2. Farn. Morticrcllaceae. Sporangium |ohne Columella, mit zerfliessender Membran. Zygosporen einzeln in ein Gehäuse (Carpo- sporium) vollständig eingeschlossen, eine kleine Knolle bildend. a. Sporangienträger unverzweigt oder verzweigt, immer mit Sporangien abschliessend, alle Sporangien an geraden Stielen. XLIV. Mortierella. b. Sporangienträger sympodial verzweigt, mit steriler Spitze endend, alle Sporangien an eingekrümmten Stielen. XLY. Uerpodadium, 2. Unterordnung. Conidiophorae. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Conidien, welche einzeln oder in Ketten an besonderen Conidien- trägern gebildet werden. 1. Farn. Chaetocladiaceae. Conidien einzeln, kugelig, in Gruppen an dem mittleren geschwollenen Theil der letzten Aeste der Conidienträger, Enden derselben dünn, steril. Zygosporen nackt, zwischen den geraden Copulationsästen . XLYI. Chaetocladium. 2. Fam. Cei)halidaceae. Conidien in Ketten, an den kugelig- kopfig angeschwollenen Astenden unverzweigter oder verzweigter Träger. Zygosporen nackt, auf dem Scheitel der zangenförmigen Copulationsäste. a. Conidienträger immer gabelig verzweigt, an den Endgabeln mit einer kleinen, kugeligen oder knopfigen Anschwellung (Basidialzelle), welche die Conidienketten trägt und mit ihnen abfällt XLYII. Piptocephalis. b. Conidienträger unverzweigt oder verzweigt, mit grosser, kugelig - keuliger Endanschwellung und hier die Conidien- ketten tragend, die allein abfallen. a. Conidienträger am Grunde mit lappigen Haftfüsschen, meist unverzweigt XLVIIL Synceplialis. ß. Conidienträger ohne Haftfüsschen, doldig verzweigt. XLIX. Syncephalastrum. Winter, die Pilze. rV. Abth. 12 178 1. Unterordnung. Sporangiophorae. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch bewegungs- lose, in Sporangien erzeugte Sporen. 1. Familie. 3Iucoraceae. Die den Träger vom Sporangium abgrenzende Querwand wölbt sich in dasselbe und ragt als Columella oft weit hinein. Zygosporen nackt oder nur von einem lockeren Fadengeflecht eingehüllt, nie in ein dichtes Gehäuse eingeschlossen und einen Fruchtkörper bildend. 1. Unterfamilie. Mucoreae. Sporangien nur von einer Art, vielsporig, mit zerfliessender oder leicht zerbrechender Membran, auf den Trägern sich öffnend, die Columella zurücklassend. XXX. Mucor (Micheli, 1729, Nova plant, genera etc. p. 215, Taf. 95) Link, 1824 (Spec. plant. VI. 1, p. 80). Mycelium in und auf dem Substrat sich ausbreitend, aber ohne wurzelnde und besonders gegliederte Ausläufer, reich rispig verästelt, mit immer dünner werdenden, zuletzt haarfeinen, geraden oder knorrigen Aesten, anfangs einzellig, im Alter mit vereinzelten Querwänden , mit farblosem, ausnahmsweise orangerothen Inhalt, glatter, farbloser Membran. Sporangienträger einzeln dem Mycel entspringend, aber gewöhnlich dichte Käsen bildend, aufrecht, ent- weder unverzweigt mit Sporangium abschliessend oder verzweigt mit gleichen Sporangien an allen Astenden; Verzweigung theils monopodial, traubig oder unregelmässig rispig oder doldentraubig, theils cymös und mehr oder Aveniger sympodial, wickelig, mit Spo- rangium auch am Scheitel des Sympodiums; niemals gabelig ver- zweigt. Sporangien aufrecht, zuweilen bei sympodialen Trägern einzelne schwach nickend, gewöhnlich alle gleichartig, nur verschieden gross, vielsporig, kugelig, am Träger sich öffnend, nur einzelne bei den sympodialen Formen auch geschlossen abfallend; verschieden gefärbt. Sporangienwand nicht cuticularisirt, mit winzigen Kalk- oxalatnadeln mehr oder weniger stark, gleichmässig incrustirt, im "Wasser meist schnell zerfliessend und einen Basalkragen zurück- lassend, oder zerbrechlich und dann zuweilen lange ganz bleibend. 179 Colli nie IIa immer vorhanden, verschieden gestaltet, farblos oder gefärbt. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, mit dünner, glatter Membran, farblos oder gefärbt. Zygosporen am Mycel, nicht an besonderen Trägern^), nackt, Suspensoren ohne Auswüchse, Copu- lationsäste gerade. Mycelconidien (Styiosporen) nicht bekannt. Gemmen (Chlamydosporen) terminal und intercalar, verschieden *. Mucor. — Sporangienträger. a M. Mucedo (Sectio Mono-Mucor). Eine Gruppe unverzweigter Träger mit zugehörigem Mycel; bei s ein zerfliessendes Sporangium (Vergr. 4Ü, nach Kerner), b M. racemosus (Sectio Eacemo- Mucor). Ein traubig verzweigter Träger mit grösserem Sporangium am Scheitel und kleineren, traubigen auf kurzen Seitenästchen (Vergr. 30, nach Fresenius). ^) Eine Ausnahme bilden M. heterogamus, M. neglectus, M. tenuis. 12* 180 gestaltet, farblos, glatt, nicht bei allen Arten. Kugelhefe mit Gähr- wirkung durch Zergliederung des untergetauchten Mycels einiger Arten in kugelige oder ellipsoidische Zellen entstehend. Historisches und Systematisches. Micheli stellte iu seine neue Gat- tung Mucor einen Pilz als M. vulgaris, der wohl mit Recht mit dem M. Mucedo der neuen Forscher identificirt wird. Später wurde dann in diese Gattung alles Mögliehe und UnraögHche zusammengeworfen, wie besonders deutlich Bulliard's Histoire des Champignons de la France (1T91) zeigt. Den ersten, wenn auch missglückten Versuch, die überfüllte Gattung zu säubern unternahm Tode (Fungi Mecklcnb. select. 1790, 1791), indem er für einige dem Mucor vulgaris ähnliche Pilze die beiden neuen Gattungen Ascophora und Hydrophora schuf. Die erstere entsprang einer falschen Deutung des Sporangiums und der ColumeUa von Rhizopus nigricans (Ascophora Mucedo Tode's). Tode übersah die vergängliche, leicht zer- Fig. 29 c, d. Mucor. — Sporangienträgor. c M. corymbifer (Sectio Eacemo - Mucor). Mycel mit niederliegenden, corymbisch verzweigten Trägern; deutliche Apophyse unterhalb des Sporangiums, bei o sind die Sporangien bereits zerflossen, die Columella bildet mit der Apo- physe einen birnförmigcn Körper (Vergr. 270, nach Lichtheim), d M. altern ans (Sectio Cymo- Mucor). Ein sympodialer Träger mit alternirend zweizeiligen, kurzgestielten^ Sporangien, die nach aufwärts immer kleiner werden (Vergr. lÜO, nach Gayon u. Dubourg). 181 Fiff. 30. ^n^.c^O Mucor. — Sporangien und Columellen. a M. Mucedo. Sporangium, dessen Wand dicht feinstachelig mit Kalkoxalatnadeln incrustirt ist; zwischen den Sporen feinkörnige, quellbare Zwischen- substanz (Vergr. 300, nachBrefeld; optischer Durch- schnitt), h M. Mucedo. Verschiedene Formen der Columella, an ihrer Basis der unzerflossene Eest der ^ Sporangienwand, der Basalkragen, die eine Columella mit Sporen (Vergr. 300, nach Brefeld). c M. piriformis. Stark birnförmige, sehr grosse Columella (Vergr. 100, nach der Natur), d M. alternans. Kugelige Columella mit Basalkragen und Sporen (Vergr. 500, nach Gayon und Dubourg). e M. spinosus. Columella mit stumpfen, kurzen Ausstülpimgen, links mit zahl- reichen, aspergillusartigen , die Querwand in der Columella hat eine Gemme ab- gegrenzt (Vergr. 540, nach Zopf); rechts mit wenigen zipfelartigen Ausstülpungen (Vergr. 540, nach der Natur). /' M. racemosus. Drei traubige Sporangien mit nicht zerfliessender, durchsichtiger Membran, durch die die Sporen durchschimmern (Vergr. 230, nach der Natur). 182 fliessende Sporangienwand und hielt für das eigentliche Sporanglum die Columella, welche „externe fructificante" die ihr anhaftenden Sporen hervorgetrieben haben sollte. Die Gattung Hydrophora dagegen umfasste Formen mit wasserhellen Köpfchen und unbekannter Fructification. Beide Gattungen haben sich später als Synonyme von Mucor im weiteren Sinne herausgestellt; es ist das Verdienst Liuk's (Spec. plant. 1824, VI. 1, p. 90) ihre Species wieder mit der von Anderen und besonders auch von ihm gesäuberten Gattung Mucor vereinigt zu haben. Als ein Elickschritt aber ist es zu betrachten, dass Fries (1S29, Syst. myc. HI. und auch 1849, Summa veg. Scand.) die Gattungen Tode's wieder aufnahm und so die alte Verwirrung durch seine Autorität wieder begünstigte. Seinem Vorgange folgend haben die späteren Autoren lange noch die drei Gattungen Mucor, Ascophora, Hydrophora mehr oder weniger missverstanden beibehalten. So findet sich in Bonorden's Arbeiten bis 1870 dieses schöne mycologische Kleebatt immer noch vor. Link hatte eine Anzahl neuer Mucorineengattungen (Sporodinia, Tharanidium) mit guten Merkmalen aufgestellt, die nun später auch wieder in eine der drei alten Fig. 31. /!^\- - Mucor. — Zygosporen. a M. Mucedo. Tiefschwarze Zygospore mit schwach ge- schwollenen Suspensoren (s) (Vergr.ca. 200, nach Brefeld). h M. erectus. Braune Zygospore mit sternförmig -lappigen Ver- dickungen, schön leiterformiger Copulation der geraden Copulationsäste (Vergr. ca. 200, nach Bainier). c M. heterogamus. Eine Zygospore mit ungleichen Copulations- ästen; Näheres bei der Speciesbeschrei- bung (Vergr. 160, nach Vuillemin). 183 Fig. 32. Mucor. — Gemmen (Cblamydosporen) von M. racemosus. a Ein Mycelstück, dessen Inhalt zu zahlreichen Gemmen sich contrahirt hat (Vergr. 200, nach Brefeld). h Fünf nebeneinanderliegende Gemmen, die mit kleinen ungetheilten Sporangien- trägern ausgekeimt haben (Vergr. 120, nach Brefeld). Fig. 33. Mucor. — Kugelhefe von M. racemosus. a Ein Stück des in zuckerhaltiger Lösung untergetauchten Mycels, in Kugelhefe gegliedert, h Kugelhefe durch Sprossung sich vermehrend, ein Spross verband. (Vergr. 120, nach Brefeld.) 184 Gattungen eingestellt wurden. So Avar mit der Zeit eine fürchterliche Verwirrung entstanden, die besonders durch Brefeld und van Tieghem beseitigt wurde. Mehr und mehr wurde durch diese Forscher die von Link gegebene Umgrenzung der Gattung Mucor zu Ehren gebracht, so dass man wohl, wie auch hier geschehen ist, Link als den zweiten Autor dieser Gattung betrachten kann. Ausser den Tode'schen Gattungen sind noch folgende im Laufe der Zeit als Synonyme hinzugekommen : Bonorden stellte (1851, Handb. Mycol. p. 124) für die Formen mit mehreren kurzgestielten Sporangien die Gattung Pleurocystis auf, die er aber später (lSt)4, Abh. naturf. Ges. Hallo Vin. p. 112) selbst wieder beseitigt hat. Brefeld (1890, Untersuch. Vin. p. 223) schlägt für den gemmenbildenden M. racemosus und Verwandte die neue Gattung Chlamy dorn u cor vor. Die verschiedenen Species der hier genannten mit Mucor synonymen Genera sind nicht in der jetzigen Gattung Mucor allein untergebracht, so dass sie auch für andere Mucoreen als Synonyme anzuführen wären. Schlimmer noch als um die Gattungsumgrenzung steht es aber mit der Unterscheidung der Species. Die früher beliebte laconische Kürze der Diagnosen macht es oft unmöglich, die alten Formen mit den jetzt genau bekannten zu vergleichen und doch ist das nothwendig, damit endlich der schwere Ballast dieser zweifelhaften Species definitiv aus der Systematik hinausgeworfen wird. Ich habe mich, gestützt auf vielfache Andeutimgen bei älteren Autoren, bemüht reine Wirthschaft zu machen, damit der Hilfesuchende nicht durch die Menge solcher inhaltsloser Diagnosen abgeschreckt wird. Was von den alten Species nicht als Synonym untergebracht werden konnte, findet man hinter den guten Arten zu- sammengestellt, dort sind auch die zu streichenden Species aufgeführt. Ich glaube auf diese Weise der Systematik und einem späteren Monographen der Gattung Mucor bessere Dienste zu leisten, als Berlese und de Toni, welche den ganzen alten Wust mit Vermeidung aller Kritik in Saccardo's SyUoge 18S7 wieder auf- gezählt haben. Uebersicht über die Species. Die hier aufgezählten Species bedürfen noch sehr einer gründ- lichen Durcharbeitung. Die Eigenschaften der Sporangienmembran sind noch nicht in ihrer Abhängigkeit vom Wassergehalt und der chemischen Zusammensetzung des Substrates studirt, ebenso die Form der Yerzweigung und der Sporen. Die folgende Zusammen- stellung kann deshalb nur als eine provisorische betrachtet werden. Sectio I. Mono - Mucor. Sporangienträger unverzweigt (aus- nahmsweise mit vereinzelten sterilen oder fertilen Aesten). 1. Sporangienträger bis zuletzt aufrecht, weissliche oder graue Käsen bildend oder vereinzelt. a. Sporen nicht mit Oeltropfen und Protoplasmaresten ver- mengt, aa. Columella gewölbt cylindrisch oder kegelig, mittelgross. I 185 a. Sporangienwand sehr schnell zerfliessend, wenig Quellsubstanz, Columella meist mit orangegelbem Inhalt M. Mucedo. ß. Sporangienwand langsam zerfliessend, viel Quell- substanz, Columella farblos . . M. mucilagineus. bb. Columella sehr gross, breit birnförmig. 31. piriformis. b. Sporen mit Oeltropfen und Protoplasmaresten vermengt. M. plasmaticus. 2. Sporangienträger bald umsinkend, einen wolligen, verwor- renen, rostfarbenen Ueberzug bildend . . . 31. rufescens. Sectio IL Racemo - Muoor. Sporangienträger traubig -verzweigt, raonopodial. 1. Yerzweigung rein traubig, Seitenäste nur gelegentlich so lang wie die Hauptachse. a. Sporen gleichförmig. aa. Sporangienwand nicht zerfliessend, sondern in Stücke zerbrechend, oft sich lange erhaltend. Sporen gelblich, kugelig 31. racemosus (u. 31. tenuis). bb. Sporangienwand zerfliessend, Sporen farblos oder grau, nie gelblich. a. Sporen ellipsoidisch, doppelt so lang als breit, Zygo- sporen am Mycel, im Substrat. aa. Columella nicht oder sehr schmal aufsitzend, Sporen grau. aaa. Sporangien gelblich - grau , durchsichtig, Sporen meist einseitig abgeflacht 31. eredus. ßßß. Sporangien schwarz, Sporen gleichmässig ellipsoidisch 31. fragilis. ßß. Columella sehr breit aufsitzend, knopfförmig, Sporen farblos 31. mollis. ß. Sporen kugelig, Zygosporen an besonderen Trägern. 31. Jieterogamiis. b. Sporen sehr ungleichförmig und unregelmässig gestaltet. 31. heterosporus. 2. Yerzweigung doldeutraubig. a. Sporangienträger niederliegend ; Sporangien birnförmig, farblos, zerfliessend 31. corymhifer. b. Sporangienträger aufrecht; Sporangien kugelig. a. Sporangien schwarz, zerfliessend . . 31. pusilhts. ß. Sporangien hellbraun, zerbrechend. 3L corymhosus. 186 Sectio III. Cymo-Mucor. Sporaiigienträger cymös verzweigt, mehr oder weniger sympodial, wickelig. 1. Sporaiigienträger undeutlich sympodial, gemischt traubig- cymös. Sporangiemvand immer zerfliessend, Sporen kugei- rund. a. Columella glatt M. gJöbosus. b. Columella am Scheitel mit 1 bis mehreren, kurzen Aus- stülpungen M. spinosus. 2. Sporangienträger rein cymös, oft rein sympodial, wickelig. Sporangicnwand nur an den zuerst entstandenen untersten Sporangien zerfliessend, nach aufwärts fester und weniger zerfliesslich, zerbrechend oder ganz fest, einzelne Sporangien geschlossen abfallend. Sporangienstiele oft schwach gekrümmt.^) a. Wand der ersten Sporangien zerfliessend, aa. Zygosporen am Mycel, Sporen ellipsoidisch, Sporangien- stiele schwach gekrümmt. «. Sporangien unregelmässig angeordnet, Sporen fein- punktirt M. amhnjiius. ß. Sporangien gewöhnlich in zwei alternironden Reihen, Sporen glatt. ««. Sporen kurz ellipsoidisch, fast kugelig. M. drcineüoides. ßß. Sporen noch einmal so lang als breit. M. alternans. bb. Zygosporen (Azygosporen) an besonderen, aufrechten Trägern, Sporen kugelig, Sporangienstiele gerade. M. neglediis. b. Wand aller Sporangien unzerfliesslich, zerbrechend oder fest M. hrevipes. Sectio 1. Mono-Mucor. Sporangienträger unverzweigt (aus- nahmsweise mit vereinzelten sterilen oder fertilen Aesten). 145. M. iMucedo (Linne, 1762, Spec. plant. IL p. 1655 pro parte) Brefeld, 1872 (Unters. I. p. 7). Synon.: Mucor vulgaris Micheli, 172'J, Nova plant, genera p. 215, Taf. 95. Mucor sphaerocephalus BuUiard, 1791. Champ. de France p. 1 12, Taf. 4S0, Fig. 2. ') Die fünf folgenden Specios sind sehr ungenügend von einander untor- achieden und würden sich vielleiclit mehr zusammenziehen lassen. 187 Mucor Mucedo (L.) Person, ISOl, Synopsis fang. I. p. 201 pr. p. Mucor Mucodo (L.) Link, 1824, Spec. plant. VI. 1, p. 85 pr. p. Mucor Mucedo (L.) Fries, 1S2Ü, Syst. myc. III. p. 320 pr. p. Mucor Mucedo (L.) Fresenius, 1850, Beitr. z. Mycol. p. 7 pr. j). Mucor Mucedo (Frescn.) de Bary, 1866, Abb. Senckenb. Ges. V. p.345 pr. p. Mucor Mucedo Brefeld bei Sehröter, 1886, Kryptfl. III. 1, p. 204. Mucor Mucedo L. bei Saccardo, 1888, Syll. VII. 1, p. 191. Zu diesen nur die historische Entwickelung des Speciesnamens be- treffenden Synonymen kommen noch viele andere hinzu, über die man die Aufzählung liinter der Speciesdiagnose vergleichen wolle. Exsicc: Eabh., Fungi europ. 2270 (Herb. myc. I. edit. 273 ist Ehizopus nigricans, ebenso Thümen, Fungi austr. 2345 u. Mycoth. univ. 1466). Abbild.: Fresenius, 1850, 1. c. Taf. I, 1—12, de Bary, 1866, 1. c. Taf. XLin, 1—12, Brefeld, 1S72, 1. c. Taf. I u. II, Bainier, 1882, Etüde, Taf. I, 1 — 5; fast alle Lehrbücher der Botanik. Sporangienträger bis zuletzt steif aufrecht, einen dichten bis 15 cm hohen silbergrauen,, glänzenden, das ganze Substrat be- deckenden Easen bildend, unverzweigt, 2 — 15 cm hoch, 30 — 40 (.l dick ohne Querwände, Membran farblos, glatt und straff, Inhalt spärlich, farblos oder schwach orangegelb; zuweilen, besonders die ersten Tiäger auf neuen Mvcelien viel niedriger, gelegentlich auch mit einigen unregelmässigen Seitenästen mit kleineren, oft sehr kleinen Sporaugien. Sporangi'en gross, kugelig, 100— 200 /f Durch- messer, anfangs gelblich, später feucht heller, trocken dunkler grau- braun oder schwärzlichbraun, zuweilen mit grünlichem Schimmer, dicht feinstachelig. Sporangiumwand schnell zerfliessend, meist einen kleinen Basalkrageu zurücklassend, ursprünglich aus einer zarten, allmälig schwindenden Cellulosemembran bestehend, die dicht mit feinen, zuletzt allein übrig bleibenden Kalkoxalatnadeln incrustirt ist. Columella nicht aufsitzend, hoch gewölbt cylindrisch oder glockig oder stumpfkegehg, 70 — 140 /(, hoch, 50 — 80 ,(i breit, mit glatter, farbloser Membran und meist oraugegelbem Inhalt. Sporen abgerundet cylindrisch oder gestreckt ellipsoidisch, noch einmal so lang als breit, sehr gleichartig gestaltet, aber sdir ver- schieden gross, selbst in demselben Sporangium, 6 — 12 fi lang, 3 — 6^i breit (extreme Formen bis 16,8 /i lang) mit farbloser, glatter Mem- bran, schwach gelblichem oder farblosem Inhalt, gehäuft sehr schwach gelblich. Zygo Sporen kugelig, 90—250 /t (nach Bainier bis 1 mm) Durchmesser, Exospor schwarz, mit dicken, Aveit hervorragenden, warzig-stacheligen Yerdickungen , hart und brüchig, Endosporium farblos, mit kegeligen, in die hohle Basis der Exosporauswüchse 188 passenden "Warzen: Inhalt farbloses, dichtes Protoplasma mit grossen Oeltropfen. Bei der Keimung entsteht ein imverzweigter Sporangien- träger. Gemmen und Kugelhefe werden nicht gebildet. — Fig. 29«, 30«, &, 31«. Auf Excrementen von Fleisch- und Pflanzenfressern, unfehlbar auf Pferdemist ; ferner auf allen sich zersetzenden organischen Sub- stanzen pflanzlichen und thierischen Ursprunges, auf kohlehydrat- reichen Substraten leicht durch Rhizopus nigricans überwuchert. Dieser sehr häufige Mucor ist im Ganzen leicht zu erkennen, kann aber doch unter abnormen Yerhältnissen ein fremdartiges Aussehen annehmen. Für gewöhnlich unverzweigt, bilden die Sporangienträger zuweilen einige unregelmässige Scitenäste mit viel kleineren, oft columellalosen, winzige Sporen enthaltenden Sporangien oder es tritt eine Gabelung ein, deren Aeste je ein grosses Spo- rangium tragen. Solche Abnormitäten haben frühere Mycologen zur Aufstellung neuer Species veranlasst. Auch ist zu beachten, dass auf einem frisch befallenen Substrat zunächst kleinere und niedrigere Sporangienträger sich entwickeln, denen erst später die normalen grösseren folgen. A^iel verführerischer aber war es in früheren Zeiten, neue Species von diesem Mucor, je nach dem Substrat, das er zufällig bewohnte, aufzustellen. So kommt es, dass eine grosse Anzahl von Mucor- Species der älteren Autoren gestrichen werden müssen. Ich lasse hier eine Aufzählung aller derjenigen Species folgen, welche nach der Ansicht anderer neuerer Forscher oder nach meiner eigenen Meinung, mit M. ]\Iucedo zu vereinigen sind. Die mangelhaften Beschreibungen der Autoren gestatten freilich nicht immer eine sichere Entscheidung. 1. Hydrophora stercorea Tode, 1791 (Fungi Mecklenb. sei. II. p. 6). Svnon. : Mucor stercoreus Link, 182-5, Spec. plant. VI. 1, p. 90. Ascophora stercorea Corda, 1854, Iconcs fung. VI. p. 11, Taf. 11, 31. Auf menschlichen Excrementen. Die Beschreibungen der Autoren passen sehr gut für M. Mucedo. Von mir untersuchtes altes Material dos Berliner Herbars gehört entschieden zu M. Mucedo; desgleichen das Exemplar von Fuckel, Fungi rhenani 51. Berkeley (Outlines of british Fungol. 1860, p. 407) und ebenso Cooke (Handbook of british Fungi 1871, II. p. 6.34), beschrieben als Hydrophora stercorea die früher oft mit M. Mucedo verwechselte Pilaira auomala. Auch Vrios (Syst. myc. III. p. ;-514) scheint bei seiner Beschreibung theilweise Pilaira vor sich gehabt 7Ai haben. 189 2. Mucor murin US Persoon, ISOl (Synopsis Fung. p. 201). Synon.: Hydrophora murina Fries, 1829, Syst. rayc. III. p. 315. Auf Mäusekoth. Selbstverständlich bieten die kleinen Kothballen nicht so viel Nährstoff, um viele Centimeter hohe Sporangienträger zu erzeugen; dieselben bleiben niedrig, einige Millimeter hoch. Von Ehrenberg gesammeltes Material des Leipziger Herbariums bestand zweifellos aus M. Mucedo. Das Exemplar von Fuckel, Fungi rhen. 50, trug einen kleinen Aspergillus ähnlichen Hyphomyceten , einen Mucor habe ich nicht gefunden. 'S. Mucor caninus Persoon, 1790 (Observat. I. p. 96, Taf. VI, 3, 4). Auf Hundekoth. Die Beschreibungen der Autoren, besonders diejenigen von Bonorden (Abb. naturf. Ges. Halle 1S64. VIH. p. 106) passen sehr gut auf M. Mucedo. Diese Species liegt auch als M. caninus vor in Fuckel, Fungi rhen. 52. Eine liierher gehörige Form mit schwach verzweigten Sporangienträgern ist wohl der von Link (1824, Spec. plant. VI. 1, p. 84) als Mucor oosporus beschriebene Pilz auf Hundekoth. 4. Mucor aquos US Martins, 1S17 (Flora cryptog. Erlangensis p. 362). Auf einem todten, im Wasser faulenden Falken. Fries (Syst. myc. IH. p. 314) stellt diese Form zu Hydrophora stercorea, was ja hinreichend für unsere Ansicht spricht. Die Oberfläche im Wasser schwimmender todter Insecten (Fliegen etc.) bedeckt sich auch oft mit einem Ueberzug von Mucor, besonders M. Mucedo, während der untergetauchte Theil mit Saprolegnia bewachsen ist. Diese That- sache hat bekanntlich früher zu falschen Ansichten über die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Mucor, Saprolegnia und Empusa geführt. 5. Mucor microcephalus Wallroth, 1833 (Flora cryptog. germ. H. p. 321). Auf mit Seife überzogenen Schweinsborsten; nach der Diagnose Wallroth's zu schliessen, nur ein gewöhnlicher M. Mucedo. 6. Ascophora subtilis Corda, 1838 (Icon. fung. IL p. 20, Taf. XI, 81). Synon.: Ehizopus subtilis Bonorden, 1S51, allgem. Mycol. p. 123. Auf modernden Fichtenholzspähnen, dem unbewaffneten Auge fast unsichtbar. Diese Hungerform von M. Mucedo auf schlecht nährenden Holzspähnen ist leicht zu beobachten und als solche an den grossen Sporen kenntlich, die ihre für M. Mucedo characteristische Grösse und Form beibehalten haben, während die Dimen- sionen des Sporangiums und seines Stieles sehr vermindert sind. Dieser A. subtilis ähnliche, sehr zarte Sporangien entstehen auch oft zuerst auf einem frisch ergriffenen Substrat. 7. Ascophora fructicola Corda, 1838 (Icon. fung. IL p. 20, Taf. XI, 82). Synon.: Ehizopus ? fructicolus (Corda) Berlese et de Toni, 1888, Saccardo, Syll. VII. 1, p. 214. Im Sommer auf faulenden Beeren von Sambucus nigra. Die Abbildung des Autors ist zwar etwas phantastisch, lässt aber doch den gewöhnlichen M. Mucedo erkennen. 8. Ascophora Ehizopogonis Corda, 1854 (Icon. fung. VI. p.ll, Taf.H.SO). Auf faulenden Ehizopogon albus. 190 9. Ascophura Candelabniiii Corda, 1839 (Icon. fung.in,p. 15, Taf.II,44). Synon.: Pleurocystis Candelabrum Bonorden,! 851, allgem.Myc. p. 124. Mncor Candelabrum Bonorden, 1'564, Abb. naturf. Ges. Halle VIU. p. 112. Auf abgestorbenen Melanconium bicolor. Nach Corda sind die Sporangien- träger einfacli oder schwach ästig, Avas ja keineswegs gegen die Annahme spricht, dass auch diese Form ein schlecht ernährter M. Mucedo ist. 10. ilucor bifudus Fresenius, 1S50 (Beitr. z. Mycol. p.lO, Taf. I, 13—23). Auf einem Stück Strachino. Nach dem Autor sind die Sporangienträgcr einfach oder an der Spitze zwei- oder dreitheilig, der eine Ast oft steril, die Sporen rundlich. Auch hier scheint ein kümmerlich ernährter M. Mucedo vorzuliegen, dessen Sporen nach Brefeld (Untersucii. I. p. 20) unter solchen Umständen mehr kugelig werden. 11. Mucor glandifcr Bonorden, 1864 (Abb. naturf. Ges. Halle VIII, p.UO Taf. II, 2). Auf verschiedenem Substrat. Nach der Abbildung und Diagnose des Autors dürfte auch hier nur M. Mucedo mit schwach verzweigtem Sporangienträgcr vorliegen. 12. Mucor ciliatus Bonorden, 1864 (1. c. p. 105, Taf. I, 18). Auf Scliwarzbrod. Der Autor giebt später, 1870 (Beitr. z. Mycol. IL p. 36) selbst an, dass diese Form dem M. Mucedo Fresenius entspricht. Die Beschreibung passt ausgezeichnet für diese Annahme. 13. Mucor Dimicii Schulzer v. Müggenburg, 1866 (Verb, zool.-bot. Ges., Wien XVI, p. 36) ohne jede Beschreibung; auf frischem Schweinefleisch im Keller. Wird gleichfalls M. Mucedo sein, denn diese Form ist auch auf Fleisch bereits vielfach beobachtet worden. 14G. }l. mucilao-iueiis Brefeld, 1881 (Untersuch. IV. p. 58). Abbild.-. Brefeld, 1. c. Taf. II, Sl— 12. Sporangienträger bis zuletzt steif aufrecht, meist vereinzelt, unverzweigt, viel kürzer als bei voriger Art, ohne Querwände, mit farbloser, glatter Membran und spärlichen farblosen, nie gelblichen Inhalt, an der ganzen Oberfläche dicht mit Wassertropfen besetzt, besonders vor der Streckung, zuletzt unter dem Sporangium eine tropfenfreie Zone. Sporangien gross, kugelig, dicker als bei voriger Art, aber niemals, auch in der Jugend nicht, gelblich gefärbt, reif dunkel bräunlich oder schwärzlich, mit dicht feinstachliger Ober- fläche. Sporangienwand sehr langsam zertliessend, oft lange nach der Sporenreife noch als zusammenhängende Haut vorhanden. Columella nicht aufsitzend, hoch gewölbt glockig, wie bei voriger Art, ohne orangegelben Inhalt. Sporen gross, länglich oval 30 bis 33 II lang, 15 /i breit mit farbloser glatter Membran und schwach 191 gelblichweissem Inhalt, in viel langsam zerfliessender, körniger, schleimiger, fadenziehender Zwischensubstanz eingebettet. Zygo- sporen unbekannt. Auf Pferdemist. Yereinzelte Sporangienträger zwischen M. Mucedo und anderen Mucorineen, leicht kenntlich an den dicht mit Thautropfen besetzten Sporangienträgern. 147. i^I. piriformis nov. spec. Sporangienträger bis zuletzt aufrecht, aber nicht steif gerade, sondern schwach hin- und hergebogen, lockere Käsen bildend, unter- setzt, 2 — 3 cm hoch, 35—50 in dick, unverzweigt oder mit einem oder zwei kurzen sterilen Seitenästen, von denen zuweilen einer Sporangien trägt, ohne Querwände, mit farbloser, glatter Membran und farblosem Inhalt, an der ganzen Oberfläche stark blutend. Sporangien gross, kugelig, 250—350 ,u Durchmesser, anfangs weiss, dann grün lieh -grau, zuletzt schwarz mit dicht feinstachliger Ober- fläche. Sporangien wand schnell zerfliessend wie bei M. Mucedo; keinen Basalkragen zurücklassend. Columella nicht aufsitzend, sehr gross, breit birnförmig, 200—300 f.i hoch, an der Basis 80 — 110 /f, an dem breiten oberen Theil 140—280 /t dick, mit farbloser, glatter Membran und farblosem Inhalt. Sporen ellipsoidisch, gleichförmig, 5—13 /t lang, 4—8 i-i breit, glatt, gehäuft farblos. Weiteres un- bekannt. — Fig. 30 c. Auf faulenden Aepfeln. Es scheint, dass der Mucor tenuis Lmk, 1824 (Spec. plant. YI. 1, p. S6) mit obiger Form identisch ist. Eine sichere Entscheidung gestattet freilich die kurze Diagnose Link's nicht. 148. M. plasmaticus van Tieghem, 1875 (A. sc. nat. G. Serie I. p. 33). Abbild.: Costantin, ISSl, Bullet soc. bot. France XXXIV, Tat. I, 13—20. Sporangienträger bis zuletzt steif aufrecht, dicht, unverzweigt, zuweilen mit einem oder zwei kurzen Seitenästen, 6— 7 cm hoch, ohne Querwände, mit farbloser, glatter Membran. Sporangien sehr gross, kugelig, 0,5 — 1 mm Durchmesser, anfangs gelblich, später gelblichgrau, mit feinstachliger Oberfläche. Sporangien wand zerfliessend, incrustirt, keinen Basalkragen zurücklassend, die Oxalat- nadeln zuweilen zu y- ähnlichen Figuren vereinigt. Columella nicht aufsitzend, oval oder birnförmig, 160 /t breit, 250 /i hoch, mit 192 farbloser glatter Membran. Sporen meist sehr gross, oval, durch- schnittlich 15 — 16// breit, 25—31 // lang, sehr ungleich, zuweilen sehr klein (6 n lang, 4 /t breit), farblos; mit Oeltropfen und un- verbrauchten, verschieden grossen Protoplasmakörnchen vermengt. Weiteres unbekannt. Auf Kaninchenkoth. Diese bisher nur bei Paris gefundene Form ist eine der grössten und zeichnet sich durch die den Sporen beigemengten Oeltropfen und unverbrauchten Proto- plasmakörnchen aus. Nach Costantin (1. c. p. 3'6) sehr variabel in der Grösse; Zwergexemplare in der feuchten Kammer hatten eine nur 17 /< breite, 21 /x lange Columella und 7 — 9 /< lange, 4—6 /x breite Sporen. 149. M. rufescens nov. spec. Sporangienträger schlaff, schon während der Streckung umsinkend und wollig -flockige, verworrene, schwach rostfarbene Ueberzüge bildend, die einzelnen Sporangienträger in dem Gewirr nicht erkennbar, unverzweigt, schätzungsweise 2 — 5 cm lang, 15 bis 25 fi dick, oft mit regellosen Querwänden, durch welche die unteren entleerten und geknickten Theile abgegrenzt werden, mit farbloser Membran und vielen orangerothen Oeltropfen im Inhalt. Sporangien gross, kugelig, 120 — 150 /( Durchmesser, schwach gelblichweiss, durchsichtig. Sporangien wand langsam zerfliessend , schwach incrustirt, farblos, durchsichtig. Columella nicht aufsitzend, kugelig oder gewölbt -ellipsoidisch, fast kugelig, 45 — 65 jli Durchmesser mit farbloser, glatter Membran und intensiv goldgelb gefärbtem, dichten Inhalt; durch die farblose Sporangienhülle diu'chscheinend und die Farbe des Sporangiums bedingend. Sporen genau plancouvex mit stumpfen Enden, lang gestreckt, mindestens noch einmal so lang als breit, sehr ungleich gross, von 4 /^t breit, 10 // lang bis 8 /( breit, 21 fi lang, einzeln und gehäuft farblos, glatt. Weiteres unbekannt. Auf Elephantenmist. Diese sehr charakteristische Form hat den Habitus von Pilaira Cesatii und bildet wie diese einen verworrenen Ueberzug auf dem Substrat. Mucor rubens Vuillemin, 1887 (Bull. Soc. myc. III. p. 111) gehört wohl hierher, freilich ist aber die Beschreibung des Autors zu unvollständig. Sectio IL Racemo- Mucor. Sporangienträger traubig verzweigt, monopodial. 150. M. raceniosus Fresenius, 1850 (Beitr. z. Mycol. p. 12). Synon.: Pleurocystis Fresenii Bonorden, 1851, allgem. Mycol. p. 12J. Chlamydomucor racemosus Brefeld, 1890, Untersuch. VIII. p. 22.'j. 193 Exsioc: Thümen, Fiingi austr. 123(i. Abbild.: Fresenius, 1. c. Taf. I. 24 — 31. Brefeld 1876, Land- wirthsch. Jahrb. V, Taf. I, 1—8. Bainier, 1883, A. sc. nat. 6. Serie XV, Taf. V, 1—4, Taf. XVÜ, 1—10, XVIII, 1—10. Bainier, lSb2, Etüde s. 1. Mucor. Taf. I, 6—11. Sporangienträger steif aufrecht, dichte, gelblich bräunliche Rasen bildend, sehr verschieden hoch, 5—40 mm hoch, 8 — 20 /» dick, oft niedriger und sehr zart, reich, aber unregelmässig traubig ver- ZAveigt, alle Aeste mit Sporangien abschliessend, Seitenäste sehr ver- schieden, meist kurz und unverzweigt bleibend, gerade oder zu- weilen schwach nach abwärts gekrümmt, der ganze Sporangienträger deutlich traubig, oder einzelne Aeste stark verlängert, unverzweigt oder wiederum traubig verästelt; desshalb sind die Sporangienträger ausserordentlich vielgestaltig in Zahl und Grösse der Aeste, oft mit Querwänden über den Ansatzstellen der Seitenäste, mit farb- loser, glatter Membran und farblosem Inhalt. Sporangien klein, kugelig, sehr verschieden gross, 20—70 ,u Durchmesser, aufrecht, einzelne auch nickend, schmutzig hellgelblich oder wachsgelb oder auch gelbbräunlich, durchsichtig, die Oberfläche von den durch- scheinenden Sporen oft warzig-maschig gezeichnet, nicht feinstachlig. Sporangienwand nicht zerfliessend, sondern zerbrechend, oft lange intact bleibend, durchsichtig, mit winzigen Kalkincrustationen, mit kurzem Basalkragen. Columella nicht aufsitzend, breit keulig, verkehrt eiförmig, 17 — 60/7 lang, unten 7 — 30/t, oben 9 — 42 /j breit, zuweilen auch kugelig oder breit glockig, mit farbloser, glatter Membran und farblosem Inhalt. Sporen kugelig oder kurz elli- psoidisch, zuweilen rundlich-eckig, 5—8 /i breit, 6 — 10 /t lang, glatt, einzeln farblos, gehäuft gelblich, durch die Sporangienhülle deutlich unterscheidbar. Zygosporen kugelig, 70 — 85 /<- Durchmesser, bräunhch, mit gelblichem, von rothbraunen, stumpf -conischen AYarzen besetztem Exospor, Suspensoren viel schmäler als die Spore, nicht aufgeblasen; Keimung nicht beobachtet, Azygosporen sehr vereinzelt. Gemmen (Chlamydosporen) immer reichlich vor- handen, sowohl im Mycel, als auch oft in den Sporangienträgern bis in die Columella hinein, farblos oder gelblich, mit dicker, deutlich geschichteter, glatter Membran und farblosem, meist glänzenden Inhalt; sehr verschieden gestaltet, bald cylindrisch oder tonnen- förmig, bald ellipsoidisch, unregelmässig rundlich, birnförmig, ei- förmig, z. B. kugelig mit 20 ,u Durchmesser oder tonnenförmig, 11 — 20 fi breit, 20—30 ß lang; keimen mit Mycel oder mit winzigen Winter, cUe Pilze. IV. Abth. 13 194 Sporangienträgern. Kugeliiefe an, in /Aickerhaltigen Flüssigkeiten, untergetauchten Mycelien entstehend, das ganze Mycel in kurze, kugelige oder ellipsoidische Zellen getheilt, mit Gährwirkung. — Fig. 296, 30/; 32«, />, 33«. /y. Auf faulenden Substanzen, weit verbreitet, besonders auf vege- tabilischem Substrat (Brod, faulige Stengel, faulende getrocknete Morcheln und Steinpilze, Compot etc.), auch auf Mist unter M. Mucedo und auf thierischem Substrat (Fleisch, todte, auf Wasser schwimmende Fliegen). Ueber die Gährwirkung der Kugelhefe vergleiche man Brefeld, Landwirthsch. Jahrb. Y. Kommt nach Böllinger (Vorträge über Infectionskrankh. 1881, p. 63) gelegentlich auch in den Athmungsorganen lebender Vögel vor und ruft bei massenhafter Entwickelung schwere Erkrankungen (sog. Schnörchelj und Tod hervor. Was der bei Böllinger nur mit Namen aufgeführte Mucor conoideus Harz ist, der an denselben Orten vorkommt, vermag ich nicht anzugeben. Eine der gemeinsten und variabelsten Mucorspecies, über deren systematische Umgrenzung weitere Studien anzustellen sind. Bainicr hat in drei Aufsätzen (A. sc. nat. 6. Serie XV, p. 71, Taf. V, 1 — 4; 1. c. p. 347, Taf. XVII u. XVIII ; 0. Serie XIX, p. 203, Taf. VIU, 1) die Zygosporen besehrieben und abgebildet. Hiernach sind diese sehr variabel soAvohl in der Grösse, als auch in den Verdickungen ihres Exospores. Im ersten Aufsatz werden diese als kräftige, stumpfe, kegelförmige Warzen abgebildet, deren Ober- fläche mit längsverlaufenden Streifchen gezeichnet ist. Im zweiten Aufsatz er- scheinen diese Warzen viel kleiner, im dritten endlich spricht Bainier von mehr plattenförmigen Verdickungen des Exospores. Ob wirklich eine so grosse Varia- bilität besteilt oder ob verschiedene Species vorlagen, ist wohl nicht hinreichend geprüft worden. Auch die Sporangienträgcr und Sporangien sind nach Bainier ausserordentlich variabel; im zweiten Aufsatz imterscheidet er zwei Formen, eine mit blassen oder farblosen Sporangien und ebensolchen Sporen und eine mit dunkleren Sporangien, bräunlichgelben Sporen und schwärzlicher Columella. Jeden- falls zeigen diese keineswegs abgeschlossenen Beobachtungen , wie unsicher die Umgrenzung des M. racemosus noch ist. Ich habe nach eigenen Beobachtungen und den Angaben der Autoren die obige Diagnose entworfen, ohne damit eine ondgiltige Umgrenzung der schwierigen Species geben zu wollen. Sie ist einstweilen mehr als Collectivspccies aufzufassen. Bei der allgemeinen Verbreitung dieser Form ist anzunehmen, dass viele der von älteren Autoren knapp beschriebenen, oft nur durch das Substrat unter- schiedenen Formen hierher zu rechnen sind. Soweit ein Urtheil möglich, gehören folgende Species hierher: 1. Mucor truncorum Link, 1S09 (Obscrvationes I. p. 30; 1824, Spec. plant. VI. 1, p. 81). Auf fauligen Baumstümpfen. Die Beschreibung des Autors: die verzweigten, kaimi sich abhebenden Sporangienträgcr, die braunen, lange sich erhaltenden. 195 nicht zerfliessenden Sporaugien mit den durch ihre sehr dünne Haut durchscheinen- den kugeh'gen Sporen: passt ausgezeiclinet auf M. racemosus. 2. Mucor Juglandis Link, ISO'J (Observat. I. p. 30). Synon.: Hydrophora Juglandis Link, 1824, Spec. plant. VL 1, p. 82. Auf ranzigen Kernen von Juglans. Die Beschreibung stimmt vollständig zu M. racemosus. Altes Material, aus dem Berliner Herbarium gehörte gleichfalls zu diesem. Ascophora nucuum Corda, gehört nicht hierher, sondern zu Rhizopus nigricans. 3. Mucor ferrugineus Link, 1824 (Spec. plant. VI. 1, p. 82). Auf einer Schwefelblume und Weinstein enthaltenden Paste. 4. Mucor carnis Link, 1824 (Spec. plant. VL 1, p. 82). Auf gebratenem Fleische. Soll sich nach dem Autor durch die olivengrün- bräunlichen Sporangien von voriger unterscheiden , worauf bei der Veränderlich- keit des M. racemosus natürlich kein Werth zu legen ist. 5. Mucor gracilis Link, 1824 (Spec. plant. VL 1, p. 82). Auf Honigkuchen und ähnlichen Substraten. Ist vom Autor selbst nur mit Zweifeln aufgestellt und vielleicht nur als Varietät des M. carnis betrachtet worden. 6. Mucor pygmaeus Link, 1824 (Spec. plant. VI. 1, p. 83). Auf einer Schwefelblunie und gepulverten Anis enthaltenden Paste. Von Ehrenberg gesammeltes Material des Berliner Herbariums war der gewöhnliche M. racemosus. Fries, 1829 (Syst. myc. IH. p. 319) vereinigt mit M. pygmaeus, die unter 3 — 5 aufgeführten Species, so dass der M. pygmaeus (Link) Fries am nächsten mit dem M. racemosus sich deckt. 7. Ascophora fungicola Corda, 1838 (Isc. fung. H. p. 20, Taf. XI. 80). Synon.: Pleurocystis fungicola Bonorden, 1851, allgem. Myc. p. 124. Mucor fungicolus Bonorden, 1864, Abh. nat. Ges. Halle VIH. p. 112. Hydrophora fungicola Schulzer v. Müggenb., 1866, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XVI, p. 36. Auf faulenden Hutpilzen (Agaricus comatus etc.. Boletus). 8. Ascophora Florae Corda, 1S42 (Isc. fung. V. p. 54, Taf H, 27). Synon.: Mucor Florae (Corda) Berlese et de Toni, 1888, Saccardo's Sylloge VIL 1, p. 200. Auf Kleister. Gehört zweifellos hierher. 9. Ascophora cinerea Preuss, 1851 (Linnaea XXIV, p. 139). Synon.: Mucor cinereus (Preuss) Berlese et de Toni, 18SS, \. c. p. 204. Auf Brodkrumen. Obgleich die Diagnose des Autors mit M. racemosus nicht recht stimmt, liegt doch derselbe auch hier vor, wie eine Untersuchung des Preuss'schen Originales (Eabh. Herb, myc. ed. I, 1364) ergeben hat. 10. Mucor griseus Bonorden, 1864 (Abh. naturf. Ges. Halle VHI, p. 109, Taf. I, 15). Auf Brod, auf Apfelsinenschalen. Die Beschreibung passt sehr gut auf M. racemosus. 13* 196 11. Hydrophora septata Bonorden, 1S64 (Abb. naturf. Ges. Halle Till, p. 114). Auf Weissbrod. 12. Mucor Vitis Hildebrand, 1867 (Jahrb. wissensch. Bot. VI, p. •272) ist .sicherlich der jjrcwühnliche M. raceniosus, auch der von Hildebrand dazu gerechnete, angebhch aus seinen Sporen erwachsene Syzygites ampelinus (1. c. p. 271, Taf. XVn, 1 — 7) stimmt mit den Zygosporen des M. racemosus gut überein. Ib. Scitovskya Schulzer v. Müggenburg, 1866 (Verb, zool.-bot. Ges. Wien XVI, p. 36), als neue Gattung desshalb von Mucor abgetrennt, weil ausser den Sporangien an der Spitze auch noch andere stiellos unmittelbar an der Seite der Hyphe sitzen. Solche sehr kurz gestielte, fast sitzende oder ganz sitzende Sporangien kommen auch bei M. racemosus vor, wie Zimmermann (Genus Mucor p, 4S) bemerkt und leicht zu beobachten ist. Diese Gattung mit den beiden Species Sc. Cucurbitae auf der Schale im Freien faulender Kürbisse und Sc. panis Zeae auf Maisbrod sind zu streichen und als Synonyme des M. racemosus zu betrachten. Ausser dem Erwähnten fehlt jede nähere Diagnose des Autors. 14. Hydrophora Brassicae acidae Schulzer, 1806 (I.e. p. 36) auf Brettchen im Keller, die früher auf Sauerkraut lagen, dürfte wohl gleichfalls hier- her gehören. Eine Diagnose hat freilich der Autor nicht gegeben. 15. Mucor septatus Bezold (bei Siebenmann 1889, Schimmelmycosen des Ohres p. 97, Taf. IV, 3) gehört wahrscheinlich auch hierher. Chionypho nitons Thienemann (Nova Acta Acad. Leop. 1839, XIX. 1, p. 21, Taf. II) ist liöchst wahrscheinhch Mucor racemosus. 151. M. tcnuis Bainier, 1883 (A. sc. iiat. 6. Serie XV, p. 353). Abbild.: Bainier, 1. c. Taf. XIX, 1 — 17. Sporangienträger, Sporangien und Sporen -^ie bei voriger Species, nur sind die Sporangienträger oft unverzweigt. Zygosporen gewöhnlich in Form von Azygosporen entwickelt; diese an besonderen, senkrecht zum Substrat sich erhebenden Aesten an kurzen Stielchen traubig, 5 — 12 an einem solchen Träger, kugelig, braunroth mit kurzen, stachligen Warzen besetzt. Gemmen (Chlamydosporenj wie bei voriger Art, aber mit feinen, nur bei starker Yergrösserung erkennbaren Stacheln besetzt. Kugelhefe wird gebildet. Auf Pferdemist. Diese, weiterer Untersuchung wohl noch bedürftige Form zeichnet sich durch die senkrecht zum Substrat sich erhebenden Träger der traubig angeordneten Azygosporen aus, über deren weitere Eigentliümlichkeitcn Bainier zu vergleichen ist. Auch das Myeelium soll sich nach dem Autor durch zahlreiche blasige oder spindelförmige Auftreibungen auszeichnen, aus denen zunächst neue Myceläste ont- springen, später aber die Gemmen entstehen. Da die Sporangienträger oft unverzweigt sind, so ist es sehr zweifelhaft, ob diese Form mit M. racemosus so nahe verwandt ist. wie Bainier annimmt. 197 152. M. erectus Bainier, 1884 (A. sc. nat. 6. Serie XIX. p. 207). Abbild.: Baiuier, 1. c. Taf. Vm, 2—11. Sporangienträger aufrecht, schlaff und sich gegenseitig stützend, dichtrasig, bis 1 cm hoch, reich traubig verzweigt, mit bald längeren, bald kürzeren, meist leicht gebogenen Aesten, sehr mannigfaltig in der Länge der Seitenäste, diese oft länger als der Hauptspross, alle mit aufrechten Sporangien abschliessend, immer mit einer Querwand über der Ansatzstelle eines jeden Seitenastes, mit farbloser, glatter Membran und farblosem Inhalt. Sporangien klein, kugelig, 50—120//, meist 80 /t Durchmesser, schwach gelb- lichgrau, durchsichtig, nicht fein stachlig. Sporangien wand zer- fliessend, farblos, glatt, nicht oder sehr fein incrustirt, mit Basal- kragen. Columella nicht aufsitzend, meist genau kugelig, 20 — 65, meist 40 fi Durchmesser, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt. Sporen ellipsoidisch, meist einseitig abgeflacht, gleich- gestaltet, aber verschieden gross, 2,5 — 5 u breit, 5 — 10 /*, lang, glatt, einzeln farblos, gehäuft schwach grauschwärzhch, durch die Spo- rangienwand durchscheinend. Zygosporen kugelig, 40 — 65 /i Durchmesser, undurchsichtig, Exosporium hell gelblich oder röth- lich-braun, mit strahlig-sternförmigen, gelappten, flachen, viel dunkler rothbraun gefärbten Yerdickungeu. Azygosporen von derselben Structur häufig, meist zahlreicher als die Zygosporen. Gemmen farblos, von verschiedener Gestalt, mit sehr feinen, schwachen Stacheln besetzt. Kugelhefe beobachtet. — Fig. 31b. Auf Brod, Pflaumendecoct, faulenden Kartoffeln. In der obigen Beschreibung sind die Maasse grösser angegeben, als in der Diagnose Baiuier's. Schon Schröter (1. c. p. 204) hat bereits etwas grössere Maasse angeführt. Ich zweifle nicht, dass die von mir beobachtete grössere Form mit der Bainier's zusammengehört, denn seine Abbildungen entsprechen auch grösseren Maassen, als er im Text angegeben. Bainier beschreibt Sporangien 21 /< Durch- messer (Schröter 1-5 — 35 /x), Columella 10,5 /j, Durchmesser, Sporen 2,1 /n breit, 4,2 fi lang (Schröter 2,5—4 fz breit, 4—5 /x lang). Die Torni der Sporen in Bainier's Abbililung entspricht genau den von mir beobachteten. Die Zygosporen stimmen vollkommen iiberein. 153. M. fragilis Bainier, 1884 (A. sc. nat. 6. Serie XIX. p. 208). Abbild.: Bainier, 1. c. Taf. VEI, 12—17. Sporangienträger aufrecht, dichtrasig, niedrig, kaum 1 cm hoch, verästelt, ähnlich wie bei voriger Art. Sporangien klein, kugelig, reif schwarz. Sporangienwand zerfliessend, glatt, nicht 198 oder sehr fein incrustirt, mit Basalkragen. Columella schmal aufsitzend, kugelig, an der Basis etwas abgeflacht, mit farbloser, glatter Membran. Sporen oval, klein, 4,2 // lang, 2,1 // breit, blau- grau, glatt. Zygosporen kugelig, circa 50 /f Durchmesser, schwarz, Exospor mit schwarzen, polygonalen, schwach ausgezackten Yer- dickungen dicht besetzt, welche durch hellere, weniger schwarze Linien getrennt sind. Kugelhefe vorhanden, wie bei M. racemus, alcoholische Gährung bewirkend. Gemmen nicht erwähnt. Auf feuchtem Leinmehl, auf Pflaumendecoct (hier reichlich Zygosporen). 154. M. iiiollis Bainier, 1884 (A. sc. nat. 6. Serie XIX. p. 205)). Abbild.: Bainier, 1. c Taf. VHI, IS— 21. Sporangienträger aufrecht, dichtrasig, über 1 cm hoch, ver- zweigt, mit 1 — 3 langen, bogig aufsteigenden Aesten, unterhalb der Sporangien etwas verjüngt. Sporangien kugelig, circa 100 jli Durchmesser. Sporangienwand zerfliessend, glatt, ohne Basal- kragen. Columella breit aufsitzend, hoch gewölbt, halbkugelig oder knoj3fförmig, farblos, glatt. Sporen oval, farblos, 4,2 /i lang, 2,1 fi breit, glatt. Zygosporen kugelig, schwarz, circa 80 ii Durch- messer, Exospor schwärzlich, mit kleinen, tiefer schwarzen, poly- gonalen, flachen Yerdickungen, welche zu 5—10 in Gruppen dicht beisammenstehen, die durch ebenso grosse oder grössere unverdickte Felder getrennt sind. Gemmen und Kugelhefe nicht erwähnt. Auf Pflaumendecoct, Pferdemist. 155. M. lieterog-amus Tuillemin, 1886 (Bull. soc. bot. France XXIIL p. 236). Abl)iia.: Vuillcmin, Bull. soc. sc. Nancy 1SS6, Taf. II, 27— 4S. Sporangienträger aufrecht, 2 mm lang, 12 — Ib jn breit, zu- weilen einfach, mit Sporangium abschliessend oder meist noch mit einem oder zwei opponirten, seltener 3 — 4 annähernd quirligen, rechtwinkelig abstehenden kurzen Seitenästen, die ebenfalls mit Sporangien enden; später auch Zygosporen tragend. Sporangien alle gleichartig, kugelig, 50 — 60 /j Durchmesser, schwärzlich. Sporangienw^and zerfliessend, incrustirt, mit Basalkragen, zur Zeit der Zygosporenbildung nimmt die Zerfliessiichkeit ab. Colu- mella kugelig, glatt. Sporen kugelig, 2 — 3 ,u Durchmesser, glatt. Zygosporen entweder später an den Sporangienträgern oder an 199 besonderen aufrechten, sympodialen Trägern, nicht am Substrat- mycel, kugelig, sehr verschieden gross, 45 — 150 /li Durchmesser, Exospor braun, mit schwarzen, fast zusammenfliessenden, wellig ge- randeten Platten besetzt, Endospor dünn, mit einfachen Höckerchen. Gemmen (Chlamydosporen) intercalar oder terminal an kurzen Seitenästchen, die erstem ellipsoidisch, die letztern kugelig, glatt, dickwandig, die grössten 25 /i lang, 20 ^ct breit. — Fig. 31c. Auf Brod, Orangensaft, Pflaum endecoct. Vuillemin nennt diese Species heterogamus, weil bei ihr die Copulationsäste, abweichend von allen übrigen Mucorarten verschieden- gestaltet sind. Die Bildung dieser ungleichen Aeste geschieht folgendermaassen. Zunächst entsteht am Ende eines Hauptastes oder eines seiner Seitenäste eine Querwand; die dadurch ab- getrennte Spitze verlängert sich bedeutend, bleibt aber dünn, pfriemlich. Unter- halb der Querwand sprosst ein kurzer Seitenzweig hervor, der sich hakenförmig aufwärts- und gegen die dünne, pfriemliche Spitze über der Querwand hinkrümrat. Dieser gekrümmte Ast wird als der weibliche Copulationsast gedeutet, ihm wächst aus dem pfriemlichen Astende ein kurzer, stummeiförmiger männlicher Ast ent- gegen. Die Zygospore entsteht aus einem Theil des gekrümmten weiblichen Astes. Nacli der Copulation sprosst aus diesem ein neuer Ast hervor, der weiter auf- wärts wieder Copulationsäste bildet, nachdem er das erste Paar zur Seite ge- drängt hat. Dies wiederholt sich mehrmals und so entstehen sympodial verzweigte Zygosporenträger mit mehreren seitlichen Zygosporcn, die auf einem hakig ge- bogenen Aestchen sitzen. Die abweichende Gestaltung der Copulationsäste und ihre Anordnung an besonderen aufrechten Zygosporenträgern dürfte wohl die Auf- stellimg einer neuen Gattung für diese Species rechtfertigen; einstweilen wurde aber davon abgesehen, weil überhaupt die Gattung Mucor einer gründlichen syste- matischen Durchforschung noch bedarf. Eine gleichfalls heterogame Copulation ist bei der Thamnidieengattung Dicranophora von Schröter beobachtet worden. 156. M. lieterosporiis nov. spec. Sporangienträger steif aufrecht, einen dichten grauen, schmutziggelb oder deutlich bräunlichgelb überlaufenen Easen bildend, meist 1 — 5 mm, auch bis 1 cm hoch, 30 fi dick, traubig verzweigt, mit kürzeren oder längeren Seitenästen, über der An- satzstelle eines jeden Astes eine Querwand, jeder Ast mit Sporangium abschliessend, mit farbloser, glatter Membran und farblosem Inhalt. Sporangien kugelig, 80— 125 ^tt Durchmesser, reif gelblich oder rost- farben, wassertropfenartig, durchsichtig, glatt. Sporangienwand schwer zerfliessend, farblos, mit winzigen Oxalatincrustationen, einen Basalkragen zurücklassend. Columella nicht aufsitzend, hoch ellipsoidisch oder eiförmig, sehr gross, bis 80 ii hoch,- in der Mitte 45 ,a breit, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt. Sporen sehr imgleichmässig, meist rundlich unregelmässig - stumpf kantig, 200 dazwischen aber immer anders gestaltete, nierenförmige oder sonst ■unregelmässig eingebuchtete, längliche, gekrümmte und ganz un- regelmässig geformte, 4 — 15 /f Durchmesser, einzeln farblos, gehäuft bräunlichgelb, glatt. Weiteres unbekannt. Auf Mist von Fleischfressern (gefleckte Hyäne, Tiger, Löwe\ Diese Form ist leicht und sicher an den nnglcichmässig geformten Sporen zu erkennen. 157. M. coryiiibifer Cohn, 1884 (bei Lichtheim, Zeitschr. f. klin. Med. YIL p. 147). Synon. : Mueor ramosus Lindt, 18S6, Archiv f. experini. Pathol. u. Pharmak. XXI. p. 275). Abbild.: Lichtheira, 1. c. Taf. 6— 8. Lindt, 1. c. Taf. II, III, 7—10, U- Sporangien träger niederliegend, vom dichten, av eisswolligen Mycel mit blossem Auge nicht zu unterscheiden, lang hingestreckt, doldentraubig verzweigt, an der Spitze mit einem, meist mehreren (bis 12) doldenförmig ausstrahlenden, mehr oder weniger lang ge- stielten Sporangien, unterhalb der Enddolde noch eine Anzahl ein- zelner, kurz gestielter, kleiner, zum Theil zwergartiger Sporangien in Abständen traubig entwickelnd ; mit fiirbloser, glatter Membran, ohne Querwände. Sporangien aufrecht, farblos, birnförmig, all- mählich in den Stiel verschmälert, mit Apophyse, die grössten 70 ,a, die mittleren 45 — 60 /*, die kleinsten 10—20/ii Durchmesser, viel- sporig. Sporangienwand farblos, durchsichtig, glatt, zerfliessend, oft mit Basalkragen. Columella breit aufsitzend, halbkugelig, hoch- gewölbt, 10 — 20 //, glatt oder zuweilen warzig punktirt, rauchgrau oder bräunlich, auch die Apophyse des Stieles nimmt diese Färbung an und bildet zusammen mit der Columella einen fast kugeligen, bräunlichen Körper, der nach der Oeffnung der Sporangien am Stiele sitzen bleibt. Sporen länglichrund, glatt, einzeln oder gehäuft farblos, sehr klein, meist 2 /t breit, 3 ii lang, einzelne auch grösser, 4 |it breit, 6,5 |ii lang. Zygosporen unbekannt. — Fig. 29 c. Pathogen im Körper der Kaninchen, eine tödthch verlaufende Mycose hervorrufend ; am kräftigsten wuchert der Pilz in den Xieren und dem lymphatischen Apparate des Darmes, weniger kräftig in der Milz und dem Knochenmark, ausnahmsweise auch in der Leber, dagegen wurde er bisher nicht gefunden in der Lunge, dem Gehirn, dem Herz, dem Ohr und den Muskeln. Hunde sind immun. Findet sich zuweilen als Verunreinigung auf bactoriologischen Nährsubstraten. Dieselbe Krankheit rufen auch -Rhizopus Cohnii und Mucor pusillus hervor. 201 Der Pilz lässt sich auf den gebriiuchlichen testen Nährsubstraten der Bacterio- logie gut züchten, Avächst am besten bei Körpertemperatur. Durch Injection der Sporen lässt sich die Krankheit hervorrufen. In den Culturen bildet der Pilz ein dichtes, wolliges, anfangs schneeweisses, zuletzt hellgraues Mycel, mit bis 1 5 ^ dicken, farblosen Fäden, an denen die nieder- gestreckten Sporangienträger und die farblosen Sporangien mit blossem Auge gar nicht zu unterscheiden sind. M. ramosus Lindt, ISSO (1. c), Synon. : Ehizopus ramosus (Lindt) Zopf, 1S90, Schenk's Handb. IV. p. 587, ist zweifellos nur die obige Species, denn die ganze Beschreibung des Autors passt für dieselbe, auch giebt der Autor (1. c. p. 277) die vollkommene Uebereinstimmung zu, nur die Sporen sollen einen Unterschied ergeben; M. corymbifer soll annähernd kugelige, M. ramosus ellipsoidische Sporen haben, die 3 — i /n breit, 5 — 6 ^m lang sind. Derartige Sporen kommen auch bei M. corymbifer vor, so dass darauf allein eine neue Species nicht gegründet werden kann. Der von Jakowski (Bacteriol. Centralbl. 1889, V. p. 388) als M. ramosus Lindt bestimmte Pilz, der bei einer Frau eine Ohrenerkrankung hervorrief, ist nicht dieser, sondern M. pusillus Lindt. Siebenmann (Schimraelmycosen 1889, p. 96) berichtet, dass M. corymbifer auch im menschUchen Ohr gefunden worden ist. Der (1. c. p. 97) beschriebene Mucor septatus Bezold ist eine unsichere Species, könnte aber ganz gut der gemeine M. racemosus sein. 158. M. pusiliiis Lindt, 1886 (Archiv f. experim. Pathol. u. Pharmak. XXL p. 272). Abbild.: Lindt, 1. c. Taf. H, UI, 1-6. Sporangienträger aufrecht, dichtrasig, 10 — 20 ,« breit, un- gefähr 1 mm hoch, anfangs imverzweigt , später spärlich yerästelt und leicht bogig gekrümmt, gewöhnlich nur mit einem, seltener zwei Seitenästen, die bis zur Höhe des Hauptsprosses emporwachsen und wie dieser mit einem, nur etwas kleineren Sporangium ab- schiiessen; Sporangienträger anfangs weiss, zuletzt mit etwas ver- dickter Wand gelbbräunlich. Sporangien kugelig, anfangs weiss, reif fast schwarz, 60— 80 j(t Durchmesser. Sporangienwand dicht incrustirt feinstachelig, zerfliessend, gewöhnlich einen Basalkragen zurücklassend. Columella nicht aufsitzend, meist eiförmig, zu- weilen kugelig oder keulig, 50 /t breit, 60 ,u hoch, mit glatter, schwach gelblichgrauer, zuletzt hellbrauner Membran, farblosem Inhalt. Sporen kugelrund, 3—3,5 /t Durchmesser, glatt, farblos. Weiteres unbekannt. Auf angefeuchtetem Weissbrod; pathogen, dieselbe Krankheit am Kaninchen wie M. corymbifer hervorrufend. Bildet in der Cultur kein dichtes, weisses Mycel mit davon nicht zu unterscheidenden Sporangienträgern wie M. corymbifer, sondern hat den gew^öhnlichen Habitus eines Mucor. 202 l')i>. }i. corynibosus Harz, lb71 (Bull. soc. imp. Nat. Moscou XLIV. p. 143). Synon.: Mucor Harzii Berlcse u. de Toni, 1887, »Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 202. (Mucor corymbosus Wallroth siehe bei Thamnidium elegans.) Abbild.: Harz, 1. c. Taf. V, 1 a-e. Sporangienträger aufrecht, 1 — 4 mm hoch, ohne Querwände, an der Spitze doldentraubig verästelt, mit zahlreichen, bis 20 und mehr unverzweigten oder selbst wieder traubig verzweigten Aesten, von denen meist einer steril geblieben ist und über die übrigen, Sporangien tragenden mit seiner sterilen Spitze weit hinausragt. Sporangien alle gleichartig, kugelig, reif hellbraun, 100 — 150 ^it Durchmesser. Sporangienwand nicht zerfliessend, sondern un- regelmässig lappig zerreissend. Columella gross, kugelig. Sporen kugelig, 7 /LI Durchmesser. Weiteres unbekannt. Auf verschimmelndem Mutterkorn, als wolliger Ueberzug. Die Berechtigung dieser Species wird von van Tieghera (A. sc. nat. 5. Serie XVU. p. 367) angezweifelt, weil M. bifidus von Piptocephalis befallen ähnliche abnorme Verzweigungen treibt, wie die oben beschriebenen. Jedenfalls ist die Species zu den weniger sicheren zu rechnen. Sectio III. Cymo -Mucor. Sporangienträger cymös verzweigt, mehr oder weniger svmpodial, wickelig. IGO. .^1. li'lobosus nov. spec. Sporangienträger schlaff aufrecht, dicht, gegenseitig sich stützend, 1 — 2, auch 3 cm hoch, dünn, 6 — 10 // dick, reich gemischt traubig-sympodial verästelt, mit bald längeren, bald kürzeren unver- zweigten, ausnahmsweise einen Seitenzweig tragenden, bogig auf- steigenden, oft sehr langen Aesten, jeder Ast mit aufrechtem Spo- rangium abschliessend, über der Ansatzstelle eines jeden Astes eine Querwand, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt. Spo- rangien kugelig, 75 — 120 a Durchmesser, reif graubräunlich oder schwärzlichbraun, oft mit einem Stich ins Grünlichgelbe, dicht fein- stachelig, alle gleichartig. Sporangienwand langsam zerfliessend, dicht incrustirt und dadurch schwach grau, fast farblos; mit Basal- kragen. Columella nicht aufsitzend, gewöhnlich birnförmig, 20 bis 25, meist 40 n hoch, an der schmalen Basis 6 — 16 /(, oben 14—32 // breit, zuweilen auch mehr glockig, mit glatter, sehr schwach rauch- grauer Membran, farblosem Inhalt. Sporen genau kugelig, ungleich 203 gross, 4-8 fj, Durchmesser, glatt, einzeln schwach rauchgrau, ge- häuft schwärzlich. "Weiteres unbekannt. Auf Brod, auf feuchten Samen von Aesculus, auf Kernen von Juglans regia. 161. M. spinosus van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie lY. p. 390). Synon. : Mucor plumbeus Bonorden, 1S64, Abli. naturf. Ges. Halle VIII. p. 109. Mucor aspergilloides Zopf, 1881, Verh. bot. Ver. Prov. Brandenb. XXIII. p. XXTI. Abbild.: Bonorden, 1. c. Taf. I, 20 (Sporen). Bainier, A. sc. nat. 6. Serie XIX. Taf. VII, 1—8. Gayon, Mem. soc. phys. Bordeaux, 2. Serie II. Fig. lU-12. Sporangienträger steif aufrecht, dicht, bis 1 cm hoch, ge- mischt traubig- monopodial und cymös-sympodial verzweigt, alle Aeste mit Sporangien abschliessend, gerade, seltener gebogen oder schwach zurückgekrümmt, mit einer Querwand an der Ansatzstelle jedes Astes; mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt. Sporangien kugelig, klein, circa bis 100 /t Durchmesser, anfangs farblos, reif dunkelbraun oder schwarz, feinstachelig, alle gleichartig. Sporangienwand zerfliessend , reich incrustirt, mit Basalkragen. Cülumella nicht aufsitzend, lang cylindrisch oder birnförmig, am Scheitel mit einem oder mehreren (bis 12 und noch mehr) uuregel- mässigen, stumpflichen, geraden oder gebogenen, oft knotig ange- schwolleneu, kurzen Ausstülpungen, daher dornig oder Aspergillus ähnlich, oft nur mit einer terminalen Ausstülpung und dann zipfel- mützenförmig, 22 — 85,« hqch, 8— 65 /r breit, mit schwach rauch- grauer oder bräunlicher Membran, farblosem Inhalt, Ausstülpungen bis 5 ,« lang, oft sehr kurz, stummelartig. Sporen kugelig, gleich- artig, 5-8 /t, auch 9 /t Durchmesser, einzeln und gehäuft grau- bräunlich, glatt. Zygo Sporen kugelig, gelbbräunhch, Exospor mit unregelmässigen, plattenförmigen, in der Mitte kugelig zugespitzten, dunklen Yerdickungen, Gemmen nicht selten, wie bei M. race- mosus; auch am Sporangienträger bis in die Columella hinein. Kugelhefe beobachtet. — Fig. 30 e. Auf Pferdemist, feuchtem Brod, Kartoffeln, gekochten Kohl- rüben, auf Oelkuchen, auf Cochenillebrei, auf moderndem Torfmoos; häufig. Die Kugelhefe dieser Form vermag nicht zu invertiren und kann infolge dessen nur Glycose vergähren; schwache Gährwirkung (vergl. Gayon, Mem. soc. phys. Bordeaux 2. Seiie 11). 204 Nach Vuillemin (Societ. Xancy 1SS6) treten bei reicher Verzweigung auch sehr kleine, an Sporangiolen erinnernde Sporangicn auf. Der Pilz müsste eigentlich mit dem älteren Namen Bonorden's belegt werden. Ich behalte aber den neuen Namen van Tieghem's als viel charakteristischer bei. Bainier (A. sc. nat. 6. Serie XIX. p. 203 Anmerkung) hat auch eine nicht näher beschriebene Form mit glatter oder kaum körniger Sporangienmembran beobachtet. Mucor aspergilloides Zopf, ISSl (Verb. bot. Ter. Prov. Brandenb. XXIII. p. XXXII). Durch die Güte des Autors war ich in der Lage seine Zeichnungen und ein Präparat durchsehen zu können. Ich zweifle hiernach nicht mehr, dass Zopf der obige Pilz vorgelegen hat. Auch Bainier (1. c. p. 204) giebt für die Zahl und Anordnung der Ausstülpungen auf der Columella eine grosse Variabilität an, auch er hat Columellen mit sehr vielen Ausstülpungen gesehen, die wie die Sterigmen eines Aspergillus, die obere Hälfte der Columella bedeckten, was Zopf in dem Speciesnamen zum Ausdruck gebracht hat. Umgekehrt tragen aber manche Colu- mellen (auch in Zopfs Präparat) nur eine einzige Ausstülpung und sehen dann oft zipfelmützenartig aus. Zopfs Vermuthung, dass die Sporen aus den Fortsätzen der Columella abgeschnürt werden, dürfte sich wohl nicht bestätigen. 162. .^I. anii)i<>-iius Yuillemin, 1886 (Bullet, soc. sciences Nancy p. 92). Abbild.: Vuillemin, 1. c. Taf IV, 71—77. Sporangienträger aufrecht, niedrige, schwärzliche Easen bildend, etwas über 1 mm hoch, sympodial verzweigt, 4 — 5 Sporangien tragend auf sehr kurzen, geraden oder schAvach gekrümmten Stielen, mit einer Querwand an der Ansatzstelle jedes Seitenastes. Spo- rangien kugelig, ca. 100 ,a Durchmesser, grauschwarz. Sporangien- wand verschieden stark incrusfirt und im Yerhältniss dazu zer- fliesslich, die des ersten Sporangiums stark incrustirt und leicht zerfliessend, bei den folgenden Sporangien immer weniger incrustirt und zuletzt nicht mehr zerfliessend, sondern in Stücke zerbrechend. Columella nicht aufsitzend, kegelig -glockig. Sporen ellipsoidisch, 4,5 i« breit, 7 fx lang, mit sehr fein punktirter Membran. Zygo- sporen unbekannt. Gemmen und Kugelhefe wie bei M. race- mosus. Auf Brod. 163. M. circiiielloides van Tieghem, 1875 (A. sc. nat. 6. Serie I. p. 94). Abbild.: Gayon, 1878, Mem. soc. phys. et nat. Bordeaux, 2. Serie II. Fig. 1—8. Bainier, 1884, A. sc. nat. 6. Serie XIX. Taf. VII, 9—15. Vuillemin, 188f., Bull. soc. sc. Nancy, Taf. IV, 78—83. Sporangienträger aufrecht, niedrige, dichte, dunkelgraue Käschen bildend, bis 1 cm hoch, mehr oder weniger reich sym- 205 podial verzweigt, mit oft regelmässig abwechselnd nach rechts und links stehenden, kurzen, geraden oder schwach bogig ge- krümmten Seitenästchen , die mit Sporangium abschliessen ; Ver- zweigung des Trägers und Länge der Sporangienstiele sehr mannig- faltig, letztere oft so kurz, dass das Sporangium sitzend erscheint; mit glatter, farbloser Membran. Sporangien kugelig, reif grau- braun, aufrecht oder schwach nickend, verschieden, die älteren grösseren mit zerfliessender Membran, die letzten kleineren (obersten) mit fester Membran und oft geschlossen abfallend, bald erst nach erfolgter Bildung der Sporen, bald noch vor dieser. Sporangien- wand feinkörnig incrustirt und dann zerfliessend, meist mit Basal- kragen oder nicht incrustirt, fest und glatt. Columella nicht auf- sitzend, halbkugelig oder fast kugelig, farblos, glatt. Sporen kugelig oder rundJich-ellipsoidisch, 3 f^i breit, 4- — 5 /ti lang, glatt, einzeln farblos, gehäuft schwach grau. Zjgosporen kugelig, Exospor rothbraun, mit laugen, spitzen, dornartigen Warzen besetzt, die längsfaltig oder längsstreifig sind. Gemmen (Chlamydosporen) inter- calar, tonnenförmig, glatt, farblos. Kugelhefe wie bei M. racemosus. Auf Pferdemist, faulenden Kartoffeln. Bringt in glycosehaltigen Flüssigkeiten eine schwache alcoholische Gährnng hervor unter Bildung von Kugelhefe. Eohrzucker wird nicht vergohren, da der Pilz kein invertirendes Ferment entwickelt. (Näheres hierüber bei Gayon, Mem. soc. phys. et nat. Bordeaux, 2. Serie IL 1878). Bemerkenswerth ist auch bei dieser Species das verschiedene Verhalten der Sporangienwand , die bei den zuerst entstandenen Sporangien stark incrustirt ist und leicht zerfliesst, bei den späteren aber mit abnehmender Incrustation auch mehr und mehr ihre Zerfliesslichkeit verliert, bis sie zuletzt fest bleibt und die Sporangien geschlossen abfallen. Man vergleiche hiermit auch M. brevipes Eiess und die folgenden Species. Bietet viele Aehnlichkeit mit Circinella simpIex, von der sie sicli abei- dadurch unterscheidet, dass der sympodifile Sporangienträger mit Sporangien abschUesst, während er bei Circinella in eine sterile Spitze endet und dass die Sporangienstiele nur zuweilen und schwach, nicht immer und nicht so stark gekrümmt sind. Einige Species älterer Autoren, die zu M. racemosus gezogen worden sind, könnten vielleicht auch hierher gehören. Eine Entscheidung ist unmöglich. 164. M. nlteriiaiis van Tieghem, 1887 (bei Gayon u. Dubourg in Ann. l'Instit. Pasteur I. p, 534). Abbild.: Gayon u. Dubourg, 1. c. Fig. 1 — 10. Der vorigen Species sehr nahe stehend. Sporangienträger aufrecht, dichte niedrige Raschen bildend, wickelig sympodial verzweigt, bis 10 — 12 Sporangien tragend, die meist genau ab- 206 ■wechselnd nach rechts und links stehen, mit Sporangium abschliessend, Sporangienstiele kurz, wagerecht oder zurückgekrümnit; Yerzweigung des Trägers und Länge der Sporangienstiele sehr wechselnd, zuweilen einer sehr lang oder auch gabelig getheilt, wodurch die wickeHge Verzweigung undeutlich wird; Membran glatt, farblos. Sporangien kugelig, verschieden, die älteren grösser mit zerfliessender, die letzten klein mit fester Membran, vielsporig. Sporangienwand fein- körnig incrustirt und dann zerfliessend, mit Basalkragen, oder nicht incrustirt, fest und glatt. Columella nicht aufsitzend, kugelig, farblos, glatt. Sporen ellipsoidisch, 2 — 3 ,« breit, 5 — 7 fi lang, glatt, farblos. Zygosporen und Gemmen unbekannt. Kugel- hefe wie bei voriger Species. — Fig. 29 <^, '60 d. Auf Mist, cultivirt auf Zuckerwasser, Bierwürze, Raulin"scher Flüssigkeit, Hefeextract. Euft wie die vorige Species schwache alcoholische Gährung hervor, vermag aber gleichfalls nur Glycose und Dextrin zu verarbeiten, nicht Eohzucker (vergl. hierüber Gayon u. Dubourg 1. c). Steht auch morphologisch der vorigen Species sehr nahe und ist vielleicht sogar identisch mit ihr. Die Verschiedenheit beruht auf der alternirend zweizeihgen Anordnung der Sporangien und der gestreckten ellipsoidischen Form der Sporen. 165. M. iH'o-lectiis Yuillemin, 1886 (Bull. soc. Nancy p. 83). Abbild.: VuiUemin, 1. c. Taf. IV, 66—70. Sporangien träger aufrecht, dichte Easen bildend, sympodial verzweigt, mit kurzen aufrechten Seitenästen, die mit Sporangien abschliessen. Sporangien ähnlich wie bei den vorigen Arten. Sporen sehr klein, kugelig, 3 /i Durchmesser. Zygosporen, bisher nur als Azygosporen beobachtet, an aufrechten, gleichfalls sym- podialen Trägern, kugelig, 54 /i Durchmesser, Exospor gelbbraun mit dunkler gefärbten, flachen, plattenartigen "Verdickungen, keinen dornigen Warzen. Substrat nicht angegeben. Diese Species steht M. circinelloides sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die anders gebauten Zygosporen; genaueres über die Sporangien ist nicht beschrieben. Ueber Gährwirkungen ist nichts bekannt. 166. M. brevipes Riess, 1853 (Bot. Zeit. p. 136). Abbild.: Riess, 1. c. Taf. UI, 1—3. Sporangienträger aufrecht, dichte niedrige schwarze Easen bildend, \L^ bis höchstens 2 mm hoch, robust, S fi dick, schwach sympodial verzweigt, oft nur 2 oder 3 Sporangien tragend, die 207 SporangieD stiele kurz, gerade oder vereinzelt ziirückgekrümmt, mit einer Querwand an der Ansatzstelle eines jeden Astes, mit farbloser, durch Kalkincrustation sehr feinkörnig- rauher Membran, farblosem Inhalt. Sporangien kugelig, 50 — 150 ^/, meist 90 /t Durchmesser, anfangs weiss, zuletzt tiefschwarz, dicht und ziemlich lang fein- stachelig. Sporangienwand nicht zerfliessend, schwärzlich, stark incrustirt, feinstachelig, in 2 oder mehrere Stücke zerbrechend, welche sich meist kahnförmig einrollen und die Sporen theilweise festhalten; mit Basalkragen; die Sporangien, besonders die kleinen, fallen leicht ungeöffnet vom Träger ab. Columella nicht aufsitzend, verhältniss- mässig klein, breit keulig oder birnförmig, verkehrt- eiförmig, 14 bis 28 fi hoch, 12 — 20 /i breit, zuweilen grösser 38 /t breit, 55 /t lang, mit glatter, schwach rauchgrauer Membran, farblosem Inhalt. Sporen breit- ellipsüidisch, gleichförmig, 5,5—6,5 /t breit, 8,8—10,7 /t lang, glatt, einzeln farblos, gehäuft schwach rauchgrau. Weiteres unbekannt. Auf altem Stärkekleister, Brod; dichte tiefschwarze niedrige Easen bildend. Es kommen bei dieser Form oft kleinere, später entstandene Sporangien vor, mit kleiner oder fehlender Columella und schwächer incrustirter Membran. Diese kleinen, glattwandigen Sporangiolen ähnlichen Sporangien fallen meist geschlossen vom Träger ab. Die von mir beobachtete Form stimmt bis auf das von Eiess nicht näher beschriebene Verhalten der Sporangienhülle so gut mit M. brevipes überein, dass ich ohne Bedenken die beiden Formen identificire. 0. E. E. Zimmermann (Das Genus Mucor, 1S71, p. 11) hält die Eiess'sche Species nur für eine Form des M. Mucedo. Diese und die letzten 4 Species (No. 162 bis No. 165) bilden den Uebergang zur Gattung Circinella. I. Unvollständig beschriebene Species neuerer Autoren seit 1876. M. tristis Bainier, 1884 (A. sc. nat. 6. Serie XIX. p. 210). Sporangien tiefschwarz, Structur ihrer Träger und der Sporen nicht beschrieben. Zygosporen schwarz, Suspensoren mit fingerigen Ausstülpungen. Nähere Angaben, auch über das Substrat fehlen. M. modestus Bainier, 1884 (1. c. p. 210). Sporangien farblos, Träger und Sporen nicht beschrieben. Zygo- sporen schwarz, mit strahligen, sternförmigen Verdickungen. Nähere Angaben, auch über das Substrat fehlen. 208 }l. panisiticus Bainier, 1884 (1. c. p. 212, Taf. IX, 11). Jede Besehroibunfi: fehlt, es wird nur auf den eigenthümlichen Parasitismus vorläufig hingewiesen. Die Fäden des Pilzes sollen terminale oder intercalare Blasen tragen, durch deren Berührung mit anderen Mucorineen, diese letzteren, also der zukünftige Wirth zur Bildung fingeriger, an die Blase sich anlegender Fortsätze ver- anlasst werden soll. Nähere Beschreibung ist abzuwarten und für später in Aussicht gestellt, bisher aber nicht erfolgt. M. rubens Vuillemin, 1887 (Bull. soc. myc. France III. p. 111). Sporaugien träger unverzweigt, Sporangien mit incrustirter, zer- fliessendcr Membran. Sporen länglich, 8 — 18 /t lang, 3 — 7 /r breit, Inhalt der Columella von ziegelrothen Oeltropfen gefärbt, ebensolche aber spärlicher im Sporangienträger. Diese Form ist wohl sicher mit M. rufescens nov. spec. identisch. Freilich hat dieser einige so charakteristische Merkmale, die in Yuillemin's Beschreibung fehlen, dass eine Yereinigung der beiden Formen einstweilen nicht ge- schehen kann. M. septiitus Bezold (bei Siebenmann, 1889, Schimmelmycosen des Ohres p. 97, Taf. IV, 3) ist wahrscheinlich der gemeine M. race- mosus. Nach der etwas unklaren Beschreibung lassen sich folgende Merkmale aufstellen: S^jorangienträger meist traubig verzweigt, zu- weilen an der Spitze eine Dolde von drei oder vier kurzgestielten Sporangien, mit Querwänden an dcnYerzweigungsstellen. Sporangien blass bräunlichgelb, kugelig, mit durchsichtiger Membran, glatter oder nur schAvach maulbeerförmiger Oberfläche, 32 /t Durchmesser. Sporen kugelig oder schwach oval, glatt, hellgelb oder schwach bräunlich, 2,5 — 4 /i Durchmesser. Dies passt alles sehr schön auch auf M. racemosus. 11. Unvollständig beschriebene Species älterer Autoren bis 1875. (Da die Zugehörigkeit der folgenden Species zu einer der jetzt genauer bekannten Mucor- Arten sich nicht entscheiden liess, so sind sie hier als zweifel- hafte Formen aufgeführt, deren Beschreibung nach der Angabe ihrer Autoren ent- worfen wurde.) 1. Grössere Formen mit verzweigten Sporangicntriigern. Mucor Castaneae Kabenhorst, 1844 (Kryptfl. Deutschi. I. p. 132). ö])orangienträger aufrecht, gabeltheilig, schmutzig-gelb, an den Gabelungs- stellen gesellwollen. Aeste anfangs steif, später übergeneigt. Sporangien verkelirt 1 209 eiförmig, undurchsichtig, trühe. Sporen zahlreich, länglich, durchsichtig, mit trübem, an beiden Enden ein helles Spitzchen tragenden Kern. Auf gerösteten Kastanien. Mailand. Mucor albus (Preuss, 1851) Berlese u. de Toni, 1887 (Saccardo, Sylloge VlI. 1, p. 199). Synon.: Thelactis alba Preuss, 1S51, Linnaea XXIV. p. 140. Sporangienträger aufrecht, mit Querwänden, Hauptspross mit Sporangium abschliessend, unterhalb mit 5 — 8 wirteligen, abstehenden Aesten, die ebenfalls Sporangien tragen, Sporangien undurchsichtig, bräunlich. Sporen farblos, fast eiförmig. Auf Dacryomyces lacrymans. Mucor glaucus Bonorden, 1864 (Abb. naturf. Ges. Halle VIII. p. 111, Taf. I, 17). Synon.: Mucor glaucescens Berlese u. de Toni, 1887, Sacc, Syll. VII. 1, p. 199. Sporangienträger aufrecht, ziemlich dick, gabelig und traubig verästelt, mit einzelnen Querwänden, schwach blaugrünlich. Sporangien kugelig, schwach blau- grün, mit Basalkragen. Columella halb eiförmig, Sporen verschieden, kugelig oder eiförmig, schwach blaugrünlich. Auf Schwarzbrod. 2. Grössere Formen mit unverzweigten Sporangienträgern. Mucor microsporus Bonorden, 1864 (Abh. naturf. Ges. Halle VIII. p. 106, Taf. I, 16). Sporangienträger aufrecht, seidenglänzend, weiss, unverzweigt. Sporangien kugelig, anfangs gelbbräunlich, zuletzt schwarz, mit kleiner, kugelrunder, farbloser Columella. Sporen sehr klein, ellipsoidisch, einzeln farblos, gehäuft grau. Auf verschiedenen Substanzen. Es wird wohl hier der gewöhnliche M. Mucedo vorliegen, nur spricht die ausdrücklich hervorgehobene Kleinheit der Sporen dagegen. Mucor microcephalus Bonorden, 1864 (1. c. p. 108). Synon.: Mucor Bonordenii Berlese u. de Toni, 1887, Sacc, Syll. VII. 1, p. 194. Sporangienträger aufrecht, schlank, unverzweigt, dunkelbraun. Sporangien kugelig, schwarzbraun, mit durchscheinenden, länglichen, braunen Sporen. Substrat nicht angegeben. Von M. microcephalus Wallroth nach Bonorden durch die braune Färbung unterschieden. Hydrophora chlorospora Bonorden, 1864 (1. c. p. 113, Taf. II, 3). Sporangienträger aufrecht, einfach, lang, pfriemlich. Sporangien ohne Colu- mella, anfangs grau -grünlich, zuletzt olivenfarbig. Sporen klein, ellipsoidisch, grünlich. Auf verschiedenen Substraten. (Vielleicht ein Hyphomycet?) Winter, die Pilze. IV. Abth. 14 210 3. ün. Zool. XI. Taf. XV, A). Besondere Sporangicnträger fehlen, Sporangien an den Enden von Seitenästen des reich verästelten Myccls einzeln oder oft bis W hinter einander, kugelig oder länglichrund, 20—40 ^ Durchmesser, ohne CoUumcUa, meist geschlossen abfallend und oft jetzt erst die Sporen bildend. Sporen klein, farblos, 2 f^i breit, 4— .5 ^ lang. Auf der Darmwand und in den Geschlechtsorganen von Ascaris mystax (Katzen -Spulwurm); die kleinen Sporen sollen in Unmassen als milchweisse An- häufung die Eingeweide erfüllen. Die beiden Speeies haben viele Aehnlichkeit mit einander, weichen aber vom Typus Mucor so erheblich ab, dass sie unbedingt aus dieser Gattung gestrichen werden müssen. Ob sie überhaupt zu den Mucorineen gcliören ist zweifelhaft und weiterer Untersuchung bedürftig; vielleicht könnten sie infolge ihrer parasitischen Lebensweise wesentliche Keductionen erfahren haben. 4. Winzige Formen Berkeloy's, deren Zugehörigkeit zu den Mucorineen sehr zweifelhaft ist. Mucor delicatulus Berkeley, 1826 (Smith, English Flora V. j). 3;j2). Fertile Aestc aufrecht, kurz, Sporangien kugelig, blassgelb, Sporen kugelig. Au faulenden Kürbissen. So klein, dass mit blossem Auge kaum erkennbar, einen sammetartigcn, von dem fauligen Kürbissaft durchtränkten Filz bildend; zuweilen sitzen die Sporangien den septirten Mycelfäden unmittelbar auf. (Nach Cooke, Fiingi brit. H. p. O.S.S.) Es liegt wohl hier ein Hyphomycct vor. Mucor succosus Berkeley, ISU (Ann. and Magaz. nat bist. 1. Serie VI. p. 430. Taf. XII, 15). Bildet kleine, gelblichbraune Filze, die bei üppiger Ernährung gar nicht fructificiren, sonst aber einen dichten Rasen sehr winziger, dem blossen Auge nicht erkennbarer, anfangs gelber, zuletzt olivenfarboner Sporangien bilden; Columella sehr klein, kaum mehr als eine leichte Anschwellung des Stieles. Auf (li'u Stumpfen abgeschnittener Aesto von Auouba japonica. 211 Möglicherweise sind hier zwei Pilze vermengt. Aus der Abbildung ist nichts zu ersehen. Mucor tcnerrimus Berkeley, 1S41 (Hooker's Journal of botany III. p. 78, Taf. I, Fig. B). Winzig, dem blossen Auge kaum erkennbar, unter der Lupe als zarte weisse Fäden mit wässerigen, farblosen Sporangien am oberen Ende erscheinend. Auf abgefallenen Zweigen, besonders der Esche, bei feuchtem Wetter. Aus der wortreichen, aber unklaren Beschreibung Berkeley's und aus der Abbildung lässt sich über die Natur dieses Pilzes nichts erkennen. Es könnte ein kleiner Myxomycet sein (vielleicht Dictyostelium) , aber auch sonst ein anderer Pilz vorliegen. Mucor subtilissimus Berkeley, 1848(Horticult. Journ. III. p. üS, Fig. 1 — 5). Der kleinste bisher in England gefundene Pilz. Fertile Sprosse verzweigt, Aeste kurz, abstehend, jeder mit einem winzigen Sporangium abschliessend, dessen Hülle bald schwindet; Sporen länglich -elliptisch. (Nach Cooke, Fungi britan. II. p. 633.) Auf schimmelnden Zwiebeln. Soll sich aus Sclerotium cepaevorum ent- wickelt haben. Mucor pruinosus Berkeley et Broome, 1ST5 (Ann. and Magaz. nat. bist. 4. Serie XV, p. 40). Winzig, weiss, Sporangien kugelig, netzig; Sporen unregelmässig, 7 — 12 (i lang. Auf der Erde von Blumentöpfen, in denen faulende Samen von Phaseolus vulgaris lagen. Die obigen fünf von Berkeley aufgestellten Mucorspecies stimmen in der ausserordentlichen Kleinheit überein, ob sie vielleicht in eine Species sich ver- einigen Hessen, ist gar nicht zu sagen, da die kurzen Diagnosen des Autors für alle möglichen kleinen Pilze passen. Ich vermuthe, dass keine einzige dieser fünf Species ein Mucor ist, dass sie alle zu den Hyphomyceten gehören. III. Aus der Gattung Mucor und aus der ganzen Familie auszuschliessende Species. Mucor albus Micheli, 1729 (Nova plantar, genera etc. p. 215, Taf. 95) von Fries (.Syst. myc. III. p. 314) mit Hydrophora tenella Tode vereinigt, ist wohl gai- kein Mucor, sondern Dictyostelium mucoroides Brefeld. Wenigstens passt Micheli's Abbildurg sehr gut für diesen kleinen Myxomyceten. lieber Hydrophora tenella Tode vergleiche die Anmerkung bei Pilaira nigrescens, zu der meiner Ansicht nach Tode's Pilz gehört. Hydrophora tenella Fuckel, Fungi rhen. 2104 scheint theils Mucor racemosus, theils ein Hyphomycet zu sein. Mucor microscopicus Tode, 1783 (Schrift, naturf. Freunde .Berlin IV. p. 162, Taf. IX, 2) ist sicherlich Dictyostelium, wie die Beschreibung Tode's, ergänzt durch die rohe, aber doch charakteristische Abbildung, erkennen lässt. Mucor ? nigrescens Schumacher, 1S03 (Enumcr. plant. Saellandiae IL p. 237) auf der Unterseite lebender Blätter und auf jungen Zweigen von Ehamnus Frangula 14* 212 wird vom Autor selbst mit einem Fragezeichen, das freilich in den Citaten späterer Autoren verschwunden ist, zu Mucor gestellt. Da auch Fries (Syst. myc. III. p. 322) angiebt, diesen Pilz auf lebenden Blättern gefunden zu haben, ohne ihn freilich hinreichend beobachten zu können, so hat wohl keine Mucorinee vorgelegen, denn diese kommen ja, mit Ausnahme der indischen Choanophora, nicht als endo- phytische Parasiten vor. Es ist wohl das Beste, diese zweifelhatte Form, aus deren kurzer Beschreibung nichts und alles sich herauslesen lässt, aus der Gattung Mucor herauszuwerfen. Botrytis carnea Schumacher, 1S03 (1. c. p. 23S). Sy non.: Polyactis carnea Ehrenberg, ISIS, Sylvae myc. Berol. p. 13, 25. Mucor carneus Link, ] S24, Spec. plant. VI. 1 , p. 88. Botrytis carnea (Schumacher) Fries, 1829, Syst. myc. III. p. 405. Sporodinia carnea (Ehrenberg) Wallroth, 1 833, Flora crypt. germ. II. p. 31 7. Sporodinia carnea (Ehreuberg) Wallroth in Saccardo, Syll. fung. 1SS7, VII. 1, p. 2ÜS. Auf faulenden Kiefernadeln, auf faulendem Holz und abgefallenen Blättern; ist kein Mucor, sondern neuerdings wieder als Botrytis anerkannt (conf. Saccardo, SyU. 1886, IV. p. 119). Mucor albovirens Fries, 1S15 (Observ. I. p. 209; Syst. myc. III. p. 319) ist wohl Eurotium, aber die Conidieuform. Ein echter Mucor liegt sicher nicht vor. Auf getrockneten Schwämmen. Mucor lateritius Link, 1824 (Spec. plant. VI. 1, p. 84) auf Honigkuchen ist nach Fries (Syst. myc. IH. p. 333) Eurotium lierbarioruni und entspricht dessen gelben Perithecien, auf die Link's Diagnose allerdings sehr gut passt. Mucor terrestris Link, 1824 (Spec. plant. VI. 1, p. 83) auf vertrocknenden Conferven wird von Fries (1. c. p. 319) mit M. albovirens vereinigt; es könnte allerdings auch Link ein Eurotium vorgelegen haben. Wohl nicht von Link selbst gesammeltes, aber altes Material aus dem Berliner Herbar entpuppte sich als Helicostylum elegans Corda. Mucor fodinus Link, 1824 (Spec. plant. VI. 1, p. S4) ist nach Fries (1. c. III. p. 319) ein Synonym von Eacodium fodinum, jedenfalls kein Mucor und dess- halb zu streichen. Material aus dem Berliner Herbar bestand aus einem dick- filzigen Eacodium, auf dem kleine gestielte, weissliche Köpfchen verstreut vor- kamen. Diese gehören aber zu keinem Mucor, sondern sind Conidienträgor eines Aspergillus ähnlichen Pilzes. Mucor Fimbria Nees, ISIG (Syst. fung. p. 82, Fig. 78; Link, Spec. plant. VI. 1, p. 91). Synon.: Hydrophora Fimbria Fries, 1829, Syst. myc. III. p. 316. An der Perithecienmündung von Ceratostoma- Arten, ist wohl sicherlich kein Mucor. Im Berliner Herbar fand sich unter dem obigen Namen ein kleiner Hypho- mycet mit einfachem, kopfig- angeschwollenen Conidienträger. Nach den Angaben der Autoren könnte ihnen wohl eine ähnliclie Form vorgelegen haben. Die Ab- biWung bei Nees giebt keinen weiteren Aufschluss. Mucor acicularis Wallroth, 1833 (Flora crypt. germ. IL p. 319) stellt die jungen, nadeiförmigen Entwickclungsstadien des Pilobolus crystallinus dar, wie 213 aus der folgenden Bemerkung Wallroth's sicher hervorgeht: „ad fimum equinum stabulorum udorum qui hyphis acicularura porrectarum instar inhorrescere videtur". Mucor sphaerocophalus (?) bei Sehleiden (Griindzüge d. Botanik, 3. Aufl. n. p. 38, Taf. 107) ist gar kein Mucor, sondern ein Conidienträger eines Asco- myceten. Mucor scarlatinosus Hallier, 1869 (Zeitschr. f. Parasitenkunde I. Taf. IV, Fig. 48) ist, wie die Abbildung zeigt, ein M. racemosus, der auf Scharlachblut gewachsen ist. Der aus den pleomorphistischen Anschauungen der damaligen Zeit entstandene Name ist zu streichen. Mucor hyalinus Cooke, 1871 (Handb. of british Fungi IL p. 632). Eine Untersuchung des Materials in Cooke. Fungi britan. exs. 359 ergab, dass kein Mucor, auch nicht eine Mortierella, sondern ein Haplomycet vorliegt, vielleicht aus der Verwandtschaft von Stachylidium. Mucor Pontiae Sorokin, 1871 (Mycol. Skizzen, Kef. Bot. Zeit. 18T2, p. 336) auf den Augen lebender Motten (Pontia Brassicae). Verschiedene Fortpflanzungs- organe, Gemmen, Spoi'angiolen und Sporangien hat der Autor zwar beobachtet, aber eine genaue, brauchbare Diagnose auch diesmal nicht gegeben. Ist zu streichen. Mucor Pilobolus Sorokin, 1871 (1. c.) wie die vorige ohne Diagnose und desshalb zu streichen. Mucor Penicillium Schnetzler, 1877 (Comptes rendus Acad. Paris p. 1141) ist vom Autor nur mit dem Namen erwähnt und nur das gemeine Penicillium glaucum, wie aus einer Anmerkung zweifellos hervorgeht. Die Species ist also zu streichen. XXXI. C'ircinella van Tieghem u. Le Monnier, 1872 (Ann. sc. nat. 5. Serie XVII. p. 298). Mycel reich rispig verzweigt, mit immer dünner werdenden Aesten, allseitig in und auf dem Substrat sich ausbreitend, ohne Ausläufer, anfangs einzellig, später zerstreute Querwände; farbloser Inhalt, farblose, glatte Membran. Sporangienträger einzeln dem Mycel entspringend, unbegrenzt an der Spitze weiterwachsend, nicht mit Sporangien abschliessend, sympodial verzweigt, mit traubig angeordneten Sporangien oder sporangientragenden , sympodialen Seitenästen, mehr oder weniger an einander emporkletterud, schlaff, mit später blassbrauner, schwach mit Oxalat incrustirter Membran. Sporangien alle gleichartig, vi eisporig, kugelig, nickend auf bischofstabartig eingekrümmten, kurzen Stielchen, auf dem Träger sich öffnend. Sporangien wand mit Oxalat incrustirt, nicht zer- fliessend, bei der Reife ungefähr in der Mitte abreissend, einen grossen Basalkragen zurücklassend. Columella gross, aufsitzend, cylindrisch- kegelig. Sporen kugelig oder elliptisch, glatt, mehr oder weniger schieferblau. Zygosporen noch unbekannt. 214 Diese von van Tieghem aufgestellte, von Schröter mit Mucor vereinigte Gattung ist durch die synipodialen, mit steriler Sympodiumachse endenden, unbe- grenzt weiter wa(;lisenden Träger und die stets nickenden Sporangien mit ihren unzerfliessenden Wänden hinreichend charakterisirt. Fig. 34. Circinclla. — C. umbcllata. a Sporen (Vergr. 250). b Ein Stück der Sym- podiumachse mit einem kurzen Seitenast, der einen doldenartigen Büschel nickender Sporangien trägt; diese sind bereits geöffnet, haben eine eiförmige Columella ()') und einen grossen Basalkragen (ß); Querwände sind an der Basis des Seitenastes und der Sporangienstiele, sowie kurz unter den Sporangien vorhanden ; die Wand des ganzen Trägers ist mit Kalkoxalat incrustirt und erscheint desshalb fein punktirt, ebenso der Basalkragen (Vergr. Du), c Verschieden reiche Verzweigung der Träger, ver- gleiche die Anmerkung hinter der Spcciesdiagnose (natürl. Grösse). Alles nach van Tieghem und Le Monnicr. 167. C. Simplex van Tieghem, 1875 (A. sc. iiat. G.Serie I. p. 92). Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. II. 52—54. Sporangien träger aufrecht, dichte, niedrige, bräunliche Raschen bildend, 2 — 3 mm hoch, mit einer ca. 0,5 mm hohen, sporangienfreien Basis, ohne Sporangium abschliessend, mit zwei Reihen alternirender, nickender Sporangien, auf kurzen, nach abwärts gekrümmten, nach oben immer kürzer werdenden Stielchen, bis 15—20 Sporangien .tragend, ohne Querwände und im Uebrigen un- verzweigt, mit verdickter, cuticularisirter, bräunlicher, mit Oxalat incrustirter ^lembran, farblosem Inhalt. Sporangien klein, kugelig, nickend, bräunlich. Sporangien wand nicht zertliessend, in Stücke zerbrechend, incrustirt, bräunlich, mit grossem Basalkragen. Colu- mella schmal aufsitzend, gewölbt kegelig, glockig, mit glatter 215__ Membran. Sporen kugelig, 3 ß Durchmesser, glatt, einzeln farblos, gehäuft bläulichgrau. Weiteres unbekannt. Auf Hundekoth, cultivirbar auf Brod und Pferdemist. 168. V. spiiiosa van Tieghem u. Le Monnier, 1873 (A. sc. nat. 5. Serie XVII, p. 305). Synon. : Mucor spinulosus Schröter, 18S6, Schles. Kryptü. III. 1, p.206. Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. XXI, 21— i^9, XXII, 40-49. Bainier, 1S82, Etüde sur les Mucor, Taf. VI, 8, 9. Sorokin, Kevue inycol. XI. Taf. LXXXV, 15J— 15(L Sporangienträger schlaff aufrecht, dicht, an einander und andern Gegenständen weiter rankend, bis 2 cm hoch, in eine sterile Spitze auslaufend, mit zwei Reihen alternirender Sporangien, welche einzeln an spiralig oder schneckenförmig eingerollten kurzen Seiten- ästen hängen, die selbst wieder ein kurzes, nach aufwärts gerichtetes, dornähnliches, gewöhnlich unverzweigtes Aestchen tragen; weiter auf- wärts sind die Sporangienstiele dornenlos; mit gebräunter, cuticu- larischer und incrustirter Membran, Inhalt farblos ; Sympodiumachse des Sporangienträgers ohne Querwände, die Sporangienstiele und ihre Dornen sind meist durch Querwände abgegrenzt. Sporangien klein, kugelig, nickend, GÜ /t Durchmesser, bräunlich, feinstachelig. Sporangien wand nicht zerfliessend, im Aequator zerreissend und die untere Hälfte als Basalkragen zurücklassend, incrustirt, bräun- lich. Columella schmal aufsitzend, cylindrisch abgerundet oder kegelig, in der Mitte oft schwach eingeschnürt, mit schwach bräun- licher, glatter Membran, farblosem Inhalt. Sporen kugelrund, 4 j(i Durchmesser, bräunlichgrau. Näheres unbekannt. Auf Excrementen von Menschen, Pferden, Ratten, feuchtem Leder; cultivirbar auf feuchtem Brod, Orangen. Die Sporangienträger zeigen zuweilen mancherlei Abweichungen von dem oben beschriebenen Bau. Gelegentlich wächst der Dornfortsatz der Sporangienstiele zu einem zweiten Sporangiura aus oder es unterbleibt im Gegensatz hierzu an manchen oberen Aestchen die Sporangienbildung ganz, so dass eine Gruppe nur dornen- tragender, steriler Aestchen zwischen die fertilen sich einschiebt. Endlich sind auch Verzweigungen des Sporangienträgers beobachtet, die aber, wie es scheint, nur in Kammerculturen sich entwickeln (vergl. van Tieghem, 1. c. p. 3ü6). Bainier (Etüde p. 77) beobaclitete ausnahmsweise, dass der Sporangienträger mit einem grossen Endsporangium von 147 fi Durchmesser abschloss. Nach van Tieghem (1. c. p. 309) gehört hierher Helicostylum Muscae Sorokin (Bull. soc. nat. Moscou 1870, p. 256) auf einer todten Fliege. 216 169. C. iinibpllatü van Tieghem u. Le Monnier, 1873 (A. sc. nat. 5. Serie XVII. p. 300). Synon.: Helicostylum Moreliae Berkeley et Broome (nach Grevillea, XII. p. 12). Miicor umbellatiis Schröter, 1S8R, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 206. Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. XXI, 18—23. Bainier, Etüde Taf. VI, 1—7. Sporangien träger schlaff, aufrecht, zerstreut, 0,5—6, selbst 8 — 10 cm hoch, rankend, in eine sterile Spitze auslaufend, mit zwei Reihen alternirender, fast wagerecht abstehender, an der Spitze aufsteigender und gekrümmter Seitenäste, mit einer grösseren Zahl (2 — 20), meist auf der Oberseite entspringender kurzer, un verzweigter, aufrechter, bischofstabförmig eingekrümmter Aestchen, die ebenso wie der Seitenast selbst mit je einem Sporangium abschliessen; die Sporangiumstiele entspringen sehr nahe neben einander und sind gleichlang, wodurch die Seitenzweige ein doldenartiges Aussehen bekommen ; Membran des gesammten Sporangiumstandes zuletzt incrustirt und blassbräunlich; Scheidewände fehlen in der Sym- podiumachse, bilden sich aber regelmässig am Grunde der einzelnen Sporangiumstiele und eine zweite meist dicht unter dem Sporangium. Sporangien nickend, kugelig, 70—80 /» Durchmesser, reif weisslich. Sporangienwand nicht zerfliessend, im Aequator zerreissend, mit grossem Basalkragen, feinkörnig incrustirt, schwach bräunlich. Columella schmal aufsitzend, gross, cylindrisch -kegelig oder birn- förmig, mit feinkörniger, bräunlicher Membran. Sporen rein kugelig, 6 — 8 |(i Durchmesser, glatt, bläulichgrau, ältere bräunlich. Näheres unbekannt. — Fig. 34. Auf Excrementen von Menschen, Hunden, Gazellen, Ratten, oft gesellig mit M. Mucedo ; ferner auf modernden Pflanzenresten ; cultivirbar auf nassem Brod, Orangen, Pflaumendecoct. An jungen Mycelien entwickeln sich zunächst sehr niedrige, unverzweigte Sporangicnträgcr, welche auf ihrer eingekrümmten Spitze ein einziges nickendes Sporangium tragen und mit kleiner C. simplex verwechselt werden können. Wie bei voriger Species kommen auch hier mancherlei Unregelmässigkeiten im Bau des Sporangienträgers vor. Gelegentlich steht an Stelle eines Döldchens nur ein einziges Sporangium, manchmal entsteht neben dem einen das Sympodium er- zengenden Ast noch ein zweiter auf der andern Seite, der ein zweites Sympodium liefert. So können reichere Sprosssysteme entstehen (conf. van Tieghem 1. c). 217 var. aspmor Schröter, 1886 (Schles. Kryptfl. IIT. 1, p. 206). Coluniella am Scheitel mit mehr oder weniger stark und zahl- reich entwickelten spitzen oder stumpfen Ausstülpungen. Sonst wie die Species. Auf Eaubthiermist (Löwe, Hyäne). Diese, dem Mucor spinosus, in Bezug auf die Coluniella entsprechende Form wird vielleicht später als besondere Species abzutrennen sein. XXXII. Pirella Bainier, 1882 (A. sc. nat. 6. Serie XV, p. 84). Mycel allseitig in und auf dem Substrat ausgebreitet, ver- zweigt, farblos. Sporangienträger unbegrenzt an der Spitze weiter wachsend, nicht mit Sporangium abschliessend, sympodial verzweigt, mit traubig ansitzenden Sporangien, schlaff, trocken zusammengeschnurrt. Sporangien alle gleichartig, vielsporig, nickend, lang birnförmig. Sporangium wand dicht mit Oxalatnadeln incrustirt, aber nicht zerfliessend, sehr fest und lange sich erhaltend. Columella sehr gross, breit aufsitzend, klöppeiförmig oder gestreckt- sanduhrförmig, weit in das Sporangium hineinragend, im trockenen Zustande zusammen- gedreht. Sporen ellipsoidisch , farblos, glatt. Zygosporen noch nicht gefunden. Diese Gattung steht Ciroinella nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die Form der Columella, die birn- förmigen Sporangien und ihre feste Membran. Fig. Hb. Pirella. — P. cir- ci n a n s. Ein nicken- des, birnförmigesSpo- rangium mit grosser, klöppel- oder sand- uhrförmiger Colu- mella (Vergr. ca. 250, nach Bainier). 170. P. eireinans Bainier, 1882 (1. c. p. 84). Abbild.: Bainier, 1. c. Taf. V, 11—14; Etüde Taf. X, 1—4. Sporangienträger schlaff aufrecht , trocken zusammen- geschnurrt, sympodial, mit traubig angeordneten Sporangien, niedrig, ohne Querwände, mit farbloser, glatter Membran, Sporangien nickend, auf unverzweigten, nach abwärts gebogenen, unter dem Sporangium zu einer Apophyse erweiterten Stielen, welche am Scheitel der Krümmung gewöhnlich einen langen, gleichfalls gekrümmten, sterilen Seitenzweig tragen. Sporangien birnförmig, ca. 48 /( breit, 126 /i lang, mit feinstachliger Oberfläche. Columella breit aufsitzend, bis zu -'If^ in das Sporangium hineinragend, sehr gross, klöppei- förmig. Sporen ellipsoidisch, ziemlich ungleich, 2,1 /i breit, 6,3 /t lang, glatt, farblos. Wahrscheinlich auf Mist. (Bainier giebt kein Substrat an.) 218 XXXIII. rii.yc-omyces Kunze, 1823 (Mycol. Hefte IL p. 113). My cell um strahlenförmig nach allen Seiten in und auf dem Substrat sich ausbreitend, reich rispig verästelt, die letzten Aeste sehr dünn, fadenförmig, die Hauptäste sehr dick und kräftig, ohne Ausläufer, anfangs einzellig, im Alter mit vereinzelten Querwänden, mit glatter, farbloser Membran, farblosem oder schwach orangenen Inhalt. Sporangien träger mit begrenztem Wachsthum, mit grossem Sporangium abschliessend, immer unverzweigt, einzeln, broncegrün oder violettbraun, stark metallglänzend. Sporangien Fij?. 36. Phycomyces. — Pli. nitcns. « Grosse, birnförmigo ColumcUa mit Basalkragen und einigen Sporen (Vergr. 1 00, nacli der Natur), h Keife Zj'gosporen, aus deren Suspensoren (s) schwarze, gabelige Dornen liervorgesprosst sind; zangenfürmige Copulatinnsäste (Vergr. 50, nach van Tieghem u. Le Monnier). aufrecht, kugelig, vielsporig, am Träger sich öffnend. Sporangien- wand nicht cuticularisirt, überall gleichmässig mit Nadeln von Kalkoxalat incrustirt, daher matt und sammetartig, zerfliesseud. Columella nicht aufsitzend, deutlich birnförmig, breit abgerundet, zuweilen cylindrisch. Sporen ellipsoidisch, glatt, gelblich. Zygo- sporen am Mycel, Copulatiousäste zangenförmig aufsteigend, Suspensoren mit dichotomischen, schwarzbraunen Dornen, Avelche die Zygospore theilweise einhüllen; keimen mit Sporangien trägern. 171. Ph. iiitens (Agardh, 1817) Kunze, 1823 (Mycol. Hefte II. p. 113). Synon.: Ulva nitens Agardii, 1817, Synops. Alg. Scand. p. 46. Phyconiyees nitens Kunze, 1823, 1. c. : Fries. 1S29, Syst. myc. III. p. 30'J. 219 Mucor nitons Sprengel, S^'stem. IV. p. 3.09. Phycomyces splendens Fries, 1829, Syst. myc. III. p. ;J08. Periconia Phycomyces Bonorden, 1851, Allg. Mycol. p. 118. Mucor Phycomyces Berkeley, 1S60, Outl. brit. Fang. p. 28. Mucor romanus Carnoy, 1870, Bull. soc. royale Botan. Belg. IX. p. 157. Mucor violaceus Brefeld, 1881, Untersuch. IV. p. 56, 92. Phycomyces nitens (Agardh) Kunze bei Saccardo, Syll. fung. VII. 1, p. 2U5; bei Schröter, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 209 etc. Exsicc: Eabh., Fungi europ. 2269, 3377. Abbild.: Kunze, 1. c. Taf. XX, 2 u. 17. van Tieghem, 1873, A. sc. nat. 5. Serie XVII. Taf. XX, 2—47. Bainier, 1882, Etüde Taf. I, 12—15. Sporangienträger einzeln, aus kurzen, mit Khizoiden be- setzten, oft aufgeschwollenen Aesten des Mycels entspringend, bis zuletzt steif aufrecht, dichte, bis 30 cm hohe, stark metallglänzende, olivenfarbige Rasen bildend, immer unverzweigt, 7 — 30 cm hoch, 50 — 150 fi dick, ohne Querwände, mit glatter, glänzender, rauch- grauer oder graugrünlicher, straffer, unter dem Sporangium meist farbloser Membran, schwach gelblichen Inhaltsresten. Sporangien kugelig, gross, 0,25 — 1 mm Durchmesser, anfangs orangegelb, reif schwarz, mit sammetartig feinstachliger Oberfläche, gewöhnlich ohne Basalkragen. Columella nicht aufsitzend, deutlich breit birnförmig, zuweilen auch glockig -cylin drisch, mit farbloser, glatter Membran, schwach gelblichem Inhalt, in einem grossen Sporangium, z. B. 360 fi hoch, an der Basis 130 /(, oben 180 ^tt breit. Sporen elli- psoidisch, oft einseitig abgeflacht, 8 — 15 fi breit, 16 — 30 /?- lang, gleichförmig, mit farbloser, glatter Membran, gelblichem Inhalt, einzeln schwachgelblich, gehäuft schön orange. Zygosporen am Mycel auf der Oberfläche des Substrats, kugelig, bis 300 ti Durch- messer, schwarz, mit glatter oder schwach warziger, dicker, zwei- schichtiger, schwarzer Membran; Dornen der Suspensoren zahl- reich, mehrmals gabelig, starr, schwarzbraun. Keimung unbekannt. Gemmen verschieden gestaltet, intercalar, glattwandig. — Fig. 36. Ursprünglich auf öligem Substrat aufgefunden, auf Mauern, Holzwerk, Lappen in Oelmühlen, auf Oelkuchen, Palmkuchen, auf Talg; auch auf Brod, Orangensaft, Pferdemist, Pflaumendecoct, Coche- nille cultivirbar und in botanischen Laboratorien auch spontan auf diesen Substraten erscheinend. Nach van Tieghem (1. c.) auch spontan auf Kaninchen- und Rattenmist; nach Fries auf Gerberlohe, nach Carnoy auf menschlichen Excrementen. Die gewöhnlichen trockenen Sporen dieses beliebten Versuchsobjectes der Pflanzenphysiologie verlieren ihre Keimfähigkeit erst nach längerer Zeit; van Tieghem giebt 3 Monate au, nach de Bary kommen grössere Schwankungen, 1 — 10 Monate, 220 vor. Die Z}gos23orcn erzog Bainier auf mit Oel getränktem Kerdemist, van Tieghem auf Cochenillelack und zerstossener Cochenille. Beachtenswerth ist, dass die ersten Sporangienträger in einer neuen Cultur viel kleiner, nur 0,1 mm und noch weniger hoch sind, ihre Sporangien oft nur 25 f.1 Durchmesser haben. Die Sporen dieser Erstlingssporangien sind meist kugelig oder schwach eiförmig, lü ^ Durchmesser, erst später nehmen die Sporen ihre lang ellipsoidische Gestalt an. Die Grösse der Sporangienträger variirt auch sonst, ihre mittlere Höhe beträgt wohl lü— 20 cm. Van Tieghem beobachtete folgende Längen: auf Orangensaft 8—10 cm, auf Orangen 10—12 cm, auf Pferdemist bis 20 cm, auf dickem Cochenillelack bis 80 cm. Gelegentlich, meist wohl in Folge von Verletzungen, bilden die Sporangien- träger auch einen oder zwei, mit Sporangien abschliessende Seitenäste. Ph. splendens Fries, 1S29, Syst. Mycol. III. p. 308 ist nur ein kräftiger Ph. nitens, wie auch Schröter (1. c.) annimmt. Fries beobachtete ihn auf Gerberlohe. 172. IMi. iiiicrosponis van Tieghem, 1875 (A. sc. nat. 6. Serie 1. p. 64). Dem vorigen ähnlich, aber kleiner. Sporangienträger steif aufrecht, nur 4 — 5 cm hoch, metallglänzend, grünlichgrau oder Olivenfarben, immer unverzweigt. Sporangien kugelig, anfangs gelblich, reif schwärzlich, sammetartig. Columella wie bei vorigem. Sporen kugelig, sehr klein, 8 ,« Durchmesser, ungleich, einzeln farblos, gehäuft schwach gelblich, glatt. Zygosporen kugelig, circa 125 /t Durchmesser, schwarz, Suspensoren nur mit je drei gabeligen Dornen. Keimen mit Sporangienträgern. Auf Pferdemist; auch auf Orangen cultivirbar. Die Sporangienträger und Sporen behielten in der Cultur auf Pferdemist und Orangen die angegebenen Dimensionen bei, so dass hierdurch die specifische Ver- schiedeniieit vom vorigen erwiesen ist. ßislier wurde nur eine einzige, gerade keimende Zygospore gefunden. (Vergl. van Tieghem 1. c.) XXXIV. Spiiielliis van Tieghem, 1875 (A. sc. nat. 6. Serie I. p. m). My cell um aus einem im Substrat lebenden, farblosen, dornen- losen Theil und einem auf der Oberfläche ausgebreiteten Luftmycel bestehend, welches einen dicken, braunen Filz verzweigter, mit kurzen, dornigen Aestchen besetzter Fäden bildet. Sporangien- träger mit Sporangium abschliessend, unverzweigt, steif aufrecht, einzeln, meist bräunlich, reif mit vereinzelten Querwänden. Spo- rangien aufrecht, kugelig, vielsporig, auf dem Träger sich öffnend. Sporangien wand sehr zart, farblos, durchsichtig, ohne Krystall- incrustation, glatt, zerfliessend. Columella nicht aufsitzend, halb- kugelig oder hoch gewölbt- cylindrisch, Sporen spindelförmig oder 221 genau kugelig, glatt, bräunlich oder bläulichschwarz. Zygosporen nur am dornigen Luftmycel, nackt, Suspensoren ohne Auswüchse, aber blasig aufgeschwollen, bräunlich, Copulationsästo zangenförmig, aber nicht spiralig sich umschlingend ; Keimung mit Sporangien- trägeru. Diese oft mit Mucor vereinigte Gattung zeichnet sich durch das dornige Luft- niycel und dadurch hinreichend aus, dass die Zygosporen nur an diesem entstehen. Hierdurch ist der erste Schritt zu besonderen Zjgosporenträgern , wie bei Sporo- dinia, angedeutet. Fiir. r!7. ■f I LA Jr Spinellus. — Sp. fusiger. a Cohmiella mit einer daran haftenden Spore (Vergr. ca. 150, nach Bainier). b Einige spindelförmige Sporen (Vergr. 200, nach van Tieghem). c Ein Stück des dornigen Luftmycels (l) mit zwei zangenförmigen Copulationsästen {z) (Vergr. ca. 75, nach Bainier). d Eine reife Zygospore mit spiralbandartig sich ablösendem, fein gestreiften Exospor und aufgeschwollenen, netzig- streifigen Suspensoren (s) (Vergr. ungefähr 100, nach Bainier). 222 173. Sp. fusjo-er (Link, 1824) van Ticghem, 1875 (A. sc. iiat. 6. Serie I. p. G6). Synon.: Miicor rhoml)osporas Ehrenberg, ISIS, Sylvao myc. Berol. p. 25 nach Link, 1. c. Miicor fiisiger Link, 1S24, Si)ec. plant. VL 1, p. 1)3. Ascnphora chalybea Dozy u. Molkenboer, 1845, Tydschr. voor Natiirl. Gesch. von Hoeven und Vriese, XIL p. 282. Mucor macrocarpus Corda bei Harz, 1881, Flora p. 126. Mueor fusiger Link bei Seliröter, 1886, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 2(18. Spinelhis fusiger (Link) van Tieghem in Saccardo, 1887, Sylloge fung. VIL 1, p. 206. Exsicc: Fackel, Fungi rhen. 53. Abbild.: Dozy u. Molkenboer, 1. c. Taf. VI, 4— lU. Tulasne, 1866, A. sc. nat. 5. Serie VL Taf. XI, 1 — 11. van Tieghem, 1. c. Taf. I, 29—37. Bainier, Etüde. 1882, Taf. III, 1 — 14. Luftmycel als dicker, brauner Filz das Substrat überziehend aus reich verzweigten Aesten gebildet, die mit zahlreichen ein- zelnen oder meist zu 2 — 4 quirligen, 15—150 n langen, 11 ,<« dicken, spitzen Aestchen besetzt sind und bei schwacher Yergrösserung dornig erscheinen, mit gebräunter Membran. Sporangienträger nur am dornigen Luftmycel, einzeln, unverzweigt, mit vereinzelten Querwänden, 1 — 6 cm hoch, aber auch kleiner (1 — 2 mm), steif auf- recht, am Grunde bauchig geschwollen, den dünnen, dornigen Mycel- fäden direct aufsitzend, nach oben bis auf die halbe Breite verjüngt, lang- pfriemlich, ca. 30 ii dick, anfangs farblos, später bläulichgrau, zuletzt chocoladenbraun, mit ebenso gefärbter, glatter Membran, farblosem Inhalt. Sporangien kugelig, gross, 180—300^« Durch- messer, vielsporig, reif schwarz, mit sehr zarter, farbloser, glatter, schnell zerfliessender Membran. Columella hochgewölbt, halb- kugelig, gross, z. B. 95 ,u breit, 117 /« hoch, bis 150 /» breit, glatt, braunschwärzlich. Sporen schmal spindelförmig, mit abgerundeten Enden, zuweilen einseitig abgeflacht oder gekrümmt, vibrio-ähnlich, 32 — 42 fi lang, 9 — 14 n breit, mit brauner oder bläulichschwarzer, glatter Membran. Zygosporon nur am dornigen Luftmycel, oft neben den Sporangien, kugelig oder tonnenfürmig, 180 — 400 /t Durch- messer, tief schwarzbraun, Exospor dunkelbraun, mit dichten, wie die Fäden eines Garnknäuels verlaufenden, feinen Streifen, nicht warzig, in Spiralbändcr später aufreissend : Suspensoren aufgeblasen, fast so breit wie die Sporen, mit feiner netziger Zeichnung, bräun- lich. Keimung mit Sporangienträgern. Azygosporen von gleichem Bau, einzelne und auch paarweise vereinigte sind beobachtet. 223 Auf verschiedenen Hutpilzen (Agaricus rimosus, galericulatus, purus, laevigatus, fusipes, dryophilus; Boletus edulis); konnte von van Tieghem nicht auf Agaricus campestris cultivirt werden. Sommer und Herbst. Die Zygosporen keimen nach 1 — 2 Monate langem Austrocknen. Nach Ehrenberg's eigenei- Ansicht ist sein M. rhombosponis mit der obigen Species identisch (vergl. Verh. naturf. Freunde, Berlin 1829, I. p. lÜS), wesshalb Schröter's Vermuthung, jener Pilz gehöre zur folgenden Species, wohl nicht zutrifft. Der von Harz (Flora ISsl) als M. macrocarpus Corda besprochene Pilz ist ebenfalls die obige Form, wie aus der ganzen Beschreibung hervorgeht. 174. Sp. iiiJUTOcarpiis (Corda, 1838) Karsten, 1878 (Myc. fenn. IV. p. 73). Synon. : Mucor macrocarpus Corda, 1838, Icon. fang. IL p. 21, ebenso bei Schröter, 18S6, Schles. Krypt. III. 1, p. 2ÜS. Abbild.: Corda, I.e. Taf. XII, 84. Zimmermann, 1871, Das Genus Mucor, Fig. 36—39. Luftmycel bisher nicht aufgefunden. Sporangienträger einzeln, aber dichte Rasen bildend, unverzweigt, mit einigen ord- nungslosen Querwänden, 0,5- -1,5 cm hoch, steif aufrecht, am Grunde bauchig geschwollen, dem dünnen Mycel direct aufsitzend, nach oben verjüngt, anfangs farblos, später bräunlich. Sporangien kugelig, 120— 300 /t Durchmesser, erst weiss, reif glänzend schwarz, mit durchsichtiger, glatter, farbloser, zerfliessender Membran. Colu- mella hochgewölbt-cylindrisch oder halbkugelig, zuweilen birn- förmig, gelblich, glatt oder etwas höckerig. Sporen breit spindel- förmig mit spitzen Enden, nachenförmig, oft ungleichartig, 34 bis 50 ,(t lang, 15 — 20 /( (selbst 24 /*) breit, mit glatter, brauner Membran. Zygo Sporen unbekannt. Wie vorige auf Hutpilzen (Agaricus galericulatus, leucogalus, pseudopurus, sanguinolentus, polygrammus); Sommer und Herbst. Diese der vorigen sehr nahe stehende Species unterscheidet sich von ihr eigentlich nur durch die Sporen, denn das Fehlen des dornigen Luftmycels ist noch nicht ausser Zweifel gestellt, so lange man die Zygosporen noch nicht ge- funden hat. Ueber die Beschaffenheit der Sporen herrschen, ebenso wie für vorige Species, bei den verschiedenen Autoren grosse Abweichungen; so giebt Grove (Journal of Botany 1884, XXII. Taf. 245, Fig. 8) für die Sporen 50 ^w Länge, 16—20^ Breite an, Karsten dagegen 39 — 05 j« Länge, 12 — 1 8 ^a Breite, nach dem ersteren sind die Sporen bräunlich, nach dem letzeren und Corda (1. c.) gelblich. Auch andere Differenzen in den Beschreibungen bestehen noch, so dass diese Species weiterer Untersuchung bedarf. Obige Diagnose ist nach den vorhandenen Beschreibungen entworfen. 224 175. Sp. spliaerosporu.s van Tieghem, 1875 (A. sc. nat. G.Serie I. p. 75). Abbild.: van Tie<,'hem, 1. c. Taf. I, 38, 39. Luftmycel genau wie bei Sp. fusiger, Sporangienträger nur am dornigen Luftmycel, einzeln, unverzweigt, ohne Querwände, kaum 1 cm hoch, steif aufrecht, dünn. Spbrangien viel kleiner als bei Sp. fusiger, schwärzlich, vielsporig. Columella hoch halb- kugelig, glatt, blauschwärzlich. Sporen genau kugelig, ungleich gross, durchschnittlich 10 // Durchmesser, glatt, einzeln schieferblau, gehäuft blauschwarz. Zygosporen wie bei Sp. fusiger, aber kleiner, lÜO — 150/j Durchmesser. Auf Agaricus (Mycena) fusipes. Durch die genau kugeligen Sporen und die geringere Grösse leicht von den beiden andern Arten zu unterscheiden. XXXY. S^porocliiiia (Link, 1824, Spec. plant. VL 1, p. 94) Tulasne, 1855 (Compt. rend. Acad. Paris XY. p. 617). Mycelium im Substrat verbreitet, derbe, reich verzweigte, geschlängelte, stellenweise eingeschnürte Fäden, hier und da mit QuerAvänden, farblos, glattwandig. Sporangienträger aufrecht, bäumchenartig mit mehrfach gabeliger Krone, jede Endgabel mit Sporangium abschliessend. Sporangien alle gleichartig, aufrecht, kugelig, vielsporig, auf den Trägern sich öffnend. Sporangien- wand sehr zart, nicht incrustirt, zerfliessend. Columella breit aufsitzend, halbkugelig. Sporen rundlich, glatt, schwarzbräunlich. Zygosporen auf besonderen, aufrechten, 5 — 6 fach gabeligen Trägern, wie die Sporangien, nackt, Suspensoren ohne Auswüchse, Copulationsäste seitlich von den Gabelästen entspringend, gerade oder schwach gebogen, nicht zangenförmig; Keimung mit Sporangien- träger oder Mycel. (Abbild, bei der Species.) Die Gattung Sporodinia in der hier befolgten Umgrenzung entspricht nicht mehr der Diagnose Link's. Dieser stellte nur die dichotomen Sporangienträger in die Gattung Sporodinia, die Zjgosporenträger wurden dann von Ehrenberg in eine besondere Gattung (Syzygites) gebracht, da man den Zusammenhang dieser beiden Fruc'htfornien noch nicht kannte. Erst die beiden Tulasne deckten den wahren Sachverhalt auf (Compt. rend. Acad. Paris 1855, XV. p. 617 und Selecta Fung. Carp. I. p. H4), der von de Bary ausführlich bestätigt, aber erst durch Rrcfeld experimentell durch die Keimung der Zygosporen bewiesen wurde. 176. Sp. «raiMlis Link, 1824 (Spec. plant. \I. 1, p. 94). Synon.: Mucor Aspergillus Scopoli, 1772, Flora Carniola ed. IL p.49'1. Mucor ramosus Bulliard, 1791, Hist. Chanip. d. Fr. p. 1 16, Taf. 480, Fig. 3. 225 Mucor flavidus Persoon, 1796, Observ. myc. I. p. 95, Taf. VI, 5. Mucor rufus Persoon, 1801, Sjnops. meth. Fung. p. 200. Aspergillus globosus Link, 1809, Observ. in ord. plant. I. p. 14. Aspergillus maximus Link, 1818, bei Ehrenberg, Sylvae etc. p. 24. Syzygites niegaloparpus Ehrenberg, 1818, Sylvae myc. Berol. p. 25. Monilia spongiosa Persoon, 1822, Mycol. europ. L p. 30. Aspergillus laneus Link, 1824, Spec. plant. VL 1, p. 66. Mucor Syzygites de Bary, 1864, Abh. Senckeub. Ges. V. p. 75. Sporodiuia grandis Link bei van Tieghem, 1875, A. sc. nat. 6. Serie I. p. 85. Mucor dichotomus Brefeld, 1881, Untersuch. IV. p. 95. Sporodinia Aspergillus (Schrank) Schröter, 1886, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 209. Sporodinia Aspergillus (Scop) Schröter in Saccardo, 1887, Sylloge fung. VIL 1, p. 207. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 149, Eabh. , Herb. myc. ed. I. 874, ed. IL 772, Eabh., Fungi europ. 3475, Thümen, Mycoth. univ. 1277. Abbild.: Ehrenberg, 1829, Verhandl. Ges. naturf. Freunde, Berlin, I. Taf. IL u. III. Corda, 1839, Prachtflora europ. Schimmel, Taf. XXIII. Bonorden, 1851, Handb. allg. Mycol. Taf. VII, 160, X, 200. Sturm, 1862, Deutschi. Flora in. Heft 36, Taf. VIH. de Bary, 1864, Abhandl. Senckenb. Ges. V. Taf. XXX, XXXI. van Tieghem, 1875, A. sc. nat. 6. Serie L Taf. I, 40—42. Brefeld, 1881, Unters. IV. Taf. VI, 23—25. Bainier, 1882, Etüde Taf. IV, 1—10. Sporangienträger aufrecht, zuletzt umsinkend, einzeln, Ibis 3 cm hoch, von der Mitte ab mehrmals (fünf- bis mehifach) gabelig, mit kurzen, stumpfwinkelig abstehenden Gabelzweigen und recht- winkeliger Schneidung der aufeinander folgenden Verzweigungs- ebenen, die spindelförmig geschwollenen Endgabeln mit Sporangien abschliessend und unter diesen zur kurzen Apophyse erweitert, der ganze Sporangienträger anfangs farblos und ohne Querwände, zuletzt gelbbriiunlich, mit verdickter, brauner, glatter Membran und Quer- wänden am Grunde aller Gabelzweige. Sporangien alle gleichartig, vielsporig, kugelig, jung oft blassröthlich oder orange gefärbt, reif bräunlich oder bräunlichschwarz, mit farbloser, sehr zarter, schnell zerfliessender Membran und halbkugeliger, farbloser, glatter oder unregelmässig grob warziger Columella. Sporen kugelig oder elli- psoidisch, sehr verschieden und oft von wunderlich unregelmässiger Form, 11 — 40 /i Durchmesser (nach Schröter 17 — 24 /i breit, 20 bis 30 /( lang), mit dicker, glatter, bräunlicher Membran. Zygosporen- träger aufrecht, einzeln, aber gesellig, 2—3 cm hoch, mehrfach gabelig, ausnahmsweise trichotom, zuletzt braun, die Enden der Gabeln in lange pfriemliche Spitzen auslaufend, mit zahlreichen Querwänden. Zygosporen in grosser Zahl an jedem Träger an- Winter, die Pilze. IV. Abth. 15 226 gelegt, aber nur 2 — 6 reif werdend, zwischen den als Seitenäste der Gabelzweige entspringenden, kurzen, geraden Copulationsästen aufgehängt, kugelig oder tonncnfürmig. 300 /» Durchmesser und kleiner, Exospor dick, braun, mit zahlreichen hohlen, stumpf kegeligen, groben Auftreibungen, in die die massiven Warzen des dicken, farb- losen Endospores hineinpassen. Keimung mit Sporangienträgern Fi}?. 38 Sporodinia. — Sp. grandis. a Eine Gruppe von Zygosporenträgcrn (Natürl. Grösse, nach Bononien). b Ein einzelner gabeliger Zygosporenträger mit steril endenden Aesten und verschiedenen Stadien der Copulation (Vergr. ca. 15, nach Bonorden), c Ein gabeliger Sporangienträger, dessen Sporangien bereits sich geöffnet haben (Vergr. ca. 15, nach de Bary). oder mit Mycel. Azygosporen wie die Zvgosporen gebaut, oft kleiner, nur an einer Seite befestigt. Andere Fortpflanzungsorgane (Mycelconidien, Gemmen, Kugelhefe) nicht beobachtet. Auf verschiedenen fleischigen absterbenden Pilzen, besonders in Wäldern; beobachtet auf: Agaricus (aurantius, campestris), Cor- tinarius, Russula, Cantharellus, Lactarius, Hydnum, Ciavaria, Boletus; Lepiota procera. Sommer und Herbst. Kommt wohl gelegentlich auch auf faulenden Früchten (Birnen) fort. 227 Die zwar einzeln dem Mycel entspringenden, aber dicht ge- drängten, mit ihren Zweigen sich verwirrenden Träger der Spo- rangien und Zygosporen bilden zuletzt einen bräunlichen filz auf den befallenen Pilzen und sind infolge dessen leicht aufzufinden. Zu den bereits angeführten Synonymen sind noch folgende zweifelhafte hinzuzufügen: 1. Azygites Mougeotii Fries, 1S29 (Syst. myc. III. p. 330) sind wahr- scheinlich Zygosporenträger mit lauter Azygosporen und gehören vielleicht zu ohiger Species (conf. dagegen Tulasne, Sei. Fung. Carp. I. p. 64). 2. Sporodinia dichotoma Corda, 183T (Icon. fung. I. p. 22, Taf. VI, 2S4) auf faulendem Boletus, ist nach Beschreibung und Abbildung nur Sp. grandis. 3. Nematogonium simplex und N. fumosum Bonorden, 1851 (Handb. allg. Myc. p. 116, Taf. IX, 186, 187) auf Agaricus gehört vielleicht zur Gattung Sporodinia, ob zu der obigen Species ist freilich nicht sicher zu entscheiden. Saccardo, Sylloge fung. IV. p. 170 rechnet sie auch hierher. 4. Aspergillus (Sporodinia) Bellomontii Montagne, 1S59 (A. sc. nat. 4. Serie XII. p. 181) auf Mycena, stimmt in den meisten Punkten mit Sp. grandis überein. Sie soll sich nach dem Autor unterscheiden durch die graue Farbe, die Querwandlosigkeit und die oft trichotome Verzweigung der Sporangienträger, durch die kugelige Form der die Sporangien tragenden Endgabeln und die Anordnung der Sporen , die meist nur eine Schicht in den Sporangien bilden. Bei der Uebereinstimmung im Uebrigen halte ich die Selbstständigkeit dieser Species einstweilen nicht für berechtigt. Trichotome Verzweigung ist auch bei der gewöhnlichen Sp. grandis schon beobachtet worden. 5. Sporodinia Candida Wallroth, 1833 (Flora crj-pt. germ. II. p. 317) auf faulenden Blättern von Sambucus nigra ist vielleicht nur eine Hungerform der obigen Species, denn die Beschreibung passt ganz gut auf diese. Ich glaube, auch diese Species einstweilen mit Sp. grandis vereinigen zu dürfen. Freilich könnte auch ein Haplomycet vorliegen. A u s z u s c h 1 i e s s e n d e Species. Sporodinia oarnea Link, 1824 (Spec. plant. VI. 1, p. 94) ist gar kein Phycomycet, sondern ein Haplomycet ; Fries (Syst. myc. III. p. 405; Summa veg. Scand. p. 491) stellt ihn zu Botrytis als B. carnea (Synon.: Polyactis carnea Ehrenberg). Man vergleiche auch p. 212 dieses Bandes. Asper«illus (Sporodinia) Poiiclietii Montagne, 1859 (A. sc. nat. 4. Serie XII. p. 182) ist wohl überhaupt keine gute Art, jedenfalls keine Sporodinia, kein Phycomycet, sondern ein Haplomycet. Eine Aehnlichkeit mit Sp. grandis ist aus der ganzen Beschreibung des Autors nicht zu erkennen. 15* 228 XXXVI. Rliizopus Ehrenberg, 1820 (Nova Acta Acad. Leop. X. 1, p. 198). Mycel aus zwei Theilen bestehend, einem kleineren aus der keimenden Spore entstandenen Substratmycel und einem die Haupt- masse bildenden, über das Substrat hinauskriechenden Luftmycel, das aus unbegrenzt "vveiterwachsenden, in uuverzweigte Internodien und bewurzelte Knoten gegliederten Ausläufern besteht; diese anfangs Yis. 39. Ehizopus. — KIi. nigricans, a Ausläufer mit bewurzelten Knoten, an denen die Sporanpienträger entspringen, gewöhnlich mehr (3 — 5) als in der Figur, am mittleren Knoten setzt der ältere Ausläufer an, nach rechts und links entspringen zwei jüngere, nur ein Internodium lange (Vergr. ca. 5. nach de Bary). b Eine Columella (c) mit der Apo})hyse (a) einen keulig- würfeligen Körper bildend, bei s die Ansatzstelle der zerflossenen Sporangienwand (Vergr. 100, nach der Natur). c Eine zusammengesunkene, hutpilzartige Columella, ebenso wie die vorige mit Sporen bedeckt (Vergr. 100, nach der Natur), d Eeife, warzige Zygospore, einer der beiden Suspensoren stärker aufgeschwollen als der andere, die Copulationsäste waren von zwei benachbarten Ausläuferknoten entsprungen, deren Basis noch ab- gebiMet ist (Vergr. 1)0, nach de Bary). 229 schneeweiss, später mausgrau oder grauschwarz, mit schwarzbraunen Rhizoiden, Inhalt farblos. Sporangienträger seltener einzeln, meist zu mehreren büschelig, nur an den Ausläuferknoten ent- springend, spitzwinkelig nach aufwärts divergirend, einfach oder traubig verzweigt, mit Sporangium abschliessend und unter diesem zu einer Apophyse erweitert, anfangs weiss, später bräunlich oder braunschwarz. Sporangien alle gleichartig, halb- oder dreiviertel- kugelig, vielsporig, aufrecht oder nickend, am Träger sich öffnend. Sporangien wand nicht cuticularisirt, überall gleichartig incrustirt, ganz zerfliessend, ohne Basalkragen. Columella breit aufsitzend, halbkugelig, nach der Oeffnung der Sporangien mit der Apophyse einen breit- keuligen Körper bildend, oft hutpilzartig umgestülpt und lange mit Sporen bedeckt. Sporen kugelig oder rundlich-eckig, stumpf- zweispitzig, farblos oder gefärbt, mit glatter oder fein leisten- artig verdickter oder stacheliger Membran. Zygosporen im Substrat und an den Ausläufern, nackt, Suspensoren sehr breit und gross, ohne Auswüchse; Copulationsäste gerade; Keimung unbekannt. Durch die scharf gegliederten Ausläufer halte ich diese Gattung für wohl charakterisirt, ihre Wiedervereinigung mit Mucor, wie Schröter gethan, nicht ge- rechtfertigt. Sie bildet mit der folgenden Gattung Absidia eine kleine Gruppe, die durch die scharf gegliederten Ausläufer und die ebenso scharf bestimmten Ursprungsstellen der Sporangienträger ausgezeichnet ist und allen andern ilucoreen gegenübersteht. Pilophora Wallroth, 1S33 (Flora crypt. gerni. IL p. 332), als neue Gattung, beruht auf den hutpilzartig umgestülpten Columellen, die bei dem damaligen Stande der Kenntnisse nicht richtig gedeutet wurden. Die beiden von Wallroth beschrie- benen Species sind als Synonyme für Eh. nigricans aufzufassen. Tabelle zum Bestimmen der Arten. L Sporen unregelmässig rundlich oder breit oval, mit einer oder zwei stumpfen Ecken, gestreift, a. Sporangien aufrecht. aa. Sporangienträger büschelig, Sporen gross, jedenfalls über 4 // Durchmesser. ct. Ausläufer deutlich gegliedert, mit kräftigen, braun- schwarzen Rhizoidenbüscheln . . Uli. nigricans. ß. Ausläufer undeutlich gegliedert, höchstens mit kur- zen, lappigen, blassen Haftfüsschen FJi. arrhizus. bb. Sporangienträger einzeln, Sporen klein, nie über 4 /f Durchmesser. 230 «. Sporangienträger meist 0,5—0,6 mm hoch Ell. microsporiis. ß. Sporangienträger nicht über 0,3 mm hoch Uli. minimus. b. Sporangien nickend. aa. Sporangienträger büschelig, 2 — 2,5 mm hoch lih. reflexus. bb. Sporangienträger einzeln, höchstens 0,2 mm hoch Wi. circinans. IL Sporen rund, ohne Ecken, glatt oder dichtstachelig, nicht gestreift. a. Sporen stachelig lUi. echinatus. b. Sporen glatt, a. Sporangienträger tranbig verzweigt, mit mehreren Spo- rangien Ji7/. elegans. ß. Sporangienträger unverzweigt .... lih. Cohnii. I. Sporen iinregelmässig rundlich oder breit oval, mit einer oder zwei stumpfen Ecken, gestreift. a. Sporangien aufrecht. 177. Rh. nio'ricans Ehrenberg (1818) 1820 (Nova Acta Acad. Leop. X. 1, p. 198). Synon.: Asco])]iora Mucedo Tode, 17!)Ü, Fiingi Mecklonb. sei. I. p. V^. Taf. III, Tl. Mucor stolonifcr Ehrenberg, 1818, S^ivae niyc. Berol. p. 25. Weitere Synonyme hinter der Diagnose. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 54, Kabh., Herb. myp. ed. I. 273, 1381, Eabh., Fungi europ. llTü, 3378, Thümen, Fungi austr. 234, Thünien. Mycoth. univ. 1466. Abbild.: Ehrenberg, Nova Acta I.e. Taf. XI, 1—7. de Bary, Abb. Senckenb. Ges. V. Taf. XXXXIII, 20—22, XXXXV, 1—9. Zopf, Schenk's Han.lb. IV. Fig. 5, p. 281; Fig. 6 I, II, p. 283. Brefeld, Unters. IX. Taf. III A, 1, 2. Ausläufer weithin kriechend, das Substrat und seine Um- gebung dicht spinnewebig überziehend, auf die Culturgefässe über- greifend, mit 1 — 3 cm langen und noch längeren, einziehen oder zerstreut ästigen, zuweilen gabeligen Internodien mit glatter, anftings farbloser, zuletzt brauner Membran, farblosem Inhalt; Rhizoiden mehr oder weniger reich verzweigt, anfangs farblos, später mit brauner oder braunschwärzlicher, glatter, dicker Membran, die dicksten IG /f, die Enden unter 5 /» dick, später mit einzelnen Querwänden. 231 Sporangienträger selten einzeln, meist büschelig zu 3 — 5, selten bis 10 an jedem Knoten, aufrecht, unverzweigt, 0,5 — 4 mm hoch, 24 — 42 /< dick, mit glatter, zuletzt brauner oder schwarzbrauner Membran, farblosem Inhalt, Apophyse breit keulig. Sporangien halbkugelig, gross, 100 — 350 /< breit, anfangs schneeweiss, reif schwarz, aufrecht. Columella breit aufsitzend, sehr gross, breit halbkugelig, hoch gewölbt, mit der Apophj^se einen stumpf-würfeligen, keuligen Körper bildend, nach der Oeffnung des Sporangiums oft hutpilzartig umgestülpt, fast bis an den Scheitel des Sporangiums ragend, mit der Apophyse 70 /i breit, 90 n hoch bis 250 /( breit, 320 /( hoch, mit brauner, glatter Membran, oft von festklebenden Sporen bedeckt. Sporen unregelmässig rundlich oder breit oval, meist mit einer oder zwei stumpfen Ecken, sehr verschieden gross, 6—17 /ii Durchmesser, meist etwas länger als breit, mit dicker, zweischichtiger Membran, auf der feine leistchen- oder streifen- förmige Verdickungen meridianartig verlaufen, leicht blassgrau, Inhalt farblos. Zygosporen kugelig oder tonnenförmig, 160 — 220 /a Durchmesser; Exospor derb, braunschwarz, undurchsichtig, mit ziemlich dichtstehenden, halbkugeligen, hohlen Warzen, Endospor farblos, dick, mit soliden, die Höhlungen des Exospor ausfüllenden Warzen. Suspensoren aufgeschwollen, gewöhnlich ungleich gross, fast so breit wie die Sporen. Azygosporen beobachtet. Keimung unbekannt. Gemmen und Kugelhefe nicht beobachtet. — Fig. 39. Auf vegetabilischem Substrat aller Art sehr gemein, dichte, grosse, schwärzliche Ueberzüge bildend (Brod, Früchte, Pflanzen, Erdnusskuchen). Auf Excrementen und thierischen Substanzen nicht gern wachsend, bevorzugt kohlehydrathaltige Substrate. Dieser gemeine Schimmel bildet oft sehr kleine Sporangien, gelegentlich auch einzelne Seitenzweige mit oder ohne Sporangien. Eine Abnormität führt Schröter (Schles. Kryptfl. III. 1, p. 207) als var. luxurians auf. Dieselbe besteht darin, dass das junge Sporangium sich nicht weiter entwickelt, sondern zwei oder mehrere unverzweigte Aeste treibt, die mit Sporangien abschliessen. (Auf Erdnusskuchen beobachtet.) Die Sporen dieser abnorm entstandenen Sporangien lieferten wieder die gewöhnliche Form. Den Werth einer Varietät kann diese Missbildung keines- falls beanspruchen. Die von Coemans (Bull. Acad. Belgique 2. Serie XVI. p. 182, Fig. 8, 10—21) beschriebenen anderen Fruchtformen, Pycniden, Micro- und Macroconidien , Chla- mydosporen gehören nicht zu Ehizopus, sondern zu mehreren anderen Organismen. Fig. 8 ist eine Syncephalis, auch Guttulina und Dictyostelium seheinen dabei zu sein. Bei der allgemeinen Verbreitung des Pilzes ist nicht zu ver- wundern, dass er in früheren Zeiten unter verschiedenen Namen 232 beschrieben und ohne triftige Gründe in mehrere Species zerrissen worden ist. Als Synonyme dieser Art sind folgende zu betrachten: 1. Ascophora Mucedo Tode, 1790 (Fungi Mecklenb. sei. I. p. 13, Taf. III, 22) ist zweifellos hierher zu stellen, wie die Abbildung Tode's zeigt und auch aus der Beschreibung besonders dadurch hervorgeht, dass die Umstülpung der Columella (dort Sporangiuni) als wichtiges Merkmal hervorgehoben wird. Unter demselben Namen kommt der Pilz dann ferner vor bei C. G. Nees, 1810 (Syst. d. Pilze u. Schwämme p. S3, Taf. VI, SO), Fries, 1S29 (Syst. myc. III. p. 310), F. L. Nees, 1837 (Syst. d. Pilze p. 3-5, Taf. V), Corda, 1838 (Icon. fung. II. p. 20, Taf. XI, 78). Link, 1824 (Spec. plant. VI. 1, p. S5) citirt Asc. Mucedo Tode als Synonym für seine neue Species Mncor ascophorus. wobei allerdings ältere Synonyme mehr- fach vermengt werden mit den zu M. Mucedo L. gehörigen. Dass der Tode'sche Pilz mit Ehizopus nigricans Ehrenberg übereinstimmt, hat weder Ehrenberg selbst, noch einer der genannten Autoren hervorgehoben. Hierdurch aber musste all- mälig eine grosse Verwirrung entstehen, weil derselbe Pilz unter zwei verschie- denen Namen als zwei Pilze aufgeführt wurde. Gesteigert wurde diese Verwirrung besonders noch dann, als Fresenius 1850 (Beitr. z. Myc. I. p. 7) Asc. Mucedo Tode als Synonym für Mucor Mucedo L. citirte, was entschieden falsch war. Obgleich bereits 0. E. R. Zimmermann 1870 (Genus Mucor p. 10) diesen Fehler berichtigt hat, so sei doch hier nochmals nach eigenen Studien darauf hingewiesen. 2. Mucor clavatus Link, 1S24 (Spec. plant. VI. 1, p. 92). Auf faulenden Birnen. Link schliesst hier noch zwei andere ähnliche Species an, M. globifer (1. c. p. 92) auf faulenden Birnen und M. lutescens (1. c. p. 93) auf fauligen Kohl- stengeln, die wohl beide zu M. stolonifer gehören, dem sie Link auch anreiht. 3. Ascophora Todeana Corda, 1838 (Icon. fung. IL p. 20, Taf. XL 79) auf faulenden Vegetabilien , Früchten von Cucurbita und Cucumis. Beschreibung und Abbildung lassen den obigen Pilz mit einzelnen Seitenästen an einigen Trägern wieder erkennen. 4. Ascophora nucuum Corda, 1842 (Icon. fung. V. p. 54, Taf. II, 25). Synon.: Mucor Nucum (Corda) Bcrlese u. de Toni, 18SS, Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 199. Auf Wallnussschalen. Mit Sicherheit geht aus der Beschreibung und der Abbildung hervor, dass Rli. nigricans dem Autor vorgelegen hat. 5. Ascophora glauca Corda, 1842 (Icon. fung. V. p. 54, Taf. II, 26). Synon.: Mucor glaucus (Corda) Berlese u. de Toni, 188S, Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 197. Auf moderndem Opiumextract. Nach der Abbildung liegt hier ein missverstandener Eh. nigricans vor. 6. Pilophora agaricina Wallroth, 1^33 (Flora crypt. germ. IL p. 133). Synon.: Ascophora agaricina (Wallr.) Rabenhorst, 1844, Deutschi. Kryptfl. I. p. 129. Mucor agaricinus (Wallr.) Berlese u. de Toni, 1S8S, Saccardo, S^dlogc VIL 1, p. 203. Auf schimmeligem, rdigen Brode. 233 7. Pilophora rorida Wallroth, 1S33 (1. c. p. 332). Auf fauligen Früchten. Die etwas unklare Beschreibung des Autors lässt vermuthen, dass er Ehizopus nigricans vor sich hatte mit hutpilzartig umgestülpten Columellen, woraufhin die neue Gattung Pilophora gegründet ist. 8. Mucor amethysteus BcM-keley, 1832 (Engl. Flora V. p. 332). Auf fauligen Birnen. Die in Cooke's British Fungi II. p. 631 gegebene Diagnose scheint auch auf Ehizopus nigricans hinzudeuten, ist aber so unklar, dass eine sichere Entscheidung über die Natur des englischen Pilzes ausgeschlossen ist. Es scheint auch hier die umgestülpte Columella mit den ihr anklebenden Sporen mit dem Sporangium ver- wechselt worden zu sein. 9. Ascophora arachnoidea Eegel, 1854 (Gartenflora III. p. 150, Taf. 87, Fig. 1 — 4) auf verschiedenen Keimpflanzen im Gewächshaus ist, wie Abbildung uml Beschreibung unzweideutig lehren, der gewöhnliche Ehizopus nigricans, besonders in noch nicht gebräuntem Zustand. 10. Ascophora fuliginosa Bonorden, 1870 (Abb. Mycol. IL p. 42). Synon.: Mucor fuliginosus (Bon.) Berlese u. de Toni, 1888, Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 198. Auf Brod und vegetabilischem Substrat. 11. Ascophora nigrescens Bonorden, 1870 (1. c. p. 43). Synon.: Mucor nigropunctatus Berlese u. de Toni, 1887, Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 202. Auf zuckerigem Brod, eingemachten Früchten. 12. Ascophora de Baryi Bonorden, 1870 (1. c. p. 44). Synon. : 3Iucor de Baryi (Bon.) Berlese u. de Toni, 18SS (1. c. p. 19.5). 13. Ascophora Ehizopus Bonorden, 18-70 (1. c. p. 44). 14. Ascophora Cordana Bonorden, 1870 (1. c. p. 44). 15. Ascophora Coemansii Bonorden, 1870 (1. c. p. 44). Die von Bonorden aufgestellten Formen No. 10 — 15 sind, wie aus der ganzen Darstellung bei Bonorden hervorgeht, alle identisch mit Ehizopus nigricans. Bonorden glaubte, dass verschiedene Beobachter vor ihm nicht den echten Ehizopus nigricans, sondern andere Species vor sich gehabt hätten. Die ganze Auseinander- setzung Bonorden's läuft auf eine kritiklose Haarspalterei und Speciesmacherei hinaus. 178. Rh. jiri'liiziis iiov. spec. Bei dichtem "Wuchs dem vorigen ähnlich, nur etwas heller gefärbt und nicht so weit sich ausbreitend, wenig über das Substrat hin ausgreifend. Ausläufer nicht so scharf ausgebildet und von den Fruchtträgern geschieden, wie bei voriger Art, ohne deutliche Knotenbildung, hier und da mit ganz kurzen, stumpfen, wenig- lappigen, blassen Haftfüsschen und an denselben Stellen oder auch an beliebigen anderen die Sporangienträger und neue Ausläufer ent- wickelnd, mit fcirbloser oder hellbräunlicher Membran. Sporangien- träger nicht aufrecht, sondern schlaff emporsteigend oder auch ausläufei artig niederliegend, selten einzeln, meist zu mehreren (2 — 10) in doldiger oder corymbischer Anordnung von den Ausläufern ent- springend, 0,5 — 2 mm lang, einfach oder einmal gabelig oder auch dreitheilig, alle Aeste mit Spoj-angien abschliessend, unter denselben zu schwacher Apophyse erweitert; an den Verzweigungsstellen mit Querwänden und auch sonst hier und da septirt, mit hellbräun- licher oder graubräunlicher, glatter Membran. Sporangien kugelig, gross, 120-25üj(( Durchmesser, anfangs schneeweiss, reif schwarz, aufrecht. Columella mit der Apophyse gedrückt-kugelig, 40 — 75 ,u hoch, 60 — 100 (t breit, mit brauner, glatter Membran, bei "Wasser- entziehung sofort hutpilzartig sich umstülpend, mit Sporen bedeckt. Sporen wie bei voriger Art, rundlich oder oval, mit ein oder zwei stumpfen Ecken, längsgestreifter Membran, 4,8 — 7 /t lang, 4,8 bis 5,6 ft breit, rauchgrau. Weiteres unbekannt. Auf faulenden unreifen Kapseln von Liliaceen, auf unreifen Johannisbeeren. Diese Form ist als gute Species zu betrachten, obgleich sie ja in vielen Punkten der vorigen gleicht und als eine Varietät derselben erscheinen könnte. Die fast immer zwei- oder dreitheiligen Sporangicnträger, die ganz andere Form der Columella und besonders auch die geringe (rliederung der Ausläuter liefern scharfe Unterscheidungsmerkmale. Sie stellt eine Parallelform zu Mucor corymbifer dar. In Bezug auf den Wuchs steht sie Khizopus Cohnii nahe. 179. Rh. microsporns van Tieghem, 1875 (A. sc. nat. 6. Serie I. p. 83). Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. II, 46— 4S. Dem Eh. nigricans sehr nahe stehend, in alleu Theilen so ge- färbt wie dieser. Ausläufer kürzer und an jedem Knoten nur einer entspringend, dessen Längsachse auf der vorigen annähernd senkrecht steht, weshalb die Ausläufer zickzackförmig "weiterkriechen. Khizoiden kürzer, fingerig- lai^pig. Sporangicnträger meist ein- zeln, ausnahmsweise 2, selten 3 an einem Knoten, aufrecht, unver- zweigt, höchstens 0,8, meist 0,5—0,6, nicht unter 0,4 mm hoch. Sporangien aufrecht, in allen Theilen wie bei Rh. nigricans, nur kleiner, etwa Vs so gross. Sporen ebenso, nur 4 (i Durchmesser. AVeiteres unbekannt. Auf rferdemist, cultivirt auf Brod, Apfelsinen. Diese Form ist Kli. nigricans sehr älinlicli, da aber nach van Tieghem's Beobachtungen (1. c. p. S4) die kleineren Dimensionen auch auf den besten Sub- straten beibehalten wurden, so muss sie doch als besondere Art behandelt werden. Dasselbe gilt von der folgenden. 235 Rh. minimns van Tiegliem, 1875 (l. c. 6. Serie I. p. 84). Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. II, 49—51. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber noch kleiner, die kleinste Form der ganzen Gattung. Ausläufer im Zickzack wachsend; Rhi- zoiden sehr kurz, lappig, zwei- bis viertheilig. Sporangien träger immer einzeln, aufrecht, unverzweigt, höchstens 0,3, meist 0,2, selbst 0,1 mm hoch. Sporangien aufrecht, in allen Theilen wie bei Rh. nigricans, aber viel kleiner, ca. nur ^j^ so gross. Sporen sehr klein, nur 3 /t Durchmesser, sonst wie bei voriger Art. Weiteres unbekannt. Auf Pferdemist; cultivirt auf Brod, Apfelsinen. Vergleiche die Anmerkung bei voriger Species. b. Sporangien nickend. 180. Rh. reflexus Bainier, 1880 (Bull. soc. bot. France p. 226). Abbild.: Bainier, 1. c, ferner Etüde 1882, Taf. V, 1—4 und A. sc. nat. G. Serie XV. Taf. IV, 1—4. Habituell dem Rh. nigricans sehr ähnlich. Ausläufer bis 2 cm lang, weithin sich ausbreitend, vor der Bewurzelung senkrecht zum Substrat sich herabbiegend und schmal keulig aufschwellend. Rhizoiden mehr oder weniger wurzelartig verzweigt, anfangs farblos, später mit brauner, glatter, dicker Membran. Sporangienträger selten einzeln, meist zu 4-5, unverzweigt, unter dem Sporangium hakig nach abwärts gebogen und zu einer Apophyse erweitert, 2 — 2,5 mm lang, mit glatter, bräunlicher, an der concaven Seite der Krümmung verdickter Membran. Sporangien kugelig, 200 /t Durch- messer, nickend, anfangs weiss, reif schwarz. Columella sehr gross, halb- bis dreiviertelkugelig, ca. 157 /t Durchmesser, mit glatter, bräunlicher Membran, oft mit fest klebenden Sporen bedeckt. Sporen rundlich oder länglich, unregelmässig eckig, 8,4 — 10,5 fi Durchmesser, mit zweischichtiger, fein und kaum erkennbar gestreifter Membran, bläulichgrau. Weiteres unbekannt. Auf faulenden Blättern von Arum maculatum; cultivirt auf Brod. Diese Form hat die Eigenthünilichkeit, bei grösserer Wärme im Sommer nur spärlich zu wachsen, am besten sich bei niedriger Temperatur im Winter zu entwickeln. 181. Rh. circiiians van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 369). Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. XII, 69—73. Ausläufer vor der Bewurzelung weit bogig eingekrümmt; Rhizoiden fingerig -lappig getheilt, Enden nicht sehr zart, braun. 236 Sporangienträger einzeln, selten zu zwei, aufrecht, unverzweigt, unter dem Sporangium hakig nach abwärts gebogen und zu einer Apopliyse erweitert, nur 180 // hoch, mit glatter, bräunlichschwarzer, Membran. Sporangien kugelig, klein, nickend, reif schwarz, fein- stachelig. Columella gewölbt- kegelig, bräunlich, mit Sporen be- deckt. Sporen rundhch, stumpf- eckig, 5 — 6 n Durchmesser, mit streifigen "Verdickungen, bräunlich oder schwärzlich. "Weiteres un- bekannt. Auf keimenden Dattelkernen in Torfmoos. IL Sporen rund, ohne Ecken, glatt oder dichtstachelig nie gestreift. 182. Kh. echinatus van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 370). Abbild.: van Tieghem, I.e. Taf. XII, 64—68. Färbung und Wuchs wie bei Eh. nigricans. Sporangien- träger unverzweigt, länger und dünner, ihre Membran weniger stark gefärbt und cuticularisirt. Sporangien kugelig, kleiner. Sporen genau kugelig, durchschnittlich 15 /< Durchmesser, mit dicht stacheliger Membran, graubraun. Zygosporen unbekannt. Gemmen beobachtet, glattwandig, verschieden geformt. Auf todten Fliegen in feuchter Luft; wächst schlecht aufBrod. Diese doni Eh. nigricans sehr ähnliche Form, unterscheidet sich sehr leicht durch die kugeligen, stacheligen Sporen. 182a. Rh. elejfans Eidam, 1883 (Jahresb. schles. Ges. vaterl. Cultur LXI. p. 232). Synon.: Mucor clegans (Eidam) Schröter, 1SS6, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 207. Ausläufer dick und lang, mit brauner Membran, Ehizoidcn büschelig, wurzelartig verzweigt. Sporangienträger selten einzeln, meist büschelig, aufrecht, gewöhnlich traubig verzweigt mit mehreren kurzen, geraden Seitenästen, 1 — 2 mm hoch, mit glatter, brauner Membran und Querwänden an den Verzweigungsstellen. Sporangien kugelig, klein, das Endsporangium 50 — 70 /t Durchmesser, die kleineren, seitenständigen nur 33 /ti Durchmesser, braun, dicht- und elegant wimperig- stachelig. Columella mit der Apophyse kugelig, glatt, hellbraun. Sporen kugelig, 5 — 7 //, glatt, hellbräunlich. Weiteres unbekannt. Auf koimonden Samen (Bohnen, Erbsen, j\Liis). 237 183. Rh. Cohnü (1884) Berlese u. de Toni, 1888 (Saccardü, Sylloge TU. 1, p. 213). Synon.: Mucor rliizopodiformis Colin, ISSJ, bei Lichtheim, Zeitschr. f. klinische Medicin VII. p. 14S. Abbild.: Lichtheim, 1. c. Taf. III, 1—5. Mycel erst schneeweiss, dann mausgrau, auf dem Substrat hin- wachsend, dieses einspinnend, auf die Culturgefässe übergreifend. Ausläufer nicht scharf abgesetzt, zwischen andern Mycelfäden und den Sporangienträgern sich verlierend, aber mit deutlichen Knoten, bogenförmig über das Mycelgewirr sich erhebend und dann zum Substrat niedersenkend, an der Berührungsstelle mit diesem einen Büschel kurzer, bräunhcher, verzweigter Rhizoiden mit geraden, spitzen Aesten tragend. Sporangienträger einzeln oder zu mehreren, büschelig, aufrecht oder bogig aufsteigend, kurz, nur 120—125 /( hoch, unverzweigt, ausnahmsweise eingabelig, mit glatter, bräunlicher Membran, farblosem Inhalt, unter dem Sporangium zur Apophyse erweitert. Sporangien kuglig, 60—110, meist gegen 66 /( Durchmesser, anfangs schneew^eiss, reif schwarz, glatt, aufrecht, mit sehr fein incriistirter, daher glatter Wand. Columella mit der Apophyse ei- oder birnförmig, 50 — 75 /i breit, mit glatter, bräunlicher Membran. Sporen meist kugelig, klein, 5 — 6 /t Durchmesser, ohne stumpfe Ecken, glatt, farblos. Zygosporen unbekannt. Von Lichtheim (1. c.) in Kaninchen gefunden, pathogen; auf Brod, Blutserum etc. cultivirbar. Erzeugt durch Injection der Sporen in die Blutbahnen des Kaninchens die- selbe tödtlich verlaufende Krankheit wie Mucor corymbifer; Hund ist immun. Näheres bei M. corymbifer, pag. 20Ü. Versuche, die pathogenen Eigenschaften dieses Pilzes abzuschwächen, sind von Ziegenhorn angestellt worden (Archiv f. experim. Pathol. u. Pharmakol. XXI. ISse), haben aber ein negatives Eesultat ergeben. XXXYII. Abi^idia van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 350). Mycelium wie bei Rhizopus aus einem strahhg im Substrat sich ausbreitenden Theil und aus unbegrenzt weiter w-achsenden, weit über das Substrat hinauskriechenden, anfangs weissen, später blauschwärzlichen Ausläufern bestehend ; Ausläufer mehr oder weniger hochgewölbte Bogen bildend, an den Berührungsstellen mit dem Substrat (Knoten) mit Wurzelbüscheln. Sporangienträger selten einzeln, meist zu 2 — 5, nur auf dem Gipfel der bogenartig gekrümmten Ausläuferintcrnodien, unverzweigt, aufrecht, mit Spo- 238 rangien abschliessend , unter demselben zur Apophyse erweitert, anfangs weiss, später blauschwärzlich. Sporangien aufrecht oder nickend, alle gleichartig, birnförmig, vielsporig, am Träger sich öffnend. Sporangienmembran weder cuticularisirt, noch mit Krystallen incrustirt, zerfliesslich, mit kurzem, aufrechten Basal- kragen. Columella breit aufsitzend, spitz, kegelig, cuticularisirt, blauschwarz, nach der Oeffnung oft in die Apophyse eingestülpt. Fiff. 40. Absidia. — a A. capillata. Eine Gruppe von Ausläufern mit bewurzelten Knoten und bogig gewölbten Internodien, auf deren Scheitel ein Sporangienbüschel steht (ungefähr natürliche Grösse, nach van Tiegheni). b A. capillata. Ein einzelnes Sporangiuni mit konischer Columella und Apophyse (Vergr. ca. 250, nach van Tieghem). c A. septata. Die bewurzelte Basis eines Ausläufers, über der ein neuer verzweigter Ausläufer entspringt, der eine Zygospore {z) trägt; diese ist eingehüllt in bischofstabartig gekrümmte Auswüchse der Suspensoren (Vergr. ca. 250, nacli van Tieghem). Sporen sehr klein, oval oder kugelig, farblos, glatt. Zygosporen im Substrat und an den Stolonen, reif eingehüllt in eine von den beiden Suspensoren hervorsprossende Hülle einzelliger, an der Spitze hakig- bogig zurückgekrümmter, brauner, cuticularisirter Fäden, die sich gegenseitig durchdringen; Copulationsäste gerade; Keimung mit Myccl oder Sporangien ti'agonden Ausläufern. Diese Gattung steht in der Bildung der Ausläufer Rhizopus nahe, unter- scheidet sich aber davon durcli die Anordnung der Sporangienträger auf dem 239 Scheitel der Auslänferintcrnodien, flurch die Einstülpnnj^ der Coluniella in die Apophyse und durch die dornigen Suspensoren. 1. Sporangien aufrecht. 184. A. capillatü van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. G.Serie IV. p. 362). Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. XI, 23—36. Ausläufer kreisförmige, zweimal so weite als holie Bogen beschreibend, Rhizoiclen kräftig, reich kurzästig. Sporangien- träger meist zu 3 (2 — 5), gerade, ohne Querwand, unverzweigt, unter dem Sporangium zu einer schmalen Apophyse langsam er- weitert. Sporangium mit der Apophyse birnförmig, aufrecht. Columella kegelförmig, stumpf- spitzig, mit cuticularisirter, blau- schwarzer, glatter Membran. Sporen länglich, ellipsoidisch ab- gerundet, 4 — 5 /( lang, 2 — 2,5 /t breit, glatt, farblos. Zygosporen tonnenförmig, schwarz, 80 it Durchmesser, von kleinen conischen Warzen rauh, Fadenhülle schwarz, aus einfachen, langen und dünnen, gebogenen und eingekrümmten, cuticularirten, zerbrechlichen Fäden bestehend, welche sich verflechtend in grosser Zahl mehrquirlig aus den beiden bräunlichen Suspensoicn hervorbrechen. Azygosporen beobachtet, natürlich nur mit einseitiger Fadenhülle. Keimung mit Mycelfäden oder mit sporan^en tragen cl^m Ausläufer. — Fig. 40 a, h. Auf Pferdemist. A. dubia Bainier, JSS2 (Etüde sur les Mucor p. 73). Ausläufer nur vereinzelt und unregelniässig auftretend. Sporangienträger nicht von den AusLäufern, sondern direct dem Mycel entspringend, mit Sporangien abschliessend, einen Quirl von 4 oder 5 wagerechten Seitenästen tragend, die ent- weder mit kleineren Sporangien abschliessen oder erst selbst noch einen Quirl von Aesten entwickeln; unter dem Sporangium zur blauschwarzen Apophyse erweitert. Sporangien birnförmig, schwärzlich; Columella halbkugelig, blauschwärzlich, Spo- rangienwand mit Oxalat, zerfliessend. Sporen sehr klein, ungleich, rund oder länglich, l',2 — 4,2 ß lang, 2,2 /n breit. Zygosporen unbekannt. Die nach Bainier gegebene Beschreibung zeigt, dass eine zweifelhafte Form hier vorliegt. Sie soll nach dem Autor der A. capillata am nächsten stehen. 185. A. septafa van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie lY. p. 362). Abbild.: van Tieghem, 1. e. Taf. XI, 3T— 4S. Ausläufer ebenso hohe, wie breite Spitzbogen bildend. Spo- rangienträger zu 2 — 5, unverzweigt, mit einer Querwand unter- halb des Sporangiums, bis zu welcher oft nur die Schwärzung der Membran reicht, so dass nur die Apophyse gefärbt ist. Sporangium 240 birnförmig, aufrecht. Coliimella geschweift kegelig- spitzig, fast zitzenfurmig, bläulich, oft in die Apophyse eingestülpt. Sporen kugelig, 2,5—3 /t Durchmesser, glatt. Zygosporen kugelig- tonnen- förmig, 50 /t Durchmesser, schwarz, warzig, Fadenhülle aus dicken, weniger bischofstabförmig nacli der Spore eingekrümmten, bräun- lichen, zerbrechlichen Fäden gebildet, welche sich nicht verflechten und zu b— 12 in einem Quirl an jedem der braunen Suspensoren entspringen. Azygosporen beobachtet. — Fig. 40c. Auf Pferdemist. 186. A, repens van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 363). Synon. : Tieghemella repens Berlese u. de Toni, 18S8, Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 215. Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. XII, 55 — 63. Ausläufer sehr kräftig, nach allen Seiten sich ausbreitend, mit sehr niedrigen, flachgedrückten, nur ^/g so hohen als breiten Bogen, fast kriechend, zuletzt mit brauner und cuticularisirter Membran. Sporangienträger zu 3 — 5, lang, gerade, unverzweigt, unterhalb des Sporangiums mit einer Querwand und zur Apophyse erweitert. Sporangien aufrecht, birnförmig. Columella im unteren Theil flachkegelig, nach oben in einen dünnen, am Ende kugelig angeschwollenen Fortsatz verlängert, nageiförmig, fast bis an den Scheitel des Sporangiums reichend, mit glatter, bräunlicher Membran; oft eingestülpt. Sporen länglich -rund, 6 /i Durchmesser. Zygosporen unbekannt. Accessorische Sporangien entstehen nach der OefPnung der gewöhnlichen vereinzelt an den Stolonen und und auch an den Trägern; sehr kurz gestielt, schv klein, länglich, mit zerbrechlicher, incrustirter Membran und wenigen, fast kugeligen, 3 n breiten, 4 ii langen, blauschwarzen Sporen. Auf Bruchstücken der Samen von Bertholletia excelsa, welche auf feuchtem Torfmoos ausgelegt waren. Berlese und de Toni (1. c. p. 215) haben wegen der accessorischen Sporangien eine neue Gattung Tieghemella aufgestellt. Ich halte dies um so mehr für überflüssig, als die Bedeutung dieses Gebilde noch gar nicht durch die Cultur erforscht ist. Vielleicht gehört auch Bainier's A. dubia hierher. 2. Sporangien nickend. 187. A. refle.\a van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6.SerielV. p.363). Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. XII, 4'J— 54. Ausläufer lang gezogen, halb so breite als hohe Spitzbogen bildend. Sporangienträger einzeln, mit einigen kurzen Papillen 241 unentwickelter Sporangienträger in der Nähe ihrer Basis, ziemlich kurz, an der Spitze abwärts gekrümmt, mit einer Querwand unter der Apophyse, unverzweigt. Sporangien nickend, birnförmig. Columella stumpf kegelförmig, oft eingestülpt, bläulichschwarz. Sporen kugelig, 6 /< Durchmesser, glatt, farblos. Zygosporen unbekannt. Auf Pferdemist. 2. Unterfamilie. Thamnidicac. Sporangien von zweierlei Art, vielsporige mit zerfliessender Membran und auf den Trägern sieb öffnend, die Columella zurück- lassend; wenigsporige (Sporangiolen), mit nicht zerfliessender Mem- bran, meist ohne Columella, geschlossen vom Träger abfallend; Sporangienträger verzweigt. XXXVIII. Tliaiiiiiiclium Link, 1809 (Observ.in ord. plant. I, Berliner Magazin d. naturf. Preunde III, p. 31). Mycelium reich verzweigt, im Substrat sich ausbreitend, anfangs einzellig, im Alter mit zerstreuten Querwänden, ohne Aus- läufer, farblos, glattwandig. Sporangienträger mit begrenztem Wacbsthum, mit grossem Sporangium abschliessend, verzweigt, ohne Querwände, unterhalb einzelne oder quirhg gestellte Aeste tragend, die meist mehrfach gabelig sind und an ihren Enden je ein kleines Sporangium, Sporangiole, tragen, alle Aeste gerade; mancherlei Yariationen sind vorhanden; weiss. Haupt sporangium gross, kugelig, vielsporig mit zerfliessender, dicht mit Oxalat incrustirter Membran und grosser Columella, auf dem Träger sich öffnend. Sporangiolen klein, kugelig, meist 4, aber auch nur eine oder bis 10 Sporen enthaltend, mit incrustirter, aber nicht zerfliessender Membran und flacher Querwand, also ohne Columella, fallen ge- schlossen vom Träger ab, später zerreist dann die Membran. Sporen der beiderlei Sporangien gleich, farblos, glatt. Zygosporen am Mycel, nackt, Suspensoren ohne Auswüchse, Copulationsäste gerade; Keimung unbekannt. 188. Th. eleo-ans Link, 1809 (1. c. p. 21). Synon.: Melidium subterraneum Eschweiler, 1821, De fruetif. generis Ehizomorphae. Mucor elegans Fries, 1829, Syst. niyc. III. p. 322. Winter, die Pilze. IV. AWh. IG 242 Ascophnra cle<^ans Corda, 1S3'J, Icon. fang. 111. p. 14. j\Iucor Muoedo de Bary, 1S65 pr. p., Abb. Senckenb. Ges. V. p. ;j45. Thamnidium elegans van Tiegbem, 1S73, A. sc. nat. 5. Serie XVII. p. 321. Thamnidium van Tiegbeinii Berkeley et Broome, 1ST5, An. and Mag. nat. bist. 4. Serie XV. p. 40. Tbaninidiiim clogans Bainicr, 1S82, Etüde p. 94. Tlianinidium elegans Scbröter, 1SS6, Scbles. Kiyptfl. III. 1, p. 210. Tliamnidium elegans Berlese et de Toni, ISSS, Saccardo, Syllogc VII. 1, p. 211. Exsicc: Rabh., Herb. niyc. I. ed. l'HVä. Abbild.: Link, 1. c. Tat'. II, 45. Esdiweiler, 1. c. Curda, 1. c. Taf. II, 43. de Bary, 1. c. Taf. XLIII, 13— U'., XLIV, 1—5, 7—1). van Tiegbem, 1. c. Taf. XXIII, 57— GO. Bainier, 1. c. Taf. VIII, 1—7 und A. sc. nat. 0. Serie XIX, Taf. X, 1 —9. Vuillemin , Bull. soc. >fancy ISbO, Taf. IV, S4-b7. Brofeld, üntersucb. IX. 1S91, Taf. IT, 1- S. Sporangien träger bis zuletzt gerade aufrecht, meist vereinzelt zwischen anderen Mucorineen oder lockere, weisse, flockige Raschen bildend, mit grossem Sporangium abschliessend, unterhalb desselben, im mittleren oder unteren Theil mit einzelnen, zerstreuten, meist aber zu 2 — 5 wirtelig angeordneten, wagerechten Seitenzweigen, die selbst mehrfach, 3 — lOfacli, stumpfwinklig gabelig sind und an den Endgabeln Sporangiolen tragen. Der ganze Sporangienträger 0,5 bis .3 cm, selbst bis G cm hoch, 25 — 35 /( dick, die weissen flockigen (iruppen der gabeligen AVirteläste verhältnissmässig klein, 0,25— 1 mm breit, die Wirteläste bis zur ersten Gabelung 150—200 /n lang, ca. 8 II breit, die Gabeln erster Ordnung 40—60 fi lang, die letzter nur 4—6 /t lang, 2 /i breit. Membran des Spoiangienträgers und seiner Gabeläste farblos, glatt, Inhalt farblos, Sporangien immer aufrecht, Aeste immer gerade, die Verzweigungsebeiien aufeinander- folgender Gabelordnungen schneiden sich ungefähr rechtwinklig. Ver- zweigung der Sporangienträger sehr variabeL Hauptsporangien kugehg, gross, 100—200 /i Durchmesser, auch kleiner, reif weiss mit grosser eiförmiger oder glockiger, farbloser, glatter Columella. Sporangiolen kugelig, klein, weiss, 8—16 /» Durchmesser, meist 4, aber auch nur 1 oder bis 10 Sporen enthaltend. Sporen aus beiderlei Sporangien gleichgestaltet und annähernd gleichgross, elli- psoidisch, 8—10 /». lang, 6—8 /i breit, glatt, schwach graubräunlich, in den einsporigen Sporangiolen kugelig, diese ganz ausfüllend, 8 bis 16 // Durchmesser. Zygosporen am Mycel, kugelig, schwarz, mit dickem, schwarzen, tlach warzigen Exospor, gelblichem Endospor. Keimung unbekannt. Gemmen und Kugelhefe sind nicht be- obachtet. — Fig. 41, 243 Auf Mist von Pferden, Hunden, auf allerlei mehlhaltigen Sub- straten (Kleister, Roggenmehlpaste, gekochten Kartoffeln, Brod); ferner auf Hanfsamen, Kohlstengeln, Orangensaft; auf faulenden Pilzen (Russula, Mitrula paludosa), auf der Rhizoraorpha subterranea (Melidium Eschweiler's). Häufig, aber meist vereinzelt, kleine rein- weisse Plöckchen bildend. Fig. 41. Thamnidium. — Th. elegans. a Eine Gruppe von Sporangieiiträgern, die mit Hauptsporangien abschliessen und bei s die gabeligen Sporangienbüseliel tragen (schwach vergrössert, nach Corda). c Ein Stück eines gabeligen Sporangiolen- astes mit den kleinen, wenigsporigen Sporangiolen (Vergr. ca. 400, nach Corda). d Schematische Darstellung der wichtigsten Verzweigungsmodifieationen der Spo- rangienträger; vergleiche die Anmerkung hinter der Speciesdiagnose (natürliche Grösse, nach van Tieghem). e Eine reife Zygospore mit geraden Copulationsästen (Vergr. ca. 200, nach Bainier). IG* 244 Variationen der Sporangionträger. Die Verzweigung der Sporangien- träger ist sehr variabel. In dem einen extremsten Falle trägt derselbe nur ein Endsporangium und gar keine Sporangiolen, er gleicht dann einem gewöhnlichen Mucor, im aniloren Falle fehlt das Endsporangium, der Träger schliesst entweder mit einem Schopf von Sporangiolen oder mit einer sterilen Spitze und trägt unter- halb derselben die Sporangiolen. Zuweilen schliessen die Seitenäste erster Ordnung gleichfalls mit einem grossen Sporangium und gabeln sich nicht, sondern tragen selbst erst an Aesten zweiter Ordnung die Dichotomien. Wenn der Hauptspross allein ein gi-osses Sporangium trägt, ist wiederum die Zahl und Anordnung der gabeligen Seitenäste eine mannigfaltige; bald stehen die Seitenäste vereinzelt, bald sind sie zu einem oder mehreren vollständigen oder einseitigen Quirlen vereinigt. Der in der obigen Diagnose beschriebene Fall ist der gewöhnlichste, die eben ge- schilderten Variationen kommen aber häufig vor und können leicht zu Verwechse- lungen führen. Die Zusammengehörigkeit der verschiedenen Trägerformen ist durh Culturen von van Tieghem (1 c.) und Vuillemin (Soc. Nancy 1S86, p. 100) nach- gewiesen; vergleiche neuerdings auch Brefeld, Untersuch. IX. 1891, p. 59. Mucor corymbosus Wallroth, 1833 (Flora crypt. germ. 11. p. 320) auf feuchten Eindenstiicken von Ehamnus Frangula dürfte wohl hierher gehören, denn auf Th. elegans passt die verworrene Beschreibung noch ganz gut. 189. Tli. vertieillatiim van Tieghem, 187() (A. sc. nat. 6. Serie IT. p. 376). Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. XIII, 84— S8. Sporangienträger bis zuletzt gerade aufrecht, mit grossem Sporangium abschUessend, unterhalb desselben, in '74 Höhe, mit einem Wirtel von 4 — 6 unter 45" aufstrebenden, langen Seiten- ästen, welche das Endsporangium überragen und sich zweimal gabelig theilen, an den Enden die Sporangiolen tragend; unter diesem Wirtel, oft noch ein zweiter und dritter Wirtel, dessen Aeste mit dem des nächst oberen alterniren, aber meist nur einfach gabelig sind. Der ganze Sporangienträger 8 — 10 mm hoch, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt, Sporangien immer aufrecht, Aeste immer gerade. Verzweigung sehr variabel. Haupt sporangien kugelig, gross, weiss, mit grosser conisch -cylindrischer Columella. Sporangiolen kugelig, klein, weiss, circa 20 Sporen enthaltend, mit schwach uhrglasförmig gewölbter Querwand. Sporen kugelig, T) — 6 fi Durchmesser, mit glatter Membran, farblos. Zygosporen unbekannt. Auf Pferdemist. Unterscheidet sich von der vorigen Art, durch den niedrigen Wuchs, die langen, das Endsporangium überwachsenden, wenig- gabeligcn Wirteläste und die kugelrunden Sporen. Auch liier kommen, wie bei Th. elegans. mancherlei Variationen der Sporangienträger vor; zuweilen fehlt das Endsporangium, der Träger schliesst entweder mit einem Wirtel gabeliger Aeste, gleicht also einer Dolde, oder mit 245 steriler Spitze und trägt unterhalb die Wirteläste; ferner fehlen die letzten zuweilen gänzlich und der unverzweigte Träger schliesst mit einem grossen Sporangium, wie bei Mucor. 190. Tli. Simplex Brefeld, 1881 (Untersuch. lY. p. 58). Abbild.: Brefeld, 1. c. Taf. II, 6. Sporaiigienträger aufrecht, mit grossem Sporangium oder steriler Spitze abschliessend, im untern Drittel an einer Aufschwel- lung einen Wirtel von 10 — 20 kurzen, unverzweigten Aestchen tragend, welche mit Sporangiolen abschliessen. Hauptsporangien gross, kugelig, mit kugeliger Columella. Sporangiolen kugelig, 12 — 24: Sporen enthaltend. Sporen ellipsoidisch. Zygosporen unbekannt. Auf Mist. Da Brefeld eine nähere Beschreibung nicht giebt, so musste die obige Diagnose vorwiegend nach seinen Zeichnungen entworfen werden. Nachträgliche Anmerkung. Nachdem bereits das Manuscript vollendet und zum Theil schon gedruckt war, wurde ich durch die Güte des Herrn Zukal auf ein neues Thamnidium aufmerksam gemacht, welches ich übersehen hatte. Ich lasse eine kurze Beschreibung nach des Autors Angabe folgen und füge einige Bemerkungen hinzu. Thamnidium mucoroides Zukal, 1890 (Verh. zool.-bot. Ges. Wien p. 587). Abbild.: Zukal, 1. c. Taf. IX. Sporangienträger aufrecht, schlaff, an anderen Gegenständen sich festhaltend und sie umwindend, 0,5 — 1 cm hoch, traubig ver- zweigt, mit grossem Sporangium oder steriler Spitze abschliessend, Seitenäste 2 — 5, unverzweigt oder abermals schwach verzweigt, ge- krümmt, an den Enden Sporangiolen tragend. Hauptsporangien aufrecht, kugelig, 70 — 80 /» Durchmesser, weiss oder hellgrau, mit incrustirter, zerfliessender Membran und nicht aufsitzender, birn- förmiger, ca. 52 /t langer Columella, die dicht mit kleinen nadei- förmigen Ausstülpungen besetzt ist. Sporangiolen aufrecht oder nickend, 25—30 ft Durchmesser, weiss, mit incrustirter Membran ohne Columella, mehr als 10 Sporen enthaltend ; zuweilen viel kleiner (15 — 18 n Durchmesser) und glattwandig, Oeffnungsweise nicht an- gegeben. Sporen aus beiderlei Sporangien gleich, elliptisch, 5 — 7 ii lang, 4 — 6 /«, breit, glatt, farblos. Zygosporen am Mycel, meist 246 im Substrat, aber auch ausserhalb desselben, länglich -kugelig, zu- ■\veilen auch cylindrisch oder tonnenförmig, 70 — 130 ,u Durchmesser, Exüspor dunkelbraun, dicht mit kegelförmigen Höckern besetzt; Keimung nicht beschrieben. Suspensoren nicht geschwollen ; Azygo- sporen beobachtet. Auf Alligatorenmist (Wien). Aus den Abbildungen (Fig. 1 u. 3) und aus dem vom Verfasser gewählten Vergleich der verzweigten Sporangicntrüger mit denen von Mucor circinelloides, geht unzweifelhaft hervor, dass die Verzweigung nicht monopodial ist, wie der Verfasser annimmt, sondern sympodial. Meiner Ansicht nach liegt überhaupt kein Thamnidium, sondern ein Mucor aus der Sectio Cymo-Mucor vor. Zu einer der bereits beschriebenen Formen dieser Sectio scheint Zukal's Pilz nicht zu gehören. XXXIX. Cliaetostyliiiu van Tieghem u. Le Monnier, 1873 (A. sc. nat. 5. Serie XVII. p. 328). My cell um reich verzweigt, in und auf dem Substrat aus- gebreitet, ohne Ausläufer, im Alter mit einzelnen Querwänden, Fig. 42. Chaetostylum. — Cli. Frcsonii. a Ein Sporangicnträgcr, mit Hauptsporangium abschliessend, abwärts mit mehreren steril endenden Sporangiolenästen (schwach ver- grössert, nach van Tieghem und Le Monnier). b Das Ende eines Sporangiolenastes erster Ordnung mit einem solchen zweiter Ordnung, der ebenfalls steril borsten- förmig endet und weiter abwärts auf einer Anschwelhing kurz gestielte Sporangiolen trägt (Vergr. 40Ü, nach van Tieghem und Le Monnier). farblos, glattwandig. Sporangienträger mit begrenztem "Wachs- thum, mit grossem Sporangium endend, verzAveigt, ohne Querwände, unterhalb mit einzelnen oder wirtelig gestellten Seitenzweigen, die 247 steril lang- pfriemlich -borstenartig enden und an ihrer bauchig auf- geschwollenen Mitte wiederum wirtelig gehäufte Aestchen tragen, die entweder direct die Sporangiolen entwickeln oder wie die vorigen steril borstenartig endend, nahe der Basis aufgetrieben sind und einige AVirtcl kurzgestielter, aufrechter Sporangiolen tragen; Yariationen mancherlei Art vorhanden; weiss. Hauptsporangium gross, kugelig, vielsporig mit incrustirter, zerfliessender Membran und Columella, auf den Trägern sich öffnend. Sporangiolen klein, kugelig, meist 3—5, auch 1 — 20 Sporen enthaltend, mit incrustirter, aber fester, nicht zerfliessender Membran, ohne Columella, fallen geschlossen ab. Sporen der beiderlei Sporangien gleich, oval, farblos, glatt. Zvgosporen unbekannt. Schröter (1. c.) und Brefeld (1. c.) vereinigen diese Gattung mit Thamnidium. Der durchaus andere Bau der Sporangienträger rechtfertigt wohl aber die Auf- stelhing einer neuen Gattung, Avenngleich nicht zu leugnen ist, dass Thamnidium Simplex eine Uebergangsform bildet. 191. Ch. Fresenii van Tieghem u. Le Monnier, 1873 (1. c. p. 328). Synon.: Mucor Mucedo Fresenius, 1850, Beitr. z. Mycol. p. 96 pr. p. Ascophora pulchra Preuss, 1851, Linnaea XXIV. p. 139. Bulbotliamnidium elegans Klein, 1870, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XX. Thamnidium chaetocladioides Brefeld, 1881, Untersuch. IV. p. 57. Chaetostylum Fresenii Bainier, 1882, Etüde p. 89. Thamnidium Fresenii Schröter, 1886, Kryptfl. III. 1, p. 210. Chaetostylum Fresenii Berlese u. de Toni, 1888, Sacc, Syll. VII. 1, p. 208. Exsicc: Eabh., Pungi europ. 1265. Abbild.: Fresenius, 1. c. Taf. XII, 13—16. van Tieghem u. Le Mon- nier, 1. c. Taf. XXIII, 61—63. Brefeld, 1. c. Taf. II, 5. Bainier, 1. c. Taf. VII, 1—6. Brefeld, Untersuch. IX. 1891, Taf. II, 9—19. Sporangienträger bis zuletzt gerade aufrecht, meist ver- einzelt, mit grossem Sporangium abschliessend, einen oder mehrere Wirtel weit abstehender Seitenäste tragend, die mit einer laugen pfriemlichen Spitze steril enden und in ihrer bauchig aufgetriebenen Mitte entweder wirtelig gehäufte, kurzgestielte Sporangiolen oder zunächst wiederum steril endende Wirteläste tragen, an deren auf- geschwollenen mittleren Theil die Sporangiolenwirtel sitzen. Der ganze Sporangienträger 1 — 3 cm hoch, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt. Haupt sporangien gross, kugelig, weiss, mit Basalkragen und grosser gewölbt- cylindrischer oder birnförmiger, farbloser, glatter Columella. Sporangiolen kugelig, klein, weiss, kurz gestielt, meist 3 — 5, aber auch nur 1 oder bis 20 Sporen ent- 248 haltend. Sporen ellipsoidisch , 8—12 /( lang, 5—6 ii breit, glatt, farblos oder schwach bläulich. Zygosporen unbekannt. — Fig. 42. Auf Mist (Pferd, Zebra, Hund). Variationen des Sporangien trägers. Wie bei Thamnidium kommen auch hier mancherlei Ahweichungen von dem in der Diagnose beschriebenen Bau der Träger vor. Das Endsporangium fehlt zuweilen, der Träger endet mit einer sterilen Spitze und entwickelt nur Sporangiolen, zuweilen ist das Endsporangium allein vorhanden. Auch kommen in der Zahl und Anordnung der Wirteläste mancherlei Unregelmässigkeiten vor. Nach ßrefeld (Untersuch. IX. p. 61) werden zuweilen die sterilen Spitzen fertil und entwickeln grössere Sporangiolen. Ascophora pulchra Preuss (1. c.) ist nicht, wie die Autoren annehmen, Thamnidium elegans, sondern gehört hierher, wie eine Untersuchung Preuss'scher Originale (Rabh., Fungi europ. 12G5) ergab. Chactostylura echinatum Sorokin, 1SS9 (Revue myc. XI. p. 141, Taf. X, 154 — 156) auf fauligen Weinbeeren bei Taschkend, ist wohl nur die obige Species mit stärkerer Incrustation der Sporangiolenmembran, wodurch dieselbe stacheliger wird als gewöhnlich. * XL. Helicostyliim Corda, 1842 (Icon. fung. V. p. 18 u. 55). Mycelium in und auf dem Substrat sich ausbreitend, reich verzweigt, einzellig, farblos, glattwandig. Sporangienträger meist monopodial, zuweilen sympodial verzweigt, mit grossem, meist auf- rechten Sporangium abschliessend, entweder mit einzeln oder wirtelig gestellten Seitenästen, die in verschiedener Art angeordnete, auf bischofstabartig eingekrümmten, zerbrechlichen Stielchen sitzende, nickende Sporangiolen tragen; Verzweigung der Sporangienträger sehr variabel. Hauptsporangium gross, aufrecht, kugelig, viel- sporig, mit zerfliessender, incrustirter Membran und Columella, auf dem Träger sich öffnend. Sporangiolen klein, nickend, kugelig oder birnförmig, mit 1 — 20 Sporen, mit incrustirter, aber fester, nicht zerfliessender Membran, Columella fehlt oder nur durcii schwache "Wölbung der die Sporangiolen abgrenzenden Querwand angedeutet; geschlossen mit Bruchstücken ihrer starren Stiele ab- fallend, später durch Zerreissung der Membran sich öffnend. Sporen der beiderlei Sporangien gleich, oval, farblos, glatt. Zygosporen unbekannt. Diese Gattung entspricht Circinella unter den ]\Iucoreen. 249 ^S>i ^m ^"S^H^^ a Helicostylum. — a H. elegans. Scliematische Darstellung einiger Ver- zweigungsarten der Sporangienträger (schwach vergrössert, nach van Tieghem und Le Monnier). b H. elegans. Ein Stück eines reich verzweigten Sporangiolenastes mit stark gekrümmten Stielen der Sporangiolen (Vergr. ca. 200, nach Corda). c H. glomeratum. Ein Hauptsporangium mit hoch gewöbter Columella (Vergr. ca. 200, nach van Tieghem). Tabelle zum Bestimmen der Arten. I. Sporangienträger monopodial verzweigt, gerade aufrecht, a. Sporangienträger bis zuletzt farblos. aa. Sporangiolen kugelig, locker neben einander auf steril endenden Seitenästen H. elegans. bb. Sporangiolen birnförmig, dicht büschelig am Ende der Seitenäste. a. Seitenäste lang, am Ende keulig geschwollen, un- verzweigt, die dichtgestellten Sporangiolen tragend H. glomeratum. 250 ß. Seitenäste kurz, am Ende strahlig lappig -gabelig, an den kurzen Aestchen die langgestielten Spo- rangiolen tragend H. iiiriforme. b. Sporangienträger zuletzt braun, cuticularisirt, starr H. nigricans. IL Sporangienträger sympodial verzweigt, rankend oder nieder- liegend H. rcpcns. I. Sporangienträger nionopodial verzweigt, gerade aufrecht. 192. II. eleo-aiis Cor da, 1842 (Icon. fung. Y. p. 55). Synoii.: Pleurocystis Hclicostylum Bonorden, 1851, AUg. Mycol. p. 124. Ascophora amoena Preuss, 1852, Linnaea XXV. p. 77. Haynaldia umbrina Schulzer v. Müggenburg, 1866, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XVI. p. 37. Hclicostylum clegans van Tiegheni u. Le Monnicr, 1873, A. sc. nat. 5. Serie XVII. p. 311. Helieostylum elegans Berlese u. de Toni, 1S88, Sacc, Syll., VII. 1, p. 20!l. Abbild.: Corda, 1. c. Taf. II, 28. van Tieghem, 1. c. Taf. XXIU, 54—56. Sporangienträger bis zuletzt gerade aufrecht, oft dichte, verfilzte, gelbliche Käsen bildend, raonopodial verzweigt, mit grossem Sporangium abschliessend, unterhalb desselben mit mehreren, ein- ander genähorten langen und dicken, wagerechten Seitenästen, welche stumpf, sich schwach nach oben biegend, enden und an ihrem unteren Theil mit einer grossen Zahl spiralig eingerollter, senkrechter, Spo- rangiolen tragende Aestchen besetzt sind. Der ganze Sporangien- träger 0,5 — 4 cm hoch, 30—60 /r dick, die eingerollten Stiele der Sporangiolen 50—210 n lang, 3 — 4 /* dick, starr, zerbrechlich, Membran farblos oder schwach gelblich, glatt, ziemlich stark, Inhalt farblos, ohne Querwände. Yerzweigung der Sporangienträger sehr variabel. Hauptsporangium kugelig, gross, bräunlich, mit grosser, verkehrt- eiförmiger, farbloser, glatter Columella. Sporangiolen kugelig, klein, schwach grau oder gelblich, 8—22 /< Durchmesser, mit wenigen, 4 — 20 Sporen, ohne Columella, Querwand gerade oder uhrglasförmig. Sporen breit -ellipsoidi.sch, G — 8 /t lang, 4 — 6 /i breit, mit glatter Membran, schwach gelblich oder farblos. Zygo- sporen unbekannt. Gemmen (Chlamydosporen) intercalar, am Mycel, verschieden gestaltet, glattwandig. — Fig. 43 a, h. Auf verschiedenen Substraten gefunden (fciuligc Dachschindeln, Katzenkoth, todtem Regenwurm , Holzstücken in Mist, auf Kiefern- holz im Keller); auf Oraniicn cultivirbar. 251 Variationen der Spor an gien träger. In frischen Culturen entwickeln sich zuerst nur unverzweigte Träger mit aufrechtem oder nickenden Endsporangium, ohne Sporangiolen, später treten die comphcirteren Sprosssysteme auf. Am häufigsten tragen die Aeste zweiter Ordnung die Sporangiolen, wie in der Diagnose angegeben, es kommen aber auch reichere Zweigbildungen vor mit den Sporangiolen an den Aestchen fünfter Ordninig, Avodurch unentwirrbare Sprosssysteme entstehen. Zu- weilen sitzen die Sporangiolen bereits an den Seitenzweigen erster Ordnung. Auch das Endsporangium kann fehlen und die Sporangiolen beschliessen dann auch die Hauptachse. Mu(-or helioostylus Saccardo, 1S77 (Michelia I. p. V6). Synon. : Helieostylum ? Saccardoi Berlese u. de Toni, 1SS8, Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 210. Mit kurzen unverzweigten Sporangienträgern , die ein nickendes , ziemlich grosses Sporangium tragen, Sporen länglich -eiförmig, 10 — 12 fi bi'eit, 18 — 20 ß lang, könnte wohl eine einfache Form obiger Species sein. Nur die Grösse der Sporen spricht dagegen. Auf Menschen- und Katzenkoth. Haynaldia umbrina Schulzer, 1806(1. c.) auf eingesottenen Paradiesäpfeln ist ohne allen Zweifel identisch mit H. elegans, denn auch bei diesem sind die Eruchtträger derbwandig, die Sporangiolen und ihre Stiele spröde und zerbrechlich. Gerade auf diese Merkmale gründet der Autor seine neue Gattung. 193. H, «•lomeratuin van Tiegbem, 1876 (A. sc. iiat. 6. Serie IV. p. 371). Synon.: Circinella glomerata van Tieghem u. Le Monnier, 1873, A. sc. nat. 5. Serie XVII. Helieostylum glomeratum Berlese u. de Toni, ISSS, Sacc, Syll. VII. 1, p. 20i). Abbild.: van Tieghem, hc. .5.SerieXVII. Taf.XXII, 50—53, O.Serie IV. Taf. XIII, 74—78. Sporang-ien träger bis zuletzt aufrecht, vereinzelt, monopodial verzweigt, mit grossem aufrechten Sporangium abschliessend, unter- halb desselben mit einem oder mehreren vereinzelten oder quirligen, unverzweigten, fast wagerechten, dicken und langen Seitenästen, welche am Ende keulig sich erweitern und einen doldenähnlichen Büschel vieler (bis 100) nickender Sporangiolen tragen. Der ganze Sporangienträger 1 — 2 cm hoch, 30 /( dick, mit farbloser, glatter Membran, farblosem Inhalt, ohne Querwände. Hauptsporangium kugelig, gross, mit grosser, gewölbt kegeliger, farbloser, glatter Colu- mella. Sporangiolen birnformig, nickend, 26 /i. lang, 20 ,a breit, wenig (4—20) sporig, ohne Columella, Querwand fast eben, auf circa 100 /t langen, 2 /( dicken, eingekrümmten, starren Stielen. Sporen ellipsoidisch, klein, 2 /», breit, 3 /i lang, glatt, farblos. Zygo- sporen und Gemmen unbekannt. — Fig. 43c. Auf Pferdemist, vereinzelt zwischen andern Mucorineen. 252 Variationen der Sporangienträger. Xach van Tiegheni (1. c. (3. Serie IV) kommen zuweilen nur ein grosses Endsporangiura , ohne Sporangiolen , oder nur die letzteren ohne Endsporangiuni zur Entwicklung; ferner endet der Träger zuweilen nicht mit grossem Sporangium, sondern mit einem Döldchen von Spo- rangiolen und ist dabei bald unverzweigt, bald mit einzelnen oder quirligen Seitenästen besetzt. 194. II. piriforme Bainicr, 18b0 (Bull. sor. bot. France XXVII. p. 226). Abbild.: Baiuier, A. sc. nat. 6. Serie XV. Taf. IV, 5—11, Etüde Taf. V, 5-11. Sporangienträger bis zuletzt aufrecht, mouopodial verzweigt, mit grossem aufrechten Sporangium abschliessend, dicht unter dem- selben schwach apophysenartig erweitert und leicht schwärzlich, sonst farblos, unregelmässig verzweigt mit zweierlei Aesten, erstens langen, aufsteigenden, vereinzelten Seitenästen, die ebenfalls mit einem grossen Sporangium abschliessen oder steril enden, zweitens sehr kurzen und dicken, meist quirlig angeordneten, wagerechten Seitenästen, die an ihrem Ende dicht mit quirlig angeordneten, sehr verkürzten gabelig -lappigen Aestchen besetzt sind, welche eine grosse Zahl (bis 100) langgestielter, nickender Sporangiolen tragen, Membran glatt, farblos, ohne Querwände. Hauptsporangium kugelig, schwärzlich, ca. 168 /< Durchmesser, mit eiförmiger, farbloser, glatter Columella. Sporangiolen birnförmig, nickend, 21 ii Durch- messer, weiss, ohne deutliche Columella, Querwand anfangs uhrglas- förmig, später flach oder sogar eingedrückt. Sporen ellipsoidisch, 8,4 /( lang, 4,2 n breit, glatt, einzeln farblos, gehäuft schwärzlich. Zygosporen und Gemmen unbekannt. Auf Excrementen, cultivirt auf Brod und Pferdemist. Variationen der Spurangieu träger wie bei den vorigen Arten. 195. H. ninTicaiis van Tiegliem, 187(i (A. sc. nat. (3. Serie IV. p. 374). Abbild.: van Tioghem, 1. c. Taf. XIII, Tu— ^3. Sporangienträger bis zuletzt gerade aufrecht, monopodial verzweigt, mit grossem aufrechten Sporangium abschliessend, unter- halb mit einseitigen oder vollständigen Anschwellungen, welche zahlreich lang gestielte, nickende Sporangiolen tragen, so dass der Träger mit einseitigen oder vollständigen Quirlen von Sporangiolen besetzt ist; der ganze Sporangienträger anfangs farblos, später mit cuticularisirter, brauner- glatter Membran, starr, bis 1 cm hoch, ohne Querwände. ITauptsporangium kugelig, gross, mit hoch kegeliger, 253 glatter Coliimella. Sporangiolen kugelig, nickend, wenigsporig, mit schwach uhrglasförmiger Querwand. Sporen breit -elliptisch, 8 — 9 //, lang, 5 — 6 /t breit, farblos, glatt. Zygosporen und Gemmen unbekannt. — Fig. 43«, h. Auf Excrementen. Variationen des Sporangienträgers wie bei den vorigen Arten. IL Sporangienträger sympodial verzweigt, rankend oder niederliegend. 196. H. repens van Tieghem, 1876 (A.sc.nat. Ö.SerielV. p.389). Sporangienträger schlafi' aufrecht, rankend, oft niederliegend und sich mit den sterilen Enden kurzer Seitenästchen bewurzelnd, sympodial verzweigt, mit grossem aufrechten Sporangium oder einem doldigen Köpfchen von Sporangiolen abschliessend, abwärts mit kurzen, aufsteigenden, abwechselnd nach rechts und links fallenden Seitenästchen besetzt, die entweder und besonders nahe der Basis des Trägers steril enden und sich bewurzeln oder einen doldigen Büschel von Sporangiolen tragen ; der ganze Träger bis 5 cm lang, anfangs milchweiss, später mit brauner, cuticularisirter Membran, mit einer Querwand über der Ansatzstelle eines neuen Astes, starr, zerbrechlich. Haupt sporangium gross, kugelig, mit grosser, halbkugeliger, schwärzlicher Columella, auf einer apophysenartigen schwärzlichen Erweiterung des Stieles. Sporangiolen birnförmig, nickend, bräunlich, wenigsporig, mit deutlicher halbkugeliger, bräun- licher Columella. Sporen länglich -kugelig, sehr ungleichförmig, 12 n lang, 10 /t breit. Zygosporen und Gemmen unbekannt. Auf Weinpresshefe. Variationen des Sporangienträgers kommen auch hier in der für die Gattung übliclien Ausdelinung vor. Diese Species unterscheidet sich von allen andern durch die sympodiale Ver- zweigung des rankigen, oft kriechenden Sporangienträgers und durch die deutliche Columella der Sporangiolen. XLL Dicraiiopliora Schröter, 1886 (Jahresb. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur LXIV. p. 184). Mycel verzweigt, im Substrat verbreitet, mit gelblichrothem Inhalt, einzellig. Sporangienträger verschieden gestaltet, aber immer mit begrenztem Wachsthum, meist mit grossem Sporangium abschliessend, un verzweigt oder spärlich unregelmässig verzweigt. 254 an den Astenden Sporangiolen tragend, alle Aeste gerade. Haupt- sporangium gross, kugelig, vielsporig, mit glatter, zerfliessendor Wand und birnförmiger Columella. Sporangiolen klein, kugelig, ein-, seltener zweisporig, mit zwei-, selten dreizackiger, gabeliger Columella. Sporen der beiderlei Sporangien verschieden, die des mucorartigen Endsporangiums elliptisch, die der Sporangiolen gross, nierenförmig, mit der concaven Seite der Einsenkung der Colu- mella, wie einem Sattel aufsitzend. Zygosporen am Mycel, nackt, Copulationsäste ungleich, der eine Ast im obern Theile dick, sackartig, durch Wand abgegrenzt, liefert die Zygospore, der andere dünn, fadenförmig, als Antheridium functionirend ; Keimung un- bekannt. Diese durch zahlreiche Eigenthümlichkeiten ausgezeichnete Gattung ist hetero- gani und schliesst sich in der Ungleichlieit der Copulationsäste an Mucor hetero- gamus Vuillcmin an. Ihre Wiederauffindung würde sehr erwünscht sein, um so mehr als Schröter gar keine Abbildungen gegeben hat. 197. n. fiilva Schröter, 188G, 1. c. Sporangien träger aufrecht, ziemlich dichte, gelbrothe Rasen bildend, mannigfach verzweigt, entweder mit grossem Sporangium abschliessend und einzelnen Sporangiolen tragenden Soitenästen oder durchweg mehrfach gabelig und nur Sporangiolen tragend, mit glatter, farbloser Membran, lebhaft gelbrothem Inhalt. Haupt- sporangium und Sporangiolen wie in der Gattungsdiagnose. Sporen der beiderlei Sporangien verschieden, die des Haupt- sporangiums elliptisch, verschieden gross, lebhaft gelbroth, glatt, die der Sporangiolen gross, nierenförmig, der Columella aufsitzend. Zygosporen kugelig, mit kastanienbraunem, fast glatten, durch zarte Linien gezeichneten Exospor, glattem, dicken Endospor, farb- losem Inhalt. Der dünne Antheridienast haftet dem Exospor als kleines braunes Hörnchen an. Auf Paxiilus involutus. Bisher nur bei Eastatt (October- Xovember 1877—1879) von Schröter beobachtet. 3. Unterfamilie. Filoholeae. Sporangien nur von einer Art, vielsporig, mit zum grössten Theil fester, nicht zertliesscndcr oder zerbrechender, nur an der Basis aufquellender Membran; quellen entweder von ihren Triigern ab, die Columella zurücklassend, oder werden mitsamrat der Colu- mella abgoscliieiulcrt und öfTiicn sich dann erst durch AbqucUen. 255 XLII. Pilaira van Tieghem, 1875 (A. sc. nat. 6. Serie I. p.51). My cell um allseitig ausgebreitet, reich verästelt, mit immer dünner werdenden Aesten, ohne Anschwellungen oder Ausläufer, zuletzt mit einzelnen Querwänden, mit glatter, farbloser Membran, farblosem Inhalt. Sporangienträger einzeln dem Mycel ent- springend, immer unverzweigt, mit Sporangium abschliessend, weiss, schlaff, bald umsinkend. Sporangien nass kugelig, trocken nieder- vielsporig, abquellend. Sporangienwand im oberen, gedrückt Fi- 44. 0 Q^r^ rx Q .^ ^ 0 0*^ a Pilaira. — P. anomala. a Sporen (Vergr. .30ü). h Oberer Theil eines Spo- rangienträgers mit reifem Sporangium, dessen Wand bis auf die farblose Quellschicht bei q cuticularisirt und schwarz gefärbt ist (Vergr. 30). c Ein abquellendes Spo- rangium {sp) mit knopfförmiger Columella [h), durch Aufquellen der Schicht bei 2 sich ablösend (Vergr. 80). d Eine reife Zygospore mit gesprengtem Exospor, aus dem Kiss sieht das glatte Endospor und der grosse centrale Fetttropfen hervor (Vergr. 150). Alle Bilder nach Brefeld. grösseren Theil schwarz, cuticularisirt, fest, nicht zerfliessend oder zerbrechend, dicht incrustirt, die Sporenmasse der abquellendeu Sporangien schalenartig bedeckend, im unteren, kleineren Theil farb- los, zart, verquellend und hierdurch die Loslösung des Sporangiums von der Columella vermittelnd. Columella breit aufsitzend, knopf- förmig. Sporen meist ellipsoidisch, farblos, glatt. Zygosporen im Substrat, nackt, Suspensoren ohne Auswüchse, Copulationsäste zangenförmig mit Neigung zu spiraliger Umschlingung; Keimung mit Sporangienträgern. 198. P. anomala (Cesati, 1851) Schröter, 1886, Schles. Krvptfl. III. 1, p. 211. Synon.: Pilobolus anomalus Cesati, lS.5I,Kabh., Herb.myc. cd.I. 1542. Ascophora Cesatii Coemans, ISöl, Mem. Acad. Belgique XXX, p. (33. Pilobolus Mucedo Brefeld, 1S72, Untersuch. I. p. 27, IV. p. 66. 256 rilaiia Cesatii van Tieghem, ISTö, A. sc. nat. 6. Serie I. p. öl. Pilaira Cesatii Bainier, 1SS2, Etüde p. 29. Pilaira Cesatii Grove, 1SS4, Midland Nat. p. 37. Pilaira anoniala Berlese u. de Toni, 18S8, Sacc, Sylloge VII. 1, p. 188. Exsico.: Fiickel, Fungi rhen. 2203. Eabh., Herb. niyc. ed. I. 1542. Abbild. : Coemans, 1. c. Taf. II, Fig. E. Brefdd, 1. c. L Taf. I. 25. 20, IV. Taf. IV, 18, 23—28. van Tieghem, 1. c. Taf. I, 14—24. Bainier, 1. c. Taf. I, 16—18. Grove, 1. c. Taf. VI, 7, 8. Sporangienträger nur anfangs, bei höchsten.s 2 cm Höhe, vor ihrer völligen Streckung steif aufrecht, einen Mucor ähnlichen Easen bildend, sehr bald umsinkend und auf dem Substrat ein hohes, lockeres, wollig -krauses, hyalines Fadengewirr bildend, auf welchem sich die schwarzen Sporangien als schwarze Punkte ab- heben. Sporangien träger ausgestreckt gedacht, 10 — 12, selbst bis 20 cm lang, cylindrisch, 30—80 /i dick, ohne basale und sub- sporangiale AnschAvellung, mit farbloser, dünner, seicht welliger Membran, zur Zeit der Sporenreife völlig entleert. Sporangium anfangs weiss, dann gelb, reif schwarz, mit farbloser Basis, nass kugelig, 100—250 /i Querdurchmesser, trocken halbkugelig, viel- sporig, abquellend, an den noch aufrechten Trägern zuweilen nickend. Columella 100 — 150 /i'breit, 40 — 60 /* hoch, flach halbkugelig oder knopfförmig, glatt, farblos. Sporen länglich -oval, 8 — 13 // lang, 5 — 8 /( breit, einzeln farblos, gehäuft gelblich, mit farbloser, dünner, glatter Membran. Zygosjjoren reif schwarz, rund oder schwach oval, 120 f^i lang, 100 /t breit, mit glattem, dicken, farblosen Endo- spor und schwarzem, Avarzigen Exospor. Keimung mit einem kurzen Si)ornngienträger. — Fig. 44. Auf Excrementen von Herbivoren (Pferd, Esel, Kuh, Kaninchen. Hase, Schaf, Ziege, Gazelle, Elephant), leicht erkennbar an dem lockeren wollig -krausen, weissen Gewirr der umgesunkenen Spo- rangienträger mit den als schwarze Punkte erscheinenden Sporangien. Diese leicht untersclieidbare Form, deren genauere Kenntniss van Tieghem und Brefeld zu verdanken ist, ist auch von den älteren Mycologen gefunden, aber unrichtig beschrieben und oft verwechselt worden. Immerbin ist es möglich, aus ihren Angaben einige ältere Synonyme festzustellen. Es gehören hierher: 1. Mucor fimetarius Link, 18Ü9 (Observ. I. p. 30; Spcc. plant. VI. 1, p. 80). Synon.: Hydrophora fimetaria Fries, 1829, Syst. myc. III. p. 313. Die Beschreibung der festen, nicht zerfliessenden , schwarzen, abgeplatteten Sporangien, welche auch nach dem Schwinden des Mycels noch sich erhalten, zeigt unzweifelhaft, dass dem Autor die obige Spccies vorgelegen hat. Altes Material aus dem Berliner Herbar erwies sich als P. anomala. 257 2. Die Diagnose von Hydrophora stercorea Tode bei Fries (Syst. myc. III. p. 314) spricht von den harten, Pilobolus ähnlichen Sporangien dieser Species: es hat Fries jedenfalls wenigstens theilweise Pilaira, theilweise wohl aber Mucor Mucedo vorgelegen. Desgleichen entspricht die Beschreibung der H. stercorea bei Cooke (Handb. of brit. Fungi 1871, IL p. 634) und bei Berkeley (Outl. brit. Fungol. 1860, p. 407) der Pilaira anomala. 199. P. nigrescens van Tieghem, 1875 (A. sc. nat 6. Serie I. p. 60). Abbild.: van Tieghem, 1. c. Taf. I, 25—28. Grove, Midi. Nat. 1884, Taf. VI, 19. Sporangienträger dünner und zarter als bei der vorigen Art, aber wie bei dieser schlaff und bald umsinkend zu einem lockeren, wolligen Fadengewirr, ausgestreckt 1,5 — 2 cm lang, stark wellige Membran. Sporangium halb so gross wie bei P. anomala, höchstens 100 ^i breit, schwarz, vielsporig, abquellend, anfangs zu- weilen nickend. Columella uhrglasförmig, mit breit kegelförmigem Spitzchen, blau- oder violettschwärzlich. Sporen kugelig, sehr ungleich, durchschnittlich b — Qfi Durchmesser, einzeln farblos, ge- häuft gelblich, mit farbloser, glatter Membran. Zygosporen un- bekannt. Auf Kaninchen- und Hasenmist. Hydrophora tenella Tode, 1791 (Fungi Mecklenb. sei. 11. p. 6). Synon. : Mucor teneUus Albertini u. Schweinitz, Consp. p. 111. Mucor tenellus Schumacher, 1803, Enum. plant. Saelland. II. p. 237. Diese Art mit schwach nickenden, anfangs weissen, zuletzt schwarzen Spo- rangien auf sehr zarten, welligen Stielen ist sehr wahrscheinlich derselbe Pilz ; die Sporangien sind auch hier beständig und zerfliessen nicht (conf. Fries, S3'st. myc. in. p. 315). Freilich scheint Tode selbst eine andere Form, d. h. ein Mucor vor- gelegen zu haben, während Fries und schon Schumacher wohl eine Pilaira vor sich hatten. 200. P. diraidiata Grove, 1884 (Journ. of bot. XXII. p. 132). Synon.: Pilobolus anomalus Brefeld, 1881, 1. c. pro parte, sec. Grove. Pilaira inosculans Grove, 1883, MdL Nat. VI. p. 119. Abbild.: Grove, Journ. of bot. XXII. Taf. 245, Fig. 7 und Midi. Nat. 1884, Vn. Taf. VI, 10. Sporangienträger dünn und zart, bei der Reife der Sporangien V2 — 1 nim hoch und aufrecht, später bis auf 3— 4 mm sich streckend, schlaff, umsinkend, unter dem Sporangium halbkugelig bis zu 100 /< aufgeschwollen. Sporangium anfangs gelb, dann schwarz, zuweilen nickend, 100 — 120 f.i breit, halbkugelig, der halbkugeligen, apophysen- artigen Anschwellung des Sporangien trägers aufsitzend, vielsporig, Winter, die Pilze. IV. Abth. 17 258 abquellend. Columella flach halbkugelig, schwach grau. Sporen länglich -elliptisch, 12 — 14 //. lang, 5 — 6 /t breit, mit farbloser, glatter Membran, einzeln farblos, gehäuft gelblich. Zygosporen unbekannt. Auf Hundekoth; bisher nur in England. Diese von Grove (1. c.) aufgefundene Form scheint mir eine interessante Uebergangsform zu Pilobolus darzustellen. Die halbkugelige Apophyse des Spo- rangiuras müchte ich nämlich nicht wie Grove als reine Columella deuten, sondern als eine subsporangialo Anschwellung des Sporangienträgers , ähnlich, nur kleiner als bei Pilobolus, welcher die Columella aufsitzt. Grove's Auffassung ist mir nicht verständlich und entspricht nicht dem Begriff der Columella, die doch nur die in das Sporangium vorgestülpte Querwand ist, die das Sporangium vom Stiel trennt; nur der obere, von der Sporangienwand umschlossene Theil der fraglichen Apophyse entspricht der Columella, der untere Theil dagegen stellt eine Anschwellung des Trägers dar. XLIII. Pilobolus Tode, 1784 (Schrift, naturf. Freunde Berlin V. p. 46). Mycelium im Substrat verbreitet, weit sparrig verzweigt, stellenweise mit blasigen oder wurmförmigen , durch Querwände abgegrenzten, orange- oder goldgelben Inhalt führenden Anschwel- lungen, ohne Ausläufer, glattwandig. Sporangienträger einzeln, den Anschwellungen des Mycels entspringend, im unteren Theil cylindrisch, zuweilen mit basaler knolliger Anschwellung, unter dem Sporangium zu einer grossen ellipsoidischen Blase aufgeschwollen, unverzweigt, mehr oder weniger bethaut, farblos oder orange. Sporangien halbkugelig oder linsenförmig, vielsporig, werden bei der Keife mit der Columella geschlossen abgeschleudert, wobei zugleich der aufgeschwollene Sporangienträger erschlafft. Spo- rangienwand zum grössten Theil cuticularisirt und incrustirt, weder zerfliessend, noch zerreissend, schwarz, zuweilen gelb, an der Basis farblos, dünn, nicht cuticularisirt und hier nach der Ab- schleuderung des Sporangiums vorquellend. Columella kegelig, oft sehr flach, schwach rauchgrau oder bläulichgrau. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, mit glatter Membran und mehr oder weniger orangenem Inhalt. Zygosporen am Mycel, nackt, Suspensoren ohne Auswüchse, Copulationsäste zangenförmig; Keimung unbekannt. Für die Präparation der Columella empfiehlt es sich, die Sporangienträger behutsam vom Substrat abzuheben und in einen Wassertropfen zu legen, dem etwas Kali zugesetzt ist. Nach kurzer Zeit beginnt das Sporangium an der Basis abzuquellen und lässt sich leicht mit einer Nadel völlig vom Träger ablösen. Die Columella wird auf diese Weise frei gelegt. 259 Die Sporangien werden geschlossen, mit der Columella, abgeschleudert und erst nachher quillt der zarte basale Theil der Sporangienhaut auf; die cuticularisirte obere Kappe löst sich von der Columella ab und die Sporen werden frei. Näheres über den Schleuderraechanismus bei Brefeld (Untersuch. IV). Eine sorgfältige und interessante Zusammenstellung der älteren Literatur über diese lange bekannten Pilze findet man in der Monographie du genre Pilo- bolus von Coemans (Memoires couron. et mem. des sav. etrang. Acad. de Belgique XXX. 1858—61). Die neueste monographische Bearbeitung der Gattung lieferte Grove 1884 (Midland Naturalist). Kugelhefe wird nach Zopf (Nova Acta Acad. Leop. LII. p. 35S) bei P. cry- stallinus (microsporus) gebildet. Fig. 45. ,.sb Pil Obolus. — a P. Klei nii. Ein Sporangienträger, aus der basalen Anschwellung h entspringend ; sb subsporangiale Blase, q Quellschicht des Sporangiums Sj), s Sporen (Vergr. 25, s 250, nach Brefeld). h P. Kleinii. Subsporangiale Blase (s&), bereits schwach faltig, mit aufsitzender, charakteristischer, zapfenförmiger Columella (c) (Vergr. circa 50, nach Bainier). c P. crystallinus. Zjgospore {z) mit auf- geschwollenen Suspensoren (s) und zangenförmigen Copulationsästen (Vergr. ca. 200, nach Zopf). 17* 260 Tabelle zum Bestimmen der Arten. 1. Sporangien schwarz, Sporangien träger einzeln. a. Sporen ellipsoidisch , noch einmal so lang als breit oder doch fast so gestaltet. aa. Sporen klein, nur b—lOfx lang, fast farblos. a. Sporangien etwa V2 so breit als die ellipsoidische, subsporangiale Blase .... P. crystallinus. ß. Sporangien nur ^,'3 so breit als die fast kugelige, subsporangiale Blase P. roriäus. bb. Sporen grösser. 12 — 20 jit lang, lebhaft orange. a. Sporangienträger 20 — 30 mm hoch, aus einer grossen wurmförmigen , auf dem Substrat liegenden An- schwellung entspringend P longipes. ß. Sporangienträger 2 — 5 mm hoch, aus einer kleinen, rübenartig im Substrat steckenden Anschwellung entspringend P. Kleinii. b. Sporen kugelig, lebhaft orange. aa. Sporen mit glatter, einschichtiger Membran P Kleinii var. sph aerospora bb. Sporen mit derber, zweischichtiger Membran P Oedipus (P cxigims). 2. Sporangien gelb, Träger zu 2— 5 neben einander P nanns. 201. I». crystallinus (Wiggers, 1780) Tode, 1784 (1. c. p. 96). Synon.: Miicor obliquus Scopoli, 1772, Flora Camiol. 11. p. 494. Hydrogera crystallina Wiggers, 178Ü, Primitiae Flor. Holsat. p. 110. Mucor urceolatus Dickson, 1785, Fase. Plant. Crypt. I. p. 25, Taf. HI, 6. Pilobolus urceolatus Purton, 1821, Midland Fl. m. p. 325. Pilobolus crystallinus Coemans, 1861, Mem. sav. etrang. Acad. Bruxelles XXX. p. 57. Pilobolus crystallinus van Tiegheni, 1876, A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 335. Pilobolus microsporus (Klein) Brefeld, 1881, Untersuch. IV. p. 70. Pilobolus crystallinus Bainier, 1882, Etüde p. 41. Pilobolus cr}stallinus Grove, 1S84, Midi. Nat. p. 34. Pilobolus crystallinus Schröter, 1886, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 212. Pilobolus crystallinus Berlese u. de Toni, 1888, Saccardo's Syll. VH. 1, p. 185. Pilobolus crj'stallinus Zopf, 1888, Nova Acta Acad. Leop. LII. p. 352. Nicht Pilobolus crystallinus Cohn, 1851, Nova Acta Acad. Leop. XV. 1. Exsicc: Eabh., Herb. rayc. ed. I. 1630, ed. H. 78, Kabh., Fungi curop. 270, Fuckel, Fungi rhen. 49. 261 Abbild.: Tode, 1. c. Taf. I, Coemaus, 1. c. Taf. 11, 1—20. van Tieghera, 1. c. Taf. X, 4, 5. Brefeld, 1. c. Taf. IV, 16, 19—22. Grove, 1. c. Taf. IV, 16. Zopf, 1. c. Taf. XXH, 1—19, Sporangienträger einzeln aus einer blasigen oder wurm- förmigen, ca. 200 f.t dicken, zwei- bis dreimal so langen, durch zwei Querwände abgetrennten, im Substrat verborgenen, intercalaren An- schwellung des Mycels senkrecht hervorwachsend, schlank, aufrecht, an der Basis nicht angeschwollen, im Ganzen 5 — 10 mm hoch, sub- sporangiale Blase ellipsoidisch oder eiförmig, 0,6 — 0,85 mm breit, 0,85—1,3 mm hoch, cylindrischer Stiel 0,1 — 0,15 mm dick, 3 — 8 mm lang, mit farbloser, glatter Membran und farblosem oder nur schwach orangerothen Inhaltsresten, ohne orangerothen , körnigen Ring in der Basis der subsporangialen Blase. Sporangium planconvex, mit der flachen Seite der Blase aufsitzend, 0,3 — 0,4 mm breit, 0,1 — 0,15 mm hoch, schwarz oder braunschwarz, zuweilen auf dem Scheitel mit hexagonalem Netzwerk weisser Leistchen gezeichnet. Coluraella niedrig, breit -kegelig oder zitzenförmig , mit glatter, schwach rauchgrauer Membran. Sporen elKptisch, 3 — 6 /i breit, 5—10 /t lang, gleichförmig, einzeln farblos oder sehr schwach gelbhch, gehäuft schwach schmutzig -gelblich oder grünlichgelb, mit dünner, farbloser, glatter Membran. Zygosporen kugelig, mit deutlich abgeflachten Ansatzstellen der Suspensoren, 67—293 ,« Durchmesser, mit dicker, gelbbrauner, nur sehr schwach und flach warziger Membran. Keimung nicht beobachtet. — Fig. 45 c. Auf Mist von Pflanzenfressern aller Art, besonders leicht auf Pferdemist zu züchten ; beobachtet auf Mist von Pferd, Kuh, Hirsch, Damhirsch, Elen, Reh, Schaf, Schwein, Kaninchen, Elephant; seltener auf Menschenkoth, ausnahmsweise auch auf Katzenkoth. Die von van Tieghem (1. c.) als charakteristisch angegebene Zeichnung des Sporangiunischeitels mit einem hexagonalen Netzwerk weisser Leistchen findet sich nach Grove (1. c.) nur zuweilen und kann nicht als specifisches Merkmal dienen. Sie kommt auch bei Pilobolus Oedipus vor. Von Pilobolus Kleinii, mit dem diese Form oft verwechselt worden ist, schon durch die viel schwächere oder ganz fehlende orangegelbe Färbung der Blase und der jungen Zustände zu unterscheiden. Zopf (Nova Acta Acad. Leop. LII. p. 352) hat beobachtet, dass der Pilz durch zwei Parasiten (Pleotrachelus und eine unbestimmte Syncephalis) , welche seine Sporangien vernichteten , zu einer ausgiebigen Zygosporenbildung veranlasst wurde. Eoze und Cornu (Bull. soc. bot. Erance 1871, XVni. p. 298) haben kugelige, sternförmige, auf kurzen, gebogenen Stielchen sitzende Gemmen (Chlamydosporen) beobachtet, über deren Zugehörigkeit zu Pilobolus neuere Untersuchungen erwünscht sind (vergl. van Tieghem, 1. c. p. 342). 262 Der von Cohn (1. c.) als P. cnstallinus aufgeführte Pilz ist P. Oedipus. Als Mucor acicularis hat Wallroth (1833, Flora crypt. germ. II. p. 319) die jungen nadeiförmigen Entwickliingsstadien der Sporangienträger eines Pilobolus, wahrscheinlich des P. crystallinus beschrieben. Nach Zopf (Nova Acta Acad. Leop. LII. p. 35S) bildet ein P. microsporus, wahrscheinlich die obige Form, hefoartige Sprossverbände (Kugelhefe), wenn er in Wasser oder besser noch Zuckerlösungen cultivirt wird. 202. P. Rleiiiii van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie lY. p. 337). Synou.: Pilobolus crj^stallinus aut. pro parte. Pilobolus roridus Currey, 1857, Journ. Linn. Soc. I. p. 162, Taf. Ü. Pilobolus crystallinus, a Klein, 1872, Jahrb. wiss. Bot. "VTH. p. 360. Pilobolus crystallinus Brefeld, 18S1, Untersuch. IV. p. 70. Pilobolus Kleinii Bainier, 1SS2, Etüde p. 43. Pilobolus Kleinii Grove, 1884, Midi. Nat. p. 35. Pilobolus Kleinii Schröter, 1SS6, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 212. Pilobolus Kleinii Berlese u. de Toni, 1888, Sacc, Syll. VII. 1, p. 185. Abbild.: Klein, 1. c. Taf. XXUI— XXVII. 1-52. van Tieghem, 1. c. Taf. X, 6—10. Brefeld, 1. c. Taf. IV, 15. Bainier, 1. c. Taf. II, 14, 15. Grove, 1. c. Taf. IV, 1—8, 10—13. Dem vorigen sehr ähnlich, aber sicher zu unterscheiden. Spo- rangienträger einzeln aus einer im Substrat verborgenen, mit orangerothem Inhalt erfüllten Anschwellung des Mycels entspringend, welche gewöhnlich nicht wie bei voriger Art intercalar, sondern terminal am Mycelast entsteht und deshalb mehr oder weniger senkrecht im Substrat steckt; Anschwellung sehr unregelrfiässig gestaltet, meist rübenförmig, einzellig, durch je eine Querwand gegen das Mycel und den Sporangienträger abgegrenzt, selten zweizeilig, 0,15 — 0,3 mm breit, 0,55 — 0,8 mm lang, mit dünnen, wurzelähnlichen Mycelfäden besetzt. Sporangienträger selbst an der Basis nicht angeschwollen, 2,5—5 mm hoch, niedriger als bei voriger Art, sub- sporangiale Blase ellipsoidisch oder eiförmig, 0,4—0,7 mm breit, 0,5—0,86 mm hoch, cylindrischer Stiel 0,09—0,15 mm breit, 2— 3,5 mm lang; mit farbloser, glatter Membran und orangerothen Inhaltsresten, gewöhnlich mit einer ringförmigen Anhäufung orangerothen Inhalts in der Basis der subsporangialen Blase. Sporangium gewölbt kappenförmig, höher als bei voriger Art, 0,3-0,36 mm breit, 0,17 bis 0,26 mm hoch, schwarz, niemals weiss gefeldert. Columella unten breit -kegelförmig, am Scheitel in einen längeren oder kür- zeren zapfenförmigen oder eingeschnürten Schnabel ausgezogen, 40/1 breit, 80 ^tt hoch, mit glatter, schwach rauchgrauer Membran. Sporen ellipsoidisch oder abgerundet-cyiiudrisch, noch einmal so 263 lang als breit, 6—10 ,a breit, 12 — 20 /i lang, einzeln hell-, gehäuft dunkelorange, lebhaft gefärbt, mit dünner, glatter, farbloser Membran. In den grösseren Sporangien sehr gleichförmig, in den zuerst ent- stehenden kleinen nahezu kugelig und verschieden gestaltig. Zygo- sporen unbekannt. — Fig. 45a, h. Auf Mist von Pflanzenfressern (Pferd, Kuh etc.) auch auf Menschenkoth. Durch die orangerotlie Färbung, die grösseren, geförbten Sporen, die zapfeu- förmige Columella und die sonst geringeren Dimensionen sicher von der vorigen Art zu unterscheiden. var. spliaerospora Grove, 1884 (Journ. of bot. XXII. p. 132, Taf 245, Fig. 5). Synon.: Pilobolus lentiger Corda, var. macrosporus Berlese u. de Toni. \S88, Sacc, Syll. Til. 1, p. 1S8. Yon der Hauptform nur durch die kugeligen, 12—20 fi Durch- messer habenden Sporen und den niedrigen "V\^uchs verschieden. Grove und ebenso vor ihm van Tieghem (I. c. p. 337) geben an, dass nur die ersten auf frischem Substrat entstehenden Sporangien solche kugelrunde Sporen produciron, dass später die normal ellipsoidischen Sporen entstehen. Wenn sich diese Beobachtung weiterhin durch Eeinculturen bestätigen liesse, so würde natürlich diese Varietät nicht aufrecht zu erhalten sein; es läge dann ein Fall von Aniso- sporie vor, entsprechend der Anisophyllie bei höheren Pflanzen. Nach Grove gehören hierher die von Klein (1. c.) beschriebenen Formen b und c seines P. crystallinus. Dazu die Abbildungen Taf. XXVI, 46, 48, XXVH, 49, 50. Ferner ist nach Grove hierher zu rechnen der von Brefeld (1. c. p. 69, Taf. III, 1—10, Taf. IV, 11—14) als P. Oedipus beschriebene Pilz. Pilobolus lentiger Corda, 1837 (Icon. fung. I. p. 22, Taf. ^T[, 286). Synon.: Pycnopodium lentigerum Corda, 1842, Icon. fung. V, p. 18. Diese Form ist als Species zu streichen ; nach der Abbildung bei Corda und dem Substrat (vertrocknete menschliche Excremente) ist zu schliessen, dass ein durch Wassermangel leidender Pilobolus vorliegt, dessen Beschreibung am besten mit P. Kleinii übereinstimmt und zwar eine Uebergangsform mit kurz ellipsoidischen Sporen, die zwischen der Hauptform und Grove's Varietät sphaerospora steht. Die erschlaffte subsporangiale Blase in Corda's Bild ist doch keinesfalls normal. Coemans (Acad. Bruxelles 1. c. XXX. p. 14) rechnet den Pilz zu P. Oedipus, dessen Habitus freilich Corda's Bild nicht recht zeigt. Auch die Diagnose bei Karsten (Mycol. fenn. IV. p. 71) passt am besten auf P. Kleinii var. sphaerospora. Den von Thümen als P. lentiger herausgegebenen Pilz (Mycoth. univ. 1917) halte ich für P. Oedipus, wegen der kugeligen, dickwandigen Sporen. Pilobolus Oedipus var. intermedia Coemans, 1863 (Bull. Acad. Belg. II. Serie XVI. p. 71) mit rundlichen, 14 — 16^ langen, 11 — 14 ^m breiten Sporen gehört nach Grove (1. c. p. 35) zu P. Kleinii. Auch die Diagnose bei Karsten (Myc. fenn. IV. p. 71), welcher die Varietät zu einer neuen Species P. inter- medius erhebt, entspricht dieser Deutung. Als Species zu streichen. 264 203. P. lonn-ipes van Tieghem, 1876 (A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 338). Synon.: Pilobolus roridus Brefeld, 1881, Untersuch. IV. p. 70. Pilobolus longipos Bainier, 18S2, Etüde, p. 46; Grove, 1884, IVIidl. Nat. p. 35; Berlese u. de Toni, 1888, Saccardo's Syll. VII. 1, p. 185. Abbild.: van Tieghem, I. c. Taf. X, 11—15. Brefeld, 1. c. Taf. IV, 17. Bainier, 1. c. Taf. ü, 11—13. Grove, 1. c. Taf. VI, ]. Sporangienträger einzeln aus einer grossen, auf dem Sub- strat liegenden, schön goldgelben Anschwellung des Mycels ent- springend, welche gewöhnlich das Ende eines Mycelastes und von diesem durch eine Querwand abgegrenzt ist; Anschwellung wurm- förmig, horizontal kriechend, 1,5 — 2 mm lang, ^/^ so dick, zuweilen kleiner, mit mehreren gabeligen Haftfüsschen. Sporangienträger selbst an der Basis nicht angeschwollen, aufrecht, 2 — 3, sogar bis 7 cm hoch, subsporangiale Blase kurz ellipsoidisch, zuweilen fast kugelig, 1 mm und mehr breit, mit farbloser, glatter Membran und orangenen Inhaltsresten, ohne gefärbtes Band in der Blase. Spo- rangien gewölbt, über halbkugelig, 0,5 mm breit, schwarz, ohne weisse Felderung, glatt. Columella lang conisch, mit glatter, schwach blauschwarzer Membran. Sporen ellipsoidisch, fast kugelig, gleichförmig, 10 — 12 /t breit, 12 — 14 f^i lang, mit ziemlich dicker, schwach blauschw^arzer Membran und lebhaft orangegelbem Inhalt; gehäuft dunkelgrün. Zygosporen unbekannt. Auf Hunde- und Pferdemist ; die grösste aller bekannten Species. Schleuderkraft gering, die meisten Sporangien quellen ab, ohne vorher abgeschleudert worden zu sein. 204. P. roridus (Bolton, 1789) Persoon, 1801 (Synops. p. 117). Synon.: Mucor roridus Bolton, 1789, Hist. Fung. III. p. 1()S, Taf. 132, Fig. 4. Polibolus roridus Coemans, 1S61, 1. c. p. 61. Pilobolus microsporus Klein, 1872, Jahrb. wiss. Bot. VIII. p. 360. Pilobolus roridus van Tieghem, 1875, A. sc. nat. 6. Serie I. p. 46. Pilobolus roridus Bainier, 1882, Etüde p. 44. Pilobolus roridus Grove, 1884, Midi. Nat. p. 36. Pilobolus roridus Schröter, 1886, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 212. Pilobolus roridus Berlese u. de Toni, 1888, Saccardo's Syll. VII. 1, p. 185. Abbild.: Coemans, 1. c. Taf. II, Fig. B. Klein, 1. c. Taf. XXVII, XXVm, 53-67. van Tieghem, 1. c. Taf. I, 7—13. Bainier, 1. c. Taf. II, 16. Grove, 1. c. Taf. VI, 4—6. Sporangienträger einzeln aus einer im Substrat verborgenen, schwach gelblichen, blasigen Anschwellung des Mycels entspringend, 265 welche gewöhnlich intercalar liegt und rechts und links an ähnliche, aber sterile Anschwellungen angrenzt; gegen den Sporangienträger ist die Anschwellung durch keine Querwand abgegrenzt, so dass der erstere gelegentlich eine geschwollene Basis hat. Sporangien- träger aufrecht, oft 1, selbst 2 cm hoch, subsporangiale Blase sehr kurz ellipsoidisch , fast kugelig, plötzlich fast rechtwinkelig in den cylindrischen Stiel abgesetzt ; mit farbloser, dünner, glatter Membran, fast farblosen Inhaltsresten, besonders stark bethaut. Sporangien gedrückt, kappenförmig, sehr klein, augenförmig, nur ^'3 so breit als die subsporangiale Blase, ca. 0,2 mm breit, blauschwarz, ohne weisse Felderung, von feinen Oxalatnädelchen zart wimperig. Colu- mella flach, kugelig gewölbt, sehr wenig in das Sporangium hinein- ragend, mit glatter, schwach blauschwarzer Membran. Sporen ellipsoidisch, 3 — 4 /< breit, 6 — 8 /t lang, mit dünner, glatter, farbloser Membran, einzeln farblos, gehäuft schwach gelblich. Auf Koth von Pflanzenfressern (Pferd, Hase, Kaninchen, Schaf). Diese Form steht durch die schwache allgemeine Färbung und auch durch die Kleinheit der farblosen Sporen dem P. crystallinus sehr nahe; unterscheidet sich aber leicht und sicher davon durch die plötzliche Erweiterung des Sporangien- trägers zur Blase und durch das sehr kleine, der Blase wie ein Auge auf- sitzende Sporangium. Von vielen Autoren sind oft andere, stark bethaute hohe Pilobolusspecies als P. roridus bezeichnet worden. So gehört Brefeld's P. roridus (untersuch. IV. p. 70) zu P. longipos, P. roridus Currey (Linn. Journ. I. p. 162) zu P. Kleinii : meistens gehört der P. roridus der Autoren zu P. crystallinus (conf. Grove, 1. c). 205. P. Oedipiis Montagne, 1828 (Mem. soc. Linn. Lyon p. 1). Synon. : Pilobolus crystallinus Cohn, 1851, Nova Acta Leop. XV. 1. Pilobolus Oedipus Coenians, 1861, Mem. sav. etrang. Acad. Bruxelles XXX. p. 59. Pilobolus Oedipus van Tieghem, 1875, A. sc. nat. 6. Serie I. p. 43. Pilobolus reticulatus van Tieghem, 1876, A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 3:^6 Anm. Pilobolus Oedipus Bainier, 1882, Etüde p. 43. Pilobolus Oedipus Grove, 1884, Midi. Nat. p. 33. Pilobolus Oedipus Schröter, 1886, Schles. Kryptfl. III. 1, p. 212. Pilobolus Oedipus Berlese u. de Toni, 1888, Saccardo's Syll. VII. 1, p. 186. Hydrophora vexans Auerswald in Collect, sec. Fuckel. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 2204, Eabh., Fungi europ. 382, Sydow, Mycoth. march. 2205. Abbild.: Cohn. 1. c. Taf. LI, LH. Coemans, 1. c. Taf. I, 1—20. Bainier, 1. c. Taf. II, 1—10. Grove, 1. c. Taf. IV, 14, 15. Sporangienträger dichte röthliche Easen bildend, einzeln aus einer nahezu senkrecht im Substrat steckenden, mit dem oberen 266 Theil hervorragenden, knollen- oder rübenförmigen, terminalen An- schwellung des Mycels entspringend ; Anschwellung zweitheilig, aus einem dicken, oberen, über das Substrat hervorragenden und einem dünnen, unteren, als Anhang des ersteren erscheinenden Theile be- stehend, beide Theile durch eine Querwand von einander getrennt, der kleinere, untere in den Mycelfaden sich verjüngend, zur Sporen- reife gewöhnlich noch dicht mit gelbhchem Inhalt erfüllt, der obere leer knollenförmig, ohne Querwand in den cylindrischen Theil des Sporangienträgers übergehend und dessen angeschwollene Basis bildend. Sporangienträger aufrecht, niedrig 1 — 3 mm, selbst bis 5 mm hoch, die basale rübenförmige Anschwellung mit Anhangs- zelle 0,2—0,35 mm breit, 0,6-2 mm lang, cylindrischer Stiel 0,09 bis 0,13 mm breit, 0,7—2 mm lang, subsporangiale Blase eiförmig, 0,47—0,66 mm breit, 0,57 — 0,85 mm lang, mit farbloser, dünner, glatter Membran und schön orangerothem Inhalt des Stieles und der subsporangialen Blase. Sporangium gedrückt halbkugelig, gross, fast so breit wie die Blase, 0,38—0,55 /i breit, 0,2—0,25 mm hoch, schwarz, gelegentlich mit einem hexagonalen Maschenwerk weisser Leistchen gezeichnet. Columella hoch-kegelig, mit sanfter medianer Einschnürung, breit stumpf- schnabelig, zuweilen bis an den Scheitel des Sporangiums reichend, bis 0,2 mm hoch, an der Basis ebenso, an dem stumpf- schnabeligen Scheitel noch 0,15 mm breit, mit glatter, schwach rauchgrauer Membran. Sporen genau kugelig, ungleich gross, 8 — 14 /t Durchmesser, mit kräftiger, glatter, zweischichtiger Membran und orangerothem Inhalt, einzeln stark orange. Zygosporen unbekannt. Auf Excrementen (Mensch, Pferd, Kuh, Ziege, Elephant, Schwein), auf faulenden Algen. Dieser kleine Pilz besitzt von allen bekannten Species die grösste Schleuder- kraft, seine Sporangien schiesst er bis 75 cm hoch senkrecht empor. Coemans (Bull. Acad. Belgique 2. Serie XVI. p. 73, Taf. I, 1—4) beschreibt kugelige Stylosporen mit schwach stacheliger Membran , welche im Substrat einzeln am Ende kurzer Acste entstehen. Die andern A-on Coemans (1. c.) beschriebenen Conidien und Clüamydosporen gehören nicht zu Pilobolug. P. reticulatus van Tieghem, 1S76 (A. sc. nat. 6. Serie IV. p. 386 Anm.) soll sich durch die weisse, notzige Zeichnung des Sporangiums unterscheiden. AVie bei P. crystallinus ist dieselbe wohl auch hier nicht constant und zur Specicsunter- scheidung unbrauchbar. Die von Klein (1. c.) als P. Oedipus bezeichnete Form gehört zu P. Kleinii orma sphacrospora; ebenso nach Grove (1. c.) Brefeld's P. Oedipus. P. Oedipus var. intermedia Coemans, 1863 (Bull. Acad. Belg. 2. Serie XVI. p. 71) gehört nicht hierher, sondern ist eine Form des P. Kleinii, mit Sporen, die 267 zwischen den typisch ellipsoidischen und den kugeliS'. nio)u'Jifera. IL Oogonien morgensternartig, eineiig. Sporangien nur mit Durchwachsung sich erneuernd . . Asterophora- Gruppe. S. astcrojihora. 1. Perax- Gruppe de Bary. Oogonien glatt, rund, vieleiig, bis nach der Sporenreife mit dem Mycel in festem Ver- bände bleibend. Sporangien nur mittelst Durchwachsung sich erneuernd, a. Antheridien immer oder meistens vorhanden. 253. S. hypoo-yiia (Pringsheim, 1873) de Bary, 1883 (Bot. Zeit, p. 56, ausführlicher Bot. Zeit. 1888, p, 615). Synon.: Saprolegnia fcrax var. hypogyna Pringsheim, 1ST3, Jahrb. wiss. Bot. IX. p. 196. Abbild.: Pringsheim, 1. c. Taf. XVEI, 9, 10. Rasen zart, mit straff abstehenden Hauptästen. Sporangien terminal, keulig, verschieden gross, nach der Entleerung wiederholt durchwachsend. Oogonien terminal und dann kugelig bis birn- 335 förmig oder intercalar und dann breit tonnenförmig, oft zwei bis mehrere hinter einander, sehr verschieden gross, z. B. 65 fi Durch- messer oder 50 f.L breit, 150 fx lang oder 75 fx breit, 110 /t lang, mit wenigen grossen Tüpfeln in der massig dicken, glatten, farblosen Wand. Antheridien fast immer vorhanden, nicht an Nebenästen, sondern cylindrisch und intercalar am Tragfaden des Oogons, un- mittelbar unter oder über diesem, bei einzelnen intercalaren Oogonien zuweilen an beiden Seiten je ein Antheridium; Befruchtungsschläuche werden nicht immer in das Oogon getrieben, zuweilen wölbt sich in dieses nur die das Antheridium abtrennende Querwand hinein. Oosporen zahlreich, meist 5 — 10(1 — 40) in einem Oogon, kugelig, 16 — 20 /t Durchmesser, centrisch. Keimung unbekannt. Auf todten Insecten im Wasser, an einem halbtodten Flusskrebs. Pringsheim betrachtete die hypogynische Stellung der Antheridien nur als Varietät, de Bary hat aber gezeigt, dass diese Anordnung in 3 Jahre andauernder Cultur sich unverändert erhält, so dass wohl hier die Entwicklung von Nebenast- antheridien ganz ausgeschlossen ist. 254. S. dioica de Bary, 1883 (Bot. Zeit. p. 56, ausführlicher Bot. Zeit. 1888, p. 619). Abbild.: de Bary, 1. c. 1886, Taf. X, 12, U. Rasen dicht, mit schlanken, schlaff abstehenden, 20—40 /i dicken Hauptästen. Sporangien lang keulig, wenig breiter als die Fäden, oft sehr schlank, 80—400 /t lang, nach der Entleerung oft vielfach (6 — 8 mal) durchwachsend, dabei immer kleiner werdend, so dass die Einschachtelung der aufeinander folgenden Sporangien und ihrer entleerten Häute sehr deutlich hervortritt. Alle Sporangien die gleiche Art Schwärmer bildend. Oogonien. terminal oder inter- calar, einzeln oder zu mehreren hinter einander, an den Hauptfäden selbst, nicht auf traubigen kurzen Seitenäten dieser; kugelig, birn- oder keulen- oder tonnenförmig, sehr verschieden gross, Membran glatt, dick, farblos, manchmal gelblich gefärbt, mit einzelnen kleinen Tüpfeln oder ungetüpfelt, vieleiig. Antheridien immer vorhanden, meist sehr zahlreich, oft das ganze Oogon umhüllend, schief keulig oder cylindrisch, auch reihenweise mehrere hinter einander, auf Neben- ästen, die nicht an den oogontragenden Hauptästen, sondern diklin an dünneren, besonderen Hauptästen entspringen. Diese männ- lichen Hauptäste sind selten über 5 (.i breit und wachsen zwischen den dickeren weiblichen Aesten schlingend und windend, sich viel- fach mit ihnen verflechtend hindurch, die Oogonien mit antheridien- ^336 tragenden Nebenästen umspinnend. Zuletzt reissen die dünnen Aeste oft ab und die Antheridien sitzen frei, zwergmännchenartig, den Oogonien an. Oosporen zahlreich, bis 20 und mehr in einem üogon, kugelig, 25—30 fi Durchmesser; Keimung unbekannt. Aus Sümpfen und Teichen verschiedener Gegenden auf Fliegen und Mehlwürmern 5 Jahre lang cultivirt und dabei unverändert. Der Specicsname „dioica" sagt mehr aus, als in Wirklichkeit über die Geschlechtervertheilung bekannt ist. Sicher erwiesen ist nur der dikline Ursprung der Oogonien und Antheridien, ob sie aber diöcisch an getrennten und sexuell differenzirten Mycelien entspringen, ist noch nicht festgestellt. De Bary's nach- gelassene Arbeit enthält hierüber keine Bemerkungen; auch nicht darüber, ob vielleicht die viel dünneren, männlichen Hauptäste gleichfalls Schwärmsporangien bilden oder ob dies nur an den dickeren, später weiblichen geschieht. Ich liabe das von de Bary herrührende Alcoholmaterial untersucht, aber daraus keinen weiteren Aufschluss erhalten. Die dünnen männlichen Fäden stehen nicht im Zusammen- hang mit den dicken weiblichen, sie rufen den Eindruck eines besonderen Mycels allerdings hervor. Wie bereits de Bary hervorgehoben, wachsen von einem männ- lichen Hauptast Antheridienäste an verschiedenen Oogonien, ebenso wie auch dasselbe Oogon von Nebeuästen verschiedenen Ursprungs umflochten wird. De Bary's Species ist durchaus neu und deckt sich auch nicht theilwcise mit der Saprolegnia dioica autor. Diese vielmehr entspricht der Sapro- legnia dioica Pringsheim, 1860 (Jahrb. wiss. Bot. ü. p. 2G6, Taf. XXE, 1—9), die selbst wieder eine von Eozella septigena befallene S. Thureti und deshalb ganz als Species zu streichen ist. Alles was als S, dioica von den Autoren früher be- schriebenen wurde, hat nebenastlose Oogonien und entspricht mehr oder weniger vollständig der S. Thureti. So gehört auch zu dieser die S. dioica var. race- mosa de la Kuc, 1S69 (Bull. soc. irap. Nat. Moscou XLII. 1, p. 469), die nur wegen stärkerer Verzweigung von der Hauptform überflüssiger Weise abgetrennt wurde. Ebenso ist S. dioica Schröter, 1869 (Ber. schles. Ges. vaterl. Cultur) nach des Autors späterer Darstellung weiter nichts als S. Thureti (Schles. Kryptfl. m. 1, p. 256). 255. JS. aiiisosponi de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. (319). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. IX, 4. Rasen dicht, mittelgross, circa '/g ^ni breit, mit zarten, straff abstehenden, 10—45 /i dicken Hauptästen. Sporangien lang keulig, nur wenig breiter als die Fäden, 38—45 /i dick, sehr schlank, 200 bis 800 II lang, nach der Entleerung Aviederholt (6— 8 mal) durch- wachsend, dabei immer kleiner werdend und deshalb mit deutlicher Ineinanderschachtehing, die späteren Sporangien oft kurz unter der Spitze eingeschnürt, so dass diese kopfartig abgesetzt ist, auch mehrere Einschnürungen tragend. Die Sporangien sind zAvar alle gleich gebaut, bilden aber zwei Arten von Schwärmsporen, kleinere von der gewöhnlichen Grösse der Saprolegniaschwärmer und grössere 337 von demselben Bau, aber mehr als doppelt so gross, mit dunkel- körnigem Protoplasma; beide Schwärmerformen sind diplanetisch und entstehen getrennt, nicht zusammen in demselben Sporangium. Oogonien am Ende entweder von traubig angeordneten, kurzen, oder von weniger regelmässig angeordneten, längeren Seitenästen der Hauptschläuche; kugelig oder keulig -birnförmig, 40 — 90 /a Durchmesser, Membran farblos, glatt, derb, ungetüpfelt; vieleiig. Antheridien immer vorhanden, sehr zahlreich, die Oogone oft dicht bedeckend, gross, krumm -keuhg, mit der concaven Seite oder der Endfläche anliegend, wie bei voriger Art auf diklinen Nebenästen, welche von dünnen, dicht flechtenden und windenden, oogonlosen Hauptstämmen entspringen. Oosporen zu 1 — 10, meist 5—8 in einem Oogon, kugelig, 16-20 ^ft, glatt, excentrisch, mit einer grossen oder einer Gruppe kleiner, seitlicher Fettkugeln; Keimung unbekannt. Aus einem kleinen Sumpf von de Bary isolirt und auf Fliegen, Mehlwürmern cultivirt, ging nach zweimonatlicher Cultur zu Grunde. Diese interessante Form hat gewöhnlich die Farbe der anderen Saprolegniaceen, nur einmal fand de Bary auf einer Mücke das Protoplasma lebhaft gelb, an Pilo- bolus erinnernd, gefärbt. Ueber die Function der zwei Schwärraerarten konnte de Bary kein abschliessen- des Urtheil gewinnen. Es gelang ihm, aus den grossen Schwärmern auf dem Object- träger neue Easen zu erziehen, welche beiderlei Sporangien entwickelten, die kleineren Schwärmer hat er nicht isolirt weiter cultivirt. Da die dünnen männ- lichen Hauptäste nirgends mit den dicken oogontragenden in Zusammenhang stehen, so liegt die Vermuthung nahe, dass die kleineren Schwärmer als Androsporen nur die männlichen Mycelien erzeugen. Es würde dann diese Species einen analogen FaU zu den gynandrosporen Arten der Algengattung Oedogonium darsteUen. Weitere Untersuchungen würden besonders auf diese Frage zu achten haben. An der Heterosporie dieser Art ist nach de Bary's sorgfältiger Arbeit nicht zu zweifeln; dadurch unterscheidet sich aber S. anisospora nicht blos von allen andern Arten der Gattung Saprolegnia, sondern von allen übrigen bisher bekannten Sapro- legniaceen. Bei der andern dioicischen Species, S. dioica, hat de Bary immer nur eine Art von Schwärmsporen gefunden, so dass hier der Ursprung der männlichen Mycelien noch dunkler ist. 256. S. nioiioica (Pringsheim, 1858) de Bary, 1881 (Abhandl. Senckenb. naturf. Ges. XH. p. 102). Synon.: Saprolegnia monoica Pringsheim, 1858, Jahrb. f. wiss. Bot. I. p. 292 pr. p. Saprolegnia monoica Pringsheim bei Eeinke, 1869, Arch. mikr. Anat. V, Diplanes saprolegnioides Leitgeb, 1870, Jahrb. wiss. Bot. VII. p. 374. Abbild.: Pringsheim, 1. c. Taf. XIX, XX. Eeinke, 1. c. Taf. XII. Leitgeb, 1. c. Taf. XXIV. de Bary, 1. c. Taf. V, 11—19; VI, 1, 2. Winter, die Pilze. Vf. Abth. 22 338 Käsen kräftig, bis 1 cm breit, mit straffen, geraden, auch ausserhalb des Wassers steif abstehenden, bis 75 fx dicken Haupt- ästen. Sporangien am Endo der Haupt- und Nebenäste, keulig- cylindrisch, von sehr verschiedener Grösse, nach der Entleerung durchwachsend. Netzsporangien beobachtet. Oogonien kugelig, 40—80 11 Durchmesser, mit einigen massig grossen, kreisrunden Tüpfeln in der glatten, farblosen Wand, vieleiig. Die Oogonien sitzen gewöhnlich am Ende kui'zer, ungefähr die Länge ihres Durch- messers erreichender, gerader oder gekrümmter, circa 10 ii dicker Seitenäste, welche in traubiger Anordnung und mehr oder weniger dichter Stellung aus den Hauptästen entspringen. So entstehen mehr oder weniger deutliche Oogonträger, die selbst mit einem Oogon oder mit Sporangien oder steril enden. Antheridieu krumm - keulenförmig, mit der concaven Seite dem Oogon, bald an einem Tüpfel, bald an einer beliebigen andern Stelle anliegend, am Ende 4 — 6 /t dicker Nebenäste. Diese fehlen niemals und ent- springen gewöhnlich in der Nähe des Oogons, meist aus dem die Oogonien tragenden Hauptfaden, zuweilen auch von einem benach- barten; ein oder mehrere Antheridienäste an jedem Oogon. Oosporen kugelig, 16—22 /t dick, glatt, centrisch, ausnahmsweise einzeln, gewöhnlich zu mehreren, meist 5 — 10, aber selbst bis 30 in einem Oogon. Keimen mit Mycel oder meist mit einem kurzen Schlauch, dessen Spitze zum Zoosporangium wird; Ruhezeit 68 — 145 Tage. — Fig. 51 d. Auf im Wasser liegenden todten Insecten (Fliegen, Mücken, Mehlwürmern etc.), auf todten Fischen und Krebsen; sehr häufig. Wächst schlecht auf vegetabilischem Substrat. lieber Krebs- und Fischpest siehe die allgemeine Einleitung. var. niontana de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. 617). Ist nach de Bary durch scharfe Merkmale von der Hauptform nicht zu unterscheiden, aber weicht doch habituell stark von ihr ab. Sie zeichnet sich aus durch häufig unregelmässig geordnete und gestrecktere Oogonstiele, durch sehr vereinzelte oder fehlende Tüpfel der meist etwas dickeren Oogonmembran und durch eine schlankere Gesammtverzweigung des Mycels. Aus Gebirgsseen (Yogesen, Schwarzwald, Grimsel), von de Bary isolirt. Diplanes saprolegnioidcs Leitgeb, 1S70 (1. c), Synon.: Aohlya interinoilia Bail, 1860, Naturf.-Ver. Königsberg p. 5, ist entschieden S. monoica. Die neue 339 Gattung Diplanes stellte Leitgeb auf, weil er zwei Sdiwärmperioden an den Schwärmern beobachtet hatte, eine Erscheinung, die 1870 noch nicht bekannt war. Später hat Cornu (A. sc. nat. 5. Serie XV. p. ] 0) gezeigt, dass die Schwärmer der meisten Saprolegnia-Species (S. ferax, mouoica, asterophora) diplanetisch sind, so dass die Leitgeb'scho Gattung wieder mit Saprolegnia zu voreinigen ist. Durch weitere Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass die Schwärmer aller Sapro- legnia-Species diplanetisch sind. Saprolegnia spiralis Cornu, 1872 (A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 10). Eine ausführliche Beschreibung hat Cornu bisher nicht gegeben. Die Species soll sich von S. monoica, der sie sehr nahe steht, unterscheiden durch die meistens schnecken- förmig eingekrümmten Oogonstiele, die geringe Zahl der, oft einzelnen, Oosporen und ihre bräunliche, nicht weisse Farbe. Nach Cornu gehört hierher die Abbildung bei A. Braun (Abh. Berl. Akad. 1856, Taf. V, 22). Ob hier wirklich eine gute Species vorliegt, bedarf weiterer Untersuchung, denn eingekrümmte Oogonstiele kommen auch bei S. monoica gelegentlich vor. 257. S. nuxtn de Bary, 1883 (Bot. Zeit. p. 56, ausführlicher Bot. Zeit. 1888, p. 617). Rasen weniger kräftig als bei voriger Art, mit schlanken, schlaffen, ausserhalb des Wassers sogleich herabsinkenden Haupt- ästen. Sporangien wie bei voriger Art. Oogonien kugelig, wie bei voriger angeordnet, aber mit zahlreichen, oft sehr grossen und etwas nach aussen vorspringenden Tüpfeln. Antheridien wie bei voriger, aber nur etwa an der Hälfte aller vorhandenen Oogonien zu finden, die andern ohne Antheridien wie bei S. Thureti. Oosporen wie bei voriger Art, oft viele in einem Oogon. Auf Fliegen etc. im Wasser, auf kranken Fischen (Bieler See). Diese Species, deren Merkmale in 5 Jahre langer Cultur beständig sich er- wiesen , verdient besondere Aufmerksamkeit als Mittelform zwischen S. monoica, die immer, und S. Thureti, die nie Antheridien bildet. Die Oogonstructur erinnert mehr an die letztere, nur sind die Oogonien kleiner und ärmer an Sporen als bei dieser. b. Antheridien immer oder meistens fehlend. 258. S. Thureti de Bary, 1881 (Abh. Senckenb. naturf. Ges. XII. p. 102 und Bot. Zeit. 1888, p. 615). Synon. : Saprolegnia ferax (Gruithuisen) Thuret, 1850, A. sc. nat. 3. Serie XIV. p. 230. Saprolegnia ferax der neueren Autoren ist wohl durchweg diese Species ; da der von Gruithuisen geschaffene Speciesname sich allgemein ein- gebürgert hat, so würde es vielleicht wünschenswerth erscheinen, ihn beizubehalten und auf S. Thureti einzuengen. Freilieh würden dann vielerlei Verwechselungen vorkommen, deren Vermeidung nur möglich ist, wenn der Name S. ferax ganz verschwindet. Deshalb schliesse ich mich dem Vorgehen de Barj-'s hier an mit der Bemerkung, dass man, 22* _J40 wenn die Trennung von dem Namen S. ferax nicht durchführbar sein sollte, dann immer schreiben nniss S. ferax (Gruith.) Thuret, nicht S. ferax (Gruith.) Kützing. Abbild.: Thuret, 1. c. Taf. XXII. de Bary, 1. c. Abb. Senckenb. Ges. Taf. V, 1—10. Zopf, Schenk's Handb. IV. Fig. 68, p. 567. Rasen kräftig, bis 1,5 cm breit, mit straffen, geraden, auch ausserhalb des Wassers steif abstehenden, bis 75 /j, dicken Hauptästen; zur Zeit der Oosporenbildung schlaffer. Sporangien am Ende der Haupt- und Nebenäste, keulig -cylindrisch, sehr verschieden lang und dick, aber immer dicker als ihr Tragfaden, nach der Entleerung wiederholt durchwachsend; Netzsporangien beobachtet. Oogonien terminal, einzeln an den Haupt- und Nebenästen, nicht traubig angeordnet, kugelig, meist 40—80 fx Durchmesser, mit zahlreichen, meist grossen Tüpfeln in der glatten, farblosen Wand; zuweilen cylindrisch und nicht selten in entleerte Sporangien eingewachsen; vieleiig. Antheridien fehlen, ebenso natürlich Nebenäste. Oosporen zahlreich, selbst 40 — 50 in einem Oogon, zuweilen auch einzeln in besonders kleinen Oogonien, kugelig, 20 — 27 jit Durch- messer, glatt, centrisch; in cylindrischen Oogonien auch oval-birn- förmig oder abgerundet- cylindrisch. Keimen mit Mycel oder mit Zoosporangium ; Euhezeit 45—92 Tage. — Fig. 51, 52 a. Auf todten Insecten (Fliegen, Mücken, Mehlwürmern etc.) auf todten Fischen und Krebsen im Wasser; gemein. Wächst schlecht auf vegetabilischer Unterlage. Ueber Krebs- und Fischpest siehe die allgemeine Einleitung. Antheridien fehlen dieser Form regelmässig, nur sehr selten und ausnahms- weise hat de Bary, der sie 11 Jahre lang cultivirte, ein Antheridium gefunden, das auf einem Nobenaste sass wie bei S. monoica. Die interessante Erscheinung, dass die Eier ohne Beihilfe der Antheridien zu Oosporen heranreifen, ist besonders von Pringslicini und de Bary sorgfaltig untersuclit worden. Besonders der letztere hat einen Abschluss in dieser Frage herbeigeführt (vergl. Abb. Senckenb. naturf. Ges. Xn, 1881). Die Apandrie der Oogonien ist bei dieser Species vollkommen, während sie bei S. mixta nur bei 50% der Oogonien auftritt, so dass diese Species ein werth- volles Bindeglied zwischen S. Thureti und S. monoica darstellt. 259. S. torulossi de Bary, 1881 (Abh. Senckenb. naturf. Ges. XII. p. 102). Synon.: Saprolegnia spec. Lindstedt, 1872, Sj-nops. Saprolcg. p. 48. Abbild. : de Bary, 1. c. Taf. VI, .H— 17. Lindstedt, 1. c. Taf. IV, 1 — 12. Rasen bis 1 cm breit, mit schlaffen, ziemlich dünnen, 20 //, höchstens 30 /( dicken Hauptästen ; diese anfangs wie bei den übrigen 341 Arten gleichmässig cylindrisch, am Ende mit keiiligen Sporangien, später aber eine Anzahl hintereinanderliegender, verschieden ge- stalteter Anschwellungen bildend, die dicht mit Inhalt erfüllt, durch Querwände von einander getrennt und äusserlich durch schwache Einschnürungen abgesetzt sind, so dass die älteren Fäden torulos, die ganzen Rasen fein punktirt erscheinen. Die Anschwellungen sind bald kugelig- birnförmig (z. B. 32 |ii breit, 50 /li lang), bald keulig- cylindrisch (z. B. 42 /x breit, 180 jn lang), bald unregelmässig geformt und von sehr verschiedener Grösse. Aus ihnen entwickeln sich entweder secundäre Sporangien oder Gemmen oder Oogonien. Sporangien von zweierlei Art, die zuerst entstehenden wie bei voriger Art, terminal, keulenförmig, nach der Entleerung durch- wachsend, die späteren, secundären, meist reihenweise hintereinander, verschieden gestaltet, wie die bereits beschriebenen Anschwellungen, aus denen sie entstehen, das terminale Sporangium einer solchen Reihe mit Scheitel-, die andern mit seitlicher Oeffnung. Oogonien aus den Anschwellungen der torulosen, älteren Eäden hervorgehend und ebenso mannigfach in Eorm und Grösse, bald reihenweise hinter einander, bald, aber selten, ganz vereinzelt; bis nach der Oosporen- reife im festen Verbände mit dem übrigen Mycel und unter einander verbleibend; mit glatter, farbloser, vereinzelt oder gar nicht ge- tüpfelter Wand; vieleiig. Antheridien meistens fehlend, selten vorhanden und dann am Ende von Nebenästen androgynen oder auch diklinen Ursprungs. Oosporen zu mehreren in einem Oogon, kugelig oder zuweilen unregelmässig stumpfeckig, glatt, 14 — 22 f.i Durchmesser; keimen wie bei voriger Art, Ruhezeit 10 Tage. Gemmen verschieden gestaltet, aus den Anschwellungen der torulosen Fäden entstehend, später theils mit Schlauch, theils mit Schwärmsporen keimend. — Fig. 52 h. Auf todten Insecten, im Wasser. Die eigenartige Species schliesst sich durch die apandrischen Oogonien au vorige an und verbindet diese mit der folgenden. Dass die Anschwellungen, welche an älteren Mycelien entstehen, nicht eine vorübergehende, vielleicht durch ungünstige Ernährung hervorgerufene, sondern eine normale Bildung sind, geht daraus hervor, dass sie in de Bary's 5 Jahre lang fortgeführten Culturen immer und regelmässig auftraten. Die von Lindstedt (1. c.) beschriebene, aber nicht benannte neue Form ist sicherlich gleichfalls S. torulosa. 342 2. Monilifera- Gruppe de Bary. Oogonien glatt, rund, vieleiig, nach oder schon vor der Oosporenbildung vom Mycel sich ablösend oder doch wenigstens im Zusammenhang mit ihm gelockert. Sporangien theils mit Durchwachsung, theils durch cymöse Sprossung sich erneuernd. 260. S. monilifera de Bary, lö83 (Bot. Zeit. p. b6^ ausführ- Hcher Bot. Zeit. 1888, p. 629). Abbild.: de Barv, Bot. Zeit. 188S, 1. c. Taf. IX. 6. Rasen dicht, zart und klein, kaum über 2 mm breit. Spo- rangien bauchig-keulig, dicker und kürzer als bei den andern Arten, nach der Entleerung theils mit Durchwachsung, theils durch cymöse Sprossung sich erneuernd, die an demselben Faden mit einander unregelmässig abwechseln können ; bei reicherer Sprossung entstehen, da diese immer nach derselben Seite erfolgt, schraubelige Büschel von Sporangien, die nun nach der Entleerung auch wieder durchwachsen können. Oogonien rund, meist fast kugelig, mit kurz cylindrischem Ansatzstück, am Ende der Hauptfäden, selten an kurzen Seitenästchen, reihenweise hintereinander zu mehreren (bis 15) in basipetaler Folge . entstehend ; nach der Abgrenzung und oft schon vor der Eibildung wird der Verband der Oogonien unter einander gelockert, die Reihen sind verschoben und geknickt und ]()sen sich leicht vollständig in ihre Glieder auf; die Oogonien liegen später in grosser Menge isolirt im Wasser und bilden oft jetzt erst die Eier, resp. vollenden deren Entwicklung zu Oosporen. Wand der Oogonien derb, glatt, farblos oder hell gelbbraun, ohne oder mit w-enigeu sehr kleinen Tüpfeln. Antheridien nie beobachtet. Oosporen 1 — 16, meist 6 — 12 in einem Oogon, centrisch. Aus einem kleinen See beim Kniebis (Schwarz wald) isolirt, auf Fliegen, Mehlwürmern cultivirt. Diese Form steht der vorigen am nächsten, unterscheidet sich aber von ihr lind allen Saprolegnieen überhaupt (hirch die Lostrennung der Oogonien vom M3'cel, die sogar oft erst nacliher die Eier bilden und weiter entwickeln. Es liegt hier gewissermassen eine Umwandlung von apandrisclien Oogonien in Conidien vor. Die Bildung der Schwärmsporen ist von Anfang an nicht so reichlich wie bei andern Arten und hört zur Zeit der Oogonbildung fast ganz auf; die locker ansitzenden Oogonien können ja durch Wasserbewegung leicht abgelöst und fortgeführt werden, sie ent- wickeln ja auch dann noch die Oosporen und scheinen so wirklich conidienartig die Schwärmer zu vertreten. Die Apandrie verbindet diese Species eng mit den beiden vorhergehenden. Vier Jahre lange Cultur hat auch für sie die Constanz der Merkmale ergeben. Es wäre nicht unmöglich, dass diese Form bereits von Kcinsch bei Erlangen gefunden worden ist; wenigstens scheint mir seine Saprolegnia spec. (I) in der Anordnung der Sporangien grosse Aehnlichkeit zu haben (Jahrb. wiss. Bot. XI, p. 295, Taf. XVII, 15). Leider hat Keinsch keine Oogonien gefunden. 3. Asterophora- Gruppe de Bary. Oogonien morgensternartig, eineiig. Sporangien nur mit Durchwachsung sich er- neuernd. 261. S. asterophora de Bary, 1860 (Jahrb. wiss. Bot. IL p. 189 und Bot. Zeit. 1888, p. 614). Abbild.: de Bary, Jahrb. Taf. XX, 25—27; Abh. Senckenb. Ges. XII. Taf. VI, 18—39. Rasen dicht, mit schlaffen, geraden, nur 10—20 i^i dicken Haupt- ästen. Sporangien terminal, cylindrisch- keulig, verschieden gross, nach der Entleerung durchwachsend. Oogonien terminal auf schlanken, wellig gekrümmten, nur 4 — 8 i^i dicken Aesten besonderer, ebenso dünner und gekrümmter Mycelfäden, nicht an den die Spo- rangien bildenden Hauptästen ; kugelig, ausnahmsweise kurz keulig, durch dicht gestellte stumpf- oder spitzconische, hohle Ausstülpungen der Wand morgensternförmig, mit diesen 40 — 55 /n Durchmesser, diese selbst 4—8 /i hoch, Wand derb, tüpfelfrei, farblos; gewöhnlich nur 1, selten 2, sehr selten 3 Eier enthaltend. Antheridien meist vorhanden, schief- keulig, sich zwischen den Ausstülpungen an das Oogon breit anlegend, am Ende von Nebenästen, die dicht beim Oogon von dessen Tragfaden entspringen; meist 1—2 an jedem Oogon, nicht selten ganz fehlend. Oosporen gewöhnlich einzeln, kugelig, sehr gleichmässig gross, 20 — 25 f^i Durchmesser, glatt, centrisch. Keimen mit Mycel oder Sporangium, Ruhezeit 175 Tage. Auf todten Fliegen im Wasser, scheint weniger häufig, aber über ganz Deutschland verbreitet. (Bisher beobachtet bei Königs- berg, Meissen, Frankfurt a. M., Freiburg i. Br., im Elsass.) Unterscheidet sich von allen andern Arten der Gattung durch die Einzahl der Eier und die morgensternartige Form der Oogonien, zwei Merkmale durch die sie sich der Gattung Aphanomyces nähert, der sie auch im Habitus ähnelt. Die Entleerungsweise der Schwärmsporen zeigt aber, dass eine echte Saprolegnia vorliegt. 344 Zweifelhafte und aiiszuschliessende Arten. (Man vergleiche auch den Abschnitt „Historisches und Systematisches" auf p. 331.) Saprolegnia minor Kützing, 1S43, Phycol. gener. p. 157. Auf todten Mücken im Wasser. Ist zu ungenau beschrieben und auch mit Algen vermengt. Muss gestrichen werden. Saprolegnia Candida Kützing, 1849, Spec. Alg. p. 159. Synon. : Conferva Candida Eoth; Lcptomitus candidus Agardh. Auf den Wurzeln von Hydrocharis morsus ranae. Saprolegnia tenuis Kützing, 1849, 1. c. p. 159. An den untergetauchten Blättern von Glyceria fluitans. Saprolegnia saccata Kützing, 1849, 1. c. p. 159. An Moosen in stehenden Gewässern. Diese drei Species können wohl Saprolegnieen sein, wohin sie aber gehören, ist aus der Beschreibung nicht zu erkennen und deshalb bleibt nichts übrig, als diese Arten ganz zu streichen. Saprolegnia Libertiae Kützing, 1849, 1. c. Synon.: Conferva Libertiae Bory; Leptomitus Libertiae Agardh. An fontinalis. Ist Apodya lactea; siehe dort. Saprolegnia dioica Pringsheim, 1858, ist Saprolegnia Thureti mit Kozella septigena. Man vergleiche die Anmerkung hinter S. dioica de Bary p. 336. Saprolegnia androgyna Archer, 1867, vergleiche Aplanes Braunii p. 365. Saprolegnia de Baryi Walz, 1870, Bot. Zeit. p. 537, Taf. IX, 1—12. Ist sicher keine Saprolegnia. Es liegen wohl liier zwei verschiedene Organismen vor,' die Walz fälschlich als zusammengehörig betrachtet. Das feinfädige Mycelium und die einsporigen Oogonien gehören zu einem Pythiuiii, vielleicht P. gracile Schenk. Die Zoosporangien dagegen, welche in Fig. 1 u. 12 abgebildet sind, stehen gar nicht im Zusammenhang mit den Mycelfäden und gehören wahrscheinlich zu einer Olpidiee, vielleicht Olpidiopsis Schenkiana oder 0. parasitica. Wie sich freilich die Abbildungen 9 — 11 erklären, welche die Sporangien an den Enden der Mycel- fäden darstellen, vermag ich nicht zu sagen; es macht allerdings den Eindruck als ob sie halb schematisch zur Veranschaulichung der in den Algenzellen scliwerer zu erkennenden Verhältnisse entworfen wären. Gleichviel, wie sich dieses Bedenken auch lösen mag, eine Saprolegnia liegt keinesfalls vor; die Species ist also zu streichen. Man vergleiche auch Pythium gracile. Saprolegnia spiralis Cornu, 1871; man vergleiche die Anmerkung hinter S. monoica p. 339. Saprolegnia siliquaeformis Keinsch siehe Gonapodya prolifera. Saprolegnia Schachtii Prank, ISSÜ, Pflanzenkrankh. p. 384 ist Pythium de Baryanum. Saprolegnia mucophaga Smith, 1884, Gardiner's Chronicle XXII. p. 245. Die Zeitschrift war mir leider unzugänglich. 345 Fig. 53. .--<^' LH. l.eptolegnia de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. G09). Mycel wie bei voriger Gattung, aber schlaffer, mit sehr langen, unverzweigten, breit stumpf abgerundeten Hauptästen. Sporangien an den Astenden, lang-cylindrisch, nicht breiter als der Tragfaden, gewöhnlich nur eine Reihe von Schwärmsporen enthaltend; nach der Entleerung durchwachsend. Schwärmer einzeln hervortretend, sofort sich zerstreuend, diplanetisch , wie bei voriger Gattung. Oogonien und Antheridien wie bei Saprolegnia. Oosporen immer einzeln, das Oogonium ganz ausfüllend. 262. L. caudata de Bary, 1888 (1. c. p. 631). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. IX, 5. Rasen dicht, über 1 cm breit, mit langen, sehr schlaffen und dünnen, nur 10 — 20 /< dicken, an der Spitze breit stumpf abgerun- deten Hauptästen, die unverzvveigt sind; nur an der Oberfläche de.? Substrats findet Verästelung statt und hier sind auch die Aeste bis 30 /i dick. Spo- rangien terminal, fadenförmig -cylindrisch, nicht dicker wie die Hauptfäden, 180 — 500 /t lang, am Scheitel sich öffnend, gewöhnlich nur eine Längsreihe von Schwärmern ent- haltend, sehr selten streckenweise spindel- förmig geschwollen und hier mit 2 oder 3 Sporenreihen; nach der Entleerung nicht immer, aber oft zwei- bis dreimal durch- wachsend. Oogonien an der Basis der Hauptfäden, in einseitswendig- traubiger An- ordnung, auf kurzen, unverzweigten Stiel- chen oder auch terminal auf dünnen, von der Substratoberfläche ausgehenden besonderen Aesten, gewöhnlich schief- eiförmig, mit der grösseren Achse quer zum Stiele gestellt und gegen diesen zu einem kurzen Ansatz aus- gezogen, seltener schwach birnförmig; gegen die Ansatzstellen der Antheridien etwas vorgewölbt; Membran glatt, tüpfelfrei. Anthe- ridien immer vorhanden, gewöhnlich nur eins, seltener auch zwei an einem Oogonium, schief keulig, mit breiter Endfläche ansitzend; am Ende von Zweigen dünner Fäden diklinen Ursprungs, die den Rasen unter mancherlei Krümmungen und Windungen allseitig durchwuciiern und um die oogontragenden Hauptfäden zuweilen regulär winden. Oosporen einzeln, das ganze Oogon ausfüllend Leptolegnia. — L. cau- data. Eine reife Oospore mit zahlreichen kleinen Fetttröpfchen und einem Ausschnitt in der Wand bei a, der früheren Ansatz- stelle des Befruchtungs- schlauches (Vergr. 420, nach de Bary). 346 mit dicker, farbloser, an der Ansatzstelle des Antheridiums einen engen Ausschnitt zeigender Membran und zahlreichen kleinen Fett- kügelchen, welche dieser gewöhnlich als eine kleine, scheibenförmige oder unregelraässig plattenförmige Ansammlung an einer Stelle dicht angelagert sind; Keimung nicht beobachtet. Aus Gebirgsseen (Kniebis, Oberhaslithal) isolirt und 3 Jahre lang unverändert cultivirt. Diese Art habe ich aus der Umgegend Leipzigs auf Samen von Potaraogeton erhalten imd längere Zeit beobachtet, ohne dass freilich Sexualorgane gebildet wurden. Die übrigen, auch sehr eigenartigen Merkmale stimmten aber vollkommen mit de Bary"s Beschreibung überein. Ich wüsste auch nicht, welche Saprolegnia sonst mir vorgelegen haben sollte. LIII. Aclilya Nees v. Esenbeck, 1823 (Nova Acta Acad. Leop. XL 2, p. 540). Mycel dickfädig, mit starken strahlenden, stumpf- spitzigen oder auch deutlich zugespitzten, unverzweigten oder monopodial verzweigten Hauptschläuchen; zur Zeit der Sporangienbildung cymös und zwar meist deutlich sympodial- wackelig sich verzweigend. Sporangien an den Enden der Hauptschläuche und ihrer Aeste, cylindrisch oder spindelförmig oder keulig mit zugespitztem Ende, mehrere Reihen Sporen enthaltend, am Scheitel mit einem Loch sich öffnend; nach der Entleerung nicht durchwachsend, sondern unter- halb durch seitliche Sprossung sich erneuernd ; sympodiale, wickelige oder schraubelige, mehr oder weniger deutliche Sporangienstände bildend; Netzsporangien beobachtet. Schwärmsporen quellen noch ohne Cilien^) und bewegungslos hervor, bleiben an der Mündung des Sporangiums zu einer Hohlkugel angeordnet liegen, umgeben sich mit einer Membran und schlüpfen später aus dieser aus, jetzt bohnenförmig mit zwei Cilien in der seitlichen Einbuchtung; die leeren, zu Köpfchen vereinigten Häute der Sporen bleiben noch lange an der Mündung des Sporangiums haften. Oogonien, An- theridien und Oosporen wie bei Saprolegnia. Gemmen sehr mannigfach gestaltet. Historisches über die Gattung Achlya und ihre älteren Synonyme findet man in der Anmerkung hinter der Gattungsdiagnose von Saprolegnia. ') Nach Humphrey (Bot. Gazette 1S91, p. Tl) sollen die austretenden Schwärmer zuweilen zwei polare Cilien tragen. I 347 Fij?. 54. ,-7V ^f h-^ ]-y5 &' \ Achlj-a. — a A. racemosa. Ein syrapodial -wickeliger Sporangienstand , unter dessen obersten Sporangium (n) das Syrapodium bei s weiterwächst. Zwei Spo- rangien haben sich wie gewöhnlich entleert, vor ihren Mündungen liegen die leeren Häute (sp) der Schwärrasporen; die beiden anderen Sporangien (w), besonders deutlich das untere, sind Netzsporangien mit abweichender Entleerung, die Häutung der Sporen ist im Sporangium erfolgt (Vergr. 80, nach Pringsheim). & A. poly- andra. Ein Hauptschlauch mit zwei sympodial angeordneten entleerten Zoo- sporangien und einer grossen Zahl traubig angeordneter androgyner Sexualorgane, Oogonien (o) und Nebenastantheridien (a). Weiter aufwärts jüngere Oogonien (o) noch ohne Antheridien (Vergr. 16, nach Zopf). Bei s eine Schwärmspore nach der . Häutung (Vergr. 450, nach Zopf). 348 Fig. 55. Achlya. — «, b A. iDrolifera. a Ein Oogon (o) am Ende eines dicken Haupt- schlauches (h), der von dünneren, die Antheridien («) tragenden Nebenästen («) um- schhingen ist (Vergr. 375, nach de Bary). b Eine reife, excentrische Oospore mit rechts seitlich gelegenem Fetttröpfchen (Vergr. 600, nach de Bary). c, d A. poly- andra. c Eine ausgekeimte Oospore, deren kurzer Keimschlauch ein Sporangium gebildet hat; die Sporen sind bereits entleert und zum Küpfchen vereinigt (Vergr. 225, nach de Bary). d Gemmen (Reihensporangien) verschiedener Form, die eine mit Sporangium tragendem Keimschlauch (Vergr. 80, nach Pringsheim). Eine Eintheilung der Gattung in Gruppen ist nicht möglich, da sämmtliche Species einander nahe stehen und so extreme Formen wie bei Saprolegnia (S. monilifera, S. asterophora) bisher nicht bekannt geworden sind. Aus der folgenden Bestimmungstabelle wird man ersehen, welche Arten am nächsten mit einander ver- wandt sind. 349 Uebersicht üb-er die Species. I. Oogonien glatt oder nur gelegentlich mit einzelnen Aus- stülpungen der Wand; Antheridien immer vorhanden, auf Nebenästen. 1. Nebenäste androgyn, vom Stiel des Oogons oder den die Oogonien tragenden Hauptschläuchen entspringend. a. Nebenäste nur vom Oogonstiel entspringend. aa. Nebenäste unverzweigt, henkelartig, Oogonien kurz gestielt, mit gelblicher oder bräunlicher Wand Ä. racemosa. bb. Nebenäste verzweigt, Oogonien lang gestielt, mit farbloser Wand A. graciUpes. b. Nebenäste nur von dem die Oogonien tragenden Haupt- schläuchen, nicht von ihren Stielen entspringend. aa. Oogonien länglich -eiförmig, in ein ziemlich scharf abgesetztes Spitzchen endend ; Oosporen sehr gross, 38 — 50 j(i A. apiculata. bb. Oogonien kugelig, ohne Spitzchen. Oosporen klein, nur halb so gross als bei voriger . A. polyandra. 2. Nebenäste diklin, nie an denselben Hauptschläuchen wie . die Oogonstiele entspringend. a. Oogonien kugelig, mit reich getüpfelter Wand A. proUfera. b. Oogonien birnförmig, mit ungetüpfelter Wand A. ohlongata. IL Oogonien immer durch viele Ausstülpungen der Wand dornig oder sternförmig, Antheridien vorhanden oder fehlend. 1. Ausstülpungen unregelmässig zerstreut, Antheridien immer vorhanden A. oligacantha. 2. Ausstülpungen dicht stehend, regelmässig angeordnet. a. Antheridien bei 50 "/o der Oogonien vorhanden, sonst fehlend A. spinosa. b. Antheridien immer fehlend A. stellata. 263. A. racemosa (Hildebrand, 1867) Pringsheim, 1873 (Jahrb. IX. p. 205). Synon.: Achlya racemosa Hildebrand, 186", Jahrb. VI. p. 249. Achlya lignicola Hildebrand, 1867, 1. c. p. 255. Achlya colorata Pringsheim, 1873, 1. c. p. 205. 350 Abbild.: Hildebrand, 1. c. Taf. XV, XVI, 1—6. Cornu, A. sc. nat. 5. Serie XV. Taf. I, 2— S. Prin^'sheim, 1. c. Taf. XIX, 1—15; XXI, 1, 2, 13; XXII, 1—3; ferner Sitzungsber. Berl. Akad. 18S2, Taf. XIV, 12, 15-31 und Ber. deutsch, bot. Ges. 1883, Taf. Vn, 10—20. Rasen kräftig, bis 1 cm breit, mit steif abstehenden, starren, bis 80 /t dicken Hauptästen. Sporangien keulig- cylindrisch, gross, z. B. 640 /t lang, 64 ,u breit oder 340 fi lang, 21 // breit oder 166 fi lang, 28 fi breit; wiederholt durch Sprossung erneuert und mehr oder weniger deutlich wickelig angeordnet; Netzsporangien beob- achtet. Oogonien terminal auf kurzen, ihrem Durchmesser gleich- langen, 12 — 20 II dicken Seitenästen der Hauptschläuche, traubig an- geordnet, oft dicht gestellt und in so grosser Menge (nach Cornu bis 100), dass der Hauptast zu einem deutlichen traubigen Oogonstande wird; kugelig, 50 — 75 f^i Durchmesser, mit derber, tüpfelloser, stets bräunlich oder gelblich gefärbter, auf der Innenseite schwach faltiger Membran, glatt oder mit einigen flachen, unregelmässig gestellten, warzenförmigen Ausstülpungen; wenigeiig. Antheridien immer vorhanden, eins oder gewöhnlich zwei an jedem Oogon, ziemlich gross, verkehrt -kegelförmig, mit der vorderen breiten Endfläche dem Oogon angesetzt, auf (gewöhnlich 2) stets unverzweigten, 4 — 6 /i dicken Nebenästen, die dicht unter dem Oogon aus dessen Stiel entspringen und henkelartig sich biegend, nur ihre zum Antheridium werdende Spitze der Oogonwand aufsetzen. Oosporen zu wenigen, 1—6 (selten bis 12), kugelig, derbwandig, glatt, 20— 30 /t Durch- messer, centrisch; keimen mit Schlauch oder mit Sporangium. — Fig. 54«. Im Freien mehrfach auf im Wasser faulenden Pflanzenstengeln, besonders Baumzweigen gefunden, aber nach de Bary viel besser auf thierischem Substrat (Fliegen, Mehlwürmern) wachsend und cultivirbar. In der hier gegebenen Umgrenzung umfasst die obige Species die beiden von Hildebrand aufgestellten Arten A. racemosa und A. lignicola, von denen nach Prings- lieini die letztere nur eine schwächUche Form der ersteren darstellt und mit ihr zu vereinigen ist. Der einzige Unterschied, der nach Hildebrand"s Beschreibung zu beachten ist, besteht darin, dass A. lignicola gewöhnlich 3 oder 4, selbst noch mehrere Henkelanthcridien an jedem Oogon trägt, während A. racemosa Hildeb. gewöhnlich nur 2 hat. Sonst besteht allerdings, abgesehen von dem schmächtigen, schlaffen Wuchs der A. lignicola, völlige Uebereinstimmung. Pringshcim würde vorziolien, diese Art als A. colorata zu bezeichnen, wegen der constanten Braun- f'ärbung der Oogonwand, die sich bei keiner anderen Art findet. Der lästigen Prioritätsrücksichten wegen kann freilich dieser entschieden bezeichnendere Name niclit gebraucht werden. 351 Die Oogonwand zeigt eine beträchtliche Veränderlichkeit, bald ist sie voll- kommen glatt, bald durch einzelne flache Ausstülpungen unregelmässig höckerig; im letzten Falle bezeichnet Cornu (1. c. p. 22) die Form als var. st ellige ra. Da aber glatte und schwacli warzige Oogonien auf demselben Hauptfaden vor- kommen, so liegt keine Berechtigung vor, hieraus eine Varietät zu machen. Achlya racemosa var. spinosa Cornu, 1872 (1. c. p. 22) ist sicherlich die neue Species A. spinosa de Bary. Saprolegnia xylophila Kützing, 1843, Phycol. gener. p. 157, Taf. 11, auf einem im Wasser liegenden Pappelzweig, gehört wohl hierher, eine Achlya ist es jedenfalls, wie der ganze Habitus der abgebildeten Fäden zeigt. Saprolegnia spec. (?) bei Keinsch, Jahrb. wiss. Bot. XI. p. 295, Taf. XIV, 7 — 13 ist sicher eine Achlya und wahrscheinlich nur eine schlecht beschriebene und beobachtete A. racemosa. 264. A. gracilipes de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. 635).' Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. X, 2. Käsen kräftig, bis 1,5 cm breit, mit steif abstehenden, sehr starken, 110 — 150 /f, selbst bis 200/«. dicken Hauptästen. Spo- rangien terminal, gross, keulenförmig, nur spärlich durch seitliche Sprossung erneuert. Oogonien terminal, einzeln auf langen, dünnen, 8 — 25 /t dicken, meist unverweigten, oft hakig gekrümmten Stielen, die drei- bis sechsmal so lang wie der Oogondurchmesser und an den Hauptfäden unregelmässig traubig gehäuft sind; kugelig, 60 bis 150 fi Durchmesser, mit ud getüpfelter, derber, farbloser "Wand und meist stark emporgewölbter Basalwand; vieleiig. Antheridien klein, keuhg, mit der Längsseite dem Oogon sich anlegend, immer vorhanden, auf einem, selten mehreren, 4 — 10 /t breiten Seitenaste, der vom Oogonstiel selbst entspringt, aber stets reichlich verzweigt ist und an allen seinen Zweigenden je ein Antheridium trägt, nicht henkeiförmig und un verzweigt wie bei voriger. Oosporen zahl- reich, meist 8 — 18, selbst bis zu 40, kugelig, 20 — 25 ,« Durchmesser, glatt, centrisch. Keimung unbekannt. Aus Rheinsümpfen; auf Fliegen und Mehlwürmern 6 Jahre lang unverändert cultivirt. Man vergleiche die Anmerkung hinter A. polyandra pag. 353. 265. A. apiculata de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. 635). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. X, 3— 5. Marshall Ward, Quart. Journ. microsc. sc. 1883, XXIH. Taf. XXII, 15, 16. Rasen massig stark, mit weniger steifen, 40 — 60 // breiten Hauptästen. Sporangieu terminal, keulenförmig, oft einzeln, oft 352 auch durch Sprossung erneuert. Oogonien einzeln, am Ende kurzer, ungetheilter, sehr oft hakenartig gekrümmter, 12 /< dicker Stiele, in traubiger Anordnung an den Hauptschläuchen bis dicht unter die Sporangien; länglich -eiförmig, in ein ziemlich scharf ab- gesetztes Spitzchen endend, zugespitzt -citronenförmig, verschieden gross, z. B. 65 in Durchmesser oder 75 fi breit, 105 /^i lang, mit glatter, farbloser, tüpfelfreier Membran; wenigeiig. Antheridien immer vorhanden, meist mehrere an einem Oogon, mit der Breit- seite .sich anlegend; auf dünnen, spärlich verzweigten Nebenästen, die am Hauptschlauch, in der Nähe des Oogonstieles, selten an diesem selbst entspringen. Oosporen zu wenigen, 1 — 6, meist 3 — 4, kugelig, 38 — 50 ii Durchmesser oder breitgedrückt- kugelig (42 fi breit, 55 ^t lang), glatt, entweder genau centrisch oder durch seitliche Yerschiebung der Fettkugel schwach excentrisch. Auf Fliegen etc. jahrelang cultivirt. Die Antheridien legen sich niemals an die Schcitelspitze der Oogonien an. so dass diese nicht etwa als besonderes Copiilationsorgan aufzufassen ist. 266. A. polyaiidrii (Hildebrand, 1867, Jahrb. wiss. Bot. A'I. p. 258) de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. 634). Abbild.: Hildebrand, 1. c. Taf. XVI, 7—11. de Bary, Abh. Senckenb. Ges. XII. Taf. IV, 5—12. Zopf, Schcnk's Handb. IV. p. 'SS5, Fig. 45. Marshall Ward, Quart. Journ. micr. sc. 1883, XXTQ. Taf. XXII, 1—14. Rasen sehr kräftig, bis 1,5 cm breit, mit steif abstehenden, bis 100 — 150 // dicken Hauptästen. Sporangien terminal, keulig- cylindrisch, nicht oder wenig dicker als die Tragfäden, z. B. Faden 44 — 50 /t dick, Sporangien 45 /li dick, 280 ,u lang, oft sehr gross; nach der Entleerung durch seitliche Sprossung wiederholt erneuert, so dass sympodiale, wickelige Sporangienstände entstehen; Netzsporangien beobachtet. Oogonien auf kurzen, 1 — 3 Oogondurchmesser langen, unverzweigten, 8 — 14 ^t dicken Stielen, an den Hauptästen traubig gehäuft; kugelig, 45 — 65 f.i Durchmesser, mit glatter, farbloser, ungetüpfelter, dicker "Wand, ausnahmsweise mit einigen niedrigen, warzenförmigen Aussackungen ; vieleiig. Antheridien immer vor- handen, schief keulig, mit der Längsseite sich anlegend, auf dünnen, 8 — 14 /LI dicken, vielfach gewundenen Nebenästen, die vom oogon- tragenden Hauptschlauch, nie von den Oogonstielen selbst entspringen und sich mehrfach verzweigen, an jedem Astende ein Antheridium tragend; 1 — 4 Nebenäste an einem Oogon. Oosporen zahlreich, 3 — 10 und mehr, selten nur 1 oder 2 in einem Oogonium, kugelig. 353 18—25 /( Durchmesser, glatt, genau excentrisch; keimen mit Mycel oder Sporangium; Ruhezeit 21 bis 37 Tage. — Fig. 54 &, 66 c, d. Eine der häufigsten Form, die aus Pfützen oder Teichen leicht auf Fliegen etc. einzufaugen ist. lieber Krebs- und Fischpest siehe Einleitung. Die obige Diagnose deckt sich nicht ganz mit der Beschreibung, welche Hildebrand von seiner ursprünglichen Form gegeben hat. Bei dieser sollen nämlich die Nebenäste an den Oogonstielen entspringen. Trotzdem hält de Bary (Abh. Senckenb. Ges. XII. p. 50) seine A. polyandra und Hildebrand's Form für zusammen- gehörig und betrachtet die von letzterem abgebildeten Oogonien nur als Ausnahme- fälle. Hildebrand hat ja allerdings wohl nur dürftiges Material vor sich gehabt. Mir scheint Hildebrand's Form nahe Beziehungen zu der A. gracilipes de Bary's zu haben und eine Uebergangsform zwischen dieser und A. polyandra de Bary zu sein. Apandrische Oogonien hat de Bary niemals gefunden. Achlya contorta Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 25, Taf. I, 10—15. Aus Cornu's kurzer Beschreibung geht hervor, dass diese Art der A. polyandra sehr nahe steht. Sie soll sich auszeichnen durch spiralig eingekrümmte Oogon- stiele, die ausserdem stellenweise aufgeschwollen sind. Ob hier nur zufällige Ab- weichungen vorliegen oder in längerer Cultur unveränderliche Eigenschaften hat Cornu nicht untersucht. Die Species muss deshalb als zweifelhaft aufgeführt werden. 267. A. prolifera (Nees, 1823) de Bary, 1881 (Abh. Senckenb. Ges. XII. p. 49; ausführlicher Bot. Zeit. 1888, p. 633). Synon. : Achlya prolifera Nees, 182o, 1. c. und aut. pro parte (ver- gleiche die Anmerkung hinter der Gattungsdiagnose von Saprolegnia). Abbild.: de Bary, Bot. Zeit. 1852, Taf. VII, 1—28; Abh. Senckenb. 1. c. Taf. n, 1, 2, IV, 1—4. Rasen mittelkräftig, bis 1 cm breit, mit steif abstehenden, bis 50 /t dicken Hauptästen. Sporangien terminal, keulig- cylindrisch, verschieden gross, nach der Entleerung durch sympodiale Sprossung mehrfach erneuert, wickelig angeordnet ; Netzsporangien beobachtet. Oogonien auf kurzen, die ein- bis dreifache Länge ihres Durch- messers erreichenden, unverzweigten Stielen, an den Hauptästen traubig angeordnet ; kugelig, Membran glatt, farblos, mit zahlreichen sehr scharf umschriebenen und deutlichen Tüpfeln; vieleiig. An- theridien immer vorhanden, mit der Längsseite sich anlegend, auf dünnen, vielfach gewundenen und verzweigten Nebenästen diklinen Ursprungs, die die Oogonien und die sie tragenden Hauptäste viel- fach parasitenartig umschlingen; die Oogonien oft lückenlos von verzweigten Nebenästen mit zahlreichen, zuweilen auch intercalaren Antheridien umwickelt. Oosporen zahlreich, kugelig, 20 — 26 f.i Wiiiter, die Pilze. IV. Abth. 23 354^ Durchmesser, glatt, genau excentrisch; keimen wie bei voriger; Ruhezeit 212 Tage. — Fig. 55 a, b. Ebenso häufig wie vorige Art. lieber Krebspest etc. vergleiche die allgemeine Einleitung. Achlya leucosperma Cornu, 1ST2, A. sc. nat. S.Serie XV. p. 24. Soll sich von andern Arten, besonders auch der A. prolifera unterscheiden dadurch, dass nur zwei Tüpfel in der Oogonwand sich befinden, dass die Oosporen weiss und nicht braun und dass die Antheridien c\lindriseh sind und reilienweise am Ende der Nebenäste stehen. Genauere Untersuchungen über die Beständigkeit dieser Merkmale, die ja sehr wohl alle innerhalb des Variationskreises der A. proli- fera liegen, hat Cornu nicht angestellt. Auch diese Species ist deshalb als zweifel- haft zu betrachten. BetrefiFs der Herkunft der männlichen Fäden und ihres \iellcicht streng diöcischen Ursprungs vergleiche die auch hier zutreifende Anmerkung bei Sapro- legnia dioica de Bary p. 336. 268. A. obloiig-ata de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. 646). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. X, 7—9. Rasen kräftig, über 1 cm breit, mit starken, steif abstehenden Hauptästen. Sporangien terminal, keulig- cylin drisch, verschieden gross, wiederholt durch sympodiale Sprossung erneuert. Oogonien gewöhnlich einzeln auf kurzen, geraden, ungetheilten Stielchen, traubig gehäuft an den Hauptschläuchen, nicht selten auch terminal an längeren Aesten und dann fast kugelig, sonst ei- oder birnförmig, stumpf endend. Wand derb, glatt, tüpfelfrei, vieleiig. Antheridien immer vorhanden, mit der Längsseite sich anlegend, zahlreich, am Ende dünner, weithin kriechender, die Hauptäste und Oogonien umschlingender Fäden streng diklinen Ursprungs. Oosporen meist 6 — 10, kleiner als bei den andern Arten, nicht über 20 /i Durch- messer und in der Mitte des Oogons vereinigt, einen ziemlich weiten Raum desselben leer lassend, kugelig, meistens centrisch, durch seitliche Verschiebung der Fettkugel zuweilen schwach excentrisch ; Keimung nicht beobachtet. Auf Fliegen etc. 2 Jahre lang ohne Veränderung cultivirt (Elsass, Schwarzwald). Ob die diklinen männlichen Fäden auch wirklich diöcischen Ursprungs sind, war auch bei dieser Species nicht zu ermitteln. 269. A. olift-acaiitha de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. 647). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. X, 1, Rasen zart, bis 1 cm breit, mit schlanken, massig straffen, bis 75 II dicken Hauptschläuchen. Sporangien wie gewöhnlich. 355 Oogonien terminal, einzeln, theils am Ende schlanker Hauptfäden, theils auf schlanken, oft sehr langen, 8 — 17 /ii dicken Seitenästen dieser und dann mehr oder weniger traubig; kugelig, 50-85;tt Durchmesser, mit verschieden langen, durch ziemlich breite, glatte Wandstücke von einander getrennten, stachelartigen Ausstülpungen, von sehr wechselnder Zahl (1 — 10, sehr selten 0), Grösse und Form (z. B. 4 f.i lang, 4 /t breit, kurz spitzig ; oder 29 /^t lang, 10 fi breit, lang stumpf - zapfenförmig), Wand ziemlich dünn, farblos, ungetüpfelt, nur in den Ausstülpungen meist dünner als zwischen ihnen ; wenig- eiig. Antheridien immer vorhanden, mehrere an einem Oogon, krumm keulig oder krumm cylindrisch, mit der Längsseite an- liegend, verhältnissmässig klein, auf 8 — 12 /t dünnen Nebenästen, die theils androgyn von den die Oogonien tragenden Hauptschläuchen, theils diklin entspringen. Oosporen meist 4—8 (selten über 12), kugelig, 15 — 25 /i Durchmesser, glatt, centrisch; Keimung nicht beobachtet. Auf Fliegen etc. 2 Jahre lang ohne Yeränderung cultivirt (bei Strassburg). Achlya recurva Cornu, 1872 (A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 22). Oogonien stachelig, u n getüpfelt , einzeln auf einem bogig gekrümmten Stiel, Nebenäste theils vom Oogonstiel, theils von dem Hauptschlauch entspringend. Oosporen gewöhnlich 6 — 8. Da nähere Beschreibung bei Cornu fehlt, so ist es unmöglich festzustellen, zu welcher der Arten mit stacheligem Oogon diese Form gehört. Die meiste AehnHchkeit hat sie mit A. oligacantha, zu der sie einstweilen gestellt werden soll. 270. A. spinosa de Bary, 1881 (Abh. Senckenb. Ges. XII. p. 54, ausführlicher Bot. Zeit. 1888, p. 647). Synon.: Achlya cornuta Archer, 1867, Quart. Journ. micr. sc. VII. p. 126. Achlya racemosa var. spinosa Cornu, 1 872, A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 22 (?). Abbild.: Archer, 1. c. Taf. VI, 2—6. de Bary, Abh. Senckenb. Ges. 1. c. Taf. IV, 13—18. Rasen sehr ausgedehnt, 2 — 3 cm breit werdend, schneeweiss, wollig, mit vielen weit abstehenden, unter einander verschränkten, bis 40 /t dicken, allmälig in eine scharfe Spitze auslaufenden Haupt- ästen. Sporangien spärlich entwickelt, oft fehlend, cylindrisch, nicht dicker wie die Fäden, kurz, oft nur mit einem Dutzend Sporen in einer Reihe hinter einander ; seitliche Sprossung vorhanden, aber dürftig. Oogonien einzeln oder selten mehrere hinter einander, am Ende der Hauptschläuche, nicht traubig angeordnet; tonnen- 23* 356 förmig, durch zahlreiche, dicht gestellte, spitze oder stumpfe, kegel- förmige Ausstülpungen stachelig, das obere freie Ende conisch ver- längert, oft als deutlicher, langer, spitzer Schnabel; Wand derb, tüpfelfrei, farblos; wenigeiig. Antheridien ebenso oft fehlend wie vorhanden, dann gewöhnlich nur eins an jedem Oogon, cylindrisch- keulig, mit der ganzen Längsseite anliegend, auf einem kurzen, dicht unter der Basalwand des Oogons aus dessen Stiel entspringen- den dünnen Nebenaste, ausnahmsweise auch diklinen Ursprungs. Oosporen 1 — 2, selten 3 in einem Oogon, verschieden gross, aber immer fast so breit wie der Hohlraum des Oogons, dieses daher locker erfüllend; Keimung wie gewöhnlich; Ruhezeit 8—10 Tage. Aus dem Titisee (Schwarzwald), aber nur kurze Zeit in Cultur. Diese Form zeigt, wie Saprolegnia niixta, die Apandrie auf halber Aus- bildung, denn ungefähr 50% ^^^ Oogonien haben keine Antheridien. Wo diese vorhanden sind, stehen sie so wie bei Achlya racemosa. Bei mehreren an einander gereihten Oogonien entspringen die Antheridien so wie bei Aplanes Braunii allemal aus dem oberen Theil des nächst unteren und jüngeren Oogons. Sowohl die Bildung der Oogonien, als auch der Zoosporangien tritt hier zurück, gegenüber der mächtigen vegetativen Entwicklung des Mycels, das Easen bis zu 3 cm Breite bildet. Ob bei längerer Cultur diese Eigenthümhehkeit sich constant würde erwiesen haben, ist freilich ungewiss. Achlya cornuta Archer (1. c.) ist sicher die obige Species, wie sowohl aus der Beschreibung der charakteristisch wenigsporigen Oogonien als wohl auch daraus hervorgeht, dass Archer keine Sporangien fand, die ja spärlich nur sich entwickeln. Archer hat ausschliesslich apandrische Oogonien vor sich gehabt und hält die zufällig den unreinen Easen bewohnende Woronina polyeystis für die spermatozoiden- bildenden Antheridien, nach Analogie der Achlya dioica Pringsheim. Achlya racemosa var. spinosa Cornu, 1872, 1. c. Die Beschreibung der Oogonien passt sehr gut auf obige Species. Da bei dieser die Antheridien in der That wie bei A. racemosa am Oogonstiel entspringen, so besteht auch hierin Ueber- einstimmung. Nur scheint Cornu keine apandrischcn Oogonien gesehen zu haben. Als zweifelhaftes Synonym muss diese Form aber doch 1)etrachtet werden. 271. A. stelhita de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. G48). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. X, 10. 11. Rasen zart, mit schlanken, schlaffen Hauptästen. Sporangien wie gewöhnlich. Oogonien entweder einzeln am Ende kurzer, dünner Seitenäste der Hauptschläuche oder terminal auf besonderen, dünnen Hauptästen und deren kurzen Seitenästchen, oft auf bogig gekrümmten Stielen, meist kugelig, auch ellipsoidisch, 25 — 30 // Durchmesser, durch dicht gestellte, kurze, spitz -kegelige Aus- stülpungen morgensternförmig. Wand farblos, ungetüpfelt; eineiig. 357 Antheridien fehlen immer. Oosporen einzeln, das ganze Oogon, abgesehen von den Ansstülpungen, ausfüllend und seiner Form ent- sprechend, meist kugelig, glatt, centrisch; Keimung unbekannt. Unter Achlya polyandra, aber bald wieder eingegangen. Die einzige Species der Gattung Achlya mit vollständig apandrischen Oogonien. Auszuschliessende Art. A. (lioica Pringsheim, 1860 (Jahrb. IL p. 211, Taf. XXIII, 1—5) ist irgend eine Achlya, die mit Saprolegnia Thureti verunreinigt war, die selbst von "Woronina polycystis bewohnt wurde. Die Species ist also zu streichen. LIV. Aphaiioiuyeesii de Bary, 1860 (Jahrb. wiss. Bot. IL p. 178). Mycel saprophy tisch auf im Wasser faulenden Insecten oder parasitisch in Algen, sehr feinfädig, die älteren entleerten Theile oft kaum erkennbar, die Hauptäste lang und dünn, fast unverzweigt, mit stumpf abgerundeten Enden. Sporangien an den Astenden lang cylindrisch, fadenförmig, nicht dicker wie ihr Tragfaden, nicht durchwachsend, auch selten durch Sj)rossung erneuert, ohne be- sondere Papille, aber am Scheitel sich öifnend, immer nur eine Längsreihe von Schwärmern bildend; Xetzsporangien beobachtet. Schwärmsporen zunächst ohne Cilie und bewegungslos hervor- tretend, an der Mündung zu einer Hohlkugel sich anhäufend und eine Membran abscheidend, aus der sie später fertig hervorschlüpfen, bohnenförmig, mit 2 Cilien in der seitlichen Einbuchtung. Oogonien immer eineiig. Antheridien wie bei voriger, auf Xebenästen. Oosporen einzeln, concentrisch , mit stark glänzender, scharf be- grenzter Fettkugel. Gemmen beobachtet. Diese wohl charakterisirte Gattung steht Achlya sehr nahe, unterscheidet sich aber, abgesehen von dem Habitus und den sehr feinen, oft kaum erkennbaren Fäden (daher der Name), durch die fadenförmigen, nur eine Sporenreihe bildenden Sporangien und die typische Eineiigkeit der Oogonien. Von den vier bisher bekannten Species sind drei Saprophyten von der ge- wöhnlichen Lebensweise der Saprolegnieen, eine ist ein strenger Parasit in Algen. Die drei saprophytischen Species stimmen in der Beschaffenheit der Mycelrasen, der Form der Zoosporangien vollkommen überein und unterscheiden sich nur durch die Oogonien, durch diese aber sehr scharf. Selten findet man die saprophytischen Formen als reine Käsen, gewöhnüch treten sie als Verunreinigungen anderer Saprolegnieen auf und müssen erst durch Cultur aus diesen isolirt werden. 358 1. Oogonien mit glatter Oberfläche. 272. .4. laevis de Bary, 1860 (Jahrb. Aviss. Bot. IL p. 179). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. XX, 17, 18. Rasen dicht, bis 1 cm breit, sehr zart und unscheinbar, mit langen, unverzweigten, sehr schlaffen und dünnen, nur 5—7 // dicken Hauptästen. Sporangien terminal, fadenförmig, oft sehr lang, bis 2 mm lang, nur eine Reihe Schwärmer enthaltend; nach der Ent- leerung nicht oder nur ausnahmsweise durch Sprossung erneuert, 20—110, meist gegen 100 Schwärmer bildend. Schwärmer ver- hältnissmässig gross, bis 20 fi lang. Oogonien terminal an kurzen Zweigen, kugelig, 25—35 // Durchmesser, mit glatter, tüpfelfreier Membran. Antheridien nicht näher beschrieben. Oosporen einzeln, kugelig, ca. 25 /t Durchmesser, glatt, concentrisch ; Keimung unbekannt. An im Wasser faulenden Insecten. 2. Oogonien mit warzen- oder stachelförmigen Ausstülpungen der Wand, a. Saprophyten. 273. A. scaber de Bary, 1860 (Jahrb. wiss. Bot. IL p. 178). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. XX, 14— IG und Abb. Senckenb. Ges. XII. Taf. VI, 30—36. Rasen, Sporangien und Schwärmer wie bei voriger. Oogonien terminal auf längeren oder kürzeren Aesten, sehr selten intercalar, kugelig, etwa 23 /< Durchmesser, selten viel kleiner (14 //), immer eineiig, Membran tüpfelfrei, von sehr kleinen, spitzen Aussackungen, die höchstens Vy des Oogondurchmcssers erreichen, feinwarzig rauh. Antheridien meist vorhanden, aber zuweilen fehlend, schief keulig, oft mit einigen kurzen Auszweigungen oder Ausstülpungen ; gewöhn- lich legt sich ein Nebenast diklinen Ursprungs an das Oogon, gabelt sich in zwei dieses umfassende Aestchen, welche entweder beide gleich lang sind und mit Antheridien enden, oder ungleich lang und nur der längere männlich; zuweilen mehrere dikline Nebenäste Oosporen einzeln, kugelig, centrisch; Keimung unbekannt. Auf im Wasser faulenden Insecten ; der folgenden ähnlich. 274. A. stellatiis de Bary, 1860 (1. c. p. 178). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. XIX, 1 — 13. öorokin, A. sc. nat. 6. Serie UI. Taf. VU. Rasen, Sporangien, Schwärmer wie bei A. laevis. Netzsporangien von Sorokin beobachtet. Oogonien terminal, auf längeren oder 359 Fiff. 56. ff Aphanomyces. — A. stellatus. a Ende eines fadenförmigen Sporangiums mit austretenden und an seiner Mündung zum Köpfchen sich ansammelnden Sporen, h Eine zweicilige Spore nach der Häutung, c Zwei morgensternförmige Oogonien (o) mit antheridientragenden Nebenästen (r*); androgyn. d Eine mit Schlauch keimende, noch in das Oogon eingeschlossene Oospore. Alle Bilder 890 fach vergrössert; nach de Bary. kürzeren Aesten, kugelig, durch grosse, stumpf - kegel- förmige Aussackungen morgensternförmig, mit diesen 25—31 /i Durchmesser, diese selbst 3,8 — 5 /( lang, Wand farblos, tüpfelfrei. Antheridien wie bei voriger. Oosporen einzeln, sehr selten 2 in einem Oogon, kugelig, glatt, 15 — 18 ii Durchmesser, etwas grösser als bei Aderiger Art, centrisch; keimen mit Mycel, Ruhe- zeit 3 Monate. Gemmen kugelig, terminal und reihenweise (nach Sorokin). Auf im Wasser faulenden Insecten. 360 Diese Species ist die am besten bekannte der Gattung. Ausser den von Sorokin beobachteten Netzsporangien hat de Bary noch folgende Unregelmässig- keiten beschrieben. Zuweilen keimen die Sporen mit Schlauch aus, so lange sie noch zum Köpfchen vereinigt vor der Sporangienmündung liegen; es unterbleibt dann die Häutung und das Schwärmen. Bei dem Austritt aus dem Sporangium kommt es zuweilen vor, dass zwei Schwärmer mit einander verschmelzen und in eine gemeinsame Hülle eingeschlossen werden, bei der Häutung schlüpfen dann die Schwärmer wieder getrennt hervor. Die Gemmen (Conidien Sorokin's) sollen mit Mj'cel oder mit Sporangien auskeimen. b. Parasit in Süsswasseralgen. 275. .4. phyf'ophilus de Bary, 1860 (1. c. p. 179). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. XX, 19—24. Mycel parasitisch in Algen lebend, Fäden dicker als bei voriger 8 — 15 11 dick, in der Wirthszelle parallel zu deren Längsachse ziemlich geradlinig hinkriechend, die Querwände durchbohrend und lange Stücken des Algenfadens durchziehend; zahlreiche Zweige des Mycels wachsen ins Freie, um zu friictificiren. Sporangien fadenförmig, aber nicht näher beschrieben ; Schwärmerbildung nicht beobachtet. Oogonien am Ende kurzer, aus den Algen hervorwachsender Fäden, sehr selten intramatrical, kugehg, 40 — 50 /t Durchmesser, dui'ch zahlreiche kurze, spitz -kegelförmige Aussackungen morgenstern- förmig, Membran ungetüpfelt, farblos. Antheridien am Ende von Nebenästen, 1 — 3 an jedem Oogon. Oosporen kugelig, einzeln; Keimung unbekannt. Parasitisch in Spirogyren, deren Inhalt in eine braune oder dunkelviolette, missfarbige Masse verwandelnd und eine Yergallertung der Zellmembran, besonders der Querwände horvorufend. Ist ein strenger Parasit und lässt sich nicht auf Fliegen cultiviren ; umgekehrt wächst A. stellatus oder A. scaber weder in gesunden noch absterbenden Spiro- gyren. Diese Species gehört sehr wahrscheinlich zu Aphanomyces, freilich fehlt noch der Nachweis der charakteristischen Schwärmerbildung. Achlyogeton Solatium Cornu, 1S70 (Bull. soc. bot. France XVH. p. 29S). In Oedogonium obsidionale. Dieser kriegerische Organismus gehört keinesfalls zu Achlyogeton, wie bereits früher (p. 76) erwähnt wurde. Die Beschreibung, welche Cornu giebt, passt sehr gut auf ein Pythium aus der Abtheilung Nematosporangium, wohin ich auch früher geneigt war die Form zu stellen. Nun soll aber nach Cornu die Entleerung der Schwärmer wie bei Achlya erfolgen, was gegen die Zugehörigkeit zu Pythium spricht. Dagegen steht der Einreihung in die Gattung Aphanomyces kein Hinderniss im Weg. Ich möchte deshalb, bis weitere Untersuchungen Aufschluss bringen, Cornu's Species hier anschliessen , vielleicht gehört sie zu A. phycophilus, wahrscheinlich bildet sie aber eine neue Species. Nach Cornu gebe ich noch folgende kurze Be- 361 Schreibung. Mycel mehr oder weniger verzweigt, diinnfädig, die Querwände des Algenfadens durchbohrend und dabei sich stark einschnürend. Sporangien durch Querwände hier und da sich abtrennend, ohne weitere Veränderung an den Mycel- fäden entstehend, einen langen Entleerungshals ins Freie entsendend. Schwärm- sporen 3 — 12 in einem Sporangium, vor dessen Mündung sich anhäufend und eine Membran ausscheidend; Häutung nicht beobachtet. Oogonicn in den Algenzellen, unregelmässig cylindrisch, mit rechtwinkelig abstehenden Ausstülpungen, ein oder wenige Oosporen enthaltend. Antheridien nicht beobachtet. LY. Oictyuclius (Leitgeb, 1870, Jahrb. wiss. Bot. VII. p. 357) de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. 613). Mycel wie bei Achlya, aber mit breit abgerundeten Astenden. Sporangien entweder fadenförmig so breit wie die Fäden oder keulig, nicht durchwachsend, sondern sympodial sprossend, nach Fig. öl. Dictyuchus. — D. clavatus. a Drei sympodial angeordnete Sporangien, von denen die beiden unteren mit aufgelockerten, ent- leerten Zellnetzen erfüllt sind, das oberste ist noch unreif. Im untersten Sporangium, dessen Wand theil weise zersprengt ist, hat eine Spore mit Schlauch ausgekeimt (Vergr. 100). b Ein Oogon (o), dass auf dem Haupt- schlauch (7j) mit kurzem Stiel aufsitzt, von zwei Antheridien (a) befruchtet, die von dem viel dünneren, Nebenäste liefernden, männ- lichen Faden (>j) getragen werden (Vergr. ICO). Beide nach de Bary. der Schwärmerentleerung mit einem polygonalen Maschenwerk feiner Zellwände netzartig erfüllt oder durch Zerbrechen der Sporangien- wand gänzlich in diese kleinen Zellen zerfallend. Schwärmsporen noch vor der Entleerung im Sporangium mit Cellulosewand sich 362 umgebend und dann jede für sich durch ein besonderes Loch aus- schlüpfend, die leeren Häute als Zellnetz zurücklassend, bohnen- fürmig, mit zwei Cilien in der seitlichen Ausbuchtung. Oogonien, Antheridien und Oosporen wie bei Saprolegnia. Die Bercclitigung dieser Gattung ist früher lebhaft erörtert worden von Pringslieim (Jahrb. IX. p. 221), Cornu (A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 02), Lindstedt (Sjnops. d. Saprol. 1S72), de Bary (Bot. Zeit. 188S). Näheres hierüber findet man in den eben citirten Schriften; das Resultat der ganzen Controverse ist kurz folgendes. Die Gattung Dictyuchus ist wohlbegründet durch die ausnahmslose Bildung der Netzsporangien bei der von Loitgeb vier Monate hindurch cultivirten und bei einer zweiten von de Bary sogar vier Jahre lang als unveränderlich beob- achteten Species. Dagegen kommen auch bei andern Saprolegnieen (Saprolegnia, Achlya, Aphanomyces) Netzsporangien an denselben Fäden mit typisch sich ent- leerenden Sporangien vor, aber nur gelegentlich und unter besonderen, noch weiterer Untersuchung bedürftigen Bedingungen. Diese, von Cornu als „falsche Netz- sporangien" bezeichneten Bildungen entstehen, wenn die Geburt der Schwärmer irgendwie verhindert wird, unter Umständen, die schliesslich sogar dazu führen können, dass die Schwärmer (auch bei Dictyuchus) in den Sporangien keimen, wie Fig. 51 e p. ii'dO nach Thuret zeigt. Bei diesen Saprolegnieen tritt eine Art der Sporangienentleerung ausnahmsweise und gewissermassen als Hemmungserscheinung auf, die bei Dictyuchus typisch geworden ist. Die Häutung der Schwärmsporen, welche bei Saprolegnia erst nach einem ersten Schwärmerstadium erfolgt, vollzieht sich bei Achlya zwar ebenfalls noch ausserhalb des Sporangiums, aber an dessen Mündung, bei Dictyuclius ist sie in das Sporangium zurückverlegt und bei Aplanes endlicli fällt sie ganz weg, die Schwärmer schwärmen nicht mehr und keimen typisch im Sporangium. 1. Oogonien eineiig. 276. I>. iiiouosponis Leitgeb, 1870 (1. c. p. 357). Abbild.: Leitgeb, 1. c. Taf. XXH, 1—12, XXUI, 1—8. Easen dicht, 1 — 1,5 cm breit, mit schlaffen! abstehenden, bis 60 fi dicken, breit abgerundeten Hauptästen. Sporangien terminal, entweder lang fadenförmig, nicht oder wenig breiter als die Haupt- äste oder lang keulig, 250—950 /t lang, 18—37 /< breit, oft nur eine Längsreihc Sporen, resp. eine Reihe von Zellwänden enthaltend; auch nach der Entleerung noch sich längere Zeit erhaltend; durch Sprossung sich erneuernd und bei mehrmaliger Wiederholung sym- podial-Avickelig angeordnet. Schwärmsporen bohnenförmig, 9 bis 10 fi Durchmesser, nach dem Austritt sich nicht nochmals häutend. Oogonien terminal, einzeln, an längeren oder kürzeren Zweigen der Hauptäste, kugelig, 25 /( Durchmesser, mit tüpfelfreier, unebener Wand, eineiig. Antheridien auf dünnen Nebenästen diklinen Ursprungs, die das Oogon oft ganz unis})innen, gewöhnlich mehrere 363 an einem Oogon; immer vorhanden. Oosporen einzeln, kugelig, glatt, concentriscli ; Keimung unbekannt. Auf faulenden Insecten, gern auf abgestorbenen Aesten, auf Zwiebeln von Hyacinthus, Colchicum, Tulipa cultivirt, auf einer todten Limax. Nach Cornu (1. c.) entwickeln sich auf abgestorbenen Aesten besonders gern sehr lang fadenförmige, nur eine Keihe Sporen bildende Sporangien. Die Zahl der Schwärmer ist oft sehr gross, Leitgeb giebt bis 300 an, Cornu bis 700. Nach Leitgeb entstehen Sporangien sowohl an den die Oogonien tragenden Aesten, als auch an den dünnen männlichen. Ob aber wirklich Dioicie vorliegt, geht aus seinen Angaben nicht hervor. 277. I). Miio-iiusii Lindstedt, 1872 (Synops. d. Saprol. p. 7). Abbild.: Lindstedt, 1. c. Taf. I, 1—13. Easen dicht, bis 1 cm breit, mit ziemlich schlaffen, an der Basis 60 — 120 /t dicken, zum grössten Theil unverzweigten Haupt- ästen. Sporangien meist zu mehreren (2 — 3) übereinander stehend und basipetal sich entwickelnd, 300 — 500 fi lang, so breit wie die Fäden, eine oder zwei Reihen Sporen enthaltend, selten durch Sprossung erneuert. Schwärmer 14 — IG /< lang. Oogonien auf kurzen Stielen, locker traubig angeordnet, kugelig, 30 — 35 /i Durchmesser, Membran glatt, tüpfelfrei, eineiig. Antheridien auf diklinen Neben- ästen, die sich einfach an das Oogon anlegen, dieses nicht umspinnen. Oosporen einzeln, concentrisch, glatt; Keimung unbekannt. Auf im Wasser liegenden Früchten von Trapa natans. Diese Species hat grosse Achnlichkeit mit der vorigen. Ich würde sie ohne Bedenken damit vereinigen, wenn nicht der Autor hervorhöbe, dass die reihenweise Anordnung der Sporangien Regel, die seitliche Sprossung seltene Ausnahme wäre. Die Sexualorgane stimmen ja, von nebensächlichen Angaben abgesehen, völlig überein. 2. Oogonien vieleiig. 278. I). polysponis Lindstedt, 1872 (1. c. p. 19). Abbild.: Lindstedt, 1. c. Taf. II, 1—3, Taf. III, 1—7. Rasen höchstens 0,5 cm breit, mit schlaffen Hauptästen. Spo- rangien fadenförmig -cylindrisch, kürzer als bei D. monosporus; durch seitliche Sprossung wiederholt erneuert und sympodial- wickelig angeordnet. Oogonien unregelmässig angeordnet, bald terminal, bald intercalar, einzeln oder oft zu mehreren (2—3) hinter einander, sehr verschieden gestaltet, kugelig oder eiförmig oder langgezogen flaschenförmig, Membran glatt, tüpfelfrei, vieleiig. Antheridien 364 gewöhnlich mehrere an einem Oogon, auf langen, oft geschlängelten Nebenästen androgynen Ursprungs. Oosporen zu mehreren (2 — 20) in einem Oogon, kugelig, 27 /* Durchmesser, glatt; Keimung un- bekannt. In einem Wasserkübel. Die Berechtigung dieser Species scheint mir etwas zweifelhaft; die Ab- bildungen des Autors zeigen zum grossen Theil Oogonien ohne Antheridien, ohne dass im Text davon die Kede ist. Es scheint, als ob der Autor unreine Easen vor sich gehabt hätte. Er giebt zwar an, die Pflanze 4 Monate lang in „üppigster Vegetation" gehabt zu haben, aber auf Verunreinigungen scheint er doch nicht genügend geachtet zu haben. Dass es Dictyuchus- Arten mit vieleiigen Oogonien wirklich giebt, zeigt die folgende. 279. D. clavatus de Bary, 1888 (Bot. Zeit. p. 049). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. IX, 3. Büsgen, Jahrb. wiss. Bot. XITI. Taf. Xn, 1-8. Rasen dicht, breit, mit abstehenden, 50—85 /( dicken Haupt- ästen. Sporangien terminal, kurz und breit keulenförmig, z. B. 70 /i breit, 147 /t lang oder 75 // breit, 295 /.i lang oder 57 /t breit, 342 fi lang, mit dunkelbräunlichem Inhalt, das erste terminal, die folgenden seitlich darunter hervorsprossend und schliesslich in wicke- liger oder schraubeliger Anordnung, Basalwand meist stark in das Sporangium vorgewölbt. Die Wand des Sporangiums wird gleich- zeitig mit der Bildung der Sporen blass, zart und sehr zerbrechlich, mit Ausnahme eines ringförmigen Basalstückes: jede Spore von einer besonderen Membran umgeben und stumpfkantig polyedrisch, in eine weiche, kaum erkennbare Zwischensubstanz eingebettet. Bei der Reife zerbricht bei der leisesten Erschütterung die Sporangien- haut und die ganze Sporen masse zerfällt in die einzehien Sporen, die dann aus ihren Hüllen ausschwärmen, die leeren, durch die Zwischensubstanz locker zusammengehaltenen Häute zurücklassend. Oogonien auf kurzen, 10 /i dicken Stielen traubig angeordnet an den mit Sporangienwickeln endenden Hauptschläuchen; kugelig, 50 — 65 fi Durchmesser, Membran glatt, farblos, sehr schwach ge- tüpfelt, Tüpfelung erst mit Chlorzinkjod deutlich; vieleiig. Anthe- ridien immer vorhanden, auf wellig gebogenen, circa 4 // dicken Nebenästen androgynen oder diklinen Ursprungs, klein, meist zahl- reich an jedem Oogon. Oosporen bis zu 12, kugelig, 17 — 19 n Durchmesser, glatt, excentrisch ; Keimung unbekannt. — Fig. 57. Auf Fliegen und Mehlwürmern 4 Jahre lang cultivirt ; stammte aus dem Elsass. 365 Diese Species unterscheidet sich wesentlich von der vorigen und wird viel- leicht später als besondere Gattung abgetrennt werden müssen. Die Zerbrechlich- keit der Sporangienmembran findet sich bei keiner andern Saprolegniee wieder, desgleichen die Zwischensubstanz zwischen den Sporen. LYI. Aplanes de ßary, 1888 (Bot. Zeit. p. 613). Mycel wie bei Achlya. Sporangien sehr spärlich, cylindrisch, terminal, mit mehrreihig, aber unregelmässig locker gelagerten Sporen. Schwärmsporen werden nicht entleert, sondern keimen im Spo- rangium aus, zuweilen scheinen auch Netzsporangien vorzukommen. Oogonien immer reichlich vorhanden, terminal oder intercalar, oft Fig. 58. xxy ^ Aplanes. — A. Braunii. a Ein Sporangium (s) mit innerhalb keimenden, nicht schwärmenden Sporen (Vergr. 50, nach de Bary). h Oogonien (o) mit Antheridien (o), deren Tragäste hypogynisch, beim oberen Oogon aus dem unteren Oogon ent- springen; der eine Nebenast trägt ein abortives Oogon (o) (Vergr. 180, nach Keinsch). 366 zu mehreren hintereinander, vielsporig. Antheridien androgyn, unterhalb desOogons entspringend, bei aneinandergereihten Oogonien je aus dem oberen Theil des nächst unteren Oogons. Oosporen zahlreich, centrisch. Diese Gattung zeichnet sieh, wie auch der Name andeutet, durch den Ver- lust des Schwärnierzustandes der ungeschlechtlichen Sporen aus, die überhaupt selten entwickelt werden und noch im Sporangium keimen. Gewöhnlich sind nur die sporenreichen Oogonien entwickelt, deren charakteristische Anordnung und Beziehung zu den Antheridien ein zweites wichtiges Merkmal für die nur eine Species enthaltende Gattung abgeben. 280. A. Braunii de Bary, 1888 (1. c. p. 650). Synon.: Saprolegnia androgyna Archer, 1867, Quart. Journ. micr. sc. New Series VII. p. 123. Achlja Braunii Keinsch, 1877, Jahrb. wiss. Bot. XI. p. 284. Abbild.: Archer, 1. c. Taf. VI, 1. Eeinsch, 1. c. Taf. XIV, 1—6. de Bary, 1. c. Taf. IX, 2. Rasen dicht, bis 1,5 cm breit, mit steif abstehenden, 16 — 28 a dicken, unregelmässig verzweigten Hauptästen, die oft sehr dünne, spitz endende Seitenzweige tragen. Sporangien spärlich und nur ausnahmsweise entwickelt, keulig- cylindrisch, terminal, zuweilen durch Sprossung erneuert, später mit den hervortretenden Keim- schläuchen der nie ausschwärmenden Sporen. Oogonien gewöhn- lich allein in grosser Menge vorhanden, terminal und intercalar, einzeln oder sehr oft reihenweise zu 2 — 7 unmittelbar hinter einander in basipetaler Folge sich entwickelnd; meist keulen- oder spindel- förmig, die Reihenoogonien gewöhnlich wenig geschwollen, tonnen- förmig, gross, z. B. 120 — 160 tu lang, 65 — 90 fi breit, Membran dick, farblos, deutlich getüpfelt; vieleiig; zur Zeit der Sporenreife oft im Verband mit dem Mycel gelockert. Antheridien fast immer vorhanden, sehr klein, schief- eiförmig, seitlich dem Oogon anliegend, auf dünnen, kurzen, oft verzweigten Aestchen, die dicht unterhalb des Oogons entspringen. Bei reihenweise aneinander gelagerten Oogonien entspringen infolgedessen die Antheridienästc für ein Oogon allemal am oberen Ende des nächst unteren jüngeren; hieraus ergiebt sich bei einer grösseren Zahl aneinander gereihter Oogonien ein sehr charakteristischer Fruchtstand. Gewöhnlich mehrere solche Nebenäste an einem Oogon, die sich oft verzweigen und an den Zweigenden je ein Antheridium entwickeln. Oosporen sehr zahl- reich, meist gegen 12, selten weniger, öfter mehr, bis zu 40, kugelig, 22 — 30 u Durchmesser, concentrisch. Bei der Keimung entsteht gewöhnlich ein kurzer Schlauch, der sich zu einem ein- 367 reihigen Sporangium umbildet, dessen Sporen aber nicht aus- schwärmen, sondern Keimschläuche treiben; selten wächst der Keimschlauch der Oospore ohne diese Sporenbildung unmittelbar weiter. — Fig. 58. Auf Fliegen und Mehlwürmern gezüchtet (de Bary); spontan auf im Wasser faulenden Stengeln von Yiscum album (Reinsch). Dass die von Reinsch aufgestellte A. Braunii hierher gehört ist zweifellos, ebenso wie die Saprolegnia androgyna Archer's. Beide Autoren heben besonders auch die Häufigkeit der Oogonien hervor. Sporangien hat Archer nur einmal drei entleerte und durchgewachsene gefunden; ob sie auch wirklich zu den Oogonien gehörten, hat er nicht erwiesen. Das von Reinsch (1. e. Taf. XIV, ö) abgebildete Sporangium zeigt einige Schläuche treibende Sporen. Volle Gleichheit besteht aber bei der Anordnung der Sexualorgane, deren Besehreibung bei Reinsch und Archer bis ins Kleinste mit der de Bary's übereinstimmt. Reinsch fand auch antheridienlose Oogonien mit reifen Oosporen ; ferner beobachtete er, dass manche Antheridienäste gar nicht an die Oogonien sich anlegen, sondern selbst wieder ein Oogonium bilden. Zweifelhafte und auszuschliessende Gattungen der Saprolegnieae. Blastocladia Reinsch, 1877 (Jahrb. wiss. Bot. XL p. 291). Mycel in zwei Theile gegliedert, einen nn verzweigten, dick- wandigen, breiten, cylindrischen Hauptstamm, der auf und in dem Substrat mit zahlreichen reich verästelten AVurzelfäden festsitzt und auf seinem Scheitel den zweiten Theil, einen vielgliederigen Wirtel langer, cylindrischer, dünner Aeste trägt, die bei grossen Pflänz- chen an ihrer Spitze abermals einen Wirtel kleinerer Aestchen tragen; der ganze Yegetationskörper einzellig, ohne Einschnürungen an der Ursprungsstelle der Wirteläste oder in deren Verlauf. Sporangien aus den Wirtelästen entstehend, von deren Form. Schwärmsporen nicht bekannt. Sexualorgane unbekannt, dagegen noch kurze, eiförmige Aestchen neben den Wirtelästen sich bildend mit dicker, feinpunktirter Wand, die später, ohne besondere Sporen gebildet zu haben, abfallen; Bedeutung unbekannt. Diese Gattung zeigt in der äusseren Gliederung des Vegetationskörpers volle Uebereinstimmung mit Rhipidiura, nur fehlen die bei diesem vorliandenen Ein- schnürungen. Deshalb kann ich auch nicht Cornu (Bull. soc. bot. XXIV. p. 227) beistimmen, der Blastocladia mit Rhipidium vereinigen möchte. Weitere Unter- suchung dieser ausser von Reinsch noch von Niemand gefundenen Form ist sehr erwünscht. Die Angabe Reinsch's, dass die Wirteläste endogen, durch Hervor- sprossen im Schlauchinnern entstandener Zellen sieh bilden sollen, bedarf wohl kaum der Widerlegung. 368 Sollten sich im Uebrigen Reinsch's Beobachtungen bestätigen, so würde hier eine interessante Parallelform zu den complicirten Siphoneen, Bryopsis etc., vorliegen. Bl. Priiin'sht'iniii Rein seh, 1877 (1. c). Abbild.: Keinsch, 1. c. Taf. XVI, 1—13. Auf im Wasser faulenden Aepfeln, bis 3 mm breite, halbkugelige Raschen bildend. Ausser dem bereits in der Gattungsbeschreibung Erwähnten ist nichts bekannt. Rhizo«'aster Reinsch, 1875 (Contrib. ad Alg. et Fungol. p. 97 Tat. YIII). Rh. muscicola Reinsch 1. c. auf den Blättern Ton Orthotrichum (0. cupulatum, diaphanum) und Barbula (B. laevipilia). Dieser räthsel- hafte, von Reinsch zu den Saprolegniaceen gestellte Organismus gehört sicher nicht hierher. Ob er zu den Phycomyceten überhaupt zu stellen oder ob er gar kein selbstständiger Organismus ist, ver- mag ich nicht anzugeben. Eine Verwechselung mit Moosbrutknospen, wie bei Synchytrium muscicola, kann man anstandshalber hier eigent- lich nicht voraussetzen. 2. Unterfamilie. Apodyeae. Mycelschläuche durch Einschnürungen in ungefähr gleich lange cylindrische Glieder getheilt. LVII. Apoclya Cornu, 1872 (A. sc. nat. 5. Serie XY. p. 14). Mycel monopodial mehr oder weniger reich rispig verästelt, vom Habitus einer Saprolegnia, durch Einschnürungen (Stricturen) in naliezu gleich lange cylindrische Glieder getheilt, einzellig, ohne Querwände in den Einschnürungsstellen, jedes Glied mit einem (zuweilen mehreren) grossen, scheibenförmigen Cellulinkorn , das meist in der Nähe der Einschnürung liegt. Fäden ausschliesslich an der Spitze sich verlängernd und neue Glieder bildend, eine Vermehrung dieser durch nachträgliche Einschnürung bereits fertiger Glieder findet nicht statt; Seiteuzweige immer im oberen Theil der Glieder, dicht unter der Einschnürung hervorsprossend, an der Basis eingeschnürt. Sporangien terminal, einzeln oder zu mehreren hinter einander, durch basipetale Umwandlung der Glieder ent- stehend, die in den Einschnürungen durch Cellulinpfropfeu ab- gegrenzt werden. Jedes Sporangium einem Gliede entsprechend und 369 Fig. 59. Apodya. — A. lactea. a Ein Stück des durch Einschnürungen in cylin- drische Glieder abgesetzten Mycels, die Endglieder sind in Sporangien (s) umgewandelt (Vergr. 100). h Zwei Schwärmsporen (Vergr. 430). c Eine Verzweigungsstelle mit scheibenför- migen Cellulinkörnern Qc) an den Ein- schnürungen (Vergr. 530). Alle Bilder nach Pringsheim. ':S Winter, die Pilzo. IV. Abth. 24 370 von dessen Form, aber mehr oder weniger aufgeschwollen, das terminale mit einer Scheitelpapille, die folgenden mit einer seitlichen Papille sich öffnend. Entleerte Sporangien nicht durchwachsend, sondern durch basipetale TJmwandlang der nächsten Glieder zu Spo- rangien oder durch seitliche Sprossung wie bei Achh^a sich erneuernd. Schwärm Sporen einzeln und fertig hervortretend, sofort davon- eilend, eiförmig mit zwei Cilien am spitzigen Vorderende, vielleicht diplanetisch. Sexualorgane und Oosporen unbekannt. Die Gattung Apodya umfasst gegenwärtig eine einzige Species, die früher mit Leptomitus vereinigt wurde. Es ist Cornu vollkommen beizustimmen, wenn er diese Species aus der ein wahres Quodlibet enthaltenden Gattung Leptomitus in eine neue Gattung versetzte. Um Irrthum zu vermeiden, empfiehlt es sich hier zweifellos eine neue Saprolegnieen-Gattung zu schaifen , zu der nur eine Species der alten Gattung Leptomitus gehört, während die übrigen 29, die Kützing in seinen Species Algarura aufzählt, sicher keine Saprolegnieen sind, üeber ihren Werth vergleiche man die Anmerkung hinter der Diagnose von A. lactea. Ich kann deshalb auch nicht de Bary, Zopf, Berlese und de Toni beistimmen, welche den alten Gattungsnamen beibehalten haben. Ferner halte ich auch die von Pringsheim vorgeschlagene Abtrennung der Gattung Apodachlya, die sich zu Apodya verhält, wie Achlya zu Saprolegnia, für gerechtfertigt. 281. A. liieteji (Agardh, 1824) Cornu, 1872 (1. c. p. 14). Synon.: Conferva lactea Koth bei Dillwyn, 1809, Brit. Conferv. Taf. 79. Leptomitus lacteus Agardh, 1824, Spec. Alg. p. 47. Leptomitus Libertiae Agardh, 182-1, Spec. Alg. p. 49. Leptomitus lacteus Agardh bei Kützing, Phycol. gener. 1S4.S, p. 1.55, Spec. Alg. 1849, p. 155. Saprolegnia Libertiae (Agardh) Kützing, 1849, Spec. Alg. p. KJÜ. Saprolegnia lactea Agardh bei A. Braun, 1851, Verjüngung p. 287. Saprolegnia lactea (Agardh) Pringsheim, 1860, Jahrb. wiss. Bot. IL p. 228. Saprolegnia dichotoma Suhr in Breutel, Flor. germ. exs. 206. Saprolegnia cörcagiensis Hartog, 1887, Quart. Journ. micr. sc. XXVII, p. 429. Exsicc: Kabh., Algen Sachsens 587 (No. 114 derselben Sammlung ist nicht A. lactea, sondern Sphaerotilus natans). Abbild.: Pringsheim, Jahrb. IL Taf. XXIII, 6-10, XXV, 1—6; Ber. deutsch, bot. Ges. L Taf. VH, 1—9. Zopf, Pilze in Schenk"s Handb. IV. p. 374, Fig. 62. Kerner, Pflanzenleben IL p. 17, Fig. 6, 7. Büsgen, Jahrb. wiss. Bot. XIU. Taf. XII, 9—15. ^ Fadenglieder gestreckt- cylindrisch, 140 — 300 /i lang, 7 — 42 /t dick, die Einschnürungen durchschnittlich halb so breit. Schwärm- sporangien von der Form der Glieder, cylindrisch oder schwach keulig aufgeschwollen, terminal zu mehreren hinter einander oder seitlich in undeutlich wickeliger Anordnung. Schwärrasporen 371 eiförmig, ca. 12 /n lang, mit zwei gleichlangen Cilien am zugespitzten Yorderende. Oosporen unbekannt. — Fig. 59. Saprophytisch in Bächen und kleineren Flüssen, die durch organische Substanzen enthaltende Abwässer von Fabriken (Zucker- fabriken, Brauereien) verunreinigt sind; meist massenhaft entwickelt, den ganzen Boden und alle im Wasser befindlichen Gegenstände mit fluth enden, schmutzig milch weissen, büscheligen, bis 5 cm langen, schlüpfrigen Basen überziehend. Zuweilen in solcher Masse das ganze Bett auskleidend, dass es aussieht, als ob noch Wolle tragende Schaffelle dort ausgebreitet wären. Kommt aber auch gelegentlich als Yerunreinigung zwischen den Rasen anderer Saprolegnieen auf todten Fliegen etc. vor. Das ganze Jahr hindurch und auch im Winter oft massenhaft entwickelt. 1. Morphologisches. Obgleich dieser merkwürdige und auch nicht seltene Organismus bereits mehrfach untersucht worden ist, ist es doch bisher noch nicht gelungen Oosporen oder sie vielleicht vertretende Dauerzustände (vergl. Apodachlya pirifera) zu finden. Auch fehlt es noch an einer zuverlässigen Beobachtung darüber, ob die Schwärmsporen diplanetisch sind. Nach Pringsheims allerdings aus älterer Zeit stammender Angabe besitzen die Schwärmer kein zweites Schwärmstadium, nach Hartog (1. c.) dagegen sind sie diplanetisch. Die dicken Querwände, welche die Gheder bei ihrer Umwandlung in Sporangien abgrenzen und die ganzen Ein- schnürungen erfüllen, entstehen wohl zumeist dadurch, dass die Celluünkörner in diese hineingepresst werden und sie pfropfartig verstopfen (vergl. Pringsheim, Ber. deutsch, bot. Ges. I. p. 303). 2. Denselben Habitus wie die schlüpfrigen, fluthenden Easen der Apodya lactea hat auch ein Spaltpilz, Sphaerotilus natans Kützing, der ebenfalls oft massen- haft in Abwässern und durch sie verunreinigten Bächen und Flüsschen vorkommt und wohl noch allgemeiner verbreitet ist. Dass diese beiden Organismen sehr oft mit einander verwechselt werden, dürfte daraus hervorgehen, dass die meisten Exem- plare von Leptoraitus lacteus im Berliner und Leipziger Herbar eben aus jenem Sphaerotilus natans bestanden; auch Kabenhorst, Algen Sachsens 114 gehört hierher. Bei einer mikroskopischen Prüfung ist jede Verwechslung ausgeschlossen, die aller- dings durch den gleichen Habitus und die gleichen Standorte leicht hervorgerufen werden kann. Auch andere Pilze können an diesen Standorten ein ähnliches Aus- sehen annelimen und Verwechslungen herbeiführen. So habe ich selbst in dem Abwasser einer Braueroi circa 10 cm lange, halb so dicke, mausgraue, schlüpfrige Easen gefunden, welche ich anfangs für Apodya hielt. Die Untersuchung ergab, dass weder diese noch Sphaerotilus, sondern ein steriles Mycel eines Phycomyceten vorlag, das sich hier unter günstigen Ernährungsbedingungen so üppig und zugleich absonderlich entwickelt hatte. Leider gelang es nicht, diesen Mycelwust längere Zeit zu cultiviren, einige Sporangien, die mit Pythium monospermum übereinstimmten, bildeten sich aber aus. Ob dieses allein aber die ganze Masse bildete, wurde nicht entsclüeden, es wäre ja wohl möglich, dass auch Mucor unter solchen Um- ständen derartig wuchern könnte. 24* 372 3. Die Gattung Leptomitus Agardh, 1824 (Syst. Alg. p. XXHI, p. 47) umfasste sowohl bei Agardh als auch später bei Kützing (Spec. Alg. 1849, p. 154) Species von sehr zweifeUiaftem Werth, von denen jedenfalls ausser L. lacteus keine einzige zu den Saprolegnieen gehört. Die 9 von Agardh (1. c.) aufgezählten, auf Wasserpflanzen festsitzenden Formen gehören wohl alle zu den Fadenbacterien. So bestand z. B. Leptomitus divergens Agardh auf Conferva aus dem Leipziger Herbar zweifellos aus einem Gemenge von junger Beggiatoa und CrenothrLx ; ebenso ist Leptomitus Doriae Cesati (Kabh. Algen 575) ein undefimirbares Gewirr feiner Pilzfäden, untermengt unter anderen auch mit Cladothrix; desgleichen bestand ein Leptomitus panniformis Kützing aus dem Berliner Herbar aus einem Gemisch einer Bacterienzoogloea mit Sporen und Fadenpilzen. Dagegen war Leptomitus Libertiae aus einer mir unbekannten Exsiccatensammlung (No. 97) des Berliner Herbars zweifellos Apodya lactea, unter deren Synonyme der Name liier auch mit aufgenommen ist. Eine zweite Gruppe von Leptomitus -Arten der älteren Autoren, besonders Kützing's , besteht aus sterilen Pilzmycelien , die in verschiedenen Aquae und liquores der Apotheker und in anderen chemischen Lösungen sich zu entwickeln pflegen. Ein Blick auf die von Kützing gegebenen Abbildungen dieser Formen (Journ. f. prakt. Chemie 1837, XI. Taf. II u. IQ) genügt, um ihre walire Natur zu erkennen. Es gehören nicht weniger als 1 7 von den 30 bei Kützing (Spec. Alg.) aufgezählten Species in diese Kategorie. Ein systematischer Werth kommt diesen Bildungen nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse natürlich gar nicht zu. Es ist deshalb auch schwer begreiflich, dass Berlese und de Toni im Jahre 1888 (Saccardo, Sylloge VII. 1) 9 dieser Undinger überhaupt noch als zweifelhafte Sapro- legniaceen aufzählen konnten. Im Ganzen sind dort 1 9 Species der Gattung Lepto- mitus aufgezählt. Nach Abzug von L. lacteus und L. brachynema (Apodachlya) bleiben noch 17 übrig, die werthlos sind. Ausser den 9 sterilen Mycelien in Apothekerlösungen noch 8 der von Agardh aufgestellten Species auf Wasserpflanzen, die wie bereits erwähnt zu den Fadenbacterien gehören. Es dürfte sich aus dem Gesagten ergeben, dass die Gattung Leptomitus wohl am besten ganz gestrichen wird, um jede unnöthige Quälerei mit den älteren Species zu vermeiden. Eine Aufzählung dieser ist sicher überflüssig, man findet sie in den bereits citirten Werken Agardh's und Kützing's, ferner bei Biasoletto, Alghe microscopiche 1832. Auch bei Eivolta (Parassiti veget. edit. 11. 1884, p. 455) sind noch andere solche Species genannt, aber bereits auf ihren wahren Wertli zurückgeführt. Nebenbei sei bemerkt, dass auch die alte Gattung Hygrocrocis Agardh mit ihren bei Kützing bis auf 49 vermehrten Species sterile Pilzmycelien in A])othekcrlö.sungen und ähnliches Zeug umfasst. Ebenso steht es mit den übrigen Gattungen der Familie Leptomiteae Kützing's, es sind dies folgende: Sirocrocis Kützing, Mycothamnion Kützing, Erebonema Kömer, Charaaenema Kützing, Nematococcus Kützing. Die ebenfalls hierher gestellte Gattung Chionyphe Thienemann (Nova Acta Acad. Leop. 1839, XIX. 1, p. 21, Taf. U) enthält ver- schiedenes; sicher ist die Chionyphe nitens eine Mucorinee, der Abbildung nach wohl Mucor racemosus. 373 Fig. 60. '/-'-ySi Apodaclilya. — A. pirifera. a Ein längeres Stück eines Sporangien (sj?) tragenden Sympodiums. Vor den Sporangien liegen wie bei Achlya die ent- leerten Sporen (terminales Sporangien) oder ihre leeren Häute (s). Jedes Glied des eingeschnürten Fadens enthält ein oder einige Celliüinliörner (c) (Vergr. 250). & Eine kugelige Conidie oder Dauer- spore mit grossem centralen Fetttropfen (Vergr. 440). Beide Bilder nach Zopf. LYIII. Apodaclilya Pringsheim, 1883 (Ber. deutsch, bot. Ges. I. p. 289). Mycel wie bei voriger, monopodial rispig verästelt, durch Einschnürungen in verschieden lange, cylindrische Glieder zer- legt, Seitenzweige meist dicht unterhalb der Einschnürungen entspringend, in deren Nähe mit Cellulinkörnern. Sporangien terminal, aus dem letzten Glied entstehend, birnförmig oder kugelig, wenigsporig; nach der Entleerung nicht durchwachsend, ent- weder werden die nächstunteren Glieder zu Sporangien oder es findet unter dem entleerten eine seitliche Sprossung wie bei Achlya statt, wodurch bei mehrmaliger Wiederholung wickelige Sporangienstände entstehen. Schwärm- sporen zunächst vor der Sporangienmündung wie bei Achlya sich häutend, eine Hohlkugel leerer Zellen zurücklassend, bohnenförmig, mit zwei seitlichen Cilien. Sexualorg-ane unbekannt. Conidien .^- 374 bei einer Art beobachtet, kugelig, aus dem p]ndgliede der Fäden entstehend, dicht mit Inhalt erfüllt, mit derber, glatter Wand. Diese Gattung entspricht Achlya unter den Apodyeen und deshalb ist ihre Abtrennung von Apodya (Leptomitus) , zu der gewöhnlich ihre Species gestellt werden, wohl berechtigt. 282. .4. pirifera Zopf, 1888 (Nova Acta Acad. Leop. LH. p. 362). Synon.: Leptomitus piriferus Zopf, 1890, inSchenk'sHandb. IV. p.5()9. Abbild.: Zopf, 1. c. Nova Acta Taf. XXI. Mvcel langfädig, zwischen faulenden Characeen, Glieder cylin- drisch, verschieden lang. Sporangien terminal, birnförmig, zu- weilen ei- oder spindelförmig, kurz, 12 — 20 jH breit, 12 — 24 /j lang, nur wenige (6 — 20) Schwärmer enthaltend, meist mit kurzem Ent- leerungshals am Scheitel; unterhalb des entleerten Sporangiums wächst, dasselbe zur Seite drängend, ein neuer Ast hervor, dessen Endglied oft sogleich, oft nach längerem Wachsthum zum Sporangium wird ; So entstehen wickelige Sympodien, welche in verschieden grossen Abständen bis zu 12 Sporangien tragen. Schwärmer bohnenförmig, mit zwei Cilien in der Einbuchtung. Co nidien genau kugelig, ter- minal, mit dicker, zweischichtiger, aussen cuticularisirter, farbloser, glatter Membran, grossem Fetttropfen. Keimung unbekannt. — Fig. 60. Zwischen faulenden Characeen, ausserdem an den gleichen Orten wie Apodya lactea; ob dann auch der gleiche, charakteristische Wuchs eintritt, giebt Zopf nicht an. Zopf vermuthet, dass die dickwandigen Conidien Dauerzustände sind und die Oosporen vertreten, die vielleicht gar nicht mehr ge- bildet werden. 283. A. bracliyiienia (Hildebrand, 1867) Pringsheim, 1883 (Ber. deutsch, bot. Ges. I. p. 289). Synon.: Leptomitus brachyneraa Hildebrand, 1867, Jahrb. wiss. Bot. V. p. 261. Apodya brachynoma (Hildebr.) Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 14. Abbild.: Hildebrand, Lc. Taf. XVI, 13—23. Mycel winzig kleine, Yorticellen ähnliche Rasen bildend, sehr dünnfädig, nur 5 /( dick, schwach verzweigt, Glieder kurz-cylindrisch. Sporangien terminal, meist mehrere hintereinander, kugelig, nur wenige (6) Schwärmer bildend, mit terminaler oder seitlicher Ent- leerungspapille. Schwärmer nicht beschrieben. AVeiteres unbekannt. Auf faulenden Stengeln im Wasser. Cornu (1. c. p. 96 etc.) erwähnt zwar an verschiedenen Stellen die Oosporen dieser Art, ohne aber eine genaue Beschreibung ihrer Structur und der Sexual- organe zu geben. 375 LIX. Rliipiflium Corn XVIII. p. 58). Mycel in zwei Tlieile ge- gliedert , einen unverzweigten, dickwandigen Hauptstamm , der auf dem Substrat mit zahlreichen, reich verästelten Wurzelfäden auf- sitzt und auf seinem oft geschwol- lenen Scheitel, den zweiten Theil, einen Büschel längerer, unver- zweigter oder verzweigter, dünner Fäden trägt, die durch querwand- lose Einschnürungen in kürzere oder längere Grlieder abgesetzt sind. Sporangien gewöhnlich terminal, aus dem Endglied der Fäden hervorgehend , eiförmig oder keulig, durch einen Cellulin- pfropf in den Einschnürungen vom übrigen Faden abgegrenzt. Schwärmsporen werden vor dem Sporangium gebildet, dessen Inhalt in eine Blase entleert wird und hier in Schwärmer zerfällt, die durch das Platzen der Blasen- wand frei werden; monoplane- tisch, eiförmig, mit zwei Cilien. Oogonien kugelig, aus einem Glied entstehend, eineiig, meist einen kleinen Rest unverbrauchten Protoplasmas enthaltend (Peri- plasma). Antheridien keulig, am Ende dünner, langer, winden- der Aeste ohne Einschnürungen. Oosporen einzeln, centrisch. Diese, leider sehr mangelhaft be- kannte Gattung zeichnet sich durch die abweichende Gliederung ihres Vege- tationskörpers von aUen andern Sapro- legniaceen aus, nur die gleichfalls schlecht u, 1871 (Bullet, soc. bot. France Fig. 61. O- Ehipidium. — Eh. interruptum. a Ein ganzes Pflänzchen, aus einem dickwandigen, rhizoidentragendenHaupt- spross und aus büschelig- fächerartig angeordneten Aesten bestehend, letztere am Scheitel Oogonien oder Sporangien tragend (Vergr. schwach), h Ein Stück des verbreiterten Scheitels des Haupt- sprosses, mit den Basen der Aeste ; ein Ast ist ganz gezeichnet, er trägt links ein entleertes Zoosporangium, am Scheitel ein Oogon (o) mit reifer Oospore, das von einem auf dünnem Nebenaste (»t) sitzenden Antheridium («) befruchtet worden ist (Vergr. circa 500). Beide Figuren nach Cornu. 376 bekannte Gattung Blastocladia zeigt denselben Bau. Da die fächerartig ausstrahlen- den Aeste der letzteren aber nicht durch Einschnürungen gegliedert sind, so kann Blastocladia nicht mit Rhipidium vereinigt werden, wie Comu möchte (Bull. soc. bot. France 1S77, XXIV. p. 227). Sie ist vielmehr als zweifelhafte Saprolegniee und nur als Parallelform zu Rhipidium zu betrachten. Auch Naegelia Reinsch ist meiner Ansicht nach nicht mit Rhipidium zu vereinigen, wie Cornu will (1. c. p. 228), denn weder in der Beschreibung noch in den Abbildungen Reinsch's wird eine Gliederung des Vegetationskörpers in zwei getrennte Theile, wie bei Rhipidium und Blastocladia hervorgehoben. Naegelia ist deshalb einstweilen als besondere Gattung der Apod3'een aufzuführen. Die Arten der Gattung Rhipidium sind von Cornu nur sehr flüchtig beschrieben worden; mir ist es bisher nicht gelungen sie zu finden, so dass ich auch nicht mehr zu bieten vermag. 284. Rli. iiitmuptnm Cornu, 1871 (I.e. und 1872, A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 15). Abbild.: Cornu in van Tieghem, Traite de Botanique 1884, p. 1024, Fig. 617. Mycel deuthch in zwei Theile gegliedert, der Hauptstamm dick, unten cylindrisch, oben lappig- kopfig verbreitert und hier eine grosse Menge dicht gestellter strahlender, an der Ansatzstelle eingeschnürter Aeste tragend. Aeste lang, meist unverzweigt, durch Einschnürungen in cylindrische Glieder abgesetzt. Sporangien ter- minal oder auch seitUch, wickelig, eiförmig oder keulig. Schwärmer eiförmig, zweicilig. Oosporen einzeln, fast das ganze Oogon er- füllend, kugelig, farblos, mit kräftigen, weit hervorragenden Stacheln besetzt. Keimung unbekannt. — Fig. 61. Auf fauligen Stengeln etc. festsitzend, in langsam fliessenden Gewässern. Rh. coutinuum Cornu, 1S71 (1. c. und 1872, 1. c.) dürfte wohl kaum als Art aufrecht zu erhalten sein. Sie stimmt nach Cornu's dürftiger Beschreibung völlig mit der vorigen überein, nur sollen die Fächeräste bloss an der Basis ein- geschnürt, sonst durchweg c^'lindrisch sein. Inwieweit hier eine constante Eigen- thümlichkoit vorliegt, hat wohl Cornu selbst nicht untersucht. 285. Kh. eloiiü-atiiin Cornu, 1871 (1. c. p. 58 und 1872, 1. c. p. 15). Mycel gegliedert wie bei der vorigen, die Fächeräste sehr lang, mit zahlreichen Einschnürungen, die einzelnen Glieder nicht cylin- drisch, sondern keulenförmig geschwollen, oft sehr lang, bis 1 mm lang. Sporangien und SchAvärmer nicht beschrieben. Anthe- ridien länglich, gekrümmt, mit zurückgebogenem, allein an das Oogon sich anlegenden Schnabel. Oosporen einzeln, nicht stachelig, 377 sondern nur mit schwach rundlich Avarziger Oberfläche. Keimung unbekannt. An denselben Orten wie vorige. 286. Rh. spinosum Cornu, 1871 (1. c. p. 58; 1872, 1. c. p. 15). Abbild.: Cornu, 1872, 1. c. Taf. V, 1—9. Trotz der Abbildungen, die vorwiegend Parasiten dieser Species darstellen, ist diese ganz ungenügend bekannt. Die Oosporen hat Cornu nicht gefunden. Er erwähnt überhaupt nur, dass gewisse Sporangien (?) mit dornigen Auswüchsen geziert sind. Die Ab- bildung zeigt keulige oder birnförmige, auf einer Einschnürung sitzende Gebilde mit gerundetem oder abgeflachten Scheitel, der einige (2—4) aufrechte, wie es scheint massive, nur aus Membran bestehende Hörner oder Dornen trägt. Aus der gegebenen Beschreibung dürfte hervorgehen, dass die ganze Gattung noch sehr der Erforschung bedarf und dass eigentlich nur Eh. interruptum den Anspruch auf eine genügend begründete Species erheben darf. Ungenau bekannte Gattung der Apodyeae. ]¥aegelia Reinsch, 1876 (Jahrb. wiss. Bot. XI. p. 289). Abbild.: Eeinsch, 1. c. Taf. XV, 1 — 1], ferner Contributiones ad Algol, et Mycol. I. Taf. XIV. Mycel undeutlich gabehg verzweigt, durch Einschnürungen gegliedert, Glieder lang cylindrisch, einzellig, ohne Querwände in den Einschnürungen, am Ende der Fäden und auch in deren Ver- lauf, besonders an den Gliederungsstellen, mit wirtelig gestellten, länglich -eiförmigen, an der Basis eingeschnürten Seitenästchen. Sporangien aus den eiförmigen Seitenästchen entstehend, ca. 6 /f lange Zellchen bildend, die wahrscheinlich als Schwärmer entleert werden ; Oefi'nung der Sporangien mit einem Loch am Scheitel. Oogonien (?) gleichfalls aus den Wirtelästen hervorgehend, 4 — 9 kugelige, dickwandige, 11 — 17 f.i dicke Sporen enthaltend, am Scheitel mit einer Oeffnung. Antheridien unbekannt. Da die Art der Sporenentleerung unbekannt ist, so ist es vor- läufig nicht möglich, diese Form in eine der besser gekannten Apodyeengattungen einzureihen; keinesfalls gehört sie aber, wie Cornu meint (Bull. soc. bot. Fr. 1877, XXIV. p. 228), zu Rhipidium. Reinsch hat zwei,,, nicht getaufte Species von Xaegelia be- schrieben, die vielleicht nur verschieden alte Pflänzchen derselben Art darstellen. 378 IVsu'jiTliii spec. I. Keinsch (1. c. Taf. XY, 1 — 6) hat ein sehr lang- fädiges Mycel, dessen einzelne Langtriebe aus 4 — 10 langcylindrischen, gleichen Gliedern bestehen und gewöhnlich 4— 6 zählige Wirtel von Sporangienästen tragen. Die Einschnürungen an der Basis sind kurz. Auf im Wasser faulenden Yiscum -Stengeln. ]Vae«'eliii spec. IL Reinsch (1. c. Taf. XV, 7 — 11, Contrib. etc. Taf XIY). Pflänzchen sehr klein, aus wenigen (2 — 3) ungleichen Gliedern bestehend, Sporangien nicht regelmässig wirtehg, ungleich in Grösse und Form, einzeln oder zu wenigen am Ende des obersten Segmentes, mit langen basalen Einschnürungen. Z^vischen grünen Algen. Die von Reinsch abgebildeten Pflänzchen könnten sehr wohl Jugendformen der spec. I sein. 2, Familie. Moiiol)lephari(laeeae. Antheridien sporangien artig, Spermatozoiden bildend ; Oogonien mit Oeffnung. LX. Honoblepharis Cornu, 1871 (Bull. soc. bot. France XYIIL p. 59). Mycel dünnfädig, verzweigt, aber ohne Cellulosereaction der dünnen, farblosen Wand. Sporangien terminal, cylindrisch, meist eine Reihe Sporen enthaltend, nach der Entleerung ent- weder durchwachsend oder das darunter liegende Fadenstück ohne weiteres zum Sporangium werdend. Schwärmsporen einzeln und fertig, aber sehr langsam hervortretend, kugelig oder stumpf drei- eckig, mit einer nachschleppenden Cilie am breiteren Hinterende, bei dem Austritt aus dem Sporangium mit den Cilien reihenweise zu- sammenhängend; Bewegung unregelmässig sprungweise. Oogonien kugelig oder keulig, terminal oder intercalar, mit einem Loch, ein Ei bildend; ohne Periplasma. Antheridien cylindrisch, gewöhnlich unter den Oogonien, eincilige Spermatozoiden bildend, von der Structur und halben Grösse der Schwärmsporen. Oosporen einzeln, in dem Oogon oder vor dessen Mündung, Diese Gattung bildet mit der folgenden eine besondere, durch M-esentliche Merkmale ausgezeichnete Familie der Saprolegnineen. Unter allen Pilzen sind sie bisher die einzigen, bei denen eine Entwicklung von Spermatozoiden beobachtet worden ist, womit selbstverständlich auch das Vorhandensein geöffneter Oogonien verbunden ist. Auf diese Eigenthiimlichkeit. nicht auf die mehr nebensächliche 379 Fiff. 62. e ^JU .6 ^ a^ Monoblepharis. — a M. sphaerica. Syoipodial verzweigtes Mycelstück mit Oogonien (o) an den Enden der jeweiligen Hauptachsen (schwach vergrössert). h M. polymorpha. Ende eines cylindrischeu Sporangiums bei der Schwärraer- entleerung (Vergr. ca. 500). c M. sphaerica. Oogonien (o) mit hypogynischen Antheridien (a) ; links Entleerung der Sperraatozoiden (s), rechts eine reife Oospore (Vergr. SOO). d M. polymorpha. Ein Oogon (o) mit einer reifen Oospore (sjp) vor seiner Mündung, a entleerte Antheridien (Vergr. circa 500). Alle Bilder nach Cornu. 380 Einciligkeit der Schwärmer hätte der Gattungsname hindeuten sollen, der deshalb wohl als schlecht gewählt zu bezeichnen ist. Auch die chemische Beschaffenheit der Membran, die keine Cellulosereaction ergiebt, ist bemerkenswerth und unterscheidet die Gattung von allen übrigen Phycomyceten. Die unregelmässigen hüpfenden Bewegungen der Schwärmer erinnern an die Chytridineen. Es ist zu bedauern, dass Cornu, obgleich er wohl längere Zeit hindurch die interessante Gattung beobachten konnte, keine genauere Beschreibung veröffentlicht hat. Ausser Cornu scheint aber Niemand bisher diese Organismen gefunden zu haben. Die folgende Beschreibung stützt sich auf Cornu's Angaben und die erweiterte Darstellung dieser in van Tieghem's Traite de Botanique p. 1028. ■ 287. M. sphaerica Cornu, 1872 (A. sc. nat. 5. Serie XY. p. 82). Abbild.: Cornu, 1. c. Taf. II, 1—6. Mycel dünn- und langfädig, mehr oder weniger deutlich syni- podial wickelig verästelt, die neuen Aeste gewöhnlich unterhalb der terminalen Sporangien oder Oogonien entspringend. Sporangien terminal, cylindrisch, nicht dicker als die Fäden, am Scheitel sich öffnend, nicht durchwachsend; nach der Entleerung des Primär- sporaugiums grenzt sich das nächste Fadenstück durch eine Quer- wand als zweites Sporangium ab und so fort zuweilen mehrmals hinter einander. Oogonien kugelig, terminal, meist durch sym- podiale Weiterentwicklung zur Seite gedrängt und wickelig, oft auf sehr kurzen Stielchen, mit glatter, tüpfelfreier Membran, am Scheitel mit einer Papille, die sich später öffnet ; mit einem fettreichen, nicht austretenden Ei, das seitlich der Oogonwand anliegt, oben und unten aber davon sich zurückgezogen hat und besonders oben, der Oeffnung zugewendet, eine hellere, fettfreie Zone (Empfängnissfleck?) hat. Antheridien hypogynisch, cylindrisch, 4 — 6 mal so lang als breit, nicht breiter als der übrige Faden, dessen oberstes, an das Oogon grenzende Stück durch eine Querwand sich als Anthoridium ab- grenzt; nur ein Antheridium (sehr selten 2) unter jedem Oogon, mit 5 oder 6 in einer Reihe liegenden Spermatozoidcn, die durch eine seitlich dicht unter dem Oogon sich bildende Papille entleert werden. Oospore kugelig, im Oogon liegend, allseitig ohne Be- rührung mit dessen Wand, 16 — 27 ,« Durchmesser, bräunlich, mit sehr dünnem Endospor, dickem, von halbkugeligen, niedrigen, farb- losen Höckern besetzten, gelblichbraunen Exospor; mit vielen im Centrum zusammengehäuften, gelblichen Fettkügelchen. Keimung unbekannt. — Fig. 62«, c. Auf abgestorbenen Thier- und Pflanzenresten im AVasser, wie die Saprolegnieen. 381 288. lU. polyniorpha Cornu, 1872 (1. c. p. 83). Abbild.: Cornu, I.e. Taf. II, 7 — 32 und in van Tieghem, Traite de Bot. 1884, p. 1029, Fig. 620, 1; 621, 2—4. Mycel und Sporangien wie bei voriger. Oogonien sehr verschiedenartig gestaltet und angeordnet, bald einzeln, terminal und dann eiförmig -keulig, mit stumpf- gerundetem, später geöffneten Scheitel, bald mehrere (bis 12) hinter einander, am Ende der Fäden oder auch intercalar eine sympodiale Reihe bildend, indem das neue Oogon unter dem Scheitel des vorhergehenden hervorsprosst und diesen selbst als kürzere oder längere, später geöffnete Papille zur Seite drängt; jedes Oogon enthält ein seiner Gestalt ent- sprechendes, also nicht kugeliges, fettreiches Ei mit einem fett- freien, homogenen Theil nahe der Mündung; nach der Befruchtung quillt das Ei hervor und bildet sich vor der Mündung des Oogons zur Oospore aus. Antheridien gleichfalls von sehr verschiedener Gestalt und Anordnung, entweder hypogynisch und cylindrisch, wie bei voriger Art, unter einzelnen terminalen Oogonien, oder als sympodiale Sprossung dem Oogon aufsitzend und dann cylin- drisch, als kurzer Seitenast erscheinend, am Scheitel geöffnet, mit gewöhnlich 5 — 6 einreihigen Spermatozoiden. Bei reihenweise an- geordneten Oogonien sitzt gewöhnlich jedem Oogon ein Antheridium auf; zuweilen sprossen die Antheridien selbst sympodial weiter ; bei der grossen Mannigfaltigkeit in der Anordnung der Sexual- organe sind folgende Extreme zu unterscheiden: ein einziges ter- minales Oogon, dem ein mehrzähliges Antheridiensympodium auf- sitzt oder ein vielgliederiges Oogonsympodium mit einem einzigen Antheridium. Oosporen vor der Oogonmündung reifend, genau wie bei voriger Art gebaut. Keimung unbekannt. — Fig. 62 &, d. Auf abgestorbenen Thier- und Pflanzenresten im Wasser. Diese Art verdient allgemeine Beachtung wegen der eigenartigen Reiz- erscheinungen, die mit der Befruchtung verbunden sind. Zunächst Uegt das Ei im Oogon, nach der Befruchtung aber quillt es langsam (S Minuten lang) aus dem Oogon hervor und rundet sich vor dessen Mündung zur jungen Oospore. Un- befruchtete Eier treten nicht aus dem gleichwohl geöffneten Oogon hervor. Bei Fucus findet bekanntlich auch die Befruchtung erst an den aus den Oogon- conceptakeln ausgestossenen Eiern statt. Cornu sah sehr selten auch eine Durch- schnüruug des austretenden befruchteten Eies, von dem nur der hervorgequollene Tiieil zur Oospore wurde. Es dürfte sich wohl später empfehlen, diese Species in eine besondere Gattung unterzubringen. 382 Fig. 63. LXI. €roiia]>o<1ya nov. gen. Mycel reich rispig verästelt, durch Einschnürungen in ketten- artig zusammenhängende, ellipsoidische Glieder getheilt, einzellig, ohne Querwände in den Einschnürungen, Seitenäste dicht unter diesen entspringend; ohne Cellulosereaction der Wand. Sporangien terminal, viel grösser wie die Glieder, aus dem letzten Gliede hervorgehend, nach der Entleerung mehrmals durchwachsend. Schwärmer einzeln und fertig langsam hervortretend, mit einer nachschleppenden Cilie. Oogonien terminal, wie die Sporangien, eineiig. An- theridien nicht beschrieben, eincilige Sper- matozoiden bildend. Oosporen einzeln, in den Oogonien reifend. In diese noch lückenhaft bekannte Gattung stelle ich die dritte der von Cornu unterschiedenen Mono- blepharis-Species. Die Gliederung des Mycels durch Einschnürungen unterscheidet sie wesentlich von den beiden anderen Arten; es wiederholt sich hier der Bau von Apodya, weshalb auch der Name Gonapodya gewählt wurde. Der Name Apodya selbst hebt ja durchaus nicht dasjenige Merkmal hervor, welches diese Gattung von Saprolegnia trennt und würde, wenn es sich um die Aufstellung wirklich bezeichnender Namen handelte, zu streichen sein. Erst recht gilt dies von dem erschreckliclien Namen Apodachlya. Da aber mit den bereits vorhandenen Namen gewirthschaftet werden muss, so scheint mir Gonapodya immer noch der brauchbarste zu sein, denn er bezeichnet einmal die Aehnlichkeit mit Apodya, andererseits dass männlicher Samen (Sper- matozoidcn) gebildet wird. Gonapodya. — G. proli- fera. Ein Stück des ge- gliederten Mycels mit den schotenförmigen , nach der Entleerung durchwachsen- den Sporangien (Vergr. 240, nach Eeinsch). 289. G. prolifera (Cornu, 1872). Synon.: Monoblepharis prolifera Cornu, 1872, A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 16. Saprolegnia siliquaeformis Eeinsch, Jahrb. wiss. Bot. XI. p. 293. Abbild.: Reinsch, 1. c. Taf. XV, 12, 13. Cornu bei van Tieghem, Traitc de Bot. 1884, p. 1029, Fig. 620, .2. Fadenglieder kurz-ellipsoidisch, spindelförmig, 22 — 28 /t lang, fast ebenso breit, Seitenzweige besonders gegen die Enden der Hauptäste hin dicht gestellt, fast fächerförmig gehäuft. Sporangien 383 terminal, sehr gross, schotenförmig, 5 — 8mal so lang, 2- 4mal so breit als die übrigen Fadenglieder, zahlreiche Schwärmer bildend, die durch ein Loch am Scheitel entleert werden; Sporangien nach der Entleerung wiederholt durchwachsend, gewöhnlich am Ende der Hauptäste fächerartig gehäuft. Oosporen oval, farblos, einzeln in den Oogonien, dickwandig; Keimung unbekannt. - — Fig. 63. Auf im Wasser liegenden faulenden Aepfeln und andern Pflanzen- resten. Bisher nur selten und vereinzelt von Cornu und Reinsch beobachtet. Dass Saprolegnia siliquaeformis Reinsch zu Monoblepliaris gehört, wurde von Cornu zuerst hervorgehoben (Bull. soc. bot. France XXIV. p. 227). 2 Ordnung. Peronosporinae. Mycel meist parasitisch im Innern lebender Land- pflanzen, reich verzweigt, polycarpisch. Ungeschlecht- liche Fortpflanzung durch Schwärmsporen oder Conidien, meist mit besonders gestalteten, aus dem Substrat hervor- brechenden Conidienträgern. Oogonien immer eineiig, mit einem Rest unverbrauchten Protoplasmas (Periplasma). Antheridien nebenastartig an das Oogon sich anlegend, mit Befruchtungsschlauch. 1. Familie. Peronosporaceae. Die einzige Familie, mit den Charakteren der Ordnung. Das Mycelium ist bei allen Peronosporaceen reich verzweigt und besteht aus dünnen (Pythium) oder dicken (die übrigen), farb- losen Fäden; bei den saprophytisch lebenden Pythien wächst das Mycel sowohl innerhalb des Substrats als auch über dieses hinaus ins Freie und bildet besonders im AVasser sehr feinfädige Sapro- legnia ähnliche Rasen. Die parasitischen Peronosporeen entwickeln ihr Mycel innerhalb des Substrats und treiben nur die Träger der ungeschlechtlichen Fortpflanzungsorgane über dessen Oberfläche hervor. Die Mycelien der parasitischen Pythien und von Phyto- phthora leben sowohl intercellular, als auch intracellular und bilden keine besonderen in die Wirthszelle eindringenden Saugorgane oder Haustorien. Dagegen breitet sich das dickfädige Mycel der übrigen parasitischen Gattungen (Cystopus, Basidiophora, Plasmopara, Sclero- 384 spora, Biemia und Peronospora) ausschliesslich in den Intercellular- räumen der AVirthspflanze aus, den geboteneu Raum Verhältnissen durch stellenweise Einschnürungen und Auftreibungen der bis 20 n dicken, inhaltreichen Aeste sich anschmiegend. Nicht selten kommt es zu Fusionen sich berührender Mycelzweige. Alle Gattungen mit intercellularem Mycel treiben in die Wirthszellen besondere Haustorien von charakteristischer Form; diese sind bei Cystopus, Basidiophora, Plasmopara, Sclerospora und Bremia immer klein, kurz Wäschen- oder eiförmig und dringen nicht weit in die Zellen vor, bei Peronospora aber mit wenigen Ausnahmen fadenförmig, oft fingerartig getheilt und kräftig entwickelt, zuweilen die ganze Nährzelle knäuelig erfüllend. Die Mycelien sind in der Jugend einzellig, nur später Averden entleerte Theile durch Querwände abgegrenzt. Die Mycelien durchwuchern meist alle oberirdischen Theile der Nährpflanze und wachsen bei einigen auch in die überwinternden unterirdischen hinab, um hier gleichfalls zu überwintern, z.B. Perono- spora Rumicis in dem Rhizom, Peronospora Ficariae in den Knöllchen von Ficaria, Phytophthora infestans in den Kartoffelknollen. Meist stirbt das Mycel am Ende der Yegetationsperiode zugleich mit der Nährpflanze ab; auf solchen abgestorbenen, von ihnen selbst ge- tödteten Substraten saprophy tisch w^eiterzuleben, vermögen nur Arten der Gattungen Pythium und Phytophthora. Sporangien und Conidien. Die grösste Mannigfaltigkeit findet sich bei Pythium, dessen verschiedene Arten die allmälige Umbildung der Sporangien zu abfallenden, erst bei der Keimung schwärmerbildenden Conidien veranschaulichen. Sporangien im engeren Sinne, d. h. solche, die immer auf dem Mycel sich öffnen und ihre Schwärmer entleeren, finden sich nur bei Pythium und zwar in den Untergattungen Aphragium, Nematosporangium und Sphaerosporangium Sectio Orthosporangium. Bei Aphragium, welche den Holochytrien am nächsten steht, ist ein besonderes Sporangium überhaupt noch gar nicht vorhanden, beliebige, unverzweigte oder verzweigte Theile des Mycels entleeren ihren Inhalt als Zoosporen, ohne auch nur durch eine Querwand vom Mycel abgegrenzt worden zu sein. Bei Nematosporangium sind die Sporangien auch noch fadenförmig, aber abgegrenzt. In der Sectio Sphaerosporangium nehmen die Sporangien diejenige Form an, welche sie auch bei den übrigen Gattungen als metamorphe Sporangien, als Conidien bei- behalten. Sie sind kugelig oder ellipsoidisch , mit oder ohne eine 385 besondere Papille für den Austritt des Inhalts. Die Sectio Meta- sporangium (Pythium) enthält Formen (P. de Baryanuni), bei denen äussere Verhältnisse, Wasserzufuhr, darüber entscheiden, ob die Sporaugienanlage zu einem Sporangium werden und am Mycel Schwärmer bilden, oder ob sie als Conidie abfallen wird. Die fol- genden Arten der Sectio Metasporangium zeigen dann die Umwand- lung vollzogen, die Sporangienanlagen fallen immer als Conidien ab, keimen aber noch mit Zoosporen. Alle übrigen Peronosporeen entwickeln nur solche abfallende Metasporangien , die nun als Conidien bezeichnet werden müssen. Ihre äussere Form ist sehr gleichmässig, sie sind kugelig oder ei- förmig oder ellipsoidisch, haben farblosen Inhalt, eine glatte, farblose oder schwach schmutzig -violett gefärbte Membran. Beachtenswerth aber ist, dass in der Reihe allmälig die Sporangiennatur mehr und mehr verloren geht, bis bei Peronospora selbst alle daran erinnernden Merkmale spurlos verschwunden sind. Am deutlichsten tritt diese Erscheinung bei der Keimung der Conidien hervor, die bei den metasporangischen Pythien noch ganz in der Weise erfolgt, wie die Entleerung der Zoosporangien. Die Sporangien von Pythium entleeren ihren noch ungetheilten Inhalt in eine Blase, woselbst er in Schwärmer zerfällt, die durch das Platzen der Blase frei werden. Bei den fadenförmigen Spo- rangien (Aphragmium , Nematosporangium) tritt der Inhalt an der Spitze hervor, bei den kugeligen (Sphaerosporangium) bildet sich am Scheitel oder seitlich eine kurze Papille, durch die allein die Entleerung erfolgt. In der gleichen Weise vollzieht sich die Kei- mung und Schwärmerbildung der Conidien von Pythium, auch bei ihnen ist nur eine Stelle, meist am Scheitel, zum Austritt des Inhalts bestimmt. Auch die Conidien aller andern Gattungen mit Ausnahme von Peronospora, haben eine bestimmte Keimstelle, die am Scheitel liegt und meist durch eine deutliche Papille auch an der ruhenden Conidie hervortritt. Bei den schwärmerbildenden Conidien der Gattungen Phytophthora, Cystopus, Basidiophora, Plasmopara und Sclerospora entstehen die Schwärmer bereits in der Conidie und treten fertig hervor. Bei einigen Arten der Gattung Plasmopara (Sectio Plasmato- para de Bary's) ist ein weiterer Schritt in der Umbildung der Sporangien zu Conidien eingetreten, dadurch, dass Schwärmer nicht mehr gebildet werden. Der Inhalt der Conidie tritt ungetheilt am Scheitel hervor, rundet sich zur Kugel ab und treibt nunmehr einen Winter, die Pilze. IV. Abtli. 9 ■, 386 Keimschlauch. Bei Bremia keimt die Conidie sofort mit Schlauch, der aus der Scheitelpapille hervortritt (Acroblastae de Bary's). Bei Peronospora endlich wachsen die Keimschläuche an beliebigen Stellen der Conidien hervor (Pleuroblastae de Bary's). Damit ist die Umbildung des Zoosporangiums zur typischen, mit Schlauch keimenden Pilzconidie beendet. Auch die gewöhnlich Zoosporen bildenden Conidien keimen zuweilen, z. B. in feuchter Luft, mit Schlauch. Die Conidien verlieren ihre Keimfähigkeit schon nach wenigen Tagen, die von Fhytophthora infestans bereits nach 24 Stunden. Nur bei Pytliium können die Conidien und auch die kugeligen Sporangien unter ungünstigen Bedingungen in einen Ruhezustand übergehen, der bei einigen Arten grosse "Widerstandskraft besitzen kann. Solche Dauerconidien haben gewöhnlich eine etwas dickere Membran und noch keine Entleerungspapille, die erst bei der Keimung entsteht. Hierbei werden gewöhnlich nur nach kürzerer Ruhe, bald nach der Reife, Schwärmsporen gebildet, während nach längerer Ruheperiode Schlauchkeimung eintritt. Diese Dauerconidien bewahren z. B. bei Pythium intermedium selbst 11 Monate lang ihre Keimkraft, wenn sie nass aufbewahrt werden ; bei P. de Baryauum vertragen sie auch das Eintrocknen, bei dieser und der vorigen auch mehrwöchentliches Einfrieren. Solche Dauerconidien sind bisher nur bei Pythium beobachtet worden. Gemmenbildungen anderer Art kommen nicht vor. Die Seh wärm Sporen sind so gebaut, wie bei den Sapro- legniaceen, sie sind entweder nierenförmig oder eiförmig mit spitzem Yorderende und einer Abflachung an einer Seite und tragen an dieser Stelle, resp. in der seitlichen Einbuchtung zwei Cilien. Die farblosen Schwärmer führen ruhige, gleichmässige Schwimm- bewegungen aus und sind monoplastisch, sie kommen nach einiger Zeit zur Ruhe und umgeben sich mit Membran. Nunmehr treiben sie einen Keimschlauch, der wie derjenige der Conidien in die Wirthsptlanze eindringt, bei den meisten durch die Oeöhung der Spaltöffnungen, bei einigen (Pythium, Phythophthora) auch direct die EpidermisAvand durchbohrend oder zwischen zwei Epidermis- zellen sich hindurchdrängend. Sporangien- und Conidienträger. Die Sporangien resp. Conidien entstehen bei Pythium am Ende gewöhnlicher Myceläste innerhalb und ausserhalb des Substrats, zur Ausbildung scharf ab- gesonderter Träger kommt es hier noch nicht. Ebenso fehlen diese 387 auch noch bei Phytophthora, obgleich hier die aus den Nährpflanzen hervorbrechenden und allein Conidien bildenden Myceläste schon mehr als besondere Theile sich abheben. Auch bei Cystopus werden deutliche Träger nicht gebildet, die Conidien entstehen hier an keuligen, unverzweigten Astenden, die unter der Epidermis pallisaden- artig zu einer Schicht (Hymenium) vereinigt sind. Die drei ge- nannten Gattungen (Pythium, Phytophthora, Cystopus) stimmen auch noch darin überein, dass die Mycelästen ähnlichen, undeut- lichen Conidienträger ein unbegrenztes Wachsthum haben. Dies äussert sich bei den sporangienbildenden Pythien dadurch, dass die entleerten Sporangien durchwachsen oder durch seitliche Sprossung wie bei Achlya erneuert werden; bei den conidienbildenden Formen wiederholt sich an demselben Astende die Conidien- abschnürung mehrmals hintereinander. Die Conidien stehen dann in Ketten (Cystopus, Pythium intermedium) , wenn das Wachs- thum ihrer Träger monopodial weiter schreitet. Findet dagegen sympodiales Wachsthum statt, so wird die zunächst am Scheitel eines Astes stehende Conidie zur Seite geschoben durch den das Sympodium bildenden Nebenast, genau wie die Sporangien bei Achlya (Phytophthora, Pythium intermedium). Bei allen übrigen Peronosporaceen werden scharf gegliederte, besondere Conidienträger gebildet, die wie bei Phytophthora aus dem Substrat durch die Spaltöffnungen herauswachsen und auf dessen Oberfläche einen dichten, weissen oder schmutzig grau- violetten, zarten oder kräftigen Rasen bilden. Alle diese Conidien- träger haben ein begrenztes Wachsthum und immer nur eine ein- malige Conidienabschnürung. Bei Basidiophora sind die Träger unverzweigt und tragen am kopfig aufgeschwollenen Ende eine An- zahl kurzer, je eine Conidie abschnürender Fortsätzchen (Sterigmen), sie sind Aspergillus ähnlich. Bei Plasmopara und Sclerospora sind die Träger verzweigt, aber oft sehr ärmlich und niemals rein gabelig, immer ist eine monopodiale, durch die ganze Krone durchlaufende Hauptachse vorhanden, an die sich die Seitenäste traubig ansetzen. Nur die Enden der Haupt- und Nebenäste laufen in kurze, gabelige oder trichotome Spitzchen aus. Bremia und Peronospora endlich haben reich verzweigte Träger mit voller, durchweg gabeliger Krone, die einem astlosen Stiele von verschiedener Höhe auf- sitzt; nur ausnahmsweise trägt dieser Stiel auch noch unter der gabeligen Krone einige Seitenäste, die wieder gabelig getheilt sind. Bei Bremia schwellen die Endgabeln pauken- oder knopfförmig an 25* 388 und tragen eine Anzahl kurzer, je eine Conidie bildender Sterigmen, bei Peronospora dagegen sind die Gabelenden immer einfach und schnüren nur eine Conidie ab. Die Sexualorgane entwickeln sich bei den sapropliytischen und denjenigen parasitischen Arten der Gattung Pythium, welche auf den getödteten "Wirthen saprophytisch weiter leben, ausserhalb und innerhalb des Substrats, bei allen übrigen Peronosporaceen ausschliesslich innerhalb des Wirthes. Yon allen Gattungen sind die Geschlechtsorgane bekannt, sie zeigen eine grosse Ueberein- stimmung. Ihre Yertheilung ist gewöhnlich androgynisch, Oogonien und Antheridien werden an denselben Mycelästen gebildet, nur zuweilen sollen sie auch, soweit bei den parasitischen Mycelien ein Urtheil überhaupt möglich ist, diklin angeordnet sein. Immer sind beiderlei Geschlechtsorgane vorhanden ; die bei den Saprolegniaceen häufige Apandrie fehlt und ist nur bei Pythium als seltene Aus- nahme beobachtet worden. Die kugeligen Oogonien werden einzeln am Ende kurzer Aeste, zuweilen auch intercalar angelegt. Ihre Membran ist glatt und ungetüpfelt, nach Zopf^) bei Cystopus mit einem Tüpfel ver- sehen, durch den der Befruchtungsschlauch eindringt. Bei den meisten Peronosporaceen bleibt die Oogonwand dünn und fällt nach der Oosporenreife bald zusammen. Bei Plasmopara aber und einigen Arten der Gattung Peronospora ist die Oogonwand dick und wider- standsfähig, sie umschliesst die reifen Oosporen auch noch nachdem die Wirthspflanzen verfault sind. So entstehen gewissermassen Schliessoogonien, den Nüsschen vergleichbar. Bei Sclerospora end- lich verwächst die dicke Oogonwand mit der Oospore und bildet mit ihr eine Scheinspore, der Caryopse vergleichbar. Die Oogonien enthalten immer nur ein Ei, zu dessen Bildung nicht der ganze Inhalt aufgebraucht wird, es bleibt ein Rest, das sog. Periplasma übrig, welches später zur Verdickung der Oosporen- wand, zum Aufbau des Epispors verwendet wird. Pythium hat nur sehr Avenig, vielleicht bei einigen Arten gar kein Periplasma. Die Antheridien sind gekrümmt keulenförmig gestaltet wie bei den Saprolegniaceen und sitzen am Ende kurzer, gekrümmter Nebenäste, die meist einzeln, aber auch zu 2, bei Pythium megala- canthum bis zu 6 an ein Oogon heranwachsen. Das Antheridium treibt durch die Wand desselben einen bis an das Ei vordringenden. ') Schonk's Handb. IV. p. 574. 389 offenen Befruchtungsschlaueli und entleert durch diesen einen Theil (Gonoplasma) seines Inhalts; auch hier bleibt ein Rest, dem Peri- plasma entsprechend, zurück. Bei einigen Pythien kommen auch cylindrische, hypogynische Antheridien vor. Als seltene Missbildung sei erwähnt, dass auch im Antheridium eine Oospore sich entwickelt.^) Oosporen werden oft in grosser Menge erzeugt, so zählte z. B. Prillieux bei Plasmopara viticola 200 auf 1 Quadratmillimeter Blattfläche. Sie kommen nicht bloss in den Blättern, dem gewöhn- lichen Orte der Conidienfructification, vor, sondern auch in Stengeln und Blüthen. Jedes Oogon enthält nur eine Oospore, über deren Yerhalten zur Oogonwand bereits bei den Oogonien gesprochen wurde. Die reife Oospore enthält farbloses Protoplasma, gewöhnlich einen grossen centralen, farblosen Petttropfen und nach Dangeard mehrere Zellkerne. Die AVand ist dick und mehrschichtig, sie be- steht aus einem glatten, farblosen, dünneren Endospor und einem dicken, glatten oder verschiedenartig durch Warzen oder Leisten verdickten und braunen Exospor. Dieses wird aber besser als Epi- sporium, nach Strasburger als Perinium zu bezeichnen sein, weil es nicht von der Spore selbst gebildet, sondern aus dem Periplasma auf diese aufgesetzt wird. Die Oosporen werden gewöhnlich nach den Conidien gebildet, ein strenger Generationswechsel besteht aber nicht. Die reifen Oosporen äberwintern und keimen im Frühjahr, gleich nach der Reife sind sie nicht keimfähig. Bei der Keimung entsteht entweder ein kleines Mycelium oder ein kurzer Keimschlauch, welcher sehr bald zum Conidien träger sich umbildet; bei den planoblasten Formen werden auch Schwärmsporen gebildet. Membran und Inhalt sind immer farblos, abgesehen von den schwachen, meist ins Schmutzig -violett spielenden Färbungen der Conidienwand, den braunen Farben der Oosporen. Die Membran besteht bei allen aus Cellulose, nur das Episporium der Oospore, als besonderes Umwandluugsproduct des Protoplasma, dürfte andere Reactionen zeigen. Der Inhalt aller Theile besteht aus farblosem Protoplasma mit zahlreichen kleinen Zellkernen, nach Dangeard ^) enthalten die Conidien und die Oosporen gleichfalls mehrere, die Schwärmsporen nur einen Kern. Auch das Reservefett der Oosporen ^) Vergl. Zopf, 1. c. p. 333, Fig. 44, XII bei Peronospora calotlieca. ") Le Botaniste 1890, U. p, 124. 390 ist farblos. Besonders geformte Inhaltstheile sind bisher für die Peronosporaceen nicht nachgewiesen, doch vermuthet Pringsheim, dass auch bei ihnen Cellulinkörner wie bei den Saprolegniaceen vorkommen. Systematisches. Der durch de Bary's Arbeit begründete Umfang der Gattung Peronospora hat bereits durch Schröter eine Einengung erfahren, die ich hier beibehalten habe. Bemerkungen hinter den einzelnen Gattungen und auch die folgende Bestimmungs- tabelle werden zeigen, dass hinreichende Unterschiede vorhanden sind. Ueber die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Sapro- legniaceen vergleiche man die dort gegebene Darstellung pag. 324. Lebensweise. Einige saprophy tische Pythium- Arten aus- genommen, sind alle Peronosporaceen obligate Parasiten, vorwiegend auf dicotyledonen Landpflanzen, einige Pythien auch in Algen. Zwei gefürchtete Feinde der Pflanzencultur , der „falsche'' Mehlthau der Beben (Plasmopara viticola) und der Kartoffelpilz (Phytophthora infestans) gehören hierher, ferner die Pilze, welche das Umfallen der Keimpflanzen und der Baumsämlinge hervorrufen. Auch einige andere, seltener als Vernichter von Pflanzenculturen auftretende Formen sind zu beachten. Die befallenen Pflanzen Averden nur selten auf- fällig verunstaltet (Cystopus candidus, Peronospora parasitica), meist äussert sich die Erkrankung nur in einer bleichen, gelblichen Färbung der zuweilen krausen und meist klein bleibenden Blätter. Auf der Unterseite dieser sprossen besonders und oft allein die Conidien- träger hervor, meist einen dichten Rasen bildend, nur wenige Arten giebt es, die auf den Blüthen und dann nur hier ihre Conidien- träger entwickeln (Peronospora Radii, P. violacea). Ebenso wird man bei einigen (Peronospora Arenariae) die Oosporen zumeist nur in den Blüthen finden, während die Conidienträger wie gewöhnlich an den Blättern sitzen. Die Ueberwinterung geschieht durch die Oosporen, bei einigen, z. B. Phytophthora infestans, Peronospora Rumicis auch durch das Mycel, welches in den überwinternden Organen der Wirthspflanzen mit überwintert. Die Verbreitung der Conidien vermittelt der Wind, ihre Keimung verlangt viel Feuchtig- keit, woraus sich das Ueberhandnehmen der Pilze in nassen Sommern erklären dürfte. Peronosporaceen treten bereits im zeitigen Frühjahr auf und kommen bis in den Spätherbst vor. Parasiten sind auf Peronosporaceen bisher nicht beobachtet worden. 391 Sammeln und Präpariren der Peronosporaceen verlangt keine besonderen Yorschriften. Das hinter den Speciesdiagnosen folgende Yerzeichniss der Nährpflanzen giebt genügende Anhalts- punkte dafür, auf welchen Pflanzen man zu suchen hat. Verblichene Blätter, die kleiner als die frisch grünen und etwas verkrümmt sind, tragen gewöhnlich auf ihrer Unterseite Peronosporaceenrasen ; die Oosporen muss man auf mikroskopischen Schnitten durch Stengel und Blüthen suchen. Um das Yorhandensein von Oosporen in den Blättern festzustellen, empfiehlt es sich, diese durchsichtig zu machen, sei es mit Chloralhydratlösung, sei es, und das ist wohl das Be- quemste und Schnellste, durch kurzes Kochen in einer Mischung von 50 Theilen Glycerin und 50 Theilen Essigsäure. Einige Pythium- Arten erhält man leicht und sicher, wenn man Samen (Kresse, Lupinen etc.) keimen lässt und später die umgesunkenen Keim- pflänzchen ins "Wasser wirft. Ein Yersuch, die streng parasitischen Peronosporaceen künstlich, ohne lebenden Wirth, zu cultiviren, ist noch nicht gemacht worden. Uebersicht über die Gattungen der Peronosporaceae. (Bestimmungstabelle.) 1. Unterfamilie. Planohlastae. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Schwärm- sporen, Sporangien entweder am Mycel festsitzend oder meist als Conidien abfallend und bei der Keimung die Schwärmer erzeugend. Sporangien resp. Conidien entweder an gewöhnlichen Mycelästen oder an diesen ähnlichen, undeutlichen oder an scharf gesonderten Trägern, die unverzweigt oder verzweigt, aber niemals rein gabelig verzweigt sind. I, Träger der Sporangien oder Conidien nicht scharf abgesetzt, von mycelialem Habitus, unverzweigt oder verzweigt, mit unbegrenztem Wachsthum, an den Enden mehrere Conidien hintereinander bildend, resp. die entleerten Sporangien durch- wachsend; Conidien einzeln oder in Ketten. 1. Schwärmsporen vor den Sporangien resp. Conidien ent- stehend, deren noch ungetheilter Inhalt in eine Blase entleert wird und hier in die Schwärmer zerfällt; Spo- rangien fadenförmig oder kugelig bis ellipsoidisch, im letzten Falle meist als Conidien abfallend LXII. Fytlmmi. 392 2. Schwärmsporen fertig hervortretend; Sporangien immer als Conidien abfallend und dann erst keimend. a. Conidienti-äger mycelial, unregelmässig verzweigt, aus dem Substrat hervorbrechend und lockere Rasen bildend; die terminal entstehenden Conidien durch die weiter- wachsenden Astenden zur Seite geschoben und später locker traubig angeordnet . . LXIII. Phi/toiMhora. b. Conidienträger unverzweigt, eine dichte, hymeniale Schicht unter der Epidermis bildend, später durch deren Aufreissen hervortretend; Conidien in Ketten LXIY. Cystopus. IL Träger der Conidien scharf abgesetzt, unverzweigt oder ver- zweigt, mit begrenztem Wachsthum und einmaliger Conidien- abschnürung. 1. Conidienträger unverzweigt, am Ende kopfig geschwollen und hier eine Anzahl kurzer Fortsätze (Sterigmen) tragend, Av eiche je eine Conidie bilden . . LXY. Baskh'ophora. 2. Conidienträger verzweigt, aber nie rein gabelig, nur mit undeutlich gabeligen oder dreitheiligen Enden; Oogon- wand meist dick und beständig. a. Conidienträger dauerhaft, Oosporen frei im Oogon, nicht mit dessen "Wand verwachsen . LXTI. Flasmopara. b. Conidienträger vergänglich, Oosporen fest mit der Wand des Oogons zu einer Scheinoospore verwachsen LXYII. Sclerospora. 2. Unterfamilie. Siphohlastae. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Conidien, welche mit Keimschlauch keimen und den abfallenden Zoosporangien der Planoblastae homolog sind. Conidien an scharf gesonderten, immer rein gabelig, reich verzweigten Trägern mit begrenztem Wachsthum und einmaliger Conidienabschnürung. 1. Conidienträger an den Astenden paukenförmig oder kopfig ge- schwollen und hier eine Anzahl kurzer Fortsätze (Sterigmen) tragend, welche je eine Conidie abschnüren; Conidien mit Scheitelpapille und nur hier den Keimschlauch hervortreibend LXYIIT. JBremia. 393 2. Conidienträger mit dünnen Astenden, an denen die Conidien sitzen; Conidien ohne Scheitelpapille, den Keimschlauch an behebigen Stellen hervortreibend . . LXIX. Feronospora. 1. Unterfamilie. Planohlastae. Ungeschlechtüche Fortpflanzung durch Schwärmsporen, Spo- rangien entweder am Mycel festsitzend oder meist als Conidien ab- fallend und bei der Keimung die Schwärmer erzeugend. Sporangien resp. Conidien entweder an gewöhnlichen Mycel- ästen oder an diesen ähnlichen, undeuthchen oder an scharf gesonderten Trägern, die unverzweigt oder verzweigt, aber niemals rein gabelig verzweigt sind. LXII. Pytliitini Pringsheim, 1858 (Jahrb. wiss. Bot. p. 303). Mycelium parasitisch in lebenden Pflanzen oder saprophytisch in und auf dem Wasser faulenden Insecten und Pflanzen, mit sehr dünnen, nicht über 6 f.i dicken, oft viel dünneren, reichlich rispig verzweigten Fäden, anfangs immer einzellig, im Alter oft mit einigen ordnungslosen Querwänden, intra- und intercellular wachsend, immer ohne besondere Haustorien; im Wasser oft zarte, Saprolegnia ähn- liche Rasen bildend; farblos. Sporangien nicht an besonderen, den Conidienträgern der übrigen Peronosporeen entsprechenden Sprossen, sondern theils am Ende der Aeste, theils intercalar, inner- halb oder ausserhalb des Substrats, verschieden gestaltet, theils fadenförmig, nicht dicker Avie die Myceläste, theils kugelig oder citronenförmig ; der noch ungetheilte Inhalt wird in eine Blase ent- leert und zerfällt hier in die Schwärmsporen, die durch das Platzen der Blase frei werden. Bei manchen Arten bleiben die Sporangien immer am Mycel sitzen, bei andern nur im Wasser an unter- getauchtem Mycel, während sie sonst als Conidien abfallen, bei andern endlich werden nur noch Conidien gebildet. Conidien kugelig oder citronenförmig, von der Form und Anordnung der Sporangien, entweder wie diese mit Schwärmsporen oder zuweilen mit Schlauch keimend. Schwärmsporen nierenförmig, mit zwei Cilien in der seitlichen Einbuchtung, monoplan etisch, farblos, Be- wegung gleichmässig. Sexualorgane theils im Innern des Substrats, theils an den, besonders im Wasser, daraus hervorwachsenden Fäden, reichlich, immer androgyn angeordnet. Oogonien klein, kugelig, mit farbloser, ungetüpfelter, glatter oder warzig- stacheliger Membran, 394 Fig. 64. Pythiuni. — a P. gracile Schenk (Sectio Aphragmium). Ein Stück eines Algen- fadens (w) mit dem sich darin ausbreiten- den Mycelium, von dem einzelne Aeste (s) ins Freie wachsen, um sich zu ent- leeren. Bei sp ist der Inhalt in eine Blase hervorgeflossen, woselbst er in Sporen zerfällt (Vergr. ca. 400, nach Schenk). b—f F. coniplens (Sectio Aphragmimn). h Ein Mycelfaden, dessen Seitenast (sp) zu einem fadenförmigen, durch keine Wand abgegrenzten Sporangium geworden ist. c Ein Sporangium mit verquellender, dicker, glänzender Wand an der Spitze (s). d Schwärmsporen in einer Blase vor dem fadenförmigen Sporangium entstanden, die Cilion sind bereits sichtbar, e Eine bohnenförmige Schwärmspore, f Ein Oogo- nium (o) mit der es ganz ausfüllenden reifen Oospora, die im Centrum einen grossen Fetttropfen enthält ; a das Anthe- ridium (Yorgr. von b—f 390, alle nach de Bary). einem Ei und wenig Periplasma. Antheridien meist keulig, am Ende kurzer, unter dem Oogon entspringender, gekrümmter Nebenäste, seltener cylindrisch und hypogynisch als Stück des oogontragenden Fadens abgegliedert; sehr vereinzelt fehlen auch die Antheridien. Oosporen einzeln in den Oogonien, kugelig, mit grossem centralen, 395 Fig. 05. K-OL, 6/ f Pythiuni. — a P. de Baryanum. Ein Stück Mycel mit Sporangien (sp), rechts ein entleertes, Oogonien (o), Antheridien («) und einer intercalaren Conidie (/) (Vergr. ca. 250, nach Hesse), h P. proliferuni. Habitusbild des Mycels mit kugelig- citronenförraigen Sporangien (Vergr. circa 100, nach M. Ward), c P. proliferuni. Ein keimendes Dauersporangium , dessen Inhalt in der Blase in Sporen zerfallen ist (Vergr. ÜOO, nach M. Ward), d P. Arto- trogus. Ein stacheliges Oogon mit hypo- gynischem Antheridium (a) (Vergr. 375, nach de Bary). e P. vexans. Eine noch im Oogon steckende Oospore während der Keimung, bei der nach Art der Sporangien Schwärmsporen gebildet werden (Vergi-. 300, nach de Bary). f P. intermedium. Drei kugelige Conidien, reihenweise, ähnlich wie bei Cystopus, entstanden (Vergr. 450, nach M. Ward). 396 farblosen Fetttropfen, farblosem Inhalt, mit dickem, glatten oder stacheligen, gelblichen oder grauen Epispor. Keimung entweder mit Schwärmsporen oder mit Schlauch. Eine Gattung Pytbium wurde bereits früher von Nees von Esenbeck, 1S23 (Nova Acta Acad. Leop. XL 2, p. 515) für die von Schrank beschriebenen Wasser- Schimmel (Mucor spinosus und M. imperceptibilis) aufgestellt, die aber zu Achlva gehören. Neu begründet wurde die Gattung von Pringsheim als Saprolegniacee ; ihren jetzigen Umfang und ihre Einreihung unter die Pcronosporaceen bestimmte de Bary (Bot. Zeit. ISSl). Die verschiedenen Speqies dieser Gattung zeigen den Uebergang der an die Saprolegniaceen erinnernden echten Zoosporangien (P. proliferum) zu den abfallenden Conidien der übrigen Peronosporaceen. P. de Barvanum bildet je nachdem es im Wasser oder nur in feuchter Luft wächst, entweder Zoosporangien oder Conidien. Die Gattung bildet deshalb ein hervorragendes Verbindungsglied zwischen den wasserbewohnenden Saprolegniaceen und den landbewohnenden übrigen Perono- sporaceen, unter denen es Phytoplitbora am nächsten steht. Wichtige Anknüpfungs- punkte gewährt Pythium, besonders die Untergattung Aphragmium, auch an die Holochytriaceen, z. B. an Lagenidium. Wie bei diesem werden auch hier grössere Fadenstücke zur Bildung der Schwärmsporen entleert, ohne dass es vorher zur Abgrenzung deuthcher Sporangien kommt. Die schwierige Gattung mit ihren zum Theil sehr nahe ver- wandten und deshalb schwer zu unterscheidenden Arten theile ich folgendermassen ein. Die Uebersicht über die Species kann vielleicht als Bestimmungstabelle oder doch wenigstens als AVegweiser dienen. Uebersicht über die Untergattungen und Species. I. Untergattung. Aphragmium. Besondere Sporangien fehlen, einfache oder verzweigte, oft sehr ungleich grosse Mj'celabschnitte entleeren ihren Inhalt, ohne vorher durch eine Querwand abgegrenzt worden zu sein. a. Mycelfäden nur 1,5 — 3 ^t dick; parasitisch in Algen P. gracüe. b. Mycelfäden 3,5 — 6 fi dick, saprophytisch auf todten Fliegen und zarten, krautigen Pflanzen P. cmijüens. IL Untergattung. Nematosporangium. Sporangien lang, faden- förmig, nicht dicker als die Fäden, durch eine Querwand abgegrenzt, annähernd gleich lang, unverzweigt P. moiiospcrmmu. III. Untergattung. Sphaerosporangium. Sporangien oder Co- nidien kurz, kugelig oder citronenförmig, viel dicker als die Fäden, durch eine Querwand abgegrenzt. Sectio 1. Orthosporungium. Sporangien immer auf dem Mycel ihre Schwärmer entleerend, nicht als Conidien abfallend. 397 _ 1. Oogonien glatt. a. Saprophytisch; Oosporen glatt, Sporangien extramatrical. aa. Antheridieii keiilig, auf Nebenästen P. proUferuni. bb. Antheridien cyliudrisch, hypogynisch . P. ferax. b. Parasitisch; Oosporen kurz stachelig, Sporangien endo- phytisch P. Cystosiphon. 2. Oogonien stachelig P. megalacantha. Sectio 2. Metasporangium. Sporangienanlagen theils am Mycel Schwärmer bildend, theils als Conidien abfallend oder immer als Conidien abfallend. 1. Sporangien theils am Mycel sich entleerend, theils als Conidien abfallend; parasitisch in lebenden Pflanzen P. de Baryannm. 2. Sporangienanlagen immer als Conidien abfallend. a. Oogonien glatt. aa. Conidien einzeln, sti-eng saprophytisch P. vexans. bb. Conidien zu mehreren, kettenartig hintereinander oder traubig gehäuft. a. Parasitisch in Anguillula aceti; Conidien 6 ,(t Durchmesser P. Ängiiülulae aceti. ß. Saprophytisch oder parasitisch in Pflanzen; Conidien 18 — 24 /i Durchmesser P. mtermedinm. b. Oogonien stachelig P. Artotrogus. I. Untergattung : Aphragmium. Besondere Sporangien fehlen, einfache oder verzweigte, oft sehr ungleich grosse Mycelstücke entleeren ihren Inhalt, ohne vorher durch eine Querwand abgegrenzt worden zu sein. 290. P. g-racile Schenk, 1859 (Verh. d. phys.-med. Ges. Würz- burg IX. p. 12). Synon. : Pythium reptaus de Baiy, 1S60, Jahrb. wiss. Bot. II. p. 1S6. Abbild.: Schenk, 1. c. Taf. I, 1—26. de Barj^ I. c. Taf. XXI, 3S— 41. Mycel sehr fein, 1,5 — 3 /i dicke, verästelte, querwandlose, hin- und hergebogene Fäden parasitisch im Innern von Algenzellen, diese oft ganz erfüllend und durch die Querwände in die Nachbarzellen weiter wachsend, allmälig durch ganze lauge Algenfäden sich aus- breitend. Zoo sporangien von bestimmter Abgrenzung nicht vor- handen, einzelne Aeste des intracellularen Mycels durchbohren die Längswand der Wirthszellen, hierbei vor dem Durchtritt etwas blasig 398 aufschwellend, und wachsen ein Stück in das Wasser hinaus, öffnen sich am Scheitel und der Inhalt eines nicht durch eine besondere Querwand abgegrenzten Mycelstückes fliesst in die sich Torstülpende Blase über, woselbst die Schwärmsporen entstehen. Oosporen unbekannt. — Fig. 64 a. Parasitisch in den Zellen von Spirogyra (Sp. nitida, Heeriana), Cladophora, Vaucheria, Bangia atro-purpurea; den Inhalt der Wirths- zellen aufzehrend, so dass zuletzt oft nur noch das Gewirr der feinen Mycelfäden übrig ist, in denen gewöhnlich einige ordnungslose Quer- wände sichtbar sind. Nach den übereinstimmenden Angaben von Schenk und de Bary (1. c. p. IST) fehlt ein besonderes, durch eine Querwand abgegrenztes Sporangium; ich selbst habe gleichfalls den Eindruck gehabt, dass der Inhalt eines grossen Fadenstückes ausfliesst, ohne vorherige Abgrenzung desselben durch eine Querwand. Erst später scheint der Abschluss der noch nicht entleerten Myceltheile durch Querwände zu erfolgen, was wohl aus dem Vorhandensein solcher Querwände in alten Mycel- gewirren zu schhessen ist. Erneute Untersuchung ist zu empfehlen. Saprolegnia de Baryi Walz, 1870 (Bot. Zeit. p. 537, Taf. IX, 1 — 12) gehört wohl zum Theil hierher oder zu einer andern algenbewohnenden Pythium- Species. Unter Hinweis auf die ausführliche Bemerkung auf p. 344 dieses Bandes sei hier nur noch erwähnt , dass die von Harz beschriebenen Oogonien und Anthe- ridien die gleiche Beschaffenheit zeigen, wie bei andern Pythien. Ob sie freilich die noch nicht beobachteten Sexualorgane des P. gracile sind, muss unentschieden bleiben. Ausserdem erwähnt auch Walz noch eigenthümliche Conidien, welche als seitliche, winzige, eiförmige Sprossungen der intramatricalen Mycelfäden hervorwachsen. Ueber das dem Pythium gracile ähnliche Achlyogeton Solatium Cornu vergleiche die Anmerkung hinter Aphanorayces phycophilus p. 36ü. Marshall Ward (Journ. micr. sc. 1883, XXHI, p. 511, Taf. XXXVI, 37—39) beschreibt ein Pythium in Spirogyren, dessen Oosporen er zwar beobachtete, aber nicht auch die Zoosporangien. Wahrscheinlich gehört diese Form hierher. 291. I*. conipleiis nov. spec. ad inter. Synon.: Pythium reptans de Bary, 1860, 1. c. pr. p. Pythium gracile de Bary, 1881, Abh. Senckenb. Ges. XII. u. Bot. Zeit. ISSl, p. 569. Abbild.: de Bary, 1. c Jahrb. wiss. Bot. IL Taf. XXI; 1. c. Abh. Senckenb. Ges. Taf. Ü, 6—15 ; Bot. Zeit. 1881, Taf. V, 25— 2S. Marshall Ward, Quart. Journ. micr. sc. New Series XXHI. Taf. XXXV, 22—30; XXXVI, 31—36. Mycel saprophytisch in und auf im AVasser faulenden Fliegen und Pflanzen, einer Saprolegnia ähnlich dichte, sehr feinfädige Rasen bildend, mit dünnen, 3,5—6 ,« dicken, reich verzweigten Fäden. Sporangien wie bei der vorigen Art nicht durch eine Querwand abgegrenzt, Seitenäste oder selbst ästige MycelstüCke entleeren ein- 399 fach ihren Inhalt in eine Blase, woselbst die Schwärmerbildung erfolgt. Oogonien in und ausserhalb des Substrats terminal oder intercalar, sehr zahlreich, oft traubig gehäuft, eineiig. Antheridien einzeln, auf einem kleinen, unterhalb des Oogons entspringenden Nebenast. Oosporen einzeln im Oogon, während der Keife sich vergrössernd und schliesslich dasselbe ganz ausfüllend, kugelig, 12 — 15 /* Durchmesser, mit ziemlich dickem, gelblichen Esospor, glatt, oft von iinregelmässiger, der Form des Oogons entsprechender Gestalt. Keimung nach mehrmonatlicher Ruhepause mit kurzem, sehr bald Schwärmer bildenden Keimschlauch. — Fig. 64 & — f. Auf im Wasser faulenden Fliegen und abgetödteten Keimlingen von Lepidium und Camelina; nach de Bary's Versuchen parasitisch nicht cultivirbar, besonders auch nicht auf lebende Algen übertragbar. Vorläufig wurde für diese Form der neue Name P. complens aufgestellt wegen der Eigenthümlichkeit, dass das befruchtete Ei sich stark vergrössert und schliess- lich als reife Spore das ganze Oogon ausfüllt. Diese Species hat grosse Aehnlich- keit mit P. monospermum, von dem sie sich eigentlich nur durch das Fehlen distincter, durch eine Wand abgesetzter Sporangien unterscheidet. Da aber de Bary (1. c. Pringsh. Jahrb. 11) ausdrücklich das Fehlen einer solchen Wand hervorhebt und auch später (Bot. Zeit. 1881) diese Ansicht beibehält, so dürfte wirklich eine gute Art vorliegen. Jedenfalls sind weitere Untersuchungen erwünscht. Marshall Ward (1. c.) geht auf die Sporangienfrage nicht ein. Von P. gracile Schenk unter- scheidet sich diese Species durch die streng saprophytische Lebensweise und die viel dickeren Mycelfädeu. Sollte die Bildung einer Sporangienquerwand sich später herausstellen, so würde P. complens wohl mit P. monospermum zu vereinigen sein. 2. Untergattung: Nematosporangium. Sporangien lang, fadenförmig, nicht dicker als die Fäden, durch eine Querwand abgegrenzt, annähernd gleich lang, unverzweigt. 292. P. monospermum Pringsheim, 1858 (Jahrb. I. p. 288). Synon.: Pythium fecundum Wahrhch, 1887, Ber. deutsch, bot. Ges. V. p. 242. Abbild. : Pringsheim, 1. c. IL Taf. XXI, 2—16. Wahrlich, 1. c. X, 1—1 2. Mycelium saprophy tisch auf im "Wasser faulenden Fliegen und Mehlwürmern, bildet 1,5 — 2 cm breite Käsen von Saprolegnia- habitus, mit zarten, 2 — bß breiten, sehr langen und verästelten Fäden, oft mit vielen kurzen, annähernd rechtwinkelig ansetzenden Seitenästen. Sporangien fadenförmig, terminal, am Scheitel kurz vor der Oeffnung schwach knopfig und glänzend, durch eine Scheide- wand vom übrigen Mycel abgegrenzt, nicht dicker als die sterilen Fäden, 120 — 160 ;(« lang, liefern 8 — 16 Zoosporen, nach der Ent- 4(J0 leerung weder durchwachsend, noch seitlich sprossend, ^chwarm- sporen nierenförmig mit zwei seitlichen Cilien, 4 /i breit, 6 fi lang. Oogonien an einige Wochen alten Rasen massenhaft, meist inter- calar, dicht unter dem Astende und deshalb mehr oder weniger lang geschnäbelt, zuweilen auch terminal. Antheridien einzeln, auf einem unterhalb des Oogons entspringenden, kleinen Nebenast; oft noch ein zweiter nicht vom Oogonfaden ausgehender Xebenast mit Antheridium. Oosporen einzeln in dem Oogon, beim Heran- reifen dasselbe ganz ausfüllend, mit grossem centralen Fettkörper und hellgelblichem Exospor, 12 — 14 f^i Durchmesser, glatt. Keimen nach 4 — 6 "Wochen mit kurzem, Schwärmsporen bildenden Schlauch. Auf im Wasser faulenden Fliegen und Mehlwürmern, auch auf faulende LepidiumkeimUnge übertragbar. (Yergleiche auch die An- merkung 2 bei Apodya lactea pag. 371.) Mit P. moiiosperraum ist hier P. fecundiini Wahrlich vereinigt worden, wegen der grossen Uebereinstimmung, die die Beschreibungen der beiden Autoren ge- währen. Die A^ergrösserung der jungen Oospore bis zur völligen Erfüllung des Oogons , die Dimensionen der Fäden und Sporangien , die meist intercalare Lage des von einem Fadenende geschnäbelten Oogons sind hier besonders anzuführen. Man vergleiche auch die Anmerkung bei P. complens. Nach Wahrlich (1. c. p. 244) bilden sich nicht selten Zwillings- und Drillings- oogonien über einander, ja es unterbleibt zuweilen zwischen diesen die Wand- bildung und in der grossen Aufschwellung scheiden sich 2 — 3 nackte Eier ab, so dass mehreiige inissgebildete Oogonien entstehen. 3. Untergattung: Sphaerosporangium. Sporangien oder Conidien kurz, kugelig oder citronenförmig, viel dicker als die Fäden, durch eine Querwand abgegrenzt. Sectio 1. Orthosporangium. Sporangien immer auf dem Mycel ihre Schwärmer entleerend, nicht als Conidien abfallend. 293. P. proliftTum de Bary, 1860 (Jahrb. wiss. Bot. IL p. 182). Synon.: Pythium proliferum Schenk gehört nicht hierher, sondern ist Myzocytium proliferum, siehe dort. Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. XXI, 2S— 37; Abb. Senckenb. Ges. XII. Taf. I, 20, 21; Bot. Zeit. 18S1, Taf. V, 17—24. Marshall Ward, Quart. Journ. micr. sc. XXIII. Tai'. XXXIV, 11—15, XXXV, 16-21 (hier dürfte wohl theüweise P. de Baryanum vorgelegen haben). Mycel saprophy tisch, auf im Wasser faulenden Insccten und Pflanzen, bildet Saprolegnia- artige, dichte Easen mit straö'en, 3,8 — 5 // dicken, reich verästelten Fäden. Sporangien fast nur 401 terminal, an den Enden der Haupt- und Nebenäste, kugelig oder breit - eiförmig , 5— 8 mal so dick als der Tragfaden, mit kurzer, stumpfer Scheitelpapille , oft deutlich citronenförmig ; Entleerung erfolgt immer auf dem Mycel; keine abfallenden Conidien. Nach der Entleerung wächst der Tragfaden sofort in das entleerte Spo- rangium hinein und bildet ein neues Sporangium wie bei Sapro- legnia, auch seitliche Sprossung wie bei Achlya beobachtet. 0 ogonien meist intramatrical , rund, dünnwandig, 18—24 n Durchmesser. Antheridien meist 2 (auch 1 oder 3 und mehr) auf ebensoviel kleinen vom Tragfaden des Oogons entspringenden Nebenästen. Oosporen einzeln in den Oogonien, kugelig, 15—18 fi Durchmesser, mit deut- licher Fettkugel und glatter Membran. Keimung mit Schlauch, der entweder sehr bald ein Sporangium bildet oder vorher zu einem kurzästigen Mycel heranwächst. — Fig. 65 &, c. Streng saprophytisch auf todten Insecten (Fliegen, Mehlwtirmern) im Wasser, auch auf todte Pflanzen übertragbar (Lepidiumkeimhuge) ; nicht als Parasit cultivirbar. Gewöhnlich als Yerunreinigung zwischen Saprolegniaceen auftretend, aber von ihnen trennbar und rein cul- tivirbar. In älteren Easen gehen die bereits angelegten Sporangien in einen transito- rischen Ruhezustand über, ohne aber zu Dauerconidien wie bei P. de Baryanum zu werden. 294. P. ferax de Bary, 1881 (Bot. Zeit. p. 562). Der vorigen Species in Habitus und Structur sehr ähnlich, weiterer Untersuchung bedürftig. Nach de Bary von P. proliferum unterschieden durch geringere Dicke der Mycelfäden, die fast immer extramatrical entwickelten Oogonien, welche nicht selten in dem ent- leerten Sporangium aus dem durchwachsenden Faden entstehen, endlich durch die Antheridien, welche gewöhnlich dicht unterhalb des Oogons aus dem Tragfaden hypogynisch entstehen, selten aber Nebenastantheridien sind. Oosporenkeimung nicht beobachtet. Auf dem gleichen Substrat wie die vorige. An P. proliferum schliessen sich zwei von Cornu, 1872 (A. sc. nat. 5. Serie XV. p. 13) benannte Formen an, P. imperfectum und P. utriforme. Aus der sehr unvoll- ständigen Beschreibung ist freilich über ihre Eigenschaften wenig zu ersehen. Ich lasse hier Cornu's Besehreibung folgen: P. imperfectum. Sporangien kugelig, mit langem Entlecrungshals, am Ende dünner Fäden sitzend. P. utriforme, dem obigen sehr nahe verwandt. Sporangien mit langem Entleerungshals, aber von uuregelmässiger Gestalt, schlauchförmig, länglich -nieren- förmig, meist terminal, zuweilen intercalar. Winter, die Pilze. IV. AMh. 2G 402 Beide Species zeigen dieselbe Durchwachsung des entleerten Sporangiums wie P. proliferum, ebenso löst sich die Blase, in welcher vor dem Sporangium die Zoosporen entstehen, bei deren Reife augenblicklich auf. Eine P. utriforme ähnliche Form scheint Pringsheim (Jahrb. IX. p. 22(;) vor sich gehabt zu haben, er hat sie in seinen Notizen als P. laterale bezeichnet. Nähere Beschreibung fehlt. 295. P. Cystosiphoii (Roze et Cornn, 1869) Lindstedt, 1872 (Synops. d. Saprol. p. 50). Synon. : Cystosiphon pythioides Eoze et Cornu, 1S69, Ann. sc. nat. 5. Serie XI. p. 72. Abbild.: Roze et Cornu, 1. c. Tai. III, 1—22. Mycelium parasitisch in lebenden Wasserpflanzen, inter- und intracellular wachsend, besonders in den peripherischen Zellen sich ausbreitend, einzeUig, hier und da einige Querwände, sehr reich verästelt mit cylindrischen , dünnen Aesten; die älteren Mycel- abschnitte entleert und durch Querwände abgetrennt. Sporangien in den peripherischen Zellen der Wirthspflanzen, kugelig, 20 /j Durch- messer, mit einem bis 240 fj, langen, meist viel kürzeren Entleerungs- hals die Zellwand durchbohrend. Schwärmerbildung normal, die dünne AVand der Blase, in welcher die Schwärmer entstehen, ver- schwindet langsamer als bei den andern Pythium- Arten. Schwärm- sporen nierenförmig, mit zwei seitlichen Cilien in der Einbuchtung, 8 — 16,« lang. Oogonien intercalar oder fast terminal, durch ein kurzes Faden ende geschnäbelt, kugelig. Antheridien einzeln an jedem Oogon, auf einem nicht vom Tragfaden desselben, sondern von benachbarten Fäden entspringenden Xebenast. Oosporen ein- zeln in den Oogonien, sie nicht ganz erfüllend, kugelig, mit dickem, kurz stacheligen Exospor. Keimung unbekannt. Parasitisch in kleinen schwimmenden Wasserpflanzen, besonders reichlich auf Lemna arrhiza beobachtet, aber auch auf Lemna minor, Lemna gibba und Riccia fluitans. 296. P. mejralucanthum de Bary, 1881 (Abh. Senckenb. Ges. XII. p. 243 und Bot. Zeit. 1881, p. 539). Abbild.: de Bary, Abh. Senckenb. Ges. XII. Taf. II, 3—5; Bot. Zeit. 1881, Taf. V, 8—13. Mycel saprophy tisch oder parasitisch in Pflanzen auf feuchtem Substrat oder besonders gern im AVasser, je nach dem Substrat ver- schieden kräftig entwickelt, in feuchter Luft vorwiegend innerhalb des Wirthes inter- und intracellular wachsend, wenig über die Ober- fläche hervortretend, im Wasser Saprolegnia- ähnliche, feine Rasen 403 bildend; Myceläste ziemlich dicke, verzweigte Fäden, im Alter mit einigen ordnnngslos gestellten Querwänden. Sporangien theils intramatrical, in den Epidermiszellen mit einem Entleerungshals die äussere Wand durchbohrend, theils extramatrical an den Enden der über die Oberfläche hervortretenden Myceläste; die intramatrical en kugelig oder elliptisch oder cylindrisch, die anderen oval- blasig oder rund, beide Arten "mit einem bald terminalen, bald seitlichen, schnabelartigen Entleerungshals. Entleerung normal, nach dieser meist Durchwachsung. Keine Conidien. Zoosporen ziemlich gross, 12 — 15 Stück in einem Sporangium, zur Ruhe gekommen 18—20 fi Durchmesser. Oogonien endständig oder intercalar, anfangs glatt, sehr bald durch zahlreiche radiale, conische Membranausstülpungen stachelig, ohne Stacheln 36 — 45 ,a Durchmesser, Stacheln 6 — 9 /t lang. Antheridien meist mehrere an einem Oogon, aber nicht vom Tragast des Oogons, sondern von andern benachbarten Aesten entspringend. Oosporen kugelig und glattwandig, 27 /i Durch- messer, lange (z. B. noch nach 11 Monaten) in die derbe, stachelige Oogonwand eingeschlossen bleibend. Keimung nicht besonders beob- achtet. Saprophytisch auf und in abgestorbenen Pflanzentheilen , be- sonders gern in feuchter Luft, am liebsten im Wasser. Auf lebende Keimlinge von Lepidium sativum geht der Pilz nach de Bary nicht parasitisch über, während er mit Vorliebe die abgestorbenen Keim- linge saprophytisch bewohnt. Dagegen gelang es de Bary auf Pro- thallien von Todea africana den Pilz parasitisch zu cultiviren. Es kommt bei dieser Form, die in ihrer Lebensweise mit P. de Baryanum nahezn übereinstimmt, noch nicht zu Umbildung der Sporangien in abfallende Conidien, wohl aber findet man bei starker Zersetzung des Substrats in der Ent- wicklung gehemmte Zoosporangien, die den Conidien zwar ähnlich sehen, aber nicht abfallen und in frischem Wasser schon nach einigen Stunden Zoosporen bilden. Sectio 2. Metasporangium. Sporangienaulagen theils am Mycel Schwärmer bildend, theils als Conidien abfallend oder immer als Conidien abfallend. 297. I». de Bsnyainini Hesse, 1874 (lieber Pythium etc. Hallenser Dissert.). Synon.: Pythium Equiseti Sadebeck, 1S75, Cohn's Beitr. z. Biol. I. 3, p. 117. Lucidium pythioides Lohde, 1S74, Tagebl. d. Naturf. Ver. Breslau, auch Hedwigia 1875, XIV. p. 5. Lucidium circumdans Lohde, 1S74, 1. c. 26* 404 Pvthiuin circumdans Lohde in Sacc, Sylloge VII. 1, p. 272. Pythium autumnale Sadebeck, 1S76, Tagebl. d. 49. Naturf. Ver. p. 100. Saprolegnia Schachtii Frank, ISSÜ, Pflanzenkrankh. p. 384. Abbild.: Hesse, I.e. 2 Tafeln. Sadebeck, Cobns Beitr. I.e. Taf.IUu.IV. de Bary, Abb. Senckenb. Ges. XII. Taf.I, 1—19 : Bot. Zeit. 1 SSI, Taf.V, 1, 2. M. Ward, Quart. Journ. micr. sc. 18S3, XXEI. Taf. XXXIV, 1—10. Mycel parasitisch in lebenden Pflanzen, inter- und intracellular wachsend, in der Jugend ungetheilt, später mit spärlichen, ordnuugs- los gestellten Querwänden, aus reichlich verästelten, zartwandigen, dünnen Fäden bestehend; bei trockener Luft über die Oberfläche der Wirthspflanze kaum hervortretend, bei feuchter Luft oder erst recht im Wasser weit herauswachsend, in letzterem sogar Saprolegnia ähnliche, sehr feinfädige Käsen bildend; innerhalb und ausserhalb des Substrats reichlich fructificirend. Sporangien- an lagen einzeln, meist an den Enden der Myceläste, aber auch intercalar, meist an den aus dem "Wirth herauswachsenden Mycel- theilen, auch intramatrical, je nach dem Wassergehalt des Mediums zu Zoosporangien oder zu abfallenden Dauerconidien werdend, von gleicher kugeliger oder breit ovaler Gestalt. Zoosporangien (in Wasser und sehr feuchter Luft entstehend) mit kurzem, schnabel- artigen, meist seitlichen Entleerungshals, auf gänzlich entleertem Tragfaden, also Durchwachsung unmöglich; Entleerung der Zoo- sporangien und Structur der Schwärmer normal. Dauerconidien (besonders an der Luft entstehend) ohne vorherige Halsbildung abfallend, kugelig oder breit eiförmig, mit farblosem Inhalt und farbloser, glatter, ziemlich dicker Membran. Bleiben viele Monate keimfähig, auch eingetrocknet oder eingefroren; nur in den ersten Tagen nach ihrer Entstehung mit Zoosporen, später immer mit einem oder mehreren Keimschläuchen keimend. Oogonien (besonders reichlich im Wasser sich bildend) meist terminal, kugelig, ziemlich dickwandig, ohne Tüpfel, 21 — 24 fi Durchmesser. Antheridien sehr verschieden angeordnet, in der Regel je eines an einem Oogon, meist als hakig gekrümmter Nebenast unterhalb desselben entspringend, zuweilen auch wird der Oogonstiel selbst ohne Gestaltsveränderung zum cylindrischen, hypogynischen Antheridium. Oosporen einzeln in dem Oogon, kugelig, 15 — 18 // Durchmesser, mit dünnem, farblosen Endospor, glattem, mehrschichtigen, farblosen Exospor. Keimen nach 4 — 5 monatlicher Ruhepause mit Schlauch, nicht mit Zoosporen. — Eig. 65«. Parasitisch in Keimlingen der verschiedensten Pflanzen, deren Umfallen und Absterben hierdurch bewirkt wird; lebt saprophytisch 405 auf den getödteten Pflänzchen weiter, ebenso auf abgekochten Keim- lingen, auf im Wasser liegenden todten Fliegen ; beansprucht reich- lich Wasserzufuhr und wächst am besten auf im Wasser liegenden Substraten. Dauerconidien und Oosporen fehlen wohl in keiner Gartenerde. Auf folgenden Pflanzen bisher beobachtet: 1. Keimpflanzen von Lepidium, Camelina, Sinapis, Capsella und anderen Cruciferen, Amarantus, Beta, Trifolium repens, Spergula arvensis, Zea Mays, Panicum niiUaceum, Stanhopea saccata. Nach Hesse's (1. c), allerdings einer Controle be- dürftigen Untersuchungen, wurden nicht befallen Sämlinge von Solanum tube- rosum (?), Linum, Papaver, Brassica Napus, Ornithopus, Onobrychis, Anthyllis, Pisum, Hordeum, Triticum und Avena, Ein Theil landwirthschaftlicher Ciütur- pflanzen dürfte sich also vielleicht immun gegen diesen lästigen Feind der Keim- pflanzen ervreisen. (Man vergl. Phytophthora omnivora.) Nach de Bary sind sicher immun Yaucheria und Spirogyra. 2. Prothallien von Gefässkryptogamen. In Equisetumprothallien, ihre Cultur vernichtend, häufig von Sadebeck (1. c.) beobachtet und deshalb P. Equiseti genannt. Das ebenfalls auf Equisetumprothallien gefundene P. autumnale Sade- beck, 1876 (1. c.) stimmt nach den Angaben des Autors ganz mit P. Equiseti überein, soU nur seine Oosporen meist parthenogenetisch ausbilden; so lange nicht hierüber eine sorgfältige Untersuchung vorliegt, dürfte es sich empfehlen, das P. autumnale als Synonym zu betrachten. Auf Farnprothallien hat Lohde 1ST4 (I.e.) einLucidium circumdans be- schrieben, welches nur in seiner ungeschlechtlichen Fortpflanzung bekannt ist; diese zeigt aber Zoosporangien und Dauerconidien, so dass als einziger Unterschied von P. de Baryanum einstweilen der Umstand aufzuführen wäre, dass L. circumdans Durchwachsungen der entleerten Zoosporangien zeigt. Nach de Bary auf Todea- Prothallien, Polypodiaceen sind immun. Ein von Goebel (Bot. Zeit. 1SS7, p. 165) im ProthaUium von Lycopodium inundatura aufgefundener Pilz mit Dauerconidien wird von Goebel selbst für ein Pythium gehalten und dürfte avoIü gleichfalls P. de Baryanum sein. Auch Treub (Ann. deBuitenzorg IV, 1SS4) und Bruchmann (Bot. Centralbl. XXI. 188-5, p. 309) haben in Prothallien von Lycopodium cernuum und annotinum ein zweifellos hierher geliöriges Pythium gefunden. 3. Muscineen. Mit Sicherheit bisher nur in Pellia epiphylla von Schacht beobachtet und abgebildet (Anat. u. Physiol. I. Taf. III, 8), von Frank wieder- gefunden und als Saprolegnia Schachtii bezeichnet (Pflanzenkrankh. p. 384). Aus Frank's Darstellung, ebenso aus Schach t's Abbildung geht sicher hervor, dass beiden derselbe Pilz und zwar Pythium de Baryanum vorgelegen hat. Auf Plagio- chila asplenioides hat Eeinsch (Contrib. ad Alg. et Myc. I. 1875, p. 95, Taf. III, 1) einen Pilz beobachtet, den er Sporadospora Jungermanniae nennt. Soweit die unvollständige Beschreibung und das rohe Bild ein Urtheil gestatten, könnte auch hier P. de Baryanum vorgelegen haben; eine sichere Entscheidung ist aber hier unmöglich. 406 4. Solanum tuberosum. Nacli Beobachtungen von Sadebeck (Hedwigia 1876, XV. p. 3.5), de Bary (Bot. Zeit. ISSl, p. 528), M. Ward (Quart. Journ. micr. sc. 1883, XXIII) -wächst P. de Baryanum sowohl parasitisch, als auch saprophytisch im Kraut und den Knollen der KartofFel, oft gesellig mit Phytophthora infestans, das Zerstörungswerk mit ihr gemeinsam betreibend. Da nun Pythium sehr leicht und reichlich Oosporen entwickelt, so sind dieselben mehrfach für die langgesuchten Oosporen der Phyto])hthora erklärt worden (conf. Ph. infestans). Nach M. Ward ist P. de Baryanum auch auf den Knollen von Dahha und auf Daucus Carota cultivirbar, auch auf Pelargonium. Die Umstände, welche die Entwicklung von Zoosporangien in dem einen Falle, von Dauerconidien in dem andern bedingen, sind noch nicht in aller Schärfe erkannt, im Allgemeinen aber scheint Wassermangel die Bildung der Dauerconidien, Wasserreichthum die von Zoosporangien zu begünstigen. 298. P. vexans de Bary, 1Ö7G (Joiirn. of bot. V. p. 119 und Bot. Zeit. 1881, p. 537). Abbild.: de Bary, Bot. Zeit. ISSl, Taf. V. 3— T. Mycel streng saprophytisch auf und in abgestorbenen Pflanzen und auch auf todte FHegen und Milben übertragbar, besonders gern im Wasser wachsend, anfangs querwandlos, später mit einigen ordnungslosen Scheidewänden, aus reichlich verästelten, zartwandigen, dünnen Fäden bestehend. Sporangienanlagen soweit beobachtet unter allen Verhältnissen zu rundlichen Conidien werdend, Zoo- sporangien fehlen. Oogonien intramatrical und extramatrical, theils endständig, meist aber intercalar und einseitig blasig vor- gewölbt, 15 — 18 fi Durchmesser. Antheridien einzeln, klein, kurz keulenförmig, gekrümmt, dicht neben dem Oogon entspringend. Oosporen einzeln in den Oogonien, kugelig, 12 — 15 !.i Durch- messer, mit glatter Membran, keimen schon 5 Tage nach ihrer Keife und zwar mit Zoosporen, indem sie ihren Inhalt in eine Blase ent- leeren, woselbst die Schwärmer entstehen; erst mehrere Monate alte Oosporen keimen ausschliesslich mit Schlauch. — Fig. 66 c. Saprophytisch auf faulenden Kartoffelknollen, hier zu Yer- wcchselungen mit Phytophthora infestans Veranlassung gebend. Strenger Saprophyt, auf abgetödteten andern Pflanzen, auf Milben und Fliegen im Wasser cultivirbar, nie parasitisch. Diese noch lückenhaft bekannte Form steht nach de Bary's eigner Bemerkung (Bot. Zeit. 1S81, p. 537) der vorigen Species sehr nahe, unterscheidet sich aber hinreichend von ihr durch das Fehlen der Zoosporangien, die geringeren Dimensionen der Oogonien und Oosporen, die Zoosporenkeimung der letzteren und die streng saprophytische Lebensweise. 407 299. P. Aiio'uillulae aceti Sadebeck, 1886 (Bot. Centralbl. 1887, XXIX. p. 318). Mycel parasitisch in lebenden und später auch saprophytisch in den abgetödteten Essigälcben, sehr feinfädig, reich verzweigt, scheide- wandlos, oft den ganzen Thierkörper erfüllend. Zoosporangien fehlen. Co ni dien seltener einzeln, meist zu mehreren entweder reihenweise hintereinander oder zu 4—5 traubig angeordnet, kugelig, circa 6 /t Durchmesser, mit farbloser, glatter Membran, abfallend, ausnahmsweise mit Zoosporen, in der Regel mit Mycel keimend. Oosporen reichlich, sehr klein, kugelig, höchstens 6 /t Durchmesser, keimen mit Schlauch. In Anguillula aceti, oft schon nach wenigen Stunden dieselben tödtend und dann saprophytisch w-eiter lebend; in Essig von 4 bis 5 <*/o herschen die Conidien vor, 10 7o drückt die Bildung derselben und überhaupt das "Wachsthum des Mycels herab, Oosporen noch reichlich. Bei höherer Concentration (15 "/o) Stillstand des Wachs- thums überhaupt, vorher gebildete Oosporen behalten ihre Keim- fähigkeit. Einige weitere Notizen über diese Formen bei Sadebeck, 1. c. 300. P. iiitermedium de Bary, 1881 (Bot. Zeit. p. 554). Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. V, 14—16. M. Ward, Quart. Journ. niicr. sc. XXIII. Taf. XXVI, 4.5, 46. Mycel je nach dem Substrat saprophytisch und parasitisch, theils in demselben verborgen, theils hervorwachsend und sehr niedrige oder auch bis 1 cm hohe, dichte Rasen bildend ; die extra- matricalen Myceläste mehr oder weniger reichlich rispig verzweigt, zartwandig, anfangs querwandlos, im Alter mit zerstreuten Quer- wänden. Sporangienanlagen terminal an den unbegrenzt weiter wachsenden Enden der extramatricalen Myceläste, immer zu Conidien sich umbildend; nicht einzeln, sondern an denselben Fadenenden in grösserer Zahl entstehend, entweder zu 2 — 5 dicht hintereinander kettenartig angeordnet oder durch Einschaltung grösserer steriler Fadenstücke zwischen den einzelnen, zur Seite gedrängten Conidien entfernt traubig; selbst beide Arten der Abschnürung an einem und demselben verzweigten Mycelast. Conidien kugelig, 18 — 24c f.i Durchmesser, mit dichtem Protoplasma und farbloser, massig dicker glatter Membran, kurz nach der Reife in frischem Wasser einen stumpfen Schnabel treibend und Schwärmer bildend ; nach längerer Ruhe mit Keimschlauch keimend; Keimfähigkeit der nass auf- 408 bewahrten Conidien erhält sich 11 Monate, selbst bei 14tägigeni Einfrieren ; vollkommen lufttrockene Conidien nicht mehr keimfähig. Oogonien und Oosporen noch nicht beobachtet. — Fig. 6b f. Saprophytisch auf abgestorbenen Keimpflanzen von Lepidium nnd Amarantus, besonders gern im Wasser oder doch sehr feuchter Luft; dringt in lebende Keimlinge von Lepidium und Amarantus und KartofFellaub nicht ein; wurde aber parasitisch in lebenden Prothallien von Equisetum, Todea und Ceratopteris gefunden. Ist auch auf todten Fliegen im Wasser cultivirbar. Diese morphologisch sehr interessante Form, über die Näheres bei de Bary (1. c.) nachzusehen ist, zeigt an einem und demselben primitiven Conidienträger die Conidicnabschnürung von Cj'stopus (Ketten) und Phj^tophthora (seitliche Conidien) und verdient deshalb als Uebergangsglied zu diesen beiden Gattungen grosse Be- achtung. 301. P. Artotroo-us (Montagne, 1845) de Bary, 1881 (Bot. Zeit. p. 578). Synon.: Artotrogus hydnosporus Montagne, 1845 (?) und 1S56, Sylloge etc. p. 304. Pytliium micracanthum de Bary, 1881, Abh. Senckenb. Ges. XII. p. 2. Abbild.: de Bary, Bot. Zeit. 1881, Tat. V, 29—32; Abh. Senckenb. Ges. XII. Taf. I, 22—26. My cell um in und zwischen den Zellen todter, krautiger Pflanzentheile, auch über das Substrat hervorwachsend, querwand- lose, reich verzweigte Fäden. Conidien und Zoosporangien noch nicht beobachtet. Oogonien sowohl im Substrat, als auch an den extramatricalen Theilen des Mycels, meist intercalar, kugelig, mit stachelspitzigen Aussackungen der Wandung, ohne Stacheln 18 — 27 /( Durchmesser, Stacheln 3 — 6 /t lang, nicht so dicht gestellt wie bei F. megalacanthum. Antheridien einzeln, hypogynisch, cylindrisch, ohne vorherige Gestaltsänderung aus einem an das Oogon grenzenden Fadenstück entstehend, also nicht nebenastartig. Oosporen kugelig, meist so gross wie das Oogon, dieses fast erfüllend, mit glatter, hellgelblicher Membran und grosser Fettkugel; keimen nach drei- bis viermonatlicher Ruhe mit Keimschlauch. — Fig. 65 d. Saprophytisch in krautigen, abgestorbenen Pilanzentheilen, ge- sellig mit andern Pythien, auch in den von Phytophthora infestans getödteten Kartoffeln und hier fälschlicher Weise für die Oosporen derselben gehalten (siehe Ph. infestans). Nach de Bary gelingt eine Keincultur auf abgetödteten Kressekeimlingen niclit. wohl aber wächst der Pilz bei gleichzeitiger Anwesenheit von P. de Baryanum. 409 De Bary nimmt an, dass der Pilz auf die vorherige Zersetzung des Materials durch andere Pilze angewiesen ist oder vielleicht ein Mycoparasit ist nach Art von Piptocephalis. Weitere Untersuchung erwünscht/ Betreffs der Nomenclatur vergleiche man de Bary, Bot. Zeit. 1881. Anhang. Zweifelhafte Species. P, (lichotomum Dangeard, 1886 (A. sc. nat. 7. Serie lY. p. 313, Taf. XIV, 17, 18). Sehr unvollständige, eine Artfabrikation nicht rechtfertigende Beobachtung. In Xitella neben Catenaria als gabelig verzweigtes, einzelliges Mycel mit intercalaren, elliptischen Anschwellungen beob- achtet. Fortpflanzungsorgane unbekannt. Scheint Hyphochytrium sehr nahe zu stehen. P. Chlorococci Loh de, 1874 (Tagebl. d. Naturf. Ver. in Breslau, p. 204; auch Bot. Zeit. 1875, p. 92). Mycel sehr feinfädig, Zoosporangien unregelmässig rundlich, Zoosporen sehr klein. Ausschwärmen nicht beobachtet. Auf einer Colonie von Chlorococcum. P. Actinosphaei'ii Brandt, 1881 (Monatsber. Berl. Acad. 1881, p. 399, Kg. 33—53). Scheint kein Pythium zu sein. Beobachtet sind kugelige Zellen, welche mit den Nahrungsballen aus Actinosphaerium Eichhornii ausgestossen wurden und nun kurze, zuweilen verzweigte Keim- schläuche trieben, deren Inhalt sich in Form von Schwärmern ent- leerte. Echte Mycelbildung nicht beobachtet, weitere Untersuchung fehlt. Ich halte nach den Abbildungen die kugeligen Zellen für zur Ruhe gekommene Schwärmsporeu einer Saprolegnia, welche unter den bei der Beobachtung herrschenden, scheinbar ungünstigen Bedingungen nur gehemmte Keimung und frühzeitige Schwärmer- bildung zeigten. P. fimbriatum de la Rue, 1869 (Bull. soc. imp. Nat. Moscou 1869, XLII. 1, p. 469), nur der Name, ohne Diagnose, die auch später nicht veröffentlicht worden ist. P. polysporiim Sorokin (?) in Sacc, Sylloge YII. 1, p. 273 nur mit dem Namen aufgeführt; die betreffende Arbeit Sorokin's ist mir unbekannt. 410 I». ineertum Reny, 187G (Just's Jahresber. lY. p. 134) ist in der Tliat sehr unsicher, denn es sind Sexualorgane und Oosporen noch nicht beobaclitet; scheint auch sonst sehr mangelhaft be- schrieben zu sein. LXlil. Pliytoplitliora de Bary, 1876 (Journ. uf botany, 'New Series Y). Mycel querwandlos, reich verzweigt, mit farblosen, dünnwandigen Aesten, parasitisch intercellular und intracellular die ganze Pflanze durchwuchernd, Haustorien fehlen ganz oder sind nur ausnahms- weise als kleine Bläschen zu beobachten. Conidienträger einzeln oder zu mehreren aus den Spaltöfi'nungen hervortretend, aber auch die Epidermiszellen durchbohrend, spärlich und unregelmässig ver- zweigt, niemals dichotom; an den Astenden unbegrenzt weiter ■wachsend und deshalb von wechselnder Höhe, nach der Abschnüruug der ersten Conidie wird diese zur Seite geschoben, der Ast wächst in gerader Richtung weiter und schnürt weitere Conidien ab, diese deshalb zunächst end-, später seitenständig. Conidien ei- oder citronenfürmig, mit Scheitelpapille, bei der Keimung Schwärmsporen, die fertig am Scheitel hervortreten, ausnahmsweise Keimschlauch erzeugend. Schwärmsporen oval, einseitig abgeplattet, vorn spitz, hinten abgerundet, mit zwei Cilien an der abgeflachten Seite; mono- planetisch; Bewegung gleichmässig. Oogonien und Antheridien intramatrica!, die ersteren kugelig, die letzteren keulig auf kurzem Nebenast, androgynisch. Oosporen kugelig, einzeln im Oogon, wie bei der ganzen Familie; Keimung mit Schlauch, der sehr bald Conidien abschnürt. Diese früher mit Peronosi)ora vereinigte Gattung ist charakterisirt durcli die successive, niclit bloss einmalige Abschniirung der Conidien an den unbegrenzt weiter wachsenden Aesten der Conidienträger; diese selbst haben noch nicht jene scharf umschriebene Gestalt angenommen wie bei Peronospora und schliessen sich eng an die aus dem Substrat hervorwachsenden Mycelien von Pythium an, die auch nicht als besondere Conidienträger sich abheben. Die im feuchten Eaum zu grosser Länge hervorwachsenden Conidienträger der Ph. infestans veranschaulichen besonders deutlich die nahen Beziehungen zu Pythium, als dessen nächstverwandte Gattung Phytophthora erscheint. Auch bei Pythium (P. intormedium, proliferum) werden die zuerst entstandenen Conidien oder Sporangien später oft zur Seite geschoben.. Von Pythium unterscheidet sich Phyto})htliora nur durch die andere Art der Schwärmsporenbildung. 411 Fiff. CO. - 7h C^ Phy toplithora. — a, h Ph. omnivora. o Ein kleiner Conidienträger , unter Wasser entwickelt (Vergr. 90, nach de Bary). h Ongon mit reifer Oospore und Antheridium (Vergr. 375, nach de Bar}-) • c, d Ph. infestans. c Drei Conidien- träger aus einer Spaltöffnung (sf) hervorwachsend, mit blasigen Auftreibungen (m) unter den früheren Abschnürungsstellen der Conidien (Vergr. 120, nach Frank). ä Conidienkeimung. 1. Austritt der Schwärmer aus dem Scheitel der citronen- förmigen Conidie. 2. Zwei freie Schwärmer. 3. Schlauchbildung der zur Euhe gekommenen Schwärmer. 4. Ausnahmsweise Keimung mit Schlauch, der an seiner Spitze eine Sccundärconidie {%c) abgegliedert hat. (Vergr. 400, nach de Bary.) 412 302. Pli. oiiiiiivora de Eaiy, 1881 (Abb. Senckenb. Ges. XU und Bot. Zeit. 1881, p. 585). Synon.: Peronospora Cactorum Cohn u. Lebert, 1S70, Cohn's Beitr. z. Biol. I. p. 51. Peronospora Sempervivi Sclienk, IS 75, Bot. Zeit. p. 691. Peronospora Fagi R. Hartig, 1875, Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen p. 117, ausfiihrl. Unters, aus forst-bot. Instit. München I. 1880. Exsicc: Rabh., Fungi europ. 3777. Abbild.: Hartig, 1. c. 1880, I. Taf. III. de Bary, Bot. Zeit. ISSl, Taf. V, 33—41; Abb. Senckenb. Ges. XII. Taf. III, 9-27. Rasen sehr zart, oft kaum bemerkbar, weisslich. Conidien- träger einzeln oder bis zu 8 aus den Spaltöffnungen hervorbrechend oder direct die EpidermisAvand durchbohrend, auf den Wirthspflanzen sehr niedrig, unverzweigt, höchstens zwei Conidien abschnürend, in sehr feuchter Luft aber oder im Wasser untergetaucht stark sich verlängernd (selbst 1—2 cm) und auch ordnungslos sich verzweigend, eine grössere Zahl von Conidien abschnürend; Zweigenden unter- halb der Conidien nicht aufgeschwollen. Conidien citronenformig, viel grösser als bei der folgenden Species, 50 — 60 f.i lang, 35 // breit, (noch viel grössere 93 /n lang, 36 /< breit; 81 /t breit, 40 /( lang ausnahmsweise), mit farblosem Inhalt und farbloser, dünner, glatter Membran; liefern bei der Keimung im Wasser 10 — 50 Zoosporen, in feuchter Luft auch Keimschlauch. Oosporen kugelig, 24 — 30 /i Durchmesser, zuweilen noch kleiner, mit farblosem Inhalt und bräun- lichem, glatten, massig dicken Epispor; Keimung mit unverzweigtem, ausnahmsweise verzweigten Schlauch, der schon bei einer Länge von 250—300 /.i eine neue Conidie abschnürt, die dann ihrerseits Zoosporen liefert. — Fig. 66«, h. Auf Ftlanzen aus den verschiedensten Familien, besonders in Gärten und Baumschulen ; je nach den Pflanzenformen verschiedene, immer aber sehr schwere Krankheitsbilder hervorrufend; Mai bis August, auf Succulenten auch im AVinter. 1. Kräuter und ihre Keimli nge werden vom Boden aus braun, bekommen weiter aufwärts einzelne braune Flecken und fallen schliesslich um , vertrocknen oder verfaulen; beobachtet auf: Cleome violacea, Alonsoa caulialata, Schizanthus pinnatus, Gilia capitata, Fagopyrum marginatum und tataricum, Clarkia elegans. Keimlinge von Lepidium, Oenothera, Epilobium roseum, Salpiglossis sinuatum. (Ueber das Umfallen der Keimpflanzen vcrgl. auch Pythium de Baryanum.) 2. Succulenten erfahren, ohne wesentliche Aendenmg der Epidermis, eine Zerstörung und Maceration ihrer inneren Gewebe, eine die ganze Pflanze bis zur Wurzel ergreifende Fäulniss; beobachtet auf: Cereus giganteus, Melocactus nigro- 413 toraentosus (von Lebert u. Cohn, 1. c), Cereus speciosissimus und peruvianus (von de Barj 1. c), Sempervi%aim albiduni, glaucum, stenopetaliim, tectorum (Schenk 1. c). 3. Sämlinge unserer Waldbäume, insbesondere der Buche, aber auch des Ahorn und Nadelholzkeimlinge jeder Art (Fichte, Kiefer, Tanne und Lärche) werden vom Boden aus schwarz und fleckig und sinken um; Näheres über diese für die Forstwirthschaft wichtige Krankheit bei E. Hartig, 1. c. und Lehrbuch der Baumkrankheiten IL Aufl. p. 57. De Barv (Bot. Zeit. 1881) hat durch künstliche Infectionsversuche die Uebor- tragbarkeit des Pilzes von einem der oben genannten Wirthe auf den andern nach- gewiesen, so dass hier wirklich nur eine Species vorliegt. Bemerkenswerth ist ferner, dass bei de Bary's Versuchen der Pilz junge Blätter, Stengel und Knollen von Solanum tuberosum, ebenso Keimpflanzen von Lycopersicum esciüentum ganz intact Hess. Hieraus ergiebt sich, dass Ph. omnivora von der folgenden Species verschieden ist. Aus de Bary's und Hartig's Arbeiten mögen noch folgende Notizen hier Platz finden. Zuweilen schwärmen die Zoosporen nicht aus den Conidien aus und keimen in denselben; Hartig sah bis V6 Keimschläuche aus einer Conidie hervorbrechen. Nach demselben Autor bleiben die Oosporen vier Jahre in der Erde keimfähig, ob noch länger wurde nicht untersucht; die Conidien sind nur kurze Zeit keimfähig. Das Mycelium ist anfangs querwandlos, zeigt aber später wenige ordnungslos ver- theilte Querwände: befallene Organe unter Wasser weiter cultivirt zeigen ein ausserordentliches Wachsthura des Pilzes, die Conidienträger werden laug und verzweigt, ja es bilden sich auch extramatricale Oogonien aus. 303. Ph. infestans (Montagne, 1845) de Bary, 1876 (Journ. of botany, New Series Y). Synon.: Botrytis infestans Montagne, 1845, Memoire de l'Instit. 1845, Sylloge generum specierumque crypt. 1850. Botrytis devastatrix Libert, sec. Duchartre, Eev. bot. I. p. 151. Botrytis fallax Desmazieres, Crypt. d. France, ed. I. 492. Botrytis Solani Harting, 1846, A. sc. nat. 3. Serie VI. Peronospora trifurcata Unger, 1847, Bot. Zeit. p. 314. Peronospora Fintelmauni Caspary, 1852, Verh. d. Ver. z. Berförd. d. Gartenbau in Preussen p. 327. Peronospora infestans Caspary, 1852, Eabh., Herb. myc. ed. I. 1879. Peronospora devastatrix Caspary, 1855, Monatsber. Berl. Acad. 1855. Die obigen SynonjTne citirt nach de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. 1863, p. 104. Seitdem sind neue Synonyme nicht mehr hinzugekommen. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 37, Krieger, Fimgi sax. 398, Linhart, Fuugi hung. exs. 85, Eabh., Herb. myc. ed. I. 1879, ed. IL 174, Schneider, Herb, schles. Pilze 1, Thüraen, Fungi austr. 643, Thümen, Mycoth. univ. 423, 926. Abbild.: de Bary, 1. c. 1863, Taf. V, VI; die meisten Lehrbücher der Botanik und der Pflanzenkrankheiten. Rasen weiss, bei trockenem Wetter niedrig und zart, oft kaum erkennbar, bei andauernd feuchter Witterung dicht, schimmelartig, ausgebreitet. Conidienträger einzehi oder zu 2 — 5 aus den Spalt- Öffnungen hervorbrechend, gelegentlich auch die Epidermis durch- bohrend, verschieden hoch, in feuchter Luft bis 1 mm hoch und höher hervorwachsend, im untern Theil unverzweigt, cylindriscli, selten über 10 u dick, im obcrn Drittel mit 1 — 5 aufrecht abstehen- den, unregelmässig angeordneten, meist unverzweigten, seltener kurz- ästigen Seitenzweigen, diese wie der Hauptast unbegrenzt weiter- wachsend, dabei die zunächst endständigen Conidien zur Seite schiebend, unter der Spitze ein oder mehrere Male blasig aufgetrieben, der Zahl der bereits abgeschnürten Conidien entsprechend. Conidien citronenförmig, mit kurzem Stielchen, sehr variabel in den Dimen- sionen, bald schmal -elhptisch (21 /t breit, 38 ,a lang), bald fast kugelig (29 /t breit, 34 /t lang), meistens 15—20 /i breit, 27—30 /t lang, mit farbloser, glatter, dünner Membran und farblosem Inhalt, liefern bei der Keimung im Wasser 6 — 16 Schwärmsporen, aus- nahmsweise, besonders in feuchter Luft, einen bald wieder eine Conidie (Secundärconidie) abgliedernden Keimschlauch. Oosporen unbekannt. — Fig. 66 c^ d. Auf verschiedenen Solanaceen, besonders auf Solanum tube- rosum, die bekannte Kartotfelkrankheit hervorrufend; ferner auf: Solanum utile, S. etuberosum, S. stoloniferum , S. verrucosum, S. Maglia, S. demissum, S. cardiophyllum, S.laciniatum, S. Lycopersicum, S. Dulcamara, Anthocercis viscosa; ausserdem beobachtet auf einer cultivirten chilenischen Scrophularinee, Schizanthus Grahami; Juni bis August. Die Kartoffclkrankheit, seit 1S45 in Europa beobachtet und wahrscheinlich aus Chile eingeschleppt, findet man genauer in den Lehrbüchern der Pflanzen- krankheiten beschrieben; zur Auffindung des Pilzes sei hier nur bemerkt, dass das erkrankte Kartoffelkraut braune Flecken abgestorbenen Gewebes zeigt, an deren Grenze bei trockenem Wetter sehr spärlich und dünn, bei feuchtem Wetter kräftig und dicht der weisse Rasen der Conidicnträger hervorsprosst. Oosporen und Sclerotien sind von mehreren Autoren zu wiederholten Malen beschrieben worden, haben sich aber immer als Verwechselungen oder Täuschungen herausgestellt. Eine ausführliche Besprechung und Widerlegung der bis 1S7G erschienenen Arbeiten findet man bei de Bary (Rescarches into the nature of potato-fungus, Journal of the agricult. society London 1 876, auch abgedruckt im Journal of botany 1S7(>, New Scries V-, siehe ferner Bot. Zeit. Ibbl , p. 1)17). Aus de Bary's Darstellung sei folgendes hervorgehoben : Die als Oosporen der Ph. infestaus beschriebenen Gebilde gehören thoil- weise als Oosporen zu einigen Pythium-Arten (besonders P. Artotrogus, aber auch P. de Baryanum und vexans), welche in faulenden, durch Phytophthora ge- tödteten Kartoffelkraut und -knollen saprophytisch leben, thcilweise zu Pilzen aus anderen Gruppen. Die Conidien der Phytophthora können nicht überwintern, die Uebcrwintcnm'' des Pilzes geschieht durch das in den Samenkartoffelu ruhende 415 Mycel, welches im Frühjahr entweder direct aus den Knollen Conidienträger ent- wickelt oder, und das ist das Häufigere, im Innern der jungen Triebe mit empor- wächst und aus ihnen fructificirt. Das Verhalten der heteröcischen Uredineen liess verrauthen, dass auch bei Ph. infestans ein Wirthswechsel stattfände und die Oosporen auf andern Pflanzen sich entwickelten. Nach de Bary's Beobachtungen bildet Phytophthora aber weder in anderen Solaneen, noch in der oben genannten Scrophularinee Oosporen. Obgleich die Auffindung der Oosporen immer noch nicht ausgeschlossen ist, so sind dieselben nach de Bary zur Ueberwinterung des Pilzes nicht unbedingt erforderlich. Die von Stephen Wilson beschriebenen sog. Sclerotien sind nach Murray's überzeugenden Darstellungen (Journ. of hot. XXI. 1S83, XXTTI. 1S&5) gar keine Bildungen des Pilzes, sondern Kalkoxalatanhäufungen der Kartoffelzellen. Seit de Bary's zusammenfassender Darstellung ist ein Fortschritt nicht ge- macht worden. Eine einzige Arbeit ist seitdem erschienen, die aber wegen ihrer Flüchtigkeit und Kritiklosigkeit keine ernste Widerlegung erfordert; es ist die Arbeit von Smorawski (Landwirthsch. Jahrb. XIX. 1890). Er hat ein einziges Präparat mit jungen Oogonien bekommen, deren Zusammenhang mit den Conidien- trägern zu verfolgen war, reife Oosporen gar nicht gesehen. Dieses einzige Prä- parat ist aber bei der weitern Präparation zerrissen und bietet als Dauerpräparat ein schauerliches Aussehen (Fig. 12); die recht hübsche Figur 11, welche dieses Präparat vor der Verunglückung darstellt und den Zusammenhang der Oogonien mit dem Conidienträger sehr schön zeigt, ist aber nicht nach^der Natur, sondern nach der Erinnerung gezeichnet! Das genügt. Ungenau bekannte Art. Ph. Phaseoli Thaxter, 1889 (Bot. Gazette p. 273, nach Bact. Centralbl. YII. p. 809) besonders auf den Hülsen, aber auch auf allen andern oberirdischen Theilen von Phaseolus lunatus. Bisher nur aus Amerika bekannt. Oosporen nicht gefunden. LXIV. €y!$toi>ii!ü Leveille, 1847 (A. sc. nat. 3. Serie YIII. p. 371). Mycel parasitisch in lebenden Pflanzen, reich verzweigt, inter- cellular sich ausbreitend, mit kleinen kugeligen, in die Zellen des Wirthes eindringenden Haustorien. Conidienträger hypodermal zu einer mehr oder weniger ausgedehnten Schicht vereinigt, dicht nebeneinanderstehend, unverzweigt, keulig-cylindrisch, die Conidien in Ketten an ihrer Spitze abschnürend; durch Zerreissen der Epi- dermis werden die Conidienlager geöffnet, sie bilden pulverige, weisse oder gelbliche, staubige Rillen oder Warzen von verschiedener Form und Ausdehnung. Conidien in Ketten abgeschnürt, durch schmale kurze Brücken mit einander verbunden, später isolirt, kugelig oder kugelig-eckig, stumpf-würfelförmig, mit farblosem Inhalt, entweder alle gleichgestaltet und keimfähig oder die das freie Ende 416 der Ketten einnehmende Conidie abweichend und steril; Membran farblos nnd glatt, entweder überall gleich dick oder im Aequator der Conidie mit einer ringförmigen, auf der Innenseite verlaufenden Yerdickung von uhrglasförmigem Querschnitt. Z Oosporen bei der Keimung der Conidien in diesen entstehend und fertig am Scheitel hervortretend, Länglich -eiförmig, am Yorderende etwas verjüngt, aber beiderseits stumpf abgerundet, an der einen Flanke abgeflacht und liier zwei Cilien tragend, eine kürzere bei der Bewegung nach Fig. 67. Cystopus. — a C. candidus. Ein Mycelast mit drei Conidien abschnürenden Aestchen, alle Conidien gleichartig (Vergr. 400). b C. cubicus. Eine Conidien- kctte mit steriler Endconidie (t) (Vergr. 400). c — f C. candidus. c Ein Oogon mit heranreifender Oospore, von der aus Periplasmafäden nach der Oogonwand ausstraMen , oben ein Antheridium (Vergr. 400). d Eine keimende Oospore, noch von der Oogonwand locker eingehüllt, der Inhalt ist in der hervorgestülpten Bhise in Schwärmsporen zerfallen (Vergr. 400). e Ein Mvcelschlauch . intercellular wachsend und kleine, kugelige Haustorien in die Wirthszellen treibend; Längs- schnitt durch das Mark von Lepidium sativum (Vergr. 130). f Eine keimende Conidie (Vergr. 400). g Zwei Schwärm.sporen (Vergr. 400). h C. cubicus. Conidien, 1 von der Seite gesehen, 2 von oben gesehen (Vergr. 360). a — g nach de Bary, ?i nach der Natur. 417 vorn zeigende und eine längere nachschleppende, monoplanetisch ; Schwärmbewegung gleichmässig. Sexualorgane intercellular , an kurzen Mycelästen entstehend. Oogonien kugelig, mit farbloser, glatter, tüpfelfreier Membran, eineiig, mit Periplasma. Antheridien keulig oder verkehrt -eiförmig, auf kurzem und androgynen Nebenast. Oosporen einzeln in den Oogonien, kugelig, mit dünnem, farblosen Endospor und dunkelbraunem, dicken, warzig oder leistenförmig verdickten Bpispor. Bei der Keimung entstehen Schwärmsporen. Diese Gattung scheint in der kettenartigen Anordnung der Conidien von den übrigen Peronosporeen stark abzuweichen. Sie wird aber durch Formen wie Pythium intermediura enger mit ihnen verknüpft und bildet wohl das Ende einer besonderen von Pythium ausgehenden Entwickhmgsreihe. Mit Phytophthora besteht keine directe Verwandtschaft. Uebersicht über die Species. I. Aequales. Wand der Conidien überall gleichdick, Conidien von allen Seiten gesehen dünnwandig. 1. Alle Conidien gleich und keimfähig. a. Conidien meist kugelig, Oosporen mit glatten Warzen oder kurzen, glatten Leisten besetzt . . C. candidus. b. Conidien würfelig- stumpfeckig, Oosporen mit dornigen, langen, verschlungenen Leisten besetzt C. Convolvulaceartim. 2. Die oberste Conidie der Ketten grösser und anders ge- staltet als die übrigen, steril. a. Keimfähige Conidien rundlich - eckig, kaum länger als breit, Oosporen mit einem Maschenwerk hoher schmaler Leisten besetzt C. Portulacac. b. Keimfähige Conidien rundlich -eckig, länger als breit, Oosporen mit feinen spitzigen Wärzchen dicht besetzt C. Lepigom. IL Annulati. Wand der Conidien im Aequator mit einer ring- förmigen, auf der Innenseite verlaufenden Verdickung von uhrglasförmigem Querschnitt, Conidien infolgedessen vom Scheitel gesehen gleichmässig dickwandig; sterile End- conidien immer vorhanden. a. Sterile Conidien grösser als die keimfähigen, diese rund- lich-würfelig, gleichbreit, Oosporen mit rundlichen oder schwach gelappten, stumpfen oder spitzigen Wärzchen besetzt C. Tragopogonis. Winter, dio Pilze. IV. Abth. 27 418 b. Sterile Conidien kleiner als die keimfähigen, diese rund- lich-eckig, oben breiter, ei- oder birnförmig, Oosporen mit leistenförmigen, oft netzig verbundenen A'erdickungen C. BUH. I. Aequales. "Wand der Conidien überall gleichdick, Conidien von allen Seiten gesehen dünnwandig. 304. C. candidiis (Persoon, 1791) Leveille, 1847 (A. sc. nat. 3. Serie YIII. p. 371). Synon. : Aecidium candidum Persoon, 1791, Gmelin, Syst. nat. Linn. IL p. 14T3. Uredo Candida Persoon, 1801, Synops. fang. p. 223. Erysibe sphaerica Wallroth, 1833, Flora crypt. germ. ü. p. 193. Uredo Cruciferarura de Candolle, 1815, Flore fran?. 11. p. 596. Cystopus sphaericus Bonorden, Kabh., Fungi europ. ISß. Caeoma candidum Schlechtendal, 1824, Flor. Berol. IL p. 117. Uredo Chciranthi Persoon, 1801, Synops. fang. p. 224. Weitere Synonyme dieses vielbenannten Pilzes anzuführen, scheint mir an dieser Stelle überflüssig. Exsicc. : Albertini u. Schweiniz, 3ö6, 367, Fuckel, Fungi rhcn. 44, Krieger, Fungi saxon. 338, 339, Kunze, Fungi sei. exs. 55, Linhart, Fungi hung. exs. 90, Eabh., Herb. myc. ed. L 792, 898, 899, 1097, 109S, ed. IL 368, Eabh., Fungi europ. '136, 186, 482, 1465b, 1878, 2014, 2875, 3174, Schneider, Herb, schles. Pilze 6(1—75, 168—174, 285, 357, 358, Sydow, Mycoth. march. 332, 556. 2027, 2028, Thümen, Fungi austr. 117, 426—430, 640—642, Mycoth. univ. 51, 621, 1016, 1214, 1314. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. L 1—13, H, 1—13, hiemach Copien in den meisten Lehrbüchern. Conidienlager geschlossen glänzend, reinweiss, von wechseln- der Gestalt und Grösse, geöffnet pulverig, weiss. Conidien alle gleichgestaltet und keimfähig, kugelig oder kugelig- eckig, 15 — 17 fi Durchmesser, mit farbloser, glatter, überall gleichdicker Membran, Inhalt farblos. Oosporen kugelig, 28— 50 // Durchmesser, Epispor dick, hell- oder kastanienbraun, mit rundlichen "Warzen oder kurz bandartigen, gekrümmten Yerdickungen besetzt. — Fig. 67 a, c — g. Auf Cruciferen, ausser der "Wurzel alle Theile der "Wirths- pflanzen befallend, an Stengeln, Blättern, Blüthenstielen , Blüthen und jungen Früchten Auftreibungen und Verunstaltungen hervor- rufend; Conidien überall, Oosporen nur im Stengel, Blüthensticl und Fruchtwand; oft gemeinschaftlich mit Peronospora parasitiert. März bis November. Am häufigsten auf Capsella bursa pastoris, ausserdem noch auf folgenden Cruciferen beobachtet: Alliaria offi- I 419 cinalis, Alyssum calyciniim, Arabis arenosa, A. Gerardi, A. Halleri, A. hirsuta, Armoracia rusticana, Barbarea stricta, B. vulgaris, Berteroa incana, Biscutella laevigata, Brassica jSTapus, B. nigra, B. oleracea, B. Kapa, Camelina microcarpa, C. sativa, Cardamine amara, C. hir- suta, C. pratensis, Cheiranthus Cheiri, Cochlearia anglica, Coronopus Euellii, Draba verna, Diplotaxis tenuifolia, Erysimum cheiranthoides, E. hieracifolium, E. Orientale, Hutcliinsia alpina, Lepidium gramini- folium, L. sativum, Nasturtium amphibum, IST. palustre, ]^. silvestre, Neslea paniculata, Kaphanus Raphanistrum, R. sativus, Sinapis ar- vensis, S. Cheiranthus, Sysimbrium officinale, S. Sophia, S. Thalianum, Teesdalia nudicaulis, Thlaspi alpestre, T. arvense, T. rotundifolium, Turritis glabra. Ausserdem auf anderen in Gärten cultivirten Cruci- feren, z. B. Cochlearia groenlandica. Ferner auf Capparis spinosa, C. rupestris, Cleome graveolens. Nach de Bary (Journ. of bot. V. 1S76, p. 111) finden sich die Oosporen sehr selten in Norddeutschland, sehr häufig aber auf vielen Cruciferen in Siidwest- deutschland. Winter (Hedwigia XVin. 1S79, p. 116) beobachtete C. candidus auf Hutchinsia alpina und Thlaspi rotundifolium am Pilatus in einer Höhe von 1800 — 2000 m. Kommt auch auf den als Gemüse cultivirten Cruciferen vor und verursacht gelegentlich grösseren Schaden, z. B. in Neapel auf Blumenkohl, gemeinschaftlich mit Peronospora parasitica (Eevue mycol. I. p. 139). Cystopus Capparidis de Bary, 1863 (A. sc. nat. 1. c. p. 1:^0) ist nach Pirotta (Nuovo giornale bot. 1884, XVI) mit C. candidus identisch, Oosporen und Conidien zeigen keine Unterschiede. Cystopus Alismatis Bonorden, 1861 (Bot. Zeit. 186], p. 193) ist nach Zalewski (Bot. Centralbl. 1883, XV. p. 224) ein C. candidus auf grossen Blatt- stücken von Nasturtium, die Bonorden fälschlich für Blätter von Alisma hielt. Auf Eeseda ist ebenfalls ein Cystopus gefunden worden, der vom obigen nicht sich unterscheiden lässt und hierher gehört; im Berliner Herbar ist derselbe wohl unberechtigter Weise als C.Eesedae bezeichnet. Es liegt hier derselbe Fall vor wie bei Peronospora parasitica, die ebenfalls auf Eeseda vorkommt und dann früher als besondere Species (P. crispula) unterschieden wurde. 305. C. Coiivolvulacearimi Otth. (nach Zalewski, Bot. Centralbl. 1883, XY. p. 223). Synon.: C. cubicus f. Convolvuli Berkeley, 1874, Grevillea IH. p. 58. (Exsice. : Ellis, North American Fungi 1809.) C 0 ni dien läge r offen gelblichweiss, rundliche oder längliche Pusteln bildend. Conidien gleichgestaltet, stumpfeckig -würfelig (cubischer als bei C. cubicus) oder nur wenig länger als breit, 15,5 — 17,5/7 Durchmesser, mit farbloser, überall gleichdicker, glatter Membran und farblosem Inhalt. Oosporen kugelig, 25—50/1 Durch- 27* 420 messer, Epispor mit dicken, imregelmässig verschlungenen, ver- zweigten gewundenen Leisten, die selbst mit kurzen, stumpfen Dornen besetzt sind. Auf Convolvulaceen , im Gebiete noch nicht beobachtet (Con- volvulus siculus, Südfrankreich; C. retusus, Guadeloupe; Batatas edulis, IS'ordamerika). Steht dem C. candidus sehr nahe. 306. C. Portulacae (de Candolle, 1815) Leveille, 1847 (I.e. p. 371). Synon.: Urodo Portulacae de Candolle, 1S1.5. Flore franc,-. V. p. 88. Erysibe quadrata Wallroth, ISü'S, Flora crypt. germ. 11. p. 194. Uredo Candida Persoon var. Portulacearum Rabli., 1S44, Kryptfl. I. p. 1.3. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 43, Eabh. , Herb. myc. I. ed. 1299, 11. ed. 799, Eabh., Fungi europ. 481, 3775, Schneider, Herb, schles. Pilze 175, Thümcn, Mycoth. univ. 252, 252b. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. HI, 1—15. Conidienlager geschlossen glänzend, gelblicliAveiss, offen pul- verig, kleine, rundliche oder längliche Pusteln bildend. Conidien verschieden gestaltig, die endständigen meist grösser, 22 /t Durch- messer, mit dicker, gelblicher Membran entweder steril oder mit Schlauch keimend, alle übrigen mit Schwärmsporen keimend, kurz cylindrisch- elliptisch, unten etwas schmäler, Querschnitt rundlich- eckig, 12—14 /( breit, 14 — 16 fi hoch, mit farbloser, überall gleich dicker, glatter Membran und farblosem Inhalt. Oosporen kugelig, 50 — 60 /t Durchmesser, Epispor dunkelbraun, mit schmalen, hohen, in einzelne Dornen auslaufenden Leisten besetzt, die miteinander fünf- bis sechseckige, bis 7 /a weite, ziemlich reguläre Maschen ein- schliessen. Auf Portulaca oleracea und sativa; Sommer und Herbst, alle Theile der Pflanzen befallend. 307. C. Lepio'oiii de Bary, 1863 (1. c. p. 132). Synon.: Urodo Candida Persoon var. Caryophyllacearum Eabh., Is44, Kryptfl. I. p. 13. Erysibe sphaerica Wallroth, var. Arcnariae marinac Wallroth, 1S33, Flor. crypt. gerni. H. p. 198. Erysibe Arenariae marinae Wallroth in Eabh., Kryptfl. I. p. 13. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 42, Eabh., Fungi europ. 483. Conidienlager länglich -rundlich, dick, gelblich. Conidien zweigestaltig, sterile an den Enden der Ketten einzeln oder zu mehreren hintereinander, rundlich- würfelig, 27 /* breit, 30 /i lang, mit bräun- lichem, wässerigen Inhalt und farbloser, bis 5 f^i dicker Membran; keimfähige rundlich -würfelig, meist etwas länger als breit, 18—23 fi 421 breit, 18 — 25 /t lang, mit glatter, farbloser, überall gleichdicker, dünner Membran. Oosporen kugelig, 54 — 63 ,« Durchmesser, Epi- spor hellbraun, mit feinen, spitzigen Wärzchen dicht besetzt. Auf Spergularia salina (Lepigonum medium) und Sp. rubra, Mai bis August ; Conidienlager besonders auf den Blättern, Oosporen reichlich in Stengeln und Blättern, scheinen in den Blüthen zu fehlen. II. AnniQati. "VYand der Conidien im Aequator mit einer ring- förmigen, auf der Innenseite verlaufenden Verdickung von uhrglasförmigem Querschnitt, Conidien infolgedessen vom Scheitel gesehen gleichmässig dickwandig; sterile End- conidien immer vorhanden. 308. C. Trag'opog-onis (Persoon, 1801) Schröter, 1886(Kryptfl. III. 1, p. 234). Synon.: Uredo Candida ß Tragopogi Persoon, 1801, Syn. fung. p. 223. Uredo cubica Strauss, Wetterauer Ges. f. Naturk. 11. p. 86. Uredo obtusata Link, 1809, Mag. naturf. Freunde Berlin; Observ. I. p. 4. Uredo Tragopogi de Candolle, 1815, Flore fran9. IL p. 237. Cystopus cubicus Leveille 1S4T, 1. c. p. 371. Uredo Candida b. Compositarum, 1844, Eabh., Kryptfl. L p. 13. Cystopus spinulosus de Bary, 1862, Eabh,, Fungi europ. 479 u. 1. c. p. 133. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 45 — 47, 1511, 2403, Krieger, Fungi saxon. 94, 146, 399, 496, 497, Eabh., Herb. myc. ed. L 1198, 1595, ed. n. G92, 896, 897, Eabh., Fungi europ. 479, 480, 1465, 1473, 2577, 2679, 3379, Schneider, Herb, schles. Pilze 76—79, 177, 178, 359, 360, Sydow, Mycoth. niarch. 1529, 1536, 2656, 3241, Thümen, Fungi austr. 118, 431—433, 740, 741, Thümen, Mycoth. univ. 253, 620, 815, 816, 1423, 1919. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. II, 14—21. Conidienlager rundlich oder länglich, geschlossen glänzend, offen pulverig, gelblichweiss , anfangs reinweiss. Conidien zwei- gestaltig, sterile grösser, gedrückt kugelig, mit überall gleichdicker, glatter, farbloser Membran und wässerigem, oft gelblichen Inhalt; keimfähige kurz - cylindrisch , rundlich -würfelig mit kräftiger, circa 2 fi dicker, äquatorialer Kingleiste an der farblosen, glatten Membran, Inhalt farblos, 16 — 22 /t Durchmesser, zuweilen etwas breiter als hoch. Oosporen kugelig, 45 — 65 /i, Durchmesser, Epispor dunkel- braun, mit rundlichen oder schwach gelappten Wärzchen dicht be- setzt oder auch durch sehr feine, spitze Wärzchen fein puuktirt. — Fig. 67 &, h. Auf Compositen: Anthemis nobilis, Artemisia vulgaris, Cen- taurea Jacea, C. rupestris, C. Scabiosa, Cirsium arvense, C. lanceo- 422 latum, C. oleraceum, C. palustre, C. rivulare, Filago apiculata, F. ar- veiisis, F. gallica, F. germanica, F. minima, Gnaphalium uliginosum, Heliclirysum arenarium, Inula britannica, I. ensifolia, I. salicina, Podospermum laciniatum, F. octangulare, Pyrethrum Partheniura, Scorzonera hispanica, S. humilis, S. stricta, Tragopogon coloratus, T. major, T. orientalis, T. porrifolius, T. pratensis. Mai bis October. C. spinulosus de Bary, 1862 (Eabh., Fungi euroix 47'J und 1S63 1. c. p. 133) ist hier wiederum mit C. cubicus vereinigt. De Bary hat selbst nicht ohne Be- denken die specifische Scheidung vorgenommen ; eine Untersuchung des von de Bary selbst bestimmten Materials führte zu folgendem Ergebniss. Die Verdickungen des Epispors sind bei C. cubicus im Sinne de ßary's ausserordentlich variabel, in demselben Blatte finden sich Oosporen mit flachen, stumpfen Wärzchen und fein punktirte mit spitzigen Verdickungen. Letztere Verdickungsform hielt de Bary für das einzige Merkmal seines C. spinulosus. De Bary'sche Originale dieser Species zeigten dieselbe variable Beschaffenheit des C. cubicus. Man vergleiche auch Zalewski (Bot. Centralblatt. 1SS3, XV. p. 222). C. spinulosus de Bary sollte nur auf Cirsium -Species (den oben genannten) vorkommen, von Exsiccaten gehören hierher ; Fuckel, Fungi rhen. 47, Krieger, Fungi saxon. 94, 496, 497, Eabh., Herb. myc. ed. II. 692, Rabh., Fungi europ. 479, Schneider, Herb, schles. Pilze 78, 79, Sydow, Mycoth. march. 1529, 1536. Thümen. Fungi austr. 118, 433, Thümen, Mycoth. univ. 81(). Nach Berkeley (Grevillea III. p. 58) kommt C. cubicus in Nordamerika auch auf Convolvulaceen (Convolvulus macrorrhizus, Ipomoea trichocarpa) vor. Jedenfalls hat Berkeley den C. Convolvulaeearum Otth. vor sich gehabt, der zwar durch die cubische Form der Conidien C. cubicus sehr ähnelt oder sogar übertrifft, aber zu den Aequales gehört. (Untersucht an Ellis, North Araericau Fungi 1809.) 309. C. Bliti (Bivona-Bernardi, 1815) Leveille, 1847 (I.e. p. 373). Synon.: Urcdo Bliti Bivona-Bernardi, lbl5. Stirpium rar. minusque cogn. in Sicula sponte prov. descr. Manip. III. 1815, p. 11. Cystopus Amaranti Schweinitz bei Berkeley, Grenllea HI. p. 58. Cystopus Amarantacearum Zalewski, 1883, Bot. Centralbl. XV. p. 223. Exsicc: Linhart, Fungi hungar. exs. 91, Eabh., Fungi europ. 598, 2678, Schneider, Herb, schles. Pilze 176, 753, Sydow, Mycoth. march. 39, Thümen, Mycoth. univ. (HS, 619, 1512. Abbild.- de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. XÜI, 13—15. Conidien lager rundlich, gelblichweiss , geschlossen glänzend, offen pulverig. Conidien zweigestaltig ; sterile kugelig, kleiner als die anderen, mit dicker, forbloser ]\lembran, wässerigem, gelblichen Inhalt, keimfähige rundlich-eckig ei- oder birnförmig mit äquatorialer Eing- leiste der farblosen, glatten Membran, Inhalt farblos, schmale Basis 8— 14/(, breiter Scheitel 13— 18 /j breit, 13— 20 /r hoch. Oosporen kugelig, 40—50 /t Durchmesser, Epispor dunkelbraun, mit schmalen, gewundenen, theils netzig vereinigten, leistenförmigen A^erdickungen. 423 Auf Amarantaceen , besonders Amarantus Bitum, aber auch A. retroflexus; August bis October. Conidienlager besonders auf der Unterseite der Blätter, Oosporen gehäuft im Mark und Rinde der Stengel, sehr selten und einzeln in den Blättern. Zalewski (Bot. Centralbl. 18S3 , XV. p. 223) untersclieidet unter den auf Amarantaceen wachsenden Cystopi zwei Species, C. Bliti Bivona, nur auf Amarantus Blituni vorkommend, und C. Amarantaeearum Zalewski, auf den übrigen euro- päischen und aussereuropäischen Amarantaceen. Die beiden Arten sollen sich durch die Verdickungen des Epispors unterscheiden; C. Amarantaeearum soll gerade, zu 5 — 6 eckigen, ziemlich regulären Maschen, C. Bliti dagegen gewundene, zu gewundenen, langen und schmalen Maschen vereinigte Leisten haben ; im Uebrigen herrscht volle Uebereinstimmung, denn der Umstand, dass bei C. BUti die Oosporen nur im Stengel, bei C. Amarantaeearum nur in den Blättern vorkommen, dürfte, wenn eine so scharfe Trennung überhaupt besteht, eher auf Eechnung der Nähr- pflanzen zu setzen sein. Die verschiedene Structur des Epispors könnte doch höchstens zur Aufstellung von Varietäten berechtigen. Infectionsversuche fehlen. In Saccardo's Sylloge VII. 1, p. 236 fehlt die Zalewski'sche Species, dagegen ist ein C. Amaranti Schweinitz aufgeführt, der aber nach Berkeley (GreviUea III. p. 58) zu C. Bliti gehört. Anhang. Aussereuropäische und zweifelhafte Cystopus-Arten. C. pulverulentus Berkeley et Curtis (Sacc, Sylloge VII. 1, p. 237) auf Compositen der Insel Cuba scheint überhaupt kein Cystopus zu sein. C. quadratus Kalchbrenner et Cooke (Sacc, Sylloge VII. 1, p. 237) auf Herpestes verticillatus (Südafrika). C. sibiricus Zalewski, 1883 (Bot. Centralbl. XV, p. 222) auf einer unbe- stimmten Boraginee aus Sibirien, mit C. candidus nahe verwandt. C. Alismatis Bonorden, siehe Anmerkung bei C. candidus. Nach de Bary (1863, 1. c. p. 134) dürften noch einige von de Candolle (Flore frang. 1815, II. u. V) beschriebene Uredo -Formen zur Gattung Cystopus gehören; es sind als Wirthspflanzen dieser Arten zu beachten: Eumex obtusifolius (Uredo inaperta de Candolle), Petroselinum sativum. Ebenso citirt de Bary eine Angabe Berkeley's (Journ. of Hortic. Society London, III. p. 265), demzufolge Uredo Candida auch auf Euphorbiaeeen, Chenopodiaceen und Malpighiaceen sich finden soll. LXY. Basidiopliora Roze et Cornu, lö69 (A. sc. nat. 5. Serie XI. p. 84). Mycelium scheidewandlos, intercellular in lebenden Pflanzen, Haustorien klein, bläschenförmig. Coni dien träger immer unver- zweigt, an der Spitze keulig erweitert und mit einer Zahl dicht gestellter, winziger Fortsätze (Sterigmen) besetzt, die je eine Conidie abschnüren, aspergillusartig. Coni dien einzeln, breit kugelig oder 424 kugelig- eckig mit Scheitelpapille und Stielchen, liefern bei der Keimung 3 — 25, fertig und einzeln am Scheitel hervortretende Zoo- sporen. Zoosporen nierenförmig, mit zwei seitlichen Cilien in der Einbuchtung; monoplanetisch , Bewegung ruhig. Geschlechts- organe im Innern der Wirthspflanze, wie bei der ganzen Familie. Oosporen kugelig, einzeln in den Oogonien. Diese Gattung wird von Schröter (Kryptfl. v. Schles. in. 1, p. 237), dem sich auch Saccardo (Syllogc Vn. 1, p. 239) anschliesst, zu Plasmopara gezogen. Die eigenartige Structur der Conidienträger, die mit denen von Plasmopara gar nicht Fig. 68. Basidiophora. — B. cntospora. a Zwei Conidienträger aus einer Spaltöffnung hervorbrechend, am keuligen Scheitel mit kurzen Sterigmen (sf) besetzt, die je eine Conidie bilden (Vergr. 230, nach der Natur), b Eine citronenförmige Conidie mit Scheitelpapille und kurzem Stielchenansatz (Vergr. 540, nach der Natur), c Schwärmsporen, bei der Keimung der Conidien entstehend (Vergr. 550, nach Koze u. Cornu). d Ein Oogon mit reifer Oospore, deren Exospor faltig verdickt ist, Periplasnia vorhanden, rechts das Anthoridium (Vergr. 550, nach Koze u. Cornu). 425 übereinstimmen, ja die sogar in der ganzen Familie der Peronosporeen vereinzelt dastehen, rechtfertigt die Beibehaltung der besonderen Gattung. 310. B. entospora Koze et Cornii, 1869 (1. c. p. 84). Synon. : Plasmopara entospora Schröter, Kryptfl. 1. c. p. 237. Gilletia spinuligera Sacc. et Therry, Michelia IL p. 5S7, sec. Saccardo, SyUoge Vn. 1, p. 239. Peronospora simplex Peck, Hedwigia ISSl, p. 154. Exsice. : Kabh., Fungi europ. 2468, 3277. Abbild.: Eoze et Cornu, 1. c. Taf. IV, 1—12. Basen zart, fleckig, weiss. Conidienträger einzeln oder meist büschelig aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, ungetheilt, 200 — 300 jLi lang, cylindrisch, 8 — 15 ,« dick, am Scheitel keulig- kopfig, auf 17 — 23 fii Dicke aufgeschwollen, mit einer Anzahl (5 — 15) 6 — 8 II langer, circa 2 j(t dicker Sterigmen besetzt, diese nach dem Abfallen der Conidien breit gestutzt. Conidien breit- citronenförmig, oft schwach eckig- gerundet, gross, mit Scheitelpapille und deutlichem Stielchen, 13 — 23 /n breit, 20 — 36 /i lang, farblos, mit glatter, farb- loser Membran. Oosporen kugelig, 40 — 50 /i Durchmesser, mit gelblichbraunem, dicken, schwach und unregelmässig faltig -eckigen Epispor. Keimung unbekannt. — Fig. 68. Auf Erigeron canadense, besonders an den Wurzelblättern ; April bis September. Die von Peck (Hedwigia ISSl, p. 154) auf Aster Novae-AngHae aus dem Staate New-York beschriebene Peronospora simplex ist die obige Form, wie aus der Diagnose hervorgeht. Auch giebt Farlow (Hedwigia XXIII. p. 143) an, dass B. entospora auf Aster Novae-Angliae vorkommt. Man vergleiche auch Ellis, North Amer. Fungi 1405. LXVI. Plaismopara (Schröter, 1886, Krptfl. v. Schles. III. 1, p. 236). Mycelium mit sehr dicken (bis 20 /<)? bald eingeschnürten, bald aufgeschwollenen, protoplasmareichen, dünnwandigen Aesten, farblos, reich verzweigt, intercellular wachsend, Haustorien nie verzweigt fädig, sondern immer kurz Wäschen- oder eiförmig. Conidien- träger immer büschelig, oft in grosser Zahl aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, theils sehr niedrig (55 ,«), theils sehr hoch (bis 800 /f), niemals rein gabelig verzweigt, sondern immer mit monopodialer Hauptachse, die an ihrer Spitze sehr kurz gabelig oder trichotom getheilt ist; unter dieser entweder ohne jS'ebenäste oder rispig ver- ästelt, mit einigen wiederum verästelten und gabelig endenden Seiten- zweigen, die ganze Krone bei den niedrigen Formen oft sehr dürftig, 426 bei den schlankeren reicher verästelt, alle Aeste gerade, die End- ästchen nach dem Abfallen der Conidien nicht zugespitzt, sondern breit, flach oder concav abgestutzt. Conidien durch einmalige Abschnürung einzeln an den Astenden entstehend, meist breit ellipsoidisch, farblos, glatt, oft sehr ungleich, am Scheitel entweder ff. (jy. Plasmopara. — a PI. pygniaca. Eine Gruppe von Conidieuträgern, aus einer Spaltöffnung hervorbrechend, man achte auf die abgestutzten Enden der Aeste (Yergr. 540). h, c PI. nivea. b Keimende Conidic, c freie Sch\värmsporen(Vergr.400). d, e PI. densa. (/ Krone eines Conidienträgers (Vergr. 540). e Keimende Conidie, deren Inhalt zunächst als nackte Plasmakugel hervortritt (links) und dann einen Keimschlauch treibt (Vergr. 400 u. 190). f PI. nivea. Intercellulares Mycel mit bläschenfönuigen Haustorien (Vergr. 400). g PI. densa. Ein Oogon, dessen junge Oospore von Periplasma umgeben ist, rechts das Autheridium (Vergr. 400). « und d nach der Natur, die übrigen nach de Barv. mit einer kleinen Papille oder breit abgerundet; bei der Keimung am Scheitel sich öffnend, entweder einige Schwärmsporen bildend oder den gesammten Inhalt als ruhende Kugel ausstossend, die dann einen Keimschlauch treibt. Schwärmsporen fertig hervortretend, eiförmig oder elliptisch, einseitig abgeflacht, mit zwei Cilien an der 427 flachen Seite, Bewegung gleichmässig, monoplanetisch. Sexual- organe nur iuti-amatrical. Oogonien kugelig, eineiig, mit Peri- plasma und meist dicker, mehrschichtiger, nach der Sporenreife nicht zusammenfallender, glatter, tüpfelfreier Membran. Antheridien keulig auf androgynen Nebenästen. Oosporen kugelig , einzeln , mit glatten oder nur schwach rauhen oder schwach faltigen , gelblichen oder bräunlichen Epispor, tou der persistenten Oogon- wand lange umschlossen ; Keimung mit Conidien- trägern. Die Gattung Plasmopara Schröter umfasst die beiden Sectionen I und II, Zoospori- parae und Plasmatoparae der de Bary'schen Eintheilung von 18Ü3 ; nur hat Schröter noch die entschieden typischeGattung Basidiophora hereingezogen ; ich halte diese Gattung für voU. berechtigt und trenne sie deshalb von Plasmopara wieder ab. Im Uebrigen ist Schröter's neue Gattung Plasmopara durchaus zu billigen, nur hätte ich gewünscht, dass er einen andern Namen gewählt hätte. Denn die Keimungsart der Conidien ist ja gar nicht allein cliarakteristisch ; dagegen unterscheidet sich Plasmopara sehr gut von den übrigen Arten der alten Gattung Peronospora durch die Conidienträger, die ja überhaupt zur Gattungsunterscheidung benutzt werden müssen. Diese sind niemals rein gabelig verzweigt, sondern haben immer eine monopodiale Hauptachse mit rispigen Seitenästen, die nur in gabelige oder trichotome Enden auslaufen. Wer die Verschiedenheit kennen lernen will, vergleiche nur einmal einen Conidien- träger von PL pygmaea oder PI. viticola mit den auf pag. 443 abgebildeten Trägern. Zu diesem Unterschied tritt als zweiter noch hinzu, dass bei Plasmo- para die Astenden nach dem Abfallen der Conidienträger breit, flach oder concav Plasmopara. — PI. viticola. Eine Gruppe rispiger Conidienträger mit gabeligen Endver- zweigungen (Yergr. 250, nach Cornu). 428 abgestutzt sind, nicht zugespitzt wie bei Peronospora. Endlich ist natürlich letzterer gegenüber auch noch die Keimung der Conidien hervorzuheben. Eine Bestimmungstabelle für die Species auszuarbeiten, erwies sich trotz mehrfacher Bemühungen für unmöglich; die Arten der Sectio Supinae sind zwar gut von einander zu unterscheiden, auch durch wenige Worte, aber nicht die der andern Section. I. Supinae. Conidienträger nie höher als 200 /<, meist sehr niedrig und unscheinbar, sehr armästig. 311. PI. imsilla (de Bary, 1863) Schröter, 1886 (1. c. p. 237). Synon. : Peronospora pusilla de Bary, 1863, 1. c. p. 106. Botrytis nivea Unger, 1833, Exanth. p. 171 ex parte. Peronospora nivea Unger, Bot Zeit. 1847, p. 315 ex parte. Peronospora pygmaea Fuckel, 1860, Enumer. Fung. Nassov. und Fungi rhen. 26. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 26, Krieger, Fungi saxon. 196, 197, 340, Eabh., Fungi europ. 1371, Schneider, Herb, schles. Pilze 4, 5, 236, Stapf, Flora austr.-hung. exs. 778, Sydow, Mycotb. march. 326, Thümen, Fungi austr. 422, 1036, Thümen, Mycoth. univ. 422. Käsen niedrig, fleckenweisse, sehr dicht, schnee weiss. Conidien- träger sehr zahlreich, bis zu 20 aus einer Spaltöifnung hervor- brechend, zart, kurz, 60 — 130 /^ hoch, ungetheilte Basis sehr lang, '"e und mehr des Ganzen betragend; Krone dürftig, armästig, ein- bis zweimal undeutlich gabelig, seltener dreitheilig, oft pseudo- trichotom, indem die eine Gabelspitze ungetheilt, die andere noch- mals gegabelt ist, sämmtliche Aestchen kurz breit gedrungen, nicht über 10 .« lang, steil aufrecht- abstehend, die Secundärästchen selten nochmals gegabelt, die Endgabeln aus aufgetriebener Basis allmälig verdünnt, pfriemlich, starr, gerade, meist steif aufrecht; niemals unter der gabeligen Krone mit Seitenästen. Conidien sehr ver- schieden in Form und Grösse, bald kugelig - ellipsoidisch , bald eiförmig, bald länglich- ellipsoidisch, meist mit schwacher aber deut- licher Scheitelpapille, zuweilen ohne diese, farblos, 20—25 f.i breit, 24 — 40 II lang, keimen mit Zoosporon. Oosporen kugelig, mit dünner, gelbbrauner Membran, bis 40 jn Durchmesser; Keimung unbekannt. Auf Geranium palustre, phaeum, pratense, silvaticum; Mai bis September. Man vergleiche hiermit die aus Nordamerika beschriebene Plasmopara Geranii pag. 432. 429 312. PI. nivea (Uuger, 1833) Schröter, 1886 (Kryptfl. v. Schles. III. p. 237). Synon.: Botrytis nivea Unger, 1833, Exanth. p. 171. Botrytis macrospora Unger, ibid. p. 173. Peronospora nivea Unger, Bot. Zeit. 1847, p. 314 ex parte. Peronospora macrospora Unger, ibid. p. 315. Peronospora macrocarpa Eabh., Herb. myc. ed. I. 1172. Peronospora Conii Tulasne, Coraptes rendus 1854, p. 1103. Peronospora Umbelliferarum Caspary, Monatsber. Berl. Akad. 1855, p. 328. Peronospora nivea de Bary, 1863, A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 105. Exsicc.: Fiickel, Fungi rhen. 27, 1505, 1601, 2402, Krieger, Fuugi saxon. 192, Kunze, Fungi sei. exs. 587, Linhart, Fungi hang. 183, Eabh., Fungi europ. 376, 1743, Eabh., Herb. myc. ed. I. 1172, ed. IL 169, 170, 585, Schneider, Herb, schles. Pilze 2, 3, 51, 52, 110, 111, 234, 235, Sydow, Mycoth. march. 524, Thümen, Fungi austr. 111, 419, 647, Thümen, Mycoth. univ. 528, 925, Wartmann u. Winter, Schweiz. Krypt. 701. Abbild.: Corda, Icones Fung. IL Taf. II, 21. Unger, Exanth. Taf.H, 14. de Bary, 1. c. Taf. IV. Rasen dicht, niedrig-, schneeweiss, flecken weise, rundUche, gelbe Flecken auf der Blattoberseite hervorrufend. Conidienträger büschelig, zu 3 — 5 aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, steif aufrecht, niedrig, meist gleich hoch, durchschnittlich 55 /t lang, unverzweigte Basis über ^/s, circa 8 f^i breit; Krone verschieden gebaut, entweder endet die Hauptachse in eine einfache, pfriemliche Spitze oder ist am Scheitel ein- bis zweimal kurz gabelig, seltener dreitheilig, darunter entspringen 1 — 3 oder auch 4 horizontal ab- stehende Seiten äste, die selbst ein- bis dreimal gabelig, seltener dreitheilig und meist sehr kurz und verhältnissmässig dick, seltener verlängert sind, alle Aeste starr, gerade, die letzter Ordnung aus breit aufgetriebener Basis pfriemlich, abgestutzt, rechtwinklig ab- stehend, gerade, seltener schwach gebogen. Es besteht eine grosse Mannigfaltigkeit in der Structur der Conidienträger, bald fehlen die Seitenäste durchaus, so dass nur eine kurz gedrungene, ein- bis zweifach gabelige oder dreitheilige Krone vorhanden ist, bald sind Seitenäste in wechselnder Zahl, Anordnung und Gliederung vor- handen. Co ni dien kugelig -eiförmig, mit sehr schwacher, kaum hervortretender Scheitelpapille, farblos, sehr ungleich gross, 15 — 26 /« breit, 20 — 32 /t lang, bei der Keimung Zoosporen bildend. Oosporen gross, kugelig, meist 40 fi Durchmesser, mit dünner, durchscheinender, schwach gelbbrauner, glatter oder sehr schwach warziger Membran ; Oogonium unregelmässig kugelig, mit farbloser oder bräunlicher, starrer Membran; Keimung unbekannt. — Fig. 69b, c, f. 430 Auf Urabelliferen ; bis jetzt gefunden auf: Aegopodium Fod- agraria, Angelica silvestris, Anthriscus Cerefolium, silvestris, Conium maculatum, Daucus Carota, Heracleum Sphondylium, Laserpitiuni latifolium, Meum athamanticum, Mutellina, Pastinaca sativa, Petro- selium sativum, Peucedanum palustre, Pimpinella Anisum, magna, saxifraga, saxifraga var. nigra, Sanicula europaea, Selinum carvi- folium, Sium latifolium; April bis November. Diese Form befällt zuweilen Culturen von Petroselium sativum und Daucus Carota und richtet hier nicht unbeträchtlichen Schaden an. Sehr oft findet sich auf Aegopodium gesellig neben PI. nivea Protomyces macrosporus, dessen Sporen zu einer Verwechselung mit den Oosporen der Perono- spora führen können. Peronospora Heraclei Rabh., 1879, Fungi europ. 2563 auf Heracleum giganteum ist gar kein Pilz, die von mir untersuchten Blattstücken waren nur fleckenkrank, keine Spur einer Peronospora zu finden. 313. PI. pyo-maea (Unger, 1833) Schröter, 1886 (1. c. p. 239). Synon.: Botrytis pygmaea Unger, 1833, Exanth. p. 172. Peronospora pj-gmaea Unger, 1847, Bot. Zeit. 1847, p. 315. Peronospora macrocarpa Corda, 1842, Icones Fung. V. 52. Peronospora macrocarpa Corda forma elongata de Bary, Eabh., Fungi europ. 374. Peronospora Hepaticae Caspary, Monatsber. Berl. Äkad. 1S55, p. 329. Peronospora curta (Jaspary bei Berkeley, Outl. brit. Fungol. IblJO, p. 349. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 2, 2642, Krieger, Fungi saxon. 294, 295, 395, Linhart, Fungi hung. 191, Rabh., Herb. myc. ed. I. 1972, Rabh., Fungi europ. 373, 374, 792, 1281, Schneider, Herb, schles. Pilzu 0, 112, Sydow, Mycoth. march. 325, Thümen, Fungi austr. 108, Thümcn, Mycoth. univ. 924. Abbild.: Unger, Exanth. Taf. VI. S. Corda, Icones Fung. V. Taf . II, 2 1 . de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. VII, 10—15. Rasen niedrig, ziemlich dicht, fleckweise, Aveisslich. Conidien- träger zu 2—5 und mehreren aus den Spaltöffnungen hervor- brechend, 100—150 /t hoch, unverzweigte Basis ■' j,, und mehr, dick- cylindrisch, 8—15 /t dick, nur wenig bis zur Theilungsstelle ver- jüngt; Krone sehr klein und dürftig, nur aus wenigen kurzen Aestchen bestehend, entweder in 2—4 einfache, kurze, conidien- bildende Aestchen getheilt oder kurz zweifach gabelig und sonst einfach oder unter der Spitze in 1—4 kurze, horizontal abstehende, ein- bis dreifach gabelige Aestchen getheilt, Endzweiglein kegelig- pfriemlich, abgestutzt; die Gabelästchen 1,5-2,5 /n dick, meist 8 (6-12,5) /», lang, zu einer Ausbildung längerer Aeste kommt es nie, die ganze Krone ist kurz, gedrungen. Co ni dien eiförmig oder 431 ellipsoidisch, mit kleiner Scheitelpapille, weisslich, verschieden gross, 15 — 23 jii breit, 20 — 30 fi lang; bei der Keimung tritt der Inhalt der Conidie aus der Scheitelpapille als ein Ganzes heraus und treibt dann einen Eeimschlauch , keine Zoosporenbildung. Oosporen kugelig, mit glatter oder schwach rauher, dünner, gelblichbrauner Membran; Wand des Oogoniums persistent, massig dick; Keimung unbekannt. — Fig. 69 a. Auf Ranunculaceen : Anemone alpina, hepatica, nemorosa, ranun- culoides, trifolia, Aconitum Napellus, Isopyrum thalictroides ; Mai bis Juli. Peronospora parvula Schneider in scheel. Herb, de Thümen ohne Diagnose in Sacc, Sylloge VII. 1, p. 264 citirt, auf Isopyrum fumarioides bei Minussinsk gesammelt, gehört wahrscheinlich hierher. Als Peronospora alpina hat Johansou 1886 einen Pilz auf Thalictrum alpinum aus Jämtland beschrieben (Bot. Centralbl. XXVIII. p. 393). Nach dem Autor steht diese Form der PL pygmaea am nächsten, ist aber in allen Theilen kleiner. Johanson giebt folgende Diagnose: ,,Easen sehr locker, kaum sichtbar, weiss. Conidienträger ziemlich lang, am Ende gewöhnlich dreitheilig (ein Endzweig und zwei Seitenzweige), die Seitenzweige sehr kurz, der untere und längere ist nur 12 — 1.5 /LI lang bis zur Spitze der äussersten Endäste, Endäste jedes Zweiges ziemlich zahlreich (6 — 8), dicht gedrängt, sehr dünn und kurz, .5 — 7 /< lang, 1,5 — 2^ breit. Conidien elliptisch oder eiförmig, 13 — 16 /^ breit, 18 — 23 jM lang, am Scheitel mit kleiner Papille. Oosporen kugelig, 30 — 40 /j. Durchmesser." Bei PI. pygmaea sollen die Seitenzweige nach Johanson gewöhnlich länger, die Endäste nicht so zahlreich und -viel länger und breiter (2,5 — 3,5 fi breit, 7 — 14^ lang), die Conidien grösser, 18—23 ,a breit, 22 — 30 fi lang sein. Hierauf beruhen nach Johanson die Unterschiede zwischen PL pygmaea und seiner Peronospora alpina. Bei der grossen Variabilität in Grösse und Form der Conidienträger und Conidien, welche unsere PL pymaea auszeichnet, scheinen mir die Merkmale, welche Johanson für seine P. alpina anführt, nicht massgebend zu sein, weshalb ich dieselbe einst- weilen nur als kleinere Form der P. pygmaea betrachten möchte. 314. PI. densa(Rabh., 1851) Schröter, 1886 (1. c. p. 239). Synon. : Peronospora densa Eabh., 1851, Eabh., Herb. myc. ed.I. 1572. Peronospora nivea Unger, Bot. Zeit. 1847 ex parte (?). Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 34, Krieger, Fungi saxon. 147, 342, Eabh., Fungi europ. 795, 1363, 2015, 2418, Eabh., Herb. myc. ed. I. 1572, ed. II. 173, Schneider, Herb, schles. Pilze 53, 113—115, 351, Sydow, Mycoth. march. 1530, 3243, Thümen, Fungi austr. 113, 645, 1140, Thümen, Mycoth. univ. 343. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. VE, 1—9. Rasen sehr dicht, filzig, niedrig, die ganze Blattunterseite über- ziehend, anfangs schneeweiss, später gelblich. Conidienträger dicht büschelig, zu 10 und mehr aus einer Spaltöffnung hervor- 432 brechend, ca. 200 /* hoch, ungetheilte Basis gegen -V^, ca. 8 ii dick; Krone sehr schmächtig und armästig, verschiedenartig gebaut, ent- weder endet der Conidienträger in einem kurz ein- bis dreimal gabeligen Scheitel und ist sonst ungetheilt oder er trägt unter dem- selben noch 1 — 3 horizontal abstehende, alternirende oder opponirte starre, gerade Aestchen, die selbst wiederum ein- bis dreimal kurz gabelig sind; schliesslich kommen auch nur diese Aestchen vor und die Hauptachse des Conidienträgers endet in eine einfache, pfriem- liche Spitze, alle Aeste kurz, gerade, Endäste schmal kegelig pfriem- lich, 9 — 14 n lang, abgestutzt, gerade, rechtwinklig oder weit spitz- winkelig divergirend. Conidien ungleich an Form und Grösse, theils breit- ollipsoidisch, fast kugelig, theils annähernd citronen- förmig, mit schwacher Scheitelpapille, farblos, 12—17 /t breit, 14 bis 20 ju lang; bei der Keimung tritt der Inhalt als Kugel aus der Scheitelpapille hervor und treibt nunmehr einen Keimschlauch. Oosporen kugelig, mit dünner, gelblicher Membran, 25 — 35 /i Durch- messer; Oogonium annähernd kugelig, 30 — 45 /ti Durchmesser, mit sehr dicker, farbloser oder schwach gelblicher, zweischichtiger Mem- bran; Keimung unbekannt. — Fig. ßdd, e. g. Auf Scrophularineen (Rhinantheen): Alectorolophus major, minor, alpinus, Bartschia alpina, Euphrasia officinalis, pratensis, Odontites, Pedicularis silvatica, palustris; Mai bis August. Betreffs der auf Euphrasia officinalis ausserdem vorkommenden Peronospora lapponica Lagerheim vergleiclie man die Anmerkung hinter P. Antirrlüni. IL Altae. Conidienträger über 250 /<, meist 500 it lioch und noch höher, oft sehr schlank, reich verästelt. 315. IM. fieranii (Pcck) Berlese u. de Toni in Saccardo, Sylloge fang. VII. 1, p. 242. Synon.: Peronospora Geranii Peck, 1S7Ü, 28. Kep.N.-Y. State Mus. p.63. Peronospora nivea Unger var. Geranii Farlow, Bull, of the Busse}- Instit. I. 426. Exsicc: Eabh., Fungi curop. 3176 (EUis, North Amer. Fungi 21S). Rasen dicht, ausgebreitet, weiss. Conidienträger sehr zahl- reich, büschelig hervorbrechend, durchschnittlich 250 /( (bis 350 /<) hoch, Basis -/a ; Krone armästig, nicht gabelig, die Hauptachse ent- weder in eine Spitze endend oder zwei- bis dreizinkig, darunter mit einer Anzahl unregelmässig gestellter, fast rechtwinkelig abgehender Seitenäste, diese zwei- bis dreifach undeuthch gabehg mit kurzen, geraden, rechtwinkelig abzweigenden Aestchen, Endästchen gerade, 433 lang, dick -pfriemlich, abgestutzt, spreizend. Conidien rundlich- quadratisch, mit flacher, undeutlicher Scheitelpapille, farblos, 20 /t breit, 24 [i lang, Keimung nicht beobachtet. Oosporen mit glattem oder schwach rauhen, dünnen Epispor, 25 — 40 fj, Durchmesser, Wand des Oogoniums dick und starr; Keimung unbekannt. Auf Gerauiaceen, bisher nur in ISTordamerika beobachtet (Ge- ranium carolinianum, maculatum, Robertianum). Diese Form könnte sich auch im Gebiete finden, sie ist von Peronospora conglomerata durchaus verschieden, nähert sich aber Plasmopara pusilla, von der sie sich aber deutlich durch die viel höheren und reicher verzweigten Conidien- träger unterscheidet. 316. PI. Halstedii (Farlow, 1883) Berlese u. de Toni in Saccardo, Sylloge YII. 1, p. 242. Sjnon.: Peronospora Halstedii Farlow, 1883, Hedwigia XXIII. p. 14-3. Exsicc: Eabh., Fungi europ. 3278, 3279. Conidienträger kräftig, 300 — 700 /( hoch, Basis 11 — 15 /^i dick, mit zahlreichen zwei- bis vierfach fiederigen, horizontal ab- stehenden Seitenästen, diese nach oben kürzer werdend und iu 3 — 4 lange, dünne, spitze, weit spreizende Enden auslaufend. Conidien oval oder elliptisch, ohne Scheitelpapille, 15 — 26 f.i breit, 19—30/7 lang, farblos. Oosporen mit dünnem, gelblichbraunen, schwachfaltigen Epispor, 23 — 30 /t Durchmesser; Keimung unbekannt. Diese Form, deren Beschreibung nach Farlow gegeben wurde, ist nur aus Nordamerika bekannt und findet sich dort auf zahlreichen Compositen, unter anderen auf Helianthus tuberosus, Madia sativa, Eudbeckia laciniata; könnte auch im Gebiete auftreten. Eine orientirende Untersuchung des Materials von Ellis (North Amer. Fungi 1403 a und d) ergab, dass diese Form im Bau der Endästchen der Conidienträger an Bremia Lactucae erinnert, ohne aber den Gesannnthabitus einer Plasmopara zu verlieren. 317. PI. ribicola Schröter (1883) 1886 (Krrptfl. III. p. 238). Svnon.: Peronospora ribicola Schröter, 1SS3, Jahrcsber. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1883, p. 179. Rasen sehr locker, fleckenweise, weiss. Conidienträger straff aufrecht, 200 — 400 /< hoch, mit 3 — 5 aufrecht abstehenden, geraden Aesten, meist in eine Endspitze auslaufend; Aeste gerade, die unteren mit 3 — 5 geraden Seitenästen, Endästchen gerade, ver- schmälert, abgestutzt. Conidien kurz ellipsoidisch, 11 — 13 /< breit, 15 — 20 (U lang, mit flacher Scheitelpapille; Keimung nicht beobachtet. Oosporen unbekannt. Auf Ribes rubrum. October. Winter, die Pilze. IV. Abth. 28 434 Da ich diese Form selbst nicht gesehen habe, kann ich nur die Diagnose Schröter's wiedergeben. 318. PI. Epilobii (Rabh. 1874) Schröter, 1886 (Kryptfl. III. p. 238). Synon. : Peronospora Epilobii Eabh., Fungi europ. 1747. Exsicc: Eabh., Fungi europ. 1747, Schneider, Herb, schles. PUze 856, Sydow, Mycoth. niarcli. 2(152. Rasen locker, hoch, meist üeckenweise, hier und da auch grössere Strecken überziehend, weiss. Conidienträger büschelig, schlank, 300—500 it hoch, Basis über ^/g, 7 /i dick; Hauptachse nur im kleineren obersten Theil kurz zwei- bis dreimal gabelig oder dreitheilig, im unteren grösseren Theil locker rispig verzweigt mit 3—5 Seitenästen, die entweder theilweise sich gegenüberstehen oder in Zwischenräumen von 30 — 50 /i einzeln aus dem Haupt- stamm entspringen, Seitenäste lang, aufrecht oder auch recht- winkelig abstehend, gerade, wiederum drei- bis fünfmal getheilt, bald gabelig, bald monopodial verzweigt mit rechtwinkelig ansetzen- den, geraden Aestchen, Endäste gabelig oder dreizinkig, gerade, stumpf, abgestutzt, rechtwinkehg, meist ziemlich lang, dick pfriemlich, bis 12 /t lang, zuweilen auch kurz, zahnartig. Conidien breit- eiförmig oder kurz-ellipsoidisch, stumpf kantig, mit sehr flacher Scheitelpapille, 11 — 14 ^a breit, 13 — 16 /i lang, farblos; Keimung nicht beobachtet. Oosporen unbekannt. Auf Epilobium palustre und parvifolium. Juli bis September, Ist sowohl von der auf Oenothera biennis in Amerika gefundenen P. Arthuri, als auch von der auf cultivirten Oenothereen vorkommenden Phytophthora omnivora leicht zu unterscheiden. 319. PI. obducens Schröter (1877) 1886 (Kryptfl. III. p. 238). Synon.: Peronospora obducens Schröter, 1S77, Hedwigia XVI. p. 129. Exsicc: Eabh., Fungi europ. 2^M4, Thümen, Mycoth. univ. 191S. Rasen dicht, die ganze Unterseite der Cotyledonen überziehend, schneeweiss. Conidienträger büschelig, zu 4 — 8 aus einer Spalt- öffnung hervorbrechend, schlank, bis 500 /^i hoch, ungetheilte Basis 2/5, 8 — 11 /t dick; Hauptachse im obersten Theil zwei- bis dreifach dichotom, oft trichotom, mit gedrungenen, geraden, starreu, kurzen, meist rechtwinkelig in sich kreuzende Ebenen fallenden Gabelästchen, im unteren Thoil mit 2 oder 3 in verschiedener Höhe entspringenden, fast horizontal abstehenden, geraden Scitenästen, welche selbst vier- bis fünffach gabelig oder dreitheilig sind, vom gleichen Bau wie die Spitze der Hauptachse, alle Aeste an den Theilungsstellen mehr 435 oder weniger erweitert, Endästchen starr, gerade, kurz oder 7 — 9 ii lang, breit kegelig, oft stark stumpfwinkelig spreizend oder recht- winkelig, niemals gekrümmt, nach dem Abfallen der Conidien breit abgestutzt. Conidien breit-elliptisch oder eiförmig mit sehr seichter Scheitelpapille, 12 — 15 // breit, 15— 20/t lang, farblos; bei der Keimung 6 — 12 Zoosporen bildend. Oosporen nicht in den Cotyledonen, nur im Hypocotyl, kugelig, mit 1—5 // dickem, hellgelbbraunen, glatten Epispor, 26 — 30 /t Durchmesser; Oogonium 44—50 u Durch- messer, mit dicker und starrer, sich bräunender Membran ; Keimung unbekannt. Auf den Cotyledonen von Impatiens nolitangere. 3Iai, Juni. Das Mycelium ist ungleich dick, bis 20 jW, oft je nach der Weite der Inter- cellularräiirae knotig eingeschnürt, Haustorien finden sich nach Sehröter (1. c.) nur im Hypocotyl und sind ei- oder sackförmig (11 — IS /j. lang, 6 — 8 /x breit). Die Conidien träger entwickeln sich nur auf den Cotyledonen und fallen Ende Mai oder Anfang Juni mit diesen ab, nur ausnahmsweise geht der Pilz auch auf die Laub- blätter über. Die Oosporen wurden niemals in den Cotyledonen und ihren Stielen, auch den abgefallenen nicht, aufgefunden, wohl aber reichlich in dem nicht hyper- trophischen Hypocotyl. Die befallenen Cotyledonen bleiben dunkelgrün und von normaler Grösse, rollen sich aber der Länge nach mehr oder weniger ein. Auf Balsamina war die Krankheit durch die Conidienschwärmer nicht über- tragbar. Weitere Einzelheiten bei Schröter (Hedwigia XVI. p. 129.) Ist auf Impatiens parviflora noch nicht beobachtet worden. 320. PI. viticola (Berkeley u. Curtis 1848; de Bary, 1863) Berlese u. de Toni, 1888 in Saccardo, Sylloge YII. 1. p. 239. Synon. : Botrytis viticola Berkeley u. Curtis, 1S4S in Eavenel, Fungi Carol. exs. Pasc. V, no. 90. Peronospora viticola (Berkeley u. Curtis) Caspary, 1S55, Monatsber. d. Berl. Akad. p. 331. Peronospora viticola de Bary, 1863, A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 125. Als Botrytis cana Link von Schweinitz bereits 1834 in Nordamerika gesammelt. Exsicc. : Kunze, Pimgi sei. exs. 589, Linhart, Fungi hung. SS, Eabh., Fungi europ. 2774, Sydow, Mycoth. march. 650, Thümen, Mycoth. univ. 617, 1511. Abbild.: Parlow, Bull. Bussey Instit. 1876, 2 Tafeln. Cornu, Mem. de l'Acad. de sc. de l'Instit. de France 1S82, Taf. I — IV. Kerner, Pflanzen- lebeu II. p. 53. Easen dicht, hoch, weisslich, grössere Flecken bildend, sowohl auf den Blättern, als auch auf Inflorescenzen und jungen Früchten. Conidien träger büschelig aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, sehr schlank, 250—850 /t hoch, selten niedriger, Basis dünn, kaum über 8 /< breit, nicht unter -j.^, oft ^,5 und dann sehr hoch gestielte 28* 436 Krone; Krone nicht gabelig, sondern monopodial, rispig verzweigt, Hauptachse in einfach oder zweifach sehr kurz gabelige oder tricho- tome Spitzchen auslaufend, unterhalb mit 4 — 6 im Verhältniss zur Höhe des ganzen Trägers kurzen Seitenästen L Ordnung, die meist alterniren und zweizeilig angeordnet in dieselbe Ebene fallen, nach der Spitze des ganzen Trägers kürzer werdend. Die Seitenäste I. Ordnung tragen kürze Seitenäste 11. Ordnung, die entweder un- verzweigt sind oder einige kleinere Aeste HL Ordnung tragen, die Seitenäste I. Ordnung kurz unter der Spitze sind uuverzweigt. Zweige aller Ordnungen genau oder fast rechtwinkelig abstehend, gerade, mit rechtwinkeliger Kreuzung der aufeinanderfolgenden A^er- zweigungsordnungen ; alle Zweige wie die Hauptachse in kurze, gabelige oder trichotome, nur 3—4 it lange, kegelige Spitzchen aus- laufend, die nach dem Abfallen der Conidie breit abgestutzt sind. Conidien eiförmig, klein, sehr verschieden gross, die kleinsten 8,5 n breit, 12,5 ii lang, die grössten 17 ii breit, 30 // lang, am häufigsten von mittlerer Grösse, ohne PajDille, mit breit abgerundetem Scheitel und glatter, farbloser Membran. Oosporen kugelig, 30/» Durchmesser, mit bräunlichem, glatten oder schwach unregelmässig faltigen Epispor, Oogonwaud ziemlich dünn, farblos oder gelblich; keimen mit Schlauch, der später zum Conidienträger wird. — Fig. 70. Auf wilden und cultivirten Arten der Gattung Yitis, in den Weinbergen europäische und amerikanische Reben befallend und oft sehr schädlich ; Juli bis Herbst. Auch auf Ampelopsis hederacea ; beobachtet ausser auf Yitis vinifera z. B. auf folgenden amerikanischen Sorten: Vitis aestivalis, cordifolia, Labrusca, vulpina. Diese in Nordamerika einheimische Art ist 1878 in Europa zum ersten Male beobachtet und mit anicrikanisclien Beben eingeschleppt worden. Sie hat sich jetzt in alle wein bauenden Länder Europas ausgebreitet und richtet oft nicht unbetraclitlichen Schaden an, besonders durch Vernichtung des Laubes (Mildcw der Amerikaner). Seit ihrem Auftreten in Europa ist sie sehr eingehend unter- sucht worden; eine ausführliche Darstellung der bi§ 1882 erhaltenen Eesultate bietet Cornu's Arbeit in den Mcmoires de l'Acad. von 1SS2. Einen kurzen Abriss bis 1887 giebt 0. E. K. Zimmermann im bacteriologischen Centralbl. II. Gegen- wärtig beschäftigt sich die umfangreiche Literatur nur mit der liier iiiclit zu besprechenden praktischen Bekämpfung des lästigen Parasiten. Man beachte noch folgende Bemerkungen: Die Oosporen finden sich in den Blättern und Früchten, in den ersteren oft in solcher Masse, dass Prillieux (Bull. soc. bot. France XXXTV. p. 85) bis zu 200 Stück auf einem Quadratmilliraeter Blattfläche zählte. Sie entstehen, wie bei allen Peronosporaceen , meist etwas später als die Rasen der Conidienträger und dienen zur Ueberwinterung des Parasiten. Die Keimfähigkeit der Oosporen erlischt erst nach einigen Jahren und erhält sicli auch, wenn diese austrocknen. 437 Vereinzelte Conidienträger bleiben gelegentlich klein, zwergartig und tragen Eiesenconidien von länglich birnförmiger Gestalt; eine Darstellung dieser Mss- bildung findet sich bei Cornu (1. c. Taf. I, 2) eine genaue Beschreibung bei Prillieux (Bull. soc. bot. France XXX. p. 20). Das Mycelium bildet zahlreiche, sehr kleine, bläschenförmige Haustorien und dringt von den jungen Beeren aus auch durch Eisse der Samenschale in die jungen Samen ein. Nach Prillieux (1. c. p. 23) entstehen sogar innerhalb der Samen- höhlung Conidienträger. Eine Conidie bildet im Wasser 3 — IT, meist 5—6 Schwärmsporen. Li den älteren Conidienträgern treten nicht selten vereinzelte Querwände auf. LXVII. iSclerospora S c h r ö t e r , 1879 (Hedwigia XVIII. p. 86). Mycel vfie bei Yoriger, intercellular wachsend, mit kleineu bläschenförmigen Haustorien. Conidienträger niedrig, niemals rein gabelig verzweigt, mit hochgestielter, sehr armästiger Krone, deren Aeste kurz und plump sind und in kurze gabelige oder dreitheilige , kegelig- pfriemliche Enden auslaufen; diese nach dem Abfallen der Conidien breit abgestutzt, die ganzen Träger sehr ver- gänglich und bald schrumpfend. Conidien durch einmalige Ab- schnürung einzeln an den Astenden entstehend, breit- elhpsoidisch, farblos, glatt, keimen mit fertig hervortretenden Schwärmsporen von derselben Structur wie bei Plasmopara. Sexualorgane nur intra- matrical, wie bei voriger. Oosporen einzeln in den Oogonien, mit diesen eine kugelig- stumpfeckige Scheiuspore bildend, durch Yerwachsung der dicken Oogonwand mit der dünneren Sporenhaut. Keimung unbekannt. Diese durch die Gestalt der Conidienträger an Plasmopara Sectio Supinae sich anschliessende Gattung unterscheidet sich von allen Peronosporaceen durch die Verwachsung der Oospore mit der Wand des Oogons und die hierdurch be- dingte Entstehung einer Scheinspore. Da bei Plasmopara ebenfalls die Oogonwand meist sich verdickt und dauernd die reife Oospore umgiebt, ohne aber mit ihr zu verwachsen, so stellt Sclerospora die nächste Stufe dieser Entwickelungsrichtung dar. Bei beiden Gattungen wird das Oogon gewissei'massen zu einer Schliessfrucht, bei Plasmopara einer Nuss, bei Sclerospora einer Caryopse vergleichbar. 321. S. gTamiuicola (Saccardo, 1876) Schröter, 1879, 1. c. Synon. : Protomyces graminicola Saccardo, 1S76, Nuovo giorn. bot. it. 1876, p. 172. Peronospora Setariae Passerini, 1878, Eabh., Fungi europ. 2564; auch Grevillea 1879, VII. p. 99. Ustilago Urbani Magnus, 1877, in sched. (conf. Hedwigia 1879, XVIII. p. 19). Exsicc: Krieger, Fungi saxon. 498, 499, Eabh., Fungi europ. 2498, 2564, Schneider, Herb, schles. Pilze 553, Sydow, Mycoth. march. 9, 244 Thümeu, Mycoth. univ. 1315. , 438 Basen sehr locker, klein, krümelig-flockig, leicht übersehbar, weiss. Co nidien träger straff aufrecht, einzeln oder zu wenigeu, niedrig, ca. 100 /* hoch, ungetheilte Basis über •^j,, 10—12,« dick, Aeste sehr spärlich, kurz und plump, aufrecht, fast dem Stamm anliegend, Endäste sehr kurz, gerade, dichotom oder trichotom, Krone köpfchenförmig ; sehr vergänglich. C o n i d i e n eiförmig - kugelig oder breit -elliptisch, 20 /* lang, 15—18 /< breit, mit farbloser, glatter Membran und farblosem Inhalt. Oosporen oder richtiger Schein- Fig. 71. i%9^< ^' S ^(y^ iT^ f Sclerospora a noch jung der Conidlen, Setaria mit z (Vergr. 52). Exospor (e.s^j) dieser eine Sei. graminicola. a—c Conidicnträger verschiedenen Alters ; und ohne Conidlen, h mit unreifen Conidlen, c nach dem Abfallen flatterig -zusammengefallen (Vergr. 360). ä Zwei Blattnerven von ahlreichen Oosporen an Stelle des vom Pilz zerstörten Blattgewebes \ p]ine reife Oospore, deren dickes, durch Kali etwas gequollenen mit der stark verdickten Oogonwand (pg) fest verwachsen ist, mit Art Caryopse bildend (Vorgr. 3f3()). Alle Bilder nach der Natur. 439 Oosporen imregelmässig rundlich -eckig, 35— 45 /;, selbst über 50 /.t Durchmesser; eigentliche Oospora kugelig, 26 — 33 in Durchmesser, mit farbloser, glatter, ca. 2 // dicker Haut (Innenhaut), Oogonwand (Aussenhaut) 4 — 11 |tt, selbst 17 fi, dick, ungleich stumpfeckig, kastanienbraun. Keimung nicht beobachtet. — Fig. 71. Auf Setaria - Arten : S. glauca, verticillata , viridis; nicht auf Panicum filiforme und P. Crus galli (conf. Magnus, Hedwigia 1879); Juni bis October. Die Conidienträger-Rasen sind sehr locker und zart, die Bildung von Conidien tritt stark zurück gegenüber der massenhaften Ent- stehung der Oosporen. Die Conidienträger entwickelnden Blätter sind weisslich, dick, spröde, meist eingerollt, die oosporenhaltigen anfangs desgleichen, später aber durch Zerstörung des Blattparen- chyms in die Nerven zerfasert, zwischen denen das rothbraune Pulver der zahllosen Oosporen liegt. (Näheres bei Schröter, Hedwigia 1879, XVm. p. 83 und Prillieux, Bull. d. 1. soc. bot. Prance 1884, XXXI. p. 397.) Als Sclerospora Magnusiana hat SoroMn (1889, Eevue myc. XI. p. 143, Taf. 90, Fig. 204 — 23ü) eine der obigen sehr nahe stehende Form beschrieben, welche auf einem Equisetum bei Orsk (Russland) beobachtet wurde. Conidien- träger wurden nicht beobachtet, es scheint auch hier die Conidienbildung zurück- zutreten, die Oosporenbildung vorzuherrschen. Nicht unmöglich ist es, dass sich Formen finden werden, bei denen die Conidienbildung ganz unterdrückt ist; es liesse sich dann von hier aus ein Uebergang zu Protomyces und den Ustilagineen denken unter gleichzeitiger Annahme von Apogamie. Ob bei Sclerospora bereits gelegentlich apandrische Oogonien vorkommen ist nicht untersucht. 2. Unterfamilie. SipJiohlastae. Ungeschlechtliche Portpflanzung durch Conidien, welche mit Keimschlauch keimen und den abfallenden Zoosporangien der Plano- blastae homolog sind. Conidien an scharf gesonderten, immer rein gabelig, reich verzweigten Trägern mit begrenztem Wachsthum und ein- maliger Conidienabschnürung. LXYIII. Bremia Regel, 1843 (Bot. Zeit. p. 665). Mycelium wie beiden vorigen, intercellular wachsend, Haustorien nie verzweigt fädig, immer klein, bläschen- oder keulenförmig. Conidienträger mit mehrfach gabeliger Krone, deren Astenden paukenförmig angeschwollen sind und aus dem Rande und der 440 oberen Fläche dieser Anschwellung 2 — 8 kurze, je eine Conidie abschnürende Stielchen treiben. Conidien mit Scheitelpapille, aus welcher allein der Keimschlauch hervorwächst, glatt, farblos. Sexual- organe intramatrical, wie bei vorigen. Oosporen mit dünnem, meist glatten Epispor einzeln in den Oogonien mit zusammen- fallender, dünner Membran. Keimung nicht beobachtet. Fig. 72. Bremia. — Br. Lac tue ae. a Krone eines Conidionträgers mit den charakte- ristisch verbreiterten Astenden (Vergr. 2^0). h Zwei Astenden mit 4 und 5 kurzen Sterigmen am Kande, die je eine Conidie gebildet haben (Vergr. 570). c Keimende Conidie, deren Keimschlauch hier regelmässig am Scheitel hervortritt (Vergr. 400). a und h nach der Natur, c nach de Bary. De Bary vereinigte die von Eegel aufgestellte Gattung mit Peronospora und stellte sie hier in eine besondere Section, die der Acroblastae. Schröter (Kryptfl. V. Schles. in. p. 239) dagegen hat die Eegel'sche Gattung wieder aufgenommen und mit Kecht, denn ausser der charakteristischen Keimung der Conidien ist die Structur der Conidienträger doch derart, dass sie die Aufstellung einer besonderen Gattung verlangt. Nahe Beziehungen haben einige Species der Gattung Plasmo- para, so besonders PI. australis. 322. Br. Lactucae Regel, 1843 (Bot. Zeit. 1843, p. 665). Synon.: Botrytis ganglioniformis Berkeley, 1846, Journ. of the Ilortic. See. Lond. I. p. 51 und An. a. Mag. nat. bist. 2. Serie VII. p. 100. Peronospora gangliformis de Bary, 1863, A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 108. 441 Peronospora ganglionifoniüs Tulasnc, Comptes rendus 1S54, p. Ilü3. Botrytis parasitica var. Lactucao Berkeley, Brit. Fungi no. 331. Botrytis Lactucae Unger, Bot. Zeit. 1S47, p. 316. Botrytis geminata Uuger, Bot. Zeit. 1S47, p. 316, Taf. VI, 9. Botrytis (Tetradium) sonchicola Schleclitendal , Bot. Zeit. 1852, p. 620. Actinobotrys Tulasnei Hoifmann, Bot. Zeit. 1856, p. 154 (Eabh., Herb. myc. ed. II. 326). Polyactis sonchicola Eabh., Herb. myc. ed. I. 1775. Peronospora nivea Unger, Bot. Zeit. 1847 ex parte. Peronospora stellata Delacroix bei Kickx, Flore crypt. de Flandre II. 1867. Exsicc. : Fackel, Fungi rhen. 33, Krieger, Fungi saxon. 47, Kunze, Fungi sei. exs. 584, 585, Linhart, Fungi hung. 189, Eabh., Herb. myc. ed. I. 1775, ed. II. 168, 326, Eabh., Fungi europ. 290, 796, 1173, 3073, 3074, 3075, 3175, Schneider, Herb, schles. Pilze 7—12, 116, 117, 237—244, 352, 353, 410, 411, 554, Thümen, Fungi austr. 112, 423, 833, 749, 1139, Thümen, Mycoth. univ. 132. Abbild.: Eegel, Bot. Zeit. 1843, Taf. HI. Berkeley, Journ. Hortic. Sog. Lond. I. Taf. IV. de Bary, 1. c. Taf. VIH, 1—3. " Cornu, Mem. d. l'Acad. d. Sc. de l'Instit. d. France 18S2. Käsen flockig, ziemlich dicht, ausgebreitet, weiss. Conidien- träger meist einzeln, seltener zu 2 — 3 hervorbrechend, zerbrechlich, 240 — 400 /t hoch, ungetheilte Basis -.3, 8 — 10 ,a dick; Krone hoch gestielt, zwei- bis sechsfach gabelig, zuweilen dreitheilig, Aeste ge- bogen, schlank, abstehend, oberhalb erweitert und etwas aufgetrieben; letzte Gabeliiste am Scheitel aufgeblasen, zu einer paukenförmigen oder verkehrt -kegeligen Anschwellung, aus deren Rand und oberer Fläche 2 — 8 kegelig- pfriemliche, den Durchmesser der Anschwellung an Länge nicht erreichende Fortsätzchen entspringen, welche die Conidien einzeln abschnüren ; (sehr selten tragen die nur etwas erweiterten Zweigenden direct die Conidien; Endanschwellung zu- weilen gabelig). Conidien klein, ftist kugelig oder breit ellipsoidisch, mit flacher, breit gedrückter Scheitelpapille, meist 15 /i breit, 17 1^1 lang. Oosporen klein, kugelig, mit dünnem, durchsichtigen, gelb- braunen, glatten oder schwachw^arzigen Epispor, 26 — 34 ,a Durch- messer; Oogonien mit dünner, farbloser, nach der Sporenreife zu- sammenfallender Membran. — Fig. 72. Auf Compositen: Centaurea Cyanus, Jacea, Cichorium Endivia, Cirsium arvense, canum, lanceolatum, oleraceum, Crepis biennis, grandiflora, paludosa, tectorum, virens, Cynara Cardunculus, Hiera- cium boreale, murorum, Pilosella, pratense, stoloniflorum, umbellatum, vulgatum, Hypochoeris glabra, radicata, Lactuca sativa, sagittata, Scariola, Lampsana communis, Lappa major, Leontondon autnmnalis, hispidus, Mulgedium alpinum, Picris hieracioides, Senecio Jacobaea, 442 vernalis, vulgaris, Sonchus arvensis, asper, oleraceus, Tragopogon pratensis. Mai bis November. Befällt nicht selten Salatpflanzungen und verursacht die in Frankreich ,,Le Meunieur" genannte Krankheit ; auch in einer Cineraria-Cultur trat sie verheerend auf (Lubatsch, Monatsschr. d. Vereins z. Beförd. d. Gartenbaues lS7s, p. 543). Auch in Gärten, botanischen Gärten und Treibhäusern tritt dieser Pilz ge- legentlich auf cultivirten, ausländischen Pflanzen auf, z. B. Helichrysuni chrvsanthuni. macranthum, Lactuca altissima, crispa, japonica, palmata, etc. LXIX. Pcronospora (Cor da, 1837, Icones Fung. I. p. 20) Schröter (Krypttl. v. Schles. 1886, III. p. 241). Mycelium wie bei vorigen, in den Intercellularräumen der ganzen Wirthspflanze sich ausbreitend; Haustorien immer und meist reichlich vorhanden, bei P. Radii, leptosperma und violacea kurz bläschenförmig, bei den anderen zahlreichen Species fadenförmig, mehr oder weniger reich verzweigt, mit gewundenen und in mannig- facher AVeise dem Eaum der Zellen sich anschmiegenden Aestchen, zuweilen (P. calotheca, parasitica) mit ihren Fadenknäueln die ganze Zelle erfüllend. Conidienträger immer über 100 f.i hoch, mit reichästiger, vier- bis zehnfach gabeliger Krone, deren Aeste gerade oder meist gebogen sind, die letzten Gabeläste immer zugespitzt, niemals gestutzt, entweder kurz kegelspitzig und in rechtem oder stumpfen Winkel spreizend oder lang, zangenförmig gebogen spitz- winkelig oder rechtwinkelig ansetzend, bald gerade, bald gekrümmt. Conidien durch einmalige Abschnürung einzeln an den Astenden gebildet, eiförmig oder ellipsoidisch, ohne Scheitelpapille, stumpf, in einigen Fällen kugelig oder fast kugelig, in anderen lang- elhpsoidisch, doppelt so lang als breit, mit farbloser oder schmutzig- violetter, glatter, dünner Membran, bei der Keimung aus einer beliebigen Stelle der Seitenwand einen Keimschlauch treibend. Sexualorgane intramatiical, wie gewöhnlich. Oosporen einzeln im Innern kugeliger, dünn- oder dickwandiger Oogonien, kugelig, mit dünnem, farblosen Endospor und dickem, gelblichbraunen oder braunen Epispor, dieses entAveder ganz glatt oder mit warzigen oder leistenartigen A'erdickungen. Die Oosporen keimen nach längerer Ruheperiode erst im nächsten Frühjahr, soweit bekannt, mit Keim- schlauch. Die Gattung Peronospora im Sinne de Bary's (A. sc. nat. 4. Serie XX. 1863 und Morphologie u. Biologie der Pilze 1SS4) umfasste auch noch die bereits be- schriebenen Gattungen ßremia, Plasmopara und Basidiophora. Schröter (Krjptfl. V. Schles. III. lSS(j, p. 105) hat zuerst die hier befolgte engere Umgrenzung der 443 Fig. 73. Peronospora. — a—g Letzte Gabelzweige der Conidienträger. a — d Divaricatae raP.Schachtii, h P. Eadii, c P. leptosperma, d P. Eumicis; e lutermediae : P. Eupliorbiae; f und g Undu- latae: /"P. Linariae, gr P. parasitica; Näheres über die genannten Gruppen auf pag. 446 dieses Bandes (Vergr. 360). /* P. effusa. Keimende Conidien mit beliebigen Austrittsstellen des Schlauches (Vergr. 190). / P. calotheca. Inter- cellularer Mycelschlauch mit kräftigen, faden- förmigen Haustorien, Längsschnitt durch den Stengel von Asperula odorata (Vergr. 3'JO). « — g nach der Natur, h, i nach de Bary. I 444 Gattung Peronospora durchgeführt, sie umfasst jetzt die Sectio lY Pleuroblastae der im Jahre 18(i3 von de Bary (1. c.) gegebenen Eintheilung der alten Gattung Peronospora. Vor de Bary's grundlegender Arbeit waren die weitverbreiteten Species dieser Gattung unter mancherlei anderen Namen von älteren Autoren beschrieben worden, besonders gehören einige Species der Gattung Botrytis hierher. Bonorden (AUgem. Mycologie p. 95) stellte die Peronospora-Arten mit mancherlei anderen Schimmelformen in die neue Gattung Monosporium. Weiteres über die älteren Synonyme findet sich bei de Bary (A. sc. nat. 1. c). Eintheilung der Gattung. Nach Schröter's Vorgange (1. c.) ist die Gattung zunächst in die beiden Gruppen der Calothecae und der Leiothecae ein- getheilt. Die erstere deckt sich mit der von de Bary (IS63) aufgestellten gleich- namigen Gruppe und ist dadurch ausgezeichnet, dass das Epispor der Oosporen Fisr. 74. ^ / Peronospora. — a P. arborescens. Ein Oogon mit heranreifender, von Peri- plasma (pZ) umgebener Oospora, a Antheridium (Vergr. 500, nach de Bary). 6—/" Keife Oosporen von verschiedener Structur: h P. calotheca, c P. Myoso- tidis, d P. Valcrianellae, e P. Corydalis, die verhältnissmässig dünn- wandige Oospore (osp) bleibt hier in das dickwandige Oogon (o//) eingeschlossen, /■ P. Ho lost ei (b—f nach der Natur, Vergr. 300). mit Warzen oder zu einem Netzwerk vereinigten kräftigen Leisten besetzt ist (Fig. 74 &, c, f). Die Leiothecae Schröter's umfassen die Parasiticae und Effusae de Bary's und haben Oosporen mit durchaus glatten oder doch nur mit einigen unregelmässigen, nicht netzig vereinigten Leisten oder Falten besetzten Epispor (Fig. 74 (Z, c). Die weitere Eintheilung der Calothecae wird sich aus der folgenden Uebersicht ergeben. Dagegen bedarf die Gruppe der Leiothecae noch einiger Worte. Zunächst zerfällt sie in die beiden von Sclirüter beibehaltenen Untergruppen de Bary's: die Efiusac und die Parasiticae. Die Hau])tniassc aller Peronospora-Arten gehört zu den Effusae, die hier nach der Beschall'enhcit der Conidienträger in drei Unter- abtheilungen eingeordnet sind. Ihre Charakteristik folgt unten pag. 446. 445 Wertli der Species. Wie bei anderen parasitischen Pilzen ist auch hier von jeher zur Unterscheidung der Species in erster Linie die Wirthspflanze benutzt worden in der Annahme, dass die Parasiten auf bestimmte Gattungen oder FamiUen beschränkt sind. Die Bemühungen, morphologische Unterschiede aufzufinden, sind nur von bescheidenem Erfolg begleitet gewesen. Infectionsversuche , welche allein über den Werth morphologisch ähnlicher Arten zu entscheiden vermögen, sind gerade bei den Peronosporeen bisher nur selten ausgeführt worden. So kommt es denn, dass die hier beschriebenen Species zum Theil sehr unsicher sind. Aber selbst die allbeliebte Maxime, die Species nach ihren Wirthspflanzen zu trennen oder zu vereinigen, lässt hier, wie anderswo wohl auch, im Stich. Die auf Cheno- podiaceen lebenden Formen fasst man als P. cffusa zusammen, ihre morphologischen Merkmale sind aber grossen Schwankungen unterworfen, deren Extreme allerdings durch vielerlei Uebergangsformen verbunden sind. Hier könnten nur Infections- versuche Klarheit schaffen. Ebenso verhält es sich mit den zahlreichen Varietäten der P. calotheca, nicht anders mit den vier Arten auf Scrophularineen. Auch meine Versuche, durch ein weiteres Studium der morphologischen Merkmale grössere Sicherheit in die Speciesunterscheidung zu bringen, sind dürftig ausgefallen. Ich verzichte deshalb, eine Tabelle zum Bestimmen der Species darzu- bieten, die zwar mehrfach ausgearbeitet wurde, aber immer wieder verworfen werden musste. Ich ordne die zahlreichen Species fol^endermaassen an: I. Gruppe: Calothecae de Bary. Epispor der Oosporen mit warzenförmigen oder zu Maschen verschmolzenen leistenförmigen Yerdickungen regelmässig besetzt. Wand des Oogons dünn, nach der Sporenreife zusammensinkend, Species 323—333. Fig. 74 Z>, c, f. 1. Untergruppe: Verrucosae. Oosporen mit kugeligen Warzen oder kurzen, nicht netzig verschmolzenen, gewundenen, breiten Leistchen besetzt. Species 323-327. 2. Untergruppe: Beticulatae. Oosporen mit scharfen, zu einem regelmässigen Maschenwerk verschmolzenen Leisten besetzt. Species 328—333. IL Grupj)e: Leiothecae Schröter. Epispor der Oosporen glatt oder in einige unregelmässige, zu- weilen bis an die Oogonwand reichende Falten ausgezogen und dann unregelmässig eckig, niemals regelmässig warzig oder netzig. Species 334—365. Fig. 74 d, e. 446 1. Untergruppe: Effiisae de Bary. Wand des Oogoniums dünn, einschichtig, nach der Sporenreife zusammenfallend. Species 334 — 362. 1. Divaricatae. Alle Gabeläste des Conidienträgers gerade oder nur sehr schwach gebogen, vorletzte Gabeläste gerade, Endgabeln gleichartig, spitzwinkelig oder rechtwinkelig oder weit stumpfwinkelig spreizend, meist gerade und gleichlang, selten schwach gekrümmt, nie zangen- oder kleiderhaken- förmig. Species 334—343. Fig. 7Sa—d. a. Conidien noch einmal so lang als breit. Species 334—336. b. Conidien kugelig. Species 337. c. Conidien ellipsoidisch, höchstens ^/gmal so lang als breit. Species 338—343. 2. Intermediae. Gabeläste der Conidienträger mehr oder weniger gebogen, die vorletzten theils gerade, theils gebogen, Endgabeln verschieden gestaltet an demselben Träger, bald kurz pfriemlich und spreizend, bald schwach kleiderhaken- oder zangenförmig , gleich oder meist ungleich lang, der längere gerade oder schwach sigmaförmig gekrümmt, in die Yerlängerung des vorletzten Gabelastes fallend, der kürzere oft sehr kurz und nur als sein Anhängsel erscheinend, gerade oder hakig gebogen. Species 344—355. Fig. 73 e. a. Conidien kugelig. Species 344 — 347. b. Conidien ellipsoidisch, nie doppelt, meist bis V2ii^''^l so lang als breit. Species 348—355. 3. Undulatae. Alle Gabeläste mehr oder Aveniger gebogen, die vorletzten immer gekrümmt, Endgabeln gleichartig, mehr oder weniger rechtwinkelig, aber stark gekrümmt, oft parallel, kleiderhaken-, krallen- oder zangenförmig. Species 356— oGO. Fig. 73 f,fj. a. Conidien ellipsoidisch, nie doppelt, höchstens Va^i^^l so lang als breit. Species 356 — 359. b. Conidien doppelt so lang als breit. Species 360, 361. c. Conidien kugelig. Species 362. 2. Untergruppe: Parasiticae de Bary. Wand des Oogoniums dick, mehrschichtig, nach der Sporenreife nicht zusammenfallend, beständig. Species 363 — 365. Fig. 74 e. 447 III. Species, deren Oosporen noch nicht bekannt sind. 1. Divaricatae. Species 366 — 369. 2. Intermediae. Species 370, 371. 3. Undulatae. Species 372, 373. Die Coni dien träger, deren Structur der weiteren Eintheilung der Effusae zu Grunde liegt, sind zwar sehr variabel, dennoch sind sie aber bei den Divaricatae und Undulatae recht gleichmässig ge- baut, so dass diese Abtheilungen als gut charakterisirt gelten können. Die Intermediae umfassen Species, deren Conidienträger eine viel grössere Yariabilität besitzen als in den beiden andern Abtheilungen. Da aber nach dem Beispiel von P. effusa je nach der Wirthspflanze starke Verschiedenheiten in der Trägerstructur vorkommen, so kann natürlich die obige Eintheilung nur als eine provisorische gelten. I. Gruppe: Calotheeae de Bary. Epispor der Oosporen mit warzenförmigen oder zu Maschen verschmolzenen leistenförmigen Verdickungen regelmässig besetzt. Wand des Oogons dünn, nach der Sporenreife zusammensinkend. 1. Untergruppe : Verrucosae. Oosporen mit kugeligen Warzen oder kurzen, nicht netzig ver- schmolzenen, gewundenen, breiten Leistchen besetzt. 323. P. Ilolostei Caspary, 1855 in Kabh., Herb. myc. ed. IL 774 Synon. : Peronospora conferta (Unger) Caspary, 1855, Monatsber. d. Beii. Akad. 1855, p. 327. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 17, Eabh., Fiingi europ. 2417, Eabli., Herb. myc. ed. I. 1878, ed. 11. 774, Schneider, Herb, scbles. Pilze 26, Thümen, Fungi austr. 1137. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. XIH, 7 (Oospore). Rasen dicht, weisslich oder schwach violett. Conidienträger büschelig aus den Spaltöjffnungen hervorbrechend, kräftig, 250 — 460 ,<(, hoch, meist 300//, Basis V2? ^i^ geringen Schwankungen; Krone 6 — 7 fach gabelig. Zweige gerade oder schwach gebogen, abstehend, letzte Gabeläste meist kurz, kegelig -pfriemlich spitz, gerade, stumpf- winkelig spreizend, zuweilen schwach gekrümmt, nicht selten recht- winkelig abgehend und länger, gleichlang und gerade oder ungleich und der kürzere schwach hakig gekrümmt; trotz aller Mannig- faltigkeit herrschen aber kurze, weit spreizende Endgabeln vor. 448 Conidien breit -ellipsoidisch, stumpf, Membran sehr schwach violett, durchschnittlich 20 // breit, 25 n laug. Oosporen kugelig, Epispor sehr dicht mit feinen, stacheligen Wärzchen und Stacheln besetzt, die hier und da zu kurzen gewundenen Leisten verschmelzen, daher die Oospore sehr fein dichtstachelig rauh, Epispor dunkel gelbbraun, 3,5 // dick; Oospore mit Epispor ca. 33 ,u Durchmesser. — Fig. 74/'. Auf Holosteum umbellatum. März bis Mai. Conidionträger und Oosporen sind in Blättern, Stengeln und Blütlien zu finden. 324. P. Arthuri Farlow, 1883, Botanical Gazette Till. p. 315. Exsicc. : Eabh., Fuugi europ. 3072. Easen dicht, grössere Strecken der Blattunterseite überziehend, weisslichgrau. Conidionträger büschelig hervorbrechend, ca. 300 n hoch, ungetheilte Basis V2 ? Krone 6 — 8 fach gabelig, alle Aeste stark wellig gebogen, abstehend, letzte Gabeläste lang pfriemlich spitz, zangenförmig, gelegentlich auch rechtwinkelig und schwächer gebogen, meist gleichlang. Conidien ellipsoidisch, stumpf, 16 f^i breit, 20 — 24 ii lang, schwach grau violett. Oosporen kugelig, mit rehbraunem, dicken, grobwarzigen Epispor, 34 — 42 ,« Durchmesser. Auf Oenothera biennis. Bisher nur aus Amerika bekannt: könnte sich aber bei der weiten Ver- breitung der AVirthspflanze in unserem Gebiete auch hier finden. 325. P. Asperuoiiiis Schröter, 1886, &yptfl. v. Schles. III. p. 243. Exsicc: Schneider, Herb, schles. Pilze 129, Thiimeu, Mycoth. uuiv. 342. Rasen dicht, schmutzig- hell violett. Conidienträger meist einzeln, 350—450 /i hoch, ungetheilte Basis immer über V«! nahezu %; Krone G — 8 fach gabelig, Aeste weit abstehend, Endästchen recht- winkelig oder schwach stumpfwinkelig, gleichlang oder der zur Seite gerückte kürzer und oft gekrümmt, der längere dann oft nochmals kurz divergirend gabelig, bei gleicher Länge beide gerade oder etwas gekrümmt, aber nicht zangenförmig. Conidien eiförmig, 16 — 20 /( breit, 22 — 26 11 lang, schwach schmutzig -violett. Oosporen kugelig, Epispor hellbraun, mit stumpfen, groben, etwas entfernt stehenden Warzen besetzt. Auf Asperugo procumbens. April bis Juni. Von dieser Form habe ich nur einige Conidienträger gesehen, so dass ich die Schröter'sche Diagnose nur wenig erweitern konnte. Das von mir untersuchte Material (Thiimen, Mycoth. univ. ;i42) enthielt keine Oosporen. 449 326. P. Arenarijie (Berkeley, 1849) de Bary, 1«63 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 114). Synon.: Botrytis Arenariae Berkeley, 1849, Journ. Hortic. Soc. I. p. yA und Ann. a. Mag. of Nat. Hist. 2. Serie VII. p. 100, Tai. IV. Peronospora conferta Ungar, Bot. Zeit. 1847, p. .316 ex parte. (Peronospora Arenariae Tulasne, Comptes rendus 1854, p. 1103 gehört wahrscheinlich nach de Bary [1. c] zu P. Alsinearum.) Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 18, Krieger, Pungi saxon. 1*J3, Eabh., Fungi europ. 682, Schneider, Herb, schles. Pilze 139. Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. XIII, 8, 9 (Oosporen). Easeii dicht, ausgebreitet, weiss, schwach grau überlaufen. Conidieuträger bald einzeln, bald zu 3 — 5 hervorbrechend, zer- brechlich, 280—460/1 hoch, ungetheilte Basis Vs oder etwas mehr, am Grunde bis 12 /i dick; Krone 6 — 8fach gabelig, Aeste weit ab- stehend, gerade oder schwach gebogen, die letzten Gabeläste recht- winkelig, dünn, pfriemlich - spitz, meist gleich lang und gerade oder schwach gebogen, zuweilen der eine nochmals kurz gabelig, mit stark spreizenden Enden. Co ni dien klein, breit ellipsoidisch, stumpf, Membran farblos, durchschnittlich 13,5 /« breit, 17 a lang. Oosporen kugelig, 33 /* Durchmesser, Epispor kastanienbraun, mit dicken, halb- kugeligen oder cylindrisch - stumpfen , hohen AVarzen dicht besetzt. Auf Arenaria serpyllifolia und Moehringia trinervia. April bis October. Die Oosporen finden sich hier meist nur spärlich in den Blättern, reichlicher schon im Stengel, am häufigsten aber in den Blüthen, deren Boden, ebenso wie der Fruchtknoten und die Samenknospen oft vollgestopft davon sind. 327. P. DiantW de Bary, 1863 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 114). Synon.: Peronospora conferta Caspary forma Agrostemmae Fuckel, Fungi rhen. 16. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 16, Eabh., Fungi europ. 2345, Schneider, Herb, schles. Pilze 140, 264, 355, Timmen, Fungi austr. 1136, Thümen, ÄRcoth. univ. 47, 47 b. Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. XIII, 6 (Oospore). Rasen dicht, ausgebreitet, schmutzig- violett. Conidieuträger büschelig, 400—500 n hoch, Basis %; Krone 4 — 6 fach gabelig, Zweige abstehend, meist schwach gebogen, letzte Gabeläste recht- winkelig (ausnahmsweise stumpfwinkelig spreizend), spitz -pfriemlich, ziemlich lang, entweder gleichlang, gerade oder beide sehr schwach gebogen, oder ungleich, der längere meist gerade, der seitliche kürzere gerade oder hakig abwärts gebogen. Conidien breit- ellipsoidisch, stumpf, mit schwach violetter Membran, durchschnittlich 18 n breit, Winter, die Pilze. IV. Abtli. 29 450 25 ;ft lang (15 — 18, 22 — 25 /^i nach Schröter). Oosporen gross, mit schön braunem Epispor, 36 — 40 /( Durchmesser, Epispor mit kurzen, breiten, stumpfen, wurmförraig gekrümmten Leistenstückchen, die hier und da auch anastomosiren, und ausserdem mit unregelmässig halbkugeligen Warzen besetzt. Auf Sileneen : Dianthus prolifer, Silene anglica, Armeria, inflata, Melandryum noctiflorum, Agrostemma Githago. April bis October. Nach Schröter (Krjptfl. III. p. 243) sind die Oosporen in Melandryum nocti- florum mit entfernt stehenden, starken Warzen besetzt, in Agi-ostemma Githage aber mit flachen, dichtstehenden. Ob hier zwei verschiedene Species vorliegen ist nicht zu entscheiden. 2. Untergruppe: ReUculatae. Oosporen mit scharfen, zu einem regelmässigen Maschenwerk verschmolzenen Leisten besetzt. 328. P. calotlieca de Bary in Rabh., Herb. myc. ed. IL 673. Synon.: Peronospora Galii Fuckel, Fungi rhcn. 30. Peronospora Sherardiae Fuckel, Fungi rhen. 31. Exsice.: Fuckel, Fungi rhen. 28-31, Kunze, Fungi sei. exs. 233, Eabh., Herb. myc. ed. II. 673, Kabh., Fungi europ. 681, 1463, 2017, Schneider, Herb, schles. Pilze 20, 21, 125, 412, Sydow, Mycoth. march. S7, Thümen, Fungi austr. 644, 937, 1034, Thümen, Mycoth. univ. 133. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. XIH, 4 (Oospore). Rasen locker, hoch, schmutzig- weiss. Conidicn träger meist einzeln, sehr lang und kräftig, 600— 800 ^t* hoch, ungctheilte Basis meist -/a, 10 — 12 /t dick; Krone 7— üfach gabelig, Aeste L Ordnung schief aufsteigend, alle andern sparrig abstehend, gerade, zart, letzte Gabeläste sehr schmal, lang pfricmlich, rechtwinkelig, gerade oder schwach gekrümmt, nie zangenförmig, meist gleichlang, zuweilen einer kürzer. Co ni dien ellipsoidisch, stumpf- rundhch, mit sehr schwach violetter Membran, sehr variabel in der Grösse, 11 — 22 ii breit, 15— 33 /i lang. Oosporen kugelig, 45 /« Durchmesser, Epispor braun, ca. 3 f.i dick, mit feinen, zu engen Maschen vereinigten Leisten, welche seichte Grübchen umgeben. — Fig. 73/, 74 &. Auf Rubiaceen: Asperula odorata, Galium Aparine, boreale, Mollugo, palustre, silvaticum, Vaillantii, verum, Shcrardia arvensis. Mai bis October. In Rücksiclit auf die starke Variabilität der Grössonverhältnissc bei den Conidien einerseits, die Uebereinstimmung in allen übrigen Merkmalen andererseits, die sich bei den auf verschiedenen Rubiaceen vdrkoramenden Formen zeigt, unter- 451 scheidet de Bary (1. c, p. 112) folgende 5 "Varietäten. Als gute Arten sind dieselben keinesfalls zu betrachten. u. Asperulae. Conidien klein, schmal ollipsoidisch , 12 — 20 // breit, 16 -22 ^ lang. ß. Sherardiae. Conidien klein, breit ellipsoidisch oder eiförmig, IS,« breit, 18 — 22 ß lang. y. Aparines. Conidien breit ellipsoidisch oder eiförmig, gross, 20 — 22 (x breit, 27 — 'AO /.i lang. 6. Molluginis. Conidien länglich eiförmig, 14 — 15« breit, 27 fi lang, f. Galii Vaillantii. Conidien schmal ellipsoidisch, 11 ^a breit, 33 ^w lang. Es bedarf jedenfalls noch genauerer Untersuchungen, um die Speciesfragc hier zu entscheiden. 329. P. Chlonie de Bary, 1872 in Rabh., Fungi eiirop. 151)0. Synon. : Peronospora Erythraeae J. Kühn in litt. Peronospora effusa f. Erythraeae Schneider, 1870, Verl), d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur 1871. Exsicc: Eabh., Fnngi europ. 1590, 16G4, Schneider, Herb, schles. Pilze 247. Rasen dicht, weisslich. Conidienträger zu mehreren hervor- brechend, 400—500,« hoch, ungetheilte Basis ^/g; Krone 5— 8fach gabelig, Aeste gerade, sparrig abstehend, letzte Gabeläste recht- winkelig, verlängert pfriemlich, nicht zurückgekrümmt, gerade oder nur schwach gebogen, annähernd gleich lang. Conidien ellipsoidisch oder eiförmig, 14 // breit, 18 /n lang, mit farbloser Membran. Oosporen ohne Epispor 26 /t Durchmesser, Epispor 4— 6/r dick, gelbbraun, mit halb so hohen, dünnen Leisten, welche engere und weitere, nicht über 3 in weite Maschen umschliessen. Auf Gentianeen : Chlora perfoliata, serotina, Erythraea Centau- reum, pulchella. Juli bis September. Eine auf Gentiana campestris in Schweden vorkommende und von Eostrup (Svensk Vet. Akad. Förh. 18S3) beschriebene Peronospora gehört wahrscheinlich hierher. Ich habe diese Form nicht untersuchen können. 330. P. Liiii Schröter, 1876 (Hedwigia XY. p. 134). Rasen sehr klein, schwer wahrnehmbar, weisslich. Conidien- träger 8— lOfach sparrig dichotom, Endäste pfriemlich, fast gerade. Conidien elliptisch, 13/? breit, 18 — 20,« lang, erst farblos, dann hellbräunlich. Oosporen 22 — 26 /< Durchmesser, Epispor mit undeutlicher, engnetziger Zeichnung. Auf Linum catharticum. Die obige Beschreibung ist der citirten Arbeit Schrötei''s entnommen. Eine zweite Peronospora Lini auf Linum sulcatum aus Kansas haben neuer- dings Ellis und Kellcrmann beschrieben (Journ. of Mycol. III. 1887). Die von ihnen 29* 452 gegebene Diagnose lautet: „Spärlich und zerstreut an Stengel und Blättern, Conidien- träger über einen halben IMillimeter hoch, oben gipfelartig gabelig getheilt, die Endgabeln schlank und dünn, sehr sanft gebogen, Conidien elliptisch, gelblich- braun, 11 — 13 ,a breit, 20 — 12 ß lang. Oosporen fehlten". Es ist wohl möglich, dass beide Formen zusammengehören. 331. 1». Alsinearum Caspai y, 1855 (Monatsb. Berl. Akad. p. 330). Synon.: Peronospora conferta Unger, Bot. Zeit. 1S4T ex parte: Eabh., Herb. myc. ed. I. 1S7S. Peronospora Lepigoni Fuckel, Fungi rhen. 21. Peronospora tomentosa Fuckel, Fungi rhen. 1.5. Peronospora Scleranthi Piabh., Herb. myc. ed. I. 1471 b. Protomyces Stellariae Fuckel, Enum. Fung. Xassov. (die Oosporenform). Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 15, 20, 21, 24, Linhart, Fungi hung. exs. S9, Kabh., Herb. myc. ed. I. 1471, 1S7S, Eabh., Fungi europ. 377, 378, 1171, 1562, 2971, Schneider, Herb, schles. Pilze 23, 24, 56, 136— 13S, Sydow, Mycoth. march. 1437, 1440, Thümen, Fungi austr. 648, 746, Thümen, Mycoth. imiv. 131, 249. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. VUI, 9— Ib; Abh. Senckenb. Ges. XH. Taf. HI, 28, 29. Rasen dicht, weisslich. Conidien träger meist büscbelig, 200—250 /< hoch, iingetbeilte Basis V3— V21 ca. 8 /r dick; Krone 4 — 9facb gabelig, Zweige abstehend, die ersten gerade, die höherer Ordnung gebogen, letzte Gabeläste rechtwinkelig, länglich pfriemlich, ziemlich kräftig, theils gerade, theils schwach gebogen, kleiderhaken- förmig, entweder beide gleichlang oder der eine, die Yerlängerung des vorhergehenden Astes bildende, länger, der andere rechtwinkelig ansetzende kürzer und gerade oder hakig zurückgekrümmt. (Selten unter der gabeligen Krone mit einem oder zwei opponirten, mehrfach gabeligen Seitenästen.) Conidien breit oder lang ellipsoidisch, stumpf, sehr variabel in der Grösse und Form und in der Färbung der Membran; selbst in einem und demselben Rasen zeigen sich starke Schwankungen, z. B. bei Alsine rubra neben breit-ellipsoidischen Conidien mit durchschnittlich 21 /< Breite, 26 /< Länge, auch laug- ellipsoidischo 1(3 ,« breit, 29 /( lang; neben Conidien mit fast fai'b- loser Membran solche mit schmutzig -violetter. Oosporen kugelig, Epispor lebhaft kastanienbraun, mit starken, hohen Leisten, die zu einem weitmaschigen (Maschen bis zu 8 // Durchmesser), regel- mässigen Netzwerk vereinigt sind. Auf Alsineen: Alsine rubra, Arenaria serpyllifolia, Ccrastium arvense, glomeratum, semidecandrum, triviale, Honckeuya peploides, Spergula arvensis, Morisouü, Stellaria Holostea, media, ferner Scle- ranthus annuus; am häufigsten auf Stellaria media. April bis October. 453^ Die starken Schwankungen in der Grösse der Conidien theilt diese Species mit P. calotheca. De Bary (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 114) beschreibt näher die Abweichungen, welche er bei verschiedenen Wirthspflanzen gefunden hat. Da aber, wie oben angeführt, schon in demselben Easen eben so grosse Schwankungen sich zeigen, so dürfte keine Veranlassung zur Aufstellung von Varietäten vor- liegen. Die von Schröter (Kryptfl. v. Schles. III. p. 242) angegebenen Maasse 13 — M ^ breit, 20 — 'Ih fx lang, treffen nicht die weiten Grenzen innerhalb deren sich die Schwankungen bewegen. Schröter (1. c.) und Saccardo (Sylloge VIl. 1, p. 263) führen die Form auf Scleranthus als besondere Species P. Scleranthi Rabh. an; hierzu dürfte aber, wie bereits de Bary (1. c.) hervorgehoben hat, kein ausreichender Grund vorhanden sein. Jedenfalls müsste man erst die Oosporen kennen. Nach de Bary (Journ. of bot. New Series V, 1876, p. 111) finden sich auf Stellaria media im Frühjahr neben Conidien trägern auch reichlich Oosporen, im Herbst nur die ersteren. 332. P. Myosotidls de Bary, 1863, in Eabh., Fungi europ. 572. Exsicc. : Fuckel, Fmigi rhen. 2401, Rabh., Fungi europ. 572, 1362, 1565, Schneider, Herb, schles. Pilze 54, 126—128, 261—263, Sydow, Mycoth. march. 1435, 2518, Thümen, Fungi austr. 415, Thümen, Mycoth, univ. 251. Rasen ziemlich dicht, weisslich oder grau. Conidien träger meist paarweise hervorbrechend, sehr schlank, 350—600 /t hoch, ungetheilte Basis meist ^j^ oder etwas mehr, aber nicht %; Krone 6 — 9 fach gabelig, alle Aeste sparrig abstehend, gerade, die der höheren Ordnungen schwach gekrümmt, letzte Gabeläste sehr dünn, fädig- pfriemlich, lang zugespitzt, bis 18 fi lang, rechtwinkelig, entweder gerade oder schwach gebogen, der eine oft schwach hakig abwärts gebogen, bald gleichlang, bald der in die Yerlängerung des vorigen Gabelastes sich einstellende länger und dann nochmals sehr kurz gegabelt mit weit spreizenden Aststumpfen, der kürzere Ast gerade oder zurückgebogen. Conidien klein, eiförmig, allseits stumpf, mit farbloser oder sehr schwach violetter, dünner Membran, 16 ß breit, 20 // lang (zuweilen auch nur 13 /i lang). Oosporen mit lebhaft gelbbraunem Epispor, 28—35 n Durchmesser, Epispor mit kräftigen, zu sehr weiten (bis 8 ,u) Maschen vereinigten Leisten. — Fig. 74 c. Auf Asperifoliaceen : Myosotis arvensis, hispida, intermedia, sparsiflora, versicolor, Omphalodes scorpioides, Symphytum officinale, tuberosum, Lithospermum arvense; auf Asperugo kommt eine be- sondere Species vor. April bis September. Die Oosporen sind noch nicht von allen Wirthspflanzen bekannt, z. B. auch nicht von Lithospermum. Ich habe P. Myosotidis f. Lithospermi untersucht aus 454 Kabh., Fungi europ. I3ü2, Sydow, Mycoth. march. 251s. Thümen, Mycoth. univ. 251, aber keine Oosporen gefunden. Die Form der Conidicnträger stimmt nur theilweise überein. Auch habe ich Conidien gefunden, die viel grösser waren, als in der obigen Diagnose angegeben, z. B. 21 /< breit. 2S /< lang (Rabh., Fungi europ. 1302). Es ist deshalb noch zweifelhaft, ob die Lithospermum bewohnende Form hierher gehört. 333. 1». Vieiae (Berkeley, 1849) de Bary, 1863 (1. e. p. 112). Synon.: Botrytis Vieiae Berkeley, 1^49, Ann. a. Mag. of nat. bist. 2. Serie VII. p. lOü. Peronospora effusa var. intermedia Caspary in Eabh., Herb. mjc. ed. IL 490. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 1504, 1602, 2201, Krieger, Fungi sax. 48, 97, 341, Eabh., Fungi europ. 2575, 2S72, Piabh., Herb. mye. ed. II. 490, Schneider. Herb, schles. Pilze 22, 55, 130—1.^5, 245, 246, 413—415, Sydow, Mycoth. march. 1436. Thümen, Fungi austr. 41S, S32, 935, 11 38, Thümen, Mycoth. univ. 616, 923. Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. XHI, 10 (Oospore). Rasen dicht, ausgebreitet, grauviolett. Conidienträger büschelig, zu mehreren hervorbrechend, sehr schlank, 300 — 700 /», meist 500 /t hoch, ungetheilte Basis ca. 9 /it breit, ^3 und mehr, sogar bis ^,'4, also Krone sehr hoch gestielt; Krone 6— 8fach gabelig, alle Aeste gerade, starr, steif, anfangs schief aufrecht, die höherer Ordnung sparrig abstehend, letzte Gabeläste kurz, kegelig zugespitzt, gerade, weit stumpfwinkelig spreizend (selten rechtwinkelig), meist annähernd gleichlang oder auch ungleich, ausnahmsweise etwas gekrümmt. Conidien ellipsoidisch oder schwach verkehrt- eiförmig, Membran liell- schmutzig -violett, 16—20 /( breit, 21—27 u lang, sehr variabel in der Grösse. Oosporen klein, Epispor blassbraun- gelb, mit niedrigen, zu einem groben, weitmaschigen Netzwerk A^er- schmolzencn Leisten. Auf Papilionaceen aus der Gruppe der Yicieen : Yicia angusti- folia, cracca, dumetorum, Faba, hirsuta, lathyroides, monantha, nar- bonensis, pisiformis, sativa, sepium, tenuifolia, tetrasperma, villosa, Lens esculenta, Pisum sativum, Lathyrus niger, pratensis, tuberosus, vernus. April bis September. Die Oosporenleisten pflegen nach de Bary (1. c. p. 113) bei der Untergattung Ervum höher und schärfer zu sein als bei den übrigen Arten von Vicia und bei Lathyrus. Nach Sacardo's Sylloge Fung. YII. 1, p. 246 sind die in Lathyrus vernus sich tindenden Oosporen früher von Saccardo als Protomyces reticulatus be- schrieben worden. In Thümen's Mycoth. univ. 616 ist als P. Vieiae eine Form herausgegeben, deren Oosporen kein Netzwerk, wohl aber warzige Verdickungen tragen. Auch die 455 Conidienträger sind anders gebaut als bei P. Viciae. Auch zu P. Trifoliorum kann diese Form nicht gehören. Es dürfte wohl hier eine neue Spccies vorliegen, deren Taufe einstweilen unterbleiben mag. II. Gruppe: Leiothecae Schröter. Epispor der Oosporen glatt oder in einige unregelmässige, zuweilen bis an die Oogonwand reichende Falten ausgezogen und dann unregelmässig eckig, niemals regelmässig Avarzig oder netzig. 1. Untergruppe: Effusae de Bary. "Wand des Oogoniums dünn, einschichtig, nach der Sporenreife zusammenfallend. 1. Divaricatae. Alle Gabeläste der Conidienträger gerade oder nur sehr schwach gebogen, vorletzte Gabeläste gerade, Endgabeln gleichartig, spitzwinkelig oder rechtwinkelig oder weit stumpfwinkelig spreizend, meist gerade und gleich- lang, selten schwach gekrümmt, nie zangen- oder kleider- liakenförmig. 334. P. leptosperma de Bary, 1863 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 121). Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 15U6, 1GU6, Eabh., Fiuigi europ. 574, 1369, Schneider, Herb, schles. Pilze 47, 62, 63, 157, 27S, Sydow, Mycoth. march. 26.54, Thümen, Fungi austr. 745, Thümen, Mycoth. univ. 50, 424. Abbild.: de Bary, 1. c. Taf. IX, 1, 2. Mycel mit kleinen bläschenförmigen Haustorien. Rasen ziemlich locker, weiss. Conidienträger einzeln oder zu 2—3 aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, meist gleich gross, 300—400 fi hoch, ungetheilte Basis fast immer genau ^/o oder doch annähernd soviel, ca. 9 in dick; Krone 4 — 6 fach gabelig, oft dreitheilig, Aeste, ausgenommen die letzten, nicht cylindrisch, sondern oben dicker, mehr oder weniger keulig, aufrecht abstehend, steif gerade, die letzten Gabeläste rechtwinkelig spreizend, zuweilen stumpfwinkelig, aus breiter Basis plötzlich in eine pfriemliche, meist gerade, seltener gebogene Spitze verdünnt, gewöhnlich gleichlang, 8 — 15 /i lang. Conidien verschieden gestaltet, immer gross, stumpf und weiss, theils ei -cylindrisch, theils keulig- ellipsoidisch, meistens laiig-elli- psoidisch, noch einmal so lang als breit, durchschnittlich 18 ii breit, 36 /( lang {22 — 26 ,u breit, 35 — 50/« lang). Oosporen klein, mit unregelmässig kantigem, blassbraunen Epispor, ca. 30 /< Durch- messer. — Fiff. 73 c. 456 Auf Blättern, Hüllblättern und Stengeln einiger Compositen aus der Gruppe der Anthemideen, niemals in den Blüthen; bisher gefunden auf: Anthemis arvensis, austriaca, Cotula, Matricaria Chamo- niilla, inodora, Tanacetum vulgare; ferner nach de Bary (1. c.) auf cultivirten Lasiospermum radiatuni im botanischen Garten zu Frank- furt a. M. Mai bis October. Die Form auf Tanacetum vulgare ist kräftiger und liat dickere Conidien, gehört aber nacli de Bary (1. c.) hierher. Koramt oft mit P. Eadü auf derselben Pflanze vor; unterscheidet sicli aber leicht von ihr durch die charakteristische Form der Conidienträger ; ausserdem findet sich P. Kadii nur in den Blüthenköpfen , P. leptosperma nur in den vege- tativen Organen. 335. P. violacea Berkeley, 1860 (Outl. of brit. Fungol. p. 349). Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. I(j05, Eabh., Fungi europ. 1961, 3577, Schneider, Herb, schles. Pilze 163, Sydow, Mycoth. march. 327, Thümen, Fungi austr. S34, Thümen, Mycoth. univ. 17ÜS. Rasen zart, locker, grauviolett. Conidienträger zwischen zwei Epidermiszellen, nicht aus Spaltöffnungen hervorbrechend, an der Durchtrittsstelle bis auf 5 /<- eingeschnürt, dann auf 12 oder 13 u Dicke erweitert, bis zur Gabelstelle sich auf 9 u verjüngend, im Ganzen 330 f-i hoch, im Alter blassbräunlich, ungetheilte Basis über 2/3, also hochgestielte Krone; Krone 5 — 7 fach gabelig, Aeste in sehr spitzen Winkeln abzweigend, steif gerade, die letzten lang pfriemlich, 9 — 12 /t lang, spitz, gerade, spitzwinkelig. Conidien gross, verkehrt -eiförmig, nach der Basis verschmälert und hier zugespitzt, am Scheitel kugelig gerundet, noch einmal so lang als breit, 17 — 19 // breit, 33—39 fi (meist 34 11) lang, mit ziemlich dunkel braun violetter Membran, aus der zugespitzten Ansatzstelle etwas heller. Oosporen mit lebhaft kastanienbraunem, glatten, unregelmässig gefalteten Epispor, wodurch die Spore mit flachen Leisten überzogen und mit mehreren, 3—6, ungleich langen, scharfen Ecken versehen erscheint, mit Epispor 30 /f, ohne 22 — 24 m Durch- messer. Nur auf den Blüthen einiger Dipsaceen, als Dipsacus pilosus, Knautia arvensis, Succisa pratensis. Juli, August. Die vorstehende Diagnose ist der ausführlichen Arbeit Schröter"s (Hedwigia XIII. 1S74, p. 177) entnommen, aus der noch folgende Bemerkungen Platz finden mögen. Es erkranken immer alle Blüthenköpfe an einem Stock, andere Stöcke zwischen erkrankten bleiben gesund. Der Pilz ist auf die chlorophyllfreien Blüthen- theile angewiesen, fehlt aucli den Deck- und Hüllblättchcn. Die befallenen Blüthen- köpfdien schimmern grau, bräunen sich später und bleiben halb geschlossen, schon 457 im Knospeiizustande sind die Conidienträgci- ontwicl. Trifolionim de Bary, 1863 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 117). S y n 0 n. : Peronospora grisea var. Caspary in Eabh., Herb. myc. ed. IL 7 75. Peronospora grisea f. Trifolü Eabh., Fungi europ. 375. Exsicc. : Fuekel, Fungi rhen. 9, 1503, Eabh., Fungi europ. 375, 3576, Eabh., Herb. myc. ed. II. 775, Schneider, Herb, schles. Pilze 5S — 61, 144, 145, 274, 419—424. 455, Sydow, Mycoth. march. 1441, 2653, 3357, Thümen, Fungi austr. 109, 110, 420, 421, 649, S37, Thümen, Mycoth. imiv. 421, 817, 2219. Rasen dicht, ausgebreitet, weisslich oder hell violett. Conidien- träger zu mehreren hervorbrechend, schlank, ziemlich gleich gross, 360 — 460 /f hoch, Basis -3; Krone 6 — 7 fach gabelig, Aeste aufrecht abstehend, gerade oder schwach gebogen, die vorletzten meist gerade, letzte Gabeläste rechtwinkelig oder weit stumpfwinkelig spreizend, kurz, kegelig- pfriem lieh, zugespitzt, gerade oder schwach gekrümmt, 456 meist gleich oder ungleich und dann der längere oft nochmals schwach gabelig mit stumpfwinkelig spreizenden, kurzen Aestchen; der längere Gabelast bildet dann fast immer die geradlinige Ter- längerung des vorletzten. Conidien genau oder nahezu kugelig, allseits stumpf, ca. 21 /i Durchmesser (nach Schröter 16—19 u breit, 20—22 n lang), mit schwachvioletter Membran. Oosporen kugelig, mit dickem, glatten, braunen Epispor, 24—30 /i Durchmesser. Auf Papilionaceen, besonders Trifolieen, als : Trifolium agrarium, alpestre, arvense, incarnatum, medium, minus, pratense, repens, rubens, spadiceum, striatum, Medicago falcata, lupulina, sativa, Melilotus albus, officinalis, Lotus corniculatus, uliginosus, Coronilla varia, Ononis spinosa, repens. Der von Fackel (Fungi rben. 2201) auf Orobiis tuberosus berausgegebene Pilz ist nicht P. Trifoliornm, sondern P. Yiciae. Nach eigener Untersuchung des auf Astragalus Cicer von Kabenhorst (Fungi curop. 1172) als P. Trifoliorum herausgegebenen Pilzes ist dieser gar keine Perono- spora, sondern ein Gemisch eines in die Verwandtschaft von Botrytis gehörigen und eines andern Hyphomyceton. Auf Astragalus alpinus bisher nur ausserhalb des Gebiets, in Schweden, ge- funden (conf. Johanson, Bot. Centralbl. 1SS6, XXYIII. p. 34S). Vom Pilz befallene Medicago lupulina soll nach Eostrup (Bot. Centralbl. ISSü, XXVI. p. 191) zur Entwicklung 4 — 5 zähliger Blätter neigen. Eine von Smith (Gardcner's Chroniclc XXII) auf Klee beschriebene Perono- spora sphaeroidos gehört vielleicht audi hierher. Diagnose und Material nicht gesehen. Das von Thiinien (Mycoth. univ. 2219) als P. Trifoliorum herausgogeljene Material auf Cytisus Laburnum stimmt mit obiger ziemlich iiberein im Bau der Conidienträgcr, dagegen sind die Conidien deutlich ellipsoidisch und gehen sogar noch über Schröter's Maassc hinaus. Thümen's Mycoth. univ. 421 auf Medicago hat gleichfalls ellipsoidische, nicht genau kugelige Conidien. 338. I». Kiulii de Bary, 1803 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 121). Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 15U7, Pvabh., Fungi curop. .573, Schneider, Herb, schles. Pilze 153— 15l>, Thiimen. Fungi austr. 747. 74S, Thümen, Mycoth. univ. 135. 'Abbild.: de Bary. 1. c. Taf. IX, 3, 4. Myccl mit kleinen, bläschenförmigen, verkehrt -eiförmigen oder kugeligen Haustorien. Rasen schmutzig-violett. Conidienträgcr einzeln, nie büschelig, aus den Spaltöffnungen hervortretend mit schwach schmutzig-violetter Membran, an der Basis schwach zwiebelig angeschwollen; kräftig, meist annähernd gleich hoch, 300—400/*, ungetheilte Basis ^/g', Krone 5— 8 fach gabelig, alle Aeste steil auf- recht, gerade, Gabelungswinkel nicht über 30 ", meist wenig betragend ; 459 die letzten Gabelästchen sehr kurz, gerade, spitzlicli- kegelig in spitzen, rechten oder stumpfen AVinkel spreizend. Conidien A'er- kehrt lau glich -eiförmig, am Scheitel stumpf oder schwach sjjitz- lich, mit dicker, schmutzig- violetter Membran; Grössenverhältnisse schwankend, 17 — 21 /« breit, 25 — 36 /n lang, Durchschnitt 18 /i breit, 28 // lang. Oosporen ziemlich gross, unregelmässig kantig, mit dickem, lebhaft braunen Epispor. — Fig. T6 b. In den Blüthenköpfen einiger Compositen (Anthemideen), bis jetzt gefunden auf: Anthemis arvensis, austriaca, Chrysanthemum Leucanthemum, Matricaria Chamomilla, inodora. Juli bis Herbst. Befällt nur die Blütheuköpfe, nicht auch die vegetativen Theile, in welchen oft gleichzeitig P. leptosperma sich findet. Das Mycelium breitet sich im Blüthen- stiel, Eeccptaculum und allen Blüthen aus, fructificirt aber nur in den Eand- blüthen, welche oft vollgestopft von Oosporen sind. Der ganze befallene Blüthen- kopf bleibt steril, bräunt sich und verfault; die Eandblüthen sind oft mannigfach krankhaft verlängert und verbogen. 339. P. SchacMii Fuckel, 18(36 (Symb. myc. p. 71). Synon.: Peronospora Betae J. Kühn, Bot. Zeit. lS7ii, p. 499, auch Zeitschr. d. landwirtsch. Centralvereins d. Prov. Sachsen 1872. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 150S, Krieger, Fungi saxon. 396, Kabh., Fungi europ. 2565, Sydow, Mycoth. march. 330, Thümen, Mycoth. univ. 2218. Käsen nur auf jüngeren oder eben erwachsenen Blättern, dicht, anfangs weiss, bald schmutzig -violett Averdend. Conidien - träger einzeln oder zu mehreren aus den Spaltöffnungen hervor- brechend, schlank, 350 — 550 /i hoch, Basis V2 — "/s? Krone 6— 8fach gabelig, Gabeläste mehr oder weniger weit abstehend, gerade oder gebogen, die letzten meist gleich, kurz, starr gerade, stumpf, recht- oder stumpfwinkelig weit spreizend. Conidien sehr verschieden gestaltet, bald rein breit -ellipsoidisch, bald eiförmig- ellipsoidisch, stumpf oder schwach spitzlich, schmutzig -violett, 16— 21/i breit, 21 — 26 /< lang, durchschnittlich 20 /a breit, 2b /^i lang. Oosporen kugelig, mit dickem, glatten, braunen Epispor. — Fig. 73 a. Auf jüngeren Blättern von Beta vulgaris ; kann in Futter- und Zuckerrüben -Culturen durch Zerstörung der jungen Blätter erheb- lichen Schaden anrichten (Provinz Sachsen). Ueberwintert ausser durch Oosporen auch noch, wie J. Kühn (1. c.) gezeigt hat, dadurch, dass das Mycel im Ko])f der Sanienrüben sich einnistet. Ruft auf älteren Blättern mehr öder weniger ausgebreitete, etwas entfärbte, lichtgrüne Flecke mit welliger Oberfläche hervor; die jüngeren und jüngsten gänzlich befallenen Blätter werden gelblichgrün, verdicken sich krankhaft unter Kräuselung und 460 Kunzelung ihrer Oberfläche iiiul bleiben im Wachsthum zurück. Yer^eiahe die Anmerkung bei P. effusa. 340. P. llerniariae de Bary, 18G3 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 120). Exsicc. : Schneider, Herl). sehles. Pilze 277. Rasen sehr dicht, schwach g-rauviolett. Conidienträger dicht büschelig aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, 5— 7 fach gabelig, die letzten Gabeläste kurz, starr, pfriemlich, sehr stumpfwinkelig spreizend. Conidien ziemlich gross, stumpf- ellipsoidisch, mit schwach violetter Membran. Oosporen lebhaft braun, meistens mit unregelmässig eckigem Epispor, manchmal mit dicken, stumpfen "Warzen besetzt. Auf Herniaria hirsuta und glabra. Juni bis October. Ich habe diese Form nicht selbst untersuchen können und gebe die Diagnose de Bary's wieder. Die zweifache Structur der Oosporen bedarf noch der Auf- klärung; entweder liegen zwei verschiedene gemeinschaftlich wachsende Species vor oder P. Herniariae bildet eine Uebergangsform zwischen den Calothecae und Leiothecae. 341. R Dipsaci Tulasne (Compt. rendus de Tacad. Paris 1854, p. 1103). Synon. : Monosporium griscum Rabh., Herb. myc. ed. I. 16S5. Peronospora Dipsaci forma FuUoni J. Kühn, Hedwigia XIV. p. 33. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 32, Kunze, Fungi sei. exs. 54, Rabh., Herb. myc. ed. I. 1685, Thümen, Mycoth. univ. 530. Rasen hoch, dicht, ausgebreitet, anfangs weiss, später bräunlich- violett. Conidienträger einzeln, schlank, meist 500 /( hoch und noch höher, Basis "/§, 8 — 11 /i dick; Krone 6— 7 fach gabelig (zuweilen dreitheilig). Zweige der ersteren Ordnungen gekrümmt, spitzwinkelig, die der letzteren gerade, rechtwinkelig sparrig, letzte Gabeläste recht- winkelig oder selbst stumpfwinkelig, spitz -pfriemlich, gerade, 7 — 9 ii lang, meist gleichhmg, zuweilen der eine länger; gelegenthch finden sich kurze, stark stumpfwinkelig spreizende Enden, die grosse Mehr- zahl ist aber rechtwinkelig. Conidien gross, ellipsoidisch oder länglich-eiförmig, stumpf, 17 n breit, 25 —28 ii lang, Membran zuletzt hellbräunlich. Oosporen, bisher nur von Tulasne (I.e.) gefunden, sollen denen von P. Ficariae gleichen. Auf den Blättern von Dipsacus Fullonum, laciniatus und sil- vestris. Mai bis October. Findet sich nach Schröter (Hedwigia XIII. p. 181) nur auf den chloroiiliyll- haltigen Organen, besonders rcidilicli im Herbst in den "\V\irzelblattern einjähriger 461 Kcimpüanzen, im zweiten Jahre auch an Stengeln, oberen Blättern und den Hüll- blättchen der Blüthenköpfe, niemals in den chlorophyllfreien Blüthcn, welche aus- scliliesslich von P. violacea befallen werden. J. Kühn (Hedwigia 1S75, XIV. p. 33) beschreibt aus der Gegend von Halle eine durch P. Dipsaci hervorgerufene Erkrankung eines 5 Morgen grossen Ackers von Dipsacus Fullonuni. Die befallenen Pflanzen trieben entweder gar keine Stengel oder nur kurze, verunstaltete mit schwachen, technisch nicht verwerthbaren Blüthenköpfen. Anmerkung. 1*. Kuautiae Fiickel, 1878 (Cornu in Bull. soc. bot. France 1878) ist eine zweifelhafte Species, die vielleicht zu P. Dipsaci gehört. Ich habe diese Form nicht selbst untersuchen können. Auch Schröter (Kryptfl. v. Schles. III. p. 251) scheint diese Zweifel zu theilen, die von Schneider (Herb, schles. Pilze 434, 435) herausgegebenen Exemplare ist er nicht abgeneigt für P. Dipsaci zu halten. Ich lasse hier die von Schröter gegebene Diagnose folgen: „Rasen in kleinen Flecken auftretend, dünn, schmutzig -weiss. Conidienträger 6 — 9 mal dichotom verzweigt, Aeste geschlossen, End- äste pfriemlich, wenig gekrümmt. Conidien elliptisch, 17 — 20 /( breit, 22 — 26 fi. lang; Membran hellviolett."- Auf den Blättern von Ivnautia arvensis, silvatica und Scabiosa Columbaria. 342. P. Violae de Barj^, 1863 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 125). Synon.: Peronospora effusa var. Violae in Fuckel, Symb. myc. p. 71; Saccardo, Sylloge VII. 1, p. 256. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 1904, Eabh., Fungi europ. 136S, Schneider, Herb, schles. Pilze 34, Thümen, Fungi austr. 743. Rasen dicht, hellviolett. Conidienträger zu mehreren hervor- brechend, meist gleichmässig hoch, circa 300 /<, ungetheilte Basis meist ^85 dünn, kaum über 8 /i dick; Krone 4— 7 fach gabelig, Gabel- äste anfangs aufrecht abstehend, die der letzten Ordnungen sparrig abstehend, meist gerade, letzte Gabeläste unter 90", zuweilen auch etwas mehr, abzweigend, lang pfriemlich, spitz, 8 — 17 /f, meist über 10 ,(t lang, gleich und starr gerade, vereinzelte auch schwach hakig gekrümmt oder ungleich. Conidien elliptisch, stumpf, durchschnitt- lich 18 n breit, 25 /( lang, schwach violett. Oosporen mit schwach gefaltetem, gqlbbraunen Epispor. Auf Viola biflora, Riviniana, tricolor var. arvensis. Juni bis September. Diese Species ist unbedingt von P. effusa verschieden, eine echte Divaricate. 462 343. P. PhyteiimiUls Fuekcl, 1867 (Fun^i rhen. 1604; Symb. niye. p. 70). Synon.: Peronospora conforta ünger, (Bot. Zeit. 1S47, p. .S14) ex p. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 1604, Krieger. Fimgi saxon. 9Ü, Eabh., Fiingi europ. 277.^, Schneider, Herb, scliles. Pilze 64, Thiinien, Fungi austr. 933. Ra.sen tlcckenweise, hell grauviolett. Conidienträger meist gleichmassig, 250 — 300 ii hoch, Basis etwas mehr als \o; Krone 6 — 8fach gabelig, mit Gabeluugswinkeln von 45^' in den ersten Gabeln, später sich anf 90*^ erweiternd, gerade oder gebogen, die vorletzten immer gerade, Endgabeln meist rechtwinkelig spreizend (seltener schwach stumpfwinkelig), fast gleich lang, gerade oder schwach gekrümmt, bald lang pfriemlich, bald sehr kurz und oft ungleich gabelig, der eine Ast nochmals mit kurzen, spreizenden Endgabeln. Conidien ellipsoidisch, klein, farblos, durchschnittlich 16 /t breit, 22 ^t lang. Oosporen klein, 27 fi Durchmesser, mit hellbraunem, in einige unregelnicässige, kräftige Falten ausgezogenen Epispor. Auf riiyteuma spicatum und nigrum. Sommer. In (lern von Eabenliorst (Fungi enrop. -2773) herausgegebenen Material ge- meinschaftlich mit Uromyces Phyteumatum. 2. Intermediae. Gabeläste der Conidienträger mehr oder weniger gebogen, die vorletzten theils gerade, theils gebogen, Endgabeln verschieden gestaltet an demselben Träger, bald lang pfriemlich und spreizend, bald schwach kleiderhakon- oder zangenförmig, gleich oder meist ungleichlang; der längere gerade oder schwach sigmaförmig gekrümmt, in die Verlängerung des vorletzten Gabelastes fallend, der kürzere oft sehr kurz und nur als sein Anhängsel erscheinend, gerade oder hakig gebogen. 344. P, Laiiiii A. Braun, 1857 in Kabh, Herb. mye. ed. II. 325. Synon.: Peronospora Calaniinthae Fuckel, ISHO, Fungi rhen. 1603. Peronospora Thymi Sydow, \ibl, Mycoth. march. 1349. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 36, 1603, Krieger, Fungi saxon. 195, Eabh., Fungi europ. 201 S, Eabh., Herb. myc. ed. II. 325, Schneider, Herb, schles. Pilze 4.5, 40, 275, 276, 430, 751, Sydow, Mycoth. march. 1349, 1531, Thiimen, Fungi austr. 1134, Thümen, Mycoth. univ. 721. Rasen locker, bald tlcckenweise, bald ausgebreitet, grauviolctt. Conidienträger meist einzeln, kräftig 250— 650 /<, Basis ca. 8 /( dick, meist \/o, oft noch weniger, also eine kurzgestielte Krone; I 463 Krone 5— 7 fach gabelig, Zweige allmälig verdünnt, abstehend, alle mehr oder weniger gebogen, letzte Gabeläste rechtwinkelig, meist gleich lang, lang pfriemlich, spitz, am häufigsten schwach gebogen und dadurch kleiderhakenförmig, zu zangenförmiger Gestalt über- gehend, aber diese nur zuweilen erreichend, nicht selten fast gerade, hier und da auch ungleich, der längere in die Richtung des vorigen Gabelastes fallend, schAvach gebogen, der kürzere rechtwinkelig an- setzend und gerade oder zurückgekrümmt. Conidien kugelig oder fast kugelig, seltener elliptisch, durchschnittlich 20,6 /( breit, 23 ^ lang (nach Schröter 15 — 20 /( breit, 17 — 22 /t lang), mit schwach schmutzig- violetter Membran. Oosporen klein, mit hell gelbbraunem, in einige kräftige Falten ausgezogenen Epispor, 30 /< Durchmesser. Auf Labiaten, als: Lamium album, amplexicaule, maculatum, purpureum, Salvia pratensis, Stachys palustris, Calamintha Acinos, Thymus Serpyllum. Mai bis October. Die von Fackel (Fungi rhen. 1603) als P. Calamintliae herausgegebene Form gehört sicher zu P. Lamii, wie eine Untersuchung der Conidienträger und Conidien ergab. Als Peronospora Swinglei heben neuerdings Ellis und Kellerniann (Journ. of Mj'col. 1SS7, III. p. 104) eine in Kansas (Nordamerika) auf Salvia lanceolata vorkommende Peronospora beschrieben. Leider ist aus der von ihnen aufgestellten, etwas kärglichen Diagnose nicht zu ersehen, ob hier nur P. Lamii vorliegt. Peronospora Thymi Sjdow, 1S87 (Mycoth. march. 1.34ti) auf Thymus Serpyllum stimmt, wie eine Untersuchung von Sydow's Original ergab, im Bau der Conidienträger und der Form der Conidien so vollständig mit P. Lamii überein, dass sie mit dieser vereinigt werden muss. 345. 1*. arboresceiis (Berkeley, 1849) de Bary, 1863 (A.sc. nat. 4. Serie XX. p. 119). Synon. : Botrytis arborescens Berkeley, 1849, Journ. of Hortic. Soc. London I. p. 31; Ann. and Mag. of nat. bist. 2. Serie VII. p. 100. Peronospora Papaveris Tulasne, 1855, Comptes rendus XXXVIII. p. 20. Peronospora grisea ß minor Caspary in Eabh., Herb. myc. ed. IL 323. Peronospora effusa forma Papaveris Fuckel, Fungi rhen. 13. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 4, 13, 1905, Linhart, Fungi hung. exs. 86, Eabh., Fungi europ. 2502, Eabh., Herb. myc. ed. IL 323, Schneider, Herb, schles. Pilze 43, 44, 150, 429, Thiimen, Fungi austr. 1037. Abbild.: Berkeley, Journ. of Hortic. Soc. Lond. 1. c. Taf. IV, 24. de Bary, Abh. Senckenb. Ges. XIL Taf. II, 16—20, Taf. III, 1— S. Rasen dicht, hoch, grau violett, anfangs weisslich, w^eit aus- gebreitet. Conidienträger büschelig, zu 5 und 6 aus den Spalt- öffnungen hervorbrechend; kräftig, bäumchenartig, 300—850 ,u hoch, meist hoch gestielt, ungetheilte Basis circa -/s, 12 /f dick; Krone 464 7 — lOfach gabelig, reichästig, Aeste sparrig abstehend, mehr oder weniger wellig gebogen, allmälig dünner werdend, die letzten Gabeln sehr dünn, kurz pfriemlich, meist gleich lang, zangenförmig gebogen oder recht- oder stumpfwinkelig spreizend. Conidien klein, fast kugelig (zuweilen mit sehr flachen, stumpf liehen Scheitelspitzchen), mit farbloser oder sehr schwach violetter Membran, im Durchschnitt nur 16 /( Durchmesser; ausnahmsweise mit deutlicher Längsachse ellipsoidisch. Oosporen kugelig, mit braunem, schwach gefalteten Epispor. — Fig. 74«. Auf Papaver Argemone, dubium, Rhoeas und somniferum. April bis Juli. 346. P. Euphorbiat' Fuckel, 1863 (Fungi rhen. 40; Symb. myc. p. 71). Ex sie c: Fuckel, Fungi rhen. 40. Rasen locker, ausgebreitet, weisslich. Conidienträger oft einzeln, schlank und zart, 400 — 500 /i hoch, Basis %, 6 — 7 fi dick; Krone 6 — 7 fach gabelig, Gabeläste lang, dünn, mehr oder weniger stark gebogen, letzte Gabeläste rechtwinkelig, dünn -pfriemlich ent- weder gleichlang und dann beide gerade oder der die Verlängerung des vorigen Astes bildend gerade oder schwach sigmaförmig, der andere hakig zurückgekrümmt, der letztere oft auch kürzer, stummei- förmig; ausnahmsweise spreizen die letzten Gabeläste auch stumpf- winkelig. Conidien klein, fast kugelig, mit farbloser Membran, durchschnittlich 15 ,(/ breit, 18 ii lang. Oosporen mit dickem, glatten, gelblichen oder bräunlichen Epispor, 30 // Durchmesser: Oogonium fast noch einmal so weit, meist elliptisch. — Fig. 73 e. Auf Euphorbia Esula, falcata, platyphylla, silvatica, stricta. Sommer. Die Conidiciirasen cutM-iokeln sirli nicht bloss auf den Laubblättoni. sondern auch auf den Hüllblättern der Inflorescenzen; hier fand de Bary (1. o. p. ll'>) auch zuerst die Oosporen. Diese kommen auch in den Laubblättern vor. 347. P. sparsa Berkeley, 1862 (Gardener's Chronicle 1862, p. 308, ref. Regel, Gartenflora 1863, p. 204 mit Abbild.). Rasen zart, locker, grau violett. Conidienträger einzeln, steif, an der Basis 5,6 /* dick, bis zur ersten Gabelung 126 u hoch; Krone bis 9 fach gabelig, letzte Gabeläste pfriemlich, oft haarfein, schwach hakig gebogen. Conidien meist kugelig, 17,4 /< Durchmesser. Oosporen nicht beschrieben. 465 Auf cultivirten Kosen in Rosenzüciitereien , bisher nur in Ge- wächshäusern. Die Conidienträger aus Blättern, Blatt- und Blüthen- stielen hervorbrechend ; Oosporen in den Kelchblättern vertrockneter Blüthen (vergl. Cuboni, Hedwigia XXYII. p. 210). Ist bisher nur selten beobachtet und deshalb auch mangelhaft bekannt, soll aber grossen Schaden anrichten können. Au dem Material von Ellis (North Americ. Fangi 1415) habe ich vergeblich nacl) einer Peronospora gesucht. 348. P. affinis Rossmann, 1856 (Rabh.,Herb.myc. ed. IL 489). Synon.: Peronospora intermedia Eossmann in sched. herb. Berol. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 22, Eabh., Fungi europ. 684, 1361, Eabh., Herb. myc. ed. 11. 489, Schneider, Herb, schles. Pilze 146, Svdow, Mycoth. raarch. 648, Thümen, Fungi austr. 750. Rasen dicht, die ganze Blattunterseite überziehend, grauweisslich. Conidienträger büschelig, zu 2 — 5 hervorbrechend, zierlich, niedrig, durchschnittlich 230 ,a, zuweilen bis 450 /< hoch, Basis V2 — '^Ui 8 fi dick; Krone 5— 7 fach gabelig. Zweige abstehend gerade oder schwach gekrümmt, die vorletzter Ordnung meist deutlich gebogen, letzte Gabeläste dünn, rechtwinkelig oder stumpfwinkelig spreizend, entweder gleichlang oder der eine länger und die Fortsetzung des vorhergehenden bildend, bald beide gerade oder beide schwach ge- krümmt, der kürzere oft schwach hakenförmig nach abwärts gebogen, Länge der letzten Gabeläste sehr variabel, bald lang pfriemlich, spitzlich, bis 20 fn lang, bald viel kürzer, zuweilen kleiderhaken- förmig, oft trägt der eine (längere) Ast noch ein kurzes unpaares Gabelästchen. Conidien verkehrt- eiförmig, Scheitel breit stumpf, Basis schwach verjüngt, Membran schwach violett, 15 — 18 ;( breit, 22—26 /f lang. Oosporen mit braungelbem bis dunkelbraunen, dicken, in einige Falten ausgezogenen Epispor, circa 34 /t Durch- messer. Auf Fumaria acrocarpa, officinalis, Vaillantii. Mai bis September. Nach Eostrup (Bot. Centralbl. 1886, XXVI. p. 191) verästelt sich Fumaria officinalis unter dem Einflüsse des Pilzes sehr stark, bleibt niedrig und entwickelt nur wenige Blüthen. 349. 1». Candida Fuckel (Fungi rhen. 38). Synon.: Peronospora Anagallidis Schröter, 1874, Hedwigia XIII. p. 45 und Eabh., Fungi europ. 1744. Peronospora Androsaces Niessl, 1874, Hedwigia XEI. p. 1S6 und Eabh., Fungi europ. 1875. Peronospora Oerteliana Kühn, 1SS4, bei Eabh., Fungi europ. 3177. Winter, dio Pilze. IV. Abth. 30 466 Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 3S, Eabh., Fungi curop. 1744, 1745, 1S7S, 3177, 33S0. Easen dicht, hoch, weiss oder schwach bläulichweiss. Co ni dien- träger schlank, 500—650 ,« hoch, iingetheilte Basis -/.j, nicht selten mehr; Krone 5 — 7-, selbst lOfach gabelig, Zweige aufrecht abstehend, sanft gebogen, Endgabeln verschieden, theils rechtwinkelig und gleichlang oder der eine (seitliche) sehr kurz, oft stummeiförmig, gerade oder gebogen, schwach kleiderhakenförmig, theils stumpf- winkelig spreizend, gerade oder meist hakig gekrümmt. Co ni dien kurz ellipsoidisch oder schwach eiförmig, weiss, später schwach gelblich oder hellbräunlich, 16 — 19 ^it breit, 22 — 25jit lang. Oosporen mit gelbraunem, schwach oder zuweilen stark faltigen (fast 5 — 6- strahlig- eckigen) Epispor, mit diesem 25 — 30//, ohne 20 /i Durch- messer. Auf Primulaceen: Anagallis coerula, Androsace septentrionalis elongata, Primula veris. Juni bis isovember. Die Oosporen finden sicli bei Anagallis nicht bloss in den Blättern, sondern auch besonders reichlich in den Blüthen. P. Androsaces Niessl 1. c. gehört zweifellos hierher, sie stimmt mit der Form auf Anagallis gut überein. Die in Saccardo's Sylloge YII. 1, p. 24S unter den Calothecae aufgeführte P. Anagallidis Schröter ist mit P. Candida zu vereinigen. P. Ocrteliana Kühn auf Primula veris ist hier zu P. Candida gezogen, da ihr Specieswertli wohl angezweifelt werden muss. Die Untersuchung von Kühn's Originalen (Rabh., Fungi europ. 3177) ergab, dass die Endgabeln hier meist genau rechtwinkelig und gerade sind, während die Form auf Anagallis meist gekrümmte, stumpfwinkelig spreizende Endgabeln besitzt. Man findet aber auch hier Ueber- gänge. Die Conidien unterscheiden sich nur sehr wenig in der Grösse. Die von Berkeley und Broome beschriebenen P. interstitialis auf Primula veris (Grevillca III. p. 1S3) ist, wie aus der Beschreibung selbst hervorgeht, gar keine Peronospora, sondern eine Ramularia. 350. P. Valerianellae Fuckel, 1863 (Fungi rhen. 35). Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 35, Krieger, Fungi saxon. 297, Eabli., Fungi curop. DS', 1S7H, Schneider, Herb, schlcs. Pilze 151, 1G2, Sydow, Mycotb. mareh. 37. Easen dicht, ausgebreitet, schlaff, schwach schmutzig- violett. Conidienträger meist einzeln, sehr zierlich, 300 — 400 f.i hoch, Basis nur V35 ausnahmsweise V2? ^^so Krone sehr mächtig, kurz gestielt, Basis ausserhalb der Spaltöffnung zwiebelig bis zu 17 ,« Durchmesser aufgeschwollen, über der Anschwellung eingeschnürt und dann circa 10 //. dick ; Krone sehr reich verzweigt, baumartig, 7 — lOfach gabelig, Aeste weit abstehend, schwach gebogen, die letzten 467 rechtwinkelig, sehr dünn- pfriemlich, meist gleich, zuweilen ungleich lang, bald lang pfriemlich, bald kürzer, meist gerade oder schwach gebogen, haken- und vereinzelt zangenförmig. Conidien breit ellipsoidisch, stumpf, mit farbloser Membran, durchschnittlich 20 ^te breit, 25 /i lang. Oosporen mit durchscheinend gelblichem, in mehrere Falten ausgezogenen Epispor, 34 — 42 ,a Durchmesser. — Fig. 74 d Auf Yalerianella carinata, dentata, rimosa und olitoria. Mai bis Juli. 351. P. Yineae Schröter, 1874 (Hedwigia XIII. p. 183). Käsen weiss, locker, ausgebreitet. Conidien trag er meist einzeln, farblos, über 500 /i hoch, an der Basis zwiebeiförmig an- geschwollen, bis 17 /i dick, Basis wahrscheinlich -3; Ki'one 6 — 7fach gabelig, die ersten Aeste aufrecht an einander liegend, die späteren spitzwinkelig abgehend, letzte Gabelästchen fast rechtwinkelig, gerade oder leicht hakenförmig, 5—10 /t lang. Conidien farblos oder sehr hellbräunlich, elliptisch, an der Basis verschmälert und kurz gestielt, 16 — 18 fi breit, 24—28 /t lang. Oosporen mit hellbraunem, unregelmässig gefalteten Epispor, 24—28 /i Durchmesser. Auf Yinca minor. Mai. Ich habe diese Form nicht selbst untersucht und mich nach Schröter's Be- schreibung gerichtet. 352. P. elfusa (Greville, 1824) Rabenhorst, Herb. myc. ed. I. 1880. Synon.: Botrytis effusa Greville, 1S24, Flora Edinensis p. iS6, sec. Desmazieres, A. sc. nat. 2. Serie YIII. p. 5. Botrytis farinosa Fries, 1829, Syst. myc. III. p. 404. Botrytis epiphylla Persoon, 1822, Mycol. europ. I. p. 56. Peronospora effusa Eabh. 1. c. Peronospora effusa Caspary, Monatsber. Berl. Akad. 1855, p. 329. Peronospora Chenopodii Schlechtendal, Bot. Zeit. 1852, p. 619. Peronospora Chenopodii Caspary, Bot. Zeit. 1854, p. 565. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhcn. 11, 12, Eabh., Fnngi europ. 175, 683, 1365-1367, 1563, 2416, Eabh., Herb. myc. ed. I. 264, 1776, 1880, ed. II. 2, 171, 172, 323, Schneider, Herb, schles. Pilze 27—32, 34, 35, 141, 142, 265—269, Sydow, Mycoth. march. 1532—1534, Thüraen, Fungi austr. 115, 116, 742, 836, 1039, 1040. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. VIII, 7, XHI, 11 und Abh. Senckenb. Ges. XH. Taf. II, 22. Sorokin, Eevue mycol. XI. Taf. LXXXVIII, 186-188. Rasen dicht, niedrig, die ganze Blattunterseite überziehend, anfangs weisslich. später grau violett. Conidien trag er büschelig 30* 468 zu mehreren hervorbrechend, 150 — 400 /f hoch, Basis ^/g — ^/g, 8—12 /( dick, Krone 3— Gfach gabelig-, Aeste aufrecht abstehend, mehr oder ■weniger gekrümmt, Endgabehi verschieden gestaltet, entweder recht- winkelig spreizend, gerade (var. minor) oder schwach gekrümmt zangenförmig (var. major). Conidien ellipsoidisch, schmutzig- violett, verschieden, entweder kurz -ellipsoidisch, 17 — 18 /< breit, 22—24 fjL lang (var. minor) oder lang-ellipsoidisch, 20 ,u breit, 24 — 36 /( lang (var. major). Oosporen kugelig, 30 — 40 ;i Durchmesser, mit lebhaft braunem, mehr oder weniger unregelmässig faltigen Epispor. Auf Chenopodiaceen, eine starke Yerbleichung und Verunstal- tung der befallenen Blätter hervorrufend. Casi3ary hat zwei Yarietäteu unterschieden: Yar. major Caspary, 1855 (Rabh., Herb. mrc. ed. IL 171) zeichnet sich durch stark gekrümmte, zangenförmige Endgabeln und lang-ellipsoidische Conidien aus. Sie findet sich auf Cheno- podium album, hybridum, murale. Yon den oben citirteu Exsiccaten gehören nach meiner Untersuchung hierher Fuckel, Fungi rhen. 11, Rabh., Fungi europ. 175, ferner Ellis, North Amer. Fungi 213, 1805 und Saccardo, Mycoth. Yeneta 490. "Wahrscheinlich gehört hierher auch die Form auf Chenopodium glaucum. Yar. minor Caspary, 1855 (Rabh., Herb. myc. ed. I. 172) hat gerade, rechtwinkelig spreizende Endgabeln und kurz-ellipsoidische Conidien. Sie findet sich auf Chenopodium polyspermum, Ch. Bonus Henricus, Atriplex hastatum, nitens, patulum, roseum, Spinacia oleracea; auf den überwinternden Spinatpflänzchen tritt sie im Herbst oft auf und überwintert mit ihnen, ohne dann Oosporen zu bilden (nach Magnus, Yerh. bot. Yer. Prov. Brandenb. XXIX. p. 14). Xach meiner Untersuchung gehören folgende Exsiccaten hierher: Fuckel, Fungi rhen. 12, Rabh., Fungi europ. 683, 1365—1367, 2416, Sydow, Mycotli. march. 1533. Die andern oben angeführten Exsiccaten habe ich nicht untersucht. Man würde diese beiden Varietäten für zwei besondere Arten halten können, wenn nicht Ucbergänge sich beobachten Hessen. So liat Sydow (Mycoth. march. 1534) eine P. effusa auf Chenopodium rubrum herausgegeben, die die lang-ellii3soidischcn Conidien der var. major und die rechtwinkelig spreizenden üabelenden der var. minor besitzt; so sind die Pormen auf Chenopodium Bonus Henricus umgekehrt in der Conidicngestalt der var. minor ähnlich, die Endgabeln neigen aber zu var. major. Ich habe sehr viele Präparate durchgesehen, bin aber doch zu der Uebcr- zeugung gekommen , dass nur eine Species vorliegen kann. Es dürfte nicht un- interessant sein, durch Impfversuche die Abhängigkeit der Formen vom AVirth, 469 denn darauf weist ja alles hin, festzustellen. Kein einziges Mal habe ich auf Spinacia odei* Atriplox die Varietät major gefunden, ebensowenig wie auf Cheno- podiuni album die Varietät minor. Die grosso Veränderlichkeit dieser Species legt auch die Frage nahe, ob Peronospora Schachtii auf Beta vulgaris und vielleicht sogar die auf Polygonum lebenden Formen nicht ebenfalls hierher gehören. 353. P. Chrysoplenii Fuckel, 1866 (Fungi rhen. 1509). Synon.: Peronospora nivea Unger, Bot. Zeit. 1847, p. 315 ex parte. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 1509, 1902, Schneider, Herb, schles. Pilze 164, Sjdow, Mycoth. march. 1344, 2519. Easen locker, zart, weiss. Conidien träger 5— 8 fach gabelig, einzeln, schwach bulbos, 200— 360 ^t hoch, Basis meist V25 Gabel- äste aufrecht, die letzten meist ungleich, gerade oder gekrümmt, stumpf, meist rechtwinkelig, oft zangenförmig. Conidien eiförmig, 15— 18 /( breit, 20-22 /t lang. Oosporen kuglig, glatt, mit hell- braunem, dicken Epispor, 28—48 /i Durchmesser. (Nach Schröter, Kryptfl. V. Schles. III. p. 247, zuweilen mit feinen, undeutlich netz- förmig vereinigten Leistchen, Maschen etwa 5 /t breit.) Auf Chrysosplenium alternifolium und Saxifraga granulata. Mai bis Juli. Durch die Oosporenstructur, welche Schröter gelegentlich beobachtete, nähert sich diese Form den Calothecae. 354. P. AutiiThiiii Schröter, 1874 (Hedwigia XIII. p. 183). Exsicc: Schneider, Herb, schles. Pilze 284. Käsen dicht, die ganze Unterseite überziehend, violett. Conidien- träger büschelig, gelblich oder gelblich -violett, meist gleichlang, 300 jit hoch, ungetheilte Basis ^/g, ca. 8 /t dick; Krone 6— 7 fach gabelig, sparrig verzweigt, die Gabeläste erster Ordnung weit spitz- winkelig, die vorletzter fast rechtwinkelig, meist gekrümmt, die letzten Gabeläste rechtwinkelig abgehend, meist gerade oder nur sehr schwach gewellt, entweder gleichlang, lang pfriemlich, 6 — 18 u lang oder ungleich, der längere in die Fortsetzung des vorigen Gabelastes sich stellend, der um V3 kürzere sich rechtwinkelig ansetzend; sehr oft findet sich an einem der Gabeläste, mögen sie gleich oder ungleich lang sein, noch ein nach aussen gerichteter kurzer, 2 — 5 /t langer Stumpf einer weiteren Gabelung, so dass die Krone oft in ungleich gabelige Aestchen ausläuft; die letzten Aestchen nur ausnahmsweise stärker oder hakenförmig gekrümmt; zuweilen aber doch kleiderhaken- oder schwach zangenförmig. Conidien länglich -elliptisch oder länglich -eiförmig, durchschnittlich 17 /( breit 470 26,5 fi lang (nach Schröter 1. c. 14—16 /j breit, 20—26 /i lang), gelblich mit Stich ins Yiolett. Oosporen mit unregelmässig ge- faltetem, hellbraunen Epispor, mit demselben 28—32 /(, ohne 24 /» Durchmesser; Oogonmembran ziemlich dick, aber doch zusammen- fallend, dunkelbraun. Auf Antirrhinum Orontium. Soptember, October. Man ver<^leiche die Aumerkung bei P. Linariae. Schröter (1. c. p. 183; auch Kryptfl. v. Schlesien III. p. 24S) giebt für die Conidienträger und ebenso für die Membran der Conidien Yiolettbraune Farbe an ; die von mir untersuchten Exemplare zeigten nur eine gelblichbraune, mit Yiolett schwach abgetönte Färbung. 355. P. ffrisea Unger (1833) Bot. Zeit. 4847, p. 315. ^ynon.: Botrytis grisea Unger, Exantheme d. Pfl. 1S33, p. 172. Botrytis grisea Berkeley, 1849, Ann. a. Mag. nat. bist. 2. Serie VII. p. 100. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 10, Kunze, Fungi sei. exs. 315, Eabh., Fungi europ. 1462, 2560, 2873, Kabh., Herb. myc. ed. IL 322, Schneider, Herb, schles. Pilze 41, 42, 147—149, 425—428, 752, Sydow, Mycoth. march. 329, Thümen, Fungi austr. 114, 416, 417, 835, Thümen, Mycoth. univ. 46. Abbild.: de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. XIII, 12. Rasen dicht, meist die ganze Blattunterseite überziehend, grau- violett. Conidienträger büschelig, zu mehreren hervortretend, gedrungen, 250—420 ^i hoch, im Alter schwach gelblich -violett, Basis ^/a— %, ca. 7 /t dick; Krone 5— 7fach gabelig, Aeste allmälig verdünnt, die ersten schief aufi-echt, die anderen abstehend, schwach gekrümmt, die letzten Gabeläste rechtwinkelig abzweigend, meist ungleich, der längere ganz gerade oder schwach sigmaförmig ge- krümmt, annähernd die Yerlängerung des vorhergehenden Gabel- astes bildend, der andere kürzere gerade oder schwach zurück- gekrümmt, hier und da beide Gabeläste gleich lang und gebogen, schwach zangen- oder kleiderhakenförmig. Conidien ziemlich gross, ellipsoidisch oder eiförmig, allseitig stumpf, schwach sclunutzig- violette Membran, meist annähernd gleich gross, 19 /t breit, ^i^ ii lang (17—21 /i breit, 23—30 fi lang). Oosporen gross, 30—40 /t Durchmesser, mit dickem, lebhaft braunen, bis auf einige schwache Falten ganz glatten Epispor; Oogonmembran dünn, farblos. Auf Veronica- Arten, als: Veronica Anagallis, arvensis, Becca- bunga, hederifolia, scutellata, serpyllifolia, speciosa, triphylla, urtici- folia, verna. April bis October. Man vergleiche die Aumerkung bei P. Linariae. 471 3. Undulatae. Alle Gabeläste mehr oder weniger gebogen, die vorletzten immer gekrümmt, Endgabeln gleichartig, mehr oder weniger rechtwinkelig, aber stark gekrümmt, oft parallel, kleiderliaken- oder krallen- oder zangenförmig. 356. P. Linariae Fuckel, 1869 (Symb. myc. p. 70). Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 1903, 2101, Kunze, Fungi sei. exs. 586, Eabli., Fungi europ. 2772, Schneider, Herb, sehles. Pilze 165 — 167, Thümen, Mycoth. univ. 529. Easen ziemlich locker, anfangs weiss, später hellviolett mit einem Stich ins Gelbliche. Conidienträger einzeln, seltener zu mehreren hervorbrechend, sehr ungleich hoch, 300—600 /<, im Alter mehr oder weniger schwach gelblich oder gelblich -violett gefärbt; ungetheilte Basis verschieden, V-j— ^/s^ durchschnittlich nur 6,5 /.i dick; Krone 5 — 7 fach gabelig, Gabeläste aufrecht abstehend, die der letzteren Ordnungen stark wellig gebogen, die letzten Gabeläste stark zangenförmig, entweder beide lang -pfriemlich und 'gekrümmt oder der eine Ast kürzer, gerade oder schwach zurückgekrümmt, der andere laug -pfriemlich und sigmaförmig gebogen, es besteht grosse Mannigfaltigkeit im Grössenverhältniss und Krümmungsstärke der beiden letzten Gabeläste. Conidien ellipsoidisch oder schwach verkehrt -eiförmig, in der Grösse sehr variabel, 17 — 23 //. breit, 22—30 /t lang, Durchschnitt 20 ß breit, 26 f.i lang, Membran sehr schwach violett, Inhalt gelblich. Oosporen gross, 48 /i Durch- messer (conf. Fuckel, Fungi rhen. 1903), Epispor dunkelbraun, faltig; Membran des Oogoniums ziemlich dick, bräunlich. — Fig. 73 f. Auf Linaria arvensis, minor, vulgaris, Digitalis ambigua, pur- purea. Juni bis September. Oosporen auch in den Scheidewänden und Placenten reife Samen enthaltender Kapseln (conf. Magnus, Sitzungsber. d. Ges. naturf. Freunde 1S89, p. 145). Betreffs der Form auf Digitalis vergleiche man die Anmerkung bei P. sordida. De Bary (A. sc. nat. 4. Serie XX) ist geneigt eine von ihm auf Linaria vulgaris gefundene Form mit P. grisea zu vereinigen. Anmerkung zu No. 354—356 und No. 370. Diese vier auf Scrophularineen lebenden Species sind jedenfalls einander sehr nahe verwandt, wenngleich auf den ersten Blick eine Verwandtschaft zwischen P. Linariae und P. Antirrhini nicht zu bestehen scheint. Auch hier sind aber viele Uebergänge zu beobachten, so dass es wohl möglich ist, dass alle vier nur Varietäten einer Species sind. Infections- versuche sind sehr nothwendig, um diese Frage zu entscheiden. Auch sind die Oosporen der P. sordida noch nicht bekannt. 472 Als Peronospora lapponica hat Lagerheim endlich noch eine fünfte Species auf Euphrasia officinalis aus Schwedisch-Lappland beschrieben (Bot. Notiser l&SS, p. 49). Nach Lagerheim's Beschreibung gebe ich folgende kurze Diagnose: Conidienträger 650—700 ^ hoch, farblos, meist sechsfach gabelig, mit aufrecht- abstehenden, geraden oder fast geraden Zweigen, Endgabeln kurz, kegelförmig, gerade, rechtwinkelig oder stumpfwinkelig spreizend. Conidien citronenförmig mit kleiner Schoitolpapille, 19 — 24 /< breit, 30—36 {.i lang, mit hellvioletter Membran, keimen mit seitlichem Schlauch. Oosporen kugelig, 27 n Durchmesser, mit dünnem, hollbraunen Epispor. Diese Form würde also, wie auch Lagerheim's Figur deutlich zeigt, zu der Untergruppe der Divaricatae gehören. Sie unter- scheidet sich von den vier übrigen sehr deutlich. 357. P. Ficariae Tulasne, 1854 (Comptes rendus de l'Acad. des Sciences, Paris 1854, p. 1103). Synon.: Peronospora grisea (Unger) Eabb., Herb. myc. ed. II. 322. Peronospora nivea Unger, Bot, Zeit. 1847 ex parte. Peronospora Myosuri Fuckel, 1869, Symb. myc. p. 67. Exsice. : Fuckel, Fiingi rhen. 3, Krieger, Fungi saxon. 194, 296, Linhart, Fungi hung. exs. 190, Rabh., Fungi europ. 85, 1570, 2015, 2015 b, Piabh., Herb. myc. ed. IL 322, Schneider, Herb, sohles. Pilze 143, Sydow, Mycoth. march. 331, 3356, Thümen, Fungi austr. 409—411. Thümen, Mycoth. univ. 13Ü. Rasen dicht, niedrig, die ganz9 Blattunterseite überzieliend, weisslichgrau oder schmutzig-hellviolett. Conidienträger meist zu 3 — 5 aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, niedrig, meist 200 ;(/, zuweilen bis 400 u hoch, die ungetheilte Basis 7 — 10 ,u dick, ^/j— V2; Krone 5— (5 fach regelmässig oder unregelmässig gabelig, Gabeläste aufrecht, die letzten und vorletzten bogig einwärts oder auch zurückgekrümmt, die letzten meist lang pfriemlich, stark ge- bogen, zangenförmig. Conidien breit ellipsoidisch oder schwach eiförmig, beiderseits stumpf, mit schwach schmutzig- violetter Membran, 15-20 /< breit, 20— 26 ^ti lang. Oosporen mit gelb- braunem, dicken, schwachfaltigen Epispor , ohne dieses 25 — 30 ,a, mit diesem 36 /< Durchmesser. Auf Arten der Gattung Ranunculus, als R. acer, aconitifolius, auricomus, bulbosus, Ficaria, Flammula, lannginosus, polyanthemus, repens, auf Myosurus minimus. April bis October. Oosporen Ende April schon reichlich in der Lamina und dem Blattstiel von Ranunculus Ficaria und acer; in den neuen, stärkereichen Knollen von R. Ficaria wurden zu derselben Zeit keine Oosporen gefunden, ebenso hatten auch die vor- jährigen entleerten Knollen keine Oosporen enthalten. Nach de Bary soll das jMycelium in den Brutknollen überwintern. Peronospora Myosuri Fuckel, 1869 (1. c.) habe ich nach Rabh., Fungi europ. 1570 untersucht; es stimmt mit der Ranunculus bewohnenden Form fast 473 ganz überein, so class eine besondere Species nicht vorliegen kann. Bereits Schröter (Kryptfl. III. 1, p. 245) vereinigt beide. Als Unterschiede, welche vielleicht die Aufstellung einer Varietät rechtfertigen könnten, hebe ich für P. Myosuri folgende hervor: Die ungotheilte Basis der Conidienträgor ist oft sehr robust, 10 — 17 fi dick, die Conidien sind länger (20 /< lang, 30 (x breit) und haben eine schwächer gefärbte oder farblose Membran. P. Myosuri f. Eranthidis Passerini, 1S71 (Thümen, ]\Jf}coth. univ. 1015) ist eine besondere Species. 358. P. tli'ticae (Libert, 1849) de Bary, 1863 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 116). Synon. : Botrytis Urticae Libert nach Manuscript bei Berkeley, Journ. Hort. Soc. London I. p. 31. Botrytis Urticae Berkeley u. Broonie, Ann. a. Mag. nat. bist. 2. Serie YIL p. 100. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 1510, Eabh., Fungi europ. 1665, Schneider, Herb, schles. Pilze 36, 270, Thümen, Mycoth. univ. 345. Käsen fleckenweise, nicht ausgebreitet, dicht, niedrig, weiss oder blassviolett. Conidienträger einzeln aus den Spaltöffnungen, niedrig, im Ganzen 200—300 /t hoch, unverzweigte Basis etwas über ^/a, ca. 10 /t dick; Krone 4 — 6 fach gabelig, Gabehäste aufrecht abstehend, besonders die der letzteren Ordnungen stark gebogen, die letzten ziemlich lang, pfriemlich, stark zangenförmig gekrümmt. Conidien gross, breit eiförmig, stumpf, durchschnittlich 20 f.i breit, 26 ^ lang, mit weisser oder schwach hellvioletter Membran. Oosporen mittelgross, mit trübbraunem Epispor. Auf Urtica dioica und urens, auf letzterer häufiger. Mai bis October. Die von Pioumeguere (Fungi Gallici cxs. 2553) herausgegebene P. Parietariae nov. spec. auf Parietaria diffusa dürfte wohl gleichfalls hierher gehören. Ich habe das Material nicht untersuchen können. 359. P. Potentillae de Bary, 1863 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 124). Synon.: Peronospora Eubi Eabh., Fungi europ. 2076. Peronospora Fragariae Eoze et Cornu, 1S76, Bull. soc. bot. de France, XXIIL p. 242. Peronospora Alchemillae Niessl, 1S70, ist wohl zumeist mit Eamularia verwechselt. Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 2643, Krieger, Fungi saxon. 49, Kunze, Fungi sei. exs. 5S8, Eabh., Fungi europ. 2347, 2676, Schneider, Herb. schles. Pilze 2S0, 431—433, Sydow, Mycoth. march. 1535, Thümen, Mycoth. univ. 1709, 2125, 2126. Rasen fleckenweise, bald lockerer, bald dichter, weisslich, hell- grau, graubraun oder schwachviolett. Conidienträger sehr schlank 474 Tiiid dünn, 300 — 600 /i und mehr, meist 450 /<• hoch, Basis sehr dünn, nur ca. 6,5 /t dick und sehr hoch, '•i^Q des Ganzen, deshalb Krone hoch gestielt; Krone 5 — 6fach gabelig, niedrig, Gabeläste massig lang, die der letzteren Ordnungen stark gekrümmt, die letzten lang pfriemlich, zangenförmig gebogen. Conidien ellipsoidisch, sehwach eiförmig, schwachviolett, 16 — 18 /< breit, 20—24 ii lang. Oosporen mit hellbraunem, glatten Epispor. Auf Kosaoeen, als : Potentilla alpestris, anserina, argentea, aurea, Fragariastrum , grandiflora, norvegica, sterilis, supina, Alchemilla vulgaris, Agrimonia Eupatorium, Sanguisorba officinalis, Poterium Sanguisorba, Fragaria vesca, Rubus caesius und fruticosus. Mai bis October. Nach eigener Prüfung der auf Potentilla, Eubus, Fragaria und Sanguisorba vorkommenden Formen schliesse ich mich der Ansicht Schrotcr's (Hedwigia 1ST7, j). 132) an, dass alle bisher auf Eosaceen gefundenen Peronosporeen mit alleiniger Ausnahme der P. sparsa zu einer Species, P. Potentillae, gehören. Allen ist die charakteristische Structur der schlanken , hochgestielten und dünnen Conidien- träger gemeinsam; nur sind bei der auf Eubus wachsenden Form die letzten Gabeläste etwas weniger gekrümmt und länger als auf Potentilla. Die Beschreibung, welche Eoze und Cornu (1. c.) von ihrer Peronospora Fragariae geben, stimmt sehr gut mit den Formen auf den andern Eosaceen überein, nur scheinen die Conidien- träger noch höher, bis 1 mm hoch, die Conidien etwas grösser (20 — 40,« lang, 17 — 36 /j. breit) gewesen zu sein. P. Fragariae aus Thümen, Mycotli. univ. 2125 stimmt sicher mit den andern überein. Man ist wohl berechtigt anzunehmen, dass P. Potentillae in unserem Sinne eine sehr variable Form ist je nach der Wirths- pflanze, was sich auch in der verschiedenen Färbung der Easen ausspricht. Gleich- wohl kehrt immer die typische Gestalt der schlanken Conidienträger wieder. Die von Thümen (Fungi austr. 424 und Mycoth. univ. 250) herausgegebene P. Alchemillae Niessl ist gar keine Peronospora, sondern eine Eamularia, wie ich mich überzeugt habe. Schröter (Hedwigia IbTT, p. 132) möchte sie in den Kreis der Venturia Alchemillae stellen. 360. V. Schleideui Unger, 1847 (Bot. Zeit. 1847, p. 315). Synon. : Botrytis (parasitica?) Schieiden, Grundzüge der wiss. Bot. 3. Aufl. II. p. 37, Fig. lOÜ (schlecht). Peronospora (Botrytis) destructor Caspary in Berkeley, Outl. of brit. Fungi Fungi 1S60, p. 349. Peronospora Alliorum Fuckel, Fungi rhen. 41; Symb. myc. p. 71. Exsicc. : Fuckel, Fungi rhen. 41, Schneider, Herb, schles. Pilze 158, Sydow, Mycoth. march. 3S, Thümen, Mycoth. univ. SIS. ' Abbild.: Berkeley, Annais of Nat. Eist.. YII Taf. XIII, 23. de Bary, A. sc. nat. 4. Serie XX. Taf. XIII, 1—3. Rasen dicht, ausgebreitet, scbmutig- violett. Conidienträger einzeln oder zu mehreren aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, 475 durchaus robust, 400 — 750 //, meist 500 /n hoch, unverzweigte Basis 10 — 15 fi breit, Vs ^^^^ etwas mehr, niemals -/g, also niedrig gestielt; Krone entweder von Anfang an 4 — 6 fach gabelig oder zunächst 2 — 5 zerstreut oder fast opponirt entspringende Basaläste tragend und dann erst in einen 2 — 3 fach gabeligen Wipfel auslaufend. Die unteren Basaläste dick und kräftig, selbst wiederum unter der 2— 3 fach gabeligen Spitze 2—3 secundäre Aestchen tragend; die oberen Basaläste und ebenso die secundären Aestchen der unteren entweder einfach oder 2 — 4fach gabelig, selten ungetheilt; alle Gabeläste dick und gedrungen kurz, aufrecht abstehend, mehr oder weniger gekrümmt, die vorletzter und letzter Ordnung sehr stark wellig gebogen, die letzten Gabelästchen immer noch 3 /i dick, kegelig -pfriemlich, schwach spitzlich, zangen- oder krallenförmig. Conidien sehr gross, verkehrt- eiförmig oder fast birnförmig, am Scheitel stumpf oder spitz, Basis stark verjüngt, noch einmal so lang als breit, 22 — 26 fi breit, 44 — 52 /.i lang, Membran schmutzig-violett. Oosporen kugelig oder elliptisch, Epispor dünn und glatt. Auf Allium Cepa und fistulosum. 361. P. Eraiithidis (Passerini, 1871). Synon.: Peronospora Myosuri f. Eranthidis Passerini, 1871, in Tluiiueu, Mycoth. univ. 1015. Exsicc. : Thümen, Mycoth. univ. 1015. Rasen dicht, die ganze Blattunterseite überziehend, schmutzig- gelblichweiss. Conidienträger einzeln oder zu mehreren, circa 300 fi hoch, ungetheilte Basis 8 — 10 fi dick, meist ^/g; Krone 5 — 7 fach gabelig, Aeste aufrecht, mehr oder weniger gekrümmt, die letzten meist lang pfriemlich, stark zangenförmig. Conidien lang-ellipsoidisch, stumpf, mit schwach gelblicher Membran, 17 /< breit, 38 — 46 ß lang. Oosporen mit dickem, dunkel gelbbraunen, schwach faltigen Epispor, 34 — 42 /i Durchmesser. Auf Eranthis hiemalis. Frühjahr. Diese bisher mit P. Myosuri vereinigte Species unterscheidet sich von allen auf Kanunculaceen lebenden Peronosporeen durch die langen Conidien und ist deshalb als besondere Species zu betrachten. 362. P. cong-loraerata Fuckel, 1863 (Fungi rhen. 25; Symb. myc. p. 68). Synon.: Peronosjjora Erodii Fuckel, Symb. myc. p. 68. Peronospora Beccarii Passerini, Prim. Elench. 200. Peronospora effusa f. ciconia Beccari, Erb. critt. ital. 1367 (?). 476 Exsicc. : Fucke], Fungi rhen. 25, 2102, Krieger, Fungi saxon. 397, Schneider, Herb, scbles. Pilze 159, 2S2, Thiimen, Fungi austr. 412, Thümen, Mycotb. univ. 2217. Rasen dicht, ausgebreitet, anfangs weiss, bald schmutzig-violett. Co ni dien träger zu mehreren aus den Spaltöffnungen hervor- brechend, durchschnittlich 400 /t hoch, ungetheilte Basis ^/o — "/s, ca. 10 fi dick; Krone 5 — 8 fach gabelig, Aeste aufrecht abstehend, ziemlich lang, stark wellig gebogen, die letzten pfriemlich, bogig gekrümmt, zangenförmig. Conidien gross, kugelig oder fast kugelig, 20 — 25 jti Durchmesser, schwach grauviolett. Oosporen mit glattem, hellbraunen Epispor, kugelig, 30—35 /t Durchmesser. Auf Geranium molle, pusillum, phaeum und dissectum (P. Bec- carii), Erodium cicutarium (P. Erodii), ciconium. Die befallenen Blätter verbleichen gewöhnlich und ziehen ihre Lamina oft nianschettenformig zusammen; in ihren vertrocknenden Spitzen finden sich reichlich die Oosporen; die Stengel werden oft ungowöhnhch lang. In Saccardo's Sylloge Fung. VII. 1, p. 259 ist P. Erodii als gute Species allerdings mit einigem Zweifel aufgeführt; ich schliesse mich nach eigener Prüfung Schröter (Kryptfl. v. Scbles. III. p. 246) an, der P. Erodii mit P. conglomerata vereinigt. Auch die auf Geranium- dissectum von Passerini in Parma gefundene Form gehört, wie eine Untersuchung der Originale lehrte, hierher. Endlich ist wohl auch die von Beccari auf Erodium ciconium gesammelte P. effusa f. ciconia hierher zu stehen, um so mehr, als sie sich nach Beccari"s eigener Beschreibung durch viel längere Gabelzweige und grössere Conidien von P. effusa unter- scheiden soll. 2. Untergruppe: l\irasiticae de Bary. AVand des Oogoniums dick, mehrschichtig, nach der Sporenreife nicht zusammenfallend, bestcändig. 363. P. parasitica (Persoon, 1796) Tulasne, 1854 (Comptes rendus). Synon. : Botrytis parasitica Persoon, 1790, Observ. I. p. 96, ferner Fries, Syst. myc. und Corda, Icones V. p. 52. Botrytis ramulosa Link, Species I. p. 53. Botrytis nivea Martius, Flora Erlangensis. Peronospora conferta, l'ngcr. Bot. Zeit. 1S47, ex parte. Peronospora Dentariae Kabh., Fungi europ. 86. Peronospora oehroleuca Cesati^), Eabh., Herb. myc. ed. IL 175. Peronospora crispula Fuckel, Fungi rhen. 23. Einige -weitere Synonyme aus älteren Aut:ren bei de Bary (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. IIU). ') Auf einigen Etiquetten ist fälschlich „ochracea" gedruckt. 477 Exsicc: Fuckel, Fuiigi rhcn. 5— S, 1501, 1502, Krieger, Fungi saxon. 95, 244 — 247, Linbart, Fungi hung. exs. 87, 192, Eabli., Fungi europ. 86, 790 a, b, 793, 794, 1364, 1746, 2346, 2970, Eabb., Herb. myc. ed. IL 175, 324a, b, Scbneidor, Herb, schles. Pilze 13—19, 118—123, 251—260, 345, Sydow, Mycotb. march. 1438, 1439, 2495, 2520, Thümen, Fungi austr. 401, 403, 405— 40S, 650, 936, 938, 1038, 1135, Thümen, Mj-coth. univ. 48. Abbild.: Corda, Icones V. Taf. H, 18. de Bary, 1. c. Taf. IX, 5—8 (Oosi)oren). Rasen schneeweiss, dicht, weit verbreitet. Coni dien träger büschelig, zu mehreren hervorbrechend, biegsam, 200—330 /x hoch, iingetheilte Basis ca. 11 //. dick, meist %, also hochgestielte Krone; Krone 5— 8 fach gabelig, seltener dreitheilig oder einzelne (1 — 2) wiederholt gabelige Zweige unter dem dichotomen Scheitel. Aeste sparrig abstehend, gebogen, die höherer Ordnung meist stark bogig gekrümmt, letzte Aestchen lang pfriemlich, stark zangenförmig, meist sigmaförmig gebogen, zuweilen auch zurückgekrümmt; der eine von beiden oft nochmals kurz gabelig. Conidien breit- ellipsoidisch, stumpf abgerundet, fast kugelig, durchschnitthch 21 /(. breit, 25 /i lang, weiss. Oosporen kugelig, mit dünnem, gelbbraunen, glatten oder schwach faltigen Epispor, 26 — 43 /t Durchmesser; Wand des eckig -kugeligen Oogoniums dick, mehrschichtig, glänzend, farblos oder schwach gelblich, starr, nach der Sporenreife nicht zusammen- fallend. — Fig. 7Bg. Auf Cruciferen, besonders gemein auf Capsella bursa pastoris; ruft starke Anschwellungen und Yerkrümmungen der befallenen Theile, auch der Blüthenstände hervor. Kommt oft gesellig mit Cystopus candidus vor, der andere Yerunstaltungen herbeiführt. Wurde auf folgenden Cruciferen im Gebiete gefunden, fast das ganze Jahr hindurch (März bis November): Alyssum calycinum, Arabis arenosa, Gerardi, Halleri, Barbarea vulgaris, Berteroa incana, Brassica Napus, oleracea, Rapa, Bunias orientalis, Camelina dentata, microcarpa, sativa, Capsella bursa pastoris, Cardamine amara, hirsuta, Impatiens, parviflora, pratensis, Cheiranthus Cheiri, Dentaria bulbi- fera, enneaphylla, glandulosa, heptaphylla, Diplotaxis tenuifolia, Draba venia, Erysimum cheiranthoides, perfoliatum, repandum, Hesperis matronalis, Lepidium campestre, Draba, ruderale, Matthiola annua, incana, ISTasturtium palustre, silvestre, Neslea paniculata, Raphanus Raphanistrum, sativus, Sinapis alba, arvensis, Sisymbrium Alliaria, officinale, Sophia, Thalianum, Teesdalia nudicaulis, Thlaspi arvense, perfoliatum, Turritis glabra. 478 Ausserdem kommt P. parasitica noch auf Reseda luteola vor; sie wurde yon Fuckel als besondere Species, Peronospora crispula, herausgegeben (Fungi rhen. 23). Die Gestalt der Conidienträgcr spricht dafür, dass hier die gemeine P. parasitica vorliegt, wie auch de Bary (1. c. p. 110) annimmt. Oosporen sind auf Reseda noch nicht gefunden worden. Der Parasit kann auf unseren cnltivirten Cruciferen gelegentlich grossen Schaden anrichten, so z. B. ISSl auf Eaps und Eiibsen in der Umgegend von Bützow und im Fürstcnthum Eatzcburg (Deutsche landwirthsch. Presse Vm. p. 303). Er befällt aucli die Culturvarictäten von Brassica oleracea, z. B. Blumenkohl, Eothkohl Die Haustorien der P. parasitica sind häufig, dick (bis 2()/<), traubig ver- ästelt, hin- und hergewunden und erfüllen die Zellen des Wirthes oft vollständig. 364. P. Corydalis de Bary, 1863 (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 111). Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 1901, Krieger, Fungi saxon. 298, 299, Kunze, Fungi sei. exs. 232, Eabh., Fungi europ. S47, 156H, Schneider, Herb, schlcs. Pilze, 124, Sydow, Mycoth. march. 152, Thümen, Fungi austr. 1035, Thümen, Mycoth. univ. 134. Rasen dicht, schlaff, ausgebreitet, schmutzig -weiss oder schwach violett. Coni dienträger zu mehreren hervorbrechend, meist gleich gross, ca. 350 /i hoch, ungetheilte Basis nahezu ^/g, dünn, nur 7 // dick; Krone 5 — 6 fach gabelig, Aeste zart und schlank, gebogen, die letzten lang pfriemlich zugespitzt, zangenförmig gekrümmt, hier und da auch rechtwinkelig und schwächer gebogen, meist gleich lang. Coni dien breit eiförmig, auch kugelig -ellipsoidisch, stumpf, durch- schnittlich 20 /i breit, 25 /t lang (nach Schröter, 1. c. 17—20 /? breit, 20—24 /i lang), Membran schwach violett. Oosporen kugelig, mit dünnem, durchaus glatten, gelbbraunen Epispor, 28— 40 ,u Durch- messer; Oogon kugelig, 42 - 50 /i Durchmesser, mit starrer, dicker, zweischichtiger, meist schwach bräunlicher Membran, die nach der Sporenreife nicht zusammenfällt. — Fig. 74 e. Auf Corydalis cava, intermedia, lutea, solida. April bis Juni. Von (jünther Beck ist eine auf Corydalis cava bei Wien gesammelte Perono- spora als neue Species, als P. Bulbocapni beschrieben worden (Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien ]sS5, p. 370, auch Hcdwigia ISbO, XXV. p. 35). Sie soll sich von P. Corydalis durch kugelige Conidien und durch ein unregelmässig verdicktes, oft leistenartig vorspringendes Epispor unterscheiden. Die übrigen von Beck an- gegebenen Merkmale stimmen mit P. Corydalis überein. Da nun bei dieser die Conidien gelegentlich auch kugelig -ellipsoidisch vorkommen und bei der ver- wandten P. parasitica auch das Epispor zuweilen unregelmässig gefaltet erscheint, so dürfte wohl einstweilen die P. Bulbocapni zu P. CorydaHs zu rechnen sein. Die Haustorien sind hier selten, fädig, arm verzweigt, gekrümmt, auch bei Beck's Form waren sie sehr selten, fadenförmig. 479 365. P. leptoclada Saccardo (Miclielia IL p. 530). Rasen dünn, zart, ausgebreitet, schmutzig- weis. Conidien- träg-er 300 — 350 lit hoch, Basis 18 /i dick; Krone 5 — Gfach gabelig, letzte und vorletzte Gabeläste sehr dünn, gekrümmt. Conidien ellipsoidisch, 20 — 22 ja breit, 25 — 28 /li lang, farblos. Oosporen kugelig, mit blassgelblichbraunem, 2,5—3 /t dicken Epispor; Oogonium eckig- kugelig, 45—55 /i Durchmesser, mit sehr dicker (10 — 15 f.i), gelblichbrauner, starrer Membran. Auf Helianthemum guttatum. Diese Speeies ist bisher nur in Norditalien (Euganeen) gefunden worden, könnte aber auch im Gebiet und auf anderen Speeies von Helianthemum vor- kommen. Die Diagnose nach Saccardo, Sjiloge VII. 1, p. 250. Arten, deren Oosporen noch nicht bekannt sind. 1. Divaricatae. 366. P. Hyoscyami de Bary, 1863 (A.scnat. 4. Serie XX. p. 123). Synon.: Peronospora effusa var. Hyoscyami Eabh., Fungi europ. 291. Exsicc: Eabh., Fungi europ. 291, Schneider, Herb, schles. Pilze 50, Thümen, Fungi austr. 939. Rasen dicht, ausgebreitet, schmutzig -grauviolett. Conidien- träger bäumchenförmig, mit hoher, ungetheilter Basis, die meist ■^/lo und mehr des im Ganzen 290 — 500 /(, meist 300 i^i hohen Trägers beträgt ; Krone 5 — 8 fach gabelig. Zweige abstehend, allmälig verdünnt, gerade oder schwach gebogen, die letzten Gabeln kurz, kegelig -pfriemlich, gerade, spitz mit sehr stumpfem Winkel spreizend. Conidien klein, meist stumpf- ellipsoidisch , einige auch eiförmig, 15 — 24 /j lang, 13 — 18// breit, durchschnittlich 17 /i breit, 23,5 ;tt lang; ohne grosse Schwankungen in den Dimensionen, schwach violette Membran. Oosporen unbekannt. Auf Hj'^oscyamus niger. Sommer. Von Farlow in Californien auch auf Nicotiana glauca gefunden (Just, Jahresber. 1SS5, I. p. 288). 367. P. Cyparissiae de Bary, 1863 (1. c. p. 124). Exsicc: Schneider, Herb, schles. Pilze 162, Thümen, Fungi austr. 646, Thümen, Mycoth. univ. 45. Rasen locker, aber ausgebreitet, schmutzig -violett. Conidien- träger zu mehreren hervorbrechend, ca. 350 /t hoch, Basis etwas über ^o, also kurz gestielt; Krone 5 — 6fach gabelig, Aeste gerade, starr, weit abstehend, vorletzte Zweige nur wenig schmäler als die erster Ordnung, letzte Gabeläste rechtwinkelig, gelegentlich auch 480 stumpfwinkelig, kegelig -pfriemlicli, spitz, ziemlich lang und dick, starr gerade oder der eine schwach eingekrümmt, meist gleich lang. Conidien mittelgross, ellipsoidisch, ganz stumpf, schwach violette Membran, durchschnittlich IG /i breit, 21 /t lang. Oosporen un- bekannt. Auf Eiipliorbia Cyparissias. Mai bis Juli. Ist von r. Eu])horLiac durch die starren Conidienträger und die gefärbten, cllipsoidischen Conidien sicher zu unterscheiden. 368. P. Rmiiieis Cor da, 1837 (Icones Fung. I. p. 20). Synon.: Peronospora effusa var. Kumicis Fackel, Fungi rheu. 14. Ex sie c: Fuckel, Fungi rhen. 14, Krieger, Fungi saxon. 394, Kabh.. Fungi enrop. 988. 1464, 2677, Rabh., Herb. myc. ed. I. 1485, Schneider, Herb, schles. Pilze 160, 161, Sydow, Mycoth. march. 2655, Thümen, Fungi austr. 413, 932. Abbild.: Corda, 1. c. Taf. Y, 273. Käsen sehr dicht, grauviolett, die ganze Blattunterseite über- ziehend. Conidienträger einzeln oder höchstens zu 3 aus den Spaltöffnungen hervorbrechend, ziemlich gleich hoch, kräftig, 400 bis 700 jii hoch, un verzweigte Basis ^j^ und mehr, ca. 8 — 10,« dick; Krone 3— Gftich gabelig, zuweilen mit 1—3 einzelnen oder fast einander gegenüberstehenden, wiederholt gabeligen Aesten unter der gabeligen Krone. Aeste allmälig verdünnt, die erster Ordnung aufrecht abstehend, alle übrigen mehr oder weniger rechtwinkelig, gerade, die letzten kurz oder längHch, kegelig- pfriemlich, spitz, gerade, starr, meist rechtwinkelig. Conidie-n gross, ellipsoidisch, allseitig stumpf, schmutzig -violett, meist gleichgross, durchschnittlich 20 /( breit, 29 /t lang. Oosporen unbekannt. — Fig. 73 d. Auf Rumex Acetosa, Acetosella, arifolius, crispus, scutatus; das Mycel perennirt im Rhizom und entwickelt auf der Unterseite der Blätter und an den verkrüppelnden Inflorescenzen seine Conidien- träger. Mai bis September. Die befallenen Blätter bleiben kleiner, sind gelblich oder röthlich verfärbt, steif und starr, ihre Eänder oft kräftig zurückgerollt. Die von Schröter (Kryptfl. v. Schles. HI. p. 252) hierher gezogene Form auf Polygonum aviculare und P. Convolvulus gehört nicht hierher, sondern ist P. Poly- goni Thümen. P. obliqua Cooke in Eabh., Fungi europ. 789 ist gar keine Peronospora; ich stimme Oudemanns (Hedwigia 1SS3, p. 83) bei, welcher sie für eine Ramularia hält; er nennt sie Ovularia obliqua. Farlow (Bull, of the Bussey Instit. 1878, p. 242) hält sie für Eamularia niacrospora Fres. (Man vergl. auch Journ. of Myc. I. p. 69.) Auch die Beschreibung bei Cooke (Handb. of brit. Fung. H. p. 597) entspricht keiner Peronospora. 481 3()i). 1*. Polyo-oiii T hürnen (Fiingi austr. 742). Exsicc: Thümen, Eungi austr. 742, 836, Tliümen, Mycoth. univ. 344. Rasen diclit, schmutzig -grauviolett. Conidienträger meist zu mehreren hervorbrechend, sehr gleichmässig gross, durchschnitt- lich 320 /LI hoch, Basis meist wenig über V25 sehr robust, 10 ju breit ; Krone 5 — 7fach gabelig, Aeste aufrecht abstehend, gerade oder meist sehr schwach gebogen, allmcälig dünner werdend, letzte Gabeln rechtwinkelig, kurz oder auch sehr lang pfriemlich (8—17 /«, lang), meist gerade und gleichlang, selten der die Yerlängerung der vorigen Gabel bildende schwach sigmaförmig gekrümmt oder die Aestchen ungleich lang. Conidien gross, lang-ellipsoidisch, fast noch einmal so lang als breit, durchschnittlich 17 /i breit, 30 /( lang, stark schmutzig- violette Membran. Oosporen unbekannt. Auf Polygonum Convolvulus und aviculare. Betreffs der auf Polygonum - Species gefundenen Peronosporeen herrscht eine grosse VerwÜTung. De Bary stellt eine von Caspary hei Berlin auf Polygonum aviculare gefundene Form in die Varietät ß minor der P. eifusa (A. sc. nat. 4. Serie XX. p. 1 1 6). Schröter hingegen führt Polygonum aviculare und P. Con- volvulus als Nährpflanzen der Peronospora Eumicis auf (Kryptfl. v. Schi. III. p. 252). In Saccardo's Sylloge endlich (VII. 1, p. 256 u. 262) sind die von Thümen (1. c.) herausgegehenen Formen auf Polygonum Convolvulus als var. y zu Peronospora effusa gestellt, während Polygonum aviculare neben P. Convolvulus als Substrat für Peronospora Eumicis vermerkt ist. Ich habe die Formen auf Polygonum avi- culare und Convolvulus untersuchen können, sie gehören weder zu P. effusa var. minor, noch zu Eumicis. Ich führe sie deshalb als wohl charakterisirte Species der Eectangulae- Gruppe auf. P. Eumicis unterscheidet sich durch die unter der gabeligen Krone oft entspringenden Beisprosse, die starren, geraden GabeLäste, die kurzen Conidien. 2. lutermediae. 370. P. sordida Berkeley, 1861 (Ann. a. Mag. of nat. bist. 3. Serie YII. p. 449). Synon. : Peronospora effusa f. Scrophulariae Schneider, Herb, schles. Pilze 33. Exsicc: Krieger, Fungi saxon. 46, Eabh., Fungi europ. 1370. 2874, 3776, Schneider, Herb, schles. Pilze 33, Thümen, Fungi austr. 744, 934, Thümen, Mycoth. univ. 2216, VS^artmann u. Winter, Schweiz. Krypt. 830. Rasen dicht, schmutzig -blassgelblich, ausgebreitet oder flecken- weise. Conidienträger zu mehreren, farblos oder schwach gelb- lich gefärbt, hoch, 330 — 550 //, ungetheilte Basis ca. 8 ii dick, V2 — ^Is-, meist ^/g; Krone reich 6 — 8 fach gabelig, Gabeläste schlaff sparrig, die dickeren gerade, die dünneren (letzterer Ordnungen) deutlich gebogen, die letzten Gabeläste rechtwinkelig ansetzend, der eine die Winter, die Pilze. IV. Abth. 3J^ 482 gerade Yerlängerung des vorigen Astes bildend, entweder gerade oder etwas gebogen und zu zangenförmiger Gestalt übergehend, beide gleichlang, oft bis 15 fn lang oder der eine seitlich abgehende kürzer. Conidien elliptisch oder verkehrt eiförmig, stumpf, schwach gelblich-violett, verschieden gross, Durchschnitt 17 // breit, 22 n lang (Extreme 13,5 ,u breit, 17 /.t lang; 21 /t breit, 25 /( lang). Oosporen unbekannt. Auf Scrophularia aquatica und nodosa, Verbascuni Blattaria, phlomoides, Thapsus, thapsiforme. Ich habe diese Form von folgenden Substraten untersucht: Scrophularia nodosa (Rabh., Fungi europ. 1350, EUis, North Amer. Fungi 1414), Yerbascum Thapsus (Thümen. Mycoth. univ. 2216) und Digitalis purpurea (Fackel, Fungi rlien. 2101). Es ergab sich volle Uebereinstimmung zwischen den auf Scrophularia und Yerbascum gefundenen Pilzen, die auch von den andern Bewohnern der Scrophu- lai'ineen sich unterschieden. Dagegen gehört das Material auf Digitalis purpurea zu Peronospora Linariao; auch Schröter (Kryptfl. III. p. 249) zieht eine auf Digi- talis ambigua wachsende Form zu P. Linariae, während sie in Saccardo's Sylloge VII. 1, p. 249) zu P. sordida gestellt ist. Vergleiche übrigens die Anmerkung bei P. Linariae. 371. P. pulveracea Fuckel (Fungi rhen. 1; Symb. myc. p. G7). Exsicc: Fuckel, Fungi rhen. 1, Stapf, Flora austr.-liung. exs. 779, Thümen, Mycoth. univ. 1215. Rasen dicht, weit ausgebreitet, grau. Conidien träger meist einzeln oder auch paarweise hervorbrechend, meist gleichmässig hoch, 250 — 400//, ungetheilte Basis •%; Krone 4— 6 fach gabelig, Aeste, oft auch schon I. Ordnung, stark gebogen, kurz oder ver- längert, schlaff, letzte Gabeläste pfriemUch, bald lang, bald kurz, oft ungleich, zangenförmig gebogen, oft unter stumpfem AVinkel spreizend, aber auch dann stark gekrümmt. Conidien gross, breit-elliptisch oder verkehrt eiförmig, ausnahmsweise auch birnförmig, sehr schwach schmutzig- violett, durchschnittlich 25 /t breit, 2^d ii lang. Oosporen unbekannt. Auf Helleborus foetidus, niger und odorus. April bis August. Perennirt wahrscheinlich mit dem Mycel ; die befallene Pflanze trägt kleinere, verkrümmte und fahlgelbe Blätter. 3. Und u lata e. 372. 1». tribuliiia Passerini, 1879 (Grevillea Vll. p. !)Ü). Exsicc: Thümen, Mycoth. univ. KSIG. Rasen dicht, weisslich. Conidienträger einzeln oder büschelig hervorbrechend, biegsam, 280 — 360 /( hoch, ungetheilte Basis - ;j, 483 ausserhalb der Spaltöffnung schwach zwiebelig geschwollen, sonst ca. 11 fi dick; Krone 4 — 6 fach gabelig, Gabeläste kurz, mehr oder weniger gekrümmt, die letzten laug pfriemlich, zangenförmig. Conidien breit -ellipsoidisch, zuweilen schwach eiförmig, weiss, durchschnittlich 20 fi breit, 2 — de Baryanum. 3. Gefässkryptogamen — Prothallien. I Pythium intermedium ! — megalacanthum j — de Baryanum. 4. Phanerogamen.') Keimpflänzchen der verschiedensten ( Pythium de Baryanum Kräuter ) Phytophthora omnivora Sämlinge von Laub- und Nadelhölzorn — omnivora. Eiccia fluitans Pellia epipliylla Plagiocfiila Farne Equiseten Lycopodiaceen ') In dieser Uebersicht sind nur die Gattungsnamen der Wirthspflanzen auf- geführt; bei Parasiten, die fast alle Vertreter einer Familie bewohnen, werden die Namen nicht nochmals aufgezählt. 487 1. Aniarantaceen : Amarantus Cystopus Bliti. 2. Ampelidaceen : Ampelopsis, Vitis Plasmopara viticola. '6. Apocynaceen: Vinca Peronospora Yincae. 4. Asper iföliaceen : Asper iigo — Asperuginis Myosotis, Litliospermum — Myosotidis. 5. Balscmünaceen : Impatiens Plasmopara obducens. 0. Cactaceen : Cereus, Melocactus Phytophthora oninivora. 7. Campanulaceen : Phyteuma Peronospora Phyteumatis. 8. Capparidaceen : Capparis Cystopus cairdidus. 9. Caryophyllaceen : Stellaria, Arenaria, Cerastium,Sper- ( gula, Spergularia, Scleranthus j Peronospora Alsinearura Arenaria, Moehringia — Arenariae Agrostenima, Diantlius. , Melandryum — Dianthi Herniaria — Herniariae Holosteum — Holostei Spergula — obovata Spergularia Cystopus Lepigoni. 10. Chenopodiaceen: Atriplex, Chenopodium , Spinacia Peronospora effusa Beta — Schachtii. 11. Cistaceen : Helianthemum — leptoclada. 12. Compositen: Zahlreiche 1 Bremia Lactucae 13. 14. 15. Anthemis,Lasiospermum,Matricaria, Tanacetum (Vegetationsorgane) Anthemis, Chrysanthemum, Matri- caria (Nur in den Blüthen) Erigeron canadense Helianthus annuus Madia sativa Eudbeckia laciniata Convolvulaceen : Convolvulus, Batatas Grassulaceen : Senipervivum Cruciferen : Zahlreiche Cystopus Tragopogonis Peronospora leptosperma — Radii Basidiophora entospora Plasmopara Halstedii. Cystopus Convolvulacearum . Phythophthora omnivora. Peronospora parasitica Cystopus candidus. 488 Hi. Dipsaceen : Dipsacus (Vegetationsorgane) Peronospora Dipsaci Dipsacus, Knautia, Succisa (Nur in | den Blüthen) | — violacea 17. EupJiorhiaceen: Euphorbia C}-parissias — Cyparissiae Euphorbia Esula, falcata, platy- phyllos, silvatica, stricta — Euphorbiae 18. Fumariaceen: Fumaria — affinis Corydalis — Corydalis 19. Gentianaceen: Chlora, Erythraea — Chlorae. 20. Geraniaceen : Plasmopara pusilla Geranium < — Geranii Peronospora conglomerata Erodium — conglomerata. 21. Gramineen: Setaria Sclerospora grarainicola. 22. Labiaten : Lamiuni, Salvia, Stachys, Cala- \ „ -r .. . ,, rp, > Peronospora Lamu. niuitlia, Thymus j ^ 23, Lemnaceen: Lemna Pythium Cystosiphon. 24. Liliaceen : AUium Peronospora Schleideni. 25. Linaceen: Linum — Lini. 26. Onayraceen: Epilobium Plasmopara Epilobii Oenothera Peronospora Arthuri. 27. Papaveraceen : Papaver — arborescens. 28. Fapilionaceen : Vieia, Lens, Pisum, Lathyrus — Viciae Trifolium, Medicago, Melilotus, Lotus, Coronilla, Ononis [ - Trifolii Pliaseolus Phytophtliora Phaseoli. 29. Plantagineen : Plantago Peronospora alta. 30. Poh/gonaceen: Kumox — Eumicis Polygonum — Polygoni. 31. Portulacaceen : Portulaca Cystopus Portulacae. 32. Primulaceen: Anagallis, Androsace, Primula Peronospora Candida. 489 33. Banunculacecn : Anemone, Aconitum, Isopyrum Eanunculiis, Ficaria, Jlyosurus Helleborus Eranthis 34. Eesedaceen : Eeseda 35. Bibesiaeeen : Kibes 36. Bosaceen : Eosa Potentilla, Alchemilla, Agrimonia, Sanguisorba , Poterium , Fra- garia, Eubus 3". Bubiaceen: Asperula, Galium, Sherardia 38. Butaceen: Tribulus 39. Saxifrarjaceen : Chrysosplenium, Saxifraga 40. Scropliiilar/aceen: Alectorolophus, Bartscliia, Euphra- sia, Pedicularis Antirrliinum Veronica Linaria, Digitalis Scropbolaria, Yerbascum Scbizanthus (chileniscli cult.) 41. Solanaceen: Hyoscyamus Anthocercis, Solanum Solanum tuberosum (Paulige Kartofl'eln und Kraut 4 2 . Umbelliferen : Zahlreiche 43. Urticaceen: Urtica 44. Valerianaceen : Valerianella 45. Violaceen: Viola Plasmopara pygmaca Peronospora Ficariao — pulveracea — Eranthidis. j — parasitica ( Cystopus candidus. Plasmopara ribicola. Peronospora sparsa. ! _ ) Potentillae. — calotheca. — tribulina. — Chrysosplenii. Plasmopara densa Peronospora Antirrhini. — grisea — Linariae — sordida Phytophthora infestans. Peronospora Hyoscyami Phytophthora infestans — infestans Pythium de Baryannm Pythium vexans, P. Artotrogus). Plasmopara nivea. Peronospora Urticae. — Valorianellae. — Violae. 490 Nacliträgliche Anmerkung zu Achlya und Pythium. Durch die Güte des Autors, Herrn M. Raciborski in Krakau, wurde ich noch kurz vor Abschluss des Druckes auf folgende zwei neue, von mir übersehene Species aufmerksam gemacht. Achlya IVowickii Racib., 1885 (Sitzungsb. Krakauer Akad. Wiss. XIY. Taf. III) fand sich zwischen Saprolegnia monoica auf kranken Karpfen und steht der A. spinosa de Bary nahe. Nach den An- gaben des Autors sind die Oogonien kugelig oder birnförmig, mit vielen kegeligen, an der Spitze abgerundeten Ausstülpungen der Membran. Antheridien fehlten immer, Oosporen 1 — 30, meist 8 — 16 in einem Oogon. Falls die grössere Zahl der Oosporen und die totale Apandrie bei fortgesetzter Cultur sich als beständig erweisen sollten, würde diese neue Art als wohlbegründet zu betrachten sein. Pytliiiini dictyosperniuni Racib., 1891 (Anzeiger der Krakauer Akad. Wiss. p. 284 und 1892 Sitzungsb. ders. XXIY, mit 1 Tafel). In Spirogyra, zu der Untergattung Aphragmi um gehörig und dem P. gracile sehr nahe stehend. Da von letzterem die Sexualorgane und Oosporen noch nicht bekannt sind, so ist es nicht unmöglich, dass die neue Species nur ein geschlechtsreifes P. gracile darstellt. In dem polnischen Text der ausführlichen Arbeit kommt der Name Pythium gracile gar nicht vor, so dass der Autor die eben aus- gesprochene Möglichkeit nicht erwogen zu haben scheint, in der vorläufigen deutschen Mittheilung fehlt auch eine entsprechende Bemerkung. Die Sexualorgane entwickelten sicii intramatrical, glatte eineiige Oogonien und an kurzen Nebeuästen sitzende Antheridien. Die reife, das Oogon fast erfüllende Oospore hat ein netzförmig verdicktes Epispor mit unregelmässigen, selten polygonalen Maschen. Alphabetisches Register. 1. Die Ziffern bezeichnen immer die Seitenzahlen. 2. Die nicht sresperrt ge- druckten Namen sind Synonyme oder zweifelhafte oder auszuschliessende Gattungen und Arten. Absidia van Tieghem 237 — capillata van Tiegh. 239 — dubia Bainier 239, 240 — reflexa van Tiegh. 240 — repens van Tiegh. 240 — septata van Tiegh. 239 Aclilya Nees 346 — apiculata de Bary 351 — Braunii Eeinsch 366 — colorata Pringsh. 349 — contorta Cornu 353 — cornuta Archer 355 — dioica Pringsh. 357 — gracilipes de Bary 351 — intermedia Bail 338 — lencosperma Cornu 354 — lignicola Hildebr. 349 — Noivickii Eacib. 490 — oblongata de Bary 354 — oligacantha de Bary 354 — polyandra (Hildebr.) de Bary 352 — polyandra Hildebr. 352 — prolifera (Nees) de Bary 353 — prolifera aut. 333 — prolifera aut. pr. p. 353 — prolifera Nees 332, 353 — racemosa (Hildebr.) Pringsh. 349 — racemosa Hildebr. 349 — — var. spinosa Cornu 351, 355 — — var. stelliger a Cornu 351 — recurva Cornu 355 — spinosa de Bary 355, 490 — stellata de Bary 356 Achlyella Lagerh. 112 — Flahaultii Lagerh. 112 Aclilyogetoii A. Schenk 76 — entophytum A. Schenk 77 — rostratum Sorok. 77 — Solatium Cornu 76, 360 Actinobotrys Tulasnei Hoffm. 441 Aecidium candidum Pers. 41 S Aerophyton Eschw. 310 Amoebochytrium Zopf 142 — rhizidioides Zopf 142 Ancylistaceae, Familie 72 Ancylistes Pfitzer 82 — Closterii Pfitzer 83 Aphanistis Sorok. 146 — Oedogoniorum Sorok. 146 — (?) pellucida Sorok. 146 Aphauomyces de Bary 357 — laevis de Bary 358 — phycophilus de Bary 360 — scaber de Bary 358 — stellatus de Bary 35S Aphragmium, Untergattung 397 Aplanes de Bary 365 — Braunii de Bary 366 Apodachlya Pringsh. 373 — brachynema (Hildebr.) Pringsh. 374 — pirifera Zopf 374 Apodya Cornu 368 — brachynema (Hildebr.) Cornu 374 — lactea (Agardh) Cornu 370 Apodyeae, Unterfamilie 368 492 Artotrogus hydnosporus Montagne 4ÜS Ascophora Tode ISO — agaricina (Wallr.) Kabh. 232 — amoena Preuss 250 — arachnoidea Eegel 233 — Candelabrum Corda 19ü — Cesatii Coemans 25ö — ehalybea Dozy u. Molkenb. 222 — cinerea Preuss 1!I5 — Coemansii Bon. 233 — Cordana Bon. 233 — de Baryi Bon. 233 — elegans Corda 242 — Florae Corda 195 — fructicola Corda 1S9 — fuliginosa Bon. 233 — fungicola Corda 195 — glauca Corda 232 — Mucedo Tode 230, 232 — nigrescens Bon. 233 — nucuum Corda 195, 232 — pulchra Preuss 24 T — Khizopogonis Corda 189 — Kbizopus Bon. 233 — stercorea Corda 1S8 — subtilis Corda 1S9 — Todeana Corda 232 Aspergillus Belloniontii Mont. 227 — globosus Link 225 — laneus Link 225 — maximus Link 225 — Pouchetii Mont. 227 Azygites Moiigeotii Fries 227 Basidiopliora Eozc u. Cornu 423 — entospora Koze u. Cornu 425 Bicricium Sorok. 74, 75 — letbale Sorok. 7(5 — Naso Sorok. 75 — transvcrsum Sorok. 75 Blastocladia Roinsch 367 — Pringshcimii Eeinsch 368 Botrytis arborcscens Berk. 463 — Arenariae Berk. 449 — cana Link 435 — earnea Schum. 212 — earnea (Schum.) Fr. 212 — destructor Berk. 474 Botrytis devastatrix Libert 413 — effusa Grev. 467 — epiphylla Pers. 407 — fallax Desni. 413 — farinosa Fr. 467 — ganglioniformis Berk. 440 — geminata Unger 441 — grisea Unger 470 — infestans Montagne 413 — Jonesii Berk. u. Br. 285 — Lactucae Unger 441 — macrospora Unger 429 — nivea Unger 428, 429, 476 — parasitica Pers, 476 — parasitica var. Lactucae Berk. 441 — pygmaea Unger 430 — ramulosa Link 476 — Solani Harting 413 — sonchicola Schlechtend. 441 — Urticao Lib., Berk. 473 — Viciae Berk. 454 — violacea Leveille 457 — viticola Berk. u. Curt. 435 Bremia Eegel 439 — Lactucae Eegel 440 Bulbothamnidium elegans Klein 247 Byssus aquatica Flor. Dan. 332 Caeonia candidum Schlechtend. 418 Calvocephalis Bainier 295, 304 Calyssosporium Corda 310 Cateuaria Sorok. 143 — Anguillulae Sorok. 143 Caulogaster Corda 310 Ceplialidaceae, Familie 287 Chaetocladiaceae, Familie 283 Chaetocladiuin Fres. 283 — Brefeldii V. Tiegh. u. LeMonn. 286 — elegans Zopf 287 — Fresenianuin Bref. 285 — Jonesii Fres. 285 — Jonesii (Fres.) Bref. 286 Cliaetostjiuin van Tiegh. u.Le Monn. 246 — echinatum Sorok. 248 — Fr e s e n ii van Tiegh. u. Le Monn. 247 Chamaenema Kütz. 372 Chionyplu^ Thienem. 372 — nitens Tiiienem. 196, 372 493 Chamydomucor Bref. 184 — racemosus Bref. 192 Chordostylum Tode 309 Clirjsoclijti'iuni, Gruppe 54 Chytridium A. Br. 124 — acuininatum A. Br. 12(1 — ampullaceum A. Br. lül — anatropum A. Br. 104 — ? Anemones de Bary u. Woron. fiO — Antithamnii Colin 27 — apiculatum A. Br. 117 — assymetricum Dang. 94 — Barkerianum Archer 103 — Brassicae Woron. 28 — Braunii Dang. 94 — Brebissonii Dang. 97 — brevipes A. Br. 12(i — Chlamydococci A. Br. 93 — Coleochaetes Now. 99 — corniitum A. Br. 103 — decipiens A. Br. 100 — dentalum Eosen 1 1 0 — depressuni A. Br. 105 — Diplochytrium Tomaschek 29 — echinatum Dang. 96 — elegans Perroncito 66 — Elodeae Dang. 97 — endogenum A. Br. 24 — entosphaericum Colin 27 — Epitheraiae Now. 127 — Euglenae A. Br. 108, 129 — globosum A. Br. 90 — glomeratum Cornu 67 — Haematococci A. Br. 93 — heliomorphum Dang. 118 ~ Hydrodictyi A. Br. 108 — intestinum A. Br. 24 — irreguläre Wild. 105 — Lagenaria Schenk 128 — Lagenula A. Br. 99 — laterale A. Br. 91 — luxurians Tomaschek 29 — mamillatum A. Br. 93 — Mastigotrichis Now. 121 — Mesocarpi Fisch 126 — microsporum Now. 97 — minimuni A. Br. 147 — oblongum A. Br. 147 Chytridium 011a A. Br. 125 -- Pluraulae Cohn 27 — pollinis Pini A. Br. 88 — Pollinis Typhae Tomaschek 2!> — Poly siphoniae Cohn 127 — pusillum Sorok. 32 — pyriforme Keinsch 128 — quadriforme de Bary u. Rosen HO — roseum de Bary u. Woron. 122 — rostellatum Wild. 105 — Saprolegniae A. Br. 34, 35, 38 — simplex Dang. 101 — sphacellaruni Kny 26 ■ — sphaerocarpuni (Zopf) Dang. 95 — spinulosum Blytt 128 — sporoctonum A. Br. 105 — subangulosum A. Br. 91 — transversum A. Br. 103 — tumaefaciens Magnus 27 — vagans A. Br. 88 — Vampyrellae Dang. 91 — vorax Strasburger 120 — xylophilum Cornu 98 — zoophthorum Dang. 94 — Zygnematis Eosen 109 Circinelia van Tiegh. u. Le Monnier 213 — glomerata v. Tiegh. u. Le Monn. 251 — simplex van Tiegh. 214 ^ spinosav. Tiegh. u. Le Monn. 215 — u m b e 11 a t a V. Tiegh. u. Le Monn. 2 1 6 — ■ — var. asperior Schröter 217 Cladochytriaceae, Familie 131 Cladoehytrium (Now.) de Bary 131 — Alismatis Büsgen 139 — Butomi Büsgen 13G — elegans Now. 136 — Flammulae Büsgen 138 — Gerhardti (Schröter) 140 — graminis Büsgen 139 — Heleocharidis (Fuckel) 139 — Iridis de Bary 139 — Kriegerianum (Magnus) 138 — majus (Schröter) 141 — Menth ae (Schröter) 141 — Menyanthis de Bary 137 — polystomum Zopf 135 — pulposum (Wallr.) 136 — Sparganii ramosi Büsgen 139 494 Cladochytrium speciosum (Schrot,) 141 — tenue Now. 185 — tiiberculoruiu Vuillemin 141 — vagans (Schrüter) 140 Cladosporangium, Untergattung 135 Conferva Candida Eoth 344 — ferax Gruith. 332 — ■ lactea Eoth 370 — Libertiae Bory 344 — piscina Schrank 332 Cratcromyces Corda 310 Cymbanche Pfitzer 43 — Fockei Pfitiser 43 Cyphidium Magnus 27 — Plumulae Magnus 27 Cystopus Lev. 415 — Alismatis Bon. 41!» — Aniarantacearum Zal. 422, 423 — Aniaranti Schwein. 422 — Bliti (Biv.-Bern.) Lev. 422 — candidus (Pars.) Lev. 418 — Capparidis de Bary 419 — Convolvulacearum Otth. 419 — cubicus (Strauss) Lev. 421 — — f. Convolvuli Berk. 419 ■ — Lepigoni de Bary 420 — Portulacae (de Cand.) Lev. 420 — pulverulentus Berk. 423 — quadratus Kalchbr. u. Cooke 423 — Resedae Herb. Berol. 419 — sibiricus Zal. 423 — sphaoricus Bon. 41S — spinulosus de Bary 421, 422 — Tragopogonis (Pers.) Sclirötor 4 2 1 Cystosiphon pythioides Eoze et Cornu 402 Diaiiiphura Martins 309 Dicranuphura Schrüter 253 — fulva Schrüter 254 Dictyosteliuni niucoroidcs Bref. 211 Bictjuclius (Leitgcb) de Bary 301 — clavatus de Bary 364 — Magnusii Lindst. 363 — nionosporus Leitgeb 362 — polysporus Lindst. 363 Didyniocrater Martins 309 I>i planes Leitgeb 33b Diplanes saprolegnioides Leitgeb 337, 338 Diplophysa Schröter 34, 37 — eUiptica Schröter 41 — Saprolegniae Schrüter 38 Doassansia Comari de Toni 138 — punctiformis de Toni 137 Ectrogella Zopi 42 — Bacillariacear um Zupf 42 Endodromia Berk. 310 Eutophlyetis nov. gen. 114 — apiculata (A. Br.) 117 — bulligera (Zopf) llü — Cienkowskiana (Zopf) HS — heliomorpha (Dang.) HS — intestina (Schenk) 116 — Vaucheriae (Fisch) 117 Erebonema Eömer 372 Erysibe Arenariae marinae Wallr. 420 — quadrata Wallr. 420 — sphaerica Wallr. 418 — — var. 420. Euchytridium A. Br. 125 Eurotium herbariorum 212 Eusyuchytrium, Untergattung 49. Gilletia spinuligera Sacc. u. Therry 425 Gonapodya nov. gen. 382 — prolifera (Cornu) 3S2 Hapalocystis Sorok. 14S Harpochytrium Lagerh. 114 — Hyalothecae Lagerh. 114 Haynaldia Schulzer v. Müggeub. 251 — umbrina id. 250 Helicostylum Corda 24S — elegans Corda 250 — glomeratum van Tiegh. 251 — Moreliae Berk. u. Br. 216 — Muscae Sorok. 215 — nigricans van Tiegh. 252 — piriforme Bainier 252 — repens van Tiegh. 25^5 — ? Saccardoi Berlese u. de Toni 251 Heniicypho Corda 310 Herpocladiiim Schrüter 282 — ei rein ans Schrüter 2S3 Holücliytriaceae, Familie 72 Hydrogera crystallina Wiggers 200 495 Hydronema Carus 332 Hjdrophora Tode ISO — alba Bon. 277 — Brassicae acidae Schulzer v.Müggenb. 196 — chlorospora Boa. 209 ^ Fimbria Fries 212 — fimetaria Fries 256 — fungicola Schulzer v. Müggenb. 195 — hyalina Harz 2S2 — Juglandis Link 195 — minima Tode 297 — murina Fries 189 — septata Bon. 196 — stercorea Tode ISS, 257 — tenella Tode 211. 257 — umbellata Bon. 282 — vexans Auersw. 265 Hygrogrocis Ag. 372 Hyphocliytriaceae, Familie 131 Hyphocliytrium Zopf 144 — inlest ans Zopf 145 Lag-enidiuiii A. Schenk 77 — enecans Zopf 81 — entophytura (Pringsh.) 81 — globosum Lindst. 74 — gracile Zopf 82 — pygmaeum Zopf 79 — Eabenhorstii Zopf 80 Leptoleg"iiia de Bary 345 — caudata de Bary 345 Leptomiteae Kütz., Familie 372 Leptomitus Agardh 372 — brachynema Hildebr. 374 — Candidas Agardh 344 — clavatus Agardh 332 — divergens Agardh 372 — Doriae Cesati 372 — ferax Agardh 332 — lacteus Agardh 370 — Libertiae Agardh 344, 370 — panniformis Kütz. 372 — piriferus Zopf 374 — prolifer Agardh 332 Leucochytrium, Gruppe 58 Lucidium circumdans Lohde 403 — phythioides Lohde 403 Melidium subterraneum Eschweiler 241 Merolpidiaceae, Familie 45 Microccphalis Baiuier 295, 301 Micromyces Dang. 71 Zygogonii Dang. 71 Minutularia Dang. 147 Monilia spongiosa Pers. 225 Monoblepharidaceae, Familie 378 Mouoblepharis Cornu 378 — polymorpha Cornu 381 — prolifera Cornu 382 — sphaerica Cornu 380 Monocephalis Bainier 295 Mouolpidiaceae, Familie 20 Monosporium Bon. 444 — griseum Eabh. 460 Mortierella Coem. 268 ■ — • arachnoides Therry u. Thierry 281 — Bainier i Costantin 279 — biramosa van Tiegh. 280 — Candelabrum van Tieghem u. Le Monnier 278 — — var. minor Grove 278 — crystallina Harz 276 — diffiuens Sorok. 281 — echinulata Harz 277 — Ficariae Therry u. Thierry 282 — fusispora van Tiehh. 275 — minutissima van Tiegh. 279 — nigrescens van Tiegh. 280 — pilulifera van Tiegh. 274 — polycephala Coemans 276 — reticulata v. Tiegh. u.LeMonn. 277 — Kostafinskii Bref. Ti.\ — Simplex V. Tiegh. u. Le Monn. 272 — strangulata van Tiegh. 273 — t übe rosa van Tiegh. 275 Mortierellaceae, Familie 268 Mucor (Micheli) Link 178 — acicularis Wallr. 212 — agaricinus (Wallr.) Berl. u. de Toni 232 — albovirens Fries 212 — albus Micheli 211 — albus (Preuss) Berl. u. de Toni 209 — ■ altern ans van Tiegh. 205 — ambig u US Vuillem. 204 — amethysteus Berk. 233 — aquosus Martins 189 496 Mucor ascophorus Link 232 — aspergilloides Zopf 203 — Aspergillus Scop. 224 — bifidus Fres. 190 — Bonordenii Berl. u. de Toni 20',i — brevipes Riess 206 — Candelabriim Bon. 190 — caninus Pars. 189 — carneus Link 212 — carnis Link 195 — Castaneae Rabh. 20S — ciliatus Bon. 190 — cinereus (Preuss) Bcii. u. de Toni 195 — circinelloides van Tiegh. 204 — clavatus Link 232 — conoideus Harz 194 — corymbifer Cohn 200 — coryrabosus Harz 202 — corymbosus Wallr. 244 — de Baryi (Bon.) Berl. u. de Toni 233 ^ delicatulus Berk. 210 — dichotomus Bref. 225 — Dimicii Schulzer v. Müggenb. 190 — elegans Fries 241 — elegans (Eidam) Schröter 230 — erectus Bainier 197 — forrugineus Link 195 — Fimbria Neos 212 — fimetarius Link 256 — flavidus Pers. 225 — Florae (Corda) Berl. u. de Toni 195 — fodinus Link 212 — fragilis Bainier 197 — fuliginosus (Bon.) Berl. u. de Toni 233 — fiingicolus Bon. 195 — fusiger Link 222 — glandifer Bon. 190 — glaucescens Berl. u. de Toni 209 — glaucus Bon. 209 — glaucus (Corda) Berl. u. de Toni 232 — globifer Link 232 — globosus nov. spec. 202 — gracilis Link 195 — griseus Bon. 195 — Harzii Berl. u. de Toni 202 — helicostylus Sacc. 251 — helniinthophthorus de Bary u, Keferst. 210 Mucor heterogamus Vuillera. 19S — heterosporus nov. spec. 199 — hyalinus Cooke 213 — ? hydrophora Pers. 297 — imperceptibilis Sclirank 332, 390 — Juglandis Link 195 — lateritius Link 212 — lutescens Link 232 — macrocarpus Corda 222, 223 — melittophthorus Hoffni. 210 — microcephalus Bon. 209 — microcephalus "Wallr. 1S9 — microscopicus Tode 211 — microsporus Bon. 209 — minimus Link 297 ■ — raodestus Bainier 207 — mollis Bainier 198 — Mucedo (L.) Bref. 1S6 — — L. 187 — — (L.) Pers. 187 — — (L.) Link 187 — — (L.) Fries 187 — — (L.) Fres. 187 pr. p., 247 — — (Fres.) de Barj' 187 pr. p., 242 — — Brefeld 187 — mucilagineus Bref. 190 — murin US Pers 189 — negiectus Vuillem. 206 — ? nigrescens Schumacher 211 — nigropunctatus Berl. u. de Toni 233 ^ nitens Sprengel 219 — nucum (Corda) Berl. u. de Toni 232 — obliquus Scopoli 2(50 — oosporus Link 1S9 — Paolettianus Berl. u. de Toni 282 — parasiticus Bainier 20b — Penicillium Schnetzler 213 . — Phycomyces Berk. 219 — Pilubolus Sorok. 213 — piriformis nov. spec. 191 — plasmaticus van Tieghem 191 — plumbeus Bon. 203 — Pontiae Sorok. 213 — pruinosus Berk. u. Br. 211 — pusillus Lindt 201 — pygmaeus Link 195 — — (Link) Fries 195 — racemosus Fres. 192 497 Mucor ramosiis Ball. 224 — — Liiidt 200 — rhizopodiformis Colin 237 — rhombosporus Ehrenb. 222 — ronianus Carnoy 219 — roridus Bolt. 264 — rubons Vuillem. 192, 208 — rufescens nov. spec. 192 — ruf US Pers. 225 — scarlatiüosus Hallier 213 — septatus Bezold 19C, 208 — sphaerocephalus Bulliard 186 — sphaerocephalus (?) 213 — spinosus Schrank 332, 396 — spinosus van Tieghem 203 — spinulosus Schröter 215 — stercoreus Link 188 — stolonifer Ehrenb. 230 — subtilissimus Berk. 211 — succosus Berk. 210 — Syzygites de Bary 225 — tenellus Alb. u. Schwein. 257 — — Schuni. 257 — tenerrinius Berk. 211 — tenuis Bainier 196 — tenuis Link 191 — terrestris Link 212 — tristis Bainier 207 — truncorum Link 194 — umbellatus Schröter 210 — urceolatus Dickson 260 — violaceus Bref. 219 — Vitis Hildebr. 196 — vulgaris Micheli 186 Mucoraceae, Familie 178 Mucoreae, Unterfamilie 178 Mucoriiiae, Ordnung 161 — Couidiophorae, Unterordnung 283 — Sporaiigiophorae, Unterordnung 178 Mycocliytridinae, Ordnung 72 Mycothamnion Kütz. 372 Myxochytridiiiae, Ordnung 20 Myzocytium A. Schenk 72 — lineare Cornu 76 — pro Ufer um Schenk 74 — — var. vermicolum Zopf 75 — vermicolum (Zopf) 75 Winter, die Pilze. IV. AUh. Naegelia Keinsch 377 — spec. I Eeinsch 378 — spec. n Eeinsch 378 Nematococcus Kütz. 372 Nematogonium fumosum Bon. 227 — Simplex Bon. 227 Nematosporangium, Untergattung 399 Nophromyces Giard 145 — Molgulorum Giard 146 — Roskovitanus Giard 146 — Sorokini Giard 146 Nowakowskia Borzi 122 — Horraothecae Borzi 122 Obelidium Nowak. 123 — mucronatum Nowak. 124 Olpidiaceae, Familie 20 Olpidiella Lagerh. 22, 30, 31 — Diplochytriura Lagerh. 29 — endogena Lagerh. 24 — Uredinis Lagerh. 30 Olpidiopsis (Cornu) ri7 — Aphanomycis Cornu 37 — elliptica (Schröter) 41 — fusiformis Cornu 35, 39 — — A. Fischer 35 — (?) fusiformis var. Oedogonioruni Sorok. 32 — incrassata Cornu 37 — Index Cornu 40 — minor nov. spec. 39 — parasitica (Fisch) 40 — Saprolegniae (Cornu) 38 — Saprolegniae Cornu 34, 35, 38 — — A. Fischer 34, 35 — — Schröter 34, 35 — Schenkiana Zopf 39 — Sorokinei Wildem. 32 Olpidium A. Br. 22 — aggregatum Dang. 26 — algarum Sorok. 25 — apiculatum A. Br. 117 — Arcellae Sorok. 32 — Borzianum Mor. 31 — Brassicae (Woron.) 28 — Bryopsidis de Bruyno 26 — caudatum Reinsch 101 — Coleochaetes Schröter 99 32 498 Olpiflium (lestruens Now. 147 — Diplochytrium Schröter 29 — endogenum A, Br. 24 — entophytum A. Br. 25 — cntosphaericum (Colin) 27 — glenodinianum Dang. 36 — gregarium Nowak. 31 — immer sum Sorok. 25 — Lemnae Fisch 28 — luxurians (Tomaschek) 29 — macrosporum Nowak. 31 ^ pendulum Zopf 30 — Plumulac (Cohn) 27 — saccatum Sorok. 25 — Saprolegniae A. Br. 34, 35, 38 — simulans de Bary ii. Woron. 29 — sphacellarum Kny 20 — Sphaeritao Dang. 3G — Trifolü (Passer.) Schröter 51 — Tuba Sorok. 25 — tumaofaciens (Magnus) 27 — Uredinis (Lagerh.) 30 — zootocum A. Br. 32 — zygnemicolum Magnus 25 Ooinycetes, Reihe 310 Ovuhiria oLliqua Oudera. 480 Pcriconia Phycomyces Bon. 219 Pcronium aciculare Cohn 35 Peronospora (Corda) Schröter 442 — affinis Rossm. 465 — Ah'hemillac Niessl 473 — Allioruni Fuckol 474 — alpina Johanson 4'M — Alsinearum Casp. 452 — alta Fuckel 483 — Anagallidis Schröter 465 — Androsaces Niessl 465 — A n t i r r h i n i Schröter 469 — arborescens (Bork.) de Bary 46; — Arcnariao de Bary 449 — Arenariae Tulasne 449 — Arthuri Farlow 448 — Asperuginis Schröter 448 — australis Spcgaz. 484 — Boccarü Passer. 475 — Botao Kühn 45!» — Kidl)ucaiini Bock 478 Peronospora Cactorum Lib. u. Cohn 112 — Calaminthae Fuckel 462 — calotheca de Bary 450 — — Aparincs 451 — — Asperulae 451 — — Galii Vaillantii 451 — — MoUuginis 451 — — Sherardiae 451 — Candida Fuckel 465 — Chenopodii Schlechtend. 467 — — Casp. 467 — Chlorae de Bary 451 — Chrysosplenii Fuckel 469 — Claytoniae Farlow 484 — conferta Casp. 447 — — Unger 449, 452, 462, 476 — — Unger f. Agrostemmac Fckl. 449 — conglo nie rata Fuckol 475 — Conii Tulasne 429 — Corydalis de Bary 478 — crispula Fuckel 476, 478 — cubensis Berk 484 — curta Casp. 430 — Cyparissiae de Bary 479 — densa Rabh. 431 — Dentariae Rabh. 476 — destructor Casp. 474 — devastatrix (Jasp. 413 — Dianthi de Bary 449 — Dipsaci Tulasne 460 — — f. Fiüloni Kühn 460 — effusa (Grev.) Rabh. 467 — effusa f. ciconia Becc. 475 — — f. Erythraeae Schneider 451 — — var. Hyoscyami Rabh. 479 — — var. intermedia Casp. 454 — — var. major Casp. 468 — — var. minor Casp. 468 — — f. Papavcris Fuckol 463 — — var. Plantaginis Farlow 483 — — var. Rumicis Fuckol 480 — — f. Scrophulariao Schneid. 481 — — var. Violae Fuckel 461 — Epilobii Rabh. 434 — Eranthidis (Passer.) 475 — P^rodii Fuckel 475 — Erythraeao Kühn 151 — Kuphorbiac Fu<'kel 464 499 Peronospora Faj^i E. Hartig 412 — Ficariao Tul. 472 — Filicum Eabli. 485 — Fintelmanni Casp. 413 — Fragariao Roze ot Cornu 473 — Fritzii Schröter 483 — Galii Fuckel J5Ü — gangliformis de Bary 44Ü — ganglioniforinis Tul. 441 — Geranii Peck A'V2 — grisea Unger 470 — — (Unger) Rabh. 472 — — ß minor Casp. 463 — — var. Casp. 457 — — f. Trifolii Eabh. 457 — Halstedü Farlow 433 — Hepaticac Casp. 430 — Heraclei Eabh. 430, 485 — Herniariae de Bary 460 — Holostei Casp. 447 — Hyoscyami de Bary 479 — illinoensis Farlow 485 — infestans Casp. 413 — intermedia Eossm. 465 — interstitialis Bork. u. Br. 466 — ICnautiae Fuckel J61 — Lamii A, Br. 462 — lapponica Lagerh. 472 — Lepigoni Fuckel 452 — leptoclada Sacc. 470 — leptosperma de Bary 455 — Linariae Fuckel 471 — Lini Schröter 451 — Lini EUis u. Kellerm. 451 — Lophanthi Farlow 484 — macrocarpa Corda 430 — — forma elongata de Bary 430 — — Eabh. 42!) — macrospora Unger 429 — Myosotidis de Bary 453 — Myosuri Fuckel 472 — — f. Eranthidis Passer. 473, 475 — nivea de Bary 429 — — Unger 428, 429, 431, 441, 469, 472 — — Unger var. Geranii Farlow 432 — obducens Schröter 434 — obliqua Cooke 480 Peronospora obovata Bon. 457 — ochroleuca Cos. 476 — Oerteliana Kühn 465 — Oxybaphi Ellis u. Kellerm. 484 — Papaveris Tul. 463 — parasitica (Pers.) Tul. 476 — Parictariae Eoum. 473 — parvula Schneider 431 — Phyteumatis Fuckel 462 — Polygoni Thümen 481 — Potentillae de Bary 473 — pulveracea Fuckel 482 — pusilla de Bary 428 — pygmaea Fuckel 428 — — Unger 430 — Eadii de Bary 458 — ribicola Schröter 433 — Eubi Eabh. 473 — rufibasis B. u. B. 485 — Eumicis Corda 480 — Schach tii Fuckel 459 — Schleideni Unger 474 — Scleranthi Eabh. 452 — Sempervivi Schenk 412 — Senecionis Fuckel 485 — Setariae Passer. 437 — Sherardiae Fuckel 450 — sicyicola Trel. 484 — Simplex Peck 425 — sordida Berk. 481 — sparsa Berk. 464 — sphaeroides Smith 458 — stellata Delacr. 441 — Swinglei Ellis u. Kellerm. 463 — Thymi Sydow 462 — toraentosa Fuckel 452 — tribulina Passer. 482 — trichotoma Mass. u. Morris 485 — Trifoliorum de Bary 457 — trifurcata Unger 413 — UmbeUiferarum Casp. 429 — Urticae (Lib.) 473 — Valerianellae Fuckel 466 — Viciae (Berk.) de Bary 454 — Vincae Schröter 467 — violacea Berk. 456 — Violae de Bary 461 — viticola de Bary 435 32* 500 Peronosporaceae, Familie 3S3 — Planoblastae, ünterfamilie 393 — Siphoblastae, Ünterfamilie 439 Peronosporae — Acroblastac de Barj' 440 — Calothecac de Bary 447 — Divaricatae 455 — Effusae de Bary 455 — Intermediae 462 — Leiothecae Schröter 455 — Parasit! cae de Bar}' 476 — Plasmatoparac de Bary 427 — Pleuroblastae de Bary 444 — Undulatae 471 — Zoosporiparae de Bary 427 Peronosporinae, Ordnung 383 Phlyctidium A. Br. 87 — cornutum A. Br. 103 — decipicns A. Br. 100 — Haynaldii Schaarschmidt 92 — Hydrodictyi A. Br. 108 — Lagenula A. Br. 99 — mamillatum (A. Br.) Schröter 93 — microsporum (Now.) Schröter 97 — minimum Schröter 105 — Pandorinac Wille 109 — pollinis Pini (A. Br.) Schröter 88 — transvcrsum A. Br. 103 — volvocinum A. Br. 104 Pliycomyces Kunze 218 — raicrosporus van Tiegh. 220 — nitens Kunze 218 — nitens (Ag.) Kunze 219 — splendens Pries 219, 220 Physoderma, Untergattung 137 Physoderma Wallr. 134 — AUii Krieger 141 — Butomi Schröter 130 — Gerhardti Schröter 140 — Helcocharidis Schröter 139 — maculare Wallr. 139 — raajus Schröter 141 — Menthae Schröter 141 — Menyanthis de Bary 137 — pulposum Wallr. 136 — Schroetert Krieger 140 — speciosum Schröter 141 — vagans Schröter 140 Pliytoplithora de Bary 410 — infestans (Mont.) de Bary 413 — omnivora de Bary 412 Phytophthora Phaseoli Thaxter 415 Pilaira van Tiogliem 255 — anomala (Ccs.) van Tiegh. 255 — Cesatii van Tiegh. 256 — dinüdiata Grovc 257 — inosculans Grove 257 — nigrescens van Tiegh. 257 Pilol)oIcae, Unterfamilie 254 Pilobolus Tode 258 — anomalus Bref. pr. p. 257 — — Ges. 255 — crystallinus (Wiggers) Tode 260 — crystallinus aut. pr. p. 202 — — Bref. 262 — — Cohn 265 — — a Klein 262 — — b und c Klein 263 — exiguus Bainier 267 — Hallierii Kivolta 268 — intermedius Karsten 263 — Kleinii van Tiegh. 262 — — var. sphaerospora Grove 263 — lentiger Corda 263 — — var. macrosporus Berl. u. de Toni 203 — longipes van Tiegh. 264 — microsporus Klein 264 — — (Klein) Bref. 260 — Mucedo Bref. 255 — nanus van Tiegh. 267 — Oedipus Mont. 205 — — var. intermedia Coem. 263, 266 — pestis bovinae Hallier 268 — reticulatus van Tiegh. 265, 266 — roridus (Bolt.) Pers. 264 — roridus aut. 265 — — Bref. 264, 265 — — ('Urrey 262 — urceolatus Purton 260 Pilophora Wallr. 229 — agaricina Wallr. 232 — rorida Wallr. 233 Piptoceplialis de Bary 287 — arrhiza van Tiegh. 290 — corymbifor Vuillem. 293 501 Piptocephalis cruciata van Tio,!,'h. 290 — cylin(lrosj)ora Bainier 291 — Freseniana de Bary 28!) — Frcsenia var. cruciata Schröter 290 — fusispora van Ticgh. 293 — microcephala van Tiegli. 292 — ropens van Tiegh. 292 — sphaerospora van Tiegli. 291 Pirella Bainier 217 — circinans Bainier 217 Plasmopara Schröter 425 — densa (Rabh.) 431 — Epilobii (Eabh.) 434 — entospora Schröter 425 — Geranii (Beck) 432 — Halstedii (Farlow) 433 — nivea (Unger) 429 — obducens Schröter 434 — pusilla (de Bary) 428 — pygraaea (Unger) 430 — ribicola Schröter 433 — viticola (de Bary) 435 Pleocystidium Fisch 34, 37 — parasiticum Fisch 40 Pleolpidium nov. gen. 43 — Apodyae (Cornu) 45 — Monoblepharidis (Cornu) 44 — Ehipidii (Cornu) 44 Pleotrachelus Zopf 41 — • fulgons Zopf 41 Pleurocystis Bon. 184 — Candelabrum Bon. 190 — Fresenii Bon. 192 — fungicola Bon. 195 — Helicostylura Bon. 250 Podochytrium Pfitzer 145 — clavatum Pfitzer 145 Podocystis pustnlata var. Stellariae Ces. 52 Polyactis carnea Ehrenb. 212 — sonchicola Eabh. 441 Polyphagaceae 85 Polyphag-us Now. 129 — endogenus Now. 131 — Euglenae Now. 129 — — var. minor Now. 131 — parasiticus Now. 131 Polyrrhina Sorok. 148 Pdlysolenium Closterium Ehrbg. 24 Protochytriuni Borzi 148 Protomyces Unger 134 — graminicola Sacc. 437 — Holcocharidis Fuckcl 139 — Mcnyanthidis Cooko 137 — Menyanthis de Bary 137 — punctiforrais Niessl 137 — rcticulatus Sacc. 454 — Stellariae Fuckcl 452 Pseudolpidium nov. gen. 33 — Aphanomycis (Cornu) 37 — fusiforme (Cornu) 35 — glenodinianum (Dang.) 36 — incrassata (Cornu) 37 — Saprolegniae (A. Br.) 35 — Sphaeritae (Dang.) 36 Pyciiochjtriiim, Untergattung 54 Pycnopodium lentigcrum Corda 263 Pythiopsis de Bary 327 — cymosa de Bary 328 Pythium Nees 396 Pythium Pringsh. 393 — Actinosphaerii Brandt 409 — Anguillulae aceti Sadcbeck 407 — Artotrogus de Bary 408 — autumnale Sadebeck 404 — Chlorococci Lohde 409 — circumdans (Lohde) 403 — complens nov. spcc. 398 — Cystosiphon(EozeetCornu)Lindst. 402 — de Baryanum Hesse 403 — dichotomum Dang. 409 — dictyospermum Eacib. 490 — entophytum Pringsh. 81 — Equiseti Sadebeck 403 — fecundum Wahrlich 399 — ferax de Bary 401 — fimbriatum de la Eue 409 — globosum Schenk 74 — — Walz 74 — gracile de Bary 398 — gracile Schenk 397, 490 — imperfectum Cornu 401 — incertum Eeny 410 — inter medium de Bary 407 — laterale Pringsh. 402 502 Pythium megalac.anthumdeBary402 — micraoanthiim de Bary 40S — in 0 11 0 s {) c r m u m Pringsh. ;iü'J (371) — polysporum Sorok. 4Ü9 — proli forum de Bary 400 — prolifcnim Schenk 74, 400 — rcptans de Bary 397, 398 — utriforme Cornu 401 — vexans de Bary 40G Kacodium 212 Eaniularia raacrospora Frcs. 480 Eecsia Fisch 24, 2S — anioeboidcs Fisch 28 — Cladophorae Fisch 32 Resticularia Dang. 84 — nodosa Dang. 84 Rhipidium Cornu 375 — continuum Cornu 376 — elongatum Cornu 376 — interruptum Cornu 376 — spinosum Cornu 377 Eliizidiaceae 85 Khizidiomyces Zopf Hl — apophysatus Zopf 111 Klii/Jdium (A. Br.) 106 — acuforme Zopf 93 — algaecolum Zopf lOG — apiculatum Zo\)f 117 — appcndiculatuni Zopf 101 — Braunü Zopf 120 — bulligerum Zoj)f 116 — carpophilum Zopf 95 — catenatum Dang. 109 — Cienkowskianuni Zopf 118 — Confervae glonieratac Cienk. 118 — dentatuni (Eosen) 110 — Euglenac Dang. 108 — Fusus Zopf 99 — hclioformis Dang. 118 — Hydrodictyi (A. Br.) 108 — intestinum Schenk pr. p. 107, 116 — Lagenaria Dang. 128 — loptorrhizum Zopf 96 — mycophilum A. Br. 121 — Pandorinae (Wille) 109 — q u a d r i c 0 r nc de Bary u. Eosen 1 1 0 — Schenkii Dang. 107 Ehizidium sphaerocarpum Zopf 95 — S|)irogyrae Fisch 117 — tctrasporum Sorok. 117 — Vauclieriac Fiscli 1 1 7 — vernale Zopf lOS — xylophilum (Cornu) Dang. 98 — Zygnematis (Eosen) 109 Ehizogaster Eeinsch 148, 368 — muscicola 368 Rhizomyxa Borzi 67 — liypogaca Borzi 67 Rliizophidium (öclicnk) 85 — acuforme (Zopf) 93 — agile (Zopf) 96 — algaecolum (Zopf) 106 — ampuUaceum (A. Br.) 101 — anatropum (A. Br.) 404 — appendiculatum (Zopf) 101 — Barkerianum (Archer) 103 — Braunü (Dang.) 94 — Brebissonii (Dang.) 97 — carpophilum (Zopf) 95 — Coleochaetes (Now.) 99 — cornutum (A. Br.) 103 — Cyclotellae Zopf 92 — decipiens (A. Br.) 100 — dopressum (A. Br.) 105 — Dicksonii Wright 104 — echinatum (Dang.) 96 — Elodeae (Dang.) 97 — Fusus (ZopO 99 — gibbosum (Zopf) 102 — gl ob OS um (A. Br.) Schriitcr 90 — Haynaldii (Schaarschmidt) 92 — irreguläre (Wildem.) 105 — Lagenula (A. Br.) 99 — laterale (A. Br.) 91 — mamillatum (A. Br.) 93 — Mastigotrichis (Now.) Schröter 121 — microsporum (Now.) 105 — miniraum (Schröter) 105 — pollinis (A. Br.) Zopf 88 — roseum de Baiy u. Woron. 122 — rostollatum (Wildem.) 105 — Sciadii (Zopf) 94 — Simplex (Dang.) 101 — sphaerocarpum (Zopf) 95 — Sphaerotheca Zopf 89 503 Ehizophidium sporoctonum (A. Br.) 105 — subangulosum (A. Br.) 91 — transversum (A. Br.) 103 — volvocinum (A. Br.) 104 — xylophilum (Cornu) 98 — zoophthorum (Dang.) 94 Rliizophlyctis nov. gen. 119 — Braunii (Zopf) 120 — Mastigotrichis (Now.) 121 — raycophila (A. Br.) 121 — rosea (de Bary u. Woron.) 122 — vorax (Strasburger) 120 Khizophyton Zopf 87 — agile Zopf 96 — gibbosum Zopf 102 — Sciadii Zopf 94 Rhizopiis Ebrenb. 228 — arrhizus nov. spec. 233 — circinans van Tiegli. 235 — Cobnii Berl. u. de Toni 237 — echinatus van Tiegh. 23G — elegans Eidam 236 — ? fructicolus (Corda) Berl. u. de Toni 189 — niierosporus van Tiegb. 234 — minimus van Tiegb. 235 — nigricans Ehrenb. 230 — — var. luxurians Schröter 231 — ramosus (Lindt) Zopf 201 — reflexus Beinier 235 — subtilis Bon. 189 Rozella Cornu 69 — Apodyae brachynematis Cornu 15 — Monoblepharidis polymorpbao Cornu 44 — Ebipidii spinosi Cornu 44 — septigena Cornu 70 — siniulans A. Eiscbcr 71 Saccopodiuni Sorok. 1 40 — gracile Sorok. 146 Saproleguia Nees v. Esenb. 329 — androgyna Archer 344, 366 — anisospora de Bary 336 — Asterophora-Gruppe 343 — asterophora de Bary 343 — Candida Kütz. 344 — capitulifera A. Br. 333 Saprolegnia corcagiensis Hartog 370 — de Baryi Walz 344, 398 — dichotoma Suhr 370 — dioica de Bary 335 — dioica aut. 336 — — Pringsh. 336, 344 — — Schröter 336 — — var. racemosa de la Eue 336 — Ferax-Gruppe 334 — ferax aut. 333, 339 — — (Gruith.) Kütz. 340 — — (Gruith.) Thuret 339 — — Kütz. 332 — — var. hypogyna Pringsli. 334 — hypogyna (Pringsh.) de Bary 334 — lactea Agardh 370 — — (Ag.) Pringsh. 370 — Libertiae (Ag.) Kütz. 370 — — Kütz. 344 — minor Kütz. 344 — mixta de Bary 339 — moUuscorum Nees 332 — Monilifera-Gruppe 342 — monilifera de Bary 342 — monoica (Pringsh.) de Bary 337 — — var. montana de Bary 338 — — Pringsh. 337 pr. p. — mucophaga Smith 344 — saccata Kütz. 344 — Schachtii Frank 344, 404, 405 — siliquaeformis Eeinsch 344, 382 — spec. Lindst. 340 — spec. (I) Eeinsch 343 — spec. (?) Eeinsch 351 — spiralis Cornu 339, 344 — tenuis Kütz. 344 — Thureti de Bary 339 — torulosa de Bary 340 — xylophila Kütz. 333, 351 Saprolegiiiaceae, Familie 327 Saprolegnieae, Unterfamilie 327 Saproleguiuae, Ordnung 310 Seitovskj'a Schulzer v. Müggenb. 196 — Cucurbitae Seh. v. M. 196 — panis Zeae Seh. v. M. 196 Sclerocystis Berk. u. Br. 310 Solerospora Schröter 437 — gr amini CO la (Sacc.) Schrot. 437 504 Sclerospora Magnusiana Sorok. 439 Sepedoniuni mucorinura Harz 271 Septocarpus Zopf 112, 145 — corynephorus Zopf 113 Septoria Anemones Fr. 60 Siphopodium Reinseh 147, 4S5 — dendroides Reinsch 4Sß Sirocrocis Kütz. 372 Spliaoria Anemones de Cand. GO Spliaerita Dang. 21 — ondogena Dang. 21 Sphaeronema Anemones Lib. 60 — Mercurialis Lib. 61 Spliaerosporangiam, Untergattung 400 Sphaerostylidium A. Br. 87 — ampullaceum A. Br. 101 Sphaerotilus natans Kütz. 371 Spicaria arachnoidea Sacc. u. Tbierry 281 Spinellus van Tbieghem 220 — fusiger (Link) van Tiegh. 222 — macrocarpus (Corda) Karst. 223 — sphaerosporus van Tiegh. 224 Sporn dospora Jungermanniae Reinsch 405 Sporochytriaceae, Familie 85 — Metasporeae, Unterfamilie 85 — Orthosporeae, Unterfamilie 124 Sporodiiiia (Link) Tul. 224 — Aspergillus (Schrank) Schröter 225 — — (Scopoli) Schröter 225 — Bellomontii Mont. 227 — Candida Wallr. 227 — carnea (Ehrenb.) Wallr. 212, 227 — dichotoma Corda 227 — grandis Link 224 — Pouchctii Mont. 227 Syiicephalastrum Schröter 308 — racemosum Cobn 308 — nigricans Vuillem. 309 Syncephalis v. Tiegh. u. Le Monn. 294 — asymmctrica v. Tiegh. u. LeMonn. 301 — corda ta V. Tiegh. u. Le Monn. 300 — — var. minor Schröter 301 — Cornu V. Tiegh. u. Le Monn. 306 — curvata Bainier 306 — deprcssa v. Tiegh. u. Lo Monn. 302 — fascic\ilata van Tlegb. 305 — rurcata van Tiegh. 306 Syncephalis fusiger Bainier 301 — intermedia van Tiegh. 304 — minima v. Tiegh. u. LeMonn. 302 — nigricans van Tiegh. 307 — nodosa van Tiegh. 303 — pendula van Tiegh. 305 — ramosa van Tiegh. 304 — reflexa van Tiegh. 308 — sphaerica van Tiegh. 299 — tetrathela van Tiegh. 302 — ventricosa van Tiegh. 300 Synchytriaceae 45 Synchytrium de Bary u. Woron. 45 — alpinum Thomas 59 — Anemones de Bary u. Woron. 60 — anomalum Schröter 59 - — au reu m Schröter 56 — — f. Dauci Thümen 138 — — f. Saxifragae Schneider 58 — australe Spegaz. 64 - — bonaörense Spegaz. 64 — Bupleuri Kunze 63 — Centranthi Rabh. 64 — Chrysosplenii Sorok. 64 — cupulatum Thomas 54 — decipiens Farlow 64 — dendriticum Fackel 63 — fulgens Schröter 50 — globosum Schröter 60 — Holwayi Farlow 63 — innominatum Farlow 64 — L-idis Rabh. 63 — 1 actum Schröter 55 — Mercurialis Fuckel 61 — Miescherianum Kühn 63 — muscicola Reinsch 62 — Myosotidis Kühn 54 — — var. Dryadis Thomas 54 — — var. Potentillae Schröter 54 — papillatum Farlow 63 — pilificum Thomas 57 — plantagineum Sacc. 55, 57 — pluriannulatum (Curtis) 63 — punctatum Schröter 58 -- i)unctum Sorok. 55 — Ityriforme Reinsch 62 — ru brocinctum Magnus 58 — .sanguineuui Schröter 50 505 Synchytrium Selaginellae Sorok. 64 — Stcllariae Fuckel 52 — Succisae de Barj- u. Woron. 53 — Taraxaci de Bary u. Woron. 40 — Trifolii Passer. 51 — Urticae Sorok. 57 — viride Schneider 61 Syzygites Ehrenb. 224 — ampelinus Hildebr. 196 — echinoearpus Hildebr. 287 — megalocarpus Ehrenb. 225 Tetrachytrium Sorok. 147 — triceps Sorok. 147 Tetradium sonchicolum Schlechtend. 441 Tliainuidieae, Unterfamilie 241 Tliamnidium Link 241 — chaetocladioides Bref. 247 — elegans Link 241 — Fresenii Scliröter 247 — mucoroides Zukal 245 — Simplex Bref. 245 — van Tieghemii Berk. u. Br. 242 — verticillatum van Tiegh. 244 Thelactis Martins 309 — alba Preuss 209 Tieghemella Berl. u. de Toni 240 — repens Berl. u. de Toni 240 Ulva nitens Agardh 21 S Uredo Bliti Biv.-Bern. 422 Uredo Candida Pers. 418 — — var. CaryophyUacearum 420 — — var. Compositarum 421 — — var. Portulacearum Eabh. 420 — — var. Tragopogi Pers. 421 - Cheiranthi Pers. -118 — Cruciferarum de Cand. 418 — cubica Strauss 421 — obtusata Link 421 — Portulacae de Cand. 420 — pustulata Puckel 52 — Tragopogi de Cand. 421 Urocystis Anemones Jack 60 Urophlyctis, Untergattung 136 Urophlyctis Schröter 134 — Kriegeriana Magnus 138 — major Schröter 141 — pulposa Schröter 136 Üstilago Urbani Magnus 437 Vaucheria aquatica Lyngbye 332 Venturia AlchemiUae 474 Woronina Cornu 64 — elegans (Perroncito) 66 — glomerata (Cornu) 67 — polycystis Cornu 66 Zygochytrium Sorok. 146 — aurantiacum Sorok. 146 Zygomycetes, Keihe 161 Gedi'uckt bei E. Polz in Leipzig ÜS'J7 ^xä5^ s H B lU ^8 R K Ä s v^Q^2 i'OP: « B 'i^^uäv^ ^^ r^^^^^ fg^Ä^3L 8^s^ s ^S s 1 H ^ 8 ä ^S Ig 1 » R 8 B ^^ s S s ^^^-^^.^* l^tMS ^^■?»sir: