■'•JE ^./^ cr'''*^ ^) -. Dr. L. Rabenhorst's Kryptogamen-Flora Deiitschland,OesteiTeich und der Schweiz. Zweite Auflage vollständig neu bearbeitet Andr. Allescher, Prof. Dr. A. Fischer, Prof. Dr. Ed. Fischer, Dr. F. Hauck, G. Limpricht, Dr. W. Limp- richt fil., Prof. Dr. G. Lindau, Prof. Dr. Ch. Luerssen, Prof. Dr. W. Migula, Dr. K. Müller, Dr. H. Rehm, Prof. Dr. H. Schinz, Dr. G. Winter. Erster Band: Die Pilze, Leipzig. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. Die Pilze Deutschlands, Oesterreichs u. d. Schweiz mit Berücksichtigung der übrigen Länder Europas. X. Abteilung: Myxogasteres (Myxomycetes, Mycetozoa) mit 182 in den Text gedruckten Abbildungen bearbeitet von Professor Dr. Hans Schinz. Leipzig. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. 1920. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort Die nachfolgende Bearbeitung der deutschen, österreichischen und schweizerischen Schleimpilze ist weit über den sonst der Rabenhorst'schen Kryptogamenflora gezogenen Rahmen hinausge- wachsen und ist zu einer Monographie, umfassend alle zurzeit beschriebenen Gattungen und Arten, geworden. Wie notwendig diese Erweiterung ist, das zeigen gerade die floristischen Studien der letzten Jahre. Die Anregungen, die von der unübertroffenen Monographie Arthur Lister's und seiner Tochter ausgegangen sind und noch immer ausgehen, haben den Anstoß gegeben, daß in allen Erdteilen diesen kleinen Organismen erneute Aufmerk- samkeit geschenkt wurde und immer mehr und mehr befestigt sich die Überzeugung, daß sicherlich die überwiegende Mehrzahl der Myxogasteres, wenn nicht gar alle, im wahren Sinne des Wortes Ubiquisten sind und wenn sich heute noch diese oder jene Art anscheinend eines begrenzten Areals erfreut, so dürfen wir doch mit allergrößter Sicherheit damit rechnen, daß früher oder später auch dieses Areal sich erweitern wird, nicht auf Grund von AVanderungen, sondern vielmehr einzig und allein als Resultat erweiterter Kenntnisse. Das ist verständlich, stehen doch einzelne der Vertreter (z. B. Barbeyella) beinahe auf der Grenze der makroskopischen Wahrnehmbarkeit. Nicht minder bedeutungsvoll sind die entwicklungsgeschicht- lichen Studien, die in den sechziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts hauptsächlich von A. de Bary, später von E. Stras- burger gefördert und die in neuerer Zeit in so ausgezeichneter Weise von E. Jahn wieder aufgenommen worden sind. Beide Forschungsrichtungen gehen Hand in Hand und immer mehr und mehr bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß ein weiterer Ausbau der phylogenetischen Klassifikation der Schleimpilze der Resultate ganz besonders dieser Studien nicht wird entraten können. VI Ich habe in der vorliegenden Monographie die zurzeit aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannten Arten in- sofern etwas anders behandelt als die in obgeuannten Gebieten vorläufig nur vermutet als vorkommend, indem ich die Diag- nosen letzterer, abgekürzt, in den Schlüssel verwiesen habe. Die Materie ist mir aber, möchte ich fast sagen, im Laufe der Jahre gewissermaßen aus den Händen entglitten und eine ganze Reihe von Arten, die zurzeit der Inangriffnahme noch unbekannt gewesen sind, gehören heute zu den unbeanstandeten Bürgern. Der „Schlüssel" weicht stark von der Schlüsselbehandlung in den übrigen bis jetzt erschienenen Bänden der Rabenhorst'schen Kryptogamenflora ab, doch glaube ich nicht, daß dies der Be- arbeitung zum Schaden gereichen wird, da dadurch entschieden das Bestimmen erleichtert wird und dieses Ziel -erschien mir, ob mit Recht oder Unrecht mögen Berufenere entscheiden, minde- stens erstrebenswert. Der „Nachtrag" ist viel umfangreicher geworden als ich mir anfangs vorgestellt habe und als ich es wünschte. Er hätte sich vermeiden lassen, wenn die einzelnen Lieferungen — wie dies der Wunsch des Herausgebers der Rabenhorst'schen Krypto- gamenflora gewesen ist — rascher aufeinander gefolgt wären. Daß dies nicht geschah, gehört ins Schuldkonto des Unterzeich- nenden, der durch anderweitige Arbeiten, namentlich durch seine berufliche Beanspruchung nur allzuoft die übernommene Be- arbeitung aus der Hand legen mußte. In der Zwischenzeit ist aber durch Fräulein G. Lister in England, Dr. E. Jahn in Deutsch- land, Charles Meylan in der Schweiz eifrig publiziert worden und ich habe nun gesucht, im Nachtrage auch noch die Resul- tate der allerletzten Publikationen zu berücksichtigen ohne die vorliegende Bearbeitung allzusehr zu belasten. Wer sich heute mit den Schleimpilzen beschäftigen will, der kann und darf nicht abstellen auf die Lister'sche Monographie, noch weniger auf die vorliegende Bearbeitung, er wird vielmehr die zahlreichen Einzelpublikationen von Arthur Lister und Tochter Gulielma im Journ. of Botany, von E. Jahn, von Ch. Meylan mit zu Rate zu ziehen haben, denn sie bergen eine Fülle wichtiger Beobachtungen aus älterer und neuerer Zeit. Ich habe keineswegs gesucht, etwas „Besseres" als die Lister- sche Monographie zu liefern, aus dem höchst einfachen Grunde, VII weil meines Erachtens dies unmöglich gewesen wäre. An mehr als einer Stelle hebe ich hervor, daß meine eigene Bearbeitung zum Teil eine Anlehnung an die Lister'schen Beschreibungen sei, und wie wäre dies auch anders möglich, da doch die Diagnosen Lister's Muster von Genauigkeit und Präzision sind. So bin ich der Familie Lister in vielfacher Hinsicht zu großem Dank verpflichtet. Durch Hrn. Arthur Lister und seine Tochter bin ich in das Studium der Schleimpilze eingeführt worden, von ihnen habe ich eine erste kleine Sammlung zu Vergleichszwecken erhalten, sie haben mir immer und immer wieder zweifelhafte Fundstücke bestimmt und Bestimmungen revi- diert, unermüdlich Aufschluß gegeben wenn ich von Zweifeln geplagt, um ihren Rat gebeten habe. Diesem Dank auch an dieser Stelle Ausdruck zu verleihen, ist mir mehr als nur Be- dürfnis. Zürich, Text und Nachträge abgeschlossen am 21. Oktober 1919. Hans Schinz. VIIl Druckfehlerverzeichnis. S. 17. In der Figurenerklärung lies chrysospora anstatt chryro- spora. S. 54. In der Erklärung der Figur 2-t lies pyriformis anstatt pyriaeformis. S. 87. In der Figurenerklärung ist zu ßadhamia foliicola der Autor Lister nachzutragen. S. 204. Der Autor von Leptoderma iridescens (Figur 77) ist Lister, nicht G. Lister. S. 269 (unter 5). Anstatt dictyospora lies dictyosporum. S. 275. In der Figurenerklärung lies Sowerby anstatt Sowbery. S. 312, 3tes Synonym. Lies arachnoidea anstatt aranchnoidea. S. 316. In der Überschrift zu Fig. 136 ist die Klammer beim Autornamen Bull, zu streichen, S. 359. Unter H. leiotricha ist in „Synonyme" das Schluß-e zu streichen. S. 361. Der Autor zu Hemitrichia stipitata heißt Macbride und nicht Macbride. S. 365. Die Seiteuzahl 265 ist zu corrigieren. S. 367. In der Figurenerklärung lies chrysospora anstatt chry- rospora. S. 374. Anstatt C. deuudata lies A. denudata. S. 394. Der Autor von Cornuvia dictyocarpa (Synonyme) ist Krupa. IX Inhaltsübersicht. Seite Vorwort V Druckfehlerverzeichnis VIII Geschichtliches ' .1 Literatur (Klassifikation und Allgemeines) 7 ÄllEfemeine Charakteristik der Myxogasteres 9 Literatur (Bau der Sporen, deren Keimung und Keimungsbedingungen) 18 Myxomouadeu und Myxoamöben 20 Literatur (Myxomonaden und Myxoamöben) 29 Plasmodium 30 Literatur (Plasmodium) 39 Fruchtkörperbildung 42 Literatur (A. Reduktionsteilung, Fruchtkörperbilduug, Sporen- und Capil- litiumbildung; B. Bastardierung, Dimorphismus, Generationswechsel) 64 Ruhezustände > 65 Literatur (Ruhezustände) 68 Vorkommen und Verbreitung 68 Kultur 69 Literatur (Kultur der Myxogasteres) 72 Fixierung, Färbung, Präparation 73 Literatur (A. Fixierung, Färbung etc.; B. Dauerpräparate) 76 Systematischer Teil 77 Klasse Myxogasteres Fries em. Schröter 79 I. Unterklasse Exosporeae Rost. 80 Familie Ceratiomyxaceae Schröter 80 Ceratiomyxa Schröter 80 IL Unterklasse Eudosporeae Rost. 83 Reihe Amaurosporales Lister 83, 85 Unterreihe Calcariueae Rost. 83, 85 Familie Pliysaraceae Rost. 83, 86 Badhamia Berkeley 86, 87, 93 Physarum Pers. 86, 88, 107 Fuligo Haller 86, 88, 152 Eriouema Penzig 86, 88, 158 Trichamphora Juugh. 87, 89, 159 Physarella Peck 87, 89, 161 4609 'O - _ Seite Cienkowskia Eost. 86, 90, 163 Craterium Trentepohl 87, 90, 165 Leocarpus Link 87, 91, 170 Diderma Pers. 87, 91, 172 Colloderma G. Lister 87, 91, 193 Physarina Höhuel 87, 92, 195 Diachaea Fries 87. 92, 196 Familie Didymiaceae Eost. pr. p. 84, 202 Didymiuin Schrader 202, 203, 204 Mucilago Adanson 203, 222 Lepidoderma de Bary 203, 204, 224 Leptoderma Lister 203, 204, 227 Unterreihe Aumaurochaetineae Eost. 84, 229 Familie Stemointaceae 84, 229 Stemouitis Gleditsch 229, 230, 232 Comatrieha Preiiß 230, 242 Enertlieuema Bowman 2.30, 231, 254 Lamproderma Eost. 229, , 230, 231, 258 Clastoderma Blytt 229, 232, 270 Ecbinostelium de Bary 229, 232, 271 Familie Amaurocbaetaceae Lister 84, 272 Amaurocbaete Eost. 273, 274 Brefeldia Eost. 273, 276 Eeilie Lamprosporales Lister 84, 277 Uiiterreihe Aiiemiueae Eost. em. Lister 84, 277 Familie Heterodermaceae Eost. em. Lister 84, 278 Liudbladia Fr. 278, 279 Cribraria Pers. 278, 279, 282 Dictydium Schrader pr. p. 278, 279, 300 Familie Liceaceae Eost. ein. Lister 84, 305 Licea Schrader 305, 306 Orcadella Wiiigate 305, 309 Hymenolobus Zukal 441 Familie Tubuliuaceae Lister 84, 310 Tubifera Gmelin 310, 811 Alwisia Berkeley et Broome 310, 311, 314 Familie Eeticulariaceae Eost. em. Lister 84, 315 Dictydiaetbalium Eost. 315, 317 Enteridium Ebreuberg 315, 316, 318 Eeticularia Bulliard 315, 317, 320 Liceopsis Torrend 315, 317, 322 Familie Lycogalaceae de Bary 85, 323 Lycogala Adanson 323 ünterreihe Calonemineae Eost. 85, 328 Familie Triehiaceae Eost. em. Lister 85, 329 Trichia Haller 329, 331 Oligouema Eost. 329, 352 XI Seite Calonema Morgan 329, 331, 354 Hemitrichia Eost. 329, 331, 356 Cornuvia Rost. 329, 331, 367 Familie Arcyriaceae Rost. em. Lister 85, 368 Arcyria Wiggers 869, 370 Lachnobolus Fr. 369, 389 / Perichaena Fr. 369, 390 Familie Margaritaceae Lister 85, 399 Margarita Lister 399, 401 Dianema Rex 399, 400, 403 Prototrichia Rost. 399, 400, 407 Listerella Jahn 399, 400, 408 Gattung noch unbestimmter Stellung Barbeyella Meylan 410 Anhang: Nachträge und Berichtigungen 413 Register der Gattungen, Arten und Synonyme 447 Verzeichnis der Abbildungen 471 Exsikkaten-Werke 473 Erscheinungszeit der einzelnen Lieferungen 474 Myxogasteres (Myxomycetes, Mycetozoa) oder Schleimpilze. Geschichtliches. „In der Geschichte der systematischen Erforschung der Myxogasteres oder Schleimpilze^) bezeichnet", wie W. Zopf in seiner für die damalige Zeit vortrefflichen Bearbeitung der „Pilztiere oder Schleimpilze" ausführt," das Erscheinen von Elias M. Fries's Systema mycologicum einen ent- scheidenden AVendepunkt. Bis dahin hatten die Botaniker die hier in Betracht kommenden Organismen den verschiedensten Pilzgruppen (teils den Bauchpilzen, teils den Hymenomyceten, teils den Discomyceteu, teils den mucorartigen Pilzen) zugeordnet, ') Dr. Georg Winter, der leider so früh verstorbene erste Autor der Pilze der Rabeiihorst'schen Kryp togamen-Flora, der seinerzeit als Dozent der Botanik in Zürich den Schreiber dieses in die Anfangsgründe der Kryptoganienkunde eingeführt hat, hatte in seinem im 1. Band (1884) dieses Florenwerkes, pag. 32 entworfenen Programme der Bearbeitungen der ver- schiedenen Kryptogamengruppen, den Schleimpilzen eine ganz andere Stellung als die gegenwärtige zugewiesen. Damals wurden die Schleimpilze noch auf- gefaßt als echte Pilze, angehörend der sogenauntqji geschlechtlichen oder sexuellen Reihe derselben, umfassend die Klassen der Myxomycetes, Zygomycetes u. Ooniycetes. An äußern Verliältnisseu lag es dann, in erster Linie am Hinscheiden de Bary's, der die Bearbeitung der Sclileimpilze zugesagt hatte und für den sich dann in der Folge kein Stellvertreter finden ließ, daß diese Gruppe nicht an programmgemäß zugedachter Stelle dem Gesamtaufbau der Fungi ein- gefügt werden konnte. Inzwischen haben dann aber die Ansichten bezüglich der systematischen Stellung der Myxogasteres eine gründliche Wandlung erfahren ; keinem Syste- matiker fällt es heute mehr ein, ihren Anschluß in der Abteilung der echten Pilze suchen zu wollen und man streitet sich zurzeit höchstens noch darum, ob sich der Botaniker oder der Zoologe ihrer mit größerm Recht anzunehmen habe. Schinz, Myxogasteres. (Rabenhosst Krypt. Flora I, Pilze, Abt. X.) 1 sie hatten außerdem meist nur die fertigen „Früchte" derselben kennen gelernt und die vegetativen Zustände (Plasmodien) für selbständige Formen gehalten, die sie demnach auch generisch und spezifisch unterschieden". Allerdings war schon dreißig Jahre vordem H. A. S ehr a der zu der Überzeugung gekommen, daß diese sonderbaren Lebewesen durchaus verschieden von allem seien, was sonst unter der Be- zeichnung eines Pilzes damals ging; er hatte bereits sehr richtig Gattungen wie Didymium, Licea etc. abgegrenzt, hatte dieser seiner Überzeugung in seinen Xova Plantar um Genera Ausdruck verliehen, aber es unterlassen, dieser besonderen Gruppe einen Namen zu verleihen. Dies ist dann, wie erwähnt, von Elias Fries nachgeholt worden, indem dieser die bis dahin bekannt gewordenen Gattungen und Arten aus ihren unnatürlichen Ver- bänden loslöste und sie zu einer besonderen Gruppe der Myxo- gastres vereinigte. AVohl war es auch ihm aufgefallen, daß diese von uns heute als Schleimpilze bezeichneten Organismen eine ganze Reihe von Eigentümlichkeiten aufweisen, die den übrigen Pilzen abgehen, er unterließ es aber, gleich den weitern Schritt, den einer völligen Scheidung von den Pilzen zu wagen, und beließ sie vielmehr in deren Kreis, sie mit den Tricho- gastres vereinigend zur Ordnung der Gastromycetes. Vier Jahre später befaßten sich H. F. Link und C. F. Wallroth mit derselben Gruppe. Ersterer erkannte ihre unzweifelhafte Selbständigkeit — den übrigen „Pilzen" gegenüber gestellt — und schlug für sie die Bezeichnung Myxomycetes vor, Wall- roth gelangte zu demselben Schlüsse, brachte aber in die Nomenklatur insofern eine Konfusion, als er sich das Epitheton Myxomycetes offenbar an Stelle der Bezeichnung Gastro- mycetes placiert dachte. Einen gewaltigen Fortschritt in der Erforschung der Schleimpilze zeitigt dann das Jahr 1858. An die Stelle der vorwiegend makroskopischen Betrachtungsweise tritt die mikroskopische Untersuchung und es ist ein glücklicher Umstand, daß es kein Geringerer als de Bary war, der nun sein Interesse den Schleimpilzen zuwandte und, ausgerüstet mit den notwendigen Hilfsmitteln, den Entwicklungszyklus der Schleim- pilze untersuchte und als Frucht dieser Arbeiten eine Reihe sorgfältig vorbereiteter umfassender Studien publizierte. De Bary vertrat die Ansicht, daß die Schleimpilze nicht nur eine von den Pilzen durchaus verschiedene Gruppe darstellten, sondern daß man auch, wenn man deren Stellung im System zu bestimmen suche, unter den dermalen bekannten unzweifelhaften Pflanzen keine anderen Organismen finden könne, mit welchen sie eine nähere Verwandtschaft zeigten. „Ich habe", schreibt de Bary 1864, „diese Frage früher dahin beantwortet, daß die Myxomyceten oder Mycetozoen aus dem Pflanzenreiche ins Tierreich zu verweisen seien und finde in dem vielfachen Wider- spruch, welchen diese Ansicht erfahren hat, keinen zureichenden Grund, von derselben abzugehen" und 1884 wiederholt er in seiner letzten eingehenderen Publikation über die Pilze dieses Bekenntnis mit den Worten: „aus allen diesen, zu verschiedenen Zeiten nach dem Stande der Kenntnisse verschieden klar ent- wickelten Gründen habe ich seit 1858 die Myxomyceten als Mycetozoen außerhalb des Pflanzenreichs gestellt und halte diese Stellung auch heute noch für die bestbegründete." De Bary ist es also gewesen, der die Abteilung der Mycetozoen schuf und dieser die beiden Unterabteilungen der Myxomyceten und der Acrasieen unterordnete. Er hielt, entgegen der gegenwärtigen Anschauung, die beiden Unter- abteilungen als „augenscheinlich mit einander nahe verwandt". Das trennende Moment liegt, und dies ist heute für uns für die Trennung von Bedeutung, im sogenannten Plasmodium, das bei den Myxomyceten ein echtes Fusionsplasmodium (ent- standen durch Verschmelzung zahlreicherSchwärmeroder Amoeben) ist, wogegen im Aggre gati o n splasmodium der Acrasieen die zusammengetretenen Schwärmer oder Amoeben ihre Individua- lität beibehalten. De Bary 's hervorragender Schüler Rostafinski, der auf Anregung seines Lehrers den Versuch einer Klassifikation unter- nahm, akzeptierte de Bary's Bezeichnung der Abteilung, ver- schob aber inkorrekterweise insofern deren Anwendung, als er nun, unter Abtrennung der Acrasieen, die von de Bary als Myxomyceten eingeführte Unterabteilung zum Range einer Abteilung oder Klasse erhob und auf sie allein nun das Epitheton Mycetozoa anwandte. Von den drei Bezeichnungen Myxo gast res, Myxomycetes 1* und Mycetozoa hat nun unzweifelhaft die erstere die Priorität, obschon sie zur damaligen Zeit beschränkt gewesen ist auf die so- genannten endosporen Schleimpilze; gar keine Notwendigkeit liegt vor, dem von de Bary vorgeschlagenen Namen Mycetozoa den Vorzug zu geben, umsoweniger, als de Bary selbst darunter nicht bloß unsere Schleimpilze im heutigen Umfange verstanden wissen wollte und es könnte sich nur noch fragen, ob nicht vielleicht die ganze Gruppe als die der Myxomyceten Link em. de Bary bezeichnet werden sollte. Die Fries 'sehe Um- grenzung der Myxogastres ist nun eine für die damalige Zeit so scharfe, daß man nicht im geringsten Zweifel über deren Charakter sein kann und der Umstand, daß der seine Sporen exogen bildende Schleimpilz Ceratiomyxa von ihm noch nicht zu dieser Abteilung gestellt worden ist, kann uns nicht zwingen, der Bezeichnung Myxomycetes gegenüber der altern Myco- gastres oder Myxogasteres den Vorzug zu geben. Mit dieser Auffassung finden wir uns auch im Einklang mit Engler' s Syllabus der Pflanzenfamilien (1909). — Rostafins ki's Dissertation (1873) ist dann rasch (1875) dessen Monograp h ie der Myce- tozoen gefolgt, bedauerlicherweise in polnischer Sprache; sie ist daher für viele Interessenten ein verschlossenes Buch geblieben, obschon M. C. Cooke 1877 eine englische Übersetzung unter dem Titel „The Myxomycetes of Great Britain" geliefert hat, sich aber dabei, wie der Titel ja schon andeutet, auf die in Groß-Britannien vorkommenden Vertreter beschränkte. Die E-ostafinski'sche Monographie als Grundlage, sind dann einerseits im Laufe der folgenden 20 Jahre eine Reihe von Modifikationen an dessen System vorgenommen und sind ander- seits wertvolle und bedeutsame „Floren", die größere Gebiete boschlagen, publiziert worden, die alle wertvolle Bausteine für die 1895 erschienene Monographie der Mycetozoen von Arthur Lister, der eigentlichen Standart-Monographie, wurden. Aus der Flucht der Erscheinungen dieser Art seien genannt von Autoren (vergl. das Literaturverzeichnis zu diesem Abschnitt) die Namen M. Raciborski, W. Zopf, J. Schröter, C. Eaun- kiaer, G. Massee, A. P. Morgan, Macbride, L. Celakowsky. Arthur Lister' s „A Monograph of the Mycetozoa", bescheiden bezeichnet als „beeing a descriptive catalogue ofthe species in the Herbarium ofthe British Museum", ist viel melir als dies, es ist eine gründliche Sichtung aller bis dahin beschriebenen Gattungen und Arten, aller aufgestellten Systeme, vermehrt durch zahllose Eigenbeobachtungen und, was namentlich auch not tat, eine Feststellung alles dessen, was im Laufe der vorangegangenen Jahre die Cytologie, dieser neue Forschungszweig, in Bezug auf die Schleimpilze, hinsichtlich deren Entwicklungszyklus zu Tage gefördert hatte. List er charakterisiert die Schleimpilze, er nennt sie, wie aus dem Titel seines Werkes hervorgeht, Mycetozoa, wie folgt: „es sind Organismen, die mit Zellwand versehene Sporen er- zeugen, aus denen sich bei der Keimung amoeboide Schwärm- zellen entwickeln, die sehr rasch eine Geissei erhalten, sich durch Teilung vermehren und sich sodann zu Plasmodien vereinigen, die rhytmische Plasmaströmungen aufweisen. Aus den Plas- modien gehen in der Folge „Früchte" hervor, die aus Stützvor- richtungen und Sporen bestehen und die bei den Endosporeen den Charakter von Sporangien haben, die in ihrem Innern Sporen und (meist) Faserfäden (Capillitium) ausbilden, während bei den Exosporeen die Früchte an ihrer Oberfläche zahlreiche Sporen tragenden Sporophoren entsprechen." Diese präzise Charakteristik ist eine äußerst glückliche und kann, allermindestens in den Hauptpunkten, auch heute noch auf- recht erhalten werden. Recht schwierig gestaltet sich immer noch die Beantwortung der Frage nach der Stellung der in dieser Weise umschriebenen Gruppe der Schleimpilze innerhalb des Reiches der belebten Organismen; soll ihr eine Stellung im Pflanzenreich oder eine solche im Tierreich zugewiesen werden? Für die erstere Auf- fassung spricht der Bau der an die Pilze erinnernden Fort- pflanzungskörper, der Sporangien und Sporophoren, für ihre tierische Natur der Bau der beweglichen Entwicklungszustände, der Plasmodien, namentlich aber, und dies ist entschieden von Bedeutung, daß wir im Stande sind, den Myxogasteres im Tier- reich mindestens vermutungsweise eine bestimmte Stellung anzu- weisen, unverkennbare und mannigfache Beziehungen zu andern, auf niedriger Stufe stehenden tierischen Organismen aufzudecken, wogegen die Schleimpilze im weitern Sinne im natürlichen System der Pflanzen eine völlig isolierte, jedes Anschlusses nach oben und unten entbehrende Stellung einnehmen. Solange die Protistensystematik an der Anschauung festhielt, daß der Besitz eines nackten Protoplasmaleibes unbedingt ein primitives Merkmal sein müsse, war man gezwungen in den Schleimpilzen Vertreter einer sehr tiefen Organisationsstufe zu sehen. Xun zeigen aber gerade die Myxoga ste res alle Kenn- zeichen einer über der Flagellatengruppe, von der die Algen- stämme abzweigen, stehende Organisationshöhe, und Botaniker wie Zoologen suchen daher auch zurzeit unter den Rhizopoden den Anschluß für die Schleimpilze und zwar verweist Jahn, zur- zeit der erfolgreichste Erforscher unserer Gruppe auf cytologischem Gebiete, auf die höchsten Rhizopoden, die Heliozoen, Thekamoeben und Foramini fer en. Maßgebend für diese Auffassung sind hauptsächlich die Resultate der Zellenforschung der letzten Jahre, dieUntersuchungenSchaudinn's und Hertwig's über Ädinophrys sol bezw. Actinosphaerimn. Wir wissen heute, daß bei diesen die Kerne fast während des ganzen Lebens diploid sind und daß der haploide Zustand nur wenige Kern- teilungen überdauert. Wir werden an anderer Stelle, fußend auf den grundlegenden Untersuchungen Jahn 's, zeigen, daß sich die Myxogasteres ähnlich verhalten. So hat denn Doflein auch in seinem klassischen „Lehrbuch der Protozoenkunde" die Myxogasteres der Klasse der Rhizo- poden als öte Ordnung der Mycetozoa der Ordnung der Radiolarien angereiht, sie einteilend in 1. Unterordniing: Acrasiae van Tieghem 2. Unterordnung: Phytomyxinae Schröter 3. Unterordnung: Myxogasteres de Bary, Mycetozoa s. Str. oder Myxomycetes s. str. Ähnlich klassifiziert sie auch, beiläufig bemerkt. Engler; Abteilung Phytosarcodina, Myxothallophyta: Myxomycetes: 1. Klasse: Acrasiales. 2. Klasse: Plasmodio ph o ra les. 3. Klasse: Myxogasteres. Litex'atiir. Klassifikation und Allgemeines. 1805. Albertini et Schweinitz. Couspectus Fuugorura. Leipzig. 1859. Ball, Th. Über die Myxogasteres Fr. (Myxomycetes Wallrotli). Verli. Zool.-Bot. Ges. Wien, IX. 1858. de Bary, A. Über die Myxomyceteii. Bot. Zeitung, XVI. 1859. — Die Mycetozoen iu Zeitschr. f. wisseuscli. Zoologie, Band X. 186ü. — Die ueuern Arbeiten über die Sclileimpilze und ihre Stellung im System. Flora., N. 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Schleimpilze oder Pilztiere, Myxomycetes resp. Mycetozoa. Die Natur, N. F. XXVI. Zopf, W. Die Pilztiere oder Schleimpilze. Schenk, Handbuch der Botanik, 111. 2. Allgemeine Charakteristik der Myxogasteres. Die jungen Schleimpilze stellen sich als nackte, einkernige, unter der Grenze der makroskopischen Wahrnehmbarkeit stehende, nach der Art der Amoeben sich bewegende Protoplasmamassen, Myxoamoeben, dar, die saprophytisch, zum Teil holozoisch von faulenden organischen Substanzen leben. In diesem Amoeben- zustand können Teilungen vorkommen. Bei den einen Formen Fig. 1. Ceratiomyxa fruticulosa (Muell.) Macbr. Sporophore — 20 X — Nach Famintzin und Woronin. • Fig. 2. Trichia Botrytis. Pers. Sporangien. — 15 X — Nach Lister. gehen die aus den Sporen herausgekrochenen Amoeben (Fig. 8). sehr rasch in den Flagellatenzustand über, bei andern wiederum vollzieht sich diese direkte Umwandlung erst, nachdem der Amoebenzustand einige Zeit angedauert hat. Die in dieser Weise entstandenen Myxomonaden oder Myxoflagellaten be- 10 wegen sich mittelst einer Geißel, sie teilen und ernähren sich gleich den Myxoamoeben, fressen vielfach Bakterien und organischen Detritus, können gleich den Myxoamoeben ihre Gestalt verändern und führen positive und negative chemo-, und positive helio- tactische Reizbewegungen aus. Nach längerer oder kürzerer Zeit verlieren diese einkernigen Myxomonaden ihre Geißel wiederum um sich neuerdings in Myxoamoeben umzuwandeln, in welchem Zustande sie sich weiterhin, gleich den Myxomonaden durch Teilung zu vermehren vermögen. Sie kopulieren sodann paarweise und bilden Zygoten, die durch fortgesetzte Kernteilungen -1^ Fig. 3. Physaruiii gyrosum Rost. Wurmförniige, einem Kindeustück aufsitzende Sporaiigieu. — X ^0 — Kach Lister. und durch gegenseitige Verschmelzungen (Plasmogamie) viel- kernig werden und durch reichliche Nahrungsaufnahme bis zu IV2 qni großen (Brefeldia maxima) Plasmodien (Fusionsplas- modium) heranwachsen. Die Plasmodien bewegen sich durch Aus- und Einziehen von Rhizopodien (Plasmafortsätzen) und lassen sehr lebhafte Plasmaströmungen erkennen. Sie sind sehr häufig in für die einzelnen Arten charakteristischer Weise ge- färbt, bald rahmweiß, bald gelb, rot, grün etc. Als Stofiwechsel- produkt ist Glykogen erkannt worden. Bei Nahrungsentzug und andern uns unbekannten reizauslösenden, durch Temperatur, 11 Feuchtigkeit ii. s. w. bedingten, zum Teil wohl auch Innern Faktoren, schreiten die Plasmodien zur Sporangien- (Fig. 2.) oder (bei den exosporen Schleimpilzen) zur Sporophor-Bildung. (Fig. 1.) Die bald gestielten, bald der Unterlage (Hypothallus) ungestielt aufsitzenden, kugeligen, birn- oder kreiseiförmigen, walzlichen oder wurmförmigen (Fig. 3) Sporangien haben meist die Größe eines Stecknadelknopfes und nehmen zur Zeit der Sporenreife eine für jede Art charakteristische Färbung an, die durchaus nichts zu tun hat mit der bereits erwähnten Färbung Flg. 4. Leocarpus fragilis (Dicks.) Rost. SporaDgien, eiueni Zweig- stück aufsitzeud. — 7 X — Nach Massee. Fig. 5. Stemouitis flavogenita Jahu var. Smithii (Macbr.) Lister. Ausschnitt aus dem Capillitium mit Columella. — 1 80 X — Nach Lister. der Plasmodien. Der Sporenbildung geht eine Reduktionsteilung voraus, indem die Plasmodienkerne sich teilen und hierbei ihre Chromosomenzahl auf die Hälfte der Chromosomenzahl der Zy- goten (entstanden durch Kopulation der Gameten [Myxoamoeben]) reduzieren. Die Sporangiumwand (Peridium) zeigt z. T. Cellulosereäktiou; sie umschließt das Sporangiuminnere, bestehend aus zahlreichen einkernigen Sporen (Fig. 7) und dem (gewissen Gattungen auch mangelnden) Capillitium (Fig. 5, Fig. 6), das entweder aus zarten, freien Fasern oder aus einem Netzwerk anastomosierender Fäden besteht. Bei einigen Gattungen ent- stehen durch Vereinigung von zahlreichen Einzelsporangien 12 sogenannte Aet hallen. Zur Zeit der Sporenreife öffnet sich das Sporanglum; durch hygroskopische Bewegungen der Capillitlum- bestandtelle wird das Sporenpulver herausgedrängt. Nach kürzerer oder längerer Ruhe beginnt der Zyklus durch Keimung der Sporen, Bildung von Myxomonaden und Myxoamoeben aufs neue. Eine Ausnahme von diesem allgemeinen Schema macht in Bezug auf verschiedene Punkte die Gattung Ceratiomyxa, indem bei deren Vertretern die Sporen nicht in Sporangien, sondern auf Stielchen auf der Außenseite sogenannter Sporophoren gebildet werden; hierüber mehr im speziellen Teil. Nach dieser gedrängten allgemeinen Charakteristik der Ent- wicklung treten wir näher auf die einzelnen Entwicklungsstadien ein. Die Sporen. Die nur selten farblosen (Ceratiomyxa), meist in für die verschiedenen Arten charakteristischer Welse gefärbten Sporen sind meist + kugelig, seltener ellipsoldlsch oder ovold (Ceratiomyxa, Badhamia) und messen durchschnittlich 5 — 13 |U; kleinere Sporen besitzt u. a. Tuhulina stijnfata (N. -Amerika, Indien) mit nur 3 u großen Sporen, größere kommen z. B. bei Lamproderma-Ajcten vor, nämlich bis 20 ^i große, doch dürften dies die untern und obern Grenzwerte sein. Die Sporenmembran, auf deren Färbung sicherlich in den allermeisten Fällen die Farbe der Spore selbst beruht, wird als teils einschichtig, teils zweischichtig angegeben (bei Didymium, Trichia etc. zweischichtig); ich vermute, daß sie stets zwei- schichtig sein wird, wobei allerdings die innere Schicht unmeßbar dünn sein mag. Die Sporenmembran zeigt keine reine Cellulose- reaktion und wird, soweit die Versuche reichen, von Schwefel- säure nicht restlos gelöst. Die Oberfläche ist entweder glatt oder, häufiger, skulptiert; die Skulptur (Fig. 7, Fig. 9) besteht zumeist entweder aus feinen Warzen oder Stacheln (z. B. Trichia varia, Botrytis u. a. m.), aus netzförmig anastomoslerenden Leisten {Trichia affinis, Hemitrichia Serpula z. B.) oder aus unter- brochenen Leisten (Trichia persimilis z. B.). Die Membran- skulptur erstreckt sich entweder gleichmäßig über die ganze Sporenoberfläche oder die Sporen sind wie z. B. bei Badhamia nitens bilateral in dem Sinne, daß sie zur Hälfte skulptiert, zur andern Hälfte glatt sind. Letzteres Verhalten zeigen namentlich 13 jene Sporen, die zu kleinen Paketchen vereinigt zu bleiben pflegen. Bei andern Arten wiederum weist die eine Halbkugel der Spore warzige, die entgegengesetzte netzförmige Skulptur auf {Beticularla Lycoperdon z. B.). An dieser Stelle sei auch auf die Untersuchungen Lüstner's hingewiesen, aus denen hervorgeht, daß bei den Netzsporen die Leisten nicht frei nach außen endigen, sondern von einem Häutchen überspannt sind; dadurch werden Kammern gebildet, in denen Luft eingeschlossen ist. Tatsächlich sind denn auch -^5^~, Arcyria denudata (L.) Sheldon. SporaiigieD, reelits geschlosseü, links geöffnet, mit hervordringendem Capillitium. — 16X — Nacli Lister. Fig. 7. Sporen, a. von Tricliia favoginea (Batscb) Pers., b. von T. persimilis Karsten, c. von T. affinis de Bary, d. von Stemonitis fusca Roth — 900 X — Nach Lister, die mit netzartiger Skulptur versehenen Sporen der Trichia- Arten z. B. von einem bald breitern, bald schmälern Rand um- geben. Lüstner bringt die bekannte Schwierigkeit, die Sporen zur Keimung zu bringen, mit dieser Eigentümlichkeit in Be- ziehung, darauf hindeutend, daß sie erst benetzbar werden, wenn das Außenhäutchen durchgerieben sei. Es wird noch zu unter- suchen sein, ob wirklich eine Correlation besteht zwischen der Netzskulptur und den negativen Keimungsergebnissen, vielleicht 14 auch zwischen jener und der behaupteten Notwendigkeit der Anwesenheit von Spaltpilzen für die Sporenkeimung. Mit Ausnahme der zu den Exosporeen gehörenden Gattung Ceratiomyxa haben alle Schleimpilze einkernige Sporen, ab und zu kommt es vor, daß man Sporen wahrnimmt, die mehrere Kerne einschließen, doch handelt es sich dann stets um abnorm gebildete, gewöhnlich schon durch ihre Deformation und durch Fig. 8. Didymium difforme (Pers.) Diiby. a) eine trockene zusamineugefaltete Spore, b) eine geschwollene Spore, c) und d) Austritt des Inhaltes aus der Spore, e) f) g) Schwärmer, h) Übergang des Schwärmers zur Amoebe, i) jüngere, k) ältere Myxamöben, 1) au einander liegende Myxamöben kurz vor der Ver- schmelzung, m) ein kleines Plasmodium. — 540 X — Nach Strasburger. ihre Größe auffallende Sporen. Die Sporen der Gattung Ceratiomyxa dagegen sind normalerweise vierkernig, dement- sprechend weicht auch ihr Verhalten bei der Keimung von jenem aller übrigen Myxogasteres-Gattungen ab. Die Keimung der Sporen, die wie ich bereits in aller Kürze ausgeführt habe, in einem Herausschlüpfen des vordem die ganze Sporenhöhlung ausfüllenden Protoplasten besteht, wird offenbar eingeleitet von einem rein physikalischen Vorgang, einem durch erhöhten Druck bewirkten Zerreißen der Membran. Für die Richtigkeit dieser Anschauung spricht der Jahn'sche Versuch, wonach eine Sprengung der Sporenhülle durch Erhöhung des osmotischen Druckes der Flüssigkeit, in die die Sporen 15 gelegt werden, veriiumöglicht wird. „Wenn man die Sporen leicht keimungsfähiger Arten nicht in reinem Wasser, sondern in Rohrzuckerlösung aussät, so keimen sie, sagt Jahn, in ge- ringprozentigen Lösungen sämtlich. Bei steigendem Zucker- gehalt aber erhält man eine Grenzkonzentration, für jede Art eine andere, oberhalb deren eine Keimung nicht mehr statt- findet." Jahn gibt hierfür auch einige Zahlen. Durch die schwächste von allen Konzentrationen werden die Sporen von Retlcularia gehemmt. Sie keimen schon in einer 4% Rohrzuckerlösung nicht mehr, wogegen die Grenzkonzentration für Didymium difforme erst bei 25^/^ (100 Wasser und 25 Rohrzucker) liegt. Reticularia beansprucht auch noch in anderer Hinsicht eine Ausnahmestellung: deren Sporen keimen nach Jahn, wenn sie ein halbes Jahr trocken liegen, in destil- liertem Wasser bei 21 Grad etwa in 30 Minuten; die Schwärmer von Amaurocliaete kommen, wenn sie ein halbes Jahr alt sind, unter denselben Bedingungen in etwa 2 V2 Stunden heraus, Stemonitis flaccida keimt in 1 Stunde, Didymium difforme in 4 — 5 Stunden. Die Keimungszeit jeder Art ist abhängig vom osmotischen Druck der Flüssigkeit, von ihrer Temperatur und vom Alter der Sporen, dies geht sowohl aus den überaus zuverlässigen Angaben Jahn's, wie aus den Zusammenstellungen Constantineanu's, zu denen wir gleich übergehen werden, hervor. Vorerst sollen noch die Angaben Jahn's gewürdigt werden. Für Reticularia z. B. zeigt Jahn, daß man für jede der drei Abhängigkeiten, wenn man den beiden anderen während der Versuche konstante Werte gibt, eine stetige Reihe von Zahlen, die sich in Form einer Kurve darstellen lassen, erhält. Jahn führt die sich bei diesen Versuchen ergebenden Tatsachen, hinsichtlich der soge- nannten Wärmekurve etwas näher aus, nachweisend, daß z. B. 8 Monate hindurch trocken gelegene Reticularia-v^^oven bei -|- 210 C Zimmertemperatur ^^^iCh etwa 30 Minuten keimen. Sät man sie in Wasser von 37 Grad aus, läßt sie bei dieser Tempe- ratur im Thermostaten liegen, so keimen sie überhaupt nicht, wohl aber tritt eine Keimung ein, wenn man den Aufenthalt \m -\-'dl^ C warmen Wasser auf 5 Minuten abkürzt und zwar alsdann schon nach 11 Minuten! Jahn schließt daraus, daß es offenbar eine 16 der ersten Phasen der Wiedererweckung des Plasmas ist, die ein hohes Optimum hat und daß sich an der Aktivierung dieses ersten hypothetischen Stoffes, Jahn nennt ihn Erweckungstoff, die Belebung anderer Stoffe, die ein um mindestens 6 Grad niedrigeres Optimum haben, anschließe. Die Einwirkung hoher Temperaturen äußert sich verschieden je nachdem die Sporen längere oder kürzere Zeit gelegen haben und zwar in dem Sinne, daß '/.. B. wenig Wochen alte Sporen, die bei -|-21^ C eine Keimzeit von 15 bis 20 Minuten hatten, sich durch erhöhte x^nfangswärme nicht oder nur Avenig bestimmen ließen, früher zu keimen, oder es durfte allermindestens die er- höhte Temperatur nur ganz kurze Zeit (bei 34 Grad z. B. nur für die Dauer von 2 Minuten) einwirken, in welchem Spezialfälle eine Beschleunigung um 3 Minuten bewirkt werden konnte gegenüber Sporen vom selben Alter, die bei 20 Grad eine Keim- zeit von 17 Minuten beansprucht hatten. Jahn weist des weiteren darauf hin — und zwar ist dies eine Erfahrung, die mit Ausnahme von Constautin eanu alle Forscher gemacht haben, die sich mit der Kultur von Schleim- pilzen schon befaßten — , daß gerade die Sporen recht gewöhnlicher Arten {Fuligo septica, Lycogala e^ndendrum, Stemonitis fusca, Trichia varia) überhaupt nicht oder nur sehr schwer zur Keimung gebracht werden können ; ferner bestätigt er die Entdeckung Lister' s, daß unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht- oder nur sehr schwer keimende Sporen zur Keimung gebracht werden können, wenn man sie nach einer ersten Befeuchtung austrocknen läßt und sie sodann neuerdings befeuchtet. Aus diesen und anderen Erfahrungen, die man im Original nachlesen möge, schließt Jahn, daß bei gewissen Arten sein hypothetischer Er- weckungsstoff zunächst noch in einer Muttersubstanz verborgen liegen müsse und zwar nennt er drei Faktoren, die die Abspal- tung aus der Muttersubstanz seiner Ansicht nach bewirken können : 1. Austrocknung, 2. Einwirkung einer Holzabkochung auf die Sporen und 3. Einwirkung von Maltoselösung. Was die Natur dieses fraglichen Erweckungsstoffes anbetrifft, so wird man sicherlich mit Jahn in der Vermutung einig gehen, daß man zunächst an ein Enzym zu denken hat. Jahn weist aus 17 am angegebenen Orte näher ausgeführtefl Überlegungen auf ein aus Glykogen Maltose abbauendes Enzym, auf eine Glykogenase hin. Bedeutend glücklicher, nicht nur als Jahn, sondern über- haupt als alle diejenigen, die sich bis zur Stunde mit der Kultur der Schleimpilze befaßt haben, ist J. C. Constantineanu gewesen, der über seine außerordentlich mannigfaltigen und von über- raschendem Erfolg gekrönten be- züglichen Versuchen in seiner „Über die Entwicklungsbedingungen der Myxomyceten" betitelten Disser- tation berichtet. Fig. 9. Sporen: a. von Hemitrichia chryrospora Lister. b. von Hemitrichia Serpula (Scop.) Rost. — 1200 X — Nach Massee. Aus seinen Resultaten ergibt sich, daß die Sporen aller End- sporen bildeudeu Myxogasteres in destilliertem Wasser keimen, einzelne verhältnismäßig rasch, d. h. nach 30 Minuten (Eetlcularia und Fuligo), andere erst viel später, nach 5 bis sogar erst nach 20 (Dictydmm cancellatum [umhilicatum] var. anomaliim) Tagen. Die Sporen von Ceratiomyxa keimen, wie bereits Famintzin und Woronin festgestellt haben, nicht in destilliertem Wasser. An dieser Stelle mag auch der übereinstimmenden x-Vngaben von Vuillemin (beziehen sich auf die Acrasieen) und Pinoy, denen Constantineanu hinsichtlich der von jenen daran geknüpften Schlußfolgerung widerspricht, gedacht werden. Vuillemin und Pinoy behaupteten nämlich, daß, wenn man sterilisierte Sporen von Didymium (Chofidrioderma) difforme oder von Didymium (effusum) squamulosum auf sterilisierter Holzextraktgelatine kultiviere, Keimung ausbleibe, wohl aber eintrete, wenn man dafür sorge, daß sich in den betreffenden Kulturen Bakterien, Pinoy nennt von solchen die Keimung veranlassenden Spaltpilzen den Bacillus Intens vorfinden. Con- stantineanu gibt zu, daß die Bakterien für die weitere Ent- wicklung der Schleimpilze, d. h. zu deren Ernährung, von „großer" Bedeutung sein mögen, bei der Keimung indessen kaum eine Rolle spielen dürften, da die Sporen einzelner Arten ja so schnell keimen, daß die in die Kultur eingeführten Spaltpilze kaum sa Scbinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt. Flora I, Pilze, Abt. X.) 2 18 rasch von Einfluß auf *d'ie Keimung sein dürften. Ich meiner- seits halte die Untersuchungen Yuillemin's und Pinoy's noch keineswegs für so weit abgeschlossen, daß ich die Anwesenheit von Spaltpilzen als eine conditio sine qua non für die Keimung hin- stellen möchte, anderseits aber scheint mir die Zurückweisung seitens Constantineanu's mit der obigen Begründung als un- berechtigt. Warum sollte nicht an eine Wirkung durch Aus- scheidung eines Encyms gedacht Averden können? Consta ntineanu hat auch das Verhalten der Sporen gegen- über hohen Temperaturen geprüft und konstatiert, daß,, wie zu erwarten gewesen war, trockene Sporen ihre Keimfähigkeit erst bei bedeutend höheren Temperaturen verlieren {Didymium [effusum] squamulosum Sporen keimen noch, nachdem sie einer Temperatur von -j- 800 Q ausgesetzt gewesen waren, allerdings treten dann nur noch x\nfänge von Keimung auf, wogegen nach einem Ver- weilen in einer Temperatur von -|- 70^ C die Keimung noch ziemlich gut verläuft) als feuchte Sporen (Maximum der zulässigen Temperatur -f -iOO C). Jahn gegenüber bestreitet Coustantineanu die Bedeutung des osmotischen Druckes für die erste Phase der Keimung, die Membransprengung. Aus seinen Experimenten würde sich ergeben, daß Versuche mit isotonischen Lösungen einen Unterschied zu gunsten des Zuckers bei einem Vergleich der Keimungen ergeben. Sicher ist, daß auch in Bezug auf die Keimungs Vorgänge noch eine Reihe grundlegender Fragen der Lösung harren und daß der Forschung noch ein weites Feld offen steht. Literatui*. Bau der Sporen, deren Keimung und Keimungsbedingungen. 1912. Benecke, W. Bau und Lebeu der Bakterien. Leipzig uud Berlin. 1894. Mc. Clatchie, A. J. Notes on germinatiug Myxomycetous spares. Bot. Gazette, XIX. 1906. Coustantineanu, J. C. Über die Entwickluugsbediuguiigeu der Myxomyceten. Auuales niycologici, IV. 1873. Famintzin uud Woronin. Über zwei neue Formen von Scbleiiupilzea: Ceratium hydnoides A. et S. und Ceratium porioides A. et S. Mem. Ac. Imp. St. Petersb. Vll, Vol. XX, Nr. 3. 3859. Hoffraann, H. Über Pilzkeimungeu. Bot. Zeitung, XVll. 1905. Jahn, E. Myxomyceteustudien. 4. Die Keimung der Sporen. Ber. Deutsch. Bot. Ges., XXlll. 19 1907. Küster, E. Anleitung zur Kultur der Mikroorganismen. Leipzig und Berlin. 1902. Lendiier, A. Essai de culture de Myxomycetes. Bull. Herb. Boiss., 2me ser., 11. 1901. 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Aus der Spore kriecht eine vierkernige Amöbe heraus, die sich unmittelbar darauf in 4 Tochteramöben teilt, worauf jedes Tochterindividuum sich nochmals teilt, sodaß acht Amöben entstehen, deren jede nunmehr eine Geißel bildet^) und damit zum Schwärmer wird. Die minutiösen Untersuchungen Jahn's stellen fest, daß bei diesen Teilungen die Chromosomen- zahl (8) sich immer gleich bleibt, daß daher die etwa bei diesem Vorgange zu vermutende Reifeteilung nicht vollzogen wird.. 2. Die Sporen allerübrigen Schleimpilze sind ein- kernig. Der Verlauf der Keimung läßt 2 Untertypen unterscheiden. 1) Vouk will au Schwärmern von Didymium difforme und D. nigripes nicht bloß eine, sondern zwei Geißeln beobachtet haben und auch Milier zeichnet „Zoosporen" einer nicht nälier bezeichneten Art mit 1, 2 und -4 Wim- pern und sagt ausdrücklich im Text: „The zoospores of plasmodia usually have a siugle flagellum, but they may have two or four." Mit dem Befunden Plenge's und Jahn's sind diese in der Literatur einzig dastehenden Angaben schwer in Einklang zu bringen. Sollten sich die Beobachter vielleicht dadurch haben irre führen lassen, daß, wenn bei amöbenartig kriechenden Schwärmern der Kern im Plasma umherwandert, die Geißel mit wandert? 20 a) Reticularia-Typus. Bei Eeticularia Li/cojjerdon kommt aus der Spore eine Amöbe (Myxoamöbe) heraus, die nach kurzer Ruhezeit unter lebhafter Plasmaströmung einen schnabelartigen Fortsatz erhält und sodann aus diesem eine Geißel hervortreibt, wonach eine Streckung des Plasmakörpers folgt. Die Bildung der Geißel erfordert durchschnittlich 15 Minuten. b) Didymium-Typus. Die Bildung der Geißel erfolgt noch innerhalb der Spore, ja es findet unter Umständen noch vor der Keimung eine Teilung des Sporeninhaltes in 2 oder 3 Por- tionen statt und der oder die Protoplasten treten daher als Schwärmer mit mehr oder weniger vollkommener Geißel heraus. Die eigenartigen Krümmungen des Schwärmers, die beim Betl- cularia-Tjj)\\?, die Bildung der Geißel begleiten, fehlen bei diesem zweiten Typus. Das Schwärmerstadium dauert kaum länger als 2 bis 3 Stunden. Jah n' s Ausführungen nach, denen wir in diesen Darlegungen gefolgt sind, kommen bei den Stemon'üeen Übergangsformen zwischen 2 a und 2 b vor. 3Iyxomonadeii und Myxoamöben. Verfolgen wir in erster Linie an der Hand der Jahn 'sehen Untersuchungen die Geißelbildung bei den Schwärmern oder Myxomonaden (Myxoflagellaten) von Stemonitis flaccida. Bereits Plenge hat uns mit dem Bau der Schwärmer einer Didymhim- Art (?) bekannt gemacht und dessen Angaben sind in der Folge mehrfach nachgeprüft und als richtig bestätigt worden. Plenge fand, daß von der Basis der Geißel aus eine etwa birnenförmige Masse sich ins Innere der Schwärmzelle fortsetze und daß sich unmittelbar unter der Geißelbasis, die durch ein kleines, etwas dickeres Körnchen bezeichnet ist, sich stets ein heller Bezirk im Zellkörper vorfindet, der sich sowohl gegen das dunklere, innere und hintere Körnchenplasma als gegen den helleren um- gebenden äußeren Plasmasaum mit einer feinen Kontur scharf absetzt (Jahn). „Er stellt sich dar als ein Bläschen, das nach der Geißelbasis zu in eine Spitze ausgezogen ist und endigt unmittelbar an der Geißelbasis, er hängt an ihr wie eine Seifen- blase an dem Strohhalm, mit dem sie aufgeblasen worden ist." Der übrige Teil der birnenförmigen Masse ist der Kern, in dem der Nukleolus deutlicher sichtbar ist. Fig. 10. 21 >^ Fig. 10. a) Myxogasteresschwärmer bei schwacber Vergrößeruug mit Osmiumsäure- dämpfen abgetötet uud mit Heideuh. Hämatoxyliu-Eisenlackfärbuug kurze Zeit behandelt, b) c) d) e) Skizzen nach Beobachtungen im Leben. In b) hat sich der birnförmige Körper mehr ins Innere der Zelle zurückgezogen, die Geißel ist nachgezogen und dadurch verkürzt, ein breiter Protoplasmafortsatz ist zurückgeblieben. In d) hat die Geißel gerade einen Sprung gemacht in der Pfeilrichtung und hat einen Protoplasmafortsatz zurückgelassen. In e) ist die Geißel auf der Fortwanderung begriffen und hinterläßt bei der Wanderung über die Vakuolengegend hinweg wiederum zwei Pseudopodien. (Nach Plenge). Bei Anwendung von Färbungen kann man mitunter zwischen dem Nukleolus und der Kernmembran noch eine radiär angeord- nete Substanz, das Chromatin sichtbar machen. Ferner kann in dem kegelförmigen, vom Kern zur Geißel führenden Verbindungs- stück noch ein dunklerer Gürtel einer stärker tingierbaren Substanz wahrgenommen werden. Manchmal scheint auch von der Geißelbasis aus zum Kern durch den eben erwähnten Kegel ein Faden zu gehen, der sich innerhalb des Kegels kappenartig auf den Kern ansetzt oder bisweilen bis zum Nukleolus verfolgt werden kann. Dies die Untersuchungsresultate vonPlenge, soweit sie die Schleimpilze betreffen und uns an dieser Stelle interessieren können. Jahn hat dessen Studien spez. bei den Myxogasteres weiter verfolgt und vervollständigt und es sollen nachfolgend die wich- tigsten Befunde der [Jahn 'sehen Forschung skizziert werden. Zur Untersuchung eignen sich namentlich die Schwärmer von Amaurocliaete fnliginosa, da sie sich durch besondere Größe auszeichnen. Über dem etwas verlängerten Kern (in diesem Falle verlängert in der Längsachse des Schwärmers) befindet sich die Glocke und über dieser, unmittelbar am Grunde der Geißelinser- tion das im ungefärbten Zustande stark lichtbrechende Knötchen (Fig. 11). Die Wandung der Glocke läßt mitunter, insofern sie nicht von Plasma verdeckt ist, eine feine Längsstreifung erkennen. Der Nukleolus findet sich annähernd in der Mitte des Kernes, ringsum umgeben von einem Alveolarsaum, der mitunter den Eindruck hervorruft, als ob der Nukleolus in einem Bläschen im Kerne liege. An diesen Saum schließt sich das Chromatin strahlig an, beginnend mit dunkeln und stark färbbaren Körnchen. Diese Körnchen bilden mitunter eine Reihe und Jahn's Figur (Fig. 11 a) läßt, worauf auch Jahn ausdrücklich aufmerksam macht, deren acht zwischen Nukleolus und Geißelglocke erkennen. Entsprechend sind die Verhältnisse bei den Schwärmern der von Jahn hierauf untersuchten Stemonitis fiaccida, nur ist das Chromatin dichter und körniger, der Nukleolus und überhaupt der ganze Kern ist kleiner als bei Amaurochaete, was zur Folge hat, daß die Einzelheiten weniger deutlich erkennbar sind. Verfolgen wir an der Hand von Jahn's Bildern und dessen Text die sich abspielenden Vorgänge bei der Schwärmerteilung und der Entstehung der Geißeln. 23 Die Anlage der achromatischen Figur erfolgt intranuklear, die Richtung der Längsachse der Spindel scheint von der leb- haften Plasmabewegung, die im Verlaufe des Teilungsvorganges an Intensität noch zunimmt, beeinflußt zu werden und erklärt wohl ungezwungen die Lage der Spindel in Fig. IIb. Während der Teilungsvorbereitungen vollziehen sich offenbar im Innern der Schwärmer lebhafte und intensive Umwälzungen, die sich in einer Krümmung der Spindelachse (Fig. lld), namentlich aber in einem Zerreißen der Fasern, was schließlich zu einem Zer- reißen der Spindel überhaupt führt (Fig. lld, e), äußern. Schon in diesem Stadium der Teilung fallen dem Beobachter lebhaft glänzende, in der Mittellinie nahe den Polen liegende Flecken auf, die sich rasch verdicken und schließlich zwei Platten bilden: die .Chromosomen. Plötzlich erscheint jederseits über ihnen deutlich am Eande die junge Geißel, an deren Fuß sich eine kleine Vakuole befindet, die rhythmisch auftritt, zusammen- fällt und nach zirka einer halben Minute aufs neue erscheint. Inzwischen wächst die Geißel langsam heran. Zweierlei stellt Jahn fest: erstens die Geißeln wachsen aus denSpindelpolen hervor und zweitens, ihre Entstehung fällt ziemlich genau mit den ersten Vorbereitungen der Zellteilung zusammen. Die Spindelpole besitzen schon in den frühesten Stadien zwei dunkle, stark färbhare (mit Hämalaun und mit Eisenhäma- toxylin) Punkte, die Jahn wohl nicht mit Unrecht mit Centro- somen indentifiziert. Die Spindelfasern außerhalb der Chromosomen bleiben nun- mehr in ihrer Gesamtheit jederzeit als dunkler Kegel erhalten; die Chromosomen der Tochterkerne bleiben zunächst als Platten liegen, dann nehmen sie eine V-förmige Gestalt an und umgeben sich mit der Kernmembran (Fig. 11 e) und nun erfolgt auch die Teilung des Schwärmers in zwei Tochterschwärmer, deren Längsachsen zuerst gegeneinander geneigt sind (Fig. 11 k) und die alsobald von einander wegkriechen, indem namentlich an deren Hinterende größere oder kleinere Pseudopodien erscheinen (Fig. 11 e, m\ Der eben geschilderte Vorgang vollzieht sich überaus rasch. Jahn hat konstatiert, daß wohl kaum mehr als 10 bis 12 Minuten dafür notwendig sind. 'k n. gh h- m '^^m- vk Fig. 11. a) Schwärmer vou Amaurochaete fuligiuosa (Sow.) Macbr.; gb (xeißel- basis; vb Verbindungsstück (GeißelglockeJ ; kr Kern; pl vom Schwärmer ge- fressene Zelle eines hefeartig sprossenden Pilzes; vk pulsierende Vakuole; b bis in) Teilungsstadien der Schwärmer vou Stern onitis flaccida (Morg.) Jahn (=S. spleudens Rost. var. flaccida (Morg.) Lister); b die Spindel ist im Begriff sich zujstrecken und sich in die Mitte der Plasmakugel zu begeben; c Metakinese ; d Auflösung der mittleren Spindelfasern durch Sprengung vou innen; e Auflösung ■der mittleren Fasern; f Beginn der Geißel bildung; g fortschreitende Zellteilung. 25 A- Ä-.. ■^ ^^^ >' Was geht nun aus diesea prächtigen Untersuchungen Jahn's hervor? 1., daß die Kernglocke PI enge's der (vielleicht nach- träglich) verstärkte Rest der Kernspindel, das dunkleKörn- chen am Grunde der Geißel das Centrosom ist. Dem Centrosom ist also hier die- selbe Aufgabe zugewiesen wie auch noch anderwärts im Pflanzen- und Tierreich, so bei der Ausbildung der Sper- matozoiden der Lebermoose (I k e n o ' s Untersuchung der Spermatogenese von Mar- chmitia) oder dem Aus- wachsen der Cilien bei den verschiedensten tierischen Spermatozoiden. Die Myxoflagellaten sind sehr metabolisch, sie bilden mehr oder minder feine Pseudopodien und gehen tViiher oder später in den Amöbenzustand über. Die x\ufnahme von geformter Nahrung erfolgt in der Regel bei den Myxoflagellaten am Hinterende und zwar ernähren sich Myxoflagellaten wie Myxoamöben teils saprozoisch mit gelösten organischen Sub- stanzen, teils auch durch Auf- nahme von geformterXahrung. Beide , Myxoflagellaten wie Myxoamöben, besitzen eine kontraktile Vakuole und können sich (für die Myxo- flagellaten ist der Vorgang eben geschildert worden) 1 Fig. 11 A. (Fortsetzung vou Fig. 11.) Schwärmer von Amaurochaete fuligiuosa li — k Treuiiuiig der Zelleu, Wachstum der Geißel; h Neubildung der Kerumembran, Eutstehung von Pseudopodien ; m völlige Rekonstitution des Kernes. — 4000 X — Nach Jahn. 26 teilen, wobei der Kern eine Mitose durchmacht (Fig. 12). Es gilt dies, beiläufig bemerkt, nicht bloß für die als Amöben aus den Sporen ausschlüpfenden Myxoamöben, sondern auch für die aus den Schwärmern sekundär entstandenen Amöben. Die Umwandlung eines Schwärmers in eine Amöbe vollzieht sich unter gleichsceitigem Verlust der Geißel. Bei den Stemonitis- Arten scheint den Schwärmern ein längeres Dasein gewährt zu werden: für die Schwärmer von JDidymmm (effusum) squamu- losmn und nlgripes gibt Jahn an, daß die Geißel schon bei der ersten Schwärmerabteilung verloren gehe. „Sehr merkwürdig," sagt Gaidukow, „erscheint uns bei ultramikroskopischer Betrachtung die Bewegung der Myxoamöben. Bei der Bildung der Pseudopodien entsteht zuerst zwischen der Endoplasma- und der Ektoplasmaschicht ein optisch leerer Raum. Dann strömen in diesen Raum die Endoplasma-ültramikronen. drücken auf die Ektoplasmaschicht und bilden einen Ausläufer. So entsteht ein Pseudopodium. Dagegen findet beim Verschwinden dieses Pseudopodiums ein Zurückströmen der Teilchen statt, Bildung des optisch leeren Raumes und das Zurückziehen der äußeren Schicht. Alle Protoplasma-Ultramikronen befinden sich in permanenter Bewegung". Jah abgibt interessante Aufschlüsse über die Raschheit mit der sich zTB. die Abkömmlinge eines Schwärmers von Didymium (effusum) squainulosum zu vermehren (durch Teilung) vermögen. „Wenn man eine Spore in eine Nährflüssigkeit bringt," sagt Jahn, „kommt ein Schwärmer heraus, dessen Abkömmlinge sich sehr schnell hintereinander teilen. Sie fressen fortgesetzt Bakterien und haben schon nach 3 Tagen die Zahl von über 200 erreicht, soweit ich (Jahn) bei oberflächlicher Zählung fest- stellen konnte." Auf diese AVeise erhält man also Kulturen, die aus lauter kleinen, einkernigen Amöben bestehen. Nach einiger Zeit tauchen nun plötzlich unter diesen größere, gleichfalls durch amöboide Bewegungen ausgezeichnete, nun aber zumeist mehrkernige Plas- mamassen auf, die als solche den Forschern längst bekannt ge- wesen sind und denen man die Bezeichnung Plasmodien bei- gelegt hat. Hier, im Hinblick auf die Bildung der Plasmodien, setzen nun wiederum die Untersuchungen Jahn's ein. Bisher hat man nämlich, zumeist auf Grund der Unter- suchungen Cienkowsky's u. a. angenommen, daß die mehr- kernigen Plasmodien durch Verschmelzung der Myxoamöben (Plasmogamie) untereinander und den schon entstandenen Plas- modien sich bildeten. Nun hat aber Jahn festgestellt, daß die Plasmodien keineswegs mit den Amöben verschmelzen, wohl aber solche umfließen und auffressen (Figur 12 h) sofern sie ihnen auf ihrem Wege begegnen, dagegen verschmelzen zufällig einander Fig. 12. Physaruni didermoides (Acharius) Rost. — a) Kern- teilung einer haploiden Amöbe, Prophase. Chromo- somen deutlieh; b) dasselbe, Spindel; c) Tounenstadium; d) Zellteilung nach erfolgter Kernteilung, die Chromo- somen sind wieder deutlich; e) einkerniges Plasmodium, in den Verdauungsvakuolen liegen eine haploide Amöbe und eine Flagellate; f) ein- kerniges Plasmodium mit Kernteilung, in der Ver- dauungsvakuole eine hap- loide Amöbe ; g) zweikerniges Plasmodium, die Kerne sind noch in Rekonstruktion be- griifen, die Chromosomen deutlich, große Verdauungs- vakuole; h) zweikernig. Plas- modium, in der Verdauungs- vakuole wiederum eine hap- loide Amöbe; i) sechskerniges Plasmodium in Kernteilung, die beiden mittlem Kerne in einer andern Phase als die vier äußern; k) Kopulationsstadium zweier haploider Amöben, die Kerne sind in Fusion begriffen. — 2000 X — Nach Jahn. treffende junge Plasmodien, wobei es sich aber keineswegs um eine gegenseitige Anlockung (man dachte vordem an eine chemo- taktische Anziehung) handelt, sondern vielmehr um ein ganz z\i- fälliges Begegnen. Die jüngsten Plasmodien haben nur einen einzigen Kern, schleppen aber in großen Verdauungsvakuolen Sporen, Spaltpilze, 28 Flagellaten, unverdaute Amöben mit sich herum; die Unterschei- dung gegenüber den zwischen ihnen noch herumkriechenden Amöben ist nicht leicht, insofern man wenigstens nicht die Chromo- somenzahl zu Hilfe nimmt. Die Vergleichung dieser Zahlen, von Jahn durchgeführt, hat nämlich das entscheidende Resultat gezeitigt : die Kerne der aus den Sporen herauskriechenden Amöben besitzen gleich den '■■■* f ■^ Fig. 13. Ceratiomyxa friiticulosa (Müll.) Macbr. Reduktiousteiluug währeud der Fruchtkörperbildung, a) diploider Keru; b) und c) Synapsis; d) Diakinesse; e) heterotypische Mitose; f) die Tochterkerue im Mascheustadium des Plas- modiums; g) desgleichen, zam Teil degenerierend; h) Schnitt durch eine Amöbe des Pflasterstadiums; i) junge Spore mit ruhendem und einem degenerierten Kern; k) Spirem im dichten Plasma. Vorbereitung auf die erste Sporenmitose. — 800 X — Nach Jahn. Kernen der Schwärmer und den Kernen der aus den Schwärmern wieder entstandenen Amöben, verglichen mit den Kernen der — auch allerjüngsten — Plasmodien, nur die halbe Chromosomenzahl, d. h. bei Physarum didermoides 8; die Kerne der Plasmodien lassen dagegen 16 Chromosomen erkennen. Es bleibt somit nichts anderes übrig, als in der Entstehung der Plasmodien den längst gesuchten Sexualakt zu erkennen, erfolgt durch Kopulation von Gameten (Mjxoamöben) (Fig. 12 k) unter Bildung von Zygoten (Plasmodien oder Piasmodiellen nach Bruck's Nomenklatur). 29 Jahn gibt am selben Orte auch eine durchaus plausible Deutung der von Cienkowski wahrgenommenen Vorgänge, die zu der bis anhin geltenden Ansicht geführt haben und deren Richtigkeit Jahn im übrigen bestätigt. Die in Kulturen von Didymlum (effusum) squanmloswn- Sporen herumkriechenden kleinen Protoplasten vereinigen sich in der Tat, wie Cienkowski angegeben hat, zu Gruppen, aber es sind, wie schon aus den mit ihren Schwestern angefüllten Verdauungsvakuolen hervorgeht, keine haploide Myxoamöben mehr, sondern bereits kleine diploide Plasmodien. Literatur. Älyxoflionaden und Myxoamöben. 1854, de Bary, A. Eugleiiaartige Gebilde aus Sporen von Triehia rubiformis. Sitznugsber. Göttiugeu. 1907. Brück, W. Fr. 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Ich habe bereits an früherer Stelle darauf hingeM'iesen, daß die Plasmodien sehr verschiedene Größe haben können, man kennt solche von nur wenigen Quadratmillimetern 31 und darunter, und solche von bis zu IV2 qm Ausdehnung (Plasmodium von Fuligo septica z. B.). Die Plasmodien pflegen sehr kernreich zu sein, was darauf zurückzuführen ist, daß sie einerseits sich vergrößern durch Verschmelzung von sich be- gegnenden Plasmodien, andererseits darauf, daß ihre Kerne sich teilen. Ein großes, kernreiches Plasmodium kann daher auch ausschließlich durch reichliche Nahrungsaufnahme entstehen. Die Plasmodien bewegen sich durch Ausstülpung von Rhizopodien; letztere verzweigen sich außerordentlich reichlich, anastomosieren durch feinere und stärkere Querbrücken und bilden in ihrer Ge- samtheit ein Netz von bewunderungswürdiger Zartheit (Fig. 14). Die Verschiebungen gehen rastlos vor sich, bald präsentiert sich das Plasmodium als ein formloser Schleimklumpen, bald in der eben geschilderten, aus dickern, feinem und feinsten ,, Adern" aufgebauten Netzform. ,,Es gehört", sagt Doflein und alle Beobachter werden ihm rückhaltslos beistimmen, ,,zu den wunder- vollsten Anblicken, unter dem Mikroskop das ruhelose Durch- einanderwirbeln der Plasmabestandteile, die Bildung und Ver- schmelzung neuer Fortsätze, die Umfließung von Gegenständen, die rastlose Bewegung der ganzen Masse zu beobachten." Dabei läßt sich an den einzelnen Strängen eine dichtere Innenmasse und ein flüssigeres, von einer etwas zäheren klaren Schicht um- gebenes Ektoplasma unterscheiden. AVas die eben erwähnten Plasmaströmungen, die jedes Plas- modium zeigt, betrifft, so sind diese schon sehr lange bekannt ; sie bestehen in einem Hin- und Herströmen des flüssig körnigen Eudoplasmas. „Nach kürzerer oder längerer, in keinem Fall 5 Minuten übersteigender Dauer der Strömung in einer gege- benen Richtung", sagtHofmeister, „verlangsamt siesich sehrrasch und steht dann still. Bald tritt dann eine Strömung in anderer Richtung ein, in der Regel eine genau entgegengesetzte, welche von dem bisherigen Zielpunkt fernstehend, allmählich bis zu diesem zurückgreift und das hier aufgesammelte Protoplasma großenteils zu der Steile zurückbefördert, von der es kam". In feineren Strängen geht immer nur ein Strom der Länge nach, während in dickeren Ästen oft zwei Ströme in entgegengesetzten Richtungen aneinander vorbeifließen. In platten, hautartigen Ausbreitungen, welche sich hie und da im Netzwerk bilden, laufen meist zahl- 32 reiche verzweigte Ströme entweder nach der gleichen oder nach verschiedenen Richtungen, und nicht selten gehen, wie eben be- merkt, entgegengesetzte Strömungen dicht nebeneinander her. Dabei kann die Geschwindigkeit der Strömung an den einzelnen Stellen eine verschiedene sein und kann sich auch allmählich ändern, sie kann so groß sein, daß man bei starker Vergrößerung den vorbeieilenden Körnchen kaum mit dem Auge folgen kann, kann aber auch so langsam werden, daß ein Körnchen kaum seinen Ort zu verändern scheint (Hertwig), In jüngster Zeit ist die Rhythmik der Protoplasmaströmung (als Untersuchungsobjekt dienten in Petrischalen auf festem Substrat kultivierte Plasmodien von Didymium nlgripes) von V. Vouk studiert worden. Er faßt die gewonnenen Resultate in nachfolgenden Sätzen zusammen: 1. Die Protoplasmaströmung der Plasmodien ist ein rhythmischer Vorgang. 2. Der Rhythmus der Strömung besteht aus zwei Komponenten, aus einem progres- siven (darunter ist der centrifugale Strom zu verstehen) (P) und einem regressiven (centripetal verlaufenden) (Rj Strom, wobei jener in der Regel längere Zeit dauert als dieser. 3, Die Dauer eines rhythmischen Ganges, dh. die Summe der Dauer des progressiven und regressiven Stromes ist für ein bestimmtes Plasmodium eine bestimmte und konstante Größe. Diese Größe nennt Vouk die Rhythmusdauer (P-|-R=T) (T = Rhythmusdauer). 4, Die Rhyth- musdauer ist nur in den Hauptströmen konstant, in den Neben- und Seiteuströmen, welche im Entstehen und Auslöschen begriffen sind, ist sie einer stetigen Veränderung unterworfen. 5. Die Rhythmusdauer nimmt mit der Entwicklung eines Plasmodiums stetig an Größe zu. 6. Die rhythmische Strömung des Proto- plasmas kann durch mechanische Reize (Erschütterung) gestört werden. Die Störung gibt sich im Sinken oder Steigen der Rhythmusdauer kund. Es ist zu erwarten, daß Vouk seine diesbezüglichen Studien auch noch in der Folge auf andere Objekte ausdehnen wird; wichtig im Hinblick auf die Möglichkeit einer Vereinheitlichung der mechanischen Erklärung der Protoplasmaströmungen wäre es, zu erfahren, ob auch die Strömungen des Innenplasmas (Staubfadenhaare der Tradescantia- ^A^tQn, EJodea etc.) einem ähnlichen Rhythmus unterworfen sind. 88 Was die Be\vegunj?sschiielligkeit anbetrifft, so gibt Hofmeister für Dldymium (Serpula) complanatwn (Batsch) Rost, eine solche von (»,4 mm, für Stenionitis fusca eine solche von 0,15 mm in 1 Minute an. Hinsichtlich des Mechanismus der Strömungen muß ich mich an dieser Stelle damit begnügen, auf Verworn hinzuweisen, der, gestützt auf die Versuche Kühne' s an Schleimpilzplasmodien, zu dem Satze gelangt, daß „es die chemische Einfügung des Sauerstoffes in die lebendige Substanz sein muß, welche die Oberflächenspannung au bestimmten Stellen herabsetzt und so zur Pseudopodienbildung führt. Die Protoplasmaströmung aber geht Hand in Hand mit der Protoplasmabewegung, dh. mit der Bildung der Pseudopodien. Die thermotaktischen Eigenscliaften der Plasmodien haben namentlich Stahl, Wortmann und Clifford studiert; ersterer hat gezeigt, daß sie bis zu einer Temperatur von -|- 30 ^ C positiv thermotaktisch sich verhalten, negativ — nach Wortmann — bei über -h •^*^** C\ Clifford hat ähnliche Resultate zu Tage gefördert und namentlich auch nachgewiesen, daß die Plasmaströmungen sistiert werden zwischen -\- 2 und -|- 8^ C und bei -]- ^^o C; Tem- peraturen unter, bezw. über diesen Grenzwerten sollen bei längerer Einwirkung tötlich wirken (vergl. auch Molisch). Für gewisse Plasmodien mag dies zutreffen, andere dagegen vermögen nach- gewiesenermaßen bedeutend niedrigere Temperaturen auszuhalten und wahrscheinlich auch höhere, der Todesgefahr entgehend indem sie sich encystieren. Eine Sistierung der Plasmaströmung wird, wie Clark gezeigt bat. auch durcb Sauerstoff'entzug bewirkt und zwar bereits nach ■> bis 20 Minuten; wird dann neuerdings Sauerstoff zugeführt, so hebt die Strömung wiederum an Hofmeister. Baranet/ky. Stahl berichten überein- stimmend, daß sich die l'lasmodien vom Lichte weg bewegen und Pfeffer vermutet, daß diese negativ phototaktische Bewegung durch die Lichtdifferenz und nicht durch die Lichtrichtung ver- anlaßt werde. Bei schwachem Licht will Hofmeister eine -]- l)b()totaktische Reaktion konstatiert haben; mäßige Lichtintensität soll übrigens auf Plasmodien (sicher lange nicht auf alle) tödlich wirken. Schinz, Myxo?al. Institut Heidelberg, II. 1866. Kühne, W. Lehrbuch der physiolog. Chemie. Leipzig. 41 1881. Külz, E. Bildet der Muskel selbständig Glycogeny Archiv f. d. ges. Physiolugie, von Ptlüger, XXIV. 1888. Lister, Arthur. Notes on the Plasmodium of Badhatnia utricularis and Brefeldia maxima. Ann. of. 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Über die Bildung der Sporenträger bei Ceratiomyxa lagen bereits i-ecbt sorgfältige Beobachtungen von Famintzin und Woronin vor, als sich Jahn mit deren Studium zu beschäftigen begann, sein Augenmerk hauptsächlicb auf den Moment der Kernverschmelzung und der Reifeteilung richtend. Verweisend auf die eben erwähnte sehr Teil eines Plasniodiuras von Ceratio- myxa fruticulosa (Müll.) Macbr.. iu der Bildung eines Höckers begrifteu; das innere körnige Plasma rückt beim Wachsen des Hornes gegen die Oberfläche desselben zu einer netzartigen Schicht, die von außen von einer äußerst dünnen Lage der durchsichtigen, glashellen Gallerte bedeckt ist. - 80 X — Nach Famint- zin und Woronin. Fig. 16. Kin in der Entwicklung nocli weiter vorgeschrittenes Hörn V. Ceratiomyxa fruticulosa (Müll.) Macbr. — 45 X — Nach Famintzin und Woronin. 43 eingehende Schilderung der Gesamtentwickhing seitens Farn in t- zin's und Woronin's halte ich mich an diesem Orte an die knappe und doch zutreffende Jahn'sche (Myxomycetenstudien, 7.) Charakteristik. Das Plasmodium von Cerafiomyxa ist außer- ordentlich lichtscheu und tritt erst unmittelbar vor der Frucht- körperbildung aus dem Innern der faulenden Baumstrünke, ge- wöhnlich nach starken Sommerregen, an die Oberfläche des Holzes und erhebt sich nun alsbald vom Substrat, wobei es säulchen- oder plattenformige. häufig auch geweihähnliche Höcker bildet. Unter dem Mikroskop erkennt man, daß schon in den polsterförmigen Anlagen der Fruchtkörper das Plasma soviel Schleim absondert, daß es ganz darin eingebettet ist. Beim Auf- bau der Höcker wird immer neuer Schleim erzeugt. Dichteres Plasma findet sich nur an der Spitze der wachsenden Hörnchen und an deren Oberfläche. Sind die Fruchtkörper fertig, so sieht man, daß die Hörnchen innen glasig und durchsichtig sind und nur ringsum von einer schmalen Schicht weißen Plasmas bekleidet werden (Fig. 15, 16). Das Plasma hat sich auf der Oberfläche zu einem feinen Netz angeordnet, das zwischen den F'äden erst größere, dann langsam kleiner werdende Maschen frei läßt. Zu- nächst führen Fäden auch nach innen, dann zieht es sich immer mehr auf der Oberfläche zusammen und zerfällt plötzlich in lauter eng aneinander geschmiegte, amöbenartige Teile. Die Höckerchen erscheinen nun von oben gesehen, wie mit Pflaster bedeckt (Fig. 17). Diese Segmente sind die Anlagen der Sporen. In jedem Segment ist ein Kern wahrnehmbar. Nach einiger Zeit wächst das Plasma der Segmente senkrecht zur Oberfläche empor, wird zu einem zylindrischen, am Grunde sich einschnürenden und damit zum Stiel werdenden Vorsprung. Die Sporen schnüren sich nun ab und nehmen allmählich elliptische Gestalt an (Fig. 18, 19). Daß in diesen Ceratiomyxa-STp oren je 4 Kerne vorhanden sind, wissen wir bereits, wie auch das weitere Schick- sal der Sporen, bezw. dieser vier Energiden, bereits bekannt ist. Aus den früheren Ausführungen ist hervorgegangen, daß wir in den Myxoamöben Gameten zu erblicken haben, durch deren Kopulation Zygoten, die Plasmodien gebildet werden und wenn also die Plasmodienkerne infolge dieser Kopulation diploiden, die fertigen Sporenkerne aber gleich den Kernen der Myxoflagellaten 44 und Myxoamöben haploiden Charakter besitzen, so muß unbe- dingt irgendwo im Entwicklungszyklus eine Reduktionsteilung eingeschaltet sein. Jahn hat nun gezeigt, daß diese Chromo- Fig. 18 Ceratiomyxa fruticulosa (Müll.) Macbr. — Die Spitze eines völlig entwickelten Hornes, dessen ganze Oberfläche mit den sporeutragenden Stielen be- setzt ist. Auf einzelnen Stielen sitzen noch halbreife Sporen ; die reiferen, schon völlig entwickelten Sporen sind da- gegen von ihren Stielen schon abgefallen. - 160 X — Nach Famintzin und Woronin. Fig. 17. Ceratiomyxa fruticulosa (Müll.) Macbr. — Ein völlig ausgewachsenes Hörn, in Pier 17 welchem die körnige Plasma- schicht in eine Menge eng an- einander liegender, abgerundeter, polygonaler Segmente zerfallen ist. — 90 X — Nach Famintzin und Woronin. 45 somenrediiktion kurz vor der Sporenbildung durchgeführt wird. Er unterscheidet (ich verweise auf die oben reproduzierte Schil- derung der Entwicklung der Ceratiomyxa-Fruchtkörper) mit Famintzin und Wo ronin in der Entwicklung der Frucht- körper von Ceratiomyxa fünf Stadien: 1. Ein Polsterstadium, 2. ein Streckungsstadium (das der Hörnchenbildung), 3. ein Maschenstadium (das Plasma bekleidet die Oberfläche der Hörn- chen in gewundenen Fäden), 4. ein Pflasterstadium (das der runden Amöben) und 5. ein Sporenstadium. Die Reduktions- teilung (Fig. 13) vollzieht sich offenbar zwischen dem Stadium 2 und 3, denn auf dem Maschenstadium lassen sich in den sich teilenden Kernen nur noch acht Chromosomen zählen, währenddem vorher sehr deutlich deren 16 wahrnehmbar gewesen sind. J a h n ist mit anderen ursprünglich der Ansicht gewesen, daß der üeduktionsteilung eine Karyogamie vorangehe, da tatsächlich in dem sich zur Fruchtkörperbildung anschickenden Protoplasma des Plasmodiums Kernverschmelzungen einer bald größeren, bald iug. 19. Ceraliuiujxa fruticulosa (Müll.) Macbr. Entwicklung der Stiele und Sporea. — 620 X — — Allmählich fortschreitende Nach Famintzin und Worouin. kleineren Zahl offenbar degenerierter Kerne konstatiert werden kann ; seitdem wir nun aber dank seiner eigenen Untersuchungen wissen, daß die Kernverschmelzungen im Amöbenstadium statt- finden, mußte dieser Gedanke fallen gelassen werden und anstatt, daß die Kerndegeneration als eine Folge nicht erfolgter Paarung betrachtet wird, fassen wir heute umgekehrt die zu Beginn der 46 fruktifikativen Periode auftretenden Kernfusionen als eine Folge der Kerndegeneration auf. Die bei der Friichtkörperbildung verschmelzenden Kerne sind „somatische'^ Kerne, welche aus der Keimbahn ausgeschaltet sind und für vegetative Zwecke: Bau des Frachtkörpers etc. geopfert werden ( D o f 1 e i n ). Die eben besprochene, der Sporenbildiing unmittelbar vorangehende Karyokinese ist l)ereits ISS-t von Strasburger entdeckt {Trichia deciplens] und in der Folge vielfach bestätigt worden, so von Rosen, Arthur Lister, Harper, .Jahn, Helene Kränz lin u. a. m.; sie spielt sich in allen hierauf untersuchten Fällen während der Bildung der jungen Sporangien ab, und ist stets eine Reduktionsteilung. Als bemerkenswerte, zweifellos sicher gestellte Tatsache sei noch bemerkt, daß die Reduktionsteilung durch einen Teilungsschnitt erreicht wird, daß mit andern Worten die Karyokinese eine einfache ist. Die Kerne der Sporen haben somit wohl ausnahmslos bei allen Schleimpilzen haploiden, die Kerne der Plasmodien diploiden Charakter. Nach dieser Feststellung wenden wir unsere Auf- merksamkeit nunmehr der Bildung der Fruchtkörper der endosporen Schleimpilze, den mit Sporangien oder Plasmodio- karpien ausgestatteten Myxogasteres zu. Wir können makros- kopisch an einem Sporangium in der Regel ohne weiteres einen Stiel, einen Sporenbehälter und an letzterem eine mehr oder minder lederige Haut (Peridium), ein Fasernetz oder Fasergerüst (Capillitium und ev. eine Säule [Columellaji und das Sporen- pulver unterscheiden; bei den Plasmodiokarpien fällt der Stiel, als fehlend, außer Betracht. üeber die Entstehung dieser Gebilde liegen nun, abgesehen von den Sporen, sehr wenige neuere Untersuchungen vor, ich erwähne von solchen die Studien von Jahn, von Strasburger und von Helene Kränzlin. Jahn hat in erster Linie die Bildung der Sporangien bei Comatricha (ohtusata) nigra untersucht und wir können nichts besseres tun, als ihn im Nachfolgenden zur Hauptsache selbst sprechen zu lassen. „Die Sporangien erscheinen auf dem Holz in der Form eines kleinen milchweißen Tröpfchens, gewöhnlich zu mehreren, oft in großen Scharen auf einer bestimmten Stelle vereinigt, denen sich abseits einige 47 Fig. 20. Comatricba nigra (Pers.) Schröter. — Medianer Längs- schnitt durch ein sehr junges Sporangium, das eben den Fuß des Stiels gebildet hat. — 300 X — Nach Jahn. Fig. 21. Comatricha nigra (Pers.) Schröter. — Längsschnitt durch den oberu Teil eines «twas älteren Stadiums. Die Pasern bilden noch keine geschlossene Röhre. — 175 X — Nach Jahn. 48 vereinzelte zugesellen. Schon in dem kugelrunden Tröpfchen bemerkt man nach kurzer Zeit die Anlage der untersten Stielteile, bald nimmt die Kugel eine mehr gestreckte Gestalt an, während der Stiel nach oben wächst. An dem Stiel, der immer weitei- emporgebaut wird, klettert nun das Plasma empor, und es kommt zunächst eine etwa birnförmige Entwicklungsstufe zustande (Fig. 2-l). Während der Fertigstellung des Stiels rundet die Birne sich allmählich wieder zu einer Kugel ab. Die weiße Farbe des Plasmas geht jetzt in eine rosenrote über, die sich langsam durch Schmutzigbraun in SchM^arz verwandelt. Das Capillitiumnetz wird in der Kugel schon sichtbar, während das Plasma noch hell gefärbt ist." Der mit diesen AVorten beschriebene Vorgang verläuft ver- hältnismäßig rasch: Jahn beobachtete bald nach 6 Uhr abends das Erscheinen der winzigen Tröpfchen auf dem Holz, um 8 Uhr hatten die sämtlichen Tröpfchen die Gestalt der Birne angenommen, um 9 '74 Uhr war die Bildung des langen Stiels vollendet, das ihn oben abschließende Plasmakügelchen war noch Aveiß gefärbt. A\'eitere Angaben betreffend die zur x\usbildung der Sporan- gien benötigte Zeit finden sich bei Li st er. Lister hattte eine Plasmodiumkultur von Badhamla ntrkular'ts auf Auricularia mesen- terica (auf welches Substrat in meinen eigenen Kulturen die aus Sclerotien der- selben Art [Lister'scher Quelle sogar] ge- zogenen Plasmodien wiederum nur wider- willig gehen) angesetzt. Am 28. Januar (1898) beobachtete er gegen ID Uhr abends, daß sich das Plasmodium zusammenzog, ein Zeichen beginnender Sporangiumbildung. Um 4 Uhr folgenden Morgens hingen an dem zur Xahrung dienenden Pilzkörper zwischen 1- und 2000 wohlgeformte Sporangien, -4 Uhr 15 Min. war mikroskopisch der Beginn der Capillitiumbildung nachweisbar, 11 Uhr 45 bis 12 Uhr 45 allgemeine karyokinetische Teilung der Plasmodiumkerne (als Reifeteilung später von Jahn erkannt) und C 0 in a t r 1 c ha ii i g r i (Per.s).Scliröter. - Sporan- gium, dessen Stiel nahe- zu vollendet ist. durch Xylo! durchsiclitig ge- macht. - 30 X - Nach .lahn. 49 um <) Uhr desselben Tages sind die sämtlichen Sporangien schwarz gefärl)t; die Bildung hat damit ihren Abschluß erreicht. Eine sehr eingehende Schilderung der Ausbildung der Frucht- köi-per von Pliysariüu clnerimi Pers. var. ovokleum Sacc. ent- wirft Lippert. der wir hier, da es sich um eine durch Kalk- aussi'heidung ausgezeichnete Art handelt, Raum gewähren. „Das am 'l'l. Yehv. um 6 Uhr früh beobachtete baumförmige, weiß- liche Plasmodium hat sich am Substrat verdichtet und die fort- schreitende Bewegung sistiert, die noch vorhandenen baum- förmigen Ausläufer ziehen sich in die Hauptmasse ein, am Rande und an sonstigen Stellen des Plasmodiums entstehen dicke Anschwellungen, welche sich nach und nach zu Sporangien formieren; gegen 10 Uhr erscheint die Formierung abgeschlossen, OS haben sich 1 7 milchweiße, rundliche, gegen die Basis ver- jüngte, meist eiförmige Sporangiumansätze gebildet, welche genau die Grösse der reifen Sporangien haben und noch ganz weich, mit glatter glänzender Oberfläche und kaum etwas festei- als das Plasmodium sind. Das um 10 Uhr der Anlage entnommene Sporangiiim zeigt in Wasser unter das Deckglas gebracht, eine gleichmäßige matt- weiße Körnchenmasse, welche noch ganz den Charakter des riasinodiums besitzt. Durch den Druck des Deckglases wurden zahlreiche kreisrunde Partien aus der Plasmamasse herausgepreßt, welche hyalin und mit äußerst feinen Körnchen angefüllt er- scheinen, ähnlich den Pseudopodien des Plasmodiums. Am Rande der Körnchenmasse haben sich die Körnchen dichter gruppiert, den Beginn der Peridienbildung andeutend, 1 jJ Uhr. Die Sporangien sind gelblichweiß, noch ganz weich; die Oberfläche derselben erscheint durch aufgelagerte Kalkkörnchen etwas rauh. In Wasser unter das Deckglas gebracht, zeigt sich bereits die Peridie als feine hyaline Membran, auf deren Außenseite eine Schichte rundlicher Kalkkörner sichtbar ist, welche sich zum Teile in Wasser von der hyalinen Peridie loslösen und zerstreuen. Die Ausscheidung des Kalkes hat stattgefunden, derselbe hat sich in viele vom Spoi'cnplasma scharf abgegrenzte milch- Schinz, Myxogasteres iRabenhorst Krypt. Flora 1, Pilze Abt. X). 4 50 weiße Gruppen formiert, an welchen keine bestimmte Wandung zu erkennen ist, sondern nur eine dichtere randweise Aneinander- reihung der runden Kalkkörnchen. Die Gruppierung des Kalkes hat eine den künftigen Capillitiumdrusen ähnliche Form; einige derselben zeigen kurze Aufstülpungen, welche aus dicht an- einander gereihten Kalkkörnchen bestehen. Im Sporenplasma werden einzelne glänzend helle, runde Körperchen konstatiert, in dereu Mitte ein dunkler Kern sicht- bar ist. 4 Uhr. Die Sporangien sind gelblichweiß, etwas fester ; die Oberfläche durch aufgelagerten Kalk ziemlich rauh. Die hyaline Peridie schärfer konturiert; die milchweißen Kalk- knoten haben genau die Form der Kalkdrusen des Capillitium- netzes, die einzelnen Knoten sind vielfältig durch weiße, kalk- führende Stränge verbunden ; die Außenseite der Kalkknoten zeigt eine hyaline Membran. Im Sporenplasma haben sich die runden glänzenden Körperchen bedeutend vermehrt. 6 Uhr. Sporangien gelblichweiß, Oberfläche rauh. Die milchweißen Kalkknoten sind von einem bräunlichen Sporen- plasma umgeben. 10 Uhr nachts. Sporangien gelblich weiß, etwas härter, Oberfläche durch ziemlich viel aufgelagerte Kalkkörnchen rauh. Das Capillitium nähert sich der vollständigen Ausbildung, ;eu Benennung Peck's zu bedienen. W. -Amerika. 113 5**. Stiel, öporaugien und Kalk- knoten m a u s b r a 11 n. 8. P. muriiiuui Lister Monogr. ed. I (1894), 41, pl. VII, B, fig, a— d, in Journ. of Bot. XXXVI, 117 und Monogr. ed. 2, 50, pl. 18, flg. a-c; Torrend in Broteria VII, 125. Synonyme: Physarum Braunianum Lister in Journ. of Bot. XXIX (189J), 259 nou Kost. Physarum Ravenelii Macbride N. A. Slime-Moulds (1899), 48 non Massee. Cytidium Ravenelii Morgan Myx. Miami Valley (1896), 82. Plasmodium ? Sporangien zerstreut oder herdenweise, kugelig, gestielt oder ungestielt, mitunter Plasmodiokarpien bildend. Stiel gerade, + 0,5 mm, gefurcht, mit weißen oder braunen Kalkeinschliissen. Columella, soweit vorhanden, kegel- förmig. Capillitium entweder ein engmaschiges Netzwerk hyaliner Fäden mit eiförmigen braunen Kalkknoten bildend oder das Netzwerk lockermaschig mit zahlreichen länglichen, unregelmäßig verzweigten Kalkknoten. Sporenmasse braun; Sporen im durch- fallenden Lichte blaßviolettbraun bis lebhaft lila, nahezu glatt, 8-10 ^i. Deutschland, Schweiz. Großbritannien, Schweden, N. -Amerika. 5***. Stiel, Sporangien und Kalk- knoten purpurrot. Sporangien m i t 1 mm langem Stiel, kugelig. Columella klein oder fehlend. Capillitium ein engmaschiges Netzwerk zarter, purpurroter Fäden mit zahlreichen, kleinen, rundlichen Kalkknoten. Sporen- masse dunkelbraun; Sporen. im d u rc h fa 1 1 en de n Lichte dun- kel rot, + glatt, 7 — 8,5 ^. 9. P. pulcherrimum Berk. et. Rav. in Grev. II (1875), 65; Eost. Monogr., 105, fig. 84; Massee Monogr., 293; Macbride N. A. Slime-Moulds, 49; Torrend in Broteria VII, 126; Lister Monogr. ed. 1, 42, pl. VIII, A, fig a— c und ed. 2, 50, pl. 19, fig. a — 0. Schinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt. Flora I, Pilze Abt. X). 8 114 Synouyme: Phj'sarum atrorubrnm Peck in Rep. New York Mus. XXXI (1879), 40; Massee Monogr., 294. Cytidium pulcherrimum Morgan Myx. Miamy Valley ( 1896), 80. N.-Aiiierika, Ceylon. 5****. Stiel (gedrungen), öporangien und Kalk knoten gelb. 10. P, citriuum Schumacher Enum. PI. Ssell. 11(1803), 201; Macbride N. A. Slime-Moulds, 56; Torrend in Broteria VII, 127; Lister Monogr. ed. 1, 42, pl. VIII, B, fig. a-d und ed. 2, 51, pl. 20, fig. a— c. Synonyme; Physarum Schumacheri Spreng. Syst. Veg. V (1827), 528; Rost. Monogr., 98; Massee Mouogr., 275, lig. 287, 288; Öelakovsky Myxom. Böhmens, 72. Physarum aureum var. chrysopus Lev. in Ann. Sc. Nat. ser, 3, V (1846), 166, Physarum Schröter! Rost. Mouogr. (187,)), 419? Physarum Leveillei Rost. Monogr. App. (1876), 7 pr. p.; Mas- see Mouogr., 296. Cytidium citriuum Morgan Myx. Miami Valley (1896), 81. Plasmodium leuchtend gelb. Sporangien zerstreut, gestielt, selten fast ohne Stiel (var. sessile Meylan in Bull. Soc. Vaud. Sc. Nat, XLIV [1908], 288), samt Stiel 0,8—2 mm hoch, kugelig. Stiel kräftig, undurchsichtig, + gefurcht, mit Kalk ausgefüllt. Columella + kegelförmig, kurz. Capillitium engmaschig, mit zahl- reichen, meist abgerundeten, selten in den Maschenecken befind- lichen Kalkknoten. Sporenmasse schwarz ; Sporen im durch- fallenden Lichte violettbraun, fast glatt, 7 — 10 ^it. Deutschland, Schweiz, Osterreich. Großbritannien, Schweden, S.-Amerika. 5*****. Stiel (schlank), Sporangien (selten grau) und Kalk knoten strohfarbig. Sporangien zerstreut oder herden weise, 1 — 2 mm hoch, kugelig, aufrecht oder nickend. Stiel undurchsichtig, oberwärts blaß und mit Kalk erfüllt, unter- wärts dunkler undimlnnernplas- matisches Ausschußmaterial führend. Columella fehlend. Capillitium ein aus zarten Fäden 115 gebildetes, regelmäßiges Netz- werkmitzahlreichen, rundlichen oder abgerundeten Kalkknoten. Maschenwinkel zart und meist kalkfrei. Sporen im durch- schein endenLichte braunviolett, nahezu glatt, 7-8 ^i. 11. P. teneruiii Rex in Proc. Acad. Nat. Sc. Philud. (1890), 192; Lister in Journ. of Bot. XXXVI, 114 und Monogr. ed 2, 52, pl. 25, fig. a c. Synonyme: P. maculatum Macbride in Bull. Lab. Nat. Hist. Iowa II (1893), 383 et N. A. Slime-Moulds, 47, pl. XIV, fig. 6, 6a, 6b; Torreud in Broteria VII, 129, pl. VI, fig. 12a. Physarum obrusseum Macbride N. A. Slime-Moulds (1899), 52 pr. p. Lepidoderma Kurzii Berk. in Herb, ex Lister Monogr. ed. 2 (1911), 52; Massee Monogr., 255? Portugal, N.- und S.-Amerika, Antillen, Ceylon, Borneo, Japan. 5******. Stiel weiß oder gelblichweiß, gerade oder gebogen, gefurcht, pfriemlich, oberwärts kalkreich, unterwärts braun oder schwarz und mit plasmatischem Aus- schußmaterial erfüllt oder in seiner ganzen Länge weiß. Sporangien kugelig oder unter- seits etwas abgeflacht, grau oder bronzefarbig und irisierend, mit weißen Flecken. Peridie dünn, zur Zeit der Sporenreife kelch- artig in 6 bis 12 Lappen auf- reißend. Columella fehlend oder an deren Stelle ein von zusammengedrängten Kalk- knoten gebildeter mittel- ständiger, kugeliger Kalkkern. Capillitium aus sehr zarten, 8* verzweigten und anastomosie r- enden Fäden bestehend, Ma- schenwinkel ohne Verbreiter- ungen. Kalkknoten, abgesehen von dem Kalkkern spärlich, weiß, klein, spindelförmig. Sporenmasse braun; Sporen im durchfallenden Lichte violett- braun, fein warzig, 7 — 9 u. 12. P. compactum (Wingate) Lister Monogr. ed. 1 (1894), 44, pl. X, B, flg. a -d und ed. 2, 52, pl. 26, fig. a-d; Torrend in Broteria VII, 131, pl. VI, fig. 8. Synouyme: Tilmadoche compactum Wingate in Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. (1889), 48; Massee Monogr., 332; Maebride N. A. Slirae-Moulds, 61. Lepidüderma stellatum Massee Monogr. (1892), 2.52, fig. 22S — 225. Didymium Barteri Massee Monogr. (1892), 231. N.-, Mittel- und S.-Amerika, Antillen, Java, W. -Afrika. 5*******. Stiel (sofern vorhanden) ockerfarbig. Sporangien weiß, eiförmig oder zylindrisch, mit langer Pseudocolumella. 13. P. mutabile (Rost.) Lister ed. 2 (1911), 53, pl. 44, fig. a — c. Synonyme; Crateriachea nuitabilis Rost. Monogr. (1875), 126; Massee Monogr., 3i4. Physarum cinereuni Lister Mono ed. I (1894), 56 pr. p. Physarum Crateriachea Lister in Journ, of Bot. XXXIII (1S95), 323. Plasmodium? Sporangien gestielt oder ungestielt, mit höckeriger Peridie oder an deren Stelle längliche, verzweigte Plasmodio- karpien. Stiel schlank oder gedrungen, ockergelb, meist mit Kalkgranulationeneinschluß, mitunter + kalkfrei. Capillitium ein Netzwerk straffer, hyaliner Fäden mit Verbreiterungen in den Maschenwinkeln. Kalkknoten weiß, von wechselnder Form, zerstreut oder zusammengedrängt zu einer kugeligen, in der Nähe des Stielendes befindlichen Pseudocolumella. Sporen im durch- fallenden Lichte purpurbraun, stachelig, 7 — 8 /<. Deutsclilaud (Holstein). Großbritaunien, Frankreich, Italien, Schweden, W. -Afrika, Ceylon. 2*. Stiel entweder kalkfrei oder der Kalk nur in der Stielwandung (vergl. auch 13). 6. Kalkknoten groß, purpurrot. Spo- rangien rosenrot, kugelig, herdenweise, fast glatt. Stiel pfriemlich, schlank, hellbraun, durchsichtig. Columella fehlend. Capillitium aus einem lockeren Netzwerk zarter, b laßlilafarbiger Fäden gebildet. Sporen im durchfallenden Lichte rötlich oder rötlichbraun, fein stachelig, 7 — 10 fi. 14. P. roseum Berk. et Broome in Journ. Linn. Soc. XIV (1873j, «4; Rost. Monogr. App., 10; Massee Monogr., 294; Torrend in Broteria VII, 132; Lister Monogr. ed. 1, 45, pl. XI, flg. a — c und ed. 2, 54, pl. 27, fig. a— c. Ceylon, Borneo, Java, Japan. 6*. Kalkknoten zahlreich, groß, eckig, violettpurpurn. Sporangien kurz ge- stielt oder ungestielt, kugelig oder oben abgeflacht und genabelt, violett- purpurn. Peridie oberwärts häutig, unterwärts verdickt, tiefpurpurn. Stiel sehr kurz. Columella fehl end. Capilli- tium ein Netzwerk zarter, violetter Fäden. Sporen im durchfallenden Lichte dunkelpurpurbraun, rauh, 8 bis 10 IX. 15. P. Newton! Mach ri de in Bull. Nat. Hist. Iowa II (1893), 390 und in N. A. Slime-Moulds, 37, pl. XIV, fig. 5, 5a, 5b; Lister Monogr. ed, 1, 45, pl. XVII, B, fig. a— c und ed. 2, 54, pl. 22, fig. a— c. N.-Anierika. 6**. Kai kkn oten orangefarbig. Spo- rangien glänzend, blau oder rot gescheckt, Stiel rot oder orange- farbig. 118 16. R psittaoimim Ditm. in Sturm Deutsch!. Fl., Pilze (1817), 125, t. 62; Rabenh. Deutschi. Kryptog.-Flora I, 276; Rost. Monogr., 104,fig. 75,76; Schröter in Cohn Krypt. Fl. Schles. III, 1, 129; Massee Monogr., 274, fig. 290, 291 ; Celakovsky Myxom. Böhmens, 72; Macbride N. A. Slime-Moulds, 51; Torrend in Broteria VII, 134; Lister Monogr. ed. 1, 46 pl, XI, B, fig. a— c und ed. 2, 55, pl. 29, fig. a — d. Synonyme: Physarum Carlylei Massee Monogr. (1892), 293, fig. 240, 241. Dydimiura fulvipes Fries Symb. Gast. (1817 — 18), 24. Exsikkaten: 0. Jaap Myxom, exsicc. 22. Plasmodium orange. Sporangien gestielt, herdenweise, 1 mm hoch, kugelig oder + abgeflacht, irisierend. Peridie zarthäutig, gesprenkelt mit orangefarbigen Flecken. Stiel aufrecht oder gekrümmt gefurcht, orangerot oder zinnoberrot. Columella fehlend. Capil- litium aus einem engmaschigen Netzwerk flacher, farbloser oder gelber Fäden mit breiten Maschenwinkeln bestehend. Kalk- knoten zahlreich, scharfeckig und häufig verzweigt, + leuchtend orange. Sporenmasse braun ; Sporen im durchfallenden Lichte blaßbraun bis grauviolett, fast glatt, 7—8 ^i. Deutschland, Schweiz, Österreich. Großbritarmieii, Frankreich, Schweden, N. - Amerika; eine var. fulviim Lister in Journ. of Bot. XLIV (1906), 228 (Stiel und Basis der Sporangien rotgelb und nicht zinnoberrot) in Japan und auf Ceylon. 6***. Kalkknoten orangefarbig. Spo- rangien b r o n z e f a r b i g ; Stiel schwarz. Sporen mit netzartiger Skulptur. 17. P, dictyosporiim Lister in Journ. of Bot. XLIII (1905), 112 und Monogr. ed. 2, 55, pl. 30, fig. a— c (sub P. dictyospermum); Torrend in BroteriaVII, 135 (sub dictyospermum). Plasmodium ? Sporangien + kugelig, zerstreut, kurz gestielt, dunkel orange oder dunkel olivebraun, glänzend. Stiel mit plas- matischem Ausschußmaterial und schwarz oder oberwärts + blaß- gelb. Columella schwarz, kegelförmig oder halbkugelig, kurz oder bis zu 1/3 der Sporangiumhöhe. Capillitium ein reiches Netzwerk farbloser Fäden mit kleinen, spindelförmigen, orange- roten Kalkknoten. Sporen im durchfallenden Lichte blaß purpur- 119 grau, 10—11 fi, auf der einen Seite mit deutlichen und regel- mäßigen 5 bis 6 Maschen, auf der andern Seite mit weniger regelmäßiger und etwas schwächerer Skulptur. Schweiz (Jura). Neu-Seeland. 6****. Kalk knoten gelb oder orange- farbig. Sporangien gelb, orange- farbig oder grau. 7. Sporangien + kugelig oder linsen- förmig, auf schlanken Stielen. Capillitium locker. Kalkknoten spindelförmig. 18. P, viride (Bull.) Pers. in Usteri Ann. Bot. XV (1795), 6; Ditm. in Sturm Deutschi. Fl., Pilze, 49, t. 24; Schinz in Mitteil. Naturw. Ges. Winterthur VI, 36; Torrend in Broteria VII, 140; Lister Monogr. ed. 1, 46, pl. XII, A, fig. a— c und ed. 2, 56, pl. 31, fig. a-e pl. 199, fig. a— c. Synonyme: Sphaerocarpus viridis Bull. Champ. (1791), t. 407, fig, 1. Steraouitis viridis Gmel. Syst. Nat. II (1791), 1469. Pliysarum aureum Pers. in Eoem. N. Mag. Bot. (1794), 88; Ra.benh. Deutschi. Kryptog.-Fl. I, 277. Physarum nutans var. viride u. var. aureum Fr. Syst. Myc. III (1829), 129. Trichia viridis DC. Fl. Fr. II (1805), 253. Tilraadoche mutabilis Rost. Monogr. (1875), 129; Massee Monogr., 329, fig. 236-239. Tilmadoche viridis Sacc, in Michelia II (1880), 268; Macbride N. A. Slirae-Moulds 59, pl. VIII, fig. 8, 8 a, 8 b, 8 c. Plasmodien gelb. Sporan- gien gestielt , nickend, gelb. Sporangienwand unregelmäßig aufspringend, häutig. Stiel schlank, pfriemlich, gestreift, grau oder strohfarbig, mitunter oberwärts gelb und unterwärts rötlich, meist gegen den Grund zu braun, mit plasmatischem Ausschußmaterial erfüllt. Co- lumella fehlend. Capillitium ein lockeres Netzwerk mit spitzen Fig. 54. Pers. a. Physarum viride (Bull. Sporangiengruppe (l8/j] b. Capillitium (250/,). Nach Lister. 120 Maschenwinkeln und spindelförmigen, gelben Kalkknoten. Sporen im durchfallenden Lichte bräunlichviolett, fast glatt, 7 — 10 /*. Deutschland, Schweiz, Österreich. Kosmopolit. var. aurantium (Bull.) Lister Monogr. ed, 1 (1894), 47 und ed. 2, 56, pl. 31, fig. b. Synonyme: Sphiserocarpus auraiitius Bull. 1. c. (1791), t. 484, fig. 2. Stemonitis aurantia Gmel. 1. c. (1791), 1469. Physarum aurantium Pers. Syn. Fung. (1801), 173. Physarum nutans var. coccineum Fr. 1. c. (1829), 129. Physarum striatum var. coccineum Fr. 1. c. (1829), 131. Trichia aurantia DC. I. c. (1805), 253. Tilmadoche mutabilis var. aurantiaca Rost. 1. c. (1875), 1^9; Celakovsky Myxom. Böhmens. 70. Exsikkaten: 0. Jaap Myxom, exsicc. 65. Sporangien und Kalkknoten orange, letztere spindelförmig. Deutschland, Schweiz, Österreich. var. iucanum Lister Monogr. ed. 1 (1894), 47 et ed. 2, 56, pl. 31, fig. c. Synonyme: Sphasrocarpus luteus Bull. 1. c. (1791), t. 407, fig. 2 ?. Stemonitis bicolor Gmel. 1. c. (1791), 1469. Physarum luteum Pers. Syn. Fung. (1801) 172. Trichia lutea DC. 1. c. (1805), 253. Tilmadoche mutabilis var. lutea Eost. 1. c. (187.')), 129; Celakovsky Myxom. Böhmens, 70. Physarum viride var. luteum Lister Monogr. ed. 1 (1894), 47 und in Journ. of Bot. XXXVI, 114. Exsikkaten: 0. Jaap. Myxom, exsicc. 23. Deutschland, Schweiz, Österreich. var. Pigidum Li st er Monogr. ed. 2 (1911), 56, pl. 199, fig. a — c. Sporangien gelb oder dunkelorange. Kalkknoten zerstreut, orange; Sporen 9—12 /x. Japan. var. Bethelii (Macbride) Sturgisin Colorado College Publ. Gen. Ser. No. 68 Sc. ser. vol. XII (1913), 439. Synonym: Physarum Bethelii Macbride in Lister Monogr. ed. 2 (1911), 57, pl. 200, fig. a— d. 121 Sporangien gedrungener, mit kürzerem Stiel, grünlichgelb oder glänzend gelb, Sporen meist dunkler gefärbt. N. -Amerika. 7*. Sporangien gestielt, längs zu- sammengedrückt, wellig oder gelappt, oft wurmförmig ge- krümmt, selten einzeln, meist zu 5 — 10 büschelweise zusammen- fließend, gelb oder grau. Stiele zu 5 bis 10 bis zu halber Höhe gehuschelt, gelblich lederbraun bis rötlichbraun, durchsichtig. C o 1 u m e 1 1 a fehlen d. Capillitium ein lockeres Maschenwerk hyaliner Fäden mit zahlreichen, flachen Verbreiter un g e n in den M a s c h e nw i nk e In. Kalk knoten + s p in d e 1 f ö r mi g , gelb. Sporen violettbraun, fein stachelig, 8 — 10 ^. 19. P. polycephahim Schwein. Sjn. Fung, Carol (1822), 63; Lister Monogr. ed. 2, 58, pl. 34, fig. a — c; Torrend in Broteria VII, 136, pl. VI, fig. 7a. Synonyme: Didymium polycephalum Fr. Syst. Mycol. III (1829), 1^32. Didymium polymorphum Mout. in Ann. Sc. Nat., ser 2, VIII (1837), 361. Didymium gyrocephalum Mont. 1. c, 362. Didymium luteogriseum Berk et Gurt, in Grev. II (1873), 65. Physarum polymorphum Rost. Monogr. (1875), 107; Massee Monogr., 283; Lister Monogr. ed. 1, 48, pl. XIII, A, fig. a— d. Tilmadoche gyrocepliala Rost. Monogr. (1875), 13| ; Massee Monogr., 335. Tilmadoche polycephala Macbride N. A. Slime-Moulds, (1899), 57, pl. VIII, fig. 2, 2a, 2b. Physarum polymorphum var. gyrocephalum Li st er Monogr. ed 1 (1894), 48. N.-Amerika, Borneo. Diese Art ist von Trog auch für Thun (Schweiz) angegeben worden, die Angabe hat aber keine Bestätigung gefunden. 122 Eine Form mit nicht gebüschelten Sporangien wird von Lister als var. obrusseum Lister Monogr. ed. 1 (1894:), 48 und ed. 2, 58 (= Physarum obrusseum Rost. Monogr. App. [1876], 11; Macbride N. A. Slime-Moulds, 52) abgetrennt. N.-Amerika, Cuba, Japan. 7**. Sporangien + kugelig, gelb oder grau mit gelber Basis oder metallisch glänzend. Stiel rot- braun, pfriemlich, schlank ge- streift, ohne Kalkausfüllung. Kalkknoten eckig, gelb, meist klein, 20. P. flavicomum Berk. in Hook. London Journ. Bot. W (1845), 66; Macbride N. A. Slime-Moulds, 53; Torrend in Broteria VII, 134, pl. VI, fig. 7; Lister Monogr. ed. 2, 58, pl. 32, fig. a-b. Synouyme: Physarum cupripes Berk. et Rav. in Grev. II (1873), 65; Massee Monogr., 284. Physarum Berkeley! Eost. Monogr. (1875), 105; Lister Monogr. ed. 1, 47, pl. XII, B, fig. a— c und in Journ. of Bot. XXXVI, 114. Didymium flavicomum Massee Monogr. (1892|, 242, fig. 76, 78. Plasmodium gelbgrün. Sporangien herdenweise, klein, mit- unter unterseits abgeflacht, gestielt. Capillitium ein dichtes Netzwerk hyaliner Fäden mit zahlreichen gelben, flachen Ver- breiterungen der Maschenwinkel. Colnmella fehlend. Sporen- masse braun, Sporen im durchfallenden Lichte violettbraun, schwach papillös, 7 — 10. Schweiz (Jura). Portugal. N.-Amerika. Neu-Seeland, Japan. 7***. Sporangien zerstreut, kugelig, leuchtend gelb auf schlanken, durchsichtigen, gelben oder unterwärts orangeroten Stielen. Columella fehlend. Capillitium ein dichtes Netz- werk blaßgelber Fäden oder flacher Strähnen, dessen 123 Maschenwinkel gelbliche Kalk- einlagerungen (Kalkknoten) aufweisen, Sporen blaßviolett, nahezu glatt, 7 — 9 fx. 21. P. galbeum Wingate in Macbr. N. A. Slime-Moulds (1899), 53; Torrend in Broteria VII, 134; Lister Monogr. ed. 2, 59, pl. 199, fig. d— f. Großbritanuien, Portugal, N. -Amerika. 7****. Sporangien + kugelig oder ver- kehrteiförmig, zerstreut oder herdenweise, gestielt, glän- zend gelb oder dunkelgelb, oft unterwärts rötlich. Peridie gegen den Sporangiumgrund zu verdickt, sonst dünn. Stiel dunkelrotbraun, gedrungen oder schlank, 0,1 -0,6 mm hoch. C api 1 li tiu mn e tz mit verbrei- terten M aschenwi n k e In. Kalk- knoten zahlreich, verzweigt, eckig, groß, gelb, mitunter zu einer Pseudocolumella zu- sammengedrängt. Sporen im durchfallenden Lichte blaß- violett, nahezu glatt, 8 — 10 fi. 22. P. maydis (Morgan) Torrend in ßroteria VII (1908), 133; Lister Monogr. ed. 2, 59, pl. 32, fig. c— e; Sturgis in Colorado College Publ. Gen. Ser. Nr. 68 Sc. ser. vol. XII, 440. Synonyme: Craterium maydis M or g an Myx. Miami Valley (1896), 87; Macbr. N. A. Slime-Moulds. 74, pl. III, fig. 6, 6 a. N,-Amerika, Ceylon, Java. 7*****. Sporangien + kugelig. Stiel rotbraun oder schwärzlich- braun und kurz oder fehlend. Kalkknoten groß, verzweigt. 124 23. P. aurigcalpiuiii Cooke in Ann. Lyc. Nat. Hist. New York XI (1877), 384; Lister in Journ. of Bot. XXXVI, 115, XLII, 131 und Monogr. ed. 2, 60, pl. 33, fig. a — c; Macbride N. A. Slime-Moulds, 38, pl. XIV, fig. 3, 3 a, 3b, pl. III, fig. 7, 7a; Torrend in Broteria VII, 133, pl. VI, fig. 19. Synonyme: Physarura ornatum P eck in Eep. New- York Mus. XXXI (1879), 40. Physarura oblatum Macbride in Bull. Lab. Nat. Hist. Iowa II (1893), 384. Physaruni sulphureum Sturgis in Bot. Gazette XVIII (1893), 197, t. XX, fig.^5-8 non Alb. et Schw. Badhamia citrinella Celakovsky Myxom. Böhmens (1893), 76, t. IV, fig. 1. Exsikkaten: 0. Jaap Myxom, exsicc. 21. Plasmodium gelblich. Sporangien gestielt oder ungestielt, gelb, orange oder bräunlich. Stiel 0,1 — 0,4 mm hoch. Columella fehlend. Capillitiumfäden sehr zart, kurz, große, verzweigte, orangegelbe Kalkknoten verbindend. Sporenmasse bräunlich, schwarz. Sporen im durchfallenden Lichte bräunlichviolett, fein stachelig, 7 — 11 ^. Deutschland, Schweiz, Böhmen. Großbritannien, Portugal, Frankreich, N. -Amerika. 7******. Sporangien kugelig oder ver- kehrteiförmig, rahmweiß, gelb- lich oder blaßbraunrot. Stiel fast häutig, schwach. 24. P. fulYiim (Macbride) List er Monogr. ed. 2 (1911), 61, pl. 66, fig. a — c, Synonyme: Leocarpus fulvus Macbride N. A. Slime-Moulds (1899), 82, pl. XVI, fig. 4, 4a; Torrend in Broteria VII, 111. pl. VII, fig. 7. Plasmodium gelb. Sporangien 0,6 — 0,8 mm breit, sitzend oder gestielt, mit glatter oder höckeriger Oberfläche. Peridie doppelt, brüchig, äußere + kalkführend, innere häutig. Stiel 0,1 — 0,5 mm hoch, auffallend schwach, am Grunde in Hypothallustränge über- gehend, gestreift, rotbraun oder rötlichgelb. Columella fehlend. Capillitiumnetz engmaschig, aus blassen Fäden mit Verbreiterungen 125 in den Maschenwinkeln bestehend. Kalkknoten groß, eckig, blaßgelb. Sporenmasse schwarz ; Sporen im durchfallenden Lichte dunkelpurpurbraun, stachelig, 10 — 15 fi. Scliweiz (Wiesen im Ct. Graubünden). N. Amerika. 7*******. Columella als schlanke Fort- setzung des Stieles *l^ des Spor angin ms durchziehend. 25. P. penetrale R e x in Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. (1891), 389; Macbride N. A. Slime-Moulds, 55, pl. XV, fig. 6, 6 a; Torrend in Broteria VII, Hl, pl. VI, fig. 16, pl. IX, fig. 11; Lister Monogr. ed. 1, 49, pl. XIV, A, fig. a— e und ed. 2, 61, pl. 36, fig. a— d. Synonyme: Cytidium penetrale Morgan Myx. Miamy Valley (1896), 83. Plasmodium ? Sporangien zerstreut, gestielt, aufrecht oder auf gebogenem Stiel, ellipsoidisch, birnförmig, selten kugelig, grau oder blaßgrünlichgelb. Peridie halbdurchsichtig. Stiel 0,5 -2 mm hoch, schlank, dunkelrot oder rötlich goldgelb, gegen den Grund flach verbreitert. Columella schlank, stumpf oder oben plötzlich etwas verbreitert, gelb. Capillitiumnetz engmaschig, Maschenwinkel dreieckig verbreitert, blaßgelblich. Sporenmasse braun; Sporen blaßbraunviolett, zart stachelig, 5 — 7 jU. Deutschland (Holstein), Schweiz (Jura). Großbritannien, Portugal, Frankreich, Schweden, Java, N.-Anierika. 6*****. Kalkknoten weiß; Sporangien gelb oder braun. 8. Sporangien + kugelig, runzelig, zitronengelb oder ockergelb; Stiel orange rot. 26. P. eitrinelliim Peck in Rep. New York Mus. Nat. Hist. XXXI (1879), 55; Massee Monogr., 278; Lister Monogr. ed. 2, 62, pl. 68, fig. a— d. Synonyme: Physarum casspitosura Schwein, in Trans. Amer. Acad. Phil. Soc. n. s. IV (1832); 258. Macbride N. A. Slime-Moulds, 37; Torrend in Broteria VII, 132. Didymium flavidum Peck in Eep. New York Mus. Nat. Hist. XXV III (1879), 54 non Fries. 126 Diderraa citrinum Peck I.e. XXll (1869, 89. Crateriuoi citrinellum List er Mouogr. ed. 1 (1894), 74, pl. XXV III, B, flg. a-c. Plasmodium ? Sporangien herdenweise, gestielt, aufrecht, am Grunde orangefarbig, Peridie + deutlich aus 2 Schichten be- stehend, äußere brüchig, kalkreich, runzelig, gelb, innere häutig und farblos. Columella fehlend. Stiel 0,3 — 0,4 mm lang, gefältelt, am Grunde verbreitert in den Hypothallus übergehend. Capillitium ein Netzwerk farbloser, hyaliner Fäden mit zahlreichen, großen, unregelmäßigen, + sternförmigen Kalkknoten. Sporenmasse schwarz; Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, deutlich stachelig, 10 — 13 ju. Deutschland (Holstein). N.-Anierika, Japan. 8*. Sporangien + J^^gelig, blaßgelb mit fleischrotem Grund; Stiel fleischrötlich (nach Sturgis goldgelb), durchsichtig, kalkfre i, 0,2 — 0,3 mm. Capillitiumnetz aus brüchigen, eckigen und verzweigten, weißen, von kurzen hyalinen Fäden ver- bundenen Kalkknoten bestehend. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, stachelig, 8 /n. 27. P. carneum G. Lister et Sturgis in Journ. of Bot. XLVIII (1910), 73; Lister Monogr. ed. 2, 63; Sturgis in Colorado Coli. Publ. Gen. Ser. No. 68, Sc. ser. XII, 440. N.-Amerika. Physarum carneum zeigt Anklänge sowohl an Ph. citrinellum wie an Ph. citrinum. Ph. citrinellum unterscheidet sich durch eine härtere Peridie, ein weniger engmaschiges Capillitiumnetz, orangerote, gedrungene Stiele und kleinere Sporen. Ph. citrinum hat zum Unterschied von Ph. carneum kalkführende Stiele und gelbe, nicht weiße Kalkknoten. 8**. Sporangien herdenweise, ku- gelig oder leicht von oben zu- sammengedrückt, gestielt 127 oder ungestielt, gelbbraun und glänzend, glatt. Peridie zur Zeit der Sporen reife in sich zurückrollende Lappen oder durch einen Kreisriß auf- reißend, aus zwei Schichten bestehend, einer äußeren brüchigen und einer inneren häutigen und k a 1 k r e i c h e n. Stiel kräftig, rotbraun bis fast schwarz, k a 1 k f r e i , 0,2 — 0,4 mm. Kalkknoten groß, unregel- mäßig, weiß, V er bu nden durch hyaline, farblose Fäden, mit- unter zusammenschließend zu ei n er P 3 eudo columella. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, stachelig, 8 — 10—11 /<. 28. P. brunneolum Phillips ex Massee Monogr. (1892), 280, fig. 221, 222; Macbride N. A. Slime-Moulds, 32; Torrend in Broteria VII, 120, pl. IX, fig. 10; Lister Monogr. ed. 2, 63, pl. 69, fig. a— d. Synonym: Diderraa brunueolum Phill. iu Grev. V (1877), 114; Lister Monogr. ed. 1, 71. Portugal, N.-Araerika. 6******. Kalk knoten weiß, Sporangien grau oder weiß. 9. Stiel im Innern ohne plasma- tisches Ausschußmaterial. 10. Stiel strohfarbig; Sporan- gien kugelig, Capillitium mit zentralem Kalkkern. 29. P. niieleatum Rex in Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. (1891), 389; Lister Monogr. ed. 1, 49, pl. XIII. B, fig. a— d und ed. 2, 63, pl. 35, fig. a— c; Macbride N. A. Slime-Moulds, 54; Torrend in Broteria VII, 15. 128 Synonyme: Physarum simile Rost. Mouogr. A})p. (1876), 6 ?; Massee Monogr., 286? Plasmodium ? Sporangien herdenweise, kugelig, gestielt, weiß, bei fehlendem Kalk irisierend. Peridie häutig, unregel- mäßig aufreißend. Stiel pfriemlich oder + zylindrisch, 0,7 — 1,5 mm, runzelig, + gelblichweiß, oberwärts durchsichtig, unterwärts mit plasmatischem Ausschußmaterial. Columella fehlend. Capillitium ein sehr enges Netzwerk zarter Fäden mit sehr kleinen, runden oder abgerundeten Kalkknoten, an deren Stelle mitunter ein glänzender, zentraler, vom Stiel freier Kalkballen. Sporenmasse schwarz ; Sporen im durchfallenden Lichte blaß violettbraun, fein stachelig, 6 — 7 /i. Schweiz (Zürich), Österreich (Galizieu). N -Amerika, Westindien, Java, Borneo, Japan. 10*. Stiel strohfarbig, schlank Sporangien + kn gelig ellipsoidisch, verkehit eiförmig oder keilförmig Sporen mit W ar z e n f e 1 d e rn 30. P. stramiuipes List er in Journ. of Bot. XXXVI (1898), 163, t. 386, fig. 2, XXXIX, 8^ und Monogr. ed. 2, 64, pl. 42, fig. a— c. 1901, 84; Torrend in Broteria VII, 137. Plasmodium milchweiß. Sporangien grauweiß, gehuschelt oder einzeln zerstreut, auf bis 2 mm laugen, mitunter auch sehr kurzen Stielen oder ganz ungestielt. Stiel bald häutig, bald resistenter, abgeflacht oder fädlich, ohne plasmatisches Ausschuß- material, am Grunde hypothallusartig verbreitert. Capillitium ein Netzwerk kräftiger, hyaliner Fäden mit Verbreiterungen in den Maschenwinkeln und zahlreichen, verhältnismäßig großen, abgerundeten Kalkknoten, mitunter auch mit einem Kalkkern. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, 10 — 11 fi. Deutschland (Mark Brandenburg). Großbritannien, Prankreich. 10**. Stiel rotbraun. Sporangien + kugelig, seltener verkehrt- eiförmig oder linsenförmig, am Grunde oft becherförmig vertieft, weiß mit rötlichem Grunde. 129 31. P. piisillum (Berkeley et Curtis) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 64, pl. 43, fig. a-e. Synonyme: Didymium pusillum Berkeley et Curtis in Grev. II (1873), 53. Physarum nodulosum Cooke et Balf. in Macbride N. A. Slime- Moulds (1898), 51; Torrend in Broteria VII, 138 Physarum calidris Lister in Journ. of Bot. XXIX (1891), 258 et Monogr. ed. 1, 52, pl. XIV, B, fig. a — c. Physarum gravidum Morgan Myx. Miami Valley (1896), 96. Badhamia nodulosa Massee in Journ. Myc. V (1889), 136, t. 14, fig. 6 et Monogr., 322. Crateriura nodulosum Cooke et Balf. ex Morgan Myx. Miami Valley (1896), 15. Physarum mucoroides Schilberczky in Bot. Centralbl. LXVI (1896), 84? Plasmodium wässerigweiß. Sporangien 1 — 2 mm hoch; Stiel pfriemlich oder zylindrisch, gefurcht, 0,5 — 1,5 mm, frei von plas- matischem Ausschußmaterial. Columella fehlend, Kalkknoten sehr variierend, entweder spärlich und klein, oder groß, ver- zweigt, weiß und in großer Zahl vorhanden, oft ähnlich wie bei den Arten der Gattung Badhamia zusammenfließend und der hyalinen Verbindungsfäden entbehrend. Sporen im durchfallenden Lichte braun violett, nahezu glatt, 8—11 |U. Deutschland (Holstein), Schweiz, Ungarn. Großbritannien, Frankreich, Italien, Portugal, Nordamerika, Süd- amerika, Antillen, Ceylon, Indien, Java, Australien, Japan. 10***. Stiel vorhanden und kurz oder fehlend, weiß, häutig. Sporangien eiförmig oder + kugelig und in diesem Falle un- gestielt, ohnePseudocolumella. 32. P. didermoides (Achar.) Rost. Monogr. (1875), 97, fig. 87; Schröter in Cohn Krypt.-Flora Schles. III, 128; Massee Monogr. 291, fig. 82—84; Celak. Myxom. Böhmens, 73; Lister Monogr. ed. 1, 55, pl. XIX, A, fig. a— c, ed. 2, 65, pl. 45, fig. a— c und in Journ. of Bot. XXXVI, 152; Macbride N. A. Slime-Moulds, 40, pl. IX, fig. I, la, Ib, Ic; Torrend in Broteria VII, 136. Synonyme: Spumaria? didermoides Achar. in Pars. Syn. Fung. Addenda (1801), XXIX. Schinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt. Flora I, Pilze Abt. X.) 9 130 Diderma oblougum Schum. Enura. PI. Saell, II (1803), 197. Physarum conglobatum Fr. S.ymb. Gaster. (1818), 21V Didei-ma oblougum Fr. Syst. Mycol. III (1829), 103. Spumaria licbeuiformis Schwein, iu Trans. Amer. Phil. Soc. n. s. IV (1832), 261. Phj'sarum cinereum var. ovoideüm Sacc. in Michelia II (1832), 334:. Claustria didermoides Fr. Summ. Veg. Scand. II (18-49), 451. Didj-mium congestum Berkeley et Broome in Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 2, V (1850), 365. Physarum lividum var. licheuiforma Schwein, in Eost. Monogr. (1875), 96. Phj'sarum platense Spegazz. in Ann. I\Ius. Nac. Buen. Aires VI (1899), 199. Badhamia? pulchemma Spegazz. in B. Acad. Nac. Cienc. Cordoba XI (1889), 474? Plasmodium weiß. Sporangien in Gruppen gehäuft oder einzeln, gestielt oder ungestielt, eiförmig oder + kugelig, weiß oder dunkelgrau (wenn sich die Kalkkruste gelöst hat). Peridie aus drei Lagen gebildet: einer äußern Kalkkruste, einer mittlem, zarten, farblosen und einer innern purpurrötlichen Lage. Columella fehlend. Kalkknoten zahlreich, abgerundet, weiß, verbunden durch kurze, selten verzweigte hyaline Fäden, die an der An- heftungsstelle an die Sporangiumwand rötlich sind. Sporenmasse schwarz; Sporen im durchfallenden Lichte sehr dunkelpurpur- braun, dicht- und feinstachelig, 10 — 16 fi. Deutschland, Böhmen. Großbritannien, Dänemark, Schweden, Portugal, W.-Afrika, Ceylon, Java, Japan, Nord- und Südamerika. Aus Großbritannien und Portugal ist eine var. lividum Li st er (Journ. of Bot. XXXVI [1898], 161, pl. 386, fig. 4 und Monogr. ed. 2, 66, pl. 46, fig. a— c; Torrend in Broteria VII, 137) bekannt, mit stets ungestielten, grauen, dicht gehäuften Sporangien, stärker eckigen Kalkknoten und ungleichmäßig war- zigen, auf einer Seite blassern Sporen, die auch in unserm Ge- biete vorkommen dürfte. 9*. Stiel mit plasmatischem Ausschuß- materiai erfüllt. 11. Stiel lederfarbig, schwarz oder weiß. Sporangien + kugelig. Sporen im durchfallenden Lich- te bräunlichviolett. 131 33. P. nutans Pers. in Usteri Ann. Bot. XV (1795), 6; Fr. Syst. Myc. III, 128; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 277; Lister Monogr. ed. 1, 50, pl. XV, A, fig. a— f, B, fig. a— e und ed. 2, 67, pl. 37, fig. a— f; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 37; Torrend in Broteria VII, 139, pl. VIII, fig. II, 12, 16. Synonyme: Stemonitis violacea Roth Fl. Germ. I (1788), 548? Sphsrocarpus albus Bull. Champ. (1791), 137, t. 407, fig. 3, t. 470, 1, A— Ct. Stemonitis alba Gmelin Syst. Nat. (1791), 1469. Trichia nutans Trentep. in Roth Cat. Bot. I (1797), 227. Trichia alata Trentep. in Roth Cat. Bot. I (1797), 228? Trichia hemispha3rica Trentep. in Roth» Cat. Bot. I (1797), 228? Physarum bulbiforme Seh um. Enum. PI. Saell. II (1803), 200. Physarum albo-i)unctatura Seh um. Enum. PI. Saell. II (1803), 200. Physarum Didymium Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 202? Physarum marginatum Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 202? Physarum Pini Schum. Enum. PI. Saell. 11 (1803), 203? Physarum solutum Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 204? Physarum furfuraceum Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 204. Physarum globosum Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 204. Trichia cernua Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 211, Physarum albipes Link in Mag. Ges. Naturf. Freunde Berlin III (1809), 27? Physarum sulcatum Link in Mag. Ges. Naturf. Freunde Berlin III (1809), 27? Physarum connatum Ditm. in Sturm Deutschi. Fl., Pilze (1817), 83, t. 41. Physarum gracilentum Fr. Syst, Myc. III (1829), 133. Physarum cernuum Fr. Syst. Myc. III (1829), 130. Didymium marginatum Fr. Syst. Myc. III (1829), 115. Didymium furfuraceum Fr. Syst. Myc. III (1829), 116. Tilmadoche soluta Fr. Summ. Veg. Scand. (1849), 454; Celak. Myxom. Böhmens, 68. Tilmadoche nutans Rost. Monogr. (1875), 127; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 125; Massee Monogr., 327, fig. 19—21. Tilmadoche Pini Rost. Monogr. (1875), 128. Tilmadoche gracilenta Rost. Monogr. (1875), 129; Massee Monogr., 330. Tilmadoche anomala Massee Monogr. (1892), 333? Tilmadoche alba Macbride N. A. Shme-Moulds (1899), 58. Exsikkaten: Fuckel Fungi rlieu. 1456, 1457, 2500. Rabenhorst Fungi eur. 40, 366. • Jack-Stitzenberg 423. Sydow Myc. March. 491. Wiener Hofmuseum Kryptogamae exsicc. 938. 0. Jaap Myxom. Exsicc. 3, 102. 9* 132 Fig. 55. Physarum nutans (Bull.) Pers. a) Sporaugieugruppe (**/i); ^) Capillitium, Sporen (**"/,). Nach Lister. Plasmodium wässerigweiß oder gelblichgrau. Sporangien herdenweise, gestielt oder (bei ssp. leucophseum mitunter) ungestielt und ab und zu zu Plasmodiokarpien zusammenfließend, aufrecht oder nickend, + kugelig oder linsenförmig, unterwärts oft + abge- flacht oder genabelt, weiß, grauweiß oder violettgrau. Peridie mit + dicker Kalkkruste. Stiel pfriemlich oder (bei ssp. leuco- phseum) + gedrungen, längs gestreift, grau, gelblich, olivenfarbig oder schwarz, oberwärts durchsichtig, mitunter auch undurch- sichtig, mit Kalkeinlagerung in der Wandung und dann weiß, im Innern ohne Kalk, aber mit plasmatischem Ausschußmaterial erfüllt. Capillitium aus anastomosierenden, zarten, farblosen Fäden mit scharfwinkeligen, wenig zahlreichen Verbreiterungen der Maschenwinkel bestehend. Kalkknoten spärlich, klein, weiß. Sporen im durchfallenden Lichte hellbraunviolett, nahezu glatt oder mitunter stachelig, 8 — 10 fx. ssp. leucophaBUm (Fr.) Lister Monogr. ed. I (1894), 50, pl. XV, B, flg. a— e (als Var.) und ed. 2, 67, pl. 38, flg. a— e; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 38 (als Var.); Torrend in Broteria VII, 139 (als Var.) Synonj'me: Sphserocarpus albus Bull. Cliainp. Champ. (1791), 137, t. 470, H— L. Trichia filamentosa Trentep. in Kotli Cat. Bot. I (1797), 227. Pliysarum counexum Link in Mag. Ges. Naturf. Freunde Berlin III (1809), 28? Physaruni confluens Link in Mag. Ges. Naturf. Freunde Berlin VII (1815), 43? 133 Physarum hypuorimi Link in Mag. Ges. Naturf. Freunde Berlin Vit (1815), 43? Physarum couglobatum Ditm. in Sturm Deutschi. Fl., Pilze (1817), 81, t. 40. Physarum leucophieum Fr. Symb. Gaster. (1818), 24; Rost. Monogr., 113, flg. 77, 78, 89; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schlesien III, 129; Massee Monogr., 288, fig. 63—66, 96; Macbride N. A. Slime-Moulds, 44. Didymium terrestre Fr. ex. Weinm. Hymen, et Gaster. (1836), 574. Ph3'sarum albipes de Bary in Zeitschr. wissensch. Zoolog. X (1860), 95. Physarum granulatum Bai f. in Grev. X (1882), 115; Massee Monogr., 289, fig. 68—70. Physarum imitans Racib. iu Rozpr. mat.-przyr. Acad. Krak. XII (1884), 73. Physarum imitans Racib. f. stipitata Racib. in Myxom, agri Cracov. (1884), 5? Physarum imitans Racib. f. flexuosa Racib. in Hedwigia XXVIII (1889), 120? Phj'sarum Readeri Massee Monogr. (1892), 282. Tilmadoche uephroides Celak. Myxom. Böhmens (1893), 69. Sporangien gewöhnlich aufrecht, oft ungestielt und zu Plas- modiokarpien zusammenfließend. Stiel mitunter als Columella in den Fruchtkörper fortgesetzt. Maschenwinkel des Capillitiums stärker verbreitert. Kalkknoten größer, oft verzweigt und in der Mitte des Fruchtkörpers zusammenfließend. Sporen 9 — II ju. Var. ovicarpum Meylan in Bull. Soc. bot. Genöve 2 me ser. VI (1914), 87, aus dem Kanton Neuenburg vom Nordabhang des Creux-du-Van, hat violette, eiförmige Sporangien mit gelb- lichem oder rötlichem Stiel. Die früher auch von Lister (Monogr, ed. 1) unterschiedenen Varietäten violascens, rohustum sind in der 2ten Auflage dieses Werkes in den Typus einbezogen worden. Typus und Unterart (von Sammlern und Floristen vielfach nicht aus- einandergehalten) nicht nur durch das ganze Gebiet häufig, sondern überhaupt kosmopolitisch. Da die Bezeichnung Physaruyn album vielfach von den Autoren für die verschiedensten Schleimpilze Verwendung gefunden hat, empfiehlt es sich das Epitheton album überhaupt fallen zu lassen und der nicht mißverständlichen Benennung nutans den Vorzug zu geben. 11*. Stiel schlank, oft gedreht, 1,5 — l,8mmlang, oberwärts grauweiß oder blaß-strohfarbig, unter- 134 wärts dunkler. Sporangien zer- streut, scheibenförmig, oben nabelartig vertieft, grauweiß bis graurötlicli-weiß, Capil- litium mit langen, spindelför- migen, verzweigtenKalkknoten. SporenimdurchfallendenLichte braun- oder grauviolett, nahezu glatt, 10 jM. 34. P. javanicum Racib. in Hedwigia XXXVII (1898), 53; Lister Monogr. ed. 2, 69, pl. 197, fig. a — c. Java. 11**. Stiel kegelförmig, schwarz oder schwarz unterwärts und weiß ober wärts, undurchsichtig. Sporangien zerstreut oder in Gruppen, grauweiß, entweder walzlichverkehrteiförmig, ku- gelig oder nierenförmig, mit- unter zusammengedrückt, meist mit langer, weißer, gelbbrauner oder schwarzer, walzlicher, keulenförmiger oder kurz- kegelförmiger Co lumella (sel- ten 0). Capillitium mitunter Badhamia-ähnlich. Sporen im durchfallenden Lichte vio- lettbraun, dicht stachelig, 10— 13 /f. 35. P. crateriforme Petch in Ann. R. Bot. Gard. Perad. IV (1909), 304; Torrend in Broteria IX, 52; Lister Monogr. ed. 2, 69, pl. 76, fig. a— f. Portugal, Ceylon, Japau, W.-Iudieu. 11***. Stiel schwarz, bräunlich oder weiß, gedrungen, Sporan- gien zusammenge drückt. Kalk- knoten abgerundet. Sporen 135 im durchfallenden Lichte dun- kelpurpurbraun. 36. P. compressum Alb. et Schwein. Consp. Fung. (1805), 97; Rabenhorst Deutschi. Kryptog.-Fl. I, 277; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 128; Schinz in Mitt. Naturw.' Ges. Winterthur VI, 39; Torrend in Broteria VII, 137; Lister Monogr. ed. 1, 58. pl. XVII, A, fig. a— c und ed. 2, 70, pl. 39, fig. a — c, pl. 40, fig. a — b. Synonyme: Physaruni griseuin Link in Mag. Ges. Naturf. Fr. Berlin III (1809), 27? Physaruni nefroideum Ptost. Monogr. (1875), 93, fig. 80 — 82; Massee Monogr., 285; Macltride N. A. Slime-Moulds, 41 pr. p. Physarum caudidum Eost. Monogr. (1875), 96. Physaruni affine Rost. 1. c. App. (1876), 5. Physarum lividum var. conglobatum Rost. 1. c. (1875), 95 pr. p. Physarum Phillipsii Balf. in Grev. X (1882), 116. Physarum glaucum Massee Monogr. (1892), 284. Didymium glaucum Phill. in Grev. V (1876), 114. Plasmodium weiß. Sporangien zerstreut oder in Gruppen und mitunter zu Plasmodiokarpien zusammenfließend, meist nieren- förmig, + kugelig, oft unterwärts genabelt, gestielt oder ungestielt, aschgrau, rauh oder warzjg. Stiel kräftig, gefurcht. Capillitium ein enges Netzwerk mit zahlreichen abgerundeten, weißen Kalk- knoten und kurzen, + hyalinen Verbindungsfäden. Columella fehlend. Sporenmasse schwarz, Sporen im durchfallenden Lichte + stachelig, 9—15 ^. Deutschland (nicht selten), Schweiz (?), Oesterreich. Kosmopolitisch. P. compressum ist eine Art mit sehr großer Variationsbreite; die Ab- grenzung von andern Arten begegnet daher mitunter großen Schwierigkeiten. P. nutans hat im Allgemeinen weniger zahlreiche Kalkknoten und hellere Sporen, desgleichen hat P. vernum hellere Sporen, P. didermoides hat doppelschichtige Peridie und sporenlose Stiele. Die verschiedenen Autoren haben eine ganze Reihe von Abänderungen beschrieben und benannt, die Auf- rechterhaltung derselben ist aber wertlos, da sich alle diese Formen aus einem und demselben Plasmodium erziehen lassen. 11****. Plasmodien weiß. Sporan- gien gestielt, zerstreut oder zu 2 oder mehr geb üschelt, kuge- lig, kreisel- oder nierenförmig, 136 grauweiß. Stiel kräftig, ge- drungen, gefurcht, dunkel- oder blaßbraun, lederfarbig oder weißlich, bis 1 mm lang, aus- gefüllt mit plasmatischem Aus- schußmaterial. Peri die häutig, mit körnigen Kalkei nlagerun- gen, mitunter auch kalkfrei und dann metallisch glänzend. Colu- mella 0. Capillitium reichlich entwickelt, aus zahlreichen, abgerundeten oder kantigen Kalkknoten und hyalinen Ver- bindungsfäden bestehend. Spo- renmasse schwarz; Sporen im durchfallenden Lichte dunkel purpurbraun, fein stachelig, 10—12 n. 37. P. connatum (Peck) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 71, pl. 40, fig. c — e non Schum. Synonyme: Didymium couiiatum Peck in Rep. New York Mus. XXVI (1874), 74. Physarura connexum Morgan Myx. Miami Valley (1896), 92 nou Link. Physarum conipressum Alb. et Schwein, var. (3 Lister Monogr. ed. I (1894), 54. Physarum nefroideum Rost. Monogr. (1875), 23 pr. p. Physarum tropicale Macbride N. A, Slime-Moulds (1899), 45. pl. XV, fig. 4, 4a, 4b; Tonend in Broteria VII, 140. Großbritannien, Schweden, N.-Amerika. Die von Macbride abgebildeten (1. c.) Sporangien mexikanischen Ursprungs ähneln außerordentlich solchen einer Crateriuni-Art, die innere Struktur ent- spricht aber durchaus nicht dieser Gattung, das Capillitium hat ausgesprochenen P/ii/sarww-Charakter. ll""****. Stiel runzelig, meist schlank und gekrümmt, entweder blaß- gelb, gelbbraun oder braunrot, unterwärts mit plasmatischem Ausschußmaterial erfüllt. Spo- rangien zerstreut oder gebü- 137 schelt, nierenförmig, verkehrt- kegelförmig, polst er förmig oder gelappt, meist zusammenge- drückt, mitunter ungestielt und bis zu 20 zusammenfließend, grauweiß. CapiUitium aus kur- zen, hyalinen Fäden und zahl- reichen eckigen, mitunter eine Ps e u d o c ol u m e 1 1 a b ildenden Kalkknoten bestehend. Mitunter fehlen die die Kalkknoten ver- bindenden Fäden auch voll- ständig, sodaß dann das Capil- litium den Charakter einesBad- hamia-Capillitiums erhält. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, + deutlich sta- chelig, 9 — 15 ^. 38. P. reniforme (Massee) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 72, pl. 41, fig. a— c. Synonyme: Tilmadoche reniformis Massee Monogr. (1892), 336. Didymium echinospora Massee 1. c, 239. Physarum uicaiaguense Macbride in Bull. Nat. Hist. Iowa II (1893), 383 et in N. A. Slime Moulds, 43, pl. XV, %. 7, 7 a, 7b. Physarum compressum Lister Monogr. ed. 1 (1894), 54 pr. p. Physarum fasciculatum Juugh. PI. Crypt. Java (1838), II, pl. 2, fig. 8? Badhamia fasciculata Rost. Monogr. App. (1876), 2? Ceylon, Java, Philippiuien, Japan, Nicaragua. Physarum cotinahim und reniforme dürften beide P. compressum nahe stehen ; ersteres unterscheidet sich von compressum durch mehr symmetrische, nicht zusammengedrückte Sporaugien und kantigere Kalkknoten. P. reyuforme weicht von F. compressum durch kleinere und stärker gebüschelte oder zu- sammenfließende Sporangien, schlankere Stiele und kalkreicheres CapiUitium ab. 1*. Sporangien niemals gestielt. 12. Kalkknoten weiß. 13. Peridie einschichtig. 14. Sporangien grauweiß. 15. Sporen im durchfallenden Lichte blaßbraunviolett, 7—10—12 fi. 138 39. P. cinereum (Batsch) Pers. in Roem. N. Mag. Bot. I (1794), 89; Rost. Monogr. 102, ^fig. 71, 72, 85; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 128; Celakowsky Myxom. Böhmens. 70; Massee Monogr., 298, fig, 71 — 73; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 39; Torrend in Broteria VII, 123; Lister Monogr. ed. 1, 55, pl. XVIII, A, fig. a— c u. B, fig. a — b, ed. 2, 73, pl. 47, fig. a— c; Macbride N. A. Slime-Moulds, 34, pl. IX, fig. 4, 4a, 4b, 4c. Synonyme: Lycoperdon cinereum Batsch Elench. Fung. (1783), 155. Trichia ccerulea Trentep. in Roth Cat, Bot. 1 (1797), 229? Physarum violaceum Schum. Euum. PI. Saell. II (1803), 199? Physarum plurabeum Fr. Syst. Myc. III (1829), 142; Macbride N. A. Slime-Moulds, 35. Physarum capense Rost. Monogr. (1875), 113, fig. 93? Physarum scrobiculatum Massee Monogr. (189), 300. Didymium cinereum Fr. Syst. Myc. III (1829), 126; Rabenhorst Deutschi. Kryptog.-Fl. I, 279. Didymium scrobiculatum Berkeley in Hooker London Journ. Bot. IV (1845), 66. Didymium oxalinum Peck in Rep. N. Y. Mus. XXXI (1879), 41. Plasmodium wässerig weiß. Sporangien + kugelig, ver- einzelt oder häufiger herdenweise oder gehäuft, oft einfache oder verzweigte, polsterförmige oder verlängerte, 0,3 — 0,5 mm breite Plasmodiokarpien bildend, grauweiß, + weiß-warzig oder weiß geädert, l'eridie mit + dichter Kalkkruste. Columella 0. Zahl- reiche, abgerundete oder kantige Kalkknoten, verbunden von ver- zweigten, mitunter sehr zurücktretenden hyalinen Verbindungs- fäden. Sporenmasse braun, Sporen im durchfallenden Lichte leuchtend violettbraun, 7 — 10 — 12 /x, deutlich stachelig (?), mit- unter fast glatt. Verbreitet durch Deutschland, die Schweiz und durch Oesterreich. Kosmopolitisch. Die von Meylan (Bull. Soc. Bot. Geneve 2 me ser. VI (1914), 87 auf- gestellte var. macrospora Meylan hat 9 — 10 fi große Sporen (Neuenburg). 15*. Sporen im durchfallenden Lich- te dunkel violettpurpurbraun, 9—12 fi. 40. Physarum yernum Sommerfeit ap. Fries Syst. Myc. III (1829), 146; Lister in Journ. of Bot. XXXV, 210 und Monogr. ed. 2, 75, pl. 48, fig. a— c; Torrend in Broteria VII, 123. Synonym: Badhamia verna Rost. Monogr. (1875), 145 pr. p. 139 Plasmodium weiß. Sporangien + kugelig oder an deren Stelle kurze oder verlängerte, bis 1 mm breite und mehrere mm lange, häufig gedrängte, grauweiße Plasmodiokarpien bildend. Peridie meist mit Kalkkruste, bisweilen einer solchen entbehrend und dann metallisch glänzend. Capillitium aus zahlreichen, kantigen Kalkknoten und kurzen, hyalinen Verbindungsfäden bestehend. Kalkknoten mit- unter zusammenfließend und dann eine Pseudocolumella bildend. Sporen im durchfallenden Lichte dunkler und meist größer als jene von cinereum, d. h. 9— 12;m. Deutschland (Holstein), Schweiz (hier vorzüglich in der montanen und alpinen Region: Jura, Aroila im Wallis), Oesterreich. Großbritannien, Frankreich, Schweden. Portugal, Cuba. Wohl kaum spezifisch von cinereum verschieden (siehe unten). Die kalkarme oder kalkfreie Form, deren Sporangien metallisch glänzen, hat von Frl. G. Lister die Bezeichnung var. iridescens erhalten (cf. G. . Lister ap. ßöun in Schrift. Naturw. Ver. Schlesw. -Holst. XV (1911), 54). Versuche werden zeigen müssen, ob nicht auch hier Sporangien beiden Charakters aus einem und demselben Plasmodium entstehen können ; vergl. auch Meylan in Bull. Soc. Bot. Geneve 2me ser. VI (1914), 87. Meylan (Bull. Soc. Vaud. sc. nat. 5me ser. L (1914), 4) hält die alpinen Vorkommnisse von P. vernum Sommerfeit, die dem Typus entsprechen sollen, für nicht identisch mit denjenigen der FJbene. Letztere sollen zu P. cinereum gehören, wogegen P. vernum Sommerfeit mit dieser letztgenannten Art nichts zu tun haben soll. Auch hier bedarf es meines Erachtens weiterer Beobach- tungen; meine Erfahrungen haben mich gelehrt, daß ausnahmslos abnorme Standorts-, Witterungs- und Temperaturverhältnisse eine abnorme Ausbildung der Sporangien inkl. Capillitium bedingen. P. vernum Sommerfeit f. badhamioides Meylan 1. c. ist eine Form, dessen Capillitiumkalkknoteu der hyalinen Verbindungsfädeu nach Art der Badhamia-Aiteu fast ganz entbehren. 14*. Sporangien dunkelviolettbraun; Sporen 10—12^. 41. P. atrum Schwein, in Trans. Am. Phil. Soc. n. s. IV (1882), 258; Morgan Myx. Miami Valley, 90; Macbride N. A. Slime-Moulds, 36, pl, XV, fig. 1, la, Ib; Torrend in Broteria VII, 123, pl. VI, fig. 1; Lister Monogr. ed. 2, 74, pl. 64, fig. a— c. Synonyme: Physarum reticulatum Berl. in Sacc. Syll. Fung. VII (1888), 350. Physarum cinereum Ellis ex Macbride N. A. Slime-Moulds (1899). 36. Plasmodium gelb oder weiß ? Sporangien + kugelig, ge- häuft, gebüschelt oder zusammenfließend, 0,2 — 0,4 mm im Durch- 140 messer, dunkelviolettbraun, oft weißlich gesprenkelt oder geädert, Peridie dünn, mit oder ohne Kalk. Capillitium spärlich entwickelt; Kalkknoten grauweiß, klein, kantig, verzweigt, mit hyalinen Ver- bindungsfädeu. Sporen im durchfallenden Lichte braunviolett, deutlich feinwarzig, 10 — 12 jn. Deutschland (Berlin). Nordamerika. Unschwer au der auffallenden Färbung der kleinen, gehäuften Sporangien erkennbar. 14**. Plasmodiokarpien (oder Sporan- gien) rötlichgrau bis schwarz- braun, rosetten- oder netzförmig; Sporen blaßbraunviolett, 7 — 10 u. 42. P. gyrosum Rost. Monogr. (1875), 111 pr. p.; Massee Monogr., 307 pr. p.; Lister in Monogr. ed. 1 (sub Fuligo septica pr. p.), 66, pl. XXIV, A, fig. a, in Journ. of Bot. XL, 210, t. 438, fig. 2 und in Monogr. ed. 2, 75, pl. 52, fig. a— c; Torrend in Broteria VII, 119, pl. VIII, fig. 17. Synonyme: Lignidium reniforme Pr. Syst. Gaster (1817), 10 ? Fuligo septica Lister Monogr. ed. 1 (189-1), 66 pr. p. non Gmel. Fuligo gjTosa Jahn in Ber. Deutsch. Bot. Ges. XX (1902), 272, t. XIII, fig. 3, 4. Fig. 56. Physarum gyrosum Piost. Wurmförmige, einem Eiudenstück aufsitzende Sporangien (*%)• — Nach Lister. 141 Plasmodium bleigrau, rahm- oder dunkelgelblichweiß. Plas- modiokarpien wurmartig oder seitlich zusammengedrückt, meist + labyriiithartig durcheinandergerollt oder rosettenförmig, mit- unter mehrere mm breit, meist einem rosa- oder dunkelroten Hypothallus aufsitzend, mit rötlicher, graurötlicher, seltener weiß- licher Kalkkruste; selten gestielte, seitlich zusammengedrückte Sporangien ; Kalkknoten in großer Zahl, entweder von unregel- mäßiger Gestalt oder ausgesprochen spindelförmig, mit zarten Verbindungsfäden. Sporen fein stachelig. Deutschland (Bot. Gärten in Berlin und Leipzig), Schweiz (Botanischer Garten in Zürich, Versuchsgarten in Wadenswil), Ceylon, Java, New- York, Brasilien. Es ist auffallend, daß die Fruchtkörper dieser Art sowohl in Berlin wie in Zürich und Leipzig auf Keimpflanzen in Vermehrungskästen auftraten und zwar z. B. in Zürich auf einzelnen Pflanzen in solcher Zahl, daß von der grünen Farbe der Laubblätter des Wirtes rein nichts mehr zu sehen war. Die Pflanzen starben ab, sicherlich nicht infolge Nahrungsentzuges seitens der ihr aufsitzenden Fruchtkörper, sondern infolge der Unterbindung jeder photosynthetischen Tätigkeit. Wir haben es bei P. gyrosurn mit einer Physarum mit Fuligo verbindenden Art zu tun, ja man kann tatsächlich im Zweifel sein, ob man die Fruchtkörper als Plasmodiokarpien oder als Äthalien ansprechen soll. Jedenfalls felilt aber eine gemeinschaftliche, mehrere Fruchtköri)er bedeckende Peridie. 14***. Sporangien bräunlichgelb oder kastanienbraun; Sporen 10 — 12;U. 43. P. Famintzini Rost. Monogr. (1875), 107; Rob. E. Fries in Svensk Botanisk Tidskrift VI, 740. Synonym: Physarum Gulielmaj Penzig Die Myxom, d. Fl. v. Buiteuzorg (1898), 34; Lister in Jouru. of Bot. XXX VH, 147, XXXIX, 83 und Monogr. ed. 2, 76, pl. 63, fig. a— c; Torrend in Broteria VII, 122. Plasmodium gelb. Sporangien + kugelig oder nierenförmig, 0,4 mm im Durchmesser, höckerig, gehuschelt oder gehäuft, schmutziggelb, gelblichbraun bis kastanienbraun. Peridie knorpelig, mit braungelben Kalkkörnern, die durch helle Zonen von einander getrennt sind. Kalkknoteu des Capillitiums groß, weißlich, gelb- lich oder gelb, kantig und zum Teil verzweigt, unter einander durch kurze hyaline Fäden verbunden. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, stachelig, 10 — 12 fi. 142 Deutschland (Holstein), Schweiz (Jura, Flims), Österreich (Galizien). Schweden, Java. Die Identität von Physarum Famintzmi Rost, und P. Gulielnue Penzig steht nicht ganz außer Zweifel. Rostafinsky sagt, daß das Cai)il- litium der von ihm nach Famiutzin benannten polnischen Exemplare sich beim Öffnen der Sporangien bis um das Vierfache verlängere, elastisch sei und daß die Kalkblasen des Netzes milchig gelb seien. Die schwedischen Funde (siehe Rob. E. Pries in Svensk Botanisk Tidskrift VI [1912], 740), diejenigen des schweizerischen Jura (Meylan brieflich) und Graubüudens (Jahn briefl.) stimmen in beiden Punkten hierin überein, wogegen Penzig und Lister die elastische Dehnung oder Streckung des Capillitiums nicht beobachtet haben und angeben, daß die Kalkblaseu von weißer Farbe seien. Es muß daher vor- läufig noch dahingestellt bleiben, ob es sich im letzereu Falle um eine blasse leichte Modifikation oder um eine Varietät oder gar besondere Art handelt. Sollte letzteres der Fall sein, so hätten die polnischen, schwedischen und schweizerischen Funde die Bezeichnung P. Famintzini zu tragen, die javanischen und deutschen (cf. Lister in Journ. of Bot. XXXI, 83) dagegen würden das spez. Epitheton GuUelmce erhalten. 13*. Peridie zweischichtig. 16. Fruchtkörper zerstreut, als Plas- modiokarpien ausgebildet. 17. Plasmodium ? Plasmodiokarpien kalkweiß, meist buchtig gewun- den, seitlich auffallend zusam- mengedrückt, durch Längsrisse aufspringend. Äuß ere Peridie- schicht gleich einer Eierschale glatt, spröde, reichlich mit Kalkkörnchen beladen, innere dünn, blaßpurpur metallisch glänzend. Kalkknoten zahl- reich, weiß, in Gestalt und Größe gleicherweise sehr un- gleich, verbunden durch kurze, hyaline Fäden. Sporen purpur- rot im durchfallenden Lichte, mit feinen Stacheln und kräf- tigen Leisten, 8 jU. 44. P. echinosporum Lister in Journ. of Bot. XXXVII (1899), 147, t. 398, fig. 1, la, Ib, Ic und Monogr. ed. 2, 77, pl. 53, fig. a — c; Torrend in Broteria VII. Antillen. 143 17*. Sporangien buchtig gekrümmt, seitlich zusammengedrückt, innere Peridieschicht farblos. Sporen ohne Leisten. 45. P. sJDUOSum (Bull.) Weinm. ex Fr. Syst. Myc. III (1829), 145 non Link; Rabenhorst, Deutschi. Krypt.-Fl. I, 273; Rost. Monogr., 112, fig. 91; Schröter in Colin Krypt.-Fl. Schles. III, 130; Massee Monogr., 305, fig. 292, 293; Macbride N. A. Slime-Moulds, 28, pl. VIII, fig. 6, 6a; Torrend in Broteria VII, 117, pl. V, 27; Lister Monogr. ed. 2, 77, pl. 49, fig. a— c. Synonyme: Eeticularia sinuosa Bull. Champ. (1791), 94, t. 446, fig. 3. Physarnui bivalve Pers. in Usteri Ann. Bot. XV (1795), 5; Lister Monogr. ed. 1, '^l, pl. XIX, B, flg. a — c; Scliiuz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 40. Diderma valvatum Fr. Syst. Myc. III (1829), 109. Cavcerina valvata Fr. Summ. Veg. Scand. (1849) 451. Augioridium siuuosum Grev. Scot. Crypt. Fl. (1828), t. 310. Exsikkaten: Kabenhorst Fungi eur. 798, 1070, 1913, 2139. Fuckel Fungi rheu. 1466. Sydow Myc. March. 257. 0. Jaap Myxom, exsicc. 4, 145. Plasmodium weiß. Fruchtkörper entweder Sporangien oder häufiger zerstreute, verlängerte, seitlich zusammengedrückte, buchtig gekrümmte, oft verzweigte und netzartig anastomosierende, abgeflachte und längsaufspringende oder kissenförmige und + unregelmäßig aufreißende, weiße, graue oder gelbliche Plasmodio- karpien. Äußere Peridieschicht kalkreich, glatt oder netzartig, spröde, innere farblos, runzelig. Capillitium-Kalkknoten körnchen- reich, weiß, oft verzweigt, hinsichtlich Größe und Gestalt variierend, mit kurzen Verbindungsfäden. Sporen fein stachelig, im durchfallenden Lichte violettbraun, 8 — 10 fi. Deutschland, Schweiz, Österreich. Kosmopolitisch. 17**. Fruchtkörper zerstreut oder herdenweise, entwederinForm eiförmiger, mitunter seitlich abgeflachter Sporangien oder buchtig gekrümmter Plasmo- 144 diokarpien, lederfarbig, röt- lichbraun, gelb oder nahezu weiß. AeußerePeridieschicht glatt, kalkreich, gefeldert, sich von der Innern Schicht insich rückwärts krümmende Lappen loslösend, Kalkkno- ten gro'ß, weiß, verzweigt, abgerundet mit zarten Ver- bindungsfäden. Sporen im durchfallenden Lichte blaß- violettbraun, nahezu glatt, S/t. 46. P. bo^orieiise Racib. in Hedwigia XXXVII (1898), 52; Petch in Ann. Perad. IV, 338; Lister in Journ. of Bot. XXXVI, 122 und Monogr. ed. 2, 78, pl. 50, fig. a— c; Torrend in Broteria VII, 118, pl. IX, fig. 13. Synonyme: Diderma pallidum Berkeley et Curtis ei Lister Monogr. ed. 2 (1911), 78. Physarum pallidum Lister in Journ. of Bot. XXXVI (1898), 117, 122. Portugal, W.-Afrika, Ceylon, Java, Australien, N.-, Mittel- und S.- Araerika. I'^nterscheidet sich von P siymosum sofort durch nicht seitlich zusammen- gedrückte Fruchtkörper und durch die Art des Aufspringeus zur Zeit der Sporenreife. 17***. Plasmodiokarpienweiß, meist seitlich zusammengedrückt. In- nere Peri dieschicht blaßpur- purrot, + bleibend. Sporen im durchfallenden Licht purpur- braun, fein stachelig. 47. P. bitectum Lister Monogr. ed. 2 (1911), 78, pl. 51, fig. a — c. Synonym: Physarum Diderma Li st er in Journ. of Bot. XXIX (1891), 260, XLll, 131 und Monogr. ed. 1, 57, pl. XXll, A, fig. a — c nou Kost. Plasmodium weiß. Fruchtkörper zerstreut, entweder in der Form + kugeliger oder verkehrteiförmiger Sporangieu oder 145 wurmförmig gekrümmter, abgerundeter oder seitlich zusammen- gedrückter Plasmodiokarpien. Äußere Peridie glatt, weiß oder ledergelb, kalkreich, oberwärts zerbrechlich und sich beim Auf- reißen zurückkrümmend, gegen den Grund zu bleibend; innere Schicht glatt, häutig, blaßpurpurrot, minder spröde als die äußere. Kalkknoten z. T. auffallend groß, weiß, in Größe und Gestalt variierend. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, fein stachelig, einseitig blasser und glatter, 10—12 ,u. Deutsellland (sowohl in Holstein wie in der Mark Brandenburg ge- funden). Großbritannien, Frankreich, Schweden, Portugal, N.- und S. -Amerika. Unterscheidet sich von P. sinuosum hauptsächlich durch die glatte, rötliche, innere Peridie und die mindestens auf einer Seite nahezu glatten Sporen. 16*. Sporangien gehäuft, nierenförmig oder + kugelig. 18. Sporangien weiß, + kugelig, gebüschelt, seitlich + abge- flacht infolge des gegenseitigen Druckes der gedrängten Frucht- körper, 0,7 mm im Durchmesser. Äußere Peridieschicht eier- schalenartig, sich von der farb- losen inneren Schicht tren nend. Capi llitium aus großen und klei- nen, verzweigten, kantigen Kalk- knoten und kurzen, hyalinen Ver bindungs f äden bestehend. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun oder graupurpurn, fein stachelig, auf einer Seite etwas dunkler und dichter stäche lig , 8 — 10 /*. 48. P. testaceum Sturgis in Colorado Coli. Publ. Sc. Ser. XII (1907), 18; Lister Monogr. ed. 2, 79, pl. 54, fig. a — c. Synonym: Physarum didermoides Rost. var. lividum Lister in Journ. of Bot. XXXVl (1898), 162 pr. p. N.-Amerika. Schinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt. Flora I, Pilze Abt. X). 10 146 18*. Sporangien gelb, ockerfarbig oder gelblich. Sporen diinkel- violettbraun, stachelig, 10 — 13fi. 49. P. contextum Pers. Syn. (1801), 168;^Rost. Monogr., 109; Schröter in Cohn Krypt.-Fl, Schles. III, 130; Celak. Myxom. Böhmens, 73; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 41; Lister Monogr. ed. 1, 58, pl. XX, A, fig. a— c, in Journ. of Bot. XXXIX, 82 und Monogr. ed. 2, 79, pl. 55, fig. a— c; Macbride N. A. Slime-Moulds, 31, pl. IX, fig. 3, 3a; Torrend in Broteria VII, 120. Synonyme: Diderma contextum Pers. Obs. Myc. I (1796), 89; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Pl. I, 281. Diderma ochroleucum Berkeley et. Curtis in Grev. II (1873), 52. Diderma flavidum Peck in Rep. N. Y. State Mus. XXVlll (1879), 54. Physarum conglomeratum Massee Monogr. (1892), 304, fig. 210—212, 284—286. Lycoperdon luteum Jacq. Mise. (1778), 138, t. 8 ? Leocarpus contextus Fr. Summ. Veg. Scand. (1849), 450. Exsikkaten: Puckel Fungi rhen. 1400. 0. Jaap Myxom, exsicc. 5. Plasmodium gelb. Sporangien + kugelig, ei- oder nieren- förmig und etwas verlängert auf breiter Basis 0,4 0,6 mm im Durch- messer, oft seitlich etwas abgeflacht als Folge des gegenseitigen Druckes der gedrängten Fruchtkörper, oben abgerundet oder + flach, glatt, weißlichgelb oder ockerfarbig. Äußere Peridieschicht knorpelig, kalkreich im obern Teil und zerbrechlich, sich oft von der dünnen, gelben Innern Schicht lösend und schwindend. Capillitium aus zahlreichen großen, unregelmäßig verzweigten Kalkknoten und spärlichen Verbindungsfäden bestehend. Trotz des Zurücktretens der Verbindungsfäden scheint es aber nicht zur Bildung einer Columella zu kommen. Deutschland, Schweiz, Österreich. Großbritannien, Frankreich, Portugal, Dänemark, Schweden, Rußland, Tasmanien, N.-Amerika. Die Unterschiede gegenüber der folgenden Art sind zur Hauptsache in den Schlüsselsätzen ausgedrückt. 18**. Sporangien blasser gelb als bei d er vorigen Art, weißlich- 147 gelbgefleckt. Sporen blaß- violettbraun, fast glatt, 8 — 10 (U. 50. P. conglomeratum (Fr.) Rost. Monogr. (1875), 108, fig. 73, 79, 90; Lister Monogr. ed. 1, 58, pl. XX, B, a— c, ed. 2, 80, pl. 56, a— c; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 41; Macbride N. A. Slime-Moulds, 31; Torrend in Broteria VII, 120. Synonyme: Diderraa conglomeratura Fr. Syst. Myc. III (1829), 111, Spumaria minuta Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 196? Spumaria granulata Schum. 1. c, 196? Diderma minutum Fr. I. c, III? Diderma granulatum Fr. 1. c, III?; Rabenhorst Deutschi. Krypt.- Fl. I, 282. Diderma flavum Weinm. Hymen, et Gaster. (1836), 593? Diderma rugulosum Weinm. 1. c, 594? Leocarpus granulatus Fr. Summ. Veg. Scand. (1849), 451? Leocarpus minutus Fr. Summ. Veg. Scand. (1849), 450. Carcerina conglomerata Fr. Summ. Veg. Scand. (1849), 451. Physarum Rostafinskii Massee Monogr. (1892), 301. Exsikkaten: Fuckel Fungi rhen. 1468, 2400. Plasmodium? Sporangien ungestielt, + kugelig, häufig etwas niedergedrückt, gedrängt, + kantig infolge seitlichen Druckes, 0,3 — 0,5 mm; äußere Peridieschicht dick, mit reichlichem Kalk- körnchenbelag, unregelmäßig aufreißend und sich zurückrollend, innere zarter. Kalkknoten des Capillitiums weiß oder gelblich, mit zarten, verzweigten Verbindungsfäden, mitunter derselben entbehrend und dann zusammenfließend. Unterscheidet sich von P. contextum durch die größereu und glatteren Sporen und die größeren, niclit gar selten zusammenfließenden Kalkknoten. Deutschland, Schweiz, Österreich. Großbritannien, Dänemark, Finnland, Indien, N.-Amerika, Antillen. 12*. Kalkknoten gelb, rot oder braun. 19. Sporangien rot oder braun. 20. Plasmodium ? Kalkknoten dunkel- oderblaß -braun. Sporangien rosen- rotbraun oder bronzefarbig, glän- zend, kugelige oder an deren Stelle wurmartige, häufig gekrümm- 10* 148 te, einfach verzweigte oder ver- zweigt anast omosierende, strang- artige Plasmodiok arpi en von 0,3 — 0,4 mm Breite. Äußere Peridie- schicht + spröde, kalkreich, sich von der glänzenden Innern Schicht ablösend und zurückrollend. Kalk- knoten zahlreich, verhältnismäßig klein, mitunter zu einer Pseudo- columella zusammenfließend. Sporen im durchfallenden Lichte blaß- braun violett, nahezu glatt, 6—8 fi. 51. P. aeneum Rob. E. Fries in Arkiv Bot. I (1903), 62; Lister Monogr. ed. 2, 81, pl. 58, fig. a — c. Synonym: Physaruin muriuum List er var. aeneum Lister in Jouru. of Bot. XXX VI (1898), 117, t. 385, üg. i und XLII, 131. Westindien, Bolivia. 20*. Kalkkuoten orangerot, rotbraun oder gelb. 21. Kalknoten kantig, orangerot o der rotbraun. 52. P. rubiginosum Fr. Symb. Gaster. ( 18 1 7 ), 2 1 non Chevall. ; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 275; Rost. Monogr.. 104; Schröter in Cohn Krypt.-FI. Schles. III, 129; Massee Monogr., 302; Lister Monogr. ed. I, 61, pl. XXIII, A, fig. a— c und ed. 2, 82, pl. 59, fig. a— d; Macbride N. A. Slime-Moulds, 55; Torrend in Broteria VII, 124. Synonym: Physarum fulvum Fr. Sy.st. Myc. 111(1829), 143. Plasmodium orangerot (?.) Sporangien zerstreut, gesellig oder gehäuft, + kugelig, 0,5 — 1 mm, glatt oder höckerig, rot oder olivenbraun. Peridie mit gelben Kalkeiuschlüssen. Kalk- knoten groß, verzweigt, kantig, Verbinduugsfäden hyalin, oft mit dreieckigen Verbreiterungen in den Verzweigungsstellen. Sporenmasse dunkelbraun; Sporen im durchfallenden Lichte blaß- violettbraun, fein stachelig, 8 — 11 i^. Deutschland, Schweiz. Großbritannien?, Schweden, Norwegen, Rußland, N.-Amerika. 149 21*. Kalkknoten abgerundet, gelb, gewöhnlich mit rotem Mittel- feld. 53. P. lateritium Berkeley et Rav. Morgan Myx. Miami Valley (1896), 95; Macbride N. A. Slime-Moulds, 33; Lister Monogr. ed 2, 82, pl. 60, fig. a— d; Torrend in Broteria Vll, 121. Synonyme: Didymium lateritium Berkeley et Eav. in Grev. II (1873), 65. Didymium croceoflavum Berkeley et Broome in Journ. Linn. Soc. XIV (1873), 84. Physarum Braunianum de Bary ex Rost. Monogr. (1875), 105. Physarum Ditmari Rost. var. lateritium Rost. Monogr. App. (1876), 9. Physarum Ditmari Rost. var. croceoflavum Rost. Monogr. App. (1876), 9. Physarum insequale Peck in Rep. N. Y. Mus. Nat. Hist. XXXI (1879), 40; Lister Monogr. ed. 1, 60, pl. XXII, B, fig. a— c. Physarum chrysotrichum Massee Monogr. (1892), 300 pr. p. Physarum fulgens Patouill. in Bull. Soc. Myc. Fr. Vlll (1892), 122? Plasmodium? Sporangien gesellig, aber seltener gehäuft, kugelig, 0,3—0,7 mm im Durchmesser, oder einfach verzweigte oder netzförmig anastomosierende, wurmförmige oder seitlich zu- sammengedrückte, orangegelbe, ziegel- oder rosenrote oder rot- braune Plasmodiokarpien. Fruchtkörper höckerig, unregelmäßig aufspringend. Peridie dünn, mit roten oder orangegelben Kalk- einschlüssen. Kalkknoten abgerundet, sehr variierend in Größe und Gestalt, Verbindungsfäden blaßgelb oder farblos. Capillitium sich am Lichte rasch entfärbend und weiß werdend. Sporen- masse violettbraun ; Sporen im durchfallenden Lichte blaß violett- braun, nahezu glatt, 6 — 9 ft. Deutschland (Grunewald bei Berlin). Ceylon, Java, N.- und S.-Amerika. Nach Macbride entbehren die Kalkknoten der amerikanischen Exemplare des roten Mittelfeldes. 19*. Sporangien gelb oder orangefarbig. 22. Sporangienwand einschichtig. Spo- rangien kugelig oder unregelmäßig eiförmig. Sporen nahezu glatt, 7—10 fi. 150 54. P. yirescens Ditm. in Sturm FI. Deutschi. I (1817), 123, pl. 61; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 274; Rost. Monogr., 103; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 128; Massee Monogr., 277; Celak. Myxom. Böhmens, 71; Lister Monogr. ed. 1, 59, pl. XXI, A, fig. a — c, B, fig. a — b, und ed. 2, 83, pl. 61, fig. a — c, e, pl. 62, fig. a— c; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 41 ; Macbride N. A. Slime-Moulds, 33, pl. VIII, fig. 7, 7a, pl. IX, fig. 5, 5a, 5b; Torrend in Broteria VII, 121, pl. VI, fig. 17, 18. Synouyme:Physarumthejoteum Fr. Symb. Gaster. (1818), 21; Rabeu- horst Deutsch]. Krypt.-Fl. I, 274. Physarum auceps de Bary ex Fuckel Symb. Myc. (1869, 70), 348 [iiom. und.] Didymium iiectriffiforme Berkeley et Curtis in Grev. II (1873), 66. Physarum Ditaiari Rost. Monogr. App. (1876), 8. Didymium sinapiuum Cooke Myx. Brit. (1877). 33. Physarum vireseens var. genuinum Lister Monogr. ed. 1, 59 pl. XXI, A, fig. a — c; Torrend in Broteria VII, 122. Exsikkaten: Fuckel Fungi rhen. 1460. 0. Jaap Myxom, exsicc. 6. Plasmodium zitronengelb. Sporangieu gehäuft oder gesellig, mitunter gebüschelt, ab und zu längliche Plasmodiokarpien bil- dend, höckerig oder nahezu glatt, blaßgelbgrün, orangerot oder bei fehlendem Kalk purpurbraun. Peridie + dünn, spröde, meist mit Kalkeinlagerung in Form sehr kleiner gelber Kalk- körnchen. Kalkknoten des Capillitiums gelb, abgerundet spindel- förmig oder von unregelmäßiger Form, Verbindungsfäden zart. Sporen fast glatt, im durchfallenden Lichte blaßviolettbraun, 7 — 10 n. Deutschland, Schweiz (Jura), Osterreich. Großbritannien, Frankreich, Belgien, Schweden, Rußland, N.-Amerika, Java. Wir unterscheiden mit Lister folgende Abänderungen: Tar. obscurum Li st er Monogr. ed. I (1894), 59, pl. XXI, B, fig. a, b und ed. 2, 84, pl. 61, fig. e; Torrend in Broteria VII, 122. Sporangien (0,4 — 0,8 mm im Durchmesser) oder Plasmodio- karpien, herden weise oder gehäuft, - grünlichgelb, häufig blaß- gelb- oder olivenbraun gesprenkelt, etwas glänzend. Peridie i5i oberwärts farblos, gegen den Grund zu gelb, entweder kalkfrei oder mit zerstreuten Schülfern weißlicher Kalkkörnchen. Kalk- knoten leuchtend gelb. Sporen 6 — 8 /x. Deutschland, Ungarn. Großbritannien. var. nitens Lister Monogr. ed. 1 (1894), 59 und ed. 2, 84, pl. 62, fig. a— c; Torrend in Broteria VII, 122. Synonyme: Physarum luteolum Peck in Eep. N. Y. Mus. Nat. Hist. XXX (1878), 50 ? Physarum auriscalpium Maebride in Bull. Nat. Hist. Iowa II (1893), 158 non Cooke. Sporangien kugelig, 0,5 — 0,8 mm im Durchmesser, herden- weise aber nicht gebüschelt, leuchtend gelb. Sporen 7 — 9 f.i. Deutschland, Schweiz. Großbritannien, N. -Amerika. 22*. Sporangien wand doppelt. Spo- rangien gebüschelt oder zerstreut, mitunter gedrungene, gekrümmte oder gerade gestreckte Plasmodio- karpien. Sporen dicht- und fein warzig, 9 — 14 /*. 55. P. alpinum (^Lister) G. Lister in Journ. of Bot. XLVIII (1910), 73 und Monogr. ed. 2, 84, pl. 62, fig. d— f; Meylan in Bull. Soc. Vaud. sc. nat. 5 me ser. L, 5. Synonym: Physarum virescens Ditm. var. alpiua Lister in Journ. of Bot. XLVI (1908), 216. Plasmodium ? Sporangien 1 — 1,3 mm im Durchmesser, blaß- gelb oder ockerfarbig, schuppig oder glatt. Äußere Peridieschicht kalkreich, von der häutigen Innern Schicht sich ablösend. Kalk- knoten zahlreich, groß, einfach oder verzweigt, verbunden von einem spärlichen Netzwerk starker, hyaliner Fäden mit Verbreite- rungen in den Astwinkeln. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, 9 — 14 fi. Schweiz (Jura, Arolla im Wallis, Pont de Naut ob Bex). Schweden, Califoruien. 152 var. badhamioides Meylan in Bull. Soc. Vaud. sc. nat. 5me ser. L (1914), 7, Verbindungsfäden der Kalkknoten fast 0 (Neuenburger Jura). Eiue ausgezeichnete alpiue uud subalpine (so in Schweden) Art. IV. Gattung Fuligo Haller Hist. Stirp. Helv. III (1768), 110; Pers. Syn. (1801), 159; Rost, Vers, eines Syst. der Mycetozoen, 11 und Monogr. 134; Cela- kowksy Myxom. Böhmens, 80; Schröter in Cohn Krypt.-Fl Schlesien III, 132 und in Engler und Prantl Natürl. Pflanzenfam 1, 35; Massee Monogr. 339; Lister Monogr. ed. 1, 65 und ed 2, 85; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. AVinterthur VI, 44; Mac bride N. A. Slime-Moulds, 22; Torrend in Broteria VII, 141, VIII, 15. Synonyme: Mucor L. Gen. PL ed. 5 (1754), 493. Äthalium Link Diss. I (1809), 42. Sporangien wurmartig verlängert, in großer Zahl in- und durcheinander verwoben, ein großes, kissenartiges Äthalium bil- dend, dessen äußere Sporangien häufig steril sind und eine sporenfreie, kalkreiche, spröde liinde bilden. Capillitium mit wenigen oder vielen Kalkknoten. 1. Sporen 6 — 14 fi. 2. Äthalium und die meist spindelförmigen Kalkknoten gelb, seltener rötlich oder weiß. Sporen 7 — 9 /.t. 1. F. septica (L.) Gmelin Syst. Nat. (1791), 1466; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schlesien III, 132; Lister Monogr. ed. 1, 66, pl. XXIV, A, fig, b-d und ed. 2, 86, pL 74, fig. a-f; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. V^^interthur VI, 44; Torrend in Broteria VII, 142, pl. VIII, fig. 20. Synonyme: Mucor septicus L. Spec. PL ed. 2, 11 (1763), 1656; G. Lister in Journ. of Bot. LI, 161. Mucor primuB (ovatus) Schaeff. Fung. Bav. (1763), 132, fig. 92. Mucor Mucilago Scop. Fl. Garn. ed. 2, II (1772), 492. Lycoperdon luteum Schrank FL Bav. II (1789) 629. Reticularia lutea Bull. Champ. (1791), 87, t. 380, fig. 1. Reticularia horteusis Bull. Champ. (1791), 86, t. 424, fig. 2. 153 Reticularia carnosa Bull. Champ. (1791), 85, t. 424, fig. 1? Fuligo flava Pers. in Roemer N. Mag. Bot. I (1794), 88. Fuligo Candida Pers. in Roemer N. Mag. Bot. I (1794), 88. Fuligo rufa Pers. in Roemer N. Mag. Bot. I (1794), 88. Fuligo vaporaria Pers. Obs. I (1796), 92. Fuligo pallida Pers. Obs. II (1799), 36. Reticularia septica Witbering Arrang. ed. IV (1801), 463. Reticularia ovata var. Witbering Arrang. ed. IV (1801), 463. Fuligo lievis Pers. Syn. (1801), 160. Fuligo violacea Pers. Syn. (1801), 160; Macbride N. A. Slime- Moulds, 24. Fuligo caruea Scbum. Enum. PI. Saell. II (1803), 194. Fuligo flavescens Scbum. Euura. PI. Saell. II (1803), 194. Äthalium flavum Link in Mag. Ges. Naturf. Fr. Berlin III (1809), 42. Fuligo cerebrina Brondeau in Mem. Soc. Linn. Paris III (1824) 74, t. 3, fig. 1—4. Fuligo varians Somm. Fl. Läpp. (1826), 239; Rost. Monogr., 134; Celak. Myxom. Böbmens, 80; Massee Monogr., 340, fig. 190—192. Reticularia vaporaria Cbevall. Fl. Par. I (1827), 342. Äthalium violaceum Spreng. Syst. IV (1827), 533. Ätbalium candidum Scblecbtd. in Spreng). Syst. IV (1827), 533. Äthalium septicum Fr. Syst. Myc. III (1829), 93; Rabenb. Deutschi. Krypt.-Fl. I, 253. Reticularia carnea Fr. Syst. Myc. III (1829), 91. Fuligo carnosa Duby Bot. Gall. II (1830), 863. Fuligo hortensis Duby Bot. Gall. II (1830), 863. Ätbalium ferrincola Schwein, in Trans. Am. Phil. Soc. n. s. IV (1832), 26? Reticularia rufa Schwein, in Trans. Am. Phil. Soc. n. s. IV (1832). 261. Äthalium rufum Wallr. Fl. Germ. IV (1833), 341. Ätbalium vaporarium Fr. ex Berkeley in Gard. Chron. (1860), 409. Äthalium rufum Alexandrowicz Strojen. (1872), t. 11, fig. 6-11. Licea Lindheimeri Berkeley in Grev. II (1873), 68. Fuligo tatrica Racib. in Hedw. XXIV (1885), 169. Tubulina Lindheimeri Massee Monogr. (1892), 42. Physarum cerebrinum Massee Monogr. (1892), 306, fig. 275. Fuligo ovata Macbride N. A. Slime-Moulds (1899), 23, pl. X, fig. 2, 2 a, 2 b. Plasmodium leuchtend gelb, selten weiß. Äthalium sehr ver- schieden in der Größe, 2 mm bis 20 cm breit, blaßbraun, gelblich- braun, rötlich, rotbraun oder schmutzig weiß, polsterförmig, Y2 c^i 154 bis 3 cm hoch, meist überkleidet von einer kalkreichen, ge- wöhnlich gelben Kruste. Sporangienwände innerhalb des Ätha- liums häutig, sehr spröde, farblos, kalkführend. Columella O. Capil- litium spärlich oder reichlich ent- wickelt, ein lockeres Netzwerk + schlanker hyaliner Fäden, die an den Verzweigungsstellen + ver- breitert zu sein pflegen, mit spindel- förmigen oder verzweigten gelben oder weißlichen Kalkknoten. Spo- Fig.57. Fuligo septica (L.)Gmelin. renmasse schwarz, rußartig; Sporen aberiudetesÄthalium auf Rinde auf- ^^ durchfallenden Lichte violett, sitzend ('/s); b Capillitium mit spindel- förmigen Kalkkuoteu ("«/,). nahezu glatt, 6—10 /*. Nach Lister. Durch das ganze Gebiet verbreitet und überaus häufig, auf allen möglichen Substraten, häufig auch an lebenden Baumstämmen und mehr über dem Erd- boden, unter der Bezeichnung Lohblüte als salbeuartige Masse auf Gerberlohe. Kosmopolitisch. Die Äthalien dieser Art zeigen hinsichtlich ihrer Färbung eine überraschend große Variation, die auch darin ihren Ausdruck findet, daß derartige Abänderungen entweder zum Range von Arten oder Varietäten erhoben worden sind. Wir können uns dieser Bewertung vorläufig nicht anschließen, sehen vielmehr in diesen Farbenvariationen individuelle Standortseinflüsse. So unterscheidet z. B. Rabenhorst 1. c. 253 : f. flava (Pers.): Plasmodium salbenartig, lebhaft gelb, Sporen sehr klein, braun. f. vaporaria (Pers.): Äthalium schaumig körnig, lebhaft dottergelb, dann fast kirschbraunschwarz, Sporen ziemlich groß, violett, rundlich. f. rufa (Pers.): Äthalium halbkugelig, rotbraun, häutig, mit Rinde, Sporen braunschwarz. f. violacea (Pers.): mit gelber, bald schwindender Rinde, innen purpurviolett. Daß mit derartigen Diagnosen heute nichts anzufangen ist, liegt auf der Hand; dies gilt auch in Bezug auf die Var. violascens Rönn in Schrift. Naturw. Ver. Schlesw.-Holst. XV (1911), 56. 155 Macbride 1. c. 23/24 und Torreud 1. c. 142 halten au der Unter- scheidung von F. septica und F. violacea fest; ersterer erblickt in letzterer eine eigene Art, Torrend subordiniert sie als Varietät der F. septica. Bei F. septica sollen die Sporen im durchfallenden Lichte blaßpurpurbraun, bei violacea violett sein (Macbride), ferner wäre bei septica der Hypothallus weiß oder gelblich, bei violacea dagegen violett (Torrend). Ich meinerseits halte es zurzeit noch mit Schröter und Lister und ziehe violacea zu septica. Fig. 58. Fuligo septica (L.) Gmelin. Uuberindetes, in Sporangien auf- gelöstes Äthalium ("/i)- Nach Lister. Was die Ausbildung der Rinde anbetrifft, so steht diese ganz sicher in Beziehung zur Luftfeuchtigkeit; an vor austrocknendem Luftzug geschützten Lokalitäten unterbleibt die Riudenbilduug entweder ganz (Physaruni cere- brinum Massee) oder doch nahezu vollständig. Jahn stellt in Rönn, Die Myxomyceten des nordöstlichen Holsteins (1911), 561) eine Fuligo Candida auf, die vielleicht der Candida Persoon's entspricht und die er wie folgt charakterisiert: Plasmodium weiß, Capillitium mangelhaft ausgebildet, die Kalkkuoten fehlen fast ganz, wenn vorhanden, weiß. Die Äthalien bestehen aus unregelmäßig gewundenen Fächern, deren Wände sehr dünn, durchscheinend hellgrau und matt irisierend sind. Sporen 7 — 10 ^u, braun- violett, schwach warzig. Es wird auch in Bezug auf diese Funde noch abzu- warten sein, ob wir es wirklich mit einer von septica verschiedenen Art oder nur mit einer Standortsmodifikation zu tun haben. Endlich sei noch einer von C. Engelke beobachteten aber nicht be- nannten Form aus Hannover gedacht (1. u. 2. Jahresber. d. niedersächsischen bot. Ver. zu Hannover (1910), bei der die Plasmodien außergewöhnlich klein und zu vielen über das Moos verteilt waren und dabei gar keine Neigung zeigten, sich zu einem größern Plasmodium zu vereinigen. Die Äthaliumfruchtform war klein, 2 mm lang, 1 mm breit, von dunkelgrüngelber Farbe und in der Form nicht unähnlich Wurmexcrementen, 2*. Äthalien gelblichgrau. Kalkknoten zahl- reich, nicht spindelförmig, orangegelb. Sporen 10—11 fi. ') Schrift. Naturw. Ver. Schlesw.-Holst. XV (1911), Heft 1. 156 2. F. muscorum Alb. et öchwein. Consp. Fung. (1805), 86, t. VII, fig. I; Macbride N. A. Slime-Moulds, 24; Torrend in Broteria VII, 142; Lister Monogr. ed. 2, 87, pl. 77, fig. a— c. Synonyme: Lignidium griseoflavum Link in Mag. Ges. Naturf. Fr. Berl. III (1809), 24. Lignidium miiscicola Fr. Symb. Gaster. (1817), 10. Lignidium rcniforme Fr. Symb. Gaster. (1817), 10? Reticularia muscorum Fr. Syst. Myc. 111 (1829), 91. Pliysarum gyrosum Rost. Monogr. (1875), 111 pr. p. Licea ochracea Peck in Rep. N. Y. Mus. Nat. Hist. XXVllI (1879), 55. Fuligo ochracea Peck in Rep. N. Y. Mus. Nat. Hist. XXXI (1879), 56; Massee Monogr., 342; Lister Monogr. ed 1, 67, pl. XXIV, A, fig. e— f und in Journ. of Bot. XXXIX, 84. Fuligo simulaus Karst, in Bidr. Kann. Finl. Nat. XXXI (1879), 108. Exsikkaten: Fuckel Fungi rhen. 1474, Jaap Myxom, exsicc. 7. Plasmodium aprikosengelb, durchscheinend. Athalium polster- förmig oder kugelig, 2 mm bis 5 cm im Durchmesser, zerstreut, gebüschelt oder dachziegelartig gehäuft, nahezu glatt, gelbgrau oder + grau, auf orangefarbigem Hypothallus aufsitzend. Hinde Fig. 59. Fuligo muscorum Alb. et Schwein. a) Berindetes Athalium ('"/i ); ^) Capillitium mit Kalk- knoten C^»"/,). — Nach der Natur. Fig. 60. Fuligo mus- corum Alb. et Schwein. Capillitium mit Kalk- knoten u. Sporen (*'"/!). Nach Lister. 157 spärlich entwickelt oder sogar ganz fehlend. Sporangien wände mit zerstreuten, orangefarbigen Kalkeinlagerungen. Capillitium aus zahlreichen, häufig verzweigten, orangefarbigen Kalkknoten, die durch + kurze, hyaline Fäden verbunden sind, bestehend. Sporen fein stachelig, violettbraun im durchfallenden Lichte. Deutschland, Schweiz. Großbritannien, Schweden, Pinnland, Ceylon, N. -Amerika. Namentlich in nassen Sommern häufig und dann mehr als handgroße Plasmodien bildend. Bleiben solche vor Luftzug und damit vor dem raschen Austrocknen geschützt, so werden mitunter anstatt der Äthalien einfache oder mannigfach verzweigte Plasraodiokarpien gebildet. 2**. Sporen entweder ellip soidisch, 13 — 17x8 — 12 /< oder + kugelig und 9 — 12 ;W. Äthalien und Kalkknoten ganz weiß. 3. F. cinerea (Schwein.) Morgan Myxom. Miami Valley (1896), 105; Lister Monogr. ed. 2, 88, pl. 75, fig. a— d. Synonyme: Enteridium cinereum Schwein, in Trans. Am. Phil. Soc. n. s. IV (1832), 261. Physarum ellipsosporum Piost. Monogr. App. (1875), 10; Massee Monogr., 310, fig. 214; Macbride N. A. Slime-Moulds, 27, pl. X, fig. 3, 3 a, 3 b. Badhamia coadnata Rost. Monogr. (1875), 146; Massee Monogr., 325. Aethaliopsis stercoriformis Zojif Pilztiere (1884), 150, fig. 26. Fuligo stercoriformis Eacib. in Hedw. XXVI (1887), III; Massee Monogr., 342. Fuligo ellipsospora Lister Monogr. ed. I (1894), 67, pl. XXIV, B, fig. a— d, in Journ. of Bot. XXX Vll, 148, t. 398, fig. 2, 3, XXXIX, 84, und XLII, 132. Exsikkat: 0. Jaap Myxom, exsicc. 147. Plasmodium milchweiß. Äthalium kissenförmig, verlängert, 4 bis 60 mm lang, einfach oder verzweigt, häufig gewunden, zerstreut oder gedrängt, die durcheinander gewobenen Sporangien meist von einer in den Hypothallus übergehenden, weißen, glatten, kalkführenden Rinde überkleidet. Die kalkhaltigen Sporangien- wände sind in der Regel + wohlausgebildet, sodaß jedes Spo- rangium des Äthaliums in seinem Verlauf verfolgt werden kann. Kalkknoten mitunter zu einer Pseudocolumella zusammentretend, wie überhaupt das Capillitium infolge des Zurücktretens der Verbindungsfäden oft an das der Badhamia-Arten erinnert. Sporen bräunlichviolett, fein stachelig. 158 Rindenlose, aus locker verbundenen Sporangien bestehende, weiße, ledergelbe, blaßrötliche oder braune Äthalien mit 9 — 12 fi großen, häufig kugeligen Sporen, werden als var. ecorticata Lister (Monogr. ed. 2 [1911] 88, pl. 75, fig. a), bezeichnet. Hannover, Mark Brandenburg, Galizien. Großbritannien, Frankreich, Italien, Ceylon, N.-Amerika, Cuba. 1*. Äthalium polsterförmig, 15 bis 40 cm im Durch- messer, bedeckt von einer kalkreichen, dick- schwammigen, weißen, oder gegen die Basis gelblichen Rinde. Sporangienwände weiß,kalk- fiihrend. Capillitium + spärlich entwickelt, Kalkknoten verzweigt, weiß. Columella fehlend. Sporen im ausgewachsenen Zustande kugelig oder etwas ellipsoidisch, dunkelp urpur braun, dicht und grobwarzig, die Warzen mitunter in unregelmäßigen Linien angeordnet, 15 — 20 ju. 4. F. megaspora Sturgis in Colorado Coli. Pnbl. Gen. Ser. Nr. 68, sc. ser. XII (1913), 443. N.-Amerika (Colorado), Afrika (Albert Eduard Nyauza). Diese Art, deren Vorkommen in unserm Gebiete sicherlich nicht in den Bereich des Unmöglichen fällt, unterscheidet sich von F. septica und von F. muscorum durch die weiße Farbe der Kalkknoten und die großen Sporen, von F. cinerea durch die schwammige Atlialium-Rinde und die auffallend größern und dunkler gefärbten Sporen. V. Gattung Erionema Penzig Die Myxom, d. Flora v. Buitenzorg (1898), 36; Torrend in Broteria VI, 42, 58 und VII, 143; Lister Monogr. ed. 2, 89. Fruchtkörper als lange, hängende, walzliche, einfache oder verzweigte Plasmodiokarpien oder Sporangien ausgebildet. Ca- pillitium ein elastisches Netzwerk von mehrfacher Länge des Fruchtkörpers. Kalkknoten sehr spärlich. Nur eine Art: 1. E. aureum Penzig Die Myxom, d. Flora v. Buiten- zorg (1898), 37; Lister in Journ. of. Bot. XLII, 98, tab. 458 und Monogr. ed. 2, 89, pl. 73, fig. a — c; Torrend in Broteria VII, pl. VIII, fig 9, 10. 159 Fig. 61. Erioneina aureum Penzig a) Sporangienbü>schel ("*/,); b) Capillitium mit Kalkknoten ('^"/ij. Nach Lister. Plasmodium farblos oder gelblich. Sporangien lang, walz- lich, 0,2 bis 0,3 mm dick, zitronengelb oder grauolivenfarbig gesprenkelt und gelb gebändert, gehäuft oder an langen schlanken, gelben, einfachen oder verzweigten, in den Hypothallus über- gehenden Stielen vom Substrat hängend oder an Stelle der Sporangien + wurmförmig gekrümmte, oft anastomosierende Plas- modiokarpien. Capillitium aus sehr zarten, farblosen, ein Netz- werk bildenden Fäden und gelben, spindelförmigen, spärlich vor- kommenden Kalknoten bestehend. Zur Zeit der Sporenreife zerfällt das Sporangium und das sehr elastische Capillitium streckt sich nun in die Länge. Sporen im durchfallenden Lichte blaß bräunlichviolett, glatt oder sehr fein stachelig, 6 — 7 ^i. Java, Japan. VI. Gattung Trichamphora Jungh. Fl. Crypt. Jav. (1838), 12; Rost. Versuch (1873), 10 und Monogr., 137; Lister Monogr. ed. 1, 89 und ed. 2, 89; Torrend in Broteria VI, 42, 59 und VII, 144. 160 Nur eine Art: 1. T. pezizoidea Jungh. Fl. Crypt. Jav. (1838), 12, t. 2, fig. 9; Lister Monogr. ed. I, 89, pl. XXXV, B, a — c, in Joiirn. of Bot. XXXIX, 85 und XLII, 132, Monogr. ed. 2, 90, pl. 72, fig. a-d; Torrend in Broteria VII, 144, pl. VII, fig. 13 — 15. Synonyme: Didymium zeylanicum Berkeley et Broorae in Hook. Journ. of Bot. VI (1854), 230. Physarum macrocarpum Fuckel Symb. Myc. (1869), 343 non Ges. Trichamphora Fuckeliana Rost, in Fuckel Symb. Myc. 2. Nach- trag (1873), 71 und Rost. Monogr., 138. Chondrioderma pezizoides Rost. Monogr. (1875), 424, fig. 122. Chondrioderma zeylanicum Rost. Monogr. App. (1876), 15. Chondrioderma Muelleri Rost. Monogr. App. (1876), 15. Chondrioderma Berkeleyanum Rost. Monogr. App. (1876), 16. Badharaia Fuckeliana Rost. Monogr. App. (1876), 2; Massee Monogr., 321. Didymium australe Massee in Grev. XVII (1888), 7. Didymium parasiticum Sacc. et Syd. Syll. Fung. XIV (1899), 836. Didymium pezizoideum Masse« Monogr. (1892), 239. Physarum Muelleri Berkeley ap. Lister Monogr. ed. I (1894), 89. Exsikkaten: Fuckel Fung. rhen. 1458. Fig. 62. Trichampliora pezizoidea Juugli. a) Sporaugieugruppe (^''/i); b) Capillitium ('*"/,). — Nach Lister. 161 Plasmodium grauweiß. Sporangien herdenweise, 1 — 2,5 mm hoch, gestielt, Scheiben- oder schüsseiförmig nach Art einer kleinen Peziza, aufrecht oder geneigt, 0,8 bis 1,3 mm breit und 0,2 bis 0,3 mm dick, grauweiß. Peridie kalkführend, zur Zeit der Sporenreife felderartig aufreißend. Stiel schlank, pfriemlich, längsgestreift, durchsichtig, rötlich braun. Capillitium entweder Badhamia-artig aus häutigen, kalkerfüllten Schläuchen bestehend oder ein Netzwerk farbloser, mit ihren verbreiterten Enden an der Peridie befestigter und an den Verzweigungsstellen gleicher- weise verbreiterter Fäden mit oder ohne spindelförmige Kalk- knoten. Sporen im durchfallenden Lichte dunkel- oder blaß purpurbraun, fein- oder grob stachelig oder nahezu glatt, 9 — 17 fi. Deutschland, Österreich. Frankreich, Schweden, 0.-, W.-, S.-O.-, S.-Afrika, Madagascar, Malay. Archipel, Australien, Philippinen, Tahiti, Brasilien, Bolivien. Hat einige Ähnlichkeit mit Physarum javanicum, doch sind bei diesem die Stiele auffallend heller und oft spiralig gedreht, die Sporen heller und meist auch kleiner. VII. Gattung Physarella Peck in Bull. Torrey Bot. Club IX (1882), 61; Lister Monogr. ed. 1, 68 und Monogr. ed. 2, 91; Schröter in Engler und Prantl Natürl. Pflanzenfam. I, 33; Macbride N. A. Slime-Moulds, 71; Torrend in Broteria VI, 42, 54 und VII, 112. Nur eine Art: F. oblonga (Berkeley et Curtis) Morgan Myx. Miami Valley (1896), 79; Macbride N. A. Slime-Moulds, 71, pl. VIII, fig. 4, 4a, 4b, 4c, pl. XVI, fig. I; Torrend in Broteria VII, 112, pl. VII, fig. I, pl. IX, fig. 12, 12a; Lister Monogr. ed. 2, 91, pl. 71, fig. a— d. Synonyme: Tricüamphora oblonga Berkeley et Curtis in Grev. II (1873), 6«. Physarum rufibasis, Berkeley et Broome in Jouru. Linn. Soc. XIV (1873), 85. Choudrioderraa iuflatum Rost. Monogr. (1875), 425. Tilniadoche oblonga Rost. Monogr. App. (1876), 13; Monogr., 334. Schinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt. Flora I, Pilze Abt. X). H 162 Tilmadoche hians Eost. Monogr. App. (1876), 14. Physarella mirabilis Peck in Bull. Torrey Bot. Club IX (1882), 61, pl. 24, fig. 1—6; Lister Monogr. ed. 1, 68, pl. XXV, B, fig. a — c. Tilmadoche rainuta Bari, in Sacc. Syll. VII (1888), 361. Fig. 63. Physarella ohlouga (Berkeley et Curtis) Morgan. i) Sporaugieugruppe ('7i); t) Ca])illitiuni mit Kalkknoten und 2 kalkführeuden, dornartigeu Fortsätzen (260/,). — Nach Lister. Plasmodium gelb. Sporangien lang gestielt, samt Stiel 2 bis 3 mm hoch, nickend, kurz zylindrisch, 0,8 mm lang und 0,6 mm breit, oben nabelartig eingestoßen, ab und zu bei anomaler Entwicklung anstatt nickend aufrecht oder an Stelle von Sporangien Plasmodiokarpien, grünlich oder rötlichgelb. Peridie mit gelben Kalkeinlagerungen, zur Zeit der Sporenreife in sternförmig ab- stehende oder zurückgerollte Lappen aufreißend, der eingestoßene Nabel als hohle, orangegelbe Columella stehenbleibend. Stiel am Grunde meist dicker als oberwärts, gestreift, rotbraun, durch- scheinend. Capillitiumfäden blaßgelb, gabelig verzweigt, nicht anastomosierend, mit wenigen, kleinen, spindelförmigen, gelben Kalkknoten und gelben oder orangefarbigen. 0,2 mm langen und 20 fi dicken, spitzen, von der äußern Peridieschicht zur Columella- wand reichenden, kalkbeladenen Dornfortsätzen. In Plasmodio- karpien mitunter ein Netzwerk anastomosierender gelblicher Fäden 163 mit großen, unregelmäßigen Kalkknoten, aber ohne Dornfortsätze. Sporen violett braun, kugelig, fast ganz glatt, 6 — 8 fi. Portugal (?), N.-, Central- und S.-Amerika, Westiudieii, Aquatorial- afrika, Ceylon, Malay. Archipel, Philippineu. Torrend in Bull. Soc. Port. Sc. Nat. (1908), 66 uud in Broteria Vll, 113, pl. IX, flg. 12 uud 12a, beschreibt eine P. lusitanica Torrend, die in der Folge von Frl. G. Li st er zu P. ohlonga gezogen worden ist. Bei dieser Form sind die Sporangien manchmal nahezu kugelig und entbehren des ver- tieften Nabels, sie springen auch unregelmäßig und nicht in sternförmig ab- stehende Lappen auf. Das Capillitium besteht aus einem Netzwerk gelber Fäden mit wenigen oder zahlreichen Kalkknoten. Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob wir es hier mit einer zweiten Art oder nur mit einer Form unserer P. ohlonga zu tun haben. VIII. Gattung Cienkowskia Rost. Versuch Syst. Myc. (1873), 9 und Monogr. 91; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 131 und in Eugler und Prantl Natürl. Pflanzenfam. I, 33; Massee Monogr., 337; Lister Monogr. ed. 1, 68, ed. 2, 92; Macbride N. A. Slime-Moulds, 79; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 43; Torrend in Broteria VI, 42, 54 und VII, 110. Fruchtkörper als wurmförmige, netzartige Plasmodiokarpien ausgebildet, mit unregelmäßig aufreißender, dünner, spröder Peridie, letztere mit Ausnahme der an ihr befestigten Kalkplatten des Capillitiums kalkfrei. Capillitium ein lockeres Netzwerk starrer, gelber Fäden mit zahlreichen freien, hakig gekrümmten, spitzen Astenden, außerdem große, gelbe, durchlöcherte Kalkplatten, die mit ihren Rändern an der Peridie befestigt sind, sodaß der ge- öffnete Fruchtkörper wie gekammert aussieht. Nur eine Art: C. reticiilata (Alb. et Schwein.) Rost. Monogr. (1875), 91; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 131; Massee Monogr., 337, fig. 266, 267; Lister Monogr. ed. 1, 68, pl. XXV, A, fig. a— d und ed. 2, 93, pl. 70, fig. a— d ; Macbride N. A. Slime- Moulds, 80, pl. XIV, fig. 2, 2a, 2b; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 43; Torrent in Broteria VII, 110, pl. VIII, fig. 18, 19, 23 und pl. IX, fig. 50. 11* 164 Synonyme: Pliysarum reticulatum Alb. et Schwein. Consp. Fnug. (1805), 90. Diderma reticulatum Fr. Sywt. Myc. 111 (1820), 112; Rabenhor.st Deutschi. Krypt.-Pl. I, 281. Fig. 64. Cienkowskia reticulata (Alb. et Schwein.) Eost. a) Plasmodiokarp ('Vi); 1^) Capillitium mit durchlöcherter Kalkplatte (^""/i). Nach Lister. Plasmodium tieforangerot. Plasmodiokarpien wiirmförmig hin und her gebogen, gewöhnlich verzweigt und anastomosierend, oft handgroße Flächen bedeckend, 0,5 mm breit, gelbbraun oder orangefarbig, mit blassen Querstreifen, rotgefleckt. Columella O. Capillitiumfäden starr, gelb, die Enden der Verzweigungen scharf- spitzig und meist hakig gekrümmt. Kalkplatten quer zur Längs- achse des Fruchtkörpers gestellt, durchlöchert, blaßgelb und ver- bunden mittelst breiter oder schmaler Verbindungsstücke mit der Peridie, ab und zu kommen auch vereinzelte Kalkknoten vor. Sporenmasse pechschwarz; Sporen im durchfallenden Lichte hell- violettbraun, sehr fein stachelig, 9 — 11 /n. Deutschland, Schweiz; scheint selten zu sein. Großbritannien, Frankreich, Portugal, Ceylon, Java, N.-Amerika. Könnte ev. mit Physarum Serpula verwechselt wei'den, für C. reticulata sind indessen die vertikal gestellten Kalkplatten und ist die Farbe der Plas- modiokarpien charakteristisch. 165 IX. Gattung Craterium Trentepohl in Roth Cat. Bot. II (1797), 224; Rost. Vers. Syst. Myc. (1873), 10 und Monogr., 118; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. IJI, 1, 126 und in Engler und Pranti Natürl. Pflanzenfam. I, 33; Celak. Myxom. Böhmens, 77; Massee Monogr., 262; Lister Monogr. ed. I, 69 und ed. 2, 93; Macbride N. A. Slime-Moulds, 73; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 46; Torrend in Broteria VI, 46, 54 und VII, 115. Sporangien gestielt, entweder becherförmig mit einem papier- artigen Deckel oder eines solchen entbehrend und dann + kugelig oder verkehrteiförmig. Peridie kalkhaltig, aus 2 oder sogar 3 Schichten bestehend. Der basale Teil der Sporangienwand + knorpelig und bleibend. Kalkknoten des Capillitiums oft zu einer Art von Pseudocolumella zusammenfließend. 1. Sporangien mit glatter, glänzender Peridie und ausgesprochenem Deckel. 2. Kalkknoten des Capillitiums weiß. 1. C. minutum (Leers) Fr. Syst. Myc. III (1829), 151; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 271; Rost. Monogr. 120; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. 111,1, 127, Celak. Myxom. Böh- mens, 78 ; Macbride N. A. Slime-Moulds, 78, pl. XV, fig. 5 ; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 46; Torrend in Broteria VII, 115; Lister Monogr. ed. 2, 94, pl. 78, fig. a-e. Synonyme: Peziza minuta Leers Fl. Herbern. (1775), 277. Cyathus minutus Hoffm. Veg. Crypt. (1790), 6, t. II fig. 2. Sphferocarpus turbiuatus Bull. Cliamp. (1791), 132, t. 484, fig. 1. Craterium pedimculatum Trentep, in Roth Cat. Bot. I (1797), 224; Rabeuh. Deutschi. Krypt.,-Fl. I, 271; Lister Monogr. ed. 1, 70, pl. XXVI, A, fig. a— c. Sphffirocarpa operculata Schum. Euum. PI. Saell. II (1803), 220. Physarum turbinatum Schum. Enum. PL Saell. II (1803), 205. Trichia turbiuata DC. Fl. Franc. II (1805), 252. Craterium vulgare Ditm. in Sturm Deutschi. FL, Pilze 1 (1813), 17, t. 9. Craterium pyriforme Ditm. 1. c, 19, t. 10. Craterium turbinatum Fr. Syst. Myc. III (1829), 152. Craterium Oerstedtii Rost. Monogr. (1875), 120. Craterium Priesii Rost. 1. c, 122. Craterium confusum Massee Monogr. (1892), 263, fig. 289. 166 Craterium miuutum Fr, var. pyriforme Celak. und campanulatum Celak. Myxom. Böhmens (1893), 78. Exsikkaten: Fuckel Fungi rhen. 1458 (?), 1454. Sydow Myc. March. 489. 0. Jaap Myxon Fig. 65. Craterium minutum (Leers) Fr. a) Sporangien, z. Teil geöffnet (*"/,); b) Capillitium mit großen Kalkknoten; rechts unten ein Stück der Peridie (**"/i). — Nach Lister. Plasmodium lebhaft gelb. Sporangien herdenweise, samt Stiel (0,3 — 0,5 mm) bis 172 ™di hoch, becherförmig, aufrecht, mit erweitertem Schlund oder fast glockenförmig, blaß ockerfarbig, nuß- oder olivenbrauu; Deckel gewölbt oder flach, mitunter etwas einwärts gedrückt, entweder von der Farbe der übrigen Sporangien- wand oder etwas blasser. Peridie zweischichtig, äußere Schicht am Kelchrand etwas verdickt, innere reich mit weißen Kalk- körnchen beladen. Stiel gefältelt, dunkelbraun, orangebraun oder gelblich. Capillitiumfäden weiß oder gelb, Kalkknoten groß und weiß, mitunter zu einer Pseudocolumella zusammenfließend. Sporen im durchfallenden Lichte violettbraun, 8 — 9 fi. Deutschland (verbreitet), Schweiz (selten), Österreich (anscheinend auch selten). Kosmopolitisch. 2. Kalkknoten braun. Sporangien zerstreut, samt Stiel (0,1—0,2 mm) 0,5—0,7 mm hoch, breit trichterförmig oder + kelchförmig, 167 glattwandig, rosenrot oder olivenbraun, häufig oberwärts etwas blasser, mit wohl- ausgebildetem, auswärts gekrümmtem Deckel. Stiel + dunkelbraun, längs gerippt. ColumeUa 0. Kalkknoten zahlreich, eckig oder abgerundet, mit verzweigten, kurzen, zarten Verbindungs fäden. Sporen im durch- fallenden Lichte purpurbraun, fein warzig, 8—9 (U. 2. C. concinnum Rex in Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia (1893), 370; Lister Monogr. ed. 1, 71, pl. XXVI, B, fig. a— d und ed. 2, 95, pl. 79, fig, a— d; Macbride N. A. Slime-Moulds, 78. N.-Amerika, Japan (?). 1*. Sporangiumwand mehlig bestäubt, oft höckerig. Deckel wenig ausgeprägt. 3. Sporangien violett, herdenweise, zy- lindrisch oder kelchförmig, oberwärts konvex auswärts gewölbt, aufrecht, ge- stielt, 0,7—0,8 mm lang und 0,3 — 0,6 mm breit, höckerig, oft geädert. Zur Zeit der Sporenreife fällt der obere Teil der Sporangiumwand bei unregelmäßig ver- laufender Rißlinie ab. Kalk zur Haupt- sache gehäuft in Taschen der Sporangium- wand, wodurch die Aderung der Peridie bedingt wird. Kalkknoten unter sich durch blaßviolette Fäden verbunden, groß, violett, in der Mitte zu einer in manchen Fällen dem Stiel aufsitzenden Columella zu- sammenfließend. Sporen violett, fast glatt, 7—9 n. 3, C. paraguayense (Spegazz.) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 95, pl. 80, fig. a-f. Synonyme: Didymiuin paraguayense Spegazz. in Anal. Soc. Cient. Argent. XXII (1886j, 186; Massee Monogr., 250. 168 Didymium guarapiense Spegazz. 1. c. XXVI (1888), 60. Craterium rubescens Eex iu Proc. Acad, Nat. Sc. Phil. (1893), 370; Lister Monogr. ed. 1, pl. XXVII, A, fig. a— c; Macbride N. A. Slime-Moulds, 75. locraterium rubesceus Jahn in Hedw. XLIII (19041, 302, fig. 1, A— E. locraterium paragua^'ense Torreud iu Broteria VII (1908), 114, pl. VII, fig. 4, 18 a. N.-Amerika (Luisiana), S.-Amerika. Die Art scheint eine echte, dem Stiel aufsitzende Columella zu besitzen, was Jahn veranlaßt hat, hierfür eine besondere Gattung aufzustellen. Nach Lister soll dieses Merkmal aber keinen konstanten Charakter besitzen und wir belassen daher, mit Lister, diese Art vorläufig noch in der Gattung Craterium. 3*. Sporangien braun, oberwärts mehlig be- stäubt. 4. C. leucocephalum (Pers.) Ditm. in Sturm Deutschi. Fl., Pilze (1813), 21, t. 11; Rost. ^Monogr., 123; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles., III, 1, 127; Celak. Myxom. Böhmens, 79; Lister Monogr. ed. 1, 72, pl. XXVII, B, fig. a— 1 und ed. 2, 96, pl. 82, fig. a, b, e, f; Macbride N. A. Slime-Moulds, 76, pl. VIII, fig. 5; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 47; Torrend in Broteria VII, 116. Synonyme: Peziza convivale Batsch Elench. Fung. (1783), 121 ? Stemonitis leucocephala Pers. in Gmelin Syst. Nat. II (1791). 1467. Arcyria leucocephala Hoffm. Fl. Crypt. Germ. (1795), t. 6. Physarum leucostictum GhevaU. Fl. Paris, I (1826), 336 ? Physarum xanthopus Wallr. Fl. Crypt. Germ. II (1833), 358. Cupularia leucocephala Link Handb. III (1833), 421; Rabeuh, Deutschi. Krypt.-Fl. I, 270. Craterium xanthopus Wallr. Fl. Crypt. Germ. II (1833), 358. Craterium deoperculatum Fr. in Weinm. Hymen, et Gaster. (1836), 597. Cupularia xanthopus Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I (1844), 271. Craterium pruinosum Cor da Ic. VI (1854), 13, t. II, fig. 33. Craterium Fuckelii Massee Monogr. (1892), 272. Craterium leucocephalum Ditm. var. genuinum Celak. und iuclusum Celak. Myxom. Böhmens (1893), 79. Craterium convivale Morgan. Myxom. Miami (1896), 86, 169 Exsikkaten: Fackel Fungi rhen. 1452. Eabeuhorst — Winter Fung. eur. 2674. Sydow Myc. March. 1500. 0. Jaap. Myxom, exsicc. 87. Plasmodium gelb. Sporangien herdeuweise, gestielt, samt Stiel (dieser 0,3 — 0,5 mm) bis 1 mm hoch, aufrecht, kurz walz- lich oder eiförmig, 0,4 - 0,6 mm breit, rotbraun mit weißen Kalk- inkrustationen und im obern Teil häufig mit kleinen, gelben Warzen besetzt und dem entsprechend gefleckt. Deckel weiß, auswärts gewölbt, mitunter auch fehlend (var. scyphoides). Stiel rotbraun, durchscheinend. Kalkknoten groß, unregelmäßig ge- staltet, weiß oder gelblich, mitunter zu einer Pseudocolumella zusammenfließend, sonst durch gelbliche, verzweigte, an den Ver- zweigungsstellen verbreiterte Fäden verbunden. Sporenmasse schwarz; Sporen im durchfallenden Lichte violettbraun, fein stachelig, 7 — 9 ^. Deutschland, Schweiz, Österreich; scheint nirgends im Gebiet häufig zu sein. Großbritannien, Frankreich, Portugal, Italien, Belgien, Dänemark, Schweden, N.- und S.-Amerika, Antigua. Lister unterscheidet zwei Varietäten, von denen bis zur Stunde erst die zweite in Europa und zwar im Schweizer-Jura nachgewiesen werden konnte. var. cylindricum (Massee) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 97, pl. 82 fig. c. Synonyme: Craterium minimum Berkeley et Curtis in Grev. II (1873), 67 ; Massee Monogr., 272 ; Macbride N. A. Slime-Moulds, 77, pl. XVI, fig. 6; Torrend in Broteria VII, 116, pl. VIII, fig. 8. Craterium cylindricum Massee Monogr., 268, fig. 213, Sporangien + cylindrisch, nahezu ganz weiß, am Grunde rötlichbraun, durch einen Kreisriß sich öfinend, die Kalkknoten zusammenfließend. Ceylon, Java, Japan, N.- und S.-Amerika. var. scyphoides (Cooke et Balf.) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 97, pl. 82, fig. d. Synonym: Physarum scyphoides Cooke et Balf. ap. Massee in Journ. Myc, V (1889), 186, t. 14, fig. 7 et Monogr., 282, fig. 231. 170 Sporangien kreiseiförmig, Peridie häutig und oberwärts grau, am Grunde rot, unregelmäßig, ohne Deckel sich öffnend, un- regelmäßig aufreißend. Schweiz (Jura). N.-Amerika, Galapagos Inseln. 3**. Sporangien leuchtend gelb. 5. C. aureuiii (Schum.) Rost. Monogr. (1875), 124; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 127; Massee Monogr., 269, fig. 257—261; Macbride N. A. Slime-Moulds, 73; Lister Monogr. ed. 2, 97, pl. 67, fig. a — c. Synonyme: Trichia aurea Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 207. Craterium mutabile Fr. Syst. Myc. 111 (1829), 15-1; Wallr. Fl. Crypt. Germ. 111, 357; Lister Monogr. ed. 1, 73, pl. XXVIII, • A, fig. a— f; Torrend in Broteria Vll, 117. Cupularia mutabilis Rabeuhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I (1844), 271. Exsikkat: Fuckel Fungi rhen. 1455. Plasmodium zitronengelb. Sporangien herdenweise, gestielt, aufrecht, kugelig, verkehrteiförmig oder eiförmig, höckerig, gold- gelb oder grünlich und zwar gewöhnlich oberwärts etwas inten- siver gefärbt, weißlich verblassend, unregelmäßig ohne eigent- lichen Deckel aufreißend, mitunter in sternförmig abstehende Lappen einreißend. Stiel zylindrisch, 0,2 bis 0,5 mm hoch, kräftig, nach unten sich verbreiternd, tief längs gefurcht, von gelber, rotgelber oder braungelber bis braunroter Farbe, kalk- führend. Kalkknoten gelb, unregelmäßig, mitunter zusammen- fließend, Verbindungsfäden in den Verzweiguugsstellen verbreitert. Sporen im durchfallenden Lichte violettbraun, sehr fein stachelig oder warzig, 8 — 10 ^. Deutschland. Großbritannien, Frankreich, Portugal, Schweden, Rußland, N.-Afrika, Java, Ceylon, Japan, N.-Amerika. X. Gattung Leocarpus Link em. Rost. Link in Mag. Ges. Nat. Fr. Berl. III (1809), 25; Rostafinski in Vers. Syst. Myc. (1873), 11 et Monogr., 132 ; Rabenhorst Deutschi. Krypt- 171 Fl. I, 284; Schröter in Cohn Krypt.-FI. Schles. III, 1, 126 und in Engler und Prantl Natärl. Pflanzenfam. I, 33; Massee Monogr., 338; Celak. Myxom. Böhm., 77; Lister Monogr. ed. 1, 75 et ed. 2, 98; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 47; Macbride N. A. Ölime-Moulds 80; Torrend in Broteria VI, 54, VII, 111. Nur eine Art umfassend: L. fragilis (Dickson) Rost. Monogr. (1875), 132, fig. 93; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 126; Massee Monogr., 338, fig. 187—189; Macbride N. A. Slime-Moulds, 81; Torrend in Broteria VII, 111; Lister Monogr. ed. 2, 98, pl. 81. fig. a — c. Synonyme: Lycoperdon fragile Dickson PI. Crypt. Brit. I (1785), 25, t. III. Diderma vernicosum Pars, in Usteri Ann. Bot. XV (1795), 34. Trichia lutea Treutep. in Roth Cat. Bot. I (1797), 230. Physarum nitidum Seh um. Enum. PI. Saell. II (1803), 205. Physarum vernicosum Schum. 1. c. (1803), 206. Leocarpus veruicosus Link in Mag. Ges. Nat. Fr. Berl. III (1809), 25; Eabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I (1884), 284; Lister Monogr. ed. I, 75, pl. XXIX, A, fig. a — c; Celak. Myxom. Böhm., 77; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 47, Leocarpus spermoides Link 1. c. (1809), 25; Rabenh. Deutschi. Krypt.-Fl. I, 284. Leocarpus atrovirens Fr. Symb. Gast. (1817 1, 13. Leangium atrovirens Fr. Stirp. Femsion. (1827), 83. Leangium vernicosum Fr. L c. (1827), 83. Diderma atrovirens Fr. Syst. Myc. III (1829), 103. Tripotrichia elegans Corda Icon. Fung. I (1837), 22, t. IV, fig. 288 A. Leocarpus raniosus Fr. Summ. Veg. Scand. (1849 1, 450. Exsikkaten: Fuckel Fungi rhen. 14(35. Sydow Myc. March. 1297. 0. Jaap Myxom, exsicc. 8, 66, 88, 103. Plasmodium zitronengelb. Sporangien herdenweise, entweder einzeln und kurz gestielt oder sitzend oder zu mehreren ge- büschelt, + kugelig oder häufiger verkehrteiförmig, 2—4 mm lang, gelbbraun, kastanienbraun oder purpurbraun, glänzend und wie lackiert aussehend, sehr spröde, zur Zeit der Sporenreife entweder unregelmäßig oder in sternförmig sich zurückrollende 172 Fig. 66. Leocarpus fragilis (Dicksou) Eost. ai Sporaugienbüschel ('"/'i); b) Capillitium mit Kalkknoteu (^''/i). Nach Lister. Lappen aufreißend. Stiel fädlich, schwach, gelblich, einem + strähnigen Hypothallus entspringend. Äußere Peridieschicht innenseits mit reichlicher Kalkablagerung. Columella fehlend. Das an der Innern Peridieschicht befestigte Capillitium aus einem Netzwerk hyaliner, verzweigter, in den Maschenwinkeln ver- breiterter und abgeflachter Fäden und aus verzweigten, + schmalen, braungelben Kalkknoten bestehend. Sporen im durch- fallenden Lichte dunkel- oder violettbraun, stachelig, 11 — 14 jU, mitunter gehäuft. Deutschland, Schweiz, Östen-eich. Kosmopolitisch. Nicht selten in Nadelwäldern; die Sporangien mitunter in überraschend großer Zahl, wie Insekteneier aussehend. Meylan (Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. XLIV (1908), 289) unterscheidet eine f. lignicola Meylan, mit tiefbraunen, sitzenden und dicht gedrängten Sporangien (Schweizer-Jura). XL Gattung Diderma Persoon in Römer N. Mag. Bot. I (1794), 89; Fr. Syst. Myc. IIT, 96, pr. p.; Wallr. Fl. Crypt. Germ. IV. 370, pr. p.; Rabenh. Deutschi. 173 Krypt.-Fl. I, 281; Macbride N. A. Slime-Moulds, 92; Lister Monogr. ed. 2, 99. — Chondriodenna Rost. Vers. Syst. Myc. (1873), 13; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 123 und in Engler und Prantl. Natürl. Pflanzenfam. I, 31 pr. p.; Celak. Myxom. Böhm. 64; Massee Monogr., 197; Lister Monogr. ed. 1, 75; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. "Winterthur VI. 48; Torrend in Broteria VI, 52, VII, 99, VIII, 15. ~ Leangium Link in Mag. Ges. Nat. Fr. Berl. III (1809), 26; Rost. Vers., Syst. Myc. 12; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 284. Sporangien gestielt oder ungestielt oder an deren Stelle Plasmodiokarpien. Peridie in der Regel zweischichtig (einfach bei D. simplex ?), mit Kalkgranulationen (bei D. Treuehjani mit Kalkkristallen). Columella meist vorhanden. Capillitium ohne Kalkknoten, aus einfachen oder verzweigten, oft stellenweise knotig verdickten Fäden bestehend. Wie bereits Macbride (1. c. 93) ausgeführt hat, hat Rosta- finski ohne zwingenden Grund den Persoon'schen Namen Diderma ersetzt durch CJiondrloderma, von der Annahme ausgehend, daß Persoon's Epitheton nur Anwendung finden dürfe auf solche Arten, deren Peridie zweischichtig ist. Einerseits fragt es sich nun aber, ob überhaupt Di derma- Arten vorkommen mit ein- facher Peridie und anderseits würde Persoon's Diagnose der Gattung Biderma solche gar nicht ausschließen. Die Arten der Gattung Diderma sind in der Eegel leicht daran zu er- kennen, daß von den beiden Wandschichten sich die äußere kalkreiche und daher + eierschalenartige und hrüchige von der innern häutigen abhebt. 1. Äußere Peridiesch icht mit kompakter, + eier- schalenartiger Kalkkruste (einfach bei D. sim- plex ?), vergl. auch D. radiatum. I. Untergattung Eudiderma Lister Monogr. ed. 2 (1911), 99. (Subgenus Euchondrio derma Lister Monogr. ed. 1 (1894), 76.) 2. Sporen mit vollständiger, netzartiger Skulp- tur. Sporangien gehäuft, + kugelig oder halbkugelig, ungestielt, 0,3 bis 0,5 mm im Durchmesser, ^schneeweiß, auf wohlent- 174 wickeltem Hypothallus. Sporangium wand aus einer brüchigen äußern Kalkkruste und einer zarthäutigen innern Schicht bestehend. Capillitiumfäden rötlich, spärlich verzweigt, in der Nähe der Enden mittels kurzer, band- artiger Brücken a nastomosierend. Sporen 10—12 ;U, im durchfallenden Lichte violett- braun, mit unterbrochenem, 2 u breitem Ran d vers eben. 1. D. subdictyospermum (Rost.) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 101, pl. 87, fig. d— f. Synonyme: Chondrioderma .subdietyoHpernmm Eo,st. Mouogr. App. (1876), 16; Lister Monogr. ed. 1, 77, pl. XXX, B, fig. d— g; Torrend in Broteria VII, 101. Chondrioderma dealbatum Massee Monogr. (1892), 207. Didymium dealbatum Berkeley et Curtis ap. Eost. Monogr. Apji. (1876),- 16. S.-Afrika, Java, S.-Amerika. 2*. Sporen nicht mit netzartiger Skulptur. 3. Sporan gien weiß. 4. Sporangien scheibenförmig, meist gestielt. 2. D, heuiisphaBi'icum (Bull.) Hörnern. Fl. Dan. fasc. XXXIII (1829), 13; Macbride N. A. Slime-Moulds, 101; Lister Monogr. ed. 2, 101, pl. 83, fig. a— e. Synonyme: Reticularia hemisphserica Bull. Champ. Fr. I (1791), 93, t. 446 pr. p. Physarum depressum Seh um. Enum. Saell. II (1803), 202. Didymium heraisphaericum Fr. Syst. Myc. III (1829), 115 pr. p. Diderma depressum Fr. Syst. Myc. III (1829), 108 ?; Rabenh. Deutschi. Krypt.-Fl. I, 282. Didymium Michelii Lib. PI. Arduen. Exsicc. fasc. II (1832), Nr. 180. Physarum Michelii Corda Icon. Fuug. V (1842), 57, t. III, fig. 33. Chondrioderma Michelii Rost, in Puckel Symb. Mycol., Nach- trag II (1873), 74; Rost. Monogr., 172, fig. 131, 146, 149, 150; Massee Monogr., 204, fig. 312; Lister ed. 1, 79, pl. XXXI, A,fig. a— e; Celak. Myxom. Böhm., 64; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 123; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 50. 175 Chondrioderma Priesianum Rost. Moiiogr. (1875), 172? Chondrioderma heraispliffiricum T o r r e n d in Broteria VII (1909), 103. Exsikkaten: Puckel Fuugi rhen. 2691. 0. Jaap Myxom, exsicc. 67. Plasmodium undurchsichtig weiß. Sporangien gesellig, linsen- förmig, kreisrund, oben flach zusammengedrückt und oft unter- seits genabelt oder gebuckelt, gestielt (f. stipitata [Rost.]) oder mitunter ungestielt (f. sessilis Rost.) und zusammenfließend, kalk- weiß. Äußere Peridieschicht weiß, brüchig, krustenartig, sich leicht von der häutigen innern Schicht lösend. Stiel ockerfarbig oder braun, gedrungen, bis 1 mm lang und bis 0,25 mm dick, mit Furchen und Falten versehen, die sich auf die Unterseite des Sporangiums fortsetzen. Columella fleischrot oder fleisch- braun, aus dem breiten verdickten Sporangiumgrund gebildet. Capillitiumfäden zart, oft wellig hin- und hergebogen, verhältnis- mäßig spärlich verzweigt, anastomosierend. Sporen im durch- fallenden Lichte blaßviolettbraun, fast glatt, 7 — 9 ^. Die Art ist, sofern die Sporangien gestielt sind, leicht an der^scheiben- oder linsenförmigen Gestalt der Fruchtkörper zu erkennen. Nachdem die Sporen entlassen sind, bleiben die Stiele oft noch lange auf dem Substrat, eine der Columella entsprechende Scheibe tragend. D. depressum Fr, ist entweder eine ungestielte Form obiger Art oder gehört (was mir weniger wahrscheinlich erscheint) zur nächstfolgenden Art, Deutschlaud, Scliweiz, Österreicli. Kosmoiiolitisch. 4.* Meist flache, netzartig verzwjeigte oder ausgebreitete Plasmodiokar- pien. Columella bräunlich fleisch- farbig. 3. D. effasum (Schwein.) Morgan Myx, Miami Valley (1894), 71 non Link; Macbride N. A. Slime-Moulds, 94; Lister Monogr. ed. 2, 102, pl. 83, fig. f. Synonyme: Physarum effusum .Schwein, in Tran«. Am. Phil. .Soc. u. s. IV (18321, 257. Didymium reticulatum Rost, in Puckel Symb. Myc. Xachtr. 2 (1873), 73. 176 Chouflrioderma reticiüatum Rost. Monogr. (1875), 170; Massee Monogr., 216; Lister Monogr. ed. 1, 79, pl. XXXI, A, fig. f; Schinz iu Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 51; Torreud iu Broteria VII, 99, IX, 40. Chondrioderma Sauiidersii Berkeley et Broome ap. Massee Monogr. (1892), 209. Diderma reticulatum Morgan Myx. Miami Valley (1894), 7, uon Fr.; Macbride N. A. Slime-Moulds, 95, pl. XVI, fig. 11. Chondrioderma reticulatum Rost. var. ertusum (Schwein.) Meylan in Bull. Soc. Bot. Geneve, 2me ser. II (191 U), 262. Plasmodium weiß. Fruchtkörper flach dem Substrat auf- sitzend, niedergedrückt, glatt, weiß, + kreisrundliche oder ver- längerte, verästelte, mitunter netzartig anastomosierende oder zusammenfließende, + 6 cm lange und + 1 cm breite Plasmodio- karpien bildend. Äußere Wandschicht aus einer sehr brüchigen, sich leicht von der Innern Schicht loslösenden, glatten Kalkkruste bestehend. Innere Wandschicht häutig, aschfarbig, bläulich oder farblos. Columella niedergedrückt kissenförmig, bräunlich fleisch- farbig, weiße Kalkgranulationen einschließend. Capillitiumfäden zart, farblos oder blaßrot, spärlich verzweigt und wenig anasto- mosierend. Sporenmasse schwarz, Sporen im durchfallenden Lichte blaßviolettbraun, nahezu glatt, 6 — 10 fi. Deutschland, Schweiz (Jura, Beruer Oberland). Großbritannien, Frankreich, Portugal, Dänemark, Schweden, Ceylon, Java, Japan, N.- und S.-Amerika. 4.** Sporangien halbkugelig. Columella weiß, gewölbt. Innere Wandschicht selten bleibend. Sporen violett- braun, 7 11 |M. 4. D. spumarioides Fr. Syst. Myc. III (1829), 104: Raben- horst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 283; Morgan Myx. Miami Valley, 67; Macbride N. A. Slime-Moulds, 97; Lister Monogr. ed. 2, 103, pl. 84, fig. a-c. Synonyme: Reticularia sphan-oidalis Bull. Champ. (1791), 94, t. 446, fig. 2 ? Spumaria physaroides Pers. Syn. (1801), 163 ? Didymium spumarioides Fr. Symb. Gast. (1818), 20; Massee Monogr., 232. Physarum spharoidale Chevall. Fl. Paris I (1826), 339? Physarum stromateum Link Handb. III (1833), 409; Rabenh. Deutschi. Krypt.-Fl. I, 274. 177 Carcerina siniinarioides Fr. Summ. Veg. Scand. (1849), 451. Chondrioderma spnmarioides Eost. Monogr. (1875), 174, üg. 142—145, 151; Liwter Monogr; ed. 1, 76, pl. XXIX, B, fig. a— e; Schröter in Colin Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 123; Scliinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 51; Torrend in Broteria, VII, 101. Chondrioderma stromateum Eost. Monogr. App. (1876), 18, flg. 151. Chondrioderma virgineum Massee Mouogr. (1892), 207, fig. 216—220. Diderma ciuereum Morgan Myx. Miami Valley (1894), 70; Macbride N. A. Slime-Moulds, 101. Diderma stromateum Morgan 1. c. (1894), 68. Exsikkateu: Eabenhorst Fuugi eur. 432. Fuckel Fuugi rhen. 1459, 2495. 0. Jaap Myxom, exsicc. 104, 148. Fig. 67. Sporangieu von Diderma spnmarioides Fries, z. T. geöffnet (*7i (Nach der Natur.) Plasmodium mattweiß. Sporangien herdenweise, dicht ge- drängt, halbkugelig bis fast kugelig, mitunter infolge gegenseitigen Druckes von unregelmäßiger Gestalt, uugestielt, 0,5 bis 1 mm im Durchmesser, glatt oder höckerig, weiß, mitunter einem stark entwickelten Hypothallus aufsitzend. Äußere Wandschicht aus einer dicken, brüchigen Kalkkruste bestehend, mit der innern Schicht eng verbunden. Columella deutlich, konvex oder Schinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt. Flora I, Pilze Abt. X). 12 178 halbkugelig, weiß, blaß fleischfarbig oder gelblich. Capillitium- fäden reichlich oder spärlich (Sturgis in Colorado College Publ. Gen. Ser. Nr. 68 Sc. Ser. XII Nr. 12 [1913], 444 beob- achtete an amerikan. Exemplaren spindelförmige Capillitium- Kalkblasen), braunpurpurrot mit blassen Enden, unter spitzen Winkeln verzweigt, spärlich anastomosierend. Sporen im durch- fallenden Lichte violettbraun, stachelig, 8 — 11 /<. Deutschland (verbreitet), Schweiz (verbreitet), Österreich. Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Schweden, Portugal, N.-Afrika, Ceylon, Westindien, N.- und S. -Amerika. 4***. Sporangien nahezu kugelig (bei var. alpinum an deren Stelle Plas- modiokarpien). Columella klein, kon- vex, weiß (bei var. alpinum bräunlich fleischfarbig). Äußere Wandschicht eierschalenartig, sich von der Innern bleibenden, farblosen (bei var, alpi- num bräunlich fleischfarbigen) Schicht lösend. Sporen im durch- fallenden Lichte purpurbraun, 10 — 14 fi. 5. D. globosum Pers. in Koem. N. Mag. Bot. I (1794), IV, fig. 4, 5; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Flora I, 283; Mac- bride N. A. Slime-Moulds 97, pl. VII, fig. 5, 5a; Lister ed. 2, 104, pl. 85, fig. a — c und in Journ. of Bot. LI, 96, Synonyme: Didymium candidum Schrad. Nov. PI. Germ. (1797), 25? Didymium globosum Chevall. Fl. Paris 1(1826), 334. Diderma crustaceum Peck in Eep. New York Mus. XXVI (1874), 74; Macbride N. A. Slime-Moulds, 98, pl. VII, fig 7. Chondrioderma globosum Eost. Monogr. (1875), 180, fig. 138; Schröter in Cohn Krypt.-Flora Schles. III, I 124; Massee Monogr., 206; Lister Monogr. ed. 1, 78, pl. XXX, fig. a— c; Schinz in Mitteil. Naturw. Ges. Winterthur VI, 51 ; Torrend in Broteria VII, 101, pl. V, fig 22. Chondrioderma affine Eost. Monogr. Ajtp. (1876), 18; Massee Monogr., 210. Chondrioderma similans Eost. Monogr. App. (1876), 20; Massee Monogr., 209. Chondrioderma crustaceum B erlese in Sacc. Syll. VII (1888), 873; Massee Monogr., 215. Chondrioderma frustulosum Patuuill. in Bull. Herb. Boiss. III (1895), 61 ? 179 Plasmodium weiß. Entweder Plasmodiokarpien oder + ge- drängte, + kugelige oder polyedrische, ungestielte, glatte, weiße oder cremefarbige, gewöhnlich einem deutlichen Hypothallus auf- sitzende Sporangien. Äußere Wandschicht eine eierschalenartige Kalkkruste, oft von der innern dünnen, metallisch blauschimmernden Schicht weit getrennt. Columella mitunter sehr klein, mitunter groß, kugelig, ellipsoidisch oder sogar am Grunde stielartig ver- jüngt, weiß oder blaßfleischfarbig. Capillitiumfäden reichlich, blaßpurpur, schlank, unregelmäßig verzweigt und anastomosierend, häufig gegen die Ansatzstellen zu mit unregelmäßigen, einige Kalkgranulationen einschließenden Erweiterungen. Sporen im durchfallenden Lichte dunkelpurpurbraun, stachelig, 9 — 14 jw. Deutschlfiud, Schweiz (Jura), Oesterreicli, auscheiueiid nicht häufig. Grußbritanuien, Frankreich, Italien, Belgien, Schweden, Rußland, N.-Amerika. Hierher var. alpinum Meylan in Ann. Conserv. et Jard. Bot. Genöve 15me et 16me annee (1913), 310. An Stelle der + kugeligen Sporangien meist Plasmodiokar- pien; Columella und innere Wandschicht stets fleischrötlichbraun. Verbreitet im ganzen Hochjura von 1000 bis 1500 ra, im Mai und Juni am Rande der schwindenden Schneeflecken, vorzugsweise an Zweigen von Rubusarten. 4****. Sporangien + kugelig, verkehrt- eiförmig oder eiförmig (an deren Stelle bei ssp. deplanatum Plas- modiokarpien), die orangegelbe, rot- braune oder blasse Columella (ssp. deplanatum entbehrt einer solchen) + kugelig oder keulenförmig. Innere Wandschicht bleibend, gegen den Grund zu orangegelb. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, 9—15 fi. 6. D. niveum (Rost.) Macbride (in sens. lat.) N. A. Slime- Moulds (1899), 100, zerfällt in drei Unterarten: ssp. niveum (Rost.) Schinz Synonyme: Cliondrioderma niveum Rost. Monogr. (1875), 170; Massee Monogr., 207; Lister ed. 2, 105, pl. 89, fig. a — c. 12* 180 Chondrioderina physaroides Rost. 1. c. (1875), 170; Massee Mouogr., 214, fig 89. Chondrioderina niveum Rost. var. geuuinum Lister Moiiogr. ed 1 (1894), 80, pl. XXXI, B, fig. a— d; Schinz iu Mitt. Naturw. Ges. Wintertlmr VI, 52; Torrend iu Broteria VII, 104. Chondrioderina albescens Phillips ap. Massee Monogr. (1892), 209. Diderma albescens Phillips iu Grev. V (1877), 114. Plasmodium zuerst kanariengelb, dann cremefarbig (Meylan in Bull. Soc. Vaud. sc. nat. XLVI [1910], 50) oder weiß (so nach Lister). Sporangien gehäuft, + kugelig oder halbkugelig, unge- stielt, 0,7 — 1,5 mm im Durchmesser, glatt, weiß, mitunter auf weißem oder mattgelbem Hypothallus. Äußere Wandschicht reich mit weißem Kalk beladen, sich von der Innern, häutigen und oberwärts oft metallisch glänzenden, gegen den Grund zu knorpeligen und orangefarbigen Schicht lösend. Columella breit, polsterförmig oder halbkugelig, orange- oder lederfarbig. Capil- litiumfäden verzweigt und anastomosierend, rotbraun, gegen die Enden zu blaß, mit zerstreuten, warzenförmigen Verdickungen. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, fein stachelig, 9-13 fi. Deutschland, Schweiz, Österreich. Norwegen, Californien. ssp. Lyallii (Massee) Lister in Journ. of Bot. XLVI (1908), 217 und Monogr. ed. 2, 105, pl. 90, fig. a— c. Synonyme: Chondrioderina Lyallii Massee Monogr. (1892), 201; Lister Monogr. ed 1, 81, pl. XXXII, A, fig. a — c, in Jouni. of Bot. XXXIX, 86, XLII, 133 und XLVI, 217; Jahn in Verh. Bot. Ver. Prov. Brandeub. XLI, 44. Diderma Lyallii Macbride N. A. Slime-Moulds (1899), 99, pl. XVI, fig. 2; Toi-rend in Broteria VII, 102; Meylan iu Bull. Soc. Vaud. 5me ser. L (1914), 6. Choudrioderma niveum Rost. var. Lyallii Lister ap. Scliinz in Mitt. Naturw. Ges. Wiuterthur VI (1906), 52'; Torrend in Broteria VII, 114, pl. V, fig. 24. Sporangien + kugelig oder verkehrteiförmig, weiß, schmutzig- weiß, blaß ockergelb oder bräunlich, 1 — 1,5 mm im Durchmesser, ungestielt oder auf kurzen, gedrungenen, gerillten, weißlichen Stielen auf einem Hypothallus. Äußere Wandschicht oft run- zelig, mit der innern unzertrennbar verbunden (Meylan in Bull. 181 Soc. Bot. Genöve 2me ser. 11 [1910], 263). Columella halb- kugelig oder keulenförmig, am Grunde oft stielartig verjüngt, mitunter lanzenartig, ockergelb. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, stachelig, 11 — 15 |U. Deutschlaud (bei Berlin), .Schweiz (in den Alpen und im Jura nicht selten), Östen-eich. Schweden, Norwegen, N.-Amerika. ssp. deplanatum (Fr.) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 106, pl. 89, fig. d. Synonyme: Diderma deplanatum Fr. Syst. Myc. III (1829), 110. Diderma contortum Hoffm. Fl. Crypt. Germ. III (1795), tab. 9, flg. 2a ?; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 282 ? Chondrioderma deplanatum Rost. Monogr. App. (1876), 17. Choudrioderma mutabile Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1 (1885), 123 ? Chondrioderma uiveum Rost. var. deplanatum List er Monogr. ed. 1 (1894), 80, pl. XXXI, B flg. e; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 53; Torrend in Broteria YII, 104. Exsikkaten: Fuckel Fungi rhen. 2199. 0. Jaap Myxom, exsicc. 9, 45, 89. Fruchtkörper weiße oder cremefarbige, ring- oder netzartige Plasmodiokarpien bildend. Columella fehlend; die Peridie mit- unter am Grunde verdickt, orangefarbig und eine Art Pseudo- columella bildend. Sporen 9—10 /w. Deutschland, Schweiz (Jura), Oesterreich. Von den drei Unterarten scheint die letztgenannte namentlich in der Tief- ebene vorzukommen, ssp. niveum und Lyallii dürften dagegen mehr den Ge- birgsregionen angehören. Hinsichtlich ssp. niveum konstatiert Mey lan mannigfache Variationen, so soll die Columella mitunter so blaß sein, daß sie anstatt gelb nahezu weiß erscheint und auch die Sporengröße soll erheblichen Schwankungen unterworfen sein. Ssp. Lyallii wird im Jura meist über 1400 m und nicht unter 1100 m gefunden und zwar wie Mey lan wiederum berichtet (Bull. Soc. Bot. Geneve 2me ser. II [19101, ^63), häuflg in Gemeinschaft mit ssp. niveum, ohne daß indessen Zwischenformeu vorkommen. Mey lau faßt dies als eine Bekräftigung seiner Anschauung auf, daß Lyallii überhaupt in gar keinem näheren Verhältnis zu niveum stehe, sondern vielmehr der Untergattung Leangium angehöre und in nächste Nähe von D. Trevellyani zu stellen sei, von welcher Art sich die Sporangien von Lyallii eigentlich nur durch das Fehlen der der Peridie eingelagerten Kalkliusen unterscheiden (Mey lan in Bull. Soc. Bot. Geneve 2me ser. II 1910, 262 und in Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. 5me ser. L (1914), 6. Weitere Untersuchungen werden hier Licht schaffen. 182 Abgesehen vom Gebiete unserer Flora ist der Typus aus Norwegen und Californieu, die ssp. Lyallii aus Schweden und Oregon, ssp. deplanatwn aus Großbritannien, Frankreich und Portugal bekannnt. 3*. Sporangien fleischfarbig, niedergedrückt. 7. D. testaceum (Schrader) Pers. Syn, (1801), 167; Fr. Syst. Myc. III, 107; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 282; Macbride N. A. Slime-Moulds, 99; Lister Monogr. ed. 2, 106, pl. 87, fig. a— c. Synonyme: Didymium testaceum Sehr a d e r Nov. Gen. Plant. ( 1 797), 25, t. 5, fig. 1— '2. Diderma cubense Berkeley et Curtis in Journ. Linn. Soc. X (1869), 347. Diderma sublateritium Berkeley et Broome in Journ. Linn. Soc. XIV (1873), 82. Choudrioderma testaceum Piost. Vers. Syst. Myc. (1873), 13 et Monogi-., 179; fig. 135, 136; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. HI, 1, 135; Massee Monogr., yiO; Celak. Myxom. Böhm., 66; Lister Monogr. ed. 1, 78, pl. XXX, B, fig. a— c; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 53; Torrend in Broteria VII, 102, IX, 49. Diderma Mariffi-Wilsoni Clinton in Piep. N. York Mus. XXVI (1874), 74. Chondrioderma vaccinum Rost. Monogr. (1875), 180 ? Choudrioderma sublateritium Eost. Monogr. App. (1876), 19; Massee Monogr., 211. Chondrioderma cubense Rost. ]Monogr. Ajip. (1876), 19. Exsikkaten: Fuckel Fungi rhen. 1467 0. Jaap. Myxom, exsicc. 27, 68. Plasmodium ledergelb. Sporangien ungestielt, + halbkugelig, etwas niedergedrückt und mitunter zusammenfließend, + 0,8 mm im Durchmesser, glatt, rosenrot oder fleischfarbig, oft bleichend. Äußere Wandschicht kalkreich, brüchig, eierschalenartig, dünn, von der innern, rötlichgrauen, + bleibenden Schicht sich leicht lösend. Columella kräftig entwickelt, + halbkugelig, fleichfarbig oder rotbraun. Capillitium aus zarten, blaßroten oder farblosen, spärlich verzweigten Fäden bestehend, Sporen im durchfallenden Lichte blaß violettbraun, nahezu glatt, 7 — 9 ^. Deutscliland, Schweiz (anscheinend, abgesehen vom Jura, nicht häufig), Üesterreich. Großbritannien. Frankreich, Portugal, Belgien, Schweden, Finnland, N.-Afrika (V), Ceylon, Java, Japan, N.-Amerika, Westindien. 183 Fig. ns. Di derma testaeeum (Schracl.) Pers. a) Sporangienliäufchen (^"Z,); b) Capillitiurafäden {''^"ji). — Z. T. nach Lister. Hinsichtlich der Unterscheidung dieser Art von Diderma effusum einer- seits und D. radiatum anderseits sei auf die au letztgenannte Art angeknüpften Bemerkungen verwiesen. 3**. Sporangien rötlich lehmfarbig, schoko- laden- oderlederbraiin. Peridie einfach, häutig, mit Kalkgranulationen. 8. D. Simplex (Schröter) Lister Monogr. ed. 2 (1911), 107, pl. 88, fig. a— d. Synonyme: Chondrioderma simplex Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1 (1885), 123; Lister in Journ. of. Bot. XXXIX, 85, t. 419, fig. 1, a— d, XLII, 132 und Monogr. ed. 1, 88; Massee Monogi'., 217. Plasmodium hellgelbbraun. Sporangien gedrängt oder zer- streut, ungestielt, halbkugelig oder häufig niedergedrückt, quer 0,3 — 0,7 mm messend, mitunter an deren Stelle kurze, gekrümmte 184 Plasmodiokarpien, glatt oder höckerig, mitunter auf wohlent- wickeltem Hypothallus. Peridie kalkreich, Columella mitunter ohne scharfe Umgrenzung, mitunter halbkugelig, mit rauher Oberfläche. Capillitiumfäden am Grunde mit kalkführenden Ver- dickungen, sonst zart und farblos, verzweigt. Sporen im durch- fallenden Lichte violettbraun, fein warzig, 8 — 10 fi. Deutschlaud (bei Berlin, Schlesien). 1*. Sporangien gestielt oder ungestielt. Äußere Wandschicht knorpelig, + mit eingelagerten Kalkgranulationen beladen, innig mit der Innern häutigen Schicht verbunden. Peridie häufig + sternförmig aufreißend. II. Untergattung Leangium Lister Monogr. ed. 1 (1894), 82 et ed. 2, 108.— Leangium Link em. Rost. Vers. Syst. Myc. (1873), 12. 5. Peridie außenseits braun, innenseits weiß und mit Kalkkristallen. Columella häufig fehlend. 9. D. Trevelyani (Grev.) Fr. Syst. Myc. III (1829), 105; Macbride N. A. Slime-Moulds, 102; Lister Monogr. ed. 2, 110, pl. 91, flg. a — d; Meylan in Bull. Soc. Vaud. sc. nat. 5me ser. L (1914), 7. Synonyme: Leangium Trevelyani Grev. Scot. Crypt.-Fl. (1825), t. 132. Chondrioderraa Trevelyani Rost. Monogr. (1875), 182, fig. 161 — 163; Massee Monogr., 202; Torrend in Broteria VII, 105; Lister Monogr. ed. 1, 82, pl. XXXIII, B, fig. a— e und in Journ. of Bot. XXXIX, 87, XL VI, 217. Chondriodernia Oerstedtii Eost. Monogr. (1875), 184, fig. 154, 157; Massee Monogr., 203, fig. 87, 88. Chondrioderma geasteroides Phillips in Grev. V (1877), 113. Diderma laciniatum Phillips 1. c. (1877), 113. Lepidoderma obovatum Massee Monogr. (1892), 254, fig. 45 — 47 ? Plasmodium? Entweder (selten) Plasmodiokarpien oder meist sitzende oder kurz gestielte, zerstreute oder gehäufte, kugelige oder ellipsoidische, warzige oder nahezu glatte, rötliche oder orangebraune, 1 — 1,5 mm dicke Sporangien. Peridie zur Sporen- 185 reife unregelmäßig in sich zurückrollende Lappen aufreißend, aus drei unter sich engverbundenen Schichten bestehend: innerste Schicht zarthäutig, mittlere dick, aus einer Kalkkruste bestehend, äußere knorpelig, braun, Columella entweder fehlend, rudimentär oder seltener wohlentwickelt. Capillitiumfäden purpurrot oder purpurbraun, meist ein + straffes Netzwerk bildend und häufig mit perlenartigen Verdickungen, an den Verzweigungsstellen oft gleicherweise verdickt, die Fäden mitunter auch zarter und schlank. Sporen im durchfallenden Lichte dimkelviolettbraun, stachelig, 10-13 fi. Deutschland, Schweiz. Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Schweden, N.- und S.-Ainerika. Var. nivale Meylan in Bull. Soc. Vaud. sc. nat. 5me ser. L (1914), 8. Sporangien graubraun, runzelig. Peridie unregelmäßig und nicht radienartig vom Gipfel aus aufreißend, von den 3 Wand- schichten sind nur die erste und zweite eng verbunden, die innerste dagegen ist meist frei und metallisch glänzend. Colu- mella lang und lanzettförmig. Schweiz (im Jura bei 1400 m und darüber, am Rande schmelzenden Schnees). 5.* Peridie ohne Kalkkristalle führende Schicht. 6. Sporen weit zerstreut warzig. Sporangien gestielt. 10. D. floriforme (Bull.) Pers. in Roem. N. Mag. Bot. I (1794), 89; Wallr. Fl. Crypt. Germ. IV, 377; Macbride N. A. Slime-Moulds, 105, pl. VIII, fig. 1, la, Ib; Lister Monogr. ed. 2, III, pl. 92, fig. a— e. Synonyme: Sphserocarpus floriformis Bull. Champ. (1791), 142, t. 371. Sphajrocarpus antiades Bull. 1. c. (1791), 127, t. 368, fig. 2 ? Didyniium floriforme Schrad. Nov. Gen. PI. (1797), 25. Diderma spurium Schum. Enum. PI. Saell. II (1803); 197. Leangium floriforme Link in Mag. Ges. Nat. Fr. Berlin III vi 809), 26. Leangium lepidotum Ditm. in Sturm Deutschi. Fl., Pilze (1817), 43, t. 21. 186 Diderma lepidotum Fr. Syst. Myc. III (1829), 100. Physarum antiades Fr. Syst. Myc. III (1829), 135 ? Choiidrioderma florifonne Rost. Monogr. (1875), 184; Massee Monogr., 198, fig. 58, 59; Lister Monogr. ed. 1, 85, pl. XXXIV, B, fig. a — e; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Wiuterthur VI, 54; Torrend in Broteria VII, 109, pl. V, fig. 25. Exsikkat: Fuckel Fungi rhen. 2496. Plasmodium grauweiß. Sporangien gruppenweise, oft zu sehr vielen, gestielt, 1 — 2 mm hoch, aufrecht, kugelig, glatt, 0,8 mm im Durchmesser, weiß bis ockerbraun. Peridie sternförmig in mehrere sich zurückrollende, auf der Innenseite blaßbraune, knorpelige Lappen aufreißend. Stiel weiß, auf stark entwickeltem Hypothallus, bis 1 mm lang, gefurcht, ockerbraun, Capil- litiumfäden zart, spärlich verzweigt, etwas dicker und anastomo- sierend am Grunde, mit vereinzelten, perlenförmigen Verdickungen, dunkelbraun. Columella halbkugelig, ellipsoidisch oder eiförmig, am Grunde oft etwas verjüngt, braun. Sporen im durchfallenden Lichte violettbraun, auf einer Seite blasser, mit weit zerstreuten Warzen besetzt, 9 — 11 fi. Deutschland, Schweiz (anscheinend selten), Österreich. Großbritannien, Frankreich, Portugal, Dänemark, Japan, N.-Amerika. 6*. Sporen entweder dicht fein stachelig oder nahezu glatt. 7. Sporangien rosenrotbraun, un- gestielt, + kugelig, Columella nicht scharf abgesetzt. Capillitium meist farblos. 11. D. Sauteri (Rost.) Macbride North American Slime- Moulds (1899), 103; Lister Monogr. ed. 2, 108, pl. 95, fig. a— d. Synonyme: Chondrioderma Sauteri Piost. Monogr. (1875), 181; Massee Monogr., 217; Lister Monogr. ed. 1, 83, pl. XXXIII, A, fig. a — c; Torrend in Broteria VII, 106. Chondrioderma aculeatum R e x in Proc. Ac. Nat. Sc. Phil. (189 1 ), 390. Plasmodium undurchsichtig weiß. Sporangien mitunter etwas niedergedrückt und ab und zu am Grunde nabeiförmig vertieft, 0,7 — 1 mm im Durchmesser, rosenrotbraun, namentlich anfangs, später häufig weißlich oder weißgelblich werdend. Äußere Peridieschicht knorpelig (mindestens am Grunde), dünn, spröde. 187 glänzend, mit eingelagerten Kalkgranulationen, sich von der innern, aschgrauen oder metallisch glänzenden Schicht loslösend. Columella klein, oft rudimentär, häufig besetzt mit den bleibenden, haarartigen Basalteilen der Capillitiumfäden. Letztere spärlich, farblos oder violett, wenig verzweigt, 2 — 4 /t breit. Sporen im durchfallenden Lichte dunkel violettbraun, fein stachelig, 10 — 16 fi. Soll bei Salzburg gefuiiflen worden sein. Großbritannien, Portugal, N.-Ainerika. 7*. Sporangien ockergelb, ungestielt, + kugelig, oder an deren Stelle wurmförmige oder ringförmige Plas- modiokarpien. Columella unbegrenzt. Capillitium purpurgrau. 12. D. oehraeeum G. C. Hoffm. Deutschi. FL, Krypt. (1795), t. 9, fig. 2b; Rabeuhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 282; Lister Monogr. ed. 2, 109, pl. 95, fig. a — c. Synonym: Choudrioderma oehraeeum Schröter in Cohu Krypt.-Fl. Schles. III, 1 (1885), 124; Massee Monogr., 216; Lister Monogr. ed. 1, 89 u. in Journ. of Bot. XXXIX, 88, t. 419, fig. 3a u. 1. c. XLIII, 150; Torrend in Broteria VII, 106. Plasmodium zitronengelb. Sporangien einzeln oder zu wenigen gehäuft, ungestielt, kugelig, halbkugelig und 0,7 — 1 mm im Durchmesser oder wurmförmig gekrümmte oder ringförmige Plas- modiokarpien, ockergelb. Äußere, reichlich mit kantigen oder abgerundeten Kalkgranulationen beladene Wandschicht knorpelig, unregelmäßig aufreißend, mit der innern, farblosen, dünnen Schicht verbunden oder sich von ihr trennend. Columella unbegrenzt. Capillitiumfäden reichlich, einfach oder verzweigt, purpurbraun, am Grunde häufig blaß. Sporen im durchfallenden Lichte pur- purgrau, fein stachelig, 9-11 /x. Deutschland (Schlesien), Schweiz (Jura). Großbritannien, Japan, N.-Araerika. 7**. Sporangien weiß, grau oder braun. Columella blaß, halbkugelig. Stiel kräftig, kurz, ockergelb, mitunter die Sporangien auch ungestielt. 188 13. D. radiatum (L. sens. lat.) List er Monogr. ed. 2 (1911), 112, pl. 93, fig. a— d, 94, fig. a— b. Synonyme: Lycoperdon radiatum L. Spec. PI. ed. 2 (1763), 1654; G. Lister in Journ. of Bot. LI, 161. Didymium stellare Sciirader Nov. PI. Gen. (1797), 21, t. V, fig. 3, 4. Diderma stellare Pers. Syn. (1801), 164; Wallr. Fl. Crypt. Germ. IV, 377; Macbride N. A. Slime-Moulds, 104. Diderma umbilicatum Pers. 1. c. (1801), 165; Wallr. Fl. Crypt. Germ. IV, 377. Diderma crassipes Schum. Enum. PI. Saell. 11 (1803), 196. Leangium stellare Link in Mag. Ges. Nat. Fr. Berlin II (1809), 26; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-FI. I, 284. Didymium Geaster Link 1. c. VII (1815), 42. Cionium stellare Spreng. Syst. Orb. Veg. IV (1827), 529. Diderma Carmichtelianum Berkeley in Sm. Engl. Fl. V, part. 2 (1836), 311. Didymium complauatum Fuckel Symb. Myc. (1869) 341. Diderma concinnum Berkeley et Curtis in Grev. II (1873), 52; vergl. Lister in Journ. of Bot. XXXV, 212. Chondrioderma radiatum Rost. Monogr. (1875), 182, fig. 152, 153, 155, 156, 170; Massee Monogr., 200, fig. 92-95; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 125; Lister Monogr. ed. 1, 83, pl. XXXIII, B, tig. a— c; Torrend in Broteria VII, 108, pl. V, fig. 20. Chondrioderma Carraichaslianum Cooke Myx. Brit. (1877), 42; Massee Monogr., 202 pr. p. Exsikkaten: 0. Jaap. Myxom, exsicc. 90, 150. Plasmodium weiß, blaßgelb oder sattgelb, selten korallenrot. Sporan- gien zerstreut oder herdenweise, + kugelig oder halbkugelig und nieder- gedrückt, unterseits genabelt oder flach, gestielt oder ungestielt, glatt oder runzelig und gefältelt, 0,5 — 1,2 mm im Durchmesser, blaßgrau, weiß, bräunlich, rosarot, graugrünlich, gelb- lich oder braunrot. Peridie entweder unregelmäßig aufreißend oder stern- förmig unter Bildung von sich zurück- rollenden Lappen, auf der Innen- seite weiß oder blaßbraun, Äußere Wandschicht kalkführend, knorpelig, Fig. 69. Diderma radiatum (L.) Lister. a) Sporangiengruppe; d. äußerste Sporangium rechts die Colu- mella zeigend ('Vi); b) Capil- litium mit einem Fragment der Peridie (""/,). — Nach Lister, 189 nicht immer eng mit der innern verbunden. Stiel ockergelb, weiß oder braun, 0,2 — 0,6 mm hoch, mit weißem Kalk beladen. Columella halbkugelig oder kugelig, 0,5 mm im Durchmesser, kalkreich. Capillitium reichlich, dunkelviolettbraun, aus + straffen, mit Ausnahme der blassen, zarten Enden spärlich verzweigten, sel- tener in der ganzen Länge blassen Fäden bestehend. Sporen im durch- fallenden Lichte dunkelviolettbraun, dicht- und feinstachelig, 7 — 12 ft. In Deutschland und in der Schweiz nicht selten. Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Italien, Portugal, Japan, N.-Amerika. Der Kalkreichtum der Peridie ist bei dieser Art sehr großen Schwankungen unterworfen und dementsprechend ist auch die Sporangienfarbe sehr wechselnd. Wir unterscheiden folgende Spielarten: yar. genuinum (Torrend) Seh in z nov. comb. Synonym: Chondrioderma radiatum Rost. var. genuinum Torrend in Broteria VII (1908), 108. Plasmodium gewöhnlich weiß. Sporangien grauweißlich, seltener braun oder gelblich, glatt, matt oder glänzend, unterseits genabelt, gestielt. Peridie unregelmäßig aufreißend, sich nicht in Lappen zurückrollend. Hierher f, flavogenitum (Meylan) in Ann. Conserv. et Jardin bot. Genöve, 15 me et 16me annee (1913), 312, Plasmodium sattgelb, Sporangien graugrünlich oder gelblich und f. album Torrend in Broteria VII (1908), 108, Sporangien, Stiel und Columella weiß. f. flavogenita im Schweizer Jura; ob auch die f. album im Gebiet? yar. radiatum (L. sens. strict.) Schinz nov. comb. Plasmodium weiß. Beide Wandschichten der Peridie ver- bunden, sternartig aufreißend. Sporangien braun, polyedrisch mit blassen, maschenartigen Dehiszenzlinien, ungestielt oder mit kurzen Stielen, Sporen 9 — ^12 ^t. Verbreitung der Art. yar. montanum (Meylan) Schinz nov. comb. Synonyme: Chondrioderma montanum Meylan in Bull. Soc. Bot. Geueve 2me ser. II (1910). 262. Diderma montanum Meylan in Ann. Conserv. et Jard. Bot. Geneve lorae et 16me annee (1913), 312. Beide Wandschichten der Peridie von einander getrennt, Sporangien weiß oder rosarot mit gelbem Stiel. Sporen 7 — 9 fi. Schweizer Jura. 190 yar. rubrum Eönn in Schrift. Naturw. Ver. Schlesw. Holst. XV (1911), 59. Plasmodium und die sämtlichen kalkhaltigen Teile der Spo- rangien lebhaft rot. Holstein. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß man doch dazu kommen wird, diese Spielarten (vielleicht mit Ausnahme der var. rubrum?) zum Range von Arten zu erheben, wie dies Meylan auch bereits vorgeschlagen hat. Obschon die Beziehungen des D. montanum zu D. radiatum einerseits und zu testaceum anderseits enge sind, lassen sich bestimmte Unterschiede doch feststellen. D. montanum unterscheidet sich von testaceum durch seine gestielten nicht niedergedrückten Sporangien und sein tiefer gefärbtes Capillitium, von D. radi- atum durch die gestielten, entweder weißen oder rosaroten Sporangien, deren äußere Wandschicht kalkreich und spröde ist und sich leicht von der Innern Schicht trennt, die kleinere, kugelige, dunkelbraune Columella, die dunkler gefärbten, sehr fein stacheligen, 7 — 10 /^i großen Sporen. Die Form mit un- regelmäßig aufreißender Peridie (äußere Wandschicht von der Innern sich nicht lösend) nennt Meylan D. umbilicatum Pers., sie entspricht der var. genuinum Torrend unserer Aufstellung. Meylan's D. radiatum (L.) Lister teilt mit D. umbilicatum zwei Merkmale: einmal sind beide Wandschichten eng verbunden und die Sporen sind 9—12 fi groß, aber die Peridie reißt bei radiatum sternförmig in Lappen auf, die sich zurückrollen. 7***. Sporangien zerstreut, gestielt, flach halbkugelig oder scheiben- förmig, scheckig rotbraun mit hel- leren Dehiszenzlinien. Peridie un- regelmäßig- oder sternförmig auf- reißend, zweischichtig, beide Schich- ten verbunden, äußere innenseits weiß. Stiel 0,1—0,7 mm hoch, ge- furcht, schwarz. Columella flach konvex, scheibenförmig. Capil- litiumfäden farblos, einfach oder verzweigt, zum Teil anastomosie- rcnd. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun , stachelig, 10 — 14 fi. 14. D. roanense (Rex) Macbride N. A. Slime-Moulds (1899), 104; Lister Monogr. ed. 2, 113, pl. 14, fig. c-d. Synonym: Chondrioderma roanense Rex in Proc. Ac. Nat. Sc. Phil. (1893), 368. N.-Amerika. 191 7'.**** Sporangien braun, mit dicht stehenden, meridian artig ver- laufenden dunkeln Linien, meist sitzend und halbkugelig. Columella 15. D. asteroides Lister Monogr. ed. 2 (1911), lU, pl. 97, fig. a — c. Synonym: Chondrioderma asteroides Lister in Journ. of Bot. XL (1902), 209, t. 438, fig. a— c und XLII, 132; Torreud in Broteria VII, 106, pl. IX, flg. 8-9. Plasmodium weiß. Sporangien zerstreut, selten kurz gestielt, halbkugelig oder schwach kegelförmig, 0,6 — 0,8 mm hoch, mit- unter an deren Stelle gestreckte Plasmodiokarpien, purpurbraun oder lebhaft schokoladebraun, oft dunkel gescheckt oder mit dunkeln, meridianartig vom Scheitel zur Basis verlaufenden Linien versehen, sternartig aufreißend. Die 8 bis 20 Peridielappen auf der Innenseite schneeweiß. Äußere Wandschicht braun, innen- seits kalkreich, knorpelig, mit der häutigen Innern Schicht eng verbunden. Stiel gedrungen, weiß, mit Kalkgranulationen aus- gefüllt. Columella halbkugelig oder + kugelig und niederge- drückt, weiß oder cremefarbig. Capillitiumfäden schlank, einfach oder anastomosierend, farblos oder rötlich. Sporen im durch- fallenden Lichte purpurbraun, fein Avarzig, 10 — 12 i^i. Deutschland (Hamburg), Schweiz (Jura). Italien, Frankreich, Portugal, N.-Amerika. 7.***** Sporangien aschgrau, braun am Grunde, unregelmäßig runzelig ge- feldert, zerstreut, gestielt (Stiel 0,2 — 0,6 mm lang) oder ungestielt, + kugelig oder halbkugel ig. Peridie einschichtig, papierdünn, spärlich mit sehr kleinen Kalkkörnchen be- setzt. Stiel gefurcht, schlank, schwarz. C olu mell a keulenförmig, halb so lang wie das Sporangium, höckerig, kalk- oder gelblichweiß. Capillitiumfäden farblos, weiß oder rot, anastomosierend und namentlich gegen die Enden verjüngt. Sporen 192 im durchfallenden Lichte violett- braun, fein warzig, 8 — 10 fi. 16. D. rugosum (Rex) Macbride N. A. Slime-Moulds (1899j, 105, pl. XVI, fig. 5; Lister Monogr. ed. 2, 114, pl. 86, fig. a— c. Synonym: Chondrioderma rugosum Eex in Proc. Acad. Nat. Sc. Phil. (1893), 369; Lister Monogr. ed. 1, 84, pl. XXXI V, B, fig. a— c; Torreud in Broteria VII, 108, pl. V, fig. 26. Ceylon, Java, Japan, Westindien, N. -Amerika. 7.****** Sporangien lebhaft orangefarbig, Scharlach- oder zinnoberrot, glän- zend, gewöhnlich gestielt, zerstreut, + kugelig, am Grunde abgeflacht, unregelmäßig in 4 oder 5, am Rande blasse Lappen aufreißend. Äußere AV andsc hiebt durchscheine ud orange - gelb, innere gelb, beide verbunden. Stiel schlank, braunschwarz, 0,2 — 0,5 mm hoch. Columella verkehrt- kegelförmig oder + kugelig, am Grunde oft stielartig zusammenge- zogen, höckerig, kalkführend, weiß oder cremefarbig. Capillitiumfäden ein sehr weitmaschiges, in den Maschenwinkeln oft verbreitertes Netzwerk bildend, braunrot. Sporen im durchfallenden Lichte purpur- grau, dicht stachelig, 13 — 15 ju. 17. D. lucidum Berkeley et Broome in Ann. and Mag. Nat. Eist. ser. 3, VII (1861), 380, t. XV, a fig. 9; Lister Monogr. ed. 2, 115, pl. 98, fig. a— d. Synonyme: Chondrioderma lucidum Cooke Myx. Brit. (1877), 42; Mas«ee Monogr., 204; Lister Monogr. ed. 1, 86, pl. XXXV, A, fig. e— h und in Journ. of Bot. XXXIX, 87, XLII, 133, XLIII, 151. pr. p. Chondrioderma Charmichffilianum Massee Monogr. (1892), 202. Großbritannien, Ceylon (?). 193 Von vorläufig noch unsicherer Stellung ist: D. arboreum (Petch) G. Lister et Petch in Journ. of Bot. LT (1913), 2, t. 524, fig. 2, 2a, 2b. Synonym: Diderma rugosura Petch in Ann. Bot. Garden Perad. IV (1910), 345 non Macbride. Plasmodium ? Sporangien zerstreut, linsenförmig oder schüsseiförmig, sitzend oder kurz gestielt oder flache, unregel- mäßig ausgebreitete Plasmodiokarpien, weiß oder purpurgrau bei spärlicher Kalkeinlagerung, glatt oder runzelig. Peridie zerbrechlich, mit abgerundeten oder unregelmäßigen, kantigen Kalk- fragmenten. Stiel blaßrötlich, braun oder nahezu schwarz, höckerig, schlank oder gedrungen. Columella gewölbt, fleisch- farbig oder fehlend. Capillitiumfäden einfach oder verzweigt, häufig anastomosierend und gegen die Enden zu oft unregelmäßig verbreitert, farblos oder purpurrot. Sporen im durchfallenden Lichte blaß purpurbraun oder purpurfarbig, fein stachelig, 10 — 15fi. Schottland, Ceylon, Japan. Unterscheidet sich vom nahestehenden D. effusum durch kräftigere, an den Enden verbreiterte Capillitiumfäden, größere Sporen und mitunter gestielte Sporangien. XII. Gattung CoUoderma G. Lister in Journ. of Bot. XLVIII (1910), 312, LI, 97, in Trans. Brit. Mycol. Soc. IV (1912), 40 et Monogr. ed. 2, 116. Mit nur einer Art : C. oculatum (Lippert) G. Li st er in Journ. of Bot. XLVIII (1910), 312, und in Trans. Brit. Myc. Soc. IV (1912), 40, fig. 1, la— c, pl. I, Monogr. ed. 2, 116; Meylan in Ann. Conserv. et Jardin Bot. Genöve 15 me et 16 me Annee, 313, fig. 1—4; Minakata in Tokyo Bot. Mag. XXVII, 411. Synonym: Didymium oculatum Lippert in Verh. Zoolog.-Bot. Ges. Wien XLIV (1894), 72, t. 4, fig. 13—18. Plasmodium gelatineartig durchsichtig, schmutzig wasserhell mit grünlichem oder olivenfarbigem Stich, hierauf ockerfarbig, später rost- und schmutzigfarbig (Minakata 1. c.) Das zuerst vollständig hyaline Plasmodium nimmt, wie Meylan berichtet, allmählich die Gestalt einer etwas abgeflachten Kugel an, dann Schinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt. Flora I, Pilze Abt. X.) 13 194 Fig. 70. Colloderma oculatum (Lippert) G. Lister. i) Drei dem Substrat aufsitzende Sporangieu ('Vi); b) Capillitium (^*"/, a uach der Natur, b iiacli Lippert. wird die zentrale Partie zuerst weiß, alsdann ^raii, gegen die obere Kugelkalotte ansteigend, schärfere Umrisse annehmend und mehr und mehr undurchsichtig werdend. Dieses graue Kügelchen, das zum späteren Sporangium wird, färbt sich zu- sehends dunkler, wird mitunter sogar schwarz und sprengt in der Regel seine gelatinöse Umhüllung. Es hat in diesem Falle einige Ähnlichkeit mit einem von einer viel größern Gelatine- kugel getragenen Lamproderma-Sporangium. Von oben gesehen gleicht dieses Gebilde in der Tat einem kleinen Auge. AVird die gelatinöse Umhüllung nicht gesprengt, so überkleidet diese das Sporangium als äußere Hülle, die bei Wasserzutritt leicht quillt. Gleicherweise quillt das gelatinöse Piedestal auf feuchtem Substrat, um bei Trockenheit an Volumen stark einzubüßen. Die meist vereinzelt, seltener in Gruppen von 2 bis 8, nament- lich gerne auf Lebermoosrasen an Baumstämmen vorkommenden, zirka 1 mm im Durchmesser messenden Sporangien sind im reifen Zustande oliven- oder pnrpurbraun, glänzend, mitunter werden an deren Stelle kurze Plasmodiokarpien ausgebildet. Die Peridie ist entweder doppelt oder einfach, doppelt, wie oben bemerkt, wenn die gelatinöse Umhüllung nicht gesprengt wird, einfach, wenn dies eingetreten ist. In der äußern Hülle finden sich gelblich olivenfarbige Granulationen; die innere "Wandschicht ist farblos, häutig, straff. Columella fehlend. Capillitiumfäden ein blasses oder dunkelpurpurbraunes Netzwerk ohne Kalkknoten 195 bildend, in zarte, farblose Enden auslaufend. Sporen im durch- fallenden Lichte bräunlich purpurrot, stachelig, 11 — 13 /<. Schweiz (Arosa, Murren, reichlich im Jura, namentlich über 1000 m Meereshöhe), Österreich, sehr wahrscheinlich verbreiteter, aber der Kleinheit der Sporangien wegen übersehen. Großbritannien, Japan, N.-Amerika. Lippertsagt, daß die Peridie stellenweise mit äußerst kleinen, rund- lichen Körperchen (Kalk) bedeckt sei, wogegen Frl. Lister hervorhebt, daß solche den ihr vorgelegenen Sporangien fehlen. Wenn wirklich keine Kalk- granulationen vorkommen, so wäre die Gattung wohl besser, wie Frl, List er vorschlägt, bei den Amaurochcetineae untergebracht, obschon sie auch dort eine völlig isolierte Stellung einnehmen würde. XIII. Gattung Physarina von Höhnel in Sitzungsber. Akad. AVien, Math.-Naturw. Klasse CXVIII (1909), 431, Lister Monogr. ed. 2, 117. Nur eine, bis jetzt nur aus Java bekannte Art: P. echinocephala von Höhnel 1. c. (1909), 432, fig. 33; Lister Monogr. ed. 2, 117, pl. 198, fig. a— c. Plasmodium ? Sporangien herdenweise, gestielt, + kugelig, 0,8 mm hoch, hellrosarot oder fleischrot (oder dunkelschokoladen- braun?), äußere Wandschicht knorpelig, Kalkgranulationen ein- Fig. 71. Physarina echinocephala V. Höhnel. a) Gruppe von Sporangien, eines davon ge- öifnet (''o/i); b) Capillitium (2«%). — Nach Lister. Fig. 72. Physarina echi- nocephala V. Höhnel. Sporangium (*7i)- — Nach V. Höhnel. 13* 196 schließend, dicht besetzt mit stumpfen, walzlichen, gedrungenen, 80 ;ft langen, Kalkgranulationen führenden Warzen, innere glatt und häutig. Stiel gedrungen kegelförmig, gefurcht, matt fleisch- farbig, 0,1 — 0,4 mm hoch, rauh, in das Sporangium hinein als + kugelige oder halbkugelige Columella fortgesetzt. Capillitium- fäden sehr zart, ohne Kalkknoten, violettbraun, an den Enden blasser und verzweigt. Sporen im durchfallenden Lichte violett, nahezu glatt, 7 — 9 ,u. Java. XIV. Gattung Diachaea Fries Syst. Orb. Veg. I (1825), 143; Fr. Syst. Mycol. III, 155; Eabenh. Deutschi. Krypt.-Fl. I, 270; Rost. Vers. Syst. Myc. 13 und Monogr., 190; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 120 und in Engler und Prantl Natürl. Pflanzenfam. I, 1, 29; Massee Monogr., 258; Lister Monogr. ed. 1, 90 und ed. 2, 117; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 55; Macbr. N. Am. Slime-Moulds, 134; Torrend in Broteria VI, 51, VII, 85. Sporangieu kugelig oder zylindrisch mit metallisch glänzender, kalkfreier Peridie. Stiel wand und Columella (letztere fehlend bei D. cerifera) häutig, mit oder ohne Kalk, Capillitium kalk- frei, ein die Columella umgebendes Netzwerk bildend, dessen äußerste Verzweigungen an die Peridie ansetzen. 1. Mit Columella. 2. Sporangien kugelig (vergl. D, leucopoda var, globosa mit kugeligen Sporangien und fein stacheligen Sporen). 3, Die Kalkeinlagerungen des Stieles weiß, Stiel seltener kalkfrei. 4. Sporangien metallblau. Sporen mit erhabenen dunkeln Linien und vor- stehenden Warzen. 1. D. splendens Peck in Rep. N. York Mus. Nat. Hist. XXX (1877), 50; Massee Monogr., 261, fig. 37, 38; Lister Monogr. ed. 1, 91, pl. XXXVI, A, fig, d— f und ed. 2, 120, 197 pi. 99, fig. d— f; Macbride N. Am. Slime-Moulds 185, pl, VIIj fig. 1, la, Ib, Ic; Torrend in Broteria VII, 86, pl. VII, fig. 28. Unterscheidet sich von D. lencopoda var. globosa nur durch die Sliulptur der Sporen. N. -Amerika. 4*. Sporen stachelig oder warzig. 2. D. bulbillosa (Berkeley et Broome) Lister in Penzig Die Myxomyceten d. Flora v. Buitenzorg (1898), 47, in Journ. of Bot. XXXVI, 165, t. 386, fig. 10 und Monogr. ed. 2, 119, pl. 99, fig. g, h; Torrend in Broteria VII, 86. Synonyme: Didymium bulbillosum Berkeley et Broome in Journ. Linn. Soc. XIV (1873), 84. Diachaja splendens Raeih. in Hed. XXXVII, (1898), 54 non Pack. Diachteella bulbillosa v. Höhnel in Sitzungsber. Akad. Wien Math.-Naturw. Klasse CXVIII (1909), 437, fig. 34. Unterscheidet sich von D. leucopoda var. globosa durch die stark warzigen Sporen. Ceylon, Java. 4**. Sporen mit zarter, engmaschiger Netzskulptur. 3. D. subsessilis Peck in Eep. New. York Mus. Nat. Hist. XXXI (1879), 41 ; Rex in Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia (1893), 368; Massee Monogr., 262; Burrell in Trans. Norf. Nat. Soc. VI, 449 mit Tafel; Petch in Ann. Bot. Gard. Perad. IV, 347; Lister Monogr. ed. 1, 92 und ed. 2, 120, pl. 100, fig. a— d, in Journ. of Bot. XXXV, 213, XXXVI, 379, t. 368 fig. g; Torrend in Broteria VII, 86, Synonyme: ? Lamproderma Fuckelianum Rost. Monogr. (1875), 208, t. XXXIII, fig. 6; Massee Monogr., 103. V Lamproderma Fuckelianum Rost. f. rhenaua Racib. in Hedw. XXXVIII (1889), 117. ? Lamproderma Fuckelianum Rost. f. cracoviensis Racib. 1. c, 118. ? Physarum Licea Fuckel Symb. Myc. (1869—70), 342 non Fr. Exsikkat: 0. Jaap Myxom, exsicc. 152. Plasmodium gelb. Sporangien herdenweise, kugelig, 0,5 mm im Durchmesser, meist gestielt, mitunter an deren Stelle kurze 19^ Plasmpdiokarpien, metallisch glänzend. Peridie dünn, farblos. Stiel gedrungen, kegelförmig, weiß und mit Kalkgranulationen oder braun und dann kalkfrei, 0,2 — 0,5 mm hoch. Columella kegelförmig, weiß, gelblich oder braun, selten fehlend. Capillitium von der Columella ausstrahlend, die Fäden verzweigt, anastomo- sierend und purpurbraun, meist etwas breiter und blasser gegen den Grund zu, schlanker und farblos an den Enden. Sporen- membran purpurgrau, Sporeninhalt gelb und die Sporen daher im durchfallenden Lichte grünpurpurfarbig, mit feinen netzartig angeordneten Warzen besetzt, 7—10 ^. Deutschland (iu einem Gewächshaus des botanischen Gartens in Kiel, Holstein), Oesterreich. Großbritannien, Frankreich, Ce3ion, Westindien, N.-Araerika. Für die Zugehörigkeit von Lamproderma Fuckelianum Rost, zu obiger Art sprechen nicht nur ßostafinsky's Beschreibung und Zeichnung des FuckeTscheu Exemplars von Eberbach, sondern auch der Umstand, daß Raciborski, der in der Lage gewesen ist, letzteres untersuchen zu können, es als wenig verschieden von Exemplaren aus der Umgebung von Krakau, die er als f. cracoviensis des Lamproderma Fuckelianum publiziert hat, erklärt und diese letzteren werden von Lister als anscheinend kalkfreie (hinsichtlich des Stiels und der Columella) Formen von D. subsessilis aufgefaßt. Da mir Belegexemplare fehlen, wage ich es nicht, eine Entscheidung zu treffen und folge hinsichtlich der Benennung Lister, mich scheuend eine Umtaufe vor- zunehmen, solange ich nicht die Möglichkeit der strikten Beweisführung habe. 3*. Kalk der Stiele orangegelb. Sporaugien kupferrot oder violettblau, metallisch glänzend, sitzend oder kurz gestielt. Stiel kurz, gedrungen, orangefarbig, sich als kegelförmige oder kurzzylindrische Co- lumella in das Sporangium fortsetzend. Sporen im durchfallenden Lichte oliven- farbig, mit zerstreuten kleinen Warzen und 4 bis 8 größern Erhebungen, die sich bei starker Vergrößerung in Gruppen sehr kleiner Warzen auflösen lassen, 9 — 11 n. 5. D. Thomas» Rex in Proc. Acad. Nat. Sc. Phil. (1892), 329; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 136; Torrend in Broteria VII, 87, pl. VII, fig. 22, 23; Lister Monogr. ed. 2, 121, pl. 101, fig. a— c. N.-Araerika. 199 2*. Sp'orangien zylindrisch, kugelig bei D. leuco- poda var. globosa. 5. Sporen nahezu glatt. Stiel mit weißem Kalk. 6. D. leucopoda (Bull.) Rost. Monogr. (1875), 190, fig. 178; Schröter in Cohn Crypt.-Fl. Schles. III, 1, 120; Massee Monogr., 259, fig. 165, 166; Torrend in Broteria VII, 85, pl. VII, fig. 27; Lister Monogr. ed. 2, 118, pl. 99. fig. a— c. S3'nouyme: Trichia leucopodia Bull. Cham]). (1791), 121, t. 502, fig. 2. Stemoiiitis elegaiis Trentep. ia Roth Cat. Bot. 1 (1797), 220. Stemonitis leucostyla Pers. Syu. (1801), 186. Stemoiiitis leucopodia DC. Fl. Fr. III (1805), 257. Diachsea elegans Fr. Syst. OrL. Veg. I (1825), 143; Eabenh. Deutschi. Krypt.-Fl. I, 270; Celak. Myxom. Böhm., 58; Lister Monogr. ed. I, 91, pl. XXXVI, A, fig. a— c. Diachaea confusa Massee Monogr. (1892), 259. Exsikkateu: Eaheuhorst Fuiigi eur. 434, 1071. Fuckel Fungi rhea. 1451. Sydow. Myc. March. 1900. 0. Jaap Myxom, exsicc. 10, 28, 107, 151. Fig. 73. Diachaea leucopoda (Bull.) Eost. a) Gruppe von Sporangiea, mit zum Teil zerstörter Peridie (^o/,); h) Capil- litium ("7,). — Nach Lister. 200 Plasmodium undurchsichtig weiß. Sporangien herdenweise, zylindrisch (kugelig bei var. globosa), gestielt, purpur- oder blau metallisch glänzend.' Stiel kalkreich, weiß, gedrungen, spröde, am Grunde breit, auf weißem Hypothallus. Columella zylindrisch, oberwärts verjüngt, bis zur Mitte des Sporangiums oder bis fast ganz zum obern Pol vordringend, kalkreich. Capillitiumfäden reichlich verzweigt und anastomosierend, Sporangienwand und Columella verbindend, dunkelviolettbraun, an den Enden farblos. Sporen im durchfallenden Lichte trübviolett, sehr fein stachelig, 7—9 ^. Deutschland (verbreitet), Schweiz (?), Oesterreich. Kosmopolitisch. var. globosa Lister Monogr. ed. 2 (1911), 118. Sporangien kugelig. N.- und S.-Araerika, Jcipan, Java. 5*. Sporangien herdenweise oder + ge- huschelt, zylindrisch, ungestielt, stahl- grau oder broncefarb ig, metallisch glänzend, kalkfrei, (ob immer?). Peri- die in große Stücke zerfallend. Colu- mella blaßbraun, schlank, entweder das Sporangium nahezu in der gan- zen Länge durchziehend oder unter- brochen und in allseitig abgehende Stränge sich verzweigend. Capillitium- fäden in der ganzen Länge der Colu- mella von dieser abgehend, mit Aus- nahme der Enden purpurbraun. Sporen im durchfallenden Lichte purpurgrau, 11 — 12 lu, mit feinen, zu einem Maschen- werk angeordneten Stachelchen. 7. D. cylindrica Bilgram in Proc. Acad. Nat. Sc. Phil, (1905), 524; Torrend in Broteria VII, 87; Lister Monogr. ed. 2, 121, pl. 103, fig. a-e. N. -Amerika. 201 5**. Sporaugien zu 6—20 gekiiäuelt, zylin- drisch oder keulenförmig zylindrisch, sitzend oder kurz gestielt, blau- oder broncefarbig metallisch glänzend. Pe- ridie unterwärts sich rasch ablösend, oberwärts bleibend. Stiel schlank, dunkelbraun, ohne Kalkgranulationen- Einschluß, sich von einem gelben Hypothallus erhebend. Columella als unterwärts brauner, oberwärts gelb- licher Strang das Sporangium fast der ganzen Länge nach durchziehend. Capillitium die Columella allseitig umgebend, aus einem Netzwerk pur- purbrauner Fäden bestehend. Sporen im durchfallenden Lichte blaß bräun- lichviolett, 9 — 11 — 13 fi, mit kleinen Warzen und mehreren Gruppen grö- ßerer Warzen besetzt. 8. D. caespitosa (Sturgis) Lister in Journ. of Bot. XLV 1907), 186 und Monogr. ed. 2, 121, pl. 103, fig. f— j. Synonyme: Comatriclia ctespitosa Sturgis iu Bot. Gaz. XVIII 1893), 186, t. XX, fig. 1—4; Macbride N. A. Slime-Moulds, 124, pl. XI, fig. 12—14; Torreud iu Broteria Vll, 79, pl. V, fig. 18. Diacliiea Tliomasii Rex var.? Li st er Mouogr. ed. 1 (1894), 92, N. -Amerika. 1*. Columella fehlend. D. cerifera G. Li st er in Journ. of Bot. LI (1913), 3, t. 525, fig. 1— 3 b. Plasmodium farblos oder weiß (Meylan ap. Lister 1. c.) Sporangien zerstreut oder in kleinen Häufchen zu 2 bis 3, ge- stielt, kugelig oder ellipsoidisch, 0,7—1,2 mm im Durchmesser, purpurbräunlich und metallisch glänzend. Stiel gedrungen, zu- erst gelblich, später sich braun färbend, längsgefältelt, 0,2—0,6 mm hoch und 0,15 — 0,5 mm dick, namentlich im obern Teil mit 202 Wachsgranulationen ausgefüllt. Columella fehlend oder durch das abgeflachte obere Stielende ersetzt. Capillitiumfäden vom Stielende ausstrahlend, straff, mit vereinzelten knotenförmigen Verdickungen, nahezu schwarz mit Ausnahme der blassen Enden, + verzweigt und anastomosierend. Sporen purpurgrau, blaß oder dunkel im durchfallenden Lichte, fein stachelig, 10 — 18 f.i. Im Schweizer Jura (Cliasserouj bei 1400 m. Diese eigenartige Art steht innerhalb der Gattung Diachcea ganz isoliert, einerseits durch das Fehlen einer Columella und anderseits im Hinblick auf die Wachseinschlüsse. Sie ist auch noch aus Norwegen und aus Japan be- kannt. Die norwegischen und japanischen Exemplare zeigen am obern Ende des gedrungenen Stiels einen dicken, gelben Kragen, auf dem das kugelige Sporangium ruht und der den schweizerischen Vorkommnissen abzugehen scheint. Der Kragen führt gleich dem eigentlichen Stiel Wachseinschlüsse. II. Familie Didymiaceae Rost. pr. p. Vers, eines Systems der Mjcetozoen (1873), 12 pr. p., Monogr. 149 pr. p. und App. 15 pr. p.; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 121 pr. p. und in Engl, und Prantl Natürl. Pflanzenfam. 1, 1, 30 pr. jj.; Lister Monogr. ed. 1, 93 und ed, 2, 122; Schiuz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 56; Macbride N. A. Slime-Moulds, 82 pr. p.; Torrend in Broteria VI, 51, VII, 88. Kalk in Form von Kristallen oder kristallinischen Scheiben der Sporangiumwand aufgelagert. Capillitium düunfädig (mit Ausnahme von Didymium complanatum und bestimmten Formen von Lepidodernia Carestianum), ohne Kalkknoten. Sporangien zerstreut oder (bei Mucilago) zu Aethalien vereinigt. Kostafinski und die auf ihn unmittelbar folgenden Autoren subordinieren der Tribus Didymiaceae nicht nur die Gattungen Didymium und Lepido- dernia, sondern auch Leangium (Diderma pr. p.) und Chondrio derma {■= Diderma pr. p.), vereinigen dagegen z. T. Diachacea und Spumaria (= Mucilago) zur Tribus Spumariaceae. Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen der Familie der Didymiaceae. 1. Sporangien nicht zu Aethalien vereinigt. 2. Kalkkristalle sternförmig. 1. Didymium Schrader 2*. Kalkkristalle nicht sternförmig. 203 3. Kalkkristalle + Scheiben- oder scliuppenförmig. 4. Peridie knorpelig. 3. Lepidoderma de Bary 4*. Peridie häutig, oberwärts zart, unterwärts dicker, Kalkauflagerung spärlich oder fehlend. 4. Leptoderma G. Lister 1*. Sporangien Aethalien bildend. 2. MucilagO Adanson Übersicht der Grattungen. Didymium. Gestielte oder ungestielte Sporangien oder Plasmodiokarpien, nie Aethalien bildend. Peridie dünn oder knorpelig, unregelmäßig aufreißend, besetzt mit zerstreuten Kalk- kristallen oder letztere eine abhebbare zusammenhängende, mit- unter eierschalenartiffe Kruste bildend. Fig. 7-t. Didymium nigripes (Liuk) Fr. Nacli Lister. a) 2 Sporangien; dasjenige links mit z. T. ent- fernter Peridie, die Columella zeigend; dasjenige rechts von unten gesehen ('7i)- ^) Capillitium und Peridiefragmeut mit Kristallen (**7i)- .MucilagO. Aethalien zusammengesetzt aus verlängerten, zusammengedrückten, gelappten und zusammenfließenden grauen Sporangien, poröse, von einer weißen, meerschaumartigen, brüchigen Rinde aus Kalkkristallen überzogene Klumpen bildend. Fig. 75. Mucilago spongiosa (Leysser) Morgan Nach Lister. a) Aethalium, ein Zweigstück umwickelnd (*/i); 204 Lepidoderma. Gestielte oder sitzende Einzelsporangien oder Plasmodiokarpien. Peridie mit zahlreichen Kristallschüppchen oder Kristallscheiben, daher gescheckt. Capillitium meist ohne Kalk. Fig. 76. Lepidoderma tigrinum CSchrader) Rost. -- Nach Lister. a) Sporangiengruppe ('"/i); Capil- litium, oben ein Fragment der Peridie mit Kristallschuppeu (""/i)- Leptoderma. Sitzende oder kurz gestielte, kugelige oder halbkugelige Einzelsporangien mit oberwärts häutiger und dünner, unterwärts dickerer und mitunter mit sehr kleinen Kalkkristall- schuppen besetzter Peridie. Stiel mit ausgestoßenem Material erfüllt. Fig. 77. Leptoderma iridesceus G. Lister — Nach Lister. Sporangiura, Peridie im ober» Teil entfernt (*"/,); b) Capillitium, rechts daneben Fragment der Peridie mit eingebetteten Kalkschuppen (*""/!). XV. Gattung Didymium Schrader pr. p. Nov. Gen. PI. (1797), 20; Fr. Syst. Myc. 111, 113; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-FI. I, 278; de Bary in Rost. Vers. Syst. Myc. 13 und Monogr., 150; Schröter in CohnKrypt.-Fl. Schles. III, 1, 121 und 205 in Engler und Prantl Natürl. Pflanzenfam. I, 1, 30; Massee Monogr., 218; Celak. Myxom. Böhm., 59; Lister Monogr. ed. 1, 93 und ed. 2, 123; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 56; Macbride N. A. Slime-Moulds, 84; Torrend in Broteria VT, 51, VII, 89. Gestielte oder sitzende Einzelsporangien oder an deren Stelle Plasmodiokarpien. Peridie häutig oder knorpelig, bestäubt mit Kalkkristallen oder letztere eine abhebbare, schalenartige Kruste bildend. Die Kalkkristalle keine Schüppchen oder Scheiben bildend. Columella meist vorhanden. Capillitium aus verzweigten, häufig anastomosierenden, der Kalkknoten entbeh- renden, aber oft unterbrochen knoten- oder verkürzt kelchartig verdickten Fäden bestehend. 1. Peridie häutig. I. Untergattung Eudidymium Lister ed. 2, 123. 2. Kai kkristal 1 e auf der Peridie dicht ge- nähert, eine dünne, eierschalenartige Kruste bildend. Columella fehlend. 3. Sporangien kissenförmig mit breiter Basis dem Substrat aufsitzend. Capil- litium spärl ich, entweder aus schlanken, dünnen, oder aus grobem, flachen, am Grunde etwas breitern Fäden be- stehend, in beiden Fällen die Fäden namentlich gegen die Enden zu gabelig verzweigt. 1. D. diiforme (Pers.) Dubj Bot. Gall. II (1830), 858; Lister Monogr. ed. 1, 94, pl. XXXVJI, A, fig. a— e und ed. 2, 124, pl. 104, fig. a— d; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winter- thur VI, 58; Torrend in Broteria VII, 89, pl. VII, fig. 16. Synonyme: Diderma difForme Pers. Disp. Meth. (1797), 9; Raben- horst Deutschi. Krypt.-Fl. 1, 283. Reticularia angulata Pers. in Gmel. Syst. Nat. (1791), 1472? Licea csesia Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 219. Physarum difForme Link in Mag. Ges. Nat. Fr. Berlin III, (1809), 27. 206 Didymium cyanescens Fr. Symb. Gaster. (1817), 19. Lycogala miiuitum Grev. Scot. Crypt.-Fl. (1823), t. 40. Licea alba Nees iu Kunze und Schmidt Myc. II (1823), 66. Physarum album Fr. Syst. Myc. III (1829), 147; Eabeuhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 272. Physarum csesium Fr. 1. c, 147. Diderma cyanescejis Fr. Syst. Myc. III 11829), 109. Diderma liceoides Fr. Syst. Myc. III (1829), 107? Licea macrospora Schwein, in Trans. Am. Phil. Soc. n. s. IV (18321, 258. Diderma nitens Klotzsch in Sm. Engl. Fl. V, 2 a836), 311. Diderma chalybeum Weinm. Hymen, et Gaster. (1836|, 592? Diderma Neesii Cor da Icou. II (1837 — 54), 23. Diderma Libertianuni Fres. Beitr. Myk. (1850), 28, t. IV, fig. 16—27. Didymium Libertianum de Bary Mycetozoa (1864), 124. Chondriodenna difforme Rost, in Fuekel Symb. Myc. Xachtr. (1873 , 73 und Mouogr., 177, flg. 137, 164, 165; Massee Monogr., 212, fig. 35 — 38. Chondrioderma liceoides Kost. Mouogr. Apji. (1876), 17; Massee Monogr'., 215. Diderma Persoonii Macbride N. A. Slime-Moulds (1899), 96. pjxsikkaten: Rabenhorst Fungi eur. 1423. Fuekel Fungi rhen. 1464, 2300. Rabenhorst-Winter 456. 0. .Taap. Myxom, exsicc. 11, 69, 108. Plasmodium farblos oder gelb. Sporangien zerstreut, polster- artig mit breiter Basis dem Substrat aufsitzend, weiß und glatt oder an deren Stelle weiße und glatte, unregelmäßig verlängerte, bis 2 mm lange Plasmodiokarpien. Kalkkristalle dicht stehend, eine weiße, glatte, eierschalenartige Kruste bildend, die sich von der Innern, metallisch glänzenden, häutigen, oberwärts farblosen oder roten, unterwärts gelbbraunen Peridieschicht trennen läßt. Columella O. Capillitium, aus an den Enden gabelig verzweigten Fäden bestehend, diese zum Teil anastomosierend, entweder gleich- mäßig dünn (var.) oder am Grunde etwas verbreitert. Sporen im durchfallenden Lichte dunkel purpurbraun, entweder + un- deutlich- und dicht- oder gröber- und zerstreut warzig, 11 — 14 ju. Deutschland, Schweiz, Österreich, häufig. Großbritannien, Frankreich, Italien, Portugal, Belgien, Dänemark, Schweden, Indien, Seychellen, Japan, N.- und S.-Amerika. 207 Fig. 7ajn/?a^Mm verwiesen. XXII. Gattung Lamproderma Rost. Versuch eines Systems der Mycetozoen (1873), 7 und Monogr., 202; Schröter in Engl, und Prantl Natürl. Pflanzenfam. I, 1, 27; Massee Monogr., 94; Celak. Myxom. Böhm., 53; Lister Monogr. ed. 1, 125, ed. 2, 161; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 138; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 74. Sporangien meist gestielt, kugelig oder ellipsoidisch (bei L. crihrarioides an deren Stelle mitunter Plasmodiokarpien); Spo- rangiumwand häutig, metallisch glänzend. Stiel schwarz. Colu- mella walzlich oder keulenförmig, bis zur halben Höhe des Sporangiums oder höher hinauf reichend. Capillitium aus ver- zweigten und anastomosierenden Fäden bestehend, die vom obern Teil der Columella ausstrahlen. Lamproderma unterscheidet sich von Comatricha, derjenigen Gattung, mit der sie die engsten Beziehungen aufweist, haupt- sächlich durch das Verhalten des Capillitiums, das entweder nur von der Spitze der Columella aus sich entwickelt oder doch in der Regel am obern Columellaabschnitt entspringt. Die Sporan- giumwand ist weniger hinfällig als bei den Comatrichaa.rien, sehr oft prächtig metallisch glänzend; zerfällt sie, so bleibt häufig am Grunde eine Art Kragen stehen. 1. Sporen stachelig oder warzig (bei L. violaceum var. didyosporum mit unregelmäßig netzartiger Skulptur). 2. Sporen borstig, 15 -20 ,», im durchfallenden Lichte dunkelgrau oder bräunlichrot, mit schwarzen Borsten. Sporangien samt Stiel 259 2 — 4 mm hoch, herdenweise vorkommend, kugelig, 0,5 — 1 mm im Durchmesser. Peridie metallisch glänzend mit stahlblauem oder grünem Schimmer, bleibend. Stiel pfriem- lich oder walzlich. Columella walzlich, stumpf, bis in die Mitte des Sporangiums reichend, hauptsächlich am obern Abschnitt das aus schwarzen, blaßpur purbraunen oder farblosen, spärlich verzweigten, anastomosieren den Fäden bestehende Capil- litium tragend. 1. L. echinulatum (Berkeley) Rost. Monogr., App. (1876), 25; Massee Monogr.. 97; Lister in Jouru, of Bot. XXIX, 261, Monogr. ed. 1, 126, pl. XLVIII, A, fig. a— g, ed. 2, 162, pl. 134, fig. a— k; Torrend in Broteria VII, 70. Syuouyme: Stemouitis echinulata Berkeley in Hook. Fl. Tasman. 11 (1860), 268. Lamproderma Listeri Massee Monogr. (1892), 97, fig. 202, 203. Großbritannien, Schweden, Tasmanien, Neu-Seelaud. 2*. Sporen stachelig oder + glatt. 3. Columella vorhanden. 4. Columellaende in verhältnismäßig wenige aber starke, abstehende und aufstrebende Capillitiumfäden sich verzweigend. 2. L. arcyrionema Host. Monogr. (1875), 208; Massee Monogr., 96; Lister Monogr. ed. 1, 126, pl. XLVIII, B, fig. a-e, ed. 2, 162. pl. 129, fig. a— e; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 148, pl., V, fig. 1, la; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 75; Torrend in Broteria VII, 69. pl. V, fig. 6. Synonyme: Stemonitis physaroides Alb. et Schwein, var. subaeneus Berkeley ex Massee Monogr. (1892), 96. Lamproderma subaeneum Massee Monogr, (1892), 95. Comatricha Shimekiana Macbride in Bull. Nat. Hist. Iowa 11 (1893), 380, t. X, fig. 3, und N. Am. Slime-Moulds, 144. Lamproderma inconspicuum Racib. in HedwigiaXXXV (1896), 208? 17* 260 Plasmodium wässerigweiß. Die (incl. Stiel) 1 — 2 mm hohen Sporangien kommen herden weise vor; sie sind kugelig, aufrecht, stahlgrau, blau oder bräunlich metallisch glänzend und messen 0,5 mm. Die hinfällige Sporangiumwand läßt beim Schwinden an der Spitze des fädlichen, schwarzen, 1 mm langen Stieles einen Kragen zurück. Columella '/s bis '/g so lang wie das Sporangium, Fig. 99. Laniiiro derma arcyriuuema Kost. i) Sporangieugruppe ('^/i); 1j) eiu Sporaugiuiu, dessen Waud bis auf deu Krageu am Ende des Stieles geschwunden ist C'Vj). — Nach Lister. schlank, am oberen Ende plötzlich in einige wenige, starke Ca- pillitiumfäden ausgehend; Capillitium, abgesehen von den Priman- ästen, zart, vielfach verzweigt und anastomosierend, ein krauses Netzwerk mit sehr kurzen freien Enden bildend. Sporen im durch- fallenden Lichte blaßlila grau, sehr schwach Avarzig, 6 — 7 — 9 /t. Schweiz (Jura, Bern). Kosmopolitisch. 4*. Columella ende plötzlich in sehr viele, übereinstimmend zarte Capil- litium fäden verästelt. 5. Cap i 1 li ti umf ä d en dunkel, an der Basis blass. 3. L. seintillans (Berkeley e t B r o o m e) M o r g a n Myx. Miami Valley (1894), 47; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 142, pl. V, fio. 2, 2a; Lister Moiiogr. ed. 2, 163, pl. 130, fig. a--f. Syi>ou3'me: Stemonitis seintillans Berkeley et Broome in Journ. Liuu. Soc. XV (1876), 84. Lamproderma arcyrioide.s Rost. var. iridea Cooke Myx. Brit. (1894), 50. Lamproderma irideiun Massee Monogr. (1892), 95, tig. 149 — 151; Lister Monogr. ed. 1, 128, pl. L, A, fig. a — e. ? Enerthenenia niuscorum Lev. in Ann. Sc. Nat. ser. 4, XX (1863), 289; Massee Monogr., 106. Exsikkaten: Jaap Myxom, exsicc. 73, 115. Plasmodium wässerigweiß. Sporangien herdenweise oder zerstreut, kugelig oder etwas niedergedrückt kugelig, aufrecht, 0,3—0,5 mm im Durchmesser, gestielt, stahlblau, rot oder rot- braun, metallisch glänzend. Stiel fädlich, schwarz, + 1 mm lang. Columella walzlich, abgestutzt, kaum die Mitte des Spo- rangiums erreichend. Capillitiumfäden vom Columellaende aus- strahlend, gabelig verzweigt und anastomosierend, straff, schwarz oder purpurbraun; an der Basis + farblos. Sporen im durch- fallenden Lichte violettgrau, kleinwarzig, bis 8 ju groß. Deutschland (Holstein). Kosmopolitisch. 5*.Capillitium purpurrot mit nahe- zu farblosen Enden. Fig. 100. Lamproderma seintillans (Berkeley et Broome) Morgan. a) Sporangiengruppe (^^/i); h) Siiorangium mit geschwundener Wand, am Grunde mit Wandrest («o/J; c) Capillitiumfäden (iso/j). — Nach Lister. 262 4. L. COlumbinum (Pers.)Rost. Monogr.(1875), 203,fig.61; Massee Monogr., 100; Celak. Myxom. Böhm., 53, t. V, fig. 6; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 119; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 141; Lister Monogr. ed. 2, 165, pl. 131, fig. a — m (excl. h und i); Torrend in Broteria VII, 67. Synonyme: Physarum columbinum Pers. Obs. Myc. I (1796), 5-. Eabeuhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 275. Trichia columbina Poiret in Lara. Encycl. Meth. Vlll (1808), 52, Physarum salicinum Schum. Enum. PI. Saell. II (1803), 200? Trichia physaroides Schum. Enum. PI. Saell. II (1803) 210 V Trichia violacea Hoffm. Veg. Crypt. Germ. (1787/90), 5, t. II, fig. 1- Physarum bryophihira Fr. Syst. Myc. 111(1829), 135; Ptabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 275. V Stemonitis physaroides Alb. et Schwein. Cousp. Fung. (1805), 103; Eabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 269. Fulgia encaustica Chev. Fl. Par. ed 2 (1836), 347, Stemonitis porphyra Berkeley et Curtis in Grev. II (1873), 69? Lamproderma physaroides Eost. Monogr. (1875), 202, fig. 55, 59, 62; Massee Monogr., 103; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 118; Lister Monogr. ed. 1, 125, pl. XL VII, B, fig. a — g und in Journ. of Bot. XLIII, 154; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 139; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Wiuterthur VI, 74. Lamproderma Schimperi Eost. Monogr. (1875), 203, fig. 63; Massee Monogr., 100. Lamproderma Staszycii Eacib. in Hedwigia XVIII (1889), 116. Exsikkaten: Eabeuhorst Fuugi eur. 2213; Jaap Myxom, exsicc. 14. Fig. 101. Lamproderma colum- binum (Pers.) Eost. a) ellipsoidisches Sporangium mit unter- wärts erhaltener Peridie ('"/,); b) Teil der Columella mit Capillitium (*7i); c) an der Peridie befestigtes Capillitium der var. sessile (*''/i). Plasmodium farblos. Sporangien samt Stiel 2 — 3 mm hoch, herdenweise, kugelig oder ellipsoidisch, aufrecht, 0,5 — 0,8 mm im Durchmesser, dunkel- bis schwarzpurpurrot, metallisch glänzend mit violetten oder grünen Lichtern, mitunter glänzend braunrot- 263 gelb; Wand bleibend, Stiel kräftig, 1,5 — 2 oder bis 3 mm lang, längsgestreift oder höckerig. Columella bis über die Mitte des Sporangiums reichend, walzlich oder keulenförmig, oft mit kegel- förmiger Spitze. Die bräunlich purpurfarbigen Capillitiumfäden Fig. 102. L am pro derma columbiuum (Pers.) Rost, a) Sporangieugruppe (3/j); b) Sporangium mit ge- schwundener Wand, am Grunde noch ein Wandrest (20/j); c, d, e verschiedene Columellaformen C^/j). — Nach Lister. von der ganzen Länge der Columella — oder nur von der Spitze ausstrahlend, ein ziemlich weitmaschiges Netzwerk bildend. Sporen im durchfallenden Lichte purpurgrau, dicht stachelig, 11—16 ^i. Deutschland, Österreich, Schweiz. Kosmopolitisch. var. sessile Lister Monogr. ed. 2 (1911), 165. )Synonyme: Physarum iridescens Berkeley in Hook. Journ. of Bot. III (1851), 20. Lamproderma iridescens Rost. Monogr., App. (1876), 25. Lamproderma physaroides Rost. var. sessile Lister Monogr. ed. I (1894), 126. . Mit sitzenden oder nahezu sitzenden Sporangien, die der Columella entbehren und ein bald dunkles, bald blasses Capil- litium besitzen. Die Spielart, deren Verbreitung in- und außerhalb unseres Gebietes noch festzustellen ist, unterscheidet sich von Leptoderma iridescens G. Lister, mit der sie leicht verwechselt werden kann und schon vielfach verwechselt worden ist, durch die zarte Pe- ridie und das Fehlen von Ausschußmaterial im Sporangiumstiel. 5**. Capillitium blaß oder bräun- lich purpurfarbig. Stiel 1 mm o d e r k ü r z e r. 5. L. Yiolaceum (Fr.) Rost. Monogr. (1875), 204, fig. 64; Massee Monogr., 94, fig. 152 — 154; Celak. Myxom. Böhm., 53; Lister Monogr. ed. 1, 129, pl. XLIX, A, fig. a- k, fig. a— d, ed. 264 2, 166, pl. 132, fig. a— 1, pl. 133, fig. f— i und in Journ. of Bot. XL, 219; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 143; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 75; Torrend in Broteria VII, 67, pl. V, fig. 5. Synonyme: Steraonitis violacea Fr. Syst. Myc. III (1829), 162; Eabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 270. Stemonitis arcyrioides Somm. in Mag. Nat. Yll (1827), 298; Eabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 270. Lamproderma arcjTioides Eost. Mouogr. (1875), 206; Massee Monogr., 102, fig. 145—148; 'Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 119. Lami^roderma uigresceus Eost. Monogr. (1875), 205? Lamproderma leucosporum Eost. Monogr., App. (1876), 26? Lamproderma minutum Eost. Monogr., App. (1876), 26. Lamproderma uigresceus Sacc. in Michelia II (1882), 262 ? Lamproderma tatricum Eacib. in Hedw. XX VIII (1889), 117? Lamproderma Saccardiauum Massee Monogr. (1892), 101. Tilmadoche Berkeleyi Massee ]\Ionogr. (1892), 332 ? Exsikkateu: Eabenhorst Fungi eur. 797, 2213. Eabenhorst Herb Myc. 431. Fuckel Fungi rhen. 1447. Plasmodium wässerigweiß. Sporangien zerstreut oder herden- weise, + kugelig, am Grunde + abgeflacht und genabelt oder kurz ellipsoidisch, aufrecht, gestielt oder sitzend, 0,4 — 0,9 mm im Durchmesser, metallisch glänzend mit blauen oder violetten oder braunroten Lichtern. Stiel schwarz. Columella bis zu Y3 oder bis zu -'3 der Sporangiumhöhe reichend, walzlich, stumpf, mitunter nach oben sich verjüngend. Capillitiumfäden + farblos oder braun, vom obern Teil der Columella ent- springend, sich verzweigend und anastomosierend, ein dichtes Netzwerk bildend. Sporen im durchfallenden Lichte purpurgrau, fein stachelig bis nahezu glatt, 8—10 |U. Kosmopolitisch. Fig. 103. Lamproderma violaceum (Fr.) Eost.' a) Sporangium O^/i); b) ein solches mit geschwundener Wand (*^/i). — Nach Lister. •265 var. Sauteri (Rost.) Lister Monogr. ed. l (1894), 128, pl. XLIX, A, fig. f, g, ed. 2, 167, pl. 132, fig. f, g; Torrend in Broteria VII, 68. Syuouj'me: Lamproderma Sauteri Rost. Monogr. (1875), 205; Monogr., 100; MacbrideN. Am. Slime-Moulds, 140, pl. V, fig. 4, 4a. Lamproderma arcyrioides Morgan Myx. Miami Valley (1H94), 47. Stemonitis Mortlneri Puckel Symb. Myc. (1869/70), 339. Sporangieii kugelig oder eiförmig, am Grunde nicht genabelt; Capillitium braun. Sporen 11 — 15.«, glatt oder dicht feinstachelig. Durch das ganze Gebiet. Sclnveden, X.-Amerika. var. Carestiae (Ces. et de Not.) Li st er Monogr. ed. 1, (1894), 130, pl. XLIX, A, fig. h, i, j, ed. 2, 167, pl. 132, fig. h — k und in Journ. of Bot. XLVI, 219; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 76; Torrend in Broteria VII, 68. Synonym: Stemonitis Carestiae Ces. et de Not. Erb. Grit. Ital. Nr. 88. Sporangien kugelig oder eiförmig, fast schwarz, kurz gestielt oder sitzend; Capillitium dunkelpurpurbraun, entweder ein dichtes Netzwerk bildend oder aus nahezu geraden" Fäden bestehend. Sporen im durchfallenden Lichte purpurbraun, dicht fein- oder grobstachelig, 9 — 16 ii. Schweiz. Großbritannien, Schweden, Rußland, Italien, N.-Amerika. A. und G. Lister (Journ. of. Bot. XLVI [1908], 219) erwähnen eine aus dem Wallis (Arolla) stammende und ihnen dann in der Folge wieder aus dem Jura von Meylan zuge- kommene, der var. Carestiae im Capillitium nicht unähnliche Lam- iwoderma mit Sporen, die zu ^/g der Oberfläche unregelmäßige, dichte Netzstruktur aufweisen, wogegen Vs der Oberfläche warzig ist. Vielleicht handelt es sich um L. atros'porum oder, wie A. und G. Lister vermuten, um eine Übergangsform zwischen L. viola- ceum und L. cribrarioides. 266 var. genuinum Lister Monogr. ed. 1 (1894), 128, pl. XLIX, A, fig. a — e; Schinz in ^litt. Natiirw. Ges. Winterthur VI, 76; Torrend iu Broteria VII, 68. Sporangieu am Grunde abgeflacht und genabelt. Sporen 8—11 fi, sehr fein stachelig. Durch das gauze Gebiet. Kosmopolitisch. var. dictyosporum Lister in .lourn. of Bot. XLVI ( I9ü8). 218, Monogr. ed. 2, 167, pl. 133, fig. f, h, i. Unterscheidet sich von var. Carestiae durch die 10 — 14 ti großen Sporen, deren Exine Stachelchen und kurze Leisten be- sitzt, die ein unvollkommenes Netzwerk bilden. Schweiz (Murren, Jura). Weitere Untersuchungen werden zeigen müssen, in welchem Verhältnis diese letztgenannte Varietät zu dem von Meylan auf- gestellten Lamproderma afrosporum (Meylan in Bull. Soc. Vaud. Sc. Xat. XLVI [1910], 51 und L [1914], 12) steht. Lanqrfoderma atrosjjorum Meylan gehört zu der Gruppe der sogenannten nivalen Arten und ist im schweizerischen Jura nicht selten, es unter- scheidet sich von allen violaceum-Y Sinetä.ten durch das braun- schwarze, niemals violette Capillitium, an dem in der Regel kleine Fragmente der geschwundenen Peridie haften. Die schwarzen Sporen sind 12 — [6 /x groß und sind in Bezug auf die Wand- struktur außerordentlich variabel, wenig stachelig (selten) oder reichlich bestachelt (häufig) oder auch netzartig skulpiert. Wie Meylan zeigt, können derartige Verschiedenheiten der Sporen- skulptur an den Sporen eines und desselben Sporangiums nach- gewiesen werden! var. calciferum Meylan in Bull. Soc. Vaud. Sc. nat. L (1914), 3. Sporangien eine weiße Umhüllung aus kugeligen, 1,5 — 2 j» großen Kalkgranulationen tragend. Schweiz (Jura). 3. Columella 0. Sporangien in gedrängten Häufchen, + kugelig und ungestielt oder Plasmodiokarpien bildend, dunkelpurpur- 267 braun, metallisch glänzend, Capilli ti um- fäden einfach oder spärlich verzweigt, blaßpurpurfarbig, mit vereinzelten kno- tenartigen Verdickur gen, mitunter im Winkel der Verzweigungen mit breiten Verbreiterungen. Sporen im durch- fallenden Lichte dunke Ipu rpur 1) r au n, dicht stachelig, 18 — 19 (.i. 6. L. insessum Lister in Trans. Rrit. Myc. Soc. IV (1912). 41, t. 1, fig. 2, 2 a, b. Schottland. 1*. Sporen mit netzartiger Wandskulptur. 6. Netzstruktur der Sporenexine regelmäßig (vergl. auch Lamproderma atrosporum Meylan pag. 266). 7. L. cribrarioides (Fr.) R. E. Fries in Svensk. Bot. Tidskr. VI (1912), 768. Synonyme: Lamproderma Lycopodii Ramikiaer in Bot. Tidskr. XVll (1888), 109; Li.ster Monogr. ed. 1, 132, ed. 2, 168, pl. 133, fig. a — e, in Jonrn. of Bot. XLVl, 218; Scliinz in Mitt. Naturw. Ges. Wiüterthur VI, 122; Torrend in Broteria Vll, 70. Stemouitis cribrarioides Fr. Syst. Myc. III (1829), 163. Stemonitis Lycopodii Nees ex Fr. Syst. Myc. 111 (1829), 163. Plasmodium? Sporangien zerstreut oder gehäuft, kugelig, 0,8 mm groß, gestielt oder sitzend oder Plasmodiokarpien bildend, purpurbraun, glänzend und mit metaHischen Lichtern. Stiel schwarz, 0,2 — 0,5 mm lang. Columella entweder 0 (Plasmodio- karpien) oder walzlich, bis zur Mitte des Sporangiums oder auch höher hinauf reichend. Capillitiumfäden blaß purpurbraun, wellig, am Grunde gedrungener als gegen die farblosen Enden zu. Sporen im durchfallenden Lichte bräunlichpurpurfarbig, 12—18 ;u, mit 1—1,5 ^i breitem Rand und 14 bis 24 Maschen im Gesichtsfdd. Deiitscliland (Thüringen), Österreich (Vaduz), Schweiz (Piirstenalp, Arosa). Sclnvedeu, Dänemark, Lappland. 268 Die Indentität von Stemonifk cribrarioides Fr. und Lampro- derma Lycoi^odü Raiinkiaer konnte von R. E. Fries an Hand der Fries'schen Originale nachgewiesen werden. 6*. Netz struktur der Sporenexine unregelm äßig. L. violaceum var. dictyosporum (pag. 266) (vergl. auch L. atrosporum. pag. 266). Meylan (Bull. Soc. Vaud. sc. nat. LI [1917], 264) hat neuer- dings die Artengruppe Lamiwoderma cribrariodes (Fr.) R. E. Fries und Lam})roderma violaceum (Fr.) Rost, studiert und ist zu einer abweichenden Bewertung der in Lister's Monographie L. viola- ceum subordinierten Varietäten gekommen, was in nachfolgendem Schlüssel zum Ausdruck gelangt: 1. Peridie ohne Metallglanz, glänzend oder matt, silbeigrau, in Fragmenten dem Capillitium anhaftend. Capillitium braunschwarz oder schwarz, niemals violett schimmernd. Sporen schwarz, 12 — 15 w, meistens + stark stachelig papillös, entweder infolge reihenweiser Anordnung der Papillen netzartig skulpiert oder mit entschiedener Xetz- struktur und mit einem Rand versehen. L. atrosporum. ^) 1*. Peridie mit Metallglanz, häutig, ganz frei vom Capillitium. Capillitium blaß oder dunkel, aber stets mit violettem Ton. Sporen dunkelpurpurbraun. 2. Sporen mit deutlicher Netzskulptur und berandet, sehr selten, infolge reihenweiser Anordnung der Papillen netzartig skulpiert. L. cribrarioides. ^) 2*. Sporen ohne jede Netzskulptur, einfach + stark stachelig. 3. Sporen 12 — 15 fx, Sporangien im Durchmesser 0,8 — 1,5 mm, kugelig oder eiförmig, bald sitzend, bald auf einem Stiel von höchstens der Länge des Sporangium-Durchmessers. Art des Früh- lings und der Gebirgsregion, deren Plasmodium sich nur unterm Schnee entwickelt. 269 4. Sporangien kugelig und leicht genabelt mit lockerm, hellem oder duukler gefärbtem Capillitiiim. Sporen stachelig. L. Sauteri, ^) 4*. Sporangien eiförmig, stets sehr kurz ge- stielt. Capillitium sehr dicht, stets dunkel- gefärbt. Sporen stets stark stachelig papillös. L. Sauteri yar. Carestiae. ^) 3*. Sporen 8 — 11 /*. Sporangien 0,5 — 0,8 mm im Durchmesser, abgeflacht und genabelt am Grunde, mit einem Stiel von der einfachen bis 272 fachen Länge des Durchmessers des Sporangiums. Capillitium gewöhnlich sehr blaß, mit farblosen Enden. Art des Herbstes und häufiger in der Ebene als im Gebirge. L. violaceum. ^) 1) L. atrosporiim Meylan in Bull. Soc. Vaud. sc. nat. XLVl (I'JIO). 51, in Bull. Soc. Bot. Geneve 2me ser. II (1910), 264 und in Bull. Soc. Yaud. sc. nat. L (1914), 12 und LI (1917), 266. 2) L. cribrarioides (Fr.) R. E. Fries in Svensk Botanisk Tidskr. VI (1912), 768 (= L. Lycopodü llaunkiaer). 3) L. Sauteri Rost. Monogr. (1875), 205 (^= L. violaceuni var. Sauteri) (Rost.) Lister. 4) L. Sauteri Rost. var. Carestiae (Cesati et de Notaris) Meylan in Bull. Soc. Vaud. sc. nat LI (1917), 268 nov. comb. (= L. violaceum var. Carestiae [Cesati et de Notaris]) Li st er. 5) L. violaceum var. dictyospora Lister in Journ. of Bot. XLVI (1908), 218 und Monogr. ed. 2 (1911), 167 soll nach Meylan sowohl Formen von atrosporum wie von crihrarioides mit netzartiger Sporenskulptur umfassen und wäre daher ein Mixtum. 270 XXIII. Gattung Clastoderma Blytt in Bot. Zeitung XXXVllI (1880), 343; Lister Monogr. ed. 1, 132, ed. 2, 169; Schröter in Engl, und Prantl Natürl. Pflanzenfam. I, 1, 27; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 138; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 76; Torrend in Broteria VI, 41, Vll, 65. Mit nur einer Art: C. Debaryanum Blytt in Bot. Zeitung XXXVIII (1880), 343; Lister Monogr. ed. 132, pl. L. B, fig, a— f, ed. 2, 169, pl. 135, fig. a— g; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 138, pl. XIII, fig. 6; Beardslee in Torreya VIII, 253. Syiiouyiu: Orthotrichia micruceiihala VViugate in .Jouni. Myc. II (1886), 126; Mas.see Monogr., lüU. Fig. 104. Clastoderma Debaryanum Blytt. Sporaugium mit geschwundener Wand, kleine Waudfragmente den Enden der Capillitium- f<ädeu aufsitzend (^^/i). — Nach Lister, Plasmodium? Sporangien im Durchmesser 0,15 — 0,8 mm, zerstreut oder herdenweise, samt Stiel 1 — 1 "4 mm hoch, kugelig, braun. Stiel schlank, unterwärts höckerig, dunkel, oberwärts glatt und blasser. Oolumella (mitunter kaum wahrnehmbar) kurz, sich in die Primanäste des Capillitiums verzweigend. Capillitium- fäden blaßbraun, 3 — 4 fach gabelig verzweigt, spärlich anastomo- sierend oder frei, einzeln — oder zu mehreren mit ihren Enden mit kleinen, scheibenförmigen "Wandfragmenten verbunden. Sporen im durchfallenden Lichte blaßbraun, glatt, 7 — 10 u. 271 Fig. 105. Clastodernia Del»ary- . an um Blytt. a) Sporaiigieiigruppe (*"/,)•, b) Ca- pillitiuiu mit den au den Enden an- haftenden Peridiesclieibeu (^*''/i). — Nach Lister. Österreioli. Portugal, Skandinavien, Ceylon, Borneo, Japan, Australien, Neu- seeland, N.- u. S. -Amerika. Zweifelsohne weiter verbreitet, aber der außerordentlichen Kleinheit wegen leicht zu übersehen. XXIV. Gattung Ediinostelium de Bary in Rost. Versuch eines Systems der Mycetozoen (1873), 7; Rost. Monogr., 215; Massee Monogr., 108; Lister Monogr. ed. 1, 133, ed. 2. 170; Schröter in Engl, und PrantI Natürl. Pflanzenfam. I. 1. 27; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 73; Torrend in Broteria VI, 49, VII, 64. Mit nur einer Art: E. minutum de Bary ex Rost. Monogr. (1875), 215, fig. 53, 54, 58, 68; Massee Monogr., 109, fig. 202; Lister ed. 1, 133, ed. 2, 170, pl. 128, fig. f— i, in Journ. of Bot. XLII, 135, und in Trans. Brit. Myc. Soc. (1904), 54; Torrend in Broteria VII, 64, pl. V, fig. 1,2. Plasmodium farblos. Sporangien zerstreut, kugelig, 40—50 ^t im Durchmesser, 0,4 mm lang gestielt, die Sporangiumwand hin- fällig und schließlich nur am Grunde des Sporangiums als kleiner Kragen zurückbleibend. Stiel pfriemlich, nach oben sich ver- jüngend, im Innern + farbloses Ausschußmaterial führend. Colu- melk schlank, 3—4 /n lang. Capillitium aus 2 oder 3 farblosen, zickzackartig verlaufenden, einfachen oder spärlich und kurz ver- 272 ästelten und anastomosierenden Fäden bestehend, mit freien Dornfortsätzen. Sporen im durchfallenden Lichte farblos, glatt, 6 f*. Fig. 106. Echiuosteliura miuutuin de Bary. a) Sporangiuin mit Caiiillitium C^"/,); b) Stücke des Capillitiums (**°/i). — Nach Lister. Deutschland, Osterreich. Großbritannien, Rumänien, Australien, Neu-Seeland. Auch dieser Schleimpilz ist sicherlich verbreiteter, wird aber wohl seiner Kleinheit wegen meist übersehen oder mit irgend einem Schimmelpilz verwechselt. Mit Clastoderma teilt Ecliinosfelium die Eigentümlichkeit, daß der Sporangiumstiel mit Ausschußmaterial erfüllt ist; bei allen übrigen Gattungen der Stemonifaceen sind die Sporangiumstiele entweder in ihrer ganzen Länge solid oder sie führen in ihrem untern hohlen Teil ein dichtes Netzwerk von eingeflochtenen Strähnen ohne Ausschußmaterial (vergl. G. Lister in Journ. of Bot. (1915), 8). II. Familie Ämaurodiaetaceae Rost. Versuch eines Systems der Mycetozoen (1873), 8 und Monogr., 210; Lister Monogr. ed. 1, 22, 133, ed. 2, 22, 170; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 107; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. AViiiter- thur VI, 76. 273 Sporano^ien zu Äthalien vereinigt. Capillitium dunkelpurpur- bniun, aus Strähnen und Fäden bestehend. Schlüssel zur Bestimmung; der Gattungen der Familie der Amaurochaetaceae. 1. Capillitium aus unregelmäßig sich verzweigenden Fäden und Strähnen bestehend. Amaurochaete Rost. 1*. Capillitium aus wagrecht verlaufenden, gekammerte Blasen führenden Fäden bestehend. Brefeldia Rost. Übersicht der Gattungen. Amaurochaete. Polsterförmige, aus langgestreckten, dicht verbundenen, zusammenfließenden Einzelfruchtkörpern bestehende Äthalien. Capillitium von der breiten, häutigen Basis aus- Fig. 107. Amaurochaete fuligiuosa (Sowerby) Macbride. a) Ätbalium (i2/j); b) Capillitium ('s/,).— b Nach Lister. strahlend, aus zahlreichen, geraden, dunkelpurpurbraunen, abge- flachten, zottigen Strähnen bestehend, die sich in viele, anastomo- sierende, ungleich dicke Äste teilen. Brefeldia. Aethalium polsterförmig, aus + walzlichen, größtenteils zusammenfließenden Sporangieu bestehend, die sich vom Grunde eines schwammigen, sterilen Gewebes erheben, das sich zwischen die untern Sporangieupartien einschiebt, gleich- sam die Sporangien oder die einzelnen Columellen trennend. Capillitium reichlich, aus wagrechten Fäden bestehend, die an der Grenze der Einzelsporangien sich zu vielkammerigen Blasen verbinden. Schinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt. Flora 1, Pilze Abt. X). 18 274 Fig. 108. Brefeldia maxima (Fr.j Ro.st. a) Athalium C/i); 1^) Capillitiumfäden mit deu gekammerteu Blasen (^*^/i). — Nacli Lister. Schröter u. A. nahmen eine engere Verwandtschaft von Ämaurochaete und Beticularia an, fußend auf der habituellen Ähnlichkeit beider Gattungen; gegen eine Unterstellung beider Gattungen ein und derselben Familie spricht der verschiedene Ursprung des Capillitiums, das bei Beticularia von der 8poran- giumwand gebildet wird. XXV. Gattung Ämaurodiaete Rost. Versuch eines Systems der Mycetozoen (1873), 8, Monogr., 210; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schlesien, III, 1, 115 und in Engl, und Prantl Natürl. Pflanzenfam. I, 1, 25; Celak. Myxom. Böhm., 44; Massee Monogr., 89; Lister Monogr. ed. 1, 134, ed. 2, 171; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 108; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 77; Torrend in ßroteria VI, 41, VII, 62. Nur eine Art: A. fulijs^inosa fSowerby) M'acbride N. Am. Slime-Moulds (1899), 109, pl. V, fig. 8, 8a; Lister Monogr. ed. 2, 171, pl. 136, fig. a — c. Syuouyme: Lycoperdou fuligiiiosum Sowerby Engl. Fung. (1803), t. 257. Lycogala atrum Alb. et Schwein. Consp. Fung. (1805), 83. Dermodium ,iuquinans Link in Mag. Ges. Natuvf. Fr. Berlin III (1809), 25. Reticnlaria Strougylium Schwein. Syn. Fung. Carol. (1822), 35. Strongylium atrum Swartz in Haudl. K. Svenska Vet. Acad. (1815), 110. Strongylium majus Fr. S^'st. Urb. Veg. (1825), 148 V 275 Syuouyme: Reticularia atra Fr. Syst. Myc. IIl (1829), 86; Eabeu- horst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 254. Amaurocliaete atra Eost. Versuch eines Systems der Mycetozoeu (1873), 8, MonogT., 210, fig. 67; Schröter iu Cohu Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 115; Massee Monogr., 89; Öelak. Myxom. Böhm., 44 ; Lister Monogr. ed. 1 , 1 34, pl.^ LI, A, flg. a, b ; Schiuz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur \L 77, Fig. 109. Amaurochaete fuligiuosa (Sowbery) Macbride. a) Alte, berindete Aethalien (2/j); b) von der Einde entblößtes Aethalium (-/i). — Original.' Plasmodium gelblichweiß, sich rosenrot verfärbend. Äthalium polsterförmig oder gestreckt, 2— 60 mm breit, schwarz, von einer sehr hinfälligen, anfänglich silberfarbigen Haut bedeckt. Wandungen 18* 276 der Eiuzelsporangien nicht entwickelt. Capillitiumfäden aus flachem und dickem Grunde sich verjüngend, zottig. Sporen im durch- fallenden Lichte mattpurpurfarbig, auf einer Seite heller, fein stachelig, 11 — 13 fi. Deutschland, Österreich, Schweiz. Europa, Japan, N.-Amerika, XXVI. Gattung: Brefeldia Rost. Versuch eines Systems der Mycetozoen (1873), 8, Monogi-., 212: Massee Monogr., 90; Lister Monogr. ed. 1, 135, ed. 2. 172: Schröter in Engl, und Prantl Natiirl. Pflanzenfam. I. 1, 28: Macbride N. Am. Slime-Moulds, 110: Schinz in Mitt. Xaturw. Ges. Winterthur VI, 77; Torrend in Broteria VI, 41, VII, 63. Nur eine Art: 1. B. maxima (Fr.) Rost. Monogr., 213, fig. 60, 65, 66. 69, 70; Massee Monogr., 91, fig. 25-1 — 256; Lister Monogr. ed. 1. 135, pl. LI, A, fig. c-e, ed. 2, 172, pl. 136, fig. d— f: Macbride N. Am. Slime-Moulds, HO, pl. V, fig. 7, 7a, 7b: Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 78; Torrend in Broteria VII, 63, pl. IV, fig. 36. Syuouyme: Dermodium iuquiuau.s Fr. Syst. Gast. (1817), 9 ? Reticularia maxima Fr. Syst. (Jrb. Veg. I (1825), 147; Kabeuhorst Deutschi. Krypt.-Fl. 1, 254. Licea perreptaus Berkeley iu Gard. Chron. (1848), 451. Exsikkateii: Puckel Fungi rheii. 1473, 2583; Jaap Myxom, ex- sicc. 33, 50. Fig. HO. Brefeldia maxima (Fr.j Kost. a) Äthalium (i/j); b) Capillitiumfäden mit deu gekammerten Blasen (^^/i). — Nach Lister. Plasmodium gelblichvveiß. Äthalien polsterförmig, 2 bis 30 cm oder mehr, 5 — 10 mm dick, purpurbraun, aus walzlichen, verzweigten, mindestens am Hände des Äthaliums distinkten. gegen die Mitte des Polsters zusammenfließenden, 0,3— 0,5 mm 277 breiten Sporangien bestehend. Columella straff, in jedem Sporangium mittenständig, schwarz, am Grunde in das schwammige Gewebe übergehend. Capillitiumfäden frei von der Columella, wagrecht gegen die Sporangiumperipherie ausstrahlend, dort an eine entsprechende Verbreiterung eines korrespondierenden Fadens eines anstoßenden Sporangiums ansetzend und mit dieser zu- sammen eine gleichsam von zwei Fäden getragene Blase mit einer kleinen oder größern Zahl von Kammern bildend. In den Blasenkammern mitunter Sporen. Letztere purpurbraun im durch- fallenden Lichte, sehr fein stachelig, 9 — 12 in. Fig. 111. ßrefeldia raaxima (Fr.) Kost. Schemat. Darstellung eines Absclinittes vou vier säulen- artigen Sporangien. In der Mitte eines jeden Sporan- giums findet sich eine Colu- mella und ringsum an den Seiten wänden zahlreiche Bla- sen, von denen aus kurze Capillitiumfäden in die an- stoßenden Sporangien aus- strahlen ( ^°/, ). — Nach Lister. Deutschland, Österreich, Schweiz. Kuropa, N.-Amerika. IL Reihe LÄMPROSPORÄLES Lister Monogr. ed. 1 (1894j, 22, 136, ed. 2, 22, 173. Capillitium vorhanden oder fehlend. Sporen verschieden gefärbt, mit Ausnahme von Licea minima und Listerella niemals violettbraun oder purpurgrau. I. Unterreihe AiN^EiniiSrKAi: Eost. Versuch eines Systems der Mycetozoen (1873), 4, Monogr., 219; Lister Monogr. ed. 1, 22, 136, ed. 2, 22, 173. Ohne Capillitium oder doch kein System gleichartiger Fäden (Ausnahme: Ahvisia). 278 I. Familie Heterodermaceae Rost. Versuch eines Systems der Mycetozoen (1873), 5, Moiiogr., 229: Lister Monogr. ed. 1, 2ii, 136, ed. 2, 22, 173. Sporangiumwand häutig, mit mikroskopisch kleinen, kugeligen, plasmatischen Granulationen besetzt, die mit Ausnahme von Lindhladia zur Zeit der Sporenentlassung mindestens im obern Teil der Sporangien ein Netz bilden. Capillitium fehlend. Schlüssel zur Bestimmung der Oattungen der Familie der Heterodermaceae. 1. Sporangien ungestielt, dicht gedrängt, mitunter zu Äthalien vereinigt. Lindbladia Fr. 1*. Sporangien gestielt. 2. Wandverdickungen ein maschenreiches Netz bildend, dessen Fäden in den Maschen winkehi meistens ver- verbreitert sind. Cribraria Pers. 2*. Sporangiumwand hinfällig, die erhalten bleibenden Wandverdickungen eine große Zahl paralleler, meri- dian verlaufender, durch zarte Querbrücken ver- bundener Fäden bildend. Dictydium Schrad. Übersicht der Gattungen der Heterodermaceae. Lindbladia. Sporangien selten frei, mitunter sehr dicht gedrängt neben- oder übereinander, oder ein kissenartiges Äthalium bildend. Sporangiumwand mit dunkeln, plasmatischen Granu- lationen besetzt. Fig. 112. Lindbladia effu- sa (Ehreub.) Eost. var. simi^lex Kex. Sporangien zu Ätha- lien zusammenge- drängt ('7,). — Nach Lister. 279 Cribraria. Sporangien frei, gestielt, kugelig oder + birn- förmig. Sporangiiimwand entweder schwindend bis auf eine basale Scheibe oder einen Becher, oberwärts fortgesetzt als ein Netz. Fig. 114. D i c t y d i ii m c a n c e 11 a t u ni (Batsch) Macbride. Sporangium mit geschwundener Wandung Fig. 113. ^''^'-^ ~^^'^' •^^'"'- Cribraria jiyriformis Schrader. Sporangium (^'^/i). — Nach Rosta- finski. Dictydium. Sporangien frei, gestielt. Beim Schwinden der Sporangiiimwand bleibt ein meist sehr regelmäßiges Netz erhalten, das von meridian verlaufenden starkem Fäden gebildet wird, die durch zahlreiche feine, parallele Querbrücken verbunden sind, XXVII. Gattung: Lindbladia Fr. Summ. Veg. Scand. (1849), 449; Rost. Versuch eines Systems der Mycetozoen, 4, Monogr., 223; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 103 und in Engl, und Prantl Natürl. Pflanzenfam. I, 1, 17; Celak. Myxom. Böhm., 18; Lister Monogr. ed. 1, 137, ed. 2, 174; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 78; Torrend in Broteria VI, 9, VII, 21. 280 Sporangien entweder dicht gedrängt, über- oder nebeneinander, aber frei von einander oder mit den Seitenwänden fest ver- wachsen und zw einer flachen, polsterförmigen, äthaloiden, Fig. 115, Lindbladia effusa (Ehrenb.) Rost. Aethalium mit zum Teil verwitterter Rinde (*/i). — Original. 2 — 10 mm dicken, entweder schwarzen und von einer Decke unvollständig entwickelter Sporen berindeten oder dunkelbraun und von den gewölbten Enden der Einzelsporangien überdachten Masse zusammengepackt. Sporangiumwand häutig, besetzt mit mikroskopisch kleinen, plasmatischen Granulationen. Nur eine Art: L. effusa (Ehrenb.) Rost. Monogr. (1875), 223; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. III, 1, 1U3; Lister Monogr. ed. 2, 174, pl. 137, fig. a— f; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 154, pl. I, tig. 3, 3a, pl. XII, fig. 1, 2; Torrend in Broteria VII, 21, pl. I, fig. la, Ib, 26, 27, pl. II, fig. 1. Synonyme: Licea effusa Ehrenb. Sylv. Mjx. Berol. (1818), 26, Reticularia maxima Corda Icon. VI (1837/54), 14, t. II, fig. 35. Lindbladia tubuliua Fr. Summ. Veg. Scand. (1849), 449; Celak. Myxom. Böhm., 18; Lister Monogr. ed. I, 137, pl. LI, B, fig. a — f; Schiuz in Mitt Naturw. Ges. Winterthur VI, 78. Aethalium atrum Preuss in Linuaea XXIV (1851), Ul. Tubulina etfusa Massee Monogr. (189ii), 41. Aethalium melaeuum Chevallier in Fung. et Byss. Illustr. fasc. I (1837), Nr. 32. Aethaliumform flach, kuchenförmig ausgebreitet, mit häufig höckeriger Oberfläche, aus verlängerten Sporangien bestehend. 281 FiS'. IIÖ. Liiidbladia effiisa (p]hreiib.) Rost. Horizoiitalschnitt durcli ein polster- fiiriniges Aetlialiuin (^i). — Orieinal. Hypotlialliis kräftig entwickelt, + schwammig. Sporangiumwand entweder ganz oder durchlöchert, gelbbraun. Sporen im durch- fallenden Lichte ockerbraun, schwach warzig, 4—6 ,«. Fig. 117. Liiidbladia effusa (Ehreiib.) Rost, Vertikalschuitt durch eiu polster- fih-miges Ätlialium ('/i). — Nach Lister. Deutschlaiid, Oesterreich, Schweiz. Europa, Ceylon, Japan, N. -Amerika. Tar. Simplex Rex in Bot. Gaz. XVII (1892), 202; Lister Monogr. ed. l, 138, pl. 41, B, fig. c, d, e, ed. 2, 174, pi. 137, flg. c— e, Torrend in Broteria VII, 21, pl. I, fig. la, Ib, pl. II, fig. 1. Fig. 118. Lindbladia effusa (Ehrenb.) Rost, var, simple x Rex. — Zum Teil gestielte, zum Teil ungestielte, freie oder verwachsene Sporangieu ('"/i). — Nach Lister. 282 Synonyme: Licea spermoides Berkeley et Cnrtis iu Grev. II (1873), 68. Physarum caespitosum Peek iu Eep. N,-York Mus. XXVI'(1874), 75. Perichaeua caespitosa Peck in Eep. N.-York Mus. XXVI (1874), 57. Tubuliua spermoides Massee Monogr. (1892), 37. Tubulina caespitosa Massee Monogr. (1892), 43. Sporangien als Einzelsporangien auftretend, zerstreut oder dicht gedrängt, sitzend oder kurz gestielt, + kurz zylindrisch. N.-Amerika, Japan. XXVIII. Gattung: Cribraria Pers. in E,oem. Neues Mag. Bot. 1 (1794), 91; Rost. Versuch eines Systems der Mycetozoen, 5 und Monogr., 231; Massee Monogr., 54; Schröter in Colin ^rypt.-Fl. Schles. III, 1, 104 und in Engl, und Prantl Natürl. Pflanzenfam, I, 1, 19; Celak. Myxom. Böhm., 20; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 79; Torrend in Broteria VI, 44, VII, 12. Sporangien kugelig oder birnförmig. Sporangiumwand im untern Teil bleibend, einen häutigen, mitunter durchlöcherten Becher oder Korb bildend, Verdickungen im obern Teil zu einem Netzwerk mit rundlichen oder polygonalen Maschen verbunden, deren Leisten an den Vereinigungsstellen (Maschenwinkeln) + verbreitert sind. Beim Schwinden der Sporangiumwand bleibt dann, abgesehen vom Becher oder Korb, nur das Netzwerk erhalten. Die Plasmodien der Cribraria- und Dictydium- Avten sind ausgezeichnet durch das Vorkommen überaus zahlreicher Farb- körner, von Jahn (Ber. Deutsch. Bot. Ges. XIX [1901], 103) Dictydinkörner genannt, die schon von De Bary (Die Myceto- zoen [Schleimpilze, 1864], 53) beobachtet und erwähnt wurden. Bei Cribraria sind diese Dictydinkörner schwarz, bleifarben oder grünlich, bei Dictydium schwarzblau. Diese, unseres Wissens bei keiner anderen Gruppe der Schleimpilze vorkommenden Farb- körner, die bald kugelig, bald eine langgestreckte oder polygonale Gestalt mit abgerundeten Ecken haben und bis 6 ,u groß sind, zeigen eine auffallende Resistenz gegen Säuren und Alkalien, Da es sich nicht um Eiweißverbindungen handelt, wie Jahn nachweist, so vermutet dieser, daß wir in den Dictydinkörnern Nebenprodukte des Stoffwechsels vor uns haben, die bei manchen 283 Arten der in Frage stehenden Gruppe (Crihraria und Dictijdium), vor allem bei Didydiuni eine wichtige Verwendung bei der Bildung der Leisten des Spangenkorbes dieser Gattung gefunden haben. 1 . M a s c h e n w^ i n Ic e 1 n i c h t o d e r n u r w e n i g v e r 1) r e i t e r t. 2. Sporangium lehmfarbig; Sporangi um wand erst spät schwindend, Becher nicht deut- lich als solcher ausgeprägt. Netz unordent- lich. 1. C. argillaceaPers. in Roem. Neues Mag. Bot. I, (1794), 91 ; Rabenhoist Deutschi. Krypt.-Fl. I, 265; Rost. Monogr., 238, Massee Monogr., 65, fig. 105 — 107; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schlesien III, I, 106; Gelak. Myxom. Böhm., 24, t. I, fig. 3, 4; Lister Monogr. ed. I, 140, pl. LH, A, fig. a— c, ed. 2, 175, pl. 138, fig. a-d; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 161, pl. XII, fig. 12, 13, pl. XVII, fig. I; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI. 80: Torrend in Broteria VII. 13. Synonyme: Stemonitis argillacea Pere. in (hne]. Syst. Nat. II (1794), 1469. Stemonitis sphaerocarpa Sclirank in Roem. und Usteri Mag. Bot. XII (1790), 20 ? Cribraria micropus Schrad. Nov. Gen. PI. (1797), 3. Licea bruunea Preuss in Linnaea XXVI (1853), 709 ? Exsikkaten: Jaap Myxom, exsicc. 157, 198. Fig. 119. Cribraria argillacea Pers. a) Sporangieugriippe (^^/j); b) unterer Teil des Sporangiums bei geschwundener Wand (■*'Vi)- — Nach Lister. 284 Plasmodium bleifarbig oder rötlich olivenfarbig. Sporangien mit Stiel 0,75 — 1,5 mm hoch, herdenweise, kugelig, gestielt oder fast sitzend, 0,5 — 0,8 mm im Durchmesser, im reifen Zustande lehmfarbig. Sporangiumwand erst spät hinfällig werdend, mit un- regelmäßigen Verdickungen, die schließlich als grobes Netz mit polygonalen Maschen und ohne Verbreiterungen in den Maschen- winkeln zurückbleiben. AVandbecher kaum ausgebildet, indem die Netzfäden + direkt an den Stiel ansetzen. Stiel 0,1— 0,8 mm lang, gefurcht, dunkelbraun. Sporen im durchfallenden Lichte ockergelb, nahezu glatt bis fein stachelig, 5 — 6 ju. Im ganzen Gebiet sehr häufig. Kosmopol. Yar. oligostata Celak. Myxom. Böhm. (1893), 25. Sporangien deutlich gestielt; Wandnetz mit ungefähr 15 vom Stiel bogig aufsteigenden, etwa in das erste Fünftel der Sporangien- höhe reichenden Rippen, deren je 2 oft durch gerade oder bogen- förmige Verbindungsleisten zusammenhängen. (Österreich. 2*. Sporangien matt karmesinrot; Netz eng- maschig. 2. C. rubiginosa Fr. Syst. Myc. 111 (1829), 172; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 266; Lister Monogr. ed. 1, 140, pl. LH, B, fig. a -d, ed. 2, 177, pl. 139, fig. a— e; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 81; Torrend in Broteria VII, 18, pl. I, fig. 24, 25. Plasmodium purpurschwarz. Die in dichten Haufen vor- kommenden, dunkelbraunen, gestielten, aufrechten, ellipsoidischen oder fast kugeligen Sporangien haben incl. Stiel eine Höhe von 2 — 4 mm und sind 1 — 1,7 mm lang und 1 — 1,5 mm breit. Der gegen das Netz zu unscharf begrenzte Wandbecher reicht bis zu Vs bis V2 der Sporangiumhöhe und ist durchsetzt mit plas- matischen Granulationen. Die rotbraunen Netzfäden sind straff und entbehren in den Maschenwinkeln der Verbreiterungen; die Maschenweite beträgt ungefähr 0,1 mm. Die Sporen sind im durchfallenden Lichte rotbraun, nahezu glatt, 5 — 6 fi. 285 Schweiz (Jura, Arosa); weitere als C. rubiginosa Fr. bezeiclinete und publizierte Fuude aus der Schweiz dürfteu eher zu C. macrocarpa Schrader var. ferruginea (Meylau) Schiiiz (= C. ferruginea Meylau) gehören (vergl. G. Lister iu Jouru. of. Bot. LH (1914), 102). Schweden. Fig. 120. ( ! r i b r a r i a r u b i g i n o s a Kr. Teil des Sjiorangiumnetzes und des Randes des Waudbechers ('SO/,). — Nach Lister. Öoc. Vaiid. Sc. Nat. XLIV var. longipes Meylan in Bul (1908), 294 und XLVI, 52. Sporangiumstiel bis 3 mm lan;^. Schweizerischer Jura. 2**. Sporangien nußbraun oder rostfarbig. 3. Sporangien im Durchmesser 0,6 mm: Netz 1 0 c k e r m a s c h i g. 3. C. rilfa (lioth)Rost. Monogr. (1875). 232, fig. 15; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. IJI, J, 105; Massee Monogr., 63, tig. 103; Lister Monogr. ed. 2. 177, pl. 140, 'fig. a— c; Torrend in ßroteria, VII, 16. Synonyme: Steuionitis rata Roth FI. Germ. 1 (1788), 548. Cribjaria rufescens Pers. in Roem. Neues Mag. Bot. I (1794), 91 ; Celak. Myxom. Böhm., 21 : Lister Monogr. ed. 1, 140, pl. LIII, A, fig. a— c; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Wiuterthur VI, 81. Cribraria fulva Schrader Nov. Gen. PI. (1797), 5; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 265. 286 Cribraria intermedia Schrader Nov. Gen. PI. (1797), 4. Trichia rufescens Poiret in Lani. Encycl. Meth. VJII, (1808), 55. Exsikkateu: Jaap Myxom, exsicc. 15, 52. Plasmodium milchweiß. Sporangieii zerstreut, gestielt, auf- recht, samt Stiel 1,5 — 2 mm hoch, + kugelig oder kreiseltormig, glänzend braungelbrot; Wandbecher ungefähr den 3. Teil des Sporangiums bildend, am Rande seichtbuchtig gezähnt und läugs- Fig. 121. Cribraria rufa (Roth) Rost. Sporangiumnetz und Spo- rangiumbecher (^'/i)- — Nach Lister. gerippt, wobei die dickeren Rippen sich als Fäden in das weit- maschige Netz fortsetzen. MaschenAvinkel nicht oder ganz unbedeutend verbreitert. Stiel 0,2 mm dick. Sporen im durch- fallenden Lichte blaß gelblichrot, sehr fein warzig, 5-8 /x. Deutschland, Osterreich, Scliweiz. Kuropa verbr., N.-Amerilta. 3*. Sporangien im Durchmesser 0,1 — 0,2 mm. 4. C. luinutissima Schwein, in Trans. Am. Phil. Soc. new ser. IV (1832), 260; Kost. Monogr. App., 31: Lister Monogr. ed. 1, 141, pl. LIII, A, fig. d— g, ed. 2, 178, pl. 14<», fig. d— g; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 162. pl. XVII, fig. 6. 6a: Torrend in Broteria VII, 14; Beardslee in Torreya VIII, 253. Synonyme: Cribraria minima Berkeley et Curtis in Grev 11 (l87:-i), 67^ Massee Monogr., 59. Cribraria microscopica Berkeley et Curtis in Grev. 11 (1873), 67: Rost. Monogr., App., 31; Massee Monogr., 62. Plasmodium blauschwarz (nach Meylan). Sporangien zerstreut, samt Stiel 0,5—0,7 mm hoch, gestielt, kugelig oder ellipsoidisch, aufrecht oder nickend, 0,1—0,2 mm im Durchmesser, nußbraun. 287 Wandbecher veränderlich, mitunter halb so hoch wie das Sporan- gium, mitunter auch vollständig fehlend, wenn vorhanden blaß nußbraun, an der Begrenzung gegen das Netz seicht wellig aus- buchtet, fein längsgestreift durch vom Stielansatz gegen die Maschenansatzstellen zulaufende Linien; Netz weitmaschig, Maschen nicht oder nur unbedeutend verbreitert in den Netzknoten, in denen 3 bis 5 zarte, flache Fäden zusammenlaufen. Stiel pfriemlich, lV-2 bis 4 mal länger als das Sporangium, braun. Sporenmasse gelbbraun: Sporen im durchfallenden Lichte ockerbraun, fein stachelig, 5 — 6,5 /<. Schweiz (Jura). Ceylon, N. -Amerika. 1*. Netzknoten verdickt. 4. Sporangien nußbi-aun. 5. AVandbecher gerippt, am Rande durch- löchert, allmählich in das Netz über- sehend. 5. C. inacroearpa Schrader Nov. Gen. PI. (1797), 8, t. II, fig. 3. 4; Ilabenhorst Deutsch. Krypt.-Fl., I, 265; Rost. Monogr., 238; Schröter in Cohn Krjpt.-Fl. Schles. III, 1, 106: Celak. Myxom. Böhm., 23; Massee Monogr., 56, fig. 110; Lister Monogr. ed. 1, 141, pl. VIII, A, fig. d-g, ed. 2, 178, pl. 141, fig. a— d; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 162, pl. XVII, fig. 2; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. AVinterthur VI, 82; Torrend in Broteria VII, 13. Synonyme: Triciiia macrocari)a Poiret in Lam. Eucycl. VIII (1808), 55. Cribraria tatrica Racib. in Hedwigia XXIV (1885), 170. Heterodictyon Bieniaszii Racib. in Hedwigia XXVIII (1889), 121. Cribraria Bieniaszii Massee Monogr. (1892), 60; Racib. ex Tor- rend in Broteria VII, 14. Cribraria ferruginea Meylan in Ann. Couserv. et Jard. bot. Ge- neve I5me et 16me annees (1913), 319. Plasmodium schiefergrau. Die samt Stiel 2 mm hohen Sporan- gien zerstreut oder herdeuweise, kugelig, verkehrteiförmig oder 288 kegelförmig, aufrecht oder nickend, rotbraun, 0,6 — l mm im Durch- messer. Wandbecher etwa V3 der Sporangiumhöhe erreichend, orange- gelbbraun, mit vielen längs verlaufenden dunkeln Rippen, oberwärts durchlöchert, am obern Rande unregelmäßig und tiefgezähnt und in dieser Art allmählich in das im untern Teile unregelmäßige Fig. 122. C r i b r a r i a m a c r o c a r p a Sclirader. Teil desSporangiumnetzes nebst dem Becher (*»/,). — Nach Lister. Netz übergehend. Maschenknoten im untern Teil verlängert und zusammenlaufend, flach, oberwärts regelmäßig, mehreckig, die Ecken in die Verbindungsfäden ausgehend; Rippen und Knoten mit dunkeln, plasmatischen Granulationen. Stiel 0.8—1 mm lang. 0,1 mm dick, dunkelbraun, gefurcht. Sporen im durchfallenden Lichte blaß ockergelb bis rostrot, nahezu glatt, 4 — 7 fi. Deutschlaud, Österreich, Schweiz. Großbritaunieu, Norwegen, Schweden, Rumäuieu, N.-Anierika. C. argillacea, die, schon wegen der übereinstimmenden Größe der Sporangien etwa mit der obigen x\rt verwechselt werden könnte, hat kugelige Sporangien und einen kurzem Wandbecher, deutlich ausgebildete, meist abgeflachte, eckige, verzweigte Maschen- knoten und regelmäßigere Netzmaschen. C. ferruyinea Meylan unterscheidet sich wohl nur durch die rostroten Sporen und dürfte allerhöchstens den Rang einer Spielart (C. macrocarpa Schrader var. ferruginea [Meylan] Schinzj beanspruchen; sie ist bis an- hin nur im schweizerischen Westjura gefunden worden. 5*. Wandbecher wohlausgebildet: oberwärts kaum durchlöchert; Maschenknoten meist abgeflacht, eckig, verzweigt. 289 6. C. aurantiaca Schrader Nov. Gen. PI. (1797), 5, t. I, fig. 3, 4; Rabenhorst Deutschi. Krypt.-Fl. I, 266; Rost. Monogr., 233, fig. 21; Massee Monogr., 57, fig. 104; Schröter in Cohn Krypt.-Fl. Schles. IIL 1, 105; Celak. Myxom. Böhm., 22; Lister Monogr. ed. 1, 142, pl. LIV, A, fig. a — c, ed. 2, 179, pl. 142, fig. a— c; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 164, pl. XVII, fig. 3; Schinz in Mitt. Naturw. Ges. Winterthur VI, 82; Torrend in ßroteria VII, 15. Synonyme: Cnbraria vulgaris Schrader Nov. Gen. PI. (1797), 6, t. 1, lig-, 5; Rabenhorst Deutschl. Krypt.-Fl, I, 266; Rost. Monog-r., 234; Schröter in Cohn Kr^^jt-Fl. Schles., III, 1, 105; Celak. Myxom. Böhm., 21. Cribraria vulgaris Schrader var. aurantiaca Pers. Syn. Fang. .(1801), 194. Cribraria variabilis Ficin. et. Schub. Fl. Dresden II (1823i, 296? Cribraria aurantiaca Schrader var. sulphurea Wallr. Fl. Germ. (1833). Cribraria intermedia Berkeley in Sm. Engl, FI. V, 2 (1836), 318. Stemonitis seniitrichioides Gmel. Syst. Nat. (1791), 1468? Trichia semicancellata DC. Fl. Fr. (1815), 255. Kxsikkaten: Fuckel Fungi rhen.; Jaap Myxom, exsicc. 34, 74, 158, 179; Hofmus. Wien Krypt. exsiccatae 403. Plasmodium grünlich oder schiefergrau. Sporangien herden- weise, samt Stiel 1 — 2 mm hoch, kugelig, aufrecht oder nickend, nußbraun, im Durchmesser 0,4 — 0,7 mm. Wandbecher V3 der Sporangiumhöhe erreichend, gewöhnlich mit zahlreichen feinen, vom Stielansatz zum Becherrand ausstrahlenden Linien; Becherrand tief gezähnt, die Zähne das halbkugelige Netz tragend. Netzknoten flach, breit, verzweigt und kantig oder schmal, die Ecken in feine Verbindungsfäden oder in freie Enden ausgehend. Becherrand ab und zu durchlöchert. Stiel pfriemlich, dunkelbraun, häufig kurz, aber auch bis 4 mal länger als das Sporangium. Sporen- masse goldgelb oder ockerfarbig; Sporen im durchfallenden Lichte blasser bis nahezu farblos, fast glatt, 5 — 7 /<, Deutschland, Oesterreich, Schweiz. Kosmopolitisch. Ch. Meylan (Annuaire Conserv. et Jardin bot. Geneve, lome et 16 me annees (1913), 317) unterscheidet unter den im schweizerischen Jura vertretenen Formen dieser Art drei Formen- gruppen : Schinz, Myxogasteres (Rabenhorst Krypt.-Flora I, Pilze Abt. X). 19 290 1. Sporangien rötlichgelb, immer klein: Becher ungefähr Vs der Sporangiumhöhe erreichend. Maschenknoten vieleckig, ver- breitert. Plasmodium grün. Tritt im Jura selten in größerer Zahl auf; namentlich im Juni und Juli fruktifiziercnd. 2. Sporangien mit rötlichgrauen Sporen. Netz mit mittelgroßen Knoten oder derselben entbehrend; der Becher '/.^ ^is f'^ so hoch wie das ganze Sporangium. Plasmodium graublau. Im Juli und August außerordentlich häufig, oft ganze modernde Baumstämme überkleidend. 3. Sporangien von grautoniger Farbe. Netz fast stets ohne Knoten Verbreiterungen; der Becher oft schwärzlich, eine Crihraria macrocarpfi vortäuschend. Tritt hauptsächlich im Herbst auf. Meylan belegt nun die häufigste Form (2) mit der Bezeichnung C. vulgaris Schrader var. gemdna Meylan, unterstellt dieser die f. macroimidea Meylan (der Gruppe 3 entsprechend) und benennt die Gruppe 1 var. aurantiaca (Schrader) (wohl richtiger Pers., vorausgesetzt, daß sich beide Formen decken). Var. aurantiaca soll sich, wie Meylan berichtet, im Jura hauptsächlich auf trockenen, modernden Baumstämmen, var. genuina dagegen auf feuchten Stämmen finden, aurantiaca wäre daher, wie sich Meylan ausdrückt, gewissermaßen eine xerophile Form der genuina. Celakovsky trägt der Vielgestaltigkeit dieser recht häufigen Cribraria-Art gleicherweise Rechnung und unterscheidet nach- folgende Spielarten (sub. C. vulgaris) var. genuina Celak. Myxom. Böhm. (1893), 22. Knoten polygonal, 30 i-i breit, oft länglich. Zähne des Bechers 15 bis 20, tief eingeschnitten. var. delicatula (Rost.) Celak. Myxom. Böhm. (1893), 22. Synonym: Cribraria vulgaris Schrader var. delicatula Kost. Mouogr. (1875), 235. Knoten schwach entwickelt, kaum 10 (< breit, manche nicht breiter, als der Durchmesser von Sporen beträgt. Zähne des Bechers gewöhnlich weniger als 15. var. inconsincua Celak. Myxom. Böhm. (1893), 22. Sporangien mit bloßem Auge kaum sichtbar, am Substrat sehr zerstreut, etwa 0,15 mm breit, lichtbraun, auf mehr- bis 10 mal längeren, dünnen, hin und her gebogenen nuß- braunen Stielen. Becher auf der Außenseite schwarz oder 291 braunkörnig, seicht ausgerandet, mit kürzeren oder längeren, 6 bis 10 Zähnen, welche sich in dünne Fäden verlängern, die ihrerseits ein sehr lockeres Netz mit wenig Maschen bilden. Knoten dementsprechend wenige, drei- oder mehr- kantig, isodiametrisch oder einseitig verlängert, selten auch zu zweien verbunden, auf der Außenseite auch mit Körnchen besetzt, 5**. Becher durch starke Rippen ersetzt; Knoten nicht abgeflacht. 7. C. splendens (Schrader) Pers. Syn. Fung. (1801), 191; Rost. Monogr., 236; Massee Monogr., 64; Celak. Myxom. Böhm., 23; Lister Monogr., ed. 1, 143, pl. LIII, B, fig. e— g, ed. 2, 180, pl. 141, fig. e— h; Macbride N. Am. Slime-Moulds, 163; Torrend in Broteriä VII, 14. Syn Ol]}' nie: Dictydium spleiuieus Schrader Nov. Geu. PI. (1797), 14. Tvichia splendeus Poir. in Lani. Encycl. VIII (1808), 55, ExHikkaten: Jaap Myxom, ex.sicc.lSO. Plasmodium? Sporangien zerstreut, samt Stiel 1,5 mm hoch, kugelig, aufrecht oder nickend, nußbraun, 0,3 mm im Durch- messer. Sporangiumwand im untern Teil bei in der Regel ganz mangelnder Becherbildung aus zirka 9 freien Rippen bestehend, die in ein lockeres Netz mit kleinen, oft dreieckigen Knoten über- führen. Stiel schlank, braun, 4 bis 5 mal länger als das Sporan- gium. Sporen im durchfallenden Lichte blaßockerfarbig, nahezu glatt, 5