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William Healey Dall

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Neue recente Clausilien. I. Bion of of

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Dr. oF) Boettger in Frankfurt a. M. (Mit Taf. —IV.)

Bei Gelegenheit der Bearbeitung der fossilen Arten der Landschneckengruppe Clausilia, die unter dem Titel ,,Clau- silienstudien* in den letzten Monaten des vorigen Jahres bei Theodor Fischer in Cassel im Druck erschienen ist, kam mir eine so iiberraschend grosse Anzahl neuer, noch unbeschriebener lebender Formen zu Gesicht, dass ich mich entschloss. dieselben zu zeichnen und zu malen und vereint zu beschreiben. Nur einen ganz kleinen Theil besonders schéner und interessanter Arten konnte ich bereits in Wort und Bild dem oben genannten Werke einverleiben, da die letzte Tafel von den fossilen Formen nicht mehr ganz ge- fiillt wurde. Diese Arten Clausilia albicosta, dextrorsa und perplana aus Macedonien, unicristata aus Armenien und einige schon durch die Beschreibung leicht kenntliche Va- rietiten bereits bekannter Species sind daher in vorlie- gender Arbeit nicht weiter beriicksichtigt worden. Hin erosser Theil der gleich zu beschreibenden Arten ist dage- gen schon in dem oben citirten Werke (Suppl. HI der Palaeontographica), ein klemerer unter dem Titel ,Diagno- sen neuer Clausilienformen“* in der Augustnummer des Nachrichtsblatts d. d. Malakozool. Gesellsch., Bnd. [X, 1877, 8. 65 u. f. diagnosticirt worden. Ich muss deswegen be- merken, dass alle vorhandenen kleimen Abweichungen in den folgenden Diagnosen mit den an beiden angefiihrten Orten friiher von mir publicirten als Verbesserungen zu betrachten sind, die sich bei erneuter Untersuchung nach- triglich herausgestellt haben.

Schliesslich sei noch erwihnt, dass meine oben citirten

»Clausilienstudien* auch fiir den Malakozoologen sowohl] in Jahrb. V. 3

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systematischer als auch in phylogenetischer Hinsicht von besonderem Interesse sein diirften, was ich nur deswegen hier besonders betonen will, weil der genannte Titel dies fiir die lebenden Arten nicht noch besonders ausspricht, und weil namentlich auch eine zu nicht kleinem Theile malako- zoologische Arbeit in einer palaeontologischen Zeitschrift von den reinen Malakozoologen nicht erwartet werden wird.

Clausilia laminata Mntg. sp. var. triloba m. (Taf. II, Fig. la--c.)

Char. Testa parva, distinctius striata, flavescenti-cornea, eallo albo, translucido, cum plicis palatalibus duabus inferioribus validis conjuncto. Clausilium trilobum, acu- mine superiore iterum inciso ideoque distincte bipartito.

Alt. 13—14 Mm., lat. 31/, Mm. Alt. apert. 31/, Mm., lat. apert. 23/, Mm.

Eine verhiltnissmassig kleine, gelblich-hornfarbene, fiir laminata auffillig stark gestreifte Varietit; die Streifen nach der Naht zu deutlicher, etwas gebogen und fast senk- recht gestellt. Die beiden kriftigen unteren Gaumenfalten hangen mit der gut entwickelten, gelb durchscheinenden, weissen Gaumenwulst zusammen. Das Schliessknéchelchen ist deutlich dreilappig, indem sein oberer Zipfel sich durch einen nochmaligen scharfen Hinschnitt nach innen in eine feine, scharfe, hakenformig gebogene Spitze theilt. Die typische laminata Mntg. zeigt an diesem Theil des Schliess- knéchelchens blos eine mehr oder weniger deutliche Einker- bung.

Fundort. Corgnale in Krain, am Hingang der dortigen Grotte und Brinj an der croatischen Militérgranze. Von Hrn. Prof. Fr. Erjavec entdeckt und mir mitgetheilt.

Bemerkungen. Hs ist dies dieselbe Art, welche Hr. Prof. Erjavec in seiner neuesten schénen Arbeit ,Malako-

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zool. Verhaltnisse der Grafschaft Gorz, Gorz 1877, S. 464 als Cl. polita? Parr. von der Grotte Malanica und der Grotte von Lokve anfiihrt, wo sie vor den schattigkiihlen Eim- giingen vorkomme.

Clausilia gibbula Z. subsp. pelagosana m. (Taf. II, Fig. 2a—d.)

Char. Peraffinis Cl. gibbulae Z., sed minor, perforato-rimata, dense costulato-striata, sericina, parum nitida, corneo- albescens; sutura papillis nudlis vel minimis punctifor- mibus concoloribus creberrimis ornata. Anfractus 9 ; apertura minor, plica suturalis parva antice perspicua; plica principalis cum prima*) palatali obsolescente an- tice parum divergens, postice non conjuncta; lunella subtus dilatata.

Alt. 10—111/, Mm., lat. 3 Mm, Alt. apert. 23/, Mm., lat. apert. 21/, Mm.

Eine zwar der typischen Cl. gibbula Z. sehr nahe ver- wandte Form, aber durch eine ganze Zahl von Higenthiim- lichkeiten constant abweichend. Die deutlicher durchbohrt- nabelritzige, kleinere Schale ‘ist. viel stirker gestreift, fast rippenstreifig , seidenglinzend, weisslich-hornfarbig. Die eingezogenen, gesitumten Nahte zeigen entweder keine oder ausserst feine Papillen, die punktformig, sehr zahlreich und von gleicher Fiarbung wie die Schale, niemals aber weiss wie bei gibbula Z. typus erscheimen. Nur 9 Umginge; die Miindung kleiner, die Suturalfalte klein und nur: vorn deut- lich durchschemend. die Prinzipalfalte von der nach vorn wenig divergirenden, sehr schwach entwickelten ersten Gau-

*) Ich unterscheide zwar wie bisher die Gaumenfalten in Suturalen und Palatalen, deren riiumliche Trennung durch die Principale bewerk- stelligt wird, zihle aber abweichend von der seitherigen Regel die Principale nicht mit zu den Palatalen und nenne daher die unmittelbar unter der Principale liegende Gaumenfalte stets die erste.

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menfalte stets deutlich getrennt; die Mondfalte unten etwas verbreitert.

Fundort. Insel Pelagosa im adriatischen Meer, hau- fig. Ks lagen mir zur Beschreibung 3. iibereinstimmende Exemplare vor, die von Hrn. Prof. Ad. Stossich in Triest, dem Entdecker derselben, gesammelt und mir giitigst mit- getheilt wurden. Hine Uebergangsform zum Typus mit deutlicheren strichférmigen Papillen und besser entwickelter oberer Gaumenfalte fand Hr. Dr. W. Kobelt neben Stiicken der typischen gibbula Z. vom Meere angeschwemmt in emem Hxemplar am Strande von Bari in Apulien.

Bemerkungen. Cl. pelagosana diirfte als langisolirte Inselform: der auf beiden Ufern der Adria nicht selten vor- kommenden Cl. gibbula Z. zu betrachten sein.

Clausilia Stossichi n. sp. (Taf. Il, Fig. 3 a—d.)

Char. Testa peraffinis Cl. pellucidae Pfr., sed multo major, gracilior, corneo-flavida nec corneo-badia, an- fractibus 10 obsolete costulato-striatis, ultimo late et acute rugoso-plicato, sutura crenulata, vix papillifera, in anfractibus superioribus modo papillis creberrimis, minimis. Apertura magis elongata, regulariter ovata ; peristoma continuum, undique solutwm et protractum, albido-callosum. Lamella subcolumellaris strictiuscula, vix emersa. Plica suturalis obsoleta principalem wltra lunellam satis productam aequans, palatalis infera et lunella ut in Cl. pellucida Pfr,

Alt. 13—154/), Mm., lat. 34/,--31/, Mm. Alt. apert. 31/, Mm., lat. apert. 3 Mm.

Sehr nahe verwandt der Cl. pellucida Pfr., aber viel grésser, schlanker, mehr gelblich-hornfarbig, mit 10 glan- zenden, sehr verloschen rippenstreifigen Umegiingen, die durch eine fein gerandete, gekerbte, nicht oder nur auf

den oberen Windungen dicht und dusserst fein papillirte Naht geschieden werden, und deren letzter weitlaufig, aber scharf runzelfaltig erscheint. Der schén eiférmige, etwas mehr in die Linge gezogene, zusammenhingende, iiberall losgeléste und vorgezogene Mundsaum ist mit weisslicher Lippe belegt. Die Unterlamelle ist sanfter geschweift, die Subcolumellarlamelle steigt fast senkrecht nach unten, ist aber in der Vorderansicht nicht oder kaum zu sehen. Die schwach durchscheinende Suturale erreicht nach hinten fast die Liinge der ziemlich weit tiber die Mondfalte reichen- den Principalfalte; die untere Gaumenfalte und die Mond- falte ganz wie bei Cl. pellucida Pfr.

Fundort. An den Castellis bei Spalato in Dalmatien von Hrn. Prof. Ad. Stossich in Triest gesammelt und mir in zahlreichen, unter sich vollkommen iibereinstimmenden Exemplaren mitgetheilt. Auch bei Dernis in Dalmatien (Stiicke in Hrn, 8. Clessin’s Sammlung),

Bemerkungen. Durch auffallende Grdsse, nahezu feh- lende Papillirung, die lange Suturale, die mehr lingliche, spitz eif6rmige, weit lostretende Miindung sicher von Cl. pellucida zu unterscheiden, wenn auch vielleicht nur eine Lokalrasse dieser seltenen Art. Ich erlaube mir, die schéne, einerseits fast wie eine glatte und glinzende fulerata Z. gebaute, andererseits bei fliichtiger Betrachtung mit con- spurcata Jan leicht zu confundirende Art meinem verehrten um die Hrforschung der Fauna der Adria so verdienten Freunde zu dediciren.

Clausilia pirostoma n. sp.

(Taf. II, Fig. 4 a—d.) Char. Testa peraffinis Cl. succineatae Z., sed multo ma- , jor, solidior, obsolete costulato-striata, costulis distantibus ; anfractibus 11, ultimo antice late costulato, periomphalo albo. Apertura satis obliqua, piriformis, superne acuta,

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sinulo perangusto, margine columellari substricto, mar- ginibus externis valde incrassato-labiatis. Lamella su- pera recta, subcolumellaris immersa, vix oblique intu- enti conspicua; plicae palatales superae tres postice aequa longitudine, quarum superiores suturales satis longae, infera pricipalis minor, sed triplo aut quadru- plo principalem Cl. succineatae Z. superans.

Alt. 161, Mm., lat. 31), Mm. Alt. apert. 4 Mm., lat. apert. 3 Mm.

Das der Cl. succineata Z. in Form und Farbe ihnliche Gehiuse ist verhiltnissmiissig sehr gross, derbschalig und mit etwas entfernt stehenden, aber sehr undeutlichen Rippen- streifen geziert. Von den 11 sehr langsam an Hohe zu- nehmenden Umegiangen ist der letzte sehr wenig hoher als der vorhergehende und vorn mit breiten, stumpfen Runzel- rippen versehen. Das Periomphalum und der Theil des letzten Umgangs, welcher der Miindung zunachst hegt, ist wie bei Cl. Marcki Zel. weiss mit einem Stich ins Fleisch- farbene. Die kleine, ziemlich schiefgestellte, birnformige, oben spitze mit sehr engem Sinulus versehene Miindung zeigt einen fast geradlinig verlaufenden Spindelrand; die fiusseren Riander sind auffallend verdickt und mit schon gerundeter, weisser Lippe belegt. Die Oberlamelle steht genau senkrecht, die Subcolumellarlamelle ist versteckt und selbst bei schiefem Hinblick in die Miindung nur mit Mihe sichtbar, Gaumenfalten sind 3 vorhanden, nach hinten von nahezu gleicher Linge; davon sind 2 Suturalen ziemlich lang, die dritte, die Principale kiirzer, doch immerhin noch drei- oder viermal linger als die Principalfalte von Cl. succineata Z.

Fundort. Diese prachtvolle Art, die zweitgrésste des ganzen Formenkreises der Cl. succineata Z. (die grésste raricosta m. misst volle 19 Mm.), wurde von Hrn. Prof.

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Michael Stossich auf dem Risniak in Croatien in 5000 Fuss’ Meereshéhe entdeckt und mir von Hrn. Prof. Ad. Stossich in Triest freundschaftlichst mitgetheilt.

Bemerkungen. Aus dem ganzen Formenkreise kann, wie oben schon bemerkt, nur Cl. succineata Z. mit dieser Art in Beziehung gebracht werden, die sich aber durch die angegebenen Unterschiede unschwer unterscheiden lasst, Die grésste succineata Z. var. croatica Zel. aber, die A. Schmidt mass, zeigte nur 14 Mm. Linge.

Clausilia tschetschenica Pfr.

Bayern nom., Pfeiffer, Malak. Bl., Bnd. XIII, 1866, 8. 149 u. Mon. Helic. viv., Bud. VI, 8. 440; = somchetica Pfr. var. ossetica Mouss. (Coqu. Schlifli I, 1863, S. 399), = ossetica Bttg. (Clausilienstudien, 8. 85, non A. Schmidt).

(Taf. II, Fig. 5 a—e.)

Char. Testa rimata, gracilis, conico-fusiformis, brunnea, vix striata, fere laevis, nitida; apice obtusissieo. An- fractus 1014/, wtx crescentes, planulati, suturis vix albo-filosis disjuncti, ultimo subtilissime striato, parum tumidulo, basi distincte cristato, crista utrimque sulco exsculpta arcuatim periomphalum latum subbisulcatum cingente. Apertura piriformi-rotundata, satis magna; peristoma continuum, solutum, reflexiusculum. La- mella supera marginalis, satis protracta, subflexuosa, cum lamella spirali subcontinua; infera remota, intus altior, geniculata, e basi callosa sursum bifurcata ; sub- columellaris inconspicua. Plica principalis longissima, palatales tres, quarum supera mediocris profunda, media e lunella obsoleta exiens longior, valida perspicua, infera canalem faucis cingens.

Alt. 15 Mm., lat. 4 Mm. Alt. apert. 5’/, Mm., lat. apert. 41), Mm.

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Die mit deutlichem Nabelritz versehene, dunkelbraune, mit undeutlich weissfadiger Naht ausgeriistete Schale ist schlank, kegelig-spindelférmig, kaum gestreift, fast glatt und glinzend. Die 101/, abgeflachten Umgiinge nehmen sehr langsam an Hohe zu und verjiingen sich nach oben allmihlig zu einer auffallend stumpfen Spitze. Die Schluss- windung ist diusserst fein gestreift, wenig aufgeblasen, an der Basis mit einem fadenformigen gerundeten Kiel ver- sehen, der, beiderseits von einer tiefen Furche eingefasst, bogenférmig das breite undeutlich doppeltgefurchte Nabel- feld umzieht. Die birnférmige, schwach dreieckig-ver- rundete Miindung zeigt zusammenhingende, lostretende, zurtickgeschlagene Rinder. Die randstiindige, etwas vorge- zogene, schwach Sférmig gebogene Oberlamelle ist mit der Spirallamelle nahezu vollstindig vereinigt; die Unterlamelle tritt zurtick, ist aber innen weit hoher als bei Cl. somchetica Pfr., knieférmig gebogen, an der Basis schwielenartig erhéht, dann deutlich gabeltheilig; die Subcolumellarlamelle versteckt. Die Principalfalte erscheint sehr verlingert. Da- runter stehen 3 Gaumenfalten, deren obere miissig lang und tiefliegend, von aussen in der Miindung kaum sichtbar ist; die zweite entspringt oben aus dem ersten Drittel der rudimentiiren Mondfalte, ist sehr verlingert und vorne als starke Falte in der Miindung sichtbar; die unterste ist missig gross und begrinzt den Canal an der Basis.

Fundort. Koischet (Kaukasus), em Exempl. durch Hrn. Prof. Alb. Mousson in Ziirich erhalten; ein Stiick von Borshom (‘Transkaukasien) und ein zweites von unbek. Fundort in der Sammlung des Hrn. Dr. W. Kobelt in Schwanheim a. M.

Bemerkungen. Trotz der Aehnlichkeit mit Cl. somchetica Pfr. lasst sich diese vielverkannte Art durch die gegebenen Merkmale nicht gerade schwer unterscheiden; ich glaube in dem Verhiltniss der zweiten Gaumenfalte einen Charak-

ter gefunden zu haben, der die Vereinigung beider Formen zu einer Species verbietet.

Clausilia thessalonica Friv. var. major m. (Taf. I, fig. "6 a—b)

Char. Testa majore, crassius costulato-striata, anfractu ultimo distinctius rugoso-plicato ; plica palatali superiore obsolescente vel nulla.

Alt. 154), Mm., lat. 4 Mm. Alt. apert. 31), Mm., lat. apert. 3 Mm.

Aehnlich der typischen Form, aber etwas grésser, deut- licher rippenstreifig und vor der Mimdung mit schirfer ausgeprieten, auch etwas entfernter stehenden Runzelfalten. Ausser der Principalfalte keine oder nur eine ganz kleine, schwach angedeutete, mit der Mondfalte verschmolzene obere Gaumenfalte.

Fundort. Macedonien, mit der typischen Form zu- sammen. Von Hrn. W. Schliiter in Halle bezogen.

Bemerkungen. Verbindet den Formenkreis der var- nensis Pfr. mit dem der biplicata Mtg. sp.

Clausilia subgibbera n. sp. (Taf. IL, fig. 7 a—d)

Char. Testa non rimata, regulariter fusiformis, solida, substriata, cereo-nitida, epidermide flavescenti-alba; spira elongata, vix concave-producta, apice acuto. An- fractus 111/, parum convexi, suturis profundis disjuncti, ultimus pone aperturam gibbero-inflatus, humilis, modo [4 omnis altitudinis aequans, obsolete costulatus. Aper- tura minima, parum obliqua, rotundato-rhomboidea, sinulo rotundato, parum alto. Peristoma continuum, solu- tum, superne vix sinuatum parumque protractum, parum expansum, reflexum, satis incrassatum, albescens. La- mella supera intus alta, triangularis, cum lamella spirali continua, marginalis; infera remotissima, subverticalis,

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in profundo superne angulo obtuso lamellam validam - retro mittens; subcolumellaris debilis, emersa. Plica principalis profunda, non perspicua, palatales lunellaque nullo modo perspiciendae. Alt. 141/, Mm., lat. 31/, Mm. Alt. apert. 3 Mm., lat. apert. 21), Mm.

Das regelmiissig spindelférmige, festschalige Gehiuse zeigt ein verliingertes, kaum konkay ausgezogenes Gewinde ohne Nabelritz und mit spitzem Wirbel. Die 111/, schwach gestreiften, mit einer gelblich-weissen, wachsglinzenden Oberhaut iiberzogenen, wenig gewolbten Umgiinge sind durch tiefe Niihte geschieden. Die letzte Windung ist vor der Miindung buckelartig aufgeblasen, niedrig, nur etwa den vierten Theil der Gesammthéhe messend und verloschen gerippt. Die sehr kleine Miindung erscheint wenig schief- gestellt, gerundet-rhomboidisch mit gerundetem, nicht be- sonders hohem Simulus. Der zusammenhingende, geldste, oben kaum gebuchtete und daselbst auch nur wenig vorge- zogene Mundsaum ist wenig ausgebreitet, zuriickgeschlagen, etwas verdickt, weisslich gefairbt. Die randstiindige, innen sich dreieckig erhéhende Oberlamelle ist mit der Spiral- lamelle vereinigt; die Unterlamelle tritt auffallend zuriick, erscheint fast senkrecht gestellt und schickt erst m der Tiefe oben unter schiefem Winkel eine kriftige Lamelle nach riickwarts; die Subcolumellarlamelle ist schwach, tritt aber als feines Faltchen bis an den iusseren Mundsaum, Die tiefliegende Principalfalte ist fusserlich nicht durch- scheinend; auch nach dem Anschaben der Schale zeigt sich keine Spur von Gaumen- oder Mondfalte.

Fundort. Japan, von Hrn. Dr. W. Kobelt unter der Etiquette ,Cl. Gouldi Ad. Japan“ in einem Exemplar zur Untersuchung erhalten.

Bemerkungen. Jedenfalls von Cl. Gouldi A. Ad. be- stimmt verschieden, die nach der Originaldiagnose eine

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ylamella infera valida, arcuata, producta* besitzen soll. Im Gegentheil ist unsere Art durch die eigenthiimliche, dusser- lich obsolete und erst tief im Innern und hoch oben als scharfe Falte sichtbare Unterlamelle und den niedrigen buckelig aufgeblasenen letzten Umgang sehr ausgezeichnet. Nur unsere strictaluna n. sp. hat in der Form der Unter- lamelle eine gewisse Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber unter anderm schon durch die bedeutendere Hohe des letz- ten Umgangs.

Clausilia expansilabris n. sp. (Taf. II., fig. 8 a—e und 9 a u. b.)

Char. Testa subrimata, ventricoso-fusiformis, solida, sub-

striata, parum nitida, albescenti-cornea; spira attenuata, apice peracuto. Anfractus 9—11 convexiusculi, suturis profundis disjuncti, ultimus attenuatus, vix inflatus, dense striatus. Apertura parva, recta, rotundato-pirifor- mis, superne sinuata, subtus valde recedens, sinulo valde erecto; peristoma continuum, undique valde solu- tum, protractum, late expansum, reflexiusculum, incras- satum, labio concolore lato munitum. Lamella supera valida, obliqua, cum lamella spirali continua, marginalis; infera immersa, in profundo angulo recto ascendens, superae parallela; subcolumellaris immersa aut vix emersa. Plica principalis mediocris, conspicua, ultra lunellam parum producta; plica palatalis supera puncti- formis cum lunella brevi, subtus saepe obsoleta, distinete arcuata, laterali connexa; palatalis infera nulla.

Alt. 131/, 174), Mm., lat. 31), —34/, Mm. Alt. apert. 3 Mm., lat. apert. 21), Mm.

var, strophostoma m. (fig. 9 a.)| Apertura valde obliqua.

Alt. 14 Mm., lat. 31), Mm.

var. nana m. (fig. 9b) Anfractibus modo 9, tribus ultimis altioribus; apertura modice obliqua; plica palatali prima longiore,

Alt. 11—12 Mm., lat. 3 Mm.

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Die schwach geritzte, bauchig - spindelférmige , solide Schale der Stammform ist undeutlich gestreift, weisslich- hornfarbig, stellenweise mit weissgelber Hpidermis belegt; das Gewinde verlingert mit sehr spitzem Wirbel. Die 9—11 Umgiinge sind deutlich gewélbt und durch tief eingeschnit- tene Nahte geschieden; der letzte stark verengert mit sanft gewodlbtem Nacken und deutlicher, enger Streifung. Die kleine, gerundet-birnformige Miindung steht nahezu senk- recht auf dem letzten Umgang, ist oben deutlich gebuchtet, unten aber stark nach riickwarts gezogen. Der Sinulus er- scheint stark in die Héhe gezogen. Der zusammenhingende, tiberall weit geléste, vorgezogene, ausgebreitete und deut- lich umgeschlagepe Mundsaum ist mit einer ziemlich dicken dem Innern der Miindung gleichfarbigen Lippe belegt. Die randstiindige, kriftige, mit der Spirallamelle vereinigte Ober- lamelle steht schief; die sehr zuriicktretende, schwach ent- wickelte Unterlamelle sendet erst in der Tiefe, unter rech- tem Winkel mit ihrer Basis, einen der Oberlamelle paral- lelen, ziemlich kriftigen Ast nach innen und oben; die Subcolumellarlamelle ist nicht oder nur bei schiefem Hin- blick in die Miindung sichtbar. Die missig lange, wenig iiber die Mondfalte hinausreichende Principalfalte ist von vorn deutlich in der Miindung sichtbar; die obere Gaumen- falte meist nur punktformig angedeutet und mit der kurzen, seitlich stehenden, deutlich gebogenen, nach unten haufig schwiicher entwickelten Mondfalte vereinigt. Eine untere Gaumenfalte fehlt.

Die Varietit strophostoma m. unterscheidet sich von der typischen Form nur durch die auffallend schief gestellte Miindung.

Die Varietét nana m. zeigt nur 9 Umgiinge, von denen die 3 letzten eine bedeutendere Hohe erreichen als bei der Stammform. Ihre Miindung ist miissig schief gestellt, die erste Gaumenfalte deutlicher und etwas linger.

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Fundort. Japan, von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rein ge- sammelt und mir von Hrn. Dr. W. Kobelt zur Untersuchung anvertraut. Ich konnte 18 Stticke von der Stammform, 2 Stiicke von der var. strophostoma und 3 Exemplare von der var. nana vergleichen.

Bemerkungen. Hine besonders nahe Verwandte weiss ich, abgesehen von der vorher genannten subgibbera n. sp., die aber keine Lunelle zu haben scheint, nicht anzugeben.

Clausilia digonoptyx n. sp. (Taf. IIl., fig. 1; Clausilium Taf. IV., fig. a.)

Char. Affinis Claus. aculus Bens., sed gracilior, subtilis- sime costulato-striata, nitida, diaphana, anfractibus 10—1014/, convexis, sutura profunda disjunctis, apice acuto, apertura piriformi, superne vix sinuata, modice protracta. Lamella supera mediocris, sed validior quam in Claus. tau n. sp. et in aculus Bens.; infera remo- tissima, sublimis, a basi intuenti lamellae superae in profundo valde approximata, late arcuata; subcolumel- laris omnino immersa. Plica principalis longa, plica palatalis supera minima, principali parallela aut antror-. sum divergens, cum lunella obsoleta, arcuata, subtus validiore ramumque parvum retrorsum mittente con- tinua.

Alt. 13 —134), Mm., lat. 2°/,—3 Mm. Alt. apert. 3 Mm., lat. apert. 23/,—21/, Mm. \

Clausilium (Taf. IV., fig. a) latissmum, subrect- angulare, subtus parum dilatatum margineque externo modice rotundato-protracto, denique retroversum, apice media parte acuminato.

Die sehr ausgezeichnete Art gehort in die Verwandtschaft der Claus. aculus Bens., ist aber schlanker, sehr fein aber deuthch rippenstreifig, gliinzend, etwas durchscheinend. Sie zeict 10—101/, deutlich gewélbte Umgauge, die durch eine

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tiefe Naht geschieden sind, und spitzen Wirbel. Die immer schief gestellte Miindung ist birnformig, oben kaum ausge- buchtet und iiberall missig vorgezogen. Die randstindige Oberlamelle ist missig entwickelt, doch deutlich stirker als bei Claus. tau n. sp. und bei Cl. aculus Bens., mit der be- deutend tiefer als die Unterlamelle ins Innere des Gehiuses viehenden Spirallamelle vollkommen vereiigt; die Unter- lamelle tritt sehr zurtick, ist aber, bei schiefem EHinblick von unten, oben in der Tiefe als kraftige, der ihr parallel- laufenden Oberlamelle auffallend nahe geriickte Lamelle zu erkennen und bildet im Alleemeinen einen weiten, verhilt- nissmissig hochgestellten Bogen; die Subcolumellarlamelle ist ganz versteckt. Die Principalfalte lang, mit der sehr kleinen oberen Gaumenfalte, die mit der schwachen, unten etwas kriftiger ausgebildeten und hier einen kurzen Ast riickwarts sendenden Mondfalte vereinigt ist, nahezu parallel oder nach vorn divergirend.

Das Schliessknéchelchen ist auffallend breit, oft fast quadratisch mit nach unten etwas divergirenden Seiten- rindern, unten stark nach hinten umgebogen und in der Mitte zu einer stumpfen Spitze zusammengezogen.

Fundort. Japan, von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rein in etwa 50—60 Exemplaren gesammelt und mir von Hrn. Dr, W. Kobelt giitigst zur Untersuchung mitgetheilt.

Bemerkungen, Hine Art aus dem Formenkreise der shangaiensis Pfr., die sich durch die in der Tiefe der Miin- dung so ungemein nahe stehenden Lamellen leicht von allen bis jetzt bekannten Arten dieser Gruppe unterscheiden lasst.

Clausilia tau n. sp. (Taf. Ill., fig. 2.) Char. Testa subrimata, fusiformis, pellucida, nitida, sub- tiliter striata, olivaceo-cornea; spira attenuata, apice acuto, laevi, plerumque albescente; anfractus 9*/, —107/,

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convexiusculi, sutura profunda disjuncti, ultimus rotun- datus, pone aperturam subinflatus, regulariter costulato- striatus. Apertura obliqua, rotundato-piriformis, sinulo erecto, superne satis acuto. Peristoma continuum, so- lutum, superne sinuatum valdeque protractum, late expansum, reflexiusculum, parum incrassatum, labio albo munitum. Lamella supera marginalis, humilis, modice obliqua, cum spirali continua; infera stricta, obliqua, intus subfurcata, spiraliter recedens; subcolu- mellaris inferae proxima, conspicua, via emersa. Plica principalis longa, ultra lunellam longe producta; plica palatalis wnica supera longior, postice cum principali convergens, media in parte cum lunella interrupta, parum arcuata angulum literae graecae t instar for- mans.

Alt. 121/,,—15 Mm., lat. 3—31/, Mm. Alt. apert. 3+/, Mm., lat. apert. 2%/, Mm.

Die mit sehr schwachem Nabelritz versehene, spindel- férmige, durchscheinende, glinzende, fein gestreifte Schale ist hornbraun mit einem Stich ins Olivengriine und besitzt ein verliangertes Gewinde und einen spitzen, glatten, meist etwas heller gefirbten, ins weissliche ziehenden Wirbel Von den 91/,—101/, gewolbten, durch feine, tiefe Nihte getrennten Umgingen ist der letzte gerundet, vor der Miin- dung etwas aufgeblasen, regelmiissig fein rippenstreifig. Die schiefgestellte, gerundet-birnférmige Miindung besitzt einen in die Héhe gezogenen, oben etwas winkligen Sinulus. Der zusammenhingende, geléste, oben gebuchtete und daselbst stark vorgezogene Mundsaum ist stark ausgebreitet, umge- schlagen, wenig verdickt nnd mit deutlicher weisslicher Lippe belegt. Die randstindige Oberlamelle ist niedrig, missig schiefgestellt und mit der Spirallamelle vereinigt ; die Unterlamelle zeigt sich in der Vorderansicht schwach entwickelt und geradlinig schief nach aufwirts laufend,

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von unten gesehen aber schwach gabeltheilig und mit spiralig sich zurtickziehendem Hauptaste; die Subcolu- mellarlamelle ist der Unterlamelle sehr nahe geriickt, zwar deutlich sichtbar, aber nur bis an den Innenrand des Mund- saums herauslaufend. Die Principalfalte lang, weit tiber die Mondfalte hinaus verlingert, so dass sie in der Vorderan- sicht des Gehauses noch deutlich zu sehen ist. Die obere Gaumenfalte gleichfalls relativ lang, mit der Principale nach vorn divergirend, in ihrer Mitte mit der unterbrochenen, wenig gekriimmten Mondfalte verschmolzen nnd mit ihr die Form des Buchstabens t bildend.

Fundort. Kioto auf Kiushu in Japan, von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rem in Astléchern von Waldbiumen in grosser Anzahl gesammelt (yom Tauschverein d. d. Malakozool. Ges., dann in ca. 100 Exemplaren durch die Giite des Hrn. Dr. W. Kobelt zur Untersuchung erhalten.

Bemerkungen. Ditfert a Claus. aculus Bens. colore obscuriore, apertura regulariter piriformi, superne valde sinuata et magis protracta; lamella supera humili, sed vali- diore, infera a basi intuenti non angulata, regulariter spirali, subeolumellari minus conspicua; plica principali longa, pala- tali supera multo longiore, media in parte cum lunella obsoleta, subtus validiore connexa.

Vom Habitus der Claus. shangaiensis Pfr. Von Claus. aculus Bens., ihrer nichsten Verwandten, die ich zum Ver- gleich sowohl aus Nagasaki auf Kiushu in Japan als von Korea in hunderten von Exemplaren in Hiinden habe, unter- scheidet sie sich immer sicher durch die dunklere Gehiuse-, farbe, die mehr regelmissig birnférmige, oben stark gebuch- tete und daselbst mehr vorgezogene Miindung, namentlich aber durch die wenn auch schwache, so doch viel stiirker entwickelte Oberlamelle, die von der Basis gesehen nicht winkelige, sondern spiralig sich zuriickziehende Unterlamelle,

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die etwas verstecktere Subcolumellare und die viel langere erste obere Gaumenfalte.

Unter den zahlreichen von Hrn. Prof. Rein gesammelten Stiicken befindet sich auch ein Albino von weisslicher Hornfarbe.

Clausilia aculus Benson. Benson, Ann. a. Mag. Nat. Hist., Bnd. IX., 8. 487. (Taf. Ill, fig. 3a. u. b.)

Die Diagnose Kiisters (Clausilien, 8. 19, Taf. I. fig. 25—27) passt ebensowenig wie die v. Martens’ (Pfeiffer, Monogr. Helic. viv., Bnd. VL, 5. 482) ganz scharf auf die mir vor- liegende, in grosser Menge von Prof. Dr. J. J. Rein bei Nagasaki auf Nippon in Japan gesammelte Art (Hxemplare durch die Giite des Hrn. Dr. W. Kobelt). Nichtsdestoweniger glaube ich die iichte Benson’sche Art wenigstens in der y. Martens’schen Auffassung unter Hiinden zu haben, da 9 (anscheinend v. Martens selbst bestimmte) Stiicke von Korea mit den Hunderten von Exemplaren von Nagasaki, die mir vorliegen, ausser in der etwas mehr olivenbraunen Farbung gut tibereinstimmen und die Art als in China, Korea und Japan verbreitet angegeben wird.

Nach meinen japanischen Exemplaren wiirden zur Unter- scheidung von den nahe verwandten Arten tau und digo- noptyx noch folgende Phrasen in die Martens’sche Diagnose aufzunehmen sein:

»lesta plus minus solidiuscula, interdum pallide olivaceo- brunnea; apertura irregulariter late-piriformis, superne sinuata parumque protracta; lamellae parietales in fauce modice approximatae, supera fere obsoleta, infera a basi intuenti angulata, in profundo spiraliter recedens, pone marginem sicut subcolumellaris parum emersa evanes- cens. Plica principalis longa, palatalis unica supera oblique descendens mediocris cum lunella interrupta,

subtus ramum parvum retrorsum mittente, connexa.“ Jahrb. V. 4

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Die sichersten Merkmale zur Unterscheidung von aculus Bens. und tau m. liegen demnach in der bei ersterer in der Vorderansicht kaum als Erhabenheit vortretenden, Ausserst schwachen Oberlamelle, in der bei ihr deutlich stirkeren Schalenstreifung, in der nach hinten nur wenig tiber die Mondfalte hinausragenden Principalfalte und in der weit schwacher entwickelten oberen Gaumenfalte; das leichteste und nie triigende Unterscheidungsmerkmal von aculus Bens. und digonoptyx m. in der bei letzterer in der Tiefe der Miindung ganz auffallend der Oberlamelle nahegeriickten und ihr parallel laufenden Unterlamelle.

Cl. shangaiensis Pfr. und ihre Varietat Méllendorffi v. Mart. weichen dagegen von siimmtlichen genannten Arten schon durch die weitliufig gestellten Runzelstreifen des buckelig aufgeblasenen letzten Umgangs ab.

Clausilia javana Pfr. (Clausilium Taf. IV, fig. b.)

Clausilium aff. illo Cl. shangaiensis Pfr., sed lamina ali- quantulum longiore, subtus magis dilatata, latum, mar- ginibus subtus divergentibus, apice recurvo, media parte acuminato.

Das Schliessknéchelchen ist ihnlich dem von Cl. shangaien- sis Pfr., zu deren naherer Verwandtschaft ich dieselbe auch zihle, aber mit etwas liingerer, unten mehr verbreiterter Platte. Im allgemeinen breit, besonders auf der Aussenseite gerundet erweitert, zeigt dasselbe nach unten divergirende Rander, ist dann zuriickgekriimmt und am Unterende fast in der Mitte lanzettformig zugespitzt.

Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, dass die Art, wie wohl die meisten Phaedusa-Arten, lebendig gebarend ist. Clausilia japonica Crosse var. nipponensis Kob. (Clausilium Taf. IV, fig. d.)

Clausilium aff. illo Cl. validae Pfr., latissimum, lamina parum modo longiore quam latiore, margine exteron

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subtus valde rotundato-protracto, apice recurvo, torto, contracto, acutissimo.

Das Schliessknéchelchen ist ahnlich dem von Cl. valida Pfr., mit der die Art eime gut abgeschlossene kleinere Gruppe (Stereophaedusa m.) bildet, auffallend breit, die Platte nur wenig linger als breit, der fussere Rand besonders nach unten hin stark gerundet-vorgezogen und etwas ver- dickt, die Spitze rechtwinklig zuriickgekriimmt, etwas nach aussen gedreht, plétzlich verschmalert und in eine scharfe Spitze ausgezogen.

Das Exemplar, von dem das Clausilium entnommen wurde, stammt von Kobe (Japan).

Clausilia valida Pfr. (Clausilium Taf. IV, fig. c.)

Clausilium aff. illo Cl. japonicae Crosse var. nipponensis Kob., sed margine externo subtus magis rotundato- protracto, apice magis recurvo, breviore, rotundato- acuminato.

Das Schliessknichelchen ist thnlich dem von Cl, japonica Crosse var. nipponensis Kob., aber der Aussenrand der Platte ist nach unten noch auffallender gerundet-vorgezogen , die Spitze stiirker zuriickgekriimmt, tiberhaupt ktirzer und nur missig verrundet-zugespitzt.

Das Exemplar. von dem dasselbe entnommen ist, stammt von den Liu-Kiu-Inseln (China).

Clausilia vasta n. sp (Taf. III, fig. 4.)

Char. Affinis Cl. yokohamensis Crosse var. Reiniana Kob., sed dimidio minor, striis plus minus validis, regulari- bus ornata, cornea aut albido-cornea, anfractibus 10, ultimo magis inflato. Apertura oblique-ovalis, intus cornea aut albescens; peristoma callo distincto junc-

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tum, margine columellari plus minus angulatim pro- tracto. Lamella supera submarginalis, infera ut in Cl. Reiniana Kob., subcolumellaris plus minus emersa. Sub plica principali loco lunellae deficientis palatales 4—5, quarum prima wiltimaque longiores.

Alt, 25—291), Mm., lat. 64), —74/, Mm. Alt. apert. 63/,—T, Mm., lat. apert. 44/,—51/, Mm.

Die Art ist nahe verwandt der Cl. yokohamensis Crosse var. Reiniana Kob., aber nur halb so gross, mehr oder weniger stark regelmissig gestreift, hornfarbig mit einem Stich ins Olivengriine oder Weissgelbe und besitzt 10 Umginge, welche ahnlich wie bei jener geformt sind, von denen aber der letzte mehr buckelig-aufgeblasen erscheint. Die Mundéffnung ist etwas schiefer gestelit, oval und imnen hornfarbig oder weisslich, der Mundsaum weiss, durch einen deutlichen, aber meist hornfarbenen Callus verbunden, der Spindelrand an der Stelle, wo die Unterlamelle ausliuit, stets mehr oder weniger winklig vorgezogen. Die Ober- lamelle reicht fast bis an den Rand, erhebt sich nach innen dreieckig und geht ununterbrochen in die Spirallamelle tiber, die Unterlamelle entspricht genau der von Cl. Rei- niana Kob., die Subcolumellarlamelle dagegen tritt stets deutlicher heraus als bei dieser. Der auffallendste Unter- schied aber besteht in der bedeutenderen Linge der an Stelle einer Mondfalte unter der verhiiltnissméssig kurzen Prinzipalfalte stehenden 4—5 Gaumenfalten, von denen die oberste und unterste linger sind als die mittleren.

Fundort. Wurde von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rein in Japan gesammelt und zwar 3 Stiicke bei Seluchi, auf dem Wege zwischen Hiuga und Bugo, 3 Stiicke bei Nagasaki. auf Kiushu und eins an unbekanntem Fundort, und mir von Hrn. Dr. W. Kobelt freundschaftlichst mitgetheilt.

Bemerkungen, Die Art scheint ziemlich stark in der Farbung und in der gréberen oder mehr feinen, stets

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aber deutlichen Streifung der Sahale zu variiern. Nach einer beigelegten Etiquette ist dieselbe friiher von Herrn vy. Martens und ihm folgend auch von Kobelt, verleitet durch die sehr unvollkommene Crosse’sche Diagnose fiir Cl. japonica Crosse gehalten worden, die aber neuerdings von Herrn v. Martens und auch von mir richtiger mit Cl. nipponensis Kob. in nahe Beziehung gebracht wird.

Clausilia viridiflava n. sp. (Taf. III, fig. 5.)

Char. Peraffinis C. validiusculae v. Mart. et forsan va- rietas ejus, sed gracilior, spira magis attenuata, sed apice minus acuto, aufracticus 12. Apertura subrecta, elongato-ovalis, marginibus subparallelis; lamella su- pera magis obliqua, versus marginem externum arcuata, infera intus valde calloso-bifurcata. Sub plica princi- pali palatales 6 irregnlariter flexae, quarum prima, tertia et quinta subaequales majores, secunda, quarta et sexta subaequales minores.

Alt. 26 Mm., lat. 51, Mm. Alt. apert. 51), M., lat. apert. 4 Mm.

Sehr nahe verwandt der Cl. validiuscula v. Mart. und vielleicht nur eine Varietit dieser Art, aber schlanker, mit mehr verschmilerter, langerer Spitze, aber stumpferem Em- bryonalende als diese und 12 deutlich dicht gestreiften Umgingen, deren olivenfarbene, ins Griingelbe spielende Epidermis sich bei der Verwitterung des Gehiuses in Langs- streifen ablést. Die Mundéffnung ist dusserlich der von validiuscula sehr ahnlich, fast senkrecht gestellt, aber linger oval mit fast parallelen Seitenrindern ; die Oberlamelle ist merklich schiefer und hakenférmig nach links gekriimmt, innen dreieckig, die Unterlamelle innen nicht einfach wulst- foérmig, sondern in zwei starke Aeste gegabelt, von denen der untere etwas sehmiler erscheint, als der obere. Unter

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der kriftigen Principalfalte liegen 6 auffallend unregel- miissig gebogene Gaumenfalten, deren ungerade Nummern gleichlang und linger, deren gerade Nummern gleichlang und kiirzer erscheinen.

Fundort. Wurde von Herrn Prof. Dr. J. J. Rein auf Kiushu in Japan gesammelt und mir von Herrn Dr. W. Kobelt mitgetheilt ; nur em einzelnes Exemplar.

Bemerkungen. Der Cl. validiuscula v. Mart. zwar . sehr nahe stehend, aber doch durch lingere Gehiausespitze, die innere Form der Unterlamelle und die zahlreicheren Gaumenfalten wahrscheinlich artlich zu unterscheiden. Von Cl. interlamellaris v. Mart., mit der sie die Form der Ober- lamelle gemein hat, und die mit ihr und der ebengenannten validiuscula und der gleichfalls japanischen Hickonis eine kleine scharf begrainzte Gruppe bildet, ist sie durch das gréssere, verliingerte Gehaiuse und ebenfalls durch die Unter- lamelle verschieden, die an der Basis statt eines dicken Knotens bei unserer Art eine hohe aufwarts nach innen laufende Falte abzweigen lisst; auch fehlt viridiflava die Interlamellarfalte.

Clausilia validiuscula v. Mart. var. bilamellata m. (Taf. ILL, fig. 6.) Char. Apertura minore, ovato-quadrangula; lamella sub- columellari immersa. Alt. 221/, Mm., lat. 5 Mm. Alt. apert. 5 Mm., lat. apert. 3°/, Mm.

Diese Varietit zeigt eine kleimere, eiformig-viereckige Miindune mit versteckter, nur bei schiefem Hinblick in die Miindung sichtbarer Subcolumellarlamelle. Die 3 mittel- langen Gaumenfalten unter der Principale haben genau die- selbe Gestalt und Lage wie bei der Stammform. Dagegen erscheint der Mundsaum etwas weniger breit umgeschlagen,

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Fundort. Mit der Stammart von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rein auf Kiushu in Japan gesammelt und mir durch Hrn. Dr. W. Kobelt mitgetheilt; nur ein Exemplar.

Clausilia Hickonis n. sp. (Taf. III, fig. 7a u. b.)

Char. Testa breviter rimata, elongato-fusiformis vel elongato-conica, solida, plus minus valide striata, pallide cornea, vix nitidula, spira longe attenuata, apice obtu- sissimo; anfractus 131/, fere plani, primi 6 8 vix crescentes, ultimus dorso satis complanatus, basi infla- tus, ante marginem vix aliter striatus paullumque major ac penultimus. Apertura parva aut recta aut obliqua, basi recedens, subovalis; peristoma valde in- crassatum, vix solutum, reflexum, albolabiatum. La- mellae validae, supera perobliqua, marginalis, intus praerupte descendens cum spirali contigua aut con- tinua; infera oblique ascendens in profundo dextror- sum retorta, basi subabrupta nodifera; subcolumella- ris tenuis, emersa, marginem subattingens. Plica prin- cipalis mediocris, profunda; palatales tres aut quatuor aequidistantes profundae laterales obliquae, quarum prima ultimaque maximae, secunda aut tertia minima. Lunella nulla.

Alt. 28—29 Mm., lat. 51/,—5’/, Mm. Alt. apert. 53/,—6 Mm,, lat. apert. 41/,—45/), M. var. binodifera m, (fig. Tb.) Testa magis ventriosa, valde striata, aufractu penultimo inflato, ab ultimo sutura obliquiore disjuncto. Apertura major, perobliqua, elongato-ovalis; lamella infera basi nodulis duobus; palatales quatuor, quarum secunda et tertia breviores. Alt. 31 Mm., lat. 7'/, Mm. Alt. apert. 7 Mm,, lat. apert. 2 Mm. Die Stammart ist kurz geritzt, verlingert-kegelformig

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oder langspindelférmig, festschalig, mehr oder weniger stark gestreift, bleich hornbraun, kaum gliinzend und zeigt eim lang verschmilertes Gewinde mit auffallend stumpfer Ge- hiusespitze. Die 131/, Umginge sind fast eben, die 6—8 ersten nur fusserst langsam an Hohe zunehmend, der letzte auf dem Riicken etwas abgeflacht, nach unten aber sack- artig aufgeblasen, kaum stiirker gestreift und wenig hoher als der vorhergehende. Die kleine Mundéffnung ist ent- weder senkrecht oder missig schief gestellt, unten etwas zurticktretend und von nahezu ovaler Gestalt; der Mundsaum sehr verdickt, oben kaum abgelést, iiberall zuriickgeschlagen und mit weisser Lippe belegt. Die Lamellen sind kriftig; die obere sehr schief gestellt, den Rand meist beriihrend, immer erhoht und nach vorn und hinten steil abfailend, mit der Spirallamelle vereinigt oder dieselbe wenigstens beriihrend; die Unterlamelle fast geradliig oder wenig convex, schief nach aufwiirts steigend, i der Tiefe nach rechts zuriicklaufend, an der Basis fast abgestutzt zu nennen und vor dieser Abstutzung unten mit einem wulstformigen Knoten versehen; die Subcolumellarlamelle diinn, heraus- tretend, doch vor dem Aussenrand endigend. Die Principal- falte erscheint missig lang und liegt etwas tief; die 3 oder 4 schiefen Gaumenfalten liegen gleichfalls tief, seitlich, in nahezu gleichen Abstinden. Die oberste und unterste der- selben linger; wenn 4 vorhanden sind, ist die vierte punkt- formig und zwischen 1 und 2 oder zwischen 2 und 3 ein- geschoben. Eine Mondfalte fehlt ginzlich.

Die Varietit ist etwas grésser, bauchiger, entschieden stinker gestreift, der vorletzte Umgang aufgeblasen, vom letzten durch schiefere Naht geschieden. Die Miindung ist relativ grésser, sehr schief gestellt, mehr lang-oval; die Unterlamelle zeigt zwischen der knotenférmigen Anschwel- lung auf der Unterseite der Basis und dem Mundrand noch ein zweites kleineres Knétchen; die vierte Gaumenfalte ist

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deutlicher entwickelt, indem 2 und 3 unter sich gleich- lang erscheinen.

Fund ort. Japan, von Hrn, Prof. Dr. J. J. Rein gesammelt und mir unter obigem Namen von Hrn. Dr. W. Kobelt zur Publication mitgetheilt; die Stammart in zwei, die Varie- tit in einem Exemplar.

Bemerkungen. Die Art ist durch den an Cl. Whate- lyana Charp. erinnernden Habitus leicht von allen bis jetzt beschriebenen asiatischeu Clausilien zu unterscheiden. Ab- gesehen von Cl. validiuscula v. Mart. und interlamellaris v. Mart., die zu demselben Formenkreis gehéren, sich aber auf den ersten Blick durch ihre abweichende Gehauseform erkennen lassen, zeigt nur die gréssere, glatte und glinzende Cl. ducalis Kob. in Gestalt und Bezahnung einige Aehnlich- keit, doch muss dieselbe der Gabelung der Unterlamelle und der zahlreichen punktformigen Gaumenfalten wegen einer andern Untersippe zugewiesen werden.

Die Varietit binodifera unterscheidet sich meiner Ansicht nach trotz der etwas abweichenden fusseren Form nicht hinlanglich, um als selbststiindige Species gelten zu kénnen. Jedenfalls wird erst das Auffinden weiterer Exemplare leh- ren kénnen, in wieweit die angefiihrten Unterschiede von der Stammform als constant anzusehen sind.

Clausilia ptychochila n. sp. (Taf. III, fig. 8.)

Char. Testa breviter rimata, ventrioso- fusiformis, solida, exceptis anfractibus 4 primis dense-costulata, albido- cornea, spira concave attenuata, apice satis acuto; anfractus 11 modice convexi, penultimus inflatus ab ultimo dorso complanato sutura perobliqua disjunctus, ultimus basi non cristatus, costis magis distantibus ornatus. Apertura perobliqua, basi recedens, rhom- boideo-piriformis ; peristoma valde incrassatum, superne

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sinuatum et appressum, reflexum, albocallosum, late labiatum. Lamellae validae, supera subrecta, margi- nalis, fossula ab interlamellari plicis permultis corru- gato separata, cum spirali continua; infera sigmoidea, media parte callosa, intus spiraliter recedens a subco- lumellari validissima spiraliter usque ad marginem attingente fossula lata sejuncta. Plica_ principalis magna, vix perspicua; palatalis supera minima et infera longior cum lunella brevi, stricta, basi ramum retror- sum mittente connexae.

Alt. 241), Mm., lat. 64), Mm. Alt. apert. 61/, Mm., lat. apert. 47/. Mm.

Die kurzgeritzte Schale ist bauchig-spindelférmig, dick- schalig, mit Ausnahme der 4 ersten Umginge eng rippen- streifig, die Zwischenriume so breit oder wenig breiter wie die Rippen selbst, weisslich-hornfarben, mit concay ausge- zogener Spitze und ziemlich spitzem Wirbel. Die 11 Win- dungen sind miassig gewolbt, die vorletzte etwas aufgeblasen und von dem auf dem Riickentheil miassig abgeplatteten letzten Umgang durch eine auftallend schiefe Naht getrennt, die letzte an der Basis nicht oder kaum gekielt zu nennen und mit etwas weitliufigeren Rippen geziert. Die Mund- Offaung ist sehr schief, an der Basis etwas zuriicktretend, rhomboidisch-birnférmig ; der Mundsaum stark verdickt, oben stumpfwinklig gebuchtet und etwas angedriickt, zuriickge- schlagen, weisswulstig, breit gelippt. Die Lamelien sind kraftig entwickelt, die obere fast senkrecht, randstandig, von dem mit zahlreichen, schwachen, gerundeten Faltchen versehenen Interlamellar durch einen tiefen Canal getrennt, mit der Spirallamelle hinten vereinigt ; die Unterlamelle ist S-formig geschwungen, in ihrem mittleren Theile wulstig vortretend, nach hinten spiralig sich zuriickziehend und von der sehr kraftigen Subcolumellarlamelle durch einen breiten Canal getrennt. Auch nach unten ist die spiralig bis an

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den Mundsaum ziehende Subcolumellare durch einen tiefen Canal von dem hier ebenfalls schwach geriltelten Peristom geschieden. Die Principalfalte ist lang, kaum durchschei- nend; die kleine obere und die lingere untere Gaumentalte sind mit der kurzen, geraden Mondfalte verbunden, die an der Basis einen deutlichen Ast nach riickwirts sendet.

Fundort. Vaterland vermuthlich China. Mit der Be- zeichnung Ol. Cecillei Pfr. von Herrn Dr. W. Kobelt zur Untersuchung erhalten; em Exemplar.

Bemerkungen. Hine im Habitus der Cl. pluviatilis Bens. ahnliche Art, die ich unbedenklich mit Cl. plicilabris A. Ad. identifiziert haben wiirde, wenn nicht die Worte »lamella infera profunda, bipartita* und die auffallend ge- ringe angegebene Grésse von ,alt. 8, lat. 2 lin.* auf eime andere Art schliessen liessen.

Clausilia attrita n. sp. (Taf. IV, fig. 1.)

Char. Testa grandis, breviter rimata, gracilis, fusiformis, parum ventriosa, decollata, solida, costulato-striata, sed valde detrita, albida ; anfractus superstites 61/,—7"], modice convexi, suturis profundis disjuncti, subalti, ultimus vix attenuatus prope aperturam parum validius costulato-striatus, circiter '/, omnis altitudinis aequans. Apertura recta, basi vix recedens, plus minus ovata; sinulus quadrangulus; peristoma continuum, solutum, superne appressum parumque sinuatum, undique reflexum, late labiatum, albo-callosum. Lamella supera maxima, obliqua, marginalis, triangularis, cum lamella spirali continua; infera sigmoidea, callosa, intus sub- furcata et a basi intuenti spiraliter recedens; subco- lumellaris conspicua sed vix emersa. Interlamellare modice excavatum. Plica principalis mediocris, pro-

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funda, a lunella laterali longa, superne arcuata, recurva, subtus stricta et denique modo literae graecae \ ramos autrorsum retrorsumque mittente disjuncta.

Alt. 29—35 Mm., lat. 7— 71, Mm. Alt. apert. T7— 83], Mm., lat. apert. 6 Mm.

Die grosse, schlanke, regelmissig spindelférmige, wenig bauchige, an der Spitze decollierende Schale zeigt kurzen Nabelritz und solide Wandungen, die aber dergestalt abge- rieben sind, dass man von der urspriinglichen Farbung und der nur noch an dem letzten Umgang deutlichen Rippen- streifung kaum noch etwas bemerkt. Die 61/,—7'), tibrig gebliebenen, graulichweiss gefirbten Windungen sind missig gewolbt, verhiltnissmissig hoch und durch tiefe Nahte von einander geschieden; der letzte kaum verschmilerte und nahe der Mtindung wenig stirker gestreifte Umgang erreicht etwa den dritten Theil der decollierten Schale. Die senkrechte, an der Basis wie an ihrem Obertheil wenig zuriickweichende Mtin- dung ist mehr oder weniger regelmissig eiférmig; der Sinulus nahezu quadratisch; der Mundsaum zusammenhingend, gelést, oben angedriickt und schwach gebuchtet, tiberall umgeschlagen, breit gelippt und mit dicker weisser Schwiele belegt. Die sehr starke, randstiindige, innen deutlich dreieckige Ober- lamelle steht schief- und lauft in die Spirallamelle tiber; die wulstige Unterlamelle ist S-formig gedreht, innen sehr schwach gegabelt und von unten gesehen spiralférmig sich zurtickziehend; die fadenférmige Subcolumellarlamelle ist deutlich sichtbar, tritt aber in der Vorderansicht nur schwach heraus. Das Interlamellar ist missig vertieft. Die miassig lange, tiefliegende Principalfalte ist von der seitlich gelege- nen, langen, oben sanft gebogenen und zuriickgekriimmten, unten geradlinigen Mondfalte durch einen klemen Zwischen- raum getrennt; die Mondfalte unten nach vorn wie nach hinten einen schwachen Ast entsendend, der ihr die Form eines griechischen A gibt. Die sehr kleine obere und die

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ebenfalls nur schwach entwickelte untere Gaumenfalte sind also mit der Mondfalte innig verschmolzen.

Fundort. Japan; von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rein 1875 gesammelt und mir von Hrn. Dr. W. Kobelt zur Bearbei- tung tibergeben; nur 2 Hxemplare.

Bemerkungen. Trotz der schlechten Erhaltung der Schalenoberfliche die Bauchseite des Gehiiuses ist voll- kommen abgescheuert diirften die vorliegenden Hxem- plare, die abgesehen von der Grosse unter sich vollkommen tibereinstimmen, doch nicht lange nach dem Tode gesam- melt sein, da die Miindung innen noch vollkommen glatt und glinzend erscheint.

Durch die starkausgeprigte lange Mondfalte und die decollierende Schale neben der betrichtlichen Grdsse ist diese Art von allen bisher beschriebenen japanesischen Species leicht zu unterscheiden.

Clausilia platydera v. Mart. (Clausilium Taf. IV, fig. e.)

Clausilium angustum, linguaeforme , canaliculatum , mar- ginibus subtus modice convergentibus, apice parum incrassato, rotundato-acuminato.

Das Schliessknéchelchen ist wie bei der ganzen Unter- sruppe der Cl. pluviatilis Bens. (Hemiphaedusa m.) schmal, zungenformig, rinnenartig, mit nach unten miassig conver- gierenden Seitenrindern und wenig verdicktem, linkerseits abgerundet zugespitztem Unterende.

Das Exemplar, von dem das Clausilium entnommen ist, stammt von Kobe (Japan).

(Schluss folgt.)

Beitraige zur Naturgeschichte der Lungenschnecken.

/ 4. Die Agnathen. Von“ Dr. Georg P £éffer in Berlin.

In der vorliegenden Arbeit habe ich zunichst neue Be- obachtungen iiber ver'schiedene Species der drei Familien der Pulmonata Agnatha niedergelegt, sodann versucht, unter Zugrundelegung’ des vorhandenen Beobachtungsmateriales eine allgemeine Naturgeschichte der Familien und schliess- lich der ganzen Gruppe zu geben.

Ennea insignis Pfr. Victoria, Bonjongo, Buchholz.

Die Fussseiten sind runzlig gekérnelt, auf dem Riicken eines Hxemplares fand sich eine mediane Lingsfurche, die, aus der Entfernung gesehen, ziemlich scharf erschien, ge- nauer betrachtet, jedoch durch jede Runzel abwechselnd nach rechts und nach links etwas abgelenkt wurde.

Die Sohle scheint beim lebenden Thier nicht ausgezeich- net zu sein; man kann sogar behaupten, dass Hnnea fiir eine Dreitheiligkeit der Sohle, wozu Heliciden, Vitriniden und Zonitiden incliniren, nicht beanlagt ist, denn contra- hirte Spiritusexemplare zeigten an der Sohle Querrunzeln, die die ganze Breite des Fusses ziemlich regelmassig und parallel durchsetzten; bei eimem Exemplar war sogar die Sohle durch eine Lingsfurche in zwei Felder getheilt. (Dies scheint bei Streptaxis der gewoéhnliche Fall zu sein, s. u. a. Stoliczka, Notes of the terrestrial mollusca from the neighbourhood of Moulmein, Fam. Streptaxidae. Asiatic society Bengal Vol. XL. part. Hl. 1871. p. 159.)

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Neue recente Clausilien. I. Von Dr. O. Boettger in Frankfurt a. M. (Schluss.)

Clausilia platydera v. Mart. var. lambda m. (Taf. IV, fig. 2.)

Char. Testa ventrioso-fusiformis, spira regulariter atte- nuata, albido-cornea, anfractibus 11, penultimus valde inflatus, ab ultimo sutura obliquiore disjunctus. Aper- tura magis obliqua; peristoma superne haud solutum. Lamella spiralis contigua aut continua; infera fere usque ad marginem attingens, retrorsum oblique ascen- dens, strictiuscula aut modice sigmoidea , plus minus subfurcata; subcolumellaris inferae proxima subimmersa. Lunella longior, lateralis,’ plicis palatalibus supera minima inferioreque minore connexa, literam graecam d formans, cum plica principali angulum rectum seu fere obtusum eahibens.

Alt. 25—26 Mm., lat. 61/,—7 Mm. Alt. apert. 67), Mm., lat. apert. 5 Mm.

Diese Form unterscheidet sich von der typischen platy- dera v. Mart., die mir in zahlreichen Exemplaren vorliegt, durch folgende Merkmale: Die bauchig-spindelférmige, oben regelmassig verschmiilerte , weisslich - hornfarbene Schale zeigt 11 Umgiinge, deren vorletzter stark aufgeblasen und durch eine schiefere Naht von dem letzten getrennt erscheint. Die Miindung steht schiefer, der Mundsaum ist oben nicht losgelést. Die Spirallamelle beriihrt oft nur die Oberlamelle, ohne mit derselben innig zu verschmelzen; die Unterlamelle lauft fast bis an den Mundrand, steigt nach riickwarts in gerader Linie oder in flach S-térmiger Kriimmung schief in

die Héhe und ist in der Tiefe mehr oder weniger deutlich Jahrb, V- ui

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gabeltheilio; die Subcolumellarlamelle steht der Unterlamelle sehr nahe und ist nur bei schiefem Hinblick in die Miindung sichtbar, Die seitlich gelegene Mondfalte ist ziemlich lang, mit der kleinen schief nach riickwarts gewendeten oberen und der ihr parallelen etwas langeren unteren Gaumenfalte verschmolzen und sammt dem nach hinten gerichteten un- teren Fortsatz der Lunelle ein deutliches griechisches i bildend. Der Winkel, den die Mondfalte mit der Principal- falte macht, ist etwas groésser als ein Rechter.

Fundort. Japan; von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rein ge- sammelt und als platydera v. Mart. vom Tauschverein d. d. Malakozool. Gesellsch. erhalten; bis jetzt nur 2 Hxemplare.

Bemerkungen. Zwar der typischen platydera und auch der platyauchen v. Mart., die mir in 3 von Rein bei Yamato gesammelten Stiicken vorlegt, sehr nahe verwandt, aber von ersterer durch die nicht heraustretende Subcolumellarlamelle und die Stellung der Mondfalte, die bei dieser einen spitzen Winkel mit der Principalfalte bildet, von platyauchen durch die bauchigere Totalgestalt, die eben noch sichtbare Sub- columellarlamelle, sowie durch die ganz geradlinig nach dem Mundrand verlaufende, an der Basis weniger winklig gebogene und hier nicht knotig verdickte Unterlamelle zu unterscheiden. Vielleicht eigene Species.

Clausilia strictaluna n. sp. (Taf, IV, fig. 3 u. 4.)

Char. Testa non rimata, ventrioso-fusiformis, solida, parum nitida, subtilissime striata, flavido-cornea; spira_bre- viter concave-producta; apice acuto, laevi, flavido- albescente, Anfractus 91/, parum convexi, suturis sim- plicibus disjuncti, ulteriores tres peralti, ultimus satis attenuatus, pone aperturam parum inflatus, fere 1/, omnis altitudinis aequans, regulariter dense costulato- striatus, striis valde obliquis. Apertura subrecta, parva,

am 1199 ~~

rotundato-piriformis, lata, sinulo magno, satis alto; peristoma continuum, solutum, superne valde sinuatum aliquantulumque protractum, parum expansum, re- flexum, satis incrassatum, flavido-albescens. Lamellae parvae, supera humilis, ‘triangularis, cum spirali con- tigua, peristoma attingens; infera remotissima, sub- verticalis, intus obsolete furcata; subcolumellaris e¢mmersa. Plica suturalis principalisque mediocris, profunda parum perspicuae, principalis ultra lunellam lateralem satis elongata; palatalis wnica supera minima , postice cum principali convergens, subtus cum lunella valde obliqua, strictissima, longa, tenui, perspicua connexa.

Alt. 131/, Mm., lat. 31), Mm. Alt. apert. 3 M., lat. apert. 2", Mm.

var. major m. (fig. 4.) Testa majore, nonnunquam

graciliore, anfractibus 91/,—101/,, ultimo '/; —*/, omnis altitudinis aequante, lamellis validioribus, supera cum spirali continua, infera intus distinctius furcata , sub- columellari subhorizontaliter arcuatim emersa, plica suturali principalique longioribus.

Alt. 131/,—171/, Mm., lat. 33/,—4 M. Alt. apert. 3°/, Mm., lat. apert. 2°/, Mm.

Die Stammart zeigt ein solides, bauchig-spindelférmiges, wenig glinzendes, dusserst fein gestreiftes, gelblich-horn- braunes Gehiuse ohne deutlichen Nabelritz und mit kurzem, eoncay-ausgezogenem Gewinde, dessen glatter, weisslich- gelber Wirbel verhidltnissmassig spitz ist. Die 9*/, wenig gewolbten Umginge werden durch einfache Nahte geschieden, die drei untersten sind verhiltnissmiassig sehr hoch, der letzte durch reichliche Compression etwas verschmilert, vor der Miindung nur schwach aufgeblasen, fast 1), der Gesammt- hdhe betragend und regelmissig dicht rippenstreifig, die Streifen ziemlich schief gestellt und iiberdies auf dem Nacken noch ausserdem etwas gebogen. Die fast senkrecht

a

100

gestellte, kleine, breite, gerundet-birnférmige Miindung be- sitzt einen grossen, ziemlich weiten Sinulus; ihr Mundsaum ist zusammenhingend, losgelést, oben stark ausgebuchtet und etwas vorgezogen, aber wenig ausgebreitet , itiberall zurtickgeschlagen, miissig verdickt und mit diinner gelblich- weisser Lippe belegt. Von den schwach ausgebildeten Lamellen ist die obere niedrig, dreieckig, die Spirallamelle beriihrend, randstiindig, die untere sehr zuriicktretend, fast » senkrecht gestellt, tief im Innern undeutlich gabeltheilig, die Subcolumellarlamelle unsichtbar. Suturale und Principale sind miissig lang, tiefliegend und kaum durchscheinend, die letztere ziemlich weit iiber die seitliche Mondfalte hinaus verlingert. Nur eine kleine obere Gaumenfalte, die nach hinten mit der Principalfalte convergirt, in der Mitte aber mit der sehr schief gestellten, fast geradlinigen, langen, diimnen, lebhaft weiss durchscheinenden Mondfalte innig verschmolzen.

Die Varietit zeigt neben grésserer und mitunter schlankerer Schale 91/,—101/, Windungen, deren letzte 1/,—#/, der Gesammthohe erreicht, und kriaftiger ausgebil- dete Lamellen, deren obere mit der Spirallamelle vereimigt ist, wihrend die untere deutlicher gabeltheilig erschemt und die Subcolumellarlamelle fast horizontal im Bogen heraustritt. Suturale und Principalfalte sind linger.

Fundort. Japan; die Stammart von Nagasaki auf Kiushu als Cl. proba A. Ad. durch den Tauschverein d. d. Malakozool. Gesellsch. erhalten (1 Exemplar), die Varietat von Hrn. Dr. J. J. Rein im Mai 1875 bei Seluchi zwischen Hiuga und Bugo gesammelt und mir von Hrn. Dr. W. Kobelt zur Publication mitgetheilt (15 Exemplare).

Bemerkungen. Besonders durch die solide Schale, die ins Gelbliche spielende Hornfarbe und die auffallende Hohe der drei letzten Umgiinge ausgezeichnet. Die Art ist durch die gréssere Zahl der Umginge, die schwiachere Ober-

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lamelle und die lebhaft weiss durchscheinende, perfekte, geradlinige Mondfalte von Cl. proba A. Ad. wenigstens nach der Adams’schen Diagnose leicht zu unterscheiden.

Clausilia aurantiaca n. sp. (Taf, IV, fig. 5.)

Char. Testa breviter rimata, ventrioso-fusiformis, spira elongata, valde concave-producta, non decollata, apice acuto; solida, subtilissime dense striata, laete rutila seu aurantiaca, apice pallidiore, modice nitida. Anfrac- tus 101/,. 11, quorum 3 primi non crescentes ulterio- resque 4 peralti, modice convexi, suturis profundis disjuncti, ultimus penultimo parum major, dorso com- planatus, pone aperturam subgibber, subtilissime costu- lato-striatus. Apertura parva, obliqua, superne basique recedens, rotundato-rhomboidea ; peristoma continuum, solutum, tubiforme, reflexum, incrassatum, labio lato flavescenti munitum. Lamellae parvae marginales; supera obliqua, cum spirali continua, intus parum altior; infera peraff. lam. inferae in Cl, bilabrata Edg. Smith, debilis, strictiuscula oblique ascendens, basi subfurcata, a lamella supera valde remota, fossula a subcolumellari tenui, pliciformi, marginem attingente sejuncta. Plica principalis longissima, fere usque ad peristoma conspicua, ultra lunellam fere ventralem satis elongata; palatalis supera parva, antice cum principali divergens et infera longior parallela, cum lunella brevi, stricta, obliqua modo literae I connexae.

Alt. 11—16 Mm., lat. 23/,—3%/, Mm. Alt. apert. 24/,—3}/, Mm., lat. apert. 13/,—2%/, Mm.

Die kurz geritzte, bauchig-spindelférmige, solide, ausserst fein und dicht gestreifte, missig glinzende Schale hat ein verlingertes, auffallend concav aufgesetztes Gewinde, nicht decollirende, scharfe Spitze und lebhaft braunrothe oder

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schmutzig orangefarbene Grundfarbe mit bleicherem Em- bryonalende. Die 101), 11 missig gewélbten Umginge werden durch tiefe Nihte geschieden; die 3 obersten sind fast gleich gross, die vier letzten verhiiltnissmiissig sehr hoch, der letzte wenig hoéher als der vorletzte, auf dem Riicken etwas abgeflacht, vor der Miindung leicht der Quere nach aufgeblasen und iiusserst fein rippenstreifig. Die kleine, schief gestellte, oben und unten etwas zuriickgezogene Miin- dung ist verrundet rhombisch, der Mundsaum zusammen- hingend, gelést, trompetenférmig ausgebreitet, verdickt, zu- riickgeschlagen und mit breiter gelblicher Lippe belegt. Von den kleinen randstindigen Lamellen ist die obere schief- gestellt, innen wenig héher und mit der Spirallamelle ver- einigt, die untere sehr Ahnlich der Unterlamelle von Cl. bilabrata Edg. Smith, némlich schwach ausgebildet, fast ge- radlinig in schiefer Richtung in die Héhe steigend, etwa in der Mitte ihrer inneren Ausdehnung schwach gabeltheilig und von der Oberlamelle weit entfernt. Sie wird durch einen eingedriickten Canal von der auch auf der unteren Seite von einer Furche begriinzten, als diinne Falte bis an den fiusseren Mundsaum laufenden Subcolumellarlamelle geschie- den. Die Principalfalte ist auffallend lang, vorn fast bis ans Peristom zu. verfolgen, hinten noch ein gutes Stiick iiber die fast bauchstandige Mondfalte hinausreichend. Unter der Principalfalte bemerkt man eine kleine obere, nach vorn mit ihr divergirende Gaumenfalte, die wie die ihr parallele, etwas laingere untere Gaumenfalte mit der kurzen, geraden, schiefgestellten Mondfalte nach Art einer rémi- schen I verschmolzen ist. /

Fundort. Japan; von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rein ge- sammelt und mir durch Hrn. Dr. W. Kobelt zur Publication mitgetheilt; 12 Hxemplare.

Bemerkungen. An ihrer Verwandtschaft mit Cl. bilabrata Edg. Smith, d. h. an der fast ventral gestellten

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Mondfalte, der concav ausgezogenen Gehiausespitze und der frisch ins Orangerothe ziehenden Farbung leicht zu erkennen. Variirt stark in Bezug auf Grosse.

Clausilia bilabrata Edg. Smith. (Taf. IV, fic. 6; Clausilium Taf. IV, fig. £.)

Char. Testa breviter rimata, elongato-fusiformis, spira fere semper decollata, solida, subtilissime obsolete striata, pallide cornea, vix nitidula, Anfractus 12—131/,, lente accrescentes, quorum 67/,—81/, superstites fere plani; ultimus humilis, dorso modice complanatus, ante mar- ginem parum inflatus, subtiliter rugoso-costulatus. Apertura parva, obliqua, basi recedens, rotundato- rhomboidea ; peristoma valde incrassatum, valde calloso- reflexum, saepe quasi bilabiatum, parum solutum, late albolabiatum. Lamellae marginales, supera aut parum aut valde obliqua, intus praerupte descendens, cum spirali aut contigua aut sejuncta; infera debilis, stric- tiuscula ascendens, subtruncata, intus subfurcata, a lamella supera valde remota, fossula a subcolumellari tenui, pliciformi, marginem attingente sejuncta. Regio peristomatis prope lamellam inferam subcolumellarem- que plus minus plicatula. Plica principalis longissima, conspicua, ultra lunellam fere ventralem, strictam, ab illa vix sejunctam parum elongata; palatalis infera minor, cum lunella connexa, vix perspicua.

Alt. tot. 21—24 Mm.; alt. decoll. 19—241/, Mm., lat. 41/,—6 Mm. Alt. apert. 44,—6 Mm., lat. apert. 33/,—43/, Mm.

Clausilium (Taf. IV, fig. f.) angustum, parum tortum, marginibus subtus convergentibus, externo reflexo, satis incrassato, apice fere rotundato.

var. ptycholaema m. (Taf. IV, fig. 6.) Testa majore, distinctius striata, anfractu ultimo validius costulato-

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striato; apertura magis elongata, peristomate minus calloso-reflexo. Alt. decoll. 201/,—271/, Mm., lat. 51/, —63/, Mm. Alt. apert. 61/,—7}/, Mm., lat. apert. 44,—5 Mm. Die Stammart zeigt een kurzen Nabelritz, solide, bleich hornbraune, kaum glinzende, sehr fein und verloschen ge- streifte Schale von verlingert-spindelfé6rmiger Totalgestalt und meist stark decollirter Spitze. Von den 12--13}/, langsam anwachsenden Umgingen sind die 61/,—8}), tibrig- bleibenden fast flach zu nennen, die letzte niedrig, auf dem Riicken miissig abgeflacht und vor dem Mundrand wenig aufgeblasen, fein runzelstreifig. Die kleine, schief gestellte, unten etwas zuriickweichende Miindung ist verrundet-rhom- bisch; das sehr verdickte, oft mit eckig umgeschlagenem Callus versehene, wenig geléste Peristom ist mit sehr breiter weisser Lippe belegt. Von den randstindigen Lamellen steht die obere immer mehr oder weniger schief, hért innen plétzlich auf und beriihrt entweder die Spiralis oder ist von ihr durch einen deutlichen Zwischenraum getrennt; die untere ist schwach entwickelt, unten schwach abgestutzt, dann fast gradlinig in schiefer Richtung nach aufwirts steigend, aber schon nahe der Basis mehr oder weniger deutlich gabeltheilig und im Allgemeinen von der Ober- lamelle weit abgeriickt. Die Subcolumellarlamelle tritt als diinne Falte, von zwei tiefen Furchen begranzt, unmittel- bar unter der Unterlamelle bis an den Rand des Mund- saums heraus. Die ganze Gegend ober- und unterhalb der Unter- und Subcolumellarlamelle ist mehr oder weniger schwach gefiltelt. Die sehr lange, vorn sichtbare, iiber die gerade, fast bauchstindige Mondfalte wenig verlingerte Principale ist von dieser nur durch einen kleinen Zwischen- raum geschieden; dagegen ist eine kurze, dusserlich nur wenig durchscheinende untere Gaumenfalte mit der Mond- falte vollkommen verschmolzen.

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Das Schliessknéchelchen ist, wie bei allen Phaedusen aus der Verwandtschaft der Cl. pluviatilis Bens. (Hemi- phaedusa m.), verhiltnissmissig schmal, wenig gedreht, nicht stark rinnenférmig, flach; seme Rander nihern sich allmahlich nach unten, der fiussere ist umgeschlagen und ziemlich stark verdickt, die fiusserste Spitze zwar stark verschmilert, aber fast abgerundet zu nennen.

Die Varietit zeigt bei durchweg etwas bedeutenderer Grésse stirkere Streifung und besonders auf dem Nacken stirkere Runzelfalten ; die Miindung ist mehr in die Lange gezogen und erscheint dadurch grésser, das Peristom da~- gegen aussen weniger eckig verstirkt.

Fundort. Japan; von Hrn. Prof. Dr. J. J. Rein ge- sammelt. Die Stammart erhielt ich in 4 Exemplaren durch den Tauschverein d. deutsch. Malakozool. Gesellsch., die Varietét in etwa 20 Stiicken durch Hrn. Dr. W. Kobelt. Der gréssere Theil dieser letzteren stammt von Seluchi zwischen Hiuga und Bugo, der kleinere Theil von der Insel Kiushu.

Bemerkungen. Die Art wurde zuerst von Edgar Smith im Quart. Journ. of Conchol., Februar 1876, 8S. 120 von Kobe beschrieben. Durch fast constante Decollation (ich kenne uur 3 nicht decollirte, tiberdiess auffallend kleine Exemplare), die fast bauchstindige Mondfalte und die Fal- telung des Mundsaums leicht von den bis jetzt beschriebe- nen japanischen Phaedusen zu unterscheiden. Varirt tibrigens ebenfalls auffallig in der Grosse.

Clausilia perlucens n. sp. (Taf. IV, fig. 7.)

Char. Testa breviter rimata, gracilis, turrito-fusiformis, tenuis, semper decollata, subtiliter obsolete striata, fere laevis, nitidissima, diaphana, pallide olivaceo- cornea. Anfractus superstites 61/,, regulariter cres-

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centes, subalti, convexi, suturis linearibus profundis disjuncti, ultimus vix attenuatus, cervice subinflata et rotundata, prope aperturam superne distinctius regu- lariter striatus. Apertura recta, rotundato-quadrangula smulo parvo non recedenti; peristoma continuum, superne vix protractum modiceque sinuatum, undique breviter reflexum, tenue, obtusum, albescens. Lamellae parvae tenues, marginem attingentes; supera cum spirali conjuncta, antice leviter sigmoidea, intus triangularis, infera compressa cultrata, verticalis, subtus prope mar- ginem columellarem truncata, subcolumellaris valde emersa, torta ascendens. Interlamellare intus plica lamel- lae inferae subparallela instructa. Plica suturalis unica aegre perspicua, interdum deficiens; plica principalis parva conspicua, ultra lunellam vix elongata; lunella lateralis, ab ea et a lamella subcolumellari distans, valida, linearis, perspicua; plicae palatales nullae.

Alt. 14 Mm., lat. 33), Mm. Alt. apert. 31/, Mm., lat. apert. 214), Mm.

Die kurz, fast punktformig geritzte, schlanke, diinn- wandige, fast thurmférmige Schale ist stets decollirt, bleich hornfarbig mit einem Stich ins Olivengriine, fein und ver- loschen gestreift, fast glatt, sehr glanzend und stark durch- scheinend. Die 61), tibrigen, regelmiissig anwachsenden, ver- haltnissmassig hohen und gewolbten Umginge werden durch tiefe Nihte von einander geschieden; der letzte ist kaum verschmilert, mit etwas aufgeblasenem und regelmissig ge- rundetem Nacken, vor der Miindung oben entschiedener regelmiassig gestreift. Die verrundet-viereckige Miindung steht senkrecht und zeigt einen kleinen nicht zuriicktretenden Sinulus; der Mundsaum ist zusammenhingend, oben kaum vorgezogen und miissig gebuchtet, tiberall kurz umgeschlagen, diinn, stumpflich, weisslich. Die Lamellen sind klein, aber scharf und erreichen simmtlich den fusseren Mundsaum;

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die nach vorn zu leicht S-formig gekriimmte, innen sich dreieckig erhebende Oberlamelle ist mit der Spiralis ver- einigt, die Unterlamelle schneidig, messerformig, senkrecht gestellt, unten nahe dem Spindelrand abgestutzt, die Sub- columellare als scharfe, jederseits von einer Furche einge- fasste Falte bis an don fusseren Mundsaum _heraustretend. Das Interlamellare zeigt innen eine lange der Unterlamelle nahezu parallele scharfe Falte. Unter der mehr oder weniger deutlichen oder auch ganz fehlenden Suturale liegt die kleine, hohe, vorn sichtbare Principale, die tiber die seitliche, kraf- tige, geradlinige, lebhaft durchscheinende Mondfalte nur sehr wenig verlangert ist und von ihr durch einen deutlichen Zwischenraum getrennt erscheint. Auch zwischen Mond- falte und Subcolumellare liegt ein ziemlich weiter leerer Raum. Das Hinterende der Unterlamelle reicht deutlich tiefer in das Gehiiuse hinein als das Hinterende der Spiral- lamelle. :

Das Clausilium ist, wie bei allen Phaedusen aus der Gruppe der Cl. plutiatilis Bens., zungenformig, nicht be- sonders breit.

Fundort. Kaukasus. Von Hrn. Dr. W. Kobelt mit der Etiquette Claus. caucasica Muhlenph. Kaukasus* erhalten ; 3 Exemplare.

Bemerkungen. Wie bereits bemerkt, gehért diese interessante Phaedusenform zur Gruppe der Cl. pluviatilis Benson, ist aber in dieser besonders durch geringe Grosse, glatte Schale und Decollation sehr ausgezeichnet und nur mit der derbschaligeren, deutlich gestreiften, nicht decol- lirenden Cl. hyperolia v. Mart. zu vergleichen, der aber ausser anderm die bei perlucens auffallend hohe Principal- falte ginzlich abgeht.

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Catalog der Gattung Oliva Bruguiére.

Von H. C. Weinkanff.

In der Hinleitung zur Monographie dieser Gattung im Band V. 1. der 2ten Ausgabe des Martini et Chemnitz’schen Conchylien-Kabinets, hatte ich meinen Standpunkt der H. et A. Adam’schen Hintheilung gegeniiber dahin festgestellt, dass ich es fiir gentigend erachte, nur 2 Genera: Oliva (mit den Abth. Ispidula und Porphyria und dem Subg, Agaronia und Olivancillaria) und Olivella (mit Subg. Dac- tylina, Callianax und Lamprodoma) anzuerkennen. Obschon ich heute den Hauptgrund, der mich zum Festhalten von Olivella als Genus veranlasste das Vorhandensein eines Deckels bei allen Arten als einen irrthiimlichen bezeich- nen muss, so will ich doch im grossen und ganzen nichts andern und eine bessere, natiirlichere Hintheilung der Zu- kunft iiberlassen, die erst die Deckelfrage erledigen muss. Bis jetzt sind es wenige Arten von denen wir sicher wissen, ob sie Deckel tragen oder nicht. Hine Aenderung kann ich jedoch schon heute vornehmen, dies ist die Ausscheidung von Callianax und Lamprodoma aus Olivella und Hinfiigung derselben bei Oliva, d. h. nachdem, diese Subgenera von den Arten befreit sind, die die Gebriider Adams da zusammen- gewiirfelt hatten.

Was nun Oliva selbst betrifft, so hat mich das Studium der zahlreichen Arten und ihrer noch zahlreichern Abande- rungen zur Ueberzeugung gebracht, dass es ganz unmédglich ist, die Abtheilungen und Subgenera Strephona, Porphyria, Ispidula und Cylindrus beizubehalten, es liuft alles durch-— einander und Arten die in einzelnen Exemplaren kaum Ver- wandschaft zeigen, daher in verschiedene Abtheilungen ge- stellt werden kénnen und gestellt worden sind, nihern sich bei Betrachtung ihrer zahlreichen Wandelformen so sehr,

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dass man versucht werden kann, sie zusammen zu ziehen. Eine ganze Menge von Arten lassen sich uur als kiinstliche, geographische Arten halten, wie kann man da von Gruppen oder Subgenera sprechen. Wer iibrigens die Liste der Gebr. Adams aufmerksam durchliest, wird schon finden, wie un- sicher sie waren und wie vielfach es vorkommt, dass Arten in verschiedenen Subgenera stehen, die so nahe verwandt sind, dass man sie nur als kiinstliche bestehen lassen kann, so stehen z. B. aus der Gruppe O. reticularis, die Ducros m einer Art zusammen gezogen hatte, 6 in Strephona und 2 bei Ispidula, unter den ersten 3 ginzlich unhaltbare Varietiiten einer Art aus der letzten Gruppe; aus jener der O. Duclosi stehen 3 bei Strephona und 5 bei Ispidula, in dieser steht u. A. auch eine Olivancillaria, dafiir steht O. litterata bei Olivancillaria! Von der engen Verkniipfung der Gruppen Strephona mit Porphyria durch O. bifasciata Kiister (=O. hepatica Auct. non Lam.) und Porphyria mit Ispidula im Adams’schen~Sinn durch Varietiten der O. araneosa Lam. wie O. ustulata Marr. u. A., die alle mit O. tremulina der Art verkniipft sind, dass man kaum weiss, ob sie zu dieser oder jener Species zu stellen sind, und dies nur durch die Kenntniss des Fundorts méglich wird; davon hatten die Herren Adams keine Ahnung. Es gehort aller- dings zur Erkenntniss dieser Verhiltnisse ein grosses Ma- terial, das nicht jedem zur Verfiigung steht; sie lassen sich am allerwenigsten erkennen, wenn man Kintheilungen auf Grund von bildlichen Darstellungen macht, mégen diese noch so correct sein.

Man wird es nach dem Gesagten begreiflich finden, dass ich mich bei Aufzihlung der Arten der Gattung weiter nicht um die Adams’sche Gruppirungen, soweit es sich, um Strephona, Porphyria, Ispidula und Cylindrus handelt, be- kiimmern werde, sie werden alle als Oliva s, st. aufgefiihrt, und eine continuirliche Reihe bilden, wie sie die natiirliche

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Verwandschaft ergiebt. Nur 5 Arten, die theils keine, theils eme Verwandschaft nach mehreren Richtungen haben und darum eine Gruppirung einigermassen erschweren, sollen vorangestellt mit eimer der aller charakteristischesten und gréssten Art an der Spitze. Wem es dann Vergniigen macht, der kann sich dice Adams’schen Gruppen leicht aus dieser Reihe bilden, natiirlich unter Vermeidung der oben aufge- fiihrten Verirrungen, die die Adams’schen Listen geradezu unbrauchbar machen. Auf diese solchergestalt vereinigten Oliven folgen dann die Subgenera Olivancillaria, Agaronia, Callianax und Lamprodoma und auf diese das von mir accep- tirte Genus Olivella, dessen Eimtheilung ich spiter folgen lassen werde. Die Bezeichnungen und Abkiirzungen in de Liste werden dieselben sein, wie bei Conus und Pleurotoma, Um unnéthige Wiederholungen zu vermeiden, werde ich bei Duclos nur die Tafeln und Figuren der einen Ausgabe (die Chenu’sche) citiren, Duel. 1,6.7 wird also soviel heissen wie Duclos in Chenu’s Illustration conchologique Tafel 1, fig. 6.7, Marr. fiir Marrat im Sowerby’s Thesaurus Conchy- hologicus. 1. Oliva porphyria L. Chemn. Kiist. 2,3; 6,1.2. Duel. 26, 1—6. Rv. 1,2. Marr. 1,1. 2. Westamerika, von Panama bis Californien. 2. peruviana Lam. Ducl, 16,9—16. Rv. 9,14. Marr. 5, 61—65. Wk. 25,1—6. var. = coniformis Phil. Abb. XIX. 1,5—7. Bolivia und Peru. 3. episcopalis Lam. Ducl. 11, 11. 12. Ry. 13, 24. Marr. 48—50 (caerulea) Wk. 24, 2.3.6. 7. var. lugubris Lam. Duel. 11,5.6. emeliodina. Ducl. 21,19. 20. quersolina Ducl. 11, 7.8. Marr. 443. atalina Ducl. 11,9.10,. Marr. 442. Indo-pacifische Provinz an vielen Punkten.

lil

+4. fulva Marr, 471. Wk. 33,7.

5.

78.

10.

ine

12.

? wohl nur Varietiit der vorigen. guttata Lam. Chemn,-Kiist. 6,12.13. Ducl. 16, 1—6. 17.18. Ry. 14, 30. (O. cruenta) Marr. 57—60. (O. emicator) Wk. 9, 1—3. var. = O. mantichora Ducl. 16,7—8. Indo-pacifische und australo-pacifische Provinz.

. rufula Ducl. 21, 9.10. Rv. 50. Marr. 197.198. Wk. 23, 89.

Philippinen, Molukken.

. inflata Lam. Chemn.-Kiist. 2,!10.11; 4, 13.14; 5,

7.8. 13.14. Duel. 24. Rv. 15. Marr. 184—192. 176 (bulbosa). var. = QO. bicincta Lam. A O. fabagina Lam. Soa 0) undata Tam: juv. = O. picta Rv. 79. Marr. 227.228. Rothes Meer. Ostafrika, Ceylon.

scitula Marr. 76.77. Wk. 32,5.6. 9

Wohl St. juv. einer Var. der Vorigen.

. tigrina Lam. Kiist. 1,1. Ducl. 23,17—19. Rv.

Wk. 9,5.6.9. Marr. 178, 191 (O. holosericea). ware— ©: Othonta uch, 522.20, hv. ol » = O. glandiformis Marr. 173.174 non Lam. Ostafrika, Ceylon, Java, Philippinen. stmilis Marr. 205—207. Wk. 27,7. 8. 11. Ostasien. bulbiformis Ducl. 27,21—24; 29, 10—13. Rv. 26. Marr. 201—204. Wk. 26, 47. var. = QO. hemiltona Ducl. 21,3. 4. Marr. 96. Molukken, Ins. Salomon.

calosoma Ducl. 28,1.2. Marr. 214.215. Wk. 25, 7.9. China,

13.

14.

15.

+16.

HT.

18.

—"

112 avellana Lam. Marr. 149.150. Wk. 23, 1.2.5.7.

Neu-Guinea. NB. Der Lamarck’sche Type miisste neben maura stehen, der hiufigere Marrats steht hier recht. Lecoqueana Duer. 2, 20. Marr. 175 (glandiformis pars) WE. 2%, 9.510. China. elegans Lam. Duel, 23, 1—6; 34, 1.2. Rv. 20. Marr. 158—160. Wk. 26, 1—3; 5. 6. var. = O. flava Marr, 156. 157, = O. infronata 161. Indo-pac. und australo-pac. Prov., allerwarts.

laevis Marr. 330. 331. Wk. 22, 1. 4. Seychellen. Wohl nur ein stat. juv. der O. elegans oder tigrina.

dactyliola Ducl. 29,5—8. Marr. 208—211, Wk. 26,8. 11. var. = Valentina Ducl. 28, 23. 24. Molukken und Neu-Guinea,

funebralis Lam, Kiist. 1, 9. 10. Rv. 7,10, (OQ. maura pars) Marr. 146—148. (QO. labradorensis) Wk. 9, aes Sa kO; | var, = O. leucostoma Duel. 29,9—20 .Marr, 143 —145. =O. propingua Marr. 141. 142. Ceylon, Java, Philippinen, Singapore, Mo- lukken.

. caroliniana Ducl. 21, 5—8. Marr, 73, 74. Wk. Spiro Nas)

Carolinen,

. grata Marr, 470, Wk. 33,6.

?

. mustelina Lam. Duel. 22, 1.2. Rv. 23. Marr. 272. 273.

Wk, 24, 10. 11.

Singapore, Japan. ? Californien.

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Jahrb. V. 1878.

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Neue recente Clausilien. II. Von Dr. O. Boettger in Frankfurt a. M. : (Mit Taf, 10.)

Die folgenden Beschreibungen und Abbildungen sind als Fortsetzung der gleichbetitelten Arbeit in diesem Jahr- buch V, 1878, 8. 33 u. S. 97 und zu Taf. II—IV dieses

Jahrgangs zu betrachten.

Zum besseren Verstindniss der Terminologie sei hier nochmals bemerkt, dass ich zwar wie bisher die Gaumen- falten in Suturalen und Palatalen (palatales verae) unter- scheide, deren raéumliche Trennung durch die Principale bewerkstelligt wird, dass ich aber abweichend von der seit- herigen Regel die Principale nicht mehr mit zu den eigent- lichen Palatalen zihle: Ich nenne daher die unmittelbar unter der Principalfalte legende Gaumenfalte stets die erste, die darunter liegende die zweite us. w.

Clausilia pleuroptychia n. sp. (Taf. 10, fig. 1.)

Char. T. breviter rimata, elongato-fusiformis, gracillima, tenuiuscula, interdum subpellucida, vix nitidula, fusco- cornea, albocostata; spira elongata, turrita; apice tenuissimo, peracuto, fusco, nitido. Anfr. 13%/, con- vexiusculi, sutura distincta disjuncti, summi 4 laeves, caeteri subconfertim costati, costis rectis, strictis,

tenuissimis, acutis, fere lamelliformibus, ultimus distan- Jabrb. V. é 19

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tius lamellato-costatus, latere subimpressus, basi sub- sulcatus arcuatimque carinatus, carina periomphalum excavatum cingente. Apert. parvula, piriformis, basi canaliculata, fauce fuscula, sinulo elevato, rotundato- quadrato; perist.. continuum, satis valide solutum, expansum, reflexiusculum, sub sinulo incrassatum, albido-labiatum. Lamellae valde approximatae, par- vulae; supera marginalis, subverticalis, longa, spiralem subsemicircularem , obsoletissimam, disjunctam valde transcurrens; infera profundiuscula, sublimis, trans- versa, media parte concava, antice in pliculam mar- ginalem desinens, a basi intuenti valde spiraliter torta; parallela subcolumellarisque et oblique intuenti incon-- spicuae. Palatales 4 profundissimae, laterales, sub- parallelae, quarum prima principalis longior, caeterae minores quartaque (scilicet tertia palatalis vera) sub- arcuata perspiciendae sunt. Lunella nulla. Clausilium et oblique intuenti nullo modo conspicuum.,

Alt. 14—15 mm., lat. 3—31/, mm, Alt. apert. 27/,—3 mm., lat. apert. 2—21/, mm. (coll. H. Dohrn).

Fundort. Syrien (Stentz). Von Herrn Dr. H. Dohrn in Stettin zur Untersuchung mitgetheilt.

Bemerkungen. Die wunderbare kleine Art, die mir nur in zwei tadellosen Exemplaren vorliegt, sieht auf den ersten Blick einer weitcostulirten Cl. vetusta (Z.) Rossm. sehr ahnlich, lisst sich aber schon durch den spitzen Wirbel leicht als etwas besonderes erkennen. Die 4 tief gelegenen Gaumenfalten, von denen die oberste als Principalfalte zu-~ betrachten ist, lassen unschwer ihre Zugehérigkeit zu meimer Sect. Euxina (vergl. Clausilienstudien. 1877, Cassel bei Th. Fischer, 8. 83) erkennen, in welcher sie in die Gruppe der Duboisi Chrp. (= subtilis Parr.) hinter dieser und als Uebergangsform zur Gruppe der Schwerzenbachi (Parr.) P.

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einzureihen sein diirfte. In der Lage der Gaumenfalten und in der Form der Unterlamelle nahert sich unsere Art der Duboisi sehr, unterscheidet sich aber leicht schon durch die ganz abweichende Seulptur; im Gesanimthabitus der Schale steht sie dagegen der Schwerzenbachi niher. C1. pleuroptychia zeigt, wenngleich schwicher ausgesprochene Beziehungen auch zur Gruppe der acuminata Mouss. und namentlich zu der unten zu beschreibenden Cl. Strauchi n. sp. aus Transkaukasien.

Weitere Entdeckungen im Innern von Kleinasien diirf- ten die deutlichen Liicken, welche zwischen den eben er- wihnten Arten im Augenblick noch bestehen, bald aus- fiillen und ihre nahen Beziehungen zu einander noch augen- scheinlicher machen.

Clausilia agnata (Partsch) Rssm. var. cognata m.,

= cognata n, sp. Boettger, Clausilienstudien 1877, 8. 40. (Taf. 10, fig. 2.)

Char. Differt a Cl. aguata typica t. gracillima, cylin-

dracea, haud ventricosa, albida vel corneo-albida; anfr.

10 multo altioribus, ultimo magis cylindraceo, dorso

applanato, juxta rimam distinctius cristato; apertura

minore, lamellis intus magis conniventibus, spiralis

superae valde approximata, lunella sigmoidea, palatalis

infera maxima arcuatim cum callo palatali obsoleto connexa.

Alt. 151/,—161/, mm., lat. 31/,—31/, mm. (gegen selten weniger als 4 mm. beim Typus). Alt. apert. 31/,—3%/, mm., Jat. apert. 2°/, mm. (coll. O. Boettger).

Die Schale ist zwar bis ins Detail der von Cl. agnata in hohem Grad analog, zeigt aber einen so auffallend ab- weichenden Habitus, dass ich anfangs geneigt war, die Form als eine von agnata verschiedene Species zu _betrachten.

19*

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Genau in der Mitte zwischen beiden stehende Uebergangs- glieder von Obrovazzo in Dalmatien, deren Hinsicht ich Hr. Prof. A. Stossich verdanke, lassen aber meine jetzige Auffassung mehr gerechtfertigt erscheinen.

Die Gehiuseform ist auffallend schlank, cylindrisch, der Breitendurchmesser bei gleicher Hohe mit typischen Stiicken um die Halfte geringer, nicht im geringsten bauchig ; die Farbung meist lebhafter weiss. Die 10 Umginge er- scheinen weit hoher, der letzte mehr cylindrisch, mit flacherem Riicken und stirkerer Crista um den schmileren, aber tieferen Nabelritz, Die Mundéffnung ist relativ kleiner, wenig schmiler als das Gehiuse, mit innen mehr geniherten Lamellen und besonders mit der Oberlamelle auffallend nahe geriickter Spiralis; die Mondfalte ist deutlicher S- formig, die unterste Gaumenfalte viel linger und kriaftiger entwickelt, vorn aufwiirts gebogen und in den mit der oberen Gaumenfalte (der sogen. zweiten Gaumenfalte friiherer Autoren) zusammenhiingenden schwachen Gaumenwulst verlaufend.

Fundort. Carlopago in Dalmatien, mit Cl. binodata (Z.) Rssm. zusammenlebend. Von Hrn. Prof. A. Stossich in Triest in wenigen Stiicken entdeckt und mir mitgetheilt.

Bemerkungen. Die typische agnata (Partsch) Rssm. findet sich, beilaufie bemerkt, nach neueren Zusammen- stellungen in Istrien (coll. Rossmiissler), dann sehr ver- breitet 1m croatischen Kiistenland und namentlich im Vele- bithgebirge (Kraticina vrata u. a. O. in coll. Kobelt, Kiister u. Stossich), aber auch in Dalmatien (Obrovazzo in coll. Stossich). Der Fundort Albania bei Anton, Verzeichn. S. 45, No. 1606 ist zweifelhaft, die Bezeichnung Carniolia bei Pfeiffer, Mon. Hel., Bnd. VIII, S. 494 wahrscheinlich ungenau, da vom zweiten bis zum sechsten Band Croatien als Fundort richtig angegeben worden war.

Clausilia leucorhaphe Blanc nu. sp.

H. Blane in lit. 1878. (Taf. 10, fig. 3).

Char. T. vix rimata, clavato-fusiformis, tenuiuscula, pellu- cida, nitida, saturate fusco-cornea ; spira turrita; apice obtuso, pallidiore. Anfr. 91/,—10, summi convexius- culi, sutura concolore, caeteri planulati, sutura levi, laete albofilosa disjuncti, sublaevigati aut obsolete densissime striati, ultimus distinctius striatus, vix attenuatus, ad basin levissime subsulcatus caeterumque rotundatus. Apert. subcircularis, superne acutangula, fauce fuscula, sinulo angulari; perist. continuum, adnatum, valde expansum, reflexiusculum, fusculo-sub- labiatum. Lamellae valde impares; supera minima, fere punctiformis, recedens; spiralis ut videtur deficiens; infera maxima, transversa, in mediam aperturam pro- ducta, semicircularis, valde compressa, bipartita e basi surgens, ab interlamellari quasi linea elevata, stricta, oblique ascendenti disjuncta, oblique intuenti satis spiraliter recedens; parallela antice distincta, tenuis ; subcolumellaris intus truncata, ramo stricto, plus minus emerso descendens. Suturales 2 obsoletae, parvae, inter se et cum lunella callo junctae; principalis parvula, tenuis, lunella praestans; lunella dorsalis, valida, sub- obliqua, arcuata, basi truncata processumque retro mittente, qui media parte cum subcolumellari descen- dente albo-perspicua junctus est. Clausilium apice subrotundatum optime’ conspicuum.

Alt. 19—20 mm., lat. 41/, mm, Alt. apert. 5 mm.,.lat. upert. 41/, mm. (coll. O. Boettger). Fundort. Die Insel Skiatho, nérdlich von Eubéa, Von

Herrn Chev. Hippolyte Blanc in Portici entdeckt und mir freundschaftlichst mitgetheilt.

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Bemerkungen. Die prachtvolle Art, ee der schénsten bis jetzt bekannten Clausilien, verbindet imnerhalb der Gruppe Papillifera ex rec. mea den kleinen Kreis der Cl. thermopylarum P. und namentlich meine Cl. perplana aus Macedonien (vergl. Boettger, Clausilienstudien, 8, 51, Taf. IV, fig. 48), die in der Form und Lage der Lunelle und Prin- cipalfalte recht ahnlich ist, mit dem Kreis der Cl. negro- pontina P., deren halbkreisférmige Unterlamelle sie besitzt, und mit dem Kreis der saxicola (Parr.) P. und suturalis K., deren Habitus und weisse Naht sie theilt. Von allen bekannten Papilliferen diirfte ihr aber die kleine negro- pontina P. von Eubéa, bei der die Oberlamelle ebenfalls gelegentlich fast schwindet, trotz der fehlenden weissen Naht und der geringen Grésse doch noch am _ niachsten stehen. Von den verwandten Arten ist leucorhaphe somit durch die Grdésse, die breite, lebhaft weiss gefarbte Naht, die punktformige Oberlamelle und die nach vorn fein an- gedeutete, wenigstens 1 mm. lange Principalfalte immer leicht zu unterscheiden.

Es standen mir 3 unter sich fast genau itibereinstimmende Stiicke dieser Art zur Verfiigung.

Clausilia raricosta Boettg. Clausilienstudien 1877, 8. 52. (Taf. 10, fig. 4). Char, T. aff. Cl. Marcki (Zel.) P., sed multo major, fusi-

formis, minus ventricosa, cerasino-brunnea, satis pellu- cida; spira magis elongata; apice acutiore. Anfr. 10 —10'/, sensim crescentes, sutura crenulata, obsolete albofilosa disjuncti, costulati, costulis distantibus, acutis, superne albidis, basi saepe obsolescentibus, ultimus satis altus, quartam circiter partem omnis testae aequans, costis peracutis, filiformibus, albidis, prope

aperturam haud callosis ornatus. Apert. magna, recta, ovato-piriformis; peristoma continuum,’ solutum, in- fundibuliformi-expansum, acutum, reflexiusculum, labio lato albo munitum, Lamella supera marginalis, major ; subcolumellaris oblique intuenti aegre conspicua, sed fere subemersa. Suturales 2 longae, aequales, perspicuae, longiores atque in Cl, Marcki; principalis mediocris.

Alt. 17—19 mm., Jat. 33/,—43/, mm. Alt. apert. 43), bis 5 mm., lat. apert. 31/,—31/, mm. (coll. O. Boettger).',.

var. emarginata m, (Taf, 10, fig. 4 part.) Perist. superne valde solutum, margine columellari sinuato aut emar- ginato, valde protracto.

Alt. 171, —18 mm., lat. 31/,-—3%/, mm., Alt apert. 4—41/, mm., lat. apert. 23/,—3 mm. (coll. A. Stossich).

Die der Cl. Marcki ahnliche, aber weit gréssere Stamm- art die grésste der ganzen Sect. Dilataria v, Mélldff. ist langspindelformig, weniger aber immer noch merklich. bauchig, braun mit einem Stich ins Kirschrothe, etwas durchscheinend, mit langer Spindel und spitzlich aufgesetz- tem Wirbel. Die 10—10'/, Umginge sind relativ hiéher als kei Marcki, durch eine deutlich gekerbte, schwach weiss- gesiumte Naht geschieden und mit weitliufigen, feinen, scharfen, besonders unter der Naht deutlicher weisslichen

_Rippchen, die auf dem vorletzten Umgang nach unten zu manchmal etwas undeutlich werden, geziert; die letzte Windung ist ziemlich hoch, 7/, bis 1/, der ganzen Schalen- héhe erreichend, mit sehr scharfen, feinen, oft ganz gelblich- weissen, vor der weissumsiumten Miindung nicht auffallig breiter oder wulstig werdenden Rippen bedeckt. Die Mundéffnung ist verhiltnissmiissig gross, senkrecht gestellt, ei-birnférmig, mit umgekehrt tropfenférmigem Sinulus, das Peristom oben sanft gebogen, schwach ausgerandet, stark und fast trichterférmig ausgebreitet, aussen scharf, doch

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etwas zurtickgeschlagen , innen mit breiter, weisser Lippe ausgelegt. Die Oberlamelle ist ziemlich gross, randstandig, senkrecht; die Subcolumellarlamelle bei schiefem Kinblick deutlich sichtbar, aber nur schwach vortretend. Zwei gleich lange, durchscheinende Suturalen und darunter die verhilt- nissmissig gut entwickelte, 11/, mm. lange Principale.

Die Varietit zeigt ein oben stark geléstes Peristom, dessen Spindelrand wellig nach einwarts gebogen und ‘auf- fallend stark vorwirts gezogen erscheint.

Fundort. Velebitgebirge in Croatien, zahlreich; die Varietit in zwei itibereinstimmenden Stiicken vom Sveti Berdo (Mte. Santo) im Velebit. Von Hrn. Prof. Ad. Stossich in Triest entdeckt und mir giitigst zugetheilt.

Bemerkungen. Von der in der Grosse ihr wenig nach- stehenden Cl. pirostoma Bttg. durch die schirfere Sculptur, die weit schneller anwachsenden Umeiinge, die mehr bauchige Totalgestalt , die kiirzere Principalfale und den scharfen, nicht wulstig-gerundeten Mundsaum leicht zu unterscheiden, von Cl. Marcki (Zel.) P. schwieriger, aber durch die be- deutendere Grésse, die schlankere Totalgestalt, die ab- weichende Sculptur und die stets randstindige Ober- lamelle, sowie durch die lingere, fast birnformige Miindung sicher zu trennen. Auch hat Cl. pirostoma gewdhnlich emen ganzen Umgang mehr, Marcki Zel. aber stets eine Windung ~ weniger als die in Rede stehende Art.

Die schwierig zu unterscheidenden Arten der Sect. Dilataria v. Molldf. waren bis jetzt ausschliesslich von den héchsten Erhebungen Croatiens und Dalmatiens bekannt, wo sie an raumlich sehr beschrankte Oertlichkeiten, oft nur auf einen einzigen Berggipfel gebunden zu sein scheinen, und nur eine Art, der Typus der Gruppe, Cl. succineata (Z.) Rossm. ist tiber einen griésseren Flichenraum, nimlich

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tiber die Alpen Tirols, Karnthens, Krains und Croatiens ausgebreitet. In allerneuester Zeit ist nun auch auf der apenninischen Halbinsel eine Art dieser Gruppe durch Hrn. Prof. Costa in Neapel und zwar auf dem Mte. Majella in den Abruzzen entdeckt worden, die mir von der Frau Marquise Paulucci in Florenz zur Ansicht anvertraut wurde, Die schéne Novyitit zeigt gleichfalls im allgemeien die Gehauseform yon Cl. Marcki (Zel.) P., ist aber fast kleiner als succineata, zudem auffallend roh gestreift und mit un- regelmissig gekerbter Naht versehen.

Clausilia rudicosta u. sp. = crassicostata minor vieler Sammlungen, non Benoit. (Taf. 10, fig. 5).

Char. T. profunde fere punctato-rimata, fusiformis, soli- dula, opaca, isabellino-albida (in statu subfossili); spira regulariter attenuata; apice obtusiusculo, Anfr. 10— 10'j, convexiusculi, sutura subprofunda, costis distincte crenata disjuncti, summi 21/, laeves, caeteri lamellato- costati, costis obliquis, subundulatis, satis acutis (circa 21 in anfr. penultimo) ornati, ultimus tumidulus: distinete et longe sulcatus, valde gibboso - carimatus, carina parum arcuata, periomphalum profunde im- pressum cingente. Apert. oblongo-rotundata, basi canaliculata, intus flavida, smulo lato, quadrato; perist. continuum, solutissimum, undique expansum, reflexius- culum, tenue, sub sinulo subincrassatum, vix albido- sublabiatum. Lamellae mediocres, conniventes; supera marginalis, longa, compressa, a spirali profundissima disjuncta; infera profundiuscula, sigmoidea, e basi concava subverticaliter recedens, subcompressa; parallela tenuissima; subcolumellaris subtruncata, fere emersa, oblique intuente semper conspicua, Lunella dorsalis substricta, superne parum recurva, suturam attingens,

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testa humefacta modo aegre perspicua. Principalis, palatales callusque palatalis deficientes. Clausilium oblique intuenti aegre conspicuum,

Alt. 14- 16 mm., lat. 31/,—31), mm. Alt. apert. 34/, —3'/, mm., lat. apert. 21/, —23/, mm. (coll. S. Clessin und

W. Kobelt).

Fundort. Muglia bei Catania auf der Insel Sicilien. Die Form scheint bis jetzt lebend noch nicht beobachtet worden zu sein; simmtliche zahlreiche mir vorliegende Exemplare sind todt gefunden,

Bemerkungen. Sowohl in Clessin’s als in Kobelt’s Sammlung, denen ich die Kenntniss dieser bemerkens- werthen Form verdanke, war sie als Cl. crassicostata Benoit var. minor bezeichnet, einer Species, mit der sie ausser der groben .Sculptur nichts gemein hat. Cl. rudicosta gehort vielmehr zur Sect. Papillifera ex rec. mea und zwar in die unmittelbare Nahe von bidens L. var. virgata Jan und den ihr nahe verwandten sicilianischen Formen Tinei Bourgt., lanceolata Bourgt. und brevissima Benoit, sowie den unter- italischen Formen Deburghiae Paulucci und transitans Paul., von denen es vorliufig kaum méglich ist zu sagen, ob sie selbststiindige Arten sind, oder ob man sie als Lokalrassen der so variabeln bidens L. aufzufassen hat. Von allen diesen Formen, die mir in Original-Exemplaren vorliegen, zeichnet sich in Rede stehende Art durch die rohe, sehr kraftige und verhaltnissmiassig auffallend weitliufige Sculptur aus. Sie war Herrn Cay. L. Benoit in Messina, dem griindlichen Kenner der Molluskenfauna seiner Heimatinsel, dem ich eine wohl- ausgefiihrte Zeichnung derselben mittheilte, noch unbekannt.

Ich stehe iibrigens nicht an, gleich hier zu bemerken, dass ich, wenn Uebergangsformen gefunden werden sollten, diese Form ohne Bedenken als eme besonders stark sculp- turirte Lokalrasse oder Subspecies von bidens L,, oder, wenn

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virgata Jan als Species abzutrennen ist, von dieser auffassen wiirde, trotz des so ganz abweichenden Habitus derselben, da sie mit den beiden genannten wirklich alle wichtigeren Merkmale des inneren Baues theilt. Selbstverstindlich miissten dann auch alle oben genannten Formen, wie Tinei, lanceolata, Deburghiae, transitans und vielleicht sogar noch brevissima unter dieselbe Bezeichnung fallen.

Clausilia Strauchi n. sp. (Taf. 10, fig. 6.)

Char. T. anguste rimata, ventricoso-fusiformis, subpellu-

cida, nitidiuscula, cornea, ad suturam raro-strigillata; spira concave-producta; apice tenul, peracuto. Anfr,

12 convexiusculi, sensim accrescentes, sutura profunda, submarginata disjuncti, distantius subtiliter costulati, costulis rectis, substrictis, obtusiusculis, ultimus vix validius costulatus, ante aperturam costulis paucis interpositis, a latere distincte impressus, basi leviter sulcatus valideque carinatus, carina tenui, compressa, periomphalum profundum, valde excavatum cingente. Apert. irregulariter piriformis, subobliqua, margine dextro valde expanso, protracto, semicirculari, basi canaliculata, sinulo mediocri, elevato, angulari, non reflexo nec appresso; perist. continuum, solutum, undique expansum, reflexiusculum, sub sinulo sub- incrassatum, albo-labiatum. Lamellae compressae, satis approximatae; supera marginalis, humillima, flexuosa, cum spirali recedenti, intus altiore continua aut con- tigua; infera satis profunda, in loco editiore exstructa, e basi nodifera flexuosa recedens, extus evanescens, intus superae parallela valde spiraliter torta; parallela subcolumellarisque inconspicuae. Principalis profunda, mediocris; super lunellam sublateralem, brevem, ob- soletissimam , callosam ut in Cl. acuminata Mouss,

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pliculae palatales 3, quarum prima duplo longior est ac caeterae minimae, fere punctiformes. Clausilium oblique intuenti distincte conspicuum.

Alt 14—15 mm., lat. 3°/, mm. Alt, apert. 3"/. mm., lat. apert, 21/, mm, (Mus, Tiflis).

Fundort. Transkaukasien; nur in 2 Stiicken, emem frischen, lebend gesammelten und einem abgeriebenen, todten Exemplar zusammen mit Cl. quadriplicata A. Schm. im Thianetaner Wald im Norden von Tiflis. Ich erhielt diese merkwiirdige Art durch die Giite der Herren Dir. Dr, Gustav Radde und Dr, Sievers in Tiflis und erlanbe mir, sie nach dem um die Zoologie des russischen Reiches so hochver- dienten Herrn Akad. Alex. Strauch in St. Petersburg, dem ich die Kenntniss emer grossen Zahl von russischen Clau- silienarten verdanke, zu benennen,

Cl. Strauchi verbindet aufs innigste den Formenkreis der Cl. Duboisi Chpr., von der sie ausser anderm sich leicht durch die gedrungenere Gehiuseform, hellere Farbe und die auffallend schwicher entwickelten Gaumenfalten unter- scheidet, mit dem der acuminata Mouss., die aber durch die ganz abweichende Sculptur und die viel bauchigere Gehiuseform zu keiner Verwechslung Veranlassung geben kann. Doch steht sie der letzteren im Ganzen niéher als der erstgenannten, so dass ich sie in der Sect. Euxina auch in den Kreis der acuminaia stellen méchte.

Nach der kurzen Diagnose Charpentiers (Journ, de Conch. 1852, 8. 402, Taf. 11, fig. 12) kénnte man fast in Versuchung gerathen, unsere Form fiir die wahre Duboisi zu halten, wenn nicht aus der Abbildung und Beschreibung Ktister’s (Mon. Claus., 8. 270, Taf. 30. fig. 25—27) und aus den spiateren Beschreibungen Moussons u. a. aufs un- zweideutigste hervorginge, dass die genannten Forscher

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darunter dieselbe Art verstehen, die auch ich unter diesem Namen zahlreich von Borshom in Transkaukasien besass, und die spiter von A. Schmidt als subtilis und von Mousson als index var. minor beschrieben worden ist. Die achte index Mouss. ist, beiliufig bemerkt, eine sehr distincte Art. Gegen eine Identificirung unserer Art mit der aichten Du- boisi Chpr. sprechen aber auch die Ausdriicke der Original- Diagnose: TT. fusiformis, cimmamomeo-fusca; lunella nulla; plicae palatales tres (deren oberste unserer Principale ent- sprechen wiirde); die Liinge 121'/,—131/, mm. und der Fundort Tauria.

Clausilia digamma nu. sp.

(Taf. 10, fig. 7.)

Char, 'T. peraffinis Cl. semilabiatae Kutschig parvae, sed regulariter fusiformis, anfr. 9'/, convexiusculis, Apert. late ovata, marginibus subparallelis, perist. ut in illa, sed margine externo superne magis dentato- incrassato. Spiralis superae disjunctae, magis approxi- matae in dimidium adjuncta; infera strictiuscula oblique ascendens, a basi intuenti intus angulo recto recurva, parte recedenti evidenter lam. superae parallela nec cum illa angulum formans acutum ut in CL. semilabiata; subcolumellaris, suturalis, principalis

_apparatusque claustralis peraff. illis Cl. semilabiatae, sed lunella profundior, palatalis supera cum lunella connexa longior, infera punctiformis, albida, a lunella valde separata.

Alt. 11 mm., lat. vix 27/, mm, Alt. apert. 2%, mm., lat. apert. 21/, mm, (coll, Luigi Benoit).

Fundort. Antivari, an der Kiiste von Albanien; bis jetzt nur ein einzelnes Stiick von Hrn. Cav. L. Benoit in Messina zur Bestimmung, event. zur Beschreibung erhalten,

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Bemerkungen. Diese wie Cl. semilabiata Kutsch. durch die schiefgestellte, die Mondfalte beriihrende, lange obere Gaumenfalte und den nicht verbundenen Mundsaum sehr ausgezeichnete Art lasst sich durch die oben angefiihrten Kennzeichen leicht und sicher von dieser ihrer niichsten Ver- wandten aus der Sect. Delima unterscheiden. Namentlich darf der etwas tiefer gelegene Schliessapparat in Verbindung mit der in Form und Stellung abweichenden Unterlamelle als gutes Unterscheidungsmerkmal dieser Art von semi- labiata hervorgehoben werden. Beim Einblick yon unten namlich zeigt sich dieselbe bei letzterer, aus schwach ge- kriimmter Basis entspringend, fast ganz gradlinig, wihrend sie bei digamma aus mehr verdickter Basis in rechtem Winkel scharf geknickt erscheint, so dass ihr hinterer auf- steigender Theil der Oberlamelle genau parallel verliuft, wihrend er bei semilabiata mit dieser (beide Lamellen nach hinten fortgesetzt gedacht) einen Winkel von etwa 45° bilden wiirde.

Die weiteren in meiner Sammlung befindlichen und noch nicht publicirten Arten dieses, wie mir scheint, auf Alba- nien und das siidlichste Dalmatien beschrinkten Formen-: kreises unterscheiden sich von Cl. digamma und ebenso von semilabiata leicht durch das Fehlen der isolirten unteren Gaumenfalte.

Clausilia confusa n. sp.

= naevosa Pfeiffer, Mon. Helic., Bnd. II, 8. 430 ex rane non naevosa (Fér.) Roth nec Boettger. (Taf. 10, fig. 8.)

Char. T. arcuato-rimata, ventrioso-fusiformis, valde inflata, solida, nitidiuscula, sordide corneo-alba; spira brevi, conica aut fere concaye-producta; apice mammillato- acutiusculo, Anfr, 7'/,—8 parum convexi, sutura lineari disjuncti, summi 2 laeves, infraapicales con-

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fertim costulato-striati, medii sublaevigati, vix stria- tuli, ultimus tumidulus, subattenuatus, latere parum compressus, basi et antice distincte sed _ subtiliter ‘plicato-striatus, basi subsulcatus, vix gibboso-cristatus. Apert. major, quadrato-rotundata, intus alba, sinulo subquadrato; perist. continuum, solutum, undique expansum, reflexiusculum, sub sinulo parum incrassa- tum, albo-labiatum. Lamellae mediocres, conniventes ; supera subrecedens, crassiuscula, flexuosa, a spirali profunda disjuncta; infera subtransversa, compressa, media parte altior, basi nullo modo ecallosa; parallela nulla; subcolumellaris immersa, sed oblique intuenti bene conspicua, basi truncata. Principalis nulla; lunella dorsalis, satis perspicua, subverticalis, angulo obtuso curvata, loco principalis deficientis subinterrupta, sed caeterum usque ad suturam producta, superne et inferne dilatata, basi subcolumellarem fere attingens. Loco suturalis plicula obsoletissima inter lunellam marginemque aperturae perspicienda.

Alt, 121/,—131/, mm., lat. 4—43/, mm, Alt. apert. 31/,—37/, mm., lat. apert. 3—31/, mm. (coll. H. Dohrn).

Fundort. Das gréssere Exemplar stammt angeblich von der Insel Zante (Férussac), das kleinere von der Insel

Cerigo (Forbes),

Bemerkungen. Beide genannten Stiicke lagen in der Pfeiffer’schen Sammlung zusammen mit einem unzweideu- tigen Stiick der zakynthischen Cl. Liebetruti Chpr. als Original-Exemplare seiner naevosa Fér. Da Pfeiffer nun in seiner Diagnose dieser naevosa unsere in Rede stehende Art und Liebetruti fortwaihrend verquickt indem er dieser zweiképfigen Species z. B. anfr. 10 und eine plica palatalis supera zuschreibt ist es leider nicht mehr zu entscheiden, welche von beiden Arten die dchte naevosa

306 =

Fér. sein soll, und ich schliesse mich daher der Ansicht Roth’s an, der eine zakynthische Spielart von senilis (Z.) Rossm. als die wahre naevosa definirt und diagnosticirt hat, die denn auch in den weitaus meisten Sammlungen mit diesem Namen bezeichnet ist. Da diese somit fest - begriindete Cl. naevosa (Fér.) Roth mit Cl. senilis, modesta, corcyrensis, epirotica und castrensis zusammen nach meiner auf ein sehr umfangreiches Material sich stiitzenden Auf- fassung nur eine einzige sehr variable und zur Bildung von Lokalrassen sehr geneigte Species bildet, der der dltere Name naevosa Fér. ex rec. Roth verbleiben muss, so wurde es nothwendig, fiir die in Rede stehende Species eine neue Bezeichnung zu wihlen.

Die héchst merkwiirdige Art hat nun aber mit der Sect. Albinaria v. Vest auch nicht das geringste zu thun, ist vielmehr eine achte und unzweideutige Papillifere in meiner Auffassung dieser Section und steht dem Formen- kreis der negropontina. P. und dem der thermopylarum P. etwa gleich nahe, in welch’ beiden sich aber keine weitere Form von so auffallend bauchiger Totalgestalt und so heller Farbung findet. Im Habitus erinnert sie stark an die dal- matinische Cl, semirugata (Z.) Rossm. und in gewissem Sinne, was schon Pfeiffer (a. a. O., 8. 430) mit Recht geltend macht, auch an Cl. contaminata (Z.) Rssm. var. lactea Rssm.

8.

Zc

Jahrb. V. 78

WA. Men Bh

0 Boettg er del.

Neue kaukasische Hyalinia.

Von Dr. O. Boettger.

Conulopolita nov. sect. Hyaliniae Ag.

Char. Testa major, imperforata, subturbinata, basi pla- nata et loco umbilici infundibuli instar excavata, subtus pallida; anfr, 61/,—7 tardissime accrescentes; apertura depresse lunaris.

Hierher die bis jetzt eimzige Art: Hyalinia (Conulopolita) Raddei n. sp. (Taf. U, fig. 1).

Char. Testa subconvexo-conica, supra corneo-fusca, subtus corneo-alba, tenuis, pellucida, nitidissima; apex obtu- sulus. Anfr, parum convexi, sutura impressa, subtiliter sed distincte marginata disjuncti, striatuli, striis ad suturam profundioribus recurvisque; ultimus nec dila- tatus nec deflexus, penultimo parum latior, ca. }/, latitudinis et 4/, altitudinis testae aequans. Apert. oblique oblongo-lunaris, 7/, latitudinis testae superans, marginibus valde distantibus; perist. simplex, acutum, margine columellari reflexiusculo, ad _ perforationem leviter calloso eamque breviter sed omnino tegente. Alt. 6, lat. 10 mm.; prof. 91/, mm. (coll. Boettg.).

Vorkommen. Ich erhielt die Art als Novitaét von Hrn, Staatsrath Dr. Gust. Radde, dem Direktor des kau- kasischen Museums in Tiflis, der dieselbe in wenigen Exem- plaren als vollkommenes Hohlenthier in einer Stalaktiten- hdhle in Abchasien (Kaukasus) auffand und der mir 2 Stiicke

freundlichst iiberliess, von denen aber eines leider beim Jahrb. VI. 7

al: Wig ag

Transport zertriimmert wurde. Ich erlaube mir, diese héchst bemerkenswerthe, in der Schalenform, nicht aber in der Farbung an manche siidasiatische Naninen erinnernde Spe- cies nach meinem um die geographische und naturhistorische Erforschung der Kaukasuslinder so hochverdienten Freunde zu benennen,

Bemerkungen. Durch die analog wie bei der Sect. Conulus Fitz. gebildete, ginzlich verdeckte Perforation und die bedeutende Grdésse von allen bis jetzt bekannten Hya- linien bestimmt verschieden. Die von der der Oberseite ab- weichende Farbung ‘der Unterseite nahert die Art offenbar nach der anderen Seite der Sect. Polita Held, so dass wir die auffallende Form als ein Zwischenglied der beiden ge- nannten Sectionen auffassen diirfen.

Clausilienmissbildung mit zwei Miindungen. Von Dr. 0. Boettger.

Das vorliegende Exemplar von Clausilia dubia Drap. (Taf. II, fig. 2) wurde mit zahlreichen normal ausgebildeten Stiicken auf der Ruine Falkenstein im Taunus vom Ober- secundaner Aug. Knoblauch aus Frankfurt a. M. lebend gesammelt und mir zur Ansicht mitgetheilt. Wenn auch sicher durch Gehauseverletzung veranlasst, die augenschein- lich nahezu einen halben Umgang betragen hat, ist unsere Missbildung doch insofern beachtenswerth, als méglicher- weise der Hingriff in das Gehiuse von dem Wohnthier selbst ausgegangen sein und somit ein Fall von Gehause- verletzung vorliegen kénnte, wie er bis jetzt noch nicht constatirt worden war.

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Auf die nahere Beschreibung der Missbildung brauche ich wohl kaum niher einzugehen, da unsere Abbildung (Taf. II, fig. 2) die Lage der beiden um einen halben Um- gang von einander entfernten Miindungen getreu wiedergibt. Nur soviel sei erwihnt, dass die obere Mundéffnung sich bereits eine neue rudimentiire Oberlamelle und durch Mit- benutzung des hinteren Theiles der alten Spirallamelle eine neue rudimentire gabeltheilige Unterlamelle gebildet hat. Beide Miindungen sind augenscheinlich lingere Zeit benutzt worden, und die Missbildung ist iiberhaupt als eine sehr nette und auffillige zu bezeichnen. Die Ausfiillungsmasse fiir das sich nach der Verletzung ergebende Vacuum ist hornartig, etwas buckelig unregelmiissig und besitzt keine Spur der fiir Cl. dubia so characteristischen Lingsstreifung und mikroskopischen Spiralskulptur.

Zwei Erklarungen fiir das missbildete Gehiuse sind méglich. EHinmal konnte durch eine sehr bedeutende Ver- letzung der vorletzten Windung und infolge der durch die Schalenbruchstiicke hervorgerufenen theilweisen Verramm- lung des letzten Umgangs das Thier gezwungen worden sein, die kiinstlich bewirkte Oeffnung als Thiire zu benutzen und demgemass auszubauen und mit neuen Lamellen und einem regelrechten Peristom zu versehen. Dann aber konute zweitens durch das Hinklemmen eines festen Gegenstandes in den Falz des Clausiliums dieses unbeweglich geworden und das Thier, um nicht Hungers zu sterben, gezwungen worden sein, die Kalkwand des vorletzten Umgangs mit seiner Zunge anzufeilen, zu resorbiren und sich eine neue Miindung, héher aufwirts als die friihere, in der so ent- standenen Oeffnung zu bauen, welche von da an als die gewohnliche Mundéffnung benutzt wurde. In beiden Fallen muss also die héher gelegene Miindung als die zeitlich jiingere und somit auch als die abnorme betrachtet werden.

Welcher von den beiden Vorgaéngen nun in unserem Falle 7*

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stattgefunden hat, ist nicht ganz leicht zu sagen. Das Schliessknéchelchen steckt noch fest in dem Zwischenraum zwischen, den beiden Miindungen. Und doch neige ich mich zur ersteren der beiden ausgesprochenen Ansichten, dass auch in unserem Falle eine iussere Verletzung des Gehiiuses stattgefunden habe, und dass Clausilium und alte Miindung noch funktionsfahig gewesen waren, hatte nicht die tiefe, von aussen kommende und vom Willen des. Thieres unab- haingige Verletzung und der momentane Mangel an gentigen- der Kalksubstanz, um den tiefgreifenden Schaden auszu- bessern, das Thier gezwungen, seine neue obere Miindung zu bilden. Hine deutlich eingegrabene, der Naht parallele Furchenlinie auf der vorletzten Windung, die vor dem ab- gebrochenen und spater regenerirten Theile einige mm. vor der neuen Miindung zu sehen ist, spricht zudem mehr _ fiir eine iussere Verletzung. Auch méchten wohl bei der et- waigen Resorption alter Schalentheile die Rander nicht so scharfkantig erscheinen kénnen, als im yorliegenden Falle.

In der mir zuginglichen Literatur, finde ich nur einen

Fall einer analogen Gehausemissbildung bei der Gattung Clausilia, da die, von 8. Clessin unter ,Cl. biplicata Mont. mit abnorm gebildeter Miindung* in Mal. BL, Bd. 20, 1873, 8. 58, Taf. IV b, fig. 1—3 geschilderte Abnormitit keme Analogie mit unserem Vorkommniss zeigt. Hine fast voll- kommene Uebereinstimmung mit dem uns beschaftigenden Falle bietet nimlich eine bei Hartmann, Gastr..'[. 60 von Solothurn erwihnte Cl. plicatula Drap., die yon Char- pentier im Journ. d. Conch., Bd. 3, 1852, 8. 390 folgen- dermassen beschrieben wird:

,Vuplo-aperturata per regenerationem laesionis. Apertura primordia integerrima adest. Altera yel secundaria, peristomate lamellisque perfectis instructa, anfractum dimidium, ex penultimi fractura exeuntem, epidermide plane destitutum terminat.“ |

4 ~- t r

i101

Das Unterscheidende von unserm Fall liegt somit nur darin, dass die obere neue Mundoffnung bei der Hart- -manun’schen Schnecke nicht wie hier nur wenig aus der Ebene des letzten Umgangs herausgeriickt ist, sondern einer neugebildeten vollen halben Windung angefiigt sein soll.

Neue recente Clausilien, ITI. Von Dr. O. Boettger. (Mit ‘Tafel It a, 111.)

Im Anschluss an die gleichbetitelten Aufsitze in diesem Jahrbuch V, 1878, 8. 33, 97 und 291 mit Taf. JI—IV und X erlaube ich mir in folgendem eine weitere Suite von 14 theils neuen Species, theils neuen und interessanten Varie- taten von lebenden Clausilienarten zu geben,

Ueber meine Terminologie der Gaumenfalten vergl. a. a. O., S. 291. Als neuen Terminus schlage ich vor, die von der Gehiausespitze zur tiefsten Stelle des Nabelritzes ge- zogen gedachte Linie ,die Seitenlinie: linea lateralis zu nennen, welche die unbestimmten Ausdriicke, die seither tiber die innere Lange der Principalfalte (principalis brevis, longa, longissima ete.) gang und giibe waren, bestimmter zu fassen gestattet, indem die Phrasen’ ,principalis intus lineam lateralem non attingens*, ,attingens*, ultra lin. lat. valde elongata“ etc. das Verhiltniss der inneren Lange der Principalfalte, das namentlich in der schwierigen Sect. Delima eine gewichtige Rolle spielt' weit: schirfer praecisiren: als

bisher.

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Clausilia umbilicata n. sp. (Taf. Il. fig. 3.)

Char. Testa peraffinis Cl. cattaroensis (Z.) Rossm., sed profundius infundibuliformi-rimata, ventrioso-fusiformis, tenuior. Anfr, 11 planiores, penultimus cum ultimo fere dimidium testae altitudinis aequans; ultimus ante ~ aperturam multo densius striatus, non gibboso-inflatus. Apert. quadrato-circularis; perist. expansum, non re- flexum, tenue, acutum. Subcolumellaris basi angulatim truncata; apparatus claustralis minus profundus, dor- salis, peraffinis illi Cl. rugilabris Mouss.; palatalis supera principali parallela, infera validior sed minor et magis emersa, Clausilium oblique intuenti perdis- tinctum. Alt. 20, lat. 5 mm.; alt. apert. 51/,, lat. apert. 41/, mm. (coll. Boettg.).

Fundort. Bei Antivari in Albanien. Ich sah 2 und erhielt davon ein Exemplar von Hrn. Cavre. Luigi Benoit in Messina.

Bemerkungen. Die interessante und sehr distincte Art steht gerade in der Mitte zwischen Cl. cattaroensis (Z.) Rossm. und Cl. rugilabris Mouss., ist aber im Habitus der ersteren so dhnlich, dass sie bei oberflichlicher Betrachtung leicht mit ihr verwechselt werden kann. Der Hauptunter- schied von ihr hegt in der bauchig-spindelférmigen Total- gestalt unserer Species, der verhaltnissmissig bedeutenderen Hohe der beiden letzten Umgiange, die fast die Hilfte der Gesammthéhe der Schale ausmachen und in der rein dor- salen und nicht, wie bei cattaroensis, seitenstandigen Mond- falte. Ueberhaupt ist der Schliessapparat in Stellung und Form dem der siidlicher wohnenden Cl. rugilabris Mouss. ahnlicher, die Art selbst aber durch die stirker entwickelte, freistehende untere Gaumenfalte und die nicht verdickte Lippe von letzterer ebenso bestimmt specifisch verschieden wie yon der nordlicher lebenden cattaroensis (Z.) Rossm.

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Clausilia callifera K. var. gigas Boettg. (Taf. 2, fig. 4.)

Char. Testa maxima, cylindrata, anfr. 11, superne distincte et distanter papilliferis, papillis elevatis, oblongis, albis; lunella aliquantulum profundiore atque in typo. Alt. 21, lat. 41/, mm.; alt. apert. 41/,, lat. apert. 3°/, mm.” (coll. Boettg.).

Fundort. Dalmatien. Ich erhielt diese Riesenform unter Uebergangsformen zur typischen C7. callifera K. von 16 mm. Lange durch Hrn. Naturalienhindler Jos. Erber in Wien.

Bemerkungen. Nach eingehendster Vergleichung finde ich von der typischen Cl. callifera K., die mir zudem in Originalexemplaren aus der Dohrn-Pfeiffer’schen Sammlung vorliegt, und die bald schwach, bald starker papillirt auftritt, von wichtigeren Trennungscharacteren bei unserer Form nur die gréssere Anzahl der Umgiinge und den Unter- schied in der etwas tiefer, fast riicken-seitenstandigen Lu- nelle, die mir aber allein nicht geniigen, beide Formen specifisch von einander zu scheiden. Cl. callifera var. minor Westerlund (vergl. Monografi éfver Pal. Reg. Clausilier, Lund 1878, S. 90), welche ich friher fiir callocincta K. gehalten hatte, mit der sie vielleicht auch, trotz der Ver- sicherung K tister’s, dass callocincta zur Semirugata-Gruppe gehére, identisch sein kénnte, kenne ich von Knin, Muc und Vrlika in Dalmatien.

Clausilia cochinchinensis P. (Taf. II, fig. 5.)

Ich hatte die vorliegende Art von Hrn. Geh. Rath Prof. W. Dunker in Marburg mit der Notiz erhalten, dass dieselbe aus Java stamme und vermuthlich neu sei, Nach- dem die Zeichnung vollendet war, wollte ich die Species als neu beschreiben, fand aber bald mit der Abbildung von

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Cl. cochinchinensis P. bei Kiister, Mon. Claus., Taf. I, fig. 23 und 24 so viel Aehnlichkeit, dass ich es vorzog, mich vor allem nach sicheren Stiicken dieser meiner Sammlung fehlenden Art umzusehen. Nachdem ich jetzt durch die Giite des Hrn. Dr. Heinr. Dohrn in Stettin die beiden Originalexemplare von Cl. cochinchinensis P. aus Pfeiffer’s Sammlung zum Vergleich erhalten habe, stehe ich nicht an, das Dunker’sche Stiick fiir dieselbe Art zu erklairen. Nichtsdestoweniger glaube ich nicht, dass es schaden kann, wenn ich nochmals eine genaue Abbildung dieser bemerkens- werthen Phaedusenart gebe.

Ich beschrinke mich in folgendem auf die Angabe der Abweichungen der mir vorliegenden drei Stiicke von den von Pfeiffer und Kiister gegebenen Beschreibungen und Abbildungen. Was die Kiister’sche Abbildung an- langt, so weiss ich als mangelhaft nur hervorzuheben, dass die letzte Windung in der Seitenansicht am Nacken in Wirklichkeit mehr gekriimmt und iiberhaupt relativ weniger hoch ist. Ausserdem stehen die zahlreichen, bald deut- licheren, bald mehr verschwommenen Gaumenfalten in einem mehr 0-formig gekriimmten, unten oft fast winklig geknick- ten Bogen. Die Kiister’sche (a. a. O., 5S. 18) und die Pfeiffer’sche Diagnose (Mon. Hel., Bd. II, 8. 422) lassen sich etwa durch folgende Phrasen noch vervollstandigen: |

»Testa solidiuscula; anfr, 81/,—9, sutura pallidiore dis-

juncti. Perist. tenuilabiatum. Subcolumellaris oblique modo intuenti conspicua. Alt. 22—25, lat. 51/,— 53/, mm.; alt. apert. 6—64/,, lat. apert. 4°), mm.“

Fundort. Cochinchina (teste Pfeiffer), Java (teste W. Dunker).

Bemerkungen. Die tiberaus niedrige, schwierig zu erkennende, bei einzelnen Stiicken, wie es scheint, ‘ganz fehlende Spirallamelle, die, wenn vorhanden, mit der gleich- falls niedrigen Oberlamelle vereinigt erscheint, und die von

—- 10

unten gesehen in auffallend weitem Bogen spiralformig ge- drehte Unterlamelle entfernen die vorliegende Art von der Gruppe der Cl. Swinhoet P., in welche ich sie friiher ge- stellt hatte, und weisen dieselbe der Gruppe der Cl, javana P. (vergl. meine Clausilienstudien, Cassel 1877, 8. 63 be- ziehungsweise 8, 59) zu, in der sie zwischen dem Formen- kreis der Cl. sumatrana v. Mts. und dem der Cl. Heldi_K. einzureihen sein diirfte. Ihre Formverwandtschaft spricht somit in der That mehr fir javanischen als fiir cochin- chinesischen Ursprung.

Clausilia Schliitert n. sp. (Taf. II, fig. 6.)

Char. Testa vix rimata, periomphalo sublimi, profundius- culo, biconcavo, fusiformis, gracilis, solida, rufo-brunnea, sericina; spira turrita. Anfr. convexiusculi, subalti, supra pallidiores, sutura profundiuscula, tenuiter mar- ginata disjuncti, subtilissime densissimeque striati ; ultimus subattenuatus, basi rotundatus regulariterque plicato-striatus. Apert. subobliqua, subpiriformi-ovata, sinulo sublimi, oblique quadrato; perist. satis solutum, expansum, reflexum, ad insertionem lam. superae parum excisum. Lamella supera perobliqua, marginalis, alta, cum spirali longe intranti, altissima, principalem fere contingente continua; infera elata, subreplicata, antice oblique ascendens, tum nodulosa et subito recte stricte- que acclivis, a basi intuenti plicae latae instar lamellae superae distanti fere parallela intrans; subcolumellaris nullo modo conspicua. Principalis conspicua sed vix perspicua, tenuis, longissima, lineam lateralem intus transcurrens; palatales superae 2 parvulae obliquae, flabelli instar positae et subtus lunella rudimentalis, lateralis, perobliqua, subdirecta. Alt. circa 19), lat. 4 mm.; alt. apert, 41/,, lat. 31/, mm. (coll. Boettg.).

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Fundort. Das vorliegende, an Spitze und Mundsaum etwas defekte Unicum wurde in aus Ostindien stammendem Kaffee gefunden und mir von Herrn Naturalienhandler W. Schliiter in Halle a, d. Saale zum Geschenk gemacht.

Bemerkungen. Was die Unterscheidung dieser von nahe verwandten Arten anlangt, so ist in erster Linie C1. Heldi K. zu nennen, mit welcher die Species dusserlich sehr viel Aehnlichkeit hat. Doch ist bei C7. Schliiteri ausser anderm die Unterlamelle tiefer, im Innern mehr erhoht, die Subcolumellare ganz unsichtbar und die Spirallamelle der Principalfalte innen fast bis zur Beriihrung gendhert; auch sind die oberen Gaumenfalten kleiner, héher gestellt, schiefer nach unten weisend, und die Mondfalte, die bei Cl. Heldi fehlt, ist, wenn auch nur in ihrem unteren Theile, deutlich. Im Uebrigen ist das Gehiuse von Cl. Schliiteri auch kleiner und namentlich schlanker. Form und Stellung der beiden Lamellen zu einander lassen sich in gewissem Simne auch vergleichen mit der im Uebrigen weit grésseren Cl. Fortunei P. aus China und den ostindischen Arten Cl. penangensis Stol. und insignis Gould, ohne dass aber die Gestalt ihrer Gaumenfalten besondere Beziehungen zu un- serer Art aufweisen.

Zweifellos gehért vorliegende Species somit in die Gruppe der Cl. javana P. (Pseudonenia Bttg.), aber ich bin im Ungewissen, ob ich sie dem Formenkreise der Cl. insignis Gould oder besser dem der Cl. Heldi K. zutheilen soll. In beiden Fallen miisste die Definition der betreffenden Formen- kreise etwas erweitert und erginzt werden.

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Die Arten der Gruppe der Clausilia aculus Benson. (Euphaedusa Boettg.)

In meinen Clausilienstudien, 1877, S. 58 und in meinem systematischen Verzeichniss der lebenden Arten der Land- schneckengattung Clausilia, 1878, 8. 38 trennte ich die Gruppe der Cl. aculus Bens, (= shangaiensis P.) in drei kleinere Formenkreise: den der Cl. Joes Bens., der Ci. aculus Bens. (= shangaiensis P.) und den der Cl. moluc- censis v. Mts. Ich halte auch jetzt noch an dieser Hin- theilung fest, die sich trotz der Hntdeckung einer neuen Art und meiner wachsenden Kenntniss zahlreicher interes- santer, in diese Gruppe gehériger Varietaten bewihrt hat. Aber im Einzelnen ist Manches in Betreff der Synonymie zu berichtigen. Indem ich in folgendem von dem Formen- kreis der Cl. Joes Bens. absehe, aus welchem ich nur C71. proba A. Ad. entfernt wissen modchte, wende ich mich speciell zu den beiden anderen Kreisen.

Der Kreis der Cl. moluccensis v. Mts. ist vor den anderen beiden Untergruppen ausgezeichnet durch papillirte Naht. Da mir friiher keine Originalexemplare von Cl. Cumingiana P. zu Gebote gestanden hatten, konnte ich iiber ihre Be- ziehungen zu Cl. moluccensis v. Mts. nur nach Abbildung und Beschreibungen urtheilen. Nachdem mir jetzt aber durch die Giite des Hrn. Dr. Heinr. Dohrn ein Original- stiick von Cl. Cumingiana P. von den Philippinen aus Pfeiffer’s Sammlung zum Geschenk gemacht worden ist, kann ich die Unterschiede dieser nachstverwandten Arten, welche vielleicht nur als Lokalformen einer und derselben Art aufzufassen sind, genauer angeben. Cl. Cumingiana ist etwas kleiner, hat nur 1014, Umginge und einen deutlich stumpferen Wirbel als Cl. moluccensis. Die Farbe von Cl. Cumingiana ist nach meinem Exemplar heller, die Spitze tiefer nach unten ausgeblasst, die Papillen sind viel zahl-

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reicher, feiner, so fein, dass sie wirklich nur mit Miihe erkannt werden kénnen, und dass man begreift, warum die fritheren Beobachter sie bei dieser Art ganz iibersehen hatten. In Form und Lage der Miindung und der Falten zeigt sich kein Unterschied, nur finde ich bei Cl. Cumingiana das Periomphalum etwas breiter und bei moluccensis das Innere der Mimdung dunkler, mehr violettbraun gefarbt.

Was nun den Formenkreis der Cl. aculus Bens. selbst anlangt, so ist die systematische Anordnung der Arten m Hinsicht auf ihre Verwandtschaft nach meiner jetzigen Anschauung die folgende:

Cl. digonoptyx Bttg. Japan.

Cl. tau Bttg. Japan. Cl. proba A. Ad, (= aculus Bttg. olim) Japan und Korea. Cl. aculus Bens. (= shangaiensis P.) Siid-China und seine Kiistenimseln. var. labio Gredl. Central-China. var. shangaiensis P. (= Modllendorffi v. Mts.) Ost-China. q

Cl. microstoma K. Wahrscheinlich China. Cl. Fitzgeraldae Boettg. n. sp. Wahrscheinlich China. Bei Cl. proba A. Ad. ist zu bemerken, dass ich diese Art: jetzt durch Originalstiicke aus der Hand Herrn Dr. Heinr. Dohrn’s kenne, und dass sie mit der friiher von mir und v. Martens fir Cl. aculus Bens. gehaltenen Form von Japan und Korea vollkommen iibereinstimmt. Was ich also als japanische aculus (Clausilienstudien, 5. 59 und Jahrb. d. d. Mal, Ges. 1878, S. 49, Taf. ID, fig. 3; vergl. auch Kobelt, Fauna japon. extramarina 1879, S. 71, Taf. VIII, fig. 19) beschrieben und angebildet habe, bezieht sich durch- gingig auf Adam’s Cl. proba, die nach aller Wahrschein- lichkeit auf Japan und Korea, beschrankt erscheint und von

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der chinesisch -philippinischen Cl. aculus, Bens, bestimmt verschieden ist. Die durchlaufende, an ihrer Vereinigung mit der Qberlamelle kaum durch eine niedrigere Stelle unterbrochene Spirallamelle der japanischen Species dieses Formenkreises trennt letztere sicher von den chinesisch- philippinischen Arten, welche sich hingegen stets dadurch auszeichnen , dass die Spirallamelle bei ihnen, wenn vor- handen, nach Art einer Parallellamelle die Oberlamelle aussen bogig umzieht und an ihrem Vorderende unter spitzem Winkel auf das hintere Drittheil der Oberlamelle auftrifft.

Von Cl. aculus Bens. liegt mir augenblicklich ein grosses Material vor, und ich muss gestehen, dass man bei dieser weitverbreiteten Art dieselbe Beobachtung machen kann, wie bei unseren gemeineren europiischen Formen, namlich die der gréssten Variabilitat je nach den Fundorten in Grésse, Farbe, Nackenform und Lippenbildung, aber grosser Constanz in den wichtigeren Characteren des Verschluss- Apparates. Hhe ich in folgendem zur Beschreibung der neuen Art Cl. Fitageraldae iibergehe, sei es mir erlaubt, im Anschluss an den Kreis der moluccensis die wichtigsten der mir vorliegenden Formen der achten Cl. aculus Bens, aufzuzihlen :

1.° Cl. aculus Bens. typ. von der Insel Chusan nahe Shanghai (coll. W. Dunker), Das grisste Exemplar (alt. 20, lat. 4 mm.) dieser Art, das mir bis jetzt vorgekommen ist. Hs zeigt bei 12 Umgingen gelbbraune Farbung, Firniss- glanz, unter der Principale 2 eine deutliche und eine undeutlichere kleine obere Palatalen, langlich ohrférmige, gerade stehende Miindung, deutlich verdickte, stark um- geschlagene Mundlippe und kaum die Spur einer Spiral- lamelle. Auch fehlt ihr die buckelige Auftreibung des Nackens der Form Méllendorffi v. Mts.

2. Cl. aculus Bens, Stiicke der Coll. J, Fitz-Gerald

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unterscheiden sich von der vorigen Form nur durch geringere Grésse (alt. 18, lat. 31/, mm.) und durch weniger in die Linge gezogene Miindung mit schwicherer Lippe. Die Skulptur mit sparsamen Faltenrippen auf dem letzten Um- gang ist dieselbe wie bei der vorigen Form. Drei weitere Exemplare derselben Sammlung (irrthtimlich als C7. Sheri- dant bezeichnet) sind ebenfalls kleiner (alt. 16—17'/, , lat. 31/,—3%/, mm.), haben nur eine kleine obere Gaumenfalte unter der Principale und zeigen schon Spuren einer sack- artigen Erweiterung an der Basis des letzten Umgangs, wie sie die Form Moéllendorffi v. Mts. im Allgemeinen auszeich- net. Leider sind simmtliche genannte Stiicke ohne pricise Fundorte. Die kleinsten Exemplare derselben Sammlung (alt. 14, lat. 31/, mm.) weichen nur durch die hellere Far- bung und die weitliufige Nackenrippung von der var. labio Gredl, ab, sind aber durch alle denkbaren Uebergainge mit den eben beschriebenen grésseren Formen verbunden.

3. Cl. aculus Bens. 2 Originale der Pfeiffer’ schen Samm- lung (coll. H. Dohrn) von der Insel Chusan nahe Shanghai. 10+/,—12 Umgiange bei alt. 14—161/, und lat. 31/. mm. Unter den Stiicken der coll. J. Fitz-Gerald sind zahlreiche Stiicke, welche mit den genannten Exemplaren vollkommen tibereinstimmen. Das von Pfeiffer angegebene Vorkommen einer Lunelle ist nur scheinbar, indem nur selten die callése Auflagerung unter den oberen Gaumenfalten so stark wird, dass man von einer wirklichen Mondfalte sprechen kann. Vorkommen oder Fehlen dieser Auflagerung ist nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen in dieser Gruppe tiberhaupt individuell, und auch auf das Vorkommen von bald blos einer, bald von zwei kleinen oberen Gaumenfaltchen ist kein Gewicht zu legen.

4. Cl. aculus Bens. von der Insel Formosa (coll. Dohrn- Pfeiffer). Alt, 17, lat. 3'/, mm. Von dem grésseren Stiick unter No. 3 nicht zu unterscheiden.

ill

5. var, labio Gredler (Nachrichtsbl. d. d. Mal. Ges. 1878, 8. 104). (Taf. Il, fig. 7.) Char. Testa obscure purpureo-fusca, ad peristoma albida, peristomate albo, crasse-labiato. Anfr. 11—12, densius distinctiusque striati, ultimus minus distanter costulatus.

Alt, 15—17}),, lat. 3-31), mm. (6 Exple., leg.

P. K. Fuchs). Fundort. Han-Kau in Central-China (comm. P. V. Gredler).

Bemerkungen. Durch die dunkel purpurbraune, an Cl. moluccensis v. Mts. erinnernde Farbe auftallend, auch durch die nahe der Lippe weissliche Farbung und den rein- weissen Mundsaum selbst, die starker gewulstete Lippe und in der Regel auch durch dichtere und markirtere Streifung, namentlich an der Basis des Nackens von Cl. aculus typ., durch die weniger deutliche buckelige Anschwellung des letzten Umgangs von der var. shangaiensis P. unterschieden. Die in Rede stehende Varietit steht am zweckmiassigsten zwischen der typischen Cl. aculus und ihrer buckeltragenden Form var. shangaiensis P., indem sie beiden ungefahr gleich nahe steht.

6. Die war. shangaiensis P. (= Cl. shangaiensis P.), die mir in zahlreichen Stiicken aus meiner Sammlung und aus den coll. Rossmiassler und J. Fitz-Gerald vorliegt, lasst sich nur durch die buckelige Auftreibung des Nackens, die mitunter sogar an einen stumpfen, ringformigen Quer- kiel erinnert, von der Stammform der Cl. aculus Bens. unterscheiden. Ich kenne sie von Shanghai und Kiu-Kiang. Thre Miindung ist hiufig etwas schiefer gestellt als die von aculus typ., auch tritt die Subcolumellarlamelle gelegentlich vor (Exple. in coll. J. Fitz-Gerald), doch bleibt das Auf- treten bald einer, bald zweier oberer Gaumenfaltchen dem der typischen Form analog. Die Schalenfarbung ist. die

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gleiche. Alt. 151/, —161)/,, lat. 31/,—33/, mm. Cl. Moellen- dorffi v. Mts., die mir in Originalen v. Méllendorffs von Kiu-Kiang vorliegt, weiss ich nicht von etwas bauchigen Stiicken der war. shangaiensis P. zu unterscheiden; doch ist bei ihr die buckelige Auftreibung und ringférmige An- schwellung des Nackens meist extrem stark.

Als Verbreitungsgebiet von Cl. aculus Bens. keunen wir somit jetzt ganz Mittel- und Siid-China und seine _Kisten- inseln Siaiad und Formosa.

An diese Art schliesst sich innig an:

Clausilia Fitzgeraldae n. sp. (Taf. Il, fig. 8).

Char. Testa affinis Claus. aculus Benson. sed minor, gracillima; spira subuliformis; apex acutiusculus, Anfr. 14 lentissime accrescentes, convexi, sublaevigati; ulti- mus vix }/, altitudinis aequans, obsolete costulato- striatus, ante aperturam aeque atque in Cl. aculus var. shangaiensi P. crista annulari obsoleta, tumida cinctus. Apert. late piriformis, recta, sinulo sublimi, oblongo; lamella supera perobliqua, intus praerupte truncata, cum spirali angulo distincto se jungens, lamella infera profundiuscula, sublimis, superae valde approximata, subhorizontalis. Caeterum ut in Cl. aculus, sed principalis profundior, palatales 2 superas puncti- formes antice posticeque aequa longitudine transcurrens, Alt. 131/,, lat. 24), mm.; alt. apert. 24/,, lat. apert. 2 mm. (coll. J, Fitz-Gerald).

Fundort. Das Vaterland dieser Art ist wie bei der ebenfalls nahe verwandten, aber weit weniger schlanken Cl. microstoma K. unbekannt, aber wegen des Gesammt- habitus und der eigenthiimlichen Verbindung von Ober- und Spirallamelle, die in ahnlicher Weise nur bei Cl. aculus Bens. wiederkehrt, kann fast mit Sicherheit gleichfalls auf

—- 113

China geschlossen werden. Das einzige bekannte Stiick dieser zierlichen Novitét liegt in der Sammlung der Frau Dr. J. Fitz-Gerald in Folkestone (England), einer Sammlerin, die durch die besondere Bevorzugung der Gattung Clausilia in ihrer reichen Collection beweist, wie scharf sie unter- scheidet und wie wenig sie vor den Schwierigkeiten, die gerade diese Gattung der ernsten Wissenschaft hereitet, zuriickschreckt.

Bemerkungen. Die kleine Art hat viel iiberein- stimmendes mit Cl. aculus Bens., unterscheidet sich aber abgesehen von ihrer geringeren Grosse leicht durch das iiberaus schlanke, pfriemférmige Gehiuse mit spitzerem Wirbel. Von den 14 gewdélbten, ausserordentlich langsam an Hohe zunehmenden, kaum merklich gestreiften Um- gingen erreicht der letzte kaum 1/, der Hohe der Gesammt- schale, ist verloschen rippenstreifig und vor der Miindung, wie bei Cl. aculus var. shangaiensis P., mit emem schwachen, stumpfen Querkiel umgiirtet. Die breite, fast regelmissig birnférmige Miindung steht vollkommen senkrecht und zeigt auffallend hochgezogenen, oblongen Sinulus. Die Ober- lamelle ist sehr schief gestellt, nach hinten erhoben und dann plotzlich und steil abfallend, mit der sie im Bogen umziehenden Spirallamelle im letzten Drittel ihrer Lingen- ausdehnung in Beriihrung; die Unterlamelle steht etwas tief und zugleich auffallend hoch, der Oberlamelle sehr geniihert und ist bei geradem Einblick nur als schwache, nahezu horizontale Falte sichtbar; die Subcolumellarlamelle ist verdeckt. Ueber dem durchscheinenden Clausilium stehen 2 deutliche Palatalfiiltchen, iiber diesen die tiefgelegene, nach vorn und hinten gleichweit sich iiber sie hinaus fort- setzende Principale. Die Mundlippe ist ziemlich gut ent- wickelt, die Verdickung unter dem Sinulus recht merklich,

Jahrb. VI, 8

ager | ee

Clausilia belone n. sp. (Taf. Ill, fig. 9).

Char. Testa peraffinis Cl. Schwerzenbachi Chpr. (Taf. III, fig. 9*), sed aliquantulum minor, anfr. ultimo basi unicarinato nec subbicarinato. Apert. magis elongata et angustata, subtriangulari-piriformis; perist. superne minus solutum. Lamella infera non in pliculam mar- ginalem desinens ut in Cl. Schwerzenbachi. Apparatus claustralis ut in illa, sed minus profundus, dorsalis; principalis brevis, nullo modo ultra palatalem superam parvulam elongata. Alt. 12%/,—13, lat. 3 mm.; alt. apert. 2%/,—3, lat. apert. 2 mm. (coll. Boettg.).

Fundort. Natolien; als Cl. Schwerzenbachi Parr. erhalten.

Bemerkungen. So nahe diese Art auch im Habitus und in der Skulptur der Cl. Schwerzenbachi Chpr., die ich in guten Stiicken aus Brussa direct vergleichen kann, steht, so gut und bestimmt scheint sie sich doch durch die an- gegebenen, ganz constanten Merkmale zu unterscheiden. Namentlich ist es die verlaingerte Miindung, das fehlende, bei Cl. Schwerzenbachi nach dem Peristom laufende Quer- faltchen, in welches die Unterlamelle vorn auslaiuft, und der weniger tiefe Schliessapparat, wie auch die nach hinten nicht tiber die kurze Gaumenfalte hinaus verlaingerte Prin- cipale, welche unsere Form leicht und sicher von C1. Schwerzenbachi und ihren Varietiiten cristata A. Schm. und holoserica A. Schm. trennen lisst. Bei der typischen C1. Schwerzenbachi tiberragt dagegen die Principale das Innen- ende der oberen Gaumenfalte nach hinten noch um _ volle 11/,—1°/, mm.; auch ist dieselbe in der Seitenansicht bei dieser immer lang und deutlich sichtbar. Die mit einem * bezeichnete Riickenansicht von Cl. Schwerzenbachi typ. ist auf der Tafel zur Vergleichung mit unserer Art bei- gefiigt worden.

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Clausilia Bourguignati.Chpr. var, eustropha Boettg.

Syn. Cl. Rothi subsp. eustropha Boettger in System. Verz. d. leb. Arten von Clausilia, Offenbach 1878, 8. 54.

(Taf. III, fig. 10.)

Char. Testa a Cl. Bourguignati typica solum discrepans cristis basalibus acutioribus validioribusque, anfr. ultimo magis a latere impresso et ad basin magis contracto, nec non peristomate magis soluto magisque expanso, tum edentulo tum plicatulo,. Alt. 121/,—16, lat. 3—31/), mm.; alt. apert. vix 3—3!,, lat. apert. 23), —25/, mm. (coll. Boettg.).

Fundort. Auf der Insel Skyatho, uérdlich von Kuboea und bei Hellenika auf Nord-Euboea selbst, an beiden Orten nicht selten (leg. Mile. Joséphine Thiesse),

Bemerkungen. In keiner einzigen Clausiliengruppe herrscht tiber den Artbegriff eine so grosse Confusion als in der wesentlich auf Griechenland, Euboea, Syra und einige nahegelegene Inseln beschrinkten Sippe Hedlenica Bttg., zu welcher die erwahute Species gehért. Und zu meinem grossen Leidwesen muss auch ich gestehen, dass es mir bis- lang noch nicht gelungen ist, fiir die bis jetzt aufgestellten Arten durchgreifende und scharfe Charaktere aufzufinden, trotzdem mein Material an einschlagigen Formen nicht unbedeutend genannt werden darf. Bei Vergleichung der vorliegenden Stiicke mit bereits bekannten Arten kommen hier nur die kleimeren, deutlich gerippten in Betracht, namlich Claus. Rothi Zel. von Syra, Cl. Bourguignati Chpr. aus Morea, Cl. Pikermiana Roth aus Attika und Beotien und Cl, cristicollis West. aus Argolis. Was zuerst Cl. Rothi Zel. anlangt, so ist dieselbe constant kleiner als die vor- liegende Form, das Peristom ihrer relativ stets kleineren Miindung ist weniger umgeschlagen und fast wulstlippig, und die Basalkiele sind viel schwacher entwickelt. Ueber-

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ginge von ihr zu der vorliegenden Form eustropha kenne ich nicht. Schwieriger gestaltet sich die Vergleichung mit Cl. Bourguignati Chpr., (1852) und Cl. cristicollis West. (1877), von denen ich leider nur die letztere in zweifel- losen Stiicken kenne, die beide aber auch mir nur Formen eier und derselben Species zu sein scheinen, einer Art, die theils mit theils ohne Faltelung am Mundsam rechts von der Oberlamelle auftritt und meiner festen Ueberzeugung nach ebenso vollkommen identisch mit Cl. Pikermiana Roth (1856) ist. Ieh rechne iiberhaupt zu Cl. Bourguignati Chpr. alle mittelerossen Formen mit kraftiger Skluptur und relativ schwiicheren Basalkielen, die auf dem Festland von Morea und in Rumelien bis jetzt bekannt sind, betrachte aber vorliufig die var, minor Chpr. als eigene Species und iden- tifizire sie mit Cl, Rothi Zel., mit welcher Charpentier’s Diagnose seiner var. minor sehr gut iibereinstimmt. Was friiher als Cl. Rotht Zel. von Euboea bezeichnet wurde, namentlich die aus dem nérdlichen Theile dieser Insel stammenden Formen und die mit ihr iiberemstimmende Schnecke von der Insel Skyatho fasse ich dagegen als wirk- liche Varietat von Cl. Bourguignati unter dem Namen eustropha zusammen, da sie sich in der That durch kraf- tigere Entwicklung der Basalkimme von der Stammart unterscheiden lasst. Ich wiirde die vorliegende Form wohl als n. sp. publicirt haben, wenn ich nicht vom Delphi- gebirge auf Huboea schwicher gestreifte Formen kennen gelernt hatte (? dicolor P.), die unserer Varietit tiberaus ahnlich sind und eben nur durch die Skulptur unterschieden werden kénnen, und die recht anschaulich beweisen, dass in dieser Gruppe eben alles noch im Flusse ist und an eine scharfe specifische Trennung wahrscheinlich iiberhaupt nicht gedacht werden darf. Von Cl. Rothi Zel. durch Bourguignati Chpr. bis zu bieristata Rossm., die man als drei Ruhepunkte in dem Chaos dieser veriinderlichen Formen betrachten kann,

WT —-

scheinen mir alle erdenklichen Uebergange zu existiren. Allenfalls liesse sich noch Cl. attica (Parr.) A, Schm. von Schimatari in Beeotien als etwas besonders Characteristisches behaupten, die in der That durch kurze, fast obsolete Prin- cipale eine kleine Auszeichnung besitzt, aber sonst in allen Dingen einer grossen Bourguignati Chpr. bedenklich ahulich erscheint. Clausilia persica n. sp. (Taf. III, fig. 11.) Char. Testa forma coloreque Cl. tschetschenicae P., sed profecto apparatu claustrali maxime affinis Cl. hetaerae Friv. Discrepat a Cl. hetaera testa majore, multo ven- triosiore, obscure castanea, nitidula; spira concave- producta; apice latiore, obtusissimo. Anfr. 111/,—12 sublaeves vel densissime obsolete striatuli; ultimus dense subtilissimeque striatus, basi validius. cristatus, crista angustiore, acutiore. Apert. Cl. hetaerae simillima, sed subrhomboidea; lamella infera magis immersa, subocculta, columella protracté intus distincte bira- mosa, ramis subparallelis, sulco profundo separatis nec subbifurcata. Alt. 16—17, lat. 4—41/, mm.; alt. apert. 31/,—35/,, lat. apert. 23),—3 mm. (coll. H. Dohrn).

Fundort. Bei Astrabad in Persien, im Siidosten des Caspisees, zusammen mit. einer schlanken und dunkelgefarb- ten Varietét von Cl. laevieollis Chpr. in 5 unter sich tiber- einstimmenden Exemplaren gesammelt; von Hrn. Dr. Heinr. Dohrn in Stettin mitgetheilt.

Bemerkungen. Diese merkwiirdige Art ist auf den ersten Blick kenntlich durch ihre an C7. tschetschenica P. erimnernde Form und Farbe, aber eben so leicht auch zu unterscheiden durch das Auftreten einer langen Principal- falte und eimer darunter liegenden, deutlichen, gelb durch- scheinenden Mondfalte ohne weitere Gaumenfalten. Trotz

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des abweichenden, plump keulenférmigen Habitus ist die vorliegende Species dagegen ungemein nahe der C1. hetaera (Friv.) P. verwandt, aber durch die fehlende Skulptur, die concav ausgezogene stumpfere Spitze bei bauchigerer Schale und namentlich dadurch zu unterscheiden, dass die Columelle infolge des am Nabelritz mehr eingedriickten Nabelfeldes weiter in die Miiudung vorspringt und so die tief liegende, etwas abweichend gebildete Unterlamelle mehr verdeckt. Auch ist die Miindung bei Cl. persica linglicher, eckiger, fast rein rhomboidisch. Die Unterschiede beider letzt- genannten Arten von einander sind demnach im Schliess- apparat fast so geringe als zwischen Cl. somchetica P. und tschetchenica P., und doch ist die Trennung derselben schon durch den Habitus eine eben so sichere als constante.

Clausilia praegracilis n. sp. (Taf. III, fig. 12.)

Char. Testa forma et sculptura similis Cl. regulari (Parr.) P. magnae, sed rimata, praegracilis, corneo-fuscula nec violascens; spira multo magis attenuata, anfr. tres ultimos altitudine superans; apice acutiore, albescente, Anfr. 13 fere plani, lentius accrescentes, sutura non marginata disjuncti, secundus subinflatus; ultimus minus angustatus neque a latere suturae parallelo- impressus, basi distincte gibboso-cristatus et subsul- catus. Apert. ovato-oblonga nec piriformis, intus vix flavescens; perist. minus expansum. Lamellis plicisque Cl. regulari simillima, sed lamella supera non margi- nali, parva, valde a spirali separata, subcolumellari nullo modo conspicua; lunella lunari distincte perspicua. Alt. 16'/,, lat. 3 mm.; alt. apert. 3, lat. apert. 23/, mm. (coll. Bttg.).

Fundort. Syrien; in einem Exemplar mit anderen syrischen Arten aus Beirut erhalten.

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Bemerkungen. Trotz der Aehnlichkeit in Farbe, Skulptur und in dem eigenthiimlich blasenformig verdickten Embryonalende mit Cl. porrecta Friv., strangulata Fér, und Medlycottt Tristr., die sich als ihre nachstwohnenden Ver- wandten bezeichnen lassen, zeigt sich bei der vorliegenden Art eine so nahe Beziehung zu den dalmatinischen Agathyllen und namentlich zu Cl. exarata und Cl. recularis, dass ich offen gestanden nicht abgeneigt bin, unsere Species vor- laufig dieser Section als einzige oder wenn Cl. albicosta Bttg., was moglich ist, gleichfalls kleimasiatisch ware als zweite asiatische Art anzureihen. Was mir besonders auffallend. scheint, ist der Umstand, dass unserer Art die gréberen Quer- und Liingskiele der dchten Cristatarien fehlen und nur ein nicht gerade sehr kraftiger, aber langer Basalkiel auftritt, der sich kaum auf die Kiele von Crista- taria zuriickfiihren lasst. Auch die Form der Clausilium- spitze stimmt nicht mit der von Cristataria. Schon friiher habe ich eine &hnlich braungefarbte, weissrippige Art, die aus Macedonien stammen sollte, aber vielleicht auch syri- schen Ursprungs ist, als Cl. (Agathylla) albicosta beschrieben, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass beide durch weitere Entdeckungen neuer Formen noch naher mit einander ver- kniipft werden, als sie es in der That schon sind. Sie scheiden sich streng nur durch die Ausbildung der Mond- falte von einander, die bei der grésseren und weit bauchi- geren Cl. albicosta nur aus einem unter der Principale angedeuteten, strichformigen, kurzen oberen Rudiment be- steht, waihrend sie bei der vorliegenden Art sehr deutlich als halbkreisférmiger Bogen durchscheint, Farbung, Skulptur und Form der Unterlamelle haben dagegen bei beiden Arten viel verwandtes. Die Aehnlichkeit unserer Art mit der dalmatinischen Cl. (Agathylla) reqularis (Parr.) P. und namentlich mit ihrer grésseren Varietiit Walderdorffi ( Parr.) P. ist so bedeutend, dass einige Aufmerksamkeit dazu ge-

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hort, beide auf den ersten Blick von einander zu unter- scheiden, Namentlich ist es die Schlankheit, die Skulptur mit weissen, ziemlich geradlinigen Rippchen und die Form und Stellung der Unterlamelle, welche beiden Arten nahezu gemeinschaftlich ist. Aber schon die bréunliche, nicht wie bei den Dalmatinern ins Violette spielende Gehiausefarbe,

das Auftreten eines langen und engen Nabelritzes, die lang-

samer und gleichmiassiger zunehmenden, zahlreicheren Um- ginge, deren zweiter etwas aufgeblasen erscheint, deren drei letzte aber nicht wie bei Cl. regularis die Hialfte der Gehiusehdhe erreichen, lassen beide Species von einander unterscheiden. Fiigen wir noch hinzu, dass die letzte Win- dung sich weniger nach unten verengt und an der Basis einen langen Héckerkiel und eine lafge, schwache, ihn be- grinzende Kielfurche zeigt, dass in der mehr ei-elliptischen, blass weissgelben Miindung die Oberlamelle klein, nicht randstindig und weit von der in entferntem Bogen um sie herumziehenden Spirallamelle getrennt ist, und dass die Subcolumellarlamelle auch bei sehr schiefem Hinblick nicht oder nur unvollkommen sichtbar wird, so haben wir ziemlich alle Verschiedenheiten von Cl. praegracilis und regularis, soweit sie iusserlich sichtbar sind, aufgezahlt. Form und Stellung von Principalfalte und Lunelle schemt merkwiirdiger Weise bei beiden absolut identisch zu sein.

Clausilia imitatrix n. sp. (Taf. III, fig. 13.)

Char. Testa profunde arcuato-rimata, ventrioso-fusiformis, opaca, isabellino-albida; spira brevis, conica; apex obtusulus. Anfr. 9, primi convexi, sutura profunda disjuncti, medii convexiusculi, sutura levi subcrenulata discreti, subrecte stricteque costulati; ultimus planis- simus, angustatus, basi obsolete bicristatus leviterqne sulcatus, crista exteriore suturae subparallela, Apert.

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quadrato-rotundata, basi valde recedens, sinulo lato, rotundato; perist. solutissimum, valde protractum et expansum, reflexiusculum. Lamellae humiles, supera submarginalis, compressa, a spirali profundissima valde separata, infera subobsoleta, sigmoidea oblique ascen- dens, in profundo subbifurcata et a basi intuenti spira- liter recedens, subcolumellaris nullo modo conspicua. Principalis conspicua, altissima, spirali subparallela eique in profundo valde approximata, lunellam late- ralem, obhquissimam, antrorsum ab ea divergentem, subtus in palatalem inferam longissimam excurrentem vix transgrediens. Alt. 15, lat. 33/, mm.;_ alt. apert. 3%/,, lat. apert. 31/, mm, (coll. Fitz-Gerald u. Boettg.).

Fundort, Frau Dr. J. Fitz-Gerald in Folkestone (England), der ich die schéne, bis jetzt nur in 2 Stiicken bekannte Art verdanke, hat dieselbe von Malta erhalten.

Bemerkungen. In der That erinnert die vorliegende Species auffallend an die schénen Formen der Syracusana- Gruppe, welche die Malta-Inseln so sehr auszeichnet, aber der auffallend tiefliegende seitliche Schliessapparat und das Fehlen der Suturalfalten entfernen sie von Cl. oscitans Feér. scalaris P. und mamotica Gulia doch wieder sehr. Auch mit der Avia-saxatilis-Gruppe der Insel Cypern zeigen sich Analogieen, doch weicht letztere in der Gehiuseform und in dem Mangel einer unteren Gaumenfalte gleichfalls ab. Am hebsten méchte ich, trotz des ganz erheblich abwei- chenden Habitus und der ebenso verschiedenen Skulptur unsere Art mit der folgenden (bathyclista Blanc), die in Beztug auf Form und Lage der Lunelle und der unteren Gaumenfalte eine ganz auffallende Aehnlichkeit zeigt, in ein und dieselbe Gruppe stellen. Wenn auch beide genannte Arten sich von Papillifera nach meiner Auffassung (Boettger, System. Verzeichn. der leb, Arten von Clausilia, Offenbach

122 1878, bei C. Forger, 8. 33) schon recht merklich entfernen,

kann ihnen doch nur in dieser Section ein Platz angewiesen werden. Ich schlage vor, Cl. imitatrix und bathyclista zu einem kleinen Formenkreise zu vereinigen, der unter Pa- pilifera vor der Gruppe der Cl. isabellina P. einzuschalten ist und den naturgemissen Uebergang zur Sect. Albinaria vermitteln hilft.

Clausilia bathyclista Blanc n. sp.

Cavre. Hipp. Blane in lit. et sched. 1878. (Taf. Ill. fig. 14.)

Char. Testa arcuato-subrimata, vasta, ventrioso-fusiformis, parum pellucida, subnitens, corneo-fusca; spira conica; apex obtusus. Anfr. 10, superi convexiusculi, inferi applanati, sutura tenuiter sed distincte marginata dis- juncti, irregulariter et distanter striatuli; ultimus planatus, subconicus, ruguloso-striatus, basi rotundatus sed arcuato-cristatus ad periomphalum et praeterea sulco longo, arcuato, subdistincto munitus. Apert. quadrato-rotundata, basi subangulata, sinulo parvulo, quadrato-rotundato ; perist. continuum, vix solutum, parum expansum, undique reflexum, fusculo-labiatum, sub sinulo subincrassatum. Lamellae mediocres; supera submarginalis, verticalis, compressa, triangularis, spi- ralem disjunetam profundiusculam valde transerediens; infera substricta oblique ascendens, subreplicata, a basi intuenti subtus media parte gibboso-incrassata et tum spiraliter recedens, subcolumellaris parallelaque inconspicuae. Suturalis distincta longissima; principalis longa, lunellam lateralem 2-formem non transgrediens et postice eacum connexa. Palatales 2, supera con- spicua, —-formis, antice cum principali fere connexa, postice lunellam non attingens, infera profundiuscula

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longa e lunella exiens, principali subparallela. Alt. 17, lat. 4 mm.; alt. apert. 41/,, lat. 31), mm. (coll. Hipp. Blane u. Boettg.).

var, minor Bitg. Testa minor; anfr. 9; palatalis supera aut obsoleta aut nulla, Alt. 131/,—14, lat. 33/,— 33/, mm.; alt. apert. 3'/,—3%/,, lat. apert. 3—3}/, mm, (coll. Hipp. Blane u. Boettg.).

Fundort. Im Kandili-Gebirge an der Westkiiste von Euboea (leg. Cavre. Hippolyte Blanc in Portici und Mlle. Joséphine Thiesse), selten; beide Formen kommen unter- mischt vor.

Bemerkungen. Diese schéne Species, deren erste Kenntniss ich Hrn. Cavre. Hipp. Blanc verdanke, welcher sie auch als neue erkannt hatte, fiigt sich nur schwer in das von mir adoptirte System. Im dusseren Habitus an die Papilliferen der griechischen Gruppe der saxicola Parr. er- innernd, zeigt sie doch durch das Auftreten einer nicht bis an die Naht fortsetzenden Mondfalte und die sehr ent- wickelte untere Gaumenfalte so auffallende Verschieden- heiten von dieser Section, dass man wohl in Zweifel kommen kann, in welchem Schubfach man die merkwiirdige Art unterbringen soll. Hitte die Species weisse Farbe oder auch nur Fleckenzeichnung und mehr riickenstindige Mondfalte, wie Cl. grisea Desh. Kriipert P. und dissipata Boettg., so kénnte man fast an eine Verwandtschaft mit Albinaria v. Vest denken. Am richtigsten aber scheint es mir doch za sein, die Art mit Cl. imitatriz zusammen vorlaufig zu einer kleinen Gruppe zu verbinden, die in der Form und in der extrem schiefen Stellung der tiefgelegenen Lunelle sich vor allen bekannten Clausilien auszeichnet, und beide an den Anfang der Sect. Papillifera vor die Gruppe der Cl. isabellina P. zu stellen.

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Clausilia Strobeli Porro var. glabrata Boettg. (Taf, II, fig. 15).

Char. Testa a Cl. Strobeli Porro soluin discrepans sta- tura graciliore, colore nitide-castaneo, anfr. 11—12 fere laevibus et ad suturam modo obsolete distanter crenulato-costulatis neque albo-strigillatis. Alt. 11 —12%/,, lat. 23/,—23/, mm.; alt. apert. 21/,—2}/,, lat. apert. 13/, mm. (coll. Boettg.).

Fundort. Das Trentino in Siidtirol; als Cl. corynodes Held erhalten.

Bemerkungen. In der That ist diese Form von C1. Strobeli, die auf den ersten Blick kaum an die kriaftig ge- rippte Stammform erinnert, der Cl. corynodes Held so ahn- lich, dass erst die Herren Paul Fagot in Villefranche und P. Vincenz Gredler in Bozen mich darauf aufmerksam machen mussten, dass die vorliegende Art nicht wohl mit Cl. corynodes vereinigt werden kénne. Namentlich war es der seitliche Quereindruck vor dem Mundrande, der die genannten Herren und dann auch mich davon tiberzeugte, dass wir es in dieser merkwiirdigen Varietit in der That nicht mit Cl. corynodes Held zu thun haben. Erst die genauere Vergleichung mit Cl. styriaca, concilians und Stro- beli ergab das unanfechtbare Resultat, dass die Form als nahezu glatte Varietaét zu der letztgenannten Schnecke ge- gezogen werden muss. Hrn. P. V. Gredler, dem genauen Kenner der Fauna Tirols, war diese Form auffallender Weise bis dahin unbekannt geblieben. Ich will schliesslich statt emgehender Beschreibung ausdriicklich noch bemerken, dass die vorliegende Varietaét mit den mit deutlicher, langer Principalfalte versehenen Arten Cl. exoptata A. Schm., Whatelyana Villa und Villae Milf. (= brembina Strob.) nicht das Geringste zu schaffen hat.

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Clausilia (Nenia) bogotensis H. Dohrn n. sp. Dr. Heinr. Dohrn in lit. et sched, 1878. (Taf. Il, fig. 16).

Char. Testa non rimata, fusiformis, solida, opaca, pallide corneo-fuscula, ad aperturam albescens; spira turrita; apex decollatus. Anfr. superstites 7 planati, sutura parum profunda. crenulata disjuncti, oblique subtiliter ruguloso-costulati; ultimus tertiam cireiter partem altitudinis aequans, attenuatus, subcylindratus, dein protractus, basi bene rotundatus, rugulis loco sulci basalis deficientis subangulatim confluentibus. Apert. subcireularis, alba, sinulo sublimi, quadrantiformi ; perist. continuum, solutissimum, valde expansum et undique reflexum, late albo-labiatum. Lamella supera validissima, marginalis, imo protracta, verticalis, latere sinistro excavata, cum lamella spirali minus alta, valde spiraliter torta angulatim contigua, infera crassa, sub- limis, subtransverse oblique ascendens, intus altior, a basi intuenti media parte leviter gibbosa et sub- angulata nec spiraliter recedens, subcolumellaris occulta. Principalis conspicua sed brevis, antice cum sutura convergens, postice spirali parallela, ultra lunellam, ut videtur, obsoletam, vix perspicuam, semicircularem,

dorso-lateralem non producta. Alt. 21, lat. vix 43/, mm.; alt. apert. 41/,, lat. apert. 41/, mm. (coll. H. Dohrn).

Fundort, Auf dem Plateau von Bogota in Ecuador; nur ein Exemplar in der Sammlung des Hrn. Dr. Heinr. Dohrn in Stettin.

Bemerkungen. Weder Hrn. Dr. Dohrn noch mir ist eine Art der Section Nenia H. et A. Ad. bekannt, mit der sich die in Rede stehende Species verwechseln liesse, Durch die vollkommene Rundung des Nackens nahert sie

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sich eher der in Neu-Granada vorkommenden Cl. perarata v. Mts., die im Uebrigen durch die fehlende Decollation, die grébere Skulptur und die innen fleischroth gefarbte Miindung leicht zu unterscheiden ist, als der im Habitus naher stehenden, gleichfalls gréber costulirten und mit in einer Flucht durchlaufender Spirallamelle ausgestatteten Cl. tridens Chemn. sp. aus Puertorico.

Excursionen in Siiditalien. Von W. Kobelt:

1. Ins Matesegebirg.

Von Neapel aus sieht man links vom Vesuv hinter der Terra di Lavoro eine Gruppe michtiger Kalkgebirge em- porragen, welche bis tief.in den Sommer hinein Schnee tragen. Es ist dies das Matesegebirg, die letzte miich- tige Gruppe von Kalkbergen vor dem Beginn der vulkani- schen Tuffe des Volture und bis an den Rand der Senkung vortretend, durch welche’ die Hisenbahn von Neapel nach Foggia fiihrt. Im Alterthum wohnten dort die Samniter und ihre Nachkommen sind noch heute ein eigenthiimlicher, trotziger Menschenschlag, wie ihre Vorfahren, die den Roémern so viel zu schaffen machten. Die Frauen erkennt man sofort an dem schwarzen, zusammengelegten Tuch, das den Kopf bedeckt und bis auf den Riicken herabfallt.

Das Matesegebirg, so leicht es von Neapel aus zu er- reichen ist und so verlockend es dem Fremden in Neapel in die Augen sticht, wird von Touristen kaum besucht, in keinem Reisehandbuch finden sich Notizen iiber Cerreto-

Jahrb A7. 1879.

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Neue recente Clausilien. IV. Von De. O: Daet is er. (Mit Taf. 10, fig. 1 u. 2.)

Im Anschluss an die gleichbetitelten Aufsatze in diesem Jahrbuch V, 1878, 8. 33, 97 u. 291 mit Taf. H—IV u. X und VI, 1879, S. 101 mit Taf. II u. TI folgen’ hier zwei weitere Novititen aus dieser grossen und schwierigen Land- schneckengattung.

Clausilia (Cristatarta) laodicensis n. sp. (af. 10, fie, 1.)

Char. Testa maxime affinis Cl. strangulatae Fér., sed minor, regulariter fusiformis, subventriosa, pallide isa- bellina, spira parum elata, Anfr. solum 117/, con- vexiusculi, sutura marginata disjuncti, ultimus carina aunulari transversa minus valida minusque ad dex- tram producta instructus. Apert. latior, subovata; lam. supera minor, profundius sita, infera valida, com- pressa, sigmoidea, antice callosa, a basi inspicienti spiraliter torta recedens, subcolumellaris vix conspicua, subverticaliter descendens, basi haud truncata; pala- talis infera distincta, longe emersa. Alt. 16—17'),, lat. 37/,—3%/,; alt. apert. 35/,, lat. apert. 2°/, mm. (6 Exple.).

Diese prachtyolle und sehr leicht durch die bauchige Gehiuseform, durch die weit nach links in die Miindung hineinragende, verhiltnissmiassig auffallend stark entwickelte Unterlamelle und durch die kriftige untere Gaumenfalte von Cl. strangulata Fér., der sie unter allen bekannten Arten der Section Cristataria am nachsten kommt, zu

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unterscheidende Art stammt aus der Umgebung von La- takia (Laodicea) in Phénicien. Vier Stiicke derselben erhielt ich als vermuthlich neu von Hrn. Cavre. Ippol. Blane in Portici unter dem oben angefiihrten Namen, zwei olne Benennung von Hrn. Abbé Prof. D. Dupuy in Auch, welche sémmtlich in letzter Hand von Hrn. Dr. Baudon stammen, dem bekannten Specialisten fiir die Gattung Succinea.

Clausilia (Papillifera) delimaeformis n. sp. (Taf. 10, fig. 2).

Char. Forma staturaque Cl. saaxicolae (Parr.) P. gra- cilis, sed apparatu claustrali sect. Delimae. Testa arcuato-rimata, claviformis, gracilis, parum pellucida, subnitens, corneo-fusca, pruinosa; spira subturrita; apex obtusus. Anfr. 91/,, lente accrescentes, superi convexiusculi, inferi fere plani, sutura levi, albido- filosa disjuncti, densissime striatuli; ultimus subtus vix angustatus, ante aperturam dense striatus, basi levissime subgibboso-cristatus tenuiterque sulcatus. Apert. subobliqua, ovata, superne magis quam inferne angulata, sinulo magno, subrectangulari; perist. con- tinuum, brevissime solutum, infundibuliformi-expansum, undique reflexiusculum, fusculo-sublabiatum, sub sinulo non incrassatum, Lamellae parvae; supera minima, recedens, verticalis, valde compressa, triangularis, spi- ralem disjunctam transgrediens; infera sublimis, sig- moidea, obsolete furcata, a basi intuenti spiraliter recedens ; parallela distinctissima; subcolumellaris antice modo tuberculi instar conspicua. Suturalis distincta longissima; principalis longa, lunellam sublateralem, rectam strictamque, superne recurvam parum trans- grediens eacumque connexa. Palatalis infera parva e lunella exiens profunda, calcariformis, oblique descen-

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dens. Alt. 154/,, lat. 34; alt. apert. 3%, lat. apert. fere 3 mm. (1 Expl.).

Diese in der That zwischen den Sectionen Papillifera und Delima nahezu in der Mitte stehende Species stammt von den Dardanellen, wo sie Hr. Rousseau, aide- naturaliste am Pariser Museum im Jahr 1841 auf seiner Riickreise aus dem Kaukasus sammelte. Auch sie wurde mir wie die vorige Art von Hrn. Abbé Prof. D. Dupuy in Auch (Gers) zur Publication giitigst anvertraut.

In der fusseren Form gleicht sie iiberraschend einer schlanken, kleinen Cl. saxicola (Parr.) P., deren stumpfen Wirbel, langsam anwachsende Umgiinge, fast cylindrische Schlusswindung, Oberlamelle und Farbung sie besitzt; in dem Auftreten einer langen Principalfalte, einer gespornten Lunelle und einer nur als Knoétchen vorn nachweisbaren Subcolumellarlamelle nahert sie sich aber so sehr der Sect. Delima, dass man die Art noch mehr als die friiher von mir beschriebenen griechischen Formen Cl. bathyclista Blanc und imitatriz, die man allenfalls als ihre nichsten natiir- lichen Verwandten betrachten darf, (welche aber schon durch die Form und Lage der Mondfalte stark abweichen) als wichtige Uebergangsform zwischen den Sectionen Papilli- fera und Delima auffassen muss.

Jabrb. VI. 25

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Kaukasische Mollusken.

Gesammelt von Herrn Dr. G. Sievers in Tiflis.

Beschrieben von

Dr. O. Boettger in Frankfurt a. M. (Mit Tafel 10).

Auf meine brieflich an Hrn. Dir. Dr. G. Radde aus- gesprochene Bitte, mir zum eingehenden Studium die Pupa- Arten des Kaukasus-Gebietes auf kurze Zeit anzuvertrauen, schicktee- mir Hr. Dr. G. Sievers in Tiflis in liberalster Weise nicht blos diese, sondern auch die Vertreter der Gattungen Vitrina und Hyalinia und noch eine Anzahl meist kleiner oder schwieriger zu bestimmenden Schnecken- formen seiner Sammlung, die in den nachfolgenden bBlattern aufgezihlt und zum Theil beschrieben werden sollen. Ich sage meinem verehrten Freunde fiir diesen Beweis seines Vertrauens und seiner Uneigenniitzigkeit meinen warmsten und verbindlichsten Dank.-Abgesehen von P. micula Mouss., einer Verwandten der P. minutissima Hartm., die seiner Zeit von Sievers nur in einem Stticke gefunden wurde und jetzt in Mousson’s Sammlung liegt; steht mir somit im Augenblick alles zu Gebote, was Dr. Sievers an Pupa- und Hyalinia-Arten in den Kaukasuslindern bis- lang gesammelt hat.

In dem die schéne und an Pupa-Arten iiberraschend reiche Collektion begleitenden Schreiben bemerkt mein Ge- wihrsmann dazu wortlich folgendes:

»Nachdem ich nun 9 Jahre lang angestrengt in den Umgebungen von Tiflis gesammelt habe, ist es mir erst dieses Jahr gegliickt, die erste und zwar lebende Pupa zu finden. Tiflis und seine nachste Umgebung hat bisher iiber-

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haupt nur folgende Species geliefert: Helix atrolabiata,

H. ravergiensis, H. globula, H. derbentina, H. pulchella,

Clausilia Duboisi, Pupa signata, Buliminus (Chondrula),

Bayeri, Vitrina (annularis), Succinea oblonga, Cyclostoma

costulatum und Limneus sp. im Ganzen also 12 Arten. In Bezug auf die Fundorte fiige ich folgendes bei:

Timotissubani ist ein altes Kloster in einem Seiten- thal der Kura, 18 Werst von Borshom.

Lailasch ist der grésste Ort des Beal Letschghum (Gouv. Koutais).

Krasnowodsk und Koschagerlii liegen am Ost- ufer des Caspisees.

Mauglis liegt etwa 50 Werst westlich von Tiflis.

Der Tabizhuri-See, siidwestlich von Borshom, be- findet sich in tiber 6000 Fuss Hohe; die von hier stammen- den Schnecken wurden in einer Héhe von 7T—8000 Fuss gesammelt,

Ehe ich an die Aufzihlung der vorliegenden Arten gehe, sei es mir gestattet, die Zahlenverhiltnisse der im Genist der Kura bei Borshom, dann der eines mir unbekannten Nebenfliisschens der Kura bei Mauglis und endlich der im Araxes bei Dschulfi vorkommenden Mikromollusken nach dem vorliegenden Material zu geben:

Verzeichniss der Species, der Zahl der Stiicke und procentale Hiufigkeit der im Kura-Auswurf von Borshom von Dr. Sievers im Sommer 1875 gesammelten Mollusken (1339 Stiick).

Eiyalinia, "70°"? Sh 5 oder 0,4°%,, Helix pulchella Mill. HKho 2A one PLO4) date costiata DM thoes... vies) DD svete 0:85»

Pupa (Oreula) doliolum Brug. cause ad Us) niet upslia)amuscorum. Tn...) LOS Wh), 612,19 . z interrupta Reinh. 73 , 5,5°%,, . x triplicata Stud. 339°, 25,3%),

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Pupa (Isthmia)minutissima Hartm, 140 oder 10,6%,,

2 » costulata Nilss. Dene caolae r » strobeli Gredl. 2 biat ie eles ing > » Clavella Reinh. FeO 2 Ole » (Vertigo) antivertigo Drap. 11. , 0,8°,, ss % Sieversi n. sp. OEE as = a pygmaea Drap. 225 , 16,8%,, . angustior Jeffr, 29 , 2,2°,, Carychium minimum Miill. De Oa Cochlicopa (Acicula) . . . LO eee eo ine Suecinea oblonga Drap. .. Aa ae 6 al

Planorbis, Limneus, Pisidium*) 8 , 0,6°%).

1339 100,3°J,.

Verzeichniss der von Dr. Sievers bei Mauglis im Anspiilicht gefundenen Arten (422 Stiick).

Hyalimial oy. 4 os.) hie aee Loder, SQagige Helix pulchella Miill. Li Ole Pupa (Orcula) doliolum Brug. 66 , 15,6°%), » (Pupilla) muscorum L. On Sti tatoo oes 7 4 triplicata Stud. 201 , 47,6%,

» (Isthmia) costulata Nilss, 48 , 11,4%), a - Strobeli Gredl. 82 , 19,4%, (Vertigo) angustior Jeffry, 1 , 0,2°

0 los J Sieversi n. sp. 13 4 .3,1%. 422 D9 Si fans

*) Nach Freund S. Clessin’s Limneus truncatulus Miill. juv., Pisidium fossarinum Cless, (?) juv., Planorbis (Gyraulus) vielleicht n. sp. aber kaum ausgewachsen, und Pl. Sieversi Mouss. (?) juv. Die genann- ten Arten sind zu genauerer Bestimmung leider nicht geeignet.

391 Verzeichniss der von Dr. Sievers bei Dschulfi im Anspiilicht des Araxes gesammelten Arten (68 Stiick).

Pupa (Orcula) doliolum Brug. 2 oder 2,9°,, (Pupilla) muscorum L. nee Coen ee

n

. . interrupta Reinh.10 , 14,7%, . triplicata Stud. 11, 16,2°/,, 5 4 signata Mouss, 32 , 47,1%, » (Vertigo) antivertigo Drap. 4 , 5,9%.

68 100,0%.

Beschréinken wir die 3 eben gegebenen Tabellen auf die Gattung Pupa allem und stellen wir die procentale Haufigkeit der einzelnen Species iibersichtlich zusammen, so erhalten wir in Procenten fiir:

Kura Mauglis Araxes

Pupa doliolum 0,4 15,7 2,9 » muscorum 15,9 2a, 13,2 » interrupta 1,2 14,7 » triplicata 33,0 47,9. ¢ 1652 » signata _ 47,1 » minutissima 13,8 _ » costulata 0,5 11,4 = » Strobeli 2,6 195 » Clavella 0,2

» autivertigo 1,1 5,9 » sileversi 0,1 aye

» pygmaea 22,1 » angustior 2,8 0,2

100,0 99,9 100,9 Gehen wir nun nach dieser fiir die geographische Ver- breitung und die relative Hiufigkeit der einzelnen Species nicht uninteressanten Tabelle zur Aufzihlung der vor- liegenden Formen iiber.

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I. Vitrina Drap.

Mit den gleich zu erwihnenden zwei Arten dieser Gattung erhdht sich die Zahl der bis jetzt in den Kaukasuslandern beobachteten Vitrinen auf 5

1. Vitrina (Phenacolimax) annularis Stud. (Taf. 10, fig. 3).

Ich kann etwa ein Dutzend aus Tiflis vorliegende, schéne, lebend gesammelte Exemplare trotz ihrer Griésse alt 43)\ “lat. 64/,,- prot. S42 ‘mm ~ threr) rent primer Firbung und trotz ihres tiberaus eigenthiimlich gefarbten fleischfarbigen Wirbels nicht von Stiicken dieser Art aus dem Wallis (leg. A. Mousson, coll. Bttg.) und von Tour- billon bei Sion (Orig. St. von Charpentier’s a. d. Mus. Berol., coll. Clessin) trennen, Form und Skulptur sind bei beiden absolut dieselbe.

Von den nahe verwandten, gleich zu beschreibenden V. Komarowi entfernt sie sich durch die lebhaft grime Firbung der Schale, den réthlichen Wirbel, die etwas schneller anwachsenden Umgiinge und das schmiler be- ginnende Embryonalende, von der gleichfalls kaukasischen V. subconica Bttg. (Jahrb. 1879, 8. 4, Taf. I, fig. 3), welche briunlich-olivengriin und sehr ausgezeichnet seidenglanzend, ist, durch weit langsamer zunehmende Umgiinge und den ginzlichen Mangel einer Kielanlage.

Hr. Dr. G. Sievers sammelte diese interessante Art guerst im Februar vorigen Jahres bei Tiflis. Sie wird ausserdem noch als in den Pyrenien, den Alpen, dem Apennin und den Karpathen vorkommend aufgefiihrt, scheint aber iiberall nicht zu den haufigen Formen zu gehoéren. Auch auf Sicilien lebt diese Art.

2. Vitrina (Phenacolimax) Komarowi n. sp. (Taf. 10, fig. 4). Char. Testa paraffinis V. annulari Stud., sed pro alti- tudine latior, fuliginoso-fusca nee laete virescens, spira

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magis convexo-conoidea, anfr. 31/, distincte lentius accrescentibus , anfr. embryonali latiore, anfr. ultimo magis descendente; caeterum simillima. Alt. 37/,, lat. 43/,, prof. 41/, mm.

Von Kiptschag im Alagez liegen ziemlich zahlreiche Exemplare dieser Vitrine vor, welche in ihrer Totalgestalt so viel Aehnlichkeit mit V. annularis Stud. besitzt, dass eine sehr aufmerksame Vergleichung dazu gehdrt, beide Formen von einander zu unterscheiden. Doch erscheint das Gehiuse im Verhiltniss zu seiner Hohe etwas, breiter und seine Farbung ist selbst bei ganz frischen Exemplaren stets hell rauchgrau mit einem Stich ins Briunliche, nie lebhaft griin, wie das Gehiuse der verwandten Art.’ Das Gewinde erscheint an den Seiten mehr gerundet und nicht so rein kegelférmig als das der typischen V. annularis, wie denn auch die Unterseite der Windungen bei V, Komarow?t mir etwas convexer vorkommt. Von den Umeingen fainet der erste, das Embryonalende, breiter und gréber an, was die Folge hat, dass bei gleich grossen Stiicken nur 3'/, Win- dungen gegen 3'/, bei V. annularis zu zihlen sind, und die letzte Windung steigt vorn oben yor der Miindung immer etwas mehr nach abwirts, so dass der vorletzte an dieser Stelle etwas breiter und gerundeter zu sein pflegt als bei der typischen V. annularis. Ausserdem aber wachsen die Umginge deutlich ein wenig laugsamer an als bei dieser.

Von der gleichfalls kaukasischen V. subconica Bttg. ist diese Form auf den ersten Blick schon durch die stirkere Skulptur mit groben, unregelmissigen Runzelfalten und durch die weit langsamer anwachsenden Umginge zu unter- scheiden. ,

Ich habe mir erlaubt, die vorliegende Art, die dritte aus dem engeren Kreise der V. annularis Stud., nach dem namentlich fiir die Entomologie der Kaukasusliinder hoch-

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verdienten General Komarow, dem Entdecker der wunder- baren Hyalinia (Conulopolita) Raddei Bttg., zu benennen, iI, Hyalinia (Fér.) Ag. 3. Hyalinia (Polita) cellaria Miill. (Taf. 10, fig. 8).

Mit dieser allbekannten Art stimmen mehrere Exem- plare sehr gut tiberein, die mir von Mauglis, und zwei Stiicke, die mir von Borshom vorliegen. Ohne den Fund- ort zu kennen, wiirde man dieselben ohne Frage als aus nachster Nihe, aus Deutschland stammend, ansehen kénnen.:

Eine auffallend kleine, nur 7 mm breite, anscheinend aber ausgewachsene Form dieser Art, die sich durch be- sonders flache Basis und etwas engeren Nabel als gewohn- lich auszeichnet und die ich var. Sieversi (Taf. 10, fig. 8) nennen will, liegt in 3 Exemplaren aus der Ratscha vor. - Sie erscheint als das diusserste mir bekannte Extrem einer Formenreihe, die auch in Thiiringen bei Schalkau in sub- fossilem Zustand angetroffen wurde, an letzterem Ort aber im Maximum 81/, mm Breite erreicht. .

Umgekehrt tritt auch eine weitgenabelte Form, die ich var, subaperta nennen will, auf dem Kiptschag (Alagez) auf. Die Folge der weiten Nabelung ist hier eine schmilere, weniger schief oval-mondférmige Mundéffnung ; doch reichen die genannten Merkmale nicht aus, auf das einzige vorliegende, zudem etwas beschidigte Hxemplar hin eine specifische Trennung vorzunehmen. Die Oberansicht des Gehauses stimmt tibrigens auch vollkommen mit der der typischen Hyal. cellaria Miill. iiberein.

4. Hyalina (Polita) Hammonis Strém.

Ich moéchte ein mir vorliegendes Stiick einer kleineren, stark gestreiften Hyalinia-Art von Mauglis heber zu dieser Species als zu der verwandten Hyal. petronella (Charp.) P. ziehen, zu der es wegen des flacheren Wirbels und des

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stirker erweiterten letzten Umegangs ohne Frage weniger gut passt, als zu der in der Ueberschrift genannten, weit- verbreiteten, wenn auch noch nicht aus dem Kaukasus be- kannt gewesenen Art.

5. Hyalinia (Polita) petronella (Charp.) P. und forma jaccetanica Bat.

Mousson’s Hyal. petronella var. subnitidosa von Ta biz- huri ist nach zwei Originalstiicken aus der Sievers’- schen Sammlung vollkommen identisch mit der in der Ueberschrift genannten, wiederholt von mir mit authen- tischen Stiicken von Hyal. petronella Chpr. verglichenen Farbenvarietaét. Ich kenne dieselbe Form jetzt auch aus Tiirkisch-Armenien. Die typische Art liegt mir dagegen in zahlreichen, todt gesammelten Stiicken von Mam utli vor, die sich von den friiher von dieser Lokalitit von mir unter- suchten und von den schwedischen Stiicken nur dadurch unterscheiden lassen, dass sie durch Verwitterung etwas an ihrer scharfen Streifung eingebiisst zu haben scheinen.

6, Hyalinia (Vitrea) contortula Kryn.

Sowohl typische Stiicke, als auch eine etwas flachere Form mit etwas stirkerer Ausbildung der Oberkante, die ich aber nicht von der Hauptart specifisch trennen mochte, hiegen von Borshom und von Lailasch vor, Auf letz- teren Fundort diirfte die Varietait mit Ausschluss der typi- schen Form beschriinkt sein; leider lagen die 9 vorhandenen Stiicke in einem gemeinsamen Glischen mit gemeinschaft- licher Htiquette, so dass sich iiber dieses Verhaltniss leider nichts mehr mit Sicherheit sagen lisst.

1. Hyalinia (Vitrea) subeffusa Boettg. = H. effusa Boettger in Jahrb, 1879, S. 11, Taf. I, fig. 4, non effusa Pfeiffer.

Da diese merkwiirdige Art jetzt in mehreren vollstian- digen Stiicken vorhegt, die einige Higenthiimlichkeiten der

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ausgewachsenen Schale besser zeigen, als die Exemplare, die mir friiher von Mamutli zu Gebote standen, erlaube ich mir zu der o. cit. Diagnose noch folgende Zusitze zu machen:

Char, Perist. margine basali tenuiter reflexo, supero superne curvatim recedente,. Alt. 17/,, lat. 34). prof. 3 mm.

Der Name musste umgeindert werden, da bereits eine von Pfeiffer 1866 von Haiti beschriebene Helix effusa (Malak. Bl., Bnd. 13, 8. 78), die von neueren Autoren vielfach als Hyalinia betrachtet wird, existirt.

Ein halbes Dutzend der vorliegenden Hxemplare stammt von Mauglis, eins von Borshom,

8. Hyalinia (Vitrea) sp.

Aus der Verwandtschaft der Hyal. crystallina Mill, hegt ein junges Stiick von 3 Umgiingen vor, das durch seine weisse Farbe an subfossile Exemplare der genannten Art erinnert, aber durch feine Nabelperforation und etwas schneller anwachsende Umginge sicher specifisch von dieser Art verschieden ist. Das Stiick stammt aus dem Anspiilicht der Kura bei Borshom, ist aber zur genaueren Be- schreibung leider nicht geniigend erhalten.

9. Hyalinia (Mesomphix) Kutaisiana Mousson.

Von dieser grossen von Mousson, Coq. Schlafli H, S. 33 (unter Zonites cypricus var.) und Journ. Conch., Bnd. 21, 1873, S. 195 und von Pfeiffer, Mon. Hel., Bnd. VII, 8. 159 aufgezihlten, durch den Mangel einer Spiralskulptur vor den anderen grossen Hyalinien Trans- kaukasiens ausgezeichneten Art liegen mehrere Hxemplare aus Borshom vor.

10. Hyalinia (Mesomphix) Duboisi Chpr.

Ich rechne zu dieser Art (vergl. Iconogr., Bnd. VI,

S. 25, fig. 1593) zwei nicht ausgewachsene Stiicke, eins

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von Mauglis, das andere von Timotissubani, welche sehr gut mit der von Moussoun gegebenen Charakteristik und der von Kobelt gefertigten oben erwihnten Zeichnung iibereinstimmen und die sich von der vorigen Art durch mehr conisch- und nicht gerundet-conisch niedergedriicktes Gewinde, flachere Nahte, schneller zunehmende Umginge, weit engeren Nabel und namentlich durch das Auftreten zahlreicher, fast mikroskopischer Spirallinien auf der Ober- seite der Schale unterscheiden, Die vorliegenden Exem- plare zeigen erst 4 resp. 5 Umgiinge. Typische Stiicke der Hyal, Duboisi Chpr. konnte ich mir leider zum Vergleiche nicht verschaffen, Ill, Patula Held. 11. Patula pygmaea Drap. sp.

Nur 2 mit Evidenz zu dieser im Kaukasus seltenen Art gehérige Stiicke wurden im Kura-Genist von Borshom gefunden, von wo sie auch v. Martens bereits auffiihrt.

IV. Helix L. 12. Helix (Vallonia) costata Miill.

Stiicke dieser Art liegen vor von Lenkoran, hier ein Stiick auf Pterocarya gesammelt; von Achalkaliki, hier, wie es scheint, ohne H. pulchella Miill. auftretend, und aus dem Kura-Genist bei Borshom, hier selten.

13. Helix (Vallonia) pulchella Miill.

Sehr hiufig im Kura-Genist bei Borshom; nur ein Exemplar bei Mauglis. Fiir diese und die vorige Art gilt das schon hei friiherer Gelegenheit (dies. Jahrb. 1879, 8. 13) von mir Gesagte.

V. Cochlicopa (Fér.) Risso. 14, Cochlicopa (Hohenwartiana) Raddei Bttg.

Selten in den Anschwemmungen der Kura bei Bors- hom, 15 Exemplare. Dieselben stimmen vollkommen mit

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meinen Originalstiicken von Mamutli tiberein und variiren nur etwas in der Dicke des Wirbels und in dem grésseren oder geringeren Breitendurchmesser,

15. Cochlicopa (Acicula) acicula Mill. var. (Taf. 10, fig. 9 u. 10).

Es hegen 2 Stiicke einer kleineren und 1 Stiick einer grésseren Form aus den Anschwemmungen der Kura bei Borshom vor, die mir beide, aber nach verschiedenen Richtungen, nur Extreme dieser formenreichen und weit- verbreiteten Species zu sein scheinen.

Das gréssere vorliegende Exemplar (Taf. 10, fig. 9) ent- spricht durchaus der var. Liesvillei Bourguignat (Rev. et Mag. Zool.. 1856, 8. 385 und Amén, malac. I, 8. 217, Taf. 18, fig. 6—8; Pfeiffer, Mon. Hel., Bnd. IV. 8. 624), deren Vorkommen bis jetzt seltsamerweise nur in Frank- reich, in Sechweden und in Palistina constatirt worden ist. Die kaukasische Form unterscheidet sich wie die typische var. Liesvillet von der Stammart durch eine obsolete Parietal- falte in der Mitte der Basis des letzten Umgangs und durch die weniger gekriimmte, unten nur sehr schief und schwach abgestutzte Spindel, Sie misst alt. 51/,, lat. 15/, mm.

Die andere vorliegende Varietit (Taf. 10, fig. 10) diirfte von den beschriebenen Varietiiten von C. acicwla der mir unbekannten var. anglica Bourgt. (Rev. et Mag. Zool., a. a..O., 8: 384 und Amén, a, -a, .0., 8. Q16,. Tak 218 frome u. 5; Pfeiffer, Mon. Hel., Bnd. IV, S. 624) noch am nichsten stehen, unterscheidet sich aber von ihr schon durch die weit geringere Grésse. Die Kaukasusform ist bei 5 Umgiingen von der typischen C. acicula lediglich nur durch relativ etwas breitere und deutlich mehr gewélbte Windungen unterschieden, so dass ihre Miindung breiter oblong als bei dieser erscheint. Sie misst alt. 3%/,, lat. 1’, mm, Ich will sie vorlaufig var. nodosaria nennen.

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VI. Pupa Drap. 16. Pupa (Torquilla) granum Drap.

Es liegen 3 Stiicke dieser Art von Krasnowodsk und von Koschagerlii vor, die man als typisch betrach- ten kénnte, so vollstiindig gleichen sie sicilianischen und griechischen Stiicken dieser Species, mit denen ich sie ver- gleichen konnte.

17. Pupa (Pupilla) muscorum L. typ. und var. caucasica m. (= triplicata var. inops. Reinhardt).

Die zahlreichen mir vorliegenden Stiicke dieser Art aus Kura-Auswurf von Borshom sind im Allgemeinen etwas kleiner als die deutschen Stiicke der P. muscorum, zeigen auch sehr constant einen schwachen Columellarzahn, sind im Uebrigen aber so wenig von der typischen Art unter- schieden, dass ich eine Trennung von derselben als Art nicht befiirworten kann. Doch. will ich sie als var. caucasica von der typischen Form unterscheiden. Einen schwachen Columellarzahn kenne ich auch bei achten muscorwm-Formen der Gegend von Marseille. Der Palatalzahn scheint dagegen bei der kaukasischen P. muscorum in weitaus den meisten Fallen giinzlich zu fehlen. Neben dieser var. caucasica, kommt auch noch eine zweite kleinere, nur 27/, mm lange, gleichfalls mit Parietal- und Columellarzahn ausgeriistete Form selten im Kura-Genist bei Borshom yor. Die var. caucasica fehlt endlich den Anschwemmungen des Araxes und denen von Mauglis nicht und tritt auch in der Umgebung von Mamutli auf; das Columellar- zahnchen scheint hier iiberall fast noch deutlicher aufzu- treten als der oft obsolete Parietalzahn. Alle diese Formen mit Spindelzahn scheint Reinhardt (Jahrb. Bd. IV, 1877, 8. 79, Taf. 3, fig. 3) zu seiner var. inops von triplicata Stud. zu ziehen, was mir entschieden gezwungener vorkommt als meine Auffassung, dass die in Rede stehenden Formen

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nach Schalengestalt, Grésse und Skulptur besser zu P. mus- corum passen.

Die von Prof. Mousson fir Varietit seer P. signuta gehaltene, interessante Pupa-Form von Tabizhuri, die diusserlich einer kleinen P. muscorum L. sehr nahe kommt, rechne ich dagegen der constanten und kriftigen 3 Mond- falten wegen ohne Bedenken zu P. triplicata Stud., welche ich in ganz analogen Formen gleichfalls von Marseille kenne, wo sie mit der oben erwihnten P. muscorum mit obsoletem Spindelzahn zusammen, also ganz analog wie im Kaukasus und in Hocharmenien, vorkommt.

18. Pupa (Pupilla) triplicata Stud. = signata var. parvula Mousson, Journ. Conch., Bnd. 24,

1876, S. 143.

Kine durch betrichtliche Grésse 2'4,—3 mm und bauchige Gestalt ausgezeichnete Form, die constant nur 3 Zahnchen aufzuweisen hat und die von Mousson als signata var. parvula beschrieben wurde, liegt in zahlreichen Exemparen von Tabizhuri vor. Im Araxes-Auswurf kommt, neben einer merklich mehr cylindrischen Form als die vorige mit 3 Zaihnen, auch die vierzihnige Varietat luxurians Reinh. (Jahrb. Bd. IV, 1877, 8. 79, Taf. 3, fig. 2) vor. Die bei Borshom lebend gesammelten und die im Kura-Auswurf daselbst massenhaft vorkommenden Stiicke gehéren grésstentheils zur typischen Form; einzelne besitzen aber die zwei Palatalen der var. luxurians Reinh. oder die kleine, gedrungene, kurz ovale Gestalt der var. suboviformis Bttg., die ich zuerst von Mamutli (vergl. Jahrb. 1879, S. 26) nachwies. Die bei Mauglis iiberaus hiufig vorkommenden Stiicke gehdren durchweg der var. luxurians Reinh. an. Die Form von Achalkalaki endlich von Schneider in Isis, Dresden 1879, 8. A., 8. 16 als Uebergangsform von triplicata Stud. zur var. inops Reinh. erwihnt ist etwas

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eigenartig; die Schale erscheint diinn und fein, der Quer- kiel vor der Miindung schwach, die 3 Zihnchen scharf, aber auffallend klem; im Uebrigen ist aber die Art trotzdem nicht zu verkennen.

Nach alledem erscheint P. triplicata Stud, in den Kau- kasuslindern ungemein variabel, und es bedarf der Auf- merksamkeit und der Uebung, einmal, um die grésseren Formen von den f&hnlichen Formen der P. muscorum, dann aber auch, um dieselben von kleineren Stiicken der P. znter- rupta Reinh. mit Sicherheit zu unterscheiden. Nichtsdesto- weniger glaube ich die letztere ohne Schwierigkeit, die erstere wenigstens in den bei weitem meisten Fallen voll- kommen glatt von einander getrennt zu haben, was bei anderthalb’ Tausend Exemplaren immerhin als Beweis ihrer Artconstanz gelten darf.

19. Pupa (Pupilla) signata Mouss. = P. cristata v. Martens, Moll. Turkest. 1874, S. 23, Maf. 2) cfig.! ahd.

Vor mir liegen die typischen Stiicke dieser Art mit Mousson’s Bestimmung aus den Alluvionen des Araxes und dessen var. cylindrica von Krasuowodsk; ansserdem aber noch zahlreiche Exemplare dieser Species von Ko- schagerlii und ein lebend bei Tiflis gesammeltes Stiick.

Von der Mousson’schen Beschreibung (Journ. Conch, Bnd. 21, 1873, S. 211, Taf. 8, fig. 7; ebenda, Bnd. 24, 1876, S. 39 = var. cylindrica und S. 143) unterscheiden sich simmtliche mir vorliegende zahlreiche Stiicke durch deutlichen, wenn auch meist schwach entwickelten Colu- mellarzahn und durch 2 Palatalzihne, von denen der obere allerdings meist so weit zuriicksteht, dass er nur aussen als weisser, durchscheinender Flecken zu erkennen ist. ‘Trotz- dem scheint mir Mousson’s Beschreibung im Uebrigen deutlich genug, um die Species erkennen und den v. Mar-

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tens’schen Namen entbehrlich werden zu lassen, dessen P. cristata, wie ich mich an einem von Hrn. Dr. O. Rein- hardt erhaltenen Originalexemplar iiberzeugen kounte, als absolut identisch mit der Mousson’schen Species zu bezeichnen ist.

Da Mousson’s var. cylindrica von Krasnowodsk, die mir gleichfalls in Originalstiicken aus Sievers’ Hand vorliegt, alle Uebergiinge zu der typischen P. signata bietet und auch die Walzenform derselben nicht wesentlich grésser ist als bei den von anderen Fundorten mir vorliegenden Exemplaren, méchte ich vorschlagen, diesen Varietiitsnamen ganz zu unterdriicken. Mousson’s Varietiit parvula da- gegen ist, wie. zuerst Reinhardt im Jahrb., Bnd. IV, 1877, S. 78 schlagend auseinandergesetzt hat, weiter nichts als eine Form von P. triplicata Stud., der der Name luxurians Reinh. verbleiben kann,

Das mir vorliegende Material stammt aus dem Auswurf des Araxes hier zahlreich, mit 8 Umgingen, Colu- mellarzahn weniger deutlich, oberer Gaumenzahn etwas tiefer gestellt und deswegen, von vorn gesehen, meist weniger deutlich zu sehen als der untere; der Durchmesser des Ge- hiuses ist wie bei P. doliolum Brug. oben meist etwas grésser als unten —, von Koschagerlii hier gleich- falls zahlreich, beide Gaumenzihne und der Spindelzahn besonders deutlich —, von Tiflis nur ein lebend ge- sammeltes Stiick als einzige bis jetzt daselbst von Dr. Sievers gefundene Pupa-Art und von Krasnowodsk obere Gaumenfalte meist nur punktformig, Columellarfalte sehr deutlich, analog wie bei der Form von Tiflis.

Die v. Martens’schen Stiicke seiner P. cristata stammen aus dem Sarafschanthal, aus der Umgebung yon Maran- candam und von anderen Orten in Turkestan (leg. Fed- schenko),

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20. Pupa (Pupilla) interrupta Reinh.

Diese der vorigen Art zwar nahestehende, aber ohne Uebergiinge zu bilden, neben ihr vorkommende, von hein- hardt (Jahrb. Bd. IV, 1877, 8. 79, Taf. 3, fig. 4) sehr gut charakterisirte und vortrefflich abgebildete Species liegt mir in zahlreichen lebend gesammelten Exemplaren von Borshom und aus dem K ura-Auswurf von Borshom, sowie aus dem Anspiilicht des Araxes vor, an letzterem Orte untermischt mit P. signata Mouss. vorkommend.

21. Pupa (Charadrobia) caspia P.

Ehe ich zur Charakterisung dieser Art tibergehe, sei es mir gestattet, auf ein Versehen aufmerksam zu machen, das mir durch Aufstellung der Sect. Reinhardtia (Jahrb. 1879, 5. 29) passirt ist. Ich hatte giinzlich tibersehen, dass meine neue Untergattung in den meisten Charakteren mit Charadrobia Alb. so bedenklich collidirt, dass eine Trennung der europaischen Arten dieser Gruppe von den atlantischen nicht wohl aufrecht zu erhalten ist. Immerhin mag aber der einmal gewahlte Name als subsect. Reinhardtia fiir die engere Gruppe der P. cylindracea D, Costa bestehen bleiben, die sich durch die einzige und noch dazu meist wenig ent- wickelte Parietalfalte von den iibrigen Arten der Section sehr natiirlich abtrennt.

P. caspia P., die mir von Lenkoran in 7 auf Ptero- carya lebend gesammelten Exemplaren vorliegt, steht einer kleinen, sehr schlanken P. Sempronii Charp. nahe, hat aber weit kraftigere, auch hinten noch hohe, durchlaufende Parietallamelle, weniger aufgeblasene Windungen und einen weniger hohen letzten Umgang, infolge dessen aber eine fast rein oblonge Totalgestalt.

Die Species diirfte nach diesem Befund als gute Art zu betrachten sein.

Jahrb. VI. 26

404

22. Pupa (Charadrobia) superstructa Mouss.

Die normale Form legt in 3 Stiicken von Timotissu- bani, in einem Dutzend Exemplaren von Lailasch vor; bei dem einzigen von Borshom bekannten Stiicke ist die Miindung etwas kleiner und relativ breiter als gewéhnlich, auch die Grésse etwas geringer.

23. Pupa (Oreula) doliolum Brug.

Die Form Jdifilaris Mousson ist, wie ich schon friiher auseinandergesetzt habe (Jahrb. 1879, S. 31) und wie auch Dr. Reinhardt und Dr. O. Schneider annehmen, nicht von der altbekannten P. doliolum Brug. zu trennen. Von den vorliegenden Stiicken haken die 4 Exemplare von Goktschaiwend eine deutliche und haufig eine undeut- liche obere Columellarfalte, die 16 Stiicke von Tars-tschai (Akstafa) gewoéhnlich eine, seltener zwei Columellaren. Langgestreckte, rein cylindrische Formen mit nur einer Columellarfalte sind die 2 Stiicke aus dem Anspiilicht des Araxes bei Dschulfi. Die zahlreichen Exemplare von Mauglis zeigen eine, sehr selten zwei Columellaren, die 4 Stiicke aus dem Kura-Auswurf bei Borshom dagegen besitzen zwei deutliche Columellarfalten.

24. Pupa (Orcula) trifilaris Mouss.

Eine sehr interessante Doliolum-Form, die mir dureh die Skulptur sehr ausgezeichnet scheint. Auf jedem der weit- liufig gestellten, erhohten Anwachsrippchen steht nimlich bei unabgeriebenen Exemplaren in dem oberen Drittel des Rippchens je ein langes abstehendes Borstenhaar, so dass der Haarkranz der Naht und nicht wie bei P. doliolum dem unteren Theil der Windung genihert erscheint. Dieser Charakter und die 3 einander sehr nahe geriickten, hoch- gestellten Columellarfalten , deren zwei untere niher bei- sammen stehen als die obere, lassen die Art als eine recht wohl begriindete erkennen,

= 45 =

Es liegen 4 Exemplare derselben von Lailasch (Letschghum) vor.

25. Pupa (Isthmia) clavella Reinh.

Diese nur in 2 Stiicken aus dem Anspiilicht der Kura bei Borshom vorliegende Species halte auch ich fiir gute Art. Ihr Palatalzahn ist entschieden etwas weniger tief eingesenkt als der der nahe verwandten P. claustralis Gredl. Auch ist nach dem Originalexemplar, das ich durch Rein- hardt’s Giite vergleichen konnte, die Costulation in der That etwas stiirker (die vorliegenden Sievers’ schen Stiicke sind etwas abgerieben); doch kann ich in der Gehiuseform, was Reinhardt besonders betont (Jahrb. Bd. IV, 1877, S. 82), keinen wesenthchen Unterschied zwischen den beiden genannten Arten finden.

26. Pupa (Isthmia) Strobeli Gredl.

Wie O. Reinhardt richtig bemerkt’ hat, ist diese Art in nichts von der mir von zahlreichen Fundorten in Alge- rien, Frankreich, der Schweiz, Tirol, ganz Italien und Sici- lien vorliegenden weitverbreiteten Species unterschieden, Sie findet sich in den Kaukasuslindern in miassiger Zahl in den Anschwemmungen der Kura bei Borshom und ausserdem bei Mauglis, wo sie in lebenden Hxemplaren gesammelt wurde. Von Tabizhuri legen nur 2, aber sicher zu dieser Species gehérige Stiicke vor. Die Form von Mauglis ist durchgehends etwas kleiner und schmiler alt. 1°j,, lat. */; mm als die typischen Stiicke aus dem Etschthal, doch kenne ich ahnliche Gréssenschwankungen auch von eimigen italienischen Fundorten.

27. Pupa (Isthmia) costulata Nilsson.

Diese im Kaukasus gewiss unerwartete Art fand ich ziemlich haufig bei Mauglis und Mamutli, viel seltner in 5 Exemplaren in dem Genist der Kura bei

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= aGR a2

Borshom in einer so wenig von unseren nordeuropadischen Stiicken unterschiedenen Form, dass weder ich noch Rein- hardt, dem ich von der kaukasischen Art mittheilte, irgend welchen Unterschied zwischen beiden Formen auffinden kounten.

28. Pupa (Isthmia) minutissima Hartm.

Wie schon Reinhardt erwahnt hat, ist dies die haiu- figste der im Genist der Kura bei Borshom auftretenden Isthmia-Arten. Die oft helle Farbe des Gehiuses ist weiter nichts als Verwitterungserscheinung. Ausser dem oben ge- nannten Fundort kenne ich keine zweite Stelle in den Kaukasuslindern, wo die Art sonst noch mit Sicherheit gefunden worden wire,

29, Pupa (Vertigo) antivertigo Drap. ?= stnuata Mousson, Journ. Conch., Bd. 21, 1873, 8. 213, Taf. 8, fig. 10 u. Bd. 24, 1876, 8. 40; Pfeiffer, Mon. Hel., Bd. VIII, 8. 405.

Diese in Transkaukasien seltene Art liegt nur in 4 Exemplaren (mit sinuata Mouss. von Sievers’ Hand und einer Nummer von Mousson’s Hand _ versehen) aus Araxes- und in 11 Stiicken aus Kura-Auswurf von Borshom vor, die ich in nichts als vielleicht in der mit- unter etwas bedeutenderen Grésse von ihren mitteleuro- paischen Vettern zu unterscheiden wiisste. Sie misst alt. 2—21), mm.

Nach Sievers’ Etiquette ist diese Species, wie gesagt, identisch mit P. sinuata Mouss., doch stimmt mit dieser Ansicht wenig die ganz auffallend geringe von Mousson angegebene Grésse alt. 0,9, lat. 0,6 mm —, die sich aber méglicherweise durch ein Versehen beim Ablesen von Linien statt Millimetern auf dem Maassstab erkliren lasst. Sonst stimmt die Diagnose auffallend gut mit den mir vor- hiegenden Exemplaren.

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30. Pupa (Vertigo) Sieversi n. sp. = pygmaea var. nitidula Mousson, Journ, Conch., Bd. 24, 1876, S. 143. (Taf. 10, fig. 6 u. 7).

Typus (fig. 6). Char. Proxime affinis P. substriatae Jeffr., sed ovato-turrita nec breviter ovata, sculptura leviore. ‘T. parva, ovato-turrita, nitidula, subsericina, corneo-olivacea; apex obtusus. Anfr. 5 convexi, sub- tilissime sed distincte striati, ultimus 4/, altitudinis haud attingens, antice callo annulari lato sed parum valido aut fulvido aut albescente cinctus, extus non aut vix impressus. Apert. truncato-ovata, 6-dentata; palatalibus 2 pliciformibus, columellaribus 2 subae- qualibus, parietalibus 2, interiore majore. Perist. ex- pansiusculum, pallidum, crassiusculum, sublabiatum,

_marginibus callo tenui junctis, margine exteriore

media parte parum producto, vix impresso. -— Alt. 17/),—23),, lat. 1 mm, (10 Exple.) var. punctulum m. (fig. 7). Minor, magis ovata. Alt.

15/,, lat. “/, mm (12 Exple.).

Diese in der Schalenform und Bezahnung einigermaassen an P. pygmaea Drap. erinnernde und von Mousson, wie mir scheint, mit ihr confundirte, aber constant mehr ver- langert-thurmférmige, durch Streifung und Stellung der Parietalzahne sich als niichste Verwandte der P. substriata Jeffr. darstellende Art, zu der sie aber in der Gehiiuseform niemals Uebergiinge bildet und deren kriftiger Querkiel mitsammt der ihn querenden Lingsfurche bei unserer Art kaum angedeutet sind, fand Hr. Dr. Sievers, dem zu Khren ich die schéne und leicht kenntliche Species mir zu benennen erlaube, in der typischen Form bei Tabizhuri, in der Varietit punetum bei Mauglis. In einem ein- zigen Stiicke fand sich die letztere auch in den An- schwemmungen der Kura bei Borshom.

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Aus der Mousson’schen Diagnose (Journ. Conch., Bd, 24, 1876, S. 143 und Pfeiffer, Mon. Hel., Bd. VIII, S. 405) fiir seine pygmaea var. nitidula ,Minor alt. 1,5, lat. 0.9 mm —, fusca, nitida, basi non compressa, dentibus minutis 2 palatalibus non productis, extus perspicuis, colu- mellari unico, parvulo, Tabizhuri Transcaucasiae“ liisst sich die vorliegende Art nicht wohl mit Sicherheit erkennen; da aber von diesem Fundort keine andere verwandte Species vorliegt, kann Mousson wohl nur diese, von Sievers mir wie ihm allein eingeschickte Art gemeint haben.

31. Pupa (Vertigo) pygmaea Drap.

Diese Art kommt in den Kaukasuslindern wie bei uns in 4- und 5zahniger Ausbildung vor und zeigte sich nament- lich in dem Anspiilicht der Kura bei Borshom haufig. Die ‘Stiicke von Mamutli unterscheiden sich von ihnen nur dadurch, dass sie constant eine etwas geringere Grosse alt. 17/,—1°/, mm zeigen.

32. Pupa (Vertigo) angustior Jeffr.

Im Auswurf der Kura bei Borshom nicht sehr selten ; bei Mauglis nur ein Stiick. Ununterscheidbar von unseren mitteleuropaischen Formen dieser verbreiteten Art.

Von P. (Vertigo) pusilla Mill. habe ich in neuerer Zeit gleichfalls Stiicke erhalten, die aus dem Kaukasus stammen sollen. Leider war dabei der nihere Fundort nicht angegeben.

VII. Clausilia Drap. 33. Clausilia (Phaedusa) perlucens Bttg.

Das vorliegende Stiick wurde von Hrn. Christoph in Nordpersien gesammelt; hierdurch schwinden alle Zweifel an dem Vorkommen einer wirklichen Phaedusa-Art in den siidlichen Kaukasuslandern.

Von den typischen Exemplaren dieser Species in der Sammlung des Hrn. Dr. W. Kobelt abweichend nur durch

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stirkere, kriftiger und namentlich an der Naht deutlicher gestreifte, olivengriinliche, hie und da graulich geflammte Schale. Der Mundsaum ist mit deutlicher, breiterer, weiss- licher Lippe versehen. Alt. 13, lat. 31/, mm (1. Expl.).

34, Clausilia (Euxina) litotes A. Schm. = fusorium Mouss., Journ, Conch. Bd, 24, 1876, 8. 41, Pat. 2, tg. “O.

In 6 als typisch zu betrachtenden Stiicken von Ssori im Rionthal, in 5 normalen, nur etwas stirker als gewohn- lich costulirten Exemplaren von Mauglis und in weiteren 5 Stiicken von Timotissubani vorliegend, die etwas kleiner und bauchiger erscheinen als die mir vorliegende Form vom Suram, aber doch noch grésser sind als die Exemplare aus Ossetien.

35. Clausilia (Euxina) Lederi Bttg.

Als zweiten Fundort neben dem Suram kann ich fiir diese Art jetzt Lailascb (Letschghum) anfiihren, von wo ein von Sievers gesammeltes Stiick vorliegt. Es weicht von der typischen Form durch weniger bauchige Total- gestalt, hellere, mehr horngelbliche Fairbung, relativ kleinere Miindung und durch 2 obsolete Faltchen auf dem Inter- lamellar ab, ist aber im Uebrigen vollkommen identisch.

36. Clausilia (Huxina) gradata n. sp. (Taf.-10, fig., 5).

Char. Testa fere intermedia inter Cl. Ledert Bttg. et quadriplicatam A, Schm., sed ambabus minor, periom- phalo pro magnitudine minore, corneo-olivaceo-fusces- cens, ad suturam distincte et submaculatim strigillata ; spira semper concave-producta; apice obtusiusculo, mamillato, Anfr. 101/,—11 semper convexiusculi, sutura subcrenulata, saepe filo parum distincto tenuis- simo marginata disjuncti, costulato-striati, costulis ad

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suturam subundulatis, ultimus minus valide compresso- cristatus sulcatusque. Apert. aut ovalis aut late piri- formis, sinulo minus erecto, subrotundo; perist. parum expansum. Lamellae ut in Cl. quadriplicata, sed rami lamellae inferae bifurcatae acutissimi, cultriformes, antice in peristomate in pliculam horizontalem parum validam desinentes. Principalis distincta sed profunda, vix conspicua et palatales verae 4 ventro-laterales, profundissimae, ‘mediocres, aequidistantes, non con- spicuae. Alt. 14—15, lat. 4; alt. apert. 31/,—3'),, lat. apert. 23/,—2%/, (10 Exple.).

Diese Art wurde bei Timotissubani, einem alten Kloster in einem Seitenthal der Kura, 18 Werst von Borshom, von Hrn. Dr. G. Sievers entdeckt und als neu erkannt.

Sie schliesst sich innerhalb meiner Sect. EHuaina innig der kleinen Gruppe der Cl. quadriplicata A, Schm. und Cl. Ledert Bttg. an, unterscheidet sich aber von ersterer leicht dadurch, dass von den fchten Gaumenfalten vorn keine in der Miindung sichtbar wird, von der letzteren durch die Form der mehr gerundeten und weniger feigen- formigen Miindung, durch die weit weniger entwickelte Horizontalfalte, in welche die Unterlamelle bei Cl, Lederi auf dem Peristom ausliuft und durch die 4 (statt wie bei Cl. Ledert 3) wahren Gaumenfalten unter der Principale.

Kin von mir aufgebrochenes Stiick zeigt ee weit von der Oberlamelle getrennte, tief gelegene Spiralis, die nach hinten allmilig hoéher wird und den inneren Ausliiufer der Unter- lamelle weit tiberschreitet. Die inneren Aeste der Unter- lamelle ziehen in parallelen Bégen bis tief ins Gehause ; die Subcolumellarlamelle ist nicht stirker entwickelt als eine der Palatalen und hért vorn, im Bogen nach unten herablaufend, schon tief im Innern der Miindung auf, so dass sie, in schiefer Richtung gesehen, kaum noch in der

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Mundoffnung zu erkennen ist. Das kurze, breite, unten etwas zugespitzte Clausilium steht genau lateral tiber dem Nabelritz.

37. Clausilia (Euxina) somchetica P.

Es liegt nur ein etwas dunkel gefirbtes, im Uebrigen aber in Nichts von der Stammform dieser Art abweichendes Stiick von Mauglis vor,

38. Clausilia (Euaina) tschetschenica P.

Auch von dieser Art liegen typische Stiicke vor, die zu keiner Bemerkung Veranlassung bieten, 2 derselben stammen von Kasikoparan, 7 von Mauglis.

39. Clausilia (Oligoptychia) griseo-fusca Mouss.

Vor mir liegt ein Originalstiick dieser sehr distinctiven und schénen Art von Tabizhuri. Zur Mousson’schen Diagnose in Journ. Conch. Bd, 24, 1876, 8. 145, Taf. 5 fig. 3 und Pfeiffer, Mon. Hel., Bd. VIII, S. 489 erlaube ich mir noch folgende Zusitze zu machen:

»Apert. quartam circiter partem altitudinis aequans; lamella supera a spirali ut videtur deficiente evidenter disjuncta; infera parum valida, valde recedens, intus bifurcata. Lam. parallela nulla. Lunella distincta, dor- salis, suturam attingens, inferne cum subcolumellari valde recedente solumque extus perspicua angulatim conjuncta, superne pliculis 3 distincte perspicuis aequi- distantibus brevissimis (2 suturalibus et 1 principal) decussata. Perist. tenue, parum reflexum, elabiatum. Alt. 17, lat. 4; alt. apert. 4, lat. apert. fere 3 mm (1 Expl.).*

Diese Art ist demnach nicht, wie Mousson gethan hat, mit Claus. litotes A, Schm. (= fusorium Mouss.) zu ver- gleichen, sondern gehért evident zum Formenkreise der Cl. laevicollis Parr, in welcher Gruppe sie eine der am

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weitesten nach Norden vorkommenden Species zu sein scheint. Sie unterscheidet sich von allen bekannten Arten dieses Formenkreises durch die kraftige Streifung und die weisse Strichelung, welche dieselbe einer Peristoma ahn- licher erscheinen lisst als einer Oligoptychia. Immerhin diirfte sie aber der Cl. brunnea Z., die mir leider noch unbekannt ist, der Diagnose und Abbildung nach noch am aihnlichsten sein,

VII. Carychium Miill. 40. Carychium minimum Miill,

Ich fand nur 5 Stiicke dieser Art in dem Anspiilicht der Kura bei Borshom, die sich noch etwas kleiner und bauchiger zeigen als die friiher von mir aus Mamutli (Jahrb. 1879, 5, 40) erwaihnten Exemplare.

IX. Pisidium C. Pf. 41. Pisidium ? fossarinum Cless,

Zu dieser in ganz Mitteleuropa verbreiteten Art scheinen mir eine Doppelschale aus dem Anspiilicht der Kura bei Borshom, das auch Hr. S. Clessin, dem ich dasselbe einschickte, so bestimmte und ein einzelnes Schalehen von Achalkalaki zu gehéren. Doch stehen die Seitenzihne bei der kaukasischen Art etwas mehr dem Wirbel genihert und der vordere Seitenzahn ist etwas schwicher entwickelt als bei gleichgrossen von Clessin bestimmten Stiicken dieser Art, die ich subfossil am Laacher See sammelte. v. Martens und O, Schneider erwahnen ein Pis. cine- reum Ald. von Achalkalaki als hiufig, das als ein Synonym von Pis. cazertanum Poli gleichfalls mit der uns vorliegenden Species identisch sein diirfte.

Lith v Werner & Wi

4.V. Komarowl 1. Sp.

O, Bovttger del : 1. Clausilia laodicensis n.sp. 2.1. delimaeformis n.sp. 3.Vitrina annularis Stud. 3Cl.gradata n. sp. 6. Pupa Sieversi n. sp. typ.u. Zvar punctum Brig S.Hyalinia cellaria var. Sieverst Bttg.

9.Cochlicopa (Acicula) actcula var. Liesvillet Bgt. u. 10. dies. var nodosaria Bitg.

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