1 FROM " TuTTLE, MOREHOUSE & TAYLOR, Printers and Bookbinders, New Haven, Ct. ., J'.J. v-^u^n^ny rfos*"^r^u ^i/fT'^r F i Sil.' EIN AUSFLUG NACH TRIEST UND DEM ftUAMERO. BEITRÄGE KENNTNISS DER THIERWELT DIESES GEBIETES DR. ADOLPH EDUARD GRUBE, ORDENTLIfHKM PROFESSOR UER ZOOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT BRESLAU. MIT 5 KUPPERTAFELN. BERLIN. NICOLAISCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG. (O. PAETHEY.) 1861. Seinen Dorpater Schülern gewidmet Verfasser Indem ich diese Beiträge zur Fauna der Adria in Form eines Tagebuchs veröffentliche, glaube ich jungen Facli- genossen einen Dienst zu erweisen, die mit den Fami- lien der meerbewohnenden Evertebraten so weit ver- traut, als Bücherstudien und zoologische Sammlungen gestatten, die Aussicht vor Augen haben, selber an das Gestade des Meeres zu gelangen. Aber wenn nun das ersehnte Ziel erreicht ist, wenn man in jene Wogen blickt, deren geheimnifsvolle Tiefe so viele Reichthümer beherbergt; wie in ihren Besitz kommen, wie die oft nur spärlich zugemessene Zeit da am besten zum Sam- meln verwerthen, wo nicht Fluth und Ebbe die Aufgabe erleichtern? Andrerseits ist es bei der Entscheidung der Wahl eines Strandes nicht unwichtig, auch über Land und Leute orientirt zu sein, zu wissen, auf welche Hülls- mittel man rechnen darf, auf welche Entbehrungen man gefafst sein mufs. In beiderlei Hinsicht enthält mein Tagebuch manche Andeutungen, die, wie ich hoffe, von einigem Nutzen sein werden, und die beigefügten Ver- zeichnisse werden einen Mafsstab dafür geben, was sich unter günstigen Umständen und mit vereinten Kräften auch in wenigen Wochen erreichen läfst. Ich spreche in diesen Mittheilungen insbesondere zu Ihnen, meine jungen Freunde von der Dorpater Hochschule, die Sie an meiner Hand den Tempel der Wissenschaft betreten, und seitdem an den Tag gelegt haben, dafs Sie mit Liebe und Eifer ihrem Cultus ergeben sind. Ich kann nicht klagen, dafs die Trennung Sie mir entfremdet hat, ich bin Ihnen im Gegentheil zu Dank verpflichtet für die vielen Beweise von Anhänglichkeit und wissenschaft- lichem Streben, durch die Sie mich seit meinem Ab- gange von üorpat zu erfreuen fortfahren. Nehmen Sie denn diese Blätter als Zeichen meines lebhaftesten Anden- kens, meines wärmsten Dankes, und mögen Sie darin eine Anregung finden, sich ähnlichen Arbeiten an den Meeren zu unterziehen, die Rufslands fernste Grenzen bespülen, Arbeiten, die, je schwieriger ihre Ausführung ist, Ihnen um so mehr die Anerkennung der Fachgenos- sen sichern! Breslau, den 13. April 1861. Ed. Grube. Inhal tsverzeichnifs. 1. Tagebuch über den Aufenthalt in Triest und am Quarnero: I. Triest, seine Bedeutung für den Zoologen und seine Vorzüge. Hülfsmittel sich über die Triestiner Meeres/auna zu orientiren. Das zoologische Museum und seine Bibliothek. Der Fischmarkt. Die Fischerfrau Antonia Frusing aus Zaole. Nebalia Geoifroyi und ihre merkwürdigen Parasiten S. 1 — 21 II. Veränderung des Ufers durch die Anlage der Eisenbahn. Ga- strochaena Polii, Polycelis laevigata. Aeolis limacina. Ga- masen des Meeres. Berichtigung und Ergänzung früherer Beobachtungen über Staurocephalus rubrovittatus — Entschlufs nach Fiume zu gehen — Alpheus dentipes und andere Crusta- ceen. Nächtliche Ausfahrt meines Gefährten Dybowski mit Fi- schern S. 21 — 28 III. Tethys fimbria in lebendem Zustande, Phosphorescenz dersel- ben. Pleurobranchaea Meckelii — Siphoiiostomum diplochaitus — Spinther miniaceus — Oceania ampullacea — Myzostomum glabrum — Valencinia ornata. Gang nach dem Boschetto und Ausbeute von dort S. 29 — 37 VI. Fahrt nach Fiume. — Fiume. — Professor Lorenz, sein Vorha- ben und seine Sammlungen. — Die Bora. — Ausflug nach Mar- tinsica. — Anwendung des Schleppnetzes. — Gänge von Anne- liden im Kalkstein. — Heterocirrus saxicola, Sabella. — Poly- ophthalmus pictus und seine Stellung im System. — Doris villa- francana. — Galeomma Turtoni. — Protula Rudölphii. S. 38 — 53 V. Fahrt nach Portore. — Ausflug nach dem Canale di mal tempo. — Tylodina. — Modiola discrepans in Ascidienhüllen. — Lage und Bedeutung von Portore. — Weitere Untersuchung der Ausbeute vom Cauale di mal tempo. — Eunice violacea. — Doris coeru- lea. — Lambrus angulifrons. — Bucht von Buccari. — Angeb- liches Vorkommen von Corallium rubrum. — Protula protensa. — 29186 Maldaiie glebifex. — Ausbeute von Porto Pescliiera. — Typion spongicola. Enchelidium S. 53 — 66 VI. Fahrt nach Cherso. — Die Stadt Cherso. — Leptoclinum cin- nabarinum. — Ausflug nach Vallone und dem Vranasee. — Asta- cus saxatilis, Scardinius erythrophthalmus var. Hesperidicus. — Saenuris barbata aus der Tiefe des Sees. — Bonellia viridis. — St. Nicolo, Porto Chimen und andere Localitäten. — Polycirrus aurantiacus und seine Phosphorescenz. — Wimperbewegung bei Anneliden. — Cerebratulus geniculatus. — Polynoe -Arten. — Phascolosoma verrucosum. — Sabella Spallanzanii und S. Lucul- iana. — Verschiedene Terebellen. — Elysia splendida. — Cy- pridiua oblonga. — Bucht von Pischio und ihre Bewohner. Cly- menen. Sabella brevibarbis. Glycera alba und ihre Circula- tion. — Rückkehr nach Fiume. Ausflug in das Thal der Fiu- mara S. 67 — 92 2. Bemerkungen über einige neue Thiere der Ausbeute: I. Ueber Cypridina und eine neue Art dieser Gattung . S. 93 II. Enchelidium obtusum Gr 107 III. Seison Nebaliae Gr 109 3. Ausbeute von Triest, Fiume, Portore und Cherso ... 116 4. Charakteristik der neuen Arten dieser Ausbeute .... 133 5. Triestiner, Istrische und Venetianische Namen für Fische und andere Seethiere 153 6. Erklärung der Kupfertafeln 169 I. Triest, seine Bedeutung für den Zoologen und seine Vorzüge. Hülfs- mittel sich über die Triester Meeresfauna zu orientiren. Das zoolo- gische Museum und seine Bibliothek. Der Fischmarkt. Die Fischer- frau Antouia Frusing aus Zaole. Nebalia Geoffroyi und ihre merkwürdige Parasiten. Triest, den 27. März J858. Oie werden verwundert sein, liebster Freund, mich, nachdem ich kaum in meinem neuen Wirkungskreise etwas heimisch ge- worden, schon wieder in Triest zu sehen; aber es liefs mir keine Ruhe, die Sehnsucht nach dem Meere war zu grofs: bei erster Gelegenheit mufste ich mich überzeugen, wieviel leichter sich die Adria von Breslau als von Dorpat erreichen läfst, und habe deshalb nicht einmal die so viel längeren Herbstferien ab- warten mögen, in denen man überdies auf anhaltend günstige- res Wetter rechnen darf. So ist es Ihnen freilich für dieses Mal unmöglich gemacht, mich zu begleiten, doch will ich Sie dafür entschädigen, und da Ihnen zur Abrundung Ihrer Studien das Leben am Meere noch fehlt, und Sie über kurz oder lang doch Ihr Verlangen darnach befriedigen werden, will ich Sie durch meine Mittheilungen einigermafsen darauf vorbereiten. Sie werden mir nicht verdenken, dafs ich Sie zunächst für Triest selbst zu gewinnen wünsche, einen Ort, den ich nun schon zum dritten Mal besuche. So wenig Triest den Tou- risten zu fesseln vermag, der jeden längeren Aufenthalt hier als einen Verlust an Venedig oder Wien ansehen würde, wie ganz anders erscheint er dem Zoologen ! Jener, wenn er zum ersten Mal die Alpen überstiegen hat, ergötzt sich blofs an dem An- blick des Meeres mit seinen Felsenküsten, an dem lebhaften l Treiben des Hafens und dem italienischen Zuschnitt des Le- bens, steigt höchstens zum Dom hinauf und besucht dort Win- kelmann's Ruhestätte oder besichtigt das Lloydarsenal, aber Triest ist blofsc Handelsstadt, die Kunst ist nicht auf seinem Reichthum emporgeblüht, und ebenso wenig spricht aus seinen Mauern eine bedeutendere geschichtliche Erinnerung: wenige Stunden weiter und er schwelgt in allem dem, was ihm Triest nicht zu bieten vermag. Der Zoologe hingegen darf nur den Fischmarkt von Triest betreten haben, und ist schon gefesselt, und erwartet mit Ungeduld, was ihm der andere und nächst- folgende Tag hier bringen wird: es treibt ihn selbst, die Barke zu besteigen, ob es ihm gelingen möchte, den Tiefen des Meeres etwas Besonderes abzugewinnen, was nicht' seinen Preis auf der Wagschale des Marktes findet, und nicht im \\ etteifer überlauter Stimmen von Fischern ausgerufen wird. Für ihn knüpft sich an den Mauern dieser Stadt eine Reihe dankbarer Erinnerungen. Was für den Franzosen nach Cuviers Vorgange die Ocean- küste seines Landes geworden war, dieselbe Bedeutung hat für den deutschen Forscher Triest bekommen. In einer Zeit, wo der Sinn für das Studium der Meerthiere angeregt und doch noch das Reisen mit so viel gröfseren Opfern an Zeit und Geld verbunden war, strebten die deutschen Zoologen wenigstens diesen Ort zu erreichen und hier eine Thierwelt kennen zu ler- nen, die ihnen mit Ausschlufs weniger Repräsentanten ihre Bin- nenfauna versagte. Wie von der Westküste Frankreichs her ein neues Licht über den Bau der Mollusken aufging, so ward in Triest der Grund zur Erkenntnifs der Organisation der Echi- nodermen gelegt, hier die Untersuchungen über ihre Jugendge- schichte wesentlich fortgeführt und erweitert: Triest ist der classische Boden für die Syuapten und Zitterrochen, und die Tergestina und llorae Tergestinae erhalten schon durch ihren Titel das Andenken an den Ort lebendig, der den Wissensdurst so vieler Forscher befriedigt, so viele Museen mit Schätzen ver- sorgt hat. Doch kann man nicht leugnen, dafs unsere Kennt- nifs von der Fauna der Adria bisher mehr von Venedig als von Triest aus gefördert war: Olivi, Chicregini, Renier, Mar- Ions, Domenico Nardo haben sich, wenn sie auch die. Ostküste nicht vernachlässigten, vorzugsweise mit der Thierwelt der Westküste beschäftigt, es bleibt in dieser Hinsicht gerade für die Ostküste noch vieles zu wünschen übrig, und man sollte sich beeifern, Sars Untersuchungen fortzusetzen und die Vor- theile, die. Triest darbietet, gründlich zu benutzen. Triest ist durch die Eisenbahnen so nahe gerückt, dafs man es von Breslau, wenn man noch eine Nacht in Wien ruht, in 40 Stunden erreichen kann") Ich freilich verweilte dort, um meine alte Freunde zu begrüfsen, und Professor Kner und die neueren Erwerbungen der zoologischen Museen kennen zu ler- nen, einen vollen Tag, und ebenso lang in Gratz, wo ich von Professor Oscar Schmidt Auskunft über einige zum Sammeln besonders geeignete Lokalitäten zu erhalten hoffen durfte. Es war mir erwünscht, einem seiner populären Vorträge beiwoh- nen zu können und mich zu überzeugen, wie sehr er hier das gebildete Publicum für seine Wissenschaft zu interessiren ver- steht. Ueberdies bin ich ihm noch zu besonderem Dank dafür verpflichtet, dafs er sich der Bestellung eines Gestelles für ein Schleppnetz unterzog; das hätte ich in Triest gewifs nicht so zweckmäfsig bekommen. Er hatte dazu die tetraedische Form gewählt und für die vordere Stange der Basis eine Länge von 26 Zoll, für die anderen Seiten des vorderen Dreiecks 19 Zoll bestimmt. Triest liegt so ganz auf der Grenze des italienischen und deutschen Sprachgebietes, dafs Sie hier mit einem Minimum von Italienisch im Nothfall auskommen und jedenfalls besser als in Venedig. Sie können sich wenigstens noch in Gast- und Kaffeehäusern und den gröfseren Kaufläden Deutsch verständi- gen, allein im gewöhnlichen Verkehr läfst Sie ihre Mutterspra- che schon oft im Stich, auf dem Fischmarkt finden Sie kaum einen, der einige deutsche Brocken herauswürgt, und dieser Eine würde Sie vielleicht am ersten betrügen. Freilich reichen, um sich auf dieser Bühne sicher und behaglich zu fühlen, Lexikon *) Jetzt, da der Courirzug aufgehoben ist, erst in 48 Stunden. und Grammatik auch nicht aus: Sic werden anfanglich von dem Geschrei der ausrufenden Verkäufer betäubt, hören eine Menge Ihnen unzugänglicher Namen, erkennen gewifs trotz al- ler gelehrten Studien viele Fische nicht sogleich wieder, und verstehen noch nicht zu handeln. Ich könnte Ihnen auch kein fluch nennen, in welchem die auf den Triestiner Markt kom- menden Thiere zusammengestellt und beschrieben, oder auch nur mit guten Diagnosen versehen wären: Dasjenige, das sich diesen Anforderungen noch am meisten nähert, ist das von Plu- car verfafste „der Fischplatz zu Triest". Der Verfasser, der sich übrigens erst auf dem Titelblatt einer neueren Ausgabe genannt hat, zählt nicht nur die betreffenden Fische mit ihren lateinischen, deutschen und italienischen Namen auf, sondern beschreibt sie auch, aber, wie er selbst sagt, nicht in wissen- schaftlicher Darstellung, er will vielmehr seinem Schriftchen nur eine populäre Tendenz vindiciren, erschwert dadurch, dafs er nicht einmal die allgemein anerkannten Familien zu Grunde legt, z. ß. die Gadoiden und Pleuronectiden mit den Blennien vereinigt und von den Opbidien trennt, vielmehr dem System der Oken'schen Naturgeschichte sich anschliefst, dem Neuling das Aufsuchen der Gattungen, und indem er die charakteristi- schen Merkmale der Arten nicht genugsam hervorhebt, auch die schnelle Bestimmung dieser letzteren. Dennoch ist dieser Beitrag dankbar anzunehmen, da man fast nur auf die Fisch- verzeichnisse von Martens und D. Nardo angewiesen wäre, je- nes im 2ten Bande seiner Reise nach Venedig, dieses in Nardo's Prodromus observalionum et disquisitionum Adriaticae Ichthyo- logiae (4°. Ticini. 182?) und in seinem Prospetto della faun.i marina volgare del Veneto estuario (4°. Venetia. 1847). Alle diese Schriften, mit Ausnahme von Martens, werden in Deutsch- land nicht leicht zu erhalten sein, dasselbe gilt von dem „\ er- zeichnifs verschiedener Fische und Krebse des adria tischen Meerbusens (6°. Triest. 1796)", einem wahren Curiosum voll seltsamer, zum Theil fast räthselhafter Beschreibungen, aus dem man nur in Beziehung auf das Vorkommen, die Strichzeit und die Zubereitung der Fische einige Belehrung schöpfen kann. Von den wirbellosen Thieren linden Sie bei Plucar blofs eine Aufcählunisher haben wir's hier noch heiter und dabei kühl, ja zuweilen so kalt gehabt, dafs ich, um mich gründlich zu erwärmen, in ein Kaffee flüchten mufste; jedenfalls steht nun Regen, wahrscheinlich auch starker Wind zu erwarten. Die Ueberfahrt nach Spalato oder Lesina kostet, da der Vapore in Zara und Sebenico ver- weilt, zwei Tage, ebenso viele vergeben wenigstens, ehe man sich dort einrichtet, und somit hätte ich schon beinahe den vierten Theil der mir vergönnten Zeit einem immer doch sehr fraglichen Gewinn opfern müssen; dazu kam die sichere Nach- richt, dafs Herr Botteri in Lesina, der Herrn Senator Ad. Roe- mer so wesentliche Hülfe geleistet und an den dieser mich ge- wiesen, sich nicht mehr am Orte befinde, sondern Europa ver- lassen habe. Dagegen erfuhr ich durch Herrn Professor Schivitz, dafs sein College Lorenz in Fiume sich gerade jetzt angelegentlich mit der Untersuchung des Ouarnero beschäftige, ja sogar, um sich diesem Gegenstande anhaltender widmen zu können, von der österreichischen Regierung einen halbjährigen Urlaub erhal- 28 ten; für mich Grund genug, das Nähere und Gewissere vorzu- ziehen und mich nach Fiume zu begehen. Ich habe mich be- reits mit Herrn Lorenz in Verbindung gesetzt und es wird von seiner Antwort abhängen, wann ich Triest verlasse. So eben kehrt Herr Dybowski von einer Ausfahrt zurück, die er über Nacht mit hiesigen Fischern unternommen : die Er- [aubnifs, sie zu begleiten und den Anspruch auf ein sehr be- schränktes und unbequemes Plätzchen in der Cajüte ihres Fahr- zeugs hatte er mit nicht weniger als 2 Gulden bezahlen müs- sen! Dafür durfte er nun alles behalten, was aufser den Fi- schen mit herausgezogen wurde. Wie oft war mir eben das von solchen Leuten versprochen worden und doch nie mitge- bracht! Verlassen sie sich nie auf dergleichen Zusagen; man mufs selber beim Heben der Netze zugegen sein. Die Haupt- masse des Fanges bestand in einfachen und zusammengesetzten Ascidien: PhaUusia mamill ata und monachus, Cyntkia micro- cosmus, Amarucium conicum, den gewöhnlichen zwei Arten Seeigeln Echinus liciclns und bremspinosus , grofscn Astro- pecten aurantiacus und Ilolothuria tubulosa, aufserdem auch A. pentacanthus , Ophiolepis ciliata und Ophioderma lor/gl- cauda, Cladodactyla doliolum und Alcyonium domuncula Olivi, einem sehr festen orangerothen Schwamm der Marex branda- ris und andere Schnecken so dick und rund umkleidet, dafs das Ganze einigermafsen einer Orange ähnlich sieht; gewöhn- lich steckt dann noch ein Pagarus in dem Gehäuse. Es fehlt mir an Zeit, die Ausbeute genauer zu durchmustern, denn ich höre bereits die schmetternde Stimme meiner alten Fischerin auf der Treppe: die mufs zuerst abgefertigt werden; das aber sehe ich schon, eine Tethys hat sich Dybowski nicht geholt, und das ist schade, dafs er gerade diese gröfste Nacktschnecke des Mittelmeers, zugleich eine der schönsten, nicht zu sehen bekommt. 29 III. Tetliys fimbria in lebendem Zustande, Pbosphorescenz derselben. Pleu- robranebaea Meckelii — Sipbonostoinum diplocbaitus — Spinther niiniaceus — _Oceania ampullacea — Myzostonmm gl ab mm — Va- lencinia elegans. — Gang nacb dem Boscbetto und Ausbeute von dort. Triest, den 2 — 4. April. Uns ist, wie ich schon bemerkte, diesmal keine Tethys zu Theil geworden; doch haben überhaupt nicht viele Zoologen diesen Nacktkiemer lebend beobachtet, und da ich wenigstens keine derartige Beschreibung kenne, das Thier aber zur hiesi- gen Fauna gehört und sogar prächtig und absonderlich ist, will ich Ihnen das mittheilen, was ich in meinem Tagebuch von 1851 darüber verzeichnet. „Das Exemplar von T. fimbria, das mir ein Fischer brachte, war ganz lebenskräftig und mit allen jenen seitlichen Rückenanhängen versehen, die Otto unter dem Namen Vertumnus tethydicola als Parasiten dieser Molluske beschrieben und abgebildet und Krohn zuerst als Körpertheile der Tethys erkannt hat. Sie waren fast birn- oder rübenför- mig aufgebläht, am Grunde etwas eingeschnürt, durchaus paa- rig, dicht vor den Kiemen längs der Seiten des Rückens ge- stellt, nach hinten an Gröfse abnehmend, wie Ruder ausge- spreizt und wurden so auch bewegt0). Der Leib ebenfalls auf- gebläht, fast farblos und durchsichtig wie die Kiemen, wunder- voll abstechend gegen die an der Spitze blafsrothen, mit dun- kel- fast schwarzrothem Mittelfleck versehenen Anhänge und die schwärzlich unregelmäfsig weifs geränderten Augenflecken ihrer Oberseite, warf sich auf dem Rücken liegend unablässig und mit einer gewissen Grazie hin und her, wobei er sich so stark einkrümmte, dafs das Körperende die Seitenränder des Segels berührte. Das grofse Segel war fast ganz aufwärts und zurückgeschlagen, sein gefranzter Rand nach hinten umge- ') Die Abbildung Taf. I, Fig. 12. 30 bogen und die Seitenränder der ganz hohl gemachten Fufs- scheibe einander so genähert, dafs zwischen ihnen kaum eine schmale Furche übrig blieb oder sie sich sogar berührten. In dieser Lage glich das Thier einem Hammer, an dem das ver- kürzte Segel das Eisen, der Leib den Stiel vorstellte; sobald es jedoch ruhiger wurde, breitete sich der Fufs in Gestalt ei- ner ovalen tiefen Schüssel aus, deren Seitenränder höher als Vorder- und Hinterand waren. Es phosphorescirte lebhaft im Dunkeln, und die Phosphorescenz trat sowohl dann ein, wenn ich dasselbe berührte, als auch wenn ich nur die Hand in sei- nem Wasserbecken bewegte; minder stark waren die Lichtfan- ken, wenn sich Vorder- und Hinterende des Körpers selber be- rührten. Trotzdem dafs ich ein paar Stunden darauf, nachdem mir das seltene Thier gebracht war, das Seewasser erneuerte und das Becken, in dem das Thier noch so kräftig seine Be- wegungen ausführte, nicht eben klein war, erlosch über Nacht sein Leben : am andern Morgen waren seine Anhänge, obwohl sie ihre Farbe noch behalten hatten, abgefallen und regungslos. In Weingeist schrumpften sie verhältnifsmäfsig weniger als der Leib ein, dessen Länge von mehr als 5 Zoll schon in wenigen Tagen auf die Hälfte herabgesunken war; die vorderen Anhänge mafsen am lebenden Thiere nicht weniger als 2 Zoll in der Länge, die Breite des Segels 4.7 Zoll. Wer diese Tcthys und ihr stürmisches Hin- und Herwälzen nur einmal gesehen, wird nicht mehr so beschränkend, wie dies gewöhnlich geschieht, den Be- griff des Phlegma's mit dem Charakter der Molluske verbinden." Unter Dybowski's Ausbeute fanden sich noch ein paar lei- der sehr mitgenommene Exemplare von Pleitrobrai/chaea Mel- lelii Lewe, die vordere Hälfte einer Moscata rhododäctylus Renieri, jener schönen, wurmartig gestreckten Actinie, der die Ful'sscheibe fehlt und die sich wie ein Röhrenwurm eine dicke Schlammhülle bereitet; endlich noch eine wohl erhaltene Doris Umbettet) die in diesen Gewässern nicht eben sehr selten scheint. Mein Gefahrte beschrieb mir den ganzen Act des Netzanslee- rens und Aussuchen s — denn er hatte lange nicht alles mit- nehmen können — so drangvoll und ungünstig als möglich: 31 alles mufste natürlich beim blofsen Schein einer Laterne und auf ganz beschränktem Räume vorgenommen werden. Uebri- gens war an Fischen so wenig gefangen worden, dafs die Leute ihren Erlös auf noch nicht einen Gulden berechneten: sie müs- sen die Fische immer erst an die Grofshändler verkaufen und diese machen den Marktpreis. Was Max Müller über das getrennte Geschlecht der Si- phonoslomeen mittheilt, kann ich bestätigen. Ich habe von dem S. diplochaitus, welches nichts anderes als die Amphitrite vi- ridi purpurea Renier's ist, jetzt aus Zaole eine Menge Exem- plare in Händen gehabt und Männchen und Weibchen schon an der blofsen Farbe unterscheiden gelernt. Bei der so zarten Körperwandung schimmern die Ovarien blafsgrün, die ganz ähnlich gestalteten und angehäuften Hoden blutroth durch. Doch fand ich die Männchen ebenso zahlreich wie die Weibchen, während Dujardin nur letztere zu Gesichte bekommen hat. Von der Eunice sanguinea hat mir die Fischerin ans Zaole ein Exemplar gebracht, welches den gröfst-bekannten nichts nachgiebt: es mifst etwas über 2 Fufs und ist nicht ein- mal vollständig. Wenn sich die Mehrzahl der Anneliden auch nur in 6 mal so kleinen Formen bewegte, würde ihnen mehr nachgestellt und mehr davon in den Sammlungen zu finden sein. Neben diesem Riesen mufs ich sogleich einer Pygmäe ge- denken, die mir früher noch niemals begegnet ist und mir zur Gattung Spinther Johnst. zu gehören scheint, welche wiederum wohl mit Oniscosoma Sars und Cryptonotus Stimpson gleich- bedeutend ist. Die Art wird neu sein: der von Johnston ent- deckte Spinther oniscoides ist blafsgelb (cream-yellow), Sars 0. arcticum, wie er mir mittheilt, ebenfalls, und Stimpson's Species führt den Beinamen citrinus, alle Exemplare der raei- nigen aber sind hochorange- oder fast zinnoberroth, weshalb ich sie Spinther miniaceus nennen möchte (Taf. IV, Fig. 3). Sie können sich am besten davon ein Bild machen, wenn Sie sich eine Euphrosyne vorstellen: so kurz und gewölbt ist der Körper, er hat höchstens eine Länge von 3 Linien bei 1 Linie Breite. Allein es fehlen ihm alle Cirrhen und Kiemen, ebenso 32 die Fühler, bis auf einen sehr winzigen, wenig in's Auge fal- lenden, und die Gegenwart des Kopflappens erkennt man haupt- sächlich nur an den zwei winzigen Augenpaaren und dein Man- gel der Borsten, welche an den übrigen Segmenten breite, bis an die Spitze entweder durch Schleim oder eine sehr zarte Mem- bran verbundene und bis an die Mitte des Rückens reichende Ouerreihen bilden. Stimpson sagt, dafs die Kiemen vermuth- lich wie bei Euphrosyne aussehen, giebt nur zwei Augen, da- gegen auch einen Fühler an. Aufser jenen ßorstenreihen kommen noch am Seitenrande kurze Stummel vor, in denen ein Bün- delchen ähnlicher Borsten und eine sehr starke mit einem krum- men Haken endende zusammengesetzte Borste steckt, wie sie mir bei andern Anneliden nie oder höchst selten begegnet ist. Ich habe auch bei anhaltenderer Beobachtung aus der an der Unterseite und ganz nahe dem Vorderrand gelegenen Mundöff- nung einen Rüssel hervortreten gesehen , der die Form einer hohl gemachten Zunge oder llalbrinne zeigt: und da die Lei- beswandung sehr zart ist, habe ich den Darmkanal mit Nadeln herauspräpariren können und gefunden, dafs er wie bei den Po- lynoen durch paarige dünne und lange Blindschläuche gefiedert ist, ihm aber der knorplich harte Magen derselben abgeht. Die gröfsten Exemplare mafsen nur 3 Linien in der Länge, und wa- ren doch schon ausgebildete Thiere, da ich ihren Körper mit Eiern erfüllt fand: die Zahl ihrer ßorstenbündel betrug jeder- seits 22, kleinere Thiere hatten ein paar weniger. Zu einem Ausflug nach Grignano, einem Ort, der uns sehr empfohlen und auf der Eisenbahn zu erreichen ist — etwa eine Stunde von Triest £ejren Duino hin — werde ich wohl aus Mangel an Zeit nicht kommen; eine Ausfahrt, welche Pro- fessor Schivitz und Dybowski nach der Gegend des Leuchl- thurms unternahmen, um wo möglich einige Quallen oder Echi- nodermenlarven zu erhalten, verschallte uns Nichts als eine kleine, contrahirt etwa Gl Linie lange, hoch glockenförmige Me- duse mit einem Knauf auf dem Scheitel und Randfäden, aber ohne Arme: Ich kann nicht zweifeln, dafs ich die von Sars bei Bergen beobachtete Oceania ampullacea vor mir habe, ob- J33 schon er nur 12 bis 24, ich über 40 Randfaden zähle, doch vermuthet er, dal's die an seinem Exemplar zwischen denselben bemerkten ganz kurzen Papillen, ebenfalls zu Fäden auswachsen; an dem meinigen sind wahrscheinlich alle schon ausgewachsen, denn ich kann nur ein paar solcher Papillen auffinden. Inner- halb der grofsen Glocke hängt ein carminrother, seitlich gesehen kelchförmiger, im Ouerdurchschnitt unten kreuzförmiger Körper herab; er enthält die eigentliche Leibeshöhle, um welche herum die 4 in enge Windungen gefalteten Generationsorgane liegen, von dem Fni's des Kelchs gegen seine Mündung herabsteigend. In dem Mantel der grofsen Glocke sind 4 bandartige gegen den Rand hin allmählich sich verbreiternde Längsstreifen mit zackigen Rändern (Hauptkanäle) und in jedem der dadurch gebildeten Quadranten noch 3 ganz feine Längslinien sichtbar, von denen die mittlere einfach, ganz kurz und nur am Rande erscheint, die seitlichen bis gegen den Knauf hin emporsteigen und in gröfseren Abständen unter rechten Winkeln Aeste gegen diebrei- ten Längsstreifen abschicken. Diese Uauptkanäle liegen mit den vier Generationsorganen abwechselnd; weder in ihnen und dem dünnen Randkanal, in den sie einmünden, noch sonst wo sehe ich irgend eine Spur von bewegten Körnchen, auch keine Rand- körperchen oder gefärbte Punkte. An den kräftigen und anhal- tenden Conti\Tctionen des Glockenmantels scheint der breite nur wenig abgesetzte Knauf gar keinen Theil zu nehmen; Sars fand dies anders. Am meisten überrascht die aufserordentliche und augenblickliche Verlängerung der Randfäden, welche in der Ruhe an ihren Enden in enge Spiralen pfropfenzieherartig aufgerollt, und etwa 8 Linien lang, bis auf eine Länge von 5 Zoll aus- gestreckt werden können. Diese Oceania, die ich in der be- kannten Solution von Alaun, Kochsalz und Sublimat in Wasser zu erhalten hoffe, und ein grois.es Rhizostomwn Cu- vieri waren die einzigen Repräsentanten der Scheibenquallen, die mir während meines ganzen Aufenthalts in Triest begeg- net sind. Von einem andern, bisher vergeblich gesuchten Thierchen 3 34 habe ich dagegen diesmal mehrere Exemplare erhalten: es ist der Ectoparasit der Alecto europaea, das Myz-ostomum glabrum S. Leuck. (oder tuberculosum Setup.?). Wenn Loven von My- z-ostomum cirrhiferum schreibt, dafs es ganz behende an sei- nem Wirth herumlaufe, so kann ich das von meinen Thieren nicht sagen: sie hafteten sehr fest an der Bauchseite der Alecto und bewegten sich gar nicht. Von den drei Exemplaren, wel- che alle an derselben Alecto safsen, war eines dunkelroth, das zweite dottergelb, das dritte gelb mit schmutzig kirschrother Zeichnung, nämlich einem breiten ovalen vorn offenen Ringe auf der mittleren Partie des Rückens, von dem jederseits 6 am Grunde schmale, sich allmählich verbreiternde Radien zum Rande laufen, ähnlich, doch nicht ganz übereinstimmend mit der von 0. Schmidt gegebenen Figur"). Dieses letztere Exemplar würde, da ich auf seinem Rücken wie ringsherum am Rande deutliche Papillen erblicke, dem M. tuberculosum entsprechen, doch linde ich die Papillen weniger conisch als rundlich. Das zweite ganz gelbe Exemplar würde der Farbe nach und wegen der Rücken- papillen ebenfalls mit M. tuberculosum übereinstimmen, doch sind mir an ihm ebenso wenig wie an dem ersterwähnten ro- then, Randpapillen aufgefallen, so dafs ich das rothe, an wel- chem die Rückenpapillen nur schwer bemerkbar sind, für gla- brum halten müfste. Wie leicht aber können auch Rücken - und Randpapillen S. Leuckart, dem nur Weingeistexemplare zu Gebote standen, entgangen sein! Leuckart sagt ausdrücklich, dafs bei M. glabrum blofs die 5 Paar Haken der Bauchlläche, nicht aber aufserdem noch jederseits die 4 Haftgraben der an- dern Arten vorkämen: ich sah bei allen Exemplaren, auch an dem dunkelrothen, das sonst so ganz zu Leuckart's Beschrei- bung pafst, an der weifslichen Bauchlläche jederseits sowohl die 5 einzelnen oder doppelten Ilaken, als auch die 4 llaftgru- ben; der Rücken war hochgewölbt, der horizontale Umfang *) Zur Kenntnifs der Turbillaria Rhabdocoela und einiger anderer Muriner des Mittelmcers Tal'. IV, Fi";. 10. 35 kreisrund. Das gröfste Exemplar, das dunkelrothe, mafs 0,15 Z., das gelbe rothgestreifte 0,1 Z. rheinl., das kleinste einfarbig gelbe kaum 2 Millimeter im Diameter. Nach allem Angeführten ist es mir wahrscheinlich, dafs M. glabnim und tuber culosum zu- sammenfallen. Das letzte, was mir die Frusing brachte, war eine Ne- mertine, deren Form und Zeichnung sich Jedem einprägen mufs, der sie nur einmal in der Abbildung gesehen, die Valencinia elegansx ich verweise Sie auf die Darstellung von Quatrefages in der Sicilianischen Reise. Allein die Zeit drängte schon so sehr, dafs ich sogleich zur Tödtung des Thieres schreiten mufste: ich versuchte es mit langsamem Einträufeln von Zinkchloriir- lösung, einer Flüssigkeit, die mir übrigens als Conservations- mittel sehr empfohlen war, und mit der ich bereits an ver- schiedenen Gegenständen meiner Ausbeute Versuche angestellt. Man sagte mir, dafs auch die Novara ansehnliche Vorräthe von diesem Salz mitgenommen, und rieth mir die Verdünnung in dem Verhältnifs von 1 Loth Zinkchlorür auf 1 Mafs (=2\ Pfd.) Aqua destillata zu machen. Ueber die Erfolge jener Versuche werde ich Ihnen später berichten. Die ersten Tage stellen kein unbefriedigendes Zeugnifs aus: die Gegenstände gehen nicht in Fäuluifs über, und manche verändern auch weniger die Farbe als im Weingeist, so dafs ich dazu einiges Vertrauen gewinne. Mit der Valencinia jedoch lief es nicht gut ab: sie starb darin nicht so langsam als ich gehofft, wand sich im Gegen theil sehr hef- tig hin und her, und zerrifs, doch zum Glück nur in zwei Stücke. Auch ein paar niedliche Eulimen, deren scharlachro- ther Körper so schön durch das fast glasartige Gehäuse durch- schimmert, mufste ich dem Tode weihen: ich hätte sie gern noch länger beobachtet. Den 4. April. Ich hoffte noch gestern Abends mit der Post nach Fiume aufzubrechen, erfuhr jedoch bereits am Mor- gen, dafs alle Plätze — es sind nicht mehr als drei — vergeben seien, mufste also meine Abreise auf heute verschie- ben. Es war auch zu meinem Besten, da ich, trotz der freund- 3 * 36 liehen Hülfe von Prof. Schivitz und Freyer erst gegen Ave Ma- ria mit dem Einpacken und der Uebergabe der Gegenstände an den Spediteur fertig wurde. So konnte ich denn den Abend noch gemüthlich mit den Freunden verplaudern, und den Vormittag des Ostersonntags zu einer kleinen Excursion nach dem etwa eine Stunde von Triest entfernten Boschetto verwenden. Es ist ein Hain von nicht unbedeutendem Umfang, ein Ueberrest der grofsen Waldungen, die ehemals die Höhen um Triest be- deckten, aus Quercus Cirris, Ostrya carpinifolia und Ju- niperus oxycedrus bestehend. Die Eichen hatten ihr dürres Laub noch nicht mit neuem vertauscht, aber der Epheu, der sie so dicht umrankte, lief's sie weniger todt erscheinen, der iioden überzog sich schon mit etwas Grün und Muscari bo- tryoides, Erica carnea , Primeln und Violen halte die Erde als liebliche Frühlingsbolen emporgesendet. Es war ein war- mer, sonniger Morgen, das Meer mit Nebel bedeckt, unten in der Stadt riefen die Glocken alles zur Kirche, und nur einzelne Leute waren dem bunten Gewühl entflohen und mit mir auf diese Höhen gestiegen, sich der frischen Natur zu erfreuen. Als ich so unter den losen Steinen der Gartenmauern und am Bo- den zu suchen begann, gesellte sich ein junger Mann aus einer Maschinenwerkstatt zu mir, ein Deutscher, und half mir mit grofsem Eifer. Nachdem ich ihm aber mitgelheilt, dafs mir am meisten an langen Regenwürmern gelegen sei, die hier vorkom- men sollten, meinte er, die träfen wir am sichersten, wenn wir in die Gärten selbst stiegen. Während ich in der Erinnerung an die Grobheiten, denen man, sobald man nur einen Privat- weg betritt, so leicht bei Breslau ausgesetzt ist, noch etwas An- stand nahm, seiner Aufforderung zu folgen, war er schon über die Mauer geklettert und zog mich nach : „das nähme hier zu dieser Zeit Niemand übel". Auch hatten wir kaum einen recht grofsen Stein an den Wurzeln der Reben gehoben, als wir ei- nen riesigen Lumbricus aus seiner Ruhe schreckten: aber im Augenblick war er auch in sein Loch geflüchtet, und bei dem Mangel an Grabinstrumenten war die. Verfolgung nicht rasch 37_ genug auszuführen. Wir suchten uns also solche Stellen, an denen der Boden minder fest war und mehr aus Felsbrocken bestand; die liefsen sich schneller forträumen, und so befanden wir uns bald im gewünschten Besitz. Wir zogen fui'slange Exemplare von Lumbricus complanatus hervor, die die Dicke eines kleinen Fingers, aber noch keine ausgebildete Gürtel hat- ten. Aufser dieser Art gab es hier auch noch L. foetidus und an den Ufern eines Bachbettes eine andere, die am ersten mit L. Isidorus übereinstimmt. Armadillidium commutatum und Scorpione ( Scorpio tergestinus Koch ) safsen am meisten unter den losen Steinen am Fufs der Mauern, und unter sol- chen, die auf dem Waldboden lagen, der hier stellenweise aus einem braunrothen, sehr fetten Lehm besteht, fand ich einige von jenen ansehnlichen, dem südlichen Europa eigentümlichen Myriapoden, Scolopendra cingulata und Geophilus Gabrielis, von welchen letzteren das grö'fste Exemplar nicht weniger als 6| Zoll in der Länge mafs. Hin und wieder liefs sich auch ein Salticus erwischen, und Lacerta agilis schlüpfte zahlreich unter den Gebüschen hervor; Vipera Amniodytes war nirgends zu bemerken, sie soll sich vorzüglich an den mitunter sehr be- deutenden, oft von einem Steingürtel umgebenen Vertiefungen des Karstes aufhalten, am häufigsten aber waren kleine roth- braune Trombidien, die an den Steinen safsen, das Trombidhim fuliginosum , und eine rothe fast glatte Art, das Tromb. phi- logaeum. 38 IV. Fahrt nach Fiunie. — Fiume — Professor Lorenz, sein Vorhaben und seine Sammlungen. — Die Bora. — Ausflug nach Martinsica. — Anwendung des Schleppnetzes. — (länge von Anneliden im Kalk- stein — Heterocirrus saxicola, Sabella. — Polyophthalmus pictus und seine Stellung im System. — Doris villafrancana. — Galeomma. Turtoui. — Protula Rudolphii. Fiume, den 5. — 9. April. Die Fahrt von Triest nach Fiume ward in Begleitung Dybowski's ohne Unfall und ganz angenehm in 1 1 Stunden zurückgelegt. Wir hatten, da man hoch oben auf dem Karst fährt, uns auf tüchtige Kälte und schneidenden Wind gefafst gemacht, und wurden von einer ruhigen schönen Mondnacht überrascht. Diese Strafse gilt nicht für eine der sichersten; sie geht durch öde und entlegene Gegenden und kann von man- chem Raubanfall erzählen; bei dem letzten vor einigen Jahren verübten hülste sogar der Conducteur sein Leben ein, und man sah sich längere Zeit genöthigt, der Post eine Bedeckung zu geben. Viel mehr aber hat die Communication im Winter von den grausigen Stürmen und Schneetreiben zu leiden, die sich hier regelmässig einstellen, und zuweilen die Strafse für einige Tage unwegsam machen. Bei einem solchen im verflossenen Januar war unser Conducteur kaum mit dem Leben davon ge- kommen, der Wagen ward am Rande eines Abhanges umge- stürzt, die Pferde in die Tiefe geschleudert. Ich habe von der Gewalt der Bora, die dieses Unheil veranlafst, während meines früheren November- Aufenthaltes in Triest nur eine schwache Vorstellung bekommen, und doch wehte sie so stark, dafs sich die Leute, um nicht umgeworfen zu werden, an die Mauern der Häuser drücken mufsten und der Markt wie ausgestorben war, Wen nicht die Noth treibt, der verläfst nicht seine \\ oh- nung. Von Triest steigt die Strafse wohl eine Stunde unauf- hörlich, ehe man die Höhe des Karst erreicht, und läuft dann auf dieser bis etwa eine Stunde vor Fiume fort, aber wir wa- 39 ren kaum über die Hälfte der ersten Station hinaus, so wurde schon gründlich Halt gemacht, um sich den wohlfeilen Wein schmecken zu lassen. Der Zoll, den die Stadt Triest auf die- sen so tief eingreifenden Artikel gelegt hat, ist so bedeutend, dafs ich mich über jene Abweichung von der Strenge des Post- dienstes kaum noch wundern konnte. Ueberhaupt, liebster Freund, müssen Sie sich die Bewohner dieser Gegenden nicht von ei- ner italienischen Mäfsigkeit vorstellen: auf den Stationen waren die Wirthshäuser voll lärmender Bauern, die der überreiche Weingenufs dermafsen erhitzt halte, dafs sie aus den Balgereien gar nicht herauskamen ; waren zwei an einander gerathen , so drängten die andern sie auf die Strafse und liefsen sie dort ihre Sache auskämpfen, doch sah ich sie niemals zum Messer greifen : man merkte sogleich, dafs man es hier mit keiner ita- lienischen Bevölkerung zu thun hatte. Die Sprache verstand weder mein Gefährte, der ein geborner Pole ist, noch ich, es war ein slavischer Dialekt, dem aber das nahe Littoral viel Ita- lienisch beigemischt hatte. Uebrigens erblickten wir überall kräftige, durchaus nicht schlecht genährte Gestalten, wie man sie bei der Unfruchtbarkeit des Bodens erwarten sollte. Er ist fast durchweg kahler Kalkfels voller Abstürze, die in trichter- förmige Vertiefungen führen. Diese oft 40 und mehr Fufs ver- tieften Stellen sind für die Bewohner von grofser Wichtigkeit: hier allein hält sich die Feuchtigkeit des sonst so durchlässi- gen Bodens etwas länger, und erlaubt den Anbau einiger Feld- früchte, meistens Kartoffeln, hie und da auch Gerste und Lu- pinen. Bäume sieht man nur hin und wieder und meist ein- zeln: hinter der Station Lipa erscheinen sie stellenweise zahl- reicher und bedecken auch wohl gröfsere Flächen, der Boden erhebt sich hier zu gleichförmigen Kuppen, man wähnt, eine unserer Moorflächen mit ihren Hübein im grofsartigen Mafsstabe und versteint zu sehen. Auch auf das Volk hat diese eigen- thümliche Formation einen Eindruck gemacht, es erzählt sich die Sage: bei der Schöpfung der Welt sei der Herr der Arbeit hier müde geworden, er habe den rohen Teig fortgeworfen und die abfallenden Klumpen seien zu jenen Kuppen erhärtet. Eigent- 40 liehe Thäler sind mir eben so wenig aufgefallen als einzelne Ansiedelungen, alles der Art scheint sich auf die Stationsdörfer und ein paar zwischenliegende andere zu concentriren. Nur wenn man sich Fiume nähert, ändert sich die Scene; die Gegend wird bebauter, und Weingärten und Gartenhäuser und der An- blick des Meeres gewähren nach dein langen Einerlei eine an- genehme Abwechselung; es ist, als wäre man der Welt wie- dergegeben. Als das beste Gasthaus in Fiume war uns der Re d'Un- gheria empfohlen, unmittelbar am Hafen gelegen und insofern für unsere Zwecke bequem, sonst aber, und namentlich in Be- treff der Sauberkeit, vieles zu wünschen übrig lassend. Doch fiel mir sogleich eine Fürsorge auf, die auf die Rauhheit des Winters schliefsen lief's und uns zurück in den Norden ver- setzte: es waren doppelte Fenster angebracht. Nach einer kur- zen Morgenruhe suchte ich zunächst Professor Lorenz auf, der so eben einen mehrtägigen Ausflug beendigt hatte, und war sehr erfreut, in ihm den strebsamen, sich ganz seiner Aufgabe widmenden Mann zu finden, den ich mir vorgestellt. Zunächst von dem Studium der Botanik ausgehend, auf deren Gebiet er schon mehrere Abhandlungen veröffentlicht, war er jetzt auch darauf geführt, die Thierwelt in seine Untersuchungen zu zie- hen, aber freilich stehen ihm für diesen Zweck nur wenig li- terarische Hülfsmittel zu Gebote; wie sehr würde ihm die Bi- bliothek des Triestiner Museums und dessen Sammlungen zu Statten kommen! Für die Aufbewahrung und Bearbeitung des von ihm zusammengebrachten Materials erscheint die ihm zu- gewiesene Localität in dem Gebäude des Gymnasiums, einem ehemaligen Kloster, auch wenig geeignet. Sie ist dunkel, be- schränkt, kaum mit den notdürftigsten Utensilien ausgestattet: wir hatten Mühe, augenblicklich so viel an Schüsseln und Gläsern herbeizuschaffen als für die genauere Durchsicht und Sonderung der bisher gemachten Ausbeute erforderlich war. Doch finden Sie, falls Sie sich zum Sammeln nach Fiume be- geben, auch hier noch einige, wenngleich kleinere und weniger mit ansehnlicheren Gefäfsen versehene Glashandlungen. Was 41 uns Professor Lorenz zeigte, waren Gegenstände, die er wäh- rend des verflossenen Winters theils hier, theils in der Gegend von Portore und hei Cherso gefunden. Von dem jetzigen Fisch- markt wurde uns wenig versprochen, einmal weil es noch Feier- tage seien, hauptsächlich aher, weil die Chioggiaten sich bereits fortbegeben hätten. Chioggia, der Hauptsitz der Fischerei für die nördliche Adria, schickt seine Netze nicht allein nach der benachbarten venezianischen, sondern auch nach den gegenüberliegenden Kü- sten. Einige seiner Söhne halten sich hier den ganzen Winter auf und laufen den Eingeborneu durch bessere Fahrzeuge, Kühn- heit und Geschick in ihrem Beruf so sehr den Rang ab, dafs diese fast gar nichts dagegen aufstellen können. Ihre grofsen Bragozzi gehen immer zu zweien und oft beim heftigsten Winde, bei dem sich die andern nicht hinauswagen, weit in den Ouar- nero, und nehmen so parallel einherfahrend mit dem zwischen ihnen ausgespannten Netz (Tratta), was sich in ihrem Bereich befindet. Natürlich belohnt sie dann auch ein viel reicherer Fang, und sie versorgen den Fischmarkt mit gar manchen Ar- tikeln, die man späterhin vergeblich sucht. Die Kirzi (Ghirzi), wie man die Sommerfischer nennt, sind dagegen nur arme Teu- fel, die blofs kleinere Barken besitzen, einzeln und nur so weit damit hinausfahren, dafs das Netz von den am Ufer stehenden Leuten gezogen werden kann. Obwohl nun der Ouarnero in seiner Bevölkerung das Meiste mit dem Meere an der istrischen Westküste gemein hat, so besitzt er doch manche, wie es scheint, ihm besonders oder ausschliefslich eigentümliche Formen, von denen uns Professor Lorenz sogleich mehrere vorzeigte. Vor allen verdienen die Scampi (Nephrops norvegicus) hervor- gehoben zu werden, die, wie erwähnt, auch auf den Triesti- ner Fischmarkt kommen, aber nur im Meerbusen von Fiume und zwar centnerweise gefangen werden. Der Fang geschieht namentlich im Winter und bei mondhellen Nächten , welche so viel günstiger als dunkle sein sollen, dafs sich nach Lo- renzens Mittheilung die beiderlei Ausbeuten etwa wie 5 : 2 verhalten. Dagegen soll der Riese der kurzschwänzigen Krebse, 42 die Maia squinado, auf dem Fiumer Fischmarkt gar nicht oder doch nur höchst selten zu sehen sein. Unter den Fischen, welche die Ausbeute enthielt und die uns in Triest nicht be- gegnet waren, nenne ich Ihnen: Centriscus scolopax, THgla lyra, Lichia Amya und Potyprion cernium (letzterer im Som- mer aus einer Tiefe von 30 Faden herausgezogen), Exococtus exsiliens — bei Nizza häufig, hier eine grofse Seltenheit — und eine Centrina Salviaui, der jedoch die Fischer sogleich die Leber ausgeschnitten hatten, weil sie bei ihnen als ein treff- liches Heilmittel für Wunden dient. Der bei weitem interes- santeste Fund war Bonellia viridis, die man im Mittel meer bis- her blofs an der Genuesischen Küste und an der Dalmatischen bei Lissa erhalten hatte, und eine Virgularia"), mitten im Ouar- nero auf Schlammgrund gefunden. Die Bonellia hatte Lorenz im Porto Braciol auf der Südseite von Veglia in Felsspalten entdeckt, aus denen sie ihren langen Rüssel vorgestreckt, Lo- bularia palmata beim Fange von Gadus minutus heraufge- holt, Pennahda rubra dagegen, die zuweilen an der Küste von Veglia gefangen wird, war ihm noch gar nicht zu Gesichte ge- kommen. Von den Holothurien ist hier die Holoihuria rega- lis in einer Tiefe von 20 bis 30 Faden nicht selten, und Pro- fessor Lorenz zeigte mir davon mehrere Exemplare; Martens Unit dieser sehr ersehnlichen Species keine Erwähnung, und auch ich habe sie nie in Triest erhalten. Nachdem so die er- ste Neugier befriedigt war, benutzten wir die übrige Zeit, die Stadt zu durchstreifen. Fiume, obwohl an Umfang und Einwohnerzahl nicht mit Triest zu vergleichen, zeigt doch in Bauart, Lage und Bedeu- tung manche Aehnlichkeit mit dieser Stadt. Es zieht sich von Nordwest nach Südost auf einer schmalen Uferebene hin, die sich sehr bald zu heben beginnt, so dafs bereits ein Theil der Stadt auf Anhöhen liegt. Einen natürlichen Hafen bildet das Gestade eben so wenig bei Triest als bei Fiume, doch mündet *) Professor Kuer hat vor Kurzem diese Art unter dem Namen I irgularia mulliflora beschrieben. 43 hier ein kleiner Flufs, die Fiumara, und diese zum Theil un- ter dem Schutz hoher Uferwände gelegene Ausraiindung kön- nen kleinere Fahrzeuge benutzen, urn sich ruhig vor Anker zu legen. Als ich im Winter 1834 diesen Ort besuchte, mufsten die gröfseren Schiffe, allen Stürmen ausgesetzt, auf der Rhede bleiben, und ich sah deren nicht mehr als 2 oder 3, jetzt hatte sich zu meiner Ueberraschung ein stattlicher Hafen aufgethan, indem man diesseits der Fiumaramündung durch einen in nord- westlicher Richtung geführten Molo dem Meere ein ansehnliches Bassin abgewonnen. Man will diesen starken Hafendamm, der zugleich einen angenehmen Spaziergang gewährt, noch verlän- gern. Eine Anlage, welche dem aufblühenden Handel der Stadt so wesentlich Vorschub leistet, mufste denn auch das ganze An- sehen des Ufers verändern, die Schiffswerfte hatten sich merk- lich ausgedehnt, und es war eine Reihe stattlicher Gebäude entstanden; von dieser Seite hätte ich Fiume kaum wieder er- kannt. Wie Triest der Ausgangspunkt der Wiener Eisenbahn, so ist es Fiume für die von Carlstadt ausgehende Bergslrafse, welche Höhen von mehr als drittehalbtausend Fufs übersteigen und so gut geführt sein soll, dafs Lastwagen kaum einmal ei- nes Hemmschuhes bedürfen. Während aber jene Verkehrsader nicht allein das grofse Gebiet der deutschen Provinzen durch- strömt, sondern auch bald auf das innere Ungarn sich ausbrei- ten wird, bleibt für Fiume nur Croatien und die anstofsenden Landstriche, und alle Bemühungen, den ungarischen Export auf diese Strafse zu leiten, würden nun wohl vergeblich sein. Nichts desto weniger hat Fiume seit jener Zeit, in der noch eine Aus- sicht darauf eröffnet war, rüstig in seiner Entwicklung fortge- strebt: zu der damals schon im Flor stehenden Papierfabrik, einer der ersten, welche Maschinenpapiere lieferte, ist nach und nach eine ganze Reihe anderer Unternehmungen hinzugekommen, und namentlich scheinen sich Holzhandel und Schiffbau bedeu- tend vergröfsert zu haben. Seit Kurzem ist nun auch das Ma- rine-Institut, das früher Triest allein besafs, getheilt worden: Triest hat nur die Schule für die Handelsmarine behalten, Fiume die ßildungsanstalt für die Kriegsmarine bekommen, welche ih- 44 ren Sitz in einem großartigen am nördlichen Ende der Stadt aufgeführten Gehäude aufgeschlagen hat. Der Verkehr zur See, in dessen Besitz sich Triest befindet, läfst sich mit Fiume nicht im Entferntesten vergleichen : zwischen Triest und Venedig ge- hen mehr Dampfschiffe als Fiume überhaupt in seinem Hafen sieht. Fiume hat nur zwei Linien: die nach Triest und die nach Zara; die erstere wird wöchentlich zweimal, die letztere einmal befahren. So können Sie, wenn es Ihnen besser pas- sen sollte, ohne Triest zu berühren, nach Dalmatien, indem Sie die Eisenbahn bei St. Andrea diesseits Adelsberg verlassen und direct mit der Post nach Fiume gehen. Das Meer erscheint, von Fiume gesehen, nicht als weite offene Fläche, sondern wie ein grofses Binnengewässer, überall von hohen Küsten umgeben : von Norden nach Süden streicht die istrische, die höchste Küste, auf der der Honte maggiore am meisten hervorragt, den Süden sperren die Inseln Cherso und das flachere Veglia ab, und diesem begegnet die nach Süd- ost ziehende kroatische Küste, und wenn alle diese Küsten auch grofsentheils eine gewisse Einförmigkeit der Umrisse zeigen, so gewinnt man doch eine köstliche Aussicht, sobald man nach dem jenseits der Fiumara gelegenen Kloster oder noch höher nach der Ruine des Schlosses Derxakt hinaufsteigt. Man über- blickt dann die ganze Stadt und die zu ihr sich herabsenkende angebaute Ebene, und schaut zugleich in das enge Thal der Fiumara hinab. Schon sah ich mich im Nachen an diesen Ge- staden herumstreifen und Schätze aus ihren Tiefen ziehen: al- lein meine Ungeduld sollte nicht sobald befriedigt werden. Am andern und nächstfolgenden Tage stellte sich, wie Lorenz vor- ausgesagt, die Bora ein, und machte jede Ausfahrt unmöglich, doch traf seine Prophezeiung auch darin zu, dafs sie nicht län- ger als drei Tage wehte. Wenn schon Triest und seine Um- gebungen schwer von dieser Geifsel zu leiden haben, so ist sie hier fast noch furchtbarer. Die Bora ist ein Gebirgswind, der aber nicht, wie ich früher selbst geglaubt, in allen Gegenden eine gleiche Richtung zeigt; diese schwankt vielmehr zwischen Ost und Nord, und hängt von dem Verlauf der höheren Berg- 45 ketten und ihrer Thäler ab. So ist denn die Bora für Triest, wo man als ihren Erzeuger den hohen Xanos bei Adelsberg nennt, fast ganz nördlich, bei Fiurae nordöstlich und von den Zengger Bergen herstürmend ganz östlich. Libeccio, Mistral, Tramontan, sind Bezeichnungen der Richtung gewisser Winde, Libeccio für den hier seltenen Südost, Mistral für den Südwest, Tramontan für den Westwind, aber bei der Bora und dem Si- rocco denkt man weniger streng an die Richtung als an die Eigenthümlichkeit und die Entstehung dieser Winde. Der Si- rocco kommt zwar aus Süden, aber zugleich aus dem hohen Meer, ist ein feuchter Wind, und erzeugt gleichmäfsiger an- drängende grüne Wellen, die Bora stürmt steil herab, färbt sie blau und peitscht sie kurz und zu Schaum. Man unterschei- det hier die dreitägige, die neun- und funfzehntägige Bora: letztere beide treten blofs in der kalten Jahreszeit, die erstge- nannte auch im Frühjahr und Sommer ein. Sie entsteht oft so plötzlich und weht so gewaltig, dafs sogar gröfsere Fahr- zeuge umgeworfen werden, wie dies noch ganz kürzlich einem dänischen Schiff begegnet ist: die Traghetto's, die sonst täglich die Verbindung zwischen den benachbarten Küstenorten unter- halten, stellen dann ihre Fahrten gänzlich ein, und der Land- verbindung geht es im Winter zum Theil nicht besser. Die Bora, die uns zurückhielt, war eine von den zahmeren und mit Regengüssen verbunden, die uns nicht einmal einen Ausflug land- einwärts gestattete. Mittlerweile näherte sich die Osterwoche ihrem Ende, der beim Gymnasium erwartete Stellvertreter von Professor Lorenz war noch nicht eingetroffen, und wir befan- den uns in einer peinlichen Spannung, wenn auch nicht Unthä- tigkeit. Denn theils hatte ich noch die auf seinen Ausflügen gesammelten Anneliden durchzusehen, unter denen sich jedoch nichts Auffallendes oder Neues befand, theils gaben die von ihm geraachten Erfahrungen und Bemerkungen so viel Stoff zum Gedankenaustausch, dafs auch diese trüben Abende in seiner ge- raüthlichen, durch die liebenswürdige deutsche Hausfrau dop- pelt angenehmen Häuslichkeit gar rasch vorübergingen. Endlich am 8. April hatte die Macht der Bora so weit 46 nachgelassen, dafs wir eine kürzere und doch mit einiger Si- cherheit Ausheute versprechende Bootfahrt unternehmen konn- ten. Wir wählten die südöstlich von der Stadt gelegene Bucht von Martin sica zum Ziel , und erreichten dieselbe in einer gu- ten Stunde. Es ist der erste Uferausschnitt in dieser Richtung, der den Namen einer Bucht verdient, ohschon Sie sich denselben weder besonders tief, noch geschützt denken dürfen. Hier müs- sen die verdächtigen Schiffe Ouarantaine halten, und im Gruude der Bucht liegen die mit diesem Zweck in Verbindung stehen- den Gebäude, wir aber gingen nicht so weit hinein, sondern nur ein wenig über die Mitte hinaus, und warfen dann unser Schleppnetz, zu dessen Anwendung ich, wie Sie wissen, in Triest nicht gekommen war, zunächst an einer Stelle von etwa 5 Faden Tiefe, deren Boden, wie Professor Lorenz wufste, mit Cystocira ericoides bedeckt war. Eine Partie dieser Pflanzen ward heraufgeschafft, und da sich aufser einer Menge Alecto europaea nichts Gröfseres entdecken lief's, zur genaueren Durch- suchung mitgenommen. Ein zweiter und dritter Zug im tiefe- ren Wasser, weiter entfernt von dem nordwestlichen Ufer zeigte, dafs wir auf Schlammboden gekommen waren, der hier in der Regel bei 15 Faden beginnt. Mit dem ersten Zuge erhielten wir nichts als zahlreiche länglich gerundete Klünipchen, welche beim wiederholten Ausspülen unseres Netzes als festere Massen zurückbliebcn und sich als Wohnungen einer clymenenartigen Annelide erwiesen, mit dem zweiten die nicht vollständig er- haltene Kalkröhre einer Serpulee, die offenbar noch nicht ver- lassen war, deren Bewohner aber nicht hervorkommen wollte, und eine Schale von Cardium sulcatum. Dann ruderten wir nach dem südöstlichen Ufer, wo sich der Meeresboden allmäh- licher senkte und mit grofsen Steinblöcken übersäet war, und schauten einige derselben mittels eines an einer 9 Fufs langen Stange befestigten langzähnigen Rechens ans Ufer. Auch ein solches Werkzeug ist unentbehrlich und kann höchstens in man- chen Fällen durch ein anderes ersetzt werden, das ich früher wohl auch angewendet, eine eiserne Zange von ansehnlicher Gröfsc, deren einer Schenkel fest an einer Stange ruht, wäh- 47_ rend 'lcr andere frei bewegliche durch eine Leine an jenen her- angezogen wird. Auf diese Weise lassen sich Holothurien, Steck- und andere ansehnlichere Muscheln und Wurmröhren bequem vom Meeresboden aufheben. Alle herausgeschafften Blöcke waren Kalksteine, und bei ihrem Zertrümmern begrüfste mich sogleich ein alter Bekannter, der mir unter ganz ähnli- chen Verhältnissen in Villa franca begegnet war0), der dun- kelgrüne Heterocirrus saxicola, eine Annelide, die in so en- gen, ringsum vom festesten Gestein umgebenen, und oftmals stark gekrümmten Gängen sitzt, dafs man diese unmöglich für zufällig entstanden ansehen kann, vielmehr annehmen mufs, dafs sie von ihr selbst oder einem andern ähnlich gestalteten Orga- nismus hervorgebracht sind. Da mir aber nie — und ich habe mehr als ein Dutzend solcher Steine zerschlagen — ein anderes Wesen als dieser Heterocirrus und eine Sabella darin zu Gesichte gekommen sind, so kann ich jene Kanäle nur für ihr Werk halten. Auf welche Weise dies jedoch bei einer durchaus weichhäutigen und so zarten Annelide vor sich geht, vermag ich mir nicht zu erklären. Das Thier, das ich bereits früher beschrieben, ähnelt einem Cirratulus, hat aber nur drei oder, wie ich jetzt ergänzend hinzufügen kann, höchstens fünf Paar Kiemenfäden an den vordem Segmenten und aufserdem ein Paar dickere mit einer Längsrinne versehene Fühlercirren wie die Spio- und Leucodorearten: an ihnen allein ist deutliche Wimperbewegung erkennbar. Es liegt übrigens iu seiner en- gen Röhre umgekehrt, wie die bohrenden Muscheln, d. h. das Kopfende am Eingang der Röhre, so dafs allerdings ein win- ziger Wasserstrom in dieselbe eindringen und ihre Wände be- spülen könnte. Die Sabella, die unter denselben Verhältnissen vorkommt, ist eine äufserst dünne Art von blasser Fleisch- oder Orange- farbe, die jcderseils 9 umbrabraune dunkler und weifs ban- dirte Kiemenfäden trägt: an der Rückenseite dieser Fäden sitzen *) Archiv für Naturgeschichte Jahrg. XXI 1855 Bd. I, p. 109. mehrere Paare von sehr autfallenden schwarzen Augenpünkt- chen. Vieles, was Kroyer von seiner Sabella oculata angiebt, pafst ganz gut auf unsere Art, doch spricht Kroyer nur von meist einem purpur rothen Punkt der Kiemenfäden und durch- aus nichts von einem Vorkommen in Steinen, sagt vielmehr, dafs er die durchsichtigen Röhren seiner norwegischen Exem- plare mit einander verwachsen gefunden, während ich die in Rede stehende Sabella nie anders als einzeln und in jenen Gän- gen in Kalksteinen angetroffen habe, die sie allerdings ebenfalls mit einer durchsichtigen aber recht consistenten Röhre ausklei- det. Auch Quatrefages0) kennt eine Sabella (S. terebans), „welche die Kalksteine nach Art der lithophagen Mollusken durchbohrt", allein seine Art besitzt rothes Blut, die von mir beobachtete, grünliehes. Wie schwer es ist, beiderlei Thiere unversehrt herauszubringen, wird Ihnen, obwohl namentlich der Heterocirrus durchaus nicht selten ist, die geringe Zahl der so erhaltenen Exemplare beweisen. Sehr viel häufiger kommt in diesem Steine das kleine Phascolosoma verrucosum vor, das jedoch in viel kürzeren Kanälen sitzt. Wir hätten hier im Schein der warmen Sonne, die mitt- lerweile durch das Gewölk gebrochen war, noch lange fortar- beiten mögen, wenn es nicht nothwendig gewesen wäre, die Rückfahrt anzutreten; denn, gestaltete sich das Wetter wirk- lich günstiger, wie es den Anschein hatte, so mufsten wir an weitere Ausflüge denken, und hatten doch noch vollauf zu thun, die eingesammelten Cystrocirren zu durchsuchen. Es zeigte sich nach unserer Rückkehr auch sehr bald, dafs der Nachmittag dazu lange nicht ausreichte: wir mufsten noch den nächsten Tag zu Hülfe nehmen. Zunächst beschäftigte mich die Beobachtung einer mir nur aus Abbildungen bekannten An- nelide, die den Blick sogleich durch ihre lebhafte schlängelnd schwimmende Bewegung auf sich lenkte. Es war eine jener *) Ann. d. sc. nat. Trois. ser. Tom. XIV. 287. 49 auffallenden von Quatrefages *) zu einer eigenen Familie (Poly- ophthalmiens) erhobenen Formen , bei denen fast jedes Seg- ment ein Paar Augen trägt, die Nais picta von Duges (Polyophtlialmus pictus). Die unmittelbar hinter dem Kopf- lappen zu beiden Seiten des Mundes gelegenen wimpernden Organe bestehen aus einem kurzen abgestumpften Kegel, der bald hervortritt, bald zurückgezogen wird, und längs der Unterseite eine tiefe Rinne zeigt; man kann sie ebenso gut als einen dicken der Länge nach zusammengefalteten Lappen ansehen. Es Wim- pern, so viel ich beobachtet, nur die Ränder dieser Rinne, nicht die gewölbte Rückenseite. Die ganze, verhältnifsmäfsig kurze Gestalt des Thieres, die Form des Kopftheils, die zarten Borsten- bündel, die feine Ringstreifung der Segmente, die nicht von einander schärfer abgesetzt, sondern nur an der Gegenwart die- ser Bündel erkennbar waren, die zahlreichen Girren am Rande des schaufeiförmigen Endsegments, und was ich von der innern Organisation wahrnehmen konnte, bestätigte nicht nur vollkom- men die Ansicht von Quatrefages, dafs diese Thiere von den Naiden ganz entfernt werden müssen, sondern deutete auch darauf hin, dafs ihnen ein Platz neben den Ophelien anzuweisen sei. Die Aehnlichkeit mit diesen ist so grofs, dafs man darauf fallen könnte, die Polyoph thalinen für blofse Jugendzustände derselben zu halten, Zustände, die so häufig den Besitz von Gesichts- organen und eine gröfsere Beweglichkeit vor den Erwachsenen voraus haben, auch der Mangel der Kiemen neben den Borsten- bündeln würde nicht dagegen sprechen, allein die Polyophthal- raen haben, wie Quatrefages nachgewiesen, ausgebildete Genita- lien, und ich habe wenigstens die langen geknittert -gewundenen Schläuche gesehen, die neben dem After münden, und von ihm für die Ausführungsgänge der Eier und Spermatozoen gehalten werden. Beim Auflegen eines Glasplältchens berstet hier sehr leicht die Leibeswand , und sie treten in ihrer ganzen Länge heraus. Sonst haben diese Wandungen etwas derbes, an Nema- toiden erinnerndes, man kann die kleinen nur r, Zoll messenden *) Annal. d. scienc. nat. IIT. Serie. Tom. XIII. 1850. p. 8. 4 _50 Thierchen ohne Gefahr mit der Pincette herausheben, und sie zerreifsen trotz ihrer heftigen Bewegungen auch dann nicht, wenn man sie in sehr flachen Hohlgläschen anhaltend beobachtet. Von Zeit zu Zeit tritt aus der Mundöffnung ein kurzer weiter unbewaffneter, nicht wimpernder Rüssel hervor: die Gefäfse sind mit rothem Blut gefüllt, und Rücken- und Bauchstamra des Darms, wie ihre vorderen \ erbindungskanäle mit oberer Anschwellung contrahiren sich sehr lebhaft0;. Zwischen den Cystociren trieben sich Eunice sanguinea und E. Harassü, Lysidice punctata, Staurocephalns rubro- vittatus und Nereis cultrifera herum, deren Identität mit der von Ouatrefages im Regne animal abgebildeten Nereis marga- ritacea jetzt aufser Zweifel steht. Bald kroch auch die köst- lich gefärbte dunkelblaue, auf dem Rücken mit 5 goldgelben Längsstreifen gezeichnete Doris Villafrancana hervor. Die äu- fsersten dieser Streifen waren doppelt und lichtblau eingefafst, aufserdem erschien noch einer am Sohlenrande, einer längs der Einsenkung zwischen Rücken- und Bauchseite und jederseits 3 schräg herabsteigende weifse Linien, hinter denen ein gelber Verbindungsbogen sichtbar wurde. Die Rückenseite der Füh- ler zierte ein feiner weifser doppelt gefiederter Längsstreif und jedes Kiemenblalt ein einfacher unterer. In einer kleinen Stein- höhlung lag zusammengeknäuelt ein Exemplar von Valencinia elegans und in einer anderen safs das zarte weit klaffende Ga- leonima Turtoni, während sich an der Oberfläche der Steine einige junge Haliotis tuberculata zeigten. Dies Galeomma ist doch eine der absonderlichsten Muscheln: wer blofs ihre Schale betrachtet, deren Klappen am Bauchrand einen so grofsen Hia- tus bilden , sollte meinen, dafs er hier einen leichten Einblick auch in den Innenraum des Thieres und seine YVeichtheile hätte; da spannen sich aber die vorn an einander liegenden, hinten verwachsenen Mantelhälften wie das Fell über eine Trommel aus und lassen blofs den ganz dünnen fingerförmigen Puls durch- *) Vergl. meine Anatomie einiger Opheliaceen in Nov. Art. Dat. cor. Vol. XX. P. 1 in den Beiträgen zur Faune Norwegens von Ratlike. 51 treten. Philippi bemerkte die Grube an diesem Ful's, konnte aber keinen dazu gehörigen Byssus finden: an dem einen meiner Weingeistexemplare ist er sehr deutlich in Gestalt zweier zarter silbrigschimmernder Fäden vorhanden. Die Epidermis der Schale hat sich wie ein feiner Schleier abgelöst und hängt fest an dem Mantel, in dessen innen) Ueberzug sie übergeht. Der Mantel aber sendet nicht sogleich am Rande der Schale jenen sich über die Bauchöffnung spannenden Vorhang ab, sondern kleidet erst noch eine breite Randzone der Schale aus, und längs der inneren Linie seiner Anheftung sitzen die kurzen Pa- pillen, die auch Philippi beschreibt; viel gestreckter ist die ein- zelne, die vorn und hinten an der Rückenseite frei hervorragt, jene oberhalb des Mundes, diese oberhalb des Siphonalschlitzes: die Lippenblätter finde ich auf der einander zugekehrten Fläche gestreift, die inneren der sehr zarten Kiemenblätter hinter der Basis des Fufses durch eine schmale Brücke verbunden. Uebri- gens haben einige Exemplare gleichmäfsig gewölbte Schalen- hälften, während sie bei andern in der Mitte des Bauchrandes etwas zusammengedrückt sind, so dafs dieser hier eingebogen und die Öffnung dadurch geigenförmig erscheint. Neu unter der Ausbeute schien mir eine weifs und braun querbandirte Phyllodoce mit schmalherzförmigen Rücken- und 2 Paar kurzen Fühlercirren, die an 2 Segmenten safsen (Phyllodoce albovittata Gr.), und eine durchweg saffrangelbe Terebella mit 2 Paar Qua- sten einfacher Kiemenfäden und Borstenbündeln, die noch am 31sten Segment nicht aufgehört hatten: der Hintertheil des Kör- pers war abgerissen. Mittlerweile hatte sich auch wiederholt der Bewohner der grofsen freistehenden Kalkröhre mit seinem Vordertheil heraus- begeben: es war Protula Rudolphii Rifso (Serpula intestinum L.), eines der prächtigsten, in ihrer Färbung mit den meisten Arten der Untergattung Serpula i. e. S. übereinstimmenden Thiere : Der Leib ist auf der Rücken- und Bauchseite weil's- lich, an den Flanken, wo die Borstenbündel stehen, orangegelb, Halskragen und Mantel hochorangefarbig, zinnoberroth gefleckt, die Kiemenfäden orangegelb, an der Aufsenseite mit einer weifsen 4* 52 Länsslinie und 4 Aveit auseinanderstehenden Paaren zinnober- rother Querfleckchen, auch in der halben Höhe der Kiemenba- sis zeigte sich eine weil'se horizontal verlaufende Linie. Die un- geraein energischen Bewegungen sowohl der Kiemen als des Körpers, der zuweilen ganz weit hervortrat, setzten mich, da ich sie. an anderen Serpulen nie in dieser Weise bemerkt, in Er- staunen. Da es durchaus nicht glücken wollte, das ganze Thier aus seiner Röhre hervorzuziehen, dasselbe vielmehr bei der ge- ringsten Berührung sich weit in sie zurückzog, verfiel ich auf das höchst einfache Mittel, es aus seiner am Hinterrande abge- brochenen Röhre herauszublasen, was auch vortrefflich gelang. Es lebte so noch über 24 Stunden fort, fühlte sich aber sicht- lich unbehaglich, seine Bewegungen waren jetzt bedeutend schwächer, die Basalblätter der Kiemen lagen fast immer einge- rollt, dennoch bewegten sich ihre stark eingekrümmten Fäden zeitweise unablässig. Das Rückengefäfs erschien auf dem dunkeln Grunde des Darras blafs violet, das dickere und sich stärker contrahirende Bauchgefäfs violet grünlich, alle feinere Gefäfsnetze hellgrün, das Ende des Leibes war mit sehr langen Kamm- borsten gesäumt, an der Mitte schienen sie gänzlich zu fehlen. Die Durchmusterung unserer Ausbeute war beinahe be- endigt, als wir einer Einladung des Ritters Smaich folgten, eines von den Männern, denen Professor Lorenz aufser dem Statt- haltereiralh Grafen llohenwart hauptsächlich das Zustandekom- men seines Unternehmens verdankt. Denn wenn auch noch von der Regierung in Wien eine Unterstützung mit Geldmitteln zu erwarten stand, und sich dort der den Botanikern rühmlichst bekannte Sectionsrath Iläuilcr lebhaft dafür inleressirte, so war doch die Ilauptsumme von dem Kreise und der Stadt Fiume aufgebracht worden, und beiden wird zunächst die Genugthuung werden, durch ihre Bereitwilligkeit die Erforschung der phy- sikalischen Beschaffenheit des Quarnero und seiner Gestade und ihrer Flora und Fauna möglich gemacht zu Indien. So sehen wir denn Fiume auch auf dem Gebiet der \\ issenschaft be- müht, hinter Triest nicht zurückzubleiben. Bei unserem über- aus freundlichen VVirth, der schon als Inspecteur sämmtlichcr _53_ Häfen dieses Kreises durch seine Empfehlungen Lorenz wesent- lich unterstützt hatte, lernte ich den Dr. Jilek kennen, Arzt heim hiesigen Marine-Institut, einen viel gereisten und vielseitig gebildeten Mann, dem wir ein Lehrbuch der Oceanographie ver- danken. Der Ritter Sniaich schien sich's zur Aufgabe gemacht zu haben, uns in Betreu' der Tafelfreuden eine Vorstellung von der Güte der Producte dieses von Fremden so wenig besuch- ten Bodens zu geben. Die trefflichsten Fische wetteiferten mit dem Glibowiz, einem sehr beliebten schon auf den Triestiner Speisekarten paradirenden milden Liqueur und den auserlesen- sten Weinen, von denen der Costrena sich eines allgemeineren Rufes erfreut, der Swet Jvan aber, nur auf den Weinbergen unseres \V irthes zu finden, und von einer Farbe wie der schönste brasilianische Topas, den eigenthümlichsten W ohlgeschmack be- sitzt. Wer möchte glauben, dafs die Abhänge dieser von der eisigen Bora durchstürmten Höhen ein so vortreffliches Gewächs liefern! Fahrt nach Portore. — Ausflug nach dem Canalc di mal tempo. — Lmbrella. — Modiola discrepans in Ascidien hüllen. — Lage und Bedeutung von Portore. — Weitere Untersuchung der Aus- beute vom Canale di mal tempo. — Euniee violacea. — Doris coerulea. — Lambrus angulifrons. — Bucht von Buccari. — An- gebliches Vorkommen von Corallium rubrum. — Protula pro- tensa. — Maldane glebifex. — Ausbeute von Porto Peschiera. — Typton spongicola. Enchelidium. Fiume, den 9. — 13. April. Das Wetter hatte sich am 9. April so gut angelassen, dafs wir alles zu einem Auslluge für den nächsten Tag vorbereite- ten. Wir wären vielleicht am besten sogleich nach Cherso aufgebrochen, allein theils geht am Sonnabend nicht das Dampf- schiff ab, theils mufste ich, so lange noch der Stellvertreter von Lorenz fehlte, auf die Begleitung des Letzleren, die doch so 54 höchst wünschenswerlh war, für eine ausgedehntere Excursion Verzicht leisten, und dem überaus pflichtgetreuen Direktor des Gymnasiums noch besondern Dank wissen, dafs er denselben wenig- stens für einige Tage beurlaubte. Unter solchen Umständen schien es das räthlichste, die Zeit anders zu verwenden und nach dein nur 2 Stunden entfernten Portore zu gehen ; von dort konnte Professor Lorenz, wenn jene Gnadenfrist verstrichen und der Erwartete nicht eingetroffen war, ohne Schwierigkeil zu Was- ser oder Lande nach Fiume zurückkehren. Doch waren schon am Abend jenes Tages unsere Tische so gut aufgeräumt, dafs wir ihn noch zu einem Besuch des am nordwestlichen Ende der Stadt gelegenen kleinen Lazarethhafens verwenden konnten. Leider hatten die hier seit einiger Zeit postirten Bagger schon so gründlich gewirkt, dafs wir uns nach ein paar Netzzügen überzeugten, es belohne sich hier nicht weiter der Mühe. Wir bemerkten nur vor dem Eingange desselben an der Auf sen wand seines Steindammes einige gröfsere Krabben, erhaschten ein Exemplar des durch seine maigrüne Farbe so auffallenden Acan- thonyx lunulatus, und lasen ein paar Cyclonassa neritea und Nerine vulgaris von den Steinen ab. Als wir am nächsten Morgen nach Portore aufbrachen, war die See bewegt, doch fiel von Zeit zu Zeit ein längerer Sonnenblick auf die eintönig grauen Felsen, längs denen wir hin ruderten, und der Himmel sah nicht ganz bedenklieh aus. Die Fiumara, deren Mündung wir passiren mufsten, führt trotz ihrem kurzen Verlauf, dem Meer eine beträchtliche Menge Wassers zu und ertheilt ihm auf eine ansehnliche Strecke eine milchige Färbung, auch aus dem Boden des Meeres steigen hier, wie ich sonst bei ruhigem Wetter beobachtet, eine Menge Quellen empor, aber vom Lande her habe ich bis zur Bucht von Bac- cari hin auch nicht einen einzigen Bach eintreten gesehen. In dem Brakwasser kommt nach den Mittheilungen von Professor Lorenz nirgend mehr Cystocira erieoides vor, statt ihrer er- scheint die an Thicren sehr arme C. Hoppii , und die Thier- well beschränkt sich überhaupt hier nur auf wenige Formen, unter denen Actinia cereus und Cerilhien die Hauptrolle spie- 55 len. Auch über Martinsica hinaus bleibt sich die Küste gleich, lauter steile, wenn auch nicht hohe, zum Theil kahle, zum Theil spärlich mit Juniperus oxycedrus und Paliurus aculeatus, Lorbeer und Oliven bewachsene Felsufer. Hinter den Erhe- bungen der Küste folgt dann durchweg eine Einsenkung, die zuweilen längere Thäler bildet und auf der andern Seite von höheren, bis wohl 2000 Fufs ansteigenden Bergen begrenzt wird. In der Höhe von 800 bis etwa 1400 Fufs erscheinen mit jenen Juniperus und Paliurus abwechselnd Carpinus Betu- lus, Quercus Cerris, Ulmus suberosa und Fraxinus omi ; wenn Salvia ofßcinalis blüht, sind grofse Flächen blau damit über- zogen; erst bei etwa 1200 Fufs beginnt unser Juniperus com- munis, der aber an den östlich abfallenden Klüften auch bis zum Meer herabsteigt, und über 1800 Fufs hinaus die Waldun- gen von Abies pectinata. Selten nur zeigen sich auf den felsi gen Küsten einzelne, zum Theil grell himmelblau angetünchte. Gebäude: schon dieser Geschmack hätte uns belehren können, dafs wir uns hier an keiner italienischen Küste befinden. End- lich, nachdem wir noch dem einsamen Häuschen eines Strand- wächters vorbeigefahren waren, öffnete sich links die sehr an- sehnliche Bucht von Buccari. Hier gewannen die viel höheren Ufer durch die sich weit hinauf erstreckenden Weinpflanzungen ein ganz anderes Ansehen. Nahe dem Eingange erregten einige aufserordentlich lange, hart am Meere schräg aufgerichtete Lei- tern unsere Aufmerksamkeit, sie waren in der Mitte unterstützt, so dafs ihre obere Partie hoch über den Meeresspiegel ragte, und dienten als Warten, um den Heranzug der Thunfische zu beobachten. Zur Aufstellung eines so zusammengesetzten Kam- mernetzes wie die Tonnaren, die ich bei Villa Franca und Pa- lermo gesehen, scheinen die hiesigen Fischer nicht wohlhabend genug, doch sollen sie auch mit ihren einfachen Netzen in gu- ten Jahren immer an 200,000 Pfund Fische, in den besten wohl noch einmal so viel fangen. Endlich landeten wir bei Portore, nicht in der Stadt selbst, sondern am Fufs des davor befindlichen Berges, auf welchem sich das alte Schlofs, jetzt ein zur Aufnahme der Skriliewo- 56 kranken bestimmtes Lazareth erhebt. Indem wir diesem vor- überschritten, erblickten wir erst das bis dahin verdeckte Städt- chen, in dem wir die nächsten Tage zubringen sollten, ebenso hoch und kahl als das Schlofs gelegen und von dieser Seite recht armselig und traurig anzusehen. Auf eine bequemere Ein- richtung war hier wohl nicht zu rechnen. Es handelte sich überhaupt zunächst um ein nur einigermafsen unsern Zwecken entsprechendes Unterkommen. Unsere einzige Hoffnung beruhte auf dem Professor Lorenz, schon von früher her bekanntem In- haber der Apotheke zum St. Nicolo: der wies uns zwar so- gleich an das ihm gegenüber gelegene Gasthaus, allein wenn man uns hier auch recht gern beköstigen wollte, so gab es doch darin kein Zimmer, das uns ein ruhiges Plätzchen für unsere Arbeiten dargeboten hätte. Ich begann also auf's Gerathewohl in der Nachbarschaft herumzufragen, ob man uns in einem Pri- vathause aufnehmen wolle, und war so glücklich, eine Frau zur Abtretung von ein paar Stübchen für einige Tage bereit- willig zu machen. Klein, nothdürftig mit Meubles ausgestattet und zugleich Schlaf- und Arbeitszimmer, waren sie doch über Erwarten reinlich und still, sogar freundlich gelegen: ein blü- hender Mandelbaum streckte uns über die Mauer eines Gärtchens seine Zweige entgegen, und vor uns breitete sich ein kleiner Platz aus, der uns vom Gasthof trennte. Zwar fehlte es an Kaum, unsere Gerätschaften, die mittlerweile die Leute herauf- geschafft, hier unterzubringen, doch vvufste dafür der freund- liche Apotheker Rath, der sie in seine eigenen, wie auch im- mer beschränkten Räumlichkeiten aufnahm. Für die Barke und die 3 Ruderer, welche sogleich nach Fiume zurückkehren woll- ten, wurden 3 Gulden 40 Kreuzer bezahlt, für das Logis täg- lich I Gulden zu zahlen abgemacht. Nach eingenommener Mahl- zeit ward sogleich ein anderes Boot bestiegen und nach dem etwa eine Stunde entfernten Scoglio di St. Marco, einer kleinen im Ganal di mal tempo gelegenen steilen Insel gerudert, welche die Meerenge zwischen dem Festlande und der Insel N eglia in zwei Strafsen theilt. Kaum waren wir eine halbe Stunde gefah- ren, als uns ein heftiger Regengufs ereilte, darnach aber brach 57 die Sonne durch's Gewölk, und es ward dann auf einmal ganz frühlingsmäfsig. Wir warfen jenseits des Scoglio das Schlepp- netz auf 14 Faden Tiefe, wobei wir indefs nur einige gröfsere und kleinere Steine erlangten, thaten dann aber etwas weiter gehend auf 1 I Faden Tiefe einen so günstigen Zug, dafs es mir am gerathensten schien, mich auf eine der benachbarten flachen Klippen vor Veglia aussetzen zu lassen, um sogleich das Werthvollere unserer Ausbeute abzusondern und das Ge- wöhnlichste zu entfernen ; sonst hätten unsere Gefäfse für die noch bevorstehenden Züge nicht ausgereicht. Die Klippe, auf der ich Posto falste, war ein so zerrissener Nuramulitenkalk, dafs man kaum irgendwo die Gläser mit Sicherheit hinstellen, noch weniger sich selber anders als mit der gröfsten Vorsicht bewegen konnte: seit den Lavaströmen des Aetnakraters habe ich nichts ähnliches von Rauhigkeit gesehen, überall die schärfsten Zacken und Ränder, und nichts darauf als einige ganz vertrocknete Syngene- sisten! Bei jedem Sturm mufs das Meer hier überspülen; jetzt aber war das Wasser in den zahlreichen Vertiefungen leider verdunstet und wir genöthigt, die Ausbeute auf den trocknen Boden hinzuschütten. Dies bekam am schlechtesten den Holo- thurien, die, obwohl ich sie durch die mitgefischten Massen von Sargassum, Cystosiren, Vallonien und Codium Bursa zu schützen suchte, den heifsen Sonnenschein nicht zu ertragen vermochten; sie zogen sich auf's stärkste zusammen, und während das Pig- ment ihrer Haut zu zerfliefsen begann , barst ihre Leibeswan- dung an einzelnen Stellen, und der Darmkanal drängte sich in einem Knäuel hervor. Doch halte ich es hier zum Glück nur mit der gemeinen Holothuria tubulosa und keiner seltenern Art zu thun ; auch der wenig tiefe Meeresboden um meine Klippe herum liefs mich diese Holothurie erkennen, aufser ihr die bunte Actinia bellis , wogegen die carminrothe A. mesembryanthe- mum am Lferrande selbst safs. Vergeblich schaute ich mich nach der prächtigen A. aurantiaca um, die ich auf meiner ersten Reise an ähnlichen Localitäten der Küste von Veglia gefunden, sie mufs überhaupt nicht häufig sein, da ich ihr seit jener Zeit nirgend begegnet bin. Unter den Algen entdeckte ich sogleich 58 eine Molluske, die ich anfänglich für eine Umbrella hielt, von der es sich .aber herausstellte, dafs sie der nächstverwandten Gattung Tylodina angehört, da sie 2 Paar Fühler besitzt: ver- rauthlich ist es die T. citrina de Joann. Der Körper war schwe- felgelb und der Apex der äufserst flachen Schale . welche mit einer bräunlichen von 8 dunkeln Strahlen durchzogenen Haut bekleidet war, safs in der Mitte und ragte nur äufserst wenig hervor: der Körper mafs 1£ Zoll in der Länge und 1 Zoll in der Breite. Aufser dieser Tylodina waren noch eine dunkel- violete Eunice und zahlreiche Ascidien heraufgekommen, na- mentlich Phallusia intestinalis, und zwar ganz besetzt mit Mo- diola discrepans: diese kleinen Bivalven hingen nicht äufser- lich daran, wie man dies so häufig von andern Muscheln bei Cynthia microcosmus bemerkt, sondern safsen klumpenweise in der Dicke der äufseren gallertartig durchsichtigen Körper- hülle, was einen ganz merkwürdigen Anblick gewährte. Philipp! giebt dieses sogar als das regelmäfsige und natürliche Vorkom- men dieser Modiola an, und ich kann mich in der That auch nicht erinnern, M. discrepans sonst anders als vereinzelt und lose gefunden zu haben. Die Cystosiren durchzusehen, fehlte es an Zeit; da sich zwischen ihnen mehrere Anneliden bemerk- bar machten, wurden diese Pflanzen sämmtlich in Gläsern und Holzgefäfsen verwahrt, um die dazwischen sitzende Thierwelt in Ruhe auskriechen zu lassen. Weniger glücklich fielen die anderen Züge meiner Gefährten aus, obwohl zwei derselben nicht eben weit von jener ergiebigen Stelle gethan waren. Wir erhielten noch eine hübsche Aeolis, einen Pleurobranchus, Bul- laea aperta und Polynoe cirrata. Die Sonne hatte sich bereits dem Horizont genähert, und wir raufsten, wenn wir unsere Beute noch vor dem Eintritt der völligen Dunkelheit geborgen wissen wollten, mit dem Auf- bruch eilen. Heimgekehrt trafen wir bei unserm Gönner, dem Apotheker, den Arzt des Lazareths, von dem wir gerne nähere Auskunft über dieses wie über die Skriliewokrankheit selbst erhalten hätten, die man jetzt als eine Form secundärer Syphilis ansehen soll, allein die Kartenpartie (Tre sette), zu der sich 59^ hier einige Honoratioren allabendlich zu versammeln pflegten, fesselte, wie es schien, seine Aufmerksamkeit so sehr, dal's wir ihn diesem an einem so abgelegenen Ort sehr natürlichen Act der Erholung nicht entziehen wollten, und es vielmehr vorzogen, die nächsten Umgebungen des sogenannten Marktes zu durch- stöbern. Wir traten, um uns einigermafsen über die Bedürf- nisse des hiesigen Lebens zu unterrichten in einige der kleinen an ihm gelegenen Läden, und fanden einen wie den andern nur mit sehr verschiedenartigen dem Landmann und kleinen Bürger unentbehrlichen Artikeln ausgestattet, doch fehlte auch in vielen der in Venedig so verbreitete Cyperwein nicht. Ein kleines nahebei befindliches Kaffeehaus, ganz verödet, verrieth nur durch die Anwesenheit eines Billards den Charakter eines öffentlichen Ortes, und enthielt nicht einmal beleuchtete Räume, noch weniger ein paar Tagesblätler. Obwohl es noch nicht acht Uhr geschlagen hatte, herrschte im ganzen Städtchen tiefe Stille und nirgend merkte man etwas von der italienischen Lebendigkeit, die sich zum mindesten in überlautem Gespräch kund zu thun pflegt. Der nächste Tag war ein Sonntag; ich glaubte, dafs wenig- stens die zur Stadt kommenden Landleute in der eigenthüm- lichen und sehr kleidenden Nationaltracht erscheinen würden, die mir bei meinem ersten Aufenthalt in Fiume so aufgefallen war, allein sie sahen ebenso prosaisch als sonst aus. So wenig nun auch Portore irgend welchen Erwartungen in Bezug auf die äufsere Erscheinung entsprach, so gewann es uns doch in einer anderen Hinsicht ein Interesse ab: es ist der Hauptsitz des Holzhandels an diesen Küsten, und wenn auch die Pläne Carls VI. nicht ausgeführt und die grofsartigen Einrichtungen zum Schiffsbau wenig benutzt sind, so spielt es immer wegen seines Bauholzes im \ erkehr eine wichtige Rolle, und es giebt hier mehrere Personen, die diesem Handel ein ansehnliches Ver- mögen verdanken. Der Schiffsbau hat sich ganz nach Fiume gezogen, die Rhederei sich am meisten in Luisin piecolo auf- gethan. Man gelangt zu den Schiffswerften, wenn man auf der dem Lazareth angewendeten Seite des Berges zu dem eigen t- • 60 liehen Hafen herabsteigt. Diese ganze Seite ist terrassenförmig mit Häusern besetzt, von denen sich manche ohne irgend einem Baustyl anzugehören doch durch eine gewisse Stattlichkeit aus- zeichnen, das Städtchen gewinnt auf dieser Seite in der That ein besseres, sogar ein freundlicheres Ansehen als in den Um- gebungen unserer Wohnung. Die nächste Umgegend scheint überall sehr traurig. Ist man über die Schiffswerfte und so- mit hier über das Ende der Stadt hinaus, so steigt man auf der andern Seite der Hafenbucht ein nicht hohes kahles Ufer hinan, das sich in derselben Weise fortsetzt. Auf der andern Seite, wo das Lazareth liegt, geht der W'eg nach Buccari, dessen An- fang mindestens um nichts tröstlicher aussieht. Bäume sind hier überall eine Seltenheit, und nirgend sieht man eine An- deutung einer kleinen Promenade. Dennoch trägt die Einwohner- schaft nicht den Ausdruck eines besonders ernsten oder gar melancholischen Wesens, die Männer im Gegentheil, mit denen wir täglich zusammenkamen, besafsen den frohen Sinn der Polen, und ergingen sich fortwährend in gegenseitigen Neckereien, in deren freilich sehr beschränkten Kreisen der Handel und ihr Ich die einzigen Mittelpunkte waren, sie vergnügten sich beson- ders damit, einander mit Spitznamen zu belegen, die wie eine beliebte Volksmelodie fortwährend abgeleiert, so bis zur Er- müdung selbst dieser Naturen beständig im Munde geführt wurden. So hörten wir ein Glied dieser Gesellschaft immer nur Balofso anreden, und von unserer Wirthin nie anders als von der Krubirinka sprechen, Der Vormittag verflofs über der Durchsuchung der gestern gesammelten Cystociren und der Beobachtung der köstlichen Eunice, an der wir uns nicht satt sehen konnten. Aus dem dunkeln fast schwarzen Violet des Leibes, gegen das die Fühler durch ihren lichteren Ton angenehm abstachen, leuchtete von Zeil zu Zeit ein düsterglühendes Roth: dazu nun das Schwe- felgelb einzelner Ringe an den Fühlern und an den Spitzen der Rückencirren, eine breite schwefelgelbe Rückenbinde auf einem der vorderen Segmente und die zierlichen ebenfalls vio- lelcn kiemenkämmchen, die sich in beständiger Schwingung von 61 vorn nach hinten bewegten ; es war etwas einzig Schönes ! Diese Art die zu den Ennicen mit Nackencirren und nicht rosen- kranzförmig- sondern undeutlich langgegliederten Fühlern ge- hört, und eine Länge von 2\ Zoll erreicht, ist für die euro- päische Fauna neu, doch ihre grofse Aehnlichkeit mit einer amerikanischen nicht zu läugncn; ich meine die von Oersted aus Costaricca mitgebrachte Emiice violacea, bei der freilich die Stirn seiner Abbildung nach deutlich aufser den Haupt- noch 2 kleine Nebenlappen zeigt, die ich hier nicht finden kann, und die Zahl der Zähne an den Kiemenfähnchen bis auf 25 steigt, während sie hier nicht über 13 hinausgeht, auch dieses Maxi- mum viel früher erreicht, doch ist das Oersted'sche Exemplar wohl 2 mal so lang! das gelb bandirte Segment ist in beiden das vierte der rudertragenden. Mit dieser Eunice war eine Doris von violeter Farbe zum Vorschein gekommen, die D. coerulea Rifso's: ihr Violet fällt aber vielmehr in's Blaue, und erscheint mehr sammetarlig: die 3 Längslinien des Rückens und eine an jeder Flanke sind ganz weifs, von den ersteren verbinden sich die seitlichen vorn wie. hinten durch einen Bogen, die mittlere läuft von den Fühlern bis zu den Kiemen, deren Zahl 6 beträgt, auch die Sohle ist weifslich- linear gerandet. Das Thierchen kroch äufserst langsam. Unter den seltenern Crustaceen, die wir bei Portore er- hielten, nenne ich Ihnen Lambrus angulifrons und den breit- köpfigen Anceus forficularius , von dem ein Exemplar in ei- ner Steinhöhlung entdeckt ward. Dieses kleine Thier, das ich mir gern genauer betrachtet hätte, verschwand uns leider im Drange der Arbeiten unter den Händen; Sie glauben gar nicht, lieber Freund, wie sehr man darauf Acht zu geben hat, dafs man das oft so mühsam Erbeutete auch wirklich zur Erhaltung bringt; man hat so vieles, was man lebend beobachten möchte, von einander zu trennen, dafs zuletzt die Tassen und Schäl- chen kaum ausreichen, und im Eifer, leere Behältnisse zu schaf- fen, manches kleinere übersehen und ausgeschüttet wird. Den Abend des 1 lten benutzten wir noch, die Bucht von 62 Buccari kennen zu lernen, die man in etwa einer halben Stunde erreicht. An dein nordöstlichen Ende dieser viel weniger tiefen als ungemein langgezogenen Bucht liegt Buccari selbst, am ent- gegengesetzten das kleine Buccarizza ; wir hatten nicht den Plan, einen von diesen beiden Orten zu besuchen, wozu es ohnehin zu spät geworden wäre, vielmehr wollten wir uns hauptsäch- lich davon überzeugen, ob das im Volk verbreitete Gerücht begründet sei, dal's in der Mitte zwischen beiden in grofser Tiefe das Corallium rubrum vorkäme, und zwar sollte diese Stelle nach der Aussage unseres Bootführers hart an der von Buccari nach Buccarizza führenden Strafse gelegen sein. Die terrassirten und weit hinauf mit Reben bedeckten Ufer des Süd- abhanges fallen hier so steil ab, dafs man allerdings ebenda auch auf eine ansehnliche Meerestiefe rechnen konnte. Dennoch erreichte sie auch an der bezeichneten Stelle noch lange nicht 30 Faden, also noch nicht die Hälfte der Tiefe von den Locali- täten des Mittelmeers, an denen diese Polyparien gefischt werden. Von den rothen Korallen sprechen die armen Fischer wie die im Schweifs ihres Angesichts arbeitenden Landleute von Schätzen, die in ihrem Boden verborgen seien, die aber keiner von ihnen zu heben verstünde. Vor langen Jahren, heifst es dann in der Regel, seien Fremde gekommen, die jene Seltenheiten heraufge- holt und ihren Voreltern selber gezeigt hätten, allein seit ihrem Verschwinden wäre es Niemand geglückt, sie wieder an's Tages- licht zu fördern. Unsere Bemühungen in dieser Hinsieht waren denn natür- lich auch erfolglos. Auf den tiefsten Stellen bekamen wir nur Aporrhais pes Pelecani, Cynthia claudicans an Turritella sitzend, Phallusien und die schon bei Martin sica gefundenen Clymenen, die jedoch, wo der Grund schlammig ist, auch schon bei 15 bis 19 Faden Tiefe angetroffen werden, mit solchen zogen wir Aphrodite hystrix, die noch bis 25 Faden geht, eine sehr ausgeprägt - fünfkantige llololhurie, mehrere Ophio- derma loiigicauda, Ophiolepis ciliata, eine leere Schale von Cardium sulcatum und eine oben gekniete, unten in einem Kreis gelegte lange Serpulenröhre heraus; die Ilolothurie, eine Cucu- 63 marh mit 8 gröfseren und 2 kleineren ästig gefiederten Fühlern, zeichnet sich durch eine von microscopischen Kalkplättchen her- rührende Rauhheit und Schimmer in der Haut und wenig zu- riickziehhare Füfschen, so wie durch das langausgezogene Körper- ende aus und rief mir die Holothuria tetraquetra von delle Chiaie in's Gedächtnifs"). Unter den Cystociren, die zusammen mit Dictyomena volubilis wuchsen, trieben sich auch hier flinke Polyommaten herum. Wie sich am nächsten Tage erwies, war jene über 7 Zoll lange, oben noch nicht 0,2 Zoll breite Kalkröhre, welche nirgend fester angewachsen schien, von einer Protula protensa bewohnt. Es war ein wunderschönes Thier, die zu blofs einem Umgang eingerollten Basalblätter der Kiemen ebenso hoch als die auf ihnen sitzenden Fäden, und diese weifs und grünlich gefärbt mit 5 bis 6 weit auseinander stehenden Paaren scharlachrother Punkte geziert und von einem Aussehen wie lockere Baum- wolle, sehr verschieden von Pr. intestinum, auch sehr viel kürzer im Verhältnifs zur Leibeslänge, welche etwa 3 Zoll be- trug, und von der sie noch nicht | ausmachten. Der Leib war fleischfarben, die ßauchschildcr mennigroth, der Mantel fast farb- los und überall, wo unter ihm ein Borstenbündel hervortrat, mit einem zinnoberrothen flammenförmigen Fleck versehen, der Hinterrand des Mantels an der Bauchseite mennigroth, die Wülste der Hakenborsten der hinteren Leibesabtheilung an der Hinter- seite weifs, an der vordem mennigroth. Die ganze Färbung dieser Art ist minder prächtig als bei Pr. intestinum, aber die Vertheilung der Farben feiner und zierlicher, das Blut eben- falls hellgrün. Was die gefundenen Clymenen betrifft, so stellte sich her- aus, dafs sie alle zu einer Species gehörten: diese Species ist neu, und in hohem Grade ausgezeichnet durch die der gewöhn- lichen Anordnung widersprechende Stellung ihrer Haar- und *) Diese bei Portove gefundene Holothurie ist Cucumaria terges- tina Sars (Nyt. Mag. for Nat. vidsk. a 857, ff. 127 t. I. F. 36.) 64 Ilakenborsten, von denen durchweg jene die unteren, diese die oberen sind; es findet hier also in der Länge des ganzen Kör- pers statt, was bei den Serpulen und Sabellen in der hintern Körperhälfte eintritt. Aus diesem Grunde mufs man sie zu einer eigenen Abtheilung dieser Galtung, besser zu einer be- sondern Gattung erheben , (Maldane glebifex Taf. IV. Fig. 4) um so mehr, da ihr auch der sonst am Hinterende der Clyme- nen vorkommende Trichter fehlt, worin sie der Clymene spa- thulata ähnelt. Dafs übrigens diese wenig über 1 Zoll langen Thierchen nicht etwa blofs jugendliche Zustände sind, bewies das Vorkommen von Eierchen in der Leibeshöhle eines Exem- plars; bei keinem der untersuchten stieg die Zahl der Borsten- bündel über 19. Das Blut ist roth, am Darm ein Rücken- und ein ßauchgefäfs, von denen jenes sich langsam contrahirt, und aufserdem noch ein rechter und linker, den Seitenwänden des Leibes angehefteter Gcfäfsstamm vorhanden. Ein paar an der Bauchwand des Vorderleibes mündende Blindsäckchen erinnern an die entsprechend gelegenen Organe der Ophelien, Arenicolen und Terebellen. Während ich mit diesen Beobachtungen beschäftigt war, hatten sich meine Gefährten noch einmal aufs Meer und zwar in die Gegend von Porto Voos zwischen Scoglio di St. Marco und Costrena und nach Porto Peschiera begeben, welches hin- ter Porto Voos auf der Insel Veglia liegt, und bei einer Luft- temperatur von bereits 19° R., das Meer an der Oberfläche 8°, in einer Tiefe von 17 Faden, 7,4" und in einer Tiefe von 33 Faden 7,1" gefunden. Sie brachten von dem erstgenannten Ort von 19 Faden Tiefe Stenorrhynchus longirostris, Aphro- dite hystrix, Rolothuria tubulosa und Codium bursa, von einer anderen Stelle bei 10, 13 und 18 Faden Tiefe Ophio- lepis ciliata, Astropecten aurantiacus, Pisa Gibsii, Potunus plicatus, Cynthia microcosmus und Äplysia leporina, so wie eine niedliche zusammengesetzte Aseidie von mennigrother Farbe mit. Von Porto Peschiera erhielt ich aus 10 Faden Tiefe und schlammigen Boden nahe dem Ufer: Schizaster canaliferus, Astropecten aurantiacus, Asteracanthion glacialis, Cardium 65 ciliare, Cerithium vulgatum, Aporrhais pes Pelecani, eine Menge Turitella communis, von 20 Faden Tiefe und eben- falls Schlammgrund: Holoihuria tubulosa, Cladodactyla dolio- lum, Maldane glebifex, einige Ascidien, unter ihnen die meines Wissens bisher noch nicht abgebildete Phallusia cristata Risso's*) und einen kleinen langschwänzigen Krebs, den ich an- fangs für Pontonia tyrrhena hielt, der aber, weil seinen äufsern Antennen die Schuppe fehlt, zur Gattung Typton Costa ge- zählt werden mufs: es ist Costa's Typton Spongicola. An den beiden Exemplaren dieses Krebses fiel das Postabdomen durch seine ansehnliche Gröfse und mennig- fast corallenrothe Färbung auf; diese rührte zum Theil von den fast den ganzen Rücken desselben einnehmenden Ovarien her. Aus 28 Faden Tiefe waren Ophiothrix fragilis und einige Schwämme heraufgezogen worden. Die Aplysia hatte Herr Dybowski ganz nahe dem Ufer an einer Klippe beobachtet, wie sie bald mit dem Mundende sich ansetzte, bald sich krümmte, dieses losliefs und dann, mit dem Hinterende der Bauchfläche angeheftet, den Körper frei im Wasser flottiren liefs. Auch ein interessanter Gasteropode von lj Zoll Länge war gefangen worden: er ähnelt auf den ersten Anblick einem Pleurobranchus , besitzt auch wie dieser eine innere Schale, allein statt der seitlichen Kieme sieht man deren zwei, und zwar an einer ganz anderen Stelle, im Nacken, ver- steckt unter der vorderen Partie des Mantels. Der Mantel, der sich durch seine Breite auszeichnete, war blafsbraunroth mit grofsen zackigen weifsen, von braunen Tüpfelchen durchsetzten, und mit ähnlichen einfachen kleineren Flecken, der Fufs ocher- gelb, die Fühler weifs mit einein schwärzlichen Rückenstreif (Marsenia Audouinii Cantr.?). Endlich fanden sich noch in dem Bodensatz ein paar haarfeine 3 Linien lange Würmchen vom Habitus der Anguillulen, die sich munter schlängelten und durch einen hochrothen Fleck auf dem Vorderende auszeichneten (ob Enchelidien?") *) Taf. II, Fig. I. **) Taf. I, Fig. 4. 66^ Wir hatten alle Ursache, mit unserm bisherigen Aufenthalt zufrieden zu sein, und hätten denselben gern noch verlängert, um so mehr, da Professor Lorenz am 13ten endlich die lang erwartete Nachricht von der Ankunft seines Stellvertreters erhielt. Allein er mufste, um diesen näher anzuweisen, jeden- falls nach Fiume, und da wir uns nicht von einander trennen und unsere Kräfte nicht theilen wollten, ward beschlossen, am Abend dieses Tages gemeinschaftlich dorthin zurückzukehren, vorher aber, um alles zu versuchen, auch noch im Hafen selbst an dem nächstgelegenen Ufer zu fischen. Es geschah auf 8 bis 10 Faden Tiefe, doch safs den mit Codium tomentosum bewachsenen Steinen nichts Erhebliches an, und nichts, was wir incht schon früher erhalten hätten: Staurocephalus rubrovitta- tus, Nereis Costae, Heterocirrus saxicola (wie immer in ganz engen unregelmäfsig verlaufenden Gängen im Kalkstein) und Modiola lithophaga. Rasch ward dann noch das letzte Ein- packen unserer Ausbeute besorgt und das Abschiedsmahl einge- nommen. Das hätte ich nun, um den heutigen Tag, das Wie- genfest meiner theuern Lebensgefährtin, und den jetzt gesicher- ten Besitz unseres Reisegenossen würdig zu feiern, gern luxu- riöser eingerichtet, allein im ganzen Ort war nichts Aufserge- wöhnliches aufzutreiben, und selbst die Flasche vielgerühmten in- ländischen Champagners, zu der uns noch besondere Connexionen verhalfen, mufste gerade herzlich schlecht sein, und nur dazu beitragen, uns bei der Heimkehr die Umrisse der Küste, längs der wir dahinfuhrcn, weniger bestimmt, also auch weniger mo- noton erscheinen zu lassen. Unter dem Schutz der Dunkelheit und mit leisen Ruderschlägen, schlüpften wir glücklich in den Hafen von Fiume — glücklich, nicht weil wir etwa verbotene VVaaren bei uns führten, sondern weil wir uns selbst als ver- botene Waare betrachten mufsten ; wir waren mit keiner Fede versehen d. h. ohne Attestat von dem Hafenamt in Portore, dafs wir uns im normalen Gesundheitszustande befänden: vol- lends nun nach Sonnenuntergang darf von Gesetzeswegen gar keine Barke an's Land gelassen werden: fast kriegerische Zu- stände friedlicher Küsten! 67 VI. Fallit nach Cherso. — Die Stadt Cherso. — Leptoclimmi einnabarinum. — Ausflug nach Vallone und dem Vranasee. — Astacus saxatilis, Scardinius ervthrophthnlmus var Hesperidicus. — Saenuris barbata aus der Tiefe des Sees. — Bonellia viridis. — St. Nicolo, Porto Chimen und andere Localitiiten. — Polycirrus aurantiacus und seine Phosphoresceuz. — Wimperbewegimg bei Anneliden. — Cerebratu- lus geniculatus. — Polynöearten. — Phascolosoma verrueosum. — Sabella Spallanzanii und S. Luculiana. Verschiedene Terebellen. — Elysia splendida. — Cvpridina oblonga. — Bucht von Pischio und ihre Bewohner. Clymenen Sabella brevibarbis. Glycera alba und ihre Circulation Rückkehr nach Fiume. Ausflug in das Thal der Fiumara Cherso, den 15. — 25. April. Das Dampfschiff, das uns nach Cherso bringen sollte, ging erst um 6 Uhr Abends ab, doch gab es bis dahin für Lorenz auch noch vieles zu besorgen. Dybowski besuchte den Fisch- markt, allein wie an den früheren Tagen, ohne auch nur einiger- mafsen befriedigt zu werden; er war höchst spärlich besetzt, und bot nichts als ein paar kleine Crenilabrus Boryanus und Julis Geo/fredi und eine Ilia nucleus dar. Auch bei dem Durchsuchen der vom gestrigen Tage aufgehobenen Steine und Tange fand sich durchaus nichts von Belang. Schon am Mor- gen hatte sich eine Boraska erhoben, diese hielt bis zum Abend an, und begleitete uns auch bei unserer Abfahrt wohl eine gute Stunde lang. Ich hatte Gelegenheit, die von Lorenz gemachte Mitlheilung zu bestätigen: das ganze Meer erschien dunkelblau und von Schaumgeäder durchzogen. Die istrische Küste, der wir uns ziemlich nahe hielten, senkt sich sehr allmählich nach dem Ausgang des Quarnero, und der Monte maggiore, hinter dem sich dann weiter nach Norden der Frate und mehrere an- sehnliche noch mit Schnee bedeckte Gipfel erhoben, hat nach Westen hin nicht mehr seines Gleichen, doch steigen die Küsten 5* __ 68 von Istrien soweit wir daran vorbeifuhren, noch immer ganz stattlich empor und Cherso giebt ihnen nichts nach. BeiVoloska hörte die Macht der Boraska auf, und an ihre Stelle trat in der Meerenge zwischen Insel und Halbinsel mehr stofsweise ein Mistral, mit dem wir auch in Cherso einliefen. In 2\ Stunden hatten wir mit unserm Schraubendampfer den Hafen von Cherso erreicht; unter minder günstigen Umständen braucht man wohl 3 und 4 Stunden zur Ueberfahrt. Es war vollkommen dunkel geworden, köstlich leuchtete das Meer. Grofse Barken mit La- ternen brachten die Mehrheit der Schiffsgesellschaft, hauptsäch- lich Landleute, die in Fiume verkauft und eingekauft hatten, und d. 1. pag 102. 91 Weg, den man verfolgt, führt über die schmälste Stelle des Eilandes nach dem der Insel Veglia zugekehrten Ufer und dem betreffenden Liebersetzorte. Nachdem man eine Zeitlang zwi- schen Gärten und Weinpflanzungen emporgestiegen, in denen die Reben, um sie vor der Macht der Bora zu schützen, über- all an niedrig und horizontal liegenden Rahmen gezogen wer- den, und der rückwärts gewandte Blick immer noch die Stadt mit ihrem kleinen Hafen vor sich hat, verschwindet diese bei einer Wendung des Weges, bald auch die Pflanzungen, und man durchwandert zwischen spärlich bewachsenen Felsen eine öde Hegend, in der nur das Steinhuhn gejagt wird, bis man die Einsenkung des Kammes erreicht. Da lag nun der ganze Quarnero vor uns, das flachere Veglia und darüber hin die croatischen Berge, die sich nach Dalmatien ziehen, mitten im Hintergrund die Küste von Fiume, zur Linken die istrische Küste, die sich allmählich senkend zuletzt in eine kaum über den Meeresspiegel erhobene Linie ausläuft, und hinterwärts die grofsen Buchten, die uns so viele glückliche Stunden der For- schung bereitet hatten. Auch im Uebrigen war uns der Auf- enthalt auf dieser von Zoologen so selten besuchten Insel an- genehm und erheiternd gewesen, und ich werde ebenso gern an unser sauberes Albergo nazionale und seine geschäftige, am lieb- sten in Sprichwörtern redende Wirthin, und ihre vortrefflichen Fischgerichte und Scampi als an unsere muntere Tischgesell- schaft, und die Herrn Borzatti, de Petris und Dr. Zadro zu- rückdenken, die mir so vielfach gefällig und hülfreich zur Seite standen. Am 25sten April Nachts gegen 3 Uhr brachen wir mit dem Vapore nach Fiume auf: das Meer war spiegelglatt, die mondhelle iNacht und der Morgen in Fiume köstlich. Das Um- packen nur halb gefüllter Uläser und das Zusammenlegen vor- läufig getrennter Gegenstände von denselben Fundorten erfor- derte hier doch noch so viele Zeit, dafs ich das Anerbieten des Professor Lorenz, die Anordnung der grofsen Kiste ihm zu überlassen, mit Dank annahm. So erübrigte ich noch eine Stunde zu einem Auflug in das enge Thal der Fiumara, des- 92 sen Pyramidenpappeln ihren grünen Schmuck schon entfaltet hatten und stattlich und heiter in die rasche Fluth blickten ; prächtig weifsblühende Büsche von Pyrus amelanchia zierten hin und wieder die Felsen des Weges, den ich bis zu der Brücke verfolgte, unter welcher der Flufs schäumend durch die Felsen bricht. Hier auf einem kleinen Stück flachen mit ein- zelnen Steinblöcken bedeckten Uferlandes zeigte sich jetzt schon eine reichere Insectenwelt ; ich sammelte in der kurzen Zeit meines Verweilens aufser einigen Araneiden Procrustes coriaceus, Carabus catenatus , Feronia viatica, Harpalus sulphnripes, Omaseus Italiens , Dorcadion pedestre und Morimus fune- stus. Ein aufziehendes Gewitter trieb mich nach Fiume zu- rück. Schwer ward mir der Abschied von Lorenz, ohne den wir gewifs kaum zur Hälfte das alles erreicht hätten, was uns jetzt zu Theil geworden war, und der mit ebenso regem als ausdauerndem Eifer und immer gleicher Freundlichkeit uns bis zu Ende in unseren Bemühungen unterstützte. Ich sehe mit grofsem Verlangen der Veröffentlichung seiner umfassenden Un- tersuchungen über die Naturverhältnisse des Quarnero und sei- ner Küsten entgegen, in deren Thierwelt uns nur ein flüchtiger Blick gestattet war. Aber auch dieser Blick hat mich unge- mein erfrischt und angeregt, und dankbar will ich meine Waf- fen, mein treues Schleppnetz, in den triestiner Tempel der Wis- senschaft aufhängen: mögen es dortige, mögen es fremde Forscher benutzen und mit ihm noch durch viele, viele glück- liche Züge die Wissenschaft bereichern! Bemerkungen über einige neue Thiere der Ausbeute. 1. Ueber Gypridina und eine neue Art dieser Gattung. (Cypridina oblonga Gr.) Taf. V. Seitdem Mi Ine Edwards die Gattung Cypridina aufge- stellt hat, sind nicht weniger als 9 oder 10 Arten derselben aus europäischen und aufsereuropäischen Meeren beschrieben worden, nämlich: Cypridina Reynaudii Milne Edwards Hist. nat. des Crust. III. p. 409. pl. 36. Fig. 5. Asterope elliptica Philippi Arch. f. Naturgesch. Jahrg. VI. Bd. I. p. 186. t. III. Fig. 9 — 11. C. mediterranea Costa Fauna del regno di Napoli 1845. Crostac. C. Mac Andrei Baird Ann. of nat. hist. 1848. Second ser. I. p. 21. pl. VI. C. Adamsi Baird 1. c. p. 22. pl. VII, C. zelandica Baird Ann. of nat. hist. 1851. Second. ser. VII. p. 430. 1852. VIII. p. 58. C. interpuncta Baird Ann. of nat. hist. 1852. VIII. p. 58. C. Mariae Baird 1. c. p. 59. C. globosa Liljeborg Cladocera, Ostracod. Copepod. 1853. p. 171. tab. XVII. Fig. 2—10, XVIII. Fig. 1, 2, 3, 7. C. excisa Stirapson Smiths, contrib. to knowledge 1854. VI, Marine Invertebr. of grand Manan p. 39. pl. II, Fig. 28. 94 Aufserden] führt noch Dana") 5 Arten auf: C. luteota, punctata, olivacea, gibbosa, formosa, ohne zunächst eine Be- schreibung hinzuzufügen. Doch kennt man von den wenigsten alle äufseren Körpertheile, von mehreren blofs die Schale, deren Form sich vielleicht, wie dies Zenker von der nahe verwand- ten Gattung Cypris nachweist, mit dem Aller verändert, von einigen die Beschaffenheit mindestens eines Theils der Extremi- täten, und nur von einer haben wir die ausführliche Darlegung aller Einzelnheiten des äufseren Baues: wir verdanken sie Lil- jeborg. Auch über die Bedeutung und Zahl gewisser Extre- mitäten weichen die Ansichten auseinander. Ich werde daher sowohl bei der Besprechung dieser Frage, als bei der Ver- gleichung mit der hier neu zu beschreibenden Species Lilje- borg's Darstellung der Cypridina globosa vorzugsweise zu Grunde legen, und auf seine Hauptfigur (tab. XVII. Fig. 1) verweisen, die ich der Bequemlichkeit wegen auf meiner Tafel copirt habe. Von der neuen Art stand mir nur ein Weingeist- exemplar zu Gebote, und an diesem zerrifs der Körper durch eine unglückliche Wendung beim Herausnehmen aus der Schale so, dafs auch ich nicht im Stande bin, über alle Extremitäten und über deren gegenseitige Lage befriedigend zu berichten. Liljeborg charakterisirt die Gattung Cypridina folgen- dermafsen : Testae valvulae antice infra profunde sinuatae. Oculi 2 compositi. Mandibulae nullae, maxillarum vero 2 dum par ap- pendice mandibuliformi instructum. Maxillarum 3 paria; par 2 dum appendicem branchialem gerens. Pedum tantummodo 1 par, natatorium. Appendix cylindrica , elongata arcuata et annulata, apicem versus setifera, thoraci posteriori utrinque, pedum 2 de paris gen. Cypridis loco , ovario adiacens, adlixa. Abdomen posticum in 2 laminas latas, postice aculeatas, di- visum. Milne Edwards erwähnt bei seiner Art, auf der die *) Silliman American Journal of scienco and arts. Second scrics VIII. 1849. p. 282. 95 Gattung beruht, keines Schaleneinschnittes, der doch für den Gebrauch der sogenannten Schwimmfüsse von grosser Bedeu- tung scheint, und man könnte bei wirklicher Abwesenheit des- selben mit Recht zweifeln, ob die C. Reynaudii noch zur Gat- tung Cypridina in dem obigen Sinne gezählt werden dürfe, um so mehr, da auch noch andere wichtige Abweichungen vorzu- kommen scheinen; indess macht es Li ljeborg wahrscheinlich, dafs Mi Ine Edwards diesen Einschnitt, der auch bei einer anderen ebenfalls indischen Art nur sehr schmal aber tief sei, wohl übersehen habe. Die übrigen Abweichungen werde ich in Einklang zu bringen versuchen. Weiter erscheint fraglich, ob Philippi's Asterope ellip- tica der Gattung Cypridina unterzuordnen sei. In der Be- schreibung dieser Art finden wir mancherlei Lücken, so dafs, ganz abgesehen von der entschiedenen Existenz eines Schalen- einschnittes, diese Frage jetzt nicht gut entschieden werden kann. Doch sagt Philippi ausdrücklich, dafs er Cypridina aus eigener Anschauung kennen gelernt, und seine neue Gattung mit dieser nicht vereinigen könne: beide seien zu bedeutend verschieden. Jedenfalls werde ich sie in den Kreis dieser Be- trachtung ziehen. Neben Cypridina stellt Liljeborg eine zweite Gattung Philomedes auf, die sich dadurch unterscheiden soll, dafs dem 2tem Maxillarpaare der mandibelförmige Anhang fehle, und zwei unter den Endborsten der sog. oberen Antennen auffallend lang seien. Ueber den ersteren Charakter bin ich bei dem zu be- schreibenden neuen Crustaceum im Unklaren, der andere ist aber gewiss nicht vorhanden, ich kann sie daher nicht zur Gattung Philomedes rechnen, deren einzige Art Ph. longicorms (I. c. tab. XXVI. fig. 4) überdies nicht sowohl einen Schalen- einschnitt als einen seichten Ausschnitt zeigt, sondern beschreibe sie vorläufig als Cypridina, wobei ich freilich darauf hinweisen mufs, dafs die Extremitäten der Cypridinaarten in ihrer Form beträchtliche Abweichungen zeigen; vielleicht Veranlassung ge- nug zu weiterer Spaltung der Gattung. Unsere Cypridina oblonga entfernt sich durch ihre ge- 96 strecktere Schale (Tab. V. Fig. 2, 3) von den kurzen und ho- hen Formen, zu denen C. globosa, Mac Andrei und Adamsi gehören, und schliesst sich den mittelmeerischen Arten an, die wir durch Philippi und Costa kennen. Bei diesen beiden ist die Schale im vertikalen Durchschnitte länglich rund und an beiden Enden ziemlich gleich gerundet. Wenn die Zeichnungen vollkommen zuverlässig sind, verhält sich bei Asterope ellip- tica Phil, wie bei (Cypridina mediterranea Cost. die Höhe zur Länge etwa wie 2:3, bei oblonga wie 1 : 2{, jene beträgt nämlich 0,27 Lin. rh., diese 0,69 Lin. , und der Ouerdurch- messer der zusammengeklappten Schale ist etwas kleiner als 0,24 Lin., die Wölbung von rechts nach links also sehr be- trächtlich. Ihre Farbe ist wie bei mediterranea weisslich, und ihre Wandung undurchsichtig, nur die Augen schimmern bei unserer Art durch. Costa' s Figur zeigt, obwohl dies in der Beschreibung nicht hervorgehoben wird, eine dicht punktirte Oberfläche: eine solche finden wir bei fast allen Arten und die Punkte scheinen überall nichts anderes als Insertionsstellen von Härchen, wie dies besonders deutlich Liljeborg dargestellt hat. Philippi erwähnt nichts ähnliches und auch ich kann bei C. oblonga bei keiner Lage der Schale Punkte oder Härchen entdecken, einige wenige Randhärchen ausgenommen. Ober- und Unterrand der Schale sind fast ganz gerade und parallel. Vorder- und Hinterrand ganz stumpf und ziemlich flach ge- rundet. Was den für Cypridina charakteristischen Schalenein- schnitt unten am Vorderrande betrifft, aus welchem das lang- borstige seitliche Extreraitätenpaar recht wie ein Paar Ruder hervortritt, so liegt er sowohl bei C. mediterranea als bei A. elliptica eigentlich am vorderen Theile des Unterrandes, und seine Richtung geht von unten nach oben, wogegen er sich bei C. oblonga am Vorderrande selbst, und zwar fast in der Mitte seiner Höhe befindet, und eine beinahe horizontale Richtung zeigt, wobei er nur etwas von vorn nach hinten in die Höhe steigt. Die Ränder des Einschnittes sind bei A. elli- ptica auffallend verdickt und er selbst nur kurz und schmal, die Ränder bei C. mediterranea erscheinen ebensowenig ver- n dickt als bei unserer Art, der Einschnitt selbst aber bei C. mediterranea ziemlich tief und breit gerundet, bei unserer Art schmal, linear und im Verhältnisse viel tiefer: er beträgt etwa \ der Totallänge oder mehr, und kommt dem halben Abstände des Auges vom Vorderrande gleich. Bei C. Mariae ßaird von der Insel Skye, der einzigen, der noch eine testa elongato-ovalis zukommt, soll der Einschnitt nicht tief, die Oberfläche der Schale punktirt sein. Die Consistenz der Schalenwand anlangend, so fand ich sie biegsam: sie nimmt leicht Eindrücke an; Costa da- gegen nennt sie bei C. mediterranea ausdrücklich sehr fest und hart (valvole assai spesse, dure). Gehen wir nun zu dem Körper der Cypridinen selbst über, so ähnelt dieser bekanntlich am meisten den Cypris und Cy- theren, weicht aber darin von beiden ab, dass er gar keine in Klauen endende Beine besitzt, während bei Cypris 2, bei Cy- there 3 solcher an der hinteren Hälfte desselben inserirter Bein- paare vorkommen. In dieser Beziehung wiederholt Cypridina gewissermassen die Cladocera, denen sich die Gattung auch rück- sichtlich der zusammengesetzten Augen anschliesst, die bei Cy- pris und Cythere fehlen. Sie stehen bei unserer, wie bei allen Arten weit auseinander, hängen mit der Schalenwand gar nicht zusammen, und lassen in ihrem Umfange etwa 8 Linsen zählen. Dass ausser ihnen noch einfache Augen vorkämen, giebt kein Beschreiber an; doch habe ich an der Stirn, die in Gestalt eines kurzen stumpfen breitbasigen Kegels vortritt, zwei deutlich rothe, ziemlich scharf umschriebene Punkte neben einander bemerkt, die auch dem Zeichner, Herrn Afsmann, auffielen (tab. V. Fig. 5, o.), Diese Punkte, auf deren nähere Untersuchung ich nicht eingehen konnte, dürften leicht die Bedeutung von Sehor- ganen haben oder vielleicht Ueberreste von solchen sein. Von den Extremitäten des in keiner Weise abgegrenzten Kopftheils machen sich zwei Paare sogleich bemerkbar, beide mit Borsten besetzt und sehr ansehnlich. Das eine, dessen wir schon erwähnten, ragt seitlich aus dem Einschnitte der Schale hervor, dient augenscheinlich zum Rudern und heifst bei Milne Edwards (pl. 36. Fig. 5a c, Fig. 5c), Baird (1. c. pl. VI. Fig. 4. 7 98 pl. VII. Fig. 3) und Liljeborg (tab. XVII. Fig. 4, e, auf un- serer Tafel Fig. 1, e) die Schwimmfüfse, bei Costa (1. c. tab. 111. Fig. II) die. Antennen, bei Dana antennae posticae; von dem anderen, zunächst der vertikalen Mittelebene und vorn liegenden Paare gucken bei unserer Art meist nur die Borsten der Endglieder am vorderen Rückenrande der Schale und zwar aus der Spalte zwischen ihren Hälften hervor, die beim Oeflhen vor dem Rückencharniere klafl't ( Taf. V. Fig. 2 ). Baird (1. c. Tab. VI. Fig. 3) und Liljeborg ( Tab. XV. Fig. 4, a, b. auf unserer Tafel Fig. 1, a, b) nennen sie die oberen An- tennen, Milne Edwards (I. c. pl. 06. Fig. 5» a) die anten- nes snperieures pediformes, Dana die antennae anticae, und das Paar, das bei Costa (1. c. Fig, 6) schlechtweg Antennen heisst, ist offenbar eben dasselbe. Philippi erwähnt ihrer gar nicht. Die Form und Behaarung dieser Gliedmassen mui's in den verschiedenen Species bedeutender variiren, als das erst- erwähnte Paar: namentlich sind bald die Borsten des oberen (vor- deren) Randes, bald die an der Spitze mehr entwickelt. Da diese Antennen ein starkes Knie bilden, so müssen im ersteren Falle, wenn das Knie nach hinten, der Endschenkel desselben horizontal gerichtet ist, die Borsten gerade aus der Rückenspalte zwischen den Schalen, im anderen Falle, wie bei C. globosa über dem Vorderrande der Schale hervorragen, C. mediterra- nea übertrifft in der Länge der Endborsten noch die C. globosa, indem hier der Abbildung nach dieselben sehr viel länger sind als alle Endglieder der Antennen zusammengenommen, und würde sich an Philoraedes anschliefsen. Die Lage dieser Kopfextremität (von unserer Art Tab. \. Fig. 4, A. und Fig. A abgebildet), ihr Ursprung unterhalb und vor den zusammengesetzten Augen und die Vergleichung mit Cypris") und Cythere00) sprechen dafür, dass sie in der That für die inneren oder vorderen Antennen zu halten ist. *) Zenker im Archiv für Naturgeschichte Jahrg. lhE>4. Tab. T. Fig. I. 1, Fig. 2 **) Zenker 1. c. Tab. IV. Fig. 1, a. 99 (He L::ge der sogenannten Schwimmfüsse (von unserer Art Tab. V. Fig. 4, B und Fig. B dargestellt), ihr Ursprung nach aus- sen und hinten von jenen und die Vergleichung mit den Daph- nien, Lynceus u. s. w. und den Limnetis und ihren Verwand- ten weisen darauf hin, dass sie die äusseren Antennen dar- stellen, die so häufig zu Ruderorganen umgewandelt werden; an Kiemenfunktion ist gar nicht zu denken. Die nähere Be- schreibung dieser Theile von C. oblonga werde ich weiter un- ten hinzufügen. Ein drittes Paar Kopfextremitäten, ebenfalls nach vorn ge- richtet, (Liljeborg Tab. XVII. Fig. 4, c, d, copirt Fig. 1, c, d) liegt nach innen von den Ruderantennen und unter den oberen Antennen, und entspringt weiter nach hinten rechts und links von der Oberlippe (Tab. V. Fig. 4, c. Fig. C). Es wird von Milne Edwards (1 c. pl. 36. Fig. 5a d) als Antennes pedi- formes de la seconde paire bezeichnet, von Baird und Lilje- borg als untere Antennen, von Costa (1. c. Fig. 7) als Palpenfüfse oder Antennen des zweiten Paares, von Dana als Pedes mandibulares; Philipp! hat es bei Asterope elliptica weder abgebildet noch beschrieben. Sie ähneln den oberen An- tennen, sind ebenfalls knieförmig gebogen, aber so, dass der Endschenkel des Knies immer nach unten und etwas nach hinten gerichtet ist, sie geben jenen auch an Gröfse nichts nach und kommen erst recht zum Vorschein, wenn man die äusseren An- tennen fortgenommen hat. Trotz seiner eigenthümlichen Ge- stalt kann man es wohl keinem anderen Theile als den Man- dibeln parallelisiren. Dafür spricht vor allen die Lage (Lilje- borg Tab. XVII. Fig. 10); was die Gestalt betrifft, so weicht diese allerdings auf den ersten Anblick selbst von Cypris und Cythere bedeutend ab, lässt sich aber doch auf das gleichna- mige Organ derselben leicht zurückführen. Bei beiden haben die Mandibeln Palpen, und noch am Grunde derselben einen Anhang"), doch die Lade ist kräftig ausgebildet, die Palpe nur kurz aber doch 5-güedrig ; bei Cypridina dagegen sind vor- *) Zenker 1. c. Tab. I. Fig. 4. Tab. IV. Fig. 4. 100 zugsweise die Palpen entwickelt, indem sie durch Streckung der unteren Glieder sich fussförmig verlängern, der Anhang fehlt nicht und ist bei unserer Art sogar sehr ansehnlich, die Lade selbst scheint verschieden gestaltet. Liljeborg sagt, die Mandibeln fehlten gänzlich, giebt aber wie Dana, drei Paar Maxillen an, von denen das erste Paar in mehrere an den En- den mit Borsten versehene Lappen zerschlitzt ist, und keine Palpen führen soll: ich glaube, dafs dieser Theil mit Liljc- borg's unteren Antennen zusammengehört und nur den Grund- oder Ladentheil derselben, d. h. unserer Mandibelpalpen dar- stellt. Milne Edwards führt ein Paar Mandibeln (1. c pl. 36. Fig. 5e) und zwei Paar Maxillen auf: auch seine Mandibeln, die übrigens einfacher aussehen, führen keine Palpen und ich vermuthe hier in gleicher Weise, dass sie nur von seinen An- tennes pediformes de la seconde paire, (unseren Mandibelpalpen) abgelöst sind. Auch bei C. oblonga habe ich dies Extremi- tätenpaar nicht befriedigend herauspräpariren können, es ist je- doch nicht unwahrscheinlich, dafs das auffallend gestaltete Blatt E (Tab. V. Fig. 4) der Lade der Mandibelpalpen entspricht, und dass ßaird's Fig. 8 auf seiner VII. Tafel (von ihm frag- lich als Mandibel bezeichnet), denselben Theil darstellt. Ist dies nicht der Fall, so müsste das Blatt E zum ersten Maxillen- paare gehören. Bestätigt sich meine Hypothese, so sind die Angaben der verschiedenen Beschreiber über die übrigen Mundtheile sowohl unter sich, als gegenüber der Darstellung der entsprechenden von Cypris, zum Theil auch Cythere, in Einklang; dann ist es überall das erste Maxillenpaar, welches sich durch einen grofsen mit langen Randhaaren besetzten blattförmigen Anhang aus- zeichnet: bei Cypris nach Zenker 1. c. Tab. 1. Fig. 1. IL Fig. 5, bei Cythere nach demselben Tab. IV. Fig. 5, bei Cypridina globosa nach Liljeborg 1. c. Tab. XVII. Fig. 4, g, h, (in Copie auf unserer Tafel Fig. 1. g, h), bei C. mediterranea nach Costa, der in demselben eine Wiederholung des Respira- tionsorgans sieht I. c. Fig. 11; Milne Edwards (pl. 36. Fig. 101 50 und Baird (pl. VII, Fig. 6) stellen, wie Philipp! (Tab. III. Fig. 11, C) bei Asterope blofs den betreffenden Anhang dar, den auch ich nur gesehen habe (Tab. 1. Fig. g). Der eigent- liche Stamm dieses Extremitätenpaars trägt bei Cypris wie bei Cypridina nach Zenker und Liljeborg am unteren Rande noch eine ganze Reihe sehr schmaler am Ende mit Haaren besetzter Läppchen, ganz ähnlich wie bei meinen präsumirten Mandibeln von Cypridina globosa. Auf dieses erste Maxillenpaar (bei Liljeborg das zweite ge- nannt) folgt bei Cypridina ein kleineres blattartiges Extremitäten- paar, Milne Edwards zweites Maxillenpaar (pl. 36. Fig. 5g), ♦Liljeborg' s drittesMaxillenpaar Tab. XVII. Fig. 4, i, (Copie Tab. XII. Fig. \, i), Tab. XVIII. Fig. 1, das dem vorher- gehenden ziemlich ähnlich, bei Cypris etwas abweichend ist (Zenker 1. c. Tab. I. Fig. 6), bei meiner Cypridina oblonga habe ich von ihm, wie ich glaube, nichts als das schmale Blatt Tab. 1. Fig. g zu sehen bekommen, das an den Theil 2 — 5 in Zenker' s Figur 6 erinnert, bei Baird vermuthlich dem obe- ren Blatte in pl. VII. Fig. 6 entspricht. Bei Cythere soll dies Paar gänzlich fehlen, oder vielmehr durch ein eigentliches stiel- förmiges Fufspaar mit Endklaue ersetzt werden; bei Philome- des kommen beide Paare vor, haben aber ein ziemlich ver- ändertes Aussehen, namentlich ist nirgends von dem grossen am convexen Rande mit Borsten versehenen blattförmigen An- hang die Rede. Die dann noch folgenden eigentlichen Fufs- paare von Cypris und Cythere fehlen merkwürdiger Weise Cy- pridina gänzlich; so dass sich am Abdomen blofs ein Schwanz- anhang entwickelt. Die Gattung bildet in dieser Hinsicht ein wahres Extrem in der Reihe der Crustaceen, den Gegensatz zu Apus und Estheria. Zur Charakteristik der Cypridina oblonga wird es er- forderlich sein, noch näher auf die Gestalt der bisher allgemeiner besprochenen Theile einzugehen: Die oberen Antennen (Tab.V. Fig.A) lassen mit Sicher- heit nur fünf Glieder unterscheiden; ein langes bildet den an- gehefteten, die andern vier den freien oder Endschenkel des 102 Knies; das zweite ist doppelt so lang wie jedes der beiden folgenden, und trägt auf dem Rückenrande nur eine starke, am Endlheile lang behaarte Borste nahe dem Ende, das dritte qua- dratische dagegen sieben, von denen die hinteren jener ähnlich, die drei anderen glatt sind, und am Bauchrande nahe dem Ende eine einfache, sehr viel kürzere und zarte Borste. Am vierten, und zwar an dessen Bauchseite, kommt nur eine aber sehr an- sehnliche, an der Spitze in einen Fächer von Strahlen auslaufende schräg nach vorn gerichtete Borste vor, während das fünfte oder Endglied, welches sehr kurz ist und sich nach dem fast abge- stutzten Ende, etwas verschmälert, in acht an einander gedrängte, ziemlich starke, theils einfache, theils spärlich gefiederte Borsten ausläuft. Ansehnliche, verhältnifsmäfsig zum Theil noch längere Endborsten zeichnen dies Antennenpaar auch bei anderen Arten aus. Die Reihe von Rückenborsten aber ist, so weit die Ver- gleichung reicht, für C. oblong a charakteristisch. Das lange Basalglied trägt gar keine: die Muskeln sind in allen Gliedern stark entwickelt. Die äufseren Antennen (Tab. V. Fig. B) bestehen bei allen Oypridinen aus einem überaus dicken birnförmigen Grund- gliede, an welches knieartig eine mehrgliedrige, an der End- hälfte mit sehr langen Borsten besetzte Geifsel gefügt ist. Diese Antennen müfsen ein ausnehmend kräftiges Bewegungsorgan ab- geben, wenn sie auch nicht, wie bei den Limnetis, Estherien und Cladoceren, die zweiästige Gabelform besitzen. Die Geis- sei, etwa um \ länger als das dicke Grundglied, besteht aus neun Gliedern, von denen das erste das längste und wenig kürzer als alle andere zusammen ist: diese von ziemlich qua- dratischer Form, sich aber allmählich verschmälernd, tragen die langen Borsten, welche an den Seiten der Schale hervorragen und zuerst in's Auge fallen , und zwar jedes eine Borste an seiner Aussen- und Vorderseite, das letzte aber vier Endborsten. Die Seitenborsten sind fast um die Hälfte länger als die Geis- sei selbst, unter sich ziemlich gleich lang und in ihrer ganzen Länge dicht und zierlich gefiedert, die Endborsten bedeutend kürzer und zwei davon nicht gefiedert. Am ähnlichsten sieht 103 dies Antennenpaar bei C. mediterranea aus; die in der Ab- bildung mit 1 — 5 bezeichneten birnförmigen neben einander liegenden Partieen des Grundgliedes, welche durch dessen Wand durchschimmern und sacchi, di cui si compone tutta la cavita respirante bezeichnet werden, sind wohl nichts anderes als die überaus stark entwickelten Muskelraassen. Bei C. globosa nehmen die Borsten gegen die Spitze der Geifsel allmählich an Länge ab, und die längste kommt höchstens der Geifsel gleich; die Zahl der Glieder ist auch hier neun, bei C. Mac Andrei und Adamsi sieben. An dem dicken Grundgliede, und zwar an der unteren Seite desselben, nicht weit von der Einlenkung der Geifsel, be- schreiben sowohl Liljeborg bei C. globosa als Baird bei C. Adamsi und Mac Andrei einen grifi'elförmigen zweigliedrigen, nur kurz und spärlich behaarten Anhang, der bei C. globosa und Adamsi an Länge weit hinter der Geifsel zurücksteht, bei C. Mac Andrei nur wenig kürzer aber dünner und wohl jeden- falls als Analogon des zweiten Astes der gabiigen Ruderantennen von Limnetis, Daphnia u. a. zu betrachten ist. Milne Edwards, Philippi und Costa gedenken eines solchen Anhanges nicht; bei C. oblonga ist er, wie Figur ß zeigt, sehr unbedeutend, dünn und kurz, ohne Andeutung von Gliederung und nur wie eine starke leicht gekrümmte Borste gestaltet. Die Mandibelpal pen (Tab. V. Fig. C), Liljeborg's sogenannte untere Antennen, sind von mir nicht mit allen, wie ich glaube, dazu gehörigen Theilen der Basalpartie im voll- ständigen Zusammenhange beobachtet worden: ich sehe an ihnen fünf Glieder, von denen das zweite und dritte ein Knie bilden, das längste das Grundglied, etwa dreimal so lang wie hoch, an seiner Unterseite einen ansehnlichen scharf gekrümmten nach hinten gestreckten Haken trägt; die anderen Glieder sind nur mit Borsten versehen, und zwar das zweite blofs mit zwei kurzen, etwas spindelförmigen am Unter- und einer am Ober- rande, jene ganz hinten, diese ganz vorn gelegen, das dritte, welches weit in das zweite zurücktreten kann, auch nur mit einer oberen, aber drei unteren, sehr langen durchweg gefieder- 104^ ten Borsten, welche dicht hinter einander und unmittelbar hin- ter dem Knie sitzen: das vierte Glied, länger und etwas schmä- ler als das dritte, kürzer als das zweite und etwa zweimal so lang wie breit, besitzt vier stärkere sanft gekrümmte, gegliederte aber nicht gefiederte Borsten am Rücken- und eine am Bauch- rande, letztere am Ende des Gliedes, erstere in gleichen Ab- ständen vertheilt, und ein kurzes dreieckiges Endglied, dessen Unterseite sieben von der Spitze anfangende Borsten einnehmen, kürzer, als die eben beschriebenen aber sonst ihnen ähnlich. Wie sehr die Gestalt und Behaarung dieser Gliedmafsen bei C. glo- bosa, Mac Andrei, Adamsi und andern Arten abweicht, zei- gen auf den ersten Blick die betreffenden Abbildungen. Am Ursprünge dieser Mandibelpalpen, und zwar an ihrer Aufsenseile, safs das sichelförmige, durch die Länge, Feinheit und grofse Zahl der gefiederten Haare auffallende Blatt, mit welchem sein concaver Rand besetzt ist (Tab. V. Fig. D, Fig. 4, D), am Grunde desselben liefsen sich noch zwei Lap- pen unterscheiden, ein gröfserer, schief lanzettförmiger von etwa halber Länge, ganz haarlos (d') und ein viel kleinerer, schief herzförmiger, wenig abgelöster (d"), dessen Unterrand vier sehr weitläufig stehende, zart gefiederte Haare trägt. Wenn ich mich recht erinnere, lag der haarlose Lappen nach innen von dem sichelförmigen Blatt. Ganz ebenso gestaltete Anhänge finde ich bei keinem Beschreiber einer anderen Art abgebildet: nur der von Baird bei C. Adamsi dargestellte Theil pl. VII. Fig. 7, den er als zweites Kieferpaar bezeichnet, erinnert lebhaft daran durch die zarte und lange Behaarung seines Innenrandes, und auch seine Gestalt nähert sich der Sichelform. Dafs jedoch dieses Blatt als zweites Kieferpaar hinter dem grofsen am Aus- senrande mit Borsten besetzten (ßaird's erstem Kieferpaar) ge- legen haben soll, widerspricht meiner Beobachtung. Im Ungewifsen bin ich über die Bedeutung eines dünnen, gritfelförmigen, aus zwei gestreckten Gliedern bestehenden An- hangs, den ich an der Oberlippe nach aufsen von dem einen der rothen augenförmigen Punkte hervortreten sah (Tab. \. Fig. A, a): ich habe ihn nur einmal, und nur auf der rechten 105 Seite bemerkt: sollte er zum inneren Antennenpaare gehören? Er scheint mir von seinem Grunde herzukommen. Weiter mufs eines von allen Beschreiben] erwähnten und für Cypridina und Philomedes charakteristischen Organs ge- dacht werden: ich meine den langen, biegsamen nach hinten gekrümmten Griffel (Tab. V. Fig. W, Fig. 4, w. Liljeborg Tab. XVII. Fig. 4, k, Copie Fig. 1, k), der jederseits etwa in der Mitte der Körperlänge von der Flanke emporsteigt, und über den Rücken hinausragt. Philippi's Figur stellt (durch ein Versehen) beide auf derselben Seite des Körpers dar. Dieser Griffel erscheint bei allen Arten dichtgeringelt, gegen das Ende mehr oder minder verdickt und hier mit Haaren besetzt: an unserem Thiere standen die Haare, wie bei Asterope und C. Mac Andrei zerstreut und spärlich, während sie bei C. Adamsi jederseits eine längere Reihe bilden ; das Ende selbst fand ich stumpf und mitten eingekerbt, wie auch Liljeborg abbildet, und beide Ränder der Kerbe kurz behaart. Ueber die Ansatzstelle dieses Organs bin ich nicht vollkommen sicher: es scheint mir von der Flanke des Leibes selbst, oberhalb und hinter der In- sertion des ersten Maxillenpaars abzugehen, von dessen grofser Anhangsplatte sein unterer Theil etwas verdeckt wird. Lilje- borg giebt ausdrücklich an, dafs es hinter dem zweiten (seinem dritten) Maxillenpaare entspringe^ während es Costa vor der Mitte der grofsen Anhangsplatte des ersten Maxillenpaars an- sitzen läfst. Alle, ausser Philipp! und Liljeborg, die sich über die Funktion dieses Organs nicht entschieden, und es nur als „geringelte Fäden" und appendix annulata beschreiben, stimmen darin überein, dafs es zum Halten der Eier diene und so dem zweiten nach oben gerichteten Fufspaare von Cypris entspreche, von dem Zenker freilich sagt, dafs die Eier keines solchen Halts bedürften. Mich erinnerte dieser biegsame Grif- fel sogleich an das ganz ähnlich gebildete Organ, welches bei dem Weibchen von Limnetis brachyurus als Rückenast des neunten und zehnten Fufspaares auftritt, und hier, wie Lievin und ich beobachtet, nicht zum Halten, sondern zum Tragen der Eier dient, indem sie sich um dafselbe zu einem Klumpen 106 backen. Dies wiederholt sich bei Estheria und Lininadia. Bei Cypridioa scheint es nun gar nicht mehr zur Bildung einer freien Fufsplatte zu kommen und blofs dieser Anhang ausge- bildet zu sein, den ßaird geradezu „oviferous feet" nennt, und Dana als „Pes ad ova pertinens" bezeichnet. Was die vier wurst- fö'rmigen hinter demselben am Rücken emporstehenden Körper bedeuten, die Philippi an seiner Asterope abbildet, ist nicht näher angegeben; sind es vielleicht abgelöste und dort ange- backene Eierklumpen? Bei den Limnetis führen nur die Weib- chen dergleichen Griffel, ebenso bei den Limnadien und Estherien, von welchen letzteren man dagegen die Männchen auch an der Greifklaue des ersten und zweiten Fufspaars erkennt. Auffallend ist es nun, dafs eine ähnliche Greifklaue nach Costa auch an dem ersten Maxillenpaare seiner C. elliptica vorkommt, während gleichzeitig jene griffelartigen Organe auftreten. Hinten läuft der Körper der Cypridinen in zwei dicht neben einander liegende Blätter aus: sie sind von rechts nach links zusammengedrückt, und am Hinter- oder Unterrande mit einer Reihe starker rückwärts gekrümmter an Länge abnehmender Dornen besetzt. Bei unserer Art sind diese Blätter sehr fest und minder grofs als bei C. globosa, Mac Andrei und Aste- rope elliptica, nicht sowohl dreieckig oder sichelförmig, wie bei C. Adamsi, als abgestutzt trapezoidal; der Rand, der die Dornen trägt, ist die kurze freie hintere Seite des Trapezes, die Dornen selbst, wie bei den anderen Arten, an dem conca- ven Rande mit kleinen, ziemlich weitläufig stehenden Zähnchen besetzt, die Zahl der Dornen aber nur acht. Demnach würde die Charakteristik unserer Cypridioa ob- Ionga sich folgendermafsen herausstellen: Cypridina oblonga: Testa albida, ex ovali oblonga, ven- tricosa, glabra, margine dorsuali et ventrali pacne rectis, incisura marginis anterioris profunda, lineari, pacne horizontali, anten- nis anterioribus supra serie setarum fortium pinnatarum, apice similibus et 1 inferiore crassiore, extremitate radiata, armatis, Qagello anlennarum exleriorum 9-arliculo, selis aequo loDgis, llagello pacne dimidio longioribus, palpis mandibularibus cras- 107 sis, drticulo antepenultimo setis ventralibus 3 longis pinnatis a pen ultimo setis dorsualibus 4 et ventrali 1, a. ultimo setis 7 brevioribus munito, appendice basilari falciformi, setis lon- gissimis, densis pectinato, spinis lamiuarum caudalium 8. Long. 0,69 lin. Gefunden wurde diese Art an der Küste der Insel Cherso, unweit der Stadt gleiches Namens. II. Enchelidium obtusum Gr. Taf. I. Fig. 4. Von allen Gattungen der ungegliederten freilebenden Wür- mer ist die Gattung Enchelidium Ehrbg. diejenige, zu welcher das hier von mir zu beschreibende Würmchen am ersten ge- bracht werden kann. Diesing charakterisirt sie: Corpus capil- Iare, extremitate caudali subulata. Os terminale orbiculare, cirr- hatum? „Ocellus pone os", und da sie nur auf einer Art, dem Euch, marinum (Vibrio marinus 0. Fr. Müll.) beruht, so könnte die Zuspitzung des Schwanzendes, welche dieser zukommt, eben nur ein Art- und kein Gattungschrakter sein. Unser Thierchen von dem ich drei Exemplare zu vergleichen Gelegenheit hatte, besitzt sie nicht, sondern im Gegentheil ein stumpfgerundetes Schwanzende, während das Vorderende sich ziemlich schnell verschmälert und abgestutzt ist. Der Körper erreicht die im Verhältnil's zu den andern Verwandten ansehnliche Länge von 3k Linie, bei einer Dicke von 0,048 Linie, ist gleichmäfsig drehrund und fast farblos, der Länge nach von einem dunkle- ren Kanal durchzogen, den ich für den Darm halte und der mit einem ziemlich kurzen, Oesophagus beginnt. Der diesen durchlaufende Kanal erscheint fein wie eine Linie. An dem kleinsten Exemplar ist das Darmrohr am deutlichsten erkennbar, höchstens von halber Leibesbreile und steht also noch beträcht- lich von der Leibeswandung ab, die sich als ein farbloser von 108 zwei deutlichen Contouren begrenzter Randstreifen darstellt; bei dem gröfsten Exemplar hingegen hat es, wenn man eine leichte Corapression anwendet, in der Mitte des Körpers etwa 5, weiter hinten fast § seiner Dicke, und in der vordem Hälfte neben sich zu beiden Seiten einen dunkeln, hart der Leibes- wand anliegenden Schlauch, der weiterhin sich nicht mehr so deutlich absetzt (vermuthlich Genitalorgan), wogegen er hier von kleinen, anscheinend ringartig geordneten klaren Körnchen umgeben ist. Die Mundöffnung ist weder zweilippig noch mit Cirren versehen wie bei der Gattung Phanoglene, sondern, wie es scheint, ganz einfach. Darin aber stimmen beide überein, dafs sie mit Augen versehen sind. Ehrenberg sagt von seinem Enchelidium marinum, dafs das Auge der Körperbreite gleich vom Munde entfernt sei, während es in der zweiten Ausgabe von Lamarck's Histoire naturelle heifst, dafs das Auge bei jener Gattung so breit (de la raeme epaisseur) als der Körper sei und sie sich dadurch von Phanoglene unterscheide, deren beide Arten übrigens nicht im Meere leben. Bei einem Exemplar unseres Thierchens sehe ich deutlich zwei längliche hochrothe, etwa um ihre Breite aus- einander stehende Augen, bei den beiden andern nur eines von demselben Umfange, als wenn die beiden einzelnen verschmolzen wären; es hat etwa | von der Breite des Körpers und sein Ab- stand von dem Stirnrande ist wenig gröfser als diese. Wo die Augen getrennt erscheinen, stehen sie weiter von Stirnrande ab, und man bemerkt, dafs sie zusammen einer lichten ziemlich kreisrunden Stelle, wie einer Scheibe umsitzen: sollte dies viel- leicht ein Nervenpanglion sein? Ehrenberg spricht auch von einem „markigen Knoten als Stützpunkt des Auges." Darmkanal und Genitalorgan scheinen getrennt von ein- ander aber hinten zu münden, doch ist das Thier nicht durch- sichtig genug, um auch bei angewendetem Druck darüber in's Klare zu kommen. Bei einem Exemplar hat es den Anschein, als ob der eine Contour des Körpers in dessen Mitte sich et- was wölbte, und sich hier eine Spalte bildete. 109 Unsere Art würde sich folgendermafsen charakterisiren : E. corpore filiformi antice paulo attenuato, truncato, po- stice obtuse-rotundato, oculis cinnabarinis 2 vel 1 coalito, ob- longo, a margine frontali latitudine corporis paulo raagis distante. Long, ad 3,5 lin.; Iatit. 0,048 lin. Alle drei Exemplare wurden im Meer bei Portore gefun- den: sie bewegten sich lebhaft, bald sich schlängelnd, bald sich windend. III. Seison Gr. Corpus elongatum, pediculatura, affixum, medio colli instar attenuatum, parte anteriore et posteriore fusiformibus. Os anti- cum, intus ciliis munitum, maxillae internae, posteriores 2, anus posteriora versus (ad extremitatem pediculi?) situs; pediculus articulatus. Intestinum rectum. S. N e b a 1 i a e Gr. Tab. I. Fig. 5-9. Corpus elongatum, pellucidum, pediculatum, affixum, parte anteriore minore, posteriore majore, fusiformibus collo retractili conjunctis, articulis pediculi elongatis 3 al 4, sensim attenua- tis, postremo rede trancato. Os anticum sub lobulo minuto situm, intus ciliis paucis vibrantibus munitum, maxillae internae posteriores 2 triangulae, longiores quam Iatae, quas inter spi- culum rectum. Intestinum rectum, antice et medio tumidum, ante pediculi extremitatum desinens. Longitudo paene 0,67 lin. Parasita, Nebaliae Geoffroyi affixus. Der winzige Parasit der Nebalia Geoffroyi von dem hier die Rede ist, hat so viel Eigen thümliches und konnte doch so wenig anhaltend lebend beobachtet werden, dal's es schwer hält, ihm schon jetzt einem sichern Platz im System anzuweisen. HO Der durchsichtige, fast farblose Körper besteht aus zwei spindelförmigen durch einen sehr dünnen und ziemlich langen Hals verbundenen Theilen , von denen der hintere gröfsere in einen Stiel ausläuft (Tab. 1 Fig. 5p). Am Anfange des Vordertheils beginnt ein ansehnliches Rohr, das ich für den ver- dauenden Kanal halten mufs, und das die ganze oder fast die ganze Länge des Körpers in gerader Richtung durchzieht. Die Mundöffnung, nicht immer gleich deutlich, liegt unter einem schräg hervortretenden Läppchen, das ich nur am lebenden Thier beobachten konnte, und auch an diesem nur selten aus- gestreckt fand. Im Innern des Mundes erschien eine nur von spärlichen Wimpern ausgehende Flimmerbewegung: ob die Partie, an welcher die Wimpern sitzen, auch nach aufsen hervortreten könne, vielleicht gar besondere Läppchen oder anders geformte Organe bilde, ist durch die Beobachtung nicht ermittelt wor- den : ebenso wenig habe ich Körperchen in den Mund hinein- gelangen gesehen. Der Stiel, in den die hintere Körperhälfte allmählich übergeht, ist im Ganzen dick, verjüngt sich nach und nach und erscheint bei allen Exemplaren deutlich gegliedert; die Glieder, deren Zahl drei ist, nehmen an Länge zu, so dafs das erste etwa ebenso lang als breit, das zweite doppelt so lang als breit und zugleich doppelt so lang als das erste ist; das dritte, das dünnste, mag etwa dreimal so lang als breit sein und übertrifft, wenn es ausgestreckt ist, an Länge jene beide zusammengenommen. Mehr- mals habe ich bemerkt, dafs sich dieses Endglied theilweise in das vorletzte einschieben kann, den andern scheint diese Fähig- keit wenig oder gar nicht zuzukommen, doch können sie sich etwas verkürzen. Der Halstheil hat etwa nur die halbe Dicke des Stieles an dessen Basis, und kann sich durch Einstülpung in den Ilin- terkörper aufserordentlich verkürzen, so sehr, dafs der Vorder- leib diesen beinahe berührt, wohingegen derselbe Halstheil, wenn er ganz ausgestreckt wird, dem Stiel an Länge wenig nach- giebt. Mit Schärfe läfst sich die Vergleichung deshalb nicht anstellen, weil die vordere Grenze des Ilalstheils ebensowenig 111 als die des Stieles genau bezeichnet ist: beide gehen in die betreffenden spindelförmigen Leibestheile allmählich über. Man unterscheidet überall gleich deutlich eine von zwei Contouren begrenzte Körperwandung: sie ist vollkommen durch- sichtig und fast farblos, und zeigt an den spindelförmigen Partieen eine bedeutende Consistenz, wenn auch nicht Starrheit: diese verändern sich in ihrer Gestalt fast gar nicht, zeigen auch keine Andeutung von Gliederung. Der Stiel kann sich so stark krümmen, dafs er mit dem Hinterleib einen rechten Winkel bildet oder S-förmig einbiegt, doch gingen diese Bewegungen langsamer vor sich ; der Hals dagegen geräth zuweilen in lang- same oder selbst sehr lebhafte Pendelschwingungen, was einen eigenthümlichen Anblick gewährt. Bei Weingeistexemplaren finde ich ihn mitunter in eine kurze Schlinge zusammenge- wunden. (Tab. I. Fig, 5). Der verdauende Kanal zeigt beinahe dieselbe Gestalt wie der Körper, ist im Vordertheil desselben spindelförmig ange- schwollen, verengt sich anhaltend im Halse und erweitert sich dann wieder, um zuletzt im Stiel in ein dünnes Rohr auszu- laufen. Wie weit dieses Rohr fortgeht, habe ich nicht mit Sicherheit ermitteln können. Der Stiel ist von so vielen Längs- fasern (Muskeln) erfüllt, dafs die bestimmten Contoure des Rohrs verschwinden, doch habe ich an zwei VVeingeistexemplaren zu bemerken geglaubt, dafs sich der Darm durch die ganze Länge des Stieles hindurchzieht und unmittelbar vor dem gerade ab- gestutzten Ende desselben an einer kleinen Einkerbung (After) aufhört. Den vordersten angeschwollenen Theil des Darmkanals, weicher in der Regel nur wenig von der betreffenden Leibes- wand absteht, und vorn durch ein paar dünne seitliche Bän- der an sie befestigt scheint, habe ich nie mit einem Inhalt er- füllt gesehen: woher um so deutlicher eine vom Mund her in ihn eingesenkte ovale Masse hervortritt. Es ist ein Pharynx mit dicken Wänden in dem ein paar Kieferplatten liegen. So- viel ich bei Behandlung mit kaustischem Kali erkennen konnte, sind sie dreieckig, länger als breit, fast gleichschenklich mit der 112 scharfen Spitze nach vorn gerichtet (Tah. I. Fig. 7) und nehmen einen mittleren, griffeiförmigen, hinten breiteren Körper zwischen sich, der vielleicht aus zwei seitlichen Hälften besteht. In Be- wegung habe ich diesen Apparat nicht gesehen. Uebrigens glaube ich an dieser ersten spindelförmigen Partie des verdau- enden Kanals an Weingeistexemplaren 2 Wandungen erkannt zu haben, eine äufsere und eine innere, einer auskleidenden Mem- bran angehörige. Das den Halstheil des Körpers durchziehende Rohr des verdauenden Kanals halte ich für den Oesophagus und die hintere auf ihn folgende Erweiterung für den Magen, den ich bei einem lebenden Thierchen mit einer graulichen, grünnlich flüssigen Masse gefüllt fand. An Weingeistexemplaren ent- deckte ich, dafs die Wandung dieses Behälters mit sehr ansehn- lichen, platten, polygonalen, meist fünf- oder sechseckigen Zellen belegt ist, welche überall an einander stofsen, einen deutlichen Kern enthalten, an dem man öfter noch ein Kernkörperchen unterscheidet und so grofs sind, dafs etwa drei die ganze Breite einnehmen und sieben auf die Länge kommen. (Fig. 5. v.) Wo der Magen in den Darm übergeht, bemerke ich bei allen Exemplaren zwei dunkele ovale Körper von etwas drüsigem Ansehen (Fig. 5.x), welche entweder zum verdauenden- oder zun» Genitalapparat zu gehören scheinen. Für letzteres spricht der Umstand, dafs bei einigen ein mit diesen Organen zusammenhän- gender Schlauch existirte, der dem Magen anliegend sich jeder- seits nach vorn bis an das Ende des Halses begab und hier umbog, vielleicht eine Schlinge bildete (Fig. 5, Fig. 6.o). In diesem Schlauch lag eine Reihe eiförmiger, etwas gedrückter Körper, de- ren Ouerdurchmesser wenig kleiner als an den den Magen be- kleidenden Zellen, und in denen ebenfalls ein kleiner Kern sicht- bar war. Diese Körper haben durchaus das Ansehen von Eiern, demnach würden jene Schläuche, so weit ich sie übersehen konnte, die Bedeutung von Eierstöcken und Eileitern haben. Auch sie scheinen in den Stiel des Leibes einzutreten, ohne dafs man sie mit Sicherheit in ihm verfolgen kann: vielleicht vereinen sie sich mit dem Darm zu einer Kloake. Für die 113 Deutung der beiden oben erwähnten Organe am Ende des Ma- gens fehlt mir jede sichere Basis. Eierstöcke scheinen es nicht zu sein. Sehr auffallend ist in dem Hinterkörper eine quergestreifte Partie, die ich erst an meinen Weingeistexemplaren entdeckte (Fig. 5, Fig. 6): ich sehe sie immer nur den Zwischenraum zwischen dem einen seitlichen Contour des Magens und der be- treffenden Leibeswand ausfüllen. Sie besteht aus zahlreichen sehr feinen fast ganz parallelen Streifen, von denen sich einige schmal- gabelig theilen, auch wohl in benachbarte übergehen ; mitunter werden diese von zwei oder drei parallelen Längslinien durch- setzt, wodurch ein oder zwei schmale, scharf begrenzte Längs- binden entstehen, in denen man bei stärkerer Vergröfserung einige dicht neben einander laufende Längsfasern von noch dünnerem Durchmesser wahrnimmt. Jene quere Streifung läfst sich auf doppelte Weise deuten : entweder liegt sie in der Leibeswand selbst, oder es sind Fasern, die von ihr zum Magen hinüber- laufen, die Längslinien könnten dann die Ansatzstellen derselben an der Leibeswand bezeichnen; ich möchte mich für das letz- tere entscheiden und in diesen Ouerfasern also einen Apparat zur Befestigung des Magens erkennen, während die Längsfasern in oder an der Leibeswand selbst liegen müssen. (Tab. I Fig. 5 v.) Gefäfse oder Blutbewegung war ebenso wenig als Einströmen von Wasser oder die Anwesenheit von Nervenganglien und Sinnes- organen zu entdecken. Auch über die Muskulatur habe ich nicht in's Klare kommen können, und solche Systeme von Ring- und Längsrauskeln, wie man sie in den Räderthieren wahrnimmt, schienen hier durchaus nicht vorhanden. Keines von diesen win- zigen Thierchen sah ich die Stelle verlassen, an der es sich mittels seines Stieles angeheftet hatte: sie safsen gruppenweise, theils an einem Fühler des längern zweiten Paares der Nebalia. theils an dem ersten der vier zweiästigen Füfse der linken Seite, daneben einige mit einem dunkeln Inhalt erfüllte kurz schlauch- förmige Körper, von etwa dem vierten Theil der Länge, welche mit ihrem untern verjüngten Ende anhafteten, und die ich für unentwickelte Junge halten möchte. (Tab. I Fig. 9.) 114 . Die Organisation dieser sonderbaren Thierform erinnert, so weit sie eben erkannt werden konnte, noch am meisten an die Rotatorien, obschon doch gar manches für den Bau der letztern Charakteristische, namentlich das Vorhandensein einer contractilen Blase, innere Kanäle mit ansitzenden Zitterorganen, einer Nackenganglienmasse und eines Muskelsystems nicht nach- gewiesen werden konnte. Man denkt bei der Vergleichung des ganzen Habitus wohl zunächst an die gestielten festsitzenden Räderthiere, an die La- cinularien, Limnias und andere; aber alle diese Formen haben sehr entwickelte Räderorgane. Will man die an der Mundhöhle unseres Seison wahrgenommenen Cilien, die vielleicht sogar frei hervortreten können als etwas Analoges, blofs sehr rudimentär Ausgebildetes, gelten lassen — und es spricht kein wichtiger Grund dagegen — so fände man an der Gattung Lindia, mehr noch an Albertia einen Anhaltepunkt. Lindia sollte nach Dujardin gar keine Wimperbewegung zeigen, wenn aber das von Colin beschriebene Thierchen") die Lindia torulosa ist, woran schwer zu zweifeln, so besitzt diese zwei weit vorstreckbare Wimper- lappen, jederseits einen, und nur bei Albertia scheinen sich die Cilien auf eine kleinere Stelle mitten am Stirnrande des Vor- dertheils zu beschränken. Keine von beiden ist gestielt, Albertia läuft hinten verjüngt und zugespitzt aus und besitzt gar kein Pseudopodium, Lindia eine ganz kurze Gabel. Bei den wirk- lich gestielten Formen der Räderthiere kann man an dem Stiel nirgends, wie es scheint, deutliche Gliederung erkennen: die hinten gegliederten Formen wie Rotifer und Calidina bewegen sich alle frei, und sind mit Pseudopodien versehen. Bei allen mündet der Darmkanal an der Basis des gegliederten Körper- theils, bei Seison war eine solche Mündung nicht zu erkennen und doch führt die ganze Anlage des verdauenden Canals, der Be- sitz von Kiefern, wenn sie auch sehr verschieden gebildet sind und durchaus nicht jene Beweglichkeit wie bei den Räderthieren *) Tu der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie von C. T. v. Siebold und Kölliker Bd. IX 1858 pg. 286 Taf. XTII. 115 zeigen, und die Anwesenheit grofser Wandungszellen am Magen immer wieder auf die Räderthiere zurück, so dafs man mir nicht Unrecht geben wird, Seison dieser Gruppe vorläufig anzureihen, bis eine wiederaufgenommene, günstigere Untersuchung uns eines Besseren belehren wird. Das, wie es scheint, seltene Vorkommen von Nebalia dürfte freilich wohl noch längere Zeit darauf warten lassen. Ausbeute vou Triest, Fiume, Portore und Clierso. Pisces. (Die Fische, bei denen keine nähere Angabe gemacht ist, stammen von dem Triestiner Fischmarkt.) Seite. Raja L. R. miraletus L. Dasybatis Blainv. R. clavata L. Torpedo Dum. T. marmorata Rud. Trygon Adans. Raja pastinaca L. Squatina Dura. Sq. angelus Dum. (Squalus squatina L.) Acanthias Bp. A. vulgaris Bp. (Squalus acanthias L.) Centrina Cuv. C. Salviani Risso. Fiume. Cherso 42 Scyllium Cuv. Sc. stellare Bp. (Sc. catu- lus M. et H.) Syngnathus L. S. typhle L. Seite. Hippocampns Cuv. H.brevirostrisCuv. (Syngn hippocampus L.) Esox L. E. lucius L. Vranasee auf Cherso Cyprinus L. s. str. C. carpio L. Tinea Cuv. T. vulgaris Cuv. (Cypr. tinca L.) Scardinius Bp. Cypr. erythrophthalnius L. var. hesperidicus Heck. Vranasee auf Cherso Clupea L. Cl. sardina L. Engraulis Cuv. Clupea encrasicholus L. Anguilla Cuv. A. vulgaris Cuv. (Muraena anguilla L.) 117 Motella Cuv. Gadus mediterraneus L. Merlaccius Cuv. M. esculentus Risso. Gadus L. G. minutus L. Platessa Cuv. PL passer Bp. Rhombus Cuv. Pleuronectes maximus L. Scophthalmus Bp. Rhombus unimaculatus Risso. Solea Cuv. S. vulgaris Cuv (Pleuro- nectes solea L.) S. monochirus Bp. (Mono- chirus pegusa Risso.) Maena Cuv. M. vulgaris Cuv. (Sparus Maena L.) Smaris Cuv. Sin. gracilis Bp. (Sni. Mau- rii Bp.) Oblada Cuv. Sparus melanurus L. Box Cuv. Sparus salpa L. Sparus boops L. Dentex Cuv. D. vulgaris Cuv. (Sparus dentex L.) Pagellus Cuv. Sparus mormyrus L. Sparus erythrinus L. Pagrus Cuv. Pagrus vulgaris Cuv. (Spa- rus pagrus L ) Chrysophrys Cuv. (Spa- rus Bp. s. str.) Sparus aurata L. Charax Cuv. Sparus puntazzo L. Sargus Cuv. Sparus annularis L. Spar. Salviani Cuv. (Spar. sargus L.) Sargus vetula Cuv. Sciaena L. Sc. umbra L. Umbrina Cuv. Sciaena cirrhosa L. Corvina Cuv. Sciaena nigra L. Labrax Cuv. L lupus Cuv. (Perca la- brax L ) Serranus Cuv. Perca scriba L. Perca cabrilla L. Labrus bepatus I. Polyprion Cuv. P. cernium Val. Fiume. ( bei Prof. Lorenz gese- hen.) 42 Uranoscopus L. U. scaber L. Trachinus L. Tr. draco L. Atherina L. A. hepsetus L. Mugil L. 76 M capito Cuv. Mullus L. M. sunnuletus L. M. barbatus L. Trigla L. Tr. lineata L. (Tr. adria- tica Gm.) Tr cuculus L. Tr. corax Bp. 118 Tr. lyra L Fiume ( bei Prof. Lorenz gesehen.) . 42 Peristedion Lac. Trigjacataphracta L Cherso. (bei H. de Petris gesehen ) Scorpaena L. Sc scropha L. Sc. porcus L. Gobins L, G. capito Cuv ? G. guttatus Cuv. G. cruentatus Gm. Blennius L. ßl. gaüorugine Lj. Bl ocellaris L Ichthyocoris Bp. ßlennius pavo Risso. Tripterygion Risso. Tr. nasus R. Callionymus L. C belenus ßisso. Lophius L. L. piscatorius L. Centriscus L. C. scolopax L. Fiume. ( bei Prof. Lorenz gesehen) . 42 Capros Lacep. Zeus aper. L. Fiume (bei Prot. Lorenz gesehen.) Lichia Cuv. Scomberamia L. Fiume. (Lorz.) 42 Scomber L. Sc. pneumatophorus La- cep. Delar. Caranx Cuv. Sc. trachurus Lacep. Zeus L. Z. faber L. Cepola L. C. rubescens L Betone Cuv. B. rostrata Faber (Esox belone L ) Exocoetus L. E exiliens L. Fiume. ( bei Prof. Lorenz gesehen ) Heliases L. Sparus chromis L. Tr. Labrus L, s. str. L merula L Triest. Crenilabrus Cuv. Cr. pavo Val. (Cr. lapina Nordm.) Labrus ocellatus Forsk. Labr. tinca Brunn. Cr. Cottae Risso. Cr. Boryanus Risso. Fiume. Coricus Cuv. Lutjanus rustralus Blocli. Julis Cuv. J meiiiterraneus Risso. Fiume. J. Geoffredi Risso. Fiume, Eledone Leach. F. moschala Cuv. Loli(/o Lam. I, Lalll Mollusca. J. Cephalupoda. Sepiola Leach. S. Roudelelii Leach Sepia L. S. officinalis L. 119 IL C Helix L. H. adspersa Müll. Triest. H. vermiculata Müll. H. variabilis Drap. H. striata Drap. H. liyalina Fer. H. Feburiana Fer. Fiume. Bulimus Brug. Helix decollatus L. Fiume. Achatina Lara. G. Poireti Fer. Fiume. Pupa Drap. P. frumentum Drap. Fiume. P. umbilicata Drap. Fiume. P. pagodula Sc. Clansilia Drap. Cl. lilograna Ziegl. Fiume. Cl. Grnlimanniana Parlsch. Fiume. Limnaeus Müll. L. minutus Drap. Cberso. ( Pischio ) Cyclostoma Drap. Turbo elegans Gm. Triest G. patulum Drap. Fiume. C. maculatum Drap. Fiurae. Murex L. M. brandaris L. Triestiuer Markt. M. trunculus L. Triestiner Markt. M. cristatus Brocchi. Cberso Pisania Biv. P. maculosa Phil. (Murex pusio L.) Cherso. Fusus Lara. Murex rostratus Oliv. Cherso. Murex coralliuus Scacchi. Cherso. ephalophora. Buccinum L. B reliculatum L. Cherso. B. d'Orbignyi Payr? - B. mutabile L. Triest (var. glabra ) B. minus Phil. (Columbella minor Scacchi.) Nassa Lam. (Cyclonassa Swains.) Buccinum neriteumL. Triest. Fiurae. Cherso. ... 54 Cassidaria Lam. Buccinum tyrrhenum L. Triest. Columbella Lam. Voluta rustica L. Cherso. Mitra Lara. M ebenus Lara. Cherso. Conus L, C. mediterraneus Brug. Cherso. Pleurotoma Lam. Murex reticulatus Ren. Cherso. PI Lenfroyi Mich. Cherso. PI. elegans Scacchi. - PI. laevigatum Phil. PI. brachystoma Phil. - Ovula Lam. Bulla spelta L. Portore. Natica Lam. N. pulchella Risso. Pischio (auf Cherso) .... 89 Eulima Risso, Turbo politus L. Triest. E. distorta Desh. Cherso. Cerithium Brug. C. vulgatuin Brug. var. tuberculata var. spinosa Triest. 120 C. perversum Latn Cherso. C. ferrugineum Brug. - C. liiua Brug. Triest. - Aporrhais Aldrov. Strombus pes Pelecani L. Triest Markt. Portore. 62, 65 Turritella Lam. T. communis Risso. Phil. Portore 65 Vermetus Adans. V. gigas Biv. Cherso. Crepidula Lara. Cr gibbosa Defr. Triest. Litorina Fer. Turbo neritoides L (Tro- chus coerulescens Lam.) Cherso. Rissoa Frerainv, R. costulata Risso. Cherso. R. ventricosa Desm. R. similis Scacchi. R. calathiscus Laskey - R. Montagui Payr. R. radiata Phil. Trochus L. Tr. conulus L. Triest. Cherso. Tr. Laugieri Payr. Cherso. Tr. crenulatus Brocchi. Cherso. Tr. (Monodonta) iragarioi- des L. Triest. Martiq- sica. Cherso .... 22 Tr. divaricatus L. Cherso. Tr. fanulum Gm. Tr. (Monodonta) canalicu- latus Lam. Cherso. Turbo L. T. rugosus L. Triest. Markt. Phasianella Lara. Turbo pullus L. Cherso. Haliotis L. H. tuberculata L. Martin- is ica, Cherso . . . 50, 76 Fissurella Brug. F. gibbosa Phil. Triest. Patella L. P. coerulea L. Phil. Triest. Chiton L. Ch. siculus Gray. Cherso. Dentalium L. D. dentalis L. Triest Bullaea Lam. Bulla aperta L. Triest, Portore 58 Bulla L. B. truncatula Brug. Cherso Aplysia L. A. depilaus L , leporina d Ch. Triest, Portore, Cherso. 23,65 Pleurobranchus Cuv, PI. elongatus Contr. (au- rantiacus Risso?) Cherso. Marsenia Leach. Audouini Cantr.? Portore, Cherso 65 Pleurobranchaea d'Orb. PI. Meckelii Lewe. Triest 30 Tylodina Rafinesque. ? T. citriua Joannis. Por- tore, Cherso 58 Elysia Risso. E. splendida Gr. nov. sp. Cherso 86 Aeolis Cuv. A. limacina Phil. Triest 23 A. ßellardii Var. Portore. Doris L. Cuv. D.argusL. Triest, Cherso. D.limbata Cuv. Triest - 76 121 D. luberculata Cuv. Cherso. D. tomentosa Cuv. D. villafrancana Risso Mar- tinsica, Cherso. . . D. coerulea Risso Portore, Cherso 61 (Thetis L.) 5° (T. fimbria L. Triest.) 29 III. Acephala. Ostrea L. O. plicatula L Triest. O. cornu copiae L - O. lamellosa Brocchi. Triest. Anomia L. A. margaritacea Poli Triest. Pecten L. P. Jacobaeus Lam. Triestiner Markt. P. opercularis Lara. Triestiner Markt. P. sulcatus Lara. Triestiner Markt P. varius L. Triestiner Markt, Cherso. . . . Lima Brug. L. tenera Turt Cherso. Spondylus L. Sp. aculeatus Chemn. Triestiner Markt. Pinna L. P. squamosa Gm. Triestiner Markt, Cherso Mytilus L. M galloprovincialis Lara. Triestiner Markt. M. minimus Poli. Triest. Modiola Lara. MytilusbarbatusL. Triestiner Markt. Mod discrepansLam. Cherso, Porlore 58 Myt. lithophagus L. Cherso, Portore 66 Area L. A.NoaeL. Triestiner Markt, Cherso. A. barbata L. Cherso. Pectunculus Lara. P. pilosus Lam. Triest. Markt Nucula Lara. ?]N. sulcata Bronn. Cherso. Chama L. Ch. gryphoides L. Triestiner Markt. Cardium L. C. ciliare Gm. Portore . 64 C. sulcatum Lam. Porlore 46,62 C. punetatum Brocchi Cherso C rusticum Chemn. Triesti- ner Markt. C. parvum Phil. Cherso. Galeomma Turt. G. Turtoni Selby. Martiu- sica, Cherso .... 50 Astarte Sow. A.incrassata Brocchi. Cherso. Venus L. V. gallina L. Triestiner Markt Tapes Mühlf. Ven. decussata L. Triest. Markt. Venerupis Lam. Venus irus L. Cherso. Petricola Lam. Venus lithophaga Retz Phil Cherso. 122 Donax L. ü. trunculus L. Clierso Psammobia Lam. Solen vespertinus Gin. Clierso 89 Scrobicularia Schum. (Li- stera Turt.) Mactra piperata Gin. Triestiner Markt. Solen L. S. siliqua L. Triest. Markt. Corbula Hnig. C nuclcus Lam. Clierso. Saxicava Bellevue. Mya arctica Gm. (S. elon- gata Bronn ) Cherso. Pholas L. Ph daclylus L Triest. Gastrochaena Spengl. G Polii Phil. Triest, Clierso. Teredo L. T. navalis L. Clierso IV. Tu Cynthia Sav. C. momus Sav. Quarnero. 28 Ascidia microcosmus Cuv. Triestiner Markt ... '28 Ascidia papulosa L. Portore. C. claudicans Sav. Portore Clierso 62 Phallusia Sav. Ph nigra Sav. Triest. Ascidia monachus Cuv. Triest, Portore 28 Ascidia mamillata Cuv. Triesl, Portore ... 28 Ascidia intestinalis L. Por- tore 22 Ascidia canina Müll Porlore Ascidia prunum Müll. Quar- nero. Ascidia conchilega Müll. Quarnero. Ph cristata Risso. Portore 65 nicata. Aplidkim Sav. Policitor crystallinus Renier. Triest. Amarucium Mibe Edw. Alcyonium conicum Olivi. Triest 28 Leptoclinum Milne Edw. L. cinnaharinum Gr. nov. sp. Portore, Clierso. TU Didemtiium Sav. D. exaratum Gr. nov. sp. Quarnero. I). loltatuni Gr. Triest. I). rubellum Gr. Portore. Eiicoelium Sav. E. ravuni Gr. (Quarnero. Botrylloides Milne Edw. ßotryllus Leachii Sav. Triest. nov. sp. nov. sp. Retepora Lara. Millejtora cellulosa L. Triesl. (Fiscbmarkt.) Cellepora L. C. spongites L Triesl. V. Bryozoa. Cellaria C. salicornia Pall. Porlore. C. avicularia Pall. Portore. 123 Tuuulipora Lam. Sp. nov. ? ( Description de l'Egypt. Polyp, pl. 6 Vis. 5.) Porlore. T. palina Lam. ( Discoca- vea verrucaria d'Orb. ) Cherso. Arachnoidea. Mygale Walck. Trechona icterica Koch. Clierso Dysdera Walck. D. rubicuuda Koch. Fiume, Cherso. Salticus Latr. Euophrys atellana Koch. Heliophanus metallicus Koch Altus frontalis Walck? Attus striolatus Koch? Lycosa Latr. Trochosa ruricola de Geer. Fimue, Cherso. Leimonia amentala Koch. Hecaerge Blackw. H. maculata Blackw. (Zora spinimana Sund.) Macaria Koch. Clubiona pulicaria Sund. Cherso. Drassus Walck. Dv cinereus Koch. Quar- nero. Clubiona lapidicola Walck. Fiume. liflo Blackw. (Amauro- bius Koch.) Aranea atrox de Geer. Fiume. Clubiona ferox Walck. Aranea terrestris Reufs et Wid. Cheiracanthium Koch. Ch. pelasgicum K. Fiume. Textrix Sund T. lycosina Sund Cherso. Epeira Walck. Zilla calophylla Walck. Tetragnatha Latr. Aranea extensa L. Fiume. Scorpio L. Sc. italicus Herbst. Cherso. 71 Sc. tergestinus Koch. Triest. -37 Thomisus Walck. Xysticus sabulosus Koch. Fiume. Xysticus mordax Koch Obisium 111. (s. str. Leach.) O. silvaticumKoch Cherso. Trombidium Fabr. Tr. fuliginosum Herrn. Triest (Boschetto.) .... .37 Tr. philogaeum Koch. . 37 Tr trigonum Herrn. Cherso. Gamasus Latr. G. lhalassiuus Gr. nov. sp. Li Glomeris Latr. 124 Myriapoda. Scolopendra (s. str. Leach.) Julus limbatus, marmoreus Oliv. Fiuine, Cherso . 73 Lysiopetalum Brandt. Julus foetidissimus Savi. Cherso. Julus L. s. str. J. varius Fabr. Fiuine, Cherso 73 Lithobius Leach. L. rubricepsNewp Cherso. 73 Pollyxenus Latr. Scolopendra laguraL. Fiume, (unter Steinen). Sc. cingulata Latr. Triest, Cherso 37, 73 Sc. viridis Leon Dut". ? Cherso. Cryptops Leach. Cr. Savignyi Leach. Fiume, Cherso. Geophilus Leach. Scolopendra Gabrielis Fabr. Triest 37 Geophilus simplex Gerv.. linearis Koch. Cherso. G. hrevicornis Koch Crustacea. Stenorrhynchns Lam. Inachus longirostris Fabr. Portore 64 Inachus Leach. I. thoracicus Roux. Triest, Portore Pisa Leach. Maia corallina Risso. Por- tore, Cherso. Pisa Gibsii Leach. Porlore 64 Mala Latr. Cancer squinado Rond. Triestiner Markt. M verrucosa Milne Edw. Portore. Acanthonyx Latr. Maia lunulala Risso. Fiume, Portore. Lambrus Leach. Parthenope angulil'i ons Latr. I'ortore 61 n Xantho Leach. Cancer floridus Moni (C. poressa Oliv ) Triest. Pilumnus Leach. Cancer hirtellus Pennant. Triest, Portore, Cherso. Eriphia Latr. Cancer spinifrons Herbst. Triestiner Markt, Cherso Carduus Leach. Cancer Maenas Bast. Trie- stiner Markt, Cherso Portunus Fabr. P. plicatus Risso. Portore. P. Rondeletii Risso. Cherso. Pinnotheres Latr. P. veterum Bosc Triestiner 31a rkt. Gonoplax Leach. Cancer rhomboides \ abr. Triest 26 IT 64 125 Grapsus Lara. Cancer marmoratus Fabr. (Gr. variusLatr.) Triest. 22 llia Leach. Cancer nucleus Herbst. Fiume, Cherso ... 67 Atelecyclus Leach. A. heterodon Leach. Portore Dromia Fabr Dr. Rumphii Bosc (Cancer Dromia Oliv.) Triestiner Markt, Portore. Pagurus Fabr. P. callidus Roux. Triest. P. maculatus Roux. Triest. Torcellana Lara. Cancer platycheles Penn. Portore. Cancer lougicornis Penn. Triest, Cherso ... 18 Galathea Fabr. G. squamifera Leach. Triest. Palinurus Fabr. P. quadricornis Fabr. Trie- stiner Markt, Cherso. Gebia Leach. Thalassina litoralis Desra. Triest, Pischio(Cherso) 17,89 Astacus Fabr. A. saxatilis Koch. Vranasee auf Cherso 73 Homarus Edw. Astacus raarinus Belon (H. vulgaris Edw.) Triestiner Markt, Cherso. Nephrops Leach. Cancer norvegicusL. Fiume, Cherso (Triest. Markt ) . 41 Alpheus Fabr. A. ruber Milne Edw. Triest. Athanasus Edwardsi Aud. Portore, Cherso. Alpheus dentipes Guer. Triest 25 Typton Costa. T. spongicola Costa (Pon- tonella glabra Heller.) Portore 65 Palaemon Fabr. Cancer squilla L. Triest 17 Squilla Rondel. Sq. mantis Rond. Triestiner Markt. Sq. Desmaresti Risso. Triest. Markt, Cherso. . 23 Lysianassa Edw. L longicornis Lucas Cherso. L. spinicornis Cost. Triest, Cherso. L. ciliata Gr. nov. sp. Triest. Amphit/ioe Leach. A. (Hyale) istrica Gr. nov. sp. Triest. A. picta Rathke. Triest, Cherso. A. brevitarsis Gr nov. sp. Triest. A. ( Amphitouotus) aniso- pus Gr nov. sp. Cherso. A. ( Amphitouotus) lepto- nyx Gr. nov. sp. Triest Gammarus Fabr. G. Olivii Edw. Cherso. Cancer locusta L. Triest, Cherso. G. recurvus Gr. nov. sp. Vranasee auf Cherso 73 Leucothoe Leach. L. denticulata Cost. Triest, Cherso. Colomastix Gr. nov. gen. C. pusilla Gr. nov.sp. Triest 126 Idothea Fabr. Id. tridentata Latr. (I tri- cuspidata Desm.) Triest. I. appendiculata Risso. Triest. Antharus Leach. A. Laurentianus Gr nov. sp Cherso ( von Hrn. de Petris eingesandt.) Asellus Geoffr. Oniscus aquaticus L. Vrana- see auf Clierso . 73 Ligia Fabr. L. Brandtii Rathke. Triest, Cherso (nicht italica) . 22 Armadillidium Brandt. A commutatum Brandt. Triest, Cherso. Praniza Leach. (nach den neuesten Untersuchungen die Larve von Anceus.) Pr. branchialisOtto. Triest 26 Anceus Risso. ?A forficulariusBisso. Por- tore 61 Sphaeroma Latr. Oniscus serratusFabr Triest, Cherso 22 Sph. Jurinii Sav Cherso. Sph SavignyiM.Edw. Cherso. Cymodoce Leach. C. pilosa Edw. Cherso C. truncata Leach Cherso. Nerocila Leach. Cymothoa bivittata Risso. Triestiner Markt. Anilocra Leach. A mnditerranea Leach Triest. Bopyrus Latr. B. squillarum Latr. (Mono- culus Crangorum Fabr.) Nebalia Leach. N. Geoffroyi Edw. Triest . Cypridina Edw. C. oblonga Gr. nov. sp Cherso .... 87,93 Peltidium Phil. P. purpureum Phil. Cherso. Chondracanthus Nordra . Ch. spec. nov. a doctissimo Hartmanno Berolinensi describenda. her nantlir opus Blainv. L. Kroyeri van Bened. Anchorella Cuv. Lernaea uncinata Müll.? IN Vermes. I. Annulata. Aphrodite L. A. hystrix Sav. Triest. Portore 62. 64 Polynoe Sav. P. clypeata Gr. nov. sp. Zaole, Porto Vops, Cherso. 81 Aphrodite eirrata Müll. Zaole, Cherso . . . 23, 81 sp P. areolata Gr. nov. Portore, Cherso . . Sl P. elegans Gr. Zaole, Cherso 81 P. malleata Gr. Triest. Cherso 84 Sigalion Aud. Edw. S. Idunae Rathke. Zaole 23 127 S. tetragonum örst. Zaole 23 Euphrosyne Sav. E. myrtosa Sav.? Cherso. Spinther Johnst. Sp. miniaceus Gr. nov. sp. Zaole 31 Eunice Cuv. E. violacea Gr. Örst. Por- tore 6<> E. Harassii Aud.Edw. Mar- tinsica, Portore, Cherso 50, 75 E. sanguinea Mont. Zaole, Martins ica, Piscliio (auf Cherso) .... 31,50,89 E. siciliensis Gr. Cherso. Lysidice Sav. L. punctata Gr. Martinsica. Cherso 50, 76 Lumbriconereis Blainv. L. Nardonis Gr. Zaole, Mar- tinsica, Cherso. Slaurocephalus Gr. St. rubroviüatus Gr. Zaole, Martinsica, Cherso 24, 50, 66 Nereis L. N. Dumerilii Aud. Edw. Portore, Cherso. N. Costae Gr. Zaole, Cherso 18, 66 IN. cultrifera Gr. (margari- tacea Qfg. ) Martinsica, Portore, Cherso . . 50 Phyllodoce Sav. Ph. (Eulalia) macroreros Gr nov. sp. Cherso. Ph. (Eni.) punctifera Gr. nov. sp. Cherso. Ph. laminosa Sav. Cherso. Ph. albovittata Gr. nov. sp. Martinsica 51 Eulalia viridis Sav.? Por- tortore. Cherso. Glycera Sav. Nereis alba Müll. Pischio auf Cherso 89 U. capitata Örst. Piscliio auf Cherso. Syllis Sav. S. spongicola Gr. Martin- sica, Portore. S. gracilis Gr. Cherso. S.vittataGr Zaole, Cherso. S. zebraGr. nov.sp. Cherso. S. variegata Gr. nov. sp. Cherso. Sylline Gr. nov. gen. S rubropunctataGr. nov. sp. Cherso. Ncrine Johnst. N. vulgaris Johnst. Triest, Fiume, Martinsica. Heterocirrus Gr. H. saxicola Gr. Martin- sica 47, 66 H. frontifilis Gr. nov sp. Cherso 82 Cirratulus Lara. C. Lamarckii Aud. Edw. Pischio (Cherso) . 88 C. tenuisetis Gr. nov. sp. Cherso. Polyophthalnms Ofg. Nais picta Dug. Martinsica, Portore 49 Siphonostomum Otto. S. diplochaitusOtto. Zaole. (Amphitrite viridipurpurea Renier) Zaole. ... 31 Chaetopterns Cuv. Ch. pergamentaceus Cuv. (Tricoelia variopedataRen ) blofs die Röhre. Quarnero, 128 Dasybranchus Gr. D. caducus Gr. Clierso . Clymene Sav. Cl. ampbistoma Sav. Pischio auf Cberso Gl. palermitana Gr. Pischio. Gl. lumbricalis Fabr. Sars. Cberso. Cl. leiopygos Gr. nov. sp. Pischio. Maldane Gr. nov. gen. M. glebifex Gr. nov. sp. Por- tore, Marl ins ica 46, 62, 63, Terebella L T. nebulosa Mont. Cberso. T. viminalis Gr. Zaole, Cberso. T multisetosa Gr. Cberso. T. cretacea Gr. nov. sp. Cberso T. lutea Risso. Cberso . T. triserialis Gr. Cberso . T. corallina Gr. Cherso. T. turrita Gr. nov. sp. Cherso T. spiralis Gr. nov. sp. Cherso T. rosea Gr. nov. sp. Cberso. T. madidaLeuck. (T.crocea Gr.)*) Portore, Martins ica Polycirrus Gr. P. aurantiacus Gr. nov. sp. Martins ica, Portore, Cherso Pectinaria Sav. Amphitrite auricoma Müll. Martins ica, Piscbio . . 65 85 85 85 85 SS 86 86 7s 88 82 48 89 83 51 63 *) Nachdem ich Gelegenheit Leuckart's T. madida zu untersiu dafs sie mit crorea einerlei ist. Sabella L. Spirographis Spallanzanii Viv. Cherso Sabella saxicola Gr. nov. sp. Martins ica, Cberso. S. brevibarbis Gr. nov. sp. Piscbio (Cherso) . . - S. lucullana d. Ch. Cberso. Myxicola Koch. M. infundibulum Mont. Koch. Portore, Cherso. Protula Risso. Serpula intestinum L.= Pro- tula Rudolphii Risso. Mar- tins ica Serpula protensa Lam. Por- tore Serpula L. S. (S.) contortuplicata L. Zaole, Portore .... S. (S.) aspera Phil. Cherso, Portore. S.(S.)pallidaPhil. Cberso. S. (Pomatoceros) Iricuspis Phil. Cherso, Portore. S. (Eupomatus) uncinata Phil. Cherso S. (Vermiliu) clavigera Phil. Martins ica. S. (Vermilia) galeata Gr. nov. sp. Cberso. S. (Spirorhis) pusilla Rathke. Portore. Filograna Berk. F. implexa Berk. Zaole. Portore 24 Sipunculns L. S. ( Phasrolosonia ) verru- cosus Cuv. Martins ica, Cherso 48, 82 gehabt, das Originalexemplar von hen. kann ich nicht daran zweifeln. 129 Aspidosiphon Dies. A. Mülleri Dies. (Phasco- losoma scutatum Müll.) Cherso H4 Bonellia Rolando. B viridis Rol Portore, Chei-so 42, 76 Lumbricus L. L.foetidusSav. (olidusHoffmr ) Triest 37 L. Isidorus Du^.P Triest . 37 L. complanatusDug. Triest, Cherso 37, 71 Saenuris Hoffmr. S barbata Gr. nov. sp. Vranasee (Cherso) . 75 Nephelis Sav. IN vulgaris Sav. Vranasee Branchiobdella Odier. Br. Astaci Od. an Astacus saxatilis. Vranasee . . 73 II. Turbellaria. Valencinia Qfg. Cerebratulus Ren. V. ornata Qfg. Zaole, Mar- O. crassus Qfg.*) Cherso. 76,81 tinsica (nicht elegans). 35 C. spectabilis Qfg. Quarnero. *) In Weingeist aufbewahrte Bruchstücke von der S. 81 erwähn- ten Röhre dieses Cerebratulus, welche bei etwas stärkerer Berührung in eine Menge über einander gelagerter Blätter zerfällt, theilte ich Herrn Privatdocenten Dr. Lothar Meyer hierselbst zu gefälliger chemi- scher Untersuchung mit. Dieser zufolge verhält sich die fragliche Sub- stanz dem aus Krebsschalen dargestellten Chitin sehr ähnlich, ohne in- defs mit demselben identisch zu sein. „Sie wird, wie dieses, von nicht gaj' zu concentrirter Natronlauge nicht verändert, auch nicht beim Er- hitzen. Eine Lauge indefs, welche 0,92 Gran Natronhydrat in 1 Cc. ent- hält, löste die Röhrensubstanz beim Erwärmen auf, während sie das zur Controlle geprüfte Chitin der Krebsschalen unverändert liefs. Mit Salpetersäure vorsichtig abgedampft gab die Röhrensubstanz, wie die eiweifsa rügen Stoffe, einen gelben Rückstand, der wie bei die- sen beim Uebergiefsen mit Natronlauge sich dunkler gelb färbte. Das Chitin der Krebsschalen, ebenso behandelt, lieferte einen weifsen Rück- stand, der sich erst durch Natronlauge gelb färbte. Gegen concentrirte Salzsäure zeigt die Röbreusubstanz einen be- deutenden Widerstand: sie blieb unversehrt, während Chitin sich auf- löste. Es scheint demnach die fragliche Röhre aus einer Mischung der gewöhnlich Chitin genannten Substanz mit einer oder mehreren ande- ren zu bestehen oder sie ist eine ganz eigenthümliche Substanz oder ein Gemisch von solchen " 9 130 C. geniculatus Qfg. Cherso 80 Nemertes Cuv. Qfg. N. antoninaQfg. Martinsica, Portore, Cherso ... 80 Polycelis Qfg. P. laevigata Qfg. Triest . 23 Myzostomum Leuck. M. glabrum S. Leuck. (tu- berculosum Semp.?) an Alecto europaea. Zaole 34 III. Ascaris Rud. A. rigiila Rud. Intest. Lo- phii piscatorii. Triest. Enchelidium Ehrbg. E. obtusum Gr. nov. sp. Portore 65, 107 Entozoa. Distomum Retz. D. gracilescens Rud. Intest. Lophii piscatorii. Triest. Tetrabothrium Rud. Bothrioceph. auriculatus Rud. Int. Torped. inarmor Triest IV. Rotatoria. Seison Gr. nov. gen. S. Nebaliae Gr., an Nebalia Geoffroyi. Zaole 19 Radiata. I. Echin Holothuria L. s. str. Brandt. H. regalis Cuv. (Pudenduni regale Fab. Colmnn.) Cherso 42, 87 H. tubulosa Gm. Triest, Portore, Cherso . . 28, 65 Cucumaria Blainv. (Clado- dactyla Brdt.) Cladodactyla doliolum Gr. Triest, Portore v . 28, 65 Cuc. tergestina Sars. Por- tore ....... 63 Cuc. Hyiubnanni Forh. Triest. Synapta Esch. Holothuria digilata Moni. Zaole 23 odermata. Echinus L. s. str. Ag. E. brevispinosus Risso. Triest, Cherso . . E lividus Deslongch. (sa- xatilisTied.) Triest, Por- tore, Cherso .... E microtuberculatus Blainv. Triest, Quarnero. Echinocidaris Desm. E. aequituberculata Desnil. (Echinus neapolitanus d. Cli.) Cherso .... Echinoeyamus v. Phels. Echinus pusillus O. F. Müll. (Fibularia tarentinaL.ini.) Cherso. 28 28 131 Schizaster Ag. Spatangus canaliferiis Lam. Zaole, Quarnero ... 64 Alecto Leach. A. Europaea Leach. = Co- matula mediterranea Lam. Zaole, Martins ica . . 26, 46 Asteracanthion M. Tr. Asterias glacialis L. Por- tore, Cherso .... Asteriscus M. Tr. Asterias verruculata Retz. Portore. Echinaster M. Tr. Asterias seposita Retz. Triest, Cherso 26 Astropecten Linck. Asterias aurantiaca L. Por- tore 28, 64 Asterias bispinosa Otto. Triest. Asterias pentacantha d. Ch. Triest, Cherso ... 28 Ophioderma M. Tr. Asterias longicauda Linck. Triest, Portore . . 28, 62 Ophiolepis M. Tr. Asterias ciliata Retz Triest, Portore, Cherso . . 28, 62 Amphiura Forb. Asterias filiformis O. Fr. Müll. Cherso. Ophiomyxa M. Tr. Ophiura pentagona Lam. Cherso (Pischio) ... 89 Ophiothrix M. Tr. Asterias tragilis O. Fr. Müll. Triest, Quarnero ... 65 II. Coelenterata. Rhizostomum Cuv. Rh. Cuvieri Lam. Triest. Oceania Peron. O. ampullacea Sars. Triest. Tubulär 'ia Lara. T. larynx Sol. an Gorgo- nia verrucosa. Portore. T. ramosa Lam an Gorg. verrucosa u. Cellaria sa- licornoides Lamrx. Por- lore. Plumularia Lara. PI. cristata Lam. (Sertula- ria plurna L.) Quarnero. Cerianthus d. Ch. Tuhularia membranacea Gm. (Cer. cornucopiae d. Ch. Moscata rliododactylos Renier) Actinia L. 33 A. mesembryanthemum Ell. Sol. Triest, Cherso . . 57 32 A. bellis Ell. Sol. Triest. (Markt) an Mytilus gallo- provincialis. Portore, Cherso. A. himaculata Gr. Cherso. A. effoeta Bast. Triest ( Markt) an Marex bran- daris. Anthea Johnst. Actinia cereus Ell. Sol. Triest (Markt) ... 30 Cyathina Ehrbg. Caryophyllia clavus Scacchi (Cyathina pseudoturbinolia Edw.) auf Turritella communis. 30 Portore. 9* 132 Cladocora Hempr. Ehrbg. Cl. astraearia Sars. Triest. Detidrophyllia Blainv. Madrepora ramea L. Quar- nero. Sympodhim Ehrbg. Gorgonia corallioides Pall. Alcyonium L. s. str. A. palmatum Pall. (A. exos L.) Portore. Protozoa. I. Porifera. Halichondria Lieberk. Spongia anhelans Vio (bei Olivi). Triest. Spongia fasciculata Pall. Triest 18 Halichondria cornpacta Lie- berk. Triest. Halichondria cornpacta Lie- berk. (Alcyonium domun cula Oliv.). Triest II. Miliola Lara. Schultze. M. obesa Schultze. Cherso. Botalia (Lara.) d'Orb. R.Freyeri Schultze. Portore. Rosalina d'Orb. R. varians Schultze. Cherso 28 Rhizopoda. PolystomeUa (Lam.) d'Orb. P. strigilata Schultze. Portore. Acerrulina Schultze. A. inhaerens Schultze. Cherso. Im Ganzen 500 Thiere, von denen Fische Mollusken 88 Arten 155 Arthropoden 111 Würmer 97 Radiaten 40 Protozoen 9 Cephalopoda .... 4 Cephalophora .... 86 nämlich: ( Acephala testacea ... 41 Tunicata ...... 20 Bryozoa 4 i Arachnoidea 28 < Myriopoda 11 ( Crustacea 72 Annulata 85 Nemertinen u. and. Wurm. J2 \ Echinoderniata .... 24 f Coelenterala .... 16 133 Charakteristik der neuen Arten dieser Ausbeute. Mollusca. Elisia Risso. Elisia splendida Gr. Tab. I, Fig 1.2.3. E. postice minus acuinioata, velutino- nigra, alis latis, anlice solea paulo latioribus, coujunctis formam cordis quodammodo referentibus, margine interno aurantiaco, externo e longitudine tri-vitlato, vitta su- prema aurantiaca, media azurea, infima ex argenleo viridi, articulatim coarctata etdilatata; capite sulco lineari arcuato a solea satis distincto, antice aurantiaco limbato, parte media supera alba; tentaculis semitu- bulosis albis, apice acuto azureo, oculis ad basin sitis. Länge 3 Lin. oder etwas mehr, Breite (mit ausgebreiteten Mantel- lappen) 2,5 Lin. oder etwas mehr. Bei der Stadt Cherso. Leptoclinum Milne Edw. Leptoclinum cinnabarinum Gr. Tab. II, Fig 3. Stroma coriaceum, paene suberosuin, glomerulis calcariis confer- tissimis repletum, subovale, fornicatum, cinnabarinum, orificiis bran- chialibus prominulis, 6-lobis, quincunce dispositis, diamelros 2 ad 4 distantibus, lobis maxime conniventibus, flavo limbatis, apertura cloa- cae externa subrotunda, illis duplo majore; glomerulis calcariis acute- aculeatis, diametro dimidia maximorum D. rubelli. Die beiden einzigen Exemplare, welche wir fanden, hatten die Sten- gel einer Zostera umklammert, das gröfsere war etwa 4 Lin. lang, 2 Lin. breit und 5 Lin hoch. Die Kiemenöffnungen hatten etwa \ Willimeter. Portore. Didemuium Sav. Didemnium lobatum Gr. Tab. II, Fig. 5. Stroma carnosum, laeve, haud pellucidum, lividum vel canum, lo- batum lobis adpressis, orificiis branchialibus sine ordine sparsis, dia- melros 2 ad 4 inter se distantibus, dimidio minoribus quam in D. exa- rato, obtuse 6-lobis, annulo nigro circumdatis, lobis late albo limba- tis maxime conniventibus, aegre distinguendis, glomerulis calcariis so- lis feie in lobis et circa lobos confertis, stromatis paucissimis Gefunden wurden drei Exemplare: alle an Aporrhais pes. Pele- cani lestgewachsen. 134 Didemnium exaratum Gr. Tab II, Fig. 2. Stroma crassum coriaceum griseuin, supra gyris profundis liueari- bus arcte sinuosis, partim confluentibus exaratum, marginem versus evanescentibus, orificiis brancbialibus plerumque prominulis, acute 6- lobis, 2 ad 3 diametros distantibus, supra sparsis ad marginem paene concentrice dispositis, lobis albis; glomerulis calcariis ecbinatis lobo- rum ut stromatis confertissimis. Ein Exemplar batte ganz die Röbre eines Cbaetopterus oder einer ähnlichen Annelide bekleidet. Die Oeffnungen der Einzelthierchen im Weingeist gemessen etwa ^ Millimeter im Durcbmesser. Didemnium rubellum Gr. Tab. II, Fig. 4. Stroma gelalinosum, raolle, minus crassum, subhyalinum ex griseo roseum, laeve, orificiis brancbialibus sine ordiue sparsis, diametros fere 3 ad 4 vel longius distantibus, Grlobis area paulo pellucida circumda- tis, lobis albis limbatis, intervallis albo punctatis, puuctis glomerulis calcariis obtuse echinatis magnitudinis maxime variae, minus confertis. Kleine, die Stengel von Fucus umkleidende, fast gallertartige Mas- sen. Das gröfste Exemplar war 5 Lin. lang und 5 Lin. breit. Eucoelium Sav, E u c o e 1 i u in ravum Gr. Stroma ex carnoso gelatinosum, minus pellucidum, molle, laeve baud niamillatum, griseum, glomerulos calcarios multicusnides nullos continens, orificiis brancbialibus sine ordine sparsis, plerumquc 2 tan- tum diametros inter se distantibus, patulis, margine integro albo vel pallide carueo, intus nigro, intervallis (lente adbibila) albo punctatis, punctis quasi folliculis granulosis baud calcariis. Ueberziebt Seeptlanzen und Dentalien. Arachnoidea, Gamasus Latr. G. tbal assin us Gr. Ex croceo flavus, scutum dorsuale oblongum, sutura nulla divisum, postice latc rotundatum, fronte obtusangula, paene truncata, margine la- terali anteriore bis sinuato (sinu posteriore minimo, inter par peduiu 2 dum et 3ium sito), setis utrinque fere 18, brevibus, a sinu anteriore usque versus medium marginis poslici iuserlis. seta bumerali longiorc nulla. Pedes omnes aeque crassi, paris 1 mi et 4li fere aeque longi, ^ longitudinis corporis adaequanles, 2dl et 3ii breviores, seine pedum 135 breves, parcae, lineares, extremae paris I mi paulo longiores, caruneula haud elongata, uncinis liaud distinetis, palpi \ corporis breviores. Länge 0,5 Lin., Breite beinahe 0,25 Lin. An Meerscliwäramen. Crustacea. Lysianassa Edw. L. ciliata Gr. L. humili Cost. simillima. Antennae ut illius breves, aeque pro- minentes, flagello superiorum longitudine fere peduncnli, articulo pe- dunculi 3io infra pilis multis fortioribus longis munito. Oculi parvi, ovales. Articuli 2 extremi pedum paris 2di oblongi, pilis subtilibus longis supra et infra ciliati, ultimus margine antico truncato, incisura anguli inferioris obliqua- brevi munitus, penultimus triente longior, an- tice liaud dilatatus. Maiius pedis 1 mi oblonge trigona, antice atte- nuata margine dorsuali postice curvato, haud ciliato, articulus penultimus forma paene obversa, antice latus, ut antepenultimus fasciculo setarum infero antico munitus. Pedes 3ii et ceteri fortiores, haud pilosi. Länge 8 Millim. Bei Triest. Araphithöe. A. brevitarsis Gr. Dorsum segmenti ultimi et antepenultimi in dentem excurrens, ceterorum laeve. Oculi orbiculares. Antennae superiores inferioribus paulo longiores, corpore { breviores, articulo peduneuli Imo seeundo breviore, lertio multo longiore, flagello longiore quam peduneulo, ar- ticulis 18 elongatis. Pedes paris 1 mi manu pilosa antice multo la- tiore, oblique leniter rotundata, margine dorsuali et ventrali rectis, paris 2disimU.es, paulo longiores, manu paulo longiore, minus pilosa, p. ceteri abdominis haud ita debiles, articulo unguigero et penultimo aeque brevibus, conjunetis antepenultimo brevioribus, p. 5ti, 6ti, Imi coxis angustis. Pedes spurii paris 2ii (ventre aprressi) multo minus prominentes quam 3ii et lmi, per se illis haud breviores, omnium ar- ticuli extremi longi, acuminati spinis paucis. Appendices segmenti po- slremi forma iis similes, pedibus p. 3ii breviores. Länge fast 4 Millim. (im Bogen gemessen). Bei Triest. A. (Hyale) istrica Gr. Dorsum segmenlorum omnium laeve, rotundatum. Antennae bre- ves, fere ' longiludinis corporis; a. inferiores superioribus paululum longiores, peduneulo paulo longiore, flagello pedunculum fere aequante, 136 articulis 8. Rostrum frontis nullum. Oculi ovales. Pedes paris Imi et 2di similes arliculo penultirno subtus in lobum producto, manu il- lorum paene dimidio breviore et angustiore, antice baud truncata, mar- gine infero curvato, horum m.irgine antico late truncato, infero antice ut superiore paene recto, liaud piloso; p. p. 3ii et iti inermes, bti, 6ti, Imi multo fortiores et longiores, spinulosi. Pedes natatorii bre- viores; p. spurii Iongitudinc valde decrescentes, par postremum bre- vissiinum. Appendix segmenti postremi etiam brevior, papillaeformis, obtusa (?). Länge etwas über 6 Millim. (im Bogen gemessen). Bei Triest. A. (Amph i tonotus) anisopus Gr. Segmenta postabdominis (5 to excepto) carina dorsuali inunita, cu- jusque in dentem posticum excurreute, 4 tum et 6 tum infra etiam utrin- que dentata. Antennae superiores, corpore paulo breviores, inferioribus j fere longiores, arliculo pedunculi basilari in dentem excurrente, di- midia 2di longitudine, crassitudine dupla, a. 3io longitudine Imi, arti- culis flagelli linearis 30, a. inferiores pedunculo tenuiore, vix breviore, articulis flagelli 15. Oculi oblongi. Pedes paris I mi manu parva, mar- gine supero recto, infero curvato, 2di styliformes, pro ungue stjlo mi- nuto obtuso instructi; p. 3ii et 4ti utrinque inaequales, sinistri illis similes, dextri forliores, longiores, ungue armati; p. 5ti, 6ti, 7mi illis et natatoriis multo longiores. Pedes spurii paris 1 mi multo longiores quam 2di extremitatem corporis longe excedenles, (3ii et appendix segmenti postremi liaud conservata). Länge über 6 Millim. (bei gestrecktem Körper). Bei Cherso. Farbe des im Weingeist aufbewahrten Exemplares blafs kirschrotli A. (Amphitonotus) 1 e p t o n y x Gr. Segmenta postabdominis (5to excepto) carina dorsuali muuita, cu- jusque in dentem posticum excurrente. Antennae paene glabrae, fla- gellis longis linearibus, inferiores superioribus paulo longiores, usque ad segmentum lOmum pertinentes articulis pedunculi longitudine cre- scentibus, 2do solo supra dense breviter piloso, superiores arliculo 2do dupla fere longitudine Imi, aeque prominentis cum illis. Spina frontalis nulla. Oculi magni, ex ovali oblongi. Pedes paris J mi et 2di subchelaelormes, manu Imi subovali, subtus setis inunita, 2di si- mili, paulo longiore, margine supero recto, arliculo penultinio 2di sub- tus fasciculis setarum tenuilins niunito; p. proximi 5, longitudine cre- scentes, debiles, setis paucissimis, ungnibus longioribus quam u. pe- dum anterior um, dimidia articuli ultimi longitudini, hoc et antepenul- timo aeque longis. penultinio longioribus. basi p. 5ti, 6ti,7mi liaud 137 ita dilatata. Pedes natutorii Ulis paulo Lreviores, p. spurii paris 1 mi 3io illorum paulo breviores, ceteri setis breviores, appendicem seg- menti postremi, laminam oblongam, truncataui minime excedentes. Länge 8 Millim. Bei Triest. Gammarus Fabr. G. recurvus Gr. Corpus haud ita elongatum, dorso recto vel leuiter recurvo, seg- inentorum omnium nee in spinam produeto, nee faseiculis aculeorum armato. -Antennae superiores dimidio corporis paulo longiores, peduneulo duplicem capitis longitudinem superante, flagello etiain longiore articu- lis 14, filo accessorio brevissimo, fragilissimo, articulis 2; a inferiores multo breviores peduneulo haud breviore, flagello parvo articulis 5. Oeuli parvi reniformes. Pedes paris \mi et 2di forma et longituiline fere conseutientes, subchelaeforines, manu parva, paris 2di longiore quam lata trapezoidea margine antico recto laevi, mutico, paris 3ii et 4ti setis paucis muniti, 5/j, 6ti, Imi articulo basilari truncato- ovali, ceteris multo latiore postice obtuse serrato; pedes paris lliw», 12 mi, 13ii (spurii) longitudine maxime decrescentes, priores pari natatoriorum postremo vix breviores; postremi minimi, appendieibus segmenti postrenii vix longiores Länge 6 Millim. INach Ausweis meiner Sammlungen im Vranasee auf Cherso, doch haben spätere Nachforschungen, die Herr de Petris anstellte, diese Spe- cies nicht wieder geliefert. Colomastix Gr. Genus ad Podocerum accedens, corpore depresso-rotündalum epi- meribus humilibus Antennae breves, articulis paucis, flagellis distinetis nullis. nee tarnen pediformes. Pedes paris lmi stylifornies, 2di sub- clielaeformes, proximorum 5 ambulatorii. C pusilla Gr Corpus elnngato fusiforme depresso-rotundatum. Antennae apice tantum pilosae: superiores usque ad segmentum 4 tum fere pertinentes, articulis 4, extremo excepto aeque longis, hoc brevissimo, inferiores paulo breviores, tenuiores, articulis 6; 2do longiore quam lino et 3io, ex- tremis 3 brevissimis. Spina frontalis brevissima. Oculi nunc quidem pigmento carentes, lentibus fere 17. Pedes paris lmi styliformes, ce- teris dimidio graciliores, exungues, 2di subchelaeforines, articulis ex- tremis 2 oblongo - o valibus , sublus setigeris, ceteri 5 aeque longi, arti- culo penultimo proximis breviore, 2do haud tenuiores nee seligeri. 138 Pedes tiatatorii iis breviorcs, p spttrii plus minus aeque prominentes, p. 3ii breves, appendicem segmenti postreini excedenles. Länge 3 Millim. Bei Triest. Anthurus Leach. A. Laurentianus Gr. Corpus subteres posteriore versus sensim incrassatam, dorso haud sculpto, albicans subtilissime iusco adspersum, margine postico dor- suali segmenti 1 mi et 2di ventreque segmentorum I mi, 2di, 3ii laete ocbraceo, pedibus albis. Caput subquadratum, oculis parvis, seginen- tum I in ii m eo ], proximis paulo minus longius, 5 tum et 6 tum utrin- que lamina oblonga communi fotoria munita. Postabdominis segmen- tum I mum longitudine fere praecedentis, latius quam lougum, simplex subtus paria 5 brancbiarum et laminarum opercularium ferens, s. po- stremum (2 dum) brevissimum, utrinque laminam profunde bipartilam gerens, mediam includentem, ramis illius in argine pilosis, inferiore biar- tieulo, longiore, aeque prominente ac media, ut ea lale lanceolato, su- periore oblique truncato. Antennae inferiores (inferiores) capite lon- giores, articulis 5, exteriores iis paulo tenuiores, et breviores, articu. Iis 4. Pedes paris I mi ceteris rautto fortiores, (corpori recte adpressae) frontem excedenles, ungue dimidia articuli extremi longitudine. Länge 12 Millim. Cberso, bei Piscbio, von Herrn de Petris eingesandt. Annulata. (Vgl. die im Arcbiv für Naturgesch. Jabrg. XXVI Bd. I p. 71 ff. mitge- tbeilten Bemerkungen ) Polynoe Sav. P. clypeata Gr. Taf. III. Fig. 1. Etimolpe gquamata delle Chiaie Weinor. IV. tab LV 11. fig. 8. 17. Corpus oblongum, posteriora versus haud attenuatum, margarita- ceum, segmenti» 27 supra Stria media transversa, fusca vel brunnea. in conüniis macula minuta ornatis. Elytra utrinque 12 ovalia, obso- lete limbata, nitida, vix vel nihil imbricata, dorso medio anoque sein- per libero, papillis minutissimis sparsa, pluribus maioribus rotundatis aaepe fuscis, aunquam iimbriata, e. primum ceteris paulo minus. Lo- bus capilalis suborbiculatus, fronte bifida, teutacula 3 ferente. oculis ad marginem lateralem sitis satis magnis, anlerioribus a posterioribus diametros 2 distantibus. Tentaculum impar et media tenuia, sub apice lililonni inflata, annulo fasco ornata, impar articulo basilari brevi, me- dia jirocessibus frontis iusideutia, illud dopla lohi capilalis longitudine 139 vei longius, haec lobo capitali paulo longiora, t. lateralia impari ma- gis vel multo magis prominentia, crassa (subtus dimidia lobi capitalis latitudine), sensiui attenuata, papillis filifonnibus e longitudine ordiua- tis obsila. Cirri tentaculares , dorsuales, anales t. mediis similes, su- periores tentacularium aeque ac t. lateralia prominentes vel breviores, c. dorsuales articulo basilari crasso insidentes, setas ventrales plus mi- nus excedentes, c. ventrales sub apice tumiduli, marginem pinnae haud attingentes, c. anales dorsualibus proximis longiores, longitudine ten- taculi imparis. Setae dorsuales, fasciculum minutum componentes pal- lidae, breves, lineares, leniter curvatae, seriebus arctis spicularum mi- nimarum asperulae, s. ventrales alterum tantum magis prominentes, fulvae, duplo fortiores, rectae, sub apice antrorsum incurvo, satis longo, simplici paulo sinuatae, dentibus longioribus utrinque fere 12nis, arctis serratae. Länge 9 Lin. (bis 18 Lin.), gröfste Breite mit den Borsten 3,5 Lin. (5 Lin). Vorkommen im Mittel- und Adriatischen Meere und bei den Scilly- Inseln. P. areolata Gr. Taf. III. Fig, 2. Corpus oblongum, posteriora versus attenuatum, segmentis 37, supra oarneis, subtus coeruleo griseis, Stria media longitudinali maxime splendente. Elytra utrinque 15 imbricata, dorsum omnino, setas magna ex parte tegentia, ex reniformi subtetragona, margine posteriore et externo dense fimbriatis , parte anteriore supra albida, margine ex- cepto dense verruculata, posteriore (libera) fusca, areolata areolis rbom- bicis et bexagonis, marginem versus magnitudine crescentibus, crista bumili in spinam exeunte armatis, e. postrema angustiora, minus spi- nosa, e primum orbiculatum, circumcirca spinosum et fmibriatum. Lo- kus capitalis suborbiculatus, fronte bifida, tentacula 3 fereute, oculis ad marginem lateralem sitis, anterioribus a posterioribus plus diaine- tros 3 distantibus. Tentacula sub apice baud tumida, media sub pro- cessibus frontis et impari affixa, laevia , longitudine lobi capitalis, di- midia imparis, impar floccosum, lateralia fusca vix floccosa, aeque cum impari prominentia, subtus dimidia lobi capitalis latitudine angu- stiora. Cirri dorsuales floccosi, forma t. imparis, setas paulo exce- dentes, articulo basilari nigro, ventrales tenuissimi. Setae dorsuales numerosae vix curvatae, divaricatae, pectinibus spinularum obsitae, saepe sorde tomentosae, s. ventrales vix fortiores sub apice brevi bi- dente paulo latiores, dentibus utrinque 12nis minus arctis serrulalae, dorsualibus paulo magis prominentes. Länge. 9 Lin. gröfste Breite mit den Borsten 3 Lin. Vorkommen im Mittel- und Adriatiscben Meere. 140 Spinther Johnst. Chat*, emend- Corpus ovale dorso plus minus couvexo, segmentis minus nuine- rosis. Lobus capitalis fronte incisa ut cetera segraenta utrinqne Se- rie setarum dorsuali et processu latcrali, setas uncinatas gerente muni- tus. Cirri], branchiae nulla. Oculi 4 circa tuberculum tentaculumve, segmento buccali insidens, collocati. Os inferum, prope marginein an- ticum situm, parvum; pharynx exsertilis brevis, semitubulosa, subtus cava. Anus posticus. Intestinum rectum pinnatum. Sp. miniaceus Gr. Taf. III. Fig 3. Corpus ovale postice paulo magis attenuatum, miniaceum vel cin- nabarinum cute tennuissima, segmentis minus distinctis 18 ad 22. Se- ine dorsuales tenerrimae, antrorsum curvatae, simplices apice truncato bicuspide, ordines transversos simplices componentes, a dorso medio usque ad marginem pertinentes, membrana tenerrima quasi muco con- iunctae, marginem versus longiores, processus segmentorum laterales teretes, obtusi, subconici, longiores quam crassi, setis compositis un- cigeris 2 fortioribus armati, uncis maxime curvatis. Cirri, branchiae nulla. Oculi 4 circa tentaculum brevissimum locati, segmento buccali insidentes Os inferum, prope marginem anticum situm, parvum, pha- rynx exsertilis semitubulosa, subtus cava, apicem versus paulo atte- nuata, longitudine segmentorum 3. Anus posticus. Länge 2 bis 3 Lin., Breite mit den Borsten 1 Lin. Bei Triest an rothen Scbvvämmen gefunden. Staurocephalus Gr. Char. emend. Corpus vermiforme, segmentis minus numerosis, cirris ani 4. Lo- bus capitalis ex quadr.mgulo vel pentagono rotundatus, oculorum pa- ril>us 2, tcntacula lateralia utrinque 2, inferiora latiora. apice rotun- dato. Segmentum buccale nudum, pharynx exsertilis maxillis maioribus 2, planitie lala fundo oris adiacenlibus, sese tangenlibus, ordinibus longitudinalibus minorum 4 armata. Pinnac uniremes, in iingulas 2 exeunles, cirro dorsuali et ventral] munitae, fasciculis setarum 2; se- tae simplices et compositae. Branchiae nullae. St. rubrovittatus Gr. Char. emend. Taf I Fig. 10. II. Corpus brevius vermiforme. supra leniler convexum, subtus pla- num, segmentis 52 — 70 vitla duplici coccinea ornatis, mediis 5es vel (ies latioribus quam lnngis.. Lobus capitalis ex quadrato rotundatus, Ironie aicuala, longiludine segmenloruin proximoiuin 2. lalitudiue ' eorum aequante, oculi fusci roluudi. qaadrati (antice dilätati) instar loczti, anteriores maiores; tentaeula 4, ulrinquc 2, anteriora margini laterali affixa, maiora, lata, lobiformia apice rotundato, latitudine lobi capitalis longiora, posteriora a margine paulo remota, superiora, bre- viora, angustiora, basi ab oculis anterioribus ad posteriores patente. Segmentum buccale nudum, proximo paulo longius, plus minus distincte biannulum; maxillae maiores inferiores 2, elongatae sublriangulae mar- gine anteriore interiore leniter rotundato subtilissinic serrulato, maxil- lae alteri adiacente, postice longe acuininatae, divergentes, m. ceterae minutae utrinque series longitudinales 2 componentes erectae, triangu- lae, altiores quam latae marginibns longis dentibus 2 acute serratis, seriei interioris 28, exterioris, postice in laminam oblongam transeun- tis, 21. Pinnae uniremes, cum cirris \ — ^ latitudinis corporis aequan- tes, in lingulam superiorem et inferiorem excurrentes, fasciculis seta- rum2; setae tenerrimae f. supcrioris paucae (5nae ad 8nas) capillares, tum acutissimae tum obtusae, inferioris numerosae (ad 24nas) brevio- res, coinposifae, falcigerae, appendice quasi falciformi angustissima, acie recta apice bidente, limbata ; acicula l. Cirrus dorsualis lingulam superiorem paulo excedens, interduin subnodulosus, ventralis pinnae magis appressus, ea paulo brevior, illo crassior. Cirri ani 4, superio- res longiores, latitudinem segmenti postremi aequantes. Länge eines contraliirten Exemplars von etwa 70 Segmenten 0,55 Z , Breite mit den Borsten 0,12 Zoll Exemplare von 0,1 Zoll Länge batten nur 25 Segmente. Im Adriatischen Meere bei Triest, Fiume und Cberso gefunden. Phyllodoce Sars. Ph. (Eulalia) macroceros Gr. Taf. III. Fig. 4. Corpus prasinum, utrinque valde attenuatum, segmentis plus 88, triplo fere latioribus quam longis, linea transversa subdivisis, mediis dupla fere longitudine et latitudine ceterorum. Lohns capitalis subor- biculatri8, fronte paulo producta attenuata, oculis area magna ovali fusca circumdatis 2. Tentaeula 5 longitudine insignia, illo dimidio fere lon- giora, impar in fronte ante oculos insertum, longitudine segmentorum anteriorum fere 8, cetera baud breviora. Segmentum buccale supra vix distinguendum. Cirri tentaculares utrinque 4, ei proximisque 2 albidis affixi, articulis basilaribus crassis insidentes, inferiores s 2di ceteris latiores, oblique lanceolati, longitudine segmentorum 7, (supe- riores eiusdem segmenti haud conservati), ceteri fdiformes, s. buccalis breviores, s. 3 ii longiores, segmenta II aequantes, pinna minima sub- iacente. Pharynx exsertilis, quantum videre lieuit, papillis filiformibus dense obsita. Pinnae ( cum setis ) segmentorum anteriorum et poste- riorum latitudinem corporis paene aequantes, mediorum ea breviores, cirri dorsuales ex oblique cordiformi lanceolati, extrorsum inclinati 142 c. ventrales horizontales reniformes, extrorsum in apicem producli. phare- trae setarum late lanceolatae, in apices 2 exeuntes, cirros ventrales vix excedentes, fasciculo setarum hipartito, flabellifornri , setae fere 25nae vel 30nae, spiniferae, stipite supra vix incrassato, spina subtus band angustiore, longa, leniter curvata. Länge eines kleinern Exemplars 0,35 Z., eines gröfsern, nicbt voll- ständigen von 71 Segmenten fast 1 Z., Breite mit den Borsten 0,155 Z. Gefunden im Quarnero. Pb. (Eulalia) punctifera Gr. Taf III. Fig. 5. Corpus albidum supra olivaceo - griseo viltatum, medium versus fulvescens, viridi vittatura, segmentig plus 105, anterioribug triplo, me- diis duplo fere latioribus quam longis, bis alterum tantum longioribus et latioribus tpiam illis. Lobus capitalis ex cordiformi rotundatus, an- tice pellucidior, punctis fuscis 2 ornatus, postice vix incisus, oculis 2 orbiculatis diametro \ latitudinis eius aequante, pupilla distincta; ten- tacula 5 subulata, paria latitudinem eius aequantia, impar paulo bre- vius, frontem paululum excedens, inter oculos insertum. Segmentum buccale supra vix distinguendum. Cirri tentaculares utriuque 4. seg- mento buccali proximisque 2 affixi, albido hyalini, medio Stria brun- nea ^ longitudinis aequante, ornati; longissimi (superiores s. 2di) du- plam latitudinem corporis vel longitudinem segmentorum 5 animalis vivi (9 alcobole servati) aequantes, ceteri dimidio fere iis breviores, pinna minuta postremis subiacente. Pinnae (cum setis) latitudine cor- poris dimidio fere breviores, cirris albidis, plerumque puncto medio olivaceo ornatis. Cirri dorsuales oblique cordiformes vel late lanceo- lati, vix petiolati, extrorsum spectantes, c. ventrales oblique lanceolati; setae flabelli instar expansae, spinigerae, ad 30nas, stipite supra vix incrassato, spina subtus baud angustiore, longa, laevi, leniter curvata, c. ani brevissimi, longitudine segmentorum postremorum 2. Länge des lebenden Thiers 1,2 Z., Breite mit den Cirren und Bor- sten 0,1 Zoll. Gefunden bei Cberso. Ph. albo-vittata Gr. Corpus supra albo et brunneo transverse vittatum, linea media longitudinali fusca, albo interrupta, subtus fuscum, segmentis c. t>0 triplo lere latioribus quam longis, medium versus maguitudine crescen- tibus. Lobus capitalis suborbiculatus, fronte late rotundata, postice vix incisus, oculis ovalibus nigris 2, diametro | fere latitudinis eius. Tentacula 4 alba, longitudine lobi capitalis. Segmentum buccale supra vix distinguendum. Cirri tentaculares utrinque 4, ei et segmento 2do affixi, albi, articulo basilari brunneo, ut tentacula auguste- lanceolati. longe acuminati , superiores longiores latitudinem paene duplam scg- menti sui aequantes. Pinnae cum selis dimidiain lere segmentorum 143 lalitudinem aequantes. Citri dorsuales ex cordiformi ovales erecti, dorsum liberum linquentes, brunnei, apice obtuse albido, c. ventrales obtuse trigoni, iis multo minores, albidi, pharetras setarum paulo ex- cedentes; setae baud numerosae, fere 8nae, spinigerae, stipite supra incrassato, spina brevissima, angustissima. Cirri ani lanceolati, tenta- cularibus minus acuminati. Länge 0,3 Zoll, Breite mit den Borsten 0,1 Zoll. Gefunden bei Martinis ica (Fiuine), 1 Exemplar. Syllis Sav. S. variegata Gr. Taf. III. Fig. 6. Corpus ex griseo brunnescens, nitens, cute crassiore, segmentis fere 120, nonnullis anteriorum supra figura transversa rotundata, brun- neo limbata, medio coarctata ornatis, mediis (animalis alcobole servati) 5plo, ceteris 4plo et 3plo latioribus quam longis Lohns capitalis rotundato-triangulus, segmentis proximis nunc quidem baud angustior; tori frontalis ad basin coniuncti, eo { vel j longiores, cum eo seg- menta 5 aequantes; oculi 4 figuram late tetragonain exbibentes, ante- riores paulo maiores, paulo latius distantes; tentacula ut cirri tentacu- lares et dorsuales moniliformes, impar dupla tororum longiludine, in- ter oculos anteriores insertum, a fronte remotum articulis fere 24. pa- ria eo \ fere breviora, articulis 15 vel 17. Cirri tentaculares supe- riores et dorsuales segmenti 2di impari baud minus prominentes, Uli articulis fere 22, hi, omnium longissimi a. 27. Cirrorum dorsualium sin- guli tantum anteriores et posteriores latitudinem segmentorum aequan- tes, medii plerumque latitudine dimidia breviores, articulis fere 15. Pinnae cum setis \ fere latitudinis corporis aequantes vel breviores. setae 8nae, quasi falcigerae, falci recta acie baud concava, apice siin- plici, baud bidente. Länge des Weingeistexemplars 0,5 Z., Breite mit den Borsten 0,04 Z. Gefunden bei Cherso, 1 Exemplar. S. zebra Gr. Taf. III Fig 7. Corpus ut tentacula cirrique albicans, segmentis plus 190, anterio- ribus supra stria transversa brunnea duplici ornatis, altera in confinio sita, margines laterales attingente, altera media, breviore, s. anteriori- bus et mediis 6plo vel 7plo, posterioribus 3plo latioribus quam lon- gis, baud brevioribus quam Ulis. Lobus capitalis ex orbiculato trape- zoideus, postice angustior excavatus, segmento 2do fere \ angustior, longitudine proximorum 3; tori frontales eadem fere longiludine, lon- giores quam lati, a radice divergentes, oculi 4 trapezii lati instar lo- cati, rotundi, anteriores alterum tantum maiores, vix latius distantes, posteriores paene tangentes; tentacula arcte annulata, paria dupla to- 144 rorum longitudine, impar paribus paulo longins, inter oculos anteriores insertum, articulis fere 30. Cirri tentaculares superiores aeque ac t im- par, cirri dorsuales segmenti 2 di longius prominentes, proximos longitu- dine non superantes, articulis plus 40. Cirri dorsuales dimidia segmenti sui crassitudine, arcte annulati, anteriores latitudine eius longiores, pro- ximi eam aequantes vel breviores, posteriores, (latitudine segmentorum per se descrescente) iterum longiores plerumque cum brevioribus (fere 20- articulis) sine lege alternantes. Pinnae anteriores cum setis vix \ la titudinis corporis aequantes, posteriores paulo longiores, cirri ventra- les pharetram setarum paulo excedentes, dimidia crassitudine eius, selae sub 8nae, quasi falcigerae, falce brevi, acie recta, apice bidente. Länge 1,9 Z. (docb fehlen die hintersten Segmente), gröfste Breite am 33sten Segment mit den Borsten 0,8 Zoll. Gefunden bei Cherso, 1 Exemplar. Sylline Gr. Corpus, numerus tentaculorum, fobus capitalis, pinnae setae Sylli- dis generis, sed tori frontales inter se omnino coaliti, tentacula eirri- que tentaculares et dorsuales haud articulati, c. ventrales nulli. S. rubropunctata Gr. Taf III. Fig- 8. Corpus vermiforme, gracile, vivae albidum, maculis dorsi minutis laete aurantiacis per series longitudinales 2 vel 4 dispositis, segmenti» 110 — 124 triplo fere latioribus quam longis. Lobus capitalis trans- verse ovalis, sulco longitudinali divisus, maculis mediis 3, trianguli instar locatis, aurantiacis; tori frontales inter se omnino coaliti, subtus tantum sulco lineari divisi, longitudine et latitudine lobi capitalis, cum eo longitudinem segmentorum 3 aequantes, oculi 4 nigri, rectanguli lati instar dispositi, anteriores paulo maiores, vix paulo magis distan- tes, posteriores paene tangentes; tentacula ut cirri minime articulata, ante oculos inserta, paria longitudine segmentorum 9, impar non bre- vius (?). Segmentum buccale supra vix distinguendum: cirri tentacu- lares dimidia tentaculorum longitudine, inferiores haud visi. Cirri dor- suales pinnarum illos aequantes vel breviores, dimidiam corporis lati- tudinem, pharetrae setarum fere j eius aequantes, c. ventrales nulli. Setae sub 12nae, ilabellum componentes, tenerrimae, brevissimae, quasi falcigerae, stipite supra incrassato, curvalo, falce paene recta, minima, apice simplici. Länge eines Exemplars von 110 Segmenten etwa 14 Lin. (iu Wein- geist II Lin), gröfste Breite mit den Borsten 1 Lin. Gefunden bei Porlore, 2 Exemplare. 145 Heterocirrus Gr. H. frontifilis Gr. Taf. IV. Fig. 1. Corpus vermi forme, subteres, segmentis plus 34, aeque latis, lon- gitudine crescentibus. anterioribus 15 vitellinis, ceteris supra et subtus viridibus, latere vitellinis, aeque latis ac longis vel longioribus. Lo- hns capitalis rotundato-rhomboideus, segmeDto buccali penitus impres- sus; oculi 4, anteriores maiores transversi subreuiformes, posteriores punctiformes, vix minus distantes, illos paene tangentes. Segmentum buccale frontem lobi capitalis exeedens, cirri tentaculares, ante l'ron- tem affixi, basi sese tangentes, virides vase rubro perlucente, longis- simi, crassi, sulco exarati, in spiram laxe adscendentem contorti, seg- mentis 14 longiores. Segmenta proxima 3 branchifera, alterum tan- tum latiora quam longa. Fila branchialia utrinque 3, margini laterali affixa, paene aeque longa, longitudine segmentorum fere 7, viridia, an- teriora 4 basin versus vitellina. Tubercula setigera utrinque disticba, minutissima; setae superioris capillares, anteriores latitudinem corporis superantes, 3nae, inter papillam superiorem et inferiorem prodeuntes, setae t. inferioris breves, duplo fortiores, leniter curvatae, 2nae ad 6nas, flabellum componentes, papillis similibus 4 adiacentibus, setae superiores a segmento 5to, inferiores iam a 3io (i. e. 2 do branchifero) incipientes. Länge eiues verstümmelten Tbieres mit 34 Segmenten etwa 0,8 Lin., Breite mit den Borsten 0,05 Lin. Gefunden an Steinen bei Cberso. 1 Exemplar. Cirratulus Lara. C. tenuisetis Gr. Taf. IV. Fig. 2. Corpus vermiforme ex quarlrangulo subteres, dorso convexo, ven- tre piano angustiore, brunneum, segmentis c. 270, parte laterali setifera tori instar incrassata, mediis 5plo fere latioribus quam longis. Lotus capitalis a segmento buccali sulco paulo separatus, cum eo conum ob- tusum componens, oculis nullis. Segmentum 2 dum nudum, longitudine 3pla, 3ium (iam setigerum) dupla proximorum. Fila branchialia in nullo segmento seriein transversam componentia, in singulis tantuui (4nis — lOnis nudis interiectis) vel in binis ternisve visa alba, vase rubro perlucente; longiora (segmentorum 22 di ad 38mum) 0,2 unc. longa , cetera plerumque dimidia tantum longitudine vel breviora. Se- tae superiores et inferiores capillares, tenerrimae, fasciculos tenuissi- mos componentes, ad confinia segmentorum posteriora prodeuntes, cum toris sensim descendentes, denique utraeque omnino ventrales; s. su- periores longiores, nunquam latitudinem segmentorum superantes 12 nae inferiores dimidio breviores, 3nae ad 4nas, initio in media tororum la- lituüine insertae; uncini nulli. 10 146 Länge eines in Weingeist aufbewahrten Exemplars 1,65 Zoll, Breite fast 0,5 Zoll (ohne Borsien) Cherso. 1 Exemplar. Clymene Sav. C'l. leiopygos Gr. Taf IV. Fig 3 Corpus vermiforme. subteres. otrinque attenuatum. extremitate po- stica ipsa iterum incrassata, segmentis plus 25, ex subfusco carneis. ambitu hdrizontali 6gono, zona setas continente alba, omnibus (buccali et extreino excepto) setas capillares et uncinos aculeosve gcrentibus, longitudine segmentorum usque ad 3ium repente crescente, a 4to ad 6 tum imminuta, ceterorum subaequali paulo maiore quam 6ti, postre- mis 3 brevissimis, trapezoideis, latitudine maxima in segmento 6to et proximis 5 observata, sequeutibus ad confinia maxirue coarctatis. Seg- ment um buccale paulo longius quam latum, convexo-conicum nudum. labio oris postico profunde sulcato. Lamina frontalis (lobus capitalis) eo multo angustior, a latere haud prominens, \ brevior, ovalis, Inte- gra, minns distincte circumscripta, sulcis longitudinalibus 2, postico transverso iunctis. Fasciculi setarum capillarium et tori uneiniger i segmentorum anteriorum 8 ante medium, posteriorum 15 pone medium inserti; setae capillares tenerrimae, fasciculos tenues componentes, di. midiam corporis latitudinein aequantes, f. anteriores et posteriores ea paulo longiores, uncini rostrati angulum rectum exbibentes, rostro sim- plici, pectines componentes; segmentum 2 dum pro uncinis aculeo brevi singulo, 3iu?n aculeis 2 armatum. postremum patelliforme, margine in- tegro, ano coni medii instar prominente. Länge 1 Zoll, gröfste Breite 0.055 Zoll. Cherso. I Exemplar. Maldane Gr. Corpus vermiforme, fasciculis setarum inl'erioribus torisque unci- nigeris superioribus munitum, segmentis minus numerosis, longioribus. ut Clymenes medium versus longitudine crescentibus. Lobus capitalis a segmento buccali minus distinetus, laminam frontalem referens. Seg- mentum buccale nudum; pharynx exsertilis crassa ovata vel incrassata. Segmentum postremum nudum, haud infundibuli instar expansum, la- mina ventrali instruetum, ano dorsuali. 31. glebifex Gr. Taf. IV. Fig. 1 Corpus vermiforme, teres, posleriora versus sensim attenuatum. pallide carneum, nitens, paulo iricolor, interdum subtus brunneo ad- spersum. segmentis 21, (setigeris 19), prioribus 5 aeque longis, 3 tan- tum longioribus quam latis, proximis subito longitudine crescentibus. alterum tantura et duplo longioribus quam latis, posterior ibui (a 15 lo) 147 decrescentibus, biannulis, postremis 2 paulo tanlum longioribus (piani latis. Segmentum buccale cum lobo capitali (laminam superam fronta- lem referente) coalitum, nudum; lamina frontalis valde inclinata, sub- orbicularis, anguste limbata, limbo utrinque incisura media biparlito, parte anteriore integra, posteriore subtiliter crenulata, sulcis longitudi- nalibus nullis. Pharynx exsertilis ovata vel antice incrassata, longitu- dine segmentorum priorum 2. Segmentum poslremum in cuneum sub- tus paulo convexum, lamina ventrali limbata munitum exiens, limbo utrinque semel inciso, ano dorsuali. Ordo setarum et uncinorum in- versus: tori uncinigeri superiores, fasciculi setarum inferiores, deor- sum spectantes. Tori oblongi, anteriores ceteris magis prominuli, un- cini seriem simplicem componentes, rostrati, rostro simplici fusco, seg- mentorum mediorum ad 20nas, ceterorum pauciores, s. penultimi et Ul- timi nulli; setae capillares tenerrimae 4nae ad 6nas, ciliari-serratae ex toris ipsis progerminantes, longiores latitudinem corporis aequantes, supra subtilissime serrulatae, breviores laeves, segmenti ultimi nullae. Länge der gröfsern 1,4 Zoll bis 1,9 Zoll, Breite 0,05 — 0.06 Zoll. Tubi membranacei, gracilitati corporis respondentes, limo aggluti- nato valde incrassati, glebulas fusiformes vel cylindratas ad 2 unc. lon- gas, " lin. crassas referentes. Bei Martinsisa und Portore (2 Stunden von Fiume) bin und wie- der zahlreich auf schlammigem Meeresboden. Terebella L. Sav. T. cretacea Gr. Taf, IV. Fig 5. Corpus vermiforme, antice minus tumidum, sectione anteriore, se- tas capillares gerente, supra et subtus ex brunneo grisea, dorso plus minus sanguineo imbuto, lateribus cinereis supra incrassatis, toris un- cinigeris ipsis albido cinereis, limbo brunneo -coccineo cinctis, sectione posteriore suhtus ex griseo brunnea dorso gyris areolato, albido, quasi cretaceo; segmentis plus 37, anterioribus triplo vel quadruplo latiori- bus quam longis, s. 2do et iio lobo laterali muinitis, s. posterioribus (inde a 17 mo) sensim brevioribus. Scuta ventralia sectionis anterio- ris minus distincte circumscripta, a toris paulo distantia, lobi segmenti 2iii minores, 3tii duplo altiores altiusque affixi, latiores, sordide san- guinei, margine supero paulo excavato. Tentacula pallide ocbracea, maxime numerosa, circa \ vel \ longitudinis corporis aequantia. Fas- ciculi setarum capillarium utrinque 16, a segmento 4to, tori uncini- geri a 5to incipientes, crassi, usque ad s. lOmum altitudiue crescen tes, tum sensim decrescentes descendentes, pectine uncinorum duplici. a 22 to dimidio humiliores; uncini postro simplici muniti ; pinnulae band visae. Branchiae utrinque 3, segmento 2do, 3io, 4to insidentes pal- lide ochraceae, si sanguine vacuae, latitudine corporis vix longiores, 10* 148 ramosae cirratae stippe brevi bipartita, ramo utroque brevi bifurca, ra- inis secundi ordinis longioribus iterum bifurcis vel siinplicibns. vel elongatis serieque ranmlorum bifurcorum obsitis. Länge eines Thiers mit verstümmeltem Hintertbeil von 37 Seg- menten fast I Zoll. °;rüfste Breite ohne Borsten f;ist 0,1 Zoll. Gefunden bei Cherso; nur I Exemplar. T. turrita Gr. Taf. IV. Fig. 6. Corpus vermi forme, antice haud tnmidum, sectione anteriore, setas capillares gereute, ex carneo pallide brunnea, toris uncinigeris limbo subtus acaminato, supra in arcum dilatato cinnamomeo cinctis, arcu paene cireulari, fasciculum setarum amplectente, sectione posteriore fulva; segmentis plus 57 brevibus, medium versus longioribus, s. 20mo et proximis 7 paene aeque longis ac latis. Scuta ventralia 15, sa- tis distincta fnsco marginata, a toris uncinigeris dimidia fere latitu- dine distantia, media aeque fere lata ac longa, anterior a latiora, bre- viora. posteriora longiora, angustiora. Tentacula alba plus 20, extensa segmentis 40 longiora. Fasciculi setarum capillarium utrinque 17, te- nuissjmi styliformes, ut tori, a segmento 4to, incipientes, setae leviter geuiculatae. anguste limbatae ; tori uncinigeri sevtionis anterioris ampli nee vero tumidi, fasciculos attingentes, breviorum quoque segmentorum nunquam sese tangentes, tori sectionis posterioris in pinnulas mutati; uncini minimi, rostro simplici. Branchiae lucide brunneae, vasis mi- nus rubro perlucentibus, utrinque 2, segmento 2do et 3io insidentes, anterior altior longitudine segmentorum 7 vel 8 (animalis vivi), quasi turritae. stirpe alta ramis spiram adscendentem gyrorum fere 4 com- ponentibus, brevibus dichotomis vel trichotomis. in ramulos simplices vel bifurcos exeuntibus. Länjre eines Thieres mit verstümmeltem Hintertbeil von 57 Ses;- menten fast 0,99 Zoll, gröfste Breite 0,05 Zoll. Gefunden bei Cherso, nur 1 Exemplar T. s p i r a 1 i s Gr. Corpus vermiforme, plerumque in spiram gyrorum pluriuin con- tortum, parle anteriore minus tumida, ex brunneo carnea flavicante. posteriore alba: segmentis plus 110 brevibus, toris uncinigeris priorum ( corpore contractu) sese tangentibus, ceterorum crassitudine sua vel paulo minus distantibus. Scuta ventralia 13; priora aequa latitudine, cetera sensim angustiora. Tentacula alba, Damerosa (plus 20) dimidio corpore plerumque breviora. Fasciculi setarum capillarium utrinque 22 ad 25, a segmento tto incipientes, anteriores aliquot subfusci. ce- teri argentei, tori uncinigeri a. s. 5to incipientes, tumidi sensim des- cendentes, anteriores ( prioribus 4 exceptis) scuta ventralia tangentes. 5plo vel öplo, sequenles 2 plo, posteriores a Herum lanliim altiores quam 149 lati; uncini minimi: pinnulae nullae. Branchiae ulrinque 2, seginento 2do et 3io insidentes, latitudinem corporis dimidio superantes, maxime contractiles, sanguineo-rubrae, ramosae, stirpe brevissiraa, biparlita, ra- mis brevibus iterum dichotomis, rainis secundi ordinis praelongis se- riem ramulorum bifurcorum vel simplicium brevium emittentibus. Länge eines gröfseren, lebenden und zusammengezogenen Tbieres 2,5 Zoll, grofste 0,06 Zoll. Gefunden bei Cherso. 2 Exemplare. T. rosea Gr. Corpus vermiforme, minus elongatum, roseum, anteriora versus paulo tumidum, segmentis plus 90 brevissimis, toris uncinigeris ple" rumque sese tangentibus, partis tumidulae crassitudine sua inter se distantibus. Scuta ventralia omnia toros tangentia, 4plo vel 5plo la- tiora quam longa, a seginento 13 mo subito angustissima. magis distan- tia, tum in sulcum ventralem transeuntia. Tent acuta alba, linea paene miniacea percurrente. numerosa (plus 20), longiora dimidium corpus aequantia. Fasciculi setarum capillarium a segmenlo 3io incipientes, usque ad postremum patentes, argentei, lori uncinigeri minus tumidi, a segmento 4to incipientes, altitudine sensim decrescentes, descenden- tes, a s. fere 30 mo omnino ventrales, solo sulco ventrali separati (hie 4plo lere latiores quam longi); series uncinorum duplices. Branchiae utrinque 2, segmento 2do et 3io insidentes, sanguineae, graciles, fru- tescentes, ramosae, ramis stirpis spira ad apicem adscendentibus, serie simili ramulorum brevium plerumque simplicium obsitis. Länge 0,75 Zoll, gröfste Breite 0,1 Zoll. Gefunden bei Cherso. Polycirrus Gr. P. aurantiacus Gr. Taf. IV. Fig. 8. Corpus aurantiacum, vermiforme, antice maxime inflatum, posteriora versus sensim attenuatum, segmentis circiter 82 minime sulcis annulari- bus separatis, medium versus longitudine crescentibus, duplo lere Ia- tioribus quam longis , prioribus 20 scutis torisve ventralibus paribus munitis Scutum ventrale segmenti buccalis impar, oblongum , antice truncatum . ceteris longius, cetera paria transversa, anteriora 8, primo excepto, paene alterum tantum latiora quam longa, utrinque sese pro- xima vel tangentia, spatio medio paulo angustiore distenhi. toros pa- rietis lateralis tangentia, sequentia repente decrescentia, a linea ventris media multoque magis inter se distanlia; postrema minima, a segmento 21 mo omnino nulla. Lobus capitalis valde tlexuosus, minus quam P. Medusae extensus. Tentacula maxime numerosa, comam magnam com- ponentia, pluriina tenuissima, nonnulla paulo crassiora sulco longitudi- 150 nali munita. Fasciculi setarum capillarium utrinque 40. a segmento 2 tlo incipientes, tenuissimi, priores 8 ex pharetra, margine tororum la- teralium superiore inserta prodeuntes, tori scutis ventralibus minores, orificio adumbrato muniti; fasciculi proximi 11 pharetrae paulo maiori inserti, pinnnla minima uncinigera a scutis ventralibus separati, priori- bus saepius paulo longiores, latitudinem venlris hie aequantes, ceteri 21 brevissimi, vix distinguendi, ex pinnula uncinigera orti; pinnulae uncinigerae utrinque 72, a segmento 21 mo usque ad extremum visae, minutae; setae capillares lineares, uncini rostro siuaplici. Länge bis zu 3 Zoll, gröfste Breite 0,5 Zoll. Nicht selten bei Portore und Cberso in Steinlöchern. Sabella L. Sav. S. brevibarbis Gr. Corpus vermiforme, gracilius, latitudine anteriore fere T's longitu- dinis aequante (branchiis exceptis), teres, ex viridi albuin, segmentis circiter 70, inter setas capillares pectineinque uncinoruin puncto nigro ornatis, sectionis anterioris iunetis longioribus quam latis. Branchiae aeque longae, | totius animalis vel segmenta lere 23 aequantes, albae, viridi imbutae, vittis angustis 6 ex aureo brunneis pietae, supra basin brunnescentes: fila branchialia utrinque 15, semiorbem componentia, usque ad apicem brevissime barbata, paene dentata, longitudine barbu- laruin duplam filoruni latitudinem non excedente, saepius minore, mem- brana basilari, (fila coniungente) humillima, pinnulis dorsualibus ocu- lisve nullis; filum supremuin (i.e. linum dorsuale) brunneum. Tenta- cula 2 alba, longitudine | fere filorum branchialium aequante. Collare ex viridi album, brunneo limbatum, bipartituin, utrinque bilobum, lobo ventrali altiore, animalis vivi mobilissimo. Anus postremus. Setae capillares argenteae, angustissime limbatae; paleae nullae. Tori unci- nigeri sectionis anterioris transversae oblongae, posterioris sulco lon- gitudinali bipartitae, ovales, singuli priores horum alterum tantum latiores quam longi, ceteri per se breviores. Mutatio setarum in seg- mento 9 no ohservata (m. s. f ). Sanguis viridis. Länge 1 Zoll, die der Kiemen 0,4 Zoll, des Körpers 0,8 Zoll; gröfste Breite 0,05 Zoll. Tubus animalis 2,5 unc. lougus , diametro 0,1 unc, pariele haud ita crasso, ex limo confecto, extremitate acuminata cauli Zosterae affixus. Gefunden bei Pischio, nahe Cberso; nur 1 Exemplar. 151 S. saxicola Gr. Corpus vermiforme, gracile, latitudine anteriore -^ vel minus lon- gitudinis aequante, subteres, ex croceo carneuiu vel griseüra, toris un- cinigeris scutisque ventralibus albidis, segmentis plus 100, sectionis an- terioris iunctis multo longioribus quam latis, supra plerumque violaceo infuscatis. Branchiae aeque longae, \ ad \ reliqui corporis aequantes, pallide fumidae flavo et violaceo -brunneo vel pallide sanguineae albi- daeve griseo -brunneo, 4- vel 5ies vittatae, fila branchialin utrinque 9 ad 15, semiorbem componentia, usque ad apicem barbata, barbulis longis, ad apicem repente brevioribus, Serie oculorum dorsualium 3 ad 8 simplici ornata, membrana basilari fere nulla, tentacula alba \ ad ^ longitudinis branchiarum aequante. Collare albidum. saepius fusco mar- ginatum, humile, utrinque vix semel incisum, subtus erectum. Anus postremus. Setae fasciculorum sectionis anterioris paleaeformes, 3nae ad 5nas, ceterae capillares, pallide flavae, 6nae, postremae minimae. Mutatio selarum \\, Ai vel Jf. Länge 0,85 Zoll, die der Kiemen 0,1 Zoll, des Körpers 0,7 Zoll, gröfste Breite (obne Borsten) mehr als 0,05 Zoll. Tubus animalis semicorneus, pellucidus, cuniculos angustos saxi calcarii postice clausos intus obducens. Martins ica, Portore, Cherso. Serpula L. Phil. S (Vermilia) galeata Gr. Taf. IV. Fig. 9. Corpus vermiforme, «jracilius, subgriseum, lateribus ferrugineis, pal- lio pallidius aurantiaco, segmentis fere 107, sectione anteriore ^ cor- poris excedente. Branchiae aeque longae, pallide puniceae, vittis 3 ex violaceo albescentibus ornatae, longitudinem sectionis anterioris ae- quantes; fila branchialia dextrae 20, sinistrae 21, Stylus operculi sini- ster, pallide aurantiacus, processibus nullis armatus. Operculum quasi glandiforme, dimidio superiore recte imposito, semigloboso, in apicem uncinatum exeunte, olivaceo, d. inferiore pallide aurantiaco paulo bre- viore (?). Setae capillares baud limbatae, segmentorum postremorum productae, sectionis anterioris tlavae, fasciculos magnos conqionenles. Mutatio setarum in segmento 8vo observata. Länge 1,55 Zoll, die der Kiemen 0,255 Z., des Körpers 1,29 Z.; Breite 0,095 Zoll, Länge des Deckels mit dem Stiel 0,35 Zoll. Gefunden bei Portore, nur 1 Exemplar. 152 Saenuris Hoffmr. S. barbata Gr. Taf. IV. Fig. 10. Corpus filiforme, utrinque attenuatura , pellucidum, sanguine laete rubro, segmentis fere 90, mediis paulo latioribus quam ceteris, con- tractis plus alterura tautum latioribus quam longis. Lobus capitalis ex triangulo rotundatus. Setae segmentorum anteriorum 9 superiores capillares, inferiores uncini, s. ceterorum superiores et inferiores un- cini; setae capillares lineares, 3nae, latitudine corporis haud ita bre- viores, uncini infra cornei, subfusci, supra pellucidi, acumine bidente, haud limbato, superiores singuli, inferiores 2ni. Länge bis zu 2,15 Zoll, Breite 0,03 Zoll. Lebt in dem schlammigen Boden des Vranasees auf der Insel Cherso, in einer Tiefe von 31 Faden. Triestiner, Istrische und Venetianische Namen für Fische und andere Seethiere (nach Martens, Nardo, Naccari und Plucar.) a. Fische. Acqua dela (Nard.), auch Anguela. Atherina hepsetus L. (Nard.) Ago di mar s. Angusigola falsa. Agon d'Istria. (Mart.) s. Maridola. Agona (Nard.), auch Jaral, Garal Atherina atherina N. in Triest. Albero bastardo. (Mart.) Oblada melanura Cuv. Alboro pagnesco. (Nard.) Pagrus vulgaris Cuv. und andere Arten. Amprede. (Nard.) s. Lamprede. Anchiö. (Nard.) s. Sardon. Angioleto. (Pluc.) s. Anzoletto. Anguela (Mart., Nard.). auch Acqua Atherina hepsetus L. dela. Anguilla (Nard.), auch Bisattu, Bu- Anguilla vulgaris Cuv. ratello. Angusicola. (Nard , Pluc) Belone vulgaris Cuv. Augusigola falsa. (Nard., Pluc.) Syngnathusarten. Anzoleto grande. (Nard.) Trigla railvus ßp. ( rodinogaster Nard.) Anzoleto piccolo (Nard ), auch An- Trigla cuculus L. zoletto covtmun. (Mart.) Anzoletto de mar, Anzoletto della Peristedion calaphractum Lacep. Madonna (Mart.) Anzoletto muso duro (Marl.), auch Trigla lineata L. (adriatica Gm.) blofs Muso duro. ArquiVa. (Nard.) s. Azia. Arzettin. (Mart., Nard.) Argentina sphyraena L. Asiao (Mart.,), Asiar (Pluc), Azia. Acanthias vulgaris ßp. (Nard.) Asinello. (Pluc.) s. Merluxzo. Aula, Avola. (Nard.) Cyprinus avula (Nard.)? Leucos avola Bp.? Alburnus avola Bp. 154 Baicolo. (Pluc.) Baile (Mart.), auch Mar tello. (Mart. Nard. ) Baosa. (Mart.) Baracola. (Mart.) Baracola. (Pluc.) Baracole. (Nard.) Barai. (Nard) Barbastello. (Nard.) Barbio ( INard. ) . Barbo ( Mart., Pluc.) Barbon. (Mart., Nard., Pluc.) Batauri, Botoli. (INard.) Bavosa. (Pluc.) Bisato tegra oder indevisa (Nard.), auch Morena. Bisatto (Mart,, Nard., Pluc), auch Buratella, Teston. Bohba (Mart., Pluc), Boba, (Nard.) Bocca in cao (Mart., Nard., Pluc.) auch Toti. (Nard.) Bosega (Mart., Pluc), auch Bottolo. Caostello, Ccolo, Cievolo, Detre- gan, Verzelata. Boscga. (Nard.) Bottolo. (Mart., Nard.) Branzin (Mart., Nard., Pluc), auch Variolo. (Nard.) Brussolo. (Mart., Nard.) Bulbero (Marl.) Buratello. (Mart., Pluc.) Cabazze (Marl,), auch Cagnelto. Caecchia, Cagnea. (Nard ) Cagnea (Marl.), auch Cao da oglio. (Nacc.) Cagnelto (Marl, Pluc.) Der junge Branzin. Squalus Zygaeua L. Sphyrna Zy- gaena Raf. Raja miraletus L., auch Laevir.tja oxyrrhynchus Bp. Trygon pastinaca Adans. üasyhatis clavata Blv. Dasybatis clavata Blv. und D. ful- lonica Bp., jung. Sparus Aldrovandi Nard. Exocoetus volitans. Cyprinus barbus L. Barbus fluvia- tilis Cuv. Mullus barbatus L. s. Caustello. Laeviraja oxyrrhynchus Bp. Muraena helena L. Muraena vulgaris Cuv. Box boops Cuv. Uranoscopus scaber L. Mugil cephalus Cuv. Mugil chelo Cuv. s. Cievolo. Labrax lupus Cuv. Cyprinus aniarus Bl Rhodeua ania- rus Ag. s. Baena. Anguilla vulgaris Cuv.. jung. Ichthyocoris Pollinü B|»., im Gar dasee. Squalus plumbeus IN. Stjualus carchariaa L (Carcbaro don lamia Risso? ) Laiima col- li ubica Cuv. s. Can bianco. 155 Can (Mart.), Can negro, Moretta (Nard.), Can barbaro. (Nard.) Can bianco (Mart., Nard.), Can mac- chia, Can pontisa, Can senza denti. (Nard.) Can da denti (Mart), auch Pesse can. Can negro. (Nard.) Cnnissi (Pluc.) Canizza. (Pluc.) Cantara. (Nard., Pluc), auch Can- tarela. (Nard.) Cantarella (Mart , Pluc), auch Al- bero Pagnesco, Tabaru. Cantarina. (Mart.) Caostello (Mart.), Caustelo (Nard.), Cavostello. (Pluc) Carpione. (Pluc) Carpione maschio. (Mart.) Cataluzzo (Pluc.) Caval marin (Mart., Nard., Pluc), auch Cavalo Storno. (Nard.) Cavezzale, Cavian. (Mart.) Chiachia. (Nard.) Chieppa (Mart, Pluc), Chiepa (Nard.) Ckiossa. (Nard,) Cievolo (Mart., Nard., Pluc), auch Batauri, ßoseghe, Caustei, Cau- stelo, Caustelo, Cavostello, De- tregan, Lotragan, Magna, Ma- gnariazo, Mechiati, Orbeti, Ver- zelata, Volpine, Volpineti. Colombo (Mart., Nard., Pluc), fälschlich auch Mat'an. (Pluc.) Coppese. (Mart.) Coppese. (Pluc.) Corbel di sasso (Pluc), Corbo de sasso. (Nard.) Corbo de sasso. (Mart.) Galeus canis Bp. Notidanus bar- barus Nard. Muslclus vulgaris M. 11. und cques- tris M. H. Carcharias glaucus Cuv. Galeus canis Bp. Serranus cabrilla Cuv. Carcharias glaucus und andere grofse Haie. Cantharus vulgaris Cuv. Pagrus vulgaris Cuv. Cantharus vulgaris Cuv. Mugil cephalus Cuv. Saluio carpio L. Cyprinus carpio L. s. Nodola. Hippocampus hrevirostris Cuv s. Squalo. s. Bocca in Cao. Clupea alosa Bloch. s. Gattorusola senza crista und Galeto. Mugil cephalus Cuv. Myliobatis aquila Bp., nach Nardo nur das Weibchen. Acipenser buso L. Acipenser Naccarii Bp. Sciaena nigra, Corvina nigra Cuv Sparus chromis L. Heliases chro- mis Heck. 156 Corbo (Mark, Pluc), auch Corbello Umbrina cirrliosa Risso. Mart ), Ombreio. (Mart.) Cragnisso. (Nard.) s. Donzela de Quarnero. Dental. (Mart., Pluc.) Dentex vulgaris L. Detregan. s. Cievolo. Diavolo de mar (Mart., Pluc), auch Lophius piscatorius L. Rospo. Donzella de baro. (Mart.) Ctenolabrus clnereus Val. Donzella di grotta , Donzella di Labrus raixtus Arted. sasso. (Pluc.) Donzelle, Donzele. Verschiedene Crenilabrusarten, na- mentlich Cr. niediterraneus Val. Donzelo de Quarnero, auch Cra- Labrus mixtus Arted. gnisso. (Nard.) Dotregan. s. Cievolo. Falce. (Pluc.) s. Pesce falce. Fanfano (Pluc.) Naucrates ductor Raf. Figa (Mart.), Figo. (Pluc ) Stromateus fiatola L. Figo. (Mart.) Pbycis tinca Schneid. Fora Piere. (Nard.) Cobitis barbatula L. Galera (Mart., Pluc.) und Galioto. Ophidiura barbatum L. (Nard, Pluc.) Galeto, Galo. (Nard.) Ichtbyocoris galerita ßp. Galinaza. (Mart., Nard.) Centriscus soolopax L. Gallo (Nard), vgl. Gattorola. Ichtbyocoris pavo Bp. Ganzariola (Nard.), auch Scombro Scomber pneumatopborus Delar. und Lanzardo. Garal (Jaral). s. Agonä. Garizzo (Mart., Nard.), auch Me- Maena vulgaris (Juv. nola, Pontio. Gatta, Gattorusola (Mart.) oder Ga- Blennius gattorugine L. torosola (Nard.), Stresa. (Pluc.) Gatta (Pluc, Marl.), auch Gatta Seyllium canicula Luv d'aspreo. (Mart.) Gatta nostrana (Nard.) und Gatta Seyllium stellare Bp. srhiava. (Mart ) Gattorola inarina (Nard.) Ichtbyocoris pavo Bp. ( blennius pavo Risso) Weibeben Gattorusola de mar (Mart.), auch Blennius ocellaris L. Gattorusola d'aspreo, Gatorosola. Gattorusola senza cresta (Marl.). Pholis laevis Klein. auch Gatorosola hu rosa und rln- ossa. (Nard.) 157 Gireila. (Nard ) Gö (Mart, Nard.), Goato (Nard.), Guatto giallo. (Pluc.) ' Gobato, Raina (Nard.), Raeiia, auch Bulbero (Mart.) Grongo. (Wart.) Guatto giallo. (Pluc ) Guatto de mar. Pluc.) Lampreda de mar (Mart.), auch blofs Lamprede. (Nard.) Lamprede. (Nard ) Lampusa. (Mart , Pluc.) Lanspada. (Nard.) Lanzardo (Mart, Nard.) Lanzardo. (Pluc.) Latesiol. (Nard.) Latregan (Pluc.) Lepa (Nard.), Liba. (Pluc.) Leppa (Pluc) Listello, auch Sfrisin. (Nard.) Lizza. (Mart, Nard, Pluc.) IJzza bastarda. (Nard.) Lodra. (Nard.) Lodrin (Nard.) Lodrin. (Pluc.) Lotregan. Lovo (Mart.. Nard., Pluc), auch Merluzzo. Lucerna (Mart. , Nard.), Luzerna (Pluc.) Luna (Mart.), auch Rioda. Lunie. (Nard.) Luzziolo. (Nard.) Luzzo. (Nard, Pluc.) Luzzo de mar. (Mart , Nard., Pluc ) Madagia , Madagiola , Alboreto (Nard.), Alboro (Mart.. Nard.), Ribone in Triest Magnaniazo. (Nard.) Magnarone. (Mart.) Julis Geoffredi Risso. Gohius jozo L. Cyprinus Carpio L. Conger vulgaris Cuv. s. Gb. Gobius cruentatus Gm. Petromyzon marinus L. Petroinyzon fluviatilis L. Pholis laevis Flem. s. Spada da Quarnero. Scomher scombrus L. Scoinber pneumatophorus Dclar. Platessa passer Bp. s. Cievolo. Crenilabrus pavo Val. Crenilabrus BoryanusVal. (Cr. pit- tima Bp.) Lepadogaster listellus Chier. Nard. Lichia amia Cuv. Luvarus imperialis Raf. (Proctoste- gus typus Nard.) Callionymus dracuuculus L. Callionymus lyra L. Callionymus belenus Risso. s. Cievolo. Meruluccius esculentus Risso. Trigla obscura L., (lucerna Brunn.) oder Tr. corax Bp.? Orthagoriscus Planci Bp. Gohius Lunie Nard. Coricus rostratus Val. Esox lucius L. Sphyraena spet L. Pagellus erythrinus Cuv. s. Cievolo. Cottus gobio L. 158 Mare dei gronghi. (Nard.) Maridula (Mart., Nard.), auch Agon d' Istria, Ghirsa, Menoloto, Me- nola bianca. Marsion. (Mart.) Marsion tTaqiia dolce. (Nard.) Marsione. (Nard.) Martello (Mart., Nard., PIuc). auch Baile. Marzion. (Pluc.) Marzion. (Nard.) Matan (Pluc), fälschlich Pesei co- lombo. Mattana (Mart), auch Rasa. Mattana. (Nard.) Maziola. (Nard.) Meckiati. (Nard.) Menola (Mart.), auch Garizza, Pon- lin. Menola chiava. Menola bianca. (Mart., Nard.) Menola schiava. (Pluc.) Merlo di mar. (Pluc.) Merluzzo (Nard., Pluc), auch Lovo, Asinello. Mollo (Mart.) Molo (Nard.), auch Molo da pa- rangolo. (Nard.) Morena ( Nard. ) . (Nard.) Moretta. (Nard.) Mormiro ( Brunn. ) , Mormora (Nard.), Mormoro. (Pluc.) Mormora. (Nard.) Moro. (Mart., Pluc.) Muccio (Mart.), Mucchio (Nard.), auch Baracola. Muselle. (Mart.) Muso duro. (Nard., Pluc) JSani, Nano. (Nard.) s. Sorze. Smaris vulgaris Cuv. Gohius aphya. Gobius fluviatilis Bon. Gohius marsio Nard. Sphyrna zygaena Raf. (Squalus zy- gaena L.) Gohius minutus Penn. Gohius cpiadriinaculatus Val. Trygon pastinaca Adans. Dasyhatis asterias Bp. s. Matan. Trigla ohscura L. oder Tr. corax Bp. s. Cievolo. Maena vulgaris Cuv. Smaris vulgaris Cuv. s. Menola. Serranus scriha Cuv. Merluccius esculentus Bisso. Gadus minutus L. Merlan