de Wr! fa FR ee emo, u UF EI pre Be “ “ DEN CHA lan Fi or DELHI KaUEaR Bere us } ann) RUBRIK ” HER Tara ı wid BErEURLI I PT; 'n RR PUR H er N tun je } I" M r ” Ana * PIE Ha BET NTE oh D B D “ N Li I REN U N Aa Kin tale iv Y ea RRDAÜR . I Ren PN DREH Bi Kran Wach ai By tar PrErD U) VD nah dark Mer) Pl N DRAHIE HD A Ana ul edle AR DREHTE) LEN IIFORR DANN) Taitglstted ge e Madıl y j N u en. an Pr TRUUN Dane ee ef N Ku Be 0) TMIFLR LIT) x UL} e 1 1 Va PATRICE HR Age 6 en MR HORB ERROR RER ERS EH Prahel AH han nen N ü Na ieNlaine h x N Ai „a EIS IK neh Kai IR Kuren eh Nenn ’ f N at „ Bi H Pu aH En N ‘ I 117 h ui \ Y Karat Ya In Ne wait KEN een N ar Ws e\ Khan RO ROPTRE kb Vena Wr { kin IR Ban BR ROROFERLNI h AR 3° Nr f KEERERON Ka PreCHNNL ee el “r x \ Hama a ö { et, t FB DR BANN ME a Na) Ey Ki i N IN Kan Rt Pi) N NN Rh RS Auttg a ru Bi MIR y Mn RN e . ' Ü J Ka ohne Las . RN | Rat ” PUTIN] {ip % Y ud) als BRENNER AR Ah in LuNaD { Eu hen [2 . N pl Ai ‘ BESTER EIER RR B Nr h I a f Mo f ß er RU RR He a ERCHR ned: Judge APR AERARURTARNNGE SER. RISALENE LER FAN) Ü) Real he Nahe hr i 109) y N ale Kuren na rien ÜNCREUR I NTIRL AACHEN a \ nn Ai . hi! Haie D N KR } v an a ANONRLLEURE x \ j) \ urn en Dart i FEN Be “ Hi en ‘ ae) 4 2 ad ‘ for LyP Fa ver n ER eier valantte aD ’Y \ RAN da Ih N Ü 4 Kr dal Fe H KERDRRER Ka ie Bi SER THREE BAHT IA N iin an dar = i ee AH vor Kaalges Sa aan“ Ei von aa = DEREN 2 ‘ A ur Karat Bin 4 EM - e Auawetl Balaenien a ne teen Ve Net: r Kt Irre NTnsloenen ns v r ae Lt erAhe Kchaer RUM Kun sdegenen SL Aer Nant Kenıdm a naeiau gran au | so ; ke > ’ sn ee ar 1 \ N er a NEN mh Kine vorn de Kerken Ya 2 aa er ee j “ Nunlanın e) EUEESASTI GER rate 1“ Ei vn Dee a had Ahr rin 4 u Amtieiit Eu aeı } EISEN BIRETERIEN bar EEK RT RR Tr et ko en an Erb Tann rel Abk ot I N Midmer! BEER EAN Entomologische Nachrichten Herausgegeben von Br#: 7! RB atte®, Gymnasiallchrer am k. Pädagogium zu Putbus. LTR * „Al. /Jahrgang. % Ich halte.es für. die Pflicht der Naturforscher, dass sie nicht allein in dem engeren Kreise, den ihıe Fachwissenschaft ihnen vorschreibt, auf Verbesserungen und Entdeckungen sinnen, dass sie sich nicht allein in das Studium des Einzelnen mit "Liebe und Sorgfalt vertiefen, son- dern dass sie auch die wichtigen, allgemeinen Resultate ihrer besonderen Studien für das Ganze nutzbar machen, und dass sie naturwissenschaft- liche Bildung im ganzen Volke verbreiten helfen. Häckel, Natürliche Schöpfungsgeschichte. ENDEN 37 Pe Eh er I j* N LEERE IRRE DEE NETTE, 1 prof Ta Tage \ Y r In Commission bei Ch. Fr. Vieweg in Quedlinburg.” Entomologische Nacehriehlen Herausgegeben von DrP,Katter, Gymnasiallehrer am k. Pädagogium zu Putbus. Ill. Jahrgang. Ich halte es für die Pflicht der Naturforscher, dass sie nicht allein in dem engeren Kreise, den ihre Fachwissenschaft ihnen vorschreibt, auf Verbesserungen und Entdeckungen sinnen, dass sie sich nicht allein in das Studium des Einzelnen mit Liebe und Sorgfalt vertiefen, son- dern dass sie auch die wichtigen, allgemeinen Resultate ihrer besonderen Studien für das Ganze nutzbar machen, und dass sie naturwissenschaft- liche Bildung im ganzen Volke verbreiten helfen. Häckel, Natürliche Schöpfungsgeschichte. OL SSLLI ST IS ILS SL IL LI SL L LIT 187%. In Commission bei Ch. Fr. Vieweg in Quedlinburg. Inhaltsverzeichniss. A. Abhandlungen. Ueber Schmetterlingsvarietäten, nach dem Engl. des J. Sideham, vom Herausgeber a - Ueber Lasius ineisus Schck., von Prof. schehck Varietäten der Sapyga ns von dems. ; 2 i . Der Albula-Pass in Graubünden, von Prof. Frey Anthophora intermedia Lep. ed aestivalis Pz., von Prof. Scheich Häufiges Auftreten des Kohlweisslings und Ausbleiben anderer Insecten. Mittheilungen von K. Fritsch und Meyer Dür Ueber einige neuere Be Schriften, von Dr. Kriechbaumer 2 Chrysomela violacea u. staphylea in in Mitth, v. Br Fröhlich Entomologische Beobachtungen aus d. Jahren 1371—1876, von Prof. Dr. K. von Dalla Torre; I. Theil U. Tseil S 5 , ; 2 s Fliegen im menschlichen rer von Be (Horae Soc. Ross.). mitgetheilt vom Herausg. 5 Zur Synonymie der deutschen Käferarten, v. Prof. v. . Dalla Torre, I. 31.°3.:6% 11.881, IV: Die Bienengattung ee von v. Hagens Hymenopterologisches, von Prof. Schenck Berichtigung dazu von Prof. Schenck : Ueber die europäischen Arten der Gattung Ernte von Reitter - Kohlweisslinge auf der Nordsee, von Dr. Schulte . ? Drei südeuropäische Megilla-Arten, von Dr. Kriechbaumer . Die Myrmeleon-Arten Nassaw’s und der angrenzenden Gegenden, von Prof. Schenck . ? : i E Eymenopterologische Excarsion, von Frey-Gessner De Winterquartiere der Insecten, von @. de Rosi . . . . Andrena varians und verwandte Arten, von Prof. Schenck . . - Ceratina; Anthophora nidulans Lep., von dems. . : : Wandernde Kohlweisslinge bei Wismar, von F, Schmidt - Kröten, lebendig von Fliegen verzehtt . ı 4 00a Seite vowr [0,0] £ Pr. En 1. WERE EEE ET ANGE Die Gattung Scolobates, von Dr. Kriechbaumer, I. A . Li ..2x , Colias Palaeno L. von A. Baden Hymenopterologisches, von J. Lichtenstein Aelteste Nachrichten vom Auftreten der Heuschrecken in 1. Denk land, vom Herausg. Adler, Beiträge z. Naturg. d. Gmipden ar. vom ne Massenhaftes Auftreten v. Insecten, von Dr. Rudow . A Notiz über Colias Palaeno v. Europomene u, v., v. A. v. Heresd Der Kartoffelkäfer in Mülheim ist L. juncta Bad multilineata, von Dr. Schaufuss : : 2 ; Ueber Bassus fissorius Gr., von Dr. Kriechbaumer Atomoria linearis (Wiener Ara Ztg.) x Entomologische Alpenfauna, von Prof. v. Dalla Torre ; Ein Stelzfuss, von G. de Rossi 3 j { ; Die Arten der Gattung Acanthia F. (Cimex L), von Prof. Schenck Der Kartoffelkäfer, von v. Hagens B. Präparation, Fang, Versand etc. Insectensendungen als Proben ohne Werth sind in Deutschland nicht erlaubt, vom Herausg. . h e : : Einige Worte über Tanschtataloge, von H. Fuss Entomologischer und überhaupt wissenschaftlicher Postkerkähe Coprophagenfang, von Dr. K. von Dalla Torre Ueber Tagebuchnotizen, von dems. ; Nochmals die Cyankaliumgläser und speciell DaB Nr Ba bei dem Fange der Noctuen mit Aepfelschnitten, von W. Stockmayer Fundorte einiger Amara- ES von 6. de Rossi Insectensendungen, vom a 5 & ? | : . Salzsäure zum Schmetterlingstödten, von Kraner Tagfalterzucht aus Eiern, von Schilde i Wissenschaftliche Sendungen nach Amerika und Austen ß Ueber Fangflaschen, von v. Dalla Torre i Den Schmetterlingsfang betreffend, von A. v. Homeyer . Amylnitrit zum Insectentödten . Zum Tödten von Schmetterlingen, von H. Tonne Tödtung der schädlichen Gäste in unsern Insectensamminngen; von Dr. H. Lenz 6. Vermischte Notizen. Anthomyia im menschlichen Körper Lange Fasten Entomologischer Verein iu Minohan 109 128 139 144 186 29 29 41 Die 50. Versammlung deutscher Naturforscher und Avrzte Zum Catalogus Coleopterorum Europae . Unterschied beim Erscheinen der f und 2 EeHKekeeu hr Suffrian’s Photographie Ist der in Mülheim gefundene Kartoffelkäfer D. Inertas , Ueber Copulation von Rhagonycha melanura c und Ctenonychus filiformis 9 . RE Landaufenthalt von Wasserkäfern i Entomologische Station in Basel Massenhaftes Auftreten von Otiorrhynebus Ligustiei = R „ Colias Edusa Sph. Nerii in Anclam : : : i x D. Literarische Revue. Blumen und Insecten in ihrer Wechselbeziehung, von Sir John Lubbock, übers. von A. Passow Rockstroh, Buch der Schmetterlinge und Ba "bearbeitet von Heyne . f - 5 : . Spangberg, Perilaplerolegihs Beine A. Müller, British Gall-Insects ; Sth. Annual Report on the Noxious, Benefeial Sn Diez Inseots of the State of Missouri, by Ch. V. Riley Bertkau, Bericht über d. en Leistungen im Gebiete der Entomologie von 1871—12 Stettiner entomologische Zeitung, 10—12, 1876 Notiser ur Sällskapets pro Fauna et Flora Fennica förhandlingar, Häft XIV : Entomologische Literatur des a 1876, von Wetonde über- setzt vom Herausgeber, 1. 6 11.8: 73; 111.8. 105; IV. S. 173, v Canadian Batamologikt 1376, Vol. VIU, 1-8 VII, 9—12 S. 112, IX, 4-8 ö Termeszeirajzi Füzetek, Naturhist. Hefte, Budapest 11.87.1460. Fieber-Reiber, les Cicadines d’Europe, II. Theil Annales de la Soc. Entom. de France IV, 1876 S. 130. Horae Societatis Entomol. Rossicae, T. XI Catalogs sinonimico e topografico dei Coleotteri d’Italia del Dottore St. de Bertolini Tijdschrift voor Entomologie, Bd. XIX End XX a Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklen- burg, 30. Jahr, 1876 . Verhandlungen naturh, v. Rheinlande ne Westfalen, 1876 Seite 44 92 108 143 147 147 168 168 171 171 173 187 190 113 113 114 115 115 Mitth. schweizer. entom. Gesellschaft, IV, 10, 1876 Adler, Beiträge zur Naturgeschichte der Cynipiden Bulletin Soc. Imp. Natur. Moscou, 1876, 2—4 Transactions Entom. Soc. London, 1876 . 2 Systematisches Verzeichniss der Schmetterlinge Salchargne von J. A. Richter, II. Th. : Einige Bemerkungen zur zweiten Ausgabe Ant Oatalopns Goleopt. Eur.. von E. v. Harold £ Verh. Naturf. Verein Brünn, XIV, 1875 . - Gallus, Beiträge z. Naturg. des weissen und schwarzen Komma Annuaire Entomologique, von Fauvel, 1876 Archiv für Naturgeschichte, 42. Jahn, Brehm’s Thierleben, Insecten Annales Soc. Entom. Belgique Termeszetrajzi Füzetek, naturhist. Hefte, Baklapest, 1877 Mitth. schweiz. entom. Gesellschaft, V, 3—4, 1877 Meddelanden af Societas pro Fauna et Flora Fennica, 1. Hose fors 1876 . ? 5 2 . : ; : = h ; KM. 1; 1877. Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. MR Katter LI I TI LLII Putbus, den 1. Januar. Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Ueber Schmetterlingsvarietäten.') Um in der Frage: Was Art, was Gattung sei, einige Schritte zur Aufklärung zu thun, sammelte H. Joseph Side- totham 2500 Raupen von Callimorpha hera im ersten Sta- dium, theilte sie in 6 Theile und fütterte jeden derselben mit einer anderen Pflanzenart (Weide, Brennnessel, Petasites vulgaris etc.). Eine beträchtliche Anzahl derselben kamen aus, bei keiner Partie aber konnte S. einen Unterschied in Farbe oder Zeichnung wahrnehmen. Die geringen Abände- rungen wiederholten sich in allen 6 Abtheilungen gleich- mässig. S. sammelte nun Eier, überwinterte die Raupen und theilte sie wiederum in mehrere Abtheilungen, die verschie- denes Futter erhielten. Dasselbe Resultat, nur zeigten die von der Meeresküste stammenden Thiere an den Hinter- flügeln einen in’s Gelbliche spielenden Rand, während er bei den aus dem Innern des Landes kommenden lebhaft schar- lachroth war. Die Experimente wurden mehrere Jahre hindurch fort- gesetzt, ohne ein entscheidendes Resultat zu liefern. S. ging nun zu einem andern Versuch über. Er verschaffte sich ganz junge Raupen des Perimutterfalters und brachte einen [heil derselben in ein gelbes, einen andern in ein blaues Glasgefäss, den dritten in einen gewöhnlichen Zuchtapparat. In die beiden ersten Gefässe konnte das Licht auch durch die Luftlöcher nur als gelb oder blau einfallen. Die blau- beleuchteten Raupen starben in grosser Zahl, auch von den Puppen kamen viele um; von den gelberleuchteten nur eine. Die Schmetterlinge aus dem blauen Gefäss waren im allge- meinen viel kleiner als die gewöhnliche Art, das Braungelb der Flügel zeigte sich heller, Gelb und Orange lief zusammen. 1) Aus den Bull. de la Soc. Linn. du Nord de la Fr, 1. Jun. 1876, BE ee ii. e\ ee * 2 Die aus den gelben waren gleichfalls kleiner; das Braungelb war lachsfarben (couleur saumon), die Marmorirung schärfer, die blauen Zeichnungen am Flügelrande schieferfarben. S. hat dem Museum in Manchester eine Partie dieser Züchtung überwiesen. Eines Abends kamen 60 der in der gelben Kammer er- zogenen Schmetterlinge aus; S. liess sie fliegen, sie blieben aber — von den Strahlen der un!ergehenden Sonne geblen- det — sämmtlich am Hause sitzen. Nach diesen Eraährungen scheint also das Licht eine bedeutend grössere Variirungskraft zu besitzen, als das ver- änderte Futter. Aehnliches wies Prof. Weismann be- reits an verschiedenen nordischen Schmetterlingsarten, die auch in Italien vorkommen, nach. (S. E. N. 1875,Nr. 10.) K. ILL LLSESSSLLLE Ueber Lasius ineisus Scheck. In der Stettiner ent. Zeit. 1876, S. 71 ist auch Lasius ineisus Schek. und umbratus N, zu den hypogäischen Ameisen gezählt. Beide leben aber auch in Baumstämmen und faulen Baumstrünken, und die letztere auch unten in den Wänden von Häusern. Aus demselben Loche im Stamme einer Linde sah ich eine Menge Arbeiter des Lasius ineisus und fuliginosus unter einander gemischt hervorkommen. Beiderlei Arbeiter liefen dicht neben einander ganz friedlich her, als ob sie Bewohner desselben Nes:es wären. In das Innere des Stammes konnte man jedoch nicht sehen md das Nest also nicht beobachten. Schenck. LLLLELELL un Varietäten der Sapyga elavicornis L. Die Sapyga clavicornis L. (Apis L.) (= Hellus prisma F. = Masaris erabroniformis Pz ) ist hier nicht selten auf Alyssum saxatile und Aegopodium podagraria. Mit der gewöhnlichen Form fing ich einige bemerkenswerthe Varie- täten des f. Ein sehr kleines Exemplar hat auf Segm. 3 und 4 zwei rein weisse Flecken; bei einem andern eben- falls kleinen 5 sixd diese Flecken gelblich weiss; bei einem dritten haben sie dieselbe Farbe, bilden aber fast eine unter- brochene Binde, und Segm, 2 hat noch 2 kleine runde Flecken; bei einem vierten haben die Zeichnungen des Hin- terleibs die Gestalt, wie bei der normalen Form, aber eine gelbweisse Farbe. Schenck. Der Albula-Pass in Graubünden, eine lepidopterologische Studie von Prof. H. Frey.!) (Nach einem Vortrag, gehalten im August in Basel.) Meine Herren! Ich bin wohl unter den jetzigen schweizerischen Lepi- dopterologen derjenige, welchem die grösste Kenntniss des Alpengebietes während der Hochsommerzeit zu Gebote steht. Ich kenne als Sammler unsere herrliche Gebirgswelt vom Monte Rosa bis zum Stelvio. Ich hatte Graubünden sehr oft und mit Vorliebe in den fünfziger und sechsziger Jahren besucht; namentlich das Engadin, bis mich der unsägliche Fremdenschwarm aus jenen Gegenden vertrieb. Von Jahr zu Jahr wurde die Sehnsucht, die höchsten Grenzen des Lepidopterenlebens zu erforschen, immer grösser, so dass ich dem Gormer Grat bei Zermatt (1869) und dem Stilfser Joch (1871) zwei kurze Hochsommer widmete, Viel- leicht berichte ich von jenen Resultaten einmal später. 1873 kehrte ich nach Graubünden zurück in Begleitung meines Freundes Boll, unseres jetzt in Texas lebenden und so unermüdlich thätigen Mitgliedes. Wir wählten diesen Weg um so lieber, als in Bergün in Cloetta’s Wirthshause Herr Prof, P. C. Zeller von Stettin, der erste Lepidopterologe der Gegenwart, bereits seit Wochen weilte. Wir trafen also dort Mittags den 18. Juli meinen ver- ehrten Freund. Ein warmer, gewitterreicher Morgen war vorhergegangen. Nach Tische machten wir alsbald eine kleine Excursion nach dem + Stunde entfernten Stulser Wege. Wir erbeuteten zu unserm Erstaunen dort von 2—3 Uhr 35 Exemplare der geschätzten Z. Onobrychis, Var. Jucunda Meissner, allerdings nur Männchen. Weibliche Exe nplare fand Herr Prof. Zeller zwei Wochen später. 1874, 75 und 76 war das Thierchen daselbst zum Verschwinden selten. Am folgenden Morgen — es war ein wunderschöner Tag im herrlichen Hochgebirge — erreichten wir den Weissenstein (wo man jetzt ein comfortables Unterkommen zu billigen Preisen trifft). Ein kleiner Ausflug in das sonst nicht sehr reiche Gebiet verschaffte mir unter einem Steine einen Eierhaufen der Euprepia Flavia Füssly, aus welchem ‚ich hinterher im folgenden Jahre 35 schöne Exemplare in Zürich erzog. 2: FERNER 1) Aus dem nächsterscheinenden Hefte der Mittheilungen d. schweiz, ' entom. Ges. FF Mittags, durch das bekannte öde Trümmermeer aufstei- gend, hatten wir endlich die Passhöhe des Albula erreicht. Dort, in einer Höhe über 7100‘, steht ein kleines Wirths- haus, das Albula-Hospiz, vor einigen Jahren erbaut von ein- zelnen Unternehmern des benachbarten Engadiner Dorfes Ponte. Für den Naturforscher und selbst den etwas ver- wöhnteren Touristen bietet das Hospiz unter dem vortrefflichen Wirthe, meinem l'reunde Herrn A. Anderegg, einem St. Galler, einen höchst angenehmen Aufenthalt!). Wenn man alpine Prellerei kennen gelernt hat, wird sagen: „hier ist gut sein“, bei dem braven, ehrenhaften Manne. Ich blieb also damals dort oben, zwei Wochen in Gesell- schaft Boll’s, und eine dritte letzte Woche allein. Die Aus- beute in diesem kurzen Alpensommer mit dem herrlichsten Wetter war eine unverhältnissmässig grosse. Wir gewannen nahezu 130 Arten. Wir waren überrascht von diesem unverhofften Ergeb- nisse. Denn die andern Graubündner Pässe empfehlen sich dem Lepidopterologen nicht. Der Julier, dank der langjäh- rigen Verwüstung durch die Bergamasker Schaafherden, ist äussert öde. Die vom Wind durchtobte Maloja bietet wenig oder fast nichts. Der Bernina (sieht man ab von dem über Gebühr gerühmten Val Fain) auch nicht viel. Den Flüela- Pass kenne ich als Sanımler allerdings nicht. Und hier war auf dem Albula auf ein Mal eine unerwartet reiche Welt der Schmetterlinge! Fragt man nach der Ursache, so möchte ich hervor- heben, 1) dass der Albula ein windstiller Pass ist und 2) dass seine herrlichen Grasflächen (links kalkiges Gestein, rechts Granitboden) von der Kuhheerde Ponte’s wenig Noth leiden, wie sie denn auch eine berühmte Fundgrube der Bo- taniker gegenwärtig noch darstellen. Möge es so bleiben, mitten in unserer naturverwüsten- den Zeit! Ich kam 1874 im letzten Drittheil des Juli abermals herauf zu Herrn Anderegg. Ich blieb 10 Tage; zum zwei-. ten Male begünstigt vom Wetter; doch das Resultat war weit geringer. 1375 (es war bekanntlich ein sehr abnormes Jahr) lebte mein Freund, Professor Zeller, wiederum im Bergün. Ich konnte Ende Juli dem Zug nach den Bergen, meiner letzten Leidenschaft im Leben, abermals nicht widerstehen. Wir gestorben ist. 1) Hr. Prof, Frey theilt uns mit, dass Hr. Anderegg im Nov. v. J. I ms WiRRY d begegneten uns dort, und Herr Zeller-Dolder aus dem Bal- erist bei Zürich war der dritte im Bunde. Wir gingen hin- auf zur Passhöhe; allein vergeblich. Wir hatten uns voll- kommen getäuscht. Der dort erwartete Sommer war vor- über — oder, vielleicht richtiger gesagt, — er war über- haupt nicht eingetreten. Ich kehrte nach wenigen Tagen herab nach Bergün in Cloetta’s gastliches Haus. 1876 herrschte bekanntlich abermals eine ganz unge- wöhnliche Witterung. In der schweizerischen Ebene zählten selbst gemeine Insecten zu den Seltenheiten. In niederen und höheren Alpenthälern (3500—6000‘) hatte der kalte Frühling ebenfalls fast jedes sechsbeinige Geschöpf ertödtet. Die Klagen der Entomologen fehlten nirgends. Er ist schwer, wenn man den Zug zum Hochgebirge einmal hat, im Hochsommer unten zu bleiben in der ersticken- den Hitze. Halb krank (die Bereitwilligkeit unserer Be- hörde hatte mir einen Urlaub von 3 Tagen vor dem Schlusse der Vorlesungen abermals freundlichst bewilligt) kam ich am vorletzten Julitage wiederum auf den Pass. Freund An- deregg hatte mir auf briefliche Anfrage vorher geantwortet: „Der Sommer ist wenigstens 3 Wochen dieses Mal verspä- tet.* Er hatte Recht; ich kam zur richtigen Zeit, und ver- lebte unter blauem Himmel zwischen übrig gebliebenen Schneeresten abermals zwei herrliche Wochen. Sie werden mich nun fragen: warum immer und immer zurückkehren zu demselben Punkte? Sie würden diese Frage in noch höherm Grade erheben, wenn ich Ihnen vorher schon bemerkt hätte, dass ich dieses Alpenterrain nur in sehr kleiner Ausdehnung, nur in der Länge einer kleinen Stunde nach dem Engadin herab und kaum in halber Breite ’er- forscht habe? Warum ist dieses aber geschehen? Ich habe in früheren Zeiten flüchtig als Sammler grosse Strecken durchwandert. Ich hatte hinterher wohl gesehen, wie wenig verhältnissmässig dabei herauskommt Ich ergriff später eine andere Sammelmethode, die fixe, wenn ich so sagen darf, in Samaden, Sils-Maria, in Zermatt und Trafoi, und lernte ihren viel grösseren Werth kennen. Ich hatte mich also in strengster Weise fixirt während vier Jahren. Ich wollte nebenbei einmal sehen, was ein sehr kleines günstiges Flächengebiet der Hochalpen darbie- tet bei ruhigster Beobachtung. Ich habe über 130 Spezies dort kennen geleınt. Ich habe ferner Höhengrenzen der Alpenfalter beobachtet, welche dem flüchtigen Durchwande- rer wohl verborgen bleiben müssen, Ich habe endlich gesehen, RR El ar a Bean N a a 3 a dr AR Mad N ee LER Pk DU U Buch, v N, % By y 6 dass der aus der Ebene her schon längst bekannte wechselnde Insectenreichthum einzelner Jahre im Hochgebirge sich noch viel ungleicher gestalten kann; selbst wenn man den so variabeln Eintritt und die ungleiche Dauer des dortigen kurzen Sommers beachtet. Demzemäss wären vielleicht diese unbedeutenden allgemeinen Notizen nicht ganz ohne Werth. Indem ich an einem andern Orte detaillirte Mittheilun- gen über die Schmetterlinge des Albula-Passes geben werde, hebe ich nur Einiges von grösserem Interesse vorläufig hervor. Sprechen wir also hier nur von wenigen Arten. Ich will Melitaea Asteria Freyer, Erebia Pyrrha S. V., Var, Pyrrhula Staudinger, Arctia Quenselii Paykul, Anarta Nigrita Boisduval, Gelechia Rogenhoferi Staudinger, Plutella Genia- tella Zeller und Tinagma Dryadella Staudinger kurz erwäh- nen, Geschöpfe, an deren Auffindung und Beobachtung ich vielleicht einiges Verdienst: beanspruchen darf. 1. Mel. Asteria. — In den österreichischen Alpen ge- sammelt, war das Thier in der Schweiz nur sehr vereinzelt angetroffen worden. Ich erhielt 1849 ein Exemplar aus Chur mit der Bemerkung: „Churer Alpen“. Später fand Herr Lehrer R. Wolfensberger zwei Stücke im Val Fain. Auf dem Albula ist M. Asteria 1873 und 1874 ein höchst ge- meines Thier gewesen; 1876 war sie relativ selten. Ihr lang- samer Flug ist eigenthümlich schwirrend, abweichend von Mel. Parthenie, Var. Varia Bischoff, welche eine Stunde ent- fernt nach dem Engadin zu fliegen beginnt. Die Variationen ihrer Art ergeben sich als sehr bedeutend. — Eine Stunde weiter abwärts nach Ponte fehlte sie schon gänzlich und nach dem Weissenstein, in der entgegengesetzten Richtung nach einer Viertelstunde ebenfalls. Raupe und Puppe konnte ich nicht antreffen. Steinplatten, diese so wiehtige Fundgrube hochalpiner Lepidoptern, fehien auf dem Albula-Pass leider in hohem Grade. 2. Ereb. Pyrrha, Var. Pyrrhula. — Erebia Pyrrha ist im Engadin keme häufige Erscheinung, überhaupt mehr eine Form mittelhoher Alpen. 1873 trafen Boll und ich, an engbegrenzter Stelle, einer anfänglich sanft geneigten, später ebenen Grasfläche etwa eine halbe Stunde vom Hospiz ent- fernt, in wenigen Stücken eine eigenthümliche kleinere Erebia, Ich hielt sie anfänglich für E. Eriphyle Freyer, bis mich endlich nach langem Suchen ein Weib, # Stunde weiter ab- wärts gefangen, zu anderer Ansicht, nämlich zur Erkennnng der Verwandschaft mit E. Pyrrha brachte. 1874 erbeutete ich eine etwas grössere Zahl mit mehreren Weibern. 1876 7 brachte ich etwa 50 Stück zusammen, und lernte die ganze Variationsgrösse der merkwürdigen Form kennen. Ich werde sie später genauer beschreiben. Der Schmetterling in seinem »anz isolirten Vorkommen ist von höchstem Interesse. Den Namen wählte vor zwei Jahren Dr. Staudinger nach Einsicht meiner Ausbeute des Jahres 1874. Die nächs’e Verwandt- schaft mit E. Pyrrha ist unzweifelhaft. 3. Arct. Quenselii. — Das Thier, wie ich schon in d. Schw. Zeitschrift (Bd. 4 S. 153) angab, war 1873 an ge- wissen hochgelegenen Stellen des Passes in warmer wind- stiller Mittagszeit relativ häufig. 1874 war aber kein Stück zu sehen, Im schlechten Sommer 1875 traf man 2—3 atge- flogene Exemplare mit grösster Mühe, 1876 fehlte A. Quen- selii wieder vollkommen. Sie kommt also sicherlich nur alle zwei Jahre (und dort in Jahren mit ungleicher Zahl) vor. — Ob 1873 mit seinem merkwürdigen Insectenreichthum zu- fällig die so seltene Species in ungewöhnlicher Menge darbot, werden fernere Beobach:ungen, etwa die der Jahre 1877 und 79, zu zeigen haben. 4. Au. Nigrita. — Auf einer sehr hoch gelegenen Stelle, dem besten mir bekannt gewordenen Fundplatze der vorher genannten Art, griff Boll das erste Stück der so sel- tenen Species; 8 Tage später fing ich, wiederum zur Mittags- stunde, an Silene acaulis, ein zweites Exemplar. 1876 An- fangs August hatte mein Freund, Herr Zeller-Dolder, das Glück, an einem trüben Nachmittage frisch ausgeschlüpft auf einem Steine ein drittes Männchen zu erhalten. Zwei andere schöne Exemplare fing ich in der zweiten August- woche desselben Jahres, ein’s an Silene acaulis um 1 Uhr langsam fliegend, ein anderes am folgenden Mittag über einen Stein kriechend. Die Flugzeit ist eine weit spätere als die- jenige der bekannten A. Vidua, und die Sitten unserer Thiere dürften ruhiger sein. An. Nigrita scheint (neueren Nach- richten zufolge) am Stilfser Joch etwas häufiger vorzukommen. Gel. Rogenhoferi. — Diese, von Staudinger und mir am Stilfser Joch endeckte prächtige Art findet sich in der Mittagszeit in den Blütlen der Dryas octopetala, oft tief eingegraben, doch meistens nur in weiblichen Stücken, da die mobileren Männchen sich flüchtiger umhertreiben dürften, Von Mitte Juli bis Mitte A gust auf dem Albula-Passe lokal, aber mitunter häufig. Ich habe in einigen Jahren über 100 Stück gesammelt, Plut. Geniatella. — Das schöne Thier fing ich vor ‚langen Jahren auf der Celeriner Alp im Engadin, später am Gornergrat bei Zermatt. Auf dem Albula stellenweise häu- 8 figer an steinigen Halden, wo Aconitum wächst. Die Fund- plätze am Gorner Grat waren wesentlich andere, so dass ich über die Futterpflanze im Dunkeln blieb. Tin. Dryadella. — Das kleine Thierchen, ebenfalls eine Entdeckung vom Stilfser Joch (1871), kam 1875 10 Mi- nuten unterhalb des Hospiz nach dem Weissenstein zu in den ersten Augusttagen in Menge vor. 1876 war aber kein Stück zu treffen. Anthophora intermedia Lep. und aestivalis Pz. Dours in seiner „Monographie iconographique du genre Anthophora* hält die A. intermedia Lep. und A. aestivalis Pz. für identisch. Jene scheint in Deutschland nicht vorzu- kommen und ist von der bei Weilburg gemeinen A. aesti- valis Pz. wesentlich verschieden. Beide Arten sind allerdings zum Verwechseln ähnlich. Ich besitze die intermedia in beiden Geschlechtern aus Südfrankreich. Das Q dieser Art hat eine breitere und scharf begrenzte schwarze Binde zwischen den Flügeln, während dieselbe bei aestivalis schmäler ist und mit der braungelben Behaarung verschmilzt; zuweilen fehlt sie fast ganz. Die braungelbe Farbe blasst bei inter- media in hellgrau ab. Bei den 6 der beiden Arten sind die Genitalien verschieden, wenn auch sehr ähnlich. Bei aestivalis endigen sich die äusseren Zangen in 2 spitze gerade Zähne, deren äusserer nur wenig kürzer, als der innere ist; an der inneren Ecke des Endrandes dieser Zangen sitzt noch ein sehr schmaler, langer, behaarter Fortsatz, seit- wärts nach innen gerichtet; die inneren Zangen sind sehr sekrümmt, am Ende erweitert, die Erweiterung dreieckig, zugespitzt, wenig gekrümmt, der innere Rand umgebogen nach unten. Bei intermedia ist der innere Zahn am End- rande der äusseren Zangen gekrümmt, der äussere viel kürzer und breiter; der Fortsatz neben jenem mehr nach hinten, als seitwärts gerichtet; die Erweiterung der inneren Zangen ist stärker gekrümmt und breiter, als bei aestivalis, der innere Rand zweimal seicht gebuchtet, wodurch zwei zahn- artige stumpfe Ecken enfstehen. Bei intermedia / sind die Haare auf der hinteren Seite des ersten Tarsengliedes der Mittelbeine viel länger, als bei aestivalis und endigen sich in lange weisse Spitzen; am letzten Tarsenglied hat inter- media © nicht die schwarzen Haarbüschel, welche bei aesti- valis 5 dieses Gliei umgeben, sondern auf der hinteren Seite lange vereinzelte Haare, vorne ist es kurz behaart. Diesen beiden 5 gleicht das 5 von A. vetusa L. sehr, ob- gleich das Q@ dieser Art von dem der zwei andern ganz ver- schieden ist. Prof. Schenck zu Weilburg. . ‘ Inseetensendungen als Proben ohne Werth sind in Deutschland nicht erlaubt. Wenn ich wiederholt auf diesen Gegenstand zurück- komme, so geschieht es, weil Herr Dr. Kraatz in seinen Ent. Monatsblättern in Erwiderung auf meinen früheren Ar- tikel das Gegentheil behauptete. Freilich stützte sich Hr. Dr. Kraatz mehr auf persönliche Muthmassungen, als aui sachliche Gründe, auch würde ich über die Angriffe auf mich selber, die die Wahrheit meiner Mittheilungen bezweifeln, hinwegsehen, da ein solcher Angriff nicht auf mich, sondern auf den Urheber zurückfällt, und ich principiell meine Leser mit persönlichen Streitigkeiten verschone; aber der Umstand, dass eine Insectensendung des Hrn. Dr. Kraatz wirklich als Muster ohne Werth an mich gelangte, könnte scheinbar gegen mich sprechen. Scheinbar freilich nur, denn wer wollte der Post nicht auch Inconsequenz zugestehen, ich könnte dergl. auch in anderer Beziehung aufzählen. Ich theilte also dem Hrn. Generalpostmeister mit, dass das Verfahren der Postbeamten ein ungleiches sei, indem an einigen Orten, seiner Ansicht gemäss, Insectensendungen als Proben ohne ‚Werth nicht gestattet, an andern aber erlaubt würden, das ublicum somit in Ungewissheit über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit derselben sein müsse. Ich erhielt darauf d. d. 24. Oct. v.J. vom k. Generalpostamt, unterzeichnet Wiebe (die erste Antwort war vom Hrn. Generalpostmeister selber unterzeichnet) die wiederholte Bestätigung, dass „Sendungen mit Insectensammlungen oder einzelnen Insecten für euto- mologische Zwecke nicht als Waarenprobensendungen im Sinne des 8. 15 der Postordnung angesehen und behandelt wer- den können. Wenn derartige Versendungen mit der Brief- post vorgekommen sind, so kann die Zulassung eben nur da- rauf beruhen, dass die Dostbeamten die missbräuchliche und unwahre Inhaltsangabe „„Preben ohne Werth** für richtig gehalten haben, was bei der nach Millionen zählenden An- zahl der täglich zur Absendung kommenden Briefpostgegen- stände erklärlich ist.“ Ist es auch zu bedauern, dass die deutschen Entomo- logen die Vortheile der fran..ösischen, englischen, schweizer etc. bei ihren Insectensendungen nicht geniessen, so halte ich es doch für meine Pflicht, mitzutheilen, dass Insectensendungen als Proben ohne Werth in Deutschland ungesetzmässig sind, um von vergeblichen Versuchen den Postbeamten gegenüber ab zuhalten. K. II II LITE a a a. 10 Einige Worte über Tauschcataloge. Der gegenseitige Austausch von Doubletten, bekanntlich ein Hauptmittel zur rascheren Vervollständigung der Samm- Jungen wird unter den Entomologen wohl am einfachsten und zweckmässigsten durch Einsendung von Tauschcatalogen eingeleitet, welche bei praktischer Einrichtung dem Empfänger ein übersichtliches Bild der entomologischen Schätze des andern Theiles gewähren müssen, ohne dass es nöthig wäre, noch weitläufige briefliche Notizen beizufügen. Leider lehrt die Erfahrung, dass viele sonst eifrige Sammler durch mangelhafte Führung ihrer Cataloge sich und Anderen einen Austausch sehr erschweren oder ganz unmöglich machen. Häufig wurden mir Cataloge zugesandt, in denen die in der Sammlung des Eigenthümers vertretenen Arten mit einem gleichmässigen Zeichen, gewöhnlich einem Querstrich, angemerkt waren. Daraus ersieht man nun freilich, welche Arten dem anderen Theil noch gänzlich feh- len und daher im Tausch besonders genehm sein werden; man ersieht aber nicht: 1) welche von den bereits ange- strichenen Arten nur einzeln oder ungenügend vertreten sind und noch ferner gewünscht werden, 2) welche Arten der andere Theil genügend besitzt, also nicht mehr zu empfangen wünscht, und 3) welche Arten als Doubletten zu betrachten sind, unter denen sich mithin der zuerst Sendung machende Theil ohne weitere Rückfragen ein Aequi- valent durch Aufstellung einer Desideratenliste auszuwählen im Stande ist. Ein Beispiel mag die Sache klarer machen: A ersieht aus dem Catalog des B, dass letzterer den Ripi- phorus paradoxus besitzt. A hat diese seltene Art vielleicht mehrfach und würde dem B gern ein oder zwei Stücke ab- geben, wenn er wüsste, dass letzterer nur etwa eins davon | besässe. Aber in Ungewissheit darüber, ob B nicht schon . genügend versehen ist, also überhaupt noch Werth darauf- legt, behält er lieber seine Stücke. Umgekehrt kann dem A die Art noch gänzlich fehlen; er freut sich anfangs über die Möglichkeit, dieselbe von B in Tauch zu erlangen, wagt aber schliesslich nicht darum zu bitten in der Voraussetzung, dass auch B davon höchstens nur ein paar unentbehrliche | Stücke besitzen mag. Bei beiden Herren bleibt daher eme | solche Art, deren Erwerb den Einen oder Anderen recht er- freut haben würde, in dem anzubahnenden Tauschgeschäft | ausser Betracht. Will nun A, welcher zuerst Sendung machen soll, sicher sein, den B zu befriedigen, so bleibt ihm nichts übrig, als unter solchen vielleicht nicht zahlrei- chen Arten für den B Auswahl zu treffen, die Letzterem | | 11 noch gänzlich fehlen, und nun für sich selber auf’s gerathe- wohl eine Desideratenliste aufzustellen von allen in B’s Ca- talog angestrichenen Seltenheiten, von denen es höchst zwei- felhaft ist, ob auch nur der zehnte Theil davon abgebbar ist, Dem B entgehen nun bei einem solchen Tauschgeschäft eine Menge Arten, welche er zwar schon einzeln besass, je- doch sehr gerne noch ferner in Tausch genommen haben würde; A, welcher dem B beispielsweise 100 Arten mit Mühe und Opfern zusammengestellt und zugesandt hat, er- hält sodann von B statt einer annähernd gleichwerthigen Gegensendung ein höfliches Dank- und Entschuldigungs- schreiben, worin Seitens des Absenders sehr bedauert wird, die meisten auf der Desideratenliste notirten Arten nicht doublett, sondern selber nur in einigen wenigen Stücken zu besitzen; höchstens beifolgende 10 oder 20 Arten seien augen- blicklich disponibel, und hofte man sich später einmal besser revanchiren zu können etc. Allerdings steht es ängstlichen Gemüthern frei, zuvor gegenseitige Listen des zu Gebenden und Empfangenden auszuwechseln und beides zuvor im Wege des Schriftwechsels festzusetzen und abzumessen; aber mit wisviel Last und Umständen ist ein solches Verfahren verbunden ! Ein ordentlich angestrichener Catalog beseitigt alle die geschildert-n Unbequemlichkeiten: man streiche mit einem einfachen Querstrich (—) alle Arten an, dieman überhaupt besitzt; hat man eine solche Art genüged vertreten und wünscht in Tausch keine neuen Exemplare zu erlangen, so mache man durch den Querstrich einen Längsstrich (+); hat man endlich dergleichen Arten doublett, also zum Abgeben an Andere vorräthig, so empfiehlt sich ein zweiter Längsstrich. Gehen nun im Laufe der Zeit durch Tausch- seschäfte die Doublettenvorräthe einer Art zu Ende, so stelle man einfach das Zeichen + wieder her und halte überhaupt dien Catalog stets in Uebereinstimmung mit dem wirklichen Bestande der Sammlung und der Doubletten. Wenn man nach jedem Tauschgeschäft und jeder Acquisition den Cata- log in Ordnung hält und reetificirt, ist die Sache durchaus nicht so mühsam und zeitraubend, als manche glauben ; wo- bei ich noch bemerke, dass das Anstreichen besser mit Blei- stift, als mit Tinte geschieht, um leichter die nöthigen Ver- änderungen vornehmen zu können. Bei Zugrundelegung eines derartig geführten Catalogs liefert der Austausch beiden Theilen erwünschte Resultate, beim Geben hat man nur mit den gar nicht oder als — an- gestrichenen Arten, beim Aufstellen der Desideraten nur mit 12 den Arten sub -—P zu thun, auf welche man dann auch im Ganzen ziemlich sicher als Gegengabe wird rechnen können. Selbstredend mag sich jeder Sammler eigene beliebige Zeichen für die bezeichneten drei Kategorien wählen, falls die empfohlenen nicht conveniren; manche Cataloge zeigen Punkte, Nullen, blos senkrechte Striche etc. Jedenfalls bleibt jedoch nicht zu versäumen, die Bedeutung solcher Zeichen auf dem Titelblatt zu erläutern, damit sie dem Scharfsinn des Empfängers nicht zu viel zu rathen geben. H. Fuss in Cleve. Häufiges Auftreten des Kohlweisslings und Ausbleiben anderer Insecten. Zu dem Artikel in Nr. 11, 8.173 v. J., theilt Hr. Vice- director der met. A. Fritsch in Salzburg mit, dass auch dort der Kohlweissling Anfang August ungewöhnlich zahlreich sich gezeigt und bei seinen Zügen die Richtung von Norden nach Süden inne gehalten habe. Die Beobachtung der Wande- rung geschah in den Morgenstunden der ersten Tage des August bei heiterem Himmel und kaum bewegter Luft. | Ebenso meldet Hr. Meyer-Dür aus Burgdorf (Schweiz), dass derselbe Falter in ungewöhnlicher Zahl in der Schweiz aufgetreten sei und grosse Verwüstungen in den Ko | zungen angerichtet habe. | „Man freute sich umsonst, schreibt derselbe weiter, dad | der regnerische, kalte Mai wenigstens das Gute zur Folge haben würde, das Flugjahr der Maikäfer abzuschwächen oder ganz spurlos "vorübergehen zu lassen; aber die Thiere hatten ihre Entwicklungsstadien bereits durchgemacht, wurden nur | im Fluge etwas zurückgehalten, und erschienen erst um die Mitte des Juni, dann aber in desto unerhörtern Massen, da der überall durchweichte Boden ihrem Durchbrechen nun- ' mehr keine Hindernisse in den Weg legte. | Dagegen war allgemeiner Entomologen-Jammer hinsicht- lich der alpinen Insecten-Ausbeute, weil überall in den höhern Berggegenden des allzulange gelegenen Schnee’s | und der kalten Fröste halber, Millionen von Insecten nicht | mehr zur Ausbildung gelangen konnten. Das Sammeln auf | den Alpen war desshalb ein wahrhaft trostloses; auch in | den Thalgeländen machte sich ein gänzliches Ausbleiben gar f mancher, sonst gemeiner Species bemerkbar wie z.B. der I Libell. pectoralis, der Phryganeen Brachycentrus' subnubilus u. Ececlisopter yx guttulata, der Psyllaf alni, u.a. mehr, welche hier sonst alljährlich in grösster Menge | 15 vorkamen, während andrerseits manche sonst seltene Arten Macropis labiata u. Megachile lagopoda heuer recht zahlreich die Distelköpfe umschwärmten. Aus solchen Gegensätzen geht eben deutlich hervor, wie serade abnorme Witterungsverhältnisse oft die Entwicklung gewisser Arten begünstigen, andern jedoch ihren jähen Uuter- sang bereiten können, je nachdem die Störungen während eines geeigneten oder conträren Zeitpunktes der Metamor- phose eintreffen. Solche Erscheinungen in der kleinen Thier- welt hängen daher weitmehr als man nur ahnt, mit meteoro- logischen Einflüssen zusammen. So sind ja auch bekannter Massen die warmfeuchten Frühlinge einer massenhaften Ver- mehrung der Aphidinen günstig, wie ebenfalls den Lepidop- tern, Coleoptern u. Diptern, während nur m trockenen Jahren Orthoptern und Hymenoptern gedeihen können. Aus diesen zwar allgemeinen Gesetzen lassen sich natürlich end- lose Special-Erfahrungen ableiten, und unbezweifelt auch manche solche, die auf unsere Landwirthschaft den wohl- thätigsten Einfluss ausüben könnten, wenn nur der Entome- logie ein würdiger Platz auch unter den realistischen Kennt- nissen eingeräumt würde! Nord-Amerika hat seine besoldeten Staats- Entomologen zum Nutzen und zur Belehrung des Volkes. Aber wie traurig sieht es hierin bei uns aus?“ Literarische Revue. Blumen und Insecten in ihrer Wechselbeziehung, dargestellt von Sir John Lubbock. Nach der zweiten Auflage übersetzt von A. Passow. Mit 130 Holzschnitten. Berlin, 1877. 222 S. Pr. 4 Mark. „Der Insectenwelt verdanken wir die Schönheit unsrer Gärten, den balsamischen Duft unserer Wiesen. Ihnen schulden die Pflanzen Farbe und Wohlgeruch, ja sogar ihre ganze jetzige äussere Erscheinung. Denn es haben sich nicht allein die gegenwärtige Grösse und Gestalt, die prächtigen Farben, der süsse Duft und der Honig der Blüthen unter den Einflüssen der unbewusst von den Insecten geübten Zuchtwahl allmählich entwickelt, sondern es sindauch die Vertheilung der Farben, die bogigen Streifen, die strahligen Linien, die Form, Grösse und Lage der Blumen- blätter, sowie die gegenseitige Stellung der Staubgefässe und des Stempels nur mit Rücksicht auf die Insectenbesuche geordnet worden nnd zwar ist dies in solcher Weise geschehen, dass dadurch der grosse Zweck, um dessentwillen diese Besuche stattfinden, sicher erreicht wird.“ (S. 55.) Dies zu zeigen, geht der Verfasser in höchst klarer, auch für jeden Laien verständlicher Weise in den drei ersten Kapiteln im allgemeinen auf die Art und Weise der Befruchtung der Pflanzen durch Insecten ein, indem er sowohl die zu diesem Zwecke eigenthümlichen Pflanzentheile, wie die Rüssel, Beine ete. der Insecten durch Holzschnitte anschaulich erläutert, 14 dann wendet er sich der Reihe nach zu den verschiedenen Pflanzenfa- milien, um entweder die jeder eigenthümliche Bauart, oder wenn in einer Familie verschiedene Befruchtung stattfindet, die hierdurch veränderte zu zeigen. Die vom Verfasser gebrachten Resultate sind meist nicht neu, sondern bereits von Sprengel, Darwin und vor allem von H. Müller mitge- theilt; trotzdem aber hat uns das Buch wegen seiner klaren Darstellung und der richtigen Sonderung des Wichtigen vom Unwichtigen mit Be- friedigung erfüllt. Wir können nur wünschen, dass es manchen Leser zu eigenen Beobachtungen auf diesem reichen Gebiete anregen möge. Wie diese anzustellen sind, dafür giebt das Werk eine hinreichende Anleitung. Das Aeussere ist, seinem englischen Vorbilde entsprechend, elegant. Schöner, klarer Druck, gutes Papier, saubere Holzschnitte. SSL SSL SISSS SSL Rockstroh, Buch der Schmetterlinge und Raupen, nebst Mittheilungen über die Eier, Raupen und Puppen der Schmetterlisge, über Fang und Zucht von Schmetterlingen und Raupen, sowie Anleitung zur Anlage von Sammlungen und deren Behandlung. 5. Aufl., bear- beitet von Ernst Heyne. Halle, 1876. gr. 8°, 152 S. Mit 231 Abb. auf 16 color. T. — S M., eleg. cartonnirt. Das Werk ist, dem Rockstroh’schen entsprechend, für jugendliche Anfänger berechnet, indessen hätten wir auch für diese einen mehr wissenschaftliehen Standpunet gewünscht. Nicht zu blossen Sammlern, sondern zu Entomologen soll die Jugend erzogen werden, und dass dies sehr wohl durch ein entom. Lehrbuch geschehen kann, hat v. Fricken in seinen Käfern Deutschlands gezeigt. So vermissen wir ungern analy- tische Tabellen zur Bestimmung; geben auch die Tafeln einen Anhalt und einen noch bessern die „Haupteintheilung“, die freilich etwas aus- führlicher hätte sein können, so bleibt dem Anfänger noch immer ein weiter Spielraum für die Bestimmung einer Species, viel unnütze Arbeit wird verursacht und vor allem an eine wissenschaftliche Bestimmung von vornherein nicht gewöhnt. Auch das Fortbleiben der Beschreibungen der abgebildeten Schmetterlinge halten wir nicht für glücklich; wie leicht wird nicht eine Tafel verdorben, wie oft muss nicht auch die beste Zeichnung durch Beschreibung ergänzt werden. Microlepidopteren sind nicht berücksichtigt. Die äussere Ausstattung des Buches ist eine gute, auch die Abbildungen erheben sich über das gewöhnliche Maass. Beigegeben ist ein „systematisches Verzeichniss“ der deutschen und ausserdeutschen (?) Schmetterlinge (Macrol.), denen zu- gleich die „im Handel üblichen Preise“ beigefügt sind. SSLSISSISSSST- Lepidopterologiska Anteckningar,. I. Argynnis, Brenthis, Af Jacob Spängberg. Upsala 1876. 35 8. — Argynnis und Brenthis sind nicht getrennt, weil ein hinreichender . en. 15 Grund dafür noch nicht constatirt ist. Beschrieben sind 14 Arten: Paphia,niobe, adippe, aglaja, lathonia, pales, euphrosyne, selene,aphrirape, polaris, freija, frigga, thore, ino. British Gall-Inseets, by Albert Müller (Basileensis). Reprinted with a few slight additions from The Entomologist’s Annual for 1872. Preis 1 Franc, incl. Porto. Beschrieben oder angeführt sind: 32 Cynipidae, 4 Tenthredinidae, 33 Cecydomyidae, 5 Mycetophilidae, 8 Cureulionidae, 1 Cerambycida, 8 Aphidae, 2 Tineidae. DAIBRREL Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote.) Einige Exemplare der Cosmopteryx Scribaella und Ge- lechia Rogenhoferi, sowie der Plutella Geniatella gegen selte- nere Micros bietet im Austausche an Prof. Heinr. Frey, Zürich (Unterstrass). Gesucht werden (gegen baar oder im Tausch): Sturm, Käfer Deutschlands; Küster, Käfer Europas durch L. W. Schaufuss in Dresden. ELLILLIILTLL Anzeigen. Texanische Insecten. Da ich Anfang dieses Jahres (1877) nach dem Südwesten von Texas und nach Neu-Mexiko abreise, so beabsichtige ich, meine sämmtlichen Doubletten texanischer Insecten, in un- gefähr 30,000 Exemplaren zu Preisen zu verkaufen, die be- RN deutend niedriger sind, als die gewöhnlichen Kaufpreise. Gedruckte Listen von Coleopteren und Lepidopteren werden auf Verlangen zugesandt; in Betreff anderer Ordnungen er- bitte ich specielle Aufträge. G. W. Belfrage, Clifton, Bosque Co., Texas, U. S. A. LS SL LI I CTL IL Nunquam otiosus, zoolog. Mittheil. von Dr. L. W. Schaufuss. Der 11. Band, dem das Hauptregister beigegeben wird, geht seiner Vollendung entgegen. Subsceribenten erhalten Band I und II gegen Zusendung von M. 14,40 von Dr. Schau- fuss franco zugesendet. Dresden im Dec. 1876, ERSTEN NENNE CHETTORTDRTREET IL 5 In U 7 16 Beiträge zur Schmetterlingskunde von (. F. Freyer. ! Diese meine lepidopterologischen Beiträge habe ich wie- der completirt, und solche bestehen dermal: 1) Aus den ältern Beiträgen in drei Bändchen, I. II. IIL, Duodez-Format mit 24 Heften und 144 illumivirten Kupfer-Tafeln sammt Text; Preis 1 Thlr. oder 3M. per Heft. 2) Aus den neuern Beiträgen mit sieben Bänden 1. bis VII. und 120 Heften sammt 700 illuminirten Kupfer- Tafeln und Text. Klein Quart-Format, Preis 4 M. per Heft. Bei Bestellungen, an mich unmittelbar gerichtet, bewillige ich einen genügenden Rabatt. Einzelne Hefte werden nicht abgegeben, doch wird auf die ganzen Werke sowohl, als auch anf einzelne ganze Bände, bei Bestellungen gegen gleich baare Bezahlung, mögliche Rücksicht genommen. Jede Tafel der obigen 144 und 700 Kupferplatten zeigt, so weıt mir die Naturgeschichte des Falters bekannt war, die Futterpflanze, die Raupe und den Schmetterling, resp. Falter, treu nach der Natur abgebildet, und nicht als Copieen aus andern Werken, sondern als Original- abbildung durch meine Hand. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen an. Augsburg, im Mai 1876. C. F. Freyer, pens. Stiftungs-Kassier, H. 25 an der St. Jakobskirche. SSL LSLLILLISLL Den Herren Coleopterologen empfehle ich mein „Co- leopterenverzeichniss, VII, Winter 1876“ zur Auswahl. | Dasselbe wird auf Wunsch franco eingesandt, E. Reitter, in Paskau (Mähren). L.I Gegen baar werden folgende, geflogene Schmetterlings- arten aus Da-Uria abgegeben: Parnassias Nomion F. v. W. co 8 M., P. Nomion v. virgo Schauf.* 6 M., v. Venusi Schauf.* 5 M., Colias aurora (ächt!) 20 M., Melitaea latonigera Ev.’ 3 M., Mel. didimoides var. (zwischen did. u. graeca) 1,50 M., Hesperia argyrostoma Ev. 1,50 M. L. W. Schaufuss, sonst Klocke, * Nunquam otiosus p. 417 ff. Dresden. SSLSSLLILS TLLLLLGLLSGLLLLLL SL GL ALL GL LI GLLLD GE In Commission bei Ch. F. W. Vieweg in Quedlinburg. Druck von Aug. Dose in Putbus, „Euntomologischen Nachrichten“. Beilage zu den BT älfte dem Krankenlager widmen musste. Ich habe nunmehr alle iejenigen Beschäftigungen, welche sich nicht mit Wissenschaft und ‚Kunst vereinigen, insofern ich dabei selbstthätig sein müsste, auf- gegeben und kann nun, Dank der aufopfernden Behandlung des Herrn Hofrath Dr. Baumeister in Teplitz, neugekräftigt meinem Berufe obliegen. Seit Jahren dahin wirkend, dem Unterrichte passende Öbjecte zuführen, bürgert sich der Sinn für Naturwissenschaft, speciell Sachsen, nur langsamer ein, als im übrigen Deutschland. Es hit die anregende, jederzeit zugängliche Gesammtvorlage in Form ner permanenten Aufstellung. So gerne ich diese selbst bieten würde, so sehr bin ich im Raume beenst. - Die Fabrikation der Glasmodelle — Medusen, Polypen etc. — sse ich nicht mehr cultiviren. Die hergestellten Modelle erreichen ie Natur nicht, sind zum Theil untreu nachgeahmt und leisten a Wissenschaft nicht mehr Vorschub als Bilderbücher. Für die üher empfohlenen Bock’schen Gips-Präparate, welche sich leicht den Ecken bestossen und zu schwer sind, führte ich für Deutsch- nd die Ramme’- und Sodtmann’schen aus Papier-mäch& ein und se dieselben den Bestellern franco zugehen. An neuen der- igen Präparaten wird fortwährend gearbeitet und wurden so- en Nr. 33—41 vollendet, Modell des Pferdefusses (25 Mo), Pferde- ens (27 6), Muskelarm (27 ) und Muskelbein (36 Nb.). ' Auswärtige Zusendungen von Naturalien waren in letztem are so unbedeutend als der Umsatz in Doubletten überhaupt. ür die Conchyliologen dürfte es erfreulich sein zu hören, dass lurch den Ankauf der schönen Hartvig’schen Landconchyliensamm- ung manches seltenere Stück meiner eigenen frei wird. Die fort- gesetzte Bestimmung meiner Reiseausbeute früherer Jahre wird den Catalog europäischer Insecten hoffentlich bereichern. Gegenüber trüben Erfahrungen, die keinem strebenden Menschen erspart bleiben, habe ich nicht genügend Worte des Dankes für die vielen und überwerthvollen Aufmunterungen, welche mir namentlich durch Bereicherung meiner Bibliothek zu Theil wurden. Ich nenne nur das grossartige Werk „Galleria di Firenze“, das unter den Auspicien des kunstsinnigen Grossherzogs Leopold I. erschien und mir allergnädigst geschenkweise in einem bevor-. zusten Exemplare übermittelt ward; dessen Ankauf mir, da es mehrere Tausend Mark kostet, nicht möglich gewesen wäre. | Für alle Zusendungen, auch die kleinsten Separatabdrücke, meinen aufrichtigsten Dank! Die Bereicherung der Gemäldesammlung ist mit einer Nummer zu verzeichnen. Ich werde dieselbe jedoch nicht einverleiben können, da Platz fehlt und die Zeiten zu ungünstig sind. Es be- trifft einen Joh. Bapt. Murillo von seltner Schönheit aus seiner Madonnenzeit, welcher für Sevilla gemalt ward, die Magdalena adorata. Ich werde mich bemühen, das nachzuholen, was ich in den letzten beiden Jahren versäumt habe und bitte mir durch Aufträge, Zusendung von Desideratenlisten für 1877, Offerten, Anfragen etc., [hr Wohlwollen zu versichern. Hochachtungsvoll Dr. L. W. Schaufuss. TEEN, IE ” 4 Verz. "ür Sängethiere . EXXKX., 2 Skelette und Schädel . ; ; . CXXXVL Gestopfte europäische Vögel . CXXXI. ä Europäische Vögelbälge . CXXX. - Eier europäischer Vögel . re ELDER = Exotische Vogelbälge . . . . : . .- . LXXXIX. Amphibien, Reptilien und Fische . Säuger und Vögel von Celebes und Brasilien OXXIL Inseeten: Panama Lepidopt. . CXXM. + F Europäische „, SOERVL-ORVI: Raupen, ausgebl. Ä . CXVIH. Ag Europäische Goleoptern . XXXXVIJ, GC, CI, CH. + 5 Africanische “ SORXXVIE | Südamericanische ,, . CXXXVII. Nordamericanische „, . OXXXRA. Neuholländische ,, .OXn. Diverse Exoten . CXXVI. \ Formieiden . .XCVH. - Grustaceen . CXL. - Niedere Thiere in Spiritus und trocken FOR. - Land-Conchylien . Pr: ROXHl; - See- und Südwasser- -Conchylien. i SOXRTEI Diversa . . CXX. - Mikroskopische Praeparate - . CXXXIV. - Anatomische Praeparate — Papier- mäche. CXXXV. - Emaille-Augen für Thiere . LV. Lehrmittel . EX, ORTLIORTIEE Span. u. portugies. unvermischte Weine . OXXV. x Tesden, im Januar 1877. wi: E F e + Werden erneuert oder vorbereitet. E* Preise um 10°, erhöht. A Folgende Verzeichnisse sind bis auf Weiteres giltig: L. W. Schaufuss sonst E. Klocke. Da a ER De Hl Hl ir RT NEEZ nd A FPD hi a a ER RAR DR a BE Nunguam otiosus. “ Zoologische Mittheilungen von Dr. L. W. Schaufuss. Der II. Band geht seiner Vollendung entgegen, demselben wird Register für Bd. I. u. II. beigegeben. Bd. II. Lief. 1—6 enthalten: Tabellen-Entwurf zur Bestimm- ung der Pselaphiden - Gattungen. — Die bisherigen Arbeiten des. Herausgebers. — Beschreibungen von Pselaphiden. — Beschreib- ungen div. Käfer (Camptorrhinus, Clinops, Emenadia, Psam- moecus). — Die Varietäten von Carabus Preyssleri._ — Verz. brasil. Vögel. — Halticiden Neu- Granada’s. — 3 Arten der Gattung Elaphocera. — Vermischtes. — Pseudanthropos fuliginosus, eine neue Chimpanze-Varietät. — Die Cucujiden-Gattungen Platamus‘ und Telephanus. — Ueber Merophysia, Coluocera und KReitteria. — Die Arten der Gattung Amorphocephalus. — Ueberreste aus der Steinzeit bei Gauernitz. — Die Arten der Gattung Seythropus. — Zwei neue Oolposcelis-Arten. — Nachtrag zu Merophysia und Pseudanthropos. — Varietäten von Parnassius Nomion mit Be- stimmungstabelle der Arten der Gattung. | Subscribenten auf beide Bände wollen gefl. Ab. 14. 40. franco an Unterzeichneten einschicken, worauf die Zusendung des Er- schienenen und der Schlusslieferungen franco erfolgt. Einzelne Lieferungen können nicht abgegeben werden. | Ausserdem kann Nunguam otiosus Bd. I, I. durch die, Buchhandlungen, in Dresden bei Carl Adler, & Band zu 10 Mb. be- zogen werden. | Dr. i: W. Schaufuss. Dresden, Wettiner Strasse 19. Weltausstellung zu Wien 1873. Prämiirt mit der Verdienstmedaille. In Nachstehendem empfangen Sie einen ohngefähren Ueber- ‚blick der sächsischen naturhistorischen, nach den Leunis’schen Lehrbüchern geordneten Normalsammlungen, welche vom K. Sächs. Ministerium des Cultus und öffentl. Unterrichts 1873 in Wien zur Ausstellung gelangten. Dieselben wurden von unterzeichneter Hand- lung geliefert, welche sich zu solchen Lieferungen an Lehranstalten auch fernerhin erbietet. Die Herren Vorstände resp. Besteller sind jedoch nicht an nachstehende Werthe gebunden, sondern es werden die Sammlungen zu jeder beliebigen Summe geliefert, ebenso ein- zelne Nummern oder Abtheilungen. Die Auswahl der Objecte muss dem Dirigenten unterzeichneter Handlung überlassen sein oder es erfolgt Bestellung nach den z. Z. vorhandenen und giltigen Preislisten. Obgleich an jedem Auftrage mit möglichster Beschleunigung gearbeitet wird, so ist doch ein Versprechen schneller Lieferung ‚nicht immer möglich, da beschränkte Räumlichkeiten, auch das Zusammendrängen der Arbeiten besonders im Winter u. Ss. w. -hindernd in den Weg treten können. Dresden, 1877. Hochachtungsvoll i L. W. Schaufuss sonst E,. Klocke, Verz. CXLII. Special-Verzeichnisse der Normal-Sammlungen für naturkundlichen Unterricht 12. Preis 140 Mark (incl. Verpackung), der Bestellung gef. beizufügen. >» 0m - . Schlange, Eidechse, Frosch (oder Kröte), Molch. . 1 Fisch in Spiritus, Roggenei. . Eine Colleetion Mollusken, ca. 50 Species. . Seeigel, Seestern, 2 Korallen, Krebs Wurm, Bostrychengänge, 12 Holzarten. . Cireca 50 Insecten verschiedener Familien. Ma x klin, Schulnaturgeschichte, 3 Theile, gebunden . . . + 10. %50 . Schädel: Homo, Cervus capreolus und Sus scrofa oder ander . 18 — . Säugethierskelett . . . . N TR DEE . Arm, skelettirt, zu OR IHBRR Borerıngen a Arm mit . Gestopft: 1 Handflügler, 3 Fleischfresser, 3 Nager; Modell von . Gestopft: Raubvogel, Specht, Sropele Sparkng, Colibri, Wat- in Sachsen. Naturaliensammlung für einfache Volksschulen. . Schränkchen mit Aufsatz, Auszugstisch, 6 Kasten unter Verschluss. . Leunis, Leitfaden der Zoologie, Botanik und Mineralogie, gebunden. . 1 Vogel-, 1 Säugerskelett. . 1 Handflügler, 1 Nagethier, 1 Fleischfresser, gestopft. | 1 Raub-, 1 sperlingsartiger, 1 Sumpfvogel. » . 60—70 Mineralien und Geognosilien. Ein anatomisches Präparat. Naturaliensammlung für mittlere Volksschulen. (Bürger- oder gehobene Landschulen). Muskeln, Papier-zmäch®e . . . ... a en | Dromedar oder Giraffe . . Dr vogel, Schwimmvogel, Krähe, Taube; 2 Skelette . . 57 bis 60 — I. Gestopft oder in Spiritus: Schildkröte, Echse, Blindschleiche, giftige und giftlose Schlange, Frosch, Kröte, Unke, Salamander, Be} Molch; 2 Skelette . . . BERRLSE IR UN BO 8. 14 Arten Fische in Spiritus oder Kentspe 1 Skelett ee ae LTD 9. 6 Kasten Insecten, 2 SPINNEN INN SPICHUSST Aa dh ‚10. 7 Krebse, trocken oder in Spiritus, 1 Cirropede . . ..2.2..2...13 11. 5 Würmer in Spiritus, wobei 1 Bandwurm . 2....2.2..2..20.200.12 u 3 Collection Mollusken, ca 90 Spee. , . . -... 2 mn ea Z# 3 Strahlthiere, Stachelhäuter . . » .... . ..2%...% .10-bie, 18 ee es 9 15. 2 Thier-Anatomien . . - 15 16, 1 Dutzend div. Holsarlen Y% Dakend nikronkopiäche Präparate, 8 Species Eier, 3 Denn RE ehe er en 17. Eine Mineraliensammlung . . . . ER 200 Verpackung circa 15 Mare Naturaliensammlung für höhere Lehranstalten. SI. 1. Anatomische Präparate in Papier-zmäche . . . . ........120 bis 200 2. *Menschliches Skelett mit bewegl. Gliedern in natürl. Stellung . . 102 se Schädel banps- und Querschnitt. 0 0. a 2 0 ZA Br Gynaschaeh vier Baeer 2 0 N ne a Rn 5. Blutkügelehen-Modelle . . . TER RE ER RR GE - 6. Zwei Dutzend mikroskopische Bikinaiate NETT FRE EN EI LE A Ei. Ejaaıte Daunyandung sv. eu a he a LTE RB, & DB) ANNZOITERN ren SR EEE IN a DENE ID 9. Orang-Utang-Schädelmodell . . . . ERKENNT REG. '10—17. Säugethiere: 8 Skelette (incl. Könganih). ABaSSCR: Me rl = 6 Schädel und 1 Abguss (Halicore 15 ) 6 3 '24 Säugethiere, gestopft (inel. Biber 150 N. und 2 Delphin 1065|). . . .. .473 i TANALONNER RR le ee le -18—24. Vögel: 60 gestopfte. . . . er ©; 4 7 Skelette, 1 Schädel nd“ 1 Anatomie: (7 7 50 A)... 88 4 21: Species «Bien (mel; Adlerei). 2.2. .5..v Ausanun.re 280 -25—30. Reptilien und Amphibien: 22 Species. . . 1,5126 E 1 Schädel, 7 Skelette (Pythonskelett 168 M) und 2 2, Anatomien ES. Re SAAL 31-38. Fische: 22 Species in Spiritus . . „133 ® 1 Anatomie (7 M. 50 A), 2 Skelette (63 lb). 48 Bi 70 E 1 Gebiss, 2 Injeetionen . . | 39. 40. Inseeten und Arachniden: 20 Rear, ordnet, 5 Zer- gliederungen und 2 Anafomien . . . 313 * Lieferung ungewiss, wegen schwieriger Erlangung und Mangel an Präparatoren, 50 41—43. 44. 45. 46. 47. 48— 52. 53—56. Crustacca: 23 Species und 1 Anatomie Würmer: 17 Species und 1 Anatomie EA. Mollusken: 1 Collection, inel. 1 Injection, 1 Anatomie und Carinaria (diese drei zusammen 58 A 50 A) Radiaten: ut Raus, EU le SE 12 VREEra TE Polypenz.z B Re a N lot: Elssner’s botanische Wandtafeln, ale Kisten zur Verpackung . Bei Auftragertheilung ist die Hälfte des Betrages beizufügen, die langen unter Nachnahme liefert unterzeichnete- Firma: Schaufuss, L. W., Correggio’s träumende Magdalena mit Photo- graphie nach dem Originale, eleg. gebunden, stark Velin, 4°, Dasselbe, ohne Photographie, broch Monographie der Sphodrinen. 8°. Dasselbe mit photogr. Tafeln Coleopt. spec. nov., Sep-Abdr. a. Rev. & Mag. 1866. 8 pag. „ Monographie der Scydmaeniden Central- und Süd- America’s. 4° mit 4 Tafeln, (Paetel,) Systema et Catalogus Molluscorum. 8°. 1869. (Unentbehrlich für jeden Conchyliologen.) „Nunquam otiosus‘, Zeitschrift für zoologische (besonders entomologische) Mittheilungen. Bd. I. 8°. Dresden 1870/71. Dasselbe, Bd II. (Lief. 1—6 erschienen). Für Subscribenten. Zur Beurtheilung der Gemälde Giorgione’s. A" Pseudanthropos fuliginosus, eine neue Chimpanze-Variefät. Sep.-Abdruck. 8°. 13 pag. Fa Vogel, Ed., Beiträge zur Chrysomelinen- Fauna von Mittel- "Na Süd-Africa. Sep -Abdruck. 8°, Gleisberg, P., Kritische Darlegung der Urgeschichte dr: Menschen. Dres- den 1868. 8". Keyserling, E., Beschreibung neuer und wenig bekannter Arten aus der Dresden, Wettiner Hof. Familie Orbitelae Latr. (Epeiridae Sund.) Sep.-Abdruck. Dres- den 1864. 8° mit 7 Tafeln. Im Buchhandel 33'/,°%/ höher. andere Hälfte bei Schluss der Lieferung zu übermitteln, Gegen Einsendung des Betrages — franco gegenseitig — oder auf Ver- / L. W. Schaufuss sonst E. Klocke. uEB | 1877. Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter. ee Putbus, den 1. Februar. Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Ueber einige neuere hymenopterologische Schriften. Von Dr. Kriechbaumer in München. Nachdem ich von mehreren Seiten Zuschriften erhalten habe, aus denen ich ersehe, dass mein vorjähriger Aufsatz über das Studium der Hymenopteren Anerkennung gefunden, erlaube ich mir nachfolgend auf einige neuere Schriften des- selben Inhalts aufmerksam zu machen. Zunächst wird jeder Hymenopterologe, der sich mit Blatt- wespen befasst und Zaddach’s frühere Arbeiten kennt, mit Freude die Mittheilung begrüssen, dass der genannte Ver- fasser im Verein mit seinem früheren Mitarbeiter Brischke, nachdem seit deren letzter Arbeit „Beobachtungen über die Arten der Blatt- und Holzwespen“ 10 Jahre verflossen waren, sich zu einer Fortsetzung derselben entschiossen und die einer monographischen Bearbeitung so dringend bedürftige Gruppe der Nematiden in Angrifl genommen hat. Es ist davon bereits der erste Theil in den Schriften der phys.-ökon. Gesellsch. zu Königsberg, Jahrg. XVI. erschienen und das betreffende Heft der genannten Schriften um 3 Mark zu haben. In dem 67 Quartseiten (pag. 23—89) einnehmenden Theile dieser Arbeit sind vorläufig 28 Arten beschrieben. Voraus geht eine Fortsetzung des nach ihrer Erscheinungszeit ge- ordneten Verzeichnisses der über Blattwespen erschienenen Schriften, welche pag. 35 mit 551*) endet. Es folgt dann eine Characteristik der Gruppe im Allgemeinen und eine Uebersicht der dazu gerechneten Gattungen (P- 35—38); diese sind: Nematus (mit Einschluss von Orvesus und Pristi- phora), Cryptocampus, Leptopus, Cladius, Dineura, Leptocerea. Die erstgenannte Gattung wird dann genauer characterisirt, der Werth der verschiedenen Merkmale zur Unter scheidung *, Diese Nummer ist vom Setzer übersehen worden, 18 ve der Arten, sowie der Larvenzustaud nebst den Futterpflanzen der Larven im Allgemeinen besprochen. Darauf folgt die Eintheilung dieser Gattung in 8 grössere Stämme (welche Bezeichnung ich mir in Ermangelung einer solchen zu ge- brauchen erlaube), von denen jeder wieder eine oder mehrere Gruppen enthält, so dass im Ganzen 24 Gruppen gebildet werden. Abgehandelt ist dann die erste, durch bestimmte Formverschiedenheiten ausgezeichnete und deshalb als den übrigen zusammen selbstständig gegenüberstehend betrachtete Gruppe: 2 (N. septentrionalis) mit 4 Arten (5—8); 3 (des N. quercus) mit 3 (9—11); 4 (des N. lucidus) mit 1 (12); 5 (des N. insignis) mit 2 (13—14); 6 (des N. histrio) mit 3 (15—17); 7 (des N. capreae) mit 6 (18—23); 8 (des N. abietinus) mit 5 (24—28) Arten. Die genauen, stets mit Rücksicht auf die nächst verwandten Arten abgefassten Be- schreibungen, die möglichst vollständig angegebenen Synonyma, sowie die zahlreichen für die Kenntniss der geographischen Verbreitung dieser Thiere wichtigen Angaben der Fundorte beweisen auch hier wieder den Fleiss und die Gründlichkeit des Verfassers, sowie die Beschreibungen der Larven und die Notizen über Nahrung und Lebensweise derselben als die Resultate langjähriger Zuchten eine werthvolle Beigabe seines Mitarbeiters bilden. Nach Zeichnungen des Letzteren sind auch die zahlreichen, auf 3 lithographirten Tafeln, meist in ihren natürlichen Stellungen auf oder an den Blättern ihrer | Nahrungspflanzen dargestellten Larven, ebenso die an Weiden- blättern vorkommenden Gallen gefertigt, diese wie die Larven colorirt. Diese Gallen, sowie ein Theil der: abgebildeten Larven gehören indess erst in den folgenden Theilen zu be- schreibenden Arten an. Es bleibt mir nur noch übrig, den Wunsch auszusprechen, dass Herr Prof. Zaddach durch Zu- sendung reichlichen Materials in den Stand gesetzt werde, seiner Arbeit einen möglichst hohen Grad von Vollständig- keit zu geben. In der von dem niederländischen entom. Verein seit 1858 herausgegebenen „Tijdschrift voor Entomologie“ hat Snellen van Vollenboven unter dem Titel „De inlandsche Bladwespen in hare Gedaantewisseling en Levenswyze“ Lebensgeschichten von Blattwespen vom Ei bis zum ausge- bildeten Insect geliefert, welche von colorirten Kupfertafeln begleitet sind, deren hübsche Ausführung in Verbindung mit entsprecbender typographischer Ausstattung diese Zeitschrift überhaupt den besten englischen und französischen littera- rischen Erscheinungen dieser Art ebenbürtig macht. Da aber diese Arbeiten immer nur einen kleinen Theil der einzelnen | PB“ Kg RER, DEN DER A RR { tale A \ R \; 19 Jahrgänge bilden und keine Separata erschienen sind, so würde die Anschaffung der ganzen Zeitschrift nöthig, diese aber mit Opfern verbunden sein, cie wohl eln holländischer Mynheer, aber gewiss nur höchst selten ein deutscher Schul- meister (im ausgedehntesten Sinne des Wortes) oder anderes entomologisches Menschenkind zu bringen im Stande wäre. Die 15 bis 1572 erschienenen Jahrgänge kommen nämlich auf nahezu 200 Mark zu stehen. Dieser Umstand macht die Verbreitung dieser interressanten, auf eigenen Zuchten und Beobachtungen beruhenden Publikationen in weiteren Kreisen der Fachgenossen fast unmöglich, was sehr zu be.auern ist und die Herausgeber solcher Zeitschriften wiederholt mahnt, der durch die Wucht des Materials unvermeidlich gewordenen Beschränkung der Entomologen auf gewisse Ordnungen oder Familien Rechnung zu tragen. Um nun Denjenigen, welche sich den einen oder andern Band dieser Zeitschrift aus einer öffentlichen Bibliothek ver- schaffen wollen, Anhaltspuncte bezüglich des Inhalts zu ge- währen, dürfte ein systematisches Verzeichniss der bis zum 15. Jahrgang incl. (dem letzten mir bekannt gewordenen) abgehandelten Blattwespen nicht unwillkommen sein. Es sind also beschrieben und in ihrer Lebensweise geschildert: Jahrg. Seite Tab. Cimbex connata Schr. oa nalnn, 2 femorata L. 13. 0418 sylvarum F. 43.140. RN 3 W 18.2788. 8 axillaris Pnz. | betuleti Klg. 2 bau So lucorum L. Aa Re ne, La NEON At 12 lateralis Leach 61:69. 4 Amerinae F, 3 104 8 Abia aenea Klg. 1 14 5 Hylotoma Rosae F. AN LO Lopbyrus Pini L, 1 180 11 ERDER: 131,120 AELA,'5 similis Htg. 2 184: 8 rufus Kle. NO virens Kleg. 16 Ed Cladius difformis Pnz. 14.,202.,9 uneinatus Kle. 4 34 4 albipes Kleg. BIN an viminalis Fall. 1.176 10 Nematus septentrionalis L. 2 AN. i ; [16 Er a ME el A a ae u % KT WEr se ae A a a ea 20 Jahrg. Seite Tab. Nematus septentrionalis L. 13 73 — varus Villar. 6 76 6 latipes „ 10 174 8 coeruleocarpus Htg. 1 148 6 Salicis L. 5 60° 3 ventricosus Klg. 2.69 4 „ % 13: 72.48. 6-9 eonsobrinus Voll. 14 237 10 Cottewaalli Voll. 5 65 4 oben trimaculatus Voll. 5 69 4 unten aurantiacus Kleg. 6 184 12 Betulae Htg. 71.7023 betularius Hteg. 10.165776 hortensis Klg. 4:7 1917 Aquilegiae Voll, 9.2029 vallator Voll. 119142 R x 3 73— pallicercas Htg. 6.179 21 appendiculatus Htg. 13 55° 1 oben solea Voll. 13 59 1 unten abbreviatus Htg. 11 206 10 | virescens Htg. 10:4,468 7 viminalis L. 2:5, 147.10 lugdunensis Voll.”) 14 243 11 Cryptocampus angustus Htg. 14 249 12 f.1—4 mueronatus Rleg. 14 252 12 f. a—d Dineura Alni L. 8 845 rufa Pnz. 8 89 6 Emphytus einctus L. 8.733 tibialis Pnz. 2 143 9 serotinus Klg. 131 1 Bm2 Phyliotoma melanopyga Kle. 9 196 8 tenella Zadd. 18:25 78 Selandria purilla Kle. Bye annulipes Kle. 10: 178 9 cereipes Voll. 16.187 9, melanocephala F. ss 94 ovata L. BINBLE *) Diese Art ist N. vesicator Bremi, von den im Text besprochene und auf Tab. 11 abgebildeten Gallen gehören aber die 4 unter Nr, anf einem Blatt von Salix alba nebst dem Durchschnitt Nr. 3 und de kleinen Larve 3a zu N. Vallis nierii und nur die einzelne unter Nr. auf einem Blatt von Salix purpurea dargestellte dem N. vesicator aı Dass es sich hier um 2 bestimmt verschiedene Arten handelt, davon wir sich der sonst so genau beobachtende Verfasser unterdess vielleicht selb: überzeugt haben. 3 21 a Phyinatocera aterrima Klg. 5 Athalia spinarum F. 3 Allantu ; Scerophulariae L. 3 trieinctus F. ER GI "Maerophya albieineta Schr, 9 -Tenthredo colon Kleg. 18 Lyda clypeata Klg. 16 6 2u.3f. 10—13 N Die unpractische, das Citiren erschwerende und ver- wirrende Eivrichtung, nach einer Reihe von Jahrgängen eine ‚neue Serie zu beginnen, ist leider auch bei dieser Zeitschrift zu finden, bei welcher eine solche (2.) mit dem IX. Jahr- gange beginnt, welche also die erste der zweiten Serie ist. Wurde mit der ersten der beiden ebenbesprochenen Ar- beiten einem in meinem vorjährigen Aufsatze geäusserten Wunsche zuvorgekommen, so ist das auch mit einem bei den Gallwespen ausgesprochenen geschehen, indem zu Dr. @. Mayr’s „Die mitteleuropäischen Eichengallen in Wort und Bild“ am Schlusse des vorigen Schuljahres ein Heftchen von demselben Verfasser erschienen ist, das in gleicher Weise behandelt als Fortsetzung davon betrachtet werden kann. Es führt den Titel „Die europäischen Cynipiden-Gallen mit Ausschluss der auf Eichen vorkommenden Arten‘ und ist als Separatum aus dem 15. Jahresberichte der Rossauer Com- munal-Oberrealschule in Wien bei Alfred Hölder, k. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler dortselbst zu haben. Es sind die Gallen von 20 Arten (eine im Vergleich zu den ungemein zahlreichen Eichengallen allerdings schr geringe Zahl) be- schrieben und auf 3 lithogr. Tafeln, die meisten auch im Durchschnitte, abgebildet. Ich möchte mir dazu nur ein paar auf die Ahorngallen bezügliche Bemerkungen erlauben: Bei Bathyaspis Aceris (p. 21) wird ausser Acer pseudoplatanus (dem Berg-Ahorn) auch Acer platanoides (der Spitz-Ahorn) als Wohnsitz der Galle angegeben. Letztere Angabe scheint mir, obwohl 3 Autoritäten angeführt werden (Foerster, Tisch- bein und Nördlinger), doch noch weiterer Bestätigung zu be- dürfen. Ich wenigstens habe diese Galle, welche ich bisher nur in den obern Isarauen bei München (um Hessellohe und Pullach), hier aber zu Tausenden gefunden habe, immer nur auf der erstgenannten Ahornart angetroffen, obwohl dort auch die zweite, wenn auch viel seltener, vorkommt. Auch ist eine Verwechslung der beiden Artnamen bei ihrem gänz- lichen Mangel eines sachlichen Unterschiedes sehr leicht möglich. Dagegen scheinen an den Blättern des Berg-Ahorns noch NIS ASS 22 von einer zweiten Art von Gallwespen erzeugte Gallen vor- zukommen, die aber wohl noch wenig bekannt sind. Ich be- sitze nämlich ein Blatt der genannten Ahornart, auf welchem einige Gallen zwar auch auf den Rippen, aber nahe am Blatt- rande sitzen, die flacher, weniger von der Blattfläche losge- - löst, in Form und Grösse unter einander mehr verschieden, immer aber sehr unregelmässig, gleichsam zerschlitzt und in die benachbarten kleineren Rippen auseinander fliessend sich darstellen. Ich verdanke diese Gallen der Güte meines ver- storbenen Freundes Bremi, der sie mir mit der Bezeichnung „Cynips polymorpha Bremi“ mittheilte. Ob Bremi auch die Wespen daraus ge’ogen hat. ist mir nicht bekannt. Ich schliesse diese beide: letzten Mittheiluugen mit dem Wunsche, dass Andere, welche zur Klarstellung der beiden letterwähn- ten Puncte beizutragen im Stande sind, dieses thun möchten, Entomologischer und überhaupt wissenschaftlicher Postverkehr. Auf Seite 111 des Jahrgangs 1876 dieser Blätter ist ein Schreiben des Herrn Generalpostmeisters Stephan mitge- theilt worden, in welchem die Versendung von Insecten mit der Post als Proben ohne Werth als unzulässig bezeichnet wird. Der rege Tauschverkehr zwischen den Entomologen wird (abgeseben von gelegentlicher Beförderung durch Freunde oder Bekannte) fast ausschliesslich durch die Post vermittelt; es ist daher für alle Entomologen, die ihre Sammlungen auf dem Wege des Tauschs vermehren, von grösster Wichtigkeit, die einschlägigen postalischen Bestimmungen in den ver- schiedenen Ländern genau zu kennen, um ihren Zweck mit Sicherheit erreichen zu können. Aus diesem Grunde haben wir über diesen Gegenstand nach allen Richtungen hin die genauesten Informationen eingezogen, deren Resultat wir unsern geehrten Lesern hiermit vorlegen. Für uns Deutsche ist die Versendung genannter Objecte nicht mit der geringsten Schwierigkeit verknüpft, weil bei uns die Post Wertbsendungen und gewöhnliche Päckereien zur Beförderung nach allen Erdtheilen annimmt. Die Vorschriften über Verpackung, Zolldeclaration, Portoerhebung etc. nach fremden Ländern sind in dem bei jeder Postanstalt vorhan- denen Fahrpost-Tarif für das Ausland (Berlin 1874) für jedes einzelne Land genau mitgetheilt, die Postbeamten ertheilen dem Publicum über diesen Gegenstand bereitwilligst jede Auskunft. 2 Was nun die Versendung mit der Fahrpost betrifft, so empfehlen wir vor allen Dingen die sorgfältigste Verpackung. 23 Die kleinen Kästchen, welche die Insecten enthalten, müssen mit einem recht dieken Boden von Kork oder einem anderen, die Nadelu gut haltenden Einlagestofl versehen sein; grössere Thiere sind durch starke Nadeln noch besonders zu befestigen. Jedes Kästchen ist mit einer versiegelten oder verschnürten Umhüllung von Papier (nach überseeischen Ländern von Wachspapier) zu versehen — es wird hierdurch theils der gänzliche Verlust einzelner abgebrochener Körpertheile, theils das Eindringen von Feuchtigheit verhiudert. Die einzelnen Kästchen sind mit Heu, Stroh, Werg und dergleichen in eine grössere Kiste zu verpacken; dabei ist das Verpackungs- material so fest zu stopfen, dass durchaus keine Bewegung der Kästchen innerhalb der Kiste stattfinden kann. Der Deckel der Kiste ist mit Schrauben zu befestigen, nicht festzunageln: durch die Erschütterung beim Gebrauche des Hammers werden manchmal schon vor der Absendung ganze Reihen Insekten verdorben. Die Kiste ist entweder mit einem über Kreuz geschnürten Bindfaden oder mit Handgriffen zu ver- sehen; Kisten ohue jede Handhabe lassen sich, auch wenn sie leicht sind, nicht gut anfassen und entgleiten daher leicht den Händen. Das Aufmalen eines Glases zur Bezeichnung des Inhalts als zerbrechliche Waare nützt nicht viel, dagegen möchten wir jed-m Versender einer Insektensendung rathen, dieselbe als Werthsendung (unter Angabe eines dem Kauf- werth der Thiere etwa entsprechenden Betrages) bei der Postanstalt aufzuliefern. Werthstücke werden nämlich im Postverkehr gleichzeitig mit den Briefbeuteln von Hand zu Hand einzeln überwiesen und sind daher nicht so leicht der Gefahr eines zufälligen Stosses ausgesetzt, als gewöhnliche Päckereien, welche erst, nachdem Briefbeutel und Werth- stücke ausgewechselt sind, summarisch üb.rwiesen werden. Da namentlich auf kleineren Eisenbahnstationen die Per- sonenzüge oft nur ganz kurze Zeit halten, so sind die Post- unterbeamten, wie wir selbst mehrmals beobachtet haben, gezwungen, das Verladegeschäft in grösster Eile zu bewerk- stelligen, wobei zerbrechliche Sachen natürlich sehr leicht zu Schaden kommen können. Noch möchten wir darauf auf- merksam machen, dass es nach verschie denen ausserdeutschen Ländern verboten ist, den Päckereien schriftliche Mittheilun- gen irgend einer Art beizufügen — der erwähnte Fahrpost- tarif giebt hierüber ebenfalls Auskunft. Einzelne kleine Kästchen umhüllt man, um die umständliche Verpackung in einer Kiste zu vermeiden, zuerst mit Werg oder Watte und dann mit starkem Papier. Kleine Packete werden im deut- schen Postverkehr als sogenannte Beutelstücke mit in die 24 Briefbeutel gelegt und haben also nicht leicht Gefahr, verletzt zu werden. Aus vorstehenden Ausführungen ist zu ersehen, dass die deutschen Entomologen wegen der Versendung ihrer Tausch- objecte nicht in Verlegenheit kommen können; wenn ihnen auch die Benutzung der Briefpost abgeschnitten ist, so bietet ihnen die Fahrpost Gelegenheit, ihre Sendungen nach allen Gegenden der Erde zu verschicken und zu frankiren. Haben wir eine solche Tauschsendung in’s Ausland ge- macht, so erwarten wir natürlich sehnsüchtig die Ankunft der Gegensendung. In den Ländern wo die Staatsposten, wie bei uns, den Päckereiverkehr besorgen (Dänemark, Oesterreich-Ungarn, Russland, Schweden mit Norwegen und Schweiz), ist die Absendung eines Packets mit derselben Leichtigkeit zu bewerkstelligen, wıe in Deutschland; auch Portosätze sind verhältnissmässig nicht sehr hoch. Anders verhält sich die Sache, wenn wir eine Gegensendung aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, England, den Vereinigten Staaten von Nord- amerika etc. zu erwarten haben. In diesen Ländern hat die Post nur den Briefverkehr zu besorgen, der Päckerei- verkehr wird durch die Eisenbahnen, durch Privat-Transport- anstalten und Spediteure vermittelt. Der Absender wird in den meisten Fällen gar nicht ermitteln können, wie hoch sich die Kosten für eine Sendung nach Deutschland belaufen ; er lässt daher die Sendung untrankirt abgehen und sein deutscher Tauschfreund ist genöthigt, die oft willkürlich und unverhältnissmässig hoch berechneten Spesen zu bezah- len, obwohl er seine Sendung vollständig frei gemacht hatte. Die Verlesenheit, in welcher sich die Entomologen genannter Länder wegen der Versendung ihrer Objecte nach dem Aus- lande befinden, ist auch die Veranlassung, dass die meisten kleineren Packete von dort uns als Muster ohne Werth mit der Post zugehen. Aber auch im inneren Verkehr jener Länder wird die Beförderung der Päckereien durch Privat- personen und Gesellschaften mit grösseren Umständen ver- knüpft und theurer sein, als bei uns, denn sonst würden dort nicht, wie dies thatsächlich der Fall ist, selbst die in dem betreffenden Lande verbleibenden Inseetensendungen grössten- theils als Muster ohne Werth versandt werden. ‘h die Versendung von Insecten in vorgenannter Form u Postverwaltungen aller jener Länder zugelassen 'ssen wir nicht'!), in den Vereinigten Staaten und in 3elgien, der Schweiz, Italien und Spanien ebenfalls. K. 3 Ri . } 25 Frankreich werden derartige Proben jedoch ohne Unterschied befördert. Herr H. Schmelter in New-York schreibt uns über diesen Gegenstand unterm 19. September 1876: Packete werden hier beinahe durchweg von privaten so- genannten Express-Compagnien befördert. Der Preis auf Sendungen durch solche Compagnien ist ein ziemlich hoher, wenigstens im Vergleich zu europäischen Raten, und ist es daher in vielen Fällen anwendbar, kleine Packete per Post als Waarenproben zu versenden. Gerade in Bezug auf das Versenden von Insecten kann ich Ihnen mittheilen, dass wir fast ausschliesslich solche Sendungen per Post bewerkstelligen — die Kosten solcher Sendungen sind dieselben wie für Bücher und Drucksachen: 2 cents für je 2 ounzes (16 oun- zes 1 amerik. Pfund = 7, Pfund deutsch). Herr Ch.Royer in Langres theilte uns am 22. Novem- ber 1576 Folgendes mit: Es ist in Frankreich vollständig erlaubt, Inseeten mit der Post zu versenden, wenn man dabei folgende Bestimmun- gen beachtet, welche übrigens im Allgemeinen auch für alle andern Mustersendungen massgebend sind: 1) Man muss auf die Schachtel schreiben: ‚Muster natur- historischer Sammlungen, getrocknete Insecten; 2) die ver- packte Schachtel darf in ihrer grösssten Ausdehnung 25 Centimeter nicht übersteigen und 3) darf das Gewicht der Sendung nicht mehr wie 300 Gramm betragen. Die franzö-ische Postverwaltung hat niemals Schwierig- keiten gemacht, solche Sendungen anzunehmen. Bis zum laufenden Jahre (1876) ist es jedoch ausdrücklich verboten gewesen, geschriebene oder gedruckte Mittheilungen und selbst Ziffern an die Nadeln zu stecken. Eine Entscheidung des französischen Generalpostmeisters vom 25. März 1876 (veranlasst durch ein Schreiben meines Collegen und Freun- des Bauduer) hat diese Vorschrift aufgehoben und erlaubt, dass die Nadeln ausser mit geschriebenen oder gedruckten Nummern auch mit vollständigen Etiketten versehen werden können, welche den Artnamen, die Nahrungspflanze, das Datum des Fanges, das Vaterland und den Namen des Au- tors enthalten dürfen. — Die Verpackung von Inseetensendungen als Waaren- proben geschieht meistens in der Art, dass die kleinen Holz- kästehen mit den Thieren offen (oder nur mit einem Haken verschlossen) vorerst m Watte gehüllt und dann mit einem breiten Streifband von Papier versehen werden, auf welchem die Adresse niedergeschrieben wird. Aus Nordamerika haben DET ER EAN RAT EHE A Te VRR RE REN ige | Ay i tan, Ne 3 Nein a 26 wir auch kleine Blechkästchen unter Streifband erhalten, in welche die Käfer mit oder ohne Nadeln lose in Sägemehl gelegt waren: die Thiere kamen in ziemlich gutem Zustande bei uns an. Letztere Verpackungsart würde man wohl auch innerhalb Deutschlands anwenden können, wenn man die Sendungen als verschlossene Briefe gehen liesse (Briefe im Gewichte von über 15 bis zu 250 Gramm kosten 20 Pf.). Man müsste sich zu diesem Zwecke ziemlich flache (etwa 1 bis 14 Centimeter hohe) Blechkästchen in Briefform an- anfertigen lassen und solche in ein Couvert von starkem Papier legen. Hoffentlich wird unser Herr Generalpostmeister, der ja stets ein warmes Herz für alle wissenschaftlichen Bestrebun- gen hat, dahin wirken, dass im Verkehr des Allgemeinen Weltpostamts Insectensendungen in derselben Weise als Waarenproben zugelassen werden, wie solches bereits in Frankreich geschieht'!). Stehen der Zulassung solcher Sen- dungen innerhalb Deutschlands finanzielle oder postdienst- liche Bedenken entgegen, so haben wir hier als Ersatz ja die Fahrpost, die uns auch bei weitem mehr Sicherheit ge- währt wie die Versendung als Waarenproben. Letztere Sen- dungen dürfen von jedem Postbeamten geöflnet und contro- lirt werden, bei welcher Manipulation solche zerbrechliche Sachen natürlich leicht zerstör&k werden. Nehmen wir z. B. den Fall an, dass der Postbeamte eine solche Sendung in Sägemehl umschüttet und, nachdem er keine Schriftstücke vorgefunden, wieder einfüllt, so werden jeden- falls die meisten Fühlhörner und Tarsen abgebrochen sein?). Am besten wäre es, wenn der Herr Generalpostmeister darauf einwirkt, dass für wissenschaftliche Sendungen inner- halb des Weltpostvereins ein ähnliches System adoptirt würde, wie solches z. B. in der Schweiz bei den kleinen mit der Briefpost zu versendenden Packeten zu 10 Rappen be- steht. Die Bedingungen würden etwa folgende sein: Es wird eine gewisse nicht zu überschreitende Grösse und ein nicht zu überschreitendes Gewicht für derartige Sendungen vor- geschrieben, das Porto wäre vielleicht das doppelte wie das für Waarenproben bestehende. Die Kästchen etc. würden 1) Wir hotfen ebenfalls, dass den Entomologen, denen solche Sen- dungen ein eben solches Studienmittel wie Bücher sind, denselben Vor- theil erlangen werden, den die Kaufleute für ihre Geschäftsverbindungen haben. : 2) In Frankreich klebt man über die Schachtel Gaze, so dass der Postbeamte die Sendung zwar controliren, aber nicht berühren kann. De = 27 mit einem versiegelten oder sonst verschlossenen Brief- umschlag umhüllt, welcher äusserlich mit der Bezeichnung '„Wissenschaftliche Briefsendung“, der Adresse und dem Namen des Absenders versehen würde. Schriftliche Mit- tbeilungen, ausser den auf den fnhalt bezüglichen Ziffern, Namen ete. dürften der Sendung nicht beigegeben werden. Damit diese Einrichtung nicht zum Nachtheil des Post- vereins ausgebeutet würde, könnte eine gewisse Controle ausgeübt werden (welche, wie dies ja auch bei Waaren- proben der Fall ist, nur in einzelnen Fällen ausgeführt zu werden brauchte). Der Adressat empfängt von der Post- anstalt des Bestimmungsorts eine gedruckte Karte, welche die Aufforderung enthält, auf dem Postamte zu erscheinen, um eine jür ihn angekommene wissenschaftliche Briefsen- dung in Gegenwart eines Postbeamten zu öffnen. Findet sich, dass die Sendung vorschriftswidrige Gegenstände (Briefe, Waaren etc.) enthält, so wird sie mit dem vollen Briefporto nach dem Gewichte belegt, dies Porto wird entweder vom Adressaten oder, falls dieser die Annahme weigert, vom Auf- gabeort vom Absender eingezogen. Auf diese Weise würden im Interesse der Wissenschaft auf eine einfache und billige Weise alle möglichen kleineren wissenschaftlichen Gegenstäude innerhalb der weiten Grenzen des Weltpostvereins befördert werden können, ausser getrock- neten Insecten (an Nadeln, in Sägemehl, in Watte, in Dü- ten) z. B. auch lebende kleine Thiere, also Kerfe, deren Larven, Puppen, Eier etc. zu Acclimatisationsversuchen, zu biolog'schen und physiologischen Studien, Conchylien, Coral- len, kleine gut verpackte Gläschen mit Spirituosen, kleine Vogelbälge, Pfianzensämereien und Früchte, Mineralien, Passatstaubproben, geologische, paläontologische, archäolo- gische und ethnographische Gegenstände u. s. w. Wir glauben, dreist behaupten zu dürfen, dass eine der- artige Einrichtung für die Wissenschaft im Kleinen dasselbe ieisten wird, was eine mit grossen Unkosten verbundene Forschungsreise im Grossen erreicht. Wir legen daher dem Herrn Generalpostmeister diesen unsern Vorschlag nochmals dringend an’s Herz und bitten alle wissenschaftlichen Zeit- schriften, im Interesse der Wissenschaft von den vorstehen- den Ausführungen Notiz zu nehmen. LIE LLILTL 28 Coprophago-philen Coleopterologen theile ich unter der Devise „puris omnia pura“ mit, dass ich innerhalb der Zeit von 3 Tagen eine Menge Staphylinen, Histeriden u. Apho- dien aus einem und demselben Excrementhaufen eines homo superoenovallensis“ erhielt, indem ich besonders Abends den- selben mit Urin bespritzte oder begoss. So unhöflich diese Procedur auch ist, so dankbar ist sie; ich erhielt während dieser Zeit 60 Stücke Coleopteren in circa 15 Species, welche sämmtlich auf diese Benetzung hin unter den Excremen- ten hervorkrochen und das Weite zu suchen trachteten. v. Dalla Torre In Bezug meiner Tagebuchnotizen möchte ich bemerken, dass ich nun mehr wieder eine Verbesserung gefunden zu haben glaube. In Verwendung kommen nämlich, um die Buntscheckigkeit möglichst zu vermeiden, resp. hinauszu- schieben zunächst Nummern auf weissem Papier (1—5000), dann solche auf hellgelbem (5001—10,000), grauem (10,001 — 15,000), grünem (15,001—20,000), orangegelbem (20,001 — 25,000), blauem (25,001— 30,000), rothem (30,001 — 55,000) und violettem Papier (35,001—40,000). Das erste Tausend bleibt ganz weiss (1— 1000); das zweite (1001—2000) erhält im oberen Felde einen starken, rothen Querstrich; das dritte (2001—3000) einen ebensolchen blauen; das vierte (3001— 4000) einen dicken, schwarzen und das fünfte (4001—5000) einen grünen Querstrich. Das sechste Tausend (5001— 6000) bleibt ganz gelb; das siebente (6001— 7000) erhält im oberen Felde wieder einen rothen; das achte wieder einen blauen Querstrich u. s. w. — Das 11. Tausend bleibt wieder ganz grau etc. Auf diese Weise erhält man ein chronologisches Ver- zeichniss, dessen Nummern von 1 an bis in die Unendlich- keit fortlaufen; man merkt sich die Bedeutung der Farben und Striche leicht und sicher, da man lange an einem Tausend einzutragen bat und kann dann die Nummern leicht auf den Zettelcatalog übertragen. Ueber je 10,000 Nummern beginnt man ein neues Tagebuch. Wem diese Methode nicht behagt, der breche mit 10,000 ab und versehe die Nummern von 10,001 an (wieder auf weissem und gelbem Papier) mit einem rothen Verticalstriche, der also dem Zahlenraume von 10,001—-20,000 entspricht, mit 2 rothen Verticalstrichen dem Raume von 20,001—30,000 u. s. w.; die Buntscheckigkeit ist dadurch hintan gehalten, doch — büsst die Lesbarkeit der Nummern etwas ein. — Sapienti sat. — v.Da1la7 Torre 29 Chrysomela violacea und staphylea in Copula. In Nr. 19 der Ent. Nachr. 1875 berichtete ich von einer Copulation dieser beiden Chrysomelen, die ich bei Sierre im Wallis beobachtete, Jetzt schreibt mir Hr. Dr. Fröhlich in Aschaffenburg von einem zweiten Falle: „Im vergangenen Sommer fand ich im Steinbachthale des hiesigen Struthwaldes auf Mentha aquatica eine Unmasse von Chrysomela violacea, .nebst einigen Staphyleae. Mit Einsammeln derselben, von denen viele in statu copulationis sich befanden, beschäftigt, entdeckte ich auch staphylea 5 u. violacea 9 in bereits erwähntem Actus. Neugierig, was aus dieser entomologischen Mesalliance wohl werden würde, brachte ich die beiden Ehegatten, die sich beim Anfassen sofort losliessen, in eine Schachtel mit etwas Moos, und fand dieselben, als ich die Schachtel etwa 5 Stunden darnach zu Hause wieder öffnete, zum zweiten Male in Begattung. Dieselbe dauerte bis zum nächsten Tage. Das Männchen lebte darauf noch etwa 4 Wochen, das Weibchen dagegen fand ich vor ungefähr 4 Tagen noch am Leben, heute lag sein todter Leichnam an der Seite seines dahingeschiedenen Gatten. Von Eiern war nichts zu finden, ebensowenig konute man eine Verdickung des Hinterleibes wahrnehmen.“ In der Stett. ent. Ztg. 1876, S. 392 berichtet Hr. Prof, Schmidt-Göbel von einer im J. 1854 am 23. Juli beobachte- ten Oopulation von Cryptocephalus sericeus X mit Chryso- mela varians ©, Leider konnte auch hier kein Resultat der Copulation constatirt werden. K. Anthomyia im menschlichen Körper. — IIr. Dr. Laboulbene theilt im Bull. Soc. Ent. Fr. Nr. 68 Folgendes mit: Hr. Dr. Danton in Moulins zog aus dem sehr entzün- deten Ohr eines Kranken mehrere Larven und Puppen, aus denen einige Anthomyia sich entwickelten, die A. pluvialis sehr nahe stehen. Lange Fasten. — H. Lichtenstein aus Montpellier zeigte in der Ent. Ges. in Paris (s. Bull. 73) 2 2 von Dacty- lopius adonidum vor, die er auf einem Dattelbaum in den Treibhäusern des Luxemburg gefangen und zwischen zwei hohlen Gläsern aufbewahrt hatte. Nach 50tägiger Gefangen- schaft legten diese beiden Coceidier, nachdem sie sich mit ihrem baumwollartigen Secret umgeben hatten, ihre Eier in diesen Flaum. Nach 62tägigem Fasten der Inseeten waren sie noch lebendig; die Jungen inzwischen aus den Eiern ge- schlüpft und ebenfalls lebend, PR END Dunn ehe u | f “rn AR ÄRRET RR FR in de | 30 Einen andern Fall langer Festen theilt in derselben Ge- sellschaft Hr. Dr. Laboulbene (s. Bull. Nr. 68) mit. Er zeigte einen aus Cordova in der Argen:inischen Republik eingeführ- ten Reduvius (dem personatus nahestehend), der nach 7monat- lichem Hungern noch am Leben war. "SSL SSSLISIIT Literarische Revue. Eigth Annual Report on the Noxious, Beneficial and other Insects of the State of Missouri. By Charles V. Riley, Stoate Entomologist; 1876. The Colorado Potato-Beetle, S. 1—12. Dem Zweck des Berichts entsprechend wird hauptsächlich über den Schaden und die Vertilgung des Insects, der zu Letzterem angewandten chemischen Mittel und der Werkzeuge gesprochen. Pariser Grün (Kupferoxyd) zeigte sich am prac- tischsten, um so mehr, als die Kartoffeln durch das Gift nicht infieirt werden. In Betreff der Nomenelatur entscheidet sich R. für den gene- rischen Namen Doryphora, weil die Grube auf den Tibien, auf die Stal sein Genus Leptinotarsa gründet, sich auch bei Doryphora-Arten findet, bei D. concatenata F. mehr als bei I0-lineata. Wegen der Palpen zweigt er diese als Doryphora von Chrysomela ab. Als Heimath des Insects bezeichnet er die Rocky Mountains. In Bezug auf die giftigen Eigen- schaften desselben führt er den (auch in der Stett. ent. Ztg. 1876, 10-12 übersetzten) Bericht von Grote und Kayser an. Canker Worms, Ord. Lepidoptera; Fam. Phalaenidae, S. 12—22, R. weist nach, dass unter der Bezeichnung Canker-worm moth bisher 2 verschiedene Lepidoptern, die er als Paleacrita vernata und Anisopteryx pometaria trennt, beschrieben worden sind. In gegenüberstehenden Co- lumnen giebt er eine eingehende vergleichende Beschreibung derselben in allen Stadien. The Army Worm, Leucania unipunctata Haw, Ord. Lepid.; Fam. Noctuidae, 22—56. Nächst den Heuschrecken hat dies Insect im Sommer 1875 in Missouri den meisten Schaden gethan. Der amerikanische Heer- wurm bezeichnet verschiedene Insecten; R. behandelt hauptsächlich die oben genannte Art in ihrem früheren und jetzigen Auftreten, ihren sexuellen Unterschieden und Organen, ihrer Verbreitung, ihrem Schaden und ihrer Vertilgung. The Rocky Mountain Locust, Caloptenus spretus Thomas, 57—156. Die Verwüstungen dieses Insects haben die seines Vetters in Europa noch weit übertroffen: blos den in Missouri verursachteu Schaden be- rechnet R. im J. 1875 auf 15 Millionen Dollars. R’s Untersuchungen erstrecken sich hauptsächlich auf Abwehr der Schrecke, und er kommt zu dem auch in den Ent. Nachr. angegebenen Vertilgungsmiteln als den besten, nämlich Vertilgung der Eier durch Pflügen, Samme!n, Wal- zen und der noch nicht flüggen Thiere ebenfalls durch Walzen. Der 31 Hauptvortheil des kreisförmigen Walzens ist ihm entgangen, über den Nutzen der Gräben um Aecker führt er mehrere auffallende Beispiele an. Er weist von neuem auf Heuschrecken als menschliches Nahrungs- mittel hin. The Grape Phylloxera (vastatrix) 157—169. Die geflügelten Weib- chen legen ihre Eier in Erdrisse am Grunde der Reben oder an die Blätter, wie mehrfache Versuche Riley bewiesen, entgegen seinen früheren Behauptungen. Sie haben 3, 5—8 Eier in ihrem Abdomen, von zwei verschiedenen Grössen; aus den kleineren entstehen Männchen, aus den grösseren Weibchen. Bald nach Ablegung der Eier starben die Weib- chen. Beschreibung und Abbildung der geschlechtlichen Individuen, des wahren Weibchens und des von diesem gelegten einen Eies, in Ueber- einstimmung mit Lichtenstein und Balbiani. Die Insecten können durch Stecklinge ebensowohl wie durch ganze Pflanzen verschleppt werden; die amerikanische Rebe hat sich als die beste gegen Phylloxeraangriffe erwiesen. The Yucca Borer, Megathymus yuccae Waltler (Lep. Hesperidae), 169—182. Der einzige Schmetterling der V. St., dessen Raupe bohrt. Beschreibung in allen Stadien. (Vergl. Stett. ent. Ztg. 1876.) Ergänzende Bemerkungen zum Heerwurm bilden den Rest des mit vielen eingedruckten Holzschnitten ausgestatteten Buches. TISLLLLLELLI Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote.) Ich wünsche Oxytrypia Orbiceulosa und Spilosoma Zatima, welche ich noch in Mehrzahl besitze, gegen schöne ausser- ordentliche Aberrationen, selbst der gewöhnlichsten Arten zu vertauschen und erbitte mir Sendungen an meine Adresse H. Backhaus, (rimmaische Str. Nr. 14 in Leipzig gelangen zu lassen. a : Anzeigen. Zwwerkaufen: 557 Stück (in 405 Arten) exotische Lamellicornen, Ceto- niden, Melolonthiden, Goprophagen, Xylophagen, Lucaniden zum Preise von 100 M. Ferner 250 Goprophage und Xylo- phage Lamellicornen, sowie Lucaniden in 160 Arten zum Preise von 50 M. In beiden Sortimenten sind viele ansehnliche und gute Arten vertreten. E. Schmidt, Obergärtner, Flottbecker Baumschulen bei Altona. 32 Aus dem Nachlasse des im Sommer vor. Jahres in Wien verstorbenen bekannten Entomologen Graf Ferrari wird von dem Erben — Major von Hoffman — verkauft: Die Coleopteren-Sammlung, eirca 8000 Arten und wohl ebensoviele Local-Varietäten darstellend, untergebracht in einem grossen Doppelschranke mit 52 und einem Aufsatz- schranke mit 9 Kästen; Schränke und Kästen elegant, für sich mindestens 450 Mark werth; Preis 1500 Mark. Die Autographen-Sammlung, enthaltend circa 17 — 1800 Autographen von Naturforschern und Entomologen mit einer beträchtlichen Anzahl dupla; wohl geordnet. Preis 360 Mark. Adresse: Major v. Hoffmann, Prag. Eine Parthie Hymenopteren, Apiaren, Bombus, Sphex, Chrysis etc, noch unbestimmt, aus Peru, stehen bei dem Unterzeichneten zum Verkauf. v. Röder, Hoym, Herzogthum Anhalt. Mehrere Hundert Dytiscus latissimus fund 9; 50 Paar Cybister Roeselii, sowie auch Hydrophilus piceus und aterri- mus; Colymbetes striatus und andere Dytiseiden vertauscht gegen exotische Coleopteren oder verkauft billig v. 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Quinquennium: [aus den Jahr. 1871—1876],') von Prof. Dr. Karl v. Dalla Torre in Linz. Abia nitens L. 5 (serieea L. 2)fandich am 7. August 1872 in einem @ Exemplare, bei welchem 1 Fühler ganz braun, der andere gelb war; an den Füssen war keinerlei Unterschied, auch am Hinterleibe keinerlei Abweichung. Hylotoma pagana Panz. traf ich am 7. Juli 1871 an einem Weidenstrauche (Salix alba) in so ungeheurer Menge, dass derselbe nahezu kahl gefressen war, bei Brixen in Süd- tirol an; unter den entwickelten Formen stellte sich das Verhältniss der @ zu X wie 5 : 1; ebenso umschwärmte Dolerus vestigialis Kbg. zwischen dem 26. Mai und 3. Juni 1875 mehrere Bäume von Sorbus aria (Eberesche) bei Eger wolkenartig, und zahllose Räupchen frassen gleich- zeitig die Blätter ab, insbesonder an den unteren Lagen. Athalia spinarum Fbr. beobachtete ich im Aug. 1876 zahlreich auf @emskresse (Gaya simplex) bei 6342“ (2100 m.) und höher hinauf selbst noch bei 2700 m. Macrophya duodecim-punctata L. variirt in der Zahl der Punkte; es liegen mir Exemplare vor mit 4, 8 u. 10 u. 12 Punkten am Hinterleib; erstere stammen aus Südtirol (Schalders bei Brixen 7. Juli 71 2); letztere vor Nord-Böh- men (Eger, Ende Mai 75 2). Tenthredo viridis L. frass in einer Flasche die 5 Exem- plare von Deria leucozona Meig. und 3 Stücke Leptis trin- garia L. bis auf die Flügel und den Prothorax auf; des an- deren Tages verzehrte sie 5 weitere Stücke letzterer Art, welche ich ihr reichte; gewiss ein schönes Zeugniss ihrer Mordsucht und ihres Appetits. 1) Dieselben beziehen sich auf Monstrositäten und auffällige Vor- kommnisse, Tarpa cephalotes Fbr. steigt in den Alpen bis 5600* (1870 m.); ich fand 2 Stücke Morgens 5 Uhr träge auf Dol- den sitzend am Brenner in Tirol (29. Aug. 1876). Ephialtes manifestator L. fand ich Ende August 1876 an einem Zaunbalken (vielleicht Eier legend) so fest mit der Hinterleibsspitze eingekeilt, dass er umsonst Flugversuche machte; er zappelte über eine halbe Stunde, ohne los zu kommen; erst mit meiner Hülfe wurde er frei, freilich dem Tode geopfert. Brennerpass bei 5000* (1700 m.). Banchus pictus Fbr. traf ich in einer Gesellschaft von einigen Hundert Stücken auf Gebüsch an einem Sumpfgraben bei Franzensbad, einige Sträucher von Viburnum opulus be- deckend. (Juni 1875). Chrysis ignita L. steigt in den Alpen (bei Oetzthal) bis 2200 m.; ob auch sein Gastherr so hoch geht, und welcher (am ehesten ein Odynerus), ist mir unklar — ich fing nur Ancystrocerus antilope Pez in grösserer verticaler Höhe, doch höchstens bei 1500 m. Omalus auratus Dhlb. sehr zahlreich auf Chrysanthemum leucanthemum bei Maria Kulm in Böhmen (Juni 1875), doch rur 2. Thyreopus rh&ticus Krb. und Aich. fand ich noch bei 1500 m.; baut unter Baumstämmchen und trug eine weisse Motte ein. Juli 71. Priconemis obtusiventris Schdte. findet sich auf Alpen über 2000 m.; sie lebt unter Steinen und trägt Ameisen ein, (Aug. 1876). ‘ Vespa crabro L. findet sich in den Alpen bei ungefähr 1000 m.; auch . Vespa silvestris Scop. (holsatica Fbr.) geht so hoch, Eumenes coarctatus L. steigt dagegen auf 1300 m, und einzeln noch höher. (Aug. 1872). Rhyngcehium oculatum Fbr. in 2 2@ bei Myramare erbeu- tet zwichen 2 Steinen aus- und einschlüpfend. Halietus morio (Fbr.) Sm. fand ich zu Tausenden auf Symphoricarpus racemosa W. (Judenbeere) zw. Reichenhall und Salzburg, bei Freilassing am Bahnhof (14. Aug. 72). Melecta armata Pnz (punctata K.) in einer Anomalie des rechten Flügels, indem Cubitalzelle 1 und 2 untereinan- der verschmolzen sind (2, 1872 bei Innsbruck). Bombus pratorum L. (var. maculicollis Krb.) in einem rein weissäugigen Exemplare bei Innsbruck (2, 1872) erbeutet. — | Panurgus calcaratus fand ich an einer Wegstelle zwischen Rum und Volderthal bei Innsbruck zu wiederhoiten Malen 35 in grossen Massen theilweise den Weg lockernd, indem die einzelnen Eingangslöcher kaum mehr als l cm. von ein- ander abstanden und jedes mit einem kleinen Erdwalle um- geben war, und zu 709 mit Meloelarven besetzt. An anderen - Stellen begegneten sie mir einzeln, und von allen erbeuteten Exemplaren kaum 5$ mit Meloelarven. Bombus mesomelas Grst. geht über das Alpengebiet. Ich fand 2 Q Exemplare bei Eger und zwar das erste am 30. Mai (9Q) auf Echium vulgare, das zweite am 17. Juni (2) auf Trifolium pratense. Beide Fundorte liegen ganz in der Ebene c. 300 m., und so ist diese Ari sicher auch noch anderwärts verbreitet. — Bombus mastrucatus Grst. steigt in den Alpen selbst noch über 7000“ (2300 m.), ich fand sie bei 2500 m. auf Cirsium spinosissimum und noch höher auf vereinzelten Phyteuma hemispharicum L. (Aug. 1876 2) im Oetzthaler Complex. — Andrena Fbr. fand ich in sıumma summarum in Tirol zu 152 stylopisirt; Polistes gallica dagegen zu 2%; doch fand ich von letzterer 3 mal?,. u. einmal selbst 3 Individuen, Carabus cancellatus J1l. fing ich bei Eger in einem Q Exemplare, dessen rechter Fühler über dem 5. Gliede ähnlich dem Fruchtschweife von Geum rivale (oder etwa dem Fühler von Melo& 5) geknickt war. Mai 1875 — Corymbites zrugicollis L. fand ich in den Lamgbath- seen bei Ebensee im Salzkammergute am 6. Juni 1876 in einem © Exemplare, dessen rechter Mittelfussschenkel hell- fleischröthlich ist, während die übrigen metallich schwarz glänzen. Cantharis fusca L. fand ich unweit der Walhalla bei Regensburg in einem Knäuel von tausenden von Exemplaren über einigen abgebrochenen Blüthenständen von Pastinaca (19. Juli 1875). Ein Blaps mortisaga L. war mit einem an 5 dm. langen Gordius behaftet, als ich ihn bei Brixen (Juli 1871, 2) fing; letzteres kam, als ich den Käfer in den Spiritus warf in seiner gauzen Länge zum Vorschein; ein kleineres Exem- plar fand ich in einem am 19. Juli 1875 im Dom zu Regens- burg erbeuteten Stücke derselben Art (). Pissodes pini L. fing ich bei Linz in einem Exemplare, dessen rechte Flügeldecke auffallend gelb gefärbt war, so dass er, wie einseitig erschien (Juli 1876). Bei Lina metallica L. verhält sich, wenigstens bei Budwe's, wo ich die Art an einem Erbstrauche traf, die Zahl der 36 blauen (') zu jener der scheckigen (2) Formen, wie 3:8; ich zweifle, ob dies schon die Geschlechtsdifferenzen abgiebt. Adimonia taneceti L. in zahllosen Massen eine Distel belagernd (Carduus nutans), am Wege zwischen Eger und Franzensbad 23. Juni 1876 — zu tausenden von Exempla- ren an einer kaum 1 [_|m. grossen Fläche. Coccinella dispar Ill fand ich in unzähligen Stücken auf Maisblättern bei Innsbruck (Juli 72), welche angefressen waren; von Blattläusen sah ich keine Spur, und so halte ich dafür, dass die Art unter Umständen phytophag wird. Von (14. Juli 1871) Smerinthus populi L. becbachtete ich Parthenogenese. Ich fing ein Pärchen in copula am Wege zwischen Innsbruck und Hall auf einem Pappelbaumstamme (auffallendste Mor- phomimesis, wie Saperda carcharias); das Weibchen legte Eier (80 Stücke), und in wenigen Tagen entwickelten sich die kleinen, haarfeinen Räupchen. (75 Stück, 5 Stücke taub). Ich fütterte sie mit den zartesten Pappelblättern, und in dem sie vorzüglich gediehen und wahrhaft zusehens wuchsen, waren sie nach 14 Monaten erwachsen und ver- puppten sich. Ich legte jede Puppe in ein nur durch Sieb- löcher verschlossenes Schächtelchen — und anfangs Mai (bis 15.) erschienen die Schmetterlinge (28 5 43 9; 4 Puppen waren zu Grunde gegangen). Ohne dass nun je eine Copula möglich war, indem jedes Stück vom anderen separirt war, ja die 9 stets nach dem Ausschlüpfen (täglich 2 mal sah ich nach) in ein 2 Zimmer entferntes Zimmer, das ganz verschlossen war und blieb und bei welchem an ein Eindringen eines 5 nicht zu denken war, andererseits aber auch an eine eventuelle Täuschung nicht, der Art dass ich ein 5 für ein @ gehalten hätte, indem jeaes mit einer Drahtglocke versehen und überstülpt wurde, begannen 3 Weibchen schon am 3. und 2 am 5. Tage nach dem Ausschlüpfen Eier zu legen. Letztere waren und blieben todt; von den ersteren entwickelten sich nach 3 weiteren Tagen Räupchen. Die Summe aller möchte an 150 betragen haben. Auch 2 später erschienene Schmetterlinge legten Eier, aus denen sich Räupchen entwickelten; alle andere legten taube Eier, 3 Q@ starben vor dem Eilegen. So hatte ich von5 @ zu- sammen an 200 Räupchen — welche wie vorige mit aller Sorgfalt gezogen wurden. Schon nach drei Tagen wurden einzelne weich, und starben; nach 7 Tagen waren der Reihe nach 4, 10, 23, 30 Stücke erlegen; nach einem Monate hatte ich nur mehr 40 Stücke, jedenfalls ein Zeichen der Hinfällig- keit ungeschlechtlich erzeugter Thiere.. Diese 40 wuchsen iM Pr a te 37 aus, verpuppten sich und im kommenden Sommer kamen 18 Q und 12 5 aus; die von diesen Q parthenogemetisch er- erzeugten Eier erlagen sämmtlich. — Die übrigen waren dem Puppenstadium erlegen. So liegt — die Partheusgenese bei Smeriuthus populi vor, und zugleich das Faktum, dass die Q wohl stets zahlreicher sind, als die X. — Von Acherontia atropos L. fing ich auf Chenopodium album unweit der Gasfabrik in Innsbruck am 7. Juli 1871 "eine Raupe, welche abweichend von der gewöhnlichen Zeichnung, ganz grau mit schwarzen Querzeichnungen war und einem photographischen Negativ glich. Leider konnte ich die Ver- wandlung nicht weiter beobachten, — da!die Puppe zu Grunde ging; ich constatire dies Faktum nur, da es mir auffällig ist, dass dieses Thier mit dieser Pflanze verlieb nimmt und da ich andererseits auf der nämlichen Stelle vor Jahren (etwa 1861 od. 62) eine ganz gleiche Raupe gefunden hatte, welche ich dem Realschulprofessor J. Weiler mittheilte, der mir selbe gegen einige Lepidopteren eintauschte, später aber mittheilte, dass ihm die Zucht nicht gelungen sei. Ob nicht hier vielleicht auch der Geruch der ausströmenden Gase (Gaskalk, Braunstein etc.) Einfluss hat, da mir ein derartiges Exemplar doch nie sonst in der Umgebung Innsbrucks vor- kam, obwol ich an 12 Jahren dort sammelte. — Clo& diptera L. (Clo&on dipt. L.) fand ich in einem grossen Schwarm von einigen Tausenden von Exemplaren auf einer Sumpfwiese bei Seefeld(Tirol) in einer Höhe von ung. 1200 m. Pachytelus einerascens Fbr. fing ich in einem 9 Exem- plare am 3. September 1875 in der Marientheresiastrasse in Innsbruck; es war ganz unversehrt und hüpfte, in einem sehr kräftigen Sprunge vom Boden auf die Schulter. Leider war es der Vorabend meiner Abfahrt, und so konnte ich nicht mehr erfahren, ob noch mehrere Exemplare gefangen wurden — soviel steht mir fest, dass es ein Flüchtling (ja ich glaube sogar ein willkürlicher, nicht durch Wind getrie- bener und verschlagener) der am Oberrhein und Bodensee gerade zu jener Zeit schädlich- auftretenden Heuschrecken- schwärme war. Die Luftlinie beträgt ungefähr 20 deutsche Meilen, also über 150 Kilometer. — (Schluss folgt.) Se er Pr Hr. ©. Herman, Conservator am Nationalmuseum in Budapest, Verfasser der im vor. Jahrg. der Ent. Nachr. be- sprochenen Spinnen Ungarns, wird nach den Mittheil. des Compte-R. Belg. „Naturhistorische Hefte für Zoolo- sie, Botanik und Mineralogie“ in deutscher und unga- rischer Sprache herausgeben. 38 Fliegen im menschlichen Körper. | In Nr. 2 erwähnten wir des Vorkommens einer Antho- myia im Körper eines Menschen; in den Horae Soc. Ent. | Ross. berichtet Hr. Portschinsky von einer Sarcophila, die dadurch, dass sie ihre Eier in die Nasen, Ohren, sowie in | das Fleisch des menschlichen Körpers legt, häufige und schmerzhafte Krankheiten hervorruft. Diese SarcophilaWohl- farti Portsch. —= $S. magnifica Schiner ist besonders im Mohilew’schen Gouvernement gefunden worden. Sie lebt unter freiem Himmel, fliegt niemals in die Häuser und ist als vollkommenes Insect nur selten anzutreffen. Portschinsky hat seine sämmtlichen Exemplare aus Larven gezogen. Sie greift Menschen und 'Thiere, Hornvieh, Pferde, Schweine, Schafe, Hunde und Hausvögel (besonders Gänse) an, indem sie ihre Larven in Wunden’) (?) derselben legt. „In manchen Jahren erstreckt sich die Ansteckung des Hormviehs durch die Larven auf 3, oder wenigstens auf die Hälfte der Thiere einer bestimmten Heerde. „Eine unbedeutende Wunde wird schleunigst von den Larven dieser Art eingenommen und bald in eine grosse | umgewandelt. Sehr eigenthümlich ist es aber, dass die Sar- | cophila sich auf die Schleimhäute und hauptsächlich auf die Inginal- (Weichen-) Gegend der Kühe setzt, wo die Larven Wunden erzeugen, die nicht bald geheilt werden können.“ „Nach Erwähnung mehrerer Aerzte der Stadt Mohilew | und derjenigen einiger Kreise des Gouvernements wird das Vorkommen der Sarcophila-Larven bei Kindern bis zum 13. Lebensjahre öfters beobachtet. Diese Larven leben in den Ohren, in der Nase und sogar in dem Gaumen und erzeugen erhebliche Schmerzen, die die Kranken zuweilen von Sinnen bringen. Der starke Blutverlust aus der Nase oder aus den Ohren schwächt die Organe der Kinder ausserordentlich, wesshalb die Kranken immer sehr blass aussehen und mager werden. stumpfe Gesichtszüge aufweisen und in diesem Zu- stande noch dann lange genug verbleiben, wann die Larven und alle Krankheitsfälle verschwunden sind. Zu gleicher Zeit erzeugen die Sarcophila-Larven, welche sich in den Ohren eingenistet, und nachdem sie die weichen Theile des Gehörkanals durchfressen und nicht selten das Trommelfell durchdrungen haben, ausser den heftigsten Schmerzen, noch entweder ei e vorübergehende oder eine andauernde Taub- 1) Nach der folgenden Beschreibung legt sie dieselbe nicht nur in Wunden, sondern auch in unverletzte Körpertheile. 39 heit; ebenso können die Larven, wenn sie sich in den Augen : aufhalten, den gänzlichen V erlust der Sehkraft bewirken. Im Mohilew’ schen Gouvernement, namentlich in den Kreisen - Mohilew, Orscha und Gorki, findet man nur wenige Dörfer, wo. den Bauern die Myiasisunbekannt ist. Essind mir sogar mehrere Familien bekannt, deren Glieder diese Krankheit grössten- theils überstanden haben. Sowohl die Bauern des Mohilew- schen Gouvernements als auch die dort einheimische hebräische Bevölkerung sind dem Anfall der Sarcophila Wohlfarti gleich ausgesetzt, indem dieselbe Dörfer und Städte heimsucht.“ „Die Larven verpuppen sich, gleich wie die Larven anderer Fliegen, in der Erde in ihrer alten Haut, welche allmälig dunkler wird und endlich eine schwarzbraune Farbe annimmt.“ Alle Port-chinsky bekannten Fälle von Ansteckung durch sie kamen im Mai, Juni, besonders aber im Juli und selten Anfang August vor. Wahrscheinlich bleibt die Puppe den Winter über in der Erde; in den ersten Tagen des Frühlings entwickelt sich die Fliege. Wir theilen einige der von Portschinsky besprochenen Krank- heitsfälle mit: „Zur Zeit meines Aufenthalts im Kreise Orscha in der ersten Hälfte des Juni führte mir eine Frau einen 10-jährigen Knaben zu, dessen rechtes Ohr schon seit mehreren Tagen blutete und eiterte; das Blut floss ohne Unterbrechung Tag und Nacht; bei den schrecklichsten Ohrenstichen schrie der Knabe wie ein Besessener und Wüthender, und schon mehrere Nächte nach einander kletterte er wie ein Wahnsinniger längs den Wänden, fiel auf die Diele und schlug sich den Kopf daran wund. Der Schmerz sammt den Anfällen liessen gewöhnlich um Mittag bedeutend nach und der Knabe hörte auf zu schreien. Das allgemeine Aus- sehen des Kranken war ein sehr trauriges. Sein mageres Gesicht, bleich wie Leinewand, drückte schreckliche Leiden und zugleich Stumpfsinn aus. Der Kranke antwortete nichts ausser „ja“ und „nein“, was er öfters nicht einmal treffend hervorbrachte und sprach mit Zwang und nach Nöthigung. Die rechte Gesichtshälfte, besonders die Umgegend des Ohres war von Blut, aber auch von Fliegenkoth bedeckt. Die Fliegen waren durch die eiternde Flüssigkeit, die aus dem ÖOhre mit Blut gemengt herausfloss und einen üblen Geruch verbreitete, angezogen. Unsere Zimmerfliegen warfen sich so gierig darauf, dass sie nicht nur die rechte Seite des Gesichts bedeckten, sondern auch zu 3—4 tief in das Ohr hineinkrochen, so dass man für nöthig fand, sie einige 40 Mal des Tages aus demselben herauszuziehen'). Von 5 Uhr Abends an schlug der Knabe wieder den Kopf zurück und alle die schon beschriebenen Anfälle wiederholten sich von Neuem. Am folgenden Tage begannen, in Folge der An- wendung vcn Mandelöl mit Zusatz von Terpentin, die Larven sich der Oefinung des Ohres zu nähern, so dass 10 Exem- plare herausgezogen werden konnten, die beinahe ihre voll- kommene normale Grösse (von 43—7 Lin.) erreicht hatten und aus denen ich S. Wohlfarti erzog. Von nun an hörten die Blutausflüsse und Anfälle auf; obgleich aber der Knabe, wie ich beri:ach erfuhr, vor dem Beginn der Krankheit sehr froh und scharfsinnig von Natur aus angelegt erschien, suchte er doch noch immer die Einsamkeit und sprach ungern.“ „Ein 5-jähriger Knabe, wurde im Juli in einem sehr leidenden Zustande zu mir gebracht. Die Eltern äusserten, dass der Knabe schon seit mehreren Tagen wie rasend schreie und über einen unerträglichen Kopfschmerz klage. Der Knabe hörte auf zu gehen, schrie die ganze Nacht, schwenkte krampfhaft den Kopf hin und her, bewegte unruhig Hände und Füsse und verfiel zum Morgen in einen comatösen Zu- stand; bierauf wiederholten sich dieselben Anfälle. Vom Leiden, Schlaflosigkeit und vielen Blutverlust erschöpft, be- kam der Knabe ein sehr bleiches Aussehen; seine Gesichts- züge waren stumpf, aus seiner Nase floss ununterbrochen und in grosser Menge Blut mit Eiter gemischt hervor. Dies bewies die Gegenwart der Larven in der Nasenhöhle, aber dennoch konnte ich, auch bei der sorgfältigsten Untersuchung der letzteren, nicht eine einzige Larve entdecken, die auf diese Weise, wahrscheinlich (ohne Zweifel) in der Zahl mehrerer Individuen in die Stirnhöhle eingewandert waren. Ausserdem erblickte ich auf der Oberlippe, unweit der Nasen- scheidewand und der Nasenflügel, je 2 weisse runde Körper, umgeben von einem rothen Ringe. Es waren Sarcophila- Larven, die den Hintertheil ihres Körpers aus dem von ihnen durchfressenen Kanale heraussteckten. Beim Anrühren der 1) Anschliessend an diese Beobachtung kann man einen Fall an- geben, welcher im vergangenen Jahrhundert beschrieben und als Fabel aufgenommen wurde. In Kongl. Vetenskaps Acad. Handl., Jahrgang 1752, S. 52, wird angeführt, dass aus der Nase eines Kranken mehrere lebendige Zimmerfliegen (Musca domestica) hervorkamen, welche, nach der Meinung des Autors, aus Larven sich entwickelt hatten, die in der Nasenhöhle gelebt. Auf Grund der von mir angestellten Beobachtungen ist es leicht erklärlich, dass die Fliegen, durch die Fäulniss ange- zogen, in die Nase der Kranken hineinkrochen und hernach entweder selbst herauskamen oder herausgezogen wurden, was ohne Zweifel den Autor des genannten Artikels in Irrthum führte. rn Yy } i j r. #] Würmer krochen sie in die Tiefe, und alsdann nahmen die Wunden eine bestimmte runde Contur an. Die Larven tauchten oft an die Oberfläche fast bis zur Hälfte ihrer Körper, und darauf schrie der Knabe und bat, das Insect, das ihm in die Nase zu kriechen schien, zu entfernen. Als der Knabe, entkräftet, auf eine kurze Zeit einschlief, kamen die Larven, dem Anscheine nach, mehr in Bewegung. Ueber- einstimmend mit den Athemzügen des Schlafenden, bewegten sich die Larven bald vorwärts, bald rückwärts in ihren Kanälen, und diese langsamen Bewegungen, verbunden mit dem Ausfluss von Blut und Eiter, gewährten beim schlafen- den Knaben einen sehr widerwärtigen Anblick. Wenn es einmal gelang, eine Larve herauszuziehen, so erschien an ihrer Stelle alsbald eine andere, welche, gleich wie die erstere, den Hintertheil des Körpers aus der Oefinung des Kanals hervorsteckte. Dieses diente als Beweis, dass alle 6 Wunden, welche die beträchtliche Geschwulst der Oberlippe verur- sachten, nichts weiteres vorstellten, als Oefinungen oder Mündungen von 6 tiefen Kanälen, worin die Larven sich hintereinander lagerten. Wegen der Qual und starken Un- ruhe des Kindes war es unmöglich, die Richtung dieser Kanäle zu untersuchen, indem sie wahrscheinlich mit den Hirnhöhlen, vermittelst der Nasenhöhle, in Verbindung standen. Das Schicksal des unglücklichen Knaben ist mir unbekannt; da aber die von mir gefangenen Larven noch jung waren und die gefährlichste Periode der Myiasis erst dann eintritt, wenn die Larven ihre normale Grösse erreicht haben, musste an seiner Lebensrettung gezweifelt werden, falls es nicht später gelingen würde, durch Mittel die Larven herauszu- treiben.“ I SSSLISLSILL Entomologischer Verein in München. Wie das Compte-Rendu Soc. Ent. Belg. vom 6. Januar mittheilt, ist die beabsichtigte Gründung eines entomologi- schen Vereins in München verwirklicht worden. Hr. Baron v. Harold ist zum Präsidenten, Hr. Dr. Kriechbaumer zum Vizepräsidenten erwählt worden. Der Verein wird viertel- ‚jährlich eine Zeitschrift unter dem Titel „Mittheilungen der Münchener Entomologischen Gesellschaft“ erscheinen lassen. en jährliche Beitrag für Baiern wie für Nichtbaiern beträgt 6 Mark. SSL SLIISLSLLH 42 Nochmals die Cyankaligläser und speciell deren Anwendung bei dem Fange der Noctuen mit Aepfelschnitten. Von W. Stockmayer. In mehreren Aufsätzen in den entomologischen Nach- richten sind verschiedene Verfahren mit Fa..ggläsern, sowie das zu verwendende Betäubungsmittel resp, Gift angegeben. Ich habe es mit allen möglichen Betäubungsmitteln versucht, und habe schliesslich gefunden, dass Cyankali das pract'schste ist. Die von mir verwendeten Gläser sind ca. 10—12 etmr. hoch und haben eine Oeffnung im Durchmesser von 5 ctmr, Die Korke müssen selbstverständlich sehr gut schliessen, und dürfen vor allen Dingen weder rissig sein, noch allzu- grosse Poren haben. Mit einem spitzigen und starken Messer höhle ich den Kork von der Unterseite so aus, dass sowohl die Wandungen an der Peripherie, als auch die Oberseite wenigstens noch eine Dicke von 0,75—1 ctmr. haben. In die so entstandene Höhlung bringe ich ein in Watte einge- hülltes so grosses Stück Cyankali, dass dieselbe gerade aus- gefüllt wird, dann wird die Unterseite des Korkes bis an die äussere Peripherie mit einem passenden runden Stück Leinwand verleimt und dadurch die Höhlung abgeschlossen. Auf diese Weise halten nieine Gläser bei fast täglicher starker Verwendung ca. 3—4 Monate. Wenn das Cyankali sich zu zersetzen und den Kork nach und nach zu nässen anfängt, dann schneide ich die Lein- wand weg und fülle die Höhlung, nachdem ich den jetzt unbrauchbaren Inhalt herausgenommen und sorgfältig be- seitigt habe, wieder frisch, vorausgesetzt natürlich, dass der | Kork noch zu gebrauchen ist. Früher hatte ich Cyankali in Stangen von ungefähr Bleistiftdicke, allein ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Sorte nicht die beste ist, viel- mehr beziehe ich jetzt Cyankali, das aus unregelmässigen Stücken (ähnlich den geschlagenen Zuckerstücken) besteht. Bei dem nächtlichen Fangen habe ich es in erster Reihe nicht auf ein sofortiges Tödten, sondern auf ein starkes Be- täuben abgesehen, da man bei spätem Nachhausekommen meistens keine grosse Lust mehr verspürt, die gefangenen Thiere aufzuspannen. Am andern Morgen zeigen die meisten der gefangenen Noctuen wieder etwas Leben, ohne sich in den verschlossenen Schachteln beschädigt zu haben. Nun tödte ich vor dem Aufspannen jedes Stück dadurch, dass ich mit einem Holzs’äbchen 2—3 Tropfen Chloroform an die Unterseite des Kopfes und Leibes bringe, | Was den Fang selbst betrifft, so kann ich durch eine nähere Beschreibung der Art und Weise, wie ich ibn betreibe, ; 45 einem oder dem anderen der Herren Leser vielleicht manches Neue bieten. Um mit dem Lockmittel zu beginnen, so fange ich mit Aepfelschnitten, welche in jedem grösseren Kaufladen erhältlich sind, von denselben reihe ich etwa 6—10 an cine Schnur nnd habe bei meinen Excursionen oft bis 100 solcher Schnüre mit Schni.zen in einem Säckchen, welches ich an den Riemen einer Jagdtasche der bequemeren Handhabung halber angebunden habe, bei mir. Die Aepfelschnitten tauche ich 1—2 Stunden, ehe ich sie zum Fange aufhängen will, in eine Mischung von 3 Tbeilen Bier und 1 Theil Honig, welche mindestens 1 Tag vorher zusammengeschüttelt, mässig erwärmt und tüchtig verrührt worden ist; dann lässt man die Flüssigkeit etwas antrocknen, doch nur soweit, dass die Aepfel noch einen gewissen Grad von Feuchtigkeit haben (zu diesem Zwecke hänge ich sie an Stöcken in einiger Ent- fernung von einander auf); kurz vor dem Aufbruch kommen dann die Aepfel in das oben angeführte Säckchen. Bei meinen nächtlichen Excursionen habe ich einen Rock mit möglichst vielen Taschen an; an der Seite hängt die Jagdtasche mit 2—3 Schachteln zum Einstecken der gefan- genen Insecten, sowie 1—2 vorräthigen Lichterın für die Blendlaterne; letztere hat an ihrer Unterseite einen fest an- gelötheten eisernen Stift, vermittelst dessen sie auf einen ca. 5° hohen, unten mit einer langen starken Spitze ver- sehenen Stock gesteckt wird, um ihn mitsammt der Laterne in jeden Boden fest einstecken zu können. Um das linke Handgelenk habe ich ein Stecknadelkissen, und um den Leib eine Art Patrontasche geschvallt, in welcher sich je nach Belieben 4—8 Fächer neben einander befinden, zum Aufbe- wahren und Einstecken der mitzunehmenden Sammelgläser; endlich nehme ich noch 1 l’angnetz mit ziemlich grossem Bogen mit. So ausgerüstet begebe ich mich auf einen meiner Fang- plätze und hänge die Aepfelschnitze je in Gesichtshöhe und in Entfernungen von 15—30 Schritten von einander auf, was jedoch noch vor anbrechender Dämmerung geschehen sein muss. Nach Einbruch der Dämmerung sodann resp. der Nacht begehe ich die ausgehängten Schnitze, in der linken Hand den Stock mit der brennenden Laterne, in der rechten das Netz. Sind an 1 Schnitzbändel Schmetterlinge zu sehen, so stecke ich die Laterne in den Boden derart fest, dass die Schnitze beleuchtet werden, und halte sofort das Netz unter, für den Fall, dass etwa einer der Schmetterlinge durch das Licht geblendet sich herabfallen lassen sollte. In die. da- durch frei gewordene linke Hand nehme ich eines der Sammel- 44 gläser, entferne den Kork, schüttle es etwas (wenn es noch ganz leer ist), dass es nicht zu stark riecht, und halte es unter das zu fangende Stück, das nur ein wenig berührt zu werden braucht, um sofort abzufallen. Hängen gar zu viele Schmetterlinge an 1 Aepfelbündel (ich habe an günsti- gen Abenden oft schon an einem einzigen Bündel 20 und mehr Schmetterlinge beobachtet), so schüttle ich die ganze Gesellschaft in das Netz, und hole mit dem Fangglase das mir passende heraus. In ein Fangglas bringe ich ca. 5—10 Stück, je nachdem der Abend reichliche Beute gibt, und lasse die Schmetterlinge je nach Umständen 5—15 Minuten darin. Auf diese Weise wird Bündel für Bündel abgesucht, dann dieselben wieder abgenommen nnd in das angehängte Säckchen gethan. Zu Hause müssen die Bündel jedesmal sofort an bereit gehaltene Stöcke angereiht, und diese wiederum an einem luftigen und trockenen Orte aufgehängt werden. Die Aepfelschnitten können 3—4 Abende hinter einander gebraucht werden, ehe man sie auf's neue in ver- süsstes Bier eintauchen muss; so behandelt, kann man sie dann ein ganzes Jahr lang gebrauchen. Die besten Monate zum Fang sind die Frühjahr- und Herbstmonate, namentlich der September und October; ich habe z. B. in den genannten 2 Monaten über 1000 Noctuen, darunter allein 41- Stück Orch. fragariae auf diese Art ge- fangen. Welche Abende die besten sind, lässt sich genau nicht bestimmen. Am wenigsten lieben die Noctuen Wind; bei starkem Mondschein habe ich manchmal reiche Beute erhalten, manchmal sehr wenig; schwüle Abende, insbeson- dere solche, an denen ein warmer Regen im Anzug ist, oder auch schon herabrieselt, sind jedenfalls die ausgiebigsten ; entschieden schlecht dagegen sind Abende mit starkem und kaltem Thau. Die 50. Versammlu und Aerzte findet bekanntlich am 18. Sept. d. J. im München statt. Es wurden von dem vorbereitenden Comit& bereits die Sektionen festgesetzt, darunter auch eine solche für Entomologie. Der Unterzeichnete, zum Vorstande dieser Sektion ernannt, ladet nun die hochgeehrten Herren Fachgenossen freundlichst ein, sich zu dieser Versammlung recht zahlreich einzufinden und durch wissenschaftliche Vorträge aus dem Gebiete der Ento- mologie, namentlich solche von allgemeinerem Interesse, den Zweck dieser Versammlungen fördern zu helfen. Diejenigen ‚Herren, welche geneigt sind, die Sektion mit einem Vortrage 45 zu erfreuen, werden zugleich gebeten, das Thema desselben im Verlaufe der nächsten Monate dem Unterzeichneten be- kannt zu geben, um beim Beginne der Sektionssitzungen den Theilnehmern an denselben sogleich einen Plan über die Reihenfolge der Vorträge mittheilen zu können. Diesen im Voraus angemeldeten Vorträgen wird jedenfalls der Vorrang vor den erst während der Versammlung hinzukommenden eingeräumt werden. München im Februar 1877. Dr. Kriechbaumer, k. I. Adjunet an der zool. Samml. des Staates. BI Fr Literarische Revue. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1871 und 1872 von Dr. Philipp Bertkau in Bonn. Berlin 1876. 8°. 192 8. Auf den Bericht über allgemeine Entomologie 1—32 (Practische E., Embryologie, Morphologie, Biologie, geographische Verbreitung, Anatomie, Paläontologie) folgen die einzelnen Ordnungen: Coleoptera, 33—106, zuerst allgemeine Schriften, dann solche über die einzelnen Familien; Hyme- noptera, 106—119; Neuroptera, 119— 121; Trichoptera, 121—122; Orthop- tera, 123—133; Lepidoptera im Allgemeinen, 133—143; Macrolepidoptera, 144—162; Microlepidoptera, 162—170; Diptera, 171—179; Hemiptera, 179—182; Heteroptera, 182—187; Homoptera, 157—192. Stettiner ent. Ztg. 1576. 10—12. Vereinsangelegenheiten. — Leseblume, intelligenter Bau einer Spinne. — C. A. Dohrn, Salvo Errore. Aprostoma Guerin = Mecedanum Er. — Lichtenstein, weitere Beobachtungen über Phylloxera. — Schmidt- Göbel, coleopt. Kleinigkeiten (Flugperiode der Maikäfer; Pelopoeus destillatorius Ill.; Glyptoma cortieinum; Sphindus dubius Gyll., Capnodis tenebrionis bei Prag; Anchomenus gracilipes; Cryptocephalus sericeus © in Copula mit Chrysomela varians @ ; Bombylius als Schmarotzer; Oenera hispida F. in Sieilien; Lucanus cervus in Buchen und Weiden; Corymb. cruciatus als Holzbewohner (?'); Quedius dilatatus an Aas; Crypt. sericeus Pollenfresser ; Denops albofaseiatus springt nicht, nährt sich vielleicht von Apate capucina, dagegen springen Tropidoderes sepi- cola, Anthotribus albinus, Choragus Sheppardi Kby.; Klopfen von Tr, sepicola, Futter der Pelecotoma fennica; Cryptohypnus dermestoides Gm. = guttatus Cast.; Aromia rosarum Varietät von A. moschata; Patro- bus tatricus Mill.; Phryganophilus ruficollis F.; Silpha opaca, phytophag; 1) Ich habe ihn häufig von Pflanzen mit dem Streifnetz geschlagen, indessen auch häufig an der Erde kriechend gefunden, 46 ebenso Zabrus gibbus und einige Amara). — Boll, über die Befruch- tung der nordamerikanischen Yucca-Arten. — W. Davis, Anzeichnun- gen über einige Coleoptera Cordovana (Argentina), übers. v.C. A.Dohrn. Tischbein, Zusätze und Bemerkungen zu der Uebersicht der euro- päischen Arten des Genus Ichneumon. — Eppelsheim, neue Staphy- linen. — Lelievre, über die Zucht von Bombyx (Antheraea) Pernyi Guer., übers. von C. A. Dohrn. -- Grote und Kayser, ist der Kar- toftelkäfer giftig? — C. A. Dohrn, Nachtrag zu S. 336 dieses Jahr- gangs (Leeseblumen. — Putzeys, Sparostes africanus. — Dietze, Selbstkritik. (Keine Mimicry). Notiser ur Sällskapets pro Fauna et Flora Fennica förhandlingar. Häft XIV. Helsingfors 1875. Enthält folgende entomologische Abhandlungen und Aufsätze. O.M, Reuter, Bidrag till nordiska Capsiders synonymi. — 1.M.I. af Teng- ström, Nykomlingar till Finlands fjärilfauna. (Neue finnische Schmetter- linge). — J. Sahlberg, Enumeratio Coleopterorum Carnivororum Fen- niae (372 Species werden aufgezählt mit genauer Angabe der geogra- phischen Verbreitung der Arten. 19 Arten sind neu; alle diese und die in Thomson’s Skand. Col. nicht beschriebenen sind mit Beschreibungen versehen. Für Europa neu sind: Diachila polita Fäld und Bembidium cupripenne Gemm. et Har). — J. Sahlberg, Enum. Coleopt. Palpicor- nium Fenni®. (73 finnische Arten, worunter 3 neue). — J. Sahlberg, Enum. Col. Amphibiorum Fennie. (20 Arten, keine neu). — J.Sahl- berg, Synopsis Amphibicorisarum et Hydrocorisarum Fennie. — J. Sahlberg, Hemiptera Heteroptera nova fennica. — J. Sahlberg, Om tvenne för Finland nya myrarter. (Für Finnland neu sind: Ponera punctatissima Rog. [nur in Orangerien] und Camponotus pubescens Fabr.) — O0. M. Reuter, Hemipterorum noyorum species aliquot. (Neue Wan’ zen aus Finnland, Frankreich und Oesterreich). — O0. M. Reuter, En ny Hsmonia-art. (Die in Finnland bisher gefundenen Hs&moniaarten sind: H. Sahlbergi Lac., H. ineisa J. Sahlb., H. pubipennis Reut., H. ru- gipennis J. Sahlb. und H. Equiseti Fabr.) — Ausserdem kleinere hyme- nopterologische und hemipterologische Mittheilungen von F, W. Wold- stedt und O. Reuter. Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote.) Einige Centurien grösserer exotischer Käfer aller Ord- nungen und aus verschiedensten Erdtheilen sind tauschweise gegen mir fehlende exotische Coleopteren oder auch käuflich 5 Mrk. pro Centurie abzugeben. Wernsdorf per Tharau, im Februar 1877 A. Kuwert. 47 (refertigter giebt parthienweise 100 Stück ganz erwach- _sene, schon im Stadium der Verpuppung befindliche Raupen von Arctica Pudica gegen Tausch mit europäischen Lepidoptera. V, Gaiger 3 in Lissa in Dalmatien. Lacordaire, Genera des coleopteres wird zu kaufen gesucht. Californische Coleopteren werden zu Kauf oder in Tausch abgegeben von Dr. H. Lenz, Naturhistorisches Museum, Lübeck. ILLLLLEI Anzeigen. Missouri-Inseeten aller Ordnungen _ aus dem Fangjahre 1876 verkauft für Rechnung des Samm- lers der Unterzeichnete. Coleopteren, bestimmt, 3 Mrk. pro Centurie, Lepidopteren, bestimmt; Orthopteren, Neuropteren, Hemipteren etc. je nach Uebereinkommen. Wernsdorf per Tharau in Ostpr. 1877. A. Kuwert. Eine europäische Lepidopteren-Sammlung, fast sämmt- liche Arten von Papilio — inel. Bombyces, darunter die seltensten Arten, ist zu verkaufen. — Sämmtliche Exemplare in nur tadelloser Form. Näheres bei H. Schurig in Halle a. Ss. Soeben ist mein Catalog pro 1877 über Coleoptera (Käfer) erschienen und wird auf Wunsch gratis und franco zugesendet. Adolf Kricheldorff, Naturalienhandlung, Berlin S., Prinzessinnenstr. 26. K. H. Ulrichs, Stuttgart, Silberbergstrasse 102 offerirt importirte Cocons mit lebenden Puppen von Cecro- pia: 1 Cocon 3 M. 50 Pf., 2 Cocons 6 M.; von Polyphe- mus: 1 Coc. 4 M. 50 Pf., 2 Coc. 8M. Mehrere Hundert Dytiseus latissimus 5 und 9; 50 Paar Cybister Roeseiüi, sowie auch Hydrophilus pieeus und aterri- mus; Colymbetes striatus und andere Dytiseiden vertauscht . gegen exotische Coleopteren oder verkauft billig v. Mülverstädt, Techniker in Rosenberg, Westpreussen. 48 Ich habe abzulassen: Goliathus Caeicus, Dynastes Centaurus, Oryctes Rhi- noceros, Ateuchus sacer u. m. a. wohl erhaltene exotische Käfer und Schmetterlinge, unter letzteren Morpho Menelaus, Hector, Eurylochus etc. Greifenberg in Pomm. Timm, Lehrer. In Hannover ist die gute wohlerhaltene Sammlung Euro- päischer Schmetterlinge des verstorbenen Obergerichts-Secre- tärs Reinhold zu verhaufen, enthaltend: 2824 Stück in 1150 Arten. Preis mit solidem Schrank 1500 Mark. Nähere Nachricht bei dem Gymnasial-Lehrer Herın E.Kohlrausch, Heckengang 4. Einige Exemplare der folgenden Coleopteren sind zu verkaufen: Carabus Riffensis Fairm. M. 15, „ Aumonti Luc. za MN „.. Favieri Fairm. BE: »„ Cychrocephalus Fairm. a Pseudotrechus mutillatus Rosenh. sr, Graphipterus exclamationis F. AL: Chemeplatia rufa Tourn. 4. Ebenso viele grosse Seltenheiten, über welche Liste nach Wunsch geschickt wird. Auch eine Sammlung von Asida, sorgfältig benannt und alle europäischen und“ circumeuro- päischen Arten umfassend. Die Anerbieten an die Redaction der Eatomologischen Nachrichten zu adressiren, woselbst auch die Adresse zu er- fahren ist, | Druckfehler in voriger Nummer. Pag. Zeile 13 10 istnach „Gruppe ‘“einzusch. „(diedes N. luteus) mit 4 Arten, dann die zum ersten Stamm gehörigen Gruppen“; und dann vor N. zu setzen „des“. v. u. statt Vollenboven 1. „Vollenhoven“, v. u. st. Levenswyze 1. „Levenswijze“. st. Mynheer ]. „Mijnheer“. st. Cottewaalli 1. „Wttewaalli“ (was Uttewaalli ausgespr. wird). v. u. (ob dem Strich) st. purilla 1. „pusilla“. \ v. u. in der Note: st. Vallis nieri l. „Vallisnierii“. st. Allantu 1. „Allantus“. st. welche also die l. „welcher also der“. ıD — „PIUS PanG > ei C SLSLLLSSLLLSLLS LS LSLL LS LS GL LS LS LESS SL TS AS TS GL ÄL GL GL In Commission bei Ch. F. W. Vieweg in Quedlinburg. Druck von Aug. Dose in Putbus. MM 4. 1877. Entomologische Nachrichten. Dr. F. Katter. LS LILIIL Putbus, den 1. April. A ER ENT ur UNE SERIE LITE RE SNESDR DPe DERRREEREE N Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Zur Synonymie der deutschen Käferarten von Prof. Dr. Karl v»-Dalla Torre in Linz. Zur Bewahrheitung des deutschen Spruches — „wenn Könige bauen, haben die Handlanger zu arbeiten“ — über- gebe ich dem Synonymen liebenden oder hassenden Coleop- terologen eine Zusammenstellung aller deutschen Arten (nach Kraatz: Verzeichniss der Käfer Deutschlands Berlin 1868), welche durch den Gemminger-larold’schen Catalog, einem wahren Königsbau in der Entomologie, — umgenamt wurden. Mögen die neuen Namen nun angenommen werden oder nicht, möge Freude über die einkehrende Stabilität der Namen oder Bangiekeit vor der dadurch drohenden Confusion die coleopterophilen Seelen überkommen: hier liegt die nackte Thatsache, das Verzeichniss der Namensveränderungen, zu- nächst meinem eigenen Bedürfnisse entsprungen. Dabei wurden jedoch nur die im Katalog ersichtlichen Arten, nicht aber die Synonyma und Varietäten berücksichtigt, insofern die Ansicht der Artumschreibung von Kraatz mit jener im Gernminger-Harold’schen Kataloge nicht stimmt; der Begriff der Art ist heutzutage auf so schwankende Füsse gestellt, dass auch hier je«er glauben kann, was er will. — Auch in Bezug auf Schreibweisen habe ich nichts geändert; nur wo auffallende Aenderungen im „Doctorcataloge* vorlagen (z.B. Bembicidium) habe ich selbe notirt. Ebenso sind die Gattun- gen verzeichnet, welche eingezogen, und jene die restituirt oder abgetrennt wurden, so dass also alle wichtigeren Differen- zen vorliegen und der Katalog ein!ach für den Fall des Ge- brauchs nach dem nachfolgenden corrigirt werden kann. Einzelne Autorennamen, welche differiren, habe ich nicht angeführt; der Name an sich bleibt sich doch gleich, Da- gegen notirte ich es stets, wenn dadurch eine Verwechslung möglich wurde. Einige Arten habe ich nicht aufgefunden, 50 ich habe sie beigesetzt, vielleicht folgt von wo andersher eine Ergänzung und dann wüsste ich wenigstens, dass diese, Arbeit eine Berücksichtigung gefunden habe; ja ich möchte sogar die Hoffnung aussprechen, dass durch diesen Katalog vielleicht eine Einigung in der Nomenclatur und in der Schreibweise wenigstens unter den Goleopterologen erzielt werden könnte; und vielleicht folgen dann andere .. . logen diesem Beispiele — ein Wunsch, der in den verschiedensten f Schriften, Büchern und Werken ausgesprochen ist. | Ang ernie TR: Amara Bon. sp. striatopunctata | Odacantha Payk. emend. Odonta- Dej. — tibialis Payk. cantha Fbr. Gelia Zimm. sp. ingenua Dit. — | Apristus(Chaud.) quadrillum Dft. — | infima Dit. | Procrustes Bon. restit. .. Lionychus (Wissm.). Acrodon Zimm. sp. brunnea. . Sphodrus Clv. zerfällt in 4 Genera: Lioenemis Zimm. sp. cerenata — 'Sphodrus Clv.sp.leucophthalmusL. helopioides. _ Antisphodrus Schauf. sp. cavicola, Lirides Putz. sp. nobilis — alpicola. Schreibersii u. elegans. Cyrtonotus Stph. sp. aulica. Pristonychus Dej. sp. elongatus u. Bradytus Steph. sp. eonsularis — terricola Hrb. | apricaria. Cryptotrichus Schauf. sp. janthinus | Percosia Zimm. sp. patrieia. Dft. u. Sturmi Schauf. Harpalus Ltr. zerfällt m Ophionus| Anchomenus Er. geht als Platynus Steph. bis zum Sternchen und! Bon. ohne subgenera. Harpalus Lir. Feronia Ltr. zerfällt in folg. Genera: Stenolophus Dej. zerfällt in Steno-J Pecilus Bon. sp. v. punctulata lophus Dej. u. | Fbr. — puncticollis Dej. incl. Acupalpus Ltr. sp. vespertinus — PlatysmaBon.sp.pieimana,Schmidtii consputus Dft. oblongopunctata u. angustata. Bradycellus Er. zerfällt in Bradi-| Argutor Meg. sp. vernalis Pnz. — cellus Er. sp. placidus — colla-f in@qualis u. interstineta — negli- ris Payk. u. gens u. unctulata — brevis. Trachycellus Mor. sp. similis Dej. Omaseus Zgl. sp. aterrima Payk. — sp. rufithorax ist ein Dichiro- minor Gyll. u. melas Crtz. trichus Duv. ji Steropus Meg. sp. madida — llligeri. Bembidium Ltr. emend. Bembici| Copholus Zgl. sp. eylindgica Hrb dium Ltr. | Pterostichus Bon. sp. Kokeilii — Brychius Thoms. zu Haliplus. ) tranversalis. Pelobius Schh. syn. Hydrachna Fbıl Abax Bon. sp. striola — Rendt- Colymbetes Olry. zerfällt in Cyma chmidtii. topterus Lae. sp. Paykulli -| Molops Bon. sp. striolata Fbr. — striatus. | terricola Fbr. Rhantus Lac. sp. pulverosus -| Amara Bon. zerfällt in folg, Genera: collaris u. | I | Colymbetes Clv. nur sp. Grapü Gyll. Ilybius Er. emend. Ilyobius Er. Liopterus restit.; Cybister Curt. pr. Trogus Leach. Hydrous Br. pr. Hydrochares Ltr. Helochares Muls. zu Philhydrus Sol. Cercyon Leach gen. mascul. nec neutr. Chilopora Kr. zu Calodera Mnh. gezogen. Cilea du Val ist Leucoparychus Krtz. zu setzen. Conosoma Kr. ist Conurus Steph. zu Setzen. Centrocnemis Jos. ist Lathrobium Gray. zu setzen. Prognatha Ltr. ist Siagonum K. Sp. Glyptoma Er. ist Thoracophorus Motsch. Eumicerus Lap. als selbststdg. Gatt. Necrodes Leach. ist restituirt. Catops Payk. ist unter Choleva Latr. gestellt. Comazus Frm. mit Calyptomerus vereinigt. Elachyx Mtthws. Thoms. Cyllodes Er. ist Strongylus Hrbst. Pityophagus Shuck. ist zu Ips Fbr. gezogen. Sarrotrium Ill. ist Orthocerus Litr. Potamotinus Sturm ist Dryops Leach. Ateuchus Web. ist Scarabaeus L. Plagiogonus Muls., Heptaulacus Muls. u.Oxyomus Harold = Oxyo- mus Cast., sind als genera resti- tuirt. Epicometis Burm. ist als Tropinota Muls. restituirt. Buprestis L. zerfällt in die Gattun- gen: Chalcophora Sol. u. Psi- loptera Sol. (Perotis Spin. — Aurigena Lap.). ist Nephanes o1 Aneylocheira Eschsch. steht als Buprestis L. Melanophila cyanea Fbr. steht als Phenops Lac. CratomerusSol. u.AnthaxiaEschsch. als eigene Genera. Megapenthes sanguinicollis Panz bildet die Gttg. Ischnodes Grm. Sericosomus - Rob. ist Sericus Eschsch. Campylus Fisch. ist Lepturoides Hrbst (1608). Cyphon Payk. ist eingezogen und mit Helodes Ltr. vereinigt. Podabrus Wstw. ist selbstst. Gatt. Cantharis L. steht als Telephorus Scheft. Rhagonycha Eschsch. ist eingezog. Axinotarsus Motsch. zählt zu Ma- lachius Fbr. Denops Stv. steht Dinops; Opilus Schnh. lies Opilo Ltr. Clerus Gff. bildet die Gattung Tha- nasimus Ltr. Corynetes Hrbst. zerfällt in Cory- netes Herbst (= subgenus Co- rynetops Duv.); Necrobia Lir. (= subg. Necrobia Ltr. u. Ago- nolia Muls) u. Opetiopalpus Spin., recte (emend.) Opetiopselaphus Spin. Amphibolus M. R. zu Oligomerus Ratb. Enneatoma M. R. ist Canocara Thoms. zu setzen. Amblytoma M.R. ist Anitys Thms. zu setzen. Aspidiphorus orbiculatus Gyli. fehlt. Apate F'br. steht als Bostrychus Gfl. Enoplopus Sol. pr. Acanthopus Ltr. Mycetochares Ltr. pr. Micetophila Gyll, Mye. Doublieri Muls. steht bei Cistela Fbr, 52 Cteniopus nigrita Fbr. ist das Genus Podonta Muls. Xylita Payk. ist selbstständ. Genus. Rhipiphorus Fbr. steht als Eme- nadia Cast. Lytta Fbr. steht als Cantharis L., Epicauta Rdt. ist damit vereinigt. Stenoria Muls. ist zu Sitaris Ltr. gezogen. Asclera Schm. Steph. Dryops Fbr. ist Oncomera Steph. Stenaxis Schm. steht als Gattung u. Anoncodes Schm. gehört zur Gattung Nacerdes Schmidt. Foucartia Duv. ist als Gattung restituirt. Molytes steht als Liparus oliv. Meleus Lae. ist restituirt als Gatt. Cleonus Schh. Sämmtliche Unter- gattungen sind als selbstständige Gattungen angenommen; doch ist Stephanocleonus guttulatus Gyll. u. Eric» Fbr. bei Cleonus ein- gereiht u. Megaspis Schh. in Mecaspis emendirt. Hylobius Schh. ist Curculio L. Dorytomus Steph. ist selbstst. Gatt. Bradybatus elongatulus Grm. ist als Nothops Mars. abgetrennt. Miarus Steph. ist selbstst. Gattung. Coeliodes Schh. enthält auch die Gattung Megacetes Thoms. mit den beiden Arten quercus Fbr. u. 4-maculatus L. Geuthorhynchideus Duv. ist Gatt. Phytobius Schh. zerfällt in die Gattungen Eubrychius Thoms,, Lithodactylus Rdt. (leucogaster Mrsh.)u. Phytobius Schh. die übr. Magdalinus Schh. ist Magdalis Grm. Dendroctonus minimus u. pilosus ist Carphoborus Eichh. Dendroctonus Thuj® Perr. Phleosinus Charp. heisst Ischnomera ist Bostrychus Fbr. steht als Tomicus || Ltr. | Xyloterus Er. steht als Trypo- | dendron Steph. Tropideres Schh. emend. Tropido- || deres Schh. Anthribus Gfl. pr. Anthotribus G#. u. ist Maerocephalus Oliv. | Brachytarsus Schh. ist Anthotri- bus Gft. | Axinopalpus Rdtb. ıdtb. Morimus tristis L. ist die Gattung Dorcatypus Thoms. Astaphomus Steph. ist Acantho- einus Steph. Blabinotus Woll. Muls. | Polyopsia Muls. ist Tetrops Steph., auch | Menesia Muls. ist damit vereinigt. Rhagium Fbr. ist Stenocerus Ge. Pachyta pratensis Ich., marginata | Fbr. und morio Fbr. und eollaris L. bilden die Gattung Acmaeops Tec. ; Pachyta virginea L. die Gattung Gaurotes Lec. Strangalia gehört mit einziger Aus- nahme der attenuata L. zur Gttg. Leptura L. Cortodera Muls. zu Grammoptera Serv. Labidostomis Rdtb., Titubea Lac., Gynandrophthalma Lac., Chei-| lotoma Rdtb. u. Coptocephalal tdtb. (wozu auch subg. Caly- ptorhina L.ac.) sind selbstständige Fenera. Lamprosoma K. steht als Oomor- phus Curt. Eumolpus Kug. als Adoxus Kirby‘ Lina Rdtb. als Melasoma Steph. Gonioctena Rdtb. als Phytodecta Kirby. ist Axinuchus ist Stenosoma | Gastrophysa Rdtb. als Gastroidea Hope. Phratora Rdtb. Kirby. Adimonia Laich. als Galeruca Fabr. Adimonia sanguinea Fbr., suturalis Thms. und Galeruca ist Galeru- cella Crotch. Galeruca viburni Pk. ist Trirrhabda Lee. Agelastica halensis L. ist Agelasia Motsch. 'Linozosta Al. Foud. Graptodera All. ist Haltica Gft. Plectroscelis Rdt. ist Chaetocnema Steph. Balanomorpha Foud. ist Mantura Steph. Thyamis Steph. ist Longitarsus Ltr. Engis Fbr. ist Dacne Ltr. als Phyllodecta ist Herm»ophaga 53 Engis sanguinicollis F'br. bildet die Gattung Combocerus Bed. TritomaFbr. ist Cyrtotriplex Crotch. Clemnus Hampe gehört zu Sym- biotes Muls. Anisosticta Gff., Adalia Muls. und Bulwa Muls. sind Gattungen. Adonia Muls. ist mit Hippodamia Muls vereinigt. Adalia 11 notata Schneid bildet die Gattung Semiacidalia Crotch. Harmonia Muls. u. Coccinella Muls. bilden zusammen die Gattung Coceinella Muls. Mysia Muls. ist selbstständ.Gattung, ebenso Cynegetis Rdt. und Lasia Mls. = Subeoeceinella Huber. Sacium Lee. steht als Ülypeaster Ltr. Moronillus Duv. als Gl&osoma Wwoll. — Die Pienengattang Apheavden, V. von Hagens, Beaboich tin a..D: In Nr. 12 der Entomologischen Nachrichten 1876 be- findet sich ein Aufsatz „Das Studium der Hvmenopteren ‚von Dr. Kriechbaumer“, welcher verschiedene Angaben über die Gattung Specodes enthält. In den letzten Jahren sind aber noch mehrere weitere Studien über diese Gattung ge- macht worden. Zunächst habe ich selbst den von Herrn Kriechbaumer angedeuteten Weg betre'’en, und meine Auf- merksamkeit vorzüglich auf die 5 und deren Genitalien ge- richtet, was vorher schon bei den Hummeln von den Herrn Thomson und Prof. Schenck mit Erfolg geschehen war, Meine ersten Studien hierüber habe ich in der Berliner Entomologischen Zeitschrift 1874 und 1875 mitgetheilt. Weitere und vollständigere Mittheilungen habe ich vorläufig aufgeschoben, bis ich erstens Mittel gefunden, recht natur- getreue Abbildungen der (senitalien herzustellen und zweitens reichlicheres Material aus anderen Gegenden erhalten hätte, Ausserdem hätte Thomson 1872 in Hymenoptera Scan- dinaviae mehrere neue Arten Specodes aufgestellt, welche sich meist mit den von mir aufgestellten neueren Arten als identisch erwiesen, aber die Priorität hatten. Ferner erhielt Ba HE TE EEE Ba ad and a a nal 3 A 2 5 | vi x BEN 0 nz MA Eh o e er. 54 ich einen bisher noch nicht publieirten Aufsatz über Specodes von Prof. Dr. Schenck zur Einsicht, worin 35 Arten beschrie- ben waren, dabei aber auch angegeben wurde, dass zwischen diesen Arten überall Uebergänge und Zwischenformen vor- kämen. | Endlich theilte mir Herr Prof. Foerster eine von ihm vor mehreren Jahren geschriebene, aber noch nicht gedruckte umfangreiche Monographie der Gattung Specodes nebst einer grossen Anzahl theilweise von Dr. Sichel herrüh- render typischer Exemplare mit. Die Anzahl der darin auf- geführten Arten betrug 232, welche Zahl sich jedoch um etwa ein Drittel verringern würde, wenn man die meist ver- einzelt beschriebenen 9 und als zusammengehörig ver- einigen könnte. Ein Theil der namentlich aus dem Süden Europa’s stammenden Arten schien mir wirklich gut und neu zu sein: ein anderer Theil dagegen nicht; von der Mehr- zahl vermochte ich nach der Beschreibung und den einzelnen Exemplaren kein bestimmtes Urtheil zu fällen, zumal ich die Genitalien nicht untersuchen durfte, da ältere Exemplare dadurch regelmässig verstümmelt werden. | Meine Ansicht ist, dass eine beträchtliche Anzahl selbst- ständiger Arten existirt und dass Dr. Sichel dadurch zu der | abweichenden Ansicht gekommen ist, dass er versuchte, die Theile zu Unterscheidungsmerkn alen zu wählen, bei welchen hier grosse Veränderlichkeit innerhalb der Art stattfindet, nämlich Färbung, Grösse und die Sculptur des oberen Theils | des Hinterrückens. Für gute Unterscheidungsmerkmale halte ich dagegen: bei X die Genitalien und den Fühlerbau,. wobei auch der Haarfleck (retieulatio von Thomson benannt) von Wichtigkeit ist; bei Q die Dörnchen der Hinterschienen, und das Fehlen des Zahnes der Mandibeln; bei beiden Ge- schlechtern die Häkchen der Hinterflügel, die Sculptur des Mittelrückens, die Seiten des Hinterrückens und des Hin- terleibs. Meine bisherige Zusammenstellung der mir bekannten Arten nebst Synonymik ist folgende: Erste Gruppe. Sphecodes fuseipennis Germ. (Latreillii Wesm., nigripes Lep., 'rugosus Sm.). Specodes scabrieollis Wesm. (9 varispinis Foerst.). Zweite Gruppe. Erste Abtheilung. Sph. spinulosus Hag. (canus Foerst.). Sph. gibbus L. (Apis rufa Chr., M. sphecoides K. 9, monili- cornis K. 5, picea K. var., Sph. piceus Wesm.). | Sph. reticulatus Thoms. (distinguendus Hag,, implexus Foerst.). | 55 Sph. subquadratus Sm. (gibbus Wesm.). 'Sph. rufiventris Wesm. Schenck. ‚ Sph. subovalis Schenck (brevis Hag.), wozu auch wohl die mir nur als 2 bekannten Sph. crista- tus Foerst. und verticalis Foerst. zu stellen sind. Zweite Abtheilung. Sph. rubicundus Hag. (ambiguus Schenck, rufiventris Panz. Foerst., leucotrichus Foerst. /'). Sph. pilifrons Thoms. (brevicornis Hag., senilis Foerst.). Sph. similis Wesm. (rufescens Fouer., Apis gibba Chr., No- mada gibba F., Sph. gibbus Latr., pellucidus Sm. 9 ‚Dichroa ‚ analis J1l.) wozu auch wohl hispanicus Wesm. zu stellen ist. Dritte Gruppe. Erste Abtheilung. Sph. ferruginatus Schenck von mir früher Sph. rufe: cens Foucr. benannt) zerfält wahrscheinlich in mehrere Arten. Zweite Abtheilung. Die hierher gehörigen gewöhn- lich mit Sph. ephippius L. (M. divisa & Geoffrella K.) benann- ten Arten siud desshalb schwerer zu unterscheiden, weil die männlichen Genitalien wenig Verschiedenheit zeigen. Vor- läufig habe ich als Arten aufgestellt Sph. variegatus, divi- sus, “dimidiatus, fasciatus, marginatus, atratus, nigritulus. Hierher ist zu stellen der mir unbekannte Sph. erassus Thoms. Vierte Gruppe. Sph. punctieips Thoms. (ephippius Hag. 1874, inermis Foerst. ‚ geminus Foerst. /). Sph. nitidulus Hag. Sph. longulus Hag. (edentulus Foerst.). Fünfte Gruppe. Sph. niger Sich Hag. (earbonarius Foerst. /, dispar Foerst. Eine Angabe der Artunterschiede würde hier zu weit- läufig werden. Ich erkläre mich aber gern bereit, den Hy- menopterologen, die sich für diese schwierige Gattung inter- essiren, nähere Auskunft zu geben und die Bestimmung ihrer Sphecodes zu übernehmen, da es mir interessant ist, Exemplare aus verschiedenen Gegenden zu erhalten. Hy en tereldg sisches. Von Prof, Dr. Schenck. Lasius ineisus Schck. Diese Art zieht Forel nach brieflicher Mittheilung jetzt zu alfınis Scheck. wegen der Uebergangsformen, welche es zwischen beiden giebt. 56 Zusatz zu dem Artikel S. 8. Ausser dem in diesem Artikel angeführten Unterschei- dungsmerkmale der 2 Arten kommen noch folgende vor: 1) &. Bei Anthophora intermedia ist der schwarze Seitenrand des Clypeus sehr breit, so dass unten nur ein dreieckiger, oben in eine schmale Spitze auslaufender, etwa die Hälfte des Clypeus einnehmender gelber Theil übrig bleibt; auch der schwarze Fleck oben auf dem gelben Seiten- fleck neben dem Clypeus ist sehr gross, die Hälfte oder noch mehr von demselben einnehmend; dagegen ist bei aestivalis der Clypeus nur schmal schwarz gerandet, und der schwarze Fleck auf dem gelben Seitenfleck klein. 2) @. Bei inter- media ist der Hinterleib schon vom Segment 2 an schwarz behaart, bei aestivalis erst vom Segment 3 an. In Zeile 3 von unten lese man retusa statt vetusa. Pompilus ceinctellus und sericeus v. d. L. Zu der Normalform des Pompilus cinctellus v.d. L. gibt es Varietäten, welche nirgends beschrieben sind und zum Theil eine Uebergangsform zu sericeus v.d. L. be- gründen. Die Varietäten des @ sind folgende: 1) Prothorax ganz schwarz, sonst die normale Färbung; 2) Schenkel und Tarsen an deren 3 letzten Glieder schwarz, Schienen braunroth, zuweilen vorne schwarz gestreift, zuweilen auch der Prothorax ganz schwarz, offenbar Uebergang zu sericeus, bei welchem (sesicht, Prothorax und Beine ganz schwarz sind; 3) Hinter- leibssegment 1 und 2 oder noch Basis von 3 hellroth; Basis und Spitze der Schenkel und die Tarsen oder deren 3 letzten Glieder schwarz; ebenso das Gesicht, nur zuweilen der Stand des Clypeus röthlich; Prothorax ganz schwarz oder die weissen Flecken wenig merklich. Auch die Grösse des 2 varürt sehr; zuweilen ist es grösser als sericeus, zuweilen - nur von der Grösse der kleineren oder kleinsten Männchen. Zwischen den Männchen der beiden Arten kann ich keinen wesentlichen und constanten Unterschied finden. Selten ist die Basis des Segments 2 roth. Die Grösse ist sehr variabel. Bei sericeus @ sind die Flügel mehr bis zum Rande getrübt, die helle Färbung am Rande wenig merklich. Alle Varietäten fliegen mit einander und sericeus an alten Mauern im heissen Sonnenschein, besonders Vor- mittags. Beide Arten möchten wohl zusammengezogen werden müssen, da deutliche Uebergangsformen vorkommen. SSLSLLeSL 57 Entomologische Literatur des Jahres 1876. In den Transactions Ent. Soc. London 1876, Part. V giebt nach hergebrachtem Gebrauche, in einer Rede an die Mitglieder, der Präsident dieser Gesellschaft, Westwood, eine Revue über die entomologische, Literatur des Jahres 1376, von der wir unseren Lesern — mit Auslassung eini- ger angeknüpften Erörterungen — Mittheilung machen wollen, da wir den meisten hierdurch einen Dienst zu erweisen glauben. 1. Transmutationstheorie. Eine Schriftüber „Ontogenie und Phyliogenie* der Inseeten, von Dr. Paul Mayer, ist im 10. Bande (3. Bande der neuen Serie) der Jenaischen Zeitschrift für Naturwissen- schaft, Heft 2, veröffentlicht. Ein sehr schätzenswerther Beitrag für die ersten Stände vieler höheren Crustaceen ist in den „Untersuchungen zur Erforschung der genealogischen Grundlage des Crustaceensystems, ein Beitrag zur Descei.denz- lehre, von Carl Claus, Wien, 1876, 124 S., mit 19 Taf. und 25 Holzschnitten“ enthalten. Der Verfaser giebt in diesem Werk die sorgfältigsten Beschreibungen und Zeichnungen von den Larven- oder Zvea-Ständen der zahlreichen Arten der Pa- laemonidae, Squillidae, Nebalia, Sergestes, Palinurus, Scylla- rus, Pagurus, Porcellanus, Maia, Inachus ete., nebst Beschrei- bungen von speciellen Mittheilungen über Copepoda, Cirri- ped:a, Ostrachda, Phyllopoda und Urphyllopoda und schliesst mit den Trilobiten, Merostomidae, Xiphosura etc. Er versucht an den Formen der Larven die Abstammung der höheren Crustaceen von den niederen nachzuweisen. Eine bemerkenswerthe Abhandlung von W. J. Schman- kewitsch über Artemia salina und Mühlhausenii und über das Genus Branchipus ist in von Siebold und Kol- liker’s Zeitschrift (Bd. XXV., Suppl.) veröffentlicht. Der Verfasser behauptet beobachtet zu haben, dass Artemia salina allmählich eine Veränderung des Postahdomens erlitten hat, je nach dem Salrgehalt des Wassers. Die Bifurcation dieses Körpertbeils verringerte sich ebenso, wie die Zahl der End- borsten, bis der Schwanz am Ende abgerundet wurde, einzig mit einem unbedeutenden Mittelknoten, so dass das Thier in Gestalt (und auch in Grösse) der Artemia Mülhausenii Fischer ähnlich ist. Das entt egengesetzte Experiment zeigte, dass die letztere Art sogar in wenigen Wochen nach der tichtung der Art. salina hin verwandelt wurde, während diese Art bei noch stärkeren Salzgehalt des Wassers in einen “. ° & 2. A a Ki. a Fr Tr a 5 58 Branchipus überging, der nur ein Segment des Postabdomens mehr als diese Art zeigte. Der Verfasser schliesst daraus, dass veränderte Lebensweise im Laufe weniger Generationen eine Species oder sogar ein Genus in ein anderes nach zwei entgegengesetzten Richtungen umwandeln kann. (Westwood äussert seine Zweifel an der Richtigkeit dieser Beobach- tungen.) In „Nature“ 28. Dec. 1876, ist ein Artikel aus der „Bienenzeitung* über die Beziehungen zwischen Blu- men und Insecten übersetzt, dessen Verfasser annimmt, dass die Fähigkeit, Honig zu sammeln, für die Transmutation dieser Insecten spricht. Die Fähigkeit unserer Honigbiene, Honig zu sammeln und die verschiedenen Arten der Blumen, resp. die Lage des Honigs in denselben zu unterscheiden, habe schon ihren Keim bei den gemeinsamen Vorfahren aller Hymenoptera gehabt. Diese seien wahrscheinlich die Blatt- wespen, welche durch Gallenbildner, Jchneumonen, Raub- wespen gehend, in Ameisen und Bienen sich umformten. Diese Annahme wird begründet durch Aufzählung von Be- suchen von Hymenopteren bei Blumen, die ihren Honig offen, theilweise offen, wenig verborgen und leicht erreichbar, schwer oder nicht erreichbar tragen, oder die nur Pollen lieferten, anfangend mit Tenthredo und endend mit Bombus APIEALSICH) Na © Eine ziemlich umfangreiche Abhandlung über die Ver- änderung der Raupen in den verschiedenen Stadien ihres Wachsthums bildet den zweiten Band von Weismann’s „Studien zur Descendenz-Theorie, Leipzig 1876, gr. 8° mit 6 color. Tafeln“. Sie zerfällt m 2. Theile: 1) Ontogenese und Morphologie der Sphingidenzeichnung; 2) über den ı hyletischen Parallelismus bei metamorphischen Arten. Die 4 ersten Tafeln illustriren die Veränderungen in Farbe und Zeichnung der Sphingidenraupen, die 5. die von Saturnia Carpini in mehreren Varietäten. . . . Es ist bekannt, dass an gewissen Orten, besonders in den nördlichen Theilen von England und Schottland gewisse hellgefärbte Noctuen eine dunklere Färbung annehmen; so ersehen wir aus einem Artikel über „Melanism“ von Edwin Birchall (Entom. M. Mag. Nov. 1876, p. 131), dass bei Leeds Aplecta nebulosa und Xylophasia polyodon oft voll- kommen schwarz sind; die entsprechende Varietät von Biston betularia ist heutzutage allgeme'n bekannt, obgleich sie vor. | 6 Jahren noch nicht gefunden wurde, Die dunkeln Varie- täten überwiegen die hellen an den betrefienden Localitäten so bedeutend, dass die letzteren fast dagegen verschwinden. % f' 59 Dieser Artikel findet eine Fortsetzung von Dr. Buchanan White (Ent. M. Mag. Dec. 1876). Birchall wie White glauben, dass natürliche Zuchtwahl die Hauptursache dieser Veränderungen sei, obgleich auch meteorologische Einflüsse zum Melanöchroismus geführt haben mögen. Der Dimorphisinus gewisser Schmetterlinge ist bekannt. Vanessa prorsa und levana, Lycaena amyntula und polysper- chon, Anthocharis belia und ausonia sind hinreichend beob- achtet und beschrieben als Sommer- und Winterformen. Weismann behandelt die.en Gegenstand in seinen Stu- dien zur Descendenztheorie, ]. Bd. (s. Ent. Nachr. 1875); W. H. Edwards lieferte vor kurzem einen Bericht über eine Reihe von Experimenten mit Papilio Ajax, Wal- shiil, Marcellus, Telamonides, der Weismann’s Ansicht, dass die winterliche Kälte die Herbstbrut verändert, zu bestäti- gen scheint. . Ein merkwürdiges Beispiel der Veränderung der spe- eifischen Charactere bei einer amerikanischen Heuschrecke — Tragocephala Virginiana Fabr., viridifasciatus de Geer, und Locusta infuscata Harris, giebt S. B.Scudder (Proc. Boston Soe. XVII, p. 481): Eine Abhandlung mit Zeichnungen über Mimiery des Genus Leptalis verglichen mit anderen Pieriden von Fritz Müller, ist im 3. Bd., Heft 1, 1876 der Jenaischen Zeitschrift für Naturwissenschaft enthalten. SL SI IS SSL LIZLL Fundorte einiger Amaraarten. In der Nähe meiner früheren Wohnung befand sich ein kleines dicht an den Eisenbahndamm gebautes Gärtchen mit einer Umfassungsmauer von Brusthöhe. Diese Mauer war oben stark mit Gras und anderen Pflanzen bewachsen, an einer Stelle jedoch ziemlich kahl. Hier lagen einige Schiefer- steinstücke. Als ich diese eines Tages aufhob, fand ich 5—6 Stück einer Amara, welche ich in mein Sammelglas steckte; es war, wie sich bei näherer Untersuchung ergab, A. curta Dj. Nach und nach fing ich unter den Steinen, denen ich noch einige beigefügt hatte, eine ganze Anzahl dieser Art, welche mir sonst auf meinen Excursionen noch nie vorgekommen war. Im nächsten Frühjahr wurde die Mauer niedergerissen und so mein Fangplatz zerstört. Seitdem habe ich das Tbier nicht wieder gefunden bis zum Mai vorigen Jahres, wo ich auf einem Spaziergange an einer niedrigen Mauer vorbeikam, auf welcher ebenfalls einige lose Steine lagen; unter den- selben fing ich wieder vier Exemplare der A. curta. Leider bin ich seitdem durch Krankheit an’s Zimmer gefesselt ge- 0) wesen und habe also die Stelle nicht wieder besuchen können. Vielleicht lebt A. curta sonst auf Kalkboden unter Steinen und sucht sich in Ermangelung des ersteren kalkhaltige Mauern zum Wohnplatz aus. Amara vulgaris Panz. (gunicollis Sciödte) finde ich häufig auf einer hohen Berghalde. Hier sind vor längeren Jahren grosse Kiefern gefällt worden, zwischen den Stumpfen wuchert jetzt Haidekraut abwechselnd mit dichten Moos- polstern, aus Leucobryum vulgare Hmp., Polytrichun com- mune L., Hypnum triquetrum L. und andern Hypnumarten bestehend. Bei heissem Wetter läuft die genannte Amara oft in grosser Menge zwischen den Moosen umher. Von Amara montivaga Sturm babe ich einmal im März fünf Stück in einem am Walde liegenden verwilderten Garten an den Wurzeln von Hypericum perforatum (dessen vertrock- nete Stengel vom vorhergegangenen Sommer dort standen) noch im Winterschlafe gefunden, sonst ist mir das Thier nur einzeln an Waldrändern vorgekommen. G. de Rossi. Insectensendungen. Bezüglich des Artikels in Nr. 1, 1877 der Entomologischen Nachrichten über Insectensendungen theilt der Hr. General- postmeister mir mit, dass er eine Portovergünstigung für Insectensendungen, resp. das Zulassen derselben als Proben ohne Werth nicht in Aussicht stellen könne. „Gegen das Briefporto steht der Beförderung von Inseeten mit der Briefpost nichts entgegen, vorausgesetzt, dass die Verpackung der für Briefpostsendungen vorgeschriebenen Form entspricht. Es wird sich die Verwendung kleiner Kästchen mit abge- schrägten Kanten nach Art des beifolgenden Musters, die demnächst in einen dauerhaften Briefumschlag za legen sind, empfehlen.“ Dies beigelegte Muster ist ein Fappkästchen, dessen überragende Ober- und Unterseite durch Pressung abgeschrägt sind; im Innern sind Seitenwände von starker Pappe in den ausgepressten Raum eingeleimt. Die Grösse des Kästchens beträgt 15 und 10 cm., des inseren Füllraums 11 und 5,5 em. bei 1,8 em. Höse. Ein oben rechts aufgeklebtes Tuchstück dient oftenbar dem Zweck einer bequemeren Stempelung seitens der Post. Obgleich aus dünner Pappe verfertigt, ist es doch so fest, dass man ohne Bedenken Inseeten in Papier, Watte oder Sägemehl verpackt darin verschicken könnte. Sicherer wären jedenfalls — wie auch in dem letzten Artikel angegeben wird — nach diesem Muster gefertigte 61 Blechkästchen, die bei elwas grösserer Höhe des innera Raumes sehr wohl zım Versenden auch gespiesster Insecten sich eignen würden, wenn man diese in die mit Kork belegten Seitenwände einsteckte und durch eine Unterlage von Watte gegen Erschütterung schützte. Zu Sendungen ungespiesster Iuseeten aber empfiehlt ‚sich dieser Modus in ausgezeichneter Weise; ebenso zum Ver- senden einer geringen Anzahl gespiesster, die auf Watte ge- lest und ebenso zugedeckt sind. Auf diese Weise wäre somit der Unbequemlichkeit ab- geholfen, für den Fall der Versendung weniger Insecten Schachtel und Hüllkiste anwenden zu müssen, und zügleich eine Ersparung des Portos erzielt. K. Literarische Revue. The Canadian Entomologist. — Vol. VIII. London, Ontario 1876. 1. — Annual address of the President of the Entomo- logical Society of Ontario, — Leon F. Harvey, new Texan moths. — G. J. Bowles, notes on Biston ursaria Walk. — G. M. Dodge, new species of Acridini from Nebraska. — OÖ. S. Westcott, sugaring for moths. — A. R. Grote, on Choephora and allied genera. — V. F. Chambers, micro- lepidoptera. — H. H. Lyman, notes on Arctia Americana. 2. — Samuel H. Scudder. the North American blue butterflies of the genus Nomiades. — A.R. Grote, descrip- tion and notes of certain moths. — V. T. Chambers, Ti- neina.. — Leon F. Harvey, new Californian and Texan moths. — F.B. Caulfeild, addenda to the lists of diurnal lepidoptera, Sphingidae and Zygaenidae, occurring on the island of Montreal. 3. — W. H. Edwards, notes on entomological nomen- clature. Part. I, 12 S. — Leon F. Harvey, new Galifor- nian and Texan moths. — A, R. Grote, on genera and on the law of priority. 4. — Samuel H. Scudder, the relationship of the early spring blues. — Geo. Norman, captures of Noctuidae near Orillia, in the province of Ontario, Canada. — Wim. Saunders, notes on Catocalas. — C. P, Whitney, notes on lepidoptera. — F. B. Caulfeild, on Platysamia Columbia Smith, 5. — W. H. Edwards, notes on entomological nomen- elature, II, 14 S. — F. B, Caulfeild, on Platysamia Co- lumbia Smith; Schluss. — A. R, Grote, new Pyralids, — Id,, on Copidryas Gloveri (G, et R,), Be) ae a a nn u = a Hr Er ‘ N Kill - I ae. 62 6. — G. M, Dodge, notes on the variation in color of Oedipoda corallipes and O. eineta. — V. T. Chambers, Tineina. — A. R. Grote, on homoptera and allied forms. — Leon F. Harvey, notes on Litodonta, with remarks on Onenoenemis. — A. R. Grote, new moths. — W. H. Ed- wards, notes on entomological nomenclature; Schluß. — Id., notes on preparatory stages of Danais Archippus. 7. — J. A. Lintner, on Catocala pretiosa, n. s. — Lawrence Bruner, new species of Nebraska Acrididae. — A. R. Grote, on a new Canadian bombyeid n:oth. — Geo. H. Horn, synonymy of the coleoptera of the Fauna Boreali-Americana Kirby. — A.R. Grote, on Jacob Hubner and his works on the butterflies and moths. — V. T.Cham- bers, Tineina. 8. — S. H. Peabody, inquiries concerning the genera of Mr. Scudders „Systematie Revision“. — James Behrens, description of a new Saturnian. — Geo. H. Horn, syno- nymy of the coleoptera of the Fauna Boreali - Americana Kirby. — A. R. Grote, notes on Geometridae. — Leon F. Harvey, new Noctuidae. — A. R. Grote, new Pyrali- des. — V. T. Chambers, Tineina. SSLLELSS SS IL Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen grat is zu Gebote.) Ich suche Correspondenten in E:ropa, behufs Eintau- sches seltener europäischer und namentlich exotischer Lepi- doptera. Da ich meine eigenen Sammler in Arigona, Utah und Jamaika unterhalte, bin ich im Stande, bis zum Mit- sommer die seltensten Exemplare der nordamerikanischen und mittel-westindischen Fauna meinen europäischen Collegen zukommen zulassen. P. O0. box 5326, New-York. B. Neumoegen. ‘Hr. J. 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Mein Catalog Nr. 55 über Instrumente, Materialien und Geräthschaften zum Fang und Präparation naturhistorischer Gegenstände ist erschienen und steht gratis zu Diensten. Im unterzeichneten Verlage erschien und ist durch jede Buchhandlung zu beziehen: Müller, Julius, Terminologia entomologica. Ein Handbuch so- wohl für den angehenden Entomologen, als. auch für den Fachmann. 2. Auflage. Mit 1080 Abbildungen und 1 Farbentabelle. Preis 6 Mark. Brünn im März 1877. Carl Wini ker’s Verlagsbuchhandlung. Verkaufsofferte. Herr J. v. Hornig beabsichtigt seine Macrolepidoptern- Sammlung, aus beiläufig 1700 Arten und benannten Varie- täten in ungefähr 7600 Stücken bestehend, zu verkaufen. Wegen des Inhaltsverzeichnisses dieser Sammlung und der Kaufbedingungen belieben darauf Reflectirende sich unmittel- bar an Herrn v. Hornig in Wien, Stadt, Schwarzenbergplatz No, 17, zu wenden. 4 Missouri-Insecten aller Ordnungen aus dem Fangjahre 1876 verkauft für Rechnung des Samm- lers der Unterzeichnete. Coleopteren, bestimmt, 3 Thlr. pro Centurie, Lepidopteren, bestimmt; Orthopteren, Neuropteren, Hemipteren etc. je nach Uebereinkommen. Wernsdorf per Tharau in Ostpr. 1877. A. Kuwert. Ferd. Reiber in Strassburg i. E., 3 Kronenburgerstrasse, hat folgende Werke franko abzugeben: Hahn und Herrich-Schaeffer. Die wanzenartigen Insecten. 9 Bände geheftet, Nürnberg 1831—1853; mit 324 col. Taf. 3°. Complet (im Buchhandel Mrk. 145) a 85 Mrk. Curtis, John. British entomology, Hemiptera u. Homoptera. London 1862 mit 56 col. Taf., geb. A 20 Mrk. Im Verlage der Math. Rieger’schen Buchhandlung in Augsburg erschien s. Z. und ist noch immer vorräthig: Freyer, Die schädlichsten Sehmetterlinge Deutschlands, für Forstmänner, Lehrer, Oekonomen, Garten- besitzer und Volksschulen. Nach der Natur beobachtet, be- schrieben, abgebildet und herausgegeben. Neue Ausgabe. Mit 12 nach der Natur gefertigten und illum. Kupfern. gr. 8. Cartonnirt Preis 4 Mk. Entomofogischer Kalender 1877. Zu beziehen durch die Expedition der Ent. Nachr. in Putbus (1 M. 60 3 franco unter Kreuzband) oder durch jede Buchandlung, 2 M. In Commission bei C. F. Vieweg in Quedlinburg. Mehrfach sind der Redaction Reclamationen ausgeblie- bener Nrn. der Ent. Nachr. zugegangen. Wir bitten die g. Leser, diese Reclamationen am Bestellort, sei es bei der Post, sei es bei der Buchhandlung anzubringen, da diese verpflichtet sind, jede einzelne ausgebliebene Nr. nachzuliefern. Die Ent. Nachr. erscheinen hier einige Tage vor dem Schluss des Monats, so dass sie bald nach Anfang des folgenden den Lesern zugehen müssen. Die Redaction. SLLSISSSL SELL LS LLLELLGLL LS SS SS LÄS LS L LAS AG In Commission bei Ch. F. W. Vieweg in Quedlinburg. Druck von Aug. Dose in Putbus, N 5. Entomologische Nachrichten. 1877. Herausgegeben von Dr, Fu Kotter: Putbu s, den 1. Mai. Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. pro Zeile oder deren Raum. Abonnement durch die Inserate 25 Pf. Zur Synonymie der deutschen Käferarten von Prof. Dr. Karl v . Dalla Torre in Linz. Bi 8:p.e G.iie:s, Cicindela chloris Dej. pr. gallica Brulle. Notiophilus punetulatus \Wsm. pr. substriatus \Wth. Dromius nigriventris Thoms pr. notatus Steph. nec Schaum. Amblystomus niger Heer pr. me- tallescens De). Chlznius agrorum Oliv. pr. varie- gatus Fourer. Badister humeralis Bon. pr. soda- lis Dft. Sphodrus terricola Hrbst. pr. in®- qualis Pnz. Calathus fulvipes Gyll. pr. flavipes Fourer. Calathus fuscus Fbr. pr. ambiguus Payk. Anchomenus angusticollis Fbr. pr. junceus Scop. Anchomenus prasinus Thunb. pr. dorsalis Müll. Feronia parumpunctata Grm. pr. eristata Duf. Feronia Schmidtii Kunze pr. pla- cida Rosh. (weil i. 1.). Amara vulgaris Panz. pr. lunicollis Schiödte. Amara bifrons Gyll. pr. livida Fbr. [Celia]. Amara spectabilis Schaum pr. mon- tanıs Chaud. [Lirides]. Harpalus brevicollis Dej. pr. rufi- barbis Fbr. [Ophonus]. Harpalus ruficornis Fbr. pr. pubes- cens Müll. Trechus montanus Putz. pr. mon- tanellus Gemm. et Har. Bemb dium pusillum Gyll. pr. mi- nimum Fbr. Bembidium testaceum Dft. pr, ob- soletum De). Bembidium albipes Dej. pr. deco- ratum Dft. Bembidium impressum Panz. pr. velox L. Haliplus lineatus Aube pr. confinis Steph. Haliplus badius Anb& pr. mucro- natus Steph. Haliplus flavicollis Sturm pr. im- pressus Fbr. Haliplus ceinereus Aub& pr. affinis Steph. Pelobius Hermanni Fbr. pr. Hy- drachna Fbr. tarda Hrbst, 66 Hydroporus enneagrammus Ahr. pr. nigrolineatus Aube. Hydroporus Aubei Muls. pr. semi- rufus Grm. Hydroporus pygmzus Sturm pr. scalesianus Steph. Noterus cerassicornis Fbr. pr. cla- vicornis Degeer. Noterus sparsus Mrsh. punctatus Fbr. Laccophilus interruptus Pnz. pr. minutus L. Laccophilus obscurus Pnz. pr. hyali- nus Deg. Colymbetes adspersus Fbr. pr. aber- ratus Gemmg. Har. Colymbetes collaris Payk. pr. exo- letus Forst. Agabus nigroxneus Er. pr. Erich- soni Gemmg. Har. Agabus bipunctatus Fbr. pr. nebu- losus Frst. Cybister Reselii Brgst. — Trogus (Leach,) virens Müll. Acilius canaliculatus Nic. pr. fas- ciatus Deg. Hydatieus Hybneri Fbr. pr. semi- niger Deg. Helophorus aeneipennis bleibt in beiden Synon. Hydrsena flavipes Sturm pr. atri- capilla Wath. Hydrsena Sieboldi Roth pr. pyg- mzea With. Ocalea castanea Er. pr. picata Steph. Tachyusa flavitarsis Shlb. pr. leu- copus Mrsh. Homalota umbonata Er. pr. vicina Steph. Homalota pavens Er. pr. suleifrons Steph. Homalota carbonaria Sahl. pr. co- rulea Sahl. Homalota pumila Kr. pr. laticeps Thoms, pr. semi- Thoms. Homalota merdaria Thoms. pr. xan- thoptera Steph. Homalota validicornis Märk. pr. euryptera Steph. Homalota Gravenhorsti Kraatz pr. nigritula Grv. Homalota vieina Krtz. pr. Zosterse Thoms. Homalota sericea Muls. pr. amicula] Steph. Homalota subrugosa Ksw. pr. - gicornis Grv. Homalota melanaria Shlb. pr. sor-| dida Mrsh. Homalota subsinuata Er. pr. casta- nipes Steph. Gyrophzna congrua Er. pr. fasciata Mrsh. Mylisna gracilis Heer pr. brevi- collis Mtthws. Myllena glauca Amb. pr. elongate| Mtthws. nec Krtz. Myllsena forticornis Krtz. pr. gra' ceilis Mtth. Dinopsis fuscata Mtth. pr. eross Steph. Tachinus palliolatus Krtz. pr. scapu laris Steph. | Conosoma fuseulum Er. pr. [Co nurus Step.] inmaculatus Steph Mycetoporus pronus Er. pr. clavi cornis Steph. Quedius peltatus Er. pr. sumatu Steph. Quedius suturalis Ksw. Cataloge. Philonthus scutatus Er. pr. rotur .dicollis Menetr. Philonthus seybalarius Nordm. pı| longicornis Steph. Philonthus opacus Gyli. recte Gran] pr. varians Payk. nec Er, Philonthus elongatulus Er. p| villosulus Steph. | fehlt ir SER U " B- u N” j j j Xantholinus distans Fbr. pr. tri- color Fbr. var. ‚Baptolinus alternans Gr. pr. affinis Payk. ‚Seimbalium anale Nordm. pr. cauca- sicum Casteln. nec Lap. Scopaeus Erichsonii Kolen. breviventer Sperk. Scopeus minutus Er. pr. sulcicollis Steph. Pzederus longipennis Er. pr. fuscipes Curt. pr. Pxderus longieornis Aub. pr. san- _ guinicollis Steph. Stenus nitidus Lac. pr. melanopus Mrsh. Stenus emulus Er. pr. nitens Steph. Stenus cinerascens Er. pr. mela- narius Steph. Stenus vafellus Er. pr. submargi- natus Steph. Stenus declaratus Er. pr. nanus Steph. Stenus crassiventris Thoms. pr. erassus Steph. Stenus unicolor Er. pr. brunnipes Steph. E* Stenus subimpressus Er. pr. pubes- cens Steph. Stenus plantaris Er. pr. pallitarsis Steph. StenusrusticusEr. pr. pieipes Steph. Stenus tempestivus Er. pr. nitidius- culus Steph. Stenus subseneus Er. pr. gonymelas Steph. Stenus flavipes Er. pr. Erichsoni Rye. - Stenus filum Er. pr. flavipes Steph. Stenus paganus Er. pr. fulvicornis Steph. Stenus contractus Er. pr. fornicatus Steph. - Oxytelus luteipennis Er. pr. laquea- tus Mrsh, 67 Trogophleus scrobieulatus Er. pr. arcuatus Steph. lwesteva bicolor Payk. (recte Fbr.) pr. macroelytron Foure. Lathrimeum luteum Er. pr. uni- color Mrsh. Porrhodites brevicollis Mrkl. pr. fenestralis Zett. Philorinum humile Er. pubescens Steph. Omalium brunneum Payk. pr. me- lanocephalum Fbr. Omalium lucidum Er. pr. iopterum Steph. Omalium florale Payk. pr. rufipes Foure. Eusphalerum triviale Er. pr. pri- muls Steph. Anthobium puberulum pallens Heer. Anthobium scutellare Er. pr. tor- quatum Mrsh. Proteinus brevicollis Er. pr. ovalis Steph. Proteinus atomarius Er. pr. clavi- cornis Steph. Bryaxis sanguinea L. pr. longi- cornis Leach. Bythinus Chaudoirii Chaud. pr. erassicornis Motsch. nee Aub. Euplectus Fischeri Aub. recte: Tischeri Aub. Olaviger foveolatus Müll. pr. testa- ceus Preyssl. Scydm®nus pumilio Schaum pr. minutus Chaud. Catops nigrita Er. pr. affınis Steph. Necrophorus ruspator Er. pr. in- vestigator Zett. Colenis dentipes Gyll. pr. immunda Sturm. Ptilium augustatum Er. pr. Spencei Allih. Ptilium fuscum Gillm. nec Er. pr, rugulosum Allib, pr. sub- Ksw. pr. 68 Ptilium canaliculatum Er. pr. exa- ratum Allib. Ptilium inquilinum Gillm. nee Er. pr. myrmecophilum Allib. Ptilium excavatum Gillm. nee Er. pr. exaratum Allib. Ptilium transversale Baudieri Allib. Elachyx abbreviatellus Heer pr. -[Nephanes Thoms.] Titan Nwm. Ptinella tenella Er. pr. microscopia Gillm. Trichopteryx brevipennis Er. pr. clavipes Gillm. Trichopteryx similis Gillm. pr. Mon- tandoni Allib. Careinops pumilio Er. pr. quattuor- decimstriata Steph. Hetzsrius sesquicornis Preyssl pr. ferrugineus Oliv. Olibrus liquidus Er. pr. Steph. Olibrus geminus Ill. pr. consimilis Mrsh. Brachypterus pubescens Er. pr. glaber Newm. Nitidula flexuosa Fbr. pr. flavoma- culata Rossi. Byturus fumatus Fbr. pr. sambuei Scop. Oxylsemus c&sus Er. pr. variolosus Duf. Cerylon angustatum Er. pr. ferru- gineum Steph. Rhysodes exaratus Serv. nec Wshv. pr. aratus Nwm. Silvanus frumentarius Fbr. pr. surinamensis L. Cathartus advena Wltl. pr. cassise Reiche (od. fehlt in der Synon.) Monotoma conieicollis Aub. nec Guer. pr. angusticollis Gyll. Monotoma spinigera Chaud. fehlt. Hypocoprus Hochhuthii Chaud. pr. lathridioides Motsch, Gillm. pr. Stephensi „Lethrus cephalotes Fbr. pr. aptert Atomaria nana Er. pr. ne Steph. Atomaria analis Er. pr. Steph. Ephistemus globosus Witl. pr. n griclavis Steph. testace Lathridius liliputanus Vill. (e Manh.) pr. ruficollis Mrsh. Corticaria umbilicifera Mnnh. pı umbilicata Beck. | Corticaria ferruginea Marsb. p fenestralis L. Mycetophagus piceus Fbr. pr. varia bilis Hellw. Attagenus megatoma Fbr. pr. pice Oliv. Byrrhus scabripennis Steff. pr alpina Gory. Limnius tubereulatus Müll. p# Dargelasi Ltr. Heterocerus femoralis Kryn. (ne Ksw.) pr. flexuosus Steph. Onthophagus Hübneri Fbr. p amyntas Oliv. Aphodius discus Schmidt pr. mixtw Villa. Aphodius coceinelloides Pall. pi bimaculatus Laxm. Aphodius atramentarius Er. pi depressus Kug. (var.). Aphodius carinatus Grm. pr. [Oxyt mus Cast.] alpinus Drap. Psammodius suleicollis Il. pr. erı ciatosulcatus Preyssl, Geotrypes hypocrita Ill. reete Se pr. pilularius L. Laxm. Hoplia pollinosa Er. Kryn. Hoplia brunnipes Bon. pr. Horal Oliv. Rhizotrogus ater Hrb. nee Fbr, n fuscus Scop. pr. Paz 69 Ueber die europäischen Arten der Gattung Byturus. . Unsere beiden in ganz Europa zahlreich auftretenden yturus-Arten varliren in der Färbung des Körpers und hrer Behaarung so beträchtlich, dass man dieselben in den Sammlungen häufig verwechselt und nicht selten eine be- ‚ondere Art vor sich zu haben meint. Durch die Grösse der ugen, der Form des Halsschildes etc. lassen sie sich indess leicht scheiden und im nachfolgenden will ich versuchen, die wffälligsten Varietäten beider Arten anzuführen. Die grössere Art B. Rosae Scop. (fumatus Fabr.) hat srosse, vorgequollene Augen, der Kopf ist gegen die Spitze nehr verlängert, die Oberlippe ist ein wenig sichtbar, das dalsschild ist doppelt so breit als lang, neben den Seiten init einem Eindrucke, welcher sich gegen die Hinterwinkel ehr nach einwärts richtet, die Flügeldecken sind stärker yunktirt, die Behaarung ist etwas länger, endlich die Beine stwas kräftiger. Von dieser Art habe ich folgende Varietäten Jeobachtet: 1) Einfarbig gelbroth, fast orangegelb, mit gleich- arbiger Behaarung, nur die Augen schwarz. Es ist dies in ler Regel die kräftigste Form. 2) Braungelb, die Unterseite is auf die letzten Bauchringe dunkler, die Augen schwarz, lie Behaarung ist gelbroth. 3) Wie die vorige Abänderung, ur ist das Halsschild dunkler. 4) Schwarzbraun, mit grauer Behaarung, Fühler und Beine rotlıgelb, die Var. wird von Thomson (Skand. Col. IV, pag. 195) angeführt; sie sieht der weiten Art täuschend ähnlich und kann nur durch die oben ngeführten Merkmale von derselben sicher getrennt werden. Die zweite Art B. Sambuci Scop. (tomentosus Fabr.) st etwas kleiner, mit deutlich kleineren Augen, der Mund ist weniger "spitz, die Oberlippe ist kaum wahrnehmbar, das alsschild ist nur 1} mal so .breit als lang, mit einem schrägen Eindruck in der Nähe der Hinterwinkel und die Jügeldecken sind feiner punktirt. Die Varietäten dieser Art sind noch auffälliger als jene er vorstehenden, und zwar: 1) Braunschwarz, mit grauer Behaarung und bildet bei den verschiedenen Autoren über- einstimmend die Stammform. 2) Gelbbraun mit helleren Fühlern und Beinen und gelbgrauer Behaarung. 5) Einfarbig röthlich gelb mit schwarzen Augen und gelber Behaarung. Diese Form wurde von Marsham als flavescens, von Scriba ls ochraceus beschrieben und auch von Thoms. unter Var. angeführt. Sie entfernt sich von der Stammform so be- deutend, dass sie als flavescens Mrsh. stets bezeichnet zu werden verdient. Die Männchen beider Arten haben die Vorderschienen 70 an der Innenseite schwach ausgebuchtet und sind ausserdem daselbst in der unteren Hälfte mit einem spitzen Zähnchen! bewaffnet. Einen Unterschied in der Bildung der männlichen Vorderschienen bei den einzelnen Arten kann ich nicht her- ausfinden. E, Reitter. Berichtigung. In seinem Artikel über Sphecodes sagt Hr.v.Hagens S. 54, dass ich in meinem noch nicht publiceirten Aufsatze über dieses Genus gesagt hätte, zwischen den 35 darin beschrie- benen Arten gebe es überall Uebergänge und Zwischenformen. Das habe ich nur in Bezug auf eine Anzahl von Arten ge- sagt, keineswegs aber in Bezug auf alle; sonst müsste ich mich ja der Ansicht Sichel’s anschliessen, was ich aber in jenem Aufsatze geradezu verneint habe. Nach meinen darin: niedergelegten Beobachtungen sind selbst solche Theile, in welchen man constante specifische Unterscheidungsmerkmale finden will, dem Variiren unterworfen, wenigstens bei manchen Arten, so die Fühler, namentlich die reticulatio grisea sub- tilis, die Skulptur des Mesothorax und Abdomens, besonders auch des Metathorax, die Farbe der Flügel. die Gestalt der! Cubitalzelle 2; dagegen habe ich ausdrücklich erklärt, dass die männlichen Genitalien bei der nämlichen Art nur ge- ringen Modificationen unterworfen seien. Thomson stimmt\ den Ansichten Lepeletiers bei, dass das Genus Sphecodes eine parasitische Lebensweise führe und bei dem nahe ver- wandten Genus Halictus schmarotze. Dadurch mag sich die Veränderlichkeit mancher Arten erklären, wenn nämlich dieselbe Art Sphecodes bei verschiedenen Arten des Genus Halietus schmarotzt. Bei der grossen Aehnlichkeit vieler! Arten sind auch wohl hybride Formen möglich. Ä Von den männlichen Genitalien hat zuerst Dr. Kriech- baumer zu München in seinen „Beiträgen zur Kenntniss deutscher Bienen“ in der Linnaea entomologica IX. Bd. 1854, S. 170 zur Unterscheidung der Arten Gebrauch gemacht und diese Theile nebst dem unteren Endsegment der 9 auf Tab. I abgebildet. Seinem Beispiele folgend habe ich später diese Bestimmungsweise auf die ächten Hummeln angewendet. Herrn v. Hagens scheint die vortreffliche Abhandlung. Kriechbaumers nicht bekannt zu sein, wie aus einer Stelle S. 53 seines Artikels hervorgeht. Prof. Dr. Schenck zn Weilburg. Druckfehler im vor. Artikel. S. 56, Z. 2 lese man „den“ statt dem; Z. 3 „Unterscheidungsmerk- malen“ st. Unterscheidungsmerkmale; Z. 23 „oder“ st. an; Z. 14 v. unt. „Rand“ st. Stand. 71 Kohlweisslinge auf der Nordsee. Die Leser Ihrer werthen Zeitschrift erfahren vielleicht mit Interesse von einem lepidopterologischen Erlebniss, das ich im Sommer 1872 auf der Nordsee gehabt habe. Ich fuhr damals in den ersten Tagen des Juli von Geestemünde (Bre- merhafen) nach Norderney. Da das Wetter schön und klar und die See fast völlig ruhig war, wählte der Kapitän nicht den gewöhnlichen, zwar sicheren aber wegen der engen Fahr- strasse beschwerlichen Weg zwischen der Küste und der ost- friesischen Inselgruppe, sondern er steuerte, diese Inseln zur linken Hand lassend,. nördlich von ihnen durch die offene See. Um 10 Uhr Morgens befanden wir uns etwa eine Meile nördlich von der Inselkette (Wangeroge), zwei Meilen von der Küste selbst, da sah ich über das Verdeck des Danpfers einen Kohlweissling hinfliegen; ein zweiter und dritter wurde bald darauf sichtbar. Die Schmetterlinge er- regten unter den Passagieren einiges Aufsehen; man ver- muthete, dass die Thiere sich vor der Abfahrt auf dem Schiffe niedergelassen hätten. Ihre Zahl vermehrte sich indessen auffallend schnell, und wir überzeugten uns bald, dass wir durch eine ungeheure, über der See lagernde Wolke von Kohlweisslingen hindurchfuhren. Wir drangen in die Wolke ein um 10 Uhr, und wir verliessen sie um 1 Uhr Mittags, als wir uns den Inseln wieder auf eine Meile genähert hatten. Wir waren inzwischen in einer bogenförmigen Linie in der Weise gefahren, dass wir uns im Maximum fünf Meilen von der Küste, vier Meilen von den Inseln befanden. Da der Dampfer in der Stunde immer zwei deutsche Meilen zurücklegte, betrug die Länge unserer durch die Schmetter- lingswolke gezogenen Kurve sechs deutsche Meilen. Ein Anfang oder ein Ende der Wolke wurde uns, die wir sie nur betraten, durchfuhren und verliessen, nicht sichtbar; sie er- streckte sich jedenfalls noch weiter, als unsere Beobachtun- gen reichten. Soweit das Auge während der Durchfahrt blickte, sah es flatternde Schmetterlinge; ziemlich genau mochte auf je hundert Quadratfuss einer kommen. Es herrschte vom frühen Morgen an vollkommene Windstille; ob vielleicht in der Nacht oder am Tage vorher Südwind geweht hatte, ist mir nicht bekannt. Eine bestimmte Rich- tung im Fluge der Schmetterlinge war nicht erkennbar; es schien vielmehr, als ob sie nach einer trockenen Stelle zum Niedersetzen ausschauten, indem sie, zwischen fünf und zehn Fuss Höhe über dem Wasser schwebend, ihren Standort in der Luft nicht merklich veränderten und bald nach dieser, bald nach jener Seite hin flatterten. Auf dem lärmenden ze. re a A an | 72 und mit Passagieren reichlich besetzten Schiffe liess sich kein Falter nieder. Dagegen sah man einzelne ermüdet den Flug senken und im Wasser umkommen. Am anderen Morgen stiess man am Strande von Norderney auf eine grosse Menge von todten Kohlweisslingen. Der Kapitän erzählte mir auf mein Befragen, dass er ähnliche Züge desselben Falters schon öfter auf der See angetroffen habe. Hat vielleicht ein am Tage vorher wehender Südwind die ganze Schaar auf das Wasser geführt? Das ist doch wohl die wahrscheinliche An- nahme, obwohl ihr die Thatsache widerstrebt, dass kein ein- ziger Nicht-Weissling sich entdecken liess. Man sollte meinen, dass wenigstens einzelne fremde Falter vom Winde mit ent- führt worden wären, wenn dieser es war, der die unabseh- liche Menge von Schmetterlingen vom Festlande aufhob und mitnahm. Oder soll man annehmen, dass es sich hier um eine freiwillige Wanderung handelte? Sie ist zum Verderben vieler, vielleicht aller Theilnehmer ausgeschlagen, darum ınöchte man sich zu dieser Erklärung nicht entschliessen; ich bemerke jedoch, dass ich später auf Norderney zwei Fälle beobachten konnte, wo ein einzelner Kohlweissling vom Lande aus meerwärts flog, ohne dass ich ihn umkehren sah. Dass die Schmetterlinge vom Festlande und nicht von einer der Inseln kamen, ist sicher; die letzteren sind so unfruchtbar und so wenig angebaut, dass sie eine solche Zahl durchaus nicht produciren können. Die Schmetterlinge sind also, nachdem sie die Küste verlassen hatten — denn von Süden her müssen sie doch gekommen sein — erst eine Meile weit über das Meer und dann über die Inselkette hin weiter nordwärts ge- flogen oder geführt worden. Es wäre gewiss interessant zu erfahren, ob der eine oder der andere Ihrer Leser ähnliche Erscheinungen erlebt oder literarische Nachweise darüber gefunden hat. Dr. Schulte, Gymnasiallehrer in Fürstenwalde. LS SSL IST Es werden so viele Methoden über das Tödten der dickleibigen Schmetterlinge empfohlen. Mir scheint die folgende, welche ich seit vielen Jahren anwende, am zweck- mässigsten. Eine Nadel, mit ihrem dicken Ende in einem Holzstäbchen, taucht man in Salzsäure, sticht damit den Schmetterling von unten schräg in die Brust und der Tod tritt sofort ein. Selten und nur bei den grössten hat man den Stich zu wiederholen. Ludwigsdorf bei Gilgenburg in Östpreussen. K- ra :m ern Entomologische Literatur des Jahres 1876. . Geographische Verbreitung. Der chen Verbreitung der Insecten ist in Folge von A. R. Wallace’s Werk "The Geographical Distribution of Animals, with a Study of the Relations of Living and Extinet Faunas as elucidating the Past Changes ofthe Earth’s Surface, 2 vols. London, 1876“ mehr Aufmerk- samkeit zugewendet worden. Die von Sclater vorgeschlagene Eintheilung der Erde in primäre geopraphische Regionen ist in diesem Werk theil- weise angenommen worden, nämlich l) die palaeoarktische Region, welche ganz Europa, Nord-Afrika und ganz Asien mit Ausnahme von Vorder- und Hinter-Indien umfasst; 2) die neoarktische Region, bestehend aus ganz Nord-Ame- rika, ausgenommen Mexiko und den Isthmus von Nicaragua; 3) die neotropische Region, nämlich ganz Süd-Amerika nebst Mexiko und dem Isthmus von Nicaragua; 4) die äthiopische Region, ganz Afrika (den Norden ausge- nommen) und Arabien; 5) die orientalische Region, die aus Vorder- und Hinter-Indien, Sumatra. Java, Bor- neo und den umliegenden Inseln besteht; und 6) die australische Region aus Neu-Holland, Neu-Seeland und den Inseln östlich von Borneo, Die Ursachen der geogra- phischen Verbreitung der lebenden wie fossilen Thiere wer- den untersucht, die jeder Gegend eigenthümlichen Thiere aufgezählt; den grössten Theil des 11. Bandes nimmt eine systematische Skizze der Hauptfamilien der Landthiere in ihren geographischen Beziehungen ein. Die Insecten um- fassen dabei nur 34 Seiten, den Haupttheil Tagschmetter- linge (nahezu 8000 Arten), einen geringen Käfer. Die Verbreitung der Insecten in New-Hamp- shire (aus dem I. Bande des Report upon the Geology of New-H.) vin S. H. Scudder bietet dem Studium reiches Material. Keiner der vereinigten Staaten bietet eine solche auffallende Abwechselung in seiner Fauna, wie dieser, indem seine nördlicheren Theile den Character Labradors, die süd- hichen den der tropischen Zone zeigen. Auch hier nehmen die Schmetterlinge den grössten Theil ein, daneben Orthop- teren; diese sind auch biologisch behandelt und die Ver- schiedenheit ihrer Töne ist untersucht. Die Schmetterlinge u. Geradflügler des Grenz- distriets der Vereinigten Staaten und Britisch 74 Nordamerika’s sind ebenfalls von Seudder beschrieben worden. Einige Bemerkungen über die Insecten von Kerguelen’s Land sind von Mosely, dem Naturforscher auf dem Chal- lenger, im Journal Linn. Soc. (Zoo). vol. XII., p. 578) veröffentlicht worden. 3. Fossile Entomologie., In den „Memoirs of the American Association for the Advancement of Sceience* (vol. I.) befindet sich eine sehr ausführliche Abhandlung von S. H. Seudder über fossile Lepidopteren, von denen 9 Species einge- hend beschrieben und abgebildet sind, dazu zweifelhafte, aber als Lepidopteren angesehene Arten, sowie Palaeontina ooli- tica, die Se. zu den Cicaden rechnet. Ebenso giebt Sec. eine kurze Notiz über fossile Orthopteren u. Coleopteren des Tertiärgebiets der Rocky Mountains; ferner die Beschreibung des Abdomens der fossilen Larve einer Libelle aus der Kohlenschicht des Cap Breton, einiger fossilen Arten Thrip- sidae aus dem nord-amerikanischen Tertiärgebiet nebst 2 neuen Arten. Lithadothrips und Palaeothrips. Endlich eine Notiz über fossile Insecten des Cap Breton (Proc. Boston Soc. N. H. vol. XVIIL, p. 113.) In den „Memoirs of the Boston Society of Natural History“ (vol. II., part 2, Nr. 3) hat S. H. Scudder einen Artikel über die Myriopoden in den Kohlenschichten von Neuschottland, die sich in Sigillarien fanden, ver- öffentlicht. Notizen über einen fossilen Scorpion in der Koh- lenschicht, auch über einige neue Macruriden aus dem Kimmeridge-Thon und von Boulogne-sur-Mer und über eine neue fossile Krabbe aus Neu-Seeland sind der Geological Society of London von H. Woodward mitgetheilt, der auch ein äusserst interessantes fossiles Insect aus den Kohlenschichten von Schottland, das zu der Familie der Mantiden zu gehören scheint, unter dem Namen Lotho- mantis carbonarius in the Quart. Journ. Geol. Soc. London 1876, vol. XXXII., p. 60, Tafel IX, beschrieben hat. Das- selbe ähnelt durch die merkwürdige Entwickelung des Pro- thorax der afrikanischen Blepharis domina und scheint also auch eine nahe Verwandschaft mit dem sonderbaren fossilen Eugereon Boeckingii des Dr. Anton Dohrn zu haben. Woodward fügt ein Verzeichniss aller palae- ozoischen fossilen Formen, die ihm bekannt geworden sind, bei, Scudde: vervollständigt dies im „Geological Magazine, 15 Nov. 1876“ durch ein Verzeichniss der fossilen ame- rikanischen Orthopteren, Neuropteren, Arachni- den und Myriopoden aus der Kohlenformation unter An- gabe der Werke, in denen sie beschrieben sind. Prof. Oswald Heer hat in derselben Zeitschrift Wood- ward’s Verzeichniss durch 4 Arten fossiler Blattiden vermehrt, die schon früher von ihm in der „Vierteljahres- schrift der Zür. Nat. Ges. 1864* beschrieben worden sind. Eine neue Art fossiler Cypris (Palaeocypris Edward- zii) ist von Ch. Brogniart im „Geological Magazine, Jan. 1877“ beschrieben worden. 4. Anatomie, Physiologie u. Metamorphose. Sir John Lubbock hat die weiteren Ergebnisse seiner Beobachtungen über die Bienen, Wespen und Ameisen (8. Ent. N. 1876, Nr. 1) in den „Proc. Linn. Soc. (Zool. vol. XII., p. 415)“ veröffentlicht. Die Stridulation ist auch bei Lepidopteren beobach- tet worden. Jos. Greene berichtet in den Transactions Ent. Soc., (new ser., vol. IL.) von dem zischenden Ton einer Vanessa Jo; Hewitson bestätigt dies in vol. IV. Proc. Im Januarheft 1877 des Ent. M. Mag. sucht Swinton die Stridulation durch den Bau der Basaltheile der Flügel zu erklären. Er scheint Darwin’s Beobachtung über Ageronia (v. Gen. Diurn. Lep. I, 82) nicht gekannt zu haben. Tagfalterzucht aus Eiern. Gelegentlich meiner Beobachtungsversuche der Ent- wickelungsstände diverser Melitaeen und Argynnen und meines damit verknüpften anfänglich vergeblichen Strebens, die Eier derselben im Freien oder in der Gefangenschaft zu erlangen, entsann ich mich einer Mittheilung Bergsträssers, dass er Apatura Iris durch Verschneiden der Flügel zum Eierlegen gebracht habe. In meine im Deckel und Boden mit Drathgazefenstern versehenen blechernen Sammelschachteln, that ich nun im Freien einige Pflanzentheile des Futters der betreffenden Raupensorten, und steckte dann solche Falter 2 2, denen ich die Spuren kürzlich überstandenen Eheglücks ansah, mit schonend verstutzten Flügeln hinein. Schon beim Untersuchen des Imhalts nach beendeter Excursion fand ich nun frisch abgesetzte Eier sowohl an den Pflanzen als auch an der inneren Schachtelwand vor, 76 von Melit. Athalia und Aurelia gewöhnlich ganze Häufchen derselben, von Argynn. Euphrosyne, Seline. Niobe, Aglaja, Paphia reichliche einzelne Kegeleierchen. Stellte ich jetzt die Schachteln auf die Kante, so dass das Sonnenlicht etwas, aber nicht zu reichlich. darumspielte, so erhielt ich inner- halb der nächsten Tage noch eine genügende Anzahl Eier aller dieser Arten. Die Vortheile, die aus der Anwendung dieser Methode sowohl direct zum Nutzen und Vergnügen der Sam.uler, als auch für Sicherheit und Befestigung unserer Kenntniss und unseres Urtheils über mancherlei Falterarten erwachsen können, sind zu augenfällig, als dass es einer weiteren An- empfehlung dieses Verfahrens bedürfte. BANTSE Erst beim Niederschreiben voriger Sätze kam mir der Wunsch ein, aus der vielleicht hiernach allgemeineren Ein- sammlung von Rhopaloceren-Eiern durch die Sammelgenossen allerorts, für mich persönlichen Vortheil zu erbitten. Es ist an sich begreiflich und meine Aufsätze in anderen Fach- zeitungen werden es besonders andeuten, dass ich ein grosses Interesse habe, jede Art in ihrem ganzen Entwickelungs- gange aus verschiedenen Gebieten vor mir zu sehen und hier zu züchten. Ich wage es demnach, meinen werthen Sammelgenossen allerorts die höfliche Bitte um gefällige Zusendundg von Schmetterlingseiern jeder beliebigen er- reichbaren Art hiermit vorzutragen. Speciell bitte ich aber diejenigen Herren, denen Melit. Britomartis Assm., oder Aurelia Nick., Parthenie Borkh., Varia Meyer Dür, Asteria Frr., Dietynna Esp., Cynthia Hb., Merope Prun.; Argynnis Pales S. V., Ossianus Hbst.; Erebia Euryale Esp., Ligea L.; Pararge Maera L., Adrasta Hb., Maja, Hiera F., Goenonympha Arcania, Satyrion Esp. oder Lycaena Artaxerxes L. vorkommt, für mich einige begattete 29 dieser Arten ablegen und mir diese, in einem Schäch- telchen mit etwas frischem Moos, gefälligst zukommen zu lassen. Zu Gegendiensten bin ich dankbar bereit. Bautzen, Sachsen. Johannes Schilde, Bankbeamter. SSISSSSIISS ILL Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote.) J. 6. Bischofl, Augsburg, Bahnhofstr. J 23, wünscht syrische Käfer auszutauschen und erbittet Doubletten- listen mit Angabe der Preise in Reichswährung, 77 Frauz Micklitz, k. k. Oberförster in Radmannsdorf, Ober-Krain, sucht Tauschverbindungen in Coleopteren. Anzeigen. Eine Schmetterlings-Sammlung, vorzüglich gut erhalten, bestehend aus 1100 meist europ. Arten in 2500 Expl. ist nebst zwei Schränken zum Preise von 750 Mark zu verkaufen. Näheres durch Reallehrer Treuge, Münster, in Westf. 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Öriginal-Ausgabe mit dem vollständigen Text. J. R. Schellenberg. Helvetische Entomologie. — Entomologie Helvetique od. Verzeichniss d. Schweizer. Coleoptera. (Avec la traduct franc. par de Clairville.) 2 Theile mit 48 fein color. Kupfertafeln, enthalt. sehr sorg- fältige Abbildungen d. vortreffl.. Stechers Schellenherg. Zürich 1798—1806. (Ladenpreis 45 M.) Für 14 Mark. L. Jurine, Nouvelle Methode de elasser les Hymönopteres. _ 1807. 4. avec 14 planches color. (Ladenpr. 30M.) Für 8 Mark. WR. Kirby Synonymie Catalogue of Diurnal Lepidoptera, 1871. roy.-8. 690 pg. Preis Mark 21. R. Me Lachlan. The Trichoptera of the European Fauna. Erschienen Part. I.—V. mit 31 Kupfertafeln. — Preis 35 M. Fedtschenko’s Reise in Turkestan. Zoologischer Theil. 1875. (in russischer Sprache, Namen u. Index lateinisch, Diagnosen meist lateinisch). Lepidoptera, c. 6 tabb. color. M. 8. — Coleoptera I. et II. M. 16. 60. — Orthoptera, c. tab. col. M. 3. — Neuroptera, c.4 tabb. 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Sterneberg. Recensionen. Vermisch- tes; Die Himmelserscheinungen im Monate März 1877 von Prof. Dr. E. Heis. Die Zeitschrift ist in der langen Zeit ihres Bestehens bereits wiederholt von namhaften Zeitschriften und Zeitungen ' lobend besprochen worden. So noch jüngst von der Köl- nischen Volkszeitung, vom Westfälischen Mercur (ders. schreibt: Eine solche Zeitschrift sollte in jedem gebildeten chıist|. Hause zahlreich gefunden werden) und versch. anderen. Jede Buchhandlung, sowie auch die Post nimmt Be- stellungen an. Auch die früheren Bände sind noch voll- ständig zu beziehen a Band 6 Mark. Bei Bezug mehrerer Bände liefern wir mit bedeutendem Rabatt. Münster i. Westf. Aschendorff’sche Buchhandlung. Torfplatten zum Auslegen der Insectenkasten, 23 cm. lang, 7 cm. breit, das Hundert Mark 5 — exclus. Emballage, hat abzulassen Wilhelm Schlüter in Halle a. S. Entomologischer Kalender 1877. Zu beziehen durch die Expedition der Ent. Nachr. in ' Putbus (1 M. 60 & franco unter Kreuzband) oder durch jede Buchandlung, 2 M. In Commission bei ©. F. Vieweg in - Quedlinburg. In Commission bei Ch. F. Ww. v iew reg in Quedlinburg, Druck von Aug. Dose in Putbus, exe 1877. Entomologische Nachrichten. Dr. F. Katter. SI II III: Putbus, den 1. Juni. Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Bei wiederholter Insertion oder bei Inseraten von 1 Seite und darüber 203 Rabatt. Bogens 5 M. Beilagen bis zur Stärke eines Zur Synonymie der deutschen Käferarten von Prof. Dr. Karl v Anisoplia fruticola Fbr. pr. segetum Hrb. Anisoplia crucifera Hrbst. pr. cya- thigera Scop. Anisoplia monticola Er. pr. agri- cola Fbr. (var.). Anisoplia adjeeta Er. pr. flavi- pennis Br. Anomala vitis Fbr. pr. aenea Deg. (var.). Anomala solida Fbr. pr. aenea Deg. (var.). Anomala Frischi Fbr. pr. aenea Deg. (var.). Cetonia viridis Fbr. pr. hungarica Hrbst. Cetonia speciosissima Scop. pr. aeruginosa Drury. Eurythyrea carniolica Hrb. pr. seutellaris Oliv. Anthaxia auricolor Hrbst. pr. de- aurata Gmel. Ptosima flavoguttata Ill. pr. unde- cim-maculata Hrbst. Acmaeodera sexpustulata Lap. pr. bipunctata Oliv. Asrilus pratensis Rtzb. pr. Roberti Chrvr, . Dalla Torre in Linz. Drapetes equestris Fbr. pr. mor- delloides Herbst. Adelocera varia Oliv. pr. quercea Hrb. Elater pomorum Hrb. nec Gffr. pr. ferrugatus Lac. Elater crocatus Cast. nec Gff. pr. erubescens Eschsch. Cryptohypnus lapidieola Grm. pr. meridionalis Cand. Cryptohypnus pumilio Ksw. pr. me- ridionalis Cast. var. Melanotus niger Fbr. pr. puncto- lineatus Pelerin. Limonius nigripes Gyll. pr. pilosus Leske. Limonius cylindricus Payk. pr. aeruginosus Oliv. Limonius Bructeri Pnz. pr. aeneo- niger Deg. Corymbites haematodes Fbr. pr. purpureus Poda. Corymbites aeneicollis Oliv. pr. virens Schrk. Corymbites tessellatus Fbr. nec L. pr. sjaelandicus Müll. Corymbites globicollis alpestris Men, Grm. pr, 82 Corymbites holosericeus Oliv. nec L. pr. tessellatus L. Corymbites metallicus Payk. -pr. nigricornis Panz. Agriotes pilosus Pnz. pr. pilosellus Schh. Adrastus pusillusFbr.pr.nanusHrb. Eros aurora Herbst nec Fbr. pr. coccineus L. Cantharis bicolor Pnz. pr. pallidus Göze. Cantharis thoracica Oliv. pr. bicolor Hrb. Cantharis oralis Grm. pr. lateralisL. Rhagonycha rufescens Ltr. pr. translucida Kryn. nec Cast. Rhagonycha terminalis Rdtb. pr. ustus Gemm. Rhagonycha Meisteri Gredl. pr. maculicollis Mrk. Rhagonycha pallida Fbr. pr. palli- pes Fbr. Malthinus biguttulus biguttatus L. Malthodes sanguinolentus Fll. pr. minimus L. Malthodes misellus Ksw. fehlt. Malthodes nigellus Ksw. pr. brevi- collis Payk. Anthocomus sanguinolentus Fbr. pr. rufus Hrbst. Ebaeus pedicularius Schrk. pr. praeoccupatus Gemm. Henicopus pilosus Scop. pr. hirtusL. Dasytes plumbeus Müll. pr. flavipes Oliv. Dasytes tarsalis Gyll. fehlt. Trichodes bifasciatus Fbr. pr. irkutensis Lxm, Niptus crenatus Fbr. pr. griseo- fuscus Deg. Anobium fulvicorne punctatum Deg. Anobium brevicorne Rtzb, fehlt, Payk. pr. Sturm. pr. Xestobium rufovillosum Deg. Amphibolus gentilis Rsh. pr. thora- eicus Rossi. Enneatoma subalpina Bon. pr. bo- vistae Hoffm, Cis setiger Mell. pr. villosulus Mrsh. abbreviata Blaps ovata Sol. pr. Menetr. Asida grisea F'br. nec Ol. pr. sa- bulosa Göze. Asida fascicularis Grm. pr. mor- billosa Fbr. Scaphidema aeneum Payk. pr. me- tallicum Fbr. Platydema violaceum Fbr. pr. dytis- coides Rossi. Tribolium angustum Grm. fehlt. Hypophloeus depressus Fbr. pr. mellinus Hrb. Hypophloeus castaneus Fbr. pr. cimeterius Hrb. Menephilus curvipes Fbr. pr. eylin- | drieus Hrbst. Helops quisquilius Fbr. pr. Fabrieii Gemm. Cistela fusca Ill. pr. fuscipes Fbr. Mycetochares barbata Ltr. recte linearis Il. Öteniopus sulphureus L. pr. flavus | Scop. Omophlus lepturoides Fbr. pr. betulae Hrbst. Omophlusrugicollis Küst. pr. rugosi- collis Brulle. Salpingus aeratus Muls. pr. aeneus Steph. pulsator Schall. pr. Rhinosimus viridipennis Ltr. pr. [Salpiogus Gyll.] ruficollis Pnz. Orchesia minor WIk. pr. sepicola Rsh. Orchesia laticollis Rdtb. pr. grandi- collis Rsh. Are 6 = Dr Hallomenus humeralis Pnz. fehlt. Serropalpus striatus Hell. Br. bar- batus Schall. Melandrya canaliculata Fbr. pr. dubia ‚Schall. Phryganophilus ruficollis Fbr. pr. analis Fbr. Seraptia fusca Ltr. pr. dubia Oliv. Xylophagus populneus Pnz. pr. boleti Mrsh. Xylopbagus lateralis Gral. u. tyro- lensis Gral. fehlen. Formicomus formicarius Göze. Anthicus longicollis Schmidt pr. transversalis Vill. Anthicus fasciatus Chvr. pr. affinis Laf. Pyrochroa satrapa Schrk. pr. serra- ticornis Scop. Mordella 12-punctata Rossi. pr. perlata Sulz. Mordella vittata Gemm. zum Genus Mord.llistena Costa. Mordellistena brunnea Fbr. pr. neuwaldeggiana Pnz. Anaspis Geoffroyi Müll. pr. fasciata Forst. Anaspis maculata Foure. pr. mela- nopa Forst. Rhipiphorus bimaculatus Fbr. pr. [Emenadia] larvata Schrk. Melo& limbata Fbr. pr. hungarus Schrk. Epicauta verticalis Ill. pr. [Can- tharis] rufidorsum Göze. Oedemera flavescens L. pr. femorata Scop. Oedemera coerulea L. pr. nobilis Scop. Oedemera brevicornis Schmidt. pr. cyanescens Schm. Otiorhynchus görzensis Hrbst. pr. cardiniger Host, pedestris Rossi pr. 33 Otiorhynchus planatus Fbr. recte Hrbst. pr. sensitivus Scop. Otiorhynchus unicolor Hrbst pr. morio Fbr. Otiorhynchus picipes Fbr. pr. sin- gularis L. Otiorbynchus giraffa Grm. pr. cor- ruptor Host. Otiorhynchus fraxini Grm. pr. funicularis Gyll. Otiorhynchus nigrita Fbr. pr. tristis Scop. Ötiorhynchus costatus Stierl. recte Fbr. pr. porcatus Hrbst. Otiorhynchus zebra Fbr. pr. fullo Schrk. Barypeithes brunnipes Oliv. pr. araneiformis Schrk. Phyllobius calcaratus Fbr. pr. glaucus Scop. Phyllobius uniformis Mrsh. pr. viridiaereus Laich. Tropiphorus curialis Fbr. pr. ele- vatus Hrb. Cneorhinus geminatus Fbr. pr. globatus Hrb. _ Cneorhinus albicans Bohm. pr. parapleurus Mrsh. Strophosomus limbatus Fbr. pr. lateralis Payk. Sciaphilus barbatulus Grm. steht bei Polydrosus Grm. Metallites marginatusSteph. pr. iris Oliv. Polydrosus fulvicornis Fbr. pr. fasciatus Müll. Polydrosus rubi Gyll. fehlt. Molytes glabratus Fbr. pr. dirus Hrbst. Plinthus porculus Fbr. pr. porcatus Pnz. Hypera Julini Shlb. pr. alternans Steph. 84 Hypera histrioBohm. pr. pollux Fbr. Hypera parca Gyll. fehlt. Hypera plagiata dt. pr. trilineata Mrsh. Procas Steveni Gylh. picipes Mrsh. Cleonus ophthalmicus Rossi pr. [Leucosomus Motsch.] quadri- punctatus Schrk. Cleonus marmoratus Fbr. pr. tigri- nus Pnz. Cleonus roridus Fbr. pr. Fabrieii Gem. Cleonus palmatus Oliv. pr. emar- ginatus Fbr. Cleonus albidus Fbr. pr. Schrk. Cleonus Faldermanni Fbr. pr. segnis Grm. Rhynocyllus latirostris Ltr. pr. conicus Fröhl. Rhynocyllus Olivieri Gylh. pr. odontalgieus Oliv. Larinus sturnus Schall. pr. pollinis Laich. N Larinus senilis Fbr. pr. brevis Hrbst. Lixus angustatus Fbr.pr. algirusL. Lixus bardanae Fbr. pr. cylindri- cus Hrbst. Lepyrus binotatus Fbr. pr. capuci- nus Schall. Hylobius pineti Fbr. pr. [Curculio] piceus Deg. Erirhinus scirpi Fbr. pr. rhamni Hrbst. Erirhinus vorax Fbr. pr. longimanus Forst. Erirhinus costrirostris Gyll. pr. bituberculatus Zelt. Bagous lutulentus Gyll. pr. Col- lignensis Hrbst. affinis Bagous encaustus Boh. pr. incera- tus Boh, Smieronyx cicur Reich, pr. Junger- manniae Reich, Brachonyx indigena Hrbst. pr. | pineti Payk. Balaninus villosus Fbr. u. Hrbst. cerasorum Fbr. | Balaninus turbatus Gyll. pr. tessel- latus Foure. Balaninus crucifer Fuchs pr. erux Fbr. var. Balaninus cerasorum Hrbst. = Herbstii Gemm. Anthonomus oxyacaıthae Bohm. pr. pedicularius L. | Anthonomus nitidirostris Desbr. pr. ru us Gylh. | Orchestes scutellaris Fbr. pr. testa-. ceus Müll. Orchestes saliceti Fbr. r. Payk. pr.. foliorum Müll. Tychius quinquepunctatus L. Br, quinquemaculatus L. Tychius squamulatus Gyllh. pr. flavicollis Steph. Sibinia cana Hrbst. pr. pellteeis, Scop. | Sibinia vittata Grm. pr. venustus‘ Fbr. | Cionus verbasci Fbr. pr: tuber- culosus Scop. Cionus thapsus Fbr. pr. similis Müll. Cionus hortulanus Mrsh. pr. similıgı Müll. (var.). | Gymnetron veronicae Grm. pr. beccabungae L. (var.). Acalles abstersus Bhm. pr. roboris Curt. | Mononychus pseudacori Fbr. pr. punetum album Hrbst. | Coeliodes quercus Fbr. pr. [Mega- cetus Thoms.] dryados Gmel. Coeliodes guttula Fbr. pr. rd Hrbst. Coeliodes fuliginosus Mrh, pr. car- dui Hrb, -Coeliodes subrufus Hrbst. pr. ery- throleueus Gmel. ‚Ceuthorhynchus atratulus Gyllh. pr. cochleariae Gyll. ‚Ceuthorhynchus echii Fbr. pr. geo- graphicus Göze. Geuthorhynchus crucifer Oliv. pr. eruciger Hrbst. Ceuthorbynchus triangulum Bohm. pr. molitor Gyllh. Ceuthorhynchus dentieulatus Schrk. pr. striatodenticulatus Göze. Ceuthorhynchus pubicollis Gyl. pr. signatus Gylih. Ceuthorhynchus horridus Fbr. recte Panz. pr. spinosus Goeze. Geuthorbynehus apicalis Gyll. pr. terminatus Hrbst. "Ceuthorhynchus quercicola Payk. pr. linola alba Hrbst. Ceuthorhynehus cochleariae Gyll. pr. pyrrhorhynchus Mrsh. Rhinoncus guttalis Gryv. pr. per- pendicularis Reiche. Baris pieinus Grm.pr. glabra Hrbst. „ euprirostris Fbr. pr. viridi- sericea Göze. Baris abrotani Grm. pr. pieicornis Mrsh. Rhyncolus chloropus Fbr. Rhyneolus eylindrirostris Oliv. pr. lignarius Mrsh. Magdalinus frontalis Gyll. pr. vio- lacea L. (var. ©). Apion laevigatum Kirb. pr. brunni- pes Bhm. Apion vernale Fbr. r. Herbst pr. urticarium Hrbst. Apion fagi L. recte Kirby pr. apricans !.rbst. Apion sorbi Hrbst. pr. laevigatum Payk. Apion angustatum Kirby pr. loti Kirby. 85 Apion intrusum Gylih. pr. Spencei Kirby. - Apion marchicum Hrb. pr. aterri- mum L. Hylastes decumanus Er. pr. gla- bratus Zett. Polygraphus pubescens Fbr. pr. polygraphus L. Scolytus destructor Oliv. pr. Ge- offroyi Göze. Cryphalus setosus Eich. fehlt. Bostrichus stenograpbus Dft. pr. sexdentatus Börn. Bostrichus reetangulusEichh. fehlt. E bidens Fbr. pr. biden- tatus Hrbst. Apoderus intermedius Hllw. pr. erythropterus Gmel. Rhynchites alliariae Payk. pr. inter- punctatus Steph. Rhynchites conicus Ill. pr. icosan- driae Scop. Rhynchites multipunctatus Bch. pr. parellinus Gyll. Rhynchites ophthalmieus Steph. zu sericeus Hrb. Auletes basilaris Grm. pr. nigro- eyaneus Wltl. Tropideres einctus Payk. pr. mar- chicus Hrbst. Brachytarsus scabrosus Fbr. pr. fasciatus Frst. Bruchus pectinicornis L. pr. chinen- sis L. Bruchus variegatus Grm. pr. bima- eulatus Oliv. Bruchus marginellus Fbr. pr. mar- ginalis Fbr. Bruchus pisi L. pr. pisorum L. Bruchus nubilus Bohm. pr. rufipes Hrbst. Bruchus ater Mrsh. pr. villosus Fbr. Callidium dilatatum Payk. pr. aeneum Deg. 86 Callidium castaneum Rdtb. pr. gla- bratum Champ. Callidium melancholicum Fbr. pr. lividum Rossi. Criocephalus ferus Kraatz pr. epi- bata Schdte. Clytus Jieiatus L. pr. rusticus L. „ trifasciatus Fbr. pr. aegyp- tiacus Fbr. Clytus semipunctatus Fbr. pr. spe- eiosus Schneid. Olytus sulphureus Schaum, pr. Herbsti Brhm. Clytus quadripunctatus Fbr. pr. slabromaculatus Göze. Clytus plebejus Pbr. pr. figuratus Scop. Gracilia pygmaea Fbr. pr. minuta For. Callimus cyaneus Fbr. pr. angulatus Schrk. Parmena fasciata Vill. pr. balteusL. Dorcadion rufipes Fbr. pr. pedestre Poda. Dorcadion pedestre. 1% pr. arena- rium Scop. Dorcadion atrum Ill. r. Bach pr. fuliginator L. (var.). Dorcadion lineatum L. nense L. Morimus lugubris Fbr. pr. Sulz. Acanthoderes varius Fbr. pr. cla- vipes Schrk. Mesosa nubila Oliv. pr. nebulosa Fbr. Agapanthia micans Pnz. pr. cyanea Hrbst. Saperda phoca Frhl. pr. Laich. Saperda tremulae Fbr. pr. S-punc- tata Scop. Phytoecia argus Fbr. pr. punctata Göze. pr. smyr- asper similis rubro- Phytoecia lineola Fbr. pr. pustu- lata Schrk. Necydalis salieis Mu!s. pr. major L.) | Molorchus umbellatorum L. pr. minimus Scop. Rhamnusium SalicisFbr. Pr bicolor | Schrk. Rhagium mordax Fbr. pr. syco- phanta Schrk. Rhagium names Fbr. pr. Linnei} Laich. Rhagium indagak0n L. pr. sitor L. Strangalia atra Fbr. Fbr. Leptura testacea L. pr. rubra L. Leptura hastata Fbr. pr. cordigera Füssl. Leptura eincta Fbr. pr. dubia Scop. Cortodera 4-guttata Fbr. pr. hume- ralis Schall. Orsodacne nigriceps Ltr. pr. lineola Fbr. Donaeia bidens Oliv. pr. versicolora Brhm. Donaeia reticulata recte Gyll. pr. appendiculata Ahr. Donacia dentipes Fbr. pr. tica L. Donacia lemnae Fbr. pr. limbata Fbr. x Donacia sagittariae Fbr. pr. bico- lora Zschach. Donacia graeilis Suffr. pr. antiqua Kunze (var.). Donacia brevicornis Ahr. pr. pressa Payk. Donacia simplicifrons Lac. pr. an- tiqua Kunze. Donacia nigra Fbr. pr. Scop. Donacia menyanthidis Fbr. pr. cla- vipes Fbr. aqua- im- braccata inqui- pr. aethiops | F 87 Drei südeuropäische Megilla-Arten. Bemerkungen darüber von Dr. Kriechbaumer | in München. Im Etschthale bei Bozen und am nördlichen Ufer des Garda-Sees fand ich im Hochsommer 3 diesseits der Alpen nicht vorkommende Megilla-Arten (Anthophora Litr.), die einer bis über die Tropen-Gegenden verbreiteten Gruppe angehören, deren Arten durch sehr gleichmässig entwickelte, dicht anliegende weisse, braungelbe, selbst (wie bei der tro- pischen zonata) metallisch grüne oder blaue Haarbinden am Ende der Hinterleibsringe sich auszeichnen. Es sind das die Arten garrula Rossi, nidulans und albigena Lep. Selbe haben wohi in genannter Gegend oder bei dem benachbarten Meran die nördlichste Grenze ihrer Verbreitang erreicht, während sie eine noch nicht genau erforschte, aber jedenfalls ziemlich weite Verbreitung nach Süden haben. Der Umstand, dass ich diese 3 Arten nicht bloss in Samm- lungen mit einander vermengt gefunden habe, sondern dass auch sowohl ältere als neuere Autoren selbe entweder nicht genau unterschieden oder in Folge nicht gehöriger Würdigung ihrer auffallenden und leichtwahrnehmbaren Unterscheidungs- merkmale mehr oder weniger miteinander wieder vereinigten, veranlassten mich, deren Hauptunterschiede auseinanderzu- setzen, sowie die Beschreibungen der wichtigeren Autoren und ihre Synonyına einer genaueren Untersuchung zu unter- ziehen. Alle 3 Arten haben, wie bereits erwähnt, dicht anlie- gende helle Haarbinden am Hinterrande der sonst ganz oder vorberrschend schwarz erscheinenden Hinterleibsringe, ferner eine ähnlich helle Behaarung der Schienenbürsten; der Kopf- schild der @ ist schwarz, ein denselben mitten durchzie- hender Längsstreifen, der Endrand, mit dem jener Streifen in der Mitte rechtwinkelig zusammenstösst, und ein Dreieck über dem Kopfschilde weiss oder gelblich, der Rand der Oberlippe schwarz gesäumt und die Basis derselben mit 2 kleinen mehr oder weniger abgerundet-viereckigen schwar- zen Flecken versehen. Die mit den Q@ im Ganzen sehr übereinstimmend gefärbten 5 haben einfache (d. h. durch keine auffallende Behaarung ihrer Glieder ausgezeichnete) Mittelfüsse und einfache (von der gewöhnlichen Form nicht abweichende) Hinterbeine; auf dem fast ganz weiss oder gelb gefärbten Kopfschild ist nur der an die Wangen stossende Seitenrand mehr oder weniger schwarz, die Wangen selbst [Entom. Nachrichten, 1877, Nr. 6.] 88 und ein Streifen längs der Unterseite des Fühlerschaftes weiss oder gelb. Die wichtigsten Unterschiede zwischen den 3 Arten sind folgende: M. garrula ist die grösste und plumpste Art derselben, hierin unserer pilipes am nächsten stehend, die helle Be- haarung ist bräunlich gelb, die Hinterleibsbinden erscheinen weniger scharf abgegrenzt, da (besonders beim 2) die sonst | schwarze Behaarung der einzelnen Ringe stark mit gelblichen Haaren untermischt ist. Die helle Behaarung der Hinter- schienen erstreckt sich auch über den grössten Theil des er- sten Fussgliedes (beim Q über das ganze erste und die übri- gen Fussglieder), die 3 mittleren Bauchringe haben einen ziemlich breiten blassbraungelben häutigen Saum, der (beim Q etwas deutlicher) in der Mitte dreieckig nach hinten vor- springt. M. nidulans ist kaum merklich kleiner als die vorige, die helle Behaarung, besonders der Hinterleibsbinden und. Beine, ist aber schneeweiss, die der ersteren von der schwarzen scharf abgegrenzt, die der letzten in der Regel wenigstens an den Hinterbeinen nur bis an’s Ende der Schienen reichend; selten ist auch das erste Fussglied grösstentheils weiss be- haart, in welchem Falle aber die ansehnlichere Grösse und die beim 9 ganz schwar.en Wangen diese Art immer noch leicht von der folgenden, die nicht braungelbe, sondern rein weisse Behaarung der Binden und Beine von der vorigen unterscheiden lassen. Das Ende der Bauchringe hat keinen häutigen Saum und ist entweder gar nicht oder nur am äussersten Rande heller gefärbt; hierin wie in der Behaarung zeigt nidulans entschieden grössere Verwandtschaft mit al- bigena als mit garrula. M. albigena hat, wie etwa unsere 4-maculata, kaum die halbe Grösse der beiden vorigen, in der Farbe der Be- haarung stimmt sie im Ganzen mit der letzteren überein, die weisse Behaarung der Beine erstreckt sich aber (wie bei garrula die gelbliche) über den grössten Theil des ersten‘ Fussgliedes (bei den 5 über den ganzen Fuss), ausserdem sind die Wangen nicht bloss beim 9, sondern theilweise auch beim 5 weiss, indem diese Farbe bei demselben den: neben dem Kopfschild hinlaufenden Rand in mehr oder minder grosser Ausdehnung einnimmt. An den Bauchringen fehlt wie bei der vorigen Art der dünnhäutige Saum und sind! selbe auch nur am äussersten Hinterrande blass gefärbt. Wenn man diese Gesammtmerkmale genau in's Auge gefasst und ihr Verhalten in ganzen Reihen von Exemplaren EIER 89 beobachtet hat, so kann weder ein Irrthum beim Bestimmen, noch ein Zweifel an der wirklichen spezifischen Verschieden- heit dieser 3 Arten stattfinden. Vergleichen wir nun die wichtigeren Schriften, in denen diese Arten beschrieben sind. Apis 4-fasciata Vill. III 319, 90 (1789). .Die Worte „Pedes posteriores hirsutissimi s. lana albida tectis“ lassen sich streng genommen nur auf albigena anwenden, allein ich gebe gerne zu, dass Villers die schwarze Be- haarung der Tarsen übersehen oder selbe für unwesentlich ge- halten und deshalb nichterwähnt haben konnte. Ein bestimmter Grund aber, das anzunehmen und seine Art zweifellos und einzig auf nidulans Lep. zu beziehen, liegt nicht vor. „Ape mellifica crassior“ entscheidet auch nichts, denn dicker als eine gewöhnliche Arbeitsbiene sind beide und in der Länge würde eine solche so ziemlich zwischen beiden stehen. Es muss also diese Apis 4-fasciata Vill. nach meiner Ansicht als eine species dubia bezeichnet werden, die man unter den Synonymen der beiden genannten Arten, aber überall nur mit ? anführen kann. Apis garrula Rossi Fn. Etr. 11. p. 101, nr. 905. (1790). Rossi sagt „Labio nune toto albicante, Jineola transversa nigra, nune nigro albo-Lneato* und (p. 102) „Statura majores, fortasse feminae, labio antice nigro, alba linea diviso“. Diese Angaben lassen erkennen, dass Rossi (indem unter „labio“ der elypeus zu verstehen ist) wirklich cg und © der von ihm beschriebenen Art damit bezeichnet und richtig unterschieden hat. Von den Worten der Diag- nose „abdomine glabro, inceisuris rufis“ dürfen die beiden ersten nicht zu genau genommen werden, während die beiden letzteren in Verbindung mit «den Worten der Beschreibung „tibiis postieis exterius vellere denso flavicante‘ die beiden anderen Arten sicher ausschliessen. Es ist also seine Art mit Sicherheit und ausschliesslich als die jetzt noch dafür geltende anzunehmen. Apis nidulans Fabr. Ent. syst. II. 330,72. (1793). Die Worte „statura et magnitudo A. manicatae“ schliessen die viel kleinere albigena sicher aus, die Worte „Pedes testacei* aber ebenso bestimmt die von Lepeletier als nidu- lans beschriebene Art. Bezieht sieh diese Bezeichnung auf die Farbe der Behaarung, so könnte wohl nur garrula Rossi unter dieser Art verstanden werden, bezieht sie sieh aber auf die Farbe der Haut, so würde das überhaupt auf keine der 3 Arten passen. In dem Beisatze „Habitat in terris argil- losis Galloprovinciae nidum e serico albido struens Dom. % Riche“ hat Fabrieius wenigstens einen ziemlich sicheren Weg gezeigt, auf den man zu einer bestimmten Deutung der von ihm beschriebenen Art gelangen könnte, u. ein fleissiger Forscher der Provence würde diesen Weg am leichtesten verfolgen und die Sache entscheiden können. In dem Syst. Piez. 357,11. (ist einfach die Diagnose ohne Beschreibung wiederholt und nach der biologischen | Notiz der Namen Riche in Richard umgewandelt. Lepeletier (Hym. II. 27,2 u. 28,5) "hat zuerst die beiden Arten nidulans u. albigena bestimmt unterschieden und so | beschrieben, dass sie auch jeder andere leicht erkennen und unterscheiden kann. Es ist daher sein Name als der des ältesten Autors beiden Arten beizusetzen. Es wunderte mich sehr unter den 55 von ihm beschriedenen Anthophora- Arten die garrula Rossi nicht zu finden und ich vermuthete deshalb, dass sie dort unter einem neuen Namen beschrieben sein möchte. Ich glaube selbe auch in seiner A. rufa (p. 48, n. 22. 9.) gefunden zu haben; die Beschreibung scheint mir vollkommen darauf zu passen und die Vaterlandsangabe Dalmatien meine Vermuthung zu unterstützen. Sehr zwei- felhaft erscheint es mir jedoch, ob dessen A. maculicornis, wie Lep. (p. 31. ». 5) fragend erwähnt, als f zu dieser Art gehört. „Antennarum articulo tertio ferrugineo -maculato“ müsste bei garrula jedenfalls als eine zufällige Anomalie zu betrachten sein, und „segmentis subtus pallido ad latera, in medio nigro subeiliatis“ will mir auf garrula auch nicht passen. Das Vaterland des wahrscheinlich einzigen Exem- plares dieser Art ist unbekannt. Eversmann hat in seiner Fauna Hym. Volgo-Ural. im Bull. de Mosc. XXV. 2. (1852) p. 112, Nr. 8 unter 4-fasciata Vill. die nidulans und albigena Lep. vermengt. Lässt das schon seine Var. ?. „pedibus omnino albo- hirsutis“ und der Satz „Valde variat magnitudine, nisi forsan duae species lateant; long. 44—7 lineas“ vermuthen, so geben die Worte IB varietate B autem, quae semper minoris magnitudinis, metatarsi aeque ac veliquae pedum partes albo-hirsuti“ ziemliche Gewissheit darüber, wenn er auch den weissen Wangenrand des 9 bei dieser Var. nicht angegeben hat. In wie ferne die Fundorte („Habitat in campis Kirgisorum, in prov. Orenburg. australiori, Saratow. et Astrachanensi“) sich auf die eine oder andere der beiden Arten oder auf beide zugleich beziehen, lässt sich aus seinen Angaben nicht ermitteln. Ich hoffte nun, in der Monographie iconographique du genre Anthophora von Dr. Dours (Amiens 1869) Br 91 diese 3 Arten richtig unterschieden, die bisherigen Irrthümer und Zweifel aufgeklärt, die Synonyma einer kritischen Prü- fung unterworfen und namentlich die Lepeletier’schen Arten sorgfältig verwendet zu finden, traf aber nicht nur in jeder Beziehung das Gegentheil, sondern sogar die Verwirrung noch bedeutend vermehrt”). Dours hat zwar die albigena Lep. als besondere Art angenommen, eitirt aber dabei nur A. binotata Lep, X. Ob diese wirklich dazu gehört, muss ich unentschieden lassen. Der Umstand, dass Lep. die al- bigena mit einer „macula triangulari supra celypeum albida“ versehen angiebt, die binotata aber nicht, dass ferner Lep. letztere Art nicht auf die erstere, sondern auf bimaculata folgen lässt, erregt Zweifel, die ich nicht beseitigen kann. Da ferner Lep. keine der hier in Rede stehenden Arten als um Paris vorkommend angiebt, wohl aber diese binotata, so ist deren Identität mit albigena noch weniger wahrschein- lich. Dagegen hätte, wie bei 4-fasciata, Lucas Exp. d’Alg. eitirt werden sollen, wo albigena unmittelbar nach jener be- schrieben ist. Bei 4-fasciata führt Dours unter den Synonymen die beiden unsichern Arten von Vill. und Fabr. ohne alles Be- denken an, dazu aber auch noch garrula Rossi @ und als ganz neue Ueberraschungen Anthophora nana Eversm. var. ? und Megilla circulata F. Garrula scheint H. Dours ent- weder in natura garnicht gekannt oder nur sehr oberfläch- lich angesehen, auch Rossi’s Beschreibung nicht aufmerksam gelesen zu haben, da er sonst leicht hätte finden können, dass selbe sich nicht bloss auf das 9, sondern auch auf das X beziehe. Die A. nana Eversm. ist eine eigene Er- findung des H. Dours, denn am eitirten Orte findet sich keine solche, sondern die mit nidulans Lep. identische 4-fasciata, die er nicht anführt, deren var. aber, wie schon oben erwähnt, zu albigena gehört. Was die Megilla circu- lata (Fabr. S. P. 332, 17) betrifft, so verweist Fabrieius dort auf seine Andrena circulata (Ent. syst. 311, 20); er stellte *) Die Monographie wurde ursprünglich von Dours und Dr. Sichel semeinsam bearbeitet, und der vorherrschende Einfluss darwinistischer Anschauungen des letztern in Verbindung mit einer oberflächlichen Be- trachtung der betreffenden Objecte, wie selbe in seiner Arbeit über Bombus montanus hervortreten, trägt wohl die Hauptschuld an den in dieser Monographie zu Tage tretendeı Confusionen. Bei A. albigena, die Sichel auch noch mit 4-fasciata vereinigen wollte, zeigt sich deutlich das Bestreben des H. Dours, sich von den Anschauungen seines unter- dess verstorbenen Mitarbeiters zu emanzipiren (s. Vorrede p. 6), und ich glaube sicher, dass er, wenn nicht ein früher Tod auch ihn hinwegse- rafft hätte, zu klareren Ansichten über Artunterschiede gelangt wäre, Eee rn a a > N 02 it N also nidulans zuerst zu Apis, dann zu Centris, circulata da- gegen zuerst zu Andrena, dann zu Megilla, diese A. eireu- lata bezeichnet Fabr. als „parva* und lässt sie auf fasciata tınd zonata folgen, von denen er erstere als mittelgross („media“) bezeichnete. Am Kopf wird nur die Oberlippe als weiss gefärbt bezeichnet („labio albido“), der Kopfschild scheint also schwarz zu sein. Die Füsse endlich werden ein- fach schwarz genannt („Pedes nigri*). Da kann man denn doch unmöglich mehr an eine der hier in Frage stehenden Arten denken. Eine anderweitige Deutung scheint übrigens diese aus Guinea stammende Art noch nicht gefunden zu haben, da sie im Brit. Mus. Cat. garnicht erwähnt ist. An die 4-fasciata von der eben geschilderten Beschaffen- heit reiht dann H. Dours noch 10 wie Arten behandelte, d.h. mit Artnamen, Diagnosen und Beschreibungen versehene an- gebliche Varietäten aus den verschiedensten Ländern an, deren Unterschiede in der Färbung (p. 64) als Zustände von „Albinisme“, „Melanisme“, „Erythrysme“ und „Flavisme“ bezeichnet werden. Ebenso werden an albigena 4 Varietäten angereiht, von denen die beiden ersten wieder in je 2 Sub- Varietäten getrennt sind. Auf diese einzugehen würde den hier zunächst vorgesetzten Zweck überschreiten, auch würde ein Urtheil darüber ohne Ansicht der betreffenden Typen der nöthigen Sicherheit entbehren. Dass aber hier mehrere selbst- ständige Arten sich darunter befinden, glaube ich nach den so eben erfolgten Erörterungen mit Sicherheit annehmen zu dürfen. DIL SLSLSLISLSL Ein Catalogus ColeopterorumEuropae wird wohl in nächster Zeit erscheinen müssen; der Wunsch nach einer neuen Ausgabe ist ein vielseitiger. In seinen Ent. Monats-. blättern macht Hr. Dr. Kraatz Vorschläge zur verbesserten Einrichtung eines solchen; ich möchte hier eine für den Tauschverkehr praktische Abänderungandeuten. Dieenglischen Botaniker tauschen ihre Pflanzen aus, indem Sie sich nur die Nrn. ihrer Dupla aus dem dort gebräuchlichen Katalog mittheilen. Dies wäre auch für den Insectentausch ein be- quemeres Verkürzungsmittel der langen Listen, wenn der betr. Katalog eine durchgehende Numerirung von Anfang bis zu Ende zeigte. Deyrolle in seinem Verkaufskatalog hat dies Prineip bereits durchgeführt. Sollte es sich nicht beim nächsten Cat. Coleopt. einführen lassen ? SAL SSSSAL IS LT * 93 Die Myrmeleon-Arten Nassau’s u. der angränzenden Gegenden. 1.Myrmeleon formicalynx aut. Burm. Hagen-Brauer (Neuroptera austriaca), die ungefleckte Art, nach Mac Lachlan (Stett. Ent. Zeit. 1373, S. 449) M. formicarium L., welcher Ansicht auch Brauer in der „Festschrift zur Feier des 25jähr. Bestehens der zool. bot. Gesellsch. zu Wien“ 1876, S. 289, beistimmt. Diese Art ist bei Dillenburg in Nassau sehr häufig, und ich habe die imago in Menge aus der Larve erzogen, auch einige Exemplare, in Baumstämmen ruhend, gefangen. 2. M. formicarius aut. Burm. Hag. Br. (Neuropt. austr.), die gefleckte Art, von Mac Lachlan l. c. M. europaeum genannt, und ebenso von Brauer in der Fest- schrift S. 289 M. formicalynx F. soll eine nicht zu deutende afrikanische Art sein. Sehr häufig bei Frankfurt, auch bei Hamburg. Von beiden Arten erhielt ich viele Larven und erzog viele imagines. 3. Bei Mombach in Rheinhessen nahe bei Mainz ent- deckte Herr Prof. Dr. Kirschbaum zu Wiesbaden eine ohne Zweifel unbeschriebene Art, von der 1. nur an der viel unbedeutenderen Grösse, wie an der abweichenden Gestalt und Farbe und den Fühlern der Larve zu unterscheiden. Die imago hat nur die Grösse der kleineren Individuen der vorigen Art. .Ich habe sie oft aus der Larve erzogen. Den Unterschied zwischen den Larven der 2 ersten Arten, giebt Hagen an in der Stett. Ent. Zeit. 1873, S. 290. Die Larve der Mombacher Art gleicht in Gestalt und Farbe der Larve der obigen 2. Art, ist aber kleiner und heller röthlich; das 2. Fühlerglied ist länger als das. Hagen sagt ]. ce. S. 288, seines Wissens sei das Eierlegen noch bei keiner Art beobachtet, und die Eier ganz unbe- kannt. S. 295 beschreibt er bei der nordamerikanischen Art M. immaculatum den „beim Auskommen der imago ab- gelegten kalkartigen Körper“, welchen Reaumur und Rösel für das Ei halten. Diesen habe ich bei allen 3 genannten Arten erhalten, und er ist bei der Mombacher Art von dem bei der 1. verschieden, gleicht dem von der 2. 4, M. tetagrammicus F. Br. Neur. austr. (Formicaleo tetragrammicus F. Br. Festschrift S. 289). Die imago er- hielt ich 1844 von dem damals in Wiesbaden wohnenden Naturalienhändler Becker, welcher sie bei Frankfurt a. M. gefangen.hatte. Nach Brauer kommt diese Art nur in Süd- europa vor, nach Hagen auch in Mittel-Europa. Ihre Larve macht keine Trichter und geht vor- und rückwärts, ich kenne sie aber in natura nicht. Prof. Dr. Schenck zu Weilburg. [Entom, Nachr, 1877, Nr. 6.] 94 Hymenopterologische Exeursionen. Mit dem Studium der ÖOsmien beschäftigt, fand ich, dass mir viel mehr Exemplare gewisser Arten zu Gebote stehen sollten, und ich fasste den Entschluss, den Winter über in der Umgend von Genf die dürren, hohlen Stengel vom Brombeeren, wilden Rosen, Berberis, Hollunder etc. zu sammeln und Osmien daraus zu erziehen, nach dem Vorbild des Hrn. J. Giraud, Ann. Soc. ent. d. France 1866, pag. 443 ff. — Ich begab mich zum ersten Mal am 17. Dechbr. an den Fuss der Saleve, es lag sehr wenig Schnee, so dass die Sträucher ganz unbedeckt waren. Es waren so viel Stengel hohl, dass ich es bloss auf eine Ausdehnung von 50 a 60 Schritte brachte. Was die Stengel an Osmien, Para- siten etc. Larven enthalten, kann ich dato noch nicht sagen, weil die ausgebildeten Exemplare erst später auskriechen, hingegen war meine Ausbeute an überwinternden Ceratina sehr ergiebig. 13 Stück coerulea Fb., 15 Stück callosa Fb., 31 albilabris Jur. Am 24. Dechr. setzte ich die Excursion fort, ich konnte 5 Stunden dazu verwenden und brachte es auf 11 coerulea, 30 callosa, 84 albilabris. Nun aber wollte ich die Südseite des Saleve untersuchen und verwendete dazu den 31. Decbr.; dieser Tag war zufällig so mild, dass sogar eine Heuschrecke, Stenobothrus variabilis Fb. /, herum- hüpfte. Ich -erbeutete 25 C. callosa, 14 coerulea und 149 albilabris; es waren oft 10-20 Stück in einem einzigen Stengel beisammen. Jedoch immer nur diese 3 Arten, keine Spur von chaleites und pygmaea, welche beiden Arten von den südfranzösischen Entomologen um Montpellier, Toulon, Marseille etc. gefunden werden. Nun hatte ich genug Saleve und es sollte der Fuss des Jura untersucht werden. Am 7. Januar begab ich mich nach Gex, am 4. Februar nach St. Genis und Thoiry. Das Resultat war dasselbe wie am Saleve; am 14. Januar ging ich nochmals an die Südseite des Sa- leve, aber an eine andere Stelle als am 31. December; stets- fort dieselben 3 Arten Ceratina und immer ungefähr in dem- selben Zahlenverhältniss. — Ich sammelte die C. albilabris nicht mehr. Aus der eigentlichen Thalsohle hatte ich ein minder günstiges Resultat erhalten. Obgleich in den Hecken um die Campagne des Hrn. H. de Saussure Brombeeren und wilde Rosen in Menge wuchern, fand ich nur selten etwa einmal einen hohlen Stengel mit einem Exemplar C. coerulea und einmal eine Reihe von 11 C. albilabris und dazwischen 1 coerulea. Auf der andern Seite des Sees, etwa 1} Stunden östlich der Stadt, fanden sich ausnahmsweise [Entomol, Nach, 1877, Nr. 6] 95 mehr C. coerulea als albilabris, nämlich 9 coerulea, 1 callosa, 1 albilabris; es war am 21. Januar. — Herr H. Tournier hatte in der Umgegend seiner Wohnung, Peney, ca. 14 Stunden westlich von Genf, an der Rhone, besonders albi- labris und coerulea gefnnden, von callosa nur 2 Todte. — Ueber Osmien habe ich freilich noch nichts erforschen können, hingegen glaube ich mit den ausgeführten Excursionen das ' Capitel der Ceratina der Umgegend Genfs erschlossen zu haben. Weitaus die am zahlreichsten vorkommende und bis zu 3000’ steigende Species ist C. albilabris Jur. = cucurbitina Rossi; die beiden Uebrigen sind seltener, kaum 7; der Menge der albilabris bildend. C. coerulea Fab. fand ich meist nur zu 1 bis 3 Exemplaren in einem Stengel; C. callosa Fab. hingegen fast jedesmal 6—8 Stück, in den dickern Brombeer- stengeln oder in Rosenholz. — Sehr oft kamen mir abge- schnittene Stengel vor, welche beim Beschneiden von den Landleuten wieder in die Hecken zurückgeworfen worden waren; diese zeigten zuweilen an beiden Enden Höhlungen und überwinternde Insassen. Die Ceratina waren übrigens nicht die einzigen ausge- bildeten Insekten, welche in den hohlen Stengeln der Brom- beeren eine schützende Wohnung für den Winter gesucht hatten. An Käfern fanden sich einige abundante Ubiquisten: Phalacrus, kleine Curculioniden, Lema, Coceinelliden; von Diptern meistens todte kleine Sachen; an Hemiptern, Rhypa- rochromus Rolandri Lin., Heterogaster urticae Fab. und nepetae Fieb., Strachia oleracea Lin.; Pterotmetus staphy- linoides Burm., Liocoris tripustulatus Gyllh. An Hymenop- teren ausser den Ceratina noch einige Arten der kleinen schwarzen Crabroniden, und besonders Ameisen, kleine gelbe Arten mit dunkler Querbinde auf dem Hinterleib und zwei Nester der zierlichen Hypoclinea quadripunctata Mayr. — Seither sind aus den nach Hause gebrachten Stengeln mit lebenden Larven und Puppen eine Anzahl kleiner metallisch- grüner Cynipsarten ausgekrochen, das Uebrige ist noch zu erwarten. E. Frey-Gessner, Genf. darauf aufmerksam gemacht, dass die Smithson’sche Stiftung in Washington wissenschaftlichen Tauschverkehr zwischen den benannten Continenten vermittle, wandte ich mich mit der Bitte um nähere Auskunft an Hm. Dr. Felix Flügel, Geschäftsführer der Smithson’schen Stiftung in Leipzig, Derselbe antwortet mir darauf: „Aus untenstehenden An- 96 gaben werden Sie ersehen, dass die Smithson’sche Stiftung gern beı dem Tauschverkehre wissenschaftl. Art behüflich ist, aber freilich bei der immer gewaltiger anwachsenden Masse der Sendungen Einschränkungen in Bezug auf Umfang der Tauschgegenstände eintreten lassen muss. Ich bitte deshalb sich an Prof. Joseph Henry LLD., Director of the Smith- sonian Institution, Washington D. C., zu wenden, welcher Bestimmung darüber trifit. Mein Vertheilungsbezirk (viel kleiner als früher) ist durch eine viel grössere Zahl von Kisten vertreten, als früher (76 grosse Kisten schickte mir die Stiftung, während ich 31 hinübersandte, allein im vorigen Jahre).“ Die angezogenen Angaben sind: „Es werden stets gern (portofrei eingesendete) Gegen- (oder überhaupt wissen- schaftliche) Sendungen an nord- oder südamerikanische (auch australische) Adressen in den Kisten der Smithson’schen Stiftung (Smithsonian Institution) zu Washington, D. C., Be- förderung finden. Nur wird gebeten, die Absendung von Packeten etc., welche voraussichtlich längere Zeit unterwegs sein werden, brieflich anzuzeigen, auch Verpackung und Adressirung etwaiger Beischlüsse gef. selbst zu bewerkstelligen. Ausgeschlossen sind alle Sendungen, welche auf Kaufbe- stellung beruhen oder auf Privat-Rechnung gehen, daher von der Smithson’schen Stiftung (welche Zollfreiheit geniesst) als steuerpflichtig betrachtet werden.“ Literarische Revue. Termeszetrajzi Füzetek, Naturhistorische Hefte. Vierteljahrsschrift für Zoologie, Botanik, Mineralogie und Geologie nebst deutsch revidirter Revue, herausgegeben vom Ungarischen Nationalmuseum in Budapest. Redigirt von Otto Herman, unter Mitwirkung von Victer von Janka (Botanik), Johann von Frivaldszky (descriptive Zoologie) und Dr. Josef Kremer (Mineralogie u. Geologie). Ein reiches wissenschaftliches Leben auf dem Gebiete der Naturkunde hat sich in den letzten Jahren in Ungarn entwickelt, zum grösseren Theile unterstützt in seinen Publi- cationen durch das National-Museum in Budapest. Auch die vorliegende Arbeit dankt diesem Institut und seinen Leitern den Ursprung. Sie soll der wissenschaftlichen Welt Kunde von den naturhist. Arbeiten in Ungarn bringen. „Mit unsern naturh. Arbeiten u. Bestrebungen standen wir bisher so ziemlich ausserhalb des riesigen Verkehrs, welchen der Geist der Culturvölker geschaffen hat“, sagt der Her- ausgeber in seinem Programm. Dem soll nun abgeholfen werden, 97 Der eigentliche Inhalt ist in ungarischer Sprache abge- fasst, indessen werden „in der Revue Uebersetzungen oder Auszüge davon gegeben; minder wichtige Sachen werden blos angeführt. Die Arbeiten ausländischer Autoren er- scheinen vollinhaltlich in der Revue und werden im unga- rischen Theile auszugsweise mitgetheilt oder wenigstens an- gedeutet.“ Das 1. Heft enthält folgendes Entomologische: Frivaldszky, Coleoptera nova e Hungaria meridionali mit Abb.: Ablepton nov. genus, Treforti nov. species; My- chophilus n. gen., minutus n. sp.; Pselaphus Mehadiensis n. sp. — Herman, Beitrag zu Difformitäten bei Coleopteren (Car. nemoralis, Hampei, Procr. coriaceus, Lampyris nocti- luca). — Mocsäry berichtet über die in den Zellen der Osmia caementaria Gerst. parasitirende Chrysis simplex Dahlb. — G. von Horväth, relev@ des H&mipteres nou- veaux de Hongrie, d&crits en 1876, (in den Pet. Nouv. Entom.). Les Cicadines d’Europe, d’apres les originaux et les publications les plus recentes. II. partie: descriptions des especes. Par le Dr. Franz Xavier Fieber. Traduit de l’allemand par Ferd. Reiber. 258 S. Taf. 3—13. Preis 450 M., I.u. I. 8M. Zu beziehen durch Ferd. Reiber Sohn, 8 Kronenburgerstr., Strassburg i. E. Dieser 2. Theil enthält die Beschreibung der Arten nach analytischer Methode, u. zwar der Genera 1—35, d. i. die Familien Membracida, Cicadea, Fulgorida (diese theilweis). Die Beschreibungen sind mit grosser Ausführlichkeit gegeben, wenn es erforderlich war, auch von /, 2& und den Varie- täten besonders. Hoffentlich folgt der Rest, der die Genera 36—107 zu behandeln hat, bald nach, so dass die Homopterologen das ganze Werk bei ihren Bestimmungen benutzen können. Annales de la Societe Entomologique de France 1876. I. Trimestre. Constant Bar, notes pour servir ä l’histoire des insectes l&pidopteres de la Guyane frangaise. Revision de la famille des Palindidae, division des Noc- tuelites. 2e partie; S. 5—12. — Lethierry et Puton faunule des hemipteres de Biskra; 13—56. — Eugene Simon, etudes arachnologiques, 4e memoire: VII. Revision des especes europ&ennes du groupe de lal,ycosa tarentula Rossi. VIII. Description d’un Coelotes nouveau pour la faune francaise (©. Leveillei); 57—92.—S. A. de Marseul, 98 col&opteres du Japon recueillis par M. Georges Lewis, 2e m&- moire: Enumeration des heteromeres avec la description des especes nouvelles, 1e partie; 93—142. — Leon Fairmaire, revision des col&opteres du Chili, fanille des Tenebrio- nidae, tribu des Nyctelites, Ire partie; 143—170. — Edouard Perris, nouvelles promenades entomologiques, | Anfang, Forts. im 9. Quartalheft; 171—176. — Bulletin I.— LXIV. II. trim. Constant Bar, Forts. des Ob., 3. Theil, 245—250. — Paul Mabille, sur la classification des Hes- | periens, avec la description de plusieurs especes nouvelies; 251— 274. Dr. Puton, notes pour servir & l’etude des h&- mipteres, 3e partie: Descriptions d’especes nouvelles ou peu connues; 275—288. — Ders., notes de geographie entomo- logique, 289. — Ders., notes de synonymie, 290. — H. Lucas, etudes pour servir a P’histoire de l’Eumenes Germaini, | | | | du Megachile australis et observations sur les nids dans lesquels ont &t& rencontres ces hymenopteres; 291 bis 308. — Abeille de Perrin, notes sur les cisides europeens et circa mediterraneens; 309—314. — S. A. Marseul, Forts. des Obig., 2. Theil, 315— 340. — Fairmaire, Forts. d.O., 2. Theil, 341—382 im III. Heft. . Bulletins LXV—CXH. III. trim. Faimaire, heteromeres chiliens appartenant a des groupes dejäa revises; 383—88. — J. M. F. Bigot, dipteres nouveaux ou peu connus, 6. p.: VIII. Curie "des Phasides (Phasidae Bigot), genres Trich opoda Macg. et Bogosia Rond.; 389— 400. — Ragonot, mierolepidopteres nouveaux ou peu connus, 2. p.; 401—422. — Lafaury, desc. de chenilles, inedites ou peu connues de mierol&pidopteres; 423—28. — Goossens, experiences sur la reproduction con- sanguine de la Lasiocampa Pini; 429—32. — Bar, Forts. 4. u. letzter Theil, 433—46. — Marseul, Forts. der jap. Col., 3. u, letzter Theil (Schluss im 4. Heft). — Bulle- tins, OXTIHT—CLXXVL Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote, indessen nicht für Verkaufsanzeigen, auch werden diese Mittheilungen nicht wiederholt.) Ich habe eine grosse Anzahl Deutroetonus micans Küg. zu vertauschen; und zwar wünsche ich je zehn Stück der- selben gegen mir fehlende Cieindelen oder Öaraben, sowie gegen andere Käfer zu vertauschen. A. Meyer, Mühlhausen j. Th., Lindenbühl Nr. 20 99 Befruchtete Eier von Bomb. Franconica, Castrensis, Lasio- campa Pruni, Tremulifolia, Tlieifolia, Lunigera werden einzu- tauschen gesucht gegen solche von Pleretes Matronula und Lasioc. Populifolia, eventuell auch gegen baar. Lichtenberg b. Oberstenfeld, Württ. Stockmayer. Meine in diesem Frühjahr gezogenen Lithocollethiden wünsche ich gegen Macrolepidopteren zu vertauschen. Landsberg a. W. A. Pickel, Eisenb.-Secretär. Anzeigen. Im Verlage von (. Hildebrandt & Co. in Leipzig sind erschienen: Italienische Unterrichtsbriefe für das Selbststudium bearbeitet von Prof. Giamb. Bona- ventura und Dr. phil. Alb. Schmidt. Das Werk, auf den Principien der Toussaint- Langen- scheidt’chen Unterrichtsmethode basirend, wird den vielen Freunden der italienischen Sprache und Literatur ein will- kommenes Hülfsmittel sein. Wir können die von den Herren Prof. G. Buonaventura und Dr. phil. Alb. Schmidt vorzüglich bearbeiteten italieni- schen Unterrichtsbriefe allen denen empfehlen, welchen an einem geistig anregenden und interessanten Sprach-Studium liest. Die mannichfachen Beziehungen, welche Deutschland und Italien in politischer wie merkantiler Hinsicht verbinden, legen den Gedanken nahe, dass hier einem wirklichen Be- dürfniss entsprochen wird. Torfplatten zum Auslegen der Insectenkasten, 23 cm. lang, 7 cm. breit, das Hundert Mark 5 — exclus. Emballage, hat abzulassen Wilhelm Schlüter in Halle a. 8. 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Clythra tetradyma Küst. pr. rubi- cunda Laich. Clythra quadrimaculata L. pr. uni- fasciata Scop. Clythra floralis Oliv. pr. rubicunda Laich. (var.). Pachnephorus arenarius Pnz. pr. pilosus Rossi. Cryptocephalus imperialis Fbr. pr. primarius Harold, salicına ‚Cryptocephalus Uryptocephalus variabilis Schneill. pr. octopunctatus Scop. Cryptocephalus interruptus $Suffr, pr. signatus Laich. Uryptocephalus coloratus Fbr. pr. quattuordecimmaculatus Schneid. Uryptocephalus Boehmei Grm. pr. Bohemius Drap. Cryptocephalus lobatus Fbr. pr. Schaefteri Schrk. Cryptocephalus duodecimpunctatus Fbr. pro quinquepunctatus Harr. Cryptocephalus nitens L. pr. niti- dus. Uryptocephalus nitidulus Gyll. pr. ochrostoma Harold. Uryptocephalus flavoguttatus Oliv. r. Schrk: pr. Moraei L. quadıipustulatus Gyll. pr. Wydieri Fldın. Cryptocephalus decemmaeulatus L. pr. decempunctatus L. Uryptocephalus frenatus Laich. (var.) pr. flavescens Schneid. Cryptocephalus fuleratus Grm. pr. nigrocoeruleus Göze. Cryptocephalus flavilabris Payk. pr, parvulus Müll, 102 Cryptocephalus tessellatus Grm. pr. elegantulus Grvh. Cryptocephalus vittula Suffr. pr. amoenus Drap. Cryptocephalus minutus Fbr. pr. fulvus Göze. Cryptocephalus gracilis Fbr. pr. rufipes Göze. Cryptocephalus Hübneri Fbr. pr. biguttatus Schall. Cryptocephalus digrammus Suffr. pr. labiatus L. (var.). Cryptocephalus Wasastjernae Gyll. pr. exiguus Schneid. Cryptocephalus geminus Gyll. pr. ocellatus Drap. Cryptocephalus salieis Fbr. pr. tri- maculatus Rossi. Cryptocephalus bistripunctatus Grm. pr. imperialis Laich. Cryptocephalus bipustulatus Fbr. pr. bipunctatus L. (var.). Pachybrachys histrio. Oliv. pr. tessellatus Oliv. Pachybrachys fimbriolatus Suffr. pr. tristis Laich. Timarcha coriaria Fbr. r. Laich. pr. violaceonigra Deg. Chrysomela gibba Hoppe Hornsch. fehlt. Chrysomela Schotti Suffr. pr. ery- thromera Luc. Chrysomela coerulescens Suffr. pr. carnifex Fbr. Chrysomela violacea Pnz. pr. coe- rulans Scriba. Chrysomela lamina Fbr. pr. orical- cia Müll. hrysomela fucata Fbr. pr. hyperieci Forst. Chrysomela duplicata Znk. pr. brunsvicensis Groh. Chrysomela nivalis Heer. recte Suflr, pr. viridis Dft, De En a N a ae ED, ir era, Be a ee & D Ä Chrysomela speciosa L. pr. gloriosa Fbr. Chrysomela tristis Fbr. pr. Cacaliae Schrk. Chrysomela nigriceps Fbr. fehlt. Entomoscelis dorsalis Fbr. pr. sacra 1. Gonioctena triandrae Suftr. pr. linnaeana Schrk. Gonioctena 6-punctata Pnz. pr. fornicata Brügge. Gonioctena litura Fbr. pr. olivacea Forst. Gonioctena aegrota F'br. pr. varia- bilis Oliv. Gastrophysa raphani Fbr. r. Herbst. pr. viridula Deg. Plagiodera armoraciae Fbr. pr. L. pr. versicolora Laich. Phaedon orbicularis Suff. pr. pyri- tosus Rossi. Phaedon pyritosus Oliv. pr. grami- nicola Dft. Phaedon sabulicola Suffr. pr. gale- opsis Letz. Phaedon betulae L. r. Küster pr. armoraciae L. | Phaedon negleetus Shlb. pr. pyri- tosus Rossi. y | Prasocuris beccabungae IM. pr. junci Brhm. Adimonia rustica Schall. pr. pomo- nae Scop. Adimonia Villae Com. latieollis Shlb. Adimonia aptera Bon. pr. melano- cephala Ponza. Adimonia sanguinea Fbr. pr. (Galerucella Crotch) crataegi Forst. Galleruca crataegi Forst. ist xan- thomelaena Schrk. | Luperus circumfusus Mrsh, pr. nigrofasciatus Göze, 2 I 2 x Luperus xanthopus Dft. pr. viola- . ceus Harold. Luperus rufipes Fabr. pr. xantho- pus Schrk. Luperus betulinus Fre. r. Joan pr. rufipes Scop. Luperus dispar Ksw. pr. nigra Göze. Graptodera erucae Oliv. pr. quer- cetorum Foudr. Graptodera hippophaös Aub£ pr. tamarieis Schrk. Aphthona abdominalis All, pr. al- binea Foudr. Aphthona coerulea Payk. pr. non- striata Göze. Aphthona oyata Foudr. pr. euphor- biae Schrk. Aphthona euphorbiae Schrank pr. venustula Kutsch. r. All. Argopus haemisphaerieus Dit. pr- Ahrensi Grm. Phyllotreta antennata Koch pr. nodicornis Mrsh. Phyllotreta atra Koch. pr. eruci- fera Göze. Phyllotreta brassicae Fbr. pr. ex- clamationis 'Thnb. Plectroscelis dentipes Hofin. r. Koch pr. coneinna Mrsh. Plectroscelis meridionalis Foudr. pr. obesa Boield. _ Plectroscelis subcoerulea Kutsch. fehlt. Pleetroscelis aridella Payk. pr. hortensis Foure. Apteropoda ciliata Oliv. pr. orbi- culata Mrsb. Thyamis verbasei Pnz. pr. tabidus- Fbr. Thyamis melanocephala Gyll. pr. atricapillus Dft. Thyamis pratensis All. pr. longi- pennis Kutsch, 105 Thyamis atriceps Kutsch. pr. atri- capillus Dft. Thyamis obliterata Rosh. pr. pulex Schrk. Thyamis quadripustulata Fbr. pr. 4-guttatus Pontopp. Thyamis femoralis Mrsh. pr. exo- letus L. Thyamis substriata Kutsch. pr. juncicola Foudr. Thyamis thoraeica All. pr. sutu- rella Dft. Thyamis tabida Ol. pr. Jacobeae With. Thyamis parvula Payk. pr. ater Fbr. Psylliodes nigricollis Mrsh. pr. chrysocephala L. (var.). Psylliodes napi Koch pr. rapae 11. Psylliodes herbacea Foud. pr. eu- pronitens Först. Psylliodes rufilabris Koch nec Hoftm. ist pieina Mrsh. Cassida austriaca Fbr. pr. canali- culata Laich. Cassida vittata Fbr. pr. fastuosa Schall. Cassida rubiginosa MN. r. pr. vibex L. Cassida thoraeica recte Fourc. pr. ferruginea Göze. Cassida vibex Fbr. nec L. pr liriophora Kirby. Cassida languida Corn. pr. chloris Suft. Cassida azurea Fbr. pr. ornata Urtz. lucida Suff. pr. ornata Ortz. oblonga Ill. pr. vittata Vill. „ ferruginea Fbr. pr. sub- ferruginea Schrk. Cassida obsoleta Ill. pr. flaveola Thnbg. Cassida equestris Fbr. pr. viridis L. Engis sanguinicollis Fbr. pr. [Com- bocerus Bed.] glaber Schall, Müller ” ” 104 Engis humeralis Fbr. pr. 2-pustu- lata T'hnb. Engis 2-bupustulata Fbr. pr. notata Gmel. Triplax ruficollis Steph. pr. mela- nocephala Litr. Triplax bicolor Mrsh. recte Gyll. pr. seutellaris Oharp. Coceinella mutabilis variegata (röze. Coceinella notata Laich. fehlt. 19-notata Gebl. pr. chatschovii Humm. Coceinella marginepunctata Schall. pr. 4-punctata Pontopp. Coceinella impustulata L. pr. 15- punctata Scop. Coceinella duodecimpustulata Fbr. pr. Iyncea Oliv. Goceinella variabilis Il. pr. 10- ‚punctata L. Coccinella magnifica distineta Fldm. Halyzia bis-7-guttata pr. Fhr. Halyzia 14-punctata L. pr. 14- guttata 1. Sceriba pr. Li- Rdtb. pr. 15-guttata “ Micraspis 12-punctata L. pr. 16- punctata L. Chilocorus renipustulatus Seriba pr. similis Rossi. Canadian Entomologist, Zwei Puppen in einem Cocon von Üecropia fand C. E. Worthington in Chicago nach seiner Mittheilung im 1877, 5. Sie waren verschiedenen - en 2 Sr 4 Exochomus auritus Seriba pr. nigro- maculatus Göze. Epilachna argus Frer. 11-maculata Fbr. or Epilachna globosa Schneid, pr. [Subeoccinella Huber] 24-punc- tata L. Platynaspis villosa Foure, pr. lu-_ teorubra. Göze. Seymnus quadrilunulatus Il. pr. pulchellus Hrbst. Seymnus biverrucatus Pnz. pr. bi- punctatus Kug. j. Seymnuspygmaeus Fonre. pr. rubro- | maculatus Göze. Seymnus marginalis ruptus Göze, Seymnus fasciatus Fourer. pr. sub- villosus Göze. Seymnus Hausmanni Grdl. fehlt. x discoideus Ill. pr. sutura- lis Thnbg. Sceymnus analis Fbr. pr. ferrugatus Moll. Orthoperus atomus Gyll. pr. pieatus Steph, Orthoperus atomarius pr. punctum Mrsh. Moronillus Woll. ruficollis pr. velox Geschlechts und befanden sich in entgegengesetzter Lage; keine von beiden war vollkommen gebildet. Arbeit zweier nichts von der ein kleiner Spalt, Puppe einschloss, der Lancashire and Ches hire Entomological So- Unter diesem Namen ist in England vor Kurzem gegründet worden (in, ciety. ein neuer entomologischer zeigte sich. Verein Larven zu bemerken, nur das Abdominalende der männlichen Lancaster oder Chester?) P. Now. Ent. Am Cocon war | rossi pr. inter- 105 3 Entomologische Literatur des Jahres 1876. IH. Wood-Mason theilt ein merkwürdiges Beispiel von Stridulation bei einer indischen Spinne mit (Annals Nat. Hist., "Jan., 1876). | „Ueber das sogenannte Bauchgefäss der Lepi- doptern nebst einigen Beobachtungen über das sympathi- sche Nervensystem dieser Insectenordnung“ ist eine aus- führliche Abhandlung inHofmanns „Niederländ. Archiv f. Zool.“, Bd. IIL., H. 2, 1876. Untersucht sind Exemplare aller Familien der Lepidoptern von Papilionidae bis Ptero- - phoridae. Eine Abhandlung von Helm über dev Spinnapparat bei Schmetterlingen ist in v. Siebold u. Kölliker’s Zeit- schrift, (24. Bd., 4. H.) veröffentlicht. Eine bemerkenswerthe Abhandlung von GC. J. B. Wolf: Das Riechorgan der Biene, nebst einer Beschreibung des Respirationswerkes der Hymenopteren, des Saugrüssels und Geschmackorgans der Blumenwespen, einer vergleichen- den Betrachtung der Riechhaut sämmtlicher Aderflügler- familien und Erläuterungen zur Geruchs- und Geschmacks- physiologie überhaupt“ bildet die 1. Abh. des 38. Bds. der Nova Acta der K. Leop. Carol. Acad. Ueber die Metamorphose von Tipula oleracea und Musca carnaria giebt A. Hammond einen Bericht im Maiheft des „Journal of the Quekett Club“. | Von G. V. Giaeeio ist in den Berichten (Rendiconto p. 99) der Akademie von Bologna eine anatomische Abh. über den Bau des Auges der Dipteren enthalten; Paul Gervais bringt in seinem Journal de Zoologie ein Referat darüber. Ein Artikel über den Verdauungsapparat der In- secten von Jousset findet sich im The Academy vom 12. Febr. 1876. ’ Eine Abhandlung über das Blastoderm der Spinnen von Ludwig erscheint in Siebold u. Kolliker’s Zeitschrift (Bd. XXVI, Heft 4). In Nature, Nov. 2, 1876 findet sich ein Bericht. über ein mit sich verpuppen wollenden Raupen von Pieris - Brassicae angestelltes Experiment von J. A. Osborne. Von 9 Raupen, bei denen er den zum Aufhängen der Puppen bestimmten Faden durschnitt, hielten 5 den Verpuppungs- zustand zurück, bis sie sich durch die Analhaken am hinteren RW 106 Befestigungsfaden angeheftet hatten; die andern fielen zu Boden. Balbiani theilt die Fortsetzung seiner Untersuchungen über die Entwicklung der Phylloxera in den Comptes Rendus vom 20. und 27. Nov. mit. Eine Abhandlung über den Gynandromorphismus der Lepidopteren, mit Beschreibung zweier Exemplare Saturnia (Callosoma) Promethea, giebt A. S. Packard jun. in den Memoirs Boston Soc. Nat. Hist. vol. II, pl. IV, Nr. 111. Bei einem dieser Insecten sind die rechte Seite des Körpers und die Antennen männlich, die rechten Flügel theils männ- lich, theils weiblich, dıe linke Seite des Körpers nebst Flügeln männlich. Bei dem andern Insect ist die rechte Hälfte des Körpers männlich und die linke halb weiblich. Ueber gynandromorphe Hymenopteren (Prosopis obscurata Schenck, Nomada glabella Thomson, Specodesreticu- latus Th., Andrena fuscipes, Ponera androgyna Thorell, Schweiz) berichtet von Hagens in den Verhandlungen Naturf. Ver. Pr. Rheinl., Correspbl. p. 93. Monströse Lepidopteren, welche den Raupenkopf beibe- halten haben, wurden schon früher beschrieben, zuerst Pha- laena heteroclita von Müller in den Memoiren der Französ. Akademie. Darauf gab Prof. Wesmael Bericht und Zeich- nung desselben Falles bei Nymphalis Populi, Hagen von Morpho Eurylochus. Zahlreiche andere Beispiele giebt der- selbe in den Memoirs Mus. Gompar. Zool. Harvard Coll. Mass., vol. II, Nr..d9, Ueber theilweisweis verzögerte Entwicklung bei Exem- plaren beider Geschlechter von Anisopteryx vernata und pometaria berichtet B. P. Mann kurz in Proc. Boston S. N, H. XVII, 201. Ueber den Entwicklungsgang von Urustaceen aus dem Genus Podophthalmus hat Spence Bate der Royal So- ciety eine Abhandlung vorgelegt. Putnam berichtet in den Proc. Boston Soc. N. H. XVII, p, 16 über die Gewohnheiten des blinden Bachkrebses und seine Reproductionskraft. Hesse giebt die Fortsetzung seltener und neuerer Urustaceen von der französischen Küste in den Annales des Sciences Naturelles, vol. IL, Zool., und zwar die Entwicklung der Larven der Paguridae; ferner vol. IV, Ser, VI „Nouvelles observations de l’ordre des Isopodes sedentaires“, und Be- schreibung zweier neuer Arten der parasitischen Genera Athelgus und Pleuroeryptus, zur Familie Bopyridae gehörig, nebst Abbildung. 107 Eine Abhandlung von Agassiz über Lebensweise der Einsiedlerkrebse findet sich in den Ann. Nat. Hist. Jan. 1376. Von dem verstorbenen Dr. von Willemoes-Suhm er- scheint eine wichtige Abhandlung „On the Development of Lepas fascicularis and the Archizoea of Cirripedia* in den Philos. Transactions. Burmeister machte die Entdeckung, dass die Lepaslarven ein Stadium der Cypris durchmachen, er vermisste indess die Zwischenstufen; Claus beschrieb die letzten Metamorphosen. Der ob. Verfasser giebt nun alle Stadien der Verwandlung. 5. Beschreibende Entomologie. Dieser Zweig der Wissenschaft hat wie gewöhnlich die besondere Aufmerksamkeit der Mehrzahl entomologischer Forscher angezogen. Er hat eine solche Ausdehnung er- reicht, dass es mir unmöglich sein würde, auch nur ein Ver- zeichniss aller Abhandlungen und kürzeren Artikel zu geben, welche in den verschiedenen Zeitschriften erschienen sind. Auch wäre dies überflüssig, weil der „Zoological Record“ alljährlich einen gedrängten Ueberblick über diese Nova bringt. Indessen muss ich einiger wichtiger Abhandlungen Erwähnung thun, die in ihrem Inhalt über das rein descriptive Gebiet hinausgehen. Rye und Sharp haben dem Verzeichniss brittischer Käfer verschiedene neue Arten hinzugefügt, den Hymenop- teren Cameron und Marshall, ersterer besonders den Tenthrediniden und Cynipiden, letzterer den Ichneumoniden. Die Curatoren (Trustees) des British Museum haben eine 2. sehr verbesserte Ausgabe von F. Smith’s ausgezeichneter Monographie der englischen Bienen veranstaltet. Synoptische Cataloge der schottischen Coleopteren von Blackburn und Sharp, und der schottischen Le- pidopteren von Dr. F.Buchanan White sind im Scottish Naturalist erschienen. Neue Beschreibungen von Raupen bereits bekannter englischer Lepidoptern verdanken wir den Herren W.Buckler, G. F. Porritt, C. Fenn und Rev. J. Hellins. Es ist zu bedauern, dass Stainton über Mikrolepidopteren in der letzten Zeit so wenig veröffentlicht hat. Der Londoner entomologische Verein hat CGataloge der brittischen Hemiptera Heteroptera und Ho- moptera veröffentlicht; in den Transactions findet sich die ausgezeichnete Synopsis of British Species of Hete- roptera von Edward Saunders. Scott und Douglas haben ihre Beiträge zu den Arten dieser Gruppen (vorzüg- 108 \ lich Homoptera) im Entomologist'’s M. Mag. und eine ausgezeichnete Monographie der brittischen Psylliden in den Tansaction Ent. Soc. gegeben. Buckton’s Mono- graphie der Aphiden wird unten erwähnt werden. Ueber brittische Dipteren hat Verrall mehrere Artikel veröffentlicht (Dolichopidae); ebenso Meade eine Abhandlung über das schwierige Genus Sarcophaga, beide in Ent. M. Mag. | Rev. W. Houghton hat ein Werk „Sketches of British Insects“ erscheinen lassen. Die Sammlung brittischer Lepidopteren des verst. Henry Doubleday ist im Bethnal Green Museum aufgestellt. | Ueber die von Capt. Feilden auf der letzten Nordpol- expedition gesammelten Insecten, soweit sie zur Untersuchung mitgetheilt sind, giebt Me. Lachlan im Ent. M. Mag. Jan. 1377 Bericht, einschliesslich 5 oder 6 Schmetterlinge, einige hundert (engl.) Meilen vom Nordpol gefangen; dies ist um so merkwürdiger, als Island und Spitzbergen augenscheinlich keine Schmetterlinge haben. Die gesammelten Arten gehören zu den Gen. Colias, Argynnis (oder Melitaea), Chrysophanus, Acronycta, Amphidasis, Cheimatobia, Phycis, Bombus, Ichneu- mon, Tachina, Tipula?, Culex, Simulium; ausserdem mehrere Vogelläuse. | In der argentinischen Republik ist eine Academia Nacio- nal de Giencias exactas (Cordova) gegründet worden, die den 1. Band ihrer Acta (4°) veröffentlicht. | Auch in Griechenland fängt die Entomologie an sich zu regen. In der neugriechischen Zeitschr. Drvowr (Touvus 5, Dvisasıor 21) wird eine Abhandlung über Conserviren und Präpariren von Insecten nebst Abbildungen gegeben. | Die Linnean Society of New South Wales veröffentlicht im 2. und 3. Theil ihrer Proceedings Abhandlungen über die Araneiden der Chevers-Expedition nach Neu-Guimea und den benachbarten Inseln von H.H.B. Bradley, und eine kurze Abhandlung von W. Mac Leay über die Geodephagous. Goleoptera derselben Expedition. | Unterschied beim Erscheinen der f und Q Schmetterlinge. — Lyman behauptet im Can. Ent. 1876, Nov., und W. H. Edwards bestätigt dies ebendaselbst (1877, Jan.), dass bei Areynnis-Arten die X in der Regel‘ 10—14 Tage früher erscheinen als die 9 9. Bei der Zucht‘ dagegen zeigte sich diese Differenz nicht. | | || N | | l ME N N EN =, ENTE nr 2) A 109 Fangflaschen. | In Bezugnahme auf eine Erwähnung im Artikel: „Noch- mals die Cyankali (um) gläser ete, von ı W. Stoekmayer | Ent. "Nachr. Ill. Jhrg. Heft 3 pg. 42 Zeile 10] möchte ich nur bemerken, dass ich, als ich zum Tödten noch Cyankalium be- nützte, den Kork unten austöhlte und — damit er nach ‚oben möglichst abgeschlossen sei — in die Höhlung eine Metali kapsel gab, welche glockenförmig am offenen Ende mit der unteren Stöpselfläche abschnitt. Eine solche erhielt: ich leicht, indem ich mir bei einem Zinngiesser einen kleinen Kelch kaufte, wie ihn die Kinder zum Spielen verwenden, den Fuss abkneifte und ihn dann in die Höhlung presste. Dadurch erhält auch der Kork mehr Festigkeit, gerade an jener Stelle, wo er derselben am meisten bedarf, und schliesst andererseits fest an die Glaswände an. In diese gab ich dann das Gift, und legte engmaschige Gaze auf, welche ich nicht festleim!e, sondern mittels 4—D5 kleinen Nadeln befestigte. Dieser Apparat ist jetzt durch eine Schwefel- vorrichtung ersetzt, indem ich an Stelle der Höhlung ein kleines Loch mache zum Hineinstecken der Zündhölzchen — was entschieden viel vortheilhäfter ist, — Dagegen kann ich nicht umhin, einen Apparat zu beschrieben, dessen ieh mich zum Tödten von Mikros (Hymenopt.. Col., Dipt., Rhynch.) bediene. Eine Messingflasche von 2 dm. Höhe und eirca 1 dm. Durchmesser besitzt einen anschranbbaren Boden und einen abnehmbaren Deckel. Der Boden i-t doppelt; man gibt auf dense'ben einige Körner Gift oder Aether ete., und schliesst dann den zweiten, der fein durchlöchert ist, damit der Geruch nach oben entweichen kann, andererseits keine Thiere in den Giftverschleiss fallen. — Der mittlere Theil ein hohler Cylinder hat am oberen Ende einen Trichter, der etwas bauchförmig geneigt ist. und am Ende eine kleine Oeffnung von 5 mm. Durchmesser hat. Zum Gebrauche sehraubt man den langen Oylinder auf den Boden auf, und beutelt das mit dem Sacke Gemähte in den Trichter am oberen Cylinderende, unter gleichmässigem Schütteln des Gefässes. Inden kleinere IThiere durch die Oeffnung durch- fallen, gelangen sie in den Raum über dem Cyankalium und ersticken dortselbst; zum sicheren Tödten schliesst man den Deckel damit der Geruch weniger leicht entweiche. Zeit- weise wird der Inhalt des Gylinders ausgegossen und die mit den Thieren durchgeschlüpften Samen werden al isgelesen. | Ein Nachtheil ist nur das Ausblühen des Oyans auf (lem Messing, der nach längerer Zeit stark angefressen wird; diesen abgerechnet, kenne ich keinen Apparat, der mit grösse- rem Vortheile angewendet würde, wenn es sich um einen „Massenmord“ handelt. — v. Dalla Torre, rn TE Pr Zu 110 Winterquartiere. Wenn in früheren Zeiten das Kriegsvolk im Sommer tüchtig mit dem Feinde scharmutzirt hatte, dann zog es in behagliche Winterquartiere, um sich für die Campagne des nächsten Jahres weidlich zu stärken. Diesen weisen Gebrauch, der leider von der modernen Kriegsführung ganz unberücksichtigt gelassen wird, haben unsere Insecten (und viele andere Thiere) in grösster Aus- dehnung beibehalten. Sie befinden sich wohl dabei: nach monatelanger Ruhe an wohlgeschützten Orten erwachen sie bei Ankunft des Frühlings zu neuem Leben und beginnen den Kampf ums Dasein mit frischen Kräften! | In diesen Wintergvartieren kommen Freund und Feind feindlich zusammen, gegenüber dem gemeinschaftlichen Feinde, der Kälte, hört aller Groll auf; der alte böse Hexenmeister Winter verwandelt alle Lebensthätigkeit in todtähnliche Ruhe. Da hat sich ein Fürst unserer Carnivoren, der schöne Carabus intricatus, sein Lager unter einem alten Eichen- stumpfe gesucht, nur durch eine dünne Holzwand getrennt. von der feisten Larve des Öberhaupts der Vegetarianer, des Hirschkäfers, während rings umher im Mulm einige übelriechende Aaskäfer (Silpha atrata) stecken, von denen. der Carabus seine Wohnstätte jedenfalls desinficiren würde, wenn ihm die Kälte Zeit dazu liesse, So liegen sie ohne Be- wegung wie die verzauberten Personen im Märchen vom Dornröschen, bis der jugendliche wunderkräftige Prinz Früh-- ling sie zu neuem Leben weckt: dann erwachen auch die‘ alten Neigungen, die- alten Freund-, Feind- und Leidenschaf- ten, und die Vegetarianer müssen sich schleunigst aus der eefahrbringenden "Nähe der Carnivoren salviren. Nicht weit von meiner Wohnung entfernt führt ein! schmaler Pfad durch eine Fichtenschonung; rechts vom Wege senkt sich das Terrain nach einem kleinen Waldwasser hinab, links bildet es eine Anhöhe von vielleicht hundert Fuss Höhe. An beiden Seiten des Weges blüht im Sommer in grossen Menge Epilobium angustifolium, auf welcher Pflanze ich Coeliodes epilobii, Eumolpus obseurus und Hal- tica oleracea häufig gefangen habe.*) Der linksseitige Abhang beginnt mit einem kleinen Ab- satz von zwei Fuss Höhe, welcher einen lehmig - thonigen U Unter Bezugnahme auf den Artikel des Herrn Professor Schenck, S. bemerke ich, dass Haltica oleracea von mir in hiesiger Gegend nur ai Epilobien, Oenothera und Circaea, sowie den in der Nähe dieser Pflanzen wachsenden Gebüschen gefunden worden ist, auf Gemüsearten habe ich das T'hier nie bemerkt. Be: & X 111 Boden zeigt, ganz unbewachsen ist und zahlreiche Löcher von Grabwespen, Bienen etc. trägt. Auf dem oberen Rande (dieses Absatzes wuchern sehr starke, dichte, überhängende Büsche des Haidekrauts, (Calluna vulgaris), die sich zwischen den jungen Fichten und anderen Bäumen bis zur Höhe des Hügels hinziehen. Hebt man die Haidekrautbüsche auf, so findet man unter denselben eine oft mehrere Zoll hohe Schicht abgefallener Blättehen, Blüthen- und Fruchtheile und in wie unter diesem Mulın hat eine ganze Anzahl ver- schiedener kleinerer Insektenarten ihr Winterquartier bezogen. Wenn kein Schnee liegt und die Kälte uns nicht abhält, können wir hier mitten im Winter die Kerfe aus dem Mulm heraussuchen, es gehört aber ein scharfes Auge dazu, da die Thierchen dann ganz bewegungslos daliegen. Wenn aber in den ersten warmen Februartagen die Sonne den (nach Süden belegenen) Abhang erwärmt, dann herrscht unter den Haidekrautbüschen auch schon ein reges Leben. An solchen Tagen habe ich folgende Arten verschiedener Ordnungen dort gefangen oder wenigstens beobachtet, wobei wohl noch manche Species vergessen ist, da ich meine Funde nicht immer no- tirt habe. Goleopteren: Notiophilus aquaticus L., Taphria niva- lis Panz., Olisthopus rotundatus Payk., Anisodactylus nemori- vagus Duftselim., Bradycellus collarıs Payk und similis Dg., verschiedene Bembidiumarten, viele Kurzflügler, besonders häufig Tachyporus obtusus L., chrysomelinus L., Hypnorum Fb., brunneus Fb., sowie mehrere Stenusarten, Corticaria Sp. Byrrhus fasciatus Fb., Strophosomus Coryli Fb., Sitones tlavescens Fb., Regensteinensis Hrbst., lineatus L., Ceuthorhyn- chus- und Apionarten, Lema cyanella L., Gonioctena litura Fb., Adimonia Uapreae L., Haltica oleracea L., Modeeri L., ' Brassicae Fh., Cassida sanguinosa Suffr , rubiginosa 1l., nobilis L., equestris Fb., Halyzia 14-punctata L. Hymenopteren: von dieser Ordnung bemerkte ich nur einige kleinere Ichneumoniden. Lepidopteren: ausser verschiedenen halbwüchsigen Spinner- und Eulenraupen fanden sich öfters ganz winzige zierlich gefärbte Spannerräupchen vor, Dipteren: mehrere Arten höchstens eine Linie langer Fliegen hüpften an den warmen Tagen unter den Haide- büschen herum Neuropteren und Orthopteren: einmal fand ich die Larve einer Hemerobide, dagegen öfters junge ganz kleine Heuschrecken, den Gattungen Tetrix und Acridium angehörend. 112 Hemipteren: Zierona coerulea L., Aelia acuminata L., Eusarcoris melanocephalus Fb., Anthocoris nemorum L., Brachytropis calcarata Fall. und einige Zirpen, von denen sich besonders eine Art sehr häufig findet, die durch ihre Färbung den abgefallenen Haidekrautblättchen täuschend ähnlich ist. Ausserdem fanden sich ganz junge Exemplare verschie- dener Spinnenarten vor. Neviges. G. de Rossi. Literarische Revue. Canadian Entomologist. Vol. VII. Nr. 8. August 1876. Peabody S. H. Inquiries con- cerning the genera of Mr. Scudder’s „Systematic Revision“ p. 141 bis 148. Edwards W. H. Nr. of Broods of Danais Archippus p. 148. Behrens J. Description of a new Saturnian: Saturnia (Aglia) Mendo- cino n. sp. p. 149. Horn Geo H. Synonymy of tlıe Coleoptera of the fauna Boreali-Americana Kirby p. 150-151. Grote A. R. Notes on Geometrid& p.. 152—154. Harvey Leon, f. New Noctuide (Mamestra | oroiba, Gortyna appassionata, Hamoptera stylobata, H. mima) p. 154 bis 156. Grote A. R. New Pyralides (Emprepes novalis, Botis octo- nalis, Mesographe stramentalis, M. rimosalis, Eurycreon stieticalis, Zin- ckenia perspectalis, Mochlocera Zelleri, Zophodia dentata) p. 156—158 Chambers V. T. Tineina (Laverna bifasciella, L. unifasciella, Nep- ticula badiocapitella) p. 158—160. Nr. 9. Septb. 1876. Edwards W. H. Farther Notes upon Argynnis Myrina p. 161—163. Pickmann B. A. Synonymy of Ani-' sopteryx pometaria p. 164. Worthington C. E. Notes on certain Variations of Samia cecropia p. 165—166. Horn Geo. H. Synonymy of the Coleoptera of the fauna Boreali-Americana, Kirby p. 166-170 Chambers V. T. Tineina (Asychna pulvella n. sp., Elachista crista- tella n. sp., Coleophora nigra-lineella n. sp. Gelechia Clemensella n. sp. G. Saundersella n. sp.) p. 171-173. Behrens-James. On four new‘ californian Hepiali (H. sequoiolus, mendocinolus, Baroni, Lenzi) p. 174 bis 175. Meetings of the Entomological Club of the Amer, Assoc, of the Advancement of science. — p. 176-180. — | Nr. 10. October 1876. Meetings of the Entomol. Club of the’ Amer. Assoc. for the Advancement of seience (cont.) p. 181—185. Murt- feldt, Mary E., Larva of Anaphora Agroti pennella, p. 185—186. Dury Ch. List of Catocalae observed in the vieinity of Cineinnati, Ohio 1876, p. 157—188. Grote A. R.: Notes on Noctuae (Segetia fidicularia Morr., Caradrina flavimaculata Harvey, Hadena interna Grote, Ipimorpha sub- vexa n. sp. Chytoryza tecta n. sp.) p. 188—1%. Horn, Geo. H.: Sy- nonymy of the Coleoptera of the Fauna Boerali Americana, Kirby, p. 113 190—193. Hagen: On genera (Read before the Entomological Club of the A. A. A. S. at Buffalo) p. 194— 198. — ‘Nr. 11. Novbr. 1876. Murtfeldt: An experiment with a stineing larva, p. 201—202. Edwards, W.H.: The preparatory stages of Lycaena comyntas, p. 202—205. Grote, A. R.: Notes on certain species of Moths (Phyprosopus callitrichoides Grote, Caterva catenaria (Drury), Epimecis hortaria (Fabr.), Homopyralis discalis n. sp., Conchy- lis argentifureatana n. sp., C. hispeana n. sp., Eustotia caduca n. sp., Selenis montropa n. sp.). p. 204—208. Lymon, H. H.: Notes on the oceurrence of Argynnis idalia Drury, p. 208—210, Saunders, W.: Annual Address of the President of the Entomological Society of On- tario, p. 210—217. — Chambers, V. T.: Tineina (Lithariapteryx abroniaella n. sp., Blastobasis gigantella n. sp.), p. 217—220. Nr. 12. Dechbr. 1876. Saunders, W.: Notes on Cantharides (W. 1 plate), p. 221—228. Grote, A. R.: On species of Catocalia (C. simulatilis Grote, ©. flebilis Grote, ©. Angusi n. sp., ©. mira Grote, C, cerogama var. Bunkeri Grote, C. habilis var. basalis Grote, C. relieta Grote), p, 229—232. Mead, Th. L.: Notes on some of the genera of Mr. Scudder’s „Systematic Revision“, p. 233—238. Peck, G. W.: Ob- servations on Sphingidae (Smerinthus myops, Darapsa versicolor), p. 239, Bunker, R.: Notes on Vanessa Lintnerii, Fitch., p. 240. Horae Societatis Entomologicae Rossiae, T. XI, 1875—76, Avec 5 planches coloriees. Bulletin: Seances de la Societe III—-XII; Extrait du Compte-Rendu du Bureau pour 1374. XIII—XV. Abhandlungen: Materiaux pour l’en- tomographie de l’Amerique du Sud. III. Par S. Solsky, 3—26. — Materiaux pour servir & une faune dipterologique de la Russie. Par J. Portschinsky, 27—836. — Enumeration des especes du genre Cynomyia du gouvernement de Mohilew. Par J. Portschinsky, 37—38. — Verzeich- niss südrussischer Spinnen. Von Dr. F. Thorell, 39—122. — Krank- heiten, welche im Mohilew’schen Gouvernement von den Larven der Sarcophila Wohlfarti entstehen, und deren Biologie. Von .J. Portschinsky, 125—162. — Beiträge zur Kenntniss der Käfer des europäischen und asiatischen Russlands mit Einschluss der Küsten des kaspischen Meeres. Von J. Faust, 163—252. — Materiaux pour l’entomographie des pro- ‚vinces asiatiques de la Russie. Par S. Solsky, 253—299. — Reyue bibliographique. Der Catalogo sinonimico e topografico dei Coleotteri dItalia del Dottore Stefano de Bertolini hat mit dem 14. Bogen (S. 221 b. 236) seinen Abschluss erreicht. Indessen hat sich während des Drucks, der bereits 1872 begonnen wurde, die Zahl der aufgeführten Arten um verschiedene vermehrt, wie uns Hr. de Bertolini mittheilt. So ist neu: Cicind, dilacerata, Cychrus meridionalis Chaud, und angu- 114 sticollis Sella, Car. variolatus Costa, Nebria Villefroyi u. pedemon- tana, Dysch. clypeatus, Liguricus u. similatus, Brachinus jeenius, Sicu- lus u. Bojardi ete. Es wäre jedenfalls dankenswerth, wenn der Hr. Ver- fasser einen Nachtrag zu dem Cataloge gebe. Tijdschrift voor Entomologie. Uitgegeven door de Neder- landsche Entomologische Vereeniging. XIX, Jaarg. 1875 - 76. Ritsema, 2. aanyulsel tot het geschiedkundig overzigt van het geslacht Acentropus Curt.. 1—22. — Snellen. Dactylota Kinkerella, nieuw genus en soort der Gelechiden uit Nederland (met eene plaat), 25--27. — van Hasselt, G=schiedenis van een spinnen-cocon (Agelena 8. Agroeca brunnea Blackw.) (met eene plaat), 23-42. — Ritsema, Bijdrage tot de kennis der Insectenfauna van het noordelijkste gedeelte van Sumatra, 45—50. — Snellen, Aanteekening over Oinophila V-flava Haw., Tinea nigripunctella Haw.. Tinea parietariella Bruand en Coryp- tilum Klugii Zell, 51-53. — Carpocapsa grossana Haw., 54 55. — Phthoroblastis juliana Curt, 56-57. — Ritsema, Eene nieuwe Pausside van Congo (Zuidwestkust von Afrika), 58 - 60. -- Idem, Opgave van be- schreven Xylocopa-soorten, die noch als zelfstandige soorien noch als synoniemen door F. Smith in zijne monographie over dat geslacht zijn opgenomen, 61—64. — Snellen van Vollenhoven, De inlandsche Hemipteren, beschreven en ook meerendeels afgebeeld, 6. stuk (met 3 platen), 65—132. — Six, Opmerkingen omtrent zes merkwardige inland- sche Pteromalinen en eene Proctotrupide (met eene plaat), 133 - 137. — Piepers, Lepidoptera van Batavia (eiland Java), met aanteekeningen van Snellen, met eene plaat, 135-167. — Isosoma eximium Gir. var., 168—169. — van der Wulp, Opmerkingen betreffende eenige exotische Diptera, 170—176. — Ritsema, Acht nieuwe Oost-Indische Xylocopa- soorten, 177-185. — Snellen, Over Oligostigma Guenee, een genus | der Pyraliden (met 2 platen), 186-209. — lets over Otiorhynehus sul- catus L., 210. — Snellen van Vollenhoven, Bijvoegsel tot de Nieuwe Naamlijst van Nederlandsche Vliesvleugelige insecten (Hymenop- tera), 211—257. — Idem, De inlandsche Bladwespen in hare gedaante- wisseling en levenswijze beschreven, 19de stuk (met 3 platen), 255—277. Bd. XX, 1876—77; 1 (mit 2 col. Tafeln): Snellen, Heterocera op Java verzameld door Mr. M. C. Piepers, 1—50. — 2. Heft: van Hasselt, Araneae exoticae (Ind. or.), 51—56. — Snellen van Vollenhoven, Bijdrage tot de Kennis der gedaantewisseling van Diptera, 57—63. — Ders., Tryphon praerogator Grav. — Snellen, aanteekening over de europesche soorten van het genus Pancalia Steph., 85—89. — Snellen van Vollenhoven, de inlandsche Hemipteren, beschreven en meeren- deels ok afgebeeld, VII (4 T.), S. 90 ff. 3 115 Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg, 50. Jahr, 1876. Entom. Inhalt: Rudow, die Faltenwespen mit Berücksichtigung der in Nord-Deutschland vorkommenden Arten; 1 Tfl., 185—238. — C. Struck und H. Brockmüller, Oedipoda migratoria, Wanderheu- schrecke in Mecklenburg, 264—266. Verhandlungen des naturhistor. Vereines d. preuss. Rheinlande und Westfalens, 1376, 1. Entom. Inhalt: Förster, synoptische Uebersicht der Gattungen und Arten der Stilpnoiden, 17—196. Mittheilungen der schweizer. entom. Gesellschaft, Vol. IV, Hft. 10, 1877. Frey, der Albulapass in Graubünden, 550 -56. — Ern&, über das Aufziehen der Rhipiphorus paradoxus, 556—61; Larve von Volucella zonaria Schr.; über die Zucht von Velleius dilatatıs, 562—66. — Le- prieur, einfache Bemerkungen über Hydroporen, der Gruppe des H. opatrinus angehörend, 566 - 70. — Frey-Gessner, Vorkommen von Chrysiden, 570—75. — Gerber-Baerwart, notice n&crologigne sur M. Auguste Michel de Mulhouse. — v. Siebold, über Helicopsyche, als eine der schweiz. Insectenfauna angehörende Phryganide erkannt. — Ueber Benutzung von Büchern zum Bestimmen und Ordnen von Insecten- sammlungen, 585—96. — liggenbach-Stehlin, die Macrolepidoptern der Bechburg, 597-—-621. III RLLLIPLI Tauschverkehr und Kaufgesuche. | (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote, indessen nicht für Verkaufsanzeigen, auch werden diese Mittheilungen nicht wiederholt.) Exotische Coleopteren und Lepidopteren wünscht gegen europäische einzutauschen Kramer. Ludwigsdorf bei Gilgenburg in Ostpr. SL SL SSSSSLSLLL Anzeigen. Torfplatten zum Auslegen der Insectenkasten, 23 cm. lang, 7 cm. breit, das Hundert Mark 5 — exelus. Emballage, hat abzulassen Wilhelm Schlüter iR Halle a. S. Harpalus planiusculus Kraatz, Berl. ent. Z. 1873, Fol. 197, pro Stück fünf Mark bei C. Martini, Bürgermeister, Sömmerda. » Zur er: ri 5 ENTER 116 Der berühmte Afrikareisende Hofrath Dr. 6. Rohlfs in | Weimar sagt über die neue Auflage von Brehms Thierleben (Bibliographisches Institut in Leipzig): „Das Werk, welches jetzt in seiner zweiten Auflage vorliegt, ist in jeder Beziehung einzig in seiner Art. Wie keiner vor ihm hat Brehm es verstanden, den Thieren ihre Art zu leben, ihre Gewohn- heiten, ich möchte sagen, ihre Gedanken abzulauschen. Es ist das übrigens nicht anders zu erwarten von einem Manne, der ebenso gelehrt wie praktisch erfahren ist, und der sich Erfahrungen sammelte un hohen Norden wie unter den Sonnenstrahlen des tropischen Klimas. | „Was die Ausstattung des Werkes betrifit, so ist sie f musterhaft, die Zeichnungen brillant und wahr. Nicht nur in jeder höheren Schule sollte „Brehms Thierleben“ zu finden sein, sondern es muss den Tisch einer jeden gebildeten Fa- milie schmücken, welche daraus Belehrung, Anregung und Unterhaltung schöpfen kann.“ Nachftehende Etiqueiten find in verfchiedenen Farben zu haben 1a der Naturalienhandiung von F. Meitei Berlin, Nicolai Kirchhof 9. No.3. N 123. N,® a 100 10 8. N 4 20, Paul Waechter, Berlin O, Grüner Weg 19, fertigt und empfiehlt zu äusserst billigen Preisen als Specialität: Achromatische Mikroskope in bekannter, höchst sauberer Ausführung in Optik und Mechanik. lllust. ausführliche Preisverzeichnisse gratis und france. Entomologischer Kalender 1877. Zu beziehen durch die Expedition der Ent. Nachr. im Putbus (1 M. 60 3 franco unter Kreuzband) oder durch jede Buchandlung, 2 M. In Commission bei C. F. Vieweg in Quedlinburg. In Commission bei Ch. F. Vieweg in Quedlinburg. Druck von Aug. Dose in Putbus. 2 8. 1877. IEniomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. Pl Katter. Putbus, den 1. August. Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Bei wiederholter Insertion oder bei Inseraten von 1 Seite und darüber 20% Rabatt. Beilagen bis zur Stärke eines Bogens 5 M. Entomologische Beobachtungen. I. Quinguennium: [aus den Jahren 1871-1876], von Prof. Dr. Karl v Dalla Torre m Linz. (Schluss). Spaelotis ocellina W. V. Raupe schwarz, oben am Rücken gelb. die Segmentränder weiss; Seiten der Segmente gelb, an dem Vorder- und Hinterrande weiss, auch nach we zu blässer; aufjeder Seamentplatte 5 schwarze Punkte von der Stellung: +, ,- (symmetrisches Pentagon), die Be- wegung war ein rasches Hin- und Herschlagen mit ziemlicher Kraft ; "ihre Nahrung besteht in Adenostyles alpina L. (Ca- ealia alp. L); l’undort: Stamsen ralpe im Oberinnthal bei 2000 m. Höhe. Verpuppung in der Erde. Entwicklungs- dauer: 9 Monate. Imago im Mai. Länge 4 cm. . „Doritis apollo L. AufCiisium palustre, am 24. August in einem vollständig ausgewachsenen Exemplare und mehre- ven Jugendlichen von 2—4 em. Länge im Küstai be: 2100 mı.: schlägt ungemein kräftig hin und wieder, wie ich es bei keiner anderen Raupe traf, doch bei den meisten alpicolen beubachtete asia samma L. traf ieh in verheerendster Menee auf einer kleinen Waldwiese zwischen Mariastein und Kuf- stem im Unterinnthale bei ec. 1200 m. Höhe, wo zur heisse- sten Mittagszeit tausende von Schmetterlingen dieser Art über dem Kleefelde ab und zu flogen, so dass sie nicht selten blindlines an mich anrannten und halbbetäubt vom Stosse abprallten; merkwürdiger Weise waren unter sie auch spärliche P. chrysitis gemischt, die gegen jene prachtvoll hbstachen. — Bombus monticolaKrb. (montanus Lep,, Grst.) unter- 118 suchte ich am 24. Aug. 1876 in einem Neste bei 2300 m. Höhe ; dasselbe war ganz zwischen Steinen gelegen und theil- weise von Kleearten (Trifolium montanum), Thymian (Thy- mus serpyllum) und anderen kleinen Plänzchen überwachsen, so dass der Eingang eine kaum 0,5 cm. weite Oeffnung zeigte, und ich selben nur nach wiederholter Beobachtung durch einen Arbeiter dieser Art finden konnte. Es lag oben von einem Steine überwölbt, ungefähr 0,5 m. tief unter dem Niveau der Wiese, auf welcher die Steine selbst in einer Einsenkung von 1 dm. lagen. In dem Neste waren am Boden feine Fäden von äusserst zartem Heu („Alpenheu*), auch Moosstängelchen und vertrocknete Blüthenüberreste von veränderter Farbe und zum Theil aromatischem Geruche, Ich glaube, dass all dieser Beleg durch das „Heuen“ (Ein- ziehen von Heu in die Alphütten) unfer die Steine gelangt sein mag und nachher dieser taugliche Platz zum Nestbau verwendet wurde. In dem Neste befanden sich 25 Zellen; sie waren 1 cm. .hoch und kaum 0,8 cm. weit, rundlich, doch manche sehr höckerig, andere ziemlich eben. In einer Zelle | (5 öffnete ich, um die anderen zu schonen) befanden sich 3 Larven, in einer 2, in den 3 übrigen nur 1, ziemlich ent- wickelt. Zwei kleine Zellen, an einer sehr geschützten Stelle gegenüber dem Eingange, waren leer und enthielten — wie ich glaube Futterbrei; ich wolite eben ohne zu sehr zu stören, die Oekonomie beobachten und löste letzte daher nicht los. Zwischen den Zellen waren einzelne schmutzig | braungelbe Cocons, von der Grösse der Larvenzellen oder denselben hin und wieder krochen, und später aufflogen, um mich zu vertreiben; mehrere andere flogen zu und umsumm- ten mich beständig — ich glaube, dass kaum alle zu dem- |; selben Nest gehört haben mögen, sondern dass viel mehr eine Art Allianz sie möge veranlasst haben, zur Abwehr‘ einzustehen. 5 sah ich im Neste keines, ebenso kein 9; vielleicht waren sie auf der Hochtzeitsreise — wenigstens | fing ich kurz zuvor ein schönes @ auf Cirsium spinosissi- mum; 2 Stunden nach dieser Störung war alles rubig im Bau; nach dieser Zeit kamen wieder Arbeiter für und gegen. Tags nach dieser Untersuchung legte sich der erste Herbstschnee!|l an, der kaum mehr weggegangen sein mag — wie ist’sfi der Brut etwa da ergangen? | Rhagium indagator, inquisitor, Callidium violaceum und! Cerambyx cerdo (Scopolii) fing ich zu wiederholten Malen’ auf merkwürdige Weise, Siekamen nämlich angeflogen oder‘ 119 angekrochen, wenn ich am offenen Fenster etwas laut und in weichen vollen Accorden auf der Zither spielte. Da ich nun nicht vorausse’zen kann, dass ich ein entomologischer Arion sei, so scheints mir, dass diese Thiere, vielleicht über- haupt die Longieornier einen entwickelteren Gehörsinn, ja am Ende gar Geschmack an der Musik haben — wenigstens an Tönen. Es wäre interesant, wenn weitere Beobachtun- gen an verschiedenen Orten gemacht würden, oder sollten am Ende nur die Tiroler Longieornier für dergl. „Bettel- Sänger“ williges Ohr haben? — Innsbruck August 1871. — | Diacanthus rugosus Fbr. — eine Perle unserer Alpen- fauna — beobachtete ich im Larvenzustande, Dieselbe sieht dem „Drahtwurme“ (Larve v. Agriotis sp.), namentlich aber der Larve von D. aeneus L. frappant ähnlich, sie ist 3—4 cm lang, rein walzig, gelblich und unterscheidet sich von letzterer nur durch etwas gröbere kleine Börstchen, welche bei starker Vergrösserung sichtbar werden, bei jener aber nicht. Uebrigens möchte ich hier die Bemerkung beifügen, ob nicht unter dem Namen „Drahtwurm* manchmal auch die Larve von Diacanthus aeneus L. mitlaufen mag; ich fand wenigstens in Getreidefeldern den Käfer sehr häufig, viel häufiger, als überall sonst. Die erwähnte Larve, wie der Käfer, sowie die Larve und der Käfer von Silpha alpina warden von einer Lithobius-Art grausam verfolgt, so dass von ersteren fast unter allen Steinen Häute, von le‘zteren Flügeldecken zu finden waren — nichts anders, als — unter- schriebene Visitenkarten einstiger Gäste. So kam es, dass ich an 600 Steine zählte, unter denen Spuren dieser Art (Diacanthus aeneus) und an 1000 mit Spuren jener (Silpba alpina) waren und doch von ersterer nur 2 — sage zwei, von letzterer 16 Larven und 10 Käfer erhielt: Neben der Verfolgung durch Räuberentomologen ein zoologisches Pro- letariat. — | Platystoma seminationis Fbr. traf ich massenhaft bei ranzensbad (14. Juni) und später bei Karlsbad (4. Juli) auf ind in Blüthen von Vicia sepium L., ich giaube, dass sich lie Larve in den Samen dieser Pflanze entwickelt. — | Blatta germanica L. soll [und ich kann die Aussage lurch eine Beobachtung bestätigen | auswandern, wenn aus inem Hause die Inwohner wegziehen ? Ob hier blos Nahrungs- nangel im Spiele ist oder auch Philanthropie ? Idealismus und tealismus in der Entomologie! ILS IS LLIL IL LL . 120 Andrena varians und verwandte Arten. | Die Apis varians Rossi ist nicht, wie fast allgemein angenommen wird, identisch mit Andrena (Melitta) | varians K.; sie hat gar keine Verwandtschaft mit derselben | und ist nach der Beschreibung und Abbildung beider Ge- | schlechter in Rossi’s Mantissa insect. 'Torn. 1, Nr. 317, Tab III A. a. B. nichts Anderes, als die Chalicodoma (Mega- chile) muraria F., von Rossi varlans genannt wegen der | grossen Verschiedenheit des © und. Die richtige Ansicht | findet sich bei Herrich-Schäffer Nom. entom. II, 167 und Lepeletier IL, 310. Der Irrthum, welchen ich ebenfalls be- gangen habe, wie in der neuesten Zeit Thomson in der Hym. Scandinaviae Tom. II, beruht auf der Autorität Kirby's. Der Autor-Name Rossi hinter Andrena varilans muss also, wie schon Morawitz gethan hat, in Kirby abgeändert werden. | Mit Andrena varians K. vereinigt Imhoff (die schwei-' zerischen Arten der Gatt. Andrena) u.d Smith (transaef. of! the ent. soc. IV) als Varietät die ganz verschieden gefärbte! A. helvola K. (angulosa Th.), weil sie in einer Varietäten] Reihe des 9 der A. varians den Uebergang beider Arten in) einander fanden. In dem cat. of brit. hym. hielt Smith die Trennung aufrecht, aber, wie er sagt, mit einigem Bedenken] aus dem angeführten Grunde. In den Nass. Jahrb. 1853 und 1861 habe ich A. varians und helvola als besondere Arten beschrieben, aber noch eine, bis dahin unbeachtete, zwischen beiden stehende Art als A. mixta; später, in der Stett. ent. Zeitg. und der Berl. ent. Zeitschr. trat ich der! Ansicht Imhoffs bei. Kirby und Thomson trennen die beiden Arten, ohne eine Varietät der varians anzuführen; auch Dr. Kriechbaumer spricht sich in den entom. Nachrichten für die Trennung aus. | Zu den 3 Varietäten der varians: a) varians; b) mixta; ec) helvola fügt Imhoff noch d) eine 4., welche, nach deren Beschreibung zu urtheilen, die der helvola ähnliche, aber sicher speeifisch verschiedene A. elypearis N. (fucata) Sm, ist. Die A. mixta 9 unterscheidet sich von helvola K. 9 nur durch die Farbe der Schienbürste, bei letzterer auswärts oben gelblich, unten weiss, einwärts weiss, bei ersterer aus- wärts oben braun, mit starkem gelblichen Schiller, unten weiss, einwärts braun, sowie durch stärkere und dichtere Punktirung des bei beiden fein gerunzelten Hinterleibs, Durch eine Reihe von Varietäten nähert sich mixta 9 in der Farbe der varians K. Th. @ und geht zuletzt in eine Form über, welche sich in der Farbe nur wenig davon unter: 121 scheidet, nur durch die weissliche Behaarung der Brust und der Vorder- und Mittelschenkel, bei varians braun, durch (lie braune Behaarung des Hinterleibs von Segm. 3 an, bei varians schwarz, und das hellere, stark ins Gelbliche schillernde Braun der Schienbürste; ein Exemplar dieser dunkelsten Var. der mixta hat braunrothe Beine. Die varians K. Th. @ steht der, in Mitteldeutschland wahrscheinlich fehlenden A. Lapponica Zett. @ in der Farbe sehr nahe; aber letztere ist etwas grösser, die schwarze Behaarung des Hinterleibs kürzer und weitläuftiger, und der Hinterleib nur fein gerunzelt ohne Punkte, welche sich bei varians auf Segm. 1 und der Basis der übrigen finden. Mit apicata Sm. hat Lapponica gar keine Aehnlichkeit, obgleich sich Smith und Thomson für die Identität beider Arten aussprechen. Nylan- der in den ap. bor. und Smith in der list of brit. anim. halten die varians für die Lapponica, in der revis. ap. bor. trennt sie Nylander; aber seine varians scheint von varians K. Th. verschieden zu sein; denn er sagt von der Schien- bürste: „undique densa albida-argentea, pilis parce immixtis fuseis in latere exteriore“, was durchaus nicht auf die Schienbürste der letzteren passt. Auch über Apis helvola Lin und F. sind die Autoren nicht einig. Tho‘son hält dafür die A. praecox Scop. (Smithella K.), Kirby dagegen eine andere Art, deren die angnlosa K. ist, und welcher daher Thomson letzteren Namen beigelegt hat. Lepeletier sieht in der albicansK. (haemorrhoa F.) die helvola F. und erklärt sich für geneigt, damit auch die helvola Lin. für identisch zu halten. Die Entscheidung der Streitfrage über die Stellung der A. heivola R., mwixta Scheck. und varians K. zu einander hängt von den £ ab. Die von Kirby und Smith beschrie- benen 5 der varians und helvola zeigen keine wesentliche Verehiedenheit, Smith beruft sich bei varians sogar auf ein in copula gefangenes /; dagegen beschreibt Thomson bei variaus ein 7, welches von helvola 5 (angulosa K.) durch mehrere plastische Merkmale abweicht; sind nan diese Merk- male constant, und beruhen sie nicht etwa auf einem Vari- iron der helvola 4, so spräche das für die specifische Ver- schielenheit beider Arten. Ein 5 mit den Merkmalen der varians Th. £ hibe ich hier nur einmal gefangen; das Q der ächten varians K. Th. findet sich allerdings hier selten, dagegen fliegt das @ der mixta nebst ihren Varietäten mit dem © und c/ der helvola häufig anf Stachelbeeren und Sanerrach. Für den Fall der specifischen Verschiedenheit der helvola und varians würde ich daher die mixta nebst Een 0 s Be 122 ; ihren Varietäten eher zu helvolaK., als zu varians K. ziehen; die specifische Selbständigkeit der mixta könnte nur durch die 5 bewiesen werden, für deren Verschiedenheit von hel- vola K. X noch keine Beobachtung spricht. Die Männchen der genannten Arten stimmen in der Bildung des Kopfes und der Öberkiefer, der Länge der Fühler, der Grösse, der Gestalt des Hinterleibs, zum Theil auch in der Farbe unter einander überein; bei den 3 ersten der folgenden Nummern ist der Thorax uni Best 1 zebst Basis und Mitte von 2 braungelb behaart, aber bald in grau abbleichend, bei Nr. 4 graulich, bei allen der Clypeus dicht weiss behaart, Nr. 4 hat an dem inneren Augenrande schwarze Haare. 1) A. helvola K. (angulosa K.); Basis der Ober- | kiefer mit sehr kurzem Zahn in Gestalt eines stumpfen Winkels; Fühlerglied 3 gleich lang mit 4; Hinterleib fein | gerunzelt, Segm. 1 und Basis der übrigen fein punktirt; Bauchsegment 2—5 am Ende mit dichten weissen Wimpern, | 4 schmale weisse Binden bildend; Segm. 3—5 nur sehr spär- lich behaart, glänzend schwarz erscheinend. Meist viel: kleiner, als das 9; nur 1 meiner Exemplare von dessen! Grösse, Segm. 3—5 etwas reichlicher behaart. In der Regel sind die Beine und die Endränder der Rückensegmente schwarz; es giebt aber eine Varietät, bei welcher letztere röthlich gefärbt sind, die Schenkel nebst Vorder- und Mittel- schienen braunroth, die Tarsen und RL rostroth, wodurch sie sich dem folgenden 5 nähert. 2) A. clypea- vis N, (fucata Sm.); von helvola % kaum zu en, Öberkieferzahn ein wenig stärker; Fühlerglied 3 ungefähr so. lang als 4, nach Thomson ein werig kürzer; Rückensegmente! mit röthlichem Endrande, nur fein gerunzelt. ohne Punkte, wie beim 9; Bauchsegmente 2-5 mit weisslichen weitläufii= gen Wimpern, keine Binden bildend; Beine, wie bei der Var. der helvola. Mit dem 9 auf Himbeeren gefangen. In der Berl. ent. Ztschr. vermuthete ich das & der ciypearis in! einer Var. der fulvac. 5) A.varians K. (nach Thomson); von helvola verschieden durch Mangel eines Zahns an der Basis der Oberkiefer und durch das Fühlerglied 3, welches bedeutend länger, nach Thomson 14 mal, als 4 ist. Mein! einziges Exemplar hat die Grösse des 9, und PIE etwas! reichlicher behaarten und punktirten Hinterleib, a's helvola! fd. 4) A.praecox Scop. (Smithella K., helvola Th.); dureh Farbe der Behaarung, wie oben gesagt, von den 3 vorigen verschieden; basis der Oberk’efer mit langem und starken, dreieckigen Zahn, wie bei fulva; Fühlerglied 3 etwas länger, als 4; Hinterleib sehr fein gerunzelt und weitläuftig fein ei 123 punktirt, 3—5 spärlich behaart, glänzend schwarz; Farbe der Beine variabel; auch in anderer Hinsicht varürt dieses f. Der Kopf kommt zuweilen auffallend schmäler vor, als ge- wöhuliehb; der Kieferzahn hat zuweilen nur die Länge, wie bei helvola oder elypearis, ja fehlt zuweilen ganz; Fühler- glied 5 ist zuweilen bedeutend länger, als 4. Alle diese Varietäten fliegen mit der normalen Form und dem 2 sehr frühe auf Salix caprea und anderen früher blühenden Weiden. Thomson vermuthet irriger Weise in diesem / die armata l., welche vielmehr = fulva 2 (vestita). Prof. Dr. Schenck zu Weilburg. Geratina. Die 3 Arten der Gattung Ueratina, welche Herr Frey- Gessner 8. 94 als erhalten aus Brombeer-Stengeln erwähnt, kommen auch bei Weilburg vor, sind jedoch selten, besonders albilabris Iur. und callosa F., häufiger coerulea Vill. (eyaner R.). Ich fing sie auf Brombeerblüthen, Echium und Centaurea Cyanus; bei den Q@ waren fast immer die Haare der Schenkel, Schenkelringe und Schienen der Hinterbeine dicht mit Pollen besetzt. Irriger Weise geben manche Autoren z. B. Leon Dufour an, dass dieser Gattung ein Sammel-Apparat fehle („la nature lui a refuse les instru- ments de r6colte dont elle a doue les autres Melliferes“. Sur les Ins. hym. qui nichent dans linterieur des tiges seches de le Ronce par MM. Leon Dufour et Edouard Perris 1839); sie gehört zu den Merolegiden (Schenkelsammlern). Prof. Dr. Schenck zu Weilburg. Anthophora nidulans Lep. Die Anthophora nidulans Lep. hat nicht bei Meran die nördliehste Grenze ihrer Verbreitung, sondern kommt auch in Mittelleutschland vor, z..:. bei Mombach in Rhein- hessen in der Nähe von Mainz, wo sie Herr Prof. Dr. Kirsch- baum zu Wiesbaden entdeckte. Ich besitze ein von ihm daselbst gefangenes Pärchen. Conf. Nass. Jabrb. 1853, 1861. Prof. Dr. Schenck zu Weilburg. Herr Baron von Harold ist an Stelle des an die Uni- versität in Greifswald übergegangenen Prof. Dr. Gerstäcker an «las entomologische Museum in Berlin berufen worden. 124 Wandernde Kohlweisslinge bei Wismar. Im diesjährigen 5. Hefte dieser Nachrichten wird vom Herrn Dr. Schulte über „Kohlweisslinge auf der Nordsee“ berichtet und der Wunsch ausgesprochen, dass, falls von l l | ! | Anderen ähnliche Beobachtungen gemacht seien, diese doch | des allgemeinen Interesses wegen gleichfalls veröffentlicht | werden möchten. Da ich nun Gelegenheit hatte, zweimal ähnliche Züge von derselben Schmetterlingsart, wenn auch) nur auf dem Lande, zu beachten, so theile ich hier das mir in den Hauptsachen noch lebhaft davon Erinnerliche mit. | Vor etwa 20 Jahren fuhr ich im August gleich nach. Mittage bei schönem, warmen, windstillen Wetter nach dem etwa 13 Meilen von hier entfernten Gute Prensberg. Als ich einen leichten Höhenzug vor Goldebee passirt war, sah ich auf einmal die ganze Niederung vor mir voll von fliegen- den weissen Schmetterlingen, ein Schauspiel, dass ich dann längere Zeit in der Nähe beobachtete. Eingefangene Expl. stellten sich als Kohlweisslinge (Pieris Brassicae) heraus. Die Thiere flogen ununterbrochen ziemlich genau von Norden nach Süden, als ob das Ziel ihrer Wanderung noch ferne: sei. Ermattete schienen nicht darunter zu sein, denn ich‘ sah keinen im Fluge zurückbleiben oder auf die Erde nieder-- fliegen und es kostete sogar einige Mühe, einzelner Indivi-- duen von ihnen habhaft zu werden. Die höchstfliegenden hatten reichlich Dorfthurmshöhe, die untersten flogen etwa s—10 Fuss über der Erde, in Haushöhe flogen sie am dich-- testen: es sah aus, als ob die ganze Luft voller grosser‘ Schneefiocken sei; man spürte förmlich den Schatten von: ihnen. Kurz vor dem Ziele meiner Reise — Prensberg -— hatte ich den Zug in fast querer Richtung passirt. Dieser schien mir ungefähr eimen Kilometer breit zu sein und hörte I nach kurzem Uebergange von mehr vereinzelten Thieren ganz auf. Auf dem RKückwege nach einer kle'nen Stunde, fand ich den Zug noch in derselben Weise fortbestehen, auch ] nicht merklich seine Grenzen verrückt und sah kein Exempl. auf die Erde kommen. Mitten in dem Zuge auf dem Felde beschäftigte Eimtearbeiter, die ich über den Schmetterlings- tlug befragte, antworteten mir, (lass derselbe schon den ganzen Tag so angedauert habe; bald nachdem sie Morgens auf die Arbeit gegangen, seien einzelne Thiere angekommen, dann! mehr und bald "darauf ebenso viele wie jetzt. Manchmal hätte der Flug ganz oder beinahe aufgehört, dann aber wären die Thiere wieder in grosser Menge erschienen und fortwährend in derselben Richtung geflogen. Hiernach muss eine ganz ungeheure Zahl dieser Geschöpfe im Zuge vor- 125 handen gewesen sein und diese Gegend passirt haben; denn sehon was ich selbst davon gesehen grenzt an das Fabel- hafte. Woher der Zug kam und wohin er ging, darüber habe ich nichts ermittelt. Ueber diese Punkte kann ich in dem folgenden Falle etwas mehr berichten. Es war einige Jahre später, Ende Juli oder Anfangs Ang., als ich an einem schönen Sommermorgen mit stiller Luft zwischen 6 und 6; Uhr von meinen Hausgenossen darauf aufmerksam gemacht wurde, dass draussen eine un- seheure Menge weisser Schmetterlinge fliege. Ich trat vor die Thüre und sah die ganze Luft von diesen Thieren er- füllt, die alle mehr oder weniger die Richtung nach Süden verfolgten. Es waren wiederum wandernde Kohlweisslinge. Manche von ihnen schienen matt und hungrig zu sein, denn sie flogen niedrig und fielen auf Blumen nieder, die sie so- gleich gierig besogen, die meisten aber flogen noch hoch in den Strassen und über die Häuser unaufhaltsam und kräftig vorwärts. Nach kaum einer halben Stunde kamen sie nur noch vereinzelt und mit diesem Nachtrabe war auch bald der Zug vorüber. Derselbe war sicher lange nicht so zahl- reich an Individuen, wie der früher auf der Feldmark Goldebee beobachtete, auch sah ich die Thiere hier nicht so dicht fiiegen wie dort. Alle näher beobachteten Exenpl. waren nur klein, höchstens von mittlerer Grösse. Ich ging noch vor das nahe Thor, aber der Zug war auch hier vor- über, dech traf ich hier auf der Ostseite der Stadt auf den Promenaden, dem Bahnhofe bis zum Hafen hinunter fast alle Blumen mit saugenden kleinen Kohlweisslingen besetzt, die sich ohne Zweifel von dem Zuge abgesondert hatten. Mehrere Augenzeugsen bestätigten dieses. Es stellte sich heraus, dass der Schmetterlingszug über den östlichen Theil der Stadt und deren nächste Umgebung hinweggegangen war, da weiter aus dem Thore hinaus ich eine auffällige Zahl Kohlweisslinge nicht ınehr antraf, ebenso dass dieselben in der Mitte der Stadt und auf der Westseite derselben nicht vorhanden gewesen und aueh nicht gesehen worden waren. Dieser Zug hatte demnach auch eine geringere Breite als der früher von mir beobachtete. Die Erscheinung der wan- dernden Schmetterlinge hatte übrigens bei manchen Menschen ein gewisses Au/sehen erregt und dieses um so mehr, als ausgesprochen war, dass dieselben am Morgen unser von Kopenhagen hier emgetroffenes Dampfschitt „Der Obotrit“ von Dänemark oder Schweden kommend über See stets be- gleitet hätten. Hierdurch veranlasst zog ich bei der Mann- ‚schaft dies genannten Schiffes am Bord selbst Erkundigungen EI 126 ein und erfuhr, dass die Thiere zwar mit dem Dampfer hier im Hafen gleichzeitig angekommen, dass dieselben aber erst diesseits der Insel Pöl zu ihnen gestossen seien, von da aus allerdings das Schiff stets in grosser Menge umgeben und mit demselben gleiche Richtung und Schritt gehalten hatten, dass sie sich aber, nachdem der Dampfer angelegt, alsbald verflogen hatten. Auf das Schiff habe sich kein Stück nieder- gelassen, auch habe Niemand gesehen, dass ein einziges Thier im Wasser umgekommen sei. Durch weitere Nach- forschungen kam ich zu der Ueberzeugung, dass dieser Zug Kohlweisslinge von der Insel Pöl gekommen war, dass der- selbe sich von hier aus bis auf ein Paar Meilen ins Land hinein allmälig aufgelöst und bis dahin vertheilt hatte, in- dem die matt oder hungrig gewordenen Individuen stets zur Erde gingen. Denn ich sah in der nächsten Zeit hinterher in dieser — südlichen — Richtung von hier allenthalben ungewöhnlich viele und kleine Kohlweisslinge. Die Insel Pöl ist etwa 14 Meile von hier entfernt, ungefähr } Quadrat- meile gross und hat sehr fruchtbaren Boden. Es wird auf derselben fast nur Getreide, Kartoffeln und verhältnissmässig sehr viel weisser Kohl (Kopfkohl) gebaut, mit welchem letzteren auch die Stadt Wismar und Umgend alljährlich versorgt werden. Bei meinen bald darauf auf Pöl selbst eingezogenen Erkundigungen darüber erfuhr ich, dass die Kohlraupe in dem Jahre auf der Insel ganz ausserordentlich häufig gewesen sei und fast allen Kohl vernichtet habe. Viele Leute hätten deswegen ihren Kohl mit Tabacksstaub bestreut, wonach die Raupen auch bald verschwunden seien, der Kohl sich aber nicht wieder erholt habe. Die Jahres- zeit und andere Umstände machten es mir aber sehr wahr- scheinlich, dass die Raupen doch zu der Zeit in ihrem | Wachsthum zumeist soweit vorgeschritten waren, dass, als die Nährpflanze für sie ungeniessbar geworden war, ihre Verwandlung stattfinden konnte. Ich glaube nun, dass die aus diesen Puppen später gleichzeitig hervorbrechende grosse Anzahl Falter es waren, die auswanderten, da dieselben | instinktmässig verspürten, dass an ihrem Geburtsorte für ihre Nachkonmenschaft an dem aufgezehrten und durch den. Taback ihnen widerlich gewordenen Kohl ein gedeihliches Fortkommen nicht möglich war, und dass sie durch diese Umstände zur Massenauswanderung bewogen wurden. Mög- lich wäre es aber auch, dass Nahrungsmangel für sie selbst dabei eine Rolle gespielt hätte, denn das blumenarme Pöl’ möchte schwerlich auch für so viele Schmetterlinge die nöthigen nährenden Säfte liefern können. Der auffallende | | ROT Hunger der Thierchen bei ihrer Ankunft auf dem Festlande deutete wenigstens auf erlittenen Nahrungsmangel hin. Immerhin aber bleibt es räthselhaft, dass s>» viele, so kleine und zarte Geschöpfe, vom gleichen Triebe beseelt, sich zu- sammen schlagen und gemeinschaftlich eine Wanderung in eine splehe Riehtung unternehmen, die ihnen und ihren Nach- kommen in den meisten Fällen zum Heile gereicht. Noch sei bemerkt, dass in demselben Jahre und zur selben Zeit, als ich die wandernden Kohlweisslinge bei Gol- debee sah, ich in einer Zeitung las, dass im Lauenburgischen ein ähnlicher Zug nach Süden fliegender Baumweisslinge be- obach et sei. Es lag aber jedenfalls hier in sofern ein Irr- thum vor, als es nicht Baumweisslinge. sondern ebenfalls Kohlweisslinge gewesen sein werden, da der Baumweissling schon im Juni fliegt, auch in jenen Jahren in unserer Gegend nicht häuflg war. Franz Schmidt, Wismar. Er IL IL Tr C. R. der belgischen ent, Ges. Oct. 1876 theilt Hr, de Borre Folgendes wit: „In der letzten Februar-“r. des Bulletin- Seientifique du Dep. du Nord findet sich eine interessante Bemerkung von Hru B. Monier über eine Fliege (Lucia bufenivora Monier), deren Larven (die Eier werden in die Augen der Kröten gelegt) diese Reptilien lebendig verzehren, gerade so wie die schreckliche Lucitia hominivera in Guyana den Menschen angreitt. Vor einigen Tagen brachte mir Hr. de Pauw, Controleur am k. naturh. Musenm, eine im Dorfe Maurenne gefanzene Kröte, bei der er bemerkt hatte, dass die rechte Hälfte des Gesichts zwischen der Kinnlade und der Augenböhle von Larven aufgefressen war. Die Kröte lebte zwar, man sah ihr jedoch die Krankheit an. Leider war sie (Hr. de Borre leg'e das Exemplar der ent. Ges. vor) sofort in Spiritus gesetzt, so dass die Entwicklung der Larven »icht beobachtet werden konnte. Es sind dieses ungefähr ein Dutzend von mehr als lem Länge; sie scheinen zu der ven Hrn. Monier erwähnten Art zu gehören. Die September-Nr. desselben Bulle’ins berichtet, dass dasselbe Dipteron von Hın. Leliövre in Valeneiennes gefangen worden ist; entgegen der Ansicht dieses Entomologen be- hauptet Mr. Prof. Giard, dass diese Art von den schon be- kannten Lueilia verschieden sei.“ Eine dahin bezüg!iche Mittheiluug von angefressenen Kröten, bei denen übrigens Larven nicht gefunden wurden, bringt auch das Bulletin Ent. Soc. Paris, Nr. 10, 1877. Es geht darans hervor, dass nicht allein Bufo, sondern auch 128 andere Batrachier (der in der Sitzung vom 10. Mai vorge- legte war Pelobates eultripes) angegriffen, so auch Rana viridis. In den Verhandlungen der Wiener zool.-bot. Ges. v. J. 1865 finden sich bereits australische krötenfressende Dipte- renlarven erwähnt. Die Frage indessen, ob die Dipteren in bereits vorhandenen Wunden oder an den unverletzten Körper ihre Eier legen, bleibt noch eine cffene, FRIENDS SET ET Den Schmetterlingsfang betreffend. Wohl von jedem wissenschaftlichen Samınler ist es zur Genüge anerkannt, dass es sehr vortheilhaft ist, die Klein- schmetterlinge lebend mit nach Hause zu bringen. Tödtet man diese bereits auf der Excursion, so trocknen sie derar- tig, dass man sie Atends auf feuchten Sand unter Glas- glocke stecken muss, damit sie anderen Morgens spaunbar sind. Erfahrungsmässig geschieht diese Procedur zum Nachtheil wohl aller Kleinschmetterlinge, macht aber ent- schieden 'Thiere mit langen Franzen, Elachisten, Phycideen ete. fast unbrauchbar. — Es hat demnach die hiesigen Microlepidopterologen viel- fach die am meisten praktische Methode der Unterbringung gefesselt, welche nicht nur Vortheile beim Einfangen, sondern auch das für sich haben müsse, dass man die Jagd sowohl bei Tage, als auch namentlich Abends ruhig betreiben und endlich die Beute lebend während der Nacht in einem kühlen Raum unterbringen könne. — Die Herrn in Wiesbaden haben nunmehr die sogenannten Köcher des Herrn Guido Bischof in vorstehendem Sinne als höchst praktisch anerkannt. Es sind dies mit Firniss überzogene 4 eckige Papphül:en, welche zum Vorschieben (zweiseitig) 10—14 Fangkästchen resp. Aufbewahrungskästchen (33 mm. lang, 27 mm. breit und 27 mm. hoch) enthalten. Dieselben haben 2 Glasscheibehen, so dass man nach dem Fange kontroliren kann, ob das In- seet im Kästchen ist, oder nicht. Der Fang geschieht folgendermassen: Nachdem man das Thier mit dem Käscher gefangen hat, schlägt man den untern Theil des Netzes derartig nm den Drath, dass das Thier nicht entwischen kann, also ganz so, wie man Gross- schmetterlinge zu fangen pflegt. Jetzt nimmt man — das Netz in dieser Lage geschlossen liegen lassend — den Netz- stock zwischen die Beine und holt den Köcher aus der | Tasche; schiebt mit dem Damen der rechten Hand Kästchen 129 IT Toro IS Nr. 1 in den Köcher hinein, wo- > | 4 8 5 a x | ! (durch Kästchen Nr. 5 aus dem | Köcher heraustritt. Den Köcher 87 56 steckt man jetzt in die Tasche | | oder legt ihn auf die Erde, öffnet das Kästchen Nr. 5, nimmt den Deckel desselben in die linke und den untern grössern Theil in die rechte Hand. Jetzt öffnet man das Netz und stülpt das offne Kästchen über das Insect, und hält von aussen mit der linken Hand dasselbe derartig zu, dass der Netzflor vollkommen den Schluss be- wirkt. Wenn man alsdann das Kästchen (immer zugehalten) in die Höhe bringt und dasselbe derartig dreht, dass das Glas nach oben wagrecht kommt, fliegt das Thierchen ge- wöhnlich gegen das Glas und verharrt ruhig. Diesen Moment benutzt man den freien Deckel herunter zu schieben und das Kästchen zu schliessen. Man thut dasselbe jetzt am entgegen- ae gesetzten Ende in den Köcher und -uowmme(] 1 » } RE o | ES e r E | 2 | 1 5, 4 | verfährt von Neuem, bis dass alle — ——] Kästchen gefüllt sind. Da die 10 | 9 | 6 Kästchen auf beiden Deckelseiten [ Glas kaben, so kann man genau sehen, ob alle Kästchen gefüllt sind. Hat man also z. B. 2 Schmetterlinge gefangen, so ist die Reihenfolge wie vor- stehend. Fängt man den 3., so drückt man wieder Kästchen Nr. 4 einwärts, Nr. 3 tritt heraus. — Die Methode ist in (der Paxis viel einfacher, als beim Beschreiben. Ein Abflattern findet wohl kaum statt, bei allen Mieros gewiss nie, die Thierchen sind sofort ruhig. Zu bemerken bleibt noch, dass bei der vorstehend be- schriebenen Methode es sich empfiehlt, ein weites und ziem- lich langes Netz zu haben, und dass man alle Micros durch Anpusten von vorn, wenn sie sich eiligst aus dem Netz flüchten wollen, in Schach halten kann, weshalb man beim Herausfangen nicht gut rauchen kann. — Führt man ein engeres Netz, so muss dieses sehr durchsichtig sein, damit man „das offne Fangkästchen* in das zugelassene Netz hin- einführen kann. Die Fangmanipulation bleibt dann dieselbe. Man fängt auch ohne Anwendung von Netz mit diesen Käst- chen Micros, welche an Mauern, Zäunen, Blättern etc. sitzen. Ich führe gewöhnlich 4 Köcher mit, macht 40 Kästchen aus, und bringe dieselben gewöhnlich gefüllt mit ins Haus. Grössere Sachen spiesse ich. Sehr empfiehlt sich dieser Köcherfang durch das Mit- nehmen begatteter 9 Q, welche sehr gern die Eier ablegen. Ich mache hier besonders auf die Spanner aufmerksam, 130 Acidalien, Cidarien etc. legen leicht, während man die Eu- pithecien zu Hause unter eine grössere Glasglocke mit Futterpflanze zu bringen hat. So mitgebrachte Micros, wobei bemerkt wird, dass diese Kästchen auch ein Einkapseln von kleineren Eulen und Spannern gestatten, können anderen Tags ruhig getödtet und frisch in aller Ruhe und bei guter Tagesbeleuchtung ge- spannt werden. — Herr Bischof in Wiesbaden construirt auch etwas grössere Köcher, bei denen die Kästchen 33 mm. hoch, 33 mm. breit und 39 mm lang sind, welche sich speciell zum Nachtfang für mittelgrosse Eulen und Spanner eignen. — Genannter Herr ist gern bereit auf desfallsige Anfrage bei ihm die Vermitte- Junz zu übernehmen, «derartige Köcher — gro.s und klein — anfertigen zu lassen. Der Preis stellt sich je nach der Grösse auf 4—6 Mark. Mainz, den 16. Mai 1877. Alexander von Homeyer. Literarische Revue. Beiträge zur Naturgeschichte der Cynipiden von Dr. Adler in Schleswig. Separatabdruck aus der Deutsch. Ent. Ztschr. 1877, 1. 8. 209—48. Wir wollen hier nur kurz auf diese interessante Abhandiung, über die wir, sobald es der Raum erlaubt, ein ausführliches Referat bringen werden, hinweisen, um die Aufmerksankeit der Ilymenopterologen anf die wesentlich neue Punkte behandelnde kleine Schrift zu lenken. 3ulletin de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou, 1876. St. Inh.: Nr. 2 nichts speeif. Entom, — Nr. 5. Baron de Chaudoir, Etude monographique des Masoreides, des Tetragonoderides et du genre Nematotarsus, 1—84..— Jakowlew, neue Ilemiptera Heteroptera der russischen Fauna (in russ. Sprache, aber mit deutschen Diagnosen), 85—124. — Kraatz, Revision der Procerus-Arten, mit 1 Tfl., 125— 147. — Nr. 4 Lindemann, K., Monographie der Borkenkäfer Russlands, Die eryphaloiden Tomiciden, mit 1 'T#l. und Holzschnitten, 320—80. — Annales de la Soc. Entom. de France, IV, 1876. Forts. u. Schluss von de Marseul, Col. du Japon, 465— 486, — Grouvelle, Cucujides nouveaux ou peu eonnus, I, 2 T., 487—504. — Guen&e, vie &volutive de la Coleophora nutantella Mühl., 505—8. — Gasthet, observ. sur les migrations des Sphingides et des quelques autres Lepidopteres, 509—20. — 1d., note sur la Liparis dispar, 151 variete disparoides, 521. — Id., note sur Ja Dicranura vinula, variete Delavoiei, 522. — de Peyerimhoff, etude sur Vorganisation exterieure des Tordeuses, 3 Tfln., 523—26. — Id., generalites, caracteres distinetifs des Tordeuses, 527—32. — Id., moeurs et premiers e&tats, 933— 88. — Id., organisme de l’insecte parfait, 539—87. — Id., explication des planches, 588—90. — Signoret, Essai sur les Cochenilles ou Gallinsectes (Homopteres-Coceides), 18e et derniere partie : Groupe des Brachysc£elides, 591. — Id., additions et rectifieations, 600—8. — Id,, revue des especes de genres incertains, 609—29. — Id., explications des planches I& IX des Coceides (non donn6es dans le courant du memoire), 63037. — Id., catalogue syst&matique de toutes les especes de Cocci- des, avec lindieation des plantes sur lesquelles elles vivent, 653—56. — Id., table alphabetique des Genres, 657—59. — Id., table gönörale des Especes, 660— 76. — Simon, notice n&crologique sur Charles Piochard de la Brülerie, 677-8. The Transactions of theEntomological Society of London i for the year 1876. I. u. I. Theil, mit 1 T. H. W. Bates, additions to the list of seodephagous Coleoptera of Japan, with synonymic and other remarks 1-6. — Wiskin, on a new and remarkable species of Attacus, 7—10. — Waterhouse, on variousnew genera and species of Col., 11-26. — Sharp, contributions to an Insect Fauna of the Amazon Valley. Col., Staphyl., 27-424. Proceedings. IM. Th, mit ı T. Sharp, desc. of a new genus and some new species of Staphyl. from Mexico and Central-Amerika, 425- 32. — Jos. S. Baly, desc, of new genera and species of Halticinae, 453 --50. — Miskin, desc. of new species of Australian Diurnal Lepidoptera, 451— 58. — Peter Cameron, desc. of new genera and species of Tenthre- dinidae and Sirieidae, chiefly from the East Indies, in the Collection of of the British Museum, 459—72. — F. Smith, desc. of new species of Hym. Ins. of New Zealand, collected by C. M. Wakefield, principally in the neishbourhood of Canterbury, 473—88. — Proceed.-IV. Th. mit 10 T. F. Smith, desc. of 5 new species of Hym. (Formicidae) from New Zea- land, 48992. — Westwood, desc. of some new exotie species of Col. Ins., 495—95. — Westwood, notae dipterologicae. Nr. 1. Bombylii at Pompeii, 497 .- 99. Nr. 2. Desc. of some new exotic species of Tipulidae, 501-6. Nr. 3. Deser. of new genera and species of the family Acro- ceridae, 507—18. — Bowring, notes of the habits of a Lepidopterous Inseet parasitic on Fulgora candelaria, with a desc. of the species by „Westwood, 519—24, — John Scott, monograph of the British species belonging to the ! emiptera-Homoptera, family Psyllidae; together with the deser. of a genus which may be expected to occur in Britaini, 525—70, — Westwood, notae dipt. 4. Monograph of the genus Systropus, with notes on the economy of a new species of that genus, 571—80, — Baly, ” TE ER See 2 2 4 Be a ER 5 a an ü RR Wa EN RE N 132 ıleser, of » new genus aud ol new species ol HMaltieinae, DSL. — F. Smith, dese. of new species of Gryptoceridae, belonging to the genera Uryptocerus, Meranoplus and Cataulacus, 605—12. — Edward Saunders, synopsis of British Hemiptera-Homoptera, 613—55. Procee- dings, etc. beendet im V. ne een Unterzeichneter verkauft billig: Schmetterlinge. und Eier von Anth. Mylitta. Lenzburg (Schweiz), den 16. Juni 1877. es. de, Wullschlegch Lebende Raupen des KEichenlaub fressenden Seiden- spinners (Sat. pernyi), a 15 Pf., sowie eine grosse Anzahl gut erhaltener Käfer und Schmetterlinge zu billigen Preisen Br abzulassen A. Brauner in Schoenau, Reg.-Bez. Liegnitz. Eier von Gecropia (Futter: Schlehe, Weissdorn, Ahorn; 16 Eier 3 M., 24 Eier 4M.) und von Polyphemus (Ahorn: 12 Eier 3 M., 18 Eier 4 M.) versendet Stuttgart, Silberbergstr. 102. 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Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Bei wiederholter Insertion oder bei Inseraten von 1 Seite und darüber 20% Rabatt. Beilagen bis zur Stärke eines Bogens 5 M. Die Gattung Scolobates Gr. Von Dr. Kriechbaumer in München. T; 1. Die systematische Stellung der Gattung. Gravenhorst stellte diese Gattung, welche er wohl haupt- sächlich auf seinen crassitarsus (= auriculatus F.) und den diesem in der’ Form ähnlichen longicornis gegründet hat, in seinem Conspectus generum zur zweiten Hauptabtheilung, deren Arten sich durch „Abdomine convexo aut depresso“ von denen der ersten („Abdomine compresso aut subcom- presso“) unterscheiden, und sie kommt nach dem weiteren Verlaufe seines Conspectus zwischen Tryphon und Exochus zu stehen, während er sie im Texte seines Werkes selbst auf Exochus folgen lässt und dann die Gattung Sphinctus anreiht. Jedenfalls sieht man daraus, dass sie Gravenhorst als mit Tryphon nahe verwandt betrachtete. Ich bin nun der Ansicht, dass Gravenhorst, indem er gerade der be- kanntesten typischen Art ein „abdomen apice subcompressum“ zuschreibt (s. p. 358), vielleicht nicht ganz consequent ver- fuhr und sich vermuthlich mehr vom ganzen Habitus als von einem einzelnen, hier überdies etwas unbestimmt auf- tretendem Merkmale leiten liess, dass er aber gerade da- durch das Richtige getroffen hat, und dass die Gattung ganz entschieden besser zu den Tryphoniden als zu den Ophio- niden oder Banchiden passt. Auf das „Abdomen apice sub- compressum“ ist hier um so weniger Werth zu legen, als dieses erst durch das Zusammenschrumpfen des bei dem lebenden Thiere sehr weichen Bauches entsteht. Ist aber einmal die Form des Hinterleibes richtig erfasst, so wüsste ich kein Merkmal anzugeben, welches die Gattung (mit oder ohne Einschluss des nicht in dieselbe gehörigen Sc. Italicus) VE N PEN EEE TER NEO ’ 5 N eK MR a L’ 154 von der Familie der Tryphoniden ausschliessen und, da sie jedenfalls in keine andere passt, zur Bildung einer besondern Familie nöthigen würde. Gerade die Einreihung des Sc. Italicus, eines unzweifelhaften Tryphoniden in diese Gattung, spricht auch für die Richtigkeit meiner Anschauung, und selbst die auf die Zuchtresultate gegründete Behauptung Ratzeburgs, dass diese Gattung wenig mit dem Tryphonen- Leben zu schaffen habe, wird durch meine Erfahrung wider- legt. Es wird demnach für diese Gattung ihre schon von Gravenhorst angedeutete Stellung in der Familie der Trypho- niden als die richtige anerkannt werden müssen. 2::Die- Arten Von den 3 Arten dieser Gattung, welche Gravenhorst beschrieben hat, ist nur die zweite, der Scolobates crassi- tarsus (= auriculatus F.) ziemlich allgemein bekannt, d. h. man findet diese in den meisten Faunen angegeben .. und trifft auch eine als solche bestimmte Art in den meisten ı Sammlungen. Es scheint mir aber durchaus nicht zweifellos, , dass die als die genannte Art bestimmten Exemplare wirk-- lich alle zu ein und derselben Species gehören. Dieser‘ Zweifel drängte sich mir zunächst durch die verschiedene Lebensweise gezogener Exemplare auf. Nach Ratzeburg! (Ichn. d. Forstins. Win p. 77) hat Bouche diese Art aus der: Raupe von Sphinx ocellata gezogen; auch Kirchner erzog sie aus der gleichen Raupe (Lotos 1856, p. 118). Ich habe: keine Ursache, an der Richtigkeit dieser Angaben zu zweifeln, | meine eigenen Erfahrungen sind aber davon sehr abweichend. Ich habe nämlich 3 weibliche Exemplare aus den einge- sponnenen Larven der Hylotoma Berberidis erhalten, die ich! im Sommer 1857 in Tegernsee (soviel ich mich erinnere im dortigen englischen Garten) gesammelt hatte. Davon ent-) wickelten sich 2 am 31.5 und eines am 14. 6 des folgenden! Jahres. Wenn ich nun diese gezogenen mit den in den’ Isarauen bei en gefangenen A I; BRAEh)\ Tach _ reif. Bei den 3 gezogenen 9 nn dem gefangenen 5, di ich als zu einer Art gehörig betrachten möchte, sind Seg-' ment 2, 3 und 4 des Hinterleibs roth, jedes der beiden letzten hat jedoch einen schmalen, aber deutlichen, dicht|) am Hinterrande liegenden oder diesen selbst einnehmenden schwarzen Ring, bei 2 der gefangenen Q dagegen ist das|} ganze vierte Segment schwarz, und bei dem dritten fast die) ganze Oberseite, indem nur an den Seiten des 2. und 3,, 135 aber auch noch an der Basis des vierten rothe Flecke übrig bleiben. Vorläufig könnte also nur die Ausbreitung der rothen Farbe über das vierte Segment und der schwarze Ring am Hinterrande des dritten und vierten als unter- scheidendes Merkmal der aus Hylotoma gezogenen Art gelten, und diese nach ihrem Wohnthiere als Se. Hylotomae unter- schieden werden. Die dazu gehörigen Exemplare sind wohl auch etwas kleiner und die Mitte des Hinterleibs erscheint bei denselben etwas mehr parallel, was indess bei der ge- ringen Zahl von Thieren, die mir zur Vergleichung vorliegen, sowie bei der Verschiedenheit, die durch das Eintrocknen der im frischen Zustande sehr weichen Thiere verursacht werden kann, nicht hoch anzuschlagen ist. Bemerkenswerth und auf die Lebensweise des Parasiten gewiss von grossem Einfluss ist der Umstand, dass der eine Wirth, Sphinx ocellata, eine einfache, der andere, die Hylotoma Berberidis, eine doppelte Generation hat, und es wäre interessant zu erfahren, ob von letzterer Art beide Generationen oder nur die zweite von dem Parasiten heimgesucht wird. Gravenhorst führt bei dieser Art noch eine Varietät an, bei der auch das vierte Segment roth und am Hinterrande schwarz ist, was auf meine aus Hylotoma gezogene Art hin- weisen würde. Da aber bei jener var. die Hinterschenkel an der Basis schwarz, die Hinterschienen dagegen ganz roth sind, während die mir bisher bekannt gewordenen Exemplare der beiden oben besprochenen Arten die Hinterschienen bis zur obersten Basis hinauf entschieden schwarz, die Hinter- schenkel dagegen ganz roth haben, so wäre es wohl möglich, dass diese angebliche Varietät ebenfalls eine besondere Art bildet. Da Gravenhorst das derselben zu Grunde liegende weibliche Exemplar aus Finnland erhielt, möchte ich die weitere Nachforschung darüber den dortigen Entomologen anempfehlen. Den Scolobates Italicus hat Gravenhorst nach einem einzelnen von Spinola erhaltenen 5 aus Genua aufgestellt. [ch habe ein am 31. 8. 68. auf einer Exeursion von Bozen auf das Sittnerhorn von meinem Sohne gefangenes Trypho- niden-c als diese Art bestimmt, und eine nochmalige genaue Vergleichung des Exemplares mit Gravenhorst’s Beschreibung kann mich nicht veranlassen, die Bestimmung für irrig zu halten, da das Exemplar nur durch die rem rothbraune Färbung des 2. und 3. Hinterleibsringes von Gravenhorst’s Beschreibung abweicht. Dagegen traten meine Zweifel, ob liese Art wirklich ein Scolobates sei, die in mir schon bei ler ersten Bestimmung aufgetaucht waren, bei der Revision 136 in verstärkten Maasse hervor, und da ich an dem Thiere nichts finden konnte, das es von einem Tryphon im Graven- horst’schen Sinne unterschied, so glaubte ich erwarten zu dürfen, das Q@ vielleicht unter meinen noch unbestimmten Exemplaren dieser Gattung zu finden, und suchte nun, ge-- wisse auffallende Merkmale des 5 besonders im Auge be-- haltend, meine Tryphonen-2 durch. Diese Merkmale, von denen mir besonders die beiden ersten schon einzeln sehr‘ wichtig, die beiden andern aber nur in Verbindung mit jenen beachtenswerth erschienen, sind folgende: | 1) Hinterschenkel roth, die vorderen fast ganz schwarz, eine Combination, die sehr selten ist, während das Gegen-- theil sehr oft vorkommt. 2) Eine sehr stark hervortretende und durch die benach-- barten schwarzen Theile, wozu besonders auch das Flügel-- schüppchen gehört, scharf abgegrenzte und deshalb stark inı die Augen fallende weisse Flügelwurzel. | 3) Der Mangel einer areola. | 4) Die weissgeringelten Fühler. | Nach kurzem Suchen fand ich wirklich zu meiner freu-- digen Ueberraschung folgende 2 Q@, die ich ohne Bedenken! als zu meinem - gehörig betrachten dar!: | a) Ein von mir am 4. 9. 69 um Grinzing bei Wien ge-- fangenes, das mit dem 5/ auch in der Färbung des Hinter-- leibs übereinstimmt. | b) Ein am 28. 7. 48 an der Halde von St. Luzi beii Chur von mir gefangenes, etwas kleineres mit ganz schwarzemı Hinterleibe, das ich trotzdem nur für eine Var. dieser Artı halten kann, da ich ausser dieser verschiedenen Hinterleibs-- färbung und etwas geringerer Grösse durchaus keinen Unter-- schied finden kann und schon das Gravenhorst'sche 5 einen! Uebergang von der Normalform, für die ich die Exemplare’ halte, deren 3 erste Hinterleibsringe einfach braunroth sind, | zu dieser Form, die ich als var. nigriventris bezeichnen möchte, darstellt. Ausser diesen beiden @ fand ich dann auch noch: c) Ein am 12. 8. 48 um Feldkirch im Vorarlberg von! mir gefangenes, noch etwas kleineres 5 mit ganz schwarzen! Fühlern. Bei einem so schwach ausgebildeten weissen Fühler- ring, dass er auf die Oberseite von 5—4 Gliedern beschränktt ist, lässt sich das Vorkommen von Exemplaren, besonders: co, mit ganz schwarzen Fühlern fast im Voraus vermuthen.. Es hat schon mein normales 5” nur mehr 2 Glieder oben weiss, während als Gegensatz das normale Q auch auf dem 12. Gliede einen weissen Fleck hat. Der Hinterleib dieses: | 137 c ist zwar nicht ganz schwarz, aber die ersten Segmente sind so dunkelbraun, dass sie sich wenig mehr von den übrigen, ganz schwarzen unterscheiden. Diese letztere Form, die, wenn nicht ausschliesslich, doch hauptsächlich beim / vorkommen dürfte, kann als var. nigricornis unterschieden werden. Es ist selbstverständlich, dass ich, ehe ich mich für die Vereinigung dieser Formen zu ein und derselben Art ent- schied, ausser den angegebenen Merkmalen auch noch die Skulptur des Metathorax und den Verlauf des Flügelgeäders genau untersuchte und übereinstimmend fand. Nach dem nun aufgefundenen 9 unterscheidet sich diese Art in Folgendem sehr wesentlich von dem crassitarsus: 1) Die Fühler reichen nicht oder beim 5 kaum über den Körper hinaus und sind gegen das Ende sehr allmählig und stark zugespitzt. 2) Der Metathorax, der bei crassitarsus breit und flach gerundet, glatt und glänzend, wie polirt ist und ausser einem kleinen Eindruck in der Mitte der Basis keine Spur von Leisten und Feldern zeigt. ist bei Italicus schwach glänzend punktirt, und zeigt 5 deutliche Felder, nämlich ein vorne schmales, nach hinten erweitertes, aus einem obern und hinteren verschmolzenes Mittelfeld, jederseits davon ein breiteres, nach hinten verschmälertes, ebenfalls aus zweien verschmolzenes Seitenfeld und darunter ein gleich breit ver- laufendes Feld, welches vorne die Luftlöcher einschliesst. Bei kleinen Exemplaren, besonders den 5, ist diese Felderung weniger deutlich und besonders das Mittelfeld zu einer schmalen Furche zusammengezogen. 3) Der Hinterleib des @ hat von oben gesehen die zrösste Aehnlichkeit mit dem eines Pompilus, während er ınten eine ziemlich starke Bauchfalte hat. 4) Die Hinterbeine zeigen weder an den Schienen noch ın den Tarsen die für die Gattung charakteristische Ver- liekung. Diese Merkmale lassen sicher keinen Zweifel darüber, lass diese Art kein Scolobates, sondern ein ächter Tryphon m Gravenhorst’schen Sinne ist, der mir am besten in die Tolmgren’sche Gattung Mesoleius zu passen scheint, wo er n die Sectio VI, Divis. II. B. gehören würde und als be- ondere Unterabtheilung „ce. Tibiae posticae totae nigrae“ len Schluss der Gattung bilden könnte. 138 Golias Palaeno L. | Obwohl dieser Falter auf fast allen Torfmooren des’ Erzgebirges vorkommt, so waren doch die vielen Bemühungen hiesiger Sammler, seine Vorstände zu erforschen, bisher ver- | geblich. Der weibliche Falter wurde von einem älteren‘ Dresdener Entomologen, Herrn Venus, wiederholt beobachtet, wie er seine kegelförmigen, grünen Eierchen auf die Ober- seite der Blätter der Futterpflanze, der Sumpfheidelbeere, Vaceinium uliginosum, absetzte; doch war es nicht möglich, wegen Fehlens dieser Pflanze in Dresdens Umgegend, die Eier zur Entwickelung zu bringen und die weiteren Zustände, zu beobachten. Ebenso waren die vielen Versuche, die, Raupe des Falters zu erlangen, erfolglos. Am 7. Juni .d. J. erhielt ich von einem Sammler ausı Schneeberg, dem ich zur Erlangung der Raupe von 0. Palaeno, Anleitung gegeben hatte, ein Schächtelchen mit Sumpfheidel- beerkraut, an dessen Blüthen eine Raupe fleissig schmauste. Durch eine beigefügte Notiz erfuhr ich, dass mein Freund! diese Raupe beim Schöpfen erlangt hatte und sie für die‘ längst gesuchte Palaeno-Raupe halte. Der erste Blick be-| lehrte mich, dass er vielleicht nicht Unrecht haben könne, | obwohl das Thier mit Hübners Abbildung nur sehr wenig) übereinstimmte. Die 3 Centimeter lange, sehr schlank ge- baute Raupe war schön dunkelgrün gefärbt, von der Seite| gesehen mit einem zarten, weissen Flaum bedeckt. Auf den Seiten über den Füssen zog sich ein hellgelber, wie lakirt glänzender Streifen vom Kopf bis zu den Nachschiebern. Die nach Wilde’s Beschreibung diesen Streifen begrenzende schwarze Linie über den Füssen habe ich an meinem Exem-| plare nicht bemerkt; auch war die feine schwarze Punktirung,. mit unbewaffnetem Auge nicht zu erkennen. Wie schon oben erwähnt, zog sie die Blüthen den Blättern der Futterpflanze vor, doch fand ich auch diese von ihr benagt. Nach 3 Tagen spann sie sich an der grünen Maolydecke des Kastens fest und ging die Verpuppung nach‘; Art der Pieriden vor sich. Die Puppe wurde durch einen um den Leib gelegten Gürtel in der Schwebe gehalten. Sie hat viel Aehnlichkeit mit der von P. Napi, war am Kopfe\, stark zugespitzt, in der Mitte oval gewölbt, hellgrün; die Flügelscheiden und Hinterleibsringe färbten sich später gelb- grün; an beiden Seiten der letzteren zog sich ein hellgelber), Streifen bis zur Endspitze. Auch die Kopfzpitze war beider- seits gelbgestreift. Nach 5 Tagen färbten sich die Aussen- { ränder der Flügelscheiden schön rosenroth und schon am! 17. Juni schlüpfte nach nur siebentägiger Puppenruhe ein!‘ N ' | | | | N 139 weiblicher Falter von ©. Palaeno, in Gestalt der ab. Wer- dandi H.-S., und constatirte somit die Vermuthung, dass die beschriebenen Vorstände dieser Art angehörten. Ob die nach Wilde’s Beschreibung sich ergebende Abänderung der Raupe auf die Ausbildung einer ab. Werdandi Einfluss habe, dürfte wohl aus der Zucht dieses einzigen Exemplares kaum zu schliessen sein. In Bezug auf die Hübner’sche Abbildung der Palaeno- Raupe erlaube ich mir noch Nachstehendes beizufügen. Betr. Abbildung stellt eine ziemlich walzig gebaute, grüne Raupe dar, welche an beiden Seiten je einen, über den Rücken zwei gelbe Streifen führt. Die beigezeichnete Futter- pflanze ist ein Schmetterlingsblüthler (Coronilla?). Aus dieser letzteren ist zu ersehen, dass Hübner nicht die wahre Palaeno-Raupe vor sich hatte. C. Palaeno fliegt ausschliess- lich auf Morästen, wo Vaccinium uliginosum wächst, und ist dieses schon längst als die Futterpflanze dieses Falters be- kannt. In den Alpen, wo Palaeno als var. Europomene 0. auftritt, scheint jedoch dieses Vaceinium nicht die Nahrungs- pflanze zu sein. Herr Venus beobachtete auf der Leiteralm am Gross- Nouvelles Ent., 1877, 172 theilt C. Emery folgende Methode zum Tödten der Insecten mit. „In eine mit Streifen unge- leimten Papiers gefüllte Fangflasche lege ich ein kleines Stück Papier (von 1--2 [_,cm.), das in salpetersaures Amyl getaucht ist, und korke sie fest zu. Diese kleine Quantität genügt, um Käfer, selbst Gureulionen, sofort zu betäuben und in einigen Stunden zu tödten, ohne dass sie sich erst lange — wie beim Gebrauch des Benzins — bewegen. Salpetersaures Amyl ist sehr wenig flüchtig, so dass eine so präparirte Flasche ihre Kraft mehrere Tage lang bewährt, wenn man sie nicht zu lange offen hält. Die auf diese Weise getödte- ten Inseeten bleiben vollkommen geschmeidig, was besonders beim Aufkleben von Wichtigkeit ist. Man thut gut, sich den Dämpfen des Amylnitrits nicht zu sehr auszusetzen, obgleich ‚diese Substanz bei weitem nicht so gefährlich ist, wie Cyan- kalium. Amylnitrit bewirkt ein Drängen des Blutes nach dem Gehirn, das sich durch Schwindel kundgiebt; indess hört ‘dies bald auf, wenn man die Inhalation unterbricht. Eine so präparirte Fangflasche ist vollkommen ungefährlich.“ 140 Hymenopterologisches von J. Lichtenstein in Montpellier. In den Entom. Nachr. Nr. 6, 1877 macht uns mein Freund und gelehrter College Prof. Frey-Gessner in Genf eine interessante Mittheilung über die Producte der Brow- beerstengel in der Schweiz. Vielleicht wird es den Lesern dieser Zeitschrift nicht unangenehm sein, den Inhalt unserer Brombeerstengel um Montpellier mit den schweizerischen zu vergleichen. Ich habe die 3 Arten Ceratina, die überall vorkommen, albilabris, coerulea und callosa, ausserdem aber auch die grosse Cer. chaleites (in 2—3 Varietäten, d. h. mit oder ohne weisse Flecke auf der Nase) und die kleine Ceratina parvula Smith (schon lange von Smith nach griechischen Typen beschrieben, so dass mein Name Cer. pygmaea ver- schwinden muss) den ganzen Winter hindurch gefunden, zugleich viele mit Larven gefüllte Stengel nach Hause ge- bracht. Schon in den ersten Tagen des Mai kamen zum Vorschein: Ephialtes divinator Rossi in unzähligen Exem- plaren als Parasit von Cemonus unicolor, Psen atratus und Trypoxylon figulus. Diese 3 letzt genannten Grabwespen erschienen bald nach den Ichneumoniden und auch in grosser Menge. Sobald sie zu Tage kommen, beschäftigen die Cemonus und Psen sich mit Blattläusejagd und füllen damit 2—3 Zoll tief gebohrte Stengel. Ich habe eine solche Portion Blattläuse mit dem Cemonus -Ei in eine Glasröhre geschüttet (c. 15. Mai), und bald darauf fand ich das kleine Lärvchen aus dem Ei gekrochen und die Läuse verzehrend. Ich hatte ihm ein hübsches Quantum zur Verfügung gestellt, und heute habe ich schon eine sehr schöne grosse hellrothe Nymphe in der Glasröhre. Dasselbe habe ich mit Trypoxylon figulus versucht, da werden indessen kleine Spinnen und nicht Blattläuse von der Mutter gesammelt; es ist mir auch dies sehr gut geglückt, und ich habe 2 kleine Glasröhrchen, jede mit einem hübschen Cocon von Trypoxylon — Cemonus spinnt kein Cocon. Diese 2 Insecten haben also mehrere (Generationen im Jahre. Am 20. Mai erschienen wieder Parasiten und zwar Omalus auratus, aus kleinen horuförmig gebogenen Cocons, und Eurytoma rubicola, nackt in der Zelle, an den corallen- rothen Augen leicht kenntlich; mit ihr aber eine andere Eurytoma mit schwarzen Augen. Ich kenne die Chalecidier zu wenig, um solche zu taufen. Darauf kamen etliche kleine Aphidius - Braconiden, die höchst wahrscheinlich aus den 141 Blattläusen ausgekrochen waren, welche die Cemonus-Mutter gesammelt hatte, zum Vorschein. Am 27. Mai fand ich 1 Sapyga punctata, sie war gewiss Parasit einer Osmia. Am 3. Juni sind 10 Prosopis signata zum Vorschein ge- kommen, 9 Q2 und 1 J. Ich habe dies Jahr in einem trocknen Weinstock gesehen, wie die Prosopis ihr Nest bauen. Die Mutter bereitet eine kleine sehr dünnhäutige Zelle und füllt sie mit Honig, ganz wie bei Colletes. Als ich die neugeborenen Prosopis in die Sammlung einreihen wollte, kam mir unter die lland eine sehr nied- liche Prosopis, die ich in 8 Exemplaren auf Blumen gefangen habe, und die mir Prof. Schenck in Weilburg und Prof. Perez in Bordeaux als unbekannt zurück seschickt haben. Viel- leicht wird mir irgend einer der Leser der Entom. Nachr. den Namen angeben; einstweilen nenne ich sie Prosopis seutata — nigra, — metanoti macula magna quadrata nec non scutello flavis, abdominis segmenta pilis aureis limbata, fasciaprima interrupta. Maris atque feminae facies omnino flava. Jetzt zu den Brombeerstengeln zurück. Ein Psen atratus erscheint am 6. Juni ganz mit Milben bedeckt; die 4 grossen Vorderfüsse und 4 kleinen rudimentären Hinterfüsse geben diesen Acaren das Ansehen eines Sarcoptes; ich bin aber nicht im Stande, selbige zu bestimmen. Nun aber kommen wahre Goldwespen, die keine Chry- siden sind, aber vielleicht noch schönere Farbe zeigen; es ist erst der edle Diomorus Kollari, wie ein Ritter gespornt und mit metallisch glänzendem Waffenkleid. — Der kommt aus den Cocons des Orabro (Solenius) vagus wahrschein- lich, (ich kann die Art nicht bestimmen, ich habe blos Parasiten erhalten) und erschien in 3 Exemplaren. Am selben Tage sah ich auch 1 Exemplar des kleineren Diomorus calcaratus Nees, ungefähr eben so schön, der nackt in einer Zelle lag hinter eine Reihe von acht noch-in ihren Hüllen schlafenden Osmien. Endlich in 8 Exemplaren ein Diomorus mit dunkelblauem Thorax und feurigrothem Ab- domen, dessen Namen ich nicht kenne. Und hier hört es auf für den Augenblick, aber ich habe noch eine ganze Menge Mellifera zu erwarten, ein halbes Dutzend Osmien ete. Nur weiss ich gar nicht, was die kleinen metallisch- ' grünen Cynips- Arten sein können, die in der Schweiz aus ‚ Brombeerstengeln auskommen. Ich kenne blos einen Cyni- piden auf Rubus (Diastrophus Rubi), und er ist durchaus schwarz. Vielleicht sind es seine Parasiten... . Aber grüne Cynips existiren, glaube ich nicht. 142 Aelteste Nachrichten vom Auftreten der Heuschrecken in Deutschland. In den Jahrbüchern des Klosters Fulda (cf. Monumenta Germaniae, übers. von Rehdantz) findet sich vom J. 873 folgende Mittheilung: „In demselben Jahre war eine gewaltige Hungersnoth durch ganz Italien und Ger- manien und Viele sind aus Hunger umgekommen. Zur Zeit aber der neuen Früchte hat eine Plage ganz neuer Art, und zum ersten Mal unter dem Stamme der Franken sichtbar geworden, das germanische Volk infolge seiner Sünden nicht wenig beschädigt. Würmer nämlich, wie Heuschrecken,*) mit 4 Flügeln und 6 Füssen kamen vom Orient und be- deckten wie Schnee die gesammte Oberfläche des Landes, wo sie alles, was auf Aeckern und Wiesen grün war, ver- zehrten. Sie hatten ein breites Maul und ausgedehnten Darm und 2 Zähne härter als Stein, mit welchen sie die zäheste Rinde der Bäume zu zernagen vermochten. Ihre Länge und Dicke war etwa eines Mannes Daum, ihre Menge so gross, dass sie in einer Stunde des Tages 100 Jucharte Feldfrüchte abfrassen. Wenn sie aber flogen, verhüllten sie auf den Raum einer Meile die Luft dergestalt, dass den auf der Erde Stehenden kaum der Glanz der Sonne sichtbar blieb. Einige von ihnen wurden an verschiedenen Orten todt gefunden, die ganze Aehren mit Körnern und Grannen in sich hatten. Als einige nach Westen abgezogen waren, kamen wieder andere dazu, und den Lauf zweier Monate hindurch bot ihr Flug fast täglich den Zuschauenden ein schreckliches Beispiel.“ Und in den Xantener Jahrbüchern (cf. ebendas.): „Hernach (nach Verwüstung des Landes) aber, in der Mitte des Monats August (873), erhob sich die alte Plage der Egypt’er, d. j. ein unzählbarer Schwarm Heuschrecken, nach Art der Bienen, welche aus dem Korb hervorkommen, ganz neu von Osten her durch unsere Länder, welche in der Luft flilegend einen feinen Ton wie kleine Vögelchen von sich geben. Und wenn sie sich erhuben, konnte man kaum den Himmel wie durch ein Sieb sehen. An sehr vielen Orten nun zogen die Hirten der Kirchen und der ganze Clerus ihnen mit heiligen Gefässen und Kreuzen entgegen, unter Anrufung von Gottes Erbarmen, dass er diese Plage von ihnen abwendete. Doch nicht überall, sondern stellenweise, richteten sie Schaden an.“ *) Viele Jahrbücher, auch die von Xanten, sowie Hinkmar und Regino 873, nennen sie gerade zu Heuschrecken. i 143 Dass diese Plage sich auch über Deutschlands Gauen hinaus verbreitete, berichtet Regino, der Abt von Prüm, in seiner Chronik (cf. Monum. Germ.): 873. „Eine uner- messliche Menge von Heuschrecken, die im Monat August von Osten her erchien, verwüstete fast ganz Gallien. Sie waren grösser als andere Heuschrecken und hatten 6 Flügel- ruder. In wunderbarer Weise flogen sie wie Abtheilungen eines Lagers in getrennten Schaaren durch die Lüfte oder wenn sie sich zur Erde niederliessen, schlugen sie so ihr Lager auf. Die Führer gingen mit wenigen dem Heere um eine Tagereise vorauf, als wollten sie für Plätze sorgen, die der Menge angemessen wären. Um die 9. Stunde sassen sie danieder, wo zuvor ihre Führer angelangt waren und bewegten sich von dem eingenommenen Orte nicht eher fort, als bis die Sonne im Untergehen begriffen war; dann brachen sie nach ihren Rotten auf, so dass man an diesen kleinen Geschöpfen die Mannszucht des Krieges wahrnahm. Sie nährten sich von den Saaten, die von ihnen abgefressen wurden, als wären sie von einem ungeheuern Sturme ver- nichtet. Die Länge einer Tagereise erstreckte sich bei ihnen auf 4—5000 Schritt. Sie gelangten aber, indem sie so die Oberfläche bedeckten, bis zum britannischen Meer, in welches sie nach Gottes Willen durch eine heftige Winds- braut hineingetrieben, auf die hohe See fortgerissen und versenkt wurden. Durch die Ebbe aber und die Zurück- strömung des ÖOceans ausgeworfen, erfüllten sie die See- gestade und bildeten eine so grosse Masse, dass sie in berg- hohen Haufen zusammen geschichtet lagen. Durch ihren Gestank und ihre Fäulniss wurde die Luft verpestet, und es erzeugte sich daraus für die Umwohnenden eine furcht- bare Seuche, an der viele den Tod fanden.“ Auch nach Spanien zog diese Plage. In den Annalen von St. Bertin (Mon. Germ.) heisst es vom Jahre 873: „Während seines Aufenthalts vor der Stadt Andegavi wurde Karln aus nicht unsicherer Quelle gemeldet, dass eine so grosse Menge von Heuschrecken von Deutschland aus über Gallien und besonders über Spanien hin sich verbreitet habe, dass es der ägyptischen Plage zu vergleichen gewesen sei. Kıa ame Herr Re:chnungsrath Rade in Münster i. W., Secretär der zoologischen Section des Provinzialvereins daselbst, theilt uns mit, dass der Photograph Hundt Photographien des ver- storbenen Entomologen Suffrian in Visitenkartenformat zu 50 Pfg. und in grossem Format (19 . 17 cm.) zu 4,50 M. verfertigt, deren Vermittelung er zu übernehmen gern bereit ist. 144 Zum Tödten von Schmetterlingen. Fast kein Thema ist in den Entomologischen Nachrich- ten bis jetzt so oft behandelt worden, als das über die Tödtung der Insecten, namentlich der Schmetterlinge und Käfer. Wenn dies einerseits ein Beweis dafür ist, dass ein unfehlbares, schnell wirkendes und für die Präparirung ge- eignetes Mittel noch nicht gefunden ist, so lässt sich auch wiederum annehmen, dass die so vielfach angestellten Ver- suche dem Wunsche entspringen, bei der Tödtung jeder Marter des Thieres vorzubeugen. Diese Bemühungen datiren aber nicht erst aus der neuern Zeit, sondern bereits aus dem vorigen Jahrhundert, nachdem das einfache und doch nicht immer völlig wirksame Zerdrücken der Brust als untauglich verworfen wurde. Wohl am Meisten sind es Lepidopterologen gewesen, die nach einem Stoffe suchten, um den so zarten, leicht verletzbaren Schmetterling schnell und sicher zu tödten, und von denen auch über dieses Thema ziemlich umfangreiche Abhandlungen niedergelegt wurden. Noch in neuerer Zeit hat Herr Rentier Nake in Breslau in der eingehendsten Weise die interessantesten Versuche angestellt und hierüber in der entomologischen Section der schlesischen Gesellschaft zu Breslau (51. Jahresbericht 1873, S. 173—180) berichtet. Herr Nake kömmt, nachdem er die seit etwa 30 Jahren empfohlenen Mittel als: arseniksaures Kali, heissen Wasserdampf, Chloroform und Schwefeläther, Tabakssaft, Cyankalium, ätherische Oele, pflanzliche und thierische Stoffe, technische und medieinische Chemikalien, hinsichtlich ihrer Qualification beleuchtet hat, und nach einer sehr ausführlichen Darstellung der Wirkungen auf die Thiere zu dem Resultat, dass als bestes Mittel sich das Zinkvitriol ernpfehle, weil es richtig und genügend ange- wendet, in 14 Stunde den Tod ohne heftige Bewegungen herbeiführe und das Thier für das Spannen nicht unbrauch- bar mache. Die genannte Zinkvitriollösung muss aber mittelst Nadeln dem Körper inducirt werden. Dieser Um- stand und die Erwägung, dass 14 Stunde Todeskampf immer- hin ein noch grausamer und für den Sammler unangenehmer Act sind, lassen auch dieses Mittel als zweckentsprechend nicht erkennen, wenn ihm auch vor vielen anderen jetzt ge- bräuchlichen der Vorzug gegeben werden dürfte, — Der Zufall, oder vielmehr die Entomol. Nachrichten und in ihnen wiederum die Mittheilung des Herrn Frey-Gessner in Genf (Nr. 17, 1875, S. 139) haben den Unterzeichneten auf ein Mittel geführt, welches sich bei einem über Jahresfrist dauernden Gebrauch als vorzüglich bewährt hat und bei Zu Se = 145 dessen Anwendung die Juduction in den Körper, ein marter- volles Sterben und der für die Präparirung so oft hinder- liche Starrkrampf vermieden wird. Dieses Mittel ist das Oleum sinapis verdünnt durch Alcohol absolut. Im Verhält- niss 1:5. Es hat sich bei mir folgende Anwendung als praktisch erwiesen. In eine fest schliessende Pappschachtel mit etwa 14 cm. hoher Torfunterlage bringe ich den Schmetterling, wenn sich derselbe anspiessen lässt, dergestalt, dass er mit den Füssen aufsitzt, giesse etwa 5—6 Tropfen verdünntes Senföl auf Baumwolle, welche mittelst einer starken Insectennadel frei im Kasten steht und schliesse die Schachtel, die ich zum Ueberfluss noch mit einem Briefbe- schwerer bedecke. Der Tod erfolgt im Zeitraum von + Stunde, je nach der Grösse der Thiere, mehr aber noch nach der Verschiedenheit der einzelnen Species selber. Ist der Schmetterling im Zuchtkasten nicht direct mit der Nadel zu Spiessen, dann bediene ich mich einer Fangflasche von 3 cm. Weite unter Applieirung von reinem Chloroform auf der innern Seite des Pfropfens, an welchen Baumwolle be- festigt ist. Es genügen hierbei wenige Secunden, um das Thier zu betäuben, worauf es angespiesst und mit Senföl in der vorgeschriebenen Weise getödtet wird. Weder das Chloro- form noch das Senföl haben, wie ich bis jetzt beobachtet, Starrkrampf zurückgelassen, sei es, dass ich nie ein eben getödtetes Thier sofort spanne, sondern es wenigstens einige Stunden auf feuchten Sand stecke, oder dass die in Rede stehende Senfölverdünnung die Chloralnarcose aufhebt. In der letzten Zeit habe ich an einer grösseren Zahl Sphinx Ligustri das Senföl ebenfalls geprüft, indem ich in einen Kasten von 15,5 cm. Länge, 11,7 cm. Breite, 8,0 Tiefe mit Glasboden und Glasdeckel versehen, ziemlich hermetisch schliessend. das Thier auf Kork steckte mit reinem Chloro- form betäubte und nach etwa 10 Minuten 6—7 Tropfen Senföi auf den Boden goss. Die Thiere kamen nicht mehr zum Leben, liessen sich am andern Tage, bis wohin sie auf Sand steckten, durchaus ohne Zwang spannen und waren von frischem, von den angewendeten Stoffen in keiner Weise angegriffenem Ansehen und Farbe. — Indem ich hiermit das Senföl, wie meinen dargestellten Prozess des Tödtens allen Entomologen bestens empfehle, bitte ich, über die von Ihnen bei der Anwendung dieses Stoffes gemachten Erfahrungen in diesen Blättern weitere Mittheilung zu machen, vielleicht auch Verbesserungen meiner Methode, zu der ich ja auch nur allmählig gekommen, anzugeben. Den mir gegen das Mittel gemachten Einwand, dass es zu theuer sei, glaube RR RN AU DER > Ch at a Sa Se A a an ra x Fu 146 k 4 ich übergehen zu können, da einmal der Gewinn, den Stoff nicht in die durchbohrte Brust einführen zu dürfen, dem Thiere alle Qual zu ersparen, andererseits aber auch der Umstand, dass man das Thier nicht zwischen die Finger zu nehmen braucht und somit das Abstossen von Schuppen und Haaren an der Unterseite vermeidet, die Ausgabe von 3 Mark für den Bedarf eines Jahres wohl überwiegt. Das Senföl in der angegebenen Verbindung mit Alcohol ist ungefährlich, nur bei unvermischtem Gebrauch hüte man sich vor directer Berührung mit demselben, da es äusserst schmerzhafte Blasen verursachen muss. Breslau im Juni 1877. H. Lehmann. Neue Literatur (der Besprechung vorbehalten). Kriechbaumer, über die Nematusgallen an Weidenblättern und ihre Erze.ger (Negensb. Corr. Bl. 1876) und Nachtrag dazu. 9 +48. Psyche Advertiser, organ of the Cambridge Entomo- logical Club, Nrs. Dec. 1876 — Jun. 1877. Lichtenstein, J., notes pour servir & l’'histoire des insectes du genre Phylloxera. (Extrait des Annales agrono- miques, Tome Ill, Nr. 1) 15 8. Palme£n, Dr. J. A., zur Morphologie des Tracheensystems. 149 S. Mit 2 Tfln. Heisingfors 1877. Tijdschrift vor Entomologie, uitgegeven door de Nederlandsche Entom. Vereeniging. XX. Deel, 3. u. 4, Aflevering. Fritsch, K., jährliche Periode der Insectenfauna von Oesterreich-Ungarn. I. Die Käfer. (Sep.-Abdr. a.d. XXXVDO. Bde Denkschr. K. Akad. Wiss. Wien.) K. Gerold’s Sohn 1877. 136 S. mit graphischen Darstellungen auf 9 Tiln. Stein und Weise, catalosi coleopterorum Europae editio secunda. Berlin, Nicolai 1877. 209 8. Brehm, Thierleben, I. Aufl., 9 Bd. Insecten, Tausendfüssler und Spinnen von Dr. E. L. Taschenberg. Mit 277 Abb. im Text und 21 Tafeln. 711 S. gr. Lex. f. Leipzig, Bibliogr. Institut. Schaufuss, Dr. L., die Pselaphiden Siams. Dresden, beim Heraus- geber, Wettiner Hof 19. Pr. 1 M. Systematisches Verzeichniss der Schmetterlinge Salz- burg’s (Macrolepidoptera) von Joh. Anton Richter. Forts. (s. Ent. Nachr. 1876, p. 58), enthaltend II. Gruppe: Schwärmer (Sphingina), III. Gruppe: Spinner (Bombyeina). Mit eingehenden Mittheilungen über Ort und Zeit des Vorkommens. Separatabdruck aus den „Mitth. der Ges. f. Salzburger Landeskunde“, XVI. Bd., 1876, 147 Ist der in Mülheim gefundene Kartoffelkäfer wirklich Doryphora 10-lineata? Die französische entom. Ges. hält dies für zweifelhaft, „car aucum type ni aucune description n’en ont et& adresses A Paris“ (Bull. Soc. Ent. France 14, 25. Juli 1877), und wie könnte sie wohl annehmen, dass auch deutsche Entomologen hinreichende Kenntnisse zur Bestimmung des betr. Insects haben sollten? SILLL IT SISIIL : Den Coleopterologen bringen wir hiermit zur Nachricht, dass soeben die 2. Auflage des Catalogus coleopt. Europae, besorgt von den Herren Stein und Weise, erschienen ist. Eine Besprechung in dieser Nr. war nicht mehr möglich. LLLLLLLLELLR Ueber eine Copulation von Rhagonycha melanura & und Ctenonychus filiformis _ berichtet uns Hr. Director Dr. Buddeberg in Nassau. Beide Käfer befanden sich in dem q. Zustande auf einer Castanea vesca und fielen beim Schütteln herunter, ohne sich zu trennen, Sie hafteten bis zum nächsten Morgen an einander, obwohl sie mehrfach vorgezeigt wurden. „Leider“, schreibt Hr. D. B., „war das Weibchen nach einigen Tagen todt, so dass ich den weitern Verlauf dieser Mesalliance nicht beobachten konnte.“ SSLSSLISISSLSL Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote, indessen nicht für Verkaufsanzeigen, auch werden diese Mittheilungen nicht wiederholt.) Zu vertauschen im Ganzen oder in kleineren Partien gegen Lepidoptern oder Coleoptern: 1. Lepidoptern: 100 Platypt. Sieula S. V., 50 Limac. asella Schiff., 40 Lithocoll. Platani Stdgr.; 2. Coleoptern: 30 Odac. melanura L., 20 Aötophor. imperialis Grm., 10 Car. hortens. (gemm.) L., 10 C. convex. Fbr., 16 Agab. Solieri Aub., 20 Heloph. glacialis Heer, 12 Tachyp. humeros. Er., 20 Olophr. assimile Pk., 30 Anis. agricola F., 15 Rhizotr. assimilis Hrbst, var., 40 Rhynchit. caeruleoceph. Schal., 20 Necydal. major L., 50 Gynandroph. flavicoll. Charp., 30 Gastroph. Raphani I'., 12 Rhizophag. politus Hellw., 12 Rh. parvulus Pk., 16 Cercus sambuci Er., 2C Cychr. luteus Fbr., 20 Dasyt. subaeneus Hb. Krause, G. A, Ass., Schmölln, Sachs,-Altenb. 148 Anzeigen. Eine sehr schöne, gut gehaltene Sammlung. europäischer, besonders schweizerischer Neuroptern von 342 Spec. in ca. 1500 Exemplaren in 6 grossen Glas- kästen (Cadres) ist zu verkaufen. Näheres zu vernehmen bei Meyer-Dür, Entomolog in Burgdorf (Schweiz). Ebenso eine schöne Sammlung Orthoptern. Kachftehende Etiquekten fird in veriäiedenen Serben zu hadım 3: der Naturalienhandlung von MW. Keitei Bertin, He colci Kiechto | N1. f No.3. ] NM 123, a 100 10 Bf, N 4 20, orflatien zum Auslegen von Insectenkästen 26 em. lang, 13 cm. breit, 60 Stück für 5 Mark, versendet gegen Nachnahme H. Kre ye, Hannover, Marschnerstr. 56. Wegen Bezugs der „Coleopterologischen Hefte“, von welchen complete "Exemplare im Buchhandel vergriffen sind, bitte ich, sich direct an mich wenden zu wollen. Frhr. v. Harold, Berlin, Wilhelmstr. 134. Cy nthia- Gocons (5 Stück 4 M., 10 St. 7 M., 15 St. 10 M.) versendet Stuttgart, Silberbestr. 102. K. H. Ulrichs. Druckfehler in Heft 8. S. 122, Z. 3 v. u. „starkem“ statt starken; 3: 128,72. 8 v.0. frühe“ st. früher; KERNEIO v0, HN DO S. 120, Z. 12 v. o. „den Hym.“ st. der; S 2.10 v. u. die Klammer hinter Sm. zu setzen. LLLILLLLLLLLLLLLLLLLLL Ist tt In Commission bei Ch. F.V ieweg in Quedlinburg. Druck von Aug. Dose in Putbus. Hierzu eine Beilage, betr. Gatalogus Coleopterorum. Verlag von THEODOR ACKERMANN in München Promenadeplatz 10. CATALOGUS COLEOFTERORUM HUCUSQUE DESCRIPTORUM SYNONYMICUS ET SYSTEMATICUS AUTORIBUS DR. GEMMINGER er B. ve HAROLD. Tomus I—XII, enthaltend XXXVI und 3824 Seiten, dann 77 Seiten der indices und LXXXIII Seiten des index universalis. gr. 8. Subscriptions-Preis vollständig 120 Mark. Mit der im Herbst 1876 erfolgten Ausgabe des tom. XI ist dieses Werk vollendet, und sei es hiermit dem Fachpublikum bestens anempfohlen. Inhalt und Preise der einzelnen Bände. Rnercndehdae, Carabidae vn wa... I 2 II. Dytiscidae, Gyrinidae, Hydrophilidae, Staphylinidae, Pselaphidae, Gnostidae, Paussidae, Scydmaenidae, Sil- phidae, Trichopterygidae, Scaphididae . .- . 2 IH. Histeridae, Phalacridae, Nitidulidae, Trogositidae, ee didae, Rhysodidae, Cucujidae, Cryptophagidae, Dero- dontidae, Latrididae, Othnidae, Mycetophagidae, Tho- rictidae, Dermestidae, Byrrhidae, Georyssidae, Parnidae, Efeeoceridae, Kreamidae, u u... Der a Ta I Scamlpaerd ae u ir re 0. ee. 2 V. Buprestidae, Trixagidae, Monommidae, Eucnemidae, Elateridae, Cebriomaer st m. ı. Men De 08 —I I | VI. Rhipidoceridae, Dascillidae, Malacodermidae, Cleridae, Lymexylonidae, Cupesidae, Ptinidae, Bostrychidae, TAI IE ES EUER | che Na, Nor VERBee Lane VII. Tenebrionidae, Nilionidae, Pythidae, Melandryidae, Lagriidae, Pedilidae, Anthicidae, Pyrochroidae, Mor- dellidae, Rhipidophoridae, Cantharidae, Oedemeridae » 10.— VL 122. Curculionidaerer- ur Mae DUrTR: ee » 8.— X. Cerambycidae (Lamiini), Brachide . . . . ..02 9— XI. Chrysomelidae (Pars”), 2 7% 772 » 9. — XII. Chrysomelidae (Pars II), Languridae, idser Ede: mychidae, Coccinellidae, Platypsyllidae. — Index universalis ::..) a4. Sara A ea Aa Ale) Einzeln können die Bände I, VIII 2 und XII nicht mehr abgegeben werden, alle übrigen sind bis auf Weiteres noch einzeln um die beigesetzten Preise zu haben. DEE” Die Verlagshandlung behält sich eine Erhöhung des Preises sowohl für vollständige Exemplare, wie für die einzelnen Bände von Ende des Jahres 1877 ab vor; es empfiehlt sich mithin der Ankauf vor Ablauf dieses Termines, insbesondere die Ergänzung ihrer Exemplare seitens derjenigen Interessenten, welche im Bezuge des Werkes eine Unter- brechung haben eintreten lassen. Bestell- Zettel. \ Aus dem Verlage von Theodor Ackermann in München, Prome- | nadeplatz 10, bestelle bei der Buchhandlung Gemminger & Harold, Catalogus Coleopterorum. Tomus I—XII zum Subscriptionspreis von 120 Maik. | Homusme. Datum und Unterschrift: FR % Entomologische Nachrichten. Dr. F. Katter. II... L0ILIr Putbus, den 1. October. Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Bei wiederholter Insertion oder bei Inseraten von 1 Seite und darüber 202 Rabatt. Beilagen bis zur Stärke eines Bogens 5 M. TS — ———————— — nn nn ne name nn mn en ee ar Die Gattung Scolobates Gr. Von Dr. Kriechbaumer in München. IH: An die oben besprochene Art (Scolobätes Italicus, die nach Dours auch in Frankreich und nach Desvignes in Eng- land vorkommt,) reiht sich auch der Scolobates coral- linus Snellen v. Vollenhoven’s an. (Tijdschr. v. Ent. XVL, 1875.) Die Diagnose passt genau auf meine beiden als normal gefärbt angenommenen Exemplare des Italicus. Der Verf. be- merkt dann selbst, dass seine Art am meisten mit diesem über- einstimme. In der Beschreibung aber fällt mir als Haupt- unterschied auf, dass an den Fühlern das 9. bis 18. Glied weiss sind, und da der Verf. nicht sagt, dass das bei einem der 5 Exemplare, die er vor sich hatte, anders gewesen sei, so hält mich das noch ab, seinen corallinus für identisch mit Italicus zu erklären. Ob das aber nicht dennoch der Fall ist, müsste erst eine genauere Vergleichung der Seulptur des Metathorax und des Flügelgeäders entscheiden, die der Verf. nicht vornehmen konnte, da ihm letztere Art nur aus der Beschreibung Gravenhort’s bekannt war. Der Metathorax des corallinus hat, wie es in der Beschreibung heisst, 5 schwach umleistete Felder; wenn unter diesen auch die beiden areae spiraculiferae mit begriffen sind, wäre auch hierin Uebereinstimmung mit Italicus vorhanden. | Der Scolobates longicornis Gr. ist nach der noch sehr gut erhaltenen, von Besser aus Volhynien stammenden Type der Gravenhorst’schen Sammlung”) eine ausgezeichnete, *) Der Güte des gegenwärtigen Conservators dieser Sammlung, Hrn. Stadtrath und u. Prof. Dr. Grube, verdanke ich die Möglichkeit einer genaueren Untersuchungjdieses und einiger anderer Exemplare derselben ; über letztere hoffe ich in einer der nächsten Nummern Mittheilung machen zu können. 150 dieser Gattung wirklich angehörige Art, die nach Graven- horst’s Beschreibung leicht zu erkennen ist. Die Färbung des Mittelrückens ist aber genauer bezeichnet, folgende: Rothgelb, mit einem vom Vorderrande bis fast zur Mitte verlaufenden schwarzbraunen Mittelstreifen, hinten braun- roth, letztere Farbe in Form zweier, gegen das Ende stumpf zugespitzter Seitenstreifen und eines mit denselben an der Basis verbundenen Dreiecks nach vorn verlängert; die Spitzen der Seitenstreifen reichen bis zur Mitte des Mittelstreifens, zwischen dessen hinterem Ende und der ihm zugewandten Spitze des Dreieckes bleibt ein hinten ausgeschnittener, in der Mitte rein gelber Fleck der Grundfarbe frei, welche dann beiderseits zwischen den Streifen hindurch sich nach vorne ausbreitet und das Ende der Seitenflecken haken- förmig umschliesst. Die schwarzen Brustseiten sind vorne von einem buchtig eindrängenden braungelben Saum be- sränzt und haben ausserdem noch eine kurze schiefe Linie unter der Flügelwurzel und einen kleinen Fleck vor der unteren Hinterecke von derselben Farbe. Schwarz sind dann ferner noch ein Fleck jederseits zwischen Schildchen und Flügelwurzel, die Nath zwischen Meso- und Metathorax, ein damit verbundener Fleck auf jeder Seite des letzteren, die vorderste Basis des Stieles und eine kaum unterbrochene, ziemlich breite Mittelbinde des letztern (von Gravenh. als 2 Seitenflecke angegeben). Die Anal-Querader der Hinter- flügel ist sehr entschieden hinter der Mitte gebrochen. Die beiden von der Basis des zweiten Segmentes schief nach hinten verlaufenden Furchen sind sehr deutlich und scheinen mir selbe ein characteristisches Merkmal der Gattung zu sein. Die Bauchfalte ist stark entwickelt, aber so bestimmt auf die Mitte beschränkt, dass die sonst entschieden niedergedrückte, flach gewölbte Form des Hinterleibes nicht die geringste Einbusse erleidet. Der Stiel hat eine seichte, nicht ganz an’s Ende reichende, furchenartige Rinne. Nach meiner Anschauung wäre nun die Charakteristik der Gattung, wie sie Holmgren gegeben, bezüglich des Hinterleibes in folgender Weise zu ändern: „Abdomen erassiusculum, breviter clavatum, dorso plano-convexo, segmento secundo basi media utrinque linea obliqua im- pressa, ventre mollissimo, post mortem in plicam saepe irregularem contracto.“ Mit dieser Aenderung dürfte aber‘ auch die Stellung der Gattung bei den Tryphonen ge- sichert sein, | 151 Adler, Beiträge zur Naturgeschichte der Cynipiden. Sep.-Abdr. a. d. D. Ent. Ztschr. 1877, 1. Schon in einer der früheren Nrn. der Ent. Nachr. deu- teten wir auf diese interessante Abhandlung, die wohl nur die Vorläuferin umfangreicher wichtiger und neuer Beobach- tungen sein wird, hin. Der Verfasser hat so vollkommen unerwartete Thatsachen entdeckt, dass seine Mittheilungen nicht blos das Interesse der Hymenopterologen, sondern aller Entomologen, ja aller Freunde der Naturwissenschaften erregen werden. Der erste Abschnitt handelt über die Parthenogenesis bei Rhodites rosae.') Prof. v. Siebold, der die Partheno- genesis bei Insecten, besonders bei Hymenopteren zum Ge- genstand eingehender Studien gemacht hat, hat bereits bei einer Anzahl Insecten die Fortpflanzung ohne Mitwirkung des männlichen Geschlechts nachgewiesen. Der Verf. zeigt hier, dass auch Rh. rosae sich ebenfalls auf diese Weise fortpflanzen kann und fortpflanzt, wenn sich auch von dieser Art noch hin und wieder Männchen zeigen, und zieht aus letzterer Thatsache den Schluss, dass in früherer Zeit eine geschlechtliche Fortpflanzung bestanden habe, die all- mählig in eine ungeschlechtliche übergegangen sei. Der zweite Abschnitt behandelt den Generations- wechsel der Cynipiden. Schon längst war es von manchen Schmetterlingen bekannt, dass sie je nach der Jahreszeit in 2 verschiedenen Formen, die ursprünglich für verschiedene Arten gehalten wurden, auftreten, so z. B. Vanessa levana u. prorsa, Lycaena polysperchon u. amyntor, Anthochoris belia u. ausonia; in neuerer Zeit ist dieselbe Beabachtung auch an nordamerikanischen Lepidopteren ge- macht. Prof. Weismann hat die Ursachen dieser Erschei- nung, die Wallace mit dem Namen Saison-Dimorphis- mus belegt, untersucht und die Resultate in seinen „Stu- dien zur Descendenztheorie, I.“ (cf. Ent. Nachr. 1875,) nie- dergelegt. Diesen Dimorphismus weist nun der Verfasser auch bei Cynipiden, und zwar bei 4 Arten, nach und kommt hierbei zu dem auffallenden Resultat, dass nicht 2 verschiedene Species, sondern sogar verschiedene Genera als zeitliche Formen derselben Art aufzufassen sind. Verf. beobachtete 1874 im Freien das Stechen von Neuroterus fumipenmnis "_ Y) Wir nehmen hier Veranlassung, auf die Beschreibung einer neuen Rhodites-Art, Rh. Mayri von G. v. Schlechtendal in dem „Jahres- bericht d. Ver. f, Naturk. Zwickau, 1876, S. 59“ hinzuweisen, a Een u ES EI ing a De BEER a DET he 152 und bezeichnete die angestochenen Knospen; bei fernerer Beobachtung fiel ihm auf, dass an allen angestochenen Stellen sich Gallen von Spathegaster albipes entwickelten. Er liess im folgenden Jahre nun denselben Neuroterus (im März) 2 in Töpfe gepflanzte und wohlgeschützte Eichen an- stechen und erhielt dasselbe Resultat: lauter Gallen von Spathegaster albipes und später auch das Insect. Es war damit bewie-en, dass „aus den von Neuroterus fumi- pennis gelegten Eiern nicht dieselbe Art, sondern eine total verschiedene, Spathegaster albipes, hervorgeht.“ Ueber die Verschiedenheit beider Insekten sagt der Verfasser: „Die beiden Thiere sind mit Recht in 2 verschiedene Gattungen gebracht. Abgesehen von der ge- ringeren Grösse unterscheidet sich Sp. albipes durch con- stante Merkmale von N. fumipennis: erstere Art hat einen - gestielten Hinterleib und lederartigen Thoraxrücken, letztere. sitzenden Hinterleib und glatten Thoraxrücken; erstere. kommt in beiden Geschlechtern vor, letztere nur im weib- lichen; von grösster Bedeutung ist endlich die Differenz in der Einrichtung des Stachelapparates der beiden Thiere. Neuroterus fumipennis ist ausgerüstet mit einem langen (der | Körperlänge etwa gleichkommenden), spirali: im Hinterleib ' aufgerollt liegenden Stachel, Spathegaster albipes dagegen | mit einem kurzen, kaum der Länge des Hinterleibs ent- sprechenden. Während der Stachel von Neuroterus fumi- | pennis hart und fest, stark chitinisirt ist, zeigt sich der gelblich durchscheinende von Spathegaster albipes von grosser Zartheit, dabei ist seine Endspitze eigenthümlich schnabelförmig nach abwärts gebogen. Für die Arbeit, welche der Stachel von Neuroterus auszuführen hat, taugt ein solcher Stachel nicht; derselbe ist einmal zu schwach und zart, um sich einen Weg in eine feste Knospe bah- nen zu können, andererseits gestattet auch die abwärts gebogene Spitze nicht ein directes Hineinbohren in eine‘ Knospe. Die Art wie Spathegaster albipes seine Eier legt, wovon gleich die Rede sein wird, liefert endlich den besten Beweis dafür.“ Es handelte sich nun um Erforschung der Umkehrung: | Entstehen aus den Eiern von Sp. albipes auch wiederum N. fumipennis? | Zu diesem Zwecke liess der Verf. wiederum in Töpfe gen; flanzte und im Zimmer geschützte Eichen von Sp. albipes— 2 echen (Anf. Juni). Ende Juli waren bereits die Gallen von N. fumipennis zu erkennen, und somit war der Formen- wechsel beider Insecten nachgewiesen. | 153 Auf gleiche Weise erkannte der Verfasser, dass aus den Eiern von Neuroterus lenticularis Spategaster baccarum entsteht, aus N. numismatis Sp. vesicatrix, aus N. laeviusculus Sp. tricolor. In gleicher Weise wurde beobachtet, dass Dryophanta scutellaris Trigonaspis cerustalis erzeugt. und umgekehrt; Dr. longiventris Spathegaster Taschenbergi. Hier sind Trigonaspis und Spathegaster wie oben die letztern die Sommerformen (d. h. ihre Entwickelung geht im Laufe des Sommers vor sich), Dryophantha wie oben Neuroterus die Winterformen. Auffallender, weil nicht als Sommer- und Winterformen, sondern neben einander laufend, ist der gleiche Zusammen- hang von Aphilotrix radieis und Andricus noduli, wie von Aphilotrix Sieboldi u. Andricus testaceipes. Aphilotrix legt im April und Mai die Eier, Andricus aber gelangt nicht in demselben Jahre zur Verpuppung, sondern überwintert und erscheint wahrscheinlich erst 2 Jahre nachdem das Ei von Aphilotrix gelegt worden. Darnach würden diese Arten 4 Jahre zu ihrem Kreislauf gebrauchen, da die Entwickelung der Andricus-Eier eben so langsam ist. Diese kurze Andeutung wird genügen, um die Leser auf das interessante Thema aufmerksam zu machen und vielleicht zu umfangreicheren Beobachtungen anzuregen. ISIN LH Einige Bemerkungen zur zweiten Ausgabe des Catalogus Coleopterorum Europae, Von E. von Harold. Es sind gerade neun Jahre verflossen seit dem Erschei- nen des letzten Catalogus Coleopterorum Europae. Die europäische Fauna ist in der Zwischenzeit nicht nur vielfach bereichert, sondern auch in einzelnen Gruppen gründlich umgearbeitet worden. Viele, den formellen Theil unserer Wissenschaft tiefberührende Prineipienfragen sind wiederholt erörtert worden, wobei eine Annäherung der sich meist sehr 'schroff gegenüberstehenden Ansichten nur selten erzielt wurde. Neue Theorien über die Begrenzungen faunistischer ‚Areale wurden aufgestellt, und die herrschende Strömung der Zeit, welche nahezu auf eine Negirung des Artbegriffes hin- ausläuft, hat auch in die deseriptive Entomologie Licht und Schatten hineingeworfen, Es war unter diesen Umständen, einem riesig angewach- senen literarischen Material gegenüber und inmitten der be- stehenden Dissonanzen kein leichtes Stück Arbeit, als die 154 Verf., Hr. Dr. Stein und Hr. J. Weise, sich entschlossen, den Bestand der europäischen Coleopterenfauna neuerdings kritisch zu sichten und übersichtlich darzustellen. Soweit es mir möglich war, in der Kürze der Zeit bei einer ersten flüchtigen Durchsicht zu einem Urtheile über den neuen Catalog zu gelangen, glaube ich dasselbe dahin abgeben zu können, dass die Verf ihre schwierige Aufgabe mit grossem Geschick bewältigt haben. Die neuere Literatur ist mit äusserster Sorgfalt benutzt und damit eine Vollstän-" digkeit erzielt worden, welche die Brauchbarkeit der Arbeit von vornherein verbürgt. Im Allgemeinen wurde der Grund- plan der früheren Au gabe beibehalten, der Umfang der europäischen Fauna erscheint daher durch die geographischen | oder politischen Grenzen bestimmt. Diese Einschränkung ist gewiss nur zu billigen, da die in letzterer Zeit beliebt gewordenene, eigentlich nur den Sammlerinteressen entsprun- gene Annexion des ganzen Mittelmeerbeckens, Syriens und Nordafrikas bis zur Sahara, durch Einführung einer Menge tropischer Formen, . eine Vorstellung über den faunistischen Character Europas geradezu unmöglich macht. Auch die systematische Anordnung ist in der Aufeinanderfolge der Fainilien fast ganz dieselbe geblieben, was ebenfalls das Richtige war, da die von neueren Autoren unter dem Namen Clavicornien zusammengefassten Formen höchst disparate Elemente enthalten, und eine nähere, auf die Untersuchung sämmtlicher nichteuropäischen Typen gestützte Begründung dieser Eintheilung zur Zeit noch nicht vorliegt. Nur die Micropeplidae, die von den übrigen Staphylinen durch ihre yueren, tief eingelagerten Vorderhüften erheblich abweichen, wären wohl schicklicher neben die Nitidulidae zu stellen oder als eigene Familie auszusche'den gewesen. Als abweichend vom früheren Wege wäre ebenfalls noch die in der Vorrede | ausgesprochene Absicht zu erwähnen, gewisse Varietäten durch Vorsetzen eines Buchstabens als „Rassen“ im Dar- win’schen Sinne zu bezeichnen. Zum Glück haben die Verf. von dieser Neuerung nur einen höchst bescheidenen Gebrauch gemacht, denn klarer wird dass Verhältniss der betreffenden Varietäten zu ihren Stammformen durch diese : ezeichnung wohl schwerlich sich gestalten. Als ein Fortschritt von eminenter Bedeutung muss jedoch die gründliche Reform begrüsst werden, welche die Verf. in\ der Nomenclatur durchgeführt haben. Sie haben mit dem alten, unhaltbaren System entschieden gebrochen und ent-| schlossen, nicht zögernd und nicht schmollend, jenen Weg: betreten, der allein zu einer Stabilität unserer Namen führen | wur Et 155 kann. Weicht auch hierin die gegenwärtige Ausgabe von den früheren bedeutend ab, so ist damit den folgenden für alle Zeiten eine feste Basis gegeben und die Möglichkeit ‚weiterer Veränderungen beseitigt oder doch auf ein Minimum reducirt. Bis jetzt war das entomologische Publikum im weiteren Sinne des Wortes kaum in der Lage, über die Be- richtigungen der Nomenclatur Kenntniss zu erhalten, da die- selben den Raum der wissenschaftlichen Fachschriften nicht überschritten hatten, und die faunistischen Handbücher, wie 2. B. die dritte Auflage der Fauna Austriaca, gar nicht oder nur ausnahmsweise aus dem alten Geleise heraustraten. Durch den neuen Catalog, dem sowohl seine Brauchbarkeit als das längst hierfür empfundene Bedürfniss unzweifelhaft eine sehr weite Verbreitung sichert, werden die Ergebnisse der kritischen Revision unserer Nomenclatur Gemeingut aller Fachgenossen, auch der hierbei nicht unbedeutend interessirten Sammler und Anfänger. Soviel ich aus den Mittheilungen meiner Correspondenten entnehmen kann, würde eine fortlaufende Nummeriruug der Arten, ähnlich wie sie Crotch bei seiner Checkl st in An- wendung brachte, nicht unlieb aufgenommen worden sein, und es wird seinerzeit bei einer dritten Ausgabe des Cata- logs in’s Auge zu fassen sein, ob nicht eine solche, mit grossen practischen Bequemlichkeiten verbundene Neuerung einzuführen wäre. Der Dank, den wir den Verf. dafür schulden, dassssie nach mühevolier, aufopfernder Arbeit unsern lang gehegten Erwartungen in so befriedigender Weise nachgekommen sind, darf uns nicht abhalten, einzelne Unrichtigkeiten zur Sprache zu bringen, deren Beseitigung im Interesse der Sache liegt. Ich werde hierbei möglichst nur solche Fälle erwähnen, welche positiv einer Berichtigung zu bedürfen scheinen, Anderes, wie z. B. der Gebrauch grosser Anfangs- buchstaben für Speciesnamen, die keine Substantive sind, die Bezeichnung Nitidulariae, u. s. w. wird immer mehr oder weniger Geschmackssache bleiben und als solche einer Re- gelung durch eine bestimmte Gesetzlichkeit sich entziehen. Die Verf. haben den Grundsatz, dass ein Name allemal zu beseitigen ist, welcher irrthümlich auf eine andere Art verweist, mit Recht angenommen und auch da befolgt, wo die Aenderung ganz ausdrücklich auf dieses Verhältniss Bezug nimmt, z. B. bei Hyboserus Illigeri Reiche. Es ist aber dieses Prineip durchaus nicht consequent durchgeführt worden, ja es liessen sich auffallender Weise die Verf. von dessen Befolgung mehrfach dadurch abhalten, dass neuere, 156 u Dr a ae Di mit den Regeln der Nomenclatur nicht vertraute Bearbeiter die irrthümlich eistirenden Namen beibehielten, trotzdem die- selben entweder von Dr. Gemminger oder von mir, und zwar aus guten Gründen, im Münchener Kataloge bereits beseitigt wurden. So erscheint (auf p. 103) ein Ebaeus pedieularius Schrank, den Dr. Gemminger mit Recht in praeoccupatus geändert hatte, weil Schrank auf pedicularius Linn. Bezug nimmt, der ein Cercus ist. Ebenso musste für Harpalus ferrugineus Fabr. (non Linn.!) rufus Brüggemann, für Lieinus silphoides Fabr. (non Rossi!) granulatus Dej., für Ptinus germanus Fabr. (non Linn.!) palliatus Perris gebraucht werden. Ebenso wären noch einige ältere Namen einzufüh- ren gewesen, wie z. B. Carabus variolosus Fabr. 1787 für nodulosus Creutz. 1799, Feronia macra (die Verf. werden doch schwerlich hier macros schreiben, wie sie melas für eine Feronia beibehalten haben) Marsh 1802 für pieimana Duft. u. s. w. Ich habe mich hier mit Rücksicht auf den Raum darauf beschränkt, nur einige Beispiele anzuführen, bemerke jedoch, dass solche unrichtige Namen in nennens- werther Zahl sich nur mehr bei den ersten Familien, insbe- sondere den Carabiden und Staphyliniden, bei den späteren dagegen fast gar nicht vorfinden. Bei manchen Artnamen ist statt des angegebenen Autors ein älterer, welcher die Art zuerst beschrieben hat und den auch der spätere citirt, anzuführen. So ist bei Carabus arvensis Herbst statt Fabr. zu lesen, bei Scarites Polyphemus Herbst statt Fabr., bei Pityophagus ferrugineus Linn& statt Fabr., bei Synchitodes crenatus Fabr. statt Herbst, bei Anthaxia manca Linne (in den Addendis zu Syst. Nat. XII, p. 1067 beschrieben) statt Fabr., bei Balaninus venosus Gravenhorst statt Germar, bei Oberea erythrocephala Schrank statt Fabr., u. s. w. Irrthümliche, auf Versehen beruhende Autoreneitate sind ferner Trogophloeus despeetus Baudi statt Rey, Scydmaenus Schaumi Lac. statt Lucas, ferner Ne- crophorus sepultor (nicht sepulchralis!) Charp. statt Heer. Was die Gattungsnamen anbelangt, so finde ich diesel- ben grösstentheils correet, angewendet. Für Bembidium ist mit Recht die ursprüngliche und wohl einzig richtige Schreib- art Bembidion hergestellt. Wenn die Verf. den Grundsatz adoptirten, gleichlautende Gattungsnamen wenigstens inner- halb der Entomologie zu verwerfen, wie aus der Beseitigung von Leptomorpha Germ, durch Leptispa Baly zu entnehmen ist, so mussten sie auch für Raymondia (von Frauenfeld schon für Dipteren gebraucht) den dafür von Wollaston auf- gestellten Namen Raymondionymus annehmen. Omosiphora ” ER #, Ri N % \ k 157 _ Reitter (1875) muss dem älteren Epuraeanella Crotch (1874) nachstehen, ebenso Heteroderes Latr. (1834) dem älteren Aeolus Eschsch. (1829). Paussus ist in den Bigae Ins. nicht von Linne, sondern von Dahl aufgestellt und heisst dort Pausus. Dass die Verf. die Unzahl neuer Namen für Unter- gattungen und abermaliger Abtheilungen dieser Subgenera, welche von Rey bei den Aleocharinen und von Mulsant bei den Aphodien aufgestellt worden sind, als unnützen Ballast bei Seite gelassen haben, kann ich nur vollkommen billigen. Auf die Gruppe der CGoprophagen muss ich hier etwas näher eingehen, weil gerade bei diesen eine Reihe von Un- richtigkeiten sich findet, die leicht zu vermeiden gewesen wäre, Für Ateuchus haben Malsant und v. Lansberge, ebenso der Münchener Catalog und zwar mit gutem Rechte Scara- baeus eingeführt, die Verf. hätten sich also getrost diesen Vor;zängern anschliessen können. Dass Onitis Olivieri Dlig. — Belial Fabr. ist, glaube ich klar genug (Coleopt. Heft XII. p. 1) nachgewiesen zu haben. Bei Lethrus cepha- lotes ist nicht Fabr., sondern Pallas als Autor zu eitiren, Bubas bubalus kommt bei Linne nicht vor und ist derselbe erst von Olivier beschrieben worden, Einen Geotrupes (Geotrypes! — warum denn nicht auch Lyperus?) foveatus habe ich nicht als neu beschrieben, sondern nur die Art- rechte des foveatus Marsh, erörtert, ebensowenig und zwar deshalb nicht, weil ich grundsätzlich Varietäten nicht mit Namen belege, habe ich einen Trox nodulosus oder hispani-. eus beschrieben, sondern nur nodulosus Dahl und hispanieus Waltl als Varietäten von hispidus und perlatus besprochen. Onthophagus Mniszechi Hochh. ist allemal ein vergebener Name, es musste daher derselbe geändert, oder die Art unter furcatus, von dem sie schwerlich verschieden ist, citirt wer- den. In der Gattung Aphodius kommen zwei Arten mit dem Namen rufus vor, obwohl ich, und zwar wieder aus guten Gründen, den späteren Sturm’schen in Sturmi geändert hatte. Das ist schlimm genug, in den Üorrigendis aber tritt eine neue ganz fatale Verschlimmerung hinzu. Statt den zweiten und späteren, durch den von 1782 datirenden Stoll’schen rufus unmöglich gewordenen rufus Sturm in Sturmi Harold zu emendiren, womit die Sache berichtigt gewesen wäre, wird ‚rufus Sturm beibehalten und der unantastbare rufus Moll als Synonym unter arcuatus Moll gestellt! Unerklärlich ist mir wie die Verf. unter Agelastica neben der alni auch noch die halensis als zweite Art aufführen und "Agelasa Motsch. (Sermyla Chap.) einfach als Synonym mit ‚der Gattung verbinden konnten. Die halensis gehört durch BT": 158 die hinten geschlossenen Gelenkgruben der Vorderhüften und verdicktes vorletztes Glied der Maxillartaster, einer ganz anderen Abtheilung der Galerucinae an, worüber bei Chapuis in der Fortsetzung zu Lacordaire’s Genera Auskunft zu finden war. Von fehlenden Arten wüsste ich augenblicklich nur Bembidion crassicorne Putz. Aun. Soc. Belg. 1372. Compt. rend. p. 71 aus Asturien und Ochthebius Poweri Rye Ent. Monthl. Mag. 1869. p. 4. aus England zu nennen. Dagegen ist wohl Carabus Bonplandi auszuschliessen, da derselbe nicht vom Caucasus stammt, sondern bis jetzt nur aus Kleinasien nachgewiesen ist. Auch Trox italicus, der zu diesem Namen nur durch eine Mystification gekommen und ein unzwei- felhafter Exote ist, wäre besser weggeblieben. Auf die Correctheit des Druckes ist grosse Sorgfalt ver- wendet worden, und Errata wie Onthopagus verbessern sich leicht selbst. Feronia punctata muss punctulata heissen, auch ist Schaller statt Fabrieius als Autor zu citiren. By- thinus Burelli muss, wenn ich nicht irre, Burrelli geschrieben werden. Uleiota dürfte wohl Uliota lauten, jedenfalls das noch an Brontes erinnernde planatus in planata zu ändern sein. Augenblicklich ist mir die betreffende Literatur nicht zur Hand, aber Parascythopus (p. 136 und im Index) scheint sich für Parascythropus eingeschlichen zu haben. | Durch vorstehende Bemerkungen, die ich des Raumes halber möglichst kurz fasste, wollte ich darauf hinweisen, dass der gegenwärtige Catalog noch in mehrfacher Beziehung der Berichtigung bedarf. Im Ganzen betreffen jedoch diese Mängel mehr die formelle, bei einer derartigen Arbeit aller- dings nicht unwesentliche Seite derselben. Aber auch so wie sie ist, heissen wir sie als trefflichen Führer willkommen, dessen Dienste uns auf geraume Zeit hinaus unentbehrlich sein werden. AL SISLSSIE ILL. Massenhaftes Auftreten von Insecten. Im Juli und August 1876 fanden sich bei Eberswalde auf dürren Sandhügeln, die nur von Artemisia und anderen Unkräutern bewachsen waren, unter den massenhaften Oedipoda cineracens ebenso viele Caloptenus Italicus, ohne’ dass ich im Jahre vorher ein Exemplar gefunden hatte. Die’ Thiere waren so zahlreich, dass ich in einem Nachmittage'| über hundert davon fangen konnte, ohne irgend eine Ab- nahme zu beme .ken. Mitte September waren sie plötzlich‘ verschwunden. S!e scheinen gleichzeitig mit der sogenannten! 159 Wanderheuschrecke der Mark aus südlicheren Gegenden an- gekommen zu sein, Zu derselben Zeit kamen die sonst ziemlich selten autf- tretenden Gallen von Cecidomyia strobilina an den Ufern der Oder im Oderbruche überall auf Weidenanpflanzungen vor, so dass fast kein Strauch von ihnen verschont blieb. Da nur die Zweigspitze deformirt wird, so war der Schaden kein bedeutender. Die Mücke zu erziehen war mir nicht möglich, da meine Abreise vor Beendigung der Gallenreife erfolgte. Im Juli 1877, als ich eine Ferienreise durch Thüringen machte, stiess ich in der Nähe von Buttstädt auf grosse Schaaren von Ameisen der Art Myrmica laevinodis N., es waren lauter geflügelte Männchen und Weibchen, erstere aber überwiegend. Die Thiere bewegten sich in Wolken, der Wind- richtung folgend, wie Nebel über die Wiesen und setzten sich dem Beobachter in grosser Menge auf den Leib, so dass in wenigen Minuten Tausende abgestreift werden konnten. An- dern Tages traf ich ebensolche Schaaren auf der Eckartsburg an, sogar ca. 100 Meter hoch über der Ebene auf einem Thurme, wo sie in dichtgedrängten Schaaren umherschwärmten oder überall wie gesäet auf dem Mauerwerk sassen. Am andern Tage waren die fliegenden Thiere verschwunden, aber überall noch festsitzende zu bemerken. Zu derselben Zeit beobachtete ich in Eckartsberge in Thüringen ein massenhaftes Vorkommen von Forficula auricularia L. Eine, meinem Absteigequartier benachbarte Scheune, war mit Raps angefüllt, und von hier aus verbrei- teten sich die Thiere in die Nebenhäuser, wo sie aber furcht- bar lästig waren. In allen Kleidungsstücken sassen sie dicht- gedrängt, an den Wänden und Decken der Zimmer, im Brote und überall, so dass von mir mehrfach zum Trocknen hin- gestellte Insekten über Nacht von ihnen aufgefressen wurden. Als die Scheune vom Raps geleert war und gereinigt wurde, fegten die Drescher aus den Winkeln eine so grosse Menge ‚zusammen, dass ein altes Scheffelmaass völlig davon angefüllt und den Hühnern als willkommene Speise vorgeworfen wurde. Unter den vielen Hunderten, welche ich auf die Species untersuchte, fanden sich nur wenige F. acanthopygia, die andern waren alle auricularia. Im Sommer 1876 fanden sich bei Eberswalde massen- hafte Puppen von Trichiosoma lucorum vor, die sehr leicht die Wespen ergeben, besonders in der Nähe der Forstgärten. Ich erzog und fing über 50 Stück davon nebst zahlreichen Schmarotzern aller Art. In diesem Sommer waren bis zum DE ul TE Be ar ir E u BET BE Dr 160 1 20. :August bei Perleberg in den Anlagen nahe bei der Stadt Cimbex betulae besonders zahlreich, so dass ich die Exemplare zahlreich fing und aus den Puppen erzog. Varie- täten aller Art kamen vor, von ganz schwarzer bis hell- brauner F.rbung, aber vielleicht nur unter 10 Weibchen ein Männchen. Im Juni 1877 entdeckte ich in der Nähe Perlebergs, in einem Tümpel beim Dorfe Sukow masssenhafte Ranatra linearis, von der ich binnen kurzem einige 50 Stück fing. Während meiner ganzen Sammelzeit hatte ich diese Thiere nur sehr vereinzelt angetroffen, war also von der Massen- haftigkeit überrascht. Mangelnde Aufbewahrungsgläser hin- derten mich, noch mehr Thiere gleichzeitig einzufangen, von denen noch viele mit Leichtigkeit zu erlangen waren. Ein anderes auffallend reiches Auftreten habe ich aus | dem Herbste 1876 zu bemerken. Auf dem sogenannten Mühlenberge bei Eberswalde fand ich auf einem Sandfelde in grosser Menge die Galle von Aulax Rhoeadis Htg., so | dass ich hunderte der deformirten Mohnköpfe einsammeln | konnte. Dieselben lieferten vom April d. J. an die Cynipiden und zahlreiche Schmarotzer, ohne irgend welche Vorsichts- | massregeln zu beanspruchen. Viele Gallen enthalten noch jetzt, Ende August, die Larven. | Im übrigen war das Jahr 1877 ein sehr ungünstiges für Hymenopteren und Orthopteren, da es seit Ende Juni in der | Priegnitz fast alle Tage geregnet hat oder stürmte. Auch | der sehr nasse und kalte Frühling war durchaus nicht dazu | angethan, die Insecten in ihrer Entwickelung zu förden. Perleberg, 24.8. 77. Dr. F. Rudow. Der Kartoftelkäfer in Deutschland. Als ich im Jahre 1875 die Möglichkeit einer Einschlep- pung des Kartoffelkäferrs behauptete, entgegen den Ansichten der meisten nicht nur unserer deutschen, sondern auch der englischen und belgischen Entomologen, befand ich mich, wie die Thatsachen bewiesen haben, im Recht. Der Kar- | toffelkäfer (Doryphora 10 — lineata. Say)') ist in Mülheim | 1) Riley (8. Annual Report, S. 2) sagt: Vergangenen Sommer war es mir gestattet, die prächtige und umfangreiche Sammlung von Chry- someliden des H. Bater in London zu untersuchen. Sie bewies mir, dass die Schenkelgrübchen, auf welche Stal sein Genus Leptinotarsa grün- det und zu dem der Kartoffelkäfer im Gemminger und Harold’schen Katalog gestellt wird, in Wirklichkeit von keinem generischen Werthe ist. Verschiedene eigentliche Doryphorae mit voll entwickeltem Brust- dorn zeigen sie in grösserem oder geringerem Maasse, concatenata F. 161 a. Rhein aufgetreten,?) trotz der sorgfältigen unter Leitung der Professoren Gerstäcker aus Greifswald und Sell vom Reichsgesundheitsamt in Berlin angestellten Vertilgungs- massregeln jetzt schon zum zweiten Mal. Hoffentlich gelingt es der emsigen Bemühung der Behörden, das schädliche Insect, dass sich glücklicher Weise nur an dieser einen Stelle gezeigt hat, auszurotten. Wie es eingeschleppt worden ist, darüber liegen keine bestimmten Nachrichten vor. Die Vermuthung, dass es mit amerikanischem Speck einge- führt worden sei, hat sich nicht bestätigt. Man meint vielmehr, dass es gar nicht direct nach Mülheim, sondern nach Köln gebracht und von dort nach seinem Fundplatz geflogen sei. Der Kartoffelkäfer fand sich bei Mühlheim bereits in allen Stadien, ziemlich zahlreich auch im Puppenzustand in der Erde, vor. K. SI ILL SS LLLI Notiz über Colias Palaeno (L.) var. Europomene (0.) und varietas. Mit Bezug auf die Mittheilung des Herrn Bachstein (s. diese Blätter p. 139) füge ich hinzu: Ich habe 18376 im Ober- Engadin die var. Europomene (O.) vielfach gefangen, und dabei auch beobachtet, dass dieselbe ihre Eier an Vacecinium uliginosum absetzt. Die beiden hervorra- sendsten Schauplätze waren die Vorpartien des Morteratsch- ' Gletschers und die Ober-Alpina bei St. Moritz. An beiden ' Plätzen wächst vacc. uliginosum zahlreich und fliegt der Schmetterling speciell um diese Pflanze und ruht bei. schlech- tem Wetter mit Vorliebe auf ihr. Rhododendron wächst hier auch, weshalb ich die Ansicht des Herrn Venus nicht negiren kann, aber Vacceinium ist die Hauptnähr- pflanze. — Die gelbliche Varietät Werdandi @ wurde öfters mit der Schweizer Stammform var. Europomene ge- fangen, sowie auch 2 Q@, welche „hell lichtgelb“ mitteninne standen. — Mainz, 13.9. 77. Alexander v. Homeyer. sogar mehr als 10— lineata. Ich bin völlig der Ansicht Lecontes, dass, wenn irgend ein Merkmal zur Trennung der 10 —lineata von Chrysomela berechtigt, es die Form der Palpen ist, die sie zu Doryphora stellen lassen, einer natürlichen Gruppe, ausgezeichnet durch Färbung und Mangel des Brustdorns. v. Harold dagegen hält die 10-lineata als Leptinotarsa aufrecht. — Vergl, den Artikel von Dr. Schaufuss. 2) Seit dieser Artikel geschrieben wurde, auch bei Torgau in Sachsen, a 1 ‘ 162 Die „Entom. Nachrichten p. 147,“ aufgeworfene Frage, „ist der in Mülheim gefundene Kartoffelkäfer wirklich Doryphora 10—Jlineata? möchte ich präciser ausgesprochen wissen, etwa: Ist der Kartoffelkäfer über- haupt Doryphora 10—Jlineata und zwar die ältere Say’sche Art oder die neuere Rogers’sche? Wenn die Soc. entomol. de France in ihrem Bull. v. Juli 77 an der deutschen Bestimmung des Mülheimer Thieres zweifelt, so hat sie dies sicher mit vollem Rechte gethan, denn alle Exemplare der angeblichen „Doryphora 10—Jineata,“ — und es sind deren hunderte — die mir durch die Hände gegangen sind, gehörten der Leptinotarsa juncta Germ. oder der Leptinotarsa multilineata Stal, welche eine Varietät der Lept. decemlineata Say non Rog.') sein soll, an. Ich selbst besitze in meiner grossen Sammlung nicht ein einziges Exemplar der echten Leptinotarsa decemlineata Say und von dieser sollte doch eigentlich die Rede sein, wenn man nach den neueren Begriffen von „Colorado-* oder „Kartoffelkäfer“ spricht. In Sachsen ist durch Ministerialverordnung das Ver- senden oder Halten lebender Coloradokäfer und Larven bei 150 M. Strafe verboten. Wir dürfen daher in Sachsen nicht mehr eigene Beobachtungen an lebenden Stücken machen. In Seiffen sind officiell 30,000 (?) Colorado - Käfer- Modelle bestellt. Merkwürdigerweise zeigen diese Seiffener-Modelle gelbe Beine, also solche, wie sie die echte Leptinotarsa decemlineata Say hat. Dürften wir nun in Sachsen den Coloradokäfer noch aus Larven züchten oder lebend beob- achten, so käme vielleicht gar eine Leptinotarsa multilineata Stal heraus und dann — taugten ja die Seiffener 30,000 Modelle nichts. Doch ich will die Entwickelung solcher Hintergedanken en officiellen Sachverständigen, die wir in Sachsen haben, überlassen; diese sind verpflichtet, Alles besser zu wissen. Dresden im Septbr. 1877, Dr. Schaufuss. SSL LLELLLLL Neue Literatur. Stettiner entomologische Zeitung, 1877, 79. Zeitschrift für Entomologie, neue Folge, 6. Heft, Breslau, 1877, Archiv für Naturgeschichte, 43. Jahrg., 2. Heft, Berlin 1877. Lepidopterologisches von C. Freyer, Sep. Abdr. 24. Bericht Nat- Ver. Augsburg, S. 93-118. !) Vergl. den Artikel in der Berl, Ent Ztschr, 1874, 443, D. Red, 163 Museum Godeffroy, Catalog VI. Nachträge zu Catalog V. Ham- burg, 1877. 108 S. Jahresbericht des Vereins f. Naturkunde zu Zwickau, 1876; ersch. 1877. Insecten Deutschland’s, V. Bd., Bogen 1—13, bearb. von H. v,. Kiesenwetter (Anobiaden und Cioiden). Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung. Bertkau, Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1873 u. 1874. 288 S. Eben- daselbst. Annales de la Soc. Entomol. de France, 1877, I. u. I. Trim. SL LSI LI IS I LLLE Ihren Wohnungswechsel zeigen an die Herren: Oberförster von Bernuth von Jägerhof bei Wolgast nach Freienwalde a. O,; k. k. Forsttaxator Eugen Dobiasch von St. Roch nach Udbina bei Gospic, Militärgrenze; Custos H. Hüttenbacher nach Nischburg b. Be- raun, Böhmen. ILL LL LS LLIL IL Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote, indessen nicht für Verkaufsanzeigen, auch werden diese ‚Mittheilungen nicht wiederholt.) Einige Centurien Rosalia alpina, Dicerca berolinensis "und Morimus tristis wünscht gegen andere Europäer, beson- ‚ders Caraben, Bupresten und Böcke einzutauschen. | Eugen Dobiasch in. Udbina, Militärgrenze. SSL LLLLILLL Anzeigen. Ich bin von meiner Reise nach Lappland mit Insecten aller Ordnungen, scandinavischen Vögeln, Eiern, Fischen, Crustaceen etc., die ich billig zu verkaufen wünsche, zurück- gekehrt. Von Makrolepidopteren und Pyraliden können auf Verlangen gedruckte Preisverzeichnisse zugesandt werden, Sven Lampa in Tillberga, Schweden. Arctia Flava-Raupen aus dem Ei gezogen gebe ich ab, 1 Stück 1 Mrk., 12 Stück 10 Mark. Vietor Kuhlmann, Insecten-Handlung, Dresden, Gr, Plauenschestr. Nr, 39, 164 H. Ribbe in Blasewitz bei Dresden. Grosse Auswahl von europäischen und exotischen Lepi- dopteren und Coleopteren, vorzüglich schön sind die von mir in Panama gesammelten Arten. Ich besitze die von Herren Haberhauer, Christoph, Zach in Süd-Russland, Türkei, Klein- Asien, Syrien etc., und von Herrn Dr. O. Staudinger in Amasia gesammelten Coleopteren, worunter viele schöne und seltene Arten. Von exotischen Coleopteren habe ich grosse Vorräthe aus Ost-Indien (Darjeeling), Malacca, Borneo, Au- stralien, Zanzibar, West-Afrika, Nord- und Süd-Amerika. Ende dieses Jahres hoffe ich ein Preis-Verzeichniss der Co- leopteren und Lepidopteren herauszugeben und werde bemüht | sein, bei schönen Exemplaren die möglichst billigen Preise zu berechnen. Die geehrten Herren Sammler, welche letztere wünschen, bitte mich baldigst davon zu benachrichtigen. Zum Tausch bin ich gern bereit. Briefe etc. werden franco erbeten. Dr. Schaufuss, Pselaphiden Siams, Dresden, bei F. Thomas, Preis 1,50 M., nicht 1 M., beim Verf., wie irrthüm- lich angegeben wurde. Im Besitz einer bedeutenden Anzahl Käfer von den Philippinen-Inseln offerire ich: 100 1Stück in circa "70 Arten"... „7 2 Rn RE . "Rmk, 39: Von vielen Arten sind 5—10 Stück A Sorte zu eivilen | Preisen abzugeben und stehen darüber specielle Listen zır Verfügung. E. Schmidt, Flottbeeker Baumschule bei Altona. Kachftehende Etiquetten find in verfchiedenen Farben zu hasen In der Naturalienhandlung von F. Keitel Berlin, Nicolai Kirchhof 9. we a 100 10 Pf. N MA4 2%, Druckfehler in Heft 9. Pag. 135, Z. 9 v..u. ist statt DENKE un zu lesen „Rittnerhorn“. In Commission. bei “Ch. F view eg in "Quedlinburg. Druck von Aug. Dose in Putbus. | Dieser Nr. liegen bei: Dämel’s Preisverzeichniss und ein Bücherverzeichniss der Nicolai’schen Buchhandlung. | nah rn; %, 5 ne ee a a un in } "Ah “. In der Nicolaischen Verlags-Buchhandlung in Berlin sind erschienen: Archiv für Naturgeschichte. Gegründet von A. F. A. Wiegmann. — Fortgesetzt von W. F. Erichson. In Verbindung mit Prof. Dr. R. Leuckart in Leipzig, herausgegeben von Prof. Dr. F. H. Troschel in Bonn. Dreiundvierzig Jahrgänge. (1835 — 1877.) (Jahrg. 1835 bis 1863 & 19 Mk. 50 Pf. — 1864 bis 1872 & 24 Mk. — Jahrg. 1873 85,50 Mk. — Jahrg. 1874 30 Mk.) Ks Die erschienenen Hefte der Jahrgänge 1875—1877 haben jedes einen besonderen Preis. Das Register zu den ersten 25 Jahrgängen des Archivs von F. H. Troschel bearbeitet Kostet 5 Mk. Jeder Jahrgang des „Archivs“ besteht aus 6 Heften oder 2 Bänden, mit theils colorirten, theils schwarzen Kupfertafeln. Der erste Band enthält die „Originalaufsätze“, der zweite die „Jahresberichte“. Die letzteren verbreiten sich über die jährlichen Erscheinungen im Gebiete der allgemeinen Zoologie und der Naturgeschichte des Menschen — der Na- turgeschichte der Säugethiere — der Vögel — der Herpetologie — der Ichthyologie — der Mollusken — der niederen Thiere — und der Entomologie. Die jetzigen Bearbeiter derselben sind: Dr. v. Pelzeln (Ornithologie), Prof. Leuckart (niedere Thiere), Dr. Bertkau (Entomologie), und Prof. Troschel (Säugethiere — Herpetologie — Ichthyologie — Mollusken. Bei Abnahme der ersten 38 Jahrgänge des Archivs, deren Ladenpreis 781 Mk. 50 Pf. beträgt, findet eine bedeutende Preisermässigung auf 450 Mk. statt. — Einzelne Jahrgänge aus der Reihenfolge 1835 bis1864 (Jahrg. L.—XXX.) werden, statt des Ladenpreises von 19 Mk. 50 Pf. a 12Mk. erlassen. Die folgenden Jahrg. behalten den ursprünglichen Preis. Naturgeschichte der Insecten Deutschlands. Begonnen von Dr. W, F\, Erichson. Fortgesetzt von Prof. Dr. H. Schaum, Dr. G. Kraatz und H. v. Kiesenwetter. Erste Abtheilung: Coleoptera. Band I. Erste Hälfte. Bearbeitet von H. Schaum. Geh. 13 Mk. 50 Pf. Band I. Zweite Hälfte, erste Lief. Bearb. von H. v. Kiesenwetter. 3 Mk. Band II. Bearbeitet von G. Kraatz. 18 Mk. Band III. Bearbeitet von W. F. Erichson. 15 Mk. Band IV. Bearbeitet von H. v. Kiesenwetter. 12 Mk. (Bei Abnahme dieser 4 Bände nur 36 Mk.) Band V. Lieferung I. Bearbeitet von H. v. Kiesenwetter. 5 Mk. | BB Es ist jetzt Veranstaltung getroffen worden, dass die Fortsetzung dieses elassischen Werkes in möglichst rascher Folge erscheint. ' Deutsche Entomologische Zeitschrift. Herausgegeben von dem Entomologischen Verein in Berlin. (Redacteur: Dr. G. Kraatz.) u Erster bis Einundzwanzigster Jahrgang (1857 — 1877). Jahrg. I. a 6 Mk. — Jahrg. IL—XIV.3 9 Mk. — XV. 13Mk.— XVLa12Mk. — XVII. 213 Mk. — XVIII 3 14Mk. — XIX. 3 30 Mk. 50 Pf. — XX.a31 Mk. — XXI. Jahrg. 1. Heft 7 Mk. | Berendt, Dr. 6. €., Die Insecten im Bernstein, ein Beitrag zur Thier- ; geschichte der Vorwelt. 2 Mark. — —, Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vor- welt. I. Bd. 1. Abth. Der Bernstein und die in ihm befindlichen Pflanzenreste der Vorwelt, bearbeitet von H. R. Göppert und G.C. Berendt. Mit 7 Tafeln. gr. Fol. 14 Mark. — —, I. Bd. 2. Abth. Die im Bernstein befindlichen Crustaceen, Myriapoden, Arachniden und Apteren der Vorwelt, bearbeitet von C. L. Koch und G. C. Berendt. Mit 17 Taf. gr. Fol. 14 Mark. — —, II. Bd. 1. Abth. Die im Bernstein befindlichen Hemipteren und Orthopteren der Vorwelt, bearbeitet von E. F. Germar und 6. | C. Berendt. — 2. Abth. Die im Bernstein befindlichen Neurop- |) teren der Vorwelt, bearbeitet von F. J. Pietet-Baraban und H. Hagen. Mit 8 Taf. gr. Fol. 14 Mk. Bouche, P. F., Naturgeschichte der Insecten, besonders in Hinsicht ihrer ersten Zustände als: Larven und Puppen. 1. Lief. Mit 10 Kupfertaf. 3 Mk. | Brischke, (. 6. A., Abbildungen und Beschreibungen der Blatt- wespen- Dr mit Berücksichtigung ihrer Enstehungsgeschichte und des Schadens, den sie an land- und forstwirthschaftlichen Gewächsen an- richten. 1. Lief. mit 3 illuminirt. Kupfertafeln. 4 Mark. Dahlbom, A. 6, Hymenoptera europaea praecipue Borealia, formis.| typieis nonnullis specierum generumve exoticorum propter nexum systematicum | associatis per familias, genera, species et varietates. — Tom. IL. Chrysis, | in sensu Linn. Acced. 12 Tab. aeri incis. 6 Mark. | Erichson, W. F., H. Schaum, A. Gerstaecker, F. Brauer und Ph. Bertkan, | Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1838—1872. 81 Mk. 50 Pf. 8” Diese | Berichte werden durch Ph. Bertkau fortgesetzt. ! | “ N nn RE a RATE ERBE SS Be Es Ze wo £ ‚Förster, A., Monographie der Gattung Pezomachus. Gıv. 5 Mk. Gerstaecker, A, Rhipiphoridum coleopterum familiae dispositio systematica. Acced. tabula aeri ineisa. 2 Mk. 50 Pf. ‚Gorski, S. R., Analeeta ad Entomographiam provinciarum oceidentali-meri- dionalium Imperii Rossici. Fasc. I. Cum tribus tabulis coloratis aeri ineisis. A4Mk. Greeff, Rich, Untersuchungen über einige merkwürdige Thier- gruppen des Arthropoden und Wurm-Typus. Mit4 Taf. 1 Mk. 50 Pt. ‚Grube, A.E., Die Familien der Anneliden, mit Angabe ihrer Gattungen und Arten. Ein systematischer Versuch. 3 Mk. — —, Bemerkungen über die Phyllopoden, nebst einer Uebersicht ihrer Gattungen und Arten. Mit 4 Kupfertafeln. 1 Mk. 50 Pf. — —, Ausflug nach Triest und dem Quarnero. Beiträge zur Kennt- niss der Thierwelt dieses Gebietes. Mit 5 color. Kupfertaf. 3 Mk. — —, Die Gattungen Estheria und Limnadia. 1 Mk. 50 Pf. Haag-Rutenberg, Monographie der Eurychoriden. 2 Mark. Heyden, L. v., Entomologische Reise nach dem südlichen Spanien der Sierra Guadarrama und Sierra Morena. Portugal und den Cantabrischen Gebirgen. Mit Beschreibungen der neuen Arten und einem Anhange: von Heyden: Revision der europäischen Hymenoplia Arten.» Allard: Revision des Curculionides Byrsopsides. 7 Mk. Kellner, A., Verzeichniss der Käfer Thüringens. 6 Mark. Kraatz, &., Die Staphilinen-Fauna von Östindien, insbesondere der Insel Ceylan. Mit 3 Kupfertafeln. 2 Mk. 50 Pf. 5 — —, Revision der Tenebrioniden der alten Welt. 4 Mark. — —, Verzeichniss der Käfer Deutschlands. Herausgegeben von dem Entomologischen Verein in Berlin. 2 Mk. 25 Pf. Leuckart, R., Zur näheren Kenntniss der Syphonophoren von Nizza. Mit 3 Kupfertafeln. 2 Mark. — —, Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen in der Natur- geschichte der niederen Thiere, während der Jahre 1857 bis 1875. I. Theil. 11 Hefte. 44 Mark. RS Diese Berichte werden fortgesetzt. Leydig, F., Ueber die Molche (Salamandrina) der württembergi- sehen Fauna. Mit 3 Tafeln. 2 Mk. — —, Die Hautdecke und Schale der Gastropoden nebst einer Ueber- sicht der einheimischen Limacinen. Mit 8 Kupfertaf. 5 Mk. Mobnike, O0, Uebersicht der Cetoniden der Sunda-Inseln und Molukken, nebst Beschreibung von 22 neuen Arten. Mit 3 Taf. 3 Mk. — —, Die Cetoniden der Philippinischen Inseln. Mit6Taf. AMk.50Pf. Monatsblätter, Entomologische, herausgegeben von G. Kraatz. 1. Jahr- gang 1376. 5 Mark. i Ratzeburg, J. Th. Chr., Die Forst-Insecten, oder Abbildung und Beschrei- bung der in den Wäldern Preussens und der Nachbarstaaten als schädlich oder nützlich bekannt gewordenen Insecten. 3 Bde. in gr. Quarto. mit 55 colorirten und schwarzen Kupfertaf. nebst vielen Holzschnitten. 63 Mark. Ratzeburg, J. Th. Chr., Die Ichneumonen der Forst-Insecten in fort licher und entomologischer Beziehung. Ein Anhang zur Abbildung und Be- schreibung der Forst-Insecten. 3 Bde. gr. Quarto. Mit 7 Kupfertafaf. 29 Mark. ’ -— —, Die Waldverderbniss, oder dauernder Schade, welcher durch Inseetenfrass, Schälen, Schlagen und Verbeissen an lebenden Waldbäumen entsteht. Zugleich ein Ergänzungswerk zu der „Abbildung und Be- schreibung der Forst-Insecten“ 2 Bde. Mit 61 Kupfer- und Stein- drucktafeln, grösstentheils in Farbendruck und vielen Holzschn. 36 Mk. — —, Die Waldverderber und ihre Feinde. Ein Handbuch für Forst- männer, Landwirthe, Gärtner und alle mit Waldbäumen Beschäftigte. 7. vielfach vermehrte und verbesserte Auflage von Dr. J. F. Judeich, Director der Forst- Akademie zu Tharand. Mit 10 nach der Natur getreu color. und schwarzen Kupfert. und 40 Holzschn. Eleg. gebd. 15 Mk. Reinhard, 0., Ueber die Molluskenfauna der Sudeten. 2 Mark. Reitter, Edm., Revision der europäischen Meligethes-Arten. 6 Mk. — —, Die europäischen Nitidularien und Revision der europäischen CGryptophagiden. 4 Mark. — —, Revision der Gattung Trogosita Oliv. Darstellung der mit Epuraea verwandten Gattungen. Die süd- und mittelamerikanischen Arten der Gattung Tenebrioides Pell. et Mitterp. 2 Mk. 50 Pf. — —, Systematische Eintheilung der Nitidularien. 6 Mark. — —, Beschreibung neuer Nitidulidae und Systematische Eintheilung ' der Trogositidae nebst E. v. Harold: Verzeichniss der von H. Leder ge- sammelten coprohagen Lamellicornien. 4 Mark. Seidlitz, Geo., Die Otiorhynchideen s. str. nach den morphologischen Verwandtschaftsverhältnissen ihres Hautscelets vergleichend dargestellt. 4 Mk. Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. Jahr- gang 1865— 186% & 2 Mark 50 Pf. Stierlin, @., Revision der Otiorhynchus-Arten. 6 Mark. Troschel, F.H., Das Gebiss der Schnecken zur Begründung einer natür- lichen Classification untersucht. I. Bd. mit 20 Kupfertaf. 41 Mk. LH. Bd. | Lieferung 1—4 & 9 Mark. Wied, Max, Prinz zu, Verzeichniss der auf seiner Reise in Nord- Amerika beobachteten Säugethiere Mit 4 Tafeln. 2 Mark. Zenker, W., Anatomisch-systematische Studien über die Krebs- thiere (Crustacea), Mit 6 Kupfertafeln. 4 Mark. | CGatalogi Coleopterorum Europae. Editio secunda. Auctoribus Dr. J. P. E. Fr. Stein et Jul. Weise, ca. 4 Mk. Druck von Adolf Knickmeyer, Berlin, Ross-Str. 30, Entomologische Nachrichten. Dr. PEK ot ter: IL2I Putbus, den 1. | November. Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Bei wiederholter Insertion oder bei Inseraten von 1 Seite und darüber 20 ? Rabatt. Beilagen bis zur Stärke eines Bogens 5 M. Die Ent. Nachrichten haben auch in diesem Jahre neue Freunde gefunden, so dass die Zahl der Abonnenten sich auch gegen das letzte Jahr gemehrt hat. Schon im 2. Jahre des Bestehens wurde uns von verschiedenen Seiten Bedauern über die Aenderung des halbmonatlichen Er- scheinens in monatliches ausgedrückt, und auch in diesem Jahre wurden Wünsche ausgesprochen, wiederum halbmonat- lich die Ent. Nachr. zu bringen. Wir haben diesen Wünschen Rechnung getragen, weil gerade ein entomologisches Blatt durch schnelleres Erscheinen manchen Vortheil bringt, und es werden demnach vom 1. Jan. 1578 ab die Ent. Nachr. am 1]. und 15. jeden Monats erscheinen. Zugleich wird auf diese Weise der Umfa..g vergrössert und manchem Artikel mehr Raum geschafft werden. Anderweitigen Wünschen Rechnung tragend haben wir uns entschlossen, von neuem die Ent. Nachrichten direct unter Kreuzband zu expediren, haben wir doch schon in |diesem Jahre trotz der angezeigten Nichtexpedition gegen 1200 Exemplare selber verschicken müssen. Ebenso nehmen aber wie bisher die Post sowohl im Inlande wie im Aus- lande und der Buchhandel Abonnements an. Der |Pränumerationspreis für die 24 Nrn. des Jahrgangs 11878 beträgt bei allen Postanstalten 6 Mark, im Buch- handel (Ch. F. Vieweg in Quedlinburg) 6,50 Mark, bei der Expedition in Putbus für Deutschland und Oester- reich 6 Mark, für die übrigen Staaten des Post- vereins 6,50 Mark. Die Abonnements bitten wir rechtzeitig aufzugeben. Das Erscheinen ist regelmässig; ist eine Nr. nicht einge- laufen, so bitten wir an der Abonnementsstelle zu reclamiren. Die Redaction, 166 Ueber Bassus fissorius 6r. Von Dr. Kriechbaumer in München. Diesen Bassus rechnet Holmgren zu den Arten mit einer areola. Gravenhorst pflegt bei denen, die eine solche haben, die Form derselben anzugeben, setzt aber bei denen, die keine haben, nicht immer „areola nulla* bei, sondern giebt das Fehlen derselben öfters durch ein einfaches Stillschweigen darüber zu erkennen. Die noch vorhandenen Typen der Gravenhorst’schen Sammlung haben auch wirklich keine areola und meine 5 Exemplare, welche genau mit Gravenhorst’s Beschreibung stimmen, haben ebenfalls keine Spur davon. Da nun Holmgren’s Beschreibung im Uebrigen auch mit meinen Exemplaren übereinstimmt, so dürfte Holmgren die Artwohl nur aus Versehen an den unrechten Platz gesetzthaben. Dass Ratzeburg’s fissorius (der übrigens niet im IL, sondern im III. Bande seiner Jchn. d. Forstins. angeführt ist) hierher gehört, ist mir sehr unwahrscheinlich, da die beiden, von Tischbein u. Bouch@ herrührenden Stücke rothe Hinterhüften haben, während diese von Gravenhorst u. Holm- gren als schwarz angegeben werden und auch bei meinen 5 Exemplaren entschieden schwarz sind. Zu welcher Art aber selbe gehören, könnte nur eine genauere Untersuchung der beiden Typen entscheiden, da Ratzeburg selbe nicht näher beschrieben hat. Dass selbe aber n'cht zum wirklichen fissorius Gr. gehören, lässt auch die über das Verhältniss | dieser Art zu insignis gemachte Schlussbemerkung annehmen, welche lautet: „Ich möchte daher glauben, dass diese beiden Species, wie vielleicht auch manche andere, dereinst zusammen- gezogen werden möchten.“ Das wird man gewiss bezüglich dieser beiden Arten niemals thun können. Von anderen‘ Unterschieden abgesehen ist gerade die Anlage und Aus-. breitung der gelben Farbe auf dem Schildchen (bei fissorius besonders am Seitenrande, bei insignis hinten in der Mitte als gelber rundlicher Fleck) eine so von Grund aus ver- schiedene, einander gerade entgegengesetzte, dass nur ein | gänzliches Verdrängtwerden der einen Farbe durch die an- | dere eine gleiche Färbung dieses Körpertheiles bei beiden Arten zur Folge haben könnte. Zu dem Umstande aber, dass fissorius überhaupt nur geringe Neigung zu grösserer Ausdehnung der gelben Seitenränder des Schildchens besitzt, kommen dann noch der mehr abgeplattete Metathorax und breitere erste Hinterleibsring, sowie der ganz schwarze (bei insignis mit blassen Hinterrändern der Segmente versehene) | Hinterleib von fissorius als weitere Unterscheidungsmerkmale i hinzu, wenn etwa die Färbung der Hüften, namentlich der! hintersten, einigen, aber gewiss nur seltenen, Seh | unterworfen sein sollte, ef N 4 167 Atomaria linearis. Auszug aus „Wiener landwirthschaftl. Zeitung“ Nr. 21, 1877*). „Im Jahre 1876 wurde viel darüber geklagt, dass die Rübe an Wurzelfäule leide. Diese Wurzelfäule war nur Folge des Auftauchens von Atomaria linearis. Das Insect erscheint zugleich mit den ersten keimenden Rüben, frisst nur unter der Erde und zwar die zarten Wurzeln der auf- gelaufenen Rübenpflanzen. Abends an schönen Tagen ver- lässt es die Erde, um sich in die Lüfte zu begeben, behufs Begattung und Ausforschung neuer Felder für seine Thätig- keit. Die Anzahl der Insecten an einem Pflanzenbüschel ist verschieden, als grösste Anzahl wurden 15 Stück beob- achtet, aber fast kein Büschel ist ohne 2—4 Stück gefunden worden. Ihr Auftreten dauerte im Jahre 1875 bis in den halben Juni und hatte die Vernichtung des ganzen ersten Anbaues und noch eines Drittels des zweiten zur Folge. Der Schaden ist ähnlich wie beim Rapskäfer nicht in der Masse des Verzehrten, sondern in den Folgen zu fühlen. Das Thier höhlt kleine Löcher in den zarten Rübenwurzeln aus, welche Löcher anfänglich einer flüchtigen Beobachtung ‚leicht entgehen. Diese Verletzungen werden bald braun und später schwarz. Selten findet man mehr als 2—3 solche Löcher; der Käfer besucht also eine Pflanze nicht oft. Eine ‚Heilung dieser Schäden tritt nur bei günstiger, d. h. feucht warmer Witterung ein. Ferner aber wird die Rübe im | Wachsthum unterbrochen; es bildet sich bei ihr keine Pfahl- wurzel, sondern mehrere von einem Knoten ausgehende Wurzeln. Bei trockener und kalter Witterung geht aber die Rübe 'theils an den Verletzungen zu Grunde, theils wird die schwache Pflanze von Erdflöhen und Rüsselkäfern bewältigt. — Der Käfer sucht Verfolgungen durch vollkommene Bewegungs- losigkeit zu entgehen. Dies im Verein mit seiner Kleinheit ‚(er ist nur 1-1,5 mm. lang) ist der Grund, wesshalb er nicht häufiger beobachtet wird. — Der Käfer kommt seit langem in Oesterreich vor; Redtenbacher führt ihn in seiner Fauna austriaca als selten an; er hat sich unzweifelhaft durch den Anbau der ihm zusagenden Zückerrübe so sehr ‚vermehrt. | Ein Kampf gegen diesen Käfer wird bei seiner Lebens- weise von Menschen kaum geführt werden können und nur Hülfe vom Wetter und von Epidemien zu hoffen sein. Die einzige bemerkenswerthe Hülfe ist in dem Zuwarten mit dem *) Mitgetheilt von Hrn. Hauptmann von Schönfeldt. 168 Vereinzeln zu suchen, welchen Rath auch Kühn giebt. Denn je älter die Pflanzen sind, desto eher kann man doch kränkelnde von freudig erwachsenden unterscheiden, und es steht dann nicht zu befürchten, dass durch den Zufall gerade eine angegriffene stehen bleibt. Da aber bei Angriffen von EFrdflöhen und Rüsselkäfern gerade das entgegengesetzte Verfahren angezeigt ist, da in diesem Falle die vereinzelte Pflanze in ein paar Tagen derartig wächst, dass sie diese Thiere wohl ernährt, aber von ihnen nicht unterdrückt wird, so ist es angezeigt, sich vor Allem vom Vorhandensein der Atomaria linearis dircet oder durch Besichtigung der jungen Rübenwurzeln indirect zu überzeugen und dann erst seine Maassnahmen in Bezug auf das Vereinzeln zu treffen.“ Ueber den Aufenthalt von Wasserkäfern auf trockenem Lande theilt Schiner in den Verhandl. d. zool. bot. Ges. in Wien, XXI, 75., mit, dass, als er in sein Sumpf- aquarium, das 3 Monate vollständig trocken gestanden hatte, frisches Brunnenwasser goss, nach 7 Stunden sich 6 kleine Wasserkäfer (3 Haliplus-, 2 Philhydrus-Arten und 1 Colym- betes) darin herumtummelten. Er nimmt an, dass sie während des trockenen Zustandes des Aquariums sich im Schlamme desselben in einer Art Erstarrung befanden. — Die Ihatsache, dass manche Wasserkäfer, besonders Ilybius- und Agabus-Arten, unter Moos überwintern, ist wohl allgemein bekannt. Ich fand sogar einmal Hydaticus trans- versalis im Sande an der Mündung eines Fuchsbaus. Agabus uliginosus traf ich vor mehreren Jahren schon früh im Herbst, September und October, mitten im Walde an einer mit starkem Moosfilze bedeckten Stelle, die nur im Frühjahr Wasser hielt. Die Moosdecke war so zäh, dass ich sie wie einen Teppich aufrollen konnte; darunter lag im bedeutender Anzahl, trotzdem die ganze Stelle nur c. 30-40 [ JFuss hatte, der besagte Käfer, tief in die untere verweste Moos- schicht eingegraben. Von grösseren Arten, Dytiscus und Acilius, ist mir ein längerer Aufenthalt auf dem Lande nicht bekannt. Entomologische Station in Basel. — Hr. Albert Müller in Basel, Grenzacher Str., theilt uns mit, dass er daselbst eine Station für reine und angewandte Entomologie gegründet habe, deren Bibliothek und Lese- | zimmer jedem Entomologen auf Meldung hin offen stehen. Die meisten Kulturpflanzen stehen dort unter steter entomo- | logischer Beobachtung. 169 Entomologische Alpenfauna. Küstai im August. (Gewiss mancher Leser dieses Blattes, der sich für einen vorzüglichen Geographen hält, stutzt beim Worte „Küstai“ ; wo auf der Welt mag wol dieser Winkel liegen? — und doch ist dieses Küstai für den Entomologen ein Ort von grossem Interesse und nicht ohne Wichtigkeit. Hier ent- deckte Prof. C. Heller in Innsbruck die ihm zubenannte Amara Helleri Gr.; das Vorkommen von Dichotrachelus Stierlini, Erigone Helleri, Opilio rhododendri u. s. w. sind altbekannte Neuigkeiten, die jeder Entomologe weiss, und die doch jeden freuen, als ob er sie zum ersten Male dort ' fände. — Als Prof. Heller die Anregung zur Zusammenstellung einer entomologischen Alpenfauna gab, und ich als einstiger Schüler auch auf hoher Warte einen Posten anzunehmen versprach, entschied ich mich für’s Küstai: einmal deshalb, weil ein gutes Renommee als Sammelplatz ihm vorangeht, dann wegen der Nähe der Öentralstation Innsb uck und end- lich als Mittelpunkt vieler alpiner Excursionen, auf grünende Alpenmatten, an crystaline Alpenseen und auf weisse Gletscherhäupter; soll ich's endlich verschweigen, dass auch die Menage eine verhältnissmässig ganz annehmbare ist, wenn sich die Abwechslung auch nur aufs Carnivoren- Dilemma: Lammernes und Schöpfernes und auf die Alpen- trilogie: „Schmarren, Paunzen und Strauben“ beschränkt: Da liegt es denn, das Küstai, ein geräumiges Haus aus der Zeit Sigismunds, des jagdlustigen Herzogs von Tirol, innen zirmgetäfelt und aussen niet- und nagelfest gegen Sturm und Ungewitter, auf einer Höhe von 1969 m., mitten in Alpenwiesen, auf denen die schönsten Alpikolen blühen, ein letztes Refugium für Bergsteiger auf die Riesen des Oetz- thaler Gentrums. Ringsum summen brummige Hummeln (Bombus lapponi- cus, mastrucatus, monticola in grosser Menge; seltner meso- melas, proteus und mendax); in den rothen und gelben Polstern des Hieracium aurantiacum, villosum, Crepis aurea, Leontodon taraxici und Arnica montana arbeiten und sammeln Halietus- und Prosopis - Arten neben dem unausweichlichen Gryptocephalus sericeus; selten gelingt es wohl gar, statt eines um und um violettstaubigen“) Bombus lapponicus eine Chalicodoma alpina oder eine seltene Osmia (platycera, montivaga) abzufangen, von dem riesigen Heere der Dipteren *) Aus Phyteuma hemisphaericum, 170 nicht zu sprechen, die den Bienen gleich die Compositen durchwühlen. Wem das Glück gut will, der kötschert an den wenigen „Latschen“ (Pinus mughus) eine Lyda pumilio- nis; die übrigen Blattwespea sind bereits verschwunden, nur der „nigger“ (Athalia rosae) fliegt massenhaft auf der Gaya simplex am Hügel des Hauses, lustig, scheu und flüchtig. Neben ihr sitzt philisterhaft auf der Dolde ein Cryptus- Pärchen, unbekannt woher, wohin? Tausende von Heu- schrecken balgen sich auf der Wiese: unter ihnen Steno- bothrus lineatus, durch fabellose Massenhaftigkeit ausge- zeichnet. An der blendenden Wand der Kapelle steigt Dioctria rufipes ab und zu; im Holze des Glockstranggehäuses nistet eine Familie von Andrena alpina und behende fliegt — das ist eben das Insectenproletariat — eine Nomade ab und zu, als wäre sie Herrin des Hauses. Doch lüften wir einen Stein! Haben wir das Glück, so ist's der erste, sonst mag man hunderte umkippen: da liegt in weicher Erde frisch gebettet ein Carabus alpinus oder Diacanthus rugosus; stets umgeben von zahlreichen Scolopendern, die nicht selten dem Entomologen nichts übrig lassen, als ein schimmernd Flügel- paar und das schwarze Halsschild — ein verlockender Todtenschein, weiter zu forschen unter Stein und Rinde, wo ihm zu hundert Malen dasselbe begegnet, ehe ein schönes, unlädirtes Stück ihn erfreuen mag: wieder ein Stück Prole- tariat. Bembidien spielen am See, an den Ufern tummeln Bledien und in bachantischer Wollust wühlen mit hochauf- gehobenem Hinterleibe zahlreiche Staphylinier im Kothe der Murmelthiere, neben denen alpine Aphodien, scheinbar un- thätig, Situationszeichnungen anlegen. Cieindelen durchschneiden plötzlich die Luft: in wunder- barster Geschwindigkeit fliegt das Männchen aus weiter Ferne auf ein sonnendes Weibchen, umfasst es — und verlässt es treulos wieder, ein anderes in weiter Ferne ebenso umhalsend: alles Sache eines Augenblickes. Phlegmatisch schreitet da- neben ein Carabus (auronitens in Massen, gemmatus, alpinus), ruhig liegt im Winkel des Blatttellers einer Cacalıe ein Heer von Oreinen, Jabt sich in deren Blüthen ein alpiner Longicornier; zwischen den Rindeu liegt ein seltener Klateride, | sei es «ie elegante Adelocera lepidoptera oder der geschätzte Cıyptohypnus frigidus. Plump hüpft vom Ufer eine Kröte; die muss gefangen sein. In einem Gefässe aufbewahrt, breitet sich des anderen Tages ein stattlicher Gürtel von Exerementen aus, eine Mahlzeit, an der ein armer entomologischer Lazarus gar viele köstliche Bissen hätte finden können; zu meist sind’s die | ee ee 1 = 7 oo — “ 171 harten unverdaulichen Flügeldecken zahlreicher Carabiden, insbes. aus den Gattungen Carabus, Feronia und Amara, dann Scarabaeiden, Elateriden (Diacanthus craciatus) und Chrysomelinen (Oreina nivalis), auch Wanzen hat sie ver- schluckt; ein Pelz von Tropicorus rufipes leuchtet vor allen hervor, nicht zu reden zahlreicher Thoraxe und Köpfe, von Dipteren, Raupen und Larven, die sie verzehrt hatte; ein wahrhaft pantophager Vielfrass, der sich zum Sammeln viel- leicht ähnlich benützen liesse, wie jene Cerceris zum Fange von Buprestiden (Coroebus bifasciatue) am Pfarrplatze von Bozen ? Leicht schweben im Gegensatze zu jenem plumpen Vier- füssler alpine Schmetterlinge durch die Lüfte; da umfliegt den Sammler in unleidlicher Coquetterie, ja bis zum Ueber- drusse eine düstere Coenonympha, auf den Alpenrosenbüschen fliegt Eupithecia veratraria, unter Vaceinium uliginosum harrt Amphydasis alpinaria der Nacht, und wie viele Motten, Wickler und Zünsler durchzappeln die Lüfte, als ob sie heute nicht mehr fertig würden mit dem Geschäfte, plötzlich sich niederlassend und verschwindend. So gliedert sich gar bunt, wenn auch nicht individuen- reich, das Leben auf den Alpen, und kein Entomologe möge es versäumen, sich dann und wann den Genuss anzuthun, dort umzutreiben und zu sammeln; — dies ist mein Latein! K. von Dalla-Torre. Ötiorrhynchus Ligustici L. hat sich im Juli d. J. in der Umgegend von Kulm (auf den Gütern Grabno und Kijewo) in colossaler Menge verheerend auf Kleefeldern gezeigt. „Der Käfer hat zu Milliarden auf den jungen Pflanzen des Gemenges resp. des Klees gesessen und dieselben radical bis auf den Stengel abgefressen. Es ist beobachtet worden, dass seine Wanderung vorzugsweise von Westen nach Osten geht, dass Wassergräben seiner geraden Wanderung Einhalt thun . . . In Kijewo, dessen betreffender Kleeschlag 150 Morgen umfasste, wurden an einem Tage gegen 12 Scheffel solcher Käfer eingestampft.“ (Weserztg.) Auch hier sind seitens der Regierung Vertilgungsmassregeln getroffen und augenblicklich wenigstens der Verheerung Einhalt gethan worden. K. Colias Edusa hat sich im Juni d. J. auffallend häufig in England gezeigt. K. 172 Ein Stelzfuss. Während bei der 2. Aitheilung der Dipteren, deren Larven sich innerhalb ihrer erhärtenden Körperhaut ver- puppen, diese letzteren meistens kopflose Maden von ziem- lich homogener Bildung sind, haben die Larven der 1. Ab- theilung, die sich in eine schmetterlingsartige Puppe ver- wandeln, sehr verschiedene und oft abenteuerliche Formen. Eine solche Larve will ich hier beschreiben; sie ist in Kaltenbach’s „Pflanzenfeinde* nicht aufgeführt und wird daher wohl noch nicht ausführlich beschrieben sein. | Am 4. Februar 1871 fand ich im Walde unter der Rinde einer jungen anbrüchigen Eiche eine Anzahl Larven von etwa 2 Linien Länge, von linearer Körperform mit zwölf deutlich abgeschnürten Körperringeln und schmutzigweisser Farbe mit braunem Kopf. | Unter den: Microscop betrachtet, ergeben sich folgende Einzelheiten: Der Kopf ist nach unten geneigt und hat, von der Seite gesehen, eine entfernte Aehnlichkeit mit dem Profil eines Schafs; er trägt einige Borsten, von denen die auf der Stirn befindlichen wohl Fühler sind. Der Mund ist rund, ringsum fein gezähneit; innerhalb desselben bewegen sich, mit den Spitzen kaum aus der Mundöffnung hervorragend, ein Paar dunkelbraune Kiefer oder Taster, vielleicht jene beiden hornigen Mundhaken, die vielen Dipterenlarven zukommen. Jeder Körperring trägt beiderseits drei nach unten ge- krümmte Borsten; auf dem Rücken befinden sich vom 2. bis einschliesslich 11. Ringe je zwei kürzere Börstchen, welche oben ein zugespitztes Knöpfehen tragen — im Ganzen sind also 20 Stück dieser Börstechen vorhanden. Der erste Körperring ist vorne halsartig abgeschnürt und hat auf der Brust einen herausstülpbaren Fuss, der an der Spitze zehen- artig gelappt ist und nebst den am 12. Ringe befindlichen Nachschiebern und den Borsten zur Fortbewegung des Thieres dient. Die Bewegung findet in der Weise statt, dass die Larve den Fuss abwechselnd in den Körper zurückzieht und wieder herausstülpt und dabei mit dem letzten. Körperringe nachhilft; wenn der Fuss ganz herausgestreckt ist, hat er die Länge des ersten Ringes. Es sieht ungemein komisch aus, wenn das Thier sich durch diese eigenthümliche Be- wegung mühsam voranschleppt; vielleicht dient der Fuss gleichzeitig als Athemröhre, wenigstens bemerkte ich keine Stigmata. Am 16. Februar fand ich die Larven grösstentheils ver- puppt vor. Die Puppe ist 1} Linien lang, orangegelb, mit 3 mn. LS" re 173 deutlich sichtbaren Fühler-, Bein- und Flügelscheiden; sie sitzt mit der Hinterleibsspitze in der Larvenhaut, etwas in die Höhe gerichtet. Einzelne Larven warteten ganz in der Stellung einer Sphinxraupe die Verpuppung ab. Am 6. März waren sämmtliche Fliegen aus den Puppen geschlüpft; da ich mehrere Tage nicht nachgesehen hatte, kann ich die Zeit des Ausschlüpfens nicht genau angeben. Es war eine Art der Gattung Ceratopogon Meigen, der Be- schreibung nach C. communis F. Da die Larven von anderen Arten dieser Gattung wahrscheinlich im Wasser leben (siehe Carus und Gerstaecker, Handbuch der Zoologie, Band 2, Seite 258), so dürfte meine Vermuthung, dass der Fuss gleichzeitig als Athemröhre diene, wohl zutreffend sein. G.: de Rossl. In Anclam ist im Juli dieses Jahres in der Conditorei des Hrn. Borehmann ein Oleanderschwärmer (Sph. Nerii) gefangen worden. Jedenfalls ist derselbe durch die zahl- reichen vor der Conditorei stehenden Oleanderbäume auf seiner Wanderung — nachweislich verbreitet sich der Schwärmer über weite Strecken — angezogen worden und dann dem Lichte nachgegangen. LLLLI ILL Entomologische Literatur des Jahres 1876. IV. Im Report of the Proceedings of the Wellington (New Zealand) Philos. Soc. las der Präsident Dr. Buller am 18. Oct. eine Abhandlung über Insectenbauten (Insect Architecture; on Notes on the Spider — Wasp of New Zealand), und zwar über eine Art Pompilus, die Mauerbiene. Das Nest derselben besteht aus einer doppelten Reihe sorg- ‚fältig aus Lehm gearbeiteter Zellen, die mit Spinnen, in welche die Wespen ihre Eier ablegen, angefüllt, und dann | verschlossen werden. An den Vortrag schloss sich eine ‚ Diseussion mehrerer Mitglieder. Neu-Seelands Insecten, die man weniger zahlreich glaubte, als sich jetzt heraus stellt, fangen an, die Aufmerksamkeit der Entomologen auf sich zu ziehen. Miers, vom British -Museum, veröffentlichte eine werthvolle Abhandlunz über die Crustaceen von N. S. im Colonial Museum and Geological Departement, mit 3 Taf. In den Transactions of the New Zealand Institute, 1875, vol, VIII, finden sich folgende Ab- handlungen:; 174 On the Habits of a Trap-door Spider von R. Gillies (p. 222—62), eine sorgfältige Arbeit über eine scheinbar neue Art als werthvolles Supplement zu Moggridge Unter- suchungen (s. Ent. Nachr. 1875). Notes on the Coleoptera of Auckland, N. Z., von Capt. Brown (p. 262—71). Remarks on the Pselaphidae of N. Z,, von dems. (p. 271—82), mit ‚Beschreibungen von 15 neuen Arten und 2 neuen Genera Dalma und Sagola, die letzteren von Dr. Sharp beschrieb:n. Description of a new Genus and Species of Heteromera, N. Z., von Fr. Bates, Abdruck aus den Annals N. Hist. Description of a Species belonging to the family Satyridae, von R. W. Fereday, abgebildet unter dem Namen Oreina (?) Othello (Pluto olim). Im Ent. M. Mag. Dec. 1876 giebt Butler ein Verzeich- niss der neuseeländischen Schmetterlinge (14 an der Zahl), einschliesslich einer neuen Art Chrysophanus Enysii, die C. Salustus nahe steht. Ebenso sind Abhandlungen über neu- see]. Coleopteren im Ent. M. M. vol. XII von H. W. Bates und Dr. Sharp, und in Annals Nat. Hist. von Pascoe ver- öffentlicht worden. Verschiedene neue Arten Hymenopteren von Neu-Seeland hat F. Smith in den Transactions der ent. Ges. beschrieben. Mit indischen Arthropoden, hauptsächlich Orthopteren und Crustaceen beschäftigt sich vorzugsweise Wood-Mason in Caleutta. Seine Abhandlungen sind in den Annals Nat. Hist. abgedruckt. In Nord-Amerika sind als thätige Forscher John Leconte, Horn, Packard, Scudder, Edwards, Strecker, | Grote, Hagen und Baron Osten-Sacken zu nennen. 6. Coleoptera. Eine Revision der früher von Randall beschriebenen nord-amerikanischen Coleopteren ist von Sprague und Austin in den Proc. Boston Soc. N. H. XVII, 387, ver- öffentlicht worden. | Bescheibungen verschiedener neuen Arten exotischer Käfer von Charles Waterhouse erscheinen in den Transac- | tions Ent. Soc. und in den Annals N. H. Baron Chaudoir hat seine Arbeiten über Carabiden in den Bulletins. Soc. Nat. Moscou fortgesetzt mit den Cymindiden und Siagoniden (und neuerdings mit den Maso- reiden, Tetragonoderiden und dem Genus Nematotarsus). a EL 5 Ss ee ee) ee ee ee Fe Me ee | 175 - Verschiedene. neue Arten geodephager japanesischer Käfer sind von H. W. Bates in den Transactions Ent. Soc. beschrieben. Eine sorgfältige Arbeit über die Staphyliniden des Ammazonenstromthales, sowie anderer aus Mexiko und Cen- tral-Amerika von Dr. Sharp findet sich ebendaselbst. Das „Journal des Museums Godeffroy“ Heft XII, p. 48, enthält eine Abhandlung von C. A. Dohrn über die australischen Arten der Paussiden des schwierigen Genus Arthropterus, von denen eine beträchtliche Anzahl neuer Arten jüngst von Mc. Leay jun. beschrieben worden sind. Zwei neue afrikanische Paussiden sind von Ritsema beschrieben worden, Paussus Woerdeni und Pleuropterus Dohrnii. Baron von Harold veröffentlichte die Beschreibungen zweier neuer Copriden, einschliesslich eines neuen Genus Pinacotarsus, aus Monrovia, in der Stett. Ent. Ztg. XXXVI, p- 452. Die von Dr. Gundlach auf Cuba gesammelten Cureu- lioniden sind von Suffrian in Troschel’s Archiv f. Naturg. 42 Jahrg., 2 Hft. beschrieben worden. Eine Abhandlung ven E. Lefevre, die eine grosse An- zahl neuer Genera und Species der Eumolpiden, haupt- sächlich aus Süd-Amerika, enthält, erschien in der Revue et Mag. Zool. (p. 278—311). Baly giebt die Fortsetzung seiner scheinbar endlosen "Arbeit, die exotischen Phytophagen zu beschreiben, im Ent. M. Mag. und in der Transaction Ent. Soc. 7. Hymenoptera. Die Tenthrediniden und Cynipiden Schottlands sind von P. Cameron, der eine Anzahl für Grossbritannien neuer Arten hinzugefügt und Monographien der schwierigen Genera Fenusa und Gladius gegeben hat, in Ent. M. M. Jan. 1876 und *cottish Naturalist vol. IV, p. 11, behandelt. Von demselben Autor fir den sich in den Transactions of the Glasgow Society of Field Naturalists werthvolle Mit- theilungen über Gallenbildner der Glasgower Gegend; auch beschreibt er verschiedene neue Arten Tenthrediniden und Siriciden (besonders indische) in den Transactions Ent. Soc. | Trail setzt seine Beschreibungen schottischer Gallen, die im ]. und II. Bde. des Scottish Naturalist begonnen wurden, im V. Bde. dieser Ztschr. fort. Der 4. Bd. von C. G. Thomson’s Scandinavian Hymenoptera, Lund, 8°°, 192 S., behandelt die Chalcididen, 176 die Subfamilien der Pteromaliden und Eulophiden sind dem folgenden Bande noch vorbehalten. Eine eingehende Monographie der Encyrtiden von Dr. Mayr (ce. 100 S.) erschien in 25 Bde. der Verh, Zool. Bot. Ges. in Wien. Dr. Snellen von Vollenhoven hat mit der Publi- cation einer eingehenden Arbeit über die Ichneumonen des nördlichen Europas sensu Linnaeano begonnen, in welcher er unter dem Titel Pinacographia die Abbildungen von nicht weniger als 1000 Arten zu geben denkt. 4 Theile sind be- reits erschienen. Derselbe setzt seine Abhandlungen über die nieder- ländischen Tenthrediniden in der Tijdschrift voor Ento- mologie fort, in welcher er ein vollständiges Verzeichniss der Tentbrediniden, Ichneumoniden und der verwandten Familien der Niederlande giebt. Ritsema theilt ebendaselbst 8 neue indische Arten von Xylocopa mit. Dr. G. Mayr behaudelt auf 60 Quartseiten die austra- lischen Ameisen des M's. Godeffroy in Hamburg im Journal d. Museums, vol. XII, p. 56. Darunter sind 50 ganz neue Arten ausser den schon früher von Smith, Lowne, Mayr u. A. beschriebenen. Nach langer Pause hat sich die Nicolai’sche Verlags- handlung in Berlin entschlossen, die „Insekten Deutsch- lands, begründet von Erichson“, fortzusetzen. Hr. von Kiesenwetter macht den Anfang mit dem 5. Bande, von dem s eben die ersten 13 Bogen (Anobiaden und Cioiden) erschienen sind. Literarische Revue. Termeszetrajzi Füzetek, Naturhistorische Hefte, 1877, II. Heft (April— Juni). Ent. Inh.: Frivaldszky, J. von, Coleoptera nova ex ins. Üreta et Asia minore, mit latein. u. ungar. Diagnosen (Harpalus Creticus; Zonitis Tureica; Zonitis ruficollis,, 83—86. — Mocsäry, A., Hyme- noptera nova in collectione Musei Nationalis Hungarici, lat. u. ungar. (Allantus unifaseiatus; Macrophya eximia; Tarpa speciosa; Astata femo- ralis; Odynerus [I,eionotus] aurantiacus; Celonites abbreviatus Vill. var. Hungarieus), 87—91. — Französische Chrysiden und ihre Wirthe, nach | brieflicher Mittheilung von J. Lichtenstein, ung., S. 92. — von Horväth, Piezocranum, novum genus Capsidorum (P. simulans bei Budapest ge- fangen), 92-93. — Idem, über den Fang von Tettigia Omi L.,, 9-4 | | | | | -— Idem, über die salsicolen Inseeten von Szamosfalva, ungar. S. 9. Deutsches oder französisches Referat hierüber S. 126 u. 127. 177 [Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn, XIV., 1875. Ent. IL: Reitter, E., Systematische Eintheilung der Trogositidae, 2 Tiln., 3—69. — Weise, J., coleopterologische Ergebnisse einer Be- reisung der Czernahora, SS —1l4. — von Harold, Verzeichniss der ‚von H. Leder in Russisch Georgien gesammelten coprophagen Lamel- | licornien, 115— 24. Gallus, Dr. H., Beiträge zur Naturgeschichte des weissen und schwarzen Kornwurms. 8 15 S. Sommerfeld. Ein für den Landmann berechneter und im landwirthschaftlichen Verein Neuzelle gehaltener Vortrag über Tinea granella L. und Sitophi- ‚lus granarius L., der in eingehender Weise die verschiedenen Stadien der beiden Thiere vom Ei bis zum vollkommenen Insect behandelt und ‘die Mittel zu ihrer Vertilgung angiebt. Das Büchlein sei besonders allen Landwirthen empfohlen, doch ist es auch dem Entomogen interessant. Annuare Entomologique pour 1877, von A. Fauvel in Caen. Preiser.1.19. 1. Kleiner Kalender, 12 S. — 2. Verzeichniss der Coleopterologen Frankreichs (incl. Algier, auch Elsass und Lothringen gehören nach dem Verfasser noch zu Frankreich), Belgiens, Holland, der preussischen Rheinprovinzen und der französischen Schweiz, 17-52. — 3. Entomo- logische Vereine und Zeitschriften, 55—57. — 4. Bibliographie (sehr beschränkt), 59-61. — 5. Neue Arten, hauptsächlich der französischen (Fauna incl. der Rheingegenden, 62—65. — 6. Synonyme von Coleopt., 66-71. — 7. Zweifelhafte Arten, 72. — 8. Fang und Excursionen, 73-99. — 9. Biologische Mittheilungen, 100-118. — 10. Fang, Prä- ‚paration und Conservation, 119—23. — 11. Nekrolog, 124-28. — 122. Tausch, 129-335. — 13. Verschiedene Mittheilungen, 134—37, — Zu verkaufende entomologische Werke. Archiv für Naturgeschichte, herausg. von Dr. F. Troschel, 42. Jahrg. 1876. Berlin. Entomol. Inhalt: Kramer, P., Beiträge zur Naturgeschichte der Milben, 28-45; mit 1 Tfl. — Idem, zur Naturgeschichte einiger Gat- tungen aus der Familie der Gamasiden, 46—105; 2 Tfln. — Flögel, J. H. L., über eine merkwürdige, durch Parasiten hervorgerufene Gewebs- neubildung (bei Spinnen), 106—15; 1 Tfl. — Suffrian, E., Verzeich- niss der von Dr. Gundlach auf der Insel Cuba gesammelten Rüsselkäfer (Forts.), 125 - 168. — Kramer, P., die Familie der Bdelliden. 183—96; 1 Tfl. — Idem, über Dendroptus, ein neues Milbengeschlecht, 197—208 ; 1 Tfl. — Stecker, A., Anatomisches und Histologisches über Gibocel- lum, eine neue Arachnide, 293—346; 4 Tfin, — 178 Von Brehm’s Thierleben, dessen Vorzüglichkeit hinsichtlich der Säugethiere und Vögel schon hinreichend gewürdigt worden ist, ist auch der 1. Band der 4. Abtheilung, welcher die wirbellosen Thiere be- handelt. erschienen. Dieser Band enthält die Insecten, Tausend- füssler und Spinnen von Taschenberzg bearbeitet, und ist durch 277 Abbildungen und 21 Tafeln illustrirt. Der Leser darf kein speci- elles Hand- und Nachschlagebuch für einzelne Ordnungen erwarten, das war ja auch nicht der Zweck des Thierlebens, wohl aber hat der Verfasser besondere Rücksicht auf das Leben der Insecten genommen, und in dieser Beziehung können wir es wohl empfehlen. Wer sich durch eine angenehme Lectüre eine allgemeine Kenntniss der Insecten erwerben will, dem sei dies Buch empfohlen; durch Wort und Bild führt es in sämmtliche Ordnupgen auf gediegene Weise ein. — Die 2. Auflage unterscheidet sich nicht nur durch Verbesserung des Textes, sondern auch der Illustrationen, die durchgängig gut sind, von der ersten, Annales de la Societe Entomologique de Belgique, XIX, 1876. — Mit 1 Ti. Plateau, Felix, note sur une seerötion propre aux Col&opteres Dytiscides, 1—10. — Baron de Chaudoir, monographie des Brachynides, 11—104. — Idem, notes et additions ou m&moire de M. Reed sur les Carabiques du Chili, insere dans le „Proceedings of the Zoological Society of London“, Jan. 1874, p. 48. I. partie, 105—111. — Tournier, H., &tudes des especes europ6ennes et circumeuropeennes du genre Cneorhinus Schoenh., de la tribu des Brachyderides, Curculionides Adelognathes Cyclophthalmes, 125—163. — Lichtenstein, J., notes pour servir ä P’histoire des insectes du groupe des Phylloxeriens, Homop- teres formant la transition des Aphidiens aux Coceidiens, 164—177. -- Duges, Eug., descriptions metamorphoses de Minturnia dimidiata Lac., col&optere du groupe des Megalostomides, I37—183. Aus den Mittheilungen in den Comptes-Rendus theilen wir mit: Roelofs, Desc. de 4 nouv. especes de Curculionides prises par J. van ‚Volxem & Ceylan et aux Iles Philippines. Chapuis, relev& des Hispides des Iles Philippines, avec les desc. de qqs. especes inedites. de Selys- Longchamps, tableau syst&matique des 3 premiers sous-genres du genre Agrion. Chapuis, diagnoses de Cryptoc&phalides inedits appar- tenant A la faune de l’Australie. Candez£&, note sur un genre nouveau de la tribu des Trogides. Lethierry, Homopteres nouveaux d’Europe et des contröes voisines. de Harold, notice sur les Aphodiides recueillis par C. von Volxem dans l’Amerique du Sud. Chapuis, diagnoses des especes du genre Aulacophora recueillies aux Iles Phi- lippines par le Dr. Semper. —LISSLISESLSLS 179 Anzeigen. Soeben ist erschienen und dh alle Buchhandlungen zu beziehen: Russland’s Rindvieh-Rassen von Dr. Carl Freytag, a. o. Professor der Landwirthschaft a. d. Universität Halle. Mit 8 Rassebildern. Lexicon 8. Preis 2 Mk. 50 Pf. Die landwirthschaftlichen Zustände des grossen Zaren- reiches im Osten sind an vielen Orten Zentral- und West- Europa’s so wenig bekannt, dass ein kleiner Beitrag zur Belehrung über die viehwirthschaftlichen Verhältnisse jenes Landes manchem Fachmanne willkommen sein dürfte. Als Beantwortung der Frage, ob er auf seiner Reise durch Russ- land diejenigen süd- und kleinrussischen Rassen näher kennen gelernt habe, von denen aus die Rinderpest bei uns eingeschmuggelt sei, übergab der Verf., wie er im Vorwort mittheilt, bereits im April d. J. einen Theil dieser Arbeit der vielgelesenen Zeitschrift „Die Natur“. Wenn auch die vorliegende kleine Schrift kein vollständiges Bild der russ'schen Viehzucht liefert, so dürften die darin enthaltenen Angaben doch auf besondere Beachtung Anspruch machen, da es dem Verf. durch die gütigst zu Theil gewordenen Empfehlungen des Herrn Wolonieff, Ministers der kaiserlich russischen Staatsdomänen, ermöglicht war, mannigfachst, und selbst im Lande der Donischen Kosaken über die Züch- tungsverhältnisse der Steppe, genaue Auskunft zu erlangen. Halle a. S. 6. Sehwetschke’ scher Verlag. Paul Fischer’s Institut für Mikroskopie, Berlin, Kl. Präsidentenstr. 1, empfiehlt mikroskopische Präparate aus allen Gebieten der Naturwissenschaft, sowie sämmtliche Utensilien und Chemi- kalien zur Mikroskopie. Preisverzeichnisse franco. Zu verkaufen eine Gross - Schmetterling - Sammlung, 1700 Arten mit 5000 Stück. Preis 1000 Mark. Näheres darüber in Prag, Smetschkagasse Nr. 22, beim Hausbesitzer. 180 H. Ribbe in Blasewitz bei Dresden. Grosse Auswahl von europäischen und exotischen Lepi- dopteren und Coleopterep. Einkauf von Lepidopteren und Coleopteren zu vortheil- haften Bedingungen. Tausch- und Preislisten gratis und franco. Insecten anderer Ordnungen sind meist vorräthig. Beste Inseeten-Nadeln, Mille 2 Mark. Auf Wunsch über- nehme ich das Präpariren von Lepidopteren, auch das Ordnen ganzer Sammlungen zu mässigen Preisen. Nachftehende Etiquetten find in verschiedenen Farben zu Kaden In der Naturalienhandlung von F. Keitel Berlin, Nicolai Kira), 2, 3100 10 Bi, No MA 20, Europäische Coleopteren und Lepidopteren in reichster Auswahl empfehle zu billigen Preisen. Kauf und Tausch in Lepidopteren. Max Korb, München, Badstrasse Nr. 11, II. Von E. Dämel’s Preisverzeichniss über Naturalien konnte nicht allen Abonnenten ein Exemplar zugehen, da Hr. Dämel die für die ganze Auflage nöthige Anzahl nicht vorräthig hatte. Auf wiederholte Anfragen theilen wir hier mit, dass eine neue Ausgabe des Entomologischen Kalenders nicht vor Mitte des nächsten Jahres erscheinen wird. LLLLLLLLL LS GLGLLL LT LG GL GL LS LL PS GLLSGLLÄ GLS L GL LS In Commission bei Ch. F. Vieweg in Quedlinburg. Druck von Aug. Dose in Putbus, Hr N 12. 1877. Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter. SSL IL III Putbus, den 1. December. PER nr TE en Dada ne 5 I u En a a FL SE FETT ER Jeden 1. des Monats erscheint ein Heft. Abonnement durch die Post jährlich 4 Mark, durch den Buchhandel 4,50 M. Inserate 25 Pf. pro Zeile oder deren Raum. Bei wiederholter Insertion oder bei Inseraten von 1 Seite und darüber 20 Rabatt. Beilagen bis zur Stärke eines Bogens 5 M. Die Ent. Nachrichten haben auch in diesem Jahre neue Freunde gefunden, so dass die Zahl der Abonnenten sich auch gegen das letzte Jahr gemehrt hat. Schon im 2. Jahre des Bestehens wurde uns von verschiedenen Seiten Bedauern über die Aenderung des halbmonatlichen Er- Scheinens in monatliches ausgedrückt, und auch in diesem Jahre wurden Wünsche ausgesprochen, wiederum halbmonat- lich die Ent. Nachr. zu bringen. Wir haben diesen Wünschen Rechnung getragen, weil gerade ein entomologisches Blatt durch schnelleres Erscheinen manchen Vortheil bringt, und es werden demnach vom 1. Jan. 1378 ab die Ent. Nachr. am 1. und 15. jeden Monats erscheinen. Zugleich wird auf diese Weise der Umfa..g vergrössert und manchem Artikel mehr Raum geschafft werden. Anderweitigen Wünschen Rechnung tragend haben wir uns entschlossen, von neuem die Ent. Nachrichten direct unter Kreuzband zu expediren, haben wir doch schon in diesem Jahre trotz der angezeigten Nichtexpedition gegen 200 Exemplare selber verschicken müssen. Ebenso nehmen aber wie bisher die Post sowohl im Inlande wie im Aus- lande und der Buchhandel Abonnements an. Der Pränumerationspreis für die 24 Nrn. des Jahrgangs 1878 beträgt bei allen Postanstalten 6 Mark, im Buch- handel (Ch. F. Vieweg in Quedlinburg) 6,50 Mark, bei der Expedition in Putbus für Deutschland und Oester- reich 6 Mark, für die übrigen Staaten des Post- vereins 6,50 Mark. Die Abonnements bitten wir rechtzeitig aufzugeben. Das Erscheinen ist regelmässig; ist eine Nr. nicht einge- laufen, so bitten wir an der Abonnementsstelle zu reclamiren. Die Redaction. 182 Die Arten der Gattung Acanthia F. (Cimex L.) Fieber (die Europ. Hemiptera, S. 135) sagt: „Cimex hirundinis und C. columbarius, Jenyns, sind noch zu prüfen; was ich als C. hirundinis sah, war Acanthia lectularia (Bett- wanze)“. Nach Taschenberg (Brehm’s Thierleben, IX. Bd., S. 609) sollen die Bettwanzen auch auf verschiedenen Arten von Feldmäusen, in Hühnerställen, Taubenschlägen und Schwalbennestern vorkommen, und er ist der Ansicht, dass sie ursprünglich im Freien auf den verschiedensten warm- blütigen Thieren gelebt hätten und durch Verschleppung allmählich dem Menschen nahe gebracht worden seien. Bei uns besteht in manchen Orten allgemein der Glaube, dass durch Schwalbennester Bettwanzen in die Häuser kämen. Ob dieser Glaube und Taschenberg’s Ansicht richtig ist, lasse ich dahin gestellt sein; ohne Zweifel aber sind Cimex | (Acanthia F.) hirundinis, columbarius und pipistrelli, Jenyns, || (Schwalben-, Tauben- und Fledermauswanze) von der Bett- | wanze sSpecifisch verschieden. Das constatiren rücksichtlich | der 3 Arten die Beschreibungen und Abbildungeu derselben | von Jenyns in den „Annals of natural history, London, 1839“, rücksichtlich der ersten meine Untersuchung mehrerer aus einem Neste cer Hausschwalbe entnommenen Exemplare, rücksichtlich der letzten auch Beschreibung und Abbildung | derselben in Kolenati’s „Die Parasiten der Chiropteren“. | Möglich wäre es indessen, dass diese Wanzenarten auch auf Menschen übergehen. 1. Schwalbenwanze. Auf den ersten Blick von der Bettwanze zu unterscheiden durch viel geringere Grösse, nur etwa 4 derselben, die lehmgelbe Farbe, bei der Bett- ‚wanze braunroth, die dichtere und längere Behaarung, die‘ weit kürzeren Fühler. An diesen ist Glied 2 am längsten, | aber nicht viel länger, als die folgenden, unter sich wenig: verschiedenen, bei der Bettwanze Glied 3 am längsten, wenig länger als 2, Glied 4 viel kürzer, als jedes dieser‘ Glieder. Bei der Bettwanze hat der Prothorax einen nach! vorne sehr verbreiterten, vorne weit vorragenden nieder-| gedrückten Seitenrand und einen schmal und tief ausge-) schnittenen Vorderrand, dagegen bei der Schwalbenwanze einen sehr schmalen und sehr wenig vorspringenden Seiten- rand und einen sehr breit geradlinigen, kaum ausgeschnittenen Vorderrand. Das Schildchen ist bei der Schwalbenwanze! viel kürzer, die Decken-Rudimente dichter und gröberf] punktirt. 2. Taubenwanze. Kleiner als die Bettwanze, aber grösser als die Schwalbenwanze, weit mehr kreisförmig im); | | | | | 183 ' Umriss, rostroth, die Fühler kürzer, die Glieder nicht ganz ‚so dünn, der Unterschied in der Länge des Glieds 3 und 4 nicht bedeutend, Glied 3 am längsten. Prothorax mit schmälerem, weniger vorgezogenen Seitenrand, und etwas - weniger ausgeschnittenem Vorderrand, steht aber rücksicht- lich des Prothorax der Bettwanze näher, als die Schwalben- wanze; Punktirung und Behaarung, wie bei der Bettwanze. | 3. Fledermauswanze. Etwas kleiner als die vorige, | grösser als die erste, rostroth, mit schmälerem, besonders nach hinten weit mehr verschmälertem Hinterleibe, als bei der Bettwanze, sehr behaart, durch Glanz ausgezeichnet. Fühler von mittlerer Länge zwischen Bett- und Schwalben- wanze, Glied 3 am längsten, weit länger als 4. Seitenrand des Prothorax schmäler, als bei der Bett-, breiter, als bei der Schwalbenwanze, Vorderrand tief ausgeschnitten. Bei einigen Fledermaus-Arten. Fieber beschreibt noch A. ciliata Eversm. aus Russ- ' land, aber ohne Angabe ihres Aufenthalts. - »In Bettladen fand ich auch den Lycetocoris domesti- eus Schill. (Anthocoris bicuspis Herr. Schäf.). Ob sich diese Wanze vom Blute des Menschen nährt, ist mir unbekannt. Nach Fieber lebt sie auch in Sschwalbennestern und an den Stämmen von Populus italica. € Prof. Dr. Schenck zu Weilburg. IL LIT LI LE Kartoffelkäfer. Die Artikel in den Entomologischen Nachrichten 1877, S. 147, 160, 162, haben mich veranlasst, am 26. October 1577 mich nach Mülheim am Rhein zu begeben, um die dort noch vorhandenen Kartoffelkäfer selbst in Augenschein zu nehmen. Da der Herr Bürgermeister Steinkopf, an welchen ich mich vorher gewandt hatte, damals unwohl war, wurde mir durch den Herın Stadtseeretär das dort aufbe- , wahrte Material vorgezeigt. Ich erfuhr hierbei, dass bei dem dreimaligen Auftreten stets nur wenig ausgebildete Käfer, ; aber eine Menge Larven aufgefunden “worden, aus welchen etwa 70—80 Käfer gezüchtet "wurden, um der grossen Nach- frage der verschiedenen Behörden und Naturforscher nach Kartoffelkäfern genügen zu können. Das noch vorhandene Material befand sich in einem grossen Glase, welches unten mit Erde, oben mit Kartoffelkraut gefüllt war und durch einen hohen aus Drahtgeflecht bestehenden Deckel geschlossen wurde. Oberhalb der Erde befanden sich nur noch zwei ausgebildete Käfer und eine Larve, wogegen sich die übrigen in die Erde eingegraben hatten, 184 Ausserdem besitzt ein Reallehrer hierselbst mit beson- derer polizeilicher Erlaubniss 3 lebende Kartoffelkäfer, die ebenfalls aus Mülheim stammen. Derselbe erhielt ein aus- gebildetes Exemplar und 2 Larven, welche letztern sich rasch entwickelten, darauf begatteten und sich alsbald ebenso wie jenes Exemplar in die Erde eingruben. Als wir dieselben am 10. November d. J. herausholten, waren die beiden jüngeren Exemplare recht munter, das ältere träge, zuerst anscheinend leblos. Bei den nachfolgenden nähern Angaben will ich den für den Kartoffelkäfer jetzt unter den Entomologen üblichen Gattungsnamen Leptinotarsa beibehalten, ohne die S. 160 dieser Zeitschrift erhobene Frage zu erörtern, ob er und seine nächsten Verwandten mit Recht von der Gattung Doryphora, resp. Chrysomela als besondere Gattung getrennt werden; hinsichtlich der Arten dieser Gattung schliesse ich mich dem Aufsatz in der Berliner Entomologischen Zeitschrift 1874, ' S. 442, an. Hiernach sind abgesehen von den hier nicht zur Sprache kommenden L. juncta Germar und L. undecim- lineata St'l als Arten beschrieben worden: L. decemlineata Say von Nebrasca und Texas, L. multilineata Stäl aus Mexico, ©. decemlineata Rogers aus Nebrasca und Texas. Die beiden letztern wurden bisher schon für identisch, | aber von L. decemlineata Say verschieden gehalten. Herr v. Harold dagegen hält jene nur für eine Varietät der L. decemlineata Say, aber diese Varietät für den rechten Kartoffelverwüster; er bezeichnet somit den Kartoftelkäfer als: Leptinotarsa decemlineata Say, multilineata Sta], Bar: | decemlineata Rogers. zwischen denselben angegeben: 1) L. decemlineata Say hat einfarbig gelbe Beine, L. multilineata St:l hat schwarze Kniee. 2) L. decemlineata Say hat einen dicht grübchenartig punctirten Zwischenraum zwischen dem 4. und 5. schwarzen Streifen; bei L. multilineata Stöl ist der Zwischenraum glatt. Nachdem ich nach diesen Merkmalen die lebenden Kar- toffelkäfer, sowie einige todte aus New-York stammende Kartoffelkäfer und einige L. multilineata Stöl aus Mexico verglichen hatte, fand ich Folgendes: 1) Die sämmtlichen vorbenannten Käfer haben an den | gelbbraunen Beinen schwarze Kniee und Tarsen. In dieser | Mag man nun zwei Arten oder eine Art nebst einer | Varietät annehmen, so werden als Unterscheidungsmerkmale | | I. \ 185 Hinsicht ist also der Kartoffelkäfer ebenso unrichtig mit gelben Beinen in den Modellen von Seiffen, als mit schwarzen Beinen in den Modellen von Stollwerck dargestellt. 2) Die Exemplare aus New-York haben deutliche Grübchen auf dem Zwischenraum zwischen dem 4. und 5. schwarzen Streifen; die Exemplare des Reallehrers ebenfalls, sowie auch mehrere auf dem gelben Zwischenraum zwischen dem 3. und 4. Streifen; bei den Exemplaren in Mülheim waren diese Grübchen undeutlicher, aber doch erkennbar; bei den Exem- plaren aus Mexico fehlen die Grübchen gänzlich, vielmehr ist der äusserste gelbe Zwischenraum vollständig glatt. Mit diesen Grübchen auf dem gelben Zwischenraum ist übrigens nicht zu verwechseln die unregelmässige Reihe von grübchen- artigen Punkten, welche die schwarzen Streifen einfassen und noch auf dem schwarzen Grunde stehn. Der Grad der Unregelmässigkeit dieser Reihen ist nicht überall ganz gleich; am wenigsten unregelmässig fand ich sie bei den Exemplaren in Mülheim, am unregelmässigsten bei dem ältern Exemplare des Reallehrers, wo die Grübchen auf dem 4. schwarzen Streifen und auf den beiden benachbarten gelben Zwischen- räumen fast gleichmässig verbreitet waren. Jedoch scheint mir die letztgenannte Differenz nicht erheblich zu sein. Der Mülheimer Kartoffelkäfer ist also nach dem erstge- nannten Unterscheidungsmerkmale nicht die eigentlich typische Leptinotarsa decemlineata Say mit gelben Beinen, sondern höchstens eine Varietät davon; er stimmt aber nach dem zweiten Unterscheidungsmerkmale nicht mit der mexicanischen L. multilineata St 1. Nach diesen Angaben muss ich es den Sachverständigen anheimgeben, ob man den Kartoffelkäfer richtiger L. decem- lineata Say oder L. multilineata St] nennen, und wieweit man verschiedene Arten oder Varietäten annehmen soll. Die Zeichnung auf den Flügeldecken ist bei den ver- schiedenen Exemplaren durchgehends gleichartig; doch da ich unrichtige Abbildungen gesehn, füge ich nachstehende Beschreibung bei. Jede Flügeldecke hat 5 schwarze Längsstreifen ausser der schwarzen Nath; der innerste Streifen verbindet sich hinter der Mitte mit der Nath und läuft von da bis zur Spitze dicht neben der Nath; bei mehreren Exemplaren z. B. einem jüngern Stücke des Reallehrers, verschwindet hinter der Verbindung die schwarze Farbe dieses Streifens, so dass nur die Punktreihe des Streifene neben der schwarzen Nath fort!äuft. Der zweite Streifen verbindet sich nach hinten mit dem 3. Streifen, doch ist die Verbindung nicht bei allen 186 Stücken ganz gleichmässig und vollständig, Der 4. Streifen ist meist etwas länger, als die beiden vorhergehenden, aber alle 3 erreichen die Spitze der Flügeldecken nicht. Der 5. Streifen läuft neben dem Aussenrande der Flügeldecken her und verbindet sich an der Spitze mit dem ersten Streifen, oder wenigstens mit der Punktreihe desselben. Die Zeich- nung des Halsschildes ist etwas veränderlich, indem die zahlreichen dunkleren Flecken mitunter zum Theil zusammen- fliessen. Düsseldorf, den 12. Novbr. 1877. v. Hagens. Hr. Dr. Schaufuss theilte uns mit, dass auch ein ihm von Schilda aus übersandtes Exemplar des Kartoffelkäfers sich als multilineata Stäl herausgestellt habe; Hr. Baron v. Harold dagegen behauptet, alle ihm von Mülheim zu Gesicht gekommenen Kartoffelkäfer seien 10-lineata Say gewesen. Die Red. SSSLISSISLIILLI Tödtung der schädlichen Gäste in unsern Insecten- sammlungen. In Vol. IX, Nr. 7, des Canadian Entemologist finde ich eine Mittheilung des Hrn. James T. Bell, Belleville, Ont. über Tödtung von Anthrenus, Dermestes und andern gefähr- lichen Gästen unserer Insectensammlung, welche mir neu war. Die Methode scheint zugleich sehr wirksam und prac- tisch, weshalb ich dieselbe hier mittheile.. Hr. Bell nimmt ein kleines passendes Porzellangefäss, Uhrglas oder dergl. und stellt es in den Insectenkasten, thut etwas grob zer- theiltes Cyankalium mit ein wenig Wasser hinein, tropft 5-6 Tropfen Schwefelsäure darauf und schliesst den Kasten, Das sich entwickelnde Cyanwasserstofigas tödtet in wenigen Augenblicken alle Insecten und ihre Larven. Zu beachten ist, dass man sich vor Einathmung des giftigen Gases zu hüten hat. | Ein sehr gutes Mittel, nicht nur zur Fernhaltung, sondern auch zur Tödtung eingedrungener Insecten, ist das | übrigens bei uns in Deutschland schon vielfach angewandte Naphthalin. Ich wende dasselbe seit Jahren (in rohem Zustande) mit dem besten Erfolge in den Museumssammlungen an und bin seitdem von schädlichen Inseeten verschont. Im Anfange habe ich öfter Gelegenheit gehabt, die durch das Naphthalin getödteten gefährlichen Eindringlinge in den Kästen vorzufinden. Ich kann daher die Anwendung des Naphthalins in | rohem Zustande nur dringend empfehlen. Dr. H. Lenz, Lübeck. 187 Entomologische Literatur des Jahres 1876. V. 8 Orthoptera. Stäl giebt (Ofversigt af Kongl. Vetensk. Akad. förh. Stockholm, 1876) einen „Bidrag till Södra Afrika’s Orthopter fauna“. Scudder setzt seine Mittheilungen über Gerad- flügler in den Memoirs und Proceedings der Nat. Hist. Soc. Boston fort. 9. Neuroptera. F. Brauer veröffentlichte ein „Verzeichniss der europäischen Neuroptern“, c. 1000 Species. Hagen gab eine Synopsis der Odonaten Amerika’s in den Proc. Boston Soc. N. H. XVIII, 20-96. 10: Trichoptbera. Mae Lachlan hat den V. Theil seiner Monographie Revision and Synopsis of the Trichoptera of the European Fauna erscheinen lassen. Brauer veröffentlichte die Be- schreibungen einiger neuer Arten Trichopteren im 25. Band der Verh. Zool. Bot. Ges., Wien. 11. Lepidotera. Hewitson’s Exotic Butterflies sind mit dem 5. Bande beendigt. Das ganze Werk umfasst 300 Tafeln mit 2113 Figuren, die 1167 neue Species enthalten, dazu 65 früher unvollkommen abgebildete. Das Werk der Herren Felder, das durch den Tod des jüngeren Verfassers unterbrochen wurde, hat nun eine Fort- setzung durch eine Reihe ausgezeichneter Tafeln mit Nacht- schmetterlingen erhalten. Leider ist der Text fast blos Catalog. Beschreibungen neuer Lepidopteren aus Australien ver- öffentlicht Miskin in den Transaction London Ent. Soc. The Butterflies of North America von W. H. Edwards haben den 5. Theil der 2. Serie (New-York, 4°, 1876) erreicht. Hermann Strecker setzt mit unermüdlichem Eifer seine ausgezeichneten „Lepidoptera Rhopalocera et Hete- rocera* fort; der letzte Theil (Nr. 13) enthält eine Anzahl amerik. Sphingiden nebst scharfkritischem Text. Dr. Rogenhofer hat im 25. Bde. der Verh. Zool. Bot. Ges., Wien, eine Reihe von australischen Schmetterlings- raupen beschrieben. Patagonische Lepidoptern behandelt Prof. ©. Berg im 1. Bde. der Acta der Academie zu Cordova und zu gleicher Zeit im Bull. Nat. Imp. Moscou, 1876. 188 Die M&moires der naturf. Ges. zu Lille bringen im 1. Bde. einen Catalogue des Löpidopteres du Dep. du Nord von G. le Roi (die Mikros sind nicht behandelt). Unter den verschiedenen Arbeiten Butlers in den Abh. der Linnean und Zoological Soc. heben wir hervor: A Mono- graph of the Pierideous Genus Teracolus, 129 Species um- fassend, mit Illust. von 28 Species (Proc. Zool. Soc. 1876, 126); Notes on a Small Collection of Butterflies from the New Hebrides (ibid. p. 251); Descriptions of a few Eastern Lepidoptera from the Collection of Lieut. H. Roberts (ibid. p. 308); Notes on Zygaenidae und On the Subfamilies BR DUN and Charideinae (beide in Journ. Lin. Soc., d. 12). herren neuer amerikanischer Noctuiden von H. R. Morrison erscheinen in den Proc. Boston Soc. XVII, 114. Ein werthvolles Verzeichniss der Schmetterlinge Peru’s von Herbert Druce erschien in Proc. Zool. Soc, 1876, 205. Beschreibungen exotischer Schmetterlinge aus verschiedenen Welttheilen giebt Weymer in der Stett. Ent. Ztg. 34, 868. Ebendaselbst (p. 393) findet sich eine Ab- handlung von G.Semper über die Arten des Genus Tochyris (Pieris) auf den Philippinen. S. H. Scudder veröffentlichte in Proc. Boston Soc. XVII: Report on the Butterflies collected on the Yellowstone Expedition; Remarks on the old Genus Callidryas; Descrip- tions of some Labradorean Butterflies; Notes on the Butter- flies of Cape Breton Island (Proc. XVIID, und einen Artikel über die Polyommati von N. Amerika. Ferner in den Mem. Boston Soc. N. H., II. eine Abhandlung über das sonderbare Schmetterlingsgenus Eumeus. Von Boisduval ist zu erwähnen der I. Bd. der Species G£neral des L&pidopteres-Heteroceres, welcher die Sphingiden, Zygaeniden, Castnien und verwandte Gruppen enthält. Grote handelt über nordamerik. Noctuen (Stett. Ent. Ztg.34). A.S. Packard jun. giebt im 10. Bde. von Haydon’s Report Geological Survey einen ausgezeichneten Monograph of the Geometrid Moths or Phalaenidae of the U, St. Der 2. Theil der Mikrolepidoptern von Heinemann’s Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz ist erschienen (Braunschweig 1877, 825 + 102 S.). Staudinger behandelt neue süd-amerikanische Lepidop- teren (Tortricidae) in den Verh. Zool. Bot. Ges. Wien, Bd. 25; P. C.T. Snellen Pyralidae (Genus Oligostoma) in der Tijdsch. v. Entom. 189 12. Hemiptera. Im Bulletin Soc. Imp. Moscou 1875, 3 veröffentlicht Jacowlew eine Abh. über Hem.-Heteroptera von Astrachan und im 4. Theil über russische Heteroptera überhaupt. Uhler brachte ein Verzeichniss der Hemipteren der west- lichen Gegenden vom Missisippi; Lethierry (Mem. Soc. Sc. Lille, 1876) einen Catalogue des Hemipteres du Dep. du Nord (Heteroptera und Homoptera, 100 S.). — Horväth hat eine Monographie der ungarischen Lygaeiden in den Abh. Ungar. Nat. Museum, Budapest, gegeben. Von Reuter finden wir eine Abh. über Hem.-Heteroptera Oesterreichs im 25. Bde. Verh. Zool. Bot. G. Wien; von Uhler ein Ver- zeichniss nordperuanischer Hemipteren und Neuropteren in Proc. Boston S. N. H. 17, 282. Reiber übersetzt Fieber’s noch unedirte Cicaden Europa’s in’s Französische (Revue et Mag. Zool. 1876). Die Rag Society veröffentlicht den 1. Theil von Buck- ton’s umfangreicher Monographie der Aphiden, 19S. mit 38 col. und 3 uncol. Tfln. 13: :Diptera. Im 25. Bde. der Verh. Zool. Bot. Ges. Wien 1875 sind erschienen: v. Bergenstamm und Löw, neue Cecidomyien; Grzegorzek, neue Mycetophiliden; Brauer; über einen auf Bonassus Americanus schmarotzenden Oestrus, über Oestrus Shuckardi und verschiedene andere Arten; Palin, über österr. Diptern. Underhall hat eine Reihe Artikel über Mund- und andere Organe der Diptern in Science Gossip erscheinen lassen. Eine Synopsis Cecidomyidarum von v. Bergen- stamm und Löw ist in den Verh. Z. B. G. Wien 1876 erschienen. Baron Osten-Sacken setzt seine Arbeiten über ameri- kanische Diptern fort durch eine Monographie der Tabaniden der V. Staaten (Mem. Bost. Soc. N. H. II. 14. Entomologische Nomenclatur. S. H. Scudder hat hierüber eine Abh.: Historical Sketch of the Generie Names proposed for Butterflies, being a Contribution to Systematic Nomenclature (Proc. Amer. Acad. Arts Sciences, New Series II, 1875, 91—293) ver- öffentlicht. : 15. Practische Entomologie. Ein Museum für practische Entomologie ist von Andrew Murray im Bethnal. Green Museum errichtet; eine Ausstellung über landwirthschaftliche Entomologie im 190 Tuileriengarten in Paris war zwar von den hervorragenden Entomologen Frankreichs gar nicht beschickt, bot indessen doch ein reiches Bild. Ch. V. Riley hat seinen 11. Bericht über schädliche und nützliche Insecten des Staates Missouri herausge- geben (Ss. 0.). Ueber Phylloxera sind die verschiedensten Mittheilungen gemacht, besonders in den Comptes-Rendus Acad. Fr. und in den Verh. Z. B. G. Wien. Im 38. Bd. der Nova Acta 1876 findet sich eine Ab- handlung von Prof. F. A. W. Thomas über Acarocecidien (Phytoptocecidien, wie Th. sie später genannt hat); über denselben Gegenstand berichtet Löw im 25. Bde. Verh. Wien. Schon im J. 1845 hatte Alfred Smee als eine der Ursachen der Kartoffelkrankheit den Aphis vastator genannt, ohne mit seiner Behauptung durchdringen zu können. Neuere Untersuchungen von Worthington G. Smith, der die 360 von Smee angefertigten mikroskopischen Präparate einer Prüfung unterzog, haben gezeigt, dass wirklich Aphis sich in den die Kartoffelkrankheit erzeugenden Peronospora- Pilzen fand und mithin immer der Träger dieser Krankheit sein kann. SS SSSSISLSILSILI Literarische Revue. The Canadian Entomologist. Vol. IX. Nr. 4 Goodell, L. W.: Notes on the early stages of some moths p. 61—63. Es werden abgehandelt Larve und Puppe von Mamestria adjuncta Guen, Apatela hamamelis Guen, Eupithecia absyn- thiata L., Tetracis lorata Grote und Ephyra myrtaria Guen. Saunders, W.: On Deilephila chamoenerii and lineata p. 63-67, 10. Fig. 2—5. Grote, A.R.: Sixnew Noctuae p. 67—71. [Eustrotia mariae, Talpochares orba, Spragueia plumbifimbriata, Fruva (n. g.) obsoleta, Tripudia (nov. g.) flavofasciata, Glaea carnosa, Antaplaga (noy. g.) dimidiata.] Chambers,, V. T.: Tineina from Texas p. 71-74. Es werden abgehandelt: Blastobasis sciaphilella Zell., Argyresthia austrella Zell., A. undulatella Cham., Aetole bella Cham. Coleophora bistrigella Cham., Laverna‘ oenotheraeella Cham. Harvey,L.F.: Description of a new Limacodes' (L. latomia) from Texas, p. 75. Caulfeild, F. B.: Notes on some‘ species of Meloe occurring in temperate North-eastern America, p. 75—80. Besprochen werden: M. angusticollis Say — rugipennis Lec. und M. americanus Leach — angusticollis Lec. Nr. 5. The United-States Entomological Commission, p. 81—84,' Grote, A.R.: Notes and descriptions of new Moths, p. 8£—90. [Dasychira' Lintneri n. s., Euchaetes Spraguei n. sp., Euclea incisa Harvey, Lithophane' Baileyi n. s., Apatela (Acronycta) falcula n. sp., Mamestra Beanii n. sp. 191 Gortyna rigida, Ochria Buffaloensis n.sp., Polia pallifera n. sp., Endropia . homuraria G. u.R. Homoptera Woodii n. sp., Logogramma lactispargaria Gr., Cidaria lactispargaria Walk., Tephrosia disconventa Walk., Logo- gramma disconventa Pack., Tornos infumataria n. sp., Aepilates pervaria var. interminaria Grote] Caulfeild, F. B.: List of Bombyeidae | occurring on the island of Montreal, p. 90-92. Austin, E. P.: Remarks on the synonymy of North Amer. Coleoptera, p. 92—, Harvey, L. F.: On species of Melipotis. Als neu wird beschrieben: M. sinualis from Texas, p. 95. Idem, On an American species of Lophopteryx (L. americana n. sp. from New Jersey), p. 995 —9. Grote, A. R.: Ou Pseudohazis hera (Harris. Andrews, W. V.: New species of Noctuidae [Acronycta Walkeri, Orthosia lutosa]. Nr. 6. Grote, A. R.: On new Canadian Crambus allied to Con- chellus, p. 101—- 102. [C. interruptus Gr.] Monell, J.: A new Genus of Aphidae. [Cotopha nov. gen.] Type: C. ulmicola (Fitch) — Byrsocrypta ulmicola Fitch N. Y. Rep. II, p. 347 —= Thelaxes ulmicola (Walsh) Proc. Phil. Ent. Soc. I. Amer. Ent. I, p. 108. Grote A. R.: New Pyralides, p. 103—107. [Botis vibicalis Zell. B. nasonialis Zell. B. coloradensis G. u. R.; B. atropurpuralis n. sp.; B. onythesalis Walk.; B. Harveyana .n. sp.; B. flavidissimalis n. sp.; B. catenulalis n. sp.; B. fracturalis Zell.; Eurycreon communis Grote; B. tatalis n. sp.; B. penumbralis n. sp.; B. socialis n. sp.; B. allectalis n. sp. Chambers, V. T.: Tineina, p. 1058—110. (Helioyella aesella n. sp.?) Harvey, L. F.: Desc. of a new Texan Anisota (A. Heiligbrodti. Dodge, G. M.: New species of Orthoptera (Caloptenus angustipennis; C. volucris; C. plumbum, Pezotettix abditum. Edwards, W. H.: Notes on Limenitis Proserpina and Artemis, p. 114. Grote, A. R.: A new Genus and spec. of Geometrae [Meskea dyspteraria], p. 114—115. Bailey, J.S.: Center, N. Y. entomo- logically considered, p. 115—119. Bunker, R.: Notes on the food plant of Hemilenca maja. Nr. 7. Bassett, H. F.: Remarks upon the Cynipidae, p. 121-122, Chambers, V. T.: Tineina, p. 123-127. [Gracilaria (Conisceum) albanotella Chamb.; G. fasciella Cham.; Aesyle fasciella Cham. ; G. quinque- notella n. sp.; G. 12-lineella Cham.; G. purpuriella Chamb.; G. erigero- nella und G. plantaginisella Cham.] Siewers, C.G.: Notes on Larvae- Fondness for Waterhints to beginners, p. 127—129. Lintner, J. A.: On a new species of Cossus (C. Centerensis). Grote, A. R.: Notice of M. Butler’s Revision of the Sphingidae, p. 130—133. Couper, Wm.: List of Canadian Diptera, p. 133—135. Grote, A. R.: A new Plusia allied to Hochenwarthi, p. 135—136 (Pl. Sackenii from Colorado). & Nr. 8. Edwards, W. H.: On the preparatory Stages of Satyrus Nephele, p. 141—143. Bruner, Lawr.: List of Acrididae found in Nebraska, p. 144-145. Chambers, V. T.: Tineina [Batrachedra striolata? Zell. Perimede erransella Cham.]. Bethune, C. J. S.: Insects er Aa Re a Be Ic 5 . - f NR * ’ “4 Fr Y» 192 5 of the northern parts of British America, p. 148—156. (Sirex juvencus L.; Foenus jaculator L. Ichneumon ferrugator Kirby; Cryptus viduatorius Fbr.; Cryptocentrum lineolatum Kirby; Bracon crocator Kirby; Formica semipunctata Kirby; F. fusca L.; Vespa vulgaris L. V. borealis Kirby; V.marginata Kirby; V. maculata L.; Prosopis elliptica Kirby; Halietus rubicundus Steph.; H. crassicornis Kirby; Andrena impuncta Kirby; A. varians Ross.; Nomada americana Kirby; Chelostoma albifrons Kirby. — Sämmtlich unter v. 65° nördl. Breite beobachtet. Grote, A. R.: New species of Lepidoptera, p. 156—158. [Scopelosoma tristigmata; Tarache abdominalis; Geometra rectaria.] Saunders, W.: Clisiocampa sylvatica the forest Tent caterpillar, p. 153—159. Termöszetrajzi Füzetek, naturhistorische Hefte, Budapest, 1877. IV. (Oet. — Dec... Pungur, ’ölytre des Gryllides de Hongrie, mit I Taf. — Frivaldszky, coleoptera nova ex Hungaria meridonali (Styphlus uncatus, Haltica Paveli. Auf S. 246 noch Anophthalmus Merklii.). — Mocsary, mellifera nova in collectione Musei nationalis hungarici (Colletes punctatus, Osmia dives, Tetralonia adusta). - Horväth, aphides observes a Forr6. — Idem, Synonymisches über Hemipteren. Mittheilungen schweiz. ent. Gesellsch. Vol.V. Heft 3—4, 1877. E. Allard, revision des Helopides vrais, suite, 129—268. Meddelanden af Societas pro Fauna et Flora Fennica*), I. Helsingfors 1876. Ent. Inhalt: ©. M. Reuter, Catalogus Psyllodearum in Fennia hactenus lectarum. Neue Arten: Trioza salicivora und Tr. Chenopodi; von den übrigen ist Psylla sylvicola Leth. vorher nur in Frankreich gefunden; rein lappländisch sind Psylla nigrita Zett. und Aphalara nebulosa Zett. Die Anzahl der aufgezählten Species ist 36. — 0.M.Reuter,Catalogus praecursoriusPoduridarumFenniae. 43 Arten sind aufgezählt und 7 neue beschrieben, namentlich von Sminthurus 4, Papirius 1, Degeeria 1 und Isotoma1; die übrigen kommen alle auch in Schweden vor, ausser Orchesella melanocephala Nie, — J. Sahlberg, über einige für die finnische Fauna neue Hemiptera Heteroptera. Darunter befinden sich Microvelia Schneideri Scholz und Salda melanoscela Fieb. — Kleinere entom. Mit- theilungen. *) Die Publikationen dieser Gesellschaft erscheinen nunmehr theils als „Acta“ theils als „Mittheilungen“ statt der bisherigen „Notiser“, | \ 193 Neue Literatur. Thomas, Prof. Dr. Fr. A. W., ältere und neue Beob- achtungen über Phytoptocecidien. Mit 1 Tafel. 58 S. (Separatabdr. aus Ztschr. ges. Naturwiss. Bd. 49). Kriechbaumer, Dr., Holmgrenia, eine neue Schlupf- wespengattung (H. pulchra). 5 S. Sep.-Abd. Regensb. Corresp.-Blatt 1877. Annales de laSociet&Entom. de Belgique, 1877, I. Thl. Tauschverkehr und Kaufgesuche. (NB. Diese Rubrik steht den Abonnenten für Mittheilungen gratis zu Gebote, indessen nicht für Verkaufsanzeigen, auch werden diese Mittheilungen nicht wiederholt.) Prof. Dr. F. A. W. Thomas in Ohrdruf bei Gotha ersucht behufs eines Referats über Pflanzen-Gallen die Verfasser von seit 1875 erschienenen Abhandlungen über diesen Gegenstand, ihm gef. ein Exemplar oder einen Separat- abdruck derselben zugehen zu lassen, damit er einigermassen Vollständigkeit erzielen könne. Bei Separatabdrücken bittet derselbe, Jahrgang und Zeit des Erscheinens beizufügen. Das betr. Referat wird in dem botanischen Jahresbe- richt von Prof. Dr. Just erscheinen. J. v. Bergenstamm, Wien II, Tempelg. 8, sucht „Kirby Monographia Apum Angliae 1802, 8°, 2 Vol. T. I, p. 22 und 258 tab. 14; T. II p. 388 tab. 4.* J. G. Bischoff in Augsburg, F. 179, wünscht syrische Coleoptern gegen andere, besonders gegen Carabus, Buprestis, Cetonia, Dorcadion umzutauschen und bittet um Mittheilung der Doubletten unter Angabe des Preises. Unterzeichneter kauft zu annehmbaren Preisen von folgenden Insecten ganze Serien von 10—20 gut gehaltener Stücke und ersucht um dahingehende theilweise Anträge: Calosoma sycophanta, Cychrus rostratus, Emus hirtus, Lucanus cervus X Q, Ateuchus sacer, Hoplia coerulea, Osmoderma eremita, Poecilonota rutilans, Capnodis tenebrionis, Ludius ferrugineus, Melo& majalis, Dorcadion fuliginator, Cerambyx heros, Carabus hortensis L., Carabus rutilans Dej., Rosalia alpina, Apate capucina, Endomychus coccineus, Lyco- perdina cruciata. Dann von Hymenoptern: Sirex gigas, Scolia flavifrons und alle grössern Arten von Amblyteles und Ichneumon, wenn richtig bestimmt. Von Diptern: Stratiomys chamaleon, Burgdorf (Schweiz), Nov. 1877. Meyer Dür, & REEL IDS NET Ds. { 194 5 | Postsecretär Podlech in Brandenburg a. H. wünse A Cal. inquisitor, sycophanta, Geotr. typhoeus, Pol. fullo, Luis | cervus 2 gegen Ausländer umzutauschen. | Director Dr. Buddeberg in Nassau a. L. wünscht in Tauschverbindung mit Coleopterologen der Schweiz und Süd- Europa’s zu treten. Anzeigen. Der berühmte Leipziger Zoolog Professor Dr. R. Leuckart über die neue Auflage von Brehm’s Thierleben (Biblio- graphisches Institut in Leipzig): „Ich will mich nicht in die missliche Lage bringen, nachträglich noch Worte der Em- pfehlung und des Lobes über ein Buch auszusprechen, das einen für Publikationen dieser Art bisher ganz unerhörten Erfolg gehabt hat und von Seiten sowohl der Fachmänner wie der Gebildeten aller Stände einstimmig als eine der be- deutendsten Erscheinungen auf dem Gebiete der populari- sirenden Thierlehre anerkannt ist. Aber das darf ich ohne Anstand und mit Freude sagen, dass das Werk in seiner neuen Fassung nichts von der Frische und der Natur- wahrheit verloren hat, die zu den glänzendsten Vorzügen der ersten Auflage gehörten, vielmehr durch Wort und Bild in noch höherem Masse, als das früher der Fall war, dazu beitragen wird, den Sinn für eine denkende Naturbetrachtung zu wecken und in das Verständniss des Thierlebens einzuführen.“ ’ Am 1. jeden Monats, Preis Sixpence, THE ENTOMOLOGIST: AN ILLUSTRATED JOURNAL OF THE SCIENCE. Edited by John T. Carrington, with the assistance of Frederick Bond, Edward A. Fitch, J. A. Power, M. D., Frederick Smith, J. Jenner Weir, F. L. S., F. Buchanan White, M. D., F. L. Jede Nr. enthält Holzschnitte in Bezug auf practische Entomologie, Schmetterlingsvarietäten oder andere inter- essante Gegenstände. Gelegentlich biographische Notizen über bedeutende Naturforscher nebst Photographien. Entomo- logische Tauschgesuche werden gratis aufgenommen. Jährliches Abonnement (ind. Doppel- -Nr. und Porto) 6 Shillings, pränum. an T. P. Newmann, 32, Botolph Lane, London, E. C. Simpkin, Marshall & Co., Stationers’ Hall Court. Ei * ; 195 Unterzeichneter vertauscht und verkauft seine Doubletten ı Käfern und Schmetterlingen und kann auch eine Samm- ‚g von mehr als 3200 Arten von europäischen und exotischen fern in mehr als 5500 Stücken mit 2 Schränken und den ‘in befindlichen mit Glasdeckeln versehenen Käferkästchen „_ den billigen Preis von 400 Mark (= 233 Fl. 20 Kr.), desgleichen das Werk von Jablonsky, C. Gust., Sekretär der "Königin von Preussen, in 21 Bänden und 529 Kupfer- tafeln (Käfer 10 Bände mit 177 illuminirten und 25 theils illuminirten, theils nicht illuminirten Kupfertafeln, und Schmetterlinge in 11 Bänden mit 327 Kupfertafeln) in Quer- folio, Berlin 1785-1806 um 100 Mark = 58.71. 20°Kr.) — Ar’ preis 1617 Thaler (= 283 Fl. 24 Kr.) gut und fest gt....den abgeben. von Sonnenburg, k. 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KICKER SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES a ke nt ae Ik LICHT Ku nel. “ Y ae, in) t per Ra Y t R Air N MY LTE a 3 OH SRLEHE 9088 01268 4205 RR VECRITCTLI er Mann) AN AN Yydary Ä \ HELEN NER: STREET v daft = init np Namen er {taP BER CHEAT eh HALS ER NN Binde )y HER, EUR EHRT RO) x erghörtarden, “ > ne Kae a\h e% © \itehieir es ah hi ae nr Nr ed RR yahiarert er Ir re DRIN SET) ” } Arien MRTAR: N te Hi NT bein RR) IR TU R 44.104 vos 4 1 Arab n 22542 keihharp sr Ara KARIN, KR HELTOCHN BO Kane RE ehlapichn TERRA WENDE BI I RAR RR AL HH y KINO AN X ie? N .r . LEER \ i a a HR A er 2 : PERL RN N ‚ R Reh pre Puh werb hr tie ee Kae | DR Ele tab . j KAHN an EICHE ee hf Arte Ale fl euere i « N PN LER) a KL i ’ ; Dh ht tn KH ET \ ERSERETR: RER N. Sue 1 TER wen