Herausgegeben Dr. F. Katter, len ;p ond.. Mitglioa der eieunenen Gesellschaft für Naturwissenschaft, ete. te. Yu 10 9.9 .0.0.0.9.0.9.9.9.0.0.93 VIII. Jahrgang. 1882. Stettin. C. Kater 3 Buchhandlung, Inhalt des Jahrganges 1SS2 der Entomologischen Nachriehten. (Durch Versehen des Druckers sind die Seitenzahlen 65—80 überschlagen.) I. Abhandlungen. Seite Sajö, entomol. Bilder aus den ungarischen Flugsandsteppen . . 1 Walter, 38 neue Coceinellen-Varietäten . . . » 2 2 2.2.2. 77 Schmiedeknecht, zur Speciesfrage von Bombus . . .... 21 Rudow, einige neue Ichneumoniden . . . DE ENGE Gauckler, Untersuchungen über esse in von Schmetterlingspuppen . . . el Al - Horvath, Hemiptera Europae, annis 1575— 78 nn (Schluss) 43 Hensch ei Beitrag zur Kenntniss der Synonymie der Tomieiden 97 Booch-Arkossy, über unbekannte a ENG) Lentz, Nacerdes italica in Preussen . . a Na LO Reuter, Verzeichniss palaearktischer Nr RE a0 0, Krie banner, Ichneumoniden-Studien . . . . . 122, 173 u. 237 Gradl, Verzeichniss europäischer Hautflügler . . . . . 129 Breitenbach, entomol. Skizzen aus der Provinz Rio ande de Sul, Brasilien . . IE LERNT v. Dalla Torre, Wenihredopsis Costa Arten. Be re „169 Haller, gegen zwei irrthümliche Ansichten, betreffend die eesner 200 Kolbe, neue Psociden der paläarktischen Region . . . 207 Der Mombacher Wald und seine Lepidopteren , . . 265, 289 u. 297 Gauckler, Biologisches über Ocneria dispar. . . . 2 2.2... .274 Rudow, einige neue Hymenoptera . . . RAR Ze. Staudinger, Plusia Beckeri in den Abınendı a DR 96 '&laser, zur Nomenclatur der deutschen Tagfalter . . » . . . 308 wie, Beitrag zur Biologie der Andrena pratensis . . . . . 817 Schmidt, C., Eupitheeia togata in Chermesgalln . . . . . .319 Katter, Schwärmer in Bienenstöcken . . . . 2 2 2 2.2.2..819 Brrmudt, W., Amplupyradeiwa. u. ons ul le 3a‘ Btandfuss, Psyche. W.ockei..n. sp... . 2». 2 u... 822 Gradl, aus der Fauna des Egerlandes . .» . 2.2 ..2.2...9828 ‚Die Blumenthätigkeit der Käfer (nach H. Müller). . . Inhalt, II. Referate, Thomas, über einige neue deutsche Cecidien . Osborne, fernere Mittheil. über Parthenogenesis bei Coleopteren Parthenogenesis bei Tenthrediniden . . . . N Haller, Jahresbericht der entomol. Section dr cn Gesellschaft ın’,Bern 1881 au.» 2 3 R Lindeman, Coleophora tritiei, ein neues eillgte, Insekt Ense. landen. 2 ee ee ie ag are ee Carabus auronitens und seine Varletäten EERteR re S Studer, Entgegnung (auf Haller’s J abresbenehi) BER Dewitz, Dipterenlarven, die wie Blutegel kriechen . . . . Id., Klebestoff an Fliegenbeinen Eee Neue Classifikation der Carabiden (von Ho) Se ee ee Die Blumenthätigkeit der Bienen (von H. Müller)... . . 56 u. Brenske, Käferfang in der Umgegend Athens . .....x Haller, lsralssene Ka 2 a ae Bestimmungstabellen der unaanlaaren Ben a . 101 Verschiedene Nahrung der Männchen und Weibchen mancher 5% sekten (nach H. Müller) . . . ee Flugjahre und Entwicklungsdauer des Maikäfers en A v. Dalla Torre, ein neuer Hymenopteren-Tausch-Katalog . . . 162 v. Reichenau, die a. des En Wiesbaden von A, Rössler . i ; Ueber den sogenannten Tone in alan Hommelieion nach Prof. Hoffer). . -. - SR Ueber die Lebensweise von one a (ach Hose Die Honigameise und die westliche Ameise (nach Mc. Cook) Osten-Sackens Chätotaxie der Dipteren (von Mik) Rückschritte in der Blumentüchtigkeit der Insekten . Ueber den Kletterapparat der Insekten (nach Dewitz) Die Hummeln Steiermarks (von Hofer) Die Sklaven haltenden Ameisen Die deutschen Olavigeriden, Psolaphiden and an Eubria palustris @ . . ...» ee ee ee III. Kleinere Mittheilungen, Präparation etc. de Rossi, zur Behandlung der Minutien. . . . le Se Id,, Cocein. 10-punetata mit Adalia bipunctata in ep \ Id., Postalisches . . . - ie ee Id., zur Lebensweise von Tees ana Eee Ia., Missbildung bei Melasoma cupreum . » . 2»... 20. . Oharaeas graminis häufig in England . ev 2 2 nen. . Inhalt. Bas ang der Ahrpegend ray al ee ee Gauckler, neue Lichtselbstfänger . . . ur Schilde, gefrorene Raupen = gefrorenes en = Nashornkäfer im Febmar . . . NN Vorliebe der Bienen für besondere Farben Zwillingspuppe von Bombyx moi . .... Eupithecia jasioneata Crewe, nsp. . . OA EN FERN Das Insektarium im zool. Garten zu Tonden ERDE N ass Der Fundort von Carabus Olympiae. . . » 2 2 .2.. Die Carabus-Olympiae-Affaire . . . Ele er a ein Treuge, Monstrosität bei Melol. Seat Schrebank, Raupenkampff .. Darwin’s Beisetzung . - Ss Unempfindlichkeit von Bee ar üble Gerache 5 Apidae Europaeae . . . ae Tagesordnung der 55. anenlne este: Natnforicher. Bieger, kleine lepidopterol, Mittheilungen . Naphthalin als Schutzmittel gegen Insekten . Pieris rapae in Canada : : Verzögerte Entwicklung bei Ben BR ı Ueber Aufbewahrung und Versandt von Käfer Donblekten b . Chrysis eyanopyga . . . 2 : Ueber das Auskriechen ns Kenndonkren AN Brake Europäische Futterpflanzen exotischer Schmetterlinge . . Gauckler, kleine lepid. ee Aberration von Van. Jo . EN RE er Be Araur Meran na ae ne a ee Duftschuppen bei Catocala . -. ». .». 2. 2 22.0» Papilio Machaon als Kosmopolit. . . . u Lux, die Raupe von Eupithecia Suecenturiata. . . : Wocke, die Raupe von Eupith. Suecenturiata . . » Wackerzapp, Eup. Suecenturiata. . . . . = de Rossi, Ctenophora atrata L. \ Id., Catalogue voyageur . . . EN Franke, Thüringer Do sn Wahnschaffe, ein Todtenkopf auf Se . .. IV. Nekrolog. Giebel p. 16; Putnam, Putzeys, v. Renard p. 64; Gray p. 121; Wyville Thomson 122; Malm, Westring 218; de Rougemont 231; Troschel 322; Friedländer 332. Y. Literatur in verschiedenen Nummern. ee Na { # Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direct durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) 3 Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum $. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft I. Inhalt von No. 1. Seite Karl Sajö, entomologische Bilder aus den ungarischen Flug- un ne ER ER ARE N G. de Rossi, zur Behandiung der Mianten ae lo Fr. Thomas, über einige neue deutsche Ceeidien . . . . 12 G. de Ba Postalischesk nn sa N A res el Meokrolesmn el ee N ee en LO Stettin, 0. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Jährlich 24 Hefte. Preis 6%, für das Ausland 6,50 46, im Buchhandel 7 M. VII. Jahrg. _ 1. Januar 1882. Nr. 1. ’Entomologische Bilder aus den ungarischen Flugsandsteppen*). Von Prof. Karl Sajö in Ungvär (Ungarn). I. (Sommerbild.) Im Sommer ist, verglichen mit dem Frühjahre, anf den Flugsandwüsten für ein oberflächlich blickendes Auge wenig Veränderung sichtbar. Der Naturforscher aber bemerkt binnen wenigen Minuten, wie sich faunistisch und floristisch alles anders gestaltet hat. Wie könnte es auch anders sein! Die Sonne hat bereits den Wendekreis des Krebses berührt und kehrt, die Hitze noch immer steigernd, nach Süden. Die ganze Sandgegend badet sich im Juli und August in einer meist schwachen, aber enorm heissen Luftströmung, die man kaum fühlt, weil sie eben warm ist; man sieht aber, dass sich die schlanken Stengel der hier waldartig wuchernden Euphorbia Gerardiana Jacgüu., ferner die Blätter der Pappeln und die Halme des saftlosen Andropogon Ischaemum L. und des Cynodon dactylon P. fortwährend bewegen. Euphorbia Gerardiana ist für den Entomologen eine unschätzbare Blume, auf welche ich noch mehrere Male zurückkommen werde. Sie nützt uns hauptsächlich Ende Juni und im Juli. Im August ist sie grösstentheils (aber noch immer nicht ganz) verblüht; da kommen uns aber bereits die niedlichen weiss- grauen, mit blassvioletten Blüthen gekrönten Centaurea are- naria M. B., ferner das steife Eryngium campestre zu Hülfe. Die Blüthen dieser drei Pflanzen-Arten werden von den meisten Hymenopteren besucht; aber auch viele Käfer, Hemipteren und Dipteren schwärmen um sie herum. Ausser diesen will ich, um den floristischen Hintergrund ein wenig zu detailliren, noch folgende charakteristische Pflanzen nennen: Linaria ge- nistifolia Mill. in inselartigen grösseren Gesellschaften, Plan- *) Siehe Entom. Nachr. 1880, 15. Sept., No. 18. 2 1. Januar, Entomol. Nachrichten. No. 1. tago arenaria in ungeheurer Anzahl grosse Flächen bedeckend, Crepis foetida L., deren gummiguttigelben Blumen in den Morgenstunden so manchen Cryptocephalus laetus aufweisen, und die in den heissesten Tagen einen höchst penetranten (an Calosoma sycophanta erinnernden) Geruch verbreiten. Hin und wieder steht ein borstenbekleideter Busch Onosma arenarıum W. K. im kahlen Sande, dessen Borsten bei der kleinsten Berührung in die Hautporen dringen und dauerndes Jucken verursachen; die ganze Pflanze sieht aus, wie die per- sonificirte Trockenheit. Weiter in inselartigen Gruppen nied- liche, eigenthümlich riechende Strohblumen: Helichrysum are- narium, ebenfalls grau, mit goldgelben Blüthenköpfchen. Die meisten Pflanzen sind graugrün, weissgrün, weissgelb, grau- braun; die Natur strengt sich hier an, das Chlorophyll unter einem Pelz von Filz- und Borstenhaaren zu verstecken und alles dem weissgelben Sande ähnlich zu machen. Zu diesen Pflanzen gehört auch Erigeron canadense L., welches sich besonders in den letzteren Jahrzehnten mit canadischem Korn importirt, verbreitete. An etwas vertiefteren und feuchteren Stellen ragen die dunkeln Stengel der blattarmen Chondrilla juncea L. empor. Im August ist beinahe die ganze Fläche mit den niederliegenden sehr zarten Aestchen des Polygonum persicaria L. bedeckt, dessen Blüthen einen zarten Wohl- geruch über die ganze Gegend verbreiten und besonders | kleinere Meliponen anlocken. Hin und wieder grosse Disteln, Carduus- und Cirsium-Arten, an nicht zu unfruchtbaren Stellen: Marrubium peregrinum, Gypsophila paniculata, Sal- sola Kali, auch Silene Otitis. Weiter sind wahre Pracht- exemplare von Verbascum, stellenweise Gesellschaften von Allium sphaerocephalum, dessen dunkelrothe Köpfe sehr auf- fallend mit der Umgebung contrastiren; in feuchten Mulden Hypericum perforatum, Trifolium arvense etc. Nun sehen wir aber die Insektenwelt! Bei der Beschrei- bung der Frühlingsfauna habe ich erwähnt, dass die Luft wenig belebt ist, jetzt aber hat sich das Blatt gewendet. Dieses Summen, Zirpen, Knistern, dieser bunte umherschwir- rende Schwarm der Insekten ist fähig, einen Entomologen und namentlich einen Hymenopterologen in die äusserste Extase zu versetzen. Man möchte hundert Hände haben, um ja nichts werthvolles fahren zu lassen! Die Hitze ist zwar ungeheuer, an kahlen Stellen 40 Grad Reaumur und darüber; der Sand brennt die aufgelegte Hand dermassen, dass man sie unwillkürlich zurückreisst; wir haben hier keinen Schatten, kein Wölkchen zeigt sich an dem tiefblauen Himmel, = du En. un 3 . / 1: Januar. Entomol, Nachrichten. No, 1. 3 — und doch ist es hier nicht unerträglich. Im Gegentheil, man athmet frei und wird nicht schlaff, da die Luft zwar sehr heiss, aber auch sehr trocken ist; unsere Poren haben vollauf zu thun, um der Vaporation genügenden Schweiss opfern zu können, die Haut ist in Folge der schnellen Ver- dunstung immer kühl, und ich kann mit Recht sagen, dass mir das Umherstreifen in diesen Steppen das ist, was An- deren das Verweilen auf einem Badeorte: ich verlasse diesen Ort nach 6—8 Wochen geistig und körperlich immer gestärkt und erfrischt. Kaum haben sich unsere ersten Fussstapfen dem Sande eingedrückt, so werden wir auch gleich von einigen Bembex olivacea F. umkreist. Diese stattliche weisse Sphegiden- Art verfolgt uns überall auf unserem Wandeln. Sie fliegt rund um uns herum, die Kreise werden immer kleiner, und endlich setzt sie sich auf unsern Rock. Ihr Ton ist ein eintöniges Klagen, gerade wie die Stimme von Eristalis tenax (Fliegenart). Je mehr wir in die Steppe eindringen, desto mehr Bembex umkreisen uns, sie fliegen wie weisse Schnee- _ flocken herum. Bald sitzen sie auf unsern Aermeln, auf der Schulter, am Rücken. Und doch kann man sie hier nicht fangen, sie pariren jeder Bewegung unseres Netzes geschickt aus. Auch auf ihren Lieblingsblumen (Euphorbia Gerardiana, Centaurea arenaria, Eryngium campestre, Marrubium pere- grinum) sind sie sehr behutsam. Am leichtesten werden sie über ihren Niststellen gefangen. Kommt man an eine gänzlich pflanzenlose Sandstelle, wo der gelblichweisse, streusandartige Boden Loch neben Loch hat, hundert und mehr nebeneinander, so hat man die Bembex- Colonie gefunden. Es kommen eben einige an. Sie setzen sich an die Mündung des Loches und werfen mit einer un- sichtbaren, weil fabelhaft raschen Bewegung der Füsse den Sand einige Zeit lang rückwärts, der — wie durch ein Ge- hläse geblasen — in Form eines schmalen Streifens etwa eine Spanne weit hinten niederfällt. Ihre Beute ist immer ein Dipteron. Man hat hier nichts weiter zu thun, als den Sand mit den Füssen herumzustreichen, so dass die Löcher bedeckt werden; die nun Heimkehrenden können nicht gleich in ihr Nest, und fangen an zu graben. Immer mehr kommen heim und bald fliegt ein ganzer Schwarm schneeflockenartig hin und her. Jetzt greife ich zum Netze und laufe etwa zehnmal mit grösster Eile, und das Netz mit der möglichsten Schnelligkeit knapp über der Erdoberfläche hin und her schwingend, auf der Stelle auf und ab. Die Beute kann bei 4 1. Jahuar, - Entomol. Nachrichten. No. 1. solcher Gelegenheit nicht fehlen, wie das auch gleich durch die klagenden Töne im Netze angekündigt wird. ft Es giebt hier noch andere Arten, welche aber auf diese Weise nicht gefangen werden können. Hier nistet z. B. Stizomorphus tridens F., und zwischen diesen hin und wieder die täuschend ähnliche Larra hungarica Fried. Diese müssen in sitzendem Zustande auf der Erde erbeutet werden. Beide Arten tangen immer Homoptera (Ci- caden), und haben eine ganz gleiche Lebensweise. Stizo- morphus tridens kommt in grosser Anzahl vor, Larra hun- garica hingegen nur spärlich. Wir nehmen aber von hier noch keinen Abschied, denn wir hegen die Hoffnung, da eine prachtvolle Chryside zu erhaschen. Wir blicken mit spähendem Auge auf den Sand, und glücklich sind wir, wenn wir eine im Fluge dunkel aussehende Imme mit langsamem Fluge sich nähern sehen. Sie setzt sich an ein Bembex-Loch und schlüpft schnell hinein. Bald kommt sie wieder heraus und setzt sich einige Augenblicke auf die Mündung des Loches, bis sie durch eine heimkehrende Bembex vertrieben wird. Dann erhebt sie sich mit schwerfälligem Fluge etwa einen Meter hoch und setzt sich 2—3 Schritte weiter wieder uf den Sand. Wir nähern uns nun behutsam mit dem Netze, sie fliegt aber wieder fort; zum Glück liebt sie den weiten Flug nicht, sondern bleibt immer in der Nähe. Jetzt sind wir endlich nahe genug, um das Netz über sie stürzen zu können. Sobald sie unsere Finger fühlt, rollt sie sich zu- sammen und stellt sich todt. Nun können wir uns an ihrem Anblicke weiden: sie ist das © der prachtvollen Chrysiden- Art Parnopes carneusRossi, die bei Bembex schmarotzt. Meistens giebt es nur ®, die d (mit mehr Abdominalsegmenten) sind eher auf den Blüthen von Centaurea arenaria und auf Disteln, aber immer sehr selten, zu finden. Einmal — Ende August — fand ich ein d bei den Bembex-Nestern in Paa- rung begriffen, Nun begeben wir uns zu einer Partie Euphorbia Gerardiana, die von weitem wie ein goldgelber Teich er- scheint. Hier wimmelt es von Insekten. Auf den gelben Blüthen tummelt sich eine Unzahl von Tiphia femorata und in geringer Anzahl Tiphia ruficornis; in der Luft scheint ein weisser Nebel um die Blumen zu schweben: bei näherer Besichtigung löst er sich in Tausende der eleganten Nomioides pulchellus Jur. und minutissimus Rossi auf. Diese bis in die letzten Jahre wenig bekannten Thiere sind so klein, dass sie durch die Maschen eines gröberen a een. 1. Januar. Entomol. Nachrichten, No. 1. 5 Netzes entweichen können, Sie besuchen auch Verbascum und Centaurea arenaria. Ich überschritte die arenzen, die ich mir bei dieser Be- schreibung gestellt habe, wenn ich alle hier in dem blen- denden Sonnenlichte sich herumtummelnden Arten. nennen wollte. Ich will nur die hauptsächlichsten und charakteri- stischen aufführen. Von Hymenopteren: Stizomorphus tridens in sehr grosser Zahl, Cerceris variabilis, Oxy- belus latro Ol, mandibularis Dlb., sehr selten Oxy- belus elegans Mocs. — Hin und wieder kommt eine kohlenschwarze Andrena und erschreckt die Bembex olivacea; diese erholt sich aber bald von ihrem Schrecken und macht nun jener die Blume streitig. „Duobus litigantibus tertius gaudet‘‘ — und mit diesem Spruch haben wir dem Spiele zwischen Kohlschwarz und Schneeweiss durch unser Netz ein Ende gemacht. Die gefangene schwarze Andrena ist Andr. spectabilis Sm., welche meines Wissens sonst nur an 2—3 Orten in Ungarn gefunden wurde. Andrena tho- racica F. kommt auch zuweilen vor, aber sehr selten. Stellenweise glänzen die langen schwarz und rothen Abdo- mina der Larrada anathema Rossi (besonders im vo- rigen 1880. Sommer in grösserer Anzahl), die sich schon von Weitem von den gelben Blüthen abheben. Sie lassen sich leicht fangen, aber schwer fassen; die Weibchen schlüpfen im Netze wie Schlangen umher, und wenden auch ihren glatten langen Hinterleib wie diese, dass man sich kaum ihres Stiches erwehren kann. Von hochedlen Immen nenne ich noch: Philanthus venustus Lep. und Philanthus coro- natus F.; letztere Art zieht übrigens Allium sphaerocephalum — wo diese blüht — den Euphorbien vor. Der gemeine Philanthus triangulum kann auch nicht fehlen. Am- mophila Mocsäryi Friv. mit dem sachten Fluge; manch- mal mischt sich auch der behutsame Pelopeus destilla- torius Ill. in die Gesellschaft. Zu den grössten Seltenheiten gehört Sphex soror Dhlb.(=Gastrosphaera anthracina Costa), welche mit raschem Fluge herumstreift und sich oft auf den Sand setzt. Ferner: Parasphexalbisecta Lep., Cerceris cribrata Mocs,., Harpactus Carcelii Dhlb., concinnus Dhlb,, Mimesa bicolor Schuck, Holopyga fervida F., chrysonota Först., Hedychrum roseum Rossi, Notozus pyro- somus Först, Pompilus plumbeus, 4-punctatus F., rufipes L, Priocnemis vulneratus Costa (nur einmal gefunden), Ceropales maculata. RN SEN RE N a. IRRE NUN 6 1. Januar, Entomol, Nachrichten. No, 1. In manchen Jahren tritt Mutilla stridula Rossi (= Pedomontana) in Mehrzahl auf und ist dann eine leicht zu fangende Beute. Sie bringt Töne hervor, die ganz denen eines Bockkäfers ähnlich sind. Die Männchen fliegen Ende Juni und Anfang Juli; die Weibchen kommen aber erst später, und kriechen meistens im August auf dem Sande zwischen Bembex-Löchern umher. Hin und wieder Mutilla brutia Pet. Manchmal bleibt eine Cerceris penicillata Mocs. und etwas häufiger Nysson scalaris Ill. im Netze, An anderen Stellen blüht etwas später die Centaurea arenaria und lockt unter anderen: Camptopoeum fron- . tale F.,, Dasypoda hirtipes F., Halictus gramineus Sm., carinaeventris Moran., die schönen ® von Eu- cera clypeata Erichs. und die prachtvollen schwarzen Andrena morio Brull. (= holomelaena Lep.). Die letz- tere Art liebt ausserdem noch Eryngium-Blüthen. ' Ueberhaupt sind die Eryngium-Blüthen im August von grosser Wichtigkeit. Nur auf diesen finde ich den edel geformten Tachytes etruscus Jur., hier und auf Nigella arvensis saugt Tachytes obsoletus Dlb. — Eryngium und Marrubium peregrinum sind ferner die Lieblingsblüthen für Scolia hirta Rossi, 4-punctata F. und Elis 6-ma- culata F., deren (der letzteren) d meistens in grosser. Menge auftreten. Unsere grösste Hymenopteren-Art, die riesige Scolia haemorrhoidalis F., kommt hier mit ganz rother Behaarung an Füssen, am Rücken etc. vor, und ist recht selten. Sie besucht Distelblüthen, Marrubium pere- grinum und Echium vulgare. Im Momente des Gefangen- werdens verbreitet diese Art den köstlichsten Wohl- geruch, der an Fruchtäther und an Rosenöl erinnert. Eben solches Parfum geben die im Frühjahre vorkommenden Männchen von Tetralonia grandis Fourer. Gegen Veresegyhäz treibt sich die Amm ophila Hey- denii Dhlb. auf Melilotus-Blüthen herum, die auch von Philanthus coronatus nicht verschmäht werden. Hier, in der Mitte der allgemeinen Oede, auf diesen mannhohen, aber nur hier und da zerstreuten Exemplaren von Melilotus albus fing ich vor 5 Jahren Osmia grandis Mor., eine eigenthümliche Bienenform, bei deren Anblicke man nicht recht weiss, ob man eine Meliponen- oder Sphegiden-Gat- tung vor Augen habe. Dieses einzige, bisher in Ungarn gefundene Exemplar befindet sich zur Zeit im Budapester National-Museum. | Es ist von selbst verständlich, dass die Ichneumoniden 1. Januar. Entomol. Nachrichten. No. 1. 7 hier auch nicht fehlen; meistens sind sie aber kleinere Arten. Auf Euphorbia Gerardiana befinden sich von Käfern: Le- ptura Stevenii Sperk. (= adusta Kraatz), ferner Phy- toecia erythrocephala F. Clytus floralis Pall,, massiliensis L., plebejus F., Mordellistena micans Germ. und pumila Gyll. In einer Unzahl: Spermo- phagus Cardui Boh., Pachyta 6-maculata F., eben- falls massenhaft, sowie Sceymnus frontalis. Die häufigste und massenhafteste Art dieser Steppe ist aber Haltica Cyparissiae Ent. H,, in Millionen und Millionen von Exem- plaren wimmelt sie, soweit das Auge reicht. — Auch Hemi- pteren beherbergt diese Pflanze, und zwar: Phimodera galgulinaH.Sch., Carpocoris baccarum in immenser Menge, Carpocoris Lynx F. nicht häufig (auch auf Ver- bascum), Stenocephalus neglectus H. S. und agilis Scop. (die vorige Art stark vorherrschend), Oxycarenus collaris Muls., Calocoris pilicornis Pz. (die Farbe der letzteren ist ganz der gelben Blüthe adoptirt). Wir verlassen die Wolfsmilch-Gesellschaft und schweifen auf dem dürren Weidenplatze umher, wo in Viehexcrementen Coleopteren, und unter trockenem niederen Grase ferner auf verschiedenen Pflanzen besonders Hemipteren zu finden sind. Im Käfersacke bleiben hier von Hemipteren: Lacco- metopus clavicornis L. (selten), Monanthia albida - H. Sch., simplex H. S., Poecyloscytus cognatus Fieb. (ungarische Specialität), ferner der weiche, gelb-bläu- liche, beinahe durchsichtige, vorzüglich auf Asperifolien lebende Cylindromelus setulosus H. Sch., dessen Glieder aber bei der Berührung nur zu leicht herabfallen, so dass man selten zu einem fehlerfreien Exemplare gelangt. Im August fällt hie und da eine abenteuerlich geformte Ci- cade, die seltene Dietyophora pannonica Üreutz., ins Netz. Auf dem Boden im heissen Sande bergen sich: Me- nacearus arenicola Scholtz, Sciocoris sulcatus Fieb., Odonioscelis plagiatus Germ., Cryptodon- tus neglectus H. S., Cydnus nigrita F., Ochetoste- thus nanus H. S, Odontoscelis plagiatus Germ,, Spathocera obscura Germ., Lygaeosoma reticu- latum H. S., Geocoris albipennis F., Camptotelus lineolatus Schill. (sehr selten), Metopoplax dito- moides Costa, Microplax interruptus Fieb. (sehr selten) und Emblethis-Arten. Von Blissus Do- riae Ferr. und Plinthisus convexus Fieb. und deren makropt. Formen habe ich bereits in früheren Num- NEN PERS ER AN \ 7 aufs: Me S 8 1. Januar, Entomol. Nachrichten. No. 1. mern*) gesprochen. Ferner: AlloeorhynchusflavipesF, Prostemma sanguineum Rossi (einmal ein makropteres Exemplar) und Prostemma guttala Fieb. Von Käfern stecken im Sande: Microzoum tibiale, Opatrum pu- sillum, Harpalus picipennis. Auf Eryngium-Blüthen: Clytus ornatus; ferner in der Nähe von Aeckern die sonderbare Emenadia larvata, ihren Mund unbeweg- lich in die weisslichen Blüthenköpfe dieser Pflanze hinein- gebohrt. Die d sind immer seltener als die 9; übrigens beide Geschlechter an Grösse sehr verschieden und auch in Hinsicht der schwarzen Zeichnung etwas variirend. d und 2 nehmen keine Notiz von einander — wenigstens bei Tage — ich habe sie seit 15 Jahren kein einziges Mal in Paarung getroffen. Aufgescheucht stolpern sie mit ihren langen un- * geschickten Füssen etwas unbehülflich hin und her, stürzen sich dann auf die Erde, einige kleinere Exemplare suchen auch im Fluge ihr Glück. Einige Eryngium-Blüthen sind über und über mit Cerocoma Schreberi bedeckt; sie bemerken uns aber bald und nun wird der ganze Schwarm lebendig. Die wunderschönen, goldschimmernden, wie Atlas glänzenden Gestalten laufen wie besessen auf die obersten Spitzen der Pflanze und bald sind beinahe alle davon; nur einige — wie es scheint vom Blumennektar betrunkene — Individuen bleiben zurück. Diese Art besucht ausserdem noch mit Vorliebe Allium sphaerocephalum und auch Meli- lotus albus. Eryngium und Marrubium peregrinum sind ferner die Lieblingsblumen von Scolia hirta Rossi, 4-punctata F. und Elis 6-maculata F., dessen d mei- stens in grosser Menge auftreten. EN In den entferntesten und ödesten Steppen entdeckteich die in Ungarn und anderswo im eigentlichen Europa bisher noch nicht gefundene Hyperaspis erythrocephala F., welche Art bisher nur bei Sarepta und Derbent — wie es scheint, selten — gefunden wurde. Man hielt bisher dieses Thier kaum für eine europäische Art. Da ich sie aber hier jährlich (wenn auch nur spärlich) finde, muss ihr das cen- tral-europäische Bürgerrecht unbedingt bewilligt werden. Ihre Pflanze konnte ich bisher nicht mit Sicherheit eruiren, da ich sie immer nur mit dem Käfersacke erbeutete; doch zweifle ich kaum, dass sie sich auf Euphorbia Gerardiana aufzuhalten pflege. In feuchteren Mulden kommt auch Hy- peraspis reppensis vor, seltener ihre Varietät: subcon- -*) 1880 No. 13—14 und 21. 1. Januar. Entomol. Nachrichten. No, 1, 9 eolor Weise. In dieser abgelegenen Gegend entdeckte ich einige neue Varietäten der Adonia variegata, die ich im October in diesen Blättern beschrieb. Gegen Ende August und Anfang September trifft man im Blüthenkopfe von Crepis foetida den fahlen Cryptocepha- lus laetus mit grünem, seltener mit kupferrothem Thorax. Im vorigen Sommer traf ich hier eine wunderbar pracht- volle, wahrscheinlich neue Varietät der Chrysiden-Art: Eu- chroeus purpuratus F., deren helle, goldene, mit Purpur und Blau gefleckte Farbenpracht alles überbietet, was ich bisher von europäischen Chrysiden sah. Sie saugte eben mit Wollust den Blüthensaft von Allium sphaerocephalum, als sie ihr Schicksal erreichte. Unser Entomologen-Stand bringt es mit sich, dass, nach- dem eine in jungfräulicher Schönheit prangende, königlich schöne Imme mit Herzklopfen erhascht wurde, wir nach ei- nigen Minuten schon mit fürchterlichem Ernste in den Vieh- Exerementen herumwühlen, Esist aber auch der Mühe werth; denn nicht nur Ateuchus sacer und pius, sondern auch Cheironitishungaricus, Onthophagus austriacus, und sogar der äusserst seltene Onthophagus nigellus halten sich auf diesem Flugsande auf. Aphodius lugens lebt auch gerne hier. Während wir die Excremente durchwühlend (eine müh- selige Arbeit!) immer weiter und weiter schweiften, hat sich die Sonne auf der Nachmittagsseite bereits bedeutend dem Horizonte genähert. Die Luft wird einige Stunden lang still, und nur Myrmecoleon-Arten schweben gespensterisch hin und her. Gegen Sonnenuntergang wird es wieder lebhaft. Im Juli fliegen Hunderte von Anoxia pilosa mit raschem Fluge knapp über der Erde hin und her und weichen dem Netze gar geschickt aus. Aber die Liebe bringt auch sie ins Un- glück: ihre Weibchen sitzen im Grase, wo sich die Männchen dann stracks niederlassen. Und da das männliche Geschlecht in bedeutender Majorität ist, sammeln sich um jedes 2 4-5 g übereinander. Hier werden sie dann bequem eingeheimst. Sobald die Sonne untergegangen und es finsterer wird, sind sie wieder verschwunden. Dann sausen aber noch die schwer- fälligenPolyphylla fullo umher, und unser lichter Strohhut scheint für die albernen Gesellen eine besondere Anziehungs- kraft zu haben. Auch bei dieser Art bekommt nur jedes vierte oder fünfte d eine Gattin; die anderen unglücklichen Burschen müssen zusehen, und thun es mit kläglichem knar- rendem Geräusch; manchmal sitzen um ein 2 sieben d. 10 1. Januar. Entomol. Nachrichten. No. 1. Es würde mich zu weit geführt haben, wenn ich eine längere Liste der in dieser Gegend einheimischen Arten ge- geben hätte; ich wollte eben nur die auffallendsten und cha- rakteristischen aufführen, Auch sind noch manche Arten zu determiniren. Nun ruhe die weite Steppenfläche, der Schauplatz so . vieler entomologischen Genüsse, und auch so vieler Träume meiner frühesten Jugend, sanft, bis die Lerchen und Kiebitze die Luft wieder mit ihrem Sange beleben, und eine wohl- wollende Schneedecke schütze den losen Sand vor zu tiefem Eindringen des Frostes, der hier oft ungeheuer ist. Ungvär (Ungarn), 20. November 1881. nn nn Zur Behandlung der Minutien. Was man auch gegen das Aufkleben der Minutien sagen möge, der Coleopterologe, besonders wenn er für das Tausch- geschäft massenhaft präpariren muss, kann dieser Methode nicht entbehren, da ihm die Zeit mangelt, alles aufzunadeln. Auch sind manche seiner Objecte, z. B. Trichopteryxarten, so klein, dass ein Anspiessen auch an den feinsten Draht wohl zu den Unmöglichkeiten gerechnet werden muss. Im Tauschverkehr und auch beim Einkauf erhält nun jeder Käfersammler viele aufgeklebte Sachen und sieht sich häufig in die Nothwendigkeit versetzt, dieselben nach der für seine Sammlung adoptirten Manier umkleben zu müssen. Fast jeder Coleopterologe hat eine solche be- sondere Manier des Aufklebens dieser kleinen Objecte; der eine nimmt gewöhnliches Cartonpapier, der andere mit Kreide überzogenes glänzendes Visitenkartenpapier; jener klebt die Käfer auf grössere oder kleinere länglich drei- eckige Cartonstückchen in der Richtung von deren Längsachse, dieser setzt sie quer auf ganz kleine dreieckige Papierchen; ein dritter bringt sie auf die Mitte viereckiger Cartonstücke wie Herr Reitter in Wien. Letztere Methode scheint mir für die Versendung bereits determinirter Sachen sehr vor- theilhaft zu sein, indem nicht so leicht einzelne Theile ver- loren gehen, als wenn die Objecte auf der Spitze. der Car- tonstückchen frei in der Luft schweben. Auch grössere Thiere mit zarten Antennen, z. B. Oedemeraarten, werden für den Versandt besser in solcher Weise aufgeklebt, da gespiesste fast immer ohne Fühler ankommen. Will man nun solche von auswärts erhaltene Thiere 1. Januar, Entomol. Nachrichten. No. 1. 11 umkleben, so muss man zuerst versuchen, sie in heissem Wasser abzulösen; gelingt dies nicht, so sind sie mit Gummi- lack aufgeklebt und müssen in Alcohol abgeweicht werden. Bei dem Aufweichen in heissem Wasser fand ich oft, dass sich ein weisser, sehr schwer zu entfernender Niederschlag auf den Thieren bildete, theilweise von der Kreide des Cartonpapiers, hauptsächlich aber wohl von dem Fettkörper der Insecten herrührend. Diese unangenehme Erscheinung brachte mich, nachdem ich die Mittheilung über das Waschen der Käfer mit Seife gelesen (Jahrgang V, Seite 269 der E. N.), auf die Idee, dem heissen Wasser ein Stückchen Soda beizusetzen — der Erfolg war überraschend: ganz schmutzige Exemplare erschienen, nachdem sie aus dem Sodawasser genommen und auf Fliesspapier mittelst eines weichen Pinsels abgetrocknet worden waren, wie frisch gefangen; der er- wähnte weisse Niederschlag stellte sich niemals ein; ver- schiedene unansehnlich gewordene beschuppte Käfer, die ich bereits mit Schwefeläther und Benzin ohne Erfolg behandelt hatte, erhielten ihre ursprüngliche Schönheit fast ganz wieder. Mit Gummilack aufgeklebte Minutien behandle ich nach ihrer Abweichung in Alcohol ebenfalls mit Sodawasser. In dieser Weise habe ich viele beschmutzte und ver- schimmelte Sachen gereinigt, auch von auswärts erhaltene Thiere abgelöst und nach der von mir adoptirten Manier des Herrn H. v. Kiesenwetter (Jahrgang Il, Seite 42) neu aufgeklebt. Was den anzuwendenden Carton betrifft, so kann ich den mit Kreide überzogenen Visitenkartencarton, der viel- fach gebraucht wird und den ich selbst längere Zeit be- nutzt habe, nicht empfehlen. Beim Abweichen in: heissem Wasser löst sich die Kreide auf und beschmutzt die Objecte; auch verändert die Kreide durch atmosphärisch-chemische Einflüsse im Laufe der Zeit ihre Farbe: manche Carton- stückchen, welche sich zuerst mit ihrem weissen Glanze gar schön ausnahmen, waren nach einigen Jahren braun oder gar schwarz geworden. Am besten ist starker weisser Car- ton nach Art der von Herrn Reitter benutzten Prager Sorte. Von diesem Herrn erhielt ich auch einmal ein Bembidion ruficorne, welches auf eine Art durchsichtigen Grelatinepapiers aufgeklebt war; das Object schien vor der Nadel in der Luft zu schweben, was ganz allerliebst aussah. Im II. Jahrgang der Entom. Nachr., Seite 143, theilt Herr W. Martini ein Verfahren mit, bei welchem die Mark- klötzchen zur Befestigung kleiner an Silberdraht gespiesster STAR I LIESS EA NOR OeRRER ON 1, NR TR ie Kern „ 12 1. Januar. Entomol. Nachrichten. No. 1. Insekten durch zwei gleich grosse übereinander befestigte Cartonstückchen ersetzt werden. Ich habe gefunden, dass man auch bei Anwendung nur eines Stückchens recht dieken Cartons ganz haltbare Präparate erzielt, wenn man mit einer feinen Nadel vorher ein Loch in den Carton sticht, den Sil- berdraht hindurchschiebt und ihn an der Unterseite des Papiers mit arabischem Gummi befestigt. Ich besitze der- artig behandelte Minutien verschiedener Ordnungen bereits seit 11 Jahren, ohne dass sie im Mindesten gelitten haben. Neviges. Gustav de Rossi Am 19. Juli 1830 fand ich ein d von Coccinella 10-punc- tata v. 10-pustulata L. mit einem 2 von Adalia bipunctata v. 6-pustulata L. in copula. Die beiden Thiere waren innig verbunden; das 2 schleppte seinen Gatten mühsam über die Landstrasse. Ich setzte das Pärchen zu Hause in ein Glas und gab einen mit Blattläusen besetzten Zweig dazu. Beide Käfer frassen von den Läusen, doch erneuerten sie die Paarung nicht wieder. Das 2 legte nach einiger Zeit 5 Eier, welche leider verschimmelten, jedenfalls durch meine Schuld, da ich ein zwar geräumiges, aber mit einem Kork- stopfen fest verschlossenes Sammelglas zur Zucht benutzte, in welchem die nicht zur Verdunstung kommende Feuchtig- keit der Pflanze augenscheinlich die Schimmelbildung begün- stigt hat. G. de Rossi. nr ann Ueber einige neue deutsche Cecidien von Fr. Thomas (Ohrdruf). (Aus den Sitzungsberichten des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. XXIH.) Es sind 1. drei Dipterocecidien, die zugleich drei ver- schiedene Grade von Hypertrophie bezeichnen, welche durch Gallmücken an der Triebspitze hervorgerufen wird. Von Viola tricolor L. sammelte Verf. Mitte September 1876 zu Ohrdruf ein Exemplar, an dessen Gipfel durch Verkürzung der Internodien die Blätter sammt Axillar-Knospen und meist ungestielt gebliebenen Blüthen und Blüthenknospen in einer Weise zusammengedrängt sind, die mehr rosetten- als schopfartig zu nennen ist, Die Blätter sind stärker behaart, besonders an ihrer Basis, auch zum Theil, aber in geringem Grade, fleischig verdickt und runzlig. Zwischem dem Grunde 1. Jamuar.. Entomol. Nachrichten. .No. 1. 13 der Blätter finden sich Cecidomyidenlarven, deren Farbe ins Fleischrothe bis Rosenrothe hinüberspielt. Dasselbe Cecidium erhielt dann Verf. Anfang October vorigen Jahres von J. Kunze, der es bei Kloster Mannsfeld gesammelt. Es stimmte mit dem Ohrdrufer Fund völlig überein, enthielt auch wie jenes noch die Mückenlarven. An Prunella grandiflora Jacq. beobachtete Verf. Ende Juli 1874 zwischen Eibsee und Loisach in Oberbaiern bei fast 1000 m über dem Meere und in den letzten Jahren auch im Thüringer Walde unweit Ohrdruf eine taschen- förmige, seltner knopfartige Triebspitzen-Deformation mit starker Auftreibung der Blattbasen und sehr vermehrter Behaarung. Sie ist den durch Cecidomyiden verursachten Deformationen von Veronica officinalis, Hypericum u. a. so ähnlich, dass sie Verf, ebenfalls für ein Dipterocecidium hält, obgleich er bisher sie immer zu spät sammelte, um noch die Mückenlarven in ihr zu finden. Auffälliger als die beiden vorgenannten ist die Defor- mation, welche Gipfel- und Seitenknospen von Senecio ne- morensis L. durch eine Gallmücke der Gattung Diplosis er- fahren. Auch dieses Cecidium kommt in den Alpen (am Grünberg bei Gmunden in Oberösterreich bei ca. 890 m ü. M.), wie in dem Mittelgebirge (Ruine Freudenschloss bei Görbersdorf und Fürstensteiner Grund in Schlesien) vor, wurde aber in Thüringen bisher nicht gefunden. An seiner Bildung ist ausser der Basis des Blattes, resp. des Blatt- stiels, auch der Stengel betheiligt, und da die Aussenseite der bald nur wenige, bald bis 10 mm Durchmesser halten- den, annähernd kugligen Anschwellung fast ganz kahl ist, so wird diese eben sowohl durch ihre Form, wie durch ihre helle (blassgelblichgrüne) Färbung leicht bemerkt, ist aber trotzdem gleich den beiden vorigen in der Literatur bisher - nicht erwähnt. Sie kommt in den Blüthenständen wie an reinen Laubblatttrieben vor. In jenem Falle wird ihre Haupt- masse durch Verdickung der Stützblätter gebildet, in diesem zeigt die Lamina-Entwicklung eine Beeinträchtigung, die um so grösser ist, je jünger die Blätter, so dass an den obersten Blättern der deformirten Triebspitze die Spreite zuweilen ganz fehlt. Da, wo ihre Bildung nicht gänzlich unterbleibt, zeigt die äussere Ansicht der Galle, dass die Hypertrophie vorzüglich den Mittelnerv betrifft. Von oben gesehen lässt die knopfförmige Galle eine nicht auffällige, ungleich dichte, kurze, weisse Behaarung erkennen, die sich beim Auseinander- brechen der nach unten mit einander verwachsenen, defor- 14 1. Januar. Entomol. Nachrichten. No. 1. mirten Blätter auf der Innenseite derselben stärker erweist. Die hierbei zugleich sichtbar werdende geräumige Höhlung enthält mehrere (bis sieben) farblose, blassgelbe oder blass- fleischfarbige Mückenlarven, deren grösste 2. mm lang und O,s mm breit waren (Beobachtungszeit: Ende Juli und Anfang August), und die, nach ihrer Springfähigkeit zu urtheilen, zur Gattung Diplosis gehören. 2. Durch Phytoptus erzeugte Blattfalten an Ribes alpi- num L. Dieses Cecidium besteht in der Bildung. tiefer, faltenartiger Rinnen, deren spaltförmig verengter Eingang auf der Blattoberseite sich befindet. In ihrer Lage und ihrem Verlauf entsprechen dieselben der Knospenlage des Blattes. Am häufigsten findet man sie daher auf denjenigen Blattnerven, welche in die Spitzen der drei oder fünf Haupt- lappen endigen. Häufig beschränkt sich die Deformation auf einen Theil des betreffenden Nervenlaufes. Zuweilen verschiebt sich die Faltenlinie und läuft parallel neben dem Nerven, wie Verf. dies auch für Clematis recta L. und C., Flammula L, (Zeitschr. f. d. ges. Naturw. Bd. 49 8. 370) beschrieben. Wie bei der überaus ähnlichen Faltenbildung an Carpinus ist die Hypertrophie so beträchtlich, dass die unterseits stark (bis 1,5, zuweilen sogar bis über 2 mm) vor- springende Falte zu seitlichen Ausbiegungen genöthigt wird und dadurch einen geschlängelten Lauf erhält, der aber nicht so zierlich und regelmässig ist, wie bei Carpinus. Auch sind die Ribes-Blattfalten von denen an Carpinus durch grössere Dicke der Faltenwandung (bis zu 2—-3 mal so dick als die normale Spreite) und durch Hinzukommen von ver- mehrter Haarbildung auf der Blattoberseite innerhalb des Faltenraumes unterschieden. Bei Carpinus ist letzterer häufig ohne alle Haarbildung. Das Maximum der Spreitenverdickung liegt bei dem Cecidium von Ribes in dem Faltengrund, auch dann, wenn dieser nicht mit den Blattnerven zusammenfällt. Daraus geht hervor, dass die Beziehung der Blattnerven von Ribes zu der Cecidienbildung keine wesentliche ist. Bei hochgradig deformirten Blättern sind nicht nur die einzelnen Lappen gefaltet und gewunden, sondern wohl auch die La- mina als Ganzes, so dass diese Blätter auch in grösserer Entfernung sich durch krüppelhaftes Aussehen bemerklich machen. An ihnen findet man dann auch nicht selten die zwischen den vorspringenden Theilen der Unterseite gelege- nen Vertiefungen mit Haaren erfüllt. Bezüglich der Stellung am Spross ist zu bemerken, dass die drei- oder vierblättrigen Kurztriebe das Cecidium nur an dem obersten oder an den 1. Januar. Eintomol. Nachrichten. No. 1. 15 zwei jüngsten Blättern zeigen, niemals am ältesten Blatt. Ihre grösste Intensität erreicht die Deformation am jüngsten Blatt. Bei Langtrieben sah es Verf. auch an mehr als zwei (aufeinanderfolgenden) Blättern. Dieses Phytoptocecidium scheint zu den seltneren in Deutschland zu gehören. Die erste dem Verf. bekannte Beobachtung über dasselbe machte Herr Oberförster K. Eberts 1872 bei Büchenbeuren im Regierungsbezirk Coblenz. Dort kam es gleichzeitig mit durch Phytoptus erzeugten Knospengallen vor. Verf. gab über letztere Nachricht in der Zeitschr. f. d. ges. Naturw. Bd. 42, S. 529, liess aber die Blattfaltung hierbei unerwähnt, da Herr Eberts kein Material derselben zu senden vermochte. Dass genannter Herr aber richtig beobachtet hatte, ging dem Verf. später aus dem Vergleich des inzwischen von ihm selbst Anfang Juni 1879 im Oelsnitzthale bei Berneck im Fichtelgebirge bei ca. 414 m ü. M. gesammelten und oben beschriebenen Materials der Blattfaltung mit den brieflichen Angaben Eberts hervor. Im Spätsommer 1879 erhielt Verf. von Herrn Eberts dann auch noch Material gleicher Art. Nach dem rheinischen Vorkommen liegt die Vermuthung nahe, dass Knospendeformation und Blattfaltung einer und derselben Phytoptus-Species ihre Entstehung verdanken. Die zuverlässige Entscheidung dieser Frage ist durch Infections- versuche anzustreben. Gegen die Identität sprechen aber zweierlei Beobachtungen. Erstens sah der Verf. bei Berneck keine einzige Knospengalle. Allerdings trug der betr. Strauch stummelartige Reste von abgestorbenen Seitenzweigen, die vielleicht (wie bei Betula cf. Nova Acta Acad. Leop. Carol. Vol. XXXVIII, Tab. IX, Fig. 6 K) Ueberbleibsel deformirter Knospen sein könnten, was aber doch erst zu beweisen wäre. Andererseits sprechen auch die Beobachtungen v.Schlechten- dals, der die deformirten Knospen von Ribes alpinum bei Zwickau fand und im „Fünften Jahresb. des Annaberg-Buch- holzer Vereins f. Naturkunde“ 1880, S. 68—69 behandelt hat, nicht für die Identität. Von ihm zu verschiedenen Zeiten (Mai, Juni und Juli) gesammelte Zweige des betr. Strauchs mit zahlreichen Knospengallen sind in den Händen des Verf. Sie zeigen zwar an einigen ihrer Blätter auffällige Verunstaltungen, aber nicht die oben beschriebenen, tiefen, mit starker Hypertrophie, sowie abnormer Haarproduction verbundenen Falten. Endlich fügt Verf. noch 3 Exemplare einer Rubiacee bei, welche die für eine grössere Reihe anderer Arten der- 16 1. Januar. Entomol, Nachrichten. No. 1. selben Familie beschriebene Vergrünung durch Phytoptus zeigen, nämlich Asperula odorata L., häufig am Buchberg bei Görbersdorf in Schlesien. Die ebenfalls vorgelegte, gleiche Deformation von Galium rotundifolium L., vom Verf. bei Chamounix aufgefunden, ist aus Deutschland ihm nicht bekannt. Wie jene zeigt sie Uebergänge von einfacher Chloranthie mit normalen Fruchtknoten bis zu ausgesprochen- ster Phyllomanie. Häufiger als bei Asperula werden bei Galium rotundifolium gleichzeitig die Laubblätter von den Gallmilben ergriffen. Sie sind in Folge dessen an manchen der savoyischen Exemplare oberseits löffelartig concav durch Aufkrümmung oder theilweise Rollung des Randes und zeigen auch stellenweise unregelmässige Ausdehnung der Spreite. Postalisches. Unter Bezugnahme auf meine Mittheilung im IV. Jahr- gang Seite 229 der Entom. Nachr. mache ich die Entomo- logen, welche Tauschverkehr mit ausserdeutschen Ländern unterhalten, darauf aufmerksam, dass vom 1. October v. J. ab die Pariser Uebereinkunft vom 3. November 1880, 'be- treffend den Austausch von Postpacketen ohne Werthangabe, in Kraft getreten ist. Ueber alles Nähere geben die Post- anstalten bereitwilligst Auskunft; auch sind bei den Post- anstalten gedruckte Tarife zum Preise von 10 Pf. zu haben, welche specielle Mittheilungen über Versendungsbedingungen, Frankirung etc. enthalten. G. de Rossi. ee Nekrolg. _ a Am 15. November 1881 starb zu Halle a. S. Chr. G, Giebel, Prof. der Zoologie an der Universität zu Halle. Geboren 1820 zu Quedlinburg habilitirte er sich 1848 als Privatdocent und wurde nach Burmeisters Abgang 1858 ausserordentlicher Professor und Director des Museums, Seine Hauptthätigkeit widmete er anfangs der Paläontologie, später wendete er sich der gesammten Zoologie zu. Dem Darwinismus stand er bis zu seinem Ende feindlich gegenüber. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) IND Ernst Heyne, in Leipzig, Hospitalstrasse 19, hält ausgedehntes Lager europäischer u. exotischer Schmet- terlinge, sowie aller zum Insekten- fang und zur Raupenzucht nöthigen Utensilien, auch von Schränken. Preisverzeichnisse gratis u. franco. Auch Coleopteren-Sammler wer- | den um Mittheilung ihrer Adresse ge- beten, Jedwede ins entomologische Fach schlagende Literatur wird prompt besorgt. Ich wünsche meine grossen Vor- räthe von exotischen und europäi- schen Lepidopteren-Doubletten in ‘ ca. 1200 Arten mit 2000 Stück exclusive Mikros umzutauschen eventuell zu verkaufen. Otto Ritter v. Friedenfeldt in Nikolsburg (Mähren). Lebende Puppen von europäischen Schmeit- terlingen und exotischen Seidenspinnern habe billig abzulassen. Specialpreislisten wer- den auf Wunsch gratis und franco zugesandt. A. Kricheldorff, Berlin S., Oranien-Str. 135. Carabus Cychrocephalus habe & Stück S Mark abzulassen. A. Kricheldorff, Berlin S., Oranien-Str. 135. 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Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum $. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft LI. Inhalt von No. 2. Seite Adolf Walter, 33 neue Coceinellen-Varietäten . . . . 17 Dr. Schmiedeknecht, zur Speciesfrage von Bombus . . 21 G. de Rossi, zur Lebensweise der Lepisma saccharina L. . 22 Fernere Mittheilungen über Parthenogenesis bei Coleopteren. 23 Parthenogenesis bei Tenthredinidn . . 24 Dr. G. Haller, Jahresbericht der entomologischen Sektion der naturforschenden Gesellschaft in Bern pro 18831 . . 25 EL-R uses, auswden Alrvegendt »... an... u ee. öl Wiener entomologische ARIDBCHEIIL SS 2 02) KE E 0002 Societe frangaise d’Entomologie . . - » 2 2 .....2..0. 832 Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. 15. Januar. Entomol. Nachrichten. No, 2. 17 38 neue Coceinellen-Varietäten. *) Beschrieben von Adolf Walter, Oeconom in Gurein. Obzwar Herr Julius Weise mit seinen allbekannten Be- stimmungstabellen der Eur. Coccinellen Licht und Ordnung in das Chaos der Varietäten gebracht hat, so besitze ich selbst noch so manche hübsche Varietäten, die weder in seinen Bestimmungstabellen, noch in anderen neueren Werken angeführt sind. Auch in der sehr bedeutenden Sammlung des Herrn Dr. Ant. Fleischer aus Brünn fand ich einige neue Varietäten, die von selbem benannt, aber noch nicht veröffentlicht sind, und habe dieselben deshalb ebenfalls mit dessen Zustimmung beigezogen und erkenntlich gemacht. Adonia variegata Goeze., var. Betae mihi Flgdecken mit 3 P. :P. 112. var. lJugubris mihi Flgdecken mit 5 P. :P.4. 6. !/e. var. 5punctata mihi do. »B5,6322. var. gradata mihi Flgdecken mit 7 P. :P. 2.3.5. !I2. var. Steineri mihi do. BE. 9,0932: var. conjuncta mihi do. PA. 5.0942: var. moraviaca mihi Flgdecken mit 11 P. :P.1.2.3.4.5. !/2. var. Bellieri Fleischer i. 1. Normalfärbung P. 4+5 ver- bunden, !/2 fehlt. 9, var. italica mihi Normalfärbung P. 3 + '/a verbunden. Var, 3 und 9 verbunden bilden die var. ustulata Weise, Beide aus Corsica und werden gewöhnlich fälschlich als var. Corsica versandt. Adonia variegata sammt den Weiseschen, Sajoschen und den von 1 bis 7 angeführten Varietäten fing ich heuer. in grosser Anzahl auf Samenpflanzen der Beta vulgaris. * RNSHPwMmH Anisosticta 19punctata L. 1. var. palustris mihi P. 1 + 2 verbunden. Ich fing diese var. in 1 Exemplar im Jahre 1878 bei Brünn. Adalia alpina Villa? 1. var. Fleischeri mihi. Die vordere Makel verschwindet gänzlich bis auf den Saum und umgeschlagenen Rand, *) Nicht um den Ballast neuer Varietätennamen zu vermehren, son- dern um einen ferneren Beitrag für die Varietät der Coceinellen zu liefern, geben wir dem folgenden Artikel Raum. Red. %* a Kr Bo TERN" ia. Kr PRadeR x % IE DENKA a ha na K NEN 18 1832, Entomol. Nachrichten. No. 2. der hintere Theil derselben bildet eine kurze gebuch- tete Quermakel. Die hintere Makel ist klein dreieckig und reicht an der Naht bis zur Spitze der Flügeldecken. Rheinprovinz. In der Sammlung des Herrn Dr. Fleischer. Die wesentlich andere Stellung der rückwärtigen Makel (nämlich ganz in der Spitze) so wie die länglichere Form würden vielleicht eine neue Art bilden; da mir aber nur ein Exemplar vorliegt und es möglicherweise doch Uebergänge zur alpina geben kann, so führe selbe nur als besondere var. von alpina an. Adalia bipunctata Linne, 1. var. Reiteri mihi wie var, Weise Flgd. mit einer breiten Querbinde, in der Mitte jeder Flügeldecke läuft von der Querbinde nach rückwärts ein gerader schwarzer Strich bis zur Hälfte In der vorderen Hälfte der Flügeldecken jederseits ein starker schwarzer Punkt. Ich habe mir erlaubt, diese schöne var. nach Herrn Ed. Reiter, dem bekannten Microcoleopterenkenner, dem ich zu besonderem Danke verpflichtet bin, zu benennen. Den 15. Juni ein Stück an einer Eiche bei Gurein ge fangen. i Adalia 11-notata Schneider. 1. var. parvula mihi mit 5 Punkten :P. 2. 3. 4. !/e. 2. var. 5-notata mihi do. DB. 304 Ad. 11-notata war im Jahre 1868 und 1876 bei Brünn massenhaft, seit diesen Jahren nur sehr vereinzelt zu finden. Coccinella 11-punctata Linne. 1. var. maculata mihi, ähnlich var. 9punctata L,, nur bildet P. 4 und 5 eine breite Quermakel. Besitze 2 Exemplare aus Sicilien. Coccinella 10-punctata Linne. 1. var. 11-maculata mihi. Flgdecken mit 11 Punkten :P. 1. 2. 4, 5. 6. !a. 2. var, affinis mihi, ähnlich der var, centromaculata :P. 1. 2.3.4 +4. Es fehlt aber Punkt 5 und 6. 3. var, Troegneri mihi. Punkt 3 +4 mit 4 + 3 der an- deren Flügeldecke, ebenso 3 + 6 und 4 + 6 verbunden. P. 1. 2. und 5 frei. Diese als Uebergangsform ausgezeichnete und wohl auch sehr seltene var, erhielt ich aus Steiermark, wo selbe Herr J. Trögner, Forstbeamter aus Gurein, in 1 Exemplar fing. 15: Januar. Entomol. Nachrichten. No, 2. 19 Mysia oblongoguttata Linne. 1. var. Fleischeri mihi, Halsschild normal. Auf den Flügel- decken bildet die innere der 2 vorderen Makeln mit der hinteren Makel eine Längsbinde Die Naht ist weiss gesäumt, ebenso der Saum, Diese 4 Längsbinden auf jeder Fiügeldecke vereinigen sich in der gelbweissen Spitze. 2. naonlale Fleischer i. 1. Die 2 vorderen Makeln ver- binden sich zu einer grossen gemeinschaftlichen, die mit dem Schulterrande durch eine Linie verbunden ist. Die sehr schwache Längsbinde ist in der vorderen Hälfte unterbrochen. Die beiden Var. wurden von Herrn Apotheker Karl Fleischer in Gonobitz (Steiermark) zu 1 Exemplar gefangen und befinden sich in der Sammlung des Herrn Dr. Fleischer. 3. var. mixta mihi. Neben dem Schildchen statt einer zwei Makeln, die äussere mit dem Aussenrande verbunden. Die 2 vorderen Makeln verbunden, ebenso die Längs- binde mit dem Aussenrande durch 2 breite Makeln verbunden. 4. var. abbreviata mihi. Die innere von den 2 vorderen Makeln fehlt gänzlich, die Längsbinde ist nur in der hinteren Hälfte der Flügeldecken und beginnt mit einer Makel. Var. 3 und 4 bei Blansko in Mähren gesammelt. Halyzia ocellata Linne. 1. var. Spunctata mihi. Punkte 1. 3. 4. 6 schwarz, die Flügeldecken hellgelb. Bei Brünn 1 Exemplar im Jahre 1380 gefangen. Halyzia conglobata Linne&, Nachdem als Grundform allgemein die einfache Punk- tirung, die Verschmelzung der Punkte aber als var. an- genommen wird, bin ich der Ansicht, dass diese Coceinelle als Grundform Halyz. tessulata haben sollte, und habe ich auch von dieser Form alle Var. abgeleitet und zwar fol- gendermassen: NB. Um Wiederholungen zu vermeiden, will ich be- merken, dass, wo 6 + 7 gezeichnet ist, dies an der Naht geschieht und dann ebenfalls 6 + 6 und 7 + 7 als ver- bunden zu verstehen ist. 1, Halyzia tessulata Scop. mit 14 Punkten :P. 1. 2. 3. 4.5. 6.7. 2. var. 12punctata mihi mit 12 „, DEZE NADT, 20 SS 10. 11. 12, 13. 14. 15. 16. 11. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24, 25. an sp £} . Var. var. var, var. var. var. var, var. var. var. var. var, var. var, var, var. var. var, var. var. 1832. Entomol. Nachrichten. No. 2, angularıs Sajo normal mit 14 P. :P.5 & 6 ver- bunden. bilunata Fleischer i.]. ” :P.13.56. suturalis Weise s :P.3+3 oder 6+6 oder 7+7 oder schliesslich alle 3 P. palustris Sajo normal mit 14 P. :P.5+6+6+5. figurata mihi I :P.1 753.07 lunata mihi u PT 3.556 r 6. .2.980, 0: lyra mihi a :P.359.60.270: 3 ıst nicht mit 3 verbunden. moraviaca mihi normal mit 14P.:P.2+1+3. 5+6+7. picta mihi en :D. A213 DE 6m TE conglobata Linne s :P.3+3.5+6 et. Walteri Fleischer i. 1. & :P. 1,3130 E06. biflexuosa Weise x :P. 14317345 ar or brunnensis mihi .. Proz les 4+5+6+7. Trappı mihi i PB. 2713.38 345. 4+5Fr6r7 conglomerata Fabr. Ri nach Beschrei- bung Herrn Weise’s. bifasciata Fleischer ı. 1. es Po 133 4+5+6+7. maeandra mihi Pal Sa 5+6+7+4. 4 mit 5 nicht, sondern 7 +4, fasciata Fleischer 1. 1. P.5 +21 4+5+6+7 leopardina Weise P.2+1+3+3. 3+5. 4+5+6+7. Schaufussi mihi P,2-51l138, Die vordere Hälfte der Flügeldecken strohgelb, die rückwärtige Hälfte schwarz mit je 2 gelben Makeln, ent- standen aus der Verbindung derP. 4+5+6+7+5 und 4, var, var. var, fimbriata Sulz. perlata Weise. Steineri mihi. Die mittlere aus der Verbindung der P. 3+5-+6 entstandene Makel fehlt, sonst gleich der perlata Weise. munurennn 15. Januar. Ertomal Nachrichten. No. 2, 91 Zur Speciesfrage von Bombus. Ergänzung. Zu dem pag. 321 ff. v. J. abgedruckten Referat eines von mir gehaltenen entomologischen Vortrages muss ich einige Bemerkungen hinzufügen, die bei einer zum grössten Theil aus Botanikern bestehenden Versammlung nicht nöthig waren, in einer entomologischen Fachschrift dagegen, der Kritik wegen, geboten sind. Ueber Bombus montanus herrscht die grösste Verwir- rung. Der Name rührt von Lepeletier her, welche Art er aber drunter beschrieben, lässt sich aus seiner kurzen Be- schreibung nicht mit Sicherheit schliessen, da verschiedene Arten fast dieselbe Färbung liefern. Schon die von Gerstäcker unter B. montanus Lep. aus den Alpen erwähnte Hummel wurde von Kriechbaumer auf eine andere Art gedeutet und demgemäss mit einem neuen Namen alticola belegt. Ebenso- wenig sind wir über den B. montanus Sichel klar, Radosz- koffsky vereinigt unter montanus Lep. sogar verschiedene Arten und giebt dem montanus Sichel einen neuen Namen, B. Sicheli Rad. Also eine heillose Verwirrung. Was den letzterwähnten B. Sicheli betrifft, so ist er entschieden eine Färbung des lapidarıus, die in Ostsibirien und Kamschatka auftritt. Ich besitze von Herrn General von Radoszkoffsky selbst Exemplare aus Irkutsk und habe durch Untersuchung der J-Genitalien die Zusammengehörigkeit mit lapidarius ersehen. Auch Morawitz hat diese Ansicht. (Die russischen Bombus-Arten in der Sammlung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Petersburg 1881). Der genannte Autor zieht auch den montanus Gerst. (alticola Kriechb.) zu lapi- darius; wasich jedoch unter alticola bekommen habe, waren immer nur Färbungen des Rajellus, namentlich erhielt ich sehr ausgeprägte Stücke durch Herrn Sagemehl aus Dorpat als var. pallens. Auch Morawitz ist geneigt, alticola mit Rajellus zu vereinigen. Was nun die wahrhaft prachtvolle Varietät des Rajellus aus dem Kaukasus betrifft, so erhielt ich sie durch Herrn v. Radoszkoffsky als niveatus Kriechb. sive tunicatus Smith, eine Form des montanus Lep. Ob nun freilich der in Palästina gefundene niveatus und der aus Indien und China beschriebene tunicatus mit dieser Varietät des Rajellus aus dem Kaukasus und Tjan-Schan identisch sind, weiss ich nicht. Morawitz schafft für das letztere Thier einen neuen charakteristischen Namen B. incertus. Das Exemplar, was ich besitze, kann ich, wie gesagt, nur als 23 1882, Entomol, Nachrichten, No, 2. Form des Rajellus auffassen. Die dg, die am besten den Ausschlag geben könnten, sind noch nicht gefunden. — Es sind das böse, aber sehr fesselnde Studien. Wer freilich unter Entomologie weiter nichts versteht, als nur recht schnell einen lateinischen Namen herauszubekommen, der oft nur für das Tauschgeschäft massgebend ist, dem flössen sie ein Grauen ein. Wie ich aus verschiedenen Zuschriften ersehe, hat gerade die Gattung Bombus, trotz der mannig- fachen Schwierigkeiten, eine Reihe wahrhaft begeisterter Freunde gefunden. Es gebricht mir jetzt an Zeit, um noch auf verschiedene andere Punkte in dem Referat einzugehen. Weiteres darüber in meinem demnächst erscheinenden grösse- ren Werke: Die Apiden Europa’s. Ich benutze hier gleich die Gelegenheit, um auf verschiedene Anfragen zu bemerken, dass ich meine Methode des Fangens und der Präparation bereits im 1. Hefte veröffentlichen werde. Es drängt mich um so mehr dazu, weil ich in den meisten der zahlreichen Sendungen eine saubere Präparation vermisst habe, und das Auge will doch den meisten Genuss an einer Sammlung haben. Eine tadellos hergerichtete Sammlung von Bombus in ihren bunten Pelzen erregt stets die grösste Bewunderung, weil es eben etwas Anderes ist als die gewohnten Käfer und Schmetterlinge, und nun bekommt man zuweilen Stücke zur Revision eingesandt, die aussehen, als wäre flüssiger Leim als Aufbewahrungs- oder Tödtungsmittel benutzt wor- den, und was für Arbeit haben mir die durch Cyankali ver- färbten Nomaden gemacht! Gott weiss, wie viel neue Arten ein Walker oder Smith daraus gemacht hätten, Dr. Schmiedeknecht. rn Zur Lebensweise der Lepisma saccharina L. Der Zuckergast wurde bisher für ein ziemlich harm- loses Geschöpf gehalten: Leunis führt ihn in seiner Ueber- sicht der in Wohnungen schädlichen Insekten (Synopsis des Thierreichs, Seite 424) nicht einmal auf. Nach meinen Be- obachtungen ist er jedoch viel schlimmer als sein Ruf und richtet manchen Schaden an, der freilich wegen der Schnel- ligkeit, mit welcher das Thier bei der geringsten Störung verschwindet, selten diesem zugeschrieben wird. Die Le- pisma liebt die Feuchtigkeit und hält sich aus diesem Grunde in meiner Wohnung hauptsächlich in einigen in der Mauer befindlichen Wandschränken sowie in der Nähe der Fenster 15. Januar. Entomol. Nachrichten. No. 2. 23 unter den Tapeten auf. Letztere zerlöchert der Zuckergast an solchen feuchten Stellen von innen heraus nach und nach vollständig. Die Mullgardinen in dem wenig benutzten Frem- denzimmer waren ebenfalls an mehreren Stellen zerfressen und zwar augenscheinlich von diesen Insekten, die ich bei frisch genagten Löchern stets in der Nähe überraschte. In einigen schlecht schliessenden Versendungsschachteln, welche mit Insektenpappe ausgeklebt warer, hatten sie sich in die Ritzen eingenistet und die Pappe sowohl wie den Papier- überzug derselben theilweise zerfressen. Zu den Insekten selbst konnten sie nicht gelangen, weil sie nicht im Stande waren, die Nadeln zu erklettern; in einem Kästchen mit Schmetterlingen jedoch, deren Flügel hier und da die auf dem Boden befindliche Watte berührten, hatten sie ganze Stücke aus den Flügeln gefressen. Die Lepisma kann daher unter Umständen auch zu einem gefährlichen Feinde des Entomologen werden. Sie gehört zu jenen im Verborgenen arbeitenden Feinden des Menschen, die langsam aber sicher das Werk der Zerstörung betreiben. Gustav de Rossi. Vorigen Sommer zog ich aus der Larve ein Stück von Melasoma cupreum Fb., dessen rechtes Vorderbein eine eigenthümliche Missbildung zeigt. Das Schienbein ist be- deutend kürzer und dicker als am linken Beine, demselben ist das Klauenglied direkt eingelenkt, rechts neben letzterem ragt noch das Rudiment eines Tarsenlappens hervor. Die anderen Beine des Thieres sind normal gebildet. G. de Rossi. Fernere Mittheilungen über Parthenogenesis bei Coleopteren. Nach dem Englischen des J. A. Osborne, M. D: (Ent. M. Mag. 1881, Nov. p. 128.) Es ist Herrn Osborne gelungen, ein zweites Exemplar von Gastrophysa raphani parthenogenetisch zu erhalten. Es war ein 9, lebte nur 17 Tage, paarte sich mit 2 dd, aber legte keine Eier. Es ging aus einem Eierhaufen von 42 Stück hervor, von denen 18 Lebensfähigkeit zeigten, nur 2 jedoch Larven lieferten. Ein unbefruchtetes 2 legte diese Eier am 14. Juni, am 24. schlüpften die Larven aus. Die erste und zweite Häutung fand am 1. und 5. bis 6, Juli statt, am 14. 94 1832, Entomol. Nachrichten, No. 2. bis 15. Juli die Verpuppung; am 23. erschien der Käfer. Die Eierlage, aus welcher das Insekt hervorging, war die vierte von derselben Mutter; sämmtliche zeigten eine ausser- ordentliche parthenogetische Fruchtbarkeit. Von 146 Eiern lieferten 6 Larven, die kürzere oder längere Zeit lebten. Darauf liess man das @ sich mit einem d paaren, und nun waren alle ferner abgelegten Eier lebensfähig. „Ich meine“, sagt Herr Osborne, „dass die Partheno- genesis bei Gastrophysa raphani durchaus kein seltenes und zufälliges Ereigniss ist, sondern dass sie ebenso sicher ge- funden werden kann wie bei Nematus ventricosus, jedenfalls im Frühling und in frühen Sommermonaten. Schliesslich muss ich die Aufmerksamkeit auf die anscheinende Zweck- losigkeit so grosser parthenogenetischer Fruchtbarkeit bei G. raphani lenken. Beide Geschlechter scheinen in gleicher Anzahl vorhanden zu sein, und ein g ist im Stande, meh- rere 2% zu befruchten. Die Analogie der Bienen und Wes- pen würde auf dieses Insekt mithin keine Anwendung finden. Mir erscheint sie vielmehr als die Wirkung eines reichlichen Futters von anreizender Wirkung‘. = Parthenogenesis bei Tenthrediniden. Herr J. H. Fletcher hat folgende Beobachtungen ge- macht (Ent. M. Mag., Nov. 1881, 12%): Hemichroa rufa. 12 parthenogenetische Larven erreichten im Mai alle den Imagozustand, sämmtlich ®. Trotzdem ist diese Art nicht ohne g. ; Croesus varus. 2 @ wurden im Mai erzogen; sie legten Eier, aus denen Larven ausschlüpften, aber nur 2 entwickelten sich zum vollkommenen Insekt, beide 2. Nematus salicis,. Ein im Mai ausgekrochenes 2 lieferte 5 Larven, von denen 3 zur Verwandlung gelangten und J-Insekten lieferten. Folgende Arten lieferten keine Eier: Trichiosoma vitel- linae, Dineura Degeeri, Nematus croceus (2), Hemichroa rufa (2). Charaeas graminis hat sich im vergangenen Jahre auch in England in grosser Häufigkeit gezeigt. Von Wis- well bis Mearley, nahezu 3 engl. Meilen, bedecken die Rau- pen das Land. Der Weg war fast schwarz von Raupen, deren Auftreten als ein Wunder betrachtet wurde und viele 15. Januar. Entomol. Nachrichten. No, 2, 25 Neugierige herbeizog. Auch auf den angrenzenden Mooren schienen die Raupen häufig zu sein. — Wir können nicht umhin, auf das gleichzeitig häufige Auftreten so mancher Lepidopteren in Deutschland und England hinzuweisen, wie es in den letzten Jahren mehrfach bestätigt worden ist, so z. B. bei Colias edusa, Pl, gamma u. A. unmnnnnndn Jahresbericht der entomologischen Sektion der naturforschenden Gesellschaft in Bern pro 1881. Wenn der Unterzeichnete trotz des beschränkten Raumes hier dennoch auf eine ausführliche Publikation des Jahres- berichtes der bernischen entomologischen Sektion dringt, so geschieht es vornehmlich, um durch das Beispiel derselben die Entomologen anderer Städte zu ähnlichen Vereinigungen zu veranlassen. Seit sechs Jahren oder mehr erfreuen wir uns des Bestandes unserer Sektion, belehren uns durch gegen- seitigen Austausch unserer Erfahrungen und verhindern da- durch die allzu einseitige Geschmacksrichtung, welche die Liebhabereien des Vereinzelten auszeichnet. Gegenseitiger Meinungsaustausch, freundschaftlicher Verkehr unter Gleich- gebildeten, endlich gegenseitige Unterstützung und Anregung in unseren Bestrebungen, sind die charakteristischen Merk- male unserer Vereinigung. Möge also unser Beispiel nach- geahmt und darin die gleiche Befriedigung und Genugthuung gefunden werden, wie wir sie geniessen! Es sind vielleicht etwas mehr als sechs Jahre verflossen, seitdem unter dem Präsidium von Herrn Professor Forster in Bern die Muttergesellschaft unserer Vereinigung in eine Anzahl verschiedener Sektionen zerfiel. Auch wir Entomo- logen, welche in den mehr allgemeiner gehaltenen Sitzungen der naturforschenden Gesellschaft weder nach noch vor die volle Befriedigung für unsere Spezialstudien fanden, benutzten diese günstige Gelegenheit und vereinigten uns unter dem Vorsitze unseres verehrten Altmeisters der Entomologie Herrn Professor Perty und dem Sekretariate des Herrn Stud. rer. nat. M. Isenschmied ebenfalls zu einer besonderen Sektion. Anfangs erfüllten sich in der That die gehegten Erwartungen, es regte sich in den Tochtergesellschaften ein reiches wissen- schaftliches Leben. Aber nur zu bald erlahmte diese künstlich hervorgerufene Thätigkeit, rasch ging eine Sektion nach der anderen ein und heute existirt von allen zusammen nur noch v1 1832. Entomol. Nachrichten. No. 2. unsere entomologische Sektion. Sie freilich hat sich trotz aller Anfechtungen aufrecht erhalten und ist heute noch so thätig, wie in ihrer ersten Sitzung. Die Mitglieder derselben sind noch m geringen Ver- änderungen die nämlichen, welche auch der Gründung der Sektion beiwohnten. Wir bedauern nur den Verlust des ersten Präsidenten, Herrn Professor Perty’s, welcher sich gänzlich vom wissenschaftlichen Leben zurückgezogen hat, und des Herrn M, Isenschmied, welcher sich trotz mancher persönlichen Charakterfehler — hervorgerufen durch ein schweres körperliches Leiden — um unsere entomologische Sektion sehr verdient und namentlich durch Dotirung unserer entomologischen Sammlungen ein bleibendes Denkmal er- richtet hat. Einige Entschädigung für den Verlust des vor- trefflichen Lehrers und seines würdigen, der Wissenschaft zu früh entrissenen Schülers wurde der Sektion durch das Beitreten einiger neuen Kräfte, unter welchen ich namentlich die Namen des Herrn Eugen von Büren und Herrn Conser- vators Steck hervorhebe. Die Sektion beginnt jeweilen ihr Vereinsjahr mit dem ersten Montag im Mai. Präsident war im verflossenen Jahre zunächst Herr Professor Th, Studer in Bern, welcher ein einziges Mal in unseren Sitzungen gesehen wurde, so dass daher die Vereinsgeschäfte vollkommen auf den Schultern des Vicepräsidenten, Herrn Notar F. Jäggi’s, lagen. Derselbe wurde im neuen Vereinsjahre verdientermassen einstimmig zum Präsidenten ernannt. Das mit grosser Treue und vieler Sachverständigkeit von Herrn E. v. Büren verwaltete Sekre- tariat ging mit dem ersten Mai an den Unterzeichneten ab, welcher dringend wünscht, seines Vorgängers würdig zu sein. Die regelmässigen Vereinssitzungen fanden unter allge- meiner Betheiligung jeweilen am ersten Montage in jedem Monat statt, nur der 4. Juli, als mitten in der günstigsten Sammelzeit gelegen, machte hiervon eine Ausnahme. Die Sitzungen wurden auf dem Zunfthause zu Webern abgehalten, wo sich auch die Muttergesellschaft zu versammeln pflegt. Am 5. September waren dagegen die Mitglieder der Sektion in zuvorkommendster Weise in der Wohnung des Herrn Prä- sidenten eingeladen und wurden daselbst in freigiebigster Weise bewirthet. Es beeilt sich daher der Unterzeichnete, im Namen der Sektion auch an dieser Stelle Herrn F, Jäggi den tiefgefühltesten Dank für die Art und Weise auszu- sprechen, in welcher derselbe das ihm übertragene Präsidium verwaltet. 15. Januar, Entomol, Nachrichten. No. 2. 27 Die Vereinsgeschäfte drehten sich, wie dieses das grosse Interesse, welches wir Berner Zoologen und ganz besonders die Entomologen an dem während des letzten Jahres voll- zogenen Umzuge unserer naturhistorischen Sammlungen aus den engen Räumen unseres alten Museums in die weiten Räume eines neuen und palastartigen Gebäudes nehmen, kaum anders erwarten lässt, um Anregungen betreffend die Betheiligung unserer Sektion an der wichtigen Arbeit, Na- mentlich hatten sich die Herren F. Jäggi, E. v. Büren und E. v. Jenner die Mühe genommen im Hinblicke auf den damals noch bevorstehenden Umzug, andere schweizerische Museen, namentlich dasjenige von Genf zu besuchen, und schilderten nun in einlässlichster Weise die Einrichtungen derselben und besprachen die Verbesserungen, welche auf Grund derselben bei unserm neuen Museum zu treffen wären. Es trifft daher die Administration unserer städtischen Sammlungen ein dop- pelter schwerer Vorwurf; erstlich, dass sie absulut kein Gewicht auf die Erfahrungen dieser bewährten Entomologen gelegt hat, sodann dass sie überhaupt die Entomologie mit vorbedachter Stiefmütterlichkeit behandelt. Und dennoch wäre wohl diese Wissenschaft, welche heute so bedeutungsvoll für alleZweige menschlicher Thätigkeit geworden ist, es werth, in den Räumen eines naturhistorichen Museums den ersten Rang einzunehmen. Unter so bewandten Umständen ist es sicherlich ein ehrenvolles Zeugniss für unsere Berner Ento- mologen, dass dieselben dennoch immer und immer wieder ihre Freigiebigkeit den städtischen Sammlungen zuwenden; es vergeht fast keine Sitzung, ohne dass nicht namhafte Ge- schenke zu verdanken wären. Bei der offenbaren Gleichgiltigkeit gegen die Entomo- logie, welcher man demnach bei den Behörden unserer Bun- des- und Beamtenstadt begegnet, waren der Sektion einige im Verlaufe des Vereinsjahres einzelnen Mitgliedern derselben von Seite der schweizerischen entomologischen Gesellschaft erwiesene Ehrenbezeigungen von um so grösserem Werthe. Ich erwähne zunächst die Biographie Isenschmieds, sodann die Wahlen der Herren E. von Büren zum Cassirer und E, ‘von Jenner zum Bibliothekar der schweizerischen entomolo- logischen Gesellschaft, welche auf Drängen der Sektion an- genommen wurden. Endlich erwähnen wir, dass die Mu- seumskommission mit Hintansetzung von verdienten Entomo- logen einen jungen Lehrer des hiesigen Knabenwaisenhauses Herrn R. Steck an die Stelle des schwer und hoffnungslos geisteskranken Herrn Alb. Müller aus Basel gewählt hat. 28 " 188%, Entomol. Nachrichten. No, 2, Wir sind überzeugt, dass derselbe sich alle Mühe giebt, der auf ihn gefallenen Wahl alle Ehre zu machen. Aus den übrigen Vereinsgeschäften nenne ich endlich die von mir in Anregung gebrachte Institution einer Vereins- mappe, welche wir nicht genug für kleinere Vereine empfeh- len können. Es versteht sich nämlich von selbst, dass ver- diente Arbeiten, wie Ausarbeitungen von Tabellen u. s. w., wie sie in unserer Sektion und anderen ähnlichen kleinen Vereinen gelesen werden, nicht immer für den Druck be- rechnet sind, auch das Protokoll kann dieselben nicht in extenso wiedergeben. Sie wären daher für die anderen Mit- glieder des Vereins gründlich verloren und werthlos, liesse sich nicht ein anderer Modus als der Druck finden, dieselben nutzbar zu machen. Diesem Uebelstande soll nun durch die Vereinsmappe abgeholfen werden. Ein jedes Mitglied ist nämlich verpflichtet, die wichtigsten Punkte des von ihm ge- haltenen Vortrages, namentlich übersichtliche Bestimmungs- tabellen niederzuschreiben und einer Mappe einzuverleiben, welche unter der Aufsicht des Sekretärs steht. .In dieser Weise sammelt sich allmälig eine kleine Bibliothek von Ma- nuscripten an, welche jedem Mitgliede der Sektion zur Ver- fügung steht. Haben erst einige kleinere Bestände von Entomologen dieses Institut angenommen, so können die Vereinsmappen derselben durch gegenseitigen Austausch noch weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden. Kommen wir nun nach den Vereinsgeschäften zu den wissenschaftlichen Traktanden unserer regelmässigen Sitzun- gen, so lässt sich erfreulicher Weise berichten, dass dem zahl- _ reichen Besuche der letzteren auch die Fülle und Abwechs- lung der ersten entsprochen hat. Man möge selbst urtheilen! In der ersten Jahressitzung, welche ausnahmsweise am 10. Januar abgehalten wurde, kam zunächst das ständige Traktandum der Lepidopterologen, die Vergleichung von Frey’s | Lepidopterenfauna der Schweiz mit den eigenen Notizen unserer Berner Sammler zur Sprache. Herr Lehrer Steck weist sodann Müller’s „Befruchtung der Pflanzen durch In- sekten“ vor und bespricht die bei unseren Alpenpflanzen vor- ' gefundenen Einrichtungen zur Selbst- und Fremdbestäubung. In der folgenden Sitzung vom 7. Februar wurde in obigem ständigen Thema fortgefahren. Der Schreiber dieses weist sodann die Riley’sche Litteratur vor und macht auf die Be- deutung der Entomologie für das tägliche Leben aufmerksam. Es folgen diesen Mittheilungen einige vorläufige Worte und Demonstrationen über die Hydrachniden der Schweiz (siehe I ee > Be dr a SE Yale ha en WEB 2 Te 3 T 15. Januar. Entomol. Nachriehten. No, 2. 39 Mittheilg. d. Bern. naturf. Gesellschaft Januar 1882). Herr Steck macht am Schlusse der Sitzung auf die Resultate auf- merksam, welche durch Aussetzen der Puppen einiger Lepi- dopteren in höheren Temperaturen erzielt wurden. Die Sitzung vom 7. März wurde durch einige Demonstrationen des Herrn Präsidenten eingeleitet. Sodann brachte der Schrei- ber dieses Auszuges einige Mittheilungen, bestimmt die Kennt- nisse der Milbenparasiten an Lepidopteren zu vermehren (abgedruckt in den Mittheilungen der schweizerischen ento- mologischen Gesellschaft Bd. 6 Heft 4. pg. 13). Das stän- dige Traktandum der Lepidopterologen schliesst den Abend ab. Am 4. April weist zunächst Herr Fr. Jäggi die wohlge- lungenen Abdrücke seiner Lycaena Lycidas Trapp-Tafel vor und macht erläuternde Angaben (s. Mitth. der schweiz. ento- molog. Gesellsch. vol. VI. Heft 3 p. 95 u. ff. Tafel). Vereins- geschäfte schliessen den Abend ab. In der Sitzung vom 1. Mai macht Herr Präs. Jäggi aus- führliche Angaben über den bevorstehenden Umzug unserer entomologischen Sammlungen. Im Anschlusse daran macht Herr E. v. Jenner Vorschläge über die beste Einrichtung derselben. Der neue Sekretär hält sodann einen ausführ- lichen Vortrag über die Gehör- und Geruchsorgane der Ar- thropoden im Allgemeinen mit spezieller Berücksichtigung der Lepidopteren. Im Anschlusse an letztere kommt er am Schlusse auf die Duftschuppen zu sprechen und findet, dass mehrere unserer einheimischen Schmetterlinge einen ausge- sprochenen Geruch von sich geben (z. B. Sphinx convolvuli, Pieris Napi u. a.), während ikre nächsten Verwandten (Pieris Rapae) desselben entbehren. Im Laufe der freien Discussion wird sodann noch erwähnt, dass auch einzelne Arten der Gattungen Zygaena und Matronula duften. Zum Schlusse machte Herr Riggenbach-Stählin, Vizepräsident der schwei- zerischen entomolog. Gesellsch., welcher als Gast anwesend war, verlockende Schilderungen über seinen erfindungsreichen Schmetterlinsfang auf der Bechburg. In der Sitzung vom 6. Juni verliest zunächst Herr Hüm- mer eine humoristische Schilderung unseres gemeinschaft- lichen Ausfluges am Auffahrtstage. Es besprechen sodann die Herren v. Jenner und Jäggi die Einrichtungen der Samm- lungen in Genf und Zürich. Am Abend des 1. Aug. machte Herr Schuhmacher aus Holligen zunächst auf die Ergiebigkeit des Fanges der Lepidopteren beim Scheine elektrischer Ein- richtungen aufmerksam, wobei er eine Anzahl auf diese Weise _ erbeuteter Schmetterlinge vorweist, und macht Angaben über 30 1382. Entomol. Nachrichten. No, 2. diesen Fang. Herr Präsident Fr. Jäggi verliest sodann eine eine ausführliche und wissenschaftlich gehaltene Beschrei- bung seiner diesjährigen Sammelreise im Wallis und macht hieran anknüpfend, dankenswerthe Anregungen behufs Er- gänzung und Vervollständigung der Walliser Fauna. Zur Sitzung des 5. Septbr. wurden die Mitglieder, wie bereits erwähnt, in der Wohnung des Präsidenten zur Be- sichtigung zweier prachtvollen Sammlungen exotischer Lepi- dopteren eingeladen, von denen die eine dem Gastgeber selbst, die zweite dem hiesigen naturhistor. Museum gehört, von Herrn Jäggi aber in dankenswerther Weise zum Be- stimmen übernommen worden war. Herr Conservator Steck macht sodann mehrere kleinere Mittheilungen, aus welchen ich als einen interessanten Beitrag zur Neuropterenfauna der Schweiz besonders das Vorkommen der Oligoneura rhe- nana bei Bern hervorgreife. Am 3. October machte der Schreiber dieser Zeilen einige Mittheilungen über den schwar- zen und weissen Kornwurm und weist sodann eine Menge von Sitophila granaria und oryzae vor, welche demselben von einem Müller aus Basel eingesandt worden waren, wel- cher bestimmt behauptet, dass dieselben erst durch ameri- kanischen Weizen in seine Speicher eingeschleppt worden seien. Es ist daher auf die Verschleppung dieses Schädlings aufmerksam zu machen und ihr entgegen zu arbeiten. Herr von Büren berichtet sodann über seine Besuche bei mehre- ren bedeutenden Entomologen Deutschlands und ihre Ein- richtung. In der Sitzung vom 7. November macht der Prä- sident zunächst einige vorläufige Bemerkungen über den auch in weiteren Kreisen durch seine Gewissenhaftigkeit, sein Verhältniss zu La Harpe und endlich dadurch, dass eine kleine Motte seinen Namen trägt, bekannten Entomologen Alt-Lehrer Rothenbach in Schüpfen. Es ist nämlich derselbe im Laufe des Spätherbstes gestorben und hat nebst einer durch mehrere Typen werthvollen Sammlung auch zahlreiche Manuscripte hinterlassen. Eines derselben, ein entomologi- sches Tagebuch, in welchem vergleichsweise mehrere Jahre hindurch die Erscheinungszeiten der Schmetterlinge eingetra- gen worden sind, wird vorgewiesen und erregt viel Interesse. Herr v. Büren legt hierauf eine mit vielem Fleisse ausge- arbeitete Studie über die schwierige Gattung Syrichthus vor, welche der Vereinsmappe einverleibt wird. Am Abend des 5. December endlich verliest der Präsident den durch ihn verfassten, durch einen Sohn des Verstorbenen, welcher in Bern Gasdirektor ist, vervollständigten Necrolog des Ento- rn Yale SUR EEM hair 15. Januar. Entomol. Nachriehten. No. 2. 31 mologen Rothenbach. Derselbe erregt eine lebhafte Discus- sion, in welcher fast alle Anwesenden einen kleinen Charak- terzug des Verstorbenen zu erzählen wissen, indem sie bald die eine, bald die andere Seite seines Studiums hervorheben. Eines aber steht fest, dass derselbe fast allen Mitgliedern der Sektion nahe gestanden und dieselben in ihm einen lieben Freund und Collegen verloren haben. Es wird daher die Nachricht mit Freuden begrüsst, dass der Necrolog Ro- thenbachs in den Mittheilungen der Schweizer. entomolog. Gesellschaft erscheinen wird. Wir schliessen mit demselben die wissenschaftlichen Traktanden unserer Sektionssitzungen ab. Möge dieses Beispiel des gemeinsamen Schaffens und Förderns der Entomologie auch in weiteren Kreisen Nach- ahmung finden. Werden durch dasselbe die Entomologen anderer Städte zu ähnlicher Vereinigung veranlasst, so fühlt sich der Schreiber dieser Zeilen hinlänglich entschädigt. Sie werden ihm Dank wissen, dass er diese Anregung gebracht hat. Als Sekretair der entomolog. Sektion der Berner naturf. Gesellschaft. Bern, 31. December 1881. Dr. G. Haller. men mr Aus der Ahrgegend. 1. Anknüpfend an die Notiz des Herrn Amtsrichters Krause in diesen Blättern (1881 Seite 355), betreffend das Vorkommen der Lycoperdina bovistae, muss ich abweichend von seinen Beobachtungen bemerken, dass diese Art von mir früher an der Ahr — wo ich 15 Jahre sammelte — auf sonnigen Bergrücken jeden Herbst bis gegen den Winter hin in ziemlicher Menge aussehliesslich nur in Staubpilzen und zwar öfters in Gesellschaft von Pocadius ferrugineus und dessen Larven aufgefunden wurde. In anderen Pilzen oder unter Laub, so viel ich der- gleichen auch zu anderen Zwecken untersuchte, war obiges Thier nicht aufzufinden. 2. Aus Blätterpilzen der Ahrgegend besitze ich ferner noch drei Stücke einer von Cychramus fungicola und luteus gleich abweichenden mir lange unbestimmbaren Art, auf welche die Beschreibung des Ü. alutaceus Reitter (Deutsche entom. Zeitschr. 1875 Seite 359) vollständig passt. Zwei andere Stücke derselben Art fanden sich unter einigen von einem Freunde in den bairischen Alpen für mich gesammelten 32 1882. Entomol, Nachrichten. No. 2. Käfern vor. Das Thier scheint demnach weiter verbreitet und bisher unbeachtet geblieben zu sein. 3. Nach Erscheinen der vortrefilichen Bearbeitung eines Theils der Oryptocephalusarten von Julius Weise gelang es mir endlich, mein Material von C. sericeus und aureolus zu sichten, und fand ich unter den ersteren, welche an der Ahr in den meisten Farbenvarietäten vorkommen, drei grüne kräftige männliche Stücke der von Weise als var. g. (intrusus) beschriebenen durch die abweichende Bildung des letzten Bauchringes ausgezeichneten Form. Die zwei zur Mittelbrust vorgezogenen Zähnchen des Hinterrandes der Vorderbrust sind übrigens besonders deutlich, Durch thunlichste Förderung der weiteren Fortsetzungen der begonnenen Arbeit würde Herr Weise sich gewiss den Dank vieler Entomologen verdienen. Cleve, im Januar 1382, H. Fuss. Wiener entomologische Zeitschrift. Auch Wien hat sich entschlossen, eine eigene entomo- logische Zeitschrift zu gründen, deren erstes Heft vom Jahr- gang 1882 uns eben vorliegt. Als Redacteure derselben zeichnen Ludw. Ganglbauer, Prof. J. Mik, Dr. Franz Löw, Edm. Reitter, Oberförster Fritz Wachtl, Jährlich sollen 12 Hefte erscheinen. An anna Societe francaise d’Entomologie. Frankreich, das bisher nur eine einzige entomologische Gesellschaft, die pariser Soc. entom. de France, aufzuweisen hatte, will eine zweite gründen, deren Thätigkeit haupt- sächlich auf die Erforschung der Insektenwelt des eigenen Vaterlandes sich richten soll. Die Idee geht aus von dem Bearbeiter der Staphyliniden Frankreichs und Herausgeber des Annuaire entomologique, Herrn Albert Fauvel in Caen. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Meine neue sehr Coleopteren-Preisliste No. VIH ist erschienen und wird selbe allen jenen Herren Coleopterologen, mit welchen ich die Ehre habe in Ver- bindung zustehen, und jenen Herren, die selbe wünschen, franco zuge- schickt. Eduard Merkl Naturalienhändler in Resieza (Ungarn), J.Dorfinger &Söhne, Naturalienhändler -in Salmannsdorf No. 28, bei Wien, empfehlen ihr reichhaltiges Lager von gestopften Säugethieren und Vögeln, Skeletten, Reptilien, Käfern, Schmetterlingen und prä- parirten Raupen zu billigen Preisen. Grosses Lager von Coleopte- ren, besonders aus Griechen- land und dem Kaukasus, ferner Lepidopteren, Eier, Vogelbälge, aus- . gestopfte Vögel ete. Preise billigst. K. V. Steigerwald, Chotebor, Böhmen. reichhaltige | Von nachstehenden Coleopt. habe Doubletten vorräthig: Cie. silv. hybr. Noti. pal. big. Proer. cor. Car. auron. intr. glab. Linn. cas. viol. Calos. inqu. ser. Cliv. foss. Corymb. cast. Hydr. at. carab. Dytisc. dimid. Sphaerid. carab. bip. Neer. litt. Silph 4m. Onthoph. diverse. Serica brunn. Hoplia coer. Üet. hirt. Oxyth stie. Dase cerv. Doreus parall Apate cap. Dietiop. sang. Creoph. max. Bal. nuc. turb. Cion. verb. hort. blatt. ol. Moly- tes germ. ÜOryps. lap. Brenth. Anchor. — Ceramb. her. cerd. Call, viol. Clyt. pleb. myst. arc. ariet. Lam. text, Monoch. sut. sart. Sap. carch. pop. Agap.ang. Rhag. bif. inquis. indag. Tox. curs. mer, Orsod. ceras. Mes. subr. Prasoc. Phell. hannoo. und vielen anderen, die hier keinen Platz finden können. . Voigt, Volkmarsdorf bei Leipzig. Käfersammlung (Europaeen) 1920 Arten in 9460 Exempl. in 56 Glaskasten & Gestelle zu verkaufen für 200 M. Auch ein- zeln. Schrebank in Tworkau O./S. Griechische Weine 1 Probekiste ausgewählten Sorten v. Copa lonia, Corinth, Patras und Santorin ver- 19 M ark. \ sendet — Flaschen und Kiste frei — zu 5 J.F. Menzer, Neckargemünd. Ritter des Königl. Griech. Erlöserordens. NWeu-Seeland. Da ich viele Tauschverbindungen aufgegeben habe, beabsichtige ich nach Ende der Saison 13832 meine Coleopteren-Doubletten zum Verkauf anzubieten und werde etwa im Mai eine Liste publiciren. Re- fleetanten wollen sich franco an mich oder meinen Bruder Alwin Helms, Hamburg, wenden. Schon jetzt nehme ich unbestimmte Bestellungen an und werde frühere zuerst berücksichtigen. Zugleich mache ich auf fol- gende Liste noch vorhandener seltener Thiere aufmerksam: Ci. Porryi 4. — Auch. Faredayi 3. — Auch. Helmsi 3. — Colpodes (Auch.) macropterus 40. — Mecodema erenicolle 80. — Mecodema elivi- noides 80. — Trichosternus lobipes 70. — Pterostichus n. sp. (?) 8. — Colymbetes pulverosus 6. — Rypmodus modestus 4. — Rypmodus n. sp. 6. — Creophilus oculatus 4. — Coprophilus bitubereulatus n. sp. Fol. 6. — Quedius flavipes n. sp. Fol. 6. — Quedius variegatus n. sp. Fol. 8. — Nitidula antaretica 2. — Syncolus Reitteri 8. — Cocelus Helmsi 3. — Peuthelispa suleatissima 5. — P. minor 5. — P. simulans 5. — P. sophorae 3. — Porabrontes pieturatus 10. — Diagrypnodes W akefieldi 15. — Lissotes Helmsi n. sp. (Sharp. 1831) 200. — Ceratogsnothus helo- toides 20. — Mitophyllus irroratus 20. — Odontria xanthostica 10. — Pericoptus truncatus 8. — Pyronola festiva 2. — Aphodium distans. 3. — Buprestis Enysi 20. — Elater Zelaubieus 20. — Metoblos xantipennis 10. — Geranus lineicollis 6. — El. olivaceus 3. — Chrosis violacea n. sp. (Sharp. 1881) 20. — Chrosis reversa 5. — Chrosis barbata 5. Prote- later Huttoni 15. — Protelater elongatus 10. — Protelater nigricans n. sp. (Sharp. 1881) 20. — Dasytes Helmsi n. sp. 3. — Luperus nisri- cornis n. sp. 5. — Mordella antaretica 3. — Scolopterus penicillatus 13. Tychonus verrucosus 2. — Empacotes rudis 3. — Empacotes n. sp. 3. — Psepholox suleatus 3. — Aucistropterus mundus 2. — Euopterus corniger 1. — Eupnomus feroidus 1. — Authribus inornatus 5. — Authri- busin. sp. 5. — Lawsonia variabilis 30. — Lawsoria longicornis 50. — Lasorhyncehus barbicornis $ 40 bis 70 je nach Grösse, © do. do. = 40 bis 70 do. — Hylostis peregrinus 5. — Prionoplus retieulatus 6. — Tetroraea cilipes 20. — Tetroraea discedens n. sp. Sharp. 15. — Blosy- ropus spinosus Rdtb. 200. — Hexatricha pulverulenta 30. — Ambeo- dontus tristis 10, — Almone hirta 15. — Zorion minutum 5. — Üoeci- nella Tasmanii 5. — Die Notirungen sind in Zehntel Mark, 10 = 1 M. Bei Best. von über 20 M. Emballage gratis, bei über 40 M. Emb. und Porto gratis. — Die Post nimmt Geldanweisungen aus dem deutschen Reiche nach hier an, doch gehören wir noch nicht zum Postverein. Briefe hierher kosten 60 Pf.! — Greymouth, New Zealand, Oct. 1831. Richard Helms. Vom Unterzeichneten sind zu ausserordentlich niedrigen Preisen zu beziehen: ' Apteryx Oweni, Bälge, Aringops habroptilus, Bälge und Skelette, in prachtvollen Exemplaren; ferner eine sehr schöne Sammlung neuseel. Farne & Lycopodien (cr. 70 Arten). Hamburg-Borgfelde, Am Bursgarten No. 1. - Alwin Helms. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. @ ° VII. Jahrgang 1882. 219. MHanıyg ara er Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachriehten erscheinen am 1. und 15. | jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 sr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und ' von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) S Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. | Alle die Redaetion betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. | Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende | Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum $. einge- | gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft III. IV. ——— == Inhalt von No. 3/4. Seite | Rudow, einige neue Ichneumoniden . 3 | Gauckler, über beschleunigte Ueberwinterung von "Schmet- terlingspuppen. . Se a a a Nee ' Lindeman, Öoleophora® Tritii . . . N ae ı Carabus auronitens und seine Varietäten . . | | Gauckler, ein neuer Lichiselbstfänger . .. . .». .. .. 42 is »y. Horvaske Hemiptera Buropae '.. 2027... Niet n ke Studer, Entgernung ie N N EN EHEN N Schilde, gefrorene Raupen Bu END NEST BR ee DAT | Käferverkauf . . a 1 re er N | Der Münchener entom. Verein. Ba 1 a re a 1 ER Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. (Lausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Von nachstehenden Coleopt. habe Doubletten vorräthig: Cie. silv.hybr. Noti. pal. big. Procr. cor. Üar. auron. intr. glab. Linn. cat. viol. Calos. inqu. ser. Cliv. foss. Corymb. cast. Hydr. at. carab. Dytise. dimid. Sphaerid. carab. bip. Neer. litt. Silph 4m. Onthoph. diverse. Serica brunn. Hoplia coer. Üet. hirt. Oxyth. stic. Dasecerv. Doreus parall. Apate cap. Dietyop. sang. Ureoph. max. Bal. nue. turb Cion. verb. hort. blatt. ol. Moly- tes germ. Cryps. lap. Brenth. Anchor. — Ceramb. her. cerd. Call. viol. Clyt. pleb. myst. are. ariet. Lam. text, Monoch. sut. sart. Sap. carch. pop. Agap. ang. Rhag. bif. inquis. indag. Tox. curs. mer. Orsod. ceras. Mes. subr. Prasoc. Phell. hannov. und vielen anderen, die hier keinen Platz finden können. O. Voigt, Volkmarsdorf bei Leipzig. Ernst Heyne, in Leipzig, Hospitalstrasse 19, hält ausgedehntes Lager europäischer u. exotischer Schmet- terlinge, sowie aller zum Insekten- fang und zur Raupenzucht nöthigen Utensilien, auch von Schränken. Preisverzeichnisse gratis u. franco. Auch Coleopteren-Sammler wer- den um Mittheilung ihrer Adresse ge- beten, Jedwede ins entomologische Fach schlagende Literatur wird prompt besorgt. a Japanesische Schmetterlinge 100 Stück für M. 40 gegen Nachnahme zu beziehen durch F. Th. Barthel in Hamburg, gr. Johannisstr. 9, I. Ich habe tauschweise folgende Insekten abgebbar: Ascalaphus coccajus, Libellula erythraea, Gom- phus flavipes, Calopteryx haemo- rhoidalis, Lestes barbara, Cicada orni, Xylocopa violacea, Audreua collaris, Sphex maxillosa, Polyergus rufesceus, Sphex fuscata, Osnua rufa, Sirex gigas, Tetyra oblongopunetata. Dr. Rudow, Perleberg. Oberlehrer Schlee, Bielefeld, giebt ab & IM. eine Anzahl schö- ner Exemplare von Pimelia, Akis und Scaurus aus Südspanien. scherundeuropäischerKäfer des Herrn Desbrochers des Loges, Mitgl. Soc. Ent. de France und der deutschen ent. Ges., werden am 20. Febr. 2 Uhr im Hötel des ventes Drouot in Paris, Saal Nr. 7 ver- kauft. Tags vorher zu besichtigen. H. Henri Deyrolle, 248 faubourg St. Honor& wird Aufträge übernehmen. Uataloge dieser Sammlungen sind durch Herrn Dr. von Heyden in Bockenheim bei Frankfurt a. M. | zu erhalten. Bullettino del Naturalista Collettore Parait & Siena (Italia) tous les mois par fasciculus d’au moins huit pages, et prineipalement en Latin, Italien et Francais. Abonnement Pour l’Union postale 3, 00 Frs. — Pays hors l’union 5,00 Frs. Les abonnes ont droit 4 une insertion gratis per numero. ‚Goleopiera. Soeben erschien meine Preisliste über europäische und exotische Coleoptera und wird dieselbe auf Wunsch kostenlos una postfrei übersandt. Alexander Bau, Naturalist, Berlin S, Hasenhaide 36. Die Sammlungen exoti- 15. Februar. Entomol. Nachriehten. No, 3/4. 33 Einige neue Ichneumoniden, Von Dr. F. Rudow, Perleberg. 1. Mesostenus ruficollis. Nigrocoeruleus, thoracis dorso rufo, antennis, tarsisque posticis alboannulatis, alis subfumatis, sub carpo nigromaculatis, terebra corpore lon- giore. Long. corp. 13 mm., terebrae 20 mm. Farbe dunkel blauschwarz, Hinterkopf bräunelnd, Gesicht greishaarig, Thoraxrücken nebst den Seiten lebhaft roth, Schildchen schwarz, stark erhaben, Hinterrücken matt runze- lich punktirt. Abdomen mässig glänzend, fein punktirt, nach hinten zu etwas keulenförmig verdickt. Alle Beine glänzend schwarz, Hintertarsen an Glied 2—4 weiss. Fühler schlank, Glied 10 und 11 fast ganz herum weiss. Flügel stark grau gefärbt, vom Male an mit breiter, dunkler Querbinde. Vier- eckige Spiegelzelle sehr klein. Bohrer bedeutend länger als der Körper, sehr fein gewimpert. Die Wespe ist in der Grösse den grössten Stücken von gladiator gleichkommend. Vaterland Thüringen. 2. M. argiolus. Niger opacus, ore, genis, lines pone oeulos, collari, scutello, metathorace, abdominis segmentorum marginibus sulfureis, antennis in extenso albo annulatis, pedibus fuscatis, tarsis albicantibus, alis hyalinis margine externo infuscatis. Var. genubus, tibiarum apice nigris. Long. corporis 11—12 mm., terebrae 6 mm. Ein überaus zierlich gefärbtes Insekt, das von allen abweicht. Grundfarbe matt schwarz, fein punktirt, überall schwefelgelb gefleckt. Mund ganz, Augenränder, Backen, Brustrücken und Seiten verschiedenartig gefleckt, unten fast ganz gelb gefärbt. Schildchen und Hinterschildchen nebst zwei schmalen Linien an der Seite vorn, Hinterrücken nebst Seitenflecken glänzend gelb. Hinterrücken ziemlich gestreckt, gerade, nach hinten plötzlich steil abfallend. Abdomen mit gelben Segmenträndern, 1 und 2 am breitesten, Bauch ganz gelb. Beine rothgelb, Hüften, Schenkelringe und Hinter- tarsen fast weiss, bei einem Stücke die Knie- und Tibien- spitzen schwarz. Legeröhre nur so lang als das Abdomen, gerade. Fühler fast von Körperlänge, dick, Glied 5—9 weiss gefärbt. Flügel wasserhell, am äussersten Rande dunkler, Spiegelzelle langgestreckt. Flügelmal mit heller Spitze. Die Wespe gleicht in der Färbung dem Crypturus argiolus. 28 bei Perleberg aus einem Weidenstamme gezogen. 3. Colpotrochias amoena. Nigra, nitidissima, ore, abdominis medio, antennis subtus rufis, genubus anterioribus, * 34 1882, Entomol. Nachrichten. No. 3/4. tibiis tarsisque flavis, unguiculis nigricantibus. Alis subfu- matis. Long. 15 mm. | Bedeutend grösser und kräftiger als elegantulus, von dem es sich ausserdem durch die hochrothe Farbe unter- scheidet. Kopf und Thorax schwarz, dicht, fein behaart, stark glänzend, Mund und Flügelschuppen röthlich. Abdomen glänzend, schwarz, Hinterrand von Segment 1, 2 und 3 ganz roth gefärbt. Hüften und Schenkel schwarz, sehr dick, vor- dere Knie, alle Tarsen und Tibien gelbroth, Hintertibien mit schwarzer Spitze und dunklen Tarsen, die vorderen Klauenglieder schwarz. Fühler dick, unten roth. Flügel stark getrübt, Mal braun. Im Juli auf Peucedanum oreo- selinum erbeutet. 4. CGtenopelma spectabilis. Nigra, capite, thora- ceque subpilosis, antennis longis nigrieantibus subtus brun- neis, abdomine subnitido, segmentis 2 et 3 flavo rubroque variegatis. Pedibus nigris, genubus auterioribus tibiisque flavis, tarsis omnibus, tibiarum pastic. apice nigris. Alıs nigricantibus. Long. 18 mm. Das grösste Thier dieses Genus. Kopf und Thorax matt schwarz, greis behaart, Mund bräunlich roth, Fühler von Körperlänge, dick, schwarz, unten rothbraun. Hinterrücken stark wulstig abgeschnürt. Abdomen mässig glänzend, sehr fein punktirt, die Mitte nicht auffallend verbreitert. Seg- ment 2 und 3 unbestimmt gelb und roth gefärbt. Beine schwarz, Vorderschenkel dick, Knie und Seiten gelb, alle Tibien gelbroth, hintere schwarz bespitzt. Alle Tarsen schwarz gefärbt, Klauen lang gekämmt. Flügel stark gebräunt, be- sonders am Rande. | Gezogen aus Puppen von Cimbex sorbi, die aus dem sächsischen Vogtlande stammen. 5. Mesoleius hirtus. Flavus, pilosus, thoracis dorso et pectore, coxis nigris, metathorace fulvomaculato, latere subspinoso. Alis flavedine tinctis. Long. 18 mm. Zur ersten Gruppe Holmgreens gehörig mit stark ab- wärts geneistem Metathorax. Die Grösse ist schon hin- reichend charakteristischh um die Wespe von verwandten zu unterscheiden. Grundfarbe satt rothgelb. Kopf so breit als der Thorax, Gesicht gelb, Schildchen nicht erhaben und fast gradlinig abgestutzt, Stirn eben, Kiefer und Taster hell- gelb. Backen rothbraun. Fühler fast von Körperlänge, dick, gelbroth. Thorax schwarz, matt, stark behaart, an den Seiten mässig glänzend. Rücken stark erhaben, Halskragen, Flügelschuppen, Schildehen und Hinterschildehen schwefel- 15. Februar. Entomol. Nachrichten. No. 3/4. 35 gelb. Hinterrücken kurz, steil abfallend, an der Seite mit deutlichem Dornfortsatze, oben mit 2 grossen, rothgelben Flecken. Abdomen mässig glänzend, einfarbig rothgelb, fein punktirt. Erstes Segment am Grunde schwarz mit kurzer Rinne und durchgehender, erhabener Mittellinie. Beine gelb und rothgelb gefleckt, Hüften schwarz, gelb gezeichnet. Flügel gelblich gefärbt, am Rande schwärzlich, Mal und Adern dunkel gelbroth. Spiegelzelle klein, dreieckig, lang gestielt, Nervus transversus analis fast in der Mitte ge- brochen. Gezogen aus Puppen von Cimbex sorbi. 6. Anomalon pictum. Nigrum, pilosum, facie ex parte, orbitis oculorum, prothoracis pectoreque lateribus sulfureo maculatis, scutello citrino, abdomine nitido, nigro sulfureo cingulato, antennis ex parte rufis, alis flavescen- tibus, pedibus nigro rufo flavoque variegatis, tarsis posticis validis. Long. 23 mm. Kopf breiter wie der Thorax, beide matt, schwarz, dicht behaart und gerunzelt. Gesicht, Kiefer, Taster, Augen- ränder hell schwefelgelb, Fühler dick, am Grunde gelb, Geisel unten roth, an der Spitze dunkelbraun, oben schwarz. Prothorax vorn oben mit 2 dreieckigen, Brustseiten mit 2 kleinen, runden, gelben Flecken, Flügelschuppen, Schildchen, Fleck an den Hinterhüften hell schwefelgelb. Hinterrücken gerundet, an den Seiten mässig dick, mit sehr seichter Mit- telrinne. Abdomen nach hinten keulenförmig, erstes Seg- ment sehr schlank, am Ende deutlich verdickt. Alle Seg- mente glänzend und sehr fein punktirt, vorn schwarz, hinten breit gelb gefärbt, die beiden letzten fast ganz gelb. Flügel rothgelb, mit dicken gelben Adern und solchem Mal. Beine schlank, Hinterschenkel mässig, Hinterschienen stark ver- dickt, aber wenig verbreitert. Alle Hüften schwarz und gelb gefleckt, vordere Beinhaare rothgelb an den Schenkeln, hellgelb im übrigen, Hinterbeine mit zum grössten Theile schwarzbraunen Schenkeln und Schienen, rothgelben Tarsen. Die Wespe ähnelt Banchus pictus in der Farbe, ist aber viel grösser und von allen Anomalon-Arten durch diese Zeichnung unterschieden. Vaterland Südeuropa. 36 1882. Entomol. Nachrichten; No. 3/4. Untersuchungen über beschleunigte Ueberwinterung von Schmetterlingspuppen. Von H. Gauckler. Im Laufe des Winters 1880—81 stellte ich eine Reihe von Versuchen an über beschleunigte Entwickelung von Schmetterlingspuppen mit Hülfe künstlich erzeugter Wärme, Wenngleich derartige Versuche bereits wiederholt ge- macht wurden, so schien es mir doch geboten, dieselben im Interesse der Sache an dieser Stelle zu veröffentlichen; be- sonders deshalb, weil die erlangten Resultate für verschie- dene Species von denjenigen abweichen, welche Herr Dr. Ka- lender seiner Zeit in seiner Dissertation über diesen Gegen- stand veröffentlichte. Die Untersuchungen wurden von mir unter denselben Temperatur-Verhältnissen angestellt, wie sie Herr Dr. K. bei seinen Versuchen zu Grunde gelegt hat. Es wurden von mir untersucht: 1) Bombyciden, 2) Noc- tuen, 3) Sphingiden, 4) Rhopaloceren und zwar waren die Puppen fast sämmtlich im Herbste des Jahres 1880 gesam- melt, resp. aus Raupen erhalten. Den grössten Theil der Puppen setzte ich nun vom 1. November 1880 ab einer Temperatur von + 18° bis +24°R. aus, während ein ganz kleiner Bruchtheil einer Stubentemperatur von + 15° R. und ein eben solcher einer _ Temperatur von — 2°R. unterworfen wurde; letztere, um später aus dieser niedrigen Temperatur in die hohe von + 20°R. ohne jeden Uebergang versetzt zu werden. Die erzielten Resultate stelle ich in Nachfolgendem zusammen: A. Bombyces. 1) Aglıa Tau. 1 Puppe. Starb während der Entwicke- lung zur Imago im Januar 1881. Temperatur: + 20°R. ' 2) Hyloph. Prasinana. 3 Puppen. Der erste Schmetter- ling erschien am 10, Februar, der zweite am 15. Februar, der dritte am 18. Februar 1851. Sämmtliche drei Puppen zeig- ten während ihrer Entwickelung eine ausserordentliche Leb- haftigkeit. Temperatur: + 20°R. 3) Oregia Pudibunda. 1 Puppe. Entwickelte sich am 3l. December 1830 zum Schmetterling. Temperatur: + 18° bis + 24°R. 4) Drep. Falcataria. 4 Puppen. Drei Puppen starben wahrscheinlich in Folge der hohen Temperatur, eine ent- wickelte sich am 31. Januar 1831 zu einem schönen Exem- plar. Temperatur: + 20°R, Ka Poll a, Ba SEE ER FE ne 15. Februar. Entomol. Nachrichten, No. 3/4. 37 5) Notod. Dromedarius,. 1 Puppe. War von Ichneu- monen bewohnt. Temperatur: + 20° RR. 6) Notod. Dietaea. 5 Puppen. Kam keine zur Ent- wickelung. Temperatur: + 20°R, 7) Notod. Ziezac. 1 Puppe. Der Falter verliess am 3. Januar 1881 die Puppe. Temperatur: + 20°R. 8) Lophopt. Camelina. 3 Puppen. Die Entwickelung der ersten Puppe erfolgte am 9. December und der zweiten am 27. December 1880. Die dritte Puppe war von Ichneu- monen bewohnt. 9) Harp. Furcula. 1 Puppe. Entwickelung am 10. März 1881. Temperatur: + 20°R. Nach Dr. Kalender soll der Falter schon im Laufe des Februar erscheinen. 10) Pyg. Curtula. 4 Puppen. Alle vier entwickelten sich in rascher Folge Anfang December 1880; am 2, 9, 10. und 13. Temperatur: +20° R. B. Noctuideae. 1) Demas Coryli. 1 Puppe. Dieselbe vertrocknete in Folge der hohen Temperatur: + 24°R, 2) Acron. Rumicıs. 4 Puppen. Zwei davon starben wahrscheinlich auch in Folge der hohen Temperatur, zwei entwickelten sich zur Imago und zwar eine am 27. Decem- ber 1880 und eine am 4. Januar 1881. Temp.: + 22° R, Nach Dr. Kalender’s Untersuchungen lieferten die Pup- pen von Acr. Rumicis den Falter erst im Monat März. 3) Acron. Psi. 2 Puppen. Eine war von Ichneumonen bewohnt, die andere gab den Falter im Laufe des Jan. 1881. Temperatur: + 20° R. 4) Hadena Pisi. 2 Puppen. Der,erste Falter von ausser- ordentlich dunkler Färbung erschien am 23. December 1880, der zweite ebensolche am 16. Januar 1881. Temp. + 20° R.: C. Sphingides, 1) Smer. Tiliae. 2 Puppen, Entwickelung erfolgte am 24. und 25. December 1880 zu schönen Exemplaren. Tem- peratur + 20°R. Herr Dr. Kalender sagt in seiner Dissertation, dass Smer. Tiliae nach dieser Methode erst im Februar oder März erscheint. 2) Sph. Pinastri. Drei Puppen vom 9. December 1880 einer Temperatur, konstant von + 20° R. ausgesetzt. Zwei davon vertrockneten, eine lieferte den Falter am 6. Febr. 1881, 38 '1882, Entomol, Nachrichten, No. 3/4. D. Rhopalocera. . 1) Pieris Brassicae. 20 Puppen. Sämmtliche waren von Ichneumonen bewohnt. 3 2) Pieris Rapae, 20 Puppen. Ebenfalls alle von Ich- neumonen bewohnt. 3) Papilio Machaon. 6 Puppen. Zwei Stück wurden vom 19. December 1880 ab einer Stubentemperatur von + 15° R. ausgesetzt. Dieselben lieferten merkwürdigerweise den Falter schon am 22. resp. 24. December, während vier Puppen, am 19. December aus einer Temperatur von -2 °R. in eine solche von + 20° R. gebracht, sich erst im Jan. 1881 entwickelten. Auch dieser letzte Versuch widerspricht den von Herrn Dr. Kalender gemachten Erfahrungen. Es erscheint wohl recht wünschenswerth, wenn weitere Versuche gemacht und an maassgebender Stelle veröffent- licht werden. ILL II III I II LL Coleophora Tritici, ein neues schädliches Insekt Russlands. Von Professor K. Lindeman. ' Aus Bulletin Soc. imp6r. Natural. Moscon. Vor zwei Jahren erhielt ich aus dem Gouvernement Poltawa einige Säcke einer Coleophora-Raupe, welche an den Aehren des Sommerweizens lebend, die Körner desselben ausfrisst. Während des Sommers bleiben diese Raupen ganz unbemerkt, indem sie keine auffallenden Veränderungen an den Aehren hervorbringen und nur die Körner unter ‚den Spelzen abfressend, eine versteckte Lebensweise führen. Erst im Herbste, beim Dreschen des Getreides, werden die festen und harten Cocons zusammen mit den Körnern aus- gedroschen. Allgemeines Erstaunen erregten die Unmassen dieser kleinen Cocons, welche ihrer grossen Leichtigkeit wegen sich von den Weizenkörnern sofort sortirten, ganze Haufen bildend. Ein Jahr darauf, im Spätherbste 1880, erhielt ich wiederum, diesmal aus dem Gouvernement Rjazan, dieselben ‚Säcke meiner Coleophora, mit der Anzeige, dass sie beim Dreschen des Hafers. aus den Aehren desselben ausgedroschen wurden, und zwar in solch unendlicher Menge, dass sie den 15. Februar. Entomol. Nachrichten. No, 3/4, 39 Arbeitern sofort in die Augen fielen. Dabei wurde ein sehr schlechtes Ernteergebniss constatirt, was wohl sicher, wenig- stens theilweise, den Coleophora-Raupen zugeschrieben wer- den konnte. Die Cocons dieser Sackträger enthielten beide Male blos todte, aber ganz ausgewachsene Raupen. Die erste Sendung bestand aus eingetrockneten Exemplaren; die zweite kam in Alkohol aufbewahrt bei mir an, so dass mir die Möglich- keit genommen war, den Schmetterling zu erziehen, Es war mir dieses um so misslicher, da von keinem Autor bis jetzt auf Getreide lebende Coleophora-Arten beschrieben worden sind, und noch nirgends in Europa solche als schädliche Insekten die Aufmerksamkeit der Entomologen auf sich ge- lenkt hatten. Auf Wiesengräsern (Holcus u. a.) sind von Kaltenbach und Wocke einige Coleophora-Arten erwähnt worden, deren Raupen von den Körnern der Gräser leben (Coleophora lixella, murinipenella, caespititiella), aber von diesen unterscheiden sich meine Cocons ganz sicher. Ich hoffte im Herbste dieses Jahres (1881) neue Sen- dungen von lebendigen Raupen zu erhalten, um den Schmetter- ling erziehen zu können. Aber meine Hoffnungen sind dieses Mal nicht in Erfüllung gegangen. Darum sehe ich mich veranlasst, das Wenige, was mir über diesen neuen Feind unseres Getreides bekannt geworden ist, vorläufig zu publici- ren, in der Hoffnung, denselben bekannt zu machen und also die Aufmerksamkeit vieler auf ihn zu lenken. Unter- dessen hatte ich Cocons dieser Sackträger-Raupen an Herrn Dr. Kraatz in Berlin, und durch Vermittelung der Entomo- logischen Gesellschaft in Paris an die Herren Ragonot in Paris und Stainton in London zugeschickt, von wo mir die freundliche Mittheilung kam, dass diese Cocons zweifellos einer Coleophora-Raupe gehören, welche in die Gruppe der C. nutantella Mühling, C. silenella H. S. etc. gehöre, und wahrscheinlich ganz neu ist. Gestützt darauf wage ich es, ohne den erwachsenen Falter zu kennen, diese Raupen provisorisch mit dem Namen Coleophora tritici zu benennen. In den folgenden Zeilen gebe ich die Beschreibung des Cocons und der Raupe. Die Säcke sind 3 bis 5 Linien lang; die grösste Mehr- zahl derselben sind ganz schneeweis, andere heller oder dunkler grau; selten sind welche zu finden, die ganz braun- grau sind. Die Wand dieser Säcke ist sehr fest und hart, so dass sie beim Dreschen des Getreides gar nicht leiden. Sie bestehen aus fest zusammengeklebten Seidenfäden und 40 1832. Entomol. Nachrichten. No. 3/4. enthalten niemals weder Sandkörner, noch irgend welche andere fremde Gegenstände. Die Gestalt der Säcke ist langwalzenförmig, nach der oberen Spitze hin etwas ver- schmälert. Dieses obere Ende ist höchst charakteristisch geformt. Es ist nämlich von drei Seiten so zusammenge- drückt, dass es die Gestalt einer ganz regelmässigen drei- seitigen Pyramide bekommt, deren Flächen ganz allmählich in die Oberfläche des walzenförmigen Sacktheiles übergehen, ohne von demselben durch irgend welche scharfe Grenze abgesetzt zu sein. Die drei Kanten dieser Pyramide sind gerade und scharf ausgebildet, und immer der ganzen Länge nach aufgeschlitzt. Man kann sich die Sache so vorstellen, dass am oberen Ende des Sackes eine Oeffnung vorhanden ist, welche als dreizinkiger Stern erscheint, und von drei eng aneinander schliessenden dreieckigen Lippen umgeben ist. Das Gewebe dieser Lippen ist immer weicher und dünner als an dem Haupttheile des Sackes. Am entgegen- gesetzten, also am unteren Ende des Sackes befindet sich ein einfaches, rundes Loch, welches aber schon zur Zeit, wo ich die Säcke erhielt (im Oktober) von den Raupen zu- gemacht war. In jedem Cocon befindet sich eine Raupe, welche er- wachsen 3° lang und 1‘ dick ist. Sie hat ganz gut ent- wickelte Brustfüsse, welche mit einer Kralle bewaffnet und mit schwarzen Flecken an den Gliedern gezeichnet sind. Die Raupe besitzt fünf Paar Bauchfüsse, welche aber äusserst schwach entwickelt sind und bloss dadurch etwas deutlicher werden, dass ihre Spitze einen Kranz kleiner dunkelfarbiger Borsten trägt. Die Körperfarbe der Raupen ist gelblich-weiss.. Der Kopf ist braun, mit schwarzer Gabellinie auf der Stirn; die Mandibeln sind schwarz, Ocellen kaum wahrnehmbar. Auf dem Rücken des ersten Brustringes befindet sich eine grosse dunkelbraune Halsschildplatte, welche von einer farb- losen Mittellinie halbirt wird. Am Luftloch befindet sich ein runder brauner Fleck. Auf dem Rücken des zweiten Brustringes sitzen vier kleine braune Flecken; auf der Rück- seite des dritten — eine undeutliche bräunliche Platte. Die Luftlöcher der beiden letzten Brustsegmente sind dunkel- braun. Am letzten Abdominalsegmente befindet sich ein brauner Analschild, Diese Coleophora tritici scheint eine weite Verbreitung in Russland zu haben, da sie mir schon jetzt aus zwei sehr entlegenen Punkten bekannt geworden ist. 15. Februar. Entomol. Nachrichten. No. 3/4, 41 Carabus auronitens und seine Varietäten. In „Le Naturaliste, 1. Jan. 1882“ veröffentlicht Herr Gehin folgende hier im Auszuge gebrachte Mittheilungen über Car. auronitens: In letzter Zeit habe ich eine sehr grosse Anzahl Caraben aus der Gruppe Chrysocarabus Thomson untersuchen können; ausserdem hat Herr Rene Oberthür mir das grosse Vergnügen bereitet, mir die Typen von Dejean, sowie die entsprechenden Caraben der Gory’schen, Chaudoir’schen und Mniszech’schen Sammlungen, deren glücklicher Besitzer er ist, mitzutheilen; ich habe also alle zur Ergänzung früherer Mittheilungen nothwendigen Elemente in den Händen. I. Carabus auronitens Fab. 1792. Länglich eiförmig, oben goldgrün, mit fast herzförmigem Prothorax, die Naht der Flügeldecken und die drei Rippen blauschwarz, die Zwischenräume rauh punktirt; erstes Glied der Fühler, Schenkel und Schienbeine meistentheils roth; gd mit einfachen Fühlern. Länge 22—24 mm, es kommen indessen auch Exemplare von 23 mm vor. Findet sich im grössten Theile des nördlichen und mittleren Europa’s, we- niger in Schweden und Finland. 1. Var. nigripes Heyden 1875. Grün, kaum goldig, mit ganz schwarzen Fühlern und Beinen. Vom Autor auf dem Domo d’Ossolo gesammelt, auch in den Vogesen und in Frankreich einzeln gefunden. (Scheint demnach nicht einmal Localvarietät zu sein). 2. Var. Escheri Palliardı 1825. Grösser, bis 30 mm, lang-eiförmig, mit goldglänzendem Kopf und Prothorax, letzterer enger, herzförmig, vor der Basis gebuchtet; die Rippen der Flügeldecken mässig er- haben; die Schultern weniger vorstehend; die Beine länger. In Ungarn, Transsylvanien und der Moldau, vielleicht auch in Russland. 3. Var. Zwickii Heer. Prothorax herzförmig; Rippen der Flügeldecken wenig erhaben, mit ziemlich ebenen Zwischenräumen, die auch we- De punktirt sind; mit rothen oder schwarzen Schien- einen, 42 1882. Entomol. Nachrichten. No. 3/4. 4. Var. festivus Dejean. Kleiner, die Rippen der Flügeldecken wenig hervor- tretend oder nicht vorhanden, die Zwischenräume eben, wenig punktirt, die Tibien meistentheils schwarz. Gewöhnlich treten die Rippen bei den dd etwas mehr hervor als bei den Weibchen, die Farbe ändert sich vom glänzenden Hellgoldgrün bis zum Bläulichen und Purpurnen, so dass durch die oft abweichende Färbung des Prothorax der Käfer einer der glänzendsten Carabenist. In Südfrankreich. 5. Var. cupreonitens Fauvel. Wie auronitens, aber oben dunkel kupferfarbig oder bläulichviolett; mit rothen Schenkeln und Schienbeinen. Diese nur durch die Farbe variirende Abart findet sich in Frankreich in Gegenden, in denen der eigentliche auro- nitens nicht vorkommen soll. 6. Var. Putzeysi Mors. Wie der vorige, aber mit kupfrig goldigem Kopf und Prothorax. Schenkel und Schienbeine roth oder schwarz. Localvarietät, nicht weit von Brüssel gefunden. 7. Var. atratus Heer. Alpine Form, kleiner, mit dunkler Vorderbrust, schwarz- braunen Flügeldecken, gelbrothen Beinen. In der Schweiz und in Savoyen. 8. Var. opacus Haury. Wie der vorige, aber länglicher, mit mehr herzförmigem und gerunzeltem Prothorax. Gewöhnlich dunkelbraun, die Rippen der Flügeldecken schwach, die Zwischenräume nicht tief und wenig punktirt, In Transsylvanien. uannnananannanan Ein neuer Lichtselbstfänger. Von H. Gauekler. In No. 9, Jahrgang 1879, der entomologischen Nach- richten giebt Herr Oberförster Borgmann Zeichnung und Beschreibung seines verbesserten Lichtselbstfängers. Wenn- gleich derselbe recht gute Resultate lieferte, so erschien er mir doch etwas komplicirt und in Folge dessen in der Her- 15. Februar, . Entomol, Nachriehten. No. 3/4. 43 stellung zu theuer. Es ist mir nun nach langen Versuchen gelungen, einen Lichtselbstfänger herzustellen, der sich durch grössere Einfachheit sowohl als auch durch günstige Resul- tate, welche ich im verflossenen Jahre damit erzielte, aus- zeichnet. Ich gebe deshalb in nachstehendem eine kurze ‚Beschreibung des Apparates. Derselbe besteht aus einem rechteckigen hölzernen Kasten mit abnehmbarem Deckel; die Einflugöffnung dieses Kastens ist aus vier pyramidalen Glasscheiben in derselben Weise gebildet, wie die bei dem Lichtselbstfänger des Herrn Borgmann; derselbe ist durch zwei Glasscheiben in 3 Ab- theilungen wie folgt getheilt: In eine vordere Abtheilung, in welche die Schmetter- linge unmittelbar durch das Einflugloch gelangen. Dieser Raum ist nun von dem eigentlichen Fangraum II durch eine zwischen seitlichen Führungsleisten geneigt eingescho- bene Glasplatte, welche jedoch nicht ganz bis zum Deckel reicht, getrennt. Die Thiere schwirren an der nach innen geneigt liegenden Glasplatte leicht in die Höhe und gelangen, falls sie es nicht vorziehen sich an den Seitenwänden nieder- zulassen, in den Raum II, welcher die betäubenden resp. tödtlichen Substanzen enthält, welche sich in einem Gefässe, das am Boden steht und von dem übrigen Raum durch übergespannte Gaze getrennt ist, befinden. Der Raum III endlich, welcher das Erleuchtungsmaterial enthält, ist von dem Fangraume durch eine senkrecht ste- hende Glasplatte geschieden, welche bis zum Deckel reicht, und auf diese Weise den Zutritt der Thiere zu dem Lichte verhindert. In einer der Seitenwände befindet sich eine durch einen Schieber verschliessbare Beobachtungsöffnung. Der Apparat lässt sich leicht auseinandernehmbar zum Transport auf Reisen herstellen. Irunnnrrnrnnn Hemiptera Europae annis 1875—78S deseripta consignavit Dr. G. von Horvath. II. Hemiptera Homoptera.*) Typhlocyba Pandellei Leth. Ann. Soc. ent. Belg. Bull. 1878. p. 30, — Gallia merid. *) Durch ein Versehen ist dieser letzte Theil des Verzeichnisses (ef. Nr. 11 Entomol, Nachr. 1881) fortgeblieben. Wir tragen hier den Schluss nach. 44 DT EAST TED EUR, k FORAR N 94. 0) NER. 1882. Entomol. Nachrichten, No. 3/4, Zygina Signoreti Leth. ibid, p. 31. — Gallia. Psylla vittipennella Reut, Not. Skpts pro Faun. et Diaph Flor. Fenn. Förh. XIV. p. 333. (1875). — Carniolia, Viburni Löw Verh. zool. bot. Ges. Wien. 1876. p. 194. tab. 1. fig. 1—3. — Austria, Helvetia. iteophila Löw ibid. p. 196. tab. 1. fig. 4-5. — Austria. pyrastri Löw Pet. nouv. ent. 1876 p. 65. — Austria. stenolabis Löw ibid. p. 65. — Austria. Cytisi Put. Ann. Soc. ent. Franc. 1876, p. 284. 14. — Gallia merid., Corsica, Italia. Myrthi Put. ibid. p. 285. 15. — Gallia merid. Löwii Scott Trans. Ent. Soc. 1876, p. 541. 11. tab. 8. fig. 9. — Britannia. viridissima Scott ibid. p. 543. 14. — Britannia. rhamnicola Scott ibid. p. 548. 19. tab. 8. fig. 5. Britannia. parvipennis Löw Verh. zool. bot. Ges. Wien. 1877. p. 134. — Gallia, Livonia. rhois Löw ibid. p. 148. tab. 6. fig. 13. — Austria. (Aritaina) retomae Put. Ann. Soc. ent, Franc. Bull. 1878. p. 134. — Hispania. aphalaroides Put. ibid. p. 165. Hispania, ora Putonii Löw Verh. zool. bot. Ges. Wien. 1878. p. 605. — Gallia, Graecia. Triozasalicivora Reut. Medd. Soc. pro Faun. et Flor, Fenn. I, p. 75. 3. (1876). — Fennia. Chenopodii Reut. ibid. p. 76. 5. (1876). — Fennia, tripunctata Löw Verh. zool. bot. Ges. Wien. 1877. p. 150. tab. 6. fig. 14. — Tyrolia, Gallia merid. chrysanthemi Löw ibid. p. 151. tab. 6. fig. 15. Helvetia. i Dalei Scott Ent. Monthl. Mag. XIV. p. 31. (1877). Britannia. \ aegopodii Löw ibid. p. 228. (1878). — Austria. Bavaria, Suecia. dispar Löw ibid. p. 229. (1878). — Austria. unifasciata Löw ibid. p. 229. (1878). — Austria. Beer Perrisii Put. Ann. Soc. ent. Franc. 1876. p. 287. 16. — Gallia merid. Aphalara radiata Scott Trans. Ent. Soc. 1876. p. 562. tab. 9. fig. 12. — Britannia. unınnn x 15. Februar. Entomol. Nachrichten. No, 3/4. 45 Entgegnung*). Der VIII. Jahrgang dieser Zeitschrift, Heft II, enthält pag. 25 einen Bericht über die „entomologische Sec- tion der naturforschenden Gesellschaft in Bern pro 1831“, unterzeichnet von dem Secretair der Section Herrn Dr. G. Haller. Ich hätte mich mit diesem Bericht nicht weiter befasst, wenn derselbe nicht einige persönliche Ausfälle gegen Private und Behörden enthielte, denen gegen- über aufzutreten ich mich in meiner Stellung als Conser- vator der zoologischen Sammlung des naturhistorischen Mu- seums zu Bern und als Mitglied der leitenden Behörde des Museums verpflichtet fühle. Zunächst die Bemerkung, dass der betreffende Bericht weder der Berner entomologischen Section vorgelegen hat, noch im Sinne ihrer Mitglieder abgefasst ist, so dass das officiöse Gepräge, welches Herr Dr. Haller demselben durch seine Unterschrift als Secretair zu geben sucht, durchaus unberechtigt ist. i Herr Dr. Haller giebt zunächst eine unrichtige Ge- schichte der entomologischen Gesellschaft in Bern. Es existirte eine solche neben der naturforschenden Gesellschaft schon seit zwanzig Jahren, im Jahre 1873 schloss sie sich als Section für Entomologie an die naturforschende Gesell- schaft von Bern an und wirkte während der ganzen Zeit in stiller Thätigkeit, ohne sich bemüssigt zu sehen, jedes Jahr in das Horn der Reclame zu stossen, was ausser der Würde einer wissenschaftlichen Gesellschaft liegt. Der Unterzeichnete hatte während zwei Jahren die Ehre, der Gesellschaft vorzustehen, war aber im letzten Jahre ge- nöthigt, wegen mannigfacher anderer Beschäftigungen sich durch den jetzigen Präsidenten, Herrn Notar F. Jäggi, ver- treten zu lassen. Was den früheren Secretair, Herrn M. Isenschmidt betrifft, welchen Herr Dr. Haller noch nach dessen Tode verunglimpfen zu müssen glaubt, so sind alle seine alten Freunde und Bekannten bereit, für die Lauter- keit seines Charakters einzustehen. Die schwersten Vorwürfe hat Herr Dr. G. Haller gegen die Verwaltung der städtischen Sammlungen gerichtet. Die- selbe soll die Entomologie stiefmütterlich behandeln, soll *) Wenngleich ein Feind aller persönlichen Angriffe, die ich den Entomol. Nachriehten möglichst fern gehalten habe, kann ich diesem Artikel die Aufnahme nicht versagen nach dem Grundsatz: Audiatur et altera pars. Die Redaction. 46 1332. Entomol. Nachrichten. No. 3/4. praktische Vorschläge von Seiten bewährter Entomologen ignorirt haben u. s. w. Diese Behauptungen sind einfach unwahr. In dem für die städtischen Sammlungen neu er- stellten Gebäude wurde eine eigene Abtheilung der Entomo- logie reservirt. Der dafür bestimmte Raum entspricht dem Raum für die Sammlungen anderer Klassen. Die Schau- sammlung für das Publikum enthält die Haupttypen der verschiedenen Insektenordnungen und biologische Präparate, welche allgemeines Interesse haben. Daneben ist ein eigener Raum für die systematischen Sammlungen und ein geson- dertes Arbeitszimmer für den Conservator für Entomologie vorhanden. In der Verwaltungsbehörde, welche aus sieben Mitgliedern besteht, befindet sich für Zoologie der Präsident der entomologischen Gesellschaft, Herr Notar F. Jäggi und der unterzeichnete Conservator der zoologischen Sammlungen, ausserdem wird bei entomologischen Fragen auch der Assi- stent für Entomologie beigezogen. Wie leichtsinnig übrigens das Urtheil von Herrn Dr. Haller ist, beweist der Umstand, dass die Aufstellung der entomologischen Schausammlung und die Beschaffung des Mobiliars abhängig gemacht wurde vom Urtheil des entomologischen Vereins. Was endlich die Hintansetzung von verdienten Entomo- logen i. e. Herrn Dr. G. Hallers bei Wahl eines entomo- logischen Conservators betrifft, so verhält sich die Sache kurz folgendermassen: Herr M. Isenschmidt, welcher stets in aufopfernder Thätigkeit um unsere entomologischen Sammlungen bemüht war, übermachte bei seinem Tode dem städtischen Museum für Naturgeschichte seine reiche entomologische Sammlung nebst der Summe von 80,000 frs. mit der Bestimmung, die- selbe nur für entomologische Zwecke zu verwenden. Aus den Zinsen sollte eine mit 2000 frs. dotirte Stelle eines ento- mologischen Conservators geschaffen, das übrige zu entomo- logischen Anschaffungen verwendet werden. Für die Con- servatorstelle hinterliess er zwei Vorschläge. Der erste Vor- geschlagene, ein verdienter Entomologe, konnte die Stelle wegen anderweitiger Anstellung nicht annehmen, und so wurde dem zweiten Vorschlage entsprochen. Der so gewählte Conservator, G. A. Müller, war leider genöthigt, nach einem Jahre wegen schwerer Erkrankung seine Stelle aufzugeben, und nun blieb der Museumscommission die künftige Wahl frei. Der nächste Bewerber war Herr Dr. G. Haller, welcher durch seine zahlreichen Gesuche, in denen er die Stelle als ein Recht verlangte und zugleich den Testator, 15. Februar. Entomol. Nachrichten. No. 3/4. 47 von dessen Legat er besoldet werden sollte, beschimpfte, die Commission nicht zu seinen Gunsten einnahm. Es fiel daher die Wahl auf Herrn Th. Steck, welcher „junge Lehrer‘ durch ein rühmlichst abgelegtes Staatsexamen sich über seine wissenschaftliche Befähigung ausgewiesen hatte und der bis jetzt auch den in ihn gesetzten Erwartungen in vollem Masse entsprach. Dieses nur zur Richtigstellung und Erklärung des Haller’schen Berichtes. Dr. Th. Studer, Professor, Conservator der zoologischen Sammlung in Bern. I Gefrorene Raupen = gefrornes Leben? Es war neulich ein sonniger Januartag; aber hart und festgefroren im Schneeeis des Fahrweges sah ich vor mir ' eine Raupe von Gastropacha Rubi. Ich brach sie heraus. Die ganze Bauchseite und ein Theil des Rückens waren mit Schneeeis besetzt; die Raupe, nur als Halbkreis gekrümmt, war eingeschrumpft, zusammengezogen, anscheinend leblos, wie ein Stückchen Holz. Nebenbei war sie auch verhältniss- mässig klein, wie wohl die meisten Gastrop. Rubi aus 1881. Ich hoffte nicht gerade auf ein Wiederaufleben, dachte aber doch daran und wollte den Fall prüfen, steckte also die beeiste „Mumie“ in die parate Blechschachtel. Andern Tages aber fand ich meine Raupe geschmeidig gerundet, aufgelebt wieder, und sorgsam rollte sie sich zu- sammen, als ich sie störte. Beneidenswerthe Raupe, wie weit scheinst Du uns, den Entwicklungsgipfeln, voraus in der „Anpassung“, Selbst unserm Bruder Eskimo, seit lange am Nordpol herum zu Hause, erfriert oft noch Nase und Finger. Bautzen, ? Johannes Schilde. Die obige Mittheilung ist eine neue Bestätigung der be- kannten Thatsache, dass Insekten vollständig gefrieren kön- nen, ohne dass sie irgend welchen Nachtheil durch diese unfreiwillige Lebensunterbrechung erfahren. Für die über- winternden Kerfe ist eine solche Widerstandskraft vielfach eine Nothwendigkeit; ihre Erstarrung entspricht dem lang- sameren Athmen und der geringeren Blutwärme der Winter- schlaf haltenden Säugethiere. Die Red, en 48 1882. Entomol, Nachrichten. No. 3/4. Am 20. Februar d. J. findet der Verkauf der Käfer- Sammlungen des Herrn Desbrochers des Loges in Paris, Hötel des ventes, rue Drouot 9 statt. Die Sammlungen haben zum Theil dadurch einen besonderen Werth, dass sie von Specialisten revidirt worden sind, so z. B. die Ditomi- den nebst verwandten Arten von Brülerie, die Staphyli- niden von Fauvel, die Clavicornier zum grösseren Theile von Reitter, Adelops von Abeille de Perrin, die Cucuji- den von Grouvelle, mehrere Gruppen der Malacodermen von Kiesenwetter und Abeille de Perrin, ein Theil der Tem- brioniden von Allard, verschiedene Theile der Chrysome- liden von Fairmaire und Allard. Es kommen sowohl exo- tische wie europäische Käfer zum Verkauf, hauptsächlich letztere. Die Clavicornier stammen von Guerin-Meneville her und enthalten die Typen der von ihm in seiner Iconographie du regne animal, in der Revue zoologique etc. beschriebenen Käfer. Um einige Beispiele anzuführen, geben wir Zahlen aus der Sammlung exotischer und europäischer Coleopteren: Lucaniden: 27 Genera, 92 Species, 200 Exemplare; Ceram- byciden: 260 Genera, 1750 Species, 4600 Exemplare. Aus den europäischen Coleopteren: Cicindeliden: 2 Gen., 32 Spe- cies, 141 Ex.; Carabiden: 91 Gen., 925 Sp., 2529 Ex. etc. nam Der Münchener entomologische Verein lässt in diesem Jahre aller Wahrscheinlichkeit nach wegen mangelnder Mittel die Zeitschrift nicht erscheinen. Infolge dessen sind die Mitglieder zur Zahlung des Beitrages nicht verpflichtet. Ueber alle Vereinsangelegenheiten erbietet sich Herr Baron von Harold Auskunft zu ‘geben. In Folge eines diphtheritischen Anfalls wurde ich an der rechtzeitigen Fertigstellung der Nr. 3 verhindert. Indem ich die geehrten Leser wegen des Ausfalls dieser Nummer zum richtigen Termin um Entschuldigung bitte, bemerke ich, dass das Manco dieses Monats — nach dem Satze von 1), Bo- gen monatlich — durch spätere Mehrlieferungen er- gänzt werden wird. Die jetzige Doppelnummer 3/4 wird hoffentlich rechtzeitig in die Hände der Abon- nenten gelangen. Dr. Katter. NWeu-Seeland. Da ich viele Tauschverbindungen aufgegeben habe, beabsichtige ich nach Ende der Saison 1832 meine Coleopteren-Doubletten zum Verkauf anzubieten und werde etwa im Mai eine Liste publiciren. Re- fleetanten wollen sich franeo an mich oder meinen Bruder Alwin Helms, Hamburg, wenden. Schon jetzt nehme ich unbestimmte Bestellungen an und werde frühere Zuerst berücksichtigen. Zugleich mache ich auf fol- gende Liste noch vorhandener seltener Thiere aufmerksam: Ci. Porryi 4. — Anch. Faredayi 3. — Anch. Helmsi 3. — Colpodes (Anch.) maeropterus 40. — Mecodema erenicolle 80. — Mecodema clivi- noides 80. — Triehosternus lobipes 70. — Pterostichus n. sp. (?) 8. — Colymbetes pulverosus 6. — Rypmodus modestus 4. — Rypmodus n. sp. 6. — Creophilus oculatus 4. — Coprophilus bitubereulatus n. sp. Fol. 6. — Quedius flavipes n. sp. Fol. 6. — Quedius variegatus n. sp. Fol. 8. — Nitidula antaretica 2. — Syneolus Reitteri 8. — Cocelus Helmsi 3. — Peuthelispa suleatissima 5. — P. minor 5. — P. simulans 5. — P. sophorae.3. — Porabrontes pieturatus 10. — Diagrypnodes Wakefieldi 15. — Lissotes Helmsi n. sp. (Sharp. 1381) 200. — Ceratognothus helo- toides 20. — Mitophyllus irroratus 20. — Odontria xanthostiea 10. — Pericoptus truncatus 8. — Pyronola festiva 2. — Aphodium distans. 3. — Buprestis Enysi 20. — Elater Zelaubieus 20. — Metoblos xantipennis 10. — Geranus lineicollis 6. — El. olivaceus 3. — Chrosis violacea n. sp. (Sharp. 1851) 20. — Chrosis reversa 5. — Chrosis barbata 5. - Prote- later Huttoni 15. — Protelater elongatus 10. — Protelater nigrieans n. sp. (Sharp. 1851) 20. — Dasytes Helmsi n. sp. 3. — Luperus nigri- cornis n. sp. 5. — Mordella antaretica 3. — Scolopterus penicillatus 15. Tyehonus verrucosus 2. — Empacotes rudis 3. — Empacotes n. sp. 3. — Psepholox suleatus 3. — Ancistropterus mundus 2. — Euopterus corniger 1. — Eupnomus feroidus 1. — Anthribus inornatus 5. — Anthri- busin. sp. 5. — Lawsonia variabilis 30. — Lawsoria longieornis 50. — Lasorhynchus barbieornis g 40 bis 70 je nach Grösse, © do. do. = 40 bis 70 do. — Hylostis peregrinus 5. — Prionoplus reticulatus 6. — Tetroraea eilipes 20. — Tetroraea discedens n. sp. Sharp. 15. — Blosy- ropus spinosus Rdtb. 200. — Hexatricha pulverulenta 30. — Ambeo- dontus tristis 10. — Almone hirta 15. — Zorion minutum 5. — Cocei- nella Tasmanii 5. — Die Notirungen sind in Zehntel Mark, 10 = 1 M. Bei Best. von über 20 M. Emballage gratis, bei über 40 M. Emb. und Porto gratis. — Die Post nimmt Geldanweisungen aus dem deutschen Reiche nach hier an, doch gehören wir noch nicht zum Postverein. Briefe hierher kosten 60 Pf.! —. Greymouth, New Zealand, Oct. 1831. Richard Helms. Vom Unterzeichneten sind zu ausserordentlich niedrigen Preisen zu beziehen: Apteryx Oweni, Bälge, Stringops habroptilus, Bälge und Skelette, in prachtvollen Exemplaren; ferner eine sehr schöne Sammlung neuseel. Farne & Lycopodien (cr. 70 Arten). Hamburg-Borgfelde, Am Bursgarten No. 1. Alwin Helms. Offerire nachstehende Caraben in frischen, tadellosen Exemplaren: Procerus gigas, modestus; Procru- stes eoriaceus, v. spretus, rugosus, Graeeus, Uerysii, impressus, Wiede- manni, rugifer; Uarabus macroce- phalus, irregularis, v. bucephalus, Pyrenaeus, intrieatus, v. liburnieus, Adonis, deplanatus, Osseticus, Bar- tholomaei, v. Schreiberi, v. lucens, v. Bonelli, Creutzeri, Dalmatinus, v. macroetus, 7-carinatus, purpur- ascens, v. crenatus, violaceus, V., Germari, azurescens, Üroaticus, Bonplandi, Graeceus, Hungaricus, morio, catenulatus, Genei, nodu- losus, Galicianus, Eichwaldi, mor- billosus, auronitens, v. Escheri, festivus, lineatus, Solieri, splendens, Olympiae, Hispanus, rutilans, nitens, granulatus, v. rufipes, arvensis, v. Pomeranus, elathratus, eancellatus, v. emarginatus, v. femoralis, v. cor- pulentus, v. graniger, v. moestus, Italicus, Bernhardinus, repereussus, v. cupreonitens, v. viridilimbatus, v. arrogans, Ulrichii blau, v. eu- chromus, catenatus, v. Herbstii, Paraysi, v. Gattereri, Deyrollei, auratus, monilis, Scheidleri, v. Preissleri, v. Hopffgarteni, v. Schei- dleri, v. purpuratus, v. virens, v. excellens, v. ambitiosus, v. super- bus, v. eoeruleus, v. llligeri, Rothii, melancholicus, Presslii, convexus, v. Hornschuchii, hortensis, Neu- mayeri, Linnei, Carinthiacus, alpi- nus, sylvestris, glacialis, Hoppei, v. brevicornis, v. alpestris, margi- nalis, eribratus, glabratus, scabri- usculus, Besseri, v. Ledebouri, ne- moralis, monticola, Wiedemanni, montivagus, Velebiticus, Stählini, maurus, v. discoideus, Bonvouloiri. K. V. Steigerwald, Naturaliste in Chotebor, Böhmen. Eine sauber gehaltene Dipteren- Sammlung in 57 Glaskisten mit ca. 2700 Arten ist wesen Ableber des Besitzers sof. zu verkaufen. Auskunft ertheilt M. Scherfling, Berlin, Neue Wilhelmstr. 12, II. Die Verzeichnisse meiner ver- käuflichen Coleopteren, Maero-Le- pidopteren und lebender Lepido- pteren-Puppen für 1882, sowie alle Fang- und Präparirgeräthschaften sind erschienen und auf Wunsch gratis und franco von mir zu be- ziehen. Herm. Kläger, Berlin SO, Adalbertstr. 7. Mit Bestellungen wurde ich so stark überhäuft, dass ich nicht in der Lage bin, die neuesten Sendungen vor 6 bis 7 Monaten zu erledigen; bitte daher Seitens meiner Besteller um Verzeihung. Panama 1881, Jänner 3. Dr. Julius Thiel. In meiner neuesten Lepido- pteren-Preisliste XXV werden 5—600 Arten Lepidopteren, eirca 450 präp. Raupen, 120 lebende Puppen-Arten ete. angeboten. Von Puppen erhielt ich noch direct in grossen, gesunden Exemplaren, die ich zu folgenden Preisen abgeben kann: Attacus Atlas & 5 Mk., Platyn. Ceeropia & 75 Pf. (25 & 15 Mk.), Platyn. Promethea & 80 Pf. (25 & 15 Mk.), | Telea Polyphemus & 75 Pf. (85 & 20 Mk.), Actias Selene & 5 Mk., Antheraea Roylei 5 M. _ Von dem ächten grossen Ornith. Priamus, Helena, Pap. Ulysses u.a. Molukken-Arten (seit 20—30 Jahren nicht frisch gekommen), kann ich einige frisch erhaltene Prachtstücke ° abgeben. Blasewitz-Dresden. Dr. O. Staudinger. Druck von Herrcke & Lebelins in Stettin. ologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) S Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction een Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft V. Inhalt von No. 5. Dipterenlarven, die wie Blutegel kriechen Klebestoff an Fliegenbeinen Neue Classification der Carabiden Kleinere Mittheilungen Die Blumenthätigkeit der Bienen Das Insektarium im zool. Garten in Kondan Neue Zeitschriften (Revue Cole&opt., Il Naturalisti Sieil.) . Nekrolog und Jubiläumsnachricht . . - Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig; In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. (Sausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Ausgezeichnete Injecetions- und Tinctions-Präparate aus dem La- boratorium des Herrn Professor G. Frey sind zu billigsten Preisen zu haben bei Theodor Ernst, Optiker, Zürich. Vom Amur empfing ich wie- derum eine Sendung Lepidopteren und habe davon noch mehrere Arten Tagfalter zu halben Händler- preisen abzulassen. R. Tanere, Anclam (Pommern). Von Lepidopteren habe Urania Ripheus von Zanzibar in tadellosen Exemplaren & Stück 12,00 abzulassen. Ferner habe von grossen exotischen Käfern Dynastes Hercules, Megasoma Ele- phas, Golofa Porterii etc. sowie sehr schöne Goliathiden von Zanzibar erhalten und zu billi- gen Preisen abzugeben. Preislisten von Lepidopteren, Co- leopteren, lebenden Puppen etc. sowie über Fang- und Präparir- Utensilien versende auf Wunsch gratis und franco. A. Kricheldorff, Berlin S., Oranien-Str. 135. Coleopteren, Lepidopte- ren und Hymenopteren aus Russland, Caucasus und Südeuropa gebe ich billigab. Vertausche selbe auch gegen exotische Lepidopteren. Verzeichniss auf Verlangen. K. L. Bramson, Gymnasiallehrer in Jekaterinoslaw, Russland. 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Juli 1881) machte Herr Dr. Dewitz folgende Mittheilung: nde Juni dieses Jahres fand ich in Gallen von Tetraneura Ulmi De Geer Fliegenlarven, welche sich wie Spannerraupen oder Egel fortbewegten. Sie ergaben durch die Zucht Leu- copis Puncticornis Meig. Die Larven sind etwa 0,005 m. lang und besitzen die Gestalt der madenartigen Dipteren- larven; sie sind am hinteren Ende verdickt, am vorderen zugespitzt. Die Oberfläche ist quergefurcht und mit kurzen Härchen besetzt. Am hinteren Ende stehen oberseits zwei bedornte Fortsätze, die Träger der hinteren Stigmen. Die beiden Stigmenträger am vorderen Ende sind sternförmig gestaltet. Im Schlunde besitzt die Larve ein, am vorderen Ende mit zwei Haken versehenes Chitingerüste. Mit diesem Haken erfasst sie die in der Galle lebenden Blattläuse, um sie dann auszusaugen. Die Farbe ist weissgrau; der dunkel- braune Darm scheint auf der Bauch-, wie auf der Rücken- seite durch. Eigenthümlich ist die Art der Fortbewegung. Während die übrigen madenartigen Dipterenlarven nur fortrutschen, wie Burmeister sagt, wandert diese Larve wie eine Spanner- raupe oder wie ein Egel einher, indem sie das Vermögen besitzt, durch eine dicke, klebrige, aus Mund und After ausgestossene Flüssigkeit das hintere wie das vordere Ende dem Gegenstande, auf dem sie sich befindet, festzuheften. In der Ruhe liegt die Larve dem Gegenstande auf, nur mit dem hinteren Ende angeklebt. In dieser Stellung nimmt sie auch ihre Nahrung zu sich. Will sie sich weiter bewegen, so tastet sie, lang ausgestreckt und oft auch sich erhebend, umher, stösst aus der Mundöffnung einen Tropfen jener kle- brigen Flüssigkeit aus und drückt das vordere Ende dem Gegenstande auf, so dass es abgeplattet wird. Die Flüssig- keit erstarrt schnell und bewirkt so eine Befestigung. Jetzt reisst sie das hintere Ende gewaltsam los und befestigt es in der Nähe des vorderen. In dieser gekrümmten Stellung bleibt sie nie lange, sondern löst das vordere Ende, um ent- weder weiter zu wandern, oder sich, nur am hinteren Ende festgeklebt, zur Ruhe zu legen. Wie fest der Klebestoff hält, geht daraus hervor, dass die Larve stets einige Male anziehen muss, um das betreffende Ende loszulösen. Zur Verpuppung befestigt die Larve das hintere Ende durch den Klebestofft an der Wölbung der Galle, mit dem * RE 1), 50 1882. Entomol. Nachrichten. No, 5. vorderen Ende nach unten hängend. Die Larvenhaut bildet sich zu einem eiförmigen 0,003 m. langen Cocon um, an dem das hintere Ende abgerundet, das vordere mehr zugespitzt und von der Rücken- nach der Bauchseite zu etwas zusammen- gedrückt ist. Die Sculptur der Oberfläche ist dieselbe, wie bei der Larve, zeigt jedoch noch mehr Querfurchen. Die Stigmenträger sind geblieben. — Während die Cocons, weiche ich im Innern der Gallen vorfand, bis zum Ausschlüpfen der Fliege eine weisse Färbung besassen, wurden diejenigen, welche ich von den ausserhalb der Gallen erzogenen Larven erhielt, dunkelbraun. Ob diese Färbung durch den Lichtzutritt hervorgerufen wurde? — Nach etwa 14 Tagen schlüpfte die Fliege aus. Schon De Geer*) kannte diese durch die Art ihrer Fort- bewegung so eigenthümlichen Larven der Gattung Leucopis, doch ist die Abbildung des Geäders der dazugehörigen Fliege so mangelhaft, dass man seine Musca gibbosa bisher wohl unmöglich deuten konnte. Welche Art er vor sich hatte, ist mir nicht gelungen festzustellen, denn während in den mir vorliegenden Beschreibungen bei keiner Art von mehr als zwei schwarzen Flecken auf der Oberseite an der Basis des Hinterleibes gesprochen wird, sagt De Geer: „der Hinter- leib unten braun, oben auf aber mit kleinen schwarzen Punkten übersät. Ausserdem fünfgrössere, deutliche, schwarze, zirkelrunde Flecke: drei in einer Querlinie auf dem zweiten Ringe und zwei auf den beiden folgenden in der Rücken- linie“. Die von mir gezogenen Stücke von Leucopis puncti- cornis zeigten im frischen Zustande auf dem Hinterleibe ausser den beiden schwarzen Flecken noch Spuren einer schwarzen Mittellinie an dem Vorderrande der Segmente. Möglich, dass bei der Art, welche De Geer vor sich hatte, diese Spuren als abgerundete Flecken auftreten. Der Umstand, dass man die Musca gibbosa De Geer nicht deuten konnte, hat wohl auch bewirkt, dass die Beob- achtung, welche De Geer an den Larven machte, in Ver- gessenheit gerieth. Obwohl in neuerer Zeit die Larven der Gattung Leu- copis mehrfach beobachtet und beschrieben wurden**), so *) Memoires pour servir & l’histoire des insectes, deutsch vou Goeze, 1782. Bd. 6. pag. 18. t. 2. f. 1-5. **) Bouche, Stettiner Ent. Zeit. 1547. VII. pag 143. Leucopis puncticornis Meis. Bouche sprieht von einer blassziegelrothen, 1V/, Li- nien langen Larve; sollte vielleicht eine Verwechselung vorliegen? — Hartig, Jahresberichte über die Fortschritte der Forstwissenschaft und ER a a a a eh Na Bir Ba a a BRze- Ar a 1. März. Entomol. Nachriehten. No. 5. 51 habe ich doch keine Bemerkung über die eigenthümliche Fortbewegungsart gefunden. Klebestoff an Fliegenbeinen. In der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin (Sitzung am 17. Januar 1882) erörterte Herr H. Dewitz die Frage: Wie ist es den Stubenfliegen und vielen anderen Insekten möglich, an senkrechten Glaswänden emporzulaufen ? Sehr verschiedene Ansichten sind hierüber ausgesprochen. Nach der Ansicht der einen ist es die Rauhigkeit des Glases, welche es den betreffenden Insekten ermöglicht, sich mit den feinen, an ihren Fusssohlen stehenden Härchen festzu- klammern. Doch zeigt auch selbst gewöhnliches Fenster- glas unter dem Mikroskop keine derartigen Unebenheiten. Nach der Ansicht der anderen sollten die Fusssohlen, welche sich oft lappenartig zu den sogenannten Haftlappen erweitern, wie Saugnäpfe wirken. Dieses ist ebenso unrichtig, da sich nichts von der Einrichtung eines Saugnapfes findet. Die untere Fläche der Haftlappen ist nicht glatt, sondern mit Haaren besetzt, kann sich also der Glasscheibe nicht anlegen; auch fehlen die Muskeln, welche zum Functioniren einer Saugscheibe erforderlich sind. Ueberdies zeigte Black- wall*), dass Fliegen auch unter der Luftpumpe an senk- rechten Glaswänden emporkriechen, es mithin nicht Saug- scheiben sein können, welche diese Thiere zum Klettern be- fähigen. Dieser Forscher behauptete nun, dass aus den Spitzen der Härchen, welche die Fusssohle oder die Haftlappen be- setzen und jetzt allgemein als „Taststäbchen‘“ angesehen werden, ein Klebestoff hervorquelle, durch welchen die Füsse des Thieres an der senkrechten, glatten Fiäche befestigt würden.**) Als Beweis führte er an, dass bei einem auf forstliehen Naturkunde im Jahre 1836 und 1337. Heft 2. pag. 303, Leu- copis griseola Meig. — Heeger, Isis 1848. pag. 998. t. IX. f. 1—16, Leu- copis argentata Heeger. *) Transaet. Linnean Soc. XVI. (1833) pag. 487 ff. t, 31 u. pag. 767 fi. — Aunals Nat. Hist. XV. 1845. pag. 115. — Müller’s Archiv f. Anat. ete. 1334, pag. 76. — Erichson, Bericht über die wissensch. Leistun- gen im Gebiete der Entom. während 1345, pag. 7. **) Doch muss schon vorher diese Ansicht geäussert sein; denn Kirby und Spence (Einleitung in die Entomologie, deutsch, Stuttgart, 1824, IL, pag. 363) sagen: „dass Mücken an senkrechtstehendem Glas, und überhaupt gegen ihre Schwere gehen können, ist lang eine Quelle 592 1882. Entomol. Nachrichten. No. 5. das Bein ausgeübten Druck aus den Härchen der Haftlappen eine an der Luft erhärtende Flüssigkeit hervorquelle. Auch fand er Spuren dieses Klebestoffs an senkrechten Glas- wänden, an denen Insekten umhergekrochen waren. Spence*) schloss sich dieser Theorie an. Eine wie geringe Verbreitung oder wie wenig Anklang dieselbe jedoch fand, geht daraus hervor, dass sie von unseren neueren Handbüchern gar nicht berücksichtigt wird. Nur Graber**) sagt, ohne jedoch näher auf den Gegenstand einzugehen: Zu den Chitinhaken gesellen sich dann häufig noch allerlei Lappen und Ballen von klebriger Beschaffenheit, mit deren Hilfe die Insekten sich gleichsam anleimen. Nach v. Sie- bold ***) bedarf die Richtigkeit der Behauptung noch einer genaueren Prüfung. Es verlohnte sich also der Mühe, die Verhältnisse näher in’s Auge zu fassen. Meine Untersuchungen haben mich belehrt, dass Black- wall vollkommen Recht hat. Um den Austritt der Flüssig- keit direct zu beobachten, was Blackwall nicht gethan hat, befestigte ich das Insekt auf der unteren Seite einer dünnen Glasplatte, indem ich das eine Ende eines Papierstreifens auf die Flügel des Thieres, das andere an die Glasplatte klebte. Letztere ruht auf einigen ihr aufgeklebten Kork- stückchen, deren Höhe die des zu beobachtenden Insekts etwas übertreffen. Die mit den Korkfüssen versehene Glas- platte setzt man auf den Tisch des Mikroskops, so dass also die Bauchseite des Insekts nach oben gekehrt ist, und man die Unterseite der Haftlappen beobachten kann. Man sieht dann deutlich, dass die Spitzen der Härchen, welche die Haftlappen besetzen, einen glasshellen Stoff absondern, der den Fuss an der Fläche des Glases befestigt. Wird der Fuss losgerissen, um an einer anderen Stelle befestigt zu werden, so sieht man die zurückgelassenen Tröpfchen des Klebestoffs auf der Glasplatte, in derselben Anordnung der Verwunderung und Untersuchung gewesen; und sehr verschieden waren die Meinungen der Gelehrten darüber. Einige sahen die Saug- näpfe an den Füssen dieser Thiere für Schwämme an, mit einer Art Kleber gefüllt, durch den sie an solchen Oberflächen sich anheften können.“ — Auch machte mich Herr Professor Ascherson darauf auf- merksam, dass in einem satirischen Roman von Swift, Gulliver’s Reisen, schon am Anfange des vorigen Jahrhunderts von einer klebrigen Materie gesprochen wird, welche nach Aussage der Naturforscher die Fliegen befähige, an den Zimmerdecken umherzulaufen. *) Transaet. Ent. Soc., London IV., 1345—47, pag. 18. **) Insekten I. pag. 176. ®#*) Lehrbuch der vergl. Anatomie, I. (1348) pag. 563, Anm. 4, X, März. Entomol. Nachrichten. No. 5. 53 wie die der Härchen der Haftlappen. In die Höhlung und Mündung der Härchen tritt der Klebestoff jedenfalls aus Hautdrüsen, welche Leydig*) gerade in den Haftlappen in zahlreicher Menge aufgefunden hat. Jedoch kann ich über diese Drüsen, da meine Untersuchungen noch nicht abge- schlossen sind, augenblicklich nichts Bestimmtes sagen. Oft, so z. B. beiden Wanzen, fehlen die Härchen, und der Klebe- stoff tritt dann direct aus den Poren der Haftlappen nach aussen, Auch viele Larven nehmen einen Klebestoff bei ihrer Fortbewegung zu Hilfe, die Muscidenlarven, indem sie ab- wechselnd das hintere und vordere Ende festkleben, die Larve des Erlenblattkäfers (und wahrscheinlich auch vieler anderer Crysomeliden), indem sie das Afterende und die mit Ballen versehenen 6 Brustfüsse befestigt. Auch wäre es den springenden Dipterenlarven (z. B. Cecidomyien), ohne dass sie das Kopfende festklebten, nicht möglich, die Sprung- bewegung auszuführen. **) Wohl die Hälfte der ausgebildeten Insekten klettern vermöge des Klebestoffs, wohl die allermeisten Dipteren und Wanzen, eine grosse Anzahl von Hymenopteren und Coleopteren und wohl auch die Orthopteren, welche weder springen noch fliegen. Unzählige Insektenarten wären ohne den Klebestoff nicht im Stande, an Sträuchern und Blumen emporzuklimmen und von einer Blüthe zur andern zu wandern oder in einer Blüthe umherzukriechen und so die Befruch- tung zu vollziehen. Wir ersehen hieraus, eine wie grosse Rolle dieses Klebemittel nicht allein im Leben der Insekten, son- dern auch im Haushalte der Natur spielt. Neue Klassifikation der Carabiden. Der bedeutendste Coleopterologe Nordamerika’s, Dr. G. H. Horn, hat vor Kurzem in den Transactions of the Ame- rican Entomological Society (vol. IX, p. 9I—1%6, Taf. 3—10) eine Abhandlung „On the genera of Carabidae with special reference to the fauna of Boreal America“ publicirt. Er *) Müller’s Archiv für Anatomie ete., 1859, pag. 35 u. 38. Zur Anatomie der Insekten. **) Auch die Ballen an den Zehenspitzen des Laubfrosches sind nach v. Wittich keine Saugscheiben, sondern wirken vermöge eines klebrigen Schleims ebenfalls nur durch Adhäsion, — Dasselbe gilt wohl von den Haftlappen der Geckonen. \ 54 1832, Entomol. Nachrichten. No. 5. legt seinen Untersuchungen die gesammte Carabidenfauna der ganzen Erde, nicht blos eines einzigen Welttheils oder. gar eines einzelnen Landes zu Grunde, natürlich unter ge- wissenhafter Berücksichtigung der früheren Arbeiten von Lacordaire, Leconte, Schaum und Chaudoir. Die adephagen Coleoptera (Cicindelidae, Carabidae, Gyrinidae und Dytisdae unserer bisherigen Eintheilung) theilt er in sieben Familien, indem er drei den genannten Familien gleichwerthige Fa- milien schafft: die Haliplidae, Amphizoidae und Pelobüdae. Die von Einigen als besondere Familie angesehenen Pseudo- morphinae zieht er dagegen ein. Ein Hauptunterscheidungs- merkmal bei seiner Eintheilung bildet das Metasternum. Hoffentlich publieirt eine grössere deutsche Zeitschrift we- nigstens die Hauptmomente der Abhandlung oder Dr, Horn lässt Separate derselben erscheinen. unnaannnnnn Nashornkäfer im Februar. Anfang Februar brachte mir ein mit Umgraben von Composthaufen (Blättererde) beschäftigter Arbeiter eine An- zahl Nashornkäfer (Oryctes nasicornis), die er aus der Erde herausgegraben hatte, und zwei Puppen dieses Käfers. Ge- wöhnlich erscheint das vollkommene Insekt bei uns im Juli. Es stimmt diese Beobachtung also mit der Mittheilung Erichson’s (Naturgesch, d. Insekten Deutschl. III, 572), dass das Thier 1—2 Monate als Käfer ın der Erde lebe, nicht überein ; die Entwickelung scheint bei der Mehrzahl bedeutend früher vor sich zu gehen, denn unter allen mir aus jenem Haufen gebrachten Käfern (mehrere Dutzend) befanden sich nur die beiden Puppen. Diese letzteren sind im Verhältniss zu dem ausgewachsenen Thiere klein; Rö- sel’s Beobachtung, dass, wenn der Käfer aus der Puppe kommt, nicht nur Flügel und Flügeldecken entwickelt wer- den, sondern auch das Horn des Männchens noch grösser wird, stimmt damit wohl überein. III III II III Vorliebe der Bienen für besondere Farben. Der durch seine Beobachtungen über Lebensweise und Sitten der Insekten bekannte Sir John Lubbock (cf. frühere Jahrgänge der Entomol, Nachr.) hielt im November v. J. in 1. März. Entomol. Nachrichten. No, 5. "55 der Linnean Society einen Vortrag über seine Beobachtungen in Betreff der Anziehungskraft mancher Farben für die Bie- nen. Lubbock nahm Glasstreifen von der Grösse der mikro- skopischen Präparatengläser und beklebte sie je mit blauem, grünem, orange, rothem, weissem und gelbem Papier. Auf jedes solcher Gläser legte er ein zweites unbeklebtes mit einem Tropfen Honig, zugleich auch noch ein unbeklebtes Glas mit einem solchen zweiten darauf. Alle Gläser ver- theilte er auf einer offenen Fläche in einer Reihe, je einen Fuss weit von einander. Eine Biene war schon vorher dar- auf abgerichtet worden, an diesen Ort zu kommen. Dadurch, dass Lubbock das Thier von einem Honigtropfen aufstörte, wenn es ungefähr !/s Minute daran gesogen hatte, veran- lasste er es, zu einem andern überzugehen, und indem er jedes Glas, das es berührt und verlassen hatte, entfernte, alle Gläser zu besuchen. Wenn es zum Stock zurückgekehrt war, so wurden die oberen Gläser vertauscht und die unteren ebenfalls auf ihren Plätzen verwechselt. Lubbock beobachtete nun, welche Farben zuerst von den Bienen, denn er stellte auch noch mit einer zweiten Versuche an, besucht würden. 100 Versuche, die er in einem Zeitraume von neun Tagen anstellte, ergaben das Resultat, dass Blau die bei weitem bevorzugte Farbe war; darauf folgt Weiss, Gelb, Roth, Grün, Orange, in letzter Linie stand das farblose Glas. Nach Procenten gerechnet flogen die Bienen in 100 Flügen in 74 Fällen unter den drei ersten Gläsern zu dem blauen, und nur in 26 Fällen befand sich blau unter den 4 zuletzt be- suchten. Dagegen wurde das farblose Glas nur in 25 Fällen unter 100 unter den 3 erstbesuchten und in 75 Fällen unter den 4 letztbesuchten gewählt. Ueber eine Zwillingspuppe vom Bombyx mori berichtet im Entomologist Nr. 220 Herr E. Kay-Robinson. Dieselbe enthält ein Männchen und ein Weibchen in einer Hülle, aber was noch wunderbarer klingt, „sie sind das Product einer Raupe von gewöhnlicher Grösse und von ge- wöhnlichem Aussehen, sie liegen verkehrt, d. h. ihre beiden Köpfe, wenn deren zwei existiren, befinden sich an der Stelle, wo gewöhnlich das Abdomen liegt. Die Puppenhülle zeigte die gewöhnlichen Umrisse der Flügel und Glieder, ohne dass diese Umrisse den wirklichen Gliedern eines der 56 1882, Eintomol, Nachrichten, No. 5. Insassen entspräche, sie sind blosse Decorationen auf dem Theil der Puppe, welches die beiden Abdomen enthält. „Die Raupe erschien unter den sechs aufgezogenen keineswegs auffällig; ebenso war die Puppe von gewöhn- licher Grösse und Gestalt. Ueberhaupt war an den sechs Raupen in ihren früheren Stadien nichts bemerkenswerthes, ausser dass ihnen Lattichkraut nicht zu behagen schien und dass sie wenig Seide lieferten. Fünf krochen in ge- wöhnlicher Weise aus, die sechste kam wunderbarer Weise mit dem Hinterleibe zuerst aus der Puppe. Bald stellte sich heraus, dass zwei Geschlechter in der Puppe vertreten waren. Vom 14.—20. Juli bewegten sie ihre Hinterleiber unaufhörlich in der Luft; dann legte das Weibchen fünf Eier, am 22. schien es gestorben zu sein, indess erholte es sich, legte am 24. noch ein Ei und starb dann, Das Männchen war noch am 26. Juli am Leben.“ So wunderbar die Mittheilung Kine dass aus einer Raupe ein Doppelwesen getrennten Geschlechts hervorgegan- gen ist, so hat die gemeldete Thatsache dennoch durch Herrn J. T. Carrington, den Herausgeber des Entomologist, ihre Bestätigung gefunden. Aber auch er muss gestehen, dass das Factum über sein Verständniss hinausgehe. Eupithecia jasioneata Crewe, nsp. Eine neue Eupithecia ist in England von Herrn Ficklin bei Bristol gefunden, von Herrn Dietze in Hamburg ver- x glichen und von Herrn Crewe mit obigem Namen getauft worden. Der Schmetterling steht der E. castigata, die Raupe der E. campanulata am nächsten. Letztere lebt auf Jasione montana im September. Der Falter erscheint im Mai. Be- schrieben im Entomologist Sept. 1881. never rrnt rn Die Blumenthätigkeit der Bienen. In seiner Abhandlung über „die Entwicklung der Blumenthätigkeit der Insekten‘, Kosmos V Jahrg. 1831, 3. Abh., theilt Dr. Hermann Müller folgende inter- essante Beobachtungen über das Honigsammeln der Hum- meln und Honigbienen im Vergleiche zu anderen Honig- sammlern mit: Die Hummeln, wie übrigens auch schon die ausgepräg- 1. März. Entomol, Nachrichten. No, 5, 57 testen einzeln lebenden Bienen, namentlich Antophora pili- pes, suchen an Stellen, wo mehrere gleich ausbeutereiche Blumen sich gleichzeitig in Blüthe befinden, sehr gewöhnlich andauernd hintereinander immer nur eine und dieselbe Art auf und gewinnen dadurch offenbar ganz erheblich an Ge- schwindigkeit in Ausbeutung derselben, also an Zeit. Gar nicht selten sieht man sie aber auch 2, 3 oder noch mehr verschiedene Blumen desselben Standortes unmittelbar nach einander und in beliebiger Abwechselung durch einander ausbeuten, besonders die Königinnen, so lange ihnen noch allein die Brutversorgung obliegt. So sah ich z. B., um von zahlreichen vorliegenden Beobachtungen nur eine einzige mitzutheilen, im Mai, als noch keine Arbeiterhummeln flogen, Bombus muscorum L. ® nach einander zahlreiche Blüthen von Ajuga reptans, mehrere von Geum rivale, einige von Glechoma hederacea saugen, eine einzelne Blüthe von Lychnis flos cueuli flüchtig besuchen und dann wieder zu Geum rivale zurückkehren. Die Sammelkörbchen einer Mutterhummel von Bombus terrestris fand ich um dieselbe Zeit mit ver- schiedenfarbigen Pollen gefüllt, der sich unter dem Mikroskop als mindestens 5 verschiedenen Blumenarten entstammend erkennen liess. Da im Hummelneste Honig und Pollen der verschiedensten Blumen zu einem einzigen Futterballen ver- einigt werden, in den die Larven sich hineinfressen, so kann die Mutterhummel, so lange ihr die Brutversorgung noch allein obliegt, nur durch das unmittelbarste Bedürfniss der Zeitersparniss veranlasst werden, unter geeigneten Um- ständen eine Arbeitstheilung in der Blumenausbeutung vor- zunehmen; unter allen Umständen eine solche durchführen zu wollen, würde ihr entschieden von Nachtheil sein. Anders liegt schon die Sache, wenn zahlreiche Honig- und Pollensammler aus demselben Neste hervorgehend sich über die Umgebung desselben vertheilen. Da kann es dem Staate von Vortheil sein, wenn jedes Einzelwesen sich an consequente Ausbeutung einer bestimmten, einmal in Angriff genommenen und als ausbeutereich erkannten Blumenart gewöhnt, weil das die vollständigste Ausnutzung der um- gebenden Blumenwelt ermöglicht. Diese Gewohnheit kann daher in volkreichen Bienenstaaten sehr wohl durch Natur- auslese zur Ausbildung gelangen, um so leichter, je volkreicher sie sind, und ist wirklich, in niederem Grade bei den Hummeln, in höherem bei den Honigbienen, zur Ausprägung gelangt. Von letzteren sieht man fast stets jedes Einzelwesen während seines ganzen Ausflugs consequent eine und dieselbe Blumen- 58 1882. Entomol, Nachrichten. No. 5. art ausbeuten und nur zwischen so nahverwandten Arten wie Ranunculus bulbosus, repens und acris oder Trifolium repens und fragiferum keinen Unterschied machen. Nur ausnahmsweise, wenn sich das stete Ausbeuten derselben Blumenart als unausführbar erweist und vielleicht auch bei ersten Orientirungsausflügen, nimmt auch die Honigbiene sehr verschiedenartige Blumenarten unmittelbar nach einander in Angriff. So sah ich im Frühjahr auf einem Brachacker Ve- ronica hederaefolia, Lithospermum arvense, Sisymbrium Tha- lianum und Viola tricolor var. arvensis nach einander von einer und derselben Honigbiene besucht. Noch wichtiger als die Vervollkommnung des Pollen- sammelapparates und die Ausbildung der so eben erwähnten Arbeitstheilung dürfte aber für die Leistungsfähigkeit der Hummeln und Honigbienen ihr gesteigerter Blumeneifer und ihre erhöhte Blumeneinsicht sein. Der Fleiss der Honigbienen ist von Alters her sprichwörtlich geworden. Nur von den Hummeln werden sie vielleicht noch übertroffen. Denn selbst bei schwachem Regen und noch nach Sonnenuntergang trifft man oft die Hummeln, niemals die Honigbienen noch an ihrer Blumenarbeit. Ueber die stufenweise Steigerung der Blumeneinsicht der Bienen liegen bis jetzt nur sehr spärliche Beobachtungen vor. Aber schon diese lassen deutlich erkennen, was für ein ungemein reiches und anziehendes Beobachtungsgebiet sich hier der Forschung darbietet. Einige Beispiele mögen das veranschaulichen. Unausgeprägtere einzeln lebende Bienen sieht man nie, Hummeln und Honigbienen sehr häufig bereits entleerte von noch Ausbeute darbietenden Blumen schon im Fluge unter- scheiden und die ersteren wieder verlassen, ohne sich nur gesetzt zu haben. Die Honigbiene fliegt z. B., wenn sie Ge- nista anglica ausbeutet, an allen bereits losgeschnellten Blüthen vorbei und nimmt ausschliesslich die noch jungfräu- lichen in Angriff. Ebenso übergehen die Hummeln, wenn sie an Primula elatior Pollen sammeln, im Fluge alle lang- griffeligen Blumen und setzen sich nur an die kurzgriffeligen, deren im Blütheneingange stehende Antheren sie allein ab- zustreifen vermögen; wogegen z. B. Andrena Gwynana auch an langgriffelige Blumen dieser Art anfliegt, natürlich um sie nach einem Zeitverluste von einigen Sekunden ohne Aus- beute wieder zu verlassen. Wie hier Unterschiede der Form, so werden in anderen Fällen deutliche oder selbst sehr geringfügige Differenzen der I a ES a La TE a Dr a 1. März. FEntomol. Nachrichten. No. 5, 59 Färbung der Blüthen von Hummeln und Honigbienen augen- blicklich wahrgenommen. An Blumen, deren Corolle nach erfolgtem Verblühen der Staubgefässe und Narben die Farbe wechselt, aber nach dem Aufhören der Honigabsonderung noch längere Zeit frisch bleibt, fliegen, sobald der Farben- wechsel erfolgt ist, Hummeln und Honigbienen meist ohne Weiteres vorüber, oder verlassen sie wenigstens, wenn sie angeflogen sind, ohne erst den Rüssel hineinzustecken, um ausschliesslich auf die jüngeren honighaltigen ihre Zeit zu verwenden, Diese Fähigkeit theilen sie mit den ausgepräp- teren einzeln lebenden Bienen; denn auch Anthophora pilipes weiss z. B. an Ribes aureum, eine Osmia an Fumaria pallidi- flora rasch und sicher die intensiver gerärbten alten Blüthen zu erkennen und zu vermeiden. Aber die Unterscheidungs- fähigkeit der Hummeln und Honigbienen geht viel weiter. Als ich auf den Alpen einer Bombus terrestris 2 aufmerksam zuschaute, die mit dem Pollensammeln von Gentiana acaulis beschäftigt war, bemerkte ich, dass sie in zahlreiche Blüthen nur eben im Fluge hineinschaute und dann, ohne sich gesetzt zu haben, weiter flog, und alle von ihr verschmähten Blumen, die ich sogleich pflückte, zeigten sich ihres Pollens bereits beraubt. Wenigstens 4—5 mal soviel Blüthen verliess sie flugs nach kurzer Besichtigung, als sie wirklich besuchte und ausbeutete. Die Zeitersparniss, die sie durch diese hohe Unterscheidungsfähigkeit erreichte, war also sehr erheblich. Eine andere Bombus terrestris 2, die ich im Mai d. J. bei Lippstadt ins Auge fasste, während sie die Blüthen von Galeobdolon luteum durch Einbruch ihres Honigs beraubte, flog an vielen Stöcken an den untersten Blüthen nur eben an, und verliess sie wieder, ohne einen Anbohr- oder Saug- versuch gemacht zu haben. So oft ich solche Blumen ab- pflückte und genauer betrachtete, zeigte sich, dass die Farbe ihrer Blumenröhre auf der Unterseite schon etwas ins Bräun- liche zog, und ihr Nektarium erwies sich, mit der Lupe untersucht, als honiglos.. Ohne Zweifel wusste also die Hummel den sehr geringen Farbenunterschied alter und . jüngerer Galeobdolon-Blüthen sofort mit Sicherheit zu er- kennen. Die äusserlich zum Verwechseln ähnlichen Blüthen von Hippocrepis comosa und Coronilla vaginalis hält die Honig- biene, wo beiderlei Arten durcheinander gemischt wachsen, mit voller Sicherheit auseinander. An letzterer fliegt sie nach kurzem, kaum eine Sekunde währenden Anschauen vor- über; an den ersteren, die allein honighaltig sind, begiebt 60 1882, Entomol. Nachrichten, No. 5. sie sich an die Arbeit. In diesem Falle bleibt es zweifelhaft, ob Form oder Duft der Blumen oder vielleicht die Beblätterung der Pflanzen als Erkennungszeichen benutzt wird. Aber auch Hummeln und Honigbienen haben ihre zer- streuten Augenblicke und begehen dann Blumenverwechs- lungen, die ihnan bei einiger Aufmerksamkeit sicher un- möglich wären. So sah ich einmal in meinem Garten eine Honigbiene von blauen Veilchen auf ebenso gefärbte Hyacin- then übergehen, nach Besuch von 2 oder 3 Hyacinthenblüthen zum Veilchen zurückkehren und nun, ihrer Gewohnheit ge- mäss, andauerd immer nur Veilchen ausbeuten. Augen- scheinlich war sie in vorübergehender Unaufmerksamkeit durch die Gleichheit der Farbe zu einer Verwechslung ver- leitet worden, die ihr sonst nicht hätte begegnen können, und die sie auch alsbald gewahr wurde und verbesserte. Nicht nur an Unterscheidungsfähigkeit sind die staaten- bildenden den unausgeprägteren einzeln lebenden Bienen weit überlegen; sie vermögen auch weit leichter und in um- fassenderer Weise als diese eigene Blumenerfahrungen zu machen und zu verwerthen, was sich sowohl in dem rascheren Aufgeben der Blumen, die ihnen keine Ausbeute gewähren, als in der Vervollkommnung der Ausbeutungsmethode an . gewissen Blumen, die ihnen noch ungewohnt sind, zu er- kennen giebt. Welche Steigerung in dieser Beziehung überhaupt statt- gefunden hat, tritt schon in folgenden Beispielen klar zu Tage: Blumenböcke mühen sich (wie früher geschildert wurde) an Grasblüthen viele Minuten lang vergeblich ab, die gelben Antheren zu erlangen und kitten sich in Orchisblüthen frucht- los ein diekes Bündel von Pollinien auf den Kopf. Dagegen giebt eine einzeln lebende Biene von 8 mm, Rüssellänge, Osmia fusca 2, Globularia vulgaris, die ihr keine Honigaus- beute gewährt, schon nach flüchtigem Besuche von 8 Blüthen- köpfchen ganz auf und wendet sich andern Blumen zu. Die Honigbiene überzeugt sich meist schon durch 2 oder 3 Ver- suche, dass ihr der Honig der Schwertlilie (Iris Pseud-Acorus) unzugänglich ist. Den Hummeln genügt an Gentiana verna und bavarica schon eine einzige Probe. Eine Vervollkommnung der Ausbeutungsmethode von Seiten eines und desselben blumenbesuchenden Einzelwesens habe ich weder bei Käfern noch bei den niederen Abthei- lungen des Wespenstammes jemals wahrgenommen. In Bezug auf die einzeln lebenden Bienen dagegen liegen einige Be- 1. März. Entomol. Nachrichten, No. 5. Gl obachtungen vor, die unzweideutig ihre Befähigung darthun, ihre persönlichen Erfahrungen in dieser Richtung zu ver- werthen: Polygonum Bistorta bietet durch ihre eng zusammen- neigenden Perigonblätter den Blumengästen gute Gelegenheit, ihre Geschicklichkeit zu erproben. Kurzrüsseligeren Fliegen (Syritta pipiens) z. B. misslingt der Versuch, ihren Rüssel in diese Blumen einzuführen, in der Regel, wogegen lang- rüsseligere (Empis livida, Eristalis, Rhingia) nur selten mit ihrem Rüssel neben dem Blütheneingange vorbei gleiten; der Honigbiene begnet dies nie. Von einer einzeln lebenden Grabbiene, Andrena albicans ®, sah ich nun einige Male dasselbe Exemplar an einer Anzahl von Blüthenständen, die Blumen versuchend, von unten bis oben hinklettern. Erst fuhr sie an mehreren Blüthenständen regelmässig mit dem Rüssel neben dem Blütheneingang vorbei, dann aber fing sie allmählich die Sache geschickter an und führte schliesslich den Rüssel regelmässig in die Blüthen ein. Noch geeigneter als Geschicklichkeitsprobe für kurz- rüsselige Bienen ist die alpine Fliegenblume Viola biflora, deren in einem kurzen Sporne geborgener Honig zur Aus- beutung zwar nur einen kaum 3 mm. langen Rüssel, aber ein Umdrehen auf der Blüthe oder von oben her Beikommen des Insekts erfordert. Eine der wenigen in der alpinen Region noch verbreiteten einzeln lebenden Bienen, Halictus eylincerieus 2. findet sich auch auf dieser ganz den Fliegen angepassten Blume bisweilen ein und lässt uns dann, bei genauer Betrachtung ihrer Thätigkeit, unzweideutig erkennen, dass sie die Geschicklichkeit, dieselben in zweckmässiger Weise zu behandeln, sicher nicht ererbt hat, sondern erst durch eigene Erfahrung langsam und unsicher erwirbt. Eine Mutterbiene dieser Art z. B. versuchte vor meinen Augen „erst einige Male von unten“ zu saugen. Auf der dritten Blüthe aber, auf der sie es von unten vergeblich versucht hat, kehrt sie sich um und saugt von oben! Auf den drei folgenden fliegt sie auf das untere Blatt, kehrt sich um und saugt von oben, ohne es erst von unten versucht zu haben. Auf der siebenten Blüthe versucht sie es von unten, fliegt aber sogleich auf die achte, auf der sie sich sogleich um- kehrt und von oben saugt. Nachdem sie dies noch an zwei Blüthen (neun, zehn) wiederholt hat, fliegt sie auf der 11. direkt auf die beiden oberen Blätter, den Mund der Blüthen- Öffnung zugekehrt und saugt direkt von oben, — Dann fing ich sie ein. (Schluss folgt.) 62 1332. Entomol. Nachriehten. No. 5. Das Insektarium im zoologischen Garten zu London. Im the Zoological Society’s Gardens in London ist ein Insektarium, d. h. ein Haus, das für die Ausstellung leben- der Insekten in ihren verschiedenen Stadien bestimmt ist, eröffnet worden. Eine solche Ausstellung ist nicht neu; sie ist bereits im Westminster Aquarium und im Hamburger zoologischen Garten versucht worden, indessen an beiden Orten in keinem grossen Umfange, und wenigstens im Aqua- rium hat sie keinen grossen Erfolg gehabt. Das Insekta- rium im zoologischen Garten ist ein Rechteck mit einem Glasdache und drei Glaswänden; die vierte nördliche Wand besteht aus Ziegeln und Cement, der Boden ist gepflastert und unter ihm laufen im ganzen Hause Warmwasserröhren, die eine beliebige Temperatur erzielen lassen. Die grösseren Insekten sind in Glaskäfigen ausgestellt, welche Deckel aus durchlöchertem Zink und metallene Boden haben, durch welche die Futterpflanze, wenn es erforderlich ist, geführt werden kann. Schmetterlinge sind am meisten vertreten, besonders Seidenspinner, indessen auch eine ganze Anzahl einheimischer (d. h. englischer). Die andern Ordnungen sind hauptsächlich durch im Wasser lebende Formen vertreten, (diese befinden sich in glockenförmigen Gläsern), so z. B. die Coleopteren durch Hydrophiliden und Philhydriden, die Neuropteren durch Agrion, Libellula, Ephemera und Phry- saniden, die Hemipteren durch Nepa und Notonecta. Die Hymenopteren sind noch am wenigsten vertreten. Die Leitung des Insektariums besorgt Herr W. Watkins. (Ent. Monthly Magazine Nr. 205.) ron Tnn Revue Coleopterologique ist der Titel einer neuen in Brüssel von Herrn Constant van den Branden herausgegebenen monatlichen Zeitschrift. Sie soll den Coleopterologen au fait halten über die neu ent- deckten Arten, sowie über synomische Berichtigungen, ist aber — wir glauben nicht im Interesse ihres Zweckes — von dem Programm bereits in der ersten Nummer insofern abgewichen, als die Diagnosen der neuen Species durch blosse Anführung der Namen wie der Zeitschriften, in denen sie veröffentlicht worden sind, ersetzt worden. Die blossen Namen haben für die Mehrzahl der Coleopterologen, die weder den Vortheil einer grossen öffentlichen Bibliothek ge- a A N ee Fr 1. März. Entomol. Nachrichten. No. 5. 63 niessen können, — und selbst diese möchte in den wenigsten Fällen ausreichen, — noch selbst im Besitze auch nur der hervorragenderen entomologischen Zeitschriften sind, wenig Werth. Nehmen wir den Fall an, es entdecke Jemand, in einer allgemein bekannten Species seien zwei Arten zu unter- scheiden; was nützt dem Leser diese Angabe, wenn er die Unterscheidungsmerkmale nicht kennt. Ist er jedes Mal im Stande, sich die betreffende Nummer der Zeitschrift zu ver- schaffen? Wohl in den meisten Fällen nicht. Da soll und muss ein Specialbericht aushelfen, die allgemeinen Zeitschriften mit ihrem beschränkten Umfange können es nicht. Wir können deshalb nur bedauern, dass der Herausgeber seinen ursprünglichen Plan nicht festgehalten hat, um so mehr, als er ihn des Kostenpunktes wegen bei dem hoch genug be- messenen Abonnement (10 fres. für das Ausland für zwölf Nummern, die erste zählt inclusive Prospect 14 Seiten) leicht ermöglichen könnte. Wir möchten unsere Wünsche sogar dahin erweitern, dass nicht nur die Diagnosen der neuen Species, sondern auch noch die Unterscheidungsmerkmale von den nächst verwandten Arten — deren die meisten Autoren erwähnen — gegeben würden. Vielleicht gehen dem Herausgeber auch noch von anderen Seiten Wünsche zu, denen er Rechnung trägt. a Il Naturalista Sieiliano - Giornale di Scienze Naturali ist der Titel einer neuen, von E. Ragusa in Palermo seit dem 1. October 1881 herausgegebenen Zeitschrift, die nach dem Prospect die gesammten Naturwissenschaften berück- sichtigen wird. Der entomologische Theil steht unter der Redaction des Herausgebers, sowie der Herren T. de Stefani und L. F. Tedaldi. Die erste Nummer enthält an entomo- logischen Mittheilungen von E. Ragusa: Coleotteri nuovi e puoco conosciuti della Sicilia und von Papilio Machaon Lin. lillipuziano, dessen Grösse eine beigegebene Tafel, auf der ‚sich ausserdem sechs Käfer abgebildet finden, darstellt. 64 1882. Entomol. Nachrichten. No. 5. Nekrolog. Joseph Duncan Putnam, der Präsident der Daven- port Academy of Natural Science, starb am 10. Decbr. 1881 im 27. Lebensjahre an den Folgen einer Erkältung, die er sich bereits im Jahre 1872 zugezogen hatte. Von Jugend auf hatte er eine besondere Vorliebe für die Naturwissen- schaften; in den Jahren 1872 und 1373 machte er Erfor- schungs- und Sammelreisen mit Dr. Parry in Colorado und Wyoming; bald darnach erschwerte ihm seine Krankheit die Arbeit bedeutend. Sein Hauptwerk handelt über die Cocciden. (Nach C. V. Riley.) Jules Putzeys starb am 2. Januar 1832 in Brüssel in seinem 73. Lebensjahre. Von früher Jugend an beschäf- tigte er sich mit der Fauna und Flora seines Vaterlandes, indessen kam er bald dazu, seine Aufmerksamkeit zu spe- cialisirren und den Cicindelen und Carabiden zuzuwenden. Die Stettiner Entomologische Zeitung, die Memoires de la Societe des Sciences de Liege, die Annales de la Societe Entomologique de Belgique und die entomologische Zeit- schrift l’Abeille enthalten eine ganze Anzahl seiner Abhand- lungen. Seine Sammlungen wie seine Bibliothek sind auf seinen Wunsch der Societe Entomologique de Belgique über-- | wiesen worden. Ann an Am 14. Mai 1882 (2. Mai russischen Datums) feiert der seit 42 Jahren als Vicepräsident der Kais. Gesellschaft der Naturforscher in Moskau fungirende wirkliche Staatsrath, Ritter Karl von Renard sein 50jähriges Doctorjubiläum, Wer die Denkschriften dieser Gesellschaft kennt, weiss, wie sehr der Jubilar sich um die Förderung der Naturwissen- schaften verdient gemacht hat. Wir theilen das Datum des Festtages seinen Freunden zur Kenntnissnahme mit. 5 oo. Mit Bestellungen wurde ich so stark überhäuft, dass ich nicht in der Lage bin, die neuesten Sendungen vor 6 bis 7 Monaten zu erledigen; bitte daher Seitens meiner Besteller um Verzeihung. Panama 1882, Jänner 3. Dr. Julius Thiel. Küster’s Käfer Europa’s!! ganz neu, bis jetzt in 29 Bänden erschienen mit ca. 58 Kupfertafeln, 100 beschriebenen Käfern in einer Lieferung, Kostenpreis 87 Mark, ist für 45 Mark zu verkaufen. A. Kricheldorff, Berlin S., Oranien-Str. 135. Offerire zum Tausch gegen gute Europäer oder Lamellie. exot. 1. Bengal Indier: Cath. sabaeus, Onitis Philemon, On. indieus, Onthoph. Pactolus, O. Gazella, O. sagittarius, O. tarandus, Xylotryp. Gideon, Gametis albo- punctata, Chilolobaacuta, Histeridae Buprestidae etc. 2. Japaner: Hop- losternus Japonicus, Anomala cu- prea, An. testaceipes, An. rufocu- prea Motsch, Cetonia submarmorea. 3. Amer. bor. Ancylonycha quer- eina, Pangus caliginosusete. 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Eine Schmetterlings-Sammlung, 34 Kasten mit 3400 Stück, darunter 630 Stück Exoten (Preis 400 Mark), und eine Käfersammlung, 7 Kasten Europäer, 2 Kasten Exoten (Preis 70 Mark), soll wegen Todesfall ver- kauft werden. Adresse: Th. Haspelmacher, Holzminden an der Weser, Heinrichsstr. Nr. 1. aa, @riechische Weine ea '1 Probekiste lonia, Corinth, Patras und Santorin ver- al! sendet — Flaschen und Kiste frei — zu mit 12 ganzen Flaschen in 12 ausgewählten Sorten v. Cepha- 19 Mark. J.F.Menzer, Neckargemünd Ritter des Königl. Griech. Erlöserordens. Goleopiera. Soeben erschien meine Preisliste über europäische und exotische Coleoptera und wird dieselbe auf Wunsch kostenlos und postfrei übersandt. Alexander Bau, Naturalist, Berlin S, Hasenhaide 36. Der junge Naturforscher. Zeitschrift | zur Förderung der Kenntnisse der Naturwissenschaften bei der Jugend und im Volk. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Jährlich erscheinen 12 Hefte. Abonnement 7,50 M. für das Jahr. Zu beziehen durch die Post oder die Buchhandlungen und direet unter Kreuzband durch die Expedition in Putbus auf Rügeu. Die erste Nummer ist erschienen und durch alle Buchhandlungen oder durch die Expedition zu beziehen. : Systematische Anleitung der Jugend zum Sammeln und Beob- achten, systematische Anweisung über die einzelnen Gebiete der Natur- wissenschaften mit Hülfe zahlreicher Illustrationen, streng wis- en. und unterhaltende Mittheilungen in jeder Nummer, Bücher- schau etc. Für das Studium der Jugend besonders empfohlen, für Jeden, der nicht Naturforscher von F'ach, von Interesse. Probenummern, soweit der Vorrath reicht, gratis. Der Unterzeichnete beabsichtigt, im März d. J. nach den Canari- schen Inseln — nach Gran Canaria überzusiedeln und dort in seinen reichlichen Mussestunden Inseeten aller Ordnungen, insbes. Lepidoptera und Coleoptera, sowie auch gelegentlich Mineralien, Vogelbälge und Eier zu sammeln. Alle diejenigen, welche reflectiren, Naturobjecte von den Oanarischen Inseln zu erhalten, werden gebeten, sich an dem Unternehmen in der Art zu betheiligen, dass sie Antheilscheine erwerben. Ein Antheilschein von 20 Mk. garantirt für 60 Coleopteren, ein solcher von 30 Mk. für 60 Lepidopteren im aufgespannten Zustande. Die betr. Sachen werden von Heinrich Boecker’s Institut für Mieroscopie in Wetzlar an die Herren Abonnenten dirigirt. Es wird gebeten, die Beiträge umgehend, womög- lich vor Ende Februar an den Unterzeichneten gelangen zu lassen, Hochachtungsvollst Ernst Boecker in Wetzlar. Herr Ernst Boecker ist uns als wissenschaftlich gebildeter, sehr eifriger Sammler gut bekannt. Wir haben ihm bereits namhafte Auf- träge ertheilt und können ihn nur dem allgemeinen Vertrauen empfehlen. Mainz, den 6. Februar 1882. Dr. August Nies, Wilhelm von Reichenau, Lehrer der Naturwissenschaften Custos des Mainzer insbesondere der Mineralogie an der zool. Museums. Grossh. Realschule I. Ordn. in Mainz. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. = Entomol ogische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 sr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pr. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) 3 Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. { Alle die Redaetion betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen. werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 28. des vorigen. Heft VI. Inhalt von No. 6. Seite Brenske, Käferfang in der Umgegend Athens . . ... 8 Müller, die Blumenthätigkeit der Bienen. (Schluss.) . . 8 Der Fundort von Oarabus Olympiae . » 2 2 2.2..2..% Bewiderune vage Hallen... 02, Sense le ad‘ Vateraturst A en NE I Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. . . xTausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht h wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) ER RN 5 Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. ‚die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca, 25—28 ‚Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ‚ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. In meiner neuesten Lepido- | pteren-Preisliste XXV werden 5—6000 Arten Lepidopteren, circa 450 präp. Raupen, 120 lebende Puppen-Arten etc. angeboten. Von Puppen erhielt ich noch direct in grossen, gesunden Exemplaren, die ich zu folgenden Preisen abgeben kann: Attacus Atlas & 5 Mk., Platyn. Ceeropia & 75 Pf. (25 & 15 Mk.), Platyn. Promethea & S0 Pf. (25 & 15 Mk.), Telea Polyphemus & 75 Pf. (85 a 20 Mk.), Actias Selene & 5 Mk., Antheraea Roylei & 5 M. Von dem ächten grossen Ornith. Priamus, Helena, Pap. Ulysses u. a. Molukken-Arten (seit 20—30 Jahren nicht frisch gekommen), kann ich einige frisch erhaltene Prachtstücke abgeben. Auch liefere ich 100 exotische Lepidopteren in circa 50 unbe- stimmten Arten in Düten aus Cen- tral- Amerika, Columbien ete. 325M. 1000 dito in A4—500 Arten & 200 M., riehtig bestimmt pro Art 10 Pf. theurer Blasewitz-Dresden. Dr. O. Staudinger. Eine sehr schöne Schmetterlings- sammlung, 3420 Stück, darunter 635 Exoten, und eine Käfersamm- lung sind sehr billig zu verkaufen. Offerten erbittet man unter A. H., Holzminden a. d. Weser, Heinrieh- strasse No. 1. ® Unterzeichneter ist beauftragt die Sammlung des verstorbenen Lehrers E. Schreek, enthaltend europäische Lepidopteren, 1804 Arten in 4000 Exemplaren (darunter 346 Arten Mierol.) Coleopteren (viele Exoten, 0. giganteus, Golofa, Strategus, Maerotondia), 1800 Arten in 4000 Exemplaren, Lepidopteren (Exoten) 200 Arten Hymenopteren, Dipteren, Orthopteren, Libellen, Hemipteren (geordnet und bestimmt in 1 Schrank mit 32 Glaskästen und 11 einzelnen Glaskästen) und eine Schnecken- sammlung zu verkaufen. Bingehen- dere Verzeichnisse auf Wunsch Gustav Merseburger, Zeulenroda i. Th. franco, Hylesininen, Scolytinen u. Tomi- ciden werden zu tauschen gesucht. Tomicus Cembrae Heer, 183ler Ausbeute, kann nebst manch n- derenguten Artenabgegeben werden, Professor Henschel, Wien, VIII, Reitergasse 17. die frühere Die Berechnung ist einfach; 3 15. März. Entomol. Nachrichten. No. 6. 81 Käferfang in der Umgegend Athens im Frühjahr 1882. Es sind nun bald vier Monate, dass ich von Deutsch- land fort bin. Reichlich zwei Monate habe ich im Peloponnes gesammelt, in diesem paradiesisch unwirthsamen Lande, aus welchem mich Ende Januar, nachdem ich denselben von Nord nach Süd durchwandert hatte, die ungünstige Witte- rung vertrieb. Denn bei 3 oder 4° R. an der Erde liegen und unter Steinen die erstarrten, also schwer zu entdecken- den Käfer hervorholen, oder bei ähnlicher Temperatur im unheizbaren Zimmer sitzen und das Gesiebe aussuchen, das ist auf die Dauer nicht möglich zu ertragen. Nicht hoffte ich hier in Athen ein wärmeres Klima zu finden, als etwa in den Orangen-Gärten Kalamata’s, aber an der Behaglich- keit eines wenn auch noch so dürftigen europäischen Com- forts, hoffte ich mich wieder einmal zu erwärmen; und ich habe mich nicht getäuscht. Durch die übergrosse Freund- lichkeit unseres schon viele Jahre hier weilenden Lands- mannes, Herrn Dr. Krüper, Custos des zoologischen Museums bierselbst, gestalteten sich die Tage meines Aufenthalts in Athen zu den schönsten und interessantesten meiner griechi- schen Reise. Fast kein Tag verging, dass ich nicht auf der Universität die von Dr. Krüper angelegte reichhaltige Samm- lung griechischer Insekten musterte, oder in der Wohnung desselben die seinige mit ihm gemeinsam durchging. Ganz besonders zogen mich die Doubletten-Kästen an, in denen aus den verschiedensten Theilen Griechenlands besonders vom Parnass, Naxos und Euboea die herrlichsten Sachen in ungeahnter Fülle vertreten sind, so dass sich durch die- selben noch manche Käfersammlung vervollständigen kann. So vergingen mir die Tage wie im Fluge; was mir von insektenfreien Stunden übrig blieb, verbrachte ich mit glei- chem Genuss in den Ruinen der Akropolis oder bei Schlie- mann’s Mycenischen Goldfunden, die ihresgleichen nicht haben. Das Insekten-Leben aber wollte sich noch nicht regen. Auf den benachbarten Bergen lag Schnee; in Athen selbst hatte ‘es in der letzten Woche geschneit und der Schnee lag noch an einigen den Strahlen der Sonne unzugänglichen Stellen, eine selten hier vorkommende Erscheinung. Die Tempera- tur hatte in den letzten 14 Tagen zwischen + !/z und 10° R. geschwankt. Während die Sonne an einigen Tagen, be- sonders in den Mittagsstunden, schon die Kraft ihrer Strah- len fühlen liess, verminderte sich doch an andern die Tem- peratur durch die Einwirkung eines mit Beharrlichkeit aus % 33 1882. Entomol. Nachrichten. No. 6, Nord und Nord-Ost wehenden Windes auf jenes angegebene Minimum. Gestern endlich wurde es windstill, der Himmel klar, die Luft warm. Wir verabredeten einen Ausflug für den heutigen Tag. Um 10 Uhr Vormittags trafen Herr Dr. Krüper und Herr Emke bei mir ein. Wir gingen an den Säulen des Jupitertempels vorüber auf breiter Fahrstrasse nach dem Phaleron hinunter, dem alten Hafen Athens. Zu beiden Seiten der Strasse liegen Getreide- oder Brach-Fel- der, letztere reichlich mit Steinen bedeckt. Wo Adeissige Wirthe dieselben abgelesen haben, liegen sie auf dem Rande des Chaussee-Grabens aufgehäuft und bieten hier wie dort gute Fundstellen. Besonders die Steine in der Nähe der auf freiem Felde angelegten — natürlich unbedeckten — Dreschdielen sind gut. Wir fanden hier unter anderen: Procrustes graecus stets einzeln, Carabus graecus oft in Mehrzahl dicht bei einander; Herr Emke z. B. sammelte deren 20 Stück an einer Stelle; Nebria Heldreichi; Meta- bletus paracentesis, Dichillus pertusus; Opatrum und Helops- Arten, Otiorhynchus bisphaericus, Rhytideres plicatus und Melo&, welche auch im Grase und auf der Strasse herum- kroch. Der Erdboden ist trockenhart, selbst unter den meisten der kleineren Steine, nur unter den grösseren ist derselbe noch feucht. Die Mehrzahl der Thiere bewegte sich langsam beim Aufheben des Steines, einige lagen noch leblos.. Wir sammelten vorwärts gehend und erreichten so nach etwa zwei Stunden das Sumpfterrain, welches sich am Meere ausdehnt, von diesem durch niedrige Dünen getrennt. Hier war der Boden noch überall weich, die Gräben und Vertiefungen noch mit Wasser gefüllt. Nachdem wir auf einem Grabenrande sitzend, unser Frühstück verzehrt, ging es an die Arbeit des Siebens. Da ein grosser Theil des Sumpfes noch unter Wasser stand, so dass ein Betreten selbst bei seiner festen lehmigen Oberfläche nicht räthlich, so wählten wir die an den Gräben sich hinziehenden Erhö- hungen — vom Grabenauswurf herrührend — welche mit Binsen, Gras und einer, kleine Büschel bildenden Pflanze, bedeckt waren. Diese Erhöhungen waren besonders ergiebig, hierher hatten sich vor dem sie ersäufenden Wasser die Thiere geflüchtet und waren überwintert. Mit dem Beile — die beiden Herren hatten sich eine zu diesem Zweck sehr praktische Hacke anfertigen lassen — wurden die Pflanzen abgehauen, ins Sieb abgeklopft, und dann die humusreiche Erde im Umkreis des von der Pflanze beschatteten Theiles ins Sieb gethan, Schon bei oberflächlicher Untersuchung ® ° 15: März. Entomol. Nachrichten. No. 6. 83 zeigte sich ein grosser Insektenreichthum, der sich jedoch nicht sehr artenreich erwies. Wir fanden hier Siagona Ober- leitneri, Brachinus exhalans und bipustulatus; Chlaenius spoliatus, Calathus, Feronia- und Harpalus-Arten, Lieinus agricola, Dyschirius sp.; Achenium depressum. Dolicaon bi- guttulus, Stenus- und Homalota-Arten; Bryaxis Helferi, Sa- prinus maculatus und den sehr varirenden Agriotes sordidus; Aphodius nitidulus; Sibinia sodalis, Bagous lutulosus und schliesslich nicht zu vergessen zu Tausenden. Anthicus te- nuipes mit wenigen A. minutus vermischt. Nach vierstündiger Arbeit gingen wir über Dünen und durch Gärten zuletzt dicbt am Meeresufer entlang, nach Phaleron, wo die vom Piraeus nach Athen führende kleine Eisenbahn, die einzige in Griechenland, eine Haltestelle hat. Es ist hier der Badeort der Athener, welche sich durch die Errichtung eines Kurhauses, Theaters und von Badezellen, eine angenehme Sommerfrische geschaffen haben, in ca. 20 Mi- nuten durch die Eisenbahn leicht zu erreichen ist. Wir be- nutzten die letzere, nachdem wir uns durch einen Mastix- Schnaps und Cafe gestärkt und uns an dem Anblick des wirklich wolkenlosen Himmels und des tiefblauen Meeres, aus welchem Aegina und Salamis und in weiterer Ferne, die Küsten des Peloponnes hervortauchen, erfreut hatten. Wenn das Wetter so günstig bleibt, werde ich in den Peloponnes zurückkehren, woselbst ich noch vier Monate zuzubringen gedenke.*) WER: E. Brenske, aus Freienwalde a. O. Die Blumenthätigkeit der Bienen. (Schluss.) Eine andere Mutterbiene des Hal. cylindricus verfolgte ich ohne Unterbrechung auf 32 Blüthen. Auf den beiden ersten versuchte sie wieder bloss vergeblich von unten, auf den beiden folgenden, bei denen zufällig der Zugang von unten durch vorliegende kleine Zweige versperrt war, von der Seite, dann wieder einmal von unten, bei den drei fol- genden (sechs bis acht) erst vergeblich von unten, dann mit Erfolg von oben, Erst bei der neunten flog sie sogleich auf die beiden oberen Blumenblätter, den Mund der Blüthen- Öffnung zugekehrt, und saugte direkt von oben. In dersel- *) Wegen der von mir auf Morea gesammelten und abgebbaren een, wolle man sich an Herın Edm. Reitter in Mödling bei Wien wenden. | 34 1882, Eintomol, Nachrichten, No. 6. ben Weise fuhr sie nun fort. Nur bei der 14. und 16. Blüthe versuchte sie nochmals, mit gewaltsamer Abwärtsbiegung des Kopfes und des Rüssels, von unten zu saugen. An allen übrigen Blüthen von der neunten bis 32. einschliess- lich saugte sie, direkt richtig anfliegend, von oben. Dann flog sie auf eine Blüthe eines dicht daneben stehenden Ra- nunculus montanus über und verweilte, mehrere Nektarien saugend, einige Zeit auf derselben. Sodann flog sie wieder auf Viola biflora und — versuchte nun wieder von unten zu saugen! Sie hatte also über der anderen Thätigkeit auf Ranunculus die bereits gewonnene und 16 mal ohne Unter- brechung richtig angewandte Erfahrung wieder vergessen! Leider verlor ich sie nun aus den Augen, da sie, durch meine zu neugierige Annäherung beunruhigt, wegflog.“*) Für die unausgeprägteren einzeln lebenden Bienen ist durch diese Beobachtungen festgestellt, dass das Einzel- wesen die Fähigkeit besitzt, an ungewohnten Blumen, wenn auch langsam und unsicher, selbst Erfahrungen zu gewinnen, zu zweckmässigerer Ausbeutung zu verwerthen und so den als Instinkt von den Ahnen ererbten Schatz von Blumen- tüchtigkeit durch eigene Arbeit zu vermehren. Wenn die Rüssellänge, wie ich glaube, für die aufeinander folgenden Stufen des Fortschrittes der einzelnen lebenden Bienen einen brauchbaren Massstab abgiebt, so muss bei den Bienen, ‚wie im Menschengeschlechte, jene Fähigkeit, eigene Erfah- rungen zu verwerthen und dem ererbten Schatze hinzu- zufügen, in immer rascherem Tempo sich gesteigert haben; hier wie dort müssen die jeweilig am weitesten fortgeschrit- tenen nicht nur die Errungenschaften der vorhergehenden Stufen am vollkommensten ererkt und instinktmässig weiter benutzt, sondern auch selbst am kräftigsten gefördert haben. Denn die Rüssellängen haben sich, wie uns Tabelle I ge- zeigt hat, von Prosopis (1I—1!/z mm.) bis Anthophora (9— 21 mm.) nicht gleichmässig, sondern mit zunehmender Ge- ' schwindigkeit gesteigert. Entscheidende direkte Betrach- tungen über den geistigen Fortschritt der einzeln lebenden Bienen liegen aber bis jetzt nicht vor; es wird eine eben so anziehende als lohnende Aufgabe sein, sie anzustellen. Für jetzt müssen wir uns damit begnügen, hinsichtlich der Proben von Intelligenz auf die kurzrüsseligen einzeln leben- den Bienen Andrena und Halictus unmittelbar die weit lang- rüsseligeren und zugleich staatenbildenden Hummeln und *) H. Müller, Alpenblumen. S. 154. = ER ERRERE EIEBN INHRIEE- 15. März. Entomol. Nachrichten. No. 6, | 85 Honigbienen folgen zu lassen. Wie viel von dem erstaun- lichen Fortschritt, der sich bei einem derartigen Vergleich zu erkennen giebt, bereits vor und wie viel erst mit und nach dem Uebergange zur Staatenbildung sich vollzogen hat, kann erst künftig, durch eingehende biologische Beob- tung der langrüsseligeren einzeln lebenden Hinterbeinsammler entschieden werden. Währerd bei Halictus cylindricus eine 32malige Wie- derholung derselben Blumenerfahrung die zweckmässigste Ausbeutungsmethode noch so unsicher befestigt hatte, dass sie über dem Besuche einer einzigen anderen Blüthe wieder vergessen wurde, sehen wir dagegen Bienen und Hummeln meist schon nach dem Besuche von 4—5 oder selbst von noch weniger Blüthen einer ihnen neuen oder ungewohnten Form die zweckmässigste Behandlungsweise anwenden und dann stetig beibehalten. Eine Mutterhummel von Bombus terrestris sah ich z. B. an einer Blüthe von Vicia Faba den Kopf unter die Fahne zwängen und den Rüsssel aufs längste ausrecken, was durch die Fahne hin- durch deutlich erkennbar war. Da sie den Kopf ganz unter den Basaltheil der Fahne drängte, so mochte sie mit der Spitze ihres 9 mm langen Rüssels den Honig eben zu be- rühren im Stande sein. Sie strengte sich lange an und putzte, als sie den Kopf aus der Blüthe zurückgezogen hatte, andauernd den Rüssel mit den Vorderbeinen, indem sie ihn zwischen denselben abwechselnd ausreckte und ein- zog, als wollte sie ihn noch dehnbarer machen. Dasselbe wiederholte sich an einer zweiten, dritten und vierten Blüthe. Die Honigausbeute hatte aber jedenfalls ihren Erwartungen nicht entsprochen; denn an der vierten Blüthe biss sie nun mit den Oberkiefern dicht über dem Kelche ein kleines Loch in die Oberseite der Fahne und führte durch dasselbe ihren Rüssel in den honigführenden Blüthengrund ein. Ausser diesem einen Falle sah ich Bombus terrestris immer nur durch Einbruch den Honig von Vicia Faba gewinnen.*) Es lässt sich wohl annehmen, dass jede einzelne Hummel dieser Art in derselben Weise wie in dem beobachtenden Falle die ihr vortheilhafteste Art der Honiggewinnung erst durch einige mal wiederholte eigene Erfahrung erlernt, dann aber constant beibehalten hatte. Aehnliche Beobachtungen liegen über das Verhalten von Bombus terrestris 2 an Primula *, H. Müller, Befruchtung der Blumen durch Insekten S. 255. 86 1882. Entomol, Nachriehten. No. 6. elatior*) und über dasjenige der Honigbiene an Gle- choma**) vor. Bea Auch das Verfahren, durch welches die langrüsselig und gewandte Bombus hortorum $ sich den Honig von Erica carnea anzueignen weiss, der nur Faltern bequem zugäng- lich ist, lässt auf die Befähigung der Hummeln zum raschen Gewinnen und andauernden Verwerthen neuer Blumen- erfahrungen schliessen. Sie sucht nur solche Blüthen auf, die dicht über dem Boden oder über der Gras- und Heide- Unterlage hängen und führt nun, auf dem Rücken liegend, die Spitze ihres langen Rüssels in die enge Oeffnung des Glöckchens ein. \ Ich übergehe die zahlreichen sonstigen bereits vorlie- genden Beobachtungen, welche die hochgesteigerte Intelligenz der staatenkildenden Bienen bekunden, um zum Schlusse nur noch eine Thatsache eingehend zu besprechen, aus der sich unzweideutig die Befähigung der Hummeln ergiebt, zweierlei Blumenarbeiten zugleich derart in der Vorstellung gegenwärtig zu haben, dass sie dieselben regelmässig ab- wechselnd verrichten. Um mich nicht unbewusst in der Darstellung des That- bestandes von einer vorgefassten theoretischen Ansicht be- einflussen zu lassen, theile ich denselben buchstäblich so mit, wie ich ihn, gedrängt durch eine Fülle anderer um mich herum sich abspielender Lebeuserscheinungen, die mir zu theoretischen Betrachtungen gar keine Zeit liessen, frisch an Ort und Stelle zu Papier gebracht habe:7) „Eine Mutterhummel des Bombus mastrucatus saugte dicht vor meinen Augen erst 3 Blüthen von Gentiana verna durch von aussen gebissene Löcher. Dann ging sie zu G. acaulis über und hielt sich nun andauernd und stets an diese. An den beiden ersten Blüthen saugte sie gerade so wie bei verna durch ein von aussen gebissenes Loch, n der dritten kroch sie in die Blumenglocke hinein, kam wieder j heraus, flog einige Secunden, die Blume anschauend, vor ' derselben herum, kroch wieder hinein und sammelte nun, wie ich aus der Bewegung ihrer Beine sehen konnte, Pollen.“ Zur Erläuterung folgendes: G. verna ist eine Tagschwär- merblume; sie hat die Röhre ihrer Corolla so verengt, dass ihre zu einer Scheibe verbreiterte Narbe den Eingang der *) Daselbst S. 347. **) Daselbst S. 320, 7) H, Müller, Alpenblumen $. 335, 15. März. Entomol. Nachrichten. No. 6. 37 selben allen Insekten ausser den dünnrüsseligen Faltern verschliesst und so verlängert, dass nur die langrüsseligsten Schwärmer mit ihrem Rüssel vom Eingange bis zum honig- führenden Grunde reichen können. Hummeln müssen daher entweder auf die Ausbeutung dieser Blume gänzlich ver- zichten, wie es in der That alle ausser mastrucatus thun, oder sie müssen den Honig durch Einbruch gewinnen, was von Bombus mastrucatus in grösster Ausdehnung verübt wird. G. acaulis dagegen ist eine ächte Hummelblume, die ihre Glocken den Hummeln zum vollständigen Hineinkriechen und Bestreifen der Narben und Antheren öffnet, Zum be- quemen Erlangen des Honigs aus dem Grunde des ver- engten Theils der Corolla muss aber die Hummel noch einen wenigstens 13—15 mm langen Rüssel haben, während der- jenige des B. mastrucatus höchstens 12!/; mm Länge er- reicht, Indem nun unsere Hummel von der von ihr in zweck- mässigster Weise ausgebeuteten G. verna zu G. acaulis überging, wurde sie bei den beiden ersten Blumen offenbar den Wechsel der Blumenart gar nicht gewahr. Dieselbe blaue Farbe, die sie so oft zugleich mit einer ihr verschlossenen Blumenthür erblickt hat, sieht sie auch an G. acaulis. Diese flüchtige Wahrnehmung genügt, in ihr die Vorstellung der verschlossenen Thüre zu erwecken, und ohne näher hinzu- sehen, setzt sie die bisher befolgte Ausbeutungsmethode fort; die reiche Pollenernte, die gesehen, sicher nicht von ihr verschmäht würde, entgeht ihr. An der dritten Blüthe erblickt sie den Eingang der.Blumenglocke. Von den auf den Alpen so häufigen Campanula-Arten her, ist sie und waren seit zahllosen Generationen ihre Ahnen gewohnt, in solche Glocken hineinzukriechen und leichten Kaufs ohne besondere Rüsselanstrengung, eine reiche Honigernte zu halten. Dem dadurch ausgebildeten Wahrnehmungstriebe folgend kriecht sie also beim Anblicke der weitgeöffneten Blumenglocke instinktmässig in dieselbe hinein und streckt ihren höchstens 12!/; mm langen Rüssel nach Honig aus, Natürlich vergebens; sie muss enttäuscht wieder abziehen; der Instinkt hat sie irre geführt. Und nun kommt ein be- sonders entscheidender Augenblick, der die hohe Ueber- legenheit des vielerfahrenen Hummelverstandes über die Einfalt eines Blumenkäfers glänzend ins Licht stellt; sie denkt gar nicht daran, die vergebliche Anstrengung auch nur in einer einzigen anderen Blumenglocke zu wiederholen. Als ob sie sich dessen bewusst würde, dass sie zu blind 88 1882. Entomol, Nachrichten. No, 6, instinktmässig darauf losgegangen ist und möglicher Weise dadurch eine vielleicht doch für sie vorhandene Ausbeute ver- fehlt hätte, fasst sie, vor der Blume schwebend, dieselbe schärfer ins Auge, entdeckt den vorhandenen Blüthenstaub und nimmt nun, um eine Erfahrung reicher, zum zweiten Male dieselbe Blüthe in Angriff, diesmal mit vollem Erfolg der Pollenausbeute. „Dann kam sie heraus, kroch an der Aussenseite der Corolla hinab, steckte den Rüssel in ein dicht über dem Kelch in die Blumenkrone gebissenes Loch und sauste. Von nun an sammelte sie fast an jeder Blüthe erst auf normale Weise Pollen und saugte dann durch Einbruch. Nur in einige der ersten so doppelt von ihr ausgebeuteten Blüthen flog sie zweimal hinein, dazwischen vor der Blüthe fliegend und sich dieselbe anschauend. Später ging sie stets sehr rasch und sicher in der Weise zu Werke, dass sie erst in die Blumenkrone kroch und Pollen sammelte und dann so- fort an der Aussenseite derselben hinabmarschirte, und den Rüssel 2—4 mal von aussen in den Blüthengrund bohrte. Ich folgte ihr in etwa 1 Schritt Entfernung auf mehr als 40 Blüthen. Nur ausnahmsweise ging sie auch einmal vom Saugen einer Blüthe zum Saugen einer dicht daneben stehen- den über, ohne erst den Pollen der letzteren ausgebeutet zu haben, oder sammelte den Pollen einer Blüthe, ohne sie dann auch noch anzusaugen.“ Wie kommt es, dass die Hummel nicht blos in der ersten Blumenglocke, sondern auch noch in einigen folgenden, in die sie hineinkriecht, an das Pollensammeln zunächst nicht denkt, sondern erst nachdem sie nochmals herausgekommen ist und vor der Blume schwebend sich dieselbe erst noch einmal genau angesehen hat? Offenbar genügt ihr die ein- malige Erfahrung nicht, die so eben gelernte zweckmässige Behandlungsweise der Blumenglocke so lebendig im Gedächt- niss zu behalten, dass sie dieselbe nach dem Dazwischen- treten einer anderen Thätigkeit sofort wieder in Anwendung bringen könnte. Unendlich häufiger sind von ihr und ihren Ahnen die ihr Honig bietenden Campanula-Glocken besucht worden, als die ihr beim Hineinkriechen nur Pollen bieten- den von Gentiana acaulis. Der Wahrnehmungstrieb zum tiefen Hineinkriechen, den der Anblick der offenen Blumen- glocke erweckt, ist daher zunächst stärker als die Erinne- rung an die einmalige Erfahrung der Vergeblichkeit dieses tiefen Hineinkriechens und des erfolgreichen Pollensammelns. Wenn diese Erfahrung aber einige Mal wiederholt ist, so EN rn ‚Mi Bi Y Bu u " \ 15. März. Entomol. Nachrichten. No. 6. 39 hat sie einen hinreichenden Eindruck gemacht, um den irre- leitenden Wahrnehmungstrieb zu überwinden, und von nun an kommt kein vergebliches Hineinkriechen in die Blumen- glocke mehr vor; die eigene Erfahrung hat über den In- stinkt gesiegt. Wie kommt es ferner, dass die Hummel unmittelbar nach dem Verlassen der ersten von ihr auf Pollen ausge- beuteten Blumenglocke aussen an derselben hinabkriecht und durch Einbruch saugt? Ein Wahrnehmungstrieb kann sie dabei nicht leiten; denn sie sieht beim Herauskommen aus der Blumenglocke noch nichts von deren Aussenseite; trotz- dem schreitet sie sofort über den Rand der Corolla hinweg, auf die nicht gesehene Aussenseite hinüber und an ihr hin- ab, um an ihrem Grunde den Rüssel in ein dicht über dem Kelche gebissenes oder von ihr erst zu beissendes Loch zu stecken. Das ist wohl kaum anders zu erklären, als dass die Vorstellung der Honigausbeute durch Einbruch in ihr lebendig geblieben ist, trotz der dazwischen getretenen ander- weitigen Thätigkeit; sie kehrt also durch einen Vor- stellungstrieb geleitet zu der vorher betriebenen Ar- beit zurück. Da sie beim Weiterfliegen zu anderen Exem- plaren jedenfalls gar nicht selten früher die Aussenseite der neuen Glocke, als deren offenen Eingang zu sehen bekommt, so lässt sich auch ihr regelmässiges Beginnen mit der Pollen- ausbeute nicht aus einem Wahrnehmungs-, sondern nur aus einem Vorstellungstriebe erklären. Ohne Zweifel hat also die Hummel, sobald sie die Erfahrung des Pollensammelns einige mal wiederholt hat, nun zwei verschiedene Blumen- arbeiten gleichzeitig in ihrer Vorstellung gegenwärtig und übt sie regelmässig abwechselnd aus. Aber freilich nur, so lange nicht ein stärker wirkender Wahrnehmungstrieb zwischen die beiden in fester Verknüpfung gegebenen Vorstellungs- triebe dazwischen tritt. Steht dicht neben der so eben auf Pollen ausgebeuteten Blume eine zweite, in deren Glocke die Hummel sogleich hineinsehen kann, so geht sie wohl einmal vom Pollensammeln der einen unmittelbar zum Pollen- sammeln der folgenden Blume über. Sieht sie dicht neben der so eben durch Einbruch ihres Honigs beraubten Blumen- röhre eine zweite, vielleicht bereits an derselben Stelle durchlöcherte, so vergisst sie darüber wohl einmal die Pol- lenausbeute derselben und saugt direct ihren Honig. Stehen aber die Blumenglocken etwas entfernter von einander, so lässt sie bei jeder einzelnen Blumenglocke Pollensammeln und Saugen des Honigs durch Einbruch in dieser Ordnung 90 1882. Entomol. Nachrichten. No, 6. auf einander folgen. Mag man das abweichende Verhalten unserer Hummel bei 2 dicht neben einander stehenden Blumen vielleicht auch aus der Absicht der Zeitersparniss erklären können, das ändert nichts an dem Satze, der mir aus den mitgetheilten Thatsachen unzweideutig zu folgen scheint: Die Hummel hat in ihrer Vorstellung zwei so ver- schiedene Blumenarbeiten wie Pollensammeln und Honig gewinnen durch Einbruch gleichzeitig gegenwärtig und lässt sich durch die beiden Vorstellungen, wenn keine Störung dazwischen tritt, in regelmässiger Abwechselung leiten. wur Der Fundort von Carabus Olympiae. Bekanntlich weiss den Fundort des seltenen Carabus Olympiae nur Herr Sella, der Entdecker dieses Käfers. E. Deyrolle theilt nun im Naturaliste Nr. 3, 1832 mit, dass ihm von einem deutschen, etwas griechischen (quelque peu grec) Sammler unlängst 50 Exemplare dieses Carabus an- geboten worden seien, was ihn natürlich in Verwunderung gesetzt habe, da Herr Sella noch Niemandem den Fundort mittheilte. Auf eine Anfrage habe dieser geantwortet, dass er freilich jenem Herrn den Fundort genannt habe, da der- selbe sich durch Ehrenwort verpflichtet habe, dort nicht sammeln zu lassen. Hoffentlich veranlasst diese Mittheilung den betreffenden Sammler, den Deyrolle durch quelque peu grec und qui est docteur bien entendu significirt, sich von der gegen ihn erhobenen Beschuldigung zu reinigen, I 090.9 .0.0.9.9.985 Erwiderung. Nach dem Sprüchworte: et audiatur altera pars! möchte ich Sie ersuchen, folgende Berichtigungen in Ihre werthe Zeitschrift aufzunehmen. Befürchten Sie nicht, dass ich tiefer in eine Diskussion eingreife, welche bereits einen per- sönlichen Charakter angenommen hat. Ich überlasse es Ihren Abonnenten, meinen ruhig gehaltenen Artikel mit den ge- hässigen Angriffen des Herrn Prof. Studer zu vergleichen. Wem das nicht genügt, der wird sich eben nie ein eignes Urtheil bilden können. Dagegen nöthigt mich mein wissen- schaftliches Gewissen, folgende Berichtigungen zu einzelnen Punkten von Herrn Professor Studers Entgegnung zu geben, welche diesem bewährten Manne in der Hitze des Gefechtes 15. März. Entomol. Nachrichten. No. 5. 91 momentan aus dem Gedächtnisse entfallen waren. Die Unter- zeichnung als Sekretär unseres entomologischen Kränzchens geschah doeh nicht so ganz ohne Vorwissen der Mitglieder derselben, da der Unterzeichnete gleichzeitig beauftragt war, für die Mitth. der bern. naturf. Gesellsch. einen ähn- lichen Aufsatz zu schreiben, von welchem der Bericht in diesen Nachrichten nur eine vermehrte Auflage war. Wie sehr gegen den Willen der Mitglieder derselbe geschrieben war, beweist, dass gerade der Präsident der Gesellschaft mir in Gegen- wart mehrerer angesehener Personen seinen Dank und die Befriedigung darüber aussprach, dass ihm der betreffende Aufsatz ein ehrendes Tauschgesuch eingetragen habe. Dass ich später von demselben verleugnet wurde, ist nicht meine Schuld. Meine Anklagen gegen die Museumskommission halte ich nicht für widerlegt. Wie ärmlich die Beweisgründe von Prof. Studer sind, zeigt, dass Herr Notar F. Jäggi, der Präsident des entomol. Vereines, als Prof. Dr. Th. Studer seine Ent- gegnung schrieb, erst seit vier Wochen zum Mitgliede der Museumskommission ernannt worden war. Es hatte den vortrefflichen Mann viele Ueberwindung gekostet, diese Wahl anzunehmen, un] erst auf unser aller Zureden entchloss er sich dazu, denn die bernischen Entomologen halten in frischer Erinnerung, wie schwer es in dem Streite gegen den frühe- ren Conservator der entomol. Sammlungen hielt, nur ein Fünkchen von Recht zu erhalten. Herr Professor Studer hat vollkommen vergessen, dass, wie ich aus Herrn Pfarrer Rätzers eigenem Munde weiss, dieser verdienstvolle Entomologe mir als Rivale bei meiner Bewerbung zur Seite stand. Hätte ich es früher gewusst, so ich würde wahrscheinlich zu seinen Gunsten zurückge- treten sein. Herr Pfarrer Rätzer hat sich durch mehrere faunistische Abhandlungen in den schweiz. entom. Gesellsch. schon jetzt den Ruf eines bewährten Entomologen gesichert; ihm galt denn auch jene Stelle, aus welcher Prof. Studer gegen mich Kapital schlägt, nicht mir selbst. Die Behauptung, dass ich mich in zahlreichen Gesuchen gemeldet hätte, beschränkt sich auf ein einziges offizielles Schreiben. In einem zweiten früheren Gesuche erbot ich mich zur Beihülfe beim Umzuge und einstweiligen Stellver- tretung des erkrankten Conservators. Mehr Schreiben sind nicht an die Museumskommission abgegangen. Dass Herr Lehrer Steck, ein junger Mensch, ein Staats- examen gemacht hat, glaube ich nie in Abrede gestellt zu 02 .. 1882. Entomol. Nachrichten. No. 6. haben. Dagegen bedauere ich zur Steuer der Wahrheit bei- fügen zu müssen, dass dies Examen dasjenige eines Sekun- darlehrers war und daher nicht, wie Professor Studer es darstellt, für dessen Befähigung als Conservator Zeugniss ablegte. Vielmehr war darin von Zoologie, geschweige denn gar von Entomologie kaum die Rede. Ich achte Herrn Lehrer Steck sehr und bedaure, dass derselbe durch die Darstellungs- weise des Herrn Prof. Th. Studer in diese leidige Angelegen- heit hineingezogen worden ist. Dieses nun zur Richtigstellung der Entgegnung des Herrn Prof. Dr. Th. Studer. Auf weitere Widerlegung lasse ich mich nicht ein, obige Punkte zeigen deutlich genug, wie über den Ausfall dieses Zoologen gegen mich zu denken ist. Zugleich sei dieses auch mein letztes Wort in dieser fata- len Sache. Dr. 6. Haller, Privatdocent. or Literatur. Das „Entomologische Repertorium‘“ hat, trotzdem es von vielen Seiten dringend gewünscht wurde, im vergangenen Jahre dennoch nicht eine hinreichende Anzahl von Abon- nenten gefunden, um die Druckkosten zu decken. Es ist auch in diesem Jahre nicht vorauszusetzen, dass die Zahl der Abnehmer sich bedeutend vergrössern würde, und so- mit ist eine weitere Fortsetzung desselben aufgegeben worden. Indessen haben gerade die Literaturberichte so vielseitige Anerkennung gefunden und es sind auch in diesem Jahre wiederum so dringende Wünsche nach denselben ausgedrückt worden, dass wir uns entschlossen haben, einen Mittelweg 'einzuschlagen. Wir werden auch ferner über die hervor- ragenderen Publikationen auf entomologischem Gebiete in zusammenhängender Weise — willkürliche Referate haben ge- ringen Zweck — referiren, die allgemein interessirenden Artikel ausführlicher besprechen, exotischer Arten dagegen nicht erwähnen. Stettiner entomologische Zeitung, 1882, 1—6. Rosenhauer, Prof.,, Käferlarven. Aus dem Nachlasse des Prof., Rosenhauer wird sein das Studium der Käfer- larven behandelndes Manuscript veröffentlicht. Meist deutsche, einige ausserdeutsche Arten. 70 Species auf S. 1—32 und 129—171. 15. März. Entomol. Nachrichten. No. 6. 93 Dr. Staudinger giebt S. 35— 78 den Schluss seines „Beitrags zur Lepidopteren-Fauna Central-Asiens.“ C. Ploetz (S. 87—101) setzt „die Hesperiinen-Gattung Eudamus und ihre Arten‘ fort und schliesst sie. A. Hoffmann, zur Naturgeschichte von Cidaria vittata Bkh. = lignata Hb. Beschreibung der Raupe, 101—2. C. A. Dohrn, exotische Coleopteren, 102—110. D. Gronen, Notizen über südamerikanische Honigbienen, 110—13. Dr. H. Hagen, Papilio Sinon oder Podalirius? Letzteres, 8.172. Baron v. Nolcken, lepidopterologische Notizen (während eines Winteraufenthalts in Cannes). Erste Stände, Vor- kommen etc., verschiedener Arten. S. 173—201. M. von Hutten-Klingenstein, Aufzählung der i. J. 1881 „an Saft“ gefangenen Nachtschmetterlinge (in Ungarn), 202—9, O0. Wackerzapp, Cymatophora fluctuosa Hb. (Beschrei- bung der Raupe), 211—13. C. A. Teich, Bemerkungen über das Vorkommen einiger Schmetterlingsarten in Livland, 213—16. Dr. H. Hagen, über Psociden im Bernstein, I. Theil, 217 — 31. V. v. Röder, Dipterologica [Triclis (Dasypogon) haemor- rhoidalis Fab. = Scytomedes menstrua Löw in litt.], 244—45. C. A. Dohrn, exotische Coleoptera, 245—59. Prof. Dr. Eimer, über eine Wanderung von Dipteren und Libellen (am 2. 3. u, 4. Sept. 1880 im Ober-Engadin), S. 260. Entomologisk Tidskrift. Stockholm, 1881, 3 u. 4. Ersch. 1882. W. M. Schöyen, über einige neue Schmetterlings-Varie- täten aus dem arktischen Norwegen, 119—24. Mit Tafel. (Harpyia Bifida v. Saltensis; Asphalia Flavicornis v. Fin- marchica; Anaitis Paludata v. (ab?) Obscurata; Cidaria Turbata v. Arctica.) H, D. J. Wallengren, Skandinaviens med ögonlock for- sedda Tineides (die Tineae operculatae Skandinaviens), 124—36, 48 Typen dieser Familie aus den Gen, Nepti- cula, Opostega, Bucculatrix, Cemiostoma, Phyllocnistis und Lyonetia. 94 1882. Entomol. Nachrichten. No. 6. Derselbe, Skandinaviens Conchylididae (die Conchilididen, e. Gruppe der Tortrieiden, Skandinaviens) 137—44. Die Genera Conchylis und Coccyx sind die Vertreter der | Conch. in Sk. O0. M. Reuter, till Kännedom om Sveriges Psylloder (zur Kenntniss der Psylloden Schwedens), 145—72. Verzeich- niss der in Schweden gefundenen Ps., 60 Arten. Sven Lampa, nagra anmärkningar om Leptura quadripu- - stulata Fab. (Bemerkungen über L. 4—p.) 173—4. Soll nur Varietät ven L. quadrifacciata L. sein und in Sibirien vorkommen. H. D. J. Wallengren, revision af attannloie Tipulidae 177—208. (Folgende neue Genera: Nasiterna, Diazoma, Verucina, Ninguis). O. Sandahl, smärre meddelanden (kleinere Mittheilungen), 209—215. Neue Fundörter von Käfern und Schmetter- lingen. | | W. M. Schöyen, Bemaerkninger angaaende de i Staudinger Wocke’s Katalog opförte variationer af Oadrina 4-punc- tata, 216—19. C. leucoptera = C. 4-punctata v. cinera- scens® Tengstr. = Menetriesii Kretsch.; ebenso C. m. Ev. = C. petraea Tengst. The Canadian Entomologist, 1882, Nr. 1. Wm. Saunders, entomology for beginners (Pieris proto- dice), 1—2. W.H. Edwards, descr. of 2 new species of N.-American Butterflies, 2—6. W. H. Harrington, field notes — 1881. Verschiedene Beobachtungen über Vorkommen. G. H. French, 2 new species of Isosoma, 9—11. Dr. G. Hagen, the oldest figures of N. Amer. Insects, 11—13. Diese Abbildungen sind in „Jacobi Petiveri opera etc. oder Gazophylacium“ 2 Bd. fol., enthalten; erschienen zwischen 1695 und 1715 in London. Jos. Monell, notes on Aphididae, 13—16. A. R. Grote, new moths, chiefly from Arizona, 18—20. E.W. Claypole berichtet über Mittel zur Vertilgung einiger Insekten, H. Skinner theilt mit, dass sich die 9 © von Argynnis Idalia meist im Grase verborgen halten. Wiener Entomologische Zeitung. 1882, 1. Prof. F. Brauer, über die Verwandtschaft und systema- tische Stellung der Blepharoceriden, 1—4. NZ a ET GE A ul ih I ABA FR 1 a ca WELLE Er RE EN I N FIIR S Pol Ach EEE kaake ah le 1x yf N, % T h 15. März. Entomol. Nachrichten. No. 6. 95 L. Ganglbaur, Beiträge zur Synonymik der europäischen. und kaukasischen Cerambyciden, 5—13. Dr. Franz Löw, über eine noch unbeschriebene Eschen- blattlaus (Pemphigus nidificus), 13—19. C. R. Osten-Sacken, Synonymica concerning exotic dipte- rology, 19—21. H. von Mitis, Beitrag zur Falter-Fauna von Bosnien, The Entomologist. London, 1882, Januar-Heft. — 7. Jenner Weir, notes on the Lepidop- tera of the Orckney Islands, 1—5. A. J. Spiller, notes on the Lepidoptera of Natal, 5—10. F, B. Bridgman and E.A. Fitch, introductory papers on Ichneumonidae, Forts., 11—14. Februar-H. — T. J. King, the Linnean order Neurop- tera, 25—39. Einleitende Uebersicht über die ganze Ordnung. R. South, contributions to the history of the British Ptero- phori, 31—36. G. J. B. Hodgkinson, a Coleophora (adiunctella) new to Britain. März-Heft. — 7. Jenner Weir, aberrations in the ge- nus Argynnis, mit 1 col, Tafel, 49—51. Wm. J. Argent, notes of captures in the New Forest 51—53 Sir John Lubbock, observations of the habits of ants, 53—56. N. Cooke, Cheimotobia myricaria mihi, a Geometra new to science, 57—58. R. South, the Tortrices of North Devon, 58— 60. W. W. Fowler, natural localities of British Coleoptera, 60—64. Il Naturalista Siciliano. 1881/82. Palermo. (Entomologischer Inhalt.) Nr. 1. E. Ragusa, Coleotteri nuovi e poco conosciuti della Sicilia, neue und wenig bekannte Käfer Sieiliens, 5—9. Neu: Chlaenius vestitus v. Oreteus Rag.; Adelops Destefanii Rag., Eretmotes Palumboi Rag; Agrypnus himerensis Rag. E. Ragusa, un Papilia Machaon Lin. lillipuziano, S. 24 mit Abbildung. Nr. 2. G. Gianelli, venti giorni in Sicilia. Note di un Lepidotterofilo, 31—36. Mit Liste der im Mai in Sicilien gesammelten Schmetterlinge, 96 1832, Entomol. Nachrichten. No. 6. E. Ragusa, note su alcuni Lepidotteri Siciliani, mit Tafel III. (Hermaphrodit von Rhodocera Cleopatra; nov. ab. Bellieri von Lycaena Telicanus; ab. von Epinephela Ja- nira v. Hispulla; Orgyia Dubia Splendida Ramb.; Org. Ramburiü Mab. T. De-Stefani, osservazioni entomologiche fatte nel terri- torio di Sciacca e descrizione d’un nuovo Tachytes, 38—42. Hymenopterologisches, Coleopterologisches; Tachytes Co- ‚stae Destef. n. sp. E, Ragusa, coleotteri nuovi o poco conoseiuti della Sicilia, 42—44. Zonitis bipunctata Rag. n. sp.; Zon. nana Rag. n. sp.; Torneuma Sicula Rag. n. sp. Nr. 3. L. Failla Tedaldi, nota sulla Blemnocampa Me- lanopygia Costa, 57—62. E. Ragusa, coleotteri nuovi ete., 62—64. Carabus auratus vw. Siculus Rag.; Anisotoma Heydeni Rag. n. sp.; Carto- dere pilifera Reitter; Rhizotrogus Nebrodensis Rag.; At- talus parietariae Er. A. Fauvel, Homalota leporina Fauv. n. sp., 65. Species des Hymenopteres d’Europe et d’Algerie par E. Andre, Beaune, 1882, Das 12. Bändchen dieser Naturgeschichte der Hymeno- pteren ist erschienen. Es enthält die Fortsetzung der Ein- leitung zur Naturgeschichte der Ameisen — Nestbau, Fütterung, Pflege der Larven etc. — und zugleich einen Nachtrag zum ersten Bande: Corrigenda et Addenda; eine alphabetische Liste der Nahrungspflanzen der Tenthrediniden und eine ebensolche der im ersten Bande angeführten Schma- rotzer, endlich ein Gesammtregister. Beigegeben sind zwei Tafeln zur Naturgeschichte der Ameisen. Wir fügen der obigen Notiz über die Species des Hy- menopteres d’Europe et d’Algerie die Nachricht hinzu, dass Herr Ed. Andre, der Herausgeber dieses Werkes, eine An- erkennung seitens der französischen entomologischen Ge- sellschaft durch Verleihung des Preises Dollfuss gefunden hat. Die Anerkennung der Hymenopterologen Europa’s ist seinem Bestreben von vornherein zu Theil geworden. EAN AO Yan Jener deutsche Entomologe, von dem in „Le Naturaliste‘‘ vom 1. Fe- -bruar mit Bezug auf C. Olympiae die Rede ist, wird ersucht, seine Adresse gefälligst der Redaction der Entom. Nachr. mitzutheilen. Dr. Pipitz. J.Dorfinger & Söhne, Naturalienhändler in Salmannsdorf No. 28, bei Wien, empfehlen ihr reichhaltiges Lager von gestopften Säugethieren. und Vögeln, Skeletten, Reptilien, Käfern, Schmetterlingen und prä- parirten Raupen zu billigen Preisen. Schöne und gesunde Cocons von den prächtigen indianischen Seiden- raupenschmetterlingen Actias Se- lene, 23 9d jedes oder 30s per Dutzend, Attacus Atlas, 1s 6d jedes oder 15s per Dutzend, Antherea Mylitta, 10 d jedes oder 9s per Dutzend und andere Species. Adressiren an Watkins & Doncaster, 36 Strand, London WC. Ausgezeichnete Injeetions- und Tinetions-Präparate aus dem La- boratorium des Herrn Professor G. Frey sind zu billigsten Preisen zu haben bei Theodor Ernst, Optiker, Zürich. 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J. nach den Canari- schen Inseln — nach Gran Canaria überzusiedeln und dort in seinen reichlichen Mussestunden Insecten aller Ordnungen, insbes. Lepidoptera und Coleoptera, sowie auch gelegentlich Mineralien, Vogelbälge und Eier zu sammeln. Alle diejenigen, welche refleetiren, Naturobjecte von den Oanarischen Inseln zu erhalten, werden gebeten, sich an dem Unternehmen in der Art zu betheiligen, dass sie Antheilscheine erwerben. Ein Antheilschein von 20 Mk. garantirt für. 60 Coleopteren, ein solcher von 50 Mk. für 60 Lepidopteren im aufgespannten Zustande. Die. betr. Sachen werden von Heinrich Boecker’s Institut für Mieroscopie in Wetzlar an die Herren Abonnenten dirigirt. Es wird gebeten, die Beiträge umgehend, womög- lich vor Ende Februar an den Unterzeichneten gelangen zu lassen. Hochachtunssvollst Ernst Boecker in Wetzlar. Herr Ernst Boecker ist uns als wissenschaftlich gebildeter, sehr eifriger Sammler gut bekannt. Wir haben ihm bereits namhafte Auf- träge ertheilt und können ihn nur dem allgemeinen Vertrauen empfehlen. Mainz, den 6. Februar 1832. Dr. August Nies, Wilhelm von Reichenau, Lehrer der Naturwissenschaften Custos des Mainzer insbesondere der Mineralogie an der zool. Museums. Grossh. Realschule I. Ordn. in Mainz. Druck von Herreke & Lebeling in Stettin. VII. Jahrgang 1882. Be Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 19. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark " (8 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- 'pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke | von Y, Bogen (8 Octavseiten) 3 Mark. .C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaetion betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 9. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft VII. | Inhalt von No. 7. Seite ! Henschel, Beitrag zur Synonymie der Tomiidn . .. 9 Booch-Arkossy, über unbekannte Rhopaloceren-Raupen 99 Lentz, Naeendesataliea 'n: Preussen . 20... °.2....0100 kateratur. 7.29% Br. L0r Reuter, Verz. cher Hefnifteren 2 a RE AROG Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Bestimmungstabellen europ. Coleopteren - . » . ......101 Ä Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) = Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere ‚Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach ; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca. 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. In meiner neuesten Lepido- pteren-Preisliste XXV werden 5—6000 Arten Lepidopteren, circa 450 präp. Raupen, 120 lebende Puppen-Arten etc. angeboten. Von Puppen erhielt ich noch direct in grossen, gesunden Exemplaren, die ich zu folgenden Preisen abgeben kann: Attacus Atlas & 5 Mk., Platyn. Ceeropia & 75 Pf. (25 & 15 Mk.), Platyn. Promethea & S0 Pf. (25 & 15 Mk.), Telea Polyphemus & 75 Pf. (85 & 20 Mk), . Actias Selene & 5 Mk., Antheraea Roylei & 5 M. Von dem ächten grossen Ornith. Priamus, Helena, Pap. Ulysses u. a. Molukken-Arten (seit 20—30 Jahren nicht frisch gekommen), kann ich einige frisch erhaltene Prachtstücke abgeben. Auch liefere ich 100 exotische Lepidopteren in circa 50 unbe- stimmten Arten in Düten aus Cen- tral- Amerika, Columbien ete. 325M. 1000 dito in 4—500 Arten & 200 M.., richtig bestimmt pro Art 10 Pf. theurer Blasewitz-Dresden. Dr. O. Staudinger. THE ENTOMOLOGIST’S MONTHLY MAGAZINE. Price Sixpence, Monthly, 24 pages _ $vo, with occasional Illustrations. Conducted by J. W. Douglas, R. Me. Lachlan, F. R. S, E. C. Rye, F. Z. S. and H. T. Stainton, F.R. S. This Magazine, commenced in 1864, contains standard artieles and notes on all subjeets connected with Entomology, and especially on the Inseets of the British Isles. Subseription — Six Shillings per _ Volume, post free. 'The volumes commence with the June number in each year. Vols. I. to V. (strongly bound in eloth) may be obtained by pur- chasers of the entire set-to date, at the increased price of 10 s. each; the succeeding vols. may be had separately or together, at 7/5 each. London: JOHN VAN VOORST, I, Paternoster Row. N. B. — Communications, &c., should be sent to the Editors at the above. address. Eine Naturwissenschaftliche Bibliothek ist zu verkaufen bei Schrebank in Tworkau O/S. 1. April. Eintomol. Nachrichten. No. 7. 9% Beitrag zur Kenntniss der Synonymie der Tomiciden. Unter dieser Aufschrift veröffentlicht Herr Fr. A. Wachtl in der Wiener entomologischen Zeitschrift (I. Jahrgang, Heft 2, S. 34) einen Artikel, worin der Herr Verfasser den Nachweis zu erbringen versucht, oder richtiger gesagt er- bracht zu haben glaubt, dass der so lange ersehnte Tomicus cembrae Heer eigentlich nicht nur kein seltener, sondern sogar ein sehr häufiger Käfer sei, der bisher nur stets verkannt (?!) wurde und dass er mit dem von Eichhoff als T. amitinus beschriebenen identisch ist. Weiter heisst es in den Ausführungen Herrn F. A, Wachtl’s3. 0 22.R: „Eichhofi*) giebt ferner an, dass zwischen cembrae und amitinus ein konstanter Unterschied darin be- stehe, dass beim ersteren die ersten beiden Nähte der Fühler- keule fast scharfwinkelig gegen die Spitze vorgezogen sind, während sie beim letzteren nur im schwachen Bogen wellenförmig gekrümmt sind. An den Fühlerpräparaten — fährt nun Herr Wachtl weiter fort — die ich anfertigte, konnte ich jedoch diesen Unterschied, selbst bei sehr starker Vergrösserung, nicht wahrnehmen.“ — Ja, wenn Herr Wachtl diesen letzteren Unterschied nicht wahrnehmen konnte, was berechtigte ihn denn zur Annahme, dass die zu untersuchenden Exemplare Tom, cem- brae seien? Herr Wachtl hatte eben den cembrae gar nicht vor sich, sondern den echten amitinus, welcher gar nicht selten selbst bis 1500 m. aufsteigt und in diesen beträcht- lichen Höhenlagen ohne Unterschied die Zirbe wie tiefer unten die Hochgebirgslärche befliegt. Das Vorkommen aber an Zirbe macht aus einem echten und rechten amitinus noch immer keinen cembrae. Dass aber jene, aus Zirbe stammenden oberengadiner Käfer, auf welche sich die Beweisführung Herrn Wacht!’s in erster Linie stützt, nur amitinus sind, dies darf ich um so bestimmter behaupten, da ich ja dieselben, bevor sie in den Besitz des genannten Herrn über- gegangen waren, zur Untersuchung in der Hand hatte und gegenwärtig noch eine Serie von circa 300 Exem- plaren besitze, welche alle gleichzeitig mit jenen des Herrn Wachtl und zwar an einer und derselben Zirbe, ja sogar von einem und demselben Sammler, gesammelt worden sind. *) Eichhoff erklärt aber ausdrücklich, dass ihm Tom. cembrae aus eigener Untersuchung nicht bekannt sei, * 98 1882. Entomol. Nachrichten. No. 7. Aber selbst wenn mir die Provenienz der fraglichen Exemplare nicht bekannt wäre, müsste ich, gegenüber einem so scharf blickenden Entomologen wie Herr Wachtl es ist, meine obige Behauptung aufrecht erhalten, da der ab- weichende Bau der Nähte einen so leicht erkennbaren und so deutlich in die Augen fallenden Character bildet, dass jeder Zweifel bezüglich der beiden Arten cembrae und ami- tinus, selbst für den Laien als ausgeschlossen betrachtet werden muss. Die wirklich ständigen Charactere der drei Arten unserer einheimischen, $8zähnigen Borkenkäfer schmelzen mehr und mehr zusammen, wenn man die bezüglichen Unter- suchungen — so wie es meinerseits geschehen — nicht etwa auf Dutzende oder Hunderte beschränkt, sondern auf Tau- sende von Exemplaren der verschiedensten Gegenden, Höhen- lagen und Holzarten ausdehnt. Diese vergleichenden Unter- suchungen haben mich denn auch zu dem Resultat geführt, dass bei cembrae, amitinus und typographus als ständige*) Artenunterschiede einzig nur zu gelten haben: Bildung der Nähte der Fühlerkeule und Sculptur der Flügeldecken. Danach lassen sich aber diese drei Arten in folgender Weise mit wenig Worten vollkommen scharf characterisiren: I. Nähte 1 und besonders 2 der Fühlerkeule in scharfen hohem Bogen gegen die Spitze aufsteigend. a. Zwischenräume der Punktreihen der Flügeldecken weder sekörnelt noch reihig punktirt. typographus. b. Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken reihig punktirt oder gekörnelt**) oder runzelig punktirt, cembrae. II. Naht 1 und 2 der Fühlerkeule fast gerade mit kaum merklich bogigem Verlauf. amitinus. Wien, den 10. März 1882. G. Henschel, Prof: a. d. k. k, Hochschule f. Bodenkultur. *) Erst mit dem Auffinden von Uebergangsformen auch bezüglich dieser wenigen noch übrig gebliebenen Oharactere würde der Beweis der Zusammengehöriskeit der einen und anderen Art als erbracht angesehen werden können, und zweifle ich auch gar nicht, dass sich diese Glieder, wenn auch nicht gleich, so doch im Verlauf der Jahre noch werden finden lassen. %**) Zwischen der reihigen Punktirung und der fast körnlichen Seulptur liegen eine grosse Reihe feiner Uebergänge, deren dritte gewissermassen die runzelige Punktirung bildet. 1. April. Entomol. Nachrichten. No. 7. 99 Ueber unbekannte Rhopaloceren-Raupen. Von: Hans Booch-Arkossy, Leipzig. Es hat gewiss schon mancher Sammler die Unkenntniss, in welcher wir uns über eine grosse Zahl der europäischen Rhopaloceren-Raupen befinden, schmerzlich empfunden, so dass es für geboten erscheint, die Ursachen dieses Miss- standes näher zu erörtern, damit vielleicht der Schleier, der über diesem Theile unserer heimathlichen Lepidopterologie lagert, etwas gelüftet werde. Die Literatur, welche durchschnittlich dem Sammler zu Gebote steht, enthält über diesen Punkt oft Widersprüche, drückt sich kurz oder ungenau aus, wenn sie nicht den Su- chenden völlig im Stiche lässt und schweigt. Es fehlen uns solche Beobachtungen, wie sie unsere nordamerikanischen Kollegen in „Edwards, The Butterflies of North-America“ niedergelegt haben, fast vollständig, ein Zeichen, dass uns jene Entomologen wenn nicht überholt haben, so doch min- destens auf dem Punkte stehen, uns auf diesem Gebiete auszustechen. Vor noch wenigen Jahren kannten die Nordamerikaner nur einen geringen Bruchtheil ihrer Tagfalterraupen, und zu welch’ stattlicher Anzahl sind sie durch energisches, auf- merksames Studium in so kurzer Zeit gelangt! Das oben- erwähnte, bekannte Werk liefert den deutlichsten Beweis hierfür. Wenn wir die letzten Jahrzehnte unserer Literatur durchgehen, so finden wir im Vergleich mit den Fortschritten der Amerikaner ungemein spärliche Mittheilungen über bisher unbekannte Rhopaloceren-Raupen, während über Heteroceren durchaus kein Mangel an gediegenen Arbeiten vorhanden ist. Die Amerikaner verdanken ihre überraschenden Erfolge hauptsächlich der praktischen Art und Weise, mit der sie die Zucht der Tagschmetterlingsraupen in die Hand genommen haben, indem sie sich weniger mit dem mühsamen Suchen der Raupen befassen, sondern vielmehr beobachteten, welche Pflanzen die Falter vorzugsweise aufsuchten und hiernach Versuche anstellten, gefangene Schmetterlinge in einem um die vermuthete Futterpflanze gespannten Gazebeutel zum Eierablegen zu veranlassen. Durch diese Experimente wurden die befriedigendsten Resultate erzielt; allerdings muss dabei bemerkt werden, dass derartige Zuchtversuche nur im Freien, entweder in Wäldern oder Gärten, selten aber im Zimmer mit Erfolg vorgenommen wurden. Auf diese Weise lernten jene Entomologen nicht nur 100 1882. Entomol. Nachrichten. No. 7. die Raupen, sondern die ganze Entwickelung der unteren Stände der interessantesten Tagschmetterlinge eher kennen, als durch das oft sehr zweifelhafte Aufsuchen der Raupe selbst. Warum wird nun aber bei uns nicht in gleicher Weise gezüchtet und beobachtet? Sicherlich würden wir im Zeit- raume weniger Jahre um die Kenntniss einer ansehnlichen Zahl Rhopaloceren-Raupen bereichert und wieder eine Auf- gabe der Entomologie ihrer Lösung genähert sein. Nacerdes italica in Preussen. Einen merkwürdigen und für Ostpreussen kaum irgend- wie zu erklärenden Fang hat im Sommer 1881 einer meiner entomol. Freunde, Herr Hartert, gemacht. An dem Holz- werk der Herrnbadestelle bei Pillau zeigen sich jährlich an sonnigen Sommertagen in ziemlicher Menge Stücke von Nacerdes melanura L. Unter diesen fand H, ein kleines durch dunkle Farbe ausgezeichnetes Stück @, welches ich anfangs für eine Var. von melanura hielt, bei näherer Be- trachtung aber als zu N. italica Chevr. gehörig erkannte, die von Ganglbaur in den Bestimmungstabellen der Europ. Coleopteren IVa pag. 4 schön beschrieben ist. Was von dieser Beschreibung bei meinem Expl. abweichend ist, betrifft nur die Färbung einzelner Theile des Kopfes und Halsschildes. Beide sind vorn pechbraun, hinten rothgelb; die Schenkel sehr dunkel, Schienen und Tarsen mehr gelb. Das ist indifferent. Dagegen schon die Form des Halssch. zeigt das Kriterium für eine eigene Species (bei Stein und Weise noch nicht angegeben); es ist nämlich von der Basis bis zur Mitte gleichbreit; die Ränder zeigen keine Ein- buchtung, wie sie bei melanura sehr deutlich ist, so dass die Hinterwinkel nicht seitlich vorragend sind. Die Länge ist 8 mm., also noch um 2 mm. geringer, als sie das von Ganglbaur angeführte Stück von Livorno zeigt. Die Naht der braunen, hinten wie bei melanura schwarzen Fld. ist sehr schmal gelb, der Seitenrand derselben gelb gefärbt. — Aber wie ist der offenbar dem Süden Europas angehörige Käfer nach dem Norden gekommen? Allerdings haben wir Insekten, deren Heimath südlicher ist, wie Cieindela lite- rata var. sinuata Fabr. (bei Pillau), Acanthaclisis occi- tanica Vill. (bei Pröbbernau u. Kahlberg auf der frischen Nehrung), aber aus Italien kommen Schiffe wohl selten, mit Holz befrachtete gewiss nie nach Pillau. Das Indigenat des 1. April. Entomol. Nachrichten. No. 7. a KONER Käfers in Preussen ist natürlich mehr als fraglich: jeden- falls wird aber diese wunderbare Entdeckung weiter ver- folgt werden. Königsberg i. Pr,, 21. März 1882. Professor Dr. Lentz. ED a ran Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleopteren. Von diesen von Herrn Edm, Reitter hervorgerufenen und im Verein mit Freunden herausgegebenen Bestimmungs- tabellen, deren wir schon in früheren Jahrgängen der Ento- mologischen Nachrichten erwähnten, sind in den neuesten „Verhandlungen der zool.-botan. Gesellschaft in Wien, 1881, I. Halbjahr“ wiederum 2 neue Tabellen erschienen, nämlich von Ed. Reitter die der Familien Paussidae, Clavige- ridae, Pselaphidae nnd Scydmaenidae; von Ludwig Ganglbaur die der Cerambycidae (erster Theil). Frei- lich bleibt der grössere Theil dieser Tabellen noch immer der Erwartung, indessen dürfen wir uns wohl der Hoffnung hingeben, dass durch Vergrösserung der Zahl der Mitarbeiter ein schnelleres Erscheinen derselben möglich sein wird, be- sonders, da Herr Reitter selbst einen grossen Theil der schwierigeren Arten schon bearbeitet hat. Auch dies Mal hat er sich der Mühewaltung unterzogen, die Arten der obengenannten Familien der Kleinkäfer zu sichten; seine vorgehenden Studien und früheren Bestimmungstabellen, so- wie sein reiches Material boten ihm ausreichende Mittel dazu. Wie sehr die Zahl der Arten in diesen Familien ge- wachsen ist, sagt er in der Einleitung; Schaum gab vor 30 Jahren 150 Arten an und meinte, dieselben seien ziem- lich erschöpft; Reitter zählt heute 568 auf, nämlich Paus- sidae (Reitter schreibt abwechselnd Pausidae und Paussidae) 1 Gattung 4 Arten; Clavigeridae 2 Gattungen, 17 „ Pselaphidae 32 ‚2 333. Scydmaenidae 12 5 DAN zusammen 47 Gattungen, 568 Arten. Wie man leicht erwarten kann, befinden sich unter den beschriebenen Arten eine ganze Anzahl neuer. Es sind: Claviger Perezii, Carniolicus, Caspicus; Chennium Steiger- waldi, antennatum; Batraxis Hampei; Reichenbachia Queden- feldti; Decatocerus bicornis; Machaerites Ludyi, Revelierei, myrmido; Bythinus caviceps, Viertli, Grouvellei, Marthae, verruculus, pedator, Etruscus, ursus, Porzenna, Aelistae, 102 1832. Entoranl. Nachriehten. No. 7. Ehlersi, Oertzeni, Hopffgarteni, Stussineri. Pselaphus (a- spicus, Revelierei, argutus, Ganglbaueri, Simonis; Tychus angulifer, rufopictus, anophthalmus, Lenkoranus, integer, Corsicus, dentifrons, grandiceps; Zibus adustus, laeviceps; Philus Aubei; Trichonyx Talychensis; Euplectus Aubeanus, Carpathicus, Bescidicus, occipitalis, afer, Bonvouloiri, Naren- tinus; Bibloporus variicolor; Trimium Diecki, imitatum, Do- mogleti, Aemonae. — Euthia formicetorum; Cephennium Nicaense, maius, difficile, simile, Carnicum, Hungaricum, Algeciranum, Judaeum, apicale, Aubei, minimum, rotundi- colle; Neuraphes Lederianus, solitarius, eximius, Capellae, leptocerus, tenuicornis, Margaritae, proximus, similaris, Ehlersi, Titan, pusillimus, dubius, Brucki, Diocletianus, ni- grescens, Revelierei; Scydmaenus Damryi, Baudii, leptoderus, microphthalmus, picipennis, globulipennis; Euconnus barba- tulus, puniceus, robustus, sanguinipennis, Gredleri, Kraatzii; Eumicrus Olivieri, Georgi, Spartanus, Perrisii; Eudesis aglena; Leptomastax sublaevis. Die beigegebene Tafel XIX enthält 81 bildliche Darstellungen von Fühlern. S. 443—592. Ganglbaur theilt die Cerambyciden in 2 Subfamilien ein: Cerambycitae und Lamiitae (entsprechend Thomson’s Anaulacnemitae und Metaulacnemitae); die Cerambyeitae in 3 Hauptgruppen: Lepturini, Cerambycini, Prionini. Der erste Theil geht bis zu den Prioninen, S. 681—758. Die beigegebene Tafel erläutert Körpertheile der Larven und Käfer. RK. nn Literatur. Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaftin Wien, 1881. XXXI. Bd,, IL. Halbjahr. 1882. (Entomol. Inhalts.) A. Sitzungsberichte. Rogenhofer, A,, über Hauptflugjahre des Maikäfers, S. 24, Derselbe, Sarothripa nilotica, eineneue Nycteolide aus Egypten, S. 26. Lichtenstein, J., über die pupifere Form von Vacuna alni, 30, B. Abhandlungen. Mik, Jos., dipterologische Mittheilungen, II, 315—830. Mit Taf. XVIL. Zwei neue Arten: Lasiopa Mannii dQ von 1. April. Entomol. Nachrichten. No. 7. 103 Brussa und Triest; Dicratona Reitteri d2 aus Südtirol. Die Gattung Clinocera Meig. Ueber die systematische Stellung des Genus Hilarimorpha Schin. Reitter, E,, zur Pselaphiden- und Scydmaeniden-Fauna Sy- riens, 331—36. Osten-Sacken, C. R., Verzeichniss der entomologischen Schriften von Camillo Röndani, 337 —44. : Mik, Jos., einige Worte über P. Gabriel Strobl’s „dipterolo- gische Funde um Seitenstetten“, 345—52, Berichtigungen. Derselbe, dipterologische Mittheilungen, III, 355—58. Ueber Tipula atomarıa Deg. Das Männchen von Mochtherus flavipes Meig. Diaphorus Gredleri n. sp. von Bozen. Möschler, H. B., Beiträge zur Schmetterlingsfauna von Su- rinam IV, 393—442. Mit 2 Taf. Reitter, E., Bestimmungstabellen der europäischen Coleo- pteren. V. Enthaltend die Familien: Paussidae, Clavi- geridae, Pselaphidae und Scydmaenidae, 443—59. Rogenhofer, A., und Dr. K. W. v. Dalla Torre, die Hymenopteren in J. A. Scopoli’s Entomologia Carniolica und auf den dazu gehörigen Tafeln kritisch behandelt; 593 —604. Schaufuss, L. W., und Dr. L. Koch, zoologische Ergeb- nisse von Excursionen auf den Balearen, 619—78. Mit 2 Tafeln. Coleoptera, Arachniden und Myriopoden. Neue Arten: Helophorus Punientanus, filitarsis; Stenus tythus; Lasioderma bicolor; Phylax balearicus. Ganglbauer, L., Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren. VII. Cerambycidae, 1 Theil, 681—758. Mit einer Tafel. Mittheilungen der schweizerischen entomolo- gischen Gesellschaft. Vol. VI, Heft 5. 1882. Stoll, O,, über die Wanderheuschrecke von Central-Amerika, Schistocerca (Acridium) peregrina Cl, 199—211. Vor- kommen, Entwicklung, Feinde. Bericht über die 24. Sitzung der schweizerischen entomolo- gischen Gesellschaft am 7. August 1881 in Aarau, 211—15. Liniger, E., die Odonaten des bernischen Mittellandes, 215—39. Vorkommen. Nekrolog des Dr. E. Schindler, 230—31. Christ, Erebia Eriphyle Freyer, 231—39. Derselbe, Erebia Pyrrha Fab. var. vogesiaca, 239—43, 104 1882. Entomol. Nachrichten, No. 7. Nachruf (Johann Chr. Rothenbach), 243—50. | | Stierlin, Beschreibung einiger neuer Rüsselkäfer, 250—56. Ötiorhynchus Dobrutschae, Türkei; O. parvulus, Türkei; Erirhinus Merkli, Südungarn; Cionus Merkli, Türkei; Trachodes Heydeni, Kroatien; Meira Grouvellei, Mentone. - The Entomologist’s Monthly Magazine, London, 1882. Nr. 212, Januar. Saunders, Edw., notes on the entomology of Portugal; VI. Hymenoptera Aculeata, Forts., 169—71, Neu: Panurgus Perezi; Anthophora Thomsoni. Meade, R. H., annotated list of British Anthomyüidae, Forts., 172—16. Barrett, C. G., notes on British Pterophoridae, 177—80. Buckler, William, natural history of Emmelesia blandiata, 180—84. Parfitt, &., a new species of Hemiteles (H. persector aus Puppen von Gyrinus natator), 184—85. Barrett, €. G., notes, on British Tortrices, Forts., 185—86. Neu: Brachytaenia Woodiana. Nr, 213, Februar. Cameron, P., notes on Tenthredinidae, Forts, 193—. Neu: T. scotica; Nematus glutinosae; N. salicivorus. Buckler, W., descer. of the larva etc. of Hydroecia nictitans, 195 — 9. Saunders, Edw., on 5 neu British Hymenoptera; with a synoptical table of the genus Sphecodes, 197—200. Nur für England neue Arten. \ Meade,R. H., annotated list of British Anthomyiidae, Forts., 201—5. Neu: Homalomyia spissata. McLachlan, R., measurements in descriptive entomology; a suggestion, 205—7. Millimetermass allgemein empfohlen. Eaton, A. E., an announcement of new genera of the Ephe- meridae, Ergänzung, 207— . Neue Genera: Hagenulus, Teloganodes, Leptohyphes. Nr. 214, März. Stainton, H. T., a few words about Epischnia (Anerastia) Farrella, 217—19. Mathew, Gerv. F,, life history of Callidryas drya Boisd., 219—20. Meade, R. H., Forts. des Verzeichnisses der brit. Antho- myiüdae, 221—24, 1. April, Entomol. Nachrichten. No. 7. 105 Lichtenstein, J., alternative of generation in the Cyni- pidae, 224—27. Butler, A. G., on the butterflies of the genus Teracolus occurring at Accra, gold coast, 227—30. Bates, H. W., notes on the entomology of Portugal. VII. Coleoptera, 230—-33. Atmore, E. A., notes on the Lepidoptera of West-Norfolk, 239—40. ee Verzeichniss Palaearctischer Hemipteren, *) beschrieben v. December 1875 bis Januar 1979 von Dr. Ö.M. Reuter. Heteroptera. Pentatomidae. Sphenaspis Jakovl. Trudi Russk. ent. 1876—1877, p. 12, (Separat-Abdruck); curculionoides Jak. Nord- Persien. Polyphyma Jak. 1. c.p. 73; scrobiculata Jak. p. 74. Nord-Persien. (mit Psacasta verwandt.) Arctoconis (=Irochrotus) caspicus Jak. Bull. Soc. imp. Mosc. 1875, III, 146, Sarepta; caucasicus Jak. 1. c. IV, 149, Caucasus. Trigonosoma Putoni Jak. Trudi 1876--.1877, p. 75, Nord-Persien. Dybovskya Jak. Bull. Mosc. 1876, II, 85 (nahe Ancy- rosoma und Psacasta); ussurensis Jak. 87, Ussuri - Ost-Sibiren.) Podops annulicornis Jak. Bull. Mosc. 1877, II, 280. Sarepta. Cydnus ovatulus Jak. l. c. 282. Astrakhan. Gnathoconus validus Jak. Trudi 1876—1377, 76. Nord- Persien. Menaccarus divaricatus Jak. 1. c. 76, Nord-Persien. Mustha incana Stäl. En. Hem., V. 48, Persien; den- tata Jak. 1. c. 1876—1877, 78. Persien, ist mit voriger synonym, nach Originalen von Jakovleff. Neottiglossa metallica Jak. Bull, Mosc. 1876, III, 88. Ussuri, *) Zwar haben wir im vor. Jahrgang bereits ein Verzeichniss der neuen Hemipteren Europa’s aus der Feder des Herrn von Horvath ge- bracht, wir stehen indessen nicht an, auch dies eine weitere Zone um- fassende zu bringen, trotzdem sich manche Arten des früheren man ed. 106 1882. Entomol. Nachrichten. No. 7. Gomphocranum Jak. (mit Rubiconia verw.); Chri- stophi Jak. Trudi 1876—1877, 79. Nord-Persien. Poecilocoris Jak. l. c. 81 (nahe Eusarcoris); sci- tulus Jak. 1. c. 83. Nord-Persien. Eusarcoris Putoni Jak. Trudi 1876, 216, Amur. Homalogonia Jak. (mit Carpocoris verw.); maculata Jak. Bull. Mosc. 1876, III, 90. Cyrtochilus Jak. Bull. Mosc. 1875, IV, 252; flavoli- neatus Jak. l. c., 254, Ararat (ist. mit Rhombocoris regularis H.—Sch. synonym, sec. Horvath.) Stromatocoris Jak. ]l. c. 1876, III, 92 (nahe Piezo- dorus); amoenus Jak. 1. c, 9, Ussuri; musivus Jak. 1. c. 96. Ussuri. Anchesmus Stäl. En. Hem. V, 66 (nahe Piezodorus) ruficornis Stäl. 1. c. 100. Egypten. Renardia Jak. 1. c. 99 (mit Raphigaster verw.) Typus: Tropicoris decempunctatus Motsch. Bull. Mosc, 1859, IV, 501. Ussuri, Amur. Acrocoris Jak. l. c. 102 (nahe Raphigaster); serra- ticollis Jak. 1. c. 104. Ussuri. Strachia Putoni Jak. Trudi 1876—-1877, 84. Nord-Pers. ; adusta Jak. p. 86. Nord-Pers.; festiva var. albi- ventris Jak. Bull. Mosc. 1876, III, 105. Ussuri. Neostrachia Saund. Ent. Monthl. Mag. 1877, 103; hel- lenica Saund. Griechenland. { Elasmostethus dorsalis Jak. Bull. Mosc. 1876, III, 106. Ussuri, Clinocoris Stäli J. Sahlb. Konigl. Vet. Akad. Handl. XVI 4, p. 16. West-Sibirien. Barbiger Jak. Trudi 1876—1877, 87, furvus Jak. 83 et Saundersi Jak. 89. Nord-Persien. (Genus Aso- pinorum). Dinor(r)hynchus Jak. Bull. Mosc. 1876, 107 (nahe Po- disus); Dybovskyi Jak. Ussuri. Coreidae: Centrocarenus Volxemi Put. Bull. Soc. ent. de France VIII, 1878, OXXIX. Caucasus. Platymelus Jak. Bull. Mosc. 1875, III, 150 (nahe Gono- cerus); Christophi Jak. 151. Sarepta. Stenocephalus albomarginatus Jak. Trudi 1876— 1877. 90. Nord-Persien. | Alydus tangiricus Saund. Ent. M. Mag. 1877, 104. Tanger. 1. April. Entomol. Nachrichten. No. 7. 107 Corizus pallidus J. Sahlb. K. Vet. Ak. Handl. XVI, 4, ‚ 17. Sibirien; cerassicornis var, pictus Horv. Isis 1878. Transcaucasien. Lygaeidae: Berytus setipennis Saund. E. M. M. 1876, 102, Malta, Cardopostethus lineatus Jak. Bull. Mosc. 1875, II, 152, Astrakhan, fulvus Jak. l. c. 155. Sarepta. Lygaeus affinis Jak. 1. c. IV, 10 (ist mit L. Tristami Dougl. et Scott synonym); venustus var. margi- natus Jak. 1. c. 1876, III, 110. Ussuri. Lygaeosoma Lownii Saund. E. M. M. 1876, p. 103. Galileen. Macror(r)hamphus Jak. Trudi 1876, p. 218; caucasicus Jak. p. 220. Derbent. Blissus Putoni Jak. Bull. Mosc. 1875, III, 156. Bogdo. Ischnodemus Championi Saund. E. M. M. 1876 p. 103, Cephalonia (ist mit J. Genei Spin. synonym, nach Puton. Engistus commendatorius (Perez) Put. Lyg. de France p. 23, Madrid; unicolor Jak. Bull. Mosc. 1877, II, 28. Astrakhan. Geocoris Jakovleffi Saund. E. M. M. 1877, 103, Tanger; collaris Put. Bull. Soc. ent. d. Fr. 1878, XXXII (=thoracicus Put. olim, nec. Fieb.) Macropterna Lethierryi Saund. E. M. M. 1876, 221. Attica. Oxycarenus roseus Leth. Ann. Soc. ent, Belg. 1878, 36. Gibraltar. Bycanistes costalis Leth. |. c. Spanien. Bledionotus Reut. Ann. Soc. ent. Fr. 1878, 144; systel- lonotoides Reut,, Syrien. Proderus crassicornis Jak. Bull. Mosc. 1875, IV, 260 [> Stenocarenus Jak. vulsus Jak. Trudi 1876, 223] Derbent. Icus angularis var. corsicus Put. Lyg. de France p. 43. Corsica. Plinthisus megacephalus Horv. Wien. Zool. bot. Verh. 1876, 725, Spanien; pilosellus Horv. Il. c. p. 728, Marou; Putoni Horv. 1. c. 729, Algier, Frankreich, var. coarctatus Horv. l. c. Biskra, Portugal; angu- stulus Horw. l. c. 721, Persien; major Horw.|. c. 732, Algier; hungaricus Horv. Moe. Lyg. Hung. p. 60 (= convexus Fieb, sec. Horv.); Horvathi Saund, 108 1832. Entomol. Nachrichten. No. 7, E. M.M. 1877, 104, Besika Bucht. Isioscytus n. subg. Horv. Wien. Verh. Il. ce. p. 727. Stygnus arenarius var. decipiens Ferr, Hem, Lig, ed. II. p. 21. Italia. Peritrechus flavicornis Jak. Trudi 1876-1877, 90, Nord-Persien; gracilicornis Put. Lyg. de Fr. 55, Frankreich; meridionalis Put. |, c. Süd-Frankreich, Corsica, Syrien (ist synonym mit flavicornis Jak,, nach Horvath),. Pezocoris Jak. (nahe Trapezonotus) Bull. Mosc. 1875, 158; villosus Jak. Sarepta. Pachymerus luridus Jak. Trudi 1876—1877, 92, Nord- Persien; consors Horw, Isis, 1878, Transcaucasien, Anatolien; Putoni (Calyptonotus) Saund., E. M. M. 1876, 221 Algier; Walkeri Saund. |]. c, Malta, Emblethis Verbasci var. bullans Put. Lyg. France, 67; arenarius var. bullatus Put. |. c.; arenarius var. denticollis Horw. Isis. 1873 von Ungarn und Baku scheint vorigen synonym. Drymocoris Jak. Trudi 1876, 223, gibbosus Jak.|. c. 225 (ist mit Lamproplax picea Flor. synonym, Drymus pumilis Put. Lyg. France 71, Frankreich. Scolopostethus brevis Saund. E. M. M. 1876, 221. Malta; Lethierryi Jak., Bull. Mosc. 1877. II, 285. Astrakhan. Notochilus Andrei Put. Lyg. Fr. 77. Frankreich. Camptocera Jak. Bull. Mosc. 1877, 286 (nahe Notochi- lus), Horvathi Jak., 287. Derbent und Astrakhan. Tingitidae: Campylostira (Kalama) Coquereli Put. Ann. Soc. ent, Fr. 1876, 34. Oran. Orthostira parvula var. pallescens, minor (Put.) et major (Put.) Ferr, Hem, Lig. 24, Dicetyonota Putoni Ferr. |. c. 26. Italien. Galeathus scrophicus Saund. E. M, M. 1876, p. 103. Cap Scropha. Tingis perspicuus Jak. Bull. Mosc. 1875, III, 18. Süd- Russland. Monanthia (Platychila) helvina Jak. Bull. Mosc, 1876, III, 111, Ussuri; ovatula Jak. Trudi 1876—1877, 92, Nord-Persien; hellenica Put. Bull. ent. France 1877, LXVIIL, Corfu; strietula Put. 1, c. 1878, LXVI, Oran; (Lasiacantha) histricula Put. 1. c. LXVL, 1: April. Entomol. Nachrichten. No, 7. 109 Madrid; (Lasiotropa) valida Put. 1. c. LXVIV, Syrien; (Tropidochila) eapitata Jak. Buli. Mosc. 1876, III, 110. Ussuri; (Catoplotus) Horvathi Put, l. c. 1878, XXXIH (= flavipes Horv. nec Sign.) Aradidae: Aradus ussurensis Jak. Bull. Mosc, 1876, 113, Ussuri ; macrophthalmus Jak. 1. c. 1878, 1, 130, Derbent; Eversmanni Jak. 1.c., 131, Orenburg; selectus Jak. l. c., 132, Sarepta; Lawsoni Saund. E. M. M. 1877, 59, England; diversicornis Horv. Isis, 1878, Trans- caucasien; hieroglyphicus J. Sahlb. K. Sv. Vck. Ak. Handl. 1878, 4, p. 22 und pulchellus J. Sahlb. 1. c. 23, Sibirien. Leptopterus Perrisii Sign. $, Put. Ann, Soc. ent, Fr. Ser. V, t. 6, p. 280. Mezira atra Jak. Bull. Mosc. 1878, 136, und castanea Jak. l. c. 137, Ussuri. Capsidae: Isometopus mirificus Muls. et Rey, Ann. Soc, Linn. Lyon 1878, Frankreich. Camelocapsus Reut. Bull. Soc. ent. Fr. 1878, CV; oxy- carenoides Reut,, Aetolien. Allorhinocoris Reut. Pet. Nouv. ent. Nr. 147, 33; fla- vus J. Sahlb. K. Vet. Ak. Handl, XVI, 4, p. 24, Sa- repta, Sibirien. Lopus vittatus Horv. P. n. e. Nr. 142, 15, Ungarn; af- finis Jak. Bull. Mosc. 1876, III, 115, Caucasien (wahr- scheinlich nur Varietät von gothicus); subpatellatus Sn. u. Voll. Tijdskr. Ent. XVII, p. 172, Holland (ist gar kein Lopus, scheint ein Pachytoma zu sein. Phytocoris undulatus Reut. Deutsche Ent. Zeitschr., 1877, 26, Turkestan; brachymerus Reut. Ann. Soc. ent. Fr. 1877, 18, Algier; Jakovleffi Reut. |. c. 23, Süd-Russland; insignis Reut. 26, Caucasus; albicans Reut. 29, Griechenland; punctum Reut, 30, Griechen|l.; Reuteri Saund. Trans. Ent. Soc. England; miridioides Leth. Ann. Soc. ent. Belg. XVII, 1878, 38, Spanien. Stenotus Jak. Bull. Mosc. 1877, II, 283; Sareptanus Jak. l. ec. 289, Sarepta, Calocoris vicinus Horv. n. e. Nr. 142, 15, Ungarn; te- nebrosus Reut. P. n. e. Nr. 136, 544, Sibirien; ele- gans Reut. Deutsch. ent. Zeitschr. 1877, 26, Syrien; 110 1882, Entomol. Nachrichten. No. 7. fuscescens Reut. |. c. 27, Griechenl.; histrio Reut. l. c., do.; Jakovleffi Reut. l. c. 23 Turkestan; lim- bicollis Reut. 29 (ist synonym mit trivialis!); fuli- ginosusReut. 29, Griechenl.; melanocephalus Reut, 30, do.; biplagiatus Reut. 30, Macedonien; rubripes Tak, Bull, Mosc. 1876, III, 116. Ussuri ; a; Jak. etc. 1875, III, 165, Astrakhan; fasciatus Jak.|. c. 167, Sarepta; capitatus Jak. r c. 1877, IL, 290, Sa- repta; Samojedarum J.Sahlb.,K. V. A. Handl. XVI, 4, p. 24, Sibirien; nigriceps J. Sahlb. I. c. 25. Si- birien; Zelleri Scott, E. M. M. XII, 104, Palermo (ist nur = var. rubromarginatus Luc. des C. sex- punctatus Fabr.) Megacoelum strigipes Reut. Deutsche ent, Zeitschr. 1877, 31, Griechenland. Pyenopterna persica Reut. P. n. e. Nr. 140, 5, Astrabad. Brachycoleus Steini Reut. D. ent. Zeitschr. 1. c. 32, Griechenland; sexvittatus Reut,, 1. c. Spanien. Lygus distinguendus Reut. P. n. e. Nr. 136, 544, Ost- Sibirien; adustus Jak. Bull. Moc. 1876, Ill, 117, Ussuri. Lygus aurantiacus Snell v. Voll. Tijdschr. Ent. XIX, 104, Holland (ist gar kein Lygus; bleibt mir ganz un- deutbar). Orthops pilosulus Jak. Trudi 1876, 1877, 93, Nord- Persien. Saundersia Reut. P. n. e. 147, 33 (nahe Hocrodema); moerens Reut., Griechenland. Poeciloscytus intermedius Jak. Trudi 1876, 226. Süd- Russland. Pilophorus pusillus Reut. E. M. M. 1878, 245, Grie- chenland, Piezocranum Horw. Term. Füz. 1877, 92; siniulans Horw. 93. Ungarn. Örthocephalus bilineatus Jak. Bull. Mose. 1875, 111, 169, Sarepta: opacus Jak. |. c. 170 (ist synonym mit Pachytoma (Anapus) Kirschbaumi Stäl). Pachytoma sibirica J. Sahlb., K. V. A, Handl. XV], 4, p. 28. Sibirien; rugicollis Talk, Bull. Mosc. 1877, 11, 292, Süd-Russland. Halticus consimilis Jak. Trudi 1876—1877, 94, Nord- Persien. Ompholonotus Reut. P.n. e. Nr. 145, 26 (nahe Systel- lonotus); Typus: Capsus 4-guttatus Kirschb. 1. April. Entomol. Nachrichten, No. 7. 111 Ethelastia Reut. P. n. e, Nr. 147, 33 (nahe Cremno- cephalus); inconspicua (Jak,) Reut. Süd-Russland. Globiceps sordidus Reut. P. n. e. Nr. 144, Ungarn; fulvicollis Jak. Bull. Mosc, 1877, 11, 293, Sarepta; albipennis Jak. l. c., 294, Astrakhan. Orthotylus Scotti Reut. E. M. M. 1877, 62, England; discolor J. Sahlb. K. V. A. Handl. XVI, 4, p. 29 et Artemisiae J. Sahlb., 1. c., Sibirien; minutus Jak., Bull. Mosc. 1877, 11, 296, Astrakhan. Halocapsus Put. Bull. Soc. ent. Fr. 1878, XXXIUI (= Al- locotus (Fieb.) Put. nec Mayr). Bothrocranum Reut. PR. n.e. Nr. 152; Freyı Reut., l. e., Schweiz (ist synonym mit Capsus leucophthal- mus H.-Sch.). Hyoidea Reut. P. n. e. Nr. 147; notaticeps Reut, |, c., Ungarn, Süd-Russland. Conostethus brevis Reut. E. M. M. 1877, 77, Schotland. Oreotylus nigricornis Saund. E. M. M. 1876, 222, La Rochelle. Macrocoleus soror Reut. P.n. e. Nr. 136, 544, Sibi- rien; Reiberi Reut. 1. c. Nr. 135, 539, Elsass (ist synonym mit Asciodema obsoletum); dissimilis Reut. 1. c. Nr. 144, 21, Ungarn; Mellae Reut. |. c. Nr. 152, 54, Italien. Phoenicocapsus Reut. 1. c. Nr. 152; regina Reut, |. c. Spanien, Amblytylus Horvathi Reut. ]. c. Nr. 144. Ungarn (ist ein Macrotylus); concolor Jak. Bull. Mosc. 1877, 11, 297, Astrakhan, Tuponia pallida Reut. Hem. Gymn. Eur. I, 17, Turke- stan, roseipennis Reut. 1. c., 21, do.; affinis Reut. l. c. 22. Transsylvanien. Maurodactylus Reut. |. c. 27; instabilis Reut. 28, Turkestan; nigricornis (Jak.) Reut. 29, Süd-Russl, ; bicolor (Fieb.), Reut., 31, Süd-Russl. Asciodema Reut. |. c. 33 (Typus: Tinicephalns ob- soletus Fieb.). Paredrocoris Reut. 1. c. 36; pectoralis Reut. 37, Süd-Russl. Auchenocrepis Reuteri Jak. Bull. Mosc. 1876, 111, 120, Astrakhan, Krasnovodsk, Sthenarus dissimilis Reut. l. e. 174, Frankr.; pusil- lus Reut. 44, Italien; maculipes Reut, 46, Süd- Europa. 112 1882, Entomol, Nachrichten, No. 7. Campylomma Reut. |. c. 52; nigronasuta Reut. 53, Turkestan; diversicornis Reut. 55, do. Neocoris basalis Reut. L. c. 53 Turkestan. Agalliastes lanuginosus Jak., Bull. Mose. 1875, 2rL. 172, Sarepta (ist nur Varietät des Plagiognathus albipennis Fall); pumilus Jak., I. ce. 1876, 111, 121 (gehört zum Psallus); lueidus Jak. Trudi 1876, 228, Caucasus (gehört zum Campylomma). Malacotes Rust. |. c. 69; Mulsanti Reut., 70, Süd- Frankreich. Plagiognathus fusciloris Rent. lc. 78, Brankı, plagiatus Reut. 77, Italien; breviceps Reut,; Hem. Gymn. Eur., 82, Turkestan. Criocoris tarsalis Reut. l. c. 85, Oesterreich; moestus Reut. 39, Ungarn, Frankreich. Excentricus Reut. 1. c. 89 (Typus: Heterotoma pla- nicornis H.-Sch.). Atractotomus albipennis Reut. |. c. 94, Süd-Russl. ; parvulus Reut. 95, Frankr.; validicornis Reut. 96.; Putoni Reut. 175, do. Psallus chrysopsilus Reut. 112, Ungarn, siculus Reut. 113, Sıcilien; anticus Rank 118, Griechen|.; Callunae Reut. 122, Frankr.; laticeps Reut. 180, Sibirien; luridus Reut. 133, Tirol; Piceae Reut. 135, Schweiz. Wollastoni Reut. 141, Madeira; re- bulosus Reut. 142, Turkestan; atomosus Reut. 150, Süd-Russland; rubricatus Jak., Bull. Mosc. 1876, 111, 171, Süd-Russl. (mit Halocapsus rubidus Put. sy- nonym); rubronotatus Jak., l. c. 1876, 111, 119 (= Varietät des Neocoris Bohemani Fall.); cog- natus Jak., 1. c. 1877, 11, 298, Astrakhan. Apocremaus albipes Jak. ]. c., 298, Astrakhan. Byrsoptera rossica Reut. |. c. 167, Kharkow; fusci- cornis Reut. 168, Turkestan. Harpocera hellenica Reut.l. c. 170, Griechenland. Cimicidae., Anthocoris sibiricus Reut. P. n. e. No. 136, Ost-Sibi- rien; aterrimus J. Dahlb. K. V. A. Handl. XVI, 4, p. 31, West-Sibirien; nemoralis var. Ghiliani Ferr. Hem. Lig. 33, Italien. Acompocoris augustulus J. Dahlb. 1. c. West-Sibirien. Tetrophleps pilotus Jak. Trudi 1876, 1877, 95, Nord- Persien, richtig bestimmt, pro 100 Arten THE ENTOMOLOGIST: 2,50 M., 1000 Arten 25 M. excel. | AN ILLUSTRATED JOURNAL Verpackung. OF THE SCIENCE. Gernrode a. Harz. Edited by John F. Carrington, W. Reinecke. with the assistance of Frederiek Bond, Edward A. Fiteh, J. A. PSYCHR, Power, M. D., J. Jenner Weir, Organ of the Cambridge F. L. S., F. Buchanan White, Entomologieal Club. M. D.,F.L. S. (Gegründet i. J. 1874. Jede Nummer enthält Holz- Bd. 3. Jan. 13880 — Dec. 1832.) schnitte in Bezug auf praetische PSYCHE bringt allgemeine ana- Entomologie, Schmetterlingsvarie- tomische, physiologische und bio- täten oder andere interessante Ge- logische Entomologie,Bibliographie, senstände. Gelegentlich biogra- 2 OR phische Notizen über bedeutende = ” ee Ben FR an nn Naturforscher nebst Photographien. bittet Mittheilungen und kurze Aus- Entomologische Tauschgesuche wer- züge aus den Zeitschriften der Ver- den gratis aufgenommen. eine, sofern sie allgemein sind. 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IR Soeben erscheint und ist durch alle Buchhandlungen zu be- ziehen das ' Dritte Jahres-Supplement rıtte Janres-Duppiement, welches in gewohnter Weise und Ausgiebigkeit die Vorgänge des verflossenen Jahres nach allen Richtungen, welche den Bestand - des: Hauptwerks ausmachen, unter einheitlichem Gesichtspunkt subsummirt und den Gedanken, sich zu einer \ Encyklopädie des Jahres auszugestalten, seiner Verwirklichung ein gut Stück näher bringt. Die Bemühung der Redaktion um eine fruchtbare Fülle neuen Stoffs ist durch die Aufmerksamkeit der bewährten ältern Mit- ‚arbeiter sowie durch Herbeiziehung tüchtiger neuer Fachmänner mit dankenswerthem Erfolg unterstützt worden. Das „Dritte Jahres-Supplement“ wird sowohl in Lieferungen als komplett gebunden ausgegeben. Der Preis ist derselbe wie für die Lieferungen und Bände des Hauptwerks. Bibliographisches Institut in Leipzig. OO SOSE OSLO DONE OEOLEOSEOLEZEOTEONN is Air ir As ee ee FIUUTIVOCVIUVUVUVUT N Thüringer Entomologen-Verein. Mittwoch, den 12. April d. J., Versammlung in Gotha. Vormittags Zusammenkunft im Parkpavillon. Gäste sind willkommen. Grossbrüchter, 12, März. 1882. Karl Franke, ..d. Z. Schriftführer. Der junge Naturforscher. Zeitschrift zur Förderung der Kenntnisse der Naturwissenschaften i bei der Jugend und im Volk. Ba Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Jährlich erscheinen 12 Hefte. Abonnement 7,50 M. für das Jahr. Zu beziehen durch die Post oder die Buchhandlungen und direet unter Kreuzband durch die Expedition in Putbus auf Rügeu. Die erste Nummer ist erschienen und durch alle Buchhandlungen oder durch die Expedition zu beziehen. Systematische ‚Anleitung der Jugend zum Sammeln und Beob- achten, systematische Anweisung über die einzelnen Gebiete der Natur- wissenschaften mit Hülfe zahlreicher Illustrationen, streng wis- senschaftliche und unterhaltende Mittheilungen in jeder Nummer, Bücher- schau ete. | - Für das Studium der Jugend besonders empfohlen, für Jeden, der nieht Naturforscher von Fach, von Interesse. Probenummern, soweit der Vorrath reicht, gratis durch alle Buchhandlungen. Dıu:k von Herrcke & Lebeling in Stettin. = | Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direct durch die Ex- pedition des Blattes per zn zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) 3 Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction Dee fennden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum $. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft VIII. Inhalt von No. 8. Be uter, Verz. paläarktischer Hemipteren (Schluss) Verschiedene Nahrung der Männchen und Weibchen mancher Seite 113 Kriechbaumer, enanden- Shadien R Stettin, ©. Katter’s Buchhandlung. Leipzig; In Commission bei Georg Böhme. Insekten 116 Flugjahre und TR ok hinendater der Madkeiters! 119 Nekrolog . 121 122 VEN 15. April. Entomol. Nachrichten. No. 8. 113 Piezostethus ciliatus Jak. Bull. Mosc. 1877, 300, Astrakhan. Xylocoridea Reut. P. n. e. Nr. 152 (mit Xylocoris verw.); brevipennis Reut, |. c. Süd-Frankr. Scoloposcelis augustus Reut. ]. c. Griechenland. Mycerophysa bipunctata J Perr. Ann. Soc. ent. Fr. Ser. V, Tome 6, p. 198. Acanthiidae: Acanthia (=Salda) laticollis Reut. P. n. e. Nr. 136, Ost-Sibirien; amoena Reut. Oefv. Finska Vet. Soc. Förh. 1878, p. 31, West-Sibirien; latifrons J. Sahlb, K. V. A. Handl. XVI, 4, p. 32, arctica p. 33, serior (!) p. 33, rivularia 34 et Trybomi 35, alle aus West- Sibirien; halophila Jak. Trudi 1876, 230, Baku. Reduviidae: Coriscus (=Nabis) flavomarginatus var. sibiricus Reut. P. n. e. Nr. 136, Sibirien; nigro-vittatus J. Sahlb. K. V. A. Handl. 1. c. 36, West-Sibirien; Reuteri Jak. Trudi 1876, p. 230, Amur; Poveri Saund. E. M. M. 1876, England (wahrscheinlich = lineatus Dahlb.) Prostemma Krueperi Stein. Deutsche ent. Zeitschrift 1878, I, 380. Griechenland. Phanerocoris Jak. Bull. Mose. 1875, IV, 20; cornutus Jak. 1. c. 22, Ararat (ist mit Nagusta Goedeli syn. nach Horvath), Harpactor Dybovskyi Jak. Bull. Mos. 1876, III, 123. Ussuri; persicus Jak. Trudi 1876—1877, 96, Nord- Persien; pumilus Jak. I. c. 97, do; Christophi Jak. l. e. do.; trochantericus Reut. P. n. e. 1877, 181 und Oschanini Reut. ]. c,, beide aus Turkestan. Callidema Jak. (Momen praeoccupatum!) 1. c. 1875, IV, 264; lygaeiformis Jak. 1. c. 266. Derbent. Mecistocoris Reut. P. n. e. 1877, 181 (nahe Centro- scelis); lineatus Reut. ]. c. Turkestan. Hydrometridae: Limnotrechus plebejus Horv. Term. Füz. II, 2. Ungarn. Naucoridae: Borbocoris Volxemi Leth, Bull. Soc. ent. Belg. 1878, 40. Portigal. Naucoris angustior Leth, 1. c. 41. Portugal, 114 1882. Entomol. Nachriehten. No. 8. Corisidae: r Corisa longipalis J. Sahlb. K. V. A. Handl. XVI, 4, p. 38. Sibirien; caspica Horw. Isis 1878, Baka. . ' Homoptera. Fulgoridae: Almana ussurensis Leth. Comptes rendus Soc. ent. Belg. 1878, Mars, Ussuri. Conosimus corsicus Leth. Ann. Soc. ent. Belg. 1876, LXXVIL, Corsica. Issus acuminatus Leth. |. c., Oran, Hysteropterum maroccanum 'Leth. Ann. Soc. ent. Belg. 1878, 46, Marocco; Reiberi Leth. 1]. c. 1878, Mars, Aleier; asiaticum Leth. 1. c. Taschkent. Tettigometra sanguinea Leth. ]. c. 1876, LXXVIL, Cor- sica; Damryi Leth. |. c., do. Cereopidae: Aphrophora parvula Vismara, Bull. Soc. ent. Ital. 1877, 280, Italien. Philaenus lugubris Leth. 1876, LXXVILI, Sibirien; nebulosus Leth. 1876, LXXIX, Turkestan. Membracidae: Gargara sibirica Leth. 1876, 1. c. Ussuri; paradoxa Leth. 1. c. LXXX, do. Jassıdae: Pediopsis bipunctata Leth. 1876, l. c., Süd-Frankreich. Agallia dorsalis Leth.], c., LXXXI, Algier; venosa var. elongata Vism. Bull. Ital. 1878, 40, und Fieberi Vism. 1. c. 41, Italien. Tettigonia semiglauca Leth., 1. c., Ussuri, Penthimia nitida Leth, 1. ce, LXXXIL, Ussuri. Acocephalus elongatus Leth., l. c., Sarepta. Selenocephalus corsicus Leth,, |. c., LXXXIII, Corsica. Gnathodes roseus Scott. E. M, M. 1876, 83, Corsica. Cicadula opacipennis Leth., 1. c., Astrakhan; diminula Leth., 1. e., LXXXIV, Frankreich; vittiventris Leth., l.c., Frankr., Süd-Russland; Nicolasi Leth. P.n. e. II, 26, Frankreich. Doratura Ivanhofi Leth. P.n. e. II, 26, Karkow. Phlepsius filgramus Scott. E, M. M. 1876, 83, Nimes, 15. April. Entomol. Nachrichten. No. 8, - 115 Thamnotettix rubrovenosa Scott. 1. c., Corsica; pa- ryphanta Leth. 1873, mars, Portugal, Spanien, Griechen- land; apicata Leth,, 1. c., Kabylien. Aconura Leth, 1, c., 1876, LXXXII (Cicadula und Thamnotettix mit Deltocephalus verbindend); Ja- kovleffi Leth. LXXXIV, Astrakhan; volgensis Leth. Astrakhan. Athysanus tigripes Leth, 1. c, LXXXV, Astrakhan; piceus Scott. E. M. M. 1875, 97 und irroratus Scott., 1. c., Brittanien. Platymetopius chloroticus Put. Bull. Soc. ent. Fr. 1877, LXXII, Astrakhan; apicalis (Duf.) Put. |. c,, Bona. Deltocephalus longicaput Scott, E.M. M. 1876, 239, Gross-Brittan.; flavipennis Scott. 1. c, do.; Fer- rarıi Put. Bull, Soc. ent, Fr. 1877, XXIII, Genua; Varioni Put. |. c. Oran; Reiberi Put. |, c.,, XXW, Frankr.; Bellevoyi Put. 1. c. Metz; Amyoti Vism, Bull. Ital. 1878, 37. Notus Juniperi Leth. 1. c., 1876, LXXXVIJ, Algier; igni- collis Leth. 1. ce, (patria ignota); albicans Leth. l. c. Süd-Frankr.; pygmaeus Dougl, E, M. M. 1876, 203, Gross-Brittan. Eupteryx corsica Leth. 1. c. 1876, Corsica; Putoni Leth. l. c., LXXXVIL Frankr. Typhlocyba Crataegi Dougl. E. M. M. 1876, 203, Gross- Britt.; debilis Doug]. 1. c., 204, Gross-Britt., Frankr.; Pandellei Leth. 1. c. 1878, Süd-Frankr.; Douglasi Edwards E. M. M. 1378, 248, England. Zygina Signoreti Leth, |. c. 1878, Frankreich. Chermetidae: Livilla Callunae Rudow, Progr. Realschule in Neustadt- Eberswalde 1875, Nord-Deutschland. Chermes (= Psylla) Viburni Löw, Wien. Zool. bot. Verh. 1876, 194, Oesterreich, Schweiz (Vib. lantana); iteophila Löw. 1. c. 196, Oesterr. (Salix incana); parvipennis Löw., 1. c. 1877, 134 (=salicetiFlor nec Först.); pulchella Löw. 1. c. 143, Klein-Asien ; stenolabis Löw. l. c. 144, Wien (Sal. caprea und incana); pyrastri Lö w., 146, Wien (P. malus); rhois Lö w., 148, Oesterr. (Rh. cotinum), tripunctata Löw,, 150, Süd-Tirol, Süd-Frankr. (Rubus); chrysanthemi Löw., 151, Schweiz (Chr. leucanth.); retamae Put. 116 1883, Entomol. Nachriehten, No. 8. Bull. Soc. ent. Fr. 1878, CXXXIV, Madrid (Sphaero- carpa); Löwii Scott, Trans. ent. Soc. 1876, IV, 541, England (Pinus sylvestris,Betula); viridissimaScott, l. c. 541, England (? Rhamn. cathart.); rhamnicola Scott 1. c. 548, England (Rh. cathartiea); Zetter- stedti, puncticosta, annellata, obliqua und mi- croptera Thoms. Opusc. entom. VIII (1877), alle aus Schweden; lutea Thoms. 1. c. (= parvipennis Lö w., l. c.); olivacea, frontalis, nigricornis, sulfurea, geniculata Rudowl. supra cit., alle aus Nord-Deutsch- land; punctinervis Rudow 1. c., Nord-Deutschland; Trioza salicivora Reut. Medd. skpt. pro Faun. Flor. Finn. I, 75, Finnland (S. repens); Chenopodii Reut, l. c. 76, Finnland (? Chenopodium); Dalei Scott E. M. M. 1877, 31, England (Statice armeria); Aego- podii Löw., E. M. M, 1878, 228, Oesterreich, Baiern, Schweden (Aeg. podograria); dispar Löw. |. c. 229, Oesterr. (Taraxacum); unifasiata Löw.l. c., do. (Salix purpurea); obliqua und hypoleuca Thoms., Op. ent. VIIL, 1877, aus Schweden. Aphalara radiata Scott, Trans. ent. Soc. 1876, IV, 562, England; crassinervis Rudow |. c., aus Nord-Deutschl. en Verschiedene Nahrung der Männchen und Weibchen mancher Insekten. Durch einen Artikel seines Bruders angeregt, der die Zwiegestaltigkeit der Weibchen der Mückenart Paltostoma torrentium behandelt und den Schluss zieht, dass die Männ- chen mancher Arten infolge geringerer Nahrungsbedürftig- keit eine leichtere Speise zu sich nehmen, als die Weibchen, hat Dr. Herm. Müller diesem Gegenstande seine specielle Aufmerksamkeit gewidmet und macht darüber interessante Mittheilungen.*) Wir bringen unsern Lesern daraus folgen- den Auszug. | „beweisend für die Richtigkeit der Annahme, dass es Dipteren giebt, deren Männchen ausschliesslich Blumennektar saugen, während die Weibchen theils ebenfalls dem Honige der Blumen nachgehen, theils aber auch Blut saugen, ist folgende Beobachtung, die ich eben deshalb in grösserer Ausführlichkeit hier mittheilen will. *) Die Entwickelung der Blumenthätigkeit der Insekten. 4. Ver- schiedene Blumenthätigkeit der Männchen und Weibchen. Kosmos, V. Jahrg. 1881, 2 Rh a a 15. April. Entomol. Nachrichten. No. 8, 117 Am 26. Mai stehe ich an einer blühenden Weissdorn- hecke, um die in diesem Jahre ungemein spärlichen Insekten in ihrer Blumenthätigkeit zu belauschen. Auf einer Blüthe, die ich ins Auge gefasst habe, sitzt unsere langrüsseligste und blumentüchtigste Schwebfliege, Rhingia rostrata, die an Geschicklichkeit im Auffinden und Ausbeuten tiefgeborgenen Blumenhonigs selbst mit ausgeprägten Bienen wetteifert. Erst senkt sie wiederholt ihren lang ausgestreckten Rüssel in den Kelchgrund hinab und saugt Nektar; dann greift sie mit den Klappen an der Spitze ihres Rüssels nach dem einen und anderen Staubgefäss und langt sich Pollenkörner zu. Während ich Betrachtungen darüber anstelle, wie sie bei ihrer ganzen Blumenarbeit in Folge ihres langen Rüssels freie Umschau behält und ihre persönliche Sicherheit wahrt, nähert sich ihr unvermerkt von der rechten Seite eine weib- liche Empis punctata, die ihr an Körpergrösse weit nachsteht und packt plötzlich ihren rechten Flügel. Die Rhingia steht wie festgebannt und bewegt sich kaum von der Stelle. Im Nu ist der erfasste Flügel zerknittert und wagrecht aus- gereckt, und die Empis rückt nun der Rhingia auf den Leib. Zuerst stösst sie ihr mit ihrem starren, nach unten gerich- teten Rüssel sehr wiederholt unten an die Seite des Thorax und in den Einschnitt zwischen Brust und Hinterleib, während sie den Flügel noch zwischen ihren Beinen hat. Dann steigt sie, Schritt für Schritt, der Rhingia auf den Rücken, immer fort mit dem dolchförmigen Rüssel nach unten stossend, aber auf der Rückenseite des Thorax anscheinend ohne irgend welchen Erfolgs. Endlich steht sie ganz auf ihrem Rücken und stösst ihren Dolch erfolgreich in die dünne Haut, durch welche der Kopf mit dem Thorax verbunden ist. Der rechte Flügel der Rhingia ist jetzt zwar wieder frei, aber noch zerknittert, die Rhingia ist nur schrittweise langsam weiter vorgerückt; vielleicht haben die ersten Dolchstiche ihr auch die Beine gelähmt. Nun ist sie mit der auf ihr sitzenden Empis auf die Unterseite der Blüthe angelangt und hat sich so meinen Blicken entzogen. Ich schneide vorsichtig den Zweig ab und kehre ihn um, um meine Beobachtung fort- zusetzen, da fliest die Empis mit ihrer Beute davon. Da ich bis dahin Empis-Arten immer nur eifrig Blumen- nektar saugend beobachtet hatte, obgleich ich aus entomolo- gischen Büchern wohl wusste, dass sie auch „vom Raube leben“ sollen, so schaute ich nun auf den Weissdornblüthen neugierig weiter nach den hier zahlreich vorhandenen Empis’ und Rhingia umher, bis leider schon nach einer halben 118 1882. Entomol, Nachrichten. No. 8. Stunde ein einbrechendes Gewitter meinen Beobachtungen ein Ende setzte. Während dieser kurzen Zeit hatte ich noch fünfmal Gelegenheit, Empis punctata mit dem Ermorden und Aussaugen von Rhingia rostrata beschäftigt zu sehen, obgleich ich nie wieder Augenzeuge ihres ersten Angriffes war. Diese fünf weiteren Exemplare von Rhingia waren sämmtlich schon zur Ruhe gebracht, als ich sie antraf, und zeigten, wenn ich sie in die Hand nahm und mit dem Finger berührte, nur noch schwache Bewegungen des einen oder anderen Beines oder des Rüssels. Eine der mörderischen Empis war in ihr Geschäft so vertieft, dass sie sich durchaus nicht stören liess, als ich die von ihr besetzt gehaltene Rhingia an den Flügeln fasste, zwischen den Fingerspitzen vor meine Augen hielt und minutenlang mit der Lupe be- trachtete. Ich konnte so ganz genau sehen, wie die Empis mit dem obersten harten und spitzen Theile ihres Rüssels auf der ganzen unteren Körperoberfläche der Rhingia herum- stocherte, besonders eifrig an den Einschnitten zwischen den Ringen der Chitinbekleidung. Ich sah sie aber nur zwischen Kopf und Thorax an mehreren Stellen mit ihrem Dolche (der Oberlippe und dem unter derselben liegenden unpaaren Stücke) die Haut durchdringen und dann jedesmal wieder- holt diesen Dolch tiefer hineinstecken, während die unteren weicheren Theile des Rüssels (die beiden Kieferpaare: Unter- kiefer und Unterlippe) aussen bleiben. Ausser den 6 Exemplaren von Rhingia, an denen ich die Mörderin noch in Thätigkeit traf, fand ich noch 4 andere bereits verlassen und bewegungslos auf den Weissdornblü- then, eine auf Berührung noch mit schwacher Bewegung eines Beines antwortend, Zahlreiche Männchen und Weibchen der Empis punctata sassen auf den Weissdornblüthen, die Männchen sämmtlich nektarsaugend oder im Sonnenschein rastend, die Weibchen in geringer Zahl mit Nektarsaugen beschäftigt, die meisten in lauernder Stellung. Alle 6 Exemplare von Empis punc- tata, die ich Rhingia anfallen und aussaugen sah, waren Weibchen. Auch eine nicht näher untersuchte gelbe Empis (wahrscheinlich ebenfalls E, puntata), die, mit einer kleineren Fliege aus der Familie der Dolichopiden zwischen den Vor- derbeinen, auf einer Weissdornblüthe sass, und, als ich sie ergreifen wollte, wegflog, gab sich durch das spitze Ende des Hinterleibs als Weibchen zu erkennen. Wenn es hiernach ‚auch sehr zweifelhaft bleibt, ob gewisse Weibchen von Em- pis punctata nur dem Raube, andere nur dem Blumenhonige 15. April. Entomol. Nachrichten. No, 8. 119 nachgehen, so geht doch soviel aus der mitgetheilten Be- obachtung wohl mit Sicherheit hervor, dass ihre Männchen ausschliesslich Blumennektar saugen, während ihre Weib- chen theils vom Safte erbeuteter Insekten, theils vom Ho- nige besuchter Blumen sich nähren, und das würde wenig- stens leicht zu einer Spaltung in blutsaugende und nektar- saugende Weibchen mit verschiedener Ausbildung der Mund- 'theile führen können. Damit ist aber die wesentlichste Schwierigkeit, die man in der von meinem Bruder gegebenen Erklärung der Zwiegestaltigkeit der Weibchen von Palto- stoma torrentium finden könnte, aus dem Wege geräumt.“ ur III III. Flugjahre und Entwicklungsdauer des Maikäfers. In der Versammlung vom 1. Juni 1881. der zool. bot. Gesellschaft in Wien legte Herr Rogenhofer die nachstehen- den Beobachtungen des Herrn Ed. Jg. Freunthaller, Schul- leiters in Lassing, über die Flugjahre des Maikäfers in Nieder- Oesterreich vor: Flugstriche der Maikäfer- „Flugjahre: flüge (Melolontha vulgaris) im Kronlande Niederösterreich: 1870—1873—1876—1879 Lanzenkirchen, Bockfliess. 1871—1874—1877— 1880 Schönbach, Rappoltenstein, der Bezirk Kornenburg und der Bezirk St. Pölten-Herzogenburg. 1872 —1875—1878—1881 Pögstall, Gföhl, Rastenfeld; die Gegenden um Gr.-Pertholz, Lan- genschlag, Arbesbach, Martins- bach, Kottes, Albrechtsberg, Friedersbach, Sallingstadt. 1870— 1874-1878 DieBezirkeLilienfeldund Scheibbs; die Gegend um Krems. 1871—1875—1879 Die Gegend um Reisenberg, So- lenau, Fischau; um Absdorf, Neu-Aigen, Langenlois, Grafen- wört. 1872— 1876 —1830 Die BezirkeWaidhofen a. d. Thaya, Amstetten; die Gegenden um Furt, Spitz, Emmersdorf; um Dietmanns und Kirchberg am Wald. 120 1882. Entomol. Nachrichten. No. 8. 1873—1877—1881 Die Gegend um Brunn am Felde (beiKrems); um Au (bei Wiener- Neustadt); der Bezirk Baden; die Gegenden um Michelhausen und Wilhelmsburg. Unbestimmte Flugjahre: 1871—1878 Der Bezirk Bruck a. d. Leitha (Rohrau, Petronell, Ellend, Mannswört, Achau,Magarethen). 1872 — 1879 Ebreichsdorf (Wiener-Neustadt). . Aus den Berichten geht hervor: 1. Die sowohl drei- als vierjährige Entwicklungsdauer des Melolontha vulgaris, 2. Die buntesten Flugjahre, die nur möglich sind. 3. Dass nach je zwölf Jahren ein General-Flugjahr eintrifft, d. h. wo dann sowohl die drei- als vierjährigen Hauptflüge in grösseren Flugstrichen zusammentreffen. 4. Dass dort, wo der Boden gut und tief, der Maikäfer dreijährig, in Gegenden, wo der Boden schlecht, sandig oder wenig tief vierjährig, wenn nicht gar siebenjährig ist.“ Diese Resultate stimmen mit den Beobachtungen und den daraus gezogenen Schlüssen anderer Autoren überein. Schon Heer kam 1841 zu dem Resultate einer meist drei- jährigen Flugperiode*) der Melolontha vulgaris; dabei sind indess für verschiedene Gegenden die Flugjahre verschieden. Heer unterscheidet drei Perioden: Das Baseler Flugjahr, das auf die durch drei theilbaren Jahre, 1836, 1839, 1842... etc. fällt; das Berner Flugjahr, dessen Zahlen durch 3 dividirt den Rest geben (1837, 1840, 1843 ... .), und das Urner Flugjahr, das durch 3 dividirt, den Rest 2 giebt (1838, 1841, 1344...) Ausführlich hat Dr. v. Heyden in seinem Werke „Die Käfer von Nassau und Frankfurt“ dies Thema behandelt. Er will indess, gestützt auf die Beobachtungen des Herrn v. Harnier, die „Maikäferjahre“ als das Unregelmässige an- sehen. Ein Maikäferjahr entstehe, wenn die Lebens- und Entwicklungsbedingungen für den Maikäfer in einem Jahre recht günstig gewesen seien; die zur Entwicklung gekommene Brut würde zu ihrer Zeit recht zahlreich auftreten. Unter günstigen Umständen könnten so alle Jahre Maikäferjahre sein; glücklicher Weise sorge die Natur dafür, dass bei allzu *) Ueber die geographische Verbreitung und periodisches Auftreten der Maikäfer, Zürich, Verh. allg. Schweiz, Ges. 1342. 15. April. Entomol. Nachrichten. No. 8. 121 grosser Menge auch die Menge der Feinde wachse und über- grosser Verbreitung Einhalt thun. „Meiner Ansicht nach — sagt v. Harnier — kann also das regelmässige Auftreten der 3- resp. 4jährigen Periode, mit andern Worten die regel- mässig im 4. Jahre sich wiederholenden Maikäferflugjahre nicht als allgemeine Regel, sondern als Ausnahme für eine bestimmte Localität bezeichnet werden, die ihren Grund hat: 1. in relativ sehr geringem eisernen Bestand — den jedes Jahr erscheinenden Maikäfern — dieser Localität und 2. in dem Allgemeingedeihen des Maikäfers ungünstigen Verhältnissen, so dass ein einmaliges, ausnahms- weise besonders günstiges Zusammentreffen der Umstände in einem bestimmten Jahr, auf eine längere Reihe von Jahren hinaus das Ueberwiegen dieser Fa- milie, also das regelmässig im vierten Jahr erscheinende Flugjahr dieser einen Familie zur Folge hat, während der eiserne Bestand der Familien aus dem zweiten und dritten Jahr durch die im Allgemeinen an diesem Orte vorwiegend ungünstigen Verhältnisse auf ihr Minimum beschränkt geblieben sind.“ Die Richtigkeit dieser Behauptung ist einleuchtend, trotz- dem bleibt es interessant, die Maikäferjahre einzelner Ge- genden zu constatiren. Hier auf Rügen ist die Flugjahr- periode 4jährig, seit ich sie beobachtete, vulgaris und Hippo- castani haben verschiedene Jahre. K. Nekrolog, John Gray starb am 27. November v. J. 69 Jahre alt in Claygate. Früher Kaufmann hatte er sich schon seit vielen Jahren vom Geschäft zurückgezogen und widmete sich Ausflügen auf seiner Jacht zum Zwecke entomologischer und allgemein naturhistorischer Forschungen. Er hat nur wenig veröffentlicht, trotzdem waren seine Verdienste um die Entomologie gross. Auf seiner Jacht Miranda machte der verstorbene Hamlet Clark seine Reise nach Brasilien, und Wollaston die meisten Reisen nach den atlantischen Inseln, die so sehr erfolgreich waren und bei denen Gray sich selber als einen eifrigen Sammler und scharfen Beob- achter zeigte. Seit einigen Jahren war seine Gesundheit schwankend. 1850 wurde er zum Mitglied der entomolo- gischen Gesellschaft zu London erwählt, das er bis zu seinem Tode ‚blieb. (Ent. M. Mag.) Pay NET KR shall 122 1882. Entomol. Nachrichten. No. 8, Sir Charles Wywille Thomson starb am 10. März, 52 Jahr alt, in Bonsyde, Linlithgow. Zuerst sammelte er brittische Schmetterlinge, hat aber sehr wenig darüber publi- cirt. Bis zum Jahre 1870 war er am Queen’s college in Belfast angestellt, dann wurde er auf den Lehrstuhl für allgemeine Naturgeschichte an der Universität Edinburgh berufen, wo sich seiner Thätigkeit ein weiteres Feld öffnete. Von 1872 an machte er als erster Naturforscher die Expe- dition auf dem „Challenger‘‘ mit, welche 3!/e Jahr dauerte, zeigte aber nach seiner Rückkehr sehr geschwächte Gesund- heit. Im Juni 1879 erlitt er einen Schlaganfall; seit jener Zeit konnte er nur mit Unterbrechung arbeiten und am Ende des vergangenen Jahres musste er seine Thätigkeit an der Universität ganz aufgeben. Ein zweiter Schlaganfall im März endete sein Leben. (Ent. M. Mag.) Ichneumoniden-Studien von Dr. Kriechbaumer in München. Dasd des Ichneumon insidiosus Wsm. mit voraus- gehenden Bemerkungen über das 2 dieser Art. Wesmael sagt von dem ® dieser Art (Tent. p. 46), dass selbes von gewissen Varietäten des raptorius schwer zu unter- scheiden sei. Solche Varietäten führt er (l. c. p. 43 u. 44) 6 an, von denen er aber später (J. O. p. 23 u. 24) die 5 letzten trennte und als selbstständige Arten beschrieb, und zwar Var. 4 als Ichn. exilicornıs, Var. 5 und 6 als Ichn. eumerus. Vergleicht man nun seine Beschreibung des in- sidiosus mit jenen Varietäten, so könnten es, soweit es nach der Färbung beurtheilt werden kann, nur Var. 1 und 2, oder vielmehr beide mit einander in Verbindung sein, welche zu einer Verwechslung mit insidiosus Anlass geben könnten. Ob nun die drei ersten Varietäten des raptorius diesem alle wirklich angehören, wäre vielleicht noch zu untersuchen und - lässt schon die verschiedene Grösse von Var. 1 und 2 an die Möglichkeit denken, dass das nicht der Fall sei. Mir scheint der raptorius eine noch nicht sicher begränzte Art zu sein, unter welcher vielleicht zwei verschiedene Arten vermenst sind, von denen die kleinere sich an eumerus und exilicornis anschliesst, die grössere insidiosus wirklich sehr ähnlich ist, daher Wesmael wohl letztere bei seinem Ver- gleiche vor Augen hatte, Da indess beide Formen länger und schärfer zugespitzte Fühler haben als insidiosus, so be- 15. April. Entomol. Nachrichten. No, 8. 123 halte ich mir vor, vielleicht bei anderer Gelegenheit auf den raptorius zurückzukommen und bemerke nur noch, dass mir zunächst eine genaue Kenntniss der von Linn€ beschriebenen Type als sichere Grundlage zur Feststellung dieser Art noth- wendig scheint, worauf denn die Untersuchung der von Fabricius und Gravenhorst beschriebenen Typen zweckmässig folgen würde. Ich glaube Wesmaels J. insidiosus (@) nach Ausschluss der von ihm selbst später mit Recht getrennten und als selbstständige Art (I. exythromerus Wsm. J. O. p. 19) be- schriebenen Varietät richtig unterschieden zu haben. Es ist eine der gemeineren Arten der extensorius-Gruppe. Die Diagnose passt auf meine Exemplare vollständig, der Be- schreibung glaube ich aber ein paar Bemerkungen beifügen zu müssen: die Fühler sind ziemlich lang, fast fadenförmig, jenseits der Mitte ein wenig verdickt und unten (was durch die Einrollung theilweise „oben“ wird) etwas abgeflacht, gegen das Ende aber wieder verschmälert, zuweilen ziemlich scharf zugespitzt. Diese letztere Form zeigt sich, besonders wenn zugleich die Hinterfüsse vorherrschend roth gefärbt sind und der weisse Fühlerring bereits mit dem neunten Gliede beginnt, von den Individuen mit weniger zugespitzten Fühlern, vorherrschend schwarz gefärbten Hinterfüssen und schwarz gefärbtem neunten Fühlergliede so verschieden, dass ich glaubte, selbe als eine besondere Art annehmen zu müssen (ich habe sie in litt. als I. argali m. bezeichnet). Da ich aber mehrfache Zwischenformen gefunden habe, lässt sich ‘ die Trennung kaum festhalten. In Wesmaels Beschreibung deuten die „Antennae apice paulum attenuatae‘“ auf die zweite, die nur an der Spitze schwarzbraunen Glieder der Hinterfüsse auf die erstere der beiden Formen, das bald schwarze, bald weisse neunte Fühlerglied auf beide. Ein von Wesmael selbst erhaltenes Exemplar gehört entschieden zur ersteren und könnte ich die Fühler desselben nicht „paulum attenuatae‘ nennen. Die meist auf den Seitenrand beschränkte rothe Färbung des vierten Hinterleibsringes dehnt sich manch- mal auch auf den Vorderrand aus, so dass zuweilen nur ein grosser halbkreisförmiger schwarzer Fleck am Hinterrande übrig bleibt. Ausnahmsweise kommt am Hinterrande des fünften Segmentes ein weisser Punkt oder kleines weisses Fleckchen vor. Die Hintertarsen, von denen Wesmael sagt, dass die einzelnen Glieder nur an der Spitze braun sind, werden manchmal fast ganz schwarz und ist nur an der obersten Basis des ersten Gliedes kaum noch eine Spur von 124 1382. Entomol, Nachrichten, No. 8. Roth vorhanden, meist aber ist das erste Glied in grösserer, das zweite, selten auch das dritte, in geringerer Ausdehnung an der Basis roth. Ra“ | Da der eben genannte Autor 15 2 vor sich hatte, nach denen er seine Beschreibung verfasste, scheint die Art in Belgien nicht selten zu sein. Es ist daher auffallend, dass er kein d davon beschrieben hat, und es fragt sich nun, ob ihm überhaupt ein solches nicht bekannt war oder ob er es mit einem nicht dazu gehörigen 2 verbunden oder mit dem einer andern Art vermengt hat. Ich konnte keine Spur davon finden und glaube deshalb ersteres annehmen zu müssen. Es ist zunächst zu untersuchen, ob das von Holmgren als das des insidiosus beschriebene d wirklich dieser Art an- gehört. Die Entscheidung dieser Frage wird dadurch etwas erschwert, dass ich ein insidiosus-2 von dem genannten Autor als albiger bestimmt gefunden habe (s. Ber. d. naturw.-med. Vereines in Innsbruck, XI. Jahrg. 1880 p. 4 No. 8) und nicht weiss, ob diese Bestimmung nur auf einem zufälligen Versehen oder auf einer unrichtigen Auffassung des Wes- mael’schen albiger*) (und dann natürlich auch des insidiosus) beruht. Seiner Beschreibung nach, die mit der Wesmael’schen übereinstimmt, wäre wohl nur ersteres anzunehmen, Da ich das 2 dieser Art schon ziemlich oft gefunden hatte (ich habe etwa 20 Stück zusammengebracht), die $ der betreffenden Gruppe aber durchschnittlich zahlreicher vorkommen, so konnte ich erwarten, solche dieser Art unter meinen Vorräthen in Mehrzahl zu finden. Als ich bei der Suche nach dem d des 9-albatus dieses glücklich herausfand, sonderte ich auch eine Reihe anderer J als ebenfalls zu- sammengehörig aus, die mir besonders durch ihre schlanke, ganz schwarze Fühlergeissel und einen gelben Fleck an der Wurzel, eine ziemlich gleichartige Färbung der Beine, be- ‚sonders der Hinterfüsse und die durch einen ziemlich breiten Zwischenraum getrennten Rückengruben aufgefallen waren. Die sehr verschiedene Färbung des Gesichts, die mir an- fänglich Bedenken verursachte, erkannte ich später als Folge der verschiedenen Entwicklung und Ausdehnung eines kleinen vom Stirnrande entspringenden schwarzen Striches bis zum grossen, mitten eingeschnürten schwarzen Mittelfleck, der *%) Dieser J. albiger ist mir in natura noch unbekannt, wegen der am Ende gar nicht verschmälerten Fühler und ganz rothen Hintertarsen aber mit insidiosus sicher nieht zu verwechseln. Ich wäre für Mitthei- lung dieser Art (womöglich auch des noch nicht beschriebenen 9) sehr dankbar. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) a Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im. allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca, 25—23 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. In meiner neuesten Lepido- | pteren-Preisliste XXV werden 5—6000 Arten Lepidopteren, eirca 450 präp. Raupen, 120 lebende Puppen-Arten etc. angeboten. Von Puppen erhielt ich noch direct in grossen, gesunden Exemplaren, die ich zu folgenden Preisen abgeben kann: Attacus Atlas & 5 Mk,, Platyn. Ceeropia & 75 Pf. (25 & 15 Mk.), Platyn. Promethea & 30 Pf. (25 3 15 Mk.), Telea Polyphemus & 75 Pf. (35 & 20 Mk.), Actias Selene 2 5 Mk., Antheraea Roylei & 5 M. Von dem ächten grossen Ornith. Priamus, Helena, Pap. Ulysses u. a. Molukken-Arten (seit 20—30 Jahren nicht frisch gekommen), kann ich einige frisch erhaltene Prachtstücke abgeben. Auch liefere ich 100 exotische Lepidopteren in circa 50 unbe- stimmten Arten in Düten aus Oen- tral-Amerika, Columbien ete. 425 M. 1000 dito in 4—500 Arten & 200 M.., riehtig bestimmt pro Art 10 Pf. theurer Blasewitz-Dresden. Dr. O. Staudinger. Microlepidoptera sind abzuge- ben, am liebsten im Tausche gegen Schlupfwespen, namentlich gezo- gene. Zur Zeit besonders mit den Gattungen Cryptus und Phygadenon Gr. beschäftigt, würde der Unter- zeichnete darauf bezügliches Ma- terial auch käuflich erwerben. Dr. Krieehbaumer in München, zool. Museum. Schöne und gesunde Cocons von den prächtigen indianischen Seiden- raupenschmetterlingen Actias Se- lene. 2s 9d jedes oder 30s per Dutzend, Attacus Atlas, 13 6d jedes oder 15s per Dutzend, Antherea Mylitta, 10 d jedes oder 9:s per Dutzend und andere Speeies. Adressiren an Watkins & Doncaster, 36 Strand, London WC. Ernst Heyne, in Leipzig, Hospitalstrasse 19, hält ausgedehntes Lager europäischer u. exotischer Schmet- terlinge, sowie aller zum Insekten- fang und zur Raupenzucht nöthigen Utensilien, auch von Schränken. Preisverzeichnisse gratis u. franco, Auch Coleopteren-Sammler wer- den umMittheilung ihrer Adresse ge- beten. Jedwede ins entomologische Fach schlagende Literatur wird prompt besorgt. ie SR a Fre Aa rn RT Nah SU n ERHALT. Cat. Fraseini en gros. 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Zu beziehen durch die Post oder die Buchhandlungen und direet unter Kreuzband durch die Expedition in Putbus auf Rügeu. Die erste Nummer ist erschienen und durch alle Buchhandlungen oder durch die Expedition zu beziehen. Systematische Anleitung der Jugend zum Sammeln und Beob- achten, systematische Anweisung über die einzelnen Gebiete der Natur- wissenschaften mit Hülfe zahlreicher Illustrationen, streng wis- sensehaftliche und unterhaltende Mittheilungen in jeder Nummer, Bücher- scHau etc. Für das Studium der Jugend besonders empfohlen, für Jeden, der- nicht Naturforscher von Fach, von Interesse. RR Probenummern, soweit der Vorrath reicht, gratis durch alle Buchhandlungen. _ Druck von Herreke & Lebeling in Stettin. VIII. Jahrgang 1882. Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachriehten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direct durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) S Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaetion betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft IX. Inhalt von No. 9. Seite Kriechbaumer, Ichneumoniden-Studien (Schluss) . . . 125 Heinrich Gradl, Verzeichniss europäischer Hautflügler . 129 Stettin, 0. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) ‘Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das sanze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach ; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca, 25— 28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ersebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nieht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. In meiner neuesten Lepido- pteren-Preisliste XXV werden 5—6000 Arten Lepidopteren, eirca 450 präp. Raupen, 120 lebende Puppen-Arten etc. angeboten. Von Puppen erhielt ich noch direet in grossen, gesunden Exemplaren, die ich zu folgenden Preisen abgeben kann: Attacus Atlas & 5 Mk,, Platyn. Ceeropia & 75 Pk. (25 & 15 Mk. Platyn. Promethea & 80 Pf. (25 & 15 Mk.), Telea Polyphemus a 75 Pf. (35 & 20 Mk.), Actias Selene & 5 Mk., Antheraea Roylei & 5 M. Von dem ächten grossen Ornith. Priamus, Helena, Pap. Ulysses u. a. Molukken-Arten (seit 20—30 Jahren nicht frisch gekommen), kann ich einige frisch erhaltene Prachtstücke abgeben. Auch liefere ich 100 exotische Lepidopteren in circa 50 unbe- stimmten Arten in Düten aus Cen- tral-Amerika, Columbien ete. 325M. 1000 dito in 4—500 Arten & 200M., richtig bestimmt pro Art 10 Pf. theurer Blasewitz-Dresden. Dr. O. Staudinger. Eugen Dobiasch’s Natur- historisches Atelier in Gospic, Süderoatien, empfiehlt sich zur Lie- ferung aller Naturalien zu den bil- liegst existirenden Preisen, und ver- sendet gratis und franco Verzeich- nisse über Käfer, Schmetterlinge, ausgestopfte Thiere und Spiritus- präparate. Vorzügliche Präparation, Verkauf und Tausch. Käfersamm- lungen geeignet zum Bestimmen für Anfänger, so auch zu Geschenken, bestehend aus 100 Arten für nur S Mark, aus 150 Exemplaren für 10 Mark, und 200 Arten für 16 M. werden überall hin franco versendet. Beste Carlsbader Insektennadeln liefere pr. Tausend mit 2 M,, 100 vorzügliche Torfplatten zum Aus- legen von Insektenkästen zu 4 M. franco. Ernst Heyne, in Leipzig, Hospitalstrasse 19, hält ausgedehntes Lager europäischer u. exotischer Schmet- terlinge, sowie aller zum Insekten- fang und zur Raupenzucht nöthigen Utensilien, auch von Schränken. Preisverzeichnisse gratis u. franco, Auch Coleopteren-Sammler wer- den um Mittheilungihrer Adresse ge- beten. Jedwede ins entomologische Fach schlagende Literatur wird prompt besorgt. 1. Mai, Entomol. Nachrichten. No. 9. 125 nur mehr die mitten erweiterten Augenränder freilässt, welche beide extreme Formen durch so natürlich sich an einander reihende allmählige Uebergänge verbunden werden, dass sie, obwohl in dieser Beziehung fast kein Exemplar dem andern ganz gleicht, doch ihr Zusammengehören zu ein und der- selben Art bestätigen helfen. Da nun Holmgren bei seinem insidiosus-d ein ganz gelbes Gesicht und eine unten rothgelbe Fühlergeissel an- giebt, konnte ich selbes unmöglich mit meinen J identificiren und vermuthete nun, es möchten letztere dem cerebrosus angehören, der dem insidiosus in der Färbung sehr ähnlich ist, Das seltene Vorkommen jener Art schien mir allerdings bedenklich, doch nicht von entscheidender Wichtigkeit. Als ich jedoch vor Kurzem die hieher gehörige Ausbeute des Herrn Buchecker vom letzten Sommer untersuchte, fand ich mein Ichneumon-g in ziemlich grosser Anzahl darunter, und zwar grösstentheils von ein und demselben Fangplatze. Da- bei waren nebst je einem ® von confusorius und emancipa- tus drei solche von insidiosus, eines der letztern mit einem jener J in copula gefangen und deshalb an dieselbe Nadel gespiesst. Da ich inzwischen auch kein anderes zu insi- diosus passendes d gefunden hatte, konnte ich kaum mehr zweifeln, dass die in Frage stehenden 9 wirklich zu diesem gehören und Holmgren’s insidiosus-g einer andern Art an- gehören müsse. Ein mit Holmgren’s Beschreibung vollständig übereinstimmendes Jg ist mir noch nicht vorgekommen und bleibt mir selbes deshalb vorläufig noch räthselhaft. Da Holmgren das einzige ihm bekannte 2 des insidiosus von Wesmael aus Belgien erhalten hatte, so ist es überhaupt fraglich, ob diese Art in Schweden vorkommt, und deshalb die Unwahrscheinlichkeit, dass Holmgren’s d dazu gehört, um so grösser. Die von Holmgren angegebene Varietät mit schwarzem, gelbgefleckten Gesichte kann, obwohl eine solche auch unter meinen d vorkommt, doch nicht dazu gehören, da Holmgren nicht sagt, dass selbe auch anders gefärbte Fühler habe, mithin anzunehmen ist, dass letztere ebenfalls unten roth- gelb sind. Ob aber diese Form wirklich nur Var. seines insidiosus ist, kann erst durch Auffinden verbindender Zwi- schenformen in der Zeichnung des Gesichts bejaht werden, Um nun das d, welches ich aus den angegebenen Grün- den für das des insidiosus halte, hinlänglich von den ver- wandten unterscheiden zu können, will ich versuchen, die wichtigsten Merkmale in einer Diagnose zusammenzufassen * 126 1882. Entomol. Nachrichten. No. 9. und die hauptsächlichsten individuellen Verschiedenheiten in der Beschreibung auseinanderzusetzen: Niger, ore, clypeo et facie flavis, hac et plerumque cly- peo quoque plus minus nigrosignatis, macula articuli basalis antennarum flava, striola acuminata ante et lineola infra alas (raro deficientibus) scutelloque albidis, abdominis seg- mentis 2 et 3 angulisque anticis plerumque quarti, femori- bus anticis maxima parte, intermedis apice tibiis tarsisque rufis, tibiis postieis articulisgue tarsorum posticorum 1—2 —3 apice, 3 aut 4—5 totis nigris (raro his basi rufis), alis fuscescenti hyalinis, stigmate testacea; antennis gracilibus, postpetiolo aciculato, gastrocoelis modiocribus. — Long. 11 —14 mm. Gesicht gelb mit schwarzen Zeichnungen, und zwar er- scheint zunächst ein vom Stirnrande herabreichender, aber mehr oder minder weit von dem clypeus entfernt anliegen- der Strich (1, 11, 37, 38, 42, 44, 46 — sehr kurz — 50, 56, 61, 62), der sich dann streifenförmig erweitert (34) oder mitten in einen Fleck ausbreitet (7); häufiger setzt er sich bis zum clypeus fort (12, 14, 21, 24, 28, 29, 31, 39, 45, 47, 51), wird dann selten gleichmässig breiter (32), sondern erweitert sich flaschen- (8, 16, 18, 19, 22, 23, 27, 33, 40, 45, 52, 53, 55, 57) oder glockenförmig (5, 10, 17, 25, 59) oder mehr oder weniger dreieckig mit oben abgestutzter Spitze (13, 15, 30, 36, 41, 54, 58); bei noch grösserer Aus- dehnung nimmt er dann die ganze Mitte des Gesichts ein, ist aber immer mitten verengt; manchmal bleiben auch noch 2 gelbe Punkte unter den Fühlern, die bald an die Augen- ränder stossen, bald vollkommen isolirt stehen (3, 4, 6, 26, 49); zuletzt fehlen auch diese Punkte und kann dann das Gesicht auch als schwarz mit mehr oder weniger erweiterten gelben oder weisslichen Augenrändern bezeichnet werden (2, 9, 20, 35, 48, 60). Der Kopfschild ist selten vollständig und rein gelb (7, 26, 28, 29, 32, 37, 38, 40, 42, 47, 51, 52, 59), son- dern zeigt an der Mitte des Unterrandes eine Neigung zur Verdunkelung, die zuweilen nur als leichte Trübung erscheint, öfter aber zu einem deutlichen Fleck sich entwickelt; bei einem Ex. (57) ist nur eine kleine Wellenlinie über dem Rande zu sehen; sehr selten wird die ganze Mitte schwarz, so dass nur 2 gelbe Seitenflecke übrig bleiben (35) oder auch noch ein dritter sehr kleiner dazwischen vorhanden ist (2); bei einem Ex. hängt dieser Fleck theilweise mit dem des Gesichtes zusammen (20). Der Fühlerschaft hat bei allen Ex. unten einen grösseren oder kleineren gelben 1, Mai. Entomol. Nachriehten. No. 9. 127 Fleck, der sich zuweilen zu einem Längsstrich verschmälert, aber nur bei einem einzigen (62) so verkürzt ist, dass man an die Möglichkeit eines jeweiligen gänzlichen Verschwindens desselben denken könnte; die Geissel zeigt nur bei drei Exemplaren (17, 18, 32) an der Unterseite der ersten zwei oder drei Glieder eine Spur von dunklem Rothbraun, ist aber ausserdem und bei den übrigen durchaus schwarz, Vor den Flügeln steht fast immer ein vorne zugespitztes Fleckchen oder Streifchen, das nur selten (4) stark verlängert ist, ebenso unter den Flügeln eine immer schmale, meist kurze, zuweilen fast zu einem Punkt verkürzte Linie; ersteres fehlt nur bei drei Exemplaren (5, 15, 56), letztere bei vier (3, 22, 24, 54), beide fehlen ebenfalls bei vier (20, 23, 35, 60). Der erste Hinterleibsring ist fast immer ganz schwarz oder nur in der Mitte des Hinterrandes etwas röthlich (7, 15), der zweite und dritte zeigt meist ein gleichmässiges, entschiedenes helleres oder dunkleres Roth, doch finden sich zuweilen mehr oder minder ausgedehnte röthlich-gelbe Flecke auf denselben und vor dem Hinterrande, besonders des dritten, oft dunklere Linien, aber nur bei einem einzigen (48) ist der Hinterrand des dritten mit einem breiteren, vorne unregelmässig ausgebuchtetem schwarzen Saume ver- sehen; Segment 4 ist seltener ganz schwarz, meist sind die vorderen Seitenecken in grösserer oder geringerer Ausdehnung roth, was sich aber selten und dann immer nach hinten ver- schmälert über den Seitenrand ausdehnt (2, 6, 21, 22, 26), wie auch der Vorderrand nicht oft, und dann meist nur wenig sich roth färbt (19, 21, 26, 30, 37, 41, 46, 50 nur mit dreieckigem Mittelfleck, 52 ziemlich breit). Hüften und Schenkelringe sind schwarz, die Gelenkränder manchmal roth, die Vorderschenkel haben hinten einen meist läng- lichen schwarzen Fleck, der manchmal schon vor der Mitte endet, meist aber über selbe hinausreicht, jedoch sowohl die Spitze als den Oberrand frei lässt, selten bis zu letzterem hinaufreicht und dann auch an der Basis sich unten nach vorne umbiegt, die Mittelschenkel sind schwarz, an der Spitze (vorne in grösserer Ausdehnung als hinten) roth, die Hinter- schenkel ganz schwarz oder nur der innerste Gelenkrand roth; die Schienen sind roth, die hintersten an der Spitze in ziemlich grosser Ausdehnung schwarz; die vorderen Füsse sind roth, an den hintersten sind die beiden ersten Glieder roth, an der Spitze schwarz, das dritte entweder wie die beiden folgenden ganz schwarz oder an der Basis mehr oder weniger roth, nur selten reicht aber die rothe Färbung über 128 1852, Entomol. Nachrichten. No. 9. die Mitte und sind dann auch die beiden letzten Glieder an der Basis etwas röthlich (3). Das Roth der Beine ist bald dunkler bald heller und geht in letzterem Falle dann oft theilweise in Gelb über, besonders an der Vorderseite der vorderen Schenkelspitzen und an der Basis der Schienen, seltener auch an den beiden ersten Gliedern der Hinter- tarsen. Die Flügel sind bräunlich getrübt, haben braune Adern und ein braungelbes Flügelmal, rothbraune Wurzel und roth- oder schwarzbraune Schüppchen; letztere beide sind, diese am Aussen-, jene am Vorderrande, meist mehr oder weniger gelb. Gleichzeitig mit einem obigen d (No. 13) habe ich ein anderes gefangen, das sich durch ansehnlichere Grösse und heller gefärbte Hinterfüsse auszeichnet und mir deshalb einer andern Art anzugehören schien. Es ist 16 mm. lang, Gesicht und Kopfschild sind gelb, doch ragt vom Stirnrande ein kleines zapfenförmiges schwarzes Fleckchen herab. Die weissen Strichelchen vor und unter den Flügeln sind vor- handen. An den Hinterfüssen sind nur die Spitzen der einzelnen Glieder, des vierten am wenigsten, das fünfte aber grösstentheils braun gefärbt. Dem ganzen robusteren Bau des Thieres entsprechend erscheinen die Fühler stärker und das quadratische obere Mittelfeld ansehnlich gross. Ich glaube nun dieses Thier für weiter nichts als eine besonders stark entwickelte Form meiner übrigen insidiosus-g halten zu dürfen. Diese Deutung ist noch deshalb von Wichtigkeit, weil damit auch der J. stramentarius Hlmgr. Tir. Ichn. I. p. No. 6 erklärt wird, dessen Type genau mit dem oben be- schriebenen Exemplar übereinstimmt, die ich auch bereits in meinen Bemerkungen zu Holmgren’s Arbeit als nicht zu stramentarius gehörig erklärte, aber damals noch nicht näher zu deuten wusste, Ein zweites, mit No. 11 und 12 gefangenes d, das ich hauptsächlich auch der hellen Hinterfüsse wegen dem vorigen beigesteckt hatte, vermittelt den Uebergang des letzteren zu den gewöhnlicheren Formen recht gut. Es hat mit jenem die schwach gebräunten Spitzen der Tarsenglieder gemein, doch ist diese Bräunung über mehr als die (hintere) Hälfte des vierten und fast das ganze fünfte Glied ausgedehnt, Die Stärke der Fühler und die Grösse des oberen Mittel- feldes hält ziemlich die Mitte zwischen diesen Formen. Das abgekürzte Gesichtsstrichelehen ist linienförmig schmal und steht unter demselben noch ein schwarzer Punkt; die weissen Strichelchen vor und unter den Flügeln fehlen und ist statt 1. Mai. Entomol. Nachrichten. No. 9, 129 der ersteren ein röthliches Fleckchen zu sehen. In der Grösse schliesst es sich den grösseren Exemplaren der gewöhnlichen Formen an. Fundorte der hier beschriebenen d: 1. Neureuth bei Tegernsee 13. 8. 53. 2-4. Zwischen Nymphenburg u. Pasing bei München 24.7. 64. 5—6. Schleissheim bei München 24. 6. 65. 7—8. Ebenda 6. 7. 65. 9. Ebenda 9. 7. 65. 10. Ebenda 19. 7. 65. . 11—12, Isarauen bei München, wahrscheinlich auf Peuce- danum Oreoselinum 23. 8. 74, 13. Ebenda 27. 8. 74. 14—17. Ebenda 1. 9, 74. 18. Schleissheim 29. 7. 75. 19—20, Isarauen 10. 8. 75. 21—22. Ebenda 27. 8. 75 (stark abgeflogen). 23. Vermuthlich ebenda. 24, Ebenda 29. 3. 75 (stark abgeflogen). 25. ? 26. Auf den Bergwiesen von Runkelier bei Chur auf Dolden 18, 7. 46. 27—48. Von H. Buchecker im Birket (d. h. Birkenpflanzung) bei Schleissheim gefangen (27 in copula mit einem in- sidiosus-2) 19. 8. 80. 49—52. Ebenso 26. 8. 80. 53—56. Vermuthlich ebenso. 57—60. Wahrscheinlich von München. a Verzeichniss europäischer Hautflügler. Von Heinrich Gradl. Wenn die Käfer- und Schmetterlingskunde heutzutage eine Vollendung erreicht hat, wie kein anderer Zweig der Entomologie, so ist wohl mit eine Hauptursache davon die Existenz handlicher Werke, die, ohne der Wissenschaftlich- keit nahe zu treten, doch auch dem einfacheren Forscher, Sammler und Händler zweckentsprechend dienen, weitere Kreise zur Beschäftigung anlocken und dadurch indirekt auch Material für die exakte Behandlung erwerben. Gerade das Gegentheil fand bisher in der Hymenopte- rologie statt. Ein Gesammtwerk in der handlichen Form IS N a N NE REN nen ware a ı BR EYE PIE ui. KA? NOTEN ER RE NENNT © ; ID 3 NEAR DEN Ah, 130 1882. Entomol. Nachriehten, No. 9. einer Redtenbacher’schen Fauna austriaca, eines Heyne- mann’schen oder Berge’schen Schmetterlingsbuches existirte nicht, ja es gab überhaupt gar keines. Wer sich mit Haut- flüglern beschäftigen wollte, musste von vornherein Spezialist werden, da die Beschaffung der Gesammtlitteratur aller Familien immerhin nur entomologischen Millionären möglich erschien. Die Spezialwerke, aus denen man etwa doch ein Gesammtbuch zusammenstellen konnte, waren theilweise ganz veraltet (Hartig, Gravenhorst, Nees) und in einer modernen Form nicht wieder ersetzt, oder sie waren zu monographisch, ja oft‘ sogar provinziell gehalten (Försters u. A. Arbeiten oder Schencks Schriften). Taschenberg be- handelte wohl das Gesammtgebiet der Hymenopteren, doch leider nur die Genera, dagegen nur nebenbei manchmal einige Arten. Ebenso fehlte das zweite nothwendige Buch jedes werden- den Hymenopterologen — der Katalog der Hautflügler. Kirchners Werk war bloss eine unkritische Aufschreibung sämmtlicher Namen, die ıhm bekannt wurden, wobei den Verfasser nie kümmerte, dass manchmal 3 bis 4 Namen für ein und dasselbe Thier vorkamen, und eine Bezeichnung der „Vaterländer‘ eintrat, die niemals einen richtigen Schluss auf das Vorkommen einer Art ziehen lassen konnte. Da begann nun wohl vor zwei Jahren Herr E, Andre sein Werk „Species des hymenopteres d’Europe“ und es liegt davon der 1. Band bereits vollständig vor — die Tenthrediniden im ältesten Sinne des Wortes sind abge- schlossen. Aber — das Buch ist viel zu weit angelegt und wenige von uns dürften seinen Abschluss erleben. Es war daher einem dringenden Bedürfnisse entgegengekommen, als sich Herr Dr. Schmiedeknecht entschloss, die Geschichte ‘ beim andern Ende zu fassen und mit den Apiden beginnend vorzuschreiten. Leider dürften jedoch beide Herren, soviel ich da entscheiden kann, vor der fatalen Mitte Halt machen und damit wird gerade die heikelste Partie (Ichneumoniden Braconiden, Chalcididen und Proctotrypiden) als abgeschlosse- nes Ganze ebenso unerledist bleiben, wie sie es bisher war. Abgesehen von der Unwahrscheinlichkeit eines berechen- baren Abschlusses ist dieses Werk Andr&-Schmiedeknechts auch seiner breiten Anlage halber natürlich recht theuer und dürfte in wenig Hände kommen. Vide Abonnentenliste, die vielleicht seitdem etwas gewachsen, aber keinesfalls gross ist. Herr Andre hat als Beigabe zu seinen Species des hymönopteres auch einen Katalog begonnen — aber es 1. Mai. Entomol. Nachriehten. No. 9. 131 gilt von seiner breiten Anlage und von seinem Fertigwerden all das frühergesagte. Selbst wenn derselbe späterhin separat zu haben wäre, was bis jetzt noch nicht sicher steht, geht derselbe noch über Gemminger-Harold’s Catal. coleopterorum deseript. hinaus und ist wohl für ein sehr spezielles Ein- dringen in die Litteratur der Hautflüglerkunde recht passend, aber für den Handgebrauch, für einen raschen Ueberblick und für Bequemlichkeit in der Benutzung ganz und gar nicht gemacht. Zwischen Kirchner und Andr& bleibt ein unausgefüllter Raum und unwillkürlich seufzt man nach einem Buche, das, so wie Stein-Weise’s Catal. coleopt. Europae, wissenschaftlich und handlich zugleich, der weitaus grössten Schaar seiender und werdender Hymenopterologen genügen könnte. Ich habe versucht, mir Andre’s Katalog — natürlich nur, soweit er fertig ist, weil ich an eine eigene Fortsetzung desselben im Traume nicht denke — für meinen Gebrauch in kurzer Fassung und unterm Vorbilde des so beliebten Käferkatalogs von Stein und Weise zum Selbstgebrauche zu überschreiben. Ich finde, dass diese Ausdehnungsbegren- zung allen begründeten Ansprüchen genügt. Sollte ich da nicht Dem und Jenem zu Gefallen sein, wenn ich den Ver- such — als mehr will er nicht gelten — meinen Herren Kollegen und allen Hautflüglerfreunden im Nachstehenden vorlege als — einstweiligen Lückenbüsser. Obgleich Stein-Weise’s Katalog unerreichtes Vorbild war, habe ich doch in Manchem mir Abweichungen erlaubt. Wenn der deutsche Hymenopterologe seinen Klug- Hartig- schen Namen im Kopfe hat, zieht der Franzose die Benen- nungen Lepelletier’s, der Engländer die von Leach u. A., der Nordländer seine Thomson-Dahlbom’schen vor. Es musste daher versucht werden, alle Synonyma zu geben. Wo der Zeilenraum das erlaubte, sind sogar stets die Namen aller Autoren beigefügt, die den einen Namen gebrauchten; nur wo das Mass ein ernsthaft Halt gebot, mag das etc. ver- rathen, dass noch etliche Autoren fehlen. Hinterm giltigen Namen (d. h., der das Prioritätsrecht besitzt) steht zunächst immer der Autorenname des ersten Beschreibers; bei den Synonymen war es unnöthig, so streng auf die Reihenfolge zu schauen und, wenn dabei der erste Name stets der des ersten Namengebers war, so kann doch bei den folgenden Namen öfter (doch nicht sehr oft) der jüngere Benützer vorm älteren stehen. Die Klug-Hartig’schen Namen sind unter den Synonymen stets hervorgehoben, weil sie den 132 1382, Entomol, Nachrichten, No. 9. Werken entnommen sind, die uns Deutschen über Tenthre- diniden zunächst liegen. Auch Zaddachs Synonyme sind meistens citirt. Die Angabe des Vaterlandes, die als genaue mir erst möglich scheint, wenn die Gebiete durch zahlreichere Sammler noch länger und intensiver durchforscht sind, habe ich für Nichtdeutschland fallen gelassen; alle deutschen Thiere bezeichnet dagegen das Sternchen, bloss süddeutsche (incl. der ehemals deutschen Provinzen Oesterreichs) das Kreuzchen, bloss norddeutsche das Ringelchen vorm Namen. Bei beschränkt angegebenem Vorkommen habe ich aber hinterm Namen noch das Vaterland eigens angemerkt. Viele seit Andr&’s Werke neu beschriebene Thiere habe ich einzureihen versucht. Synairema brauche ich dem griechischen Sprachgeiste nach als Neutrum. Als „Versuch“ möge das Ganze mit unparteiischen Augen angesehen werden, Catalogus Hymenopterorum serratorum*) Europae. I. Tenthredinidae. a. Cimbicini. europaea Leach. Cimbex Oliv. variabilis Kl. Hart. + humeralis Fourer, Humboldti Ratz, connata Vill. saliceti Zadd. axillaris Pz. Kl betulae var. Zadd. . . 1 T \ scapularis Stein. violascens $& Thoms * connata Schranck * var. sylvarum Fabr, maeulata Fourer. Ol. lutea Vill. lutea Rossi variabilis Kl. Hart. montana Pz. betulae Zadd. variabilis Kl. Hart. fagi Zadd. ornata Lep. * var. lutea Linn. Fabr. femorata Thoms. annulata Fourer. brevispina T'homs. varians var. Leach. * femorata Linn. 12-maculata Leach. lunulata Fourer. variabilis Kl. Hart. tristis Ol. Schäfferi Lep. russa Pz. ornata Lep. varians Leach. luteola Lep. *) Wäre auch wohl besser, wenn die Hymenopterologen „serrigero- rum“ schreiben würden. 1. Mai. biguetina Lep. betulae var Zadd. saliceti var. Zadd. violasceens @ Thoms. lutea var. Thoms. * var. Griffinii Leach. variabilis Kl. Hart. pallens Lep. betulae var. Zadd. saliceti var. Zadd. Juteas var. Thoms. Trichiosoma Leach. *]ucorum Linn. Fabr. Hart. Latreillei Leach. Sealesii Leach. l-dentatum Leach. pusillum Steph. biverrucatum Steph. ' * betuleti Klug Hart. Thoms. tibiale Steph. erataegi Zadd. *sorbi Hart. Zadd. Thoms. * vitellinae Lin. Fabr. Th. amerinae Deg. sylvaticum Leach. - laterale Leach, lueorum var. Kl. Hart. Clavellaria Leach. * amerinae Linn. ($) F. Kl. Hart. marginata Linn. ©. rufa Retz. 4-faseiata Oliv. Praia Wank. Taezanowskii Wank. Abia Leach. * serices Linn, Kl. Hart, Zadd. brevicornis Leach. nitens Lep. Dahlb. Th. dorsalis Costa. * nitens Linn, Vill. Zadd. splendida Kl. Hart. Eintomol. Nachrichten. No. 9. | raurulenta Sichel. cuprea Aisch. fulgens Zadd. (i, coll.) aurulenta Zadd. f nigricornis Leach, Lep. nitens var. Linn. sericea Oliv, Tz. sericea var. Fabr. aenea Kl. lonicerae Lep. bifida Thoms. mutica Thoms. nitens Fall. fasciata Linn. Kl. Hart. lonicerae Linn. Amasis Leach. sanguinea Sn. V. Tlaeta Fabr. sylvatica Ol.? erassicornis Ross ” Jurinei Lep. Olivieri Lep. amoena Klug, Zadd. mutabilis Tischb. concinna Stein. lateralis Brull. Zadd. jucunda Kl. Krüperi Stein. albipes Sich. (i. coll.) similis Mocs. * obsceura Fabr. Kl. Hart. italica Lep. b. Hylotomini. Hylotoma Latr. * coeruleipennis Retz, Thoms. enodis Schrk. Fabr. Hart. vulgaris Kl. Zadd. 0 pullata Zadd. *enodis Linn., Fall. atrata Klug. * berberidis Schrk. Kl. Hrt. * sracilicornis Klug. 133 134 pilieornis Leach, Lep. ventricosa Zadd. *cyanella K]. Hart. Zadd. * fuseipes Fall. Thoms. violacea Kl. Hrt. Zadd. anglica Leach. atrocoerulea Lep. expansa Kl. Zadd. * eiliaris Linn., Zadd. coerulea Kl, Hst. O corusca Zadd. * metallica Kl. * ustulata L., Kl., Hrt. ete. pilicornis Preyssl. flavipes Retz. ochroptera Fourer. claripennis Rud. * atrata Forst. ustulata Schrk. segmentaria Pz, L, Kl., Hrt, Klugii Leach. albieruris Brull. discus Costa. saliceti Rud. sanguinicollis Andre6, thoraeiea Spin., Kl., Hrt. pleuritica Kl. *pagana Panz. Kl., Hart, etc. flaviventris F. +tergestina Kriechb. (Triest). * fuseipennis Panz., H. S. flavomixta Andre. seita Mocs. syriaca Mocs. proxima Andre. * dimidiata Fall, Thoms. mediata Fall., Zadd. fasciata Lep. feyanocrocea Forst, Zadd. bicolor Schrk. coerulescens F., Kl. Hart. * melanochroa Gmel. femoralis Kl., Hart. dimidiata Lep. 1832, Entomol, Nachrichten. No. 9. coerulescens v. bicolor Gimm, aenescens Fönth., similis Rud. confusa Dietr. rufescens Zadd. Friwaldskyi Tisch. pyrenaica Andre. *rosae Deg., Fabr., Jur., Latr. ochropus Gmel. capreae Preyssl, rosincola Schrk. rosarum Kl, Dahlb,, Hart. Stephensi Leach, Lep., Kl. Schizocera Lair. * veminata Gmel., Kl., Hrt. costata Fall. pallipes Leach, Lep. pallipes Bremi, Zadd. Ofusea Zadd. Opifureca Kl., Hart., Zadd. Oinstrata Zadd. * melanura Kl. (9), Hart., Zadd. cognata @ C. flavipes Zadd. 5 eylindricornis Thoms. * brevicornis Fall., Thoms tarda Kl., Hart., Zadd. * furcata Villiers, Fabr. 9, Kl., Hrt. rubi Idaei Rossi. melanocephala Pz. taraxaci Pz. angelicae Pz. © F., Kl. Hrt. Villersii Leach. * Zaddachi Andre. axillaris Zadd. gastrica Kl. Zadd. * pifida Kl. Hrt., Zadd. geniculata Thoms. intermedia Zadd. fusicornis Thoms. Peletieri Villar. vittata Mocs. * sceutellaris Herr.-Sch. Anl ” Se TEE 1. Mai. Entomol. Nachrichten. No. 9. 135 Nematoneura Andre. violaceipennis Andre. e. Lophyrin. Lophyrus Latr. *nemorum Fabr,, Kl., Hart. * virens Kl. Hrt. * Hereyniae Hrt., Thoms. * polytomus Hrt. * pallidus Kl., Hrt, Thoms. pinastri Bechst. minor Lep. * Jarieis Jur., Kl., Hrt. virens Zett. * frutetorum Fabr., Kl., Hrt, eques Schrk. * yariegatus Hart. pm, E,, Kl.,,Hrt. dorsatus F., Vill., Jur. * eremita Thoms. similis var. 3. Hart. * similis Hart. * rufus Retz, Kl., Hrt. securifer Fourer. piceae Lep. 7 pineti Kl., Hart. (Kärnten). * socius Kl., Hart. * pallipes Fall., Thoms. elongatulus Kl., Hrt. *politus Kl. Hrt. pulehrieornis Bremi. Monoctenus Dahlb. subeonstrietus Thoms.- * juniperi L., F, KL, Hart. pterophorus Sulz. * obscuratus Hrt. d. Nematini. Cladius Ill. * ramicornis Rond. (i. coll.) * pectinicornis Fourer, difformis Pz., Hart. alces T’hunb. Geoffroyi Lep. Trichiocampus Hart. * viminalis Fall. grandis Lep. luteieornis Meph. eucerus Hart, * rufipes Lep. Thoms. uneimatus Hart. * eradiatus Hart. Drewseni Thoms, discrepans Costa. * aeneus Zadd. Garbiglietti Costa. Priophorus Latr. * padi Linn., Thoms. albipes Fall., Kl. Hrt. morio Lep. pallipes Lep. pilicornis Curt. immunis Steph. O Brullaei Dahlb., Thoms. (Preuss.) geniculatus Dahlb. 0 tristis Zadd. (Königsb.) O tener Zadd. (Königsk.) Cryptocampus Hart. * pentandrae Retz, Thoms. amerinae Linn. duplex Lep. saliceti Zett. medullarius Hart. populi Hart. mucronatus Sn. V. buccatus Thoms. * saliceti Fall., Thoms. mucronatus Hart. * angustus Hart.,, Thoms. ater Lep.? saliceti v. c. Thoms. quadrum Costa. * fuscicornis Hart. ? appendiculatus Hart. * nigricornis Hart. (Deutschl. ?) * semineurus Hart, 136 Pristiphora Latr. varipes Lep., Hart. Dineura Dahlb. * virididorsata Retz. ulmi Fall. Degeeri Kl., Dahlb., Hrt, Hartigii Gimm. * stilata Kl., Hrt. Thoms. danicus Dahlb. flaveola Eversn. } testaceipes Kl.. Hrt. Thoms. ventralis Zadd. (Oesterr.) * despecta Hart. selandriiformis Cam. simulans Cam. mentiens Thoms. *parvula Kl., Hrt., Thoms, * verna Klug. punetigera Lep. biloba var. Steph. labialis Brull., Lep. opaca Hart., Thoms. pallipes Hrt. dorsalis var. Forst. Hemichroa Steph. * alni L,, Steph. Hart., Thoms. * rufa Panz,, Kl,, Thoms. nigriceps Thoms. * unicolor Rud. Camponiscus Newm. * Juridiventris Fall., Thoms. hypogastricus Hart. rufipes 9 Först, Healaei Newm. Nematus Jur. * septentrionalis L., F., Pz., Jur. Hart. largipes Retz. latierus Villt,, Hart. septentrionaliis var. Fall. 1832. Entomol. Nachrichten. No, 9. | * varus Villar. varus Villt., Hrt,, Thoms., Zadd. * latipes Villar,, Hrt., Zadd. latierus Eversm. O Brischkii Zadd. (Preussen.) * quercus Hart,, Thoms., Zadd. Friesii Dahlb, borealis Zett. * Brichsonii Hart., Thoms., Zadd. (Leachii Dahlb.) ° Anderschi Zadd. (Preussen) * Jucidus Panz,, Hart. erassus v. Fall. ceinetus Lep. * superbus Gradl. (Eger) * insignis Hart. * princeps Zadd. * histrio Lep. Zadd. Deutschi Dahlbk. rufescens Hart. * Jongiserra Thoms. scabrivalvis Thoms. * fallax Lep., Zadd. vittatus Lep. nigricornis Lep. humeralis Lep., T'homs. taeniatus Lep. haemorrhoidalis (Sp.?) Lep. capreae Zett. striatus Hart., Thoms. melanoleucus Hart. humeralis v. Zett, squalidus Eversm. variabilis Tischb, incanus v. Först. * capreae Panz., Lep, Zadd. celitellatus Lep. Kirbyi Dahlb., Thoms. pallicereus Hart. vernalis Hart. sriseus Eversm. continuus Eversm. 3-signatus Först. ceircumseriptus Först, 1. Mai. Entomol. Nachrichten. No. 9. 137 pectoralis Sn. V. * canalieulatus Hart., Zadd. stenogaster Först. pleuralis Thoms. * variator Ruthe. O umbripennis Eversm. (Preussen) O turgidus Zadd. (Preussen) pallicereus Tiıms.? * imperfeetus Zadd. * coeruleocarpus Hart. propinquus Dahlb. brevispinus Först. brachyacanthus Thoms. * crassus Fall. vieinus Lep, melanostigma Steph. Wahlbergi Thoms. *suleipes Fall., Hart. fennieus Andre. * miniatus Hart. ' _ (Zetterstedti Dahlb.) Th. * faustus Hart. * mollis Hart., Thms. lapponiecus Zett. *]encopodius Hart. lativentris Thoms, Whitei Cam, rufipes Lep. * Tischbeini Andre. rufipes Tischb, oblitus Lep. fuseus Lep, * deficiens Först. (Aachen) * fulvipes Fall., Thoms. brevis Hart. aphantoneurus Först. Peletieri Andre. pallipes Lep. Klugii Gimm. frigidus Boh. * crassicornis Hart. armatus Thms. * compressicornis Fahr. platycerus Hart. vallator Sn. V. cebrionicornis Costa. callicerus Thms, * appendiculatus Hart., Th. (davipes Dahlb.) cathoraticus Först. * amphibolus Först. (Aachen) * alnivorus Hart. emarginatus Andre. coactulus Ruthe. * puncticeps Thoms. Staudingeri Ruthe. selandrioides Costa. ruficornis Oliv. testaceicornis Lep, fraxini Hart., Thoms. aquilegiae Sn. V. funerulus Costa, dochmocerus Thoms. albitibia Costa. * abbreviatus Hart. vitreipennis Kaw. * leucostietus Hart. (crassulus Dahlb.) Th. affinis Lep.? erythropygus Först. * xanthogaster Först. piliserra Thoms. rubidicornis Andre. nigrolineatus Cam. leueocarpus Andre. * dissimilis Först. (Aachen) * sallicola Westw., Costa. capreae L. (e. p.) Vallisnerii Hart., Costa. Redii Contar, anglicus Cam. * pullus Först. (Aachen) * mierophyes Först. (Aachen) * lepidus Först. (Aachen) herbaceae Cam. femoralis Cam. pronimus Lep.? Jolichurus Thoms. 138 1832. Entomol. Nachrichten. No. 9. erassispina T'homs». * collactaneus Först. (Crefeld) acerosus Hart.? O bellus Zadd. (Preussen) alienatus Först. albicarpus Costa. * viminalis Linn, Sn. V., Zadd, salieis einereae Retz., Vill. salieis pentandrae Vill. intereus Jus., Ol. gallarum Hart. peduneuli Hart., Müll. saliceti v. Zett. saliceti Först. aestivus Thoms. einereae Thoms. Vollenhoveni Cam. Westermanni T'homs. vacciniellus Cam. cerassipes Thoms. suavis Ruthe. strongylogaster Cam. Sharpi Cam. *scataspis Fört. (Aachen) xanthopterus Hart.? . puella Thoms. parvilabris Thoms. nigritarsis Andre. * nigellus Först. (Aachen) * minutus Tischb. * leucaspis Tischb. * ischnocerus Thoms. * incompletus Förster (Aachen) * fuscomaculatus Först. (Aachen) * Försteri Andr& (Aachen) brevicornis Först. baccarum Cam, * yesicator Bremi, Zadd. helieinus Brischke, Thoms. lugdunensis Sn. V. * yalidicornis Först. (Aachen) * pullatus Zadd. (i. 1.) (Preussen) * notatus Först. (Aachen) * Jeptocerus Först. (Aachen) * infirmus Först. (Aachen) * pallipes Fall., Thoms. brevicornis Dahlb., Thoms. alpinus T’homs. albilabris Thoms. retusus Thoms. plaeidus Cam. villosus Thoms. hyperboreus Thoms. elibrichellus Cam. filicornis Thoms. hibernicus Cam. meridionalis Andre. * Jeucogaster Hart. punetulatus Dahlb., Th. eubitalis Dahlb. hypoleucus Först. * Jeucotrochus Hart. * obduetus Hart., Th. hypoleucus Costa. conductus Ruthe. graminis Cam. * apicalis Hart. * haemorrhoidalis Hart. * einersbergensis Hart. (Schwarz wald) Schmidtii Gimm. * moerens Först. (Aachen) * Juetuosus Först. (Aachen) * decelinatus Först. (Aachen) * brachyotus Först. (Aachen) * anomalopterus Först. (Aachen) albitarsis Andre. testaceipes Andre. * pineti Hart. riger Jur. * nigriceps Hart. exoletus Eversm. bistriatus T'homs. * posticus Först. depressus Hart.? xanthopus (larva) Zadd. * Jarieis Hart. * prototypus Först. (Aachen) 1. Mai. * seotonatus Först. (Aachen) * protensus Först. (Aachen) * amentorum Först. (Aachen) * congruens Först, (Aachen) *ribesii Scop., Dahlb., Th., Zadd. salieis Fall, ventricosus Kl., Hart., Kessl. 3-maculatus Lep., Rayn. dimidiatus Lep. grossulariae Moore, Dahlb. ribis Duf., Gour., Sn. V. umbratus 'Thoms. Otogatus Zadd. (Preussen) * similator Först. (Aachen) quietus Eversm. punctipleuris Thoms. * perspieillaris Hart. approximatus Först.? contractus Eversm. Bohemanni T'homs. * rumieis Fall., Zett., Thms., Zadd. flavus Linn.? xanthopterus Dahlk. capreae Hart. ° flavipennis Cam. exeisus Thoms. pallidiventris Fall. fumipennis Thoms. punctifrons Thoms. * carinatus Hart. * papillosus Retz myosotidis Lep. ochraceus Hart. eonsobrinus Sn. V. * biscalis Först. (Aachen) * myosotidis Fabr., Hart., Zadd. interruptus Lep. papillosus Thoms. monticola Thoms, * jugicola T’homs. 0 eitreus Zadd. (Preussen) sulphureus Zadd. pavidus Lep., Zadd. Whewaalli Sn. V. Entomol. Nachrichten, No. 9. 139 | = semiorbitalis Först. erythrogaster Thoms. erassiventris Cam, * melanocephalus Hart., Zadd. salieis Retz., Fourer., Th. vanus Dahlb. (sine descr.) perspieillaris Brischke. * segmentarius Först. (Aachen) * smaragdinus Stein, nigricans Eversm. cadderensis Cam. * flavicomus Tischb. caudalis Eversm. breviusceulus Eversm. * salieis Linn., Hart., Dahlb. capreae Fabr., Latr. inflatus Thoms. * croceus Fall., Thoms. fulvus Hart., Zadd. 3-maculatus Sn. V. * confusus Först. ochropus Thoms. * ferrugineus Först. flavus Gimm. gracilis Gimm. * aurantiacus Hart., Sn, V., Thms. myosotidis Brk. * betulae Retz., Lep., Hart.. Th. testaceus Jur., Lep. betularius Hart. * albipennis Hart. subbifidus Thoms. * nigratus Retz. * melanosternus Lep. ambiguus Först. fruticum Eversm. diaphanus Eversm. * conjugatus Dahlb., Thoms. populi Linn.? ° dispar Zadd. (Preussen) * nebulosus Stein (Böhmen) *]uteus Panz,, Hart. ete. * purus Först. (südl. Westphal.) Marshalli Cam. 140 * bilineatus Kl., Zadd. Klugii Dahlb., Thoms. antennatus Cam. * acuminatus Thoms., Zadd. dorsalis Lep.? bipartitus Lep.? crocatus Dahlk. (s. d.) dorsatus Cam. * abdominalis Panz., Dahlb,, Zadd, ulmi Linn.? fuseipennis Lep. fumipennis Steph. Gravenhorstii Gimm. ventralis Hart., Thoms. * miliaris Panz. viridis Steph. eroceus Dahlb. Bergmanni Dahlb., Th. virescens Hart., Sn. V. prasinus Hart. brevivalvis Thoms. mierocercus Thoms. curtispina Thoms. croceus Thoms e. p. * smaragdinus Stein (Böhmen) testaceus Thoms. * scutellatus Hart. lacteus Thoms. palliatus Dahlb., Thoms. immundus Thoms, * pallescens Hart. testaceus Steph.? flavescens Steph.? pallicarpus Hart. olivaceus Thoms. * polyspilus Först. (Aachen) O poeeilonotus, Zadd. (Preussen) * oligospilus Först. (Aachen) * hypoxanthus Först. * hortensis Hart.. Sn. V., Thoms, tibialis Newm. melanopsis Lep. * pini Retz. abietinus Christ , Dahlb., Zadd. 1882. Entomol, Nachrichten. NR NE AT No. 9. limbatus Dahlb. hospes Dahlb. abietum Hart., T'homs. * Saxesenii Hart, Zadd. compressus Hart. “ Wesmaeli Tischb. Zadd. solea Sn. V. * umbrinus Zadd. *truncatus Hart., Thoms. * ambiguus Fall.. Thoms, parvus Hart. striatipes Hart, oceultus Först. O moestus Zadd. (Preussen) leucostigmus Cam, interstitialis Cam. furvescens Cam. viduatus Zett.,, Thoms. * subaequalis Först. (Aachen) Dahlbomi Thoms. viduatus Dahlb. (s. d.) * varius Lep., Zadd. annulatus Gimm. * Fahrei Dahlb., Thms., Zadd. leptocephalus Thoms. arcticus Thoms, glutinosae Cam,*) salieivorus Cam. *) e. Phyl!lotomini. Phoenusa Leach. * hortulana Kug. albipes Cam. * betulae Zadd. Cam, mellita Newm. nigricans Klus, Hart. *pygmaea Klug ete. pusilla Lep. *pumilio Hart. Cost, Th. rubi Boie. pumila Wailes, West. *) Kann ich ‚nicht an Ort und Stelle einreichen. . bringt Beiträge namhaftester Mitarbeiter und Die Natur vorzügliche Original-Illustrationen bedeutender Künstler; eingehende Literaturberichte und eine reiche Fülle diverser Mittheilungen naturwissenschaftlichen Inhalts, regelmässige astronomische und meteorologische Mittheilungen, öffent- lieher Briefwechsel für Alle, welehe Auskunft, Aufklärung oder Beleh- rung über naturwissenschaftliche Fragen suchen. Preis pro Quartal 4.Mk. Alle Buchhandlungen und Postanstalten nehmen Abonnements an. 31. Jahrgang, 1832. G. Schwetschke’scher Verlag in Halle a. S. Griechische Weine N 1 mit 12 ganzen Flaschen in 12 S 1 P robekiste ausgewählten Sorten v. Cepha- lonia, Corinth, Patras und Santorin ver- A sendet — Flaschen und Kiste frei — zu J.F.Menzer, 19 Mark. Ritter des Königl. Griech. ER. sind abzuge- ben, am liebsten im Tausche gegen Microlepidoptera Schlupfwespen, namentlich gezo- gene. 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Neugebauer, Forst i. L. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. VII. Jahrgang 1832. Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland dureh alle Postanstalten Deutsch- "lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu azslben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) 3 Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats eehbinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft X. Inhalt von No. 10. Seite Heinrich Gradl, Verzeichniss europ. Hautflügler. (Schluss) 141 Otto Thieme, die Carabus Olympiae-Affaire . . . . . 156 Wilhelm Breitenbach, Entomologische Skizzen aus der Provinz Rio Grande do Sul, Brasilien . : . „2... ...156 Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. } Anzeigen. ATausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht } wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca, 25— 28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen ‘oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. In meiner a Lepido- pteren-Preisliste XXV werden 5—6000 Arten Lepidopteren, eirca 450 präp. Raupen, 120 lebende Puppen-Arten etc. angeboten. Von Puppen erhielt ich noch direct in grossen, gesunden Exemplaren, die ich zu folgenden Preisen abgeben kann: Attacus Atlas & 5 Mk,, Platyn. Ceeropia & 75 Pr. (25 & 15 Mk.), Platyn. Promethea & S0 Pf. (25 & 15 Mk.), Telea Pol phemus a 75 Pf. (35 & 20 Mk.), Actias Selene & 5 Mk., Antheraea Roylei & 5 M. Von dem ächten grossen Ornith. Priamus, Helena, Pap. Ulysses u. a. Molukken-Arten (seit 20—30 Jahren nicht frisch gekommen), kann ich einige frisch erhaltene Prachtstücke abgeben. Auch liefere ich 100 exotische Lepidopteren in circa 50 unbe- stimmten Arten in Düten aus Oen- tral-Amerika, Columbien ete. 325M. 1000 dito in 4—500 Arten & 200 M.., richtig bestimmt pro Art 10 Pf. theurer Blasewitz-Dresden. Dr. O. Staudinger. Das Naturhistor. Institut „Lin- naea‘“ Gr. Eschenheimerstrasse 45, Frankfurt a. Main, offerirt direkt eingesandte und nur zum Theil be- stimmte Käfer und Schmetterlinge aus Siam, Westafrika und Brasilien. Dieselben werden sowohl einzeln, als auch centurienweise zu Pen Preisen abgegeben. Wer kann eine Anzahl lebender, ausgewachsener Larven von Oryct. nasiecornis L. gegen Tausch oder entsprechende Vergütung besorgen? Ebenso wären Larven von Polyphylla fullo L. sehr erwünscht. Gefällige Nachricht erbittet J. Scheiffele, Stuttgart, Gymnasiumstr. 10, I. J.Dorfinger &Söhne, Naturalienhändler in Salmannsdorf No. 28, bei Wien, empfehlen ihr reichhaltiges Lager von gestopften Säugethieren und Vögeln, Skeletten, Reptilien, Käfern, Schmetterlingen und prä- parirten Raupen zu billigen Preisen. 15. Mai. * ulmi Sund., Cam. pallipes Lep.? intermedia Thoms. * pumila Kl., St., Hrt., Th. nigrita Lep. pygmaea Zett. { tantilla Costa. fuliginosa Healy. * melanopoda Cam. nigricans Thms. Phoenella Westw. * nigrita Westw. * tormentillae Healy. pygmaea Healy. minutissima ÜOosta. nigrita Thoms, Cam. * minuta Thoms. monilicornis Thoms. Phylliotoma Fall. * nigrescens Gradl. (Eger). *nemorata Fall. Th., Cam. tenella Zadd. parviceps Newm. * Jeucomelas Kl., Hart. * ochropoda Klug etc. pinguis Sn. Voll. * aceris Kaltb., Cam. * vagans Fall., Thms., Cam. melanopyga K],. Hrt., Sn. V. amaura Klug, Hart. leucopoda Thms. * mierocephala Kl]., Hrt. ete, melanopyga Healy. Kaliosysphinga Tischb. * Dohrnii Tischb. Caenoneura Thoms. Dahlbomi Thoms., Cam. f. Emphitini. Aneugmenus Hart. infuseatus Everm. “ * coronatus Kl., Hart. Entomol, Nachrichten, No. 10. 141 Harpiphorus Hart. * lepidus Klug., Hart., Thoms. scapularis Steph. Janthe Newm. taeniatus Costa. * immersus Klug, Hart. pallimaeula Lep. fenestratus Eversm, radialis Eversm. vernalis Dietr. majalis Sn, Voll. Emphytus Klug. calisatus Eversm, * tibialis Panz., Kl., Hart, ete. parallelus Eversm. * filiformis $ Kl, Hrt. apiealis @ Kl,, Hart, Klugii Thms. tegulatus Andr6, *tener Fall., Thms. patellatus Kl., Hart. dissimilis Dietr. * melanarius Kl., Hart, Thoms, * carpini Hart., Thms. varipes Lep.? spurius Zett. * didymus Kl., Hrt, proximus Costa. nigritarsis Brull. rufierus Mocs. fumatus Andre. trieoloripes Costa. * orossulariae Kl, Hrt., T'hms. leueopodius Lep. * basalis Kl., Hrt.,, Thms. fxanthopygus Kl,, Hrt. (Kärnth.) * succinetus Kl., Hrt., Dahlb., Th, togatus Lep. * y, Steini Schmdkn. * cinetus Linn. ete. togatus Pz., Fbr., Jur., Zett. eingulatus Lep. neglectus Zadd, 142 1882. Entomol, Nachrichten. No. 10. * eingillum Kl, Hrt., Thms. * truncatus Kl., Hrt. fulvipes Fall. Schoenherri Dahlb, angustatus Zett, fulvipes Thms. * viennensis Schranck etc. elegans Costa. * zufocinetus Retz, Kl., Hrt. etc. pavidus Fabr. eingulum Spin. lateeinctus Lep. fasciatus Lep. ruralis Dahlb. * coxalis Kl., Hart. * puceulentus Tischb. fulvoeinetus Rudow. * calceatus Kl., Hrt., Th., Cam. vieinus Lep. * perla Kl.. Hart, Thms. Bohemanni Dahlb. temesiensis Mocs. *serotinus Kl., Hart, Th. abdominalis Lep. barbarus Andre. * cereus Klug, Hart. cerris Kollar. + cistus Kl., Hart. (Oesterr.) g. Dolerini. Dolerus Jur. * Jateritius Kl., Hrt,, Th. madidus Kl., Hrt. 9. hispanieus Mocs. * tremulae Kl., Hrt. * triplicatus Kl., Hrt., Th. 3-maculatus Leach, Lep. ©. dimidiatus Lep. g. lugubris Gim. * antieus Kl., Hrt,, Thoms. uliginosus Kl., Hrt. ferrugatus Lep. fuseipennis Steph. *thoracicus KL, Hrt., Thms. pachycerus g Hrt., Zadd. brevicornis 'Thoms. * haematodes Schrek., Kl., Hri., Th. opacus Pz., F., Jur., Lep. collaris Don. coerulescens Hart, micans Zadd. * pratorum Fall. Thoms. equiseti Kl., Hart, *timidus Kl., Hrt., Thms. * dubius Kl., Hart.. Thms. * tristis F., Jur., Kl., Hrt, Th. * palustris Kl, Hart, Thms, junci Leach. arcticus Thoms, aericeps Thoms. * pratensis Linn., Thoms. fulviventris Leop., Schk., Villt. germanicus Schaef., Pz., F. etc. melanocephalus Fourer. pedestris Pz. abietis Pz,, Jur. eglanteriae F., Sp., Jur., Kl., Hart, erythrogonus Spin, Lep. cothurnatus Lep. seniculatus Led. bajulus Lep. * rufipes Gradl (Böhmen). Chappelli Cam. * Klugii Scholtz (Schlesien). ®plaga Klug, Hart. Busaei Sn. Voll. * desertus Kl., Hart. * mutilatus Kl., Hart. fennieus Andre. * saxatilis Hart. tristis Lep. vulneratus Mocs. rufotorquatus Costa, * sanguinicollis Kl., Hrt,*) * palmatus Kl., Hrt., Thms,. * ojlvipes Kl., Hrt., Thms. *) Auch in Westböhmen, also wohl ganz Mitteldeutschland. 15. Mai. Entomol. Nachrichten. No. 10. | * vestigialis Kl., Hrt.. Thms. rufipes Lep. Gessneri Andre, * senueinetus Zadd. annulipes Thoms. * picipes Kl., Hrt. tenebrosus Eversm, magnicornis Eversm. femoratus Eversm. liogaster Thoms. puncticollis Thoms. * sonager F., Pz., Kl., Hıt. ete. erythrogonus Schreck. geniculatus Fourer. crassus Pz. g. * aeneus Hart, Zadd. lacteus Scholtz. incertus Zadd., Thoms. * elongatus Thoms. * anthracinus Kl., Hrt,, Zadd. lucens Andre, * atricapillus Hart. ete. * nitens Zadd. *niger L., F., Hrt. etc. carinatus Scholtz. * varispinus Hrt., Thms. - brevitarsis Hrt, g. * Jeucopterus Zadd. * taeniatus Zadd. * fissus Hrt., Zadd., Thoms. cenchris Hrt. leucobasis Hrt. planatus Hrt, Hartigii Scholtz. earbonarius Zadd. * brevis Zadd. brachygaster Hart. * brevicornis Zadd. * fumosus Zadd. *ravus Zadd, * sracilis Zadd. * longicornis Zadd. * asper Zadd. * sibbosus Hart., Thms. 143 Pelmatopus Hart. * minutus Hrt. h. Athaliini. Athalia Leach. * Jugens Kl., Hrt., Thms. abdominalis Fabr.?, Lep. Paveli Mocs. maculata Mocs. rufoscutellata Moes * spinarum F., Kl., Hrt. ete. colibri Christ. centifoliae Pz., Lep., Westw. scutellariae Cam. glabricollis Thoms. * annulata Fabr. ete. *rosae L., Kl., Fall., Hart., Zett., Thoms, salieis Schreck. ancilla Lep. cordata Lep. lineolata Lep. suessionensis Lep. bicolor Lep, Blanchardi Brull., Luc. i. Selandriini. Selandria Klug. * serva F., Kl, Hrt. socia Kl., Hrt. * Sixii Sn. Voll, srandis Zadd. interstitialis Thoms. * flavescens Kl., Hrt., Thms. puella Fall, analis Thoms. cereipes Sn. Voll. * virescens Rud. * albomarginata Rud. temporalis Thoms. * stramineipes Kl., Hrt,, Thms. albipes Lep. cerasi Fall. *morio Fabr,, Kl., Hıt. ete 144 1852. Entomol. Nachrichten, albipes Lep. * aperta Hrt,, Thms. conformis Fall,? annulitarsis T'homs. foveifrons Thoms. Blennocampa Hari. * aterrima Kl., Hrt., Zadd., Thms. fuliginosa Fall.? Bouch. Robinsoni Cirt. * nigrita Fabr., Spin., Fall., Jur., coerulescens Fourer.? nigerrima Kl., Hıt. * sracilicornis Zadd. iridis Kalt. *plana Kl. Hart. * elongatula Kl., Hrt. * veniculata Hrt., Th., Kalt. longieornis Hrt. * sericans Hrt. * micans Kl, Hrt. fuliginipennis Costa. * fulisinosa Schrk., Kl., Hrt., Th. trichocera Lep. * cinereipes Kl,, Hrt,. Thms. exarmata 'Thoms. * alternipes Kl., Hrt., Thms. subserrata Thms. * tenuicornis Kl., Hrt., Th. * semicineta Hart. * feriata Zadd. * monticola Hart. * subcana Zadd. * pusilla Kl., Hrt., Thms. * sagathina Kl, Hrt. * albipes Gmel., Kl,, Hrt., Thms, pallescens Gmel. morio Lep. croceipes Costa. * bipunctata Kl., Hrt.,, Thoms. lineolata Zadd. © pubescens Zadd. 9 tenuieingulata Cost. No, 10, | *lineolata Kl, Hrt. albipennis Zadd. * yufieruris Brull.,, Zadd. dissimilis Costa. * nana Klug. Hrt. alchemillae Cam. - humeralis Sn, Voll. lugens Andre. * uneta Kl., Hrt., Thms, * betuleti Kl., Hrt., Thms. * funerea Kl., Hrt.,, Thms. morio Fall.? recta Thms. * ephippium Pz., Kl., Hrıt, ete. dubia Gmel.? aethiops Klug, Hart. * pubescens Zadd. (Q) Gir. (9). * ventralis Spin. Spinolae Kl. Hıt. sastricus Costa. thoraeica Tischb. rufonisra Tischb. sanguinicollis Mocs. * melanocephala F., Kl., Hıt. ete. albida Kl., 9, Hart. strigata Andre. * inquilina Först. * albiventris Kl, Hart. iA albidopieta Costa. * brunniventris Hart, melanopygia Costa. ®nigripes Kl., Hart., Thoms. bicolor Tischb. coronata Andre, * fusecipennis Fall., Thoms. luteiventris Kl., Hart. melanopygia Costa. * assimilis Fall, Thoms. hyalina Kl. Hrt. *tiliae Kaltenb. * tenella Kl., Hart. tenuicornis Thoms, + eroceiventris Kl., Hart. (Tirol). pleuritica Costa (Oesterr.) 15. Mai. Eriocampa Hrt. *ovata Linn.. Kl., Hrt. gossypina Retz. haematodes Panz. * Juteola Kl.. Hrt., Cost., Thoms. *repanda Kl., Hrt. sebetia Costa. * nitida Tischb. dolosa Eversm., Ballion. . atratula T’homs. * umbratica Kl., Hrt., Thms. nigrita Fall. * annulipes Kl., Hrt., Sn. V., Thms. testaceipes Cam. * einxia Kl., Hrt., Thms, * varipes Kl., Hrt., Thms, crassicornis Tischb. * limacina Retz. aethiops Fabr., Spin., Jur., Lep, cerasi Peck, Dahlb., Westw. adumbrata Kl., Hrt., Thms. * soror Sn. Voll. aethiops Westw.? Cam. caninae Cam. Hoplocampa Hart. * chrysorrhoea Kl, Hart. * plagiata Kl., Hart.*) * ferruginea Panz.,Fabr., Lep.,Thms. simplex Fall. brunnea Kl, Hart, * brevis Kl., Hrt., Thms. * crataegi Kl., Hrt., Thms. alpina Zett., Thms. peetoralis Thms, * testudinea Kl., Hrt., Thms. * xylostei Giraud. (Wien,) * fulvicornis Fabr., Kl,, Hrt. ete. * rutilicornis Panz., Kl,, Hrt. ete. *) Nicht bloss in Oesterreich, auch in Böhmen (Eger) vorkommend, Entomol, Nachriehten. No, 10. | 145 k. Tenthredinini. Poecilosoma Dahl». Fletcheri Cam. obtusum Kl., Hart. discolor Lep. *pulveratum Retz., Th., Cam. ete. lituratum Gmel. obesum Kl., Hart. bipunctatum Lep. leucozonium Hrt., Rud. * guttatum Fall., Dahlb., Thms. impressum Kl., Hart. longieorne Thoms, submuticum Thoms, albamacula Lep.? excisum Thoms. Taxonus Meg. opacomaculatus Eversm, glottianus Cam. *agrorum Fall. Thms. nitidus Kl., Hart. anomalus Eversm. pulchellus Costa. * stieticus Kl., Hart. * equiseti Fall, Dahlb., Thms, bicolor Kl., Hart. coxalis Hart. minutus Costa, albipes Thoms (Lep.?) cerasi Zett. J? * glabratus Fall., Dahlb., Thms, agilis Kl,, Hart, Pachyprotasis Hart, * discolor Kl., Hart., Eversm. * variegata Kl., Hart., Dahlb., Th. * nigronotata Kriechb, (Bayern.) v. formosa Schmiedekn. * antennata Kl., Hrıt. Thms. duplex Lep. * tenuis Rud. *rapae Linn. ete. scripta Gmel,, Lep. x f an PR? SEHE 146 1882. Entomol, Nachrichten. No. 10. 1 simulans Kl., Hrt. (Oesterr.) * 4-maculata Fabr. etc. laevicollis Thms. (Tirol.) tarsata Panz. © * dolens Eversm. sambuci Panz. T poecilopus Aischinger (Tiro]). Macrophya Dahlb. j halensis Aischinger (Tirol). Dibowskii Andre. * crassula Kl., Hart. limbata Andre. Klugii Sn. Voll. angustula Kaw. alboannulata Costa, * rustica Linn. etc. * melanosoma Rud. carbonaria $ Gm,, F., Pz. tenella Moe». notata Panz, magnicornis Kawall. nebulosa Andre. * albieincta Schranek ete. * teutona Pz., Kl., Hart. ete, albipes Frer, Gm., Kl., Lep. caucasica Andre. luetuosa Lep. | * flavipes Tischb. ribis Thoms. Radoskowskii Andre. - | *albipuncta Fall. ete, 9-guttata Costa. lieiata Eversm, rubripes ‚Andre. * ribis Schranck ete. erythropus Brull. leucopus Gm. superba Tischb. fera Fall. | *rufipes Linn, Gm,, Vill., Thms. albieineta 'Thms.? 5 dumetorum Fourer., $Kl.,Hrt. | *blanda Fabr. ete. strigosa Fbr., © Kl., Hrt. ete. ligustrina Fourer. eitreipes Z Lep. eylindrica Panz., F., Spin. fulvipes Lep. laerymosa Lep. * punetum (album) Linn., Schr., Gm. cognata Fall. punetum F., Kl., Hrt. ete, * y, brevicornis Gradl. postica Brull. * neglecta Kl., Hrt. ete. Ratzeburgi Tischb. + militaris Kl., Hart. (Oesterr.) histrionica Sn. Voll. Schaefferi Lep. trochanterica Costa. Lepeletieri Costa. eximia Mocs, erythrogaster Spin. consobrina Mocs. * Sturmii Kl., Hart. Tearinthiaca Kl,, Hrt. (Kärnth.) trieoloripes Moe». * 12-punctata Linn. ete. albimacula Moes. fera Scop., Fbr., Pz. Jur. anetia Mocs, labiata Fourer. cognata Mocs. * chrysura Kl., Hart. marginata Mocs. erythrocnema Costa, ottomana Mocs. femoralis Kawall. tibialis Moes. tristis Andre. ischiadiea Kawall, brunnipes Andre. corallipes Eversm. Allantus Jur. * haematopus Fabr. etc, viduus Rossi, Kl. ete. (Tirol). 15. Mai. Entomol. Nachrichten. No, 10. Rossii Jur. sareptanus Eversm. *tenulus Scop., Vill, Rossi, Cam. Rossii Panz., Lep. zonata Fall, bifaseiatus Kl., Hıt., Thoms. etc, unifaseiatus Mocs. * Koehleri Kl., Hrt., Costa. nigrilabris Frivaldsk. violaceus Andre. *3-cinetus Fbr., Kl., Hrt., Th. ete. vespa Retz.? Latr. rusticus Fourer. affinis Leach. vespiformis Lep. * suceinetus Lep.; (— e. p. Rud) deeipiens Först. 4-einetus Uddm., Th., Cam. *zona Kl. Hrt., Th., Cam. bieinetus Rud. e. p. eingulum Cam. e. p. * zonula Kl., Hrt., Costa. bieinetus Rud. e. p. eingulum Cam. e. p. * bieinetus L., F., Jur., Lep.; (Rud. e. p.) fasciatus Scop., Fall. bifaseiatus Fourer. eingulum Kl., Hrt. (e’ p. Cam.) luteiventris var. Lep. zonula e. p. Dahlb., Costa. zona Thms., Costa. apicimacula Costa. * marginellus Fabr. ete. viennensis Schrek., Pz., Lep., Rud. 6-annulatus Schrek. omissus Först. * Schaefferi Kl., Hrt., Cam. etc. ?eineta Rossi, F., Pz., Jur., Lep. bieineta Fall. costalis Costa. 147 marginellus Rud. e, p. * flavipes Fourcr., Lep., Cam, marginellus Pz.; e. p. Rud. dispar Kl., Hart., Eversm. rufoeingulatus Tischb. uralensis Andre. +sulphuripes Kriechb. (Oesterr.) orientalis Kriechb. monozonus Kriechb. analis Andre. Dahlii Klug. villosus Brull. unieinetus Brull. xanthorius Kriechb. costatus Klug. Abeillei Andre. eaucasieus Mocs, vittatus Kriechb. 3-vittatus Andre, ı + Frauenfeldi Giraud. (Krain). 5-cinetus Gimm. * semifaseiatus Rud. baeticus Spin. * heraclei Rud. Frivaldskyi Mocs, annulatus Klug. meridianus Lep. * serofulariae Linn., Kl.,. Hıt. ete. propinqua Kl., Hrt. ruficornis Gimm. flavipennis Brull. luteoeinetus Eversm. hispanieus Andre. limbalis Spin. caspius Andre. varicarpus Andre. nazariensis Andre, syriacus Andre. * areuatus Forst., Cam. marginellus F., Cost., e. p. Rud. viennensis Fall. nothus Kl,, Hrt., Dahlb., Th. flaveolus Lep. melanotus Rud. 148 parvulus Kriechb, pectoralis Kriechb. maculatus Kriechb. * multieinetus Rud. multifaseiatus Rud. rufoniger Andre. semirufus Andre. balteatus Kriechb, ornatus Andre, pubescens Andre. sabariensis Mocs, tricolor Kriechb. xanthopus Spin. pietus Andre. fulviventris Moes. albiventris Mocs. obesus Mocs. Sciapteryx Steph. * costalis Fbr., Kl. Hrt. ete. * consobrina Kl., Hrt. ete, v. Zwickoviensis Schlecht, aretica Thoms, levantina Andre, Strongylogaster Dahlb. geniculatus Thoms, * cingulatuus F., Kl., Hrt. linearis Kl., Hrt. latieinetus Brull. ? * mixtus Kl., Hrt,, Thms. ete. femoralis Cam, * delicatulus Fall., Thms., Cam. eborinus Kl., Hrt. phthisieus Sn. Voll. * viridis Schmidekn, * macula Kl., Hrt., Thms, subjeetus Eversm. * filieis Kl., Hrt., Thms., Cam, ete. carinatus Kl, Hrt. Sharpi Cam. Synairema Hart. *rubi Pz., Hrt.,, Thms, SE NEN EINTRETEN hie k RR TER ZT: us! 2 h x 1882, Entomol. Nachrichten, No. 10, lividiventre Fall. delicatulum K]., Hrt. alpinum Brull. Perineura Hart. breviuscula Costa. * punctulata Kl., Hrt. ete. *viridis L., F,, Jur., Lep. Thms. alneti Schranck. hebraica Fourer. scalaris Kl., Hrt., Thms. ete. * pieta Kl., Hrt. ete. seesana Rud. tidriensis Gir. (Krain). * nassata L., Hrt. ete. melanorrhoea Gmel., Lep. tiliae Pz., Spin., Jur. instabilis Kl., Dahlb., Ev. fasciata Bud. sordida Thms., Cam. aurieulata Thoms, vivosa Kl., Hrt., Eversm. * sordida Kl., Hrt., Cost., Rud. dorsalis Lep. * Jactiflua Kl., Hrt. hungarica Kl., Hrt. moscovita Andre, T tesselata Kl., Hart.. Rud. ete. lusitanieca Andre, alpina Tims. + pinguis Kl., Hrt. (Oesterr.) * Jateralis Fabr. etc. * solitaria Schrek., Dahlb., Thms. aucupariae Kl., Hrt., Rud. gibbosa Cam. fulvitarsis Andre, Tischbeini Moes. hungarica Tischb. floricola Costa. 4-guttata Costa. annuligera Eversm, * oynandromorpha Rud. pieticornis Mocs. balcana Mocs. e: 15; Mai. albopunctata Tischb. insignis Kl,, Hrt, eoreyrensis Mocs. albonotata Brull, propingua Mocs. Benthini Rud. basimacula Mocs, * histrio Kl,, Hrt., Rud. ambiqua Kl., Hrt., Cost., Rud. * ornata Lep. neglecta Lep. exeisa Thms., Cam, * Coqaebertii Kl., Hrt., Rud. * scutellaris Pz., F., Lep., Hrt., Rud. stigma F',, Lep. pavida Jur., Lep. instabilis Klug, Dahlb., Ev. spreta Lep. rufimana Spin brevispina Thms., Cam. * cordata Fourer. varia Gmel. dimidiata F., Lep., Hrt. etc. instabilis e. p. Kl. analis Steph. caliginosa Steph. microcephala Steph. nassata Thms., Cam. Tenthredo Linn. microcephala Lep. orbitalis Dietr., *atra L., Kl., Hrt. ete. fuscipes Gmel. pavida Fall. rufipes Lep. * mandibularis F., Kl., Hrt. ete. caucasica Eversm., Puls. * melas Rud. * procera Kl., Hıt. caligator Eversm, nigritarsis Puls. * dispar Kl, Hrt. ete, Entomol, Nachriehten. No, 10, 149 | *moniliata Kl., Dahlb., Hrt. ete. *ignobilis Kl, Hrt. ete. } palustris Kl., Hrt. (Oesterr.) hybrida Eversm. *plebeja Kl., Hrt, poecila Eversm, * Lachlaniana Cam. sibiriea Kriechb., Moecs. spectabilis Mocs». 7 poecilopus Mocs. (Oesterr.) rubecula Eversm. purpurea Puls. tconspicua Kl., Hrt. (Oesterr.) * „ufiventris Pz., Kl., Hrt. ete. * velox Fabr., Jur., Kl,. Lep., Hrt. bipunctula Kl., Hrt. * maura F., Spin., Jur., Lep. fagi Pz., Kl., Hrt., Th, pellueida Kl., Hrt, solitaria Cam. * ]ivida L., Kl, Hrt. ete. annularis Schranck. albicornis Fourer. carpini Pz. maura Fall, silensis Costa. * colon Kl., Hrt. ete. * Rudowi Andre. * halteata Kl., Hrt. ete. soror Zett. * coryli Pz., Kl., Hrt. ete. intermedia Kl. Hrt., Rud. sobrina Eversm. * biguttata Hart. gracilenta Mocs. albopicta Puls. limbata Kl., Hrt., Thms. * trabeata Kl., Hrt. * maculata Fourer., Vill. 1-fasciata Fourer. zonata Panz., Kl., Hıt. ete. equestris Panz. latizona Lep. bella Lep. 150 * pieincta L., Kl., Hrt. etc. cincta Fabr. semieineta Panz, luteipennis Eversm., Puls. Moecsaryi Andre. fallax Mocs. * albicornis Fabr., Kl., Hrt. ete. * pallicornis Fabr., Kl., Hrt. ete. * flava Scop., Schaeff. poecilochroa Schranck. flavicornis Vill., Kl., Hrt. ete, luteicornis F., Pz., Jur., Ev. fulva Klug. flavicornis Eversm. Eversmanni Ballion, islandica Eversm. * olivacea Kl., Hrt. ete, * obsoleta Kl., Hıt, ete. arctica Thms. * mesomelas Linn., Thms., Cam. interrupta F., Hrt. etc. viridis Kl., Hrt. chloros Rud. explanata Rud, vestita Andre. scotica Cam. l. Blastieotomini. Blasticotoma Klug. * filiceti Kl,, Hrt,, Thms. m. Pinicolini. Pinicola Breb. * Julii Breb., Latr. pusilla Dalm., Hrt., Thms, ete. graeca Stein. longula Dalm., Hrt., Thms. ete. piliserra Thoms. { Dahlii Kl., Hrt. (Oesterr.) Tconiferarum Kl., Hrt. (Oesterr.) n. Lydini. Tarpa Fahr. speciosa Mocs. 1882. Entomol, Nachrichten. No, 10, | flabellicornis Germ. coronata Zadd. bucephala Kl., Zadd, hispanica Spin. exornata Zadd, flabellata Eversm.? albicineta Stein, Olivieri Brull., Zadd. Levaillanti Lucas. 5-eineta Kl., Zadd. phoenicia Lep, Zadd. leucostieta Zadd. caesariensis Lep., Zadd. Judaica Lep., Zadd. spiraeae Kl., Zadd. caucasica Andre. gratiosa Mocs. tureica Mocs, orientalis Mocs. * flavicornis Kl., Hıt., Zadd. Moesaryi Andre. * plagiocephala F., Kl., Hrt. ete. * Fabrieii Leach, Zadd. plagiocephala var. Kl. megacephala Kl, Loewii Stein. * spissicornis Kl., Hrt., Zadd. cephalotes Schranck, Lep. Klugiü Leach. peetinicornis Kl. * cephalotes F., Kl, Hrt. ete. Panzeri Leach, Lep. Lyda Fabr. * stellata Christ., Zadd., Cam. pratensis F., Kl. ete. populi Fall. ‚memoralis Thms. *]arieis Giraud, Zadd. (Oesterr.) * populi Linn, F., Zadd. etc. * erythrocephala L., Kl., Hrt. ete. flaviceps Retz., Zadd., Thms. erythrocephala var. Fall. Kl., Hrt. etc. 15. Mai. * pumilionis Gir., Zadd. (Oesterr.). * campestris L., F., Kl., Hrt. etc. hieroglyphica Christ. bimaculata Tasch. * mandibularis Taschenb., parisiensis Gir. alternans Costa. * vafra L., F., Lep., Thoms. varia Lep. Zett. latifrons Zadd. * arbustorum F., Kl., Hrt. ete. lucorum F., Vill., Christ. *hortorum Kl., Hrt. ete. * balteata Fall., Zadd., Rud., Thms. eingulata Latr., Lep., Dahlb. suffusa Hrt., Ev., Gir., Thms. * arbuti Zadd. jucunda Everem., Zadd. jaurantiaca Gir,, Zadd. (Oesterr.), * Gyllenhali Dahlb., Zadd., Thms. * Jatifrons Fall., Dahlb., Thoms. maculosa Zadd. *histrio Latr., Lep., Zadd. infida Zadd. * pallipes Zett. ©, Thoms. flavipes Zett. g variegata Zadd, * stramineipes Hrt., Zadd., Rud. * neglecta Zadd. (Oesterr.). Hartigii Bremi, Zadd. * inanita Vill., Latr., Hrt. ete. inanis Kl. fallax Lep. $ hilaris Eversm,, Zadd. * sylvatica L., F., Kl, Hrt. etc. fulvipes Retz. nemorum Pz., F. * betulae L., F., Kl., Hrt. etc. fulva Retz. aurita Klug g, Lep., Latr, $ * depressa Schranck, Kl., Hrt. ete. Zadd. Entomol. Nachrichten. No. 10. 151 litterata Fourer. vafra Zett. adusta Dietr. albopieta Thoms. * marginata Lep., Zadd., Thoms, bicolor Panz. * fulvipennis Zadd., Cam. nigricornis Sn, Voll., Zadd. * nemoralis L., Schranck, Zadd.,Rud. punctata F,, Kl., Hrt, etc. caprifolii Schranck. lucorum Fall. maeulifrons Sn. Voll, * flaviventris Retz., Lep., Dahlb., Thms, pyri Schranck, Zadd., Cam. albifrons Fall. $ elypeata Kl. Hrt., Gir. lutescens Pz., Latr., Lep. faseiata Westw. fasciatipennis Costa. * erythrogaster Hart., Zadd. * hypotrophica Hrt., Gir., Zadd. campestris Fall. testacea Gimm. saltuum Thms. e. p. scutellaris T'hms. * arvensis Pz,, Kl., Hrt., Zadd. lucorum Schranck. alpina Kl., Hrt., Latr. saxicola Hrt. Klugii Hrt. irrorata Thms. * Fallenii Dalm., Dahlb., G., Thms. annulata Hart. annulicornis Hart. arvensis Zadd. maculipennis Stein. * reticulata Tinn., Kl,, Hrt. ete. Qlarkii Jur. * fausta Kl., Hıt., Zadd. etc. 152 1832, Entomol, Nachrichten, No. 10. IL. Cephidae a. Cephini. Cephus Latr. abdominalis Latr., Lep. flaviventris Guer. nigripennis Sich., Duf. idolon Rossi, Spin., Lep. Mittraei Guer. Bellieri Sich. variegatus Stein. * Foersteri Andre. flaviventris Först. Parreyssii Spin. orientalis Tischb. spectabilis Stein. fulvieornis Luce. variegatus Stein. * haemorrhoidalis Gmel, ete. analis Kl., Spin., Lep., Hrt.,‚Cam. * pallipes Kl., Hrt., Thms., Cam. immacula Steph. 3-cinetus Dahlb. eultrarius Hart. © infuscatus Andre. pilosulus Thoms. brachycereus Thoms. nigrinus Thoms,. nigritus Lep. * pygmaeus L., Kl., Hıt. ete. linearis Schranck, Vill. longicornis Fourer. spinipes Pz., Kl., Hart. viridator Fabr. floralis Kl., Hrt., Costa, Cam. Leskii Lep. gracilis Costa. nigritarsis Andre. libanensis Andre. * punctatus Kl., Hrt. f pulcher Tischb. (Oesterr.). luteomarginatus Gir. elongatus Sn. Voll. pumilus Mocs. eruentatus Eversm, smyrnensis Stein. * tabidus F., Kl, Hart. ete. longicollis Fourer., Vill. mandibularis Lep. maeilentus Fabr., Coq., Lep. fliformis Eversm. 4-einetus Dahlb,, Thms. + arundinis Gir. (Oesterr.). Erberi Damian. marginatus Kaw. nisricarpus Andre. * satyrus Panz., Jur., Lep. *troglodyta F., Kla,, Hrt. ete. fasciata Steph. brachypterus Damian, Phylloecus Newm. * compressus F. etc. prolongata Fourer.? Vill. luteiventris Costa. eburneus Andre. * cynosbati L., Schrek., Fabr, ete. Geoffroyi Lep. femoratus Crt., Stph., Gir., Cam. connectens Steph. cephalotes Costa, phthisicus F., Spin., Lep. luteipes Lep. fumipennis Eversm. major Costa. Helleri Taschenb, albomaculatus Stein. Giraudi Licht. facialis Costa. algiricus Andre. faunus Newm., Thoms., Cam. * xanthostoma Eversm. major Eversm. © phthisieus Perr. ulmariae Schlecht. Cephosoma Gradl. * syringae Gradl. (Eger.) 15; Mai, Entomol. Nachrichten. No. 10. 153 III. Siricidae. a. Siriecini. Sirex Linn. * oigas L., Kl., Hrt. etc. mariseus L., F., Pz. (9) hungaricus Christ. psyllius Fabr., Kl. * fantoma F', Kl., Hrt. ete. * augur Kl., Jur., Hrt., Ev. * juvencus L., F., Kl., Hrt. ete. noctilio F., Kl. ($) caerulescens Latr. Feisthameli Brull. melanocerus Thms. * specetrum L., F., Kl., Hrt. ete. emarginatus F. & Tremex Jur. * fuscicornis F., Kl., Hrt. etc. camelogigas Christ. * magus F., Kl., Jur., Hrt. ete. nigrita F, Q Xiphydria Laitr. * camelus L., Kl., Hrt. ete. * dromedarius F., Kl., Hrt. ete. camelus F. © fasciata Lep. *annulata Jur., Hrt., Ratz. ete., camelus Rossi? Oryssus Fahr. * abietinus Scop., F. vespertilio F., Kl., Hrt. ete. coronatus F'., Latr., Jur., Thms. unicolor Latr. hyalinipennis Costa, Genera. Abia Leach (1814); — ol. Ten- thredo, Cimbex; — Zaraea Leach. (1314). Allantus Jur. (1807); — ol. Ten- thredo; — Megalodontes Spin. (1506). Amasis Leach (1814); — ol. Ten- thredo, Cimbex, Abia. Aneugmenus Hart. (1837); ol, Em- phytus, Selandria, Dolerus; — Asticta Newm. (1838). Aphadnurus vide Phoenusa. Arge vide Hylotoma. Astatus vide Cephus, Asticta vide Aneugmenus, Harpi- phorus. Athalia Leach (1814); — ol. Hy- lotoma Fabr., Allantus, Ten- thredo, Phyllotoma, Fall., Ne- matus (Spin.) Banchus vide Cephus. Blastieotoma Klug (1834). Blennocampa Hart. (13357); — ol. Tenthredo, Selandria, Phymato- cera, Nematus Spin., Monophad- nus, Allantus Jur., Hylotoma Fabr. Spin, Phyllotoma Fall. Caenoneura Thoms. 1870. Caliroa lege et vide Callirrhoa. Callirrhoa vide Eriocampa. Camponiscus Newm. (1869); — ol. Tenthredo, Nematus, Leptopus (Hart. 1840), Leptocereus (Thoms. 1871). Cephaleia vide Lyda, Tarpa. Cephosoma Gradl (1881). Cephus Latr. (1796); — ol. Ichneu- mon (Rossi), Tenthredo, Asta- tus (Klug Pz.), Lyda, Troche- lus (Jur.), Pamphilius (Latr.), Sirex (Rossi, Fabr.), Banchus (Panz.F.) — Pachycephus Sten (1376). Cerobactrus vide Phylloecus. Cimbex ol. (1789); — ol. Crabro (Fourer.), Tenthredo, 154 Cladius Illig, (1801); — ol. Ten- thredo; Pteronus (Jur.), Lo- phyrus (Fall.) Clavellaria Leach (1814); — ol. Tenthredo, Cimbex. Crabro vide Cimbex. Craesus vide Nematus. Cryptocampus Hart. (1837); — ol. Cynips (Linn.), Tenthredo, Pri- stiphora (Lep.), Nematus, Pte- ronus (Jur.), Diphadnus (Hrt.) Cryptus vide Hylotoma, Schizocera. Oynips vide Oryptocampus, Nematus. Cyphona vide Schizocera. Dineura Dahlb. (1835); — Ten- thredo, Nematus, Leachia (Lep. in coll, Forst.), Selandria, Blennocampa, Mesoneura. Diphadnus vide Uryptocampus,. Diprion vide Tarpa. Dolerus Jur. (1807); ol. Tenthredo, Hylotoma (Fabr.); — Dosy- thaeus Leach (1814). Dosythaeus vide Dolerus. Druyda vide Phyllotoma. Ebolia vide Perineura. Emphytus ‚Klug (1818); — ol. Ten- thredo ; — Dolerus (Jur., Lep.), Nematus (Spin), Taxonus (Dahlb.) Eniscia vide Seiapteryx. Ephippionotus vide Phylloecus. Eriocampa Hart. (1837); — ol. Ten- thredo, Hylotoma (F., Spin.), Allantus (Jur.), Selandria (Sn. Voll, Ev, Thoms., Westw.), Poecilosoma (Thoms.); — Mo- nostegia Costa (1860), Ball., Callirchoa Costa (1860). Ermilia vide Taxonus. Fenella vide Phoenella. Fenusa vide Phoenusa. Harpiphorus Hart. (1837); — ol. Emphytus, Selandria (Steph.), 1882. Entomol. Nachrichten. No, 10, Astieta Dolerus (Lep.); Newm. (1333). Hemichroa Steph. (1835); — ol. Tenthredo, Dineura (Hart.),Lep- tocecrus (Thoms.) Heterarthrus vide Phyllotoma. Hoplocampa Hart. (1837); — ol. Tenthredo, Hylotoma (F.), Al- lantus (Jur.); Selandria (Gir., Sn. Voll.) Hybonotus vide Xiphydria. Hylotoma Latr. (1804), Arge Schranck (1781); — ol. Ten-, thredo; Cryptus (Jur,), Ptilia (Leach), Cimbex (Linn.) Ichneumon vide Sirex. Janus vide Phylloecus. Kaliosysphinga Tischb. (1846). Leachia vide Dineura. Leptocercus vide Cryptocampus, Hemichroa. | Leptopus vide Cryptocampus, Lophyrus Latr. (1306); — ol. Teen- thredo, Hylotoma Fabr.; Pte- ronus (Jur.) Lyda Fabr. (1804); — ol. Tenthredo, Psen (Schrek.); Cephaleia (Jur., Pz., Gimm.), Pamphilius (Latr.) Macrocephus vide Phylloeeus, Macrophya Dahlb. (1835); — ol. Tenthredo, Allantus (Jur.) Megalodontes vide Allantus, Tarpa. Melinia vide Phoenella. Mesoneura vide Dineura, Monoetenus Dahlb. (1835); — ol. Tenthredo, Hylotoma (Fbr.), Pteronus (Jur.), Lophyrus. Monophadnus vide Blennocampa. Monostegia vide Eriocampa. Nematus Jur. (1807); — ol. Ten- thredo, Cynips (Linn.), Pteronus (Jur.), Craesus (Leach, Steph., Hrt., Costa), Pristiphora (Lep.), Pontania (Costa, 1858). 15. Mai. Osyssus Fabr. (1792); ol, Sphex Scop., Sirex (F., Pz. Cogq.) Pachycephus vide Cephus. Pachyprotasis Hrt. (1837); — ol. Tenthredo, Macrophya Dahlb., Ev., Allantus Jur. Pamphilius vide Phylloecus. Pelmatopus Hart. (1837). Perineura Hart. (1837); — ol. Ten- thredo, Allantus (Jur., Tenthre- dopsis, Costa 1861), Ebolia (Costa 1861). Phoenella Westw. (Fenella 1840); — Melinia Costa (1860). Phoenusa Leach (1814); — ol. Ten- thredo, Emphytus (Kl., Hart.); — Dolerus (Lep.), Aphadnurus (Costa 1860). Phylloecus Newm. (1840); ol. Sirex, Tenthredo, Trachelus (Jur.), Lyda (Fbr.), Pamphilius (Latr.), Janus (Stph.); — Cerobactrus et Ephippionotus (Costa 1860), Maerocephus (an gen. al.? Schlechtend. 1878). Phyllotoma Fall. (1329); — ol. Ten- thredo, Emphytus, Hylotoma (Fall.), Heterarthrus (Steph. 1828); — Druyda (Newm. 1869). Phymatocera vide Blennocampa. Pinicola Breb. (1318); Xyela (Dalm. 1819), Tritokreion (Schill. 1825). Poecilosoma Dahlb. (Poeeilostoma 1335); ol. Tenthredo, Allantus. Poeeilostoma vide Poecilosoma. Pontania vide Nematus. Priophorus Latr. (1806) ; Tenthredo, Oladius, Pristiphora Latr. (1806). Psen vide Lyda. Pteronus vide Oladius, Cryptocam- pus, Lophyrus, Monoctenus, Nematus. Cephus, Lyda, Entomol. Nachrichten. | No. 10, 155 Ptilia vide Hylotoma. Schizocera Latr. (1806); ol. Ten- thredo, Hylotoma, Cryptus (Jur., Leach); Cyphona Dahlb. 1835). Sciaperix vide Sciapteryx. Seiapteryx Steph. (1829); ol. Ten- thredo, Hylotoma (F.), Allantus; — Eniseia (Thoms. 1871). Selandria Klug (1818); ol. Ten- thredo, Hylotoma, Allantus. Sirex Linn. (1735) ‚— Ichneumon (L., Poda, Scop.), Urocerus (Geoffr., Fourer., Latr.), Xiphydria (F'.). Sphex vide Oryssus. Strongylogaster Dahlb. (1835); — ol. Tenthredo, Hylotoma, Al- lantus; Selandria (Sn. Voll.) Synairema Hart. (1837); — ol. Ten- thredo, Allantus, Perineura (Hart. 1837). Tarpa Fabr. (1304); ol. Tenthredo; Megalodontes (Latr.), Diprion (Sehranek), Cephaleia (Jur.) Taxonus Meg. (1801); ol. Tenthredo; Ermilia (Costa), Poecilostoma (Dahlb.). Tenthredo Linn. (1759); Allantus (Jur., Kriechb.). Tenthredopsis vide Perineura. Trachelus vide Cephus, Phylloecus. Tremex Jur. (1807); ol. Sirex, Uro- cerus, Xyloterus(v.Heyd. 1868). Triechiocampus Hart. (1837); ol. Ten- thredo, Nematus, Cladius. Trichiosoma Leach (1814); ol. Ten- thredo, Cimbex. Tritokreion vide Pinicola. Urocerus vide Sirex, Tremex. Xiphiura vide Xiphydria. Xiphydria Latr. (1802); ol. Sirex; Urocerus, Hybonotus (Kl.),Asta- tus (Pz.), Xiphiura (Dahlb.), Xyela vide Pinicola. Xyloterus vide Tremex. Zaraea vide Abia. 156 1892. Entomol. Nachrichten. No, 10, Die Carabus Olympiae-Affaire. Wir erhalten folgende Zuschrift: „Mit Bezug auf die in Ihrem letzten Hefte erwähnte Olimpiae-Affaire constatire ich zunächst, dass ich der Sache absolut fern stehe, Dies ist nöthig, weil man weiss, dass ich durch Herrn Sella den Fundort kenne. Vielmehr scheinen in letzter Zeit durch meinen Bruder, den erst in diesem Monate verstorbenen ‘ Dr. Hermann Thieme in Dresden, Stücke in die Sammlungen gekommen zu sein; dieser lernte aber durch Herrn Sella selbst die Oertlichkeit kennen, erhielt auch die Erlaubniss, dort zu sammeln. Wenn mein Bruder noch lebte, würde er sich zu rechtfertigen wissen. Ich kann nur sagen, dass Niemand, der meinen Bruder näher kannte, demselben ein Unrecht zutrauen wird. Uebrigens bin ich von der Wittwe gebeten worden, weil sich das kleine Gerede an die Sache hängen zu wollen scheint, die in den Doubletten noch vorhandenen Stücke von Carabus Olympiae an Herrn Sella nach Turin gleichsam als an den ersten Geber und Eigenthümerzurückzusenden, was, sobald ich Zeit haben werde nach Dresden zu fahren, geschehen wird, Ich bitte, diese meine Erklärung in Ihren Monatsheften berücksichtigen zu wollen.“ Dr, Otto Thieme, Berlin. Entomologische Skizzen aus der Provinz Rio Grande do Sul, Brasilien. Von Dr. Wilhelm Breitenbach. Wenn man als Zoologe in ein fremdes, von der Natur reich gesegnetes, aber verhältnissmässig nur sehr wenig er- forschtes Land kommt, so wird man im ersten Augenblick wohl immer etwas in Zweifel darüber sein, welchem Gegen- stand man seine besondere Aufmerksamkeit zuwenden soll, vorausgesetzt natürlich, dass man nicht mit der Absicht, eine ganz bestimmte Untersuchung zu machen, dieses Land besucht. Es treten dem Beobachter eine solche Fülle neuer Erscheinungen, neuer Thierformen, oft fremdartigsten Cha- racters entgegen, dass er das Einzelne über dem überwälti- genden Gesammteindruck beinahe vergisst. Eine Beobachtung, eine Entdeckung drängt die andere, und es dauert eine ge- raume Zeit, bis man in etwas zur Ruhe kommt und einen EEE EEE) Norddenisches Museum ir Natırwi sense. Institut zur Erforschung der Ostsee. Dr. &. Haller & Co. Putbus a. Rügen. Unser von wissenschaftlichen Kräften geleitetes und von wissen- schaftlichen Mitarbeitern unterstütztes, *) bereits jetzt mit ansehnlichen Vorräthen ausgestattetes Institut erbietet sich, an höhere Lehranstalten, Museen, Schulen und Gelehrte Sammlungen aus allen drei Reichen der Natur, Sammelapparate etc. zu liefern. Ausführliche Kataloge, die in Vorbereitung, theilweise auch bereits erschienen sind, werden nähere Auskunft ertheilen. Speciell weisen wir hin auf höchst sorgfältig ausgeführte anatomische und mikroskopische Präparate (unter letzterer Speeialität Milben und Parasiten), sowie auf die Apparate zur Ausrüstung von Mikroskopikern und Anatomen. Zugleich ermöglicht uns unsere Lage unweit des Strandes der Ostsee, ohne dass wir auf den Rang einer zoologischen Station Anspruch machen, den Naturforschern Studienobjecte aus der Ostsee, sowie unsere Ver- bindungen am Mittelmeer und an der Nordsee, Material aus jenen Meeren zu liefern Eigene Apparate und besonders 'angelernte Fischer ermög- lichen uns den “Fang. Von Apparaten führen wir folgende Sachen, die gegen Einsendung des Betrages oder'gegen Nachnahme versandt werden: Insektenkasten 42,37 cm. mit Glas- und Torfboden . . . 4,50 M. Dieselben ohne Glas- und Torfboden . . EN 20200, N. Insektenkasten 26/21 em. mit Glas- und Torfboden Re ld ME Dutzendpreis. . . . . 1800 M. Doppelkasten (in Buchformat, in Regalen "aufzustellen, be- sonders als Vorrathskasten für Insekten zu empfehlen, da sie die billigsten Kasten bei vollständig insektensicherem Verschlusse sind). Kleineres Format 38/271, [1015 em. 2... ... „20.2... 435M. mit Rücken (buehartig) . .°. . .......450M. Dutzendpreis.48. M. und... 27.22.2227. 2./51,00 6 Grosses Format 55/38/10), em.& . ‚0 Diese Kasten sind sehr solide gearbeitet und vermeiden den Fehler der älteren Formen dieser Art: die zu geringe Dicke, bei der die Nadeln einander berührten; auch sind sie grösser. Sie sind mit Torf ausgelegt und mit weissem Papier ausgeklebt. Besonders reiche Vorräthe kann das grössere Format bergen. Torfplatten in verschiedenen Grössen und Stärken, pra Hundert zu 2,50, 3, 3,50, 6,70 und . . 8,50 M. Etiketts für Sammlungen a) auf Schreibpapier: 1 Blatt mit 144 Genus-Rt.. 0,10 M. 1 Blatt mit 207 Species- -Et. . . 0,10 M. b) auf schönem weisser Oarton: 1 Bl. mit 160 Genus-Et. 0,15 M. 1 Bl. mit 225 Species-Et. 0,15 M. Cartons zum Aufkleben kleiner Insekten: Aaterossen auf 1 Blatirarlatt 1. ...x 2 u 222. Ay 0,05 M. 10 Blatt . £ a 20,0: Je 1 Grösse auf 1 Blatt (grösseres Format), 3 Grössen ä 0,10 M. 12 Blatt 1,00 M. Insektennadeln, Wiener und Berliner, zu den gewöhnlichen Preisen. Spannzange . Re Se ee. ei, 2 NE Pincetten von 0,50 M. bis Bi: 2,00 M, Raupenschachteln aus Blech, 3 Stück in einander passend 3,00 M. Basezexe mat Beutel. 5. 4... 0 3,00 M. (Forts. instsnend ) 7) Mehrere Studenten der Zoologie machen diesen Sommer ihre Studien unter unserer Leitung. FE N Re Fangnetze (1-, 2- und 4theilig), die letzteren mit Messing- hülse und Schraube zum Befestigen an einem Stock, von 150 M. bis . . A. Spannbretter in verschiedenen Grössen von 0,75 bis. 1 Auf Insektenschränke zu 6, 10 und mehr Kasten werden Bestellungen entgegen genommen. Solide Arbeit, Etiketts in gewünschten "Grössen werden bei Bestellungen von 100 Blatt billigst geliefert, Preise den obigen ent- sprechend. Präparatengläser zum Einlegen von Objecten in Spiritus in den verschiedensten Grössen, mit geschliffenem Rand und Glasdeckel, sowie mit eingeschliffenem Glasstopfen. Sammelgläser in Röhrenform mit ud (sehr bequem) von 6, 0aybasn nn 0,30 M. Verschiedene Grössen für kleine und gr össere Sammelobjecte, Botanische Bestecke in elegantem Etui, enthaltend 1 Messer, 1 Pincette, 1 botan. Nadel, 1 Scheere und 1 De a 8,00 M. Dieselben in reicherer Ausstattung von 9bis . . . ...25,00 M. Botanische Nadeln von Stahllä&. . . . 1,00 M. Lupen in Hornfassung, mit 1, 2 und 3 Linsen von 1 N) bis 8,00 M. Cylinderlupen mit Neusilberfassung Do an, Mikroskope von 30 M. an bis . » 250 M. Diese letzteren mit 5 Objectiven (darunter 1 Immersions- ' system) und 2 Ocularen. Mikroskopische Präparate für Schulen, gemisei, 94 Stück in Kasten . . . 155 12:002.ME 55 30,00 M 60. °,, Objeetgläser und Deckgläser für mikrosk. Präparate, Chemischer Apparat nach Stöckhardt, zur Anleitung bei einfachen Versuchen, 46 versch. Geräthe in über er Stick 68,00 M. Grössere Apparate von 100 M.bis . . . „.. Lo. Mi Ein kleiner Apparat (23 versch. Geräthe) . . . 20,00 M. Andere chemische, physikalische ete, Appax ate werden auf Be- stellung geliefert (auch einzeln). Sammlungen von Insekten liefern wir in verschiedenen Grössen und zu verschiedenen Preisen. Besonders machen wir Schulen aufmerksam (auch für Anfänger zur Örientirung geeignet) auf Collectionen nicht fehlerfreier exotischer Käfer zu sehr billigen Preisen, von 5 Mark an auf- wärts,. Repräsentanten der verschiedensten Familien enthaltend, Grosse Uicaden, Skorpionen ete. Käfer von den Philippinen, aus Australien ete.,, Insekten aus Texas ete. Meine Liste über vorräthige 100—200 Stück frisch gezogene europäische und exotische | Exemplare von Euch. Jacobacae bietet an zum Tausch Coleopteren Prof. Pabst, ist erschienen und wird auf Wunsch Chemnitz (Sachsen). franeo versandt. Rat) :Dr. O. Staudinger, Blasewitz-Dresden. WATKINS & DONCASTER, Naturalists, London, 36, Strand W.C. Balken ein grosses Lager exotischer Käfer und Schmetterlinge. Sammler werden eingeladen, unsere schöne und mannigfaltige Sammlung zu besichtigen. Da wir unsere eigenen Correspondenten in allen’ T'heilen der Welt haben, die uns direkte Sendungen machen, sind wir im Stande, viele von den entlegensten Lokalitäten herstammende Arten, die nicht anders zu verschaffen sind, anzubieten, Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. LIN 1.9239. Tuby ELSE LR VII. Jahrgang 1882. 7 / | l Entomo ologische Na Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Dr. FE Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie der Post. bei Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) S Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaetion betreffenden Zuschriften wer an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheine den nde Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft XI. Inhalt von No. 11. Seite Wilhelm Breitenbach, Entomologische Skizzen aus der Provinz Rio Grande do Sul, Brasilien. (Schluss) 157 K. W. v. Dalla Torre, Ein neuer Hymenopteren-Tausch- Ka Na le... 1162 Literatur. Die Schuppenflügler (Lepidopteren) des kgl. Re- gierungsbezirks Wiesbaden und ihre Entwicklungsge- schichte von Dr. Adolf Rössler . Sale 163 — Centralblatt für das gesammte Forstwesen 165 von Dalla Torre, Tenthredopsis Costa . . 169 H. Gauckler, Untersuchungen über beschleunigte Ueber- winterung von Schmetterlingspuppen Bine 171 Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht \ wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) } nm rn Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. er Betrag des Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca, 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen‘ Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. In meiner neuesten Lepido- pteren-Preisliste XXV werden 5—6000 Arten Lepidopteren, eirca 450 präp. Raupen, 120 lebende Puppen-Arten etc. angeboten. Von Puppen erhielt ich noch direct in - grossen, gesunden Exemplaren, die ich zu folgenden Preisen abgeben kann: Attacus Atlas & 5 Mk., Platyn. (Ceeropia a 75 Pf. (25 & 15 Mk.), Platyn. Promethea & S0 Pf. (25 4 15 Mk.), Telea Polyphemus a 75 Pf. (85 & 20 Mk.), Actias Selene & 5 Mk, ı Antheraea Roylei & 5 M. Von dem ächten grossen Ornith. Priamus, Helena, Pap. Ulysses u. a. Molukken-Arten (seit 20—30 Jahren nicht frisch gekommen), kann ich einige frisch erhaltene Prachtstücke abgeben. Auch liefere ich 100 exotische Lepidopteren in circa 50 unbe- stimmten Arten in Düten aus Oen- tral- Amerika, Columbien ete. 325M. 1000 dito in A—500 Arten & 200 M.., richtig bestimmt pro Art 10 Pf. theurer Blasewitz-Dresden. Dr. O. Staudinger. Unterzeichneter hat erwachsene Raupenvon Taen. Gothicaim Tausch gegen andere Eulenraupen abzuge- ben. H. Gauckler, Ingenieur, Elbing, Hospitalstr. No. 2. Tausch für Caraben und Bupresti- den sucht G. Meyer-Daieis, Entomolog. Wohlen, Selıweiz. 5 Bände der Entomologischen Nachrichten vertauscht gegen Schmetterlinge und Raupen (präp.) Schrebank in Tworkau O./S. Meine Liste über vorräthige europäische und exotische Coleopteren ist erschienen und wird auf Wunsch franco versandt. \ Dr. O. Staudinger, Blasewitz-Dresden. 1. Juni. Entomol. Nachrichten, No. 11. 157 festen Angrifispunkt sich wählen kann, So ist es mir hier wenigstens ergangen. Jeder meiner ersten Ausflüge brachte mir so viel Neues, dass ich niemals recht dazu kommen konnte, mir ein Thema zur genaueren Bearbeitung vorzu- nehmen. Heute hatte ich einige so interessante Hymenopteren erwischt, dass ich mir vornahm, diesen zunächst meine Auf- merksamkeit zuzuwenden; morgen interessirten mich wieder die Käfer mehr, übermorgen vielleicht die Schmetterlinge. Das ging so etwa ein halbes Jahr. Schliesslich hatte ich eine ganz hübsche Sammlung der verschiedenartigsten In- secten zusammen, so viel, dass ich nothwendiger Weise ans Ordnen gehen musste, um einen vorläufigen Ueberblick über die entomologischen Verhältnisse unserer Provinz zu be- kommen. Vielleicht interessirt es den einen oder anderen Leser dieser Zeitschrift, wenn ich einige kurze Berichte über meine erste entomologische Ausbeute zu geben versuche. Es sollen ganz anspruchslose Skizzen sein, die sich aber im Laufe der Zeit zu ausführlicheren Arbeiten weiter entwickeln werden. Vielleicht enthalten sie auch das eine oder andere Neue, namentlich in zoogeographischer Beziehung, worüber ich allerdings augenblicklich wegen Mangel an geeigneter Litteratur nicht urtheilen kann. Als ich vor etwa einem halben Jahre meine erste Aus- beute musterte und systematisch ordnete, dauerte es garnicht ' lange, da war ich gewiss, dass ich mich zunächst den Ortho- pteren zuwenden würde. Diesen Entschluss habe ich bis jetzt nicht bereut; ich beabsichtige, vor der Hand die Orthopteren der Provinz Rio Grande do Sul vorzunehmen; an diese hoffe ich die der benachbarten Provinz Santa Catharina anschliessen zu können. In letztgenannter Provinz habe ich einige Be- kannte, die mich durch Zusendung von Material darin unter- stützen werden. Wenn ich von Deutschland aus in meinen Bestrebungen durch Zusendung von Litteratur unterstützt werden könnte, so würde ich dafür sehr dankbar sein. Meine heutige Skizze soll, abgesehen von einigen allgemeinen Ver- hältnissen, zunächst die Orthopteren betreffen. Zu bemerken ist noch, dass mein bisheriges Material nur aus der Umgebung von Porto Alegre stammt. Die ge- sammte Fauna, auch die entomologische, unserer Provinz ' scheint nicht eben besonders reich zu sein, namentlich steht sie schon gegen die Provinz Santa Catharina bedeutend zu- rück; indessen ist der Charakter doch noch deutlich sub- tropisch. Während in der Pflanzenwelt Palmen und Bananen noch recht gut fortkommen, finden wir auch zahlreiche Pa- + 158 1882. Entomol. Nachriehten. No. 11, pageien, Pfeffervögel und Colibris. Diese relative Armuth spricht sich indessen weniger in der geringen Zahl von Gat- tungen und Species aus, als vielmehr in der sehr kleinen Zahl an Individuen, was in vielen Fällen wohl wieder mit der relativ kleinen Zahl von Blumen zusammenhängt. Von gewissen Wespen und Schmetterlingen z. B. habe ich oft auf meinen Ausflügen nur ein oder einige wenige Exemplare angetroffen, diese dann aber fast regelmässig, Es ist das nicht zufällig im vergangenen Jahre nur gewesen; von Leuten, die viel sammeln, Lehrern auf den Colonien u. a., habe ich auch über den Mangel an Individuenzahl klagen hören, der es ihnen schwer macht, eine passende Sammlung zum Verkauf mit einiger Aussicht auf Verdienst zusammenzubringen. Worin ‚der Grund dieser Erscheinung zu suchen ist, weiss ich nicht genau anzugeben. Vielleicht lässt sich aber durch systema- tische Beobachtungen und statistische Aufnahmen etwas Sicheres darüber ermitteln. Nach diesen Bemerkungen zu den hervorragendsten Er- scheinungen unserer Orthopteren. Von jenen schönen, einem Blatte ähnlichen Locustiden aus der Gattung Pterochroza Serv. habe ich zwei Exemplare. Das eine habe ich selbst gefunden, das andere verdanke ich meinem Freunde Herrn F. Heinssen, früherem Director der Colonie Neu-Petropolis. Sie stehen der Pterochroza ocelleta Burm. sehr nahe, sind aber dem Anschein nach nicht mit derselben identisch, viel- mehr eine neue Species oder doch Varietät. Die grün ge- färbten Oberflügel sehen einem Blaite täuschend ähnlich, sowohl was Umriss als Aderung anbelangt. Auf der Ober- seite der dem Körper senkrecht anliegenden Vorderflügel sind unregelmässig zerstreut, jedoch auf beiden Decken sym- metrisch, braune und schwärzliche Flecken, welche kleinen Pilz- oder Brandflecken entsprechen, die man so häufig auf Blättern findet. Die Innenseite der Vorderflügel ist ganz eigenthümlich gezeichnet. Längs den von der Hauptader ausgehenden Radialadern liegen zu beiden Seiten in kleinen Abständen weissliche Flecken, ähnlich wie die Sori vieler Farnkräuter zu beiden Seiten der Adern der Wedel stehen. Die Hinterflügel sind gleichfalls grün, aber heller als die Vorderflügel. In der Mitte jeder Masse des Adernetzes ist ein weisslicher Fleck. Am äussern Ende der Hinterflügel ist ein Augenfleck. Es ist ein breiter, rothbrauner, nicht ganz geschlossener Ring mit einigen weissen Flecken. Auf der entsprechenden Stelle der Innenseite der Vorderflügel sind Bruchstücke eines solchen Ringes, gleichsam als hätte 1. Juni. Entomol. Nachrichten. No. 11. 159 der Augenfleck der Hinterflügel etwas abgefärbt. Eine ge- nauere Beschreibung dieser Pterochroza werde ich an einem andern Orte geben. Von der gleichfalls Blätter nachahmenden Gattung Phyl- loptera habe ich bis jetzt eine Art gefunden; dieselbe scheint bei Porto Alegre häufig vorzukommen; ich habe über ein Dutzend Exemplare. Die Vorderflügel sind glänzend grün und haben die Gestalt eines ziemlich grossen Weidenblattes. In der That habe ich auch mehrere Exemplare an Weiden- bäumen gefunden. Die Art steht der Phylloptera lanceolata Burm. nahe; ob sie aber identisch mit derselben ist, will ich jetzt noch nicht entscheiden. Die zusammengefalteten Hinterflügel überragen die dem Körper senkrecht anliegenden Vorderflügel. Während sie in ihrem grössten Theil völlig durchsichtig sind, ist der die Flügeldecken überragende Theil grün wie diese und pergamentartig. Der Basaltheil der Vorderschienen ist stark verdickt und enthält verhältniss- mässig grosse, beiderseits mit offenen Trommelfellen ver- sehene Gehörbläschen. Von der Gattung Mantis im weiteren Sinne besitze ich bis jetzt fünf deutlich unterscheidbare Formen. Die genaue Bestimmung ist mir nach Burmeister’s „Entomologie‘“ noch nicht gelungen; möglicher Weise ist die eine oder andere Form neu, oder war doch von Burmeister noch nicht gekannt. Zwei Formen sind langgestreckt und stabförmig, von oben nach unten zusammengedrückt. Die eine ist 90 mm., die andere 75 mm. lang. Die letztere ist vollständig flügellos; bei der ersteren sind Rudimente der Flügeldecken vorhanden. Dieselben liegen dem Körper dicht an, sind rothbraun gefärbt und 7 mm. lang. Functioniren können sie also nicht; wie ihre Genese ist, weiss ich nicht. Haben wir es hier mit einer erblichen rudimentären Form oder nur mit einem ein- maligen Atavismus zu thun? Da ich von dieser Form erst ein Exemplar gefunden habe, so lässt sich Sicheres darüber noch nicht sagen. Von der andern, gänzlich flügellosen Form habe ich zahlreiche Exemplare. Die Fühler sind bei beiden an ihrer Ursprungsstelle sehr dünn; dann werden sie all- mälig dicker, um ebenso allmälig wieder dünner zu werden. Bei der mit Flügelrudimenten versehenen Form reichen sie, zurückgeschlagen, bis etwas über die Ansatzstelle der Flügel hinaus; bei der ungeflügelten Form sind sie nicht nur absolut, sondern auch relativ kleiner. Sonst haben beide die cha- racteristischen Merkmale der Mantiden, die langen Raubbeine und den langen, an den Rändern mit stachelförmigen Er- 160 1882. Entomol. Nachrichten. No, 11. hebungen versehenen Prothorax, der über der Ansatzstelle der Vorderbeine etwas verbreitert erscheint, um nach dem Kopf zu wieder schmaler zu werden. An diese zwei Formen schliesse ich zwei geflügelte Man- tiden, die eine von 60 mm., die andere von 70 mm. Länge. Bei der ersteren sind beide Flügelpaare völlig durchscheinend, die Vorderflügel von der Länge des Hinterleibes, die Hinter- flügel etwas denselben überragend. Bei der zweiten Form sind die Längenverhältnisse der Flügel zum Körper dieselben, während aber die Färbung eine andere ist. Die Vorder- flügel sind durchscheinend, nur an der Basis sind sie zu beiden Seiten der Hauptlängsader roth gefärbt. Bei den Hinterflügeln ist das Randfeld rosa bis roth gefärbt, während der übrige Theil schwarz ist, Die Determination dieser beiden Species ist mir nach Burmeister’s Entomologie nicht gelungen. Die fünfte Form endlich steht der Mantis dimidiata Burm. nahe, ist aber sicher nicht identisch mit derselben; ich habe sie in fünf Exemplaren. Vorder- und Hinterflügel sind grün gefärbt, gleich lang, beide aber etwas länger als der Hinterleib. An der Hauptader, etwas vor der Flügel- mitte, befindet sich ein nicht scharf begrenzter Fleck von rothbrauner Farbe. Das schmalere Randfeld der Vorder- flügel steht vertikal, während die übrigen Theile horizontal ‚übereinander liegen, Jedenfalls gehört die Species zur Gruppe ‚der Stagmotoptera Burm. Von jenen, dürre Zweige nachahmenden Acridiern aus der Gattung Proscopia habe ich in unmittelbarer Nähe der Stadt Porto Alegre bis jetzt fünf deutlich unterschiedene Arten gefunden, von denen keine nach Burmeister’s Hand- buch bestimmbar ist. Wenn mir jemals die Richtigkeit jener Theorie der schützenden Aehnlichkeit eingeleuchtet hat, so ist es während des Einsammelns dieser Thiere gewesen. Man denke sich einen kleinen, steinigen Hügel, der mit Gras bewachsen ist. Mehrere Monate hat unsere heisse Sonne ihre Strahlen auf denselben gesandt; dadurch ist das Gras verbrannt und hat eine graue Farbe angenommen. Es dauert lange, bis man auf diesem Untergrunde die Pros- copia entdeckt. Körperform und Farbe stimmen aufs Ge- naueste zu der Umgebung. Anfangs entdeckte ich über- haupt nichts Lebendiges auf dem Hügel ausser Ameisen. Bald aber fiel mir eine blitzartige Bewegung eines kleinen, kaum bemerkbaren Gegenstandes auf, der. sehr häufig vor meinen Augen vorüberhuschte. Es sind unsere Thiere. Wenn >. = 1. Juni, Entomol, Nachrichten. No. 11. 161 man vorsichtig suchend dahingeht, machen die Thiere plötz- lich einen gewaltigen Sprung, so schnell, dass man nur einen schnell verschwindenden Schimmer sieht. Es kostet eine gute Uebung, ehe man sieht, wo sich unsere Thiere nieder- gelassen haben. Ist man aber einmal mit den Gewohnheiten der Thiere bekannt, so kann man sie leicht fangen. An einem sonnigen Nachmittag habe ich auf diesem einen Hügel oft über 50 Exemplare gesammelt. Wie gesagt, kann ich bis jetzt fünf Arten scharf unter- scheiden. Die allgemeine Grundfarbe ist ein helleres oder dunkleres Grau, ganz entsprechend der Farbe des von der Sonne getrockneten Grases. Eine kleine, sehr helle Art ist über und über mit winzigen schwarzen Flecken besät. Eine andere hat an den Seiten des Thorax einen hellgelben, schwarz gesäumten Streifen. Wieder eine andere zeichnet sich durch hellere und dunklere Längsstreifen aus, welche sich über die ganze Rückenfläche des Thieres hinziehen. In der Länge des Körpers, des Kopfes, in der Stellung der Augen, in der Länge der Antennen, im Bau der Mundtheile sind ebenfalls deutliche Unterschiede zu erkennen, auf die ich jetzt aber nicht eingehen will. An diese Proscopia fesselt mich ein phylogenetisches Interesse! Ich weiss nicht, ob schon einmal der Versuch gemacht worden ist, die Phylogenie dieser so sonderbaren Gestalten aufzuhellen. Wenn nicht, so glaube ich einen Fingerzeig dafür in Händen zu haben. Indem ich mir eine genauere Mittheilung mit Abbildungen vorbehalte, will ich nur eine kurze Andeutung geben. Die wichtigsten Charaktere dieser absonderlichen Thiere, soweit sie hier in Betracht kommen, sind folgende: Die langgestreckte, dürre Gestalt, der kegelförmige lange Kopf mit den weit vorgeschobenen Augen, die einförmige graue Farbe und die langen dünnen Beine. Der Mangel der Flügel dürfte zunächst untergeord- neter Natur sein. Nun besitze ich eine Anzahl Acridier, bei denen alle die erwähnten Eigenthümlichkeiten, man kann sagen, im Entstehen begriffen sind. Von kaum merk- barer Verlängerung des Kopfes über die Augen hinaus habe ich Formen, bei denen dieses Stück schon 4 mm. lang ist, und bei denen die Augen schon ein bedeutendes Stück vor- gerückt sind. Der ganze Körper ist rundlich, dünn und langgestreckt; die Farbe ist jenes eintönige Grau. Ist hier nicht der Anknüpfungspunkt an die Proscopia zu suchen? Begreiflicher Weise interessirt mich diese Frage sehr und ich werde nicht verfehlen, auf solche Formen, wie die er- wähnten, meine besondere Aufmerksamkeit zu richten, Y Ba a dar. 1 Erbe 162 1882. Entomol, Nachrichten, No. 11. Das wären einige der interessanteren, bis jetzt von mir gefundenen Locustinen und Acridier. Da ich fast völlig ohne geeignete systematische Litteratur bin, so würde ich für jede Gabe dieser Art sehr dankbar sein. Zu Gegen- diensten bin ich jederzeit gerne bereit. Porto Alegre. Prov. Rio Grande do Sul, Brasilien, im März 1832. Ein neuer Hymenopteren-Tausch-Katalog. Besprochen von Dr. K. W. v. Dalla Torre. Es ist vielleicht manchem Leser dieses Blattes nicht unangenehm, eine genauere Nachricht zu erhalten über den mit dem Andre’schen Werke erscheinenden Tausch-Katalog von A. Lucante — und da das Tauschen von Insekten nicht allein dem nach Raritäten strebenden Sammler, sondern auch dem wissenschaftlichen Arbeiter von eminenter Bedeu- tung ist, so möge derselbe hier in seiner ungemein einfachen und praktischen Form besprochen werden. — Dieser Cata- logue d’Echanges des Hymenopteres Europeens et eircum- mediterraneens etc. par A. Lucante — (Beaune, Cöte d’Or, Ed. Andre & Courrensan, A. Lucante 1882*) — besteht aus 2 Theilen: der erste ist ein auf festem Papier gedruckter, in steifem Deckel gebundener Catalog der Hymenopteren Europas und des Mediterrangebietes nach Andre; die Genus- namen sind wie die Familiennamen fett gedruckt; die Arten- namen unter diesen fortlaufend numerirt und es enthält derselbe incl. Nachträge 936 Artnamen. — Vor jeder Nummer ist ein Nullchen (0), und der Autor glaubt nun, dass ein Besitzer einer Sammlung sich diesen „Catalogue sedentaire‘‘ so zurecht richtet, dass er dieses Kreischen sich freilässt, wenn er die Art nicht besitzt; besitzt er sie in unzureichender Zahl, so macht er einen Verticalstrich in dasselbe; besitzt er eine genügende Zahl, so macht er ein Kreuz in das Kreischen; hat er Tauschexemplare vorräthig, so macht er neben den beiden Kreuzstrichen einen dritten Querstrich: auf diese Weise ist seine eigene Sammlung in jedem Momente ausreichend gut katalogisirt, und macht diese sonst so mühselige Arbeit wenig Beschwerde, wenn man stets sogleich das neu Hinzukommende anzeigt und einträgt. *) Auch durch die Redaktion der Entomol. Nachriehten in Putbus zu beziehen, ebenso wie die Andre’schen gedruckten Etiketts für Hyme- nopteren-Sammlungen. 1. Juni. Entomol. Nachrichten No. 11. 163 Ist damit schon ein grosser Vortheil der Einfachheit erreicht, so ist dieser geradezu vertausendfacht durch den „Catalogue voyageur‘“ — ein vierseitiges Blatt (jedem Exem- plare liegen 10 solcher Blätter bei), auf welchem in hori- zontalen Colonnen von je 10 Nummern die den Artennamen entsprechenden Zahlen stehen, und daneben die Kreischen, in welche nun das im Catalogue sedentaire enthaltene Zeichen für die betreffende Art eingetragen wird. Der Tauschlustige hat somit nur je ein Stück des Catalogue voyageur mit dem Catalogue sedentaire gleichlautend zu machen und an den Tauschfreund zu senden, so weiss dieser, ohne dass ein Name geschrieben wurde, genau, wie der Stand seiner Samm- lung sei — was er wünscht (Kreis leer), was er abgeben kann (Kreis mit Kreuz und Querstrich) u. s. w., natürlich vorausgesetzt, dass dieser wie jener den Üatalogue seden- taire besitzt, in dem er die Nummern enträthseln kann. — Das Ganze gleicht dem Gespräche zweier Taubstummen, die durch Zeichen reden, die nur der versteht, der den Schlüssel hierzu besitzt — und dieser ist eben der Cata- logue sedentaire. Der Preis ist sehr niedrig; der ganze Apparat (Cata- logue sedentaire und 10 Blatt Catalogue voyageur) kosten (Terebrantia, Tenthedinidae) 1 fr. 50 ct. (1 fr. 60 ct. durch die Post). Uebrigens kann auch der Catalogue voyageur extra bezogen werden, das Dutzend 1 fr. (1 fr. 10 ct. per Post), falls sie im Tausche verbraucht worden sind. Ob derartige Catalogue voyageur als „Geschäftspapiere“ sich auch einer Postportoermässigung zu erfreuen haben, weiss vielleicht Herr G. Rossi, der oft über dergl. in diesem Blatte schrieb ; ich will hiermit nur dieses neue Unternehmen des unermüdlichen E. Andr& bestens empfohlen haben. Literatur. Die Schuppen iüeter Nnalpieren) des kgl. Kerle Luesbezirhe Wiesbaden und ihre Entwicklungsgeschichte von Dr. Adolf Rössler. Wies- baden bei Julius Niedner (Jahrbücher des Nassanischen Vereins für Naturkunde, herausgegeben von Dr. Carl Koch. Jahrgang 33 und 34; auch Separatabdruck!). Der Name des Verfassers dieser Localfauna ist keinem Forscher auf dem Gebiete der Schmetterlingskunde fremd geblieben. Schon vor einem Vierteljahrhundert erfreute uns 164 1882. Entomol, Nachrichten. No. 11. derselbe mit dem, namentlich hinsichtlich der dargelegten biologischen Verhältnisse, die mit Recht den Cardinalpunkt eines Spezialforschers ausmachen, allgemein anerkannten, sowie durch seine Reichhaltigkeit vor anderen Verzeichnissen excellirenden Werke „über die Schmetterlinge des ehemaligen Herzogthums Nassau“. Das vorliegende Werk können wir daher eine Jubiläums-Ausgabe nennen und wir müssen ge- stehen, dass es einer solchen in jeder Weise entspricht. Was von Belang in diesen 25 Jahren innerhalb des Gebietes und der angrenzenden Landstriche beobachtet worden ist, fehlt in der neuen, übrigens gänzlich umgearbeiteten Auflage nicht, und verstand es der Verfasser auch, die kritische Feile an seiner ersten Schöpfung anzuwenden. Dr. Rössler hat wohl ein halbes Jahrhundert als un- ermüdlicher Durchforscher der heimathlichen Gegenden hinter sich und steht ihm somit eine sehr reiche eigene Erfahrung zu Gebote. Er entdeckte eine Reihe neuer Arten und be- reicherte durch Beiträge in den entomologischen Zeitungen die Wissenschaft durch eine grosse Menge neuer Thatsachen, speziell zur Biologie, d. h. Entwicklungsgeschichte und sonstigen Lebensweise seiner Beobachtungsobjecte gehörig. Mit Gewissenhaftigkeit bis zur Selbstverleugnung sind in dem in Rede stehenden Werke aber auch die Berichte einer nicht geringen Zahl anderer Forscher aufgenommen worden, zum mindesten soweit sie Glaubwürdigkeit beanspruchen dürften. So finden wir in dieser Arbeit wohl mit wenig Aus- nahmen Alles, was in diesem Jahrhundert in dem Faunen- gebiete überhaupt geleistet worden ist und gelangen auf jeder Seite zu der Ueberzeugung, dass wir eine Leistung vor uns haben. Als Fauna beansprucht das Werk selbst- verständlich einen Werth auf dem Gebiete der Thiergeographie und ist nicht vergessen worden, die Aenderung der Fauna im Laufe der Zeit zu berücksichtigen. Die Phänologie erhält eine wesentliche Bereicherung durch die Durchschnittsangaben des Erscheinens der Lepidopteren, und der tiefergehende Forscher findet zu seiner Genugthuung wichtige Belege für die Abhängigkeit der Thiere vom Jahresklima, sei es was ihr Erscheinen zur Jahreszeit, ihre Veränderung der Gene- rationen oder des Exterieurs anbelangt. Selbst für Land- und Forstwirthschaft sind wichtige Winke gegeben worden. Daher gestaltet sich dieses unter so bescheidenem Titel er- schienene Werk zu einem höchst lehrreichen, in dem es nicht viel zu berichtigen giebt. Die Fauna enthält im Ganzen 2221 Arten, wovon 955 auf die Macrolepidopteren, die übrigen 1. Juni. Entomol. Nachrichten. No, 11. 165 auf die Microlepidopteren fallen. Bezüglich der ersteren hat Referent zu erinnern, dass ihm Nemeobius Lucina auch einmal bei Dillenburg an heisser Berglehne in zweiter Ge- neration (September) vorgekommen ist; Lycaena Hylas Esp. gehört auch der Fauna des Lahnthals (Wetzlar) an, wo er sie selbst gefangen; Euchelia Jacobaeae hat nur eine sehr unregelmässig sich entwickelnde Generation (woher die Röss- ler’sche Annahme mehrerer); von Psilura Monacha über- wintert bei uns stets nur das Ei (nicht wie in England die Raupe); das Cocon von Zygaena Scabiosae stets 1—2 Meter hoch an Eichstämmen! Pygaera Anastomosis in manchen Jahren nicht selten bei Mainz; Psyche Villorella nur im kalten Sommer 1879 noch im Juli die Raupe, sonst, z. B. dieses Jahr, schon Puppen Anfang Mai; Cidaria Variata: die überwinterte Raupe kriecht im Frühling an den Stämmen der Kiefern hinan und spinnt sich zwischen deren Nadeln ein. — Als Anhang ist dem in biologischer Beziehung so ausgezeichneten Werke ein nach dem Standpunkte der heutigen Systematik als verfehlt oder veraltet anzusehender Versuch eines neuen Systems beigegeben, den man gerne vermissen würde. Der geschätzte Forscher hielt sich dabei nur an die ganz oberflächlichen Merkmale, wie Breite der Flügel etc. und fällt in Oken’sche Anschauungen oft ärger als dieser selbst zurück. Mit einem Worte: die Anpassungs- ähnlichkeit und nicht die Verwandtschaft ist dem Künstler- auge massgebend gewesen, doch wird dieser Fehler nicht den hohen Werth der fleissigen gewissenhaften Leistung be- einträchtigen. Mainz, im Mai 1882. Wilhelm von Reichenau, Custos des zoologischen Museums. non. Centralblatt für das gesammte Forstwesen. Redi- girt von R. Micklitz und G. Hempel. Wien, Faesy & Frick. (& Original-Abhandlung; * kleinere Mittheilungen; das übrige sind unbedeutende Notizen.) I. Jahrgang 1875. & Fischbach, Carl, zur Lebensweise des Fichtenborken- käfers (Bostrichus typographus), pg. 27—29. * Funke, W., Borkenkäfer, pg. 41. * Grossbauer, F., Weymouthskiefer und Borkenkiefer, pg. 41—42. 166 1882, Entomol. Nachrichten. No. 11, Grossbauer, F,, Massregeln gegen den Borkenkäfer, pg. 109—110. $ Henschel, G., die Lärchenknospen-Gallmücke (Cceido- mysa Kellneri), p. 183—185. Fig. | & Koresnik, Moriz, Erinnerung an zwei alte Bekannte (Tenthredo pini und pratensis), pg. 185—189. * Barvic, K., Vernichtung des Borkenkäfers (Bostrichus bidens), pg. 323. * Navratil, A., zur Lebensweise des Fichtenborkenkäfers, pg. 323. — Borkenkäfer an der böhmisch-bhaierischen Grenze, pg. 329. * — die Eichenphylloxera, pg. 367—368. Pfeiffer, A., Samenzapfenverderber (Tortrix strobilana in Schles.), pg. 368. * Götz, Al., der japanesische Eichenspinner, pg. 372-374. * Halla, J., zum Engerlingfrass, pg. 432—433. — Borkenkäfer (Bostrichus chalcographusin Böhmen), pg. 433. — Borkenkäferauftreten in Krain, pg. 499. — Eine Heuschrecken-Calamität (Acridium migratorium L.), pg. 59. * Hess, Entomologisches, insbesondere der Unterschied zwischen Hylobius Abietis L. (Curculio Pini Ratz) und Hylobius pinastri Gyllenh. betreffend, pg. 639— 641. Fig.; auch Jahrg. 1376, p. 172 (Berichtigung). * Kellner, A., Bostrichus amitinus Eichh,, pg. 641. II. Jahrgang 1876. * Henschel, G., schonet die Waldameise! pg. 160. — Mittheilungen über den Verlauf der Borkenkäfer-Ange- legenheiten im Böhmerwalde im Jahre 1875, pg. 218 — 219 und 268—275. Wachtl, zum Engerlingfrass, pg. 273—274. L, und H., Auftreten des Eichen-Prozessionsspinners in Ober- Ungarn, pg. 375 - 376. & Wachtl, Fr., über die Polyphagie der Tomicidengruppe aus der Familie der Scolytiden nebst einigen Worten über die Nomenclatur der Forstinsecten. Mit einer tabel- larischen Uebersicht der Nährpflanzen der europäischen Tomiciden, p. 452—461. #& Judeich, Friedr., Bemerkung zum Kampfe gegen die Fichtenborkenkäfer, pg. 508—510. III. Jahrgang 1877. * Götz, über Borkenkäfer, pg. 47—48. Ex 1, Juni. Entomol. Nachrichten. No. 11. 167 = Franz, M., zur Lebensweise des Borkenkäfers, pg. 156. * Volkmann, H., entomologische Notiz (Bostrichus amiti- nus betr.) pg. 260. Fig. * Henschel, G., entomologische Notizen (Frassgänge von Bostrichus autographus Ratz.), p. 330. * — Entomologische Notizen (Bostrichus duplicatus Sahlb.), p. 526—528. Fig. * B,, ein Feind der Tanne (Tipula crocata), pg. 531—533. * Mik, J., nochmals Tomicus (Bostr.) duplicatus Sahlb,, pg. 637—639. IV. Jahrgang 1878. * Henschel, G., entomologische Beiträge: I. Zur Nomen- clatur der Tomiciden. II. Pithyophthorus chalcographus L. und Crypturgus pusillus Gyll. III. Das Vorkommen des Cryphalus piceae Ratzeb. in 10—15jährigen Lärchen, pg. 11—15. — Schädlichkeit der Elateridenlarven, pg. 34— 35. & Hess, R., Vertilgung der Frostspanner durch Brumata- Leim, p. 134—136. * Mik, J., zur Abwehr (gegen Henschel), p. 165—167. * Henschel, G., Schlussbemerkung zu der von Herrn Pro- fessor Mik hervorgerufenen Polemik (Tomicus duplicatus Sahlb. betreffend), pg. 222—224. Guse, C., Russische Urtheile über die Schädlichkeit des Borkenkäfers, pg. 256—258 und 309—311. Czech, J., Elateridenfrass an Eichentrieben, pg. 264. — Rindenringelungen durch Blattwespen, pg. 315—316. — Laufkäfer als Schädlinge im Walde, pg. 371. Guse, C., Professor Lindemann (Moskau) über den Borken- käfer, pg. 416—418. * Ba., Nochmals Tipula erocata, eine Feindin der Tanne, pg. 432—433. * Ozech, J., Saperda populnea L. in Weiden, pg. 433—434. * Dachelovsky, A., Raupenfrass, pg. 439. * B., Entomologische Beobachtungen (Gastropacha pini, Lo- phyrus rufus), pg. 499—500. Aichholzer, Aus dem Forstschutz, pg. 519. — en earungen bei Königsberg i. Pr., PS. . — Raupencalamität in Ungarn, pg. 578. V. Jahrgang 1879. $ Hess, Fang der Raupen des Apfel- und Pflaumenwicklers unter Leimringen, pg. 5—8. x KB EEE Sr 2 168 1882. Entomo). Nachrichten. No. 11. * Czech, J., Grapholitha pactolana Zell., Magdalinus dupli- catus Germ. und M. phlegmaticus Hbst., pg. 78—79. P., Hylesinus piniperda und minor, pg. 211. & Hess, Nochmals über Vertilgung der Frostspanner durch Leimringe, pe: 431 —440. * Henschel, G., Entomologische Notizen, pg. 610. VI. Jahrgang 1880. G. H., v., Ein Schädling der Pinie (Elater Linearis), pg. 67. ® Czech, J., Entomologische Notizen (Brachyderus incanus L.), pg. 122-123. * Hess, Fang des osram pg. 123. P., Aradus cinnamoneus Prz. (auf Kiefern), pg. 125—126. Binzger, v., Bemerkungen zu der Rezension der Schrift: Schädliche und nützliche Forstinsekten, pg. 253—255. Henschel, G., Meine Antwort auf Herrn Forstmeister v. Binzger’s Schreiben, pg. 255—258. Ozech, J., Ein neuer Fichtenschädling, pg. 258— 260. Fig. — Eine Wicklerraupe in Tannenknospen (Tort. histrionana nn: pg. 276— 277. ‚ Ueber Schaden an Weymouthskiefern durch uam! abie- tis L., pg. 277. Henschel, G., Cecidomyia abietiperda, pg. 371. Kellner, A, Ueber die im Thüringer Walde vorkommen- den Fichtenborkenkäfer, ihre Vertilgung und die dahin einschlagende Wirthschaft, pg. 421—423. F—.a., Die Wanderheuschrecke in Istrien, pg. 446— 448, Henschel, G., Die Rindenrosen der Esche und Hylesinus fraxini, pg. 514516, rer 8 “%% E Hr VII. Jahrgang 1881. 3 Kestercanek, Fr., Ein Beitrag zur Kenntniss europäi- scher Borkenkäfer insbesondere jener Croatiens, pg. 11—12. R., Gegen Ameisen und Schnecken, pg. 29. — Gegen Werren und Maulwurfsgrillen, pg. 30—31. * Maresch, Auftreten des grauen Lärchenwicklers (Hega- norhycha pinicolana Zell.) in Tirol, pg. 41—42. —ß Ueber den Prozessionsspinner (Cnethocampa pinivora Tr. Kühlw.), pg. 128. —-ß Unterscheidungsmerkmale für den Frass des grossen braunen Rüsselkäfers von dem einiger Hylesinen, pg. 129. — Fangbäume für den Ulmensplintkäfer, pg. 130—131. %$ Micklitz, Fr., Bemerkungen zu dem Aufsatze: Ein Bei- 1. Juni. Entomol. Nachrichten. No, 11. 169 trag zur Kenntniss der europäischen Borkenkäfer ins- besonders jener Croatiens, pg. 154—156. Zdärek, Aus dem Leben der Werre, pg. 157—158. Kestercanek, Fr., Nachtrag zu dem Artikel: Ein Bei- trag zur Kenntniss der europäischen Borkenkäfer ins- besondere jener Croatiens, pg. 253—256. # Wachtl, Fr. A,, Beiträge zur Kenntniss der Biologie, Systematik und Synonymik der Forstinsekten. I. Hylurgus Micklitzi Wachtl; Myelois ceratoniae. II. Die stahlblaue Fichten- und die violette Kiefernholzwespe, pg. 299—300 und 352—359. Fig. — 8 Künstliche Winterverstecke als Mittel zur Vertilgung von Chrysomela vitellinae, pg. 318. # Kellner, A., Nachtrag zu dem Aufsatze: Ueber die im Thüringerwalde vorkommenden Fichtenborkenkäfer, pg. 367 —368. — Cephenomyia stimulator Clerck, die Rehrachenbremse, pg. 387. —hr— Wirksamkeit des Theerens gegen Gastropacha pini, pg- 388. t—z, Die Gänge des schwarzen Eschenbastkäfers (Hylesinus crenatus Fbr.), pg. 469. t—z, Aufenthaltsort des Hylesinus minor, pg. 473. #& Henschel, G, Ein neuer Forstschädling: die Fichten- knospen-Gallmücke (Cecidomyia piceae), pg.505—508. Fig. W., Hylesinus piniperda und Aecidium pini in den Waldungen der Sologne. VIII. Jahrgang 1882 (bis Heft 3 incl.). * —z, Neue Kiefernschädlinge (Chrysobothrys Solieri Cap. und Chaenops cyanea F.), pg. 130--131. = C. W., Schädliches Auftreten der Schwarzpunktmotte (Hy- nonomenta variabilis Zell.), pg. 131. * — Verwüstung durch den Kiefernspinner im Riesengebirge, pg. 44. En D. T. Tenthredopsis Costa. Von dieser Gattung giebt Cameron (Transact. of Entom, Soc. London 1881) eine Liste der 21 britischen Arten, unter denen 9 nsp. Die Unterscheidung geschieht meistens durch Zuhülfename des Sägeapparates der $; die englischen Formen gliedern sich folgendermassen: 170 1882. Entomol. Nachriehten. No. 11. 1. Körper grösstentheils schwarz 2 — Körper grösstentheils gelblich 16 2. Hinterleib roth und schwarz 3 — Hinterleib ganz schwarz oder an den Seiten und ie wärts braungelb 11 ö. Hinterleib an der Spitze roth 4 — Hinterleib in der Mitte roth 5 4. Beine ganz roth 1. cordata Foure.=dimidiata Fabr. — Hinterbeine grösstentheils schwarz 3. femoralis a 5. (8) Pronotum und Hüften ganz schwarz — Pronotum, Hüften und Schenkel mit weissen Linien; ie Roth des Hinterleibs oft in der Mitte mit schwarzen Flecken 8 6. Beine roth 7 — Hinterschenkel schwarz 7. nigricollis Cam. = scutellaris Lep. von Fabr. 7. Fühler kurz, Hinterkniee schwarz, Hinterleib einfarbig . (2) Hinterleib ganz schwarz roth, ohne schwarz 6. ignobilis Klg.= stigma Lep. non Fabr. Fühler länglich; Kniee schwarz; Hinterleib roth und schwarz 5. nigronotatus nsp. . (5) Hinterschenkel roth Hinterschenkel schwarz 8. scutellaris Fabr. nec Lep. . Kopfschild abgestutzt; Flügelschuppen schwarz oder pech- braun 10 Kopfschild tief eingeschnitten; Flügelschuppen weiss 11. ornatus Lep. =excisus Thoms. . Hinterleib roth mit schwarz und mit breitem gelben Bande am Grunde; Flügelschuppen schwarz 9. flavomaculatus nsp. Hinterleib roth ohne Schwarz; Flügelschuppen pechbraun 10. picticeps nsp. 12 — Hinterleib an den Seiten und unterseits braungelb 13 . Beine roth 2. microcephalus Lep. — Beine grösstentheils schwarz 4. caliginosus Steph. . (11) Kopf mehr oder weniger bräunlichgelb 14 — Kopf und Brust schwarz; am Grunde des Hinterleibs 14. eine gelbe Linie; Hinterschenkel schwarz 12. tristis Steph. Brustschild vorne und an den Seiten mit weissen Li- nien 15 Brustschild ganz schwarz; Hinterschenkel schwarz 13. fulviceps Steph. 1. Juni. Entomol. Nachrichten. No. 11. 171 15. Scheitel grösstentheils schwarz; Mesopleura und Sternum mit braunen Flecken 14. lividiventris nsp. — Scheitel grösstentheils gelblich braun; Mesopleura mit einem grossen weissen Flecken 15. albomaculatus nsp. 16. (1) Kopf zwischen den Augen gelb 17 — Kopf zwischen den Augen und Fühlern dunkelschwarz; Hinterschenkel grösstentheils schwarz 16. nigriceps nsp. 17. Mesopleura und Sternum gelb 18 — Mesopleura und Sternum schwarz; Hüften und Grund der Schenkel schwarz 17. Saundersi nsp. 18. Metapleura gelb 19 — Metapleura schwarz 13. dorsivittatus nsp. 19. Hüften und Nähte der Meso- und Metapleura mit schwarz 20 —- Hüften und Nähte der Meso- und Metapleura ‘mit weiss und gelb 21. sordidus Klug. 20. Sporen kurz; zweiter rücklaufender Nerv nicht unter- brochen 19. inornatus nsp. — Sporen lang; zweiter rücklaufender Nerv unterbrochen 20. nassatus L. non Thoms. Dr. von Dalla Torre. nr rn Untersuchungen über beschleunigte Ueberwinterung von Schmetterlingspuppen. Wie in früheren Jahren stellte ich auch im verflossenen Winter Untersuchungen über beschleunigte Ueberwinterung von Schmetterlingspuppen an, und bringe dieselben in Nach- folgendem im Interesse des Gegenstandes zu allgemeinerer Kenntniss. Ich erhielt die Puppen durchweg aus im Sommer und Herbst des Jahres 1881 gesammelten Raupen, und setzte den grössten Theil derselben einer Temperatur von + 18 bis 21° R. aus, während ein geringer Bruchtheil in einer Zimmertemperatur von + 13° R, verblieb. A. Bombyces. 1. Gastr. pini, 1 Puppe, Temperatur: 13 bis 21° R. Kam weder im Laufe des Winters noch im ersten Frühjahre zur Entwicklung. 172 1882. Entomol. Nachrichten. No. 11. 2. Phal. Bucephala, 2 Puppen, Temperatur: +19 R. Ds erste Imago erschien am 15. Januar 1882, der zweite | Falter am 13. Mai 18832. B. Noctuideae, 1. Moma Orion, 3 Puppen, Temperatur: + 19° R. Zwei Puppen starben, eine Puppe entwickelte sich am 7. Mai 1382 zum Falter. 2. Acron. Rumicis, 4 Puppen, Temperatur: + 20°R. Sämmt- liche Thiere vertrockneten. 3. Mamestra Contigua, 1 Puppe, Temperatur: + 19° R. Entwicklung erfolgte am 3. Januar 1882. 4. Hadena Pisi, 3 Puppen, Temperatur: + 13° R. Alle drei Falter erschienen Anfang Mai 1882, . Taen. Gothica, 40 Puppen, Temper.: + 19° bis + 210R. . Taen, Gracilis, 50 Puppen, Temperatur: + 19 R. . Taen. Stabilis, 15 Puppen, Temperatur: + 19° R. Sämmtliche drei Arten lieferten keine Falter, wenngleich ich konstatirte, dass alle bereits Ende November 1881 zum Imago entwickelt waren. Es geht aus diesem Resultate hervor, dass genannte Eulen keine hohe Temperatur er- tragen. Von einer weiteren Anzahl Puppen obiger drei Eulen- arten, welche ich keiner Temperaturerhöhung aussetzte, die vielmehr in einer Temperatur von + 1° R, bs + 13 R. verblieben, erhielt ich die Falter bereits Anfang März 1882. 8, Breph. Parthenias, 1 Puppe, Temperatur: + 15°R. Der Falter verliess die Puppe am 25. Februar 1882. . nt Kor! C. Sphingides. ‚1. Smer. Tiliae, 3 Puppen, Temperatur: + 19°R. bis + 21°R. Entwicklung erfolgte am 30. December 1881, 2. Januar und 18. Januar 1882. 2. Smer. Occellata, 3 Puppen. Alle drei waren von Ich- neumoniden- und Dipteren-Larven bewohnt. Elbing, im Mai 1882. H. Gauckler, Ingenieur. WATKINS & DONCASTER, Naturalists, London, 36, Strand W.C. halten ein grosses Lager exotischer Käfer und Schmetterlinge. Sammler werden eingeladen, unsere schöne und mannigfaltige Sammlung zu besichtigen. 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Rügen. Di N bringt Beiträge namhaftester Mitarbeiter und le atur vorzügliche Original-Illustrationen bedeutender Künstler; eingehende Literaturberichte und eine reiche Fülle diverser Mittheilungen naturwissenschaftlichen Inhalts, regelmässige astronomische und meteorologische Mittheilungen, öffent- licher Briefwechsel für Alle, welehe Auskunft, Aufklärung oder Beleh- rung über naturwissenschaftliche Fragen suchen.: Preis pro Quartal 4 Mk. Alle Buchhandlungen und Postanstalten nehmen Abonnements an. 31. Jahrgang, 1832. G. Schwetschke’scher Verlag in Halle a. S. Anatomische Präparate und Embryonen. Eine Anzahl anatomischer Präparate, sowohl Trockenpräparate wie in Spiritus, sind abzugeben. 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Jährlich erscheinen 12 Hefte. Abonnement 7,50 M. für das Jahr. Zu beziehen durch die Post oder die Buchhandlungen und direet unter Kreuzband durch die Expedition in Putbus auf Rügeu. Die erste Nummer ist erschienen und durch alle Buchhandlungen oder durch die Expedition zu beziehen. Systematische Anleitung der Jugend zum Sammeln und Beob- achten, systematische Anweisung über die einzelnen Gebiete der Natur- wissenschaften mit Hülfe zahlreicher Illustrationen, streng wis- senschaftliche und unterhaltende Mittheilungen in jeder Nummer, Bücher- schau ete. ! Für das Studium der Jugend besonders empfohlen, für Jeden, der nieht Naturforscher von Fach, von Interesse. Probenummern, soweit der Vorrath reicht, gratis durch alle Buchhandlungen. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. VII. Jahrgang 1882. UERBE2 Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. i Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) S Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden | an Dr. Katter in Putbus erbeten. ) | Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum $. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. | Heft XII. Inhalt von No. 12. Seite | Kriechbaumer, Iehneumoniden-Studien . . » .......17 Treuge, Monstrosität bei Melolontha vulgaris Fabr. . . 177 Hoffer, Ueber den sogenannten T'rompeter in den Hummel- | DeBtenn ey ee ee ER TS ı Hoffer, Ueber die Lebensweise des Apathus (Psithyrus) CAMPERURISBE N ie en. ae nn a a 15 | Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. N ann Ze y A 15. Juni. Entomol. Nachrichten. No. 12. 1775 Ichneumoniden-Studien von Dr. Krieehbaumer in München. 10. Ueber den Psilomastax lapidator Gr. u. pyramidalis Tschb. In der Stettiner E. Z. Bd. 29 (1868) p. 255 stellte H. Tischbein die Gattung Psilomastax auf und beschrieb als einzige Art den Ps. pyramidalis nebst einer Var. nach Thieren, welche er als aus Apatura Iris gezogen, aus Ungarn erhalten hatte. Im 35. Bde. derselben Zeitschrift (1874) p. 296 er- klärt der genannte Autor die von ihm beschriebene Art als Var. von Ps. (Trogus) lapidator F. Gr., nachdem ihm mehrere Exemplare aus Elberfeld und Wien zugekommen waren, durch welche er auch seinen Irrthum entdeckte, die ersten Ex. (mit ausgefressenem Bauch) für d gehalten zu haben. H. Tischbein nimmt nun die zuerst von Fabricius als I. lapi- dator beschriebene Art als die typische Form des d an und beschreibt dazu drei Varietäten desselben, dann ein 2 mit zwei Varietäten. Es war mir nun aufgefallen, 1) dass mir noch nie ein lapidator mit gelben Zeichnungen oder weissem Fühlerring vorgekommen war, und 2) dass die sämmtlichen Ex. dieser Art, die ich kennen gelernt hatte, soweit selbe überhaupt gezogen waren, stets aus den Puppen von Papilio Machaon gekommen waren. Erst in jüngster Zeit, als mir in Folge eines in den E. N. bekannt gegebenen Wunsches Herr Hofrath Dr. Speyer eine Anzahl gezogener Ichneumoniden zu senden die Güte gehabt, fand ich darin einen aus Apatura Iris ge- zogenen Psilomastax mit gelben Zeichnungen. Da sich nun in derselben Sendung auch ein aus dem nordamerikanischen Papilio Asterias F. gezogener Ps. (Trogus) exesorius befand, stieg zuerst der Verdacht in mir auf, es möchten in dem Puppenkasten, in dem sich die Puppen der Apatura Iris befunden hatten, auch Puppen amerikanischer Papilionen ge- legen haben und jener Psilomastax aus einer solchen her- stammen. Da mir aber Herr Dr. Speyer mit Bestimmtheit versicherte, dass seine Angabe völlis zuverlässig sei, da dessen Angabe überdies mit den Angaben des Herrn Tisch- bein übereinstimmte, so konnte ich an deren Richtigkeit nicht länger zweifeln; dagegen war nur zu untersuchen, ob diese gelbgefleckte, in Apatura lebende Art wirklich nur Varietät von dem in Machaon lebenden lapidator oder ob sie nicht vielmehr eine besondere Art sei. Mir scheint eine so tief * 174 ‚1832. Eintomol. Nachrichten. No, 12. gehende und standhafte Veränderung eines Ichneumons nur durch die Verschiedenheit des Wirthes höchst unwahrscheinlich und deshalb die spezifische Verschiedenheit fast zweifellos. Bei keinem mir bisher unter die Hände gekommenen, aus Machaon gezogenen oder gefangenen Exemplar (wenigstens 30 Stück) zeigt sich nur die geringste Spur einer gelben Zeichnung, bei den 2 ebenso wenig wie bei den J die Spur eines weissen Fühlerringes, bei keinem finden sich die ge- ringsten Spuren einer schwarzen Färbung der Vorder- und Mittelschenkel, bei keinem ganz rothgelbe Hinterfüsse oder auch nur eine bedeutende Ausdehnung dieser Farbe an den- selben; bei der Mehrzahl sind im Gegentheil die Hinterfüsse ganz schwarz, seltner ist das erste Glied derselben mehr oder minder ausgedehnt rothbraun oder rothgelb, noch seltner hat auch das fünfte Glied diese Farbe, bei einem (abnorm oder nicht ganz ausgefärbten) Ex. hat der rechte Hinterfuss dieses und die Basis des ersten Gliedes rothbraun, während der linke ganz rothbraun, nur das vierte Glied dunkler ge- färbt ist. Soweit ich die Skulpturverschiedenheit nach dem einzigen mir vorliegenden Ex. aus Apatura beurtheilen kann, sind bei diesem die Nadelrisse des Hinterleibes viel feiner, der Kopf ist nach hinten weit mehr verschmälert und seit- lich sogar etwas ausgeschnitten, so dass der Hinterrand scharf vorspringt. Es wäre nun zu untersuchen, ob schon bei den älteren Autoren eine Vermengung der beiden Arten gefunden werden kann, Gravenhorst und die von ihm citirten Autoren kannten sicher nur den lapidator. Wesmael beschrieb nur ein d, das von de Fonscolombe herstammte und ebenfalls zu lapi- dator gehört. Holmgren führt keine der betreffenden Arten an, obwohl das Wohnthier von lapidator in Schweden vor- kommt. In Holland scheint ebenfalls noch keine der beiden Arten aufgefunden, da selbe in Snellen v. Vollenhovens Nieuwe Naamlist (Tijdschr. v. Ent. 1873) und dem Nachtrage dazu (i. J. 1876) fehlen, Ebenso vermisst man sie in den Catalogen Britischer Ichneumoniden von Desvignes u. Mar- shall, in Jaennicke’s Hymenopteren-Verzeichniss der Umgegend von Frankfurt a. M., in Waldstedt’s Materialier till on Ich- neumonologia Fennica und dessen Beitr. z. Kenntn. der um St. Petersb. vorkommenden Ichneumoniden, sie fehlen sogar in Dours Catalogue synon. d. Hym. d. France*). Auch *) In der von Gu£rin hinterlassenen Sammlung fand ich einen als lapidator bestimmten Trogus, der sich nur durch dunklere Flügel unter- scheidet, also vielleicht fuseipennis Gr.; das Flügelmal ist aber längs 15. Juni. Entomol. Nachrichten. No. 12. 175 Brischke führt in seinen Ichneumoniden der Provinz West- und Ostpreussen keine der beiden Arten auf. Als schwei- zerisches Insekt ist lapidator bereits in dem Catalogus Pie- zatorum etc. von Dr. Imhoff verzeichnet; Dietrich führt ihn als um Zürich vorkommend an (Mitth. d. schw. e. G. I. 357); ein © erhielt ich von H. Frey-Gessner aus dem Wallis (Sierre). Scheffer kannte noch keine Art als in der Gegend um Wien vorkommend. Ein © mit beigesteckter Puppe von Machaon aus der Umgebung von Turin hatte ich von H. Gribodo in Händen. Um Bozen habe ich selbst zwei $ gefangen. Herr Tischbein hat offenbar angenommen, dass die d der beiden zusammen geworfenen Arten Fühler ohne weissen Ring, die 2 solche mit diesem haben. Letztere Annahme ist bezüglich des 2 von lapidator, wie bereits angegeben, entschieden unrichtig, ersteres kann ich bezüglich des d aus Apatura vorläufig nur als wahrscheinlich annehmen, bis ich solche in natura kennen lerne. Unter seinen d sind also auch die 2 von lapidator mit inbegriffen, während seine 2 nur aus solchen von pyramidalis bestehen. Da die Fühler von lapidator keine auffallenden Geschlechtsunterschiede zeigen, obwohl bei genauerer Vergleichung die des d stärker und deren Glieder mit Ausnahme der ersten mehr knotig erscheinen, konnte Gravenhorst die Geschlechter noch nicht unterscheiden und giebt er auch deshalb nach der Diagnose kein Geschlecht an, wie er es sonst immer thut, wo er es erkannte. Noch weniger ist bei den älteren Autoren bei dieser Art eine Geschlechtsunterscheidung anzunehmen. Das hat Herr Tischbein wohl selbst gewusst und deshalb das F. zu dem d nur in Folge obenerwähnter unrichtiger Annahme gesetzt. Die Unterscheidung des Geschlechtes ist übrigens bei lapidator gar nicht schwierig, besonders wenn man beide Geschlechter gleichzeitig vor sich hat, indem beim J der sechste Bauchring der vorletzte, immer quer, breiter als lang und hinten gerade abgeschnitten, beim 2 derselbe der letzte, schmäler oder breiter, halbeiförmig, also hinten ab- gerundet ist. Letzteres ist auch bei dem 2 aus Apatura der Fall und ersterer wird ohne Zweifel auch bei dem d dieser Art gefunden werden, Von der Tischbein’schen Mischart betrachte ich also: a) zu lapidator gehörig: 1. Das normale g, aber beide Geschlechter enthaltend, 2. Die Var. 1 (3), ebenso beide Geschlechter enthaltend. der Mitte roth. Die Artrechte dieses fuscipennis scheinen mir daher noch nicht ausser Frage gestellt. rl sale 1832. Entomol. Nachrichten. No. 12. b) zu pyramidalis gehörig: 1. Die Var. 2 (d), wirkliche Jg, . Die Var. 3 (3), ob d oder 2, wage ich nicht zu entscheiden, vermuthe aber letzteres. 3. Das typische ®. 4. Die Var, 4 (2) und 5. die Var. 5 (2), letztere drei aller Wahrscheinlich. keit nach wirkliche 2. Die Diagnose der neuen Art würde nun lauten: Niger, capite thoraceque flavopictis, femoribus posticis, anterioribus ex parte, tibiis tarsisque fulvo-flavis, abdomine subtilius aciculato, capite retrorsum valde angustato, lateri- bus (in 9?) subexcavato, 2 antennarum annulo albo. Nachdem Herr Tischbein auf seinen Ps, pyramidalis als Art selbst wieder verzichtet hat, glaube ich berechtigt zu sein, auch den Namen derselben als eingezogen betrachten zu dürfen und es von meinem Belieben abhängig zu machen, auf selben wieder zurück zu kommen, oder einen neuen zu wählen. Zu letzterem bewegen mich folgende Gründe: 1. An den Namen pyramidalis knüpft sich die ganze Verwirrung, die gleich Anfangs durch das Misskennen des Geschlechtes und später der Artrechte angerichtet wurde; 2. Pyramidal ist nicht das ganze Thier, sondern nur das Schildchen desselben ; 3. Dieses pyramidale Schildchen ist ein Gattungsmerkmal und daher jener Name zur Bezeichnung einer Art derselben ganz ungeeignet. Da die wohl nie ganz fehlende gelbe Zeichnung an Kopf und Bruststück den am meisten in die Augen fallenden Unter- schied von lapidator bildet, wähle ich den Namen Ps. pictus. Ueber das Vorkommen des Ps. lapidator in Pap. Machaon finde ich die erste mir bekannte Notiz in Kaltenbach’s „Pflanzenfeinde“ (1374) pag. 269; dieselbe beruht auf einer (wahrscheinlich Privat-) Mittheilung des Herrn Pastor Kowall in Curland. Ich habe aus verschiedenen Gegenden Ober- bayerns und Frankens aus Puppen dieses Falters gezogene Exemplare bekommen. Bezüglich des Ps. pictus ist mir ausser Herrn Tischbein’s und Herrn Dr. Speyer’s Angaben nichts bekannt geworden. Dass letztere Art überhaupt erst in neuester Zeit ent- deckt wurde, daran ist wohl die frühere Missachtung der Schlupfwespen von Seite der Schmetterlingszüchter Schuld, die in neuerer Zeit eine erfreuliche Wendung zum Bessern erfahren hat. Weitere Mittheilungen über die Zucht dieser 10) 15: Juni. Entomol. Nachrichten. No, 12, 177 beiden Thiere werden willkommen sein, ‚um einestheils die Beständigkeit in der Wahl ihrer Wirthe, anderntheils ihre Verbreitungsgrenzen feststellen zu können, Monstrosität bei Melolontha vulgaris Fabr. Ein mir vorliegendes Exemplar von Melolontha vulgaris, ein mittelgrosses Weibchen, zeigt eine so auffallende Ver- bildung, wie sie bisher wohl nur selten beobachtet sein mag. Die Natur hat sich in diesem Falle so weit verirrt, dass sie dem Thiere statt der ihm zuständigen sechs Füsse deren acht verliehen hat, und zwar drei an einem Schenkel. Es ist das linke Hinterbein, welches diese Missbildung zeigt. Der Schenkel desselben ist etwas kürzer, aber ungefähr anderthalb mal so breit, als der ihm nebenstehende normal gebaute; gegen die Spitze hin ist er etwas blasig aufgetrie- ben. Am Ende derselben liegt neben der normalen Gelenk- grube nach innen noch eine zweite. Jeder Gelenkgrube entspricht eine Schienenrinne, wovon die innere ziemlich regelmässig gebaut, die äussere dagegen nur halb so lang aber doppelt so breit als jene ist. Die der Schenkelspitze eingefügten Tibien nebst ihren Tarsen sind wie der Schenkel selbst etwas verkürzt, so dass die Gesammtlänge dieses Beines etwa 2 mm. weniger beträgt, als die des correspondirenden Hinterbeines. Von besonderem Interesse ist das äussere Schienbein, welches gemäss seiner Stellung als die Haupt- tibie angesehen werden kann. Dasselbe theilt sich nämlich auf der Mitte in zwei gleich starke Aeste, deren jeder einen vollständigen Borstenkranz nebst Enddorn und einen aus fünf Fussgliedern und Klauen bestehenden wohlgebildeten Fuss trägt. Die Nebentibie ist, wahrscheinlich infolge des Druckes gegen die Bauchringe, vor der Verhärtung geknickt. Bei dieser ist der Fuss entweder nicht zur vollen Entwicke- lung gekommen, oder schon in frühester Jugend verunglückt, da derselbe nur zwei Tarsenglieder trägt. Die Art der Ver- narbung des zweiten Tarsengliedes legt die Vermuthung nahe, dass das Thier sich seines vollständigen achten Fusses im Sonnenlichte wohl kaum mag erfreut haben. Treuge, Realgymnasiallehrer in Münster, Westf. ML LE ML LLLLL 178 1882. Entomol. Nachrichten. No. 12. Ueber den sogenannten Trompeter in- den Hummelnestern. Von Prof. Dr. E. Hoffer. | In den „Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Ver- eines für Steiermark, Jahrg. 1881“ macht Herr Prof. Dr. E. Hoffer Mittheilungen über seine ebenso interessanten wie eingehenden Beobachtungen an Hummeln und Schmarotzer- hummeln, und giebt die Beschreibung eines Nestes von Bombus confusus Schenck, die durch eine ausgezeichnet ausgeführte chromolithographische Tafel illustrirt wird. Es wäre schade, wenn diese Beobachtungen nur dem kleinen Kreise der Ento- mologen bekannt würden, die sich unter den Mitgliedern jenes Vereins befinden, und wir glauben desshalb im Inter- esse unserer Leser zu handeln, wenn wir ihnen einen Theil wenigstens jener Beobachtungen mittheilen. Wir wählen zuerst die interessante Mittheilung über den sogenannten Trompeter in den Hummelnestern. „bald werden es 200 Jahre sein, seit Gödart*) behauptet hat, er hätte in den Hummelnestern einen Trompeter be- obachtet, der jeden Morgen in den Giebel steige und daselbst durch anhaltendes Summen die übrigen Hummeln zur Arbeit wecke. Viele kurz darauf vorgenommene Beobachtungen durch andere Forscher konnten nichts derartiges bestätigen, selbst der eifrige Reaumur verweist diese angebliche Ent- deckung in das Bereich der Fabeln. Auch in unserem Jahr- hundert wurde nichts Aehnliches beobachtet. Ich hatte in den früheren Jahren und ebenso im vor- jährigen und heurigen Sommer beinahe jeden Morgen bei meinen in eigens eingerichteten Kästchen befindlichen Hum- meln umsonst nach jeder derartigen Regung geforscht; fand ich ja doch in der Regel gerade das Gegentheil; wenn auch in der Nacht noch hin und wieder die eine oder die andere Hummel sich auf einen Moment vernehmen liess, so war es gerade in der Morgenkühle äusserst ruhig und still im Stocke, ‚bis endlich die wärmende Sonne Alles zum thätigen Leben weckte. Schon wollte auch ich die ganze Sache als eine Fabel ansehen. Da bekam ich von meinem Bruder am 7. Juli 1881 ein prachtvolles Nest von Bombus ruderatus mit circa 150 Indi- viduen (aber noch keine Männchen), einige 50 waren beim Ausnehmen verloren gegaugen. Nachdem ich das drei Stock- werke hohe Wabengebäude in ein geräumiges, mit einem *) Gödart Joh. De insectis in methodum ete, . . 1685. Ai un rn De rt She En 15. Juni. Entomol. Nachriehten. No. 12. 179 Flugloch und einer zum Beobachten geeigneten Glasplatte versehenes Kästchen gethan hatte, so begannen die fleissigen Thierchen alsbald ein- und auszufliegen, als ob sie nie eine einstündige Reise mitgemacht hätten und ihnen nie das ganze Nest überstellt worden wäre. Durch den Transport vom Rosenberg und die Uebersiedlung in das Kästchen waren manche Larven beschädigt worden, diese wurden nun aus dem Stocke geworfen, einige Grashalme, die ich vor das Flugloch that, wurden hineingezogen. Als ich Abends das Nest musterte, staunte ich über die gethane Arbeit; die ganze Oberfläche des Nestes sammt den Waben war mit einer Wachsdecke versehen, in welcher der grösseren Festigkeit wegen Strohhalme verflochten waren und in der sich acht grössere und circa fünfzehn kleinere Luft- löcher befanden. Als ich am nächsten Morgen um !/s4 Uhr die 10 Käst- chen, die neben- und übereinander in einem gegen Südosten gelegenen Fenster aufgestellt waren, musterte, vernahm ich plötzlich ein ganz eigenthümliches Summen im neuen Stocke. Mich demselben behutsam nähernd, hörte ich ganz deutlich, dass eine Hummel mit Macht ununterbrochen die Flügel schwang und so den Gesang ertönen liess. Da ich am Abend vorher, damit sich die frisch eingefangenen durch die Neuheit der Sache (Helliskeit, da sie unterirdisch lebten) nicht stören lassen sollten, ein verfinsterndes Brettchen auf den Glas- deckel gelegt hatte, so musste ich dasselbe erst entfernen, um in das Innere sehen zu können. Ich zog das Brettchen ausserordentlich leise über den Deckel hinweg und sah auch bald folgendes überraschende Schauspiel: ganz oben auf der Wachshülle stand ein sogenanntes kleines Weibchen, hoch aufgerichtet mit dem Kopfe nach abwärts und schwang mit aller Macht, aber ganz gleichmässig die Flügel; dadurch entstand hauptsächlich der Ton, aber sie stiess offenbar auch durch die Stigmen Luft aus, denn sonst hätte der Ton unmöglich solche Stärke haben können; bei den grösseren Löchern steckten einzelne Hummeln die Köpfchen heraus. Da ich das Brettchen ganz allmählig bei Seite schob oder vielmehr hob, ohne auch nur im Mindesten an das Kästchen anzustossen, so liess sich der Trompeter, denn das war offenbar die Hummel, nicht im Mindesten stören, sondern fuhr fort zu musiziren bis gegen 4!/s Uhr, nachdem schon einige Arbeiter auf die Weide geflogen waren. Jetzt war der ersehnte Trompeter gefunden. Am nächsten Morgen war ich gleich nach 3 Uhr auf dem Posten, lange Zeit war 180 1882. Entomol, Nachrichten. No. 12. Alles ruhig und still. 3 Uhr 18 Minuten hörte ich ganz genau, wie eine Hummel mehrmals aufsummte, als ob sie. gedrückt worden wäre und kurz darauf entstieg wieder der Trompeter einem grösseren Loche auf dem obersten Theile der Wachsdecke, ging längere Zeit oben herum und stieg endlich an der Holzwand bis in die nächste Nähe des Glas- deckels, dort kroch er noch einige Male herum und kehrte sich endlich um, so dass der Kopf gegen das Nest gerichtet war, nun hob er sich so empor, dass man glauben musste, er wolle jeden Augenblick entfliegen; doch davon war keine Rede, sondern er schwang nur die Flügel und stiess Luft durch die Stigmen und nun sang er fort und fort sein rrr, rrr, rrr, fast ohne Unterbrechung bis gegen 4!/a Uhr, dann sank er augenscheinlich ganz erschöpft zusammen, so dass der Leib, wie man ganz deutlich sehen konnte, die Bretter- wand berührte und blieb in dieser Stellung vielleicht fünf Minuten, zuletzt kroch er (nach einer starken Entleerung) durch eines der grösseren Löcher in das Nest; inzwischen waren schon einige Arbeiter und kleine Weibchen ausgeflogen. So ging es nun mit peinlicher Regelmässigkeit jeden Morgen zu; ich hatte Frau und Kinder geweckt, dass auch sie diesem interessanten Schauspiele beiwohnen konnten; später wurden auch die anderen Hausbewohner allarmirt, damit ich eine grosse Zahl von Zeugen hatte. Jedermann wunderte sich über die ausserordentliche Ausdauer des Thierchens, das im Stande war so laut und so lange zu singen, und Jedermann war überzeugt, dass dieses Nest seinen Trompeter habe; denn nicht jedes Nest beherbergt einen solchen, sondern, wie es scheint, hat ihn nur Bombus ruderatus und vielleicht irgend eine andere hypochthone Art. Mein ehemaliger Schüler, tech. st. Herr Firtsch, dem ich die Sache ausführlich mittheilte, versicherte mich während der Ferien, dass unter seinen Hummeln ein Nest von Bombus lapidarius ihn be- sässe; es ist möglich, obwohl ich bei dieser Art nie etwas derartiges beobachtet habe, denn in den zwei prachtvollen Nestern, die ich in diesem Sommer und den drei minder- schönen, die ich im Sommer 1830 von Bombus lapidarius besass, war keine Spur von einem Trompeter zu finden. Ich glaube, dass nur sehr starke Nester einen solchen besitzen (das oben angeführte hatte in seiner Blüthezeit über 400 Individuen; sie flogen ein und aus wie Bienen). Unser ausgezeichneter Hummelkenner und sinniger Be- obachter ihrer Lebensweise, Herr Professor Kristof, dem ich während der Ferien 1881 (Ende Juli oder Anfangs August) 15. Juni. Entomol. Nachrichten No. 12. 18i im Museum der steierm. Landes-Oberrealschule beim Vor- zeigen meiner Hummel- und Wespensammlungen vom Trom- peter erzählte, versicherte mich am 15. November gelegentlich eines Besuches im naturhistorischen Cabinete des Mädchen- lyceums, dass er ebenfalls den Trompeter gehört hat und zwar habe derselbe so auffallend musizirt, dass seine ganze Familie dadurch auf denselben aufmerksam wurde. Und so stehe ich jetzt durchaus nicht mehr allein mit meiner Beob- achtung da, sondern habe schon von zwei Seiten Succurs erhalten, — Nachdem ich so das Vorhandensein des Trom- peters vor vielen Zeugen constatirt hatte, war ich begierig, was geschehen wird, wenn ich denselben abfinge. S Am 25. Juli 4 Uhr morgens, als er wieder seiner Ge- wohnheit gemäss, beinahe an derselben Stelle in der Nähe des Deckels sass und sang, packte ich ihn, nachdem ich den Glasdeckel vorsichtig abgehoben hatte, und obwohl er mich dabei furchtbar stach, hielt ich ihn doch fest und nahm ihn heraus, tödtete und spiesste ihn, so dass er jetzt in meiner Sammlung paradirt; da diese Procedur leider nicht ohne eine ziemlich starke Erschütterung des Kästchens vor sich ging, so entstand ein allgemeiner Rumor im Stocke, der sich erst nach längerer Zeit legte. Am nächsten Morgen war es vollkommen still bis 4 Uhr 3 Minuten, obwohl schon gegen 4 Uhr einzelne Hummeln herumkrochen; endlich gegen 4 Uhr 8 Minuten kroch wieder ein sogenanntes kleines Weibchen an der Wand des Kästchens empor, und blieb nach langem Probiren beinahe ganz an derselben Stelle stehen, wo ich den Tag vorher den alten Trompeter abgefangen hatte und sang gerade so wie der alte; und so ging es nun Tag für Tag fort. Inzwischen starb die alte Königin, nachdem schon eine Anzahl von jungen ausgeflogen waren. Da ich einzelne Raupen von Aphonia Colonella L., dem furchtbarsten Feind der Hummeln, bemerkt hatte, beschloss ich das schöne Nest davon zu reinigen, damit es mir nicht für die Sammlung verdorben würde, Ich betäubte deshalb die Hummeln mit Aether und nahm die Wachsdecke zuerst weg, dann tödtete ich alle Raupen, die ich bemerkte und nahm beiläufig die Hälfte der Waben für die Sammlung heraus; die andere liess ich darin. Die Hummeln erholten sich ziemlich schnell und flogen wieder ein und aus, wie früher; aber am nächsten Morgen liess sich kein Trompeter hören und so dauerte es fünf Tage, dann stieg wieder ein kleines Weibchen in die Höhe und trompetete, aber immer nur kurze Zeit und auch 182 1882. Entomol. Nachrichten. No. 12, da unregelmässig, in Pausen, bis sich endlich die Thiere während meiner vierzehntägigen Abwesenheit beinahe ganz verflogen. Ueber die Lebensweise des Apathus (Psithyrus) campestris Pz. Von Prof. Dr. E. Hoffer. (Aus „Mitth. d. naturw. V. f. Steiermark“, 1331.) Unter allen Schmarotzerhummeln ist Apathus campestris in der Umgebung von Graz bei weitem am häufigsten; ich fand bisher überhaupt nur Apathus campestris Pz. (sehr häufig), A. rupestris F. (selten) und A. Barbutellus K. (1 Pär- chen) und A, vestalis Fourer. Psithyrus campestris kommt schon Ende April, Anfangs Mai zum Vorschein und fliegt dann äusserst langsam längs des Bodens an den Frühlings- blumen herum oder sucht nach Hummelnestern; in den Monaten Mai, Juni und Juli kann man sie am leichtesten erkennen, weil da die ihnen ähnlichen Hummelweibchen selten im Freien zu treffen sind; im August und September, in warmen Jahren auch noch spät im October sieht man sehr viele junge Weibchen und eine Unzahl von zugehörigen Männchen, die äusserst träge sind, den Nektar der Blüthen aufsuchen, wo dann auch gelegentlich Paarungen vorkommen, obwohl auch bei ihnen das gewöhnlich im Hummelneste geschieht. Apathus campestris sucht mit Vorliebe die Nester des Bombus variabilis Schmiedeknecht auf. Unter 48 von mir untersuchten Nestern aller möglichen Varietäten dieser Hummelart, worunter insbesondere var. notomelas Kriechb,, dann der gewöhnlichen weissgelben Varietäten, aber nie bei Bombus variabilis var. Fiebaranus (dürfte vielleicht eine eigene Species sein), waren nur 35 ohne die Schmarotzer- hummeln, . Die anderen beherbergten sie durchgehends u. zw. in sehr verschiedenen Stadien; in den Monaten Mai, Juni war nur das alte Weibchen zu treffen, Ende Juni, Anfangs Juli einige Männchen, dann gegen Ende Juli und hauptsächlich in den Monaten August und September sehr viele Männchen und junge Weibchen. _ Am 14. Juni 1831 bekam ich in der Pairl ein Nest von Bombus variabilis, dessen Bewohner ich zu Hause frei fliegen liess, Die Gesellschaft bestand aus der alten Königin, elf Ar- beitern und einem Weibchen von Apathus campestris. Nachdem sich alle an die neuen Verhältnisse gewöhnt 15. Juni. Entomol. Nachrichten. No. 12, 183 hatten, flogen die Arbeiter fleissig ein und aus, auch die Königin flog täglich einige Male auf die Weide ; dieSchmarotzer- hummel blieb bis gegen 11 Uhr im Neste, dann erst machte sie ihren Ausflug und kam mitunter erst gegen Abend nach Hause. Dies dauerte bis Mitte Juli, von da an flog sie tage- lang nicht mehr aus, sondern blieb von den Vorräthen, vor Allem vom Honig ihrer Wirthe zehrend, wie ich oft sehen konnte und wozu ich die sich darum Interessirenden bei dieser und anderen Schmarotzerhummeln zum Schauen einlud, im Neste. Smith meint in seinem berühmten Cataloge of British Hymenoptera, dass auf den Schmarotzerhummeln ein wichtiges Amt ruhe, das zu entdecken sehr interessant sein würde. Ich bin mit Schmiedeknecht und anderen der Ansicht, dass sie wie auch viele andere Hymenopteren ruhig bei ihren Wirthen leben, deren Futtervorräthe sie mitver- zehren, sie sind mithin, wie Schmiedeknecht so richtig sagt, keine eigentlichen Parasiten, sondern Commensalen. Bei allen älteren Weibchen kann man mit der grössten Leichtig- keit in passend hergerichteten Hummelnestern, denen man insbesondere das viele Moos, Gras und andere Neststoffe, die das Beobachten sehr erschweren oder auch unmöglich machen, entfernt hatte, was den Hummeln zwar nicht an- genehm ist, woran sie sich doch nach und nach gewöhnen, wenn nur die Locolverhältnisse, Temperatur etc. passend sind, beobachten, wie sie von der Zeit an, wenn sie anfangen Eier zu legen, selten mehr selbst die Nahrung sich suchen, sondern ganz einfach von den Futtervorräthen u. zw. wie oben bemerkt, hauptsächlich von Honig leben. Bei ihrer ungeheuren Grösse im Verhältnisse zu dem sie beherber- genden Wirthe, verbrauchen sie aber auch enorme Quanti- täten davon; die Folge ist die, dass solche Nester, in welchen viele Schmarotzerhummeln leben, nie besonders gut gedeihen. Die Zahl der Hummeln ist dann eine äusserst geringe und umgekehrt in sehr starken Nestern von Bombus variabilis findet man nie eine Schmarotzerhummel. Ich fand in Krain Nester von Bombus variabilis, deren Individuenzahl über 200 betrug, aber kein Apathus war in solchen zu finden, Ich habe aber auch ein Nest des Bombus variabilis vom Ost- abhange des Plabutsch, in welchem beim Ausnehmen am 1. September 1880 die alte Königin und nur 15 Arbeiter (theils sogenannte kleine Königinnen, theils eigentliche Ar- beiter) und 138 Schmarotzerhummeln (darunter 8 Weibchen) sich befanden. Da ich diese Hummeln nicht fliegen liess, sondern in einem Vivarium eingesperrt hielt, so konnte ich 184 1832, Entomol. Nachrichten. No. 12, im Laufe der nächsten Tage noch zwei Männchen und drei Weibchen von Bombus und neun Weibchen und vier Männ- chen von Apathus sammeln. Offenbar waren von Apathus bedeutend mehr Männchen schon früher ausgekrochen. 14 Zellen sind geschlossen geblieben, da nach dem Tode sämmtlicher Hummeln nur zwei Weibchen und ein Männchen von Apathus den Zellen entschlüpften, die übrigen aber vor Kälte abstarben. R Ebenso fand ich auf dem Ruckerlberge im September 1881 ein Nest von Bombus variabilis mit nur 13 abgeplagten Hum- meln und 11 Apathus, und später krochen noch acht aus. Die riesigen Puppentönnchen des Apathus nehmen in solchen Nestern den grössten Raum ein und drängen die kleineren ihrer Wirthe ganz in den Hintergrund; an den Waben erkennt man in der Regel die Puppentönnchen der Schmarotzer- hummeln auf den ersten Blick. Was das Verhältniss zwischen Wirth und Schmarotzer anbelangt, so habe ich darüber Fol- gendes beobachtet: jene Hummeln, bei denen Apathus bereits wohnte, nahmen das Erscheinen desselben als selbstverständ- lich an, weder die Königin, noch die Arbeiter schienen da- durch im Geringsten genirt, bei kaltem Wetter oder in der Nacht sassen alle auf den Waben, doch hielt sich Apathus immer mehr in den unteren Theilen, häufig sogar unter den Waben auf. Auch bei Störungen zog er sich schnell unter dieselben, oder, wenn Moos vorhanden war, unter dasselbe zurück. That ich eine Schmarotzerhummel in ein Nest, wo sich noch keine befand, so entstand wie über jeden Eindringling, so auch über diesen ein gewaltiger Lärm im Stock; alle fuhren sie feindlich an, aber von Stechen oder einem eigent- lichen Angriffe war keine Rede und sie eilte so schnell als möglich unter die Waben und dann beruhigte sich nach und nach die ganze Gesellschaft. War bereits ein altes Schmarotzerhummelweibchen im Neste und that ich ein an- deres altes Weibchen hinein, so suchte die alte allsogleich ihr Recht zu behaupten und der unfreiwillige Eindringling versuchte bei jeder Oeffnung, am Glas etc. zu entweichen. Einmal that ich ein Weibchen von Apathus campestris in das Nest von Bombus lapidarius, trotz der grössten Schnellig- keit, mit der es zu entfliehen trachtete, wurde es doch ordentlich zerzaust, ohne dass sich übrigens die Hummeln wie gegen die eindringenden Wespen des Stachels bedient hätten. Ein zweites in Gegenwart von mehreren Personen ausgeführtes Experiment hatte dasselbe Resultat. . Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis. werden jedoch nicht _. wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) x on In meiner neuesten Lepido- pteren-Preisliste XXV werden 5—6000 Arten Lepidopteren, eirca 450 präp. Raupen, 120 lebende Puppen-Arten etc. angeboten. 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Probenummern, soweit der Vorrath reicht, gratis durch alle Buchhandlungen. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. VII. Jahrgang 1882. ENGEL Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachriehten erscheinen am 1. und 15. | jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark ! (8 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und ! von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- | lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und | ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direct durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) $ Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. | Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden | an Dr. Katter in Putbus erbeten. | Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende | Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft XIII—-XIV. | Inhalt von No. 13/14. Hoffer, Ueber die Lebensweise des Apathus (Psithyrus) campestris Pz. (Schluss) Seite Darwin’s Beisetzung Naturwissenschaftliche Versammlungen 1882 . | Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. A. H. Hagen, Die Honigameise und die westliche Ameise 186 | Hans Booch-Arko ssy, Das Präpariren von Raupen . 192 " Sehrebank, Raupenkampf . BR SER AN N 193 ı Die Blumenthätigkeit der Käfer 194 G, Haller, Gesen zwei irrthümliche Ansichten en die Acariden 5 is ZUR 200 Literatur . 203 205 206 Anzeigen. KTausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht $ wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des . Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach ; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca, 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeiven auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. n Entomologen-Verein. Adolf Kricheldorf, Mittwoch d. 2. Aug. d. J. 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No. 13/14. 185 Ebensowenig wollten Bombus ruderatus, Bombus confusus etwas wissen von der Gemeinschaft mit Apathus campestris. Apathus campestris lebt aber bei uns auch bei Bombus agrorum F. Auf dem Ruckerlberge, Rosenberge, auf dem Plabutsch und anderen Orten fand ich oft auch in den Nestern dieser Species Apathus campestris in: sehr bedeu- tender Menge; vom Plabutsch besitze ich ein Nest, in welchem die Zahl der Apathus grösser ist, als die der Bombus. Am 14. August 1881 untersuchte ich ein mittelgrosses Nest von Bombus silvarum auf der Riess und fand neben der alten Königin, 10 Männchen und 29 Arbeitern ein altes, todtes Weibchen von Apathus campestris. Offenbar war das- selbe in das nur seicht unter der Erde (kaum fünf Centi- meter tief) liegende Nest der Waldhummel eingedrungen und dort getödtet worden, denn es waren gar keine Schma- rotzerhummeln vorhanden und krochen auch später gar keine aus. Eine später zu Hause hineingelassene Schmarotzerhummel wurde gar unsanft empfangen und rettete sich gleich in’s Freie. Ich schliesse daraus, dass die Hummeln die Ver- zehrer ihrer Vorräthe genau kennen, dass aber gewisse Formen sich ganz ausser Stande sehen, irgend etwas gegen die sie an Grösse bei weitem übertreffenden Schmarotzer zu unternehmen und sich daher ihre Gesellschaft gefallen lassen müssen. Für den Hummelsucher sind herumfliegende Schmarotzerhummeln äusserst erwünscht. Wegen ihrer Grösse und des langsamen Fluges kann man ihnen bequem nach- gehen und sie immer fort im Auge behalten, bis sie sich in das Hummelnest begeben, das sie auf diese Weise ver- rathen, Mein fünf Jahre alter Sohn hat so drei Nester entdeckt, unter andern eines von Bombus variabilis var. nothomelas, zwischen Sumpfgräsern an einer trockenen Stelle, wo ich nach keinem gesucht hätte. Sie haben wahrscheinlich einen äusserst feinen Geruch, der sie dabei leitet, ausserdem aber setzen sie sich an Stellen, wo auch ein Hummelkenner ein Nest vermuthen würde, unter Grasbüscheln, Moos u. dgl. nieder und kriechen daselbst häufig längere Zeit herum, um nach vergeblichem Forschen wieder langsam fliegend weiter zu suchen. Da nie zwei alte Weibchen in demselben Neste sich niederlassen, so wäre es sehr interessant, zu erforschen, ob und woher die später zum Neste kommende weiss, dass dieses bereits besetzt ist. Im Monate August stirbt das alte Weibchen und die * 186 1832, Entomol. Nachrichten. No. 13/14. den Puppentönnchen entschlüpfenden jungen Schmarotzer- hummeln nähren sich nun tagelang (bei dem oben angeführ- ten Nest von Bombus variabilis blieben sie über drei Wochen im Neste) von dem Futter der armen Hummeln, bis sie sich bald nach der Befruchtung unter die Erde verkriechen. Die Honigameise und die westliche Ameise. *) Aus Henry C. Me. Cook: The Honey Ants of the Garden of the Gods, and the Oceident Ants of the American Plains. Philadelphia 18832. Die Honigameise (Myrmecocystus melliger, besser bekannt unter der späteren Benennung M. mexicanus) hat in einer der Arbeiterformen den Hinterleib zur Grösse und Gestalt einer Stachelbeere ausgedehnt und ganz mit Honig angefüllt. Da über ihre verschiedenen Formen und Sitten sehr wenig bekannt war, so entschloss sich Herr Cook, diese merk- würdigen Insecten in Neu-Mexico zu studıren. Bei einem Besuch des Göttergarteus (Garden of the Gods), nahe bei Manitou, wurde ein ihm neues Nest gefunden. Der ge- wünschte Gegenstand war unerwarteter Weise entdeckt, da das Nest sich als das der Honigameise erwies. Der Ver- breitungskreis der Art, der durch diese Entdeckung erweitert wurde, ist Mexico, Neu-Mexico und Süd-Colorado im Hoch- land von 6000-7500 Fuss. Sie sind in grosser Menge im ganzen Göttergarten an- sässig und bilden ein neues Wunder des Platzes, den Niemand vergessen wird, der einmal die sonderbar gestalteten Felsen- anhäufungen gesehen hat. Der Boden ist ein schwerer Kies auf Felsen von rothem Sandstein, mit zahlreichen Häufchen der Zwergeiche (Quercus undulata)j, Büscheln von Gramma- gras, zerstreuten Bündeln von Fettholz (grease-wood), spa- nischem Bayonet (Spanish bayonet), niedrigen Cedern und Fichten, wilden Sonnenblumen und wilden Rosen. Die Nester werden mit entschiedener Vorliebe für die Höhen der Berg- züge oder für deren Nähe gebaut, so dass sie offenbar den Vortheil haben, vor Beschädigung durch heftigen Regen fast ganz gesichert zu sein. Das sichtbare Nest ist ein Kies- hügelchen, dessen Basis 6-7 Zoll (bisweilen 31/e—10) und dessen Höhe 2—3 Zoll beträgt. Oben ist es abgestutzt, in *) Aus der „Stettiner entomol. Zeitung“, 1882, 7—9, p. 347. 15. Juli. Entomol. Nachrichten. No, 13/14. 187 der Mitte des Gipfels mit der Eingangsöffnung. Sechs Zoll unter dem Kies ist ein domartig gewölbtes, 3 Zoll breites und 3/«—1 Zoll hohes Gemach für die Honigträger oder Rundbäuche. Sie hängen mit den Füssen an der rauhen Fläche der Decke; fallen sie auf den Boden, so scheinen sie durchaus nicht im Stande zu sein, ihren Platz wieder zu erreichen, und in des Autors künstlichen Nestern, worin sie mehrere Monate lang keine Hülfe hatten, verbrachten sie ihr Leben in einer höchst unbehaglichen Lage. Die Rundbäuche verfertigen keinen Honig; ihr ungeheurer Hinterleib wird durch die Fütterung durch die Arbeiter, die allein die Honigsammler sind, angefüllt. Die Entdeckung, wie und wo dies geschieht, für welche die Wissenschaft dem Autor zu danken hat, ist äusserst interessant. Die Ameisen sind Nachtthiere, die sich den Tag über in ihrem Neste verborgen halten. „Nach Sonnenuntergang erschienen die Arbeiter mit dem normalen Hinterleib im Eingange, und allmählich zog eine gewaltige Colonne nach einem etwa 50 Fuss entfernten Zwergeichengebüsch, Zu keiner Zeit gab es einen entschiedenen Anführer des Zuges. In der ersten Nacht vermochte der Autor nicht ihre Absicht zu entdecken; schliesslich erkannte er aber, dass ihr Ziel ein Klumpen bräunlichrother Gallen der Eiche war, und dass sie ihre Mundwerkzeuge häufig an die Gallen anlegten. Eine ge- nauere Prüfung zeigte, dass die Gallen kleine Kügelchen einer weissen, durchsichtigen Flüssigkeit von süssem, an- genehmem Geschmack ausschwitzten. Während der Nacht gab eine Galle wenigstens drei Reihenfolgen solcher Aus- schwitzungen von sich. Dieses Aussondern von Honigsaft beschränkte sich allein auf die frischen, bleichgelben und grünlichen Gallen, welche weich und ganz waren, indem sie noch die Gallwespe enthielten ; die dunkler gefärbten, welche hart waren und ein kreisrundes Loch hatten, durch welches die Gallwespe ausgekrochen war, zeigten keine Ausschwitzun- gen und wurden nicht besucht. Die Ameisen kehrten gegen Tagesanbruch zurück ; Sonnenlicht vertragen sienicht, sondern sie sterben schnell, wenn sie ihm ausgesetztwerden. „Schaaren von Arbeitern kehren jetzt zurück, Nachts 12!/z Uhr; manche ziehen noch immer aus. Eine Menge Arbeiter patrouilliren den Hügel und die Umgebung ab, indem sie fast jeden An- kommenden anhalten und sich genügend auszuweisen zwingen. Die meisten waren gut beladen, andere jedoch nicht so voll.“ Der Honig enthält Traubenzucker ; tausend Rundbäuche würden zu einem Pfund Honig erforderlich sein; jedoch die 188 183%. Entomol. Nachrichten. No. 13/14. grösste Zahl Rundbäuche in einer grossen Colonie übersteigt nicht 600. Der Honig wird von den Mexicanern als Lecker- bissen reichlich genossen; man sagt auch, dass sie durch Gährung daraus einen Alkoholliqueur bereiten. Der Eingang ins Nest ist eine Röhre von weniger als einem Zoll Durchmesser und geht durch den Hügel und die darunter befindliche Erde senkrecht 31/.—6 Zoll. Am obern Ende ist sie trichterförmig und mit Kies ausgefüttert; der untere Theil ist glatt und nimmt nach 3 Zoll unter einem mehr oder weniger abrupten Winkel eine andere Richtung an, indem er so einen kürzeren Arm bildet. Dieser führt in eine Reihe strahlenförmiger Gallerien und Zimmer, die sich unterwärts und hauptsächlich in gleicher Richtung mit dem Eingang befinden. Andere Gallerien, die den Eingang unmittelbar auf jeder Seite umgeben, zeigen sich in einem Radius von S—10 Zoll und ebensoviel in die Tiefe aus- gedehnt. Die Honigstuben wechseln in der Grösse, indem sie 5—6 Zoll lang und 5—4 breit sind; in der Gestalt sind sie unregelmässig, im Allgemeinen jedoch etwas oval. Die Decke ist gewölbt und immer rauh; die Fussböden und Wände sind glatt. | Eine fruchtbare Königin befand sich in einem fast kreis- förmigen Zimmer von 4 Zoll Durchmesser, ganz nahe am äussersten Ende des Formicariums, 72 Zoll von der Eingangs- pforte. Ausser der Königin enthielt das Zimmer eine grosse Menge nackter Larven, unentwickelter Ameisen, Rundbäuche und Arbeiter. Die nach Philadelphia mitgenommene und in ein künstliches Nest versetzte Königin war beständig von einer Arbeiterwache umgeben. „Die Königin bewegt sich; ein zwergiger Arbeiter ergreift einen Vorderfuss und versucht ihren Gang zu controlliren. Dies und das Zwicken mit den Mandibeln ist die gewöhnliche Weise, die Bewegungen der Königin zu dirigiren. Sie zeigte nur passiven Widerstand.‘ Ein Häufchen Eier, 20—30, die an einander klebten, wurde in einer unregelmässigen Masse von etwa !/s Zoll Dicke gelegt. Der Autor ist zu der Ansicht geneigt, dass so etwas wie individuelle Zuneigung, die von Stammes- oder staat- licher Zuneigung verschieden wäre, bei den Ameisen nicht vorkommt. Das Füttern und Reinigen der Larven und der Dickbäuche wird von den zwerghaften und kleineren Arbeitern vollzogen. Das Zweckdienliche der merkwürdigen Structur und die bei den Rundbäuchen vorkommenden Sitten sind genau die der Bienen, wenn sie in ihrem Stock Honig be- 15. Juli, Entomol, Nachriehten. No. 13/14. 189 reiten. Der Honig wird aufbewahrt in ihrem kugelförmigen Magazin von thierischem Gewebe. Wenn die Arbeiter kein Futter finden, oder im Freien keins vorhanden ist, legt die hungrige Ameise ihren Mund an den des Rundbauches, und aus diesem wird das Futter aufgenommen, wie es aus dem Honigmagen ausgebrochen wird. Der von den fouragirenden Abtheilungen gesammelte Honig wird an die Schildwachen und an die Arbeiter im Nest abgeliefert. Niemand kommt nach Hause, ohne dass er an die auf dem Haufen an- gesammelten Ameisen seinen Zoll entrichten muss. (Es ist einleuchtend, dass auch anderes Futter als das von den Gallen genommen wird, da diese nichts ausschwitzen, nach- dem die Gallwespe zu einer bestimmten Zeit ausgekrochen ist.) In den künstlichen Nestern werden die abgestorbenen Rundbäuche nach dem Kirchhof geschafft, von dem Honig ihres Hinterleibes wird aber kein Gebrauch gemacht. Schäd- liche Stoffe im Nest wurden so bald wie möglich mit Erde bedeckt. Der Autor überzeugte sich, dass die Rundbäuche keine bestimmte Kaste sind. Die Arbeiter, grosse, bisweilen kleine, werden durch die allmähliche Erweiterung des Kropfes und Ausdehnung des Hinterleibes in Dickbäuche umgewandelt. Der Kropf allein enthält den Honig; die andern Eingeweide- theile haben ihre Lage nach hinten und abwärts durch den Druck des sich erweiternden Kropfes erhalten. In der Jugend zeigt keines dieser Insecten eine ungewöhnliche Ausspannung des Körpers, sondern sie beginnt bei manchen Individuen in einer gewissen Periode der Reife. (Die werthvollen ana- tomischen Details, die Beschreibung aller Formen und die Literatur müssen im Originalbericht verglichen werden.) Die australische Art, Componotus inflatus, eine Zimmerer- ameise, zeigt dieselbe Anhäufung des Honigs im Kropf. — Ein interessantes Kapitel über mögliche Stridulationsorgane und über die Parasiten folgt darauf. Der Autor betrachtet die Colorado-Art (ohne jedoch anzugeben, warum) als eine Varietät der mexicanischen Art und schlägt für sie den Namen M. hortus deorum vor. Die mit Kies bedeckten Kegel der westlichen Ameise Pogonomyrmex occidentalis) fallen uns durch ihre grosse (Menge auf den westlichen Ebenen auf; dennoch ist ihre Geschichte noch nirgends bekannt gemacht worden. Diese Ameise ist in Kansas und Colorado sehr gemein; die ost- westliche Verbreitung geht von Brookville in Kansas nach Reno in Nevada, die nordsüdliche von Cheyenne in Wyoming nach Arizona und Neu-Mexico, Die verticale Vertheilung 190 1882. Entomol, Nachrichten. No. 13/14. beträgt vielleicht nicht viel über 6300 Fuss, Die Hügel- nester, die stets auf horizontaler Fläche stehen und Uneben- heiten vermeiden, sind elliptische Kegel von etwa 6 Zoll Höhe und umgeben von einer Tenne, die den doppelten Durchmesser des Hügels beträgt, ungefähr 10 Fuss oder mehr. Die Tenne ist glatt, ohne Vegetation und wird wahr- scheinlich von den Arbeitern gemacht und ist den Ameisen offenbar von Nutzen. Jeder Haufen wird mit Kiesstücken bedeckt, die aus den Gallerien herausgegraben und von einem einzelnen Arbeiter fortgeschafft und behandelt werden; manche haben das 6—10fache Gewicht des Trägers. Das seichte Thor ist nahe der Basis des Kegels und weniger als einen Zoll weit; manchmal sind zwei Oefinungen nahe bei einander, etwa 3 Zoll in der Weite. Boden und Dach sind ganz glatt. Die Thore werden regelmässig mit Sonnen- untergang geschlossen und spät am Morgen geöffnet. — Die interessanten Details dieser Arbeit werden humoristisch ge- schildert. Kiesel und Erde, wahrscheinlich zusammengekittet, werden zum Verschluss benutzt. Die volle Thätigkeit der Colonie fängt um 9 Uhr an und wird während der Mittags- hitze unterbrochen. Das Thor geht in den Hügel unter einer Neigung von etwa 45 ° und steht, indem es sich abwärts ausdehnt, mit einem unterirdischen System von Gallerien, Speichern, Kinder- stuben und Wohnzimmern in Verbindung. Die Speicher sind gewöhnlich unter der Erdoberfläche. Die Gallerien sind cylindrische Röhren, die Speicher seitliche Erweiterungen der Gallerien, eine über der andern in Terrassen oder Treppen von ungefähr 3 Zoll Breite, 6 Zoll Länge und we- niger als 1 Zoll Höhe. Ein senkrechter Durchschnitt des Nestes zeigt Gemächer und Gallerien bis. zur Tiefe von 8 Fuss 6 Zoll. Zuerst war eine Kinderstube, 4 Zoll tiefer die erste Vorrathskammer mit vielen Samenkörnern. Aehn- liche Zimmer gab es bis zur Tiefe von 3 Fuss, angefüllt mit.zwei Arten von Samenkörnern, und 6 Zoll tiefer war ein Zimmer, angefüllt mit schwarzen Samen und unausgebil- deten Ameisen. Die Ausgrabung wurde 10 Fuss tief fort- gesetzt, ohne dass sich tiefere Oefinungen fanden. Die Ent- deckung dieser Niederlagen von Samenkörnern beweist, dass Pog. occidentalis eine erntende Ameise ist; auch wurde das Ernten wirklich beobachtet. Die Arbeiter wurden gesehen, wie sie Samen ins Nest trugen und Schalen und Hülsen derselben wieder hinausschafften und auf den Düngerhaufen abluden. Die Erntefelder sind hier nicht so wie bei den 15. Juli. Entomol. Nachriehten. No. 13/14. 191 Agriculturameisen, wo kleine Durchgänge bis zur Tenne ge- schnitten werden müssen. Hier steht das umgebende Gramma- gras in gesonderten Büscheln, die den Ameisen freie Wege nach den Nestern gewähren. Die drei Samenarten, die in den Speichern gesammelt werden, sind die der wilden Sonnen- blume, des Amaranthus und des Chenopodium hybridum, Es scheint aber, dass bisweilen auch animale Speise ge- braucht wird. Die Indianer und die alten Pioniere hatten die Ge- wohnheit, ihre mit Ungeziefer besetzten Kleider auf diesen Ameisenhügeln auszubreiten, und man sagt, dass die Kleider durch die Ameisen sehr erfolgreich gesäubert wurden. Das letzte Kapitel über die Neigung der Ameisen zum Krieg ist ein wahrer Edelstein, der sehr verlieren würde, wenn man einzelne seiner Facetten wegschleifen wollte. Der Pog. occidentalis ist mit einem sehr giftigen Stachel bewaffnet, der grösser als bei den meisten Arten oder doch eben so gross ist; er ist aber dennoch ein friedliches und gutmüthiges Thier. Die Nester von 6 Ameisenarten und manche der gemeinen Termiten werden parasitisch auf denen von Occidentalis gefunden. Jede Colonie hatte ihren Platz auf der Tenne nahe beim Hügel oder auch neben einander gerade in der Mitte des Nestes seibst. Dennoch lebten sie friedlich beisammen, ausser wenn sie, zufällig gestört, Krieg führten. Ein Buch, angefüllt mit so viel wie möglich zusammen- gedrängten Thatsachen, erträgt kaum ohne augenscheinlichen Nachtheil' einen kurzen Auszug. Der Autor hat sich ver- nünftigerweise der jetzt so gewöhnlichen Manier enthalten, Massen von mehr oder weniger gewagten Schlüssen auf eine kleine Zahl von Thatsachen zu gründen. Wo Schlüsse am Orte sind, giebt er sie in der That auf bescheidene Weise. Das Ganze ist in dem unterhaltendsten, lebendigsten Styl geschrieben, der sich aus der persönlichen Darlegung jener Thatsachen durch den Verfasser ergiebt. Die Illustrationen sind zahlreich und zweckmässig. Das Buch ist ein vor- trefflicher Zuwachs zu den zahlreichen Arbeiten desselben Autors über die Biologie der Ameisen, Cambridge, Mass. Dr. A. H. Hagen. 192 1882. Entomol. Nachrichten. No. 13/14, Das Präpariren von Raupen. *) Von Hans Booch-Arkossy in Leipzig. Die Anleitungen zum Präpariren von Raupen, welche man in entomologischen Werken findet, sind leider zum grössten Theile ziemlich mangelhaft; es werden in ihnen oft eine Menge Instrumente etc. erfordert, die allein schon manchen zurückschrecken, der sich diesem Gebiete widmen wollte. Vielfach wird auch das einfache Ausblasen der Raupenbälge über einer Spirituslampe empfohlen, ein Ver- fahren, welches durchschnittlich ganz unnatürliche Präparate liefert, die einer Sammlung durchaus nicht als Zierde dienen können. Die erste, wirklich practische Methode Raupen zu präpa- riren, fand ich in dem von dem schweizer Apotheker Häpe geschriebenen Büchlein: „Ueber das Ausstopfen der Raupen.“ Da dieses Verfahren den meisten Sammlern unbekannt sein dürfte, so will ich versuchen, im Nachstehenden eine gedrängte Uebersicht desselben zu geben unter Hinzuziehung mehrfacher Modificationen, welche sich durch die Erfahrung empfohlen haben. Die höchst einfachen Utensilien, welcher man zum Prä- pariren von Raupen bedarf, sind etwa folgende: Eine gute, ziemlich spitz zugehende Pincette und meh- rere mit trichterförmiger Spitze versehene Glasröhrchen ver- schiedenen Kalibers; ferner gut aufsaugendes Löschpapier und ein runder Federhalter oder Bleistift zum Auswalzen. Als Füllung dient in den meisten Fällen das gewöhn- liche Lycopodium, welches in jedem Kräutergewölbe er- hältlich ist. Braun stellt man sich durch Beimischung von etwas Rehbraun her, während Grün durch eine Mischung von Indigoblau mit Curcuma und Lycopodium erzielt wird. Die jeweiligen helleren oder dunkleren Schattirungen erlangt man durch Mehr- oder Minderbeigabe der einen oder anderen Substanz. — Nachdem die Raupe getödtet ist, legt man sie zwischen eine doppelte Lage Löschpapiers und fängt an, den Inhalt des Körpers vom Kopfe nach dem After vorsichtig aus- zuwalzen, was so lange fortgesetzt wird, bis nur der leere Balg noch übrig bleibt. Hierauf wird, vermittelst der Pincette, die zusammengedrückte Afteröffnung erweitert und unter fortwährendem Nachhelfen mit der Pincette eine der oben *) Aus der „Stettiner entomol. Zeitung“, 1882, 7—9, p. 390. FOR _ 15. Juli. Entomol. Nachrichten, No. 13/14. 193 erwähnten Glasröhren eingeschoben. Bevor der Balg zur Aufnahme des Stopfmaterials geeignet ist, muss das innere Austrocknen desselben vorgenommen werden, was man da- durch bewirkt, dass man die Afterfüsse mit der Pincette an der Glasröhre festhält und 6 bis 3 Mal Luft in diese einbläst und wieder zurückzieht. Die Füllung des nunmehr ausgetrockneten Balges be- werkstelligt man durch Einstreuen von Lycopodium in die Glasröhre, durch welche dieses, vermittelst vorsichtigen Ein- blasens, in die Raupe getrieben wird. Verstopft sich die Glasröhre an der Spitze, so kann durch eine längere, dünne Nadel leicht wieder Luft geschaffen werden. Als Merkmal, ob eine Raupe die gehörige Füllung be- sitze, genügt, dass man dieselbe mit einem Stecknadelknopf betupft und beobachtet, ob dieses Verfahren Eindrücke hinterlässt oder nicht. Eine ziemlich schwierige Manipulation verbleibt nun noch mit dem Verschliessen des Afters; ich habe es am practischesten befunden, in denselben nach dem Entfernen der Glasröhre ein dem Aussehen der Raupe entsprechend gefärbtes Stückchen Watte einzuschieben und durch einen Tropfen dicken Gummi arabicums zu schliessen. — Ehe sich die Raupe zur ferneren Präparation eignet, muss sie einige Stunden liegen gelassen werden, damit das Gummi vollständig trocknet und ein Entweichen der Füllung unmöglich ist. Alsdann bringt man sie auf eine kleine Torf- oder Korkplatte und giebt ihr vermittelst Nadeln diejenige Stellung, welche sie in der Natur einnimmt. Das Trocknen des nunmehr fertigen Präparates in einem besonderen Öefchen, wie es Häpe beschreibt, habe ich als völlig über- flüssig befunden. Es genügt, die in oben erwähnter Weise hergerichteten Raupen in einem trockenen Holzkasten einige Tage (5—4) stehen zu lassen, worauf das Präparat in die Sammlung aufgenommen werden kann. Raupenkampf. Um meinen Kindern die Metamorphose der Schmetter- linge anschaulich zu machen, fütterte ich drei Euphorbiae- Raupen in einem Doppelfenster. Als ich an der abnehmenden Färbung der Raupen bemerkte, dass sie sich bald verpuppen wollten, stellte ich einen mit Erde gefüllten Blumentopf in das Doppelfenster, bohrte mit dem Finger drei Löcher in 194 1882. Entomol. Nachrichten. No. 13/14. die Erde, und legte in jedes Loch eine Raupe. Nur eine derselben nahm das ihr gebotene Asyl an. Die beiden anderen krochen aus dem Topfe heraus und suchten im ganzen Fenster nach einem ihnen passenden Ort. Endlich entdeckten sie ein Loch in der Mauer unter dem Fensterrahmen, welches ihnen passender schien. Aber leider gefiel beiden Raupen dieses Plätzchen, und jede wollte sich darin zur Ruhe be- geben. Dadurch entstand ein Drängen und Schieben, das in einen Kampf auf Leben und Tod überging. Die Raupen bissen heftig aufeinander, schnellten sich hoch empor, um dann wieder wüthend aufeinander loszubeissen, stellten sich halb auf und machten die sonderbarsten Krümmungen, wie ich sie nur bei Schlangen bis jetzt gesehen hatte, Leider wurde es dunkel und ich musste meinen Platz am Fenster verlassen, die beiden Raupen jedoch kämpften mit unge- schwächtem Muthe fort, nur schien mir die eine etwas matter geworden zu sein. Am andern Morgen ging ich zum Fenster, sah jedoch keine Raupe mehr, sondern ein Schutthäufchen bedeckte das Mauerloch. Ich vermuthete, dass beide Raupen sich nun endlich geeinigt haben, und sich friedlich nebeneinander metamorphosiren würden. Als die dritte Puppe im Blumen- topf schon vollständig ausgebildet war, trieb mich die Neu- gierde nachzusehen, was die beiden Kämpfer in ihrem Loche machten. Ich räumte vorsichtig das Schutthäufchen fort, und fand die beiden Raupen aufeinander liegend vor. Beide waren todt, die untere vollständig zerbissen, aber auch die obere hatte mehrere Wunden, Tworkau O./S. Schrebank. rn 1. Die Blumenthätigkeit der Käfer. *) Erster Uebergang zur Blumennahrung. Mannigfache Käferarten, die gewohnt sind, kleine le- bende Beute zu erjagen oder frische Pflanzentheile zu ver- zehren oder mit verwesenden thierischen oder pflanzlichen Stoffen sich zu beköstigen, treffen wir ausnahmsweise auch einmal auf Blumen. Die einen mögen auf ihren gewöhnlichen Wanderungen *) Aus Hermann Müller, die Entwiekelung der Blumenthätigkeit der Insekten, Kosmos, 1831, p. 206. 15. Juli. Entomol. Nachriehten No. 13/14. 195 zur Aufsuchung von Nahrung zutällig eben auch einmal da- hin gelangt sein, andere vielleicht beim Versagen ihrer ge- wöhnlichen Nahrungsquellen, durch Hunger zum Aufsuchen neuer angetrieben, ihren Weg zu den Blumen gefunden haben. Wie dem auch sein mag, wenn wir, verwundert, nach jahre- langen eifrigen Beobachtungen zum ersten Male auch sie unter den Blumengästen anzutreffen, nun ihr Benehmen etwas näher ins Auge fassen, so finden wir durch dasselbe unsere fofortige Vermuthung, dass wir es hier mit Neulingen in der Blumenarbeit zu thun haben, in der Regel in unzweideutiger Weise bestätigt. Von Fleischfressern habe ich z. B. Tachyporus-Arten, die sonst im Moose sich aufzuhalten pflegen, um da ver- muthlich, gleich anderen Staphylinen, kleiner lebender Beute nachzugehen, in vereinzelten Fällen auch auf Blüthen von Schirmpflanzen, Ranunculus, Caltha und Potentilla angetroffen, nur in den ersten mit dem Kopf auf das völlig offen liegende Nektarium hinabgebückt, in den übrigen ohne Ausbeute. Micraspis 12punctata, die vermuthlich gleich anderen Coc- einelliden von Blattlaus- oder Schildlauslarven lebt, fand ich ausnahmsweise auch in den Blüthen von Ranunculus und Adonis vernalis; in den ersteren suchte sie nur vergeblich umher, an der letzteren Pflanze befanden sich 4 Stück in einer und derselben Blüthe, davon leckte eines an einer der Narben, die übrigen wanderten erfolglos umher. Von Pflanzenfressern traf ich Donacia-Arten vereinzelt auf Blumen von Caltha und Nuphar, Helodes marginella in Paarung auf Blumen von Caltha, Galeruca nymphaeae in Ranunculus-Blüthen, Baridius abrotani in den Blüthen von Reseda lutea, sämmtlich ohne Ausbeute. Anisotoma cinna- momea, die sonst, wie ihre Familiengenossen, in Pilzen lebt, traf ich auf den Alpen auf den Blüthenkörbchen zweier Compositen (Achillea atrata und Chrysanthemum alpinum), ebenfalls ohne sie Nahrung geniessen zu sehen. Von Ver- tilgern verwesender Stoffe sah ich das Dünger liebende Cer- cyon haemorrhoum ein einziges Mal auf einer Umbelliferen- hlüthe, Cereyon anale auf einer Cruciferenblüthe, beide eben- falls ohne Ausbeute. Es wäre leicht, die Zahl dieser Beispiele zu verviel- fältigen, doch breche ich hier ab. Denn einerseits ist bei solchen Neulingen, deren Blumenthätigkeit sich auf einzelne zufällige Besuche beschränkt, von einem Erwerb irgend welcher Erfahrung oder Uebung in dieser Thätigkeit noch nichts zu erkennen; andererseits habe ich bereits an einer 196 1832. Entomol. Nachrichten. No. 13/14, anderen Stelle, auf die ich hier nur zu verweisen brauche*), hinlänglich eingehend nachgewiesen, dass von zufälligen ersten Blumenbesuchen mannigfacher Käfer derverschiedensten Lebensweise die unmerklichsten Abstufungen, die uns bis zu blumensteten und bis zu einem gewissen Grade blumentüch- tigen Arten, Gattungen und selbst Familien hinführen, noch jetzt vorhanden sind. Hier kommt es mehr darauf an, eine passende Auswahl solcher Beobachtungen zusammenzustellen, die auf die Zähmung der wilden Sitten der Neulinge im Blumengeschäft und auf ihre Gewöhnung zu regelmässigerer, ihnen selbst und gewöhnlich auch den Blumen erspriess- licherer Thätigkeit einiges Licht werfen. Gewöhnung an ausschliesslichen Genuss von Honig und Blüthenstaub, Von den mannigfachen Käfern, welche noch heute neu zum Besuche der Blumen übergehen, treffen wir zwar die meisten, welche überhaupt Ausbeute erlangen, völlig offen liegenden Honig leckend, einige Pollen oder die ganzen An- theren verzehrend und nur einzelne Blattfresser, wie z. B. Phyllopertha horticola, beliebige Blüthentheile abweidend. Wenn aber die ersten Blumen, wie in früheren Aufsätzen wahrscheinlich zu machen versucht wurde, aus honiglosen Windblüthen hervorgegangen sind, so können die ursprüng- lichsten Blüthenbesucher zuerst nur durch den Genuss des Pollens oder der Antheren oder zarter Blüthentheile über- haupt zur Wiederholung ihrer Besuche veranlasst” worden sein und sich erst später, nachdem Absonderung freien Honigs als Blumeneigenthümlichkeit sich ausgeprägt hatte, an Honiggenuss gewöhnt haben. Es lohnt deshalb wohl der Mühe, bei den heutigen Neulingen unter den Blumensästen nach solchen Thatsachen auszuschauen, die für eine allmäh- liche Abänderung in der Benutzung der Blumen sprechen. Von den ursprünglich fleischfressenden Käfern scheinen die Marienkäferchen (Coccinellidae), welche zu gelegentlicher Blumennahrung übergegangen sind, — blumenstet ist, soweit ich es zu beurtheilen vermag, noch keine einzige einhei- mische Art geworden — auf den Blumen ausschliesslich Honig zu lecken, so dass sie denselben also von vornherein nur als Freunde, in keiner Weise als Feinde gegenüber treten; denn an Blumen, deren Honig so offen liegt, dass sie ihn zu erlangen vermögen, können sie sich auch als Kreuzungs- *) H. Müller, Befruchtung der Blumen durch Insekten S. 30—33. 15. Juli. Entomol. Nachrichten. No. 13/14, 197 vermittler nützlich machen. Von den Weichflüglern (Mala- codermata) sehen wir die Telephorus-Arten, die ihrer ur- sprünglichen fleischfressenden Lebensweise zum Theil noch treu geblieben sind, nicht nur den völlig offenen Honig der Schirmpflanzen und des Hornstrauchs (Cornus sanguinea) lecken und auf Blüthenkörbchen der Compositen in vergeb- lichem Abmühen nach Honig den Kopf tief in die Blumen- glöckchen oder zwischen die Blüthen senken (z. B. Telephorus melanurus an Cirsium arvense, T. tristis an Taraxacum of- ficinale), sondern auch Blüthenstaub und die Antheren selbst verzehren und sogar andere zarte Blüthentheile abweiden (z. B. T. testaceus an Crataegus, T. rusticus an Rubus). Ganz ähnlich verhält sich die ganze Gattung Malachius, die sogar mit Vorliebe, selbst von Windblüthen, Antheren ab- weidet und auch sonstige zarte Blüthentheile nicht verschmäht. Und diese letztere Gattung enthält durchaus nur blumenstete Arten und hat daher höchst wahrscheinlich die Beschränkung auf Blumennahrung schon von ihren gemeinsamen Stamm- eltern ererbt. Es ergiebt sich daraus, dass ausschliessliche Beschränkung auf Blumennahrung, wenn sie auch bereits seit zahllosen Generationen erblich geworden ist, keineswegs mit Nothwendigkeit zur Abgewöhnung den Blumen schäd- licher Gewohnheiten, wie z. B. des Abweidens von Antheren, Blumenblättern u. s. w. führt, was sich vom Standpunkte der Selektionstheorie aus eigentlich ganz von selbst versteht und nur als unverträglich mit teleologischen Anschauungen hier besonders hervorgehoben zu werden verdient. Andererseits ist es wohl sehr denkbar, dass in vielen Fällen die überwiegende Nährkraft des Pollens und der aus- gezeichnete Wohlgeschmack des Nektars mit der Blumen- nahrung vertrautere Kerfe zur Beschränkung auf diese beiden Nahrungsmittel geführt haben, und es scheint sogar in der- selben Abtheilung der Malacodermata die Gattung Dasytes ziemlich bestimmt dafür zu sprechen. Während nämlich andere Arten dieser Gattung, ebenso wie Malachius- und Telephorus-Arten, nicht blos Honig und Blüthenstaub ge- niessen, sondern sehr häufig die ganzen Antheren mit ab- fressen und bisweilen auch Blumenblätter benagen (z. B. Dasytes flavipes an Geranıum robertianum), habe ich auf den Alpen die blumeneifrigste und häufigste Art, den Da- sytes alpigradus Ksw., der mir auf nicht weniger als 48 ver- schiedenen Blumenarten in zahllosen Exemplaren begegnet ist, nur ein oder höchstens zwei Mal (mit Bestimmtheit an Alsine verna, in zweifelhafter Weise an Silene acaulis) an 198 1889. Eintomol. Nachrichten. No, 13/14. den Staubbeuteln selbst fressen sehen; in allen übrigen Fällen begnügte er sich mit Pollen, Honig oder abwechselndem Genusse beider; nicht ein einzigesmal wurde er am Benagen anderer Blüthentheile angetroffen. Noch unzweideutiger scheinen mir von den Pflanzen- fressern die blumenbesuchenden Blatthörner (Lamellicornia) für eine allmähliche Gewöhnung an sanftere Sitten zu sprechen. Sie sind zwar, so weit ich sie aus eigener Anschauung kenne, sämmtlich für die Blumen von mehr oder weniger zweifel- haftem Werth, aber doch mit Unterschied und stufenweisem Fortschritt zum Besseren: Die bekannten Blattfresser, der Maikäfer (Melolontha) und Junikäfer (Phyllopertha horticola) fressen, wenn sie einmal auf Rosen oder andere grosshüllige Blumen gerathen, grosse Löcher in die Blumenblätter und weiden zudem rücksichtslos Staubgefässe und Stempel ab. Die blumensteten Hoplia- und Trichius-Arten dagegen sieht man zwar auch, und zwar nicht eben selten, in ähnlicher Weise verwüstend auf Blumen beschäftigt, aber doch sehr viel häufiger friedlich Honig leckend, was bei Melolontha und Phyllopertha wohl niemals vorkommt. Der gewöhnliche Rosenkäfer (Cetonia aurata), der in Bezug auf Blumen- stetigkeit zwischen den ersteren und letzteren etwa in der Mitte stehen dürfte, frisst an Rosen, Ebereschen, Hollunder und manchen anderen offenen Blumen mit derselben Rück- sichtslosigkeit wie Mai- und Junikäfer an allen zarten Blüthen- theilen darauf los. Auch auf die würzig duftenden, ihren Honig in tiefer Röhre bergenden Falterblumen von Daphne striata und Gymnadenia conopsea sah ich ihn aus dem Fluge direct sich niederlassen und ohne welches Zögern mit dem Abweiden. der Blüthenhülle beginnen. Trotzdem ist er für den angenehmeren Geschmack des Honigs durchaus nicht unempfindlich, sondern zieht ihn, wenn er die Wahl hat, den weniger süssen Blüthentheilen ganz entschieden vor. Auf den Blumen von Aronia rotundifolia traf ich ihn z. B. wieder- holt mit dem Munde am Nektarium, die Mundtheile in Be- wegung, das Nektarium und die umgebenden Blüthentheile, die ich unmittelbar hinterher mit der Lupe untersuchte, unbenagt; er hatte sich also ofienbar mit dem Lecken des Honigs begnügt. In einem anderen Falle sah ich ihn freilich auf einer Blume derselben Art auch Blüthentheile abweiden; doch vermuthe ich jetzt, was ich leider damals zu unter- suchen versäumt habe, dass diese Blume ihres Honigs bereits beraubt war. An Berberis sah ich den Rosenkäfer, und zwar sehr wiederholt, immer nur mit dem Munde in der Blüthe; 15. Juli. Entomol. Nachrichten. No, 13/14, 199 die Theile derselben ergaben sich jedesmal als völlig unver- letzt, auch hier musste er sich also, ohne Blüthentheile ab- zuweiden, mit dem Lecken des Honigs begnügt haben. Am unzweideutigsten zeigte er mir aber seine Bevorzugung des Honigs an den Blumen von Convallaria Polygonatum. An diesen frisst er sich, vom Rande anfangend, geraden Wegs der Länge nach durch die lange Blumenglocke hindurch bis zu ihrem Grunde, wo der Honig absondernde Fruchtknoten sitzt, so dass er eine ganze Seite der Blumenkrone der Länge nach offen legt. Hat er dann endlich das Ovarium erreicht, so frisst er nur noch dessen honigreiches Gewebe und rührt die Blüthenhülle derselben Blume nicht mehr an. Dieselbe Art der Ausbeutung habe ich nicht einmal, zufällig, sondern in oftmaliger Wiederholung beobachtet, einmal sogar drei in dieser Weise zerstörte Blüthen, an deren einer der Thäter noch sass, an demselben Blüthenstande angetroffen. Aus den mitgetheilten Thatsachen scheint mir unzwei- deutig hervorzugehen, dass die blumenbesuchenden Blatt- hörner mit der Stetigkeit ihres Blumenbesuches auch in der Unterscheidung der Blumenausbeute sich vervollkommnet haben, dass sie ursprünglich die zarten Blüthentheile ohne Unterschied äbweideten, wie es Mai- und Junikäfer noch jetzt thun, dass sie später aber die grössere Süssigkeit des Nektars schätzen und auf ihn als Ziel losgehen lernten, wie uns der Rosenkäfer an Convallaria Polygonatum zeigt, und dass sie dann nur noch solche Blumen abweiden, die ihnen zu spärlichen oder zu schwer zugänglichen Honig darbieten, bei freier Wahl dagegen den Honig entschieden bevorzugen, wofür Trichius und Hoplia zahlreiche Beispiele bieten. Ebenso scheint in der Abtheilung der Malacodermata, nach Dasytes alpigradus zu urtheilen, mit zunehmender Blumeneifrigkeit und -stetigkeit das Benagen der Antheren und anderer Blüthentheile hinter dem Verzehren des Pollens mehr und mehr zurückgetreten zu sein Auch dies zum Vortheil der Blumen, da Pollenfresser immer auch Mund und Kopf mit Pollen behaften und denselben gelegentlich auf Narben anderer Stöcke übertragen, und da ferner auch die Blumen, trotz ihrer Pollenersparniss gegenüber den Wind- blüthlern, doch in der Regel noch einen hinreichenden Ueber- fluss an Pollenkörnern erzeugen, um ohne Schaden den grössten Theil derselben den Kreuzungsvermittlern als Entgelt für ihren Liebesdienst überlassen zu können. Uebrigens müssen wir uns hüten, das, was an einer Käferfamilie festgestellt ist, ohne Weiteres auch für andere 200 1882, Entomol, Nachrichten, No. 13/14. als gültig zu betrachten. Denn bei der äusserst verschiedenen ursprünglichen Lebens- und Ernährungsweise der zur Blumen- nahrung übergegangenen Käfer ist es wohl kaum anders möglich, als dass sie selbst in ihren ersten und rohesten Blumenthätigkeiten in Geschicklichkeit und Neigung sich we- sentlich verschieden verhalten. nn Gegen zwei irrthümliche Ansichten betreffend die Acariden. Von Dr. G. Haller. Als ich im vergangenen Jahre bei Anlass schweizerischer Naturforscher über meine neue Theorie betreffend die Mund- theile und systematische Stellung der Acaroiden sprach, wurde mir von meinen Gegnern entgegen gehalten, dass die Milben vorzüglich parasitärer Natur und daher ihre Mundtheile gleich denjenigen mancher Crustaceen so ver- kümmert seien, dass sie keine richtigen Schlüsse mehr ge- statteten. Ich hielt bis heute diesen Einwand als auf Un- wissenheit und Vorurtheil begründet und wurde darin durch den Charakter meiner Gegner unterstützt. Nun muss ich mich aber auch überzeugen, dass diese Ansicht eine weit verbreitete ist und beeile mich daher einige Worte zur Auf- klärung zu veröffentlichen. Es mag dieser Einwand viel- leicht durch den Standpunkt begründet sein, welchen unsere Kenntnisse Anfangs dieses oder Ende vorigen Jahrhunderts eingenommen haben. Damals freilich waren erst einige parasitische Ixoden und sonst nur wenige Milben*) bekannt. Aber schon von Duges an beginnt eine neue Epoche und werden von nun an durch Duges selbst, durch Nicolet, Claparede und namentlich durch die neueren Forscher eine so grosse Menge frei lebender Formen beschrieben, dass ihre Zahl nach mehr allgemeiner Schätzung weitaus die grössere als diejenige der parasitischen ist. Eigenthümlich ist und bleibt es daher, trotz der Einwände meiner Gegner, dass — wie ich anderwärts gezeigt habe — gerade jene ersteren die von mir besprochenen Merkmale am deutlichsten zur Schau tragen. Als Beispiele nenne ich blos die Gattung Rhagidia Koch und Penthaleus K., beide sind durch die deutliche Gliederung in einen nach hinten verschmälerten Cephalothorax und ein daher sehr deutlich abgeschnürtes *) Die Mundtheile und systematische Stellung der Milben. Zoolog. Anzeiger 1831 Nr. 88. 15. Juli. Entomol. Nachrichten. No. 13/14. 201 Abdomen gekennzeichnet. Bei den Körperabschnitten kommen je zwei wohl entwickelte durch eine um den ganzen Körper herumziehende Ringfurche getrennte Beinpaare hinzu, die wir daher wohl mit Recht als cephalothoracale und abdominale unterscheiden. Am ausgeprägtesten zeigt sich die Gliederung aber bei den ausschliesslich freilebenden Trombidien. Um so auffallender ist es, dass dieselbe bisher vollständig ver- kannt und missachtet wurde, wahrscheinlich weil man sich von den althergebrachten Anschauungen täuschen liess. Auch mir ist dieselbe erst neuerdings bekannt geworden und zwar aufmerksam gemacht durch eine Stelle des eben- so genauen wie scharfsinnigen Dug£&s, in welcher derselbe angiebt, dass der Körper in einen vorderen und hinteren Abschnitt zerfällt und beide genau beschreibt. In der That erweist sich bei genauer Untersuchung der die Mundtheile tragende vorspringende warzenförmige Höcker als der kleine und misskannte Oephalothorax, welcher oberwärts die auch anderen Milben zukommende und bereits von Pagenstecher abgebildete dorsale Skeletplatte trägt, an der Bauchfläche aber durch die in der Mittellinie aufschliessenden Epimeral- platten der beiden ersten Fusspaare geschützt wird. Der mächtige Hinterleib wurde bisher fast immer ausschliesslich für den Gesammtkörper gehalten. Mar überzeugt sich hier- von am besten an Chitinskeletten des mächtigen Trom- bidium tinctorium Cuv., ohne welches überhaupt kein genaues Stadium der Körperabschnitte der Acaroideen zu denken ist. Es soll hier ferner eines zweiten Irrthumes gedacht werden, welcher noch tiefer eingewurzelt scheint, ja statt mancher brauchbarerer Kennzeichen in die Systematik über- gegangen ist. Wir finden in den meisten Handbüchern und Sammelwerken als hervorragende Eigenthümlichkeit die geringe Grösse der Milben angeführt. In wie weit ist dieses nun richtig? Zunächst lässt sich wohl dagegen einwenden, dass eine grosse Anzahl anderer Arthropoden zum minde- sten von ebenso geringer Grösse sind. Sodann erreichen sogar eine Anzahl einheimischer Milben schon eine ganz ansehnliche Grösse. Ich erinnere namentlich an unsere Trombidien, an vollgesogene und freilebende Ixoden etc. Endlich habe ich in letzter Zeit durch die Güte des Herrn Dr. Hofmann in Stuttgart vom kgl. Naturalienkabinet da- selbst zwei Milben zur Untersuchung erhalten, welche wohl die Riesen ihrer Sippe genannt werden müssen. Die eine dieser kolossalen Arten ist das erst wenig * 202 1882. Entomol. Nachrichten. No. 13/14. bekannte Tromb. tinctorum Cuv.*), von welchem schon vorhin die Rede war. Das Naturalienkabinet in Stuttgart besitzt äusserst zahlreiche Exemplare dieser Art und hat solche meinem Institute zum Verkauf abgetreten. Sie stammen von verschiedenen Punkten West-Afrika’s, namentlich von Christiansberg und der Goldküste und werden daselbst nach den Aussagen der Sammler von den Eingebornen „Frauen Gottes“ genannt. An sandigen Stellen kommen dieselben nach dem Regen in solchen Massen zum Vorscheine, dass sie selbst den sonst gegen das Thierleben sehr passiven Eingebornen auffallen. Ihre Farbe ist intensiv roth mit einem Stich ins Orangene, einige Weingeistexemplare sind vollständig entfärbt und weisslich. Der Körper erscheint durchweg von langen, zugespitzten und kurz gefiederten Haaren sammtartig. Die Palpen erscheinen in den ersten Gliedern sehr stark verdickt und besitzen eine scharfe End- klaue, die Mandibeln verhältnissmässig klein, sehr schmal und lang gezogen, mit kleinem Hacken. Die relative Länge der Beine entspricht durchaus den Angaben und Zeichnungen Pagenstechers, das erste Paar scheint zum Tastorgan modi- ficirt und charakterisirt sich durch das lange am Ende zu- gerundete Endglied. Geben wir endlich noch an, dass die Hüften der hinteren zwei Beinpaare fast kugelig sind, so glaube ich Alles gesagt zu haben, was zum Erkennen der Art von Wichtigkeit ist. Früher pflegte man der Beschrei- bung auch die Schilderung der Rückenfurchen und Ver- tiefungen beizufügen. Wie sich aber durch Vergleichung der zahlreichen Weingeistexemplare ergiebt, ist dieselbe be- deutenden Wandlungen unterworfen und daher von keiner Bedeutung. Die grösste bis jetzt bekannte Milbe ist aber wohl das vollgesogene Weibchen einer auf Bradypus cuculliger, einem Faulthiere lebenden Zicke. Auch die Untersuchung dieses Stückes verdanke ich der Gefälligkeit meines Freundes Hofmann in Stuttgart. Das einzige mir bekannte Stück hat die Grösse einer ordentlichen Wallnuss, die dehnbare Körperhaut ist grau, das Schildchen nebst den Extremitäten dunkelbraun, jenes mit metallischem Schiller. Die Selten- heit des Schaustückes erlaubte weder dessen Zergliederung, noch die Anfertigung des Chitinskeletes, ohne welche eine *) Dieser grösste und prächtige Vertreter seiner Sippe dürfte eigent- lich keinem Museum, keiner Privatsammlung fehlen und eignen sich die gut conservirten Thiere vorzüglich zum Studium der Anatomie der Milben. D. Reä. 15. Juli. Entomol. Nachrichten. No. 13,14. 203 wissenschaftliche Beschreibung der Art nicht denkbar ist. Die Benennung derselben muss daher einstweilen unter- bleiben, vielleicht aber ist sie identisch mit einigen Indivi- duen im nüchternen Zustande, welche von demselben Wirthe stammen und neu zu sein scheinen, Wie wir sehen, ist das oben angeführte Kriterium nicht überall zutreffend und mag daher in Zukunft um so eher ausgelassen werden, als wir durch die Forschungen in den letzten Jahrzehnten manches Merkmal kennen gelernt haben, welches diese Stelle besser ausfüllt. Literatur. The Entomologist. London, 1882, Nr. 227, April. Farn, A. B., on the diseases of lepidopterous larvae, 73—75. (Krankheit und Gegenmittel). Fowler, W. W., natural localities of British coleoptera. Nr. II. Our own houses, 75—78. Bridgman, J. B. and E. A. Fitch, introductory papers on Ichneumonidae. Nr. II, Ichneumonidae, Forts., 78—85. Lubbock, Sir John, observations on the habits of ants, 85—88. (Wiedererkennungsvermögen verwandter Ameisen, besondere Sitten bei verschiedenen Arten, Langlebigkeit). Nr. 228, Mai, Charles Robert Darwin, obituary notice, 97”—102. South, Rich., contributions to the history of the British Pterophori, Forts., 102—6. Fowler, W. W., natural localities ete. Nr. IIL, 107—10. South, Rich., Dierorampha distinctana Hein., a species added to the British Fauna, 110. Carrington, J. T., British Lepidoptera, 111—-14. Nr. 229, Juni. Fowler, W. W,, natural localities etc. Nr. IV, 121—25. Shuttleworth, Edm., notes from Grange and Witherslack, Lepid., 125—27. Örmerod, E, A., effects of warmth and surrounding at- mospherie conditions on silkworm larvae, 127—29. 904 1882, Entomol. Nachrichten, No. 13/14. The Entomologist’s Monthly Magazine, London, 1882. Nr. 215, April. Atmore, E. A., notes on the Lepidoptera of West Norfolk, Forts., 241— 44. Buckler, W., some points in the natural history of Papilio Machaon, 244—49, Lichtenstein, J., another apterous male in the Coccidae (Acanthococeus aceris Signoret), 250—51. Parritt, E.,, 2 new species of Ichneumonidae (Polyblastus Bridgmani, Limneria affınis, beide aus England), 251—53. Scott, J., the British Psyllina, with corrections in the syno- nomy, 253—56. Mathew, Gerv. F., entomological notes from Teneriffe, St, Vincent etc., 256—59, Nr. 216, Mai. Meade, R. H., annotated list of British Anthomyiidae, Forts., 265 — 70. Scott, John, descr. of a new species of Liburnia (L. in- signis, Pitlochry), 270— 71. Cameron, P., notes on Tenthredinidae, Forts., 271—72. (Blennocampa [Monophadnus] sulcata n. sp., Deutschland, England). Parritt, E, 2 new species of Ichneumonidae (Hemiteles litorcus, Mesoleius elegans, England), 272—73. Llewelyn, J. T. D., results of experiments in rearing Tephrosia crepuscularia and biundularıa, with regard to variation, 274, Lichtenstein, J., rectifications concerning Homoptera, 275. (Coccus lataniae und rubi). Nr. 217, Juni. XIX. Band. Barrett, Ch. G., the influence of meteorological conditions on Insect life, 1—8. King, J. J., notes on the Neuroptera of Strathglass, In- verness-Shire, 8—12. Hagen, H. A., the tarsal and antennal characters of Pso- cidae, 12—13. Scott, J., food-plants and times of appearance of the species "of Psyllidae found in Great Britain, together with others which may be expected to occur here, 13—15. 15. Julie. Entomol. Nachrichten. No, 13/14. 205 Druce, Herb., descr. of new species of Aegeriidae and Sphingidae, exot., 15—18. Mathew, Gerv. F.,, remarks on some central American species of Pyrrhopygae Hübn., 18—19. III III I Ir. Darwin’s Beisetzung. Wenn wir keinen Nekrolog über den berühmtesten Naturforscher unseres Jahrhunderts, Charles Darwin, gebracht haben, so lag der Grund nicht in einer Unter- schätzung des Mannes, der die Naturbeobachtung in ganz neue Bahnen gelenkt hat, sondern in dem Umstande, dass wir unseren Lesern nur etwas hätten wiederholen können, was sie bereits in allen Tageszeitungen gelesen haben. Seine Verdienste um die Naturwissenschaft sind ebenso sehr von einer Seite hervorgehoben worden, wie seine Theorien von anderer Seite hart angegriffen worden sind. Es liegt uns hier fern, weder seine Lehre zu vertheidigen noch sie an- zugreifen; für eingehende Kenntniss seiner Schriften muss ein richtiges Urtheil vorausgesetzt werden. Wir bringen den Lesern hier die kurze Beschreibung J. T. Carrington’s der Bei- setzung Darwin’s in der Westminster-Abtei zu London, aus dem Entomologist Nr. 228. „Die Westminster-Abtei war an diesem Tage dicht gefüllt, obgleich nur auf Karten Eintritt zu erhalten war, von denen, welche dem grossen, nun dahin gegangenen Manne der Wissenschaft ihre Achtung bezeugen wollten. Der Sarg aus polirtem Eichenholz, welcher eine einfache Messingplatte mit der Inschrift „Charles Robert Darwin, geb. d. 12. Febr. 1809, gest. d. 19. April 1882“ trug, wurde am Abend vorher von Down nach der Abtei gebracht. Um 12 Uhr verliess der Leichenzug das Kapitelhaus, das Leichentuch hielten der Herzog von Devonshire, der Herzog von Argyll, der ameri- kanische Gesandte Lowell, der Präsident der Royal Society Spottiswoode, Sir Joseph Hooker, Wallace, Prof. Huxley, Sir John Lubbock und Rev. Canon Farrar. Diesen unmittelbar folgten die Hauptleidtragenden und Mitglieder der Familie, ihnen ein gewaltiger Zug von Repräsentanten der fremden Staaten, Universitäten, gelehrten Gesellschaften, der Sprecher und eine Anzahl Mitglieder beider Häuser des Parlaments, sowie eine Anzahl Männer der Wissenschaft und andere hervorragende Persönlichkeiten. Der Sarg war mit pracht- 206 13882. Entomol. Nachrichten. No. 13/14. vollen Blumenkränzen bedeckt, unter ihnen besonders einer von grosser Schönheit, der von einigen Mitgliedern gelehrter Gesellschaften Liverpool’s, die durch Herrn Isaac C. Thompson vertreten wurden, dem Andenken Darwin’s gewidmet war. Ein eigener Chorgesang war zu der Feier componirt worden; der Text aus Sprüche Sal. III, 13, 15, 16, 17. Geeignetere Worte und passendere Musik hätten kaum geschmackvoller sefunden werden können, Nach dem ersten Theile des. Gottesdienstes wurde die Leiche zum Grabe getragen; der schon dunkle Tag wurde durch vorüberziehende Wolken noch mehr verdüstert, und diese Dunkelheit machte im Verein mit der feierlichen Musik den Eindruck der Cere- monie noch gewaltiger. Am Schluss des Gottesdienstes gingen die 3—4000 anwesenden Personen hinter einander am Grabe dessen vorbei, der eine Ruhestätte unter den- jenigen gefunden hatte, die die Berühmtesten im Lande ge- wesen waren.“ muster rer tr Naturwissenschaftliche Versammlungen 1882. Das permanente Comite des internationalen Me- teorologen-Congresses versammelt sich in den ersten Tagen des August in Kopenhagen. Die British Association for the Advancement of Science (office: London W. 22 Albemarle Street) hält ihre 52. Jahresversammlung unter dem Präsidium von C, W. Siemens am 23. August u, ff. in Southampton. Die Schweizerische naturforschende Gesell- schaft hat ihre 65. Jahresversammlung vom 11.—14. Sep- tember in Linthal (Stachelberg) unter dem Präsidium des Dr. med. König. Die 55. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte tagt vom 17.—24, Sept. 1882 in Eisenach. ey ee Er, Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Bernstein-Insekten. Eine Sammlung von ca. 50 Stück Bernsteinstücken mit Einschlüssen von 1 bis mehreren Insekten, hauptsächlich Dipteren, aber auch Coleo- pteren, Hymenopteren, Larven von Ooleopteren, Spinnen etc. enthaltend, & 25 Mark. Alpine Lepidopteren. Wir haben zu den gewöhnlichen Katalogspreisen eine grössere Anzahl alpiner Lepidopteren abzugeben, vornehmlich die seltenen Lyeaena Lyeidas . und Erebia Huateskii: Spinnen, Milben, Skorpione und Kruster. Die grösseren Arten sind in Spiritus conservirt, die kleineren werden als mikroskopische Präparate abgegeben. Ansichtssendungen werden zu jeder Zeit gerne gemacht. Lädirte Exemplare mit entsprechendem Rabatt. Selenocosmia javanensis 2 M., Trombidium tinetorium 0,40— 0,60 M. Ausserdem eine Anzahl von parasitischen Milben zu 0,50—1,50 M. Ixodes nov. spec. von Bradypus cucalliger 1,00 M., Heterometrus reticu- latus Java 3,00 M., Heterometrus Roeselii Goldküste 4,00 M., Ruthus leptochirus Jerusalem 1,50 M., Scorpio europaeus Italien 1,00 M., mikrosk. Präparate von Bopyrus Nikae und Palaemonis mit deren Männchen 1,50 M., ohne Männchen 1,00 M., Gammarus pulex 0,20 M., Idothea linearis 0,60 M., Anthura sp. 0,60 M., Oecrops Latreillei, sehr gross mit Eiersäcken, 3,00M., kleiner 2,00 M., ganz klein 1,00 M, Philichthys xiphiae, gross, 2,00 M., klein 1,00 M., dazu gehörendes Männchen 2,00 M., Sacculina spec. v. Galathea squamifera und v. Scyllarus latus je 1,00 M., Nebalia spec. Mittelmeer 0,80 M., Caprelliden diverse Species der Gattungen Proto und Eaprella 0,50—1,00 M., Chondracanthus v. Thunfische (sehr schön) 2,00 M. Ausser obigen verschiedene Arten von Mallophagen und Puli- eiden in guten mikr. Präparaten & 0,380—1,00 M. Insekten-Sammlungen. Zusammenstellungen von 100 Arten Coleopteren 10 M., 100 A. He- mipteren 10 M., 70 A. Hymenopteren 10 M., 50 Lepidopteren 10 M., Odonaten nach Katalog. Dr. Haller & Co. ® J [} ‚, @riechische Weine 1 mit 12 ganzen Flaschen in 12 1 P robekiste ausgewählten Sorten v. Cepha- lonia, Corinth, Patras und Santorin ver- , sendet — Flaschen und Kiste frei — zu 19 Mark. J.F.Menzer, Neckargemünd. Ritter des Königl. Griech. Erlöserordens. Anatomische Präparate und Embryonen. Eine Anzahl anatomischer Präparate, sowohl Trockenpräparate wie in Spiritus, sind abzugeben. Wir heben hervor: Zootoca viripara, Gebäreidechse; Blindschleiche; Frosch; Weinbergssehnecke; Hauskatze ; wildes Kaninchen ete. NT SR Wir lenken besonders auf die Trockenpräparate (3—5 M.) die Auf- merksamkeit, weil diese billiger, handlicher und zum Studium bequemer sind, event. behufs Weiteruntersuchung auch von neuem aufgeweicht werden können. Wir geben sie — die einzelnen Theile mit Wasserfarben bemalt — mit 50 Pf. mehr ab. a sbryonen von Hausratte, Maulwurf, Kaninchen in verschiedenen adien. i Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Coleopteren aus Texas, von J. Boll gesammelt, geben wir in Centurien und einzeln zu billigen Preisen ab. . Australische und afrikanische Buprestiden und Cetonien; Cieindelen von den Sundainseln und Philippinen, desgl. viele andere Coleopteren daher, ? Eine Colleetion exot. Chrysomeliden billigst; desgl. eine Coll. exot. Lampyriden; eine grosse Zahl vielfach unbestimmter Copriden. Hymenopteren aus Texas, von J. Boll gesammelt, 500 Stück, meist unbestimmt, 120 M. inel. Ver- packung. Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Der junge Naturforscher. Zeitschrift zur Förderung der Kenntnisse der Naturwissenschaften bei der Jugend und im Volk. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Jährlich erscheinen 12 Hefte. Abonnement 7,50 M. für das Jahr. Zu beziehen durch die Post oder die Buchhandlungen und direet unter Kreuzband dureh die Expedition in Putbus auf Rügeu. Die erste Nummer ist erschienen und durch alle Buchhandlungen : oder durch die Expedition zu beziehen. Systematische Anleitung der Jugend zum Sammeln und Beob- achten, systematische Anweisung über die einzelnen Gebiete der Natur- wissenschaften mit Hülfe zahlreicher Illustrationen, streng wis- senschaftliche und unterhaltende Mittheilungen in jeder Nummer, Bücher- schau ete. Für das Studium der Jugend besonders empfohlen, für Jeden, der nieht Naturforscher von Fach, von Interesse. Probenummern, soweit der Vorrath reicht, gratis durch alle Buchhandlungen. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. VII. Jahrgang 1882. Entomologische Nac Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) S Mark. :C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaetion betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom |. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft XV. Inhalt von No. 15. H. Kolbe, Neue Psociden der paläarktischen Region Ueber die Gruppe Argus-Aegon des Genus Lycaena . Eateratur ee las & Ch Nekrolog Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. . (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. die zweigespaltene Zeile kostet 15 Buchstaben. Die Berechnung ist einfach; Pf., diese Zeile enthält ca, 25—28 Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. Adolf Kricheldorff, Naturalien-Handlunsg, Berlin S., Oranienstr. 155. Reichhaltiges Lager europäi- scher und exotischer Coleo- pteren, Lepidopteren,leben- der Puppen, Raupen, sowie anderer Insekten-Klassen. Ferner empfehle Vogelbälge, Eier, Nester und Conchylien, sowie Sammel-, Fang- und Präparir- Utensilien, Insektentorf, beste Carlsbader Insektennadeln in 9 Stärken (weiss). Special-Preislisten sind von jeder Abtheilung vor- handen und werden auf Wunsch postfrei versandt. Da ich nächstes Jahr eine län- gere entom. Reise machen werde, so verkaufe ich vorher einen Theil meiner Doubletten-Käfer, um mir Platz zu schaffen, .billigst. Karl Jordan, Göttingen, Albanikirchhof 10. J. Dorfinger & Söhne, Naturalienhändler in Salmannsdorf No. 28, bei Wien, empfehlen ihr reichhaltiges Lager von gestopften Säugethieren und Vögeln, Skeletten, Reptilien, Käfern, Schmetterlingen und prä- parirten Raupen zu billigen Preisen. Unterzeichneter ist beauftragt, die Sammlung des verstorbenen Lehrers E. Schreck, enthaltend europäische Lepidopteren, 1804 Arten in 4000 Exemplaren (darunter 346 Arten Microl.) Coleopteren (viele Exoten, C. giganteus, Golofa, Strategus, Maerotondia), 1800 Arten in 4000 Exemplaren, Lepidopteren (Exoten) 200 Arten Hymenopteren, Dipteren, Orthopteren, Libellen, Hemipteren (geordnet und bestimmtin 1Schrank mit 32 Glaskästen und 11 einzelnen Glaskästen) und eine Schnecken- sammlung zu verkaufen. Eingehen- dere Verzeichnisse auf Wunsch franco. Gustav Merseburger, Zeulenroda i. Th. Die gut gehaltene Schmetterlings- sammlung des verstorbenen Malers Richter in Frankfurt an der Oder ist billigst zu verkaufen. Sie be- steht aus Macroptern der europäi- schen Fauna und einer Anzahl Exo- ten; die Arten sind im Durchschnitt durch je vier Exemplare vertreten. Hierzu kommen noch vier Kasten mit Mierolepidoptern und mehrere mit Doubletten. Wegen der Besichtigung und des Preises der Sammlung hat man sich an die Wittwe Frau Louise Richter in Frankfurt a. d. Oder, Poetensteig No. 4a zu wenden. Ueber das Ver- zeichniss der Arten giebt Professor Zeller in Grünhof b. Stettin, Lange Strasse 46, Auskunft. R 1. August. Entomol. Nachrichten. No. 15, 207 Neue Psociden der paläarktischen Region. Von H. Kolbe. Folgende neue Gattungen und Arten der Orthopteren- familie Psocidae sind im Laufe der letzten zwei. Jahre, seit der im Jahre 1880 erfolgten Publication meiner Monographie der deutschen Psociden*) in Deutschland und in anderen Gebieten der paläarktischen Region neu entdeckt worden. 1. Myopsocus Eatoni M’Lachl. in Portugal bei Silves in einem Exemplar. Myopsocus war bislang überhaupt noch nicht in Europa gefunden. Ausserdem sind zwei Arten aus der nearktischen, zwei aus der orientalischen und drei aus der australischen Region bekannt. Die europäische Art ist von Herrn R. Mac Lachlan in „The Entomologist’s Monthly Magazine“ Vol, XVII (1880) pag. 103/4 beschrieben. Sie ist für die Zoogeographie von grossem Interesse. 2. Neopsocus n. g. Mas alis quatuor completis in- structus, femina alulis tantum brevissimis rudimentatis. Nervatura alarum similis atque in Psocis, sed areola anti- carum postica brevissime pedunculata pterostigmaque postice venula brevissima porrecta, modo obtusata, praeditum. Corpus, praesertim in femina, dense setis, apice incrassatis vestitum. Mandibularum dentis molentis striae 12, Maxil- larum mala inferior apice bidentata, dentibus obtusis, in- aequalibus. Pedes biarticulati. Diese neu entdeckte Gattung vereinigt in der Nervatur seiner dorsalen Brustanhänge die Charaktere der amerika- nischen Gattung Cerastis und der orientalischen Amphipsocus neben einem eigenthümlich drüsenborstigen Körper, wie er fasteinzig unter den Psociden dasteht. Eine Art: N.rhenanus n. sp. Corpus fuscum, thoraee supra nigro, nitido. Antennae atrofuscae, articulis basalibus brunneis, in mare hirtae, in temina haud dense pubescentes. Alae hyalinae, anticae fascia prope marginem longitudinali, ad areolam posticam geni- culato antrorsumgue juxta areolam discoidalem ad ptero- stigma reducta, ornatae; fascia subbasali brevi. Pterostigma atrofuscum, intus flavum. Appendices femineae anales medianae duplicatae, interiore lobato, exteriore subacuminato; inferiores simplices, elongatae, acuminatae, parastylo ensi- formi, arcuato, acuminato, *) H. Kolbe. Monographie der deutschen Psoeiden. (8. Jahres- bericht des Westf. Prov. Vereins für Wissenschaft und Kunst pro 1879) Münster in Westfalen, 1830 p. 73 ff, * 208 1382, Entomol. Nachrichten, No. 15. N Von der Grösse des Psocus bipunctatus L. Von Herrn Dr. Ph. Bertkau in der Rheinprovinz auf dem Hammerstein : unter Steinen gefunden und mir freundlichst zur Diagno- sticirung übersandt. 3. Bertkauia n. g. Aptera, antennarum articuli 13. Pedes biarticulati. Maxillarum mala interior apice novem denticulis exstructa. Mandibularum dentis molentis striae 30. Prothorax distinctus, longitudine fere segmentorum thoracalium ceterorum. Labium parvum. Palpı maxillares elongati, tenues, articulo ultimo acuminato. Ocelli nulli. Dies ist eine wunderbare Gattung. Die innere Maxillar- lade ist ganz so construirt, wie bei dem in Bernstein fossilen Amphientomum paradoxum Hg. Ebenso einzig in ihrer Art sind die langen, schlanken, zugespitzten Taster, die Form der Oberlippe mit den diagonal von der Mitte des Vorderrandes bis in die Hinterecken gezogenen Leisten, die kleine Unterlippe (das hintere Kieferpaar), die grosse An- zahl der Querrillen an dem grossen Mahlzahn der Maxillen und die Flügellosigkeit bei gut entwickeltem Prothorax. Diese neue Gattung ist in einer Species vertreten. B. prisca n. sp. Corpus supra lateribusque fuscum, subtus albidum, Oculi magni, prominentes, Antennae, palpi, pedes brunnei. Long. corp. 2, 7 mm. Diese Art befand sich unter den mir von Herrn Dr. Bertkau in Bonn gesandten Neopsocus. Sie wurde von dem- selben glücklichen Entdecker im Frühjahr 1881 auf dem Gipfel der Wolkenburg im Siebengebirge unter Steinen ent- deckt. Bei meiner Anwesenheit in Bonn zu Anfang März d. J. suchten Herr Dr. Bertkau und ich an derselben Loca- lität im Siebengebirge vergebens nach diesem Insect. 4, Pseudopsocus n. g. Apterus. Antennarum articuli 13. Pedes triarticulati. Maxillarum mala interior apice brevi tridentato, denticulis brevibus, aequalibus. Oculi pro- minentes. Ocelli nulli. Prothorax liber, distinctus. Diese Psocidenform weicht gleichfalls von der bisher bekannten bedeutend ab. Sie ist ungeflügelt und besitzt sehr kurze 13gliedrige Fühler und 3gliedrige Tarsen. Man könnte meinen, dass es eine Larve sei. Aber Psocidenlarven haben nie mehr als 2 Tarsenglieder, selbst wenn die Imago ögliedrige Tarsen besitzt; denn eine gemeinsame Nymphen- haut umhüllt die beiden letzten Glieder, Ferner fehlen dieser Art (P) die kräftigen Muskelbänder im Thorax, welche selbst die noch ungeflügelten Nymphen der geflügelten Arten / 1. August. Entomol. Nachriehten. No. 15. 209 auszeichnen, Unter den geflügelten Psociden könnte man der ägliedrigen Tarsen wegen zuerst an eine Verwandt- schaft mit Elipsocus und Philotarsus denken; aber die innere Maxillarlade ist gänzlich verschieden gebaut. Eine ähnliche Bildung derselben ist mir auch sonst nirgends be- kannt. Dazu befindet sich zwischen den beiden seitlichen kurzen Zähnen noch ein kleines stumpfes Zähnchen in der Mitte. Uebrigens sind diese 3zähnigen Maxillarladen ver- schieden von den gleichfalls 3zähnigen der Atropiden. Eine Art: Ps. Rostocki n. sp. Luteus, capite fusco-nigro, nitido. Antennae brevissimae, capite vix longiores, fuscae, articulo tertio apice basique, sequentibus, excepto ultimo, apice tantum albidis ; articulo tertio paululum incurvato. Palporum articulus ultimus parum incrassatus, apice rotundatus. Pro- thorax supra lineis duabus mediis longitudinalibus obsoletis, abdomen lineis quatuor longitudinalibus, dorsalibus, binis mediis singulaque laterali, utraque constituta maculis singulis segmentalibus, ferrugineis, ornatum. Long. corp. 2, 3 mm, Ein Exemplar (2) von mir bei Oeding in Westfalen am 8. December 1881 von den Zweigen einer Abies excelsa geklopft. 5. Psocus japonicus n. sp. Cinereo-fuscus, vertice maculis parvulis fuscis signato, fronte longitudinaliter striato, oculis fuscis; antennis longis, nigricantibus, artieulis tribus primis, excepto tertii apice, ferrugineis; palpis ferrugineis, articulis 2 ultimis fuseis, articulo ultimo latitudine duplo longiore, praecedentibus robustiore, apice rotundato-obtuso. Thorax supra opace atrato. Alae cinereo-fumatae, venis fuscis vel nigrofuseis apicalibus obscuro-cinctae; areola dis- coidali I latitudine dimidio longiore, extus concavo; areola discoidali II illa tertia parte minore; pterostigmate elongato, sat lato, angulo postico obtuso, atrofusco, intus pallidiore; areolae posticae vertice angusto. Pedes flavescentes, tibiis, praesertim antieis, tarsisgue omnibus fuscis. Long. corp. c. al. 8,5 mm. Japan, 3 Exemplare in Lachlan’s Sammlung. Diese Art ist entfernt mit Psocus longicornis Fabr. verwandt. 6. Caecilius corsicus n. sp. Caecilio atricorni affi- nitate valde approximatus; nitidus, castaneus, capite obscu- riore, fronte admodum convexo, laevissimo, fere nigro; ocu- lis fuscis; antennis fuscis, basi vix pallidiore, parum pubes- 210 1882. Entomol. Nachrichten. No. 15. centibus, paululum brevioribus quam alae anticae; palpis ferrugineis, articulo ultimo fusco, apice rotundato, Alae pallide fusco-fumatae, venis alarum anticarum, praesertim venula exteriore areolae posticae, plus minusve fusculo-cinc- tis; furca anticarum longitudine pedunculo aequali; ptero- stigmate sat longo, concolore, postice rotundato-dilatato; are- _ ola discoidali postice aequaliter rotundata, areola postica fere orbiculari, paululum dilatata, depressiuscula. Pedes fusculi, tarsarum articulo ultimo nigritulo. Long. corp. c. al. 3,5 mm. Corsica. Ein Exemplar in Mc. Lachlan’s Sammlung. Es ist eine Seltenheit, etwas über südeuropäische Psoci- den zu vernehmen. Man kennt ausser der hier beschriebe- nen neuen Art nur noch 6 Psocidenspecies, nämlich aus Italien Philotarsus Dalii Lachl., aus Spanien Psocus bipun- etatus L. und Amphigerontia variegata Latr. und aus Spanien Myopsocus Eatoni Lachl,, Graphopsocus cruciatus L. und Caecilius flavidus Steph. 7. Caecilius perlatus n. sp. Ich hatte diese Art in meiner Monographie der Psociden Deutschlands p. 122 als Varietät des ©. obsoletus Steph. beschrieben. Da ich aber seitdem diese Form mehrmals in Westfalen gefunden, auch von Mr, Mac Lachlan aus England erhielt, so glaubte ich bei näherer Betrachtung ihrer Constanz und ihrer gleich- förmigen Verschiedenheit von den nähern Verwandten, sie als eine gut unterschiedene Art betrachten zu müssen. Namentlich auffallend ist die zuweilen sehr kleine, fast verschwindend kleine Areola postica der Vorderflügel; dann die hellgelbe Körperfarbe mit dem zuweilen röthlichen Rumpfe, das klare Hervortreten der kleinen schwarzen Augen, Bis jetzt gefunden in Westfalen und England. 8. Caecilius piceus n. sp. aus Sachsen wird in einer gesonderten Abhandlung beschrieben. Hier folgt eine Analyse der einander sehr nahestehenden europäischen Caecilius-Arten. a. Kopf glänzend braun bis schwarzbraun oder wenigstens der Scheitel mit einem braunen bis schwärzlichen Längs- wisch-Thorax glänzend kastanienbraun. c@. Körper ganz dunkelbraun, Flügel mit schwarzbrauner Längsbinde, Areola postica halbkreisförmig; Fühler schwarz, Basalglieder gelbbraun ... fuscopterus Latr. 6. Körper braun, Flügel hellbraun, einige Adern dunkel gerandet, Areola postica fast halbkreisförmig; Fühler 1. August. Entomol. Nachriehten. No. 15. 211 braun, an der Basis kaum heller . . corsiceus K. Körper kastanienbraun, Flügel rauchbraun, Adern nicht braun gerandet, Areola postica breit, sehr niedergedrückt; Fühler graubraun, Basalglieder gelb- braun . “2. pieeus KR. ß. Körper selbbraun, Kopf oben schwarz, Flügel rauch- gelb, Areola postica klein, niedergedrückt; Fühler schwarz, drittes Glied an der Basis gelbbraun atricornis Lachl. Körper hellgelb, Thorax und Kopf oben schwärzlich, letzter mit schwarzem Längsfleck; Areola postica mittelmässig, fast halbkreisförmig; Fühler braun, zwei ersten Glieder heller, drittes und viertes Glied gelb flavidus Steph. b. Kopf mattgelb bis gelbbraun, Thorax ebenso, oft ober- halb bleichbräunlich oder mattschwarz. a. Körper graugelb, Flügel gelblich, Areola postica mittel- mässig, breit, niedergedrückt .. . obsoletus Steph. Körper braungelb, Flügel bräunlich, Areola postica klein, breit, wenig niedergedrückt... BurmeisteriBr. ß. Körper lebhaft hellgelb bis vothgelb, Areola postica sehr klein, elliptisch . . . ... perlatus K. 3 Peripsocus parvulus n. sp. in meiner Mono- graphie p. 130 als Varietät des P. alboguttatus Dalm. aufgefasst, ist eine besondere Art. Sie ist weit kleiner als letztere Art und zeichnet sich vor derselben wie vor den übrigen mir bekannten Arten dieser Gattung durch die weitläufige Anordnung der Orbicularzellen der Flügelmembran aus. Ferner sind die Flügel an der Spitze breit gerundet und hyalingrau, sowie das Pterostigma kurz, mit hinterer Er- weiterung. In Westfalen ein Exemplar bei Münster gefangen. 10. Peripsocus pupillatus Dale ist eine von al- boguttatus verschiedene Art. Sie zeichnet sich aus durch braunen bis dunkelbraunen Körper und lebhaft weiss nnd schwarz gezeichnete Vorderflügel. Namentlich besitzen die Apicalzellen je einen schwarzen, von einem weissen Ringe eingeschlossenen runden Fleck. Die Discoidalzelle ist schmäler als bei alboguttatus. Mr. Mac Lachlan hat wiederholt in Briefen die An- sicht ausgesprochen, dass die dunkleren Exemplare eine besondere Art und wahrscheinlich pupillatus Dale seien. Die mir von Mr. Mac Lachlan übersandten Exemplare stimmen mit der Originalbeschreibung (Dale, Walker im Brit. Mus. Cat. Neur. pt. 3., p. 493, 1843) überein. 212 1882. Entomol. Nachrichten. No. 15. Diese Art ist nicht nur in England, sondern auch in der Rheinprovinz bei Bonn von Herrn Dr. Bertkau, in der Schweiz und, wie es scheint, auch auf Madeira ge- funden, ist aber überall selten, wahrscheinlich jedoch weiter verbreitet. P. alboguttatus Dalm. ist etwas grösser, hat einen hellgelbbraunen Körper, bleiche, wenig und unscheinbar ge- fleckte Flügel und ein etwas verschiedenes Flügelgeäder. 11. Cerobasis n. g. Atropinarum. Antennae 18-ar- ticulatae. Palporum articulus ultimus securiformis. Maxil- larum mala interior apice quadridens. Tarsi 3-articulati. Appendices dorsales squamiformes desunt. Palpi in articulis secundo tertioque extus calcarati. Ovariorum follicula utrim- que quinque, Eine mit Hyperetes, der 1879 von mir bei Münster in Westfalen auf Pinus und Abies entdeckten Gattung, sehr nahe verwandte Atropinenform. Aber die Fühler sind 18-, bei Hyperetes 23-gliedrig. Der Körper ist gewölbt, bei Hy- peretes mehr abgeflacht. Ferner leben sie ausserhalb der Waldungen an hölzernen und steinernen Mauern. Ich hatte diese kleinen, flügellosen Psociden schon früher beobachtet, aber der Aehnlichkeit wegen für Hyperetes gehalten, bis eine mikroskopische Untersuchung mich belehrte, dass es eine neue Art und sogar eine neue Gattung sei. Hier folgt die Beschreibung der Species. 0. muraria n. sp. Ferruginea-grisea, supra striis ma- culisque variegata, capite thoraceque concoloribus, oculis viridi-griseis; palpis pallide ferrugineis, articulo ultimo apice fusco, Antennae pallidae, articulis duobus basalibus brunneis, apice fuscis, articulis 5 sequentibus medio constrictis, albidis, apice fuscis, ultimis 11 tote brunneis, simpliciformibus. Long. corp. 2 mm. Häufig an Mauern bei Oeding in Westfalen während des Sommers. 12. Tichobia n. g. Atropinarum. Antennae 14 arti- culatae, Palporum articulus ultimus securiformis. Maxillarum mala interior apice trifida. Tarsi triarticulatae. Appendices dorsales squamiformes desunt. Palpi non calcarati. P. alternans n. sp. Flavicanti-albida, capite thoraceque ferrugineis. Pedes grisei. Long. corp. 11/2 mm, Ziemlich selten an Mauern bei Oeding in Westfalen. 1. August. Entomol. Nachrichten No. 15. 213 Ueber die Gruppe Argus-Aegon des Genus Lycaena. Nach der Abh. von W, M. Schöyen in Entom, Tidskrift 1882. Der Verfasser berichtet über seine Untersuchungen über die Formen, welche der Gruppe Lycaena Argus-Aegon angehören, besonders hinsichtlich der skandinavischen Arten. Sowohl in älterer wie in neuerer Zeit sind die beiden Species Argus und Aegon mit einander verwechselt worden. Der Verfasser behauptet, dass der Papilio Argus Linn@’s mit dem Aegon der neueren Schriftsteller identisch ist, wie es Wallen- gren zuerst erkannt hat, und nicht mit dem heutigen Argus; Mc Lachlan hat dies bestätigt, er hat die typischen Exem- plare des Pap. Argus aus der Linne’schen Sammlung, die mit dem in England vorkommenden Aegon vollkommen iden- tisch sind, zur Ansicht mitgetheilt. Dem heutigen Argus giebt Schöyen den Namen Argyrognomon Bergstr. Die von ihm untersuchten skandinavischen und ausserskandinavischen Arten zeigen folgende charakteristische Speciesunterschiede: Ein hornartiger Dorn an den Vorderschienen ist bei Aegon (Argus L.) constant, bei Argyrognomon (Argus auct.) fehlt er. Aegon hat auf den Vorderflügeln wenige oder keine Haarschuppen, Argyrognomon zahlreich auf der ganzen Ober- fläche; ebenso ist es mit den Hinterflügeln, die bei Argy- rognomon derselben ganz entbehren. Die Vesicularschuppen bei Aegon sind länglich und mit 8—9, manchmal auch mehr Bläschenreihen besetzt, bei Argyrognomon sind sie runder und tragen 10—12 oder mehr Reihen, Ausserdem bietet die Färbung bei beiden Geschlechtern leicht erkennbare Unterschiede, so dass man zu den erwähnten mikroskopi- ° schen nicht zu greifen braucht. Aegon varürt weniger als Arsyrognomon, trotzdem hat man an mehreren Orten Skan- dinaviens eine Varietät des ersteren gefunden, die von der v. bella H. S. Kleinasiens und Persiens nicht unterschieden werden kann. Argyrognomon hat eine alpine und arktische Varietät, Aegidion Meissn., die oft mit Aegon, selbst von Wallengren, verwechselt worden ist, der Argus Idas Zett. auf Aegon bezogen hat, während die Art zur Varietät Aegi- dion von Arsyrognomon gehört. Staudinger’s Hypochonia Rbr. gehört nıcht zu Argus auct., sondern zu Aegon. Die pommersche Species dubia von Schulz und Hering ist im Laufe der beiden letzten Jahre in Christiania gefunden, und muss trotz der beträchtlichen Unterschiede von Argyrognomon in Grösse und Ansehen als Varietät hiervon angesehen wer- den, Aegon findet sich in Skandinavien weder so weit nach 214 1882. Entomol. Nachriehten. No. 15. Norden, noch in so grosser Höhe wie Argyrognomon; über 62,50° nördl. Breite ist diese Art bisher noch nicht gefunden " worden. Literatur. Entomologisk Tidskrift. 1882, 1—3. Herausgegeben von der Entomologischen Gesellschaft mn Stockholm. Re- digirt von Jacob Spängberg‘*). Sandahl, O. Th., Bericht über die Sitzungen der entomo- logischen Gesellschaft während des Jahres 1881, p. 1—6, 1—8, 34—99. Id., Nekrolog, Niklas Westring, 9—12. Id., Mittheilung über Zerene Hyale, 12. Wallengren, H. D. J., Revision der Tipuliden Skandina- viens, Forts., 13030 Aurivillius, Chr., Orchestes populi als schädliches In- sekt, 30. Lampa, Iven, Hadena unanimis Fr. in Schweden, 31—32. Schöyen, W. M., Bemerkungen über die Argus-Aegon- Gruppen der Lycaena, 33—62, 100—102. Reuter, O. M,, hemipterologische Mittheilungen, 65—64. Id., die 'Hemiptera Heteroptera von Finland und Skandi- "navien, I, 65— 31. The denius, K. Fr., über Cidaria Olivata W. V., 81—32. Meinert, Fr., über retractile Antennen einer Dipterenlarve, Tanypus, 8386, 103. Holmgren, Aug. Emil, Beobachtungen über Simyra albo- venosa Goeze (de Geer) und über ein auf dieser Art schmarotzendes Hymenopteron, 87—39, 104. Bergroth, E., finnische entomologische Literatur 1881, 90. Aurivillius, und Schöyen, schwedisch-norwegische ento- mologische Literatur 1881, 91—93. Sitzungsberichte p. 4—99. Reuter, O. M., Hem. Heteroptera von Finland und Skan- dinavien, II, 105 121% Aurivillius, Chr., über Trochilium melanocephalum Dalm., 121—22. Sitzungsbericht, 123—26. *) Der Text der Arbeiten ist schwedisch; in den „Resumes“ (p. 94 — 104) wird der Inhalt derselben in französischer Sprache kurz angegeben. Wir geben die Titel hier deutsch. 1. August. Entomol. Nachrichten, No. 15. 215 Stolpe, Hj., Verzeichniss der schwedischen Ameisen (vor- läufige Mittheilung), 127—51. Spängberg, Jac., über Parnassius Mnemosyne L., 152, Reuter, OÖ. M., entomologische Mittheilungen aus den Sitzungen der „Societas pro fauna et flora fennica“ 1880—81, 153—56. Spängberg, J., Nekrolog von A. W. Malm, 157—9. The Transactions of the Entomological Society of London, 1882, Ru 28 Butler, A. E., Heterocerous Lepidoptera collected in Chili by Thomas Edmonds, mit 1 Taf., 1—30. Id., on a small collection of Lepidoptera from the Hawaiian Islands, 31—45. Westwood, J. O., descer. of the insects infesting the seeds of Ficus Sycomorus and Carica, mit 4 Taf. (U, IIE, IV, V), 47—60. Sharp, D., on the classification of the Adephaga or carni- vorous series of Coleoptera, 61—71. Id., on some New Zealand Coleoptera, 73—9. Butler, A. E., additional notes on Bombyces collected in Chili by Mr. Edmonds, 101—108. Saunders, E, on the terminal ventral segments of the abdomen in Prosopis and other Anthophila, mit Taf. VI, 109—111. Butler, A. E,, Heterocerous Lepidoptera collected in Chili by Thomas Edmonds, II: Noctuites, 113—139. Bridgman, J.B., further additions to Mr. Marshall’s Cata- logue of British Ichneumonidae, 141—164. Saunders, Edw., Synopsis of British Hymenoptera, Diplo- ptera and Anthophila; part I. to end of Andrenidae, mit Taf. VO—XI, 165—290. Saunders, Sir Sidney, notes on Euchaleis vetusta Dufour (Fam. Chalcididae); and on the terminal segments of the females in Halticella and its allies, mit Taf, XII, 291 —305. Westwood, J. O., on the supposed abnormal habits of certain species of Eurytomides, a group of the Hyme- nopterous family Chalcididae, mit Taf. XIII und XIV, 307—28. Me. Lachlan, R. a revised list of British Trichoptera, brought down to date; compiled with especial regard to the Catalogue of British Neuroptera, published by the society in 1370, 329—34. 216 1832. Entomol. Nachrichten. No. 15. Distant, W. L., descriptions of new species and a new te genus of Cicadidae from Madagascar, 3355 —38. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Ver- eins für Steiermark. 1881. (Entom. Inhalt), Hoffer, Prof. E., biologische Beobachtungen an Hummeln und Schmarotzerhummeln: 1. Beobachtungen über das Eierlegen der Hummeln. 2. Lebensweise des Hummel- männchen. 3. Ueber den sogenannten Trompeter in den Hummelnestern.. 4. Gemischte Hummelgesellschaften. 5. Ueber die Lebensweise des Apathus (Kekbacın cam- pestris Pr., 68— 92. Id., Beschreibung eines instruktiven Nestes von Bombus "confusus Schenck. Mit 1 chromolithographischen Tafel, 93—105. Id., Verzeichniss der in der Umgegend von Graz vorkome "menden Hummelarten, 106-109, Termeszetrajzi Füzetek. (Naturhistorische Hefte.) 1881, April—Dec., I—IV. Füzet., Budapest 1882, (Ento- mologischer Inhalt. ) Die meisten Arbeiten sind in ungarischer Sprache abgefasst, werden in einer deutschen Revue aber ihrem Inhalte nach kurz wiederholt. Herman, Otto, Trochilium apiforme, ein zo Taf. V, 1 u. 2, 194—96 u. 275—17. Davel, J, Beiträge zur Lepidopteren-Fauna Ungarns, 197 und 277. Paszlavsky, Jos, über die Bildung des Bedeguars, mit Taf. 1, 198-216 und 277296. Horväth, Dr. G., Hemiptera nova vel minus cognita, Taf, V, 3 und 4, 217-225 und 296. Tömösväry, Dr. E,, eine neue Chelifer-Art, Species aus dem Comitate Zemplen, entdeckt von Dr. C. Chyzer, mit Tafel, 226—23 und 296—98. Id., eine neue Myriopodengattung und Art „Edentistoma "octosuleata« von Borneo, mit Tafel, 229—30 und 298. Mittheilungen der schweizerischen entomologi- schen Gesellschaft. Vol, VI, Heft 6. Schaffhausen 1882. Tribolet, M. de, Philippe de Rougemont, notice biogra- phique, 257—61. Rougemont, Ph. de, observations sur l’Helicopsyche 1. August. Entomol, Nachrichten. No. 15. 217 sperata Mc. Lachlan (Extrait du Bull. Soc. Sc. natur. Neufchätel), mit 1 Tafel, 261—34, Des Gozis, M., memoire sur les pores setigeres protho- raciques dans la tribu des Carnivores, 285—300, Meyer-Dür, übersichtliche Zusammenstellung aller bis . Jetzt in der Schweiz einheimisch gefundenen Arten der Phryganiden, 301—333. Christ, die Tagfalter und Sphingiden Teneriffa’s 333—348. Archiv des Vereins der Freunde der Naturge- schichte in Mecklenburg, 35. Jahrg., 1831. Neu- brandenburg. (Nichts Entomologisches.) Bulletin de la Soci&t& Imperiale des Naturalistes de Moscou. 1881, 3. Moscou, 1832. (Entom. Inhalt.) Lindemann, R., Coleophora Tritici, ein neues schädliches Insect Russlands, (vergl. Ent. Nachr. ), 39—42. Becker, Alex., Reise nach dem südlichen Dagestan. Dar- aus Insecten bei Achty, S. 205—8. Annales de la Soci6t& Entomologique de France, 1881, 4. Paris 1882. Brisout de Barneville, H,, essai monographique des especes d’Europe et des confins de la Mediterranie du genre Corticaria, Schluss, 417—22. ei V., revision du groupe der Cydnides ik la fa- mille des Pentatomides, Taf. 11 u. 12, 423—56. Andre, E,, notes hym£nopterologiques: III. Deser. de qqs. Tenthredines orientales inedites. IV. Blennocampa mela- nogygia Costa, mit Abb., 437—-48. Brogniart, Ch., observations sur la maniere dont les Mantes construisent leurs ootheques; sur la structure des ootheques; sur l’&closion et la premiere mue des larves, mit Abb., 449 —52. Bigot, J. M. F., dipteres nouveaux ou peu connus. XVIII. Acanthomeridae, 453—--58. Fairmaire, L., essai sur les Coleopteres des ites Viti, Schluss, 459. Allard, E., essai de classification des Blapsides de l’ancien monde, 3. partie, mit Abb., 493—526. Oberthür, Ch., nouvelle espece d’Hepialus (H. alticola) appartenant & la faune frangaise, 527—28. Bulletin des seances d’Oct., Nov., Dec. 918 1882. Entomol. Nachrichten. No. 15. Nekrolog. August Wilhelm M alm, Director des Museums in Gothen- burg in Schweden, geb. im Jahre 1821, starb am 5. März d. J. In allen Zweigen der Zoologie erfahren, hatte er sich auch mit der Entomologie beschäftigt; auf diesem Gebiete rührt unter anderem eine Arbeit von ihm her: Anteckningar öfver Syrphici i Skandinavien och Finland (Bemerkungen über die Syrphici Skandinaviens und Finlands) in Göteborgs Kongl.. Vetenskaps och Vitterheds-Samhällets handlıingar, ny följd, häft 8, 1863, eine für die Dipterologie Schwedens ausgezeichnete Arbeit. Ferner in den Sitzungsberichten der 9. Sitzung der skandinavischen Naturforscher in Stock- holm 1863: Nagra ord med anledning af Prof. Bohemans föredrag om parning mellan insekter af olika arter (einige Worte über Prof. Bohemans Vortrag über die Begattung zwischen Insekten verschiedener Species), In letzter Ab- handlung stellt Malm die Ansicht auf, dass klimatische Ver- hältnisse abweichende Formen hervorrufen können, die als gute Species angesehen werden müssen. (Nach Entomologisk Tidskrift). | Nicolas Westring, geb. 13. November 1797, starb am 28. Januar d. J. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit der Ordnung der Arachniden. Ausser verschiedenen Abhandlungen grösserer oder geringerer Bedeutung hat er ein für die schwedischen Spinnen klassisch gewordenes Werk: Araneae Suecicae descriptae a Nicalao Westring, 'Gothenburg 1861 publicrt. W. war das älteste Mitglied der entomologischen Gesellschaft in Stockholm, Mitglied der 'königl. Akademie der Wissenschaften in Schweden und ‚mehrerer gelehrter Gesellschaften Skandinaviens und des Auslandes. In seiner Lebensstellung war er Zolldirector. (Nach Entomol. Tidskrift). : WATKINS & DONCASTER, Naturalists, London, 36, Strand W.C. halten ein grosses Lager exotischer Käfer und Schmetterlinge. Sammler werden eingeladen, unsere schöne und mannigfaltige Sammlung zu besichtigen. Da wir unsere eigenen Correspondenten in allen Theilen der Welt haben, die uns direkte Sendungen machen, sind wir im Stande, viele von den entlegensten Lokalitäten herstammende Arten, die nicht anders zu verschaffen sind, anzubieten. Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Bernsiein-Insekiten. Eine Sammiung von ca. 50 Stück Bernsteinstücken mit Einschlüssen von 1 bis mehreren Insekten, hauptsächlich Dipteren, aber auch Ooleo- pteren, Hymenopteren, Larven von Coleopteren, Spinnen etc. enthaltend, & 25 Mark. Alpine Lepidopteren. Wir haben zu den gewöhnlichen Katalogspreisen eine grössere Anzahl alpiner Lepidopteren abzugeben, vornehmlich die seltenen Lycaena Lyeidas und Erebia Huateskii. Spinnen, Milben, Skorpione und Kruster. Die grösseren Arten sind in Spiritus conservirt, die kleineren werden als mikroskopische Präparate abgegeben. Ansichtssendungen werden zu jeder Zeit gerne gemacht. Lädirte Exemplare mit entsprechendem Rabatt. Selenocosmia javanensis 2 M., Trombidium tinetorium 0,40—0,60 M. Ausserdem eine Anzahl von parasitischen Milben zu 0,80—1,50 M. Ixodes nov. spee. von Bradypus cucalliger 1,00 M., Heterometrus reticu- latus Java 3,00. M., Heterometrus Roeselii Goldküste 4,00 M., Ruthus leptochirus Jerusalem 1,50 M., Scorpio europaeus Italien 1,00 M., mikrosk. Präparate von Bopyrus Nikae und Palaemonis mit deren Männchen 1,50 M., ohne Männchen 1,00 M., Gammarus pulex 0,20 M., Idothea linearis 0,60 M., Anthura sp. 0,60 M., Gecrops Latreillei, sehr gross mit Eiersäcken, 3,00M.., kleiner 2,00 M., ganz klein 1,00 M, Philichthys xiphiae, gross, 2,00 M., klein 1,00 M., dazu gehörendes Männchen 2,00 M., Sacculina spec. v. Galathea squamifera und v. Seyllarus latus je 1,00 M., Nebalia spec. Mittelmeer 0,80 M., Caprelliden diverse Species der Gattungen Proto und Caprella 0,80—1,00 M., Chondraeanthus v. Thunfische‘ (sehr schön) 2,00 M. Ausser obigen verschiedene Arten von Mallophagen und Puli- ciden in guten mikr. Präparaten & 0,80—1,00 M. Insekten-Sammlungen. Zusammenstellungen von 100 Arten Öoleopteren 10 M., 100 A. He- mipteren 10 M., 70 A. Hymenopteren 10 M., 50 Lepidopteren 10 M., Odonaten nach Katalog. Dr. Haller & Co. 7 Anatomische Präparate und Embryonen. Eine Anzahl anatomischer Präparate, sowohl Trockenpräparate wie in Spiritus, sind abzugeben. Wir heben hervor: Zootoca vivipara, Gebäreidechse; Blindschleiche; Frosch; Weinbergsschnecke; Hauskatze; wildes Kaninchen ete. \ Wir lenken besonders auf die Trockenpräparate (3—5 M.) die Auf- merksamkeit, weil diese billiger, handlicher und zum Studium bequemer sind, event. behufs Weiteruntersuchung auch von neuem aufgeweicht werden können, :Wir geben sie — die einzelnen Theile mit Wasserfarben bemalt — mit 50 Pf. mehr ab. n Embiy nen von Hausratte, Maulwurf, Kaninchen in verschiedenen tadien. Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Coleopteren aus Texas, von J. Boll gesammelt, geben wir in Centurien und einzeln zu billigen Preisen ab. Australische und afrikanische Buprestiden und Cetonien; Cieindelen von den Sundainseln und Philippinen, desgl. viele andere Coleopteren daher, Eine Colleetion exot. Chrysomeliden billigst; desgl, eine Ooll. exot. Lampyriden; eine grosse Zahl vielfach unbestimmter Copriden. Hymenopteren aus Texas, von J. Boll gesammelt, 500 Stück, meist unbestimmt, 120 M. inel. Ver- packung. Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Der junge Naturforscher. Zeitschrift | zur Förderung der Kenntnisse der Naturwissenschaften bei der Jugend und im Volk. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Jährlich erscheinen 12 Hefte. Abonnement 7,50 M. für das Jahr. Zu beziehen durch die Post oder die Buchhandlungen und direct unter Kreuzband durch die Expedition in Putbus auf Rügeu. Die erste Nummer ist erschienen und durch alle Buchhandlungen oder durch die Expedition zu beziehen. Systematische Anleitung der Jugend zum Sammeln und Beob- achten, systematische Anweisung über die einzelnen Gebiete der Natur- wissenschaften mit Hülfe zahlreicher Illustrationen, streng wis- senschaftliche und unterhaltende Mittheilungen in jeder Nummer, Bücher- schau etc. Für das Studium der Jugend besonders empfohlen, für Jeden, der nieht Naturforscher von Fach, von Interesse. a Probenummern, soweit der Vorrath reicht, gratis durch alle Buchhandlungen. Druck von Herreke & Lebeling in Stettin. EA VIII Jahrgang 1882. 28 7. ET TT E | | Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. | Die Entomologischen Nachriehten erscheinen am 1. und 15. ! jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark | (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direct durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei | der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) 8 Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. | des vorigen. | Heft X VI. June =? Inhalt von No. 16. Seite Baron von Osten-Sacken’s Chaetotaxie der earder Sitte ae ı Emil Hallama, Sammelbericht . . . . ER 11 RBB NDE N a rl Yan ar ea eat I. Nekrolog . 231 | Ueber die Unempfindlichkeit d der rskihe hrven‘ gegen üble Gerüche. . . 232 Apidae Europaeae. . 232 Tagesordnung der 55. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Eisenach . 233 Rückschritte in der Blumentüchtigkeit “durch Verlust der Flügel und durch Zersplitterung der Nahrungserwerbs- Thätigkeit auf verschiedenartige Bezugsquellen. . . 233 Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. “Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das sanze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach ; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca. 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. Unterzeichneter ist beauftragt, die Sammlung des verstorbenen Lehrers E. Schreck, enthaltend europäische Lepidopteren, 1804 Arten in 4000 Exemplaren (darunter 346, Arten Mierol.) Coleopteren (viele Exoten, C. giganteus, Golofa, Strategus, Maerotondia), 1800 Arten in 4000 Exemplaren, Lepidopteren (Exoten) 200 Arten Hymenopteren, Dipteren, Orthopteren, Libellen, Hemipteren (geordnet und bestimmtin 1 Schrank mit 32 Glaskästen und 11 einzelnen Glaskästen) und eine Schnecken- sammlung zu verkaufen. Eingehen- dere Verzeichnisse auf Wunsch france. Gustav Merseburger, Zeulenroda i. Th. J. 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Jährliches Abonnement (inel. Doppel-Nr. und Porto) 6 Shillings, pränum. an WEST, NEWMAN & Co.,54, Hatton Garden, London £.C., Simpkins, Marshall & Co., Stationers’ Hall Court. Ernst Heyne, in Leipzig, Hospitalstrasse 19, hält ausgedehntes Lager europäischer u. exotischer Schmet- terlinge, sowie aller zum Insekten- fang und zur Raupenzucht nöthigen Utensilien, auch von Schränken. Preisverzeichnisse gratis u. franeo. Auch Coleopteren-Sammler wer- den umMittheilung ihrer Adresse ge- beten, Jedwede ins entomologische Fach schlagende Literatur wird prompt besorgt. 15. August. Entomol. Nachrichten. No. 16. 219 Baron von Osten-Sacken’s Chaetotaxie der Dipteren. In den „Verhandlungen der zool. bot. Ges. Wien, XXXII, p. 8 fi.“ ist ein Bericht des Herrn Prof, Mik über Baron von ÖOsten-Sacken’s Abhandlung ‚An essay of comparative Chaetotaxy, or the arrangement of characteristic bristles of Diptera“ abgedruckt, der nach unserer Ansicht die weiteste Verbreitung verdient, weil er die Bestimmung der Dipteren in ganz neue — und wahrscheinlich bald allgemein ange- nommene — Bahnen lenkt. Wir reproduciren deshalb den Artikel unter der Voraussetzung, dass der Mehrzahl unserer Leser die „Verhandl.“ nicht zu Gebote stehen. Prof. Mik sagt: „Mir liegt eine Arbeit unseres verehrten Mitgliedes des Herrn Baron Osten-Sacken vor, welche in englischer Sprache in den Mittheilungen des Münchener Entomolog. Vereines, Jahrg. 1831 kürzlich erschienen ist, und ich glaube, dass ich der geehrten Versammlung nicht ungelegen komme, wenn ich über diese zunächst speciell dipterologisch-morpho- logische Arbeit referire, da sie einerseits für jeden Ento- mologen, dann aber auch für den Anhänger der Anpassungs- theorie von grossem Interesse ist. Die Arbeit führt den Titel: „Versuch einer vergleichenden Chätotaxie, oder die Anordnung charakteristischer Borsten bei den Dipteren“, Zur Erklärung dieses Titels füge ich hinzu, dass unter den zweiflügeligen Insecten eine grosse Zahl von Arten existirt, deren Körper mit einem gleichmässigen, bald längeren, bald kürzeren Tomente bedeckt ist, das manchmal auch mikrosko- pisch sein kann, dass es hinwieder Arten in noch grösserer Zahl giebt, welche ausser diesem gleichmässigen kürzeren Haarkleide einzelne längere, mitunter sehr starke Borsten besitzen. Es sind dies jene Borsten, welche man mit dem Terminus ‚„Macrochäten“ bezeichnet. Hiernach ist der Titel der Arbeit gerechtfertigt und könnte das Wort Chätotaxie am besten mit „Anordnung der Macrochäten“ übersetzt werden. Es ist jedenfalls merkwürdig, dass diese Macro- chäten allen Gliedern einer Familie fast ausnahmslos eigen sind oder fast ausnahmslos fehlen, und dass sie, wenn sie vorhanden, eine gewisse Gesetzmässigkeit in ihrer Stellung und Anordnung aufweisen. Aber ebenso bemerkenswerth ist es, dass diese Gesetzmässigkeit den meisten Autoren entgangen ist, und dass sie dieselbe daher in ihren Art- und Gattungsdiagnosen gar nicht oder nur zufällig zur Gattung brachten, Am frühesten ist noch die Stellung der % 290. 1882. Entomol. Nachrichten. No. 16. Macrochäten am Dipterenkopfe und -Abdomen berücksichtigt worden, jene am Thorax und an den Beinen ist fast gänz- lich vernachlässigt geblieben. Zum ersten Male hat H. Loew in seiner Abhandlung über schlesische Helomyziden im Jahre 1859 die Macrochäten des Thorax für die Systematik der Gattungen und Arten benützt, ohne im Allgemeinen eigene Termini für die constant wiederkehrenden einzelnen Borsten zu gebrauchen; gute Dienste leistete ihm die Thoracalbe- borstung auch bei der Charakterisirung der Ortaliden (Zeit- schrift f. d. gesammte Naturw. 1868). Zunächst habe ich im Jahre 1873 bei Gelegenheit der Aufstellung eines neuen Dolichopodiden-Genus (Sphyrotarsus) in unseren Schriften auf die Wichtigkeit der Macrochäten auch bei dieser Familie‘ aufmerksam gemacht, namentlich aber auf die Beborstung der Beine. Kowarz folgte meinen Auseinandersetzungen in seiner Monographie der Medeterus-Arten (in unseren Schriften, Jahrg. 1877). In meinen „Dipterologischen Untersuchungen‘ (1878) habe ich bei Gelegenheit der Charakterisirung mehrerer Dolichopodiden-Genera bereits gewissermassen den Anfang zu einer vergleichenden Chätotaxie am Thorax und an den Beinen der Dipteren gegeben, indem ich hier bestimmte Termini für einige regelmässig wiederkehrende Borsten auf- stellte, welche Benennungen, nebenbei gesagt, von Osten- Sacken auch in seiner Arbeit im: Wesentlichen beibehalten wurden. Wie wichtig ich die Thoracalbeborstung der Dip- teren für die Systematik und für die Feststellung der Arten halte, zeigte ich in meiner Schrift über das Präpariren der Dipteren (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. 1880), in welcher ich besonders hervorhob, dass beim Spiessen der Dipteren vor Allem darauf Bedacht genommen werden muss, den Thoraxrücken möglichst unversehrt zu erhalten. Damals habe ich auch die Ueberzeugung ausgesprochen, dass man die schwierige Gruppe der Anthomyziden erst dann wird gut kennen lernen, bis man die Thoracalbeborstung dieser Thiere gehörig berücksichtigt haben wird. Als nächste Veranlassung zu seiner „Chätotaxie“ giebt Östen-Sacken die Bearbeitung südostasiatischer Dipteren an, welche er kürzlich vollendete und welche in den Schriften der Berliner entom. Gesellsch. demnächst erscheinen wird. Osten-Sacken schreibt selbst: „Ich bin überzeugt, dass ich in dem Studium der borstentragenden Dipteren nicht mit Erfolg fortschreiten könnte, wenn ich nicht einen Versuch einer vergleichenden Chätotaxie anstellen würde.“ Es war dem Verfasser der Chätotaxie vorzüglich darum zu thun, 15. August. Entomol. Nachrichten. No. 16. 221 die Norm der Beborstung des Dipterenkörpers zu verfolgen und sie für seine Zwecke zurecht zu legen, und, ohne dass ich mich hier in eine Kritik der Arbeit einlassen möchte, muss ich sagen, dass ihm sein Vorhaben vollkommen ge- lungen ist. Auch muss ich erwähnen, dass wir in der vor- liegenden Arbeit nicht etwa eine vergleichend anatomische Studie des wichtigsten borstentragenden Körpertheiles, näm- lich des Thorax aller Insectenordnungen, suchen dürfen, da der Verfasser ja nur die Dipteren im Auge hatte und es ihm nur darum zu thun war, einem besonderen Zwecke Ge- nüge zu leisten. Osten-Sacken hielt sich bei der Deutung der Theile des Dipterenkörpers im Allgemeinen an die Nomen- clatur Loew’s (Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. L); dort wo sie nicht ausreichte, schuf er sich neue Namen, und man wird ihm keinen Vorwurf machen können, dass er schon vorhandene Benennungen anderer Autoren umging: er hat sich da nur als ein wahrlich geschickter Diplomat erwiesen, dass er jenen Hindernissen auszuweichen wusste, welche ihn viel zu weit von dem vorgesteckten Ziele, von der Be- arbeitung seiner Exoten nämlich, abgelenkt hätten. Ist man denn bis heute eigentlich im Klaren, was Meso- und was Metathorax etc. der Dipteren sei? Diesen Zweifeln begegnete Osten-Sacken einfach durch eine zum Theile neue Termino- logie, eine Terminologie, die sich Jeder leicht merken kann und die schon deshalb sich als brauchbar ergeben wird, weil sie ja der Verfasser selbst praktisch anwenden musste, Die Borsten erhielten gleichfalls eigene Namen, und wenn wir 25 neuen Ausdrücken für die Bezeichnung der Borsten begegnen, so darf uns das nicht abschrecken, tritt uns ja doch ein förmlicher Wald von Borsten an manchem Dipteren- körper entgegen, ich erinnere z. B. an gewisse Tachininen, und es ist das Verdienst Osten-Sacken’s, in dieses schein- bare Chaos Ordnung gebracht zu haben. Jedem, der die Chätotaxie Osten-Sacken’s aufmerksam durchstudirt hat, wird auch die scheinbar verworrenste Beborstung des Dip- terenkörpers klar werden. Die Namen, welche der Ver- fasser gewählt, sind gewissermassen topographische; sie sind eben von jenen Körpertheilen hergenommen, auf welchen die Borsten stehen. Östen-Sacken unterscheidet beborstete und borstenlose oder borstenarme Fliegen (Diptera chaetophora und eremo- chaeta). Unter den Orthorhaphen bilden die Eremochaeta, unter den Cyclorhaphen die Chaetophora die Regel. Bevor sich der Verfasser zur eigentlichen Chätotaxie wendet, be- 222 1882. Entomol. Nachrichten. No. 16. spricht er die Bedeutung der Macrochäten und bringt die An- oder Abwesenheit derselben mit anderen Eigenschaften in harmonischen Zusammenhang. Weitläufiger hierüber spricht er sich in einem für die „Wiener entomolog. Zeitung‘‘ be- stimmten, und mir jetzt schon vorliegenden Manuscripte aus, woraus ich Folgendes kurz mittheilen will: „Die vor- wiegend borstenlosen Dipteren haben im männlichen Ge- schlechte meistentheils zusammenstosserde Augen (Diptera holoptica); nun sind aber eremochaeta und holoptica vor- wiegend Luftthiere (z. B. Syrphidae, Tabanidae, Bombylidae), welche sich hauptsächlich der Flügel bedienen, der Beine aber nur zur Ruhe. Die borstentragenden Dipteren hin- gegen, welche zugleich im männlichen Geschlechte meist nicht zusammeustossende Augen haben, bedienen sich ihrer Beine ebensoviel, manche sogar mehr als ihrer Flügel (Mus- ciden, Phoriden, Dolichopodiden, Asiliden.. Das Fussvolk unter den Fliegen bedarf der Macrochäten zur Orientirung, weil es mit Gegenständen in nähere Berührung kommt; es klettert im Grase herum, läuft auf Blättern und Blumen, greift die Beute. Die Luftfliege hat einen weiteren Horizont und braucht die Augen, besonders das Männchen, um das andere Geschlecht zu erspähen.“ Zunächst stellt Osten-Sacken die Terminologie für die Theile des Thorax fest; sie bezieht sich besonders auf cyclorhaphe Dipteren, man wird sie aber auch mehr oder we- niger auf die Orthorhaphen anwenden können. ]. Theile des Thorax. A. Näthe (Suturae). 1. Dorsopleuralnaht; ich möchte sie richtiger Sutura notopleuralis nennen. Sie verläuft von den Schultern zur Flügelwurzel und trennt den Rücken von den Pleuren. 2. Sutura sternopleuralis, eine horizontale Naht, welche unterhalb und parallel der vorigen verläuft; sie trennt die Mesopleura von dem Mesosternum. 3. Sutura mesopleuralis, geht von der Flügelwurzel ab- wärts, und trennt die Mesopleura von der Pteropleura. B. Theile der Pleuren (Thoraxzseiten). a) Mesopleura, ein Querstück gelegen vor der Flügel- wurzel und zwischen der Naht 1 und 2. b) Pteropleura, unter der Insertion des Flügels und hinter der Naht 3. 15. August. Entomol. Nachrichten. No. 16. 2923 c) Sternopleura, d. i. ein Stück des Mesosternum, welches in Folge seiner Lage einen Theil der Thoraxseite ausmacht. Es liegt unter der Naht 2. d) Hypopleura, über den zwei hinteren Hüften, e) Metapleura, ein schwielenartiges Stück zwischen dem Metanotum, zwischen der Pteropleura, Flügelwurzel und dem Schwinger und über der Hypopleura. C. Bezeichnungen für andere Thoraxtheile.*) Der Schildchensteg (seutellar bridge)**), eine kleine Leiste jederseits des Schildchens, welches das letztere mit dem Mesonotum verbindet. Die Präsutural-Depression, ein meist dreieckiger Ein- druck, begrenzt von der Quernaht des Mesothorax (allge- meine Auffassung) und von der Notopleural-Sutur. Der Präalar- und Postalar-Callus, mehr oder weniger deutliche, beulenförmige Anschwellungen des Thoraxrückens, jene hinter der Quernaht und vor der Flügelwurzel, diese zwischen der Flügelwurzel und dem Schildchen gelegen. Die Supraalargrube (cavitas supraalaris), eine Grube am Mesothorax, knapp über der Fiügelwurzel; längs des inneren Randes dieser Grube stehen charakteristische Borsten. Sie ist in einen vorderen und hinteren Theil durch ein kleines Bändchen (frenum alare) getheilt, welches gegen die Flügelwurzel zuläuft. | II. Die Terminologie der Borsten. Der Verfasser schiekt Folgendes voraus: Er ging bei dem Studium der Chätotaxie von jenen Familien aus, welche die einfachsten Verhältnisse der Beborstung aufweisen, so namentlich die Acalyptraten; es lassen sich darauf compli- cirtere Fälle ohne Schwierigkeit zurückführen. — Seitliche Borsten am Kopfe und am Thorax werden so gezählt, dass man nur immer eine Seite der betrefienden Körpertheile in Betracht zieht, z. B. 2 Frontoorbitalborsten heisst, dass deren 2 auf jeder Seite des Kopfes stehen, dass also 4 solcher Borsten im Ganzen vorhanden sind. Mittelständige Borsten hingegen werden nach Paaren aufgezählt, z. B. ein inneres und ein äusseres Paar von Scheitelborsten. — Bei *) Man wird diese Theile ganz gut an dem Thorax einer Sarco- phaga oder eines Tabanus studiren können, **) Da Osten-Sacken keine lateinischen Termini giebt, könnte man diesen Theil jugum scutellare nennen. Die übrigen Termini ergeben sich aus den englischen Benennungen. NDR TEN EL FRISTEN NE EIN TAULNEE a) er 224 1882. Entomol, Nachriehten. No. 16. den Borsten des Abdomens bedarf es keiner besonderen Terminologie: Der Verfasser unterscheidet (mit Rondani) nur Marginal- und Discalborsten, welche Benennungen sich auf die Stellung der Borsten nächst dem Hinterrande oder auf der Scheibe der Segmente beziehen. — In Bezug auf die Beborstung der Beine hält sich Osten-Sacken nach meiner (in den Dipterol. Untersuch. Wien 1878, p. 3, nota aufgestellten Regel. — In den drei folgenden Abschnitten A, B, C wird nun die Beborstung des Kopfes und des Thorax abgehandelt A. Die Borsten des Kopfes. Die Scheitelborsten (setae verticales), und zwar ein äusseres und ein inneres Paar, mehr oder weniger hinter den oberen Innerecken der Augen eingefügt. Sie sind ent- weder aufrecht, oder das innere Paar convergirt, das äussere divergirt. Essind dieam constantesten vorkommenden Borsten. | Das Postverticalpaar (setae postverticales) auf der Mitte des oberen Hinterkopftheiles, Sie sind oft klein, sehr deut- lich sind sie bei Tetanocera. Das Ocellarpaar, immer divergirend und nach vorn ge- richtet; fehlt zuweilen. Die Frontoorbitalborsten *), an den Stirnseiten unmittel- bar unter den Scheitelborsten. Manchmal fehlen sie; sonst sind nur jederseits eine oder zwei, und diese untereinander- stehend, vorhanden. Bei den Ortaliden stehen sie meist sehr hoch an der Stirn, bei Tetanocera, Sapromyza etc. reichen sie tiefer. | Die unteren Frontoorbitalborsten nehmen den unteren Theil der Stirn (über den Fühlern) längs der Orbiten ein. Sie stehen gewöhnlich ausser der Linie der Frontoorbital- borsten, und zwar z. B. bei den Trypeten näher den Orbiten, bei den Scatophagen etwas weiter entfernt. **) Die sogenannten Knebelborsten (richtiger Mundborsten) (vibrissae), eine Borste jederseits am unteren Ende der Gesichtsleisten (facialia), d. i. jener Vorsprünge, welche den Clypeus von den Wangen trennen. Oft ist diese Borste von einigen anderen, schwächeren oder kleineren begleitet. Sie fehlen z, B. den Trypetiden und Ortaliden. *) Unter orbitae frontales versteht Osten-Sacken den Zwischenraum zwischen der Stirnstrieme und den Augen. Er identifieirt sie mit den Mr angeuseheitslnliten (Brauer, Die Zweiflügler des kaiserl. Museums in Wien, I. 1880), was aber nicht für alle Fälle angeht. **) Sehr leicht wird man bei den Trypetinen die beiden Arten Fron- talborsten unterscheiden können, wo die Wangenscheitelplatten, die Träger der F'rontoorbitalborsten, chitinisirt sind. 15. August. Entomol. Nachrichten. No. 16. 225 Die Facialborsten, je eine Reihe, über der Vibrissa, auf den Gesichtsleisten bildend; besonders bei Tachinarien; bei Acalyptraten selten, so z. B. kommen sie bei Ephydriniden vor. Noch werden einige charakteristische Borsten namhaft gemacht, welche öfters nur gewissen Arten einer Gattung zukommen. / | Die Occipitoorbitalborste, bei einigen Ortaliden, eingefügt an der hinteren Augenorbita (Schläfe); daselbst die Cilien der hinteren Orbiten (ciliae postoculares), z. B. bei den Dolichopodiden, ähnliche Borsten bei den Asiliden und Ca- lyptraten. Oefters sind sie stoppelförmig. — Die Genalborsten (Wangenborsten) auf den Wangen nahe der unteren Augen- ecke, z. B. bei Echinomyia. B. Borsten des Thoraxrückens. Der Verfasser theilt den Thoraxrücken in drei Regionen: 1. Die Dorsohumeral-Region (I) an den Seiten von den Schultern bis zur Quernaht; 2 die Dorsoalar-Region (II) beiderseits zwischen der Quernaht und der Flügelwurzel ; 3. die Dorsocentral-Region (III) der mittlere Theil des Thorax- rückens vom Vorderende des Mesothorax bis zum Schildchen. Die Grenzen dieser Theile sind theils durch Nähte, theils durch innere Muskelzüge begründet, I. Dorsohumeral-Region. Die Humeralborsten auf der Humeralschwiele. Die Posthumeralborsten*) meist zwei Borsten jederseits unmittelbar über der Notopleuralnaht zwischen dem Humeral- Callus und der Flügelwurzel. (Sie bilden die äusserste Reihe von Borsten in der Region I.) Die Präsuturalborste, unmittelbar vor der Quernaht des Thorax über der Präsutural-Depression jederseits. Fehlt den Ortaliden, findet sich bei den meisten Trypetiden, Sapro- myziden, Sciomyziden. Die Asiliden besitzen zwei bis mehr sehr charakteristische Präsuturalborsten. Die Acalyptera haben nach Ausspruch des Verfassers keine anderen Borsten in der I. Region. Die Intrahumeralborsten sind den Dipteris calyptratis eigen; es sind meist zwei, manchmal auch mehrere Borsten, welche zwischen der äusseren Dorsocentral-Borstenreihe (vide Region III.) einerseits und zwischen dem Humeral-Oallus und der Präsutural-Depression anderseits eingefügt sind. *) Verschieden davon sind meine Posthumeralbörstchen (Mik, Verh. d. k. k, zool.-botan. Ges., Wien 1380, p. 350, Zeile 4 von oben). 996 1882. Eintomol. Nachrichten, No, 16. II. Dorsoalar-Region. Die Supraalarborsten, gewöhnlich drei an der Zahl; die eine ist auf dem Postalar-Callus (oft undeutlich bei den Ortaliden), sehr nahe dem Schildchensteg und gewöhnlich in einer Linie mit den Präscutellarborsten (conf. Region II.) inserirt; die zweite steht vor der ersten genau an der Spitze des Alar-Frenums; die dritte steht vor der zweiten an dem Rande des Vordertheiles der Supraalargrube. Diese Borsten bilden keine gerade Reihe; ihre Basen bilden ein Dreieck. Eine vierte Supraalarborste findet sich charakteristisch bei den Örtalinen, einer Gruppe der Ortaliden; sie steht hinter der sogenannten Mesothoracal-Quernaht und über der hinteren Posthumeralborste. Die Diptera calyptrata haben öfters eine Reihe von mehr als drei Supraalarborsten. Auch bei den Asiliden bilden diese Borsten eine eigene Gruppe. Die Intraalarborsten finden sich bei den calyptraten Dipteren; sie bilden meist eine Längsreihe von 2—3 Borsten zwischen der Supraalargruppe und der äusseren Dorsocentral- Borstenreihe. II. Dorsocentral-Region. Die Dorsocentralborsten, zwei oder vier geordnete Reihen von Borsten auf dem Mittelfelde des Thoraxrückens. Bei den Ortaliden fehlen sie öfters. Das innere Reihenpaar bildet bei den Dolichopodiden die Acrostichalbörstchen (Mik). — Manchmal sind statt der Längsreihen dieser Borsten nur vier oder zwei in eine Querreihe gestellte Borsten vorhanden, welche vor dem Schildchen stehen und daher Präscutellar- borsten genannt werden (z. B. bei Ortaliden, Tetanocera etc.); manchmal (bei Trypeta) ist nur ein Paar solcher Präscu- tellarborsten vorhanden, während ein zweites mehr vorn und und weiter auseinanderstehend, die (fehlende) äussere Dorsal- reihe repräsentir. Die Präscutellarborsten sind immer zwischen den Scuttellarstegen eingefügt*). Unter Präscutellar- reihen versteht Osten-Sacken zwei kurze Längsreihen schwacher Borsten, welche öfters bei Asiliden vor dem Schildchen vorkommen. C. Borsten der Thoraxseiten. Die Prothoracalborste (,Borste über die Vorderhüfte‘‘ Lw.), je eine steife Borste am Prothorax. Die Ortalina (Lw.) *) Die Borste, welche gewöhnlich unmittelbar hinter dem Seutellar- Jugum vorkommt, gehört zur Dorsoalar-Region, und zwar ist es die hinterste Borste der Supraalargruppe. 15. August. Entomol. Nachrichten No. 16. ‚237 besitzen dieselbe; ebenso Cordylura, während sie bei Scato- phaga fehlt. Bei den Calyptraten finden sich meist mehrere Borsten daselbst. Ä Die Mesopleuralborsten stehen auf den Mesopleuren in dem Winkel, welcher durch die horizontale Notopleural- und durch die verticale Mesopleuralnaht gebildet wird. In der Gruppe der Ortalinen sind mehrere Borsten in eine Vertical- reihe gestellt, bei Scatophaga finden sich zwei Borsten, bei Dryomyza und Helomyza fehlen sie. Bei den Calyptraten bilden sie eine auffallende Reihe. Die Sternopleuralborsten auf den Sternopleuren. Bei den Ortalinen und Cephalinen (Lw.) steht eine solche Borste über den Mittelhüften, ebenso bei Scatophaga; bei Helomyza und Blepharoptera eine oder zwei, bei Sapromyza zwei, bei Dryomyza drei, bei Platistominen keine. Bei einigen An- thomyinen drei (eine vordere, zwei hintere), bei einigen Dexien und Tachinen drei (zwei vordere und eine hintere), bei Sarco- phaga drei (eine vordere, eine hintere und eine zwischen diesen). Die Pteropleuralborsten sind selten und meist schwer wahrzunehmen; Trypeta z. B. hat eine schwache Borste, ein- gefügt auf der Pteropleura unter der Flügelwurzel. Die Metapleuralborsten, besonders deutlich bei den Asili- den, wo sie eine fächerähnliche Reihe bilden. Die Hypopleuralborsten kommen nur bei einigen calyp- traten Dipteren vor, welche eine Reihe oder ein Büschel derselben aufweisen. Zum Schlusse wird die praktische Anwendung der Ter- minologie der Borsten an einigen Beispielen der wichtigsten grösseren Dipterengruppen oder Familien gegeben. So wird für die Diptera acalyptera als Beispiel Platy- parea poeciloptera hervorgehoben; an dieser Art ist im All- gemeinen die Chätotaxie der Trypetinen, mit Ausschluss der Dacinen, repräsentirt. In dem Schema bedeuten die eingeklammerten arabischen Ziffern die Anzahl der Borsten, die römischen Zahlen die Regionen am Thoraxrücken. „Kopf: Scheitelborsten, das äussere Paar kürzer als das innere; das Postvertical- und Ocellarpaar von mässiger Grösse; Frontoorbitalborsten schwach (2); untere Frontoorbitalbor- sten (3). — Thoraxrücken: I. Humerale (1), Posthumerale (2), Präsuturale (1). II. Supraalare (3). III. Ein Präscultel- larpaar; ein zweites Paar mehr vorn und weiter seitwärts stehend. — Pleura: Mesopleurale (2), Sternopleurale (1), Pteropleurale (2, sehr schwach). — Scutellum (4).“ 2983 .... 1882, Entomol. Nachrichten. No. 16. Im Gegensatz zu dieser ziemlich vollständigen Bebor- stung ist als Beispiel einer sehr unvollständigen: Psila fime- taria angeführt: ‚Kopf: Scheitelborsten, 2 Paare von mitt- ler Grösse; das Ocellarpaar sehr schwach, Postvertical- und Frontoorbitalborsten fehlend. — Thoraxrücken: I. Eine Präsuturale Il. Nur zwei Supraalaren, die eine hintere fehlt. III. Ein Präscultellarpaar (alle anderen Dorsalborsten fehlen). — Pleurae ohne Borsten. —- Scutellum; 2. Hierauf wird die Chätotaxie der Diptera calyptrata be- sprochen. Es würde mich zu weit führen, diese auch hier zu erörtern. Darnach folgen die Myopiden und hierauf von ‚den Othorhaphen die Familien der Dolichopodiden, Asiliden, Empiden, Bombyliden und Thereuiden. Ich will hier zum leichteren Verständnisse des Gesag- ten und zum Vergleiche nur einige von diesen Familien her- vorheben, | Be Dolichopodidae. ‚Nur ein Paar (das äussere) von Schei- telborsten; das Postverticalpaar ist so placirt, dass man es leicht für das innere Scheitelborstenpaar deuten könnte. Ocellarpaar sehr hoch am Scheitel, zwischen den Scheitel- borsten und sehr deutlich. Auf den hinteren Orbiten (Loew) stehen Cilien;*) Humeralborsten (1), posthumerale (2), einige Intrahumeralen (I), deutliche Supraalar- und Intraalarbor- sten (II). In der Dorsocentral-Region zwei äussere Reihen von Dorsocentralborsten; zwei (manchmal nur eine) Reihen von schwachen Börstchen repräsentiren die inneren Dorso- centralreihen, welche Professor Mik Acrostichalbörstchen ge- nannt hat. An den Pleuren, bei Dolichopus, eine charak- teristische Prothoracalborste.“‘**) | Asilidae. „Die Kopfborsten sind der zahlreichen Haare wegen undeutlich, Ein Paar Ocellarborsten und ein anderes Paar, unmittelbar dahinter, sind zuweilen zu unterscheiden. Eine Reihe von Occipitoorbitalborsten (welche oft stoppelartig sind); sie sind mit den Cilien an den hinteren Orbiten bei den Dolichopodiden homolog. Am Thorax (Leptogaster) eine oder mehrere Präsuturalborsten (I) charakteristisch; häufig Supraalarborsten am Postalar-Callus (II); und eine Zahl von Intraalarborsten (II). Oefters zwei Längsreihen von einigen kurzen Präscutellarborsten,. An den Fleuren manchmal einige Mesopleuralborsten (Laphria), welche oft schwer von den *) Sie werden sehr oft mit dem Namen Postoeular-Cilien bezeichnet. **) Bei Medeterus sind hier 2—-6 übereinanderstehende Borstenhaare (prothoracis setae Kowz. Verh. der k. k, zool.-botan. Ges. 1377, p. 41.) 15. August, Entomol. Nachrichten. No. 16. 229 Haaren zu unterscheiden sind; dann eine charakteristische fächerartige Reihe*) von Metapleuralborsten. Thereuidae. Bei den pelzhaarigen Thereua-Arten ge- staltet sich die Beobachtung der Borsten ebenso schwierig wie bei den behaarten Bombyliden; man muss daher kah- lere Formen untersuchen. Es zeigt sich da, dass sie die normalen Kopfborstenpaare nicht besitzen, ebenso fehlen Humeralborsten; eine Reihe von drei bis vier (ich fand auch fünf) Borsten müssen als Posthumeralborsten gedeutet werden. Ferner kommen zwei vordere Supraalarborsten (am Rande der vorderen Supraalargrube) und eine hintere (an der Postolarschwiele); ferner zwei Paare (manchmal ein Paar, wie auch ich mich überzeugt habe) von Praescutellarborsten, eines genau vor dem anderen; endlich vier Scutellarborsten. Ich glaube in vorstehenden Bemerkungen das Wesent- lichste der für die Systematik der Dipteren sehr wichtigen Arbeit**) Osten-Sacken’s mitgetheilt zu haben, so dass diese Mittheilungen jenen meiner Fachcollegen nicht unwillkommen sein werden, welche entweder die wenig verbreitete Schrift Osten-Sackens nicht einsehen können oder welche der eng- lischen Sprache nicht mächtig sind. Sammelbericht. Bei Beginn dieses Monats machte ich eine Excursion auf eine nur wenig bebaute Anhöhe, um mir eine Anzahl von Anisoplia cyathigera zu holen, welche hier im Gegen- satz zu A. Austriaca fast nur auf den Hügeln auf Triticum vulgare zu finden ist. Nachdem ich mein Ziel erreicht hatte, wendete ich meine Aufmerksamkeit einem nur spärlich bewachsenen Weideplatze zu und war nicht wenig erstaunt, unter den Steinen, namentlich aber unter den halb- und ganz trockenen Kuhfladen eine Menge Käfer vorzufinden, darunter, ab- strahirend von den auch sonst häufigen Scarabaeiden, Histeriden und Staphyliniden, viele kleine Carabiden (Feronia, Amara, Harpalus ete.), Byrrhi, Orthocerus, Crypticus, und viele Curculioniden (Cleonus, Hypera, Strophosomus, Sitones, *) Loew nennt diese Borstenreihe bei den Empiden z. B.: Haar- schirm (vor den Schwingern). **) Nach des Autors eigner Bemerkung ist diese Arbeit nur ein „approximativer keineswegs exhaustativer‘‘ Entwurf. 230 188% Entomol. Nachrichten. No. 16, Baris etc.) und Chrysomeliden (Ch. limbata, v. cer. v. Megerlei, Prasocuris etc.), gewiss eine bunte Gesellschaft, die wohl ‚ zumeist in Folge der Dürre nur nothgedrungen ihr Domicil unter Kuhfladen gewählt und selbe sogar den Steinen vor- gezogen hat, welchen Umstand ich darauf zurückführen möchte, dass letztere schon von Ameisen besetzt sind. Ausser Coleopteren wimmelte es mitunter auch von Hemipteren sowie von verschiedenen Larven. Der betreffende Fundplatz grenzt auf einer Seite, durch einige Felder ge- trennt, an einen Wald und auf einer andern Seite an einen Teich, der sich jedoch recht tief unter der Anhöhe aus- breitet. Der an denselben grenzende Waldsaum hatte sich mir im Frühjahr nicht minder dankbar für den Fang durch das Sieb erwiesen, Prossnitz, (Mähren) Juli 1832. Emil Hallama. Literatur. Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig. V. Bd. 3. Heft der neuen Folge. Danzig 1882. (Entomol. Inhalt). Bericht über die 4. Versammlung des westpreussischen botan. zool. Vereins zu Elbing, 1831, 18—120. Meist botan. Inhalts, Brischke, C.G. A,, die Ichneumoniden der Provinzen West- und Ostpreussen, Schluss: Braconidae, 121—139. Allge- meine Wirths-Tabelle 140—183. Id., die Pflanzen-Deformationen (Gallen) und ihre Erzeuger in Danzigs Umgebung, 185—199. Nunquam otiosus. Zoologische Mittheilungen von Dr. L. W. Schaufusz. Bd. I, p. 513—60. Ober- Blasewitz bei Dresden beim Herausgeber. Carabus Nordmanni Chaud. und Verwandte desselben, mono- graphisch bearbeitet vom Herausgeber, p. 513—27. Zoologische Ergebnisse von Excursionen auf den Ba- learen, III. Addenda und Fortsetzung. Coleoptera, 527—46. Darunter n. sp.: Dolicaon biguttulum v. hilaris Schauf.; Acritus balearicus Schauf.; Helioctamenus (n. gen. Bothry- deridarum) hippopotamus Schf.; Elaphocera Capdeboni Schf.; Isocerus balearicus (Will?); Xylophilus filicornis Schf.; Bury- 15. August. Entomol. Nachrichten. No. 16, 231 chirus (Dtiorrhynchus) Valdemosae Schf.; E, Miramarae Schf.; Peritelus tenuicornis Schf.; Bradycinetus (n. g.) Ig- natii Schf.; Brachycerus barbarus v. ramosus Sch.; Rhyti- dorrhinus modestus Schf.; Symbiotes minutus Schf.; Ambly- stomus maioricensis Schf. — Orthoptera, p. 547—48. N. sp.: Ectobius Ludovici Schf. — Crustacea, p. 548. Cypris glauca n. sp. — Isopoda, p. 549—50. N. sp.: Porcellio dis- color; P. moereus (?); Philoscia longicornis. — Neue Coleopteren-Arten und Varietäten, vom Heraus- geber; p. 552—56. Meist exotisch, aus Europa: Hoplia misella, Andalusien Lepyrus asperatus, Moldavia. Notizen zu Caraben, p. 556—58. Varietäten und Aberra- tionen. Hydroporus flavipes Ol- und Varietäten, p. 558—9, Synonyma, p. 560. Notizen zum Cas. Col. Europ. Stein & Weise Bd. 2, p. 560. r Schmidt-Göbel Prof. Dr. H. M., der Rebenstecher (Rhynchites alni Müll. betuleti F.), sein Leben und Treiben und seine Vertilgung. Wien, 1882, 74 8. Ausführliche Biologie des Thieres nebst Angabe der Vertilgungsmittel und Besprechung der früheren Arbeiten über dasselbe. Nekrolog. Philipp Albert de Rougemont, geb. 17. April 1850 in St. Aubin, starb am 27. Mai 1881 in Neuchätel als Prof. der Zoologie an der dortigen Akademie. Er war ein eifriger Arbeiter auf dem gesammten Gebiete der Zoologie und suchte seine Kenntnisse wie seine Sammlungen durch mannig- fache Sammelreisen z. B. nach Island, nach Norwegen und Lappland, nach Italien zu erweitern. Auf dem Gebiete der Entomologie rühren zwei bedeutende Arbeiten von ihm her: Helicopsyche sperata Mc. Lachlan und Observations sur V’organe de’tonant du Brachinus crepitans (beide im Bull. Neuchätel 1879). In seinem Nachlasse fanden sich noch vier unveröffentlichte Arbeiten über Helicopsyche Shuttle- worthi Bremi, über Tenthrediniden, Larven derselben und über Parnassius Apollo und P, Mnemosynle, 232 1882, Entomol, Naehrichten. No. 16. Ueber die Unempfindlichkeit der Eristalis-Larven v gegen üble Gerüche berichtet Dr. Julius Nathan im Kosmos VI, 4, p. 29. Durch einen Versuch Darwin’s angeregt, versuchte er in der- selben Weise, wie es ihm bei Schmetterlingsraupen gelungen, auch die Larven von Eristalis tenax zu betäuben. Diese aber zeigten für geringere Quantitäten von Chloroform keine Empfindung; erst als Dr. N. eine Quantität nahm, die zur Betäubung eines Kindes vollkommen ausgereicht hätte, und die Larve in diese Flüssigkeit legte, erzielte er nach länge- rer Zeit ein Einstellen der Bewegungen bei dem Thier. Er schliesst daraus, dass die Eristalis- (Schwammfliegen-) Larven, die sich in stinkenden Gewässern aufhalten, gegen stark- riechende Stoffe nur wenig empfindlich sind. Apidae Europaeae. Apidae Europaeae (die Bienen Europa’s) per Genera, Species et Varietates dispositae atque descriptae a Dr. H. L. Otto Schmiedeknecht ist der Titel eines Werkes, das die Species des Hymenopteres d’Europe von Ed. Andre ergänzen und dadurch dies Werk zu einem schnelleren Ende führen soll e. Das Unternehmen ist dankenswerth; für eine oder auch für zwei Kräfte (der Bruder des Hrn. Andre hat einen Theil der Bearbeituug übernommen) ist das Werk dennoch immer zu umfangreich, um den Subscribenten nicht durch die lange Dauer des Erscheinens zu ermüden. Es war also wünschenswerth, dass sich an der Bearbeitung der Hymeno- pteren mehrere Kräfte betheiligten, gerade so wie sich eine Anzahl Arbeiter in die Beschreibung der Käfer Europas ge- theilt haben. Von dem Schmiedeknecht’schen Werke, das in vierteljährlichen Lieferungen von 5 Bogen Text und 3 Tafeln zum Preise von 14 Mark jährlich erscheint (zu be- ziehen vom Verfasser in Gumperda bei Xahla, Sachsen-Al- tenburg) sind 2 Lieferungen ausgegeben, von denen die erste nach allgemeiner Einleitung den Anfang des Genus Nomada (Conspectus specierum; descriptiones specierum) enthält, die zweite eine Einleitung in die Familie der Apidae, eine Ueber- sicht über die Sectionen und Genera und die Fortsetzung der Beschreibung der Nomada- Arten bringt. Die doppelte Paginirung wäre schärfer durch römische und indische Zif- fern geschieden. 15. August. Entomol. Nachrichten. No. 16. 233 Tagesordnung der 55. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Eisenach. Sonntag, den 17. September, Abends 7 Uhr: Zusammen- kunft im „Tivoli“. Montag, den 18. September, Vormittags 9 Uhr: Erste allgemeine Versammlung im Theater. 1. Eröffnung der Ver- sammlung durch den ersten Geschäftsführer Dr. Matthes. 2. Begrüssung von Seiten der Behörden, 3. Wahl des Ortes für die 56. Versammlung. 4, Geh. Hofrath Haeckel-Jena: „Ueber die Naturanschauung von Darwin, Göthe und Lamark. 5. Sanitätsrath Dr. Barnim- Wilheimi-Swinemünde: „Ueber den Eisenacher Arzt Christian Franz Paullini“. Nachmittags: Constituirung der einzelnen Sektionen in ihren Localitäten. Wahl der Vorsitzenden etc. Dienstag, den 19. September, Vormittags 9 Uhr: Sek- tions-Sitzungen. Nachmittags 3 Uhr: Desgl. Mittwoch, den 20. September, Vormittags 9 Uhr: Sek- tions-Sitzungen. Nachmittags 3 Uhr: Desgl. Donnerstag, den 21. September, Vormittags 9 Uhr: Allgemeine Versammlung. 1. Prof. Rehmke: Physiologie und Kantianismus. 2. Prof. vv. Bergmann-Würzburg: „Ueber die gegenwärtigen Verbandmethoden und ihre Stellung zur Antiseptik. 3. Director der Wetterwarte Dr. Assmann- Magdeburg. (Thema vorbehalten.) Freitag, den 22. September: Fahrt nach Kissingen. Be- grüssung am Bahnhofe und festlicher Empfang im Conver- sationssaale. Besichtigung der Trinkquellen. Soolsprudel im Bade-Etablissement. Abends: Beleuchtung des Kur- gartens, Reunion im Casino des Actienbades. Geschäftsführer sind: Dr. Matthes, Dr. Wedemann, Rückschritte in der Blumentüchtigkeit durch Verlust der Flügel und durch Zersplitterung der Nahrungserwerbs-Thätigkeit auf verschiedenartige Bezugsquellen. (Ameisen.) Die Familie der Grabwespen scheint der gemeinsame Ausgangspunkt der übrigen höhlengrabenden Hymenopteren- familien gewesen zu sein, der Ameisen, der Faltenwespen oder eigentlichen Wespen und der Blumenwespen oder Bienen. Auf dem Gipfel ihrer Entwickelung sind alle drei zur Staaten- bildung gelangt und schon dadurch weit über die Grabwespen hinaus fortgeschritten. OA ARTE 234 1882. Entomol. Nachrichten. No. 16, Von den Ameisen kennen wir, abgesehen von vereinzelten Arten, die sich als Gäste in den Nestern anderer vorfinden, nur staatenbildende mit zur Paarungszeit geflügelten Männ- chen und Weibchen und stets fHlügellosen Arbeitern (ver- kümmerten Weibchen). Mutilla und verwandte Grabwespen- gattungen mit geflügelten Männchen und flügellosen Weib- chen schliessen sich aber, wie schon Latreille mit Recht be- tont hat, so nahe an die Ameisen an, dass an dem engen verwandtschaftlichen Zusammenhang beider nicht gezweifelt werden kann. Zwischen die staatenbildenden Faltenwespen und die stammelterlichen Grabwespen schalten sich, die Kluft völlig ausfüllend, zahlreiche Geschlechter einzeln lebender Faltenwespen ein. Und noch viel mannigfaltigere Abstufungen einzeln lebender Bienen führen von den Grabwespen aufwärts bis zu den staatenbildenden Hummeln und Honigbienen. Von der Brutversorgungsweise ihrer Ahnen sind alle drei aus dem gemeinsamen Stamme der Grabwespen hervor- gegangenen Familien in eigenthümlicher Weise abgewichen, und je nach ihrer Richtung hat diese Abweichung hemmend oder fördernd auch auf die Blumentüchtigkeit der betreffen- den Wespen zurückgewirkt. Die Ameisen haben schon auf den niederen Entwicke- lungsstufen der Staatenbildung, die unsere einheimischen Arten zeigen *), die Gewohnheit, jeden einzelnen Nachkommen mit dem für die Entwickelungszeit ausreichenden Mund- vorrath in eine Zelle einzuschliessen, gänzlich aufgegeben. Sie betreiben die Jugenderziehung als Staatsangelegenheit im Grossen und Ganzen. Die dienende Gesellschaftsklasse hegt und pflegt die Maden, trägt sie nach Bedarf näher an die Sonne oder in tiefer gelegene Kammern und füttert sie mit dem aus näherer oder fernerer Umgegend herbeigeschlepp- ten Proviant, bis sie ausgewachsen sind und sich in seiden- artige Puppenhüllen einspinnen. Bestände dieser Proviant ausschliesslich oder wenigstens zum grössten Theile aus Blumennahrung, so hätte diese massenhafte Brutaufziehung wohl kaum verfehlen können, die Tüchtigkeit der Ameisen im Ausbeuten der Blumen (wenn auch deshalb noch nicht ihre Brauchbarkeit als Kreu- zungsvermittler) erheblich zu steigern. Die Ameisen greifen aber, um ihren hohen Nahrungsbedarf zu decken, zu den *) Von den höheren Anpassungsstufen der tropischen und subtropi- schen Zone, wie sie z. B. die Blattschneiderameisen und Raubameisen. Brasiliens und die Getreide bauenden Ameisen von Texas darbieten, sehen wir hier füglich ganz ab, Norddenisches Museum für Natnmwissenschaft Institut zur Erforschung der Ostsee. Dr. G. Haller & Co. Putbus a. Rügen. Unser von wissenschaftlichen Kräften geleitetes und von wissen- sehaftlichen Mitarbeitern unterstütztes, *) bereits jetzt mit ansehnlichen Vorräthen ausgestattetes Institut erbietet sich, an höhere Lehranstalten, Museen, Schulen und Gelehrte Sammlungen aus allen drei Reichen der Natur, Sammelapparate etc. zu liefern. Ausführliche Kataloge, die in Vorbereitung, theilweise auch bereits erschienen sind, werden nähere Auskunft ertheilen. . Speeiell weisen wir hin auf höchst sorgfältig ausgeführte anatomische und mikroskopische Präparate (unter letzterer Speecialität Milben und Parasiten), sowie auf die Apparate zur Ausrüstung von Mikroskopikern und Anatomen. Zugleich ermöglicht uns unsere Lage unweit des Strandes der Ostsee, ohne dass wir auf den Rang einer zoologischen Station Anspruch machen, den Naturforschern Studienobjeete aus der Ostsee, sowie unsere Ver- bindungen am Mittelmeer und an der Nordsee, Material aus jenen Meeren zu liefern. Eigene Apparate und besonders angelernte Fischer ermög- liehen uns den Fang. Von Apparaten führen wir folgende Sachen, die gegen Einsendung des Betrages oder gegen Nachnahme versandt werden: Insektenkasten 42/37 em. mit Glas- und Torfboden . . . 4,50 M. Dieselben ohne Glas- und Torfboden . . 2, 00>ME Insektenkasten 26/21 em. mit Glas- und Torfboden . 1,75 M. Dutzendpreis . . 18,00 M. Doppelkasten (in Buchformat, in Reralen "aufzustellen, be- sonders als Vorrathskasten für Insekten zu empfehlen, da sie die billigsten Kasten bei vollständig insektensicherem Verschlusse sind). Kleineres Format 33/27z/10'/, em. & et RR AO TME mit Rücken (buchartig) ° . » ... . ..... 450M. Dutzendpreis 48 M. und . . . 2 .2......51,00 M. Grosses Format 55/38/10, em. & 6,50 M. Diese Kasten sind sehr solide gearbeitet und vermeiden den Fehler der älteren Formen dieser Art: die zu geringe Dicke, bei der die Nadeln einander berührten; auch sind sie grösser. Sie sind mit Torf ausgelegt und mit weissem Papier ausgeklebt. Besonders reiche Vorräthe kann das grössere Format bergen. Torfplatten in verschiedenen Grössen und Stärken, pro Hundert zu 2,50, 3, 3,50, 6,70 und Pe 8,50 M. Etiketts für Sammlungen a) auf Sehreibpapier: 1 Blatt mit 144 Genus-Et. 0,10 M. 1 Blatt mit 207 Species-Et. - 010 M b) auf schönem weissen Carton: 1 Bl. mit 160 Genus-Et. 0,15 M. 1 Bl. mit 225 Species-Et. 0,15 M. Cartons zum Aufkleben kleiner Insekten: 4 Grössen auf 1 Blatt & Blatt ! 0,03 M. 10Blatt . . . 0,60 M. Je 1 Grösse auf 1 Blatt (grösseres Format), 3 Grössen & 0,10 M, 12 Blatt . 0,90 M, e) Mit dreieckiger Zeichnung, roth (leichterer Carton) 10Blatt 0,70 M. schwarz (stärk. Cart.) 12 Bl. 0,90 M (Forts. umstehend.) *) Mehrere Studenten der Zoologie machen diesen Sommer ihre Studien unter unserer Leitung, Um den Abnehmern die Wahl zu erleichtern, versenden wir 12 Probeblätter (2 von jeder Sorte) franco gegen Einsendung von 1,10 M. in Briefmarken. Auf Wunsch legen wir auch von den Etiketts für :Samm- lungen je 1 Probebogen bei (4 Bogen), und bitten für diese Probesendung 1,60 M. in Briefmarken einzusenden. Bestellungen auf Cartons werden auch schon bei 12 Blatt in verschiedenen Grössen auf Wunsch ausgeführt. Insektennadeln, Wiener und Berliner, zu den Bemobuban z Preisen. Spannzange . a Se ER 1 Pincetten von 0,50 M.bis . . . 2,00 Raupenschachteln aus Blech, 3 Stück in "einander passend 3,00 Käfersieb mit Beutel . . ; 3,00 Fangnetze (l-, 2- und Atheilig), die letzteren mit Messine- hülse und Schraube, zum een an einem Stock, von 1,50.Mopisr 2.0 5,00 Spannbretterin verschiedenen” Grössen von ‘0, 75 bis - 1,00. ' Auf Insektenschränke zu 6, 10 und mehr Kasten werden Bestellungen entgegen genommen. Solide Arbeit. Etiketts in gewünschten Grössen werden bei Bestellungen von 100 Blatt billigst geliefert, Preise den obigen ent- sprechend. 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Grössere Apparate von 100 M. bis . A 175 M. Ein kleiner Apparat (23 versch. Geräthe) . . . BRD ag, 00 M. Andere chemische, physikalische ete. Apparate werden auf Be- stellung geliefert (auch einzeln). Sammlungen vonInsekten liefern wir in verschiedenen Grössen und zu verschiedenen Preisen. Besonders machen wir Schulen aufmerksam (auch für Anfänger zur ÖOrientirung geeignet) auf Colleetionen nicht fehlerfreier exotischer Käfer zu sehr billigen Preisen, von 5 Mark an auf- wärts, Repräsentanten der verschiedensten Familien enthaltend. Grosse Cieaden, Skorpionen etc. Käfer von den Philippinen, aus Australien ete., Insekten aus Texas ete, Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. Entomologische Nachrichten. a Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direet durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Octavseiten) S Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft XVII. Inhalt von No. 17. - Seite Rücksehritte in der Blumentüchtigkeit durch Verlust der Flügel und durch Zersplitterung der Nahrungserwerbs- Thätigkeit auf verschiedenartige Bezugsquellen. (Schluss) 235 - Kriechbaumer, Ichneumoniden-Studien . . . a N Bieger, Kleine eidopier ologische Naenizeen nn 244 erschiädenen ERNEUT ENDEN N RE Stettin, 0. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. — Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Inn Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca, 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. Unterzeichneterist beauftragt, die Sammlung des verstorbenen Lehrers E. Schreck, enthaltend europäische Lepidopteren, 1804 Arten in 4000 Exemplaren (darunter 346 Arten Mierol.) Coleopteren (viele Exoten, C. giganteus, Golofa, Strategus, Maerotondia), 1800 Arten in 4000 Exemplaren, Lepidopteren (Exoten) 200 Arten Hymenopteren, Dipteren, Orthopteren, Libellen, Hemipteren (geordnet und bestimmtin 1 Schrank mit 32 Glaskästen und 11 einzelnen Glaskästen) und eine Schnecken- sammlung zu verkaufen. Eingehen- dere Verzeichnisse auf Wunsch franeo.. Gustav Merseburger, Zeulenroda i. Th. J. Dorfinger & Söhne, Naturalienhändler in Salmannsdorf No. 28, bei Wien, empfehlen ihr reichhaltiges Lager von gestopften Säugethieren und Vögeln, Skeletten, Reptilien, Käfern, Sehmetterlingen und prä- parirten Raupen zu billigen Preisen. Da ich nächstes Jahr eine län- gere entom. Reise machen werde, so verkaufe ich vorher einen Theil meiner Doubletten-Käfer, um mir Platz zu schaffen, billigst. Karl Jordan, Göttingen, Albanikirchhof 10. Ernst Heyne, in Leipzig, Hospitalstrasse 19, hält ausgedehntes Lager europäischer u. exotischer Schmet- terlinge, ‚sowie aller zum Insekten- fang und zur Raupenzucht nöthigen Utensilien, auch von Schränken. Preisverzeichnisse gratis u. franco. Auch Ooleopteren-Sammler wer- den um Mittheilungihrer Adresse ge- beten. Jedwede ins entomologische Fach schlagende Literatur wird prompt besorgt. Staur. Fagi-Acr. Alni bietet zum Tausch gegen gute deutsche Arten resp. Europäer. Gorzen b. Groitzsch, Sachsen. Kluge. Entomologische Nachrichten Bd. 1—8 und Stettiner Entom. Zeitung vom 10. Bde. an sind zu verkaufen durch Frau Kreiswundarzt Schmidt in Wismar, a „Insectensammlungen“ aller Ordnungen, jedoch nur in bestem und frischem Zustande, so- wie auch einzelne Seltenheiten wer- den von einer Universität zur Be- gründung eines entomologischen Museums gegen baare Kasse ge- kauft. Nur speeielle Angebote mit genauer Inhalts- und Preisangabe können Berücksichtigung finden. Offerten unter „Museum 348“ an die Exped. dieser Zeitung. 1. September. Entomol. Nachrichten. No, 17. 935 verschiedensten anderen Nahrungsquellen, mögen diese ihnen nun Fleisch oder pflanzliche Eiweissstoffe*), vegetabilische oder animalische Kohlenhydrate (wie z, B. den Zuckersaft der Blattläuse) liefern. Und diese Zersplitterung der auf den Nahrungserwerb gerichteten Arbeit, die ihnen auf die Blumen meist nur einen unbedeutenden Theil ihrer Zeit und Aufmerksamkeit zu verwenden gestatten, hat natürlich auf ihre Blumentüchtigkeit nur hemmend zurückwirken können. Einen ziemlich hohen Grad von Findigkeit besitzen sie zwar, und die von den Grabwespen ererbte und in ihrem eigenen Haushalte bethätigte Fähigkeit, sich in Höhlen und zwischen eng zusammenliegende Theile einzudrängen, bringen sie natürlich auch, wenn sie dem Blüthennektar nachgehen, in Anwendung. Ich fand z. B. auf den Alpen Ameisen zahlreich in den Blumenröhren von Rhododendron bis zum Nektarium vordringend; in den Blumenglocken der Campanula- Arten (barbata, thyrsoidea), in jüngeren Blüthen vergeblich suchend, in älteren, bei denen die Saftdecken bereits aus- einander getreten waren, Honig leckend; in zahlreichen Blumenglocken der Gentiana punctata die meisten Saftlöcher besetzt haltend. Bei uns in der Ebene drängen sich Ameisen durch die geschlossenen Blumenthüren von Linaria vulgaris ein und kriechen bis in den Honig führenden Sporn. Auch eine gewisse Beständigkeit im Ausbeuten einmal aufgefundener Honigquellen ist ihnen eigen, sogar in höherem Grade als vielen Grabwespen, und macht sie unter günstigen Umständen zu andauernden, ja selbst zu hartnäckig andau- ernden Blumenbesuchern. Gewisse honigreiche und gegen ihren ‘Zutritt nicht geschützte Blüthenstände von Saxifragen (Saxifraga aizoides) und Umbelliferen (Peucedanum Ostru- thium) fand ich z. B. an einzelnen Orten fortwährend von Hunderten von Ameisen besetzt. Aber im Vergleich zur gesammten Nahrungsversorgung des Ameisenstaates bleibt selbst eine hartnäckige Blumenarbeit zahlreicher Ameisen doch immer nur unbedeutend, und eine grössere Ausdehnung kann sie schon deshalb nicht annehmen, weil die meisten honig- sreichen Blumen gegen den ihnen nachtheiligen Besuch der Ameisen mit besonderen Schutzvorrichtungen ausgerüstet sind. Auch eine Arbeitstheilung zwischen Blumenhonig sammelnden und anderen Proviant eintragenden Personen findet wenigstens bei unseren Ameisen nicht statt. Ihre a a Müller, die Imbauba und ihre Beschützer. Kosmos Bd. XII, * 236 1882. Entomol. Nachrichten. No. 17. gelegentliche Blumenarbeit wird daher kaum irgendwie stei- gernd auf ihre Blumentüchtigkeit haben einwirken können. Ausser der Zersplitterung ihres Ernährungstriebes wirkt überdies die Flügellosigkeit der allein auf Nahrungserwerb ausgehenden Arbeiter in hohem Grade hemmend auf die Blumenleistungen der Ameisen ein und hindert sie an irgend welchen bedeutenden Fortschritten auf diesem Gebiete. Man braucht nur die Blumenthätigkeit einer Hummel mit der einer Ameise zu vergleichen, um sich die Grösse dieses Hindernisses klar zu machen. Die frei umherfliegende Hummel hat nach dem Ver- lassen einer Blume, die sie ihres Honigs entleert hat, in der Regel nach einigen Secunden eine andere derselben Art auf- gefunden. Daher ist es ihr häufig vortheilhafter, den gröss- ten Theil des Honigvorraths in vollen Zügen zu saugen und rasch weiter zu fliegen, als mit der Aussaugung des spär- lichen Restes die Zeit zu verlieren. In der That sieht man ja an den von Bombus terrestris (und auf den Alpen von B. mastrucatus) gewaltsam erbrochenen und ihres Honigs beraubten langröhrigen Blumen oft wenige Minuten darauf Wespen oder kurzrüsselige Bienen beschäftigt, durch die eingebrochenen Löcher Nachlese zu halten — ein Beweis, dass die eiligst von Blume zu Blume weiter stürmende Hum- mel einen Theil des Honigs im Stiche gelassen hat. — Die zu Fuss laufende Ameise dagegen hat nach dem Verlassen des einen Nektariums durchschnittlich einen unverhältniss- mässig grossen Zeitaufwand nöthig, um das folgende zu er- langen; denn es fehlt ihr nicht bloss die rasche Ortsbewe- gung der Hummel gerade durch die Luft hindurch, sondern auch die Uebersicht über verschiedene Blumen desselben Stockes, über verschiedene Stöcke desselben Standortes, welche die Hummel, frei in der Luft schwebend, augenblick- lich gewinnt. Zweigauf, zweigab, stengelauf, stengelab muss die Ameise umherlaufen, bis sie ihr gutes Glück zu einer neuen Blüthe oder zu einem neuen Blüthenstande leitet. Es ist daher nur die natürliche Folge ihrer Flügellosigkeit, dass die Ameisen sich gewöhnt haben, sich an einer einmal auf- gefundenen Honigquelle hartnäckig festzusetzen und sie gründ- lichst auszubeuten. Dieses Festhocken an demselben Nek- tarium musste aber, auch abgesehen von der Zersplitierung ihrer Brutversorgungsarbeit, der Erlangung irgend welcher Behendigkeit und Gewandtheit in der Gewinnung von Blumen- nahrung direkt entgegenwirken. Beide Umstände zusammengenommen machen uns hin- 1. September. Entomol. Nachrichten. No, 17, 237 reichend verständlich, dass trotz ihrer Staatenbildung und des durch dieselbe hochgesteigerten Nahrungsbedürfnisses und trotz ihrer verhältnissmässig hohen geistigen Befähigung die Ameisen weder eine körperliche Anpassung an die Ge- winnung der Blumennahrung noch eine Steigerung ihrer Blumentüchtigkeit erlangt haben, und dass auch die Blumen- welt keine Spur von Anpassung an Kreuzungsvermittelung durch Ameisen, sondern nur zahlreiche Schutzvorrichtungen gegen dieselben*) erkennen lässt, Allerdings sind die kleinen grünlichen Blüthen eines zur Familie der Kafteegewächse gehörigen südafrikanischen Strauches als der Kreuzungsvermittelung der Ameisen an- gepasst beschrieben worden**); aber diese Beschreibung selbst stützt nur die hier begründete Behauptung. Die Staub- gefässe dieses Strauches springen nämlich schon in der Knospe auf und bedecken die Narbe mit Pollen. Sobald dann die Blüthen sich öffnen, beginnen die Ameisen, welche dieselben in grösster Menge besuchen, die Haare auszureissen, welche die Blumenkronenröhre auskleiden, und oft auch die Staub- gefässe abzubeissen, um sich den Weg zu den im Grunde der Röhre enthaltenen Honig zu. bahnen. Dabei stützten sie sich oft mit den Hinterbeinen auf den pollenbedeckten Griffel, den sie bisweilen ebenfalls abbeissen. Deutlicher kann die Unbrauchbarkeit der Ameisen zur Kreuzungsver- mittelung und überdies die Gründlichkeit, mit welcher sie bei ihrer Blumenausbeutung zu Werke zu gehen pflegen, doch wohl kaum jemals zu Tage treten. Te Ichneumoniden-Studien. Von Dr. Kriechbaumer in München. 11. Neue Arten aus Süd- und Ost-Europa. Ichneumon repetitor m. 99. Vertice immaculato, scutello pallido, abdomine convexius- culo, segmentis intermediis saltem rufo-aut flavo-marginatis, postpetiolo aciculato, gastrocaelis mediocoribus; tarsorum posticorum articulis primis apice, ultimis, totis infuscatis, 2. Annulo antennarum segmentoque sexto albis, seg- *) Kerner, Schutzmittel der Blüthen gegen unberufene Gäste. Wien, 1376. **) Evans, Nature Vol, XIII p. 427. 233 . 1882. Entomol. Nachrichten. No. 17. mentis 2 et 3 castaneo-rubis, basi nigris, femorum ante- riorum apice, tibiis anterioribus et posticarum basi rufis. Long. 12 mm. d. Facie, scapo antennarum toto aut maxima parte, lineis thoracis, scutello, segmentorum abdominis 2—4, ple- rumque etiam 1 et 3 saltem exparte, margina, 6 et 7 totis aut illo fere toto pedibusque flavis, coxis, trochanteribus et apice femorum tibiarumque posticorum nigris, antennarum flagello fulvo. Long. 12—13 mm, In beiden Geschlechtern dem I, sareitorius äusserst ähnlich und in jeder Beziehung sich unmittelbar an denselben anschliessend, kann diese Art doch nicht als blosse Varietät desselben angesehen werden, da der Hinterleib etwas mehr gewölbt erscheint und die Abweichung in der Färbung bei jedem der beiden Geschlechter eine ganz entgegengesetzte ist. Während nämlich beim 2 die rothe Farbe gegen die schwarze bedeutend zurücktritt, breitet sich beim J die rothe oder gelbe Farbe mehr über die schwarze aus. Auch sind mir unter den zahlreichen Exemplaren von sarcitorius noch nie Uebergangsformen zu dieser neuen Art vorgekommen. Das ® unterscheidet sich von dem des sarcitorius be- sonders dadurch, dass das Roth des Hinterleibes ein viel dunkleres, ins Kastanienbraune übergehendes, die Basis des zweiten Ringes wie die des dritten schwarz ist und die Schenkel vorherrschend schwarz gefärbt sind; an den hin- tersten derselben ist nämlich höchstens die innerste Basis röthlich, an den mittleren wenigstens der grössste Theil der Hintertheile und an den vordersten wenigstens ein kleiner Fleck an der Basis der Hinterseite schwarz. Ausser dem weissen oder gelblichen sechsten Segmente zeigt auch das siebente mehr oder minder deutlich solche Flecke, die jedoch manchmal fehlen mögen. Am Bruststück fehlt auch die weisse Linie unter den Flügeln. Die Sculptur ist im Ganzen eine etwas gröbere und der Glanz daher ein geringerer. Beim g ist das ganze Gesicht gelb, die Fühlergeissel fast ganz roth, um die Spitze dunkler, die Wurzelglieder sind unten gelb, innen und oben mehr oder weniger schwarz. Vom Hinterleibe ist zuweilen schon der ganze Hinterrand des ersten, der des zweiten, dritten und vierten mehr aus- gedehnt, der fünfte wenigstens an den Seiten, der sechste und siebente meist ganz gelb. Ein d und zwei $, von Dr. Handschuch um Carthagena gesammelt, fand ich in der Sturm’schen Sammlung; ein zweites g aus Montpellier wurde von Herrn F, Richter eingesandt. 1. September, Entomol. Nachrichten. No. 17. 239 Der Name bezieht sich ebensowohl auf die Wieder- holung der Färbung des sarcitorius, als auch auf die der Färbung des zweiten Segmentes auf einem oder mehreren der folgenden. Ichneumon imitator m. ©. Niger, puncto verticis, semiannulo antennarum, puncto seu lineola infra alas scutelloque albis, abdominis segmento ‚primo postice, 2—4 totis rufis, 6 macula apicali transversa, 7 dorso toto albis, tibiis anticis antice stramineis, abdomine cum postpetiolo fortius punctato, gastrocoelis parvis, alis fusco-hyalinis, nervis et stigmate nigris, areola triangulari. Long. 10—11 mm. In die sechste Gruppe Wesmaels gehörig und hier der Grösse nach an I. pachymerus Rtgb. sich am nächsten an- schliessend, aber durch die stärkere Punktur des Hinterleibes und die verschiedene Färbung desselben leicht zu unter- scheiden. In letzterer Beziehung hat diese Art grosse Aehn- lichkeit mit I. punctus aus der ersten Gruppe, von dem sie sich jedoch ausser dem punktirten Hinterstiel besonders durch die kürzeren und nur am Ende stumpf zugespitzten Fühler unterscheidet. Schwarz, glänzend, weisslich behaart. Fühler ziemlich kurz, kaum an’s Ende des Bruststückes zurückreichend, fadenförmig, nach dem Tode eingerollt, vor dem Ende kaum merklich verdickt und unten abgeflacht, am Ende selbst kurz und stumpf zugespitzt. Felder des Hinterrückens durch scharfe Leisten geschieden; oberes Mittelfeld verkehrt herz- förmig, die Seitenfelder vollständig getrennt; Seitenfächer sehr klein aber scharf. Hinterleib elliptisch eiförmig, die ersten vier Ringe ziemlich stark abgeschnürt, die Punkte des Hinterstieles und zweiten Ringes ziemlich grob und stark eingedrückt, wenig zusammenfliessend, auf den folgenden Ringen immer feiner werdend und auf der hinteren Hälfte fast ganz verschwindend. Hinterhüften glänzend, wie polirt, mit einzelnen sehr zerstreut stehenden eingedrückten Punkten besetzt; Schenkel und Schienen fast so kräftig wie bei pa- chymerus, Mittel- und Hinterschienen aussen mit ziemlich dicht stehenden Dörnchen besetzt. Die Farbe der Beine ist ein glänzendes Pechschwarz, nur die Vorderseite der Vorderschienen ist wenigstens längs der Mitte bräunlich oder strohgelb. An dem einen Exemplar ist die Spitze des Hinterleibes vom Ringe an unnatürlich, fast rechtwinkelig nach unten 940 1882. Entomol. Nachrichten, No. 17. ; gebogen und ist hier ein achtes Segment mit kleinem qua- dratischen weissen Fleck sichtbar, was verleiten könnte, die Art in die Gattung Exophanes zu stellen, bei dem andern mit natürlicher Lage der Hinterleibsspitze ist davon keine Spur zu sehen; auch weichen die übrigen Merkmale zu sehr von jener Gattung ab und kann daher an der Richtigkeit der unserer Art oben angewiesenen Stellung kein Zweifel sein. Ein Exemplar aus der Gegend von Montpellier erhielt ich von Herrn J. Richter, ein zweites wurde von Herrn Korb 'bei Albarracin in Spanien gefangen. Der Name bezieht sich auf die Nachahmung der Fär- bung anderer bekannter Ichneumonen, besonders des ], punctus. Amblyteles bicolor m. ©. Niger, abdominis segmentis 2 et 3 castaneo-rufis, capite pone oculos elongato-angustato, antennis setaceis, metatho- race bidentato, postpetiolo äciculato, gastrocoelis parvis. Long. 16 mm. Die mit Ausnahme der beiden braunrothen Hinterleibs- segmente vollkommen schwarze Färbung des Körpers, sowie der Fühler und Beine unterscheidet diese Art hinlänglich von den übrigen Amblytelesarten. Sie gehört entschieden zu den Microstictis nothochromis und ist mit fumigator Gr. am nächsten verwandt, aber in demselben sicher nicht ent- halten. Kopf und Bruststück schwarz behaart, oben ziemlich dicht punktirt und glänzend, die Seiten des letzteren runzelig punktirt, matt. Der Kopf hinter den Augen ziemlich lang und stark verschmälert, beiderseits etwas ausgerandet er- scheinend. Die schlanken, lang und scharf zugespitzten Fühler würden, zurückgelegt, bis etwa zur Mitte des Hinter- leibes reichen. Schildchen oben flach, seitlich bis über die Mitte scharf gerandet, hinten abgerundet. Das obere Mittel- feld des Hinterrückens bis an die Basis desselben reichend, fast quadratisch, die beiden Seitenfelder vollständig mit ein- ander verschmolzen; die Dornen zahnartig abstehend, ziemlich gross mit stumpfer Spitze. Hinterleib länglich eiförmig, fein lederartig runzelig, mit Anfangs etwas gröberen, zu Runzeln zusammenfliessenden, bald aber feinen, mehr zerstreuten, schon vom vierten Segment an kaum mehr sichtbaren, ein- gedrückten Punkten versehen; Stiel ziemlich breit und flach, fast noch mal so lang als der Hinterstiel, dieser ziemlich rasch erweitert und fast dreimal so breit als jener, mit zwei \ 1. September. Entomol. Nachrichten, No. 17. 241 kurzen scharfen Längskanten versehen, fein nadelrissig und mit einzelnen groben Punkten besetzt; Rückengruben klein und wenig eingedrückt. Die sehr glänzende Unterseite hat nur eine einzige Bauchfalte auf der Mitte des zweiten Seg- mentes. Flügel bräunlich getrübt mit schwarzbraunen Adern und ebensolchem Mal. Ein um Montpellier gesammeltes 8 erhielt ich von Herrn J. Richter. Anisobas buceatus m. ©. Niger nitidus, confertim punctatus, capite buccato, an- tennis setaceis, medio albo-notatis, abdomine rufo, apice nigro, segmentis 5—7 apice medio late albomarginatis, tibiis anticis latere anteriore testaceo-albidis, margine externo fusco, alis fuscescenti-hyalinis, sgquamula, radice, nervis et stigmate nigris. Long. 11 mm. Obwohl der ziemlich flache Hinterstiel gestatten würde, diese Art zu den Ichn. platyuris zu stellen und namentlich der Kopf ganz dem eines Eurylabus ähnlich ist, kann selber doch nur in die Gattung Anisobas gebracht werden, Da- für spricht ausser dem ganzen Habitus besonders die Form der Beine, das Flügelgeäder, die Färbung des Hinterleibes und die kleine weisse Orbitallinie des Kopfes. Ausser den beiden ersten der hier erwähnten Merkmale zeichnet diese Art noch die starke Ausbreitung der rothen Farbe auf dem vierten Segmente aus. Der Kopf erscheint im Ganzen ziemlich kurz, aber hinter den Augen sehr stark gerundet erweitert und dadurch auf- fallend in die Quere ausgedehnt; das Gesicht ist breit, der nur undeutlich geschiedene Kopfschild am Ende sehr breit abgestutzt mit etwas stumpfen Seitenecken, Fühler faden- borstenförmig, zurückgelegt wohl kaum über den Hinter- stiel hinausreichend. Der Mittelrücken zeigt vorne beider- seits nur eine schwache Spur von Eindrücken, ist ziemlich fein aber tief eingestochen punktirt, die Punkte theilweise zusammenfliessend; das Schildchen fast halbkugelig, beider- seits bis zur oder etwas über die Mitte gerandet, wie der Mittelrücken punktirt; der Hinterrücken ziemlich kurz, ge- rundet, die Leisten zwar deutlich, doch nicht besonders scharf, die zwischen den beiden Seitenfeldern mehr oder weniger vermischt, das obere Mittelfeld quer sechsseitig. Der Hinterleib erscheint bei dem einen Exemplar fast rhom- bisch, bei dem andern mehr eiförmig, elliptisch, ist dicht und tief eingedrückt punktirt, die Punkte vorne gröber, 942 1882. Entomol. Nachrichten. No. 17. dichter und namentlich auf der Mitte zuweilen zusammen- fliessend, nach hinten feiner und zerstreuter; der Hinterstiel ist beiderseits mit einzelnen etwas gröberen Punkten besetzt, die sich zum Theil auch über die Mitte fortsetzen, diese selbst erscheint bei dem einen Exemplar fast glatt, bei dem andern deutlich, wenn auch sehr fein nadelrissig; Rücken- gruben grübchenartig, klein aber tief eingedrückt; eine deut- liche Bauchfalte ist nicht zu sehen, vielmehr die ganze Mitte des Bauches mehr oder minder deutlich erhaben. Beine ziemlich kurz und kräftig, die Hinterschienen gegen das Ende allmählig und ziemlich stark erweitert. Kopf, Bruststück und Beine sind schwarz oder schwarz- braun und ziemlich glänzend, nur eine kleine Linie am oberen Theile des hinteren Augenrandes ist weiss, die Fühler haben auf 2 oder 3 mittleren Gliedern einen weissen Fleck, wodurch eine Art Halbring ensteht, und die Vorderschienen sind vorne der ganzen Länge nach blass braungelb, aber auch hier der Aussenrand ziemlich breit schwarzbraun ein- gefasst. Hinterleib roth, die innerste Basis des Stieles und der Seitenrand desselben, ein Querstreifen am Hinterrande des vierten Segmentes und drei folgende Segmente schwarz, diese am Ende von je einem breiten, bindenartigen, weissen Saume eingefasst. Die beiden $® wurden von H. Korb um Chiclana im südlichen Spanien gefangen. Anisobas cephalotes m. 99. ® Niger, nitidus, confertim punctatus, capite crasso, quadrangulari, postice medio valde excavate, antennis bre- vibus, subclavato-filiformibus, apice parum acuminatis, lineola orbitarum oceipitalium punctisque duobus apicalibus scutelli albis, abdominis segmentis 1—3 lateribusque quarti rufis, hujus puncto apicali, 5—7 margine late albis, femoribus omni- bus, tibiis tarsisque anterioribus rufis; alis hyalinis, nervis fuseis, stigmate testaceo, Long. ca. 10 mm. Der dicke, hinter den Augen stark verlängerte, aber wenig nach aussen erweiterte Kopf mit den kurzen einfär- bigen Fühlern und das blasse Flügelmal lassen diese Art von den bisher bekannten leicht unterscheiden. Körperform leicht gedrungen. Kopf hinter den Augen stark verlängert aber kaum etwas erweitert, die Hinter- ecken abgerundet; Kopfschild unten im flachen Bogen aus- gerandet, die Ausrandung in der Mitte durch einen vorsprin- genden stumpfen Zahn unterbrochen. Die Fühler zurück- l 1: September. Entomol. Nachrichten. No. 17. 243 gelegt wohl kaum ans Ende des Bruststückes reichend, fast fadenförmig, aber gegen die Basis allmählig verschmälert, dadurch etwas keulenförmig, am Ende nur wenig zugespitzt. Das obere Mittelfeld des Hinterrückens verkehrt halbeiför- mig. hHinterleib grubig punktirt, Hinterstiel ziemlich flach, die Rückengruben grübchenartig, klein, aber tief eingedrückt. Schwarz, ziemlich glänzend. Am Kopfe sind die hin- teren Augenränder oben schmal weiss. Am Hinterrande des Schildchens stehen zwei weisse Punkte, nahe beisammen. Am Hinterleibe sind die drei ersten Ringe und die Seiten des vierten dunkelroth, am Hinterrande des letzteren steht in der Mitte ein weisser Punkt, auf den drei folgenden Rin- gen ist die weitaus grössere Hälfte oder fast der ganze sichtbare Theil weiss, An den Beinen sind sämmtliche Schenkel, sowie die vorderen Schienen und Tarsen roth, die fast glashellen, etwas schillernden Flügel haben dunkelbraune Adern und ein braungelbes Mal. Das von H, Hofrath Dr. Speyer erhaltene 2 war selbem am 28. 6. 80 aus einer aus Ungarn stammenden Puppe von Lycaena Jolas geschlüpft. Diese Zucht ist für die Lebens- weise dieser Gattung von Interesse und ist es nun als sehr wahrscheinlich anzunehmen, dass auch unsere einheimischen Arten, sowie die vorhergehend beschriebene spanische in Raupen von Lycaenen leben.*) Zu diesem ® gehört ohne Zweifel ein altes männliches Exemplar der Sturm’schen Sammlung, das nach der mit „Ofen“ bezeichneten Etiquette ebenfalls aus Ungarn stammt. Es unterscheidet sich besonders durch etwas längere, gleich- mässig dicke, am Ende aber mehr zugespitzte Fühler mit etwas knotigen Gliedern von seinem $, durch deren Kürze und Dicke, die mit dem $ übereinstimmende Form des Kopfes und Farbe des Flügelmals von den bekannten d der andern Arten. Die beiden Punkte am Ende des Schildchens sind hier in eine Binde verschmolzen und das vierte Segment des Hinterleibes ist nicht bloss an den Seiten, sondern auch an der Basis roth, diese Farbe bogenförmig von der schwarzen abgegrenzt. *) Nach Angabe des von H., Alex. Mocsäry verfassten Verzeich- nisses der um Budapest vorkommenden Hymenopteren in der „Topogr. med. et phys. regionis Budap.“ wurde Anisobas cingulatorius Gr. aus der genannten Raupe gezogen. Ob wirklich auch diese Art darin vor- kommt oder dieser unser cephalotes von dem Verfasser für eine Var. derselben gehalten wurde, wäre durch eine nachmalige genaue Unter- suchung des oder der betreffenden Exemplare sicher zu stellen. 244 1882, Entomol, Nachrichten, No. 17. Kleine lepidopterologische Mittheilungen. Bombyx Quercus L. Die von der Stett. entomolog. Zeitung vor einigen Jahren gebrachte Nachricht, dass Quer- cus auch Kiefernnadeln verzehre, veranlasste mich, da mir ein begattetes @ dieser Art in die Hände fiel, eine Aufzucht dieses Thieres mit dieser Pflanze zu versuchen. Mitte August v. J. brachen die Räupchen aus den Eiern aus und nahmen ohne Widerstreben das dargebotene Futter an. Die drei ersten Fressperioden hatten ihren gewöhnlichen Verlauf. Die Häutungen fanden statt den 11., 24. Septbr. und 10. Octbr., damit hatte die Raupe ihre Entwickelung, wie sie über- wintert, erreicht. Ich hatte gleich anfangs beabsichtigt, die Raupen den Winter über im Zimmer fortzufüttern; aber ihr Appetit liess nach. Sie zogen sich vom Futter zurück, lagerten in Haufen an den Wänden des Behälters und ver- schwanden auf einige Tage ganz in das auf den Boden ge- legte Moos. So trieben sie es bis in den November hinein. Des Wartens müde, gab ich ihrem Naturtriebe nach und stellte sie kalt. Ende Februar wurden sie wieder in’s warme Zimmer gebracht und täglich einmal tüchtig eingespritzt. Unbeachteter Weise waren dabei mit dem Schwamme, der im Behälter lag, zwei Raupen in das Wasser gekommen. Am nächsten Tage fand ich sie auf dem Grunde des Ge- fässes durchweicht, ohne Lebenszeichen. Zufällig waren sie auf das Fensterbrett, wohin die Sonne heiss schien, gelegt worden. Nach einer Stunde krochen sie, nachdem sie 24 Stunden in und unter dem Wasser gelegen, wieder munter umher. Infolge der Behandlungsweise im Herbste fanden die Häutungen im Frühjahre ganz unregelmässig statt. Schon den 10. März fanden sich einzelne Raupen in ihrer letzten Färbung vor, die also doch im Herbste eine vierte Häutung vollzogen hatten. Erst den 16. April hatte die letzte Raupe ihr resedafarbenes Kleid angezogen, und bis zum 14. Mai waren alle verpuppt. In Grösse und Farbe stimmten sie mit der gewöhnlichen Form überein. Doch schien die Farbe der Behaarung mehr zimmetbraun und die weissen Flecke an den Seiten schärfer ausgeprägt zu sein. Der erste Schmet- terling erschien den 22. Juni, der letzte Mitte Juli. Die Jg, wie die $ in der grösseren Anzahl, in der sie vorliegen, sind unter sich in beiden Geschlechtern gleichmässig gezeich- net. Die 2 unterscheiden sich kaum von den gewöhnlichen, nur dass die Färbung etwas dunkler ausfällt. Alle d haben den lichten Wurzelfleck auf den Vorderflügeln, während 1. September. Entomol. Nachrichten. No, 17. 245 dieser bei Stücken aus überwinterten Puppen fehlt. Das Wurzelfeld der @, sowohl auf den Vorder- als auch auf den Hinterflügeln macht in den hellen Querstreifen eine winklige Ausbiegung und ist bedeutend röther, namentlich auf den Hinterflügeln. Die 2 gleichen der von Callunae, wie ich sie durch Dr. Staudinger erhielt, Die 2, die aus überwinterten Puppen bei gewöhnlicher Fütterung stammen, fallen im Ganzen noch dunkler aus. 2. Arctia Caja wurde aus dem Eie mit Schneebeere aufgefüttert. Die weissen Querbinden sind breiter als ge- wöhnlich. Die mit Weisskraut erzogenen Stücke haben sehr schmale Binden, ein dunkles Braun und auf den Hinterflü- geln schwarze zusammengeflossene Flecke. Langendorf bei Rehmsdorf. Bieger. Dem vorstehenden Artikel habe ich um so lieber Raum gegeben, als er die Bestätigung der schon früher von mir in dieser Zeitschrift ausgesprochenen Ansicht ist, dass Varie- täten vielfach nicht nur durch geographische und geologische Verhältnisse (Localvarietäten) hervorgerufen werden, sondern dass auch Klima und Futter Aenderungen in Grösse und Färbung hervorrufen, die Veranlassung zur Aufstellung neuer Abarten geworden sind. Es wäre gerade für das Kapitel der Varietäten sehr verdienstlich, wenn nicht nur Herr Bieger seine Versuche fortsetzen und erweitern würde, sondern wenn auch andere Lepidopterologen sich ähnlichen — für ihre Sammlungen schon interessanten — Züchtungsversuchen hingeben wollten. Die verhältnissmässig leichte Zucht der Schmetterlinge macht diese Insektenordnung zu solchen Ver- suchen am meisten geeignet. Katter. nern Verschiedenes. Naphthalin als Schutzmittel gegen Insekten. Im „Entomologist July 1882“ theilt J. Jenner Weir seine üblen Erfahrungen mit nicht kristallisirtem Naphthalin, das er in seiner Schmetterlingssammlung anwandte, mit. Infolge einer Mittheilung im „American Naturalist“ hatte er sich aus Philadelphia Nadeln mit Naphthalinkegeln, die nach der Anweisung der Herren Leconte und Horn gemacht worden und sehr bequem in die Kasten zu stecken waren, kommen lassen und zum Desinficiren seiner Sammlung ge- braucht. Es zeigte sich indess bald, dass die Schmetterlinge 246 1832. Entomol. Nachrichten. No. 17. infolge dessen fettig wurden und die Flügel senkten, auch entfärbten sich die Linien auf dem Boden der Kasten bei der Berührung. Herr Jenner Weir räth deshalb von der Berührung dieses Naphthalins ab, lobt dagegen die kristalli- sirte Form desselben, bei derem Gebrauche er keine nach- theiligen Wirkungen für seine Sammlung gemerkt habe. — Eine bequeme Einrichtung für verschiedene Mittel der Des- inficirung, sowohl für flüssige wie für feste, sind kleine Zink- becher, welche an Nadeln gegossen sind. Man steckt sie ebenfalls in die Kasten und verschliesst die obere Oeffinung mit etwas Watte. Gegen Milben habe ich stets als äusserst wirksames Mittel im Kasten rollendes Quecksilber gebraucht. ) -_. oo. Pieris rapae in Canada. Nicht nur bei den höheren Thieren zeigt sich, dass in Kampf um das Dasein eine Form einer eingewanderten weichen muss, wie z. B. unsere Haus- ratte der Wanderratte, auch die Insektenwelt weist solche Beispiele auf. So theilt W. Saunders im Canadian Ento- mologist mit, dass die aus Europa in Canada eingeführte Pieris rapae die dort einheimische Pieris protodice derartig verdrängt hat, dass die letztere jetzt zu den seltenen Lepi- dopteren gehört. | Verzögerte Entwickelung bei Insekten. In seiner Abhandlung ‚Retarded development in Insects“ berichtet C. V. Riley über eine künstlich verspätete Entwickelung von Eiern der Rocky Mountain-Heuschrecke (Caloptenus spre- tus). Im Jahre 1876 wurden frisch abgelegte Eier dieses Insects ungefähr 10 Zoll unter der Oberfläche der Erde (also bedeutend tiefer als bei der natürlicher Ablage) unter einer Lage von Thon, altem Mörtel und Steinbrocken ein- gegraben, darüber eine Planke gelegt. Im Frühling 1881 wurden sie wieder ausgegraben und vollständig gesund und frisch erfunden; als man sie nun in normale Verhältnisse brachte,'schlüpften die jungen Thiere nach kurzer Zeit aus. Die Eier hatten mithin ohne Schädigung ihrer Lebenskraft 4!/s Jahr in der Erde gelegen, d. i. 4 Jahre länger, als es gewöhnlich der Fall ist. Riley wirft mit Recht die Frage auf: Wieviel länger könnten Eier dieser Species unter gün- stigen Bedingungen hinreichender Trockenheit und ernie- drigter Temperatur ihre Lebenskraft bewahren? III ITI. Coleopteren aus Texas, | von J. Boll gesammelt, geben wir in Centurien und einzeln zu billigen Preisen ab. Der Katalog dieser Coleopteren, ebenso wie der der unten be- zeichneten Hymenopteren wird auf Verlangen zugesandt. Australische und afrikanische Buprestiden und Cetonien; Cieindelen von den Sundainseln und Philippinen, desgl. viele andere Coleopteren daher. Eine Colleetion exot. Chrysomeliden billigst; desgl. eine Coll. exot. Lampyriden; eine grosse Zahl vielfach unbestimmter Copriden. Hymenopteren aus Texas, von J. Boll gesammelt, 500 Stück, meist unbestimmt, 120 M. inel. Ver- packung. Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Adolf Kricheldorf, Naturalien-Handlung, Berlin S., Oranienstr. 135. Reichhaltiges Lager europäi- scher und exotischer Ooleo- pteren,Lepidopteren,leben- der Puppen, Raupen, sowie anderer Insekten-Klassen, Ferner empfehle Vogelbälge, Eier, Nester und Conchylien, sowie Sammel-, Fang- und Präparir- Utensilien, Insektentorf, beste Carlsbader Insektennadeln in 9 Stärken (weiss). Speeial-Preislisten sind von jeder Abtheilung vor- handen und werden auf Wunsch postfrei versandt. Herm. Kläger, Nadlermeister, Berlin SO., Adalbertstr. 7, Fabrik der anerkannt besten weissen und schwarzen Insektennadeln in 8 Nummern, pro 1000 M. 2, sowie sämmtliche Fanggeräthschaften für Entomologen. Muster von Insekten- nadeln auf Wunsch franeo. Die Natur THE ENTOMOLOGIST’S MONTHLY MAGAZINE. Price Sixpence, Monthly, 24 pages Svo, with occasional Illustrations. Conducted by J. W. Douglas, R. Me. Lachlan, F. R. S., E. C. Rye, F. Z. S. and H. FT. Stainton, F. R. S. This Magazine, commenced in 1864, contains staudard artieles and notes on all subjeets connected with Entomology, and especially on,the Insects of the British Isles. Subseription — Six Shillings per Volume, post free. 'T'he volumes commence with the June number in each year. Vols. I. to V. (strongly bound in cloth) may be obtained by pur- chasers of the entire set to date, at the increased price of 10 s. each; the sueceeding vols. may be had separately or together, at 7/5 each. London: JOHN VAN VOORST, I, Paternoster Row. N. B. — Communications, &c., should be sent to the Editors at tke above address, bringt Beiträge namhaftester Mitarbeiter und vorzügliche Original-Illustrationen bedeutender Künstler ; eingehende Literaturberichte und eine reiche Fülle diverser Mittheilungen naturwissenschaftlichen Inhalts, regelmässige astronomische und meteorologische Mittheilungen, öffent- licher Briefwechsel für Alle, welche Auskunft, Aufklärung oder Beleh- rung über naturwissenschaftliche Fragen suchen. Preis pro Quartal 4 Mk. Alle Buchhandlungen und Postanstalten nehmen Abonnements an. 31. Jahrgang, 1832. G. Schwetschke’scher Verlag in Halle a. S. N orddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Bernstein-Insekten. Eine Sammlung von ca. 50 Stück Bernsteinstücken mit Einschlüssen von 1 bis mehreren Insekten, hauptsächlich Dipteren, aber auch Coleo- pteren, Hymenopteren, Larven von Coleopteren, Spinnen etc. enthaltend, a 25 Mark. , Alpine Lepidopteren. Wir haben zu den gewöhnlichen Katalogspreisen eine grössere Anzahl alpiner Lepidopteren abzugeben, vornehmlich die seltenen Lycaena Lyeidas und Erebia Huateskii. Spinnen, Milben, Skorpione und Kruster. Die grösseren Arten sind in Spiritus eonservirt, die kleineren werden als mikroskopische Präparate abgegeben. Ansichtssendungen werden zu jeder Zeit gerne gemacht. Lädirte Exemplare mit entsprechendem Rabatt. Selenocosmia javanensis 2 M., Trombidium tinetorium 0,40—0,60 M. Ausserdem eine Anzahl von parasitischen Milben zu 0,80—1,50 M. Ixodes nov. spee. von Bradypus eucalliger 1,00 M., Heterometrus retieu- latus Java 3,00 M., Heterometrus Roeselii Goldküste 4,00 M., Ruthus leptochirus Jerusalem 1,50 M., Scorpio europaeus Italien 1,00 M., mikrosk. Präparate von Bopyrus Nikae und Palaemonis mit deren Männchen 1,50 M,, ohne Männchen 1,00 M., Gammarus pulex 0,20 M., Idothea linearis 0,60 M., Anthura sp. 0,60 M., Ceerops Latreillei, sehr gross mit Biersäcken, 3,00M,, kleiner 2,00 M., ganz klein 1,00 M, Philichthys xiphiae, gross, 2,00 M., klein 1,00 M., dazu gehörendes Männchen 2,00 M., Sacculina spec. v. Galathea squamifera und v. Seyllarus latus je 1,00 M., Nebalia spec. Mittelmeer 0,80 M., Caprelliden diverse Species der Gattungen Proto und Caprella 0,80—1,00 M., Chondracanthus v. Thunfische (sehr schön) 3,00 M. Ausser obigen verschiedene Arten von Mallophagen und Puli- ciden in guten mikr. Präparaten ä& 0,50—1,00 M. Insekten -Sammilungen. Zusammenstellungen von 100 Arten Coleopteren 10 M., 100 A. He- mipteren 10 M., 70 A. Hymenopteren 10 M,., 50 Lepidopteren 10 M., Odonaten nach Katalog. . Dr. Haller & Co. Anatomische Präparate und Embryonen. Eine Anzahl anatomischer Präparate, sowohl Trockenpräparate wie in Spiritus, sind abzugeben. Wir heben hervor: Zootoca vivipara, Gebäreidechse; Blindschleiche; Froseh; Weinbergsschnecke; Hauskatze ; wildes Kaninchen etc. Wir lenken besonders auf die Trockenpräparate (3—5 M.) die Auf- merksamkeit, weil diese billiger, handlicher und zum Studium bequemer sind, event. behufs Weiteruntersuechung auch von neuem aufgeweicht werden können, Wir geben sie — die einzelnen Theile mit Wasserfarben bemalt — mit 50 Pf. mehr ab. Embryonen von Hausratte, Maulwurf, Kaninchen in verschiedenen Stadien. Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. =) richten. Entomologische Nach Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direct durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei . der Post, - Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (3 Octavseiten) S Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft X VIII XIX. Inhalt von No. 18/19. Deber den Kletterapparat der Insekten . K., Ueber Aufbewahrung und Versandt von Käfer Dhunleiten Lamprecht, Chrysis cyanopyga DIb. Die Hummeln Steiermarks Literatur =: RN EEE Kleinere Mitteilungen - Stettin, Ü. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Seite 247 250 259 255 . 260 262 ‚Anzeigen. (Tausch- una hanfanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. YUnserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca. 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- etc. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nieht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. Angekommen eine gr. Sendung prachtvoller südamerik. Lepidopte- ren, bestimmt und gut präparirt, hat billig abz. Auswahl-Serdungen davon macht H. Littke, Breslau, Klosterstr. 56. In unserm Verlage erschien 1379: Hemiptera argentina enumeravit speciesque novas descripsit Carlos Berg. Preis 7 M. Ein für jeden Entomologen hoch- wichtiges Werk. Hamburg. Gassmann’sche Sortbh. (Frederking & Graf.) Erebia Zapateri nov. spee. (Ober- thür.), & 6 Mark, © 10 Mark, Satyrus Prieuri, SQ & 3 Mark, 5 ab Uhagoni n. sp. Obthr. & 10 Mark aus Arragonien (Spanien), in Prachtstücken, diesjähriger Fang, abzugeben. Viele schöne und gute Arten aus Spanien zu sehr billigen Preisen. Max Korb, München, Dachauerstr. 28. Tausch für europäische Lepido- pteren: Artaxerxes, Carnica, Myrica, Templi, Brevilinea, Bondii, Phrag- mitidis, Fulvo, Multistrigaria, oder gegen englische und schottische Species. : ; William Watkins, Surrey House Museum, Forest Hill London S. E. 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Januar 1832*) sprach Vortragender über die Vorrichtungen, welche die Insekten zum Klettern befähigen. Während sich die damaligen Mittheilungen nur auf die äusseren Einrich- tungen bezogen, sollen heute die inneren Organe, welche beim Klettern thätig sind, geschildert werden. Durchschneiden wir die Sohle eines Telephorus dispar, eines Käfers, der sich seiner Weichheit halber besonders hierzu eignet, so nehmen wir die in der Chitinhaut der Sohle steckenden Härchen wahr, welche der Länge nach von einem an der Spitze ausmündenden Kanal durchzogen werden. Bei Telephorus laufen die Haare spitz aus; die Mündung des Kanals liegt hier unterhalb der Spitze und ist nur sehr schwer wahrnehmbar. Viel besser sieht man die Oeffnung bei Bock- oder Rüsselkäfern, wo sich die Härchen an der Spitze verdicken.**) Einzelne Zellen der die Chitinhaut der Sohle über- kleidenden Hypodermis überragen die übrigen bedeutend und sind zu einzelligen Hautdrüsen umgebildet. Sie besitzen meistens eine flaschenförmige Gestalt. Jede der Drüsen mündet in eins der oben erwähnten Härchen, Die Drüse ist von einer structurlosen Haut, der Tunica propria, um- geben. Das Innere besteht aus körnigem Protoplasma mit einem am frei abstehenden Ende der Drüse gelegenen Zell- kern. In der Mitte der Drüse zeigt sich eine Blase, die Intima, welche in eine Röhre ausgezogen ist. Letztere durch- zieht den Hals der flaschenförmigen Drüse und setzt sich der Wurzel eines Haares an. Der klebrige Schleim wird *) Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde 1882. pag. 5. **) Diese Härchen sind von Tuffen West (The foot of the Fly, its structure and action; elucidated by comparison with the feet of other Insects; Transact. Linn. soe. XXIII. 1862. pag. 393—419, t. 41 bis 43) bei verschiedenen Insektenordnungen sehr eingehend beschrieben und abgebildet. Er nimmt an, dass bei den kletternden Insekten jedes dieser kleinen Härchen wie eine Saugscheibe wirkt, wenngleich er nebenbei auch den klebrigen Schleim functioniren lässt. Tuffen West vergisst hierbei, dass den Härchen durchaus Muskeln fehlen, welche für eine Saugscheibe wohl unentbehrlich sind, und dann, dass auch viele Insekten (Hemipteren, Orthopteren) eine glatte Sohle ohne Härchen besitzen und dennoch vermöge des abgeschiedenen Schleims sehr gut klettern. * | VEN, AM Re « AN ER a EN 948 1882, Entomol, Nachriehten. No. 18/19. nun in die Blase hinein abgeschieden und gelangt aus dieser durch die Röhre ins Haar und nach aussen. Natürlich wird ein starker Blutzufluss stattfinden müssen, damit die Drüsen bei anhaltender Thätigkeit immer neuen Stofi bereiten können. An jede der Drüsen tritt ein sehr feiner Nervenast heran. Es ist wohl anzunehmen, dass die Abscheidung vom Willen des Thieres abhängt. Ein äusserer Reiz, hervorgerufen durch das Anlegen des Tarsus an einen festen Gegenstand, veranlasst die Drüsen wohl nicht zur Abscheidung. In letz- terem Falle müsste auch während des Stillstehens fortwährend Schleim ausgeschieden und nach aussen befördert werden, was natürlich eine unnütze Stoffvergeudung wäre. Während die einen Insekten sehr lange Zeit umheı- klettern können, erlahmt bei anderen die Drüsenthätigkeit sehr schnell, was auch gerade beim Telephorus der Fall ist. Stubenfliegen z. B. laufen unzählige Male in einem Glas- cylinder auf und ab, der Telephorus thut es ganz behende ein, höchstens 2 mal, ein ferneres Emporklimmen ist ihm dann momentan unmöglich, da die Drüsen jedenfalls den Stoff nicht so schnell bereiten können. Von dem den Tarsus der Länge nach durchziehenden starken Nerv treten Verzweigungen an die Basis einzelner Härchen. Kurz vor der Endigung schwillt jeder Zweig, wie dieses bereits vor längerer Zeit von Leydig beobachtet worden ist, zu einer Ganglienkugel an. Diese mit Ganglienkugeln in Verbindung stehenden Härchen finden sich zerstreut zwischen den übrigen und dienen wohl ohne Zweifel zum Tasten. Abweichend von den oben beschriebenen Einrichtungen zeigen sich die Verhältnisse an den haarlosen ballenartigen Tarsen vieler Orthopteren. Fast sämmtliche Zellen der Hypo- dermis der Sohle sind hier zu einzelligen Drüsen umgebildet. Jede Zelle entsendet ein feines, sehr langes Chitinröhrchen. Alle diese Röhren verlaufen neben einander und sind durch sehr feine Härchen mit einander verbunden, welche wie Nebenästchen von den Röhren abstehen. Die untersten Enden letzterer sind mit einer die Sohle überziehenden Chitinhaut verwachsen, in welcher zahlreiche kleine Oeff- nungen, die Ausmündungen des Kanals der Röhrchen, liegen. Diese in Folge der Länge der Röhrchen zwar sehr dicke, jedoch poröse und elastische Sohle ist sehr geeignet, sich auch kleinen Unebenheiten anzuschmiegen. Was bei den einen die Haare thun, welche die Sohle besetzen, das macht bei den anderen diese poröse, elastische Sohle. — In jedem 1. October. Entomol. Nachrichten. No. 18/19. 249 Tarsalgliede schwillt hier der den Fuss durchziehende Tracheenast beträchtlich an und nimmt fast den ganzen inne- ren Hohlraum ein. Die Tracheenanschwellungen bewirken, dass die Sohle immer straff und dabei doch nachgiebig ist, wie ein Luftkissen. Der sich an den männlichen Vorderschienen bei Steno- bothrus Sibiricus findende Apparat, welchen ich zwar nicht aus eigener Anschauung, sondern nur nach der Beschreibung und Abbildung Pagenstecher’s*) kenne, hat jedenfalls auch nur den Zweck, durch Abscheidung eines klebrigen Schleims die Beine dem Weibchen um so fester anschmiegen zu kön- nen. Auch hier finden wir die grossen, die übrigen Hypo- dermiszellen weit überragenden, mit Nerven ausgestatteten Drüsenzellen; auch hier schwillt die Trachee blasenförmig an. In der Gattung Carabus sind die Tarsen haarlos, die Vordertarsen der Männchen jedoch, wie bei den kletternden Käfern, mit Bürsten besetzt, deren Härchen dieselbe Gestalt wie bei den kletternden Thieren besitzen. Auch hier scheint es mir zweifellos zu sein, dass aus diesen Härchen ein klebri- ger Schleim hervorquillt, welcher dazu dient, bei der Be- gattung die Vordertarsen am Weibchen zu befestigen. Ebenso beruht nach meiner Ueberzeugung das Fest- kleben des Pollens an den Sammelhaaren oder an der Hinter- schiene der Bienen lediglich auf Abscheidung eines klebrigen Schleims, welcher aus den Haaren und aus Poren der Schiene hervordringt. — Kehren wir zu den Drüsen und deren Func- tion zurück. Das Auspressen des Schleims aus dem Raume der Intima und dem Haare geschieht durch Contraction des Protoplas- mas der Drüse. Schneidet man einem lebenden Telephorus einen Tarsus ab, reisst ein Stück der Sohle mit Nadeln her- aus und beobachtet es in Speichel oder dünner Salzlösung, so bemerkt man bisweilen an der einen oder anderen Drüse lebhafte Zuckungen und Krümmungen; auch sieht man, wie sich das Protoplasma an einer Seite der Drüse von der Tu- nica abhebt und zusammenzieht. Einige Male nahm Vortr. wahr, dass eine Flüssigkeit aus der Blase (Intima) in den Hals derselben getrieben wurde. Es unterliegt also wohl keinem Zweifel, dass die Drüsen den klebrigen Schleim ab- sondern, dass dieser dann durch Contraction des Protoplas- mas ins Haar und nach aussen getrieben wird. Dass Vortr, nie im Haare selbst eine sich bewegende Flüssigkeit wahr- *) Archiv für Naturgeschichte 1864. pag. 26 ff., t. 1. 250 1882. Entomol. Nachrichten. No. 18/19. genommen hat, liegt jedenfalls daran, dass die Zellen zu ; schnell ermatten, absterben und nicht mehr die Kraft be- sitzen, den Schleim so weit fortzutreiben. An der Spitze der Haare sieht man zahlreiche Tropfen hängen. Auch an anderen Organen des Insektenkörpers, so an feinen Nervenästchen*), den Speicheldrüsen und den Malpi- ghischen Gefässen nimmt man Contractionserscheinungen und krümmende Bewegungen wahr, wenn die Theile schnell aus dem Körper gerissen und unter das Mikroskop gebracht werden. Bekanntlich ist eine allen nicht weiter differencir- ten, somit bezüglich ihres Protoplasmas metamorphosirten Zellen zukommende Eigenschaft die Contractilität. **) Die Con- tractionen und Krümmungen ganzer Organe beruhen natür- lich auf einheitlichem Zusammenwirken einer Anzahl von Zellen. Die Krümmung des Endes eines Malpishischen Ge- fässes nach rechts z. B. beruht darauf, dass sich alle das Ende bildenden Zellen auf ihrer rechten Seite contrahiren. — Sollten nicht auch die in den vielzelligen Drüsen abge- schiedenen Stoffe durch diese Contractionen nach aussen be- fördert werden? Dass die weichen Organe im Innern des Körpers nicht unbeweglich daliegen und sich bei den viel- fachen durch die Muskeln hervorgerufenen Bewegungen nur passiv umherzerren lassen, sondern vielmehr freiwillig die Bewegungen durch selbstständiges Ausdehnen und Zusammen- ziehen mitmachen, liegt wohl auf der Hand. Ja von den Malpighischen Gefässen ist sogar bekannt, dass die viel- fachen Verwickelungen am lebenden Thier in beständiger Veränderung begriffen sind.***) Natürlich kann man dieses nur an sehr durchsichtigen Thieren beobachten. nnanrnn Ueber Aufbewahrung und Versandt von Käfer-Doubletten. Veranlasst durch wiederholte unliebsame Erfahrungen beim Empfange von Tauschsendungen und im Anschluss an einen Aufsatz des Herrn G. de Rossi in Heft I dieses Jahr- gangs („zur Behandlung der Minutien“) erlaubt sich Schreiber dieses einige Worte über das obengenannte Thema. Wenn *) Dass auch bei den höheren Thieren die Nerven Bewegungs- erscheinungen äussern, dafür spricht wohl der Umstand, dass bei einem durchschnittenen Nerv, auch wenn die beiden Stümpfe verschoben sind, sich diese doch wieder aufsuchen und zusammenwachsen. *%) Gegenbauer, Grundzüge d. vergleichenden Anatomie 1870. p. 28. »*) Graber, Die Insekten I. pag. 324. 1. October. Entomol. Nachriehten. No. 18/19. 251 dieselben Einiges aussprechen, was selbstverständlich klingt, so lehrt die Praxis, dass dasselbe doch nicht überflüssig ist. Thatsache ist leider, dass die Coleopterologen in Deutsch- land und Oesterreich beim Präpariren keineswegs ein ein- heitliches Verfahren beobachten — was den grossen Vortheil hätte, dass die Dupla des Einen der Sammlung des Andern ohne Weiteres einverleibt werden könnten — und an dieser Thatsache wird sobald nichts geändert werden. Der Eine benutzt grosse, der Andere kleine, dreieckige oder viereckige Zettel, der Eine klebt die Thiere quer, der Andere in der Richtung der Längsachse auf. Und nicht nur hinsichtlich der geklebten, sondern auch der genadelten Stücke herrscht bunte Willkür; lange Nadeln wechseln mit kurzen, starke mit schwachen. Der Empfänger von Tauschsendungen, der bemüht ist, seiner Sammlung ein einheitliches Aussehen zu geben, ist daher meist genöthigt, die Mehrzahl der erhaltenen Exem- plare umzupräpariren, indem er sie über feuchtem Sand auf- weicht und umklebt, resp. an andere Nadeln bringt, Hierbei ergeben sich nun häufig sehr fatale Schwierig- keiten. Während es doch rationell erscheint, einen Klebe- stoff zu wählen, der unter der Einwirkung des Wasserdunstes leicht aufweicht, erhält man vielfach Exemplare — nicht selten werthvolle, zarte Thiere — deren Klebstoff allen Ver- suchen, sie abzulösen, den grösstmöglichsten Widerstand entgegensetzt, so dass man nach einander heisses Wasser, Alkohol und Sodalösung ohne Erfolg anwendet, um schliess- lich die durch solche Behandlung verdorbenen Stücke weg- zuwerfen. Ebenso liefert der Versuch, genadelte Exemplare auf andere Nadeln zu übertragen, vielfach Beschädigungen, vor Allem wenn es sich darum handelt, zu dicke Nadeln — nicht selten sind es wahre Spiesse — durch dünnere zu ersetzen. Es erscheint daher wohl berechtigt, Nachstehendes in Vorschlag zu bringen: Alle für den Tausch (überhaupt nicht für die eigene Sammlung) bestimmten Stücke, und zwar nicht nur die Minutien, sondern Arten bis zu mittlerer Grösse, klebe man mit einem leicht wieder löslichen Kleb- stoff auf viereckige Stücke starken Papieres so auf, dass letzteres nach allen Seiten übersteht, mithin Fühler und Beine auf dem Transport geschützt sind. So beklebte Zettel können mehrere an einer Nadel Platz finden; ihre Her- stellung ist weit weniger zeitraubend, als das Aufkleben auf kleine Dreiecke. dh: ba ER nn 9592 1882, Entomol. Nachrichten. No. 18/19. Als Klebmaterial empfiehlt sich eine dickflüssige Lösung von Gummi arabicum mit Zusatz von wenig Glycerin (etwa 1 Th. auf 12—15 Th. Gummischleim), letzteres um zu ver- hindern, dass der Gummi zu spröde wird; eine Mischung, die auch als Klebmaterial für die der Sammlung zu über- weisenden Stücke dem flüssigen Leim vorzuziehen ist. Als Unterlage eignet sich schwaches Kartenpapier, selbstver- ständlich nicht glacirtes, dessen Bleiweiss-Ueberzug sich nicht nur mit der Zeit schwärzt, sondern auch beim Ab- lösen der Käfer an letzteren haften bleibt. — Dass mög- lichst wenig Klebmaterial verwendet werde, namentlich bei kleinen zarten Thieren, bedarf kaum der Erwähnung. So präparirte Stücke lassen sich, wenn sie über Nacht unter der feuchten Glocke gestanden haben, leicht abnehmen, um nach Belieben umpräparirt, eventuell auch nachträglich genadelt zu werden. — Mit Recht übrigens bürgert sich immer mehr das Verfahren ein, auch für die Sammlung Thiere mittlerer Grösse nicht zu spiessen, sondern aufzu- kleben, ein Verfahren, das insofern den Vorzug verdient, als es die Thiere zweifellos viel besser conservirt. Letzteres wird besonders deutlich, wenn man eine ältere Sammlung mustert; von den genadelten Thieren mittlerer Grösse pflegt ein grosser Theil durch Grünspanbildung gesprengt und zerstört zu sein, während geklebte Stücke, sofern sie vor Staub, Feuchtigkeit und Insektenfrass geschützt waren, sich unverändert erhalten haben. Grosse Thiere, wie Carabus-Arten etc. müssen hattinlieh nach wie vor genadelt werden. Dabei wolle man sich aber erinnern, dass schwache Nadeln wohl nachträglich durch stärkere ersetzt, nicht aber ebensogut starke mit schwachen vertauscht werden können, mithin nicht zu dicke Nadeln verwenden. Fühler und Beine sollten, um Platz zu sparen und Beschädigungen zu verhüten, thunlichst am Körper an- liegen, nicht ausgespreizt sein. Bei dieser Gelegenheit sei eine Sorte Nadeln empfohlen, die es verdiente als Normal- nadel eingeführt zu werden, da sie elegantes Aussehn mit grosser Festigkeit verbindet, und — fest genug um einen Carabus oder Oryctes zu spiessen, und doch nicht zu stark, um auch für die kleinsten Thiere zu dienen, die überhaupt genadelt werden, ebenso für die zum Aufkleben benutzten Dreiecke höchst geeignet — die Verwendung anderer Nummern für eine Sammlung europäischer Käfer überflüssig macht. Dieselbe (von sehr namhaften Sammlern seit Jahren acceptirt) ist 3!/2 cm. lang, trägt einen sehr kleinen, 1. October. Entomol. Nachrichten. No. 18/19. 253 eleganten Kopf und wird vom Nadlermeister C. F. Leistner sen. in Auerbach i. V. (Sachsen) geliefert. Dresden. Dr. K. nn nn Chrysis eyanopyga Dib. Im Juli d. J. trug ich eine Anzahl Cocons, die ich in der Nähe von Föhren am Grase fand, ein. Dieselben lie- ferten Ende Juli und Anfangs August Lophyrus pini L., virens Kl. und nemorum Kl., zwei Wochen später waren aus zwei der noch übrigen Puppen Chrysis cyanopyga Dlb. geschlüpft; diese Chryside lebt also bei Lophyrus als Parasit. Im April d. J. fing ich ein Exemplar derselben Art am Waldes- rand. Wahrscheinlich hat also die Chryside wie die betref- fenden Blattwespen in einem Jahre zwei Generationen. Lamprecht. rrnnnnnnnn Die Hummeln Steiermarks. Lebensgeschiehte und Beschreibung derselben. Von Prof. Dr. Ed. Hoffer besprochen. In einer früheren Nummer dieser Zeitschrift hatten wir schon Gelegenheit, einige der interessanten Beobachtungen des Herrn Prof. Hoffer in Graz über steierische Hummeln mitzutheilen; heute liegt uns unter dem obenstehenden Titel eine zusammenfassende Abhandlung aller dieser Beobach- tungen zugleich mit dem Anfange der Beschreibungen der einzelnen Arten vor. Die betreffende Abhandlung erschien zuerst als Jahresbericht der steiermärkischen Landes-Ober- realschule zu Graz und wurde dann auf Wunsch verschie- dener Freunde als Separatum (Verlag von Leuschner und Lubensky in Graz) neu gedruckt. Die bis jetzt vorliegende erste Hälfte enthält 92 Seiten Text, eine lithographirte Tafel mit den Kopf- und Beintheilen der Hummel, zwei chromo- lithographische mit Bombus lapidarius, mastrucatus und rajellus (Nr. 1) und Bombus confusus Schenck (Nr. 2). Ueber die dritte Tafel (Nr. 2) äusserten wir uns bereits in der früheren Nummer, dasselbe Lob können wir Nr. 1 zu Theil werden lassen. Beide sind sehr elegant ausgeführt. — Der Inhalt des Werkes ist folgender: Allgemeiner Theil. 1. Lebensweise der Hummeln im Allgemeinen, 1—7, 2. Lebensweise der Weibchen, 7—14. 954 1882. Entomol. Nachrichten. No. 18/19. 3. Lebensweise der Arbeiter, 15—19. 4. Lebensweise der Männchen, 19—23. 5. Ueber den sogenannten Trompeter in den Hummelnestern, 23—26. 6. Metamorphose der Hum- meln, 26—30. 7. Neststoffe und Nester, 31—34. 8. Bau der Waben und Zellen, 34-36. 9. Sammeln von Blüthen- staub und Honig und Bereitung des Wachses, 37—42, 10. Gemischte Hummelgesellschaften, 42—43. 11. Feinde der Hummeln, 43—52. 12. Schont die Hummeln! 52-55. 13. Geographische Verbreitung der Hummeln, 55—56. 14. Be- zeichnung, Charakteristik und Körperbau der Hummeln, 57 —63. 15. Stellung der Hummeln im System und Unter- scheidung derselben von anderen hummelartigen Hymeno- pteren, 63—64. Besonderer Theil. Beschreibung der Arten: Bombus lapidarius L., 69—75, Bombus confusus Schenck, 75—84, Bombus mastrucatus Gerst,, 84—87, Bombus rajellus Kirby, 87—22. ° Hoffentlich folgt auch der zweite Theil des Werkes, in dem der Verfasser nicht nur die Fortsetzung der Artbeschrei- bungen, sondern auch neue interessante biologische Beob- achtungen geben will, bald nach; erfüllt sich die Absicht des Verfassers, so dürfen wir im Frühling des nächsten Jahres darauf rechnen. Wir geben noch zwei Kapitel aus der Abhandlung, das- jenige über gemischte Hummelgesellschaften und den les meinen Theil der Beschreibung der Arten. Gemischte Hummelgesellschaften. In Bezug auf die gemischten Hummelgesellschaften, von welchen ich im letzten Jahresberichte unserer Anstalt einige höchst eigenthümliche Fälle besprochen hatte, habe ich mir im Laufe des verflossenen Sommers und Herbstes folgende Ansicht gebildet, Wenn man nur einzelne fremde Thiere im Neste einer bestimmten Hummelspecies findet, so hat man es mit zufällig hineingerathenen Individuen zu thun, die aus irgend einem Grunde ihr heimisches Nest nicht wiederfinden konnten. So wurde beim Reinigen eines Waldes auf der Riess ein ziemlich schwaches Nest von B. agrorum F. mit dem Rechen zerstört; die armen Thierchen flogen tagelang um die Stelle, wo ihr Vaterhaus gestanden; einige fünf Schritte von dieser Stelle entfernt, angedrückt an eine Föhre, war das Nest von B. variabilis Schmiedk. ; vier der heimathlosen Ackerhummeln erbettelten sich daselbst das Heimathsrecht, so dass sie zuletzt als Glieder der Familie 1. Oetober. Entomol. Nachrichten. No, 18/19, 355 betrachtet wurden. Am 8. Juli 1881 glaubte ich das Nest des B. agrorum gefunden zu haben, da ich eine Hummel dieser Art in einem mit Moos untermengten Grasbüschel ver- schwinden sah, war aber erstaunt, nicht die eigenthümliche so schwer zu beschreibende Bauart derselben, sondern eine ganz andere Form zu finden; es war das Nest von B. sil- varum, ausnahmsweise nicht unter der Erde, sondern in einer ca. 8 cm. tiefen Grube ober derselben; neben 26 Wald- hummeln lebten drei Ackerhummeln; wie es sich später her- ausstellte, war auch dort das Nest einer gelben Hummel- art beim Ackern zerstört worden, da Reste eines solchen sich vorfanden. In einem Neste von B. Rajellus fand ich Ende Juli 1880 einen Arbeiter von agrorum und zwei Ar- beiter von lapidarius, die alle in grösster Harmonie unter- einander lebten. Als von meinen in Kästchen lebenden Hummeln ein Nest durch den Verlust der alten Königin sehr schwach wurde, nahm ich das ganze Nest heraus und that in dasselbe Kästchen ein ziemlich volkreiches Nest von confusus; von den fünf übriggebliebenen B. variabilis wollten nun alle in das neue Nest, was aber die B. confusus nicht zuliessen. Die armen variabilis wurden gebissen und ge- zaust, drei flogen deshalb wieder fort, zwei aber liessen ruhig Alles über sich ergehen und erwarben sich dadurch die Gunst der confusus so, dass sie von nun an gemüthlich darin wohnen durften und mit den andern ein- und aus- flogen wie Familienglieder. Ueberhaupt kam es öfters vor, dass eine Hummel bei einem falschen Flugloch hineinflog, gewöhnlich stürzte sie aber, wie sie dies bemerkte, auf das schnellste heraus; des- halb waren auch äusserst wenige Formen und auch diese in der Regel nur ziemlich selten in fremden Nestern. Wenn plötzlich ein Gewitter kommt, so dürfte auch die eine oder die andere Form in ein fremdes Nest kommen, besonders wenn zwei Nester in nächster Nähe nebeneinander sind, wie man es häufig finden kann. In allen diesen, sowie auch in den folgenden Fällen muss man aber wohl sehr genau unter- suchen, ob man es nicht etwa mit einem Neste zu thun hat, in welchem zwei verschieden gefärbte Varietäten ein und derselben Species zusammen wohnen, was insbesondere leicht bei B. confusus und wahrscheinlich auch soroensis, sowie der dunklen und lichten variabilis geschieht. Ist je- doch die Zahl der Individuen zweier Arten eine bedeutende, so dürfte die Gesellschaft so entstanden sein, dass die Kö- nigin einer fremden Art, deren Nest zerstört worden ist, zu 956 1882. Entomol. Nachrichten. No. 18/19. einem Neste kommt, deren Königin vor Kurzem zu Grunde gegangen ist und dasselbe in Besitz nimmt; nur so kann ich mir die im Jahre 1880 gefundene grosse Gesellschaft von B. lapidarius und terrestris erklären. Mein Bruder fand im verflossenen Sommer ein schwaches Nest von B. Rajellus ohne Königin und ein ebenfalls schwaches Nest von B. va- riabilis mit Königin, er that sie nun zusammen in ein Käst- chen und brachte sie mir, und die so gewaltsam gemischte Gesellschaft lebte nun in Frieden; beiderlei Arbeiter flogen fleissig ein und aus, freilich wurden die Rajellus immer we- niger, aber wochenlang konnte man die sonderbaren „Misch- linge“ sehen. Aber nicht immer thut die Mischung gut, mit- unter wollen sich die willkürlich gemischten nicht vertragen, wie ich einige Male zu sehen Gelegenheit hatte. Was für Factoren dabei massgebend sind, kann ich vorläufig nicht angeben, Beschreibung der Arten. Die ausserordentliche Veränderlichkeit der Körperfarbe ‚bei den einzelnen Repräsentanten dieses artenreichen Ge- schlechtes, die oft das Staunen selbst des Kenners hervor- ruft, die kurzen Beschreibungen, respective Diagnosen, die Linne und Fabricius von den von ihnen aufgestellten Arten lieferten, und der Umstand, dass man gar häufig auf ein- zelne, zufällig gefangene Thiere eine neue Species begrün- dete, waren nebst der Schwierigkeit, sich gewisse Formen zu verschaffen, seit dem Beginn der wissenschaftlichen Auf- fassung des Speciesbegriffes der Grund, warum eine so grosse Meinungsverschiedenheit in Bezug auf die Abgrenzung der Arten, die Deutung der Beschreibungen der früheren Autoren, die Stellung der einzelnen Arten zu einander, die Artberech- tigung mancher Formen etc. noch heutzutage existirt und wahrscheinlich noch einige Zeit existiren wird. Man kann sich deshalb nicht wundern, dass der so ge- wissenhafte Insectenbeschreiber Kirby, der die kurzen Diag- nosen Linne’s und Fabricius’ als unbrauchbar gefunden hatte, jede solche auffallende Form als eine eigene Species be- schrieb, da er eben den Nesterbefund zu wenig beachtete und so gerade in Folge seines ehrlichen Strebens, die Species recht genau zu beschreiben, in einen anderen Fehler ver- fiel und Varietäten einer und derselben Species als gute Arten ausgab; doch haben seine Beschreibungen das Gute, dass man sich bei denselben leichter orientirt als in den Linnd’schen und Fabricius’schen; deshalb können wir aber 1. October, Entomol. Nachrichten. No. 18/19. 957 auch sehr viele seiner Speciesnamen zur Bezeichnung ge- wisser hervorragender Varietäten ganz vortrefflich brauchen, während sich bei einzelnen von Linne, Fabricius und Panzer aufgestellten Speciesnamen wohl nie wird nachweisen lassen, welche Formen die betreffenden Männer darunter verstanden. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, so stellten, da, wenn man bei der Farbe als Eintheilungsprincip geblieben wäre, jede neue Farbenvarietät eine neue Species geliefert hätte und man auf diese Weise ins Unendliche hätte neue Species bilden müssen, die beiden ausgezeichneten Forscher Drewsen und Schiödte das Princip auf, dass man die in einem Neste lebenden Thiere als zusammengehörig aufzufassen habe und darnach die Species feststellen müsse. Smith schloss sich ihnen in dieser Hinsicht vollkommen an. „In den Wäldern, auf Feldern und Hügeln allein kann eine genaue Unter- scheidung dieser Insekten erlangt werden“, sagt er. Und heutzutage wird es wohl nicht einen Hymenopterologen geben, der nicht dieser Ansicht wäre. Aber auch der Nesterbefund kann uns nicht immer über die Speciesfrage verlässliche Auskunft ertheilen, denn erstens sind die Nester einzelner Arten sehr wenig bekannt (so konnte z. B. Smith, wie er dem Dr. Schmiedeknecht schrieb, während eines Zeitraumes von fünfzig Jahren nie das Nest des in England sehr seltenen B. soroensis finden), zweitens kommen in einem Neste nicht immer nur Individuen derselben Species vor (s. gemischte Hummelgesellschaften). Ein das Erkennen einer bestimmten Hummelart im höchsten Grade erschwerender Umstand ist endlich der, dass Bastardirungen zwischen verschiedenen Species vorkommen. Doch dürfte diese Erscheinung nur als eine verhältnissmässig seltene Ausnahme anzusehen sein, so dass Bastardformen wohl kaum eine bedeutende Rolle spielen werden. Ich habe bisher nur die rechtmässige Co- pula beobachtet, auch im geschlossenen Raum, in welchem mehrere Arten beisammen eingesperrt waren. Die Seulptur und Länge des Kopfes, die Bildung des Rüssels, Länge desselben etc., Grösse und Beschaffenheit der Augen, die Form der Behaarung, die Länge der Haare, die Form der Füsse, Fühler, Beschaffenheit der Flügel etec., vor Allem aber die Gestalt der männlichen Genitalanhänge sind neben der Farbe, die man trotz ihrer Veränderlichkeit doch immer als ein wesentliches Merkmal wird ansehen müssen, jetzt noch die unterscheidenden Kennzeichen zwischen den einzelnen Arten. Da die männlichen Genitalanhänge so ausserordentlich wichtig sind, so muss man vor Allem trach- 258 1832. Entomol. Nachrichten. No, 18/19. ten, in den Besitz der d zu kommen und dieselben dann gleich nach ihren Genitalanhängen zu bestimmen trachten; ohne Jg ist hin und wieder keine Mögliehkeit vorhanden, die Species zu unterscheiden, resp. die polychromen Varietäten derselben Art zusammenzufassen. Eine natürliche Gruppirung der Hummeln hält Schmiede- knecht für eine ausserordentlich schwierige, ja vergebliche Arbeit, denn wenn man blos auf ein einziges Merkmal, etwa die Genitalanhänge, oder die Kopf- und Fühlerlänge, oder Farbe der Behaarung Rücksicht nehmen würde, so bekäme man ein sehr künstliches Resultat; würde man aber alle diese Merkmale berücksichtigen, so wäre die Anordnung noch schwieriger, da viele Arten in dem einen Merkmale überein- stimmen, in dem andern aber ganz verschieden sind. Schmiede- knecht stellte deshalb die in Thüringen vorkommenden Arten wohl in einzelnen Gruppen zusammen, die ihm als die na- türlichsten vorkamen, verwahrt sich aber dagegen, dass man dieselben als etwas Endgiltiges ansehe. Manche Arten, wie terrestris und hypnorum, stehen sehr isolirt. Mit den nächst- folgenden Arten ist z. B. B. terrestris bloss durch seine Färbung und seinen Nestbau verwandt; hypnorum gleicht pratorum ausserordentlich durch die Gestalt der männlichen Genitalanhänge. Rajellus schliesst sich durch ebendieselben und dann seinen Nestbau dem silvarum und arenicola an und vermittelt durch seine Färbung den Uebergang zu lapi- darius und confusus u. s. w. Seine Tabelle lautet also: I. Section, 1. Gruppe: 1. terrestris, Il. 3 2. 5 2. ruderatus, 3. hortorum, 3. 3 4. Latreillelus, 5. elegans. MH so 4. " 6. mesomelas, 7. pomorum. IV. ji DL „ 8. hypnorum. | V. 3 6. H 9, pratorum, 10. soroensis. T. ” 11. mastrucatus, 12. lapidarius. 13. confusus. Vlinsits; 8. iR 14. Rajellus, 15. silvarum, 16. are- nicola. 9: 17. agrorum, 18. muscorum, 19. va- riabilis. Professor Dr. Karl v. Dalla Torre in Innsbruck theilt die in den Alpenländern lebenden Hummeln in acht Gruppen, hauptsächlich nach der Farbe, ein, und zwar wird dabei vor Allem die Körperfarbe der 2 berücksichtigt. In die I. Gruppe: Leucobombus mit reinschwarzem Tho- 1. October. Hntomol. Nachrichten. No. 18/19, 259 rax und einer darauf befindlichen gelben, deutlich ausge- prägten und begrenzten Binde, weisser und scharf von der schwarzen Färbung der übrigen Segmente abgegrenzten Farbe der Endsegmente des Hinterleibes gehören: 1. terrestris, 2. martes, 3. scrimshiranus, 4. hortorum, 5. ruderatus, 6. subterraneus (Latreillelus). — Die UI. Gruppe mit ganz schwarzem Hinterleibe, Megabombus, enthält bloss B. ligusticus; da aber derselbe identisch ist mit B. rude- ratus, wie Gribodo, Schmiedeknecht, Kristof und Dalla Torre selbst nachgewiesen haben, so liess Dalla Torre diese Gruppe wieder eingehen. Die II. Gruppe: Pyrobombus, enthält nur die Art hypno- rum: Thorax rothbraun oder braungelb, selten schwarzbraun, mit Spuren von brauner Färbung, Endsegmente des Hinter- leibes weiss, von der übrigen schwarzen Färbung scharf ab- gesetzt. — Zu der IV. Gruppe: Rhodobombus, bei denen mitunter der ganze Hinterleib roth erscheint, da die vier, ja selbst fünf und sechs ersten Hinterleibssegmente diese Färbung zeigen, rechnet er B. mastrucatus, lapponicus und pomorum. Die V. Gruppe: Melanobombus mit schwarzem Thorax, dem nur einzelne selten bindenartig gestellte graue oder gelbliche Haare beigemengt sein können und bei denen Segmente vier bis sechs roth sind, umfasst lapidarius, con- fusus, mendax und Rajellus. Die VI. Gruppe: Kallobombus ist wie die V. gezeichnet, nur der Thorax stets mit einer deutlich goldgelben Binde versehen und enthält soroensis, pratorum und alticola. Die VII. und VIII. Gruppe bestehen aus Arten, deren Hinterleib hell gefärbt, gelb, braun, grau oder fuchsroth, manchmal dunkler gebändert ist und bei denen namentlich die Endsegmente meist heller gefärbt erscheinen. Die Arten der einen Gruppe — VIH. Gruppe: Thoracobombus — zeichnen sich durch den Besitz einer mehrweniger breiten, deutlichen Querbinde zwischen den Flügeln aus und heissen arenicola, silvarum, mesomelas, elegans und equestris, während bei der letzten — VII. Gruppe: Chromobombus — wohl andere Zeichnungen (z. B. ein A u. s. w.) vorkommen, doch nie eine derartige Binde; sie enthält die Arten muscorum L., pascuorum Scop., cognatus und senilis. Da die d mit- unter den Z@ ganz ähnlich sind, so lassen sie sich grössten- theils ungezwungen in die betreffende Gruppe einreihen. Diese Eintheilung leidet, da sie auf der. Farbe der äusserst variablen Individuen dieses polychromen Geschlechtes beruht, an dem Mangel, dass sich gewisse Varietäten in die richtige ERRESUN u it. 260 1882. Entomol. Nachrichten. No. 18/19, Gruppe nicht einreihen lassen, muss aber als der erste theil- weise recht gelungene Versuch einer natürlichen Gruppirung der Hummeln durch einen heimischen Forscher willkommen geheissen werden. 09.9.9.9.0.9.9.9.9.9.9.0.008: Literatur. Papilio. Devoted to Lepidopterists exelusively. Organ of the New York Entomological Club. Vol. II. 1882. Nr. 1. Behr, Herm., on the habits and economy of some species of Sphingidae, 1—7. Grote, A. R., notes on Catocala snowiana and varieties in this genus, 8—9. Edwards, Henry, new species of Heterocera, 9—15. Nr. 2. Edwards, W. H., deser. of species of butterflies taken in Arizona by Jacob Boll, 1881, 19—29. OÖsten-Sacken, R. von, list of butterflies colleeted on the pacific coast, principally in California, in 1876, with notes on their localities and habits, 29—31. Pilate, G. R.,, a new variety of Catocala, 31—32. Food plants of Platysamia Cecropia, 32—33. Nr, 3. Ishikawa, Ch., notes on variations in some Ja- panese Lepidoptera, mit Holzschn., 35—37. Jewett, H. S., notes on Adelocephala bicolor Harris, 39—41. | Riley C. V., the Noctuidae in the Missouri Ento- mological reports, 41— 44. Edwards, W.H., deser. of new species of butter- flies found in the United States, 45—49. Nr. 4. Bailey, James S., femoral tufts or pencils of hair in certain Catocalae, mit Abb., 51—52. Edwards, Henry, notes on N. American Aegeridae with deser. of their forms, 52—57. Coquillet, D. W., the life-history of Eustrotia Carneola, 57—58 Food plants of Telea Polyphemus in the country of York, Ontario, 58—60. Neumoegen, B., descr. of a new from Arizona, 60—61. Coquillett, D. W., on the early stages of ir Plume-Moths, 61—62. 1. Oetober. Entomol. Nachriehten. No. 18/19. 261 Weyenberg, D. H., nova species generis Cerato- campa, 62. Notes on Lepidoptera, 62—693. Illustrations of Noctuidae, mit einer Tafel, 64. Papilio. Organ of the New York Entomological Club, 1822. Nr. 5. Pilate, G. R., list of ee taken in and around Dayton, 0., 65—71. Osborn, Herb,., Acgerian parasites, 71—12, Grote, A. R., on certain Pyralidae, 72—74. Edwards, W. H., on the American form of Pa- pilio Machaon L., 74-77, Walshingham, Thomas Lord, Tineidae or Ti- neina, 77—79. Food plants of Samia Columbia, 79—80. Grote, A. R., two new Geometrids from Mr. Neumoegens collection, 80—81. Ch. Rob. Darwin, obituary, 31. Notes on Lepidoptera, 8I—84. Nr. 6. Buckler, W., some points in the natural history of Papilio Machaon, reprinted from Ent. M. Mag., 85— 90. Stretch, R. H., what constitutes a species in the genus Arctia? 90— 92. Bailey, James S., new forms of North American Cossidae, 93—94. Grote, A. R, the N. Amer. species of Nonagria, 94—96. Edwards, H., further notes and descer. of N. Amer. Aegeriadae, 96— 99. Grote, A. R., larvae of N. Amer. moths, 99. Id., notes on certain Geometridae, with a new Byssodes from Florida, 100—101. Notes on Lepidoptera, 101—2, The Transactions of the Entomological So- ciety of London. 1882, Ill. With 4 plates. Butler, A. G., heterocerous Lepidoptera collected in Chili by Thomas Edmonds, 339— 427. Walsingham, Lord, North American Coleophorae, 429—42, Scott, John, descr. of a new genus and 2 new species of Psyllidae from South America, 443—8,. Id., on certain genera and species of the group of Psyllidae in the collection of the British Museum, 449—73. Lewis, Geo., on a visit to Ceylon, and the relation of Ceylonese beetles to the vegetation there, 475—83, 262 1832. Entomol. Nachrichten. No. 18/19, Pryer, H., on certain temperature forms of Japanese butterflies, 485—91. Waterhouse, Ch. O., deser. of new Coleoptera from Madagascar belonging tothe Melolonthidae, 493 —502. mr. Kleinere Mittheilungen. Ueber das Auskriechen gewisser Lepidopteren aus der Puppe zu bestimmten Zeiten des Tages macht B. Neumoegen in der Zeitschrift Papilio nach seinen eigenen Beobachtungen folgende Mittheilungen: Attacus Atlas kriecht aus um 7 Uhr Morgens. Actias Luna Is es Naeh! ” Selene 2 ” ” 5 ) ) Platysamia Ceanothi ‚, BERN an „ Gloveri ” ”) ’ - r) ” S Cecropia ,, 5 Haben unsere europäischen Züchter ähnliche Erfahrungen gemacht ? 0 000 Europäische Futterpflanzen verschiedener exotischer Schmetterlinge. 1. Platysamia Cecropia (nach Wm. Brodie, vorgetragen im Natural Society of Toronto): Tilia, Linde; Acer, Ahorn vielleicht, da sie in Amerika auf vier Ahornarten lebt; Prunus domestica, Pflaume; Spiraea salicifolia; Crataegus?; Pirus malus, Apfelbaum; Pirus communis, Birnbaum; Ribes rubrum, Johannisbeere; Sambucus?; Ulmus?; Quercus?; Fagus?; Corylus?; Carpinus?; Betula alba, Birke; Alnus incana, Weisserle; Salıx?; Populus? 2. Samia Columbia nährt sich in Amerika von dortigen Spiraea, Ulmus, Abies und Larix-Arten. Vielleicht auch in Deutschland auf den entsprechenden Pflanzen. 3. Telea Polyphemus von Tilia, Crataegus?; Riber?; Quercus?; Corylus?; Fagus?; Carpinus?; Betula alba; Alnus incana; Salix?; Populus? 9.0.0.9, | Nordtentsches Mnsenm für Naturwissenschaft Putbus a. Rügen. Norwegische Lepidopteren, frisch gesammelt. Preise in Yo M. Pieris v. bryoniae © . wie Polyommatus v. oranula 3: 10 Colias palaeno . . . ..6—8 . heela WR. 20208 Lycaena v. aegidin*) $ . . 5 er v. eyparissus Jg. . . 8 5 Venleatnusı N ... u lın ;08 5; aerTolust la Argymnis v. fngal . . ... .10 R Palesinae e v. lapponica . . 5—7 a wvsarsllache)).. ...: 24-6 x polaris (passabel) . . 50 r aglaja (arktisch . . 8 thore v. borealis 20—30 Vanessa urticae v. polaris . . 15 Erebia lappona . . . . . 3-6 „. .ligea v..adyte. ...,.,6-8 De. „embla,.:'.,.212,5..320--30 Oeneis noma d. - .»......1 a bore ... 2 .2....60—-80 um igmttar ml)! 20—30 Pararge maera (die kleine arktische Form) 6 = hiera. .r2,... 5—7 35 aegeria V. egerides 2 Zygaena v. "vanadis rd Hepialus hecta 5 re 1% humuli a, Agrotis augur Dr £ baja x i TA » speciosa v. arctia ..25 „. e. nigrum . 2 > conflua . ..15 „ nigricans . 4 corticea . 6 Characas graminis . 6 Mamestra dissimilis 3 *) Man vergleiche die neue Art- bestimmung in Entom. Nachr. Ich vertausche meine äusserst rein gehaltene Sammlung europ. Ooleaen (3000 Arten in über 8000 Stück) sammt werthvollem Schranke zu 60 Kästchen gegen exot. Lepidopteren. Johann Andrais in Innsbruck (Tirol). Mamestra v. latenai . . :..1 Polia polymita . . . . 10 Hadena lateritia v. obseurior (arktischhae au. 4... 810 n monoglypha . . . = adusta I: basilinea L Caradrina 4-punctata . a taraxaci . Xanthia flavago . nn fulvago . Xylina ingrica Cucullia umbratica . Euclidia glyphica Anarta melaleuca Herminia modestalis . Hypena proboscidalis . Acidalia fumata . Numeria pulveraria Selenia bilunaria ? Odontopera bidentata . Rumia luteolata . Boarmia repandata . Gnophos sordaria Psodos coracina Pygmaena fusca g . Fidonia earbonaria. Lythria purpuraria . EEE en Er er er Ortholitha limitata . ; Anaitis paludata AR Eucosmia undulata . „18 Lygris prunata rs e populata .. DEE ” testata . 35—6 Cidaria dotata . 4 „ miata . a) & truncata . . 83 13 munitata at H incursata OR Ä tuetuatar vo. m H cambrica . . . 15—2 H albulata . . 5 bilineata trifasciata Eupithecia satyrata Saturnia Isabella, lebende, gesunde Puppen, habe abzugeben pr. Stück 6 Mk. gegen Nachnahme oder Einsendung des Betrages. Ebenso vonOcnogyna Zoraida, pr. Stück 6 Mk, Max Korb, München, Dachauerstr. 28, DODOOODmoı oO Der Unterzeichnete hat schöne Cocons von Anth. Pernyi (Raupen sind leicht zu ziehen) in Tausch gegen deutsche Lepidopt. oder Kauf zu 0,40 M. das Stück abzugeben. (Unter dem Einflusse einiger Stuben- wärme erscheint der Falter schon - im October, andernfalls im Mai fut.) Colmar i. E. Dietze, Kaiserl. Regier.-Secret. Tausch-Offerte. Apollo, ab. Bryoniae, Phieomone, Spini, Acaciae, Hylas, Euphemus, Celtis, Iris, ab. Clytie, Camilla, ab. Tremulae, Phoebe, Pales, Amathu- sia, Daphne, Pharte, Nerine, Prono&, Dryas, Achine, Lavatherae, Atropos, var. Heidenreichii, Transalpina, Punctata, Oo, Algira, Lunaris, Al- chymista, Promissa, Craceae ete. etc. Doublettenverzeichniss steht zu Diensten. Bruno Hartmann, Reichenbach in Schlesien. Herr Franz Knobloch, bis 1. Juli d. J. in München, Hafen- str. 7, II, wohnhaft, wird ersucht, seine jetzige Adresse einem der Unterzeichneten bis Ende Septbr. d. J. mitzutheilen. H. B. Möschler Kronförstehen b. Bautzen. Bernhard Gerhard, Leipzig, Arndstr. 53. DE- Bitte SE an die Herren Entomologen. Sollte einer der Herren Entomo- . logen die jetzige Adresse des Herrn Franz Knobloch, angeblich Stu- dent, bis 1. Juli in München, Hafen- strasse 7, II, wohnhaft, kennen, so wird derselbe höfl. gebeten, die Adresse an einen der Unterzeich- neten aufzugeben. H. B. Möschler, Kronförstehen b. Bautzen. Bernhard Gerhard, Leipzig, Arndstr. 53. Meine dieses Jahr gesammelten resp. gezogenen Lepidopteren- Doubletten suche in Tausch ab- zugeben. Preiss, Geometer, Coblenz, Mainzer Chaussee D.3. Unterfertigter wünscht mit Samm- lern europäischer Macrolepidopteren in Tauschverbindung zu treten und macht auf seine heurigen non plus ultra schönen Van. Xanthomelas (e. 1.) aufmerksam. Prof. Armin Husz in Eperies (Ober-Ungarn). Soeben erhielt ich aus Neu-Seeland eine kleine Partie tadelloser Pyra- meis gonerilla, F, ex Larva in Düten, die ich zum Preise von M. 7,50 p. St. abgebe. Ferner offerire zu äusserst bil- ligen Preisen in sehr schönen Exem- plaren: Apteryx Olveni, Bälge, Stringops habroptilus, Bälge und Skelettee Alwin Helms, Hamburg-Borgfelde, .am Burggarten Nr. 1. Folgende grösstentheils gezogene Arten habe ich im Tausch gegen andere, mir fehlende, europäische Macro- und Micro-Lepidopteren ab- zugeben. Lim. Sibylla, Arg. v. Arsilache, Ereb. Epiphron, Lye. Jolas, Hep. Humuli, Nelleda, Agr. Oeculta, Speeiosa, Hypp.Rectilinea, Caloc. Solidaginis, Had. v. Herey- niae, ab. Alopecurus, Non. Spar- ganii, Arundinis, Oaunae, Oarad, Pulmonaris, Plus. Interrogationis, Attac. Atlas @9, Anth. MylittaQ®. Refleetanten wollen ihre Tausch- listen einsenden. Aug, Hoffmann, Hannover, Weinstrasse 3, I. Unterzeichneter hat eine Anzahl Schmetterlings-Doubletten aus dem arktischen Norwegen, die er gegen gutpräparirte (ausgeblasene) Raupen europäischer Schmetterlinge zu ver- tauschen wünscht. In Anzahl vor- räthig sind u. a. Pieris var. Bryo- ' niae, Arg. Freya, Pales & v. Arsi- lache, Er. Lappona, Embla, Oen. Norna, Gutta, Zyg. v. Vanadis, Agr. v. Arctica, Gn. Sordaria ete, W.M. Schöyen, ? Christiania, Ostears Gade 25. Unterzeichneter wünscht Tausch- verbindung für Coleopteren mit Süd- europa. Dr. Buddeberg, Nassau a. Lahn. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. ° VII. Jahrgang 1832. DIT, KO. 2 WR Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direct durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen (8 Oectavseiten) S Mark. C. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum $. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft XX. Inhalt von No. 20. Seite Die Sklaven haltenden Ameisen . . . Se ee. 20E8 Der Mombacher Wald und seine eprdestaren DR. 265 Die deutschen Olavigeriden, Pselaphiden und Serduäniden 270 H. Gauckler, Biologisches über Oceneria dispar . . . . 274 Kleinere eraloszene Mitsheilunzem ı° ..:.., - 02. 0.02002249 BErter ats NE Se ee ee ls Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. ‘ [A [t Y I x Lk } c > N n » f y % x 1 “ KR: \ Di KEN pt £ 8 Va! ne + EN S 5 1 [ Y i j Y 7 x “ 23 Y h, \ 7’ £ IT y vr Die gut gehaltene Schmetterlings- sammlung des verstorbenen Malers H. Richter in Frankfurt an der Oder ist billigst zu verkaufen. Sie be- steht aus Macroptern der europäi- schen Fauna (im Durchschnitt vier - Exemplare jeder Art) und einer An- zahl Exoten, wozu noch vier Kästen Mierolepidoptern und mehrere mit Doubletten kommen. Wegen der Besichtigung und des Preises der Sammlung hat man sich an die Wittwe Frau Louise Richter in Frankfurt a. d. Oder, Poetensteig 4a zu wenden. Ueber das Arten-Ver- zeichniss giebt Professor Zeller in Grünhof b. Stettin, Lange Strasse 46, Auskunft. 15. October. Entomol. Naechen No. 20. 263 Die Sklaven haltenden Ameisen. In seiner Besprechung der Untersuchungen Sir John Lubbock’s über Ameisen, Bienen und Wespen*), aus denen wir in früheren Heften der Entomol. Nachrichten einige Stellen reproducirt haben, giebt Dr. Herm. Müller nach Lubbock’s Beobachtungen eine Uebersicht über die verschie- denen Arten der Ameisen, welche Sklaven halten, zugleich mit den Betrachtungen über die Rückwirkung, welche die Sklavenhalter selber erlittenhaben. Ersagt darüber Folgendes: „Die erste Stufe, welche zum Sklavenhalten führt, lässt sich bei den rothen Waldameisen (Formica rufa) wahrnehmen, die bei uns in Kiefernwäldern wohnen und sich durch grosse Haufen von Zweigstückchen, Knospenschuppen und sonstigem kleinen Genist, die sie über ihren unterirdischen Nestern auf- häufen, leicht bemerkbar machen. Diese und die viel kleineren schwarzen Formica fusca, die man, weil sie besonders häufig zum Sklavendienste benutzt werden, „Sklavenameisen“ zu nennen pflest, und die im untersten Theile morscher Baum- stämme labyrinthische Kammern auszuhöhlen lieben, kommen beide bei uns in srösster Menge vor. Es kann daher kaum auffallen, dass die ersteren aus Hunger bisweilen die letzte- ren anfallen und ihnen einige Larven und Puppen rauben, die sie dann in ihr Nest schleppen. Gelegentlich entwickeln sich diese in den Nestern ihrer Räuber auch zur Reife, so dass man bisweilen, immerhin jedoch selten und nur aus- nahmsweise, auch einige wenige Exemplare der Sklaven- ameise in den Nestern der Formica rufa findet. 2. Was bei der obengenannten Formica nur als ein Ausnahmefall vorkommt, ist bei der mehr im Süden ein- heimischen F. sanguinea zur festen Gewohnheit geworden. Sie überfällt periodisch benachbarte Nester der Sklaven- ameise und schleppt deren Puppen in ihr Nest. Die aus diesen ausgeschlüpften Arbeiter (der F. fusca) unterziehen sich in dem fremden Neste den gewohnten häuslichen Pflich- ten gemeinsam mit den eingeborenen Arbeitern des Nestes (der F. sanguinea). 3. Eine dritte Ameisenart, Polyergus rufescens, ist noch einen Schritt weiter gegangen und von ihren Sklaven vollständig abhängig geworden. Ihre zahlreichen und ener- gischen Arbeiter beschäftigen sich ausschliesslich mit Raub- zügen und dem Einschleppen von Sklavenlarven und Puppen *) Kosmos 1382, 6. Heft. Sir John Lubbock’s Untersuchungen über Ameisen, Bienen und Wespen. * 264 1882, Entomol. Nachrichten. No. 20. in ihre Nester, Nicht nur der Brutversorgungstrieb, selbst der Instinkt zu fressen, ist ihnen abhanden gekommen. Sie lassen sich von ihren Sklaven, die alle Arbeiten zu verrich- ten haben, füttern und bei einem etwaigen Wohnungswechsel in die neue Wohnung tragen; ohne Sklaven verhungern sie, selbst im reichsten Nahrungsüberfluss. Selbst ihre körper- liche Ausrüstung hat sich dieser veränderten Gewohnheit angepasst; ihre Mandibeln haben die Zähne eingebüsst und sind zu einfachen, kräftigen, spitzen Zangen geworden, mit denen sie im Kampfe sofort den Kopf jedes Feindes, der sie festhalten will, packen und, wenn der Feind nicht augen- blicklich loslässt, sein Gehirn durchbohren. 4. Die Strongylognathus Huberi haben nach Forel ganz ähnliche Gewohnheiten und auch ganz ähnliche Mandibeln wie Polyergus, sind aber bereits viel schwächer. Sie machen Sklaven von Tetramorium cespitum, die sie als Puppen weg- schleppen. Beim Angriffe packen sie mit ihren Mandibeln die Feinde gerade so beim Kopfe wie es die Polyergus thun, sind aber zu schwach, um ihn, wie diese zu durchbohren. Gleichwohl scheinen die Tetramorium sehr von ihnen in Schrecken gejagt zu werden. 5. Die Strongylognathus testaceus sind sogar noch viel schwächer als die S. Huberi, und ihre Lebensweise ist noch in weiterer Beziehung räthselhaft. Sie halten ebenfalls die Arbeiter von Tetramorium in einer Art Sklaverei, aber wie sie sich die Sklaven verschaffen, ıst noch ein Geheimniss. Sie fechten in derselben Weise wie Polyergus, aber nach dem übereinstimmenden Urtheile aller Beobachter sind sie dem muthigen und in grossen Kolonien lebenden Tetramo- rium im Kampfe.nicht gewachsen. Als Forel einst ein Nest von Tetramorium ganz nahe bei einem Neste von Str. testa- ceus mit Tetramorium-Sklaven niedersetzte, begann sofort eine Schlacht zwischen beiden Gesellschaften; die Strongy- lognathus stürmten kühn zum Kampfe, aber, obwohl ihre Partei siegte, war das hauptsächlich den Sklaven zu ver- danken. Die Strongylognathus selbst wurden fast alle ge- tödtet, und obgleich anfangs die Energie ihres Angriffes in Bestürzung zu versetzen schien, so versichert uns Forel, dass es ihnen nicht gelang, auch nur ein einziges Tetramo- rium zu tödten. In der That sind diese Strongyglognathus, wie Forel treffend bemerkt, eine traurige Karikatur von Polyergus, und es scheint fast unmöglich, dass sie selbst mit Erfolg ein Nest von Tetramorium sollten angreifen können. Es kommt noch dazu, dass bei ihnen die Arbeiter verhält 15. October. Entomol. Nachrichten. No, 20. 265 nissmässig spärlich sind. Und doch werden auch hier alle Arbeiten im Nest von den Sklaven verrichtet, obgleich Stron- sylognathus nicht, wie Polyergus, das Vermögen, sich selbst zu beköstigen, verloren hat. 6. Noch weit räthselhafter ist der Haushalt von Aner- gates. Man findet immer nur einzelne Männchen und Weib- chen von Anergates mit zahlreichen Arbeitern von Tetramo- rium zu einer Gesellschaft vereinigt; Arbeiter von Anergates scheint es gar nicht zu geben; auch Larven oder Puppen von Tetramorium werden in diesen gemischten Nestern nie- mals gefunden. Dabei sind die Anergates von ihren Sklaven (den Tetramorium) ebenso absolut abhängig, wie die Polyer- gus; wie diese haben sie selbst den Instinkt zu fressen ver- loren und werden nur von den Sklaven gefüttert. Die ganze Sachlage ist also ebenso interessant als schwierig zu ent- wirren und diese Schwierigkeit musste geradezu unüber- windlich erscheinen, so lange man allgemein annahm, dass die Arbeiter nur ein Jahr leben. Erst Lubbock’s Beobach- tungen haben bekanntlich diese Annahme widerlegt und ge- zeigt, dass selbst in der Gefangenschaft und ohne Königin ein Nest fünf Jahre ausdauern kann; damit ist aber ein Schlüssel zur Lösung des Räthsels gegeben. Man kann sich mit Lubbock vorstellen, dass Männchen und Weibchen von Anergates sich in ein Nest von’ Tetramorium einschleichen und auf irgend welche Weise, sei es durch Gewalt oder durch Gift, es fertig bringen, deren Königin zu ermorden, Geschieht dies, so wird im nächsten Jahre eine Gesellschaft vorhanden sein, die aus einem Pärchen von Anergates nebst ihren Jungen und aus Arbeitern von Tetramorium besteht, ganz so wie es von Hagens und Forel beschrieben haben.“ Der Mombacher Wald und seine Lepidopteren. In dem vor nahezu hundert Jahren (1791) erschienenen, für den Entomologen immer noch interessanten Werkchen „bBrehm’s Insektenkalender“, sind die sandigen Anhöhen westlich der Stadt Mainz und der dort wachsende Föhren- wald häufig angeführt. Wie der Fuss des fleissigen Sammlers jenen Boden schon am Schlusse des vorigen Jahrhunderts zu jeglicher Zeit mit besonderem Erfolge durchkreuzte, so ist auch jetzt noch für die benachbarten Naturfreunde der Mombacher Wald eine Quelle des reinsten Naturgenusses, a a a I BA a NEBEN SER St, a0 3 N han } RP EINE ii, 266 1882, Entomol, Nachrichten, No. 20. Nicht allein, dass wir vom Gipfel des Leniaberges herab oftmals uns der herrlichen Aussicht auf die Ufer des grünen Stromes und die aus dem Grün der Reben hervorragenden Villen und Dörfer des lieblichen Rheingaus mit ihrem von den bewaldeten Höhen des Taunus gebildeten Hintergrunde erfreuten: unsere Excursionen waren auch fast immer von besonderem Sammelerfolge begleitet und nicht allein der Entomologe, sondern auch der freundlich sich zugesellende Botaniker fand willkommenste Ausbeute. — Unterhalb Mainz wird das linke Ufer des Rheins von Sanddünen gebildet, auf welchen ein weit ausgedehnter Föhrenwald angesiedelt ist. Letzterer bildet theils ge- schlossenen Bestand, theils ist er von einzelnen Blössen durchsetzt oder es tritt Haide mit eingesprengten Baum- gruppen auf. Am Rande lagert sich freier Flugsand den älteren, kalkhaltigen Schichten auf. „Das ganze, theils mit Wald bedeckte, theils waldlose Gebiet zwischen der Mom- bacher Waggonfabrik und Geisenheim, sowie das zwischen Mombach und dem Leniaberg, gleicht derart einem echten Dünengebiet, dass man glaubt, an alten Meeresdünen zu sein. Dieser Charakter wird noch wesentlich erhöht durch die reiche Sand- und Strandflora, welche hier den wellen- förmig gestalteten Boden bedeckt. Das in hellgelbem, feinem Sande bestehende Material dieser Formation entstammt ent- schieden Sandschichten aus der Tertiärzeit, dem Diluvium und dem Alluvium und wurde durch die Winde von Ort zu Ort getragen, dadurch gleichförmig separirt und in die wellen- föormig hügelige Form zusammengeweht. Wo nicht eine na- türliche Vegetation oder eine künstliche Bewaldung der Be- weglichkeit des Bodens eine Schranke setzte, dauert dieselbe immer noch fort und die Oberfläche verändert sich in diesem Gebiete nach jedem Winde, besonders in der trocknen Jahres- zeit.“ (Carl Koch, Erläuterungen zur geologischen Special- karte von Preussen. Berlin 1880. Blatt Wiesbaden. S. 59.) Auf dem geschilderten Boden hat sich sowohl durch die freie Thätigkeit der Natur eine ungemein vielartige und eigenthümliche Flora angesiedelt, als auch die Hand des Menschen für vielgestaltigen Anwuchs von Nadel- und Laub- holz gesorgt hat. Der fleissige Bauer der Mombacher und Geisenheimer Gemarkung zieht auf dem von der Sonne durchglühten lockern Boden nicht allein ein vortreffliches Obst und Gemüse, sondern es wachsen auch in der Pflanzen- und niederen Thierwelt manche südliche Formen daselbst, welche auf dem schweren 15, October. Entomol. Nachriehten. No. 20. 267 Boden der rechtsrheinischen Hügel und Berge fehlen oder nur schwer gedeihen. Im Folgenden will ich versuchen, die reichen Ergebnisse unserer Excursionen in lepidopterolo- gischer Hinsicht zu schildern, indem ich mir dabei gestatte, dasjenige, was zeitlich und räumlich vielfach von einander geschieden auftritt, sowie die verschiedenen Resultate ver- schiedener Sammler so aneinander zu knüpfen, wie es der von uns häufiger inne gehaltene Gang unserer Ausflüge übersichtlicher zu schildern erlaubt. An der zwischen Mainz und Mombach die Landstrasse begrenzenden Allee von hohen Rüstern gab es gewöhnlich schon einige Beute, und war man gar über das sogenannte Gartenfeld und die Festungswerke hinausgekommen, so fanden wir höchst willkommene Sachen. An den Baumstämmen sammeln wir neben manchen gewöhnlichen Noctuen niedliche Eudorea-Arten, wie Pallida, Vandaliella und Symmora Sig- natella. An den Pappeln finden wir in röhrenförmigen Ge- spinnsten im August die Raupen vonNophopteryx Rhenella, deren Verwandten Janthinella und Argyrella wir im Juli auf trocknen Hochflächen, wo Artemisia campestris wächst, be- gegnen. Die reichlich am Rande der Chausseen und Feld- wege wachsenden Silene-Arten wandern büschelweise in die Botanisirbüchse, wenn die Kapseln an den sich zeigenden Löchern die Anwesenheit der Raupen von Dianthoecia-Arten, wie Cucubali und Capsincola verrathen, deren Verwandte, Compersa, Compta und Filigramma, mehr im Walde selbst sich finden. Ausser den genannten bunten Eulen aber be- herbergen diese Pflanzen interessante Gäste für den Sammler von Microptern. In einer aus zwei gegenüberstehenden Blättern der Silene nutans durch Zusammenheften der Ränder verfertisten Wohnung, wo die Raupe das Blattmark ohne Durchlöcherung des Blattes ausführt, findet man im Mai die Gelechia Tischeriella Z., ebenso wie in einer Höhlung oder angeschwollenen Stengel die Gel, Cauliginella Schmid. Die leeren Samenkapseln dieser Pflanze benutzt als Hülle statt eines selbstverfertigten Rockes die Raupe von Üoleophora Albifuscella. Gleich der Raupe von Cidaria Hydraria die Kapsel der Pflanzen mit einem Vorhang verschliessend, lebt dort die Raupe von Coleoph. Nutantella Dhlg., wie in ihrem Samen die Col. Silenella. Im Juni sind die Stücke der Col. Otites an Silene Otites geheftet, deren Schmetterling selten im Juli angetroffen wird. Sind wir, statt über Mainz zu fahren, schen bei Biebrich über den Rhein gesetzt, so finden wir in den zwischen Mom- 968 1882, Entomol. Nachrichten, No. 20, bach und dem Rhein liegenden sumpfigen Wiesen an Arundo Phragmites und Sparganium racemosum die Raupen und Puppen von Plusia Festucae, die letzteren in leichtem Ge- spinnst an der Unterseite eines Blattes, das in der Mitte seknickt ist. In der Höhlung der Rohrstoppeln liegen die Raupen von Leucania Obsoleta und im Stengel die Puppen von Nonagria Typhae. An den Wassergräben finden wir im Juni bis August Chilo Forficellus Thbg., dessen Raupe in dem untersten Theil der Stengel von Poa aquatica und Carex überwintert und Chilo Phragmitellus H., deren Raupe von dem Innern der Wurzel von Arundo Phragmites leben und sich in der Höhlung vorjähriger Stengel nahe über dem Wasser verwandeln soll. Die niedlichen Cataclysta Lemnalis, deren überwinternde Raupe in einem seidenen mit Pflanzen- theilen bedeckten Sack an Wasserlinsen lebt, fliegen im Juni und Juli, wie ihre Verwandten, die Nymphula-Arten Stra- tiotalis und Nymphaealis. Am Rande des. grossen Sandes giebt uns das dort stehende Pappelgebüsch willkommene Beute. Ueber die ge- wöhnlichen Catocala-Arten und Smerinthus Populi lässt der geschwungene Stock oder der wuchtige Tritt von den Aesten herab eine erwünschte Cinnamomea-Raupe oder die seltenen Notodon-Arten Crenata und Tritophus zugleich mit den ge- meinen Pygaera Curtula, Anachoreta und Pigra herabfallen. Neben Harpyia Bifida und Vinula gelinst es uns hier und da die durch ein weisses Band um die rothe Schabrake des Rückens ausgezeichnete Raupe der seltener Erminea zu er- beuten oder eine Populifolia-Raupe. Ende Mai schieben sich aus Bohrlöchern an den jungen Stämmen die Puppen von Sciapteron Tabaniforme hervor, während am Fusse der- selben die Puppen von Trochilium Apiforme gefunden werden. Aus den untersten Aesten wird Conchylia Schreibersiana aufgescheucht, während in zusammengesponnenen Blättern ' die Raupe von Grapholitha Minutana und, aus den Laub- knospen in die jungen Zweige sich einbohrend, diejenige von Tortrix Acerana gefunden wird. Schon will uns der Sammeleifer weiter über den fuss- tiefen, kaum von einzelnen dürren Gras- und Euphorbia- oder Artemisia-Büschen durchsetzten Sandboden weiter'führen, aber unsere Freunde sind der Landstrasse nach in das trau- liche Stübchen der ‚Mutter Heim“ zu Mombach vorausgeeilt und es gilt, ein Stelldichein mit ihnen zu verabreden. So wandern wir zuerst nach dem gastlichen Orte, nehmen unter- wegs noch einige Pieris Daplidicee mit und lassen Colias 15. Oetober. Entomol. Nachrichten. No. 20. 369 Rhamni und Vanessa Antiopa sich ruhig in der Sonne baden. Anthocharis Cardamines und Leucophasia Sinapis fallen zum Opfer, wie auch Colias Edusa mit ihrer seltenen Varietät Helice in ihrem rastlosen Fluge verfolgt werden. Bestaubt und erhitzt treten wir ein zu unseren Freunden, die sich an dünnem Landwein mit Sauerwasser gemischt, der „Schorle- Morle“ erfrischen und rüsten uns während der willkommenen Rast zum kommenden Fang. Die Köcher werden geleert und geordnet, Fangglas und Nadelkissen handlich gemacht und so geht es bald durch den Ort hinaus in den lichten Wald. Gieich hinter den letzten Häusern schon fliegen auf den sandigen Wegen, welche die mit zahlreichen Kirschen- und Aprikosenbäumen und dazwischen gepflanzten Johannis- beer- und Stachelbeerbüschen bestandenen Kartoffel- und Gemüsefelder durchziehen, einzelne Lycaena Bellargus rasch dahin. Auf den Blättern der Johannisbeerbüsche sonnen sich in der Mittagssonne zahlreiche Sesia Tipuliformis, wäh- rend Vanessa Cardui auch hier sein Weltbürgerthum beweist und im Verein mit seinem prächtigen Vetter V. Atalanta uns umschwirrt, ja letzterer sich uns zutraulich sogar auf die Schulter setzt. Frohen Muthes eilen wir in den lichten Schatten der von einzelnen Pappeln und Akazien durchsetz- ten Kiefern, nachdem wir aus den dichten von Schlehen, Weissdorn, Rhamnus und Rosen gebildeten Vorhecken zahl- reiche Spanner und Wickler hervorgescheucht haben. Als- bald giebt es Arbeit. Hier, wo einzelne Lychnis und Thymus dem dichten Moos und den Flechten Farbe geben, öffnen uns unter den leicht im Winde rauschenden Kiefern Atomaria und Clathrata, oder Immorata und Wawaria. Rasche Lycae- nen durcheilen die Blössen: Bellargus in strahlendem Blau und die liebliche Varietät Ceronus zugleich mit dem ge- meinern Vetter Icarus (Alexis) wie mit Eumedon und Medon (Astrarche). Lycaena Corydon und Argus umgaukeln nebst dem niedlichen Alsus die Distel- und Schmetterlingsblüthen je nach der Jahreszeit in wechselnder Menge, zu denen sich der Flug gewandter Dorylus (Hylas) gesellt. Hier, wo Stachys recta und Thymus wachsen, finden wir im Juli neben Botys cespitalis die schöne Porphyralis zugleich mit Sanguinalis, dessen röthliche, mit weissem Rückenstreif gezierte Raupe in röhrenförmigem Gespinnste die Blüthen von Thymus ver- zehrt. Von Artemisia campestris wird Botys Flavalis (Lutic- ticalis) und Turbidalis aufgescheucht, dessen Raupe in leicht sichtlichem Gewebe an den Zweigspitzen dieser Pflanze lebt aus Doldenpflanzen, wie Peucedanum breoselinum, B. Fullealis. EEE 270 1882. Entomol. Nachrichten, No. 20. en Rt In der schraubenförmig zusammengezogenen Eryngium cam- pestre finden wir die gesellig lebende Raupe von B, Instita- lis, unter verdorrten Blättern von Echium vulgare die Raupen von Cymeda Dentalis minirend. Zahlreich treiben sich im Gras und Moos verschiedene Crambiden herum, wie Fasceli- nellus, Alpinellus und Dumetellus mit ihren überall vorkom- menden Verwandten. Gleich ihnen wandern niedliche De- pressarien, wie Ululana, Depresella-Raupen und Albipunctella in die Löcher. (Fortsetzung folgt.) Die deutschen Clavigeriden, Pselaphiden und Seydmäniden. Die im Jahre 1860 von Erichson begonnene „Natur- geschichte der Insekten Deutschlands“, die von Schaum, Kraatz und Kiesenwetter fortgesetzt wurde, ist seit mehr als 20 Jahren noch immer nicht zur Vollendung gelangt. Die Verlagsbuchhandlung hat in den letzten Jahren Schritte sethan, um wenigstens die die Coleopteren behandelnde Ab- theilung ihrer Vollendung entgegen zu führen — wir wissen nicht, ob das Werk auch über die anderen Insektenordnun- gen ausgedehnt werden wird —, und so dürfen wir denn hoffen, dass in nicht allzulanger Zeit die deutschen Käfer vollständig beschrieben vorliegen dürften. Jetzt ist ein neuer Beitrag erschienen, der zweite Theil des III. Bandes im An- fange, die deutschen Qlavigeriden, Pselaphiden und Scydmä- niden behandelnd*) aus der Feder des zu dieser Arbeit vorzüglich geeigneten Herrn E. Reitter. Den Coleopterologen ist es bekannt, dass Herr Reitter speciell auf die kleinen Käfer sein Augenmerk gerichtet hat, die er bereits seit einer Reihe von Jahren in verschiedenen Monographien, Be- stimmungstabellen und anderen Abhandlungen behandelt hat. Ein Vorläufer der jetzigen Arbeit waren seine „Bestim- mungs-Tabellen der europäischen Pausidae, Clavigeridae, Pselaphidae und Scydmaenidae, die wir seiner Zeit be- sprochen haben. Die jetzige Bearbeitung der : deutschen Arten ist in dem Geiste der ersten Herausgeber der „Nat. der Insekten Deutschlands“ weitergeführt, der lateinischen Diagnose folgt eine ausführliche Beschreibung, sowohl bei den Gattungen wie bei den Arten. Es ist selbstverständlich, dass bei der Berücksichtigung, welche die bearbeiteten Fa- *) Naturgeschichte der Insekten Deutschlands. III. Band, 2. Abthei- lung, I. Lieferung, Bogen 1—13. Bearbeitet von Edm. Reitter. Berlin, Nicolai’sche Verlagsbuchhandlung (R. Stricker). 1882. 15. October. Entomol, Nachrichten. No. 20. 271 milien sowohl im Sammeln wie im Bearbeiten in den letzten Jahren gefunden haben, manche neue Arten entdeckt und beschrieben worden sind; nicht nur eine grosse Anzahl, die dem 1877 erschienenen Catalogus Coleopterorum Europae von Stein und Weise fehlen, sondern auch sogar einige, die in den Bestimmungstabellen nicht aufgeführt oder nachträg- lich anders bestimmt worden sind. Zur Ergänzung der Ka- taloge geben wir im Nachfolgenden ein Verzeichniss der Genera und Arten. Clavigeridae, Claviger Preyssler, ' testaceus Preyssler. nitidus Hampe, longieornis Müller. Pselaphidae. I. Ctenistini. Bauch aus 6, scheinbar aus 5 Seg- menten zusammengesetzt, das erste rudimentär, kaum sichtbar. Hinter- hüften von einander entfernt. Tarsen mit zwei gleichen Klauen. Chennium Latreille. bituberculatum Lir. Steigerwaldi Rttr, Centrotoma Heyden. lueifuga Heyden. Ludyi Ritr. Ctenistes Reichenbach. palpalis Reichb. Tyrus Aube. mucronatus Panzer, I. Batrisini. Wie COtenistini, aber Tarsen mit zwei ungleichen Klauen, Batrisus Aube, formicarius Aube, Delaportei Aube. venustus Reichb. adnexus Hampe. exculptus Hampe. oculatus Aube. II. Bryaxini. Wie Ctenistini, aber Tarsen nur mit einer Klaue. Rybaxis Sauley. sanguinea Linne. Bryaxis Leach. tristis Hampe. fossulata Rchb. haemoptera Aube. xanthoptera Rchb. Guillemardi Sauley. Lefebvrei Aube. Helferi Schmidt. Schüppeli Aube. haematica Rchb. juncorum Leach. nigriventris Schaum. Chevrieri Aube. impressa Panzer. antennata Aube. Die beiden folgenden Abtheilun- gen haben einen aus 6—7 Segmenten bestehenden Bauch, von denen das erste Segment deutlich ist. IV. Pselaphini. Kopf vom Stirnrande zum Clypeus 272 1882. Entomol, Nachrichten. No. 20. steil abfallend, untere Partie des | dresdensis Herbst. Kopfes verdickt und nach vorne schnauzenförmig verlängert. Kiefer- taster gross, am Vorderrande des grossen Mundes vortretend; Körper breit, nach vorn: zugespitzt. Bythinus Leach. Machaerites Miller. spelaeus Miller. subterraneus Motsch. Ludyi Rittr. Bythinus i, sp. simplex Baudi. Heydeni Ritr. solidus Rttr. procerus Gredler. baiulus Hampe, erassieornis Motsch. Marthae Rittr. ursus Ritr. Erichsoni Kiesw. muscorum Kiesw. longulus Kiesw, femoratus Aube. inflatipes Rittr. elavicornis Panz. bulbifer Rchb. Ourtisii Leach. nodicornis Aube. Oertzeni Rittr. acutangulus Ritr. securiger Rchb. distinetus Chaud, Burelli Denny. Germanus Rttr. nigripennis Aube. Brusinae Rttr. Stussineri Rttr. validus Aube. puncticollis Denny. Pselaphus Herbst. Heisei Herbst, Stussineri Sauley. Tychus Leach. niger Payk. diechrous Schmidt. rufus Motsch. V. Euplectini. Kopf einfach, Unterseite desselben flach, nach vorn nicht verlängert, Mund klein, breit, Kiefertasten klein, an den Seiten aus den Winkeln der Kehle vortretend, Körper linear, Philus Sauley. Schmidtii Märkel (Trimium Schm) Trimium Aube. latiuseulum Rittr. brevicorne Rchb.. Emonae Rittr, longipenne Ritr. Carpathicum Saulcy. Bibloporus Thomson, bicolor Denny (Pselaphus). Eupleetus Leach. Erichsoni Aube. nubigena Rittr. Rhenanus Ritr. tenuicornis Rttr. Tischeri Aube. Carpathieus Rittr. Aubeanus Rtitr. brunneus Grimmer. Duponti Aube, Bescidides Rittr. piceus Motsch. nanus Rchb. sanguineus Denny. signatus Rchb. punctatus Muls. et Rey. intermedius Wallaston. 15. October. Entomol. Nachriehten No. 20. Karsteni Rehb. Spinolae Aub. ambiguus Rchb. Seotoplectus Reitter. Capellae Rttr. Amauronyx Reitter. Märkelii Aube, Trichonyx Chaudoir. suleicollis Rehb. Faronus Aube. Lafertei Aube. Sceydmaenidae. Euthiconus Reitter. conicieollis Fairm. et Lab, Tschapecki Sauley. Euthia Stephens, plieata Gyll. Schaumi Kiesw. scydmaenoides Steph. clavata Rtitr. Cephennium Müller und Kunze. maius Ritr. latieolle Aube. thoraeieum Müll. Kunze. earnicum Rttr. earpathieum Sauley. deliecatulum Rttr, turgidum Rttr. fulvum Schaum. Neuraphes Thomson. angulatus Müll. Kunze, carinatus Muls. rubieundus Schaum. elongatulus Müll. Kunze. Capella Riitr. Emonae Rittr. parallelus Chand. longieollis Motsch. Getieus Sauley. Hopffgarteni Rttr. Sparshalli Denny. minutus Chand. Seydmaenus Latreille. Godarti Latr. seutellaris Müll. Kunze. eollaris Müll. Kunze. pusillus Müll. Kunze. exilis Er. Euconnus Thomson. ehrysocomus Sauley. elaviger M. K, Mäklini Mannh. Motschulskyi Strm. denticornis M. K. similis Weise. rutilipennis M. K. hirtieollis Ql. confusus Bris. Wetterhalii Gyll. nanus Schaum. oblongus Strm. Gredleri Rttr., pubicollis. styriacus Grimmer. Eumierus Castelnau. tarsatus Müll. Kunze. rufus M. K. Perriisi Rittr. Hellwigii Herbst. 273 274 1882. Entomol, Nachrichten. No, 20. Biologisches über Ocneria dispar. Von H. Gauckler. Im Juli des Jahres 1881 fand ich ein Weibchen dieses Spinners an einem Hause in der Stadt dem Geschäfte des Eierlegens obliegend. Die vorhandenen Eier brachte ich in meine Wohnung in ein kühles Zimmer und liess dieselben hier überwintern. Schon Anfang März (wohl in Folge des überaus milden Winters) dieses Jahres erschienen die ersten Räupchen, die jedoch aus Mangel an Futter ca. 14 Tage ohne solches zubringen mussten; als erste Nahrung reichte ich ihnen Sprossen von Crataegus, welche auch bald mit grossem Appetit angenommen wurde; die Raupen gediehen nun vortrefflich, so dass dieselben Ende Mai resp. Anfang Juni, ungefähr 50 Stück, erwachsen waren. Nunmehr verliessen alle die Nahrungspflanze und setz- ten sich überall an den Wänden des beiläufig grossen Zwin- gers fest; etwa drei schickten sich zum Einspinnen an, doch bestand das gefertigte Gespinnst nur aus wenigen Fäden, ein anderer geringer Procentsatz kroch nach dem Boden des Zwingers und schienen diese ganz frei liegend ihre Verwand- lung vollziehen zu wollen. Nach einigen Tagen bemerkte ich auch Puppen daselbst, jedoch waren dieselben nur halb entwickelt. Die Bauchringe hatten die Gestalt der Puppe, während der vordere Theil der Raupe mit Kopf seine frühere Gestalt noch zeigte. Diese Thiere nahm ich heraus, um ge- nau zu ermitteln, wie lange ein solcher Krüppel befähigt sein würde zu leben. Ich war nicht wenig erstaunt, diese Thiere noch nach 6 bis 8 Tagen lebend vorzufinden. Am neunten und zehnten Tage starben alle. Der grösste Theil der Raupen nun hatte sich an den Wänden des Zwingers festgesetzt, und verliessen die einzelnen Individuen ihren einmal eingenommenen Platz nicht wieder, da dieselben, wie sich bald herausstellte, krank waren. Diese Krankheit äusserte sich in merkwürdiger Weise: anfangs ganz ruhig sitzend, drehten sich die Thiere plötzlich im Kreise immer auf derselben Stelle, und trat dann ein Durchfall ein, der sie in kurzer Zeit verenden liess. Die Krankheit währte im Ganzen acht bis zehn Tage. Trotz an- gestrengtester Beobachtungen war ich nicht im Stande, die Ursache dieser Epidemie zu entdecken; 49 Thiere fielen derselben zum Opfer, und nur aus einer Puppe entschlüpfte nach der kurzen Zeit von 13 Tagen ein weibliches ausser- ordentlich kleines Imago. 15. Oetober. Entomol. Nachrichten. No. 20. 275 Kleinere lepidopterologische Mittheilungen. Entstehung von Lepidopteren-Varietäten durch Nahrungswechsel. In der letzten Nummer der entomologischen Nachrichten las ich eine Mittheilung des Herrn Bieger über Zucht von Varietäten mit Hülfe verschie- denen Futters. Derartige Versuche machte ich wiederholt, und will hier einstweilen die Resultate zweier geglückter Experimente anführen. 1. Arctia caja. Mit aconitum napellus (Eisenhut) auf- gezogen, lieferte eine Varietät mit ausserordentlich breiten weissen Binden auf den Vorderflügeln; der grosse braune Fleck auf Ast 2 und der Dorsalrippe in Zelle 1b, am Innen- rande der Vorderflügel, wird durch eine weisse Binde ge- theilt. Von den braunen Flecken an der Wurzel in der Cellula media (Mittelzelle) sind nur noch Spuren vorhanden. — Das Roth der Hinterflügel ist ausserordentlich intensiv feuerfarben, die blauen Flecke dagegen klein, und ver- schwindet der auf dem Querast (9a) befindliche gänzlich. Die Raupe frisst aconitum mit grosser Gier und gedeiht vorzüglich dabei. Durch Aufzucht der arctia caja-Raupe mit Laubholz (besonders Weiden) erhielt ich Schmetterlinge, welche sich durch vorherrschendes Braun auf den Vorderflügeln und grosse, beinahe zusammenfliessende schwarzblaue Flecke der Hinterflügel auszeichneten. Bei einem Stücke sind die weissen keilförmigen Flecke des Vorderrandes zu Punkten herabge- sunken, während bei einem anderen Exemplar nur noch ein einziger kleiner Fleck vorhanden ist, und die weisse schräge Binde vom Aste 6 bis 7, vom Saume nach innen gehend, gänzlich fehlt. & 2. Hadena pisi. Diese Eulenraupe, mit der dunkeln amerikanischen Nessel (die in Gärten häufig als Zierpflanze vorkommt zur Einfassung von Beeten) gefüttert, liefert ausser- ordentlich dunkle Thiere, bei welchen die weissgelbe Wellen- linie sehr schwach ausgeprägt ist und kurz vor ihrer Er- weiterung zu dem gelben Flecke gänzlich aufhört. Der gelbe Fleck selbst über dem Innenwinkel ist sehr klein. Elbing, im September 1882. H, Gauckler. Eine Aberration von Vanessa Jo. Van. Jo. ge- hört zu denjenigen Arten, die wenig zu Abänderungen hin- neigen, Der Catalog von Dr, Staudinger führt, abgesehen 276 1882. Entomol. Nachrichten. No, 20. von der im Süden heimischen Varietät Sardoa, die der Stammart ganz nahe stehende ab. Joides auf. Joides ist dasselbe Thier, nur kleiner als Jo, und stammt von abge- hungerten Raupen her. Setzt man die Puppen von Jo niederer Temperatur (Keller) aus, so fällt das Roth etwas dunkler aus, sonst ändert sich nichts. Manchmal zeigen auch einzelne Stücke auf der Mitte der Vorderflügel einen schwarzen verwischten Fleck, was auch nicht viel sagen will. Im Juli d. J. wurde mir nun ein Thier gebracht, das von der Grundform überraschend abweicht. Es hatte sich aus einem Neste von 20 und einigen Raupen leider nur dies eine Thier entwickelt. Die Weite der Flügelspannung beträgt 5 cm. Die Grundfarbe ist wie gewöhnlich braunroth. Am Rand der Vorderflügel sind die beiden schwarzen Flecke zu einem vereinigt, und dieser Fleck füllt auch den Spiegel- fleck so weit aus, als derselbe sonst braunroth ist. Der ganze Vorderrand ist dadurch, dem Aussenrande zu breiter, schwarz angelegt. Die Spiegelflecke auf den Vorderflügeln fehlen ganz. Die äussere Einfassung derselben ist in sichel- förmiger Gestalt stehen geblieben, ist weisslich gelb, wie die beiden darunterstehenden Flecke und zeigt keine Spur von Veilblau. Die Spiegelflecke auf den Hinterflügeln sind verwischt, das Veilblau nur schwach angedeutet, und wurzel- wärts von einem grösseren schwarzen Flecke eingefasst, Auf der Unterseite der Hinterflügel sind statt der zwei schwarzen geschlängelten Linien breite Bänder, die scharf hervortreten. Langendorf. Bieger. Nachtrag zu dem Artikel: die Gruppe Argus- Aegon des GenusLycäena. Wie Herr Schöyen schreibt, sind ihm die typischen Exemplare des Argus nicht zur An- sicht mitgetheilt worden, sondern Herr Mac Lachlan hat die- selben in London untersucht und als Resultat dieser Unter- suchung mitgetheilt, dass er Argus mit Aegon völlig identisch gefunden habe. Ferner ist zu berichtigen, dass nicht bei Arsyrognomon die Haarschuppen gänzlich fehlen, sondern bei Aegon; bei ersterem zeigen sie sich manchmal. Auf den Vorderflügeln finden sich bei Argyrognomon immer zahlreiche Haarschuppen, bei Aegon selten und in spärlicher Anzahl. 15. October. Entomol. Nachrichten. No. 20. 977 Duftschuppen (?) bei Catocala. An den Mittel- beinen von Catocala concumbens hat J. S. Bailey Haarbüschel, die in aufgerichtetem Zustande fächerartig sich ausbreiten, sonst in Falten der Schenkel verborgen liegen, entdeckt. In- dessen sollen diese Haarbüschel sich nur bei den Männchen finden, so dass man annehmen muss, es seien eher Riech- organe als Duftschuppen. Dazu theilt W. F. Kirby mit: Dr. Knaggs schreibt im Entomologist’s Annual 1871, dass er an den Vorderbeinen von Catocala Fraxini fächerartige Haarbüschel bemerkt habe, gerade wie bei einigen Geome- triden und Pyraliden. Diese Büschel sind häufig bei den Noctuae quadrifidae, obgleich gewöhnlich sehr verborgen. Kirby sagt, dass man annehme, diese Härchen strömen Duft aus (bei den Männchen?). Jedenfalls bedürfen diese Beob- achtungen noch genauerer Prüfung. Papilio Machaon ist bekanntlich ein Kosmopolit, er findet sich nicht nur in Europa, sondern auch in ganz Asien, von Kamschatka bis nach Indien, in Afrika und in Amerika. Die amerikanischen Exemplare haben nach den Uhnter- suchungen von W. H. Edwards, der eine ganze Serie dieses Falters aus den verschiedensten Weltgegenden zusammen- gebracht hat, die meiste Aehnlichkeit mit denen vom Hima- laya, weichen jedoch auch von diesen noch etwas ab. Ma- chaon soll in den Alpen bis 5000 Fuss hoch, im Himalaya- gebirge sogar bis 9000 Fuss hoch vorkommen. Die Raupe von Eupithecia Succenturiata soll nach Treitschke, der sich auf Hübner beruft, sowie nach Wilde und Staudinger, auf Artemisia leben, und zwar im August und September. Zufällig hat der Einsender dieser Zeilen Gelegenheit gefunden, sich von der Unrichtigkeit dieser Angaben zu überzeugen, und hält sich um so mehr für ver- pflichtet, hiervon öffentlich Mittheilung zu machen, je grösser die Autorität der genannten Autoren ist. Er hat wiederholt, ‚sowohl im vergangenen, als auch in diesem Jahre, an Ar- temisia und an Achillea, die dicht bei einander standen, nach Eupithecien-Raupen gesucht und keine einzige Succenturiata an Artemisia, wohl aber sehr viele an Achilles gefunden. Auch an solchen Stellen, an denen Artemisia fehlte, wurde Succenturiata an Achillea gefunden und mit Erfolg gezüchtet. AN N ea ERENTO PAIN: i\ } x y 278 1882. Entomol. Nachrichten. No. 20, Er scheint hiernach die Futterpflanze von Succenturiata nicht Artemisia, sondern Achillea zu sein. Auch bezüglich der Zeit, in der die Raupe von Succenturiata gefangen wird, machen die oben genannten Autoren, wenigstens für die hie- . sige Gegend, unrichtige Angaben. Die Raupe von Succ. lebt hier Ende September in jugendlichem Alter und verspinnt sich bis Ende November. Auch lebt Succ. nicht an den Blüthen, sondern an den Blättern von Achillea. Posen, den 26. September 1882. C. Lux. Literatur, Stettiner entomologische Zeitung 1882. Nr. 10—12. Struve, O., Drei Sommer in den Pyrenäen, Schluss, 410—429. Faust, J., Russische Rüsselkäfer, 430—436, Plo etz, C,, Die Hesperiinen-Gattung Hesperia Aut. und ihre Arten, F orts., 436—456. Dohrn, C. A,, Exotisches, 457—470. Id Mixta varia, 471—413. Id., Euphrasia edit. altera, 473—475. Tischb ein, Zusätze und Bemerkungen zu der. Uebersicht der europäischen Arten des Genus Ichneumon Gr., 475 — 486. Krieger, A., D. Sharp’s Bemerkungen über Dr. Horn’s Carabidae, 486—488. Gumppenberg, C. Freiherr von, ein Beitrag zur Lepido- pteren-Fauna des Mangfallgebietes, 489—491. Die Schuppenflügler des Reg.-Bez. Wiesbaden und ihre Ent- wickelungsgeschichte von Dr. A. Rössler, besprochen von H. B. Möschler, 492—508. Röder, V. von, Zur Synonymie einiger chilenischer uymeisn 510-511. Stange, G., Lepidopterologische Beobachtungen, 512—517. Nolcken, Baron von, Nachtrag zu den lepidopterologischen Notizen S. 173, 517—523. Hagen, H. ‚ Erklärung der Tafeln zu den Psociden, 524—526. Doebner, "Eine entomologisch-biologische Ausstellung, 527 —528. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca, 25—28 Buchstaben. Gleiehzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- etc. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. Tausch für europäische Lepido- pteren: Artaxerxes, Uarnica, Myrica, Templi, Brevilinea, Bondii, Phrag- mitidis, Fulvo, Multistrigaria, oder gegen englische und schottische Species. William Watkins, Surrey House Museum, Forest Hill London S. E. Ein Coleopterologe wünscht mit einigen Sammlern in Tauschverbin- dung zu treten, offerirt seine Sammel- ausbeute aus der ganzen Alpenkette vom Karst bis zu den Pyrenäen und reflectirt blos auf nordische Carabieiden. Adressen an F. Strasser, München, Fürstenstrasse 9, Il. Ich habe folgende Artenim Tausch - gegen mir fehlende europ. Maero- und Micro-Lepidopteren abzugeben. Arg. Amathusia, Phor. Smaragdaria, Cid. Procellata, Juniperata, Aquata, Vitalbata, Gel. Boreella, Infernalis, Elach. Bifasciella, Tort. v. Dohr- niana, Penth. Metallicana, Scop. Sudetica, Murana, Euz. Pinguis, Et. Zinckenella. Reflectanten wollen ihre Tauschlisten einsenden. Aug. Hoffmann, Hannover, Weinstr. 3, I. Europ. und exot. Cieindelen und Öarabiden suche gegen Le- pidopteren einzutauschen. Max Korb, München, Dachauerstr. 28. Saturnia Isabella, lebende, gesunde Puppen, habe abzugeben pr. Stück 6 Mk. gegen Nachnahme oder Einsendung des Betrages. Ebenso vonOcnogyna Zoraida, pr. Stück 6 Mk. Max Korb, München, Dachauerstr. 28. Erebia Zapateri nov. spec. (Ober- thür.), $ 6 Mark, © 10 Mark, Satyrus Prieuri, SQ & 3 Mark, ab Uhagoni n. sp. Obthr. a 10 Mark aus Arragonien (Spanien), in Prachtstücken, diesjähriger Fang, abzugeben. Viele schöne und gute Arten aus Spanien zu sehr billigen Preisen, Max Korb, München, Dachauerstr. 28. Meloe. Zum Zweck einer Abhandlung über die europäischen Meloe- Arten suche ich aus den verschiedensten GegendenEuropa’s Exemplare dieses Genus einzutauschen. Auch würde ich sehr dankbar sein, wenn mir Besitzer zahlreicher Arten und Se- rien von einzelnen Arten diese bei meiner Arbeit zurgütigen Benutzung auf einige Zeit überlassen wollten. Ebenso sind mir alle biologischen Mittheilungen über die Oelkäfer sehr erwünscht. Putbus, Dr. Katter. Griechische Käfer, je e. 200 Stück in 180 Arten, sämmtlich bestimmt, offerirt für 16 Mark das Norddeutsche Museum für Naturwissenschaft zu Putbus a. Rügen. Spanische Käfer von den Balearen, ce. 150 Ex. in über 60 Arten, nicht ganz frisch, für 10 M. Europ. Hemipteren und Homopteren, über 150 Arten in 400 Ex. für 30 M. Schweizer Cureulioniden in grösseren und kleineren Oollectionen verkauft das Norddeutsche Museum für Naturwissenschaft zu Putbus a. Rügen. Eine sehr schöne gut erhaltene Schmetterlingssammlung, bestehend aus 54 Glaskästen, 7299 Exemplare enthaltend, ist zu ver- kaufen aus der Verlassenschaft des k. k. Bezirksamtmannes Johann Czegleiin Troppau, österr. Schlesien, durch den Vormund Jos. Knopp in Troppau. J.Dorfinger & Söhne, Naturalienhändler in Salmannsdorf No. 28, bei Wien, empfehlen ihr reichhaltiges Lager von gestopften Säugethieren und Vögeln, Skeletten, Reptilien, Käfern, Schmetterlingen und prä- | parirten Raupen zu billigen Preisen. Die gewöhnlicheren Arten von Papilio, Pieris, Colias, Theela, Lyecaena, Melitaea ete. sucht ein- zutauschen resp. zu kaufen und sieht Anerbietungen entgegen das Norddeutsche Museum für Naturwissenschaft zu Putbus a. Rügen. Unterfertigter wünscht mit Samm- lern europäischer Macrolepidopteren in Tauschverbindung zu treten und macht auf seine heurigen non plus ultra schönen Van. Xanthomelas (e. 1.) aufmerksam. Prof. Armin Husz in Eperies (Ober-Ungarn). Ooleopteren aus Texas, von J. Boll gesammelt, geben wir in Centurien und einzeln zu billigen Preisen ab. Der Katalog dieser Coleopteren, ebenso wie der der unten be- zeichneten Hymenopteren wird auf Verlangen zugesandt. Australische und afrikanische Buprestiden und Cetonien; Cieindelen von den Sundainseln und Philippinen, desgl. viele andere Coleopteren daher. Eine Colleetion exot. Chrysomeliden billigst; desgl. eine Coll. exot. Lampyriden; eine grosse Zahl vielfach unbestimmter Copriden. | Hymenopteren aus Texas, von J. Boll gesammelt, 500 Stück, meist unbestimmt, 120 M. incl. Ver- packung. Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a. Rügen. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Katter in Putbus. Die Entomologischen Nachrichten erscheinen am 1. und 15. jeden Monats und sind gegen Vorausbezahlung von jährlich 6 Mark (3 fl. 60 xr. ö. W.) für Deutschland und Oesterreich-Ungarn und von 6,50 Mark für das Ausland durch alle Postanstalten Deutsch- lands und des Auslandes zu beziehen, ebenso durch alle in- und ausländischen Buchhandlungen (7 Mark) und direct durch die Ex- pedition des Blattes per Kreuzband zu demselben Preise wie bei der Post. Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile 15 Pf. Beilagen bis zur Stärke von Ya Bogen (8 Octavseiten) 3 Mark. ©. Katter’s Verlag, Stettin, Rossmarkt 11. Alle die Redaction betreffenden Zuschriften werden an Dr. Katter in Putbus erbeten. Inserate, welche in die am 15. eines Monats erscheinende Nummer aufgenommen werden sollen, müssen bis zum 8. einge- gangen sein; für die Nummer vom 1. jeden Monats bis zum 23. des vorigen. Heft XXI. Inhalt von No. 21. Seite Rudow, Einige neue Hymenoptera . . . Rd 2 15) Der Mon Bacher Wald und seine Lepidopteren. or eane)) 289 07 Statdınger, Plusia Beekeri stern.’ 2 2... 2 2%... .20298 Eileranup N ae et DER. et RT Stettin, 0. Katter’s Buchhandlung. Leipzig; In Commission bei Geoxg Böhme. Anzeigen. “Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca. 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nieht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. Herr Harrade in Eisleben und Herr Adolf Walter, früher in Herr Walter in Gurein werden | Gurein bei Brünn, jetzt angeblich ersucht, Ihren Tauschverbindlich- | in Brünn selbst wohnhaft, hat eine keiten nachzukommen. ; namhafte Anzahl exotischer Oocei- Tworkau O./S. Schrebank. nelliden, deren Empfaug er Anfangs u Jänner d. J. bestätigte, von mir Die gut gehaltene Schmetterlings- | zur Bestimmung übernommen, seit- sammlung des verstorbenen Malers | dem aber alle darauf bezüglichen H. Richter in Frankfurt an der Oder | Anfragen und Aufforderungen un- ist billigst zu verkaufen. Sie be- | beantwortet gelassen. Ich bringe steht aus Maeroptern der europäi- | dies ohne weiteren Commentar zur schen Fauna (im Durchschnitt vier | Kenntniss der Fachgenossen. Exemplare jeder Art) und einer An- Graz, 20. Oktober 1882. zahl Exoten, wozu noch vier Kästen Dr. F. E. Pipitz, - Mierolepidoptern und mehrere mit Göthestrasse 7. Doubletten kommen. 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Heterorrhinaart ete. etc. für 40 M, zu haben bei Ye he 1. November. Entomol. Nachrichten. No. 21. 279 Einige neue Hymenoptera. Von Dr. Rudow, Perleberg. DasypodaleucouraRd. Nigra, facie, pectore, segmento primo, pedibus anterioribus fuscogriseo, posterioribus ochra- ceo-pilosis, abdomine fasciis tribus albidis, segmento penul- timo albo-griseo, ano grisescente. 2 16 mm. d nigra, griseo- pubescens, abdomine fasciis quinque distinctis 14 mm. 2 schwarz überall in der Grundfarbe des Körpers, der Fühler und der Beine. Fühler nur von Kopfeslänge. Ge- sicht, Hinterkopf, erstes Segment mit dichter langer hell- graugelber Pelzbehaarung, der Thoraxrücken hat eine mehr rothgelbe Färbung. Der Hinterleib regelmässig eiförmig, dicht punktirt, jeder Punkt mit schwarzer Borste. Segment 2, 3, 4 mit dichter, ganzer, schmaler, fast reinweisser Rand- binde, Segment 5 mit längerer lockerer Borstenbinde, After grau behaart. Vordere Beine mit graugelber, hintere mit rothgelber Behaarung, Schienbürste wenig dicht. Flügel schwach rauchgrau. g schwarz mit rothbraunen Fussklauen, Fühler von Länge des Thorax nebst Hinterleib mässig dicht behaart, letzter mit fünf lockeren grauen Binden. Das 3 ist charakterisirt durch den regelmässigen, ei- runden Hinterleib, die helle Haarfranze am vorletzten Seg- mente, die bei keiner andern Art vorkommt und die ganz schwarzen Beine. Das g ist dem von hirtipes ähnlich, hat einen gedrun- genen Hinterleib, kürzere Fühler und mit Ausnahme der Klauen ganz schwarze Beine, Im August auf Scabiosa gefangen auf einem Sandfelde bei Perleberg. Ein Nest von Chalicodoma zeigte eine merkwürdige Colonie verschiedener Bewohner. Ich erhielt aus demselben zuerst die ächten Bienen in mehreren Exemplaren, darauf zwei Fliegen, Anthrax trivittata und eine Lipara ähnliche, und zuletzt ein Pärchen von Osmia caementaria, von dem das d erst aus der Hülle befreit werden musste. Diese hatten das verlassene Nest benutzt, waren aber dann von Chalicodoma, welche ebenfalls das leere Nest für sich be- anspruchte, überbaut worden. Die Fliegenpuppen lagen in den Nesthöhlen frei, so dass man auf Schmarotzer wegen Mangel an Chalidomaresten kaum schliessen konnte. Neue Ichneumonen. 1) Cryptus humeralis Rd. Tricolor, capite, coxis, * 280 1832. Entomol. Nachrichten. No. 21. trochanteribusque nigris, antennis albosellatis, ano nigro albomaculato, methatorace bispinoso, tegulis triangularibus, scutello eburneis, pedibus rufis, tibiis tarsisque posterioribus fuseis, alis subfuliginosis areola magna subquadrata. 2 corp. 12 mm, terebra 7 mm. Zur Gruppe spinosus gehörig, aber bedeutend grösser. Luftlöcher des Hinterrückens gross oval, der ganze Thorax an der Seite und hinten stark gerünzelt, beide Querleisten deutlich vortretend, Felderung undeutlich, hintere Querleiste in dicke Dornen endigend. Thoraxrücken fein gerunzelt, glänzend, mit tiefen Längsfurchen. Fühler fast von Körper- länge, Glied 1 und 2 der Geisel fast gleich lang, ebenso 3 und 4. Glied 9 zur Hälfte, 10 und 11 weiss oben. Kopf schwarz, tief punktirt, Oberlippe deutlich vorragend, Spitze der Oberkiefer roth. Flügelschuppen sehr gross, dreieckig, elfenbeinweiss, Schildchen gelblichweiss. Flügel graulich ge- trübt, Randmal und Adern schwarz, Spiegelzelle gross, fast quadratisch, einmündender Nerv in der Mitte gebogen. Hin- terleib farbig, Stiel schwarz am Ende, sowie Glied 2, 3, 4 ' roth, die hinteren schwarz, das letzte oder beide letzte weiss gefleckt. Beine roth mit schwarzen Hüften und Schen- kelringen, hintere Tibien und Tarsen, die vorderen weniger, schwärzlich, die letzten Tarsenglieder deutlich rothbraun ge- färbt. Ausser durch die Grösse durch die hervortretenden Flügelschuppen kenntlich, Gezogen aus Cimbex betulae, aber nur ®. 2) Cryptus longiseta Rd. Bicolor, capite, re, coxis, trochanteribus, ano, terebra nigris, antennis alboannu- latis, pedibus rufis, alis fuscatis, carpo nigro albomaculato, macula magna subcarpo opaco, metathorace subspinoso. 2 corp. 16 mm, terebra 13 mm. Thorax dicht runzelig punktirt, Mesothorax stark ge- wölbt mit seichten Längsfurchen, Metathorax mit undeut- lichen Querleisten, die nur seitlich hervortreten, und deren hintere in stumpfe Seitendornen endigt. Felderung fehlt, Luftlöcher gross oval. Kopf gross, schwarz, tief punktirt, Stirn breit, nebst Hinterkopf stark eingedrückt. Fühler dünn, ?/s des Körpers lang, schwarz, Glied 1. der Geisel am längsten, die andern an Grösse abnehmend, 6 bis 9 weiss. Flügel stark braun getrübt, unterm Randmal mit breitem, dunklen Schattenfleck, eben so die Spitze, Mal schwarz mit weissem Anhangsflecke. Abdomen roth, die drei letzten Glieder schwarz, Bohrer fast von Körperlänge, Beine mit Ausnahme der Schenkelringe und Hüften einfarbig roth. 1. November. Entomol. Nachrichten. No, 21. ” DST Aus Trichiosoma lucorum, die in Thüringen gesammelt sind, gezogen, Von verwandten Arten mit gefleckten Flügeln durch die beträchtliche Grösse und den langen Legbohrer hinreichend verschieden. 3) Cryptus pectinitarsis Rd. Bicolor, capite cum antennis, pectore, thorace bispinosa, abdominis basi, coxis trochanteribus nigris, femoribus posticis tibiisque brunneis, abdomine pedibus anticis tarsisque crassis pectinatis omni- bus rufis, alis subfuliginosis. @ corp. 17 mm. terebra 8 mm. Mesothoraxrücken feingerunzelt stark gewölbt mit tiefen Längsfurchen, der übrige Thorax sehr grob gerunzelt. Vor- dere Querleiste des Metathorax nur in der Mitte deutlich, hintere durchaus stark vortretend und in spitze Seitendornen endigend, Felderung, bis auf ein undeutliches Mittelfeld, nicht vorhanden, Luftlöcher sehr lang, lineal, Seitenränder. breit und flach. Kopf fein gerunzelt, ganz schwarz, viel länger als breit, Gesicht greishaarig, Stirn und Hinterkopf stark eingedrückt, Fühler schwarz, fast von Körperlänge allmälig verdünnt, Glieder an Grösse bis zur Mitte abnehmend. Flügel, be- sonders an der Spitze getrübt, Adern und Mal schwarz, letztes mit weissem Anhang, Spiegelzelle gross, fünfeckig, einmündende Adern fast gerade, Nervenast lang. Abdomen breit, Segment 1 schwarz, die übrigen roth, fein gerunzelt. Bohrer fast von Länge des Abdomens, schwarz. Vordere Beine roth, Hinterschenkel und Tibien braun, Hüften und Schenkelringe schwarz. Tarsen, besonders die mittleren, sehr breit und stark gezähnt und bedornt. 2 aus einem Stamme Carpinus gezogen, der von Bu- prestiden bewohnt war. Cryptus coraebi Fourn., ebenfalls Schmarotzer von diesem Käfer, unterscheidet sich durch deutlich gefleckte Flügel und weiss geringelte Fühler, auch schmalere Tarsen. Ein $ hat weiss gesattelte Fühler und ganz rothe Hin- terbeine, 4) Cryptus erythrosoma Rd, Bicolor, capite tho- race nigris, pedibus abdomine rubris, antennis albosellatis, facie albolineata, alis subhyalinis apice infuscatis. @J corp. 14 mm. terebra 5 mm. Körper schlank, Hinterrücken ohne Felderung, stark gerunzelt mit zwei deutlich vortretenden Querleisten und stumpfen Seitenhöckern, Luftlöcher klein oval, tief mit stark wulstigen Rändern. Brust stark gerunzelt, Rücken fein längs- streifig mit tiefen Längsfurchen, alles schwarz gefärbt. Kopf 282 1882. Entomol. Nachrichten. No. 21. wenig breiter wie der Thorax, Hinterkopf mit deutlicher Querwulst, stark eingebogen, Gesicht schwarz, Augenränder fein weiss, Oberkiefer braunroth, Punktirung grob. Fühler dünn, von halber Körperlänge, Glied 1 bis 5 an Grösse ab- nehmend, Spitze von 6, 7, 8, Anfang von 9 weiss gesattelt. Flügel fast wasserhell, Spitze dunkel, Adern und Randmal braun. Spiegelzelle gross fünfeckig, einmündende Ader sehr stark nach aussen gebogen, Nervenast gross. Hinterleib schlank, Stielbasis schwarz, im übrigen schön purpurroth, fein gerunzelt, matt, Bohrer braun, !/s körperlang. Beine ganz roth, bei einem J die vorderen Hüften schwärzlich. Im übrigen sind die d nicht in der Farbe und Struktur verschieden, Gezogen aus Cimbex connata. 5) Cryptus bicolor Rd. Bicolor, capite, thorace ru- guloso, coxisque anticis nigris, abdomine, pedibusgue rufis, antennis, alis infuscatis, Corp. 15 mm. terebra 5 mm, Brust und Hinterrücken sehr stark gerunzelt, die hintere Querleiste dick in stumpfe Ecken ausgehend, vordere fast verschwindend, Luftlöcher fast kreisrund. Mesothorax matt- glänzend, sehr fein gestrichelt mit tiefen, quergefurchten Längslinien. Kopf länger als breit, fein punktirt, ganz schwarz, Fühler von halber Körperlänge, Glieder regelmässig an Länge abnehmend, 8, 9, 10 der Geisel oben weiss gefleckt. Flügel gleichmässig braun, Spiegelzelle grosseckig, Nervenast kurz. Hinterleib einfarbig purpurroth, sehr fein runzelig, Bohrer braun, Beine durchaus roth, nur die Vorderhüften schwarz, Q aus Cimbex amerinae erzogen. Der vorigen ähnlich, der Hinterleib aber gedrungener und durch die Farbe und Struk- tur verschieden. 6) Cryptus elongatus Rd. Capite thoraceque nigris albolineatis, antennis alboannulatis, alis subfuscatis, abdo- mine purpureo, pedibus rufis, coxis trochanteribusque nigris. © corp. 13 mm, terebra 5 mm. Thorax durchaus grob gerunzelt, die beiden Querleisten nur seitlich deutlich ausgeprägt, Luftlöcher lineal, Meso- thorax mit tiefen Längsfurchen, Seiten des Prothorax, Flügel- schuppen, Schildehenränder und Spitze rein weiss. Flügel bräunelnd, Spiegelzelle klein, schief fünfeckig. Kopf breit, dicht gerunzelt, Gesichtsbeule stark hervortretend, Augen- ränder und Scheitelpunkte weiss. Fühler dünn, ?/s Körper lang. Glied 1 und 2 der Geisel fast gleich lang, 3 länger als 4, Spitze von 6, 7, 8 und Anfang von 9 oben weiss. Hinterleib schlank, durchaus purpurroth, Stiel nur an der 1. November. Entomol. Nachrichten, No. 21. 283: äussersten Spitze etwas dunkler, Bohrer ?/s Hinterleib lang, rothbraun. Beine roth mit schwarzen Hüften und Schenkel- ringen, Hinterbeine auffallend schlank. $ aus Cimbex ame- rinae von Eberswalde. 7) Cryptus campactus Rd, Bicolor, capite, thorace, coxis, trochanteribus tibiarum posticarum apice, tarsisque posticis alboannulatis, abdomine rufo, ano brunneonigro, alis - infuscatis. Corp. 13 mm. terebra 3 mm. Körper sehr gedrungen, Thorax stark gerunzelt mit flachen Längsfurchen auf dem Vorderrücken. Nur die hintere Querleiste deutlich ausgeprägt. Luftlöcher kurz, oval, tief- grubig. Kopf breit, tief gerunzelt, ganz schwarz, an den Fühlern mit tiefen glänzenden Gruben. Fühler fast körper- lang, kräftig, Glied 1 der Geisel lang, 2 ?/s davon, 3 länger als 4, Spitze von 7, 8, 9, 10 oben weiss. Flügel stark braun, Spiegelzelle regelmässig fünfeckig. Hinterleib roth, mit bräunlicher Spitze und sehr kurzem Bohrer, dicht und kräf- tig punktirt. Beine roth mit schwarzen Hüften und Schen- kelringen, Hinterbeine lang, Tibienspitze schwarz, Tarsen schwarz, Glied 2, 3, 4 schmutzig weiss. 1 2 von Freund Lamprecht aus Zerbst 1880 erhalten. 8) Cryptus robustusBd. 2 tricolor, capite, thorace, abdominis basi et apice, coxis trochanteribusque nigris, ab- domine pedibusque rufis, antennis tarsisgque posticis albo- sellatis, ano albo maculato, corp. 15 mm., terebra 3 mm. d capite, thorace, femoribus anticis exparte, coxis, trochanteribus, pedibus posticis, abdominis apice, antennis nigris, tarsis postieis alboannulatis, segmentis 1 et 2 obso- lete nigromaculatis. 15 mm. © Hinterrücken und Brustseiten grob gerunzelt, beide Querleisten deutlich, hintere in stumpfe Ecken ausgehend, ein Mittelfeld undeutlich vorhanden. Luftlöcher klein, oval. Rücken grob punktirt, Längsfurchen seicht. Kopf breit, Gesicht stark punktirt, Stirn eben, Hinterkopf mässig einge- drückt, nur die Taster braun. Fühler kräftig, fast von Körperlänge, die Geiselglieder allmälig an Länge regelmässig abnehmend. Glied 5 an der Spitze, 6, 7, 8 oben weiss. Hinterleib kräftig, breit, lanzettlich, stark punktirt, Stielspitze, Segment 2 und 3 roth, das Ende schwarz, letztes Segment mit weissem Rückenfleck. Bohrer sehr kurz, !/s des Hinter- leibs lang. An den Beinen sind die Hüften und Schenkel- ringe, Hintertibien und Tarsen schwarz, letztere weissfleckig an der Innenseite, Knie bräunlich. Flügel bräunlich, Spie- gelzelle gross, fast quadratisch, Nervenast sehr lang. Die 284 1882. Entomol. Nachrichten. No. 21. in die Spiegelzelle mündende Ader ist im ersten Drittel scharf gebrochen. 3 dem leucocheir Rtzb. sehr ähnlich. Die Struktur des Thorax ist dieselbe wie beim 9, die Querleisten sind deut- lich und begrenzen ein oberes ausgeprägtes Mittelfeld von regelmässiger sechseckiger Form, die hintere endet in deut- ‘liche Dornenhöcker. Die Fühler sind ganz schwarz gefärbt und von Körperlänge. Der Hinterleib ist in der Mitte, 2, 3, A roth, übrigens schwarz, Segment 2 und der Stiel schwarz gefleckt, auch 3 verloschen. Vordere Beine bis zur Mitte der Schenkel schwarz, hintere fast ganz schwarz, Tarsen mit Glied 2—4 weiss. In Thüringen 1880 aus einem Buchen- klotze gezogen, der von Bockkäferlarven bewohnt war. 9) Cryptus senilis Rd. Tricolor, griseopubescens, capite, antennis, thorace, coxis, trochanteribus, genubus, tibiis tarsisque posticis nigris, his alboannulatis, pedibus cetero rufis, abdomine rufo, ano nigro albomaculato, alis subfumatis. g 17 mm. Ueberall grau behaart, Thorax grob gerunzelt, beide Querleisten kräftig, die hintere mit stumpfen Seitendornen, ein oberes Mittelfeld ist nur schwach angedeutet. Luftlöcher lang, linienförmig. Thoraxrücken grob punktirt, Längsfurchen flach. Der Vorderrücken stark gewölbt. Kopf schwarz, grob punktirt, länger als breit, Augenränder, Spitze des Clypeus und der Oberkiefer weiss. Fühler schwarz, kräftig von Körperlänge, Glieder der Geisel allmälig an Grösse abneh- mend. Flügel graulich getrübt, Spiegelzelle gross, fast qua- dratisch, Flügelschüppchen manchmal weisslich. Hinterleib schwarz, Stielspitze, Segment 2, 3, "/24 roth, die 3 letzten mit weissen Hinterrändern. Punktirung dicht und grob. An den Beinen sind alle Hüften und Schenkelringe, die Hinterknie, Tibien und Tarsen schwarz, letztere weiss an Glied 2—4. Bei einem Exemplar färbt sich der Hinterleib fast gleich- mässig braunroth mit weissen Rändern der letzten Segmente. Aus Puppen von Cimbex saliceti gezogen aber nur 36. 10) Oryptus melanosoma Rd. Niger, antennis tar- sisque posticis alboannulatis, alis hyalinis, pedibus rufis, coxis, trochanteribus, tibiis tarsisque posticis nigris. 2 14 mm, terebra 4 mm. g eodem colore, pedibus rufis, coxis trochanteribus, apiceque tibiarum posticarum nigris. 13 mm. © Thorax grob gerunzelt, Vorderrücken stark gewölbt mit tiefen quer genarbten Längsfurchen, Hinterrücken kugelig 1. November. Entomol. Nachrichten. No. 21. 285 gewölbt ohne Querleisten und Felderung mit feinen Härchen besetzt. Luftlöcher fast kreisrund. Kopf breit, gerunzelt, schwarz, mit weisser Oberkieferspitze und weissen Stirnfleck- .chen. Fühler dünn von Körperlänge, Geiselglied 1, 2, 3 gleich lang, ebenso 4 und 5. Spitze von 7, 8, 9, Hälfte von 10 weiss geringelt. Hinterleib langgestreckt, ganz schwarz, wenig glänzend, vordere Hälfte dicht punktirt, hintere nur zerstreut. Fein behaart überall. Flügel wasserhell, Rand- mal schwarz mit weisser Spitze an der Innenseite, Spiegel- zelle sehr klein, fast quadratisch einmündende Ader leicht gekrümmt. Beine schlank, roth, alle Hüften und Schenkel- ringe schwarz, Hintertibien und Tarsen schwarz, an letzteren Glied 2 und 3 weiss, g gedrungener im Hinterleib, nur verschieden durch die fast rothen Beine, wo auch bei den hinteren nur die Schien- spitzen schwarz gefärbt sind, die Tarsen aber bräunlich. Gezogen aus Puppen der limbex connata 1875 in Ebers- walde. Die Art steht am nächsten leucotomus Rtzb., von der sie sich aber durch die Bildung des Hinterrückens genugsam unterscheidet. _ 11) Cr. annulitarsis Rd. capite, thorace nigris, ab- domine, femoribus rufo nigroque variegatis, tarsis, antennis nigris albo annulatis. d 7 mm. Thorax matt schwarz dicht gerunzelt. Hinterrücken mit zwei deutlichen Querleisten ohne Felderung, stark vom Mittelrücken abgeschnürt und weissfilzig behaart. Rücken dicht punktirt, Längsfurchen durch Querstrichelung angedeutet. Schildchen stark gewölbt. Luftlöcher oval, tief. Kopf ganz schwarz, unten stark ver- schmälert mit gross hervortretender Gesichtsbeule. Fühler schlank von Körperlänge, schwarz, Glied 10 oben, 11 unten weissgeringelt.e. Fühler fast wasserhell, Spiegelzelle gross 5eckig, einmündende Ader gerade, Nervenast angedeutet. Hinterleib schwarz, fein punktirt und behaart, die mittleren 2 oder 3 Segmente rothgefleckt. Beine schlank, schwarz, Schenkelbasis rothgefleckt, Tikienbasis und Spitze, sowie alle Tarsenglieder weiss geringelt. Aus Tenthredopuppen gezogen, steht dem leucotrochus Gr. in der Gestalt am nächsten. 12) Cr. napiformis Rd. Capite, thorace, antennis, ab- domine brunneis, scutello ore pedibusque rufis, abdomine ovato. °2 8 mm. terebra 2 mm, Eine durch den breit ei- förmigen, dicken Hinterleib charakterisirte Art. Der Kopf, Thorax, Hinterleib sind braun gefärbt, letzter mit helleren 286 1882. Entomol, Nachrichten. No. 21. Segmenträndern und röthlichem After. Am Kopfe ist die Stirn tief ausgehöhlt, der Mund roth, die Fühler braun, kurz und dick mit hellerer Basis. Thorax mässig punktirt, stark gewölbt, mit seichten Längsfurchen. Hinterrücken grob gerunzelt, mit scharfen Seitendornen und fünf deutlich aus- geprägten Feldern, Luftlöcher klein und rund. Beine mässig dick, einfarbig roth. Flügel angeräuchert, Spiegelzelle gross Deckig, einmündende Ader fast gerade. Gefangen im August an Pastinaca sativa. 12. Cr. histrionicus Rd. Tricolor, capite, thorace nigris albo variegatis, antennis nigris apice rufis, abdomine purpureo, pedum anticorum coxis flavis, posticorum nigris, femoribus tibiis, tarsisque rufis, his posticis alboannulatis. d 12 mm. Cr. attentorius Gr, ähnlich, aber viel bunter und zier- licher, rufiventris nahe, aber grösser, durch seine bunte Färbung hinlänglich verschieden. Kopf schwarz, fein punktirt, Oberkiefer, Clypeus, Gesicht, Augenränder, Wangen, Fühler- basis hellgelb, Fühler mässig dick, schwarz, Spitze roth, Thorax schwarz, vorn längsrissig mit tiefen Furchen, hinten querrunzelig, vordere Querleiste deutlich, in der Mitte ver- schwindend. Vorderbrustseiten, Halskragen, Schultern, Flügel- schüppchen, Schildchen und Hinterschildchen, Hinterrücken an der Seite, in der Mitte mit Dreieck weiss gezeichnet, Luft- löcher oval. Flügel klar, Randmal schwarz mit weisser Basis, Spiegelzelle gross, 5eckig, einmündende Ader gerade, Hinterleib purpurroth, schlank, Stielchen schwarz, mit starken Knötchen, fein punktirt. Vorderbeine rothgelb, höchstens gelb und schwarzgefleckt, Schenkelringe hellgelb. Hinter- beine mit schwarzen, gelbgefleckten Hüften, rothen Schenkeln und Schienen, braunen Tarsen, Glied 2—4 weiss, Aus Hy- lotomapuppen gezogen. Mai 1882. 13. Cr. gallarum Rd. Bicolor. Capite, thorace, coxis, trochanteribus, tibiarum posticarum apice, tarsis, abdominis apice nigris, pedibus, segmentis 1, 2, 3 rufis, antennis albo- sellatis. @ 4 mm, terebra 2 mm. | d antennis nigris, segmentis rufis nigro maculatis. 3—4 mm. Die kleinste und zierlichste Art aller Cryptiden. Thorax fein punktirt glänzend, die hintere Querleiste deutlich, in kleine Seitenhöcker auslaufend, vordere nur in der Mitte angedeutet, abschüssiger Theil wenig ausgehöhlt. Schildchen stark gewölbt, Vorderrücken glänzend mit seichten Längs- furchen, Luftlöcher klein, rund. Kopf schwarz, glatt, Fühler 4 November, Entomol. Nachrichten. No. 21. 2387 mit regelmässig kleiner werdenden Geiselgliedern. 1/s6, 7, 8 oben weiss. Flügel hell, stark irisirend, Spiegelzelle sehr klein, fast quadratisch, einmündende Ader gerade. Abdomen stark glänzend, schwarz, Segment 1, 2, 3 roth, oder Basis von 1 und Spitze von 3 schwarz. Bohrer ?ls Abdomen lang. Beine roth, Schenkelringe und Hüften, Hinterschienspitzen und Tarsen schwarz, oder die Hintertibien ganz schwarz. | d zeigt etwas deutlichere Punktirung, hat ganz schwarze Fühler und schwarzgefleckte mittlere Abdominalsegmente, ist im übrigen aber dem $ gleich gefärbt und gestaltet. Erzogen in den Jahren 1879 und 1880 aus den runden Gallen an Weidenblättern von Nematus gallarum Htg. Cr. gracilicornis Gr. nahestehend, aber viel zierlicher. 14. Cr. picticornis Rd. Tricolor, capite, terebra ni- gris, antennis tricoloribus thorace abdominisque apice rufo nigroque variegatis, abdominis basi, ore, pedibusque cinna- barinis, metathorace bispinoso. 10 mm. terebra 2 mm. © Thorax schwarz, matt, rauh gerunzelt, Vorderrücken punktirt, mässig glänzend, ziemlich gewölbt mit tiefen Längs- furchen, Halskragen, Flügelschüppchen, Brustseiten rothge- fleckt, Metathorax steil abfallend, bunt roth gefleckt mit beiden Querleisten und zwei spitzen Dornen an der Seite, ein Mittelfeld unvollkommen geschlossen. Luftlöcher klein, eirund. Kopf breit, schwarz, stark punktirt, Hinterkopf stark eingedrückt. Mund und Fühler roth, Glied 6, 7, Ba- sis 8 weiss geringelt, die letzten schwarz gefleckt. Flügel gelblich, Randmal und Adern bräunlich, Spielgelzelle gross 5eckig, einmündende Ader oben gebogen. Abdomen lan- zettlich dicht punktirt und fein behaart. Segment 1, 2, Basis von 3 zinnoberroth, die letzten schwarz, rothgefleckt und fein weiss gerandet. Beine einfarbig zinnoberroth. g nicht verschieden in Farbe und Struktur. In Eberswalde im Jahre 1876 wahrscheinlich aus Lo- phyruspuppen gezogen. | . 15. Cr. erythronotus. Rd, Violaceus, antennis pe- dibusque nigris, capite albo rufoque maculato, thorace rufo, abdomine, segmentis 1 et 2 albomaculatis, reliquis albo- marginatis, alis subinfuscatis. 2 10 mm. terebra 1 mm, g antennis alboannulatis, metathorace nigro 9 mm. - 2 Thorax stark punktirt, hochroth, Vorderrücken kugelig ohne Längsfurchen, Schildchen roth, Hinterschildchen weiss gefleckt in schwarzer Umgebung, Hinterrücken abgerundet mit deutlicher Felderung, Luftlöcher eirund, gross. Kopf dunkelveilchenblau, Augenränder vorn und hinten weiss ge- 288 1832. Entomol. Nachrichten. No. 21. streift, Oberkiefer weiss mit rothen Spitzen. Fühler schwarz, kräftig, unten roth schimmernd, Flügel schwach getrübt, Adern braun, Spiegelzelle gross 5eckig, einmündende Ader in der Mitte gebogen. Flügelschüppchen schwarz mit weisser Randlinie, Abdomen breit lanzettlich, veilchenblau, Segment 1 und 2 weiss gefleckt, 3 weiss gefleckt und gerandet, die letzten weiss gerandet, Bohrer sehr kurz, Beine ganz schwarz mit leuchtend weissen Tibiendornen. 9 dem 2 ähnlich, die Fühler aber sind weiss geringelt am 6., 7., 8. Geiselgliede und der Thorax ist vorn an der Brust, sowie vom Schildchen ab schwarz gefärbt. Diese zieriiche, bunte Art schlüpfte aus Puppen von Dineura rufa aus, welche im Jahre 1879 und 1830 massenhaft an Alnus vorkamen. 16. Cr. leucozonius Rd. Violaceus, metathorace, scu- tello abdominis basi, pedibusque antieis purpureis, antennis alboannulatis, abdominis segmento secundo rufo marginato, tertio albozonato. ® corp. 9 mm. terebra 5 mm. g violaceus, antennis, pedibus posticis nigris, scutello albo, pedum anticorum femoribus, tarsis tibiisque rufis, ab- domine albo bizonato. 10 mm. © Farbe ein Dunkelveilchenblau. Pro- und Mesothorax punktirt, mässig glänzend, stark gewölbt, Längsfurchen nur vorn deutlich, Metathorax abgerundet, roth, stark punktirt, ohne alle Leisten. Luftlöcher lineal. Schildchen roth. Hin- terschildchen schwarz. Kopf schwarz, rauh punktirt, breit, Fühlerbasis roth, Geisel schwarz, Spitze von Glied 5, 6, 7, Basis von 8 weiss. Flügel stark getrübt. Spiegelzelle gross 5eckig, einmündende Ader oben gebogen. Abdomen breit lanzettlich, Segment 1 roth, 2 fein roth gerandet, 3 mit breiter weisser Binde, der Rand fein schwarz, Punktirung sehr dicht, Bohrer länger als der Hinterleib. Die Hüften und Schenkelringe alle schwarz, vordere Beine roth, Mittel- beine von den Knieen ab, hintere ganz schwarz, Tibien- dornen roth. » ö Fühler, Kopf, Thorax, Hinterbeine und alle Hüften und Schenkelringe schwarz. Schildchen weiss. Abdomen blauschwarz, Segment 3 und 4 weiss gebändert, die beiden vorderen Beinpaare roth gefärbt. Im Juli 1881 an Peucedanum oreoselinum gefangen. 17. Cr. illustris Rd. Capite, pectore, abdomine, coxis, trochanteribusque nigroviolaceis, alis hyalinis, macula sub carpo apiceque fuliginosis. ® corp. 10 mm. terebra 5 mm. © Grundfarbe dunkelveilchenhblau. Rücken des Thorax \ 1, November. Entomol. Nachrichten. No. 21. 289 purpurroth, Vorderrücken gerunzelt punktirt mit tiefen Längs- furchen und verloschenen schwarzen Flecken. Hinterrücken grob gerunzelt, mit zwei deutlichen Querfurchen, deren hintere in kleine schwarze Ecken ausläuft, Luftlöcher kreisrund, sehr klein. Flügel fast wasserhell, unter dem Mal mit breiter, dunkler Querbinde und dunkler Spitze, Spiegelzelle schmal 5eckig, einmündende Ader in der Mitte nach innen gebogen, Kopf schwarz, grob gerunzelt, hintere Augenränder fein roth, Fühler dünn, von Körperlänge, schwarz. Glied 1 und 2, 3 und 4 der Geisel gleichlang, 7, 8, 9 weiss. Abdomen breit lanzettlich, stark punktirt, fein behaart, einfarbig. Bohrer von Länge des Abdomens. Vordere Beine von den Schenkeln ab roth, Hinterschienen und Knie roth. Gefangen an Eupatorium cannabinum Sommer 1879. Bimaculatus Gr. zwar ähnlich, aber leicht zu unterscheiden, 18. Cr. dineurae Rd. Capite nigro albolineato, an-. tennis rufo et albo maculatis, thorace rufa, pectore et post- scutello nigris, abdominis medio rufo, basi et ano nigris, pedibus rufo nigroque variegatis. 2 corp. 6 mm, terebra 2 mm. © Grundfarbe hochroth. Thorax dicht punktirt, matt, Prothorax mässig gewölbt, Längsfurchen deutlich. Schildchen roth, Hinterschildchen und Brust tief schwarz. Vordere Querleiste ganz vorhanden, hintere in der Mitte verloschen. Luftlöcher rund. Flügel wasserhell, Spiegelzelle 5eckig, ein- mündende Ader gerade. Nervenast angedeutet. Flügelmal braun mit weisser Spitze. Kopf nach unten stark verschmälert, Stirnränder der Augen weiss. Fühler dünn, fast von Körper- länge, alle Geiselglieder mit rother Spitze, 1/26, 7, 8 weiss gefleckt. Abdomen stark glänzend, vorn fein punktirt. Spitze von Segment 1, 2, 3 roth, Bohrer sehr kurz. Beine schwarz mit rothen Knieen und Flecken an Schenkeln und Tibien, hintere fast ganz schwarz. Aus Dineura rufa im September d. J. gezogen. Ausser diesen höchst charakteristischen Arten befinden sich unter den hunderten von Cryptiden meiner Sammlung noch viele zweifelhafte, deren Bestimmung aber erst später vorgenommen werden kann. un Der Mombacher Wald und seine Lepidopteren. (Fortsetzung.) Die eifrige Beschäftigung mit dem Sammeln dieser Thier- chen hat indess unsere Gesellschaft nach allen Richtungen 290 18832, Entomol, Nachrichten, No. 21. hin zerstreut und der weithin schallende Jägerpfiff lässt sie nur langsam zum gemeinsamen Sammelplatze sich vereinen, wo die mitgenommene kalte Küche die Müden stärken soll. Eine grosse Blösse am Rande des Waldes mit prachtvoller Rundsicht auf den Rhein ist hierzu bestimmt, und wir ge- langen dahin nach kurzem Wandern über den grünen Moos- teppich des dichten und deswegen für unsere Zwecke we- niger bietenden Föhrenwaldes. Ein Theil der Freunde lagert dort bereits in traulichem Austausch und Vergleich der er- beuteten Schätze. Nur die Jugend hat keine Ruhe und treibt sich auf der hügeligen Blösse eifrig fangend herum. Leicht- beschwingte Lycaenen tummeln sich hier neben grünschillern- den Ino-Arten und trägen Zygaenen, die ihre Gattungs- und Artverwandten zum Zwecke einer nicht allzu streng genom- menen Liebeswerbung aufsuchen. Filipendulae und Loni- cerae, Minos und Achilleae sitzen neben der seltenen Hippo- crepides und Peucedani, während an den weiter nach dem Rhein hin liegenden Kalksteinbrüchen vereinzelte Onobrychis sich finden. Grössere Tagfalter, wie Pap. Machaon und Aporia Crataegi, durcheilen den Plan, trägeren Fluges umgaukelt Melenargia Galathea die Blumen, und die gewöhnlichen Pie- riden streben nach dem Felde hin, auf dem sie ihre Jugend verlebt, während Scoria Dealbata, ihnen fast gleich in der Erscheinung, aus dem Grase aufgescheucht wird, in welchem sich auch das Gespinnst der Raupe, dem der Zygaenen ähn- lich, befindet. - Kleine Spanner und Wickler, welche aufgescheucht nach kurzem Fluge wieder auf den Boden sich niederlassen, wie Aversata, Strigaria, Remutata und andere, fallen neben Cy- thisaria und Fimbrialis zur Beute. An der Blüthe von Echium saugt im Sonnenschein Plusia Gamma, seltener Dianthoecia Echii und die behenden Scutosus, Lucida und Ononis wissen neben vereinzelten Peltiger sich rasch wieder dem Auge des Sammlers zu entziehen. Unsere kundigen Micropternforscher haben aus Artemisiabüschen Nophopteryx Argyrella, aus sol- chen von Evonymus europaeus dagegen Alispe Argustella aufgescheucht, sowie Myloiis Sodalella, Adocuella aus Weiss- dornbüschen, Cribrum von Distelarten, Rosella und Cimige- rella aus dem Grase, von der Erde Breph. Compositella und Epirchnia Prodromella. Ebenso fallen ihnen Tortrix Strigana und Hilarana an Artemisien, Zephyrana an Eryngium cam- pestre und im Föhrenwalde die Retiniaarten, wie Grapholithe Coniferana, Pinicolana und Tortrix Piceana zur Beute. An den Föhrenstämmen des Waldes, den wir jetzt neugestärkt durch- ® November. Entomol. Nachrichten, No. 21. 291 wandern, machen wir erneute Beute, und bald rechts, bald links beugt sich ein Sammler nieder, um grössere und kleinere Thiere in Sicherheit zu bringen. Hier wandert Sphinx Pinastri, Psilura Monacha, Trachea Piniperda in das Tödtungsglas und leicht wird mit dem Netze der die Aeste umschwirrende Bupalus Piniarius erhascht. Mamestra Advena und Albicolor, Eriopus Pteridis, Chloantha Perspicillaris werden einzeln, Polyodon, Dysodea, Leucoptera, Aurea und Chenopodi häufig gefun- den. Aufgescheucht durch die den Wald durcheilenden und die an die Aeste geschwungenen Stöcke fliegt Liturata, des- gleichen Firmata und Fasciaria, letztere nur in rother Form, während an den Stämmen Dentaria ruht, Weiter vordringend betreten wir ein welliges und theil- weise offenes Terrain, wo der moosige Untergrund mit zahl- reichen blüthenreichen Pflanzen und einzelnen Büschen durchzogen ist: hier ist ein reicher und ergiebiger Jagd- grund. Von Lycaenen tummelt sich hier besonders häufig Eumedon und Alsus untermischt mit zahlreichen Spannern, welche leicht aufgescheucht werden, wie Orthol. Limitaria und Bipunctaria; Macularia, Murineria, Virgata und Apl. Ononeria. Die scheue Gruppe der Cidarien hat zahlreiche Vertreter, wie Tristata, Sociata, Galiata, auch Ocelleta, Aignata und Cuculata werden hier, wo Galium-Arten stehen, vielfach zur Beute. Cidaria Aquata spornt zu neuem Jagd- eifer auf, wenn sie von Föhrenstämmen abfliegt, an denen sie mit ausgebreiteten Flügeln ruht oder indem sie vom Boden rasch in die Höhe steigt. Gleich ihren Verwandten Tersata und Vitalbata legen ihre Weibchen sehr gerne ihre gelblichen Eier in die Köcher und die jungen Räupchen lassen sich mit Clematis-Arten überaus leicht zu mehrfachen Generationen heranziehen. Vereinzelte Berberissträucher finden wir mit den Raupen von Cid. Berberata und von Certata besetzt, deren Zucht nicht minder erfolgreich ist. Besondere Freude erregt ein an einem Föhrenstamme sitzendes Weibchen von Gnophos Ophthalmicata, welches die auf den strotzenden Hinterleib gesetzten Hoffnungen nicht täuscht und aus grünlichen Eiern zahlreiche Räupchen entschlüpfen lässt, die mit zarten Sedum- Arten zur Verwandlung gebracht werden können. Von Micros finden wir hier die Raupe von Gelechia Maculatella in den Blättern von Coronella varia, an den Endtrieben von Thymus . Serpyllum die Raupe von Gel. Artemisiella.. Kleine Buta- lıs-Arten wie Seleniella, Incongruella, Dissimilella, Fusco- cuprea werden erbeutet, ebenso wie die niedliche Elachista, 292 1882, Entomol. Nachrichten. No. 21. Astigmatella und Dipilella, auch Lithocolletis-Arten wie Scabiosella und Insignatella und andere neben Buccalatrix Crataegi, Artemisiella, Gnaphaliella und endlich die kleinen Nepticula Marginicolella, Trimeculella und Catharticella. Ueber grössere und kleinere Waldblössen hinwegschrei- tend, fangen wir schnell Hesperien, wie Carthami, Alocus, n Lavaterae und Actaeon, während bunte Melitaeaarten, wie Cinxia und besonders Didyma in brennend rother Farbe uns umgaukeln. Auf den grossen Blättern des’ Wollkrauts, unter welchen so viele Eulenraupen willkommenen Versteck fanden, sonnen sich die Raupen von Cucullia Verbasci und Lychnitis, von weitem schon durch ihr auffallendes Kleid | sich verrathend. Im lichten Wald fliegen Lithosia und Setinaarten, wie Austella, Unita, Cuturella, hier und da eine Aventis Flexula: wo in einer Lichtung junges Eichengebüsch die niederge- schlagenen Föhren ersetzt, Thecla Ilicis, Hesp. Peniscus zu- gleich mit Lycaena Dorylus und auf den Blüthen der Scab- rose sonnt sich der metallisch glänzende Scabiosella. Während wir nach vereinzelten Raupen von Gali und Porcellus uns niederbeugen, bemerken wir in einer eigen- thümlich verzweigten mit distelähnlichen Blättern versehenen niederen Pflanze besondere blasenähnliche Stellen der Blatt- spitzen. Es ist die Jurinea cyanoides, welche der Coleoph. Serratulella und Odoraciella und dem Accipt. Xanthodactylus Nahrung giebt. Die Raupe des letzteren verzehrt im Juli das Blattwerk, indem sie die nichtwollige Haut der Unter- seite in regelmässigen Lappen ablöst, so dass sich diese aufrollen. Eifrigst sammeln unsere Micropternliebhaber die zahlreich angehefteten Stücke und angefressenen Pflanzen- theile. (Fortsetzung folgt). Unınınınnanrnnn Plusia Beckeri Stgr., eine sudrussische Eule in den höheren Theilen der Abruzzen entdeckt. Von Dr. O. Staudinger besprochen. Den Herren Dr. Struve, Dr. Standfuss und H. Calberla verdanken wir sehr interessante Funde in den kaum zuvor besuchten höchsten Theilen der Abruzzen. Besonders interessant ist es, dass diese Herren dort in einer Höhe von über 2000 Meter die Raupen einer Plusia fanden, aus denen die von mir aus der Umgegend Sarepta’s (Südruss- land) beschriebene Beckeri ausfiel. Bei der bisherigen 1. November. Entomol. Nachrichten. No. 21. 293 Seltenheit dieser Art ist es den Herren nicht zu verdenken, dass sie eine neue Art gefunden zu haben glaubten, zumal die Lokalitäten so äusserst verschieden sind. Es ist diese italienische Art aber ganz zweifellos nur eine Lokalform, und noch dazu wenig erhebliche, von der südrussischen Beckeri. Durch die Güte des Herrn Dr. Struve liegen mir acht Stück derselben vor, die ich mit acht Plusia Beckeri, von denen sieben aus der Umgegend Sarepta’s, eine aber . vom Ala Tau aus Centralasien ist, vergleichen kann. Der Hauptunterschied der italienischen Form, die ich mit var. Italica bezeichnen will, liegt darin, dass der Grundton der Vorderflügel ein grünlicher, nicht wie bei den russischen Beckeri ein gelblicher ist, und dass dadurch die goldbraune Zeichnung mehr hervor- tritt. Letztere selbst ist bei beiden Formen ganz ähnlich und ändert unter sich noch lange nicht so stark ab, wie dies z. B. bei der verwandten Plusia Illustris, oder auch Modesta der Fall ist. Herr Dr. Struve schreibt mir, dass „die äussere grosse Binde (die äussere doppelte weisse Quer- linie) geschwungener, nicht so kurz abgebrochen wie bei Beckeri ist.“ Diese doppelte weisse Querlinie ist in der That bei sieben meiner Beckeri oben nicht so stark nach aussen gebogen wie bei der var. Italica, aber bei dem achten Stück ist sie es sogar noch mehr als bei allen mir vorlie- genden v. Italica. Die doppelte Querlinie macht ferner bei sechs Beckeri unfern des Innenrandes einen kleinen nach innen gebogenen Winkel, aber bei zwei Beckeri ist sie hier auch fast genau so leicht gebogen wie bei den v. Italica. Uebrigens haben diese mehr oder minder gebogenen Linien nicht die mindeste Berechtigung, als specifische Unterschei- dungsmerkmale dienen zu können. Dieselben ändern bei einer grossen Reihe von Stücken einer Art, zumal aus ver- schiedenen Gegenden, oft weit mehr ab, als es hier bei den südrussischen und italienischen Beckeri der Fall ist. So ist bei den Plusia Illustris meiner Sammlung aus acht ver- schiedenen Lokalitäten diese selbe Doppellinie, bei einigen Stücken nahezu gerade, bei andern fast stärker gebogen als bei Beckeri und v. Italica. Was die (schwach silberumzogenen) Makeln betrifft, so finden sich hier auch kleine Unterschiede zwischen Beckeri und v. Italica, die aber noch bedeutungs- loser sind. Denn jeder etwas erfahrene Sammler weiss, wie sehr gerade diese Makeln bei den Plusia (ich erinnere an Jota, woraus man nach deren oft sehr grosser Verschieden- heit mehrere Arten früher gemacht hat) abändern. Die an der Subdorsalrippe nach unten hängende Makel ist bei in 294 1832. Entomol. Nachrichten. No, 21, Beckeri meist runder als bei var. Italica; bei zweien meiner Beckeri ist sie aber auch geradezu schmaler (ova- ler). Auch erscheint sie von der sogenannten Nierenmakel bei der v. Italica weiter entfernt zu sein als bei Beckeri, was aber bei einigen Stücken auch durchaus nicht zu- trifft, und jedenfalls noch weniger als specifisches Unter- scheidungsmerkmal dienen könnte, Dass die v. Italica durch- schnittlich ein wenig grösser sind (meine grösste Beckeri ist grösser als die grösste vorliegende v. Italica) dürfte wohl von allen sonst noch aufzufindenden Unterschieden das schwächste Unterscheidungsmerkmal sein. Zumal wenn man von der einen beider Formen nur ein oder ein Paar Stück zum Vergleich hat, lassen sich gewiss noch verschiedene kleine Unterschiede auffinden, die aber noch weniger stich- haltig als die oben aufgeführten sind. Dass endlich Plus. Beckeri zuerst nur in den flachen Gegenden Süd-Russlands und deren v. Italica weit entfernt davon über 2000 Meter hoch in den Abruzzen gefunden wurde, ist mit Rücksicht auf den Ortunterschied ebenso unwesentlich. Abgesehen davon, dass meine Plus. Beckeri vom Ala Tau weit entfern- ter und auch im Gebirge gefunden, so lebt auch die nah- verwandte Plus. Illustris in den tiefgelegenen Gegenden Un- garns und in den Alpen, wo ich sie selbst über 2300 Meter hoch in Menge antraf. Diese hochalpinen Stücke sind durch- schnittlich auch grösser und merkwürdigerweise auch grüner als meine Stücke aus Ungarn, die das meiste Roth zeigen. Die mir unbekannten Raupen beider Formen leben sicher auf sehr nahe verwandten, wenn auch nicht gleichen Pflanzen. Literatur. The Entomologist’s Monthly Magazine. 1832. August. — Buckler, W., the natural history of Rivula sericealis, 49—53. Walker, J. J., a life history of Papilio Paeon Roger, 55—55. Blackburn, T., deser. of the larvae of Hawaiian Lepido- ptera, 55—56. Butler, A. G., on Nyctemera biformis Mabille and 2 other forms of Nyctemeridae from Madagascar, 57—58. Barnett, C. G., notes on British Tortrices, 58—59. Pryer, W. B., further tropical notes, 59—61. Blackburn, T., characters of new genera and descr. of new species of Geodephaga from the Hawaiian Islands, 62—64. Scott, J., descr. of a species of Psyllidae recently new to Great Britain (Trioza Orithmi Löw), 64—66. DOLL LI L IL LLLL- Nordäsuisches Museum für Naturwissenschalt Putbus a. Rügen. Norwegische Lepidopteren, frisch a, elt. Preise in Y/,o M Pieris v. bryoniae © - a) Polyommatus v. oranula g: . 10 Colias palaeno . . . . 6-8 ». „heclas,. .. 20—30 Lycaena v. aegidion*) Jg . . 5 er v. cyparissus g. - - 8 BEN. Jlcaninus 22.606 = argiohia,. a. 2122 od Arsynmnis v. fngal . . . . .10 y; palesı ne ed = v. lapponica al re v. arsilache . . . 4-6 5; polaris (passabel) . . 50 P aglaja (arktisch) . . 8 thore v. borealis 20—30 Vanessa urticae v. polaris . . 15 Erebia lappona . . . . . 3-6 „ .ligea v. adyte.. . 6-8 7 embla . Be 20—30 Deneisnoma gs. - = „u lo 2 bore 60— 80 it ejutta 20—30 Pararge maera (die kleine arktische Form) 2.6 vs hiera 5—7 5 aegeria Vv. egerides® a Zygaena v. vanadis 2) Hepialus hecta 5 2 5 humuli 9, Agrotis augur 02 »„ baja. < de „» Speciosa v. arctia „25 sreanierum'..,. ED „» eonflua . „15 „ Nigricans .4 corticea . 6 Characas graminis . BR 6 Mamestra dissimilis . . . 3 *) Man vergleiche die neue Art- bestimmung in Entom. Nachr. Mamestra v. latenai . . . .15 Poha polyanıa 2. ..... 20 Hadena lateritia v. obseurior (arktisch) „ monoglypha 5 adusta NL NERe er basilinea . .. Caradrina 4-punctata . 5 taraxaci . Xanthia flavago . er fulvago . Xylina ingrica Cueullia umbratica . Euclidia glyphica Norlaneke Anarta melaleuca . . . .. Herminia modestalis . Hypena proboscidalis . Acidalia fumata . Numeria pulveraria Selenia bilunaria s Odontopera bidentata . Rumia luteolata . Boarmia repandata . Gnophos sordaria Psodos coraeina Pygmaena fusca g . Fidonia carbonaria . Lythria purpuraria . Ortholitha limitata . Anaitis paludata Eueosmia undulata . Lygris prunata = populata . En testata Cidaria dotata ” miata . 3 truncata . „ munitata x ineursata 5 fluetuata. . „ cambrica . „ albulata . e bilineata trifasciata Eupitheeia satyrata -.— - ver PDyODPDWDWPWIDNND oO er [eo gan] SU JURSS) | er Won Pop CoD .. 0° [rer 5 DODDODDODıoO (Griechische Käfer, je e. 200 Stück in 130 Arten, sämmtlich Bestimmt, offerirt für 16 Mark das Norddeutsche Museum für Naturwissenschaft zu Putbus a. Rügen. Meloe. Zum Zweck einer Abhandlung über die europäischen Meloe-Arten suche ich aus den verschiedensten GegendenEuropa’s Exemplare dieses Genus einzutauschen. Auch würde ich sehr dankbar sein, wenn mir Besitzer zahlreicher Arten und Se- rien von einzelnen Arten diese bei meiner Arbeit zurgütigen Benutzung auf einige Zeit überlassen wollten. Ebenso sind mir alle biologischen Mittheilungen über die Oelkäfer sehr erwünscht. Putbus. Dr. Katter. Eine sehr schöne gut erhaltene Schmetterlingssammlung, bestehend aus 54 Glaskästen, 7299 Exemplare enthaltend, ist zu ver- kaufen aus der Verlassenschaft des k. k. Bezirksamtmannes Johann Czegleiin 'T’roppau, österr. Schlesien, durch den Vormund Jos. Knopp in Troppau. Tausch für europäische Lepido- pteren: Artaxerxes, Carnica, Myriea, Templi, Brevilinea, Bondii, Phrag- mitidis, Fulvo, Multistrigaria, oder gegen englische und schottische Species. William Watkins, Surrey House Museum, Forest Hill London S.E. Institut für Mikroskopie, \ E. Thum, Leipzig, Teichstr. 2, empfiehlt seine Präparate, In- strumente und Utensilien zu mässigen Preisen. Reichhaltiger Katalog aufVer- langen zugesandt. 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Insertionen für 1333 sind nebst den Beträgen ein- zusenden an die Redaction der Entomologischen Nach- richten in Putbus. Heft XXI. Inhalt von No. 22. M. F. Wocke, Die Raupe von Eupitheeia Suceenturiata Osmar Wackerzapp, Eupitheeia Succenturiata . Gustav de Rossi, Ütenophora atrata Linne . . A.P., Der Mombacher Wald und seine Lepidöpteren. (Schluss K. Frank e, Thüringer Entomologen-Verein . Gustav de Ross i, Catalogue voyageur . L. Glaser, Zur Nomenelatur (hauptsächlich) der deutschen Tagfalter, insbesondere bezüglich der Deutschnamen Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. nn Meineneue Preislisteeuropäischer | CGoleopteren ist soeben erschienen und ‚wird auf Wunsch gratis und postfrei zugesandt. Herm. Kläger, Berlin SO., Adalbertstr. 7. Habe im Tausch in Mehrzahl ab- zugeben: Odacantha melanura, No- vius eruantatus, Lixus Bardanae, Omoph. limbatus, Pentaphyll. testa- ceus, Carabus niteus, auratus, hor- tensis, Hoplia gramminicola und diverse andere bessere Arten. C. Sehirmer, \ Berlin, Malchiorstr. 7, 2 Tr. Suche zu kaufen: Befr. Eier von Sat. Yamamaya, lebende Kokons von S. Spini, S. Ce- cropia, Att. Cynthia (womöglich chinesischer Race), Act. Luna, Hyp. Jo, Endr. Versicolora; event. zum Frühjahr befr. Eier genannter Arten sowie von Sat. Mylitta. Gef. Anerbietungen an Th. Jaensch, Breslau, Moritzstr. 7. Die gut gehaltene Schmetterlings- sammlung des verstorbenen Malers H. Richter in Frankfurt an der Oder ist billigst zu verkaufen. Sie be- steht aus Maeroptern der europäi- schen Fauna (im Durchschnitt vier Exemplare jeder Art) und einer An- zahl Exoten, wozu noch vier Kästen Microlepidoptern und mehrere mit Doubletten kommen. Wegen der Besichtigung und des Preises der Sammlung hat man sich an die Wittwe Frau Louise Richter in Frankfurt a. d. Oder, Poetensteig’4a zu wenden. Ueber das Arten-Ver- zeichniss giebt Professor Zeller in Grünhof b. Stettin, Lange Strasse 46, Auskunft. @ Actias Selene, frisch gezogen, in grossen, schönen Exempl., sowie Amph. Livida, tief atlas-schwarz, tauscht gegen exot. Lepidopt. oder europ. Geometrae A. Brade, Forst,.N.-L. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Meine neue Preisliste Euro- päischer und Exotischer Coleopteren ist soeben erschie- nen und wird auf Wunsch gratis und postfrei zugesandt. Alexander Bau, Naturalist, Berlin S., Hasenheide 36. Eine sehr schöne gut erhaltene Schmetterlingssammlung, bestehend aus 54 Glaskästen, 7299 Exemplare enthaltend, ist zu ver- kaufen aus der Verlassenschaft des k. k. Bezirksamtmannes Johann Czegleiin Troppau, österr. Schlesien, durch den Vormund Jo's. Knopp „u Troppau. 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Lux aus Posen über die Raupen von Eupithecia Succenturiata. Ich habe diese Art zu Hunderten gezogen und ihre Raupen aus- schliesslich an den Blüthen oder Samen gefunden und zwar an Artemisia vulgaris und Tanacetum ziemlich gleich häufig, äusserst selten, etwa 1 Procent, auch an Achillea, aber auch hier nur an den Blüthen. Dagegen lebt die Raupe von Eup. Subfulvata und var. Oxydata ganz auf die von Herrn Lux für Succenturiata angegebene Weise an den Blättern der Schafgarbe und zwar an mässig beschatteten Stellen, am liebsten auf freien Waldplätzen, während ich die Raupen der Succent. fast nur ganz im Freien, höchstens an Wald- säumen, antraf. Die Erscheinungszeit ist bei beiden Arten die gleiche, nämlich von Ende September bis zum Eintreten der Winterkälte. Herr Lux scheint somit die Raupen beider Arten verwechselt zu haben. Dr. M. F. Wocke. Eupithecia Succenturiata. Herr C. Lux in Posen bestreitet im Heft 20 der Ento- mologischen Nachrichten die Angaben von Treitschke, Hübner, Wilde und Staudinger, wonach die Raupe von Eupith. Succen- turiata auf Artemisia leben soll. Es mag richtig sein, dass der Eine vom Anderen abgeschrieben hat, da ja nicht jeder Systematiker in der Lage ist, biologische Studien zu machen, noch weniger aber alle seine Angaben durch selbstgemachte Erfahrungen bestätigen kann und seltsamerweise (oder ist das nicht seltsam?) stehen ja die meisten Systematiker der Biologie ziemlich fremd gegenüber, — aber ich fühle mich doch berufen, für jene Autoritäten auf Grund mehrjähriger Erfahrungen in die Schranken zu treten, Achillea kommt hier häufig genug vor, aber trotz aller Aufmerksamkeit, welche ich im Spätsommer und Herbste dieser Pflanze zuwandte, ist es mir nie gelungen, auch nur eine einzige Succenturiata-Raupe darauf zu erbeuten. Da- gegen ist Artemisia vulgaris hier nicht so häufig, wie Achil- lea, aber mehrere Jahre hindurch habe ich darauf Succen- turiata-Raupen in Anzahl gefunden. Meine genauen Auf- zeichnungen darüber aus den Jahren 1879 und 1880 — seitdem bin ich durch ein chronisches Fussleiden mehr und mehr an Excursionen verhindert worden — mögen dies dar- * 2 1832. Entomol. Nachrichten, No. 22, thun und gleichzeitig Licht auf die Erscheinungszeit der Raupe werfen, wozu ich bemerke, dass ich sie meist nach der letzten Häutung einzusammeln suchte, Ich fing also 1879 am 5. October 20, am 7. October 25, am 8. October 4, am 9. October 5, am 13. October 18; 1880 am 14. Septem- ber 12 (halberwachsene), am 27. September 24, am 11. Octo- ber 1, am 15. October 2. Auftreten und Wachsthum der Raupen hängen selbstverständlich sehr von der Temperatur und der Witterung ab, und die Lage der Lokalität ist auch nicht ohne Einfluss darauf. Hier erscheinen sie frühestens Ende August und sind den ganzen September hindurch zu haben, was also vollständig mit den Angaben der genannten Autoren übereinstimmt; erwachsen sind sie in der ersten Hälfte des October und sind später nur höchst vereinzelt zu finden. Die Mittheilung des Herrn Lux dürfte somit nicht als Berichtigung aufzufassen sein, sondern sie constatirt nur, dass die Succenturiata-Raupe nicht monophag ist. Aachen, 14. October 1882. Osmar Wackerzapp. Ctenophora atrata Linne. Herr F. Westhoff sagt in seinem „Beitrag zur Kenntniss der westfälischen Arten der Abtheilung Tipulinae Schiner‘‘*) von Ütenophora (Xiphura) atrata Linne, dass diese Art selten im Gebiete vorkomme, und dass die Var. ruficornis Meig, bis jetzt noch nicht beobachtet sei. Da ich wusste, dass sich die Larven dieser Art hierorts oft sehr häufig in alten Erlenstämmen finden, beschloss ich, eine Anzahl zu erziehen und nahm zu diesem Behufe im März d. J. ein Stück von einem am Bachufer stehenden Stumpfe mit. Ende April erfolgte die Entwickelung der Mücken und zwar erzielte ich 15 Weibchen und 12 Märn- chen. Die Weibchen sind alle ziemlich gleichmässig gefärbt, der Hinterleib schwarz oben und unten mit rother Basis. Von den Männchen gehören 7 zur typischen Form, 5 zur Var. ruficornis. Bei einem Stücke der letzteren sind die schwarzen Flecke des Hinterleibes sowohl am Grunde jedes Segments wie auch an der Spitze seitlich ausgedehnt, wo- durch auf jedem Segmente eine Iförmige Zeichnung entstan- den ist, Diese grössere Ausdehnung der schwarzen Farbe deutet eine Uebergangsform von atrata zu ruficornis an, Bei einem anderen Exemplar ist das Schwarz des Hinter- *) Verhandl. der zool. Section in Münster, Westfalen. 15. November. Entomol. Nachrichten. No. 22. 297 leibes bis auf eine dünne Rückenstrieme, welche auf dem zweiten Segment ganz fehlt, und den Flecken auf der Ober- seite des Hypopygiums, verschwunden. Die Thiere traten sofort nach der Entwickelung in Copula, welche bei den meisten Exemplaren zwei volle Tage ununterbrochen an- dauerte. Die Männchen beider Varietäten traten ohne Unter- schied mit den Weibchen in Verbindung — ein neuer Be- weis, dass ruficornis keine selbständige Art ist, als welche Schiner sie noch aufführt, sondern nur Varietät der atrata. Neviges. Gustav de Rossi. Der Mombacher Wald und seine Lepidopteren. (Schluss.) Ueber eine grosse, vielfach von Lycaenen, Melitaeen und andern Tagfaltern belebte Blösse hinwegschreitend, er- beuten wir am Rande einer kleinen sumpfigen Stelle Lycaena Arion und Erebia Medea, während die seltene Stilbia ano- mala in einzelnen Stücken aus dem Grase aufgescheucht wird, an dem ihre Raupe lebt. Bald einigt die zerstreuten Sammler die durch ihre weissen Mauern weithin sichtbare Kapelie, welche die Bewohner der Nachbardörfer zu frommer Andacht versammelt hat. Aber uns lockt nicht das mit dürf- tigen Holzsculpturen geschmückte Innere, sondern die durch Natur und Kunst mit zahlreichem dichtem Gebüsch von Erlen, Himbeeren, Erdbeeren und Zierhölzern versehene Um- gebung. Zahllos treibt sich hier Cid. Bilineata herum, ver- einzelter die schöne Cid. Albieillata und Vetulata, Heparata, Luteata, Impluviata und Polycomata, während die nur hier sich findende Call. Dominula zum besondern Jubel der jugend- lichen Begleiter zahlreich in die Netze wandert. Zu Gunsten einiger nicht entomologischer Begleiter be- suchen wir den nicht allzu fernen Aussichtsthurm auf dem Leniaberg und erfreuen uns an dem herrlichen Rundblick. Aber lange duldet es uns nicht und nachdem wir einen allerdings sehr einfachen Kaffee auf dem Forsthause ein- genommen haben, wandern wir auf den sandigen Wegen, auf denen Sat. Semele, Pararge, Maera und Coen. Iphis fliegen, durch dichten Kiefernwald weiter nach den die Schiessplätze der Mainzer Garnison begrenzenden Blössen und nach der dort befindlichen Cantine, welche zum Halteplatz am Spät- nachmittage dient. Unsere Netze feiern, denn in dem meist dichten Walde giebt es nicht viel für uns Begehrungswerthes, 298 1882. Entomol. Nachrichten. No. 22. Unser kaufmännischer Begleiter macht sich deshalb das Ver- gnügen, nach den wenigen vorüberfliegenden Schmetterlingen zu haschen. Aber die ungewohnte Thätigkeit mochte bei dem biederen, den schwarzen Cylinder auf dem Haupte tra- N genden Herrn wohl etwas sonderbar erscheinen, wie aus dm gewaltigen Erstaunen des an uns zum Waldfeste vorüber- ziehenden Mainzer Bürgers zu schliessen. Denn mit der ganzen souveränen Verachtung, die der Philister für die Mottenfänger hegt, entringt es sich aus des Erstaunten Kehle: „Sie auch noch Schmetterlinscher?!“ Darob allgemeines Gelächter; dem beschämten Dilettanten aber entfällt das geschwungene Netz in das schwellende Moos. Die Sammler aber lassen sich nicht stören, hie und da eine schöne Exo- leta-Raupe im Vorübergehen aufzulesen oder Lasioc. Lane- stris, Acronycta Euphorbiae und Auricoma zu sammeln, so- bald wir uns lichten Stellen nähern. Bald verrathen einzelne Lycaenen, namentlich Medon und fluggewandte Hesperien günstige Lokalitäten, an denen unsere Micrologen Plat. Acanthodactylus, Pteroph. Phaeodactylus, Agd. Adaectylus einheimsen. Auf den lichten sonnigen Waldblössen, auf die wir bald treten, fliegt neben E. grammica Acid. Trilinearia, (Aureolaria) ungemein häufig zwischen den niedern Pflanzen, untermischt mit Straminata, Rusticata mit Ochrita. Wo Gnaphalium auf dem lockern Sande wächst, stellt sich die niedliche Paula ein und Acid. Ornata mit ihrem schönen Verwandten Decorata fliegt auf, um sich rasch auf dem Bi. blossen Sand wieder niederzulassen, ebenso wie Anerastia Latella, Pempilia Adornatella und Breph. Compositella. Auch niedliche Wickler, wie Lorquiniana, Strigana und Zebrana wandern hier lebend in die Köcher zugleich mit zahlreichen Gelechien und Sackträgern. Eifrig wühlt unser vielerfahrener Begleiter um die Wette mit seinem mitgereisten treuen Pinscher im tiefen Sande in der Nähe der Artemisiabüsche und wir folgen bald seinem „buddelnden‘“ Beispiel, sicher, unsere Mühe rasch belohnt zu sehen. Denn zahlreiche Rau- pen von Agrotis Valligera und Agr. Praecox fallen uns zum Opfer, welche freilich nicht allzu lange vereinigt bleiben dürfen behufs der lohnenden Zucht, da sie sich sonst argen Mordgelüsten hingeben. Doch die längere Schatten gebende Sonne mahnt uns, den Zug nach Mainz nicht zu versäumen. So packen wir die gefüllten Kästen, Köcher und Schachteln zusammen und eilen der entfernten Bahnstation zu, während Einige von uns zurückbleiben und den milden Abend völlig in lepido- Li 15, November. Entomol. Nachriehten. No. 22. 299 ptereologischem Eifer auskosten. Mit sinkender Sonne be- streichen sie die Bäume mit weithin duftendem Köder und berücken die ahnungslosen Schuppenflügler. Aber ihre Tücke wird bestraft, denn Schaaren blutgieriger Schnaken erschwe- ren das Einsammeln der überaus zahlreich am leckern Mahle sich einfindenden Noctuen und ungebetene Gäste in der Form . zahlreicher Laubfrösche lassen sich die berauschten Thier- chen wohlschmecken und vertreiben nebst Ameisen, Ohr- würmern und Käfern die ersehnte Beute. Indess werden neben der gemeinen Albipunctata, Valligera auch Neglecta zahlreich eingesammelt und viele niedliche Micropteren wan- dern in die Köcher. Spät am Abend kommen sie reich be- laden uns nach in die Heimat, in der wir oft noch Tage und Wochen lang Arbeit haben, die erbeuteten Schmetter- linge von dem feuchten Sande hinweg auf die Spannbretter zu bringen, wie auch die Raupen weiter zu pflegen und die in die Kästchen gelegten Eier zur Entwickelung zu bringen als eine stets wieder anregende Erinnerung an die reichen Geschenke des Mombacher Waldes. A.P.. Thüringer Entomologen-Verein. Unser Entomologen-Verein hat nunmehr das zweite Jahr seines Bestehens zurückgelegt und seine Lebensfähigheit documentirt. Wenn die Mitgliederzahl nur ganz allmählig zunimmt — diese beträgt gegenwärtig 3l —, so ist das sehr leicht erklärlich; denn die Entomologen sind in Thü- ringen sehr dünn gesäet. Den Statuten gemäss sind in diesem Jahre wieder zwei Versammlungen abgehalten worden, und zwar die erste in Gotha am 12, April d J. im Parkpavillon in der Nähe des Herzogl. Museums. Die Zeit Vormittags von 9—12 Uhr war dem Besuche desselben gewidmet, und obgeich dasselbe so mancherlei Schätze birgt, übte die in selbigem aufgestellte entomologische Sammlung, welche zu- gleich eine Normalsammlung für Thüringen ist, auf uns doch die meiste Anziehungskraft aus. Coleropterologen, Lepidop- terologen, Hemipterologen etc. konnten sich an der Reich- haltigkeit, Pracht und zweckmässigen Einrichtung der einzel- nen Sammlungen deutscher Insekten erfreuen. Wir sahen ältere und jüngere Herren, nicht dem Vereine angehörig, eifrig beschäftigt, ganz besonders die Namen von mitge- brachten, unbestimmten Schmetterlingen durch Vergleichung mit den Exemplaren in der Normalsammlung festzustellen. 300 1882, Entomol. Nachrichten: No. 22. Mittags 12 Uhr begannen unter dem Präsidium des Herrn Baron von Hopffgarten-Mülverstedt die Verhandlungen und wurden nach einer herzlichen Begrüssung der erschie- nenen Mitglieder und Gäste zunächst geschäftliche Ange- legenheiten erledigt in erster Linie Wahl des Ortes für die nächste Versammlung. Mit grosser Stimmenmehrheit wurde Jena in Vorschlag gebracht und der 2. August d. J. fest- gesetzt. Herr Geheimer Hofrath Müller-Jena, der zu unserm Bedauern verhindert war, der Versammlung mit beizuwohnen, wurde für die beiden nächsten Versammlungen als Präsident gewählt, Auch wurde die Gründung einer entomologischen Central- stelle bei dem Auftreten für die Forst- und Landwirthschaft schädlicher Insekten beschlossen, und erklärte sich Herr Professor Taschenberg-Halle, Ehrenmitglied unseres Vereins, der an der Versammlung mit Theil nahm, bereit, einstweilen an ihn seitens landwirthschaftlicher Vereine oder von Privat- personen etc. eingesendete schädliche Insekten, welche in grösserer Anzahl auftreten und dem Namen nach noch un- bekannt sind, zu bestimmen, auch Rathschläge zu Vertilgung derselben etc. zu ertheilen. Vor 2 Uhr wurden die Ver- handlungen wegen des Diners abgebrochen. Ehe dieses be- endigt war, erschien Herr Naturalienhändler Heyne-Leipzig und stellte eine Anzahl Kästen mit seltenen, grösstentheils verkäuflichen Käfern und Schmetterlingen. Nach Besichti- zung derselben ertheilte der Herr Vorsitzende dem Herrn Dr. Schmiedeknecht-Gumperda das Wort zu einem Vortrage über Bombus-Arten und wies namentlich an verschiedenen Exemplaren einer Art aus dem nördlichen und südlichen Europa, ja sogar aus Asien und Afrika ihre Neigung zum Variiren in der Färbung und Grösse nach. Redner zeigte zugleich die besprochenen Arten in natura vor. Nach Been- digung des Vortrages wurde die Sitzung geschlossen, da einige Mitglieder wieder nach ihrer Heimat zurückfahren wollten. Der Hauptzweck des Vereins, Förderung der Entomo- logie, wird in den Versammlungen nicht nur durch Vorträge, sondern auch durch Doublettenaustausch zu erreichen ge- sucht und ist zu den Tauschgeschäften jede kleine Pause benutzt worden. Mit dem Wunsche auf ein fröhliches Wiedersehen. in Jena trennten sich Abends die noch zurückgebliebenen Theil- nehmer. Ueber dieser Versammlung waltete gewissermassen ein Missgeschick; denn am Tage vorher, an welchem mehrere 15; November. Entomol. Nachrichten. No, 22. 301 Mitglieder wegen ungünstiger Bahnanschlüsse z. B. in Erfurt, schon die Reise antreten mussten, hatte der Himmel unbarm- herzig seine Schleusen geöffnet, und es war in der That für einige von einer Bahnstation entfernt wohnende Vereins- mitglieder z. B. für den Unterzeichneten kein Vergnügen, mit aufgespanntem Regenschirme fortwährend bis zur ersten Station zu gehen. Doch wurde ich für die ausgestandenen Strapazen in Erfurt gewissermassen entschädigt; denn da- selbst traf ich mit zwei lieben Freunden, dem Pfarrer Krieg- hofi-Geschwenda und dem Bahnbeamten Frank-Erfurt auf dem Perron zusammen, und wir fuhren am selbigen Abend unter traulichen Gesprächen, die meistens Entomologie zum Gegenstande hatten, bis Jena. Erst spät begaben wir uns zur Ruhe. Am andern Morgen begaben wir uns nach einem Rundgange in die Stadt, auf welchem wir unseren hochver- ehrten Präsidenten Herrn Geheimen Hofrath Müller trafen, um 10 Uhr in das litterarische Museum, in welchem in dem Sitzungszimmer der medicinisch-naturwissenschaftlichen Ge- sellschaft unsere Verhandlungen stattfanden. Nach Be- grüssung der erschienenen Vereinsmitglieder und Gäste, in Summa 17 Personen, durch den ebengenannten Präsidenten erfolgten geschäftliche Mittheilungen und Anträge; so wurde auch der Wunsch seitens des Herrn Baron v. Hopffgarten- Mülverstedt ausgesprochen, dass ein Fortbestehen der ento- mologischen Section bei der Naturforscherversammlung in Eisenach sehr wünschenswerth wäre, und dass etwaige Be- sucher dieser Versammlungen unter den hier Anwesenden mit darauf hinwirken möchten. Hieran schloss sich ein Vortrag vom Herrn Geh. Hofrath Müller über die geo- graphische Vertheilung der Jenaischen Prasocuris-Arten ; dann zeigte derselbe noch einige durch ihre Form auffällige exotische Käfer und gab Erläuterungen hierzu. Hierauf er- theilte der Herr Präsident dem Herrn Pfarrer Gutheil-Doern- feld das Wort zu einem Vortrage über die von demselben ganz besonders cultivirten Buprestiden und die wichtigsten literarischen Werke über diese Familie. Den Schluss der Verhandlungen bildete ein Vortrag des Herrn Dr. Schmiede- knecht-Gumperda über die Apiden, derselbe veranschaulichte diesen durch Vorzeigen der betreffenden sehr fein präpa- rirten Thiere. Nach diesen geistigen Genüssen folgte ein Diner im „deutschen Hause“, an welches sich ein Ausflug „auf den Forst“ anschloss, von wo man eine köstliche Aussicht in das schöne Saalthal hat. Die durch die Tour erschöpften Kräfte 302 “4889 iEinfomol."Nachrielten, AN 19 wurden durch ein Kännchen „Lichtenhainer“‘ und „Baye- risches“ gestärkt. S Gegen Abend kehrten wir wieder in die Stadt zurück und verweilten bis nach 38 Uhr im Hotel „zur Sonne“, dann schlug die Stunde des Scheidens. In Gesellschaft der Herren, welche mir von Erfurt aus Gesellschaft geleistet hatten, fuhr ich wieder bis dahin zurück. Nicht unerwähnt will ich lassen, dass auch zwei Hy- menopterologen aus Schwerin, und zwar Herr Oberlehrer Brauns und Herr H. Freese an der Versammlung als Gäste mit theilgenommen haben, und dass die nächste Versammlung in Gotha, Mittwoch nach Ostern 1883 stattfindet. So möge denn unser Verein weiter blühen und im nächsten Jahresberichte ein weiteres Wachsthum der Mitgliederzah sich constatiren lassen. Grossbrüchter, im October 1832. 4 en .. Catalogue voyageur. Herr Dr. v. Dalla Torre macht in Nr. 11 des laufenden Jahrgangs dieser Zeitschrift Mittheilung von einem sehr prak- tisch eingerichteten Hymenopteren-Tausch-Katalog und stellt dabei die Frage auf, ob der mit diesem Katalog verbundene Catalogue voyageur unter der Bezeichnung als „Geschäfts- papier“ eine Portoermässigung geniessen würde. Zufällig habe ich diese an mich persönlich gerichtete Anfrage früher übersehen und beeile mich, dieselbe nach- träglich zu beantworten. Die Versendung als „Geschäftspapiere“ würde nach meiner Ansicht keinen Zweck haben, da diese mindestens 20 Pf. Porto kosten, der Catalogue voyageur aber jedenfalls innerhalb der Gewichtsgrenze eines einfachen Briefes (15 Gr.) wird untergebracht werden können. Auch sind Geschäfts- papiere im inneren Verkehr Deutschlands, im Verkehr mit Oesterreich-Ungarn, sowie mit den Ländern, welche dem Weltpostverein nicht angehören, unzulässig, Ebensowenig würden derartige mit der Feder vervollständigte Nummer- kataloge weder im innern noch im Weltpostverkehr als Drucksachen zulässig sein. Im inneren Verkehr ist jedoch bei Preislisten, welche zu dem ermässigten Drucksachenporto versandt werden sollen, gestattet, den gedruckt aufgeführten Gegenständen geschriebene Preisangaben beizufügen. Hier würde man sich also in der Weise helfen können, dass ıstatt 15. November. Entomol. Nachrichten. No. 22. 303 der Zeichen in den Nullchen eine Zahl zu jedem Artnamen gesetzt würde, welche die betreffende Bedeutung für den Katalog hat, also z. B. eine 1 für in der Sammlung nicht, eine 2 für ungenügend, eine 3 für genügend vorhanden, eine 4 für abgebbare Exemplare. Im Weltpostverkehr ist eine derartige Eintragung von Zahlen nur für die an der Börsen und Märkte gestattet. Sehr wünschenswerth für den Tauschverkehr wäre es, wenn in allen neuen Katalogausgaben die Arten nummerirt würden. Um zu grosse Zahlen zu vermeiden, könnte man ja jede Familie durch eine römische Zahl bezeichnen, und die Arten innerhalb dieser natürlichen Abtheilung mit ara- bischen Ziffern versehen. Nach einem solchen Kataloge liessen sich dann mit leichter Mühe Zettelkataloge herstellen. Neviges. Gustav de Rossi. Dem sehr praktischen und von grosser Sachkenntniss zeugenden Vorschlage des Herrn Dr. K. in Nr. XIX, das Aufkleben der Minutien behufs Versendung beim Tausch- verkehr etc. betreffend, stimme ich vollständig bei und wünsche, dass derselbe von allen Coleopterologen acceptirt werde. Nur eine Einschränkung möchte ich in Vorschlag bringen: Bei solchen Minutien, welche sich nur determiniren lassen, wenn möglichst viel von der Unterseite zu sehen ist, soll es gestattet sein, dieselben quer auf die Spitze recht kleiner dreieckiger Cartonstückchen zu kleben. Vor der Versendung muss dann aber zum Schutze des Objects unter dasselbe ebenfalls ein entsprechend grosses Cartonstück an die Nadel hinaufgeschoben werden. Neviges. G. de Rossi. Zur Nomenclatur (hauptsächlich) der deutschen*) Tagfalter, insbesondere bezüglich der Deutschnamen. Von Prof. Dr. L. Glaser. Was im entomologischen Verkehr die Benennung oder nähere Bezeichnung der Schmetterlinge mit deutschen Namen betrifft, so wird in den betreffenden Schriften hierin entwe- der nichts gethan, oder es wird bei Anführung üblicher oder *) Alle in den Catalogen von Heidenreich u. Staudinger ent- haltenen Arten konnten der Kürze wegen nicht aufgenommen werden. 304 1832. Entomol. Nachrichten. No, 22. erklärender Deutschnamen vielfach gefehlt. Gewöhnlich ist der deutsche Name eines Schmetterlings dem Pflanzenreich entnommen, indem man von der Ernährung seiner Raupe ausgeht. Dies wäre schon ganz recht und der Sache ange- messen, wenn nicht weitaus die meisten Raupen an gar mancherlei Pflanzen zugleich lebten und andrerseits an einer bestimmten Pflanze nicht mehrere, oft sogar sehr viele Aten gleicher Abtheilung zu leben pflegten. Da werden denn, um nur Unterschiede herauszubringen, zu den Namen der Schmet- terlinge derselben Futterpflanze possierlicher Weise die ver- schiedenen Namen ein und derselben Pflanze verwendet und heisst es z. B. Hageichen-, Steineichen-, Kahneichen-Spinner für Drymonia querna, chaonia und dodonaea, oder Sommer- eichen-, Haseleichen-, Buscheichen- und Rotheichen-Spinner für Notodonta velitaris, argentina und tremula — alle an der gewöhnlichen Winter- oder Steineiche (Quercus robur L.) zu finden. Aehnlich heisst Sphinx galii auf Deutsch: Wald- strohschwärmer, Sphinx lineata Frauenstrohschwärmer, Sph. stellatarum Sternkrautschwärmer, Sph. porcellus Labkraut- schwärmer, ob sie gleich alle dieselbe Nahrung, nämlich das ächte Labkraut (Galıum verum) haben oder doch vor anderen Arten Galium bevorzugen. Bei andern wieder ver- wendet man wenigstens die Namen verschiedener Arten einer Pflanzengattung zu den Namen der Schmetterlinge, wenn deren Raupen auch nur an einer und derselben Pflanzen- art leben. So nennt man Melitaea Cinxia „Spitzwegerich“- Falter, Didyma aber „Breitwegerich“- und Athalia „Mittel- wegerichfalter“, ob sie gleich als Raupe nur an dem Spitz- wegerich (Plantago lanceolata) des Waldrasens zu finden sind, oder wie Didyma nicht einmal daran, sondern an manchen andern Pflanzen (Linaria, Pilosella etc.) Ebenso ist es mit den verschiedenen Perlmutterfaltern, welche als Raupen wohl im Allgemeinen allerlei wilde Veilchen bewohnen, aber nicht so, dass es z. B. zutreffend wäre, die Argynnis Eu- phrosyne als „Waldveilchenfalter“, Dia aber als „Hainveil- chenfalter“, Adippe als „Märzveilchen-, Aglaja als „Hunds- veilchenfalter‘“ u. s. f. zu unterscheiden, wie es wirklich geschieht. IR Die Benennung eines Falters nach der Nahrungspflanze ist wohl da am Ort, wo es sich um eine ganz apart auf eine Pflanze angewiesene Art handelt, wie bei Zürgelbaum- falter, Wolfsmilch- und Oleanderschwärmer, Adlerfarneule u. dgl., auch noch zu rechtfertigen, wenn es sich um vor- wiegende Ernährung an einer Pflanze handelt, wie bei 15. November. Entomol. Nachrichten. No. 22. 305 Linden-, Pappel- und Ligusterschwärmer. Dagegen ist ihre Bezeichnung mit Pflanzennamen nach blosser Willkür, nur um Namenverschiedenheit zu erzielen, wie z. B. die des einen Grasfalters als „Rossgras“-, des andern als „Ruchgras“-, wieder eines andern als „Hafer‘“-, „Liesch“-, „Hirsen“-, „Queckengrasfalters“ u. s. f., nicht in der Ordnung, da gar nichf feststeht, dass die Raupe jedesmal die im Namen aus- gedrückte Grasart auch nur bevorzugt. Es sollten darum ganz andere, jede Art wirklich charakterisirende Namen an die Stelle jener nichtssagenden und willkürlich erfundenen unmotivirten gesetzt werden. Die wissenschaftlich griechisch-lateinische Nomenclatur sowohl der Abtheilungen und Geschlechter (genera), als der einzelnen Arten wendet in der Lepidopterologie vielfach und mit Vorliebe mythologisch-historische, überhaupt antike Worte und Namen an, wogegen nichts einzuwenden ist, wofern sich die Wahl eines Ausdrucks durch irgend eine einleuchtende Beziehung rechtfertigen lässt. So ist z. B. für gewisse Alpen- falter der Name „Parnassier‘‘ oder ‚„Helikonier“, für Weiss- linge „Pieriden“, für Sporenfalter „Troer‘ und ‚Achiver“ oder trojanische oder griechische „Ritter“, für die Grasfalter oder Aeugler „Hipparchien“, für die Bläulinge „Lycaenen‘“, für allerlei Waldfalter die Namen von Nymphen, Wald- und Flussgöttinnen u. s. f., alles zu rechtfertigen, Die Namen sind einmal von unsern ältern classisch belesenen Autoren der zwei letzten Jahrhunderte gegeben und in die Wissen- schaft eingelebt, wie sie denn als wohlklingend und classisch sich zumal der academischen Jugend leicht einprägen und derselben willkommen sind. Sie mögen darum (wie Proser- pina, Hermione, Briseis, Semele ete.) im mündlichen Verkehr immerhin gebraucht werden, wenn nur der Sammler einen Sinn damit verbindet und über die Wortbedeutung des Namens unterrichtet ist. Dann aber muss Jeder das Fremdwort, wenn es gebraucht wird, auch richtig accentuiren, wogegen im praktischen Verkehr ausserordentlich verstossen zu werden pflegt. Dies alles zu vermitteln, wäre nun Sache der ento- mologischen Litteratur, wurde bisher aber offenbar nicht ge- nügend gewürdigt und wir möchten versuchen, den richtigen Weg hierzu anzudeuten, Im Ganzen sind Namen, die einen bestimmten, auf den Gegenstand unmittelbar anwendbaren Begriff ausdrücken, unbekannten Fremdnamen vorzuziehen, wie denn das im ge- wöhnlichen Verkehr auch vielfach geschieht. Man hört von Pfauenauge, Admiral, grosser und kleiner Fuchs, Trauer- 306 1882. Entomol, Nachrichten. No. 22. mantel, nicht von Jo, Atalanta, Polychloros, urticae, Antiopaz etc. Der Ausdruck Citronenvogel und dessen griechischer Gattungsname Gonopteryx („Eekflügel‘“), die charakterisi- - renden Namen „Schillervogel,“ „Schwalbenschwanz,“ „Segel- spitze,“ „gelber“ und „pomeranzengelber Achter,“ für die an Zackenfalter „Vanessen“, wegen des eitlen Prunkens mit den Flügeln oder besondern Flügelglanzes, u. a. m. sind alle üblich und empfehlen sich durch die ihren Namen an- haftende Verständlichkeit. Dagegen heisst es wieder Athalia, Dia, Proserpina, Phaedra u. s. £., weil dafür populäre Deutsch- namen fehlen. — Unserem Bedünken nach sollte man in der naturbeschreibenden Wissenschaft überhaupt darnach streben, den Charakter des Gegenstandes möglichst mit dem Namen desselben auszudrücken, sowohl antik, als in moder- ner Sprache, so dass es bei Präcisirung der Diagnose keiner ausführlich beschreibenden Umstände weiter bedürfte. Oft ist ein passendes Beiwort bei einem bezeichnend gewählten Hauptworte hinreichend, den Gegenstand für jeden zu kenn- zeichnen. Wo dies in dem antiken Wort wirklich geschieht, muss statt eines hergebrachten nichts sagenden oder zu vagen Deutschworts ein anderes, dem antiken entsprechendes und ebenso bezeichnendes gewählt werden. Dass mit moder- nen Eigennamen zumal, wie Fischers oder Eschers Bläuling, Lycaena Rippertiü, Lefevrei etc., nichts gesagt wird, hat Einsender ähnlich in Bezug auf Pflanzen gelegentlich einer Erörterung der botanischen Nomenclatur in den Leipziger neuen Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik (Il. 1877, 11 und 12) s. Z. zur Sprache gebracht, und leider wurde von jeher und wird noch fortwährend in dieser Hinsicht auch in der Entomologie gesündigt. Namen, wie erxlebella,, frischella, svammerdammella, degeerella etc. bei den Motten, sollten trotz Prioritätsrücksichten ausgemerzt und mit passen- deren, wenn auch jüngeren Synonymen ersetzt werden, wie z. B. statt erxlebella Fabr.: chrysitella Treitschke, statt de- geerella L.: striatella Fabr. eingeführt werden sollte, Prio- rität dagegen nur bei übrigens gleichen Verhältnissen gel- tend gemacht werden. Arten, die noch zur Zeit eines passenden Deutschnamens entbehren, wie Chrysipterus Circe, Chryseis und Hippono&, benenne man, wo es leicht geschehen kann und von sammelnden Knaben auf ihre Faust im Er- mangelungsfall geschieht, mit angemessenen, dabei in der Form volksthümlichen und mundgerechten Neunamen, wie z. B. für Circe „Schwefelvögelein,“ für Chryseis „Rothfeuer- vöglein“‘ oder „Violetrand,‘‘ für Hippono® „Blauschimmer- vöglein“ als sehr bezeichnend naheliegen, | gr er IN N u Lu Eltern und Erwachsenen bietet die Leipziger Lehrmittel- Anstalt von Dr. Oskar Schneider in Leipzig in ihrem soeben erschie- nenen, geschmackvoll ausgestatteten Weihnachtskatalog eine Auswahl von Geschenken für Kinder und das reifere Alter, bestehend in nütz- lichen Spielen, Beschäftigungsmaterial, Sammlungen ete. ete. und sollte Jedermann sich den Catalog, welcher gratis und franco versandt wird, umgehend kommen lassen. Manche Eltern sinnen wochenlang auf ein Geschenk, was dem Kinde Freude machen soll und häufig genug ist solche nach einigen Tagen schon vorbei. Dem Kinde muss man eben etwas gutes und nützliches schenken, was dauernd Werth behält und solches bietet die obengenannte Firma. Seit elf Jahren bei Herrn Dr. O. 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Au nl teen. ‚1899 I Nekrolog. . . VEN A RED | Stettin, C. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme. Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca. 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nieht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. Unterzeichneter wünscht mit En- tomologen Nord- und Mitteleuropa’s behufs Eintausch von Hymenopteren - gegen Hymenopteren u. Coleopteren in Verbindung zu treten, Apiden besonders erwünscht. H. Friese, Schwerin i. Meckl., Kirchenstr. 1. Schiner, Fauna Austriaca, Fliegen wird zu kaufen gesucht von H. Friese, Schwerin i, Meckl., Kirchenstr, 1. Major Hoffmann in Fiume zur Schonung seiner Augen genöthigt, der. Entomologie zu entsagen, ver- kauft seine Sammlungen Ooleoptera, Hemiptera, .Homoptera. Schmetterlings-Sammlung. Die wohlgeordnete aus nahezu 4000 (437 nordamerikanischen) gut aufgespannten Schmetterlingen be- stehende Sammlung des Professor Rummer in Heidelberg ist billig zu verkaufen. Offerten erbittetsich H. Henkenius in Neuenheim bei Heidelberg. Bruno Becker, Buchhandlung Eilenburg, verkauft billig 1 Sturm Käfer Bd. 1 bis 23 (soweit erschie- nen) 11 Bde. elegant gebunden neu und tadellos. PSYCHE, Organ of the Cambridge Entomological Club. (Gegründet i. J. 1874. 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Nachrichten, No. 23, 307 In nachstehender Uebersicht mag die Nomenclatur der Abtheilungen, Geschlechter und Arten unserer wichtigsten europäischen Tagschmetterlinge systematisch beleuchtet wer- den. Einsender, der Verfasser mehrerer Werke über Insek- ten, besonders Schmetterlinge*), hat bisher hier und da schon in dem angedeuteten Sinn Aenderungen vorgenommen und neue oder doch erneute Benennungen angewandt, ohne jedoch schon ein entschiedenes Reinigungswerk hinsichtlich der Deutschnamen versucht zu haben. Er wünscht und hofit, bei künftigen Arbeiten durch andere Verfasser von Schmet- terlingswerken in gegenwärtiger Hinsicht berücksichtigt und unterstützt zu werden und macht noch in Bezug auf Me- thode und Priorität der antik-wissenschaftlichen Nomen- clatur hier unter andern auf Staudinger-Wocke’s Catalog der Lepidopteren Europas und das in der Vorrede darin Gesagte aufmerksam. Rhopalocera Dup. „Keulenhörner,“ Tagfalter. A. Gürtel- und Gespinnstpuppen-Falter. I. Papilionidae Ritter, Lang- oder Innenbuchtflügler. a. Schnecken- oder Spreckenraupen-Falter (ausreck- bare Halsgabeln der Raupen, diese schneckenartig träg). 1. Papilio L. Sporenfalter, Ritter (Gürtelpuppen-Ritter). 1. Podalirius L. (Podalirius und Machaon, beide Söhne des Aeskulap, Aerzte im Griechenheer vor Troja) Segel- spitze, Segelfalter, Segler; v. Zanclaeus Zell. „Win- zermessersporiger“ und v. Feisthamelii Dup. 2. Machaon L. (s. oben) Schwalbenschwanz (nicht Fenchel- falter; die R. überhaupt an Dolden!); ab. Sphy- rus Hbn. „Spier-“ oder Thurmschwalbe. b. Fleischdornraupen- und Gürtelpuppen -Falter. 2. Thais Fabr. (Cerinthia Ochsenh. fehlerh. Cerynthia oder Zerynthia, von Kng1790v eine Sommerblume) sporen- lose oder Saumzacken-Ritter (Thais, berühmte Hetäre in Athen). 1. Polyxena Wien. Verzeichniss (schöne junge Tochter des *) Z. B. Naturgeschichte der Insekten, Kassel 1857, der neue Bork- hausen, Darmstadt 1363, die kleine Thierwelt, I. Theil Käfer und Schmet- terlinge oder die Säugethiere und Vögel unter den Kleinthieren, Man- heim 1875 u.a. D. V. * 308 1882, Entomol, Nachrichten, No. 23. Priamus) st. Osterluzeifalter auch kleiner Schwalbken- schwanz. Be, 2. Rumina L. (Göttin der Säuglinge) südeurop, Spitzensaum; v. Medesicaste Illig. („mit Klugheit Geschmückte,‘‘ a griechischer Eigenname). | c. Spreckenraupen- und Gespinnstpuppen-Falter (durch- scheinende oder Rundflügel- Ritter). 3. Doritis Ochsenh. (,„Dorierin,“ Zuname der Venus) Klein - Alpenritter. 1. Apollinus Herbst, (der „Apollische‘“) allenfalls Insel-Apollo (Corsika, Sardinien, Sieilien etc.). 4, Parnassius Latr. Parnassier oder Helikonier, ächte Alpenfalter oder Alpen-Ritter (Parnassus, Berg und Musensitz bei Delphi, Helikon, Musensitz in Böotien). . Apollo L. (Gott des delphischen Orakels, Musenführer etc.) grosser Rothaugenspiegel. 2. Delius Esp. (Delier, von der Insel Delos, Zuname des Apollo) kleiner Rothaugenspiegel. _ 3. Mnemosyne L. (Mutter der Musen) spiegel- oder augen- loser Alpenfalter. rm d. Kurz- oder Sammethaarraupen und Gürtel-Spitz- puppen, Danaer oder Danaiden (Töchter des Danaus). “ I. Pieridae Weisslinge, weisse Danaer. 5. Pieris Schrank, (die „Pierierin“, von Pierien am Berg Olymp, Pierien oder Pierinnen Zuname der Musen) (Pontia Fabr. die „Pontische“, von Pontus, Zuname der Venus) Baum- oder Kohlweisslinge, Butter- oder Lilienvögel. . Crataegi L. Baum- oder Heckenweissling, Glasflügel-Schwarz- ader, Nester-Weissling (Nestgespinnste der Raupe an Weissdorn, Crataegus u. a.). . Brassicae L. grosser „Kohl-“ oder Dupfenweissling. . Rapae L. „Rüben-“, kleiner Kohl- oder Dupfenweissling; v. Mannii Mayer. . Napi L. Raps- oder Rübsenweissling, Grünader; v. Na- paeae Esp. „Thalnymphen“; ab. Bryoniae Ochs. 2 „Zaunrüben“-Weissling. a . Daplidice L. und v. Bellidice Ochs. I. Gen. (beides Namen von Danaiden) Grünscheck- oder Rauken-Weissling, nicht Haferweissling oder Landkarte! > om — oO Qi H> SS) N 1. December, Entomol, Nachrichten. No. 23. 309 6. Anthocharis Boisd. („Blumenholde‘“) Blumen- oder Bunt-Weisslinge. . Cardamines L. Aurora (populär!) nicht Bergkressen-Weiss- linge, was ungenau, eher Schaumkraut- Weissling, weil vorzugsweise saugend und auch schlafend an Cardamine pratensis; v. Turritis Ochs. „Thurmkraut“- Weissling. . Eupheno L. (eine Danaide) gelbe Aurora (Portugal ete.), 7. Leucophasia Steph. („Weisserscheinende“) Dünnweiss- linge, Schmächtlinge. . Sinapis L. „Senfweissling“, v. v. Diniensis Boisd. (von Dizne lat. Dinia, Stadt in Provence), erysimi Borkh. (Hederich-Weissling), lathyri Hbn. (Platterbsen-Weiss- ling). 8. Colias Fabr. (KwAıag Beiname der Venus, nicht Kollag Thunfisch, Leunis!) Gelblinge, gelbe Danaer, Rund- flügel-Gelblinge. . Hyale L. (Nymphe der Diana, eigentlich „Glas“) Schwefel- Gelbling, schwefelgelber Achter, nicht Kronwicken- falter, weil die Raupe nur mitunter daran lebt, . Palaeno L. (Diana-Nymphe, wie auch die folgenden!) norddeutscher Citronen-Gelbling. . Phicomone Esp. (eig. „Räthsellose“, gi&-xog statt Sphinx- ngos und wovos-n ledig etc.) Alpenschwefel-Gelbling. . Chrysotheme Esp. (eig. „Goldsatz“, auch Chrysothemis N. pr.) Alpen-Citronen-Gelbling. . Myrmidone Esp. (die „Myrmedonierin“, Volk des Achilles in Thessalien) ostdeutscher Orangen- oder Pome- ranzen-Gelbling. . Edusa Fabr. (eig. „Essende“, N, pr. der Griechen) Pome- ranzen-Gelbling, pomeranzengelber Achter, nicht Gais- kleefalter, wenig zutreffend. 9. Rhodocera Boisd. „Rosenhorn-“ (Gonopt eryx Hbn. „Eekflügel“-) Gelblinge, Citronenvögel. . Rhamni L. „Kreuzdornfalter“, Citronenvogel, auch fliegen- des Blatt; v. Farinosa Zell. ‚„Mehl“-Citronenvogel. . Cleopatra L. (Königin von Egypten, Cäsars und Antonius’ Geliebte) Oranienfahne und Orangen-Citronenvogel. e. Asselraupen und Gürtel-Rundpuppen. III. Lycaenidae Asselraupenvöglein. 10. Thecla Fabr, („Vortreffliche,“ altdeutscher Name gr. ne x«4m?) Kleinschwänze oder Zipfelfalterchen, Streifen- zipfel, 310 1832. Entomol. Nachrichten. No. 23, 1. Betulae L. Nierenfleck, Ocker-Niere, Donnerkeil, nicht „Birken“- oder Weissbirkenfalter, weil die Raupe nur mitunter an Birke! 2. Spini Wien. Verzeichniss (besser Lynceus Esp. Held von Messene, bei der Jagd des calydonischen Ebers) etwa Blauhintereck, nicht „Schlehenfalter‘‘, was auch be- tulae, pruni, acaciae etc. f 3. W-album Knoch, Weiss-Zickzack, weisses W. 4. Dlicis Esp. „Eichenzipfel“, Eichen-Weissstrichlein statt | Steineichenfalter (zu allgemein!). 5. Acaciae Fabr. Punktmöndchen-Weissstrichlein statt Aka- zienfalter (Acacia germanica früher statt Prunus spinosa Schlehdorn). 6. Pruni L. Bunträndchen, Blaustrichlein statt „Pflaumen“- oder Schlehenschwänzchen. ‚7. Quercus L. blaues Eichenzipfelchen, Blauschillerchen statt „Eichenfalter“, was auch llicis. 8. Rubi L. Grünling, Grünzipfelchen statt „Brombeerfalter- chen“ (die Raupe auf Ginster etc.). Einige Arten, wie Ledereri Herr. Schäff. und Frivaldzskyi Led. sind umzutaufen, am besten nicht mit vagen Gehölz- Namen, wie die meisten vorigen. | 11. Polyommatus Latr. („Vieläugler“ oder Argusse) besser Chrysipterus Ochs. („Goldflügel‘“) (Argusse sind mehr die folgenden Bläulinge!) Gold- oder Feuervöglein, Röthlinge. 1. Virgaureae L. ächtes Feuervöglein, nicht „Goldruthen- falterchen“, weil die Raupe nicht blos an Goldruthe; v. Oranula Freyer „Orangechen“ (Lappland) und Miegii Vogel. 2. Hippothoe L. („Schnelle zu Pferd“, eine Amazone!) Du- katenvöglein, Mittelkeilchen; v. dispar Haworth „Ge- schlechter-Ungleiche“. 3. Eurydice Rotterd. Nat. (Orpheus’ Gemahlin) Alpen-Feuer- vöglein; v. Eurybia Ochs. („Weit-“ und „Breitmäch- tige“, gr. N. pr.). % 4. Hippono& Esp. („Pferdverständige‘“) (Aleiphron Rotterd. Nat. „tapferen Muthes“. N. pr.) Blauschimmervöglein. 5. Circe Wien. Verzeichniss (Oceanide, Zauberin etc.) 2 Xanthe Fabr. Gelbe“, (Dorilis Hufn., ‚kleine Dorierin“) Schwefelvöglein (Charakter der Unterseite!), Gold- rändchen. | 6. Phlaeas L. (statt Phlegyas „Anzünder“, Sohn des Mars, zündete einen Tempel des Apollo an) Flecken-Feuer- 1. December. Entomol. Nachrichten. ‘No. 23. 311 vöglein; v. Eleus Fabr. d. aus „Elis“, ab. Schmid- tii Gerh. 7. Helle Wien. Verzeichniss (Schwester des Phrixus, davon Hellespont) Violettfeuervöglein. 12. Lycaena Fabr, („Wölfin,“ Zuname der Venus, oder : „Lycäische“, arkad.-bukolische Sippschaft, von dem Ge- birg Lycaeon in Arkadien, schlecht abgeleitet?) (Poly- ommatus Latr., s. v.) Bläulinge oder Vieläugler (Ar- gusse). 1. Baetica(-cus) L. „Baetierin“ oder Andalusierin) Streifen-, Sporenbläuling, nicht Blasenstrauchfalter. 2. Tiresias Rott. Nat. (Seher der Unterwelt) (Amyntas Wien. Verzeichniss, Name macedon. Könige und Feldherren) Feinschwänzchen, nicht Hopfenkleef.; v. Polysperchon Bergstr. (wie Amyntas etc,) I, Gen. 3. Aegon Wien. Verzeichniss (Hirten-Name, eigentlich „Ziegen- stall“) blaues Silberäuglein oder blaues Schwarz- rändchen, nicht Geiskleef., was nicht zutrifft! v. Bella Herr. Sch. „Schöne“, | 4, Argus L. (hundertäugiger Wächter der Jo) violettes Sil- beräuglein oder Schwarzrändchen, nicht Stechginster- falter; v. Hypochiona Ramb, „Ueber dem Schnee Erscheinende,“ v. Aegidion Meissn, „Zicklein“, 2 ab. Calliopis Boisd. „Schönäugige“ und $ ab. Argyro- gnomon Bergstr. „Silberprober“. 5. Optilete Knoch (Zuname der Minerva, „Blauäugige“) Gelb- äugling, Düsterbläuling; v. Cyparissus Hbn. „Cypres- sen“-Bl. 6. Battus Wien, Verzeichniss (von Merkur in einen Stein verwandelt,, Gründer von Cyrene) (telephii Esp. ‚‚Fett- hennen“-Bl.) Felsen-Bl., Fetthennen-Bl., nicht Zum- penkraut-Bl, (unverst. Provinzialism.), 7. Hylas Wien. Verzeichniss (junger Begleiter des Hercules) kleiner Fahl-Bl. 8. Pheretes Hbn. (Pheressohn, des Fürsten in Thessalien Pheres, -etis, Vater des Admet) Saphirbläuling. 9. Orbitulus Esp. („kleiner Waisenknabe‘“) Nebelbl.; v. Pyre- naica Boisd. ‚„Pyrenäischer‘“, v. Aquilo Boisd. „Nor- den“, Vater des Calais und Zethes, am Hämus zu Hause, v. Dardanus Freyer (Jupiters Sohn, Ahne der trojaner Könige). 10. Agestis Wien. Verzeichniss („Herrin“) (Medon Hufn., ' Codrus Sohn, erster Archont) Feuer-Bl. (bestimmter Feuermädchen; ab, Allous Hbn, „Tänzer“, v, Arta- 312 1882. Entomol. Nachrichten. No. 23. xerxes (pers. König), ab. Salmacis Steph. (Quell- Nymphe in Carien. 11. Eros Ochs. (Eros oder Amor, Liebesgott) Hellbläuling, Dünn-Bl. (Schott’s Kalender 1830). 12, Alexis Wien. Verzeichniss (schöner Jüngling, Liebling des Corydon) (Icarus Esp., Dädalus Sohn, flog mit gemachten Flügeln gen Himmel etc.) Himmelsvöglein, Violett- oder Feinbläuling; ab. Icarinus Scriba, kleiner oder Sohn des Icarus. 13. Eumedon Esp. (Wohlrather) (Chiron Rott. Nat., Centaur, Lehrer des Hercules, Achilles etc.) Braunbl. 14, Escheri Hbn. besser Agestor God. („Anführer“) nicht Escher’s-Bl,, sondern Mondrand-Braunbl. 15. Adonis Wien. Verzeichniss (schöner Jüngling, Liebling der Venus) (Bellargus Esp. „Schön-Argus“) Pracht- bläuling; ab. @ Ceronus Esp. („Ceronier,‘‘ von Üeron, Fluss in Euboea). 16. Corydon Scop. (Hirt in Idyllen etc.) Silberbläuling; ab. Syngrapha ® („Gleichgezeichnete“ — nämlich wie 5); v. Apennina Zell. „Apenninische“, v. Hispana Herr. Sch. „Spanische“, v. albicans Boisd. „Weiss- schimmernde“, v. Corydonius Herr, Sch. „Oorydonier“, v. Polona (-us) der „Polnische“, 17. Dorylas Wien. Verzeichniss (,‚Speerwerfer‘‘) (Thetis Esp. Gemahlin des Peleus, Achilles Mutter etc.) Blank- silberbläuling v. nivescens Keferst. „Scheeige‘. 18. Daphnis Wien. Verzeichniss (Hirte, Merkur’s Sohn, Er- find. d. bukolischen Dichtk.) Eckzahn-Bläuling, v. Ste- veni Hbn. - 19. Admetus Esp. (König v. Pherä in Thessal., bei welchem Apollo diente 2) Unbläuling (Schott’s 'Kalender). | 20. Damon Wien. Verzeichniss (Freund d. Phintias, auch ein Tonkünstl. v. Athen) Weissstreif- oder Aderbläuling, nicht Hahnenkopffalter. 21. Argiolus L, (kleiner Argus unpassend, besser Oleobis Esp. (Bruder d. Biton, Sohn d, argiv. Priesterin Cydippe) Mehlbläuling (unten mehlweiss!) Rand- oder Streu- punkt, Faulbaum-Bl. (zutreffend !) | 22. Alsus Wien. Verzeichniss (d, „Kühle“, d. Alseide oder Sohn einer Waldnymphe oder Dryade) (minimus Esp. „Kleinster‘‘) Zwergbl. 23. Acis Hrbst. (ein Hirt u. Fluss in Sicilien) (Semiargus Rott. Nat. „Halbargus‘“) Dunkelbl., Halbargus (unten nur wenige Aeuglein!). v. Bellis Fr. Masliebch, 1. December. Entomol. Nachrichten. No. 23. 313 24. Cyllarus Rott, N. (eins d. Dioskuren-Rosse, eig. „Krabbe“) Grossaugenbl. (unten vorn Bogenreihe gross. Augen!) nicht Wirbelkrautfalter! 25. Alcon Wien. Verzeichniss („Helfer“, ein Hirtenname) (Arcas Esp. „Arkadier“‘) Hochbläuling. 26. Diomedes Rott. N. (d. Tydide, Held vor Troja) (Euphe- mus Hbn. „von gutem Ruf“, auch „fröhlich“) klein- äugige Keilreihe (char.) ar Arion L. (Citherspieler v. d. Insel Lesbos) volläugige Keilreihe, schlecht. Randpunkt (Schott) v. Cyanecula Eversm. („Cyanchen“, kleine Cyane, Quelle bei Syrakus). 28. Arcas Rott, N. (Stammvater d. Arkadier) (Erebus Knoch, Sohn d, Chaos, soviel als „Finsterniss“, char.) Finster- bl., Finster- od, Dunkel-Keilreihe. f. Halbasselraupen (noch einigermassen wie Asseln ge- formt) u. Gürtelpuppen. ° TV. Eryeinidae (Erycina, Zun. d. Venus, v. Be Eryx in Sieilien) Schecklinge, Scheckenargusse, 13. Nemeobius Steph. („Hainbewohner‘“) ‚(Hamea ris Hbn. „Frühlingsschecke“, &ua zugleich, &xe Frühling) Hainschecklinge. 1. Lucina L. (Geburtsgöttin, Zun. d. Diana), „Hainscheckling“, kleinste Perlbinde (char. Unterseite) nicht: Randauge! ie falsche Vorstellung!) eher: Randpunkt-Scheck- 8. B. Kahl- oder Dornraupen- und Häng- oder Stürzpuppenfalter. V. Libytheidae Langpalper, Langschnurrer, 8. Kahlraupen und Stürzpuppen. 14. EDS ER Fabr. („Libyerin“ st, Libyssa od. Libystis, Libya Aıßun u. Isa Göttin?) 1. Celtis Esp. Zürgelbaumfalter (d. R. an Celtis australis Zürgelbaum). h. Spitzkopf- od, Kopfspitzen-Kahlraupen und Stürz- puppen. VI. Apaturidae, Schillerfalter. 15, Charaxes Ochs, Boisd. Scharfzähner (v. yaeasıs Schärfung). 314 1882. Entomol. Nachrichten. No. 23. 1. Jasius L, („Jasier‘“, Sohn v. Jaso, Göttin d, Gesundheit) Ka 2 Scharfzackenrand, Erdbeerbaumfalter. \ i. Kopfdornraupen u. Scharfrücken-Stürzpuppen. Ya 16. Apatura Fabr. Schillervögel, -falter (v. orariwtäusche ©, schwerlich v. den Apaturien, dem Oktoberfeste d. j Athener zu Ehren d. Hephästos!) 1. Iris L. (Götterbotin, G. des Regenbogens) grosser oder; 09 Blauschillervogel; v. Jole Wien. V. (Tocht. d.Euro- tas, Gefangene u. Geliebte d. Herkules 2). Bi 2. Ilia Wien. Verzeichniss (‚Iierin“, Zun. d. Rhea Silvia, Tocht. d. Kön. Numitor) kleiner od. Violetschiller- vogel; v. Clytie Hbn. (eine Oceanide) safranfleckiger Violetschillerv.; v. Metis Freyer (Tocht, d. Oceanus, v. Jupiter verschlungen etc.), v. Bunea H,-Sch. („Hügelige“). k. Dornraupen u. Stürzpuppen. VII. Nymphalidae Nymphen, Putzfüsser (Vordertiane als kurze sog. Putzpfoten!) 1. Halbdornraupen (nur 2 Reihen Rückendornen ) und Beilhöker-Stürzpuppen. 17. Limenitis Fabr. Eisvögel (weg. d. blaugrünen und rothgelben Unterseiten), nicht: Band- oder Bindenfalter, was auch Apatura u. Satyrus! 3 1. Populi L. grosser Eisvogel, Espenfalter, nicht allgemein: Pappelfalter (d. R. fast nur an Populus tremula Zitterpappel od. Espe); ab. tremulae Esp. Bedeckt- binden-Espenf. 2. Camilla Wien. Verzeichniss (röm. Frauennamen) schwa | hlauer od. Safran-Eisvogel char., nicht Zaunlilien- falter, was auch der folgende; beider R. an Lonicera en Heckenkirsche od. Zaunlilie. 3: Sibylla L. (weissagende Priesterin d. Apollo zu Cumä) kleiner Eisvogel, nicht Heckenkirschf. (s. eb.), wohl auch Schleierfalter (weg. d. Aussehens im Bing), un- motivirt: weisser Admiral! Umzutaufen: Lim. Sydyi Led. u. Helmanni Led. 4, Lucilla Wien. Verzeichniss (,Hainnymphe“, röm. Frauen- name) grosses Krausenband, gross. Schleierfalter, nicht Breitband (Schott), zu vag! v. Ludmilla H. -Sch, (Frauenname). 5. Aceris Esp. (Plantilla Hbn. röm. Frauenname) Masholder- 1. December. Entomol. Nachrichten. No. 3. 315 Eisvogel, kleines Krausenband, nicht Ahornfalter ! (zu allgemein!) m. Scharfdornraupen u. Scharfspitz-Stürzpuppen. .18. Vanessa Fabr. Prunkfalter, Zackenflügel (Ecekflügler) v. vanus eitel, prunken im Sitzen, Leunis: st. Phanessa v. gaıvo glänze od. pavos glänzend, nicht pavng Fackel, Sonne!? (Leunis). 1. Levana L. mit v. Prorsa L. („Helferin“, Zun. d. Diana als Geburtsgöttin, dsgl. Prorsa, v. prorsus „gerade- aus“) brauner u. schwarzer Netzfalter od. Gitterflügel, nicht Hafer- od. Waldnesselfalter, was beides auf Urtica dioeca L, Bezug hat. ‚2. C, album L. „weisses C, C-Vogel, nicht Hopfenfalter (d. R. mehr an anderem, als Hopfen!) 3. Polychloros L. (,„Sehrgrüngelber“, griech. Eigenname) grosser Fuchs, nicht Kirsch- od, Rüsterfalter (d.R. noch öfter an Birnbaum od. Salweide!), dagegen auch: grosse Blauborte (nicht Blaukante!), od. Schild- krotvogel (sehr bezeichnend!), grosser Frühlings- herold. | 4. Xanthomelas Wien. Verzeichniss (,Gelbundschwarzer‘, - Eigenn,) Weiden-Rothfuchs, char., nicht Dotterweiden- falter (d. R. an verschied. Weiden!) 5. V-album Wien. Verzeichniss (Vau-album) (auch L-album Esp. weisses L) „weisses Vau‘, nicht Griesdorn- od. Rosenweidenfalter (d. R. mehr auf Ulme!) 6. Urticae L. kleiner Fuchs, kleine Blauborte (nicht Blau- kante), kleiner Frühlingsherold, nicht Nessel- oder Brennnesselfalter‘, was auch andere heissen könnten (zu vag!); v. Turcica „Türkeis u. Ichnusa Bonelli „Feurige‘“. 7. Jo L. (Tocht. des Inachus, Jupiter’s Geliebte, von Juno in eine Kuh verwand. u. von Argus bewacht) Pfauen- auge, nicht Rothnesselfalter, was auch d, vorige (zu vag! d.R. auch an Hopfen!); v. Joides Ochs. kleines Pfauenauge. | 8. Antiopa L, (Gemahlin d. phöniz. Königs Agenor und Mutter d. Cadmus!) Trauermantel, nicht Palm- od. Wasserweidenfalter (d. R. mehr an Birke, als an allerlei Weiden!) äb. Hugiaea Heyd. („Gesundheits- öttin“). | 9, Atalanta L. (Jägerin u, Freundin Meleager’s 2) (Ammi- ralis L.) Admiral, auch Jungfrau u, Zahlenfalter. 316 1882, Entomol. Nachrichten. No. 23. 10. Cardui L. (BelladonnaL, „schöne Frau“, Carduelis Cram. | „Distelfink“) Distelfalter, -vogel; ab. An Ramb. „Haargrasf.“ n. Stumpfdornraupen u. Rund- od, Knopfstürzpuppen., 19. Melitaea Fabr. (,Melitäerin“ od. Maltheserin, Zun, d. Diana) Braunschecke, Damenbretter, Scheckenfalter, 1. Cynthia Wien. V. („Cynthische“, Zun. d. Diana) Weiss- buntscheck, nicht weissgefleckter Falter (Schott), zu vag! 2. Maturna („Reifegöttin“, Zun. d. Diana) Citronbandscheck, nicht Abbissfalter od. kleiner Maivogel (Schott) (zieml. gross, d. R. an Espen!) 3. Artemis Wien, V. (Artemis od. Diana) Dünnschuppen- od. Durchscheinscheck, char.; v. Provincialis „Provencer“ od. grosse A., v. Merope Prunner (Tocht. d Atlas, Ge- mahlin d. Sisyphus, v. Sibirica, s. Desfontainesi Eversm, „sibirische“, v. Desfontainesii Godart, v. Sareptana ‚v. Sarepta“ a. d. Wolga, v. Orientalis H. Sch. „orientalische.“ 4. Cinxia L. („Gürtelgöttin“, Zun. d. Diana) (Pilosellae Esp. „Mäuseohrhabichtskrautf.“, Delia Wien. V. ‚„‚Delische“, Zun. d. Diana) Schwefel-Braunscheck (char. Unter- seite), Damenbrett, nicht Spitzwegerichfalter, was auch andere (d. R. auch an Pilosella.) | 5. Didyma Esp. „Zwillingsgöttin“, nämlich Diana) seltenes Schwefel-Braunscheck od. Damenbrett, Perlraupen- scheck (in Ansehung d. perlfarb. R., diese meist auf Linaria vulgaris „Leinkraut‘“, daher nicht Breit- wegerichfalter! v, 2 Alpina, v. Occidentalis, v. Meridio- nalis „Südliche“, v. Dalmatina, v. Graeca, v. Neera Fisch. v. Waldh., v. Caucasica etc. 6. Phoebe Wien. V. („Mond“, Luna, Zun. d. Diana) Dunkel- u. Hellbraunscheck, Zimmetmondrand (char. Unter- seite) schlecht: Flockenblumenfalter; v. Melanina Bonap., Aetherea, Occitanica „spanische“ etc, 7. Trivia Wien. V. („Dreiweggöttin“, Zun. d. Diana) Woll- krautscheck, nicht Wollkrautfalter (zu allgemein!) v. Fascelis Esp. „Bindenscheck“, v. Persea Koller, „Perseische“, „Perseustochter.“ 8. Athalia Esp. („Athalische‘“, Zun. der Diana) Dunkelbraun- scheck, schlecht: Mittelwegerichf. (d. R. haupts. an Wiesenwachtelweizen des Waldgrases!) ab. Corytha- lia Hbn. „Halmbuschige“, Eigenn., v. Caucasica etc, 1. December. Entomol. Nachrichten. No, 23, 317 9. Dietynna Esp. („Netzgöttin“, Zun. d. Diana) Kleindupfen- od. Schwarzbraunscheck, unverständl.; Scheinsilber- fleck; v. Sibirica. 10. Parthenie Borkh, (,„Jungfräuliche“, Zun, d. Diana) roth- schnuriges Dunkelbraunscheck, kleines d. (Athalia minor Esp.) (Schluss folgt.) Beitrag zur Biologie der Andrena pratensis Nyl. (ovina Kl.) Von H. Friese, Bei meinem Aufenthalte in Merseburg entdeckte ich im Frühjahre 1881 drei Kolonien der Andrena pratensis, wovon namentlich die eine durch ihre enorme Grösse mein beson- deres Interesse in Anspruch nahm. Am 29. März fing ich die ersten Männchen dieser Sandbienen ein; dieselben flogen dicht über der Erde, sich öfters auf erhöhte Gegenstände, wie Steine, Grasbüschel, Holzpflöcke niederlassend, um sich zu sonnen. Die Flugstelle war ein nach SSO. gelegener, nur spärlich mit Gras und Taraxacum bewachsener sandiger Abhang, (Steckner’s Berg genannt). Am 12. April erschienen dann die ersten Weibchen, zuerst nur in wenigen Exemplaren, die jedoch nur um so eifriger von den herumschwärmenden Männchen umworben wurden; ein Pärchen in Copula habe ich leider nicht antreffen können. Anfang Mai war die Zahl der Individuen die grösste; ich schätzte die Zahl der arbeitenden Weibchen, also auch Nester auf c. 300. Regte ich die Thiere durch Hin- und Herschlagen mit dem Netze auf, so schoss plötzlich ein ganzer Schwarm mit stärkerem Gesumme auf mich zu, fiel aber durch den Anprall zu Boden. Gestochen worden bin ich nicht ein einziges Mal von den Thieren, trotzdem ich viele Dutzende mit der Hand aufnahm und untersuchte. Von Mitte Mai nahm die Zahl der Thiere stetig ab und mit Ende Mai erlosch das so rege Treiben dieser Bienenart, um sich von nun wieder unterirdisch zu neuem Leben im Frühlinge zu entwickeln. Am 12. Juni grub ich die ersten Zellen aus. Die Mehr- zahl war mit einer ziemlich festen Pollenmasse angefüllt, an welcher ich hin und wieder das Ei entdeckte, ja bei einigen fand ich schon halbwüchsige Larven vor, Dieselben 318 1832. Entomol. Nachrichten. No. 23. waren von weissgelber Farbe, die Einschnürungen der Seg- mente dunkler, ohne Beine und sonstige Anhängsel, sowit ich mit der Lupe ersehen konnte. Die im August und Sep- tember geplanten Untersuchungen mussten wegen meiner Abwesenheit von Merseburg unterbleiben. Erst am 9. October konnte ich wieder Nachgrabungen anstellen. Nachdem ich wieder c. einen Fuss tief durch Sand hindurch gegraben hatte, stiess ich auf eine etwas härtere Schicht, in welcher sich denn auch hinreichend Zellen fanden. Dieselben waren jetzt bedeutend fester, als die im Juni ausgegrabenen, nt hielten aber in sauber ausgeglätteten und mit einer glänzen- den Haut (Schleim) ausgekleideten Höhlen schon lauter voll- kommen ausgebildete Insekten. Nach der Untersuchung von über 50 Zellen stellte sich das Verhältniss der Männchen zu den Weibchen wie 23:25; zwei Zellen enthielten zwei ausgewachsene Schmarotzerlarven, die im letzten Frühling zwei Fliegen lieferten (Bombylius). Als sonstige Schmarotzer fanden sich noch: Nomada Lathburiana Kirby und Nomada fucata Panzer, sowie eine Strepsiptere, Stylops aterrimus,. Die Nomada Lathburiana entdeckte ich am 1. Mai, wie sie in ziemlicher Anzahl über den Erdboden hinflog und eifrig die Nester der eben ge- nannten Andrena untersuchte, die Männchen fanden sich hauptsächlich auf den Blüthen von Taraxacum, Die Nomada “ fucata verhielt sich ebenso, nur war sie bedeutend seltener. Noch muss ich erwähnen, dass ich bei dem Ausgraben der Nester trotz angestrengten Suchens keine Spur von einer ar Nomada gefunden habe, trotzdem dieselbe zur Flugzeit ziem- lich häufig war. Wo halten sich dieselben zur ge- nannten Jahreszeit auf? Das Verhältniss der Nomaden zur Andrena war in freundliches, wie ich öfters zu beobachten Gelegenheit hatte, Von der Stylops-Art fand ich im Frühjahre aus dm Hinterleibe der Andrenen hervorsehend verschiedene Weibchen, aber keine Männchen. Letztere dagegen nur an den im Herbste ausgegrabenen Andrenen als braunes Puppentheil hervorsehend. Nach dem Abreissen des hervorsehenden Puppen- theils konnte ich das vollkommen entwickelte Männchen dieser Strepsiptere hervorziehen. — Ueber die Lebensweise dieser interessanten Geschöpfe werde in nächster Zeit aus- führlicher berichten. — Am Schlusse hebe ich, als wohl für die meisten Entomologen interessanteste Thatsache, noch besonders hervor, dass nach vorliegender Untersuchung die Andrena pratensis bereits mit Beginn des Herbstes 1. December. Entomol. Nachrichten. No. 23, 319 vollständig entwickelt ist, also über sechs Monate als Imago auf den kommenden Frühling harrt. Wie bei Andrena pratensis, so dürfte bei allen frühfliegenden Apiden dies der Fall sein. Zugleich erklärt sich hierdurch auch das spontane Auftreten einzelner Bienenarten an warmen Herbsttagen. Bei Sphecodes gibbus lieferten die Ausgrabungen um Mitte October dasselbe Resultat. Auch im September unter- suchte Nester von Osma bicornis zeigten vollkommen aus- gebildete Thiere. Eupithecia Togata in Chermes-Gallen. Bei einem Ausflug im August v. J. fand ich an einer ca. zehnjährigen Fichte unter Gallen der Tannen-Blattlaus (Chermes abietis), womit die Zweigspitzen stark besetzt waren, auch mehrere, in welchen anhängende Excremente das Vorhandensein einer Raupe oder Käferlarve verriethen. Ich sammelte acht Stück der grössten Gallen, trug dieselben nach Hause und bei näherer Untersuchung stellte sich her- aus, dass eine Raupe der inwohnende Gast war. Auf feuch- ten Sand gebracht, frassen die Thiere in den Gallen ruhig weiter, was aus den sich neu anhäufenden Excrementen er- sichtlich war, und bohrten sich gegen Mitte September aus der Galle heraus, um sich im Sande zu verpuppen. Im Mai d. J. erhielt ich nun aus diesen Puppen sechs Falter der Eupithecia Togata Hbn., zwei derselben lieferten Schlupf- wespen. Nach Berge-Heinemann lebt die Raupe der ge- nannten Species in Fichtenzapfen, über ein Vorkommnen in Gallen ist mir bisher nichts bekannt geworden. Die Gallen hatten dasselbe Aussehen als die vom Wohnthiere besetzten, die Läuse müssen wohl aber, vielleicht im unentwickelten Zustande, von der Raupe aufgezehrt worden sein, denn aus den mit Raupen besetzten, von mir eingetragenen Gallen hatte sich keine einzige Blattlaus entwickelt. C. Schmidt, Schwärmer in Bienenstöcken. „In der Gegend von Mayrhofen im Zillerthal tritt, wie man von dort berichtet, heuer der Todtenkopfschwärmer in auffallend grosser Zahl auf. Die dortigen Bienenzüchter haben nun die Bemerkung gemacht, dass der schöne Falter 320 1882. Entomol. Nachrichten. No. 23, nächtlicher Weile die Bienenstöcke umschwärmt, durch das Flugloch in die Bienenstöcke eindringt und sich dort am Genusse des Honigs erfreut. Die sonst so wehrhaften Bienen scheinen dem nächtlichen Eindringling gegenüber machtlos zu sein. Ein einziger Bienenzüchter in Mayrhofen soll heuer schon gegen 30 Stück dieses Schmetterlings getödtet haben.“ Zu dieser aus einer Tiroler Zeitung stammenden Nachricht kann ich selber ein Analogon aus meiner eigenen Erfahrung liefern. Ein hiesiger Bienenzüchter brachte mir einen Li- gusterschwärmer, den er in einem Bienenkorbe bemerkt und herausgenommen hatte, und sprach zugleich seine Ver- wunderung darüber aus, wie der starke Schwärmer in die kleine Oefinung des Dzierzon’schen Bienenhauses hinein- gekrochen sein könne. In der That war die Ausflugöffnung so klein, dass an ein Hineinkriechen des Faiters nicht wohl zu denken war. Auch hatte der Schwärmer sich offenbar nicht mehr wohl im Stocke gefühlt, sei es wegen der An- grifie der Bienen, sei es, dass er von Honig gesättigt war. Dem Bienenzüchter war er durch das starke Surren im Stocke aufgefallen; als er ihn herausnahm, fand er ihn über und über mit Honig besudelt. In solchem Zustande erhielt ich ihn. Möglich wäre es, dass der Instinct bereits die Raupe in das Vorrathshaus geführt hätte. Dass eine Verwandlung des Ligusterschwärmers nicht nothwendigerweise in der Erde a vor sich zu gehen braucht, erfuhr ich bereits als Knabe, als ich mich der Aufzucht von Schmetterlingen widmete. Eine Ligusterraupe war mir kurz vor ihrem Verpuppen aus dm zu ihrem Winteraufenthalte bestimmten Blumentopfe ent- kommen, und ich konnte sie im ganzen Zimmer nicht wieder- finden. Im nächsten Frühjahre hörte ich zufällig lautes Schwirren am Erdboden; bei näherer Untersuchung fand ich, dass es aus einem kleinen Loche in der sogenannten N Scheuerleiste hervordrang. Ich erweiterte dieses und hlte einen Ligusterschwärmer mit verkrüppelten Flügeln heraus; der enge Raum hatte eine Entwickelung der Flügel nicht gestattet, auch war die Oeffnung, in welche die Raupe ge- krochen war, für den Falter zum Herauskommen nicht gross genug. Die Scheuerleiste befand sich an der kahlen Kalk- wand auf den nackten Bretterdielen. Katter. E Ein Todtenkopf auf See. i ' Der Kaiserl. Lieut. z. See, Herr W. Faber, theilte mir unlängst folgende Nachricht über den Todtenkopf (Ache- rontia Atropos L.) mit: 1. December. Entomol. Nachrichten, No. 23. 321 Am 19. September c. erreichte nach 7 Uhr früh ein ö Todtenkopf das Verdeck von S. M. Kbt. „Drache“ und liess sich anscheinend ermattet darauf nieder. Er wurde alsbald gefangen und durch Chloroform getödtet. Der Kurs des Schiffes war SW, der Wind kam aus OSO, war aber nicht sehr heftig, der Himmel bewölkt und die Temperatur + 16°C. Der „Drache“ befand sich zu jener Zeit ungefähr 18 Seemeilen (=4!/2 geogr. M.) südwestlich von Helgoland und deren 20 etwa nördlich von Norderney entfernt. Weferlingen. M. Wahnschaffe. Wir nehmen hier Gelegenheit, an die Mittheilungen in früheren Jahr- gängen d. Z. über theilweise weite Wanderungen von Schmetterlingen über See zu erinnern. D. Red. Amphipyra Tetra. Ich fand die erste Raupe dieser allem Anscheine nach seltenen Eule Anfang November 1879 schon in ziemlicher Grösse auf einem feüchten Erdhaufen, der mit Nesseln, Vogelmiere, Chenopodium etc. bewachsen war, und die zweite Raupe in einer feuchten Waldschlucht an einem Fuchsbau im Mai 1880, diese noch so klein, dass ich sie nicht als Tetra erkannte. Ich fütterte diese in der Gesellschaft mit der Pl. Jota mit zarten Gräsern und Nesseln, wobei sie vortrefflich gedieh. Die erste Raupe verpuppte sich in der Erde noch in demselben Jahre, es erschien aber leider eine Schlupf- wespe daraus. Die zweite Raupe verwandelte sich im Juni, und die unschöne Eule erschien Mitte August. Die Raupe von A. Tetra hatte Ansehen und Form genau einer Leucania Imputens, der Kopf ist gross, nach hinten zu wird die Raupe allmählig schwächer, von Farbe ist sie grün, und die Zeichnung gleicht vollständig einer Agr. Pro- nuba. Der Kopf ist schwarz in der Mitte hell durchspalten, über den Rücken geht ein breiter schwärzlicher Längsstreif, der mehrfach lichter gespalten ist, und an den Seiten mit abgesetzten schwarzen Längsflecken. Diese zwei Fundplätze beweisen, dass diese Tetraraupen am liebsten feuchte Stellen als Aufenthalt lieben. Vielleicht kommen sie auch in zwei Generationen vor. Chemnitz, Wilh. Schmidt. Eubria palustris ®. In Ent. M. Mag. theilt Herr Chs. O, Waterhouse Folgen- des mit: Während seines neulichen Besuches von Amerika 399 1889. Fintomol Nachriehten No, 93: lenkte Dr. Horn meine Aufmerksamkeit auf eine seiner Mit- theilungen in Bull. Soc. Entomol. de France 1879 p. CXXXVII in Betreff der Eubria palustris, die nach europäischen Autoren einfache Klauen hat. Er bemerkt, dass bei den Männchen dieser Species alle Klauen an der Spitze zweispaltig sind, während er glaubte, dass sie bei den Weibchen — analog den Species verwandten Genera einfach sei. Ich untersuchte alle mir zugänglichen Exemplare und fand, dass es lauter Weibchen waren. Dr. Horn indessen fand in Herrn Janson’s Sammlung ein Exemplar, das er nach einem geringen Unter- schiede in der Kopfbildung und den seichteren Streifen auf den Flügeldecken für ein Weibchen hielt; er brachte es mir zur Untersuchung. In der That war es ein Q; es zeigte sich dies schon an den einfachen Klauen. Die 2 © dieser Art müssen sehr selten sein; es würde interessant sein, wenn die Entomologen ihre Exemplare darauf hin prüfen wollten. Bei der Untersuchung der Klauen ist grosse Sorgfalt nöthig; da die Theilung der Krallen seitlich ist, so ist sie nur von oben zu sehen. Psyche Wockei m. Alis hyalinis, ad basin albicantibus, ad apicem nigri- cantibus; thorace et capite supra albido-griseis; antennis griseis; palpis, pedibus, corpore nigricantibus. Exp. al. 16—19 mm. Patria: Italia centralis. Propinquae varietates Millierella Bdvl. utque Plumosela (Stgr. 1880). Ab ılla differt colore obscuriore, alis magis rotundatis, larva, folliculo ; — ab hac statura robustiore, alis prarcipue ad ‘marginem densius vestitis, antennis bre- vioribus robustioribusque, basi alarum albicante, Dr. M. Standfuss. Nekrolog. Am 4. Nov. starb Professor Troschel, Docent der Zoologie an der Universität Bonn und Herausgeber des Archivs für Naturgeschichte. a Tauschanzeige. Gegen mir fehlende Arten von Käfern, bes. der Genera Carabus, Aphodius,Cryptocephalus und Chry- somela gebe ich im Tausche (meist mehrfach, einzelne Arten selbst in grosser Anzahl): Coleopt.: Drom. nigrie., Miscod. aretica, Platyn. cyaneus, Bradyc. similis, Bemb. Doris, Dian. eoerulesc., Hetaer. fer- rug., Rhizophag. nitid., Syncal. spi- nosa, Pediloph. aeneus, Corymb. castan:, Seirt. hemisph., Nipt. ho- loleue.,; Uloma eulinaris, Diehotrach. Stierlini, Bagous alism., Carab. Il- ligeri, Podagr. armoraciae, Phaedon cochlear., Melas. lapponiec, Oryptoe. marginatus und sign., Coptoc. rubi- cunda, Salping. castan., Brachonyx pineti und viele andere Arten. Von Hymenopt. ausser Lophyrus poly- tom:, Perineura sord. etc. heuer ge- zogene Chaleiden: Oligosthenus stigma, Decatoma bigutt., Torymus tarsatus u, purpurascens etc. Gall- wespen: Cyn. folii, Aulax Brandtii, Synerg. vulg. u. mehrere andere Arten. Von Dipteren: die seltene Odontomyia tigrina u. A. — alles heuriger Fang, theils sogar noch unpräparirt, theils dagegen wieder gespannt. Ich erbitte mir Anerbietungen. Carabus Olympiae, festivus u. a. wären erwünscht; ich rechne mein Material spottbillig gegen ander- seitige Handelspreise. Heinrich Gradl, Stadtarchivar, Eger. Eine sehr schöne gut erhaltene Schmetterlingssammlung, bestehend aus 54 Glaskästen, 7299 Exemplare enthaltend, ist zu ver- kaufen aus der Verlassenschaft des k. k. Bezirksamtmannes Johann Ozegleiin Troppau, österr. Schlesien, durch den Vormund Jos. Knopp in Troppau. Die gut gehaltene Schmetterlings- sammlung des verstorbenen Malers H. Richter in Frankfurt an der Oder ist billigst zu verkaufen. Sie be- steht aus Macroptern der europäi- schen Fauna (im Durchschnitt vier Exemplare jeder Art) und einer An- zahl Exoten, wozu noch vier Kästen Mierolepidoptern und mehrere mit Doubletten kommen. Wegen der Besichtigung und des Preises der Sammlung hat man sich an die Wittwe Frau Louise Richter in Frankfurt a. d. Oder, Poetensteig 4a zu wenden. Ueber das Arten-Ver- zeichniss giebt Professor Zeller in Grünhof b. Stettin, Lange Strasse 46, Auskunft. Habe im Tausch in Mehrzahl ab- zugeben: Odacantha melanura, No- vius eruantatus, Lixus Bardanae, Omoph. limbatus, Pentaphyll. testa- ceus, Carabus niteus, auratus, hor- tensis, Hoplia gramminieola und diverse andere bessere Arten. C. Schirmer, Berlin, Malchiorstr. 7, 2 Tr. Carabus Olympiae, gute Exemplare für 13,50 M. Folgende Norwegische Coleopteren Grisch gesammelt): Preise in Yo M. Pelophila borealis . 6 Nebria Gyllenhali Me. Patrobus v. clavipes . . .. 3 „ septentrionis . . . 3 es v. rubripennis . . . 4 Feronia borealis . ... Ta Amara torrida ee] alpina . ER Otiorrhynchus blandus . b) Apltodius'piceus) 0 Wesen A 1 lapponum 7 u. 4 Dytiscus lapponicus 6 Agabus lapponieus. . . 4 “ Zetterstedtil .‚10 „ Thomsoni . . 10 „ alpestris Be, Pachyta interrogationis 3 Norddeutsches Museum für Naturwissenschaft. Putbus a, Rügen. ” 0a. 300 Stück Aretia Casta sind nebst mehreren anderen Arten im Tausche abzugeben. Prag, Josef Wihlidal, 1013, I \ Fe Eine gut erhaltene Ornithopt. Ur« villiana $ wird zu kaufen gesucht. Offerten bittet man an d. E. d. Bl, sub X 71. j Norddentsches Museum für aın fir Naturwissnseaf Putbus a. Rügen. Norwegische Lepidopteren, frisch gesammelt. Preise in Yo M Pieris v. bryoniae @ . Ps, Polyommatus v. oranula 3. . 10 Colias palaeno 6—8 sheelar.. . . 20-830 Lyeaena v. aegidion*)J . . 5 5 v. cyparissus Jg. . . 8 v.icatinu gu u 2.8 „> artolus an ae Arsynnis v. fingal . . 10 „ palesı Kun. 12. Asa, 8 5 v. lapponica . 9—1 " v. arsilache . . 4—6 polaris (passabel) . . 50 aglaja (arktisch) . . 8 thore v. borealis 20—30 Vanessa urticae Y. polaris . . 15 Erebia lappona . . . 9:6 ». ligea we anne x . 6-8 „ embla. 20— 30 Oeneis norna S Saal ® bore 60—S0 „oo. jutia. 20—30 Pararge maera (die kleine arktische Form) . 2 hiera 65 aegeria V, egerides Zygaena V. "vanadis Hepialus hecta Z - a humuli Agrotis augur 5 baja, 5 - speciosa V. arctia ce. nigrum . comflua . nigricans corticea . Characas graminis . Mamestra dissimilis “ [br [} | 10) DOIDPIDIP PR III IN ee. . ei *) Man vergleiche die neue Art- Ben in Entom. Nachr. Mamestra v. latenii ....15 Polia, polymita, . 0. ra Hadena lateritia v. obseurior (arktisch) . 10 ss monoglypha u „ adusta . % ES basilinea . .. - Caradrina 4-punctata . „ taraxaci . Xanthia flavago . A fulvago . Xylina ingrica Cucullia umbratica . Euelidia glyphiea . . . Anarta melaleuca Herminia modestalis Hypena proboseidalis . Acidalia fumata . Numeria pulveraria Selenia bilunaria : Odontopera bidentata . Rumia luteolata . Boarmia repandata . Gnophos sordaria Psodos coracina . . Pygmaena fusca $ . - Fidonia carbonaria . Lythria purpuraria . Ortholitha limitata . Anaitis paludata Eucosmia undulata . Lygris prunata . [2 . . [1 Pr vr} jr er > POTT ODO$BPR OD OD PP MI P OD PELH WIN > populata . ae a testata. . ... .... 8 Cidaria dotata- B » miata . Ed s truneata . eure = munitata ae ” ineursata . . oe. h fluctuata. . u 5 cambrica . 15— albulataı 02 10) je OODNODI X» bilineata. on trifaseiata on 0 Eupitheeia satyratay les un ak Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin, VII. Jahrgang 1882. (F== —_ & /&.3 | En Entomologische Nachrichten. Herausgegeben von Dr. F. Kaitter in Putbus. Am 1. und 15. jeden. Monats erscheint eine Nummer von 1 resp. ®/; Bogen. Abonnementspreis 6 Mark jährlich für Deutsch- land und Oesterreich-Ungarn, für die übrigen Länder des Post-- verbandes 6,50 Mark. Tarif für Insertionen: Anzeigen pro 2-gespaltene Zeile. . . Le hl 0 LM Stehende Anzeigen, 6 mal jährlich, pro a Seite c 16 Zellen 2-spaltig) . . . a ö TEN ra 1 VE !/, Seite für die le Sinner DR ORTEN LTE Ins Br lahlg: „ aN (1- oder 2-spaltig). . 6M. Y, Seite durch den ganzen Jahrgang bei wechselndem Text 150 M. do. für 12 Nummern (monatlich 1mal) . . ....%M. Beilagen bis zur Stärke von Y, Bogen, 600 Ex. . . . 10M. Insertionen für 1333 sind nebst den Beträgen ein- zusenden an die Redaction der Entomologischen Naech- riehten in Putbus. Heft XXIV. Inhalt von No. 24. Heinrich Gradl, Aus der Fauna des Egerlandes Nekrolog. . . AT HRN N EN. Inhalt des Sara 1832. Stettin, G. Katter’s Buchhandlung. Leipzig, In Commission bei Georg Böhme, Anzeigen. (Tausch- und Kaufanzeigen sind für die Abonnenten gratis, werden jedoch nicht wiederholt. Verkaufsanzeigen unterliegen den Gebühren.) Wir machen im Interesse pünktlicher Erledigung hiermit bekannt: Das Abonnement auf die Ent. Nachrichten ist für das ganze Jahr zu entrichten. Inserate derjenigen Inserenten, die frühere Rechnungen noch nicht beglichen haben, werden keine Beachtung finden. x Im allgemeinen müssen wir daran festhalten, dass der Betrag des Inserats vor Aufnahme eingesendet wird. Die Berechnung ist einfach; die zweigespaltene Zeile kostet 15 Pf., diese Zeile enthält ca. 25—28 Buchstaben. Gleichzeitig werden die Herren Einsender von Tausch- ete. Anzeigen ergebenst ersucht, die Anzeigen auf ein besonderes Blatt, nicht aber in den Text von Briefen oder Postkarten, vor allen Dingen aber leserlich zu schreiben. Die Redaction und Expedition der Entomol. Nachrichten. 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Von Metoecus paradozus L. sind mir seit vier Jahren bis nun dreihundert und etliche Exemplare im frischen Zu- stande durch die Hand gegangen, d. h, es war mir möglich, alle vorfindlichen Färbungen dieses Thieres zu erlangen und das Verhältniss derselben unter einander und zur Haupt- form in sicherster Annäherung zu bestimmen. Das Thier selbst, das immer noch ein gern genommenes Objekt für Sammlungen zu sein scheint, ist weniger selten nach seinem Vorkommen, als den erschwerten Umständen seines Fanges nach. Das Auftreten ausserhalb der Wespennester dürfte höchst wahrscheinlich ein bloss zufälliges und erzwungenes sein, hervorgerufen durch Störungen im gewöhnlichen Aufent- ' halte, als welcher heute noch wie früher die Höhlungen der Niststätten, theilweise geradezu die Wabenbauten von Vespa vulgaris L., weniger häufig von Vespa germanica F. sind. Bei andern der grösseren Faltenwespen (zu muthmassen wäre noch ein Aufenthalt bei Vespa rufa L,, media Lep., holsatica F. = sylvestris Scop.) wurde Metoecus hier um Eger noch nicht beobachtet, möglicherweise vielleicht nur deshalb, weil gerade dort, wo unsere Fangstätte ist, den letztgenannten Vespiden-Arten kein passender Aufenthalt geboten ist, als in der Nähe. Das erwähnte Fanggebiet liegt, im Umkreise von etwa einer starken halben Stunde, an der nach Norden gelegenen Abdachung eines mittelmässig hohen Berges, des S. Anna-Berges, der den letzten Aus- läufer des Fichtelgebirges darstellt und in seinen äussersten Hügelwellen bis knapp an die Stadt verläuft; ein theilweise älterer, theilweise jüngerer Nadelwald (Fichten, eingemischt Tannen und Kiefern), der an einzelnen Rändern auch Bir- ken, graue Weiden und vereinzelte Sträucher von Rubus, Rhamnus u, s. w. bietet, wird hier in seiner ganzen Länge nach durch vom Berggipfel herabziehende Felder durchsetzt, deren Raine an den Rändern desselben eben die beutevollen Wespennester bergen. Doch auch hier gewähren nicht alle Nester das Thier; jene aber, in denen nur erst eine Spur das Vorkommen von Metoecus verräth, geben bei genauerer *) Vgl. Entomologische Nachrichten, VI. Jahrg. 1881, S. 294—309. A 324 1832. Entomol. Nachriehten. No. 24. Untersuchung (und Pflege) auch gleich zahlreiche Exemplare, oft 30 bis 40. Von der zweiten Hälfte des Septembers an bis in die Mitte des Oktobers ist für jenen Waghals, der ein Ausnehmen des Nestes beim Leben von all dessen be- waffneten Inwobnern nicht fürchtet, die beste Fangzeit; es EN hat sich nämlich durch längere Beobachtung so ziemlich als eintreffend gezeigt, dass später (auch in Nestern, die Metoecus bargen) das Thier selbst vollständig und — da sein Aufent- halt ausserhalb fast nicht anzunehmen ist, schon weil man ihm dann in der Nähe eines gutbesetzten Nestes begegnen müsste — aufrein unerklärliche Weise verschwunden war. Ob es sich etwa tief in der Erdwand der Nesthöhlung verkrochen ? Sind dagegen die-Zellen des Wespennestes, was eben in.der er vorerwähnten Zeit eintrifft, aber auch von der herrschenden Witterung, beziehungsweise von erzielter Ausnährung der Wespenlarven abhängt, schon zugedeckelt, so führt ein Heim- tragen von Nestern, deren man sich ohne Anwendung von durchgreifenden Tödtungsmittel bemächtigte, fast immer zum Ziele. Wäre es möglich, die Wirkung von betäubenden Mit- | teln (Chloroform, Aether u. a.) innerhalb des Nestes zu regeln, so wäre damit eine leichtere Fangart geboten, denn die betäubten Metoecus-Larven dürften sich bald wieder er- holt haben, falls man nur die mitgenommenen Waben daheim in frischer Luft hält; die Wespen selbst mögen dann immer an Ort und Stelle ihren Rausch ausschlafen. Aus einer halbwegs grösseren Wabe dürften dann in häuslicher Pflege, bei der man auskriechendae Wespen gefahrlos entfernen kann, immer etliche Metoecus unter Durchlöcherung des Zellendeckels zum Vorschein kommen. Wie bei uns, dürfte auch anderswo unter ähnlichen Verhältnissen das Thier nicht zu den seltenen gehören, sondern nur eine höchst schwierig zu fangende Art sein. Wären doch nur (den Muth voraus- gesetzt) die Bedingungen, eine Art mit solcher Wahrschein- lichkeit auf relativ kleinem Raume so bestimmt zu finden, en überall so günstig. a Nach dieser Abschweifung wende ich mich zur Thier- form selbst. Beide Geschlechter kommen in verschiedenen Grössen vor und zwar sind die aus Arbeiterzellen gezogenen Exemplare die kleinsten, die aus Weibchenzellen die grössten. Meine kleinsten d und $ sind 9 mm., mein grösstes d 12 mm., © 15 mm. lang. Wechselnder noch sind die Färbungen an dem Thiere. Bekanntlich ist die gewöhnliche, die Grund- form, von schwarzer Farbe, gelbröthlichem oder bräunlich- gelbem Hinterleibe und gleichfarbigen Seiten des Halsschildes, 15. December. Entomol. Nachrichten. No. 24. 325 was für beide Geschlechter gilt, während beim Weibchen die Flügeldecken schwarz, beim Männchen dagegen voll- ständig gelb (dies ist jedoch der seltenere Fall) oder an der äussersten Spitze scharf (!) quer abgeschnitten schwarz sind. Eine erste Farbenänderung, die mit Ausfärbung, bez. Nicht- ‚ausfärbung des Thieres nichts zu thun hat, betrifft die Decken. Beim Männchen werden solche öfter von der Spitze aus schwarz, beim Weibchen von der Basis beginnend braungelb, in beiden Fällen aber mit nicht scharfer Grenzlinie. Bei noch weiterem Vorschreiten der schwarzen Färbung beim Männchen (das ist wohl der seltenste Fall und ich habe nur 1 Ex.) wird die Decke bis auf eine etwas röthlich oder braun durchscheinende Stelle an der Schulter ganz schwarz; beim Weibchen kenne ich ein gegentheiliges Ausbreiten des “Gelb nicht, obgleich die d und 2 mit halbgelben und halb- schwarzen Decken sichtlich eine Farbenausgleichung verra- then und daher auch den vereinzelnten Sieg des Gelben auf Weibchen-Decken vermuthen lassen würde. Der zweite Far- benwechsel findet sich an dem Hinterleibe, der bei der Grund- form, wie erwähnt, gelb ist und zwar sowohl auf der Bauch- wie auf der Rückenseite und weiter immer etwas heller als das andere Gelb des Thieres am Halsschild und etwa Decke. Merkwürdiger Weise ist das Erscheinen der schwarzen Farbe an dem Hinterleibe niemals eine Verdunklung des Gelben, indem die Stellen, wo sie auftritt, einerseits (ohne Ueber- gänge zu zeigen) tief schwarz und glänzend erscheinen, an- dererseits die Ränder scharf abgeschitten vom sonstigen Gelb sind; auch fand ich noch nie, wie in analogen Fällen eine verschiedene, an einzelnen Thieren zu verfolgende immer grösser werdende Ausbreitung des Schwarz oder daneben Bräunung des sonstigen Gelb, sondern (sprungweise förm- lich) erst je einen Flecken an dem Basaltheile des Bauches, dann 2 an zwei vorderen Segmenten (aber scharf unter sich getrennt), dann überwiegendes Schwarz, wobei nur je ein dreieckiges Fleckchen der Segment-Seitentheile gelb bleibt und zum Schluss einen vollständig schwarzen Hinterleib. Die drei Stufen der Färbung: Gelb mit schwarzen Flecken, Schwarz mit gelben Flecken und reines Schwarz, verbunden mit den drei Stufen der Deckenfärbung: Gelb (d, oder schwarz 9, also einfarbig), halb gelb, halb schwarz (bei beiden Geschlechtern), überwiegendes Schwarz beim d (ohne den entsprechenden Fall eines Mehrgelbs beim 2) geben, ‚da sie unter sich nicht zusammenhängen, theoretisch neun Färbungen, welche Zahl nur durch das Ausbleiben dieser 396 1882. Entomol. Nachrichten. No. %. oder jener und durch Nebenerscheinungen in Bezug. auf die Färbung (z. B. des Halsschildes) berührt wird. | Diese allgemeinen Betrachtungen vorausgesandt, zähle ich nun im Nachstehenden, und zwar getrennt für die zwei Geschlechter, die bislang entdeckten Färbungen zusammen, indem ich ihnen (nur der Kürze des Ausdruckes wegen, den diese Bezeichnungsart für Sammlungen haben dürfte) eigene Namen beilege. Ich gehe vom d und der reingelben Decke aus. 1a. Halsseiten, Decken ganz und gar, ebenso der Hinter- leib gelb oder bräunlich-gelb & Grundform. 1 aa. Ebenso, nur die äusserste Deckenspitze schwarz (wenn man diese Färbung von der vorigen trennen will, in Bezug auf welche sie fast etwas häufiger als die vor- erwähnte ist) v. (3 apicalis) la und 1aa dürften erst zusammengenommen die Grundfärbung des J bilden. 1b. Ebenso, Basalsegmente des Hinterleibs mit 2 bis 4 schwarzen, scharfbegrenzten Flecken v. $ macularismihi. lc. Ebenso, aber Hinterleib auf der Bauchseite schwarz, s etwas glänzend, auf der Rückenseite rothgelb v. d abdominalis mihi. '1d. Ebenso, aber Hinterleib oben wie unten tiefschwarz v. d nigriventris mihi. le. Halsschild nur an der Basis seitlich braun, sonst schwarz, Decken in der hinteren Hälfte tief schwarz, gegen die Basis dunkelbraun; Hinterleib vollkommen schwarz v. d nigrescens mihi. 2a. Halsseiten und Hinterleib gelb, Decken schwarz | % Grundform. 2b. Ebenso, aber Decken gelb und schwarz (s. vorn) v. © semiflavus mibi. 2c. Wie 2a, aber der Hinterleib (wie unter1 b) mit schwarzen Makeln v. 2 notiventris mihi. 2d. Halsseiten gelb, Decken gelb und schwarz, Bauch schwarz “ gefleckt v. 2 flavoniger mihi. So viel ich weiss, sind die Färbungsverschiedenheiten damit zum ersten Male skizzirt. Herr Schaufuss kündigt in seinem Preisverzeichnisse wohl Varietäten a, b u. s. w. an, ich finde aber nicht, dass er sie näher beschrieb. Cocecinella var. I. Die etwas seltenere und, wie es scheint, nicht überall auftretende Cocc, hierogiyphica L. erbeute ich in Eger an { N { R 15. December. Entomol. Nachrichten. No. 24, 327 .einem feuchten Waldrande mit jungem Birkenbestande ziem- lich häufig. Ausser den von Herrn Jul. Weise in seinem Hefte über Coccinelliden bestimmten habe ich unter meinen Vorräthen, besonders früherer Jahre, bei Neuordnung meiner 2 Kästen dieser Familie mehrere gefunden, die einer näheren Beschreibung werth scheinen. Als Grundfärbung fasst man gewöhnlich jene, wo auf gelbem Deckengrunde im ersten ‚Längendrittel eine gemeinschaftliche, schwarze Querbinde auftritt, die eine kurze Längsbinde auf der Nath gegen und über das Schildechen und zwei weitere, jederseits über die Schulter nach vorn aussendet und nach hinten eine schwarze Winkelzeichnung (Verbindung aus der Deckenmittelstelle jeder Hälfte der grossen Querbinde mit einer hinter der Mitte erscheinenden Quermakel) bietet, Zwischen dieser Grundform und Herrn Weise’s Varietät Flexuosa steht mir eine Mittelform zu Händen, indem selbe die 3 kurzen Längsbinden nach vorn bietet, wie die Grund- form, aber keine Verbindung der Querbinde mit der hinteren Makel, wie Flexuosa. Ich nenne diese Art einem fleissigen Coceinelliden-Forscher, Herrn Dr. W. G. Schneider in Bres- lau, zu Ehren v, Schneideri. Aehnlich der var. curva Weise stellt sich eine zweite, in meinem Besitze befindliche Färbung dar. Selbe zeigt auf der gewöhnlichen gelben Decke in der Mitte eine nicht ganz, aber weit bis an den Hinterrand reichende schwarze Längslinie, die im ersten Drittel einen ganz kleinen Ast gegen den Aussenrand, hinter der Mitte (oder noch in ihr) einen ebensolchen gegen die Nath zu aussendet, so dass die Zeichnung hirschgeweihartig ausfällt; getrennt von dieser Zeichnung steht, als ein Rest der sonstigen hinteren Quer- makel, aber ohne jeden Zusammenhang mit der andern Figur ein schwarzer Fleck, ebenso einer auf dem Schildchen. Nach der Aehnlichkeit der Zeichnung nenne ich diese Fär- bung v. cervicornu. Interessanter ist die nun folgende Form. Die alte hintere Quermakel erscheint in zwei scharfgeschiedenen Fleckchen; vom Grunde des Deckenvorderrandes zieht sich einem gekrümmten Arme ähnlich, eine schwarze Linie im Bogen (oder sehr stumpfen Winkel), mit der Konvexität nach aussen, (Herrn Weise’s var. lineolata habe ich noch nicht gesehen, denke mir nach seiner Beschreibung jedoch, dass selbe die Armbinde meiner Varietät in Flecken auf- gelöst hat, wobei die Reste der hintern Quermakel der Grund- form auch noch fehlen). Am Schildchen wie bei der vorigen 328 1882. Entomol. Nachriehten. No. 24. Färbung ein einzelner Fleck, nach keiner Seite verbunden, br Ich bezeichne diese Form als v. bracchiata. ll. Eine prächtige Färbung kam mir heuer, ziemlich spät im Jahre (2. Oktober) durch Abklopfen von Birken (neben Haseln) in die Hände, und zwar von Coecinella decem- punctata (älterer variabilis). Sie entspricht Linne’s 10-pustu- Es lata, ist vielleicht um ein Geringes kleiner, als die 10-pustu- lata gewöhnlich wird, und in den hellen Flecken nicht rothgelb, sondern rein- oder hellgelb; den Unterschied von ihr be- gründet das Fehlen der vierten Makel (nach Hrn. Weise’s Bezeichnung), so dass mein Thier (leider bloss ein Exemplar) bei tiefschwarzer, starkglänzender Grundfarbe nur je ie, dem Deckenrande folgende Makeln besitzt und die Mitte ohne jedwede Spur einer helleren Färbung oder mindestens Bräunung, wie schon erwähnt, reinschwarz erglänzt. An dem Halsschilde ist die Schwärzung etwas vorgeschritten (gerade wie auch so häufig bei var. 10-pustulata L. — obli- quata Reiche), indem die Mitte neben den hellen Halsseiten Ba ganz schwarz ist und bloss zwei längliche, getrennte, nch vorn divergirende hellgelbe Fleckchen zeigt. Das schöne Thier, gefangen unterm schmerzlichen Gedanken an mein er geschiedenes Töchterchen und ihre Freude an schlanken j Birkenzweigchen als Spielwerk im Haine, heisse ich nach ihr Cocc. decempunctata var. Hildae. II. Unter vielen Stücken der bei uns nur selten va- riirenden Cocc. 18-punctata Scop. habe ich ein interessantes Stück, das auf dem vorderen Decktheile grosse, zu je zwei zusammenfliessende, auf dem hinteren Theil dagegen nur kleine, einzelnstehende Flecke aufweist; die dadurch ent- ü stehenden zwei Makeln (aus den ehemaligen Punkten 142 und 3 + 4 gebildet), hängen je unter sich zusammen, sind dagegen mit der dritten Makel nicht verbunden; diese letztere fliesst dafür mit der gleichstelligen der anderen Decke sehr breit zusammen, so dass nun der Fleck in der Mitte (an der Naht) am weitaus breitesten ist und durch seine Grösse | die ganze Erscheinung des Thieres bedingt; nach vorn, in- kelig ausgehend, reicht ein langes Dreieck (Nahtrand) schwar- zer Färbung bis zum Schildehen. Die Grundfarbe des Thieres ist, was sich bei dieser Species so selten findet, ein entschie- denes Gelb. Ich nenne die Färbung nach dem Coccinellen- Forscher Hrn. Julius Weise -Coce. 18-pct. var, Juliana. Von Halyzia 22-pct. m, besitze ich eine Färbung, bei der die Flecke 1,8 und 10 “ 15. December. Eintomol. Nachriehten. No. 24. 329 jeder Decke ausnahmsweise grösser sind, als alle anderen (besonders die der vorderen Deckenhälfte) und nebenbei viel weiter auseinander treten (gegen vorn, randwärts und hinten gerechnet), so dass in und etwas hinter der Mitte ein grosser Fleck in elliptischer Form herausgehoben ist, der makelleer und scharf hervortretend erscheint. Diese Färbung wird am füglichsten heissen: var. ellipsoidea. Phytodecta varr. Phytodecta viminalis L. Von dieser Species sind meines Wissens an Varietäten beschrieben: Baaderi Panz., basipunctata Pnz. (carneolica Voet.), 10-punctata L., Fri- drichsdalensis Müll., haemorrhoidalis L. (calcarata Fabr.), nigripes Deg., signata Scop. Wer jedoch etliche hundert Exemplare besichtigt, findet, dass diese Zahl bei weitem nicht genügt und ich versuche daher, selbe durch die Verschieden- heiten meiner Exemplare zu vermehren, wobei ich nicht ein- mal voraussetze, dass der Gegenstand damit erschöpft ist. Die normale Färbung des Thieres (ein bräunlichgelbes Roth, bei frischen Thieren rein Gelbroth der Oberseite, schwarze Unterseite, Fühler und Füsse, doch auch die Decken- und Halsränder unten roth, ein schwarzer Kopf, do. Fleck in der Basismitte, meist trapezischer Form, Schildchen und 5 Makeln 2, 2 u. 1 auf jeder Decke schwarz) ist bekannt genug. Die Veränderungen sind gegeben im Wechsel der schwarzen Farbe auf Hals und Decke. a) Thier oben durchaus gelbroth, nur der Kopf und das Schildchen schwarz var. fulva mihi. b) Wie vorher, aber auf dem Halsschilde zwei schwarze Flecke, mit dem Schildchen ein ziemlich genaues gleich- seitiges Dreieck (Basis nach vorn gerichtet) bildend var. oculata mihi. c) Die beiden Flecke vergrössern sich und verschmelzen zum trapezischen Fleck, der viel länger als breit ist, im Grunde des Halsschildes var. collaris mihi, d) Der letzterwähnte Fleck breitet sich bis zum Vorder- rande des Halsschildes aus, so dass nur noch dessen Seitenränder ziemlich breit rothgelb bleiben. var. marginalis mihi. e) Form wie c, auf den Decken je 3 Makeln (2, 1) var. basipunctata Panz. f) Ebenso, nur je 5 Makeln auf jeder Decke (2, 2, 1) die Grundform und Linn@’s var. 10-punctata, 330 1882. Entomol. Nachrichten. No. 24. g) Wie vorher, die Makeln jedoch grösser und theilweise verschmelzend var. Baaderi Panz. h) Ebenso, die Makeln breiten sich aber so sehr aus, dass nur noch die Vorderhälfte des Nathsaumes, der Decke und ebenso der Seitenrand der letzteren roth bleibt var. nigrescens mihi. i) Ausbreitung des Schwarz auf Hals und Decken in solcher Ausdehnung, dass das ganze Thier, oben wie unten, schwarz erscheint var. nigerrima mihi. Der Vergleichung wegen sei mir erlaubt, eine süddeutsche Art hier nebenbei zu besprechen. Phytodecta affinis Schönh. Von dieser mehr alpinen Species wurde mir durch die Güte des Entomologen Herrn Pfarrers E. Jäger ın Mohorn (Sachsen) eine ganze Reihe von Exemplaren, die aus Tirol stammen. Grund- und häufigste Form (als jene muss man hier wie dort wohl die letztere annehmen und eine Entwicklung des Schwarz eben nach dem mehr oder dem weniger ansetzen) ist jene, wo auf rother Grundfarbe der von der Ph. viminalis her erinnerliche trapezische schwarze Fleck auf dem Halsschildoe und wieder je 5 Makeln auf einer Decke, aber zu 2, 1, 2 geordnet erscheinen und wie vorhin der Kopf schwarz, die Unterränder, Decken und des Halsschildes bei überwiegend schwarzer Unterseite roth sind; Schienen und Tarsen sind gelbroth; am Hinterleib nur beim After beiderseits ein schmaler gelber Längsfleck oder After- spitzenrand gelb. Die Art scheidet sich von der vorigen (ausser der Färbung an den Beinen) einerseits durch die bedeutend schmälere Form, geringere Grösse, andererseits durch die Stellung der Makeln. Bei viminalis ıst der hinterste Fleck unpaarig und steht in der Nähe des Seitehrandes, bei affınis ist es der 3 (d. h. der einzelne in der 2. Reihe), der. übrigens auch dem Rande nahe ist, Wieder wie vorhin entscheiden Hals- und Deckenfärbung die Varietäten, deren Gemminger-Harolds Katalog aber keine einzige als beschrieben anführen (vgl. Catalogus Coleopterorum hucusque descript. synonymicus etc., tom. XI, 1874 p. 3469). Ich besitze nun an Färbungen: Rue a) Wie die vorhin beschriebene Grundform, aber ohne Punkt 5 (der dem Seitenrande nahestehende Fleck der 3. Querreihe der normalen Form fehlt nämlich) ER var. 8-punctata mihi. b) Es fehlen Punkt 2, 4 und 5; die Decke hat nur in der Nähe des Schildchens eine Makel, bei der Mitte des Seitenrandes eine zweite var. nana mihi. 15. December. Entomol. Nachrichten, No. 24, 331 ec) Wie die Grundform, der Halsschild aber ganz schwarz (auf die Randunterseite) var. nigricollis mihi. . d) Wie Form a, nur der Halsschild ganz schwarz wie bei c var. tyrolensis mihi. e) Halsschild ausnahmsweise mit zwei einzelnen schwarzen Flecken, die in der Mitte des Vorderrandes jeder ein- zelnen Decke stehen und vom Halsschildgrunde bis in die Mitte desselben reihen; Decken dagegen bis auf einen rothgelben Saum rund herum schwarz (scheint eine der häufigeren Farbenabänderungen zu sein) var, elythroides mihi. f) Wie vorhin, nur der Halsschild mit dem trapezischen Flecke (dieser nicht in zwei getrennt). var. marginata mihi. Necrophorus interruptus varr. Von Necrophorus interruptus Steph. (fossor Erichs.) be- sitze ich eine Abänderung, deren Beine, einschliesslich der Hüften, ziemlich hell braunroth sind. Die sonstige Färbung dieses Thieres das var. brunnipes mihi heissen mag, ist die der Grundform. Viel auffälliger erscheint eine Abweichung von der nor- malen Deckentärbung, die ich auch nur in einem Stücke besitze. Die mittlere Binde ist in verhältnissmässig kleine Flecken aufgelöst, die durch einen ihrer Breite gleichen Zwischenraum von einander abstehen. Die Mitte der sonstigen schwarzen Binde bildet hier an der Naht ein unregelmässig rechteckiger Fleck, der mit der vordern Querbinde schmal am Nathsaume, mit dem (in diesem Falle schmalen) Quer- flecke der Nathwinkel an dem Spitzende etwas breiter ver- bunden ist; etwas hinter der Mitte des Deckenaussenrandes erscheint ein mondförmiger (nach vorn konvexer) Querfleck. Diese letzteren wie jener erste Fleck sind schmal, so dass sie kaum die Hälfte jener Breite einnehmen, die die Binde der normalen Färbung hat; die Decken erscheinen dadurch überwiegendst roth, was sich bei einem Necrophorus ganz absonderlich, aber sehr hübsch ausnimmt, Das Roth und Schwarz aller Theile ist tief, so dass von einer Nichtaus- färbung abzusehen ist. Diese Form nenne ich var. trimaculatus mihi. Apion sarothamni n. sp. Nigroaeneum vel nigrum, griseopubescens, praecipue in pectoris lateribus; rostro mediocriter longo et ad basin 332 1882. Entomol. Nachrichten. No. 24, (super antennarum insertione) utrimque denticulato ; collo punctato, ante scutellum foveolato; elytris striatopunctatis; antennis (clavis exceptis nigris) et pedibus fulvis, sed coxis, mediorum femoribus a basi fere ad genua, postremorum omnino nec non tarsis nigris; longitud. 2 mm. Diese Art gehört sichtlich in die Nähe difficile Herbst und pallipes Kirby, zwischen die sie zu stellen ist. Mit jener gemein hat sie die zwei Zähnchen am Grunde des Rüssels oberhalb der Einlenkungsstelle der Fühler, der letzteren ähnelt sie durch die (nur bis etwa in die Mitte des Halsschildes reichende) Mittelrinne, Abseits tritt sie aber einmal durch die eigene Färbung der Beine, die von rothgelber Grundfarbe alle Hüften und Füsse, die grössere Grundhälfte der mittleren und die ganzen Hinterschenkel schwarz haben. Die Behaarung des erzschwarzen, sehr wenig glänzenden Körpers ist greis, auf den Decken etwas stärker als auf dem Halse, aber gleichmässig und nicht dichter um das Schildchen, am dichtesten aber an den Seiten der Mittel- brust; die Härchen liegen an. Die Keule der rothgelben oder dunkelgelben Fühler ist schwärzlich; die Decken sind gut sichtbar mit ziemlich tiefen Punktreihen versehen, deren Zwischenräume fein, zerstreut und unregelmässig punktirt sind, was aber nur unter einer guten Loupe erkennbar wird. Ich fing sechs Exemplare an einer trockenen Halde (Haide) durch Streifen von Sarothamnus scoparius am 15. Juli 1881. | Nekrolog. Am 4, November starb in Berlin im 56. Lebensjahre Dr. Julius Friedländer, der Inhaber der Buchhandlung Bi R. Friedländer & Sohn in Berlin. Seine umfangreiche Kennt- : 5 niss der Literatur auf den Gebieten der Mathematik und Naturwissenschaften, deren Grund er in seinen Universitäts- studien und als Docent in Amerika gelegt, und die er durch die Uebernahme der Buchhandlung seines Vaters erweitert, wird bei manchem Studirenden der berliner Universität noch in dankbarer Erinnerung stehen. Gern ertheilte er Rath er wenn Quellen gesucht wurden, und selbst für Specialgebiete fehlte er selten. Seine Buchhandlung wird den meisten A Forschern bekannt sein. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. RSYGHR, Organ of the Cambridge Entomologiecal Club. (Gegründet i. J. 1874. Bd. 3. Jan. 1830 — Dec. 1882.) Herausgegeben monatlich. Abonnemant jährlieh Doll. 1 [4 M.]. 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Mamestra v. lateni . ...1 Polia polymita Re Hadena lateritia v. obseurior (arktisch) m u es 5 monoglypha . . . adusta ur 5 hasilinea 2% Caradrina 4-punctata . a taraxaci . Xanthia flavago . IE fulvago . Xylina ingrica Cucullia umbratica . Euclidia glyphica . Anarta melaleuca Herminia modestalis . Hypena proboseidalis . Acidalia fumata . Numeria pulveraria Selenia bilunaria . Odontopera bidentata . Rumia luteolata . Boarmia repandata . Gnophos sordaria Psodos eoraecina Pygmaena fusca g . Fidonia carbonaria . Lythria purpuraria . Ortholitha limitata . Anaitis paludata Eucosmia undulata . Lygris prunata % populata . hs testata Cidaria dotata „0 mtabars ss truncata . N munitata 5% ineursata » fluetuata . ss cambrica „ albulata . „» kilineata ” trifasciata Eupitheeia satyrata er Do . . . . . er - — en & m snow . « ° . [} [7 ° . . . . . a 159) Oo EOS CH Diejenigen geehrten Abonnenten, welche die „Entomologischen Nachrichten“ direct unter Kreuz- band beziehen, werden gebeten, ihre Bestellungen für 1SS3 direct an die Redaction in Putbus zu senden. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin. ALT 18