RAR DAN h H Y ITS EIIEFETET DSDS Be 771 r. ? e) ei RR iin \ An if N Mualalelie an Na tete} aha je A RO RSAHIERr i i ’ 3 mi Iel ' ARE r en Ela j ? \ ni ta hehe E BaEr Ed Are DET ga HE TEN MEN, A N . hi Pe) ER AN N ALLEN VHÄPRRSPEEL FE TALLEIE HE ENISTERSE IHREN den! AT I { TULLN. ala ee }3s N i N Ca Karat Y er yahh KRISE EN AN Bu Ta Beer the Norte e I eea ah Kakaa M6\ ot! naeh Kae svehe meh rt . en er interne Dal peaehen?! ee x N er SA RER ee 34 Ar pic! ' Ki Heer ee 5 38 ee Eee a ER SE BE re ee ar eeaei sie Be ee a ahnt a Naasunlsgeheah I PERS ENREERT ET 2 InjeB bare Rees lee? 37 drkeet Krk eT Ans N au Bene Er # Kal) \ IHN Ira Bun Hi RL NE hi un I HEBEN, ua EAHLHaN Hi EORe TEIE/ BE OPER FOR EDVCATION EOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM NATURAL HISTORY EN DL ISDN ERARLUN © Herauspgegeh en von dem entomologischen Vereine . Bag „8 Stellin. Stettin, 1850. a In Commission bei den Buchhandlungen von B. S. Mittler in Berlin, Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. Entomologische Zeitung herausgegeben von dem 2 entomologischen Vereine zu Stettin. h Redaction: In Commission bei den Buchhand- €. A. Dohrn, Praeses Mes Vereine lungen von E. S. Mittler in Berlin, A. Lincke, Bibliothekar “ Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. N:.1. 11. Jahrgang. Januar 1850. Juhalt. Zum ersten Januar 1850! Bericht über Einnahmen und Aus- gaben des entomologischen Vereins im Jahre 1848. Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des entomologischen Vereins im Jahre 1849. Tischbein: Verzeichniss der bei Herırstein im Fürstenthum Birken- feld aufgefundenen Mordwespen (Sphex in sensu Linnaeano. Miller: Einige neue Alpen-Käfer. Rosenhauer: Ueber Rhizotrogus mar- ginipes Mulsant. Bach: Rhizotrogus foveolatus, eine neue Art. Bach: Weiteres über Bostrichus Kaltenbachii. Cornelius: Zur Ernährungs- und Entwickelungsgeschichte einiger Blattkäfer. Doebner: Entomologische Bemerkungen. Richter: Die um Dessau gefangenen Microlepidoptern. Dehne: Beschreibung einer neuen Setia (Sesia Fabr.) mit Federfühlern, Pennisetia anomala m. Boie: Entomolo- gische Beiträge. Notiz. Zum ersten Januar 1850! Mit dem Neun und Vierzger Jahr Ging’s zu Ende offenbar, Und die Funfzig sonder Bangen Werden von uns angefangen. Was darin nun wird geschehen, Werden wir mit Musse sehen, Falls uns nicht Hans Mors, der Flegel, Schickt mit Charon unter Segel. But Seelenruhe lasst vor allen Tugenden Euch wohlgefallen ! Damit bessert heutzutage Figlichst Jeder seine Lage. Und wer keinen Mantel hat, Lasse ja sich einen machen, Denn ein Mantel in der That ist die wichtigste der Sachen. ser Ein recht faltger Mantel reicht Aus bei mehr als sieben Plager, Denn die Kunst ist heuer leicht, Mantel nach dem Wind zu tragen. Möglich ists, es kommt ein Rosas, Und Europa wird dietatert; Möglich ist's, von Marquis Posa’s Wird Europa neu ealfatert. Oder Pankamtschadalismus Macht uns ungeahnet glücklich, Oder sonst ein Paroxysmus Reizt die Nerven süss erquieklich. Ob nicht die Ultra — — mariner Uns die Wirbelsäule bläuen ? Ob wir gastlich die Beduinen Mit Grünberger bald erfreuen ? Ob der Kaiser der Chinesen Uns Rhabarber oetroyiret, Und (weil’s noch nicht dagewesen} Um den deutschen Thron ambıret ? Oder, falls er nicht der wahre, Ob nicht Königin Pomare Mit Taiti ganz gebrochen Und in Querfurt lieget Wochen? Fiat! indess fangen wir Jeder ruhig sein Gethier, Systematisiren frisch Das sechsbeinige Gemisch. Da giebt’s reinste Republiken Demokratischer Formiken, Da giebt's reinste Monarchieen In den Bienen - Colonieen. Ob die Kerlchen sich gesellen Auch in konstitutionellen Formen, bleibt noch zu „enthüllen”, Denn sie treiben’s sehr im Stillen. Soviel ist gewiss, wır fassen Unsre Kerf’ in bunten Massen, Denn schwarzweisse wie schwarzgelhe Gelten uns ein und dasselbe. Ob Profane uns auch neckten — Haltet fest an den Insecten; | Dies Sectiren hält noch Stich, | Wenn manch andres längst verblich. Was gegründet Alexander, Fiel wie Zunder auseinander: ix Was schrieb Aristoteles, | Gilt noch heute als Progress! Wer das im verflossnen Jahr Schon bedacht, lief nicht Gefahr, Gallig auszurufen: „Oh! | „Warum drosch ich leeres Stroh!!” C.A.D. — Bericht über Einnahmen und Ausgaben des entomologischen Vereins im Jahre 1848. Einnahme. Brbestandovom Jahn 4847 0.0... . . . Bt. 108.195 2) Geschenk Sr. Majestät des Königs ein Quartal pro 1847 . . . .„ Rt. 125 vier Quartale pro 1848 . . . .. 500 625. —. — 3) Geschenk des Hrn. Grafen Rantzau Rt. 10 _ Desgl. des Hrn. Freiherrn v. Langsdorf 14 { a NE A 4) Zeitung, incl, verkaufter älterer Jahrgänge. . 508. 15. 1 5) Linnaea entom., durch den Verein verkauft. . 10. —. — 6) Zinsen (der Rest ist um er 1849 zu er- FE »arten) .De . i 02h 7) Asservate. . . mn 13. m. — 8) Capital, gekündigt, um es Ainderweitig zu be- De ie . 1450. —. — Ri. 2768. 28. — 1.* der > Ausgabe. Bücher-Ankauf . . . Nele: "30, Entomologische Zeitung, "Druck und Papier . er 229 Druck einer Abhandlung: RE Lithographische Arbeiten . . er 53 Linnaea entom., angekauft zum Eintausch der Schriften anderer Vereine a AR ER rk ar Ye Buchbinder-Rechnung . . BE ie NR ar Gehalt für den interim. Secrelai IE 50. Remuneration f. d. Schulwärter und Botenlehn 18. Honorar für Aufsätze in der Linnaea . 114. Bureau-Kosten, Porto und Fracht für Briefe und Sendungen vom Auslande . . 31. Zinsbar belegte (hiervon einzelne Posten” im Laufe des Jahres; auch sind obige 1450 Rt. nur als durchgehend zu befrachten. Capital- Bestand ist jetzt 1600 Rt) . . 2... ..2150. Bestand\pro.:1849.. . 2. 20 2 Sei! Rt. 2768. Stettin, am 1. Januar 1849. L. A. Dieckhoff, Rendant des Vereins. — UTVebersicht Einnahmen und Ausgaben des entomologischen]‘, Vereins im Jahre 1849. Einnahme. Bestand am Schlusse des Jahres 1848 . . Bt. 40. Geschenk Sr. Majestät des Köniss . . . . 50. Zeitung, mit Einschluss erkeauffer früherer Jahrgänge Se: Rn SERIE Linnaea entom., vom arice verkauft ER 6. —. Zinsen . BR E ISRTT Zurücksezahltes. Capital . NEE Be 1000. — Porto - Erstattungen und andere zurückgezahlte Auslagen . 12. 5. Aus dem Verkaufe des Catalogus coleopterorum, bis jetzt zelöset : 9:8, Insertionsgebühren für Intelligenz _ Nachrichten 3. — Rt. 2071. 6. 20. ol 5 Ausgabe. |D Ankauf von Büchern . . . alehipats A HL. var 2) Entomologische Zeitung, Druck und Papier 210.38.209 3) Artistische Beilage zur Linnaea entom. . . 20. —. — ‚4) E.S. Mittler et Sohn, Berechnung über Linnaea | entom.; dem Vereine überlassene Exemplare etc. 80. —. — 15) Buchbinderarbeit . . . 21.16. 6 6) Gehalt des interim. Secretairs und Gratification an den Conservator . 70. —. — 7) Remuneration für den Schälwärter u. Bulcalohn 18. —. — 8) Kosten für Druck etc. des Catalogus coleopt. 60. —. — 9) Bureau-Kosten, Fracht für Sendungen und Porto | für Briefe, grösstentheils vom Auslande und | theilweise erstattet. . . us ulln. Bode 28416 '0) Anderweitig zinsbar unter, srebrachtes | Capital en ae a 000 neuerdings belegt . 100811400 ' (Capitalbestand ist 2000 Rt) 00.1400. —. — 1) @assenbestand‘ pro 18907 . =. Way u 2 2828298 2129 Rt. 2071. 06. 6 Stettin, am 1. Januar 1850. L. A. Dieckhoff, Rendant des Vereins. ——— 0 — WWissenschaftliche Mittheilungen. Verzeichniss 'er bei Herrstein im Fürstenthum Birkenfeld aufge- fundenen Mordwespen (Sphex in sensu Linnaeano) vom Oberförster Tischbein. | | Wissmann und v. Kiesenwetter gaben in der entomologi- 'eitung, Band X, Seite 8 und 86, Verzeichnisse der in den Kö- isreichen Hannover und Sachsen vorkommenden Mordwespen. iesen folgend, theile ich hier ein ähnliches Verzeichniss mit; och beschränkt sich dasselbe auf einen engeren Raum, nämlich ie Umgegend meines Wohnortes Herrstein am Hundsrück, wes- alb dasselbe nicht so reichhaltig ausfallen wird, als die Ver- sichnisse jener beiden Herren, zumal ich bei dem Sammeln der [ordwespen keine Hülfe hatte und auf diese erst seit kaum Jahren, seitdem Dahlbom’s Hymenoptera Europaea, Tomus phex, in meinen Händen ist, mein Augenmerk gerichtet habe. Jankend erkenne ich dagegen die Hülfe, welche Dahlbom mir urch Bestimmung vieler Arten von Mordwespen angedeihen liess, 6 | wodurch ich in den Stand gesetzt bin, mit Gewissheit die schwe- rer zu unterscheidenden Arten (Pompilus, Prioenemis, Crossoce- rus ete.) angeben zu können. Obgleich Herrstein in der Kohlenformation liegt, so tritt der zu dieser gehörige Sandstein doch so selten und in so ge- ringer Mächtigkeit zu Tage, dass eigentlicher Sandboden gar nicht vorhanden ist. Thonschiefer, Grauwacke und der durch diese Gebirgsarten emporgestiegene Melaphyr bilden üherall einen mehr oder weniger steifen Thon- und Lehmboden, was ich er- | wähnen zu müssen glaube, da das Vorkommen mancher Mord- wespen, wenigstens das mehr oder weniger häufige Vorkommen derselben, von der vorhandenen Bodenart und namentlich seiner sandigen Beschaffenheit abhängt. So gehören die Arten der Gat- tung Cerceris hier zu den grössten Seltenheiten und selbst die sonst so gemeine Ammophila sabulosa findet sich nur sehr einzeln. Besonders reichen Fang hatte ich in meinem Garten an ei- nigen jungen Mirabellenbäumen, deren Triebe mit Blattläusen be- setzt waren. Ich fing an diesen: Stigmus pendulus. — Pessa- leueus corniger. — P. borealis. — P. Turionum. — P. insignis. — Diodontus tristis. — D. pallipes. — D. minutus. — D. luperus. —- Cemonus unicolor. — C. lethifer. — Crossocerus obliquus. — C. elongatulus. — €. varus. — Blepharipus dimidiatus. — B. subpunctatus. Unter diesen waren Stigmus pendulus. — Diodon- tus pallipes. — Crossocerus obliquus und C. elongatulus am häufigsten, so, dass oft nach einigen Streichen 20 bis 30 Stück im Ketscher gefangen waren. Die Brut der genannten Mord- wespen befindet sich in der den Garten begrenzenden alten Burg- mauer, zu welcher von ihnen die Blattläuse getragen werden und in der zugleich viele Bienen nisten. Im kommenden Sommer werde ich hier meine Beobachtungen fortsetzen und Geeignetes mittheilen. Einen bösen Feind hat die Mordwespenbrut an den Schwalben, die im Sommer jeden Abend in Menge an die Maue kommen, sich an derselben festklammern und mit ihrem Schnabel die Löcher der Wespen aufpieken, um die Larven zu verzehren. So oft ich konnte, habe ich indessen im verflossenen Sommer die Schwalben aus meinem Gehege verscheucht. Die bisher von mir bei Herrstein aufgefundenen Mordwespet sind folgende: I. Sphecidae. 1) Mimesa Shuck. ö. M. unicolor v. d. L. 4 *). — M. borealis Dib. 19/5. — M. equestris L. 1/g. *) Wie bei dem im Band VII gegebenen Verzeichniss hiesiger Blatt Wespen führe ich bei jeder Art den Tag des Fanges in Zahlen an, SC dass wenn zwei Bruchzahlen vorkommen, durch die erste der frühest Fang, durch die zweite der späteste Fang angedeutet wird. | D. atra F. 3) Psen Latr. P. atratus Shuck. 1%/, —20%/,. In grosser Menge die auf lien Blättern der Erlen lebenden Larven der Psylla alni verfol- 4) Miseus Jur. M. campestris Latr. 15/5. 5) Ammophila Kirby. A. sakulosa L. 1, —!/io- 6) Psammophila DIb. P. affinis Kirby 1%/. — P. viatica L. I Ro mp ale d a.e. 7) Ceropales Latr. C. maculata F. 10), —19/,. 8) Pompilus Latr. P. einetellus v. d. L. — P. plumbeus F. 1%/, — 2%,, nicht selten. — P. niger F. 1/; — 10/,, nicht selten. — P. melanarius vr. d. L. 5, — 1/7, nicht selten. — P. coneinnus DIb. 2%, — 19/,, häufig. — P. apicalis v. d. L. 2%,. — P. viaticus F. 1/,—!)g, 'häufig. — P. chalybeatus Schiödte 20/,. — P. trivialis K. et E. 10/,—10/,, häufig. — P. minutulus DIb. 1%/,—1%/,. — P. spissus Schiödte 19/,. P. neglectus DIh. 19/,—10/,. Wissmann hält P. niger, melanarius und concinnus für Va- rietäten einer Art. P. concinnus DIh. wird aber doch wohl als 'zute Art anerkannt werden müssen, da sie sich nicht nur durch die Gestalt der dritten Cubitalzelle, sondern auch durch andere ‚constante Merkmale von P. niger und melanarius unterscheidet. Bei P. concinnus ist nie die Spitze der Flügel durch einen schwar- zen Rand getrübt, was bei P. niger und melanarius immer der Fall ist. Doch wollen wir warten, bis Dahlbom uns in den ver- sprochenen Nachträgen eine vollständige Beschreibung des P. con- einnus giebt. Auf die Gestalt der dritten Cubitalzelle kann es freilich allein nicht ankommen, da diese bei Pompilus sehr häufig varürt. So besitze ich P. neglectus DIb., in von Dahlbom selbst ‚bestimmten Exemplaren mit vollkommen dreieckiger und andere ‚mit breit sitzender, fast quadratischer dritten Cubitalzelle. Aehn- lich verhält es sich mit der dritten Cubitalzelle bei P. viaticus und P. trivialis. Ueberhaupt zeigen uns die Arten der Gattung Pompilus ein wenig constantes Adersystem ihrer Flügel und oft kommen auffallende Unregelmässigkeiten vor. Unter andern be- sitze ich aus hiesiger Gegend einen Pompilus trivialis DIb. 9, ‘dem in beiden Vorderflügeln die Theilungsader zwischen der zwei- ten und dritten Cubitalzelle fehlt und diese zusammen eine ein- zige Zelle, in Form eines Halbkreises, bilden. Dagegen ist bei 7 2) Dahlbomia Wissm. send und von deren Wolle oft ganz weiss. | | | | | | 8 einem ebenfalls von mir in hiesiger Gegend gefangenen Pompilus neglectus 2 DIb., die dritte Cubitalzelle des rechten Vorderflügels vollständig getheilt, so dass dieser 4 Cubitalzellen hat. *) Am 8. September fing ich auf der Blüthe eines Schirm- gewächses einen schwarzen Pompilus, der mir neu scheint und den ich daher hier beschreibe. Pompilus ineisus m. Tief schwarz; Untergesicht, Hüften, Brustseiten, Meseonotum, erster Hinterleibsring ganz und Vorder- rand des zweiten durch Seidenhärchen silherweiss schillernd. Flügel bläulich-schwarz mit dunkler getrübtem Rande der Spitze, dritte Cubitalzelle dreieckig, gestielt. Fünfter Hinterleibsring auf dem Rücken breit und tief bis auf den vierten Ring eingeschnit- ten. — Länge 4°. — Flügelspannung 71/5’. 9) Prioenemis Schiödte. . P. fuscus F. 1, — 10). — P. exaltatus Pz. 1, — 1. — P. fasciatellus Spinola. — P. pusillus Schiödte 1%. -- P. ob- tusiventris Schiödte 1/,— 2%. — P. affınis v. d. L. und P. gib- bus F. 20/,—1%,. NB. Dahlbom erklärt in einem Briefe an mich seinen P. coriaceus für P. gibbus F, nachdem er letztere Art im Kopenhagener Museum verglichen hat. IH: zb an ze dsalse: 10) Pachytes Pz. P. pectinipes L. 1%, —!/y. — P. unicolor Pz. 19),. 1l) Larra Latr. L. anathema v. d. L. 12) Astata Latr. A. boops Schrank. 19%), —3Js. IV. N yusıs ounsz duae. 13) Harpactes Shuck. H. laevis Latr. !/,. 14) Hoplisus DIb. H. quadrifasciatus F. 19, —1/.. 15) Gorytes Legpell. G. campestris L. 1/,—1%/g. — G. mystaceus L. 10), —19].. 16) Nysson Latr. N. 3-maculatus Rossi. — N. interruptus Latr. 1/.. — N. spinosus F. 1%. — Unter dem Bauche der letzteren, eines 2 dieser Art, hat sich eine kleine Meloelarve festgeklammert. — *) Von allen Hymenopteren, welche ich bis jetzt zu untersuchen Gele- genheit hatte, sind keine so sehr zu Abweichungen im Flügelgeäder geneigt, als die beiden nahe verwandten Blattwespen Tenthredo late- ralis F. und Tenthredo aucupariae Klug. VA ars arte idee: 17) Cerceris Latr. C. variabilis Schuck. 20/, —!/g. — C. nasuta Klug. — C. arenaria v. d. L. /. VL. Mellinidae. 18) Mellinus Latr. M. arvensis L. 10/,—1/g. — M. sahulosus F. 1/,—10),. VII. Pemphredonidae. 19) Stigmus Jur. S. pendulus Pz. 1%/,—10/,. Häufig die mit Blattläusen be- setzten Triebe eines Pflaumenbaumes umschwirrend. Ausserdem fing ich den S. pendulus öfter an einem Baume, der an schad- hafter Stelle Bohrlöcher von Anobien hatte, in welchen der S. pendulus aus und ein ging, um, wie ich vermuthe, seine Brut mit Blattläusen zu versorgen. 20) Passaloecus Shuck. P. gracilis Curtis. Im April und Mai häufig mit Psen atra- tus die Larven der Psylla alni verfolgend. . corniger Shuck. . borealis DIb. . Turionum DIb. . insignis v.d.L. . moniliecornis DIb. 20/;. 21) Diodontus Curtis. D. tristis Dib. 1/9. — D. pallipes Pz. 2%/,—10/,. — D. mi- nutus F. 1/9—-1%/j0-. — D. luperus Shuck. 1/,—1%/,. Sämmtlich an den erwähnten Trieben und zwar D. pallipes sehr häufig. — Am 10. Juli fing ich S und 2 von D. pallipes in der Begattung. 22) Gemonus Jur. C. unicolor F. 20/,—1%/,. — C. lethifer Shuck. 2%/,,—1%),. Ebenfalls beide an den erwähnten Trieben. Die erste Art häufig, die zweite selten. 23) Fenpheeden Latr. P. lugubris F. 1/,—!/g. — P. luetuosus Shuck. !/;o- 2) Ceratophorus Shuck. C. morio Wism. VII. Crabronidae. 25) Trypoxylon Latr. T. figulus L. 2%, — 1%. Im Frühjahr häufig bei Verfol- gung der Psylla alniı gefangen. — T. clavicerum Lepell. 26) Rhopalum Kirby. B. clavipes L. 2%/,—1/g. In meinem Garten an den Schild- läusen eines Orangebaumes. — R. tibiale F. 1/,— 19]. Sämmtlich an den bei Stigmus pendu- lus erwähnten, mit Blattläusen besetz- ten Trieben, jedoch schon 2%/,. ia Ein o Hu Bone 10 27) Oxybelus Latr. 0. uniglumis L. 6%. — 0. trispinosus F. %, — 4. Ich habe 15 d', aber nicht ein einziges 2 gefangen. 25) Lindenius Lep. L. armatus Lep. — L. albilabris F. 29) Crabro Latr. a) Crossocerus Lep. C. Wesmaeli v. d. L. 2%. — C. obliquus Shuck. Vom Juni bis Herbst in grosser Menge an den schon mehrfach er- wähnten, mit Blattläusen besetzten Trieben. — C. elongatulus v. d.L. Mit der Vorigen und noch häufiger. — C. bimacula- tus @ Lep. — C. capitosus Shuck. 1/;.. — C. varus Lep. 10), — 10/,. Zwei 2 fing ich Anfangs September in den bei Stigmus pendulus erwähnten Bohrlöchern. — :C. spinipeetus Shuck. 10/,. — €. plumipes L. 10, — jo. — C. leucostoma L 19), — 19),. — C. Tischbeinii DIb. in hit. 1%/.. b) Blepharipus Lep. B. dimidiatus F. 5/,—2%,. Häufig und in mancherlei Va- rietäten an den mit Blattläusen besetzten Trieben. Auch fing ich am 10. Juli zwei 2, die in die Bohrlöcher eines morschen Wei- denbaumes krochen. — B. sabulatus DIb. 1%,. — C. subpun- cetatus Rossi. Ebenfalls an den Trieben des Pflaumenbaumes. c) Thyreopus Lep. T. eribrarius L., häufig. — T. patellatus v. d. L. 19).. d) Ceratocolus Lep. C. subterraneus F. 6. — C. vexillatus Pz. 1/,. e) Ectemnius DIbh. E. vagus F. 20), — 1%,, häufig. — E. guttatus v. d. L. Aus länglich ovalen, hellbräunlichen Cocons, die ich aus einem anbrüchigen Eichenstamme schnitt, erzogen. f) Solenius Lep. S. lapidarius Pz. 6/,—1%,.— 8. cephalotes Shuck. 10), —!)g. 8) Crabro DIh. C. fossorius L. ——n gen __ Einige neue Alpen- Käfer beschrieben von L. Miller in Wien. Pterostichus lineato-punctatus. Apterus, niger, supra obscure metallieus, thorace basi sub- angustato, elytris striato-punctatis, foveolatis. Long. 6 lin. Schwarz. Die gewöhnlichen Eindrücke zwischen den Au- sen sind sehr seicht. Das Halsschild ist glatt und ziemlich flach, an den Seiten sanft gerundet, gegen die Basis etwas verschmä- 11 lert, mit kaum merklichem metallischen Schimmer; die Hinter- winkel sind scharf, stumpf. Die Längslinie in der Mitte ist nicht tief. In der Mitte zwischen dieser Längslinie und dem Seiten- rande des Halsschildes befindet sich eine Grube, die ziemlich lang, aber nicht sehr tief ist. Die Flügeldecken sind fast flach, an den Seiten wenig gerundet, und haben den trüben metallischen Glanz des Pierostichus Mühlfeldi. Die Punktstreifen sind seicht und lösen sich gewöhnlich in unzusammenhängende gegen die Spitze zu tiefer und gröber werdende Punkte auf. Im 3. Zwi- schenraum befinden sich 5, ım 5. 3, im 7. 5 und im 9.1 lange Reihe von nicht tiefen Gruben; die Anzahl und Lage dieser Gru- ben ist sehr veränderlich; im 5% Zwischenraum fehlen diese Gru- ben manchmal ganz. Am letzten Hinterleibs- Segment hat das Männchen einen Wulst. Diese Art hat einige Aehnlichkeit mit Pt. Ziegleri, und un- terscheidet sich von diesem durch die weniger gerundeten Seiten und die scharfen Hinterwinkel des Halsschildes, durch die Farbe der Flügeldecken, die bei Pt. Ziegleri durchaus schwarz ist und durch die seichten Streifen, die sich besonders gegen die Spitze zu in einzelne Punkte auflösen. Ich fand diesen Käfer nicht selten in der Haller Alpe in Obersteiermark, in dem Gerölle oberhalb der Koch’schen Alpenhütte. Pterostichus Kokeiliı. Apterus, niger, convexus, elytris striatis, foveolatis, et lineola obliqua infra seutellum’ notatis. Long. 5 Iin. Ganz schwarz, glänzend, die Schenkel sind manchmal roth. Die Längsfurchen am Kopfe sind nicht tief. Das Halsschild ist ziemlich "gewölbt, an den Seiten stark gerundet und gegen die Basis verengt; die Hinterwinkel sind rechte. Die Mittellinie ist nicht tief. In den Hinterwinkeln befinden sich zwei verworren punktirte Gruben, deren äussere ziemlich tief, die innere viel seichter und kleiner und von der Basis des Halsschildes abste- hend ist. Die Flügeldecken sind gewölbt, an den Seiten ziem- lich gerundet, fein gestreift; der 2. Streifen hat 3 Punkte, die an der Seite des 3. "Zwischenraumes liegen. Von der Basis des 2. Streifens läuft eine Linie parallel mit der Seite des Seutellums Dix zur ersten Linie. Das letzte Hinterleibs-Segment ist bei bei- den Geschlechtern gleich. Dem Pt. maurus verwandt und von diesem durch die ge- wölbte Oberseite, die stärker gerundeten Seiten des Halsschildes, durch die Linie unter dem Scutellum, von welcher bei Pt. maurus nur eine Spur vorhanden ist, die manchmal ganz mangelt, durch die Punkte, welche hier am 2. Streifen stehen, verschieden. Diese neue Art kommt auf den höchsten Punkten der See- thal-Alpe bei Judenburg in Obersteiermark sehr selten vor. 12 Nebria fasciato-punctata. Nigra, convexa, elytris ovatis, striato - punctatis, foveolatis. Long. 44 Iin. Schwarz, glänzend. Am Kopfe befinden sich zwischen den Augen zwei seichte Eindrücke. Das Halsschild ist in der Mitte slatt, gegen die Seiten querrunzlig und undeutlich punktirt. Die Seiten sind weit gerandet, aufgebogen. Nahe am Vorder- und Hinterrand befindet sich ein ziemlich tiefer Quereindruck, der weitläufig und manchmal undeutlich punktirt ist. Die Mitte des Halsschildes ist von einer tiefen Längslinie durchschnitten. Die Hinterwinkel sind spitz und etwas vortretend. Die Flügeldecken sind oval, ziemlich gewölbt, punktirt gestreift; gegen die Spitze verlieren sich die Streifen. Am 3., 5. und 7. Streifen befinden sich 3— 4 tiefe Gruben. Die Füsse sind manchmal pechbraun und die Hüften röthlich. -Auf der Chor-Alpe in Steiermark am Ufer von Bächen. Veber Rhizotrogus marginipes Mulsant von Dr. Med. Rosenhauer. Im Mai d. J. hatte ich die Freude, einen für Deutschland noch unbekannten Rhizotrogus, nämlich den R. marginipes Muls., um Erlangen zu entdecken und in grosser Menge zu beobachten. Derselbe ist zwar von Bach in seiner Käferfauna als in den Preussischen Rheinlanden vorkommend aufgeführt, allein Bach hält nach schriftlicher Mittheilung den Käfer seiner Gegend jetzt für eine ganz andere und zwar neue und noch unbeschriebene Art — R. foveolatus. — Mulsant, welcher den R. marginipes in seinen Coleopteres de France, Lamellieornes pag. 435 u. s. f. beschreibt, hatte ıhn aus 3 Orten des südlichen Frankreichs, und auch von dort stammten die Exemplare meiner Sammlung. Nach genauer Vergleichung der sorgfältigen Beschreibung Mulsant’s und meiner Käfer aus jenem Lande mit den hiesigen finde ich nicht den ge- ringsten Unterschied und bin gewiss, dass ich dieselbe Art hier sefunden habe. Am Abend des 6. Mai hatte ich auf einer feuchten Wiese den Rhiz. aestivus mehrmals gefangen und machte einen fleissi- gen hiesigen Sammler Namens Bauer auf die verwandten Arten dieses Käfers aufmerksam. Am 12. Mai brachte mir nun dieser einige Exemplare eines schönen blassgelben Rhizotrogus mit bleichem, weisslichen Hinterleib, — welche Farbe nach dem Tode des Inseets dunkler wird, — den ich bald für den Südfranzösi- schen R. marginipes erkannte und nähere Untersuchungen am Fundort selbst anstellte. Dieser ist von nur geringem Umfang, 13 im Süden unserer Stadt gelegen, eben, sandıg und öde und spar- sam mit Aira flexuosa, Rumex acetosella, Thymus serpyllum, Sedum reflexum, Artemisia campestris, Statice armeria, dichter mit Cladonia rangiferina und einem Bryum bewachsen. Die Kä- fer fanden sich ee gleich unter der Lage Moos, an Wur- zeln, oder bis Z Schuh tief in der Erde, nie in Mehrzahl bei- sammen, stellenweise nicht selten, dann auf eine Entfernung von mehreren Schritten wieder nicht zu finden. Sie waren wenig leb- haft und manchen Exemplaren von Raupen der Agrotis exelama- tionis die Leiber ausgefressen. Es lag mir nun viel daran, die Flugzeit der Käfer zu be- obachten. Ich liess deshalb die Gegend zu jeder Tageszeit be- suchen, und als bald ein 12 Tage langes Regenwetter eintrat, zweifelte ich beinahe an einer solchen, — da erschienen die Kä- fer am 25. Mai zum ersten Mal ausserhalb ihres Lagers. Um 81 Uhr Abends kam hie and da ein Männchen zum Vorschein, um 82 Uhr begann das Schwärmen auf Ein Mal. Es flogen aber nur die Männchen; sie erhoben sich wenig über den Boden, flo- sen langsam und geräuschlos, selten eine weite Strecke und liessen sich an den Pflanzen nieder, wahrscheinlich immer an solchen Stellen, wo ein Weibchen sass. Diese beobachtete ich einige Mal an den Pflanzen hinaufkriechend. In 12 bis 15 Minuten war die Flugzeit beendigt, denn nach 9 Uhr habe ich nur sehr selten noch ein Exemplar gesehen. Die Weibchen sind viel selt- ner als die Männchen, so dass von letztern 3 bis 4 auf ein Weibchen kommen. Erichson kannte bei der Bearbeitung seiner Insecten Deutsch- lands diese Art wenigstens als deutsche nicht und führt sie auch unter den verwandten Arten nicht auf. Sie gehört zur II. Ab- theilung (der 10fühlergliedrigen) und wäre am besten vor R. ae- stivus S. 680 einzuschalten, da sie sich durch ihr haariges Hals- schild an die der I. Abtheilung anschliesst. Damit der eigent- liche Zweck dieses meines Aufsatzes erreicht werde, die deut- schen Entomologen auf den interessanten Käfer aufmerksam zu machen und dark indirekt beizutragen, dass er auch an an- dern Orten aufgefunden werde, (denn er kommt doch nicht einzig und allein bei Erlangen vor), theile ich zur genauern Kenntniss der Art die Beschreibung derselben mit. Sie lautet: R. marginipes: Oblongo-obovatus, testaceus, nitidus; pro- thorace helvolo-villoso, fortiter punctato (S), aut erebre subrugoso punctato et testaceo-rubro (9), angulis poste- rioribus obtusis; elytris posterius dilatatis, abdomine py- gidioque parce punctatis et breviter pilosis, hoe punctis umbilieatis. — Long. 5—74 lin. Von etwas gedrungener Form, in ee Gestalt und der bleich- gelben Körperfarbe dem R. aestivus nicht unähnlich, aber meist 14 kleiner, die Flügeldecken wie beim R. ochraceus gefärbt; von allen Arten mit 10 gliedrigen Fühlern durch die gelbe Farbe und das stark punktirte Halsschild ausgezeichnet. Der Käfer ist glänzend, fast ganz bleichgelb, die Ränder des Halsschildes, der Flügeldecken, das Schildchen und der Kopf dunkler braunroth. Der, Kopf ist stark runzlig punktirt, die Stirn etwas aufgetrieben und mit einer Querreihe von langen gelblichen En besetzt, das Kopfschild eben, von starken Punkten bedeckt, mit aufoe- bogenem,, mitten leicht ausgebuchteten Rand, bei = Männchen hellgelb oder röthlich, bei "den Weibchen dunkler bräunlichroth. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten in der Mitte stark erweitert, nach vorn verschmälert , mit fast geraden Vorder- und stumpfen Hinterecken, oben flach gewölbt, bei den Männchen mässig dicht mit starker und dazwischen feinerer, bei den Weibehen mit dieh- ter und oft zusammenfliessender grober Punktirung, bei jenen blassgelb, mit dunklerem Vorder- und Hinterrand und in der Mitte mit 3 mehr oder weniger deutlichen röthlichen Striemen, bei diesen gelbröthlich oder noeh mit hellern Seiten; der a und Seitenrand ist mit langen gelblichen Haaren besetzt und die Mitte des Halsschildes mit eben solchen nach hinten gerichteten Haaren ohne kürzeres Unterhaar bedeckt, jedoch wird diese Behaarung am Vordertheil desselben stets kürzer und fehlt vor dem Seiten- rand ganz. Bei den Weibchen ist diese Behaarung stets nur sehr kurz. Das Schildehen an der Wurzel von diehten, nieder- liegenden, gelben Haaren bedeckt, mit schwach erhöhter Mittel- leiste und zu deren Seiten mit einzelnen Punkten. Die Flügel- deeken ziemlich dicht runzlig punktirt, glänzend, nur bei ganz reinen Exemplaren mit einzelnen langen Haaren an der Basis und äusserst kurzen, kaum wahrnehmbaren in den Punkten, in der Regel ganz kahl, am Aussenrande mit sparsamen Borsten- haaren und auf der Oberseite mit 3 schwach erhabenen Längs- linien, wovon die an der Naht deutlich und durchgehend, die zweite vor dem Ende der Flügeldecken aufhört und die dritte nur oberhalb der Mitte deutlich ist; sie sind von Farbe bleichgelb, die Ränder, besonders der Hinterrand, bräunlich. Die Brust mit sehr diehter, wolliger, gelblichweisser Behaarung. Die Unterseite des Hinterleibs einzeln punktirt und behaart, glänzend; der letzte obere Hinterleibsring dicht fein punktirt, am Ende mit einer Reihe kleiner Borsten besetzt. Pygidium zerstreut punktirt und mit kur- zen Borsten besetzt, die Punkte alle genabelt. Die Vorderschie- nen bei beiden Geschlechtern dreizähnig, der oberste Zahn bei den Männchen klein. Bei den Männchen ist die Fühlerkeule etwas kürzer als der übrige Theil des Fühlers, schmal, an der Spitze nach aussen gebogen; Kopf- und Halsschild sind bleichgelb, jenes am Vor- 15 derrand mehr gerade als beim Weibehen, dieses mit 3 undeut- lichen röthlichen Striemen, zerstreut mit groben und dazwischen mit einzelnen kleinen Punkten und langen, nach hinten gerichte- ten Haaren bedeckt. Die Hinterschenkel unten mit längern ab- stehenden Borsten besetzt; der Hinterleib in der Mitte leicht der Länge nach eingedrückt. Das Weibchen ist viel bauchiger, das Kopf- und Hals- schild stets gelbroth. oder bräunlich, dieses sehr stark und stel- lenweise runzlig punktirt, kurz behaart, die Fühlerkeule klein, eiförmig, die Zähne der Vorderschienen schärfer, Hinterfüsse kräftiger, Hinterschenkel stärker verdickt. Vergleiche ich die grosse Menge von Exemplaren, die mir zu Gebote stehen, so kann ich für die Normalzeichnung diejenige annehmen, wo bei den Männchen auf dem Halsschild 3 hellröth- liehe undeutliche Striemen, die eine in der Mitte, die zwei andern neben dieser nach aussen stehen, und die Farbe desselben beim Weibchen bis gegen den Seitenrand gelbröthlich ist. Abände- rungen kommen nicht vor, denn theils ist bei den Weibchen das Halsschild dunkler, selbst braun gefärbt, theils ist dieses bei den Männchen ganz blass, — die Var. pallidus Muls. pag. 436, — oder nur die röthliche Mittelstrieme vorhanden, Mulsant’s Var. signatus. Note. Bei vielen, namentlich kleinen Individuen dieses Käfers, sind die einzelnen Fühlerglieder nicht recht deutlich zu zählen, was mir daher zu rühren scheint, dass jene beim Fang noch sehr weich waren und die Fühlerglieder beim Trocknen etwas einschrumpften. Bei grossen Exemplaren sind die einzelnen Fühlerglieder ausserordentlich deutlich zu sehen und zu zählen. Mit den Käfern habe ich unter dem Moos auch Larven ge- funden, die wohl ohne Zweifel zu unserer Art gehören. Sie wa- ren sehr lebendig, 9— 11 Lin. lang, vorn 24, hinten 2% Lin. breit, schmal, mit wenig verdicktem Sack, gelblichweiss, Darm- kanal bläulichgrau, der Inhalt des Sackes lebhaft blaugrau. Kopf gross, mehr rundlich als quer, röthlichgelb, schwach glänzend, am Vorderrande stark, hinten schwach gerunzelt. Die Fühler nicht länger als die Mandibeln, mässig dünn, 4gliedrig, das 1ste Glied klein, das 2te um die Hälfte grösser als dieses, die zwei letzten zusammen so gross wie das 2te, das Endglied ist eiför- mig und zugespitzt. Die Lefze vortretend, vorn gerundet. Die Maändibeln wenig stark, schmal und zugespitzt, wenig gerundet, bräunlichgelb, an der Spitze schwarz, diese zu einer schrägen Schneide abgeschnitten, der höckerige Kauzahn innen von einer schrägen ‘Schneide begränzt. Die beiden Laden der Maxille ver- wachsen, innen mit 6 gleich grossen starren, schwarzen Dörn- chen und langen Borstenhaaren. Die Maxillartaster so lang wie die Lade, viergliedrig, das 1ste Glied sehr kurz, das 3te doppelt 16 Pr so lang wie das 2te, das 4te um’s Dreifache länger als das 3te. Von den zweigliedrigen Lippentastern das 1ste Glied sehr kurz. Die Beine lang, die vordersten etwas kürzer, sonst von gewöhn- licher Bildung. Der Rücken kurz und sparsam rothborstig und nur mit einigen längern Haaren besetzt. Die Wülste zeigen keine abweichende Gestalt. Die Unterseite glatt, mit einzelnen röth- lichen Haaren. Die-Unterlippe des Sackes mit dichten, starren Borsten bedeckt, ohne die doppelte Längsreihe von Dörnchen, die Oberlippe mit feinern, zartern Borsten besetzt. Ueberhaupt zeigt sich die Unterseite des Sackes ausser der beborsteten Un- terlippe ganz glatt und sehr glänzend. Erlangen, den 30. December 1849. Rhizotrogus foveolatus, eine neue Art, beschrieben von ME. Bach, Lehrer am Progymnasium in Boppard. Seit einigen Jahren habe ich meinen Bekannten einen Rhi- zotrogus mitgetheilt, den ich Anfangs für neu und noch unbe- schrieben hielt und deshalb Rh. puncticollis nannte. Späterhin, bei Bearbeitung meiner Käferfauna, musste ich die von Mulsant in seinen Lamellicornes beschriebenen neuen Arten dieser Gat- tung vergleichen und glaubte ihn in dem dort beschriebenen Rh. marginipes Chev. erkennen zu müssen, obgleich die dort mitge- theilte Diagnose nicht ganz auf ihn passen wollte. So viel war indessen gewiss, dass ihn Erichson nicht als einen Käfer Deutsch- lands kannte. Ich nahm damals um so weniger Anstand, ihn in meine Fauna unter dem Namen Rh. marginipes aufzunehmen, da mir in einem früheren Falle, bei Melolontha albida nämlich, Ge- legenheit geboten war, mich zu überzeugen, welch bedeutenden Einfluss das Vorkommen in einer mehr südlichen oder mehr nörd- lichen Gegend auf die Bildung des Käfers oft haben kann. Ehe ich M.rhenana beschrieb, hatte ich ein aus dem südlichen Frank- reich herstammendes Exemplar der M. albida gesehen, was sich durch beträchtlichere Grösse, einen sehr merklichen Sturz, etwas andere Form des Halsschildes und dergleichen Abweichungen von dem meinigen auffallend unterschied, und konnte keineswegs ahnen, dass es dasselbe Thier sein sollte, was hier vorkommt und ich damals für neu hielt; und dennoch hat es sich so nach der ge- wiss reiflichen Untersuchung Erichson’s herausgestellt. Neuerdings auf den oben erwähnten Rhizotrogus anfmerk- sam geworden, untersuchte ich denselben zum wiederholten Male und habe nun dadurch die Ueherzeugung gewonnen, dass es nicht Rh. marginipes ist, obgleich beide Thiere sehr nahe verwandt 117; sein müssen. Ich erlaube mir hier eine verbesserte Diagnose und Beschreibung mitzutheilen: ° Rh. Ereolatus; Länglich eiförmig; Hinterecken des Hals- schildes abgestumpft. Halsschild beim Männchen blass röthlich- selb, mit sehr ungleichen, entfernt stehenden, grübchenartigen Punkten ; beim Weibchen röthlichgelb, mit Hoch stärkeren, dich“ ter stehenden, hier und da zusammen fliessenden senahelten Punk- fen; die Oberfläche mehr oder weniger mit aufstehenden, selben Borstenhaaren besetzt. 6—8°. Form, Grösse und Farbe wie bei Rh. aestivus. Der Kopf dicht runzelig; punktirt, die Stirn etwas aufgetrieben, mit aufrech- ten Haaren besetzt, der Rand des Kopfschildes aufgehogen, in der Mitte ausgebuchtet. Das Halsschild hinten von den Breitö der Flügeldecken, an den Seiten in der Mitte stark gerundet, nach vorne verschmälert; die Hinterecken einen etwas abserun- deten, stumpfen Winkel bildendi die Oberfläche beim Männchen B. röthlichgelb, meistens mit einer schmalen, nirgends erwei- terten, braunrothen Strieme, mit ungleich grossen, namentlich auf dem Rücken etwas entfernt stehenden, grühbchenartigen Punkten, die Zwischenräume mit sehr feinen Pünktchen here Bein Weibchen etwas dunkler, ohne Strieme, mit noch grösseren und dichter stehenden’ punktartigen Grübchen, die in ihrer Mitte einen erhöhten Punkt haben, auf dein ee ein aufstehendes, gelbes Borstenhaar steht. Die Seiten mit einem gekerbten und hinten ‚mit einem glätten Rande, der Vorderrand mit langen, aufrechten ‚Haaren gewimpert. Das Schildchen punktirt. Die Flügeldecken Re drei undeutlich erhabenen Längslinien, glatt und nur an der Basis einzelne lange Borstenhaare "tragend. Der vorletzte obere Hinterleibsring dicht und fein punktirt, der letzte mit grösseren Punkten, Selahe kurze, aufstehende Borstenhaare tragen. Die "Unterseite des Hinterleibes ist einzeln punktirt und sparsam be- ‚haart. Die Brust mit dichter, langer, wolliger, gelblich weisser Behaarune. Die Vorderschienen bei beiden Geschlechtern drei- zähnig, der obere Zahn sehr stumpf und meistens undeutlich. Die Beine bei beiden Geschlechtern stachelborstig. Bei den Männchen ist die Fühlerkeule länglich, etwas kürzer als der übrige Theil des Fühlers, gegen die Spitze hin eiwas erweitert und zurück gebogen. Die hinteren Schenkel sind auf der Unterseite ınit längeren, abstehenden Borsten besetzt; der Bauch des Hinterleibes ist in der Mitte leicht der Länge nach eingedrückt, die einzelnen Ringe mit Querreihen kurzer, anliegen- der Börstchen besetzt. Bei den Weibehen ist der Körper nach hinten etwas bauchig erweitert; die Fühlerkeule klein, eiförmig, die beiden unteren Zähne der Vorderschienen sind schärfer, die Hinterschen- kel sind ein wenig verdiekt; die Hinterschienen an der Spitze 2 18 etwas erweitert, die hinteren Schienen in der Mitte mit einer deut- lichen @uerleiste. Der letzte obere Hinterleibsring schwächer punktirt und behaart. $ Vergleichen wir ihn nun zunächst mit Rh. aestivus und Rh. marginipes, so unterscheidet er sich durch die gänzlich verschie- dene Punktirung und die Behaarung des Halsschildes, so wie von ersterem noch durch die Form der Hintereeken des Halsschildes. Es stehen mir noch zwölf Stück zur Ansichtund Vergleichung zu Gebot, und ich habe wenigstens auch schon zwanzig Stück versandt; aber bei keinem war das Halsschild gleichmässig be- haart, wie Mulsant von seinem Rh. marginipes verlangt, indem er sagt: „prothorax herisse sur toute sa surface de longs poils jaunätres”, und ihn deshalb auch mit Rh. aequinoctialis vergleicht, weil er gerade dadurch, wie er sagt, einige Analogie mit ihm hat. Mulsant erwähnt ferner nicht der grübchenartigen Punkte noch der punktförmigen, genabelten Grübehen des Halsschildes, was er gewiss nicht bei der sonst sehr umständlichen Beschreibung übersehen haben kann; sondern sagt im Gegentheil vom Männ- chen seines Rh. marginipes, es habe sehr genäherte und das Weih- ehen zusammenfliessende Punkte. Das Wort poils muss ich als einen in den Errata unerwähnt gelassenen Druckfehler ansehen und setze dafür points. Denn von dem Halsschild des Weibchens zu sagen: „couvert de poils confluents” im Gegensatz zu dem Halsschild des Männchens, wovon er sagt: „marque de points tres-rapproches” hat wohl keinen Sinn. Von Rh. aequinoctialis, wovon mir funfzehn Stück, theils aus Oesterreich, theils aus Mähren, zur Vergleichung vorliegen, unterscheidet er sich leicht durch die weit geringere Behaarung des Halsschildes; letzteres hat durchaus nicht das Ansehen, als sei die Behaarung abgerieben, wie es bei Rh. solstitialis zuweilen vorkommt; ferner unterscheidet er sich noch durch die Punkti- rung des Halsschildes und die Farbe der Flügeldecken. Er findet sich im Juni auf Anhöhen bei Boppard und -Co- blenz. An letzterem Orte erst im vorigen Jahre ziemlich häufig, doch in diesem Jahre von meinem Freund Wirtgsen in Coblenz nur sparsam gefunden. ——— Weiteres über Bostrichus Kaltenbachii von M. Bach. FE nn eg In No. 7 dieser Zeitschrift bei Gelegenheit der Mittheilung der Diagnose des genannten Käfers versprach ich ein Weiteres über diesen Käfer späterhin mitzutheilen. Dieses Versprechen wollte ich durch die folgenden Zeilen lösen. 19 Die ersten Stücke dieses Käfers fanden sich zuerst am 26. Mai 1849 in den Stengeln von Origanum vulgare und von Teuerium seorodonia. In "letzterer Pflanze jedoch häufiger als in der ersteren, so dass ich Anfangs zu glauben geneiet war, ‚der Käfer sei nur irrthümlich an erstere gekommen und würde sie später wieder verlassen, um sich seine eigentliche Nährpflanze zu suchen, bis ich späterhin, und zwar am 15. August, noch unausgefärbte Junge in dem Origanum fand. Am 11. Juli fand ich schon Larven und Käfer, am 22. Juli noch unausgefärbte Käfer und schon am 31. Juli waren die ersten der ersten Gene- ‚ration im Begriff, sich einzunisten. Am 5. September fand ich ‚die ersten Jungen der zweiten Generation und so ferner am ‚28. September, am 19. und 27. October, am 7. November und ‚sogar am 12. December fand ich noch das Thier in den Pflan- zen, woraus hervorgeht, dass das Thier in zweiter Generation während des Winters in der Nährpflanze verbleibt, um im Früh- jahr, wahrscheinlich Mitte Mai, wieder anzufliegen. Man hat von einer sehr achtenswerthen Seite aus bezwei- feln wollen, dass das Thier ein Bostrichus sei, da alle bisher hekannten Arten dieser Gattung punktirt-gestreifte Flügeldecken besitzen und B. Kaltenbachii - sie nicht hat.. Wenn aber eine fünfglhiedrige Fühlergeissel nebst geringeltem Endknopfe ein 'Thier der Art zu einem Bostrichus stempelt, so ist mein Thier sicher ein Bostriehus und macht nur in Bezug auf die Sculptur der Flügeldecken eine weitere Ausnahme von den bisher bekannten Arten dieser Gaitung. Zur Ernährungs- und Entwickelungsge- schichte einiger Blattkäfer vom Lehrer Cornelius in Elberfeld. l. Gonioctena 5-punctata Fb. pallida Fb. | Dieser Käfer zeigt sich schon früh im Jahre auf den eben entwickelten Blättern von Sorbus aucuparia, seiner Futterpflanze. In der Mitte Mai’s sind seine Larven schon ziemlich herange- | wachsen und an den schattigsten Stellen der Wälder oft in grosser ‚Menge vorhanden. Sie halten sich meist an der Unterseite der ‚Blätter auf und diese sind von ihrem Frasse oft wie ein Sieh ‚ durchlöchert. Larven, die ich am 20. Mai d. J. mitnahm, waren 33 ‚lang und 12% breit; nach beiden Enden sind sie etwas zuge- ‚spitzt, nach dem hintern mehr, als nach dem vordern. Ihr Bau ist wenig gewölbt, die Farbe hellgrün, in etwas mit der Unterseite ‚der Blätter ihrer "Futterpflanze übereinstimmend, glanzlos.. Der 2 * 20 E} Kopf ist halbkugelig, das Maul braun, auf der Stirn, am Kopf- rande und in der Augengegend bemerkt man abstehende lange weisse Haare. Die Augen sind durch 6 schwarze Pünktchen an- gedeutet, die in zwei Parallelreihen sich schräg herabsenken. — Der Vorderrand des Prothorax trägt ebenfalls abstehende weisse Haare, und eben solche zeigen sich, in 6 Reihen geordnet — 2 über die Rückenhöhe, 2 zu jeder Seite — auf der ganzen Oberseite des Thhieres. _ Die lappigen Fortsätze des Meso- und Metathorax tragen an ihrer Spitze in der Regel 3 solcher Haare, wovon das mittlere etwas länger ist, als die beiden seitlichen ; ziemlich dicht mit solchen Haaren ist das Pygidium besetzt. Auf den Leibesringen stehen in der Nähe des Seitenrandes Tracheen- Oeffnungen mit weissen Rändern. — Die Füsse sind heller ge- färbt, als die übrigen Theile, die Klaue aber ist braun. Am 30. Mai hatten sich die Larven meist von ihrem Fut- ter entfernt, und lagen zusammengekrümmt unten im Glase. Weil sie sich vor der Verpuppung nirgend befestigten, so vermuthe ich, dass im Freien die fernere Verwandelung in der Erde — etwa an den Wurzeln der Futterpflanze — geschieht. Ihre Gestalt hatte sich übrigens merklich verändert — sie war rundlicher, ge- wölbter, noch hinten mehr zugespitzt geworden. Die Farbe war heller grün, weisslich, glänzend. Nach zwei Tagen hatte sich die Larve in eine Puppe verwandelt, die nach Gestalt und Farbe mit der Larve in den letzten Tagen nahe übereinstimmte, nur waren sämmtliche Extremitäten rein weiss gefärbt. Die Augen sind an der Puppe durch einen schräg herabgesenkten dunkeln Streifen bezeichnet, der aus vielen Pünktchen gebildet ist. Auf der Stirn und dem Scheitel stehen zu beiden Seiten des Kopfes einige borstige, an der Spitze gekrümmte Haare, während die Mitte frei davon bleibt. An den Seitenrändern des Hinterleibes und auf dem Rücken ist die Behaarung gerade wie bei der Larve. Der Hinterleib endigt in zwei kurzen Schwanzdornen, die an der Wurzel weisslich, nach der Spitze zu aber hräunlich gefärbt sind. Gegen das Ende des Puppenzustandes wird das Thier im- mer mehr weiss von Farbe; am Tage vor dem Ausschlüpfen scheinen die Flügeldecken schwärzlich durch, was von den dar- unter liegenden ziemlich trüb gefärbten Flügeln herrührt. — Nach 5 Tagen, von dem Zeitpunkte der Verpuppung an gerechnet — hier am 7. Juni — erscheint der Käfer. Der Mund ist Anfangs braun, die Augen sind schwarz, die Fühler gegen das Ende schwärzlich, die Unterseite gelblich grün, die Beine weiss, Ge- lenke und Tarsen bräunlich, Kopf, Halsschild und Schildehen gelblich, etwas in’s Grünliche fallend. 2. Lema eyanella L. Man schöpft die Larven dieses Käfers in den Sommermo- naten häufig auf Gras in Wiesen und an Ackerrändern, kann 21 sie aber leicht übersehen, weil sie in Folge des Abstreifens mit dem Schöpfer gewöhnlich mit kleinen trockenen Pflanzenstoffen, namentlich mit dürren Blüthentheilchen überzogen sind, die an ihrem schleimigen Ueberzuge kleben, und sie oft ganz einhüllen. Nimmt man diese Stoffe weg, so erkennt man ein kleines, gelb- liches Lärvchen, welches mit seinem in länglich runde Streifen geformten schwärzlichen Kothe und einem Schleim bis zum Hin- terrücken bedeckt ist. Ihr Bau ist gewölbt und ihre Länge be- trägt etwa 14°. — Der glänzende Kopf ist schwarz, im Nacken ein gelber Saum, mit schwarzen Pünktchen bestreut, die Stirn vertieft. — Der Prothorax ist schwärzlich mit breiter gelber Mit- tellinie und hat an den Vorderecken einen flachen Quereindruck, in welchem schwache Erhöhungen zu bemerken sind. — Der Hinterrücken ist etwas querwulstig, sonst glatt. Der Bauchrand ist mit schwarzen Pünktchen besetzt. Die Beine sind gelblich mit schwarzen Gelenken und Fussklauen. — Wenn die Larve sich zur Verpuppung anschicken will, so entledigt sie sich vorher des Kothes auf dem Rücken, indem sie unter starken convulsivi=- schen Bewegungen den Hinterleibsrücken von hinten nach vorn so aufzutreiben weiss, dass die Exeremente bei jeder Wiederho- Jung tiefer nach hinten auf die niedrigste Stelle gleiten und zu- letzt ganz abfallen. Die Larve bildet sich nun zwischen zwei Grashalmen aus schneeweissem blasigen Schaume eine Hülle, die bald verhärtet; erst nach 8 Tagen etwa wird sie darin zur Puppe und liegt als solche noch 14 Tage, bis der Käfer, der sich vor- her in der Hülle vollständig ausfärbt, diese durchbrieht und auskriecht. Die Puppe ist goldgelb, glänzend, Augen und Mandibeln sind dunkelbraun, die Stirn hat wulstige Erhöhungen und tiefe Eindrücke. Der Hinterrücken wird von einer breiten vertieften Mittellinie durchzogen, die Ränder der einzelnen Hinterleibsringe sind in siumpfe Spitzen ausgezogen und die Knie der Hinter- schenkel treten zu beiden Seiten zwischen den untergeschlagenen Flügeln über dem Rücken höckrig hervor. Larven und Käfer nähren sich vom Grase, dessen Halme sie auf der Fläche der Länge nach ganz durchfresseu. 3. Lema melanopa L. entwickelt sich ganz auf dieselbe Weise; ihr Larven- und Pup- penzustand sind denen von L. cyanella so sehr ähnlich, dass ich sie nicht unterschieden hatte, und bei dem Auskriechen des Käfers überrascht wurde. Vielleicht gelingt es später, sie ge- nauer kennen zu lernen. ——— x Entomologische Bemerkungen vom Professor Dr. Doebner zu Aschaffenburg, 1) Beim Gebrauche der trefflichen Monographie Suffrian’s über die Gattung Cryptocephalus, in welcher vorzüglich auch auf die geographische Verbreitung der Arten gebührend Rücksicht sSenommen ist, drängte sich mir von Neuem die Ueberzeugung auf, dass es, um den Verbreitungs- Bezirk der einzelnen Ärten sicher hegränzen zu können, von besonderer Wichtigkeit ist, aus möglichst vielen Gegenden sichere Daten über das Vorkommen der einzelnen Arten zu besitzen, zumal manche Arten nur spora- disch an einzelnen Orten auftreten. Da nun die Gegend von Aussburg, wo ich früher eine Reihe von Jahren lebte und sam- melte, ziemlich viele und darunter seltene Arten der Gattung Cryptocephalus beherbergt, so will ich dieselben hier aufzählen, und bei dieser Gelegenheit einige Berichtigungen hinsichtlich des speziellen Vorkommens einzelner Arten beifügen. Cr. imperialis findet sich nicht sehr selten, jedoch nur an einem einzigen Orte, nämlich auf dem sogenannten Lechfelde, einer trocknen Oedung, die nur von ganz kurzem Grase bewachsen ist, hier aber nie auf Weiden, wie in Suffrian’s Monographie nach Ahrens berichtet wird, sondern mitten auf der Oedung am Grase. Cr. cordiger findet sich häufig auf dem Lechfelde gegen den Lech zu auf Erlen. Cr. variabilis nicht selten auf Weiden, wo er mit Cr. 6-punctatus und Cr. interruptus untermischt vorkommt; ersterer ist unter diesen dreien am häufigsten, letzterer am seltensten. Cr. Coryli ziemlich selten auf Haseln. Cr. violaceus häufig. Cr. sericeus häufig auf Syngenesisten und zwar grün, veilchenblau, purpurroth und fast ganz schwarz. Weniger häufig ist Cr. au- reolus, grün und blau. Cr. hypochoeridis habe ich nur gold- grün gefunden. Cr. nitens, flavipes und Moraei häufig. Von Cr. flavescens habe ich nur die Varietäten trilineatus Fabr. und frenatus Fahr. Beide nicht häufig gefunden. Cr. marginatus sehr selten auf dem Lechfelde. Von Cr. bipunetatus ist vorzüg- lich die Varietät‘ bipustulatus Fabr. häufig; eirimal habe ich auch die Varietät, welche Herrich-Schäffer als Cr. 4-notatus abgebildet hat, sefunden. Cr. vittatas ist nicht selten. Cr. tesselatus auf dem Lechfelde an dem trocknen Grase mit Cr. bilineatus; letz- terer hier jedoch nicht auf Statice Armeria, wie Rosenhauer be- richtet, indem ‚diese als Sandpflanze auf dem Lechfelde, welches nur Kalkgerölle zur Unterlage hat, gar nieht vorkommt. Cr. minutus häufig auf dem Lechfelde; Cr. pusillus selten. Cr. la- biatus und geminus häufig. Pachyhr. hieroglyphieus auf Weiden an den Ufern der Wertach nicht selten. P. fimbriolatus seltener als der vorige auf dem Lechfelde. 23 2) Im November dieses Jahres (1849) war ich in der Nähe Aschaffenburgs bei der Fällung einer »rossen Anzahl alter Ei- chen, die stark von Hamaticherus Heros angegriffen und bewohnt waren, zugegen, und haite dadurch Gelegenheit, einige Beobach- ungen über die Lebensweise dieses Käfers anzustellen. Es fan- den sich nämlich hier in den Gängen nur vollkommen entwickelte ‚und ausgefärbte Käfer, deren Hinterleib nur, noch stark ange- schwollen war, und Larven, beide in grosser Zahl, aber nicht eine einzige Puppe. Die Larven waren bereits so herangewach- sen, dass ihre Verwandlung gewiss im nächsten Jahre erfolgt wäre, und zeigten keine allzu grosse Verschiedenheit hinsichtlich der Grösse. Hieraus geht aber hervor, dass die Entwicklung dieses Käfers, der bei uns schon im Mai zu fliegen beginnt, zwei- jährig ist, und .zwar in der Art, dass die Larven in demselben Jahre, in welchem die Eier gelegt werden, schon eine bedeutende Grösse erreichen, sich im nächsten Sommer verpuppen und die Käfer im Herbste ausschlüpfen, aber dann noch bis zum näch- sten Frühjahre in den Gängen verweilen. 3) Leptura scutellata findet sich hier nicht selten in dem Holze anbrüchiger Buchen, in welchem die Larven leben. 4) Die Larve von Ulytus arietis lebt in ganz gesundem Buchenholze in einem vertikal verlaufenden Gange. Am eben entwickelten Käfer erscheinen alle später gelb beschuppten Bin- ‚ den ete. weisslich durchscheinend und unbeschuppt und erst nach etwa 8 Tagen sind dieselben vollkommen mit gelben Schuppen ‚belegt. Demnach sind diese Schuppen Hautausschwitzungen ähn- lich wie bei Lixus und Larinus, bei welchen letzteren sie sich sogar reproduziren, wenn sie bei Lebzeiten des Käfers abgewischt werden, wie dies von mir sowohl, als meinem Freunde Dr. von Weidenbach zu Augsburg öfter beobachtet wurde. Auch die ' weissen Schuppen der Gattung Capnodis sind solche Hautaus- schwitzungen, die sich sogar verflüchtigen, wenn der Käfer im Ofen einer stärkeren Hitze ausgesetzt wird. 5) In Beziehung auf die Mittheilung Schläger’s Orgyia selenitica betreffend (Ent. Ztg. 1849. 9) bemerke ich, dass seit meiner ersten Mittheilung (Ent. Ztg. 1845. 7) die Raupe dieses Spinners öfter und zwar in verschiedenen Revieren des Spessarts in ungeheurer Zahl beobachtet worden ist, und wirklich Besorg- niss wegen dortiger Nadelholz - Culturen 'einflösste. Es scheint diese Raupe in hohem Grade polyphagisch zu sein, dabei aber noch die Eigenthümlichkeit zu besitzen, dass sie bald der einen, bald der andern Pflanze vor allen übrigen den Vorzug giebt. Bei meiner ersten Beobachtung waren es vor allen die Lärchen, welche von ihr heimgesucht wurden, obgleich diese gemischt 24 waren mit Kiefern und auch andern Nahrungspflanzen, wie na- mentlich Eichen, als Stockausschläge, Rosen und Besenpfriemen (Spartium scoparium) nicht fehlten (Hedysarum Onobryehis kommt hier gar nicht vor, und wenn auch Medieago sativa hier und da angebaut wird, so ist doch auf dieser Pflanze das Vorkommen obiger Raupe hier noch nicht beobachtet worden). Im Spessaıt, wo sie namentlich in Einem Reviere wegen ihrer zahllosen Menge die Aufmerksamkeit des Forstpersonals erregte, war es die Be- senpfrieme, welcher sie vor allen andern Pflanzen den Vorzug gab, aber auch andere niedere Pflanzen nicht verschmähte, wenn erstere nicht ausreichte; auf Bäumen oder überhaupt anf Ge- wächsen von mehr als 4— 5° Höhe wurde sie jedoch nie gefun- den. Auf einer 3—4jährigen Kieferneultur, die dicht mit Besen- pfriemen überwachsen war, griff sie, sobald die Besenpfrieme ab- seweidet war, oder wegen der ungeheuren Raupenmenge nicht Raum genug bot, nicht nur Haide nnd Heidelbeeren, sondern auch die Kiefernpflanzen an, an deren jungen Trieben sie vorzüglich die Rinde samımt dem Baste abnagte, stellenweise dieselben aber auch ganz entnadelte. Bei dieser Gelegenheit machte der ein- schlägige Revierförster die merkwürdige "Beobachtung, dass, als die Besenpfrieme zum Behufe der Vertilsune der Raupen abge- schnitten wurde, die abgefallenen und sonst auf. dem Boden be- findlichen Raupen den Arbeitern ihre Nahrung suchend schnell nachfolgten, so dass einige Schritte hinter letzteren alle verschie- denen Pflanzen dieht mit Raupen überzogen waren, wodurch man sich veranlasst sah, den in einer Reihe angestellten Arbeitern eine zweite Reihe folgen zu lassen, um die Raupen zu zertreten, | was jetzt, da sie nun nur auf niedrigen Pflanzen vorkamen, mög- ! lich war. 6) Schliesslich erwähne ich noch einen ausgezeichneten | Zwitter von Saturnia Carpini, der vor einigen Jahren hier im | Fluge gefangen wurde und sich jetzt in meiner Sammlung be- ! findet. Dieses Thier ist vollkommen halbirt, links weiblich, rechts ! männlich, so dass sogar die linke Hälfte des Hinterleibes grau und dick angeschwollen, während die rechte Hälfte braun und | schmächtig, wie bei dem männlichen Falter, ist. —————_ Aufzählung der um Dessau gefangenen | Microlepidoptern. | C. Tineidae (nach Zeller). Chilo forficellus, an schilfigen Teichen und Weihern im | Juli. -- Mucronellus, nur einmal. Crambus Hamellus Thunb. (Ensigerellus Tr.) auf trock- nen Haidetriften selten. — Dumetellus, Pratorum Zk. (Pratellus 23 Tr.), Paseuellus, Hortuellus, fast überall häufig. — Cerussellus, Chrysonuchellus und Falsellus, weniger gemein. — Pinetellus, in Haidegegenden seltner. — Aridellus, Culmellus und Inquina- tellus, auf trocknern Triften und Wiesen ziemlich häufig. — Tristellus S. V., Pratellus L., Luteellus, Perlellus, die beiden er- stern gemein, die letztern weniger häufig. — Lithargyrellus, seliner. Eudorea Mercurella und Pyralella, ziemlich häufig. Die Raupe der letztern lebt auf verschiedenen Gewächsen zwischen einem zusammengesponnenen Blatte. — Albatella ist in Haide- segenden seltner. Myelois Cribrum S. V., nar selten gefangen. — Elutella, Terebrella und Advenella, erstere öfter, letztere seltner vorkom- mend. — Consociella, Tumidella, Rubrotibiella und Grossulariella sind nicht selten. Phyeidea Nebulella kommt seltner vor. Nephopteryx KRoborella und Janthimella nicht selten; letztere in Haidegegenden. Pempelia Zinckenella (Tr.) selten. — Carnella, Ornatella und Adornatella, in Haidegegenden hin und wieder. — Faecella und Obtusella seltner. Galleria Melonella, die Raupe in Bienenstücken, — So- ciella, die Raupe in Wespennestern; beide zuweilen nicht selten. Chimabacche Phryganella und Fagella, erstere seltner, letztere zuweilen häufig, besonders fand ich sie an Birkenstämmen. Semioscopis Atomella (Tr.) und Steinkellnerella, erstere seltner, letztere öfter an Wänden und Gebäuden im Herbst ge- funden. Talaeporia Pseudobombycella, nicht selten; die Sack- trägerraupe findet man besonders im Frühjahr an Wänden, Baum- stämmen u. S. W. Tinea Stelliferella, zuweilen häufig. — Oehlmanmniella, einzeln vorkommend, eben so Zinckenii. — Rusticella, Tapetiella, Granella, sind nicht selten. — Parasitella, an Wänden weniger häufig. — Misella und Pellionella sind häufiger, besonders erstere. — Cerasiella, Oxyacanthella und Crataegella fand ich noch selten. Mieropteryx Calthella häufig im Mai auf Blumen in feuchten Gegenden. — Aruncella, Scop. (Podevinella Tr.) und Anderschella sind selten. Nematopogon Swammerdammellus im Mai in lichten Laubwäldern nicht selten. Adela Fibulella selten in lichten Gebüschen. — Frischella, Tombacinella F. R. und Sulzeriella selten. — Degeerella und nur einzeln vorkommend. k Nematois Scabiosellus und Cypriacellus kommen selten vor Y Viridella sind häufig. Alle im Mai oder Juni. — Oppositella —? * 26 Euplocamus Bolitellus, Choragellus S. V. (Mediella Tr.) und Emortuellus kommen öfter vor, besonders die zweite. Die Raupen aller leben in Baumschwämmen bis zum Frühjahr , wo sie sich verpuppen und die Schmetterlinge im Juni liefern. Plutella Xylostella und Porrectella sind nicht selten. — Sequella fand ich nur einmal im Juni in einer Laubwaldung. — Fissella in verschiedenen Abänderungen, Costella, Silvella und Antennella auf trocknen Waldwiesen im Juli nicht selten: — Hor- ridella, Scabrella, Asperella und Cultrella sind nicht selten. Die Raupe von Horridella lebt vermuthlich auf Obst- (Apfel-) Bäu- men. Die Puppenhüllen dieser vier Arten sind kahnförwig und bestehen aus einem dichten, dünnem Papier ähnlichen, gelblichen Gespinnste. Ypsolophus Juniperellus, alljährlich, die Raupe lebt zwi- schen zusammengesponnenen jungen Trieben des gemeinen Wach- holder im Juni. — Verbascellus nicht selten, die Raupe auf Woll- krautarten. — Fasciellus und Striatellus sind seltner. Anchinia Labiosella in Haidegegenden im Juni. — Ver- rucella 'erzog ich öfter; die Raupe lebt hier auf Daphne Meze- reum im Mai und Juni, dessen junge Triebe sie, darin zusam- mengesponnen, zerstört. Zur Verwandlung wählt sie eine Stelle an den älteın Zweigen, woran sie sich mit einem Faden am Af- ter und um den Leib befestigt und so zur Puppe wird. Diese selbst ist kurz und höckerig, hell und dunkelbraun und hat im Kleinen fast die Gestalt, wie die Puppen mehrer Tagfalter, z. B. Polychloros. Der Schmetterling entwickelt sich nach etwa 14 Tagen. Harpella Proboscidella Sulz. (Majorella Tr.) Ist mir bis jetzt nur einzeln vorgekommen. Oecophora Flavedinella nicht eben selten an Baumstäm- men. Sulfurella einzeln. — Similella einigemal erzogen. Die Räupchen fand ich unter der Rinde abgestorbener Kiefernstämme, die zur Feuerung angefahren waren, im Herbst, graulich weiss von Farbe mit schwarzen Punktwärzchen. Der Schmetterling er- schien erst im folgenden Jahre Anfang Juni. — Angustella, Leu- wenhoeckeella S. V., Procerella und Formosella einzeln vorkom- mend. — Tinctella und Lacteella nicht oft. — Psychella, Par- vella, Knochella und Cuspidella meist selten. Hyponomeuta Sedellus, zuweilen, die Raupe auf Sedum Telephium im Juni, schwärzlich grau, schwarz punktirt. — Plum- bellus, Irrorellus, Evonymellus Heyd., Malinellus Zell. und Padi Zell. (Evonymellus Tr.) mehr oder weniger häufig. Psecadia Echiella, in manchen Jahren mehr oder weniger häufig. Die kleine, schöne Raupe auf Echium vulgare. Depressaria Assimilella einzeln. — Arenella häufig; die Raupe im Juli auf Kletten, auch auf Centaurea macrocephala. — 27 Alströmerella, einzeln ın Gebäuden gefangen. — Vaccmiella selt- ner in Kiefernwaldungen. — Laterella, Characterella, Applanella, selten. — Depressella, Albipunetella, Daucella, Heracleana De G. mehr oder weniger häufig; die Raupen auf Kümmel, Kälber- kropfarten (Chaerophylli spee.), falschem Bärenklau (Heracleum) und andern Doldengewächsen. — Badiella seltner; die Raupe fand ich auf Pastinaca. Gelechia Populella häufig in verschiedenen Abänderungen an Baumstämmen. — Flavedinella und Cinerella einzeln. — Mal- vella häufig. — Geallinella, Scotinella, Fischerella, Leucatella, Alacella, öfter vorkommend. — Terrella H. (Zephyrella Tr.) häufig; die Raupe im Juni auf Grasarten. — Latella, Senectella, Elatella, einzeln. — Nebulea Steph. (Pinguinella Tr.) häufig an Pappelstämmen. — Gibbosella, Galbanella, Rhombella, Humeralis, Fusitivella, Proximella, Alburnella einzeln vorkommend. — Li- sulella S. V. (Cinetella H.) selten. — Coronillella, nicht selten; die Raupe fand ich auf Genista tinctoria. — Tenebrella, Tene- brosella, Vulgella, Artemisiella, Nanella, Lepidella, mehr oder weniger selten. — Luculella und Hermannella nicht selten. — Brizella einzeln. — Erieinella, alljährlich die Raupe im Juli auf Caluna vulgaris. Roesslerstammia Granitella, einzeln. — Assectella, alljährlich, einmal oft aus Zwiebelstengeln erzogen. Tinagma Stabilella einzeln gefangen. Argsyresthia Pruniella häufig. — Spiniella selten. — Spar- sella und Pygmaella ebenfalls. — Brockeella nicht selten. — Prae- corella, Gysseliniella und Amiantella einzeln vorkommend. Coleophora Vihicella in Haidegegenden einzeln. — Galli- penella, Tiliella, Auricella, Otidipennella, Hemerobiella, Limosipen- nella, Caespititiella, Lusciniaepennella (die Raupe auf Gartenrosen, oft schädlich) und Coracipennella mehr oder weniger vorkommend. Gracilaria Frankella, einzeln. — Stigmatella Fahr. all- jährlich nicht selten. — Falconipennella, Elongella Lin., Syringella und Lacertella einzeln. Coriscium @Quercetellum, ziemlich häufig. Die Raupe in den jungen Blättern der Eichen im Juni und Juli minirend, und oft das ganze Chlorophyll verzehrend, wodurch die obere und untere Epidermis blasig aufgetrieben werden. Der Schmetterling im August. Ornix Meleagripennella, einzeln. Cosmopteryx Turdipennella, einzeln. Elachista Putripennella, Idaeella, Linnaeella, Roesella, Serratella, Langiella, Canifoliella und Nobinella, mehr oder weni- ger selten. Opostega Salaciella und Spartifoliella. - Lyonetia Nigrieomella, Minimella, Argyropeza, Maryella, 28 Rhamnifohella, Albedinella und Clerckeella, mehr oder weniger selten. Lithocolletis Tenella, Rajella, Pomifoliella und Fritillella, hie und da vorkommend. Tischera Complanella, einzeln zu finden. Pterophorus Rhododactylus. Früher einzeln gefangen, in diesem Jahre (1849) aber fand ich die Raupe dieser Feder- motte häufig auf verschiedenen Gartenrosen, deren Blumenknospen sie zerfrass, so dass sie dadurch sehr verderblich wurde, denn an manchen Rosenbüschen verdarb sie alle Knospen. Sie war weisslich grün, zuweilen mit einem röthlichen Bückenstreifen, kurzfüssig und fast asselformig. — Ochrodactylus, einzeln. — Acanthodactylus, mehrmals erzogen. Die Raupe fand ich auf im Garten eultivirten Stachys-Arten, wie Stachys speeiosa und coc- cinea, wovon sie auch nur die jüngern Blüthen verzehrte. — Phaeodactylus, seltner, Fuscus Retz (Ptilodactyla Tr.) Pterodactyla und Betuleti (Zell.) finden sich alljährlich nicht selten. — Galae- todactylus, selten. — Tetradactylus und Pentadactylus, mehr oder weniger häufig. Alucita Polydactyla, häufig. Die Raupe frisst in den Blüthen des Geisshlatts und verdirbt sie. Dies wären für jetzt diejenigen Arten von Mierolepidoptern, welche ich in hiesiger Gegend bemerkt und gefangen habe, kei- neswegs wird aber das Verzeichniss hiermit geschlossen sein, denn alljährlich, darf ich sagen, glückt es mir, bisher mir noch nicht bekannt gewesene Arten aufzufinden, so dass, wie ich zu- versichtlich hoffe, die Anzahl der hier vorkommenden Arten sich noch merklich vergrössern wird. Beschreibung einer neuen Setia (Sesia Fabr.) mit Feder- fühlern, Pennisetia anomala m. von &. Dehne in Hoflössnitz bei Dresden. Am 4. September 1849, Nachmittags, machte ich, vorzüg- lich um Hymenopiern zu fangen, einen Spaziergang durch meinen Weinberg. Nachdem ich bereits mehrere hübsche Sachen er- beutet hatte, bemerkte ich, wie mir’s in der ersten Ueberraschung schien, eine seltene Wespe auf Solidago *); ohne mich lange zu besinnen, fing ich sie mit der Hand, erstaunte aber nicht wenig, als ich bei genauerer Betrachtung eine Setia mit befiederten Fühl- *) Die Flügel befanden sich nämlich im Ruhestande und am Körper | fest anliegend, so dass ich diesen wenig sehen konnte. | 29 hörnern, wie wir diese schon bei der ausländischen Gattung Glau- copis u. a. haben, in ihr erblickte. — Ich nehme: keinen Anstand, dieselbe unter obigem Namen zu einer neuen Gattung Pennisetia — (Ses Genit. Setos, Kleider- motte, S. Meigen Europ. Schmetterlinge, Gen. Setia) zu erheben und bezeichne sie mit dem speciellen Namen P. anomala. Sie hat die Grösse und Gestalt der Setia hylaeiformis, auch in der Bildung und Zeichnung der Flügel, wie im Bau der Füsse, viel Aehnlichkeit mit derselben; I Leib hat aber auf schwa arzem Grunde neun gleichmässige schmale gelbe Ringe; an der Basis der Flügel befinden sich zwei gelbe Flecken. — Die Fühlhörner sind einigermassen mit denen des Mannes von Psyche graminella zu vergleichen, doch ist, anderer Unterschiede zu geschweigen, die Mittelrippe weit stärker. Mein Exemplar ist ein Mann; ich glaube das Weib auch gesehen zu haben, es entging mir aber. — Der nächste Sommer möge mir dieses seltene Thier in beiden Geschlechtern darbieten. — Vielleicht gelingt es mir auch, seine frühern Stände in den Marke irgend einer Pflanze (Himbeere, Goldruthe od. a.) aufzu- finden. — So viel vorläufig, hoffentlich im kommenden Jahre ein Mehreres. eu uhr keruk Entomologische Beiträge von F. Boie. 1. Ein in hiesiger Gegend verbreiteter Glaube will in ca- riose Zähne bewohnenden Würmern die Veranlassung der Zahn- schmerzen finden, und ist es kaum zu verwundern, dass man sich in solcher Beziehung hat täuschen lassen. Zur Wiederlegung meiner der Behauptung entgegengestellten Zweifel wurden mir von einem Frauenzimmer meiner Hausgenossenschaft im letztverflosse- nen Juni dergleichen Würmer vorgezeigt, mit der Betheuerung,, solche durch Räucherungen aus ihrem einzigen etwas schadhaften Zahne gefördert zu haben. Es waren deren nicht weniger als 6 an der Zahl, und liess mir deren Betrachtung durch die Lupe nur den Zweifel, ob ich sıe für Fliegenlarven oder die eines Cur- eulioniden halten sollte. Waren die Abschnitte der Segmente auch minder deutlich, so liess mich insonderheit ein schwarzer Punkt am Kopfende derselben ihre Larvenqualität nicht weiter in Zweifel ziehen. Eine in meinem Beisein wiederholte Räucherung lieferte deren am folgenden Tage wiederum mehrere, und verlohnt es der Mühe einer nähern Beschreibung der Art und Weise, wie solche 30 bewerkstelligt ward. Man streute eine Quantität aus der Apo- theke geholter Samen von Hyoseyamus niger auf Kohlen, werauf letztere und der sich entwickelnde blaue Rauch mit einer Kumme von Fayence bedeckt wurden. Diese ward nach einer Weile ab- gehoben und eilig mit kochendem Wasser gefüllt, "über das sich die Patientin beugen musste, nachdem ihr der Kopf mit einem diehten Tuche bedeckt worden, um die aufsteigenden Dünste mit ihrem Munde aufzufangen. Hierauf musste sie ‚an ihrem Zahne saugen und warf Speichel aus, in dem sich zu meiner nicht ge- ringen Ueberraschung den vorgezeigten ganz ähnliche Larven vorfanden. Eine Wiederholung der Probe und die Besichtigung des Wassers, bevor noch Speichel in dasselbe geworfen wurde, wies indess in selbigem nicht Inquilinen des Zahns, sondern der Samen- körner nach, die mit einer besondern Springkraft begabt sein müssen, weil sie sonst nicht von den Kohlen an die nassen Rän- der der Kumme gelangen können. Jetzt blieb deren Verwandlung und Fliege zu ermitteln, zu welchem Ende der Rest des Samenvorrathes in ein wohlverwahr- tes Gefäss geschüttet ward. Eine Verwandlung erfolgte indessen in dem Zeitraume von 9 Monaten nicht, und ich habe mich zu meiner Beschämung über- zeugen müssen, keine Larven, sondern beim Verbrennen des Sa- mens abgesprengte Keime vor mir gehabt zu haben. Dieselben fanden sich bei der nach 9 Monaten wiederholten Probe in un- veränderter Gestalt wiederum vor, und will ich es dahin gestellt sein lassen, ob deren so auffallende Schnellkraft früher beob- achtet worden. 11. Bereits die ersten Nachfolger Linne’s haben bei Absonde- rung neuer Sippen von den alten Stämmen kein Bedenken getra- sen, eben den an die Spitze letzterer gestellten Arten neue Gat- tungsnamen zu verleihen. Solchergestalt ward die in der Nor- malausgabe jenes Autors (der zwölften) als das Haupt der Gat- tung aufgestellte Tenthredo femorata zu einem Cimbex Fabr,, dessen erste Silpha zu einem Necrophorus, Cureulio palmarum zu einer Calandra und liessen sich noch sehr viele derartige Bei- spiele anführen. Hliger wollte den als ersten Elater aufgeführ- ten Elater noctilucus anders benannt wissen und fehlt es nicht an der Auctorität mehr oder minder berühmter Namen, welche das erwähnte Verfahren zu einem hergebracht erlaubten stempeln. Dasselbe hat indess seine Nachtheile und zwar den grössest er- denklichen, wenn man in Betracht zieht, dass dadurch die Stetig- keit der Nomencelatur gefährdet, der Substituirung neuer Namen ein Raum ohne Grenzen eröffnet wird. Nach der ersten Species einer alten Gattung werden auch die zweite, dritte u. s. w. als Ty- sl pus neuer abgesondert, die übrigen fallen andern inmittelst ge- bildeten anhöiknund. bleibt -endlich’ideriName als; Rahmen ohne Inhalt, wie es alle in der Folge gebildeten Gattungsnamen auch werden können. Zur Beseitigung solchen Uebelstandes scheint es mir aber nur ein Mittel zu geben, die Rückkehr zu dem ältesten Gattungs- namen aller an die Spitze eines solehen gestellten Arten, eine wie unangenehme Veränderung von Namen diese auch zur Folge haben mag. re. m. be Oestrus ovis Lin. o Oestrus bovis Lin. Oestrus trompe Fahr. Gastrus equi Fabr. Von Herrn Saxesen, dem bekannten Naturbeobachter, ist mir Nachstehendes über einige Oestraciden mitgetheilt: „Die Fliege von Oestrus ovis Lin. kommt nach Heyer’s Beobachtungen im Lüneburgischen an Schafställen und zwar in den Höhlungen des Mauerwerks vor, wo man sie bei ihrer nur geringen Regsamkeit leicht fängt. Oestrus bovis Lin. kam mir in der Mitte Juni auf einem Fusssteige unweit Kiel in einer Mehrzahl von Exemplaren zu Gesicht und erinnere ich mich, sie früher nur einmal in meinem Leb.:n in ähnlicher Lage am Kyffhäuser bemerkt zu haben. Oestrus trompe Fahr. zeigt eine entschiedene Vorliebe für Höhen und ist mir ebenfalls nur zweimal in meinem Leben auf dem Brocken und dem gleichfalls eine hohe Umgebung beherr- schenden Rammelsberge (Vietorshöhe), jedesmal in beträchtlicher Anzahl, aufgestossen. An beiden Plätzen hatte sich die Fliege die höchsten Etagen der dort um der Aussicht willen erbauten Gerüste zum Aufenthalte auserwählt, um welehe sie schwärmte und auf denen sie sich abwechselnd niederliess. Aehnliches beobachtete ich am gestrigen Tage, den Gastrus equi anlangend, auf der Höhe zwischen den Dörfern Schönwohld und Hohenhude, nicht weit von hier (Kiel), auf der man eine beträchtliche Anzahl erratischer Granitblöcke zusammengefahren. Eine Erinnerung an das, was ich auf dem Harze wahrgenom- men, war mir eine gleichsam unwillkürliche Veranlassung, mich hier nach Bremsen umzuschauen, und ich war nicht wenig über- rascht, dergleichen, und zwar in beträchtlicher Anzahl, auf den Steinen sitzen zu sehen. . Sie machten von dort aus Excursionen und umschwärmten weidende Kühe mit zornigem, dem der Bie- nen ähnlichen Brummen. Drei gefangene Stücke waren S. Dass sie sich auf Kühen niederliessen, konnte ich nicht bemerken. Ihr Hin- und Herschiessen in Bögen war besonders auffallend.” Diesem kann ich beifügen, dem Gastrus equi in weiblichen 32 Individuen begegnet zu sein, und zwar im August und September bei Pferden, die sie mit niederhangender BHinterleibsspitze um- flogen. — Oestrus trompe und, wenn ich nicht irre, Oestrus tarandi, worüber die später in den Besitz des Herrn v. Winthem in Ham- burg übergegangene Sammlung des Etatsrath Wiedemann Auf- klärung geben könnte, wurden im Jahre 1817 in den ersten Ta- sen des August am Tugdalfield in Norwegen in Mehrzahl meine Bew‘e. So oft sich ein Rennthier aus der dort weidenden Heerde auf einem Schneefelde gewälzt, was bei jeder Gelegenheit und wahrscheinlich in der Absicht, sich der Bremsen zu entledigen, geschah, waren dergleichen in den Schnee eingedrückt, und konnten, bevor sie sich erholt, leicht gefangen werden. (Fortsetzung folgt.) u To u Notiz Am 4. August v. J. starb in Dresden, 72 Jahr alt, Carl Friedrich August v. Tischer, früher Offizier in sächsischen Diensten, in den Jahren 1813 — 1829 Gleitsmann und Elbzollbe- amter in Schandau in der sächsischen Schweiz, seitdem Privat- mann in Dresden. Er hat mehrere Schriften über Entomologie, z. B. Handbuch für Schmetterlingssammler 1804; die kleinen Schmetterlingsfreunde 1806; encyclopädisches Taschenbuch für an- gehende Schmetterlingssammler 1825 herausgegeben, auch ein- zelne Beiträge zu Zeitschriften und andern entomologischen Wer- ken, z. B. an Ochsenheimer, Fischer v. Rösslerstamm u. a. ge- liefert. Er entdeckte zuerst in der sächsischen Schweiz eine Menge bis dahin nur in Schweden oder in den südlichen Alpen vorkommender Käfer und stand mit den meisten Entomologen seiner Zeit in Verkehr. Seine Anspruchslosigkeit, Gefälligkeit, Biederkeit und Gastfreundschaft machten ihn allen seinen Freun- den werth, und bereitwillig theilte er alle seine entomologischen Schätze mit ihnen. Kränklichkeit, durch seine feuchte Wohnung an der Elbe herbeigeführt, nöthigte ihn sich pensioniren zu lassen, und in Dresden seinen Aufenthalt zu nehmen, wo er noch fort- während, so weit es sein körperliches Befinden gestattete, sich mit Entomologie, vorzugsweise mit dem Studium der Microlepi- doptern, beschäftigte. Indessen musste er durch zunehmende Körperschwäche auch diesen entsagen, und in den letzten Jahren völlig erblindet, war sein höheres Alter für ihn mit grossen Ent- sagungen und Beschwerden verknüpft. Druck von F. Hessenland in Stettin. Entomolozische Zeitungs herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- ). A. Dohrn, Praeses ev eeine lungen von E. S. Mittler in Berlin, \. Lincke, Bibliothekar “ Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 1.2. 11. Jahrgang. Februar 1850. Ivkalt. Nekroloeg, Schläger: Bemerkungen über Dominiei Cyrilli Entomologiae Neapolitanae specimen primum. Loew: Sechs neue Arten der Gattung Trypeta.. Zeller: Verzeichniss der von Herrn Jos. Mann beobachteten Toscanischen Microlepidoptera. Nekroloe. Nieht leicht ist das Hinscheiden eines Mannes, der in so wenig vorgerücktem Alter in der Wissenschaft sich einen unver- sänglichen Namen erworben, so allgemein von Fachgenossen schmerzhaft empfunden, von Freunden innig betrauert worden, ıls das des ausserordentlichen Professors der philosophischen Fa- ‚ultät hiesiger Universität, Dr. Wilhelm Ferdinand Erich- ;on, welches am 18. November v. J. durch Abzehren und Ent- räftung, nach immer wiederkehrendem Bluthusten, mit der Ruhe les Dulders erfolgte. Eine so gründliche und genaue Kenntniss ler Insecten, wie sie so wenig vor, als gleichzeitig mit ihm kaum lemand besessen, war der Glanzpunkt seines Wissens; die Art ıber, wie er von Anfang bis zuletzt die, besonders hier sich ihm Jietende Gelegenheit, durch unermüdliches Forschen seinen Kennt- aussen eine immer weitere Ausdehnung zu geben und Kenntnisse u verbreiten benutzt hat, das Verfahren bei seinen Forschungen, lie er, in der Literatur wohl wie Einer bewandert, hei gebühren- ler Achtung der Verdienste Anderer, doch frei von jeder vorge- (assten Meinung, anstelle, wodurch es ihm gelang, ihm eigen- hümliche Resultate zu gewinnen und zu veröffentlichen, die als n der Natur wohl begründet und richtig, von jedem Unbefange- aen anerkannt, ihm ein so ungetheiltes Vertrauen erwarben und srosse Hoffnungen überall erweckten, zeigten deutlich, dass sein »ntomologisches Wissen in einer allgemein wissenschaftlichen so- wohl, als naturwissenschaftlichen Bildung, wie aus derselben her- vorgegangen, einen festen Stützpunkt besass.. Und so ist wohl lie Bestürzung erklärlich, welche die Kunde von Erichson’s Tode iberall hin, sowohl unter denen, welche für wissenschaftliche En- 3 34 tomologie thätig waren, als denen, die sonst ihr anhingen, ver- breitete. Ihre Hoffnungen waren vernichtet, denn sie wussten dass die Entwickelung einer Thätigkeit in solcher Richtung vor keiner Seite zu erwarfen und unter den Lebenden Niemand war der die angefangenen Arbeiten fortzusetzen und in gleicher Voll- ständiekeit” zu heendigen im Stande wäre. Aber tiefer noch, al: die Bestürzung der Fachgenossen, war um Erichson die Traueı seiner Angehörigen und Kreunde,; für erstere ein Schmerz, der die Zeit, wenn sie es kann, lindern wolle. Hier ist nicht deı Ort, ihn weiter zu schildern. Das Andenken an seine liebevolle Hingebung, Verleugnung eigener schwerer Leiden, um nur nich die, die ihm zunächst standen, zu betrüben, noch in den letzter Stunden seines Lebens bis hin zum ruhigen Hinüberschlummern wird bei denen, die davon Zeuge gewesen, nie erlöschen. — Erichson war nicht Jedermanns, aber doch Vieler Freund unc dann auch hier, seiner reellen: Gesinnung entsprechend, offen und “treu, wie er es in seinem Familienverhältniss war, dabei in hohem Grade dienstfertig und gefällig und werden dies Alle gern be- stätigen, die ihn näher gekannt haben. Es bleibt mir hiernach nur noch übrig, die Hauptpunkt« seines Lebens in der Kürze anzugeben. Wilhelm Ferdinand Erichson, geboren zu Stralsund, au 26. November 1809, war der älteste Sohn des Senator Erichsor daselbst. Vorbereitet auf dem dortigen Gymnasium, bezog er did hiesige Universität im October 1828 und wurde nach vierjährigen Studium der Medicin, nachdem er seine Dissertation: Gener: Dyticeorum herausgegeben und in üblicher Weise vertheidigt, aı 7. December 1832 zum Doctor der Mediein und Chirurgie pro- movirt. Er legte demnächst die medieinisch-chirurgischen Staats: Prüfungen mit günstigem Erfolge zurück und erhielt unter den 14. April 1834 die Approbation als ausübender Arzt und Wund: Arzt. Schon während seiner Studienzeit und nach seiner Quali fication als Arzt widmete er freiwillig und ohne Rücksicht au Entschädigung einen grossen "Theil seiner Zeit den Zwecken un. serer entomologischen Sammlung und benutzte dieselbe zugleiel zur Vorbereitung für seine nachherigen literarischen Arbeiten Er blieb, als ihm im J. 1836 eine jährliche Remuneration zuer: kannt und er im J. 1543 mit einem angemessenen Gehalt alı Custos angestellt wurde, gleich eifrig und unermüdet, selhst sl lange noch die Anfälle des Bluthustens, dessen Bedeutung er nich erkennen wollte, vorübergehend waren und bis dahin, wo sein Krankheit ernster, sein Zustand immer bedenklicher,, fernere anf dauernde "körperliche und geistige Anstrengung ihm endlich und möglich wurde. Es war im Jahre 1837, wo "ihm von der Unih versität zu Jena die philosophische Doctorwürde ertheilt wurdef Er habilitirte sich bierauf im Mai 1838 als Privatdocent bei def u. 35 hilosophischen Fakultät hiesiger Universität, an welcher er un- »r dem 21. März 1842 zum ausserordentlichen Professor ernannt urde. Auch in dieser Stellung war er, mit Ausnahme der bei- en letzten Jahre seines Lebens, thätig and waren Entomologie nd Helminthologie besonders die Gegenstände seiner Vorlesun- en. — In hohem Grade ausgezeichnet war seine literarische "hätigkeit, die nicht weniger in Privatmittheilungen und Beleh- imgen sich äusserte, als sie aus der grossen Zahl von ihm ver- ısster, ohne Ausnahme die Wissenschaft durch ihn eigene Zu- ammenstellungen auf Grund der mühsamsten Untersuchungen vor- üglich in systematischer Hinsicht fördernder Schriften hervor- eht. Er schrieb im J. 1832 seine Dissertation: Genera Dyti- eorum und verfasste in demselben Jahre gemeinschaftlich mit jrandt die in den neuen Akten der Leopoldinischen Akademie ’d. XVI. 1 enthaltene: Monographia generis Meloes. Im Jahre 834 lieferte er zusammen mit Burmeister im Supplementbande ‘es 16ten Bandes der genannten Akten: Beschreibungen und Ab- ildungen der von Meyen auf einer Reise um die Erde gesam- ıelten Insecten und gab in demselben Jahre in Klug Jahrbüchern er Insectenkunde Bd. I eine Uebersicht der Histeroiden. Von inem grösseren, nur nicht weiter fortgesetzten Werke: die Kä- er der Mark Brandenburg, erschienen in den Jahren 1837 bis 839 des ersten Bandes erste und zweite Abtheilung, an welche ie Naturgeschichte der Insecten Deutschlands, deren einziger ‚ritter Band im J. 1548 vollendet wurde, sich anschloss. Das ‚ühsamste, umfangreichste und bedeutendste Werk unter den schriften Erichson’s waren die Genera et Species Staphylinorum, ‚erausgegeben im Jahre 1840. In demselben Jahre erschien auch as erste Heft der Entomographieen. Im Jahre 1841 bearbeitete \irichson den entomologischen Theil von Moritz Wagner Reisen 'n der Regentschaft Algier, im J. 1848 denselben von R. Schom- ursk Reisen in British- Guiana. Im Jahre 1847 erschien von hm eine Gelegenheitsschrift: De fabrica et usu antennarum in aseetis. Eine ansehnliche Reihe wichtiger kleinerer Abhandlungen nthält Wiegmann’s, von Erichson fortgesetztes Archiv für Na- {argeschichte, vom ersten Jahrgange an. Als solche sind zu be- ierken: Neue südamerikanische Lamellicornengattungen; Aus- inandersetzung der Familie der Borkenkäfer; Beiträge zur Sy- tematik der Insectenlarven; über die Gattung Pieroloma ; Ueber- licht der Arten der Gattung Astacus; Ein Blick auf die Classi- deatıon der wirbellosen 'Thiere; Beiträge zur Insectenfauna von Jan Diemens Land; desgleichen zu der von Angola; Conspeetus Unseetorum Coleopterorum, quae in republica Peruana observata “unt. Durchlaufend sind die auch unter besonderem Titel er- (ehienenen Berichte üher die Leistungen in der Entomologie der erschiedenen Jahre. Nicht minder schätzbar, wenn auch weniger 3” ' 36 zahlreich, sind die in Germar’s Zeitschrift für die Entomologi vom ersten Jahre ihres Erscheinens an niedergelegten Abhand- lungen. Es sind: Beiträge zur Monographie von Mantispa; übe: Elateriden ohne Bruststachel ; die Arten der Gattung Chalecolepi- dius; Elateren mit kammförmig gezähnten Krallen: über Creo- philus eiliaris; Versuch einer systematischen Eintheilung der Ni- tidulariae nebst Beiträgen. Endlich ist noch Erichson’s Anthei an dem von Agassiz veröffentlichten Nomenclator zoologieus zı erwähnen und rühren die Bearbeitungen der Coleoptera, Ortho- ptera, Neuroptera und Hemiptera gemeinschaftlich mit Germar der Hymenoptera gemeinschaftlich mit Imhoff, sowie der Stre- psiptera, Sectoria, T’hysanoptera, Thysanura, Ypizea, Arachnida: und Myriapoda von ihm her. Berlin, den 10. Februar 1840. Dr. Fr. Klug. Wissenschaftliche Mituherlungen. Bemerkungen über Dominici Cyrilli Entomologiae Neapolitanae specimen primum von Er. Schläger, Diakonus in Jena. Unter den im Februarheft der entomologischen Zeitung voı Jahre 1849 mitgetheilten Beiträgen zur Geschichte des Orthopte ren-Studiums wird auch S. 40 eines seltnen Werkes gedacht, wel ches zu Neapel 1787 erschien und den in der Ueberschrift ge nannten Titel führt. Von diesem Werke sagt der Dr. H. Fische der Verfasser des erwähnten Aufsatzes: „es ist ein sehr seltene: prächtiges Werk, dessen Kenntniss ich in der herrlichen entec mologischen Bibliothek des Herrn Senator v. Heyden in Frank furt a. M. schöpfte. In besagtem Werke sind selbst die Tex Tafe!'n in Kupfer gestochen und die colorirten Abbildungen, we che Inseeten aller Ordnungen darstellen, sind in einer eigene Manier wie Duft auf das Blatt hingegossen.” Ich fand diese Werk bei meinem Freunde Zeller und es war mir erwünscht, das selbe kennen zu lernen, da auch verschiedene Lepidoptern dar abgebildet und beschrieben sind. Soll nun mit den Worten: „d Abbildungen sind in einer eigenen Manier wie Duft auf das Bla hingegossen,” denselben etwa das Prädieat wohlgetroffen oder ei ähnliches beigelegt werden, so kann ich diesem Urtheile keine: wegs unbedingt beistimmen; denn sie sind, — wenigstens wi] die abgebildeten Lepidoptern betrifft, — oft so schlecht, da: man nur mit Hülfe der Diagnose und Beschreibung zu erkenne 37 n Stande ist, welche Art damit gemeint sei. Obschon ein Theil er hier abgebildeten Lepidoptern von einzelnen Autoren hier und ‚a eitirt worden ist, so fehlen doch noch mehrere, und es ver- )hnt sich wohl der Mühe, einmal sämmtliche Bilder der Lepi- ‚joptern zusammenhängend einer Beleuchtung zu unterwerfen. Ei- jen Versuch dieser At liefre ich in folg aan Bemerkungen. Das ganze Werk besteht aus 12 " lluminirten Kupfertafeln ı Imperial-Folio, welches Format es zum Nachschlagen sehr un- equem macht; ferner aus eben so vielen Kupfertafeln, welche n Text zu den Abbildungen enthalten. Ausser diesen Tafeln 'efinden sich noch 3 andere in diesem Werke, die erste davon athält mit prächtiger Verzierung die Widmung an den König erdinand IV.; die zweite den Titel mit einer Landschaft, wahr- ai aus der Nähe von Neapel; die dritte die Vorrede. Es nd in dem ganzen Werke 113 Insectenarten in 144 Figuren ab- ebildet; darunter befinden sich 31 Arten von Lepidoptern in 0 Figuren, eine Raupe und eine Puppe. In der Vorrede spricht der Verfasser zunächst von dem Zu- ‚ande der Naturwissenschaft in Neapel überhaupt und er stellt iese dar tanquam thesaurum profundis terrae visceribus abscon- tum densisque tenehris involutum. Was von Columna und Im- aratı geleistet worden, sei verhältnissmässig äusserst wenig. ann erwähnt er seiner Vorfahren, welche sich um die Neapoli- ‚nische Flora verdient gemacht hätten, indem sie einen botani- “hen Garten anlegten und die Reste des von Imperati herrühren- ‚pn Herbariums ordneten. Hierauf kommt er auf seine eigenen jerdienste, welche darin bestehen, dass er nicht nur dem Linne enpolitanische Insecten zugeschickt, sondern auch zuerst dessen ‚stem bei seinen Landsleuten eingeführt habe. Obschon er „Ibst viele Insecten entdeckt habe, gestehe er dennoch zu, dass ‚as Meiste in seiner Sammlung von einem Freunde, mit Namen icodemus, herrühre in colligendis, distinguendis atque illustrandis "bus naturalibus nemini secundus. Die Figuren zu dem Werke, | »n Clener gestochen, habe er selbst gezeichnet und illuminirt. andere Hefte sollen bald nachfolgen; es ist aber bei diesem er- en Hefte geblieben. Die erste Tafel enthält 8 Figuren von Lepidoptern. Tab. 1. Fig. 6. Phalaena, trifasciata, seticornis, alis patentibus luteis, super. ifaseiatis, infer. fascia duplici rosea. Dazu das Citat und die Diagnose aus Petagna Spec. Ins. 4 199. f. 23. Phal. calabra. Offenbar stellt diese Figur Idaea calabraria vor und zwar nm Männchen, wie die gekämmten Fühler deutlich zeigen. Auf- llend ist es "allerdings, dass die Fühler nach der Diagnose hor- jenartig sein sollen, da die Abbildung ganz entschieden ge- 38 kämmte Fühler besitzt; es bezieht sich die Diagnose auf da Weib. Dieser Fehler ist aber daraus zu erklären, dass Oyril die Diagnose nach Petagna gemacht hat, der wirklich ein Wei) abbildet a. a. O. S. 38. Die Binde an der Basis der Vorder flügel ist mit der Binde auf dem zweiten Drittel gleich breit, wi dies bei Varietäten nicht selten der Fall ist; allein es ist dabe das Eigenthümliche übersehen worden, dass sich bei solchen Va rietäten die Basisbinde nach der Wurzel zu nicht scharf en sondern vielmehr abschwächt und in die Grundfarbe ee dem Bilde ist sie scharf begrenzt. Dieses Bild gehört zu dee die am kenntlichsten sind. Treitschke eitirt zu seiner Calabraria 6, 2.8. 262 Petagn: aber nicht Cyrill. Aus anderen Citaten und Bemerkungen gel hervor, dass er das Werk benutzte; ich begreife daher nicht, w er dieses so kenntliche Bild übersehen konnte, Tab. 1. Fig. 7. Tinea, rorella, alıs albidis, striis longitudinalibus varıi strigisque duabus fuseis. Die Diagnose entlehnt er vom Linne; ef. S. N. I. 881 n. 362. Linne beschreibt diesen Schmetterline nach einem vo Cyrill erhaltenen Exemplare. Obschon Cyrill die Bemerkung hüı zufügt, dass Fabrieius diese Art nicht gekannt habe, so "find sich die Beschreibung dennoch im Ent. Syst. II. 2. S. 992%. n.: unter dem Namen Tin. linetella. Bei Treitschke, der doch durı die ausdrückliche Erwähnung des Cyrill bei Linne auf diese F gur aufmerksam gemacht werden musste, fehlt dennoch das Cit zu Chilo rorellus. Von dieser Art, Crambus rorellus, sind 2 Figuren geliefer die erste zeigt den Schmetterling so, dass die Rückenseite z Ansicht gelangt. Auf der ersten Seite ist der Vorderflügel etw aufwärts geschoben und dadurch wird ein "Theil des Hinterflücx sichtbar; auf der linken Seite dagegen bedeckt der Vorderflüs den ganzen Hinterflügel. Die zweite Figur stellt den Schmette ling "sitzend mit zusammengeschlagenen "Flügeln und zwar v der Seite dar. An der ersten Figur sind die Fühler ganz u gar verfehlt; denn sie verdicken sich nach der Spitze” hin u) gleichen den "Fühlern der Zygänen. Bei der zweiton Figur lauf a Querlinien nicht über die ganze Breite der Vorderflügel, sa dern der Innenrand, oder der Abbildung nach der Rücken, rein weiss mit einer schwachen, aus nen Punkten bestehenil Andeutung einer Längslinie. Die Streifen und Linien sind : beiden Figuren ganz zoldfarbig. Tab. I. Fig. 8. Phalaena, sordida, seticornis, alis ovatis planis, integer mis, Super. supra albicanfibus, subtus strigis duabus fuseis, | terruptis. 39 | Es ist wohl anzunehmen, dass der Verfasser Idaea dealhbata jvor sich hatte, und Treitschke hat das Citat auch bei dieser Art; ıd, 2. 8. 259. Zwei Figuren stellen diesen Spanner von der Dher- und Unterseite dar. Die zweite Figur zeigt den Schatten- streif auf der Unterseite der Vorderflügel sehr deutlich und stark, während die den Schmetterling charakterisirenden, stark hervor- iretenden Adern sowohl auf den Vorder- als Hinterflügeln nur als schwache Schatten angedeutet sind und überdies in ganz falscher Richtung ; aber damit nimmt Cyrill es niemals genau. Die in ler Diagnose erwähnten und in der Beschreibung: noch genauer bestimmten zwei Streifen auf der Unterseite der Vorderflügel ‚önnten eher noch Zweifel an der Richtigkeit der Bestimmung: erregen. Denn es heisst: alae superiores subfus albae, striga Bote in medio, angulum internum non pertingente, minore ver- sus apicem, colore ex ferrugineo nigricante; allein aus der Ab- bildung geht hervor, dass er unter der striga major in medio den starken Halbmondfleck meint; der bogige Schattenstreif, wie ihn Treitschke nennt, dahinter ist die striga minor versus apicem. An der ersten Figur entspringt der linke Fühler unter dem Auge, der rechte dagegen kommt aus dem Munde. Tab. I. Fig. 9. | Phalaena, litterata, seticornis, aliıs integris superne ferrugi- eis, litteris A et T inscriptis, Iuteis, angulatis, punctisque albis, subtus albis nigro-maculatis. | Euclidia Mi ist leicht zu erkennen und Treitschke_ citirt auch diese Figur zu dieser Eule 5, 3. S. 396. Sie ist ın 2 Figuren abgebildet und zwar von der Ober- und Unterseite. Treitschke spricht besonders von dieser Abbildung a. a. 0. S. 397 ; er sagt nämlich: „man trifft Varietäten, die auf der Oberseite viel Weiss führen und wo auch das Gelb der Hinterflügel fast weiss wird. Eine solche ist Ph. litterata Cyrill a. a. 0.” Die Abbildung ist allerdings eine Varietät; aber ich zweifle, ob eine solche Varietät jemals Vorkommen mag. An der Basis stehen 2 weisse Querlinien; gleich dahinter folet noch eine ho- genförmige weisse Querlinie, deren convexe Seite nach der Basis in gerichtet ist. Dann folgt unter dem Vorderrande ziemlich gegen die Mitte der Länge des Flügels ein Dreieck, dessen Spitze nach der Basis zieht und welches weiss umrandet ist. Dieses ist das in der Diagnose hervorgehobene Delta. Hinter diesem Dreiecke steht das ebenfalls erwähnte T. Wenn auch solche Va- rietäten vorkommen, die auf allen Flügeln einen ganz dunkelbrau- nen Grund führen und bei denen die Zeichnungen bis in’s Weiss übergehen, von jenem charakteristischen und im Texte ebenfalls hervorgehobenen Dreiecke oder Delta finde ich, obschon ich eine Menge von Exemplaren vor Augen habe, nirgends eine Spur. Offenbar soll doch dieses Dreieck den grossen schwarzen Punkt 40 oder Fleck mit heiler Einfassung vorstellen. Die zweite Figur liefert die Unterseite dieses Schmetterlings zwar etwas besser; aber das so deutliche Viereck fehlt hier, wenigstens schwimmt es auf dem rechten Vorderflügel mit der Binde des Hinterflügels so zusammen, dass man es nieht unterscheiden kann. Diese Binde selbst ist ebenfalls ganz verzeichnet. Tab. 1. Fig. 10. Phalaena, sacraria, pectinicornis, alıs flavis, striga obliqua sanguinea. Fahr. S. 8. 628. 42. — Linn. S. N. 2, 863. 220. Die Diagnose ist vom Fabrieius entiehnt und stimmt mit der von Linne a. a. O. bis auf Striga überein, der zur Bezeich- pung des rothen Querstreifes den Ausdruck Fascia gewählt hat. Die hier gelieferte Abbildung gehört mit zu den kenntlichsten und Treitschke hat sie richtie citirt zu Aspilates sacraria 6, 1. S. 131. Wie die Fühler deutlich kund geben, ist es ein Männ- chen. Auf dem linken Vorderflügel ist der rothe Streif am Vor- derrande von der Basis aus angedeutet durch einen kurzen rothen Strich, der die Basis aber nicht erreicht. Der rothe @uerstreif, welcher von der Flügelspitze nach dem Innenrande zieht, ist je- doch verfehlt, denn dieser läuft hier wellenförmig, während er in allen Fällen gerade ist. An keinem einzigen Exemplare von der grossen Anzahl, welche Zeller dieser Art in Italien fing, findet sich ein in dieser Weise verlaufender Streif. Die zweite Tafel liefert 9 Abbildungen von Lepidoptern und zwar folgende: Tab. I. F. 6. Tinea, sexmaculata, alıs ferrugineis, super. maculis sex, punctisque albıs. Acontia solaris wird hier in 2 Figuren abgebildet, von de- nen die eine den Schmetterling sitzend mit zusammengeschlage- nen Flügeln darstellt, so, dass die ganze Oberseite zur Ansicht gelangt; die Hinterflügel sind verdeckt, denn beide Vorderflügel liegen mit dem Innenrande ganz nahe an einander. Es wird in der Beschreibung darauf Rücksicht genommen, wo es heisst: tertia macula, d. i. der weisse Fleck vor den Franzen am Hinterwinkel,| ad angulum internum cum altera ala sedenti connexa. Die zweite Figur liefert den Schmetterling ebenfalls sitzend, doch so, dass nur die eine Seite desselben gesehen werden kaun. Der Thorax wird in der Beschreibung zwar aschgrau, ‚inereus, genannt, an beiden Figuren aber ist er entschieden gelb. Die Vorderflügel sind auch an der Basis mit der übrigen Fläche ganz gleich ge- färbt und nur die weissen Flecken "treten grell” genug hervor. Aus dem Bilde allein würde sich nur schwer Acontia solaris er- kennen lassen; ja es dürfte sogar zweifelhaft bleiben, ob diese Art gemeint sei oder nicht. Dennoch widerlegt die Beschreibung jeden Zweifel durch die ausdrückliche Bemerkung: Figura ara- 41 bica © transversim jacet inter duas maculas alae quadratas; denn diese liegende 8 findet sich nur bei der Acontia solaris. Auf dem Bilde ist sie jedoch viel zu stark ausgedrückt. Der Ausdruck trasversim jacet bezieht sich auf ungespannte Exem- plare; sie erscheint in dieser Weise auf der erstgenannten Figur. Hierher muss auch gleich gezogen werden Tab. VI. Fig. 10. Denn dort heisst es: Noctua, sexmaculata. Tab. I. F. 6. 6. Tinea sexmaculata; corrige Noctua. ß. Differt haec maculis majoribus tantum quatuor, anticis basim alarum efformantibus. Deficiunt maeulae ad angulum anı. Diese Figur stellt die nicht eben selten vorkommende Varietät dieser Art vor, welche auf dem ersten Drittel der Vorderflügel von der Basis aus nur weiss ist. Treitschke hat weder diese letzte Figur, noch jene ersteren beiden zu seiner Solaris eitirt. Tab. II. Fig. 9. Noctua, algira, spirilinguis laevis, alis grisescentibus, fascia limboque postico einereis, apice macula sesquialtera nigra. Phal. algira Linn. S. N. I. 836. 98. Die Diognose ist vom Linne entlehnt. Ophiusa algira wird in sitzender Gestalt abgebildet, so dass die ganze Oberseite ge- sehen wird. Das Bild ist kenntlich; die hellere Färbung von dem Aussenrande ist jedoch zu hell dargestellt, denn sie ist am Innenwinkel rein weiss. Die Flügelspitze, in welcher sich der dunkelbraune Fleck befindet, ist sogar gelb gefärbt. Treitschke hat diese Abbildung nicht ceitirt. Tab. 1. Fig. 11. Papilio N. G., Proserpina, alis subdentatis fuscis luteo-ma- eulatis, antieis ocellis supra quatuor, altera didymo, posticis ocellis quatuor subtus coecis. In 2 Figuren von der Ober- und Unterseite abgebildet. Es ist Hipparchia Cordula und von Ochsenheimer 1, 1. S. 190 schon zu dieser Art richtig citirt. Beide Figuren stimmen überein mit Hübner’s Abbildungen Pap. F. 132. 133. Peas. Die Grundfarbe des hier abgebildeten Weibes ist gelblich dunkelbraun; eine helle braungelbliche Binde zieht vor dem Aussenrande her in derselben Gestalt wie auf Hübner’s F. 132. In dieser Binde befinden sich gleicher Weise wie dort 3 schwarze Augen mit weissen Pupillen. Das erste Auge ist gross und steht nahe dem Vorderrande und der Flügelspitze; das zweite ebenfalls gross nach dem Innenwin- kel zu und unter diesem befindet sich das kleinere dritte. Auf den Hinterflügeln setzt sich die Binde fort; sie führt am Innen- winkel 2 kleine schwarze Augen mit weissen Pupillen. Die Be- schreibung stimmt damit nicht; denn nach dieser sollen die Hin- terflügel versehen sein Ocellis quatuor minimis, maculisque 42 quinque triangularibus obscurioribus. Davon findet sich aber auf dem Bilde nichts. Die zweite Figur, welche den Schmetterling von der Unter- seite darstellt, hat auf dem braungelben, mit mehreren rostfarbe- nen Streifen versehenen Vorderflügeln das Auge am Aussen- und ein Auge am Innenwinkel. Nach der Beschreibung sollen es wie- der vier Augen sein; wahrscheinlich meint er die Augen auf bei- den Flügeln zusammen. Die Hinterflügel sind von der Basis aus bis über die Mitte ebenfalls braungelb; dann folgt eine breitere, hellere Binde, in welcher am Innenwinkel die Augen blos als 2 schwarze Punkte vorhanden sind. Die Füsse sind sonderbar genug bleifarben. Tab. I. Fig. 12. Papilio P. R., Boeticus, alis caudatis caerulescentibus, subtus einereis albo-undatis, angulo ani ocello gemino aurato. Fabr. Sp. 1. 119. 529. — Linn. S. N. II. 789. 226. Die Diagnose ist vom Fahrieius entnommen. Zwei Figuren stellen Lycaena Baetica von der Ober- und Unterseite kenntlich dar und sind schon richtig von Ochsenheimer 1, 2. S. 100 eitirt. Zu bemerken ist jedoch, dass die 2 schwarzen Punkte am Innen- winkel der Hinterflügel von zu stark aufgetragenen Bleiglanz- flecken begrenzt sind; denn sie bilden über dem ersten und zwi- schen dem zweiten Punkte längliche Vierecke, welche überdies am Rande noch durch einen starken @Querstrich verbunden sind. Tab. I. Fig. 13. Papilio N. G., Allionia, alis dentatis fuseis, antieis subtus ocellis duobus, posteriori coeco. Fahr. Sp. 1. 83, 366. Die Diagnose ebenfalls vom Fabrieius. Zu Hipp. Allionia von Ochsenheimer richtig eitirt 1, 1. S. 181. In 2 Figuren von der Ober- und Unterseite abgebildet. Beide sind kenntlich. Die Unterseite führt auf den Vorderflügeln vor der Spitze einen hel- len, weissen, dreieckigen Fleck hinter dem Auge und die Hinter- flügel sind braungrau gefärbt. Auf der dritten Tafel befinden sich 10 Bilder von Lepi- doptern. Tab. 1. Fig. 1. Papilio P.R., Argiolus, alis caudatis supra coeruleis, mar- gine nigris, subtus albidis, punctis nigris sparsis. Fabr. Sp. 1. 123, 551. — Linn. S.N. 11. 790. 234. Faun. Suec. 1076. Diese Art ist in 2 Figuren von der Ober- und Unterseite abgebildet und Ochsenheimer eitirt sie zu Lycaena Argiolus 1, 2. S. 17. Beide Figuren sind jedoch zu schlecht, als dass man eine bestimmte Art aus ihnen zu erkennen im Stande wäre. Die erste, welche den Schmetterling von der Oberseite zur Ansicht 45 bringt, ist im Grunde braun mit Blau überzogen; die Vorder- flügel sind in der Mitte bis an die Basis und der Innenrand hell- blau gefärbt. Dies liesse auf ein Weib von Argiolus schliessen. Die zweite Figur, die Unterseite darstellend, ist am allerschlech- testen serathen. Nach der Diagnose sollen die Flügel weisslich, albidae, sein; sie sind aber an der Basis braungrau, weiterhin blaugrau. Die Flügelspitze bis auf beinahe ein Drittel des Vor- derrandes ist in ziemlicher Breite hellgelb colorirt. Auf dem ei- nen Flügel schimmert sogar ein Fleck in der Mitte gelb. Eben so ist es auch auf den Hinterflügeln. Die Hinterflügel sind un- seschwänzt. Unerklärlich und mit Argiolus im Widerspruche ist aber die Angabe in der Diagnose: alis caudatis. Linne hat aus- drücklich ecaudatis gesagt. Ich würde, da der Verfasser Linne’s Beschreibung des Argiolus mit dem Prädikate Optima belegt, hier einen Druckfehler annehmen; allein dieser Annahme tritt folgende Bemerkung geradezu entgegen: alas vero Linn. designat ecau- datas, non caudatas. Nostra species semper ecaudata est. Das letztere ecaudata ist demnach sicher ein Druckfehler. Wie ver- hält sich nun diese Angabe von geschwänzten Flügeln zu den beiden Bildern? An ihnen, wie schon bemerkt, findet sich nicht die geringste Spur; sie stimmen in Grösse und Gestalt mit den Flügeln des Argiolus. Eben so unerklärlich ist die Angabe der Diagnose: margine nigris. Denn in einer Anmerkung heisst es wieder: alae in nostro Argiolo supra totae coeruleae, nee mar- ginem nigrum habent. Jedenfalls ist hier eine Verwechselung vorgegangen. Der Verfasser hat seine Art für Argiolus Linn. gehalten, die Diagnose mit Abänderung des ecaudatis in caudatis vom Linne entlehnt und so Widersprüche herbeigeführt, welche die Lösung des Räthsels unmöglich machen, um so mehr da die Abbildungen selbst mit dem Texte nicht in Uebereinstimmung zu bringen al Die Beziehung auf Argiolus bleibt daher eh als zweifelhaft. Dem Texte nach könnte auch Lycaena Amyntas ge- meint sein. Nach Cyrill’s Angabe fliegt der Falter häufig Auf Wiesen. Tab. II. Fig. 2. Papilio, Cleopatra, D. C., alis integerrimis, angulatis, flavis, antieis supra disco fulvo, reliquis puncto ferrugineo. Fabr. Sp. Ins. 479, 160. — Linn. S. N. II. 765. 105. Die Diagnose ist vom Fabrieius entlehnt. Diese Figur ge- hört zu den treusten Bildern und ist von Ochsenheimer zu Colias Cleopatra 1, 2. S. 189 richtig eitirt. Tab. II. Fig. 3. Papilio, Pilosellae, N. G., alıs dentatis fuscis, disco fulvo, antieis utrinque ocello nigro, pupilla gemina. Fahr. Sp. Ins. 80, 355. Die Diagnose ist ebenfalls vom Fabrieius entnommen, aber 44 es fehlt derselben die Angabe, welche sich auf die Hinterflügel bezieht und in folgenden Worten ausgedrückt ist: postieis subtus punetis ocellaribus niveis. Cyrill giebt als Grund für diese Aus- lassung an, dass seiner Art diese Punkte fehlen. Auch unter- scheide sie sich von jener durch mehr schwarze Färbung der Flügel. Dennoch hält er sie für dieselbe Art; denn er sagt: caeterum non est nova Species. Ochsenheimer hat diese Figur 1, 1. S. 211 zu Hipparchia Tithonus eitirt. Allein da nach der schon erwähnten ausdrücklichen Bemerkung alle Punkte sowohl auf der Ober- als Unterseite der Hinterflügel fehlen, da ferner die beiden gelieferten Abbildungen ebenfalls nicht die geringste Spur davon zeigen und da nach Ochsenheimer’s eigener Bemer- kung a. a. O. S.213 Hipparchia Ida sich dadurch von Tithonus unterscheidet, dass 1) das kleine Auge am Innenwinkel der Hin- terflügel immer fehlt und 2) die Unterseite der Hinterflügel der weissen Punkte gegen den Vorder- und Aussenrand entbehrt: so kann auch das Citat bei Tithonus nicht stehen bleiben, sondern muss auf Ida übergetragen werden. Zeller hat mit Recht darauf schon hingewiesen in seinen Bemerkungen über die von ihm in Italien und Sieilien beobachteten Schmetterlinge. Man vergl. Isis 1847. S. 135 die Bemerkung zu Hipp. Ida. Tab. 1. Fig. 4. Tinea, argentella, alis omnibus niveis, super. punetis paucis nigris, minimis. Aus dem hier gelieferten Bilde möchte schwerlich enträth- selt werden können, welche Art damit gemeint sei; es sieht bei- nahe aus wie ein kleines Kinderpüppchen, an welchem die Flü- gel das Röckchen vorstellen und die Beine wie schmale Bänder von der Brust aus zu beiden Seiten flattern. Das Bild zeigt näm- lich den Schmetterling von der Rückenseite und zwar mit gefal- teten Flügeln. Die Beschreibung jedoch weist auf Myel. eribra- tella Z. hin. Vergl. Isis 1847, 8.762. Grösse und Gestalt sol- len der von Hyp. evonymella gleich sein und diese Art kommt hierin wenigstens derselben ganz nahe. Die weitere Angabe in der Beschreibung, dass diese Argentella von der Evonymella sich durch schneeweisse Flügel mit Glanz unterscheide, liesse freilich auch auf Cribrella schliessen. Allein die schwarzen Punkte auf den Vorderflügeln können bei Cribrella nicht sehr klein genannt weıden, wie dies in der Diagnose durch die Bezeichnung minima und in der Beschreibung durch minutissima geschieht und wie diese Punkte auch auf dem Bilde wirklich erscheinen. Ein von Zeller bei Syrakus gefangenes Exemplar von Cribrella hat sehr starke Punkte. Wären sie wirklich dieser Art gewesen, so wür- den sie, wenn man nach einer später folgenden Abbildung der Euprepia candida auf Tab. VI. Fig. 5 schliessen darf, gewiss deutlicher und grösser abgebildet worden sein. Auch lässt sich 45 die Angabe: alis omnibus niveis nicht gut mit Cribrella vereini- sen, da die Hinterflügel bei dieser Art nicht schneeweiss sind. Alle diese Angaben passen aber, wenn man Zeller’s Cribratella vor Augen hat. Diese hat auf den Vorderflügeln wirklich puneta nigra minima, wie sie die Figur zeigt; ferner sind die Beine weiss, was ebenfalls ausdrücklich angegeben wird; die Hinter- flügel sind ganz weiss. Man vergl. Zeller’s Beschreibung dieser Art a.a. OÖ. Tab. II. Fig. 5. Papilio, Japygia, N. G., alis dentatis albo nigroque varüis, infer, supra ocellis tribus dimidiatis, subtus septem, unico majore. In 2 Figuren von der Ober- und Unterseite abgebildet. Der Diagnose ist eine ziemlich ausführliche Beschreibung hinzu- gefügt. _Ochsenheimer hat dieses Citat unter seiner Hipparchia Clotho 1, 1 S.248. Die Figur, welche den Falter von der Ober- seite darstellt, stimmt ganz gut zu Clotho; der rechte Vorder- Nlügel ist aber in der Zeichnung der Flecken verfehlt. Am deut- lichsten und entschiedensten spricht für Clotho die zwar im Gan- zen etwas zu dunkel gehaltene, aber sonst ganz gut getroffene Unterseite, vorzüglich die der Hinterflügel. Nur ein Fehler findet sich hier vor. In der Beschreibung wird von ihnen gesagt, dass dieselben Ocellos septem lineis nigris impositos haben. Da diese Linien von den Adern zu verstehen sind, so setzt er in die leere Zelle, welche gewöhnlich nach den 2 Augen unter dem Vorder- rande folgt, auch ein Auge und erhält auf diese Weise die an- gegebenen 7 Augen. An einem männlichen Exemplare in meiner Sammlung findet sich in dieser Zelle freilich kein ganz deutliches Auge, sondern nur eine ganz kleine, schwache Andeutung davon. Wäre auf dem Bilde dieses Auge von solcher Beschaffenheit, so liesse sich dagegen nichts einwenden; aber in der Grösse, wie es abgebildet ist, wird es schwerlich vorkommen. Auffallend könnte es scheinen, dass er in der Beschreibung wie in der Dia- gnose auf der Oberseite der Hinterflügel nur drei Augen erwähnt; allein diese Angabe erklärt sich dadurch, dass der Vorderflügel die beiden Augen unter dem Vorderrande der Hinterflügel bedeckt; aus diesem Grunde erklärt sich auch die Bemerkung: terminantur maculis triangularibus quinque albis. Tab. II. Fig. 6. Bombyx, unicolor, alis reversis ex luteo-ferrugineis, uni- coloribus. Die Figur steilt den Schmetterling von der Seite dar mit zusammengeschlagenen Flügeln. Offenbar ist es irgend eine Art aus dem Genus Gastropacha. Mir ist von allen Arten keine an- dere bekannt, zu welcher die Beschreibung und Abbildung gezo- gen werden könnte, als das Weib von Gastropacha Franconica, 46 Alae omnes integerrimae ex luteo-ferrugineae und antennae seta- ceae breves stimmen damit; obschon die Färbung etwas abweicht und in’s Gelbliche hinüberzieht, auch die Figur eine ziemliche Grösse hat, die eher dem Weibe von Gasiropacha catax gleich kommt, kann dieses dennoch unmöglich gemeint sein, da in die- sem Falle sicher der weisse Punkt auf den Vorderflügeln erwähnt und angedeutet worden wäre. Tab. 11. Fig. 8. Bombyx, Hebe, alis deflexis albis nigro-fasciatis, posticis sanguineis, nigro-maculatis. Fabr. Sp. I. 197, 119. — Linn. S. N. II. 820. 40. Es ist Euprepia Hebe mit der Diagnose des Fabrieius. Bei Ochsenheimer fehlt das Citat. Das Bild ist freilich auch schlecht genug gerathen, lässt aber eine Varietät von Hebe nicht verken- nen, für welche es in der Beschreibung auch ausgegeben wird. Auffallend ist es, dass Cyrill sich der Diagnose von Fabricius bedient, dieselbe aber ‚gleichwohl tadelt und die von Linne vor- zieht; denn er sagt: alae nigrae sunt albo-faseiatae, uti in Lin- naeana definitione, non vero albae nigro-faseiatae juxta Fabrieium. Er vermuthet in dieser Varietät nur den Geschlechtsunterschied. Das Bild führt nächst der Basis einen schmalen, weissen Quer- streif; dann eine sehr breite, weisse Binde. Vor dem Aussen- rande auf dem letzten Drittel am Anfange des Vorderrandes steht ein schmaler, weisser Querstreif, der etwas gebogen ist, und am Innenwinkel ein etwas grösserer weisser Fleck. Die vierte Tafel ist mit sechs Figuren von Lepidoptern versehen. Tab. IV. Fig. 3. Sesia, haemorrhoidalis, alis hyalinis, margine strigaque ni- sris, ano barbato sanguineo. Fahr. Sp. Ins. 156, 13. Die Diagnose ist vom Fabrieius entlehnt. Nach Fabricius soll Indien das Vaterland seiner Haemorrhoidalis sein; Cyrill’s Exemplar ist aber nach seiner eigenen Angabe in Calabrien ge- fangen: ex Japygia misit D. Manni. Laspeyres citirt diese Ab- bildung in seiner Sesia chrysidiformis; vergl. Ses. europ. p. 15. Nach ihm hat dasselbe auch Ochsenheimer 2. S. 144 gethan. Da mir diese Art noch fehlt, wage ich es nicht, ein bestimmtes Urtheil auszusprechen. Die Vorderflügel sind rothbraun, der Vor- der- und Aussenrand schwarz. Auch die Hinterflügel sind am Aussenrande schwarz eingefasst. Kurz vor dem Aussenrande auf der Mitte der Vorderflügel ist ein weisser durehsichtiger Fleck von länglich runder Gestalt. Der After hat eine rothhraune Fär- bune. Der Nacken ist roth und dahinter befindet sich auf dem Rücken ein weisser Fleck. 47 Tab. IN. Fig. a. Phalaena, vitriolata, antennis setaceis, viridis, alıs super. lineis duabus albis, transversis, infer. uniea. Diese Figur stellt ein Weib von Ellopia margaritaria vor und ist von Treitschke auch richtig zu diesem Spanner 6, 1. S. 93 eitirt worden. Auf den ersten Blick erkennt man diese Art und die kurze, aber gute Beschreibung, welche neben der Diagnose noch hinzugefügt ist, lässt keinen Zweifel darüber auf- kommen. An der Abbildung sind die Querlinien nur zu weiss und scharf gezeichnet. Tab. IV. Fig. 6. Papilio, N. G., Arge, alis dentatis albo nigroque varıis; postieis ocellis quinque, supra nigris, subtus Iutescentibus, duobus remotissimis. Petagna Spec. Ins. 36 1. 25 (muss heissen F. 25. S. 184.) In 2 Figuren von der Ober- und Unterseite abgebildet. Ochsenheimer citirt sie ganz richtig zu seiner Hipparchia Arge 1, 1. S.252. Beide Figuren gehören zu den besten Bildern und lassen auf den ersten Blick Arge erkennen. Die Beschreibung ist ebenfalls gut. Tab. IV. Fig. 7. Papilio, N. G., Niobe, alis dentatis, fulvis nigro - maculatis, subtus maculis pallidis punctisque quatuor argenteis ocellatis. Fabr. Sp. Ins. 111. 483. Die Diagnose ist vom Fahricius entnommen, aber ein Druck- fehler findet sich in derselben; N. G. muss nämlich in N. P. umgeändert werden, denn Fabricius hat seine Niobe nicht unter die Nymphales gemmatos, sondern unter die phaleratos gestellt. — Diese Art wird ebenfalls in 2 Figuren von der Ober- und Unter- seite abgebildet. Ochsenheimer hat sie eitirt zu Argynnis Adippe und sagt: 1, 1. S. 89, es sei eine Varietät ohne Silberflecken von der Grösse der Paphia. Allein gerade die Grösse, sowie die Abbildung der Unterseite auf der zweiten Figur spricht mehr für Niobe. Ferner ist der Umstand nicht zu übersehen, dass auf der Oberseite der Vorderflügel die charakteristischen, verdickten und stark hervortretenden schwarzen Adern der Adippe weder auf dem Bilde, noch in der Beschreibung auch nur im Geringsten angedeutet sind. Auf der fünften Tafel befinden sich nur vier Figuren von Lepidoptern. Tab. V. Fig. 5. Papilio, P. U., pygmaeus, alis integerrimis fuscis im- maculatis. Fahr: 'Sp. I. 2, 139. n. 646. Die Diagnose vom Fahricius entlehnt. Zwei Figuren lie- fern den Schmetterling von der Ober- und Unterseite und Och- 48 senheimer hat sie schon richtig eitirt zu seiner Hesperia Pumilio 1,2. S. 216. Diese Art ist nicht zu verkennen; es ist ein Männchen. Dass die Beschreibung des Fabrieius von seiner Art Pygmaeus auf die hier abgebildete nicht recht passe, bemerkt schon Cyrill; er sagt: convenit cum descriptione Fahriei S. Ent. 536, 401 exceptis alis subtus pallidioribus. Zeller hat nach- gewiesen, dass die Art des Fabricius nicht zu Pumilio gehöre. Vergl. Isis 1847, S. 291. Zeller erwähnt Cyrill blos bei Auf- zählung der Fundörter des Pumilio a. a. 0. S. 292; doch ist hieraus zu erkennen, dass er entschieden diese Figuren für Pu- milio hält. Cyrill hat seine Exemplare von Nicodemus, der sie bei Amalfı und Stabiae an sterilen Orten fing. Tab. V. Fig. 9. Papilio, N. P., Celtis, alis angulato-dentatis fuseis, maculis fulvis unicaque alba, posticis subtus griseis. “Fahr. Mant. 2, 56. 556. Die Diagnose vom Fabrieius entlehnt. Der Falter wird in 2 Figuren abgebildet, welche die Ober- und Unterseite darstellen. Sie gehören mit zu den besseren Bildern und sind schon von Ochsenheimer 1, 2. S.192 zu Hecaerge Celtis citirt. Die Flecken auf der Oberseite sind aber nicht rostgelb, sondern nur ein wenig heller als der dunkel gelbbraune Grund. In der Anmerkung zu diesem Falter tadelt er die Beschreibung von Villers, Ent. 2. p. 62. 113 und fügt hinzu: characterem essentialem constituunt antennae gradatim incrassatae; caput porreetum palpis acuminatis falcatis. Zeller hat diese Art in Neapel nicht aufgefunden. Cyrill’s Exem- plar stammt aus Campanien. Auf der sechsten Tafel sind 4 Figuren von Lepidoptern. Tab. VI. Fig. 5. Bombyx, candida, alis deflexis apice rotundatis, niveis, punetis duobus lineaque costali nigris. In 2 Figuren abgebildet und von Ochsenheimer zu Euprepia candida richtig citirt; 3. S. 301. Zwar heisst es in der Dia- gnose und eben so in der hinzugefügten Beschreibung, alis apice rotundatis, und dieses Merkmal spräche allerdings für Cosecinia; allein die beiden Figuren zeigen ganz entschieden eine etwas scharfe Vorderflügelspitze. Wenn auch Ochsenheimer von einem scharfen Winkel spricht, so darf man dennoch diesen Ausdruck nicht urgiren, denn die in Zeller’s Sammlung von mir vergliche- nen Exemplare haben alle keinen solchen Winkel an der Spitze der Vorderflügel, dass man ihn scharf nennen könnte; er stimmt vielmehr ganz gut mit Cyrill’s Figuren. Die beiden schwarzen Mittelpunkte auf den Vorderflügeln werden auch minutissima in der Beschreibung genannt und sind in derselben Weise wie Tab. II. F. 4 bei der schon beschriebenen Argentella abgebildet, worauf dort Rücksicht genommen wurde, um jene Art für Cribra- 'ella Z. zu bestimmen. Tab. VI. Fig. 7 Noctua, elavata, eristata, alis deflexis fuscescentibus margine >inereo; antieis charactere flexuoso argenteo clavaeformi. Das Bild ist sehr schlecht gerathen; wenigstens ist die Makel ganz und gar verfehlt, denn sie bildet einen stumpfen Winkel mit zwei gleich langen und gleich dieken Schenkeln. Der ırste beginnt an der Basis und geht nach dem Vorderrande schief infwärts; der zweite wendet sich von da wieder abwärts nach lem Innenrande. Allein die Beschreibung lässt um so sicherer 'rkennen, dass es Plusia eircumflexa ist. Hier ist die Makel sanz gut angegeben: initio Jinearis incipit a basi interiori; arcu angit partem marginis einerei alae et quasi ex parte plica alae psius oceultatur; dein extremitate rotunda, latiore, undulata de- init in medio alae. Der Verfasser sagt selbst, dass sie ganz ibereinstimmen mit der Cireumflexa des Linne; S. N. II. 884, 128 excepto colore argenteo maculae flexuosae. Ich kann mir üicht erklären, was er damit eigentlich meine, da er selbst in der Jiagnose die Makel mit demselben Worte bestimmt und in der Beschreibung zur Erläuterung gar nichts hinzufügt. Treitschke at dieses Citat nicht. re Vabss; Vi:uHie.,&: Noctua, parallela, eristata, alıs antieis margine elevato ei- ıereo, disco nigro fasciis duabus parallelis albidis. Cyrill bemerkt, dass seine Art der Geometriea des Fabri- ıus S. E. 599. 37 gleich komme; nur weiche sein Exemplar lavon in der Weise ab, dass der Rand der Flügel auf der Un- erseite albus nigro - punctatus sei. Es ist nichts Anderes als )phiusa geometrica; die Beschreibung stimmt mit dieser Art. Treitschke hat diese Figur nicht eitir. Es ist dieselbe Eule, welche Petagna Sp. Ins. 38. 197. F. 26 unter dem Namen Bi- 'aseiata abbildet, obschon Cyrill sie nicht eitirt. Die graue Binde um Vorderrande und die beiden geraden Qnerstriche sind gut wiedergegeben. | Auf der siebenten Tafel befindet sich nur eine Figur. Tab. VI. Fiz. 10. | Die schon oben bei Tab. II. Fig. 6 besprochene Noctua exmaculata des Cyrill. Die achte, neunte und zehnte Tafel haben gar keine Figur ‚on Schmetterlingen; erst auf der eilfien Tafel kommen wieder wei Figuren. Tab. XI. Fig. 1. Papilio, Jasius, alis bieaudatis fuseis. postice lutescentibus, ‚ubtus faseia characteribusque albis. Fahr. S. E. 449. 29. — Linn S. N. II. 749. 26. | 4 49 “ Schmetterling von der Ober- und Unterseite dar. Es ist Agrotil 50 In 2 Figuren abgebildet von der Ober- und Unterseite un« von Ochsenheimer 1, 1. S. 151 richtig zu Charaxes Jasius citirt Sie gehören mit zu den besten und schönsten Bildern im ganze Werke. | Die Diagnose hat Cyrill vom Fabrieius entlehnt. Als Fund ort giebt er an: habitat in Campania circa oppidum Carinola in agro ob vinum Falernum celebratissimo. Von der Raupe sag er: larva vietitat Fieu. Eine genaue und ausführliche Beschrei} bung der Raupe hat Zeller geliefert in der Isis 1847. S. 127 fü Auf der zwölften Tafel kommen noch 7 Figuren, nämliel 5 Bilder von Schmetterlingen, eine Raupe und eine Puppe. Tab. XU. Fig. 4. Noetua, Pancratii, laevis, alis ineumbentibus antieis fuscis postieis niveis. Dazu gehören 4 Figuren. Die ersten beiden stellen de! pancratii und Treitschke hat ihn auch richtig zu dieser Eule ci tirt 5, 1. S. 182. Desto auffallender ist es daher, dass er auch mit keinem Worte dabei der Raupe und Puppe gedenkt, welch) Cyrill ebenfalls beschreibt und abbildet. Lässt sich auch dam! nicht viel anfangen, so musste doch wohl erwähnt werden, das die Raupe beschriebeu worden sei. Nach Cyrill nährt sich di Raupe von Pancratium maritimum am Ufer des Meeres nahe bi Neapel. Die Abbildung der Raupe gewährt einen sonderbare) Anblick. Der Kopf ist roth, eben so die Füsse und der Afteı sonst ist die Grundfarbe dunkelaschgrau. Eine Menge von Flecke) der verschiedensten Gestalt, die gelb und weiss begrenzt sin! liegen schräg zu beiden Seiten des Rückens. Es lässt sich ve denselben keine Beschreibung in anschaulicher Weise geben, d sie so unregelmässig geformt und vertheilt sind. Statt der Brus]) füsse führt sie nur ein Paar Füsse, die den Bauchfüssen gaı gleich sind; es folgen dann 5 Paar Bauchfüsse unmittelbar hir) ter einander und die Nachschieber fehlen gänzlich. Die Pupg. ist braun. Der Schmetterling von der Oberseite hat zu hell g: färbte Vorderflügel; der Grund ist weissgelblich und mit braund Atomen, die sehr dicht an einander liegen, überstreut; eben il ist der Thorax gefärbt. Makeln und Querlinien fehlen gänzlie Die Hinterflügel, welche zum Theil zu sehen sind, haben d weisse Farbe. Auf der Unterseite hat der Schmetterling diesel! Färbung der Vorder- und Hinterflügel wie oben. | Cyrill selbst beschreikt die Raupe folgendermassen: D/ Raupe ist dunkelgrün, — also nicht dunkelaschgrau wie auf de Bilde, — und führt viele schrägliegende gelbe, weissgerande! ’ j j Flecken. Kopf, After und Füsse sind roth. Was den Schme terling betrifft, so erwähnt er in der Beschreibung in der Mitt der Vorderflügel lineolas duas obseuriores eum puncto rotund | si Gut ist die Bemerkung, welche zu Paneratii gehört, abdomen .supra et ad latera niveum, subtus fuseum; ano barbato fusco. Tab. XII. Fig. 5. ! Papilio, Tages, P. U., alis dentatis divaricatis fuscis, ob- „olete albopunetatis. N Fabr. S. E. 535. 398. — Sp. I. 2, 138. 643. 1! Linn. S. N. II. 795. 268. Faun. Suec. 1082, Y Die Diagnose ist vom Linne herübergenommen worden. Die ‚Figur ist kenntlich und schon von Ochsenheimer richtig 1, 2. 3. 214 zu Hesperia Tages citir. Das Bild ist an und für sich schlecht; die Querstreifen sind viel zu stark hervorgehoben und N sind deren vier; einer steht an der Basis; der andere vor 'ler Mitte; der dena vor dem Aussenrande; der vierte endlich „jor den Franzen der Vorderflügel. Sie laufen alle parallel mit anander. 1 Tab. xXH. Fig. 6. u Sesia, Marica, alis variegatis, postieis atris, macula ba- Ikeos hyalina. il Fabr. Sp. I. 2, 155. 9. S Die Diagnose vom Fahrieius entlehnt. Fabricius giebt zu ikeiner Art die Anmerkung: habitat in Suriname. Cymll erhielt lie seinige aus Campanien und bemerkt: nostra vero hine om- “hino similis. ie Das Bild ist sehr schlecht. Ochsenheimer spricht von dem- selben in einer Anmerkung zu Thyris fenestrina 2. S. 117. Da Wede nähere Beschreibung fehlt, so muss es, dem Bilde nach ııllein zu urtheilen, höchst zweifelhaft bleiben, ob Fenestrina da- nit gemeint sei oder nicht. Der braune Kopf mit den rothgelben *Jaaren wäre vielleicht das Einzige, was mit Fenestrina stimmt. ie Hinterflügel, welche man auf dem Bilde nicht sieht, sollen wiberdies schwarz sein. Jedenfalls ist die Marica des Fahricius ine ganz andere Art, wie schon Ochsenheimer bemerkt; er ist ssseneist, eine Varietät anzunehmen; denn seine Worte lauten: ‚wahrscheinlich ist der Schmetterling des Cyrill ein schlecht er- sialtenes Exemplar der Thyr. fenestrina, oder die oben beschrie- 1 Abänderung aus der Gegend von Neapel. ” Allein auch diese iarietät aus der Sammlung des Mazzola stimmt mit unserm‘Bilde lieh. Denn dort sind die Flügel kaum sichtbar ausgeschnitten, er aber sind sie stark ausgeschnitten ; dort ist die Grundfarbe Diief schwarz mit sehr wenigen zerstreufen,, goldfarbenen Pünkt- then; hier sind nicht Pünktchen, sondern sechs bis sieben hell- ilischgraue Flecken. Wunderbarer Weise sind die Schenkel sehr itark und dicht behaart. Die Fühler haben ebenfalls gar keine iitehnlichkeit mit den Fühlern der Fenestrina. Will man daher ıüiese Figur dennoch zu Fenestrina eitiren, so muss man sie als 4* fJach die Grundfarbe führen. Die Hinterflügel dagegen sind gan 52 eine gänzlich verfehlte betrachten. Sicherheit wird sich schwer lich darüber erlangen lassen. Tab. XU. Fig. 8. Papilio, Liriope, N. P., alis dentatis, supra albo nigroqu variis, subtus antieis fasciis binis repandis nigris, postieis albi immaculatis. Das Bild stellt nur die Unterseite des Schmetterlings dar die Oberseite hat er nach eigener Bemerkung für unnöthig ge halten, weil sie ganz und gar mit der von Galatea gleich komme Es ist sicher nur eine Varietät derselben und Ochsenheimer h: diese Figur auch als solche 1, 1. S. 244 eitirt. Das Bild stinm ziemlich überein mit Hübhner’s Fig. 518, Leucomelas. Die Vor derflügel haben die schwarzen Flecken in @Querreihen ohne di grösseren weissen Flecke und gescheckten Franzen, welche ein gleich gelblichweiss gefärbt ohne irgend eine Makel. Die Auge fehlen auch auf den Vorderflügeln und deshalb rechnet Gyri seine Art zu der anderen Gattung des Linne, die er Nymphale phalerati nennt. Er sagt ausdrücklich: differt a Galathea prim« quia pertinet ad Nymphales phaleratos, non autem Gemmatos, a quia pagina inferior alarum omnino variat. | Sechs neue Arten der Gattung Trypet beschrieben von | Dr. Mi. Loew in Posen. | (Tafel I wird erst im März folgen.) Sp.1. Tıypeta multifasciata, C; nov. sp. — lutescen. opaca, seutello laevi, nigromaculato; alarum basi fascii! que transversis quinque brunneis, subareuatis, antil conjunetis. — Long. corp. 143—2 Iin. — Tab. I. Fig. | Vaterland: die östlichen Pyrenäen (v. Kiesenwetter). Kopf nach Verhältniss gross, hellgelb, das 3te Fühlerglil lebhafter gelb; Stirnborsten schwarz; auch hat das 2te Fühle! glied ausser den ganz schwarzen kurzen Härchen eines vi grösserer Länge. Die Grundfarbe des Thorax ist mit Ausnahr) der Schulterecken, eines Theiles des Seitenrandes und der Brus' seiten, so wie eines ziemlich ansehnlichen Fleckes unmittelb‘) vor dem Schildchen dunkel und matt; der Wulst zwischen Fl} gelwurzel und Schildchen glänzend polirt, schwarz, zum Th braun. Die längeren Borsten des Thorax sind schwarz; « mittleren stehen auf ziemlich ansehnlichen tiefschwarzen Punkte Schildehen gross und etwas aufgetrieben, von lebhaft glänzend) brauner Farbe; die Spitze und ein Fleck jederseits an der Wur: glänzend schwarz. Hinterleib schmutzig rothgelb, slanzlos; B haarung desselben ziemlich grob und zerstreut, hellgelblich, : i | | | | 9 “ler Mitte der einzelnen Ringe und die Mehrzahl der längeren 3orsten schwarz. Eine deutliche Zeichnung hat der Hinterleih icht, doch zeigt sich auf der Mitte des 2ten Ringes eine dunk ere Stelle und die beiden letzten Ringe zeigen die undeutliche Spur einer schmalen, in der Mitte unterbrochenen dunkleren Quer- ‚‚inde. Beine von der Farbe des Hinterleibhes, verhältnissmässig "twas plump. Flügel glasartig mit brauner Wurzel und 5 brau- len amı Vorderrande zusammenhängenden Binden; die den Spitzen- "and säumende und die nächste, zwischen Flügelspitze und Quer- ıdern liegende Binde vereinigen sich an der 3ten Längsader und "iehen sich dann am Flügelrande vereinigt bis zum Randmale Jin, wo sie sich mit der vorhergehenden Binde wirklich vereini- sen oder von ihr durch ein ganz schmales helles Fleckchen ge- rennt bleiben; diese letztere Binde geht über die beiden sehr ‚senäherten Queradern, verbindet sich mit der vorhergehenden Binde jehon an der 4ten Längsader und läuft mit dieser vereinigt bis ‚um Randmale, welches in seiner Spitzenhälfte dunkler gefärbt ‘st; die Iste Binde läuft vom Randmale nach dem Hinterwinkel les Flügels und hängt mit den folgenden zwischen Vorderrand Ind 3ter Längsader vollständie zusammen. Die braune Färbung ler Flügelwurzel erstreckt sich noch ein Stück über die Wurzel- Inerader und ist von der I1sten Binde nur durch ein kleines, keilförmig vom Vorderrande ausgehendes, helles Fleckchen ge- rennt. Die braunen Binden sind an ihren Säumen und hinteren ünden grösstentheils dunkler gefärbt. Körperbau und Flügel- feichnung gegenwärliger Art "sind so inet und eigen- hümlich, dass sie durchaus mit keiner andern verwechselt wer- ten kann. IN t Sp. 2. Trypeta terebrans, 2; nov. sp. — atra, nitida; facie, I thoracis stria laterali seutelloque sulphureis; anfennis, fronte pedibusque aurantiaco-luteis, femoribus atris; ala- il rum albido-hyalinarum fasciis quatuor nigris, quarta et N tertia ad marginem anteriorem conjunctis, secunda et ) prima ibidem macula lutea separatis; foeminae stylo l anali totum corpus longitudine aequante. — Long. corp. 275 lin. —- Tab. I. Fig. 2. i Vaterland: die Pyrenäen (v. Kiesenwetter). Ü" Von der Grösse und dem ungefähren Ansehen der Tryp. Dardui, in -der Flügelzeichnung der. viel kleineren Tryp. aprica ehr ähnlich, von beiden Arten durch die viel längere Legröhre "erschieden. — Kopf schwefelgelb, Hinterhaupt schwarz; Stirn nd Fühler fast orangegelb; auch die Taster und der Rüssel !ähern sich dieser Färbung. Thorax tiefschwarz, glänzend, oben uf nur mit einer Spur von braunem Reife, wie hei Tryp. Cardui. lie gewöhnliche Seitenstrieme und das Schildchen schwefelgelb. 54 Hinterrücken schwarz. Hinterleib tiefschwarz; dieselbe Farbe hat die schwarz behaarte Legröhre, welche an ihrer Basis zwie- belförmig verdickt ist und dem ganzen Körper an Länge voll- ständig gleichkömmt. Flügel glasartig, etwas weisslich, die Basis bis zur 1sten Binde und ein ansehnlicher Fleck am Vorderrand« zwischen der 1sten und ?2ten Binde lehmgelb; die 4 Querbinder schwarz; die 1ste derselben ist breit und erreicht den Hinterranc nicht ganz; die 2te beginnt am Vorderrande auf dem Ende de: Randmales und läuft über die kleine Querader bis zum Hinter- rande des Flügels; die 4te säumt den Spitzenrand und ist mi der 3ten am Vorderrande vollständig verbunden, welche über di: hintere Querader bis zum Hinterrande des Flügels läuft; die 2 und 3te Binde neigen sich am Hinterrande nur wenig gegen ein: ander. Beine ziemlich dunkelgelb, der grösste Theil des 1ste: Hüftgliedes und die Schenkel mit alleiniger Ausnahme der Spitz schwarz. | Hinsichtlich des Längenverhältnisses der Legröhre gleich Tr. terebrans am meisten der Tr, stylata, unterscheidet sich abe leicht durch bedeutendere Grösse, durch die viel schwärzere Ober seite des Thorax, durch die Färbung der Beine und die Zeich nung der Flügel. An eine Verwechselung mit eirer andern Aı kann nicht gedacht werden, Sp.3. Trypeta caloptera, Od; nov. sp. — thorace ceinerec abdomine atro, pedibus rufotestaceis, alis nigris: fasei) basali obliqua, macula marginis anterioris trigona, punctil tribus discoidalibus, maculis duabus marginis posteriori majoribus subtrigonis, arcuque subapicali a margin posteriore usque ad nervum longitudinalem tertium ad scendente albo-hyalinis. — Long. corp. 2 lin. — Tab. Fig. 3. | Vaterland: Sibirien. Ich besitze von dieser schönen Art leider nur die Frag! mente eines männlichen Individiums, so dass ich nur eine unvol/ so ausgezeichnet, dass sie trotz dem nicht verkannt werden kanı) Der schlanke, fast vollständig eylindrische Hinterleib ist glär zend schwarz und schwarz behaart; seine Gestalt giebt dem sch@ nen Thierchen ein eigenthümliches Ansehen. Die Flügel sir! verhältnissmässig etwas breit; ihr Geäder zeichnet sich durd die eigenthümliche sanfte Schwingung der 2ten und 3ten Läng! ader aus. Ausser den in der Diagnose erwähnten hellen Fleck« findet sich zwischen dem Vorderrande und der 2ten Längsad' unmittelbar jenseits des 3eckigen Vorderrandsflecken noch e, ganz kleines helles Pünktchen. 55 Sp. 4. Trypeta guttato-fasciata, 9; nov. sp. — flavo-ci- nerea, opaca; capite, scutello pedibusque llavis, foemi- nae stylo analı brevi rufo; alıs hyalınis, apice, fascia intermedia integra et fasciola basalı Be age brunneis, pellueido g suttatis. — Long. corp. 2, lin. — Tab. 1. Fig. 4. Vaterland: Sibirien. | | Aus der nächsten Verwandtschaft von Tryp. parietina, Na- yipennis und proboscidea; in der Natur, schon wegen des eigen- (hümlich abweichenden Charakters der Flüg gelzeiehnung, mit keiner derselben leicht zu verwechseln, bedarf die Art doch einer aus- Ehrlkchen Beschreibung, wenn sie nach dieser mit Sicherheit er- kannt werden soll. — Körperbau noch etwas robuster als bei Tryp. flavipennis, auch der Kopf verhältnissmässig noch etwas Srösser; die Farbe desselben ist gelblich, Stirn und Fühler sind lebhafter gefärbt, Fühlerborste lang, nur am Grunde hell, die Härchen derselben nicht deutlicher als bei den meisten andern Arten. Das 2te Fühlerglied ohne längeres Haar. Mundrand etwas vorgezogen. Mundöffnung gross. Taster breit, etwas vorstehend. Lippe sehr verlängert (etwa wie bei Tryp. proboscidea), Rüssel gekniet. Thorax durchaus einfarbig graugelb; doch ist die Grundfarbe. obenauf schwarz , ale sie auf der Schulter, am Seitenrande und den Brustseiten gelblich ist; die dunkle Grund- farbe der Oberseite scheint durch Abreibung besonders leicht zum Vorschein zu. kommen. Das Schildehen ist durchaus hellgelb, alle längern Haare auf Thorax und Schildehen aber sind schwarz. Hinterleib obenauf, wo die Grundfarbe dunkel ist, graugelb, unten reiner gelb; an deım Hinterrande der einzelnen Ringe ist auch uf. der Oberseite die Grundfarbe gelblich. Die ziemlich dichte und anliesende Behaarung des Hinterleihes ist durchaus weiss- gelblich ; Auch die längern Haare am Hinterrande der Ringe ha- ben diese Farbe. Die Legröhre des Weibchens ist so lang, wie die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, breit ge- drückt, hinten schmäler, am Ende aber doch noch ziemlich breit abgeschnitten , von rostrother Farbe mit schmalem schwarzen Spitzensaume und auch an der Wurzel gewöhnlich verdunkelt. — Beine lehmgelb ; die hintersten Tarsen zuweilen etwas dunkler. — Flügel weisslich glasartig, doch nicht ganz ohne die Spur einer gelblichen Beimischung. Die Flügelspitze wird von einem dunkel- braunen Flecke eingenommen, dessen innere Grenze ziemlich senk- recht quer über den Flügel verläuft; die innere (der Flügelwurzel zugekehrte) Hälfte dieses Flecken ist von einer ziemlichen An- zahl heller Tropfen durchbrochen, während die an der Flügel- spitze liegende Hälfte desselben sanz undurchbrochen ist, oder doch kaum 1 oder 2 äusserst kleine helle Pünktchen hat. Zwi- 36 schen dem Spitzenflecke und der Gitterbinde auf der Mitte des Flügels liegen 3 senkrechte braune Strichelehen, das 1ste zwi- schen Vorderrand und 2ter Längsader, das 2te und deutlichste gerade dahinter, zwischen der 3ten und 4ten Längsader, das 3te punktförmige am Hinterrande selbst; das lste und 3te fehlen zuweilen, das 2te nie; das Randmal ist gelb mit 2 schwarzen Punkten, von denen der eine an der Spitze, der andere auf der Mitte desselben liegt. Die mittlere ganze Gitterbinde läuft über die Queradern; in der Gegend der kleinen Querader ist sie am schmälsten, vorn am breitsten, so dass sie sich daselbst nicht nur dem ganzen Randmale anschliesst, sondern auch jenseit desselben den Vorderrand des Flügels erreicht; gewöhnlich schliesst sie unmittelbar jenseit des Randmales einen ziemlich ansehnlichen hellen Fleck ein; auch ist ıhr hinteres Ende minder durchbro- chen, als das vordere; der hinterste helle Punkt derselben, wel- cher sich bei einzelnen Exemplaren durch bedeutendere Grösse auszeichnet, liegt im Spitzenwinkel der Analzelle. Die hinten ab- gekürzte Gitterbinde, in der Nähe der Flügelwurzel, beginnt am Vorderrande zwischen Randmal und Wurzelquerader mit einem ziemlich dunklen Doppelfleck und endigt bei der Spitze der hin- tern kleinen Wurzelzelle in ausgezeichneter Weise mit einem fast sternförmigen dunklen Flecke, dessen helle Pupille schon ausser- halb der hintern kleinen Wurzelzelle liegt. Zwischen ihr und der Mittelbinde liegen 3 oder 4 dunkle Fleckchen; das 1ste un- mittelbar hinter der 4ten, dann 1 oder 2 unmittelbar hinter der’ Sten Längsader und noch 1, was zuweilen grösser als die an- dern ist, am Hinterrande des Flügels; der Rand des hintern Flügelwinkels hat vor diesem Fleckehen gewöhnlich noch 2? —3 braune Fleckehen. Der Hinterwinkel der kleinen hintern Wurzel- zelle ist stark ausgezogen. Die kleine Querader steht etwas jen- seit der Mündung der lsten Längsader und ist der hintern Quer- ader sehr genähert, namentlich mehr als bei den ihr nächstver- wandten Arten. Sp.5. Trypeta obscuripennis, d; nov. sp. — obscure ci- nerea, abdomine nigro-maculato; pedibus rufotestaceis, femoribus nigris; alis nigris pellucido-guttatis, guttis mediocribus parum confertis, circa nervum transversum posteriorem rarissimis, ad basin et in alae angulo poste- riori confluentibus; stigmate toto atre. — Long. corp. 17,4—1-% lin. — Tab. 1. Fig. 5. Vaterland: Sibirien. Der Kopf ist von mittelmässiger Grösse; die Grundfarbe desselben überall dunkel, auf der Stirn von einem graubraunen, sonst überall und auf der Stirn selbst, auch am Augenrande, vo einem weissgraulichen Anfluge bedeckt. Das öte Fühlerglied ist 97 braun, die beiden ersten sind heller; die Augen nähern sich in der Gegend der Fühlerwurzel mehr als gewöhnlich, so dass. die Stirn nach oben und das Untergesicht nach unten hin auffallend breiter werden. Auf dem Untergesichte ist der Augenrand durch eine besonders scharf gezeichnete Linje abgesondert. Der Mund- rand ist merklich vorgezogen und etwas aufgeworfen, die Mund- öffnung gross; die Taster braun; die Lippe mittelmässig ver- längert, doch so, dass der Rüssel gekniet erscheint. Die Backen sind merklich aufgetrieben, am Mundrande mit ziemlich ansehn- lichen weissen Härchen besetzt. Thorax und Schildehen dunkel braungrau, fast grauschwarz. Die längern Haare stehen auf Thorax und Schildehen auf schwärzern Stellen und sind selbst, wie die auf der Stirn, schwarz. Hinterleib dunkelgrau mit 2 Längs- reihen grosser schwarzer Flecke; von vorn gesehen erscheint auch der Seitenrand der einzelnen Hinterleibsringe schwarz, so dass man dann 4 schwarze Fleckenreihen erblickt. Die sparsame Be- haarung des Hinterleibes ist weisslich, die längern Haare, nament- lich in der Aftergegend, schwarz. Beine schmutzig rothgelb, das ganze 1ste Hüftglied und alle Schenkel mit alleiniger Ausnahme der Spitze schwarz. — Das Flügelgitter ist ziemlich reinschwarz, die hellen Stellen sind weisslich glasartig, doch ohne auffallenden weissen Schimmer und, selbst in der Nähe der Flügelwurzel, ohne jede Spur einer gelblichen Färbung; die hellen Tropfen stehen im Ganzen zerstreut, an der Flügelwurzel, im Hinterwinkel des Flügels und auch unmittelbar jenseit des Randmales in der Nähe des Vorderrandes fliessen sie mehr oder weniger zusammen. Die Zelle unmittelbar vor dem Randmale hat einen kleinen schwarzen Punkt in der Nähe ihrer Wurzel und ein grösseres schwarzes Fleckehen nicht weit von ihrem Ende; das Randmal selbst ist ganz schwarz. Unmittelbar nach dem Randmale folgen am Flü- gelrande 3 helle Flecke, an welche sich noch ein paar hinter ihnen liegende zusammengeflossene anschliessen. Ziemlich cha- rakteristisch sind die hellen Tröpfehen in der Nähe der Flügel- spitze durch ihre Stellung; das l1ste liegt unmittelbar jenseit der Mündung der 2ten Längsader am Flügelrande selbst; das 2te an der Sten Längsader gerade hinter jenem; zuweilen findet sich gleich neben ihm noch ein der Flügelspitze näher liegendes Tröpf- chen; im folgenden Zwischenraum finden sich wieder 2 Tröpf- cher, von denen das hintere dem Flügelrande viel näher liegt als das vordere; endlich findet sich noch ein solches am Flügel- vande, unmittelbar hinter der Mündung der 4ten Längsader. In der Nähe der hintern Querader bildet die schwarze Farbe eine ziemlich grosse undurchbrochene Stelle. — Ich kenne keine andere Art, mit welcher gegenwärtige eine mehr als nur ober- flächliche Aehnlichkeit hätte. 38 a 6. Trypeta tenera, Q’ und 2; nov. sp. — angusta, fla- vida, alıs hyalinis nigro- retienlatis, maculis duabus ma- joribus a margine anteriore descendentibus, nee non puncto basali eximio nigriore; ultimo abdominis segınento in mare angusto elongato; foeminae eine anali mediocri nigro. — Long. corp. 1%/,5— 1%); 3 lin. Tab.1. Fig. 6. Vaterland: Die östlichen Pyrenäen (v. en, Ich verdanke ein Männchen und ein Weibchen dieser aus- gezeichneten Art ihrem Entdecker, Herrn v. Kiesenwetter. Ich finde zwischen beiden soviel Uebereinstimmendes, dass ich an ihrer Identität nicht zweifle, wie sie denn auch zusammen gefan- gen worden sind. Ob die Unterschiede in der Färbung der Füh- ler und selbst in der Flügelzeichnung constante sexuelle Unter- schiede sind (wie die Bildune der Fühler bei Tr. cornuta, die verschiedene Zeichnung der Flügel bei Tr. Zoe, die abweichende Bildung der Stirnborsten hei Ceratites) oder ob sie nur die Be- deutung individueller Abweichungen haben, kann ich natürlich nicht beurtheilen. Kopf gelblich weiss; die Stirn, mit Ausnahme des Augen- randes, gelb, ein grosser Theil des Hinterkopfes mehr graugelb. Fühler bei dem Männchen dunkelbraun, nur die Spitze der bei- den 1sten Glieder heller, bei dem Weibchen lebhaft orangegelb; das 3te Fühlerglied nach Verhältniss der Gattung schmal und lang mit ziemlich spitzer Unterecke. Fühlerborste an der Wurzel rothgelb, auf der Mitte schneeweiss, an der Spitze schwarz. Das Untergesicht im Profil senkrecht, gerade unter den Fühlern stark ausgehöhlt. Taster gelblich, Rüssel nicht gekniet. "Thorax auf fast durchweg dunklem Grunde gelb bereift, ohne alle Zeichnung. Schildchen hellgelb, Hinterrücken grauschwarz. Hinterleib gelb mit weissgelblicher Behaarung; an der Basis hat er jederseits einen etwas schmutzigen Fleck. Der männliche Hinterleib ist be- sonders schmal und nach hinten hin so verschmächtigt, dass man sich bei oberflächlicher Ansicht fast im Geschlechte irren könnte; der letzte Ring ist von eonisch-eylindrischer Gestalt und merklich länger, als die beiden vorhergehenden zusammen; er lässt an seinem Ende die ziemlich kolbigen Genitalien hervortreten; übri- sens hat bei dem Männchen der vorletzte Ring in jeder Vorder- ecke einen dunkeln quereiförmigen Fleck und der letzte Ring hat eine die ganze Basis bedeckende dunkle Färbung, welche sich an den Seiten noch weiter nach hinten erstreckt. Der weibliche Hinterleib ist von gewöhnlicher Gestalt; der vorletzte und dritt- letzte Ring desselben, welche den beiden letzten Ringen des männ- lichen Hinterleibes entsprechen, haben auch bei ihm eine dunkle Zeichnung, welche, wie bei dem Männchen, von der überall gelb- weisslichen Behaarung und dem gelben Anfluge des Hinterleibes sehr versteckt wird; sie besteht auf jedem der Ringe aus einer 59 in der Mitte unterbrochenen und auch den Seitenrand nicht ganz erreichenden Vorderrandsbinde. Die flache weibliche Legröhre kömmt den 3 letzten Hinterleibsabschnitten zusammen an Länge ziemlich gleich; sie ist am Grunde breit, am Ende schmal, schwarz, mit weisslichen, nur an der alleräussersten Spitze auch mit etlichen dunkeln Härchen besetzt. Beine durchaus gelh. Flügel ziemlich schmal, weisslich glasartig, an der Wurzel gelb- lich, mit weitläuftigem, aber nicht gerade sehr zerrissenem Flügel- sitter; das Randmal schliesst einen hellen Punkt ein; von dem- selben läuft ein etwas grösserer schwarzer Fleck schräg nach hinten; ein zweiter, noch etwas grösserer schwarzer Fleck be- sinnt vor der Mündung der ?2ten Längsader und läuft gerade nach hinten; er steht mit 2 ziemlich grossen dreieckigen Fleck- chen in Verbindung, welche die Mündung der 3ten und Äten Längsader bedecken. Beide Flecke sind am Vorderrande durch 3, in den beiden nächstfolgenden Zwischenräumen nur durch je 2 helle Fleckchen von einander getrennt. Auf der hintern Quer- ader liegt kein grösserer Fleck. Eine ganz besondere Auszeich- nung gegenwärtiger Art ist ein ansehnlicher, ziemlich tiefschwar- zer Punkt, welcher ganz in der Nähe der Flügelwurzel auf der Mitte der Flügelbreite liegt. Bei dem Männchen findet sich noch ein zweiter, eben so dunkler und etwas grösserer schwarzer Punkt im Hinterwinkel, grösstentheils vor der allerletzten Längsader lie- gend; bei dem Weibchen ist er auch vorhanden, ja bis zum Flü- gelrande selbst ausgedehnt, aber er ist nicht dunkler als irgend ein anderer Theil des Flügelgitters. — Die kleine Querader steht bedeutend jenseit der Mündung der 1sten Längsader und der hin- tern Querader ziemlich nahe. Die Hinterecke der hintern kleinen Wurzelzelle ist nur sehr mässig ausgezogen. ee Verzeichniss der von Herrn Jos. Mann beobachteten Toscanischen Microlepidoptera von P. C. Zeller, Oberlehrer in Glogau. (Fortsetzung.) Tineacen. 1. Exapate salicella. Am 25. März bei Pratovecchio an Erlenstämmen am Arno selten. 2. Chimabacche fagella. Am 9. März bei Florenz, Ende März bei Pratoveechio an Eichenstämmen häufig. 3. Talaeporia pseudobombycella. Am 19. Mai in den Sümpfen bei Pisa einige Männchen gefangen. 4. *Talaep. conspurcatella Kollar in lit. — Im März bei Pratolino und Pratoveechio an einer überhängenden Felsen- 60 wand beim Arno; hier fing ich in den Morgenstunden bei trü- bem Wetter gegen 20 Männchen. [Conspureatella mas.: antennis interrupte longius ciliatis, alis ant. albido-griseis fusce- scenti-punetatis, macula paria venae transversae obscuriore. Grösse wenig über Tinea stelliferella oder Micr. Sparmannella, Flügel noch gestreckter als bei Tal. triquetrella. Körper bräunlichgrau, Kopf etwas heller und wenig behaart. Fühler mit langen, am Ende verdickten Gliedern; jedes Glied hat an der Verdickung mehrere längere steife Haare, daher sind die Fühler in zwei Reihen unterbrochen langhaarig gefranzt. Beine graugelblich. Vdfl. unrein bleichgelb, sehr hell, etwas glänzend, mit ziemlich reichlichen, groben, hellbraunen Punkten bestreut, die am Hinter- rande wenig dichter stehen, als anderwärts. Ein brauner, durch hellbraune Einfassung zum Fleck verstärkter Punkt steht auf der Querader. Franzen an der Wurzelhälfte braungrau, sonst bleich- gelb. — Hintfl. schmal, ‚sehr lieht grau. — Unterseite aller Flügel einfarbig gelbbräunlichgrau, etwas glänzend. — Das Weib- chen sowie der Raupensack ist mir unbekannt. — Diese kleinste Talaeporia, die ich kenne, ist vielleicht nur Talaep. Japicidella, über welche Guenee im 4ten Bande der neuen Reihe der Annales de la Soc. entom. S. 14 Folgendes schreibt: Talaeporia B, an- tennis [maris] valde pectinatis: Lapidicella [Lapieidella] Zell. in not., Reaum. [!]), Geoffr. [!] *) — Peetinella Dup. Suppl. (non aliorum auctor.). Statura vix Stelliferellae. Alae anticae albo- griseae nitidulae, strigulis inaequalibus, puncto celluları ma - culaque apicali obscurioribus. Posticae albidae, corpus cine- reum. Folliculum [!] eonieum, recurvum, breve, granis undique conspersum. Fem. fusco-rubricans, scutulo brunneo. Das durch die Schrift Ausgezeichnete in der Beschreibung weicht von mei- nem Exemplar der Conspurcatella ab. — Duponchel’s Abbildung (Suppl. IV. Pl. 89. F. 6 Solenobia pectinella) lässt sich eben so wenig wie seine Beschreibung mit Sicherheit hierher bringen; in beiden fehlt der dunkle Fleck der Vafl.] 5. *+Eriocottis fuscanella Z. Isis 1847. S. 813. (Tinea heterogenella Koll. in lit) Vem 21. April bis Ende Mai bei Salviano. In einem tiefen, mit Gras bewachsenen Graben flogen beide Geschlechter früh und in den Abendstunden ziem- lich selten. 6. *Tinea masculella. Ende März und Anf. April bei Pratoveechio und Stia um wilde Rosenhecken gar nicht selten 7. Tin. Zinckenii. Anf. April bei Pratovecchio an Eichengebüsch nicht selten. *) Wenn Auctoren auf diese Weise hinter einem Namen aufgeführt werden, so bedeutet dies doch wohl, dass der Name bei ihnen vor- komme. Dies ist aber weder bei Reaumur, noch bei Geoffroi der Fall. 61 8. Tin. angusticostella flog zu Anf. Mai bei Ardenza und Montenero in Hecken einzeln um Unrath in den späteren Nachmittagsstunden. [Angusticostella F. R. Z. Isis 1839. S. 183: Alis ant. fuscis obsolete pallide irroratis, praecipue ad dorsum, costa post medium angustissime flavida; capillis ferru- gineis; antennis erassiuseulis apice attenuato. (Fem.). Taster gelblich mit mehreren Borsten auf der obern und untern Seite. Glieder der Fühler kurz, umgekehrt- kegelförmig, durchwachsen. Gestalt der Hifl. wie bei Tin. flavicostella, die Farbe aber braun- grau, aus dem Gelblichen in’s Violette schimmernd. — Weitere Angaben über das einzelne Exemplar der F.R.schen Sammlung, das ich gesehen habe, fehlen mir.] 9. +lImella. Mitte Mai bei Salviano und Livorno ein- zeln Abends in Gräben fliegend. 10. Rusticella. Ende Mai bei Livorno und Antignano Abends selten an Hollunderhecken. 11. Ferruginella. Anf. Mai in den Sümpfen bei Pisa selten. 12. Fulvimitrella. Mitte Mai bei Livorno an einer Zaunhecke 2 Exemplare Morgens zwischen 5 und 6 Uhr. 13. Tapetiella. Anf. Juni in Pratolino an einem Hause 3 Exemplare. 14. Clematella. Ende Mai bei Antignano an Ahorn- hecken mehrere Exemplare. 15, +Granella. Im Mai bei Livorno nicht selten. 16. *+Pellionella var. fuscipunctella. Im April an den Wänden des Wohnzimmers ın Livorno alle Tage mehrere Exem- plare. [Wird als die Stammart diejenige Pellionella angesehen, deren Vdfl. glänzend und bleichgelb, nur an der Basis ein wenig verdunkelt, sonst einfarbig, und ausserdem mit 3 braunen Punk- ten (die 2 ersten übereinander gestellt und etwas verflossen, der dritte an der Querader und am deutlichsten ausgedrückt) versehen sind, so unterscheidet sich das mir mitgetheilte Exemplar, ein Weibchen, nur dadurch, dass die Vorderflügel, am dunkelsten am Vdrd., bräunlich überlaufen sind, aus welcher Färbung der dritte Punkt durch seine Grösse und Dunkelheit als brauner Fleck her- vortritt, während die 2 anderen Punkte klein und durch die Grund- farbe ziemlich verdeckt bleiben. Ich kann in dieser Färbung gar keine Artrechte augedeutet erkennen, da alle übrigen Merkmale die. der gewöhnlichen Pellionella sind und die sanftesten Ueber- gänge von den hellsten zu den dunkelsten Exemplaren existiren. Obgleich Stephens seine Tin. fuscipunctella Haw. nicht genügend beschreibt (Diagnose: al. ant. griseo-cinereis punctis disei sub- quatuor nigris sparsis), so könnte sie doch wohl mit der Mann’- schen Fuscipunctella einerlei sein; ohne Zweifel ist sie eine von dem halben Dutzend Arten, in die er die gemeine Pellionella auflöst.] 17. Ganomella. ImMai bei Antignano in Ahornhecken selten. 62 15. *Comptella. Zu Ende April und Anf. Mai bei Livorno, Salviano, Antignano, Riparbella an lebenden Zäunen, be- sonders wo Ahorn wächst, nicht sehr selten; sie fliegt kurz vor Sonnenuntergang und ist viel grösser als die Wiener Comptella. [Das mitgetheilte Männchen ist kleiner als mein bei Frankfurt gefangenes. — Zu dieser Art gehört höchst wahrscheinlich als ein auf den Vdfl. gegen die Basis helles Weibchen Duponchel’s Elachista auro-finitella Suppl. IV. Pl. 89. F. 11. p. 516.] 19. *Caesiella. Im Juni bei Pratoveechio einigemal an Schlehenhecken. 20. *Cerasiella. Anf. April bei Pratoveechio und Li- vorno nicht selten an Schlehdorn und Apfelbäumen. 21. Crataegella. Im Mai bei Pisa einzeln in Schleh- dorngebüsch. 22. Galantica dealbatella einzeln [ohne nähere Angabe. 23. Ochsenheimeria taurella. Im Mai nur zweimal bei Livorno unter dürrem Laube. 24. +Micropteryx calthella. Im April bei Pisa ein- . zeln an Binsen. 25. Micer. eximiella Koll. nov. sp. Am 24. April bei Montenero, wo sie in den Mittagsstunden im Sonnenschein um Myrthensträuchern schwärmte. [Mieropt. eximiella: capillis ferrugineis; alis ant. viridi-aureis, strigis duabus maculaque co- stae postica niveis (mas.). Grösse der Micr. aruncella, welcher die Art am nächsten steht; die Flügel sind noch schmäler. Kopf rostfarbig behaart. Fühler braun, fein gesägt. Bückenschild goldglänzend. Hinterleib braun. Beine glänzend, bräunlichgelb. Vdfl. grünlich goldglänzend, an der Basis selbst violett, am Vor- derrande sehr schmal röthlich, in der Flügelspitze mehr kupferig. Am Anfange des 2ten Fünftels ist eine dünne, schneeweisse, fast senkrechte Querlinie, in der Flügelmitte eine gleich beschaffene, nur etwas nach aussen convexe; in der Mitte zwischen ihr und der Flügelspitze hängt am Vorderrande ein schneeweisses, unten erweitertes und gerundetes Fleckchen. Ein Exemplar (Var. b; puncto costali niveo ante maculam posticam) hat dicht vor dem- selben ein schneeweisses Randpünktehen. — Die Flügelspitze ist tiefer gefurcht, als die übrige Fläche. Franzen auswärts grau. Die graugefranzten Hinterflügel sind gefurcht und etwas glän- zend hell kupferfarbig. — Die ganze Unterseite wie die Oberseite der Hifl., auf den Vdfl. aber lebhafter; hier scheint die Mittel- linie sehr verlosehen durch. — Das wahrscheinlich wie bei Arun- | cella sehr abweichend gezeichnete Weibchen ist mir unbekannt.) | 26. Mier. myrtetella n. sp. (Zelleriella Mann in |it.). Am 5. Mai bei Montenero nicht selten, in den Vormittagsstunden | im Sonnenschein um Myrthengesträuch und hochstämmige Haide schwärmend. [Myrtetella: Minuta, capillis ferrugineis; alis | | | | | 63 ant. purpureis, fascia altera antice coaretata prope basim, altera media subeurva maculaque costae postica magna laete anreis. Mas. — die kleinste bekannte Micropteryx, sehr ähnlich der Mier. allionella, aber im Vergleich mit dieser von zwergartiger Grösse, mit gesättigten gelben Zeichnungen der Vdfl. und weni- ger geneigter Mittelbinde. Grösse bedeutend unter Mier. arun- cella. Kopf rostgelb behaart. Taster und Beine glänzend hell- gelb. Fühler bräunlich. Bückenschild roth, glänzend. Hinter- leib braungrau. Vorderflügel violettlich purpurfarben, gegen die Basis hin dunkler mit goldgelben, scharf abstechenden Zeich- nungen. Nicht weit von der Basis ist eine senkrecht gestellte, nach oben verengte Binde. Fast in der Flügelmitte ist eine zweite Binde, welche ein wenig schief steht, nach aussen sanft gekrümmt und am untern Ende am stärksten, bisweilen auch am obern ver- diekt ist. In der Mitte zwischen ihr und der Flügelspitze hängt am Vorderrande ein grosser, gerundeter, die halbe Flügelbreite einnehmender Fleck, unter welchem die Grundfarbe sich etwas lichtet. Längs des Hinterrandes sind keine gelben Schuppen, wie bei Allionella, vorhanden. Franzen grau. Die schmalen Htfl. sind gefurcht, etwas glänzend, hell kupferfarbig, grau gefranzt. — Auf der kupferig schimmernden Unterseite scheint die Mittel- binde der Vdfl. sehr verloschen durch. — Das Weibchen, das ich nicht kenne, wird wohl wenig vom Männchen verschieden sein. Tin. Jurinella H. Fig. 377 kann nicht hierher gehören, da unter andern Abweichungen der hinterste- Fleck im Innenwinkel statt am Vorderrande liegt.] 27. *Allionella. Zu Anf. Juni bei Pratovecchio und Florenz an Weingärten in den Nachmittagsstunden. [Ein Männ- chen, das ich von Mann erhielt, kann ich nicht specifisch von unserer deutschen Art trennen. Es ist kleiner als gewöhnlich und kommt der Myrtetella, ausser in der Grösse, ungemein nahe; wie diese hat es am Hinterrande der Vdfl. keine gelben Schuppen. Die erste Binde ist nicht durch gelbe Beschuppung mit der Basis verbunden, und ihr Hinterrand ist ohne Einbuchtungen und scharf abgegrenzt. Die Mittelbinde hat die der Allionella gewöhnliche Stellung, ist aber sehr verdickt, besonders am Innenrande. Der Vorderrandfleck reicht fast bis über die Flügelmitte hinweg, und ihm näher als der Mittelbinde ist ein gelber Vorderrandpunkt. — Alle diese Abweichungen kommen mehr oder weniger vereinigt auch bei Varietäten der gewöhnlichen Allionella vor.] 28. *+Sicanella Z. Isis 1847, S.814. Wurde auch in Toskana gefangen. | 29. Amentella Z. (Violacella F.R. in lit.) Ende März an jungen Eichen bei dem Bergschloss Romeo. [Micropt. amentella: capillis cinereis, alis ant. longiuseulis violascenti- bus, squamis aureolis erebro conspersis, macula flavida anguli 64 dorsalis; posterioribus einereis pilosis. — Mier. amentella in Notiser ur Sällskapets pro Fauna et Flora Fennica Förhandlingar, 1847, S. 115. — Micer. fastuosella Isis 1846, S. 235. — Der Mier. fastuosella Z. am nächsten verwandt, aber sofort von ihr zu unterscheiden durch die behaarten, nicht beschuppten Hinter- flügel. Grösse des Männchens wie Fastuosella, des Weibchens wie Sparmannella; doch giebt es auch Männchen, die so klein nnd kleiner als die Weibchen sind. Kopf hellgrauhaarig. Rücken- schild und Hinterleib schwärzlich, letzterer besonders am Ende grauhaarig. Hinterbeine graubraun, etwas gelblich glänzend. Die Vorderflügel sind gestreckter als bei Sparmannella, aber brei- ter und mit weniger langgezogenem Hintertheil als bei Fastuo- sella, daher stumpfer als bei dieser. Grundfarbe stahlblau oder violetiblau oder besonders beim Männchen blass purpurfarbig; sehr reichlich sind grosse, blass goldgelhe Schuppen aufgestreut, die sich aber wie bei den verwandten Arten leicht abfliegen, da- her in der Vertheilung derselben zu Flecken und Fleckchen bei den Exemplaren eine grosse Mannigfaltigkeit herrscht. Am In- nenwinkel liegt ein, zumal beim Weibchen auffallender weisslich- gelber Fleck, der meist bis nahe an die Hälfte der Flügelbreite reicht und auch die Franzen an seiner Färbung Theil nehmen lässt. Um ihn ist die Grundfarbe mehr als anderswo von Schup- penhäufchen frei. Hinter ihm in der Mitte des Raumes haben die Weibehen gewöhnlich einen kleinen dunkeln Fleck der Grund- farbe. Franzen grau. — Hintfl. gestreckt, ohne die scharfe Spitze, in welche sie bei Sparm. und Fustuos. auslaufen. Sie sind grau, gelb schimmernd und auf der ganzen Fläche behaart; nur in der Flügelspitze, die violettlich angelaufen ist, sind auch Schüppchen vorhanden. Franzen grau. — Ganze Unterseite grau, nach aussen goldig und violett schimmernd; das Violette herrscht gewöhnlich vor. — Diese Art allein, nicht Fastuosella, erhielt ich von Mad. Lienig aus Lievland; auch in Finnland ist Amentella bis jetzt allein vorgekommen. Bei Glogau fand ich sie in einem Birkengehölz in der letzten Hälfte des April 1847 häufig. Sie sitzt an den Zweigen, am meisten aber an den Kätzchen und dürren Blättern. Bei windstillem Wetter vor Sonnenuntergang wurde sie leicht abgeklopft; theils flog sie langsam zur Erde nieder, theils ging sie in die Höhe, um sich wieder in den Zwei- gen zu seizen. DBegattete Paare flatterten schräg herab, blieben an Halmen sitzen und liessen sich nicht immer leicht von einan- | der trennen. Von manchem Baume kamen an 10 Exemplare herab. | Unter ihnen fing ich einen merkwürdigen Albino, ein Weibchen; es ist an Körper und Flügeln ganz bleich und daher von der Stammart sehr abweichend gefärbt.) (Fortsetzung folgt.) | Druck von F. Hessenland in Stettin. Eintomologische Zieitumg heraus ge seb en von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- ‚c. A. Dohrn, Praeses es Vereins lungen von E. $. Mittler in Berlin, , A. Lincke, Bibliothekar ° Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. ‚N. 3. 11. Jahrgang. März März 1850. ‘Inhalt: Vereinsangelegenheiten. Hagen: Uebersicht der neuern Literatur, | betreffend die Neuroptera Linne (Schluss). v. Heyden: Zwei neue deutsche Neuropteren - Gattungen. Loew: Beitrag zur Kenntniss der Rhaphium-Arten. Intelligenz. WVereinsangelegenheiten. Die Entomologie hat schon wieder mehrere herbe Verluste zu beklagen. Wenn auch die Ehrenmitglieder unsers Vereins, Graf Hoffmannsegg und Dr. Koch, schon seit längerer Zeit we- ' gen hohen Alters nicht mehr thätig in die Förderung unserer Wissenschaft eingriffen, so wird es doch nicht vergessen werden dürfen, was Hoffinannsegg namentlich für die Begründung des ‚ ausgezeichneten Museums in Berlin, was Koch in seiner Jugend als Mitarbeiter an den Entomologischen Heften gethan hat. An ' dem Geh. Medicinalrath Berendt in Danzig verliert der Verein ‚ ein Mitglied, welches mit unermüdetem Fleisse die kostbarsten ' Materialien für eine umfassende Bearbeitung der in Bernstein ‚ eingeschlossenenFlora undFauna zusammengetragen und bereits einen ‚ vielversprechenden Band über dies interessante Thema publicirt ‚ hatte. Dem Vernehmen nach hat er letztwillig dafür gesorgt, ‚ dass die den Herren Professor Germar, Prof. Loew, Dr. Schaum, , Dr. Hagen ete. übertragenen Bearbeitungen der einzelnen Ord- nungen auch nach seinem Tode nicht unbenutzt bleiben sollen. Am schmerzliehsten werden die Lepidopterologen den frühzeitigen Tod des Custos Douhbleday vom British Museum in London em- pfinden, da er mit einer umfassenden Monographie aller bisher bekannten Papilioniden beschäftigt war, und seine wissenschaft- liche Befähigtheit in Verbindung mit dem reichen ihm zu Gebote stehenden Material ein in jeder Hinsicht ausgezeichnetes Werk erwarten liess. Bei solcher Einbusse kann uns nur der Gedanke einiger- ' massen trösten, dass das, was von diesen verdienten Männern 3 66 ' Unsterbliches nachgeblieben ist, bei den Ueberlebenden und Epi sonen Nacheiferung erwecke, auf der- von Jenen eingeschlage- nen Bahn rüstig; und muthig weiter zu wandern. In der Sitzung am 28. Februar wurden in den Verein aufgenommen: Herr Dr. Friedr. Sperk in Novo Tscherkask. Herr Ernst Ballion in Kasan. Herr Oberforstmeister Crelinger in Stettin. Herr Jekel in Paris. Für die Bibliothek sind eingegangen: Gaubil, Catalogue synonymique “des Coleopteres d’Europe et d’Algerie. Paris 1849. Geschenk des Herın Verfassers. Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. 1849. IV. Eversmann, Fauna hymenopterologiea volgo - uralensis. Sphegidae Latr. Mimesa exarata, nigrita, Psammophila atrocyanea, Sphex micans, songarica, desertorum , Pom- | pilus fasciatus, ruficeps, variabilis, affınis, strigosus, | Salıus Hellmanni, Agenia fallax, Prioenemis flavus, Tri- gonalis aterrima, Harpactes annulatus, Stizus aberrans, luniger, concolor, Hoplisus punetuosus, Gorytes croceipes,, Philanthus 10-maculatus, Anthophilus Hellmanni, Cerceris elegans, fodiens, dorsalis, bracteata, cornuta, laminata, fulvipes, “‘Crabro brevis, gracilis, camelus, hybridus, Scolia sareptana, grisea, vetula, concolor, laeta, ama- bilis, fallax, 'Tiphia formieula, abnormis, Meria 6punctata. | Kittary, Orthopteres observes dans les steppes des Kir- guises par Wagner et Kittary, en 1846. Forfieula Hell- manni, Mantis Wagneri, Dectieus Eversmanni, Trockii, striatus, Oedipoda Zinini, Clausii. Kessler, Beitrag zur Naturgeschicehte und Anatomie der Gattung Lycosa. Hoch-) huth, Nachricht über die Käfersammlung des Grafen Mniszek. ' Maequart, Facultes interieures des animaux invertebres. Lille. 1850. | Geschenk des Herrn Verfassers. Schneider, Neuestes Magazin für die Liebhaber der Entomologie. | 1. Stralsund. Serres, Ueber die Augen der Insecten, übersetzt von Dieffenbach. Geschenke des Herrn Dr. Hagen. Wesmael ‚, Teratologie entomologique, Nov. 1849. — Notices sur les Ichneumonides de Belgique appartenant aux genres Metopius, Banchus et Coleocentrus. M. fus- cipennis, Connexorius, anxius. Geschenke des Herrn Verfassers. [ 1% [ | —— | a 67 WPissenschaftliche Miuherlungen. Webersicht der neueren Literatur, betref- fend die Neuroptera Linne von “ Dr, Hagen. (Schluss.) Ren l.a.d,e,n. Die Mitglieder dieser Familie zeichnen sich weder durch Jin die Augen fallenden Farbenreichthum noch durch besondere Grösse oder massenhaftes Auftreten vor den übrigen aus. Sie sind daher bis in die neueste Zeit eigentlich immer nur aufge- führt, wo sie hei einer allgemeinen Schilderung und Bearbeitung aller hieher gehörigen Familien nicht übergangen werden durften. Newmann und vorzüglich Pictet verdanken wir endlich genaue und umfassende Monographien, und beide Schriftsteller erstaunten Jüber das bei näherer Beachtung fast unter den Händen wachsende /Material, so dass die Zahl der jetzt beschriebenen Arten zu einer Inicht erwarteten Höhe gesteigert wurde. Auch diese kleine Familie zeigt sich schroff in sich abgeschlossen. Es bieten also die sechs bis jetzt betrachteten Familien (Termiten, Embiden, }Psoeiden, Odonaten, Ephemeren, Perliden), welche mit Recht den Orthopteren zugesellt worden sind, eine Eigenthümlichkeit dar, | welche in dieser Bestimmtheit sich kaum in den übrigen Insekten- Iklassen wiederfinden möchte. Es fehlt ihnen nämlich jegliche | Uebergangsstufe, jegliches Mittel- und Verbindungsglied; jede Familie zeigt sich als ein vollständig in sich abgeschlossenes uud scharf begränztes Ganze. -- aus dem Jahre 1683 vom fleissigen Muralto in den Ephem. natur. leurios. Dis. 2 an. 2 p. 191 eine genaue Abbildung und Beschreibung ‚einer Perliden-Larve besitzen. Er irrt jedoch, wenn er (Monogr. p. 7) "berichtet, dass dieselbe bis in die neuesten Zeiten durchaus über- sehen sei. Goetze in seiner Ueberseizung von Degeers Werk Tom. 1, pars I, p. 423 nota und ibid. pars 1, pag. 83 .nota ‚eitirt Muraltos Abhandlung und erzählt, dass er selbst Perliden- "Larven untersucht habe. Sie unterscheiden sich nach ihm von ‚den Larven der Phryganiden durch ‚das einer Lepisma ähnliche ı Aussehen und den Mangel des Gehäuses. Schon früher finden . sich dieselben erwähnt und eine abgebildet im 12ten Stück des - Naturforschers pag. 221, und in Beckmanns physik. oekonom. Bibl. Tom. VIN, £. I, Fuesli Magaz. Entom. 1778 Tom. I, p. 150. Wenn ich auch den sorgfältigen Untersuchungen Pictet’s durch- 5* Pictet macht mit Recht darauf aufmerksam, dass wir schon 68 aus Glauben schenke, und mit ihm annehme, dass die Perliden- Larven eines Gehäuses entbehren, so kann ich nicht umhin, der von ihm angeführten und widerlegten Angabe Nollets, Reaumurs und Geoffroy’s noch eine bis jetzt übersehene hinzuzufügen, welche den Aufenthalt der Larven in Gehäusen bestätigt. Poda, dessen Glaubwürdigkeit ich bis jetzt nicht angefochten weiss, be- schreibt neben seiner Phryganea cauda bisefa grammatica (einer echten Perla) im Inseet. Musaei Graec. p. 99 eine Larve intra tubulum eonieum arundinaceum, quem nunquam egreditur. Ob-| gleich der kurzen Angabe zufolge die Larve zu denen der Phry- ganiden zu gehören scheint, ist doch der Zusatz merkwürdig: reperi complures ejusmodi larvas ad arundines stagni mense Majo e quibus omnibus P. grammaticas obtinui. An eine absichtliche Täuschung ist hier wohl kaum zu denken. Da ich selbst noch nicht Gelegenheit hatte die hier bei Königsberg nur sparsam an- | zutreffenden Perliden in der Entwickelung zu beobachten, so be-! gnüge ich mich auf diese Stelle aufmerksam zu machen. Man findet die älteren Bearbeitungen der hieher gehörigen! Insecten bei Pictet (l. e. p. 10. 11) ziemlich vollständig gesam- | melt, sie wurden in denselben meist den Phryganiden ange- schlossen, und nur wenige Arten (5 bis 6) unzureichend beschrie- ben. Nachdem Geoffroy sie als eigenes Genus Perla abgesondert und Latreille im Preeis des caract. des Insectes 1796 in der Gattung Nemoura alle Arten ohne Schwanzborsten abgeschieden, gab er in seiner Histoire naturelle ete. und Genera insectorum eine gute) Schilderung des äusseren Baues seiner Familie der Perlarien, und führt sie als tribus der Perliden im Regne -anımal in seine‘ Familie der Planipennia ein. Dumeril (1806), ordnete sie seinen Tectipennen zu, und Lamarck (1817) vereinigte sie wieder mit den Phryganiden. Olivier (1811) beschrieb in seiner Eneycl.| method. einige Arten. Alle angeführten Schriften bieten nur die‘ Beobachtungen und Beschreibungen früherer Jahrzehnte, ohne die Sache selbst im geringsten zu fördern. Ob dies von Leach in der‘ Eneyel. Edingburgh geschehen, und was sein Artikel über die) Familie der Perlariden enthalte, ıst mir unbekannt. Audoins Auf-) satz observations pour servir A l'histoire des Perlides 1828 Mem. du Mus. d’hist. nat. Paris Tom XVII, avec pl. kenne ich nur dem! Titel nach; Pictet führt ihn nicht an. Pictet ist wirklich der erste Entomolog, dem diese so wenig! beachtete Familie eine wissenschaftliche Bearbeitung und somit] einen wahrhaften Fortschritt verdankt. In den Annales des sci-. ences natur. 1832 und 1833 (Tom. 26 und 28) und in den Mem. de la soc. phys. ete. de Geneve Tom. 7. 1836; macht er theils die Larven von Nemoura theils eine Anzahl neuer Arten bekannt.! ‘Es kann das Detail hier um so eher übergangen werden, als er! selbst diese Vorarbeiten in seiner neuen umfassenden Monographie a n. | 69 -/der Familie resumirt hat. Eine kurze Nachrjcht über die schon früher beobachteten Männchen von Nemoura mit kurzen Flügel- decken von Lucas findet sich in Annal. des sc. nat. Tom 28. 1832. ‚| Von den zahlreichen Arbeiten englischer Entomologen kenne ‚lich nur Stephens Illustr. of' Brit. Entomology. Curtys hat jedoch Jin seiner Brit. Entom. die Perla cephalotes abgebildet, und in ‚Guide to an arrangement of Brit. Insects p. 134. 1837 mehrere Arten beschrieben, Westwood das Geschlecht Eusthenia (publicirt |von Gray in Griffith Anım. Kingdom Tom XV, pl. 72) aufgestellt. |Newmann hat sich nächst Stephens am meisten der Perliden an- |genommen. Er beschreibt (Erichsens Bericht für 1838, p. 26— 128) in Entomolog. Magaz. Tom. V, p. 168 und 382 eine Anzahl neuer Arten, und drei neue Gattungen Pteronareys, Isogenus und 1, p. 415, 1832 erwähnt. In den Annals and Magaz. of natur. Hist. Tom I, 1839. p. 32 und 84 (Erichsons Bericht für 1839, p- 52) hat Newmann eine Uebersicht der eigentlichen nit Schwanz- borsten versehenen Perla-Arten gegeben. . Mir ist diese Arbeit nur durch Erichson und Pictet bekannt. Er vertheilt 30 Arten (darunter 20 Exoten) in 6 Gattungen, Eusthenia, Pteronareys, Perla, Isogenus, Chloroperla und Leptoperla. Mit Ausnahme von Isogenus Ligea und Drymo, Chloroperla Opis und Nemoura putata finden wir alle übrigen Arten von Pictet erwähnt. Durch Ver- gleich der Sammlung Linnes hat der Verfasser uns über die wahre P. bieaudata Linnes (P. bipunctata Piet.) aufgeklärt. Im Jahre 1836 erschien zugleich mit Pictet’s Arbeit in den Mem. etc. de Geneve die Beschreibung der Britischen Perliden in Stephens Nlustr. Tom VI, p. 135—145, nebst Abbildung von drei Arten. In Betreff der Priorität der Namen wird leider, wie schon oft bei neuropterologischen Arbeiten, die Entscheidung da- _ durch zweifelhaft. Die beschriebenen 29 Arten (darunter 20 an- seblich neu) sind in fünf Gattungen getheilt. Die Arten cauda biseta bilden die drei Gattungen Newmanns, Isogenus, Perla und Chloroperla (mit 11 species), von den übrigen cauda mutica wer- den drei mit kräftigen Fühlern in der neuen Gattung Leuetra von den (15). Nemoura-Arten abgesondert. In Betreff der Beschrei- bungen ist wie immer die Entscheidung schwierig, obwohl sie bei dieser Familie wenigstens dem Unfange nach sorgfältiger gearbeitet erscheinen. Einige Hülfe bietetNewmanns Arbeit, der Stephens Typen verglichen hat, leider fehlt jedoch diese (so viel mir bekannt) für den“ schwierigsten Theil, die Nemouren. Pictet musste nach ge- nauer Bearbeitung dieser Beschreibungen 19 Arten als vorläufig unkenntlich, und 2 als zweifelhaft bei Seite lassen,“so dass er nur über 8 Arten sicher urtheilen zu können elaubt. Ich mag eine weitere Reduction ohne Ansicht typischer Exemplare (die mir zu erhalten vielleicht gelingen wird) gleichfalls nicht versuchen, Chloroperla, die Gattung Isogenus findet sich schon 1. c. (Tom 70 um so mehr, da ein gleiches ‚Unternehmen bei den mir so genau bekannten Odonaten fast ganz misslang, wie der Vergleich der Typen durch Selys dargethan hat. Als sicher glaubt Pictet fol- ! gendes annehmen zu können: Perla bicaudata Steph. ist Pictet’s | P. mierocephala, Chloroperla fascipennis, lateralis, media, und | nach Newmann auch venosa, rufescens Steph. gehören alle zu | Chl. gammatica Newm. — P. virescens Piet., P. pallida Steph. | ist P. apicalis Pict., und Nem. variegata Steph. die Nein. nebulosa | Piet. — Ich muss gestehen, dass ich selbst hier nicht vollständig | seiner Ansicht bin. Vergleichen wir nemlich die Abbildungen | der drei von Westwood wie es scheint mit Sorgfalt bei Stephens | gezeichneten Arten, (pl. 31, Fig. 2, 3, 4), so stimmt das Flügelge- -äder durchaus nicht mit dem der Arten Pietet’s überein , namentlich bei ! Nemoura variegata und Isogenus nubecula. Allerdings eitirt Pictet | nur die Beschreibungen, ohne der Ahbildung Erwähnung zu thun. In Betreff der allgemeinen Eintheilung ist ‘schon früher bemerkt, | dass Stephens die "Perliden mit den durchaus heterogenen Psaliden zu einer Familie Mogalopterina fälschlich vereinigt. Bei der Ein- theilung in Gattungen und deren Beschreibung ist übersehen, dass ein Theil der Nemouren (namentlich die abgebildete Art) wirklich Schwanzborsten besitzt, also in die Definition cauda mufica und | two extremely short tabereular processes atthe apex kaum nass Unter Perla selbst vereinigt Stephens die Arten, deren Männchen verkümmerte Flügel haben, ein Kennzeichen, das sich nach Pictet bei der dritten Art P. ieaudata (mierocephala! Piet.) nur accidentell | vorfindet, und trennt von ihnen Isogenus als mit bei beiden Ge- schlechtern gleich langen Flügeln ab. Für die Gattung Chloro- perla, deren Abtheilung B. die Isopteryx Pict. bilden, werden or- ganische Merkmale gar nicht angegeben, und die Gattung nur | angenommen, weil die dort untergebrachten Arten sich durch Far- | benvertheilung und allgemeinen Habitus von den übrigen merklich i unterscheiden. Nemoura ist von Leuetra durch das Geäder der! Flügel gesondert, und N. variegata (nebulosa Piet.) einer ferneren Abweichung wegen in eine eigene Abtheilung gestellt. Leuetra | selbst wird nach der Form des Kopfes (breit oder schmal) in! zwei Theile geirennt. | In Kirbys Entomologia boreali Americana wird pag. 258| P. bicaudata (frontalis Newm. Pict.) als einzige Art beschrieben. — | Burmeisters Bearbeitung dieser Familie erschien in seinem | Handbuch 'Tom II, p. 863 — SL im Jahre 1839, ein paar Monate” später Zeiterstedts arctische Perliden in seinen Insect. Lappon., " pag. :1055— 1060. Leider trifft das Erscheinen beider Werke mit der letzten Arbeit Newmanns in den Ann. of Natur. History | wieder so genau zusammen, dass keines derselben die übrigen benutzen konnte, wodurch von neuem die Nomenklatur mit Syno-| nymen überladen wird. Burmeister hat gerade dieser Familie eine 71 "besondere Aufmerksamkeit gewidmet, und hatte hier über ein im ‚Vergleich zu den übrigen Familien ziemlich reichhaltiges Material zu gebieten. Er bildet aus den Perliden eine eigene Zunft Um- 'schlagsfalter Plecoptera (der Name ist schon 1806 von Dumeril "bei den Fischen vergeben) mit der einzigen Familie, deren Name in Semblodea umgeändert wird. Es ist jedoch kein Grund vor- ‘handen den älteren richtig gebildeten zu verwerfen, wir behalten also für die Familie die Bezeichnung von Leach Perlides, oder ‘wie Agassiz will Perlina Newm. bei. Im Gattungscharakter ist ‚das alae posteriores dilatatae e basi plicatae wenigstens nicht all- gemein zutreffend, da einigen Arten (Isopterix Pict.,Perla viridisBurm.) ein eigentliches Hinterfeld fehlt. Wenn Burmeister meint, dass gerade diese bedeutende Entwicklung des Hinterfeldes und die typische Uebereinstimmung im Bau der Flügel der Phryganiden ein Moment bilden, welches die Trennung der Neuropteren mit vollkommener Verwandlung verbietet, so kann ich ihm hierin nicht beistimmen. Der innere Bau und die Verwandlung bieten Diffe- renzen, deren Wichtigkeit, wie jetzt fast allgemein anerkannt wird (Siebold vergl. Anat. pag. 589, Anmerk. 5) die so geringe Ueber- einstimmung im Vorhandensein des Hinterfeldes bedeutend über- wiegt, zumal da dasselbe dem grössten Theil der verwandten Fa- milien durchaus fehlt, und sich unter den Neuropteren (metamorph. completa) nur bei den so heterogenen Phryganiden und der kleinen Familie der Sialiden wiederfindet. Die allgemeine Schilderung ist umfassend und sehr übersichtlich zusammen gestellt. In Be- ireff des theilweisen Fehlen der Nebenaugen muss ich Burmeister beistimmen, der bei einigen von ihm beobachteten Perliden das mittelste verkümmert oder fehlend angiebt, bei der Larve von P. cephalotes jedoch, die derselben nach Burmeister entbehrt, ‚sind sie von Pietet deutlich abgebildet. Die Benennung der. Flügel- adern und die Eintheilung der zwischenliegenden Felder ist consequent nach den früher beschriebenen Familien durchgeführt, und der von Pictet in Anwendung gezogenen durchaus vorzu- ziehen. Die innere Anatomie beschränkt sich auf die bekannten Mittheilungen Suckows über P. bieaudata, nur über die Respira- tionsorgane finden wir detaillirte eigene Beobachtungen. Es sind dieselben um so interessanter, als sie eine Widerlegung der von Pietet in den früher angeführten Abhandlungen ausgesprochenen Ansicht erhalten, und wir jetzt Pictets Antwort in der Monogr. des Perlides pag. 83 et seq. schon besitzen. Ich erlaube mir daher die Erledigung dieser Controverse gleich hier beizufügen. Es wurde dieselbe grösstentheils durch ein gegenseitiges Miss- verständniss herbeigeführt, besonders hat Pietet die etwas compli- eirte Beschreibung Burmeisters offenbar mitunter missverstanden. Ich würde es nicht wagen, ohne eigene Beobachtungen gemacht zu haben, so ausgezeichneten und gewiegten Beobachtern gegen- 12 über ein Urtheil abzugeben, wenn nicht Pictet’s Beschreibung und Abbildung vortrefflich und genügend wäre, während Burmeister nach Ansicht einer trocknen Puppenhülle eine geistreiche Hypo- these durchzuführen bemüht ist. Es handelt sich nämlich um die Respiration und vorzüglich um die sogenannten falschen Kie- men, welche bei einigen echten Perliden-Larven angetroffen wer- den. Der Hauptpunkt der Differenz beider Schniftstellrr wird von Pictet nicht deutlich hervorgehoben und ist einfach der, dass nach Burmeister die innere Seite des Stigma wie gewöhnlich den An- knüpfungspunkt für die Tracheen bildet, während nach Pictet diese innere Seite des Stigma mit den Tracheen bei den Larven in keiner Verbindung steht; alles übrige sind Nebensachen, deren urgirte Wichtigkeit eben nur auf gegenseitigem Missverstehen be- ruht. Pictet hat nemlich übersehen, dass die von Burm. beschrie- benen „drei grossen Büschel‘ nicht ausserhalb sondern inner- halb des Brustkastens sich befinden und genau dieselben sind, welche Pictet I. c. Tab. 3 Fig. 3, b. u. b“ und Fig. 4 so schön abgebildet hat, nur mit dem Unterschiede, dass Burmeister sie von der inneren Seite des Stigma, Pietet allein aus seinen Quasten entspringen lässt, denn auch Burmeister hat ein solches zu den Quasten gehendes Büschel beobachtet. Es fehlt also um beide Beobachtungen fast indentisch zu machen bei Pictet nur ein von der Längstrachee zum Stigma verlaufender kleiner Ast. Dass Pictet einen solchen bei frischen und getrockneten Larven- Hüllen nicht entdecken konnte, sagt er pag. 90 wie mich dünkt sehr verständlich, und ich glaube man muss ihm bei seiner län- geren und speciellen Beschäftigung mit diesem Gegenstande der einzelnen Beobachtung Burmeisters gegenüber ein sicheres Urtheil zutrauen. Burmeister fand ferner „hinter und unter dem Stigma von vielen steifen Borsten umgeben einen Büschel weicher nach aussen gewendeter zarter Röhren, welcher in seiner Grösse so ziemlich dem quastförmig verästelten Tracheenast entspricht und mit dem Innern des Körpers durch eine weite Mündung in Verbindung steht“. Dies Organ, nach dem sich Pietet vergeblich umsah, ist von ihm Tab. 3, Fig. 2 schön abgebildet, und von ihm nur ver- kannt, weil er die obenerwähnten inneren Büschel schon dafür gehalten hatte. Die Borsten aber, nach welchen Pictet gleichfalls vergebens suchte, existiren offenbar nicht, und Burmeister hat sie auch nicht gesehen, denn er fährt p. 869 deutlich fort „diese Fä- den sind ohne Frage äussere Kiemen, ‚und dürfen mit den borsten- förmigen steifen Haaren, welche sie umgeben, und die Pictet beschreibt, nicht verwechselt werden. An der abgestreifien Haut findet man übrigens diese Haare nicht mehr, sondern blos ih- ren ringförmigen 1 Grund, der sie enthielt, sie waren sammt und sonders abgebrochen“. Da nun Burm. seiner eigenen Aussage zufolge x 73 nur eine getrocknete Hülle zu untersuchen Gelegenheit hatte, so hat er diese Organe nicht sehen können. Burmeister stimmt auch insofern nicht mit Pietet überein, als nach ihm jene äussern blind endigenden Röhren einen grösseren Durchmesser haben sol- len als die der Tracheenquaste, ‚ährend Pictet p. 88 zwischen dem Durchmesser beider unter dem Microscop keinen Unter- schied entdecken konnte. Eine Messung scheint jedoch nicht angestellt zu sein. Die weiteren Consequenzen in Burmeisters Beschreibung in Betreff der Lagerung und Entwickelung dieser Quasten bei der Metamorphose sind hübsch und geistreich ge- dacht, und jedenfalls nicht unmöglich, jedoch bis ein analoger Fall ın der Naturgeschichte wirklich beobachtet ist, mindestens nicht wahrscheinlich. Auch über die Funktien der von Pictet als äussere Respirationsorgane der Nemouren beschriebenen merk wür- digen Organe ist Burmeister anderer Ansicht. Obgleich sie in ähnlichen Anhängen bei Eusthenia, die jetzt sogar beim vollkom- men entwiekelten Insect dieser Gattung gefunden sind, vertreten werden, ist allerdings ihre Funktion noch dunkel und unaufge- klärt zu nennen. Burmeister macht noch nach eigenen Untersuchun- sen an der Larve von Perla virescens auf die interessante T'hat- sache aufmerksam, dass hier beim Fehlen äusserer Kiemen sich die feinen Aeste der Tracheen netzförmig dicht unter der Haut verbreiten, so dass wahrscheinlich auch hier die Athmung auf analoge Weise durch Ex- und Endosmose unterhalten wird, denn es scheint in der That gleichgültig ob die äussere Haut ge- nau die Tracheenenden umgiebt (also Quasten bildet) oder in sehr verdünntem Zustande glatt über sie hinwegeilt. Das Stigma bildet übrigens hier den Anfangspunkt der Tracheen und die in- neren Organe zeigten eine auffällige Armuth an Luftröhrenästen. Die Blutströmung konnte bei der Klarheit der Organe deutlich beobachtet werden, in den Flügelrudimenten trat der Blutstrom am äusseren Rande ein, am inneren aus. Burmeister theilt die ihm bekannten Arten in zwei Gattun- gen, die ersten (mit hornigen Kiefern und eylindrischen kürzeren Tastern) nennt er Semblis, die andern (mit häutigen Kiefern und längeren borstenartigen Tastern) Perla. Die Wiederaufnahme des Gattungsnamen Semblis ist mit mannigfachen Inkonvenienzen ver- knüpft. Es ist allerdings richtig, dass Latreille den Namen Ne- moura falsch gebildet hat, und die Aufnahme der richtigen Bildung Nematura nicht mehr möglich ist, da sie inzwischen vielfach (bei Vögeln, Fischen und Mollusken) vergeben wurde. Hiegegen ist nicht ausser Acht zu lassen, dass large in seiner Gattung. Semblis eine Anzahl sehr heterogener ‚Elemente vereinigte, den Gattungscharacter aber (in den Gen. ins.) nur nach der einzi- sen ArtP. lutarıus und nur für diese passend aufstellte, während wieder die Gattungsbeschreibung (Entom. syst.) nur auf Perla 74 sich bezieht. Latreille hatte daher durchaus Recht, als er bei Dismembration der Gattung den Namen Semblis und den Fami- Iiennamen Semblides für diese Art beibehiel. Warum er später denselben mit Sialis vertauschte, ohne den Familiennamen zu än- dern, ist nicht einzusehen, und jedenfalls nicht nachzuahmen. Billberg (Enumerat. insect. 1820) fühlte schon richtig diesen Ue- belstand und führte deshalb den Familiennamen Nemuraedes, und für Perla den Gattungsnamen Diura ein. Ich bin der Ansicht, dass es unter diesen Umständen am gerathensten ist (mit Pictet, Rambur etc.) der älteren Nomenclatur zu folgen und den alten Namen Nemura beizubehalten, obgleieh er dieselbe Sünde gegen Grammatik mit dem Linneischen Myrmeleon enthält. Ueberdiess ist unter allen Semblis-Arten bei Fabrieius nur eine, welche der Gattung Burmeisters angehört. In Betreff der von Burmeister be- sehriebenen Arten erfreuen wir uns einer sehr sicheren Bestim- mung durch Pictet, welcher sie sämmtlich (mit Ausnahme von S. fasciata, P. polita und vielleicht P.-virescens und microcephala) von Burmeister mitgetheilt erhielt. Ich kann deshalb die syno- nymischen Bemerkungen mit dem Berichte über Pictet’s Werk ver- einigen. Von den 8 beschriebenen Arten sind die 3 Exoten S. pygmaea, gracilis, fasciata neu, die beiden ersten gehören zu Capnia Pictet, von den übrigen Nemuren ist S. praetexta neu. — Von den. nach der Länge der Tarsalglieder und Schwanzborsten aufgestellten Unterabtheilungen gehört A. a zur Untergattung Capnia Piet., A. b zu Leuctra und Nemura, B. zu Taeniopteryx und C. zu Gripopteryx. Von den bei Perla beschriebenen Arten sind 9 neu (darunter 5 Exoten -retieulata, polita, dilaticollis, cali- gata, luteola). Die Abtheilungen nach Gestalt des Pronotums und der Längsadern der ersten Endzelle hinter dem Radius der Ober- lügel vertheilen sich unter Pictet's Gattungen wie folgt: a gehört zu Isopteryx, b zu Chloroperla, Nephelion, Dietyopteryx, Pteronar- cys, ce « zu Perla, e 8 zu Perla. — Zetterstedts Bearbeitung der Perliden in den Insecta Lapponica ist, wenn gleich mit demselben Mangel der neueren Litteratur wie bei den übrigen Neuropteren, sehr sorgsam gefertigt, von den 15 dem Verfasser als schwedisch bekannten Arten werden 12 als in Lappland gefunden aufgeführt, und in die Latreilleschen Gattungen Nemoura und Perla vertheilt. Von den sechs Nemouren ist die mir unbekannte N.nigripes auch nach Pictet’s Urtheil sicher neu. N. cylindrica ist doch wohl sicher Degeers gleichnamige Art, und nicht wie Pictet meint N. fasci- ventris Stephens. Von den 6 Perla-Arten ist P. obscura neu, P. pygmaea nach einem Originalexemplare eine Capnia mit ver- längertem ersten Tarsalgliede und vielleicht mit Burmeisters Art identisch, P. virens ist P. virescens Piet. und P. viridis dessen P. llava. Bei Zetterstedts Beschreibungen ist übrigens folgendes zu merken: beim Zählen der Adern rechnet er die Randader nicht Bes 1» ‚mit, und seine Maasse sind ın schwedischen Linien gemacht, von denen acht auf einen Zoll gehen; da nun 37 schwedische Fuss = 35 rhein. sind 5 schwed. Linien = 7 rhein. Es ist also die auffällige Kleinheit der Maasse danach zu berichtigen. - Im Journ. of the Acad. of Philadelphia 1839 Tom VIH ist eine grosse Anzahl nordamerikanischer Neuroptera von Say be- schrieben; ob sich Perliden darunter befinden, [ist mir nicht bekannt. Eine Aufzählung der um Begensburg gefundenen Arten (13) von Herrich Schaeffer findet sich in Fuernrohrs Topogr. II, p. 343. Auf diese Vorarbeiten und eigene vieljährige Beobachtungen gestützt, erschien 1841 Pictet's Monographie des Perlides. Ihre wirklich splendide iconographische Einrichtung, die den Ver- fasser selbst überraschende Menge neuer Arten und die treue und sorgfältige Benutzung aller früheren Leistungen stellt sie zum Muster für ähnliche Arbeiten dar und lässt es um so mehr bedauern, dass Pietet sein Vorhaben, auch die übrigen Fami- lien in gleicher Weise zu bearbeiten, nicht schneller fortge- setzt hat. Das Bestreben des Verfassers, sich bei der Aufstellung der einzelnen Gattungen an ein bestimmtes Prinzip zu binden, und so eine Scheidung der in dieser Hinsicht so oft misshandelten Neuropteren in natürliche Abtheilungen zu erhalten, ist gewiss von jedem wissenschaftlichen Entomologen mit Dank anerkannt. Wie später bei den Ephemeren, wurde als am wenigsten unnatürlich erscheinend das Blainvillesche Gesetz zur Grundlage gewählt. Eine striete Durchführung desselben bei den Perliden hat den Verfasser jedoch selbst überzeugt, das dasselbe wenigstens für die Neuropteren zu allgemein gefasst sei, und fast immer ein Festhalten der grossen Linneischen Genera bedinge. So ist ge- wiss mit Unrecht und blos der Konsequenz zu Liebe eine Zer- theilung der grossen Gattung Perla unterblieben. Im allgemeinen Theil (bis pag. 116) liefert cap. 1 die Schilderung der Familien- Merkmale und cap. 2 eine sehr vollständige und genau gearbei- tete Uebersicht der Litteratur. Es ist derselben (bis auf die schen früher erwähnte Unkenntniss der Bemerkungen Goetze’s über die Larven) eigentlich nichts hinzuzufügen. Westwoods Introduct. ete. ist nicht benutzt, mir jedoch auch nicht zur Disposition. Wichtige Aufschlüsse über Lebensweise und Verwandlung enthält das dritte ganz neu und nach eigenen Erfahrungen bearbeitete Ka- pitel. Besonders interessant sind die Nachrichten über den Auf- enthaltsort der Larven in reissenden Gewässern und über die fast ausschliesslich der Reproduction gewidmete Lebensweise des vollständigen Insects. Es erinnert diese Eigenthümlichkeit auf eine auffällige bisher unbeachtet gebliebene Weise an die Lebens- art der Ephemeren und schliesst beide Familien nahe aneinander, 76 Mit Ausnahme der nur in einer Art vertretenen Gattung Kollaria- sind die Fresswerkzeuge durchaus verkümmert und zum Gebrauche ungeeignet, überdiess fand Pietet bei zahlreichen Sectionen den Darmkanal stets schlaff und vollständig leer, wodurch seine An- sicht hinreichend bestätigt wird. Der neuerdings angeregte Um- stand, dass einige Arten wirkliche Nachtthiere sind, ist ihm un- bekannt geblieben, und es ist mir jetzt nicht unwahrscheinlich, dass die Perliden überhaupt den Nachtinseeten beizuzählen sein werden. Die Anatomie der Hautbedeckungen, der Bewegungs-, Ernährungsorgane und des Nervensystems ist sorgfältig _beschrie- ben, in die genauere Anatomie der inneren Organe jedoch nicht weiter eingegangen. Ausser Suckows bekannter Abhandlung und Burmeisters allgemeiner Schilderung standen hier gar keine Vor- arbeiten zu Gebote. Bei der Schilderung der äusseren Hauthe- deckungen ist auch auf die sexuellen Differenzen Rücksicht ge- nommen. Es wird hier vorzüglich die verschiedene Bildung der letzten Segmente des Abdomens in Betracht gezogen. Obgleich die desfallsigen Beobachtungen sehr dankenswerth sind, halte ich damit diesen wichtigen Gegenstand noch nicht erschöpft, es wäre zu wünschen, dass der Verfasser bei dem so reichlichen Material eine genaue Schilderung der Genitalien unternommen hätte. Eine sichere Erledigung dieser Lücke ist für die vollständige Kenntniss dieser Familie unerlässlich. In Betreff der Bewegungsorgane ist auf das wechselnde Grössenverhältniss der einzelnen Tarsalglieder in den verschiedenen Gattungen nicht gerücksichtigt. Burmeister. hat mit Recht hierauf aufmerksam gemacht, und dabei für die Begründung seiner Unterabtheilungen sehr treffende‘ Merkmale erlangt. Pictet p. 106 hält dieses Merkmal für wenig wichtig. Nicht einverstanden kann ich mich mit seiner Nomenuclatur des Flügelgeäders erklären. Die Rechtfertigung derselben wird zwar für den allgemeinen Theil zugesagt, kann aber unmöglich ge- ! lingen, und es ist zu bedauern, dass bei der wirklich genauen | und gründlichen Erörterung dieses Gegenstandes nicht auf Bur- | meisters der Analogie gemäss geordnete und trefflich durchge- | führte Nomenclatur Rücksicht genommen ist. Die hauptsächlich- ! sten Differenzen mögen hier Platz finden. Nach der von beiden gleichbenannten Randader, ist die nächste (subeosta Burm.) allen verwandten Familien eigenthümliche Ader von Pictet ganz über- " gangen und erst die dritte (radius Burm.) als nervure souscostale bezeichnet. Der zweite Ast des radıus Burm. ist Pietets n. me- diane, cubitus Burm. die n. sousmediane, postcosta Burm. die n. anale Pict., die area sectoralis Burm. das champ median, die area cubitalis Burm. die cellule sousmediane Pictets. Der übrige | Theil des Geäders wird von Pictet erschöpfend erörtert und die durchgreifenden Abweichungen geschickt bei der Eintheilung der | Gattungen benützt. Von besonderem Interesse und deshalb dop- 77 ‚ pelt sorgfältig behandelt sind die Fresswerkzeuge. Neben ihrer Schilderung wird namentlich darauf aufmerksam gemacht, dass beim vollkommenen Inseet dieselben weniger verkümmert als viel- " mehr auf einer niederen Stufe stehen geblieben seien, wogegen der Darmkanal wirkliche Rückbildung (Rathkes retrograde Meta- ‚ morphose) erleidet. Burmeister hat in der abgestreiften Hülle der Nymphe den gehäuteten Darmkanal beobachtet. Bei Pictet wird dies Factum angeführt, ohne sich weiter darüber auszu- lassen. Diese Thatsache gewinnt dadurch an Interesse, dass eine Häutung des Darmkanals bei den verwandten Familien we- nigstens nicht durchgängig vorkommt. Bei den Odonaten findet sie bestimmt nicht statt und beschränkt sich vielleicht nur auf die Familien, deren ausgebildete Mitglieder einer Ernährung nicht bedürfen und deshalb eine theilweise Umgestaltung und Rückbildung des Darmkanals voraussetzen lassen, ich meine die Ephemeren und Perliden. In der Literatur, die ich nachschlagen konnte, fand ich aber über diesen Punkt gar keinen Aufschluss. ‘Was über die Respirationsorgane mitgetheilt ist, wurde schon oben erwähnt, das Bauchmark bietet wie die Fresswerkzeuge und Darmkanal durchaus den Typus der Orthoptera dar. -— Nach einer Schilderung der Verwandtschaft der Perliden mit den ühri- sen Familien (cap. 5), — in welcher Verfasser zu dem Schlusse gelangt, dass selbige zunächst den Ephemeren und den Ortho- pteren überhaupt sehr nahe stehen (weshalb er in der Reihen- folge auf die Orthopteren die Tlermiten, dann die Perliden und Ephemeren folgen lässt) und einer genauen Kritik des Werthes der einzelnen Organe bei der Aufstellung der Gattungen — wird seine eigene Eintheilung in Gattungen begründet. — Mit Bur- meister zerfällt Pietet sie in zwei grosse Abtheilungen, je nach- dem die Taster faden- oder borstenförmig sind. Von letzteren scheidet durch feingeaderte Flügel mit wenigen transversalen Zweigen die Gattung Perla aus, die übrigen mit netzartig ge- maschten Flügeln bilden drei Gattungen, Kollaria mit langen Tastern und Kiefern länger als der Kopf, Eusthenia und Piero- nareys beide mit kurzen Kiefern und Tastern,, letzte bei Eusthenia schmal mit 2 kurzen Grundgliedern, bei Pteronarcys erweitert mit einem kurzen Grundgliede. Die Arten der zweiten Abtheilung spalten sich in Capnia mit langen und Nemonra mit rudimentären oder ganz fehlenden Schwanzborsten. Gegen die Natürlichkeit und leichte Uebersicht dieser Eintheilung lässt sich nichts ein- wenden, es werden die gleichartigen Arten sicher und leicht von den übrigen durch dieselbe abgeschieden. — In diese sechs Gattungen und acht Untergattungen vertheilt finden wir 100 Arten beschrieben und abgebildet, und 30 andere (darunter 10: Exoten) die Pictet nicht selbst untersuchen konnte, erwähnt. Unter jenen 100 Arten sind 631 neu und 52 exotisch. * 78 Nur nach einem Geschlecht und meist nur nach einzelnen Stücken beschrieben sind 70 Arten, nach beiden Geschlechtern 18, von 12 Arten ist beiden Geschlechtern auch die Larve beigefügt. Da nach Pictets (nicht ganz vollständiger) Zählung 66 Arten vor ihm beschrieben waren, von denen er nur 36 selbst unter- suchen konnte, so ist der Zuwachs sehr bedeutend zu nennen. Die früher gelieferten Abbildungen (12 Arten) sind meistens ganz ungenügend. Pictets selbstgezeichnete Tafeln stehen in Hinsicht auf Schönheit und Genauigkeit wohl über allem was wir be- sitzen, dass aber auch sie mitunter nicht ganz genügen, ist lei- der wahr. Die Natur hat hier der Kunst eine Grenze gesetzt, welche sie schwerlich überschreiten kann. Bei den Beschrei- bungen ist der Mangel einer kurzen Diagnose der Arten sehr fühlbar und wird durch die synoptischen Tafeln nur mangelhaft ersetzt. Es wird dadurch die Brauchbarkeit des Werkes sehr erschwert, denn bei den grösseren Gattungen (Perla) muss man sich mühsam durch die Beschreibungen durcharbeiten. Die Be- schreibungen selbst sind offenbar mit Mühe gearbeitet, und die Aehnlichkeit und Differenzen nahverwandter Arten stets sorgsam | hervorgehoben, doch auch hier vermisst man nicht selten Be- stimmtheit und Schärfe, die allerdings bei der mitunter bedeu- tenden Variation der Arten in Farbe und Zeichnung schwer zu erlangen sein mag. Wieviel jedoch Piectet in diesem Punkte ge- leistet hat, geht schon daraus hervor, dass bis jetzt sein Werk | das einzige bleibt, nach welchem. eine Artbestimmung mög- lich ist. Die Gattung Kollaria, durch lange Taster und Maxillen | von allen übrigen verschieden, enthält nur eine Art unbestimm- | ten Vaterlandes, K. insignis. Derselben äusserst nahe und nur | durch die den Kopf nicht überragenden Maxillen abweichend steht Newmans Gattung Pteronareys. Ausser den drei nordamerika- | nischen Arten Protaeus, biloba, regalis, gehört hierher P. reti- culata Burm. aus Barnaul und P. thalia Newm. aus Neuholland. | Es möge hier zugleich eine interessante Entdeckung Newports | Platz finden. Er berichtet nämlich (Ann. of nat. hist. tom. 13 . 21; Annal. des sc. natur. ser. 3. tom. 1. p. 183; Erichson } Bericht für 1844 p. 64) dass das vollständige Insect gleich ! wie die Larven büschelförmige Kiemen besitze. Sie liegen in! 8 Paaren an der Bauchseite ähnlich wie sie Pietet bei der Larve | von Nem. nebulosa beschreibt. Die Puppe hat diese Kiemen ® ebenso, nur noch mehr entwickelt. Sie finden sich bei allen drei ! amerikanischen Arten. Das Thier soll übrigens ein Nachtthier 7 sein und bei Tage an feuchten Orten unter Steinen versteckt ” leben. Vorläufig muss ich mit Erichson zweifeln, ob diese Or- gane wirklich für Kiemen zu halten seien, im Bestätigungsfalle " würde diese Gattung eine merkwürdige Ausnahme unter den! 79 Inseeten bilden. Ob zugleich Tracheen vorhanden sind, ist noch nieht entschieden; es sind zwar Oeffnungen auf der Unterseite des Thorax vorhanden, aber ihre Lage ist ganz ungewöhnlich (in der Mitte der Sterna, zum Theil zwischen den Hüften) und es ist zweifelhaft, ob sie in Tracheen führen. Die Angabe über das nächtliche Leben des Thieres ist in soferne von Interesse, als es mir wahrscheinlich scheint, dass der grösste Theil der Perliden den Nachtinsecten beizuzählen seien. Ich erlaube mir Entomologen, in deren Nähe sich Perliden häufiger als hier um Königsberg finden, auf diesen Punkt auf- merksam zu machen. Von Eusthenia ist nur E. spectabilis Westwood aus Neu- holland beschrieben. Die Gattung Perla ist die artenreichste (69, darunter 37 Exoten) und für die Bestimmung äusserst schwierig, da Pictet sich nicht entschliessen konnte sie zu thei- len. Eine Zerlegung in sechs Untergattungen hilft diesem Uebel- stand nur wenig ab, denn es verbleiben dadurch der Untergättung Perla noch immer 42 nicht leicht zu übersehende Arten. Die Untergattung Isopteryx weicht durch den Mangel des Hinterfeldes der Hinterflügel so bedeutend von allen übrigen Perliden ab, dass sie unbedingt zu einer eigenen Gattung erhoben werden muss. Piectet hat dies selbst anerkannt, der Consequenz zu Liebe sie jedoch nicht trennen mögen. Es enthält diese Gattung 7 ein= ander sehr ähnliche (1 exot.) Arten, 4 sind davon neu, und 1. viridis Burm. in I. Burmeisteri umgetauft, da Fabricius S. vi- ridis mit P. flava Foureroy synonym ist. Ich kenne noch einige sehr ähnliche Arten aus Mitteleuropa. Die Bestimmung ist schwie- rig, da die zarten Thiere im Tode stark zusammen trocknen. Gleichfalls als eigene Gattung abzutrennen sind die neun (3 exot.) zu Chloroperla gehörenden Arten. Pictet sträubt sich dagegen in sofern mit Recht, als die von Newman und Stephens- aufgestellten Gattungsmerkmale keineswegs durchgreifend sind, zumal für die ausländischen Arten. Ich bin überzeug), dass sich sichere Merkmale herausfinden lassen, und werde durch die durchaus von Perla abweichende Organisation der Larven noch mehr darin bestätigt. Es ist mir überdies nicht unwahrschein- lich, dass eine Anzahl der von Pictet zur Untergattung Perla gestellten Exoten hierher gerechnet werden muss. Von den be- schriebenen sind 6 Arten (vielleicht sogar 8) neu und die Be- arbeitung der stark variirenden C. virescens besonders dankens- werth. Pictets Chloroperla unterscheidet sich übrigens von seiner Untergattung Perla dadurch, dass sich in der letzten Randzelle nur eine oder gar keine Querader findet, während Perla stets mehrere und mindestens zwei enthält. Eine dritte abzuscheidende Gattung würde aus den Untergattungen Dictyopteryx und Acro- neuria "gebildet werden müssen, eine Trennung, die gleichfalls ET Eee 80 in der abweichenden Form der einzigen hier bekannten Larve ihre Bestätigung finde. Das starke Geäder im Endtheil des spatium submarginale unterscheidet diese Gattung von alleu übri- gen Perla-Arten und die Trennung von Aconeuria scheint, wie Pictet selbst zugiebt, nur künstlich. Der Name Dietyopteryx ist aber schon von Stephens bei den Lepidopteren vergeben. Es umfasst dann diese neue Gattung die sechs europäischen Arten (5 neu) von Dictyopteryx und zwei Acroneuria aus Nordamerika. Den Rest, ohne Queradern im Endtheil des spat. 'submarginale, bilden die Untergattungen Nephelion (4 Arten) und Perla (42 Arten). Ich muss gestehen, dass mir die Trennung von Nephelion als Gattung, obwohl sich die dahin gerechneten Arten recht ähnlich sind, noch nicht gerechtfertigt erscheint. Ich würde sie also mit Perla vereinen und nur als Gruppe aufführen, bei welcher der Nebenast der n. subcostalis stark verzweigt erscheint. Die | grösste gegenwärtig noch nicht zu lösende Schwierigkeit bietet jedoch die zahlreiche Untergattung Perla selbst. Die Uebersicht | der Arten ist bei Pictet durch die willkührliche und eigentlich | jeder Begründung entbehrende Eintheilung in sieben Gruppen! noch erschwert. Da mir nur ein kleiner Theil der von Pictet! beschriebenen Arten (29 sind neu) zu Gebot steht, ist ein weite-| res Eingehen gegenwärtig nicht möglich. In Betreff der einzeinen! Arten ist zu bemerken, dass Pictets P. bipunctata (Burm. P. bi-' punetata irt P. cephalotes, und seine P. cephalotes: ist P. bi- punctata Piet., seine P. bicaudata aber P. nubecula Pict.) den’ Linneschen Namen bicaudata annehmen muss, da nach Newman sich diese Art in der Sammlung Linnes in London befindet. Pictets Bemerkung (p. 187), dass diese Sammlung nicht mehr maassgebend sei, ist unrichtig; denn nach einer genauen von mir (Ent. Ztg. 1845 p. 155) mitgetheilten Untersuchung führen! die alten von Linne herrührenden Inseeten Zettel von seiner Hand) geschrieben an der Nadel, und unter diesen befindet sich gerade | \ P. bieaudata. Wichtiger und allerdings auffällig ist, dass Zet- terstedt die Pictetsche P. bipunctata in seinen Insect. Lapp. nicht) beschreibt, während Linne Umea als Fundort angiebt. Zetter- stedts P. bieaudata gehört zu microcephala. Sehr zweifelhaft ist mir gleichfalls die Identität von P. marginata Piet. mit der vor Fabricius beschriebenen Art; ich halte beide bis auf näherer Nachweis für verschieden. Der Name P. obscura muss geänder werden, da Zeiterstedt früher unter demselben eine differente Ar beschrieben hat. — Es würde sich also meiner Ansicht zu Folge Pictets 'Gat- iung Perla gegenwärtig in vier Gattungen, Dietyopteryx (mil Acroneuria), Perla (mit Nephelion), Chloroperla und Isopterys) auflösen lassen. | 8 Die übrigen Arten (mit fadenförmigen Tastern) zerfällt Pictet in zwei recht natürliche Gattungen, je nachdem Schwanz- borsten vorhanden sind oder nicht. Die ersten, Capnia, wurden gonst fälschlich zu Perla gezogen, gehören aber ihrem ganzen Bau nach unbedingt in die Nähe der Nemouren, von welchen sie nur durch die langen Sehwanzborsten getrennt werden. Die bei- den exofischen mir unbekannten Arten, aus welchen Pictet die Untergattung Gripopteryx bildet, müssen gewiss in eine eigene Gattung gebracht werden, wozu das eigenthümliche Geäder der Flügel, die Bildung der weiblichen Genitalien und der Ha- 'bitus berechtigt. Von den drei Capnia Arten ist es mir, wie ‚schon erwähnt, zweifelhaft, ob nicht Zetterstedts P. pygmaea ‚zu der von Burmeister beschriebenen nordamerikanischen Art ge- höre. Da mir nur ein nicht besonders gutes Stück der Zetterst. ‘Sammlung vorliegt, wage ich mieh allerdings nicht mit Sicherheit 'zu erklären. Uebrigens hat Burmeister die Priorität für sich und (nicht Zetterstedt, wie Pietet fälschlich (p. 333) bemerkt. Zu besonderem Danke sind wir dem Verfasser für die ge- naue Bearbeitung seiner Gattung Nemoura verpflichtet. Ich habe schon früher erklärt, warum ich mich für die Beibehaltung die- ses Latreilleschen Namens entscheide, er muss jedoch jedenfalls Nemura geschrieben werden. Pictet bildet drei Untergattungen ; sechs Arten. mit Tarsengliedern von gleicher Länge werden als Taeniopteryx, die übrigen mit zweitem kurzen Tarsengliede wer- den als Leuctra und Nemoura beschrieben. Letztere sind durch die Anordnung des Geäders der Randzelle leicht zu erkennen. Auch hier bestimmt mich der wirklich verschiedene Bau, die Untergattungen zu Gattungen zu erheben, eine Ansicht, die in den Differenzen der Larven ihre volle Bestätigung findet. Es war Pietet unmöglich die 14 von Stephens beschriebenen zur Untergattung Nemoura gehörenden Arten zu reduciren, während Burmeisters Arten durch Vergleich der Originale sämmt- ‚lieh untergebracht werden konnten. Burmeisters N. nitida ist von Pictets Art verschieden und deshalb in N. brunnea geändert, "N. flavipes Burm. gehört zu N. variegata. Die Untergattung Ne- 'moura zerfällt je nach der verschiedenen Form und Oberiläche ‚des Thorax in zwei natürliche Gruppen. Uebersehen wir nochmals, was Pictet in seiner Mondekapkie geleistet hat, so müssen wir über den wirklich immensen Fort- \sehritt erstaunen. Wie mit einem Zauberschlage ist die bisher so kleine und eigentlich stets unbeachtete Familie würdig in die „Reihe ihrer Genossen getreten. Der Reichthum an Arten, auf den Pietet aufmerksam gemacht hat, wird jetzt die nähere Beob- achtung der hierher gehörigen Insecten veranlassen und dadurch ‚ohne Zweifel bald noch vergrössert werden, während auf der andern Seite die angedeuteten Lücken in ihrer Naturgeschichte 6 82 und Anatomie weniger schwer zu füllen sein werden. Verbunden mit dem wärmsten Danke für das von Pictet schon geleistete, können wir nur den innigen Wunsch aussprechen, dass er uns die Bearbeitung der übrigen Familien nicht mehr lange vorent- halten möge. Einer brieflichen Nachricht zu Folge sollen wir | nun zunächst (die fast vollendeten) Hemerobiden und Odonaten | zu erwarten haben. — | - Von fossilen Arten hat Pictet (Palaeontol. tom IV. p. 108) sechs in Bernstein eingeschlossene für Behrends Werk beschrie- | ben, nämlich eine Perla und fünf Nemouren den drei Untergat- | tungen derselben angehörig. In Betreff der Anatomie ist ausser der Zergliederung von] S. bicaudata durch Suckow (in Heusiger Zeitschr. für die organ. | Physik Tom. II. p. 265) nichts bekannt gemacht worden. Nurf über die Cireulation gaben Nachricht für S. viridis und bilineata| Carus, Goring und Pritchard in den bei den Ephemeren aus! Verloren angeführten Werken. \ Die neueste Bearbeitung der Perliden ist die Ramburs in] seiner Histoire des Neuropteres. Von Pictets Werk hat er leider nur die ersten Lieferungen (etwa bis p. 160) benutzt, um die! übrige Literatur kümmert er sich eigentlich gar nicht. Er be-| schreibt 28 Arten, darunter angeblich 26 neue, welche wohl zum grossen Theil Synonyme bilden werden. Ohne Vergleichung der) Originale, die ich hoffentlich bald unternehmen kann, ist deshalb! auch der grösste Theil seiner Arten unbestimmbar. Seine Be- schreibungen sind mitunter genau, erwähnen aber die von Pictet benutzten Merkmale nicht, so dass selbst ein Unterbringen in dessen sousgenres unmöglich erscheint. Dagegen macht BRambur auf andere von Pictet übersehene Merkmale, namentlich auf die Differenz in der Länge der Schwanzborstenglieder und die App. anales aufmerksam. In Betreff der allgemeinen Schilderung isl Ramburs Arbeit ganz werthlos. Er beschreibt von Pteronarcysl ein Weibchen von P. Protacus, von Perla 16 Arten (daruntei 6 aus Spanien wohl zum Theil neue). Seine P. parisina is) wahrscheinlich P. nubecula, P. dispar ‘gleich P. mierocephalal P. grandis gleich P. bipunetata. Die letzten drei Arten gehören zu Chloroperla und beschreiben der C. virescens ähnliche Arten! vielleicht sogar diese selbst. Unter dem Namen Leptomereäl, (sehon vielfach vergeben bei den Hymenopt., Lepidopt., Hemipt.) trennt er die Isopteryx sehr richtig ab. Von den vier beschriefl benen Arten ist L. rufeola wohl L. flava Pict., die übrigen sin@, nicht zu entziffern. Von Nemoura werden 7 Arten angeführ N. nebulosa ist wohl sicher Pietets Art, N. pygmaea möchte zii Leuetra, N. lunata, Genei und Fonscolombi zu Nemoura gef hören. Ihre Bestimmung ist ohne Ansicht der Originale un) möglich. — | 83 Eine Beschreibung der P. Caucasiea Pict. liefert Kolenati n Melet. Entom. fasc. V. p. 119. 1846, die Beschreibung von Irei Arten Guerin in Iconogr. R. A. 1845 texte p. 394 nämlich wwn P.-mexicana aus Mexico, P. abdominalis aus Spanien und ler schon bekannten P. caucasica. Ich habe die letztere Arbeit icht selbst vergleichen können. Blanchard hat in der Voyage l’Orbigny die mir unbekannte P. vitticollis aus Bolivia abgebildet. | Die Bearbeitung der Perliden von Blanchard in dessen äl- erem Werke ist mir nicht bekannt, in seiner 1845 erschienenen Jistoire naturelle ete. tom Il. p. 287 ist nichts Neues enthalten. üine kurze Schilderung des Wichtigsten nach Pictet liefert die Jmrisse der Familie. Ehrenbergers Dissertation enthält nur kurz ‚as vor ihm Bekannte gesammelt. Eine Musterung der in Schle- ien einheimischen Arten von Schneider findet sich in den Arbei- »n der Schles. Gesellsch. für vaterländ. Cultur 1847. Es wird Jaselbst P. vitripennis und bicolor Burm. als zu einer Art gehörig ereinigt, da von P. bicolor nur Männchen, von vitripennis nur Veihchen gefangen wurden. Ich kann aus eigener Ansicht dar- ber nicht urtheilen, erlaube mir jedoch zu bemerken, dass ährend Burmeister von beiden Arten nur die Weibchen beschrie- Jen haben will, nach Pictets Untersuchung des typischen Stückes on P. bicolor dasselbe ein Männchen bildet. Schneider hat bis Ü:tzt 14 Arten in Schlesien entdeckt. ı Zwei neue deutsche Neuropteren- ı Gattungen \ von €. H. &. von Heyden. Fam. Hemerobidiae. Gatt. Dromophila Heyden. Stirne mit drei entfernten Nebenaugen; Fühler fadenförmig, Wiek; Hinterleib dreischneidig; Füsse mit zwei scharfen Klauen Ivad zweitheiligen Haftlappen. Zwei Flügelrudimente. tal Dr. montana Hdn. Schwarzbraun, glänzend; Seitenränder des Hinterleibes und Seine gelb. — Länge 21, '. Kopf kurz, vorn fast gerade abgestutzt, fast so breit als ıs Halsschild; Stirne etwas gewölbt, mit einigen Borsten be- Itzt; schwarzbraun. Augen vorstehend, nicht gross, gekörnt, hwarz. Nebenaugen glänzend, schwarz, entfernt; das eine auf rw Stirne; die beiden andern nahe am Rande der Augen. Füh- “et nahe beisammen, vor den Augen eingefügt, etwas kürzer als r Körper, fadenförmig, diek, sehr kurz behaart, schwarz; die "iden Wurzelglieder .etwas länger und mehr verdickt; die zahl- 6* 84 z reichen folgenden Glieder sehr kurz, walzenförmig, bis zum End- gliede gleich dick, fast dieker werdend. Kiefertaster kaum länger als der Kopf, fünfgliedrig, gleich dick; die beiden Wurzelglieder sehr kurz, schwärzlich; die drei folgenden walzenförmig, gelb; das Endglied am Ende gerandet, schwärzlich. Halsschild wenig länger und breiter als der Kopf; die Seiten ziemlich gerade; etwas gewölbt, glänzend, glatt, schwarz- braun. Prothorax kürzer als der Mesothorax und der Metathorax; ersterer beiderseits mit wenigen, krummen Borsten in einer Reihe besetzt; letzterer hinten mit einer kleinen Grube. Beiderseits ein kleines, schmales, kaum 1/, “ langes, gelbliches, behaartes aderloses Flügelrudiment. Hinterleib fast gleichbreit, langgestreckt, etwa vierma länger als Kopf und Halsschild, wenig breiter als das Hals- ‘schild und seitlich mit ihm fast in gerader Linie fortlaufend Die Hinterränder der Segmente decken schuppenartig die Basis der folgenden. Längs der Mitte ein dachförmiger, scharfer Kiel Die Seitenränder scharf, etwas gerandet. Letztes Segment etwas verschmälert, hinten abgestutzt. Glänzend, glatt, schwarzbraun | die Seitenränder schmal gelb. Beine dünn, sehr kurz anliegend behaart, gelblich! Schenkelbasis und Füsse schwärzlich. Schenkel, Schienen une Füsse ziemlich gleich lang. Schienen und Fussglieder mit End: dornen. Das erste Fussglied am längsten; das zweite kürzer die drei folgenden am kürzesten, fast gleich lang. Zwischei den zwei scharfen Klauen ein wenig kürzerer, zweitheilige Haftlappen. Dieses durch seine eigenthümliche Gestalt ausgezeichnet Thierchen würde in der Familie der Hemerobiden, weil es dre Nebenaugen hat, der Gattung Osmylus anzureihen sein. Im Leben trägt es die Fühler ganz gerade vorge streckt, etwas vibrirend. Es läuft nicht schnell. Der Körpe ist ziemlich weich, daher er im trocknen Zustande etwas zusam! men schrumpft und seine Gestalt ändert. Das einzige Exemplar, welches ich besitze, fand ich & 11. October 1849 im badischen Schwarzwald, auf dem Weg zwischen Gernsbach und Schloss Eberstein an einer Hecke. Fam. Psoeina. Gatt. Lepinotus Heyden. Stirne mit drei genäherten Nebenaugen; das erste Fussglic am längsten; zwei lederartige Flügelrudimente. Lep-. inquilinus Hdn. Dunkelbraun, kurz behaart; Fühler und Beine gelbliel Vorderschenkel verdiekt. — Länge ?/; ‘%. Im Körperbau die grösste Aehnlichkeit mit Psocus. Dun: xelbraun, etwas glänzend, kurz behaart. | Kopf sehr gross, eiförmig; Stirne gewölbt, mit drei ge- aäherten Nebenaugen; Gesicht flach; Augen gross, vorstehend. Fühler kaum länger als der Körper, borstenförmig; die beiden Wurzelglieder kurz, dick. Taster schwarz, letztes Glied ab- ‚serundet. Halsschild vorn schmäler als der Kopf; Prothorax und Es sehr kurz, durch eine tiefe @uerfurche getrennt; Metathorax breiter und länger. Beiderseits ein sehr kleines kaum 4/, “), rundes, etwas” convexes, lederartiges, nervenloses, ıuf der ganzen Oberseite mit aufrecht stehenden Haaren besetztes h Tlügelrudiment. Hinterleib kurz, eiförmig; hinten etwas länger behaart. Beine etwas kürzer als bei Psocus; Vorderschenkel ver- liekt. Füsse zweigliedrig; das erste Glied doppelt so lang als las zweite. Ich fand diese Art mehrmals lebend in Schachteln mit In- jekten, die ich im October und November aus Wien, Tyrol und Jngarn erhielt. Sie scheint mit Troctes ähnliche Lebensweise ‚u führen und sich von den getrockneten Insekten zu nähren. Jie Flügelrudimente sind nur lose befestigt und gehen daher ‚eicht verloren. Lepinotus scheint am nächsten mit der Gattung Lache- ;illa Westw. verwandt zu sein. —— Beitrag zur Kenntniss der Bhaphium- Arten vom Prof. Dr. H. Lew in Posen. (Hierzu Tab. I. fig. 7 — 39.) Es ıst kaum noch irgend einer andern Familie der Dipteren ko viel Fleiss und Ainerksamkeit zugewandt worden, als der- 'enisen der Dolichopoden. Sehr zu bedauern ist es, dass lie Ansichten der Bearbeiter in Beziehung auf die systematische Sintheilung derselben so sehr auseinander gegangen sind, dass sie in dieser Beziehung sich in gar grosser Verwirrung befindet ınd dass man oft kaum weiss, unter welchem Gattungsnamen man eine neue Species Beschreiben soll. Ich muss Hesn Stä- zer darin beistimmen, dass die ältere Maecquartsche Einthei- ung, von allen frühern immer noch die selungenste ist, während lie neuere Eintheilung des Herrn Zetterstedt unter mehreren Gattungen, ganz besonders aber unter der Gattung Dolicho- pus, “sehr heterogene Arten in bunter Reihe zusammenstellt. | a: 86 Jene ältere Macquartsche Eintheilung sondert die Familie der Dolichopoden in 2 grössere Gruppen, in deren einer (Do- lichopodea filata) die Männchen fadenförmige Anhänge an den Genitalien haben und in deren anderer (Dolichopodea lamellata) diese Anhänge lamellen- oder wohl richtiger: schup- penförmig sind. Lässt sich nun auch nicht leugnen, dass durch eine solche Eintheilung einzelne nahe verwandte Arten sehr weit getrennt werden, muss auch ferner anerkannt werden, dass der Eintheilungsgrund, so wie ihn Herr Macquart angiebt, nicht ganz stichhaltig ist, indem auch gar manche Arten der Doli- chopodea filata lamellenförmige Anhänge haben, so steht doch so viel fest, dass diese Eintheilung die naturgemässeste aller bisherigen ist und es lässt sich wohl erwarten, dass eine genauere Untersuchung, besonders der männlichen Genitalien, auch eine schärfere Präcisirung derselben herbeiführen wird. Herr Stäger selbst hat auf dieser Eintheilung mit Scharfsicht und richtiger Kritik weitergebaut, theils in seiner Beschreibung der dänischen Dolichopodea lamellata, theils in einer! Uebersicht der Dolichopodea filata, welche er im 4. Bande von Kröyers Naturhist. Tidskrift bekannt gemacht hat. Ich halte mich an diese Eintheilung und glaube, dass viele mit mir bedauern werden, dass Herr Zetterstedt nicht dasselbe gethan, sondern statt dessen einen so grossen Rückschritt in der naturgemässen Eintheilung der Dolichopoden gemacht hat. Die Dolichopodea filata zerfällt Herr Stäger ın 2 Abtheilungen, deren 1ste sich durch eine vollständig endstän- dige Fühlerhorste auszeichnet, während bei der ?ten die Fühler- borste rückenständig, wiewohl zuweilen der Fühlerspitze voll- ständig genähert ist. Die 1ste Gruppe zerfällt in 3 Gattungen, nämlich: a) Porphyrops, wie Meigen diese Gattung im Tten) Theile seines Werkes begrenzt hat; b) Chrysotus und e) Diaphorus. Ich will zunächst näher auf die 1ste dieser Gattungen ein- gehen, welche mehr Schwierigkeiten als die andern beiden bietet. Herr Stäger wählt für sie den Namen Rhaphium, eben sc Herr Zetterstedt; den Namen Porphyrops behält Herr Stä- ser der Gruppe vor, welche Porph. quadrifasciatus Erichsonii, suturalis, ete. umfasst. Ich folge ihm aucl in dieser Anwendung der Gattungsnamen. Da die schon vor Meigen ganz richtig herauserkannten Gattungen Chrysotuf und Diaphorus viel deutlicher und schärfer begrenzt sind, s(d sind alle Dolichopodea filata mit entschieden endständige Fühlerborste, welche nicht die Charaktere von Chrysotus und Diaphorus an sich tragen, in die viel weniger scharf um grenzte Gattung Rhaphium verwiesen. Dieser Umstand führ unleugbar eine Zusammenstellung ziemlich heterogener, oder doc! 87 wenigstens recht mannigfaltiger Formen in derselben herbei; ‚gleich bei dem ersten Blicke scheint sich die Gattung in 2 Hor- den zu gliedern, von denen die eine meist grössere Arten mit kürzeren Fühlern, die andere meist kleinere Arten mit längeren Fühlern umfasst; auch Meigen hat. dies wahrgenommen " und ‚erstere im Men. Bande seines Werkes als 2te Abtheilung von Porphyrops, letztere als Gattung Rhaphium aufgeführt. ‚Umfassendere Beobachtungen haben ihn genöthigt, im Tten Theile diese Unterscheidung als nicht stichhaltig aufzugeben und die 2te Abtheilung von Porphyrops mitRhaphium zu einer Gat- tung zu vereinigen. Herr Stäger sucht diese Unterabtheilung zu ae de fügt als Kennzeichen der Gruppe mit zen Fühlern noch die grössern Anhänge an den männlichen Genitalien und die auf der Flügelmitte liegende Querader hinzu, während er der Gruppe mit längern Fühlern kleinere Anhänge und eine ‚etwas vor der Flügelmitte liegende Querader zuschreibt. Aller- dings wird dadurch die Trennung etwas klarer, doch bleibt sie auch dann in vielen Fällen noch zweifelhaft. Ich weiss zwischen beiden Gruppen durchaus keine scharfe Grenzlinie zu ziehen, sehe auch den Nutzen einer solchen nicht ein, da in jedem Falle in diesen Gruppen hin und wieder Arten beieinander bleiben ‚würden, die wesentlichere Unterschiede zeigen, als manche an- dere Arten der einen mit andern Arten der zweiten Gruppe. — ‚Vielleicht würden sich diese Uebelstände zum Theil beseitigen lassen, wenn man auf die endständige Stellung der Fühlerborste nicht einen so entscheidenden systematischen Werth legen wollte, wie dies jetzt geschieht; wenigstens würden dann einige Arten, deren Stellung in der Gattung Rhaphium etwas Fremdartiges hat, sich bei ihnen offenbar näher verwandten Arten in anderen Gattungen unterbringen lassen, und umgekehrt würden manche Arten, welche jetzt nicht in die Gattung Rhaphium gezogen werden können, z. B. Medeterus tarsatus, bieolor, spi- nigerellus u. s. w. mit ihren nahen Verwandten in dieser Gat- tung vielleicht Veranlassung zur Bildung passender Unterabthei- lungen geben. Jedenfalls scheint es noch nicht Zeit, eine solche systematische Aenderung vorzunehmen, welche nur die Kenntniss der Arten erschweren und bei ihrer viel zu wenig umfassenden Begründung gewiss keine grosse Aussicht auf unangefochtene Dauer haben dürfte. Mögen denn die Arten der Dolichopodea filata, welche nicht in die Gattungen Dia- phorus und Chrys otus gehören, für jetzt getrost in der Gat- tung Rhaphium beieinander bleiben; kömmt es doch iu der That weniger hierauf an, als darauf, de spezifischen Merkmale aufzusuchen und hervorzuheben und so die Artkenntniss festzu- stellen, mit der es gerade hier nech so wüst und schlimm aus- sieh. An schönen spezifischen Merkmalen fehlt es in dieser 88 F Gattung durchaus nicht; leider hat Meigen denselben im Gan- zen genommen zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet und auch Herrn Zetterstedt trifft mit Recht der Vorwurf, dass er oft höchst charakteristische Merkmale entweder übersehen hat, oder verschweigt. Leider finden sich diese Merkmale so sehr vor- zugsweise bei den Männchen, dass die Beschreibung von nur dem Weibchen kaum in wenigen Fällen die Art sicher erkennen lässt. Ueberdies sind auch die Geschlechtsunterschiede der Art, dass sich in der Sammlung oft nur mit Mühe, oft nur zweifel- haft entscheiden lässt, welche Weibchen und Männchen zusammen gehören. Sollen in der Gattung Rhaphium in der Artkenntniss sichere Fortschritte geschehen, so ist dies nur dadurch mög- lieh zu machen, dass man sich zunächst bei der Beschreibung und Bestimmung der Arten ganz vorzugsweise an die Männchen hält und die Begründung von Arten auf blos weibliche Individuen als höchst unsicher und verwirrend vorläufig ganz vermeidet. Durch Beobachtungen in der Natur wird dann mit Sicherheit er- mittelt werden, welche Weibchen zu den durch die Beschreibungen meist leicht sicher zu’ bezeichnenden Männchen gehören; es wird. so jeder Zweifel über die Arten und die lästige Fülle zweifelhaf- ter und in ihrer Deutung unsicherer Namen vermieden werden. Meigen zählt im T7ten Theile 31 Arten gegenwärtiger | Gattung auf, von denen er 5 zuerst von Macquart beschrie- bene, als von ihm nicht gesehene bezeichnet. Unter den übrigen | 26 Arten sind nur 5, von denen er beide Geschlechter gekannt | hat; 7 derselben sind nur auf weibliche Exemplare begründet. | Schon aus dieser Uebersicht lässt sich entnehmen, dass über vie | len Meigenschen Arten ein unauflösliches Dunkel schweben | bleiben wird; dies gilt namentlich von der Mehrzahl der Arten, welche er blos im weiblichen Geschlechte gekannt hat. Dazu‘ kömmt aber noch, dass er auch bei den Männchen die charak- teristischen Merkmale viel zu wenig beachtet hat. Das gilt na- mentlich von vielen der Arten, welche er im &ten Theile in die! Gattung Rhaphium stell. Die Beschreibungen von Arten, wie z. B. Bh. macrocerum, caliginosum, “Xiphias, ensi- eorne u. Ss. w. sind der Art, dass diese Arten darnach durchaus nicht sicher unterschieden werden können, ja es passen auf Far- benvarietäten ein und derselben Art oft mehrere dieser Beschrei- bungen in einer Weise, dass nothwendig die Vermuthung ent- stehen muss, Meigen habe hier auf Abweichungen, namentlich in der Färbung der Beine, viel zu viel Gewicht gelegt und die spezifischen Merkmale der einzelnen Arten überhaupt nicht auf- gefunden. Herr Zetterstedt zählt in den Dipt. Scand., ein- schliesslich der Nachträge im Sten Theile, 24 Rhaphium- 89 Arten auf, von denen aber Rh. flavipalpe und Rh. macu- licorne nicht in diese Gattung gehören, da sie keine endständige ‚Fühlerborste haben, wie sie denn auch im Sten Theile bereits davon ahgesondert und nach Wahlbergs Vorgang in der Gat- tung Thinophilus vereinigt worden sind. Rh. flavipalpe, wie es mir scheint ein Salzinsekt, findet sich an den ganzen europäischen Meeresküsten, besonders häufig im Süden unseres Welttheiles, kömmt aber auch im Innern Deutschlands an salzigen Orten nicht ganz selten vor. Ks hat in seinem ganzen Körperbau mit keiner andern Art der Dolichopoden so viel Aehnlichkeit, als mit Aphrozylus raptor, der sich übrigens leicht schon durch die bei den Männchen ungefiederten Tarsen unterscheidet; die Vereinigung von Rhaph. flavipalpe mit Rh. maculicorne scheint mir nicht ganz gut gethan und die Aehnlichkeit doch ‘zuletzt nicht so gar nahe. — Dass Herr Zetterstedt nur über wenige der Meigenschen Arten Auskunft zu geben weiss, ist nicht zu verwundern und gereicht ihm nicht zum Vorwurf, da es in der Natur des Gegenstandes liegt; in wie ferne ich mich mit seiner Deutung der Meigenschen Arten einverstanden er- klären kann oder nicht, werde ich zu bemerken bei Besprechung der einzelnen Arten Gelegenheit haben. Mir sind ausser dem Rh. flavipalpe und maculicorne, die ich als nicht hierher gehörig betrachte, 34 Rhaphium- Arten bekannt, darunter Rhaph. eonsobrinum nur nach ei- nem weiblichen, von Herrn Zetterstedt mitgetheilten Exemplare, Rh. discolor und Rh. thoracicum vermuthungsweise nach weiblichen Exemplaren; ausserdem noch 8 unbestimmbare Arten im weiblichen Geschlechte, von denen 5 mit Gewissheit keiner der Arten, deren Männchen mir bekannt ist, angehören können, die eine aber mit Rh. Zelleri O zugleich von meinem Freund Zeller in Sicilien gefangen worden ist und leicht möglicher Weise das ® dieser Art sein mag. — Nach den Grundsätzen, welche mir, wie ich schon oben sagte, hier leitend sein zu müssen scheinen, kann ich auf diese Weibchen für jetzt weiter keine Rücksicht nehmen. Es bleiben also 31 Arten, deren Männchen ich kenne und über die ich hier nähere Rechenschaft geben will. Die eine derselben, Rhaph. Hoffmeisteri stünde unleugbar besser in der Gattung Argyria, muss aber wegen der entschieden endständigen Fühlerborste für jetzt noch hierher gesetzt werden. Rhaph. maritimae ist schon von Haliday als Machaerium maritimae von gegenwärtiger Gattung ge- schieden worden; wenn irgend eine einzelne Art, so hat diese vor allen andern das Recht, eine eigene Gattung zu bilden. Endlich zeichnet sich noch das überaus schöne Rhaph. Scholtzii nebst einer ihm nahe verwandten Art durch Eigenthümlichkeiten des Fühlerbaues und der Genitalien aus, so dass diese beiden 90 Arten künftig wohl den Kern einer neuen Gattung zu bilden be- stimmt sind, die im ganzen Habitus sehr viel Aehnlichkeit mit der Gattung Sybistroma haben würde. — Rhaph. anten- natum ist zuerst von Herrn Carlier in den Annales de la Soc. ent. de France IN. pag. 659 unter dem Namen Anglea- ria antennata bekannt gemacht worden; so überaus ausge- zeichnet auch die Bildung der Fühlerborste ist, steht es doch in allem Uebrigen ächten Rhaphium-Arten, besonders Rhaph. ne- morum, nahe genug, um hier ohne das geringste Bedenken in der Gattung Rhaphium einbehalten werden zu können. Ich ordne die 3l Rhaphium-Arten, von denen ich das männliche Geschlecht kenne, nach den Merkmalen der Männchen in nachfolgender Weise und bemerke, um jedes Missverständniss zu vermeiden, dass ich diejenigen Anhänge der Genitalien, welche den schuppenförmigen Anhängen bei Dolichopus entsprechen, äussere oder fadenförmige, die andern stets nach vorn ge- richteten und dem Bauche mehr anliegenden aber die innern, oder wegen der häufigsten Form derselben, die griffelförmi- gen Anhänge genannt habe. (Hinterleib überall silberschimmernd . sp. 1. Rh.HoffmeisteriLw. I | nichtiben Me 2 (Mittelhüften mit starken Dornen *) . . 3 \ Be ohne „ = ker 3 Hüftdornen Be Ya Eee Re sp 2. Rh. basale Lw. Schwarz... 2.0. Se { z SAnhänge der Genitalien gegabelt. ... sp. 3. Rh.spinicoxum Lw. einfach... . 5 >” 2] Ei) 5 JUntergesicht schwarz. ........- sp. 4. Rh. fascipes Mg. ei Weiss a.M y BR ee 6 Letzter Leibesring nicht stahlblau. . sp. 5. Rh. nemorum Mg. Br, ei stahlblau ...... . sp. 6. Rh. elegantulum 8. „ Sgrössere Artenn u u a 8 Kleinere) 5 „oa. oe 15 g fUntergesicht schwarz... .... 9 \ " nicht schwarz ..... 10 *) Nur bei Rh. micans gegen das Ende hin mit ziemlich auffallen- dem Silberschimmer. **) Bei den kleinen Arten mit sehr langen Fühlern, welche Meigen im Thl. IV. in die Gattung Rhaphium gestellt hat, finden sich wie- der Hüftdörnchen, welche aber viel zarter, fast borstenartig, stets weisslich sind; die damit versehene Gruppe bildet die nächste Ver- wandtschaft von Rhaph. caliginosum und beginnt mit Rhaph. fasciatum, zugleich der einzigen jener kleinen Arten, bei welcher die Hüftdörnchen von etwas stärkerem Baue sind. 9] 9 Kaihänge emtache... data ad... 18 sp. 7. Rh. fractum Lw. gespalten - ol. Ne. en. sp. 6. Rh. nasutum Zettst. 10 Fühler nicht sehr verlängert. .... 1l äusserst verlängert a Be 14 11 [Sie d der Mittelfüsse nicht erweitert 12 Is ist erweitert. . 13 Veukkere Anhänge ohne Haarpinsel . sp. 9. Rh. praerosum Lw. 12 N hi mit Haarpinsel. . sp. 10. Rh. penicillatum Lw. 13 |Die beiden letzten Glieder erweitert . . sp. 11. Rh.crassipes Mg. | Nur ‘das letzte Glied erweitert... . sp. 12. Rh. assimile Zttst. | \3- Fühlerglied an d.Basis plötzl. erweitert sp.13.Bh. maritimae Hal. | A » 3» » Nicht erweitert sp. 14. Ruh. longicorne | Ms. Fühlergriffel am Ende knopfförmig . sp. 15. Rh. antennatum 15 Carlier. nr „6. einfach! . 16 16 (Vordertarsen unterseits kurz gehainter sp. 16. Rh. micans Mg. \ N r nicht gebartet 17 17 Scheidentheil der Genitalien lang . . 18 N AN kurz lt) 18 Fl ungellecktu.n. reed sp. 17. Rh. bipartitumLw. 1, mit schwarzem Fleck. .... sp. 18. Bh. Scholtzii Lw. 2tes Glied der Vorderfüsse kürzer als 1 das 3te. . sp.19. Rh. metathesisLw. EN, hr nicht kürzer als das 3te 20 In Stachelborsten an der Basis der 00 Vorderschenkel ..... sp. 20. Rh. longiseta Zett. I Stachelborsten an der Basis der Vorderschenkel. ..... 21 hinterster Metatarsus unterseits be- 1 Wehr) lau a un 22 hinterster Metatarsus unterseits nicht bewehriX.. 5... 0... . 24 (vorderster Metatarsus an der Spitze 9 zahnförmig erweitert. . .. sp. 21. Rh. Zelleri Lw. vorderster Metatarsus an der Spitze nicht zahnförmig..... 23 *) Es concurriren in der Unterabtheilung mit bewehrtem Metatarsus der Hinterbeine des "Männchens noch einige von Herrn Zetterstedt beschriebene, mir bis jetzt noch unbekannte Arten, weshalb bei der Bestimmung nach obiger Uebersicht hier einige Vorsicht nöthig ist. 92 5 R „ 1 gekrümm- ten Haken. sp. 23. Eh. pallipes Fbr. \ Metatarsus mit 2 Dörnchen sp.22. Rh. biseriatumLw. 23 04 Bu an der Basis gelb... .. . sp. 24. Rh. fasciatum Mg. hs überall metallisch grün. . 25 - ! Genitalien ganz verborgen... ... sp. 25. Rh. angusticorne 25 | Lw. x nicht verborgen... ... 26 2g (äussere Anhänge zweitheilig od. doppelt 27 as, 5 einfach. ...e. ... 2.28 97 innere (griffelförm.) Anhänge deutlich . sp. 26. Rh. fissum Lw. \ „ nicht deutlich sp. 27. Rh. disseetum Lw. og Jäussere Anhänge sehr kurz ..... 29 ziemlich lang . . ..30 BR Anhänge mit einem Faden. . sp. 28. Rh. caliginosum 29 ” ” „ ” Oo g- " „ ohne einen Faden . sp.29.Bh.lanceolatumLw. Anhänge mit einem langen 30 Haare an der Spitze. . . sp.-30. Rh. monotrichum Lw. Haare an der Spitze. . . sp. 31. Rh. appendicula- tum Zett. Ich lasse hier die Beschreibung der Arten, welche mir neu schei- nen, und einige Bemerkungen über die bereits bekannten Arten folgen. sp. 1. Rh. Hoffmeisteri d', nov. sp. — viridi - chalybeum, abdomine toto albomicante; tegulis nigro-ciliatis. Long. corp. 3 Jin. — Vaterland: die Gegend von Cassel (Hoffmeister.) Männchen: Ganz von dem Ansehen einer Argyria, aber die Fühlerborste steht vollständig an der Spitze des 3ten Gliedes. Fühler schwarz, kaum grösser als bei Argyr. diaphana, dtes Glied breit, nicht spitz; das 1ste Glied der aus seiner Spitze entspringenden Fühlerborste kurz und dick. Untergesicht schwarz, matt, in keiner Richtung zeigt sich eine Spur von weissem Schimmer; es ist 11/, mal so breit als bei dem cd’ von Arg. diaphana. Stirn mattschwarz, nur vor den Ocellen eine Stelle mit weisslichem Schimmer. Die Farbe des Thorax und Schildchens ändert wie bei Arg. diaphana vom Blaugrünen bis zum schönsten Stahlblau ab. Die Schultergegend zeigt deut- lichen weissen Schimmer. Brustseiten schwarz, etwas weissgrau schimmernd. Deckschüppchen mit langen schwarzen Wimper- haaren. Hinterleib metallisch-grün, an der Basis etwas mehr in das Blaue ziehend; ein schöner silberweisser Schimmer, wel- u. Anhänge mit keinem langen 93 cher den ganzen Hinterleib bedeckt, lässt in den meisten Rich- tungen die Grundfarbe des Isten und der vordersten Hälfte des 2ten Ringes unverdeckt. Die Behaarung des Hinterleibes ist überall schwarz. Die männlichen Genitalien gleichen in ihrem Baue sehr denen von Arg. diaphana und "weichen demnach von denen aller anderen Arten gegenwärtiger Gattung sehr ab, doch sind die nackten Lamellen spitziger als bei jener; die nach unten gerichteten, schwarzbehaarten Lamellen sind kürzer als bei jener. ° Hüften und Schenkel schwarz; stark schwarzhaarig. Mit- telschienen braun; Vorder- und Hinterschienen mehr braungelb, letztere an der Spitze meist deutlich geschwärzt, alle Schienen an der Aussenseite ziemlich stark borstig. Vorder- und Mittel- füsse braun, gegen die Spitze hin schwarz; die hintersten Füsse ganz schwarz; das 1ste Glied der Vorderfüsse länger als die folgenden zusammen, durchaus einfach, auf der Unterseite weitläufig beborstet; die Glieder der Mittelfüsse haben ungefähr dasselbe Verhältniss, doch hat das 1ste Glied auf der Unterseite keine Borsten; das Iste Glied der Hinterfüsse ist nur wenig länger als das 2te und unbeborstet. Die Flügel sind sraulich slasartig, im Umrisse und im Aderverlaufe denen von Are gyr. diaphana sehr ähnlich. sp. 2. Rh. basale, S <, nov. sp. — viridiaeneum dd’, 1. oli- vaceum, subopacum 9, alis bası albido hyalinis, apicem versus distinete cinerascentibus; maris metatarso antico subtus superiusque seriatim setuloso, coxis intermediis spinosis, tibiis postieis apice tarsisque posticis basi in- erassatis. Long. corp. 25,5 —2?/j2 lin. (Tab.I. fig. 11 cd‘ äussere, fig. 12 innere Anhänge.) Vaterland: Schlesien (Zeller). Eine in der Körperfärbung merkwürdig veränderliche, sonst aber in jeder Beziehung so ausgezeichnete Art, dass sie nicht verkannt werden kann. Männchen: Untergesicht schmal, silberweiss; Taster vor- stehend, schwarz mit weissem Schimmer. Fühler schwarz, nur von mittlerer Länge, das 3te Glied wenig spitz. Fühlerborste so lang wie die Fühler, ihr Istes Glied kurz und ziemlich dick. Stirn grün, etwas matt, wenig weissschimmernd. Hinterkopf nur oben mit schwarzen Borsten; von der Mitte desselben abwärts und am Kinn stehen sehr lange weisse Haare. Thorax von ei- ner angenehmen hellblaulich grünen Metallfarbe mit blauerer Mittellinie, zuweilen mehr goldgrün mit kupfrigen Streifen, sel- ten kupfrig olivengrün und dann gewöhnlich fast glanzlos. Brust- seiten in der Schultergegend mehr metallisch grün, sonst schwarz, überall grauweisslich bereift, wie auch die Oberseite des T’horax, wenn man sie ganz schräg betrachte. Schüppchen und Schwin- ser gelblich, erstere mit sehr langer weisslicher Behaarung. 94 Hinterleib von „der Färbung des Thorax mit schmalen, fast schwarzen Hinterrandssäumen; die Färbung des letzten Abschnittes zuweilen mehr bläulich; unten und an den Seiten mit langer weisser, oben mit kürzerer schwärzlicher Behaarung. Die männ- lichen Genitalien lassen aus ihrer untern Oeffnung zwei auswärts gewendete kurze rhomboidalische, an der Spitze abgestumpfte, braunschwarze Lamellen hervortreten, welche überall mit ziem- lich dunkler, aber zarter Behaarung besetzt sind; nach vorn hin verlängern sich die Genitalien in 2 schwärzliche spitze Griffel; diese sind etwas gegeneinander gekrümmt, nackt, nur auf der Unterseite mit einigen, wenig bemerklichen, abstehenden, kurzen Härchen; sie liegen dem Bauche ziemlich an und reichen nicht ganz bis zur Wurzel des 5ten Ringes. Hüften schwarz, weiss behaart; die mittlern mit 2 weisslichen Dornen. Vorder- und Mittelschenkel mehr oder weniger schwarzbraun mit gelber Spitze; an den Hinterschenkeln ist nur das Spitzendrittheil und zuweilen die äusserste Wurzel schwarzbraun. Die Behaarung der Schen- kel zart, auf der Unterseite ziemlich lang, weiss, auf der Unter- seite der Vorderschenkel steht eine Reihe steiferer heller Härchen. Schienen bräunlichgelb, die hintersten werden nach dem Ende zu allmälig und gleichmässig stärker, auch sind sie auf dem letz- ten Drittheil schwarzbraun gefärbt; alle Schienen auswärts mässig mit schwarzen Stachelborsten besetzt. Vorder- und Mittelfüsse schlank und dünn, von der Wurzel aus braungelb, nach der Spitze hin dunkelbraun, oder braunschwarz; das erste Glied der vordersten etwas von der Seite zusammengedrückt, aber durchaus nicht breit, oben und unten reihenweis mit Stachelborsten besetzt; die folgenden Glieder ganz einfach, das 2te wenig länger als das 3te; Mittelfüsse ganz einfach, das Iste Glied auch hier so lang wie die folgenden zusammen. Die Hinterfüsse sind ganz schwarz, unterseits nur ganz kurzhaarig; ihr 1stes und 2tes Glied ansehnlich verdickt, bei dem dritten Gliede ist diese Verdiekung schon nur sehr wenig bemerkbar und die beiden letzten Glieder sind von gewöhnlicher Stärke; das 1ste Glied ist etwas länger als das 2te. — Die Wurzelhälfte der Flügel ist glasartig fast etwas weisslich, die Spitzenhälfte deutlich grau getrübt; in dem hellen Theile der Flügel sind die Adern grösstentheils fast rost- - gelblich und nehmen erst in dem getrübten Theile derselben eine dunklere Farbe an; die hintere Querader liegt ein wenig jenseit der Flügelmitte; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader ist auf seiner Mitte sanft geschwungen, so dass sein letztes Drittheil mit der 3ten Längsader parallel liegt. Weibchen: Es gleicht dem mehrerer verwandten Arten, besonders dem Weibchen von Rh. consobrinum sehr, ist aber bei einiger Aufmerksamkeit doch leicht an der helleren Flügel- basis und an der mehr rostgelblichen Farbe, welche die meisten 95 Adern in der Nähe der Flügelbasis haben, zu unterscheiden. Fühler klein, Borste etwa doppelt so lang, wie die Fühler selbst. Stirn und Untergesicht grau; Taster grau, in anderer Richtung -schwärzlich mit hellem Rande. Bei einzelnen Exemplaren ist die grünliche Metallfarbe der Stirn durch den grauen Ueberzug deutlich wahrzunehmen. Thorax und Hinterleib stets weniger glänzend als bei dem Männchen. Alle Hüften dunkel, die Vorder- und Mittelhüften mit zarter weisslicher Behaarung. Beine ganz rothgelb, nur die Füsse gegen ihr Ende hin schwarzbraun; die Schenkel haben auf der Unterseite wenig bemerkbare, zarte, weissliche Behaarung, welche an den Mittelschenkeln länger und viel deutlicher wahrnehmbar ist. Alle Schienen auf der Aussen- seite mässig mit Stachelborsten besetzt. Vorder- und Mittelfüsse länger als die Schienen, das 1ste Glied sehr verlängert und na- mentlich viel länger als bei dem nahe verwandten Weibchen von Rh. consobrinum. Die Flügel sind nur mässig grau ge- trübt; der Gegensatz zwischen der hellen Färbung der 1sten und der dunklern Färbung der 2ten Flügelhälfte ist bei weitem nicht so deutlich wie bei dem Männchen, bei einiger Aufmerksamkeit aber doch recht wohl zu erkennen. In der Nähe der Flügelwurzel sind auch bei dem Weibchen die Adern rostgelblich gefärbt; die hintere Querader liest der Flügelwurzel etwas näher als bei dem Männchen. (Fortsetzung folgt.) Intelligenz. Einige Centurien sicilianischer Käfer (sämmtlich von Prof. Erichson revidirt und determinirt) sind durch den entomol. Verein zu beziehen, gegen frankirte Einsendung von 2 Thalern für die Centurie. Für Mitglieder des Vereins, welche sich direct an die Re- daction wenden, hat Herr Capit. Gaubil den Preis seines Cata- togue des coleopteres d’Europe et d’Algerie auf 2 Thlr. 20 Sgr. herabgesetzt. Gegen postfreie Einsendung dieses Betrages wer- den Exemplare verschrieben. Vor etwa einem halben Jahre hat einer meiner geehrten Correspondenten den zweiten Theil von Lacordaire Phytophages bestellt; ich habe das Buch kommen lassen, aber den Besteller nicht notirt, weshalb ich denselben bitte, das Buch gegen porto : freie Einsendung von 2 Thlr. 20 Sgr. von mir abzufordern. | | C. A. Dohrn. 96 ‚ur Die Schmetterlingssammlung eines in Helmstädt verstorbe- neu Sammlers soll von der Wittwe für 25 Thlr. verkauft werden. Sie enthält gegen 600 Arten aus dortiser Gegend, auch darunter über 200 Microlepidoptern, in etwa 1500 Stücken, und ist ganz gut gehalten. Weitere Nachricht ertheilt der Zollsecretair v. Hei- nemann in Braunschweig auf portofreie Anfragen. Auch Redtenbachers Fauna austriaca, ganz neu, ist da- selbst abzustehen. Bei E. S. Mittler & Sohn ist erschienen: Linnaea entomologiea. Band IV. / Inhalt: Löw, Ueber die europäischen Raubfliegen (Schluss). v. Kiesenwetter; Monographische Revision der Gattung Hydraena. Zeller, Beitrag zur Kenntniss der Coleophoren. Klug, Die Arten der Gattung Manticora. 23 Bogen und 2 Tafeln. Preis 2 Thlr. Für Coleopterologen. Im Interesse der Vereinsmitglieder habe ich mit den resp. Verlagshandlungen das Abkommen getroffen, dass allevierBände Linnaea zusammen für sechs Thaler zu beziehen sind. Ferner erhält, wer sich Eriehsons Käfer der Mark und zugleich dessen Käfer Deutschlands anschaffen will, beides zusammen für sechs Thaler. Den Bestellungen bei dem entom. Vereine muss aber der Betrag portofrei beigefügt sein. C. A.D. Ve: Der Verein hat für Briefe und Pakete innerhalb des Preuss, Staates Portofreiheit, wenn die Briefe offen unter Kreuzband gesendet werden, und die Pakete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Pakete muss lauten: ‚An den entomologischen Verein zu Stet- tin“ und ausserdem noch den Beisatz führen: „Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin.“ Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vorschriften nachzukommen. Druck von F. Hessenland in Stettin. | | | Entomelogische Zeitung herausgegeben von dem entomelogischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- €. A. Dohrn, Praeses des verenis lungen von E. S$. Mittler in Berlin, ‚A. Lincke, Bibliothekar Fr. Fleischer, und Dyk in ale LEInzie: N. 4, m. Jahrgang. un April 1850. inhalt: Vereinsangelegenheiten. Bielz: Drei neue En aus en Fa- milie der -Caraboidae. Loew: Beitrag zur Kenntniss der Rba- pkium-Arten (Schluss). Zeller: Verzeichniss der von Herrn Jos. Mann beobachteten Toscanischen Microlepidoptera. Vereinsangelegenbeiten. In der Sitzung am 11. April wurde in den Verein auf- senommen: Herr Apotheker Tollın zu Neu-Danm. Für die Bibliothek waren eingegangen: Wesmael, Revne des Anomalon de Belgique, Aout 1849. Hete- ropelma calcator, Anomalon armatum, bellicosum, heros, nigricorne, perspieuum, anxiun, unigultatum, varitarsum, debile, brevicolle, Trichomma falvidens. Geschenk des Herrn Verfassers. I'M. Bach, die Arten der Gattung Apien, welche in Nord- und Mitteldeutschland vorkommen. Geschenk des Herrn Verfassers. Zeiterstedt, Fauna Inseetorum Japponica. Pars 1. Hammone 1828. Coleoptera, Orthoptera, Hemiptera. ‚sravenhorst, Monographia Coleopterorum mieropterorum. Göt- tingae 1806. ‘ Geschenke des Herrn v. Heinemann. pelvs: Erste Aufzählung der bis jetzt in Sachsen entdeckten Insecten. Leipzig 12799. IMeber, Nomenelator entomologieus. Chilonii et Hamburgi 1795. ‚Jddmann, Novae insectorum species, Ed.1I., cur. Panzero. Norim- bergae 1790, 7 8 | i sie Müller, . Fauna insectorum Fridrichsdalina. Hafniae et Lipsiae | 1764. ; Brez, La flore des insectophiles. Utrecht 1791. Malo, Les insectes ou choix des plus jolis insectes etc. Paris 1840. Durch Herrn Präses Dohrn überwiesen, Wiegmann, Archiv für Naturgeschichte. XIV. 4. 1848. XV. 1. 2. 1849, wurde angekauft. Annales de la soeiet6 entomologique de France.. 1849 2. ‘ Fairmaire, Cryptocephalus par Suffrian. Rouget, Erypto- cephalus informis Suflr. Blisson, Met. du Silvanus sex- ‚dentatus. Coquerel, sur le meme sujet. Bellier de la Chavignerie, anomalie dans un Liparis dispar._ Abicot, chenille de la Zygaena balearica. Signoret, Odontoptera Carrenoi n. sp. Lucas, Theridium eivicum.n. sp. Per- ris, habitudes et met. de P’Eumenes infondihuliformis Oliv. Dufour, met. du Rihyphus fenestralis et du Myce- tobia pallipes. Boyer de Fonscolombe, Ichneumonologie provencale. Durch "Tausch segen Vereinsschriften erworben. Mannerheim, Inseetes coleopteres de la Siherie orientale nouveaux ou peu connus. | Cieindela obliquefaseiata Ad., Carabus Etholenii, Klugii, Slovizovii Sedakoff, Taphria breviuseula, Cantharis Dyi thonii Sed., Xylelinus formosus, Aphodius indigator, fimbriolatus, Anomala dauriea, Rhizotrogus Sedakovii, intermedius, Sahlbergi, Mordella plagiata, Clytus Po- » „povii, Phytoecia einctipennis, analis, Pachyta scapularis, anthraeina, Acis daurica. | Geschenk des Herrn Verfassers. Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde. XVI. 1849. Fischer, Beiträge zur Inseeten-Fauna. um Freiburg im Breisgau. (Orthopteren. Libellulinen.) Durch Tausch gegen Vereinsschriften erworben. Kollar,, Beiträge zur Kenntniss einiger in ökonomischer und tech- nischer Hinsicht wichtigen Insecten. Bostriehus typo- sraphus Linn. Cynips calicis Burgsdorf. -Oedipoda mi- gratoria Linn. , Naturgeschichte der Zerr-Eichen- Saummücke, Lasio- ptera Cerris, eines schädlichen Forstinsectes. ‚ Ueber den Eichen-Kernkäfer, Platypus eylindrus Herbst, ein das Eichenholz zerstörendes Insect. | Geschenke des Herın Verfassers. —— 99 PPissenschaftliche Mitiheilungen. Drei neue Species aus der Familie der Caraboeidae von E. A. Bielz. 1. Nebria carpathiena. N. elongata, picea vel rufo picea; elytris obscurioribus elongato obovatis, punctato-striatis, inlerstitio tertio punctis 3—8 obsolete impressis; antennis pedibusque rufıs. Long. 5—51/; lat. 12, — 2. e. Der N. stigmula zunächst verwandt, von ihr durch die be- deutend- schmälere Gestalt, die langen Fühler, die mehr gewölbten tiefer gestreiften, lang-verkehrt-eiförmigen Flügeldecken, und das im Verhältniss zur Länge schmälere Halsschild deutlich unter- schieden. Der Körper ist pechbraun oder mehr rothhraun, die Flügeldecken stets am dunkelsten. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge (3° lang), fadenförmig, das erste Glied viel dicker, rostroth, vom fünften Gliede an graubraun behaart. Kopf, so wie die Mundtheile, entweder ganz braunroth oder oben dunkler braun mit länglicher, rother Makel auf dem Scheitel vor dem da- - selbst befindlichen flachen Grübchen; zwischen den-Fühlern jeder- seits 2 längliche Eindrücke, von denen der vordere deutlicher mit dem der “andern Seite eh eine tiefe Querlinie verbunden ist, die bei Exemplaren mit gauz rotkem Kopfe, so wie die Oher- lippe dunkler gefärbt ist. Halsschild kurz, herzlörmig, fast um die Hälfte breiter als lang; vorne flach 'ausgerander mit vor- stehenden Ecken, an den Seiten gerundet, nach, hinten stark verschmälert und die Hinterecken spitz vortretend; oben gewölht, glatt, glänzend, mit deutlicher Mittelfurche, welche nach vorne bis über den bogigen Quereindruck fortgesetzt ist, in und vor diesem Eindrucke unregelmässig runzlig punktirt; hinten tief quer ein- gedrückt, dieser Eindruck beiderseits durch ein tieferes längliches Grübchen begrenzt und runzlig punktirt; die Seitenränder” abge- setzt, flach, runzligpnnktirt mit umgeschlagenen Kanten; braun- roth, oben dunkler. Schildehen stumpf dreieckig, in der Mitte ‚tief bogig eingedrückt, rothbraun, glatt, eliinzend.. ' Flügeldecken ‚vorne hreiter als die Basis des Halsschildes, lang-verkehrt-eiföür- mig, so dass die grösste Breite hinter die Mitte fällt, hinten ein- ‚zeln rundlich zugespitzt, vor der Spitze schwach ausgerandet, oben ‚ziemlich gewölbt, tief gestreift und in den Streifen punktirt, Zwi- Schenräume gewölbt, zlatt, im dritten 3—5 kaum bemerkbare flache Hohlpunkte. Die Unterseite pechbraun, auf der Höhe der Ne 100 Brust und in der Mitte der Banchsegmente i immer heller, oft ganz rostroth. Die Beine rostroth, lang und dünn. In Siebenbürgen. Auf den höchsten Spitzen des südlichen- Karpathenzuges (7100-7809 ) an den niedern Stellen olt in Ge- sellschaft der N. transsylvanica, unter Steinen. a Biker en inter ruptestriatus. Pt. oblnogo-ovatus, niger, nitidus; thorace subquadrato, canalieu- lato, postice rugeso punetate, utrinque bistriato; elytris subaeneis, profunde interrupte-striatis, interstitio tertio punetis 3—4 impressis. Long. 7—71/,; lat. 24/,— 3’. — Zunächst verwandt mit Pt. ceribratus aber grösser und na- mentlich breiter. Der Käfer ist schwarzglänzend, die Flügel- decken mit metallischem Schimmer, die Unterseite oft mehr oder weniger pechhraun. Die Fühler fast so lang als Kopf und Hals- schild, schwarz glänzend, vom 4ten Gliede an bräunlich behaart. Kopf länglich- eiförmig, schwarz, glänzend, glatt, vorne durch eine Querlinie abgegrenzt, wit zwei unregelmässigen Längseindrücken neben den Augen. Brustschild glänz zend, elatt, schwach gerunzelt mit deutlicher Längsrinne, in den Hinterwinkeln flach eingedrückt, die Eindrücke grob, runzlig pnnktirt, weiche Punktirung sich an den Seitenrändern fast bis zur Mitte des Halsschildes fortzieht, — beiderseits mit zwei vertieften Längsstrichelchen,; die Seiten geschweift, vor der Mitte am breitesten, nach hinten verschmälert, der Rand schmal, flach abgesetzt, leicht umgebogen; die Vorder- winkel abgerundet, die hintern rechtwinklig zugespitzt. Flügel- decken breiter als das Brustschild, lack gewölbt und gestreift, die Streifen aus unregelmässig zusammenfliessenden, längern und kürzern tief eingedrückten Längsstrich elchen gebildet; die Zwi- schenräume sewölht, glatt, auf dem zweiten 4 eingedrickte Punkte, und zwar zwei auf der Mitte des Rückens, wovon einer auch oft fehlt, zwei nach hinten, oft sind alle undeutlich, und mit den Längsstrichelehen mehr oder weniger zusammenflies- send. Unterseite glänzen!, an den Seiten fein punktirt, die Hin- | terleibssegmente in der Mitte gegen den Rand mit zwei einge- | drückten Punkten, das letzte beim Männchen unmerklich eingedrückt, beim Weibchen schwach, keilförmig, erhaben, ungeflügelt. In Siebenbürgen, auf den südlichen Grenzgebirgen in einer | Höhe von 6000 Fuss unter Steinen. | 3. Stenolophus nigriecollis. | St. oblongus, nigro-piceus, nitidus, antennarum basi, palpis pedi- | busque testaceis; thoracis rotundati, basin versus angu- | stati limho elytrisque rufis, his apice plaga magna nigra, | Long. 31/,—31/,, lat. 11), — In der Grösse und Gestalt der nächste Verwandte des St. vaporariorum, von demselben aber schon dureh das gerundete, R sehwarze Halsschild hinlänglich verschieden. Die Fühler län- N la ; t | | | 101 ser als der Kopf sammt dem Halsschilde, dunkelbraun, die bei- den Wurzelglieder sowie die Spitze des Endgliedes gelb. Der Kopf eiförnig, schwarz, vorne durch eine gebogene Querlinie ab- gegrenzt mit zwei Längseindrüeken neben der Fühlerwurzel; der Mund braun, die Taster selb, Das schwarze, am Aussenrande schmal rotkbraun gesäumte Halsschild fast um die Hälfte schmä- ler als die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, nach hinten verengt; die Vordereeken spitz vortretend nach abwärts geneigt, die hintern weit abgerundet; in den Hinterwinkein mit flachen Eindrücken, diese sowie der ganze Hinterrand dentlich punktirt. Das Schildehen glatt, schwarz, rothhraun gesäumt. Die Flügel- te) 2 fe) e decken länglich, gleichbreit, hinten gemeinschaftlich abgerundet, vor der Spitze schwach ausgerandet, rothbraungelb, ein grosser rhombischer Flecken auf der hintern Hälfte, der nur die Naht und den Seitenrand frei lässt, und dessen äusseres Vorderende sich bis zur Mitte. der Flügeldecken hinzieht, schwarz, metallisch- sehillernd. Die Unterseite schwarz, oder mehr und weniger pechbraun; die Füsse geib, das vierte Glied der Vordertarsen beim Männchen zweilappig. In Siebenbürgen, in der Umgebung von Hermannstadt am Rande von Teichen und Gräben unter faulenden Vegetabilien, selten. 0, —— Beitrag zur Kenntniss der Bhaphium- Arten vom Prof. Dr. E. Lew in Posen. (Schluss). SP- 3. Rh. spinicoxum Ü und 9. nov. sp. — aeneum; mas: episiomate angustissimo atro, coxis intermediis ae pedibus nigris tiblis postieis ex parte brun- neis, wmetatarso antico elongato simpliei; appendicihus eopulatoriis nigris fureatis. Long. corp. 23/,,— 26/13 lin. = (Tab. I. fig. 13 5 äussere, fig. 14 innere Anhänge). Vaterland: Deutschland, Dänemark (Stäger). Eine im männlichen Be hlechle leicht kenntliche Art, welche oft für Rh. communeMeig. gehalten wird, was sie doch durch- aus nicht sein kann, da das Untergesicht bei dem Männchen schwarz, ehne allen nes Schimmer ist. Man hüte sich, sie mit der von Zetterstedt als Rh. nasutum beschriebenen Art zu verwechseln, deren Männchen die Hüftdornen fehlen und bei dem das Iste Glied der vordersten Füsse viel kürzer und am Ende verdickt ist. 102 Männchen: Untergesicht äusserst schmal, tief schwarz. Taster klein, ebenfalls tief schwarz. Die Behaarung der Augen erscheint in den meisten Richtungen sehr dunkel. Fühler von mässiger Länge, schwarz; die Borste länger als die Fühler selbst. Stirn ziemlich matt, entweder schwarz, oder mehr stahlblau. Hin- terkopf mit sparsamer schwarzer Behaarung. Thorax metallisch schwarzgrün, schwarzborstig, nur an der Schulterecke etwas grau- weiss schimmernd; vorn auf der Mitte der Anfang von 2 schwär- zern Linien, wie bei mehreren verwandten Arten. Brustseiten in der Schultergegend metallisch schwarzgrün, sonst grösstentheils schwarz, mit sehr wenig grauweisslichem Schimmer. Schildchen von der Farbe des Thorax. Schüppchen gelblich mit langen schwarzen Wimperhaaren. Hinterleib dunkel metallisch grün, der äusserste Hinterrand der Ringe schwarz, Behaarung des Hinter- leibes obenauf bis fast zur Basis schwarz, an den Seiten und ınten aber länger und hell. Die männlichen Genitalien zeigen ?, dem Bauche ziemlich anliegende schlanke Griffel; sie sind hraun- schwarz, spitz und mit ihrer Spitze etwas nach oben, aber gar nicht gegeneinander gebogen. Die andern Anhänge sind von mehr öder weniger hraunschwarzer Farbe, verhältnissmässig lang, und überall behaart; von ihrer Basis aus werden sie zuerst brei- ter und theilen sich dann gabelig in 2 schmale, fast fadenförmige Aeste, deren innerer mehr als doppelt so lang, wie der äussere ist. Beine und Hüften schwarz und schwarzhaarig, auch alle Schienen auf der Aussenseite mit schwarzen Stachelborsten besetzt; die Hinterschienen sind auf der Mitte braun; jede der Mittelhüften hat einen starken schwarzen Dorn. An den vordersten Beinen ist das 1ste Glied länger als die 4 folgenden zusammen, durchaus einfich und am Ende nicht verdickt, nur stehen an seinem Ende nach aussen und unten gerichtete längere Haare, welche aber nicht bei jeder Lage des Fusses leicht wahrzunehmen sind; die Unterseite dieses Gliedes ist etwas borstig. Die Mittelbeine sind verhältrissmässig schlank, das Iste Glied ist etwa so lang wie die übrigen zusammen und hat auf der Unterseite in der Nähe seiner Wurzel einige Stachelborstchen. Schienenspitze und Tar-> sen sind an den Hinterbeinen nicht verdickt, das 1ste Glied der letztern kaum etwas länger als das 2te. Flügel überall graulich | getrübt, Querader ein wenig vor der Mitte; "die tte Längsader | sehr sanft gebogen. | Weibchen: Es ist dem von Rhaph. elegantulum, | nasufum und selbst manchen Varietäten des 2 von Rh. cras- sipes sehr ähnlich, doch sind bei diesen entweder die Schienen ' mehr bedornt, oder das lste Glied der Vorderfüsse kürzer, oder die ganzen Hinterbeine länger. Die Beine sind gewöhnlich schwarz, die Knie, die Wurzelhälfte der Hinterschenkel, an den vordern ' Beinen die ganzen Schienen und die Wurzel der Füsse, an den | | 103 hiniersten die Schienen mit Ausnahme von Wurzel und Spitze braungelb. Alle Schienen auf der Aussenseite nur sehr mässig + | bedornt. Das 1ste Glied der Vorderfüsse ziemlich so lang wie ‚die andern zusammen; auch das Iste Glied der Mittelfüsse ziem- lich verlängert und auf der Inzsal mit etlichen Stachelborstchen. ‚Flügel stets mehr gebraünt als bei den Männchen. sp. 4. Rh. fascipes d'; Meig. (Tab. 1. fig. 24 .° äussere Anhänge). ra I I Von dieser Art besitze ich nur 2 Männchen, welche ich im April in Kleinasien bei Mermeriza gelangen habe; das eine ‚derselben zeichnet sich durch seine sehr geringe Grösse (17/,, lin.) ‚und durch die stahlblaue Farbe der hintern Hälfte des Thorax ‚und des Schildchens gar sehr aus, ist aber von dem andern ‘Männchen, welches 2 Linien misst, speziäiisch durchaus nicht verschieden. Ich führe meine ‚Exemplare unter obigem Namen nicht ganz ohne Zweifel auf; sie weichen von Meigens Beschrei- bung darin ab, dass die Vorder- und Mittelschienen,, samt der Wurzel der Vorder- und Mittelfüsse gelbbräunlich gefärht sind und dass die 4te Längsader zwar nicht stark, aber doch deutlich gebogen ist. — Herrn Zetiersiedis sehr kurze Beschreibung, passt in Beziehung auf die Färbung der Beine, besonders der hintersten besser, indem auch an meinen Exemplaren Wurzel und Spitze schwarz, der dazwischen liegende Theil aber fast weissgelblich & efärbt ist; die Vorder- und Mittelschienen sind aber bei een Exemplaren nicht. weissgelblich, sondern gelh- bräunlich. — VUebrigens finde ich die Hinleeschienen des Männ- ehens gegen das Ende hin nicht eigentlich verdickt, wie Herr Zeiterstedt, oder keulförnig, wie Meigen sie beschreibt, sondern vielmehr. breitgedrückt, so dass sie von der Hinferseite viel schmäler erscheinen, als wenn man sie von der Innen- oder Aussenseite betrachtet. Die Hinterfüsse nehmen an dieser Ver- diekung nicht Theil. Meigen und Herr Zetterstedt erwähnen von dem Dorn der Mittelhüften nichts, weicher doch ein Haupt- character dieser Art ist. Die äussern Anhänge, ziemlich lang, braunschwärzlich, mit schwarzer Behaarung, einfach; sie sind an der Basis ungefähr eiförmig, der darauf folgende grössere Theil fast fadenförmig. Die eriffelförnuigen Anhänge kann ich bei keinem meiner beiden Exemplare erkennen und doch ist die Lage der Genitalien so, dass sie bei einiger Länge deutlich ‚ährnehmbar sein nesani sie werden also wohl sehr kurz sein. sp.5. Rh. nemorum c" und @ Meig. (Tab. I. .Fig. 15, änssere, Fig. 16 innere Anhänge). “Diese Art hat Meigen zuerst von v. Winthem in Ham- burg und später auch von Ruthe in Berlin erhalten; über die Bestimmung habe ich, da ich Ruthe’sche Exemplare, welche in Meigen’s Händen gewesen sind, besitze, keinen Zweifel, wenn ‚104 auch die Stirn nicht metallisch schwarz, sondern bei gut conser- virten Exemplaren grünlich ist; es kann diese Differenz nieman- den Wunder nehmen , der die Unsicherheit von Meigen’s An- sahen über düstere Metallfarben kennt, eder von Meizgen her- rührende illuminirte Abbildungen gesehen hat, welche, so vortreff- lich sie auch sonst sind, die metallisch gefärbten Arten doch oft im wunderlichsten Colorit zeigen. — Als Synonyme sind hierher zu ziehen Rhaph. nigripes Maeq. und Rhaph. laticorne Zetterst. — Meigen’s Uebertragung von Macequart’s Anga- ben über die Bedornung der vordern Schienen von Rhaph. ni- Sripes ist so unrichtig, dass man sich nicht wundern kann, wenn er in demselben sein Rh. nemorum nicht erkannt hat; bei Macquart steht durch ein Druckversehen: „jambes in- terieures” statt: „jambes anterieures”; das scheint die nächste Veranlassung gewesen zu sein, welche Meigen bestimmt hat, die Stachelborsten von der Aussenseite der vordern Schienen auf die Innenseite zu versetzen. — Dass Rh. laticorne Zettst. Dipt. Scand. U. 459. 2 hierher gehöre, bezweifle ich um so we- niger, da ich ein von ihm selbst bestimmtes Pärchen besitze. Der Name, welchen Herr Zetterstedt dieser Art giebt, rührt ur- sprünglich von Fallen her (Hydrochus laticornis), wel- cher, wie Herr Zetterstedt selbst bezeugt, unter demselben diese und die von Herrn Zetterstedt als Rhaph. macroce- rum beschriebene Art zusammenfasste. Da der Name einer Misch-, art nie als ein berechtigter angesehen werden kann, muss der Art der Meigen’sche Name bleiben. — Die Art ist besonders daran sehr leicht kenntlich, dass bei dem Männchen jede der Mit- telhüften einen sehr langen, geraden Dorn von schwarzer Farbe trägt; sie ist unter den mir bekannten Arten, welchen dieses Merkmal zukömmt, die kleinste. Die männlichen Genitalien zei- gen 2 kurze, dem Bauche ziemlich anliegende schwarze Griffel, welche am Ende knopfförmig verdickt sind; dieses Knöpfechen ist mit äusserst kurzer, etwas rückwärts gerichteter Behaarung be- deckt und trägt am Ende ein gerades Borstchen; ausserdem fin- den sich zwei einfache, am Grunde breitere, fast fadenförmige Anhärge, welche überall behaart sind; vom Grunde bis zum lsten Drittheil werden sie etwas breiter, haben da am Aussenrande eine fast zahnförmige Ecke und verschmächtigen sich von dieser an allmälig, so dass etwas mehr als das letzte Drittheil faden- förmig ist; ihre Farhe ändert je nach der Reife der Stücke vom Schmutziggelblichen bis in das Schwarzbraune ab. — Macquart’s Bemerkung über die Aehnlichkeit dieser Art mit denjenigen Ar- ten, welche er in seiner Gattung Porphyrops hat stehen las- sen, finde ich äusserst richtig. sp. 6. Rh. eleg antulum @' und 9 Meig. Ueber die Bestimmung gegenwärtiger ausgezeichneter Art 105 kann kein Zweifel statthaben. Zu den charakteristischen Merk- malen gehören folgende. Bei dem Männchen ist jede der Mittel- hüften mit einem langen starken, jede der Hinterhüften mit einem kürzern und schwächern, schwarzen Dorn bewehrt. Alle Schenkel haben gegen die Spitze hin einige starke schwarze Seitenhorsten, ein Merkmal, an welchem sich auch das Weibehen ven dem man- eher ähnlichen Arten recht gut unterscheiden lässt. Das 1ste Glied der Vorderfüsse ist bei den Männchen nicht ganz so lang als die 4 folgenden Glieder - zusammen und am Ende unterwärts. stark verdickt. Die männlichen Genitalien haben zwei starke, dem Bauche ziemlich anliegende, glatte, schwarzbraune Griffel, welche sich am Ende fast löffelförmig erweitern, so dass sie von der schmalen Seite betrachtet noch ziemlich spitz erscheinen. Die fadenförmigen Anhänge sind einfach und ziemlich lang, überall behaart und gewöhnlich von schmutzig bräunlich gelber Farbe; vom Grunde an erweitern sie sich zuerst etwas, fangen aber dann bald an ganz allmälig wieder schmäler zu werden, ohne an Au- ssen- oder Innenseite eine Ecke zu zeigen und sind in ihrem letzten Theile fadenförmig; die Behaarung derselben zeichnet sich durch ihre Länge aus. Die Beschreibung, welehe Herr Zetterstedt Dipt. Se. 1. 464. 6 von Rhaph. elegantulum giebt, möchte fast Zweifel erre- sen, ob er diese Art wirklich vor sich gehabt hat, wenigstens habe ich nie „die Spitze der Schienen und alle Füsse schwarz” gefunden, auch nie „die Fühlerborste bei dem Männchen so lang, als die Fühler selbst”. Auch ist die Grösse von 2!/, lin. viel zu gering, da es 23/,—3 lin. lang ist. sp. 7. Rh. fractum d’; nov. spec. — viridi- aeneum, episto- mate angustissimo atro, coxis inermibus, appendicibus- que genitalium simplieibus. — Long. corp. 25/,, lin. — (Tab. I. Fig. 17, & äussere, Fig. 18 innere Anhänge.) Vaterland: Deutschland (bei Glogau, Zeller). Metallisch grün mit mässigem Glanze. Untergesicht äusserst schmal, in jeder Richtung tief schwarz. Taster schwarz, klein und etwas versteckt, mit ziemlich ansehnlicher schwarzer Behaa- rung. Fühler schwarz, Borste ein wenig länger als die Fühler selbst. Stirn grünschwarz, ganz matt. Die Behaarung des Hin- terkopfes ist schwarz; an der untern Hälfte desselben, so wie an den Backen und am Kinne erscheint sie im reflektirten Lichte braun. Auf der Oberseite des Thorax wechseln mehr erzfarbene mit mehr metallisch grünen Stellen ab; auch sind die beiden schwarzen Längslinien, welche sich bei vielen Arten finden, ziem- lich deutlich. Brustseiten grünschwarz mit wenig auffallendem, weisslichem Schimmer; Schüppchen und Schwinger gelblich, er- stere mit weisslichen Wimperhaaren. Die metallisch grüne Fär- bung des Hinterleibes geht an dem Vorderrande der Ringe etwas 106 in das Erzfarbene, am Hinterrande der letzten Ringe mehr in das Blaugrüne über, nur ganz von hinten beobachtet zeigt er weiss- lichen Schimmer, der dann aber eine grosse Ausbreitung annimmt; die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz, vorn an den Seiten und unten weisslich und von ansehnlicher Länge. Die innern Anhänge der männlichen Genitalien sind griffelföormig, halb so lang als ‚die äussern, am Ende stumpf und etwas auseinander sebogen; ihre Farbe ist bräunlich und an der Oberseite haben sie äusserst zarte, etwas rückwärts gerichtete Behaarung. Die äussern Anhänge sind braun und einfach, die untere Hälfte breit, die letzte fadenförmig und fast schwarz; von der Basis aus er- weitert sich jeder dieser Anhänge auf der Aussenseite, auf seiner Mitte verschmächtigt er sich dann ven beiden Seiten zieinlich schnell; der Rand ist bis zur Spitze mit recht ansehnlichen sehwärzlichen Haaren gewimpert. Alle Hüften sind schwarz; die vordersfen und mittelsten haben schwarze Behaarung, welche sich besonders an dem Oberende der vordersten durch ihre Länge auszeichnet; die hintersten sind weisslich behaart. Hüftdornen sind nicht vorhanden. Vorderschenkel schwarz mit gelbbräunlicher Spitze, an der Aussenseite mit ansehnlicher schwarzer Behaarung, welche in reflektirten Lichte eine braune Färbung annimmt; Vor- derschienen gelbbraun, an der Aussenseite reichlich mit langen schwarzen Borsten besetzt. Färbung der Vorderfüsse aus dem Dunkelbraunen in das Schwarze übergehend; das Iste Glied etwas zusammengedrückt, am Ende unterwärts deutlich verdickt, auf der Unterseite nur mit gerade wegstehenden, äusserst kurzen, wenig bemerkbaren Borstenhärchen; es ist etwa so lang wie die 3 letzten Fussglieder und nur wenig länger als das 2te, welches ebenfalls etwas zusammengedrückt, am Ende aber weder verdickt noch zahnförmig erweitert ist. Mittelschenkel schwarz mit gelb- bräunlicher Spitze, auf der Unterseite mit längerer schwärzlicher Behaarung, an der Spitze beiderseits mit ansehnlichen schwarzen Borstenhaaren ; Mittelschienen gelbbräunlich, an der Wurzel dunk- ler, auf der Aussenseite mit vielen langen schwarzen Borsten ; Mittelfüsse gelbbräunlich, gegen das Ende hin schwarz; ihr 1stes Glied den 4 folgenden zusammengenommen an Länge fast gleich ; auf der Unterseite, besonders in der Nähe der Basis, stark be- borstet. Hinterbeine schwarz, die Schienen ausser an Basis und Spitze schwarzbraun; Schenkel überall nur mit kurzer schwärzer Behaarung und an der Spitze ohne Borsten; die Aussenseite der Schienen nur sehr mässig beborstet; das 1ste Fussglied nur ‚wenig länger als das 2te.— Flügel glasartig ungetrübt; die hin- tere Querader ziemlich schief; der letzte Abschnitt der ten Längsader ist gerade auf seiner Mitte (auf der gewöhnlichen Flü- gelbeule) zu einem punktförmigen Knötchen verdickt und erschemt, hier unter einem sehr stumpfen Winkel gebrochen, wenn man 107 nicht künstlich die einzige Richtung aufsucht, in welcher dieser Winkel verschwindet und der ganze letzte Abschnitt der &ten Längsader nur sehr sanft geschwungen erscheint. Uster den von Meigen gegebenen Beschreibungen kömmt die von Rh. fascipes gegenwärtiger Art immer noch am näch- sten, aber seine Angaben über die Färbung der Beine passen gar zu wenig und die Hinterschienen sind bei gegenwärtiger Art kaum merklich breiter als bei allen andern verwandten Arten, so dass Meigen dieselben, wenn er meine Art vor sich gehabt hätte, gewiss nicht keulenförmig genannt haben würde. — Herrn Zet- terstedt’s Angaben über Rhaph. fascipes sind so ober- flächlich, dass sich nicht wohl beurtheilen lässt, welche Art er vor sich gehaht haben möge; die Angabe, dass das Männchen keulenförmige Hinterschienen habe, schliesst aber die Vermuthung aus, dass es gegenwärtige Art gewesen sein könne. sp.8. Rh. nasutum cd’ Ztist. (Tab. I. Fig. 19, 0° äussere, Fig. 20 innere Anhänge.) Dass die ven mir hierher gezogenen Männchen mit denen übereinstimmen, welche Herr Zetterstedt als S von Rh. nasu- tum beschreibt, leidet keinen Zweifel. Als gute Artmerkmale hätte Herr Zeiterstedt noch hinzufügen können, dass die Vorder- und Mittelschienen auf der Aussenseite stark, die Hinterschienen viel sparsamer mit Stachelborsten besetzt sind. Das 1ste Glied der Vorderfüsse ist bei dem Männchen kaum etwas länger als das 2te und am Ende verdickt; das 2te Glied ist schlank, etwa so lang wie die 3 folgenden zusammen, am Ende einwärts in ei- nen Zahn verlängert. Die Anhänge der männlichen Genitalien sind allerdings denen von Rh. crassipes ziemlich ähnlich; die griffelförmigen Anhänge sind schlank und spitz, gewöhnlich ver- borgen; die fadenförmigen Anhänge sind gewöhnlich von hell- bräunlieher Farbe und überall behaart; an ihrer Basis sind sie breit, theilen sich aber bald (viel früher als bei Rhaph. cras- sipes) in 2 fadenförmige Aeste, deren innerer etwa 3 mal so lang als der äussere ist, — Die Weibchen, welche ich vermu- thungsweise hierher ziehe, weil sie mit dem Männchen zugleich gefangen worden sind, siimmen zu Herrn Zetterstedt's Beschrei-- bung ziemlich gut. — Dass die ?te von Herrn Zetterstedt ange-- führte Varietät des 2 wirklich auch hierker gehören sollte, hat nichts Ueberzeugendes. Ob die Weibchen, welche Fallen Hy- drochus nasutus nannte, einer oder mehreren Arten angehör- ten, ob darunter auch das 2 gegenwärtiger Art begriffen gewesen ist u. Ss. w., sind Fragen, auf welche die Antwort erst noch zu begründen ist. Auf die Weibchen, welche ich mit Rh. nasu- {um J in copula gefangen habe, passt- weder die Beschreibung von Fallen, noch die, welche Meigen nach einem Fallen’schen Exemplare von Rh. nasutum 2 giebt. Ich habe deshalb die 108 Fallen’schen Namen nur mit grossem Widerstreben auf gegen- wärtige Art angewandt und za diesen Namen oben wchlbedacht nur Zetterst. als Auctorität gesetzt. sp.9. Rh. praerosum d'; nov. sp. — aeneo-viride, episto- mafe albe; coxis, appendicibus analibus tarsisque sim- plieibus; femoribus antieis albo-lanuginssis; alis infu- matis. — Long. corp. 25/5 in. — (Tab. I. Fig. 21, d äussere, Fig. 22 innere Anhänge, Fig. 23 f Füh ıler.) Vaterland: Deutschland (Sehlesien, Zeller). Metallisch grün, auf dem Hinterleibe mehr erzgrün, überall ziemlich eliinzend. Untergesicht weiss, sehr schmal. Taster klein, ziemlich verborgen; sie scheinen schwarz zu sein, sind aber mit zarter, ziemlich langer Behaarung von weisser Farbe bedeckt. Fühler die Borsie fast 11), mal so lang als die Fühler selbst; die Behaarung des 2ten Fühlergliedes ist kürzer als bei den verwandten Arten, aber eberwärts trägt es ein schwarzes Haar, welches länger als bei jenen Arten ist. Stirm grünschwarz, ziem- lich ohne allen Glanz, sehr von der Seite gesehen mit etwas weissem Schimmer. Die Behaarung des Hinterkopfes ist nur oben schwarz; an den Seiten und ie ist sie weiss, dicht und ziemlich lang. Die beiden, bei vielen Arten vorkommenden schwar- zen Längslinien des Thorax sind deutlich. Brustseiten grün- schwarz mit etwas grauweisslichem Schimmer. Schüppehen und Schwinger gelblich, erstere mit weissen Wimperhaaren. Die Be- haarung des Hinterleibes ist schwarz; vorn an den Seiten und unten weisslich, doch stehen am Hinterrande des 4ten Bauchseg- menfes schwarze Härchen. Die innern griffelförmigen Anhänge der männlichen Genitalien sind klein und deshalb nicht immer deutlich wahrzunehmen; sie laufen in eine dünne, aber richt scharfe Spitze aus und fragen auf ihrem stärkern Theile ober- wärfs nur einige schwer wahrnehmbare Härchen. Die äussern Anhänge sind lamellenförmig , zegen das Ende hin etwas breiter und auf der Aussenseite in einen ansehnlieken Zipfel erweitert; auf der Aussenseite sind sie nur wenig behaart, sonst überall an- sehnlich gewimpert; der lange Endrand derselben ist ausgenagt gezähnelt. Die Hüften sind sämmtlich schwarz und mit weisser Behaarung bedeckt; die vordersten und hintersten haben an der Spitze kaum einige, die mittelsten dagegen viel schwarze Haare. Vorderschenkel schwarz, nur die äusserste Spitze hraungelb, an ihrer Aussenseite mit langer weisser Behaarung bedeekt; Mittel- schienen bräunlichgelb, an der Spitze ein wenig dunkler, an der Aussenseite ziemlich beborstet. Die Vorderfüsse sind von der Spitze des lsten Gliedes an schwarz; dieses ist am Ende deut- lich verdickt, länger als die 3 folgenden Glieder zusammen, aber nicht so lang als die 4 folgenden zusammen; das 2te Fussglied ist noch nicht ganz halb so lang als das 1ste. Mittelbeine bräun- ; 5 109 lichgelb, die Füsse von der Spitze des Isten Gliedes an schwarz ; Schenkel ‘auf Unter- und Hinterseite mit weisser Behaarung; Schienen auf der Aussenseite ziemlich borstig; das 1ste Fuss- slied auf der Unterseite sehr wenig beborstet, nicht ganz so lang wie die 4 folgenden Glieder; das 2te halb so lang als das Iste. Hinterschenkel bräunlichgelb, das Spitzendritttheil derselben, sammt den ganzen Schienen und Füssen schwarz; an den Schenkein zeigt sich kaum ganz in der Nähe der Wurzel die Spur von weisslicher Farbe der Behaarung; die Schienen sind mässig be- borstet; das 1ste Fussglied ist kaum länger ‚als das 2te. Flügel stark braun getrübt; hintere Querader ziemlich schief; der leizte Abschnitt der Aten Längsader auf seiner Mitte sanft geschwungen. Rh. praerosum kann Herm Zetterstedt’s Rh. con- sobrinum nicht sein, da er über dasselbe Dipt. Scand. VIM. 3061 folgende Angaben macht: „pedes antiei femoribus subtus longe et sat dense nigro-pilosis, tarsis brevibus, articulo primo distinete hirto secundogue fere aeque longis”. Auch gehört das- von Herrn Zetterstedt selbst als Rh. consobrinum ® bestimmte Exemplar ganz bestimmt nicht als anderes Geschlecht zu dem oben beschriebenen Rh. praerosum d. — Die Beschreibung von Rh. fulvipes 0 (früher Porph. rufipes), welche Meigen Thl. VI. 363 giebt, ist so höchst oberfiächlich, dass sie sich ziem- lieh gleich gut und gleich schlecht auf mehrere Arien mit weissem Untergesichte deuten lässt; das einzige, was in ihr einigermassen bezeichnend erscheint, sind die Angaben über die Färbung der Beine und diese passen auf Rh. praerosum durchaus nicht. sp. 10. Rh. penieillatum, JS; nov. sp. viridi-aeneum, episto- mate angusto albo; primus tarsorum auficorum artieulaus secundo plus duplo longior, apice incrassatus; anus appendieibus brevissimis filiformibus nigrieantibus, pilo- rum penicillo subapieali ornatis. Long. corp. 2—22/j5 In. — (Tab. I. Fig. 26, 0° äussere, Fig. 27 innere Anhänge.) Vaterland: Deutschland, in der Posener Gegend nicht selten. Metallisch grün glänzend. Fühler schwarz, etwa so lang, wie der Kopf; Borste länger als die Fühler selhst; ihr 1stes Glied kurz und etwas dick; die Haare am Ende des 2ten Glie- des unten sehr kurz, oben ein einzelnes längeres Haar, doch nur so lang, wie bei Rh. praerosum. — Untergesicht schmal, sil- berweiss mit dunklem Schiller. Taster klein, schwarz; ich be- merke an ihnen in keiner Richtung eine andere Farbe. Stirn ziemlich mattgrün. Der untere Theil des Hinterkopfes und das Kinn mit weisslichen Haaren. Brustseiten in der Nähe der Schul- ter metallgrün, sonst grauschwarz mit grauweissem Reife. Die Schüppehen mit hellen Wimperhaaren. Hinterleib schwarz be- haart, an den Seiten und unten stehen vorn längere helle Haare. 110 Die männlichen Genitalien haben zu innerst 2 sehr: kurze, in ihrer Mitte eingeschnürte, daselbst gegen die Bauchfläche gekrümmte, am Ende in eine feine Spitze auslaufende, nackte Griffel von schwarzer oder schwarzbrauner Farbe; sie haben häufig. eine verborgene Lage. Die fadenförmigen Anhänge sind am besten wahrzunehmen, wenn sie nach der Seite hin liegen; sie sind kurz, fadenförmig, überall gleich diek, Sförmig gebogen und überall ziemlich dunkel behaart; am Ende laufen sie in eine Art Zahn aus, vor dem ein eigenthümlicher Pinsel ziemlich dunkler Haare steht; wenn dies Organ untergeschlagen ist, scheint er eine endständige Stellung zu haben, was aber in der Wirklich- keit nicht der Fall ist. Hüften schwärzlich; Vorder- und Mittel- hüften weisslich behaart, unbewehrt. Vorderschenkel schwarz- braun; die Spitze derselben, die Schienen und die Wurzel des Fusses braungelblich; das Ende des letztern mehr oder weniger schwarzbraun; das 1ste Glied der vordersten Füsse ist fast so lang, wie die 4 folgenden zusammen, am Ende unterwärts ver- dickt; das 2te Glied ist noch nicht ganz halb so lang als das lste und einfach. Die Färbung der Mittelbeine gleicht nur bei den dunkelsten Exemplaren der der Vorderbeine; gewöhnlich ist die Spitze der Schenkel in sehr grosser Ausdehnung und die ganze Hinterseite hell gefärbt; das Iste Glied der Mitielfüsse ist fast so lang, wie die 4 folgenden zusammen und hat auf sei- ner Unterseite ein paar kurze Stachelborstehen. Die Hinterbeine sind nar bei den dunkelsten Stücken ganz schwarz, viel häufiger ist die Wurzel der Schenkel in grosser Ausdehnung und ein Theil der Schienen hell gefärbt; die Hinterfüsse sind immer ganz schwarz und ihr 1stes Glied ist etwas kürzer als das 2te. Alle Schienen sind auf der Aussenseite stachelborstig. Flügel etwas sraubräunlich getrübt; die äte Längsader wenig gebogen. Obgleich die Art in hiesiger Gegend nicht gar selten ist, habe ich doch noch kein kopulirtes Pärchen gesehen. — Unter den Meigen’schen und Zetierstedt'schen Arten kömmt gegenwärtige nicht vor. Meigen’s Beschreiburg von Rh. commune lässt sich durchaus nicht auf sie anwenden, da die fadenförmigen Anhänge der männlichen Genitalien bei ihr einfach und nicht gegabelt sind. — Rhaph. faseipes kann sie wegen ihres weissen Unterge- sichtes nicht sein. Rhaph. fulvipes Meig. aber hat viel hel- ler gefärbte Beine. | sp. 13. Rh. maritimae, 0’ und @ Halid. (Tab. I. Fig. 25 J’ Fühler.) Diese ganz ausgezeichnete Art ist zuerst von Herrn Ha- liday (Zool. Magaz. V.) als Machaerium maritimae be- kannt gemacht worden. Da seine Beschreibung nicht jedem | deutschen Dipterologen leicht zugänglich sein dürfte und da die | Art auf dem europäischen Continente noch nicht aufgefunden | | v b | | | i 111 worden ist, trage ich kein Bedenken, ihre Beschreibung hier nach einigen Exemplaren, welche ich der freundlichen Güte ihres Ent- deckers verdanke, zu geben. Beide Geschlechter einander ganz überaus ähnlich. Ueberall glänzend goldgrün, Beine rothgelb, alle Füsse, mit Ausnahme der äussersten Wurzel, schwarz. Stirn und Untergesicht bei beiden Geschlechtern breit, bei dem Weibchen nur wenig breiter als bei dem Männchen. Die Stirn glänzend goldgrün. Das Unterge- sicht matt metallisch grün, bei dem Männchen nach unten hin mehr schwarz, bei beiden Geschlechtern überall mit weisslichem Schimmer bedeckt; es hat keine Querleiste, endigt aber unten mit einem Vförmigen Absatze, an welchen sich die bei beiden Geschlechtern überaus grossen Taster anlegen; diese sind schwarz, sparsam schwarz behaart und mit weissem Schimmer überdeckt. Die Fühler sind bei beiden Geschlechtern von demselben Baue, ohne die Borsten noch einmal so lang als der Kopf, schwarz ; das 1ste und 2te Glied kurz; das 3te Glied fast 4 mal so lang als die beiden ersten zusammen, äusserst schmal, nur ganz an der Basis unterwärts plötzlich verdiekt, so dass es aussicht, als ob die ganze untere Hälfte dieses Gliedes bis gegen die Basis hin weggeschnitten wäre. Fühlerborste fein zugespitzt, gerade, etwas abwärts geneigt, nicht ganz halb so lang als das 3te Füh- lerglied. Schwinger und Schüppehen gelblich, letztere mit langen lichten Wimperhaaren. Hinterleib bei beiden Geschlechtern ver- ‚hältnissmässig kurz, stampfkegelig, etwas plattgedrückt, überall nur mit schwarzer, rauher Behaarung besetzt. Die äussern männ- lichen Genitalien klein, gewöhnlich so umgeschlagen, dass man eben nur hemerkt, dass die Anhänge sehr kurz und griffelförmig sind. Hüften schwarz, schwarzhaarig, die vordersten mehr düster metallgrün mit weisslichem Schimmer. Beine verhältnissmässig kurz und kräfig, vom l1sten Hüftgiiele an rothgelb, die Füsse kurz, alle einfach, gegen das Ende hin mehr oder weniger ge- sehwärzt, an den hintersten nur die Wurzel des 1sten Gliedes heil. Schenkel stark, besonders die vordersten und hintersten. Behaarung der Beine überall nur schwarz, an der Unterseite der Schenkel länger; alle Schienen answärts mit Stachelborsten. Das Iste Glied der Vorder- und Mitielfüsse so lang wie die 3 folgenden, an den Hinterfüssen kürzer als die beiden folgenden zusammen. Die Pulvillen an den Vorderfüssen grösser als an den andern, an der Spitze des Fusses über ihnen ein Paar gekrümm- ter Härchen. Flügel glasartig, kaum etwas graulich, an der Ba- sis etwas rostgelblich; Adern braun, in der Nähe der Flügelba- sis zum Theil rostgelblich; hintere Querader etwas jenseits der Flügelmitte; 4te Längsader mässig gebogen, auch an der Mün- dung von.der 3ten ziemlich entfernt. Gleichheit beider Geschlechter im Fühlerbaue sammt den i12 . Eigenthümlichkeiten desselben, die Breite von Stirn und Unterge- sicht auch bei dem Männchen, die Stärke und Kürze der Beine sammt dem abweichenden Baue des Hinterleibes berechtigen diese Art gar sehr zu einer generischen Absonderung. Wenn ich sie hier in der Gattung Rhaphium mit aufgeführt habe, so ist dies keineswegs geschehen, um Herrn Haliday’ s Ansicht hinsicht- lich der generischen Stellung zu widersprechen, sondern lediglich der Gleichmässigkeit wegen, “da andere zu einer Absonderung "eben so berechtigte Arten für jetzt auch noch in dieser Gattung blei- ben müssen. sp. 14. Rh. longieorne, J und 2 Meise. ich habe über diese schöne und sehr leicht kenntliche Art durchaus weiter nichts zu bemerken, als dass ich in Rh. vitri- penne Meig. durchaus nichts als eine leichte Varietät von Rh. longicorne, wie sie frisch ausgeschlüpfte Stücke auch bei andern Arten bilden, erkennen kann und dass ich diesen Na- men on unter die Synonyme von Rh. longicorne setze. sp. 15. Rh. antennatum, SF und 2 Carlier. Diese höchst ausgezeichnete Art ist zuerst von Hrn. Car- lier in den Annales de la Societ@ entom. de France IV. 659 — als Anglearia antennata beschrieben worden. Später hat sie mein verehrter Freund Zeller in Schlesien aufgefunden. Da sie nieht verkannt werden kann, bedarf sie keiner weitern Beschrei- bung. Ich bezweille zwar nicht, dass das für diese Art errichtete Genus einst Geltung erhalten werde, ich hatte aber um so weni- ger Grund, sie hier von Rhaph. zu trennen, als ich auch Ma- chaerium maritimae, so wie Rh. Scholtzii und Rh. bi- partitum mit derselben Gattung vereinigt gelassen hahe, welche ein noch näheres Anrecht auf generische Absonderung haben. — In naher Verwandtschaft zu dieser Art scheint Ludoviecius impar Rond. zu stehen, kann aber mit derselben nicht einerlei sein; ob die beiden Geschlechter so zusammen gehören, wie sie Herr Rondani zusammengestellt hat, ist mir höchst zweifelhaft. Auch das, was er über die Verwandtschaft seiner Art mit Sy- bistroma sagt, ist mit einiger Vorsicht aufzunehmen, obgleich sich viel Aehnlichkeit mit Sybistroma Dufourii nicht ” wohl verkennen lässt. ‚16. Rh. micans, cd’ Meig. Ich besitze von dieser Art 3 Männchen, auf welche Mei- sen’s Beschreibung gut passt, überdies ist das eine derselben von Meigen selbst als Porph. micans bestimmt. Unter den von Herrn Zetterstedt beschrieh@nen Arten kann ich gegen- wärtige nicht auffinden; dass sie darunter wirklich nicht enthal- ten sei, wird dadurch noch wahrscheinlicher, das$ ein anderes Männchen meiner Sammlung von Zeller an Herrn Zeiterstedt gesendet gewesen und von diesem als eine ihm unbekannte Art ’ 113 bezeichnet worden ist. Ich füge zu Meigen’s: Beschreibung Folgendes hinzu: B Männchen: Untergesicht schmal, weiss, von unten betrachtet tiefschwarz. Taster sehr klein, schwarz, am Ende mit schwarzen Borstenhaaren bewehrt. Stirne metallisch grau- Srür, weissschimmernd. Fühler schwarz, so lang wie der Kopf, das 3te Glied breit und stumpf; Borste ein wenig länger als die Fühler, das Iste Glied derselben kurz, kaum dicker. Hinter- kopf von En Mitie abwärts mit weisser Behaarung, oben mit schwarzer. Thorax und Schildehen metallisch soldgrün; auf er- sterem bemerke ich von denı Anfange zweier schwärzlichen Mit- telstriemen, der sich bei so vielen Arten findet, nur eine Spur. In der Schultergesend ist der gewöhnliche weisse Schimmer vor- handen. Brustseiten grösstenthe eils matt metallisch schwarzgrün. Schüppehen und Schwinger gelblich, erste mit weisslichen Wim- perhaaren. Der Binterleib golderin , mit mehr weissem Schim- mer als bei den andern Arten, mit alleiniger Ausnahme von Rh. Hoffmeisteri; dieser Schimmer ist. durchaus nicht. so dicht, dass er die Grundfarbe nicht erkennen liesse, giebt aber doch dem Binterleibe, wenn man ihn ganz von vorn betrachtet, vom Ende bis etwa zum 3ten Ringe ein recht weisses Ansehen. An den männlichen Genitalien finden sich statt der gewöhnlichen, dem Bauche anliegenden griffelförmigen Arhänge nur 2 ganz kurze und deshalb schwer wahrnehmbare schwarze Zähnchen; die fa= - denförmigen Anhänge sind dagegen ziemlich lang, einfach, gewöhn- lich schmutzig bräunlich und überall ziemlich zart behaart; von der Basis aus werden sie zuerst elwas breiter, nehmen dann all- mälig an Breite ab, so dass mehr als ihr letztes, meist umge- krümmtes Drittheil fadenförmig ist. Hüften schwarz, schwarz- haavig, unbewehrt. Vorder- und Wittelschenkel schwarzbraun mit bräunlichgelber Spitze; Hinterscheskel braungelblich, an der Spitze dunkelbraun, was sich auf der Oberseite lang, zuweilen bis fast zur Wurzel hinzieht. Behaarung der Schenkel nur schwarz, auf der Unterseite der vordersten und mittelsten etwas länger. Alle Schienen bräunlichgelb, auf der Aussenseite mässig beborstet; die hintersten an Wurzel und Spitze kaum etwas ge- bräunt. Die vordersten Füsse sind braungelb, gegen das Ende ‚hin mehr gebräunt; die Ferse ist nicht völlig se lang, als die 3 ‚folgenden Glieder, auf der Unterseite von der Wurzel bis etwas über die Mitte mit diestsiehenden, schräg anliegenden, schwarzen Borstenhärchen besetzt, also f ast gebarlet; an den Mittelfüssen ist das Iste Glied mehr verlängert, aber ebenfalls nicht ganz so lang als die 3 folgenden; auf seiner Unterseite stehen etliche ‚vereinzelte Stachell borstehen; Farbe der Mittelfüsse wie die der Vorderfüsse. Hinterfüsse ganz schwarz; das 1ste Glied unge- ‚fähr so lang als das 2te; auch das Ste Glied noch ziemlich lang. 8 | 1 ie 114 Flügel glasartig, etwas graulich; Q@uerader gerade, schiefstehend, auf "der Flügelmitte; &te Längsader schwach gebogen. Wenn Meigen das Iste "Glied der Morde beine auf der In- nenseite beborstet nennt, so kann das keinen Anstoss erregen, da er die Unterseite in vielen andern Fällen auf dieselbe Weise bezeichnet. Wenn er von den Hinterbeinen sagt: „Schenkel und Schienen rostgeib, letztere mit brauner Spitze” ‚ so darf man hier wohl eine Ungenauigkeit in seiner Angabe ohne Bedenken vorausseizen, oder annehmen, dass statt „letztere” vielmehr „erstere” zu lesen sei. — Rh. mieans hat im gauzen Ha- bitus die meiste Aehnlichkeit mit Rh. nemorum, unterscheidet sich äber ausser durch den lebhaftern weissen Schimmer. des Eiin'erleibes leicht durch kürzere Fühler mit längerer Borste, die bewehrten Taster und unbewehrten Mittelhüften und die Abwei- chung im Baue deu Vorderfüsse. sp. 17. Rh. bipartitum, O’; nov. sp. tinereo-virens, subopa- eum, alis hyalinis immaculatis pedibus pallidis simplici- bus, metatarso postico brevissimo. Vagina genitalium perlonga, filamentis duobus biparlitis. Kpistoma superius epacum, einereo-micans, infermus atrum nitidum. Long. corp. 15/45 Jin. — (Tab. I. Fig.7, Ö äussere Genitalien.) lad Deutschland. Männchen: Die obere Hälfte des Untergesichtes ist eben und mattschwarz, von oben betrachtet mit gelbgrauem Schimmer bedeckt; die kleinere untere Hälfte ist etwas gewölbt und glän- zeud schwarz. Taster klein, braunschwarz, dem etwas vorste- henden Rüssel aufiegend. Stirn grünlichgrau, matt. Fühler schwarz, 11/), mal so lang als der Kopf, die beiden ersten Glieder sehr kurz, das te conisch spitz, hreitgedrückt, überall mit feiner, aber sehr deutlicher Behaarung. Fühlerborste kürzer als das 3te Fühlerglied, ihr 1stes Glied sehr kurz und schwer zu unterschei- den. Thorax graulichgrün, matt; eben so das Schildehen. Brust- seiten grünlichschwarz, matt. Schüppcehen und Schwinger hell, erstere mit weisslichen Wimperhaaren. Hinterleib dunkler metal- lisch grün, auch merklich glänzender, nach hinten hin mehr ver- schmächtigt und zusammensedrückt; der 6te Ring grünschwarz. Die Behaarung des Hinterleibes ist üherall schwarz, auch überall, ausser am Eniterrande des 1sten Ringes, sehr kurz. Der Scheit dentheil der männlichen Genitalien ist schwarz und ungewöhnlich lang; die Anhänge bestehen aus 2 schwarzen spitzen Griffeln, welche eine Zange bilden und aus zwei schmutzig weisslichen fadenförmigen Organen, deren jedes bis zum Grunde gespalten ist, so dass es aus einem kürzern und einem etwa doppelt so lan- gen behaarten Faden zu bestehen scheint. Hüften und Beine schmutzig gelblichweisslich, erstere an ihrer Basis schwärzlich, die ziemlich breiten Hinterschenkel unmittelbar vor der Spitze 115 mit einem sehr breiten schwarzen Ringe; die Füsse, besonders die hintersten, etwas dunkler als es die Beine sonst sind, alle einfach. Die Vorder- und Mittelhüften mit weisslichen Härchen, die Hinterhüfte an der Seite mit einem einzelnen, etwas dunkle- ren Borstchen. Sonst ist die Behaarung der Beine überall schwarz und durch ihre ausserordentliche Kürze ausgezeichnet. Vorder- schienen ohne alle Stachelborsten; am den Einter- und Mittel- schienen sind dieselben sehr sparsam und überaus kurz. Das 1ste Glied der Vorder- und Mittelfüsse ist kaum länger als die beiden nächstfolgenden Glieder zusammen, an den Hinterfüssen aber ist das 1ste Glied nur so lang wie das Ste und kaum halb so lang als das 2te Glied. — Flügel glasartig, die hintere Quer- ader steil, gerade, eiwa auf der Flügelmitte; 4te Längsader äusserst wenig gebogen. Näheres über die Eigenthümlichkeiien gegenwärtiger Art weiter unten nach der Beschreibung der nächst folgenden. sp. 18. Rh. Scholtzii, S und 9; nov. sp. — metatarso po- stico brevissimo; mas: alarım macula apicalı atra, foem: palpis llavis. — Long. ey 19,5 — 11/15 lin. — (Tabl. Fig. 8, d’ Flügel, Fig. 9 ‚ d Genitalien, Fig. 10, Fühler.) Vaterland: Schlesien, wo das Männchen dieser ausgezeichne- ten Art der Scharfblick des Herrn Dr. Scholz am letzten Juni am ausfliessenden Safte einer Birke entdeckte; das Weihchen fand ebenderselbe bei. Langenau in der Grafschaft Glatz im Juli. \ Ganz von der Körpergestalt eines Sybistroma, aber nach der Fühlerbildung ganz entschieden in gegenwärtige Gattung ge- hörig. Das Untergesicht wie bei der vorigen Art in eine grössere | obere und eine kleinere untere Abtheilung getheilt, erstere matt, ‚ grauschimmernd ; die letztere tiefschwarz. Taster klein, schwarz- braun mit Kllerauen Schimmer, dem etwas vorstehenden Rüssel aufliegend. Fühler eiwa doppelt so lang als der Kopf; das 1ste ‘ Glied weissgelblich, nicht sehr kurz; das’ 2te Glied viel’ kürzer ‚ napfförmig, von derselben Farbe, aber mit dunklem Spitzenrande; ' die Borstenhärchen am Ende desselben äusserst kurz; 3tes Glied fast 4 mal so lang als die beiden ersten zusammen, die erste ı Hälfte desselben breit, die 2te Hälfte griffelförmig zugespitzt, ' schmutzig rothgelblich, Oberrand und die Spitzenhälfte schwarz; | das ganze Glied mit sehr kurzer und feiner, aber deutlicher Be- haarung, an der alleräussersten Spitze weiss schimmernd. Borsie etwas über 4, so lang als das letzte Fühlerglied; ihr 1stes " Glied sehr kurz und schwer wahrnehmbar. Stirn srünlichgrau ' ohne Glanz. Thorax graulich blaugrün, mit wenig Glanz und , ohne dunkle Längslinien. Hinterleib nach hinten verschmächtigt ı und zusammengedrückt, von etwas mehr metallischer und etwas : 8 116 glänzenderer Farbe als der Thorax. Die Behaarung desselhen ist überall schwarz und sehr kurz, ausser am Binterrande des 1sten Ringes, wo wie bei der vorigen Art längere Borstenhaare stehen. Der Scheidentheil der männlichen Genitalien ist dünn, ungewöhn- lich lang: und glänzend schwarz. Der 2te Theil derselben ist ebenfalis gross, stark angeschwollen und glänzend schwarz; er läuft in zwei obere kastanienbraune, ziemlich starke, fast griffel- förmige' Anhänge aus, welche an ihren Ende zart t behaart und mit demselben, wie bei der vorigen Art, etwas abwärts gebogen sind; sie bilden zusammen eine Art Zange. Die untern oder sogenannten fadenförmigen. Anhänge sind von schmutzig weiss- licher Farbe, überall behaakt a ven sehr zusammengesetztem Baue, der leider an dem einzelnen Exemplare nicht vollständig zu ermitteln ist; es will mir scheinen, als wären sie doppelt zwei- theilig; der untere längere Theil scheint wieder in 2 fadenför- mise, der obere kürzere "Theil in einen Tadenförmigen Theil und einen krummen solideren Sporn gespalten zu sein; doch sind diese Angaben nicht sicher. Die Beine sind lang und schlank, von. meist gelblicher Farbe, die Hüften an der Basis kaum etwas dunkler; die vordersten und miitieren haben sparsame helle Be- haarung, die hintersten an der Seite ein wegstehendes weissliches Borsterhärchen. Die Vorderschenkel haben auf- der Unterseite, | ganz in der Nähe der Basis, ein paar weissliche Härchen; sonst | ist die Behaarung der Beine überall schwarz und ven ganz ausser- ) ordentlicher Kürze. Stachelbersten finden sich an den Vorder- ] schienen gar keine, an den Mitielschienen eine in der Nähe der | Wurzel und etliche an der äussersteu Spitze; auf den Hinter- schienen finden sie sich auf der ganzen Aussenseite, aber sehr } sparsam und ganz überaus kurz. Füsse schlank; das Iste Glied der vordersten etwa so lang, wie die 3 folgenden zusammen; das | lste Glied der Mitielfüsse fast so lang wie die beiden folgenden; das 1ste Glied der Hinterfüsse kurz, etwa so lang wie das 3te Glied; das ?te Glied derselben äusserst verlängert, deppelt so lang; als das 1ste. Flügel glasartig, wenig graulich, gegen die Flügelspitze hin ein grauschwarzer Wisch zwischen der 2ten und öten Längsader; an der Flügelspitze selbst, hinter der äten Quer-! ader, ein grosser tiefschwarzer, fast nierenförmiger Punkt oder Fleck, , der jedoch den Band der Flügelspitze selbst unberührt lässt, und unmittelbar vor welchem die Flügelfäche selbst voll-N kommen glasartig, ja fast etwas weisslich ist. Der Umriss des? Endes hat das Eigenthümliche, dass der HBinterwinkel etwas flach! und der Hinterrand nach der Spitze hin etwas ausgeschnitten, die) Spitze selbst aber etwas vorgezogen ist, wodureh sich der ganze] em von dern . ‚sichellörmigen nähert. Die" 117 der 3ten Längsader mündet; die Ste Längsader liest vom Hin- terrande des Flügels ziemlich entfernt, htuft weit nach der Flügel- spitze hin, beugt sich unter der Krümmung der 4ten Längsader etwas nach vorn und verliert sich so unfern des Hinterrandes 'auf der Flügellläche , ohne diesen selbst zu erreichen; die hintere Querader hat eine ziemlich schiefe Stellung und liegt wenig jen- seits der Flügelmitte. Weibehen: In der Körperfärbung ganz und gar mit dem Männchen. übereinstimmend. Fühler etwas kürzer, Fühlerborste etwas länger als bei dem Männchen, sonst beide von demselben Baue wie bei jenem. Das ÜUntergesicht lässt bei dem einzigen Exemplare meiner Sammlung keine genaue.Beobachtung zu. Ta- ster gelb, mit kurzen schwarzen Härchen, dem ebenfalls grössten- theils gelben Rüssel aufliegend. Bauch an der Basis gelblich durchscheinend. Am After 2 ieraus kurze schwarzbraune Grif- felehen. Färbung und Behaarung der Beine ganz wie bei dem M“nnchen. — Die Flügel des Weibehen haben den eigenthün- liehen Umriss, weichen sie bei dem Männchen zeigen, durchaus nicht, sondern die Gestalt wie bei den meisten Arten gegenwärti- ger Gattung; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader ist auf seiner Mitte deuflich geschwungen und sein Ende der 3fen Länes- ader sehr genähert; die. äte T:iuesader läuft, wie bei anderen. Arten, nach dem Fiügelrande, ihr letzter Abschnitt ist aber sanft geschwungen und deutet so den eigenthümlichen Verlauf, welchen er bei dem Männchen nimmt, schwach an. Ich habe kein Bedenken getragen, das eben beschriebere Weibchen als das von Rh. Schoeltzii aufzuführen, da trotz der scheinbar grossen Abweichung dech die höckste Uekereimstim- mung in allen den Merkmalen vorhanden ist, in welchen sich nach Analogie ‘anderer Arten eine solche Uebereinstimmung zwi- schen beiden Geschlechtern mit Bestimmtheit erwarten lässt. Rh. Scholtzii und Rn. un m sind trotz manchen recht wesentlichen Unterschieden in ihrer Organisation och zwei nahe verwandte Arten, welche sich von allen übrigen Arten der Gattung Rhaphium so sehr unterscheiden, dass eine gene- rische Absonderung derselben vollkommen ger echtfertiet erscheint. Das Gemeinsame liegt in der Körpergestalt, welche einigermassen an Anorthus (Medet. jaculus et sım.), mehr noch, heson- ders hei Rh. Scholtzii, an Sybistroma erinnert; ferner in der eigenthünnlichen Behaaı rung des 3ten Wühlergliedes, in der Ab- theilune des Untergesichtes in 2 Felder, in der Schlankheit und Nacktheit der Beine, in der Verkürzung des 1sten und Verlänge- rung des 2ten Gliedes der Hinterfüsse und in der eigenthümlichen Verlängerung des dünnen Scheidentheiles der männlichen Geni- fälien. Mögen auch manche dieser Merkmäle einigermassen an die Gattung Anorthus erinnern, so lassen sich diese beiden 118 Arten doch mit ihr keineswegs vereinigen, da sie nicht nur die höchst abweichende Bildung der Fühler, sondern auch die ganz andere Bildung der Mundtheile auf das Wesentlichste davon un- terscheidet; sie haben .keineswegs den plumpen und nach unten gleichsam vorquellenden Rüssel der Anorthusarten, sondern ihr . Rüssel ist von härterer Beschaffenheit und wehr schnabelförmig nach vorn gerichtet. sp. 19. Rh. metathesis, 0’; nov. sp. — obsenre viridi-aeneum, pedibus testaceis; artieulas seeundus tarsorum antieorum valde abbreviatus, tertio distinete brevior; appendices anales brevissimae, absconditae. — Long. corp. 1), — z 16/8 lin, Vaterland: Deutschland. Untergesicht weiss schimmernd auf dunklem Grunde, unten sehr schmal, nach den Fühlern hin allmälig breiter. Taster und Mundtheile sehr klein, verborgen. Fühler schwarz, etwas länger als der Kopf; das Iste Glied von der Seite gesehen breit, drei- eckig, 2tes Glied sehr kurz, Stes Glied breit, am Ende spitz, überall sehr fein behaart; Fühlerborste länger als die Fühler selbst, das I1ste Glied ziemlich kurz und vom 2ten nar undeut- lich gesondert. Stirn schwarz mit metallisch blauem Scheine. Der untere Theil des Hinterkopfes mit weisslicher Behaarung. Thorax von ziemlich düsterer metallisch grüner Farbe, ohne alle deutlichen Linien und kaum mit der Spur eines gelbbräunlichen Reifes,. Brustseiten ziemlich schwarz mit weissgrauem Schimmer. Schüppchen und Schwinger gelblich, erstere mit langen weiss- lichen Wimperhaaren. Schildehen auf der Mitte lebhaft staklblau oder violett, am Rande metallisch grün. Hinterrücken dunkel me- tallisch grün. Hinterleib metallisch, der 1ste Ring so wie der Seiten- und Hinterrand der folgenden bronzegelb, der übrige grössere Theil der Ringe kupfrig violett; der letzte Ring me- tallisch schwarzgrün. Männliche Genitalien schwarz, die Anhänge ganz verborgen. Mittel- und Hinterhüften fast ganz schwärzlich, Vorderhüften und die ganzen Beine bräunlichgelb; die Füsse, be- sonders die hintersten, gegen das Ende hin gebräunt, auch haben die hintersten Schenkel vor der Spitze obenauf einen schwachen bräunlichen Schatten. Die Vorderschenkel haben auf der Unter- seite in der Nähe der Wurzel etliche sehr kurze steifliche Borst- chen. An der Unterseite der Hinterschenkel steht längere, äusserst zarte, helle, etwas nach Aussen gerichtete Behaarung; die Vor- derschienen haben auf der Aussenseite nur ein einziges, auf dem lsten Drittheile stehendes, sehr zartes Stachelborstehen; auf den Mittelschienen finden sich in der Nähe der Wurzel ein Paar und zuweilen noch eines gegen die Spitze hin; die Binterschienen tragen an der Aussenseite deren etwa 3 oder 4. Das 1ste Glied der Vorderfüsse ist schlank und kömmt den folgenden Gliedern 1} 119 zusammen an Länge fast gleich; das 2te Glied ist besonders kurz, fast etwas verdickt, entschieden kürzer als das 3te; das 4te und Ste Glied gleich Tang, sehr wenig kürzer als das 3te und sehr wenig länger als das 2te. Das I1ste = der Mittelfüsse fast so lang, wie die folgenden zusammen; das 2te länger als das Ste; das Ate und Ste von gleicher Länge, jedes allein kürzer als das 3te. Das Iste und 2te Glied der Hinterfüsse von gleicher Länge. Flügel glasartig, graulich getrübt, besonders am Vorder- rande. Die hintere Querader senkrecht, gerade, etwa auf der Flügelmittes die 4te Längsader auf dem Isten Drittheil nur mit, der Spur einer Biegung, die heiden letzten Drittheile der dten Längsader fast parallel. i Diese durch den eigenthümliehen, wenn auch wenig in die Augen fallenden Bau der Vorderfüsse sehr sicher charakterisirte. Art unterscheidet sich von Rhaph. rufipes dürch viel kürzere Fühler, auch ist letzteres kleiner und zarter gehanf; die Art, welehe Meigen als Porph. seutellatus beschrieben hat und welche ebenfalls ein biaugefärbtes Schildchen hat, ist eine viel grössere und noch dazu äunkelbeinige: sie kann mit gegenwär- tiger ausser jenem Merkmale kaum noch eine Aehnlichkeit haben. sp. 20. Rh. longiseta, Od’ und 9; Zetterst. Herr Zeiterstedt hat diese überall nicht seltene Art auf das ungenauste beschrieben, so dass geradezu kein einziger der wah- , ren speciäschen Charaktere angegeben ist. Gleich der Anfang seiner Beschreibung (Dipt. Sc. H. 473) des Männchens ist un- richtig, denn Rh. longiseta d° hat weder die Körpergestalt noch die Grösse von Rh. :alıginosum, sondern ist stets. etwas kleiner als diese Art und gleicht im Kö: ‚perbaue mehr Arten, wie, Rh. faseiatum u. s. w. — Auch die Beschreibung der J ler ist falsch; er nennt sie wenig länger als den Kopf (caput transversum bedeutet bei Hern Zeiterstedt steis die Kopflänge) und die Fühlerborste wenigstens 11/, mal so lang als die Fühler selbst. Die Fühler sind in der Natur 11/ mal so lang als der Kopf, das 3te Glied an der Basis breit, von der Mitte an lang zugespitizt, die Spitze sehr schmal; sie ist von Herrn Zeiterstedt als- bereits zur Fühlerborste gehörig angesehen worden; die Füh- lerborste ist nur wenig länger als die Fühler selbst. Uebrigens ist das 3te Glied der letztern auch nicht blos an der Spitze, son- dern überall, wenn auch an der Spitze deutlicher behaart. — Von den braunen Linien auf dem Thorax, welehe Herr Zetter- stedt beschreibt, wird man in der Natur nicht viel finden; der Hinterleib ist bei meinen Exemplaren dunkel metallisch grün, auf dem Rücken erzfarhen. In der Beschreibung, welche Herr Zet- terstedt- von den Beinen giebt, weiss ich mich nicht zurecht zu finden; er sagt: „coxis posterieribus schistaceis” und dann gleich: „eoxae anteriores flarae, bası modice einerascentes”. Ich finde x 120 die vordersten gelblich mit dunkelbrauner, weissgrau schimmernder Basis, die andern schwarzbraun, doch die mittelsten an der Spitze etwas heller. Nach Herrn Zetterstedt sollen die Vorder- und Mit- telschenkel von der Basis bis zur Mitte aschgrau sein; bei mei- nen Exemplaren sind die Vorderschenkel, und nur diese, von der Basis bis zur Mitte braun mit etwas gr: wlichem Schimmer. Fer- ner nennt Kerr Zetterstedt die Beine Subnudi, während doch eine eigenthümliche Bewehrung der Vorder- und Mittelschenkel das ausgezeichnetste Merkmal dieser Art ist; erstere tragen nämlich unterseits, nicht weit von der Basis, etwa 4 ungleich lange, nahe bei einander stehende steife Stachelborsten, letztere ebenda deren 3 in einer Längsreihe. Wenn Herr Zetterstedt a'le Schienen sparsaın bedornt nennt, so kann dies nur hinsichtlieh der Mittel- und Hin- tersehienen zugegeben werden; an der Aussenseite der Vorder- schienen fehlen die Stachelborsten in der Regel gänzlich, nur bei hesonders kräftig entwickeiten Exeinplaren zeigt sich ein einziges sehr kurzes Borsichen in der Nähe der Basis; wohl aber zeigt die Behaarung der YVorderschienen eine Eigenthümlichkeit, die auch dem Weibchen zukömmt und an welcher dieses von einigen ihm nahe verwandten Arten unterschieden werden kann; die ge- wöhnliche kurze schwarze Behaarung wird nämlich an der Aussen- kante derselben gegen das Ende hin allmälıg länger, so dass bei günstiger Lage die letzte Al.ulfte dieser kurz und fein kammförmig behaart erscheint. Das Iste Glied der Vorderfüsse gelblich, an der Spitze schwarz, einfach, so lang wie die 4 folgenden Glieder zusammen; diese ziemlich gleich lang, schwarz, das 2te durch- aus nicht kürzer als das 3te: von oben betrachtet erscheinen die Vorderfüsse von gewöhnlichem Baue, sind es aber nur bei dem Weihehen; bei dem Ü ist das 2te Glied am Ende schief nach unten abgeschnitten, so dass es unten länger als oben ist; bei nicht sorgfältiger Aufmerksamkeit kann das leicht übersehen wer- den. Mittelfüsse wie die vordern gefärbt, das Iste Glied nicht ganz so lang wie die folgenden zusammen, auf seiner Unterseite der ganzen Länge nach mit einzelnen Stachelborstehen. Hinterste Füsse ganz schwarz, nur das 1ste Glied an der Basis mehr oder weniger bräunlich; es ist kaum länger als das 2te und an der Unterseite feinborstig, fast nur haarig. Die Flügel des Männ- chens haben einen ganz abgeflachten Hinterwinkel, so dass sie nach der Basis hin keilförmie: verschmächtigt sind; "hintere Quer- ader senkrecht, gerade. Das Weibchen gleicht dem Männchen, ausser im Fühler- baue, sehr; das 3te Fühlerglied ist randlich- eiföormig und sehr kurz. Färbung der Beine wie bei dem Männchen, nur etwas heller, so dass die Verdunkelung an der Spitze der Hinterschen- kel, die schon bei dem Männchen nicht sehr beständig ist, fehlt und die Wurzel der Füsse heller gefärbt ist. Die Stachelborsten 121 auf der Unterseite der Vorder- und Mittelschenkel fehlen ihm, aber die Eigenthümlichkeit in der Behaarung der Vorderschienen hat es mit ihm gemein. Mittel- und Hinterfüsse etwas kahler, als bei dem Männchen, auch die Flügel nach der Basis hin nicht ganz so keilförmig. Wenn ich gegenwärtige Art als Rh. longiseta Zetterst. aufgeführt habe, > seschieht dies gestützt auf den Vergleich von 4 Exemplaren, welche Herr Stäger als Rh. longiseta Zetterst. bestimmt hat. Bei dem. vielfältigen Verkehre, in welchem Herr Stäger mit den schwedischen Dipterologen gestanden und bei der Vorsicht und Genauigkeit seiner Bestimmungen, bezweifle ich nieht Herın Zetterstedt's "Rhaph. longiseta wirklich vor mir zu haben, zu so vielBedenken seine eigenen Angaben auch sonst Veranlassung geben könnten. Zur Orientirung meiner entomol. Freunde bemerke ich im Vorbeigehen, dass gegenwärtige Art die- selbe ist, welche ich ihnen als Rh. Ibex m. bestimmt oder zu- sesendet habe. — sp. 21. Rh. Zelleri, Z und 2; nov. sp. obseure acneum pa- rum nitens, metafarso postico maris inferius basi lamellis duabus subeonnatis armato, metatarso antico longo, apice in dentem produeto. — Long. corp. 1519 — 195 lin. Vaterland: Sicilien (Zeller). Männchen: Untergesicht sehr schmal, gegen die Fühler hin etwas breiter, weiss schimmernd, in anderer Bichtung sch wärz- lich. Augen sehr kurzhaarig. Stirn düster metallisch grün oder mehr blaugrün. Fühler von ähnlichem Baue wie bei Rh. lon- giseta, aber die Fühler selbst verhältnissmässig länger und die Berste verhältnissmässig kürzer, erstere sind nämlich über 11/, mal so Jang als der Kopf und letztere ist nicht viel über halb so lang als die Fühler. Das 3te Fühlerglied ist an der Basis breit, gegen das Ende hin sehr spitz, überall mit sehr zarter, aber deut- licher Behaarung besetzt. "Thorax und Schildchen metallisch grün, ersterer und letzteres an den Seiten von einem bräunlichgelblichen Anfluge etwas matt. ' Brustseiten grünliehschwarz mit grauweiss- lichem Schimmer. Schüppchen und Schwinger gelblich, erstere mit einem braunen Fleckchen an der Spitze und mit weisslichen Wimperbaaren. Hinterleib metallisch grün, an der Basis der Ringe kupfrig; die Behaarung desselben ist schwarz, an den Seiten und unten zum Theil gelbweisslich; die männlichen Ge- nitalien verborgen. Alle Hüften schwarz mit graulichem Schin- mer und wenig bemerkbarer weisslicher Behaarung, die hinter- sten ausserdem mit einem nach aussen gerichteten feinen schwar- zen Borstchen. Schenkel schwarz mit etwas graulichem Schim- mer, in gewisser Richtung deutlich dunkel metallisch grün; die Spitze der hintersten in geringer, der vordersten in grosser und der mittelsten in noch grösserer Ausdehnung rothgelb; ihre Be- 122 haarung überall sehr kurz, schwarz, nur auf der Unterseite hell und deshalb schwer wahrzunehmen. Vorderschienen rothgelb, ge- gen das Ende hin fast gebräunt, an Aussenseite und Spitze ohne alle Stacheiborsten; das Iste Glied der Vorderfüsse schlank, von der Farbe der Schienen, die Spitze schwarz, nach unten in einen starken Zahn erweitert; die folgenden Glieder schwarz, das 2te merklich länger als das 3te. "Die Mittelschienen sind rothgelh und sparsam mit Stachelborstchen besetzt; das 1ste Glied der Mitteliüsse ist an der Spitzerhälfte schwarz, so lang wie die an- dern Glieder zusanımen und an der Unterseite mit keinen Sta- chelberstehen besetzt. Hinterschienen mit Stachelborstehen, roth- gelb, das Spitzendrittheil schwarz. Hinterfüsse ganz schwarz, das 1ste Glied so lang wie das 2te, an der Basis unterwärts etwas verdickt und ns 2 dicht neben einander stehenden, am Grunde verwachsenen (scheinbar?) zahnförmigen Lamellchen be- wehrt; auf der Unterseite ist es nicht ausgehöhlt, auf der Aussen- seite aber von etwa 5 längern schwarzen Härchen fast gewim- pert; eine feinere und kürzere Bewimperung zeigt auch die Aussenseite des ?ten Gliedes. Flügel glasartig, grau getrüht; hintere @Querader senkrecht, gerade, etwa auf der Fiügelmitte. Fiügel nach der Basis hin nicht keilförmig verschmächtigt. Zeller fing das Männchen dieser Art einmal am 19. Fehr. bei Messina, eininal eben da am 4. April; an letzterem Tage fing er ein Rhaphin m-Weibehen, welches ich als hierher gehörig betrachten zu dürfen glaube; 2 andere mit diesem übereinstim- mende Weihehen sind unter seinem Fange vom 18. März. Bei dem Weibehen ist das Untergesicht breit, schwarz mit weissgrauem Schimmer und, wie hei den verwandten Arten, unten vorstehend: das 1ste Fühlerglied rundlich eiförmig, überall deutlich behaart; Borste viel länger als die Fühler, 1stes Glied sehr deutlich, nicht verdickt, aber fast halb so lang als das 3te Fühlerglied. An den Vorder- und Mittelschenkelu erstreekt sich die dunkle Färbung weniger weit als bei dem Männchen, zeigt aber in gewisser Rich- tung "dieselbe dunkelmetallisch grüne Farbe. An den Hinterschen- keln ist ein von der Waurzel ausgchender Streif der Unterseite und der Spitze sehwarz. Hinterschienen ohne schwarze Spitze; Färbung der Füsse wie bei dem Männchen. Auch sind die Vor- derschenkel bei dem Weihehen, wie bei dem Männehen, gegen die Spitze hin verdünnt. — Dass Rh. Zelleri nicht Zettersted®’s Rh. dentieulatum sein könne, geht aus folgenden en welche Herr Zetterstedt über seine Art macht, hervor: „antennae artienio tertio subqua- drato, bası sagittato, seta longitudine totius anfennae. Squamae fascociliatae” ete. Ich kenne Herrn Zetierstedts Rh. denticu- latum 0 nicht, weiss auch nicht, ob ein Weibehen meiner Samım- lung, welches sich durch die dunkelbraunen Wimpern der Schüpp- 123 chen Sar sehr auszeichnet, dazu gehören mag. Ich möchte es fast nicht glauben, da es ganz helle Schenkel hat. — sp. 22. Rh. hiseriatum, S; nov. sp. obscure aeneum, sub- opacum, antennarum articulo tertio brevi, basi sagittato; pedibus testaceis, femoribus antieis a basi late, postieis anguste nigrieantibus ; metatarso postico inferius bispi- nuloso; tegulis albido-eiliatis. — Long. corp. 16/5 lin. — (Tab. 2: Fig. 28, Fühler.) Vaterland: Deutschland. Männchen: Untergesicht nicht ganz so schmal wie bei den zunächst vorhergehenden Arten, weiss. Taster klein, schwarz mit weisslichem Schimmer. - Fühler verhältnissmässig kurz, etwa so lang wie der Kopf; das 3te Glied an der Basis breit, gegen das Ende spitz, deutlich behaart; wenn es etwas aus seiner na- türlichen Lage kommt, bemerkt man deutlich, dass es über und unter seinem Befestigungspunkte in einen ansehnlichen, am Ende abgerundeten Lappen verlängert ist, von welchen der untere die grössere Länge hat; es erhält auf diese Weise eine fast pfeil- förmige Gestalt. Die Borste übertrifft die Fühler selbst an Länge ein wenig; ihr 1stes Glied: ist kurz, aber deutlich. Stirn etwas metallisch grün, fast glanzlos. "Thorax und Schildehen grün mit braunem Anfluge, wenig glänzend. Brustseiten grünlichschwarz mit grauweissem Schimmer, Schwinger und Schüppehen gelblich letztere wie bei den meisten nahe verwandten Arten mit braunem Punkte an der Spitze und mit ganz hellen, weisslichen Wimper- haaren. Hinterleib graugrün, auf dem Rücken fast ganz kupfer- roth; der Bauch an der Basis zuweilen durchscheinend gelb. Be- haarung des Hinterleibes schwarz, unten und an den Seiten gröss- tentheils weisslich. Die äussern Genitalien verborgen. Hüften schwarz mit weissgrauem Dufte, die kurze Behaarung weisslich, die vordersten an der äussersten Spitze etwas rethgelblich, die hintersten an der Aussenseite mit einem wegstehenden schwarzen Haare. Die Vorderschenkel an der Spitze verdünnt, von der Wurzel bis zum 2ten Drittheil schwärzlich mit weissgrauem An- fluge, das Spitzendrittheil rothgelb;: Behaarung derselben ober- wärts schwarz, unterwärts weisslich und zugleich so fein und kurz, dass sie nur schwer wahrgenommen wird. Mittelschenkel ganz rothgelb, die Unterseite an der Wurzel zuweilen mit einem kleinen dunklen Wische; die Behaarung der Mittelschenkel zeieh- net sich dadurch aus, dass die Unterseite selbst kahl aber jeder- seits von einer Reihe kurzer Borstchen eingefasst ist; ‚die hin- tere Reihe dieser Borstchen ist überdies länger und stärker; vor der Sehenkelspitze steht jederseits ein schwarzes Borstenhaar. Hinterschenkel rothgelb, an der Basis nur in geringer Ausdeh- nung geschwärzt; zuweilen zeigt sich auch obenauf unmittelbar an der. Spitze ein ziemlich dunkler Wisch; Behaarung derselben ä 124 schwarz, überall kurz; an der Spitze auswärts 1 oder 2 schwarze Borstenhaare. — Alle Schienen ganz rothgelh; die vordersten haben auf der Aussenseite, nicht wei von der Wurzel, ein ein- ziges überaus kurzes und deshalb leicht zu übersehendes Stachel- borstehen und die Behaarung der Aussenkante ist auf ihrer letz- ten Hälfte etwas verlängert; Vorderschtenen sehr sparsam, Mittel- schienen weniger sparsam mit sehr kurzen Stächelborstehen be- setzt. Vorderfüsse bis gegen die Spitze des Isten Gliedes roth- geb, dann sehwarzbraum, sehr schlank, das 1ste Glied so lang wie die 4 folgenden zusammen; das Iste und 2te Glied zusam- men so lang wie die Schiene. Mittelfüsse nur an der Wurzel roth- selb, sonst hraunschwarz, nicht ganz so lang wie die Schiere, das 1ste Glied etwas kürzer als die 4 folgenden zusammen, un- terseits unbewehrt. Hinterfüsse ganz- schwarz, an der Wurzel nur die Spur braungelber Färbung, weniger behaart als hei den ver- wandten Arten; das 1ste Glied nicht vollständig so lang als das 2te, das Wurzeldrittheil desselben etwas stärker; auf der Unter- Seite stehen am Ende des 1sten Drittheiles hart bei einander zwei kurze, schief nach hinten gerichtete Dörnchen. Flügel glasartig, etwas graulich, hintere (Querader senkrecht, zerade, ziemlich auf der Flügelmitte; der leizte Abschnitt der Aten Längsader kaum wit der Spur einer Biegung; da, wo sie durch das gewöhnliche Flügelgrübchen geht, ist sie ein wenig verdickt, aber durchaus von keinem punktförmigen braunen Schatten umgeben. Ein Vergleich vorstehender Beschreibung mit derjenigen, welche Herr Zetterstedt von Rh. dentieulatum giebt, weist die Aehnlichkeit beider Arten nach; die HBauptunterschiede liegen in der sehr abweichenden Färbung der Beine, im der Farbe der Wimperhaare an den Schüppchen, welche beiRh. dentieulatum braun, bei Rh. biseriatum aber weisslich sind, und endlich ın dem Vorhandensein eines braunen punktförmigen Schattens auf dem letzten Abschnitte der 4ten Längsader bei der Zeiterstedt schen Art, welcher der meinigen fehlt. Ich weiss kaum, ob ich mich durch alle diese Abweichungen würde haben bestimmen las- sen, meine Exemplare für mehr als eine Abänderung der Zetter- stedt'schen Art zu halten, wenn mich nicht ein nie braun, und zwar dunkelbraun gewimperten Schüppcehen versehenes Weibehen meiner Sammlung, von welehem schen in den Bemerkungen zur vorigen Art die Rede war, auf das Bestimmteste überzeugt hätte, dass hier in der That äusserst nahe verwandte und durch diese Eigenthümlichkeit ausgezeichnete Arten eoncurriren. sp. 23. Rh. pallipes, JS und 2. Fahr. Diese Art ist von Herrn Zetterstedt als Rh. hamatum be- schrieben worden (Dipt. Scand. U. 475). Sie gehört zu den sehr veränderlichen Arten, indem die durchscheinenden Flecke des Hin- terleibes bald sich erweitern und bindenförmig werden, ja zuwei- | | os ien die ganze Oberseite der Ringe einnehmen, oder indem sie mehr ne linden ‚und zuletzt dee sanze Oberseite des Binter- leibes gleichmässig metallisch grün Artanierschiede sind erster oh sanz gewiss nicht verborgen. Eben so ver- änderlich zeigt sich die Färbung der Beine, indem zuweilen Schen- kei und Schienen überall gelblich gefärbt sind, während hei an- dern Exemplaren die Spitze der Hin! ersch a einen deutlichen und sehr breiten schwarzen Ring hat, die Hinterschienen gegen das Ende hin in grosser Ausdehnung sehwarzbraun eefärht Sind und das 1ste Glied der Hinterfüsse bis zur Wurzel Schwan) ist, während es bei den hellbeinigen Exemplaren an der Wurzel stets hellgefärbt bleibt; auch die Vorder- und Mittelfüsse zeigen bei sn Exemplaren kaum eine hellere Färbung, ja selbst die Spitze der Mittelschienen ist deutlich gebräunt. Schr merkwärdig ist es, dass bei diesen alelherisen Exempiaren die Hinterschienen siefs sröber und länger bene sind und auch das Iste Glied der Einterfüsse auswärts längere Behaarung trägt. Dieser Um- stand muss die YVermuthung erwecken, dass hier 2 Arien zu un- terscheiden seien, eine Ansicht, die ich ebenfalls getheilt habe, bis mir, zuerst durch Zusendung von Heren Stäger, Exemplare elarat. Seworden sind, welche einen Uehergang zu bilden schei- nen. Indessen ander sich diese Exemplare doch auch in eigen- thümlicher Weise von jenen hellbeinigen, wie von den dunkel- beinigen Exemplaren ab, so dass ich in ie That in Zweifel bin, was er Art, was Ms sei. Für jetzt kann ich nicht weiter gehen, als 3 Yırie täten zu unterscheiden. Var.1. Alle Schenkel und Schienen ganz heil gefärbt; vordere Metatarsen in grösserer, entele in gerinzerer Ausdeh- nung heil gefärbt. Beborstung der Hrntersehiener kürzer sparsamer als bei den beilen folgenden Varietäten; auch das 1ste Glied der hintersten hlisae weniger be- haart. — Exemplare mit geflecktem und solche mit un- sefiecktem Binterleibe. Var. 2. Hinterschenkel an der Spitze schwarz; eben so die Hin- terschienen. Hinterfüsse ganz schwarz; an den Vorder- füssen ist die Wurzel in grosser, an den Hinterfüssen in geringerer Ausdehnung hell gefärbt. Hinterschienen stärker und dichter beborstet als bei Var.1, aber schwä- cher als bei Var. 3; das 1ste Glied der Hinterfüsse an der Aussenseite länger als bei Var. I, aber kürzer als bei Var. 3 behaart. — Exemplare mit geflecktem, häufi- ser mit ungeflecktem Hinterleibe. "Var. 3. Hinterschenkel an der Spitze in grösserer Ausdehnung schwarz, als bei Var. 2, Mittelschienen an der Spitze gebräunt; alle Füsse g ganz schwarz. Die Hinterschienen viel dichter, länger und gröber beborstet als bei Var. 1, 126 auch entschieden mehr als bei Var. 2; das 1ste Glied ‚der Hinterbeine an der Aussenseite noch länger behaart als bei Var. 2. — Bis jetzt nur Exemplare mit unge- flecktem Hinterleibe. Um Missverständnisse zu vermeiden, bemerke ich, was dem kundigen Leser überdies nicht entgangen sein wird, dass diese Varietäten auf das männliche Geschlecht begründet sind. Alle Weibehen meiner Sammlung gehören, nach der Färbung der Beine, der 1sten Varietät an. Ferner muss erwähnt werden, dass die Farbe der Stirn vom Blaugrünen bis in das Metallischviolette abändert und dass der Dorn am Metatarsus der Hinterbeine des Männchens an der Spitze gespalten ist. Als eine. interessante Notiz über die Verbreitung dieser Art will ich noch hinzufügen, dass Zeller ein einzelnes Männchen der Var. 3 am 16. März bei Messina fing. Ausserdem erbeutete er an demselben Tage 4 Rhaphium- Weibchen, welche 2 verschiedenen, mir im männ- lichen Geschlechte unbekannten Arten gehören, und die ich des- halb übergeke. — Ich habe diese Art in Kleinasien in Mehrzahl gefangen; alle Männchen waren ganz gleich gefärbt und gehör- ten der Var. 2 an; auch war der ERinterleib bei allen Exempla- ren beider Geschlechter ungefleckt. sp. 24. Rh. faseiatum, und 9. Meig. Diese Art ist zu kenntlich, als dass es nöthig wäre, über sie hier nähere Angaben zu machen. Wir treten mit derselben unter diejenigen kleinen, langfühlerigen Arten, aus welchen Mei- gen im 4ten Theile seines Werkes unter Hinzufügung von Rh. longiecorne (und yitripenne) die Gattung Rhaphium bil- dete. Die Dornen, welche sich bei Rh. spinicoxa, nemo- rum ete. an den Mittelhüften finden, sind auch bei gegenwärti- ger und bei allen nachfolgenden Arten vorhanden, freilich oft wenig entwickelt und bei allen mir bekannten, mit alleiniger Aus- nahme der gegenwärtigen, weisslich und sehr dünn. Bei Rh. faseiatum d’ sind sie kurz, aber kräftig und an der Spitze schwarz gefärbt. — Die hier coneurrirenden Arten sind sehr schwierig zu unterscheiden, den besten, ja fast den einzigen si- chern Anhaltspunkt giebt der Bau der hei den -meisten Arten nicht verborgenen männlichen Genitalien. Leider hat Meigen auf dieses Merkmal nicht geachtet, so dass seine Beschreibungen von Rh. macrocerum, caliginosum, xiphias und ensi- corne auf die Varietäten ein und derselben überall gemeinen Art, für welche ich den Namen Rh. ealiginosum beibehalte, gleich gut passen und auch durchaus nicht anders, als wie Varietäten derselben Art behandelt werden können. Herr Zetterstedt hat durch seine Beschreibungen die hier herrschende Confusion nicht aufgehellt, sondern, wie ich im Nachfolgenden beweisen werde, nur noch grösser gemacht. 127 sp. 25. Rh. angusticorne, 0’; nov. sp. aeneum, antennis valde elong gatis puberulis; pedibus un femoribus antieis apice, posterioribus inferne a basi usque ad api- cem ohsceure-testaceis; appendieikus maris oceultis. — Long. corp. 12/2 — 13/2 In. Vaterland: Sicilien (Zeller, am 16. März bei Messina). Männchen: Eine kleine, an ausgezeichneten Merkmalen arme und deshalb etwas schwer zu charakterisirende Art. Unter- gesicht etwa so breit wie beiRh. caliginosum, weiss schimmernd. Taster schwarz mit weissem Schimmer, deutlich vorstehend. Füh- ler schmaler als hei den verwandten Arten, das 3te Glied seiner ganzen Länge nach deutlich behaart. Fühlerborste halb so lang = die Fühler selbst. Ihr Istes Glied kurz, aber recht he Stirn bei meinen beiden Exemplaren mehr blaugrün als stahlblau. Thorax dunkel metallisch grün, glänzender als bei den meisten der nächstverwandten Arten; am Seitenrande hinter der Schulter mit ausgezeichnetem weissen Schimmer; Brustseiten grünlich- schwarz mit lebhaftem weissen Schimmer. Schwirger und Schüpp- chen gelblich, letztere mit weisslichen Wimperhaaren. Hinterleib dunkel metallisch grün, obenanf mehr erzgrün, der te Ring schwarzgrün. Die äussern männlichen Genitalien ganz verborgen. Hüften schwarz, weissgraulich schimmernd-, „mit weisslicher Be- haarung; die vordersten an der Spitze gelblich; die Dörnchen der mittelsten sehr fein. Vorderschenkel ohne alle längere Be- haarung, dunkelbraun, das Spitzendrittheil bräunlichgelb; bei dem einen Exemplare auf Vorder- und Unterseite heller. Vorderschie- nen dunkelbraun, auf der Vorderseite mit 1 oder 2 sehr zarten, auf der Aussenseite mit einem stärkern Stachelborstchen. Vor- derfüsse braunschwarz, l1stes Glied so lang wie die 3 folgenden. Mittelschenkel al. ohne alle längere Behaarung, zur an der Spitze jederseits ein schwarzes Borsichen, obenauf ihrer ganzen Länge nach braun, unten braungelblich. Mittelschienen ziemlich dunkelbraun, dreimal mit ziemlich ‚ansehnlichen Stachelborsten besetzt. Mittelfüsse braunschwarz, das 1ste Glied so lang wie die 3 folgenden. Hinterschenkel besonders schmal, obenauf ihrer ganzen Länge nach schwarzbraun , unterseits bräunlichgelb, Be- haarung überall kurz, nur an der Unterseite auswärts gegen das Ende hin etwas länger. Hinterschienen und Füsse braunschwarz, erstere nur mit wenigen (etwa 3 mal) sehr kurzen Stachelborsten ; das 1ste Glied der letztern etwas kürzer als das 2te. Flügel glasartig, grau getrübt, hintere Querader senkrecht, gerade, etwas vor der Mitte; 4te Längsader fast ohne Krümmung. Diese Art scheint mit Rh. rufipes nahe verwandt zu sein, kann aber doch nicht damit verwechselt werden. Verborgenheit der Genitalien, Gestalt und Behaarung der Fühler und grosse 128 ' Schmalheit der Hinterschenkel sind die charakteristischen Merk- male derselben. Es giebt noch eine etwas grössere Art aus dieser Verwandt- schaft, bei welcher die männlichen Genitalien ebenfalls verborgen sind; ich besitze von derselben ein in der Begattung gefangenes Pärchen, leider aber ist das Männchen so verletzt, dass ich die Art hier: übergehen muss. sp. 26. Rh. fissum, '; nov. sp. — aeneum, antennis valde elongatis, puberulis, seta brevissima; appendicibus maris interioribus brevibus, nudis, subulatfis, exterioribus nigris bipartitis eireinato-pilosis. — Long. corp. 15/2 lin. — (Tab. 1. Fig. 29, äussere, Fig. 30, innere Anhänge.) “ Vaterland: Deutschland. Männchen: Üntergesicht wie bei den verwandten Arten, weiss schimmernd. Fühler noch einmal so lang wie der Kopf, tes Glied ziemlich breit, fein behaart; Borste etwa 1/; so lang wie die Fühler selbst. Stirn schwarzblau. Thorax. metallisch grün, ziemlich glänzend, am Seitenrande hinter der Schulter mit ausgezeichnetem weissen Schimmer. Schildehen grün oder blau- grün. Brustseiten grünschwarz mit weissem Schimmer. Schwin- ger und Schüppchen gelblich, letztere mit weissliehen Wimper- haaren. Hinterleib metallisch grün, ebenauf kupfrigerzfarben, nach hinten hin stärker zugespitzt als bei den verwandten Arten. Die männlichen Genitalien von ausgezeichnetem Bau. Die innern Anhänge kurz, pfriemenförmig, spitz, mit dem Ende etwas gegen einander gekrümmt, so dass sie eine Zange bilden; die dünne Spitze derselben ist wieder etwas zurückgebkogen und jeder hat auf der Innenseite noch zwei kleine Höcker, von denen der un- tere der stärkere ist; übrigens sind sie braunsehwarz und nackt; die äussern oder sogenannten fadenförmigen Anhänge sind schwärz- lich, von mässiger Länge; jeder derselben ist in einen kürzern (äussern und obern) daumenförmigen und einen etwa noch einmal so langen fadenförmigen (untern und innern) Theil gespalten, beide Theile sind überall mit ziemlich dunkeln, bogenförmig ge- krümmten, am Ende der Theile längern Härchen besetzt. Vor- derhüften gelblich, nur an der Wurzel etwas geschwärzt. Mittel- und Hinterhüften schwarz. Beine rothgelb, die Spitze der Vor- derschienen, die ganzen Hinterschienen und alle Füsse schwarz- braun, auch ist die Oberseite der Vorderschenkel ihrer ganzen Länge nach ziemlich dunkelbraun gefärbt; auf den Mittelschen- keln ist eine solche Färbung nur angedeutet; auf den Hinter- schenkeln findet sich dagegen wieder eine schwarzbraune Strieme, welche sich gegen deren Spitze hin anscehnlich erweitert. Bau der Beine wie bei der vorigen Art, nur die Hinterschenkel viel breiter, das Iste Glied der Mittelfüsse so lang wie die 4 folgen- den zusammen, das Iste Glied der Hinterfüsse vollkommen so 129 lang wie das 2te. Flügel glasartig, grau getrübt. Hintere Quer ader steil, gerade, etwas vor der Flügelmitte; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader kaum gebogen. Ich vermag Rh. Eissum weder anf eme Meigen’sche noch auf eine Zeiterstedt’sche Art zurückzuführen.. sp. 27. Rh. disseetum, 0’; nov. sp. — aeneum antennis valde elongatis puberulis, pedibus gracilibus; appendieihus “ maris. interioribus omnium brevissimis, vix conspieuis; exterioribus nigris, duplieibus, brevibus, bilamellatis. — Long. corp. 13/5 lin. — Tab. I. Fig. 31, 0" äussere Anhänge.) A Vaterland: Sieilien - (von Zeller einmal bei Messina am 3. April gefangen.) Männchen: ÜUntergesicht weiss schimmernd; Taster schwarz mit etwas weissem Schimmer. Fühler sehr schmal, der ganzen Länge nach deutlich behaart. Stirn blaugrün mit etwas weissem Schimmer. Thorax dunkel erzgrün, nicht sehr glänzend, am Seitenrande hinter der Schulter mit ausgezeichnetem weissen Schimmer. Brustseiten grünlichschwarz mit weissem Schimmer. Hinterleib dunkelerzgrün, der 6te Ring noch dunkler. Die äussern “männlichen Eenahen nicht verborgen. Die innern Anhänge so. kurz, dass man nur mit Mühe ihr erlangen wahrnimmt, aber ihre Festalt nieht erkennen kann. Die äussern oder sogenann- ‚ten fadenförmigen Anhänge sind braunschwarz und sehr kurz; jeder derselben besteht aus 2 mässig behaarten, länglich eiförwi- gen Lamellen, welche am Grunde” vereinigt zu sein scheinen, doch lässt sich das nicht sicher wahrnehmen. Vorderhüften braun- gelblich, an der Basis geschwärzt, die andern schwarz; das weg- stehende Borstenhaar auf der Aussenseite .der hintersten ist weiss. Beine bräunlichrothgelb, die Schenkel obenauf gebräunt, was auf den hintersten eine sehr dunkle, ihre ganze Länge einnehmende Strieme bildet. Hinterste Schienen und Füsse ganz schwarzbraun; an den andern Beinen ist die Spitze der Schienen gebräunt und die Füsse sind schwarzbraun. Vorderschienen auf der Vorder- seite mit 2 überaus kurzen, auf der Aussenseite mit einem etwas stärkern Borstchen; : die Behaarung der Aussenkante auf der. 2te Hälfte etwas verlängert. Das 1ste Glied der Vorderfüsse so lang wie die 3 folgenden. : Mittel- und Hinterschienen haben stär- kere Stachelborstchen, etwa 3 mal über einander; das 1ste Glied der Mittelfüsse ziemlich so lang wie die 3 folgenden. Hinter- schenkel sehr schmal; das 1ste Glied der Hinterfüsse fast so lang wie das 2te. — Flügel glasartig, grau getrübt; hintere Querader steil, gerade, ein wenig vor der Mitte; ite :Längsader kaum gebogen. 9 130 sp. 28. Rh. caliginosum, J und 9; Meie. (Tab. 1. Fig. 32, 0 @° äussere, Fig. 33, innere Anhänge.) Diese in der Färbung der Beine sehr veränderliche Art ist in Deutschland die gemeinste. Sie ist leicht am eigenthümlichen Baue der männlichen Genitalien zu erkennen. Die innern oder sogenannten griffelförmigen Anhänge sind kurz und diek, am Ende büschelig mit dichtstehenden,, fast weisslichen Härchen besetzt und mit einem langen, weisslichen, sich halbkreisföormig gegen den Bauch hin biegenden Faden versehen. Die äussern oder so- genannten fadenförmigen Anhänge werden bei dieser Art durch zwei kurze, schwärzliche, mässig behaarte Lamellchen gebildet; wenn diese so zur Seite gelegt sind, dass man ihre Form deut- lich erkennen kann, bemerkt man, dass sie von pflugscharförmi- ger Gestalt und am Ende etwas stumpflich sind; liegen sie den übrigen Genitalien mehr an, so kann man den untern, einen kur- zen Stiel bildenden Theil nicht erkennen, auch erscheinen sie dann am Ende zuweilen ziemlich spitz. — Als ein besonderes Merkmal dieser Art lässt sich auch noch anführen, dass das Iste Glied der Vorderfüsse bei dem Männchen am Ende die Andeutung einer zahnartigen Erweiterung nach unten zeigt. — Bei der hellsten Varietät sind die Vorder- und Mittelfüsse auf der Spitzenhälfte, die Hinterfüsse ganz schwarzbraun, sonst aber die ganzen Beine selblich; bei der dunkelsten sind die Oberseite der Vorderschen- kel, die Oberseite der Hinterschenkel sammt deren Spitze, Hinter- schienen und alle Füsse schwarzbraun. Da es unmöglich scheint zu entscheiden, ob Meigen bei der Abfassung seiner Beschrei- bungen von PBh. macrocerum, ensicorne. Xiphias und caliginosum mehr als Varietäten einer einzigen Art vor sich gehabt habe, müssen diese alle als Synonyme hierher gezogen werden, am wenigsten aber kann es gestattet sein, den Namen einer dieser Arten, wie Herr Zetterstedt den von Rh. macro- cerum, auf eine Art anzuwenden, auf welche Meigen’s Beschrei- bung nicht einmal passt. Die angezogenen Synonyme betreffen nur das männliche Geschlecht. Das Weibchen wird man mit Bestimmtheit unter den Meigen’schen Porphyrops-Arten zu erwar- ten haben. Porph. nemoralis Meig. IV. 52. 15 bezieht sich augenscheinlich auf ein Weibchen dieser oder einer nahe ver- wandten Art; da es sich gewiss nicht entscheiden lassen wird, auf das Weibchen welcher dieser Arten, kann es, insofern man |) diese Meigen’sche Art überhaupt unter die Synonyme aufnehmen | will, gewiss nicht getadelt werden, wenn man sie als Synonym N zu der gemeinsten Art setzt. Das Männchen von Rh. eäliginosum kömmt zuweilen } mit schön stahlblauem Schildchen vor. “Ob die Art, welche Herr Zeiterstedt als Rh. caliginosum beschreibt, mit gegenwärtiger einerlei sei, ist mir aus mehreren 131 Gründen zweifelhaft. Er beschreibt die Anhänge der männlichen Genitalien so: „appendieibus analibus 4 parvis, foliaceis. nigris, acutis, quarum 2 exterioribus seta capillari terminatis”. — Das passt auf unser Rh. caliginosum durchaus nicht. Ich kann Jarin nur die Beschreibung der Art finden, welehe Herr Zeiterstedt im 2ten Theile seines Werkes mit Rh. appendieu- latum zusammengeworfen und als Rh..maerocerum beschrie- ben, im VIH. Theile aber von dieser Art gesondert und-als Rh. maerecerum nochmals genauer beschrieben hat. : Gegen diese Deutung liess sich allenfalls einwenden, dass Herr Zetterstedt die_ männlichen Anhänge klein nennt; das thut er ‘aber bei seinem Rh. macrocerum Thi. I. 461 ebenfalls. -Für dieselbe spricht der. Umstand, dass Herr Zetterstedt Dipt. Se. VIT. 3059 als ein- zisen sorgsam wahrzunehmenden Unterschied zwischen Rh. ‚ca- lisinosum einerseits und Rh. macrocerum und appendi- eulatum andererseits nur die Unterschiede in der Färbung der Beine kennt. Auch besitze ich ein: Männchen, welches Herrn Zetterstedt von Zeller zur Bestimmung zugesendet worden ist; es sehört unzweifelhaft zu der von Herrn Zetterstedt 'Thl. VII als Rh. macrocerum. beschriebenen Art, ist aber von demselben als Rh. caliginosum var. bezeichnet worden; drei ‚weibliche Exemplare’der von mir als Rh. caliginosum aufgeführten Art sind ebenfalls auf demselben Wege in Herrn Zetterstedt’s Hände selangt und von ihm mit der Bezeichnung: „Rhaph. caligi- nosum? var. 2” zurückgesandt worden. — inf sp. 29. Rh. lanceolatumd’; nov. sp. — a aeneurm, anten- nis mediocriter elongatis ; appendicibus maris. exteriori- bus nigris valde minutis, lanceolatis, breviter pilosis, — interioribus oecultis. — Tone. corp. 15/52 lin. — (Tab. I. Fig. 34, Ö äusser, Fig. 35 innere Anhänge). Vaterland: Deutschland. Männchen: Diese Art hat eine gewisse Aehnlichkeit mit Rh. caliginosum, ist aber doch leicht davon zu unterscheiden. Fühler nar etwa 14), mal so lang als der Kopf, das 3te Glied lanzettförmig;; die Behaarung noch weniger deutlich als bei Rh. calieinosum; 'Fühlerborsten 'nahe halb so lang als die Füh- ler selbst. _Untergesicht weisssehimmernd, Taster schwarz mit weissem Schimmer, Stirn stahlblau. uhr und Schildchen ziemlich lebhaft metallischgrün ; ersterer am Seitenrande hinter den Schultern mit weissem Schimmer. Brustseiten 'grünschwarz mit weissem Schimmer. Hinterleib besonders an den Seiten leb- haft goldgrün, obenauf mehr erzfarben. Die Aftergegend mit län- gern und: stärkern schwarzen Haaren besetzt als bei Rh. eali- gsinosum, ctwa wie bei Rh. monotriehum, doeh ist diese Behaarung. noch etwas stärker als bei letzterer Ant. Die Anhänge 95% 82 " der männlichen Genitalien sehr klein , braunschwarz;. die innern sind klein und bilden einen dicken, Isahn zugespitzten Griffel, welcher etwas vor der Mitte mit unlele Härchen unterseits büschelförmig besetzt, sonst aber nackt ist, und an der Spitze keinen Faden trägt. Die äussern oder sogenannten fadenförmi- gen Anhänge. bestehen aus einem sehr kleinen lanzettförmigen, überall mit ziemlich kurzer und etwas dunkler Behaarung besetz- ten Lamellchen, welches wie bei Rh. caliginosum aus schmaler Basis entspringt. Vorderhüften gelblich mit schwarzer Wurzel, die andern schwarz mit gelblicher Spitze; an der Spitze der vor- dersten und auf den mittlern stehen ausser der weisslichen Be- haarung etliche stärkere schwarze ‚Haare (wie bei Rh. caligi- nosum); das seitwärts wegstehende Haar der Hinterhüiten ist schwarz. Die Dörnchen der Mittelhüften für eine Art gegenwär- tiger Sippe ziemlich ausgebildet, doch. immer noch zart. . In Fär- bung, Bau und Behaarung der Beine sehe ich nichts, wodurch sich diese Art von Rh. e aliei ınosum unterschiede, ausser dass die Hinferfüsse nicht unbedeutend länger sind. Flügel glasartig, ein wenig grau getrübt; die hintere Querader steht der Flügel- wurzel ein wenig näher als bei Rh. caliginosum und der letzte Abschnitt der 4ten Längsader ist der dten vollständiger parallel. Von allen Arten, welehe der nähern Verwandtschaft des Rh. caliginosum angehören, schon durch die merklich kürzern Fühler leicht zu unterscheiden; die volle Bestimmtheit giebt die Untersuchung des Baues der männlichen Genitalien. sp. 30. Rh. monotriehum, 9 & 9; m. — (Tab. I. Fig. 36 ' äussere, Fig. 37 innere Anhänge). Diese Art ist, wie oben erwähnt, von Herrn Zetterstedt ım 2ten Theil der Diptera Scandinaviae mit Rh. appendiculatum zusammen unter dem Namen Rh. macrocerum beschrieben, im 8ten Theil von Rh. appendiculatum getrennt unter dem Namen Rh. macrocerum nochmals genauer charakterisirt wor- den. Ueber das Verhältniss von Herrn Zetterstedts Rh. caligi- nosum zu dieser Art ist eben unter Rh. Mn das Nähere angegeben ; es wäre sehr zu wünschen, dass Herr Zetterstedt selbst die hier noch herrschenden Zweifel auflöste. — Dass dieser Art der Name Rh. macrocerum nicht beigelegt werden kann ist so klar, dass es keines ausführlichen Beweises bedarf: Herrn Zetterstedts Beschreibung macht diese Art zur Genüge kenntlich, so dass ich hier nur einige der besonders charakteris- tischen Merkmale näher angeben will. Die Aftergegend hat wie bei der vorigen Art etwas” längere, geradewegstehende schwarze Härchen. An: den männlichen Genitalien sind die innern oder | | 5 N ‘ 133 sogenannten griffelförmigen Anhänge sehr kurz und verhältniss- mässig stark, etwa von dem Be wie bei Rh. caliginosum, .auch am Ende büschelförmig behaart, aber dieser Haarbäschel ist minder dicht als bei jener Art und besteht aus dunklern Här- ' chen; der gekrümmte weissliche Faden welcher bei Rh. calı- sinosum diese Anhänge auszeichnet, fehlt. Die sogenannten fadenförmigen Anhänge sind von mittlerer Länge; sie enfsprin- gen aus. schmaler Basis, erweitern sich hierauf plötzlich an der Äussenseite, nehmen dann erst schneller, weiterhin langsamer an Breite ab und endigen spitz; sie sind überall mit ziemlich an- sehnlicher, aber zarter Behaarung besetzt; an der Spitze selbst. tragen sie ein feines, aufwärts gekrümımtes Haar von ausgezeich- neter Länge. Ihre Farbe ist gewöhnlich schwarzbraun, an der Basis und Innenseite bräunlich. — Das lte Glied der Vorderfüsse zeigt eine schwache Zusammendrückung und ist eberseits etwas länger behaart, wovon sich bei den verwandten Arten keine Spur findet; auch das te Glied ist noch ein wenig zusammengedrückt. sp. 31. Rh. appendieulatum, d' & 9; Zetierst. (Tab. 1. Fig. 38. d* äussere, Fig. 39. innere Anhänge). ‚Ich habe diese ausgezeichnete Art zuerst in Kleinasien ken- nen gelernt, wo sie im April bei Smyrna nicht selten ist; später habe ich Exemplare aus der Kopenhagener Gegend von Herrn Stäger erhalten. Herrn Zetterstedts, Thl. VII. 3055 gegebene Beschreibung bezeichnet sie ziemlich gut, so dass ich auch von ihr nur einige Hauptmerkmale ausführlicher angeben will. — Die Haare der Analgegend zur wenig länger als bei Rh..caligino- sum. — Die innern Anhänge der männlichen Genitalien schwarz, kurz und ziemlich dick, von ähnlichem Baue wie bei Rh. cali- ginosum, doch etwas länger; am Ende mit heller, ganz über- aus dichter büschelförmiger Behaarung und mit einem langen weisslichen Faden, der aber nicht einfach ist, sondern sich ge- sen das Ende hin gleichsam zerfasert; er ist gerade nach vorn gestreckt und nur mit seinem Ende aufwärts gekrümmt. Die so- genannten fadenförmigen Anhänge sind von ziemlicher Länge, bandförmig, am Ende stumpf, gegen die Basis hin sehr wenig schmäler, überall deutlich behaart, aber nirgend mit einem Haare von besonderer Länge besetzt. Ihre Farbe ist etwas veränderlich, gewöhnlich schmutzig gelbbräunlich, häufig an der Basis dunkler, zuweilen ganz braun. Die Beine gleichen in ihrem Baue sehr denen von Rh. caliginosum, doch sind die Füsse länger, wo- ran man auch das Weibchen gut unterscheiden kann. Uebrigens ist Rh. appendiculatum auch stets etwas grösser als Rh. ealiginosum. u 134 Werzeichnmiss | der von Herrn Jos. Mann beobachteten Toscanischen Microlepidopter«a - yon x \ P. C. Zeiler, Oberlehrer in- Glogau. (Fortsetzung,) 30. *Nematopogoen Swammerdammellus. ee April bei Pratovecchio einzeln, Mitte April um Livorno sehr häußg. al. 'Nem. Schwarziellus. Im Mai bei Salviano nur zweimal. 32. *Nem. Panzerellus. Mitte April bei Prien Livorno und Pisa an immergrünen Hecken selten. [Als Panzerellus H. (Pan- zerella Fig. 412) sehe ich eine Art an, die etwas kleiner ist und die Vdfl. weniger zugespitzt hat als Swamnerdamimellus: die Val. sind dunkler and brännlich gegittert; die Fühler an der“ untern Hälfte sehr deutlich weiss und bräunlich grüngelb. Diese Merk- mäle finden sich wenigstens an meinen zwei Männchen aus der Gegend von Jena. Mein toskanisches Exemplar, gleichfalls männ- lichen Geschlechts, ist schon bedeutend abgeflogen; daher sieht es auf den Val. dunkler aus als jene; seine Hinterbeine sind viel dunkler, bräurlich grau, an den Füssen gelblicher, während die Schrenan und Tin, de Panzerellus hell gelblich sind und nur erstere etwas Grau beigemischt haben. Die untere Fühler- hälfte ist weniger deutlich bräunlieh seringelt, doch unter der Lupe noch kennbar genug. Indem ich die Abweichungen ‚dem längeren Fluge zuschreibe, halte ich das Exemplar für einen wirklichen Panzerellus.] 33. *Adela fibulella. Im Mai bei Pisa auf trocknen Grasplätzen der. Sümpfe an Blumen. nicht selten [ein Männchen von der gewöhnlichsten Färbung‘ und Zeichnung, nämlich. mit einem einzelnen, etwas über die Flügelhälfte. hinüberreichenden selben Querfleck]. Y 2 34. *Adela cyamella Mann nov. sp. Vom 18: April bis 3. Mai bei Livorno; ‘an einem langen ‘Zaune, in welchem viel Ahorn und Tamarıxbäume wuchsen, schwärnite sie in den Nachmittagstunden im Sonnenschein. Das "herrlichste Kornblu- menblau der Vdfl. geht nach dem Tode in’s Grünlieke über. [Adela eyanella: Alis ant. viridi- vel eyaneo=-chalybeis, ca- pillis ferrugineis. Sie gehört zur Abtheilung Cauehas, hat aber die Grösse der Ad. Frischella. Körper schwarz mit etwas Me- tallschimmer. Kopfhaare rostgelb. Fühler von Vdll.länge, diek, borstenförmig, stielrund, nur gegen die Spitze undeutlich gekerbt, 135 schwarz. Taster gekrümmt, von etwas mehr als Kopflänge, am Ende des 2ten Gliedes etwas verdickt und unten in ein Büsch- chen auslaufend, mit‘ wenigen Stachelhaaren; das 2te Glied gelh- haarig, das Endglied spitz und schwarz. DBeine braun, grünlich und Kupfrig schimmernd. Vafl. länglich, schmäler als bei Fri- schella, sehr glänzend, einfarbig dunkel blauerün. Franzen auf der Wurzelhälfte ebenso beschuppt, auswärts braunhaarie. Hıfl. ziemlich schmal, braun, bläulich überlaufen; Franzen bräunlich, an der Basis etwas gelb schimmernd. —- Unterseite aller Flügel braun, bläulich überdeckt, gegen die Spitze gelblich angelaufen; Vdrandfranzen der Vdfl. kupferig. — Das Weibchen ist mir unbekannt.] *35. Ad. Frischella. Im April bei Pisa in den Süm- pfen an Doldenblütken selten. [Bei uns nur und häufig an den Blüthen der Cardamine pratensis. — Das mitgetheilte toskanische Weibchen ist ohne Spur eines gelben Flecks auf den Vdfl., welche über die Querader hin Barnes angelaufen sind. — Mann’s Ad. purpuratella aus Ungarn, von ihm in mehr als 60 Exempla- ren mit übereinstimmender Zeichnung gefangen, ist durchaus wei- ter nichts als die gelb gefleckte Varietät der Frischella, bei wel- cher aber die Vdil. "purpurfarbig, mehr oder wenig lebhaft, ange- laufen sind. Mann behauptet, bei Purpuratella seien die Hinter- fügel breiter. Diesen Unterschied finde ich nicht bestätigt. Auf- fallend ist es allerdings, dass unter den gefleckten Exemplaren ' keine ungefleckten flogen! vielleicht ist der Grund in dem wär- _meren Klima zu suchen, welches die erhöhtere Färbung zu einer ‚ constanten (?) machte.] 36. *Ad. laqueatella Z. nov. sp. Im Mai bei Sal- ‚ viano; schwärmte in. den Vormittagsstunden häufig an einem Brombeerzaune ; ist viel dunkler als die hiesige Sulzeriella und | hat ein. feurigeres Gelb in der Vdfl.binde. TAd. laqueatella: ı Alıs ant. nigris, longitudinaliter obsolete aureo-striatis, fascia , media saturate aurea chalybeo- -marginata, ciliis violaceis; antennis ‚maris albis, parte basali 4, nigra; feminae nigro-villosis, ‚ parte apicali = nuda albida. 2 Männchen,‘ 1 Weibchen, von Mann als Sulzeriella geschickt. Laqueat. steht der Sulzeriella \ sehr nahe, unterscheidet sich aber sicher an den Fühlern. Bei | Sulz. mas. sind sie nämlich von der Wurzel aus nur 4, der Länge, bei Laqueat. mas. 1/; schwarz mit violettem Glanze, was in’s Braune übergeht, worauf an den übrigen 3, oder 2), die | Harbe weiss ist. Bei Sulzeriella fen. sind sie an etwas mehr ‚als die Hälfte dieht mit langen schwarzen, violett schillernden ‚ Haaren bedeckt, und die kleinere Endhälfte ist kahl und seiden- ‚arlig glänzend weiss; bei Laqueat. fem. sind sie weniger ‚reichlich, aber auf 5, der Länge schwarzviolett behaart, und der Rest ist weisslich mit schwärzlichem, zugespitztem End- 136 gliede *). — Ausserdem ist Lagneatella grösser und hat im männ- lichen Geschlecht stumpfere Hifi. In beiden Geschlechtern sind die Vdfl. gegen die Basis hin weniger verenst. Die goldfarbe- nen Längsadern sind so dunkel und verloschen wie bei Sulzeriella. Die Binde ist bei den Männchen schmal, dunkel goldgelb, . etwas gebogen und beiderseits stahlblau eingefasst; beim Weibchen ist sie breiter, gerade und violett gerandet. Gestalt und Breite der Binde und die Farbe der Einfassung sind übrigens bei Sulzeriella sehr veränderlich. — Noch eine von Sulzeriella verschiedene Art, Regilatella n. sp., besitze ich in beiden Geschlechtern aus Steyermark. Sie ist wenig grösser und breitflügliger als Sulze- riella, aber dadurch ausgezeichnet, dass auf den Vdfl. die gelben Längsstreifen alle sehr hell und scharf und, da sie das Schwarz mehr nach den Rändern hin verdrängen, länger sind. An den männlichen Fühlern ist nur das Basalviertel schwarz, an den weiblichen nimmt die diehte Behaarung ?/; der Länge ein, - ist also länger als bei Sulzeriella. — Bei dieser Gelegenheit be- merke ich, dass Linne’s Tinea Sultzella Syst. Nat. 1, 2. 896. 427, mir nichts als Degeerella fem. zu sein scheint. Seine Werte sind: antennis mediocribus, alis nigris (bei Degeerellla: atris), superioribus faseia aurea (bei Degeerella: argentea). Habitat in Europa. Similis Degeerellae, sed antennae mediocres. Color purpurascenti-niger. Davon, dass, wie unsere Sulzeriella, Sultzella kleiner sei und die Binde auf der Mitte, statt weit hinter dersel- ben habe, sagt er kein Wort. — Die istrischen Exemplare, die Mann als Religatella verschickt hat, erwiesen sich mir bei ge- nauer Prüfung nur als kräftiger gebaute Sulzeriella, keineswegs als meine Religatella.] 37. Ad. associatella. Im Mai bei Antignano 3 Exem- plare auf Ahorn gefangen. 38. Ad. Degeerella. Anfangs Mai überall um Li- vorno häufig. *) Der eine Fühler ist abgebrochen; also könnte auch bei dem andern der Endtheil abgekürzt und das jetzige spitze, schwärzliche Endglied Zufall sein; dann bleibt aber doch der behaarte Theil immer noch auffallend länger als bei Sulzeriella. (Fortsetzung folgt.) RE: 1 Versen dt SERBURUT TE Sekt FERER Druck von F. Hessenland in Stettin. | | | | Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- 'C. A. Dohrn, Pracses des Vereins lungen von E. $. Mittler in Berlin, ‚A. Lincke, Bibliothekar * Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. N 1. Jahrgang. . Mai 1850, ——: Inhalt: Vereinsangelegenheiten. Zeller: Verzeichniss der von Herrn Jos. Mann beobachteten Toscanischen Microlepidoptera. (Forts.) Kraatz: Ueber die eurgpischen): Ärten der Gattung Colon. ereihsan »eiegerheiten. In der Sitzung am 2. Mai wurden in den Verein auf- genommen: Herr v. Erlach, Director in Hall (Tyrol). = Schindler ‚K. K. Pfannhausverwalter in Hall. „ Carl Fuss, Professor in Hermannstadt. „ Gabriel Koch in Frankfurt a. M. » 4A. Doue in Paris. „ Stadtwundarzt Müller in Neustadt - Eberswalde. Lieutenant G. Niepold in Stettin. Im Februar vorigen Jahres trat dem Vereine Herr Re- sistrator Schreiner, nicht, wie in der Märznummer irrthümlich angegeben wurde, Greiner in Weimar bei. Für die Bibliothek sind eingegangen: Schiödte, Om en afvigende Slaegt af Spindlernes Orden. (Li- pistius desultor). _ — Bidrag til den underjordiske Fauna. (Bathyscia (Adelops) byssina, montana, Stagobius troglodytes (Leptodirus Hohen- wartii), Anurophorus stillieidii,, Stalita taenarıa, Blothrus spelaeus, Niphargus stygius, Titanethes albus.) Kjöben- havn 1849. Geschenke des Herrn Verfassers. Kröyer, Naturhistorisk, Tidskrif. Anden Raekkes 1. 2. Bind. 1844 — 49. Durch Tausch gegen Vereinsschriften erworben. Abhandlungen der naturforschenden Can, zu Görlitz. V. 2. 1850. 10 138 Seh alfanzen und Mittheilungen des Krehchbursrscheil Verbins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. 1—5. 1849. 50. Fuss, die_siebenb. Arten der Gattung Nebria Latr. N. car- pathiea Bielz. Bielz, Beiträge zur Käferfauna der Wa- lachei. €. Fuss, Verzeichnis. der. bis jeizt in Sieben- bürgen auigefun denen Lepidopteren. Bülletin der Könal: Academie der Wissenschaften zu München. 1849. 1—37. Will, über die Drüsen an den Haaren der Processionsraupe. Buchner, Ueber den Antheil der Pharmaeie an der Entwiekelung der Chemie. Festrede. München 1849. Bulletin de la soci&t“ imperiale des nafuralistes de Moscou. 1850. 1. Chaudoir, memoire sur la famille des Carabiques. . Te: tracha insignis, Mellyi, Sommers, Phaeoxantha Klugiü, Aenictomorpha varsipes, Buryoda erythroenema, Crätohae- ven, Cterostoma albofaseiatum, 'Trieondyla Mellyi, Collyris saphyrina, maeulicornis, Apiodera annulipes, incerta, 1a vipes, Casnonia bimaculata Koll., fuseipennis, Stenidia corrusca, blanda Laferte, Drypta pallipes, virgata, Den- drocellus Boecandei Laferte, Omphra brevis, Helluo- morpha macroptera, Mierolestia spinipennis , Cymindis Guerinii, Boysii, Calleida rhedoptera, viridula, rutilans, analıs, Asra spinipennis, Toveolata, aurovittata, Apristus heneomicans, Lionychus holosericeus, Lebia olivacea, Boysii, zonata, madagascariensis, Cupripennis, Sarothro- erepis, Pheropsophus stenoderus, amoenus, Jissoderus, Ii- neifrons, Braehinus chinensis , nigricans, Mastax Parreyssii. Motschulsky , Kritische Beurtheilung von Eriehsons Natur- geschichte der Insekten Deutschlands. Annates de la societ@ entomologique de France. 1849. 3. Schaum, Lameilicornes Melitophiles. Sall&, Casnonia Lu- dovieiana, Galerita Lecontei, Aneystrosoma MArindsum: Zo- pherus Jourdanii. Rouzet, Met. des Anobium abietis et striatum, Laboulhene, Anat. des larves des A. abietis et striatum. Blisson, Met. du Cryptophagus hirtus. Signoret, Fhrieedus hystrix. Perris, Metam. de Limnobia dispar, Cy- lIindrotoma macroptera et Seiophila unimaculata, Macquavt, achinaires. Abhandiungen des zoologisch - mineralogischen Vereins zu Regens- burg. 1849. Herrich-Schäffer, Ueber das auf die Fli- selrippen g gegründete System der Schmetterlinge. Durch Tausch sesen Vereinsschriften erworben.’ Leon Fairmaire, Essai sur les Coldepteres de la Polynesie. Extrait de la Revue et Magasin de Zoologie. Juin, 1849, Geschenk des Herrn Verfassers, — 139 WPissenschaftliche Mitiheilungen. Werzeichniss FR von Fierın Jos. Mann beobachteien Toscanischen Hicrolepidopier« von P. cC. Zeiler, Oberlehrer in Glogau. (Fortsetzung,) 39. Ad. paludicolelia. Mann nov. sp. am 19. und 20. Mai bei Pisa in den Sümpfen an den Blüthen einer buschigen Erica. [Ad. paludieolella: alıs ant. fuseis, ereberrime aureo- punctatis, striga media punefoque costali ante apicem niveis. mas, fem. — Zur Abiheilung B gehörig. Grösse der Frischella, die Flügel etwas schmäler und spitzer. Körper schwarz, auf dem Rückenschilde kupfrig. Kopf restgelblich behaart, die Haare blei- chen und fliegen sich leicht ab. Augen in beiden Geschlechtern weit getrennt. Taster auf der Innenseite weisslich. Fühler lang, unbehaart, beim Männchen sehr dünn, an der Basis hraun und weisslich geringelt, dann aus dem Bräunlichen in immer reineres Weiss übergehend, beim Weibchen etwas dicker, von doppelter Vallänge, am Wurzeldrittel schwarz und silberweiss geringelt, dann braun, gexen die Spitze heller. Beine violettsfänzend braun, an den Schenkeln kupferglänzend; die Fussglieder- und Schie- nenspitzen, so wie die Hinterschenkel, die Mitte der Einterschiene, und die Dornen silberweiss. Brust messingfarben. Der weinli- che Hinterleib hinten zusammengedrückt und lang zugespitzt. — Vaflügel glänzend braun, sehr gedrängt mit Goläpürktehen be- streut. Ueber die Mitte geht eine mehr oder weniger gerade, fast senkrechte, reinweisse, braun eingefasste Querlinie. In emi- ser Entfernung hinter ihr hat der Vorderrand ein reinweisses, sehr kleines Fleckehen, vor welchem ein schmaler, schwarzer Schattenstrich nichttiefherahgeht als Begrenzung einer ziemlich hrei- ten, aber wenig auffallenden kupferrothen Binde. Die Flügel- spitze ist breit kupferroih umzegen, die braunen Franzen sind mit solchen Schuppen gemischt. — Htfl. braun, schwach violettlich glänzend. — Auf der braunen, noch schwächer röthlich schim- mernden Unterseite scheint die Mittellinie und der Yardpunkt der Vdfl. in weisslicher Farbe sehr deutlich dureh; die Htfl. ha- ben, wie bei Sulzeriella ete. an der Mitte des Vdrandes ein weisses, verloschenes Fleckchen. — Das Weibehen, an den Fühlern und dem Hileibe leicht kenntlich, hat etwas kürzere Vdfl. als das Männchen]. 19° 140 40. *Ad. viridella. Mitte April b. Livorno.-und Pisa in Laubgehölzen häufig. 41. Ad. cuprella. Anf. April b. Pratoveechio nur ein- mal auf Weiden am Arno. 42. *Nemöt. scabiosellus. Ende Juni bei Pratolino auf Scabiosen nicht selten. 43. "Nemot. aerosellus. FR. Mitte Juni an den Ab- hängen der Apenninen selten. [Als diese Art erhielt ich von Mann ein etwas ahgeflogenes toskanisches Männchen und ein schönes Pärchen aus den Alpen, wo-die Art nach seiner Angabe auf Valerianablüthen fliegt und selten ist. Ich besitze in völliger Uebereinstimmung wenigstens Weibehen, die ich bei Salzhrunn in Schlesien in der Mitte des Juli häufig: auf blühenden Scabio- sen fing, in deren Blüthen sie, um Eier zu legen, wie ich ver- mulhe, ihren Hinterleib einbohrten; die mit ihnen zusammen ge- fundenen Männchen besitzen auf den Vdfl. nicht so viel Violett wie das alpine Männchen. Nach meiner Ueberzeugung sind sie von diesem Aerosellus nicht specilisch zu trennen. Andere damit übereinstimmende Exemplare schickte mir Fischer v. Röslerstamm ehemals als Scabiosellus. Von den Exemplaren, die man jetzt in Wien Scabiosellus nennt, habe ich durch. Manns Zusendung 2 Männchen (eins aus Toscana) und ein Weibchen vor mir. Sie sind kleiner als Aerosellus (Vdlllänge 33/," gegen 41/,“'); Rüückenschild und Vdfl. hell broncefarbig, (beim toskan. Männchen glänzen die Vdrandfranzen violettlich, und die Grundfarbe. ist schon etwas tiefer). Die männlichen Fühler haben über dem Wurzelgliede in fast vierfacher Länge desselben schwarze, locker- anliegende Schuppenhaare. Weiblicher Legestachel schwarz und glänzend — Manns Aerosellas ist, wie angegeben, grösser. Vdfl. und Rückenschild noch tiefer broncefarbig als der toskanische Scabiosellus, erstere sind beim Männchen am ganzen Vdrand schmal und verdünnt kupferfarbig, an und auf den Vdrandfranzen lebhaft violett, und diese Farbe zieht sich schwächer. um den Hirand hin bis zum Innenwinkel. Das Weihchen ist fast nur an und auf den Vdrandfranzen und am Innenwinkel violettlich kup- ferfarben, am Hirand schwach kupferglänzend. Hill. dunkler braun, und mit einem dichteren violettlichen Ueberzuge als bei Sca- biosellus.. Die männlichen Fühler haben über dem Wurzelgliede in gleicher Länge wie Scabiosellus schwarze, aber abstehende Schuppenhaare, wodurch die Verdickung der Fühler beträchtlicher erscheint als bei jenem. — Von meinen schlesischen Exemplaren ist ein Männchen nach seiner hellen Grundfarbe ein Scabiosellus;; seine Vdfl. sind aber 4° lang, und an seinen Fühlern haben die Haare auch schon das unnatürliche Sperrige, das den Aerosellus am wesentlichsten zu trennen scheint. Meine übrigen, Exemplare haben hellere und dunklere Grundfarbe der Vdfl., und mehr oder 141 ‚weniger reichliche Kupferfarhe und Violett, so dass dies gar kei- nen specifischen Unterschied begründen kann, und die “Fühler: haare finde ich bei dem einen Männchen wehr, beim andern we- niger abstehend. — Nach meiner Ansicht ist also Aerosellus keine gut begründete Art.] 44. *Nem. barbatellus Z. Isıs 1847 S. 33. 164. — Mitte Mai bei Ardenza und Pisa auf Hutweiden nur einigemal 'sefunden. [Als fragliche Nem. minimellus erhielt ich 2 verflogene Männchen; ihre Vdil. hahen weniger lebhafte Färbung als Bar- batellus, ihre Hifl. gegen die Basis hin etwas helleres Grau. Die weniger reichlichen Haare an den Tastern veranlassen mir kein Bedenken gegen die Vereinigung der Art mit Barbatellus; ein Theil scheint mir beim Fluge verloren gegangen zu sein.] 45. Euplocamus Füslinellus. Mitte Mai bei Pisa zwei mal. 46. *Plutella ermciferarum. Anf. April auf den Apenninen und am Meere häufig in vielfachen Abänderungen. 47. Plüt. sequella. Anf. Mai bei Ardenza an Ulmen“ stämmen selten. 48. Plut. vitella. Ende Mai bei Pisa an Ulmenstämmen nicht selten. Y 49. *Plut. fisselia. Anf. Mai bei Livomo in Eichen- äldehen nicht selten. 50. Plut. sylvella. Mitte Mai bei Livorno, Antignano, Montenero in Eichenhecken nicht gar Selten, auch bei Florenz und Pratoveechio an Eichen: 51. Plut. nemorella. Im Mai hei Livorno, Pisa, Fio- renz in jungem Gesträuch einzeln. 52. Plut. harpella. Mitte Juni bei Pratoveechio auf den Apenninen einigemal. ä 53. Plut. scabrella. Eben dort und zu gleicher Zeit an Maulbeerstämmen selten. 54. Plut. asperella. Ende April bei Pratoveechio sel- ten von Eichen geklopft. - 55. "+Ypsolophus exustellus Z. Isıs 1847. S. 820. (WEhenkehkafeilns Koll. in lit.) Ende Mai bei Pisa und Orciano spät Abends auf Grasplätzen, selten. 56. Yps. marginellus. Im Juni bei Poppi, Bibbiena, Pratovecchio in den Morgenstunden nicht gar selten aus Wach- holdersträuchern & seklopft. 57. Yps. juniperellus. Mitte Juni bei Poppi an Wach- holder drei Exemplare. 58. +Yps. verbascellus. Im Mai bei Livorno nicht sel- ten, etwas grauer als um Wien. 59. Ypsol. silacellus. Anf. Mai bei Livorno und Pisa auf trocknen Grasplätzen gegen Abend nicht sehr selten. 142 5 60. Yps. fasciellus. Ende April und im Mai um Li- vorne, Antignano, Pisa und Anf. Juni in den Apenninen nicht selten in Dornhecken. : 61. *Ypsol. lineatellus Koll. in lit. am 20. Mai bei Pisa und Ardenza auf trocknen Grasplätzen und Hutweiden. Be- gattung bei Sonnenuntergang. [Ypsol. lineatellus, alis ant. sriseolutescentibus, vitta media ex bası, in apice bifida albida, ramo superiore ad punctulam fuseum porrecto. Mas, Tem. — Nächst verwandt dem Striatellus, leicht zu unterscheiden durch das Vorhandensein einer langen weisslichen Mittelstrieme auf den Val. Grösse sehr veränderlich, wie die eines grossen Yps. siria- tellus, aber auch viel kleiner. Kopf, Bückenschild und Brust weisslich. Fühler bräunlich, in beiden Geschlechtern so weit- läufüg wie bei Striatellus gezähnelt. Taster weisshaarig; das dünne, gebogene, kahle Endglied weiss, kürzer als das vorher- gehende Glied. Beine weisslich, stqubgran, an den dunklern Füssen mit weisslichen Gliederspitzen. Hileib grau mit weissem After und weisslichem Baueh. Vdfl. ganz von der Gestalt des Striatellus, mit einer staubgrau gemischten, lehmbräunlichen Grund- farbe. Aus der Basis kommt eine ziemlich breite, weissliche Strieme, deren unterer Rand in der Längsfalte ruht; hinter einem undeutlichen bräunlichen Längsstricheichen, das in derFalte vor der Flügelhälfte legt, spaltet sie sich; der untere, dünne, linienartige Ast geht in der Falte fort bis zum Innenwinkel, wo er vor einer weisslichen, längs des Hinterrandes hinziehenden Mondsichel en- digt; der obere, längere Ast ist breiter, spitzt sich sehr fein zu, und endigt unter einem braunen, länglichen Punkt. Hinter die- sem kommt eine weissliche, scharfe Querlinie wie bei Striatellus, die dieht vor einem in gieicher Richtung liegenden weissen Strich der Htrandfranzen aufhört. Der VWdrand (oder eigentlich seine Franzen) hat bis zur Spitze einen weissen Punkt und 2 weisse Häkchen. Die Spitze ist auf den hier weisslichen Fran- zen wit einer dreifachen, braunen Linie umzegen, die übrigen Franzen sind staubbräunlich und enthalten öfters ein weissliches, dünnes Strichelchen am obern Ende der Mondsichel. — Htflü- gel hellgrau, mit der langvorgezogenen, abgeseizfen Spitze und den langen, staubgrauen Franzen des Striatellus. — Unterseite der Vdfl. bräunlichstaubgrau; in den Vdrandfranzen sind ein weissliches Fleckchen und 2—3 weissliche Strichelchen mehr oder weniger deutlich; die weisslichen Franzen der Flügelspitze sind an ihrem Ende mit einer bräunlichen Doppellinie umzogen. Hif. wie oben.] 62. *Yps. striatellus. Den Mai hindurch: überall um Livorno auf Doldenhlüthen bei Sonnensehein nicht selten. 63. *Yps. Kefersteiniellus. Mann — den Mai hin- durch bei Pisa und Ardenza, am 3, Juni bei Pratolino Abends 143 auf Hutweiden. einzeln und seltner als Lineatellus. [Mann be- itrachtet meinen Striatellus. var. b als eisne Art, in welcher Au- sicht. ihm nachzufolgen ieh nech immer grosses Bedenken trage. Die Uebergänge ven der Zeichnung des Striatellus zu der des Kefersteiniellus lassen sieh sehr gut nachweisen, und es bleibt dann weiter nichts als die Dunkelheit der Grundfarbe des letztern als _Unterschied.] 64. Ypsol. dolosellus FR. Beitr. Tab. 99, Fig. 3, (Dolosella), — Ende Mai bei -Ardenza auf der Hutweide spät Abends einzeln. 65. *Ypsol. lanceolellus Koll. nov. sp. — In der E Endhälfte des-Mai bei Ardenza und Salvıano auf der Hutweide "bei Sonnenuntergang sehr selten. [Ypsol. Janceolellus: alıs "anf. acuminalis flavescentihus, punetulis fuseis adspersis postice ' erebrioribus, puncto disei poslico fusco; palporum artieulo. ter- " minali breviuseule. Mas. Aus der Verwandtschaft des ebenso | grossen Dolosellus; Kopf und Rickenschild weisslich, Taster mit | einem langen, absestunpften Haarbusch, der oben und unten weisslich, an den Seiten staubgrau ist; das weissliche Endglied ist spitz "und kürzer als. bei den andern Arten. Beine schmutzig weisslich. Htleib grau mit weisslichem After. Vdfiügel lang, schmal und dünn "zuapspitzt, bleichgelb, gegen den Innenrand noch bleicher, mit schmaler, weisslicher Verandri ippe. Die ganze Fläche ist mit bräunlichen, grössern und kleinern Stäubchen. be- streut, die gegen die Flügelspitze dichter und gröber werden und die. Ränder gegen die Franzen ziemlich scharf abgrenzen. Ein aus mehreren braunen Schüppehen gebildeter starker Punkt liegt im NMittelraum am Anfange des letzten Längsdrittels; von ihm an geht eine Anhäufung ven Stäubehen als eine breite Linie bis in die Flügelspitze. In der Mitte der Längsfalte liegt ein brau- nes, wenig anifallendes Pünktchen. Franzen hell staubgrau. Htflügel weissgrau, gelbiehgraugefranzt; die Spitze ist unter einem weniger stumpfen Winkel vom Binterrande abgesetzt. —- Unterseite glänzend hellstaubgrau, auf den Htfl. heller. — Das Weibchen, das ich nicht kenne, hat nach Manns Versiche- rung vollkommnere Flügel als das von Dolosellus.] - 2 66. -Yps. imparellus FR. Beitr. Taf. 100, Fig. 2. — Am 19. Mai bei Pisa auf Gras einzeln in der Mittagshitze. 68. Boloscolia forficella. Ende Mai und Änf. Juni bei Pisa und Pratolino auf trocknen Grasplätzen gegen Ahend nicht sehr selten. i 68. Anarsıa spartiella. Anf. Mai bei Antignano im Hecken selten. 69. "Anchinia punctella Costa — monostietella Koll. in. lit.. — Den ganzen Mai durch bei Livorno, Montenero, Antignano, Posignano, Riparbella, Pisa, zu Anfang Juni bei Flo- VE 144 renz und Pratoveechio auf Grasplätzen und Hutweiden Abends nicht selten. [Anch. punectella: Alıs anterioribus paleaceis, juxfa costam obscurioribus, puncto disci pone medium nigre; palporum artieulo apicali brevi deflexo. Costa Faun. Palpula pag. 2 Tab. 7. Fig. 2 (pessim.) — Isis. 1847. S. 822. 3. Die kleinste Anchinia, wenig über Ypsol. humerellus, verwandt mit Pyro- pella. Kopf und Rückenschild weisslichgelb. Fühler weiss und braun geringelt, sehr zart pubeseirend gefranzt. Taster etwas länger als Kopf und Rückenschild zusammen, innen und auf dem Rücken blassgelb, aussen gebräunt; das. weissliche Endglied kurz, nicht über die Haare des 2ten Gliedes hinausreichend und niedergebegen, dass es von den Haaren bisweilen verborgen wird. Beine grau, die hintern hellgelblich. Hinterleib grau mit weiss lichem Afterbusch. Vorderflügel zugespitzt, von der Gestalt wie bei Pyropella, nur etwas kürzer, ohne Glanz, strohgelb, längs des Vdrandes in veränderlicher Breite dunkler bestäubt, manch- mal ins Lehmfarbene; am bräunlichsten ist der Vdrand nächst der Basis. Im Mittelfelde etwas hinter der Mitte steht ein einzelner, scharfer, schwarzbranner Punkt, der jedoch nach Manns Versiche- rung bisweilen auch fehlt. Franzen gelblich grau. Htfl. etwas glänzend grau mit helleren Franzen. Ganze Unterseite grau; Franzen der Vdfl. ringsum gelblich, die der Hifl. gelblichgrau. — Das Weibchen fehlt mir.] 70. *Anch. pyropelia. Im Mai bei Ardenza auf der Badehausheide gar nicht selten. Sie ist viel blässer als die Wiener Exemplare, ja oft grünlichgraugelb. [Von 2 toskanischen Männchen ist das eine sogar lebhafter gelb als meine Wiener Exemplare, das andre kaum blässer; es kann also die blasse Färbung für die toskanische Pyropella keine ausnahmslose Regel sein.] 71. Anch. rostrella. Ende Mai bei Ardenza auf der Hutweide viel seltner als um Wien. ; 72. Anch. biecostella. Anf. Juni bei Poppi einzeln auf Heidekraut. 73. Harpella proboscidella. Ende Mai bei Antig- nano und Montenero an Brombeerheeken. 74. *Harp. Geoffrella Linn. (Gruneriella Mann in lit.) Flog vom 26. April bis Mitte Mai bei Salviano, Ardenzs, Montenero zu Tausenden um immergrüne Hecken Vormittags bei Sonnenschein. Wegen ihrer Aehnlichkeit mit Geoffroyella nahm ich nur wenige mit und entdeckte erst in Wien den Unterschied. Noch keine-Schabe sah ich so häufig wie diese. [Harp. Geof- frella: Alis ant. füseo-luteis, basi flavida, postice nigro-venosis, maculis duabus pallidis oppositis, lineis coeruleo-plumbeis ad basim. Linn. Syst. nat. 1, 2. p. 896, 430. Harpella Geoffroy- ella Fab. Stainton Syst. Cat. of the british Tineidae p. 12, 7 ” 5 145 Sehr ähnlich der Treitschkeschen Geoffroyella *), aber durch vielerlei Merkmale verschieden, am leichtesten durch das End- drittel der Vafl., welches ae schwarze Längsadern hat, die der Staintoniella ganz fehlen. Grösse und Gestalt dieser Art, doch die Vdfl. sehr merklich weniger abgestumpft. Fühler bräun- lich, auf dem Rücken silberweisslich, nur auf der Endhälfte. mehr oder weniger deutlich bräunlich geringelt (bei Staintonielia von der Basis aus weiss und braun geringelt). Taster aussen dun- kel geilbbraun mit schneeweissem Endgliede. wie bei Staint., nur auf der Rückenseite weniger hell selhbraun. Die Spitze des ersten Mittelfussgliedes, ferner am Hinterfusse die Spitze des ersten Gliedes, das zweite und dritte und ein Theil des vierten sind silberweiss und sehr abstechend bei Geoffrelia, geiblichweiss hei Staint. Die Vdllügel bei Geoffr. haben eine mehr verlängerte Spitze, sind also schmäler; die Vdrandrippe ist von der Basıs aus sehr schmal und dunkel braun ohne Bleiglanz; die eisenglän- zenden drei Linien haben eine meist recht lebhafte blaueBeimisel tung, besonders die am Vdrand hängende; die Grundfarbe ist von ihnen an dunkler braungelb, und lie, zwei hellgelben Gegenflecke treten durch dunklere Einfassung stärker hervor; - aus ihnen Se- ‚ben 5 schwarze, dünne Ben von denen die %e sich in eine - Gabel spaltet, zum Hitrande (statt deren ist der ganze Raum hei Staint. sehr dicht schwarz und gelb gepünktelt); die Franzen sind an ihrem Ende gelblich. — Auch die Hifl. sind ein wenig spitzer. Die Unterseite zeigt blos die gelblichen Franzenspitzen als Unterschied der Geofroyella von nmel) — Das Weib- chen der Geoffrella ist mir nicht bekannt. — Diese Art, von wel- cher Linne sagt: Habitat in Germania, sah ich in einem bei Cassel gefangenen Exemplar; sie ist in England nicht selten. Ende Mai und Anf. Juni.) 75. Harp. bracteella. Anf. Juni bei Pratolino 2 Exem- plare an jungen Eichen. 76. Hypercallia Christiernini. Von Mitte bis Ende Jani in den. Sümpfen von Pisa auf Grasplätzen in Gesellschaft der Tortr. strigana sehr häufig. Bei Livorno kam sie nicht vor. 27. Dasycera Os elle Im Juni bei. Pratolino und Pratoveechio an jungen Eichen selten; ihr Flug ist wie der der Adelen, sehr hüpfend, aber nicht lange anhaltend. 78. *"Stenoptera orbonellaH. Am 13. April schwärm- ten sie am Livorner Seethor in den Nachmittagsstunden um Wein- stöcke und Tamarix; am 4. Mai 2 Exemplare bei Antignano gleichfalls an Tamarıx. 79. *Oecophbora maurella, Mitte Mai bei Salviano einigemal an Ahornhecken, *) Für welche ich die Benennung Harp. Staintoniella vorschlage 146 - 80. *O ec. minutella. Ende Mai bei Livorno und Ar- denza in Hecken unter Ulmen mehrere Exemplare. 81. Oee. trisignella. Tripunetata Haw. Lep. IV. 557. 46. (Recurvaria tripuneta). Staint. Cat. brit. 13. Oecoph. tri- signella FR. Z. Isis 1839. 192.4. Anf. Juni nur 3mal bei Prätolino an sonnigen Bergabhängen von Eichen seklopft. [Oec. tripun- etata: Alis ant. violaceo-fuseis, maculis duahus eostalibus_(altera paulo ante, altera post medium) unäque disci angulo postico pro- pinqua exalbidis; capillis flavis, palpis antennarumque apice al- bidis. Grösser als Oec. minntella, wie eine mittelgrosse Oee. similella. Kopf hell dottergelb, hinten wie das Rückenschild vio- lettlichbraun. Fühler kerbig gezähnt, braun, am Endviertel gelb- lichweiss. Taster länger als der Thorax, sichelartig aufwärts gebogen, dünn, zusammengedrückt, auf der untern Schneide we- nig locker beschuppt, das dünne, feinspitzige Endglied ist etwas kürzer als der übrige Tastertheil; „sie sind gelblichweiss, aussen gelblicher. Beine schmutzig weisslichgelb, an den Schenkeln und Schienen auf der Lichtseite bräunlichgrau; Hinterschiene eiwas zusammengedrückt, an den Schneiden der Wurzelhälfte etwas locker schuppenhaarig; die Spitze und die Dornen weiss- lich. Hileib braungrau mit weisslichem Bauche. Vdflügel etwas kurz, nach hinten erweitert, an der Spitze abgerundet. Grundfarbe violettbraun. Ein wenig vor der Flügelmitte hegt ein weisslicher, dreieckiger, nicht scharf begrenzter, kleiner Vd- randlleck; in der Mitte zwischen ihm und der Franzenspitze ist ein zweiter kleinerer. Im Raume zwischen ihnen, dem Innen- winkel nahe, ist der 3te Fleck etwas grösser als der 2te Costal- fleck, von unregelmässig viereckiger Gestalt. Alle drei Flecke haben dieselbe Farbe. Die Franzen sind wenig heller als die Flügelläche, und die um die Flügelspitze haben weissliche Spit- zen. Htfl. ziemlich stampf, dunkel bräunlichgrau. Auf der braungrauen Unterseite scheinen die 3 Flecke der Vdf}. verloschen und kleiner durch, am mattesten der dritte; die Franzen sind wie oben gefärbt. — Diese Art fliegt in Schlesien in Gebirgsge- senden, am Probsthafner Spitzberge, bei Lähn, bei Schreiberhau von der Mitte des Juni an bis in den Juli hinein und ist noch sehr selten. Fischer von Röslerstamm fing 3 Exemplare in Böh- men. — Der Oee. tripunceta sehr nahe scheint Duponchels Incur- varıa trimaculella zu sein (Tin. pag. 424 pl. 303, Fig. 8. — Cat. pag. 355); letztere, nach beiden Geschlechtern heschrieben, soll ganz schwarze Fühler und einen schwarzen Kopf häben (les antennes sont noires, ainsi que la tete), und so ist sie auch ab- gebildet. Diese Abweichung muss specifisch sein.] 82. Oec. sulphurella H. Ende Mai bei Montenero um Kiefern in den Vormittagsstunden. 147 83. *Oeecoph. albilabris Z. nov. ‚sp.? — Am 10. Mai bei Salviano einzeln an Ulmenstämmen., [Oecoph. albilabris: Alis ant. nigeis, faseiis duabus maculaque, costae postica axal- bidis; 'eapillis exalbidis; palpis exalbidis, artieuli terminalis fusei apice albo. 1. M., 2. W. — verschieden von der sehr veränder- lichen Oee. augustella durch die Farbe der Taster, des Kopfes und der Beine, vielleicht jedoch nicht speeilisch. Grösse der kleinern Exemplare von’ Augustella. Der Kopf ist, ganz gelblich- weiss, (bei Augustella hinten in veränderlicher Breite braun; bei den am lebhaftesten gelb gezeichneten Exemplaren ist diese Farbe am tiefsten und ausgedehntesten). Die Taster sind am ten Gliede ganz gelhlichweiss (bei einem Weibchen aussen an («der Mitte des 2ten Gliedes grau angelaufen); das Endglied ist schwarz und an der Spitze weiss. (Bei Augustella sind sie schwarz, an der Wurzel, an der Spitze des 2ten Gliedes und am Ende weiss). Die Beine haben an der Mitte und dem Ende der Hinterschiene ein reichlicheres Weisslich und an den Füssen ein reineres Weiss als die Augustella. Die Vdfl. sind wie ‚bei Varietäten der Augu- stella gezeichnet, nämlich: nicht weit von der Basis ist eine gelh- lichweisse, an der untern Hälfte sehr erweiterte Binde; in. der Flügelmitte ist: eine schmälere, beim Männchen unten sehr ver- diekte, bei einem Weibchen verdünnte Binde,. welche von der ersten Binde überall weit getrennt bleibt (statt wie bei manchen Var. der Augustella am Innenrande mit ihr zusammenzufiiessen), beim Männchen aber sich mit emem kleinen dreieckigen Fleck des Innenwinkels vereinigt. Dieser kleine Fleck fehlt dem einen Weibchen ganz, beim andern ist er äusserst klein und abgeson- dert. In der Mitte zwischen der Mittelbinde und der Franzen- spitze ist ein nach unten zugespitzter Vdrandfleck.] 84. 70Oee. Leuwenhoekella. Am.7. Juni auf dem 7000' hohen Monte Falterone. | 85. Oee. procerella. Ende Mai 2 Exemplare. bei Li- vorne an einem Feigenbaume. 86.: Dec. Metznerella Tr. Anf. Mai bei Antignane und Posignano an lebenden Zäunen, in denen viel Berheritzensträu- cher; in den Vormittagsstunden, doch. selten. [Die Engländer stel- len zwei nächst verwandte Arten auf: Oee, lunaris Haw. und Oecoph. Jambdella Donov; zu .ersterer zieht Stainfen die Treitschkesche Metznerella. Auch bei ‚Costa scheint diese Art vorzukommen, nämlich als Occeph. arcuella Faun. Napol. Oecoph. pag. 5.. Tab. 2. Fig. 6. Diagnose”und Beschrbg. habe ich .Isis 1847 S. 825. 5. copirt. Die: Angaben über die Färbung der Kopftheile passen sehr schlecht, und die Abbildung hat den Werth der meisten Costaschen. Figuren.] 87. Oec. tinetella, Im Mai. hei Pisa, Juni hei Prato- veechie an Eichen, 148 88. Oec. flavifrontella. Im Juni bei Poppi an Eichen. 89. Oec. lacteella. Im Mai bei Livorno in Gebäuden und Mauern nicht selten. 9%. Oee. aurifrontella H. Fig. 469. Ende Mai bei Antignano an lebenden Zäunen, selten. 91. Oec. cuspidella. Anf. Juni bei Poppi auf Berg- wiesen nicht selten. 92. Oee. gravatellaZ. Isis 1847. 8.831. In 3 Exem- plaren in Toscana gefangen; diese Art fing Mann auch bei Fi- ume ım Juni Abends an Salbei. 93. Oec. siecella. Im Mai bei Antignano an’ Feldrän- dern in den Nachmittagsstunden einzeln. 94. Oee. fulviguttella. Im Mai bei Riparhelld an Hecken 2 Exemplare. 95. *Oeec. phyeidella. Den ganzen Mai hindurch bei Livorno, Antignano und Posignano aus dürren Dornenzäunen her- ausseklopft, doch nicht häufig. 96. *Oec. oleella Boyer de Fonscol. Rlachista oleälla Dup. Suppl. IV., p. 4345; pl. 85 F. 1. (gut.) — Oecoph. ad-- spersella Koll. in Iitr. Vom 20. bis 30. April bei Salviano nach Sonnenuntergang an einer immergrünen Hecke, selten. [Ich selbst habe ein schönes Männehen bei Syraeus am 21. Juni gefangen, das aber doch wol nicht zu einer zweiten Generation gehört. Oec. oleella: Alis ant. angustulis subobtusis albidis ca-. nivse, fuscescenti grosse punctatis, apice puriore, siriota vel ma- eula oblonga fusca in plicae dimidio. Grösse der Oee. cicadella, Körperbau aber viel schlanker, Kopf und Rückenschild schmut- zig grauweisslich, in der Mitte dunkler. Fühler hellgrau, fast fadenförmig, schwach kerbiggezähnt; Wurzelglied etwas verdickt, ohne abstehende Haare. Taster von etwas mehr als Kopflänge, niederhängend, gerade oder etwas gekrümmt, fadenförmig, am Ende des 2ten Gliedes etwas verdickt, das Endglied von halber Länge des Tasters. Rüssel zusammengerollt. Brust etwas glän- zend weiss. Beine weisslich, hell bräunlich gefleckt, besonders die 4 \dbeine an den Schienen und Füssen; Hibeine weisslich, etwas glänzend, mit zusammengedrückter, nicht haariger Schiene. Htleib hellgrau mit weisslichem Bauch. Vaflügel von der Ge- stalt wie bei Hyponom. plumbellus, nämlich ziemlich gestreckt, nach hinten wenig erweitert und mit schräg zugeschnittenem Et. rande, wodurch sie etwas stumpf erscheinen. Grundfarbe grau- weiss, mehr oder weniger rein, fast ohne Glanz, mit vielen gro- ben graubräunlichen, nicht scharf begrenzten, stellenweise etwas zusanımenfliessenden Puncten auf der Wurzelhälfte und gegen den Innenwinkel bestreut; gegen die Flügelspitze hin ist die Fläche weisser und reiner, nur hie und da mit einem ganz verloschenen Punkte. In der Hälfte der Flügelfalte liegt ein braunes, dickes, 149 fleckartiges Längsstrichelchen. « Franzen schmutzig. grau, an_der Wurzel mit weissgrauen Schappenhaaren, an der Flügelspitze meist verdunkelt. Htflügel schmäler und viel spitzer als bei Hyp. plumbellus, grau mit verhältnissmässig längern Franzen ge- gen den Vdwinkel als bei dieser Schabe. — Unterseite grau; die Vdrandfranzen der Vdfl. weisslich, oder dech heller grau als die Htrandfranzen; bei den Hifl. findet dasselbe in ge- ringerm Grade statt. — Diese Art ist veränderlich in der Zahl und Deutlichkeit der Punkte der Vdfl. und in der Grundfarbe; ein Männchen (Var. b.: Alıs ant. grisescentibus, parcius pun- etatis, eeterum ut a) hat die Vdfl. sehr licht staubgrau, auf der Wurzelhälfte dunkler, mit spärlichen, sehr verloschenen, nur auf der Innenrandhälfte etwas deutlicher hervortretenden Punkten. — Die Naturgeschichte dieser schädlichen Schabe hat Duponchel , sehr ausführlich geliefert. 97. -Hyponomeuta plumbellus. Mitte Juni bei Pra- toveechio auf Evonymus gemein. 98. Hyp. irrorellus. Mit 97, einigemal an Baum- stämmen. 99. +Hyp. evonymi. Im Mai um Livorno nicht selten. 100. Hyp. variabilıs. Im Mai bei Pisa auf wilden Kirsehbäumen mehrmals. 101. +Psecadia sexpunctella. Mitte Mai dreimal bei Montenero. ; 102. +Psee. echiella. Anf. Mai bei Livorno an einer Mauer. 103. Psec. funerella. Ende April bei Montenero in den Abendstunden an Laubgehölz, selten. 104. *Psee. aurifluella. Vom 21.—29. Mai fing ich bei Ardenza und auf den höchsten Bergen bei Montenero gegen 60 Stück; sie sitzt auf Hutweiden unter den grossen Distelköp- fen, fliegt langsam in der Mittagshitze und begattet sich auch um diese Zeit. 105. Depressaria depunctella. Im Juni bei Pra- toveechio und Poppi von jungen Eichen geklopft. 106. *Depr. liturella. Im Jani bei Badia auf jungen Eichen nicht selten. 107. Depr. pallorella. Mitte Mai bei Livorno Abends aus Hecken geklopft, sehr selten. 108. *+Depr. assimilella. Mitte Mai bei Livorno in Hecken nicht selten, graugelber als um Wien. [Das mir mitge- theilte Exemplar ist ziemlich klein, in. der Färbung wie die meisten hiesigen, also viel dunkler als- mein neapolitanisches.] 150 Ba 109. Depr. atomella. Mitte Mai bei Ardenza Abends auf der Hutweide selten. ° 110. Depr. retiferella Koll. in lit. Am 26. Mai klopfte ich 2 Exemplare am Seethore von Livorno von Tamarix ; sie ist von allen ‚Depressarien durch die weissliche Gitterzeichnung auf den braunen Vdil. verschieden. [Das mir zur Ansicht ge- schickte Exemplar ‚schien mir gar keine eigne Art, sondern Va- rietät der Atomella zu sein.: Ein sicilisches Exemplar, das ich besitze, das ich aber nicht selbst fing, schien mir. einen sehr schönen Uebergang von unserer sehr: variırenden Atomella. zu dieser Retiferella zn machen. Ich gebe ‚hier die Beschreibung eines sicilischen Männchens., Die. ‚doppelte. Fleckenreihe des Bauches nicht sehr dunkel. Letztes Tasterglied aussen an der itte kaum verdankelt. Vdflügel wie gewöhnlich gestaltet, nur mittelmässig gestreckt (Atomella ist darin veränderlieh), liehtgrau röthlieh, sehr verloschen heller marmorirt; Wurzelfeld gelblich, braungraufieckig, scharf abgeschnitten durch die verdunkelte Grund- farbe. Die beiden. schwarzbraunen Punkte im Mittelfelde sehr deutlich, fast zusammenhängend, der untere in die Länge gezogen. Von ihnen aus geht ‚eine nicht recht deutliche, feine, gelbliche Linie bis zur Be wo sie zwischen einigen iuden Stäubehen endigt. Vom Wurzelfelde aus ist die Subcostalader, nur noch undeutlicher, bis zur Höhe der heiden Mittelpunkte auch mit einer feinen, gelblichen Linie bezeichnet, und eine deutlichere geht in der Flügelfalte bis über die Hälfte derselben hin. Am Htrände sind nur unmerkliche Spuren einer braunen Punkt- . xeihe. — Manns Retiferella hat, dem Namen der Species und der obigen Angabe zufolge, auch Querlinien, über deren Beschaf- fenheit ich nichts zu sagen weiss.] 11l. Depr. aremeila. Ende März bei Piktlovekihio von Eichen geklopft. 172, Depr. vaccinella. Ende März ebendort an Brom- beersträuchern nicht sehr selten, im April und Mai einzelne frische Exemplare bei Livorno. 114. +Depr. rofundella Doug]. Stainton Transactions of the sold Society V. p. 162. 27. Peloritanella Z. Isis 1817. S. 837. — Dilueidella Koll. in Hit. mit Vaceinella 4 Exemplare gefangen. 115. *Depr. laterella. ‚Mitte Juni bei Poppi von jun- gen Eichen geklopft. 116. Depr. depressella. Mitte ‚Juni bei Pratoveechio sleiehfalls an Eichen. £ 117. *Depr, badiella. Mit-115 einigemal gefangen. Te — — — — Z 151 - 118 +Phibalocera fagana. Im Mai bei Antignano und Posignano häufig an Eichenpflanzungen 119. *Gelechia populella. Ende Juni bei Florenz an Pappelstänwmen nicht selten. [Ich erhielt ein Männchen .wie FR. Beitr. Taf. 76 Fig. i, nur mit grauem Hileibe, und ein Weibchen fast wie Taf. 77 Fig. 16, mit dem Hdeibe der Fig. i auf Taf. 76.- - 120. Gel.Denisella. Mitte Mai bei Pisa im Grase mehrere sehr kleine Exemplare. 121.. Gel. lobella. Ende April bei Livormo und Sal- viano an Dornenzäunen selten. 122. Gel. ferrugella. Mitte Mai bei Ardenza an Hecken. - „123. +Gel. flavella Dup. Suppl. IV. p. 512. pl. 89. f.7. segetella Z. Isis 1847 S. 847. — Ochrella Koll. in hit. — Ende Juni bei Ardenza 8 Exemplare in den Nachmittags- und Abendstunden gefangen. [Nach Duponchel kommt sie auch in Frankreich vor, und zwar im Walde von Bondy, zu Ende Juni.] 124. +Gel. flammella._ Ende April und den Mai durch bei Livorno, Antignano, Posignano, Pisa Abends auf Hutweiden gar nicht selten. 125. *Gel. isabella FR. in }it. Mitte Mai bei Livorno und Antignano Abends an Zaunhecken einzeln. [Gel. isabella: Capite, thorace alisque anterioribus dilute ochraceis, his angu- stis acutis puncto disci post medium fuscescenti obsoleto; alis poster. eanis. Sehr nahe verwandt mit Gel. diaphanella Lienig Isıs 1846. S. 285 und vielleicht nicht specifisch verschieden. Grösse und Bau der Kopftheile nebst der Bildung des Hinter- leibes ganz gleich. Flügel schmäler (als mein einzelnes Exem- plar der Diaphanella), gestreckter; die Vdfl. mit schärfer zuge- spitztem Vdwinkel. Grundfarbe hell ocherfarben, trüber als dort, jedoch bei einem verflogenen Exemplar fast eben so hell und verdünnt. Im Mittelraum hinter der Flügelmitte auf der Quer- ader ist ein braunes, verloschenes Pünktchen, wovon Diaphan. keine Spur besitzt. Hifl. weisslichgrau, nur bei dem verflogenen Exemplar so heil wie bei Diaphanella; Franzen an ihrer Basis um die Flügelspitze herum mit gelblichem Scheine. Unterseite etwas dunkler als dort oder eben so licht, ohne den Mittelpunkt der Vdfl. — Das Weibchen ist mir nicht bekannt. Meine 4 männ- lichen Exemplare sind aus der Wiener Gegend.] 126. *Gel. einerella. Im Mai um Livorno überall nicht selten. | 127. "Gel. velocella. Am 19. Mai bei. Pisa in den Sümpfen auf trockenen Grasplätzen. , 4129. ®Gel. gallinella. Im Mai bei Pisa auf Erica, doch nicht häufig. " sammeng m 152 129. "Gel. dryadella Koll. nov., sp. — Anf. Juni bei Poppi und Bihbbiena an ganz jungen Eichen, sehr selten. [Gel. dryadella: Thorace, capillis palpisque silvescentibus; alis ant. einereo-fuseeseentibus, in disco gilvescentihus, postice obscuriori- bus, puncto humerali pustulisque 4 (1,2 (subconfluentibus), 1) disei nigris, fascia poslica gilva; al. poster. apice ‚producto. — Sie kommt meiner Gel. bas: altinella, Isıs 1839. S. 198. 20 sehr nahe, und ich möchte die Abweichungen beider von einander fast auf Rechnung der verschiedenen Lokalitäten bringen. Beide ha- ben einerlei Gestalt und dieselbe Vertheilung und, Stellung der Zeichnungen; Basaltinelli ist düsterer; aber auch die auf der Aetnalaya lebenden Eidechsen und Heuschrecken sind auffallend schwarz und dunkel gefärbt gegen die auf dein hellen Kalkbo- den von Syracas lebenden. Dryadella hat die Grösse der Gel. Manniella, übertrifft also die Basaltinella®e um ein Merkliches. Kopf und Rückenschild bleichgelb (Vallänge 27/5‘ gegen 2%, —2''"), letzteres hat vorn am Kragenrande 2 braungraue Fleck- chen.. Taster bleichgelb, an der Bauchseite des Endgliedes ge- hräunt; sie sind sichelförmig, länger als der "Thorax, das zweite Glied durch ‚die Beschuppung gegen die Spitze zunehmend ver- diekt (länglich, umgekehrt eiförmig) und auf der Unterseite mit einer Lärgsfurche in. der Beschuppung; das Endglied von halber Tasterlänge, dünn, pfriemenförmig zugespitzt. Rüssel gelbschup- pig. Fühler borstenförmig, ungekerbt, braun und hleichgelb ge- ringelt. Die 4 Vorderheine auf der Lichtseite sraubraun, am ZU- gedrückten Schenkel heller, an der Spitze der Schiene und der Fussglieder, sowie an der Mitte der Schiene und an der Hüfte, bleichgetb. Hinterbeine zusammengedrückt, bleichgelb ; Schiene auf der Rückenscheide locker langhaarig, auf der Licht- seite graubraun, an der Mitte, wo die 2 sehr ungleichen bleich- gelben Dornen sitzen, mit einem bleichgelben Bändchen und ebenso gefärbter Spitze und Enddornen; Fuss braungrau mit bleichgelb- lichen Gliederspitzen. Hinterleib dunkelgrau; Bauch weissgelh- lich; Afterspitze heilgelb. — Vdflügel länglich, nach hinten wenig erweitert; die bleichgelbe Grundfarbe ist an den Rändern durch braune Schüppchen sehr verdeckt und fritt nur im Mittel- raum freier hervor, An der Basis des Vdrandes ist. ein tief- schwarzes Pünktchen und dahinter die Grundfarbe in einem klei- nen Raum frei; an diesen stösst, also nicht weit von der Basis, ein auf der Flügelfalte stehender, tiefschwarzer, fleckartiger Punkt. Hierauf folgen zwei solche Punkte übereinander, wovon der untere in der Flügelfalte ruht und mit dem obern fast znammenfliesst; sie stehen von dem ersten Punkt etwas weiter ab, .als dieser von der Basis. In demselben Abstande, wie diezwei von dem ersten, folgt. in der Hälfte der Flügelbreite ein tiefschwarzer, etwas klei- nerer Punkt nahe vor der Binde. Diese ist bleichgelb, nicht breit, 153 aus zwei Gegenflecken, wovon der untere kleiner und schmäler ist, zusanmengellossen; vor ihr ist der Vdrand dunkler beschattet. Der Raum von ihr bis zur Flügelspitze ist durch grobe, braune Schuppen ganz verfinstert. Franzen grau, an der Basis mit eini- gen braunen Schuppen der Flügelfläche überdeekt. -—— Htfl. von der Breite der Vdfl. mit stark abg esetziem zugespitziem VYdwinkel,grau, mitbräunlichgrauen Franzen. — Ganze Unterseiteeinfarbig bräun- lichgrau; nur am Vdrande scheint die Binde der Vdf. als ein helles Fleckchen sehr verloschen und unwerklich durch. — Mein einzelnes Exemplar ist ein Weibchen. — Von dieser Dryadella unterscheidet sich Gel. basaltinella durch Folgendes: Sie ‚ist kleiner (wie oben angegeben). Am Kopf ist blos das Ober- gesicht bleichgelb; der Scheitel und Hinterkopf ist so wie der Thorax, graubräunlich. Die Fühler haben kleinere und weniger ‚hellgelbliche Ringe. Auf den Val. ist die Grundfarbe durch zeichlichere Ing Bestäubung verdunkelt, so dass das Gelbliche viel schwächer, wenn auch genau an denselben Stellen, hervor- tritt. Die schwarzen Punkte sind verflossener und grösser; die 2 mittelsten sind oft ganz in einen Fleck vereinigt. Die oft in ‚2 Flecke aufgelöste Binde ist bleicher. — Basaltinella fing ich in Schlesien nur auf dem Basaltgerölle des Probsthainer ‚Spitzberges; im Jahre 1848 begann sie in der Mitte des Jumi ‚zu fliegen, aber spärlich; ihre eigentliche Flugzeit ist der An- fang des Juli. Vor 20 Jahren (am 16. Jum 1828) fing ich eın Exemplar bei Berlin.] 130. *Gel. tamariciella Mann nov. sp. — Im Mai bei Livorno und Antignano nicht häufig an Tamarixbäumen, an denen sie vor und nach Sonnenuntersane fiog und sich begattete. [Gel. tamariciella: Thorace, capillis palpisque exalbidis; alis ant. laete brunnescentibus albido nebulosis, vitta dorsali sor- dide exalbida, interne sinunata fuscoque inaequaliter marginata, puncto disei ‘postico lineolaque longitudinali fuseo-nigris. Aus der Verwandtschaft der Manntella mit sehr bunt gezeichneten Vafl. Grösse der Manniella. "Thorax und Kopf schmutzig gelb- ‚liehweiss, ersterer etwas bräunlich bestäubt. Fühler 'borstenför- mig, bräunlich, weisslich feingeringelt. Taster sicheförmig, schmut- ‚zig gelbweiss, unten am ?2ten Gliede bräunlich bestäubt, das ‚Endglied an der Mitte mit einem braunen Ring und bisweilen mit ebenso gefürbter Spitze. Rüssel eingerolli, gelblich beschuppt, ‚Beine weisslich und hellbraunbunt; Hinterschiene zusammenge- drückt, auf der 'Rückensehneide lanchaarie. Htleib braungrau, "an Bauch und Alterspitze schmutzig weiss. Vdf!. länglich, nach ‚hinten wenig erweitert. Grundfarhe schmutzig selblichweiss, aber ‚nur an der Innenrandhälfte frei von dunkler Farbe, übrigens an- genehm gelbbräunlich, heller und dunkler, am Vorder- und Hin- errande ı mit weisslichen, undeutlich begrenzten Stellen. Die helle Grundfarbe bildet eine breite Innenrandstrieme, welche erst die il 154 r Längsfalte zur Grenze hat, dann in einem breiten, kurzen Zahn etwas darüber hinausreicht, dann etwas hinter der Flügelmitte in einem grössern Zahn tiefer in die verdunkelte Farbe. hineingreift, und am Innenwinkel verschwindet; ‘die Ränder in der Bucht zwischen den beiden Zähnen und vor dem ersten sind dunkel- braun, besonders die Einfassung zwischen den Zähnen. Am Vd- rande des 2ten Zahnes sitzt ein schwarzer Punkt und am Htrande desselben, in der Hälfte der Flügelbreite, ist ein eekiger, kleiner, schwarzbrauner, nicht sehr seharf ausgedrückter Fleck und .dieht hinter ihm eine kurze, schwarzbraune Längslinie, unter welcher der Raum bis zum Eitvand hin heht gelbbräunlich oder fast lehm- farben ist. Der Hirand hat gegen die Flügelspitze hin eine un- terbrochene, braune Linie. Franzen weisslichgrau, mit verlosche- nen, bräunlichen @nerschatten; am Innenwinkel sind sie weisslich und ohne Schatten. Hifiügel mit vorgezogener, nicht sehr scharf abgesetzter Spitze, hellgrau mit helleren Franzen. — Un- terseite der Vdfl. licht bräunlichgrau mit einer hellen, gelblichen verloschenen Stelle am Vdrande hinter der Flügelmitte; Hill. grau mit einer weisslichen Stelle vor der Flügelspitze. Beide Geschlechter sind gleich gezeichnet.] 131. Gel. alacella. Ende Mai bei Livorno einigemal an Schlehensträuchern. | 132. Gel. leucatella. Mitte Juni bei Florenz und’ Pratoveechio einzeln an Schlehdorn. [Vgl. Harpella leucatella Costa Isis 1847. S. 823. 3.] 133. +*Gel. terrella. Mitte April bis Ende Mai bei | Pisa in den Sümpfen sehr häufig. 134. Gel. distinetella. Mitte Juni bei Pratovecchio einzeln von Eichen geklopft. 135. Gel. zebrella. Anf. Juni auf den Apenninen, sel- ten und dunkel gefärbt. 1356. Gel. solutella. Anf. Mai bei Montenero einzeln an sonnigen Lehnen. 137. +Gel. humeralis. Mitte Mai bei Pisa einzeln an Eschen. 138. Gel. nebulea Haw. (pinguinella Tr.) Anfangs Juni bei Pratovecchio an Pappelstämmen häufig. 139. Gel. proximella. Mitte Mai 2 Exemplare bei Antignano. 140. Gel. triparella. Mitte Juni bei Poppi und Bib- biena selten, an Eichen. | 141. *Gel. seriptella. In der Endhälfte des April bei Pisa an einer lebenden Hecke sehr häufig, auch bei. Salviana und Montenero. [Am Schlossherge von Graiz in Steiermark fand ich die Raupe nicht selten zu Ende September an den Blätterr) des Acer campestre; eine Schabe kroch in der warmen Stube im Winter aus.] — 155 142. Gel. nigrinotella Z. Isis 1847. S. 856. nycteme- rella Koll in Iit. — Nur ein Exemplar zu Anfang Juni bei Pra- tovecchio vön einer Eiche geklopft. 143. Gel. aleella. Im Juni bei Pratolino, Florenz Pratovecchio, Stia, Poppi an jungen Eichen nicht gar selten. 144. Gel. ligulella. Im Mai bei Livorno und Pisa in Hecken und auf Gras gefangen. 145. Gel. taeniolella. Mitte Mai bei Pisa in den '‚Sümpfen von Eschen geklopft 146. Gel. coronillella. Im Juni bei Pratovecchio an "Waldrändern. > 147. Gel. umbrosella. Im Juni bei Florenz unter Ei- ‚chengebüsch 5 Exemplare gefangen. 148. +Gel. anthyllidella. Im Mai bei Ardenza auf der ‚Hutweide Abends nicht selten. 149. Gel. gerronella Z. in lit. — Palpis exalbidis, annulo ante apicem fusco; capite, thorace alisque anterioribus lutescentibus, obsceurius nebulosis, striga postica diluta in macu- Jam eostalem produeta, »unctis disei tribus dispersis alris sca- briuseulis dilute circumfusis. Mas. Fem. — Etwas grösser als Gel. dimidiella Hhbn. Kopf und Rückenschild wenig heller lehm- farbig als die Vdl. Fühler gelbbräunlich, gezähnelt. Taster länger als der "Thorax, sichelförmig, gelblichweiss, aussen dunk- ler angelaufen, oben weisser, am Endgliede vor der Spitze mit einem breiten, schlecht begrenzten, schwärzlichen Ring; zusammen- gedrückt, mässig stark, gegen das Ende des 2ten Gliedes etwas jerweitert; Endglied pfriemenförnie, feinspitzig, nicht ganz von halber Tasterlänge. Rüssel eingerollt, gelblichweiss beschuppt. Beine gelblichweiss, auf der Lichtseite hraankunt, an den Hinter- 'beinen verloschen; Hinterschiene ziemlich schlank, langdornig. ‚Htleib a mit gelblichweissem Afterbusch. — Vuflügel 21a —23/,‘ lang, ziemlich schmal, nach hinten etwas erweitert mit etwas vorgezogener Spitze, indem der Htrand sich unter ihr sanft einbiest. Grundfarbe lehmgelblich, dunkler gewölkt. Eine lunkle, g sebräunte Stelle ist an der Mitte des Vdrandes, und eine zweite vor der Spitze desselben, hinter einer besonders hellen, \leckartigen Stelle, von deren unterm Ende eine ebenso gefärbte, ‚nicht besonders scharfe, auf beiden Seiten bräunlich eingefasste ‚Linie dem Htrande parallel zum Innenrande geht. Im Mittelraum ‚sind 3 tiefschwarze, etwas rauhe, hell gesäumte Pünktchen, das erste dicht unter der Mitteder Längsfalte, das zweite nicht weit hinter diesem ‚aufder Hälfte der Flüg gelbreite, unddas dritte in gleicher Höhe ein wenig „hinter der Flüg elmitte. Hinterrandlinie bräunlich mit Verdiekungen. \Franzenhell mit bräunlichem Querschatten. Htfl.hellgrau,nach hinten „erweitert mit hervortretender ,nichtsehr scharferSpitze. Ganze Unter- „seite hellbräunlichgrau, die Vdfl. mit heller Franzenwurzel und 'emem hellen, verloschenen Vdrandileck vor der Spitze. Beide IL ) 156 | Geschlechter ‚sich sehr ähnlich. — Diese vielleicht nicht seltene Schabe fliegt bei Glogau zu Ende Juni und Juli zwischen Wei- dengesträuch, und öfter in Erigebüsch; ich fing sie Abends, und störte sie bei trübem Wetter auch bei Tage aus dem dazwischen wachsenden Gestrüpp auf, besonders aus Farnkraut., F. v. Rös- lerstamn erhielt ein Exemplar aus Ungarn; ich selbst fing ein abgeflogenes Männchen bei Syracus am 7. Juni; Mann fand die Art am 19. Mai bei Pisa selten nach Sonnenuntergang auf trock- nen Wiesenrändern.] 150. Gel. tenebrella. Anf. Juni bei Pratolino einige- mal an sonnigen. Berglehnen. [Als Weibehen zieht Tengström dazu Gel. tenebrosella FR. Isis 1839. S. 201. 62; allein. da ich Tenebrella in beiden Geschlechtern mit gleich gefärbten Fühlern | besitze, so scheint mir, dass Denebrosella in den Fühlern nach | den Geschlechtern verschieden ist. u 151. +Gel. paupella. Z. Isis 1847. 5. 858. 16. Mitte Mai bei Livorno, Ardenza, Antignano auf T amarixbäumen. [Am Anapo bei Syracus wächst keine Tamarix], wo sie in den Mor- genstunden flog, aber selten. 4 152. *Gel. artemisiella. Ende Mai ‚und im Juni beı Pratoyeechio und üherall um Livorno auf Hutweiden sehr häufig. 153. Gel. nanella. Mitte Juni bei. Pratoveechio an) Obstbäumen ‚selten. 154. +Gel. Hermannella. Mitte Mai hei Livorno und Antignano einzeln an Zäunen. 2 155. Gel. paucipunctella. Anfangs Juni bei Pratolind auf grasreichen Bergabhängen selten. 156. Gel. lappella Linn. (aestivella Mtzn.) im Mai bei Ardenza einmal gefangen. 157. +Röslerstammia granitella.. Im Ma in Gäür- ten bei Livorno 8 Exemplare. 158. *Rösl. vesperella Kollar noy. sp. Vom 12. bis 30. April um Livorno und bis zum Cecinaflusse hin an immer-| grünen Zäunen spät Abends nicht selten. [Bösl. vesperella; Alis anter. sub apice subretusis, brunneis, postice paulo dilutiori- bus, dorso anguste sordide pallido. Mas. Fem. — Ausgezeich- net vor den andern bekannten Arten durch den eingedrückten Hirand der Vdfl. Grösse der R. cariosella. Rückenschild und Kopf in veränderlieher Dunkelheit gelblichgrau, mit braunen Sehulter-| decken. Fühler bräunlich, gezähnelt, faserig. Taster schmutzig] weissgelblich, auf der Aussenseite bräunlich angeflogen, von! Rückenschildslänge, gekrümmt, ziemlich schlank, spitz, au{ dei Unterseite etwas locker haarig, Endglied nieht merklich abgesetzt länger als die Fühlerhälfte. Rüssel eingerolit, gelhlich. Bein etwas glänzend, hellgrau, die % vordern aussen bräunlich ange- laufen; alle Fussglieder an den Spitzen weisslich; Hinterschie. nen zusammengedrückt, von den Mitteldornen an auf der unter | 157 Schneide und an der Spitze haarig. Afterspitze ‚wenig heller. Yıflügel 24 —211o‘“ lang, nach hinten wenig erweitert, Men sen’ schwach vorgezogener Spitze, indem der Ba) sr hr einen sewwhten Eindruck hat. Grundfarbe röthlichgelbbraun, wmf der Wurzelhärfte am dunkeisten. Innenrand in einer schma- en, mehr ‚oder weniger deutlichen Strieme gelblich ‘oder doch ıeller .als die Grundfarbe: au der Mitte erweitert sie sich zu »inem sehr stumpfen, hellen Zahn, dessen der Basis zugewand- er Band braun oder bräunlich eing.efasst ist. Htrandlinie und Enden der Franzen gelbbraun. Hefl. grau, heller gefranzt, Sanze Utseite eiwas glänzend grau, auf des van. dunkler, und jeren. Franzen am Ende Selbhuign, 2. .Das Weibchen ist ein wenig. kleiner als das Männchen, und hat einen wenig hervorste- senden Legestächel.] 159. Rösl. eariosella. : Mitte Juni bei Praloyeechio mn Waldrändern einigemal. 160. *Aechmia thrasonella. Den Mai hindurch hei >isa in den Sümpfen sehr häuiig. 161. *Aechm. oculatella Z. nov. sp.: Alis anf. (eau- lulamı mentientibus) aureo-4useis, strigulis quinque costae, duabus lorsi (priore inerassata fere recta) niveis, punctis disei tribus Josticis Filaceo-argentatis, apice atro, pupilla argenlea. — Sie ist ier Aechm. equitella (F. v. Rösist. Beitr. Taf. 92 Fig. 2, S. 240) P ährlich, dass Mann sie mir unter diesem Namen, zuschickte. # Unterschiede sind. wenig, aber ‚sicher. Sie ist elwas grösser; hre Vdflügel sind breiter und lebhafter goldighraun. Die 5 weis- en, Vdrandstrichelchen sind kleiner und zarter. Der erste Innen- andstrieh .ist viel schärfer, dieker, bei weitem weniger nach ussen geneigt und fast gerade; sein Ende bleibt vom ersten /drandhäkchen weit getrennt. Der tiefschwarze, runde Fleck ın er Hüselopitze, kat eine siibherweisse Pupille, die der Equi- »ila fehlt. (Kopf etwas zerstört). Beine, gezeichnet wie ‚bei iquitella...— Dieser Art kommt Aechmia Lucasella Dup. 1. 304, Fig. 5, S. 440 (aus dem. Departement du Nord) sehr ahe, aa es ist leicht möglich, dass beide vereinigt. werden müs- en; da aber in diesem Genns die Artenzahl nicht ganz unbe- ‚ächtlich scheint, die Arten sich aber sehr ähnlich sind, so halte *h beide Namen so lange getrennt, bis mich die Ansicht eines \riginals von Lucasella ven der specifischen Indentität mit Ocu- ıtella überzeugt. Bei Lucasella steht der .erste Innenrandstrich tache' blanche triangulaire) nech senkrechter,; die 2 letzten ‘Vd- andhäkchen sind weiter getrennt, und von den 3 glänzenden unkten vor dem Hirande zeiet die Abbildung keine Spur.) N 162. *Aechm. Fischerella 2. Isis 1839. 8. 204. 3: | Bnideehi ER. Beitr. Taf. 82, Fig. 5. Röslerstammella Mann nicht 2.) FR. Beitr. S..242 und 268. Im Mai bei Pisa in den Pe um Hecken und im. heben Grase nicht selten. [Mein 158 - toskanisches Männchen hat, wie viele hiesige Exemplare, eine weisse Spitze am dritten Hifussghed.] 163. Tinagma perdicellum. Im Mai bei Montenero auf Erdbeerblüthen im Sonnenschein. 164. Tinasm. balteolellum FR. (balteolella) Beitr. S. 247 Anm. Im Mai bei Antignano um Hecken einigemal gefangen. 165. *Tinagm. tithargyrellum Koll. nov. sp. Am 24. April bei Montenero, schwärnmte um Lorbeer [? — arbutus?] und Myrthengesträuch. [Tinagma lithargyrellum: Alis ant. nitidissimis canis, post. einereis dilutius fimbriatis. Eine der kleinsten Schaben, merklich kleiner als Tin. metallicellum (me- tallicella FR. Beitr. Taf. 84. Fig. 2. S. 247), dem sie ganz nahe steht. Biückenschild, Kopf und Val. sind lebhaft glänzend, weiss- grau. Toaster (fadenförnie, kurz, spitz, hängend, wie bei jener Art), und die Beine glänzend weisslich, aussen etwas grau ange- laufen. Hileib grau mit weissem Bauche. Die Vdfl. sind an der Basis am Vdrande dunkel, fast braun unterlaufen. Htflü- gel grau wit vielen helleren, gegen die Basis etwas gelblich sehimmernden Franzen. Ganze Utseite grau, Iilafarbig überlau- fen, glänzend, gelblichgrau gefranzt. — Zwei toskanische Exem- plare sind an Kopf, Rückenschild and Vall. etwas dunkler und. auf den letzteın mit einem sehr verloschenen, hellen Tröpfehen im Innenwinkel gezeichnet. Sie scheinen mir nur Varietäten zu sein. (Var. b: Al. ant. paulo obseurioribus guttula anguli po- stici diluta obsoletissima. Ein Exemplar dieser Varietät habe ich! bei Messina am 8. April gefangen zwischen Gesträuch von Arbu- tus unedo und Erica arborea.] 166. *Argyresthia pruniella (Linnaea ent. II, S. 213) Ende Mai bei Livorno häufig an Schlehenhecken. 167. Arge. nitidella Fahr. (Linnaea S. 250.) (Mari- tella FR.) Ende Mai bei Salviano und Ardenza an Ahornbäumen. 168. *Arg. fagetella (Linnaca S. 256.) [Ein kleines] Weibchen erhielt ich ohne weitere Angabe als toskanisch.] 169. Arg. conjugella (Linnaea S. 258.) Nur 2mal zu Anfang Juni bei Pratolino an Brombeergesträuch. | 170. *Arg. tetrapodella (Linnaea S. 262.) - Mitte Mai bei Antignano an Schlehdorn gemein. 171. Arg. abdominalis (Linnaea S. 270.) Mitte Juni) } bei Poppi sehr häuffs an Wachholderzäunen. 172. Arg. sorbiella (Linnaea S. 276.) Ende Mai bei]! Pisa 3 Exemplare gefangen. 173. Arg. arceuthina (Linnaean $. 288.) Mitte Juni]! hei Bihbiena einigemal an Wachholdersträuchern. [Bei uns ist diese Art in der Mitte Juni in guten Exemplaren selten, da ihre) I eigentliche Flugzeit in das Ende des Mai und den Anfang des Jun fällt; um so mehr muss Manns Angabe über ihren Flug ir 159 Toskana ın Verwunderung sefzen, da die andern Arten dort so auffallend früh erscheinen, so namentlich Arg. conjugella und Arg. an 174. Arg. Gysseleniella (Linnaea S. 295.) Mitte Juni bei Praiovecchio. einigemal an jungen Kiefern. 175. Coleophora albifuseella. Mitte Mai bei Ardenza auf der Hutweide bei Sonnenuntergang einige Exemplare gefangen. 176. +*Col. Mayrella (Linnaea IV., p. 200.) Ende Mai bei Pisa und Orciano auf troeknen Graspläfzen bei Sonnen- untersang; ihre Begattung erfolgt etwas später. 7. C0l.bockhrea-var. aridatella Goldegg (Linnaea IV., 216.) Mitte Janı bei Pratoveechio einmal Abends gefangen. 178. Col. vieinella FR. in Iit. (Linnaea WV., 251.) Mitte Mai hei Livorno auf Hutweiden mehrmals gefangen. 179. Col, fuscoeiliella FR. in it. (Linnaea IV., 250.) Ende Mai bei Montenero 2mal. | 180. Col. serenella Tischer (Linnaea 1Y., p. 269.) Ende Mai bei Riparbella einige Exemplare. ' 181. Cel. palliatella Zineken (Linnaea IV., p. 282. Ende Mai bei Livorno spärlich auf a 182. Col. eurrueipennella (Linnaea IV.,p. 286.) Bei Pratoveechioe an Eichen. 183. Col. virgatella (Linnaea IV., p. 291.) Ende Mai bei Pisa auf Elan bei Sonnenuntergang selten. 184. *Col. albicostelia FR. (Linnaea IV., p. 275: Anfang Hi bei Bauiokme auf treeknen en Abends len 185: Col. etitae Z.; Mitte Juni bei. Pratoveechio 'an Berglehnen häufig. [Da ich kein toskanisches Exemplar gesehen habe, und über den Namen der Art in Wien Unsicherheit herrscht, Sohle Dockamuals Vaterlandin meiner Monographie ausgelassen. 186. Col. caes pifitie ella (Linnaea IV., p. 338.) Am 7. Juni bei Peppi, wo sie auf einer sumpfigen Pfütze in den Morgenstunden um Binsen flog. An diesen fand ich auch Säcke, die nach einigen Tagen die Schahen lieferten. 387.2@0l. line iella FR. (LinnaealV.,n. 329.) Ende April zwischen jungen Kiefern auf Gras in den Naechmittagsstunden seiten. 188. Col. onosmella Brahm (Linnaea IV., p. 314.) Anfang Juni bei Pratolino an den etwas sumpfigen Stellen der Berge nicht selten; auch die Raupensäcke fand ich dort. 189. Col. hemerobtiella Scop., (Linnaea IV., p. 374.) Mitte Juni bei Pratoveechio aus Schlehdorn geklopft. 190. *Col. badiipennella FR. (Linnaea IV., p. 401.) Ende Mai bei Livorno wm Ahormbäume, doch selten. 191. Col. Jimosipennella FR. (Linnaea IV., p. 406.) Ende Mai bei Salviano und Ardenza an Ulmen einzeln. 192. Col. coracipennella (Linnaea IV., p. 379.) Mitte Juni bei Pratovecchio an Sehlehen sehr häufig. 160 193...Col. paripennella (Linnaea. IV., p. 211.) Mitte Mai bei Antignane in Eichenhecken einzeln. 194. *Col. aleyonipennella (Linnaea IV: p. 208.) Anfangs Mai hei Montenero an grasreichen Stellen selten. 195. Gracilaria F es (Linnaea 11.,S.314.) Im Aprilund Maiam Livornogar nicht selten.] Isis 1847,8S. 889. — Ich er- hielt von Bohemann ein Exemplar zur Ansicht, unter dem Namen Svede- rella Thunbg 196. Grace. stigmatella (Linnaea U, S. 319.) Im März bei Pratoveechio, im April bei Livorno um "Eichen gemein. ‚197. Grae. hemid actylella (Linnaea I, S. 30) Im Mai hei Antignano an Ahornbäuwen selten. 198. Grac. rufipennella (Linnaea II., S.331.) Ende Mai bei Antisnano an Ahorn nur 3 Exemplare. 199. Grace. el ongella (Linnaea H., S. 333.) Im März und April bei Pratoveechio und überall um. Livorno. 200. Grac. roscipennella (Linnaea H., S. 338.) An- fang Mai bei Salviano 2 Exemplare an einem immergrünen Zaun. 201. Grace. tringipennella (Linnaea Al, S. 339.) Im Mai bei Pisa spät Abends im Grase. 202. Grace. limosella (Linnaea 1l.,S. 341.) April und Mai bei Livorno und Antignano auf jHutweiden, im Juni bei Pratolino. 203.. *Grac. syringella (Lännaea 1., S. 342.) Im Mai um Livorno sehr häufig. 204. FGrae. lacertella (Linnaeall.,S. 347.) Im April und Mai be Monlanero, Antignano, Pisa auf Hutweiden gegen Sonnenun- tergang Niegend. 205. Grae. quadruplella (Linnaea IL, S. 354.) An- fangs Mai bei Montenero 3 Exemplare an Bosenhecken gefangen. 206. Grace. quadrisignella (Linn. I., S. 357.) Mitte Mai bei Livorno an Ahornstämmen 2 Exemplare. 207. Grace. ononidis (Linnaea U., S. 358.) Anfang Mai bei Antignano an Schlehdorn einzeln um Se ee 208. *Grae. scalariella Z. noy. sp. Ende April bei Montenero, Anfang Mai hei Ardenza Abends auf Hutweiden sehr selten. [&r ac. scalariella: thorace et capite cum palpis niveis, alıs ant. laete brunneis, vitta dorsali interne obtuse den- tata nivea. Grösser als. Gr. ononidis. Kopf etwas glänzend, schneeweiss. Fühler bräunlich mit dunklerem Wurzelgliede. Ma- xillartaster klein, dünn, spitz, weisslich; Labialtaster länger als das Rückenschild, ziemlich schlank, sichelförmig, am Ende des tem Gliedes 'unten durch lockere Beh: aarıng eiwas "verdickt, weiss; das spitze Endglied von halber Tasterlänge. Bückenschild 'schnee- weiss, an der Schulter hell gelbbraun. An. den 4 vordern Bei- nen sind die Schenkel grauhraun, die Schienen schwarzbraun mit weisser Basis; Mittelschiene auf der Lichtseite an der Basis selbst braun; Füsse seidenglänzend weisslich, auf der Schatten- 161 seite mit. bräunlichem Fleck an der Basis jedes Gliedes. Hibeine glänzend, am Schenkel grau, an der auf der Rückenschneide steifhaarig gefranzten Schiene graubräunlich, am bräunlichweissen Fuss mit braungrauem Fleck auf der Basis der 3 ersten Glieder. Htleib braungrau, am Bauch weisslich. — Vdflügel ziemlich schmal, angenehm hell gelbbraun, Auf dem Vdrande ist vor der Spitze ein weisser, schwarzgesäumter, nach aussen gekrümmter Haken, und vor ihm in einiger Entfernung ein weisser, schwarz- gesäumter Vdrandpunkt (der auf dem rechten Vdil. ganz jehlt) ;_ am Ende der Franzen der Flügelspitze sind 2 weisse, breitere, einander genäherte Randhaken, unter welchen sich die Grund- farbe als ein unten weiss gesäumter Längsstrich bis ans Ende der Franzen fortseiz. Am Innenrande ist eine von der Basis ausgehende, nach innen durch schwärzliche Einfassung sehr scharf begrenzte Strieme; sie hat drei breite, stumpfe Zähne, von de- nen der mittelste auf jeder Seite durch eine tiefe Bucht begrenzt wird, der ersie aber der kürzeste ist; sie läuft in einem weissen Strich bis ans Ende der Franzen, und fasst auf denselben die Verlängerung der Grundfarbe ein. Franzen grau. Hiflügel schmal, von der Basis aus zugespitzt, grau, heller’ gefranzt, — Unterseite der Vdfl. grau, mit einem weisslichen, verloscheren Fleck auf dem Vdrande, an der Stelle des schwarzgesäumten Häkchens der Oberseite, und mit den 2 Häkchen der Franzen. — Das Weibchen kenne ich nicht. Mann giebt an, in der Vdliügel- spitze dieser Gracilaria sei ein schwarzer Punkt mit einem klei- nen Schwänzchen. Beides fehlt meinem unverflogenen Männchen gänzlich; auch ist die Flügelzeichnung nicht von der Beschaffen- heit, dass in der Flügeispitze ein schwarzer Punkt sein köznnte.| 209. *Graeil. Kollarıella (Linnaea I., S. 363.) An- fang Mai bei Pisa in den Sümpfen um Eschen einzeln. 210. Coriscium quercetellum (Linnaea 1., S. 366.) Mitte März bei Pratovecchio auf Eichen sehr häufig, zu Ende Mai, in frischen Exemplaren bei Pisa, gleichfalls auf Eichen, nicht selte 211. *Cor. alaudellum (Linnaea IL, S. 389.) i Salviano und Antignano im April auf immergrünen Hecken in sehr verschiedenen Varietäten; Liguster gab esin der Nähe nirgends. ‚212. *Cor. citrinellum (Linnaea 1, S. 372.) Mitte März bei Pratolino und Pratoveechio, im April bei Montenero von jungen Eichen geklopft. - 213. *Ornix torquillella Z. nov. sp. Im April und Mai bei Florenz, Pisa, Livorno überall häufig an Schlehdoern. [Ornix torquillella: Alis ant. fuseo-einereis, glaucescenti- bus, eosta albido-strigulata,. eiliis apieis obtusis, externe fuseo- einetis; palpis albidis, immaculatis. — Sie ist der Meleagripen- nella (Linnaea II., S. 374) äusserst ähnlich, unterscheidet sich ‚aber‘ durch folgendes: sie ist grösser (Vdfl. 21,— 23/7 gegen 24/2); ihr Gesicht bräulichgrau, heller schattirt; Taster schlan- 162 ker, ganz weiss, ungefleckt; Vdil. dunkler, mit ziemlich lebhaften, vio- lettlichemSehimmer: ‚dieFranzen sind um die miteinem schwarzenPunkt gezeichnete Flügelspitze nicht nur auf ihrer Hälfte mit einer braunen Linie durchzogen, sondern aueh an ihrem Ende in einer breiten Linie braun. Hi. weniger spitz. Diese Art kommt nicht blos in Italien vor, sondern fliegtauch bei Wienund Jena, wahrscheinlich auch anderwärts. — Von Meleagripennella sondere ich noch als eigene Artab: Orn. finitimella Z. Minor ‚al. ant. fusco-cinereis, eläuceseentibus, costa albido-strigulata, eiliis apieis obtusis externe fuseo-einctis epistonio füscescenti, palpis albidis, annulo artieuli ultimi lato fusco. Sieistnoch kleiner alsMeleagr. (VdN.2—21/,5°); ihre Vf. sind dunkler mit dem violettlichenSchimmer der Torquillella und mit kleineren, verloschneren Verandstrichelchen; die Franzen der Flügelspitze haben die vollstän- dige braune Doppellinie als Einfassung wie Torquillella; das Gesicht ist bräunlichgran ; die weisslichen Taster haben einan den Basis mitei- nein breiten,aufderlwückenseite unterbrochenen, schwarzbraunenRinge eingelasstesEndglied. DieseArt fliegt hei Glogau (einfrischesMännchen am 25. Juli) undbeiJena. — O'rnix anguliferella (Linnaea Il.,S. 377), die ich nach einem einzelnen Exemplare aufgestellt habe, fliegt in Breslau in einem kleinen Garten nicht selten an Obstbäumen. Sie ändert etwasin der Grösse, mehr noch in derDunkelheit undHelligkeit derVdfl., und namentlich in dem Dasein oder Fehlen des weisslichen Längs- strichs vor der Flügelspitze. Dagegen zeigt sie standhaft, wenn auch nicht immer gleich scharf, eine weissliche Linie, welche vom Innenwir- kel aus am Hir ande auf der Franzenwurzel hinzieht und mehr eder we- niger fern von der Flügelspitze aufhört; diese fehlt den drei andern Ar- ten standhaft; auch hat keine die Franzen der Flüs selspitze in einem so eonvexen Boxen hervortretend. In der Hinterflügelform kommen sich Angulif. und Torgqnill. am nächsten; bei ersterer istsie aber noch weni- ger spitz. Die Taster der Angulif. haben auf der Unterseite desEndglie- des ein schwärzliches Fleckehen. — Am leichtesten unterscheidet man die 4 Arten folgendermassen: ], Franzen der VA. mit doppelter ne Linie vollständig umzogen. a, Taster g: anz weiss ( Torquillella). h, Ta- ster mit einem schwärzliehen Fleckchen; Htrand der Val. mit weissh- cher, vom Innenwinkel aussehender Linie (Anguliferella). e, Taster mit breiten, schwärzlichem, fast vollständigem Ringe; Hirand .der von. dunkel (Finitimella.) 2 2, Franzen der Vallspitze ı nur hinter der Hälfte mit einer braunen Linie durchzogen, davor und dahinter weiss; Gesicht weissiich ; Taster mit einem grauen Fleckehen an der Unterseite des Ende! leder (Meleagri ipennella. ) — Noch bemerke ich, dass man in der Farbe des Afterbusches keine Artverschiedenheit zu suchen habe. Kr ist bei allen diesen Arten blond oder lehmgelblich, aber von eben ‚mit grauen Haaren bedeckt; sträuben sich diese, so erscheint der Af- terbusch gelblich; liegen sie auf, so scheint er eine bräunlichgraue Farbe zu haben.] (Schluss folgt.) 163 \ ! Ueber die europäischen Arten der Gaitung Colon von &. Kraatz in Berlin. Mehrere Exeursionen während der Sommermonate des ver- flossenen Jahres brachten mich in den Besitz einer nicht unbe- deutenden Anzahl von Exemplaren der im Ganzen seltenen Gat- tung Colon. Die genauere Durchmusterung derselben veranlasste mich zu einer speciellen Prüfung der überhaupt bisher beschrie- benen Arten, wobei sich einige Resultate ergaben, deren Mit- theilung nachätehend erfolen” sollaust Wenn auch nieht alle Schwierigkeiten gehoben sind, die sich bei der grossen Aehnlich- keit der ehzelnen Arten der genaueren Unterscheidung derselben entgegenstellen, so dürfte doch mancher frühere Irrthum berich- tigt, mancher Zweifel über Geschlechts- und Art-Verschiedenheit gelöst sein. Um auch über die noch zweifelhaften Punkte vollends in's Reine zu kommen, fehlt hauptsächlich ein hinreichendes Material zur genaueren "Untersuchung und Vergleichung. Dass indessen diesem Mangel bei dem für die illemexeil Inseetenformen sich steigernden Interesse binnen Kurzem abgeholfen sein wird, unterliert kaum einem Zweifel. Einstweilen also muss um nach- sichtige Beurtheilung der vorliegenden Arbeit gebeten werden. Ausser den Exemplaren meiner eigenen Sammiung waren mir durch die Güte ihrer Besitzer sämmtliche Colon aus den Sammlangen der Herren Dohrn, Germar, Grimm, Maerkel, Riehl, denen ich hier für ihre freundliche Unterstützung noch- mals keinen besten Dank sage, zur Durchsicht und Vergleie chung anvertraut. Nicht minder verpflichtet bin ich dem Herrn Geheime- rath Klug, durch dessen Güte mir die Vergleichung der in der hiesigen Königlichen Zoologischen Sammlung befindlichen üolen, (welche, als Typen zu Erichson’s Beschreibungen in seinen Rä- fern der Mark Brandenburg, für mich von doppeltem Interesse waren,) gestattet wurde; sowie auch dem Herrn Dr. Sehaum, durch dessen freundlichen Rath und Beistand mir die Durchsicht derselben besonders gefördert und erleichtert worden ist. Was zuerst die Kennzeichen der Gattung Colon anheiniit, sn verweise ich anf die von Erichson und Sturm gegebene Uin- rakteristik, und füge derselben nur einige Bemerkungen hiazu ber: Geschlechis- Unterschiede. Der einzige von heiden Auto- ren angegebene, in der Erweiterung der Vorderfüsse bestehende Gescehlechts- Unterschied, bedarf einer bedeutenden Modiheation. Die Vorderfüsse sind allerdines bei der Mehrzahl der Arten er- weitert, aber alsdann bei beiden Geschlechtern, und zwar beim Männchen stärker als beim Weibehen, nieht wie Erichson irr- thümlieh angiebt, nur beim Männchen. Bei mehreren Arten sind wre 164 die Vorderfüsse bei beiden Geschlechtern einfach und diese bil- den ihrer bedeutend geringeren Anzahl halber gewissermassen eıne Ausnahme von Mi: übrigen Arten, deren Vorderfüsse erwei- tert sind; wie umgekehrt he der ehe verwandten Gattung Seydmaenus, Seyd. tarsatus M & K dureh erweiterte Vorderfüsse von den übrigen Arten mit einfachen Vorderfüssen abweicht. Durch diese abweichende Bildung der Vorderfüsse zerfallen dem- nach die Arten der Gattung Colon in 2 natürliche Gruppen, von denen die eine die Arten nit einfachen, die andere die mit er- weiterten Vorderfüssen umfasst. Die Geschlechts - Unterschiede sind indessen nicht allein in der, nur der zweiten Gruppe eigenthünlichen,, stärkeren Erwei- teung der Vorderfüsse des Männchen zu swehen; sie. beruhen 0, hauptsächlich in der Bildung der hinteren Schenkel und Schienen und sind fast bei jeder Äri andere. Beim Männchen sind nämlich bald die Hinterschenkel anf. der Unterseite mit einem längeren Dorne oder Zahne oder einem spitzig vorsprin- genden Zähnchen bew: inet; bald in der Mitte zu einem mehr oder minder vorspringenden Zaline oder nur stumpfwinklig erweitert bald breitgedrückt und nach der Spitze zu allmählig erweitert; bald sind endlich noch ausserdem die Hinterschienen in der Mitte mehr oder minder gekrümmt, oder an der Wurzel ınit einem kleinen Höcker versehen oder auf der Unterseite gekerht. Die Männehen zeichnen sich ausserdem noch oft durch bedeutendere Grösse, namentlich des Halsschildes aus, scheinen indess bei den meisten Arten viel seltener als die Weibchen zu sein. Der Umstand, dass mehrere der früheren Autsren Geschlechts - Unter- schiede für specifische hielten, verringert jetzt die Anzahl der beschriebenen Arten um mehrere; so fällt Colon breviecornis Sahlb. als Weibchen des Colon dentipes fort; ebenso missen, wie ıch bei den einzelnen Beschreilmisen genauer nachweisen werde, von den 6, von Erichson in seinen Käfern der Mark Brandenburg beschriebenen neuen Arten, 3 eingehen. Vorkommen: Alle Arten kommen selten vor; man köt- schert sie hei uns vor Sonnenuntergang meist einzeln an schönen windstillen Abenden auf grasreichen, etwas feuchten Plätzen (na- mentlieh Waldwiesen) , besonders während der Sommermonate Juni, Juli, August; ein einziges Exemplar kötscherte ich noch am 7. September Nachmittags von einer kleinen, dunklen Waldwiese in der Nähe von Stettin. Ausserdem kunden, man Co- lon auch im Frühjahr und Herbst unter trockenen Blättern. Chaudoir (Bull. de Moscou 1845 No. II. p. 206) gieht über ihr Vorkommen bei Kiew folgende Notiz: „Sch kann nieht mit Süll- schweigen übergehen, dass von den 14 Arten; die ich Besammels ii auf dem Grase in einem Birkenwäldchen, in einer trockenen Gegend gefunden sind, auf einer Strecke von 100 Quadrat-Toisen, 165 und frotz der eifrigsten Nachforschungen niemals wo anders, und zwar an einigen warmen Mai- Abenden.“ Erste Gruppe: Die Vorderschienen und Vorderfüsse bei beiden Geschlechtern einfach. 1.. ©. Piennensis: Oblongus, fuseus, fulvo -pubescens, subtilius dense punciafus, entennarum clava ferruginea, tho- race longiore, angulis postieis obtusis, elytris distincte sub- siriatis. — Long. 1.— 13%, lin. Mas: Femoribus posticis compressis, apice dilatatis, angu- latis; tibis postieis incurvatis, subtus erenulatis. Colon Viennensis Herbst Kaef. VII. 225. 1. t. 109. f. 10. — Erichs. Kaef. d. Mark I. 245. 2. —- Sturm Ins. XIV. 52. 2. t. 280. $. d. D. e. f. — Redtenb. Faun. Austr. 140. 8. Fem. Pedihus postieis simplieibus. Colon languidus Erichs. Kaef. d. Mark 1. 251. 11. (ex parte). — Sturin Ins. XIV. 70. 12. 1. 283. £. b. B. — Redtenb. Fauna Austr. 146. 9. Länglich, flach gewölbt, dunkelbraun, mit anliegenden, bräunlich “gelben elänzenden Haaren ziemlich dicht bekleidet. Die Fühler sind steis dunkelgelbroth, die Keule mässig stark, ebenfalls 2 Der Kopf ist klein, dunkelbraun, dicht und fein punetirt, das Maul röthlich. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, nach vorn allmählig verengt, an den Seiten sehr schwach gerundet, leicht gewölbt, dicht, fein und etwas seicht punetirt; der Hinterrand auf jeder Seite leicht ausgebuch- tet, die Hinterwinkel schräg abgeschnitten, die Ecken abzestumpft. Die Flügeldecken sind um die Hälfte länger als das Halsschild, nach hinten schwach verengt, stumpf zugespitzt, sanft gewölht, fein und dicht punetirt, mit deutlichen regelmässiren Längsstreifen. Die Beine sind rothbraun , die Vorderschienen ziemlich lang, in der Mitte ein wenig verdickt, neben der Spitze so dünn als oben, die Spitze selbst an der inneren Seite, wo die Dornen eingelenkt sind, etwas erweitert. Die Vorderfüsse bei beiden Geschlechtern einfach. on Die Hinterschenkel des Männchen sind breitgedrückt, nach der Spitze zu allmählig stark erweitert, an der Spitze selbst rechtwinklig abgeschnitten, mit einem stampfen Zähnehen hinter der Mitte, auf der Unterseite von der Wurzel bis zum Zähnchen äusserss fein gekerbt. Die Hinterschienen sind etwas gebogen, auf der Unterseite fein gekerbt. Die Hinterschenkel der Weibchen sind etwas [zusammen- gedrückt; die Hinterschienen einfach, d. h. ungebogen und un- gekerht. Diese Art ist gesammelt: in der Mark Brandenburg (bei Berlin, mehrere Pärchen von mir); in Hessen (hei Cassel, Riehl!); 166 in der sächsischen Schweiz (bei St. Wehlen, Märkel!); in Oester- reich (bei Wien in Mehrzahl von Hampe); ferner in Volhynien (bei Kiew, nach Chaudoir). Note I. Das von Erichson beschriebene und das unausgefärbte Exemplar, welches der Herbst'schen Beschreibung als Typus gedient, sind beide Männchen, nicht wie Erichson, durch die Ankiehen Vorderfüsse ae angiebt: Weibchen. Das wirk- liche Weihehen des C. Viennensis Hb. hat Erichson als C. languidus in seinen Käfern der Mark beschrieben, Ich habe die 4 Originalexemplare der hiesigen Königlichen Zoologischen Sammlung, nach denen die Beschreibung des C. languidus Er. entworfen, genau verglichen: es sind 3 C. Viennensis Hb. 2 und ein C. appendieulatus Sahlb. 2. Die ersteren drei stim- men, bis auf die Geschlechts- Unterschiede, in Bau, Färbung und Punctirung vollkommen mit C. Viennensis Hb. überein, namentlich besitzen sie die gelbrothen Fühler, welche diese Species besonders charakterisiren. Das 4te Exemplar ist ein, C. appendieulatus Sahlb. 2, auf welches Erichson’s Worte in seiner Beschreibung des C. languidus zu beziehen sind: zu- weilen die 3 vorletzten Glieder der Keule braun. Die Vorder- schienen aller 4 Exemplare steckten. tief im Gummi, so dass Erichson’s Worte: die Vorderschienen gegen die Spitze eiwas erweitert, wohl nicht auf eine genaue Untersuchung basirt wa- ren. Ich glaube hiermit die Identität des C. languidus Er. mit dem C. Viennensis Hb. hinlänglich nachgewiesen und hel- leres Licht über eine Art verbreitet za haben, unter deren Namen ich eine Reihe: verschiedener Colon Arten erhielt. Note 1]. Ueber Erichson’s Anmerkung zum C. Viennensis Hb. siehe C. dentipes Sahlb. Note I. am Ende. 2. C. bidentatus: Oblongus, nigro-fuscus, griseo - pu- bescens, subtilias dense punetatus, antennarum elava fusca, tho- race longiore, angulis posticis obtusis, elytris substriatis. — Long. 1 — 11); lin. Mas: Femoribus tibiisque postieis unidentatis. Fem. Pedibus postieis simplieibus. Erichs. Kaef. d. Mark I. 247. 6. — Sturm Ins. XIV. 60. 6. t. 281. f. c. C. d. — Redtenb. Fauna Austr. 146. 8. Catops bidentatus Sahlb. Ins. Fenn. 95. 7. — Gyll. Ins. Suee. IV. 317.4 — 5. Dem C. Viennensis nahe verwandt, durch die Schenkel- bildung des Männchen, dunkle Fühlerkeule, weniger deutliche Längsstreifen der Flügeldecken, mehr gleichbreite” Gestalt und schwarzbraune Färbung unterschieden , gelblich greis seidenarlig behaart. 167 Die Fühler sind braunroth, die Keule dunkel oder schwarz- braun, die Spitze des Endgliedes röthlich. Der Kopf ist klein, dieht und fein punktirt. Das Halsschild wie beim vorigen, dicht, fein und ziemlich seicht punktirt, etwas gewölbt, beinahe so lang als breit, hinter der Mitte am breitesten, nach vorn verengt, die Hinterwinkel sehr stumpf, der Hinterrand beiderseits leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind dieht und fein punktirt, mit schwachen, nicht ganz regelmässigen Spuren von Längsstreifen. Die Beine sind braunroth, die Vorderschienen schmal, die Vorderfüsse bei beiden Geschlechtern einfach. Die Hinterschenkel des Männchen sind etwas verdickt, hinter der Mitte mit einem etwas vorspringenden Zähnchen versehen, auf der Unterseite bis zum Zähnchen ‚fein gekerbt; an der Wurzel der ungekerhten Hinterschienen befindet sich ein stumpfes, höckerartiges Zähnchen. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Diese Art ist gesammelt: in der Mark Brandenburg (bei Berlin, von Schüppel, in Mehrzahl von Ruthe, einige von mir); in Schlesien (Grimm!); ferner in Volhynien (bei Kiew im Sep- tember unter trockenen Blättern von Chaudoir), und in Finnland (nach Sahlberg). Note 1. Das von Erichson in seinen Kaef. d. Mark beschrie- hene Exemplar, so wie das ihm von Sahlberg aus Finnland mitgetheilte, sind beides männliche Exemplare, nicht weibliche, wie Erichson, durch die einfachen Vorderfüsse und Schienen getäuscht, angiebt. 3. C. puncticollis m. Oblongo - ovatus, nigro - fuscus, fulvo-pubescens, thorace magno, dense et fortiter punctato, angulis posticis rotundatis, elytris substriatis, minus subtiliter punctatis. — Long. 1 — 11/; Iin. Mas: Femoribus postieis subtus subtilissime erenulatis, dente magno acuto, sublus erenulato, armatis, tibiis posticis subtus subtilissime erenulatis. Fem. Pedibus postieis simplicibus. Colon dentipes Erichs. Kaef. d. Mark 1. 247. 5. — Sturm Ins. XIV. 58. 5. t. 281. f. a. A. b. — Heer Fauna Col. Helv. I. 385. 2. — Redib. Fauna Austr. 145. 2. Kürzer und gedrungener als C. bidentatus, eiförmig, ziem- lich stark gewölbt, schwarzbraun, mit bräunlich - gelben, anlie- genden, glänzenden Härchen bekleidet, durch das grosse, stark punktirte Halsschild besonders ausgezeichnet. Die Fühler sind rothbraun, die Keule mässig stark, wenig abgesetzt, bis auf die Spitze dunkelbraun. Der Kopf ist klein, ‚stark punktirt, das Maul röthlich, Das Halsschild ist gross, 168 gewölbt, so lang als breit, nach vorn verengt, an den Seiten schwach gerundet, hinter der Mitte breiter als die Flü- geidecken, dieht und stark punktirt, der Hinterrand beider- seits leicht ausgebuchtet, die Hinterecken stumpf abgerundet. Die Flügeldecken eiförmig, ziemlich gewölbt, nach hinten etwas zugespitzt, dicht und nur mässig fein punkürt, ausser dem tie- fen Nathstreifen zeigen sie stets Spuren von Längsstreifen. Die Beine sind braunroth, die Vorderschienen und Füsse bei beiden Geschlechtern einfach. Die HBinterschenkel des Männchen sind etwas zusammengedrückt, am unteren Rande fein gekerbt, hinter der Mitte mit einem starken, etwas gekrümmten, spitzigen, auf der Unterseite ebenfalls g ekerbten Zahne bewaffnet. Die Hin- tersehienen sind auf der Unterseite über der Mitte äusserst leicht ausgebuchtet, fein gekerht. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Diese Art scheint bis jetzt nur bei Berlin und zwar einzeln von Erichson, Weber und mir, in Mehrzahl von Herrn Ruthe gesammelt zu sein. Note I. Die beiden von Erichson ‚als C. dentipes Sahlb. be- schriebenen Exemplare gehören nicht zu dem von Sahlberg beschriebenen ©. dentipes, sondern sind eine neue Art, der ich den Namen C. puneticollis ertheilt. Das Weitere siehe unter ©. dentipes Sahlb. Note il. Durch die einfachen Vorderfüsse getäuscht, beschrieb auch bei dieser Art Erichson die Männchen als Weibchen; letztere waren ihm unbekannt und haben einfache Hinterbeine. Note Ill. Da es unbestimmt ist, ob die übrigen Autoren den C. dentipes Sahlb. oder ©. dentipes Er. als C. dentipes Sahlb. angeschen haben, so habe ich dieselben, da sich ihre Be- schreibungen meistens auf die Erichson’sche beziehen, einst- weilen auch unter dem ©. puncticollis m. (dentipes Er.) und nicht unter ©. dentipes Sahlb. eitirt. 4. ©. serripes: Oblongo- ovatus, nigro-fuscus, fulvo- pubescens, subtilissime punctatus; (horace majore, coleopteris latiore, angulis. postieis fere rotundatis. Long. 1 Iin. Mas: Femoribus postieis subtus subtiliter ee ante apicem dentieulo armatis, tibiis posticis suhreetis, subtus sub- tlissime erenulatis. Erichs. Kaef. d. Mark 1. 248.7. — Sturm Ins. XIV. 62.7 t. 281. f. e. EB. — Heer Fauna Col. Helv. I. 385. 3. — Redtenb. Faun. Austr. 146. 7. i Catops serripes Sahlb. Ins. Fenn. 95. 8. — Gyll. Ins. Suec. IV. 318. 4 — 5. Fem. Pedihus postieis simplieihus. | 100 -. Colon: fuseulus Eniehs Kaef. d. Mark I. 250. 10. Sturm. Ins. XIV. 6%-, 11.41.2833. £..e. C: — Heer, Kaun. Col. Helv. 1. 385. 6. — a Faun. Austr. 146. 10. Eiförmig, ziemlich gewölbt, schwarzbraun, mit bräunlich gelben, anliegenden, elänzenden Härchen hekleidet, in der Ge- stalt dem C. puneticollis am nächsten stehend, jedoch kleiner, ebenfalls durch ein grosses, mässig fein punktirtes Halsschild und äusserst dicht und fein punktirte Flügeldecken, mit sehr schwachen Spuren von Längsstreifen, ausgezeichnet. Die Fühler sind rothbraun, die Keule nur mässig stark, wenig abgesetzt, mehr oder minder schwärzlich braun. Der Kopf ist ziemlich dieht und deutlich punktirt. Das Halsschild. ist dicht und an den Seiten weniger fein punktirt, gewölbt, an den Seiten etwas gerundet, nach vorn verengt, vor dem Hinterrande breiter als die Flügeldecken; der Hinterrand neben der Mitte leicht aus- gebuchtet, die Hinterecken stampf abgerundet. Die Flügeldecken sind äusserst dicht und fein punktirt, stumpf zugespitzt, in der Regel mit sehr schwächen Spuren von Längsstreifen , namentlich auf der Vorderseite. Die Beine sind Bräunroth, die Vorderfüsse bei beiden Geschlechtern einfach. Die Hinterschenkel des Männchen zusammengedrückt, we- nig verdickt, am Unterrande fein gekerbt, vor der Spitze mit einem wenig vorspringenden Zähnchen versehen; die Hinterschie- nen über der Mitte äusserst leicht ausgebuchtet, auf der Unter- seite fein gekerht. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Diese Art ist gesammelt: in der Mark Brandenburg (bei Berlin, von Erichson und mir); in Pommern (in der Nähe Stet- fins, von mir); in Hessen (bei Cassel, Riehl!); im Thüringer Walde (bei Finsterbergen, Kellner!);\ferner in der Schweiz (hei Dübendorf, nach Heer); in Volhynien (bei Kiew, Chaudoir!); in Finnland (nach Sahlberg), und in England (bei Holywood, im Juni, ein Exemplar von Haliday). Note I. Die beiden von Erichson in seinen Kaef. d. Mark he- schriebenen Exemplare sind wiederum männliche, nicht wie er angiebt, weibliche; das Weibchen des C. serripes ist von Erichson als C. fusculus heschrieben; die, bis auf die Ge- schlechts- Unterschiede, genau übereinstimmenden Beschrei- bungen, so wie der Vergleich der Original- Exemplare, haben mich den von der Identität hole Arten überzeugt. 12 170 Zweite Gruppe: Die Vorderschienen und Vorder- füsse bei beiden. Geschlechtern erweitert, und zwar die Vorderfüsse beim Männchen stärker als beim Weibchen. 3. ©... claviger: POblongus, nigro fuscus, fulvo.-pube- scens, antennarım clava magna, incrassata, nigra, apice ru- fescente, thorace longiore, creberrime punctato, angulis posticis fere acutis, ereberrime, minus suhtiliter punetatis. — Long. %, — 1%); Iin. Mas: Femoribus postieis eompressis, medio subdentatis ; tibiis posticis subtilissime erenulatis, apice inerassato - ineurvalis. Fem. Pedibus 'postieis simplieibas. Herbst Kaef. VII. 226. 2. t. 109. f. 11. — Erichs. Kaef. d. Mark 1. 2441. 1. — Sturm Ins. XIV. 50. 1. t. 279. a. A. — Heer Faun. Col. Helv. I. 384. 1. — Redtenh. Faun. Austr.. 146. 6. Länglieh, fast walzenföormig, vorn und. hinten stumpf zu- gespitzt, bräunlich schwarz, greisgelb behaart, durch seine sehr starke Fühlerkeule und das äusserst dicht und mässig fein punk- tirte, Jlängsgestrichelte Halsschild mut scharfen Hinterecken ausgezeichnet. Die Fühler bräenlich roth, die drei vorletzten Glieder der glänzend schwarzen Keule sehr gross und stark, noch einmal so breit als lang, das letzte Glied kaum halb so gross als das vorhergehende, sehr kurz, das stumpfe Ende röthlieh. Der Kopf dieht punktirt, das Maul röthlieh. Das Halsschild beinahe so lang als breit, von der Mitfe an nach vorn allmählig verengt, mässig fein und äusserst dicht punktirt, so dass die Punkte vielfach in kleine Längsstreifen zusammen- fliessen; die eingezogenen Reken treten meistens scharf recht- winklig, hervor; der Hinterrand ist jederseits fast unmerklich ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild, länglich eiföormig, ausser dem gewöhn- lichen Streif an der Naht und am Aussenrande ohne jede Spur von Längsstreifen, mässig fein und sehr dieht und regelmässig punktirt, so dass die Punkte, von vorn gesehen, sehr dicht ge- drängte Längsreihen bilden; in anderen Richtungen erscheinen die Fligeldecken sehr fein sekörnelt. Die Beine sind braunroth, die Vorderschienen von der Wurzel nach der Spitze zu bei hei- den Geschlechtern dreieckig erweitert, die äussere Ecke der Spitze etwas ausgezogen. Die Vorderfüsse des Männchen sind viel stärker erweitert als die des Weibehen, die Hinterschenkel sind gross, breitge- drückt, in der Mitte zu einem breiten, wenig vorspringenden, dreieckigen Zahne erweitert, an der Spitze stumpfwinklig. Die 171 Hinterschienen sind in der Mitte einwärts gekrümmt, ‚oben dünn, von der Mitte zur Spitze allmählig ‚etwas erweitert, am Unter- 'ande fein gekerbt. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Diese Art ist gesammelt: in der Mark Brandenburg (bei Berlin zuerst von Weber, von mir in grösserer Anzahl); in Sachsen (bei St. Wehlen, "Märkel!); in Oesterreich (bei Wien nach Herbst). Note I. Erichson hat nur ein Männchen gekannt; die Weibchen unterscheiden sich, wie bei den übrigen Arten, durch einfache Hinterschenkel. Unter den von mir gefangenen Exemplaren befanden sich ungefähr 4mal so viel Weibehen als Männchen. 6. C. pubescens m. Oblongus, nigro-fuseus, fulvo - pu- beseens, thorace longiore, dense et fortiter punctato, angulis postieis fere rectis, elytris dense subtiliter punctatis. — Long. 1 — 13); lin. Mas: Femoribus Bra compressis, medio subdentatis, tibiis postieis subtilissime erenulatis, apice incrassato -incurvatis. Fem. Pedibus postieis simplicibas. Länglich, fast walzenförmig, bräunlich schwarz, -mit grän- lich greiser schimmernder Behaarung bekleidet, dem C. claviger am nächsten stehend, durch anders gebildete, Fühler, weniger dicht und stärker punktirtes Halsschild und feiner punktirte Fiügeldecken sehr wohl zu unterscheiden. Die Fühler sind rothbraun, die Keule mehr dunkel- braun, bisweilen schwärzlich, nach der Spitze zu am breitesten, das letzte Glied derselben mindestens eben so breit und beinahe halb mal so lang als das vorhergehende, sehr stumpf zugespitzt, an der Spitze Töthlich: Der Kopf ist "schwärzlich aicht und fein punktirt. Das Halsschild ist nicht ganz so- lang als breit, hinter der Mitte am breitesten, flach gewölbt, nach vorn verengf, dicht und ziemlich stark punktirt, jedoch nicht längssestrichelt: die Hinterecken ziemlich stumpf, der Hinterrand beiderseits leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, dicht und fein punktirt, ausser dem eewöhnlichen' Nathstreif ohne Spu- ren von Längsstreifen. Die Beine sind braunroth, die Vorder- schienen bei beiden Geschlechtern nach der Spitze, zu dreieckig erweitert. Die Vorderschienen und Füsse bein Männchen stärker erweitert als beim Weibchen, die Hinierschenkel sind gross, flach gedrückt, in der Mitte zu einem breiten, mässig vorsprin- senden, dreieckigen Zahne erweitert, an der Spitze einen rechten Winkel bildend. Die Hinterschienen wie beim vorigen. Die Hinterbeine des Weibchen einfach. Diese Art ist in der sächsischen Schweiz bei St. Wehlen von Märkel in Mehrzahl gesammelt; ausserdem bei Wien von 12 172 Hampe in besonders grossen Exemplaren. Auch von dieser Art habe ich nur wenige Männchen beobachtet. uf Tr ® = 1. ©. murinus m. Oblongus, nigro-fuscus, fulvo-pu- bescens, thorace longiore, angulis postieis obtusis, elytris dense subtilissime punetatis. — Long. 11/; — 1°); lin. Mas: Tibis antiess medio fortiter dilatatis, femoribus posticis compressis, spina parum incurvata, apice acnminafa, armalis; übiis postieis apice incrassato incurvatis, haud erenulatis. Fem. Pedibus postieis simplicibus. Länglich eiförnig, bräunlich schwarz, flach gewölbt, mit dichter, gelblich greiser, schimmernder Behaarung bekleidet, von den beiden vorhergehenden Arten durch flachere, breitere Gestalt, etwas schwächere Fühlerkeule und sehr fein und dicht, chagrinartig punktirtes Halsschild wohl unter- schieden. Die Fühler sind rothbraun, die Keule mässig stark, das erste Glied derselben länger als jedes der beiden folgenden, das letzte etwas schmäler als das vorhergehende, aber bedeutend länger, in der Begel stumpf zugespitzt, die Spitze röthlich. Der Kopf schwärzlich , dicht punktirt, das Halsschild beinahe so lang als breit, hinter der Mitte am breitesten, nach vorn verengt, sehr fein und dicht, chagrinartig punktirt; die Hinterecken stumpf, der Hinterrand beiderseits leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind mehr als doppelt so lang als das Halsschild, länglich ei- förmig, ohne Spur von Längsstreifen, ziemlich fein und dicht regelmässig punktirt, so dass sie in gewissen Bichtungen ganz feine Längsreihen zeigen, aber nie gekörnelt erscheinen. Die Beine sind hraunroth, die Vorderschienen bei beiden Geschlech- tern, namentlich an der Spitze, stark dreieckig erweitert. Die Vorderfüsse des Männchen stärker erweitert als die des Weib- chen, die Hinterschenkel gross, breitgedrückt, in der Mitte mit einem hervorspringenden, spitzigen, etwas nach unten gekrünm- ten Zahne bewaffnet, der nach der Grösse der Exemplare eben- falls in der Grösse varlırt. Die Hinterschienen sind in der Mitte einwärts gekrümmt, von der Mitte zur Spitze allmählig erweitert, unten nicht eekerht. Die Hinterhbeine des Weibchen einfach. Diese Art ist in Mehrzahl bei Wien von Hampe gesammelt und als C. languidus von ihm verschickt worden ; ferner in Italien Stentz!); in Sieilien (Zeller!); in Ungarn (Friwaldsigy ! Note. Die beiden letzten Arten kommen im nördlichen Deutsch- land, wie es scheint, gar nicht vor; sie sind, namentlich die erste, dem C. elaviger nahe ver wandt, indess nach den ange- gebenen Unterschieden ohne Mühe von einander zu trennen. Zu 173 8. C. dentipes. Oblongo-ovatus, fuscus, fulvo - pube- scens, antennis pedibusque ferrugineis, thorace transverso, an- gulis postieis obtusiuseulis. Long. 11/, — 1%, lin. Mas: Femoribus postieis apice crassioribus, spina elon- sala, arcuala, acuta, latere interiore haud crenulata, armatis, tiblis Tectis. Catops dentipes Sahlb. Ins. Fenn. 1. 93. 5. — Gyll. Ins. Suee. IV. 316. 4 — 5. Colon spinipes Haliday Newman Entom. p. 190. 4. Fem. Femoribus postieis simplicibus. Catops brevicornis Sahlb. Ins. Fenn. I. 93. 4. Länglich elliptisch, flach. gewölbt, braun, mit gelblich greiser, schimmernder Behaarung bekleidet, durch flache, breite Gestalt, dichte und deutiche Punktirang des Halsschildes, roth- braune, wenig ahgeseizte Fühlerkeule und den Mangel von Längsstreifen auf den Flügeldecken, namentlich von dem folgen- den, wohl unterschieden und ausgezeichnet. Die Fühler sind rothbraun, etwas stärker als bei den übri- sen Arten, wodurch die mässig starke, kaum dunkler gefärbte Keule weniger abgesetzt, die Fühler selbst etwas kürzer erschei- nen (was auch wahrscheinlich Sahlberg veranlasst hat, dem Weibchen dieser Art den Namen C. brevicornis zu geben). Der Kopf ist schwarzbraun , verhältnissmässig klein, dieht und ziem- lich deutlich punktirt. Das Halsschild ist merklich kürzer als breit, neben dem Hinterrande von der Breite der Flügeldecken- wurzel, nach vorn schwach verengt, an den Seiten sanft gerun- det, sehr flach gewölht, weniger dicht und bei weitem deutlicher als beim C. appendiceulatus punktirt; der Hinterrand ist beider- seits leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind länglich ei- förmig, hinten stumpf abgerundet, regelmässig ziemlich dicht und fein punktirt, ausser dem tiefen Nathstreifen ohne jede Spur von Längsstreifen. Die Beine sind rostroth, die Vorderschienen bei beiden Geschlechtern ziemlich kurz, gerade, schwach erweitert. Die Vorderfüsse des Männchen sind stärker erweitert als die des Weibchen; die Hinterschenkel mässig stark, etwas zu- sammengedrückt, am Unterrande ungekerbt, vor der Spitze mit einem langen, schräg nach unten gekrümmten Zahne bewaffnrt. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Diese Art ist gesammelt: in der Mark Brandenburg (bei Berlin zuerst von mir in mehreren Exemplaren beiderlei Ge- schlechts aufgefunden); in Sachsen (bei St. Wehlen, Märkel!); in Hessen (bei Cassel, Riehl!); ferner in Volhynien (bei Kiew, Chaudoir!); in Finnland (Sahlberg!); in England (bei Holy- wood, im Juni, Haliday!). 174 Note I. Mit dieser Art ist nicht zu verwechseln C. dentipes Er. (puncticollis m.) der ersten Gruppe. Erichson hat weder, wie Sturm, von Sahlberg stammende Original- Exemplare des C. dentipes besessen, noch überhaupt diese Art gekannt. Er be- schrieb als C. dentipes eine bis jetzt, wie es scheint, nur bei Berlin aufgefundene Species, deren Hinterschenkel ebenfalls mit einem starken Zahne bewaffnet, auf der Unterseite aber sekerbt sind, während letzteres beim ©. dentipes Sahlb. nicht der Fall ist, Sahlberg auch nichts davon ia seiner Beschrei- bung A weht, Sturm, welcher, wie er selbst angiebt, von Sahlber & mitgetheilte Originalexemplare des C. dentipes besass, hildet ihn schr treffend, die Unterseite des Schenkelzahnes je- doch, wahrscheinlich Rech die Erichson’sche Beschreibung verführt, fälschlich mit feinen Kerben ab. Die Folge dieses. Irrthums war, dass einige Jahre später, Haliday (in Newman’s Entom. p. 190. 4) eine, dem C. dentipes sehr nahe verwandte, angeblich neue Art: C. spinipes beschrieb, die sich nur durch ungekerbte Unterseite der Hinterschenkel vom €. dentipes un- terschied, in Wahrheit aber nichts anderes ist, als dies Thier selbst, und daher wieder eingehen muss. Ein Hinterbein des C. dentipes Sahlb. wurde schon von Herbst auf der Instructions- tafel T. f. 3 (pars VN.) abgebildet, und ist somit Erichson’s Zweifel gelöst, den er (i. s. Kaef. d. M. ]. 246) in der An- merkung zum C. Viennensis ausspricht: ‚Das von Herbst auf der Instructionstafel T. f. 3 abgebildete Hinterbein gehört viel- leicht der folgenden, schwerlich aber dem Männchen dieser Art an. Herbst hat den Käfer nicht selbst besessen, sondern die auf Geschlechtsverschiedenheit sich heziehenden Notizen aus brieflichen Nachrichten aufgenommen. Es ist daher auch über das angebliche Männchen nicht in’s Reine zu kommen. Das Weibchen des C. dentipes ist von Sahlberg als hrevicornis beschrieben, die Vergleichung hier gesammelter Weibchen mit Sahlberg’schen Originalexemplaren hat mich von der vollkommenen Identität beider überzeugt. ’ 9. °C. appendiculatus. Oblongo - ovatus, fuscus, fulvo- pubescens, thorace transverso, coleopterorum latitudine, angulis postieis obtusis, elyfris substriatis. — Long. 1 — 1°; in. Mas: Femoribus postieis appendiculo dentiformi, apice pilosa instructis, tibus posticis apice incrassato - ineurvalis. Fen.. Pedibus postieis simplicibus. Erichs. Kaelı d. Mark 1. 246. 3. — Sturm Ins. XIV. 54. 3. 1. 230. f. a. A. b. — Redtenb. Faun. Austr. 145. 3. Catops ren Sahlb. Ins. Fenn. 94.6. :— Zetterst. Act. Holm. 1824. p. 152. 45. — Gyll. Ins. Suec. IV. 317, 4 — 5. 175 Länglich elliptisch, mässig gewölbt, dunkelbraun, mit geib- lieh greiser, schimmernder Behaarung bekleidet, dureh die elin- ‚zende, schwärzlich braune Fühlerkeule, sehr feine und dichte Punktirung und die Spuren von Längsstreifen auf den Flügel- decken ausgezeichnet. Die Fühler sind rothbraun,.die 3 vorletzten Glieder der ziemlich starken Keule stets schwärzlich braun, das letzie Glied rostfarbig. Der Kopf schwarzhraun, das Maul rothbraun, dicht punktirt. Das Halsschild merklich kürzer als breit, neben dem Hinterrande von der Breite der Flügeldeeken- wurzel, nach vorn verengt, an den Seiten sanft gerundet, fiach gewölbt, äusserst dicht und fein punktirt; der Hinterrand beider- seits ziemlich tief ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind von der Wurzel nach der Spitze zu allmählig in Eiform. verengt, flach gewölbt, sehr dicht und fein punktirt, ausser dem tiefen Näth- streifen stets mit schwachen Spuren von Längsstreifen, besonders auf der vorderen Hälfte. Die Beine sind braunroth, die Vorder- schienen bei beiden Geschlechtern fast dreieckig erweitert. Die Vorderfüsse des Männchen stärker erweitert als die des Weibehen; ‚die Hinierschenkel sind ‚etwas keulenförmig, hinter . der. Mitte der Innenseite mit einem ziemlich langen, schräg nach unten gerichteten Dorne bewaffnet, dessen Ende nicht zugespitzt, sondern bogenförmig ausgeschnitten und an. der Schnittläche mit Härchen besetzt ists die Biafesechienen sind unter der Mitte ein- wärts gekrümmt. Die Hinterbeine des Weibchen Sa einfach, die Schenkel ziemlich stark. Diese Art ist gesammelt: in der Mark Brandenburg (hei Berlin, von Erichson , Weber und mir); in Hessen (bei Cassel, Riehl!); in Thürinzen (bei Finsterbergen,, Kellner!); ferner in Oesterreich (nach Redtenbacher); in Volhynien (bei Kiew, Chau- doir!); in Finnland (nach Sahlberg) und in England (bei Holy wood, Haliday!). Note I. Das Weibchen ist von Erichson mit dem Weibehen : von ©. Viennensis unter C. Janguidus verbunden worden. Note ll. Der Siurm’schen Figur fehlt die Andeutung der Längs- streifen. 10. €. calearatus. Oblongo-ovatus, ferrugineus, fulvo- pubescens, thorace fransverso, angulis posticis obtusiuseulis. — Long. 3/, lin. Mas: Femorihus posticis ‚appendiculo dentiformi, apice pi- losa instructis, tibiis postieis apice inerassato - ineurv atis. Erichs. Kaef. d. Mark 1.264. 4 4.— Sturm Ins. XIV. 56. 4. 280. 8. 2. Gh. Redtenb. Faun. Austr. 145. 3. Fem. nahe postieis simplieibus. nn EEE es Drug 176 Colon pyamaens Erichs. Kaef. d. Mark: 1.:251. 12. — Sturm Ins. XIV. 72. 13. — Bedtenb. Faun. Austr. 772. Gait. 103. Flach gewölbt, röthlich braun, mit gelblich greiser, schim- mernder Behaarung bekleidet, von der Gestalt des ©. appendi- eulatus, jedoch nur halb so gross, durch hellere Färbung, dicht aber weniger fein und sehr regelmässier purktirte Flügeldecken ohne jede Spur von Längsstreifen wu von demselben unter- schieden. Die Fühler sind rothbraun , die drei vorletzten Glieder so wie die Wurzel des letzten schwarzbraun. Der Kopf schwarz- braun, das Maul röthlich, dieht und fein punktirt. Das Hals- schild beinahe um 1/, breiter als lang, hinter der Mitte am brei- testen, nach vorn ziemlich stark verengt, Nach gewölbt, sehr dieht und fein punktirt; der Hinterrand neben der Mitte leicht ausgebuchtet, die Hinterwinkel wenig stumpf. Die Flügeldecken sind dicht und fein regelmässig panktirt, ohne Spur von Längs- streifen. Die Beine sind braunroth , die Vorderschienen bei beiden Geschlechtern dreieckig erweitert. Die Vorderfüsse des Männchen stärker erweitert als die des Weibchen. Die Hinterschenkel und Schienen ganz wie bei der vorigen Art. Die Hinterbeine des Weibchen einfach. Diese Art ist gesammelt: in der Mark Brandenburg (bei Berlin, von Weber und mir); in Oesterreich (nach Redtenbacher). Note I. Ich habe mich durch Vergleichung der Original- x fl: Exemplare überzeugt, dass C. pygmaeus Er. das Weihchen zu seinem C. calcaratus ist, und nicht das Männchen einer ei- genen Species. (Schluss folgt.) Der Verein hat für Briefe und Pakete innerhalb des Preuss. Staates Portofreiheit, wenn die Briefe offen unter Kreuzband gesendet werden, und die Pakete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen.” Die Adresse für Briefe und Pakete muss lauten: „An den entomologischen Verein zu Stet- tin“ und ausserdem noch den Beisatz führen: „Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin.“ Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vorschriften nachzukommen, Druck von F. Hessenland in Stettin. Entomeolsgische Zeitung herausgegeben vondenm entomelogischen Yereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- C. A. Dohrn, Praeses Vges Vereins lungen von E. S. Mittler in Berlin, A.Lincke, Bibliothekar f * Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. Vs 6, | 29. Jahrg E1:0:4 72499 Inhalt: Vereinsangelegenheiten. Sehaum: Reisebriefe. Kraatz: Ueber die europäischen Arten der Gattung Colon. (Schluss.) Zeller: n Verzeichniss der von Herrn Jos. Mann beobachteten Toscanischen Microlepidoptera. (Schluss) Boie: Entomologische Beiträge. (Forts.) Vereinsangeiegenkeillen. In der Sitzung am 6. Juni waren für die Bihliothek ein- gegangen: The transactions of the entomological society of London. V. 4 — 9. 1848 — 50. Schaum, two decades of new Cetoniidae. Evans, british species of Chrysopa. Parry, some new and rare Coleo- ptera. Westwood, Mydasidae from Western - Australia. Westwood, new exotie Acroceridae. Douglas, Segetia Xanthographa. Dallas, Genus Poecilocoris. Doubleday, a new Genus of Geometridae from South America. Wing, hermaphrodite british Lepidoptera. Stainten, Extracts from Zeller’s Leaf-mining 'Tineae with Eye-Caps. Stain- ton, Tinea festaliella Hübn. Westwood, new Cetoniidae from India. Stainton, Depressaria, Orthotaelia, Exaeretia. Douglas, british species of Gelechia Zeller. Parry, new species of Coleoptera. Dallas, hemipterous inseets from Boutan. Westwood, new exotic Coleoptera. Saunders, new species of Eryeina. Saunders, new species of Ceria. Westwood, Diptera nonnulla exotica descripta. Annales de la societ@ entomologique de France. 1849, 4. Fairmaire, Col&opteres nouveaux (Coptodera Massiliensis, Ce- bro Benedieti, Paromalus Rouzeti, Dircaea griseoguttata, Pyrochroa Kiesenwetteri, Cleonus tesselatus, Saphanus 13 Juni 1850. 178 cylindraceus). Salle, Col&opteres nouveaux (Myzomorphus sceutellatus, Pteroplatus variabilis, Alurnus Lansbergii, Areseus cordatus et 4-maculatus). Bouget, Monstruosite dans la Seraptia fusca. Coquerel, Observations sur Cis Melliei, Stenophorus liratus, Anchonus eribrieollis, Cleo- sonus Fairmairei, Ohilocoris uva. Bagriot, Lasioeampa pini. Lucas, nouvelles especes de Crustaces (Anceus et Praniza). Durch Tausch gegen Vereinsschriften erworben. G. Koch, die Raupen und Schmetterlinge der Wetterau. Isis 1848. 11. Ben Geschenk des Herrn Verfassers. Boheman, Försök till systematisk uppställning af de i Sverige forekommande Nattfjärilar. Geschenk des Herrn Verfassers. Küster, die Käfer Europas. Heft XVII. XVIN. XIX. 1849. Geschenk des Herrn Verfassers. Angeschafft wurden: Isis von Oken. 1848. 12, Heeger, Beiträge zur Naturgeschichte » der Kerfe. Labram und Imhof, die Gattungen der Rüsselkäfer. Heft 17. Macquart, Histoire des insectes. Dipteres. Paris 1835. (@ PPissenschaftliche Bkittheilungen. Beisebriefe von Dr. MH. Schaum. | | | | ! | Herın H. v. Kiesenwetter. Nizza, 4. Mai 1850. | Sie haben Recht gehabt, lieber Freund, als Sie vor sechs ı Wochen bei Ihrer Abreise von Berlin sagten: „ich sehe schon | voraus, allen meinen Vorstellungen zum Trotz gehen Sie nicht nach Spanien und Portugal, sondern einfach nach Nizza.“ Als ‘ich in Lyon hörte, dass die Reise von Marseille nach Algesiras fast eben so lange dauern, auf einem schlechten Dampfboote vor sich gehen und ebensoviel kosten würde, als die Ueberfahrt von. New-York nach Liverpool auf einem der Cunardsteamer, den‘ ersten in der Welt, da war mein Entschluss gefasst, und das, was ich über die Schwierigkeit des Fortkommens in den spa-' nischen oder portugiesischen Gebirgen ohne Kenniniss der Lan- xl bi BREN: 179 dessprache vernahm, konnte mich nur in diesem Eintschlusse be- stärken. Ein paar Hundert europäische Arten verschiedener Insecten- Ordnungen bleiben nun freilich vor der Hand noch un- entdeckt. „Tout est an mieux dans ce meilleur des mondes“. pflegt Dr. Pangloss im Candide zu sagen, und ich finde, der Weise hat so Unrecht nicht. Hätte ich nicht den ganzen vergangenen ‚Winter hindurch gehustet, wäre ich nicht körperli ich unwohl und geistig verstimmt gewesen, so schriebe ich Ihnen jetzt nicht aus einem Paradiese, welches Nizza heisst, liesse nicht von meinem Zimmer aus meine Augen über die elatte Fläche des mitellän- dischen Meeres bis zu der weichen versehwimmenden Linie hin- sleiten, wo Meer und Luit in einander übergehen, hörte nicht das Rauschen der Wellen zu meinen Füssen, hätte nicht so eben eine kleine niedliche Ephemera gespiesst, die mir ein kühler Seewind durch die offenen Fenster zuführte. Ich weiss noch nicht, wem ich den Preis zuerkennen soll, dem atlantischen oder dem mittelländischen Meere. Beide sind sehr verschieden. Schon die Farbe ist eine ganz andere. Hier ein tiefes Blau, das an Reinheit mit dem azurfarbigen Himmel wetteifert, dort eine trü- bere mehr grünliche Farbe; im mittelländischen Meere gewöhn- lich völlige Ruhe, keine Ebbe und Flath, nur ein schwaches Anschlagen der Wogen an die Ufer, keine Veränderung der letztern; in dem Sıläutsdhen Meere ein bestüändiges Drängen und Treiben, das fortwährend die Gestalt der Küsten umbildet. Es waltet fast zwischen ihnen ein ähnlicher Unterschied ob, wie zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen dem beschaulichen zum Genuss einladenden Süden und dem, bewegten wissenschaft- heh, politisch und commeresiell rührigen Leben der Länder, - deren Küsten der Ocean umspült. Die Gegend von Nizza ist wundervoll; von: dem Plateau des verfallenen Schlosses hat man eine Aussicht, die sich dem ‘Schönsten, was ich auf meinen weiten Reisen gesehen habe, an die Seite stellt. Im Osten und Westen wird der Horizont von Bergketten geschlossen, die in felsige Vorgebirge auslaufen. Zu den” Füssen liegt die Stadt im weiten Halbkreis- mit ihren zahl- reichen Rosengt irten, umgeben von Oraugen-, Feigen-, Johan- nisbrod- und Öelbäumen , welche die terassenförmig ansteigenden Berge bedecken; vor der Stadt das Meer, im Norden die Vor- berge der Alpen! Ich muss hier ein paar Tage erst diesen Ein- ‚drücken leben, ehe ich ordentlich zu sammeln anfange. Ich habe indessen "bereits einige Recognoseirungen gemacht. In der Bucht von Nizza ist am Strande für den Entomologen gar Nichts zu holen; ich habe in dem Haufen von Kies, mit dem ver be- deckt ist, bei meinem Hın- und Herlaufen noch kein lebendes Wesen angetroffen. Die an Seethieren so reiche Bucht von 13* zei 180 ; Villafranca habe ich auch bereits besucht, sie verspricht ebenso- wenig zu liefern, ich habe eine Portion der am Ufer aufgehäufien Algen ausgesiebt, ohne etwas anderes als eine unscheinbare Ho- malota und ein wahrscheinlich neues Ptlium anzutreffen; das eiztere hat an der Basis des Halsschildes einen queren, durch eine kleine Erhabenheit getheilten Eindruck, eine Eigenthümlich- keit, die mir von keiner andern Art bekannt ist. Sehr reich scheint dagegen, nach dem was ich davon höre, das Berg- Thal des Var zu sein, eines Flüsschens, welches eine Stunde von hier entfernt die Grenze zwischen Sardinien und Frankreich bil- det. Auch den nahen Seealpen ist im nächsten Monate ein Be- such zugedacht, und Frejus ist in sechs Stunden von hier zu erreichen. Dort ist das Meeresufer sandig, und dort fliegen Callienemis Latreillei und Anomala devota in der Mitte des Mai um die Tamariskenbüsche herum (hier giebt es deren keine). Heute will ich Ihnen noch Einiges über meine Reise be- richten. — Von Cassel aus, wo ich die wenigen Stunden meines Auf- enthaltes in der Gesellschaft von H. Riehl verbrachte, fuhr ich ohne Unterbrechung nach Darmstadt. Ich suchte hier sogleich H. Hauptmann Klingelhöfer auf, der so freundlich war, mir den sanzen Nachmittag und Abend, den ich in Darmstadt verweilte, zu widmen. Die Käferfauna des Rheinthals ist in seiner Samm- lung so vollständig vertreten, wie gegenwärtig kaum in irgend einer andern; sie zeigt von Basel bis Bonn zu beiden Seiten des Stromes eine grosse Uebereinstimmung trotz der Verschiedenheit der Breitengrade und der Bodenverhältnisse. Man macht dieselbe Beobachtung auch in andern Flussgebieten und ihren Depen- dentien, ich habe bei Louisville an den Ufern des Ohio dieselben Käfer, namentlich dieselben Bembidien gesammelt, die ich bei Bagon Sara am Mississippi angetroffen hatte, obwohl die Entfer- nung beider Orte von Norden nach Süden gegen 200 deutsche Meilen beträgt. An Holzinseeten ist die Umgegend von Darm- stadt ganz besonders reich, Sie kennen ja die seltenen Thiere, mit denen H. Klingelhöfer so manche deufsche Sammlung be- | reichert hat, Chrysobothris Solieri Gory, Isorhipis Lepaigei Lac., | Enoplium sanguinicolle Fahr., Hesperophanes mixtus Fahr. ete. | Neuerdings ist auch das seltene Callidium murieatum Schh. ein | paar Mal bei Darmstadt vorgekommen. Das Interesse, welches die Ansicht von H. Klingelhöfers Sammlung gewährt, wurde | durch zahlreiche Mittheilungen, welche mir der freundliche Be- sitzer über Vorkommen und Lebensweise vieler Arten machte, noch wesentlich erhöht. Wenn nicht neue Feldzüge der hessischen | Truppen H. Klingelhöfer wieder von Darmstadt entfernen, wie dies 1848 und 49 der Fall gewesen ist, so dürfen wir wohl‘ 181 hoffen, seine biologischen Beobachtungen nach und nach in der Entom. Ztg. veröffentlicht zu schen. Mein nächster entomologischer Besuch galt H. Gaubil, Ca- pitaine au 17° Leger, in Strassburg. Ich hatte seine Bekannt- schaft schon vor sechs Jahren in Paris gemacht und bis zu mei- ner Reise nach England vielfach mit ihm correspondirt. Ich fand hei ihm die zuvorkommendste Aufnahme. Seine Sammlung ist reich an schönen Käfern aus Südfrankreich, Spanien und Algier; die des letztern Landes hat er theils selbst gesammelt, theils von seinen Cameraden erhalten. Es giebt gegenwärtig, wie mir H. Gaubil sagt, kaum irgend ein französisches Regi- ment, wo nicht ein oder der andere Officier sich mit Entomologie beschäftigt. Wenn man doch von unserem glorreichen Kriegs- heer etwas Aehnliches sagen könnte! Ich hatte bei H. Gaubil Gelegenheit, mir über viele der von Leon Dufour neu aufgestell- ten pyrenäischen Käfer, deren kurze Charakteristiken neuerdings in der Entom. Zig. vom Prof. v. Siebold mitgetheilt worden sind, Aufklärung zu verschaffen und theile Ihnen dieselbe hier mit, da ja Alles, was pyrenäische Insecten betrifft, für Sie, den Rei- senden in den Pyrenäen, ein besonderes Interesse haben muss. Amara amica Duf. — Harpalus anxius; Blemus acuticollis = Bemh. areolatum ; Staphylinus laevipennis = Quedius laevigatus; Xantholinus frigidus = Othius pilicornis; Stenus Lisetosus = Dianous coerulescens; Elater humeralis — Corymbites cupreus 9; Anobium fasciatum = villosum Bon.; Elmis Perrisii = Volkmari Latr.; Nanodes erieetorum — sieulus Schh.; Calandra uniseriata == Baridius punctatissimus Schh.; Rhyzophagus variolosus — Oxylaemus caesus Er.; Coceinella apiealis —= Hyperaspis reppen- sis Herbst. Auch in dem von H. Gaubil selbst in der Revue zool. beschriebenen Bembidium Gucrinii erkannte ich einen alten Bekannten. Das arme Thierchen ist, vermuthlich weil es überall nur einzeln vorgekommen ist, mit Namen beladen worden, wie kaum ein anderes. Nicolai beschrieb es in seiner Diss. Col. Hal. als Trechus bisulcatus, Hummel in seinen Essais entom. als Bemb. Fockii, Sturm hat es als Trechus latipennis abge- bildet, von Dejean ist es Bemb. silaceum benannt worden. — H. Gaubil hörte mit besonderem Interesse, was ich ihm von Ih- ven Entdeckungen in den Pyrenäen, von 60 — 80 neuen Käfern erzählte; er wird nämlich in wenigen Monaten seinen Abschied nehmen und sich dann in den Pyrenäen niederlassen, um dort sanz der Enntomologie zu lehen. Mit einigen kostbaren Stücken von ihm beschenkt, von denen ich Ihnen hier das überaus seltene Weibchen von Hoplia coerulea, Cyrtonus Dufourii Dej., Singilis mauritanica Lucas und einen prachtvollen Glaphyrus aus Alsier, Gl. vitticollis Lucas, nenne, kehrte ich nach Kehl zurück, um mit der Eisenbahn nach Dr. eiburg; zu fahren, 182 Mit Dr. Fischer in Freiburg Ratte ich im Winter 1842 auf 1843 in Wien das Hospital besucht, bei Scoda auseultirt, bei Rokitanskı und Engei pathologische Anatomie gehört, und regel- mässig die Abende in Gesel Ischaft von Redtenbacher und Graf Ferrari bei einer Flasche herben Ungar- oder heissen Sicilianer- weins (der letztere war ein besonderer Liebling von Redtenbacher) zugebracht. Sie können sieh da wohl denken, dass die gemein- schaftlichen Erinnerungen eben so sehr als unsere gemeinschaft- liehen Studien die Zeit meines Aufenthaltes in Freiburg ungemein verkürzten. Fischer hiegt noch heute der medicinischen Praxis ob, obwohl er nichts sehnlicher wünscht, als sich dieselbe vom Halse schaffen und sanz den naturwissenschaftlichen Studien le- ben-zu können. Er pries mich ganz elücklich, dass ich schon vor drei Jahren die Medicin an den Nagel gehängt und weite Reisen gemacht hatte. Wie viele junge Aerzte mag es nicht überhaupt heutzutage geben, denen die Praxis einen Widerwilien einflösst, und die mit Freuden sich der Zoologie, vergleichenden toner Physiologie oder Botanık zuwenden würden, wenn da- bei nur etwas anderes als ein sicheres Proletariat in Aussicht stände. Gegenwärtig sollte man allen jungen Leuten, welche Talent und Neigung für Naturwissenschalten haben, dringend anrathen, Offizier zu werden; sie haben als solche eine Se- sichertere Existenz, als in ireend einer andern Stellung, und hin- | reichende Musse, ihren Neieune: en zu leben. Im Mittelalter war die Geistlichkeit "die Trägerin er Wissenschaften, könnte man | doeh im 19ten Jahrhundert die stehenden Kriegsheere dazu | machen. Fischer hat mit besonderer Vorliebe die Orthopteren gesammelt und besitzt die badischen Arten in seltener Vollstän- digkeit und Schönheit. Durch den so eben im sechszehnten Jah- resbericht des Mannheimer Vereins veröffentlichten Nachtrag zu seinem 1849 gegebenen Verzeichnisse steigt die Zahl der von ihm beobachteten und sorgfältig unterschiedenen Arten auf 61. Ich habe Fischer sehr zugeredet, einen Catalog der beschriebe- nen europäischen Orthopteren, deren Zahl 300 kaum übersteigen dürfte, auszuarbeiten, da ich in der That kein besseres Mittel kenne, um einer vernachlässigten Ordnung eine grössere Theil-} nahme zuzuwenden, als die Herausgabe eines guten Catalogs, der ein treues Bild des status quo der Wissenschaft giebt. Auch die badischen, Käfer hat Dr. Fischer recht sorg- | fältıg gesammelt; besonders interessirte es mich, bei ihm die | zweife Arf von Diodesma kennen zu iernen, welche Sturm ganz neuerdings als D. picen aufgestellt hat, und welche er! von. Fischer erhalten zu haben angiebt. Unter vielen Exem- | plaren der bei Freiburg gemeinen D. subterranea kabe ich aller- dings einige eefunden, die etwas kleiner, schmäler und heller ;) gefärbt sind und ganz gut zu Sturm’s Abbildung von D. picen,, ' | | | 183 passen, auf die man aber wohl in keinem Falle eine besondere Art gründen kann; der Unterschied, den Sturm in dem Eindruck an der Basis des Halsschildes beobachtet hat, ist wohl imaginär. — Ich trennte mich ungern von dem wundervoll gelegenen Freiburg, dessen reiche Umgebungen den lebhaften Wunsch in mir zurück- gelassen haben, dieselben aufs Neue und dann auf längere Zeit besuchen zu können, und fuhr mit der Eisenbahn nach Basel ; von Basel, wo ich einen Abend in Gesellschaft von Dr. Imhoff zubrachte, über Neufchatel, Lausanne nach Genf. In Neufchatel vertrieb ich mir einen halben Tag, den ich dort liegen bleiben und eines anhaltenden Regens wegen im Zimmer zubringen musste, auf das Angenehmste mit der Leeture einer kleinen Schrift von Leon Dufour: „sur la eireulation dans les Insects“ (Extrait des Actes de la Soe. Linn. de Bordeaux 1849), welche mir H. Gau- bil verehrt hatte. Es wird in derselben eine wahrhaft brillante Polemik gegen Blanchard geführt. Blanchard ist vor zwei Jahren mit der Entdeckung hervorgetreten, dass das Blut der Insecten, nachdem es vom Rückengefässe in die Körperhöhlen getrieben ist, an den Stigmen zwischen die beiden Membranen der Tra- cheen tritt, ın diesem Zwischenraum circalirt, hier mit dem Sauerstoff der Luft in nahe Berührung kommt und oxydirt wird, aus diesem Zwischenraum in die Körperhöhlen zurück gelangt und dann durch rückführende interstitielle Canäle wieder dem Rückengefässe zugeführt wird. Er behauptet, durch Injectionen einer gefärbten Flüssigkeit in das Rückengefäss der Insecten diese Blutbahn nachgewiesen zu haben. Ich hatte schon im Jah- resbericht für 1848 einige Bedenken gegen diese Entdeckung er- hoben, L. Dufour hat sie in der genannten Schrift aber ganz vollständig widerlegt. Nachdem er in der Einleitung die histo- rischen Angaben Blanchard’s mehrfach berichtigt, und namentlich nachgewiesen hat, dass Uuvier’s Ansicht von der Cireulation bei den Insecten von Blanchard falsch aufgefasst und wiedergegeben ist, bekämpft er die eireulation intermembranulaire zuerst aus physiologischen Gründen. Die Tracheen bestehen bekanntlich aus zwei Häuten, zwischen denen sich ein elastischer Spi-' 'alfaden hinzieht; diese Structur macht sie im hohen Grade ge- eignet, der bei der Bespiration einströmenden Luft einen Wider- stand zu leisten und die Erneuerung derselben zu bewirken. Cireulirt nun aber das Blut zwischen den beiden Häuten, so kann der Spiralfaden mit beiden oder doch mit einer Haut nicht verwachsen sein; ist er dies aber nicht, so kann er ja seine Function bei der Respiration nicht ausüben. Auch stimmen alle Entomotomen darin überein, dass er anf das Engste mit beiden Häuten zusammenhängt und nicht ohne Zerstörung der letztern isolirt werden kann. — Ferner verliert sich der Faden in den blasigen Tracheenerweiterungen und beide Häute verwachsen hier 184 auf das Festeste. Wie soll hier eine Cireulation des Bluts zwi- schen denselben statt haben? Das Blut soll nach Blanchard nahe an den Stigmen, wo nur die innere Haut der Tracheen in die Epidermis übergeht zwischen die Membranen derselben ein- treten, es muss aber auch an denselben Stellen wieder austreten, um in die Körperhöhlen zurück zu gelangen; da es nun nach Blan- chard in dem Zwischenraume der Tracheenhäute oxydirt wird, so würde ein venöses Blut hier beständig ein-, ein arterielles beständig austreten, ohne durch eine anatomische Vorrichtung irgend wie geschieden zu sein. — Wie sollen endlich in den Insectenlarven, die durch Kiemen athmen und keine Stigmen be- sitzen, die Tracheen das Blut aufnehmen? — Nachdem Dufour auf diese Weise die physiologischen Widersprüche entwickelt hat, in die Blanchard mit seiner Entdeckung gerathen ist, sucht er denselben auch auf experimentellem Wege zu widerlegen; er habe bei Injeetionen nie beobachtet, dass die sämmtlichen Tra- cheenstämme sich färbten, es seien immer nur partielle Colo- rationen und diese beruhten auf einer Infiltration der Injections- flüssigkeit durch zerrissene oder zerschnittene Tracheenstämme. Dies werde besonders dadurch erwiesen, dass, wenn man von den Stigmen aus injieirt, die Tracheenwände ebenfalls gefärbt erscheinen. — NL. Dufour beharrt auch in dieser Abhandlung auf seiner schon mehrfach entwickelten Ansicht, dass bei den Insecten eine bestimmte Bluteireulation nicht statt finde, und dass das vas dorsale nicht die Function eines Herzens habe, er spricht sich indessen viel weniger positiv als sonst gegen bestimmte Strömungen des Bluts aus, und räumt selbst ein, dass die Pul- sationen des vas dorsale neben andeın Momenten darauf Einfluss haben könnten. Von der Beobachtung des Kreislaufs bei trans- parenten Larven will er nichts wissen, er lässt nun einmal nur das als wahr gelten, was er mit dem Scalpell darlegen kann. Die Franzosen sind gewöhnlich strenge Logiker, aber auch nur zu oft Sclaven einer einzigen Untersuchungsmethode, der Eine will Alles durch Injectionen , der Andere Alles durch das Scal- pell, der Dritte durch Beobachtung transparenter Objecte beweisen. Doch ich bin von der Reise abgekommen. In Genf ge- schieht gegenwärtig wenig für Entomologie. Prof. Pictet ist ausschliesslich mit palaeontologischen Studien beschäftigt, hofft indessen später die Phryganiden noch einmal zu bearbeiten; Che- vrier ist von Genf fort nach Nyon, einem kleinen Orte am Genfer See, gezogen und sammelt dort Hymenopteren, nachdem er seine Käfer an das Museum. in Liverpool verkauft hat. Laserre hat auch in den letzten Jahren sich wenig um Inseeten bekümmert. H, Miard, früher in Lyon, soll eine schöne Sammlung besitzen, ich habe ihn jedoch nicht gesehen. 185 Sie kennen die Unbequemlichkeit der französischen Dili- gencen, die auf kürzere Beine berechnet sind, als wir peuples du nord zu besitzen pflegen; Sie werden mir daher gern glau- ben, dass ich herzlich froh war, als ich nach 20stündiger Fahrt in Lyon anlangte. Ich habe dort im Verkehr mit unserm Freunde Mulsant drei höchst angenehme Tage verlebt. Wir hatten uns zuletzt 1847 in England gesehen und mit E. Doubleday, unserm damaligen steten Gesellschafter, auf ein gemeinschaftliches Wie- dersehen in Lyon angestossen; jetzt hatte ich Mulsant die trau- rige Nachricht mitzutheilen, dass unser liebenswürdiger Freund einer langwierigen, schmerzhaften Krankheit erlegen sei. — Mulsant’s Arbeit über die exotischen Coceinellen ist ihrem Ende ganz nahe, die erste Hälfte ist schon ausgegeben, der letzte Bo- gen der zweiten wird in etwa 14 Tagen unter die Presse wan- dern. Ich begreife es, dass Mulsant daran ermüdet und herzlich froh ist, damit abschliessen zu können, die Arbeit hat ihn drei - Jahre vollständig in Anspruch genommen. Dazu kommt, dass sie ihn lange nicht so interessiren kann, wie eine faunistische, da Mulsant weder selbst Exoten sammelt, noch einer bedeutenden Sammlung exotischer Inseeten vorsteht. Nachdem er sich einige Ruhe gegönnt hat, will er an die Bearbeitung der französischen Heteromeren gehen. Foudras ist ununterbrochen mit den euro- päischen Halticen beschäftigt, es dürften indessen noch ein paar Jahre vergehen, ehe diese Monographie erscheint, dafür wird sie aber gewiss ausgezeichnet. Es giebt gegenwärtig wohl kaum einen Ort in Europa, wo die Entomologie so viele tüchtige, ei- fiige Jünger zählt, als Lyon, keinen, dessen Umgebungen sorg- fältiger durchsucht werden. Es ist sehr zu bedauern, dass sich die hier vorhandenen Kräfte nicht vereinigen und zu einer ento- mologischen Gesellschaft zusammentreten. Mit besonderer An- erkennung sprach Mulsant besonders von Rey, einem jungen, sehr eifrigen Coleopterologen; er erwähnte ihn nie, ohne ihm das Epitheton „oculatissimus“ beizulegen. Er war zur Zeit mei- nes Aufenthaltes nicht in Lyon anwesend. Dagegen lernte ich H. Perroud, H. Gacogue und H. Capitain Godart durch Mulsant kennen; der letztere hat bei Briancon den schönen Cryptocephalus informis Suffr. in Mehrzahl aufgefunden und zuerst das Weibchen entdeckt; er hat H. Rouget das Material zu einem kleinen Auf- satz über diese Art geliefert, welcher 1849 in den Annal. de Frane. erschienen ist. Ich wurde nicht allein selbst von H. Go- dart nit einem Pärchen beschenkt, sondern es wurde mir auch ein zweites mit dem speciellen Auftrage gegeben, es Suffrian zu- zustellen. Das Weibchen ist dem Cr. florentinus sehr ähnlich, und in Lyon, wo ich weder den letztern noch Suffrian’s Be- schreibung vergleichen konnte, hielt ich es für identisch damit, ich habe mich seitdem aber überzeugt, dass es verschieden ist, 186 es ist grösser, hat eine dunklere Fühlerbasis und statt zweier kleiner gelblicher Flecke einen grossen auf den Seiten des Hals- schilds u. s. w. Yon Lyon fuhr ich auf der Rhone nach Avignon. Das Dampfboot war mit Waaren und Passagieren so überladen, dass der dritte Theil der letztern keinen Platz zum Sitzen fand. Ich habe die Mississippidampfböte nicht bewundert, als ich mich auf denselben befand, man muss aber auf einem Rhonedampfboot sein, um den Comfort derselben anzuerkennen. Dennoch war die Fahrt angenehm: die schönen Ufer des Flusses prangien im frischen Grün des Frühjahrs; sie sind denen des Rheins in man- cher Beziehung ähnlich und wie diesen verleihen ihnen zahlreiche verfallene Burgen und viele alterthümliche, historisch merkwür- dige Städte ein besonderes Interesse. Vorzüglich waren es aber zwei Reisegefährten, die mir die Fahrt angenehm machten, Hr. G. Dufour, ein sehr unterrichteter junger Militairarzt aus Strass- burg, der Sehn, und Hr. A. Laboulbene, der Neffe von L. Du- four. Nur auf den letztern hat sich das Interesse für Entomo- logie. vererbt. L. hat bereits mehrere kleine Abhandlungen in den Annal. d. Franc. veröffentlicht und wird, wenn er seine medici- nischen Curse durchgemacht hat, gewiss noch bedeutendere Ar- beiten auf diesem Felde liefern. Wir trennten uns in Avignon, Dufour und Laboulbene um einen Freund von L. Dufour in Beaucaire zu besuchen und von dort 24 Stunden später ‚nach Marseille zu reisen, ich um mich unmittelbar mit der Eisenbahn dorthin zu begeben. In Marseille suchte ich natürlich Solier auf. Obgleich er in den letzten Jahren sich vorzugsweise mit Botanik beschäftigt hat, ist er doch auch entomologisch unausgesetzt thätig gewesen. Er hat 1848 die Gruppe der Blapiden in den von Truqui und Baudi herausgegebenen Studi entomologiei bearbeitet, hat auch bereits die Pediniden, die den Schluss seiner Abhandlungen über die Collapteriden bilden werden, im Manuscript fast beendigt und ist gegenwärtig dabei, die von Gay gesammelten chilesischen In- seeten für das grosse Werk über Chili zu beschreiben, welches Gay auf Kosten der chilesischen Regierung in Paris drucken lässt. Mehrere elegant ausgestattete Tafeln mit Insecten sind bereits erschienen, auch ein Theil des Textes soll schon ansge- geben sein, nach Berlin ist das Werk aber noch nicht gelangt. Solier zeigte mir auch mehrere Kästen mit chilesischen Käfern, unter denen sich ganz ausgezeichnete Thiere befanden; leider steht Solier in Marseille weder eine gute Bibliothek noch eine gut bestimmte Sammlung zu Gebote; er hielt daher manche längst bekannte Arten für neu. Da indessen das Manuseript nochmals in Paris revidirt wird und sämmtliche Typen dem Museum des 187 Jardin des plantes einverleibt werden, so lässt sich wohl hoffen, dass diese Irrthümer noch vor dem Drucke berichtigt werden. Marseille ist die Heimath von Bolboceras gallieus, ich habe dort auch ein Dutzend dieses schönen Thieres erbeutet. Auf einer Höhe, notre dame de la garde genannt, von welcher man eine entziiekende Aussicht auf die Berze der Provence, die sartenähnliche Landschaft, die Stadt, den Hafen und das nittel- ländische Meer hat, flog Sphenoptera semellata im Sonnenschein ziemlich häufig und neuerdings ist auch Plochionus Bonfilsii Dej. wieder in grosses Zahl in Marseille gefangen worden, der Käfer ist aber kein Europäer, sondern mit Colonialwaaren lebend nach Marseille gekommen. Dies gilt auch von einer sehr hübschen Coptodera, die vor Kurzem dort entdeckt und von L. Fairmaire (Ann. d. Frane. 1849) unter dem unpassenden Namen C. massi- liensis beschrieben worden ist. Das eigentliche Vaterland der- selben ist wahrscheinlich Senegambien. Von Marseille fuhr cl am 30. April Abends ab; Laboul- bene und Dufour gaben mir das Geleit bis ans Schiff, am 1. Mai Nachmittag langte ich in Nizza an. Hier werde ich wohl zwei Monate bleiben und mich dann an den Comer See verfügen. Ihr IF. Schaum. m ee Ueber die eurspäischen Arten der Gattung Colon von &., Kraatz in Berlin, (Schluss). 1l. ©. nanus: Oblonge-ovatus, convexus, ferrugineus, fulvo-pubescens, subtilius punctatus, thorace transverso, "eoleo- pterorum lalitudine, angulis postieis obiusis, Long. 1, — 3, lin. ‚_ Mas: Femoribus, posticis appendieulo parvo dentiformi, apice acuminato , perparum pilesa instructis, tibiis postieis apice incrassato ineurvatis. Fem. Pedibus postieis simplieibus. Erichs. Kaef. d. Mark I. 251. 13. — Sturm Ins. XIV. 73.14. 1. 283. f. c. C. — RBedtenb. Faun. Austr. 146. 10. Die kleinste Art dieser Gattung, dem ©. calcaratus sehr ähnlich, durch geringere Grösse, etwas dunklere Färbung, we- niger »leichbrei ite Gestalt; etwas dunklere Fühlerkeule und weni- ger regelmässig, namentlich auf der vorderen Hälfte, stärker punktirte Flügeldecken unterschieden, 188 Die Fühler sind rothbraun, die Keule glänzend schwärzlich braun. Das Halsschild von der Breite der Flügeldecken, kürzer als hreit, an den Seiten nur schwach gerundet, äusserst dicht und fein punktirt; die Hinterwinkel sind stumpf, der Hinterrand beinahe gerade, leicht ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind bis zur Mitte ziemlich gleich breit, nach der Spitze zu etwas deut- licher verengt als beim C. calcaratus, und namentlich auf der vorderen Hälfte etwas stärker und dichter und nicht so regel- mässig punktirt als bei jenem, ebenfalls ohne Spuren von Längs- streifen. Die Beine sind braurroth, die Vorderschienen bei beiden Geschlechtern dreieckig erweitert. Die Vorderfüsse beim Männchen stärker erweitert als beim Weibchen, die Hinterschenkel wie bei der vorigen Art, der Dorn jedoch etwas schwächer und spitzer, an der Spitze äusserst schwach behaart. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Diese Art ist in der Mark Brandenburg bei Berlin von Schüppel, Weber und mir gesammelt. Exemplare aus anderen Gegenden habe ich noch nicht gesehen. Note I. Die von Erichson als Männchen beschriebenen Exem- plare sind Weibchen; die Männchen dieser Art, welche übri- gens der vorigen sehr nahe verwandt ist, haben eine derselben sehr ähnliche Schenkelbildung. 12. C. rufescens m. Oblongo-ovatus, rufescens, fulvo- pubescens, anfennis pedibusque ferrugineis, thorace transverso, fortius vage punctato, angulis postieis fere obtusis, elytris dense subtilissimeque punetatis. — Long. 3/, lin. Mas: latet. Fem. Pedibus postieis simplicibus. Dem C. calcaratus in Gestalt und Grösse sehr ähnlich, je- doch gewölbter und durch seine röthliche Färbung und Fiühler- keule, das ziemlich stark und beinahe weitläuftig punktirte Halsschild von ihm und allen anderen Arten sehr deutlich unter- schieden. Die Fühler sind röthlich,. die Keule mässig stark, das letzte Glied schmäler als das vorhergehende. Der Kopf ist röth- lich, mässig dicht und fein punktirt. Das Halsschild ist um 1/; breier als lang, in der Mitte nur schwach erweitert, gewölbt, ziemlich stark und beinahe weitläuftig punktirt; der Hinterrand neben der Mitte leicht ausgebuchtet, die Hinterwinkel stumpflich. Die Flügeldecken sind eiförmie, regehnässig‘, fein, nicht allzu- dicht punktirt, ohne Spur von Längsstreifen. Die Beine sind röthlich, die Vorderschienen dreieckig erweitert. 189 Das Männehen noch unbekannt. Die Hinterbeine des Weib- chen sind einfach. Eine ausgezeichnete und, wie es scheint, sehr seltene neue Art, von der ich ausser einem von mir bei Berlin gesammelten Exemplare, nur ein von Herrn Riehl aus Cassel eingeschirktes vor mir gehabt habe. Das noch unbekannte Männchen wird wahrscheinlich ebenfalls hewehrte Hinterschenkel besitzen. 13. C. denticulatus m. Ovatus, fuseus, fulvo-pubescens, punetatissimus, thorace iransverso, angulis postieis obtusiusculis, elytris substriatis. — Long. /; — 1 lin. Mas: Femoribus postieis apice dente acufo armatıs, tibiis postieis apice parum incurvatis. Fem: Pedibus postieis simplicibus. Der Körper ist stumpf eiförmig, nach hinten etwas verengt, schwärzlich braun, mit gelblich greiser, schimmernder Behaarung dicht bekleidet, dem ©. appendieulatus am nächsten stehend, jedoch bedeutend kleiner, durch etwas gewölbtere Gestalt, schwä- chere Fühlerkeule und kaum bemerkbare Spuren von Längs- streifen von demselben unterschieden. Die Fühler sind rothbraun, die Keule nur schwach abge- setzt, dunkel- oder schwärzlich braun, das letzte Glied sehr kurz, wodurch die Keule abgestumpft erscheint. Das Halsschild ist um ein Viertel breiter als lang, an den Seiten mässig ge- rundet, nach vorn verengt, vor dem Hinterrande von der Breite der Flügeldecken, äusserst dicht und fein punktirt, die Hinter- winkel stumpf, der Hinterrand kaum bemerkbar ausgebuchtet. Die Flügeldecken sind sanft gewölbt, stumpf zugerundet, äusserst dicht und fein punktirt, ausser dem gewöhnlichen Streif an der Nath und am Aussenrande, namentlich auf der vorderen Hälfte, mit sehr schwachen Spuren von Längsstreifen. Die Beine sind rothbraun, die Vorderschienen mässig dreieckig erweitert. Die Vorderfüsse des Männchen stärker erweitert als die des Weibchen. Die Hinterschenkel sind hinter der Mitte mit einem vorspringenden, gerade nach unten gerichteten spitzen kleinen Zahne bewaffnet. Die Hinterschienen hinter der Mitte eiwas gekrümmt. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Von dieser Art habe ich bis jetzt nur 1 Männchen und 2 Weibchen in der Nähe Berlins gesammelt. 14. °C. affinis: Oblongus, fuscus, fulvo-pubescens, an- tennarum clava incrassata, nigra, thorace longiore, minus subtiliter punctato, angulis postieis obtusis, elytris. dense sub tiliter punetatis. — Long. 1 lin. 190 Mas: Femoribus pnstieis compressis, denfe acuto armatis; tıbiıs posticıs medio ineurvatis. Fem: Pedibus posticis simpheibus. Sturm Ins. XIV. 669. t. 282. f. d. D. Länglich eiförmig, braun, mit gelblich greiser schimmern- der Behaarung dicht bekleidet, von ziemlich flacher, gleichbreiter Gestalt, den mittleren Exemplaren des folgenden an Grösse gleich, durch sehr starke, dunkle Fühlerkeule und ziemlich stark und dicht punktirtes Halsschild ausgezeichnet. Die Fühler sind rothbraun, die Keule sehr stark, schwarz- braun, die Spitze des letzten, deutlich abgestumpften Gliedes rothgelb. Der Kopf ist deutlich, mässig dicht punktirt. Das Halsschild ist schmal, bemahe so lang als breit, nach vorn ziemlich stark verengt, schwach gewölbt, am Hinterrande von der Breite der Flügeldecken, ziemlich stark und dicht punktirt; der Hinterrand beiderseits merklich ausgebuchtei, die Hinter- winkel stumpf. Die Flügeldecken sind länglich, ziemlich gleich breit, schwach gewölbt, hinten stumpf zugerundet, fein und mässig dicht punktirt, ohne Spur von Längsstreifen. Die Beine sind braunroth, die Vorderschienen nach der Spitze zu erweitert. Die Vorderfüsse des Männchen sind stärker als die des Weibchen; die Hinterschenkel sind hinter der Mitte mit einem vorspringenden, nach unten gerichteten, spitzen kleinen Zahne bewaffnet. Die Hinterschienen sind hinter der Mitte einwärts „krumm gebogen. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Diese Art wurde zuerst nach einem bei Triest gefundenen, weiblichen Exemplare von Sturm beschrieben und abgebildet; sie ist ferner, gesammelt: in Sachsen (hei St. Wehlen, Märkel!); in Oesterreich (bei Wien, Hampe!); in Volhynien (hei Kiew, Chaudoir!). Ich vermag in einem von Chaudoir an Germar mit- getheilten fraglichen Exemplare des C. affınis, nur diese Art zu | erkennen, und halte ich somit Chaudoir’s Zweifel über die Rich- tigkeit seiner Bestimmung, den er bei der Anführung dieser Species (im Bull. de Moscou. 1845. No. II. p. 201. 6.) aus- spricht, für ungegründet. 15. C. angularis: Oblongo-ovatus, obseure-brunneus, fulvo - pubescens, aniennis pedibusque ferrugineis, thorace longiore , fortius punctato, angulis postieis acutis. — Long. 1 — 1%, lin. Mas: Femoribus postieis subbidentatis, übus reectis. Fem: Pedibus postieis simplieibus. Erichs. Kaef: .d. Mark I. 249. 8. — Sturm Ins. XIV. 64.8. t. 282. f. a. A. b. — Heer Faun. Col. Helv. I. 385. 4. — Bedtenb. Faun. Austr. 146. 6. 191 var. minor. — long. ?/, In. Te rectangulus Chauddir Bull. de Möse: 1845. No. II. p. 201. ? Dunkelbraun, mit hellbraunen, glänzenden, anliegenden Haa- ren bekleidet, durch braunrothe Fühler und Füsse, grosses, dicht und stark punktirtes Halsschild mit rechtwinkligen Hintereeken und ziemlich stark punktirte Flügeldecken ohne Spuren von Längsstreifen ausgezeichnet. Die Fühler Sind hellbraunroth, die Keule rostgelb, ziemlich stark, wenig abgesetzt, an der Spitze abgestutzt. Der Kopf ist tief und stark punktirt. Das Halsschild ist fast breiter als die Flügeldecken, beinahe so lang als breit, in der Mitte am brei- testen, an den Seiten stark gerundet, ziemlich stark gewölbt, dicht, stark und tief punktirt; der Hinterrand ist ziemlich gerade abgeschnitten, die Hinterwinkel rechtwinklig. Die Flügeldecken sind eiförmig zugespitzt, sanft gewölbt, ziemlich sturk und dicht punktirt; ausser dem Nathstreifen ohna Spur von Längsstreifen. Die Beine sind braunroth, die Vorderschienen nach der Spitze zu in geringem Grade erweitert, die äusserste Ecke der Spitze etwas ausgezogen. Die Vorderfüsse des Männchen sind stärker erweitert als die des Weibchen. Die Hinterschenkel etwas zasammengedrückt, der uutere Rand bildet hinter der Mitte eine kleine, stumpfwink- lig vortretende Ecke, die auf der anderen Seite von der scharf vortretenden Spitze begränzt wird. Die Hinterbeine des Weibchen sind einfach. Diese Art ist gesammelt: in der Mark Brandenburg (bei Berlin, von Erichson und Weber dis grössere, von wir die klei- nere Form); in Hessen (bei Cassel, Riehl!); in Sachsen (bei St. Wehlen, von Märkel besonders die kleinere Form); in Thü- singen (bei Finsterbergen, Kellner!); ferner in der Schweiz (bei Basel, nach Heer); in Volhynien (bei Kiew, von Chaudoir im Frühjahr unter Blättern). Note J. Ich habe eine Reihe von Exemplaren vor mir, welche grösstentheils um die Hälfte kleiner sind als die gewöhnliche Form des C. angularis Er.; da ich indessen nn der sorg- fältigsten Vergleichung beider Formen, ausser der geringeren Grösse der einen, bis jetzt keinen einzigen haltbaren, speci- fischen Unterschied zwischen beiden Formen habe entdecken können, konnte ich mich auch nicht entschliessen, die kleinere Form etwa als eine eigene Art. anzusehen, sondern nur als angularıs Er. var. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich aus der kurzen Beschreibung des C. reetangulus Chaud. in dem- selben die kleinere Form des C. angularis vermuthe; die Worte der Beschreibung: „dem brunneus verwandt; letztes Fühlerglied 192 mehr abgestumpft; Halsschild breiter als die Flügeldecken, Hinterecken rechtwinklig; Punktirung der Flügeldecken weniger dicht aber stärker,“ passen wenigstens vollkommen. Ich habe demnach den C. rectangulus Chaud. als var. minor des C. augularis Er. hingestellt, empfehle indess diesen Gegenstand geübleren Entomologen noch zur näheren Betrachtung. Note II. Chaudoir sagt von der Sturm’schen Figur, sie sei sehr ungenau, der Käfer sei kürzer; vorn breiter, die Flügel- decken nach hinten mehr zugespitzt; ich kann ihm hierin nicht vollkommen beipflichten ; nur grosse, männliche Exemplare ha- ben die von Chaudoir beschriebene Form, während die Weib- chen in der Figur ganz mit der Sturm’ schen übereinstimmen, 16. €. brunneus: Ovatus, brunneus, fulvo-pubescens, thorace transverso, minus subtiliter punctato, angulis postieis obtusiuseulis. — Long. 1 Jin. Mas: Femoribus postieis subdentatis. Fem: Pedibus postieis simplicibus. Erichs. Kaef. d. Mark 1. 250. 9. — Sturm Ins. XIV. 67. 10. t. 282. e. E. — Heer Faun. Col. Helv. I. 385. — Redtenb. Faun. Austr. 145. 5. Myloechus brunneus Latr. Gen. Crust. et Ins. I. 30. 4. BASE RE Cholera brunnea Spence Lin. Transaet. XI 158. 18. Kurz eiförmig, mässig gewölbt, kraun, mit goldgelber, seidenartig schimmernder Behaarung; durch kurze Gestalt, nur mässig fein punktirtes Halsschild mit etwas hervortretenden Hin- terecken und nicht allzudicht punktirte Flügeldecken ausgezeichnet. Die Fühler sind rostroth; die Keule, mit Ausnahme des letzten Gliedes, mehr oder weniger dunkel gefärbt. Der Kopf ziemlich klein, schwärzlich, fein punktirt. Das Halsschild un- gefähr um ein Viertel breiter als lang, nach vorn verengt, hin- ter der Mitte nach der Basis zu etwas verengt, so dass die schwach stumpfwinkligen Hinterecken nach hinten etwas vortreten, mässig fein und ziemlich dicht punktirt; der Hinterrand erscheint dadurch weit, und ist bisweilen in der Mitte flach ausgerandet, jederseits leicht ausgeschnitten. Die Flügeldecken verengen sich etwas nach der Spitze zu, zeigen nie Spuren von Längsstreifen, und sind mässig dicht und feiner als das Halsschild punktirt; von oben gesehen erscheinen sie bisweilen querrunzlich. Die Beine sind braunroth, die Vorderschienen nach der Spitze zu in gerin- gem Grade erweitert. Die Vorderfüsse des Männchen wenig stärker als die des Weibchen; die Hinterschenkel sind etwas zusammengedrückt, mässig erweitert, beim Männchen in der Mitte mit einem kleinen, 193 wenig hervorspringenden Zähnchen versehen, der untere Winkel der Spitze abgerundet. Die Hinterheine des Weibchen sind einfach. Diese Art ist, wie es scheint, weit verbreitet und gesam- melt: in der Mark Brandenbarg (bei Berlin, Erichson!); in Sachsen (bei St. Wehlen, Märkel!), ın Hessen (bei Cassel, Riehl!); im Ober-Harz (bei Ilsenburg, von mir); in Thüringen (bei Finsterbergen, Keliner!); ferner in Oesterreieh (bei Wien, Hampe!); in der Schweiz (bei Bern, nach Heer); in Volkynien (bei Kiew, im Frühjahr und Herbst von Ch: audeir); in England (bei Holywood, im Juni und Juli, Haliday!). Trotz der mannigfaltigsten Anstrengungen ist es mir nicht gelungen, über die nächsten Verwandten des C. brunneus in’s Beine zu kommen; es werden als ©. brunneus ohne Zweifel mehrere einander äusserst nahe verwandte Arten angesehen, die zu scheiden nur bei einem sehr reichen und wohlerhaltenen Ma- terial möglich sein wird, was mir bis jetzt leider noch fehle. Da der Wissenschaft unmöglich damit gedient sein konnte, bei so nahe verwandten Thierchen nach ein oder zwei Exemplarep neue Ärten aufzustellen, so habe ich einstweilen den Namen brunneus Latr. als Sammelnamen für C. brunneus Erichs. und dessen noch unheschriebene und wununterschiedene Verwandten ‚beibehalten und dieselben auch unter dieser Bestimmung an ihre Besitzer zurückgesandt. Zwei solcher, dem C. brunneus nahestehende -Spevies, sind bereits im Bull. de Moscou von Chaudoir beschrieben; da ich keine Originalexemplare derselben besitze, muss ich mich damit begnügen, einstweilen ihre Beschreibungen ohne weitere Bemerkungen in der Uebersetzung folgen zu lassen: 17. _C. siruatus. Chaudoir Bull. de Mose. 1845. No. DI. p. 203. 13. Von der Gestalt der kleineren Exemplare des C. brunneus, gestreckter, mehr gleich breit. Der Kopf breiter, die Augen etwas mehr hervoriretend; die Fühler länger, stärker, nach der ‚Spitze zu mehr verdickt; das Iste Glied stärker, das 2te dicker, mehr eylindrisch als kexel formig, das 3te viel kürzer, eylindrisch, das Tte breiter, die 3 folgenden noch breiter, stärker, schwach behaart, ziemlich glänzend, das lite kürzer und breiter als die 3 vorhergehenden, ziemlieh abgestutzt, oben leicht gerundet, be- haart. Das Halsschild länglicher, breiter als die & Flügeldecken die Seiten vor der Wurzel stark gerundet, vorn leicht ausge- schweift, der Vorder- und Hinterrand gerade abgeschnitten; die Vorderecken beinahe rechtwinklig, oben etwas abgerundet; die Hinterwinkel stumpf, mässig abgerundet. Die Flügeldecken läng- 14 194 licher, fast gleichhreit; weniger zußespitzt, hinten etwas mehr zugerundet, den Hinterleih überragend, hinter den Schultern nicht erweitert. Die Punktirung etwas Heiner und diehter, die Behaa- rung dichter, länger, golden. Die Vorderschenkel weniger aus- geschweilt, nahe der Wuizel breiter; die Eimterschenkel des Männchen einfach, an der Wurzel schmal, nach dem Ende zu erweitert und vier eckie abgeschnitten. Die Beine wie beim brun- neus; die Vordertarsen des Männchen stärker. Kopf und Halsschild oben und unten bräunlich schwarz; die Brust dunkel; der Hinterleib von der Farbe der Flügeldecken: Maul, Palpen Bi die 5 ersten Glieder weniger selblich als bein brunneus; das 6te und 7te allmählhg dunklen; die 3 folgenden glänzend schwarz, das 1llte dunkel, an iR Spitze hell; die Füsse rothbraun. 18. ©. subdepressus. Chaudeir Bull. de Mose. 1845, No. IH. p. 204.14. Dem brunneus verwandt, kleiner als die kleinsten Exem- plare desselben, kürzer, nach hinten weniger verengt, an der Spitze mehr abgerundet, flacher. ' Die Fühler kürzer , die Keule stärker, dunkler, die 3 vorletzten Glieder kürzer und breiter, das letzte fast abgestutzt, sehr kurz, dunkel, am Ende röthlich.. Das Halsschild kürzer, an den Seiten weniger gerundet. Die Punktirung dichter und feiner; die Behaarung gelblich grau, län- ger. Die Füsse kürzer, die Hinterschenkel des Männchen ge- zähnt, wie beim brunneus, der Zahn jedoch etwas schwächer. Es bleibt noch eine Species zu beschreiben ührig, welche, durch gekieltes Mesosternum zwarsich den Colon anschliessend, durch b: 'eitere, flachere Gestalt und kaum abgesetzte Fühlerkeule‘ jedoch so ee von den übrigen Keen dieser Gattung ab-| weicht, dass ich es nicht wage, sie einer der beiden Haupt-| gruppen 'einzuverleiben, um so nieht, da ich noch keine Ge-| schlechts - Unterschiede bei dersölpent habe entdecken. können. Erichson, welcher ein von Herrn Hofstaatssecretair Grimm der Königlichen Sammlung überlassenes Exemplar dieser Art vor sich gehaht, hat es für einen ächten Colon erklärt und laticollis ge- nannt, Ich glaube jedoch diesen Namen nicht beibehalten zu dürfen, da Duftschmid in seiner Faun. Austriaca bereits einen Catops laticollis beschrieben, mit dem unsere Art schwerlich zu! vereinen ist, und.habe sie daher latus genannt. | 19. C. latus m. Ovatus, nigsro-fuscus, fulvo - pubescens, antennis pedibusque ferrugineis, thorace transverso, eoleopteris latiore, angulis postieis fere rectis, elytris ereberrime punetulatis ; i tibiis antieis curvatis, apice dilatatis, pedibus postieis simpliei- bus. — Long. 11), lin. 195 'Sexus differentia latet. Von kurz -eiförmiger, sehr breiter Gestalt, mehr oder min- der schwärzlich braun, äusserst dicht mit goldgelben, glinzenden Härchen bekleidet. Die Fühler sind gelbroth, die Keule kaum abgesetzt, das letzte Glied derselben etwas länger als das vorhergehende, abge- 'stutzt oder stumpf zugespitzt. Der Kopf schwarzbraun, dicht ‚und fein punktirt. Das Halsschild gross, beinahe noch einmal ‚so breit als lang, hinter der Mitte aın breitesten, breiter als die Basis der Flügeldecken, von da nach vorn allmählig verengt, ‚äusserst dicht und ziemlich fein punktirt; der Hinterrand beinahe gerade abgeschnitten, kaum etwas ausgebuchtet, die Hinterecken ‚rechtwinklig. Die Flügeldecken sind kaum um die Hälfte länger ‚als breit, nach hinten allmählie verengt, ohne Spuren von Längs- ‚streifen, äusserst dicht und fein querrunzlie punktirt. Die Vor- ‚derschienen an der Basis stark ausgebuchtet, nach der Spitze zu 'allmählig erweitert, am Aussenrande gekerht, die Vordertarsen stark erweitert; die Hinterbeine einfach. Diese Art scheint weit verbreitet, aber überall sehr selten ‚zu sein; sie ist gesammelt: in Hessen (bei Cassel, von Riehl 12 B- in Schlesien (von Grimm 2 Ex. unter einem Steine); ‚im Thüringer Walde (bei Finsterbergen, von Kellner 1 Ex.); 'in Oesterreich (Bampe!); in Steiermark (Kahr!). en —— Werzeichniss ‚der von Zerın Jos. Mann beobachieien Tescanischen Microlepidopiera von ®. ©, Zeiler, ÖOberlehrer in Glogau. | (Schluss.) | 214. Orn. guttiferella (Linnaea H., S. 378.) Im Mai bei Ardenza und Salviano an Schlehensträuchern. 215. Orn. caelatella Z. (Linnaea I., S. 585.) Im Mai bei Montenero ein Männchen. [Ein schönes Männchen er- hielt ich, angeblich aus Steyermark. Die Ahweichungen sind folgende: Die @uerlinie auf der Mitte der Ve. erreicht nur die Hälfte der Flügelbreite, und unter ihr liegt in der Falte ein kur- ‚zer, nach hinten verdünnter Längsstrich: der Vorderrandfleck ner der Flügelmitte ist nicht viereckig, sondern länglich und ‚am Vdrande erden Der röthliche Afterbusch wird von oben durch braungraue Haare verdeckt. Dieser Art kommt sehr nahe: Ornix interr uptella Zetterstedt Ins. lappon. 1009. 7. ;(Oecophora —: fusca, alis antieis obseure aureis, fasciis tribus, “harum duabus anticis integris, strigisque apiealibus quatuor ar- genteo-albis, fimbria in apice atra — Var. b: fascüs ala- | | 14 * | 196 äuhk rum albis omnibus subinterruptis, relietis tantum 6 seu in utrogue margine 3 maculis albis). Ich erhielt von Boheman ein am 6. Juli in Lappland gefangenes Männchen zur Ansicht. Die Abweichungen von der in der Linnaea gegebenen Beschreibung sind folsende: Gesicht silberweiss, nach unten etwas grau; die obersten her abhängenden Schuppenhaare sind am reinsten weiss. (Taster wie: bei Caelatella). Afterbusch nicht röthlich, sondern bleichgelb. Die Vullügel haben statt des ersten Silberflecks auf der Falte eine vollständige, etwas nach aussen gekrümmte Quer- linie. Die Querlinie auf der Flügelmitte ist über der Flügelfalie sehr verdünnt, fast unterbrochen, darunter sehr verdickt. Der da- rauffolgende Vdrandlleck ist nicht eckig, sondern zugerundet und ca) hängt senkrecht herab. Die 4 Vdrandhäkchen liegen nicht in gleichen Zwischenräumen, sondern das ?te und 3te sind weit ge- trennt. Unter der Flügelspitze liegt am Hirande ein Silberfieck, statt der Punktreihe. Franzen (beschädigt) blos braun (bei der steyrischen Caelatella liegen auf ihnen unter der Flügelspitze zwei zusammenfliessende schneeweisse Längswische). Im Innen- | winkel ist ein kleines, silberglänzendes Dr eieck.] | 210. Cosmopteryx pinicolella. Ende April bei Mon- | tenero einigemal an Kiefern gefangen. | 217. Cosm. turdipennella. Anfang Juni bei Prato- | vecchio an Paupelstämmen nicht selten. 218. Cosm. Druryella (Drurella) Fabr. Ent. Syst. 3, 2. pag. 327. 172. Tinea Viezlerella H. Fig. 306. Cosmopterix — Hübn. Cat. 424. Cosmopferyx — 2. Isis 1339. 8. 210. -— Alis ant. atris, bası orichalcea, faseia media aurantiaca aurato- ınarginata, linea apieis coerulescenti-argentea. Dieses, mit den herrlichsten Farben gezierte Thhierchen, ist von Hübner sehr un- vollkommen dargestellt; es ist in der Abbildung viel zu bee Nüglig, mit zu kurzen Franzen, auf den Vdll. mit grauer Basis, | ohne die metallische Linie in der Flügelspitze, ohne soldglän- zende Einfassung der zu dunkelrothen Binde. — Fahrieius nennt! die Binde mit Unrecht aurea und ihre Einfassung argentea; die) basis alarum fusco-argentea lehrt, dass unsere Art, nicht die‘ Scribaiella gemeint ist. — Rückenschild und Kopf ganz metall- slänzend, dunkel messingfarben. Fühler dünn und lang, ge- gen die Spitze gezähnelt, mit langem, gegen die Spitze verdick-. tem Wurzelgliede, schwarz, am Wurzeleliede auf der Unterseite‘ weisslich, glänzend; in einiger Entfernung vor der weissen Spitze ist erst ein breiterer, dann ein schmälerer weisser Ring. "Taster! lang, dünn, sichelförwie, Dr metallisch;; das 2te Glied. am Ende etwas verdickt; das Endglied von etwas mehr als hal-ı ber Tasterlänge, feinspitzig. Beine glänzend braun; Hinterschie- nen aussen silberfleckig ; alle Fussglieder mit silberglänzenden] Spitzen. Hileib braungrau mit grauer Afterklappe des Männchens, J \ 197 am Bauch weisslich, mit Silber- und Goldglanz. Vdflügel schmal, tiefschwarz, an der ganzen Basis in beträchtlicher Breite messingfarben, worauf erst die schwarze Grundfarbe in einer vorn erweiterten, fleckähnlichen Binde erscheint. Hierauf auf der Flü- gelhälfte eine goldene, öfters röthlich schimmernde Querlinie als Einfassung einer breiten, slanzlosen, orangerothen, vorn sehr erweiter- ten Binde, die auswärtseine nensolche! un fdede .inschneeweisse Farbe übergehende Querlinie als Einfassung hat. Beide Einfassungen haben zwischen sich und derBinde einzelne schwarzeSchüppehen. Hier- aufist die Grundfarbe tiefschwarz bis ans Ende der Franzen der Flügel- spitze. Bis in diese reichteine etwaskrumme, verhältnissmässig dicke, metallische, gold-, silber-, bläulich ceder Iilafarbig glänzende Längslinie. Die schwärzlichgrauen Franzen werden gegen den Innenwinkel heller. Htflügel sehr schmal, Iinienförmig, an der Basis ein wenig breiter, grau, langfranzig. — Ganze Üiseite braungrau; die Mitle der Vf. ist verloschen röthlich, und die Vdrandfranzen haben vor der Spitze einen weissen Wisch. — Druryella fliegt bei Copenhagen (Fabr.), in Schweden in Wes- trogothien nieht selten (Zetterstedt Ins. Tapp. 1010. Obs. 1.), in Deutschland bei Dresden und Görlitz (v. Tischer), in der Graf- sehaft Glatz (Zebe!), am Probsthainer Spitzberge zu Anfang Juni nach Sonnenuntergang zwischen Himbeer- und Hopfengesträuch selten. Ob die von Mann in Italien sefangene Zieglerella (unter diesem Namen verzeichnete er die Art, ehe er die Seribaiella un- terschied), und die von Kollar im Vzchn. der miederöstr. Schm. S. 96 aufgeführte Zieglerella einerlei mit Druryella ist, weiss ich nicht; wahrscheinlicher gehört sie zu Cosm. Seribatellä Heyden in Iit.: Alis ant. fuseis, ad basim striolis plumbeis, fa- seia media aurantiaca aurato- -mareinata, iinea adhaerente in apicem perducta aurata. Der Druryella sehr ähnlich, etwas grösser mit sehmälern Vdflügeln. Rückenschild und Oberkopf dunkelbraun mit sehr feinen Silberlinien. Gesicht etwas metallisch grau. Taster silbergrau. Fühler wie hei Druryella. Beine weniger lebhaft weissgefleckt. Vafügel nur gelbbraun, doch sehr dunkel. Die Basıs ist nicht messingglünzend, sondern in der Grundfarbe; von der Schulter geht eine Starkelänzende,, zarte Bleilinie auf dem Vdrande, den sie aber sehr bald verlässt; sie hat die halbe Länge des Abstandes der Mittelbinde von der Basis; unter ihrer Spitze liegt eine eben selche, nur viel kürzere Linie dicht über der Längsfalte und mit ihr parallel unter derselben eine zweite. Die Mittelbinde ist nach vorn weniger verengt; ihr der Flügelmitte zugewendeter Rand hat einen tiefschwarzen Punkt an der gold- glänzenden Einfassung; an ihrem Aussenrande liegen als Ein- fassung zwei einander sehr nahe kommende goldglänzende, ein- wärts schwarz gesäumte Gegenflecke; der des Vdrandes ist auf den Franzen weisslich. Zwischen beiden Gegenflecken, in der 198 Hälfte der Flügelbreite, kommt eine orangefarbene Verlängerung hervor (die der “Druryella ganz fehlt), welche sich zu der silber- glänzenden Längslinie fortsetzt. Auf der Utseite der Vdfl, ist in oe learn ein sehr. verloschener, weisslicher Wisch. — Das Exemplar ist männlich und wurde mit mehreren im Wiener Prater gefangen. — An diese Art schliesst sich Cosm. Lienigi- ella Z. (isis 1846. S. 298.) näher an als an Druryella.] 219. *Cosm. argyrogrammos Z. (Isis 1847. S.37 und S. 889). — Gracilaria Goldes: siella FR. in ht, — Mitte Mai bei Pisa und Ardenza; sie flog bei Sonnenuntergang auf Hutweiden. Herr v. Goldegg enideckte sie im Jahr 1801 im Juni auf den Hirschauen im Wiener Prater 220. *Cosm. Ledereriella Mann noy. sp. Vom 1.— 26. Mai bei Livorno und Posignano selten, flog früh am Morgen auf Tamarıx am Meere. [Cosm. Ledereriella: capite exal- bido, palpis albidis nigro maculatis, alis ant. ochraceis antice fusco-pulverosis, litura fusca in apicem usque perducta. Grösse der Druryella. Rückenschild und Kopf hell beingelb. Fühler mässig lang, gegen die Spitze gezähnelt, weisslichgelb, sen braun- seringelt, am Enddrittel mit breitern braunen Ringen; das Wur- zelglied etwas diek, auf des Rückenseite bräunlich. Taster län- ger als der Thorax, sichelförmig, dünn, weisslich, am Ende des 2ten Gliedes schwarz ; ar E ne en Then 2 Se Ringe und eine Solche Spitze. Beine seiden »liinzend, schmutzig selblichweiss, aussen an den Füssen schwarzfleclög;; die 4 hintern Schienen sind aussen schwarzbraun; in der Mitte und an der Spitze weiss- lieh; die Hinterschiene auf der Rückenschneide langhaarig. .Ht- leib dunkelgrau mit geiblichgemischtem Afterbusch. Vdflügel ziemlich schmal, im Grunde hell ochergelb, am Vdrande von der Basıs aus auf ?/, der Flügellänge dureh, sehr feine braune Stäub- | chen verdunkelt. Ein solcher Sireif geht vom Innenwinkel aus, etwas gekrümmt und sich erweiternd bis in die Flügelspitze, wo er sich in der dunkeln Bestäubung verliert, welche auch die Franzen der Spitze überzieht. Die ührigen Franzen sind‘ hellbräunlichgrau. | Htfl. sehr schmal, linienförmig, grau, langfranzig. Uiseite bräun- lichgrau; die Franzen der Vallspitze dunkelbraun umzogen. — Die Art ist zu Ehren des Herrn Lederer in Wien, eines leissi- | gen und wissenschaftlichen Lepidopterologen, benannt worden.] 221. Elachista pontificella. Anfang Juni bei Pra- tolino an Berglehnen nicht gar selten. ‚222. El. testaceella H. 326 (Isis 1839. S..211. und S..840.) Ende März bei Stia von Ulmen geklopft, selten. 223. El. rhamniella.. Mitte Mai bei Livorno an Zäu- | nen 5 Exemplare. | 224. El. putripennella. Anfang Juni bei Pratoveechio | einigemal an Maulbeerbäumen. | | 199 223. El. Baschkiella. Ende Mai bei Pisa an Brom- ‚beerhecken bei Sonnenschein Nachmittags 4 Exemplare. ‚226. El. gibbiferella. Am 19. Mai bei Pisa an Eschen in den Nachmittagsstunden 2 Exemplare. 227. Elmiscella 8. V. Hübn. 273. Ende Mai bei Ar- denza at der Hutweide selten. 228. El. ietella. Mitte Juni bei Pratovecchio auf dem ae im Grase 10 Fxemplare. 229. *El. Heybantelle FR. Beitr. Taf. 88, Fig 1. 8. 256. Am 19. und 29. Mai bei Pisa in den Sümpfen; sie flog in den Nachmittagsstunden an den Blüthen einer Erica, an denen sie sich auch: begattete. 230. El. Roesella. Ende April’ am Seethor von Livorno in einem Küchengarten einige Exemplare. 231. El. festaliella. Am 19. Mai bei Pisa in den Sümpfen an Brombeergesträuch einige Exemplare. 232. El. acratella. Mit 230 auf Gras 5 Exemplare. 233. El. Langiella.. Im April bei Livorno mehrmals um Schlehdorn. [Dies kann nur Zufall Sein, da die Raupe auf Epilobium hirsutum lebt. S. Schläger’s Berichte des lepidopt. "Tauschvereins S. 221 234. El. qua drella. Anfang Juni im Park von Prato- lino 2 Exemplare. 235. El. albifrontella. Anfang Mai bei Pratoveechio an Erlstämmen 3 Exemplare. 236. *El. griseella FR. in Hit. Anfang Mai bei Ar- denza und Salviano auf Feld- und Wiesenrändern gemein. [El. zriseella: fhorace fuseo-griseo, capite postice fuscescenti-grisee, epistomio albido, palpıs albidis, externe fuscescentibus; al. ant. Jatiuseulis griseo-fuseis, Taseia media curvula male determinata maculisque duabus postieis oeblique oppositis minus distinetis ‚al- bidis. Mas. Oecoph. griseella Dup. Suppl. IV., p. 336 pl.'78 Fig. 4. — Cat. pag. 367. — Beträchtlich grösser als Nerell wie eine grössere. männliche El. pollinariella. Bü ekenschild braunstaubig mit durchschimmerndem Weiss, besonders am Ende der Schulterdeeke. Kopf etwas unrein weiss, auf dem Hinterkopf mehr eder weniger dicht bräunlichgrau bestäubt. Fühler ziemlich dick, graubraun mit lichtern Ringen. Taster weiss wie das Ge- sicht, auswärts gebräunt; Endglied spitz, von etwas weniger als halber Tasterlänge, Beine dunkelbräunlich, schmutzig eelbliehe weiss verloschen gefleckt, am verloschensien die helleren Htbeine; Htschienen zusammengedrückt, langhaarig. Hileib dunkelgrau init starkem, tehmgelblichem " Afterbusch. Vdflügel ziemlich breit, hinten "erweitert, sraugelhbraun, unter der T.oupe mit sehr seichliehen braunen Stäubehen bedeckt, unter denen die weissliche Farbe als Pünktehen hervorscheint. Dicht vor der Flügelmitte r 200 ist eine weissliche, nicht sehr breite Binde, fast senkrecht gestellt, ziemlich gerade, an der Mitte hinten etwas erweitert, ohne scharfe Begrenzung, doch nach hinten ein wenig deutlicher gegen die Grundfarbe abstechend als nach der Flügelbasis hin. Im Innen- winkel ist ein verloschener, weisslicher, undeutlich umgrenzter Fleck von veränderlicher Grösse. Etwas hinter ihr, der Flügel- spitze merklich näher als der Binde, ist ein am Vdrande hängen- der, weisslicher Fleck, der sich abwärts verlängert und mit der Spitze dem Hirande nahe kommt. Auf die grauen Franzen rei- chen die braunen Punkte der Grundfarbe weit hinein, und hinter ihrer Mitte zieht von der Spitze herunter eine aus braunen Punk- ten gebildete Linie, die unter der Mitte des Htrandes aufhört. Htflügel breit Ianzettförunie, zugespitzt, dunkelgrau; die Fran- zen schimmern an der Basis sehr schwach gelblich. —- Utseite braungrau; die Franzen der Vf. schimmern überall, besonders lebhaft am Htrande, die der Htß. schwächer, und nur am Hirande, auf ihrer Basis gelblich. — Das Weibehen kenne ich nicht. Griseella, von Mann entdeckt, fliegt bei Wien im Mai und ni im Grase kleiner Gehölze. Duponchels Abbildung zeigt die 2 hintern Gegenflecke ın eine Binde vereinigt, die nahe am Ht- rand läuft. Wie er aus dieser Art eine Oecophora machen konnte, ist schwer erklärlich.] 237. *El. arundinella FR. in Iit. Zu Anfang Mäi bei Pisa auf Binsen Abends nur selten. [Elach. arundinella: thorace fusco, capite einereo nitido, palpis nitidulis, albidis, externe fuscescentibus; alis ant. longiuseulis, fuseis, fasecia media obso- leta maculisque duabus oppositis postieis albidis. Mas. — SE ehista arundinella Dup. Supplem. IV., p. 471 pl. 86, Fig, _— Catalogue pag. 377% — Noch grösser als El. sriseella, En | liger mit viel dichterer und dunklerer, mehr ins Schwärzliche gen | mischter Färbung, hauptsächlich ausgezeichnet durch den ziemlich lebhaft glänzenden, hellgrauen Kopf, den sie nur mit der unten | erwähnten Elach. hu milis gemein hat. Fühler einfarbig braun. | Taster bräunlich, etwas elänzend, auf der obern Seite weisslich; | Endglied spitz, etwas kürzer'als der''halbe Taster. Beine slän- | zend, bräunlich, verloschen weisslich gefleckt; Htbeine mehr gran, an den Schienen langhaarıg. Aft erbusch schmutzig gelblichweiss. | Vaflügel ziemlich gestreckt, braun ins Schwärzliche, auf der Mitte mit einer sehr verloschenen, weisslichen, ziemlich senkrech- | ten Binde, welche über der Falte verengt, und so fast in zwei Gegenflecke aufgelöst ist. Im Innenwinkel ist eine helle, weiss- | liche, mehr auf "die Pranzen ausgedehnte, fleckartige Stelle. Der Flügelspitze näher als der Mitielbinde hat der Vdrand einen | weissen, nicht scharf begrenzten Fleck, dessen ‘Spitze gegen den | Htrand gerichtet ist; er ist reiner weiss als die Binde. Um die Spitze herum haben die grauen Franzen braune Schüppchen, und | 4 201 auf ihrer Hälfte geht eine nach aussen gekrümmte, aus braunen Schüppchen bestehende Linie herab, die vor der hellen Stelle des Innenrandes aufhört. Htflügel lanzettförmig, schmäler als bei Griseella, dunkelgrau; Franzen am Htrande mit breit gelb- lich schimmernder Basis. — Auf der bräunlichgrauen Utseite ha- ben die Franzen am Hirande eine selhlich schimmernde Basis, an den Hifl. breiter als an den Vdfl.; bei letztern sind die Vd- randfranzen mit einem deutlichen, gelblichweissen Wisch vor der Flügelspitze gezeichnet. — Das Weibchen kenne ich nicht. Mann fand diese Art bei Wien im August selten im Prater. Düponchels Abbildung zeigt keine Spur der Mittelbinde und die 2 Gegen- Necke kaum kenntlich; ob sie wirklich zu unserer Art gehört, ist daher sehr bedenklich. — Der Arundinella am nächsten steht Elachista humilis Z. in lit.: thorace fusco, capite cinereo nitido, palpis nitidulis cinereis, externe fuscescentibus; alıs ant. longiuseulis, fuseis, maculis duabus oppositis postieis albidis. Sie ist noch etwas grösser als Arundinella, sonst ihr in allem gleich; nur die Taster 'sind auf der obern Seite grau, nicht weisslich, und auf den Vdfl. fehlt die Mittelbinde gänzlich; auch ist der helle Wisch auf der Utseite in den Franzen mehr ver- dunkelt. — Auch von dieser Art kenne ich das Weibehen nicht. Sie ist bei Glogau selten, wo sie in der 2ten Hälfte des Mai im Grase sumpfiger Erlgehölze und auf feuchten Wiesen fliegt. — Auch in Mecklenburg kommt sie vor.] 238. +El. nigrella. Anfang. April bei Salviano auf Grasrändern nicht selten. 239. El. Pfeiferella. Anfang Mai bei Antignano und Riparbella einzeln an Schlehenhecken. 240. El. nobilella. Am 19. Mai bei Pisa zwischen jungen Kiefern im Grase 2 Exemplare. 241. El cinctella. Anfang Mai bei Pisa an Eschen selten. [Elachista einctella: alis anterieribus angustulis, fusce-nigris, fascia media ciliisque apicis externe cum capillis palpisque albis ; antennis fusco canoque annulatis. Etwas grösser als El. ärundinella. Rückenschild dunkelbraun. Kopf ganz weiss. Fühler braun, ziemlich deutlich weissgrau geringelt. Taster von Rıickenschildslänge, sichelförmig, dünn, spitz, weiss, aussen bräun- lich angeflogen. Beine bräunlich mit weisslichen Flecken; Ht- beine auf der Innenseite etwas glänzend, gelblichweiss, an den Schienen langhaarig. Hitleib dunkelgrau, am Bauche glänzend weisslich; Afterbusch hellgrau. Vdflügel verhältnissmässig ge- streckt, dunkelbraun, besonders nach hinten grobschuppig. Auf der Mitte ist eine weisse Binde, ziemlich breit, fast gerade und senkrecht, einwärts schärfer begrenzt als nach aussen. Franzen hellgrau, um die Flügelspitze braunschuppig;; hinter ihrer Hälfte geht eine aus braunen Schüppehen gebildete Linie herab, die an 202 der Mitte des Htrandes verschwindet; hinter dieser Linie sind sie weiss. Htflügel lanzettförmig, lang zugespitzt, grau, langfran- zig. Ganze Utseite bräunlichgrau, un in der Gegend der Binde etwas heller; Franzen der Vdilspitze aussen weisslich. — Bei Glogau selten. Diese Art gilt mir als Linne's Phal. ein- etella Faun. 357. 1380: alis nigris, superioribus faseia lineari argentea transversa. Hab. in populo? Joh. Alströmer. Magnitudo eulieis. Alae superiores oblongae, atrae, in medio faseia nivea. Inferiores setaceae, ceiliares. Antennae albo undulatae [leg. an- nulatae]. Der weisse Kopf und die weisse Franzenspitze sind nieht erwähnt; auch hat meine Art nur eine fascia alba. Ich weiss aber keine Art, auf welche die alae inferiores setaceae bes- ser passten, nach denen an Gelechia vorticella ete. nicht gedacht werden darf. Duponchel hat eine Lita einetella Zell. see. Parreyss Suppl. IV., pag. 332. pl. 77. f. 14, die kaum zu. mei- ner Art gehört. Bei ihr ist die Binde breit, nach aussen convex, daher mit concaver Innenseite und aussen mit einem stumpfen Zahn (statt du cöte interne 1. m. zufolge der Figur du cöte externe). Von den weissen Franzen an der Flügelspitze wird. geschwiegen, vielleicht nur wegen oberflächlicher Untersuchung. Die Abbildung ist fehlerhaft, indem sie Kopf und Taster braun zeigt gegen die Angabe des Textes; auch haben. die. Fühler über welche die Be- schreibung schweigt, keine Ringe. — Eine zweite, Lita ecin-* etella in demselben Suppl. IV., p. 286; pl. 74 Fig. 8, gehört zu den Gelechien. — Meintr Elach. cinetella nahe stehen: 1, Revinetella Z. (vinctella in lit.) mit spitzerer Vdflspitze, srader, auf beiden Seiten scharf begrenzter, am Innenrande etwas erweiterter weisser Binde, hellen Htrandfranzen mit brauner Linie um die Flügelspitze, rein weissem Kopf und weissen Schulter- deeken — aus Croatien. 2, Megerlella Steph. Stainton Cat. brit. Tin. p. 27. mit gelblichweisser, gekrümmter Binde der Vdil. 242. *El. gangabella FR. in lit.. Anfang Mai bei Pisa einigemal an Ulmen. [Elach. gangabella: capite, an- tennis palpisque (superne canis) fuseis; alis ant. latiusenlis fuseis, striga media rectiuseula in maculam dorsalem ampliata lavida. Grösse der Griseella, Flügel noch‘ etwas breiter. Bückenschild und Kopf braun, letzterer glänzt im Gesicht ein ‚wenig. Fühler braun, ungeringelt. Taster nicht ganz von Bückenschildslänge, etwas gebogen, spitz, braun, obenauf schmutzig weissgrau. Vd- flügel schwärzlich braun, auf den einfarbig gı rauen-Ky anzen liegen um die Spitze dunklere grobe Schüppchen. Auf der Flügelmitte ist eine sehr wenig einwärts geneigle, fast gerade, slanzlose, heilgelbe Querlinie, nieht scharf bezrenzt, unter der Falte zu einem: Innen- randfleck erweitert. Hifl. ziemlich breit, lanzettlörmig zugespitzt, dunkelgrau. Ganze Utseite matt baungrau. Mann traf diese Art 203 auf dem Schneeberg im Juni selten. Ihr am nächsten steht die folgende.] Is 243. *El. Ehrsidiksanehliä Z. nov. sp. Zu Anfang Mai bei Pisa an jungen Eichen. [Elach. chrysodesmella: antennis fuseis, epistomio palpisque einereis, nitidulis; alis ant. latiuseulis nigro-fuscis, fascia media flavida nitidula in dorse am- pliata, Etwas kleiner als die vorige. Kopf braun, im Gesicht glänzend grau. Taster unten dunkelgrau, oben weissgrau, etwas slänzend. Bauch grau. Vdflügel tief schwarzbraun, in der Mitte mit einer hellgelben, etwas glänzenden, senkrechten, nach vorn sanft verschmälerten Binde. Franzen um die Spitze schwarzbraun, schuppig; auf 2/, ihrer Länge wird der beschuppte Raum durch eine nach aussen gebogene Schuppenlinie begrenzt, und hinter ‚dieser sind die Franzen sehr wenig lichter grau als gegen den Innenwinkel hin. Hifügel wie bei Gangahella. Auf der braun- grauen Ütseite haben die Vailfranzen am Innenwinkel eine gelb- liche Basis. — Das Weibchen kenne ich weder von dieser Art, noch von Gangabella, — Eine andere, mehr abweichende Art ist El. Bisulcella (FR.) Dup.: Antennis fusco albidoque annulatıs, epistomio palpisque exalbidis; alis ant. latiusculis fuseis, faseia media in dorso ampliata exalbida externe flavescenti, eiliis apicis externe albidis. Dup. Suppl. IV., p. 331; pl. 1m Fig. 13. — El. zonariella Tengst. Finl. Fjäril. pag. 150. Grösse und Flü- gelgestalt der Chrysodesmella. Fühler deutlich braun und weiss- lich seringelt. Kopf etwas glänzend, unrein gelblich weiss, nach unten heller. Taster gelblichweiss, aussen bräunlichgrau ange- laufen. Die weniger tief schwarzbraunen Vdf. haben eine breite Mittelbinde; sie ist ein wenig nach aussen eonvex, einwärts scharf abgesetzt, nach aussen viel weniger, gelblichweis, an der äussern Hälfte ziemlich lebhaft röthlichgeib; sie steht fast senkrecht und verengt sich nach vorn. Die Franzen sind auf dem Enddrittel hinter der dunkelbraunen, den beschuppten Raum begrenzenden Linie sehr abstechend weisslich. Bauch etwas elänzend, weisslich. — Mein einzelnes weihliches Exemplar habe ich bei Glozau im Frühjahr in einem Eichenwäldchen gefangen.) 244. El. pollinariella. Anfang Mai bei Ardenza und Pisa auf trocknen Grasplätzen häufig. 245. *El. anserinella FR. Mitte Mai bei Antignano auf Grasplätzen am Meere einigemal. [El. anserinella: alis ant. albis, gilvo- nebulosis, postice bene om u iinea in eilis e squanmis fuscescentibus, — Isis 1839. S. 213. 34. — Dupon- chel Suppl. IV., p: 474. pl. 86. Fig. 10. — Catalogue pag. 376. Etwas grösser als Pollinariella, aber kleiner als Cys snipennella fem. Rückenschild und Kopf weiss. Fühler weiss, beim Weib- chen sehr deutlich braungeringelt, beim Männchen entweder schwach geringelt oder ganz einfarbig. Taster kürzer als das 204 Rückenschild, mässig schlank, weiss, aussen an der Wurzelhälfte, also bis vor die Spitze des zweiten Gliedes, bräunlich angeflogen. Beine bräunlich, an den Füssen weissbunt ; Htschienen weisslich, mit bräunlicher Basis, besonders auf der Rückenseite sehr lang- haarig. Hitleib grau, mit weisslichem, beim Männchen starkem Afterhusch. Väflügel ziemlich breit, weiss, mit grossen hell ochergelben Nehelflecken, welche gegen die Flügelspitze eine ge- sättigtere Färbung erhalten, und hier von der Grundfarbe nur kleine Stellen übrig lassen. Im Allgemeinen bleibt die Grund- farbe frei an der Basis in einem grossen Raum, der jedoch am Varande und in der Flügelfalte gelb bestäubt ist; ferner in einem bindenförmigen Raum in der Flügelmitte, einem Fleck am Innen- winkel und einem länglichen, herabhängenden Fleck am Vdrand vor der Flügelspitze. Die Schuppen in derselben haben dunk- lere Enden. Auf den Franzen sind bräunlichgelbe Stäubchen, und hinter ihrer Hälfte geht eine aus solchen dunklern Stäub- chen bestehende Linie herab. Hifl. breit, Janzettförmig, dunkel- grau; die etwas lichtern Franzen haben eine gelblich schimmernde Basis. — Utseite bräunlichgrau; Vaflfranzen weisslich, am hellsten um die Spitze; Hifffranzen grau, an der Flügelspitze weisslich. — Anserinella lebt ın Böhmen (hei Aussig im Mai FR.) und um Wien im Mai und Juni bei Tivoli, auch anderwärts zwischen Gesträuch. — In Duponchels Abbildung sind die gelben Stellen der Vdil. zu scharf abgegrenzt und nicht richtig gelegt.) 246. *El. rufocinerea Haw. Haworth. Lep. brit. IV., 535. Staint. Cat. brit. Tin. p. 27. pratoliniella Mann in Hit. Am 14. März bei Pratolino, wo Abends an einer sonnigen Berg- lehne 15 Exeniplare auf Sumpfgras gefangen wurden; es ist der erste mir in Toskana vorgekommene Falter. [Elach. rufo- cinerea: alisant. angustulis albidis, atomis ochraceis ereherrime conspersis, costa ex basi nebulaque supra plicam ochraeeis. Grösser als Anserinella, mit gestreckteren Flügeln. Bückenschild weiss, ochergelb angeflogen auf den Schulterdeeken. Kopf weiss- lich. Fühler bräunlich, auf dem Rücken weisslich. Taster kür- zer als der T'horax, spitz, in der Mitte ein wenig verdickt, weiss, aussen an der Wurzelhälfte kaum etwa getrübt. Beine hell- braun, weissbunt; die hintern blässer, an ie Schienen mit lan- sen Haaren. Vdflügel viel gestreckter als bei Anserinella, weisslich, mit reichlicher, nicht zusammenhängender, ocherbräun- licher Bestäubung; auf dem Basaldrittel ist sie zusammenge- drängt, und bildet einen Nebelstreifen längs des Vdrandes von der Basis aus, und einen allmählich lichtern Längsstreifen zwi- schen der Flügelfalte und der Medianader. Innenrand weisslich, fast unbestäubt. Die Franzen sind um die Flügelspitze heller weissals anderwärts,mit einigen gelbbräunlichenStäubehen,und hinterderHälfte mit einer aus bräunlichenStäuhchen zusammengesetzten, schwach nach , | 205 aussen gekrümmten Linie. Htfl. ziemlich schmal, lanzettförmig, dun- kelgrau mit hellern, an der Basis des Htrandes gelblich schimmern- den Franzen. — Utseite bräunlichgrau, mit helleren, vorzüglich um die Vdilspitze weisslichen Franzen. Das Weibchen ist klei- ner, heller, auf den Vdflügeln schwächer und biässer bestäubt. Haworth hat es als eigne Art: Porreetarsa flos-laetis I. ce. pag. 535. 10. beschrieben. Vgl. Staint. Cat. brit. Tin. pag. 27. — Diese Art hat Mann auch in Croatien aufgefunden.] 247. +El. eygnipennella. Ende Mai bei Pisa sehr häufig auf Wiesen. 248. Lyonetia Clerckella var. aereella (Linnaea en- tomol. I11., pas. 252.) Im März. bei Pratovecchio, im. April bei Pisa in Laubgehölz gar nicht selten, im Juni bei Florenz an wilden Kirschbäumen. 249. Lyon. prunifoliella (Linnaea 1I., p. 259.) Am 20. April bei Livorno einmal an Brombeergesträuch. 250. +Phylloenistis suffusella (Linnaea DE., p. 266.) Ende März bei Pratoveechio an Pappeln in den Abendstunden häufig. — Mi 251. Cemiostoma spartifoliella (Linnaea I., p. 273). Im April bei Livorno und Antignano an Cytisus laburnum nicht selten. 252. "Cem. scitella (Linnaea III., p. 278.) Mitte Mai bei Salviano an Hecken selten. 253. Opostega salaciella (Linnaea IH., p. 280.) Anfang Mai bei Pisa gegen Sonnenuntergang auf trocknen Wie- senrändern. 254. Opost. crepusculella (Linnaea iN., p. 284.) Anf. Mai bei Pisa an sumpfigen Stellen und in feuchten Gräben nicht häufig. 255. Buceulatrix cidarella (Linnaea IH., p. 287.) Anf. Juni bei Pratovecechio an Erlenstämmen 6 Exemplare. 256. Buce. ulmella (Linnaea I1., p. 288.) Im Mai bei Ardenza und Salvıano an Ulmenstämmen nicht gar selten. 257. Buce. Boyerella (Linnaea II.,p. 291.) Von Mitte . April bis Ende Mai bei Livorno, Salviano, Antignano, Posi- gnano etc. an Ulmen sehr gemein, in der Färbung weisser als um Wien. 258. Bucc. frangulella (Linnaea IM., p. 295.) Ende Mai bei Pisa in Hecken nur selten. 259. Buce. nigricomella (Linnaea II., p. 299.) Am 19. Mai bei Pisa gegen Sonnenuntergang auf trocknen Grasplätzen 3 Exemplare. 260. Nepticula samiatella (Linnaea I., p. 303.) Im April bei Livorno und Montenero einigemal an Ulmen. 206 k 261. Nept. aurella (gratiosella FR. Linnaea Ill., p. 310.) Mit N. samiatella selten. 262. Nept. argyropeza (turbidella Z. Linnaea I, p- 321.) Anf. Juni bei Pratoveechio an Silberpappeln nicht häufig. 263. Nept. sericopeza (Linnaea IM., p. 325.) Anf. Mai bei Salviano an Ahorn selten. 264. Trifureula pallidella (Linnaea IM., p. 332.) Am 19. Mai bei Pisa in den Sümpfen zwischen dem niedrigen Gesträuch im Grase selten. 265. Trif. immundella (Linnaea II., p. 332.) Mitte Juni bei Pratoveechio in den Apenninen auf irkkin sehr einzeln. 266. *Tischeria complanella (Linnaea Il., p. 335.) Im Mai bei Livorno und Pisa an Eichen sehr häufig. . 267. ®+Tisch. Emyella (Linnaea II., p. 338.) Rubi- einella Scheffer in lit. Ende April und im Mai bei Livorno, An- tisnano, Riparbella, Pisa an dem rothblühenden Brombeerstrauch selten. (Ihr ältesier Name ist T. marginea Haw. Lep. brit. IV., p. 556. 41. (Recurvaria). Vgl. Stainton Cat. brit. Tin. p. 30.) ‚268. Tisch. saunacella (Linnaea III, p. 338.) Mitte Juni bei Pratoveechio an Schlehdorn selten. 269. Tisch. angusticollella (Linnaea IHI., p. 339.) Den Mai hindurch bei Livorno und Pisa an Schlehdorn nicht gar selten. 270. Lithocolletis roboris (Linnaea I.,p. 174.) Anf. April bei Pratoveechio an Eichen häufig. l 271. *Lith. seitulella (Linnaea I., p. 176.) Ende März bei Pratovecchio und Poppi an Eichen selten. 272. *Lith. Saportella .(Linnaea I., 177.) Anf. April bei Pratoveechio an Eichen selten. 273. Lith. delitella (Linnaea I., p. 184.) Ende März bei Pratoveechio und Stia an Eichen sehr selten. 274. Lith. pomifoliella (Linnaeal., p. 196.) Anf. April bei Badia an Obstbäumen selten. 275. Lith. pomonella (spinicolella Koll. — Linnaea I, p- 203.) Mitte April bei Livorno an Schlehdorn nicht gar selten, so schmalflüglig wie bei Wien. 276. Lith. salictella (Linnaea ]., p.207.) Ende März bei Pratoveechio und Badia am Arno an Cypressen, in deren Nähe Weiden wuchsen, nicht selten. : 277. Lith. fraxinella (Linnaea 1., pag. 216.) Anf. ' Mai bei Pisa in den Sümpfen an Eschen selten. 278. Lith. quereifoliella (Linnaea I, p. 218.) Im März bei Pratovecchio, im April bei Florenz an Bichen sehr häufig. 207 979. *+Lith. messaniella (Linnaeal., p. 221.) Nicht selten. [Mann erkannte die Artrechte erst auf meine Erinnerung; daher ist es fraglich, ob nicht 276 und 277 zusammenfallen, Diese Art ist in England häufig. Zoologist. N. LXV., p. 2089.] 280. *Lith. Teucographella Koll. nor. sp. Flog am 24. April in einigen Exemplaren bei Montenero; Raupen und Phlen fand ich an einem Strauche, der wie Liguster aussah, nur dass er lange Dornen hatte. [Lithocoll. leucosra- phella: Alis ant. nitidulis eroceis, Iinea tenui baseos loneitn- ‚dinali, strigulis duabus mediis oppositis perobligquis tenuibus, stigulisque tribus costae ante apicem albis, stria apieis AAN sehr ähnlich der Lith. betulae, aber leicht zu unterscheiden durch die einfarbig weissen, ungeringelten Fühler, den Glanz der Vdfl., die deutlichen drei weissen Vdrandhäkchen vor der Flügelspitze, die weniger weit gesen den Vdrand vorgehende Spitze der Basal linie, den "Mangel schwarzer Schüppchen am Innenrande. Grösse der Lith. betulae, \dfl. stumpfer. Schopf von der Farbe des Rückenschildes (dessen Zeichnungen weggewischt sind); Gesicht, Fühler, Taster und Beine seidengläuzend, rein weiss, die vor- dern braunfleckig; Hischienen unrein weisslich behaart. Hitleib ‚grau mit weissem Bauch, und weisslichem, in der Mitte gelbli- chem Afterbusch. Vafl. safrangelb, eläinzend, nach hinten wenig dunkler. Die feine, weisse, nicht schwarzgesäumte Basallinie »eht in ihrer ersten Hälfte in der Flügelfalte, dann erhebt sie sich über dieselbe, aber lange nicht so hoch wie bei Betulae. Die beiden Gegenstriche haben die Stellung wie hei Betulae, sind sehr scharf und rein weiss, und bleiben mit ihren Spitzen weiter auseinander; der obere ist verdickt und verjüngt sich nach unten; sein Innenrand ist etwas dunkel eingefasst, und auf dem Vdrand fehlt ihm die weisse, feine, gegen die Flügelbasis gehende Ver- : ängerung. Der untere reicht mit der Spitze bis an den schwar- zen Schuppenstrich; unter der Mitte ist er kei einem Exemplar , verdünnt, und hat über der Verdünnung einen gegen die Flügel- hasıs gewendeten Widerhaken; von seimer Basis“ geht eine sehr feine, weisse, nicht schwarzschuppige Linie bis zur Flügelbasis. Am Vdrand folgen i in gleichen Abständen drei kurze, weisse, in- nen schwärzlich gesäumte, ziemlich senkrecht gestellte Häkchen vor der Flügelspitze. Unter ihnen, von den 2” letzten erreicht, ist der schwarze, aus groben Schuppen zusammengesetzte Länes.. strieh dünner uud schärfer umschrieben als bei Betulae. An ihn stösst die Spitze des deutlichen, weissen, einwärts schwarzrandi- sen Häkchens, welches auf ken da ruht, dreieckig ist und sich sehr nach hinten neigt. Die Flügelspitze ist von einer schwarzbraunen Linie umzogen; diese ist weniger convex als bei Betulae, und einwärts von Ziemlich lehhaftem lass ein- gefasst. — Unterseite bräunlichgelbgrau, mit bleichröthlich schim- 208 mernden Franzen an den -Gegenrändern, und sehr schwachen Spu- ren von hellen Fleckchen auf den Vdrandfranzen. — Hitfl. grau, heller gefranzt. — Bei einem Exemplar (Var. b. Jineae longitu- dinalis apice cum strigulae mediae inferioris medio conjuncto) vereinigt sich die Basallinie mit dem untern Gegenstrich; unter . der Vereinigung ist der letztere bis zum Innenrande stark verdickt.] 281. *Lith. suberifoliella Koll. nov. sp. Vom 12. April bis zu Anf. Mai bei Livorno von Tamarisken geklopft; später fand ich die Raupen an Korkeichen. [Lith. suberifo- liella: Alıs ant. nitidulis eroceis, linea tenui baseos longitudi- nali strigulisque duabus mediis oppositis perobliquis (superiore in costa ad basim usque producta) albis, stria apieis atra; pos- terioribus canis. Von Betulae zu unterscheiden durch die ganz weissen, ungeringelten Fühler, viel heilere glänzende Vdfl., den auf dem Vrand bis zur Flügelbasis fortgehenden Vdrandhaken, die sehr hellen Hifl. eie. — von Leucographella durch hellere Vail., Mangel der Vdrandhäkchen vor der Spitze, den von der Basis aus weissen Vdrand, die hellen Hifl. ete. — Grösser als Lith. betulae. Schopf, Rückenschild und Vdfl. hell safrangelb, letztere nach hinten etwas verdunkelt. Fühler, Gesicht und Beine seidenglänzend, weiss; die Htfüsse haben obenauf an der Spitze eines jeden Gelenks einen dunkelbraunen Punkt. Hileib grau, am Bauch und Afterbusch weisslich. -——- Die Basallinie der Vdfl. ist sehr fein, meist auf beiden Seiten braunschuppig eingefasst, und in der Gestalt wie bei Leucographella. Die beiden Gegen- striche haben die Lage wie bei Betulae und Leucographella; der obere ist länger und setzt sich in einer dünnen Vdrandlinie bis zur Flügelbasis fort; der untere ist gegen die Spitze auf beiden Seiten sonst nur einwärts schwarzschuppig gerandet; dasselbe ist auch meist der Fall mit der feinen Innenrandlinie zwischen ihm und der Flügelbasis; beide Gegenstriche bleiben mit ihren Spitzen getrennt; der untere erreicht den schwarzen, aus groben Schuppen gebildeten, schlecht umschriebenen Längsstrich. Das Häkchen im Innenwinkel sowie die des Vdrandes gegen die Spitze fehlen gänzlich. Die braune Linie, womit die Flügelspitze um- zogen ist, hat die convexe Gestalt wie bei Beiulae und ist ein- wärts von zartem Lilaschimmer eingefasst; auswärts sind die Franzen weisslich, und die über der Flügelspitze haben braune Enden; vielleicht bildet sich hier sogar ein Franzenschwänzchen, was bei der theilweisen Beschädigung meiner Exemplare sich nicht sicher entscheiden lässt. — Utseite gelbbräunlichgrau, nach hinten fasst schmutzig weisslich; die eigentliche Flügelspitze ist schwarzschuppig und auf den Franzen von der braunen Linie wie auf der Oberseite umzogen. — Htfügel weisslichgrau mit noch helleren, gelblich schimmernden Franzen; auf der Utseite sind sie ganz weisslich.] \ | 209 282. *Lith. alniella (Linnaea 1, 3. 229.) Zu Anf, April bei Badia Abends um Cypressen en nur gewiss zufällig] häufig. 283. Lith. abrasella (Linnaea ]., S. 239.) Anf. Mai bei Montenero selten. 284. Lith. acerifoliella (Linnaea ]., S. 239) var. acernella. Zu Ende April um Livorno und Pisa an Ahorn nicht seiten. [Ihr ältester Name ist Sylvella Haw. Vgl. Zoologist. p- 2152]. 285. Lith. emberizaepennella (Linnaea 1., S. 241.) Mitte Mai hei Pisa Abends einzeln auf Nachtschatten [zufällig.] 286. Lith. Kleemannella (Linnaea 1.,S. 244.) Ende April bei Antisnano an Weissdorn gegen Sonnenuntergang selten. 287. Lith. Heydenii (Linnaea I.,S. 247.) Am 17. April bei Montenero an einem immergrünen Zaun in neun Exemplaren sefangen. [Ihr ältester Name ist trifasciella Haw. Vgl. Zoolo- gist. p. 2088.] 288. Lith. agilella (Linnaea 1., S. 248.) Anf. April bei Pratoveechio nur 2mal an Ulmen. 289. Lith. comparella (Linnaea 1., S. 257.) Anf, ‚April ebendort an Pappelstämmen nicht ‚selten. Pierophoridae & Alueitina. 1. Pterophorus rhododaetylus. Am 5. Juni bei Pratovecchio und Bibbiena an wilden Rosen häufig. Pt. tesseradaectylus. Im Juni bei Pratoveechio auf nassen Wiesen am Arno einzeln. 3. *Pt. negadactylus Hübn. Mitte Juni bei Pratolino und auf dem Monte rotundo auf Epilobium, bei Pisa gleichfalls auf Epilobium, aber schon Mitte Mai. [Zwei Männchen, die ich von meinem Ptr. Zetterstedtii gar nicht unterscheiden kann.] 4. *Pter. Fischeri Z., Isis 1841 S. 781; Calodactyla Mann Hit.) Mitte April bei Ardenza: auf der Hutweide Abends nicht selten. [Ein Pärchen wie die grössten hiesigen Exemplare, genau übereinstimmend mit einem Finländischen. 5. tPter. acanthodact. Mitte Mai hei Livorno, Pisa, Lucca, Pistoja Abends an Hecken einzeln. *Pter. tristis Z., Isis 1841 8. 788. Ende April bei Livorno auf Hutweiden und Abhängen nicht selten. [2 Exem- plare, den hiesigen ganz gleich, also kleiner als miein Pter. distans. f 7. Pter. pilosellae Z., Isis 1841 S.,789. Mitte Mai bei Pisa einzeln. [Ob dies nicht Pier. Iaetus, "Isis 1847 S. 903 sein möchte ?] 8. *Pter. obscurus Z., Isis 1841 S. 793. Den gan- zen Mai durch bei Ardenza auf der Hutweide Abends nicht sel- 15 210 ten, zu Anfang Juni bei Florenz uud Pratoveechio. [Zwei Männ- cher, sehr genau mit den hiesigen übereinstimmend; daher ist meine Vermuthung Isis 1817 S. 904, dass Pter, obseurus durch Pter. marginellus in Italien ersetzt werde, nicht begründet.] 9. Pter. trichodaetylus. Mitte Mai bei Pisa auf trocknen Grasplätzen selten. 10. *Pter. mietodaetylus Im Mai hei Salviano an Ackerrändern gar nicht selten. [Ein Männchen wie die grössten hiesigen, zu Var. b., Isis 1841 S. 837 gehörig.] 11. *7Pter. arıdus Z., Isıs 1847 S. 904. (Nyetida- etylas Kollar. in lit.) Mitte Mai bei Ardenza auf der Hutweide nicht selten, als kleine Exemplare des Pter. imietodaet. gesammelt. 12. Pter. fuseus. Zu Ende Mai bei Äntignano an Berg- abhängen sehr gemein. 13. TPter. pterodaetylus. Mitte März bei Pratovec- chio, im April bei Florenz, Pısa, Livorno ete. nicht selten auf Bergen und am Meere; bei Pratoveechio auf dem 7000° hohen Falterone auch im Juni. 14. Pter. scarodaetylus. Ende Mai bei Montenero auf dem hohen Nivelirungspunkte einige Exemplare. \ 15. Pter. tephradact. Mitte Juni bei Pratoveechio auf den Apenninen selten. 16. Pter. osteodaetylus Z., Isis 1841 S. 850. Anf. Juni bei Prateveechio auf dem Gebirge einzeln. ı 17. +Pter. earphodaet. Mitte Mai bei Ardenza im Grase spät Abends selten. 18. Pter. mierodaetylus. Mitte Mai bei Posignano nicht sehr selten an grasreichen Bergiehnen. 19. Pter. brachydactylus. Anf. Juni bei Pratovecechio an Brombeergesträuch selten. 20. Pter. obsoletus Z., Isis 1841 S. 859. Spiloda- | etylas Dup.) Anf. Juni an der Stadtmauer von Florenz nur ein | Exemplar gefangen. 21. Pter. baliodaetylus FR., Isis 1841 S. 861. Am! 5. Juni flog er auf den Apenninen von Pratoveechio zwischen | Spartium scoparium nicht häufig. | 22. Pter. tetradactylus. Den ganzen Mai hindurch um Livorno überall häufig auf Hutweiden Abends; im Juni bei Pratoveechio. 23. *Pter. malacodaetylus Z., Isis 1847 S. 905. — Stenodaetylus Koll. in lit. — Ende Mai auf der Hutweide von Ardenza nicht selten, aber für Tetradaetylus gehalten und daher nicht beachtet. 24. Pter. pentadaetylus. Im Mai bei Livorne und Pisa nicht selten, im Juni bei Florenz und Pratovecchio sehr | häufig. ; 211 40,29. *Pter. baptoedactylus nov. sp. — leueodactylus Kollar./in lit. (Es giebt sehon bei Fabricius einen Pter. Jeuco- dactylus, vgl. Isis 1841 S.831, Anm. 2.) Den Mai hindurch ‚bei Ardenza auf der Hutweide; flog selten und spät Abends, daher bei seiner Dunkelheit schwer zu erkennen; ich fing im, Ganzen nur 19 Stück. [Pteroph. baptodaetylus: Alis ant. fusee- seenti-luteis, costa Jaciniae anterioris alba fusee-maculata, lacınia posteriore alba, in apice fusca; digiti tertii squamis nigris nullis. — Grösse des Pter. Siceliota. Die Hauptauszeichnung besteht in dem fast schneeweissen, nur an der Spitze und dem Hirande braunen Hizipfel der Vdfl. Die Schmalheit desselben verweist die Species in die 4te Gruppe von Pierophorus, und die Färbung in die Nähe des Pter. paludum; die Ydfl. sind aber. nicht bis zur Hälfte gespalten. Grundfarbe hräunlich lehmiarben. . Fühler weiss, mit braunem Baucke. Hinterer Augenrand, und. eine Ver- bindungslinie zwischen den Fihlern weiss. Taster geibbräunlich, dänn, aufsteigend, spitz, nicht die Fühlerbasis erreichend. Kra- gen und Vordertheil der Schulterdecken weiss. Beine weiss mit gelbbraunen Längslinien; das erste Dornenpaar der Jangen, dün-- nen Hischiene steht am Anfange des Enddrittels; der längere Dorn hat 2), der Schienerlänge; das Endpaar ist beträchtlich kürzer ; beide Paare sind weiss mit brauner Längslinie. Htleib von der Farbe des Rückensehildes mit 3 weissen Längslinien ; die 2seitlichen gehen biszur Hiflihasis. Auch derSeitenrand des Htleibes ist in einerLi- nie weiss; derBaueh hell, mit 2 dunkelbraunerStriemen, und an den Ht- rändern der Ringe mit weissen Schuppen; Afterbusch weiss. — Vdfl. 31/2 lang, ziemlich schmal, über 1/, gespalten,helllehmgelb, längs des Vdrandes weisslich bestänbt, am meisten in einer dünnen Linie vonder Basis bis ?/, der Flügellänge; Tanenrand braunstaubig. An der Spaltung ist ein brauner, unten dunklerer Fleck; ein kleinerer liegt im Mittelraume, ihım merklich näher als der Basis. Der vordere Zipfel hat eine reinweisse Fraszenlinie am Vdrand, und darin zwei braune kurze Längsstrichelchen: das.erste über der Spaltung, das zweite etwas vor der Mitte; die Flügelspitze ist schwarz und _unterwärts. von einer weissen , Linie. eingefasst, welche an einem. braunen Innenrandstrichelehen am Anfange des Enddrittels aufhört; die Innenrandfranzen sind braun, werden aber gegen. die Spaltung "heller. Der hintere Zipfel: ist schnee- weiss mit brauner Innenrandlinie,; seine Franzen sind am Vdrande dunkler braun als am Innenrande; um die schwarzbraune Spitze des Zipfels sind sie ganz weiss. Die Hill. sind heil lehmgelb- lich, braun verstaubt, in der Spitze der Federn am dunkelsten; die bräunlichen Franzen sind an den Federspitzen weiss, an-.den Innenrändern mit gelblicher Basallinie, welche. an der Innen- hälite des dritten Fingers sich sehr erweitert. Nirgends sind in Ihnen . Schuppenzähne, — Uiseite hell graubräunlieh ; die '212 Spitzen der Zipfel und Federn mehr oder weniger weissstaubig, am Ende selbst aber mit schwarzbraunem Punkte. Die Vdrand- franzen der Zipfel sind vor der Flügelspitze rein weiss, und der vordere Zipfel hat auf dem Vdrande drei durch dunkelbraune Fleckehen getrennte weisse Stellen. — Das Weibchen kenne ich nicht.] 26. Alueita polydactyla. Mitte Mai bei Pisa 3 Exem- plare. — 27. Al. dodeca dactyla. Zu Ende März bei Pratovec- chio selten, nur einigemai Abends Ber Hecken. ZENNWE A: paloü actyla (Isis 1847 S. 908.) Bei Pisa Mitte Mai auf trocknen ee Nachmittags, im Gan- zen nur achtmal. Sieht der Grammodaetyla Z. sehr ähnlich; doch unterscheidet sie der weisse Kopf, die weissen Palpen und die hellere Färbung ihrer Flügel. [ich erhielt ein Exemplar zur Ansicht.] Brucekfehler. Seite 134 Zeile 16, lies geringelt statt grüngelb, „136 „10, „ Religatella statt Regilatella. — en rn Euiomeisgische Beiträge ? von F. Beie, (Fortsetzung aus No. 1.) IV. Cheilosia flavicornis Fabr. So weit meine Bekanntschaft mit der Literatar reicht, glaube ich der erste zu sein, dem das Glück zu Theil wurde, sich mit der Entwiekelungsgeschichte einer dieser Sippe angehörigen Art bekannt zu machen. | Die von mir erzogenen Larven derselben minirten in den! Herbstmonaten in den Stengeln von Carduus erispus und zwar dicht über der Wurzel, und hatten schon vor Jahren meine Auf- merksamkeit erregt. Die Erziehung gelang mir erst nach wieder- | holten misslungenen Versuchen, Sie sind etwa 4 Linien lang, dick, gerunzelt, beinfarbig, am Afterende mit zwei söthlichen Zapfen versehen, und begeben sich vor dem Winter in die Erde. — Ganz ähnliche frassen gleichzeitig in den Stengeln von Cnicus | oleraceus und lieferten durchaus ähnliche Puppen und Fliegen. Die Verwandlung geht innerhalb der Larvenhaut vor sich. Puppe: bräunlich beinfarben, mit deutlichen Ringen, lang | 10 mm., hreit 5 mm-, hinten verschmälert. Hinten 2 röthliche ver- | Li} 213 wachsene Spitzen, vorn auf der Brust zwei ähnliche, gekrümmte, geringelte, weit von einander abstehende. Die Fliegen entwickelten sich im Zimmer bereits am 8. März und in den folgenden Tagen, die in der Kälte aufbe- wahrten bis zum 8. Mai. Die Flügel sind nur bei dem d in der Region des Stigma etwas getrübt. Dasselbe zeichnen ferner die schwärzlichen Schen- kel, die dunkle Spitze der Schwinger und die stärkere Behaa- rung des Hinterleibes, so wie die durchgängig dunkeln Augen- ränder aus. — Letztere sind bei dem 2 vor den Fühlern schmutzig gelb, und nur die letzten Tarsalglieder der vordersten Fusspaare und sämmtliche des hintersten auf der Aussenseite schwärzlich. Mehr braun als beim J ist auch die ganze Ober- seite des Thorax. Bei der so ganz verschiedenen Lebensweise der Larven möchte die Trennung der Cheilosia von Syrphus keinem weiteren Bedenken unterworfen sein. V. Heteromyza flavipes Zetterst. lebt wahrscheinlich gleich der H. flava Meig. (Ent. Ztg. 1847. p- 331) als Larve im modernden Holze, und fand ich die Puppe unter Eichenrinde; ein ungeringeltes Tönnchen, braun, mit kno- tigen Hervorragungen am Afterende. VI: Phylax annulicornis Nees. lebt als Larve in Schmetterlingsraupen, und zwar jüngeren Indi- viduen, und bildet sich nach dem Ausschlüpfen einen aussen seidenartigen, auf der Innenseite dem der Zygaena-Arten ähn- licheren Cocon, aus dem sich die Wespe im Juli und August nach einer Puppenruhe von einigen Wochen, oder auch im näch- sten Frühlinge entwickelte. Solche Gespinnste erhielt ich neben sefundenen aus der Raupe von N. satellitia, und aus der von Neet. instabilis, deren Wespen ‘zwar einige Abweichungen im Colorite, aber — zumal im Vergleiche mit gefangenen "Indivi- duen — wiederum zu grosse Aehnlichkeit haben, um als Species getrennt zu werden. Der zweite Abdominalring ist bei einigen dunkelbraun. Wie bereits Wesmael bemerkt, hat nur das die dunkel geringelten Antennen. Die Bestimmune, dieser Wespe hat mir viele Mühe gemacht, bis sie mir erst nach der kurzen Beschreibung von Wesmael endlich gelungen. Doch ist in dessen Abhandlung der Charact. essent. der Sippe weder hinlänglich bezeichnend, noch die weitere Ausführung ganz richtig. So finde ich bei meinen Exemplaren die innere der oberen Discoidalzellen (Discoidale superieure in- ferne) unten auf keiner Seite völlig geschlossen, indem zwischen ihr und dem 3ten Humeralnerv ein kleiner offener Raum bleibt. 214 2 Dasselbe zeigt sich bei Perilitus,, ‚und: die. beiden seitlichen Ner- ven endigen in jedesmal zwei Spilzen. N. Phylax discolor Wesm. : Ein Braconide, auf dessen Flügeln sich das Alinkik Ge- äder sehr hübsch darstellt. Im Unterfhüel zwei Radialzellen; und an, sehr ausgezeichnet. Ich erbeutete eine Anzahl von 2 ’am 14. Oct. beim Abklopfen von Fichen. VIN. Perilittus Wesmaeli B. schlüpfte am 1. Juni 1847 aus zwei am. 31. Juli 1846 dieht neben einander in einer Holzung unter Moos aufgefundenen gelb- liehbraanen Cocons, welche, grosse Aehnlichkeit mit denen von Phylax haben: Sie sind indessen diekwandiger, von einem reich- licheren äusseren Gespinnste umgeben und von. festerer, mehr pergamentarliger Substanz. i ! Die Art steht dem P.. dispar Wesm.; durch „zwei HRadialzel- len im Unterflügel, und in anderer Beziehung: nahe; ist ‚aber: et- was kleiner und einfarbig braun. Der Metathorax ist wollig be- haart und ohne Abtheilung in Schilder; "besonders eigenthümlich aber das vestigium eines nervi recurrentis im, Unterflügel, ‚der sich in der Region der Mitte der inneren dortigen Badialzelle vom unteren Nerv derselben ausgehend in den unterliegenden Cu- bitalraum vorschiebt. Die ovalen, Lüfter des ersten Segmentes liegen in der Mitte desselben. — Ein drittes gleichfalls 2 Exem- plar erschien am 22. Mai aus einer durchaus ähnlichen Hülle, ist aber heller braun, und. hat. jederseits; einen schwarzen Fleck, an der Wurzel der Flügel. IX. Perilitus dispar Wesm. findet sich auch bei Kiel und zeigt mit dem vorigen den pli de Vaile, auf den Herr Wasmael als eine leicht über die Insertien des rücklaufenden Nervs der inneren Cubitalzelle täuschende Ei- senthümlichkeit der Sippe aufmerksam macht. Der gleichfalls he- haarte Metatherax ist hier in Felder abgetheilt; der bei Wes- maelı rauhe Basaltheil des ersten Segmentes mit feinen Längs- streifen versehen. Die Lüfter des Metathorax sind noch längh- cher, und liegen wie bei jenem oben auf dem petiolus ohne vor- tretende Mündurgen. Am Metathorax vortreiende Spitzen. Das Colorit nicht braun, sondern gelbbraun (testareum). X. Opius pallipes Mesm. schmarotzt in den Larven der Anthomyia rumicis_ Bouche, die in hiesiger Gegend streckenweise, sowohl im Freien als in Gärten, die Blätter des Sauerampfers (Rumex acetosa) blasig auftreiben und zu er richten, und auch in denen von Runiex aculus vorkommen. Die. Wespe bohrt:; sich. aus ‚dem Fliegentönnchen einen Ausgang, und liegt ‘in dergestalt. im Colorit und in der 215 Grösse varirenden Exemplaren vor mir, dass ich in der Be- stimmung schwankte. "Von der Fliege giebt. es eine Frühlings- generation aus überwinterten Puppen, und eine zweite, aus welcher sich die Fliegen bei mir im August entwickelten. XI. Paniscus areolatus B. Ein wegen seiner Abweichungen vom Typus der Sippe merkwürdiges Insekt. P. testaceus, oculis, ocellis abdomimnisque apice fuseis, areola petiolata subquadrangulari majore, segmentis 2 et 3 basi lateribus impressis, stylis duobus analibus. Long. 17m, ala- rum expansarum 28 mm ; Der Hinterleib ‚obgleich ziemlich überall behaart, ist in noch höherem Grade glänzend als dies bei dem in solchem Be- trachte, ausgezeichneten P. glaucopterus der Fall ‚ist, und das erste Segment desselben von besonderer Länge. Die folgenden nehmen an, Länge ab und an Dieke zu, und der Metathorax zeigt Spuren der bei den Ichneumonen so auffallenden Sonderung in Felder. In der sonstigen Bildung weicht die ohngleich grössere nicht mehr dreieckige areola, der oben eher deprimirte als com- primirte „nicht mehr carinirte, Hinterleib ab, dem überdies die 2 mm. Jansen, an der Basis weiter als dies sonst der Fall, von einander abstehenden styli anales ein besonderes Ansehen ver- leihen. — Den übrigen Panisceus ähnlich macht unser Insekt das Co- lorit, die Länge der Fühler, die Gestaltung der Palpen und des ersten Abdominalsegmentes, wozu sich annoch gezähnte Tarsen- häkchen gesellen. Alle vorliegenden Exemplare scheinen Z und ist bei keinem derselben ein aculeus sichtbar. : Ich fand diesen Panısecus am 20. Juni in Mehrzahl in ei- nem Gehäge, wo Noet. piniperda im Sommer zuvor gefressen, im Grase auf dem entholzten Boden, besonders bei stehen ge- hliehenen einzelnen Eichen. Dass er ein Inquiline der Eichen- raupe gewesen, durfte ich nicht vermuthen. X. G/ypta monoceros Gravh. ward von Gravenhorst nach einem 0° aufgestellt. Ich erhielt da- gegen im Juli auf einander folgender Jahre 2, auf welche, ab- gesehen vom Geschlechte, die gegebene Beschreibung durchaus passt. Das Flügelgeäder ist strohgelb, der aculeus fast von der Länge des abdomen. Das bei einem Exemplar fehlende Stirn- horn gleicht einem abgebrochenen Stiele und steht in weiter Ent- fernung von den Ocellen unmittelbar über (fast zwischen) den Fühlern, 216 XI. Glypta bicornis B. nenne ich eine mit der vorstehenden sehr nahe verwandte in bei- den Geschlechtern und auch im Juli und August einander fol- sender Jahre erbeutete Art... Erhaltene Z 2 haben beide ein doppeltes, dem der vorigen ähnliches Horn, aber unmittelbar unter den Ocellen, deren unterster ein rechiwinkliges Dreieck mit den beiden Hörnern bildet. Die letzten 3 Segmente sind sehwarz, bei einem Exemplare das 3te vom Ende mit rothbrau- ner Basis. Beide Geschlechter haben die von Gravenhorst bei G. monoceros, erwähnten-appendices des stylus analıs, und passt die Beschreibung im Uehrigen auf beide Arten mit dem Unter- schiede, dass unsere bicornis etwas grösser ist und mehr glänzt. XIV. Lissonota rufescens B. L. ineluso stigmate rufa, eapite, antennarum artieulis ba- salibus (radieula eum scapo), thoracis macula et suturis, regione scutellari, metathoracis marginibus antieis et postieis, et apice segmenti secundi nigris, squamula, radice, linea ante alas, tro- chanteribusque sulphureis, palpis albidis, areola irregulari sub- quadrata. Long. 12 =. (51/5), alarum expensarum 16 mm (7). Mit Einschluss des seutellum, des metathorax und der “Fühler rothbraun. Die Länge des Hinterleibes dieser ausgezeichneten Species ist besonders auffallend ; die Segmente desselben sind dünner als der Thorax, sonst von gleicher Länge und deprimirt. Ich zähle deren 8, unter welchen die letzten etwas in der Breite abnehmen; das letzte in zwei Klappen abgetheilt, ähnlich dem von Graven- horst hei L. insignata beschriebenen. Ueberall glatt, glänzend. (Schluss folgt.) Der Verein hat für Briefe und -Pakete innerhalb des Preuss, Staates Portofreiheit, wenn die Briefe offen unter Kreuzband gesendet werden, und die Pakete mit offener Adresse nicht über 5 Pfd. wiegen. Die Adresse für Briefe und Pakete muss lauten: ‚An den entomologischen Verein zu Stet- tin“ und ausserdem noch den Beisatz führen: „Allgem. Angelegenheiten des entomologischen Vereins zu Stettin.“ Es wird dringend gebeten, mit grösster Genauigkeit diesen Vorschriften nachzukommen. Druck von F. Hessenland in Stettin. Eintomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den ne C. A. Dohrn, Praeses | . _ Jungen von E. $. Mittler in Berlin, A.Lincke, Bibliothekar f 18 NSGHE Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. °.7. 31. Jahrgang. Juli 1850. Inhalt: H.v. Kiesenwetter: Funfzig Diagnosen unbeschriebener oder wenig bekannter Europäischer Käfer. Dr. Adolf Speyer und August Speyer: Ueber die Verbreitung der Schmetterlinge in Deutschland. PPFissenschaftliche Birttheilungen. | Funfzig Diagnosen inbeschriebener oder wenig bekannter Kuropäischer Käfer von EI. von Kiesenweiter. Ich gebe hier die Diagnosen einer Anzahl zur Zeit noch ‚unbeschr; a oder wenig bekannter Käfer, — meistens auf meiner letzten Reise nach Spanien und Frankreich gesammelt — nit dem Versprechen, die ausführlichen Beschreibungen, welche ron den sämmtlichen, nachstehend bles kurz charaeterisirten Arten bereits entworfen sind, sobald als möglich nachfolgen u lassen. | Der Eniomologie im Allgemeinen ist es sicher nicht er- \priesslich,, in’s Besondere aber kann es mir nicht wünschens- verth sein, wenn einzelne dieser von mir entdeckten Arten an verschiedenen Orten einzein publieirt werden, ehe ich über die- selben eine vollständige kritische Aufzählung seben kann. Ich slaube daher mit dieser vorläufigen Publication, welche mir, wie ch hiermit offen ausspreche, die Priorität für meine später zu ‚sebenden Beschreibungen sichern und synonymischen Collisionen 'orbeugen soll, nicht Anstoss zu seben. 16 218 Trechus angusticollis. Apterus , depressus, piceus, antennarum basi, pedihus- que testaceis, antennis apicem versus leviter erassiorihns, articulo secundo quarto breviore, prothorace suheordato, an- gulis postieis obtusis, coleopteris ovatis, prothorace plus duplo latioribus, striatis, siriis tribus primis profundioribus. interstitio tertio fripunetatoe. Long. 11/, lin. Patria: Pyrenaei centrales. Trechus latebricola. Apterus, picens, antennis pedibusque testaceis, antennis filiformibus, albopilosis, artieulo seeundo quarto longiore) prothorace subcordato, angulis posticis subreetis, parun) prominulis, elytris ovatis, punctato - striatis, striis trbus primis profundioribus, tertia tripunctata, veliquis obsoletiori- bus. Long. 12j, lin. Patria: Pyrenaei orientales. Trechus pinguis. Apterus, piceus, nitidus, anfennis pedibusque testaceis| antennis erassiusculis, articulo secundo quarto fere longiore' elytris brevissime ovatis, Jlatitudine summa parum loneiori- bus, convexis, stris tribus dorsahbus distinetis reliquis obsoletioribus, evanescentibus. Long. 11/, Iin. Patria: Pyrenaei centrales. | Tachyusa sulcata. | Nigra, subopaca, subdepressa, suhtilissime einereo-pu- bescens, prothorace subquadrato, basin versus angustalo‘ profunde canalieulato, abdomine densius punetulato, pedibus piceis. Long. 1 — 1!/, In. Patria: Perpiniacum, Venetia. Homalota Reyi. — Sectio * Erichs. — | Niera, nitida, elytris pedibusque fuseo-testaceis, an- tennis validis, prothorace coleopteris angustiore, subqua- drato, disco leviter Sfoveolato, abdomine parce subtilitei punctafo, sublaevigato. Long. 12/, — 2 Jin. | Mas: abdominis segmento quinto dorsali carinulis dua- bus leviter eurvatis, apice conniventibus insignis. | Patria: Mons serratus Catalonıae, Pyrenaei orientales, Lu- gdunum. Homalota granigera. — Sectio # Erichs. — Lineanis, nigra, nitida, antennis valıdioribus piceis, hası rudis, pedibus testaceis, prothorace transversim subquadrato, longitudinaliter biimpresso, elytris prothorace paulo longiori-) bus, brunneis subtiliter, obsoletius punetulatis, subtilissimg pubescentibus, abdomine laevigato, segmento sexto distinet| granulato. Long. 2 lin. 21$ Mas? abdominis segmento sexto dorsalı distinete erebre granulato, apicem versus utringue granulo majore, margine- que apie ati elevato insignis. Patrıa: Carnioliae alpes. Tomalota kypnorum. — Sectio * Erichs. — Linearis, nigra, nilida, antennis piceis, bası, pedibus- que testaceis, prothorace transversim subquadrato, bası fo- veolato, elytris prothorace paulo longioribus, brunneis, crebre punetulatis, abdomine antice punctulato,, apice laevig; sato Long. 12/; Jin. "Mas: abdominis segmento sexto dorsali apice levissime emarginato. Patria: Carnioliae alpes. Homalota torrentum. — Sectio * Erichs. — Subtiliter griseo -pubescens, fortius dense punctata, ab- domine sublaevigato, prothoracis disco late canaliculato vel | execavalo. | Mas: fronte profunde exe: avala, et segmento sexto | dorsali subtiliter granulato insignis. | Patria: Pyrenaei orientales. | Iomalota myops. — Sectio * Erichs. — Aptera, rufo-testacea, nitida, abdomine ante apicem in- fuseato, prothorace suborbiculato, basi foveolato, elytris prothorace brevioribus, abdomine sublaevig gato. Long. 1 lin. Mas: elytrorum angulo apicali interno oblique EXCISO, ' sufurae apice in plicam elevato, abdominis segmento dorsali | penultimo tubereulis duobus, altero ante hasin, altero in ' apice perguam insignis. Patria: Pyrenaei orientales. Homalota tabida. — Sectio # Erichs. — | Aptera?, Iinearis, testacea, subopaca, subulius pube- f stens, capite ablomineque fudeis prothorace suborbieulato, | obsolete eanalieulato elytris prothorace brevioribus, dense f raguloso- punetatis, abdomine parallele, segmentis primis ‚ dense, posterioribus parce punetatis. Long. 1 lin. ! Patria: Germaniae provineia Rhenana. Staphylinus rupicola. — Sectio VI. Erichs. — | Niger, eapite prothoraceque aeneis, fulvo pubescentibus, a elytris pedibusque rufis, femoribus basi infuscatis, antennis N rufo ‚piceis, scutello atro - tomentoso, abdominis segmentis i _ anterioribus einereo -sericeo - maculalis. Long. 6 lin. iv Patria: Pyrenaei orientales. uf Mlonthus Pyrenaeus. — Sectio 4. Erichs. — Prothoracis seriebus quadripunctatis; niger nitidus, ely- 16 * 220 tris vindi-nigris, capite prothorace angustiore, suborbieu- lato. ‚Long. 3%/, lin. Patria: Pyrenaei. Philonthus janthinipennis Kolenäti, Meletemata entomol. pag. 19. 72. 2? — Hochhuth, die Staphylinenfauna des Kau- kasus und Transkaukasiens. 122. 15. ' Philonthus orbus. — Sectio 8 Erichs. — Elongatus, linearis, subeonvexus, niger, antennis piceis, prothorace utrinque eapiteque punctatis. Long. 11, lin. Patria: Perpiniacum, Gerona. Quedius auricomus. — Seetio #* * Brichs. Nigro-aeneus, nitidus, antennis pedibusque tesfaceis, elytris pareius fortiter punetalis, abdomine pube fortiore aurea maculato. Long. 2 — 2:/, lin. Patria: Pyrenaei orientales. Acylophorus Wagenschieberi. Niger, nitidus, antennaram summa basi, palpis peldi- busque ferrugineo -testaceis, eiytris fortius punetatis. Long. 44, — 5 Iin. Patria: Berolinum. Lathrobium striatopunetatum. Nigrum, nitidum, eapite prothoraceque oblongis, fortiter punetatis, elytris profunde seriatim punctatis, testaceis, basi fuseis, pedibus fuseis. Long. 3%, lin. Patria: Gerona. Stenus rugosus. — Sectio I. A. * * * Erichs. — Niger, nitidulus, erehre fortiter rugoso - punclafns, capite, prothorace elytrisque inaequa vlihus, palpis lestaceis, apice) piceis, pedibus testaceis, ibiarumı apice et tarsis fuscis. Long. 2t/, lin. Patria: Pyrenaei orientales. | Stenus erihratus. — Sectio I. A. * * * Erichs. — Niger, nitidus, minus erebre, fortiter puncfalus, anten-' nis, palpis Bl une KS anfennarunı hası genubusque fuscis. Long. 21 — 22]; Iin. | Patria: Gallia mer init Dalmatıa. Sienus eumerus. — Sectio I. B. Ericehs. — Niger, dense fortiter punctatus, parce albido pubescens, palpis nigris, artieulo primo testaceo, femoribus in mare) inerassatis piceis, prothorace medio obsoletius sulcato, ab-' domine pareius punetato. Long. ultra 1 lin. | Patria: Pyrenaei (Bagneres de Bigorre.) | Trogophloeus Rosenhaueri. — Sectio * Erichs. — Seutellatus, niger, einereo-puhescens, antennis elon-' 221 gatis, elytris plaga obliqua, indeterminata testacea, protho- race subquadrato, subaequalis coleopteris prothorace plus sesqui longiorihus. Long. 2 Iin, Patria: Tirolis, D. Rosenhauer. Mi Trogophloeus erine. — Seetio * * Erichs. — Nitidulus, niger, griseo-pubescens, prothoracis basi et elytrorum villa obscure ferrugineis, antennis piceis, basi pedibusque testaceis, prothorace cordato, coleopteris duplo fere. angustiore, disco bifoveolato, ante hbasin foveola magna arcuata "profunde impresso. Long. 1! lin. Patria: Perpiniacum. Trogophloeus nitidus, Baudi et Truqui. — Sectio ** Erichs. — Niger, nitidulus, minus subtiliter punctulatus, tibiarum apice farsisque testaceis, prothorace subeonvexo, subcordateo, obsolete quadrifoveolate.. Long. 1 Iin. Patria: Gallia meridionalis. Studi entomologici di Flaminio Baudi et di Eugenio Truqui I. I. 147. Progophlocus politus. | Elongatus, niger, nitidus, subtilissime pubescens, pe- dibus rufis, prothorace transverso, lateribus rotundato , levi- ter convexo, aequali. Long. 1 lin. Patria: Gerona. "rogophloeus inerassatus. | Niger, subtiliter einereo -pubescens, antennis pedihus- | que piceis, illis articulo primo, his tibiis tarsisque testaceis, \ prothorace valde transverso, densissime subtiliter punctato, | quadırloveolato, elytris densissime punctulatis. Long. 1 — E14, In. ein: Lisa. 'rogophloeus punctipennis. Niger, subtiliter einereo-pubescens, genieulis tarsisque se anfennarum bası flavis, elytris densissime fortius punctatis, \ Long. ?/, lin. Patria: Gallia meridionalis. ‚'hinobius brevipennis. Linearis, niger, omnium subtilissime pubescens, pro- ' thorace basi oblique biimpresso, medio suhbcarinato, elytris __ profhorace sesqui longieribus. Long. vix 1/, Iin. " Patria: Berolinum. nthophagus muticus. Testaceus, pectore, abdomineque nigris, prothorace ' subquadrato, crebrius punetnlato, basi foveolate.. Long.‘ 21], lin, 222 Mas: capite majore, fronte mutica. Patria: Pyrenaei centrales. Lesteva fontinalis. Alata, nigra, densias pubescens, subtiliter punctata, ore, anfennis pedibusque rufis, prothoracis angulis posterio- ribus subrectis, elytris prothorace plus duplo longioribus. Long. 2 lin. Patria: Mons serratus Cataloniae, Omalium nigriceps. Rufum, subnitidum, capite nigro prothoraceque erebre punctatis, hoc dorso foveolis tribus oblongis impresso, basin versus angustato. Long. ultra 1 Iin. Patria: Pyrenaei, Italia. Anthobium impressicolle. Nigrum, subnitidum, pedibus antennisque testaceis, ely- tris fuscis fortius punctatis, prothorace disco late bifoveolato plus sesqui longioribus. Long. 3/, — 1 Iin. | Patria: Pyrenaei. Anthobium angustum. Nigrum, minus nitidum, pedibus antennisque testaceis, his apice fuseis, elytris fusco-testaceis, cerebre pun- etatis, maris prothorace vix triplo longioribus apiee rotunda- is, feminae prothorace quadruplo fere longioribus, acumi- natis. Long. 1 Iin. | Patria: Pyrenaei centrales. Anthobium umbellatarum. Testaceum, coleopteris prothorace parce subtiliter pun- etato triplo longioribus, maris apice truncato, feminae acu- minato. Long. 1 lin. | Patria: Pyrenaei orienfales. N Pselaphus longipalpis. | Rufus, nitidus, prothorace valde elongato, subeylindrico, | antrörsum angustato, palporum maxillarium artieuli tertii] peduneulo clava duplo longiore. Long. ultra 1 lin. Patria: Pyrenaei orientales. Bythinus Mulsantıi. Oblongus, eonvexiuseulus, rufo-pieeus, pronoto sub-) cordato,, laevi. | Mas: antennarum artieulo primo intus in dentem acu- tem producto, femoribus omnibus inerassatis, tibiis antieis dentatis. Long. ?/, lin. Patria: Pyrenaei orientales. Bathyscia montana Schiödte. | | | Ovata, convexa, ferruginea, fulvo pubescens, artieulo P 293 TE Rn artieulo oetavam dimidia parte superante. Long. !/, Iin. Patria: Carmiolia Schiödte, Oversigt over det Kongelige danske Videnskabernes Selskahs Forhandliger ete. 1847. No. 6. 80. — ne Faunae subterraneae pag. 11. Tab. II. Fig. 1. b. — ı. Bathyseia a Ovata, parum convexa, ferruginea, griseo - pubescens, nono antennarum arlienlo octavum dimidia parte superante. Long. 1; — !/, Jin. Patria: Pyrenaei. Bathyscia Aubei. Elongato-ovata, lateribus subparallelis, parum convexa, ferruginea, puheseens, n0ono antennarum articulo octavum dimidia parte superante, elytris stria suturali impressis. Long. ultıa 4/, Iin. Patria: Galloprovincia. Bathyseia ovata. Ovata, apieem versus attenuata, valde convexa ferrugi- nea, fulvo pubescens, nitidalx, nono antennarum artieulo octavum dimidia parte suapeı vante. Long. 1), — vix 1/; lin. Patria: Pyrenaei centrales, (Bagneres de ee) Brachypterus vestitus. Niger, opacus, confertissime punetatus, griseo pube- scens, Antennis peilibusque ferrugineis. Long. 1, — 2 Iin. Patria: Pyrenaei orientales. Morychus modestus. Alatus, tarsorum artieulo tertio lobato, oblongo- ovatus, nigro suhnenens, parum nitidus, albido pubescens. Long. 13 3, lin. Patria: Pyrenaei centrales. Parnus hydrobates. Oblongus , subeylindrieus, convexus, niger, luteo seri- ceus, puhe grisco vestitus, elytris subtilius punctatis. Long. 13), im. Patria: Mons serratus Cataloniae. Heterocerus Arragonicus. Oblongus, subdepressus, niger pube breviore flavo- einerea vestitus, prothoracis angulis posterioribus marginatis, prothoracis margine Jaterali, “elytrorum punctis fasciisque flavis, pedibus fusco flavoque varlis. Long, 1?/; Iin, Patria; Gerona Cataloniae, Perpiniacum, secundo palporum Jabialium brevissimo; nono antennarum 224 | Heterocerus gravidus. Ovalis, convexus, fuscus, pube erecta dense vestitus, prothoracis angulis posterioribus marginatis, elytris fortius punetatis, maculis faseiisque testaceis, pube aurea signatis. Long. ultra 14), Iin. Patria: Sicilia. Heterocerus crinitus. Brevis, ovalis, subdepressus, fuseus, inaequaliter fortius cinereo-pubescens, pube erecta fusca longiore dense vestitus, prothorace rotundato subtiliter marginato, elytrorum latera obsolete rufescentibus, margine inflexo testaceo. Long. 11/, lin. Patria: Styria. Heterecerus marmota. Oblongus, convexus, niger, pubescens, prothoracis an- gulis posterioribus marginatis, elytris subtiliter punctatis, prothoracis linea media longitudinali, elytrorum punetis fasciisque nee non pedibus obscure ferrugineis. Long. 1 -- 11/, lin. Patria: Gerona, Perpiniacum. Lampyris Mulsantii. Elongata, depressa, fusca, pectore pedibusque livido- testaceis, prothorace antice Iunulis duabus fenestrato - pellu- cidis, abdominis segmenta omnia immaculata. Long. 41), — 5 Jin. \ Patria: Pyrenaei orientales. Rhagonycha atricapilla. Nigra, antennarum basi, prothorace, elytris, pedibus, et abdominis apice testaceis. Long. 5 lin. Patria: Pyrenaei centrales. Malachius limbifer. Viridis, capite antico, artieulo antennarum tertio 1oto, primo, secundo et quarto ex parte, prothoracis limbo tenui et segmentorum ventralium marginibus rufis, pedum ante- riorum femoribus basi, tiblis tarsisque testaceis. Long. 24/, Iin. Patria: Catalonia, (Figueras.) Anthocomus pietus. Niger, capite antice, peetore, tibiis, tarsıs, prothorace medio infuscato testaceis, elytris pallidis, basi, sutura antica et macula magna postica cum sutura saepe confluente nigris. Long. 1t/, lin. Patria: Catalonia. Adimonia monticola. Nigra, subdeplanata, supra profunde rugoso -punctafa, 225 prothorace inaequali, lateribus leviter rotundato, basi trun- cato, vel late leviter emarginato, elytris lineis elevatis nullis, maris prothorace plus triplo, feminae vix 1riplo longoribus. Long. 4 lin. Patria: Pyrenaei centrales. ——— Ueber die Verbreitung der Schmetterlinge in Deutschland. Ein Beitrag zur zoologischen Geographie. Von Dr. Adolf Speyer und August Speyer. Der Aufruf, welchen wir in. der Aprilnummer dieser Zeitung im verflossenen Jahre an das entomologische Publikum ergehn liessen, ist nicht ohne Erfolg geblieben. Von vielen Seiten -— von manchen schnell und ohne Weiteres, von andern spät, oder erst nach schriftlich wiederholter Bitte — sind uns local- faunistische Beiträge zugegangen und haben uns in den Stand seseizt, im Folgenden die primae lineae, die leisen Anfänge ei- ner Geographie der Schmetterlinge Deutschlands zusammenzustellen. Freilich, die Einzelfaunen waren weder so zahlreich, noch, dem bei Weitem grössten Theile nach, auch im Uebrigen so voll- ständig, als wir gewünscht und erwartet hatten. Aus mehreren grossen Provinzen unseres Vaterlandes ist uns gar nichts zuge- sangen, aus der Mehrzahl der übrigen nur kahle Namensver- zeichnisse. Wenn wir ein so mangelhaften Quellen nothwendig an Mangelhaftigkeit entsprechendes Product schon jetzt der Oef- fentlichkeit übergeben, so bewog uns dazu vor Allem der Wunsch, den Freunden, welche uns ihre Unterstützung gewährten, den Beweis zu liefern, dass wir ihre Mühe nicht leichtsinnig in An- spruch genommen; dann aber auch die Besorgniss, Zeit und Neigung für den einmal ad acta gelegten Plan nicht sobald oder gar nicht wiederkehren zu sehn. Das „nonum prematur in an- num“ ist bei solchen‘ Gelegenheiten schlecht am Platze. Wir glauben der Wissenschaft einen bessern Dienst zu erzeigen, wenn wir das Wenige und Unvollständige zur Prüfung und Verhesse- rung in die Welt schieken — hoffend, dass es vor allen Dingen anregend wirke —, als wenn wir seine Publication in’s Unbe- stimmte verschieben, mit der löblichen, aber bedenklichen Ab- sicht, es dereinst in genügenderer Gestalt dem entomologischen Publikum vorzulegen. Es ist unser lebhafter Wunsch, die fol- senden Blätter baldmöglichst in ihren Fehlern verbessert, in ih- 226 ren Lücken ausgefüllt, oder noch lieber durch Herstellung einer neuen, vollkommneren Arbeit von befähigterer Hand antiquirt zu sehen. Ihr Zweck ist erreicht, haben sie einer wenig gepflegten und doch so interessanten Seite unserer Wissenschaft die Bahn gebrochen. Den Mjnnern aber, welehe uns durch Mittheilung der Faunen ihrer Gegenden erfreuten, sagen wir hier öffentlich unsern besten Dank, nicht minder den unermüdlichen Vorstehern des entomologischen Vereins, durch deren Güte wir mit litera- rischem Material versorgt wurden. Den entsprechendsten hoffen wir ihnen Allen durch die treue Benutzung des Mitgetheilten selbst gegeben zu haben. Auf einen engen Raum und wenige Familien beschränkt, haben wir weniger, als wir wünschten, daran denken können, allgemeine Gesetze der entomologischen Geographie zu ermitteln. Um so mehr waren wir bemüht, mit gewissenhafter Sorgfalt das Specielle zusammenzustellen und es möglichst übersichtlich für wissenschaftliche so gut, als für die Zwecke des blossen Samm- lers, einzurichten. Mehr, als die am besten bekannten Familien zu bearbeiten, durften. und konnten wir vor der Hand nicht un- ternehmen. Um aber in gleicher Weise die fehlenden Abtheilun- sen der Schmetterlinge allmählig nachliefern zu können; wurde jede Familie als Ganzes behandelt, Bei den Tagschmetterlingen haben wir ein für allemal den Plan der Bearbeitung und das, was im Allgemeinen zu sagen war, kurz dargelegt. Das System, welchem wir folgten, ist das von Herrich- Schäffer in seiner systematischen Bearbeitung der europäischen Schmetterlinge aufgestellte. Ohne blind für seine Mängel zu sein, die hauptsächlich einer allzugrossen Vorliebe für die Flü- geladern, hier un! da auch wohl einer gewissen Flüchtigkeit ihren Ursprung verdanken, halten wir es doch für das beste un- ter den vorhandenen. Wo wir uns kleine Abweichungen davon erlaubten, besonders in der Reihenfolge der Familien und Gat- tungen, sowie in der Nomenelatur, schienen sie uns nothwendig und keiner Rechtfertigung bedürftig. Bei der YVertauschung der Herrich’schen Namen mit einem ältern Namen wurde stets der erstere beigefügt; ein Name ohne Autorität ist stets der des Sy- stems, welches wir zum Grunde legten. Die Quellen, aus denen wir schöpften, waren: Ochsen- heimer und Treitschke’s Schmetterlinge von Europa; Es- per’s Schmetterlingswerk; Herrich-Schäffer’s systematische Beabeitung der europäischen Schmetterlinge; Laspeyres’ Se- sine europaeae; das systematische Verzeichniss der Schmetterlinge der Wiener Gegend; Bergsträsser’s Inseeten von Hanau- Münzenberg; Ochsenheimers Schmetterlinge Sachsens. Ferner allerlei in der Isis, in@ermar’s Zeitschrift für En- tomologie, Erichson’s Jahresberichten über die Fortschritte der 227 Entomologie, besonders aber in unserer entomologischen Zeitung gelegentlich mitgetheilte Bemerkungen von Cornelius in Elber- feld, Freyer, Prof. Hering in Stellin, Keferstein in Er- fürt, v. Kiesenwetter, Mann in Wien, Metzner in Frank- furt a./O., v. Prittwitz, Schreiber in Rossla, Standfuss in Schreiberhau, Suffrian in Minden und Zeller. Endlich und hauptsächlich eine Reihe von Provinzial- und Localfaunen, theils bereits im Druck erschienen, theils uns im Manuseript direet oder durch Vermittelung des Vereins mitgetheilt. Wir lassen hier das Verzeichniss derselben in einer nach der geographischen Lage der betreffenden Oertlichkeiten nord-südlich geordneten Reihe, (die wir später auch bei der Angabe über das Vorkommen der einzelnen Arten beibehalten) folgen und bezeich- nen die Manuseripte durch ein *. Provinz Preussen. Von Siebold: Yerzeichniss der Schmetterlinge Preussens (Preuss. Provinzialblätter von 1838 und 1839). Desgl. der Gegend von Thorn (von einem Ungenannten, ebendas... — * H. R. Schmidt in Danzig: Verzeichniss der in Ost- und Westpreussen einheimischen Makrolepidopteren. 1849. (ungleich reichhaltiger als das vorhergehende). Pommern. Prof. Hering in Stettin: Beiträge zur In- sectenfauna P.’s (Entom. Zeitung von 1840 und 41). * Dessen: Pommersche Falter (Ergänzung und Fortseizung des Vorigen, bis zu den Spannern einschliesslich, aber nur die Namen ent- haltend). Mecklenburg. * F. Schmidt in Wismar: Lepidopte- rologische Fanna der nächsten Umgebung von Wismar. 1849. Schleswig-Holstein und Lauenburg. F. Boie in Kiel: Verzeichniss dänischer, schleswig-holsteinischer und lauen- burgischer Schmetterlinge (Isis v. 1841. S. 115). Brandenburg. * Schultze (Inseetenhändler in Berlin): Verzeichniss der Schmetterlinge der berliner Gegend. 1849. — * Metzner: Beitrag zur Insectenfauna der Mark Brandenburg (enthält die Fauna von Frankfurt a./O.) 1841. Hannover. * Krösmann in Hannover: Verzeichniss der um Hannover gefangenen Tagfalter und Schwärmer. 1849. Westfalen. * Hätte jun. in Münster: Verzeichniss der Schmetterlinge in der Gegend von Münster. Dessan. Richter: Verzeichniss der in der Gegend von Dessau aufgeiundenen Schmetterlinge. (Entemolog. Zeitung von 1849. S. 80). Harz. Chr. Zimmermann: Das Harzgebirge, 1834 (die entomolog. Fauna hierin von Saxesen in Klausthal). — « 228 * Blauel in Osterrode: Verzeichniss der Schmetterlinge des Harzes. 1850. X Göttingen. * Stromeyer: Verzeichniss der um @. liegenden Schmetterlinge (mitgetheilt durch Hrn. Stud. E.Kreus- ler). 1849. Fürstenthum Waldeck. Nach unsern eigenen in Arolsen, Wildungen und Rhoden gemachten Erfahrungen. Thüringen. * Schreiner in Weimar: Verzeichniss der Schmetterlinge um Weimar. 1850. — * Schläger in Jena: Verzeichniss der Schmetterlinge um Jena. 1850. Schlesien. Jahresberichte des schlesischen Tauschvereins. 1840 — 47. Assmann: Berichtigungen und Ergänzungen dazu (Zeitschrift für Entomologie, herausges. v. dem Verein f. schles. Insectenkunde zu Breslau, 1847, 1 Quart. fg.) Aachen. W. Mengelbier in Aachen: Die Schmetter- Jinge der aachener Umgegend (Verhandl. des naturhistor. Vereins der preuss. Rheinlande. 1847. S. 112). Boppard und Bingen. Bach und Wagner: System. Verzeichniss der Tagfalter, Schwärmer und Spinner, welche in den Umgebungen von Boppard und Bingen vorkommen (Ebendas. 1844. S. 57.) Frankfurt a..M. und Taunus: @. Koch: Die Raupen und Schmetterlinge der Wetterau, insbesondere der Uingegend von Frankfurt und der östlichen Abdachung des Taunusgehirges. (Isis von 1848. Heft 1]. S. 891). Böhmen. Nickerl: Böhmens Tagfalter. 1837. — * Le- pidopterologische Bemerkungen vom J. 1841, mit Bezugnahne auf das letzte Decennium (von Bichter; enthält Angaben über die Fauna von Eger). Regensburg. Herrich-Schäffer: Nomenclator en- tomologicus. 1. Heft. 1835 (mit Bezeichnung der regensburger Fauna). Oberösterreich. * Brittinger in Steier: Verzeich- niss der in Oberösterreich vorkommenden Papilioniden, Sphingi- den, Sesiiden und Zygäniden. 1849. Salzburg und Oberkärnthen. Nickerl: Beitrag zur Lepidopterenfauna von Oberkärnthen und Salzburg. (Entomolog. Zeitung 1845. S. 57 flg.) Tyrol. Freyer: Die Falter der Reinthal- oder Schlücken- alpe bei Reutte in Tyrol. (Entomol. Zeitung 1843 S. 153 und 1549 S. 301.) Augsburg. Hübner: Systemat. alphabet. Verzeichniss u.s. w., mit Vermerkung auch augsburgischer Gattungen. 1922. — * Freyer: Lepidopter. Fauna um Augsburg. 1849. Würtemberg. Seiffer: Verzeichniss und Beobachtungen über die in Würtemberg vorkommenden Lepidopteren (Jahreshefte 239 des Vereins f. vaterl. Naturkunde in W., 5. Jahre. 1849. 1. H. S. 76.) — Verzeichniss der Schmetterlinge, welche um den Ursprung der Donau und des Neckars, dann um den untern Theil des Bodensees vorkommen (von Roth von Schreckenstein). 1800. Freiburg i. Br. * L. Reutti: Verzeichniss der um F. i. B. aufgefundenen Lepidopteren , nebst Notizen über anderweitig in Baden vorkommende Schmetterlinge. 1849. Constanz. Leiner: Verzeichniss der Schmetterlinge um Constanz (isis von 1829. H. 10. S. 1059.) Zürich. * Bremi: Lepidopteren der Umgegend von Zürich. Es geht aus diesem Verzeichniss zur Genüge hervor, wie unzureichend unser Material zur Zusammenstellung einer voll- ständigen Fauna von Deutschland war. Aus Mähren, Niederöster- reich, Aranlen, der Pfalz, vom Thüringerwälde, Fichtelgebirge, aus Sachsen, Hessen und den nordwestlichen Küstenländern sing uns nicht eine Fauna zu, so dass wir nur die allgemeinen Werke und gelegentliche Notizen in Zeitschriften für diese Gegenden zu Rathe ziehen konnten. Ueber Sachsen lieferten Ochsenheimers Schmetterlinge S.s, über Franken besonders Esper Auskunft, die freilich lückenhaft blieb. Am genauesten und ziemlich er- schöpfend ist Schlesien erforscht. Der grosse Reichthum der schlesischen Fauna hat wohl in der Zahl und dem Eifer der dor- tigen Sammler zum "Theil seine Ursache. Ueber Böhmen konn- ten wir, fast nur Nickerl's „B.s Tagfalter“ benutzen; das Land ist gewiss reicher, als es diese erscheinen lässt; die den böh- mischen Kessel einschliessenden Randgebirge scheinen, ausser den Sudeten noch gar nicht erforscht. Die Gegend von Wien, eine der interessantesten des ganzen Gebiets, ar zawr aus dem wiener Verzeichniss und dem Ochsenheimer-Treitschke’schen Werke so ziemlich bekannt, doch haben wir sehr bedauert, nicht durch einen dortigen Entomologen mit einer neuen und vollständigen Fauna versehen zu sein. Aus Tyrol erhielten wir nichts, als die oben erwähnten Freyer’schen Notizen; aus der Schweiz nur die Fauna von Zürich. Von Faunen der Nachbarländer standen uns nur die lievländische der Mad. Lienig, welche Zeller (in der Isis v. 1846. S. 175) mittheilt, die von Belgien (De Selys- Longchamps, Enumeration d. ins. Iöpidopteres de la Belg. in den Möm. de la soc. roy. d. sciences de Liege. 1845) und Paris (nach Duponchel’s Angaben in dessen Catalogue d. Lepidopt. d’Europe. Par. 1844) zu Gebote. Wir haben sie besonders im speciellen Theile dieser Arbeit zum Vergleich überall, wo es dien- lich schien, angezogen, 230 Das Gebiet der deutschen Fauna haben wir anders, als nach den thatsächlich nieht mehr bestehenden, für die Zukunft wenigstens gänzlich in Frage gestellten, politischen Verträgen von 1815 umgränzen zu müssen "zeglaubt. Ein politisches Reich deutscher Nation hat leider noch nicht reell werden wollen, ein Reich deutscher Sprache und Wissenschaft ist aber vorhanden, steht auf festerm Grunde, als die politischen Schöpfungen unserer letzten Vergangenheit und wohl auch unserer nächsten Zukunft, und ist auch in seiner natürlichen Umgränzung am geeignetsten, die deutsche Fauna in seine Gränzen einzuschliessen. Wir be- trachten demnach als Gebiet derselben die von deutsch redenden Stämmen bewohnte zusammenhängende Ländermasse Europas, welche im Norden an der Nord und Ostsee, im Süden an den Alpen, im Westen an den Vogesen natürliche Gränzen hat. Nur im Osten machten es der Mangel jeder physischen und das In- und Zwischeneinander-Greifen der linguistischen Gränze räth- licher, die betreffenden Provinzen: Preussen, Posen, Schlesien, Böhmen und Mähren ungetrennt aufzunehmen, zumal deutsche Cultur und Wissenschaft auch die slavischen Theile derselben ‚beherrscht. So umfasst denn unser Faunengebiet, ausser den zum deutschen Bunde gehörigen Ländern, Schleswig, Posen, das Elsass und die lenserhe Se (sie begreift das Flassgebiet des Rheins nnd der Aar, mit Ausnahme des westlichsten Zutlusses des letztern, der Zihl, und: das Ober-W alis); es schliesst aus: das italienische Tyrol, Istrien, Krain und die slavisch redenden Theile von Kärnthen und Steiermark (eine vom Nordabhange des Terglou westöstlich ziehende, ein wenig nördlich von Marburg, die ungarische Gränze berührende Linie, irenzt in diesen Provin- zen die beiden Sprachgebiete. S. Bernhard!s Sprachkarte von Deutschland, 2. Aufl. 1849.) Im Süden erreicht es fasst den 46., im Norden fast den 56. Breitengrad und umfasst in dieser Ausdehnung einen Flächen- raum von ungefähr 13300 @uadsumerlen den sechsten Theil Europa’s ausschliesslich, fast den 12. einschliesslich Russlands. Im südlichen Tyrol (Botzen) steigt die mittlere Jahrestemperatur auf 12, 5° C., der Sommer auf 21, 7°, der Winter auf + 2°, während für Ostpreussen (Königshers) die Isotherine 6, 5°, die Isothere 16°, die Isorsimene — 3, 2° C. ist. %. Bhopaiocera. Die Tagschmetterlinge spielen, wenn man nur die Anzahl der Species berücksichtigt, in der europäischen Fauna eine unter- geordnete Rolle; sie machen kaum den achten, vielleicht nur den zehnten Theil derselben aus. Nichts destoweniger nehmen sie bei dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft für den Fal- tergeographen unbedingt die wichtigste Stelle in Anspruch, nieht 231 eben weil sie die vollkommensten Schmetterlinge, (wenn man ihnen diesen Rang auch nicht wohl streitig machen könnte,) als weil sie die am "besten bekannten sind. "In Deutschland zumal ist die Erforschung der Tagfalter so weit vorgeschritten, dass die Entdeckung einer neuen "Species als ein Ereigniss betrachtet werden kann und man ihre Zahl als nahezu geschlossen anzuneh- men berechtigt ist. Dabei ist ihre Determination im Allgemeinen ° leichter, und die Anzaben der Faunisten erhalten dadurch eine grössere Zuverlässigkeit, als bei den Heteroceren. Ein fleissiger Lepidopterolog wird gleich in den ersten Jahren seiner Praxis den weitaus grössten Theil der Tagfalter seiner Umgegend im Freien selhst beobachtet haben, so geringe Schwierigkeiten bieten hier Flugzeit und Sitten der Auffindung. Unter den Heteroceren finden sich nur noch bei den Sphingiden, Zygäniden und einigen Spinnerfamilien annähernd gleich günstige Verhältnisse. Wir em daher hier, wo wir uns anf dem gesichertsten Boden he- finden, zunächst unsere Resultate zu ziehen haben. Was zuförderst die statistischen Verhältnisse betrifft, so nehmen wir 186 Arten als Gesammtzahl der Falter des Gebiets an. Hierunter sind indess 9 Arten begriffen, über deren deut- sches Bürgerrecht wir keine volle Sicherheit in sofern erlangen konnten, als sie zwar dicht an, aber vielleicht nicht innerhalb der Geinzen des Faunengebi eis zu Hause sin ES sind die folgenden: Lib. Celtis (in Südiyrol), Sat. Cordula, Hesp. Alveus, H. Serratulae und H. Cacaliae (in Wallis), Ereb. Evias, E. Mnestra, Lye. baetica und Pier. Ausonia (in der Schweiz). Zu die- sen 9 Arten, deren Bürgerrecht durch die Unbestimmtheit der faterlandsbezeichnung unsicher wird, kommen 2 andere, bei de- nen die Angaben der Faunisien zwar bestimmt genug Ianfen, wo uns aber an der Richtigkeit derselben einige, vielleicht unbeerün- dete, sabjective Zweifel aufgestiegen sind. Diese beiden Falter sind Lye. Escheri, welche bei Freiburg in B., und Thecla Bal- lus, die in Oberschwaben fliegen soll. Endlich muss bemerkt werden, dass wir mit Herrich-Schäffer 3 Falter als Varietäten aufgeführt haben, die vielleicht noch als Arten sich ausweisen, nämlich Mel. Merope, Ereb. Arete und E. Eriphyle, und 1. als ei- gene Art, welche vielleicht nur Varietät ist: Er. Epiphron. Auch die schlesische, von Assmann als neue Species beschriebene, Mel. Britomartis haben wir, als muthmassliche Varietät von Dietynna, nicht mitgezählt. Ganz Europa, einschliesslich Russlands bis zum Ural und Kaukasus, besitzt nach Herrich (1845) 306 Tagschmetterlinge (nach Boisduval’s 1840 erschienenem System 310). Das Verhält- niss der deutschen zur europäischen Fauna stellt sich hiernach wie 1 zu 1, 6 oder wie 3 zu 5. Da sich nun das Areal des Gebiets unserer Fauna zu dem von Europa wie 1 zu 12 ver- ‚e 232 hält, so muss die Falterfauna Deutschlands eine reiche genannt werden. Man darf aber nicht ausser Acht lassen, dass weite Verbreitungsbezirke bei den Schmetterlingen Regel zu sein schei- nen, weit mehr wenigstens als bei den Käfern, dass also wohl die meisten europäischen Länder von entsprechendem Umfange ei- nen sehr grossen Theil der dem Welttheil angehörigen Arten ge- meinsam besitzen; dann, dass Deutschland eins der am längsten und genausten durchforschten Gebiete ist. Wenn einmal die süd- lichen Inseln und Halbinseln, sowie Südrussland in gleicher Voll- ständigkeit bekannt sein werden, muss die Schale gegen uns um ein nicht Unbedeutendes sinken. Man wird von der Wahrheit nicht weit entfernt sein, wenn man annimmt, dass, als Endresultat aller noch zu machenden Entdeckungen, ein Verhältniss der deut- schen zur europäischen Falterfauna wie 1 zu 2 sich herausstel- len wird. Wenn, wie wahrscheinlich, Lib. Celtis in Deutsch - Tyrol vorkommt, so fehlt uns eine Tribus von den neun europä- schen ganz, die der Danaiden, welche in ihrer einzigen Species auf den südöstlichsten Winkel des Welttheils beschränkt ist. Die einzelnen Tribus stellen sich nach der Zahl ihrer Arten wie folgt: Deutschland. Europa. Olngefähr. Wemphaldäe 2 202 2.440,72 2 od N er 2. Wanaidae 2: an. nee 0 el er Sapıdae.... 2. zedesdd .=2 208 ea Biliylkeidae. „I... 0... 1 © Pl rare 10, Eiryemulae, . ne 0. and. a = ar re Eyesenilae >... 2.0.22 490,2 Ms le 10. Basibomnan. un. ou 0 en ee a a ee 2) Piemdae..\. - cl: 210 202 Da Si: Hesperidge - >... a0 2n. „, 18 420 200 40. Unter den grössern Tribus scheinen hiernach die Nympha- liden die weitesten, die Satyriden, Pieriden und Papilioninen die engsten Verbreitungsbezirke zu besitzen. Dem mittlern Verhält- niss entsprechen Lyeaeniden und Hesperiden. Welche Tribus und Gattung in Deutschland ihr relatives Maximum erreicht, wird sich erst ermitteln lassen, wenn vollstän- dige Faunen aller, zumal der europäischen Länder vorliegen. Wir selbst haben nicht einmal zum Vergleiche mit den nächstan- gränzenden Gebieten ausreichendes Material. Aus diesem Grunde vermögen wir auch die Frage nicht zu beantworten, ob Deutschland monochorische — auf die Grän- zen des Gebiets eingeschränkte — Falter besitzt. Sollte es der Fall sein, so wird es sich dabei chne Zweifel nur um eine sehr geringe Zahl von Arten handeln, Von Erebia Epiphron kennen 233 wir kein anderes Vaterland als den Harz; sie wäre eine mono- ehorische Art im sirengsten Sinne, ständen ihre Artrechte zwei: fellos fest. Die Entomologen des Harzes und der Alpen müssen sich angelegen sein lassen, Licht in diese Sache zu bringen. Die unendlich grösste Mehrzahl der Tagschmetterlinge hat Deutschland jedenfalis mit einigen oder allen andern Ländern Europas gemein. Nicht wenige sind zugleich über Nordasien, einige üher die ganze Erde verbreitet. Bei ihnen kann es sich hier nicht um die absolefe, sondern nur um die relative Bestim- mung ihrer Verbreitungsbezirke, über die Feststellung derselben, soweit sie in unser Gebiet fallen, handeln. Der Uebelstand, dass wir aus mehreren unfangreichen Provinzen desselben keine, oder doeh unzureichende Nachrichten erhielten, macht selbst hier die Gränzen, welche wir zu ziehen versuchten, vielfach unsicher. Wir haben sie aber doch gezogen so gut es sich thun liess, ihre Correctur getrost der Zukunft anheim gehend. Innerhalb der Gränzen seines Verhreitungsbezirks ist ein Falter entweder überall zu finden, oder er fehlt Snärthen Gegen- den von srösserem oder geringerem Umfange völlig. Der Verbin- dungsbe ezirk ist somit ein zusammenhängender oder ein unter- brochener, und wir trennen die Arten hiernach in allgemein ver- breitete und zerstreute (sporadische). Hierbei sehen wir ab da- von, dass auch unter den allgemein verbreiteten Schmetterlingen eine grosse Anzahl nur an gewissen kleinern Localitäten die Be- dingungen ihres Daseins findet, welche wir Flugplätze nennen. Sie unterbrechen, da sie gering von Umfang und in jedem Bezirk einer Einzelfauna zu finden sind, den Verbreitungskreis nicht er- heblich und entsprechen dem „x Snndere® der Pflanzen. Die Falter, welche auf das Prädieat: „allgemein ver- breitet“ Ahspräch haben, sind folgende: Melitaea Athalıa. Argynnis Latonia, A. Paphia, A. Aglaja (nieht? in Schleswig -Holstein). Vanessa Antiopa, Y. Jo., V. e-album (nicht? in Schleswig-H Holstein), V. Polychloros, V.urticae, V. Atalanta, V. cardui. Epinephele Hyperanthus, E. Janira. Coenonympha Pamphilus. Pararga Megaera. Lycaena Avis, L. Alexis. Poly- ommatus Phlaeas. Thecla Betulze, Th. @uercus. Papilio Ma- ı chaen. Leucophasia Sinapis. Aporia Crataegi. Pieris Brassicae, ‚P. rapae, P. Napi, P. Daplidice. Authocharıs Cardaminis. Co- lias Hyale (nicht? in Oberösterreich). Rhod. Rhamni. Hespe- ‚rin Alveolus, H. Sylvanus (nicht? bei Münster), H. Comma, H. Linea. Im Ganzen 34 Arten, beinahe der fünfte Theil Aller. Andere mangeln nur einer oder wenigen Lecalfaunen von geringerem Unfang, nämlich : i “Melitaea Artemis, M, Cinxia. Argynnis Euphrosyne, A. Selene, A. Niobe, A. Adippe, Vanessa Prorsa. Limenitis Populi, ‚L. Sibylla. Apatura Iris. Coenonympha Davus, C. Arcania, 17 234 Satyrus Semele. Pararga Egeria. Lycaena Argiolus, L. Arion, L. Corydon, L. Agestis, L. Aegon, L. Amyntas. Polyemmatus Ciree. Thecla Rubi, Th. Pruni, Th. Dieis. Papilio Podalirius. Colias Edusa. Hesperia Lineola. 27 Species. Grösseren Landstrecken, zumal im nördlichen Tiefiande, mangeln die folgenden, doch immer noch über den bei weiten grössten Theil des Gebiets verbreiteten Arten: Militaea Dietynna. Arge Galatea.. Erebia Medea, E. Me- dusa. Pararga Dejanira, P. Maera. Nemeobius Lucina. Ly- caena Cyllarus, L. Alsus, L. Hylas, L. Adonis, L. Dorylas, L. Argus. Polyommatas Chryseis, P. Virgaureae. Thecla Spini. Hesperia Malvarum, H. Fritillum, H. Tages, H. Paniscus. Noch zerstreuter finden sich: Melitaeı Maturna, M. Phocbe. Lycaena Erebus, L. Daphnis. Polyommatus Hippotho&. Hesperia Actaeon. — Alle übrigen Falter sind so vertheilt, dass sie sehr grossen, zusammenhängenden Theilen des Gebiets, die fast ein Viertel desselben (oder darüber) ausmachen, ganz abgehen. Wir schei- den zur Ermittelung und Veranschaulichung des Einflusses der geographischen Länge und Breite auf die Vertheilung der Schinet- terlinge, das ganze Gebiet in eine nördliche und südliche, öst- liche und westliche Hälfte. Als Gränze zwischen Nord und Süd betrachten wir die zwischen dem 5%. und 5]. Breitengrade von der Eifel und dem Vogelsberge in westöstlicher Richtung bis zu den Sudeten hinziehende Gebirgskette; als *Gränze zwischen West und Ost den 30. Meridian v. F. Durch diese beiden sich | schneidenden Linien, zerfällt das Gebiet in 4 Hauptprovizzen: eine nordwestliche, nordöstliche, südwestliche und südöstliche. | Der Nordhälfte allein gehören an: Argynnis Laodice; Erebia Epiphron; Lyeaena Polona und | Hesperia Sylvius. | Der Südhälfte: Melitaca Trivia; Argynnis Pandora, A| Hecate, Limenitis Aceris, L. Camilla; Erebia Euryale, RB. Styene, E. Melampus, E. Cassiope; Satyıus Arethusa; Coenenympha Oedipus; Pararga Biera; Lyeaena Escheri; Pol. Tihersamon; Thecla Ballus; Thais Polyxena; Doritis Apollo; Colias Chry- | sotheme; Hesperia Lavaterae. Dazu eine Anzahl Varietäten: | Apatura Eos; Arge Procida et Leucomelas.; Pararga Adrasta; | Pieris Bryoniae. Ausser diesen, schon ein bedeutendes Ueberge- wicht des Südens über den Norden begründenden Arten, existirt ! eine Anzahl anderer, welche den 51. Breitengrad um ein Gerin- ! ges überschreiten, ohne weiter gegen Norden vorzudringen; es! sind: Limen. Lueilla; Sat. Proserpina, S. Hermione; Lye. Daphnis, | L. Battus, L. Telicanus; Thecla Acaciae und Hesp. Sao. | Zu allen diesen kommen noch die Falter, welche blos im Gebiete der Alpen wohnen, und hier besonders zusammenge- | | | | | ! } 235 Frellk;sind (ohne Rücksicht auf die dem Hochgebirge als solchem eigenthümlichen Species,) um den ungzemeinen Reichthum dieser ohne Vergleich falterreichsten Gegend Deutschlands zu veran- schaulichen. Es sind folgende Arten: Mel. Cynthia (wir bezwei- feln bis auf weitern Nachweis ihr Vorkommen in andern Gegen- den), M. Asteria; Arg. Thore, A. Pales; Ereb. Nerine, E. Go- ante (auch? im Taunus), E. Gorge, E. Manto, E. Dyndarus, E. Prono&, E. Alecto, E. Pharte, E. Pyrrha, E. Ceto, E. Oeme, E. Psod:a, E. Mnestra, E. Evias; Sat. Cordula; Chionobas Aöllo; Coen. Satyrion; Libythea Celtis; Lye. Eros, L. Orbitulus; Poly- omm. Gordius, Pol. Eurybia Dor. Dein Pieris Callidice, P. Ausonia; Coll. Phieemone; Hesp. Alveus, H. Serratulae, H. Ca- ealiae.. - Ferner die von Herrich als Vanchin aufgeführten Mel. Merope, Ereb. Arete, Er. Eriphyle. in der Westhälfte allein sind: Ereb. Epiphron, Lye. Escheri, Theela Ballus und die Varietät Adrasta der Par. Maera. Mehrere Alpenfalter Tyrols und der Schweiz, Sat. Cordula, Er. Evias, Mnesira, Pier. Ausonia, Libythea Celtis — sämmtlich hin- sichtlich ihres Bürgerrech is zweifelhaft, kommen noch hinzu, viel- leicht auch die Hesperien Alveus, Serrafulae und Cacaliae Destliche Falter sind: Arg. Laodice, A. Pandora; Lim. Aceris, L. Lucilla; Coenon. Oedipus; Lyc. Polona, L. lcarius; Col. Chryzotheme, Col. Myruiidone und die Varietäten von A. Galatea: Procida und Leucomelas. Bisher wurden ausser diesen noch Thais Pelyxena, Mel. Trivia und Arg. Hecate als blos dem Südosten angehörig betrachtet, die indess neuerdings auch bei Stuttgart gefunden sein sollen. Hiernach würden sich Ost- und Westhälfte in der Zahl der jeder eigenithümliehen Arten ohnge- fähr die Wage halten; anders gestaltet sich das Verhältniss, wenn man die nördliche Hälfte des Ostens mit der nördlichen des Westens vergleicht, wo sich ein bedeutendes Pius des Nordostens herausstellt. Er. Epiphron ist die einzige, dem Nordwesten allein angehöri geArt oder Vartetät;. der Nordosten besitzt de- ren 3, Arg. Laodice, Lye. Polona und Hesp. Sylvius (deren Vor- konmen bei Münster wir bezweifeln). Im Südosten finden sich ‚alle oben als Östfalter bezeichneten Arten, mit Ausnahme von Arg. ‚ Laodice und Lye. Polona, doch gehen von ihnen Lim. Lueilla ‚und Col. Myrmidone in Schlesien eiwas über den 5l. Breitengrad hinaus. Dem Südwesten gehören alle Westfalter, ausser Er. Epiphron, an. Zieht man nicht blos die jeder Hauptprovinz eigenthümli- ‚ehen, sondern auch die Anzahl der ihr mangelnden Species in Betracht, so ergiebt es sich, dass der Reichthum der Fau- ‚nen von Süden nach Norden, aber auch, doch in weni- ‚ger auffüiendem Grade, von Osten nach Westen abnimmt. ‚Es gilt dies Letztere besonders von der Nordhälfte des Gebiets, NE 236 vermindert sich gegen Süden inmner mehr, und verschwindet in den Alpenländern ganz. Das nordwestliche Viertel Deutschlands ist hei Weitem die ärmste Provinz; um so A je weiter man sich dem nordwestlichsten Winkei desselben, den Flachländern am Gestade der Nordsee nähert. Diese Be estlichen Tief- länder bilden den direcien Gegensatz gegen das falterbegünstigte ‚Alpenland. Es fehlen ihren nicht nur, wie sich von selbst ver- steht, alle Gebirgsfalter, sondern auch eine Menge von solchen, welche das nordöstliche Tiefland mit Mittel- und Süddeutschland gemein hat. Dahin gehören Mel. Parthenie, M. Dietynna, *M. Phoebe, M. Didyma; Arg. ino, *A. Daphne, A. Dia, A. Arsi- lache; * Van. Xanthomelas; Limen. Populi; Apat.llia; Ereb. Me- dea; *Sat. Phaedra; Epin. Eudora; Coen. Iphis; Par. Dejanira, pP. Maera; Lye. Cyliarus, L. Brchası L. Euphemus, L. Hylas, L. Corydon,, L. Adonis, L. Dorylas, E Argus, L. Öptilete; Pol. Helle, *P. Hipponae; Theela Spin, Th. W=albam; Col. Palaeno; Hesp. Malvarum, *H. Carthami, EB. Fritillum. Die hiervon dem ganzen nordwestlichen Viertel fehlenden, oder doch nur auf den äussersten Saum desselben beschränkten Arten sind durch ein vorgesetztes * kenntlich gemacht. Im nordöstlichen Flachlande, weiches freilich an Ausdehnung bedeutend das westliche übertrifft, lässt sich dagegen fast nicht ein Falter — allenfalls Lye. Alcen ausgensmmen —- vermissen, der im Nordwesten fliegt. Die Zunahme des Artenreichtkums nach Süden hin, ihre höchste Entwickelung im Alpengebiete, hat nichts Auffa liendes: sie ist völlig in Uebereinstimmung mit bekannten Naturgeseizen und fällt mit den Verhältnissen der Flora zusammen. Weniger ! leicht ist die Verschiedexheit des Ostens vom Westen an bekannte | Gesetze anzuknüpfen.. Die 'Thatsache: dass in Mittel- und | Norddeutschland die Artenzahl der Tagschmetterlinge von Osten 1 gegen Westen unter sonst gleichen Verhältnissen abnimmt und} im nordwestlichen Tieflande ihr Minimum erreicht, steht fest, fi weıun auch im Einzeinen die Armuth des uns zu Gebote stehen- den Materials Tregschlüsse veranlasst haben sollie. Auch über die Gränzen unserer Fauna hinaus bestätigt sich diese Erschei- | nung. Belgien, unter gleicher Breite “mit Schlesien gelegen, | hat 88, Schlesien 124 Falter aufzuweisen. Ziehen wir von letz- tern 3 subalpine Arten ab, welche in Belgien nicht wohl vor- |, kommen können, und rechnen diesem Lande noch 2 Arten, welche }, vielleicht dort einheimisch sind, zu, so bleibt immer ein Ver- hältniss von 3 zu 4. Die Umgegend von Paris zählt 89, die) von Berlin — 31/, Breitengrade nördlicher ‚aber I1 Längengrade, östlicher — 96 Falter. Lievland,, trotz seiner hohen Breite, hat }} zwei Tagschmetterlinge mehr, als Pommern und viel inehr, als Schleswig-Holstein und die westlicher gelegenen Tiefländer, 237 Findet auch diese Erscheinung ihr Analogon und ihren ‚Grund in der Flera? Wir sind che in der Lage, hierauf Ant- ‚wort zu gehen. Öherflächengestalt und Bodenbeschaffenheit sind nieht der Art, die Sache zu erklären; wohl aber könnte der kli- matische Unterschied Ost- und Westeuropas eine Rolle dabei spielen. Das Küstenkhima des een mit seinen milden Win- teın, aber kühlen Sommern mag der Entwickelung ‘einer reichen Falterfauna weniger günstig sein, als das continentalere des Ostens. Es mag mehr Arten geben, welche einer bedeutenden Sommerwärme zu ihrem Gädeihen bedürfen, während sie, einmal in Erstarrung verfallen, eine heftige Winterkälte zu ertragen vermögen, als umge! kehrt. Es würde damit der, freilich ange- fechtene, Satz stimmen, dass Inseln ärmer an Pilanzenarten sind, als, ceteris paribus, continentale Länder. Wie dem auch sei, se wird es gerathener sein, zunächst die Thatsache selbst ge- nauer zu erutren und im Binzelnen zu erweitern, als sich ın Hypothesen zu ergehen, welche bei so mangelhaften, auf den engen Raum einer Landesfauna eingeschränkten Unterlagen, fast nothwendie einseitig ausfallen müssen. Die Ve: breitung un Falter in senkrechter Richtung zeigt hinlängliche Anal iogieen mit der der Pflanzen, um eine ähn- liche Beh andlunesweise zu en Die geringere Masse sicherer Beohachtungen einer-, die freie Beweglichkeit der betreffenden Geschöpfe anderseits machen es freilich unthunlich, so zahlreiche und streng begränzte Regionen in der Faltergeographie festzu- stellen, als es in der Geographie der Pflanzen geschehen ist. Wir wissen zwar, dass, wie bei diesen, die Artenzahl allmählıg jmit dem Ansteieen an der Leiter der Gebirge abnimmt; welche Arten aber zurüekbleiben, an welchen Punkten der Erhebung sie Dre obere Gränze erreichen, das ist bisher fast gar nicht be- achtet worden. Wir kennen ferner eine Anzahl Falter, deren hiegssame Natur sie befähigt, gleich gut am Meeresstrande, wie 3000 Fuss höher, am R: inde des ewigen Schnees der Alpen aus- zudauern, aber ihre Anzahl würde bemerklich grösser sein, wenn man diesem Verhältniss mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Wir kennen eine Menge Arten, ja ganze Gattungen, welche dem Hochgebirge alleın angehören , bei wenigen Aber ist darauf ge- -\ichtet worden, wo ihre bo und untere Gränze hegt und in wie weit Bodenbeschaffenheit, Süd- oder Nordabhang des Gebir- ses, Pflanzendecke u. s. w. auf diese Gränzen modifieirend ein- wirken. Die Entomologen der Hochgebirge, zumal die des Alpen- 'andes, "haben den Beruf, hier Aufklärung zu schaffen. Sie inögen die dürftigen Nachrichten und Andeutungen, welche wir hier geben können, als Stoff zur Erweiterung und Correetur be- nutzen. Eine umsichtige Erwägung aller Verhältnisse werden ‚wir ihnen kaum zu empfehlen brauchen. Es ist ein Anderes, ob 238 ein geflügeltes Insect freiwillig eine Alpenhöhe zum Aufenthalt erwählt, oder ob es Stürme, aufsteigende Luftströme dahin ver- schlagen haben, wie jene selblichen Schmetterlinge, welche Bonpland, nach Humboldt‘ s Eızählung, am Chimborazo oberhalb der Schneegränze in mehr als 15,09 Ö Fuss Seehöhe, dicht über den Boden hinfliegen sah. Es ist dies die grösste Höhe, in welcher Schmetterlinge beobachtet wurden; aber auch aus den europäischen Alpen sind ähnliche Erscheinungen bekannt. So sah Zumstein am Monte Rosa, 13,900 Fuss Fer dem Meere, einem dem Perlmutterfalter äbelıch ıen Schmetterling (Arg. Pales?) halb erstarrt auf dem Schnee liegen. Ja selbt auf der Zumstein- spitze, einem der höchsten Hörner des Rosa, in 14,022 Fuss Höhe, sah er einen roth gefärbten Schmetterling über den Boden wegflattern. Nach ©. Heer leben oberhalb der Schneegränze, in 8500 bis 93000 Fuss Höhe, auf den schweizer Alpen noch drei Schmetterlinge nebst ihren Baaupen (welche, ist nicht ge- sagt. 8.0. Heer: üder die obersten Gränzen des thier. u. pflanzl. Lebens in den schweizer Alpen. Zürich. 1845). Nach den vorhandenen Daten lassen sich bis jetzt eigent- lich nur zwei Regionen mit einigermassen gesicherten Grän- zen umziehen: die des Tieflandes mit den niedern Gebirgen und die der höhern Gebirge und Alpen. Ihre Scheide liegt da, wo die ersten Hochgebirgsfalter, welche nirgends im Gebiete an tie- fern Stellen sich finden, auftreten: jene Erebien, welche einige mitteldeutsche Gebirge mit den Alpen gemein haben. Dass diese Scheide in den mildern Gegenden des Südens, an den Mittags- seiten und geschützten Stellen überhaupt, kälter hinaudsteigt, bei entgexengesetzten Verhältnissen unter das Mittel herabsinkt, ist begreillich und wird durch einzelne Beobachtungen bestätigt. Erebia Euryale hat am Riesengebirge in 2300 Fuss M.-H. ihren tiefsten Flugplatz; am Oberharz seht Er. Epiphron bis zu 2000 Fuss und tiefer, Er. Stygne bei Freiburg ı1. B. segar bis 950 Fuss herah. Letztere würde also, wenn die Beobachtung riehtig ist, kaum den eigentlichen Hschgebirgsfaltern zuzuzählen sein. Im Allgemeinen wird man die untere Gränze der Hoch- gsebirgsregion in 3000 his 3500 Fuss Höhe für die mittel- deutschen Berge, in 40009 bis 4500 Fuss für die Alpen setzen können. Sie fällt in Letztern mit der obern Gränze der Laub- hölzer, der untern der Nadelhölzer, zusammen. Es ist keine Frage, dass bei weitem nicht alle, wahrscheinlich sogar nur wenige Falter der Ebene und der 'Thäler freiwillig bis zu dieser Höhe sich erheben, «ber es fehlt an Beobachtungen hierüber ; wir selbst müssen "gestehen, diesen Erscheinungen, bei nicht ganz mangelnder Gelegenheit, die genügende Aufmerksamkeit zu schenken versäumt zu haben. \Yenn wir daher die erste Haupt- region nochmals in eine untere; Region des Tieflandes 239 und der Hügel, und in eine obere: Region der niedern Gebirge (der Region der Laubhölzer in den Alpen entsprechend) theilen und die Gränzlinie für beide in 1000 bis 1500 Fuss M.-H. legen, so ist diese Eintheilung und Begränzung eine vorläufig hypothetische, welche direete Beobachtungen bestätigen oder verwerfen müssen. Vielleicht geben einige Arten, welche dem Tieflande fehlen, die man daher als charakteristisch für die untere Bergregion ansehen kann, Anhaltspunkte in dieser Be- ziehung. Solche Falter sind: Erebia Ligea, Sat. Proserpina, S. Briseis, Lye. Damon, L. Battus, Dor. Apollo und Hesp. Sao. Auf den Alpen liegt eine Hauptvegetationsgränze da, wo alier Baumwuchs aufhört und nur noch strauchartige Gewächse, besonders Rhododendren, fortkommen, ohngefähr in 5500 Fuss M.-H. Wir nehmen wieder hypothetisch, doch nicht ohne Gründe, diese obere Baumgränze als Scheidelinie einer subalpinen von der eigentlich alpinen Region, in welche wir die zweite Haupt, die Hochgebirgsregion, zerfillen. Zwischen den Berg- und Alpen-F “altern sibt es in der That ein Verbindungsglied, welchem — wenigstens vorzugsweise — die Region der Nadel- hölzer zum Fluxplatze dient. Von diesen subalpinen Faltern scheinen Ereb. Nerine, E. Euryale, E. Stygne, E. Epiphron und Par. Hiera_ höher hinauf kaum noch zu liegen, während Ereh. Gorge, E. Proneö, E. Pharte, E. Melampus, E. Pyrrha, E. Cas- siope, Lye. Eros und L. Orbitulas, sowie Pier. Napi var. Bry- eniae die alpine Region zugleich bevölkern. Diese letztere, von 5500 Fuss bis zum ewigen Schnee in 7500 bis 9600 Fuss Höhe, mit ihren Arten, gehört im Bereiche unserer Fauna, natürlich den Alpen ausschliesslich an. Sie zeigt in Ihren entomologischen Erzeugnissen dieselbe, bis zur Indenti- tät einzelner Species herabgehende, Analogie mit den Polargegen- den, wie in ihren pflanzlichen. Mel. Cynthia, Mel. Merope (Ar- tem. var.), M. Asteria, Arg. Pales, Ereb. Manto, E. Tyndarus, E. Aleeto, E. Mnestra, Sat. Aöllo, Coen. Satyrion, Polyomm. Eu- rybıa, Pier. Callidice, Col. Phicomone, Dor. Delius finden sich hier vorherrschend oder allein. Von Arg. Thore, Ereb. Goante, E. Ceto, E. Oeme, Evias, E. Psedea wissen wir"nur, dass sie Hochgebirgsfalter überhaupt sind. Einschliesslich derselben beträgt die Zahl der Arten, welche die zweite Hauptresion bewohnen, 33 —M. Merope und Ereb. Arete, als Varietäten, nicht eingerechnet. Sie Alle, Er. Epiphron = en finden sich auf den Alpen, wit welchen das Rie- Sengehirge Ereb. Euryale, das Gesenke Er. Melampus und Cas- siope, der Schwarzwald Er. Stygne, endlich der Taunus, (angeb- lich) Er. Goante gemein hat. Re den übrigen deutschen Gebirgen wurde noch kein” Hochgehirgsfalter entdeckt. 240 Von den Bewohnern der Tiefländer und niedern Berge wur- den in der alpinen Region beobachtet: Van. Urtieae und Car- dui; Lyc. Acis, Alsus, Alexis, Adonis, Agestis; Pol. Phlacas; Pier. Brassieae, Rapae und Napi; Hesp. Fritillum, Alveolus, Ta- ges, Sylvanıs und Comma. In der subalpinen Regien fanden sich zwischen 4 und 5000 Fuss: Arg. Euphrosyne und Niohbe; Van. Prorsa; Lye. Corydon und Dorylas. Ausserdem erwähnt Freyer Mel. Athalia und Dictynna als Bewohner der Reinthal- alpe, ohne weitere Höhenangabe. Es ist bis jetzt also erst von 23 Arten bekannt, dass sie, nebst den 33 wahren Hochgebirgs- faltern, die zweite Hauptregion besuchen. Wie klimatische Aehnlichkeit Falter, welche im Süden nur die Gebirge bewohnen, in den Tiefländern des Nordens wieder erscheinen lässt, davon finden "sich schon its ensen Bereiche un- serer Fauna nicht zu verkennende Andeutungen; am auffallendsten bei Arg. Amathusia, welche von den südlichen Bergländern bis zur preussischen Ostseeküste einen Raum von 5 bis 6 Breiten- graden überspringt. Auch Arg. Aphirape, Dor. Mnemosyne las- sen diese Erscheinung, wenn auch weniger deutlich, erkennen; sie bewohnen nur im äussersten Norden des Gebiets die Ebene. Für unsere Hochgebirgsfäalter ist es freilich dort noch nieht kühl genug; Par. Hiera, einer der am tiefsten herabsteigenden Falter der subalpinen Region bedarf schon lievländischer, Arg. Thore, ein alpiner Falter, lappländischer Temperaturverhältnisse, um sich in seinem Element zu fühlen. Die Gesammtwirkung einer niedern Temperatur, vermisder- ten Drucks der Luft und aller, diesen hohen Regionen überhaupt eigenthümlichen, die organische Welt treffenden Einflüsse, muss selbstverständlich dem Habitus, den Sitten und Erscheinungs- epochen der Thiere und Pflanzen ihren Stempel aufdrücken. Da- bei tritt ein merkwürdiger Gegensatz zwischen den beiden Reichen in der Modification hervor, welche die Fär bung erleidet. Statt der lebhaften, reinen en der Alpenblumen zeichnen sich die Falter der alpinen Region, wie wohl die T'hiere derselben üher- haupt durch ein matt sefärhtes oder düsteres Gewand aus. Je höher hinauf um so mehr herrscht Schwarz vor in der Färbung der Thiere. Die Varietäten bilden sich nach dieser Richtung: durch Ausdehnung der schwarzen Zeichnungen, oder durch Mat- terwerden, Verbleichen, zumal der rothen und gelben Farben. Die Erebien, Mel. Asteria und Merope im Vergleich zu Athalia und Artemis, die Var. Bryoniae im Vergleich zu Pier. Napi gehen hierzu Belege; aus andern Familien die Gattung Psodos, Chel. Matronalis Fr. ete. Dasselbe Verhältniss zeigen die Falter der Polarzone und ihre Varietäten, während im Süden das umgekehrte Statt findet, wie man an den Varietäten Hispulla und Adrasta, an Meone und Cleopatra sehen kann, Wärme des Klimas und leb- 24l hafte Färbung, Kälte und matte, düstere Farben stehen demnach in einer gewissen Beziehung zu einander; die Alpenflora beweist indess, dass dieselbe nicht ein so ganz einfaches und directes Verhältniss ven Ursache und Wirkung ist. Die kurzen Sommer der Hochgebirge können den Faltern wohl nur eine einzige Generation im Jahre gestatten; wie hoch hinauf doppelte Erscheinungsepochen noch vorkommen, wis- sen wir nicht. Es ist nicht unwahrscheinlich dass auch ausser- halb des Alpenlandes und der Hochgebirge in dieser Beziehung eine Verschiedenheit des Nordens vom Süden schon innerhalb un- seres Gebiets merklich wird. Falter, die in Preussen und Pom- mern nur einmal im Jahre erscheinen, mögen in den mildern Ge- senden des Südens immer, oder doch zuweilen, eine doppelte Generation zeigen. Ahweichende Angaben über die Erscheinungs- zeit mehrerer Falter, wie sie sich nicht selten finden, deuten da- rauf hin. Das Verhältniss der Menge, der Anzahl von Individuen, der einzelnen Arten, wie es durch die Bezeichnungen gemein (aller Orten häufie), häufig (an bestimmten Flugplätzen häufig), sel- ten u. Ss. w. ausgedrückt zu werden pflegt, haben wir nur bei den speciellen Angaben über die einzelnen Arten erwähnen können, da uns allzu viele Verzeichnisse ohne Zusätze mitgetheilt w urden. Noch weniger Auskunft erhielten wir über die Beziehungen, in welchen Flora, sowie chemische und geognostische Beschaffenheit des Bodens zu den Faltern stehen. “Alle drei in ihrer Wechselwirkung üben den unverkennbarsten Ein- fluss auf die Falterwelt, und unter ihnen spielt die Pflanzendecke die wichtigste Rolle. Diese wieder wird grossentheils durch die Bodenmischung bedingt, so dass es schwer wird, zu entscheiden, wie weit die Existenz eines Falters an die letztere gebunden ist. Am wenigsten im Reinen sind wir indess über das geognostische Element; es lässt sich fürerst nur a priori behaupten, dass es nicht ohne Einfluss auf die lepidopterologischen Producte einer Gegend sein könne. Jedenfalls ist dieser Einfluss minder wichüg, als der der Bodenmischung. Wie der Kalk eine eigenthümliche und artenreiche Flora erzeugt, so scheint er auch den Schmetterlingen vorzugsweise günstig; ob nur in Folge seiner Flora oder auch an und für sich, bleibt wie gesagt, problematisch. Viel Uebereinstimmung mit ihm, besonders hinsichtlich der Mamnigfaltigkeit seiner Erzeugnisse, scheint der vulkanische Boden (Basalt, Porphyr, Grünstein) zu be- sitzen. Auch der Thonschiefer ist/nicht;arm,” wenigstens soweit unsere eigenen Erfahrungen und der Bereich der waldeekischen Fauna sich erstrecken, auf welche wir hierz fast /allein angewie- sen sind, Der Sandhoden (Formation des bunten Sandsteins) ist |; 212 bei uns entschieden ärmer an pflanzlichen und thierisehen Erzeug- nissen, a Isdie drei andern genannten Bodenarten. Auf Kalkboden fanden wir allein oder doch besonders häu- fig: Sat. Briseis, *Nem. Lueina, *Lye. Damon, *L. Adonis, Th. Spini, Hesp. *Fritillum und Lineola; auf Thon- und Grauwacken- schieferbergen, die von Grünstein hie und da durchbrochen sind: Sat. Proserpina, Mel. Artemis, Arg. Niobe, A. Adippe, Lyc. Dory- las, L. Argus, Pol. Circe, Hesp. Sertorius; auf beiden (Kalk- und Schieferboden) zusammen eine Anzahl Arten, welche auf dem Sandstein bei uns gar nicht oder selten gefunden werden, näm- lich, ausser den vorstehend durch ein * bezeichneten: Lye. Alsus, L. Corydon, L. Agest's und Hesp. Actaeon. Auf Sand- boden sind besonders häufig Coen. Hero und Lye. Aegon; Schie- fer und Sand zusammen besitzen vor dem Kalk die grössere Häufigkeit der grossen Argynnis-, der drei dem niedrigen Gebirge angehörigen Erebia- und einiger andern Arten voraus. Pol. Virg- aureae und Th. llieis fanden wir noch nicht auf dem (Mu- schel-) Kalk. Ueber die Verschiedenheit der Flugplätze haben wir das uns Bekannte und Erwähnenswerthe bei den einzelnen Arten an- geführt. Trockenheit oder Feuchtigkeit des Bodens sind wichtige Elemente dabei; Waldwiesen und kränterreiche Abhänge im All- gemeinen die beliebtesten Tummelplätze der Falter, zumal solche, welche gar nicht oder doch nur einmal im Jahre gemäht werden. Eine ganz besondere und reiche Fauna beherbergen Sumpfwie- sen und Moore; nicht wenige Schmetterlinge Seheinen nur hier ihre Lebensbedingungen zu finden. Da auch die Flora der Moore eine eigenthüniliche ist, so liegt der Schluss nahe, die Fauna auch hier von der Flora abhängig zu glauben. Man hat eine grosse Homogeneität der Moorpflanzen der südlichsten mit denen der nördlichsten Gegenden Deutschlands wahrgenommen ; Achnliches findet auch hei deren geflügelten Gästen statt. Fol- xende Arten sind uns als sumpfliebende bekannt geworden: Mel. Dictynna; ‚Ars. Aphirape, A. Amathusia, A. Arsilache ; + Salz Phaedra; * Coen. Davus, * C. Oedipus; * Lye. firehns, =]: Optilete; Pol. Helle; Col. Palaeno; Hesp. Steropes. Die mit ei- nem * bezeichneten Falter scheinen auf solche Flugplätze be- schränkt, sumpfstete, zu sein. Wir lassen nun den speeiell faunistischen Theil, die Basis der vorstehend mitgetheilten Ergebnisse, folgen. Für die Zuver- jässigkeit des Angaben haften wir selbstverständlich nur, soweit sie unsere eigenen sind; es war daher nöthig, für jede einzelne die Autorität mitzutheilen. Dies geschah, der Raumersparniss zu Liebe, in der Weise, dass für jede Einzel-Fauna ein bestimm- tes Verzeiehniss, oder Werk überhaupt, zu Grunde gelegt wurde, 243 dessen Verfasser die Autorität für alle Angaben aus dem Bereich seines Faunengebiets abgiebt, welchen nicht ausdrücklich eine andere beigefügt ist. Es bilden nun die Ordinarien für die faunistischen Angaben aus Provinz Preussen: Schmidt in Danzig. Pommern: Hering in Steıtin. Wismar: Schmidt in Wismar. Schleswig-Holstein-Lauenburg: Boie. Berlin: Schultze. — Frankfurt a. d. O.: Metzner. Hannover: Krösmann. Münster: Hötte. Dessau: Richter in Dessau. Harz: Blauel. Göttingen: Stromeyer. Waldeck: Speyer. Weimar: Schreiner. Jena: Schläger. — Königr. Sachsen: Ochsenheimer. Schlesien: die Jahresberichte des Tauschvereins. Aachen: Mengelbier. Boppard und Bingen: Bach und Wegner Frankfurt a. M. und Taunus: G. Koch. Böhmen: Niekerl. — Ganz Franken: Esper. Regensburg: Herrich-Schäffer. Wien: das Wiener Verzeichniss. Oberösterreich: Brittinger. Salzburg - Oberkärnthen: "Nickerl. Reinth alalpe in Tyrol: Freyer. Augsburg. Freyer. Würtemberg: : Seiffer. Quellgebiet t der Donau und des Neckars: Roth von Schreckenstein. Freiburg 1. B.: Reutti. Constanz: Leiner, Zürich: Bremi. Die Schriften, welehe hier nur durch den Namen ihrer Ver- fasser bezeichnet sind, enthält das oben mitgetheilte Quellen- verzeichniss. Ahbreviaturen: E. Esper, Fr. Freyer, HS. Herrich- Schäffer, O. Ochsenheimer, T. Treitschke, W. V. Wiener Ver- zeichniss, Z. Zeller. Das „Verzeichniss der Schmetterlinge um den Ursprung der Donau und des Neckars u. s. w.“ haben wir, kurz „um die Donauquellen“ bezeichnet. Jeder Tribus wurden einige} allgemeine Bemerkungen vor- ausgeschickt, sowie wir bei jeder Species die Resultate der Ein- zelangaben in wenige Zeilen zusammenzufassen bemüht waren. Es wird kaum der Erklärung bedürfen, dass die hiernach gezo- 244 genen Gränzen der Verbreitungsbezirke sich eben nur auf die von uns verglichenen faunistischen Mittheilungen beziehen. Wenn wir einen Falter im nordwestlichen Hnehlande fehlen lassen, so kann das nichts Anderes heissen, als dass er in den uns von da vorliegenden Faunen nicht aufgeführt ist; in dem gegebenen Falle ‘also ın denen von Schleswig -Holstein , Hannover und Münster. Solche und analoge Restrictionen verstehen sich wohl ohne wei- tere Auseinandersetzung von selbst. Einige Nachbarfaunen — die von Lievland nach Mad. Lie- nig, von Belgien, nach Selys-Longchamps, und von Paris, nach Duponchel — wurden, wo es von Interesse zu sein schien, nıtbenutzt. 3) Nymphalidae. Die Nymphaliden bilden, mit 46 Arten, nahezu den vierten Theil der deutschen Taofalter. Unter den Localfaunen sind Salz- burg - Oberkärnthen und Würtemberg, mit je 37 Species, am reichlichsten mit ihnen versehen; bei Hannover fliegen nur 16, bei Münster nur 19 Arten. Die erste Gruppe der Tribus, die Gattungen Melitaea und Argynnis, unter sich näher verwandt, als mit den übrigen, lieben als Flugplätze Waldwiesen und Lich- tungen. Von ihren 29 Arten sind nur 4 überall zu Hause, eben- soviele alpın. Vanessa hat, nebst den folgenden Gattungen, nicht eine rein alpine Species, dagegen, unter 10 Arten im Ganzen 7 überail vorhandene und gemeine. Die Vanessen sind zum Theil über die ganze Erde verbreitet und binden sich wenig an bestimmte Regionen und Flugplätze. Viel minder gilt dies von den Limenitis- und Apatura-Arten, unter welchen zwar mehrere weit verbreitet, keine aber gemein, oder auch nur überall, wo sie vorkomnit, häufig ist. Meliteea. l. Maturna. Weit verhreitet, doch an vielen Orten fehlend; im nörd- lichen Theile des Gebiets bildet die Gegend von Hannover ihre westliche Gränze. Preussen. Berlin. Hannover. Hildesheim und Allendorf an der Werra (Blauel). In Schlesien verbreitet, doch nicht im Norden von Niederschlesien. Kepeen nicht häufig. Uffenheim in Franken. Steier. Salzburg. Ulm, häufig (HS.) Stutigart, sel- ten; Tübingen und Reutlingen, nicht selten. Zürich. (Lievland. selgien, auch nahe an der deutschen Gränze.) 2. Cynthia. Wahrscheinlich durch die gasze Alpenkette verbreitet, so- wohl auf den Kalk- als Granitalpen, doch, seweit die sichern Nachrichten reichen, auf die alpine Region beschränkt, Freyer 245 fand sie auf der Reinthalalpe bei Reutte in Tyrol, Niekerl bei Heiligenblut, beide in einer Höhe von 6 — 7009 Fuss. Die Angaben über ihr Vorkommen bei Stuttgart (Seyffer), Zürich (Bremi) und im Riesengebirge (Nickerl: Böhmens Tagfalter ) scheinen uns sehr der Bestätigung bedürftig und möchten auf Verwechselung mit Maturna beruhen, wie das auch in Schlesien vorgekommen ist (Assmann, ]. c.) 3. Artemis. Sehr verbreitet; sie fehlt nur in den Faunen von Hannover, Prag und Regensburg. : Preussen. Thorn. Pommern, nicht selten. Wismar. Schies- wig Holstein. Berlin, häufig. Frankfurt a. d. O., selten. Münster. Dessau. Harz: in den Vorbergen. Göttingen. Waldeck: bei Arolsen sehr selten, bei Wildungen ziemlich häufig. Weimar. Jena, häufig. Sachsen, nicht selten. In Schlesien - überall. Aachen, nicht selten. Boppard und Bingen. Frankfurt a. M., selten; im Taunus häufig. Asch und Liebenstein in Böhmen (Rich- ter). Erlangen. Linz. Salzburg. Augsburg. In Würtemberg verbreitet. Kiesenbach im badischen Schwarzwalde (R..v. S.). Freiburg, einzeln. Constanz. Zürich. (In Russland häufig. [O.] Lievland. Belgien. Paris.) Var. ? Merope. In der alpizen Region der Kalk- und Granitalpen, weit verbreitet. Reinthalalpe, in 6 — 7009 Fuss Meereshöhe. Gemsgrube bei Heiligenblut, 7500 Fuss. Schweiz (Piemont, T.) - 4. Asteria. In der alpinen Region hie und da, selten. Ob nur auf den Granitalpen ? In der Gemsgrube bei Heiligenblut und auf dem Moharkopfe bei Döllach, an den höchsten und steilsten Ahbhängen, wo die dürftigste Vegetation herrscht, einzeln. Hochalpen bei Chur (T.) 3.0. Athalra: Nirgend selten. Auch auf der Reinthalalpe. Britomartis, Assmann, kennen wir nieht und möchten in ihr nur eine der zahllosen Abänderungen von Athalia oder Di- etynna vermuthen. Assmarn fand sie hei Klarenkranst, 3 Meilen östlich von Breslau. ' 6. Parthenie O.. Mehr im Süden, doch auch hier nicht überall; in Thüringen und Schlesien; im Osten bildet Frankfurt a. d. ©. ihre Polar- gränze; im nordwestlichen Theile des Gebiets fehlt sie westlich von Erfurt und nördlich von Boppard ganz. - Frankfurt a. d. O., selten. Erfurt (0.). Weimar. Jena (Speyer). Boppard und Bingen. Frankfurt a, M., nicht häufig, 246 Franken. Steier. Wels. Salzburg. Augsburg (H.) Stuttgart. Freiburg. Constanz. (Lievland, Südrassland,, °0.) Dass Herrich- Schäffer wahre Parthenie, die sich durch die Farbe ihrer Palpen von Athalia constant unterscheidet, ver- kannt hat, haben wir ‚an einem andern Orte auseinandergesetzt (Ent. Ztg., Jahrgang 1848, S. 138). 7. Dietynna. Fehlt im nordwestlichen Tieflande, wo Wismar ihre West- gränze bildet, und sonst noch hie nd da im Gebiete. In den meisten Gegenden ist sie an geeigneten Localitäten, Sumpfwiesen, nicht selten. Preussen. Danzig. Pommern. Wismar, nicht selten. Ber- lin, häufig. Harz, auf den Vorbergen. Waldeck, stellenweise häufig. Erfurt (Keferstein).. Weimar. Jena, stellenweise häufig. Leipzig, nicht häufig. Schlesien, verbreitet. Aachen. Boppard nnd Bingen. Bei Frankfurt a. M. und im Taunus sehr häu- fig. Bürglitz in Böhmen. Erlangen. Regensburg. Oberös- terreich, überall. Salzburg. Augsburg. Würtemberg, ver- breitet. Freiburg. Constanz. Auch auf der Reinthalalpe. (Liev- land. Insel Seeland. Belgien. Paris.) 8, Phoebe. Im südlichen Deutschland, nicht sehr verbreitet; nördlich von Franken und Böhmen im Westen gar nicht mehr, im Osten nur bei Berlin und an einem einzigen Punkte Schlesiens gefunden. : Berlin. Obernigk bei Trebnitz in Schlesien. Prag. Würz- burg (HS.) Neustadt an der Aisch in Franken. Mien. Salz- bug. Stuffgart, selten. Um die Donauguelien. Constanz, sel- ten. Zürich. (Lievland. Paris.) 9.2 Cinxia. Ueberali, ausser bei Hannover. Am Harz nur am Rande (?). 10. Trivia. Steier. Linz.. Wien (T.) Steiermark (T.) Stuttgart, sel- ten. (Ungarn, T. Idria, Bischoff.) Sollte die Angabe ‘des Vorkommens bei Stuttgart micht auf einem Irrthum beruhen? Westlich von Oesterreich wurde die Art sonst nirgends gefunden. 11. Didyma. Im östlichen und südlichen Deutschland sehr verbreitet; in dem westlich vom Harze und nördlich von Ems gelegenen Theile des Gebiets nicht mehr Preussen. Danzig. Thorn. Stettin, Stepenitz und Damm inPommern. Berlin. Frankfurt a.d.O., häufg. Dessau. Lau- sitz (0.) Harz, Vorberge. Thüringen (0.) Schlesien, verhreitet. Ems. Boppard und Bingen. Frankfurt a. M., nicht selten. Böhmen. Nürnberg und Uifenheim in Franken. Regensburg, 247 häufig. Wien. Steier. Wels. Salzburg. Augsburg, selten. Rauhe Alp, "häufig. Um die Donauquellen. Freiburg. Constanz. Zürich. AÄrgynnis. 12. Latonia. Ueberall. 13. Pandora. Die Gegend von Wien ist bis jetzt der einzige bekannte Flugplatz des dem südöstlichen Europa (Ungarn, Dalmatien, Ita- lien, Türkei T.) angehörigen_Falters. Auch bei Wien ist er sehr selten und erscheint nar in trocknen Jahren. (3) 14. Paphiıa. Ueberall. Bei Frankfurt a. d. O. selten. Var. Valesina. Scheint überall selten zu sein und im nordwestlichen Theile des Gebiets, westlich von Weimar und nördlich von Aachen ganz zu fehlen. Preussen. Pommern. Berlin (O.). Weimar. Sachsen. Aachen. Georgswalde in Böhmen. Regensburg, selten. Möllthal in Ober- kärnthen. Tyrol. Stuttgart, selten. (Belgien.) 15. Laodice. Die Provinz Preussen ist innerhalb unseres Gebiets das einzige Vaterland des Falters und auch hier scheint er Thorn und Elbing nicht viel zu überschreiten. Dass er auch Pommern bewehne, wie frühere Schriftsteller angeben, zieht Hr. Professor Hering in Stettin stark in Zweifel, Königsberg (Hering 1. 1.) Rastenburg (id.). Elbing (Prss. Provinzialbl.) "Thorn. (Lievland.) 16. Hecate. / Bisher nur bei Wien (auf Bergwiesen T.), bei Salzburg und angeblich auch bei Stuttgart (selten) gefunden, also auf we- nige Punkte des Südens und vielleicht des Südostens beschränkt, da die Angabe: Stuttgart, der Bestätigung bedarf. Eine Nach- richt in in Jahresberichten des schlesischen Tauschvereins gibt Hecate auch die Grafschaft Glatz zum Vaterlande, Assmann zieht aber deren Richtigkeit in Zweifel. 17. Ino. Im Nordosten und Süden ziemlich verbreitet, besonders in den Ebenen und Flussthälern; dem Nordwesten mangelt sie west- lich von Lauenburg und nördlich von Aachen. Königsberg. Danzig. Stepenitz bei Stettin, Wismar, nicht selten. Sachsenwald im Lauenburgischen. Berlin. Klemzig und Landsberg a. d. Warthe in Brandenburg. (Esper). Lausitz (O.). | Schlesien verbreitet, Aachen, gemein, Im Taunus. Regens- 248 hurg. Wien. Oberösterreich, ın den Flussthälern. Salzbure. = 8 . . Augsburg. Stuttgart und Tübingen, selten. Freiburg, in der Ebene häufig. (Iievland. Fühnen, Belgien.) 18. Daphne. Weit verbreitet, besonders im Osten, aber nur in wenigen Gegenden. Nordwestlich kommt sie zwischen Boppard im Süden und Leipzig im Osten nicht vor. Königsberg. Berlin. Leipzig und Dresden, nicht häufig. Brieg und Grafschaft Glatz. Boppard und Bingen. Wien. Zürich! 19. Lhore. Ein wohl über die ganze Alpenketie verbreiteter Falter, der in den Polargegenden (Lappland, T.) wiedererscheint. Sein Vor- kommen bei Isny spricht dafür, dass er bis in die subalpine Re- sion herabsieigt. Alpen Kärnthens (0.), Tyrois und der Schweiz (T.), Beige bei Isny (Seyfier) und Weiler (Fr.) in Oberschwaben. 20. Dia. Fast überall zu Hause, mit Ausnahme des zwischen Halle im Osten und Aachen im Süden gelegenen nordwestlichen Gebiets, Preussen; Danzig; Thorn. Pommern. Berlin. Frankfurt 2, Oan een Stellen häufig. Dessau. Petersberg bei Halle (Richter). Dresden, häufig. Schiesien, verbreitet. Aachen. Eis. Boppard und B. Frankfurt a. M. häufig. Böhmen. Uffenheim in Franken. Regensburg. Wien. Oberösterreich, überall. Salz- harg. Möllthal in Kärnthen. Ausgsburg. Stuttsart, Tübingen und Reutlingen, s selten. Um die Donauquellen, nicht selten. Freiburg, im Gebirge. Constanz. Zürich. (Lievrland? Belgien. Paris.) 21. Euphrosyne. Ueberall, mit Ausnahme einiger Gegenden des Tieflandes: Schleswig - Holstein, Frankfurt a. O. und Hannover. Bei Dessau selten. Auf der Reinthalalpe häufig. Bei Heiligenblat fliegt sie noch in 5000 Fuss Meereshöhe. 22. Selene. Ueberall, nur in den Faunen von Oberösterreich und Zürich fehlend; bei Constanz selten. Sie scheint daher, im Gegensatz zur vorigen Art, den Norden und die Ebenen vorzuziehen. 23. Aphirape. In wenigen Gegenden des südlichen Deutschlands, wo sie im Westen bis Aachen herabgeht, im Osten auf das Alpenland eschränkt scheint. Erst im äussersten Norden, an den Küsten der Ostsee, kommt sie wieder zum Vorschein. Danzig. Hinterpommern. Eupen. Karlsruhe (Reutti). Kärn- then, Tyrol (T.) Augsburg, auf einer sumpfigen Waldwiese, Stuttgart, selten. (Nordfrankreich und Belgien, Boisduval.) j 20 / 24. Amathusıa. > Wie der vorige, ein Falter des Alpenlandes und des südlich’ von Stntlgart gelegenen Westdeutschlands. Erst 90 Meilen nörd- lich von dieser Stadt in Östpreussen, erscheint er wieder. Sein Vorkommen in Lievland ‚scheint auf. eine weitere Verbreitung nach Nordosten zu deuten. _ Preussen. Augsburg, an der bei Aphirape erwähnten Stelle. Stuttgart und Tübingen, selten. Bei Villingen und auf der Höhe des Schwarzwaldes (Beutti.) Kirnthner Gebirge auf Waldwiesen (9.). Rheinthalalpe. Alpen der Schweiz (0.). (Lievland.) | 25. Pales. Einer der häuägern Alpenfalter, sowohl auf den Kalk- als [Centralalpen in der alpinen und wohl auch in der subalpinen Alpen Oberösterreichs, Tyrol’s fund der Schweiz (O.). Bei Beilisenblut in 5 — 8090 Fuss Höhe. Berge beilsny (Seyffer). Rheinthalaipe. Var. Isis. Nach Ochsenheimer in der südlichen Schweiz. Herr Prof. Hering sandte uns ein Exemplar mit der Angabe „aus Tyrol.“ 36. Arsilache. | Zerstreut in der Osthälfte und dem südwestlichsten Theile ‚des Gebiets, aber auch hier vielen Gegenden fehlend. Im Westen ‚kommt sie nördlich von Stuttgart und westlich von Franken und dem Harze nicht mehr vor. ei Danzig. Stepenitz bei Stettin, nur auf einem Torfmoore und in dessen Nähe. Neubrandenburg fund Neustrelitz, nur an einzelnen Stellen (Hering). Berlin. Plateau des Oherliarzes, nicht niedriger als 22009 Fuss. Neustadt a. d. Aisch in Franken. Am Schneeberg in Oesterreich auf Waldwiesen (T.). Stuttgart ziemlich selten. Consfanz. (Lierland. Insel Seeland; Boie neint den hier fliegenden Filter Pales; es ist. ohne Zweifel Arsilache.) 2 nn Nirgends selten, bis auf die Gegend von Münster und Schles wig-Holstein, wo sie fehlt. (Auch bei Paris ist dies der Fall; auf Seeland kemmt sie vor.) Im Schwarzwalde fliegt sie nee ın 4300 Fuss Eöhe (Reutti.) 28. Adippe. Sehr verbreitet, doch im Allgemeinen seltner als Niobe. In Oberösterreich, dem grössten Theile von Schlesien und dem nord- westlichen Flachlande, westlich vom Harz und nördlich von Münster, fehlt sie. Preussen; Danzig. Stettin, Damm und Rügenwalde in Pommern, selten. Berlin. Dessau, nur sehr einzeln. Münster. Harz: Vorherge. Waldeck: bei Wildungen häufig, sonst nur ein- 18 250 zeln. Göttingen. Weimar. Jena, nicht häufig. In Schlesien uf dem Rabengebirge (einem Theil des Riesengebirwes) und ein- mal bei Münsterbers sefangen. Aachen, nicht häufig. Ems. Boppard und B., Frankdurt a. M., häufir. Zöhmen. Franken. Regensburg. Wien (0.). Salzburg. Augsburg. In Würtemberg verbreitet. Um die Donauquellen. “F reiburg. Constanz. Zürich. (Lievland. Belgien Paris.) Var. Cleodoxa. Bei Frankfurt a. M., selten. Böhmen. Wien (O.). (Belgien.) 29. Aglaja. In Schleswig-Holstein noch nicht aufgefunden, sonst überall. (Auch auf der Insel Seeland.) Vanessa. 30. Antiopa. Allenthalben. 31.30: Nirgends selten. 32. C. album. In der Fauna von Schleswig-Holstein (und Dänemark) wie- der nicht erwähnt, sonst allenthalben. 33. V. album. Bis jetz nur bei Dresden, Breslau, in der Grafschaft Glatz, bei Wien (im Prater, T.) und Zürich (sehr selten) aufgefunden, und wohl an allen diesen Orten selten. (Auch in Lievland.) 34. Polychloros. Nirgends selten. 33. Xanthomelas. | Im Osten weit verbreitet, dann ım südwestliehsten Theile | des Gebiets; doch wohl überall selten. Für Westdeutschland | bildet im Süden Stuttgart, im Osten Dessau die Gränze, inner- | halb welcher der Falter fehlt. Königsberg. Thorn. Pommern, selten. Berlin. Frankfurt a. O., sehr selten. Dessau, selten. Leipzie. Schandau. (v. 'Ti- scher.) In Schlesien nur an einigen Punkten der Osthältte sei- | nes ebenen und hügeligen Thei I Gränze zwischen Böhmen und Mähren (Nickerl.) Liebenstein bei Eger (Richter) Brünn } (0.). Wien (O.). Kremsmünster und Schloss-Haus in Oberösterreich. |] Salzburg; Möllthal in Kärnthen. Steiermark (W. V.). Augs- |] burg, selten. Stut'gart, selten. Constanz. Zürich, selten. (Lievland.) 36. Urticae. Ueherall häufig, Auch auf den höchsten Alpwiesen bei, Heiligenblut und auf der Reinthalalpe in 6000 Fuss Meereshöhe. | 37. Prorsa. Nebst der Var. Levana sehr verbreitet, nur wenigen Gegen- | 251 den (Harz, Göttingen, Weimar und Jena, Augsburg) ganz man- selnd, in vielen aber selten. Preussen. Thorn. Stettin, nicht selten. Wismar, häufig. Schleswig-Holstein. Berlin. Frankfurt a. O., ziemlich selten, Dessau, häufg. Hannover. Münster. Waldeck, (bis jetzt nur einmal, bei Arolsen gefangen.) Leipzig. Schlesien, verbreitet; im nördlichen Niederschlesien selten. Aachen. Boppard und B. Frankfurt a. M. Kıc bei Prag. Erlangen. Altmühlthal (Fr.). Regensburg. Wien. Oberösterreich, nicht gemein. Salzburg; Bockstein in den Salzburger Alpen, 4000 Fuss hoch. Stuttgart, selten; Bebenhausen und (nach Fr.) Ravensburg in Würtemberg, Um die Donanguellen, selten. Freiburg, häufig. Constanz selten. Zürich, selten. (Lievland. Belgien. Paris.) Die Var. Porima scheint überall selten zu sein. 38. Atalanta. Nirgends selten. 39. Cardnuı. Allenthalben. Auch auf den höchsten Alpen (Nickerl.) Limenitis. 49. Aceris. \ Nur in wenigen Gegenden des Südostens: bei Brünn nicht selten (O.); bei Hainburg in der Nähe von Wien (E.). (In 1- Iyrien häufig, O.) 41. Lueılla: Als sicheres Yaterland kennen wir nur einige Gegenden des östlichen Alpenlandes, da die Angabe aus Schlesien noch der Bestätigung bedart. Polnisch - Wartenberg und Waldenburg in Schlesien. Spi- tal am Pyrhn in Oberösterreich. Salzburg. Gratz (T.). Kärn- then (W. V.) 42. Populi. Ueberall, den nordwestlichsten Theil von Niederdeutschland (Sehleswig-Holstein, Hannover und Münster) ausgenommen. Bei Thorn, Wismar, Frankfurt a. O. und in Waldeck ist sie selten. 43. Sıbylla. Sehr verhreitet. Fehlt nur den Faunen von Danzig, Frank- furt a. O., in Waldeck und dem grössten Theil Schlesiens, wo sie bisher nur bei Münsterberg, Troppau und in der Grafschaft Glatz gefunden wurde. 44. Camilla. Im Süden ziemlich verbreitet; nördlich $von Aachen und Böhmen nicht mehr. Aachen (einige Male). Boppard und B. Grafschaft Hanau- Münzenberg (Bergsträsser). Töplitz und Bürglitz in Böhmen, ‘ 252 Wien. Steier, Linz. Salzburg. Bei Stuftsart und auf der rauhen Alp ziemlich selten. Um die Donauquellen. Freiburg, einzeln („scheint über den ganzen Schwarzwald verbreitet zu sein“, Reutti). Constanz. Zürich. (Lothringen. Paris.) Apatura. 45. Iris. Sehr verbreifet, doch in sehr verschiedenem Grade der b) Häufigkeit. Einem Theile des Fiachlandes — den Gegenden von Thorn, Frankfurt a. O., Berlin und dem nordwestlichsten Schlesien — fehit sie ganz. Var. Jole. Mehr im Süden. Harz. Leipzig. Boppard und B. Böh- men, sehr selten. Heilsbrunn in Franken. Wien. Augsburg Freiburg, einzeln. Constanz, selten. 46. Ilia. Tlia, die Stammart, ist im Nordosten und -Süden des Gebiets ziemlieh verbreitet, fehlt dagegen dem Nordwesten — westlich von Jena und nördlich von Aachen, — gänzlich. Auch bei Reich- stadt in Böhmen fand Mann nur Elytie, ebenso Freyer bei Augsburg. Preussen; Danzig; Thorn. Pommern. Berlin. Frankfurt a. O., selten. Dessau, zuweilen häufig. Jena, äusserst selten. Sachsen (Mann). Schlesien, verbreitet; hei Glogau sehr selten. Aachen. Boppard und B. Frankfurt a. M., nicht häufig. Kre ! und Stern bei Prag. Burg Bernheim in Franken. Regensburg. Wien (Mann). Steier, Linz. Wiürtemberg, verbreitet. Um die Donauquellen. Freiburg, noch häufiger, als Iris. Constanz. Zü- rich. (Lievland. Belgien. Paris.) Var. Clytie. | Wenn schon die Stammart gegen Süden an Verbreitung und Häufigkeit zunimut, so ist dies in noch höherm Grade bei | dieser Varietät der Fall, die überhaupt häufiger zu sein scheint, als jene. Sie fehlt, ausser an den schon bei Ilia erwähnten Lo- cealitäten, bei Aachen, und ist in Schlesien nur an zwei nicht weit von einander entfernten Orten gefunden. Danzig. Thorn. Pommern. Dessau, zuweilen häufig. Sach- sen, häufiger als Nlia (Mann). Brieg, häufiger als Hia. Münster- berg, selten. Boppard und B. Frankfurt a. M., nicht so selten, als Ilia. Reichstadt in Böhmen, oft (Mann). Kre und Stern bei Prag. Regensburg. Wien, häufiger als Nia (Mann). Steier, } Wels. Salzbure. Augsburg. Stultga ırt, sehr häufig. Freiburg, noch häufiger als llia. Constanz. ‘Zürich. (Belgien.) Var. Eos. Frankfurt a. M. (E.). Möllthal in Kärnthen. Stuttgart, sehr selten. | ER 253 HE. Satyridae. Eine durch die Eigenthümlichkeit der Verbreitung ihrer Gattungen und Arten vorzüglich interessante Tribus. Nur vier ihrer 49 Arten sind üherall im Gebiete zu Hause. Es sind vor herrschen! Gebirgs-, die Hälfte der Arten sogar Hochgebirgsfal- ter. Ihr Minimum haben sie deshalb im Tieflande — bei Han- nover sind nur 9, in Schleswig-Holstein, sowie bei Wismar, 10 Satyriden —, ihr Maximum auf den Alpen, wo Nickerl in Salzbure und Oberkärnthen 37, Brittinger in Oberösterreich 26 Spe- eies aufführt. Arge wird durch eine einzige Art repräsentirt. Erebia ist die artenreichste und, bis auf 2 Species, dem Gebirgslande al- lein angehörige, für das Hochgebirge hesonders charakteristische Gattung. Mit Ausnahme jener beiden, Medusa und Medea, welche bis ın das 'Tiefland hinabsteigen, bewohnt nur noch Ligea auch die niedrigern Berge des Gebiets; alle andern sind Hochgebirgs- falter, zumeist Alpenbewohner. In höhern Breiten erst steigen viele derselben in die Ebene herab, Ligea am frühsten, schon in Lievland. Keine Erebia ist allenthalben zu finden. Durchaus auf die hochnordischen Gegenden und die alpine Region beschränkt ist die Gattung Chionobaal deren einzige deufsche Species sich auf unsren Alpen nicht weit aus der Nach- barschaft des ewigen Schnees zu entfernen scheint. Auch von den 9 Satyrus-Arten ist nicht eine allgemein ver- breitet, da selbst Semele einigen Gegenden abgeht. Alle haben os oft auf einen geringen Umfang beschränkte Flugplätze, theils dürre, felsige und waldige Berge von geringerer Erhebung, theils sumpfige Wiesen. Weniger an bestimmte Oertlichkeiten gebunden sind die meisten Arten der drei letzten Gattungen. Nur 2 Hochgebirgs- falter finden sich noch darunter; 4 sind überall gemein, Arge. 1. Galaten. Leberall im bergigen Deutschland (am Harz nur auf den Vorbergen und am Rande) und im südlichen Theile des Tief- landes. In Preussen, Pommern, hei Wismar und in Schleswig- Holstein fehlt sie (kommt aber in Lievland wieder vor). Die Varietäten finden sich mehr südlich und auf den Gebirgen. Var. Procida. Wien, selten; nach dem adriatischen Meere hin immer häufiger (T.) Var. Leucomelas. Wien (T.). Salzburg. 254 Erebia. 22. Evias. Nach Treitschke auf den Alpen der Schweiz; ob der Deut- schen? (Alpen Piemonts, Pyrenäen. HS.) 3. Nerine. Noch wenig beobachtet. Nach Treitschke auf den Alpen Kärnthens (Krains), 'Tyrols und der Schweiz. Nickerl fand sie bei Heiligenhlut in der Baumregion. Hierher gehört vielleicht die HS. und uns unbekannte Er. Parmenio Boeb. Fischer, die in Steiermark vorkommen soll. - 4. Goante. Auf den Alpen Tyrols (T.), der Schweiz (0.); in Wallis gemein (HS.) Nach Koch 1. e. soll Goante sogar „im Taunus selten“ vorkommen; es liegt aber dieser Angabe wohl eine unrichtige Bestimmung zu Grunde. 5. Gorge. Auf den Granit- und Kalkalpen, in der subalpinen und alpinen Region. Heiligenblut, Zirknitz und Döllach in Oberkärnthen, zwi- schen 4 und 7000 Fuss Höhe. Auf der Reinthalalpe in 7000 Fuss fiöhe nicht selten. Alpen der Schweiz (O.); von Wallis (HS.) 26. Mnestra. Auf den höchsten Alpen der Schweiz (O.) (und Savoyens HS.) nicht gemein. Ob innerhalb des Gebiets? 7. Manto. Ia der alpinen Region der Kalk- und Granitalpen weit verbreitet. Alpen Steiermarks (O.). Gemsgrube, in 7500 Fuss Höhe; nassfelder und mallnitzer Tauern in Oberkärnthen. Reinthalaipe, in 6000 Fuss Höhe, zahlreich. Auf hohen Bergen der Schweiz (HS.). (Auch in Lappland. 0.) 8. Tyndarus (Dromus Fahr. HS.) Ueher die ganze Alpenkette,, so weit sie in unser Gebiet fällt, verbreitet; vielleicht nur in der alpinen Region. Ob auch auf Kalkalpen? Alpen Oberösterreichs (T.), Steiermarks (O.) und Salzburgs. Bei Heiligenblut an allen höhern Stellen, bis zur Gemsgrube (7500 *). Auf dem St. Gotthard (T.) nnd häufig in Wallis (HS.) 9. Euryale. In den Alpen — Granit- und Kalkalpen — weit verbreitet, ausserdem auf den Sudeten, besonders dem Biesengebirge. Auch auf den Alpen wohl nur in der subalpinen Region. Riesengebirge in der Nähe der Schneekoppe, von 2800 ‘ Höhe an (Standfuss). Melzer Grund am Fuss der Schneekoppe N 255 (Zeller). Klessengrund (Niepold) und auf dem Schneeberge bei Habelschwerdt. Zuckmantel bei Neisse. Gesenke. Kärnthen (Nickerl) und baierische Alpen. Auf ‚der Rein- thalalpe „mehr thalabwärts, auf grasreichen, freien Stellen.“ Var. Adyte. Häufig auf den Alpen; seliner im Riesengebirge, unter der Stammart Siegend. Kochelthal im Riesengebirge, in 3800 Fuss Höhe (Stand- fuss). Schobersteingebirge in Oberösterreich. Wallis, häufig (HS.) 10. Prono& (Arachne Fahr. HS.) Einer der verbreitetsten und häufigsten Falter der subalpinen wie der alpinen Region sowohl der Kalk- als der Centralalpen. Mollner Gebirge in Oberösterreich. Alpen Salzburgs und Kärnthens, auch bis auf die höchstgelegenen Wiesen. Steier- mark (O.). Auf hohen Alpen Tyrols (T.). Reinthalalpe. Schwei- zer Alpen, mehr in den 'Thälern, als auf den Höhen (HS.). Var. Pytho (fälschlich Pitho). Tyrol (Metzner). ll. Stygne. Ausser den Alpen nur auf dem Schwarzwalde, wo sie schon in sehr suringer Höhe fliegt. In der alpinen Region fehlt sie wahrscheinlich. Dass sie Nickerl bei Salzburg und Britlinger in Oberösterreich nicht fanden, ist auffallend. Schwarzwald in der Nähe von Freiburg, von 950 bis 4600 Fuss Höhe, häufig. Steiermark, Tyrol (T.). Reinthalalpe. Walliser Alpen, nicht hoch (HS.) 12. Medea (Blandina Fabr. HS.) Nächst Medusa die verbreitetste Erebia. Im Tieflande jedoch kommt sie westlich von Berlin und nördlich vom Harze nicht vor; senst fehlt sie noch bei Aachen und im ganzen, ühri- sens so reichen Schlesien. Danzig. Pommern, nicht überall; wo sie vorkommt häufig. Berlin häufig. Frankfurt a. O., an einer Stelle häufig. Harz: Vorberge und Rand, Göttingen. Waldeck, auf lichten Waldplät- zen überall, doch nicht in jedem Jahre gleich häufig. Weimar. Jena, an einigen Stellen häufig. DBlankenhein bei Leipzig. Dresden. Eifelgebirge (Mengelbier). Boppard und B. Frankfurt a. M., häufig. Böhmen. Erlangen. Regensburg. Wien. Linz, Wels, Steier. Salzburg und Möllthal. Augsburg, gemein. Wür- temberg, verbreitet. Um die Donauquellen sehr häufig. Am Istei- ' ner Klotz (auf Kalkhoden) bei Freiburg. Constanz. Zürich (Liev- land. Metz.) 13. Ligen. In den Alpen und den Mittelgebirgen allgemein verbreitet, fehlt Ligea im ganzen norddeutschen Flachlande und tritt als 256 Falter der Ebene erst ın Lievland auf. Die in Schlesien ge- machte Beobachtung, dass sie als Falter nur alle zwei Jahre — in den Jahren mit ungeraden Zahlen — erscheint, haben wir seit 1845 bestätigt gefunden. Wir bitten die Herren Lepidopterologen, zumal die des Südens, auf dies interessante Phänomen ihre Auf- merksamkeit richten und ihre desfallsigen Erfahrungen veröffent- lichen zu wollen. Am Harz überall. Göttingen. Waldeck, überall, an glei- chen Plätzen mit Medea, nicht selten, am häufigsten auf den hö- hern Bergen des Schiefergebirges. Am Inselsberge auf dem Thü- ringer Walde, häufig (Schläger). Auf der Kunitzburg bei Jena, höchst selten. Riesengebirge. Glatzer Gebirge; Gesenke, hei Münsterberg und Ratibor. Aachen. Boppard und B. Im Tau- nus nicht selten, während sie bei Frankfart fehlt. Karlsbad, nicht häufig. Begensburg. Wien. Wels. Steier. Salzburg, und im Möllthal. Augsburg. Stuttgart, selten; Tübingen und Reutlingen, häufig. Um die Donauquellen sehr häufig. Im Hochgebirge bei Freiburg häufis. Constanz. Zürich. (Lievland, aui feuchten Wie- sen zwischen Gebüsch.) 14. Alecto. Nach Ochsenheimmer auf den höchsten Alpen Tyrols und der Schweiz. Wahrscheinlich selten, wenigstens haben wir wei- tere Naehriehten über sie nicht erhalten. 15. Pharte. In beiden obern Regionen der Granit- und Kalkalpen, durch die ganze Kette derselben verbreitet. Mollner Gebirge in Oberösterreich. Rauris in den Salzburger Alpen, in 4000 Fuss Höhe. Reinthalalpe 6—7050 Fuss hoch. in Tyrel häufig (HS.). Südliche Schweiz (O.) 16. Melampus. k Auf den Alpen häufig, in der alpinen Region und wohl auch tiefer abwärts, da er auf hohen Bergen und Haiden des österreichischen Schlesiens ebenfalls gefunden ist. Die Nachricht in den Berichten des schlesischen Tauschvereins, dass er auch auf dem nur 1200 Fuss hehen Rummelsberge bei Nünsterberg fliege, erlauben wir uns in Zweifel zu ziehn. Auf dem Altvater und an einigen andern Punkten des Ge- senkes und Hochschargebirges, nur an den Südabhängen. Salz- burger Alpen, in 6000 Fuss Höhe. Alpen Oesterreichs (häuig, HS.), Kärnthens, Tyrols (O.) und der Schweiz, (gemein, HS.) (Schluss folgt.) ——— Berichtigung. pag. 203 Z1. 8 v. u. lies: Isochimene statt Iso vsimene. _ Druck you F, Hessenland in Stettin, Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: . In Commission bei den Buchhand- C. A. Dohrn, Praeses des Vereins lungen von E. S. Mittler in Berlin, A.Lincke, Bibliothekar * Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 28 141. Jahrgang. August 1850. Inhalt: Dr. Adolf Speyer und August Speyer: Ueber die Ver- breitung der Schmetterlinge in Deutschland. (Schluss.) FFissenschaftliche Bittheilungen. Ueber die Verbreitung der Schmetterlinge in Deutschland. Ein Beitrag zur zoologischen Geographie. Von Dr. Adolf Speyer und August Speyer. (Schluss.) 17. Pyrrh a. In beiden obern Regionen der ganzen Ketfe der Central- und Kalkalpen. Spitaler Gebirge in Oberösterreich. Heiligenblut in etwa ‚ 5000 Fuss Höhe, nicht häufig... Reinthalalpe in einer Höhe von 6— 7000 Fuss, auf grasreichen Plätzen. Alpen Oesterreichs und ‚ der Schweiz, in mittlerer Höhe, häufig (HS.) 18, Ceto. In Tyrol (T.) und der Schweiz (in Wallis häufig. HS.) Weitere Nachrichten fehlen uns. 19. Epiphron. Die einzige deutsche Erebia, we'che auf den Alpen fehlt, und welche, da sie auch nirgends sonst gefunden wurde, die Be- zeichnung „monochorisch“ im sirengsten Sinne verdiente, wenn ‚ nicht gerade dies vereinzelte Vorkommen die Ansicht Derer un- 19 258 terstützte, die Epiphron nar als Localvarietät von Cassiope gel- ten lassen wollen. Auf dem Kahlenberge bei Klausthal und, anscheinend , so weit der Granit des Brockens reicht, in 2000 bis 3500 Fuss Höhe; bei Altenau und am Schieferbruch bei Goslar auch tiefer (Blauel). Auf den höhern Punkten des Brockengebirges, z. B. der Heinrichshöhe,, bei den Hirschhörnern , bis nach dem Torfhause und Oderbrück; auch auf dem Gipfel des Rammelsberges bei Klausthal (Saxesen). 20. Cassiope. . Auf den Alpen, in der Granit- und Kalkformation, weit verbreitet, hauptsächlich — vielleicht allein — in der alpinen Region; weiter nördlich steigt sie auf dem Altvater (4643 Fuss) in die subalpine herab. Altvater (Gipfelpunkt des Gesenkes). Alpen Oesterreichs (HS.), Steiermarks (O.), Tyrols (T.) und der Schweiz (HS.). In der Gemsgrube und auf den höchsten nahe gelegenen Alp- wiesen. Auf der Reinthalalpe in 6—7000 Fuss Höhe. (Schott- land, nach Wood. Südfranzösische Alpen. HS.) Var. ? Arete O. Alpen Oesterreichs (O.) Var. ? Eriphyle Boisd. Steiermark Ceuulzy in lit.) 21. Oeme. Auf den Alpen Oesterreichs, der Schweiz (HS.) und Tyrols (0.) nicht häufig. Reinthalalpe. 22. Medusa. Ueberall in Süd- und Mitteldeutschland, nur im aachener Verzeichnisse fehlend; bei Constanz selten, sonst wohl allent- | halben auf Waldwiesen häufig. Bei Dessau und am Harz er- reicht sie innerhalb unseres Gebiets ihre Polargränze, um erst in Lievland wieder zu erscheinen. (Belgien. In Frankreich nach HS. nur in den Vogesen; in England gar nicht, Wood. In Lappland selten.) Var. Hippomedusa. . Alpen Steiermarks (T.) 23. Psodea. Auf dem Schobersteingebirge in Oberösterreich (Brittinger), in Steiermark (HS.) und, nach Ochsenheimer, bei Dresden (was! Herrich-Schäffer bezweifelt). Sie scheint also dem östlichsten Alpenlande allein anzugehören. (Ungarn, Südrussland. HS.) l Var. Eumenis. Bei Steier (wo die Stammart fehlt). 259 Chionobas. \ 24. Aeöllo. Auf den höchsten Alpen Tyrols und des Wallis (HS.). Bei Heiligenblut und auf der Reinthalalpe nur an felsigen Stellen, in 7000 bis 7500 ° Höhe. (Savoyen. HS. Fehlt in Lappland.) Satyrus. 25. Proserpina. Der Verbreitungsbezirk dieses Falters scheint im ganzen östlichen Deutschland auf das Alpengebiet und seine unmittelbare Nachbarschaft, bis Wien herab, beschränkt. Auch hier ist er nicht überall zu finden. Ueber sein Vorkommen nördlich von Wien haben wir keine Nachricht; in garz Baiern fehlt er, bis westlich in die Gegend von Stuttgart. Ohngefähr mit dem Meri- dian dieses Orts geht er nördlich bis zu seiner Polargränze hei Wildungen (Lat. 510 8‘), so dass ihn die südwestdeutschen Bergländer an vielen Punkten besitzen. Mit den rheinisch-west- fäliıschen Schiefergebirge, in dessen nordöstlichen Rand die Ge- send von Wildungen fällt, scheint er in sofern in Beziehung zu stehn, als er ausserhalb der Gränzen desselben in Norddeutsch- land überall fehlt. Er ist somit hier ein Gebirgsfalter, der indess die eigentliche Hochgebirgsregion meidet. Ueber seine Verbrei- tung in den westeuropäischen Ländern haben wir keine Nachrich- ten. (In Italien und Sieilien ist er zu Hause; Otto Speyer fand ihn in einem Park innerhalb der Mauern von Florenz ziemlich häufig.) Bei Wildungen im 1200 — 1500 Fuss Höhe, auf lichten, grasreichen Waldstellen, in manchen Jahren häufig. Auf dem Drachenfels im Siebengebirge (Speyer) und der Platte bei Wies- baden (Keferstein).. Boppard u. B. Frankfurt a. M., einzeln. Wien. Steier und Linz, nicht gemein. Salzburg. Solitude bei Stuttgart, selten. Im Schwarzwalde ziemlich häufg. Freiburg, einzeln. (Metz.) 26. Hermione. Hermione zeigt in ihrer Verbreitung fast dieselbe Eigen- thümlichkeit, wie Proserpina. Ihre Polargränze fällt, wie bei dieser, im östlichen und mittern Theile des Gebiets mit dem Saume des Alpenlandes zusammen, wendet sich erst unter 27 n. Br. plötzlich nördlich und erreicht ihren Scheitelpunkt in der Eifel (Lat. 500 30‘), bei Boppard und Frankfurt a M. Allen nördlicher gelegenen Punkten fehlt sie — bis auf das vereinzelte Vorkommen bei Dessau, sofern diese Angabe nicht auf einem Irrthum beruht. Dessau, selten. Eifel. Boppard und B. Frankfurt a. M., einzeln, doch nicht selten. Wien, in Thälern, zwischen feuch- ' ten Büschen (T.) Salzburg. Stuttgart, häufig. Tübingen, sel- 19* 260 ten. Freiburg, auflehmboden. Ueberlingen am Bodensee (Roth von Schreckenstein). Constanz. Zürich. (Französische Ardennen ; Metz. Triest, sehr gemein. HS. Italien. O.). 27. Alcyone. Die Verbreitung von Alcyone steht in einem merkwürdigen Gegensatze zu der der vorigen Art. Während diese im Osten fehlt, mangelt jene dem Westen nördlich vom 49sten Breiten- grade. Sie kommt nördlich von Stuttgart, westlich vom 28sten Meridian gar nicht, südlich davon nur selten vor, im östlichen Theile des Gebiets ist sie in mehreren Gegenden häufig und fehlt nur der Fauna von Regensburg. Preussen; Thorn. Pommern, in lichten Kieferwaldungen nieht selten. Wismar, nicht häufig. Sachsenwald im Lauen- bargischen. Berlin, häufig. Frankfurt a. O., einzeln. Dessau. Lüneburg (Krösmann). Thüringen (? Esper). Dresden, in man- chen Jahren sehr häufig (O.) Schlesien, verbreitet.- Bürglitz und Zaäwist in Böhmen. Frauken (HS.) Wien, auf trocknen Felsenhöhen (T.) Stodter Gebirge in Oberösterreich. Salzburg. Stuttgart, ziemlich selten. Am Kaiserstuhl bei Freiburg, selten. Constanz, selten. Zürich. 28. Brisäis. Sie scheint sich auf das bergige oder doch hügelige Ter- rain zu beschränken, liebt dürre Anhöhen und felsige Gegenden. Im Süden nur der näheren Umgebung von Augsburg fehlend, erreicht sie bei Dessau ihre Polargränze. Bei Aachen kommt sie gar nicht, in Schlesien nur an wenigen Orten vor. Dessau, selten. Harz, in den Vorbergen. Halle a.S. (O.) Göttingen. In Waldeck auf eine kleine Stelle, einen dürren, sonnigen Grasplatz am Abhange des Quast's, eines 1200 Fuss hohen Muschelkalkberges, beschränkt. Erfurt (0.) Weimar. Jena, sehr gemein an und auf Bergen. Dresden. In Schlesien nur auf dem Zobtenhberge, einmal auf dem Bummelsberge bei Münsterberg und in der Gegend von Grätz bei Troppau. Bop- pard und Bingen. Im Taunus, der nördlichen Wetterau und bei Giessen, nicht selten. Böhmen, gemein. Töplitz (T.) Regens- | burg. Wien. Wels u. Stodter Gebirge in Oberösterreich. Salz- burg. Nördlingen (Fr.) Würtemberg, verbreitet. Um die Do- nauquellen. Auf Kalkboden am Isteiner Klotz bei Freiburg. Constanz, selten. Zürich. (Französische Ardennen; Metz. Paris. Dalmatien.) | Var. fem. Pirata. Töplitz (T.) 29. Semele. Ueberall, nur in den Verzeichnissen der Faunen von Ober- ! | 261 österreich und von Zürich nicht erwähnt — vielleicht durch ei- nen lapsus calami? Bei Leipzig und Augsburg ist sie sehr selten. 30. Arethusa. Auf wenige Punkte des Südens beschränkt (Polargränze: Wien.) In Frankreich geht sie etwas weiter nördlich. \Russ- land. HS. Ungarn. ©.) Wien, auf Felsen (T.) Steiermark (E.) Auf Kalkboden am Isteiner Klotz bei Freiburg, häufig. (Paris.) 31. Statilinus. Mehr in der Ebene. Eine der wenigen Arten, die der Nordwesten vor ‘dem Südwesten voraus hat. Im Osten fehlt sie nur einem Theile Schlesiens, in Böhmen und bei Regensburg; im Westen dagegen dem ganzen südlich von Münster und west- lich von Dessau gelegenen Theile des Gebiets, sofern sich nicht die Esper’sche Vaterlandsangabe „Tyrol“ bestätigt, was uns nicht eben wahrscheinlich ist. Danzig; Thorn. Pommern, nicht häufig. Wismar. Berlin. Frankfurt a. d. O., stellenweise häufig. Dessau, nicht häufig. Lüneburg (Krösmann). Münster. Dresden (HS.) In Schlesien überall, bis auf den nordwestlichen Theil. Wien (HS.) Salz- burg. Tyrol (E.) ? 32. Cordula. Wallis, häufig (HS.) (Piemont. O.) 33. Phaedra. Im Südosten allgemein verbreitet. Im Nordwesten, nördlich von der Eifel und westlich von Halle, und auch sonst hier und da, fehlt er. Fliegt vielleicht ausschliesslich auf Mooren und sumpfigen Wiesen. Preussen. Pommern, auf Torfmooren und sumpfigen Wie- sen ziemlich häufig. Dessau, häufig. Halle a. S. und Leipzig (E.) Schlesien, verbreitet, aber nur im gebirgigen Theile. In der Eifel, auf Torfwiesen. Frankfurt a. M.; in der Nähe eines Torfmoores im Walde, selten. Königssaal bei Prag. Uffenheim und Windsheim in Franken. Regensburg, nicht selten. Wien. Linz. Salzburg. Augsburg, in Moosgegenden oft sehr häufig. Stuttgart und Tübingen, ziemlich selten. Um die Donauquellen. Ettenheim, am Kaiserstuhl und Isteiner Klotz bei Freiburg. Con- stanz. Zürich. - Epinephele. 34. Hyperanthus. In ganz Europa bis Lappland, häufis (HS.) Nur in der Fauna von Aachen fehlt sie, wohl durch ein Versehen. Auf den höheren Harzbergen soll sie nicht mehr fliegen, 262 Var. Arete. Wohl überall einzeln unter der Stammatrt. 35. Tithonus. Im westlichen Theile des Gebiets vorzugsweise verbreitet, einem srossen Theile des Nordostens und dem ganzen Südosten mangelnd. Schleswig-Holstein. Berlin, häufig. Frankfurt a. O., sel- ten. Dessau, häufig. Hannover. Pyrmont (Speyer). Münster. Harz, in den Vorbergen. Göttingen, Waldeck, an sonnigen, buschreichen Lehnen nicht selten, besonders bei Wildungen. Wei- mar. Leipzig, häufig. Schlesien, verbreitet. Aachen, gemein. Auf dem Drachenfels im Siebengebirge (Speyer). Boppard und Bingen. Frankfurt a. M. Württemberg, verbreitet. Strassburg (W. V.) Um die Donauquellen, allenthalben nicht selten. Frei- burg, gemein. Constanz. (Belgien. Paris. Italien. O.) 36. Eudora. Im Osten, zumal im Nordosten, verbreitet. Dem nördlich von Stuttgart und westlich von Braunschweig gelegenen Theile des Gebiets fehlt sie. Iın Südwesten kommt sie nur in einzelnen Gegenden vor. Preussen; Danzig. Stettin, in liehten Waldungen gemein. "Wismar, nicht selten. Berlin. Frankfurt a. O., nicht selten (Z.) Dessau, häufig. Braunschweig (E.) Weimar. Jena, nicht sel- ten. Dresden. Schlesien, verbreitet. Branjk in Böhmen. Bai- reuth (E.) Regensburg. Salzburg. Kärnthen (Nickerl.) Augs- burg, selten. Stuttgart, nicht selten. Um die Donauquellen, nicht selten. (Lievland.) 37. Janira. Ueberall in Europa (bis Lappland HS.), häufig. Auf den höhern Bergen des Harzes angeblich nicht. Var. Hispulla. „Selten bei uns, öfter in Italien und Frankreich, am schön- sten in Spanien, Portugal und Sicilien.“ (T.) Coenonympha. 38. Pamphilus. Allenthalben häufig (ganz Europa bis Lappland. HS.) Var. ? Lyllus. Von Zeller ein Mal bei Glogau gefangen. (Südfrankreich, Spanien. HS. Portugal. O.) 39. Davus. Sehr verbreitet, aber nur auf feuchten Wiesen. Vielleicht an den geeigneten Localitäten überall, doch in verschiedener Häu- figkeit. Sie fehlt nur bei Hannover (und Wien?). (Lievland, Belgien.) 263 40. Oedipus. Nur bei Wien, auf Moorwiesen. (Laibach. Görz. T. Un- garn. Piemont. Frankreich. Russland. HS.) 41. Arcania. , Veberall, mit Ausnahme der Gegenden von Wismar, Han- nover, Münster und Göttingen. Am Harz nur in den Vorbergen. 42. Hero. - Fehlt einem grossen Theile des Nordostens und an vielen Orten im Südwesten. Königsherg 1. Pr., selten. Schleswig - Holstein. Dessau. Hannover. Münster. Harz: in den Vorbergen und am Rande. Göttingen. Waldeck: auf lichten, buschigen Waldstellen nicht selten. Weimar. Jena, nicht selten. Leipzig, nicht selten. Schlesien, verbreitet; nur ım nordwestlichen Niederschlesien fehlt sie. Aachen. Im Taunus häufig (nicht bei Frankfurt a. M.) Bürglitz bei Königgrätz. Erlangen. Wien. Linz. Salzburg. Augsburg Wiürtemberg. (Lievland. Belgien. Nordfrankreich. Paris.) 43. Iphis. Im Osten überall und im grössten Theile des Südwestens, mit Ausnahme der Gegenden von Constanz und Zürich. Dem Nordwesten fehlt Iphis fast ganz, namentlich in Schleswig -Hol- stein, bei Hannover, ‚Münster, am Harz, bei Göttingen und in Waldeck (auch in Belgien und bei Paris). 44. Satyrion. "Durch die ganze Alpenkette. Ob nur in der alpinen Re- gion der Granitalpen ? Steier. Bei Heiligenhlut, in 6000 — 7000 Fuss Höhe, auf den Pasterzwiesen und in der Pfandlscharte. Alpen Tyrols (O.) und des Wallis (HS.) Pararga. 4%. Dejanira. Im Süden ziemlich verbreitet, im Nordosten vielen, im Nord- westen allen vom Harz westlich und von Niederhessen nördlich gelegenen Gegenden fehlend. Königsberg i. Pr. (Siebold.) Warp in Pommern. Berlin. Dessau, selten. Harz: in den Vorbergen. Auf den Gudenbergen in Niederhessen (Speyer). Weimar. Jena, in Wäldern nicht selten. Leipzig, zuweilen häufig. Beneschau bei Ratibor. Ra- tibor. Sawade im schlesischen Kreise Pless. Giessen u. Darm- stadt (Koch). Im böhmischen Riesengebirge (Nickerl).. Würz- burg (HS.) Mödling bei Wien. Linz. Wels. Steier. Auf dem Gaisberge bei Salzburg, selten. Augsburg. Würtemberg, ver- en EEE 264 breitet. Kadelburg (in Baden, an der schweizer Gränze). Con- stanz. Zürich. (Lievland. Paris.) 46. Maera. Im Süden und im Bereiche der mitteldeutschen Eine fast überall. Im ganzen nordwestlichen und in einem grossen Theile des nordöstlichen Flachlandes kommt sie nicht vor. Sie liebt felsige Stellen. Preussen; Danzig; Thorn. Berlin. Harz: am Rande und auf den höhern Bergen. Göttingen. Waldeck: häufig am Eisen- berge (Thonschiefer) bei Korbach, sonst nur einzeln. Im west- fälischen Schiefergebirge bei Bredelar und Bigge häufig (Speyer). Weimar. Jena, häufig. In Schlesien verbreitet; nur im nörd- lichen Niederschlesien fehlt sie. Boppard und Bingen. Auf dem Melibocus (Koch). In Böhmen: bei Eger, gemein; bei Prag, selten; bei Bürglitz. Regensburg. Wien. Steier, Wels, Linz. Steiermark. Salzburg, nicht selten. Augsburg, einzeln. Wür- temberg, verbreitet. Um die Donauquellen, nicht selten. Frei- burg und Thiengen in Baden. Constanz. Zürich. (Lievland. Belgien. Paris.) Var. Adrasta. Nur in einigen Gegenden des südwestlichen Beitschiinde, zwischen Aachen und Stuttgart. Im östlichen Theile des Taunus kommt sie mit Ausschluss der Stammart, bei Frankfurt a. M. weder die eine noch die andere vor (Koch ]. e.) Aachen. Schwalbach (O.) Im östlichen Taunus, besonders am Königsstein, Staufen und Falkenstein. Stuttgart, selten. (Italien. O.) 47. Megaera. Ueberall häufig. In der Fauna von Boppard und Bingen ist sie nicht erwähnt; wohl durch ein Versehn, da wir sie selbst bei Bingen gefangen haben. 48. Hiera. In Deutschland auf die Baumregion.der Alpen und ihrer Vorberge beschränkt, im höhern Norden ein Falter des flachen Landes. Auf dem Gipfel des Aninger bei Wien (T.) Mollner Ge- birge in Oberösterreich. Salzburg. Heiligenblut, in 4000 Fuss Höhe. Reinthalalpe, an Wegen und in schattigen Gegenden. Schweiz. Wallis (HS.) (Lievland.) 49. Egeria. Mit Ausnahme eines Theils des nördlichen Tieflandes — Preussen, Wismar und Schleswig-Holstein — allgemein verhrei- tet. Bei Frankfurt a. O. und Glogau, auch bei Jena ist sie selten. Am Harz nur ın den Vorbergen. 263 ZI. Libytheidae. Libythea. 21. Celtis. Da Celtis australis nur in Südtyrol wächst, so kann sich die Angabe der Schriftsteller (O. etc.) „Tyrol“ nur auf diesen Theil des Landes beziehen und es bleiht zweifelhaft, ob Deutsch- Tyrol den Falter besitzt. Wahrscheinlich fliegt er aber wohl schon bei Botzen. EV. Eryeinidae. Nemeobius. }. Lucina. Im gebirgigen Theile des Gebiets wohl überall, im Tief- lande aber nur in Preussen, bei Münster und Dessau. Preussen. Dessau. Münster, Harz: in den Vorbergen. Im Waldeck’schen bei Wildungen auf Thonschiefer, bei Rhoden auf Muschelkalk nicht selten, bei Arolsen auf dem bunten Sand- stein selten. Weimar. Jena, nicht selten. Leipzig, - selten. Dresden. In Schlesien im südöstlichen Theile des Riesengebir- ges und im glatzer Gebirge; in Südschlesien auch in der Ebene. Aachen. Boppard und Bingen. Frankfurt a. M., nicht häufig. Böhmen, häufig. Erlangen. Regensburg. Wien, häufs (T.) Steier, Wels, Linz. Salzburg. Möllthal in Oberkärnthen. Augs- burg (nach Hühner; Freyer fand sie dort nicht). Würtemberg, verbreitet. Um die Donauquellen, selten. Freiburg, einzeln. Constanz. Zürich, V. Lycaenidae. Sie bilden mit 49 Arten (wenn Ballus und Escheri wirklich uns angehören), die dritte grosse Tribus der Tagfalter, von welchen jede ohngefähr den vierten Theil des Ganzen hinweg- nimmt. Ihre Vertheilung über das Gebiet ist fast so ungleich, als die der Satyriden. Wismar, Schleswig-Holstein und Han- nover sind, mit 12 bis 16 Arten, am ärmsten; Schlesien und Salzburg-Oberkärnthen, mit 34 und 36 Arten, am reichsten. Nur 5 Lycaeniden sind Hochgehirgsfalter, sämmtlich den Alpen angehörig. Ebensoviel Species sind überall verbreitet. Lycaena. 1. Pheretes. Auf den Alpen Kärnthens — bei Heiligenblut in 5 — 6000 ‘ Hohe —, Tyrols und der Schweiz (0.) Nach Bremi auch bei Zürich, eine Angabe, welche der Bestätigung bedarf, da die Berge in der Nähe von Zürich bei weitem nicht die Höhe er- reichen, in welcher der Falter auf den Alpen fliegt. (Auch in Lappland, HS.) 266 2. Argiıolus. Ueberall, ausser in Schleswig-Holstein und bei Hannover. Bei Augsburg ist sie sehr selten, bei Weimar „jetzt fast ver- schwunden.“ Auch auf den höhern Harzbergen scheint sie zu fehlen. 3. Damon. Der Falter geht nördlich nicht über den Harz hinaus; im Tieflande fehlt er ganz, ebenso in Schlesien, am Mittel- und Niederrhein und sonst noch in mehreren Gegenden. Er scheint Kalkboden zu lieben, vielleicht weil da die Nahrungspflanze der Raupe vorzugsweise gedeiht. Harz: ın den Vorbergen. Göttingen. Im Waldeck’schen, auf Esparsettfeldern, häufig, anderswo nur sehr einzeln. Erfurt (0.) Weimar. Jena, ganz gemein. Prag, nicht häufig. Würz- burg (HS.) Uffenheim; Erlangen, selten. Wien. Linz. Salz- burg. Würtemberg, auf waldigen Bergwiesen, verbreitet. Um die Donauquellen. Am Kaiserstuhl und Schönberg bei Freiburg, häufig. Zürich. ; 4. Cyllarus. Im Süden fast überall; im nördlichen Tieflande, den nord- östlichen Theil ausgenommen, fehlend. Preussen. Pommern, nicht gemein. Harz-Rand.. Göttin- gen. Waldeck, auf troeknern Waldwiesen und an blumigen Ab- hängen nicht selten. Weimar. Jena, nicht selten. Sachsen, Schlesien, verbreitet, nur im nördlichen Niederschlesien fehlend. Aachen. Boppard u. B. Frankfurt a. M., nicht selten. Prag, nicht häufig. Erlangen, nicht selten. Regensburg. Wien. Steier, Wels. Salzburg. Augsburg. Würtemberg, verbreitet. Freiburg, häufig. Constanz, selten. Var. Lytias Triepke. Bei Garz in Pommern. 5. Acis. | Allenthalben; auf der Reinthalalpe noch in 6000 Fuss Höhe. 6. Alsus. Im bergigen Theile des Gebiets findet sich der Falter fast überall, in Schlesien nur an wenigen Orten, in einem grossen Theile des Tieflandes gar nicht, auf den Alpen (Reinthalalpe) noch in 6000 Fuss Höhe. Preussen. In Pommern nur bei Wildenhbruch. Holstein. Berlin. Harz: in den Vorbergen. Wildemann bei Clausthal (Saxesen).. Waldeck: auf trockneren Waldwiesen und an Berg- abhängen; auf Schieferboden (bei Wildungen) nicht selten; auf dem Muschelkalk (bei Rhoden) nicht häufig; sehr selten auf dem bunten Sandstein (bei Arolsen). Erfurt (0.) Weimar. Jena, ganz gemein. Dresden. Oels und Scarsine (bei Breslau). Schle- 267 ‚sıenthal (bei Schweidnitz). Aachen. Boppard u. Bingen. In der Grafschaft Hanau - Münzenberg. Branjk in Böhmen, ziemlich selten. Erlangen, selten. Regensburg. Wien. Wels. Steier. Salzburg. Aussbure. Würtembers;, verbreitet. Um die Donau- quellen, nicht selten. Freiburg, nicht selten. Constanz. Zürich. 7. Erebus. Sehr zerstreut, meist selten, im Tieflande nur an zwei Orten; nördlich von Berlin kommt sie nicht mehr vor. Auf Suinpfwiesen. Berlin. Gröpzig (bei Dessau). Wildungen; auf einer feuch- ten Wiese, selten. Weimar. Jena, häufig auf Wiesen an San- suisorba - Blüthen. Leipzig, auf feuchten Wiesen. Schlesien, verbreitet, nur im nördlichen Niederschlesien fehlend., Boppard u. B. Frankfurt a. M., einzeln. Darmstadt und an der Berg- strasse (Koch). Bürglitz (bei Königgrätz), selten. Regensburg. Linz. Wels. Steier. Salzburg, einzeln. Augsburg (nach Hüb- ner; Freyer fand sie dort noch nieht). Stuttgart und anf der rauhen Alp, selten. Constanz, selten. (Im östlichen Frank- reich. HS.) Ss. Aloon. Im Tieflande nur an zweı Punkten des Nordwestens, im übrigen Gebiete zerstreut. Im Westen hat sie bei Hannover, im Osten schon in Mittelschlesien ihre Polargränze. Hannover. Münster. Erfurt (O.) Jena, nicht selten. Sach- sen. Im gebirgigen Theile des südlichen und im ganzen mittle- ren Schlesien. Düren (bei Aachen). Kr (bei Prag), sehr sel- ten. Erlangen, nicht häufig. Regensburg. Wien. Wels. Steier. Salzburg, ziemlich selten. Augsburg. Stutigart und Tübingen, selten. Constanz. Zürich. (Paris, fast häufig. T.) 9. Euphemus. Kuphemus findet sich im westlichen Tieflande gar nicht, im östlichen nur an zwei Orten; im übrigen Gebiete kommt sie zerstreut vor. Bei Berlin und Aachen hat sie ihre Polargränze, Berlin. Weimar. Jena, nicht selten. Leipzig, auf Wald- wiesen. In Schlesien in derselben Verbreitung, wie Erebus. Ra- tıbor, sehr häufig (Niepold). Aachen, selten. Boppard und B. Frankfurt a. M., einzeln, doch nicht selten. Krc (hei Prag), nicht häufg. Regensburg. Wels. Salzburg. Augsburg, selten. Würtemberg, besonders in Oberschwaben. Im Höllenthal (2000 — 2600 Fuss hoch) hei Freiburg, einzeln. 10. Arion. Ueherall, ausser in Schleswig- Holstein und bei Wismar. Bei Aachen und Augsburg selten. 11. Daphnis. Nur im südöstlichen Deutschland, nördlich bis Dresden. 268 ; . Dass sie auch bei Weinheim vorkommt, muss sich erst noch be stätigen. Scheint überall selten zu sein. Dresden. Chuboda im Glatzer Gebirge. Möltsch und Grätz (bei Troppau). Ratibor. Kr@ (hei Prag) und Bürglitz (bei Kö- niggrätz), selten. Weinheim an der Bergstrasse (Reutti). Re- gensburg. Wien. Linz. Wels. Steier. Salzburg, selten. 12. Battus. Nur an wenigen Orten, nördlich bis zum Harz, westlich nicht über Thüringen hinaus. Harz: auf der Rosstrappe und am Steinbach, nicht weit von der Thaler Blechhütte (Saxesen). Kreuzburg bei Eisenach (E.) Jena, höchst selten. Dresden. Auf dem Riesen- und und glatzer Gebirge und auf Basaltgeröll des probstheiner Spitz- berges in Schlesien. Boppard u. Be Kr@ und Zawist in Böh- men, nicht selten. Regensburg. Wien. Steier. Salzburg. Frei- burg, am Schlossberge. Zürich. 13. Hylas. Zerstrent und, wo sie vorkommt, selten; fehlt in Schlesien fast ganz; im Nordwesten, westlich von Thüringen, wurde sie bis jeizt nur bei Arolsen gefunden. Preussen; Thorn. Pommern. Berlin. Frankfurt a. O., selten (Zeller). Arolsen, selten. Weimar. ‘Jena, nicht eben häufig. Dresden, selten. Boppard und B. Im Taunus allent- halben; Frankfurt a. M. Kr& bei Prag, einzeln. Erlangen und Neustadt an der Aisch in Franken. Regensburg. Wien. Salz- burg. Augsburg (nach Hübner; Freyer fand sie nicht). Stutt- gart und auf der rauhen Alp, selten. Freiburg, selten. Constanz, selten. Zürich. 14, Alexis. Ueberall. Auf der Beinthalalpe noch in 6000 Fuss Höhe. 15. Eros. In der alpinen Region der Granitalpen. Bei Heiligenblut, etwa 5—6000 Fuss über dem Meere. Tyrol, Wallıs (und Sar- dinien HS.) 16. Corydon. Allenthalben; nur bei Aachen und im westlichen Tieflande, nördlich vom Harz, fehlt sie. Bei Rauris und Heiligenblut fliegt sie noch in 4— 5000 Fuss Höhe. 17. Polona (Polyomm. Polonus Z.) Bisher nur bei Danzig (Schmidt), Frankfurt a. 0. und Posen (Z.) 18. Adonis. Im Tieflande nur in den östlichsten Provinzen: Preussen, Niederschlesien und bei Frankfurt a, ©. Sonst überall, Am N / ' 269 Harz: in den Vorbergen; auf der Reinthalalpe steigt der Falter aber bis zur alpinen Region hinauf. 19. Orbitulus. In der alpinen Region der Kalk- und Granitalpen: bei Heiligenblut und auf der Reinthalalpe in 5 — 7000 Fuss Höhe. (Piemont. 0. Pyrenäen. HS.) 20. Eumedon. An wenigen Punkten des östlichen und südlichen Gebiets. In der lee. Hälfte kommt sie westlich von Berlin nicht vor. Danzig. Pommern. Berlin. Mittleres und südliches Schle- sien. Boppard u. B. Kr& bei Prag, selten. Erlangen. Ansbach. Regensburg. Mähren (0.) Mollner Gebirge in Oberösterreich. Salzburg. Augsburg. Zürich. 21. Agestis. Ueberall, ausser bei Berlin und Hannover. Am Harz auch auf den höhern Bergen. Auf der Reinthalalpe in 6000 Fuss Höhe. 22. Dorylas. Fehlt im ganzen Tieflande mit Ausnahme Preussens und einiger schlesischen Gegenden. Auch im übrigen- Gebiete ist sie zerstreut und nirgends häufig. Im Westen von Preussen bildet der Harz ihre Polargränze. Preussen. Harz: in den Vorbergen. Wildungen und Rho- den im Waldeck’schen, auf Waldwiesen; an ersterem Orte, auf Schieferboden, nicht häufig, an letzterem, auf Sandboden, selten. Erfurt (0.), und Weimar, sehr selten. Jena (Speyer). Dresden, sehr selten. Breslau; Münsterberg; Glatz und Kosel (Niepold). Boppard und B. Bränjk in Böhmen, nicht häufig. Erlangen. Regensburg. Wien (0.) Steier, Wels. Salzbure. im Gebirge auf einer 3000 Fuss über dem Meere gelegenen Wiese. Augs- burg, sehr selten. Sigmaringen, selten (Seyffer). Am Schloss- berge und bei Pfaffenweiler bei Freiburg, sehr selten. Zürich. 23. Escheri. Nach Reutti ]. e. im» südlichen Baden: bei Istein in der Nähe von Freiburg, sehr selten; bei Kadelhurg an der schweizer Gränze mehrmals gefangen. Sonst kennen wir nur Südfrankreich (T., HS.) als Vaterland, ein Umstand, der die Bestätigung der obigen Angabe wünschenswerth macht. 24. lcarius. Nur in wenigen östlichen Gegenden des Gebiets, nicht über den Meridian von Berlin und Salzburg hinaus. Danzig. Berlin. Breslau. Landeck in der Grafschaft Glatz. Beneschau bei Troppau, selten. Bürglitz bei Königgrätz, sehr selten. Wien (nach Ochsenheimer. Treitschke zieht diese An- gabe in Zweifel). Salzburg. (Ungarn). 25. Argus, Allenthalben mit Ausnahme des nordwestlichen Tieflandes, des Harzes und der Gegenden von Göttingen, Weimar und Jena. 26. Aegon. | Ueberall; nur bei Wismar und Constanz fehlend. Bei Aachen ziemlich selten, bei Stuttgart selten, bei Freiburg seltner, als Argus; im Allgemeinen verbreiteter und häufiger, als dieser. 27. Optilete. | Im Nordosten ziemlich verbreitet, nach Westen bis zum Harz, südlich bis Schlesien. Sonst nur an einem Punkte des Schwarzwaldes und in der Schweiz. Flugplatz: Torfmoore. Danzig. Bei Stepenitz in Pommern der gemeinste Bläuling. Berlin. Frankfurt a.0., an einer Stelle häufig. Harz. Braun- schweig (Fr.) Leipzig, nur einmal. In Schlesien verbreitet, sie fehlt nur dem nördlichen Niederschlesien. Asch bei Eger (Richter). Hinterzarten bei Freiburg, auf einem 2700 Fuss hoch gelegenen Torfmoore. Schweiz (O.) 28. Amyntas. Allenthalben (doch nicht überall häufig; im Waldeck’schen selten), ausser bei Wismar und Hannover. Var. Polysperchon kommt, da sie nur Frühlingsgeneration ist, wohl überall mit der Stammart vor. 29. Telicanus. Das seltene, vereinzelte Vorkommen dieses der südeuro- päischen Fauna (Italien) angehörigen Falters in drei durch ihre Wärme ausgezeichneten Sommern lässt an eine Wanderung, wie sie ähnlich bei einigen Sphingiden statt findet, denken. Die Ge- genden, wo er bisher beobachtet wurde, sind: Kreisewitz bei Brieg in Schlesien, wo zwei Exemplare im Jahre 1842 gefangen wurden; das Schmutterthal bei Augsburg, wo er, nach Freyer, 1846 einzeln vorkam; endlich zwischen Thalheim und Horkheim an der Schotzach, wo einmal in Jahre 1834 der Schmetterling (nach Seyffer) gesehen wurde. Esper giebt noch Tyrol als -Va- terland an. (Laibach ? T.) 2 50. Baetica bleibt als Bürger unserer Fauna zweifelhaft, bis sich herausge- stellt haben wird, ob die Ochsenheimersche Angabe, dass er in der Schweiz vorkomme, richtig und auch auf den deutschen Theil derselben zu beziehen ist. Nach Mangelbier wurde der Falter früher bei Aachen oft gefunden, schiene sich jetzt aber verloren zu haben (?). Sein eigentliches Vaterland sind die südeuro- päischen Länder, Italien, Südfrankreich u. s. w. Auch bei Paris kommt er vor, 271 Polyommatus. 31. Helle. An wenigen Orten, in einem grossen Theile des Gebiets ganz fehlend, nämlich im Nordwesten (wo Eupen die Süd-, Naumburg. die Ostgränze macht) und Südosten (im Osten von Augsburg und im Süden von Mittelschlesien.) Preussen. Pommern. Dessau. Weissenfels und Naumburg a. S. (Schläger). Leipzig, auf sumpfigen Wiesen. Spahlitz bei Oels in Schlesien. Eupen, nicht selten. Ems (?). Augsburg, auf einer Sumpfwiese. Tübingen, selten. (Belgien.) 32. Circe. Allenthalben, nur in der Fauna von Salzburg, vielleicht unabsichtlich, nicht erwähnt. In Würtemberg soll sie nur, und ziemlich selten, bei Stuttgart vorkommen; bei Weimar u. Arolsen fliegt sie nur ganz.einzeln. Auch auf den höhern Bergen des Harzes. 33. Thersamon. - Im Mühlviertel und auf dem Moliner Gebirge in Oberöster- reich. Bei Stuttgart, selten (?). (Italien, Ungarn. HS.) ? 34. Gordius. In Tyrol und der Schweiz (HS.) Ob in den deutschen Theilen beider Länder? | 35. Hipponoe&. Im Nordosten sehr verbreitet, in einem grossen Theile des Südostens und im ganzen Nordwesten, soweit er gegen Süden von Frankfurt a. M. und gegen Osten vom Harz begränzt wird, fehlend. Preussen ; Danzig. Pommern, überall nicht selten. Wis- mar, selten; Kotelow in Mecklenburg, auf Wiesen (T.) Berlin, häufig. Frankfurt a. O., selten. Dessau. Harz (nach Esper; von. Blauel wird sie nicht erwähnt, was E.’s Angabe zweifelhaft macht). Leipzig, sehr selten, weniger selten bei Dresden und in der Lausitz. Schlesien, verbreitet. Kreuznach (Bach und Wagner). Frankfurt a. M. Karlsbad. Wien. Tübingen, sel- ten. Bei Freiburg im Gebirge häufiger, als in der Ebene. Con- stanz, selten. (Lievland.) 36. Chrysäis, Verbreitet; sie mangelt nur bei Dessau, Münster, Göttin- gen, Frankfurt a. M. und Prag. Bei Frankfurt a. O. und Stutt- gart ist sie selten; im Taunus nur stellenweise vorhanden. Am Titisee bei Freiburg fliegt sie in 2700 Fuss Höhe. 37. Eurybia. Bei Heiligenblut auf 5 — 6000 Fuss hoch gelegenen Alp- wiesen. In der südlichen Schweiz auf sehr hoch gelegenen Berg- wiesen, (Piemont, 0.) 27% 38. Hıippothoe. Weit verbreitet, aber nur an wenigen Orten. Stettin und Stepenitz, selten. Berlin. Oelde bei Münster. In der Grafschaft Hanau - Münzenberg. Schlesien, verbreitet, nur im nördlichen Theil der Ebene fehlend. Böhmen, selten. Wien. Mühlviertel in Oberösterreich. Am Ufer der Donau (sel- ten) und bei Dinglingen am Sulzbach in Baden (Reutti). (Picar- die, Lothringen, Italien. O.) 39. Virgaureae. Dem nordwestlichen Theile des Gebiets — westlich von Waldeck und Schleswig-Holstein und nördlich von Boppard — fehlt der Falter (da sein Vorkommen bei Aachen zweifelhaft ist); sonst sehr verbreitet. _ Preussen. Pommern, überall ziemlich häufig. Schleswig- Holstein. Berlin. Dessau. Am Harz überall, auch auf den höhern Bergen. In Waldeck an sonnigen, blumenreichen Ab- hängen und Lichtungen, bei Wildungen häufig, bei Arolsen ein- zeln; auf dem Muschelkalk fanden wir ihn bisher nicht. Wei- mar, einzeln. Jena, sehr häufig. Leipzig, nur zweimal. In Schlesien verbreitet; bei Glogau nicht. Aachen? Boppard u. B. Frankfurt aM. Böhmen. Regensburg. Wien. Oberösterreich. Salzburg. Würtemberg, verbreitet. Freiburg. Constanz, selten. (Lievland. Belgien. Italien.) 40. Phlaeas. Ueberall; nur in der oberösterreichischen Fauna nicht auf- geführt, wohl aus Versehen. Auf der Reinthalalpe in 6000 Fuss Höhe; auch auf den höhern Harzbergen. Thekla. ? 41. Ballus. Nach der Angabe Seyffer’s bei Isny (Südostgränze Wür- tembergs) gefangen. Sonst sind nur Südfrankreich (T.), Spanien und Portugal (O.) als Heimath des Falters bekannt. 42. Rubi. Allenthalben, Schleswig und die Gegend von Frankfurt a. O. ausgenommen. Am Harz auch auf den höhern Bergen. 43. Spini. Fehlt dem westlich von Göttingen und nördlich vom Harz gelegenen Theile des Gebiets, sonst mangelt sie wenigen Gegen- den ganz, wird aber in vielen nur selten gefunden. Danzig. Pommern, selten. Berlin. Frankfurt a. O., sehr selten. Harz: in den Vorbergen. Göttingen. Waldeck: bis jetzt nur am Quast bei Rihoden (Muschelkalk). Weimar? Jena, sel- ten (Speyer). Dresden. Im mittlern und nördlichen Niederschle- sien an mehreren Orten. Aachen. Ems. Boppard u. B. Roz- 273 fok in Böhmen, einzeln. Uffenheim. Regensburg. Wien. Linz, "Wels, Steier. Salzburg, und Möllthal in Kärnthen. Augsburg. Würtembere, selten. Constanz, selten. Zürich. (Belgien. Ita- lien ©.) 44. Pruni. Ausser in Schleswig-Holstein und bei Aachen, überall. Am Harze nur auf den Vorbergen. An vielen Orten selten. 45. W-alhum. e Wenig verbreitet, namentlich vielen westlichen Faunen man- ‚selnd. In den westlich von Dessau und nördlieh von Göttingen 'selegenen fehlt sie ganz. | Danzig. Stettin. Berlin. Dessau. Göttingen. Leipzig ‚(HS.) Schlesien, verbreitet. Aachen, selten. Boppard und B. Frankfurt a. M., eiezeln. - Regenshure. Aschaeh ‘und Steier in Oberösterreich, sehr selten. Salzbure und Möllthal. Karlsruhe und Dinglingen im badischen Mittelrheinkreise, häufig (Reutti). Freiburg, selten. (Lievland. Kopenhagen. Fünen. Beleien. Paris.) 46. Acaciae. Bisher nur an vier Orten: bei Dornburg bei Jena, selten (Schläger); Regensburg, häußg; Wien SL und auf. dem Hirz- herge bei Freiburg, sehr selten. | 47. Jlieis. | Ziemlich verbreitet. Preussen; Danzig. Stetiin u. Stepenitz. Holstein. Frank- furt a. ©., sehr selten. Dessan. Hannover. Münster. Harz: in den Vorbergen. Göttingen. Waldeck: auf lichten Waldstellen, um Kichengebüsch, nicht selten. Weimar. Leipzig, nicht häufie. Schlesien, verbreitet, nur imnördlichen!Nieierschlesien fehlend. Aachen. Boppard u. B. Frankfurt a. M., häufig. Uffenheim. Regensburg. Linz, Wels, Steier. Salzburg u. Möllthal. Auss- burg. Stuttgart, selten; Tübingen und Reutlingen, nicht selten. Freiburg, ‚Sillenv eise häuße. Constanz. Zürich. (Lievland. Belgien. Paris.) 48. Betulae. Ueberall. 49. Quereus. Ueherall, wo die Eiche /nicht fehlt. $. Papilionina (Equitides HS.) Die wenigen Arten können nur als Repräsentanten der an Grösse, Farbenpracht und Mamnigfaltigkeit der Form überaus reichen Familie gelten, zumal bei der Gattung Papilio, die unter den Tropen ihre wahre Heimath hat. Die MittelmeerTauna hat leine ihrer schönsten Gattungen, wenigstens als Gränzfalter, in 20 EEE ER 274 Thais Polyxena bis zu uns gesandt. Doritis ist im Süden Ge- birgsgattang; D. Delius nur Hochgebirgsfalter; Mnemosyne steigt gegen Norden schon im Gebiet der Fauna in die Ebene her ab; Apollo erst in Russland. Unter den 6 Species ist nur eine all- gemein, eine sehr verbreitet, die übrigen sind auf bestimmte Ge- senden beschränkt oder haben stark unterhinchälle Verbreitungs- hezitke. Pominern, Mecklenburg und Hannover besitzen nur 1, Salzburg und Kernihen 5" Arten” | Papilio. 1. Podalirius. Ueberall, ausser in Pommern, Schleswig und bei Wismar. Er scheint due hgehends auf Bergen häufiger zu fliegen, als im flachen Lande. Blauel sah ihn am ir in einer Höhe von 1800 Fuss. : 2. Machaon. Allenthalben. (Harz: Vorberge und Rand.) Thais. 3. Polyxena. Sicheres Vaterland ist nur die Wiener Gegend, wo sie in] der nächsten Umgebung der Stadt fliegt. Nach Seyffer ist siej „bei Stuttgart selten“ (?), sonst ist nur Htalien, Ungarn u. s. w. als Vaterland bekannt. Auch bei Laibach kommt sie vor (E.) Doritis. 4. Apollo. Der Falter, der in Italien und andern Ländern des Südens) ein ausschliesslicher Bewohner der Hochgebirge ist, steigt in] Deutschland schon zu den Mittelgebirgen "herab und fliegt im] höhern Norden, in Russland und Schweden, in der Ebene. Ob) Letzteres auch InngEhiD. unseres Gebiets ‚schon der Fall ist, zweifeln, um so mehr, er in et zwei Breitengrade nörd-\ licher, als unsere Ostseeländer, gelegenen Lievland nach Mad Lienig nicht vorkommt. So hat er denn im Gebiete westlich bei Cobi!enz, östlich am Zobtenberge (den übrigens die schlesischen] TE asschlesichte auffallender Weise als Flugplaız nicht angeben) seine Polargränze. In Süddeutschland findet er sich wohl au!) allen höhern Gebirgen; in den Alpen bewohnt er die sub-) alpine Region. Preussen? Tondern in Schleswig?? Zobtenberg (O.); au: dem Rabengebirge (dem südlichsten Theile des Riesengebirges bei 1 im ängränzenden Glatzer Gebirge: bei Schlesierthal Fürstenstein, Mittelwalde (sehr selten) nm Taunhausen (seh) " selten). Coblenz (Bach) und auf den Moselbergen bei Alken um Öberfell. Mittelgebirge in Böhmen? Nürnberg und Pappenhein! 93 n der Altmühl (Rösel); Berneck bei Baireuth (E.) Regensburg. dödling und Baden bei Wien. Steier; Schobersteingebirge in Brssterreich. Steiermark (T.) Salabure; Möllthal; bei Heili- 'enblut in etwa 4 .— 5000 Fuss Höhe. Hohen- Schwansau, sehr inzeln (Fr.) Auf der ganzen rauhen Alp (Seyffer), dem Heu- \erge, bei Sigmaringen, Löffingen und auf dem Hohenstoffeln Roth von Schreckenstein). iin Höllenthal' bei Freiburg und 'berhaupt stellenweise auf dem Schwarzwalde häufig; auf dem "reiburger Schlossberge selten. (Krain. T. Pyrenäen.) 5. Delius. Ein Bewohner der alpinen Region der Granit- und Kalk- Ipen, sewohl im äussersten Osten, als im Westen des Gebirges. Auf dem Schneeberge in Oesterreich (T.) Bei Heiligen- 'lut und auf dem Rauriser Tauern in etwa 6000 Fuss Höhe. pen der Schweiz (0.) Neufchatel, T. Russland, HS.) 6. Mnemosyne. Im Süden ziemlich verbreitet, doeh nur auf höheren Ge- irgen, in den nörülichsten Theilen des Gebiets (Preussen. und schleswig- Holstein) auch im Tieflande. Innerhalb des Berglan- lies bilden westlich der Harz, ‚östlich der Zobtenberg in Schlesien Ihre Polargränze. | Preussen. Schleswig - Holstein, besonders auf Himbeer- träuchern. Am Harz nur auf dem „langen Halse“ bei der Ross- \rappe. In Schlesien 1) auf dem Zobtenberge; 2) im Riesen- sebirge: bei Landshut, Neuhaus, auf dem Hornschlossberge; 3) im Glatzer Gebirge: auf der Sonnenkoppe (2840 Fuss hoch), Dei Silberberg, bei Glatz, sehr selten (Niepeld); 4) "auf der ‚7 166 Fuss hohen Bischofiskoppe und an anderen Punkten des zesenkes. Auf dem Vogelsgebirge im Grossherzogthum Hessen? Koch). Königsaal bei Prag. Mödling hei Wien. Steier. Auf lem Schobersieingehirge in Oberösterreich. Obersteiermark (W.\.) Salzburg. Möllthal in Kärnthen, nicht selten. In einzelnen Thä- ern der rauhen Alp- (bei Hohenurach häufig, bei Sigmaringen Selten; Reutti) und bei Tübingen (Seyffer). (Lievland? Un- R I? | d. Pieridae. Unter allen Tribus der Tagfalter sind die Pieriden am sleichmässigsten über das Gebiet vertheil. Von den 16 Arten inden sich nirgends weniger als 10, in der reichsten Provinz, "Salzburg - Open: en, 14. Neun sind überall zu Hause und semein; vier alpin. Die Arten der Gattung Pieris folgen als lästige Gäste menschlicher Cultur in Garten und Feld. Sie, nebst Ahodocera und Anthocharis, theilen mit den Vanessen das Verdienst, die Umgebung unserer Wohnungen am meisten zu be- 20° 276 i leben. So wie sie hier dem Blicke am häufigsien begegnen, seo treffen -wir sie kaum minder oft in Wald und Wiese, einige bis in die höchsten Regionen hinauf. Pieriden und Vanessen sind es somit, welche vorherrschend die lepidopterologische Physiognomie unserer Gegend bestimmen, wenn sie auch hier durchaus nicht) ihr absolutes oder auch ar relatives Maximum erreichen. Bei gegenwärtiger Tribus ist das am wenigsten der Fall. Sie zählt in den südeuropäischen Ländern mehr Species, als bei uns. Leucophasia. 1. Sinapis. Ueberall; am Harz ın den Vorbergen und am Rande. Aporia Hübn. (Leuconea Dup.) 2. Crataegi. Allenthalben. Bemerkenswerth ist die in verschiedenen Ge- genden und auch von uns gemachte Erfahrung, dass Crataegı, wenn sie eine Reihe von Jahren hindurch so "selten war, dassl ınan kaum ein Exemplar zu Gesichte bekam, plötzlich in unge- heurer Menge erscheint, um im folgenden oder dritten Jahre wie- der zu verschwinden. Eine Regelmässigkeit in diesem Wechsel haben wir bisher nicht beobachten können. Pieris. 3. Brassicae. Allenthalben gemein. Bei Heiligenblut auch auf den höch- sten Alpen. 4. Rapae. Ebenso. Var. Nareaea (Ergone H. HS.) Bei Wels in Oberösterreich. (Dalmatien, Fiorenz. T.) 5. Napi. Wie Brassicae. Var. Bryoniae. Auf den Seefeldern bei Reinerz in Schlesien. „Wien, au Bergen (T.) Schobersteingebirge in Oberösterreich. Steiermarl (E.) Alpen Salzburgs und Kärnthens. Reinthalalpe. Auf deı Alpen in 6600 Fuss Höhe (0.) 6. Callidice. In der Gemsgrube bei Heilisenblut, 7500 Fuss über den Meere, und auf den schweizer Alpen (O.) 7. Daplidice. In allen Gegenden Deutschlands, mit Ausnahme der voil Jena, wenn die An ın dem betreffenden Verzeichniss nicht unab. sichtlich ausgelassen ist. Im Nordosten ist sie fast überall’häufigfi sonst aber, zumal im Süden, in vielen Gegenden selten, so ah | | | | | $ 277 bevösterreich, bei Augsburg, in Würtemberg, bei Freiburg. Auch ı Waldeck meist nur einzein. Am Harz auf den Vorbergen. Var. Bellidice. Als Frühlingsgeneration gilt von ihr das bei Var. Levana, ve: Polysnerchon Gesagte. ?8. Ausonia, var. Simplonia. In der Schweiz, namentlich auf dem Da (T.) Auch i Paris kommt die Stammart vor. Anthocharis. 9. Cardamines. 2 Ueberall; am Harz auch auf den höhern Bergen. Colias. 10. Palaeno. Weit verbreitet, ‚aber an wenigen Orten. Im Westen des >biets erreicht sie schon bei Eupen ihre Polargränze, während : im Osten bis Danzig (und weiter bis Lievland) geht. Viel- cht ist sie an Torfmoore gebunden, oder an eine der solche andorte Iiebenden Pilanzen. Danzig. In Pommern hier und da. Berlin. Jena, äusserst iten. In Schlesien an drei Orten: Wüstewaltersdorf bei Char- tenbrunn im Riesengebirge, auf den Seefeldern bei Reinerz, d zwischen Kosel und Gleiwitz (nicht häufig, Niepold). Eupen. ser. Regensburg. Bockstein bei Gastein “(Nickerl). Im Min- Ithal, 10 Stunden von Augsburg (Fr.) Auf dem Schwarzwalde d bei Isny in Oberschwaben (Seyffer) Hinterzarten bei Frei- rg, auf einem 2700 Fuss hoch gelegenen Torfmoore. Con- ınz. Zürich. (Lievland.) ? Var. Europemene. Schweiz (O.) i 11. Phicomone. In der alpinen Region der Granit- und Kalkalpen weit rbreitet. | Schobersteingebirge. Steiermark (O.) Hochgelegene Me esen bei Salzburg und in Kärntben. Gastein (HS.) Reinthalalpe, — 7000 ° hoch. Isny in Oberschwaben. In Wallis häufig (HS.) 12. Hyale. Ueberall, nur in der oberösterreichischen Fauna vielleicht 5 Versehen nicht aufgeführt. - 13. Myr midone. - Nur in einigen Gegenden des südöstlichen Gebiets, nicht rdlicher als Militsch und nicht westlicher als Wels. Bei Militsch (an der posenschen Pr) ein Mal gefan- n; Lissa bei Breslau; Kreisewitz bei Brieg; Landshut im BRie- 1gebirge; Mauschwitz bei Neisse; bei Beneschan (in der Ge- “278 send von Troppau) häufig; bei Ratibor häufiger als Kdusa,) Prag. -Steier, Wels. . Steiermark (O.) 14. Edusa. Be Zwar nur wenigen Waunen ganz mangelnd — Pommern, dem nördlichen Theil von Holstein, Schleswig und bei Zürich —, gehört Edusa doch in vielen Gegenden, namentlich im Norden des Gebiets keineswegs unter die häufisern Falter. Am. Har fliegt sie auf den Vorbergen. Var. Helice. Bei Salzburg mangelt die Stammart und wird durch did Varietät ersetzt. Bei Dresden und Wien (auch in Belgien) kom- men beide vor. 15. Chrysotheme. Nur in wenigen Gegenden des Sidostens; bei Bürglitz ıı Böhmen, nicht häufig; bei Steier, selten; bei Salzburg; i Steiermark (HS.) kf Rehodocera. 16. Rhamni. Ueberall, am Harz auch auf den höhern Bergen. 8. Hesperidae. Von den 18 Arten der Familie sind uns 3 nach’ Art- und! Bürgerrecht zweifelhaft. Unter den übrigen findet sich kein ei! sentlicher Hochgebirgsfalter; Comma steigt aber bis zur höch!! sten Region hinauf. Vier Arten sind überall zu Hause Di ärmsten Faunen: Wismar, Schleswig-Holstein, Münster und Han nover, haben je 6, die’ reichsten: Boppard, Bingen und Böhme! je 13 Species. | Ifesperia. l. Malvarum. Sie mangelt dem grössten Theil des Nordwestens, nämlie] den Faunen von Schleswig-Holstein, Wismar, Hannover, Mün ster, dem Harz und Göttingen. Im übrigen Gebiete kommt 'si] wohl allenthalben, in mehreren Gegenden (z, B. Frankfurt a, M und Augsburg) aber nur selten ver. | 2. Lavaterae. S Nur hier und da in der Südhälfte Deutschlands, nördlie] bis Boppard. Prag, sehr selten. Wien (T.) Steiermark (0.) Hochsaal bi‘ Hauenstein im badischen Oberrheinkreise (Roth: yon Schrecken | stein). Schweiz. (0.) 3. Sao (Sertorius” 0.) Im Süden in den meisten Gegenden, doch wohl nirgend häufig; ‚in Würtemberg fehlt sie. Im Norden bilden der Haxı | | R N Weimar und das Riesengebirge ihre Polargränze, Im Tieflande kommt sie also gar nicht vor. Am Harz auf den Vorbergen. Göttingen. In Waldeck nur ‚bei Wilduneen auf Thonschiefer, an sonnigen, kräuterreichen "Ahhängen, einzeln. Erfurt (Keferstein). Weinar, Jena, nicht "häufie. Zeiskengrund bei Fürstenstein im Riesengebirge; W artha "bei Glatz, sehr selten. Boppard und B. Böhnen, selten. Be- 'sensburg. Wien (O.) Wels. Steier. Salzburg. Augsburg (Hühner; Freyer fand sie nicht). Am Sehlossberge bei Freiburg, ‚nicht häufig. Constanz. Schweiz (O.) (Belgien. Paris.) 4. Alveelus. I, Allenthalben, auch auf dem Oberharz. Auf der Reinthal- ‚alpe noch in 6000 Fuss Höhe. | Var. Taras. Wohl allenthalben einzeln unter der Stammarf. 5. Carthami. Zerstrent in der südlichen und östlichen Hälfte des Gebiets. Im Nordwesten fehlt sie westwärts von Thüringen. Danzig? Berlin. Frankfurt a. O©., einzeln. Dessau, selten (als Tessellum aufgeführt). Weimar. Dresden, selten. Glogau. ‚Klein-Silsterwitz am Zobtenberge. Boppard und B. Böhmen, überall. Regensburg. Wien (O.) Wels. Steier. Salzburg. Augshurg,, selten. Stuttgart einzeln; Tübingen und Reutlingen, nicht selten. Constanz. (Lievland. Belgien. Paris.) 6. Fritillum. In der Siüd- und Östhälfte des Gebiets ziemlich verbreitet; im Nordwesten geht sie nicht nördlicher, als Göttingen. Danzig. Pommern. Berlin. Frankfurt a. O., einzeln. Dessau, selten (im Richter’schen Verzeichniss als Alveus aufgeführt). Göt- tingen. In Waldeck an sonnigen Abhängen und anf lichten Wald- stellen der Schiefer- und Muschelkalkberge nicht selten, während sie auf dem bunten Sandstein gänzlich fehlt. Jena, nicht selten. Schlesien, verbreitet. Boppard u. BD. Kıe bei Prag. Regens- burg. Steier. In Salzburg und Oberkärnthen auf hohen Alp- wiesen. Tyrol (0©.) Aussburs‘, selten. Würtemberg, verbreitet. Freiburg, häufig. Constanz. Zürich. ?7. Alveus, ?8. Serratulae und 29. Cacaliae sind uns, wie oben erwähnt, unbekannt. Ueber ihr Vaterland haben wir nur die Herrich-Schäffersche Angabe: Wallis, In ei- nigen ausseralpinischen Faunen findet sich wohl der Name Alveus, es scheint damit aber nicht die vorstehende,. sondern die alte Ochsenheimersche Art gemeint zu sein, welche später als Varietät zu Fritillum gezogen wurde, Die grosse Aehnlichkeit dieser und ‚280 | Ä | j „ der nächstverwandten Hesperien macht durchaus die Ansicht von Originalexemplaren nöthig, wenn man bei der Bestimmung sicher sehen will. _Wir hoffen von besser unterrichteten und mit voll- ständigeren Vorräthen versehenen Freunden Aufklärung, 10. Tages. ; Ueberall im Süden und im gebirgigen Deutschland über- haupt. Im "Tieflande geht sie einigen Gegenden ab, nämlich Pommern, Berlin und Hannover; in der Dessauer Umgehung fin- det sie sich nur bei Rosslau. Selten ist sie bei Glogau und Erlangen. Auf der Reinthalalpe, Siegt ste noch in 6000 Fuss Höhe; am Harz auf den Yorbergen und am Bande, "Tl. 'Steropes. Auf wenige Gegenden, besonders des nordöstlichen Tlach- landes, westlich bis Lüneburg, beschränkt. Ochsenheimer’s An- gabe: Schweiz, bedarf der Bestätigung. Königsberg (v. Siebold). Pommern, hier und’ da. Meck- lenburg (T.) Berlin, auf Torfwiesen.: Lüneburg (Krösmann). Leipzig, einmal gefangen. Wien. Schweiz (0.) (Lievland.) 12. Panisenus. In Mittel- und Süddeutschland sehr verbreitet, und fast nur den Faunen von Regensburg und Zürich mangelnd. Dem nörd- lichen Flachlande fehlt sie dagegen grösstentheils und zwar geht sie im Westen nicht über Hannover, im Osten nicht über Dessau hinaus (während sie in Lievland wieder erscheint). Dessau. Hannover. Münster. Harz: Vorberge und Rand. Göttingen. Waldeck: auf lichten Waldstellen überall, doch nicht häufig. PRossla bei Nordhausen (Schreiber). Weimar.‘ ‚Jena, häufig. Leipzig, nicht selten (E.) Niederschlesien. Im Glatzer Gebirge. Aachen, häufig. Boppard u.B. Frankfurt a. M., nicht häufig. : Bei Ufienkeim und in andern Gegenden Frankens, nicht häufig. Wien (Freyer.) Oberösterreich, überall. Salzburg. Augs- burg. : Würtemberg‘, verbreitet. Freiburg, nieht häufig. Con- stanz. (Lievland. Belgien. Paris.) 13. Sylvius. Der Falter gehört unter die geringe Zahl der ausschliess- lich der Nordhälfte des Gebiets angehörigen Arten; Rossla ist der südlichste Punkt, wo sie vorkommt. Uehrigens ist sie auch im Norden auf wenige Localitäten angewiesen. Danzig; "Thorn. Gollmenglin im Zerbstischen (Richter). Braunschweig (O.). Münster. . Harz’ (E., fehlt aber in Blauel’s Verzeichniss). Rossla. bei Nordhausen, nicht selten; aber auf kleine Flugplätze eingeschränkt (Schreiber). (Lievland.) 14. Sylvanus. Ueberall, ausser bei Münster und‘'am Harz. Im Verzeich- niss der um Münster fliegenden Falter ist dafür Sylvius genannt, 281 was wir für eine Verweehselung zu nehmen geneigt sind. Auch in der Harzfauna fehlt die Art vielleicht nur durch ein Versehn. Auf der Reinthalalpe fliegt sie in 6000 Fuss Höhe. 15. Comma. N Ueberall; bis auf die höchsten Alpen Oberkärnthens. - 16. Actacon. ; | Zerstreut im Gebiete und an vielen Orten selten; nördlich scht sie im westlichen Deutschland bis zum Harz, im östlichen bis Landsberg a. W. Landsberg an der Warthe (E.) Frankfurt a. 0. Oranien- baum bei Dessau, selten. Harz: Vorberge. Göttingen. In Wal- deck überall, doch nicht häufig; am wenigsten selten bei Wil- dungen, auf Schieferboden, am seltensten bei Arolsen, auf Sandstein. Weimar. Jena, häufig. Leipzig, sehr selten. In Schlesien soll sie bei Simmenau und Miünsterberg fliegen; Assmann zieht diese Angaben aber in Zweifel. Aachen, selten. Böhmen, selten. Er- langen, sehr selten. Regensburg. Augsburg (Hübner; von Freyer nicht gefunden). Tübingen u. Reutlingen, selten. Ding- lingen bei Lahr in Baden, häufig (Rentt). (Belgien.) 17. Linea. Allenthalben. Am Harz in den Vorbergen und am Rande. Bei Glogau und Frankfurt a. M. selten. 18. Lineola. Sehr verbreitet, doch in vielen Gegenden selten. Nur in Schleswig-Holstein und bei Münster fehlt sie ganz; im aachener Verzeichniss wird sie mit einem % aufgeführt. In Waldeck ist sie in manchen ‘Jahren ziemlich häufig; im Bereiche des Schieferge- birges fanden wir sie bisher nicht. Harz: WVorberge und Rand. ° BE. Hlelerocera. 3. Sphingidae. Die Arten dieser Familie haben meistens grosse und zu- sammenhängende Verbreitungsbezirke und stellen sich dadureh in einen Gegensatz zu den Zygäniden. Von den 31 europäischen Arten (Sph. Epilobii und Vespertilioides betrachten wir als Bastarde) sind 21 in Deutschland und davon 1]. allenthalben, 3 andere fast allenthalben einheimisch. Sie übertreffen in beiden Verhältnissen also auch die Tagfalter bedeutend. Ihre Flugkraft und: Schnel- ligkeit mag in Etwas diese Erscheinung erklären. Zum Mindes- ten haben wir es wohl dieser Eigenschaft hauptsächlich 'zu ver- danken, dass die südenropäischen prächtigen Schwärmer, Sph. Nerii, Celerio und Lineata in günstigen Sommern, vielleicht durch Stürme aus dem Süden unterstützt, bis zu den nördlichsten Kü- stenländern unseres Gebiets vordringen und daselbst Brut absetzen, um dann wieder, der Ungunst des Klimas oder den Nachstellun- 282 " gen der Gärtner und Entomophilen wunterliegend, für eine Reihe von Jahren zu verschwinden. Dass diese Arten als wandernde, als Gäste, bei uns zu betrachten sind, nicht als Standfalter, deren Seltenheit zur die alljährliche Auffindung verhindern, unterliegt wohl keinem Zweifel. Wo sollte sich die monophagische Ranpe der Sph. Nerii wohl verbergen vor den Augen der Gäriner und ad deren Oleander büsche sie ver istel? Die überall vorhandenen Arten sind: M. Stellatarum; Sph. Poreellus, Elpenor, Galii, Pinastri, Ligustri, Convolvuli; Ach. Atropos (nicht? hei Salzburg); Se Piline (nicht? he Wis- mar), Populi und Ocellata. Fast überall sind noch Maäer. fucifor- mis, M. bombyliformis und Sph. Euphorhiae. Der Süden des Gebiets hat vor dem Norden nur die beiden Gränzfalter: Sph. Vespertilio im Südwesten und Smer. Quercus im Südosten, voraus. Sonst ‚stehen sich. die grossen Provinzen ziemlich eleich; ein. Ueberwiegen der Osthälfte findet hier nicht Statt. Die ärmste Fauna, Wismar, zählt 13, Hannover, Dessau, Göttingen und Weimar je 14 Arten; amı reichsten ist Zürich mit 19, dann Schlesien, Würtemberg und Freiburg mit je 18 Arten — ein geringer Unterschied, wenn man ihn mit dem der Rho- paloceren oder Zygäniden vergleicht. Ueher die Verbreitung der Sphingiden liegen uns keine Beo- bachtungen vor. Alle Arten sind Bewohner des flachen Landes und der untern Bergregion; wie hoch sie an den Gebirgen in die Höhe steigen, wissen wir nicht. Die Gäste aus dem Süden wurden bisher: nur in der Ebene und den grösseren Flussthälern bemerkt, was indess vielleicht auf Bechnune ihrer nur hier cul- tivirten Nahrungspflanzen zu setzen ist. Macroglossa. 1. Fueiformis. Allenthalben, ausser bei Dessau und vielleicht bei Aachen. Am Harz bewohnt sie den Saum des Gebirges. In mehreren Gegenden ist sie selten. 2. Bombyliformis, Ueberall, ausser bei Frankfurt a. O. und in emem Theile Schlesiens, besonders der nordwestlichen Ebene. Am Harz: wo Fuciformis. Var. : Milesiformis. In wenigen Gegenden beobachtet. Im Nordwesten scheint sie überall zu fehlen, ebenso im Südosten, Bei Stettin, Glatz und Boppard-Bingen fehlt dagegen die Stammart und wird durch Milesiformis ersetzt. Danzig? Stettin. Mittelwalde in der Grafschaft Glatz. Bop- pard u. B. Franken (T.). Baiern (T.). Augsburg, nicht hönbg: Stuttgart, selten, in 283 "8... Stellatarunı. Allenthalben. Am Harz in den Vorbergen und dem Rande. 4. Oenotherae. Im Süden des Gebiets fast überall, wenn auch meistens selten; im Norden nur in einigen Gegenden; nördlich und west- lich. von der Nordgränze des Fürstenthums Waldeck nieht mehr, der nördlichste Punkt, wo wir die Raupe fanden, liegt 510 31°. Arolsen und Wrexen (an der Diemel) in Waldeck, nicht ın jedem Jahre. Jena, selten. Leipzig, Imal gefangen. Dresden, etwas selten. Hirschberg und Warmbrunn im Riesengebirge; Mittelwalde: im Glatzer Gebirge. Glatz, einzeln (Niepold). Bop- pard und B. Frankfurt a. M. Liebenstein bei Eger, alljährlich. Uilfenheim. Regensburg. Wien. Ottensheim bei Linz. Salz- burg, 2 mal gefangen. Augsburg (Hühner; Freyer fand sie noch nicht). Stuttgart, nicht selten. Freiburg, selten. Constanz, selten. Zürich, (Lothringen, Paris.) Sphinz. 5. Nerii. Die Orte, welche soweit uns bekannt, bis jetzt von diesem renommirtesten und prächtigsten unter den Gästen von jenseits der Alpen besucht wurden, sind: Danzig; Thorn. Greiffenhagen bei Stettin, Imal. Altona. Berlin. Frankfurt a. 0. Magdeburg (Hering, entom. Zeitung v. 1846). Dessau. Braunschweig, El- berfeld (Hering). Leipzig. Breslau. Ratibor. Aachen, 1mal. Mainz (Bach und Wagner). Frankfurt a. M. Asch in Böhmen, Imal. Prag (Hering). Nürnberg. Wien (T.). Linz, Aschach und Sirming in Oberösterreich. Salzburg, Imal. Augsburg. Würtemberg. Freiburg, mehrmals. Zürich. (Dorpat, Lienig. Belgien. Paris.) 6. Porcellus. = Ueberall; auch am Oberharz. ; 7. Elpenor. Ueberall; in Freyer’s Verzeichniss der augsburgischen Fal- ter fehlt Elpenor wohl nur aus Versehen. 8. Celerio. Bisher beobachtet: in Preussen (jdoch mit ?). Stralsund (Hering). Lübeck (E.). Berlin. Frankfurt a. 0. Magdeburg, Braunschweig und Elberfeld (Hering). Münster. Grünberg in Niederschlesien. Aachen. Hanau, Frankfurt a. M., Offenbach, Wiesbaden und Darmstadt (Koch). Prag (Hering). Erlangen; Nürnberg. Wien. Salzburg. Augsburg, Imal. Stuttgart. Strass- burg (E.). Freiburg, mehrmals. Zürich. (Belgien). Im’ Allge- meinen seltner, als Nerii. 9. Lineata. Bei Münster, Imal (Hötte sah das Exemplar lebend), Dres- 284 den. Ostrowo im Posenschen (Schles. Tausehberichte). In Schle- sien bei Oels, Breslau, Brieg, im Hirschberger Thal und bei Tannhausen im Riesengebirge. Aachen, Imal. Offenbach (0.; nach Koch kommt sie nicht in dieser Gegend vor). Ottensheim hei Linz. Augsburg (0. und H.). Stuftzart und Reutlingen, sel- ten. Freiburg, öfters. Wipkingen bei Zürich. (Belgien. Paris.) 10. Gahiı. Allenthalben, aber in vielen Gegenden selten. Am Harz auf den höhern Bergen. 11. Euphorbiae. Ueberall; nur in der aachener Fauna fehlt sie, und soll in Schleswig-Holstein nur am Elhbufer vorkommen. Der Grad ihrer Häufigkeit ist aber — wahrscheinlich mit dem ihrer Nahrungs- pflanze — ın den verschiedenen Gegenden sehr verschieden; so ist sie bei Stettin, in Waldeck und im Riesengebirge selten: bei Frankfurt a. O., Dessau und in Würtemberg häufig. Am Harz: wie Galit. ? 12. Hippophaäs. Nach Herrich-Schäffer in der Schweiz, nach Ochsenheimer in der südlichen — bleibt also hinsichtlich ihres Bürgerrechts zweifelhaft. 13. Vespertilio. Nach Herrich-Schäffer bei Basel. Nach Bremi wurde sie an’s Ufer der Sihl (Zürich) verpflanzt. (Am Isonzo in Ilyrien in Menge. T.) 34. Pinastri. Ueberall; auch auf den höhern Mrirzlipgzen: 15. ich sir Ueberall, jedech in sehr SbrSh dene? Häufigkeit. Am Harz: wie Pinastri. 16. Convolruli. Wie Ligustri._ Acherontia. 17. Atropos. Ueberall, doch erwähnt sie Niekerl im Verzeichn. ei Salz- burg -Oberkärnthenschen Falter nicht. Am Harz bewohnt sie die Vorberge und den Rand. In vielen Gegenden (z.B. in Waldeck) ist sie stefs selten, in andern sehr häufig, wenigstens in man- chen Jahren. Smerinthus. 18. Tiliae. Allenthalben, u Ausnahme der Faunen von Wismar und Schleswig-Holstein. Harz: Vorberge und Band. 19. Quereceus Als sicheres Vaterland des Schwärmers kennen wir nur die wiener Gegend, als zweifelhaft ‚betrachten wir, bis zu wiederholter 285 Beobachtung die Ochsenheimersche Angabe: Baiern, sowie die Seyfier’ sche: Stuttgart. _Seyfler sagt, er habe eine junge Raupe von einem Eichenhusche geklopft, sie sei aber nach kurzer Zeit zu Grunde gegangen. Auch bei Wien ist der Schwärmer selten. (Sonst noch in Ungarn, Dalmatien, Italien, Frankreich. 'T.) 20. Pop uli. len nicht seiten; auch auf dem Oberharz. 21. Ocellata. Ueherall; auf den höhern Harzbergen nicht beobachtet. 2. Sesiiäne. Weit minder vollständig erforscht, als Tagfalter und Schwär- mer, bietet diese Familie noch wenig sichern Boden für eine geographische Behandlung. Die Unscheinbarkeit und geringe Grösse der Schmetterlinge nebst der verborgenen Lebensart der Raupen machen die angesirengteste Aufmerksamkeit und eine lange Reihe von Jahren nöthig, wenn der Sammler auch nur die Fauna seiner nächsten Umgebung mit einiger Vollständigkeit kennen ler- nen will. Dazu kommt die Schwierigkeit der Artbestimmung, zu- mal wenn sie, wie hier öfter, als irgendwo anders, bei beschä- digten oder ölie Sewordenen Exemplaren vorgenommen werden muss. Von den 45 (HS.) oder 48 (Boisd.) Arten (einschliesslich derjenigen, deren Artrechte noch nicht ausser Frage gestellt sind,) Europas besitzt Deutschland 27, also wieder mehr als die Hälfte. Es werden indess sicher noch eine beträchtliche Anzahl in Eurepa, auch wohl noch in Deutschland selbst, entdeckt werden. Ueher ihre Vertheilung lässt sich aus den angeführten Gründen wenig Sicheres sagen. Die meisten Faunen sind sehr unvollständig. Nur eine einzige Species, Apiforwis, wurde überall (nicht? in Schleswig-Holstein) gefunden; ausser ihr fehlen Asiliformis und Tipuliformis nur schr wenigen Faunen, mehren schon Cnli- eiforinis, Hylaeiformis, Myopaeformis, Cynipiformis und Sphegi- formis; noch mehren Ichneumoniformis und Conopiformis; Bem- beciforms, Rhingiaeformis, Sceliaefermis und Tihynniformis wur- den erst in wenigen Gegenden heobachtet, welche sich indess, wie bei allen vorhergenannten, nicht auf einzelne Hälften des Gebiets beschränken. Der nordöstliche Theil desselben besitzt in Laphriaefermis eine eigenthümliche Art. Im Süden wurden Masariformis und Typhiaeformis bisher allein gefunden; ‘Cephiformis geht nördlich bis zum Riesengebirge. Der Westhälfte gehören "Typhiaeformis und Chrysidiformis — ein Gränzfalter unserer Mittelrheingegend —— an. ÖOstfalter sind, ausser Laphriaeformis, Philanthif., Masarif., (Gränzfalter gegen Ungarn), vielleicht auch Stomoxyformis. Der Nordwesten hat nur die negative Auszeichnung des Mangels zweier, sonst verbreiteten, Arten, Formieaeformis und Tenthrediniformis, 286 Im Ganzen macht sich aber ein Uebergewicht der Öst- über die ’Westhälfte des Gebiets bei den Sesien nicht bemerklich; im Ge- gentheil zeichnet sich der Südwesten durch seine an Sesiiden, wie an Sphingiden, reichen Faunen aus. Zwar zählt Schlesien die grösste Artenmenge, 15 Species, die beiden nächstfolgenden, Bop- pard-Bingen und "Würtembere ‚je 12; Schlesien istaher, was hier vor Allem in Betracht kommt, die am fleissiesten durchforschte Provinz in ganz Deutschland. 7 Das Alpenland hat nichts Eigenthümliches, wenn man/nicht vieleicht Alysoniformis dahin rechnen darf. Ob diese Art ein wahrer Hochgebirgsfalter ist, wissen wir nicht, so wie uns über- haupt über die Verbreitung der Sesiiden in senkrechter Richtung jede Auskunft fehlt. Alle bekannten Arten wohnen, wie die Sphingiden, in der Ebene und ‚der [untersten Bergregion; des Vorkommens einer Sesie — die genannte ausgenommen — in der Region des Hochgebirges gedenkt kein Autor. Bembecia. 1. Hylaciformis. Weit verbreitet, aber in vielen Gegenden noch nicht auf- gefunden. Danzig. Pommern. Kiel. Frankfurt a. O., sehr selten. Hannover. Rossla, nicht selten (Schreiber). Harz: Vorberge und Rand. Göttingen. In Waldeck überall, in 'manchen Jahren als Paupe häufig. Leipzig. Im Riesengebirge. Aachen, selten. Bop- pard u. B. Im Taunus, selten (bei Frankfurt a. M. fehlt sie). Regensharg. Oesterreich (T.). Augsburg. Freiburg. (Lievland. Belgien.) (Hierher möchte auch wohl die in der Gegend von Dresden neu entdeckte Pennisetia (!) anomala gehören, von welcher der Entdecker leider sehr ungenügende und zu allerlei Zweifeln ver- anlassende Auskunft gibt. Eutomol. Zeitung 1850.) Trochilium. 2. Bembeciforme. Eine seltene, bisher nur an 3 Orten in Deutschland gefun- dene Art, deren weiter Verbreitungsbezirk demnach auffallend stark unterbrochen ist. Münster. Steiermark (HS.). Zürich. (Belgien, Boisd.) 3. Apiforme, Ueberall, ausser in Schleswig-Holstein. (Auf der Insel Seeland konnt sie vor.) 4. Laphriaeforme. Nur in Pommern und bei Berlin, Sesia, 5. Asıliformis. Weit verbreitet und an den meisten Orten, 287 Preussen; Danzig. Pommern. Berlin, häufig. Frankfurt a. 0. (Z.). Münster. Göttingen. In Waldeck, ziem'ich selten. Weimar. Sachsen (Laspeyres). Im mitilern und südlichen Theil des ebenen Schlesiens. Aachen, selten. Boppard und B. Soden im Taunus. Liebenstein bei, Eger, sehr selten. Regensburg. Linz. Salzburg und Oberkärnthen, einzeln. Augsburg. Stuttgart, ziemlich selten. Freiburg, nicht selten. Constanz, selten. Zürich. (Lievland. Belgien. Paris.) Var.? Serratiformis Fr. Von Krösmann in Hannover Imal erzogen. 6. Rhingiaeformis. Bisher nur bei Leipzig und Zürich gefunden. 7. Tenthrediniformis. in der Ost- und Südhälfte des Gebiets sehr verbreitet; im Nordwesten — zwischen Boppard im Süden und dem Harz im Osten — noch nicht beobachtet. Danzig. Pommern. Berlin, nicht selten (Laspeyres). Frank- furt a. 0O., einzeln. Harz: am Bande des Gebirges. Weimar. Jena. Im ebenen Schlesien. Boppard und B. Frankfurt a. M., selten. Regensburg, gemein. Wien. _Sieier, Linz.# Salzburg und Oberkärnthen, einzeln. Augsburg. Tübingen und Reutlin- gen, selten. Auf dem Hirzber se bei Freiburg, selten. (Lievland. Belgien. Paris.) 8. Philanthiformis. Fast nar ım nordöstlichen Gebiete. \ Preussen; Danzig. Pommern. Wismar, nicht häufig. Ber- lin. Frankfurt a. ©. Dresden. Grüneberg in Schlesien. ' Re- sensburg. 9. Masarifermis. N bei Wien (0.) ? 10. Muscaeformis. Ob die a, den schlesischen Tauschberichten in der Ge- gend von Breslau gefundene Muscaeformis einerlei mit der Heı- zieh’ schen ist, vermögen wir nicht zu entscheiden. Die Tausch- berichte, in denen sie wenn wir nicht irren beschrieben ist, ha- ben wir nicht mehr zur Hand. Herrich-Schäffer gibt von seiner Art, die er für einerlei mit der Esper’schen hält, kein Vaterland an. 11. Cephiformis. Bei Salzbrunn im Riesengebirge. Regensburg, einzeln. Wien, sehr selten (T.). Freiburg, Imal. 12. Conopiformis (Nomadaeformis 0.) Dessau. Münster. Dresden. Kottwitz und Scheitnig bei Breslau. Boppard und B. Wien (E.). Augsburg. Stuttg wart, sel- ten. (Belgien, Paris.) 288 13. Tipuliformis. a“ Fehlt nur in den Faunen von Hannover, dem Harz, Weimar, Salzburg und Constanz; an vielen Orten ist sie nicht selten. 14. Alysoniformis. Auf der Schneebergalbel in Oesterreich (HS.) 15. Scoliaeformis. Stettin (O.; Hering fand sie aber nicht in Pommern). Am Zobtenberge. Böhmen (T.). Darmstadt (O.). (Lievland? Paris). Eine der seltensten Sesien. 16. Thynniformis. Auf dem Probsthainer Spitzberge (bei Hirschberg in Schle- sien) von Zelier gefangen. 17. Emphytifermis HS. Nach einem einzelnen männlichen Exemplare „aus Deutsch- land“ aufgestellt. 18. Sphegiformis. Weit verbreitet, aber an den meisten Orten selten. Danzig. Pommern? Wismar. Berlin.. Hannover. Münster. Jena, seiten. Sachsen (HS.). Im mitilern und südlichen Sehle- sien; hei Aatibor, einzein (Niepold). Aachen. Boppard und BD. Frankfurt a. M. (E.). Oesterreich (Laspeyres). Augsburg, Tü- bingen und Reutlingen, selten. Althreisach und Thiengen in Ba- den (Reutti). Constanz, sehr selten. Zürich. (Lievland. Bel- gien. Paris.) 19. Ichneumoniformis. Weit verbreitet, aber in nicht vielen Gegenden, und selten. Preussen. Eutin (Boie). Arolsen, Imal gefangen. Sachsen. In Schlesien: bei Glogau, Bothendorf (bei Trebnitz); am Kirsch- berge (bei Breslau); bei Hirschberg. Boppard und B. Franken. Regensburg. Wien (O.). Linz. Stuttgart, selten. Zürich. (Belsien.) 20. Cynipiformis. In den meisten Gegenden, überall aber selten. Danzig. Pommern. Berlin (Lasp.) Hannover. Arolsen, sel- ten. Leipzig. In Schlesien am Geiersberge (unweit des Zobten) bei Pilsnitz (bei Breslau) ; Münsterberg; Ratibor (einzeln, Niepold). Bop- pard und B. Im Taunus, selten. Erlangen. Regensburg. Wien, nicht häufig (T.). Stuttgart, selten. Tuttlingen (R. v. Schrecken- stein). Auf dem Hirzberge bei Freiburg. Constanz, sehr selten. )Belgien. Paris.) 21. Melliniformis. Nach HS. in Sachsen. 22. Chrysidiformis. Nur- bei Aachen, St. Goar (O.), Boppard und B. (Bel- gien, Paris.) ‚289 Ä 23. Stomoxyformis. Danzig. Scheitnig (bei Breslau). Regensburg. Wien. Augs- burz (H., in Freyer’s Verzeichniss fehlt sie). 24. Formiecaeformis Im ganzen Nordwesten — nördlich von Boppard und west- lich von Berlin — fehlend; im übrigen Gebiete hier und da; selten. — | Preussen; Danzig. Berlin, sehr selten, (Lasp.) Frankfur, ‚a. O., sehr selten. Dresden, sehr selten. Glogau; en Ra- ibor (? (Niepold). Boppard und B. Frankfurt a. M. (E.). Darm- ‚stadt (Lasp.) Baireuth. Stuttgart, selten. Freiburg. (Liev- ‚land. Paris.) | 25. Culiciformis. | Pommern. Wismar. Berlin (Lasp.) Dessau. Hannover. Münster. In den Vorbergen und am Rande des Harzes. Göttin- gen. Weimar. Schlesien, ziemlich verbreitet. Boppard und B. 'Liebenstein bei Eger. Franken, selten. Regensburg. Wien. ‚Steier; Linz. Salzburg und Oberkärnthen, einzeln. Stuttgart, ‚nicht selten. Tübingen und Reutlingen, selten. Freiburg, meh- ‚rere Male. Zürich. (Lievland. Insel Seeland. Paris.) 26. Myopaeformis_(Mutillaeformis O.) Eine der verbreitetsten Arten; an manchen Orten häufigt an den meisten selten. Preussen; Danzig. Pommern. Berlin. Hannover. Münster. In Waldeck, selten. In Schlesien: am Probsthainer Spitzberge ; \bei Breslau; Brieg; Schweidnitz (lımal in Menge. KErichson’s Jahresberichte). Aachen. Frankfurt a. M., selten. Erlangen. ' Oesterreich, nicht selten (T.) Steier. Salzburg und Oberkärn- ‚then, einzeln. Augsburg (H., von Freyer nicht gefunden). Stutt- | sart, ziemlich häufig. Freiburg, ziemlich häufig. (Lievland. Bel- gien. Paris.) 27. Typhiaeformis. Nur bei Frankfurt a. M. (O©.) und bei Augsburg (wieder ‚nur nach Hübner.) 3 Thyrididae. Thyris. 1. Fenestrina. | Ein Falter des Südens, welcher in Westdeutschland bei ‚Aachen seine Polargränze erreicht; im Osten geht er nicht nörd- ‚licher als Regensburg und Wien. | Aachen. Boppard und B. Franken, selten. Regensburg, ‚nicht selten. Wien. Steier; Linz. Augsburg selten. Bei Stutt- to] 'gart und auf der rauhen Alp, selten. Freibure, einzeln. Homberg ‚im Schwarzwalde (2000 Fuss hoch), häufig (Reutti). Zürich. \‚(Belgien. Paris.) 21 290 4. Aygaenidae. Von den 57 (HS., Boisduval hat 53) europäischen Zygae-) nıden finden sich 25 im Gebiete der deutschen Fauna, wenn man! fünf Arten von zweifelhaftem Bürgerrechte dazu nimmt. Diese] Arten sind Zyg. Brizae, die bei Jena, Zyg. Punetum, die beil Weimar vorkommen soll, dann Z. Medieaginis und Z. transal-| pina, welche vielleicht nur in Krain und Istrien, und Z. Tripto-! lemus, die vielleicht nur im ausserdeutschen Wallis zu Hause ist.) Auch einschliesslich dieser Arten erreicht die Anzahl der einhei-) mischen Zygäniden nicht die Hälfte der europäischen, das Verhält-) niss ist also entschieden ungünstiger als bei den vorhergehenden] Familien. Entweder finden sie bei uns ihrem Gedeihen weniger! zusagende klimatische Bedingungen, oder es sind ihnen überhaupt beschränktere Verbreitungsbezirke angewiesen. Vielleicht ist bei-) des der Fall. Für den zweiten Grund spricht, dass nur 2 Zygäniden,) Procris Statices und Zyg. Filipendulae, aller Orten zu finden sind, also_höchstens der zehnte Theil des Ganzen, während dies bei den Tagschmetterlingen mit dem fünften bis sechsten, bei den} Schwärmern mit mehr als der Hälfte der Fall ist. Von den Arten, welche keiner der vier grossen’ Abtheijlungen| des Gebiets ganz fehlen, sind Pr. Pruni, Zyg. Minos, Z. Loni- cerae und Trifolii am meisten verbreitet, weniger Zyg. Melilotil und Achilleae. Die Nordhälfte hat keine ihr ausschliesslich angehö- rende Art. Im Süden sind Proeris infausta (mit höchst eigenthim-) licnem Verbreitungsbezirk) nebst der zweifelhaften Zyg. Mediea4 ginis und transalpına zu Hanse. Ausserdem gehören ihm Procr! Globulariae, Zyg. Punetum, Brizae, Cynarae und Angelicae vor-) zugsweise an, überschreiten jedoch den 51. Breitengrad hier und da um ein Geringes. In der Westhälfte allein wurde Zyg. faust:} gefunden. Dem Nordwesten, soweit er westlich von Göttinger) liegt, gehen wieder fünf Arten ab, welche der Nordosten mit den] Süden gemein hat: Zyg. Scabiosae, Achilleae, Peucedani, Hip- pocrepidis und Onobrychis. Im Allgemeinen stimmt demnach did Vertheilung der Zygäniden mit der der Tagschmetterlinge über-) ein: der Süden und Osten überwiegen den Norden und Westen! Da die Nordhälfte gar nichts Eigenthümliches besitzt, so ist da: Verhältniss hier noch ungünstiger. In der Südhälfte des Gebiet: ist die Vertheilung über den Westen und Osten gleichförmiger) nz im Norden, so dass ein Ueberwiegen des letztern nicht Stat ndet. — Das Alpenland hat nur in den Hochgebirgsfaltern: Pr. chry‘ Socephala und Zyg. exulaus seine besondern Producte, schein aber sonst nicht viel weniger reich an Zygäniden, als an Tagfal ein. Die reichsten Faunen sind die von Jena-Weimar mit 1 291 | Einschliesslich Brizae, Pluto und Punctum), Würtemberg und Iberösterreich mit je 15, Salzburg-Oberkärnthen. mit 14 Arten; lie ärmsten Hannover mit 4, Wismar Schleswig-Holstein, Münster, Waldeck und Aachen mit je 5 Arten. Der Reichthum der thü- ingischen Faunen, auch wenn man die zweifelhaften in Abzug ringt, ist auffallend; er übertrifft den des grossen, östlicher ge- egenen und sonst so begünstigten Schlesiens (mit 12 Arten). Die belgische Fauna zählt nur 5, die pariser nur 8 Zygäniden, lie von Berlin 19, von Preussen 11; es kehren also auch hier lie bei den Taofaltern erwähnten Verhältnisse wieder. Die Verbreitung längs der Scala der Gebirge ist noch we- iger ermittelt, als bei der genannten Familie. Bei weitem die neisten Arten gehören dem flachen Lande und den niedrigern Bergen an; ächte Hocheebirgsfalter sind nur die erwähnten be len Alpenbewohner, Den mittleren Regionen — der obern Berg- and subalpinen Region — scheint keine Zygäne eigenthümlich m sein. Ucher die ohern Gränzen der einzelnen Arten wissen wir nichts, als dass Zyg. Minos bis auf die höchsten Alpen, Zyg. Angelicae wenigstens bis. zu 5000 Fuss Meereshöhe auf- steigt. Da diese Schmetterlinge durch ihre Trägheit, welche sie ın feste Wohnplätze bindet, und die Leichtigkeit, sie aufzufinden, jesonders geeignet zu Faltergeographisehen Beobachtungen schei- ıen, So sind sie der Aufınerksamkeit gebirsswandernder Entomo- ogen besonders zu empfehlen. Proeris, 1. Infausta. Nur hei Boppard und Bingen und in der Gegend von Fran- kenthal bis zum Donnersberge (O.) Ausser diesen Angaben wis- sen wir nichst über das Vaterland des Falters, als dass er ın Südfrankreich (und zwar zuweilen in grosser Menge) zu Hause st. Findet er sich nur auf dem linken Rheinufer? und wirk- ich in dem ganzen weiten Raume zwischen der Pfalz und Süd- frankreich nirgends? In Belgien und bei Paris ist er nicht. 2. Prunı. Weit verbreitet, doch fehlt sie nicht wenigen, zumal mittel- deutschen Gegenden, Preussen; Danzig. Pommern, in manchen Jahren häufig. Wismar. Schleswig-Holstein. Berlin. Frankfurt a. O., selten. Dessau. Lüneburg. Münster. Jena, sehr häufig. Schlesien, ver- breitet. Aachen, nicht häufig. Boppard und B. Bei Frankfurt M. und im Taunus, einzeln. Gebirge Frankens. Regensburg. Wien (E.) Linz. Salzburs, nie häufig. Innsbruck (E.) Stutt- zart, häufig. Um die Donauquellen nicht selten. (Lievland. Paris, Nyrien, 0.) 232 3. Globulariae. *) Ausser m Thüringen nur in der Südhälfte des Gebiets, hier aber ziemlich verbreitet. Weimar. Jena, nicht selten. Boppard und B. Frankfurt a. M., einzeln. Darmstadt (0.) Regensburg. Wien (O.) Linz, Wels, 'Steier. Augsburg, sehr selten. Stuttgart, selten; Tübin- gen und Reutlingen, häufig. Freiburg. Constanz. (Belgien.) 4. Statices. Allenthalben. Auf den höhern Harzbergen nicht gefunden. Var. Geryon. | | | In Schlesien (Assmann.) Var.? Chrysocephala Nick. Auf den Pasterzwiesen (in 7000 Fuss Höhe) am Glockner. Zygaena. 5. Minos. Ueberall, ausser in einem Theile des Nordwestens: bei Wismar, Hannover, Münster, Göttingen. Beı Aachen ist ihr Gong) kommen zweifelhaft. Auf dem Oberharze wurde sie nicht gefun- den, wohl aber auf den höchsten Alpen Kärnthens und Tyrols. (Nicht in Lievland und Belgien.) Var.? Heringii. Bei Stettin, ganz ähnlich auch bei Arolsen. 6. Pluio.O. Bei Wien (0.) Schreiner führt sie mit einem ? in seinem Verzeichniss der weimarschen Schmetterlinge an. (Zyg. Pluto ist eine gute, von Ochsenheimer genau und! richtig charakterisirte Art. Wir besitzen ein Exemplar, welches | vollkommen mit O.'s Beschreibung stimmt. Hätte HS. eine wirk- | liche Z. Pluto gesehn, so würde er schon durch Verschiedenheit | der Fühler vor non bewahrt worden sein, sie für Local-} varietät von Minos zu halten.) 7. Punetum. Nach HS. nur im südlichen Europa, nach Ochsenheimer in Nlyrien; Schreiner führt sie aber auch in der Fauna von Wei-| mar auf. | 8. Brizae. Nach Ochsenheimer und Herrich-Schäffer nur in Ungarn, Dalmatien und Südrussland; nach Schläger auch bei Jena, je-} doch höchst selten. Ob bei dieser, wie bei den beiden vorigen Zygänen nicht | hei der Determination oder sonstwie Irrthümer vorgefallen sind, muss } fernere Beobachtung entscheiden. | | *) Anm. In HS.’s system, Bearbeitung ausgelassen, \ 253 9. Seabiosae. Ay? An wenigen Orten, doch weit verbreitet; in dem westlich von Weimar And nördlich von Stuttgart gelegenen Westdeutsch- land fehlt sie allen Faunen. i Preussen; Danzig; Thorn. Weimar. Im mittlern Schlesien sowohl im Gebirge, als in der Ebene. Steier, Linz. Würtemberg, verbreitet. Freiburg häufig. ? 10. Triptolemus, In Wallis (und Piemont) (HS.) 11. Achilleae. k Im Süden und in Thüringen verbreitet, weniger im Nordosten; im ‘Westen von Erfurt fehlt sie nördlich von Ems überall. Preussen; Danzig. Rosslau bei Dessau. Erfurt (O.) Weimar., Jena, gemein. Dresden. Im mittlern Schlesien im Gebirge und der Ebene. Ems. Boppard und B. Offenbach, selten (Koch). Uffenheim. Regensburg, häufig. Wien. Linz, Steier, Wels. Steiermark (HS.) Salzburg. Augsburg. Würtemberg, verbreitet. Donauquellen. Freiburg, selten. CGonstanz, sehr selten. Zürich. (Paris.) 12. Cynarae. Die wenigen Gegenden. wo sie bisher gefunden wurde, sind: Dres- den; die Gegend zwischen Mannheim und Schwetzingen (Reutti); das Lechfeld bei Augsburg; Stuttgart, (selten.) 13. Meliloti. Von ausgedehntem Verbreitungsbezirk, aber nicht überall iinerhalb desselben; in dem westlich von Thüringen liegenden Theile des Gebiets kommt sie nördlich von Waldeck nicht mehr vor. Danzig. Damm in Pommern, nicht in jedem Jahre. Wismar. Ber- lin. In Waldeck überall, in manchen Jahren häufig. Weimar. Jena, ge- mein. Halle (O.) Dresden. Habendorf (in der Grafschaft Glatz); Zessel- witz (bei Münsterberg); Lissa und Scarsine (bei Breslau). Boppard und B. Bei Frankfurt a. M., selten, im Taunus, häufiger. Darmstadt (O.) Wien, Steier, Linz, Salzburg und Oberkärnthen. Augsburg. Stuttgart, häufig. Auf der rauhen Alp, selten. Constanz, sehr selten. Zürich. (Lievland.) 14. Lonicerae. Weit verbreitet. und an den meisten Orten; sie fehlt nur in Schles- wig-Holstein (kommt aber auf der Insel Seeland vor). bei Frankfurt a. ©. und in Waldeck; vielleicht auch bei Wismar. Am Harz bewohnt sie die Vorberge und den Rand des Gebirges. (Nicht bei Paris.) 13.0 Eriifolie. Kaum weniger- allgemein verbreitet, als Lonicerae. Sie mangelt nur den Faunen des Harzes, von Weimar. Regensburg, Salzburg und Constanz. Ob sie bei Wien vorkommt, wissen wir nicht. _ (Fehlt bei Paris und in Lieyland.) 16. Angelicae. Nur im Südosten, nördlich nicht über Dresden, westlich nicht über Regensburg hinaus. Angaben über ihr Vorkommen in Pommern und Schle- sien sind zweifelhaft. Dresden. Regensburg, häufig. Wien (0.) Auf der Schneebergalbel - in Oesterreich, 5000 Fuss hoch, ziemlich häufig (Z.) Steier, Wels. Salzburg. 17. Exulans. Auf 6 bis 7000 Fuss hohen Alpwiesen Oberkärnthens, einzeln. Al- pen der Schweiz (O.) Ob nur auf den Granitalpen? 294 18. Peucedani. Im südlichen und zumal im östlichen Gebiete ziemlich verbreitet ; im nordwestlichen — nördlich von Ems und westlich von Thüringen — feh- lend. Bei Regensburg fliegt nur die Stammart, bei Wien nur die Var. Aeacus. — s Preussen; Danzig; Thorn. Berlin. Dessau. Weimar, sehr einzeln. Jena, nicht gerade seiten. In Schlesien, besonders dem ebenen, verbreitet; bei Glogau, sehr häufg; bei Ratibor, selten. Ems. Boppard und B. Frankfurt a. M. Töplitz (0.) Erlangen, häufig. Uffenheim. Imal. Regens- burg, nicht selten. Oberösterreich, überall. Salzburg. Stuttgart, nicht sel- ten. Istein und Dinglingen (bei Freiburg). (Paris.) Var. Athamanthae. Danzig. Brieg. Fulneck im österreichischen Schlesien. Var. Aeacus mac. 9. - In Schlesien (Assmann.) Var. Aeacus mac. 6. Töplitz, Wien (O.) (Zyg. Doryenii würde hier folgen; bis jetzt kennen wir aber nur die Gegenden von Görz und Pontebba (T.) als Vaterland derselben. Da sie hart an der Gränre des deutschen Alpenlandes liegen, so wäre es möglich, dass Doryenii auch unserer Fauna angehörte.) 19. Hippocrepidis. Zerstreut, mehr im Süden und in Thüringen. Im nordöstlichen Deutschland nur an zwei Punkten (Polargränze: Berlin), im nordwestlichen westlich nur bis Göttingen. Berlin. In den Vorbergen des Harzes. Göttingen. Erfurt (H.S.) ‘Weimar. Jena, nicht gerade selten. Leipzig. Boppard und B. Darmstadt (0.) Steier. Döllach in Oberkärnthen. Augsburg, selten. Tübingen, sel- ten. Freiburg, gemein. Constanz. Schweiz (0.) (Metz. Paris.) ?20. Medicaginis. Kärnthen und Jllyrien (und Italien) (O.) ?21. Transalpina. Aus südlichen Gegenden Deutschlands (HS.) (Italien O.) 22. Filipendulae. Die einzige Zygäne, welche allenthalben und meist häufig zu finden ist. Var. Chrysanthemi. Stralsund (0.) Freiburg, ziemlich selten. 23. Fausta. Im mittlern und südlichen Westdeutschland hier und da, nördlich bis zum Harz. In den Vorbergen des Harzes. Göttingen. Weimar. Jena, gemein. Augsburg. Ulm, häufig (HS.) Auf der rauhen Alp, selten. Schweiz (und Frankreich) (O.) 24. Onobrychis. In den meisten Gegenden des südlichen Gebiets, in Thüringen und bis zum Harz und Göttingen; westlich von da in der Nordhälfte nicht ınehr. Im Nordosten mehr zerstreut, nördlich bis Pommern. Stettin und Garz. Berlin. Frankfurt a. ©. Auf den Vorbergen des Harzes. Göttingen. Weimar. Jena, sehr gemein. In Schlesien in der Gegend von Scarsine (bei Breslau), Münsterberg, Ratibor (selten; Niepold), Fulneck (bei Troppau, sehr häufig); auf dem Gesenke. Boppard und B. Uffenheim. Regensburg, häufig. Wien. Linz, Steier, Wels. Salzburg. In Würtemberg blos auf Bergen, sehr zahlreich auf der rauhen Alp. Hei- denheim an der Brenz; auf dem Heuberg, im Hegäu, in der Baar und am 295 Bodensee, in ziemlicher Anzahl (R. v. Schreckenstein). Freiburg, häufig. Constanz. Zürich. (Lievland? Belgien. Paris.) 25. Ephialtes. In wenigen Gegenden des östlichen Gebiets, westlich bis Erfurt und Salzburg. Im Norden bei Erfurt. und Halle, kommt nur die Stammvarietät vor (O.), die dagegen bei Wien selten ist. Danzig. Halle (O0.) Erfurt (O.) Glogau, Imal; Liegnitz; Brieg; Münsterberg; Fulneck, in Schiesien. Wien, auf trocknen Waldwiesen, sel- ten (T.) Linz. Salzburg. Var. Falcatae. Fulneck (bei Troppau). Wien, selten (T.) Salzburg. Var. Coronillae. Fulneck. Wien, häufig (T.) Var. Trigonellae. Wien, häufig (T.) 5, Syntomididae. Von den vier europäischen Arten besitzt Deutschland die Hälfte; die andern gehen nicht soweit nördlich. Syntomis. 1. Phegea. In dem vom Harz und Salzburg westlich gelegenen Theile des Ge- biets ist Kreuznach der einzige Punkt, wo Phegea gefunden wurde, im öst- lichen ist sie ziemlich verbreitet, an manchen Orten häufig. Preussen; Danzig. Stettin, an einer Stelle häufig. Berlin. Frank- furt a. O., selten (Z.) Unter der Rosstrappe am Harz (Saxesen.) Dessau, ziemlich häufig. Schlesien, verbreitet, am meisten im mittlern; im nörd- lichen Niederschlesien, selten. Kreuznach (Bach und Wagner). Wien, häufig. (Lievland. Belgien.) Var, Phegeus Var. Cloelia bei Wien (T.) Vor. Iphimedea Naclia. 1. Anecilla. Mehrere der uns mitgetheilten Specialfaunen erwähnen dieser Art nicht, weil sie nach dem Ochsenheimer’schen Systeme geordnet, und nur bis ans Ende der Schwärmer i. w. S. geführt sind. Wir hatten indess in unserm Aufrufe ausdrücklich auch der Syntomididen gedacht, und bedauern, nun ausser Stande zu Sein, die Verbreitung des Schmetterlings so vollstän- dig, als bei den übrigen angeben zu können. Nach den uns zugegangenen Nachrichten ist er weit verbreitet, scheint jedoch in der Nordhälfte des Gebiets westlieh nicht über Lauenburg hinaus zu gehn. Preussen; Danzig. Pommern, auf grasreichen Waldplätzen. Sach- senwald im Lauenburgischen (Boie.. Berlin. Frankfurt a. O., einzeln. Dessau, selten. Im nördlichen und mittlern Schlesien, in der Ebene und im Gebirge. Boppard und B. Frankfurt a. M., einzeln. Regensburg. Salzburg, ziemlich häufig. Stuttgart, nicht selten; Tübingen, selten. Con- stanz. (Belgien. Paris.) Zum Schlusse hängen wir eine tabellarische Uebersicht der Einzel- faunen unseres Gebiets, sowie der von Europa, Deutschland im Ganzen, Belgien, Lievland und Paris an, | = = = . 5 e = sölsis|s|Sj:|5|Sje, ej2l2|5 | 5|>$ Dar eye ern | EN F2l2alalslalszl* so ® ES E Europa nach (HS.) | 306 159| 1/95 | 1| 1/75/14|31129133 45 | 2/59 4 Deutschland .... 5186 |461— 1149| 1) 1/49| 6/1618 |21|27| 1/25 | 2 Salzburg u. Ober- kärnthen ...... 140 |37)— 136 |— | 1135| 5/14 11116) 5|— 14| 2 Würtemberg .... 1124139) — |23|— | 1/33) 5/12 111|18/12| 1/15 | ı Schlesien. ...... 121 |32|— |24I|— | 1/37 | 4/12 1118118 | __|12| 2 Oberösterreich .. 1 118 1311 — 1126| — | 1133| 4|12|11|17| 7) 115 — Böhmen... .... 109 127) —|20|—| 1132| 3/23 12312 | 212 | ?2|?> Freiburg ....... 109 1291 —123)—| 1/31) 3) 11/11118/11| 111 — Provinz Preussen 11 (nach Schmidt). | 103 132) — |15/— | 1|30| 3 11!15/11|— |11| 2 Boppard u. Bingen | 103 |25|— 18!— | 1/30) 3/1013 1512| 113 | 2 Eonstauz x... 101 131] —|20|—| 1/25| 2/11 /11/15| 4/_| 9| 1 Regensburg...... 99 126/—|17|—| 1130|) 3/11 ,11/15/10| 1 /10| ı Jena und Weimar | 98 231 —|19/—| 1130| 2/11/12/15 71 —/|16| 1 Berlin... eu 96 |30 | — 117) — | —-|27| 2/11) 9116| 9|_110|.2 | Busch". 2... 96130) —|17|—| 1128| 2,10) 8/19) 8 1 9 — Augsburgn.Freyer | 95 |27!— 18| — | — |27| 2/1110 115 6| ı 11 — | Frankfurt a. M. | und Taunus....} 94 )27 | —|20|—| 1125| 2/10| 9117| 9|—110| 1 Pommern....... 931291 — 15/1 — | —|29| 1110| 916/11 I — | 8| 2 Dessau ........ 9235/—20/—| 1120| 2110/12114) 4|—| 8| 2 Waldeck ....... 88 | 21 ei —| 1/26) 2/1011 1195| 7) — | 5 — Harz:...0.20.%. 87122] — 118'— | 1,25 | 3/10) 8115| 4! 7| 1] ANOcHen ee 88,27 | 123 | 712) 212 78 Io, 7.1 | 51, Göttingen ...... 8 1211—|15 —| 1122| 2/10/10|14| 5 — | 7|— | Frankfurt a. 0..| 8012|) — 14, —|— 1122| 2 1011015) 7/|—) 6| 2 | Wismar... us. 63 123) —/10 I —|— 13| 1/10| 6/13) 5 sl | Schleswigholstein | u. Lauenburg .. | 63 181 — 10 — |— 16) 3/10/) 6|15| 4 — 5 1 | Münster... : ze ai 61/19) — 11 —| 1112| 2110| 6/16) 8) 5 — | Hannover........ 56)116|—| 9|!— |—|14| 1/10| 6114| 71 — | A| — ! Lievland..e..... 35|3|19 —|—-|2) 1111| 9lı3| 9) — 5/1] Belgien.eeeee.e. 881261 - 13 | —| 1123| 2J1013 1712| ı 5| 2 Paris | 9116| 24| 2 1nlunlıslıs) 1) 8lı | R | A Semas a Druek von F, Hessenland in Stettin. Entomelogische Zeitung herausgegeben von dem entomelogischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- €. A. Dohrn, Praeses esyrereine lungen von E. $S. Mittler in Berlin, A.Lincke, Bibliothekar “ Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. September 1850. ‚Inhalt: Vereins- Angelegenheiten. Nekrolog. Loew: ; Meghyperus und Athropeas, zwei neue Dipterngattungen. Zeller: Zwei neue Tagfalter. Koch: Beschreibung eines sehr practischen Raupen- Erziehungs-Apparats. v. Kiesenwetter: Reisebriefe. 2ter Brief. Doebner: Ueber scheinbar abnorme Antennenformen bei Melo- lontha vulgaris. U A t1. Jahrgang. Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 13. August wurden in den Verein | aufgenommen: | Herr Oberförster Mangold zu Falkenwalde. „ Cantor Steinieke za Swinemünde. »„: Baron Franz Oczkay, K.K. Kämmerer zu Oeden- burg. » Dr. Clemens Hampe, Fürstl. Leibarzt zu Wien. » Candidat Reidemeister zu Cummerow. » ÖOberförster v. Bernuth zu Jägerhof. Für die Bibliothek sind eingegangen: \ V. v. Moischulsky, Dje Käfer Russlands. Anfang der 2ten Lief. Geschenk des Herrn Verfassers. ‚ Menetries, Descriptions des insectes reeueillis par feu M. Leh-. mann. St. Peiersbourg. 1848. — Sur quelques Papilions de Siberie, recueillis par Stubendorf. Petersh. 1846, — Sur un nouveau genre de Lepidoptere nocturne de la Russie. Petersb. 1841. Geschenke des Herrn Verfassers. Brandt, Rapport sur lVetat actuel da Musde entomologique de V’academie des sciences. Petersh. 1848. Geschenk des Herrn Verfassers. 22 298 Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu Riga. IM. 3 — 12. 1849. — v. Tyzenhaus, Insectenregen im Wil- na’schen Gouvernement. Neese, Gimmerthal’s Biographie. Durch Tausch gegen Vereinsschriften erworben. Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. 1849. Heer, zur Geschichte der Insecten. Geschenk des Herrn Bremi zu Zürich. Korrespondenzblatt des zeologisch - mineralogischen Vereins in Regensburg. I. 1849. Herrich-Schäffer, zur Literatur der Schmetterlingskunde. Waltl, Verzeichniss einiger Käfer Oberbayerns und des Allgäues, die zugleich im hohen Nor- den vorkommen. Rosenhauer, Beiträge zur bayrischen In- sectenfauna. Mulsant, Description d’une nouvelle espece de Col&optere seeuri- palpe (Scymnus scutellaris). Lyon. 1847. — et Rey, Description d’une espece nouvelle d’Ochthebius (ere- nulatus). Iyon. 1849. — Deser. d’un coleoptere nouveau de la tribu des Longicornes (Clytus Lama). Lyon. 1849. — Notice sur le Callimus abdominalis. Lyon. 1849. — Notice sur Paul Merck. Lyon. 1849, — et Wachanru, Notes pour servir A Thistoire de Cyrtonus rotundatus. Lyon. 1849. Geschenke des Herrn Verfassers. Annales des sciences physiques et naturelles, d’agrieuliure et d’industrie publieces par Ja societe nationale d’agrieulture etc. de Lyon. XI. 1848. Durch Tausch gegen Vereinsschrifien erworben. Annales de la societ@e entomologique de France. 1850. 1. Du- meril, Theridion civicum. Lucas, Note sur ce me&moire. CToquerel, Note sur la pretendue poussiere eryptogamique qui recouvre Je corps de certains inseetes. Laboulhbene, Reponse a cette note. Rouget, Production eryptogamique sur le Bra- chinus erepitans. Perris, Moeurs du Coniatus chrysochlora. Lucas, Observations sur ce memoire. Lucas, Genus Steno- mera. Jacquelin-Duval, Genre Chevrolatia; Euaesthethus Lespesii, Stenus Guynemeri. Fairmaire, Genre Streptocerus] Brisout de Barneville, Note sur la classification paralleligu des Orthopteres. Signoret, Lystra punetata. Signoret, He- mipteres nouveaux de Ja Guinde portugaise. Bellier de la, Chavignerie, Observations sur les Lepidopteres de l’Auvergne Lucas, Obs. sur les Lep. des genres Papilio, Anthocharis Cigaritis et Cerocala qui habitent les possessions france. dı nord de V’Afrique, Guende, Obs. sur le genre Thyatira | | 299 | Rondani, Species italicae generis Eumert. Dufour, Quelques Dipteres de l’Espagne. Durch Tausch gegen Vereinsschriften erworben. Küster, Die Käfer Europas. XVI ÄX. Geschenke des Herrn Verfassers. Förster, Uebersicht der Käferfauna der Rheinprovinz. 1850. | Geschenk des Eerrn Verfassers, Angeschafft wurden: Merrich. Schäffer, Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa. 41 — 44. 1850. Bombyeides 28. Noctuides 83. 84. 88 — 99. Tortrieides 53. 54. Tineides 24 — 36. 38. 40. 41. Eu torhondes 1. 2. Papilionides 92 — 94. Geometrides 72. 73. Text U. 31 — 42. Wacquart, Inseetes "dipferes du nord de la France. I. — W. Lille. 1826 — 1829. ——— Nekrelog von Dr. EX. Hagen. Der bis jetzt nur zu wenig eultivirte palaeontolegische Theil er Entomologie hat leider durch Berendt's Tod fast den thätig- \ten Schützer und Bearbeiter und der Verein eines seiner ältesten Aitglieder verloren. Es werden daher die nachfolgenden Bemer- ungen über das Wirken des Verstorbenen nicht ohne allgemeines Interesse sein. George Carl Berendt, den 13. Jani 1790 zu Danzig gebo- en, war der zweite Sohn des daselbst practisirenden Arztes Dr. lathanael Berendt. Er bezog 1899 die Universität Königsherg, m daselbst Mediein zu studiren, und folgte dabei mit Eifer den aturbistorischen Vorlesungen von Wrede, Schweiger und Hagen. lachdem er später in Göttingen seine Studien vollendet, kehrte Ile nach längerem Aufenthalte in Berlin 1814 nach Danzig zurück, "Im sich der Praxis zu widmen. Seine Inauguraldissertation de {mosphaera nervorum sensitiva ist erst 1816 in Göttingen ge- "!ruckt worden. Was der Verstorbene in dem langen Zeitraum "on fast 40 Jahren als vielbeschäftigter Arzt und besonders als Neschiekter und gesuchter Augenoperateur geleistet, gehört nich "iierher; die Beschäftigung seiner oft kärglichen Mussestunden Kie ne Fauna und Flora, ist für E Entomologen von grossem Verth und Interesse. Schon früh war Berendi, theils durch Wrede’s tätige Anleitung, theils durch eine kleine Bernsteinsammlung seines aters auf diesen Gegenstand hingewiesen, und die reichhaltige Si elesenheit, welche sich in Danzig, zur Vergrösserung seiner ammlung; darbot, veranlassten ihn weiter darauf einzugehen. er Plan der Herausgabe einer- vollständigen Geschichte des | 22* 300 Bernsteins und seiner Einschlüsse war das hohe Ziel, nach de er strebte, und zu dessen Erreichung er jede übrige Stunde ver- Beschreibung der Vegetabilien und Insecten, unterblieben n weil das rasche Verschreiten der Sammlung die Anlage eine ‚grösseren umfassenderen Planes nothwendig machte: die scho zu jenen Heften gedruckten Kupfer wurden verworfen, um bes] serön den Platz zu räumen. Gerade diese Vergrösserung de Planes bedingte aber auch ein weiteres speeielleres Eingehen i einzelne Disciplinen und mehr Zeit und Musse, als Berendt z opfern im Stande war. Der gänzliche Mangel einer Sammlun; exotischer Inseeten, deren Vergleichung oft unumgänglieh wa) machte diesen Uebelstand noch fühlbarer und führte zu dem En sehlusse, die einzelnen Abtheilungen verschiedenen Bearbeiter zu übergeben, um so rascher und sicherer dem Ziele sich z nähern. Sein Vorschlag zu dieser Theilung der Arbeit fand b der Versammlung der Naturforscher in Berlin die lebhafteste "Theil nahme, und bald war für jeden Zweig eine namhafte Autoriti gefunden. Frohen Muthes packte Berendt seine reichen Samm) lungen zusammen und sandte sie in die Ferne. Aber schon 2 bald trübten sich die frohen Aussichten. Der guösste Theil de Entomologen hatte von den Schwierigkeiten, welche sich de Bestimmen, Zeichnen und Beschreiben der Bernstein-Einschlüsg entgegenstellen, keinen Begriff gehabt, und nur wenige den Mu und die Ausdauer, sie zu überwinden. Der grösste Theil d Sanımlung kam unbearbeitet zurück, nur die Arachniden, Crusti ceen, Myriapoden wurden von Kock, und die Orthoptera u Hemiptera von Germar vor mehr als 10 Jahren vollendet. Beren liess sich durch diese Täuschungen nicht abschrecken. Mit ı$ gem Eifer suchte er frische Kräfte zu gewinnen und scheute keif Opfer, keine Mühe. Schon 1836 erschien in den Annales sc entom. de Fr. ein Aufsatz über fossile Blatten als Vorläufer s nes grösseren Werkes, von dem unter Goepperts thätiger Beihül | endlich der erste Theil des ersten Bandes, Berlin. fol. 184 7 tab. herausgegeben werden konnte. Er enthält in vortrefflich Monographien den allgemeinen Theil aus Berendis Feder, u „die Beschreibung des Bernsteinbauens und der Vegetabilien, sich in und mit dem Bernstein finden“ von Goeppert. Die nauigkeit der Abbildungen, die Reichhaltigkeit des Stoffes und die der Bearbeitung sichern diesem Werke einen klassischen Ruf ] ferne Zeiten. Leider stellten sich der schnellen Fortsetzung de 1 Nr. Br | Il 301 elben, welche jetzt von allen Seiten lebhaft gewünscht wurde, heder mannigfache Schwierigkeiten in den Weg. Der geringe Ibsatz desselben bei bedeutenden Geldopfern entinuthigte den Ierausgeber, und eine lebensgefährliche Krankheit entzog "ha für ingere Zeit seinen Lieblingen. Ueberdies liess die überraschende nd schnelle Vermehrung seiner Sammlung ein Zögern um so tehr entschuldigen , als allein zu den Arachniden drei Tafeln ‚anz erneut werden mussten, weil neue Arten und bessere Stücke in richtigeres Bild zu geben erlaubten. Schon 1844 waren die ‚europferen von Pictet bearbeitet, ja sogar schon 1838 die He- üpteren von Gerwar zum Drucke beendet, und wurden nur zu- ickgehalten, weil sich fast täglich neue Arten darboten. So hat ch z.B. für die Neuropteren Berendts Sammlung, allein während er sechs letzten Jahre fast verdoppelt. Mitten unter diesen Be- ‚rebungen raffte ihn nach längerem Krankenlager in Folge ei- os Herzübels der Tod hinweg. Berendt starb den 4. Januar 1850 2 betrauert von Alien, die ihn kannten. Seiner Anordnung zu- ılse erscheint jedoch hoffentlich noch in diesem Jahre der zweite "heil des ersten Bandes, die Arachniden, Crustaceen, Myriapo- en und Lepismiden von Koch bearbeitet, enthaltend. Die 17 Ta- In sind lange fertig. Auch der erste Theil des zweiten Bandes, je Hemiptera und Orthoptera von Germar, und die Neuroptera on Pietet und mir bearbeitet, wird hoffentlich bald folgen. Der ‚est bleibt für jetzt leider der Wissenschaft vorenthalten. Für die 'oleopteren und Hyımenopferen hatten sich keine Bearbeiter ge- inden, die Dipteren sind von Loew und die wenigen Mierolepi- ‚pieren von Zeller, wieich glaube, fast vollendet. Für die Neu- ipteren hatte sieh der Stoff so gehäuft, dass, während Pictet ır 120 Stücke vergleichen konnte, mir gegenwärtig circa 500 irliegen. Eine neue Sichtung des Stoffes schien daher noth- endig, und mit dieser beauftragte mich Berendt noch wenige age vor seinem Tode. Es enthalten diese 500 Stücke, von elehen 228 aus Berendis eigener Sammlung herrühren, 73 Ter- iten, 2 Embia, 48 Psocen, 11 Perlen, 21 Ephemeren, 4 Agrien, Bittacus, 1 Chauliodes, 6 Hemerobiden, 13 Pseudoperla und ser 300 Phryganiden. Eine ungefähre Angabe des Inhalts von °rendts Sammlung nach der letzten Zählung scheimt nicht ohne ferıh. Sie enthält: I. Zur Formation gehörig 350 Stück. U. Zur Diagnose gehörig 300 Stück. Verschiedene Arten der Harze. Bernstein von verschiedenen Farben und aus difie- renter Heimath. Kunstwerke, Curiosa, Insecteneier und Larven im Bernstein, Haare, Federn, Spinngewebe etc. IH. Fossile Pfianzenabdrücke, Zapfen, und Vegetabilien im Bernstein 350 Stück. 302 IV. Crustacea, Myriapoda, Arachnida 390 Stück. * Coleoptera 650 und 25 Larven. Orthoptera, Lepismiden 94 Stück. Neuroptera 223 Stück. Hemiptera 226 Stück. Diptera 1120 Stück. Hymenoptera 315 Stück. Mierolepidoptera 38 und 12 Raupen. Iın Ganzen 4216 Stücke. Bedenkt man dabei, dass der srösste Theil derselben ausgesucht schön ist, und dass stels die schlechten Stücke neuen besseren Platz machen mussten, so lässt sich mit Recht behaupfen, dass eine solche Sammlung bis jetzt nicht existirt hat und selbst später schwer wieder zu ver- einigen sein wird. Denn wenn auch bestimmte Formen sich nicht selten im Bernstein änden, so kommen einzelne Seltenheiten selbst in einem Jahrhundert nicht wieder vor. Von Sendels beschrie- von Jahren, die er sammelte, nicht auftreiben. Dem Wunsche des Verstorbenen zu Folge soll die Samm-)) Jung, um ihre wissenschaftliche Benutzung zu erleichtern, an ein]; grosses Lehrinstitut veräussert werden. Hoffen wir, dass unser Staat nicht die Gelegenheit entschlüpfen lässt, sich diesen vater- ländischen Schatz zu eigen zu machen. Er könnte sonst leicht,|, wie schon so manches andere, nach Frankreich oder England), wandern, und so uns für immer verloren gehen. Er ——— FF issenschaftliche Eitttheilungen. Meshyperus und Arthropeas, zwei neue Bipterngallungen. Vom Professor Dr. BE. Lvew in Posen. (Hierzu Tab. I. Fiy. 49 — 46.) Ich besitze schon seit längerer Zeit mehrere Exemplardk einer im Riesengebirge, wie es scheint, nicht seltenen Fliegeln welche zur Familie der Hybotidea gehört. Sie lässt sich in kei ner Gattung dieser Familie unterbringen. Jch würde dieselb wahrscheinlich schon längst beschrieben haben, wenn die hirfii und wieder herrschende Unbestimmtheit über die Gränze zwischen der Familie der Hybotidea und den Familien der Empidea undl: Tachydromidea mir nicht die Vermuthung nahe gelegt hätte, dassi mein Insect vielleicht sehon bekannt und irrthümlich in eineih]; Br | | i a dieser letzten beiden Familien untergebracht sein könnte. Ich habe nach dieser Seite hin lange meine Aufmerksamkeit gerich- tet, halte mich aber jetzt für berechtigt, es für entschieden un- beschrieben zu erklären, es sei denn, dass es vielleicht in einer der in verschiedenen, mir hier nicht zugänglichen Zeitschriften ‚zerstreuten Abhandlungen der englischen Dipterologen bereits be- kannt gemacht sei. Eine Charakteristik der neuen Gattung, ‚weiche es für jetzt noch allein bildet, lässt sich von der Artbe- schreibung- kaum trennen; die sänzliche Unbewehrtheit der nicht langen Beine, die Länge des 1sten Gliedes an allen Füssen und der eigenthümliche Aderverlauf der Flügel dürfen indessen ‚doch als Haaptmerkmale angesehen werden. Ich nenne die Gat- tung Meghyperus («eyes und Urzoos) und die u ' Meghyperus sudeticus d’ und 2 nor. sp. Long. corp. 1%, — 19,5 Iin. Beschreibung: Ganz schwarz, Thorax und Schildehen ziemlich glänzend; sonst ist die Farbe matt. Fühler kurz, die beiden ersten Glieder nur undeutlich getrennt; das 31e Glied kurz, am Ende etwas spitz; die schwarze Fühlerborste 11%, mal so lang als die Fühler selbst und, wie die ganzen Fühler, sehr ‚kurz aber dicht behaart; am 2ten Fühlergliede einige etwas län- Pere Härchen. Bei dem Flännchen scheinen die Augen sehr zu- sammen zu stossen, wenigstens sind hei meinem sehr eingetrock- neten Exemplare Stirn und Unte rsesicht sehr schmal linienförmig. Bei dem Weibchen ist dagegen die Stirn verhältnissmässig ziem- lich breit und ein wenig glänzend ; das weibliche Unterge sicht ist sogar sehr breit, in seinem untern Theile sehr gewölbt und glänzend schwarz. Taster scheinbar eingliedrig, klein, schwarz, dem sehr kleinen Rüssel aufliegend. Thorax bucklig gewölbt mit zerstreuten kurzen schwarzen Härchen. Schwinger äusserst gross, schwarz. Schildehen am Hinterrande mit schwarzen Bor- stenhärchen. Der Binterleib mattschwarz, der Bauch zuweilen schmutzigbraun durchscheinend; er ist bei beiden Geschlechtern von hinten verjüngter, konischer Gestalt; bei dem Männchen en- ligt er mit ganz kleiner, behaarter Haltzange, zwischen deren Armen ein kleiner, nach oben gerichteter Mittelzipfel hervorsteht; bei dem Weibchen endigt der Hinterleib in eine scharfe, abwärts sebeugte Spitze. Die Beine sind nach Verhältniss der Familie, welcher das Insect angehört, kurz, überall unbewehrt, oft mehr braunschwarz als eigentlich schwarz; die Knie der Vorder- und Mittelbeine sind gelblich, an den Hinterbeinen findet sich von einer solchen Färbung derselben kaum eine Spur; die De schienen sind bei beiden Geschlechtern merklich erweitert, etw breiter als die nicht verdickten Hinterschenkel selbst. Die Füsse sind überall etwa von der Länge der Schienen und ihr erstes Glied ungefähr so lang wie die 4 folgenden zusammen, Die 304 Flügel haben eine grauliche, gegen den Vorderrand hin nur we- nig “dunklere Trübung, und ein längliches, braunes Randmal; die Flügeladern, deren“ eigenthümlicher Verlauf aus der Figur zu ersehen ist, sind schwarzbraun. (conf. Tab. I. Fig. 40 d', Fig. 4l Flügel, Fig. 42 Fühler.) Unter einer mir zur Bestimmung zugesendeten Anzahl sıbi- rischer Dipteren befindet sich ein interessantes Inseet, welches bei dem ersten Anblicke nach Färbung und Form fast wie zur Verwandtschaft von Atherix Ibis gehörig erscheint, aber geringelte Fühler hat, also nicht zur Gruppe der Brachocera haplocera, sondern zu der der Brachocera entomocera gehört. Es kann kein Zweifel darüber herrschen, dass es bei weiterer Eintheilung ge- nannter Gruppe in Tabanidea und Nothacantha letzteren beizu- zählen ist. Schwieriger ist die Entscheidung, unter welchem Tribus der Nothacantha es unterzubringen sei. Herr Macquardt nimmt.deren 4, nämlich Acanthomerides, Sicaria, Xylophagidea und Stratiomyda an. Die Merkmale, durch welehe er sie (Dipt. exot. I., 1. 164) sondert, sind überaus wenig stichhaltig; so ist bei-den Acanthomeriden die 4te Hinterrandszeile nicht immer ge- schlossen und die Hinterschienen sind nicht bei allen Arten ohne Sporen, wodurch die Gränze zwischen diesen beiden Tribus schon sehr verwischt wird. Das in Rede stehende sibirische Inseet, welches mit den bekannten Gattungen der Xylophagiden und Stratiomyden zu wenig Aehnlichkeit hat, um dahin gerechnet werden zu können, macht diese Gränze noch unklarer. Bei den Acanthomeriden sollen die Palpen länger als der Rüssel, bei den Siecarien nicht länger als der Rüssel sein; es stimmt in dieser Beziehung mit den Sicarien überein. Das Schildehen soll bei den Acanthomeriden wehrlos, bei den Siearien bewehrt sein; hiernach brächte es sein unbewehrtes Schildehen zu den Acanthomeriden. Bei den Acanthomeriden soll der Körper gross und breit, bei den Sicarien mittelmässig sein; Körpergestalt und Körpergrösse würden es zu den Sicarien ordnen. Bei den Acanthomeriden soll das 3te Fühlerglied plattgedrückt, bei den Sicarien kegelförmig sein; es hat nicht ganz das plattgedrückte Fühlerglied der Acan- thomeriden, aber ein minder kegelförmiges als die übrigen Siea- rien. Nach alledem erscheint es recht eigentlich als ein Binde- glied zwischen diesen beiden Gruppen, deren Trennung vielleicht einst wird aufgegeben werden müssen. So lange dies nicht ge- schieht, muss es einer von beiden Gruppen untergeordnet wer- den. Der ganze Habitus des Inseetes bestimmt mich, es den Siearien beizuzählen. Ich wähle für dasselbe den Gattungs- namen Arthropeas (#090, und özexs) und lasse die. Beschreibung hier folgen. 305 Arthropeas sibirica 9 & 2, nov. sp. — Long. corp. 38); — 6 Iin. Ochergelblich, Hinterleib mehr orangeroth, mit 3 schwar- zen Längsstriemen "Auf dem Thorax und schwarzen Hinterleibs- binden. “Flügel ochergelhblich mit schwarzen Flecken. Kopf gross; Augen nackt, bei dem Männchen auf der Stirn zusammenstossend, bei dem W eibehen weit von einander getrennt. Mundöffnung eross, ohre scharfen Rand. Der elch dicke, ochergelbe Rüssel reicht bis gegen die Fühlerbasis hin. Taster ochergelb, 2sliedrig; das Iste Glied eylindrisch, länger als das 2te, nicht seringelt; das 2te Glied nieht dicker alsı das ‚ste. Master, Rüssel and Kinn mit zarter fahlgelber Behaarung. Füh- ler orangefarben, pfriemenförmig. Das Iste und 2te Glied ku- selförmig : ziemlich gross; das 3te Glied pfriemförmig; es besteht aus 8 Abtheilungen, von denen sich die erste durch grössere Dicke auszeichnet; gegen das Ende hin verdünnt sich das letzte Glied sehr und ist etwas zusammengedrückt; die beiden letzten Abtheilungen desselben sind lang und sehr dünn. Die Stirn ist bei dem Männchen klein, spitz- dreieckig mit tiefer Längsfurche, ochergelblich auf dunklem Grunde. Auch der Scheitel des Männ- chens ist klein, höckerförmig hervortretend, an jeder Ecke mit hervortretendem Punktauge. Bei dem Weibchen läuft die Stirn in gleichmässiger, ansehnlieher Breite bis zum Scheitel; sie ist haarlos und von sraugelblicher Farbe; auf dem etwas vertieften Scheitel tritt anch bei ihm der Oczellenhöcker deutlich hervor. Hinterkopf ochergelb, bei dem Weibchen mehr graugelb, in der Nähe des Augenrandes mit schwärzlichen Härchen, weiche hei dem Männchen deutlicher sind als bei dem Weibchen. "Thorax ochergelb, an den Seiten mehr graugelb, obenauf mit 3 breiten ee watzen Striemen, von denen die mitteleie hinten, die bei- den seitlichen vorn abgekürzt sind. Schildehen ochergelblich, an der Basis geschwärzt. "Thorax und Schildchen sind bei dem Männchen mit zarter, aufrechter, schwarzer Behaarung bedeckt nnd ohne alle Borsten. Bei dem Weibchen ist diese schwarze Behaarung zerstrenter und schr viel kürzer. An Schultern und Brustseiten ist die Behaarung bei beiden Geschlechtern fahlgeib- lich. Der Binterleib ist eva von der Gestalt wie bei Atherix, siebenringlich, die letzten beiden Ringe jedoch bei beiden Ge- schlechtern sehr schmal und zuweilen "versteckt; seine Farbe ist orangegelb, gegen das Einterende hin mehr ochergelb; der Bauch ist ganz ungelleekt, die Oberseite aber hat breite, tielschwarze Querbinden ; diese. Binden sind an den Seiten abzerundet und erreichen den Seitenrand nicht ganz; auf dem Isten Ringe bleibt nur der Hinterrand orangegelh, auf jedem folgenden Ringe ist diese Färbung breiter, so dass schon der Ste Ring nur an der Basis geschwärzt erscheint und an den beiden folgenden schma- 306 len Ringen von dem Schwarzen gewöhnlich nichts mehr zu sehen ıst. Der Hinterleib hat wie der Thorax durchaus keine längern Haare oder Borsten, sondern nur eine zarte, bei dem Männchen ziemlich lange, bei dem Weibehen aber sehr kurze Behaarung, deren Farbe auf der Mitte der Oberseite schwarz, sonst aber ochergelblich ist. Die schwarze und schwarz behaarte Haltzange des Männchens ist kurz, aber stark und ziemlich diek. Die kurze, aber doch etwas vorstreckbare Legröhre des Weibchens ist ebenfalls schwarz und endigt mit 2 eiförmigen schwarzen La- mellchen. — Deine nicht sehr- Jang, ochergelb, die Hüften ge- bräunt oder geschwärzt; die Füsse gegen das Ende hin schwarz, die Behaarung derselben ochergelblich, äusserst zart und kurz, so dass sie ganz kahl erscheinen; nur an den Schenkeln des Männchens ist sie etwas länger. Alle Schienen mit Endsporen. Das Iste Fussglied überall verlängert; die Klauen sammt den 3 Haftiäppehen schwarz: — Schwinger orangegelb. — Flügel ziemlich schmal, mit schwarzen Flecken, welche sieh bei dem Männchen mehr ausbreiten als bei dem Weibehen; die Lage die- ser Flecken und der Aderverlauf der Flügel ist aus der Abbil- dung ersichtlich. — (conf. Tab. I. fig. 43 9, fig. 44 2 Taster, fig. 45 Fühler, fig. 46 J° Flügel). Anmerkung. Die eben beschriebene neue Art und Gat- tung ist mir noch Aus einem ganz besondern Grunde interessant. Es findet sich nämlich unter den im Bernstein eingeschlossenen Diptern auch eine der Gattung Arthropeas angehörige Art und trägt mit dazu bei, das Räthselhafte der Bernsteinfauna zu er- höhen. So ausführlich ich mich seit Jahren mit derselben (so- weit sie die Diptern betrifft) beschäftigt habe, würde es mir doch in der That recht schwer fallen, ihr einen bestimmten geogra- phischen Charakter zuzuschreiben, oder irgend eine bestimmte Lokalität der Erde anzugeben, mit deren Diptern die des Bern- steins vorzugsweise Achnlichkeit hätten. Der grosse Schwarm des Gemeinen im Bernstein gleicht allerdings jenen Allerwelis- diptern aus den Gattungen Chironomus, Bibio, Mycetophila, Seiara, Leptis u.s. w., wie sie an den Ufern des Orinoko und der Elbe, in den Dschunglen Ostindiens und an jeder feuchten Stelle des innern Afrika schwärmen; ja es lässt sich nicht füglich verken- nen, dass in diesen Gattungen alle Stellvertreter derjenigen Arten fehlen, welche die tropische Fauna auszeichnen. Ganz anders aber gestaltet sich die Ansicht, wenn man einen Blick auf die selfner vorkommenden Arten des Bernsteins wendet; da findet sich ein Mochlonyx, von dem in den Erlbrüchern der Mark und Po- lens liegenden Mochlonyx velutinus nur mit Noth zu unterschei- den; da erblickt man eine Gloma, welehe der nordischen Gloma fuseipennis täuschend ähnlich ist; und dann fällt der Blick wie- der auf eine Corsomyza, eine Gattung, deren lebende Arten als 307 ausschliesslich südafrikanisch gelten; solchen Erscheinungen, welche an die Dipternfauna der alten Welt erinnern, treten dann wieder andere gegenüber, die nicht minder entschieden Formen repräsenliren, welche unsere jetzige Wissenschaft als der neuen Weit ausschliesslich eigen anzusehen gewohnt ist; Limnobsorhyncha Westw., die am wunderbarsten organisirte Gallung der Tipularia terrieola, mit ihrer hornigen fadenformigen Schnauze, welche bei einzelnen Arten fast die doppelte Körperlänge erreicht und mit ihren eigenthümlich gebildeten Mundtheilen, habe ich im Bern- stein in 3 verschiedenen Arten entdeckt, die sich von den Arten des warmen Amerika wenig unterscheiden; von den neuen Gat- tungen Styringomyta und Diplonena habe ich je eine Art nach in Cop: ıl eingeschlossenen Exemplaren beschrieben; es findet sich im Bernstein eine Siyringomyia nnd unter mehreren Arten auch eine Art der Gattung Diplonema, welche von jenen Copalarten kaum sicher zu unterscheiden sind. Der Eindruck einer Zusam- menwürfelung der Bernsteinfauna aus Bewohnern der verschie- densten Erdgegenden, welcher des Phantasie das Dipternvölkchen des urweltlichen Bernsteinwaldes wie eine aus den verschiedensten Völkerstämmen gemischte Colonisten-Bevölkerung erscheinen, lässt, wird dureh die Auffindung einer Art der Gattung Arthropeas in Sibirien entschieden verstärkt. — Ich bin weit enffernt zu glau- ben, dass jene urweltliche Fauna, im Vergleiche mit dem zahl- losen Heere der die Erde gegenwärtig bevölkernden Insecten wirklich jenen, ich möchte sagen, buntscheckigen Charakter an sich trage. Es ist mir gar sehr klar, dass wir in dieselbe durch ein stark gefärbtes Glas sehen. Dies Glas, was uns vieles in einem falschen Lichte erblicken lässt, ist unsere noch so unvoll- ständige Kenntniss der jetzt lebenden Arten. Wie viele Gattungen mögen wir irrthümlich für ausschliesslich europäisch oder ameri- kanisch, ausschliesslich hochnordisch oder tropisch halten; so galt früher die Gattung Chionea für ausschliesslich europäisch, wir wissen jetzt, dass sie auch in Nordamerika repräsentirt ist; so galt die Gattung Philopota für ausschliesslich amerikanisch, ich habe eine der alten Welt angehörige Art in Kleinasien ge- iunden, welehe auch in Griechenland vorkömmt; die Gattung Sphecomyia gilt noch jetzt für ausschliesslich amerikanisch und doch besitze ich eine nech unbeschriebene nordasiatische Art, deren Verbreitung so weit westwärts in das europäische Russland hereinreicht, dass ich die Hoffnung, sie auch in hiesiger Gegend zu entdecken, kaum aufgeben möchte. Aehnliche Berichtigungen unserer Meinung über die Verbreitung der einzelnen Genera bringt jede neue Insectensendung aus noch weniger untersuchten Ländern; die Fauna des Bernsteinwaldes aber steht der Fauna - der Gegenwart schon viel zu nahe, als dass sich nicht mit Zu- versicht erwarten liesse, dass sie, bei genauerer Kenntniss der 308 lebenden Arten und ihrer geographischen Verbreitung, unter ei- nem bestimmten klimatischen und geographischen Charakter er- scheinen müsse. Zwei neue Tagfalter, beschrieben von ®., © Zeller. 1. Triphysa (Phryne HS.) Dehrnii. Alıs supra fuseis albido latius marginatis, eilis albidis; infra fasceseentibus, albo-venosis, ocellis nigris anguste fla- vido-einelis JS. Obgleich ich von dieser, meinem Freunde Dohrn zu Ehren benannten Art, nur ein einzelnes Exemplar besitze, so stelle ich sie doch mit vollem en als wohlbegründet, wenn auch der bekannten Phryne Pall. H. (Tireis HS.) sehr nahe verwandt auf. Dass ich nichtmehr Exemp are zur Ansicht erhielt, hat zur den Uebel- stand, dass ich vielleicht manches individuelle Merkmal als specifisch beirachte. Denn dass Tr. Dohrnii auch einiger Veränderlichkeit unterworfen ist, vermuthe ich wohl mit Recht, da ich sehe, dass die nächststehende Art nicht immer in demselben Gewande auftritt. Ehe ich die Merkmale meiner neuen Art angebe, muss ich einiges über die bisker bekannte Art vorausschicken. Pap. Phryne wurde von Pallas nach dem weiblichen Geschlecht ge- nau und unverkennbar beschrieken. Auch ÖOchsenheimers gute Beschreibung bezieht sich blos auf dieses (l., 1. 256). Esper bildet 2 Weibehen als die verschiedenen Geschlechter derselben Art ab, nämlich als Männchen ein etwas kleineres Exemplar, auf der Unterseite mit Weiss statt Gelb, und in der Mittelzelle der Hinterflügel ohne den weissen Längsstrich (l., Tab. 89. 3). Später liefert er ein etwas srobes Bild des Männchens, das er aber für das des Weihchens aussieht, indem er die frühern Abbildungen für die der Männchen erklärt. Pap. Phryzeus Fa- brieius könnte wegen zu allgemein gehaltener Beschreibung zwei- felhaft sein, ist aber auch die allgemein bekannte Phryne, da Espers frühere Abbildungen dabei eitirt, und wahrscheinlich allein zur Aufstellung der Species benutzt sind. Hübners Fig. 200 und 201 stellen das Weibehen kenntlich und nicht so schlecht dar, wie Herrich-Schäffer meint; in Fig. 708 und 709 sehen wir das Männchen auf beiden Seiten recht gut abgebildet, nur in 709, der Unterseite, so äusserst dunkel, wie keins der 2 vor mir befindlichen Exemplare. Herrich- Schäffer bildet das Weibchen von beiden Seiten ın Fig. 106 und 107 recht gut ab. Eversmann, der wahrscheinlich mehr Exemplare zum Vergleich hatte als jeder andere Autor, beschreibt sonderba- 305 rer Weise die Art so allgemein, dass sich nur mit Wahrschein- lichkeit annehmen lässt, er behandle dieselbe Art; denn die Beschreibung zeigt nichts von dem der Pallasschen Phryne aus- schliesslich Eigenen. — Dies sind die Autoren, deren Bilder und Beschreibungen ich vergleichen kann. Cramer, die Papillons d’Europe und Du- ponchel fehlen mir; gern hätte ich den Cramerschen Tircis im Bilde gesehen, weil die Möglichkeit sich denken lässt, dass er mit meiner Tr. Dohrnii indentisch ist, in welchem Falle der ältere Name Tircis den Vorrang behaupten müsste. Aber wegen der nicht wahrscheinlichen Gefahr, ein Synonym geliefert zu haben, meine Beobachtung zurüekzuhalten, finde ich nicht rathsam ; der Schaden wird durch den Nutzen aufgewogen, dass man nun eine sicher schon in mehrern Sammlungen vorhandene Art nicht mehr mit der allgemein bekannten zusammen werfen wird, und ausserdem wird mir meine abgeschnittene Lage in Glogau als Entschuldigung für die Vermehrung der Synonymie gelten müssen. Immer werde ich s sagen können: warum eher die Besitzer der grössten Priv: tsammlungen, die sich gewöhnlich auch im Be- sitz der nöthigen Bücher oder doch in der Nähe von Bibliotheken befinden, die genaue Untersuchung und die Bekanntmachung der Enldeckungen’ den armen Entomolosen? Träten jene hervor, so würden und müssten die letzten von selbst schweigen! Tr. Tireis s. Phryne: alis supra Ö fuseis, linea tenu- issima flavida marginatis, 2 albidis; infra fuscescentibes albo venosis, ocellis nigris in fascia favida collocatis.- Var. a) alis ant. in cellula media sine macula oblonga albida SQ. 2 Var. b) alıs ant. in cellula media macula oblonga al- bida 9. Var. e) ut a, sed cellula media alarum posteriorum sine macula ovalı alba 9. Da von den 5 Exemplaren, die ich vor mir habe, & in der Mittelzelle der Hinterflügel einen länglichen, beiderseits zugespitz- ten, auf dem braunen Grunde scharf hervortretenden Fleck haben, so 'sehe ich diese Zeichnung als typisch an, und da wiederum 4, (2 & 2 2) in der Mittelzelle der Vorderflügel keinen weisslichen Längswisch haben, so betrachte ich die durch das Vorhandensein jenes Fleckes und den Mangel dieses Wisches bezeichneten Exem- plare als die Stammart oder Yarietät a. Von den Varietäten b und c habe ich nur je ein Weibchen vor mir. Offenbar ist Var. die merkwürdigste. Die Augenflecke sind beträchtlich grösser ‘und mehr in die Länge gezogen, und in den grössten sind keine Pupillen. Die gelbe Binde, worin sie stehen, streckt längere Spitzen nach innen aus, als bei den andern Exemplaren. Die 310 gelbe Linie, womit die Hinterflügel auf der Unterseite eingefasst sind, ist merklich breiter als Dei zwei andern 9, doch Let so breit wie bei einem 2 der Var. a. y Die neue Tr. Dohrnii unterscheidet sich durch Folgendes von der eben characterisirten Art: 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) Ihre Vorderflügel sind bei weitem weniger spitz, und die Hin- terflügel breiter und daher kürzer. Alle Flügel haben auf der Oberseite einen breiten weisslichen, nicht sehr scharf gegen die Grundiarbe begrenzten Rand; die- ser hat auf den Hinterfiügeln ungefähr die Breite des Hinter- leibes an seiner breitsten Stelle, ist auf den Vorderflügeln ein wenig schmäler, und zieht sich auf den erstgenannten Flügeln am Innenrande verschmälert fast bis zur Basis hinauf. Bei Tireis S ist dafür eine sehr feine, scharfe, blassgelbe Linie, die auf den Vorderflügeln sich gegen den Innenwinkel verdünnt und weit vor demselben verschwindet, auf den Hinterflügeln am Schwanzwinkel aufhört, von wo aus sich bei einem J’ eine etwas breitere, verloschene Linie gegen die Basis hinaufzieht, die aber bei dem andern &° nur durch die hellen Franzen an- gedeutet ist. Die Franzen aller Flügel sind weissgrau, an der Basis unver- dunkelt. Bei Tireis sind sie bräunlich und an der Basis zu einer die gelbe Randlinie scharf säumenden Linie verdunkelt. Die Adern der Vorterflügel bilden gegen den Hinterrand keine gelblichen Linien wie bei Tireis, sondern stimmen ganz mit der Grundfarbe überein. Auf der Unterseite hat ala Augenlleck auf den Hinterfiügeln einen sehr schmalen geiben Ring zur Einfassung, auf “den Vorderflügeln einen eiwas breileren, weniger scharf begrenz- fen und weniger lebhaft gelben; diese Augen stehen nur in gelichtetem, bräunlichem Grunde. Bei Tireis haben die Augen gar, keinen einfassenden Ring, und stehen in einer breiten lichtochesgelben Binde, die in den Zwischenräumen der Adern sowohl ch innen wie nach aussen zahnartig hervortritt. Wo bei Tircis diese gelbe Binde nach innen von der etwas verdunkelten Grundfarbe hegrenzt wird, befindet sich bei Tr. Dohrnii eine ziemlich scharfe, braune Kappenlinie, die auf den Vorderflügeln noch mehr gschwungen ist als auf den Hinterflügeln, und durch die weissen Adern, ähnlich wie bei Tircis unterbrochen wird. In der Mittelzelle der Hinterflügel ist ein keilförmiger, scharf begrenzter brauner Längsfleck, in der Mitte weissgrau aus- gefüllt. Statt dessen hat Tireis einen weissen länglichen zu- gespitzten Fleck, der nur auf der dunkeln Grundfarbe liegt, ohne durch eine besondere Einfassung gehoben zu werden. 3ll Ausserdem ist Tr. Dohrnii kleiner als Tr. Tireis; die Querader der Vorderflügel auf der Oberseite ziemlich breit, weiss- lich gefärbt; die Unterseite ist heller; in der Mittelzeile der Vorderflügel fehlt der weiss!iche Längsstrich der Tircis Var. b; auf den Hinterflügeln verlängert sieh der ochergelbe Strich, der wie bei Tircis die Querader färbt, über diese hinaus, und. füllt den ganzen Raum zwischen derselben und der K: ıppenlinie:; un- reiner als diese Stelle färbt sich der übrige Raum auf der Innen- seite der Kappenlinie, statt dass bei Tireis aller Raum zwischen dieser und der Mittelzelle die braune Grundfarbe hat. Ferner sind die weissen Hinterfiüigeladern bei Tr. Dohrnii viel feiner als hei Tireis. Endlich haben alie Flügel der erstern Art auf der Unterseite eine viel breitere weissliehgelbe Einfassung; sie ist nicht so breit wie auf der Oberseite, aber viel schärfer gegen innen begrenzt. Die Bleilinie ist schmäler als sie (bei Tireis ist sie in der Breite veränderlich.) Das Exemplar erhielt ich als Phryne aus dem südlichen Russland. — Herrich-Schäffer bildet aus Tireis ein eignes Genus: Phryne. Der Name dafür ist aber schon bei den Reptilien verbraucht, also hier einzuziehen (s. Agassiz Nomenclator). Da das Genus haltbar ist, so schaffe ich einen neuen Namen dafür: Triphysa; er bezieht sich auf ein Hauptmerkmal des Genus: die drei bla- senartig angeschwollenen Hauptaderwurzeln der Vorderflügel. HS. will Chion. Tarpeja in dasselbe Genus aufnehmen, aber sehr mit Unrecht; denn diese Art hat nur die erste Vorderflügelader angeschwollen und eine langgestreckte Fühlerkolbe. Viel eher lee sich eine Vereinigung der Triphysa mit H. Hyperanthus denken; allein diese Ast hat auch emei l: ingliche Fühlerkolbe, nur 2. angeschwollene Adern, und einen em Innesrand der Hinterflügel. Unbezweifelt ist der richtige Platz für Triphysa bei Coenonympha H. HS., welches Genus auch 3 verdickte Adern, aber eine andere Fühlergestalt und eine andere Bildung des In- nenrandes der Hin! erflügel besitzt. Die Merkmale des Genus Triphysa sind demnach folgende: Gen. Triphysa Z. Phryne HS. Hipparchia Tr. Oeculi nudı. Antennae breviusculae, clava brevi, rotundata. Alarum ant. venae tres in hasi inflatae, tertia minus quam reliquae; posteriores rotundatae, inlegrae, margine interiore brevi vix excavato, Species: 1. Tireis Cr. HS. Phryne Pall. Esp. Ochs. Hbn. 2. Dohrnii Z. 312 2. Lyeaena Hoffmannsegsii. Alis caudulatis (?) fuseis disco coerulescenti, subtus albidis fusce- scenti undatis, posterioribus in angulo ani maculis duabus atris, interne azureo-annulatis, anguste flavo-cinetis 9. Das einzelne Exemplar ist nicht einmal gut erhalten; es fehlen ihm nämlich die beiden Franzenschwänzehen der Hinterflü- gel, die jedoch höchst wahrscheinlich bei vollständigen Exen- plären vorhanden sind; dennoch genügt es völlig zur Aufstellung einer eignen Art. Wesen der grossen Achnliehkeit mit Telicanus ist es um so nöthiger, auf diese Art aufmerksam zu machen, damit sie nicht länger mit Telicanus für einerlei gehalten werde. Auf der Oberseite ist der Unterschied beider Arten im weib- lichen Geschlecht höchst unbedeutend. Ich sehe hier nichts wei- ter, als dass bei der neuen Art auf den Hinterflügeln die beiden schwarzen Analllecke. von der braunen Randlinie nieht durch weissliche linienförmige Zwischenräume, sondern bles darch die Grundfarbe, allerdings in derselben Linienbreite, getrennt sind. Diese Verschiedenheit ist vielleicht ebenso individuell, wie die bei Telicanus vorkommende, indem manche Exemplare desselben diese Analflecke einwärts bläulich_eingefasst zeigen. — Die characte- ristischen Verschiedenheiten bietet die Unterseite. Lye. Hoffm. ° ist hier auf weisslichem Grunde statt mit verloschenen braun- grauen, mit sehr scharfen, hellgelbbraunen, durch breitere Zwischenräume getrennte Querwellen versehen; die 3te auf den Vorderflügeln von der Basis aus, ist einwärts viel mehr erweitert als bei Telieanus, und diese Erweiterung ist ganz verloschen. Die äusserste vor dem Hinterrande aller Flügel, zwischen wel- cher und dem Hinterrande eine Reihe brauner Fleckehen bei beiden Arten hinzieht, steht bei L. Hoffm. vom Hinterrande beträchtlich weiter ab als bei L. Teliecanus. Uebrigens ist die Zahl und sonstige Beschaffenheit der Querwellen an beiden Arten dieselbe. Das Hauptmerkmal bieten die beiden tiefschwar- zen Augenflecke im Schwanzwinkel; sie sind bei Lyc. Hoffmanns- eggii sehr gross, mindestens doppelt so gross wie bei Teli- eanus, und statt von einem grünsilbernen Ringe an ihren Rän- dern überzogen zu sein, haben sie einen, den Rand nicht berüh- renden Ring vom schönsten, fast glanzlosen Azurblau, der sich gegen den Aussenrand verdickt und einwärts sehr ver- dünnt; diese Augenflecke haben eine ganz schmale, linienför- mige, ochergelbe Einfassung bei L. Hoffın.; bei Telicanus ist sie etwas breiter, oft viel breiter, und minder lebhaft gelb. Die braune Randlinie ist bei L. Hoffm. etwas dieker, und namentlich in der Gegend der beiden Analfllecke merklicher verdickt als bei Lyc. Telicanus. Das Exemplar ist kleiner als L. Telicanus. Ich erhielt es vom Berliner Museum, wo es wahrscheinlich als zu schlecht mit 313 guten Exemplaren des Telicanus vertauscht worden war. Auch ich hielt es lange für diese Art, bis ich durch den Vergleich der in Italien gesammelten Exemplare von L. Telicanus auf die spe- eifische Verschiedenheit aufmerksam wurde. Dieses Exemplar trug noch den vielleicht vom Grafen v. Hoffmannsegg herrühren- den Zettel mit dem Namen 'Telicanus H. Boeticus E. F. und der Vaterlandsangabe: Lusitania. Ich glaubte also den Entdecker der Art durch Benennung derselben nach seinem Namen ehren zu müssen, ‚wenn er auch die Artverschiedenheit von dem ächten Telicanus nicht erkannte, was auch nicht möglich war, wenn er nur die eine, von ihm gesammelte Art besass. TE nn —— Beschreibung eines sehr praktischen Raupen-Erziehungs-Apparats von &. Koch in Frankfurt a. M. (Hierzu Tafel II.) Da alle die in Hand- und Taschenbüchern gerühmten der- artigen Apparate, sich nach meiner langjährigen Erfahrung als unpraktisch bewiesen] haben, so glaube ich, dass unten näher be- schriebener Apparat hiervon eine Ausnahme imacht, indem sich ‚derselbe, nach einer langen Reihe von Jahren als ganz vor- ‚züglich, bei allen Sammlern, welche ihn anwendeten, bewährt hat. Eine zwar höchst mangelhafte Abbildung hiervon erschien ohne mein Wissen, schon von Hr. Klier, in dem Schmetterlings- sammler (Wiesbaden 1849) weshalb, um vor Schaden zu wahren, hier eine fehlerfreie Abbildung davon gegeben wird. Der Appa- rat gewährt besonders den Sammiern, welche nicht Zeit haben, ihren Raupen täglich frisches Futter vorzulegen, sehr wesentliche Voertheile, indem sieh dasselbe hier 8 und noch mehr Tage frisch erhält, (wenn es nicht grade Weiden- oder Pappel-Arten sind.) Durch diesen Apparat wird die Natur auf die einfachste Art nachgeahmt, worauf das ganze Geheimniss der Raupenzucht beruht. Fig. I. stellt die einzelnen Theile des Apparats (zerlegt) dar. A, ist ein aus feinstem Drath-Stramin gemachter Cylinder, (Drath- | stürze) welcher da, wo er auf den Topf B schliesst, an einen | Blechrand b angelöthet ist. B ist ein, aus gebrannter Thonerde verfertigter Topf mit 6 Löchern an der Seite; in dem l. und 6. Loch hängen die Drathhäckchen des Wasserbehälters C; durch dieande- ren 4 Löcher (2, 3, 4, 5) stecken die Pflanzenstengel (von | innen nach aussen) in besagtem Wasserbehälter; im Boden s 23 ‚314 des Topfs sind einige Löcher, damit eiwa zu grosse Feuch- tigkeit abziehen kann. C ist der Wasserbehälter, welcher, wie oben bemerkt wurde, in den beiden äusseren Löchern des Topfs (l und 6) vermittelst Dratkhäkchen hängt, und an welchem kleine Blech- blätichen (e e) die grösseren Löcher (l und 6) im Topf decken. Fig. 1. stellt einen Apparat im Gebrauch vor. Ueber das Anfertigen ist folgendes zu bemerken: Der Töpfer muss die Löcher in den Topf, noch ehe er gebrannt ist, schräg von unten nach eben, durchstechen, (damit die Futterpflanzen besser zu placiren sind). Der Wasserbehäl- ter ist (um das Rosten zu vermeiden) von Zink, die Drath- stürze (aus demselben Grund) ist in- und auswendig mit Oelfarbe (grün) anzustreichen, und kann beides jeder Blech- arbeiter _verfertigen. Folgende Grösse n- Verhältnisse (Pariser Zoll verstanden) eignen sich besonders hierzu: lte Grösse (fürmehrere Raupen einer Art darin zu ziehen). Höhe der Drathstürze 71/5” Höhe des Topfs...8 „ Durchmesser .....9 „ 2te Grösse (für grössere Raupen einzeln zu ziehen). Höhe der Drathstürze 51/,* Höhe des Topfs...6 „ w Durchmesser .....5 „ 3te Grösse (für kleinere Raupen einzeln zu ziehen). Höhe der Drathstürze 51,5‘ | Höhe des Topfs...6 „| Durchmesser ....:5 „I Sämmtliche Apparate sind nummerirt, (siekeFig. H. am Sehlass- | rand) welches daza dient, um Notitzen und Journal darüber füh-| ren zu können. Der Gebrauch des Apparats ergiebt sieh schon! ziemlich aus der Abbildung, und bemerke nur, dass man je] nach Bedarf mehrere Apparate besitzen muss, damit, wenn in ei-| nem Apparat genug Raupen verpuppt sind, man die Pflanzensten- gel heraus nimnt, “und die Löcher (Fig. I. 2, 3, 4, 5) mit Stöpf-| chen verstopft. _— Zum Gebrauch zubereitet, wird der Apparat! dadurch, dass man ihn von dem Boden bis zu den Löchern an! der Seite, mit feiner durchgesiebter Gartenerde, welche mitf 1 Theil Holzerde vermischt ist, füllt; auf diese Erde legt manfı dürre Blätter, Moos und einige Stückchen faules Holz, in welche] sich die Raupen, je nach ihrer Lebensweise verpuppen. Der] Wasserbehälter (C) ist zum Abnehmen, und wird täglich mit] frischem Wasser gefüllt. Die darin steckenden Pflanzenstengel | - 315. müssen genau. die Löcher, durch welche sie stecken, ausfüllen, ‚da sonst kleine Räupchen durchkriechen und im Wasserhehälter ‚ersaufen. Je nach Bedürfniss der Raupen wird der Apparat mehr ‚oder weniger der Sonne ausgesetzt. Bei einzelnen Eulen-Arten, besonders "bei den Catoenliden muss er der Sonne vorzugsweise ausgesetzt werden, oder es kann auch hier der Topf statt von ‚Thon, nur von Holz sein (eine runde Schachtel). Te VS Tome Beisebriefe. 2ier Brief. An Herrn Cantor F. Märkel. Barcelona, den 25. Mai 1849. Da ich nicht das Vergnügen haben kann, Sie hier in Spa- nien um mich zu sehen, so sollen Sie wenigstens einen recht: langen Brief von mir haben, um etwas von den Fahrten zu hö- ren, an denen Sie leider nicht Theil nehmen. In dem beiliegen- den Briefe an Dohrn habe ich bereits von meiner Reise bis Fi- gu6dras berichtet. Ich muss indessen noch einige Bemerkungen über die Strecke zwischen Perpignan und Figueras nachholen. Der Wes ist wunderschön und manche Punkte sehen für den Entomelogen gar einladend aus. Leider konnte ich sie von mei- nem erhabenen Sitze auf der banquette, den ich der schönen Aussicht wegen eingenommen hatte, zwar vonZoben herab bequem überschauen, „aber ihren Einladungen keine Folge leisten. So- bald aber der Wagen sich den Pyrenä ien näherte, um den Pass von Perthus hinan geschleppt zu werden, da kletterte ich sofort her- unter, um meine Kötscher in Thätigkeit zu setzen. Es war in- dessen mehr der Beweis meines entomoisgischen Eifers als ein wirklich lohnendes Sammeln. Die Ränder der staubigen Land- ‚strasse, die dürren, in der heissen" Mittagssonne glühenden Ab- hänge, init ihren weithin leuchtenden gelben Ginsterbüschen oder dem weissblühenden Cista isgesträuch sehienen fast ganz von Insec- ten verlassen. Freilich musste. ich mich auch jimmer’ auf das unmittelbar neben der Strasse _Befindliche beschränken, um den Wagen immer im Auge zu behalten. . Dieser Theil der Pyrenäen ist himmelweit von unsern süd- Kdeutschen Alpengegenden verschieden, und findet, was den Cha- ıracter der Vegetation anlangt, eher in dem Mont Serrat ein Sei- Ilenstück. Perthus, das a französische Dorf, liegt ziemlich auf der Höhe des Passes, dem es den Namen giebt und ist mir von den Perpisnan’schen Entomologen als Fundort des Aptinus jballista angegeben worden. Dieser K äfer soll in dem Wäldchen ilvon Korkeichen, welches unmittelbar unter dem Dorfe liegt, unter Steinen »icht gar seiten vorkommen, ich habe mich indessen 23 * ‚316 | desshalb nicht aufhalten wollen, da die Gegend ausserdem, wie auch der Augenschein nicht anders erwarten lässt, inseetenarm ist. Figucras bietet, wie ich schon in meinem Briefe an Dohrn schrieb, dem entomologischen Sammler möglichst wenig Gelegen- heit, und meine Exeursionen hier waren daher nur wenig ergie- big. An den Zäunen, die vielfach von der Agave americana ge- bildet sind, und der Gegend einen fremdartigen Character verleiht, fanden sich Bruchusarten, der Anthieus tristis, Colotes tri- | notatus, Haltica (Psylliodes) eyanoptera und einige andere, nicht besonders auffallende Formen. Unter Steinen Lieinus silphoides? | und Pterostichus Navarieus sowie einige andere kleine Caraben- formen, namentlich ein Olisthopus. Äuch im Dünger habe ich Einiges gesammelt, jedoch wenig besonders erwähnenswerthes gefangen: Copris Paniscus, Gymnopleurus Mopsus, Onthophagus tau- rus, vacca, furcatus, Aphodius scybalarius und eine noch zu un- tersuchende kleine schwarze Art möchten die Hauptmasse bilden. Von Ameisen fand ich an den trockenen Abhängen kleiner Hügel einige interessante, mir noch ganz unbekannte Formen, auch fing ich — wenn ich mich recht entsinne auf den Blüthen des Thy-) mus serpyllum — eine schöne Anthophora. Es waren aber nur wenige Exemplare vorhanden und dagegen die Apis mellıfica sehr häufig. Sie können denken, dass ich unter solchen Umstän- den, meinen früheren Plan, Figucras zu meinem Standquartier in Spa-| nien zu machen, aufgeben musste, umso mehr als das Wirthshaus nicht gut und die Grenzsoldaten unausstehlich waren. Es ist mir be-) gegnet, dass sie mir bei einem einfachen Spaziergange um die] Stadt, meine Jagdtasche, die nichts weiter als den "Räferkötscher) und etwa Schachteln und Flaschen enthielt, und auch wahrlich] von aussen nicht danach aussah, als nme sie mehr enthalten, mit schrecklich bedenklichen Mienen untersuchten. Ich fuhr also) den 14. Mai von Figudras ab, um nach Barcelona, und von da in den Mont Serrat zu gehen. Der Weg von Figueras über Ge-J rona und Calella bis Matar6, wo Nachtquartier gemacht wurde, gehört wahrscheinlich zu dem "Schönsten, was man in seiner Art auf der Welt sehen kann. Man fährt zum grossen Theile an deıl Kiste des Mittelmeeres hin, und die köstliche tiefhlaue Farbe des Wasserspi»gels sticht prächtie: gegen die im hellen Son-) nenlichte strahlenden weissen Lehm- oder Kalkwände der Küste ab. Dazu ist die Vegetation mit ihren Agaven, und indianischen] Feigen, den Jobannisbrodbäumen, Orangen u. s. w., So fremdar-) tig für ein norddeuisches Auge, dass man nieht müde wird, sich) zu wundern und zu freuen. Alles das müsste eigentlich näher beschrieben werden, es gehört aber nicht in diesen Brief, der entomologisch sein solljl - 317 und ich erspare mir daher einen Bericht hierüber auf mündliche ‚Unterhaltung. | Bei dem sehr schnellen Fahren, das die Berge hinauf im 'Trabe, hinab wo möglich im Galopp betrieben wird, konnte ich nichts sammeln, und musste, einem Tantalus gleich, mitunter an ‘den einladendsten Localitäten verüberfahren, ohne nur einen Köt- scherstrich thun zu können. Hätte man wenigstens, (wie auf un- serer gemeinschafilichen Reise im Sommer 1847 zwischen Bud- weiss a Linz,) gelegentlich einmal mit dem Schöpfer aus dem Wagen hinaus fangen können! Hier hätte man wahrscheinlich noch Interessanteres erbeutet als Hoplia farinosa L. (squamosa F.) Ein einziges Mal an einem Bergabhange, wo den Pferden 'ein spärliches Futter gereicht wurde, fand ich” Gelegenheit, etwas ‚zu sammeln. Freilich beschränkte es sich auf einige Kötscher- striche, aber sie brachten mir sogleich einen wunderschönen Da- sytes (haemorrheidalis Latr.), das schöne Apion tubiferum Schh., das Ihnen als Sicilianisches Inseet bekannt sein wird, einige schöne Ameisen und dergleichen. Nur zu bald rief mir aber der ungeduldige Kutscher sein arriva, arriva zu, ich musste in den Marterkasten meines Wagens und fort ging es die holprige ‚Strasse, dass ich und mein Begleiter hoch‘ aufllogen und ich dem Himmel dankte, meine bisher in Südfrankreich gesammelten Insec- ten in ‚meinem Hotel zu Perpignan vor solehen Prüfungen gebor- gen zu wissen. Einen weiteren Mement für das Sammeln darbte ich meinem Körper einige Stunden vor Mataro ab, indem ich die Raine zwischen uehreren Feldern abkötscherte, während die übrige Reisegesellschaft sich an Wein und Orangen labte. Ich wurde durch einen sehr schönen und noch unbeschrieberen Anthocomus, den ich in 2 Exemplaren erlangte, für diese meine Enthehrung glänzend belohnt. Später habe ich das Thier auf dem Mont Serrat in grösserer Anzahl gesammelt. Am Elm Morgen kam ich in Barcelona an, und zwar mit der Eisenbahn, der einzigen, welche meines Wissens in Spanien zur Zeit vorhanden ist. Leider kann ich über die etwa dort befindlichen Entomologen nichts sagen, da ich von keinem einzigen Kenntniss erhalten habe. Denselhen Abend aber noch machte ich eine Exeursion nach dem Mont Juich, den Sie wahr- scheinlich aus der Zeitung kennen werden. | Auf Disteln sass in srosser Menge ein schöner grosser Bruchus, ich denke es ist der Br. nuinlmis in sehr verschiedenen Ei älen nach Grösse und Färbung, ausserdem nicht selten Cartallumı ruficolle, Lixus rufitarsis, ein mir noch nicht bekann- ter Xyletinus, Äusserst gemein Cetonia stietica, ziemlich häufig Ası apanthia cardui und suturalis. Auf verschiedenen andern Pflan- zen Sand ich mit Hülfe des Kötschers Malachius marginellus in beträchtlicher Anzahl und mitunter in sehr grossen Varietäten, 318 Mal. parilis Er. und ee Altalus Dalmatinus, Ebaeus eollaris, Dasytes scutellaris das 2, dann eine dem Das. ater verwandte, aber wahrscheinlich verschiedene Art, Dasytes nebilis in grosser Menge — dieser Käfer ist im Süden einer der allerverhreitetsten — Malacosoma Lusitaniea, Haltica eyanoptera, Phyfsecia vire- seens. Ausserdem fand ich noch eine beträchtliche Anzahl ande- rer Arten, indessen nur in ziemlich einzelnen Exemplaren und ich beschränke mich auf die Aufzählung der oben genannten, welche Ihnen ein Bild der Fauna von Barcelona geben "werden. Unter Steinen endlich traf ich einzelne Exempla: 'e von Asıda, Stücke von Calathus und nicht selten Colonien der Atta capitata und anderer dem Süden eigentkümlicher Ameisen. Trotz dieser reichlichen Ausbeute blieb ich meinem einmal gefassten Vorsatze, am andern Morgen den Mont Serrat aufzu- suchen, treu, denn eine grosse Stadt eignet sich schlecht zum entomologischen Standquartiere, schen weil man im Freien in ih- rer Nähe selten einsame Punkte aufiinden kann, und die Neugier der Leute dem Entomologen im fremden wie im eignen Lande lästig wird. Mitten in der Nacht fuhr ich von Barcelona mit der nach Saragossa abgehenden Diligenee ab, und gegen 10 Uhr des Morgens befand ich mich am Fusse des mächtigen Felsenberges, dessen steile, graue Wände, nur hin und wieder mit spärlichen Streifen eines dunklen Grüns bekle :idet, meine hochfliegenden Erwartungen auf reiche Insertenausbeute gar sehr herabstimmten. Ein Maulthier, das ein kieiner Bauerjunge führte, brachte mich und das wenige Gepäck, das ich mit mir genommen hatte, bis an das Klostergebäude des Mont Serrät, an welchem sich eine Art von Schenkwirthschaft für Fremde, die diesen berühnten Berg besuchen, befindet. Weil ich ritt, hatte ich den Weg hierher nur wenig beobachtet. Nur der ‚prä ächtige Cryptocephaläs Raun- burii, den ich im Fluge fing, mehrere an liexsträuehern vorkom- mende Clythraarten und an einzelnen Stellen wahre Schwärme von Omophlus waren mir aufgefallen. Zu meinem grossen Ver- gnügen bekam ich in der ebenerwähnten Schenkwirtschaft eine eigene Stube, fand auch einen etwas französisch sprechenden Kellner, oder wie Sie das Factotum des Hauses fiennen wollen, und hatte, nachdem ich meine Sachen ausg@kramt hatte, das Wohlgefühl einer Heimath. Meine Stube war wirklich nieht übel und dem Heiligenblu- ter Zimmer *) vorzuziehen, da sie viel mehr Licht und verschiedene Repositorien für Inseeten, Schachteln und Fiaschen hatte. Das Fenster, soweit Sie darunter Glas und Rahmen verstehen, fehlte freilich ganz, dagegen aber gab es eine schöne, grosse, mit ei- *) Vergleiche den Bericht über eine Excursion in den Kärnthner Alpen im Jahre 1847. Entownol. Zeitung Jahrgang 9, No. T, Seite 218. 319 nem Fensterladen zu schliessende Oeffnung, welche bei der Be- schaffenheit des eatalonischen Clima’s mich jenen Mangel durch- aus nicht hat empfinden lassen. -—— Ich hatte am Tage meiner Ankunft, nachdem ich besser, als ich es erwartete, gegessen und dann noch meinen Fang vem vorigen Tage in Ordnung gebracht hatte, nicht viel Zeit mehr übrig zu einer Excursion, und be- schränkte mich daker auf die unmittelbare "Nähe des Klosters. Mein Fang war weder besonders reichlich noch interessant. Ich nenne Ihnen Chrysomela Banksii, Anthieus tenellas — amoenus Schmidt — eine recht schöne mir noch unbekannte Trogoderma, Phytoeeia rufimana und auf einer Malvenart — doch wohl nur der Malva sylvestris — Apion rufirostre, malvae und Haltica fu- seicornis, letztere in ungeheurer Menge. Am andern Tage stand ich mit Sonnenaufgang auf, um zu „spiessen und zu kleben“ welches Geschäft mich bis gegen 10 Uhr aufhielt. Sodann machte ich eize kleine Excursion an einen höchst unbedeutenden Wassertümpel, den ich auf dem Her- wege bemerkt hatte, und fand hier Bembidium maculatum Dej.? pallipes, Homaiota labilis, umbonata, Tachyusa atra, ferialis, aber alles spärlich. Ausserdem zeigten sich auf Blumen eine schöne Ösmia, entweder anrulenta oder eine dieser verwandte Art, und ein dem stietieum F. nahestehendes Anthidium. Ich kam jetzt zu dem Ergebnisse, dass man dem Mont Serrat nur mit allem Ernste eine einigermassen veichliche entomologische Ausbeute abgewinnen inne. Zum Kötschern bielet er gar keine Gelegenheit, wenn wir die unmittelbaren Umgebungen des Klosters. ausnehmen, welche hierza geeignete Localitäten, aber nichts für die Fauna des Berges oder sonst besonders Interessantes beherbergen. Ich würde wenig verloren haben, hätte ich meinen Kötscher auf dem Mont Serra vergessen gchaht. Die felsigen, vieldurchklüfteten Abfälle, von keiner Quelle befeachtet und von glühender Sonnenhitze ver- sengt, sind kein Platz für unsere saftigen Wiesenpflanzen. - Da- gegen findet sich in den tiefen Spalten, da wo sich an den stei- len Ahbhängen zwischen abentheuerlichen Felshildungen etwas trag- bare Erde hat ansetzen können, eine Unmasse von Gestrüpp, am häuigsten Buxbaum, der in grossen Sträuchern allenthalben den Berg be ekleidet, amt das Hauptsächlichste Brennmaterial abgiebt, sodann eine Masse Stachelgewächse, Wachholderartige Pflanzen, Ginster, Rossmarinus, Erica (arhorea) U..8. W. Ich war wohl zu günstiger Zeit auf dem Berge angelangt, denn die meisten dieser festen zähen Sträucher standen in Blü- ihe. Man muss sie natürlich in den Regenschirm abklopfen, wenn man die darauf lebenden Insecten erbeuten will. Es ist dies aber wahrlich nicht leicht, denn steile Abhänge, senkrecht abstürzende Abgründe und durcheinandergewürfelte Steinblöcke, hin und wieder von zähem Strauchwerke verdeckt, machen das 320 ’ ; Sammeln mühevoll und selbst gefährlich: Ich habe das Meine gethan, und im Schweisse meines Angesichtes unter Klettern und Stolpern, von der Sonne gebrannt und von dem widerspenstigen Gestrüpp gestachelt, geritzt und gestochen, mir meine Inseeten mühsehig verdient. War auch die Ausbeute nicht grade beson- ders reichlich, so war sie dagegen allerdings höchst interessant und ich nenne Ihnen, um die Fauna einigermassen zu characteri- siren, folgende Arten, die ich nach dem Grade ihrer Häufigkeit aufzähle. Ein mir noch unbekannter Peritelus kam auf Buxbaum- sträuchern in ungeheurer Menge vor. *) Ferner ein Polydrasus, den ich vor der Hand ebenfalls als nen ansehen möchte. So- dann ein sehr ausgezeichneter Omias, möglicherweise sogar einer eigenen Gattung angehörend. Ein kleiner, ziemlich unscheinba- rer, jedenfalls noch unbeschrieberner Malthinus, Dasytes nobilis, eiliarıs Graells, zwei neue Arten aus der Gruppe des D. flavipes, mehrere neue Malachiusarten aus den Gattungen Anthocomus, Cha- ropus und Attalus, Chrysomela Americana — ziemlich häufig auf Rosmarinus offieinalis, Brachyderes pubescens, Nanophyes Siculus, 3, wahrscheinlich sämmtlich neue Arten von Orchestes, Rhyn- chites cyanicolor, sodann eine mir noch unbekannte Art, Auletes nov. Sp. und tubicen, Cardiophorus biguttatus, eine wahrschein- lich neue Art von Cionus, Lixus rufitarsis, Stylosomus ilicicola und nov. sp. Pachybrachys fimbriolatus. Diese Aufzählung möge einstweilen genügen. **) Die höheren Punkte des Mont Serrats, welche öfters von Nebel umhüllt werden und daher mehr Feuchtigkeit enthalten als die unteren, schrecklich dürren Partien, sind etwas reicher an In- secten als letztere. Ich habe oben einige schöne Telephorusarten, wahrscheinlich neue Dasytes — ausser den auch unten vorkom- menden Inseeten — von den Sträuchern geklopft, und unter Stei- nen die Chrysomela femoralis, Stenus cordatus, einen wahrschein- lich neuen, sehr grossen Tachyporus, einen ausgezeichneten neuen Scydmaenus und mehrere Ameisenarten unter Steinen gesammelt. In ungeheurer Anzahl traf ich ferner 3 Omophlusarten, von de- 2en zwei wahrscheinlich neu sein werden. Sie schwärmten unter- einander um llexsträucher und waren so häufig, dass ich mich *) Leider habe ich ihn beim Sammeln verkannt, und nicht in hinrei- chender Anzahl gefangen. Man muss sich sehr hüten, auf Reisen, weit von der Heimath und unter sehr verschiedenen klimatischen Verhältnissen das Vorkommen derselben Insectenformen, wie sie der Heimath eigenthümlich sind, zu präsumiren. Nur zu oft be- merkt man bei der Vergleichung zu Hause zu spät, dass man sich geirrt hatte. **) Die genauere Bestimmung der oben genannten Arten, und die Be- schreibung der neuen, soll,in einem Anhange zu diesem Briefe gege- ben werden. r 321 hinsetzen und von ein und derselben Stelle Hunderte einsammeln konnte. Häufig waren sie in Copula und alle sehr lebhaft, in- dem- sie auf den Zweigen der Ilexsträucher und auf den daneben stehenden Grasbüscheln emsig umherliefen und dieselben in klei- nen Kreisen umsehwirrten. Ich kann mich nicht besinnen, je einen grösseren Käfer, vielleicht mit Ausnahme der Maikäfer, häufiger angetroffen zu haben. Auffallend verschieden von dem übrigen Berge ist der Klostergarten, welcher nicht ohne Sorgfalt gepflegt ist, und recht fruchtbare, fette Gartenerde, die wahrscheinlich mühsanı zusam- mengetragen worden ist, enthält. Ich habe nicht viel darin ge- sammelt, um mir nicht die Zeit zu interessanteren Exeursionen zu nehmen, und bemerke blos, dass ich die Apis mellifica und Xylocopa violacea, namentlich die letztere häufig um blühende Pflanzen fliesen sah, und auf einzelnen Blüthen Cartallum rufieolle, und auf allen Pflanzen in Menge Coccinella septempunctafa an- getroffen habe. Die Ufer einer sehr spärlichen Quelle, die ich nach der Beschreibung meiner Wirthe im Kloster - Wirthshause nur mit Mühe auffand, boten nichts von besonderem Interesse, wenn wir eine nene, (unten beschriebene) Lesteva ausnehmen wollen, die ich anfangs für eine locale Varietät der Lesteva bicolor anzusehen geneigt war. Ausserdem fand ich daran nur noch Bembidium pallipes und Stenus guttula. In dem Wasser selbst fing ich einen noch unbebehefkliengern aber nicht hesonders ausgezeichneten Parnus in einigen Exem- plaren; sonst aber war es mir gänzlich unmöglich, irgend einen Wasserkäfer mit Ausnahme des allenthalben gemeinen Laccophi- lus minutus zu entdecken. Im Dünger von Ochsen traf ich Onthophagus Hübneri und nutans, furcatus, camelus und Aphodius elevatus — den echten, nicht den brevis Er. —; im Menschenkothe in grosser Anzahl Onthophagus lemur. Nachdem ich am 18. Morgens mein Gepäck voraus nach dem kleinen Dörfchen Codol geschickt hatte, stieg ich gegen Abend selbst dahin herab, machte mich der Besitzerin des dortigen Gasthauses mit den Anfangsgründen in dem catalo- nischen Patois, die man mir oben auf dem Berge beigebracht hatte, einigermassen verständlich, gelangte auf diese Weise glück- lich zu einer Stube und einem Bette, und machte dann noch den- selben Abend von 2 Jungen aus der Fonda begleitet, eine Excur- sion, um mein neues Standquartier vorläufig zu untersuchen. Ich war ziemlich glücklich, und fing namentlich 2 schöne, mir noch’ unbekannte Cryptocephalus, *) einen schönen, dem St. impressus *) Den Cryptocephalus Ramburii in beiden Geschlechtern und einen, nach Suffiians gegen mich vorläufig ausgesprochener Ansicht, neuen. verwandten Stenus, *) eine Hymenoplia- — vielleicht Chevrolatii Muls. — den Dasytes seutellaris F. 0 und Q— ich hatte bei Barcelona auf dem Mont Juich nur das 2 Sefunden — dieselbe dem Dasytes ater verwandte Art, welche ich schon bei Barcelona ge- troffen hatte, Chrysomela femoralis, Ciythra tripunetata, und ma- crodaetyla Lae., sehr schöne und zum Theil jedenfalls neue Ty- chiusarten und nehr dergieichen. Meine beiden kleinen Begleiter waren mir beim Sammeln nicht ohne Nutzen, indem sie mir mit ziemlich viel Geschick einzelne Käfer herheibrachten, besonders Ciytbraarten, und eine ‚mir noch nicht bekannte Zywaena. Im Finstern so ziemlich kam ich wieder nach Hause, und wurde mit spanischer Kost wirklich ganz gut verpflegt, jedenfalls viel besser, als ich es unter steichen Verhältnissen in einer Norddeutschen Banernschenke wetroffen haben würde. Den darauf. folgenden Tag brachte ich fast ganz im Freien zu, und ich will Ihnen diese Exeursion, da sie ein Bild geben wird ven dem Character der catalonischen Gegend, wie sie dem Entomolegen erscheint, etwas näher beschreiben. Nachdem ich aus den wenigen Häusergruppen herausgeire- ten war, welehe das Dörfehen Codol bilden, gelangte ich zunächst auf ein ziemlich ebenes, mit vielfachen, dürr aussehenden, dünn stehenden Pflanzen kesetztes, und von einzelnen Korkeichen beschat- tetes Terraig. ich hatte hier den Tag zuvor einige Käfer ge- sammelt, und namentlich eine der mereurialis verwandte Haltica, sowie die oben erwähnte Hymenoplia gekötschert. Heute, wo die Hitze wahrscheinlich schon zu sehr wirkte, zeigte sich nichts von diesen Thieren, welche gestern die Abendkühle hervorgelockt ha- ben mochte. Ich wendete daher meine Schritte jetzt nach einem ziemlich tiefen, an beiden Seiten mit einer verhältnissmässig nicht armen Vegetation besetzten Graben, der sich zwischen aus- sedehnten- Weinfeldern hinzog. Hier war die Malacosoma Lusi- tanica in unsäglicher Menge vorhanden. Ich sah manchmal über 100 Exemplare dieses Thieres auf einmal in dem Kötscher, wobei ich Gelegenheit hatte, den eigenthümlichen Geruch dieses Käfers, welcher ganz dem der Coceinellen gleicht, wahrzunehmen. Ebenso wie diese 'Thiere, schwitzt die M. Lusitanica einen gelblichen Saft, dem dieser Geruch eigen ist, aus. Einzelne Eichensträuche, namentlich von Quereus ilex, die ich hier traf, wurden von den Ciythraarten Ciythra macrodaetyla Lacord., tripunctata F., und taxicornis bewohnt. Erstere beide sassen theils an den Zwei- gen, wo sie durch ihre beträchtliche Grösse und das brennende Roth ihrer Flügeldecken leicht bemerkbar waren, theils flogen sie langsam und schwerfällg in der Luft, um einen Eichenstrauch init dem nächsten andern zu vertauschen. Cl. tripunetata war *) Stenus aerosus Er, 323 von allen 3 Arten die häufigere, und Cl. taxicornis die seltenste; auch glaube ich letztere nur auf Qnereus ilex bemerkt zu haben. Ich verliess nach einiger Zeit diesen Graben und die Weinfelder, zwischen denen er sich hinzog, um einen Sammelversnch in der Nadelholzwaldung zu machen, die mie zur Linken die niedrigen Hügel bekleidete." Sie schien mir zum grössten Theile aus Pinien zu "bestehen, ı ind befand sich dabei sehr viel junger Nachwuchs. Lebhaft Enasnle sie mich an unsere Kieferwaldungen. Verschie- dene Spannerarten, fast alle bereits in abgeflogenem Zustande, fiatterten, aufgescheucht von meinen Schritten, nach einem entfern- teren Stämmehen, und an dreieren Ahbhängen schwirrten: mehrere Bombhylier, von denen ich einige Exemplare für unsern Dipterolo- gen Löw eingesammelt habe. Auch eine hübsche grosse Antho- phora habe ich in ein Paar Exemplaren erbentet, allein Dipteren und Eymenopteren waren in der brennenden Sonnengluth so scheu und lebhaft, dass‘ mir ihr Fang nur selten einmal glückte. Nur zu oft seht den Coleopterologen die Geschicklichkeit ab, dieser flüchtigen Thiere im günstigen Moment habhaft zu werden, welche der Schmetterlingssammier sich meistens nach und nach aneignet. Auch eine grosse Aeschna schoss mit unglaublicher Schnelligkeit in der Luft umher, ohne dass es mir liickte, sie zu fangen oder auch nur einigermassen zu erkennen. Ste musste weit herge- kommen sein, um ihrem räuberischen Naturtriebe zu folgen, denn im weiten Unkreise hal ‚e ich hier mit Ausnahme einiger Brunnen kein Wasser bemerkt. Der Platz war aber auch günstig für ein Raubinseet dieser Art, denn die Luft war angefüllt von den sum- menden und klingenden Tönen fiiegender Inseeten, so dass es mich ungeduldig genug machte, so sparsame Beufe von einem so inseetenreichen Orte mit mir fortzufragen. Auch einige Tagfalter aus den Gattungen Hipparchia, Colias, Lycaena, Hesperia und Argynnis zeigten sich hier mehr oder weniger häufig. Sie wur- den aber von mir, da sie mir wenig Interesse darzubieten schie- nen und ebenfalls schr flüchtig waren, nicht gefangen. Deutlich erkannt habe ich nur. Colas rhamni in der Varietät Cleopatra und den Papilio Podalirius. Interessant war mir endlich noch der Fund einer mir unbekannten, eigentlichen Wespe, die ich in dem Augenblicke fing, als sie ihren Bau verlassen wolite. Die- ser, in dem Erdboden befindlich, besteht aus einer Röhre, welche noch ein kleines Stück ylinderförmig über die Erdhedenfläche hervorragt. Leider missglückts mein Versuch, durch Nachgraben den inneren Bau weiter kennen zu lernen, da der Boden allzu hart war, obgleich ich die von L&on Dufour angegebene Methode, vor Beginn des Grabens einen Halm in den Gang einzuführen, anzuwenden versuchte. Ich fand übrigens nur ein einziges Exemplar. Das Abklopfen der jungen Kiefersträucher brachte mir nichts als 2 Exemplare eines Scytropus, den ich mit Sicherheit als eine 324 ' unbeschriebene Art Annehmen zu ken glaube, und einige Exem- plare des Cryptocephalus bimaculatus, namentlich ein auffallend grosses Weibchen dieser Art. Der Weg führte mich aber bald wieder aus dem Waldgebiete in das freie Feld hinaus, und hier sammelte ich, namentlich an Waldrainen noch einige interessan- ‚tere kleine Formen aus den Gattungen Dasyfes, Gymnetron, Ty- chius und dergleichen, so dass ich im Ganzen recht zufriedenge- stellt it dem Resultate meiner Eixcursion, indessen mit der Erfahrung bereichert heimkehrte, dass, wenn schon bei uns die günsligste Zeit zum Sammeln von Coleoptern die frühen Morgen- und die Abendstunden sind, diess in noch weit höherem Grade von - diesen südlichen Gegenden gilt. Auch fing ich noch an demselben Abende in kurzer Zeit eine beträchtliche Anzahl der schönen, bereits oben als Bestandtheil der Fauna der nächsten Umgebung des Dörfchens Codol angegebenen Insecten, sowie noch mehrere andere — in einem Anhange zu diesen Briefen specieller zu erwähnende — Arten. Höchst interessant wäre es mir ge- wesen, hier Auch noch die Fauna der Flussufer kennen zu lernen, allein im ganzen Umkreise von Codel, den ich kennen gelernt, habe ich keinen Bach getroffen, und der Fluss Llobregat war so weit entfernt, dass ich nicht dazu gelangt bin, ihn aufzusuchen, um so mehr als seine Ufer von der Höhe des Mont Serrats aus gesehen, äusserst kahl und wenig versprechend aussahen. ‚ Ich betrachte es als eine angenehme Pflicht, der rühmlichen Eigenschaften meiner Spanischen Wirthe zu gedenken, welche mit der grössten Zuvorkommenheit und Uneigennützigkeit meinen Wün- schen, die ich, des Catalonischen Patois wenig mächtig, meist nur andeufen konnte, nachkamen, und die ich, während meines kur- zen Aufenthaltes in ihren ärmlichen Wohnungen, achten und lie- ben gelernt habe. Ich muss um Entschuldigung bitten wegen dieser Abschweifung, die Sie als einen Zoll der anerkennenden Dankbarkeit betrachten mögen, und die überdiess die nachfelgen- den Notizen erkläilich macht. Ich habe nämlich nicht ohne Interesse von der Cataloni- schen Volksentomologie Kenntniss genommen, die sich der unsri- gen, welche von den unter den ungebildeten Klassen verbreiteten Sagen von Molkendieben, Motten, giftigen Käfern, eierlegenden Raupen u. d. g. verunglimpft wird, getrost an die Seite stellen kann. Meine entomologischen Bestrebungen erregten natürlich vielfaches Aufsehen, und mehrfach bin ich auf meinen Excursionen von Jugendlichen and erwachsenen Neugierigen begleitet worden, ohne dass mir diese geradezu lästig geworden wären. Im Geg entheile waren die meisten dienstfertig, und haben mir manche Clythra von den Eiehensträuchern abgelesen und manchen mit der von mir erborgten Scheere sefangenen Schmetterling, freilich in der Re- 325 gel in traurigem Zustande zugetragen. Bei solchen Gelegenheiten nun habe ich mich mit ihnen hauptsächlich über die Entomologie unterhalten, und ich will Ihnen das hanptsächlichste Resultat nieht vorenthalten. Ian Allgemeinen bezeichnet man kleinere Insectenformen, auch wohl Insecten überhaupt im Catalonischen Patois mit dem Ausdrucke kukes *) nach deutscher, couques nach französischer Rechtsschreibung. Sodann wird, und zwar in den meisten Fällen ganz richtig, unterschieden zwischen vespes — die eigentliche Vespa Linn. mit den ähnlichen Formen — abeilles — Bienen, der französische Ausdruck — burinods — wahrscheinlich gleich- falls desselben Stammes wie das französische bourdon, Hummel — furmigos — Formica, Ameise — muskes — Musca, Fliege — parpaliones — Papilio, Schmetterlinge — scarabads -— Scara- baeus die grösseren Käferformen, namentlich Geotrupen und Ca- raben, oreols — das französische aureole für Coccinella und die diesen ähnlichen Formen, wie z. B. Ciythra tripunetata F. So- viel über das Morphologische Catalonischer Entomologie, aber auch die biologische Seite ist nicht gänzlich unheachtet geblie- ben. Auf dem Mont Serrat fiel es auf, als man die von mir ge- sammelten Insectenmengen im eigentlichen Sinne des Wortes an- staunte, dass darunter lie Cieaden fehlten, les eicades sagte ein des Französischen halb und halb kundiger Catalonier, qui pen- dant V’et& sont assises sur les arbres et chantent „ttti“, wobei er zum allgemeinem Erzötzen den tönenden Gesang dieser Thiere nachahnte. So hat sich der Cicadengesang, der schon im Alterthume von griechischen Dichtern gepriesen wurde, auch unter dem heu- tigen Catalonischen Landvolke Aner kennung zu verschaffen gewusst. Uebrigens wurden auch die Grylien erwähnt, les srylles, als‘ Thiere, welche gleichfalls im Sommer zu erscheinen pflegten, und deren Stimme man ziemlich bezeichnend im Gegensatz zum Tönen der Cieade mit tritri wiederzugeben versuchte. Perpignan, am 3. Juni 1849. Etwa 8 Tage nach meiner Ankunft am Mont Serrat, den 24. Mäi, kehrte ich wieder nach Barcelona zurück, nachdem mir meine alte Wirthin mit den Worten Si Signore, so contenti d’al- tre — wir sind zufrieden miteinander — die Hand gedrückt, und mir einen mächtigen Blumenstrauss auf den Weg gegeben hatte, Allein schon innerhalb dieses kurzen Zeitraumes war ein ansehn- licher Theil der Frühlingsfauna um Barcelona verschwunden, und *) Ich habe diesen Ausdruck etwas französisirt, als Cuques — Kükes — unter dem Landvolke der Centralpyrenäen z. B, um Bägueres de Luchon wiedergefunden, 326 ia meine Ausbeute beschränkte sich auf eine bedeutend verringerte Anzahl derjenigen Insecten, die ich bei meinem ersten Ausiluge um Barcelona gefangen hatte. . Die eigentliche Samimelzeit war hier offenbar, wenigstens was die Wirksamkeit des Kötschers an- langt, vorüber. Ich fuhr daher den nächsten Tag nach Mataro, wo ich den Nachmittag und Abend verweilte, um den Meeresstrand zu besuchen. Indessen traf ich hier niehts als leeren, todten Sand, und bei dem sorgfältigsten Suchen häbe ich nichts als einen allerdings sehr schönen” und mir noch unbekannten Dremius (By- onychus” Wissmann) gefunden. Auch sonst war ich mit meinem Fange unglücklich, und trofz sehr günstig aussehender Localitä- ten, und trotz des köstlichen, windstillen Abends, vielleicht des schönsten, . den ich je erlebt, erlangte ich nur mit grosser Mühe einige wenige Sachen, worunter z. B. der Bruchus imbricornis, mehrere andere Bruchusarten, die. roch einer genaueren Unter- suchung bedürfen. Den foleenden Tag brachte mich die Diligence bis en wo ich Nachmilt: ags um 4 ‚Uhr anlangte, und demzu- folge volle Zeit zu einer Excursion hatte. Während man in Ca- talonien bei Anlegung von Städten die Flüsse manchmal geflissent- lich ‘vermieden zu haben scheint ‚ liegt Gerona wenigstens an einem kleinen Exemplare. Ich wanderte dies Flüsscken, wel- ches sich unterhalb Gerona mit der Fiuvia vereinigt, entlang, und fand hier zum ersten Male in Spanien eine üppige, frische Vege- tation. Sie beherbergte mehrere Lixusarten, einen mittelerossen, unbeschriebenen Anthocomus, (Malachtus) und auf einer Veronie: in ziemlicher Anzahl den Gymneiron feier Schh., sodann Lema paracenthesis, Haltiea — Psylliodes — eyaneptera, Crypiecepha- Jus signatieellis Suflr. u. s. w. — Das Diligencenwesen in Spanien lässt dem Reisenden eine ansehnliche Zahl von Wünschen übrig. Anstalt dass man in Figueras Abends 3 Uhr eintreffen könnte, wenn man ohne Auf- enthalt von Gerona weiter reiste, ist man nicht nur gezwungen dart zu übernachten, sondern auch noch den andern Tag bis Nachmittags 2 Uhr zu warten, um dann Abends 6 Uhr in Fi- gueras einzutreffen, hier wieder zu übernachten, und endlich am folgenden Tage Perpisman, und mit‘ diesem: französische. Civilisa- tion zu erreichen. Mir konnte diese widersinnige Einrichtung ziemlich gleichgültig sein. Ich zog am Morgen aus, um die Fluss- ufer zn untersuchen, und habe dabei interessante Thiere gesam- melt, namentlich in Mehrzahl einen neuen Heterocerus, und in einem einzelnen Exemplare einen sehr kleinen, ebenfalls noch un- beschriebenen. Ferner in beträchtlicher Zahl ein dem multipune- tum verwandtes neues Lathrobium, Acylophorus glahrieollis, Phi- lonthus rufinnanus, Tachyusa balteata, ferialis — von letzterer ge- en 30 Exemplare — u. s. w. Hätte ich nieht meinen Platz auf der Diligence genommen gehabt, ich glaube, ich hätte mich i 327 von dieser Fauna halten lassen, um so mehr als sich alter Wahr- scheinlichkeit nach auch noch günstigere Localitäten hätten auf- finden lassen. Nach den gebräuchlichen Passquälereien — de- nen man in Spanien in so hohem Grade, und in Frankreich so wenig ausgesetzt ist — gelangte ich glücklich nach Perpignan zurück, dessen freundliche, an schönen Insectenformen überreiche Umgebungen mich bis heute gefesselt haben, und noch mehrere Tage fesseln werden, da für das Hochgebirge noch keine Zeit verloren ist, und ein günstigeres Standquartier als Perpignan, sich wahrscheinlich nicht so hald möchte finden lassen. Doch genug, das Papier ist zu Ende, und ich muss an den 'Tet, um Ochthebien zu fangen. Ihr von Kiesenwetter. ——m@: Ucher scheinbar abnerme Antennenfeorm bei Melsiontha vulgaris von Dr. Doebner. In No. 5 des Jahrganges 1848 der Ent. Zig. berichtet Pro- fessor Heer aus Zürich, dass er zwei Stücke der Melelontha vulgarıs im Begattungsacte gefangen, von denen das eine (9) etwas grösser und dieker, als das andere (S) war, die aber beide vollkommen gleich gebildete und zwar männliche Fühler zeigten, und schliesst hieraus, dass es mitunter Weibehen mit männlicher Fühlerbiidung gebe. Ganz dieselhe Beobachtung machte Geniminger im Mai 1848 (s. Ent. Ztg. 1849 No. 2). Auch hier wurde schon früher von einem eifrigen Sammler dieselbe Beoh- achtung gemacht, ohne dass jedoch weiter darauf geachtet wurde. Es steht daher diese Erscheinung nicht vereinzelt da, und kommt bei der Häufigkeit dieses Käfers gewiss noch öfter vor, ohne bemerkt zu werden. In keinem der beobachteten Fälle scheinen jedoch bei den fraglichen Weibern die Geschlechtstheile genau untersucht worden zu sein, wenigstens ist ın den oben erwähnten Berichten nichts davon gesagt. Es bleibt daher noch sehr zwei- felhaft, ob diese fraglichen Weibchen wirklich Weibehen waren, da andere genaue Beobachtungen darthun, dass zuweilen Männ- chen von anderen Männchen in ihrem blinden Begattungstriebe verkannt und in der Art überwunden werden, dass man einen wirklichen Begattungsaet zwischen zwei verschiedenen Geschlech tern mit gleich gebildeten Fühlern vor sich zu haben glaubt. Einen vollkommen constatirten Fall letzterer Art theilte Oberlehrer 238 Kelch zu Ratibor der Versammlung der Natarforscher zu Breslau 1833 mit. Derselbe fand nämlich eine männliche M. vulgaris in vollkommenem Begattungsacte mit ‚einer männlichen M. Hippo- castanı; bei Trennung derselben blieb bei letzterer eine bedeu- tende Vertiefung an derjenigen Stelle zurück, an welcher die weiblichen Geschlechtstheile hätten sein müssen, und bei genauer Uutersuchung der Vertiefung wurden aus derselben die vollstän- digen männlichen Geschlechtstheile hervorgezogen, welche dem- nach durch die Wuth des Gegners in den Hirterleib des Käfers hineingetrieben worden waren. Einen zweiten Fall dieser Art habe ich eben vor mir. Zwei Melolontha vulgaris mit vollkommen gleicher männlicher Fühler- bildung befinden sich scheinbar im ee Begattungs- acle; ‚sie sind in diesem Zustande getödtet worden, ohne dass eine Trennung eıfolgte. Das eine Exemplar ist etwas grösser und seine Hinterleibsspitze steckt, wie gewöhnlich beim Weibchen, zwischen der obern und untern Platte des letzten Hinterleibs- singes des etwas kleineren anderen Exemplars, während des letz- teren Hinterleibsspitze, wie dies gewöhnlich beim Männchen der Fall ist, frei liegt, sein Geschlechtsorgan aber in den Hinter- leib des anderen eingeführt ist. Was die- Grössenverhält- nisse zwischen beiden Exemplaren betrifft, so sind es genau die- selben, wie bei den Beobachtungen von Heer und Gemminger; allein es zeigt hier das grössere in der Lage des Weibchens sich befindende Exemplar einen vollkommen entwickelten, frei und weit nach aussen hervorragenden männlichen Geschlechts- apparät, welcher augenscheinlich durch das Einbringen des penis des kleineren Exemplars in den After des grösseren herausge- trieben worden ist. Wir haben es demnach hier wirklich mit zwei ‚vollkommenen Männern zu thun, und es unterliegt also keinem Zweifel, dass bei den Maikäfern Fälle vorkommen, wo Männchen zur Befriedigung ihres ungestümen Begattungstriebes sich anderer Männchen bedienen, die sie in ihrer blinden Wuth wahrscheinlich für Weibchen. halten und überwinden. Deshalb ist es mir auch sehr wahrscheinlich, dass ın den oben berührten von Heer und Gemminger beobachteten Fällen die für Weibchen gehaltenen Exemplare auch Männchen waren, bei welchen die Geschlechtstheile, wie bei dem von Kelch beobachteten Falle, in den Hinterleib hineingetrieben waren; wenigstens bleibt die Existenz von Weibchen mit männlichen Fühlern mindestens noch so lange zweifelhaft, bis an solchen fraglichen Weibchen die weiblichen Geschlechtsorgane unzweifelhaft nachgewiesen werden. Aschaffenburg, im Juni 1850. Druck von F, Hessenland in Stettin, Entomologische Zeitung herausgegeben vondem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- €. A. Dohrn, Praeses es lungen von E. $. Mittler in Berlin, A.Lincke, Bibliothekar > * Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. .R°.10. t1. Jahrgang. October 1850. Inhalt: v. Siebold: Ueber die Fadenwürmer der Insecten. (Dritter Nach- trag.) v. Siebold: Ueber die Raupen im Verdauungskanale des Menschen. Loew: Beschreibung zweier neuen Arten der Gattung Orthochile. Latr. Hampe: Beschreibung einiger neuen Käfer- Arten. Boie: Entomologische Beiträge (Fortsetzung.) PFissenschaftliche Miuheilung gen. Veber die Fadenwrürmer der Insecten. (Dritter Nachtrag.) Yom Professor ©. Th. v. Siebold zu Breslau. Da ich theils durch eigene fortgesetzte Untersuchungen, {heils durch die gütigen Mittheilungen ser Naturforscher wie- der eedenes neues Material be das Vorkommen und die Lebensweise der Inseeten-Filarien habe sammeln können, will ich das Wesentlichste davon als einen neuen Beitrag zu der be- reits in früheren Nummern dieser Zeitung gelieferten Geschichte dieser merkwürdigen Thiere hier niederlexen. Zunächst Tape ich die Mittheilung zu machen, dass es mir "jetzt gelungen ist, die Lebensgeschichte der Mermis albicans von Anfang; bis zu Ende zu verfolgen. Es geht daraus mit Be- stimmtheit hervor, dass dieser Wurm, ebenso wie Mermis ni- grescens, Gordius aquaticus und subbifureus, nur während des jugendliehen und geschlechtslosen Zustandes parasitisch in In- seeten lebt, und lass derselbe seine Geschlechtsreife erst dann erhält, nachdem derselbe aus seinem bisherigen Wohnthiere aus- gewandert ist. Die von den geschlechtslosen aber vollkommen ausgewachsenen Gordiaceen verlassenen Wohnthiere, welche sich entweder noeh im Stadium der Larve, der Puppe oder im voll- 24 330 'kommenen Imago -Zustande befinden können, kommen fast immer durch die von diesen Parasiten erlittene Beeinträchtigung um. Die &ordiaceen begeben sich nach ihrer Auswanderung, wie sich die Gelegenheit u bietet, in Schlamm, oder in Wasser oder in feuchte Erde, welche letztere ihnen am meisten zuzu- sagen scheint. In diesem Medium werden dieselben erst nach mehreren Monaten geschiechtsreif und fortpillanzungsfähig, indem sich aus den in ihrem Leibe während des Schmarotzerlebens reichlich angesammelten Fettmassen die. Geschlechtswerkzeuge, der Same und die Bier eniwickeln, ohne dass diese Thiere nö- thig hätten, noch weitere Nahrung in sich aufzunehmen. Ge- lingt es übrigens den ausgewanderten Gordiaceen nicht, in die genannten feuchten Medien sich zurückzuziehen, so gehen auch sie, wie ihre verlassenen Wohnthiere, und zwar durch Vertrock- nung zu Grunde Sind dieseiben im Schlamme oder in der Tiefe der feuchten Erde endlich geschleehtsreif und fortpfanzungsfähig seworden, so werden die Bier von ihnen an Ort und Stelle ah- gesetzt; die aus diesen hervorkriechenden Einbryone begeben sieh näher an die Oberfläche ihres Geburtsortes, und finden hier un- ter Laub, Moos, unter der lockeren Humusdecke der Erde oder im Wasser eine Menge junger Inseetenlarven, in weiche sie ein- wandern können, um hier, wie ihre Eltern, einige Zeit ein Schmarotzerleben zu führen, bis auch sie nachher wieder zum Auswandern genöthigt werden. ich habe bereits in der 10ten Nummer des Jahrgangs 1818 dieser Zeitung über meine Versuche berichtet, durch welche ich die aus den Raupen der Yponomenta cognatella ausgewanderten seschlechtslosen und in feuchter Erde zur seschlechtlichen Ent- wickelung gekommenen Individuen der Mermis albicans his zur völligen Geschlechtsreife habe verfolgen können. Diese Würmer wurden auch den Winter hindurch von 1818 — 49 his gegen ii Frühjahr hin von mir beobachtet. Dieselhen lieferten gegen Ende, April immer mehr Embryone, die ich mit Leichtigkeit einsammeln konnte, indem ich die zu einem Knävel in der Erde aufsewickel- ten weiblichen Individuen der Mermis albicans, zwischen deren Windungen feuchte und von abgesetzter Brut wimmelnde Erde klebte, in einem Uhrgläschen mit etwas Wasser abspülte. Zu meinen weiteren Versuchen sammelte ich am 20. April 1849 in Freiburg von Evonymus europaeus, dessen Blätter eben im Her- vorsprossen begriffen waren, junge Räupchen der Yponomeuta cognatella ein, die ich zwischen den Blatttrieben versteckt fand. Diese Räupe hen von !/a Linie Länge wurden von mir genau un-| ter dem Mikroskope geprüft, ob sie bereits eingewanderte Mer-! mis-Embryonen enthielten oder nicht, welche Prüfung wegen der: Durchsichtigkeit dieser kleinen fast farblosen Thierchen sehr leicht vorgenommen werden konnte, ohne sie zu verletzen, Unter 331 25 Individuen dieser Räupehen beherbergten wirklich drei einen jungen Mermis - Embryo, der den meinigen in Blumentöpfen zu Hause erzogenen Embryonen vollkommen glich. Von denjenigen Räupehen, welche sich durch die mikroskopische Untersuchung auf das Bestimmteste als volikommen frei von Fadenwürmern herausgestellt hatten, wurden dreizehn Stücke in ein Uhrgläschen gelegt, in welchem sich feuchte Erde mit vielen munteren Mer- mis-Embryoren befand. Nach 18 Stunden konnte ich in fünf Individuen dieser Räupehen Mermis-Embryone entdecken. Zu einem zweiten Versuche wurden drei und dreissig Räupchen der Yponomeuta cognatella ähnlich sorgfältig geprüft und, nachdem ich sie von Parasiten rein erkannt hatte, wurden sie auf gleiche Weise in einem Uhrgläschen mit feuchter Erde und Mermis- Kınbryonen in Berührung gebracht. Nach 24 Stunden enthielten vierzehn Individuen davon "Merinis- Embryone. Von sechs Stücken dieser Räupehen hatte ein jedes zwei Würmechen bei sich, zwei andere Stücke enthielten sogar drei Würmcehen. Ich benutzte auch mehrere drei Linien lange Raupen von Pontia Crataegi, Liparis Chrysorrhoea und Gastropacha Neustria, die ich aus Ge- Spinzsten genommen, in welchen sie überwintert hatten. Sie wurden gleichfalls in einem Uhrglase auf feuchte mit Mermis- Embryonen impregnirte Erde geworfen. Am folgenden Tage fand ich unter vierzehn Raupen zehn Individuen mit Mermis- Embryo- nen behaftet, in fünf dieser Raupen waren je zwei Würmchen . und in eine Raupe sogar drei Würmchen eingewandert. Im Spätsommer vorigen Jahres wurden von mir in der Um- sehung von Freiburg eine Menge sehr langer Fadenwürmer aus Locusta, Deetieus und Gomphocerus gesammelt und ähnlich wie Mermis albieans behandelt. Auch diese Gordiaceen verkrochen sich ziemlich schnell in die Erde meiner. Blumentöpfe und lebten in derselben unter allmäliger Eniwickelung ihrer Geschlechts- werkzeuge munter fort. Ich habe dieselben in diesen Blumen- töpfen bei meiner Uebersiedelung von Freiburg nach Breslau mit meinen übrigen naturhistorischen Sammlungen zum "Transporte verpackt und bin so glücklich gewesen, bei einem Vortrage, den ich über diesen Gegenstand am 24. Juli d. J. hier in der natur- wissenschaftlichen Section der schlesischen Gesellschaft für va- terländische Kultur gehalten habe, diese Fadenwürmer aus Gom- phocerus Morio und Dectieus verrucivorus lebend vorzeigen zu können. Dieselben waren jetzt so weit geschlechtlich entwickelt, dass ich in ihnen jene Mermis nigrescens erkannte, welche Du- jardin zuerst beschrieben hätte. ) Nach den "Mittheilungen 1) Vergl. Annales des stiences naturelle. Zoologie. Tom. 18. 1842. pag. 129. Siehe auch meinen helminthologischen Jahresbericht in Wiegmann’s Archiv. 1843, Bd. Il. pag. 308, 24* 332 dieses Naturforschers hatie sich dieser Wurm auf vom Regen durchnässter Gartenerde eingefunden und solite derselbe muth- masslich aus den Larven des Maikäfers ausgewandert sein. Die weiblichen Geschlechtswerkzeuge meiner Individuen schimmerten als ein schwarzbrauner Streif durch die weissgelben Leiheswan- dungen hindurch und strotzten von jenen dunkelbraunen merk- würdigen, mit zwei sonderbaren faserigen Anhängseln versehenen Eiern, welche Dujardin aus der Mermis nigrescens abgebil- ‚det hat. 9) Bei dem folgenden Nachtrage zu dem Verzeichniss der von Fadenwürmern heimgesuchten Insecten sind ebenfalls wieder die- jenigen Insecten, welche ich schon früher einmal aufgeführt habe, mit einem + bezeichnet. Coleopiera. 7) HBarpalus ruficornis Gyl. Bei der Vergleichung, welche ich mit den im hiesigen zoologischen Kabinete anfbewahrten Insecten -Filarien vorgenom- men habe, überzeugte ich mich, dass die Filarie dieses Lauf- käfers ein männliches Individuum von Gordius aquatieus ist. +) Dytiscus marginalis L. Yon Herrn Pfarrer Büttner zu Schleck bei Mitau wurden mir sieben männliche Individuen des Gordius aquaticas nebst einer Larve des genannten Wasserkäfers eingesendet. Diesem aufmerksamen Naturfreunde war diese Larve. ihrer Dicke wegen aufgefallen, sie wurde von ihm deshalb in einer blechernen Dose aufbewahrt, in welcher am anderen Tage sich die sieben Gordien vorfanden, die sich sämmtlich um die Larve herumgewickelt hatten. l) Zuydrophilus. Deslongehamp sah einen Gordius aquaticus aus dem Hin- erleibsende eines Wasserkäfers hervorhängen. ?) | 2) Colymbetes striatus L. Herr Präsident Dohrn übersendete mir ein aufgespiesstes Individuum dieses Wasserkäfers, aus dessen Hinterleib die Schlinge eines gelblichen Fadenwurms hervorragt. 3) Coleoptera Heteromer. Herr Hope theilte die höchst auffallende Beobachtung mit, dass eine lebende Filarie aus dem Hinterleihsende eines exotischen heteromeren Käfers hervorgekrochen, nachdem derselbe schon i) Ebenda. Pl. 6. fig. 14. 15. .2) Vgl. die Encyclopedie methodique. Histoire naturelle des Zoophytes, Tom, II, pag. 393, 333: vier bis fünf Jahre diesen Käfer in seiner Sammlung aufbewahrt hatte. 1) 4) Coccinella septempunctata L. m In der dem Breslauer anatomischen Kabinete einverleibten Helminthen - Sammlung Otto’s wird eine dunkelhraune Mermis aus diesem Käfer aufbewahrt. Ziyznenoptera. 5) Vespa Crabro L. Nach den Beobachtungen von Gene kommen in Sardinien während des Herbstes eine Menge Hornissen durch Fadenwürmer um, welche in Knäuel aufgewickelt den ganzen Hinterleib der- selben ausfüllen. 2) Orthoptera. 6) Horfieula borealıs. Herr Spence machte im Jahre 1838 der entomologischen Gesellschaft in London die Mittheilung, dass zu Cheltenham Forfieula borealis in unzähligen Myriaden erschienen sei, und dass der grösste Theil der von ihm untersuchten Individuen wit Filarien behaftet gewesen wäre, von denen oft drei bis vier Stücke beisammen in einem Ohrwurme gesteckt hätten. 3) +) Decticus verrucivorus L. Ich fand auf dem 2290 Fuss hohen BRosskopf bei Freiburg in diesem Grashüpfer nicht selten den Gordius aquaticus. Ein- mal zog ich aus demselben ein weibliches Individuum von 3 Fuss 5 Zoll Länge hervor. Noch häufiger traf ich in diesem Insecte, wie ich früher schon gemeldet habe,, eine geschlechtslose Mermis an, welche sich nach meinen späteren Beobachtungen zur ge- schlechtlichen Mermis nigrescens entwickelte. | +) Decticeus griseus F. 7) Deecticus brevipenris Charp. Aus beiden Grashüpfern kennte ich, mochte ich sie in der Rheinebene bei Freiburg, oder auf dem Rosskopf oder auf den Bergwiesen des Kaiserstuhls gefangen haben, nicht selten lange Mermithen vorziehen. 8) Barbitisies autumnalis Hagenh. Von diesem Grashüpfer erhielt ich in Freiburg ebenfalls Mermithen. I) Vgl. the fransactions of the entomological society of London. Vol. II. 1841 — 43. pag. XXIH. 2) Vgl. Gene: Memoria per servire alla storia naturale di alcune ime- notteri. Modena. 1842. pag. 20, ®) S. the transactions of the entomological society of London. Vol. I, 1857 —40. pag. LXXI. 334 y) Zocusta viridissima L. In diesem Grashüpfer traf ich bei Freiburg sowohl Gordius aquaticus als auch Mermis nigrescens an. Einem auf dem Ross- kopf eingefangenen Individuum zog ich einen weiblichen Gordius aqualieus von 3 Fuss 9 Zoll Länge aus dem Leibe. 9) Locusta sp. ? Herr Esehricht berichtete bei der Naturforseher-Versammn- lung in Christiania über einen sehr grossen Fadenwurm, der in einer mexikanischen Locusta gefunden war. 1) 10) Adecanthodis glabrata Burm. ? Ein von Beske aus Brasilien eingesendeter Fadenwurm, der einer dort einheimischen Acanthodis abgegangen war, ist von Herrn Creplin untersucht und als Chordodes Parasitus beschrie- ben worden. 2) +) Oedipoda migratoria L. Schon von Zinanni ist ein in dieser Oedipoda var. cine- rascens F. gefundener Fadenwurm abgebildet worden. 3) 11) Oedipoda stridula L. Beherbergt nach meinen in Freiburg angestellten Beobach- tungen ebenfalls Mermis nigrescens. 12) Gomphocerus viridulus Charp. Aus dieser Heuschrecke wurde mir von Herrn Imhof in Basel eine Mermis gütigst mitgetheilt. 13) Gomphocerus elegans Charp. 7) Gomphocerus perallelus Charp. Beide Heuschrecken fand Charpentier häufig mit Faden- würmern behaftet. 2) Eine schwarzbraune Mermis aus der zuletzt genannten Heuschrecke befindet sich in der im hiesigen auato- mischen Kabinete aufbewahrten Helminthen-Sammlung Olto’s. +) Gomphocerus parapleurus Hagenb. 14) Gomphocerus Morio F. Ich sammelte aus ersterer Heuschrecke im Kirchzarter Thal 1) S. Isis. 1348. pag. 536. 2) VER nn und Schleiden’s Notizen. Bd, IH. No. 11. 1847. pag. 161. 3) Vergl. Zinanni: delle uova e dei nidi degli uccelli, libro IT; aggiunte in fine alcune osservazioni con una diss. sopra specie di cavallete, in Venezia 1727. osserv. giornali, p. 9; tav. I, fig. 23. — Ich habe leider bis jetzt diese seltene Schrift nicht zu Gesicht bekom- men, aus welcher Olfers (de vegetativis et animatis corporibus in corporibus animatis reperiundis. Berol. 1816. pag. 55.) obige Notiz entnommen hat. *) Vergl. Charpentier; Horae entomologicae, pag. 159, 335 bei Freiburg und aus letzterer auf dem Rosskopf eine grosse : Re BE RT Anzahl Fadenwürmer, welehe sich allmälıg in Topferde zur ge- sehlechtlichen Mernis nigrescens -entwickeiten. 15) Gryllus campestris L. ? Hr. Bianchard erhielt aus einer Grylle einen jungen männ- lichen Gordius. ?) 16) Zebellula flaveola 1. Nach einer brieflichen Mittheilung des Herrn Dr. Hagen aus Königsberg hat Berr Selys-Longehamp in der genannten Libelle einen Fadenwurn gefunden, den er Filaria Libellulae nannte, Bepidoptera. 1) Vanessa Antiepa. Eine Mermis acuninata aus der Puppe dieses Schmeltter- lings befindet sich auf dem hiesigen zoologischen Kabinete. 7) Fanessa Jo. Der schon früher erwähnte Fadenwurm aus der Puppe ei- nes Tagpfauenauges, welchen das hiesige zeologische Kabinet besitzt, ist ebenfalls eine Mermis acuminata. 17) Papilio spee. incert. Ein anderer Fadenwurm aus der Puppe eines unbestimmten Tagschmetterlings, welchen ich im hiesigen zoologischen Kabi- nete geschen habe, gehört auch einer Mermis an. 18) Agrotis Ripae. Boisd. Herr Pierret sah aus mehreren Individuen dieser Eule 11, — 2 Zoll lange Fadenwürmer hervortreten. ?) 7) Carpocapsa pomonana. W.N. Mit vielem Interesse musterte ich im hiesigen zoologischen Kabinete die verschiedenen ven Herrn von Stosch, Hubrich u. a. an Herrn Graverhorst überschickten Fadenwürmer, welehe vor einigen Jahren so häufig in Schlesien in den Kerngehäusen der Aepfel vorgekommen waren. ?2) Drei von Hubrieh eingesendete Exemplare rührten von Mermis acuminata her. Eben dahin ge- hörte auch der von Herrn Hensel in einem Apfel gefundene Fa- denwurm. Drei andere von Herren Spatzier, Willim und Stoseh aus Aepfeln erhaltene Filarien waren ebenfalls geschlechtslose Mermithen. Auch die in der Ötto’schen Sammlung aus einem Apfel aufbewahrte dunkelbraune Filarie ist eine Mermis. Höchst 1) S. die Annales des sciences naturelies. Tom. XM. 1849. pag. 7. 2) Vgl. die Annales de la societe entomologique de France. Tom. X. 1841. pag. II. 3) Vgl. Leuckart; Zoologische Bruchstücke, Heft I. 1820, pag. 5. 336 s wahrscheinlich gehört jene Filarie auch zu Mermis, welche nach einer Notiz von Waga in Warschau gleichfalls in einem Apfel entdeckt wurde, !) EHlemiptera. 19) Corixva striata Curt. In dieser Wasserwanze beobachtete Herr Ball einen gordius- artigen Wurm. 2) Schliesslich muss ich noch zweier mit Brut erfüllter wab- licher Individuen von Mermis nigreseens erwähnen, von welchen der eine Wurm in der Olto’schen Sammlung, der andere auf dem zoologischen Kabinete zu Breslau aufbewahrt wird. Erstewer war auf den Blättern eines Goldlacks gefunden worden, der an- dere wurde von Herrn Knorr in einer Centifolien-Rose ange- troffen. Da ich in beiden Würmern die Geschlechtswerkzeuge vollkommen entwickelt gesehen habe, so darf man wohl anneh- men, dass dieselben schon vor längerer Zeit aus Insecten aus- gewandert waren und nur durch einen Zufall auf jene Pflanzen gelangt sein mochten. Veber die Raupen im Verdauungskanale des Menschen. Vom Professor ©. Th. v. Siebeld in Breslau. Es ist gewiss eine lobenswerthe Seite der Naturforscher unserer Zeit, dass sie sich von jener Leichtgläubigkeit losgesagt- haben, welche unsere Vorfahren in einem so hohen Grade besassen, dass sie oft die abentheuerlichsten Erzählungen über die Lebens- weise eines 'Thieres für Wahrheit hielten. Sie nahmen derglei- chen bald aus Unkenntniss, bald aus Absicht verfälschte Mitthei- lungen über das Thierieben mit der naivsten Harmlosigkeit auf, ohne auch nur im entferntesten das Unwahre in solchen Mitthei- lungen zu ahnden. Doch gab es aber auch unter den älteren Naturforschern solche, die hiervon eine rühmliche Ausnahme machten. Um nur bei den höchst umsichtigen Entomologen der älteren Zeit stehen zu bleiben, nenne ich Svammerdam, Reaumur, Roesel, Degeer und Schäffer, die sich so leicht nicht täuschen liessen. Als nach Linnde durch Fabrieius und die späteren En- tomologen die Systematik nur allein als entomologische Wissen- schaft kultivirt wurde, hatte man das Studium der Lebensge- 1) S. Reyue zoologique. 1944. pag. 366, - 2) S. a zu and Mogazine of natural history. Vol. XVII. 1346. pag. 155. 337 schichte der Insecten so weit bei Seite liegen lassen, dass man sich bei manchen von dem Gewöhnlichen abweichenden Mitthei- lungen über den Haushalt dieser T'hiere nicht immer gleich zu- recht finden konnte. Man war dann gerne bei der Hand, solche. Erzählungen und Beobachtungen ebenfalls als unwahr zu ver- dächtigen. Wenn sich auch die neueren Entomologen, von dem Speciesmachen übersättigt, wieder mehr der Beobachtung der Na- turgeschichte der Insekten zuwenden, so lassen sich doch auch Beispiele anführen, dass selbst in unserer Zeit ausgezeichnete Entomologen gewisse, von anderen Naturforschern angestellte Beo- bachtungen in Frage "zestellt haben, obgleich kein Grund vorhan- den war, an der Glaubwürdigkeit des Mittheilenden zu zweifeln. Ich will hier nur an die Zweifel erinnern, welche Erichson, indem er Burmeister der Leichtgläubigkeit zieh, gegen die Beobachtungen erhoben, die Zimmermann in Nordameriea über die ungeheure Gefrässigkeit der Mantis carolina anzustellen Ge- legenheit hatte. 1) Dass Raupen im Darmkanale des Menschen vorkommen könnten, ist in neuerer Zeit von verschiedenen Entomologen be- zweifelt worden. Linne, der sich doch so leicht kein Mährchen aufbinden liess, führte das Vorkommen der Fettranupe im mensch- lichen Magen mit sehr bestimmten Worten auf. Derselbe sagt in seiner Fauna suecica 2) von der Larve der Aglossa pingui- nalis: „habitat in domibus, vietitans pinguibus, butyro; in ven- trieulo humano larva pessima expellenda infuso Lichenis cumo- tilis.“ In der zwölften Ausgabe seines Systema naturae 3) lesen wir ferner über denselben Gegenstand: „habitat in pingwibus, butyro aliisque frequens, intra domos et eulinas; rarius in ven- trieulo humano, inter vermes pessima, expellenda lichene ceuma- tile.“ Fahrieius #) wiederholt noch diese Angabe Linnee’s, dann aber verliert sich diese Notiz aus den späteren, rein systematisch gehaltenen lepidopterologischen Schriften. Ja, in den neusten Zeiten hat man sogar angefangen, die Möglichkeit "des Vorkommens der Fettraupe im menschlichen Magen ganz zu bezweifeln. So sagt Treitschke 5) von dieser Raupe: on: man sie auch in den menschlichen Eingeweiden finde, ist ein Mährchen.“ Dieser Er- klärung stimmt auch Zeller 6) vollkommen bei. Von Linnee darf 1) Vgl. Burmeister: Handbuch der Entomologie, Bd. II., pag. 538. — Erichson im Archiv für Naturgeschichte. 1839. Bd. II, pag. 347. — Zimmermann: ebenda. 1843. Bd. I., pag. 390. 2) S. edit. alter. Stockho!m. 1761. pag. 351, nr. 1350. 3) S, edit. duodec. Holmiae. 1767. Tom. I., Pars_II. pag. 882. nr. 333. #) S. dessen Entomologia systematica. Tom. III, Pars II., pag. 230. 5) Vgl. dessen Schmetterlinge von Europa. Bd. VII. 1829, pag. 4). 6) Vgl. Oken’s Isis 1839, pag. 301. 393 man wohl erwarten, dass er seine Behauptung nicht etwa aus der Luft gegriffen, sondern dass er dieselbe auch mit zuverlässigen Beispielen zu belegen im Stande gewesen war. Aus Bolanders Mittheilungen 2) über die Naturzeschichte der Feitschabe ‚geht hervor, dass es wohl möglich ist, bei einer gewissen Unachtsam- keit die Raupe dieser Schabe mit Speck, Butter, Schmalz oder anderen fettigen Substanzen, in welchen sich dieses Thier alsLarve auf- hält, mit hinunter zu schlucken. Rolander sagte selbst: „Ich habe sie auch in Kohl, Fleischbrühe und Erbsenbrühe angetroffeg, welche über Nacht gestanden hatte, ich schäme mich zu sagen, dass ich sie im Löffel und im Munde angetroffen habe, denn sie ist so unangenehm, dass, ohne sie hei dergleichen Gelegenheit zu finden, nur ihr Anblick die Lust zum Essen benehmen kann.“ Seitdem ich auf das Vorkommen der Fettraupe im mensch- lichen Magen aufmerksam gewesen bin, sind mir selbst drei Fälle dieser Art bekannt geworden, die ich hier mit den näheren Um- ständen aufführen will, um Linnee den neueren Lepidopterologen gegenüber zu rechtfertigen. Der eine Fall ereignete sich im Jahre 1836 in Frankreich, und wurde von dem Herın Lechin, einem Arzte in Lengny, beo- bachtet. Derselbe reichte nämlich einer an Bauchwassersucht leidenden 57jährigen Frau einige Tropfen Croton-Oel, worauf sich Erhrechen einstellte, mit weli he einmal vier, und ein andermal zehn lebende Raupen ausgeworfen wurden. Von diesen kamen sieben Stück in die Hände des Herrn Robineau-Desvoidy, wel- cher sie mit einer Abhandlung der Pariser Akademie übersendete. 2) Dumeril und Blainville, welche über diesen Fall der Akademie Bericht abstatteten, bestimmten diese Raupen für die Larven von Aglossa pinguinalis. Bobineau-Desvoidy, welcher aus dieser Motte eine besondere Art, Aglossa intestinalis, zu machen vorschlug, glaubte, dass jene Fraa die Eier dieser Fettmolte mit fettigen Speisen verschluckt habe, und dass die daraus ‚hervorgeschlüpf- ten jungen Raupen im Magen ] herangewachsen seien. Dieser An- nahme widersprachen die Berichterstatter mit Recht; ich kann mir wenigstens nicht denken, dass Raupen, wenn sie zufällig in den menschlichen Magen gelangt sein sollten, eine schr lange Zeit in demselben lebend ausdauern, und sogar Häutungsprozesse darın überstehen könnten. !) S. dessen Beschreibung einer glatten Raupe, welche von allerlei Hausmannskost lebt, abgedr. in den Abhandlungen der schwedischen Akademie der Wissenschaften. Bd. XVli. 1757, pag. 50. -2) Siehe dessen Memoire: sur des chenilles qui ont vecu dans les in- testins de I’'homme, qui y ont subi leur mue et qui en ont et& ex- puls&es viyantes par l’estomac, in den Annales des sciences naturelles. Tom. VI. 1336, pag. 376, oder in dem l'institut. 1336, nr, 179, pag. 334 und nr. 189, pag, 427, 339 Einen anderen Fall von Ausbrechen lebendiger Larven be- obathtete im Jahre 1835 Herr Ebermaier in Düsseldorf an einem 12jährigen Mädchen, 1) welches unter vielen Magenbesehwerden zweierlei Arten von Larven durch den Mund entleerte. Dieselben wurden Goldfuss in Bonn zur Bestimmung übergeben. Nach des- sen Aussage schien die eine Art der Düngerfliege (Scatopse no- tata) anzugehören, während sich die andere Art als die Raupe der Fettschabe (Aglossa pinguinalis) herausstellte. ! Einen dritten hierher gehörigen Fall lernte ich durch Herrn Pfarrer Büttner kennen, der mir im August 1847 aus Schleck bei Mitau folgendes schrieb: „Ich sende Ihnen zwei Schmetterlings- raupen, welche ein Bauernjunge ausgebrochen hat. Um Ostern 1846 bekam dieser Junge heftige Leibsehmerzen. Die Mutter gab ihm Branntwein mit Ingwer, worauf derselbe sieben Raupen auf die Dielen ausbrach. Die hiesigen Aerzte bezweifelten die Wahrheit dieser Angaben, und glaubten, dass das Weib, die Mutter des Jungen, sich geirrt habe. Allein am 9. April, als sich der Junge erbrochen hatte, fror es hier noch allnächtlich 3—4 Grad, die Erde war an vielen Stellen gefroren und keine Schmetterlingsmade regte sich. Das Weib ist eine ernsthafte Person, und erzählte mir das Ereigniss mehrere Male mit aller Ruhe, so dass ich keinen Grund finde, anzunehmen, sie habe gelogen. Von den sieben Maden hatte sie zwei aufgenommen, und ei- nem hiesigen Krüger gebracht, der sie mir brachte. Die eine war todt, die andere lebte noch. Ich konnte dieser nichts zu fressen reichen, weil es noch keine Blätter gab, und warf sie daher in Spiritus. Es schienen mir die Raupen der Noctua Ru- mieis zu sein. Ich examinirte das Weib darüber, ob ihr Sohn nicht etwa rohe Kräuter esse. Sie sagte wir, dass derselbe Sau- erampfer sehr gierig esse und 1845 gegessen habe. Daher ver- muthe ich: dass derJunge vielleichtSchmetterlingseier mitgegessen und unzermalmt hinunter geschluckt habe.“ Herr Büttner hatte die anerkennenswerihe Aufmerksamkeit, mir mit seinem Briefe zu- gleich auch die beiden Raupen zu übersenden, die ich als die ausgewachsenen Larven der Aglossa pinguinalis erkannte. Hier muss ich bemerken, dass mir die Bestimmung dieser Raupe nach dem Treitschkeschen Werke nicht möglich gewesen ist, denn bei Treitschke 2) heisst es von der Raupe der Aglossa pinguinalis: „sie ist braun, glänzend, glatt.“ Was liess sich mit dieser Diagnose anfangen, die noch auf viele andere Raupen pas- sen konnte? Ich sah mich daher genöthigt, mich an die älteren lepidopterologischen Schriftsteller zu wenden, die auch den übri- gen Zuständen der Schmetterlinge eine grössere Aufmerksamkeit ') S. die medizinische Vereinszeitung. Berlin 1835, nr. 27, pag. 121, 2) a. a. O., pag. 40, 340 geschenkt hatten. Die Abbildungen, welche Reaumur, 1) Degeer 2) und Rolander 2) von der Raupe der Fettschabe gegeben, befrie- digten mich wenig, dagegen hatte letzterer eine so ausführliche und wahrheitsgetreue Beschreibung der Feit-Raupe geliefert, dass ich mit Hülfe derselben die von Büttner eingeschickten beiden Larven zuverlässig als die Raupen der Fettschabe erkannte. Auch Degeer giebt eine ganz gute Beschreibung von dieser Raupe. Um so mehr ist es zu bedauern, dass Treitschke nr die fragmentarische unbrauchbare Diagnose dieser Raupe, welche Fabrieius gegeben hat, ®%) in sein sonst so ausgezeichnetes Werk aufgenommen, statt die Beschreibungen des Degeer und Rolander zu benutzen; letztere findet sich überdies in Fuessly’s neuem Magazin [ Th. IM., pag. 40], welches Treitschke anch citirt hat, wörtlich abgedruckt. Jedenfalls geht aus allen Nachforschungen, die ich über die Fetimotte angestellt habe, das hervor, dass, so häufig auch der Schmetterling derselben in den Speisekammern, Vorrathskam- mern und anderen Räumlichkeiten unserer Wohnungen anzutref- fen ist, man auf der anderen Seite eben so selten die Raupe der- selben zu sehen bekömmt. Mir wenigstens ist es bis jetzt noch nicht gelungen, lebende Raupen dieser Art zu erhalten, und doch liegt mir ausserordentlich viel daran, diese Raupen, welche nach Reaumur 5) auch Leder und abgestorbene Inseefen verzehren sollen, lebend beobachten zu können. Denn zunächst möchte ich mich überzeugen, wie bei dieser Raupe die von Rolander be- schriebenen eigenthümlichen Falten, welehe an den Seiten der Leibessegmente angebracht sind, zum Schutze der Stigmata ge- sen Einwirkung feitiger Materien dienen können. Ferner wäre es mir sehr wichüg, zu erfahren, wie lange wohl eine solche Raupe im Stande sei, im Magen eines Menschen auszuhalten, Um diese Frage einigermassen beantworten zu können, bliebe nichts anderes “ihrie, als an Säugethieren deshalb Experimente anzustellen; wozu ich freilich eine gehörige Anzahl von Feitrau- pen zur Disposition haben müsste. Jch wende mich daher an -die Herren Lepidopterologen mit der freundlichen Bitte, mir der- gleichen lebende Raupen, soviel sie deren habhaft werden könn- ten, zur Verfolgung obiger Zwecke gefälligst einsenden zu wollen. !) Vgl. dessen Memoires pour servir ä l’histoire des Insectes, Edit. 89. Tom. IM., Part. 1.. Pl. 20, Fig. 6. 2) $. dessen Abhandlungen zur Geschichte der Insecten. Bd. II., Th. 1. Taf. VI., Fig. 9. 3) a.a. O. Taf. 11, Fig. 1—3. 4) a.a. O. pag. 230, wo es heisst: Larya 16 poda, laevis, fusca, nitida. — 5) a. a. OÖ. pag. 348. ET TT 341 Mein Interesse für diesen Gegenstand ist noch ganz neuer- dings dadurch wieder angeregt worden, dass ich vor einigen Wochen abermals brieflieh angegangen worden bin, über eine Raupe Auskunft zu geben, welche einem bekannten Arzte, während eines mit fixem Schmerze in der Magengegend verbundenen Un- terleibsleiden durch den Stuhlgang abgegangen war. Die über diesen Fall mir mitgetheilten Nebenumstände sind von der Art, dass über die Richtigkeit des Faktums kein Zweifel obwalten kann. Nachdem ich diese Raupe selbst, die mir etwas später in Weingeist zugeschickt worden war, näher untersucht hatte erkannte ich in ihr nicht, wie ich erwartet hatte, eine Fettraupe, sondern zu meinem grössten Erstaunen, ein ganz ausgebleichtes, aber völlig ausgewachsenes und sonst wohl erhaltenes Exemplar der Raupe von Mamestra Brassicae. Meines Wissens war die Raupe der Kohleule noch nie als Pseudohelminth des Menschen beobachtet worden. Da diese Raupe von Kohl- und Salat-Blät- tern lebt, so darf man wohl annehmen, dass in vorliegendem Falle eine solche Raupe zufällig mit Speisen verschluckt worden ist. Der Mensch mag überhaupt dem Zufall ausgesetzt sein, hier und da einmal irgend eine auf Küchenkräutern lebende Raupe in den Mund zu bekommen oder wohl gar zu verschlucken, daher Joerdens besser gethan hätte, wenn er in seinem weitläuf- tisen Werke 1) auf dergleichen Raupen aufmerksam gemacht hätte, statt dass derselbe mit Uebergehung der Aglossa pinguina- lis alle möglichen Insceeten, die den Menschen, wenn er sie etwa anfässt, beissen, stechen oder zwieken könnten, und unter ande- ren auch die Wolfsmilchraupe aufführt, weil wirklich einmal Vieh auf der Weide an solchen verschluckten Raupen plötzlich gestor- ben sein soll. 2) Juerdens hätte sich dieses Kapitel vom Sphinx Euphorbiae in seinem Buche wirklich sparen können, dena ich wüsste wahrlich nicht, wie ein Mensch dazu kommen sollte,i eine Wolfsmilchraupe zu verschlucken. —— Beschreibung zweier neuen Arten der Gattung Orihochile. Zair. vom Dir. Dr. M. Lew in Meseritz. Die Nachrichten der neuern Dipterologen sind über keine Gattung der Dolichopoden dürftiger, als üher die Gattung Ortho- 1) S. dessen Entomologie und Helminthologie des menschlichen Körpers, oder Beschreibung und Abbildung der Bewohner und Feinde dessel- ben unter den Insecten und Würmern, Bd. I, 2) Ebenda, pag. 93. 342 chile, ja mehreren derselben scheint sie völlig unbekannt geblie- ben zu sein. Selbst Meigen hat nur ein einziges männliches Exenplar der zuerst von Latreille beschriebenen Orthochile -ni- grocoerulera gekannt. Diese Art, nach Latreille zuerst in der Pariser Gegend entdeckt, ist auch in Deutschland einheimisch ; sie ist bis jetzt die einzige beschrielene ihrer Gattung geblieben, vielleicht mit Ausnahme einer amerikanischen Art, Ö. derenspta, von Walker im Cataloge des britischen Museums publicirt, aber wegen des angeblich apiealen Standes der Fühlerborste hinsicht- lich ihrer Stellung im Systeme noch zweifelhaft. — Und doch ist unsere europäische Fauna ganz gewiss nicht so arm an Arten dieser interessanten Gattung, als es danach vielleicht scheinen möchte. Ich kenne schon seit längerer Zeit 3 ziemlich leicht zu unterscheidende Arten, welche übrigens in den Gattungscharakte- ren sehr übereinstimmen. Alle 3 sind von ziemlich kurzem, et- was gedrungenen Körperbaue und haben ein etwas buckliges Ansehen, was daher kömmt, dass bei ihnen der Kopf etwas tie- fer steht als bei den meisten Dolichopusarten. Das Untergesicht ist bei beiden Geschlechtern breit. Fühler bei allen 3 Arten ganz schwarz und nur von mittlerer Länge; die Fühlerborste (bei Mei- gen ganz falsch dargestellt) etwa auf der Mitte des erförmigen dien “Fühlereliedes eingesetzt, verhältnissmässig ziemlich stark, nackt, nur bei sehr starker Vergrösserung bemerkt man die äusserst. kurze Behaarung. Sie besteht aus ? Gliedern,, von de- nen das 1ste besonders lang zu nennen ist, da es etwa den 4ten oder 3ten Theil der Länge der Fühlerborste bildet. Die Be- haasung der Augen äusserst kurz und fein, se dass sie dem un- bewehrten Auge nackt erscheinen. Der Rüssel ist schwarz, ge- rade nach unten gerichtet, dünn und lang; er reicht in der Ruhe etwa bis zur Spitze der Vorderhüften, kann aber noch länger vorgestreckt werden; er ist spitz und am Ende eiwas hehaart; am Ende knopflörmie , wie ihn Meigen abbildet, habe ich ihn nie geschen, selbst wenn die langgestreckten Lippen etwas von einander abstehen, so dass er am Ende zweispaltig erscheint. Die Taster sind flach, Janggestreckt, dem Rüssel völlig auf- liegend und wenn dieser nicht ausgestreckt ist, kaum um 4, kürzer ; sie sind etwas behaart; Meigens Abbildung stellt sie zu spitz dar. Die Flügel sind bei allen 3 Arten recht merklich ge- schwärzt und die Längsadern dem Vorderrande nahe gerückt, die 2te und Ste gegen das Ende hin sehr genähert. Das Iste Glied an den Vorder- und Mittelfüssen bedeutend länger, als das 2te; an den Hinterfüssen kaum so lang und auf der Ober- seite ohne Borsten. Die äussern männlichen Genitalien Dolicho- -artig, doch die äussern Lamellen klein und mehr oder we- niger lanzettlich, von dunkler Farbe. Die verborgenen weiblichen 343 Genitalien endigen in 2 nebeneinanderliegende Lamellchen , welche mit kurzen Dörnchen besetzt sind. Sp. 1. Orthoch. soecata FT & 2 nor. sp. — aeneo-v- rescens (interdum iridicelor) thorace eupreo, tbiis postieis bası late testaceis. — d’' lamellis analibus acuminatis, tarsorum intermediorum artieulo ullimo dilatato atro. — Long. eorp. 15a — 1!!ja Hin. Vaterland: Italien, (zuerst von Zeller im April in Sicilien entdeckt), das südliche Frankreich. Ö. Untergesicht nach Verhältniss breit, nach unten hin schmäler, schwarz mit weissem Schimmer. Taster an Wurzel und Aussenrande schwarzbraun, senst bräunlich, überall mit leb- hafteın weissen Schimmer. Körperfarbe grünlich erzfarben, ausser in der Gegend der Flügelwurzel und auf dem Schildehen ohne viel Glanz, auf dem Thorax mehr oder weniger kupfrig; auf dem Hinterleibe zeigt sich die Spur eines weisslichen, auf dem Thorax die eines bräunlichen Anfluges. Einzelne Exemplare weichen in der Färbung bedeutend ab, indem der Thorax metal- lisch violette oder blaue, mehr oder weniger ausgebreitete Längs- streifen und der Hinterleib ein metallisches Farbenspiel durch alle Farben des Regenbogens zeigt. Brastseiten grünschwarz mit sraulichem Schimmer. Schüppeben und Schwinger gelblich, er- stere nit langen schwarzen Wimperhaaren. Behaarung des Tho- rax und Hinterleibes durchweg schwarz, auf letzterem verhältniss- mässig kurz. Hütten grünschwarz, die vorderen an der Spitze in geringer Ausdehnung braun. Vorderschenkel bis gegen die Spitze , Mittelsehenkel bis zu: Mitte, Hinferschenkel ganz schwarz mit metallgrünem Schimmer. Vorder- und Mittelschienen braun- gelb; Hinterschienen bis gegen die Mitte gelbbraun, von da an Sammt den ganzen Eineolicen schwarz. "Vorderfüsse kaum so lang, wie die Schienen; das Iste Glied derselben fast so lang wie die 3 folgenden zusammen; die Spitze des lsten und alle folgenden Glieder schwarz. Mittelfüsse dünn, länger als die Schienen, das 1ste Glied etwa so lang wie die beiden folgenden; 2tes, 3les und viertes Glied von wenig abnehmender Länge; das lste, 2te und 3te nur an der äussersien Spitze gebräunt, das 4ie zum grössten Theile dunkelbraun und an der Aussersten Spitze etwas erweitert; das öte Glied breitgedrückt, tiefschwarz. Vor- derschienen sehr wenig, die andern mässig beborstet. Flügel schwärzlich grau, am Vorderrande schwärzlich ; die vordere Längs- ader dem Flügelrande sehr genähert; die 4te Längsader auf dem Isten Drittheile ihres letzten Abschnittes deutlich nach vorn ge- beugt und von da ab gegen die 3te Längsader sehr convergirend; beide münden weit vor der Flügelspitze und sehr nahe beieinan- 344 der. — Die Lamellen lanzeitförmig zugespitzt, braunschwarz, schwarz gewiinpert. 2. Es gleicht dem Männchen sehr, nur ist es gewöhnlich etwas grüsser. Das Untergesicht ist etwas breiler und ie Taster sind bedeutend dunkler, auch ist der weisse Schimmer au$ den- selben viel minder lebhaft; an den Mittelschenkeln erstreckt sich die dunkle Färbung etwas weiter nach der Spitze hin. Die Mit- telfüsse sind nur wenig kürzer als bei den Männchen und das letzte Glied ist nur sehr wenig breitgedrückt, so dass seine vom gewöhnlichen abweichende Gestalt leicht überschen werden kann. Anmerk. Diese Art steht der Orthoch. nigrocoerulea am nächsten, besonders in der Färbung der Beine und im Ver- laufe der Flügeladern, unterscheidet sich aber leicht durch den Bau der bei Orkhachil. nigrocoerulea einfachen Mittelfüsse, welcher selbst bei dem Weihehen der Orthoch. soceata moch leicht zu erkennen ist. Sp. 2. Orthoch. unicolor S & 9. nov. sp. — aeneo-vi- ridis, nitida, pedibus posticis totis atris; — 0° lamellis analbus subacutis, pedibus simplicibus. Long. corp. 15a — 2 Jin. Vaterland: Kleinasien (von mir bei Ephesus im Be auf Rhodus im Mai gefunden), Griechenland (Brulle), Dalmatien; auch ist mir ein Exemplar als in Oesterreich gefangen zugesen- det worden. 0. Untergesicht nach Verhältniss ziemlich breit, nach un- ten hin etwas schmäler, schwarz mit weissem Schimmer. Taster nur am Aussenrande schwarzbraun, sonst fast weisslich mit wei- ssem Schimmer. Körperfarbe ziemlich dunkel metallisch grün, glänzend, überall von demselben Farbentone und ohne alle Spur eines Anfluges. Auch von dieser Art finden sich einzelne Exem- plare, welche in bunten Metallfarben irisiren. Brustseiten grün- schwarz mit sraulichem Schimmer. Schüppchen und Schwinger gelblich, erstere mit langen schwarzen Wimperhaaren. Behaaruns des Thorax und Hinterleibes durchweg schwarz, auf letzterem nicht ganz so kurz wie bei der vorigen Ant. Hüflen srünschwarz, die vordern an der Spitze braungelb. Vorderschenkel bis zum 2ten Drittheil, Hinterschenkel ganz schwarz mit metallgrünem Schimmer; die Mittelschenkel sind ganz bräunlichgelb und’ haben nur an der Wurzel zuweilen einen kleinen dunkleren Wisch. Vorder- und Mittelschienen braungelb; Hinterschienen sammt den ganzen Füssen schwarz, nur die äusserste Kniespitze braun. Vorderfüsse nur wenig länger als die Schienen, von der Spitze des 2ten Gliedes an schwarz; Mittelfüsse ebenfalls wenig länger als die Schienen, ganz schwarz, von völlig einfachem Baue. 345 Vorderschienen sehr wenig, die andern mehr beborstet. Flügel schwärzlichgrau, am Vorderrande schwärzlich; die vordern Längs- adern dem Flügelrande sehr genähert; der letz'e Theil der 4ten Längsader nicht gebogen, wie bei den andern Arten, nach der 3ten Längsader hin convergirend ‚und nicht weit von ihr (doch weiter als bei den andern beiden Arten) mündend. — Die La- mellen lanzettlich, ziemlich spitz, aber nicht zugespitzt. 9. Es gleicht dem Männchen sehr, nur ist es gewöhnlich etwas grösser. Das Untergesicht ist etwas breiter und die Taster sind viel dunkler, auch ist der weisse Schimmer auf denselben viel weniger lebhaft. An den Mittelschenkeln ist stets das Wur- zeldrittheil geschwärzt. Anmerk. Herr Macquart beschreibt (Suit. a Buff. Dipt. 1. 467) zwei Weibehen, welche er für die Orthochile nigro-coe- rulea hält; das eine, aus Morea, welches er von Herrn Brulle als Dolichopus posticus erhalten hat, gehört ohne Zweifel gegenwärtiger Art an. — Ob das andere französische Exemplar ebenfalls hierher gehört, scheint zweifelhafter; nach Herrn Maequarts Angaben über die Färbung der Beine und des ganzen Körpers sollte man dies wohl meinen. Indessen ist es auch möglich, dass das @ von Orthoch. nigrocoe- rulea dunklere Hinterbeine als das J* hat; bei den beiden obigen Arten sind nur die Mittelschenkel des 2 dunkler ge- färbt. Orthoch. nigrocoerulea J unterscheidet sich von Orthoch. unicolor JO durch den mehr gebogenen letzten Abschnitt der 41en Längsader und durch die zugespitzten La- mellen, welche dieselbe Gestalt, wie bei Orthoch. soccata J haben, während es mit letzterer Art wegen der einfachen Mittelfüsse nicht verwechselt werden kann. Die Diagnose von Orthoch. nigrocoerulea kann so gestellt werden: Sp. 3. Orthoch. nigrocoerulea % Latr. — aeneo-viri- dis, thorace nigro-coeruleo, tibiis posticis late testaceis; lamellis analıbus acuminatis; pedibus simplieibus. Long. corp- 11a — 18a lin. Synon.: Orthochilus nigrocoeruleus Latr. Gen. Crust. IV. 289. Latr. Cons. gener. 443. Örthochile nigrocoerulea Meig. Syst. Beschr. IV. 103. Orthochile nigro-coerulea Maeq. Dipt. d. N. Del. 75. Mag. Suit. 1. 467. (nurd.c’) Vaterland: Frankreich, Deutschland. (Weibchen nicht sicher bekannt.) 23 346 Beschreibung einiger neuen Käfer-Arten { i von Med. Dr. Clemens Hampe in Wien. * 1. Cyehrus intermedius m.: elongafus, niger, subni- tdus; pronoto cordato, lateribus marginato, postice contracto, late impresso; elytris granulatis, lineis tribus eateniformibus, vix obsoletis. Long. 9. Mund und Taster rothbraun; der Kopf langgestreckt, vor den Augen beiderseits hoch beleistet, zwischen denselben der Quere nach stark eingedrückt; die ersten 4 Glieder der Fühler schwarz, die übrigen braun; das Halsschild herzförmig, die Scheibe mit einer, nicht ganz bis zum Vorderrande reichenden, daselbst durch einen Quereindruck und eine polsterartige Erhöhung be- grenzten, ziemlich tiefen Mittellinie, der Vorderrand gerade abge- schnitten, nicht gerandet, die Seiten hoch gerandet, nach vorne gerundet — erweitert, rückwärts zusammengezogen, am Hinter- rande mit einem unterbrochenen Quereindrucke, die Hinterecken fast rechtwinklig; die Flügeldecken hoch gewölbt, zart gerunzelt, durch drei kettenförmige, ziemlich deutliche Linien abgetheilt; der Unterleib pechschwarz; die Beine lang und dünn, schwarz mit bräunlichen Tarsen. Diese schöne Art steht in der Mitte zwischen dem Cyehrus italieus und angustatus, indem sie dem Halsschilde nach mit dem ersten, den Flügeldecken nach aber mit dem zweiten grosse Aehn- lichkeit hat. Ich erhielt diesen Käfer von Herrn Heeger, nach dessen Vermuthung ihn Herr Parreyss aus Griechenland mitgebracht hat. 2. Carabus Vellepitieus, m.: oblongus, niger, niti- dus, pronoto lato, planiuseulo, lateribus marginato, bası profunde emarginafo, angulis postieis produetis; elytris rugosis, lineis tribus cateniformibus. Long. 10—11'”. Das Halsschild fast doppelt so breit als lang, nach vorne verschmälert, flach, seine Oberfläche in der Mitte fein, an den Hinterecken gröber gerunzelt, mit einer feinen aber deutlichen Mittellinie, in der Mitte schwarz, an den Rändern ein leichter blauer Schimmer, der Vorderrand mässig ausgeschnitten, fein ge- randet, die Seitenränder nach rückwärts leicht geschweift, mit nach hinten vorspringenden, ziemlich spitzen Hinterecken, der Hinterrand tief ausgeschnitten, seicht eingefasst; die Flügeldecken nicht doppelt so lang als zusammen breit, Jänglich oval, schwach gewölbt, schwach glänzend, gerunzelt, mit drei kurz- gsliedrigen Kettenreihen, die Seitenränder mit einem undeutlichen bläulichen Schimmer, die Scheibe aber sowie Unterleib, Brust und Beine, schwaız. i 3417 Er steht dem C. byzantınus, Friv. sehr nahe, unterscheidet sich aber von demselben besonders durch das flachere Halsschild, die schmäleren und gewölbteren Flügeldecken, und durch die etwas gröbere Granulation. Mein Bruder (Hermann) fand diesen Käfer auf dem Velle- pit-Gebirge in Croatien. 3. Trechus angustatus, m.: oblongo-ovatus, sub- depressus, piceus, ore, anfennis pedibusque Hlavescentibus ; thorace cordato, angulis posticis rectis; elytris oblongo-ovatis, striis qua- tuor distinetioribus. Long. 14) a— 11h". Steht dem T. ochreatus am nächsten, unterscheitdet sich aber von ihm besonders durch die länglich-ovalen, mehr flachen Flü- geldecken. — Kopf und Flügeldecken sind gewöhnlich dunkler als das Halsschild, doch sind die Seitenränder der Flügeldecken, zuweilen auch die Nath bei nicht vollkommen ausgefärbten Individuen oft lichter als die Scheibe. — Der Kopf zwischen den Augen mit zwei tiefen Längsfurchen; das Halsschild herzförmig, gegen die Vorderecken am breitesten, nach rückwärts verengt, nur wenig ge- wölbt, mit einer ziemlich tiefen Mittellinie, die Vorderecken abge- rundet, die hintern rechtwinklig; die Flügeldecken länglich- eifar- mig, die Schultern abgerundet, etwas flach gedrückt, mit drei deutlichen, einfachen Streifen, der vierte ist undeutlicher, die übrigen sind sehr undeutlich oder ganz fehlend, der dritte mit einem grossen Punkte in der Mitte; der umgeschlagene Rand der Flü- geldecken, die Beine und die Vorder- und Mittelbrust gelblich, der Unterleib aber pechschwarz. Von Herın Baron Leithner auf den Steyerischen Alpen entdeckt. — 4. Calodera diluta, m.: elongata, depressa, nigro-pi- eea, subtilissime punctulata, sericeo-pubescens; thorace subqua- drato; palpis, antennis pedibusqgue flavescentibus. Long 14), Mile Die Fühler länger als Kopf und Halsschild, das zweite und dritte Glied fast gleich lang, vom vierten angefangen breiter als lang, das letzte lang-kegelförmig, das erste und zweite ganz, das dritte an der Basis blassgelb, die folgenden schmutzig gelb; die Taster strohgelb; der Kopf gerundet, an der Stirn eingedrückt, hinten eingeschnürt, schwärzlich, äusserst fein punctirt; das Hals- schild schmäler als die Flügeldecken, flach, fast quadratisch, alle Ecken abgerundet, mit einer, auf der hintern Hälfte deutlicher angezeigten Längsrinne, sehr fein punctirt, gelblich, dicht, nieder- liegend, äusserst zart, seidenartig glänzend behaart; das Schild- ehen dreieckig, sehr fein punctirt nnd ebenso wie das Halsschild behaart; die Flügeldecken verwaschen schmutzig gelb, an der Basis und den Seitenrändern ins bräunliche übergehend, ebense 25 * 3418 punctirt und behaart wie das Halsschild, die Sehulterwinkel ab- gerundet; der Hinterleib lang, eröber punetirt, mit längeren Haaren besetzt; die Beine lang, blassgelb, das erste Fussglied so lang als das Tarsenglied. Ich fing dieses Thierchen in wenigen Exemplaren zu Seeben- stein bei W. Neustadt. 5. Gyrophaena pilosa, m.: nigro-picea, nitida, ore, antennis, elytris pedibusque brunneis, tota pilis flavescentibus tecta; thorace sparsim, elytris brevibus ereberrime fortiusque punctatis. Long. 11/,', . Die Fühler etwas länger als Kopf und Halsschild, gegen die Spitze zu allmählich verdickt, die ersten Glieder gelblich, die übrigen dunkler braun, dicht und lang behaart; der Mund pechbraun ; der Kopf breit, kurz behaart, elänzend, pechschwarz, ziemlich dicht und fein punctirt; das Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, gewölbt, an den Seiten hinabgebogen, schmä- ler als die Flügeldecken, der Hinterrand halbkreisför 'mig gerun- det und fein gerandet, die Seitenränder nur merklich gerundet, pechschwarz, glänzend, ziemlich dicht behaart, sparsamer punctirt; die Flügeldecken breiter als das Halsschild, fast doppelt kürzer als zusammen breit, an der Nath am kürzesten, leicht gewölht, der Nathstreifen stark ausgeprägt, braun, glänzend, lang, =elhtich behaart, dichter und gröber punctirt als das Halsschild; der Hinterleih pechschwarz, glänzend, dicht behaart, die Bänder der einzelnen Ringe bräunlich, der Seitenrand hoch; Unterleib und Brust pechschwarz, dicht und stark punktirt und ebenso wie die braunen Beine mit gelblichen Haaren ziemlich dicht besetzt. In der Umgebung von Wien gefangen 6. Placusa carbonaria, m.: nigra, opaca, depressa, ore, antennis pedibusque flavescentibus. Long. 1“, Der Mund gelblich; die Fühler schmutzig gelb, gegen die Spitze allmählig verdickt, die einzelnen Glieder sehr breit, locker aneinander gereiht, dicht behaart; der Kopf breit, jedoch schmä- ler als das Halsschild, an den: Seiten gerundet, sehr fein und dicht punctirt, sehr zart behaart; das Halsschild doppelt so breit als lang, an den Seiten bedeutend, am Hinterrande halbkreisför- mig gerundet, der Vorderrand gerade abgeschnitten, mit stum- pfen Winkeln, die Scheibe sehr dicht und grob punctirt, sehr fein behaart; die Flügeldecken kaum länger als das Halsschild, etwas schmäler als die Mitte desselben, und ebenso punctirt und be- haart; der Hinterleib lang, an den Seiten hoch gerandet, fein punctirt, sehr fein aber dicht behaart; die Schenkel bräunlich-, die Schienen und Füsse blassgelb. Von mir in Seebenstein gefangen, 3 349 7. Conurus incertus m.: convexus, sericeo-pubescens, nigricans, ore, antennarum basi apiceque, thorace, elytris pedi- busque flavescentibus. Long. 2‘, Der Mund gelblich; der Kopf schwarz, glänzend, nach vorne verengt, schr jein und sparsam punetirt und behaart; die Fühler bedeutend Jänger als Kopf und Halsschild, die ersten 3 und die letzten 2 Glieder hlassgelb, die mittleren an der Basis schwärzlich, am Ende mehr oder weniger gelb, mit wenigen, langen Haaren besetzt; das Halsschild sehr convex, kürzer als rückwärts breit, nach vorne allmählig geschmälert, vorne gerade abgeschnitten und schwärzlich serandet, rückwärts gerade abge: schnitten und so wie die Seiten nicht gerandet, die Scheibe zie- gelroth, an der Basıs a angelaufen, sehr fein und dicht behaart, glänzend, glatt; die Flügeldecken etwas schmäler als das Halsschild, schwach schmutzig selb, an der Spitze schwärzlich, dicht und fen niederliegend behaart, nicht punctirt; der Hinterleib lang und zugespitzt, mit langen Haaren besetzt, die ersten Ringe zur Hälfte, die drei letzten ganz schwarz; die Beine lang, röthlichgelb, sparsam bedornt. In der Umgebung von Wien gefangen. 8 Boletobius intrusus m.: niger, nitidus, palpis, antennarum basi, thoracis lateribus, elytrorum basi nee non pe- dibus flavo-rufescentibus; elytris punclorum seriebus distinctis, interstitus striis obsoletioribus. Long. 2°“, Dem B. rufus zunächst yavandt, in der Mitte zwischen diesem und dem B. striatus stehend. Die Fühler fast von der Länge des Kopfes und ET ke nach der Spitze zu all- wählig verdickt, die 4 ersten Glieder lichtgelb, die übrigen braun, das leizte kegelföürmig zugespitzt; der Kopf schwarz, glänzend, die Palpen gelblich; das Halsschild hinten kaum von der Breite der Flügeldecken, nach vorne bedeutend verengt, pech- schwarz, glänzend, der Hinter- und Seitenrand rothlich-gelb, das Paar von Puncten steht am Vorderrande; die Flügeldecken um die Hälfte länger als das Halsschild, die 3 Punctreihen sind deutlich, einzelne Furchen gegen die Spitze zu unregelmässig und unvollkommen, die Schultern und der Spitzenrand röthlich- braun, der ührige "Theil pechschwarz; der Hinterleib dünn gelb- greis behaart, derselbe so wie die Brust schwarz; die Beine zelh. Zu Adamsthal bei Brünn in Mähren von mir gefangen. 9. Stenus princeps m.: plumbeo-niger, crebre et profunde punctatus, albido-pubescens, pedibus flavis, geniculis nigrieanfibus. Long. a u Die Taster gelb, das dritte Glied an der Spitze braun, der Kopf breiter als das Halsschild,, dickt und tief punctirt, mit zwei breiten, flachen Längsfurchen, in denselben hinter den Fühlern 350 mit zwei länglichen Erhabenheiten; die Augen sehr gross; die Fühler schwarzbraun, das dritte Glied mehr als um die Hälfte länger als das vierte; das Halsschild an den Seiten gerundet- erweitert, nach hinten mehr als nach vorne verengt, schwach convex, sehr dicht und tief punetirt, mit einer undeutlichen Mittel- furche; die Flügeldecken fast viereckig, grob und weitläufig punctirt, uneben; der Hinterleib schmäler als die Flügeldecken, gegen die Spitze allmählig verschmälert, breit gerandet, sparsam punctirt; die Beine gelb mit schwärzlichen Knien, das vorletzte Fussglied zweilappig. . Dieses ausgezeichnete Thierchen wurde von meinem Bruder in Croatien entdeckt. 10. Microrhagus celypeatus m.: niger, oblongus, subeylindricus; anfennis crassis, subserratis, rufo-ferrugineis ; thorace bimarginato; elytris rU80S0 - punctatis, tibiis tarsisque rufo-ferrugineis. Long. 3 ‘. Der Kopf gross, convex, doppelt so breit als lang, mit kurzen, niederliegenden goldgelben Härchen besetzt, dicht und stark punctirt, Mundöffnung unten; Fühler diek, etwas länger als Kopf und Halsschild, das erste Glied lang und schwarz, die folgenden rostroth, das zweite kurz und rundlich, das dritte län- ger als die folgenden, welche unter einander fast von gleicher Grösse sind, alle schwach gesägt, das letzte lang und pfriemförmig zugespitzt; das Halsschild etwas länger als breit, nach vorne sehr convex, nach hinten zu abschüssig und an den Ecken und der Basis niedergedrückt, in der Mitte eine schwache, glatte Linie, welche etwas über die Hälfte nach vorwärts reicht, ganz schwarz, dieht und tief punctirt, mit niederliegenden gelben Här- ‘ chen dicht besetzt, an den Seiten doppelt gerandet, indem näm- lich eine erhabene Linie vom hintern Winkel gerade nach vorne zum Auge läuft, während eine zweite vom vordern Winkel aus nach ab- und rückwärts geht und so mit der früheren eine lan- zettförmige Fläche einschliesst, eine dritte geht vom Vorderrande oberhalb des Auges aus, erreicht aber nur ein Drittel der Länge des Halsschildes; der Hinterrand zweibuchtig mit nach hinten vor- springenden, lang zugespitzten, die Schultern eng umschliessen- den, oben leistenartig erhabenen Ecken; das Schildehen an der Spitze abgestutzt, schwarz, punctirt und behaart; die Flügel- decken doppelt so lang als das Halsschild, schwach convex, gegen die Spitze verschmälert und abzerundet, an der Basis niedergedrückt, mit goldgelber, niederliegender Pubescenz, „e- runzelt-punctirt, undeutlich gestreift, blos der Nathstreif und noch einige an der Spitze st: ırk ausgepr! ägt, mit tiefen, grossen Puncten; "die Vorderhrust mit scharfen Rändern eingefasst, wWo- durch ein zierliches Wappenschild entsteht; Vorder- und Hinter- 351 brust, so wie der Hinterleib fein punctirt, mit goldgelber Pu- bescenz; die ee schwarz, die Schienen und Taster rost- roth, das erste Tarsengtied so lang als die übrigen zusammen, das Ate Fussglied } herzförmig. Ein Stüek von mir in einer faulen Weissbuche bei Gyalu in Siebenbürgen aufgefunden. 1l. Athous foveolatus m.: elongatus, ‚niger, sub- nitidus; antennis serratis; capite foveolato; thorace oblongo, con- vexo, bimarginato; elytris ruguloso-striatis; tibis tarsisque brun- neis. Long. 6 '. Der Kopf schwarz, tief punctirt, mit einer breiten und tie- fen Grube, das Koptschild über die Stirn vorgeschoben und leicht abgerundet, die Stirn grob punetirt, mit zwei rundlichen Erhabenheiten; die Augen gross und schwarz, hinten an der Seite des Kopfes; die Fühler vor den Augen eingefügt, länger als Kopf und Halsschild, stark gesägt; das Halsschild hoch ge- wölbt, viel länger als breit, an der Basis am breitesten, nach vorne unmerklich verschmälert, mit schwarzen, kurzen, nieder- liegenden Härchen, grob und dicht punetirt, der Vorderrand leicht ausgeschnitten, schwach gerandet, seine Ecken abgerundet, die Seiten gerandet, ein zweiter Rand geht von dem Vorderwin- kel aus, läuft an der Seite der Vorderbrust zurück, und schliesst mit dem obern Rande eine grosse dreieckige, ausgeschweifte, sehr dicht punctirte Fläche ein, der flinterrand an den Winkeln tief und breit niedergedrückt, seine Ecken abgerundet; das Schild- chen an der Spitze abgerundet, dicht punctirt; die Flügeldecken etwas breiter als das Halsschild, nach rückwärts verschmälert, an den Spitzen abgerundet, sanft convex, schwarz, etwas glän- zend, mit kurzen, niederliegenden, schwarzen Härchen, gestreift, die Zwischenräume quer gerunzelt: die Vorderbrust ist mit einem gerundeten, gegen den Mund vorgestreckten Lappen versehen; der Unterleib pechschwarz, dicht und fein punctirt; die Hüften der Hinterbeine nach der Mitte hin nicht rasch erweitert, Janzett- förmig; die Beine lang, die Schenkel schwarz, Schienen und Tarsen pechbraun, das erste Tarsenglied länger als die beiden folgenden, die Klauen einfach. Von meinem Bruder im Prater gefangen. 12. Sceydmaenns croatieus m.: brunneis, palpıs, antennis pedibusque flavescentibus, nitidulus, pubescens; thorace cordato, subelongato; elytris oblongo- ovatis, bası 4-foveolatis. Long. 1), DER Die Fühler gelblich, wit weissen Härchen reich besetzt, gegen die Spitze allmählig,, die drei letzten Glieder bedeutend verdickt; der Kopf etwas schmäler als das Halsschild, dunkel- 352 4 braun, glatt, glänzend, sparsam behaart; das Halsschild. länglich- herzförmig: vor der Mitte gerundet - erweitert, rückwärts etwas verengt, “ler Hinterrand ae Eindrücke, die "Hinterwinkel fast gerade, die vordern abgerundet, ziemlich erhaben, dunkelbraun, glatt, glänzend, sparsam niederlierend weisslich behaart; die Flügeldecken länglich- oval mit länglich gezogenen Spitzen, ziem- lich gewölbt, die Schultern abgerundet, das innere Grübchen grösser als das äussere, braun, glatt, glänzend, nit weisslichen nach rückwärts gerichteten Härchen nicht besonders reich besetzt. Die Beine gelblich, ihre Schenkel gegen die Spitze zu ziemlich stark verdickt. Zeichnet sich von den Seydmaenen mit herzförmigem Hals- schilde ausser seiner Kleinheit besonders dadurch aus, dass der Hinterrand des Halsschildes ohne Eindrücke ist, und die Flügel- decken gegen die Spitze zu länglich - gezogen zulaufen, was dem Thierchen ein sehr nettes Ansehen giebt. Von meinem Bruder in Croatien gesammelt. 13. Scydmaenus Holzeri m.: rufo-brunneus, nitidus; capite elongato, bitubereulato, medio bisulcato; thorace elongato, deplanato, postice 4-foveolato, elytris elongatis, abbreviatellis, planis, basi 4-impressis. Long. 11); ‘. Eine höchst ausgezeichnete Art; besonders weicht die Kopf- bildung von der jeder andern bekannten Scydmaenen - Species ab. a Me 3 J p Vielleicht ein eigenes Genus! Die Fühler gelblich, etwas länger als Kopf und Halsschild, dick, gegen die Spitze zu etwas verdickt; der vordere Theil des Kopfes polsterartig erhaben, hinter dieser Erhöhung laufen zwei breite, tiefe Furchen, wodurch in der Mitte eine dünne Leiste entsteht, während die Seitenränder wulstig emporragen; das Hals- schild platt, glatt, länglich, nach vorne verengt, vorne gerade abgeschnitten, an den Seiten fein gerandet, vor der Mitte etwas gerundet-erweitert, hinten gerade abgeschnitten und mit 4 läng- lich-viereckigen, tiefen Eindrücken versehen; die Flügeldecken länglich, glatt, das letzte Hinterleibs - Segment nicht bedeckend, jede für sich an der Spitze abgerundet, an der Basis etwas zu- sammengezogen und gegen die Nath mit zwei Eindrücken, die Schultern lang schwielenartig nach rückwärts gezogen; die Beine röthlich gelb. Da die Behaarung von dem Exemplare, welches ich be- sitze, bis auf eine geringe Andeufung an einer Stelle auf den Flügeldecken abgewischt ist, so erscheint das Thhier ganz glatt und glänzend und mehr exotisch. Bei Triest von dem verstorbenen Holzer gefunden, aus dessen hinterlassener Sammlung ich das Unicum erhielt. 53 14. Symbiotes troglodytes m.: globoso - ovatus, brunneus, nitidus, hirtus; thorace bimarginato; elytris profunde punctatis; antennis pedibusque flavescentibus. Long. 3/; — ?a Obwohl dieser Käfer in der Bildung der Fresswerkzeuge vollkommen mit der des Symbiotes latus übereinstimmt, so dürfte er dennoch nicht so sehr deshalb, weil seine Gestalt ganz von der des S. latus und pygmaeus und einer dritten, vom Professor Schmidt entdeckten aber noch unbeschriebenen Art abweicht, als vielmehr aus dem Grunde, weil alle Tarsen dreigliedrig sind, auf das Recht, ein eigenes Genus bilden zu dürfen, einen An- spruch machen können. Sollte dieser Grund als stichhaltig an- erkannt werden, so würde ich diesem Käfer seiner Gestalt wegen den Genus-Namen Clemmus beilegen. Die Fühler gelblich, seitwärts am Kopfe vor den Augen eingelenkt, 11-gliedrig,, das erste Glied dick und breitgedrückt, das zweite stark und “länglich, die folgenden unter sich gleich, um die Hälfte wenigstens dünner und kürzer als das zweite, die drei letzten eine stark abgesetzte, lockere Keule bildend, deren erstes Glied -(9tes) verkehrt kegelföormig, das zweite rundiich, das dritte länglich ist, mit kürzeren und einigen längeren Haa- ren besetzt; der Kopf mehr als doppelt so breit als lang, zer- streut und grob punclirt, sparsam gelblich behaart; die Augen -schwarz ; das Halsschild bedeutend schmäler als die Flügeldecken, doppelt so breit als lang, der Hinterrand doppelt gebuchtet, die‘ Seiten gerundet, nach vorne sehr verengt, der Vorderrand gerade abgeschnitten, alle Winkel mehr oder weniger stumpf und stark abgerundet, der Vorderrand schmal-, der hintere breit-, der Sei- fenrand nach rückwärts schmal-, nach vorne zu breiter gerandet, überdies läuft aber noch innerhalb der Seitenrandung eine zweite erhabene Linie mit der ersten parallel, die Scheibe lichtbraun, glänzend, lang behaart, zerstreut und tief punctirt, bei starker Vergrösserung mit einigen ne Längsstricheln, der Hinter- und Seitenrand “dunkelbraun: das Schildchen herzförmig, platt, niedergedrückt; die Flügeldecken breiter als das Halsschild, kurz-eiförwig, stark convex, nach rückwärts rasch zugespitzt, mit langen, aufrechistehenden, sreisgelben Haaren reichlich besetzt, dicht und stark punectirt, der erhabene Seitenrand dunkelbraun; der Unterleib pechbraun, stark glänzend; Beine gelb, die Sn kel mit kurzen, anliegenden Härchen reichlich bedeckt, alle Tar- sen dreigliedrig. Im Prater in den Löchern und Spalten alter Bäume, worin wahrscheinlich kleine Schwämmehen wachsen; von meinem Bru- der entdeckt. 15. Symbiotes pygmaeus, m.: breviter ovalis, flavo- rufescens, nilidus, pilosus, elytris punetulatis. Long. 2/3‘. 354. Von den kolbenförmisen Endgliedern der Fühler das zweite grösser als das erste, das dritte ang kegelförmig zugespitzt; Kopf mittelmässig gross, fein ed beh nart, die Augen schwarz; das Halsschild hoch gewölbt, mehr als doppelt so breit als lang, nach rückwärts an, nach vorne bedentend verengt, der Hinterrand zweimal seicht gebuchtet, seine Winkel fast ge- rade, die Seiten breit gerandet, nach rückwärts deutlich gekerbt, der _Vorderrand zur Aufnahme des Kopfes ausgerandet, seine Ecken abgerundet, die Oberseite glatt, glänzend, mit ziemlich langen, niederliegenden Haaren dicht besetzt, am Hinterrande beiderseits ınit einem Längxseindrucke, der nach Aussen von einem erhabe- nen, scharfen Rande begrenzt wird; die Flügeldecken breiter als das Halsschild, wenig convex, unreselmässig punctirt, glänzend, mit ziemlich langen, zarten, gelblichweissen Haaren besetzt; der Unterleib gelblich- braun, al, die Beine gelblich. Von S. Jatus theils durch die geringere Grösse, theils und zwar hauptsächlich durch die ganz verschiedene Punetirung der Flügelidecken unterschieden. Von meinem Bruder auf dieselbe Art wie der Symbiotes troglodytes gefangen. 36. Dendrophilus mundus, m.: breviter ovalis, ni- ger, nitidus; thorace punctalfo; elytris fortius punclato - striatis. Long 1:/,‘*. Kopf hinabgebogen, glatt; Fühler braun; Halsschild rück- wärts am breitesten, nach vorne alimählig verengt, leicht gewölht, dicht, fein und ziemlich gleichmässig punetirt, der Hinterrand halblereisförwie nach vorwärts gebogen, seine Winkel stumpf, Seiten- und Vorderrand sehr den serandet, letzterer zur Auf- nahme des Kopfes fein ausgerandet; Flügeldecken sanft gewölht, vorne so breit als das Halsschild, ın der Mitte am breilesten, mit 6 tiefen punctirten Streifen und convexen Zwischenräumen, wodurch die ganze Oberfläche ein etwas geripptes Ansehn erhält; der umgeschlagene Rand sowie auch der Unterleib. punetirt; Beine pechbraun. Von dem hochwürdigen Herrn Bilimek in Ungarn entdeckt. 17. Anisotoma moesta, m.: breviter ovata, nigro-pi- cea; nitida, ore, anfennis, pedibus prosternoque brunneis; thorace Jaevi; elytri iS grosse punciafo-striatis, punetis interstitiorum ejus- dem fere magnitudinis. Long. %,‘". Die Fühler mit weissen Härchen ziemlich reich besetzt, iich!braun mit dunklerer Keule, die einzelnen Glieder der Keule breit abgesetzt, das erste Glied derselben schmäler als die drei letzten, das Endglied etwas schmäler als die zwei vorletzten, jäh zugespitzt; der Kopf ziemlich gross, glatt; das Halsschild so 355 ‚breit als die Flügeldecken, denen es sich genau anschliesst, nach | vorne verschmälert, der Vorderrand sehr seicht ausgerandet, hoch ‚gewölbt, glatt, pechschwarz, an dem Seiten- und Hinterrande, he- ‚sonders aber an den Hinterecken liehtbraun eingefasst; die Flü- geldecken vor der Mitte am breitesten, dann ziemlich jäh zuge- ‚spitzt, hoch gewölbt, grob punctirt-gestreift, die Punete, welche: ‚man fast Grübehen nennen könnte, nicht eng aneinandergedrängt, die Linien sind mehr flache Furchen, die em elatt ' und glänzend, mit einzelnen Puncten, und zwar fast von derselben Grösse wie die der Reihen; die Beine braun, Schenkel und Schienen breit, letztere am Aussenrand mit Dornen versehen; der Hinterleib pechschwarz, die Vorderbrust und der umgeschlagene Rand des Halsschildes braun. Ein Stück von mir in Seebenstein gefangen. 18. Serropalpus tenuis, m.: elongatus, fusco-testa- ceus, pubescens, punctafissimus; Dre subquadrato, lateribus deflexo; elytrorum humeris elevatis. Long. 33/4‘. Die Fühler gelb, länger als Kopf und Halsschild, fadenför- mig, das zweite Glied am kleinsten; der Kopf länglich, rothbraun, dicht punctirt und fein behaart; das Halsschild länglich-viereckig, sanft gewölbt, an den Seiten stark hinabgehogen, an denselben ' und rückwärts fein gerandet, alle Winkel ah gerundet, hinten ge- rade, am Vorderrande in einen sanft nach Ticlien nd den Seiten verlaufenden Bogen abgeschnitten, seine Oberfläche dieht granu- lirt, matt, sehr fein behaart; das Schildchen doppelt so breit als lan; die Flügeldecken ann breiter und nur doppelt länger als das Halsschild, convex, etwas glänzend, sehr fein und dicht pun- etirt und fein behaart, mit sehr hervorragenden, leistenartigen aber kurzen Schulterschwielen; der Unterleib sehr fein punctirt und zart behaart; die Beine eher knız, die Schenkel ziemlich dick. Ein Stück bei Mehadia von mir gefangen. 19. Phryganophilus nigriventris, m.: elongatus, nıgro-piceus, nitidus; ore testaceo; thoracis lateribus rufo-te- staceis; elytris subtiliter rugoso-punctatis. Long. 5‘. Kopf rundlich, dicht und fein punctirt; der Mund gelb, die Taster braun; Tees Glied der Fühler mit eliederartig ahgesetz- ter gelber Spitze: Halsschild breiter als lang, binter der Mitte am esten: die Hinterwinkel abgerundet, der Seitenrand gegen die Mitte selundet- erweitert und etwas eingedrückt, der Vorder rand werad abgeschnitten, seine Winkel stumpf, die Scheibe feın punctirt, sehr fein behaart, schwarz, der Seitenrand oben und unten breit röthlich-gelh eingefasst; die Flügeldecken am Grunde kaum so hreit als Is Mitte des Balsschildes) zart gerunzelt-pun- etirt, sehr fein behaart; Unterleib pechschwarz ; die Mitte der Vorder- 356 brust braun; Beine diinn und pechbraun mit röthlich - braunen ; I Tarsen. — Ein Stück auf dem Schneeberge bei Wien gefunden. 20. Xylophilus his-himaculatus, m.: oblongus, ater, ore, antennis, macnlis quatuor elytrorum pedibusque, exceptis femoribus postieis nigricantibus, Navis; tkorace subeylindrico. Bone. 1%. ‘Der Kopf grob punetirt; die Augen nierenförmig, auf der Stirn einander genähert; die Fühler röthlich- gelb, ungefähr so lang als der halbe Körper, gegen die Spitze etwas verdickt, die einzelnen Glieder kurz und diek; das Halsschild fast eylindrisch gewölht, an den Seiten abgerundet, nach rückwärts aber etwas schmäler, fast so breit als lang, viel schmäler als die Flügel- decken, grob punetirt, dicht gelblich behaart; die Flügeldecken mehr als“ doppelt so lang als zusammen brett, bedeutend sewölbt, die Schulterwinkel abserundet, grob punctirt, selhlich ae auf der vordern Hälfte, mehr nach Aussen, ein länglicher halb- mondförmiger gelber Fleck, mit der convexen Seite nach Innen, vor der Spitze” ein zweiter selber Fleck, welcher mit dem der andern Seite gleichfalls eine hlnnondiormiee Zeichnung, mit der convexen Seite nach rückwärts, bildet; der Unterleib schwarz, punctirt, mit einer weisslichen Pubescenz; die Beine röthlich-gelb, der mittlere Theil der starken Hinterschenkel schwärzlich. Ein Exemplar auf einer Waldwiese bei Gyalu in Sieben- bürgen von mir gefangen. 21. Phloeophagus aterrimas, m.: oblongo - ovatus, niger, nitidus, antennis tarsisque fuseis; ros!ro thorace fere duplo longiore, eurvato, angusto; thorace foveolato; elytris erenato- stiatis. Long. 13/,°. Der Rüssel braun, fast doppelt so lang als das Halsschild, dünn, gebogen, weitläufie punctirt, mit einer tiefen, gegen die Mitte der Augen gerichteten Fühlerfurche; die Fühler vor der Mitte des Rüssels eingefügt, das erste Glied lang, der Faden 1 gliedrig, die Kolbe gross und nicht gegliedert, Ras ersie und zweite Glied der Geissel länglich, die ührisen 2 rundlich; der Kopf glänzend, tief und weit; Kufe punctirt; die Augen an den Seiten des Kopfes; das Halsschild fast kuglig, elänzend, mit tiefen Grübehen, die Zwischenräume glatt; die "Flügeldecken oval, tief gekerbt-gestreift; die Beine lang, Schenkel Fe schwarz, Schienen pechschwarz, die Tarsen röthlich, herzförmig nnd breit. Ein Stück von meinem Bruder auf dem Vellepit - Gebirge in Croatien gefunden. 22. Cocecinella viridula, m.: nigro- viridescens, ni- tida, antennis, ore, fronte, thoracis Iteribus, seapulis, partiın quo- que pedibus albis. Long. Ba N] 357 Der Kopf bis auf zwei schwarze Zacken am Hinterrande weiss, vorne ansgerandet, hinabgebogen, seicht punetirt, mit ein- zelnen Härchen; die Oberlippe lane behaart; die Augen schwarz; die Fühler gelblich-weiss, das Ende dunkel, "Tleliedris, die ersten zwei Glieder gross und gleichsam nur ein Glied bildend, das Ende kolbenförmig; das Halsschild rückwärts halbkreisförmie abgerundet, vorne stark ausgeschnitten, alle Winkel mehr oder weniger abgerundet, glänzend, seicht und nicht dicht punetirt, die Seiten ocellirt: weiss mit einem schwarzen Auge, die Scheibe schwarz; das Schildehen nur mit einigen sehr seichten Puncten; die Flügeldecken srünlich-schwarz, dicht punctirt, vorne zur Auf- nahme des Halsschildes zusammen ausgerandet, die Schulterwin- kel abgerundet; der Unterleib schwarz, elänzend, behaart, zer- streut punctirl; die Schulterblätter weiss; die meisten Theile der Beine gelblich-weiss, die übrigen schwarz, fein behaart. Vaterland Galizien. Ein Stück aus der Sammlung des verstorbenen Herrn Ziegler. 23- Coceinella polonica, m.: compresso-gibba, nigra, nitida, ore, antennis, thoracis lateribus duobusgue punctis, nee non elytris flavis. Long. 2%. Der Mund und die Kehle gelb; der Kopf kurz und breit, beiderseits am Ursprunge der Fühler tief ausgerandet, der Vorder- rand gerad abgeschnitten, bis auf einen, nicht vollkommen 4ecki- ‚gen zen Fleck gelb; die Augen Schwarz: die Fühler gelb, ‚die Kolbe nicht a dis Haisschld kurz Da breit, der at terrand halbkreisförmig, die Seitenränder bedeutend gerundet, ge- ‚gen die Vorderecke erweitert: etwas aufgebogen, der Vorderrand tief ausgeschnitten, alle Eeken mehr oder weniger abgerundet, die Oberfläche elatt und sehwarz, der Vorder- und Seitenrand, Bei augenförmige Puncte, und zuweilen noch ein, vom Vorder- 'vand ausgehender und bis zur Mitte reichender Strich, selb; das Schildehen dreieckig, glatt und schwarz; die Flügeldecken an der Basis seicht ausgeschnitten, die Schulterwinkel abgerundet, zu- sammen halbkugelförnig, an der Seite etwas erweitert, glatt, gelb, die Seitenränder schwärzlich; Unterleib und Beine, bis auf die gelbe Unterseite der Schenkel, schwarz ;die Fussklauen an der Mitte gespalten. # Zwei Stücke aus der Sammlung des verstorbenen Herrn Ziegler, mit dem Vaterlande Galizien: 24. Batrisus exsculptus, m.: oblongus, rufo-casta- neus, capite prolongato, ejusdem margine laterali suleis duobus profundis, antice confluentibus valde elevato, fronte toro transverso, oeulis ne, Long.. 11/,‘'. | Er hat nicht auf den a Anblick, wohl aber bei näherer \'Untersuchung, vorzüglich in der Kopfhildung grosse Aehnlichkeit | 1 358 mit dem B. oculatus — der Kopf ist viel breiter, die Furchen auf demselben sind viel tiefer, dadurch der Seitenrand auch viel höher, aber auch länger, dieker und gerunzelter, der @uerwulst auf der Stirne ist Blenden, die Augen treten, im Vergleich zum Oculatus, weit weniger hervor, die Fühler sind bedeutend dicker, der Enddorn an der Spitze der Hinterfüsse ist viel feiner und länger. — Die Fühler stark, gegen das Ende allmählig an Dicke zunehmend, die drei vorletzten Glieder kugelig, das etzte sehr diek, anfangs rund und dann plötzlich lang-zugespitzt; der Kopf ist hinter den Fühlern am breitesten, und verschmälert und ver- längert sich schnauzenförmig erst vor denselben; die zwei Fur- chen n, welehe am Scheitel sieh hinziehn und zwischen den Füh- lern sich vereinigen, sind tief, und endigen vor dem Stirnwulst, in eine, längs desselben sich verlaufende, nicht sehr tiefe Grube, während der Theil am Anfange, zwischen den beiden Furchen sich polsterartig erhebt; die durch die Furchen entstandenen Sei- tenränder sind hoch, wulstig und grob gerunzelt; über die Stirne jest sich ein breiter Wulst, der auf seinem Hinterrande mit ziem- lich langen, nach rückwärts gerichteten Haaren versehen ist; der Hinter- und Seitenrand bis za den Augen mit langen, abstehen- den Haaren besetzt; die Augen schwarz, und vielleicht auch zum Theil nur scheinbar, wegen des überragenden Seitenrandes, nicht so hervortretend wie beim Oculatus; das Halsschild in der Mitte stark gerundet-erweitert, der Seitenrand gekerht, die drei Grüb- chen vor dem Hinterrande, besonders das mittlere tief, die Mit- tellinie glatt und etwas erhaben; Halsschild, Flügeldecken und Ilinterleib grob und zerstreut punctirt, und, wie überhaupt der ganze Kilfer, mit gelben, ziemlich Jangen Haaren bekleidet; die Beine lang, die Schenkel diek, der an der Spitze der Hinterschie- nen sich befindende Enddorn erh 34 der Länge des ersten Fussghedes. — Ein Stück unter der modrigen Rinde eines Erlenstockes von mir in Seebenstein geinnden. Note der Red. Wenngleich sich gegen die Publication einzelner neuer Species aus verschiedenen Familien gewichtige Stimmen erhoben ha- ben, und wenngleich es doppelt bedenklich erscheint, auf einzelne Stücke neue Arten zu begründen, so haben wir doch um so weniger Anstand genommen, die vorstehende Arbeit in die Zeitung aufzuneh- men, als uns der Herr Verfasser als ein scharfsichtiger Coleoptero- loge in praxi bekannt, und es wenig zweifelhaft ist, dass die von ihm für neu gehaltenen Arten sich “auch bei Auffindung mehrerer Stücke als neu bestätigen werden. —— Eutomelogische Beiträge von EF. Boi® (Fortsetzung aus No. 6.) XV. Lissonota pieta BD. L. (Gravh. seet. 4.) ore cum palpis fulvo, antennarum articulis 1 et 3 basi, oeulorum mareinibus, lineis thoracis dorsalibus ha- matis, lateralibus, utrinque prothoracis binis, Iineola hamata sub alis, punclisque 2 ımesothoracis Iateralibus flavis; seutello flavo basi et medio nigro, abdomine pedibusque fulvis, hoc basi et apice infuscato. Long. 10”®-, alarum expansarum 15", acu- leus abdomine duplo lonsior. _ \ Der ganze Thorax stark punktirt. Die seitlichen Linien des Prothorax bezeichnen die Suturen, hängen am Ende gegen den Kopf zusammen, und ist die obere nur durch einen schmalen Streif von schwarzer Grundfarbe von dem Hakentheil der Dor- sallinien geschieden. Stigma an der Wurzel gelblich. Steht der quadricostata Gravh., deren JS Isis 1830 p 1218 beschrieben, imgleichen der L. lineata Gravh. nahe, unterscheidet sich aber von jener durch den Legestachel zur Genüge. Mit der. Lineata kann ich sie auch nicht für identisch halten. Ich fing das beschriebene 2 im Juli auf dürrem Sandboden. XVI. Lissonola eylindrator Gravh. ist die Art, deren Kröyer’s Tidsskr. B. 2, p. 242 von mir Eı- wähnung geschah, und welche in den Büscheln von Aira cespi- tosa mit Noct. airae B. und Taechina viridis Fallen zusammen wohnt. Ich erhielt von Ende Juli bis Ende Augnst viele Exem- plare beiderlei Geschlechts ans dunkelbraunen oblongen Puppen- hüllen in den von Gravenhorst bezeichneten Varietäten, Viele 2 haben beiderseits an der Begrenzung des zweiten Segmentes ge- sen das erste eine auffallende Vertiefung. Die schwarzen Punkte auf den braunrothen Segmenten -sind oft nicht verhanden, und wechseln von 2 bis 6. XV. Phytonomus arundinis Fabr. bewohnt als Larve Sium latifolium, deren Blüthen sie familien- weise zerstört und mit einem dünnen Gespinnste überzieht. Ihr grünes Colorit unt dem röthlichen Seitenstreif könnte sie für eine Schmetterlingslarve zu halten veranlassen. Gefunden am 22. Juli. Den Käfer erhielt ich vom 11. August an. Die Puppe ruht in einer weitmaschigen Hülle von schwarzgrüner Farbe. XV. Phytonomus pollur Gyllenh. erzog ich ebenfalls im August aus einer ähnlichen Larve, die auf Cucubalus Behen ihren Unterhalt findet. Sie misst erwachsen 5‘, ist grünlich, nach vorn gleich einer Syrphus-Larve verschmä- 360 lert, und hat einen deutlich abgeschiedenen, schwarzen Kopf, an den Seiten auf jedem Gelenke deutlich vortretende Warzenspitzen. Auf dem Rücken ein weisslicher Streif, der sich in der dunkle- ren Grundfarbe des Mittelfeldes verliert. Der Cocon ist stroh- gelb, ohne Maschen, und von Consistenz dem einer Zygaena ähnlich. XIX. Phytonomus rumicis Linn. Die Larve fand ich gesellschaftlich auf Polygonum avieulare. XX. Phytonomus vieiae Gyllenh. Der Cocon ist wiederum weitmaschig, wie der von Ph. arundinis. XXI. Helodes phellandriü Linn. lebt als schwärzliche Larve, denen der Familienverwandten ähnlich, dieht über der Wurzel in dem hohlen Stengel von Sium latifo- liam. Der Käfer entwickelte sich vom 14. Juli bis zu Ende des Monats aus solchen zahlreich. XXN. Krirhinus festucae Herbst. fand ich als Larve in den Stengeln von Scirpus lacustris, von’ dessen Mark sie lebt. Der Käfer, welcher auch im Mai vor- kömmt, entwiekelte sich im September aus seitlichen Bohrlöchern in mittlerer Höhe über dem Wasser. XXUl. Paederus ruficollis Kabr. Unter den sehr schätzbaren Bemerkungen über Seeländische Kä- fer, welche Herr Jacobsen laut der Forhandlinger ved de skandi- naviske Naturforskeres. femte Möde. Kiöbenhavn 1849. p. 662 seg. den 1847 versammelten Collegen mitgetheilt, findet sich die Nachricht, dass dieser Käfer mit dem eben so zahlreichen Omo- hron limbatum im Juni an den Ufern dortiger Landseen unter Steinen bei Hunderten vorkomme. Dies ist aueh in Holstein der Fall. Von beiden Arten könnte man im Juni an steinigen Ufern der östlichen Landseen in einigen Stunden Tausende einfangen. Uehrigens kommt der Paederus den ganzen Sommer über auch anı Gestade der Kieler Föhrde vor. Am 11. Aug. erbeutete ich ihn einzeln bei Luvino am Lago maggiore an ähnlicher Locali- tät, wo er sonder Zweifel von den Cadavern an das Ufer gespül- ter Schnecken (Neritina) und anderer Mollusken lebt. XXIV. Anomala Frischü Fabr. fand ich am 28. Juni in Menge auf einer binnenländischen san- digen Erhöhung. Beide Geschlechter flogen über dem klaren Sande umher und waren so rasch in ihren Bewegungen, dass sich gefangene gleich einer Wespe aus dem Schöpfer befreiten. Ein Exemplar sah ich sich aus dem Sande hervorarbeiten. Druck von F, Hessenland in Stettin, Entomologische Zeitung herausgegeben vondem entomologischen Vereine zu Stettin, Redaction: In Commission bei den Buchhand- C. A. Dohrn, Praeses are lungen von E. S. Mittler in Berlin A.Lincke, Bibliothekar ° Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. ‚1. 241. Jahrgang. November 1850, Inhalt: An die Mitglieder des entomol. Vereins. Vereinsangelegenheiten. Hagen: Uebersicht der neuern Litteratur, betreffend dıe Neuroptera Linn. ( Fortsetzung.) H.Loew: Zwei neue Fliegen und zwei systematische Bedenken. v. Kiesenwetter: KReischriefe. Ster Brief. Notiz. we An die Mitglieder des entomelogischen Vereins. Der Herr Minister des Handels ete. hat dem Vereine durch Rescript vom 12. O©ctbr. ce. die Porto- freiheit für Briefe und Pakete entzogen. Wenngleich ich nichts versäumt habe noch versäumen werde, diese das Gedeihen des Vereins wesentlich hemmende Mass- regel womöglich rückgängig zu machen, so ersuche ich doch alle geehrten Vereinsmitglieder, im Interesse der Vereins-Rasse mit Zusendungen und Paketen (wenn dieselben nicht frankirt erfolgen) sich auf das durchaus Nothwendige zu beschränken. Ueber den weitern Erfolg meiner Bemühungen weni ich später berichten. Stellin, den 4. November 1850. | TC. A. Dohrn. —— ma —— 26 362 Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 10. October wurden in den Verein aufgenommen: Herr Referendarius Pfeil zu Stettin. Apotheker Andritzschky zu Zwickau. Bigol zu Paris. „ Stadigerichts- Auditor Albers zu Hannover. Für die Bibliothek wurden augekauft: Germar, Insectorum species novae aut minus cognitae. I. Halae. 182. Dejean, Catalogue de la collection des Col&opteres. 1821. Beyue zoologique ar la societe euvicrienne, puhlide sous la di- rection de M. Gusrin- Meneville. Paris 1838 — 47. Silbermann , Revue entomologique. 1. 1. IV. 19—24. Strassbourg. 1833—37. Wolff, Icones Cimicam deseriptionibus illustratae. I. Erlangae. 1800. Linnaei, Systema naturae. Ed. X. Tom. I. Holmiae. 1758. ” ” FFissenschaftliche BEittheilungen. VTebpreicht der neuern Literatur, betreffend die Neuroptera Linne von. Dr. HM. Hagen. (Fortsetzung,) Sembliden. Die wenigen Mitglieder dieser interessanten Familie, die vielleicht richtiger den älteren Namen Megaloptera Leach verdient, sind bis jetzt nur dürftig bekannt, und mit Ausnahme einer Art stets stielmütterlich behandelt. Linne stellt in der Fauna Sueeica seine einzige europaeische Art erst zu Phryganea dann zu Heme- robius, und zwei exotische im System zu Hemerobius und Raphi- dia. Die beiden letzteren aus Pensylvanien erhielt er seiner An- gabe zufolge von Degeer (für H. pectinicornis vergl. Amoen. acad.), sie sind also, sicher mit den von Degeer Tom. 11. ‚pl. 27 abgebildeten Arten identisch. Fabrieius liess H. pectinicornis | unter Hemerobius, und gründete auf H. lutarius seine neue in den genera inseet. begründele Gattung Semblis, mit Beifügung | von einer Phryganea und zwei Perliden. In seinen späteren Wer- ken beschreibt er noch einige hierher gehörige Arten als Sem- blis, deren Gattungscharakter unverändert bleibt, während eine | Gattungsbeschreibung (Entom. syst. Tom. I., p. 72) nach einer | Perla-Art abgefasst hinzugefügt wird. Von Fabrieius Arten ge- | E20 dr ak Kur | DR 363 hören sicher zu unsern Sembliden S. pectinicornis, grisea, pun- ‚etata, fuscata (Ent. syst. Tom. I., p. 73, die S. fuscata Ent. syst. ‚ suppl. p. 200 ist eine echte Perla) Iutaria, Hemerobius cornutus; dagegen möchte die nach verstümmelten Stücken beschriebene 8. alrata ihrer starken Behaarung halber zu Myrmeleon zu ziehen sein. Zwei Arten, eine neu, wurden von Drury beschrieben und abgebildet. Während Olivier die hieher gehörenden Arten unter Hemerobius wieder vereinte, unternahm Latreille zuerst eine Son- derung der heterogenen Bestandiheile der Fabrieiuschen Gattung Semblis. In seinem ersten Werke (Precis des caracteres ete.) restituirte er Geoflroys Gattung Perla, und trennte davon die ecaudatae als Nemoura, während er für 8. Jutarius Fabricius Gattungscharackter gemäss sehr richtig den Namen Semblis beibe- hielt, und als Chauliodes die Arten mit schnurförmigen oder ge- kämmten Fühlern absonderte. Im Nouy. Diet. d’Hist. natur. 1804 und in Genera Insect. 1807 vereinigte er diese Gattungen in der Familie Megaloptera und fügte derselben Uorydalis (aus H. cor- nutus Linn. gebildet) neu hinzu. Warum er den Gattungsnamen Semblis hier in Sialis umtaufte, und später sogar den Artnamen lutarius mit niger vertauschte, ist nicht bekannt, wenigstens hat Latreille meines Wissens ebensowenig dafür einen Grund ange- geben, als warum er in der letzten Ausgabe des Regne animal wieder auf den alten Namen Semblis zurückgegangen ist. Es ist also durchaus kein Grund vorhanden, denselben mit einem neueren zu verwechseln. Latreilte führt nur die drei schon von ' Linne, beschriebenen Arten an, und theilt sie in zwei gleichwertke \ Abtheilungen nach der Form den Tarsen, Faster und Gegenwart ‚oder Mangei der Nebenaugen. in der einen (mit ungetheilten | | Tarsalgliedern, kurzen Tasıern, mit letztem kegellörmigen dünnen '/Gliede, drei Nebenaugen, und mehr horizontal gelagerten Flügeln) ist die Gattung Corydalis von Chaaliodes an einfache Fühler ‚gigantische Kiefern, und grossen Kopf getrennt. Nach Latreilles "Angabe hat auch Palisot de Beanvois in seiners bekannten Werke "die beiden angeführten Exoten abgebildet und beschrieben. Bis auf Burmeister 1839 ist ausser für die einheimischen S. Intarıa (das sie Betreffende wird später zusammen angeführt) wenig ge- schehen. Thunberg beschrieb schon 1781 in Nov. insector. species IP. 1. p. 28, Fie. 44, unter dem Namen Hemerebius grandis einen Chauliodes aus Japan, welcher bis jetzt übersehen, wurde, Say 1824 ın Journ. of the acad. etc. of Philadelph. vol. H., app. p. 307 unter den auf Keatings Reise gefundenen Insekten Chauli- odes serricornis aus Pennsylvanien und Missowi, Gray 1832 ın Griffith anim. Kingd. XV., pl. 72 Chauliodes maculipennis aus Ostindien, und bildet aus ihm der gekämmten Fühler halben die neue Gattung: Hermes, Newmann 1838 im Entomolog. Magaz. 200: 364 tom. V., die neue Gattung und Art Ithone fusca. Die beiden zu- letzt erwähnten sind mir nur dem Namen nach bekannt geworden. In Betreff der Eintheilung der Familie ist noch Billberg (Enum. insector. p. 95, 1820) zu erwähnen; er trennt Sialis als mit einem Nebenauge versehen von den andern Gattungen, die er Chauloi-- dus und Corydalia schreibt. Die Angabe bei Sialis beruht auf einem Irrthum, es fehlen daselbst die Nebenaugen sämmtlich. — Was Leach in Betreff dieser Familie geleistet, kenne ich nicht. Burmeister 1839 Hist. Tom. I., p. 943 et sqqg. ist der erste Entomolog, dem wir eine geordnete Schilderung derselben unter dem Familiennamen Sialidae verdanken. Seine sorgfältig motivirte Eintheilung sondert die sämmtlichen Neuroptera meta- ımorph. completa in zwei Zünfte, Planipennia und 'Trichoptera, de- ren erste in vier gleichwerthe Familien, Sialidae, Panorpina, Ra- phidiodea und Megaloptera zerfällt. Erichson, Newman und Piec- tet stimmen hiemit vollständig überein, sondern jedoch die Panor- pen als eigene Zunft aus, während Siebold, Westwood und die übrigen Engländer die Planipennia ganz auflösen und Sinlidae, Hemerobidae, Myrmeleonidae, Raphidiadae, Mantispidae, den Phry- ganiden und Panorpen coordiniren. Da wir gegenwärtig noch von einer nicht geringen Zahl von Mitgliedern der Planipennia Burm. die ersten Zustände garnicht kennen, namentlich die der Pa- norpen und Mantispen, auch die Kenntniss der anatomischen Verhält- nisse noch bedeutende Lücken nachweist, halte ich es für gewagt, ein definitives Urtheil über die Eintheilung derselben abzugeben, muss aber doch gestehen, dass mir ein vollständiges Coordiniren jener sieben Fa- milien unnatürlich erscheint. Dass Burmeister die Sembliden von den sehr nahverwandten Raphidien durch die Panorpen trennt, ist gewiss nicht zu billigen, zumal da die Affinitaet im Flügelbe. äder der Sembliden und Panorpen, auf welche sich Burineister ». 954 vorzüglich stützt, durchaus geringer ist, als die Affinitaet des Geäders von Semblis und Raphidia, wie in meiner Uebersicht der Panorpen gezeigt ist. Die allgemeine Schilderung der Sem- bliden ist bei Burmeister vollständig und treffend; zu erinnern wäre noch, dass nach Rambur die Fühler bei S, lutaria etwas länger als der Leib sind, und dass sich bei Corydalis wirkliche Geschlechtsanhänge beim Männchen vorfinden. Bei der sorgfältigen Schilderung des Flügelgeäders scheint | S. Jutaria weniger berücksichtigt zu sein, es passt daher dieselbe eigentlich mehr auf Corydalis und Chauliodes. Die Flügel von S. Jutaria bilden durch den stark ausgebogenen Vorderrand, den deutlichen Beginn der Pterostigma- Bildung und die Mieze eines Aussen- oder Randfeldes der Flügel den sicheren Ueber-| gang zu der Aderbildurg der Rhaphidien, welche wieder durch! Einsenken der subcosta in die eosta sich von Semblis entfernen und darin eine Analogie, jedoch keine Affinität mit Panorpa zei- 365 gen. In Betreff der Larven hat Burmeister richtig vermuthet, denn nach einer neueren Mittheilung von Haldeman (Proceedings Acad. Philadelph. t. I. p. 192. 1846, Erichsons Bericht für 1846 p- 79) ist die Larve von Corydalis cornutus der von Semblis sehr ähnlich gebaut, lebt im Wasser und verlässt es zur Ver wandlung. — Mit Recht macht Burmeister darauf aufmerksam, dass die vollständige Ausbildung des Hinterfeldes, die den ühri- gen Planipennen fehlt, die Sembliden den Phryg aniden und Per- liden sehr nahe stelle. Von den drei aufgestellten Gattungen {rennt sich Semblis leicht durch den Mangel der Nebenaugen und die herzförmige Form des vierten Tarsalgliedes, die es mit Rhaphi- dia gemein hat. Die beiden andern Gattungen Chauliodes und Cory- dales (mit drei Nebenaugen, und eleichgebildetem Tarsus) werden durch gekämmte Fühler und normale Mandibeln (Chauliodes) oder schnurförmige Fühler und normale Mandibeln leicht geschieden. Eine ausführliche Schilderung der Familie, jedoch ohne neue Ergebnisse, findet sich auch in Westwood Introd. tom. 11. Die schon von Hoefnagel und Schäffer abgebildete euro- päische Art S. Iutaria ist überall verbreitet und ungemein häufig. Ihre Verwandlung wurde zum Theil schon durch Roesel und Degeer bekannt gemacht, und das Thier selbst als Phryganea, Hemerobius, Semblis von Linne und allen seinen Nachfolgern he- schrieben. Die innere Anatomie findet sich von Suckow (Heu- singers Zeitsch. 1}. p. 265) und Ramdohr (Abhandl. über die Verdauungswerkz. ete. p. 152) erläutert. Pietet in Ann. des sciene. nat. ser. I. tom. V. 1836 lieferte eine recht vollständige Schilderung der Gattung und ihrer früheren Zustände nach eige- nen Beobachtungen. Er benutzt dabei zugleich die Gelegenheit, auf die Klassifikation der Nexropteren überhaupt näher einzu- gehen uud macht besonders auf die nahe Verwandtschaft von Semblis nnd Raphidia aufmerksam. Seine Abhandlung enthält einige Bemerkungen von Interesse, die Burmeister nicht aufführt, namentlich die merkwürdige Tihatsache, dass die Larven längere Zeit vor ihrer Verwandlung in Nymphen (mindestens 14 Tage) ausserhalb des Wassers an sehr trockenen Orten zwischen Baum- wurzeln leben. Ueberdies wird die Nymphe nach Pictets Beob- achtung vor. ihrer Verwandlung nicht mobil und unterscheidet sich hierdurch von der von Baphidia. Pietet sondert zwei nahver- wandte Arten S. Iutaria und S. fuliginosus, allein weder seine Abbildungen noch seine Beschreibung sind genügend, sie sicher auseinander zu halten. Auch Burmeister führt :S. fuliginosa als verschieden auf und scheidet dieselben durch Differenzen im Flü- selgeäder. Obgleich ich nicht zweille, dass diese Arten wirklich ditferiren, ist es mir bis jetzt nicht gelungen, sichere Kenn- zeichen zu ermitteln; die von Burmeister angegebene Verschie- denheit des Geäders scheint nach meiner Beobachtung nichts we- 366 niger als konstant und zuverlässig. Meine Exemplare von 8. fulisinosus stammen von Germar (also wohl von Burmeister be- stimmt) aus Halle und von Herrich-Schäffer aus Regensburg. Eine nähere Beschreibung der äusseren Anhänge der Geschlechis- theile, von Burmeister Falschlich als nicht vorhanden bezeichnet, fehlt bis auf die oberfiächliche Angabe bei Rambur. Stepkens verbindet diese Art (Illust. Brit. Ent.) als Sialıs mit den Perliden. Seine Beschreibung enthält nichts Neues. Als zweite Art wird die ihm unbekannte Phryg. flavilatera Linne’s aufgeführt. Ob mit Recht, kann ich nicht entscheiden, denn diese Art ist bis jetzt von keinem neueren Entomologen gedeutet; Zetterstedt citirt sie als ihm nicht bekannt. Linne’s Beschrei- bung macht allerdings ihre Stellung bei den Phryganiden un- wahrscheinlich. — Zetterstedt beschreibt S. lutaria in seinen Ins. Lapp. als Semblis. — Bei der zweiten Gattung Chauliodes wird ausser der be- kannten Art C. pectinicornis Linn. noch C. serricornis Say an- geführt. Burmeisters kurze Diagnose stimmt mit der von Say gegebenen Beschreibung nicht ganz überein. Burmeister erwähnt nicht, dass er das Insekt selbst gesehen habe, zieht aber die mir unbekannte C. maculipennis Gray und S. fuscata Fabr. als synonym hinzu. Burmeister vermuthet in der Angabe des Vater- landes einen Irrthum und vielleicht mit Recht, auch ich besitze Ch. maculipennis aus Winthems Sammlung mit der Signatur Bra- silien. Die innere Anatomie und die früheren Zustände sind völlig unbekannt, ob die Fühler Geschlechtsdifferenz zeigen, ist noch nicht ermittelt. In der Gattung Corydalis wird ausser der bekannten Art C. cornuta Linn. eine ähnliche aus Brasilien C. aflınis beschrieben, und eine dritte ebendaher ©. Iivida erwähnt. Beide besitze ich. Es werden also von Burmeister sechs Arten dieser Familie beschrieben. Eine nicht geringe Bereicherung hat die Familie der Sem- bliden in Ramburs Bearbeitung (l. e. p. 435) 1842 erfahren. Es werden hier die Raphidien mit derselben vereint, eine interessante neue Gattung Dilar beschrieben, und Neuromus von Chauliodes abgesondert. Rambur hält diese Vereinigung mit den Raphidien zu einer Tribus für sehr natürlich (praefät. p- VI.) glaubt aber, dass sie später bei vermehriem Material in drei oder vier Fani- lien getheilt werden könne. Von Corydalis sind zwei Arten be- schrieben, ausser der bekannten eine neue aus Brasilien, C. cephalotes. Ob dieselbe mit C. affınis Burm. synonym, ist we- nigstens noch zweifelhaft; ausser dem namhaften Grössenunter- schiede, erwähnt Burmeister weder der zwei schwarzen Fleeken auf dem Prothorax, noch der gelben Farbe der Füsse, doch ist Burmeisters Diagnose so kurz, dass die Identität nicht absolut unmöglich erscheint. Unter dem Namen Neuromus werden vier 367 mir unbekannte Arten mit blos schnurförmigen in beiden Ge- schlechtern gleich gebildeten Fühlern von Chauliodes getrennt. Die Zahl der Tasterslieder ist in sofern zu berichtigen, als (wie auch schon Rambur vermuthet) wohl nur drei Labialglieder und fün? Maxillarglieder gezählt werden müssen. Im Vehrigen ver- mag ich nicht sicher über die Rechte der Gattung zu entscheiden ; sie scheinen Rambur selbst nicht zweifellos, und nur durch die Differenzen der Fresswerkzeuge. begründet. Von. den Arten ist N. testaceus (abgebildet tab. 10. f. 1) aus Java, N. hierogiyphi- eus aus Cayenne und N. ruficollis aus Batavia (vielleicht Ch. ma- eulipennis) neu. N. maculatus (tab. 10. fig. 2) aus Philadelphia hat der Beschreibung nach mit S. fuscata (Fabr. Ent. syst. NM. p. 73. no. 5) aus Ostindien grosse Aehnlichkeit, jedoch ist das Vaterland verschieden; ich halte N. maeulatus für identisch mit Ch. serricornis Say. Sollte sich Neuromus als sichere Gattung‘ bestätigen, so würden ausser den vier erwähnten Arten herzuziehen sein Hemer. srandis Thunberg aus Japan, dem N. testaceus Ramb. sehr nahe stehend, Sembl. grisea Fahr. aus Ost-Afrika, S. punetata und S. fuscata Fabr. — Unter Chauliodes vereinigt Rambur die Ar- ten mit gekämmten Fühlern der Männchen, während ‚die der Weibehen nur gezähnt sein sollen. Ausser der bekannten Art €. peetinicornis Linn. wird C.rastrieornis, dem vorigen sehr ähn- lich und selben Vateriandes, angeführt. Der Beschreibung zuielge scheint er von Ü. serrieernis Say verschieden. Eine dritte Art ©. ornatus Drury aus Virginien wird nur nach Drurys Abbildung beschrieben ; beide sind mir unbekannt. Eriehson beschrieb eine neue Art aus Guyana C. nubila in Schomburgks Reise tom. II. Unter dem Gatiungsuamen Dilar beschreibt Rambur ein neues äusserst interessantes Insekt. Die vielfachen Abnormitäten machen seine Stellung bei den Sembliden zweifelhaft, doch muss ich Rambur Recht geben, dass es bei den übrigen Familien noch schlechter unterzubringen sei. Der Mangel des Hinterfeldes un- terscheidet es von allen bekannten Semblider, während die stark gekämmten Fühler der Männchen an Corydalis und die Lege- scheide des Weibchens au een a erinnern. — Die einzige Art D. nevadensis tab. 10. fig. 3. 4. ist häufig-bei Granada in der Sierra Nevada; die früheren Zustände und die Anatomie sind unbekannt. Nach einem Citat von Blanchard hat Rambur in sei- ner mir nicht vorliegenden Fauna von Andalusien eine genauere Beschreibung und Abbildung gegeben. Im Berliner Museum steckt diese Art als Oladocera marmorata Hoffing. aus Portugal und eine neue grössere von Ehrenberg in Syrien gesammelte. Von Semblis wird ausser der bekannten S. Jutaria eine neue Art S. americana aus Nordamerika beschrieben. Ich besitze dieselbe und noch eine unbeschriebene Art aus Ohio, so dass möglicher 368 Weise auch diese Gattung an Arten weniger arm ist, als bis jetzt geglaubt wurde. Uebersehen wir nochmals die Zahl der gegenwärtig erörterten Arten, so finden wir vier Corydalis, vier Chavliodes, neun Neuromus, einen Dilar und vier Semblis, also ungefähr 22 Arten, zum grossen Theil mit sehr interessanten Eigenthümlichkeiten und Differenzen begaht. Blanchards früheres Werk 1839 liegt mir nicht vor; in seiner neuen Histoire des In- sectes 1845 tom. Il. p. 308 et sqq. bildet er aus Sembliden, Ra- phidien und Mantispen seine Tribus Baphidiens, und zerfällt sie in die drei erwähnten Familien. Die Sembliden selbst bilden drei Gruppen, Corydalites, Chanliodites (mit Dilar) und Semblites. ‚Die weitere Därstellung enthält nichts Neues oder Eigenes. Ueber den innern Bau der Sialis lutaria besitzen wir ausser der früheren Arbeit von Suckow und der kurzen Angabe Ram- dohrs, in der jedoch der Darmkanal richtiger beschrieben :ist, eine vortreffliche Darstellung von Loew in Germars Zeitschrift 1843 tom. IV. und in Linnaea entom. tom. 11. 1848 p. 354. tah. 2 und 3. Die Angaben Suckows werden in Betreff der Form des Darmkanals wesentlich berichtigt, auch finden sich sechs und nicht vier Gallengefässe. Mit Ausnahme der Anhänge der weib- lichen Genitalien finden wir alle Organe dargestellt und unter- sucht. Die Eier und eben ausgeschlüpften Larven beschrieb Evans in Trans. Ent. soc. London t. IV. p. 261. 1847. Unter den fossilen Insekten im Bernstein hat Pietet eine Chauliodes beschrieben. Es ist diese Angabe um so mehr von Interesse, als dadurch diese sonst rein amerikanische Gattung auch in Europa vertreten erscheint. — Einen Corydalis-Flügel aus Coalbroock Dale beschrieb Buckland. (Pietet Palaeont. tom. IV. p. 107.) Raphidien. Wir besitzen über die Mitglieder dieser kleinen Familie umfas- | sende neuere Arbeiten, so dass sie gegenwärtig sowohl in Betreff der Artenkenntniss, als auch der früheren Zustände und des inneren Baues uns vollständiger und besser bekannt ist, als alle ver- wandten Insekten. Nur über ihre Stellung im System war man im Zweifel, gegenwärtig ist es jedoch als enischieden anzusehen, dass sie zwischen die Sembliden und Mantispen gestellt werden müsse. Mit den Sembliden in der äussern Form und Flügel- | bildung nahe verwandt, schliesst Raphidia sich durch Differenzen im Geäder anderseits An Mantispa und zeigt in ihrem innern Bau in mancher Beziehung sich den Hemerölien nahe stehend. Die '- treffliche Monographia generis Raphidiae, Breslau 1843, von | Schneider überhebt mich der Mühe, die verher erschienenen Lei- | stungen zu sammeln. In seltener Vollständigkeit und mit umsich- | ‚tiger Kritik findet sich daselbst p. 11 et sqg. alles, was über 369 Raphidien geschrieben, chronologisch geordnet, so dass sein Werk Jedem, der sich mit dieser Familie näher befreunden will, unentbehrlich bleibt. Ein Nachtrag dazu findet sich in der Stett. Entom. Ztg. 1845 tom. VI. p. 250, in welchem die Resultate mitgetheilt werden, welche eine Vergleichung der Ramiburschen Typen und ihrer Bearbeitung ergeben hatte. Einen Bericht über Schneiders Werk habe ich Stett. Entomol. Ztig. 1844. tom. V. p. 180 geliefert, es bleibt daher nur übrig, später bekannt ge- machtes zu erläutern und in Beiref? des ni üheren auf Schneiders Schrift und die angeführten Ergänzungen hinzuweisen. Schnei- der hat sieben Arten beschrieben und eine davon unter dem Na- men Inocellia als eigene Gattung abgesondert. Hiezu kommen als neue Arten R. baetica, hispanica und cognata Rambur. Letz- tere Art, die ich auch aus Dalmatien besitze, wurde früher von Schneider (l. e. p. 254) für synonym mit R. xanthostigma er- klärt. Nachdem Erichson (Bericht für 1843 p. 54) darauf auf- merksam gemacht hatte, dass unter diesem Namen zwei sehr ähnliche Arten von Schneider verwechselt seien, ergab eine noch- malige genaue Untersuchung folgendes Resultat, welches ich den brieflichen Mittheilungen Schneiders verdanke. Es existiren ausser der bekannten R. xanikostiema Schummel zwei ihr ähnliche, in der Kopfbildung hauptsächlich differente Arten, R. cognata Ramb,. und R. Schneideri Ratzeburg. Dem .typischen Exemplare Ram- . burs fehlte der Kopf und nur deshalb konnte bei seiner Ver- gleichung der Artunterschied nicht mit Sicherheit abgeleitet wer- den. Die Beschreibung und Abbildung in Schneiders Mono- graphia gehört sicher zu Schummels "Art, nur dass daselbst durch ein Versehen dos Zeichners der Kopf nicht richtig und zufällig so dargestellt ist, dass die Abbildung die R. Schneideri vorzustellen scheint. Mit Ausnahme von R. major, die Erichson unbedenklich ‘für die von Stephens beschriebene R. megacephala Leach hält, sind von allen Arten die früheren Zustände nach eigenen Beob- achtungen beschrieben und abgebildet. Da Schneider die Origi- nale fast aller von ihm veröffentlichten Arten zu sehen Gelegen- heit hatte, so sind gegenwärtig Artbestimmung und Synonymie in seltener Vollständigkeit sicher gestellt. Nur drei Arten aus Stephens Illustr. bhieben zweifelhaft. Ueber Burmeisters und Ram- burs Arbeiten hat Schneider sich so sorgfältig verbreitet, dass ein weiteres Eingehen in dieselben unnütz erscheint, und Blan- chards Werk von 1845 enthält auch nichts Neues, ausser der Verbindung von Raphidien, Mantispen und Sembliden zu seiner Tribus der Raphidien. Einer gleichfalls brieflichen Mittheilnr‘- zufolge hat sich Schneider gegenwärtig überzeugt, dass die La,- ven sämmtlich zwei Winter durchlehen. 370 Von Ratzeburg (Forstirseeten ton. HI. p. 248. 1844) be- sitzen wir eine selbstständige Schilderung dieser Familie, in welcher hauptsächlich die biologischen Verhältnisse näher. in’s Auge gefasst werden. Von den daselbst neu aufgestellten Arten ist R. Schneideri neu, I. chalybocephala die wahre R. xantho- stigma Schum. und R. angustala eine Yarietät venR. media, Die sütige Mittheilung der Originale setzt mich in den Stand, diese Mittheilungen zu geben. Mit Ausnahme der Begattung (von der nur Be het angeht, dass er sie beobachtet habe) ist das Le- ben dieser iieren vollständig, und interessant geschildert, und neu der Umstand, dass sie Tals wahrscheinlich eirige Vertilger der Eier von Bomb. monacha zu den nützlichen Waldinsecien zu ‚rechnen sind. Die innere Anatomie war bis auf die neueste Zeit vollstän- dig unbekannt. Loew Linnaea Ent. tom. I. p. 345 tab. 1. 1849 verdanken wir eine sorgfältige und umfassende Sehilderung der- selben, welehe der Verfasser mit der Ueberschrift: Abbildungen und Bemerkungen zu der Anatomie ete. wohl zu bescheiden be- zeichnet hat. Eines Auszugs ist die vortreffliche Arbeit nicht fähig, sie beweist jedoch zur Genüge, dass die Raphidien ihrer inneren Eigenthümlichkeiten halber kaum mit Semblis in eine Familie zusammergeworfen werden dürfen. Was sonst in den letzten Jahren geleistet ist, betrifft nur Einzelheiten, so Guerins Bemerkung (Ann. soe. Ent. Fr. MI. Bull. p- 34. 1845), dass sich die Raphidien in Betreff der Metamor- phose gleichzeitig als Orthopteren und Neuropteren verhalten and Erichsons treffende Berichtigung (Bericht für 1845. p. 81), fer- ner Noerdlingers Beobachtung (Stett. Ent. Zig. 1848 tom. IX. 274); dass R. ophiepsis mitunter als Larve in solcher Menge in den Gängen anderer Insecten erscheine, dass sie selbst für den Urheber dieser Gänge gehalten wird. Das Auffinden von R. ophiopsis durch Loew in Duar in Kleinasien und die Beschrei- bung zweier Arten aus Brasilien im Bull. de Moscou 1845 wi- derlegen die Angabe, dass sich Raphidien nur in Europa fänden. Die Artunterschiede sind bis jetzt ziemlich unsicher und beruhen meistens auf relativen Verhältnissen, eine genaue Unter- suchung fast sämmtlicher bekannten Arten hat mir gezeigt, dass die diflerente Bildung der männlichen Genitalien, und die Form des der Legescheide vorhergehenden (6ten) Scaments bei den Weibchen, namentlich dessen Bauchplatte scharfe und sichere Charactere darbieten. Man fispen. Poda gab zuerst 1761 Insect. Mus. Graee. p. 101 tab. I. fig. 15 eine "Beschreibung und Abbildung eines hieher gehörigen Insects unter dem Namen Raphidia Styriaca. Es ist nicht abzu- Yo Bun 371 s sehen, warum Scopoli und Linn‘ dafür den Namen R. pagana einführten. Podas Beschreibung und Abbildung sind genügend, es muss also seine ältere Benennung in ihr Recht treten. Die merkwürdige Form dieses Thieres erregte schnell die allgemeine Aufmerksamkeit und wir finden dasselbe bei Linne, Scopoh, Schrank, Rossi beschrieben, bei Sulzer, Panzer, Stoll, Willers abgebildet. Kurze Zeit nach Poda gab Pallas 1772 Abbildung und Beschreibung von zwei neuen Arten M. pusilla und Perla (in Spieileg. ete.), deren letzte wir noch im 7ten Bande von De- zeers Mem. wiederfinden. Während Poda, Seopoli, Linne dieses Thier nach dem Habitus zu den Neuröpteren gebracht hatten, stellten es Fabrieius (mit 3 Arten), Olivier (mit 5 Arten) ind Stoll (mit 3 Arten), Pallas, Degeer, Schrank, Nliger, Rossi, Latreille, Panzer, Ob arpentier gteichfalls nach dem Habitus zu Mantis unter die Orthopteren, von denen es Hlliger (Käfer Preu- ssens) als eigene Gattung Mantispa absonderte. Inzwischen ver- gingen einige Jahrzehnte, ohne dass die Kenntniss dieser Thiere irgendwie gefördert wäre, wenn man Charpentiers Beschreibung von M. Christiana (M. perla Pallas) horae entom. 1825, Says Beschreibung von M. brunnea und interrupta aus Nordamerika in Keating Exped. to the sources of the St. Peters river 1824 und American Kntomol. vol. 4. 1826, und Guerins Beschreibung von M. grandis in Duperreys Reise 1829 ausnimmt. — Die Kenntniss dieser Gattung beschränkte sich auf neun zum Theil nothdürftig bezeichnete Arten, als Erichson 1838 Germ. Zeitschr. tom. I. die Sichtung und Bearbeitung derselben nach dem im Berliner Museum vorhandenen Material unternahm. Es kam vor- züglich darauf an, die Stellung dieser Gattung im System sicher zu bestimmen, da sich gleich gewichtige Autoritäten für das Un- ' terbringen unter Neuropteren und Orthopteren erklärt hatten. Die genaue Untersuchung der Mundtheile, der Vergleich derselben mit denen verwandter Gattungen sichert ihr jetzt unwiderruflich die Stellung unter den eigentlichen Neuropteren, deren Begrin- zung Eriehson in einem Vorworte geistreich ausgeführı: hat. Ob- sleich wir auch heute noch nicht die geringste Nachricht weder über die früheren Zustände, noch über den innern Bau besitzen, (eine zweifelhafte Andentung giebt Latreille Consider. gener. p. 69, Westwood. Introd. tom. I. -p. 59 und Blanchard Histoire 1845 tom. 1. p. 309) so scheint es doch mit Recht angenommen zu sein, dass Mantispa im System auf Raphidia folsen müsse. Erichson beschreibt 24 Arten, darunter 16 neu (2 sind abgebil- _ det), den schon vergebenen Namen M. grandis hat er später (Bericht für 1838 p. 70) in M. deeumana umgewandelt. Ve der beschriebenen Arten hat er nicht selbst untersuchen könne: . Die ganze Arbeit ist wie alles von ihm gegebene meisterhaft. — Ein Jahr später erschien Burmeisters Bearbeitung Hab, tom. 11. 372 . p- 965. Die Mantispen sind hier mit den Raphidien zu einer Familie vereinigt, wie ich glaube mit Unrecht. Es bilden die- selben natürlicher eine eigene Familie, eine Ansicht, zu der sich neuerdings fast alle Schriftsteller (Erichson, Westwood, Rambur, Siebold etc.) bekennen. Burmeister beschreibt 5 schon bekannte Arten, und sondert M. notha mit kürzeren Hinterflügeln sehr passend ab. Nach der Form der Fühler und namentlich des dritten Fühlergliedes werden für den Rest Unterabtheilungen ge- bildet. Burmeister berichtigt die Angaben Erichsons in Bezug auf die Bildung des Prothorax, irrt aber durchaus, wenn er die Flügel ganz nach dem Typus seiner Familie wie bei Raphidien gebildet nennt. Gerade im Bau der Flügel unterscheidet sich Mantispa wesentlich, denn die Subcosta nähert sich allerdings derselben (ohne sich jedoch wie bei Raphidia mit ihr zu ver- einen), entfernt sich aber dann wieder und mündet wie bei He- merobias in den Radius. Das Pierostigma liegt also zwischen Costa nnd Subcosta. Nur M. notha (eigene Gattung Anisoptera bei Schneider Monogr. Raphid.) zeigt in den Vorderflügeln eine differente Bildung. Rambur 1842 stellt die Mantispiden als eigene Familie ne- ben die Hemerobiden. Seine allgemeinen Angaben enthalten mit Ausnahme der Berichtigung des Flügelgeäders nichts Neues, Erichsons Monographie ist nicht benutzt. Er beschreibt sieben Arten, darunter angeblich drei neue, M. virescens, gracilis, se- mihyalina, von denen die erste M. viridula Er. und die letzte M. chalybea Er. ist. Seine Beschreibung von M. grandis (Duperreys Werk konnte ich nicht benutzen) weicht wesentlich von der bei Burmeister ab, letziere ist möglicher Weise mit M. chalybea identisch. — Blanchard 1845 vereinigt die Mantispen mit Ra- phidia und Semblis zu einer Tribus, ohne den Gegenstand selbst zu erweitern. Auf gleiche Weise scheint Says Angabe, dass Mantispa eine unvollständige Verwandlung erleide (wie Krichson Monogr. p. 151 bemerkt) nur der Analogie gemäss gebildet zu sein. Westwood lieferte eine ausführliche Schilderung der Fa- milie in Introd. tom. 11. p. 58. Im Uebrigen besitzen wir noch die Beschreibung von fünf neuen Arten, nämlich von M. Cora Newman Entomol. Magaz. tom. V. 1838 aus Malabar, M. apicalis Loew Germar Zeitschr. Tom. IV. p. 433. 1843 aus Rhodus, und dreier Arten in Guerin 'leonogr. R. A. 1845 p. 391 M. iridipennis aus Columbien, M. Anstralasiae aus Neuholland, und M. Victorii aus dem Caucasus. Letztere soll nach Erichson Bericht für 1846 p. 79 mit M. Perla Pallas identisch sein. Hope theilt im Transact. Ent. soc. tom. IV. p. 100 und Proceed. p. 98. 1845 mit, dass Fortnum bei Adelaide in Neuholland 3 Mantispa-Arten gefunden habe. | s 373 Ich glaube irgendwo gelesen zu huben, dass eine Mono- graphie von Mantispa von Westwood existire; etwas Näheres kann ich jedoch nicht ermitteln. Unter dem Gattungsnamen Hoplophora beschrieb Perty De- leetus anim. artie. zwei Mantispa- ähnliche Arten aus Brasilien, die nach Burmeister zu den Mantiden gehören. Burmeister hat: jedoch mit Unrecht den Namen in Chaetessa verwandelt, denn Germars Hemipteren- Gattung ist erst in Silberm. Rev. 1833 auf- gestellt und Perty früher erschienen. Panorpen. Die frühere Kenntniss dieser neuerdings sorgfältig bearbei- teten Familie ist gering. Ausser der allgemein bekannten, schon von Aldrovand und fast allen spätern Entomologen beschriebenen P. communis, beschränkt sie sich eigentlich nur auf die später eingezogene P. germanica Linn., B. hiemalis, B. tipularius und zwei Exoten bei Fahrieius. Dass 'Thunberg und Swederus je- der zwei Exoten bekannt gemacht, und Schrank eine neue euro- päische Art‘ aufgestellt, wurde übersehen. Leach, Latreille und Stephens waren auch hier die ersten, welche eine Vereinigung jener Arten zu einer eigenthümlichen Familie versuchten. Sind auch ihre Schilderungen im Ganzen genügend zu nennen, so dürfen wir doch mit vollem Rechte die eigentliche Kenntniss der Familie als erst durch Klug begründet erachten. In seiner vor- treillichen Monographie (Versuch einer systematischen Feststellung der Inseetenfamilie Panorpatae ete., Abhdl. d. Berl. Acad. der Wissensch. 1836 ». 81) finden wir das vor ihm Geleistete ge- sammelt, und nach eigenen umfassenden Untersuchungen die äusseren anatomischen Verhältnisse, zumal die Fresswerkzeuge geschildert und bildlich dargestellt. Es ergab sich dabei ein durch das Fehlen der Ligula und die nur zweigliedrigen Labialtaster sicher begründeter Gättungscharakter, und eine hie Sonde- rung von den Hemerobiden, denen die Gattung Nemoptera zuge- sellt werden musste. Ein Auszug jener Abhandlung ist theils nicht gut zu liefern, da sie nur Thatsachen so concis als mög- lieh zusammengestellt enthält, theils unnütz, da Jeder bei näherer Beschäftigung mit diesem Gegenstande auf sie zurückgehen muss. Klug beschränkt die Panorpen auf die Gattungen Bittacus, Cho- rista, Panorpa, Boreus. Es werden 20 Arten (12 neu) sorgfältig beschrieben und zum Theil abgebildet. Die älteren Arbeiten von Leach und Olivier sind mir nicht bekannt, die von Latreille sind von Klug benützt, und ihre Irrthümer beseitigt. Stephens Illustr. im Jahre 1836 kurz vor Klugs Monographie ausgegeben, enthält nur in Betreff der Arten Eigenthümliches, und wird später von mir berücksichtigt. Burmeister Hdb. tom. II., p. 951 et. spp, hält sich in seiner Beschreibung dieser Familie genau an Klug3 374 Arbeit; mit Ausnahme einer exotischen Art liefert er nichts Neues. Von besonderem Interesse ist die ausführliche Exposition (p. 954) der Gründe, welche ihn veranlassten, durch die Zwischenstellung der Panorpen die Sembliden und Raphidien zu trennen. Es he- ruhen dieselben insbesondere auf angeblicher Affinität im Verlaufe der Flügeladern hinter dem Radius zwischen Semblis und Pan- orpa, und erweisen sieh insofern als unhaltbar, als eine genaue Vergleichung des Geäders von Raphidia und Semblis eine be- deutend grössere Uebereinstimmung zeigt, als die Flügel der heterogen gebildeten Panorpen. Es füllt somit dem Haupt- und eigentlich einzige Grund, den Burmeister für seine Stellung auf- führt, fort, erlaubt die meines Erachtens nicht natürliche Tren- nung von Semblis und Raphidia durch Panorpa wied:r aufzuge- ben und letztere in der Reihenfolge der Familien dicht vor die Hemerobiden zu stellen. Ausser den erwähnten sind neuerdings spezielle Bearbeitungen der Panorpen durch Westwood und Ram- bur gegeben. Westwoods ältere Arbeit (Ann. of Nat. History tom. VII. p. 298) ist mir nur aus Erichsons Bericht für 1841 p. 76 bekannt, scheint jedoch nichts mehr als eine Skizze der mir vorliegenden neueren Monegraph of the genus Panorpa Transact. of the entom. soec., Lond. tom. VI. p- 184, 1846. zu sein. Es enthält diese Monographie die Artbeschreibungen von 25 meist neuen exotischen Species, nur die neuen Gattungen Euphania und Merope sind näher begründet und abzebildet. Rambur _begnügt sich wie gewöhnlich seinen eigenen Weg zu sehen, er lässt alles vor ihm, selbst das von Klug Gelieferte unbenutzt und beschreibt die wenigen ihm vorliegenden Arten al- lerdings mit dankenswerther Genauigkeit, so dass wir in Betreff der europäischen Arten durch ihn auf bisher unbeachtete wichtige Differenzen aufmerksam- gemacht werden. Wenden wir uns nach dieser summarischen Uebersicht der allgemeinen Leistungen zu dem, was über die einzelnen Gattun- gen bekannt gemacht wurde. Unter dem Namen Bittacus (Pitta- eus Billb.) sonderte Latreille die einzige ihm bekannte Art B. italieus Mueller (tipularius Fahr.) von Panorpa ab, während die von Thunberg 1784 beschriebene und abgebildete nah verwandte P. capensis bis auf Klug übersehen wurde. Diese beiden Arten und B. Blanchetti (Pietet 1836. Mem. de la soc. Geneve tom, VI.) bildeten den Kern dessen was Klug bei Begründung seiner Monographie vorfand. Die reichen: Schätze des Berliner Museums erlaubten ihm nicht weniger als acht neue Arten, denen später Westwood noch vier hinzufügte, bekannt zumachen. Bambur be- schreibt nur drei Arten; seinen B. corethrarius halte ich für B. australis Klug. Der von Guerin leonogr. 1845, p. 385 beschrie- bene B. Sauleyi, ist nach Erichson B. chilensis Klug. Erwähnt wird noch im Journals of two expedit. etc. in North-West and 375 Western Australia by Grey Lond. 1841 von White B. australis, wobei Erichsons Bericht für 1841 p. 10 bemerkt, dass die Ber- liner Sammlung aus jenen Gegenden nah verwandte, jedoch be- stimmt verschiedene Arten erhalten habe. B. genieulatus, neue Art aus Guyana, beschreibt Erichson in Schomburgks Reise tom. HI. Es sind also gegenwärtig 16 Arten sicher beschrieben und 5 davon abgebildet, welche mit Ausnahme Asiens allen. Weltthei- len angehören. Die äusseren anatomischen Verhältnisse sind von Klug und Pictet besonders genau erörtert und abgebildet, über den innern Bau und die früheren Zustände wissen wir nichts, Von Interesse ist die Entdeekung fossiler Bittacus; ausser dem bisher einzigen bekannten Exemplar, welches Pietet für Behrend beschrieb, habe ich in einer Sammlung Königsbergs eine zweite Art von der Grösse des Blanchetti entdeckt; beide sind im Bern- stein enthalten. Den Flügel einer dritten Aut, Bittacus (2) reticu- latus, aus den Schiefern von Radoboj, beschreibt Heer, Fossile Insect. tom. 1. In die unmittelbare Nähe von Bittacus stellt Westwood Monograph. Transact. Ent. soc. London 1846 tom. IV., p. 184; tab. 14. fig. 2. (Ann. of nat. hist. tom. VIH., p.298. 1841) ein nur durch ein weibliches Exemplar bekanntes Inseet aus Nord- amerika, Merope tuber Newman, Entomol. Magaz. tom. V., p. 180. 1838. Dies merkwürdige Insekt war von Newman zu Hemerobius gestellt, entfernt sieh Sedoeh davon nach Untersuchung der Mund- theile dürch zweigliedrige Lippentaster. Der Mangel der Neben- augen, die kurzen in der Mitte verdickten Fühler, die aussen stark behaarte Lade der Kiefer, die einfachen Fussklauen, die breiten Flügel unterscheiden Merope von. allen bekannten Panor- pen, und bilden zugleich ein Mittelglied zwischen diesen und den Hemerobiden. Merklich von den beschriebenen Gattungen verschieden und von unter sich mehr gleichem Habitus sind Panorpa, Chorista und Euphania. Chorista ıst bis jetzt nur durch ein weibliches, von Klug abgebildetes und analysirtes Stück bekannt, und schliesst sich, wenn man den nicht rüsselförmig verlängerten Mund aus- nimmt, nahe an Panorpa. ZBuphania, eleichfalls nur durch eine Art unbekannten Vaterlandes vertreten, "(Westwood Monosr. 1. c. p. 184, tab. 14 fig. 1, und Ann. of nat. histor. tom. VIII. ‚ p- 298) konnte in Betreff der "Mundtheile nicht genau untersucht werden, Jedenfalls möchte sie ein Mittelglied zwischen Chorista und Pa- norpa bilden. Zur Gattung Panorpa selbst finden wir bei Linne nur zwei Arten P. communis und germanica Beschrieben, welchen Fabricius Ent. syst. tom. 1I., p. 97 zwei andere aus Nordamerika hinzu- fügte. Dass beide schon 1787 von Swederus Sved. Kongl. Ve- \ 376 NE tensk. Handl. tom. VII. beschrieben sind, ist ihm entgangen, gleichwie die 1784 Nov. Insect. spec. p. 67. fig. 79 von 'Thun- berg abgebildete P. japonica, und Schranks P. alpestris 1785 Fuesl. neues Mag. p. 325 im Verzeichniss der Insekten Berch- tesgadens. Eine Wiederholung der von Fabrieius aufgeführten Arten findet sich in fast allen späteren mir zum Theil nicht be- kannten Werken von Olivier, Leach, Lamark, Donovan, Dumeril, Samouelle, und die Beschreibung zweier neuen Arten, P. furcata Hardwicke in Linn. Transact. tom. XIV., p. 132 tab. 5. 1823, und P. rufa Gray in Griffith anim. Kingd. 1832 tom. 15, p. 324 tab. 105. — Stephens Ilustr. tom. Vl., p. 51. 1836, ist in Be- tref der Eintheilung in Gattungen den Arbeiten Latreilles genau gefolgt, für die Artkenntniss jedoch selbstständig. Er beschreibt fünf englische Arten (3 neu), leider aber nicht genau genug, um mit Sicherheit über ihre Rechte urtheilen zu können. Klug ver- einigt sie sämmtlich in Abarten mit P. communis, und. Westwood berichtet (Monogr. 1. c.), dass Stephens selbst gegenwärtig P. bo- realis und apicalis für Varietäten der P. germanica halte, und die letzte neue Art P. affınis gleichfalis dahin gezogen werden müsse. Selbst über die Rechte von P, germanica ist Westwood nicht ausser Zweifel, obwohl er neue Differenzen im Bau der Flügel und des Geäders zu begründen sucht. Ich muss gestehen, dass ich anderer Meinung bin. Die Formunterschiede, auf welche uns Bambur aufmerksam gemacht hat, haben über die Artrechte von P. germanica sicher entschieden, und es scheint nieht unwahr- scheinlich, dass noch eine dritte Art für Nordeuropa in Anspruch zu nehmen sei, vielleicht die P. alvestris Schrank, welche mit P. borealis Stephens identisch sein könnte. Auf dieser Stufe fand Klug die Kenntniss der Gattung Pa- norpa, als er die Ausarbeitung seiner Monographie unternahm. Die sämmtlichen als europäisch beschriebenen Arten schlägt er wie schon bemerkt zu P. communis, von der jetzt P. germanica und seine beiden Varietäten ]. e. p. 101 vom Ural und aus Por- tugal als bestimmt verschieden ausscheiden. Klug beschreibt im Ganzen 7 Arten, darunter 2 neue, und führt für P. scorpio Fabr. mit Recht den älteren Namen P. lugubris Swederus wieder ein. -Burmeister liefert mit Ausnahme der neuen Art P. Charpentieri und der Angaben über das Geäder nichts Kigenthümliches, und Zeiterstedt Insect. Lapp. nur die Beschreibung von P. communis. Eine Monographie von Panorpa von Westwood, (angezeigt Ann. of nat. hist. tom. VIlL, p. 298. 1841), findet sich in Transact. entom. soc. Lond. tom. IV., p. 184. 1846; sie ist gegenwärtig das Vollständigste was wir über diesen Gegenstand besitzen, und umfasst 19 Arten, (9 neu). Für P. fasciata Fahr. ist Swederus älterer Name P. Americana wieder eingeführt, und P. rufa Gray, die Klug dahin gezogen hatte, als differente Art abgesondert. n "377 \) Eine umfassende Schilderung der Familie liefert überdies West- "wood in Introduct. tom. H., p. 52. Raambur hat auch hier diese Vorarbeiten unbenutzt gelassen, und 8 Arten, darunter 4 neu, beschrieben. Nichtsdestoweniger haben wir ihm in Betreff der,Artcharaktere viel zu verdanken, da er in der eigenthümlichen Bildung der letzten Hinterleibsglie- der Kennzeichen entdeckt hat, die an Sicherheit alle früher ge- wählten unbedenklich übertreffen. Leider scheint Westwood diese Arbeit unbekannt geblieben zu sein, und wird dadurch eine nach- trägliche Prüfung der von ihm beschriebenen Arten nöthig und wünschenswerth machen. Wie sich gegenwärtig die Sache ver- hält, möchte ich folgende Arten als sicher annehmen: Für Europa 6, nemlich P. communis, germanica, meridiona- lis Rambur (Klugs Varietät aus Portugal), alpestris Schrank ? (vielleicht synonym mit borealis Steph. und alpina Ramb.), cognata Ramb., rufostigma Westw.; für Asien 6, nemlich P. appendienlata, Javanica, angustipennis, furcata, Charpentieri, Japonica; für Ame- yika 11, nemlich P. rufa, lugubris, nebulosa, punctata, terminata, Amerikana, venosa, confusa, debilis, subfurcata und rufescens Ramb., wenn letztere nicht mit einer der früheren identisch ist. Ueber die früheren Zustände ist ausser der Beschreibung der Puppe durch Macquart, Annal. Sciene. nat. 1831 tom. XXH. p- 463, und Stein, (Wiegm. Archiv. 1838. p. 330, tab. 7), nichts bekannt. Da Stein dieselbe im Moorboden neben Ellernwurzein ausgrub, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch die Larvwe eine ähnliche Lebensart führt. Bei der ungemeinen Häufigken dieses Insekts wären jedenfalls seine früheren Zustände längst entdeckt, wenn es im Wasser oder über der Erde sich als Larve aufhielte. Desto umfassender sind unsere Kenntnisse über den inneren Bau von P. communis. Bine Schilderung und Abbildung der Verdauungswerkzeuge gah schon Ramdohr 1811 in seinem bekannten Werke p. 150. tab. 2. fig. 1. Eine umfassende Mo- nographie von Brants findet sich in der von Hoevens Tidschrift for natur. Geschid. tom. VI., 1838 p. 173. und endlich hat Loew in Germars Zeitsch. tom. IV., p. 425. 1843, und Linnaea entomol. tom. IIT., p. 363. tab. 4.5. 1848, ohne Branfs Arbeit zu kennen diesen Gegenstand so ausführlich "erledigt, dass für spätere Ana- tomen wenig zn leisten übrig bleibt. Endlich ist noch die Gattung Boreus (Ateleptera Hoffng. Dalman Anal. p. 34, Raphioptera Mac Leay Hor. Ent. p. 439) zu gedenken. Wir besitzen über ihre äusseren Theile hinrei- ehende Nachrichten und bildliche Darstellungen von Linne, Fabrieius, Villers, Olivier, Panzer, Cuvier, Curtis Brit. Ent. tom. Il., Gucrin Iconogr. tab. 61 und Genera des Inseetes Neu- ropt. tab. 1, Burmeister, Rambur. Eine ausführliche Monographie hat neuerdings Kolenati Bull. Acad. Petersb. tom. V., p. 49. c. Dar 378 AR \ tab. 1846, unter dem Namen „der Gletschergast“ darüber geliefert.) Erichson bemerkt (Bericht für 1846 p. 79), dass der Verfasser] fälschlich sein Thier mit Dessoria glacialis Nieolet für identisch‘ hält. Ueber frühere Zustände und innern Bau ist nichts bekannt!) geworden. *) - Uebersehen wir nochmals die überraschend schnelle Ver- grösserung dieser früher so kleinen Familie (von 10 Arten auf 42), so glaube ich mit Recht den Schluss wagen zu dürfen, dass die Zahl ihrer Mitglieder leicht noch um ein Bedeutendes ver-! grössern wird. — — Zwei neue Fliegen und zwei sysiematische Bedenken. Vom Professor Dr. H. Loew in Posen. Die erste entomologische Ausbeute jedes Jahres hat immer] einen besondern Reiz und man sucht sie sich durch die Zucht ‘gern so zeitig als möglich zu verschaffen. Fast jährlich habes ich Stengel von Arctium Lappa eingetragen und unter anderer Ausbeute hat mich gewöhnlich eine schöne Agromyza durch ih zeitiges Erscheinen erfreut. Auch im vergangenen Herhste fand ich Arctium-Stengel, in denen eine Schmetterlingsraupe (ich denke von G. Flavago, überlasse aber die Entscheidung gerr ‚unseren Lepidopterologen) arge Verwüstungen angerichtet hatte Die Schmetterlinge waren bereits ausgeflogen und in der im Mark) ausgefressenen Höhle nur die äussere Haut der Puppe zurückge$ blieben, weiche reichlich einen Zoll lang war und sich gar sehif N *) Dr. Asa Fitch hat der Gattung Boreus besondere Aufmerksamkei} gewidmet. In einer Abhandluug, Winter inseets of eastern New) York (1847 Journal of Philadelph.?), finden sich ausser Perla nivicol: B. nivoriundus und B. brumalis beschrieben, und die Gattungscha? rakterevonBoreussehr sorgfältig erörtert. Ob jene Arten wirklich nei), sind, muss ich vorläufig dahingestellt sein lassen; die angeführteı Differenzen sind nur Farbenunterschiede. Unter 13 getrockneten) ähnliche Differenzen, die vielleicht nur den verschiedenen Zuständeil (Puppe, Imago) angehören, denn eine Anzahl heller gefärbter Weib) chen entbehrt jeder Spur der Flügelrudimente, ist also wahrschein) lich als Puppe zu betrachten. Endlich muss hier noch des sonderbaren Insekts gedach i) werden, welches Roux Annal. Sc. nat. tom. XXVII. pl. 7, und Westwood Introd. tom. II. p. 54. fig. 66, als Necrophilus arenariu],, beschrieben. Westwood vermuthet wohl sehr richtig darin ein]. Neuropteren-Larve, vielleicht zu Nemoptera, Bittacus oder Panorp gehörig. 379 lurch den aus 2 einfachen Spitzen bestehenden Cremaster und lie nur. auf der vordern Hälfte mit eingestochenen Punkten ver- iehenen Hinterleibsahschnitte auszeichnete. Hinter einem solchen eeren Puppenbalge fand ich zunächst die kurz ovale Puppe einer Tachine; sie hatte die gewöhnliche braune Farbe und war glatt, \ber glanzlos; ganz am Hinterende standen die beiden plumpen Stiementräger unmittelbar beieinander, aber etwas nach aussen un divergirend; jeder bildet einen kurzen, am Ende abgerunde- en Cylinder von schwarzer Farbe. Eine genauere Untersuchung; ‚eigte mir bald auch die langen dünnen Gänze, welche die mir jereits bekannte Asromyza im Marke frisst; jeder derselben steigt ıhne alle Verästelung wohl 1 — 11, Fuss gerade in die Höhe; ım oberen Ende teilt man in früherer Jahreszeit die Larve wei- er nach oben fressend. Ich fand an der obersten Stelle jedes sanges bereits die Puppe. Diese hat in ihrer Gestalt viel Aehn- ichkeit mit. der von Lonchaea (ich kann in meiner Sammlung ıur die von Lonchaea lasiops vergieichen), ist aber nicht braun, ‚ondern von einer gelblichen Farbe; an den Conturen zeigt‘ sie lie Spur einer Schwärzung , welche von überaus kurzen, auch nikroskopisch schwer wahrnehmbaren Borstchen herrührt, welche ie rauh machen; sie ist länglich, das eine Ende etwas dicker ınd ‚stumpfer als das andere; das dickere Ende ist das obere; nan bemerkt an demselben 2 ganz kurze, zitzenförmige Stigmen- räger von schwärzlicher Farbe. Eine dunkle Stelle in der Nähe lerselbien entspricht der Mundöffnung der Larve und bezeichnet lie Bauchseite; gegen das Ende derselben findet sich eine an- lere kleinere braune Schwiele, welche dein Aiter der Lärve ent- Ipricht; am Hinterende der Puppe finden sich 2 unmittelbar 'bei 'inander stehende Stigmenträger von eigenthümlicher Gestalt; je- ler derselben besteht aus einer” breitern hornartigen Basis. von ‚chwarzer Farbe und aus einem eben solchen, aus ihr entsprin- senden, nach ‚oben gekrümmten Dorn. Die "Länge der Puppe jeträgst 2 — 22/5 Livien. — Schon im Anfange des Februar tonnte ich die Umrisse der sich allmälıg entwickelnden Fliege ‚nehr oder weniger deutlich erkennen, loch behielt die Puppe hre Farbe noch hei; endlich in der Mitte dieses Monats färbte \ich zuerst die Stelle der Augen schmutzig orangeroth, und wäh- end diese Färbung sich verdunkelte, nahmen zunächst die Flü- 'selenden und dann ale übrigen Theile des noch eingeschlosse- ıen vollkommenen Insectes eine schwarze Farbe ‘an. Von Tag u Tag harrte ich dem Ausschlüpfen desselben entgegen, da Jiberraschte mich die Tachine, von deren Tönnchen ich oben iprach, als die Erstgeborene des neuen Jahres. Es war Thrypto- j;era setipennis, oder Bigonicheta Marietti, wie sie Herr Rondani 'n seiner 12ten Abhandlung genannt hat. Wenige Tage darauf \iehlüpften auch mehrere Exemplare der Agromyza aus. Sie ist Darl i | Ik 380 Agromyza aeneiventris nahe verwandt und früher war ich bei den ungemügenden Angaben Fallen’s und Meigen’s in der That im Zweifel, ob sie nicht die Fallen’ sche Art sein könnte, nur ihre bedeutendere Grüsse machte mich immer wieder zweifelhaft. Jetzt, nachdem Herrn Zetterstedts ausführlichere Beschreibung (Dipt. Scand. VII. 2777. 39) erschienen ist, bei deren Abfassung er doch wohl Fallen’sche Exemplare verglichen haben wird, lei- det es keinen Zweifel mehr, dass eine bei uns ebenfalls sehr häufige Art die wahre Agr. aeneiventris Fall. und die von müı erzogene eine neue Agromyza ist, deren Beschreibung ich hie: geben will. Agr. Lappae. 2 &2. mov. sp. — magna, nigro-viri- dis, nitida; capite cum antennis et palpis, halteribus pedibusque atris; alis einereo-hyalinis; antennarum seta bası distinete inerassata. Long. corg. 15/5 —1?/; lin: Kopf mattschwarz, eine 3eckige Stelle um die Ocellen mi einigem Glanze. Fühler wenig geneigt, 3tes Glied klein, rund mit an der Wurzel deutiich und stark verdickter Borste, derer sehr kurze Behaarung nur bei stärkerer Vergrösserung sichtba wird. Am Mundrände einige aufgekrümmte Borsten, aber kein« deutliche Knebelborste. Taster schwarz, der Rüssel braun. Di Färbung auf der Oberseite von Thorax und Schildchen ist durch. ans nicht schwarz, sondern ganz entschieden, wenn auch dunke schwarzgrün; der Glanz daselbst nicht stark. Hinterleib glän- zender und noch etwas grüner, besonders der Ste Abschnitt. “De 6te Abschnitt des Hinterleibes ist schwarz, bei dem J klein, ab gerundet und ziemlich versteckt; bei dem 2 bildet er eine dick konische Legröhre, aus welcher sich die folgenden Glieder wi bei einer Trypeta vorschieben lassen. Schwingerknopf tie schwarz, Stiel braun. “Beine durchaus tiefschwarz. Flü! gel granlich glasartig, schwarzadrig. Hülfsader fein, de isten Längsader genähert und vor “deren Mündung mit ih vereinigt. Erste Längsader an der Mündung verdickt, tief schwarz. Randader von der Mündung der 1sten Längsader a sehr dick, tiefschwarz, allmälıg immer dünner werdend; di kleine Querader unter der Mündung der 1sten Längsader; da Verhältniss der 3 Abschnitte der 4ten Längsader etwa wie 3:2:7 Lage der 2ten, 3ten und 4ten Längsader wie bei Agr. aenei ventris. = Dies die erste neue Fliege! Und nun das erste systema tische Bedenken. Es will mir scheinen, dass in der Gattun Agromyza doch etwas heterogene Arten vereinigt seien; es sprich sich dieser Unterschied schon äusserlich sowohl in der ganze Körperfärbung als in dem Flügelbaue des vollkommenen Insecte aus. Es giebt Arten, bei denen die Hülfsader deutlich vorhan den, aber mit der Isten verdiekten Längsader vor deren Min 381 lung vereinigt ist; bei einigen wenigen Arten ist sie ganz davon zetrennt, liest ihr aber so nahe, dass Sie schwer davon zu un- erscheiden ist; bei vielen der kleineren Arten endlich feblt sie ganz. Leiziere, welche sich auch durch minder schwarze und wie metallische Färbung auszeichnen, leben, soviel ich ihre frü- neren Zustände kenne, alle als Larven in Blättern; wie z. B, von Lonicera, Galeopsis, Lamium, Arctium, Convallaria u. s. w. ainirend; die Larven der Isten Abtbeilung, zu welchen obige Agr. Lappae schört, leben dagegen, soviel mir bekannt ist, im Larvenzustande alle minirend im Stenselmarke verschiedener Pflan- ‚en, z. B. Arctium, Cärduus, Cirsium. Artemisia, Sarothamnu s 1. Ss. w., oder in den markigen Wandungen hohler Stengel, be- sonders grosser Umbelliferen. Sollte sich dadurch eine generische Trennung beider Gruppen nicht rechtfertigen? — Aber, selbst wenn eine solche Trennung keine Zustimmung finden sollte , würde mir noch ein Bedenken gegen &ie Stellung, welche man ler Gattung Agromyza bisher im Sy steme gegehen hat, übrig bleiben, ia mir ihre Verwandtschaft mit Lonchaea und selbst mit Palloptera 5ross genug erscheint, um sie diesen Gattungen mehr zu nähern. Ein Bedenken entgegengesetzter Art, habe ich über die ge- nerische Absonderung der Lauxama seiicornis als Pachycerina seticornis durch Herrn Macquart. Es ist angeregt durch eine schöne neue Art, welche der eben genannten näher als irgend eine andere Art verwandt ist, oder doch in manchen Stücken nicht unwesentlich abweicht, so dass, wenn man die Gattung Pachyce- rina beibehalten wollte, eine Abänderung ihrer Charaktere nöthig würde, um die Aufnahme meiner Art in dieselbe möglich zu ma- chen; dadurch würde sie aber, da meine Art den übrigen Lau- xaniaarten näher stehtalsLaaux. eylindricornis, der Gattung Lauxania selbst so genähert werden, dass unter den in dieser selbst zurück- bleibenden Arten mehrere sein würden, die gleiche Ansprüche auf generische Sonderung machen könnten. Dass die Gattung Lauxaniaeiner bessern und schärfern Begründung nach der Seite der Gattung Sapromyza hin bedarf, habe ich bereits im 3ten Theile meiner dipterologischen Beiträge nachgewiesen; gern gebe ich zu, dass sie auch noch einer weiteren Zerspaltung fähig ist. Sollte es aber nicht gerathen sein, mit derselben zu warten, bis eine et- was genauere Kenntniss der überaus grossen Anzahl exotischer Arten, eine vollständige und zweckmässige Auflösung derselben in kleinere Gattungen möglich macht, anstatt jetzt gleich jede scheinbar isolirt dastehende Form, zu welcher aber die Bindeglie- der sich dann doch noch finden, als Typus einer neuen Gattung zu betrachten, in die dann gewöhnlich keine zweite Art passen will, weil‘ spezifische Merkmale als Genuscharaktere behandelt worden sind. — Die nachfolgende Beschreibung möge zum Be- lege des Gesagten dienen. — 382 Laux. pulchra 2 noy. sp.-obseura, antennarum longissimarum seta albicanfe, epistomate atro nitido, genis laeti flavis. — Long. corp. 18/j lin. — Von Grösse und Körpergestalt der Laux. seticornis. Kopf schwarz, nur die Backen lebhaft gelb glänzend. Untergesicht höckerförmig aufgetrieben wie. bei Laux. "seticornis, slänzend schwarz; die schwarze Färbung reicht ın der Mitte bis zum Mundrande. Auf der. Stirn findet sich jederseits am Augenrande und° unmittelbar über dem Fühler eine erhabene sammtschwarze Stelle, welche eigentlich aus einer grössern äussern, und eine kleinern daranstossenden innern besteht. Die übrige Stirn matt- gleissend, was von nur schwer wahrnehmbarem, weisslichen Schim-) mer, der sie bedeckt, herrührt. Fühler äusserst lang und schm ltes Glied bräunlichgelb, .2tes etwas dunkler, 3tes dunkelbraun. Die Fühlerborste reicht etwas über die Spitze des 3ten Gliedes hinaus; sie ist ziemlich stark, wird aber gegen das Ende hin ganz allmälig schwächer; an der Basis ist sie "gelblich, der fol-'‘ gende grössere Theil weisslich; ihre Behaarung ist weisslich, zart, ausserordentlich dicht kurz, so dass sie dem blossen! Auge nackt erscheint, obgleich sie ihr dickes Ansehen ihrer Be-) haarung verdankt. Grundfarbe des Thorax. braunschwarz, von ‚weisslichem Reife grau; . mit 4 braunen Längslinien. Brustseiten | schwarzbraun mit grauweisslichem Reife. Schildchen ganz flach,) Oberseite schwarzbraun mit weisslichem Reife; der ganze Rand]! lebhaft gelb. — Schwinger schmutzig gelblich. Hinterleib schwarz, die vorderen Ringe mit weniger lebhaftem, die hinteren mit leb-I hafterem Glanze. Die Farbe desselben ist kein recht reines schwarz, sondern schwankt zwischen schwarzbraun und schwarz- grün. Bauch gelb, mit einer Reihe gelbbrauner, quadratischen Mittelflecke. Vorderhüften und Schenkel gelb, letztere vor der! Spitze gebräunt; Schienen und Füsse der Vorderbeine dunkel- braun. An den Mittel- und Hinterbeinen geht die gelbe Farbe mehr in das Braungelbe über; die Schienen sind kaum mehr gebräunt, wohl aber die Füsse, doch sind auch von diesen nur) die letzten Glieder dunkelbraun. — Flügel eintönig, aber ziemlich. stark gelbbraun getrübt, am Vorderrande hin dunkler; alle Adern gelbbraun; um die Queradern auch nicht eine Spur von ne rer Säumung. Schliesslich erlaube ich mir noch zu fragen, ob vielleicht‘ jemand Auskunft über die frühern Zustände von Laux. seticornis) geben kann; es wäre nicht uninteressant zu erfahren, ob sie in! dieser Beziehung auch Abweichungen von den andern, mehr typi- schen Arten ihrer Gattung zeigt oder nicht. | 4 m m — 383 Beisebriefe. sier Brief. ‚ Herrn Dr. Schaum. | Perpignan, den 3. Juni 1849. | Als weit gereister Entomolog werden Sie gewiss mancher- ‚lei Beobachtungen gemacht haben über den Beichthum verschie- Mdener Gegenden, und die Bedingungen, woran er geknüpft ist. "Aus Erfahrung werden Sie wissen, wie viel auf die Wahl eines passenden Reisezieles aukommt, und wie ungemein unzuverlässig die Nachrichten sind, die uns in Bezug auf hier einschlagende Verhältnisse von Nichtnaturforschern gegeben werden, wie sehr namentlich die Landschaftschilderungen der sogenannten Tou- ‚risten den Entomologen irre führen, wenn er glaubt, daraus für ‚seine Zwecke Schlüsse ziehen zu können. Und doch werden nur wenige Entomologen in der Lage sein, förmliche Entdeckungsrei- ‚sen nach günstigen Localitäten anzutreten, verschiedene zu prü- ‚fen, und die beste zu behalten. Und wenn: sie es im Stande ‚ wären, der Erfolg würde auch dann noch zweifelhaft bleiben. ‘Man muss sich also in der Regel, bereits ehe man die Reise antritt, das Ziel derselben gewählt "haben, und es kommt darauf an, aus dem Wenigen, was man über die verschiedenen in Frage kommenden Localitäten mit Bestimmtheit in Erfahrung bringen, und aus specielleren Landkarten ersehen kann, möglichst richtige Schlüsse auf die faunistischen Verhältnisse zu machen. Für den norddeutschen Entomologen, namentlich den Käfersammler, wird vor der Hand immer eine Reise nach dem Süden empfehlens- _ werther sein, als nach dem Norden. Dieser ist übereinstimmender in seinen Insectenformen, ärmer an Arten, und gründlicher durch- sucht als die meisten südlichen Gegenden unseres Erdtheiles. Für die letzteren aber scheinen mir folgende Momente Rücksicht zu verdienen. Allbekannt ist die Thatsache, dass in der Regel die Ge- birgsgegenden eine reichere Fauna haben als weite Ebenen, weil die. eier seognostische Mannigfaltigkeit und klimatische Versehiedenheiten bedingen; dass Hochgebirge reicher sind als niedrige Bergsysteme, weil sie die alpine Fauna voraus haben und meistens mehr Wasserreichthum und grössere Frische dar- bieten; dass endlich in südlicheren Gebirgen gewöhnlich der Nord- abhang — und zwar aus gleichem Grunde — sich ergiebiger zeigt als die Südseite. Dagegen scheint das Centrum grösserer Gebirgsmassen, meinen Erfahrungen nach oft weniger reich als die Nebensysteme — vorausgesetzt, dass auch diese Alpenhöhe errei- chen, weil die letzteren noch mit Formen aus den benachbarten Hügel- oder Flachländern bereichert sind, während der Mittelpunkt mehr die eigentliche characteristische Fauna des Gebirges reprä- sertirt. So sind die östlichen Alpen reicher als die der Schweiz 3841 ) und Tyrols, indem sie manche, dem Osten Europas eigenthüm- liche Formen aufgenommen haben, während sie zugleich fast alle der deutschen Fauna, und die meisten der den übrigen Alpen eisenen Arten beherbergen, und dasselbe mag hinsichtlich der Seealpen gelten, die durch die Vorkommnisse aus der Südwest- Europäischen Fauna einen interessanten und mannichfaltigen Cha- racter gewinnen. — Sehr bekannt ist die Thatsache, dass kleinere Inseln, namentlich in grösserer Entfernung vom Festlande, eine spärliche Insecten - Fauna beherbergen. Ferner versprechen die Thäler grosser Ströme mehr Ausbeute als andere Localitäten bei übrigens gleichen Verhältnissen, und die Mündungen von Flüssen in’ das Meer werden oft nicht nur die Fauna des Flussthales und des Meeresufers verbinden, sondern auch noch mancherlei vor- theilhafte Gelegenheiten zum Sammeln darbieten. Die meisten dieser günstigen Verhältnisse gewährt die geo- graphische Lage von Perpignan. An dem Nordabhange der Öst- pyrenäen gelegen, ist die Gegend nicht heiss und verbrannt, wie die etwa inter sleicher Breite liegende Provence, während die Nähe des Mittelmeeres und die südliche Lage trotz der Nachbar- schaft der Schneegipfel des Canigou ein mildes_ Clima bedingt. Daher finden sich hier neben den Repräsentanten einer südlichen Flora, wie z. B. der Agave Americana und der zahlreichen Ta- mariskensträucher, schöne Wiesen, und frische Laubwaldungen, und allenthalben rieselt, künstlich geleitet i in Bächen und Gräben, das Fruchtbarkeit verbreitende Wasser. An dem nahen Meeresstrande leben die für die Mittelmeer- Fauna im Allgemeinen, und besonders für die des Französischen Südens characteristischen Inseeten. Ansehnliche Ateuchen wälzen in dem heissen Sande die zur Nahrung für ihre Brut bestimmte Kugel, und hunderte von Gyınnopleuren ?) versammeln sich nebst zahlreichen Onthophagen 2) um den Rindermist. In dem heissen, trockenen Sande in der Nähe von menschlichen Exerementen fin- den sich zierliche Saprinen 3) in Menge, und auf dem lockeren Sande der Dünen erscheint am Morgen oder Abends der ansehn- liche Searites Pyracmon, um seinem Raube nachzugehen, während am Tage ziemlich grosse Oeffnaungen an den Abhängen der Sanddünen den Platz zeigen, wohin das Thier vor der Hitze der Mittagssonne sich verborgen hat. Von dem alpenwiesenreichen Plateau von Mont Louis — der Cerdagne — führen die ungestü- men Bergwasser des Tet die Hochgebirgsinsecten der Pyrenäen bis in die Niederung von Perpignan und bis in das Meer hinaus. 1) Die Arten Ateuchus sacer, die Weiber namentlich mitunter in riesi- gen Exemplaren, und semipunctatus, sowie Gymnopleurus Mopsus Pall. und flagellatus. 2) Onthophagus vacca, nuchicornis, ovatus, — .*) Saprinus apricarius, dimidiatus, eine mir noch unbekannte Art, 385 In dem Geniste, das die See nach Ueberschwemmungen an das Ufer spült, finden sich dann die Carabusarten eatenulafus und purpurasceens unserer deutschen Gebirgszüge mit den Pentodon-, 1) Ditomus- und Brachinusarten 2) der südfranzösischen Ebene ver- einigt. — Bei alledem ist mir aber der Mangel an grösseren Tene- brioniten — Melasomen — auffallend gewesen. Ich habe weder eine Akis oder Pimelia, die doch an den Küsten des Mittelmeeres so weit und allgemein verbreitet sind, selbst gefangen, noch auch in den Sammlungen der Perpignan’schen Entomologen als um Perpignan gefangen bemerkt. Von den dem eigentlichsten Meeresstrande angehörenden Inseeten, die man hauptsächlich unter den von der Fluth bespül- ten Algen findet, sind mir um Perpignan namentlich Philonthus xantholoma und sericeus, Aleochara obscurella, Tachyusa sulcata mibi, Phythosus spinifer, vorgekommen. Es ist dies ungefähr dieselbe Fauna als die, welche ich im Jahre 1845 in Gesellschaft Schiödtes am Meeresstrande von Venedig Weohachtet habe, nur war letztere sowohl an Arten als an Individuen beträchtlich reicher. Etwas entfernter vom Strande, da wo sich von ausgebreiteten, durch Gräben vielfach durchschnittenen Wiesen Massen von Ta- mariskensträuchern erheben, kann man die farbenschönen Coni- aten, die geselligen Nanophyen, den Pachybrachys tamarieis und das seltene Apion tamarisci in den Regenschirm klopfen. Interessanter aber für den Entomologen unseres Schlages sind die Ränder der eben erwähnten, von brakigem Wasser ge- füllten Gräben. Sie sind voll von Inseeten und bieten noch Ge- legenheit zu mancher schönen Entdeckung. Da Sie oft genug — auch in meiner Gesellschaft — an den Rändern eines kleinen Grabens am Mansfelder salzigen See mit mir gesammelt haben, so können Sie sich ein ungefähres Bild von der hier erwähnten Localität machen, wenn Sie die beschränkten räumlichen Verhält- nisse jenes deutschen See’s sich möglichst erweitert denken wollen. Meine Excursionen dorthin waren mir eine gute Vorschule für das Sammeln an dem insectenreichen Gestade des mittelländischen Meeres gewesen; auch hat die Fauna mancherlei Analoges. Hauptsächlich sind die Gattungen Dyschirius, 3) Apotomus, Bembi- !) Pentodon punctatus. — 2 2) Ditomus fulvipes, sphaerocephalus, sulcatus, Brachinus nigricornis bombarda, exhalans — ; 3) Dyschirius aeneus, nitidus, Apotomus rufus, Bembidium pusillum, Bryaxis haematica, impressa, Helferi, antennata, Lithocharis obscu- rella, Philonthus cribratus, salinus, aterrimus, dimidiatipennis, prui- nosus, Cryptobium fracticorne in einer eigenthümlichen Varietät Trogophloeus halophilus, cortieinus, Throscus elateroides? Hetero- cerus femoralis, Anthicus humilis var. Bremei Laferte, pedestris. faseiatus, Rodriguei, antherinus, Tomoderus compressicollis Motsch. einige neue Scydmaenen u. S, W. 386 dium, Bryaxis, Lithocharis, Philonthus, Cryptobium, Trogophloeus Throseus, Heterocerus, Anthicus vertreten, aber auch ausser die- sen findet sich ein überraschender Reichthum verschiedener For- men. — Die eigentlichen Wiesen am Meere haben mir im Grunde ein weniger günstiges Ergehniss geliefert. Ihre Fauna schien mir zu der Zeit, als ich dort war, hauptsächlich durch das mas- senhafte Schwärmen zweier Zygaenaarten — die häufigere aus der Gruppe der Lonicerae, doch wage ich kein weiteres Urtheil — und durch das Vorwalten von Cryptocephalusarten 1) characterisirt. Unmittelbar am Meere, auf Binsen, kamen zwei Haltiea aus der Gruppe der H. marcida in ungeheuren Massen vor, und an trockneren Abhängen auf Ilex die Clythra taxicornis, auf Cistus das Apion tubiferum mit einigen mir nicht bekannten Tychius- arten. —— Riefen mir die Umgebungen von Canette unsere gemeinsa- men Excursionen am Mansfelder salzigen See in’s Gedächiniss zurück, se konnte ich mich, wenn ich an den sandigen Ufern des Tet sammelte, an meine Insectenjagden an Leipzigs Flussufern erinnern. Am Tet laufen, wie an den Ufern der Elster oder Pleisse, Schaaren von Bembidien 2) auf dem groben Sande, — Bembidium modestum ist beiden Localitäten gemein, — hunderte von flinken, rastlosen Tachyusen 3) rennen nach allen Richtun- gen auf dem etwas lehmigeren Boden, und Philonthen und Pae- deren 4%) durehkreuzen diese Ziekzackbahnen mit ihrem schnellen, vielfach unterbrochenen Laufe. Kleine Philonthen, dem elonga- tulus verwandt, Bledius-, Trogophloeus- und Heterocerusarten 5) durchwühlen den lehmigen Sand, auch ihre Feinde, die Dyschi- rien 6) fehlen nicht, und an Pflanzenwurzeln finden sich Nebria psammodes, einige Chlaenien, Leistus spinibarbis, verschiedene Dyschirien und Bembidien, Anthicus, Ochthenomus ?°) und ein buntes Gemisch von Gattungen, die ich Ihnen nicht aufzähle, weil sie nicht in solcher Individuenzahl vorkamen, dass sie für die Fauna besonders interessant sein könnten. Nur eines 1) Cryptocephalus sexpustulatus Rossi, signaticollis Suffrian, bilineatus Lin. gracilis F. Rossii Suffrian. 2) Bembidium striatum, tricolor, modestum, ustulatum?, Andreae, hae- morrhoidale, tibiale. 3) Tachyusa coarctata, constricta, balteata, umbratica, Calodera lon- gitarsis. — #) Philonthus atratus, varians, vernalis, Paederus ruficollis, riparius, longipennis. 5) Philonthus orbus mihi, elongatulus, procerulus, Bledius verres, fossor, Trogophloeus plagiatus mihi, riparius, Thinobius longipennis, Hetero. cerus minutus, Arragonicus mihiÄ, marmota mihi, pruinosus mihi. 6) Dyschirius nitidus, aeneus, Substriatus. 7) Dyschirius aeneus, Bembidium elongatum, stomoides, Andreae, Bruxellense, haemorrhoidale, Anthicus Rodriguei Latr. plumbeus La- ferte, antherinus, Ochthenomus angustatus Laf.. sinuatus Schmidt. ı 887 wunderlichen, kleinen 'T'hierchens, 1) das mir seiner systemali- schen Stellung nach noch zweifelhaft geblieben ist, und jedenfalls noch unbesehrieben sein dürfte, lassen Sie mich, als einer beson- deren Merkwürdigkeit gedenken. — In den kleinen Wasserpfützen, welche der zurücktretende Fluss hinterlässt, bietet sich dem En- tomologen noch eine reiche Erndte von versehiedenen Ochthebius- arten, » die zum Theil in grosser Masse auftreten. Ich habe sie am bequemsten gefangen, indem. ich den grünen Schlamm, womit diese Tümpel meist Tast Sanz ausgefüllt waren, herauszog und auf ein weisses Tuch breitete. Die Thiere verliessen dann den Schlamm, und wurden mit aller Bequemlichkeit von dem Tuche weg in den Weingeist befördert. Auch einzelne Parnus habe ich auf diese Weise gesammelt. Meine übrigen Versuche, in der Umgebung Perpignans Wasserkäfer zu sammeln, sind aher ohne Erfole geblieben. In verschiedenen Gräben und Tümpeln habe ich ganz vergeblich nach den bei uns so häufigen Hydro- cantharen gesucht. Vielleicht dass die Jahreszeit noch nicht weit genug vorgeschritten war. Fire ich endlich noch bei, dass auch die Wiesen in der näheren Umgebung der Stadt noch mancherlei Schönes darbieten, wenn sie Auch den vorher aufgeführten Localitäten an Interesse merklich nachstehen, und namentlich hinsichtlich der Gattungen vielleicht mehr Aehnlichkeit mit unserer Fauna haben, als man erwarten sollte; erwähne ich ferner der Ausbeute auf Feldrainen und Grabenrändern, die an schönen Dasytesformen nicht arm sind, und mir mitunter die Malachien marginellus und viridis in gros- ser Menge geliefert haben, auf denen ich aber auch hin und wieder Bruchusarten, und die Agapanthien marginella und sutura- is und anderes gefunden habe; und gedenke ich endlich der schönen, auf. Disteln vorkommenden se und Larinusarten und des mit ihnen manchmal häufigen Xyletinus haemorrhoidalıs, — so habe ich wohl so ziemlich alles gesagt, was ich nach ei- nem zweimaligen, nur kurzen Aufenthalte in Perpignan über die dortige Insecienfauna berichten kann. Wie wenig es auch ist, so elaube ich doch, dass es für den erfahrenen Entomologen nicht ohne Interesse, und hinreichend sein wird, sich ein unge- fähres Bild davon zu machen, obgleich interessante Formen, wie Epomis, Dinodes, Zuphium, Zyei ia und dergleichen, die sich nach den Berichten der Entomologen Perpienans dort finden, nicht mit haben aufgeführt werden können. La Preste, den 15. Juni 1849. Am Morgen des 4. Juni befand ich mich auf dem Wege nach dem Hochgebirge der Ost-Pyrenäen. An den östlichen Ab- I) Ich nenne es einstweilen Trotomma pubescens. 2) Ochthebius punctatus Steph., difficilis Mulsant, bicolor Germar, und foveolatus Germar, 388 Yy hängen des Canigou zieht sich ein schmales, malerisches Thal von Arles ans in westlicher Richtung nach dem Costabonne, einer der höchsten Bergspitzen der östlichen Pyrenäen. Es ist ein Weg voll eigenthümlicher Schönheiten, der mich hier am linken Ufer des Tech — nicht zu verwechseln mit dem Tet bei Perpignan — in 'die Schluchten des Hochgebirges hinauf führte. Steile Berge. mit kecken Formen, hin und wieder mit bizarren Felsmas- sen gekrönt, oder auf ihren Gipfeln aus der Maurenzeit her aralte runde Wartthürme tragend, bilden die eine Thalwand; an der andern hin klettert der Weg, nur für Fussgänger und die geüb- ten Maulthiere des Landes gangbar, an steilen, mit spärlichem, halbverdorrten Gestrüpp bestandenen Abfällen hin, von denen die Sonze mit brennend heissem Strahle zurückprallt. Aber von die- sen steilen, glühenden Abhängen, senkt sich der Blick behaglich hinab in ein Thal der üppigsten Wiesen, welche die ganze untere Thalmulde mit saftigem Grün überkleiden, und zwischen denen der weiss schäumende Bergstrom von schönen Laubgebüschen eingefasst dahin strömt. Unmittelbar unter dem Wege prangt dichter, fast mannshoher Graswuchs, und überall rieselt und rauscht das Wasser. Denn alle diese fröhliche Vegetation, gleich wohlthuend für das Auge des Entomologen, wie für den Freund schöner Landschaft, verdankt ihr Dasein dem Fleisse der Thal- bewohner, die das Wasser des unbändigen Bergstromes in tau- send kleine Kanäle und Gräben geleitet hahen, so dass es sich befruchtend über die Abhänge ergiesst. In einer Erweite- rung dieses schönen 'Thales — in den Urzeiten des Gebirges wahrscheinlich das Becken eines Seees — liegt das Städtchen Prais de Mollo zwischen den prachtvollsten und ausgedehntesten der eben beschriebenen Wiesen, die dem Orte jedenfalls den Na- men gegeben ‚haben. Prats de Mollo ist klassischer Boden für die Coleopterologie, da Graf Dejean hier längere Zeit gesammelt, und den Carabus rutilans hier zuerst gefangen haben soll. Auch hatte das Städtchen, das seine Verbindungen mit dem übrigen Frankreich lediglich durch Maulthiere und Saumrosse unterhält, noch vor Kurzem seinen Naturforscher, der nicht bloss für die Botanik, sondern auch für die Entomologie als Sammler gewirkt hat, jetzt aber leider gestorben ist, ohne einen Erben für seine Neigungen und Bestrebungen zu hinterlassen. — Der Wunsch, dem Hochgebirge noch näher zu sein, und andere fast zufällige Um- stände veranlassten mich aber, meinen ursprünglichen Plan, hier auf einige Zeit mein Standquartier zu machen, aufzugeben, und das Thal noch weiter hinauf, bis kurz vor dem Punkt, wo es der Costabonne schliesst, zn verfolgen. Hier liegt das kleine Bad In Preste, das bescheidenen Ansprüchen, wie sie der reisende En- tomolog im Hochgebirge zu machen pflegt, genügt, und wo ich während einer Zeit von 12 Tagen verweilt habe. Ich hatte hier das unerwartete Glück mit einem Pariser Entomologen, Herın 389 0. Guynemer zusammen zutreffen. Er kam einige Tage nach mir an, und wir haben unsere Excursionen bis Mont Louis gemein- schaftlich gemacht. Rings um la Preste erheben sich Kalk- oder Marmorfelsen, und steile Bergwände, meistens mit dünnem, kur- zem Rasen bekleidet, oder hin und wieder mit Buchsbaumge- strüipp und Buchensträuchern überdeckt. Schöne Waldungen, der imposante Schmuck unserer Gebirgslandschaften, fehlen, und nur einzelne Gruppen junger Eichen geben den bizarr grossarti- sen Ansichten des vielfach gewundenen Thales da und dort ein anmuthiges Gepräge. Wo die steilen, eng zuzammentretenden Berg- hänge einen kleinen Raum neben dem Flusse gelassen haben, da sehuf auch hier die fleissige Menschenhand künstliche Wiesen. Sie erscheinen dem entomologischen Auge unendlich versprechend mit ihren blühenden Umbellaten und andern Blumen. Allein sie erfüllten diese Erwartungen, meinen Erfahrungen nach, nickt im Entferntesten. Einige spärliche Schmetterlinge, Polyommatusarten und Lycaenen,, Ameisen, gemeine Blattwespen, etwa ein Allan- tus oder eine Athalia rosarum, Anaspisarten — frontalis und latera- lis — Tachyporen — chrysomelinus oder hypnorum — Apion — civicum, virens, aethiops u. a. — gaben ein treues Bild ei- ner norddeutschen Wiesenfauna, wie sie sich etwa gestaltet, wenn nicht umgehende Wälder, Wasserreichthum, oder sonstige günstige Verhältnisse ihr eine grössere Manniefaltigkeit verleihen. Vielleicht liegt der Grund eben "darin, dass diese Wiesen künst- lich gebildet sind, und den der Gegend eigenthümlichen Insecten somit die ihnen naturgemäss zusagenden Verhältnisse nicht zu bieten vermögen. — Reicher sind die verschiedenen Sträucher, namentlich Haseln in der Umgebung von la Preste. Hier habe ich Otiorhynchus auropunctatus, Clythra (Smaragdina) coneolor und Epilachna 11notata und einzelnes Andere, namentlich den in- teressanten Malachius inornatus, Küster, in den Regenschirm geklopft. Auch die zum grossen Theile felsıgen Ufer des Tech sind an Insecten nicht reich, und ich habe hier von characteristischen Thieren nur die Homalota torrentum mihi, die aber anderwärts an kleineren Bergbächen häufiger vorkam, angetroffen, während sich in dem Wasser selbst Agabus melas Aube, guttatus, chaleo- notus und die Hydroporen minutissimus und flavipes, (auch opa- trinus wurde mir von Herrn Guynemer als in der Nähe gesammelt mitgetheilt), und Hydraena riparia vorfanden. Von grösserem Interesse sind die Vorkommnisse unter Steinen, namentlich an den Seiten des Fuss- oder Reitweges, welcher von dem Bade nach den höher gelegenen Gehöften — oder wie man hier sagt Metairien — führt. Hier fanden wir den wegen seiner Farben- pracht so bekannten Carabus rutilans, Cymindis melanocephäla, Lebia nigripes, Staphylinus rupicola mihi, und andere Sachen von Werth. .Sehr häufig zeigte sich ach ın dem Dünger der Kühe und Maulthiere Geotrupes Pyrenaeus Charpentier, den ich 390 aber von dem vernalis nicht für verschieden ansehen möchte, so- wie Geotrupes stercorarius. Je weiter man das Thal nach dem Costabonne zu verfolgt, desto reichlicher scheint die Fauna zu werden. Namentlich habe ich, etwa eine halbe Stunde oberhalb des Bades, mit Hülfe des Siebes interessante Ausbeute gemacht. Unter dem dürren Laube und dem Moose, das sich zwischen den Wurzeln von Buchengesträuch und zahlreichen Steinklippen angesetzt hatte, findet sich hier Trechus latebricola mihi, Psela- phus longipalpis ınihı, Bythinus Mulsantii mihi, Homalota myops mihi, Bathyscia Schiödtei mihi, 3 verschiedene neue Arten von Scydmaenus, Cephennium laticolle- und thoracicum, so wie noch mancherlei anderes schr Brauchbare. Leider war "aber die An- zahl der Individuen verhältnissmässig nur gering, und manches Sieb habe ich vergeblich gefüllt. Freilich sah die Localität auch für diese Art zu sammeln wenig versprechend aus, und wahrscheinlich würde ich nicht darauf gekommen sein, sie anzuwenden, wenn mich nicht einige Exemplare des Cephennium Jaticolle, die ich unter Steinen antraf, erinnert hätten, einen solchen Versuch zu machen. Sehr wenig Ausbeute gewährten die eigentlichen Bergab- hänge. Denn weder mit dem Kötscher — womit ich hier nur mühselig einige Stücke des Cryptocephalus märginellus gefangen habe, noch durch Abklopfen von Sträuchern in den Bee noch endlich unter Steinen fand sich eine der aufgewendeten Mühe nur einigermassen entsprechende Ausbeute. Eher liess sich eine solche” gewinnen, wenn man. in den kleinen, wahrschein- Jich von den Frühjahrswassern, die den Biegungen der Thalwände folgen, gerissenen Schluchten aufwärts sties, “und hier, wo eine _ verhältnissmässig; grössere Feuchtigkeit herrscht, unter Steinen sammelte. So fanden wir die Caraben purpurascens, rutilans, catenulatas, Cymindis melanocephala, Lebia nigripes, Pterostichus parumpunctatus (in Menge), Hoifmannseggü (selten), Pterosti- chus parallelus (häufig), Diacanthus amplicollis (nicht selten), und einiges Andere; häufig, trifft man in diesen Riessen, — wenn ich mich dieses sehr bezeichnenden süddeutschen Provinzialismus Ihnen, dem Norddeutschen, gegenüber bedienen darf, — einen klei- nen Bach, dessen spärliches Wasser ‚meist nach einem kurzen Laufe wieder in dem Felsgerölle versickerte. In dem feuchten Moose, in und an solchen "Wässerchen, leben ın grosser Menge Homalota torrentum, umbonata, (aber sehr selten) und die schöne Homalota Reyi mihi, Homalota pavens, elongatula, Stenus rugo- sus mihi, Omalıum fossulatum und als grosse, Seltenheit der schöne neue Quedius auromicans. Alle her Thiere wurden am leichtesten gefangen, indem wir, das von Wasser überstömte, oder wenigsten gänzlich durchzogene Moos von dem Felsgestein ab- lösten, auf ein weisses Tuch breiteten, und dann, wie “bei Perpig- nan die Ochthebien, hier die Homaloten und Stenen, welche in- zwischen das trockener werdende Moos verliessen, mit Bequem- 391 lichkeit von der weissen Unterlage sammelten. Auch die Hy- draena eurta mihi habe ich, aber in der unmittelbaren Nähe des Tech, in dem feuchten Moose auf diese Weise gesammelt. El- mis aneustatus wurde von uns hoch oben in a Bergen an einem vom Wasser überrieselten Felsen in ziemlicher Anzahl angetroffen. Meine Ausrüstung zu den Excursionen in diesem Thale ge- stalteten sieh unter salchen Verhältnissen daher bald ganz And als in den ersten Tagen. An die Stelle des Kötschers trat das Sieb; und der Regenschirm wurde von einem grossen, weissen Tuche ersetzt, welches ich beim Gehen, wie der Catalonier seine Manta, zusammengelegt über der Schulter trug. Es diente mir beim Sammeln unter Steinen als bequemes Kissen, um darauf zu knieen, ich benutzte es als Unterlage beim Sieben und um wie eben erwähnt feuchtes Moos der Gebirgsbäche darauf auszubrei- ten, und endlich war es mir als weiter Mantel umgenommen eir willkommener Schutz gegen die alltäglich wiederkehrenden Regen, die uns grössere Ausflüge gar sehr verleideten. Wir haben auch wirklich nur 2 ee von längerer Dauer während unseres Aufenthaltes zu la Preste unternommen. Die erste nach den sogenannten Cunques, der Thalwand, welche sich unmittelbar hin- ten dem Bade selbst erhebt, gewährte uns zwar eiue überaus schöne Aussicht, auf der einen "Seite nach den Schneemassen des Canigou, auf der anderen nach den Vorbergen der Ostpyrenäen bis zu der Ebene von Roussillon und dem Mittelmeere, war abe: in der Hauptsache ziemlich unergiebig. Chrysomelenfor men wi- ren in geringerer Erhebung oberhalb des Bades unter Steinen verhältnissmässig reich vertreten. Wir trafen Chrysomela cerealis, meistens in schönen Varietäten mit vorwaltendem Rothe, hotten- totta, femoralis, eine neue Chrysomela 1) aus der Gruppe der eribrata Germar, eine mir unbekannte Timarcha, und ausser die- sen Chrysomelinen hin und wieder den Diacanthus amplieoilis Germar, Otiorhynchus Navaricus, eine mir noch nicht bekannte Asida und dergleichen Formen. Auf den höchsten Puncten fan- den wir dagegen, vielleicht weil die Jahreszeit noch zu wenig vorgeschritten war, fast gar nichts von Belang. Nur der schon erwähnte Geotrupes vernalis, var. Pyrenaeus war auch hier im Dünger sehr gemein. Auffallend war es mir, dass in dieser Höhe, die doch wohl bis gegen 6000° über der Meeresfläche an- zunehmen sein dürfte, uch "noch der Lucanus cervus vorkommt, von welchem ich in einem kleinen Birkenwäldchen die Ueherreste vorfand. Eichen giebt es in dieser Höhe, wenigstens in hiesiger Gegend nicht. Es fragt sich also, wie das Thier bis hierher gelangt sein mag. Reichlicher war die Ausbeute bei einer zweiten, nach dem Flanken des Costabonne gerichteten Exceursion, Die meisten der ı) Chrysomela carbonaria Suflrian, SuyE 392 Insecten, die uns auf den verschiedenen andern Exeursionen vor- gekommen waren, wurden auch hier von uns aufgefunden ; doch fand sieh unter Steinen wohl auch hin und wieder einiges, was ich bisher noch nicht getroffen hatte, z. B. Aptinus Pyrenaeus, Ba- rynotus ‚Schönherri, "Otiorhynchus- monticola. Auch fanden wir hier hin und wieder vecht schöne saftige Kräutergruppen, von Aconitum, Tussilago, und verschiedenen Umbellaten gebildet. Hier trafen wir die schönen Oreinen superba, pretiosa und ni- grina Sullrian, den Telephorus abdominalis. in beiden Geschlech- tern, Anthobium umbellatarum mihi, Anthophagus alpinus — auf blühendem Rhododendron ferrugineum einige Exemplare — Cas- sida azurea)und subretieulata, auch m: auche hübsche Tenthreden und andere "Hywenopteren. Leicht hätte ich übrigens in dem Thale von la’ Preste um meine ganze, bisher in dieser Gegend gemachte Ausbeute kom- men können, denn es brach in dem Badeetablissement, wo ich wohnte, eines Nachts Feuer aus, und ich flüchtete nach vie- ler aussestandener Angst und eben so vielen verschluckten Rauche durch die langen hölzernen Gänge und Treppen des brennenden Hauses. Sie werden aber von mir glauben, dass ich meine Flucht nicht antrat, ohne unter jedem Arme einen Kasten mit den gesammelten Schätzen ‘in. Sicherheit zu bringen. Indes- sen brannte schliesslich nur ein Theil des Hauses ab, "und die von mir bewohnte Stube blieb unversehrt, so dass ich nur den Verlust einiger bei dem Ausräumen verloren gegangener Sachen, namentlieh des einzigen Cychras, der mir in den Pyrenäen überhaupt vorgekommen ist, — so viel ich mich entsinne nur Cychrus rostratas — und mancher hübschen Pselaphen und Seyd- maenen zu beklagen habe, und wenigstens mein Standquartier nicht zu verlassen genöthigt war. Also auch hier kam jch bei dem Unfalle der mich traf, Bi im Jahre 1547 am Tauernhause — vgl. Ent. Z. 1847, No. 7, 214 — mit dem blauen Auge davon. “Heute hat es den aan Tag ununterbrochen Sercanet, so dass ich Gelegenheit zum Ordnen meines Fanges und zum Schrei- ben einiger Briefe in die Heimath habe. Morgen gedenke ich, mit meinem entomologischen Gefährten über das Hochgebirge ‚nach dem Bade le Vernet zu wandern, oder zu reiten, wenn mir das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht. Ihr von Kiesenwetter. Notiz. Zu Hrn.Dr.Ad.undAug. Speyer’s,, Verbreitung derSchmetterlinge Deutsch- lands“ d. Zıg. No.7 u. 8 ist für die Fauna Oestreichs beizufügen und nachzutragen: Polyommatus Phlaeas. Um Speyer nicht selten, Linz etc. Doritis Delius, Alpen Oberöstreichs. Celias Hyale. Gemein. Naclia Ancilla. Nicht selten. Steyer, 28. 9. 1350. Brittinger. Druck von F. Hessenland in Stettin, herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- © A. Dohrn, Praeses delvrereins lungen von E. S. Mittler in Berlin "A. Lincke, Bibliothekar “ Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. 12. #4. Jahrgang. December 1850, Inhalt: Hührn: Rede zur Stiftungsfeier. EN OT, Speyer: | Aufruf. Siebold: über Lipoptera cervi. Brischke: Nematus helicinus Dahlb. nov. sp. Freyer: Bemerkungen zu dem Auf- satze des Herrn Dr. Adolf Speyer. Strübing: Anfrage. Rat- zeburg: Nein Intelligenz. Inhalt und jyReuisien | des u ee nn na zur Stöftungsfeier des entomologischen Wereins | gehalten am 10. Neveinker 1850. Meine Herren! Nach! $. 11 der revidirten Vereins-Statuten soll jährlich ‚am Stiftungstage, den 7. November, eine Generalversammlung der Mitslieder "stattfinden, in welcher der Präses den Jahrsbericht | Korträgt. Von dem Datum sind wir heute (wie schon öfter) zu Gunsten derjenigen Mitglieder abgewichen, deren Berufsgeschäf.e die Verlegung der Feier wünschenswerth machten. Meine Herren! Wäre der politische Horizont in diesem ‚Momente nicht drohender und verhängnissvolier als je seit der Gründung unsrer naturwissenschaftlichen Association, so würde ich berechtigt sein, Ihnen und mir zur augenblicklichen Lage des Vereins Glück zu wünschen. Zwar hat der Herr Handels- ‚Minister demselben durch Resceript vom 12. October die bedingte Portofreiheit für Briefe unter‘ Krenzband und Pakete von 5 Pfund entzogen. Aber wir dürfen hoffen, dass unsere FKemonstrationen ‚gegen diese zum wesentlichen Theile auf einem Missverständnisse ‚beruhende Verfügung, welche einen der Lebensnerven des Ver- ‚eins gefährdet, von gutem Erfolge sein werden, besonders, da ‚ der Herr Minister des Unterrichts versprochen hat, unsere Sache nachdrücklich vertreten zu wollen. Auf der andern Seite war es ‚mir sogar gelungen, dem Vereine die Königliche Subvention von 23 Entomologische Zeitung 394 500 Thlın., welche am 1. October d. J. abgelaufen war, durch Immediat-Eingabe bei Sr. M. noch auf fernere drei Jahre zu erhalten: alle Beziehungen des Vereines nach Innen und Aussen | waren nicht nur in dem bisherigen reichen Maasse erhalten, son- | dern die mit Russland durch meine im Juli und August nach Petersburg und Moskau ausgeführte Reise wesentlich verstärkt und erweitert worden. Alle diese tröstlichen Perspectiven in- | dessen werden durch die kritische Situation des Augenblieks mehr ! oder minder suspendirt und es bleibt mir daher nur der Wunsch |! auszusprechen, dass es möglich sein möge, den Frieden, diese ! Grundbedingung jedes wissenschaftlichen Strebens und Verkehrs, | auf ehrenhafte Weise gewahrt zu sehen. Die Finanzen des Vereins befinden sich, wie die Rech- nungsablage unsers Herrn Bendanten in der nächsten Januar- Nummer der entomologischen Zeitung ergeben wird, in geordne- tem befriedigendem Zustande. Wir konnten mithin den Druck ! des fünften Bandes unserer Linnaea entomologica unternehmen, | welcher nächstens beendet sein wird. Mit dem Ahsatze der vier | ersten Bände und der entomologischen Zeitung durften der Ver- | leger der Linnaea und wir zufrieden sein. In und ausser un- | serm Vaterlande wird je länger je mehr unserm wissenschaftlichen | Wirken ehrenvolle Anerkennung zu Theil. Der Verein hat seit der letzten Generalversammlung mehrere seiner Mitglieder durch den Tod verloren. Unsere Ehrenmitglie- | der Graf Hofimannses«, Dr. Koch hatten bei ihren hoch vorge- | rückten Jahren schon seit längerer Zeit die specielle Beschäftigung } mit der früher von ihnen so gern eultivirten Entomologie aufge-! geben. Auch der ehrwürdige Veteran unserer Wissenschaft, der 92jährige Kirby, berühmt durch seine im Verein mit meinem verehrten Freunde Spence herausgegebene Introduction to Ento- mology, hat im Juli den Tribut der Natur entrichten müssen. Je liebenswürdiger und freundlicher sich meine entomologische Correspondenz mit unserm Ehrenmitgliede, Staatsrath Dr. Frie- drich Gebler in Barnaul (Westsibirien) im Verlaufe mehrerer Jahre gestaltet hatte, um so mehr ging mir sein im März d. J. erfolgter Tod nahe. Durch die Kriege Oesterreichs im Innern] war die Verbindung des Vereins mit Siebenbürgen längere Zeit dermassen unterbrochen, dass ich schon befürchtete, von den] dortigen Entomologen sei einer oder der andere den Ereignissen‘ als Öpfer gefallen. Zum Glücke ist dies nicht geschehen; im‘ Gegentheile, es hat sich in dem siebenbürgischen „Sachsenlande* a diesem entlegensten Vorposten deutscher Zunge gegen Südosten,} ein naturwissenschafilicher Verein gebildet, der es mit der Ento-' mologie ernst und redlich meint, und dem wir natürlich gern! und willig nach Kräften entgegengekommen sind, n | | 395 | Die Zahl der Vereinsmitglieder ist in erfreulichem Wachs- ‚thum begriffen. Bekanntlich haben wir durch Generalbeschluss wegen der durch Ausbreitung des Vereins immer schwieriger und verdriesslicher gewordenen Einziehung des geringen Jahreshei- trages von.1 Thaler diesen gänzlich "aufsehoben und den Preis der entomologischen Zeitung mit der Verpflichtung erhöht, dass ‚jedes Mitelied gehalten sein solle, dies Central-Organ der So- ‚cietät, sei es durch die Post oder durch den Buchhandel, zu be- ziehen. Nun ist es auf der einen Seite ‘nicht zu contr oliren, ob ‚die einzelnen Mitglieder dieser Verpflichtung nachkommen ; auf hier andern Seite erzieht sich sogar positiv, dass weniger Zei- tungen abgesetzt werden , als lebende Mitglieder vorhanden sind. Dennoch muss ich mich gegen die von mehreren Seiten vorge- ‚schlagenen Abänderungen des jetzigen Modus, gegen Eintritts- selder, Controlmassregeln, z.B. Einsendung von Bescheinigungen des Postamtes loci oder des Buchhändlers ete. erklären. Entwe- der das betreffende Mitglied ist so arm an Geld, dass es wirk- lich die kleine Ausgabe nieht ersehwingen kann — dann ist es gewiss nach der Kaiserregel ubi nihil entschuldigt: oder es ist ‚so arm an Geist, dass es mit dem Diplom end dem Titel „Mitglied gelehrter Gesellschaften“ ein albernes Prahlen ohne weitere Unkosten betreiben will — — und dann lasse man dem Narren seine Schelle. Wer es wirklich mit der Entomologie ehrlich meint, wer mit der Art einverstanden ist, wie unser Ver- ein sie treibt, dem — sollte ich denken — müsste auch daran ‚liegen, dessen Centralblatt zu kennen, und sich darum zu be- mühen. ie Eine andere Frage betriflt den jetzigen Zustand der Bi- bliothek und der Sammlungen des Vereins. So schätzenswerth ‚ die bisherige Unterbringung "lerselben in einem Zimmer des Gym- nasiums na so stellen sich doch mehrere gewichtige Uebelstände "heraus. Auch nach der vor Jahr und Tao vorgenommenen Aus- besserung des einfallenden Lichtes regnet es noch bei starken Güssen ‚oder hei Schneegestöber ein — in Folge dessen leiden die In- secten sehr von Schimmel. Noch bedenklicher ist es, dass uns nicht der ausschliessliche Gebrauch des Zimmers überlassen wer- den kann, weshalb unsere Bibliothek und die noch nicht in ver- ' schlossenen Schränken untergebrachten Insecten dem Besehen, ‚ Betasten Unberufener, auch wohl dem Verkramen und Beschädi- ‚sen mehr oder minder exponirt sind. Natürlich dürfen wir als ‚ Gratisbenefiziaten über vorgekommenen Unfug nicht gar laute Klagen führen; aber um so "nothwendiger ist es, auf eine durch- greifende Abhülfe bedacht zu sein. Schon vor einem Jahre er- klärte sich die Generalversammlung mit meinem Vorschlage ein- ‚ verstanden, ein geeignetes Locale für Bibliothek und Sammlungen | | | | | 284 396 miethen zu wollen. Leider hat sich bisher noch nichts Passendes zu einem angemessen billisen Preise finden lassen. Wenn ich im Eingange meiner Rede gesagt habe, die augen- blickliche Lage des Vereins — abgesehen von der Gefährdung aller Wissenschaft durch den politischen Horizont — sei eine glückliche zu nennen; so belege ich diese Behauptung am ein- fachsten und überzeugendsten, wenn ich, analogisch meinem Ver- fahren in der Gener: versammlung 1846, aus den seit der letzten Monatsitzung eingegangenen Correspondenzen diejenigen heraus- hebe, welche den segenwärligen regen und umfangreichen Ver- kehr des Vereins charakterisiren. 1) Herr Minister von Ladenberg Exc. Berlin 8. October schreibt mir, dass er Sr. M. dem Könige über mein Im- mediatgesuch vom 22. Juni Vortrag gehalten, und dasselbe in Anerkennung der verdienstlichen Bestrebungen des Ver- eins gern angelegentlich befürwortet habe. Es sei ihm angenehm, mich benachrichtigen zu können, dass S. M. mittels Ordre vom 18. September die Unterstützung von 500 Thlr. auf fernere 3 Jahre dem Verein bewilligt habe. 2) Herr Minister von der Heydt Exec. Berlin den 12. Oc- tober sieht sich um so mehr veranlasst, die dem Vereine | bisher zugestandene bedingte Portofreiheit aufzuheben, „als das Bedürfniss zu derartigen Begünstigungen bei der kürz- lich stattgehabten bedeutenden Ermässigung der Portotaxe nicht mehr vorliegt, und die bestehenden Portofreiheiten möglichst beschränkt werden müssen.“ 3) Herr M. C. Sommer Altona den 12, 18, 26. October wünscht Auskunft über das im Werke von Spix und Mar- tius nicht angegebene hahitat des von mir erhaltenen Di- nomorphus pimelioides (Perty), über des Käfers systema- | tische Stellung, berichtet über die Absendung von Vereins- expediendis nach London, hat sich die dankenswerthe | Mühe gegeben, ein für den Verein von London ihm | adressirtes *), über 6 Pfund wiegendes Paket n zwei Pakete zu theilen, (ohne ahnen zu können, dass der Ver- ein nun zweimal zu Porto econdemnirt war,) und hat für | Herrn Oberlehrer Zeller in Bezug eines Aufsatzes, dessel « 4 *) Mit Vergnügen benutze ich diesen Anlass, Herrn Sömmer, dessen | gastliche Aufnahme mich bei meinem kleinen Ausfluge im Herbste erfreute, dessen überaus reiche und durch Seltenheiten und Pracht- | stücke ausgezeichnete Sammlung mir von ihm mit grosser Liberali- tät gezeigt wurde, für die grosse Bereitwilligkeit zu danken, mit welcheer er die Correspondenz und Speditionen des Vereins nach und von London so wie vice versa pünktlich besorgt, - 4) 5) 6) 9) 397 ben in der entomo!. Zeitung einen Schmetterling aus Cra- mer's Werk sauber copiren lassen. Herr Dr. Speyer Rhoden (hei Arolsen) 13. October sen- det einige aus der Vereinsbibliothek entliehene Schriften zurück, bittet um andere, schickt einen „Aufruf an die ‚deutschen Lepidopterologen“ für die entomol. Zeitung, und verheisst für dieselbe einen Bericht über seine und seines Bruders letzte Excursion in ‚die östreich. Alpen. Herr Prof. Dr. Germar Halle 18. October hat für die Vereinsbibliothek den erbetenen Linne-Villers antiquarisch gekauft, gtebt Nachricht über Dr. Schaum’s in Nizza und Dan wiederhergestellte Gesundheit, und bedauert, dass r keine exotischen Crambiden besitze, um Zeller bei sei- ner bevorstehenden Arbeit über diese Familie damit unter- stützen zu können. Dr. v. Renard Moskwa 12. October sendet bulletin de Moscou 1850 IH. für Prof. Lacordaire in Liege, zeigt an, dass eine Kiste mit dergl. Exemplaren zur Vertheilung an die K. Akademie in Berlin, Alexander von Humboldt, Le- opold von Buch, Ehrenbers, Klug, Nees von Esenbeck, Göppert und andre Notabilitäten und Gesellschaften more solito nach Petersburg abgesandt worden, um mit dem letzten diesjährigen Dampfboote uns zur Distribution zuzu- sehen. [Es ıst keinem Zweifel unterworfen, dass die bisher von uns unter portofreiem rubro ohne Bedenken erfolgte Versendung dieser naturwissenschaftlichen bulletins nach den postfiscalischen Prinzipien, auf welche das obige Re- script vom 12. October fusst, als Contravention gerügt werden müsste, — aher es möchte ebenso unzweifelhaft sein, wegen dieser angeblichen Contravention vor dem Tri- Bunale desjenigen Geistes der Humanität und wissenschaft- lichen Intelligenz vollständig absolvirt zu werden, welcher dem entomologischen Vereine jenes der Post kaum lästige, dem Vereine nach der Natur seines Zweckes und detaillir- ten Verkehrs unschätzbare Vorrecht bewilligte.] Der Director des taurischen Wintergartens Herr Williaın Grey Petersburg 18. October dankt a eine von mir ihm gewordene Insectensendung und bittet um Zusendung der Linnaea entomologica und Schmetterlings-Kataloge. Herr Architekt Schauffelberger Petersburg 19. Octo- ber schiekt einige interessante, dort gezogene Lepidoptera. Herr H. J. Stainton, Secret. der entomological Society London 3. und 29. October ladet mich ein, sein Gast bei der grossen Ausstellung im nächsten Frühjahr zu sein, 398 10) 11) 12) 13) 14) 15) und zeigt die Absendung eines Paketes für den Verein und Herrn Zeller an. Herr Dr. Gwinner Frankfurt am Main 10. October hat die entomol. Section des Senkenbergischen Museums über- nommen, und wünscht im Wege des Austausches die dor- tige Sammlung möglichst zu vervollständigen. Herr Maler Joseph Mann Wien 20. October dankt für die erhaltne Linnaea entomologica, und sendet Microlepi- doptera für Zeller behufs einer wissenschaftlichen Arbeit, dalmatinische Käfer für mich und Kataloge für Prof. Hering. Herr Dr. Schaum Berlin 27. October bedauert, dass er wegen der vorgerückten Jahreszeit und bei seiner Absicht, den Winter in einem mildern Klima (Griechenland, Orient) | zuzubringen, Steitin nicht besuchen könne, und disponirt | über die Distribution der dem Vereine zugesandten Sepa- ratabdrücke seines Artikels über Fulgorella und der im | Druck befindlichen Jahresberichte aus "Wiegmann's Archiv. Herr E. Menetrids, Intendant des entomol. Museums der K. Akademie der Wissenschaften Petersburg 29. Septhr. und 13. October berichtet über die verschiedenen, seiner | gütigen Besorgung von mir anvertraufen entomol. Commis- sionen, zeigt an, dass er Herrn Parreyss in Wien bei ei- ner natarhistorischen Sendung für die Petersb. Akademie den Stettiner Verein als Vermittler designirt habe, fragt, ob er von mir die wissenschaftl. Namen Abyssinischer cos | leoptera erfahren könne, und schickt ein expediendum für Herrn Heyer in Lüneburg. Herr Graf Küenburg, K. K. ls und Salınen - Di- | rechions- Assessor Hall (Tyrol) 2. "November dankt im | Namen der von ihm vorgeschlagnen Herren v. Erlach und Schindler für deren ihm zuges: indte ‚Vereins-Diplome, und | schlägt Herrn Dr. Joseph "Seeger in Hall zum Mitgliede | vor. Er erwartet mit Ungeduld® das Erscheinen des fünt- ten Bandes der Linnaea und hat sich mit Erfolg bemüht, ! Tauschverbindungen mit italienischen Entomologen anzu- | knüpfen, von denen er hofit, dass sie auch uns nützlich | sein werden. | Herr B. Wm. Westermann Copenhagen 25. September | bedauert, dass ich meinen anfänglichen Plan, die Rück- reise von Petersburg über Stockholm und Dänemark zu machen, aufgeben musste, berichtet über seine diesjährigen entomol. Acquisitionen und zeigt die Absendung einer (hier seitdem wohlhehalten eingegangen, sehr ausgezeichneten) 16) 399 Partie exotischer Käfer aus Java, Pulo Penang: und Neu- holland an. Herr Fahrikant Chr. Drewsen Strandmühle bei Copen- hagen 15. October dankt für einige ihm zugesandte süd- europäische Hymenopteren, und wünscht zu wissen, ob die Actienreise Randsehuch’s nach Manfredonia zu Stande ge- kommen. Herr Parreyss Wien 30. October zeigt die Absendung der Naturalien für die Petersburger Akademie unter Ad- dresse des Vereins an. (conf. No. 13.) Herr Dr. Clemens Hampe Wien 16. October wünscht in einem von ihm für die entomol. Ztg. bestimmten Aufsatze eine Berichtigung zu machen. Herr Antiquar Schmidt Halle 5. November fragt, ob er der entomol. Ztg. eine entomol. Anzeige und unter wel- chen Bedingungen beilegen könne. Herr V.-Präsident W. Spence London 2. Novbr. beklagt den Tod des ehrwürdigen Seniors der europäischen En- tomologie, Kirby, und wünscht von mir über russische Entomologie, soweit ich sie auf meiner letzten Reise ken- nen gelernt, Näheres zu hören. Prof. Dr. Küster Erlangen 30. October sendet die ihm aus der Vereins-Sammlung zu einer wissensch. Arbeit ge- liehenen Helopier mit Dank zurück und zeigt an, dass er oO in Bamberg als Beamter beim Telegraphen angestellt ist. Herr Minister von Ladenberg Exe. Berlin 31. October schreibt mir, dass er mein Gesuch wegen Fortgewährung der Portofreiheit für den Verein an den Herrn Handels- minister befördert, und ın Gemeinschaft mit dem Herrn Minister der ausw. Angelegenheiten mündlich lebhaft be- fürwortet habe. Exe. von der Heydt habe baldige nähere Erörterung zugesagt, und stelle Herr von Ladenberg mir anheim, die eingebende Antwort ihm zur weitern Vertre- tung der Interessen des Vereins mitzutheilen. Herr Thwaiter, Director des botanischen Gartens zu Pera- denia auf Ceylon 8. Juli antwortet mir auf meine brief- liche Anfrage, dass er zur Zeit noch mit botanischen Arbeiten zu sehr überhäuft sei, aber nicht unterlassen werde, sobald ihm etwas Musse zu Theil geworden, von dortigen Inseeten uns Mittheilung zu machen. Herr Prof. Carl Fuss in Herrmannstadt 11. September und 9. October dankt für seine Aufnahme in den Verein, für die Zusendung der bisher erschienenen Vereinsschrif- ten an die neugebildete Societät für Naturwissenschaft in 400 25) 27) Siebenbürgen, will Auskunft über einzelne specialia ento- mologica, begleitet durch eine reiche Sendung siebenbür- gischer coleoptera für mich, und schlägt den Rechtscandi- daten Herrn Ernst Sill zum Mitgliede vor. Das Präsidium der naturforschenden Gesellschaft in Gör- litz 2. November dankt für den erhaltnen 10. Jahrgang der entomol. ‚Zeitung, und würde gerne seine älteren Ah. handlungen im Austausche gegen die frühern Jahrgänge unserer "ausgezeichneten undı werchvollen® Zeitschrift ge- | ben. (Wir sind der Görlitzer Gesellschaft für ihre Eu | Meinung von dem Werthe unserer Publicationen sehr ver- bunden, müssen aber bei der stattgefundenen Portofreiheit- restriction befürchten, dass unser bisheriges System der liberalen Austauschungen naturwissenschaftlicher scripta | aus begreiflichen Gründen wenn nicht ganz aufgegeben, so doch wesentlich beschränkt werden muss.) Herr Dr. F. J. Maehler Heidelberg 1. November reicht ein gedrucktes system. Verzeichniss der um Heidelberg vorkommenden Käfer ein, wünscht eine Reeension dessel- ben in der entomol. Zeitung und bittet um Aufnahme in den Verein. Herr Oberförster Tischbein in Herrstein (Birkenfeld ) 31. October. will die Wespengattung Allantus bearbeiten und fragt an, auf welche Weise er am leichtesten das nöthige Material aus den verschiedenen Gegenden Deutsch- lands zusammen bringen könne? Auch wäre er geneigt, im bevorstehenden Winter die Determination der Blatt- | und Holz-Wespen zu übernehmen. (Beidem, der Anfrage | und dem löblichen Anerbieten setzt leider das Portozwang- | reseript ein unwillkommnes Veto entgegen: weder kann | die Vereinskasse es übernehmen, die Einsendungen von | Allantusarten bis hieher und die Uebermachung von- Stet- | tin nach Herrstein jenseit des Rheins zu frankiren, noch ! weniger ist dies Porto den Einzelnen oder gar Herrn | Tischbein anzumuthen. Dem ganzen, bisher zum Nutzen der Entomologie so ausserordentlich förderlichen Systeme der wissenschaftlichen Determination, welchem die Porto- | freiheit so günstig war, ohne dass die Post bei der gerin- sen Schwere unserer Pakete Grund hatte, sich dadurch molestirt zu fühlen, ist für alle diejenigen Entomologen (also leider für die meisten) ein Ende gemacht, welche nicht reich sind. Herr Buchhändler E. S. Mittler Berlin 1. Novbr. be- | richtet über den fortschreitenden Druck der Linnaea ento- mologica Band V., und verlangt Manuseript. (Auch die- 30) 31) 32) 33) 401 sem, im Vertrauen auf die Erleichterung der Kosten durch portofreie Versendung der Manuscripte, Correeturen, Aushän- gebogen etc. vertrauensvoll begonnenen Unternehmen, welches vorzugsweise neben der entomol. Zeitung die Ehre deutscher Entomolosie i im ganzen nafurwissenschaftlichen Europa zur Geltung und Anerkennung brachte, droht ein vorzeitiges Ende.) Herr Bowring Hongkong 19. Juli beklagt den Unfall, welchen seine letzte Insectensendung nach Stettin erlitten, will sich alle Mühe geben, ihn durch eine neue Sendung zu beseitigen, dankt für meine Bemühungen in Betreff der wissenschaftlichen Determination seiner chinesischen Insec- ten, und theilt mehrere interessante Beobachtungen mit, z. B. die einer Tineide, deren Raupe in Fulgora cande- larıa schmarotzt. Herr Geh. Amtsrath Koch in Sülz (Meklenburg) 25. Octhr. bittet um Zusendung einer ihm fehlenden Nummer des Jahrgangs 1847 der entom. Zeitung. Herr Dr. med. Hagen Königsberg in Pr. 20. October dankt für den Brief, in welchem ich ihm über meine rus- sische Reise einiges berichtet, erwähnt der Durchreise des Herrn v. Motschulsky und dessen nächster Reisepläne, hat die Uebersicht über die Phryganiden für die entom. Zei- tung vollendet, sendet ein Paket entom. Alhandlungen zur Spedition an Herrn Bürgermeister von Heyden in Frank- fart a. M., und wird nächstens mit der Revision der Bern- stein-Neuropteren fertig werden. Herr Dr. phil. Schneider Breslau 4. Novbr. sendet ei- nige Phryganiden zur Spedition an Dr. Hagen, damit er sie bei dem Studio seiner Bernstein-Inclusen vergleiche. Herr Oberlehrer Zeller Glogau 9, 16, 26. Octbr. und 5. Novbr. reicht mir ein Dankschreiben zur Beförderung an Herrn Sommer in Altona ein (conf. No. 3:): desgl. eine instruetive Reihe von Tineiden zur Expedition nach Pe- tersburg, erzählt, dass er einen rein entom. Brief von mir habe als portopflichtig bezahlen müssen, weil offenbar der Herr Taxator die von mir gebrauchte humoristische Form nur nach dem (in entomolopieis natürlich beschränkten) Maasse seiner eignen Einsicht bemessen habe, bittet un die Theile des Linne-Villers, welche Lepidopterologisches enthalten, und fragt im letzten Briefe, wie es von nun an mit den Transportkosten des (in letzter Zeit erheblich g0- stiegnen) entomol. Verkehrs mit England gehalten andlen, solle? Seiner Idee, die vom Maler Mann ; in Istrien und Dalmatien gesammelten entomol. Notizen für die Stettiner entomol, Zeitung zu bearbeiten, stellt Herr Mann die plau- 402 sible Thatsache entgegen, dass die Wiener Akademie ihm selbige gegen Honorar abgekauft hat, weil sie die Fauna der ganzen östreich. Staaten bearbeiten lässt. [Das ist- löblieh von der Wiener Akademie gehandelt, dass sie, zumal in so schweren Zeiten, doch noch etwas für die Naturwissenschaften thun will. Unser v. Siebold, der berühmte Physiolog, lobte kürzlich noch erst die Munifi- cenz der östreich. Regierung, womit sie das Haidingersche Institut für östreichische Geognosie aufrecht erhält, und fügt dann verwundert die Frage hinzu: „und bei uns in Preussen nimmt man dem entomol. Vereine die Portofrei- heit?“] Herr Oberförster G. Zebe Volpersdorf (Glatz) 18. Octbr., 2. Novbr. sendet eine Arbeit für die Zeitung und ein ex- pediendun entomologieum nach Cassel ein. we. [7 mr 35) Herr Leon Fairmaire, Tresorier adjoint de la Soc. ent. de France Paris 3. Octhr. schlägt Herrn Bigol zum Vereins- mitgliede vor, dankt mir für meine entomol. Notizen über meine russische Reise und berichtet über den Preis der Bücher, welche er im Auftrage für den Verein antiquarisch gekauft hat. 36) Herr Director Dr. Loew Meseritz den 6. Novbr. schreibt wegen einer von ihm für Linnaea V. zu liefernden dipte- rologischen Abhandlung. Meine Herren! Wenn die andern 20 ausserdem noch vor- liegenden, im Laufe des Monats eingegangnen Correspondenzen (aus verschiednen Städten Deutschlands) von mir hier nicht ge- nauer aufgeführt werden, so geschieht es, weil ich glaube, be- reits mit den aufgeführten zweierlei sehr wesentliche Dinge er- reicht zu haben: erstens den Nachweis, in welchem überaus lebendigen Verkehr unser Verein steht, und auf welche eingreifende, der Wis- senschafi förderliche Weise Stettin schon jetzt, zwölf Jahre nach Errichtung des Vereins, Centralpunkt fast der ge- sammten deutschen und wichtiger Stützpunkt auch der ausländischen Entomologie geworden ist. zweitens den palpablen Beweis, dass die bisher gewährte Porto- freiheit an diesem raschen und resultatreichen Aufblühen des Vereins den allerwesentlichsten Antheil gehabt hat. Es beruht auf verzeihlicher Nichtkenntniss des entomolog. Studiums, wenn in den Motiven der ministeriellen Zurück- nahme der Postbegünstigung gesagt wird: „bei den in neuerer Zeit namhaft ermässigten Portosätzen könne das Wegfallen der Portofreiheit nicht drückend sein“ — denn 403 die überwiegende Mehrzahl der deutschen Entomologen be- findet sich nicht in der Lage, auch nur das ermässigte Porto tragen zu können. Hier handelt es sich nicht um eine Correspondenz, deren Werth sich in Kreuzern be- rechnen lässt, bei der man also fragen darf „ist der Brief das Porto werth oder nicht?“ Hier soll aus vielen einzelnen wmnsivischen Steinchen ausgewählt werden; die kritische Auswahl giebt dann die Mörtelbasis für eine tüchuge hal'bare Mosaik. Sollen wir die eben erst von den Herren Ministern des Unterrichts und der Finanzen gewährte K. Subvention statt zur Consolidation des Ange- fangenen und zur Erweiterung des Bestehenden nur dazu gebrauchen, die Folgen des Rescripts des Herrn Handels- ministers zu decken? Ich kann und mag mir noch immer nicht denken, dass das Gesammtministerium jener einsei- tigen, öconomisch allerdings achtbaren Argumentation bei- reien wird, wenn es sich darum handelt, einem Vereine seine beste Stütze zu entziehen, der in dieser unruhigen, wüsten Zeit eins von den wenigen Asylen bietet, wohin sıch Männer zurückziehen können, denen am Studium des ewigen Buches der Natur mehr gelegen ist, als am leidi- sen Zungendreschen der wirren, meist ephemeren Tages- fragen! Oder soll ein Vermögenscensus auch in die Wissenschaft eingeführt werden, und der Austausch ge- meinnütziger Kenntnisse nur den Wohlhabenden gestattet sein? Schwerlich waren das die leitenden Motive, als der verstorbene Hr. v. Nagler dem Vereine, noch che die- ser so sichtbare, in und ausser Deutschland so ehrend anerkannte Früchte getragen, die bedingte Portofreiheit bewilligte, schwerlich geschähe die Revocation im Sinne Sr. M. unsers der Wissenschaft huldreichen Königs, der noch das letztemal, als ich die Ehre hatte, Ihneine Ver- eins-Publication zu überreichen, mir sagte: „Das ‚muss Ich gestehen, Ihr Verein ist einer der Neissigsten ; “tie-Ich kenne! * Indem ich meinen Vortrag mit der Hoffnung schliesse, es werde Sr. Excellenz dem Herrn Minister des Unterrichts möglich sein, seiner tröstlichen Verheissung in dem Schreiben vom 31. Oc- tober gemäss die Interessen des Vereins in dieser für das Ge- deihen unserer Societät überaus wichtigen Sache kräftig und er- folgreich zu vertreten, beehre ich mich vorzuschlagen zu Ehrenmitgliedern: Se. Excellenz Herrn von Fuss, Staatsrath,, beständ. Se- eretair der Kaiserl. Akademie der Wissenschäften zu Petersburg. re 404 Se. Excellenz Herın von Baer, Staatsrath und Akademiker in Petersburg. Herrn Staatsrath und Akademiker von Brandt, Director des Kais. zoologischen Museums zu Petersburg. zu Mitgliedern: Herrn Baron Osten-Sacken, Collegien- Assessor, „ Architekt Schauffelberger, „ Architekt Bremer, „ K. Hofgärtner Wm. Grey, „ akadem. Kupferstecher Pape, „ Lehrer Aug. Poireau, “ mr Obient „ Kaufmann Sievers, sämmtlich in Petersburg. „ Rechtseandidat Ernst Sıll in Hermannstadt, » Bendant Stülpnagel in Prenzlow. „ . Baron v. Hausmann in Botzen. » Dr. med. Maehler in Heidelberg. » Dr. med. Morsbach in Münster. » Dr. med. Seeger in Hall (Tyrol). Nachdem die Versammlung diese Vorschläge genehmigt und einstimmig erklärt hatte, „nach ihrer Ueberzeugung habe das Prä- sidium in keiner Weise durch die bisherige Handhabung des portofreien Rubrums motivirte Veranlassung zu dessen Rücknahme gegeben“, wurden die sämmtliehen, statutenmässig abtretenden Vereinsbeamten aufs Neue gewählt, und die Sitzung durch ein gemeinsames Mahl beschlossen. ©. A. Dohrn. Vereinsangelegenheiten. Für die Bibliothek sind eingegangen: Haidinger, Naturwissenschaftliche Abhandlungen. Band III. Wien. 1850. — Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Natur- wissenschaften in Wien. V. 1848, 49. (Frauenfeld, Ver- hinderung übermässiger Raupenvermehrung durch die Na- tur; Inseeten, welche pflanzenschädliche Inseeten vertilgen) VI. 1849, 1350. (Heer, Insecten von Radoboj; Frauen- feld, Inostemma Bosch, Ichneumonen; Heer, über fossile Insecten). Verhandlungen des naturforschenden Vereins der preuss. Rhein- lande. 1. — VI. 1844 — 49. Durch Tausch gegen Vereinsschriften erworben. 405 Boheman, Monographia Cassididarum. Tom. I. Holmiae. 1850. E. Truqui, Amphicoma & Eulasia, insectorum coleopterorum ge- nera monographice disserta. Taurini. 1847. ' Schaum, Fulgoreliae, Separatabdruck aus Ersch und Gruber’s Enneyelopädie. Geschenke der Herren Verfasser. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenh. Vereins für Natur- wissenschaften zu Hermannstadt. No. 6 und 7. 1850. (System. Verzeichniss der Käfer Siebenbürgens von E. A. Bielz). Durch Tausch gegen Vereinsachriten erworben. Siebold, Beiträge zur Fauna der wirbellosen 'Thiere der Provinz Preussen. Die preussischen Hymenopteren. (Aus den neuen Pr. Prov-Blättern. 1850.) Geschenk des Berın Verfassers. | Kollar, Ueber Weinhbeschädigung durch Tortiix Roserana Fröhl. Ueber einen bisher noch nicht beobachteten Feind des Weinstocks. Beiträge zur Entwickelungsgeschichte eines neuen blatllausartigen Inseets, Acanthochermes Querecus. Aus den Sitzungsher. der Kais. Akad. der Wissenschaf- ten. 1850. Geschenk des Herrn Verfassers. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklen- burg. 4. Heft. 1850. E. Boll, Uebersicht der mecklen- burgischen Lepidopteren. Ebeling, Einige Worte über den praetischen Theil bei Schmetterlings - und Käfer- sammlungen. Durch Tausch gegen Vereinsschrifien erworben. Maechler, Enumeratio Coleopierorum circa Heidelbergam indige- narum adjectis synonymis locisque natalibus. Heidel- bergae. 1850. Geschenk des Herrn Verfassers. The transactions of the entomological Society of London, New Series. I. 2. 1850. Stainton, On the genus Micropteryx of Zeller. Smith, Two new species of exotic Hymeno- ptera. Saunders, Two new Strepsipterous Insects, para- sitical on Hylaeus. Douglas, British species of the ge- nus Gelechia of Zeller. Durch Tausch gegen Vereinsschriften erworben. Löw, Ueber den Bernstein und die Bernsteinfauna. Programm der Kön. Realschule zu Meseritz. Michaelis 1800. Geschenk des Herrn Verfassers. a 406 FW issenschaftliche Mitheilungen. Aufruf. Die Verfasser des in No. 7 und 8 dieser Zeitung enthalte- nen Anfangs einer Bearbeitung über die Verbreitung der Schmet terlinge in "Deutschland beabsichtigen deren Fortführung und Ver- besserung und wenden sich zu diesem Ende mit der Bitte um Unterstützung wiederholt an das entomologische Publikum. Zu- nächst, wo möglich noch im Laufe dieses Winters, sollen die Spinner i. w. S., d. h. der Inhalt des Ochsenheimerschen dritten Bandes, aber mit Kinschluss der Gattungen Heterogenea Tr. und Platypteryx, bearbeitet und damit zugleich die schon zahlreich vorliegenden und noch zu erwartenden Berichtigungen für die ersten Abtheilnngen veröffentlicht werden. Das Unzureichende des Materials, welches uns bisher zu Gebote stand, ergiebt die An- sicht des Geleisteten, vielleicht auch, dass bei regerer 'Theil- nahme etwas für den ersten Anfang Befriedigendes hätte gewon- nen werden können. So hoffen wir denn jetzt von dem Gemein- sinn und wissenschaftlichen Eifer unserer Herren Collegen eine erhöhte Betheiligung. Das Resultat kommt ja jedem Einzelnen zu Gute. Die geehrten Herren, welche uns bereits ihre Hülfe gewährten, werden uns durch Angabe der Fehler, welche sie in dem in ihren Händen befindlichen Theile der Arbeit bemerkten und soweit dies nicht bereits geschah, durch Nachlieferung der nun in Angriff zu nehmenden Familien erfreuen. Ganz besonders rechnen wir aber auch darauf, dass sich Förderer des Unter- nehmens in jenen 'Theilen des Gebietes finden werden, welche bisher schwach oder gar nicht vertreten waren. Welche Gegen- den das sind, lehrt die publieirte Abhandlung selbst, nicht weni- ger, welche Gesichtspunkte bei Abfassung der Lekalfaunen vor- zugsweise zubeachten sind, wenn sie unsern Wünschen entsprechen sollen. Das Ziel ist: den Verbreitungsbezirk jeder einzelnen Art nach horizontaler wie nach senkrechter Erstreckung mit möglich- ster Genauigkeit festzustellen, zu ermitteln in wie fern Flora, Bodenmischung u. s. w. hierbei influiren. Es ist ebenso nöthig, den positiven, als den negativen Eigenthümlichkeiten einer Ge- gend die genaueste Sorgfalt zu widmen. Der ungewöhnlichen Seltenheit und des völligen Mangels sonst verbreiteter Arten bit- ten wir daher ausdrücklich Erwähnung zu {hun, damit wir nicht in die Verlegenheit kommen, wie das mehrfach geschah, die Nichterwähnung für einen lapsus calami zu halten. Der geehrte Vorstand unseres Vereins wird auch fernerhin die Zuschriften, welche diesen Weg wählen, an uns gelangen 407 lassen. Möchten sie recht bald, recht zahlreich und recht voll- ständig sich einstellen. RBhoden bei Arolsen, 14. October 1850. Dr. Speyer. ———— Noeh ein Wort über Lipoptera Cervi von Prof. ©. Th. v. Siebold in Breslau. Durch die interessanten Bemerkungen der Herren Schaum und Loew in dieser Zeitung *) von neuem auf die Ornithobia pallida Meig. aufmerksam geworden, habe ich mich jetzt über- zeugt, dass dieselbe wirklich nichts anderes ist als eine geflügelte Lipoptera Cervi Nitzsch. Ich muss aber noch weiter schen, und behaupten, dass auch Haemobora pallipes Curtis nur eine geflügelte Lipoptera Cervi ist. Der Unterschied zwischen Orni- thobia und Haemobora, von denen ich hier in Breslau viele Exem- plare habe vergleichen können, liegt blos darin, dass erstere ganz blassgelb wefärbt ist und ein äusserst schwaches und hlasses kaum unterscheidhares Flügelgeäder besitzt, letztere hingegen nusshraun gefärbt erscheint “und an den Flüg eln ein dankelbrau- nes verhältnissmässig festes Geäder trägt. In Uehrigen gleichen sich Ornithobia und Haemobora pallives vom Kopfe bis zu den zweispaltigen Klauen der Zehen vollständig. Die Hauptverschiedenheit dieser beiden Lausfliegen beschränkt ‚sich also. blos auf eine hellere oder dunklere Färbung. Die lassgelben als Ornithobia pallida sich herausstellenden Individuen der Lipoptera Cervi sind wahrscheinlich zu einer Zeit eingefan- gen worden, in welcher sie erst vor kurzem aus der Puppe her- vorgeschlüpft waren, während die braungefärbten, die Haemobora pallipes darstellenden Exemplare der Hirsch-Lausfliege gewiss schon vor längerer Zeit die Puppenhülse verlassen hatten. Es ist ja eine bekannte Sache, dass viele Insecten bei dem Abstrei- fen ihres Puppengewandes eine ganz helle Färbung zeigen, welche bei längerer Berührung mit Licht und Luft allmälig nachdunkelt. In der Insecten- Sammlung des hiesigen zoologischen Ka- binets steckt eine Reihe von geflügelten an ungeflügelten Laus- fliegen, welche bei Königs sberg von einem Elennthiere eingesam- melt wurden. In den seflügelten Exemplaren erkenne ich deutlich die Haemohora pallipes des Curtis, dessen British Entomology mir hier zur Vergleichung zu Gebote stand, die ungeflügelten In- dividuen dagegen stimmten vollkommen mit Lipoptera Cervi über- ein. Auch erzählte mir hier ein Jagdfreund, dass er in den *) Vergl, Jahrgang 1549. pag. 294, 408 schlesischen Forsten auf Hirschen nicht selten geflügelte Laus- fliegen angetroffen habe. i Wir dürfen es wohl als ausgemacht hinstellen, dass die Lipoptera Cervi vollständig geflügelt die Puppenhülse verlässt und erst später ihre Flugorgane bis auf ganz kurze Flügelstummel einbüsst. Durch welchen Umstand dieser Verlust ‚veranlasst wird, das ist mir freilich noch nicht klar geworden. Noch eine andere merkwürdige Erscheinung darf ich hier nicht unerwähnt lassen. Mir ist nämlich ebenso wie Herrn Schaum bis jetzt kein geflügeltes Weibchen der Lipoptera Cervi vorgekommen, alle von mir untersuchten 40 — 50 geflügelten Hirsch-Lausfliegen, mochten sie einer Ornithobia oder einer Hae- mobora entsprechen, waren männlichen Geschlechts, und doch besitzen auch die weiblichen Individuen dieser Laustliege dieselben verletzten Flügelstummel, wie ihre Männchen, woraus geschlossen werden muss, dass auch die ersteren mit vollkommenen Flügeln aus der Puppe hervorschlüpfen. Ich habe übrigens bei der diesjährigen zu Gorkau am Zob- ten stattgehabten Versammlung des schlesischen Forstvereins die Gelegenheit benutzt, durch einen Vortrag auf die merkwürdige Naturgeschichte der Hirsch-Lausfliege hinzuweisen, und hoffe, dass ich von einem oder dem andern Jagdliebhaber Puppen der Lipoptera Cervi erhalten werde, aus denen vielleicht auch geflü- gelte Weibchen hervorschlüpfen. Was den eingeschrumpften unverhältnissmässig kurzen Hin- terleib betrifft, welcher Schaum an den geflügelten Individuen der Lipoptera Cervi aufgefallen war, so rührt derselbe von dem seringen Entwickelungs -Zustande der Geschlechtswerkzeuge her, in welchem dieselben die Puppenhülse verlassen, indem sich erst nach längerem epizootischen Schmarotzerleben und nach abgewor- fenen Flugwerkzeugen ihre inneren Fortpflanzungs-Organe ent- wiekeln und auf diese Weise der Hinterleib derselben erst später vollkommen ausgedehnt wird. An solchen ungeflügelten Hirsch- Lausfliegen, deren Hinterleib durch die gehörig entwickelten Ge schlechiswerkzeuge angeschwollen ist, tritt der Geschlechtsunter- schied sehr deutlich hervor, worauf ich schon früher aufmerksam gemacht habe, *) was jedoch Hr. Schaum übersehen zu haben scheint. Die braunen Schienen nämlich, mit welchen die weiss- liche dehnbare Haut des Hinterleibs dieser Dipteren belegt ist, sind je nach den Geschlechtern in Zahl und Anordnung auf eine verschiedene Weise vertheilt und fallen bei ansgedehntem Hinter- leibe besser als bei noch eingeschrumpftem Leihe in die Augen. *) Entom, Zeitung 1845. pag. 278. ———— ' 409 Nematus hkelicinus Dahib. n. sp. Unter dem Namen Nemyesieäter beschrieh Hr.Bremi in derMärz- nummer 1849 der entomol. Zeitung eine Blattwespe, welche mit einer von mir eizogenen Art übereinzustimmen schien, die Hr. Dr. Dahlhom in Lund vor längerer Zeit als Nem. betulinus be- stimmt hatte. Um mir Gewissheit zu verschaffen, schickte ich fünf andere Exemplare an Hr. Dr. Dahlbom mit der Bitte, die- selben nochmals mit seinem Nem. betulinus und mit Hrn. Bre- s Beschreibung des Nem. vesicator zu vergleichen. Da schrieb mir Hr. Dr. Dahlbom, dass mein Nem, nicht Nem. betulinus sei; ob aber Hr. Bremi’s Neim. vesicator und mein gezogener Nem., ein und dieselbe Species seien, wage er nicht mit Bestimmt- heit zu behaupten, da ihm die Grösse zu verschieden, und Hr, Bremi’s Beschreibung nicht vollständig genug sei. Zugleich sehiekte mir Hr. Dr. Dahlbom mit seiner, gewiss allen seinen entomologischen Correspondenten bekannten Gefälligkeit, eine so vollständige Beschreibung meines Nematus, dass ich kein Beden- ken trage, sie hiermit zu veröffentlichen. Vielleicht vergleicht Hr. Bremi seinen Nem. vesicater mit dieser Beschreibung, und macht das Resultat bekannt, damit nicht unnöthiger Weise ein und dieselbe Species (wenn dieses der Fall sein sollte) zwei Namen erhält, denn Hr. Dr. Dahlbom schlug für meine Blattwespe den Namen Nem. helieinus vor. Hr. Bremi würde Hrn. Dr. Dahlbom und mich zum Danke verpflichten, wenn er gelegentlich einige Exemplare seines Nem. vesicator an Ersteren zum Vergleiche gelangen liesse, da mir als einem Anfänger noch keine entschei- dende Stimme zusicht. — Es folgt zunächst zwischen Nem. helieinus und N. Nemat. helieinus Dahlb. J. Parvus 14, lin deeimal. long. robustus sericeo puberulus nitidus vertice et mesonoto co- riaceo punctulatis niger, ore, te- gulis, valsula anali pedibusque lutescentibus, tarsis apice fus- eis; alis hyalinis, venis fuscis, eosta et stigmate testaceis, ve- nula transverso - discoidali 244 unam lineam cum venula trans- verso-eubitali efficiente; antennis robustis vix corporis longi- tudine, elypeo arcuato-emargi- nato. der Unterschied beinlinns Dahlb. Nemat. betulinus Dahlh. JS. Parvas 1%/, Tin. deeimal. long. angustus pubescens niti- dus verfice et mesonolo subtilis- sime punetulatus lutescens: ea- pite saltem antice pallido, oenlis macula vertiema et oceipite, tho- racis abdominisque dorso nigri- "antıbus ; alıs hyalinis venis fus - cis, stirmate pallido marginato, mh transverso-diseoidali Ju intra angulum cellulae cubitalis 212 excepta adeoque a venula transverso-enbitali 212 distinete anfennis remota; anguslis cor- pore paullalum longierihus, ely- peo irunento, 2) 410 | | | Herr Dahlbom beschreibt den Nemat. h entre, nach den ihm von mir geschickten Exemplaren so: d: Nemato Ribesii Scop. assimilis, at corpore multo brevi- ore antennnis brevioribus robustioribus, elypeo nigro immaculato, labro breviori convexiori, alarum stigmate pallido facillime dignosecitur. Corpus gquoad magnitudinem robustum. Caput breve cras- sum rotundato triangulum brevissime fusco-puberulum nitidum eoriaceo-subtiliter punctulatum, vertice inaequali, nigrum. An- tennae robustae breviter confertim pubescentes, longitudine abdo- minis thoraeisque simul sumtorum vix folius corporis, opaco ni- grofuscae, flagellis subtus testaceo - brunnescentibus. Clypeus brevis niger unicolor, ad eentrum marginis apicalis modice arcu- ato-emarginatus, ad emarginaturam utrinqgue unidenticulatus. La- brum breve semilunatum convexum punctulatum luteum, apice nonnihil impressum. Mandibulae labro coneolores breves, apice rufopiceae basi nigricantes. Palpi testacei, basi fusci. Thorax niger: pronoti margo postieus utringue (ad humeros) tegulaeque lutescentes; peectus nitidissimum subpolitum nigropiceum. Abdo- men nitidum nigrum conico-ellipticum, dorso convexo-depressum ; valvulae anales ad formam subtriangulares: valvula dorsalis bre- ) vior longitudinaliter carinata, utrinque oblique impressa, valvula analis ventralis longior depresso-convexa laevissima lutea; ven- ter nigro-piceus, ad medium subearinato-convexus lateribus de- pressus. Pedes lut i coxis basi nigropiceis; tibiis omnibus ar- | ticulisque tarsorum anteriorum, apice plus minusve nigro-fuscis, fe- | moribus anterioribus subtus prope basin macula seu potius vitta | eoncolore, tarsis posticis totis nigrofuseis. | 2: mari suo simillima, at faeile dignoseitur antennis bre- | wioribus, tantummedo longitudine abdominis, atque ut solito tenu- | ioribus et angustioribus quam maris, venfre toto luteo, orbitae | oculorum saltem in vertice concolores. Die Färbung des abdo- | men und thorax varıirt, so dass Dahlb. die 4 Weibchen, die ich | ihm schickte, auch als 4 Varietäten betrachtet, vielleicht lassen f sich bei späterer Untersuchung wohl noch mehrere finden. Was | aber das Flügelgeäder betrifft, constant. Die blasenförmiger Gallen fand ich an den Blättern von | Salıx purpurea L. (S. helix Hagen) vom Juni bis in den Herbst hinein, besonders im vorigen Sommer sehr häufig, und erhielt | die Wespen im April, Juni und Juli. Die Larven sind schmutzig | hellgrün, etwa 1/,‘’ lang, vorn etwas dieker als hinten, walzig, f die Faltenlinie an jeder Seite des Körpers ist vortretend. Der | Kopf hat mit dem Körper gleiche Färbung, und ist auch so 4 411 glänzend als dieser. Die Angenflecke sind klein, rund und glän- zend schwarz, zwischen ihnen liegt ein bräunlicher Fleck. Dass die Larven sich in der Galle verwandeln, habe ich nicht bemerkt, sondern sie spannen sich ausser derselben an Blättern, oder auf der Erde ein längliches, dunkelbraunes, seidenartig glänzendes Cocon, das oft mit Sandkörnchen vermischt war. Danzig. Brischke. engere a — Bemerkungen zu dem Aufsatz des Herrn Dr. Adolph Speyer in No. 78, No. 8 dieser Zeitung vom Jahr 1550. Herr Dr. A. Speyer hat in seinem eben so interessanten als schönen Aufsatz in No. 8 dieser Zeitung. S. 265 bei Erye. Lueina und S. 267 bei Cyc. Erebus bemerkt, dass ich diese beiden Arten in hiesiger Gegend noch nicht gefunden habe. Dies scheint jedoch auf einem Irrthum zu beruhen, denn beide Arten sind, wie ich auch in meiner an Herrn Dr. Speyer ge- schiekten lepid. Fauna No. 49 u. 76 sagte, in hiesiger Gegend von mir gefangen worden. E. Lueina ist hier in manchen Jah- ren gar nicht selten. Sie fliegt vorzüglich in unsern südwestli- chen Laubwaldungen schon im Aprilund Anfang Mai. C. Erebus fing ich im heurigen Jahr in Mehrzahl Mitie Juli an zwei ver- schiedenen Stellen an den Ufern des Lechflusses, wo hohes Sumpfgras unter Weiden- und Erlenbüschen wuchs, doch nur in einem kleinen Raume von kaum 100 Schritten im Umfang. Ueber diesen Raum hinaus gelang es mir trotz allem Suchen nicht, diesen Falter aufzutreiben. Das 2 ist sehr selten. Unter => 30 Exemplaren fand ich nur 3 weibliche. Was die Falter der Reinthal oder Schlückenalpe betrifft, so bemerke ich als Nachtrag zu meinen frühern Nachrichten, dass ich im Sommer 1849 Anfangs August auch Hipp. Mnestra und Tyndarus daselbst in einigen Exemplaren gefangen habe, dass daher auch diese beiden Arten Bewohner dieser Alpe sind. Im Sommer 1849, in der ersten Hälfte des Augusts, be- stieg ich auch den Tegelberg bei Hohenschwangau. Er ge- hört zu den niederern Alpen, und zeichnet sich durch seine vielen Zackenfelsen auf der westlichen Seite aus, von welcher Seite er- nur mühsam erklettert werden kann. Da auf diesem Berge, weil die Jagd (es giebt hier viele Gemsen) dem König gehört, kein 29 * 412 Alpenvieh ist, und daher auch das Gras auf solcher nicht abge- ‚mäht wird, so versprach ich mir in lepidopt. Hinsicht eine gute Ausbeute. ich fand jedoch nur solche Falter, welche theils in den Gebirgsthälern theils in der Mitteregion der Hochalpen flie- gen. Der Pflanzenwuchs ist ausserordentlich auf diesem Berge, doch sah ich nur solche Pflanzen, welche sowohl in den Thälera als in der Holzregion der Hochalpen heimisch sind. Vorzüglich häufig wuchs die Grindwurz, Rumex acutus. An Faltern sah und fing ich: Argy. Pales nicht gar häufig. Mel. Maturna häufiger. Vanessa, Jo und Urticae. Hipp. Satyrion mehrere Exemplare. » Medea und Ligea zahlreich. » Pitho häufig. Pontl. Napiı und Rapae nicht selten. Col. Phieomone nur auf dem Bergrücken nicht selten, und auch von Agrotis Ocellina ein Exemplar auf einer Blume im Flug. ‚Ueberhaupt war die Zahl der fliegenden Falterarten im All- gemeinen, {rotz des schönen Tages den ich hatte, sehr sparsam. C. F. Freyer in Augsburg. — u - Anfrage. Im diesjährigen Frühjahr fanden sich hier unter Form. | | flava arsserordentlich viel Claviger foveolatas Müll. — leider habe ich nicht einen longicornis gefunden! — und ich nahm Ver- anlassung, das Thier unter das Mikroscop zu bringen. Hier zeigte sich die auffallende Erscheinung, dass schon bei einem leisen Druck, den die Glasplatte auf das 'Thier übte, das letzte Fühler- glied in der Länge sich zerspaltete, und zwar sichtlich so, dass ich es nicht für eiv Zerreissen oder Zerbrechen des Gliedes hal- ten konnte; denn die Spaltung war gerade, die Theile des Glie- des traten wieder zusammen, und liessen keine Nath wahrneh- men, sobald der Druck nachliess; sie wiederholte sich bei vielen Stücken auf dieselbe Weise. Dies veranlasst mich anzunehmen, dass die Spaltung keine mechanische war, sondern eine organische ist. Darauf brachte ich das Thier zwischen zwei Glasplatten so | unter die Messingklammern des kleinen 'Tisches am Mikroscop, | dass ich den Druck willkürlich verstärken und schwächen konnte, 415 - Die Spaltung erfolgte wie früher, die Ränder des gespaltenen Glie- des ganz, ohne Borsten oder Kerben; ob die beiden Theile bei ihrer Wiedervereinigung mit Flächen aneinander liegen, oder ob die Ränder übergreifen, konnte ich nicht unterscheiden. Bei fort- gesetztem Druck spaltete sich ‚endlich der ganze Fühler bis auf die beiden Grundglieder, wie das Endglied der Länge nach; aber hiernach erfolgte keine Wiedervereinizune. Diese Versuche sind ah 10-12 Thieren wiederholt worden, und stets mit demselben Erfolge ; nie wurde der Fühler oder das Endglied in anderer Weise gespalten oder zerdrückt. Hierdurch überzeugt, dass hier mehr, als eine zufällige oder mechanische Theilung stattfinde, wandte ich mehrere Versuche an, zu erfahren, ob das Thier willkürlich das Endglied gleichsam öffnen könne; aber alle Mühe war vergebens. Ich reizte den Käfer durch Süsses, Sau- res, nahm am Ende Schwefeläther, aber die Fühler blieben ganz unverändert. Hat schon Jemand diese Erscheinung beobachtet? Darf man in derselben eine Schärfung oder Anspannung des Sinnes annehmen, dessen Organ der Fühler ist, also des Gefühls oder Geruchs ee Gehörs? Will nicht Veen die Versuche fortset- zen? Käfer stehen zur Disposition! Erfurt, im November 1850, Strübing. Netie Herr von Nicelli hat kürzlich eine Reihe blattminirender Motten (Lithocolletis) erzogen, und die dabei gewonnenen Schma- rotzer mir zur Bestimmung übersandt. Sie " zehören sämmtlich den Ichneumoniden aus len 3 Hauptabtheilungen derselben (lehneumonen, Braconiden und Pteromalinen) an, und waren schon früher von mir beschrieben, bis auf 2 (vielleicht 3) Pteromalinen, welehe ich für neu halte. Das Resultat ist, selbst bei diesem _ Mangel an Novitäten ein interessantes, da es sich wieder einmal dadurch bestätigt hat, dass die Schmarotzer sich überall gleich- zeitig mit er Wohnungsthieren verbreiten, und in Pommern dieselben Arten wie am Rhein, in Schlesien oder in der Mark er- zogen werden. Aber auch das bestätigt sich, dass nahe verwandte Ar- ten Einer Gattung als Ernährer eines und desselben Schmarot- zers sich vertreten. Dies zeigt die nachfolgende Liste, 414 *AusNo. 1 Saportella (?) sicher aus einem Eichenminirer schlüpfte Pimpla alternans Grav. » i=ı 2 Saportella, oder quereifoliella, oder Heegeriella (sicher aus Eichen) „ Entedon latıcor- nıs, xanthostoma, cavicornis (neu!), u. auronitens (neu?) Elachistus poli- "tus. au. 3,8 aportella'(?) „ Entedon nubeeu- latus. ».». 4 Heegeriella „ Entedon auroni- tens. be) 13 14 Cramerella Quercifoliella oder Cramerella Cramerella emberizaepennella Frölichiella un alnıella alnıella connexella Spinolella Sorbifoliella, einer noch nicht sichern, bei Nst.-Ebersw. u. Stettin häufigen Art tristigella oder ul- mifoliella, oder po- mifoliella Ent. auronitens u. Xanthostoma. Eulophus laevissi- mus u. Exothecus debilis Wesm. Ent. auronitens. Ent. auronitens u. xanthosthoma. Ent. laticornis. Ent. auronitens. E. arcuatus Först., auronitens u. con- nexus (neu!) Ent. Orchestis und Elach. politus. Ent. auronitens. Ent. latieornis. *) Ich gebe die Nummern hier in der Reihenfolge, wie sie mir von Herrn v. Nicelli in seinem Berichte über die Erziehung mitgetheilt worden sind. Aus meinem ?2ten Bande der Ichneumonen (Wirth- System pag. 211— 226) wird man leicht ersehen, welche andere Insecten noch den einen oder andern der genannten Schmarotzer geliefert haben, 415 Aus No. 15 Corylin. sp. schlüpfte Elachistus politus. » » 16 wahrscheinlich pomi- toliella „. E. auronitens, Eu- lophus pilicornis. »» 17 Heeger. oderCrame- . rella „ Eulophus obseu- rus. Neustadt-Eberswalde. Fiaizeburg. gem T Intelligenz. - Von meinen neuern „Beiträgen zur Schmetterlings- kunde‘ sind die Hefte bis zum 93. erschienen. Das Heft kostet im Subser.-Preis 1 fl. 24 x. rhein., im Ladenpreis 1 fl. 48 x. Ich zeige dies hierdurch mit dem Bemerken an, dass diejenigen Herren Subsceribenten, denen diese Hefte noch nicht zugekommen sein sollten, sich entweder direct an mich, oder an ihre Buch- handlung gefälligst wenden wollen. Augsburg, im Nvbhr. 1850. €. F. Frieyer, Lit. H. No. 25. ee Entomologische Tauschanstali zu Frauen- dorf in Bayern. Eindesgefertigter hat zu Frauendorf in Bayern eine entomo- logische Tauschanstalt ins Leben gerufen, und ladet hiermit zur Theilnahme an derselben freundlichst ein. Den Nutzen einer sol- chen Unternehmung mit vielen Worten hervorzuheben, ist unnütz, da jeder Entomolog weiss, wie nothwendig ein Hand in Hand Gehen aller Entomologen ist. Die Bedingungen des Beitrittes sind. folgende: 1) Hat Jeder, der beitreten will, zwei systematisch geord- nete Cataloge einzuschicken, deren einer alle Insecten auf- zählt, die er sogleich einsenden oder binnen einer gewis- sen Zeit sammeln kann, der andere die Namen und Zahl jener Insecten begreift, die er zu erhalten wünscht. 2) Die einzuliefernden Exemplare müssen vollständig gut erhalten, genau bestimmt, mit dem Namen der Species, desAutors,Fundortes undEinsenders genau bezeichnet sein. Kommt eine Sammlung im schlechten Zustande an, so können nur jene Exemplare 416 3) 4) 6) 7) 8) 9) gerechnet werden, die noch gut erhalten sind. Ueberhaupt sende ich alle schlecht gespiessten oder sonst unbrauch- baren Exemplare auf Kosten des Einsenders zurück. Es steht frei, Insecten jeder Ordnung einzusenden, da- her der Einsender bemerken muss, ob er für Käfer Käfer, oder Dipteren oder Hymenopteren etc. einzutauschen wünscht. Schmetterlinge und Libellen können nur wieder gegen "Schmetterlinge und Libellen umgetauscht werden. Der jährliche Beitrag ist 1 'Thir. 12 So (2 fl 24 kr: rh., 2 fl. CM.) und 30 Prorent der eingelieferten Inseeten, wofür der Einsender eine beliebige, jedoch im Verhältnisse zur Einsendung stehende Anzahl von Arten mit Exempla- ren eintauschen kann. Der Umtausch erfolgt vier Monate nach der Einsendung. Insecten und Jahresbeitrag sind vorhinein und portofrei ein- zusenden, dabei wird ersucht, anzugeben, auf welche Weise ich die umgetauschten Insecten an den Einsender befördern soll. — Es können ausnahmsweise auch Pflanzen (— sehr erwünscht wären COryptogamen —) und alle Arten präparirter wirbel- loser Thiere z. B. Mollusken, Myriapoden, Crustaceen etc. aber nur gegen dem eingesendet werden, dass der Einsen- der unter den obigen Bedingungen Inseeten dafür erhält. Werden unbestimmte Insecten eingesendet, so erhält der Einsender ein Drittel hestimmter Insecten nach meiner Wahl, aber aus jener Ordnung, aus der er eingesendet hat. Inseeten, Conchylien, Petrefacten etc. kaufe ich stets zu annehmbaren Preisen, auch erbiethe ich mich allen Na- turforschern zu recht lebhaften, vortheilhaftem Privat- Tauschverkehre. Mit 1. Januar 1851 werden, wenn sich nur 10 Theilneh- mer melden, „die Käfer Deutschlands“ in gut conservirten Exemplaren centurienweise von mir ausgegeben werden. Der im Veraus franco einzusendende Preis einer Centurie in eleganten Kästchen ‚it Ueberkistehen und gedruckten Etiquetten, ist 4 Thlr. 3 Sgr. (7 9. 12 kr. rh., 6 fl. CM.) Wer auf drei Cortatter vorhinein en erhält die Centurie um 3 Thlr. 13 Ser. (6 fl. rh., 5 fl. CM.), für schöne, seltene Arten ist hinreichend gesorgt. Jedermann kann sich auf diese Weise mit wenig Kosten eine ausge- zeichnete Coleopterensammlung verschaffen, und es dürfte dieses Unternehmen vorzüglich an Gymnasien, Realschu- len und höheren Lehranstalten Anklang Anden. Man bit- tet, die Bestellungen zeitig zu machen, um die Grösse der Ausgabe bemessen zu können, ; 417 10) Mit Ende eines jeden Jahres erscheint ein Bericht, der über das Wirken und Gedeihen der Anstalt, die Mitglieder und ihre Einsenduugen genau Nachricht giebt, und das Verzeichniss der seltneren Arten enthält, welche die Anstalt umtauschen kann. Wer-immer mit mir auf irgend eine Weise in Verbindung treten will, beliebe sich zu wenden an Isnaz Zwanziger, - Sekretair der pract. Gartenbaugesellschaft zu Frauendorf, gew. a. Lehrer der Zoologie zu Wien, Mitglied des entomologischen Vereins zu Stettin. In der Hofinung, durch den hiesigen geehrten Vorstand des entomologischen Vereins mit gutem Rathe unterstützt und durch die Herren Mitglieder der Gesellschaft mit Aufträgen beehrt zu werden, habe ich bei meiner letzten Anwesenhenheit in England eine bedeutende Partie exotischer Insecten, besonders Schmetter- linge, Käfer und Hemipteren gekauft, welche ich von Zeit zu Zeit dureh neue Ankäufe zu vermehren denke und billig zu verkaufen willens bin. Auf Portofreie Anfragen bin ıch gerne erbötig Ver- zeichnisse der wissenschaftlich benannten Sachen einzusenden. Meine Adresse ist: 3. Sellmann & Co. in Stettin. Auf den Wunsch des Herrn Sellmann bezeuge ich demsel- ben gern, dass unter den von ihm mitgebrachten exotischen Kä- fern viele, mehrentheils ziemlich gut gehaltne Arten befindlich sind, deren Preise ich im Verhältniss zu den in London und Paris gebräuchlichen sehr billig finde. Stettin, den 18. December 1850. €. A. Dohrn. Einladung zur Subscription. Es erscheint jetzt in Moskau ein Catalog der „russischen Käfer“ unter dem Titel: Die Käfer Russlands, bearbeitet von V. v. Mot- schulsky. Die Vorrede als erste Lieferung ist schon früher erschienen, von der 2ten, den Anfang des Catalogs selbst enthaltend, ist schon ein Theil gedruckt. Jede Lieferung wird nicht weniger als 5 Bogen ee und kostet an Ort. und Stelle 2 no Fr ie Bestellungen darauf wird der entomologische Were sern weiter befördern. Inhalt des eilften Jahrganges 1850. Januar, Zum ersten Januar 1850! Bericht über Einnahmen und Ausgaben des entom. Vereins im Jahre 1848. Uebersicht der Einnahmen ° und Ausgaben des entomol. Vereins im Jahre 1849. Tischbein: Ver- zeichniss der bei Herrstein im Fürstenthum Birkenfeld aufgefundenen Mord- wespen (Sphex in sensu Linnaeano. Miller: Einige neue Alpen-Käfer, Rosenhauer: Ueber Rliizotrogus marginipes Mulsant. Bach: Weiteres über Bostrichus Kaltenbachil. Cornelius: Zur Ernährungs- und Ent- wickelungsgeschichte einiger Blattkäfer. Doebner: Entomol. Bemerkungen. Richter: Die um Dessau gefangenen Microlepidoptern. Dehne: Beschrei- bung einer neuen Setia (Sesia Fabr.) mit. Federfühlern, Pennisetia anomala m. Boie: Entomologische Beiträge. Notiz. Februar. Nekrolog. Schläger: Bemerkungen über Dominiei Cyrilli Entomologicae Neapolitanae specimen primum. Loew: Sechs neue Arten der Gattung Trypeta. Zeller: Verzeichniss der von Herrn Jos. Mann be- obachteten Toscanischen Microlepidoptera. (Forts.) März. Vereinsangelegenheiten. Hagen: Uebersicht der neuern Literatur, betreffend die Neuroptera Linne (Schluss). v. Heyden: Zwei neue deutsche Neuropteren-Gattungen. Loew: Beitrag zur Kenntniss der Rhaphium-Arten. Intelligenz. April. Vereinsangelegenheiten. Bieiz: Drei neüe Species aus der Familie der Caraboidea. Loew: Beitrag zur Kenntniss der Rhaphium-Ar- ten (Schluss). Zeller: Verzeichniss der von Herrn Jos. Mann beobachte- ten Toscanischen Microlepidoptera. Mai. Vereinsangelegenheiten. Zeller: Verzeichniss der von Herrn Jos. Mann beobachteten Toscanischen Microlepidoptera. (Forts) Kraatz: Ueber die europäischen Arten der Gattung Colon. Juni. Vereinsangelegenheiten. Schaum: Reisebriefe. Kraatz: Ueber die europäischen Arten der Gattung Colon. (Schluss). Zeller: Ver- zeichniss der von Herrn Jos. Mann beobachteten Toscanischen Microlepi- doptera. (Schluss). Boie: Entomologische Beiträge. (Forts.) 3nli. H. v. Kiesenwetter: Funfzig Diagnosen unbeschriebener oder wenig bekannter europäischer Käfer. Dr. Adolph Speyer und. Au- gust Speyer: Ueber die Verbreitung der Schmetterlinge in Deutschland. August. Dr. AdolfSpeyer und August Speyer: Ueber die Verbreitung der Schmetterlinge in Deutschland. (Schluss.) ; September. Vereinsangelegenheiten. Nekrolog. Loew: Meghype- rus und Athropeus, zwei neue Dipterngattungen. Zeller: Zwei neue Tag- falter. Koch: Beschreibunz eines sehr practischen Raupen-Erziehungs-Ap- parats. v. Kiesenwetter: Reisebriefe, 2ter Brief. Doebner: Ueber scheinbar abnorme Antennenformen bei Melolontha vulgaris. @cteber. v. Siebold: Ueber die Fadenwürmer der Insecten. (Dritter Nachtrag.) v. Siebold: Ueber die Raupen im Verdauungskanale Jes Menschen. Loew: Beschreibung zweier neuen Arten der Gattung Or- thochile. Hampe: Beschreibung einiger neuen Käfer-Arten. Boie: Entomologische Beiträge. (Fortsetzung.) November. An die Mitglieder des entomol. Vereins. Vereins- angelegenheiten. Hagen: Uebersicht der neuern Litteratur, betreffend die Neuroptera Linn. ( Fortsetzung. ) H.Loew: Zwei neue Fliegen und zwei systematische Bedenken. v. Kiesenwetter: Reisebriefe. 3ter Brief. Notiz. December. Dohrn: Rede zur Stiftungsfeier. Vereinsangelegen- | heiten. Speyer: Aufruf. Siebold: über Lipoptera ceıvi. Brischke: | Nematus helicinus Freyer: Bemerkungen zu dem Aufsatzedes Hrn, Dr. Ad. Speyer, Strübing: Anfrage. Ratzeburg :Notiz. Intelligenz. Inhalt. Register, —m——— A. Acontia solaris 40. ‚Acylophorus Wagenschie- beri n. sp. 220. ‚Adele cyanella n. sp. purpura- tella, Frischella 135, laque- atella n. sp. 135, religatella n. sp. 136, paludicolella 139. Adimonia monticola n. sp. 224. Aechmia oculatella n. sp. 157. Agromyza lappae n. sp. 380. "Asrotis paneratii 50. ‚Amara amica 1831. "Anchinia labiosella 26, pun- ctella 144. ‚Anisotoma moesta n. sp. 354. Anobium fasciatum 131. ‚Anomala Frischii 360. "Anthobium impressicolle n. . $p., angustum n. sp., umbel- latarum n. sp. 222. Anthocomus pictus n. sp. 224, Anthophagus muticus n. sp. 221. Argynnis Adippe, Niobe 47. Arthropeas sibirica n.sp. 305. Aspilates sacraria 40. Athous foveolatus n. sp. 351. Batyscia Schioedtei n. sp., Aubei n. sp., ovata n. sp. 222 223, montana n. sp. ‚Batrisus exsceulptus n. sp. 357. i Bembidium Guerinii 181. Berendt’s Necrolog 65, 299. Blemus acuticollis 181, ws. Baridius punctatissimus 181. . Begister. Blut - Cireulation der Inseeten Boletobius inträsus m sp. 349. Bostrichus Kaltenbach 18. Brachypterus vestitus n. sp. 223. Bythinus Mulsantii n. sp. 222. C. Calandra uniseriata 181. Calodera diluta n. sp. 347, Carabus vellepiticus n. sp. 346. Charaxes Jasius 50. Cheilosia flavicornis 212. Clavig.er foveolatus Antennen- bildung 412, Clytus arietis 23. Coccinelle viridula n. sp. 356, polonica n. sp. 357, apı- calis 181. Colias Cleopatra 43. Colon 163, viennensis 165, bı- dentatus 166, puncticollis n. sp. 167, serripes 168, fus- culus 169, claviger 170, pub- escens n. sp. 171. murinus n. sp. 172, dentipes 173, ap- pendiculatus 174, calcaratus 175, nanus 187, rufescens n. sp. 188, dentieulatus n. sp. 189, aftinis 189, angularis 190, rectangulus 191, brun- neus 192, sinuatus 193, sub- depressus 194, latus n. sp. 194. Conurus incertus n. sp. 349. Coriscium quercetellum 27. Cosmopteryx Druryella 196, Seribaiella 197, Ledereriella 198, Crambus rorellus 38. Cycehrus intermedius n. sp. 346. »D. Dendrophilus mundus n. sp. 331. { Depressaria retiferella 150. Diodesma picea 182, Dromophila montana 83. w. Elachista griseellan.sp. 199, arundinella n. sp. 200, hu- milis n. sp., einetella n. sp. 201, revinctella, Megerlella, sangabella n. sp. 202, chry- sodesmella n. sp. 203, anse- rinella n. sp. 203, pratolini- ella, rufocinerea 204. Elater humeralis 181. Ellopia margaritaria 47. Elmis Perrisii 181. Erichson’s Neerolog 33. Erirhinus festucae 360. Euelidia Mi 39. Euprepia Hebe 46, candida 18. E FE. Fadenwürmer 329 sqgq. &. Gastropacha calax, franco- nica 45, Gastrus equi 31. - Gelechia isabella n. sp. 152, tamariciella n. sp. 153, ger- ronella n. sp. 155. Glypta monoceros 215, bicor- nis 216. Gonioctena 5-punctata, pal- lida 19. Gracilaria scalariella n. sp. 160. - Gyrophaena pilosa n. sp. 348, Hammalicherus heros 23. Harpella Geoffrella 134, Ge. offroyella, Staintoniella 145. Hecaerge ceitis 48. Helodes phellandrii 360. Hesperia pumilio, pygmaea 48, Tages-3l. Heterocerus arragonicus n. sp.223,gravidus, erinitus, mar- mota n. sp. 224. Heteromyza flavipes 213. Hipparehia cordula 41, allı- onia 42, Ida, Tithonus 44, Clotho 45, Arge 47. Homalota Reyi (n. sp.), gra- nigera (n. sp.) 218, hypnorum n. Sp., forrenfum n. Sp., my- ops n. sp., tabida n. sp. 219. Hyponomeuta sedellus 26. 1. Ichneumonen in Lithocol- letis schmarotzend 414. Idaeä calabraria 37, dealbata 39, L. Lampyris Mulsantii n. sp. 224. Lathrobium striatopunctatum | n. sp. 220. W,auxania pulchra n. sp. 382. Lema eyanella 20, melanopa 21. Lepinotus inquilinus 84. Lesteva fontinalis n. sp. 222. Lipoptera cervi 407. Lissonotarufescens216, picta, eylindrator 359, Lithocolletis leucographella n. sp. 207, suberifoliella n. sp. 208. Lycaena baetica 42, argiolus | 42, Hoffimannsegiin. sp. 312. M. a TE Malachius Iimbifer n. sp. 224, Meshyperus sudetiens n. sp. 303. Melolontha vulgaris, schein- ' bar abnorme Antennen 327. Miecropteryx eximiella (n. sp.) 62, myrtetella (n. sp.) 62, allionella, amentella (n. sp.) 63. Miecrorhagus celypeatus n, sp. 350. Morychus modestus n.sp. 233. Myelois eribratella 44. | R. Nanodes ericetorum 181. Nehria fasciatopunetata (n. sp.) 12, earpathiea (n. sp.) 99. Nematus betulinus, helieinus, vesieator 409. Nemot. aerosellus 140. | ©. ‚Oeeophora flavedinella 26, trisignella, tripunetata 146, albilabris n. sp. 147, Metz- - nerella, lunaris, lambdella, ar- | euella 147, oleella 148, ‚Öestrus bovis, ovis, trompe 31, tarandı 932. ‚Omalium nigriceps 399 = ——. Ophiusa algira 41, geome- trica 49. Opius pallipes 214. Orgyia selenetica 23. Ornix torquilella n. sp. 161, eaelatella, interruptella 195. Orthochile soceata n. sp. 343, unicolor n. sp. 344, ni- srocoerulea:345. | Pr. ‚Paederus ruficollis 360. Paniscus areolatus 215. Parnus hydrobates n. sp. 223. eetia anomala (n. sp.) Perilitus Wesmaeli 214, dis- par 214. Philonthus pyrenaeus n. sp. 219, orbus n. sp. 220, Phloeophagus aterrimus ü. sp. 356. I nigriveniris n. Sp. 359. Phylax annulicornis 213, dis- eolor 214. Plytonomus arundinis, pol- lux 359, rumieis, viciae 360. Placusa er me n. Sp. 348. Plusia eireumflexa 49. Plutella Puppenform 26. Pompilus coneinnus, melana- rius, neglectus, niger, trivia- lis 8, ineisus (n. sp.) 9. Prioenemis coriaceus, bus 9. Pselaphus longipalpis n. .SP- 929 u. gib- y es 0 2 rus bapiodacistus 2m. Pte ero ost chus lineatopnnetätus (n. sp.) 10, Kokeilii (n. sp.) IR interruptestriatus (n. sp.) 100. ir Pterophorus rhododactvlus 28. = @. Quedius auricomus n. sp. 226. Rhagonycha atricapilla n. sp. 224. Rhaphium 85,Hoffmeisteri.92, basale 92, spinicoxum 101, fascipes 103, nemorum 103, elegantulum 104, fractum 105, nasutum 107, praerosum 108, penicillatum 109, maritimae 110, longicorne 112, micans 112, bipartitum 114, Scholt zii 115, metathesis 118, lon- giseta 119, Zelleri 121, bi- seriatum 123, faseiatum 126, angusticorne 127, fissum 228, disseetum- 129, caliginosum 130. lanceolatum 131, mo- notrichum 132, appendieu- latum 33, fast sämmtlich n. sp. Rhizotrogus marginipes 12, dessen Larve 15, foveolatus (zn. sp.) 16. Rhyzophagus variolosus 181. Roeslerstammia vesperella 156. ®. Saturnia carpini, Zwitter 24. Sceydmaenus eroalicus n. Sp. 351, Holzeri n. sp. 352. Serropalpus tenuisn. sp. 359. Sesia chrysidiformis, haemorr- hoidalis 46, marica, fenes- trina 51. Staphylinus laevipennis 181, rupieola n. sp. 219. Stenolophus nigricollis (n. sp.) 100. Stenus bisetosus 181, rugosus n. sp. 200, cribratas n. Sp. 200, princeps n. sp. 349. Symbiotes troglodytes n. sp., pygmaeus n. sp. 393. %. sulcata (mn. Tachyusa sp.) 218. Talaepora conspurcatella 59. Tenthredo aucupariae, late- ralis 9. m vruck ven F, Hessenland in Stettin. Thinobius brevipennis n. sp. 221. Tinagma lithargyrellum n. sp. Tinea angusticostella, Beiio- nella 61. Tischer’s Necrolog 32. Trechus angusticollis, latebri- cola, pinguis (n. sp.) 218, angustatus n. sp. 347. TriphysaDohrni 308, Tircis, Phryne 309. Trogophloeus Rosenhaueri sp. 220, plagiatus n. sp. 221, nitidus n. sp., politus n. Sp., incrassatus n. sp. punctipennis n. sp. 221. Trypeta multifasciata 52, te- rebrans 53, ealoptera 54, gut- tatofasciata 95, obscuripennis 56, tenera 58, (sämmtlich n. Sp.) x. Xantholinus frigidus 181. Xylophilus bishbimaeulatus n. sp. 396. X. Ypsoloph us (Hypsilophus) li- neatellus n. sp. 142, lanceo- lellus n. sp. 143. 2. Zahnwürmer angebliche 29. Zab.T. 850. M Y li) a zu Wagenschieber sc. W del. ZLoem U NTar.:- ich