LIBRARY OF 1885- IQ56 Entomologische Zeitung. Herausgegeben von dem entomologischen Vereine STETTIN. Fünfundzwanzigster Jahrgang. >®-^?s^ Stettin 1864. Druck von R, (jrasamann. Giitoiiioiogiiielie Xelttiai^ herausgegeben von dem entomoloffischen Vereine zu Stettin. Red-ictiou" I" Commission bei den Biiclihaiidl. V. E. S. Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer C. Ä. Dohrn, ^ creins-Piüöideut. in Leipzig. IVo. 1—3. 25. Jahrgang. Jau. — März 1864. Daukblättclieu, Siehst Du, alter Papa Kronion, Das hast Du brav und weise gemacht, Dass Du mein Betteln im vorigen Jahr Glorreich ad absurdum geführt! Als an den Idus des Septembers Aeolus nach wie vor beharrlich „Mit kothrandigem Regenmantel" lieber Stettin's Weichbild hinsauste — Da verzagt' icli an Deiner Güte, Weil Du dem bös beständigen Westwind Gar nicht wolltest das Handwerk legen! Und doch hatt' ich mich schnöde versündigt Au dem Vertrauen auf Dich, Altvater, Denn nur so, nur so war's möglich. Klar zu machen, wie gut Du's meintest. Noch im Moment, wo die Ehrengäste Kamen am siebzehnten mit dem Dampfross, So aus den deutschen wie fremden Gauen Gastfreiheit Stettins zu erproben, Da noch dürft' ein unsanfter Zephyr Oeffnen den Schlauch barsch platzenden Regens. Aber von da ab hast Du, o Zeus, Schranken errichtet dem nassen Gesellen, Dass er mit übel verhehltem Grimm Nur unschädliche Tücken geübt hat. Nicht an dem Tag, wo Swinemünde Galt als Ziel der Naturstudiosen, Hat ein Tropfen die Fahrt verkümmert Noch verstöret das Straudvergnügen, Ausgenommen etwa die Thräncn, üie uns das Lachen ausgepresst Ueber das humoristische Treiben Rand- und bandloser Alchymisten. Vollends am Odinstage, da hast Du den Pluvius so verleugnet, Dass wir am schlagendsten wuhlerkanni. Wie Du dem Feste hold gesinnt warst. Montags gab es noch harte «Schauer, Und wir Ötettiner schüttelten zweifelnd Unsre localgewitzten Häupter, Ob das Programm nicht müsse scheitern ? Alles aber gelang vortrefflichst, .So die Fahrt nach dem Hügel Julo, Der aus den dunkeln Buchenschluchten Korngesegnet herniederschaut Auf den .See und die Wiesenmatten Und auf die Segel von fremden Küsten. 80 der Weg nach Elisens Höhe .Schön verklärt durch die Abendsonne, Ob sie gleich sich zu betten schien Hinter bedenklichst dunkle Gewölke. »So das Mahl, das bereitet war In dem Garten, dem zeltgeschmückten, Wohlversehen mit Material, Um zu erforschen das Trockne und Nasse. So der Heimweg zu Land und Boot, Sicher die Krone des ganzen Festes Und die Krone auch Deiner Güte. Kur bei westlichem Wind war möglich Solch mildwarm behagliches Wetter, Solche den Mond verdeckenden Wolken; Nimmer gelangen sonst so bezaubernd Wie in tausend und einer Nacht Alle die hundert und aberhundert Flammen, Sonnen, Raketen uml Schwärmer Auch des bescheidensten Uferbewohners Fensterbeleuchtung — sie kam zu Ehren : Alle die Schiffe mit bunten Laternen Und der Patricier stolze A'illen Strahlend in bunter bengalischer Lohe — Wahrlich, es hatte .Stettin bewiesen, Dass es zu Ehren solcher ^■ersammlung Seinen Dank in das rechte Licht Jubelentflammt zu stellen wusste Das, 0 Zeus, mag auch Dir genügen C. A. Do hm. Verzeichniss säiiiiiitliclier ]?Htslle«ler «le« Vereins. Protector des Vereins. Der Ober-Präsident der Provinz Pommern, Herr Frcili. Senfft Ehren-Mitglieder. Se. Kön. Höh. der regierende Grosslierzog von Oldenburg. Se. Durclil. Richard Fürst zu Khevenhüller-Metsch, Präsident des zool.-botan. Vereins zu Wien. Herr Dr. Aube in Paris. - Dr. V. Bär, Exe. Staatsrath und Akademiker in Peters- burg. - Eoheman, Intendant des ent. Museums in Stockholm. - Dr. V. Brandt, Exe, Staatsrath und Akademiker, Di- rector des Kaiser!, zool. Museums in Petersburg. - Dr. Burmeister, Professor in Buenos Ayres. C h e V r 0 1 a t in Paris. - Dr. Franklin-Bache, Präsident der philos. Gesell- schaft in Philadelphia. Dr. Gray, Director des entom. Departements im British Museum, London. Dr. H. Hagen in Königsberg in Preussen. Lacordaire, Professor der Zoologie in Liege. Dr. John Le Conte in Philadelphia. E. Mulsant, Bibliothekar in Lyon. Frau Isabel Stainton, geb. Dünn, auf Mountstield (Lewis- ham) bei London. Herr Uhden, Geli. Staatsminister, Exe. in Berlin. B. W. Westermann, Kaufmann in Kjöbnhavn. - .J. 0. Westwood, Prof. in Oxford. % Vorstand des Vereins. Herr Dr. Behm, Geh. Medicinalrath in Stettin. Dassel, Appellations-Gerichtsratli in Stettin. - Dr. C. A. Dohrn, Director in Stettin. Präsident. Gillet de Monmore, Kaufmann in Stettin. Herr Hering, Professor in Stettin. Hess, Reetor in Stettin. Lincke, Lelirer an der Bürgerschule in Stettin. Dr. Loe^v, Director in Meseritz. Miller, Kaufmann in Stettin, Kendant. Pitsch, G3'mnasiallehrer in Stettin. Dr. Ratze bürg, Gelieimrath in Neustadt-Eberswalde. Schaum, Dr. philo?, et med,, Professor in Berlin. Dr. V. Siebold, Prof. in München. - Dr. Suffrian, Schulrath in Münster. Prof. Zell er, Oberlehrer in Meseritz. Ordentliche Mitglieder. Abdul Effendi in Daniascus. Herr Adams, Wundarzt bei der Flotte in London. - Ahrbeck, Kanzellist in Hannover. Dr. Alabieff, Prosector der Universität in Moskwa. Albers, Senator in Hannover. V. Alers, Oberförster in Duninowo in Polen. - Th. H.' Allis in York. Dr. Altum, Privatdocent an der Königl. Akademie in Münster. An der seh, G.-Consul in Königsberg. Andritzschky , Apotheker in Zwickau. G. d'Angiolo in Pisa. - Dr. Th. Apetz in Altenburg. - Ed. Assmuss, Dr. phil. in Podolsk. Axmann, Förster in Amtgehren bei Arnstadt. Bach, Lehrer an der höheren Stadtschule in Boppait. Bachmann, Lehrer in Insterburg. Ernst Ballion, an der Universität in Kasan. Baly, Dr, med. in Kentish Town bei London. Dr. Barth, pract. Arzt zu Königsberg in Preussen. Dr. phil. v. Babo in Weinsheim bei Heidelberg. Dr. Bauer, Kreisphysikus in Nentert^hausen. Dr. Beck in Napoli. Alex Becker in Sarepta. Bellard i, Prof. an der Universität Turin. - Bellier de la Chavignerie, Justizbeamter in Paris. Bernheim, Prof. in Chur. / v. Bernuth, Oberförster in Jägerhof. Dr. Stefano de Bertolini, K. K. Beamter in Trient. - Bertoloni jun., Prof. an der Universität Bologna. - Bethe, Dr. med. in Stettin. - Bianconi, Prof., Director d. zooL Museui»ä d. Unive'- eität Bologna. Herr Dr. Bibow in Garz a. 0. - E. A. Bielz, K. K. Finanzbeamter in Herrmannstadt. Bigot in Paris. Billig in Stralsund, - Bilimek (Dominik) Hochw., Prof. der Naturgeschichte am K. K. Cadetten-Institut in Eisenstadt. Blanchard, Director des zoolog. Museums, Jardin des Plantes in Paris. Blauel, Rector in Osterode. Bog eng, Apotheker in Putzig. V. Bodemeyer in Zesselwitz. - Böttcher in Neustadt-Eberswalde. Boie, Justizrath in Kiel. - Boll, Apotheker in Bremgarten (Schweiz). - H. de Bonvouloir in Paris. - Dr. Böse in Ortenberg. Bo wring in London. Dr. Boysen in Stettin. - Brandt in Neustadt-Eberswalde. Braselmann, Lehrer in Düsseldorf. Dr. Fr. Brauer in Wien. Brehm in Sondersleben. - Bremer, Architect in Petersburg. - W. Brick, Lieut. im Feldjägercorps in Rossleben. Brischke, Lehrer in Danzig. Brittinger, Apotheker zu Steyr in Ober-Oesterreich. Em. V. Brück, Kaufmann in Crefeld. - Brunner v. Wattenwyl, K. K. Telegraphen-Director jin Wien. Büttner, Lehrer in Grabow bei Stettin. irchard, I Bückeburg. A. Butler off, Prof. an der [Jniv. in Kasan. Dr. Butzke, Kreis-Physikus in Schievelbein. Dr. Caesar, Arzt in Bremen. Dr. Calw er in Stuttgart. Dr. Candeze, Arzt in Liege. Caspary, Prof. an d. Universität in Königsberg. Chabrillac, Naturf. in Paris (derzeit in Brasilien). Dr. Chapuis, Arzt in Verviers. Baron v. Chaudoir in Kuzmin bei Shitomir. Hugo Christoph, Lehrer in Sarepta. Hamlet Clark, Prediger in London. F. W. C lasen, Lehrer am Gymnasium in Rostock, Dr. Coquerel (franz. Marine) in Paris. Cornelius, Lehrer an der Realschule in Elberfeld. Herr Acliille Costa, Dr. in Napoli, Gramer, Stadtrichter a. I). in Chailultenburg. Czecli, Lelirer in Düsseldorf. J. Czegley, Museums vorstand in Tropi)au. ■ -' Damke, Grundsteuer-Revisor in Hannover. Damm, Justiz-Commissarius in Magdeburg. Daniel, Advokat, Bürgermeister zu Sch^aan im Gross- herzogthum Mecklenburg. Franz Degenhardt, Bergrevisor in Clausthal. Desmarets, Secretair der entomologischen Gesellschaft in Paris. Dietrich, Lehrer im Kanton Zürich. Dihm, Kaufmann in Magdeburg. - C. Dinkler in Hamburg. - Dr. Döbner, Prof. in Aschaflenburg. - Heinr. Dohrn, Dr. philos. in Stettin. - A. Dohrn, Stud. phys. in Berlin. V. Dom m er, Kaufmann in Danzig. - Dr. H. Dor in Vevay. - Dr. Dornheim, Oberlehrer in Minden. • - J. W. Douglas in Lee bei London. - A. Doue in Paris. C. Drewsen in Strandmöllen bei Kjöbenhavn. - Drude, Rector in Hettstädt. - Aug. Dutreux, General-Einnehmer in Luxemburg. Dr. Edgren in Sköfde (Schweden). Dr. Egg er in Wien. Egli, Lehrer in St. Gallen. - Dr. Ehlers, Privat-Docent in Göttingen. W. Eich ho ff in Schleusingen. -' Eigen bro dt, Regierungsbeamter in Ehreubreitenstein. Elditt, Lehrer an der hohem Bürgerschule in Königs- berg in Preussen. Endrulat, B., Literat in Hamburg. V. Erlach, Director in Hall (Tyiol). - Evi^ald, Maler in Berlin. V. Fähraeus, Minister in Göteborg, Exe. Leon'Fairmaire, Tresor, adj. der soc. ent. in Paris. Fehr, Lehrer in Gunzenhausen in Baiern. Dr. C. Felder, Hofger.-Advokat in Wien. Eugen Felix, Kaufmann in Leipzig. Graf Ferrari in Wien, am K. K. Naturalicn-Cabinet. Marquis de la Ferte Senectere in Pari^. Dr. phil. Fieber, Appellations-Kanzlei-Dircctor in Chru- dim in Böhmen. - Dr. F i 1 i p p o de F i 1 i p p i , Prof. der Zool. in Turin. Herr Fischer, Edler v. Küss 1er stamm in Wien. Dr. Fischer, Prof. in Freiburg im Breisgau. C. Fischer, Lithograph in Berlin. Dr. Asa Fitch in Salem (Washington). Dr. Gustav Flor, Prof. an der Universität Dorpat. - Förster, Piof. an der Realschule in Aachen. R. Forst, Kaufmann in Hamburg. Frank, Subrector in Annweiler. Dr. A. V. Frantzius in Costarica. Felix Fraude, Kaufmann in Züllchow bei Stettin. - G. Ritter v. Frauenfeld, Gustos des K. K. Naturalien- Cabinets in Wien. - Heinr. Frey, Prof. der Universität Zürich. Frey er, Stifts-Cassirer in Augsburg. Frey-Gessner in Aarau. Dr. Friedenreich in Colonie Blumenau, Prov. S. Ca- tarina Brasil. Friedrich, Gerichts-As&essor in Breslau. - ^Frings, Fabrikant in Uerdingen. Frische, Kaufmann in Naumburg. Fritzsche, Prof. in Freiberg. Dr. Frivaldsky, Gustos in Pestli. Alex. Fr}', Kaufmann in London. Waldemar Fuchs in Berlin. Füldner, Gymnasiallehrer in Neustrelitz. Funke, Cantor in Rochlit/.. Garl Fuss, Prof. in Herrmannstadt. G. Galeazzi in Milano. Dr. Gallus in Sommerfeld. A. Gärtner, Rechnungsrath in Brunn. Gassner, Gommissarius in Prag. Gaubil, Capitain a. D. in Quillan (Pyren.). Gehin, Apotheker in Metz. Dr. Max Gemminger in München. Georg, Königl. Förster in Bevensen bei Lüneburg. Gerard, Secretair der Linne'sciien Gesellschaft in Lyon. Gerhard in Hamburg. Gerhardt, Lehrer in Liegnitz. Dr. Gerstäcker, Gustos des Kgl. zool. Mus. zu Berlin. Ghiliani, Con^ervator am zool. Museum zu Turin. Girschner, Pi-of. in Colberg. Dr. C, Glaser in Worms. v. Gl öden, Freiherr auf Bülzow in Meckl.-SchM erin. Glitz, Revisor in Htuiuover. - Dr. F. Glückselig in Elbogen. v. Gödel, Consul in Trapezunt. - Grebe, acad. Lehrer in Eldena. 10 R. Grentzenberg, Kaufmann in Danzig. Gre&sner in Rochlitz. W. Grey, K, Hofgärtner a. D. in Petersburg. Grimm, Hofstaatssecretair in Berlin. Grube', Staatsratli und Prof. in Breslau. A. V. Gruber, K. K. Forstmeister, jetzt in Türk. Dien- sten in Konstantinopel. Grüner, Kaufmann in Leipzig. Gutch, Cabinets-Courier in London. A. Haag, Dr. juris in Mühlenhof bei Frankfurt a. M. Habelmann, Kupferstecher in Berlin. Freiherr Halbhub er v. Festewill, Landes-Präsident des Herzogthums Schlesien in Troppau. Dr. Clemens Hampe, fürstlicher Leibarzt in Wien. Hanak, Prof. am Gymnasium zu Ofen. Hai dem an, Prof. in Columbia (Pennsylvanien). A. H. Haliday in Dublin. Harer in Frankfurt a. M. Oberlieut. v. Harold in München. Dr. Hartig, Forstrath und Prof. in Braunschweig. Otto Hassel, Auditor in Wolfenbüttel. Baron Hausmann in Botzen. Dr. Hecht, pract. Arzt in Stralsund. Hederich, Pastor in Fületelke in Siebenbürgen, Heddewig, Kunstgärtner in Petersburg. Heeger in Moedling bei Wien. Dr. Heer, Prof. in Zürich. V. Heineraann, Steuerrath in Braunschweig. Hell mann, Apotheker in Kasan. Hensche, Stadtrath in Königsberg in Preussen. Ed. Hering jr., derzeit in Berlin. Hering in Brunn. Dr. Herrich-Schäffer, Kreis- und Gerichtsarzt in Regensburg. W. Herwig in Arolsen. V. Hey den, Senator in Frankfurt a. M. L. V. Hey den, Oberlieut. in Frankfurt a. M. Heyer, Stadtschreiber in Lüneburg. Hildebrandt, Prof. an der Maler-Acad. in Düsseldorf. Dr. Hille, Apotheker in Hanau. Hociihuth, Director des botanischen Gartens in Kiew. Ho ff mann, Professor in Bamberg. Hoff meist er, Pfarrer in Nordhausen bei Cassel. V. Holle in Göttingen. Ho Imgren, Adj. des zool. Mus. in Stockholm. Holtz, Rentier in Barth. 11 Herr Homeyer, auf Darsin bei Poganitz in Pommern. Hop ff er, Custos am K. entom. Museum in Berlin. Max V. Hopffgarten, Gutsbesitzer in Mülverstedt bei Langensalza. - V, Hornig, K. K. Ministerial-Beamter in Wien. - E. W. Janson in London. Javet in Paris. Jekel in Paris. Dr. Im hoff, pract, Arzt in Basel. J. F. Judeich, Forst-Conducteur in Dresden. Junker, Oberfinanzkammer- Registratur in Catsel. - Kaden, Director in Dresden. Kaltenbaeh, Lehrer in Aachen. - V. Kamp ff, auf Niederfaulbrück bei Schweidnif/. Karelin, Collegienrath in Moskau. - Karow, Pastor in Roggow bei Daher in Pommern. Karsch, Prof. in Münster. - Dr. Kaup, Custos in Darmstadt. Kawall, Pastor in Pussen bei Windau. Dr. Kayser in Halle. Kays er, Architect in Frankfurt. Keferstein, Gerichtsrath in Erfurt. Adolph Keller in Reutlingen. Kellner, Oberförster in Georgenthal in Thüringen. V. Kiesenwetter , Regierungsrath in Bautzen. Dr. Kirchner in Kaplitz in Böhmen. Kirsch in Dresden. Prof. Kirschbaum in Wiesbaden. Klingel hoff er, Major in Darmstadt. C. Klotz in Pirna. Eugen Klug in Olhnütz. Jos. Klug, Gymnasiallehrer in Mährisch Trübau. Klupsz, Prof. in Rastenburg. - Ferd. Knobbe, Kaufmann in Harburg. J. Knörlein, K. K. Directions - Ingenieur in Linz in Oberösterreich. Gabr. Koch in Frankfurt a. M. Koch, Geh. Amtsrath in Sülz in Mecklenburg. Koch, K. K. Forstmeister in Carlsbad. Dr. Koch in Nürnberg. C. Kodermann, Custos des Naturalien-Cabinets im Stift St. Lambrecht (Obersteyermark). Körnich, Actuar in Meissen. Kok eil, Taxamtsofficial in Klagenfurt. - Kolbe, Ref. in Stettin. - Dr. Koleaati, Prof. in Brümi. 12 Herr Köpi)en, Kaufmann in Stendal. Kraal/, Dr. pbil. in Berlin. - V. Kraatz, Oberstlieut. in Münster. - Dr. K ratter, Kreisphjsikus in Zloczow (^GalizienJ. J. C. Kraus, Lehrer in Trier. Ernst K reu SS 1er, Dr. med. in Arolsen. - Dr. Kriechbaum er in Münclien. - Kr ÖS mann, Lehrer in Hannover. - V. Kronlielm, Assistenzarzt in Leobschütz. - K. Kropp, Prof. an der Forstlehranstalt in Weisswa^ser (Böhmen). - Krüper, Dr. phil. in Athen. Rud. Krziz in Brunn. - Graf Küenburg, K. K. Berg- und Salinen- Direclions- Assessor in Bransdorf (österr. Schlesien). - Graf Emich v, Küenburg in Prag. - Graf Gandolpb v. Küenburg in Prag. - Küsell, Gutsbesitzer in Schlesien. - Dr. Küster, Telegraphen-Director in Bamberg. - C. Kumm, Kaufmann in Danzig. - A. V. Kuschakewitsch, Capt. in Petersburg. - J. V. Kuschakewitsch, Capt. in Petersburg. Laeserson, Kaufmann in Moskwa. - Prof. Dr. Lanza in Spalato. - W. V. Langsdorf in Lahr im Breisgau. - Leder er in Wien. - Prof. Lenz in Königsberg. - Leunis, Prof. in Hildesbeim. Logan in Edinboro. - Dr. Lowe in Edinboro. - Lucas, Director im entomol. Museum de.^ Jardin des plantes in Paris. - Dr. Luchs, Badearzt in Warmbrunn. - Lüben, Seminar-Director in Bremen. - E. Lüders, Rentier in Lauterberg am Harz. - Lyncker, Secretair in Cassel. - R. Mac-Lachlan in Forest-hill bei London. P. Maassen in Crefeld. - Maehler, Dr. med. in Heidelberg. - Mähner t in Sylda bei Aschersleben. - G. Märkel, Cantor in Leuben bei Lommatsch. Mäklin, Prof. Dr. phil. in Helsingfors. - R. Maitland, Conservator des entomol. Museums der Gesellschaft Natura Artis Magistra in Amsterdam. Malirz, Rechnuugsbeamter in Ofen. - V. Manderstjerna, General in Petersburg. - Mangold, Königl. Forst-Inspector in Stettin. 13 Herr Jos. Mann, Maler in Wien. Alfred de Manuel in Chambeiy. - de Marseul, Abbe in Paris. Fr, Martens, Seniinarlehrer in Segeberg. - Job. Martens, Conrector in Rendirburg. Martini, Hofratli in Weimar. Graf Matuscbka, Oberförster in Scböneiclie b. Wohlan. Jose])h Meyer, K. K. Ministerial-Revident in Wien. - L. Mayer, Hofgärtner in Potsdam. - G. Mayr, Prof. Dr. phil, in Wien. Melly, Kaufmann in Liverpool. - Prof. Dr. Menzel in Zürich. Dr. Mess in München. Messow, Rentmeister in Wernigerode. Messing, Hof- und Schloss-Cantor in Neustrelitz. Meyer, Cand. phil. in Hamburg. Meyer-Dür, Hauptmann in Burgdorf (SchAveiz). Micklitz, K. K. Förster in Tolmein bei Görz. Mickisch, Bcrgwerks-Inspectov in Pilsen. Mielke, A])otheker in Posen. C. J. Milde in Lübeck. L. Miller in Wien. Mi liiere in Lyon. Mink, OberleJn-er in Crefeld. Dr. Moebius, Lehrer am Johannenm in Hamburg, H. R. Mö schier in Herrnhut. - G. Molinari in Pisa. Leo Molinari, Kaufmann in Breslau. - Dr. Monti in Pisa. Moore, Beamter am zool. Museum des ostind. Hauses in London. - V. Motschulsky, Oberst-Lieut. a. D. in Odessa. Moe, Univeisitätsgärtner in Christiania. - Dr. Morsbach, pract. Arzt in Dortmund. - Dr. Mühlcnpfordt, Prof. in Hannover. Mühlig in Frankfurt a. M. - Dr. Müller, Lehrer in Lippstadt. C. Müller in Berlin. - Müller, Stadtwundarzt in Neustadt-Eberswalde. - Jul. Müller, Fabrik-Buchiialter in Brunn. Gl. Müller, Meclianicus in Dresden. - Anton Müller, Bisthums- Fortsmeister in Friedeberg (österr. Schlesien). H. Müller, Steueramts-Rcndant in Birnbaum. Mutz eil, Maler in Berlin. - Murdfield, Apotheker in Rheine. 14 Herr Andr. Murray, Beamter der Horticultural Society in London, - Dr. Nebel, Oberarzt in Darmstadt. J. Neu mann, Catechet am Gymnasium in Troppau. Neustadt in Breslau. Eduard New man in London. Graf Nicelli, Lieut. im Kaiser Alex.-Regt. in Berlin. - Nick er 1, pract. Arzt in Prag. Dr. Nicolai in Arnstadt. - Nietner, Plantagen-Besitzer bei Rambodde (Ceylon). Oberst v. Nolcken, Ligenieur in Riga. - Nördlinger, Prof, in Hohenheim bei Stuttgart. - Dr. Nylander in Helsinglbrs. - Obert, Lehrer in Petersburg. A. V. Gertz en in Mecklenb. Friedland. - Baron Franz v. Oezkay, K. K. Kämmerer in Oedenburg. Orsini, Prof. in Ascoli. - Baron Osten-Sacken, Kais. russ. General -Consul in Newyork. V. d. Osten, Rittergutsbesitzer zu Warnitz bei Soldin. - Pacher, Pfarrer in Tiffen (Kärnthen). - Dr. Palliardi, Medicinalrath in Franzensbad. - Pape, academischer Kupferstecher in Petersburg. Prof. G. Passerini in Parma. Perroud in L3'on. - Dr. Peters, Medicinalrath in Neu-Strelitz. 0. Petsche, Kaufm. in Eisenach. - Pfeil, Staatsanwalt in Hirschberg. Pfützner, Kaufmann in Berlin. - Dr. Pfund, Assistent am Naturalien-Cabinet in Prag. - Dr. Philippi seu., Director des naturhist. Museums in S.-Yago (Chile). - A. H. E. Philippi jr. ebendaselbst. Piccioli in Florenz. - 0. Pirazzoli, Major in Rimini. - G. Pirngruber, Beneticiat in Grünwald bei München. Pirsch, Lehrer in Swinemünde. V. d. Planitz auf Neidschütz bei Naumburg. Carl Plötz in Greifswald. - Pogge, Kaufmann in Greifswald. Popoff, Collegien-Rath in Kjachta. V. Prittwitz, Notar in Brieg. - Putzeys, General- Secretair im Justiz -Ministerium in Brüssel. - Quapp, Oberlehrer in Minden. - Raddatz, Lehrer am Gymnasium in Rostock. 15 Herr v. Radoschkoffsky , Artillerie-Ober«t in Petersburg. Rahtz, Förster in Neumark. - Prof. Dr. Redtenbacher, Director des K. K. Natura- lien-Cabinets in Wien. Reer, Kaufmann in Hamburg. Reide meist er, Candidat in Cummerow. Dr. Reinliard, JMedicinalrath in Bautzen. J. F. E. Reiniiold, Ober-Gerichtssecretair in Hannover. Reisig, Ober-Forstsecretair in Darmstadt. - Dr. V. Renard, Secretair der Kaiser!, naturf. Gesell- schaft in Moskwa, Staatsrath. K. Reutti in Freiburg im Breisgau. - Dr. Rey in Halle a. d. S. Richter, Kammer-Musikus in Berlin. Richter, Hofgärtner in Luisium bei Dessau. - Richter, Oberförster in Potsdam. Richter, Pastor in Punschrau bei Naumburg. Richter, Oberförster in Stepeuitz. Dr. C. Richter, Kais. Landgerichtsrath in Troppau. - Riehl, Ober-Zahlmeibter der Haupt- Staats -Gasse in Cassel. Jul. Rictz, HofkapcUmeister in Dresden. - Dr. Ritter, Hauptlehrer am Gymnasium in Marburg. - W. Roeloffs, Maler in Brüssel. - Aloys Rogenhofer, Gustos am K. K. zoolog. Museum in Wien. - Dr. Roger, Leibarzt Sr. Durchlaucht des Herzogs von Ratibor in Räuden, Sanitätsiath. Bohde, Lehrer in Berlin. - Gam. Rondani, Prof. in Parma. Rohtlieb in Handjurg. Dr. Rössler in Wiesbaden. Rosenberge r, Pastor in Groesen (Kurland). Dr. Rosenhauer, Prof. in Erlangen. V. Roser, Geh. Legationsrath in Stuttgart. J. Rost, Kaiserl. Ingenieur in Troppau. Russ, Lehrer in Hanau. - Saalmüller, Lieut. in der preuss. Artillerie, deizeitin Frankfurt a. M. - R. V. Sacher-Masoch, K. K. Hofrath in Prag. - R. V. Sacher-Masoch, K. K. Hofrath in Pesth. Dr. Sachse, pract. Arzt in Leipzig. - Dr. Sahlberg, Prof. in Helsingfors. Sand, Gand. in Königsberg. W. W. Saunders in Reigate. H. de Saussure in Geneve, 16 Herr Dr. Sauter in Königsberg, Director. - Schaschl, K. K. Hüttenbeaniter in Forlach (KärntiieiO- Scliaui fei berger, Architect in Peterf^burg, Schaufuss, Naturalienhändler in Dresden. Sclieffler, Stadlgeriehts-Seeretair in Blankenburg. Scheibe, Lehrer in Kemberg. Scheibge, Lehrer in Garz a. d. 0. Dr. Scheibler, Chemiker in Stettin. Seb. Alex. Scheidel, Bank-Beamter und Custos der entomol. Sektion im Senckenbeigischen Museum in Frankfurt. Schenck, Prof. zu Weilburg. Dr. S Chief f er decker, pract. Arzt in Königsberg. Schindler, K. K. Pfannhausverwalter in Hall. Schindowsky, Förster in Pröbbernau bei Elbing. Dr. jur. R. Schiner, Secretair des zoolog.-botanischen Vereins in Wien. Schiödte, Insp. am K. zool. Museum in Kjöbenliavu. - Schleich, Dr. med. in Stettin. - Schlich ting, Superintendent in L^inger bei Pyritz. Schläger, Diaconus in Jena. Schmeltz, Naturalienhändler in Hamburg. A. Schmid in Frankfurt a. M. Ferd. Jos. Schmidt in Laibach. - Dr. Schmidt, Director in Elbing. Schmidt, Kreiswundarzt in Wismar. - Ad. Schmidt, Dr. med. in Frankfurt a. M. Schmidt, Portraitmaler in Stettin. - Dr. Schmidt-Goebel, Prof. in Lemberg. Schmitt, General-Superintendent in jNIainz. Dr. pliil. Schneider in Breslau. M. Schönbach, Oberförster in Reinwiese bei Hernis- kretschen. Seil reck, Lehrer in Zeulenioda. Sehr eckenb ach, Diaconus in Chemnitz. Dr. Egid. Schreiber, Prof. an d. Ober -Realschule in Görz. Schreiber, Collaborator in Wolfenbütlel. R. Schreiber, Cand. math. in Rossla. Schreiner, Registrator in Weimar. - Gottfr. Schreitter, Missar in Pinkau (Steiermark). Dr. P. Schumann, Arzt in Reichenbach (Schlesien). Schultz, Oberlehrer in Berlin. Schultz, landräthl. Secretair in Stettin. Schulze, Cand. theol. in Pöliiz. 17 Herr Dr. Schwabe, practischer Arzt in Stadt Remda bei Rudolstadt. - J. Scott in Lee bei London. Scriba, Pastor in Ober-Lais (Nidda). Samuel H. Scudder in Boston. - Seeger, Dr. med. in Hall (Tyrol). - Georg Seidlitz aus Kurland, derzeit in Berlin. Cavaliere Baudi di Selve in Turin. - Baron de Selys-Longchamps, Senator in Lüttich. Dr. Carl Semper, derzeit auf den Philippinen. Georg Semper, Kaufm. in Altona. - Dr. Victor Lopez Seoanne, Arzt in Ferrol. - Dr. M. Seubert, Prof. in Karlsruhe. - Dr. 0. Seyffer in Stuttgart. Dr. William Sharswood in Philadelphia. Ed. Sheppard, Zollbeamter in London. - Sichel, Dr. med. et phil. in Paris. Sievers, Kaufmann in Petersburg. Smith, Assistent am Brit. Museum in London. - Sn eilen van Vollenhoven, Gustos des entom. Museums der Universität Leyden. Dr. Sodoffsky in Riga. S. Solsky in Petersburg. - M. C. Sommer, Kaufmann in Altona. Dr. Souverbie in Bordeaux. .- Dr. F. Sperk in Novo Tscherkask. - Dr. med. Adolf Speyer in Rhoden. ' Sponholz, Prediger zu Bülow in Mecklenburg. Stäger, Justizrath in Kjöbnhavn. Dr. med. Stachel hausen in Barmen. - H. T. Stainton in Lewisham bei London. Standfuss, Pastor in Schreiberhau bei Hirschberg. - Albert Stange, Fabrik-Director in Meseritz. A. Stange in Rattmannsdorf bei Lauchstädt. - Stäl, Dr. phil. in Stockholm. J. Stark, Ober-Geometer in Anspach. - Dr. Staudinger in Dresden. - Dr. Steffahny, pract. Arzt in Putzig. - Stein, Dr. phil. in Berlin. - Dr. F. Stein, Prof. in Prag. Steinecke, Cantor in Swinemünde. - Dr. med. Stiebel in Frankfurt a. M. - Dr. Stierlin in Schaffhausen. Stollwerk, Lehrer in Uerdingen. - Dr. Stricker in Breslau. - Strübing, Oberlehrer am Seminar in Berlin. 18 Herr Dr. Struve in Dresden. J. W. Sturm, Kupferstecher in Nürnberg. Stülpnagel, Rendant in Prenzlau. - Dr. Sunde wall, Prof. und Intendant der Museen in Stockholm. C. Nobile Tacchetti in Bologna. X. Tarnier in Dijon. - Dr. Taschenberg in Halle, Custos der zool. Samml. der Universität. Teschke, Oberlehrer in Stralsund. - Dr. Thomson, akad. Docent der Zool. in Lund. Thorey in Hamburg. V. Tiedemann, Rittergutsbesitzer auf Russoczin bei Danzig. - Tieffenbach, Maler in Berlin. - C. D. Tiemann in Magdeburg. - Tischbein, Oberförster in Herrstein bei Kirn. - Toll in, derzeit in Süd-Africa. Dr. Treffz in Amt Kienitz bei Letschin. - H. Tschapeck, Hauptmann, Auditor in Wien. - Türk, K. K. Beamter in Wien. - Ulrich, K. K. Official in Wien. - V. Varendorf, Regierungs-Secretair in Arnsberg. - FranQois Venetz, Ingenieur in Sitten (Wallis). Venus, K. Einnehmer in Dresden. Dr. Verloren in Utrecht. - Dr. Vesco (franz. Marine) in Toulon. Ant. Villa, Vicepräses der geolog. Gesells. in Milano. Giov. Batt. Villa in Milano. E. Vogel in Dresden. Voigt, Maler in Gross-Schönau in der Lausitz. Dr. Völcker, Gymnasiallehrer in Elberfeld. Waga, Prof. in Warschau. Wagenschieber, akad. Kupfersteclier in Berlin, Wagner, Lehrer in Aschersleben. - W^agner, Oberförster in Wildenbruch. Dr. Balthasar Wagner, Lehrer an der Realschule in Fulda. - Wahlberg, Prof. in Stockholm. - Max Wahnschaffe, Lieut. a. D. in Berlin. G. W^ alles in New Castle. - Dr. Waltl, Lehrer in Passau. - Wartenberg, Oberforstmeister in Stettin. - Wasle, Apotheker in Schlitz. - Julius Weeren, in Berlin. - E. Wehncke, Kaufmann in Hamburg. 10 Herr Dr. v. Weidenbach, pract, Arzt in Augsburg. V. Weissenborn, Geh. Justizrath in Halberstadt. - V. Wels er, Freiherr in Nürnberg. - Werneburg, Königl. Forstmeister in Erfurt. - Wesmael, Prof. in Brüssel. Wester man, Director d. zool. Gartens d. Gesellschaft Natura Artis Magistra in Amsterdam. - Dr. Wetzel in Gütersloh. Westring, Douanen-Inspector in Göteborg. G. Weymer, Kaufmann in Elberfeld. - A. White, Assistent am Brit. Museum in London. Wiepken, Gustos am grossh. Museum in Oldenburg. Wiesehütter, Kunstgärtner bei Lauban. - Wilde, Staatsanwalt in Weissenfeis. Dr. Wilkens, pract. Arzt in Bremen. J. Wilson, Esq. in Edinburgh. - Joh. Winnertz in Crefeld. Ph. Wirtgen, Vorsteher des naturhistorischen Vereins in Coblenz. Wissmann, Oberförster in Hanno v. Münden. Wissmann, Dr. med. in Stettin. Dr. med. Wocke in Breslau. Gabr. Wolff, Apotheker in Klausenburg. - Vernon Wollaston in London. - Henry Wood ward, Assistent im Brit. Museum London. J. Wullschlegel, jetzt Lehrer in Lenzburg. Dr. Z ad dach, Prof. in Königsberg. - Zebe sen,, Oberförster in Volpersdorf, Grafschaft Glatz. - G. Zebe jun. in Wildenbruch. - T. V. Zebrawsky, Architect in Krakau. Fort. Zeni in Roveredo. - Graf V. Zepelin bei Constanz. Zetter stedt, Prof. in Lund. - V. Ziegler und Klipphausen, Oberförster in Bisch- dorf bei Kosenberg. - Dr. Zimmermann in Georgtown (Südcarolina). - Edler v. Zimmermann, Oberstabsarzt in Pesth. - Zschorn in Halle a. S. - Ernst Zuchold in Leipzig. Ehrenmitglieder 18 Vorstands-Mitglieder 15 Ordentliche Mitglieder 577. 2* 20 Uebersicht der in der Umgegend Berlins bis jetzt beobachteten Doliehopoden von A.. Geretacker. 1. Dolichopus Latr. 1) D. fastuosus Halid. (Dipt. Britan. I. p. 159 No. 7.) Ende Mai und Anfang Juni stellenweise nicht selten. In der Nähe grösserer Gewässer auf niedrigen Pflanzen (Ma- chenow, Stralow), auch in Laubwäldern auf Gesträuch (Brie- selang). 2) D. Falleni Loew. (Neue Beiträge V. p. 12.) Mit dem vorhergehenden zu gleicher Zeit und an gleichen Localitäten, jedoch seltener. (Brieselang, Stralow, Charlottenburg,) 3) D. Ruthei Loew. (Stett. Entom. Zeit. 1817 p. 71.) Von Ruthe einmal in grösserer Anzahl bei Freienwalde ge- sammelt. 4) D. punctum Meig. (Stannius in Isis 1831 p. 134 No. 27.) Nach Stannius angeblich bei Berlin vorkommend; die von ihm erwähnten Exemplare haben sich im Berliner Museum nicht vorgefunden*). 5) D. planitarsis FalL (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 88 No. 25.) Weit verbreitet und überall massenhaft auftre- tend; es ist diejenige Art, welche bei Berlin am frühesten, nämlich schon Anfang Mai erscheint. 6) D. campestris Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 78 No. 8.) In der Nähe grösserer Wasserflächen überall häufig, im Juni und Juli. (Stralow, Charlottenburg, Wannen-See, Potsdam.) 7) D. lepidus Staeg. (Kroyer's Naturh. Tidsskr. IV. p. 86 No. 29.) Sehr vereinzelt und selten, im Juni und Juli. (Machenow, Spandow.) 8) D. aeneus de Geer. (Memoires VL p. 104 No. 15) = D. ungulatus Meig. Den grössten Theil des Sommers über allerwärts sehr gemein. 9) D. equestris Halid. (Dipt. Brit. L p. 160 No. 11) = D. cinctus Staeg. Am Rande grösserer Wasserflächen (Wannen-See, Potsdam, Stralow) besonders im Juni und Juli häufle:. *) Stannius (Isis 1831 p. 139 No. 33) führt auch Dol. atratus Meig. als bei Berlin gefangen auf-, es ist indessen für die beiden vom CJrafen Hoffmannsegg herrührenden Exemplare des Berliner Musei dieser Fundort nicht speciell angegeben. Herr Tieffenbach fing diese seltene Art während der Ptingstzeit im Sächsischen Erzgebirge. 31 10) D. brevipennis Meig. (Syst. Beschr, IV. p. 90 No. 27). Ende Juni und Anfang Juli stellenweise häufig (Stralow. Treptow). 11. D. plumipes Scop. = pennitarsis Fall. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 90 No. 29). Den ganzen Sommer hin- durch bis zum Herbst überall äusserst gemein. 12. ü. sign a tu s Meig. =: pennatus Meig.? (Syst. Beschr. IV. p. 92 No. 32.) Ebenso allgemein verbreitet und gleich häufig wie der vorhergehende. 13) D. ornatipes Loew. (Neue Beitr. V. p. 13.) Ein Pärchen dieser schönen Art fing ich am 1. Juli 1860 bei Potsdam, in Gesellschaft von D. signatus. — Das Weibchen unterscheidet sich, wie Loew richtig vermuthet, von demjeni- gen des D. signatus Meig. leicht durch die geschwärzte Spitze der Hinterschienen, welche übiigcns merklich lichter und we- niger ausgedehnt als beim Männchen i.^t. Ausserdem ist das Untergesicht, wenn auch nicht auff'allend, so doch merklich breiter als bei D. signatus fem., die Bereifung des Thorax mehr grünlich braun und die Färbung des letzteren dadurch, wie beim Männchen mehr erzfarben. 14) D. fallaciosus nov. spec. Diagn. D. signato Meig. simillimus, differt tarsis inlermediis simplicibus, antennarum articulo tertio breviore, obtuso. — Long. 2y^ lin. ,^. Dem D. signatus Meig. und D. ornatipes Loew in Grösse, Gestalt und Färbung zum Verwechseln ähnlich, aber von bei- den durch ganz einfache Mitteltarsen des Männchens, welche weder erweiterte, noch silberglänzende Glieder besitzen, von ersterem ausserdem durch geschwärzte Spitze der Hinter- schienen unterschieden; von D. simplex Meig. durch grösseren, robusteren Körper, goldgelbes Untergesicht des Männchens u. s. w. abweichend. — Körperfärbung rein und lebhaft me- tallisch grün, auf dem Hinterleib mehr broncefarben; Stirn rein giün, Untergesicht des Männchens ganz wie bei D. sig- natus schmal, lebhaft goldgelb, Wimpern am unteren Augen- rande weiss. Fühler mit lebhaft rothgelbem, oberhalb schwarz geraudetem Basalgliede; die beiden Endglieder ganz schwarz, das letzte kürzer und stumpfer als bei D. signatus , eiförmig abgerundet. Flügel, längs des Vorderrandes weniger grau ge- trübt und die vierte Längsader hinter der Biegungsstelle etwas schwächer zur dritten convergirend als bei D. signatus. Vor- derbeine mit Einschluss der Hüften genau wie bei diesem, nur der Tarsus etwas kürzer, nämlich kaum merklich länger als die Schiene. An den Mittelbeinen besteht der Tarsus aus vollkommen einfachen Gliedern, welche von der Spitze des ersten an tief schwarz sind; der Metatarsus ist den drei fol- genden Gliedern an Länge gleich. Mittel- und Hinterschenkel 22 mit einzelner Borste vor der Spitze, die aufrechte Behaarung an der Oberseite der letzteren merklich kürzer als bei D. signatus; Hintei schienen mit schM'arzbrauneni Spitzenflecke, der jedoch nur die Rückseite einnimmt; Hintertarsen ganz schwarz, Metatarsus mit vier langen Borsten an der Aussen- seite. Hinterleib ganz von der Form und Färbung des D. signatus, nur das Hypopygium des Männchens anders gestaltet, nämlich im Profil betrachtet mit deutlich ausgebuchtetem ün- terrande und daher mit sehr viel niedrigerem Spitzentheil; die Endlamellen ein wenig schmaler, länglicher und an der Basis weniger verengt als bei D. signatus, der schwarze Saum nur fein. Ich fing ein einzelnes Männchen dieser Art am 17. Juni 1860 bei Potsdam, in Gesellschaft von D. signatus. — Da Staeger (Naturh, Tidsskr. IV. p. 31 No. 22) abweichend von Meigen und Stannius seinem Dol. simf-lex ein „hypo&toma au- reum^' zuertheilt, so wäre es nicht unmöglich, dass letzterer eher der vorstehenden Art als dem ächten Dol. simplex Meig. Stann., welcher ein weissliches Untergesicht hat, angehöre. 15) D. popularis Wied. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 91 No. 30). Weniger weit verbreitet als stellenweise häufig, besonders in der Nähe von stehendem Wasser; Juni bis Au- gust. (Dammsmühle, Brieselang, Charlottenburg.) 16) D. confusus Zett. = D. patellatus Meig. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 86 No. 22). In Laubholzwäldern überall gemein, auf Sträuchern; Juni und Juli. 17) D. claviger Stann. (Isis 1831 p. 56 No. 9.) Zu gleicher Zeit und an denselben Localitäten mit dem vorigen und ebenso häufig. 18) D. discifer Stann. (Isis 1831 p. 57 No. 10.) Bis- her nur im Brieselanger Forst von mir aufgefunden und auch hier zu den seltener auftretenden Arten gehörend; Juni bis August. 19) D. festivus Halid. (Dipt. Brit. I. p. 169 No. 34) = D. Macquartii Stäg. Bei Berlin äusserst selten, nur in einem einzelnen Paar gefangen; Mitte August, Brieselang. — Beim Männchen findet sich ausser -Sa der Spitze des 2. und 3. gebogenen Gliedes der Vordertarsen auch am Metatarsus desselben Paares eine gekrümmte schwarze Borste. 20) D. nitidus Fall. = D. ornatus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 79 No. 11.) Im Juni und Juli auf Gesträuch überall sehr gemein. — Das Männchen dieser Art zeigt an der Spitze der Vorderschienen hinterwärts eine längere, haarförmige Borste, welche dem Weibchen fehlt*). •) Eine ähnliche, aber etwas längere Haarborste findet sich auch 21) D. eurypterus nov. spec. Diagn. Olivaceo-metal- licus, gracilis, alis 'latis, infumatis, vena longitudinali quarta rectangulariter fracta et appendiculata, antennarum articulo primo subtus luteo. Long, 2^/^ lin. r^$. Mas femoribus postieis subtus baud ciliatis, tibiis posticis crassioribu?, apice late nigris. Von D. nitidus Fall, (ornatus Meig.) und D. griseipennis Stann. (nitidus Staeg.), mit denen er die Bildung der vier- ten Längsader der Flügel gemein hat, schon auf den ersten Blick durch auftauend breite, stumpf abgerundete und deutlich gebräunte Flügel, ausserdem von ersterem durch die Färbung des Metatarsus der Hinlerbeine, von letzterem durch die un- bewimperten Hinterschenkel des Männchens unterschieden. Der Körper ist beträchtlich schlanker als bei D nitidus Fall., auf dem Thorax mehr grünlich-, auf dem Hinterleib mehr kupfrig-broncefarben. Die Stirn ist goldgrün, gelblich bereift und daher von der Seite gesehen fast messingfarben, das Ge- sicht des Männchens schmal und wie die der Taster lebhaft goldgelb, nach unten etwas lichter; die Wimpern am unteren Augenrande gelblicli M^eiss. Die Fühler von gewöhnlicher Länge (wie bei D. griseipennis), schwarzbraun, das erste Glied unterhalb düster rostgelb, so lang wie das dritte, welches eiförmig und stumpf zugespitzt ist; Fühlerborste schwarz, derb, ein wenig länger als der Fühler selbst, mikroskopisch behaart. Thorax und Schildclien durch licht graugelbe Bestäubung oli- venfarbig erscheinend, auf ersterem eine schmale mittlere und zwei breite seitliche Längsstriemen kupferfarbig; Brustseiten licht schiefergrau. Flügel auffallend breit mit stumpfer Spitze, besonders am Hinterrande stark gerundet, alle Adern licht braun umflossen, der Vorderrand bis über die dritte Lftngs- ader hinaus deutlich und bei der Einmündung der zweiten stärker gebräunt; vierte Längsader scharf rechtwinklig ge- brochen und über die Knickung hinaus verlängert. Die Quer- ader steht der Knickungsstelle der vierten Längsader etwas näher als bei D. nitidus, ist deutlich länger und leicht ge- schwungen; die stigmaartige Verdickung der Costa vor der Einmündung der ersten Längsader ein wenig länger als bei jenem. Flügelscliüppchen und Schwinger gelb, erstere aussen schwarz gewimpert. Beine licht gelb, Mittel- und Hinterhüf- ten bis auf die Spitze schiefergrau, Vorderhüften mit weiss- lichem Schimmer und drei sich von den übrigen durch Länge und Stärke auszeichnenden Spitzenborsten. An den Vorder- und Mittelbeinen sind die Schienen und die beiden ersten an der Schienenspitze der Vorderbeine des Männchens von D. grisei- pennis Stann. (nitidus Stäg.) Tarsenglieder weisslich gelb, letztere mit nur wenig gebräun- ter Spitze, die übrigen Tarsenglieder allmälig stärker ge- bräunt, ohne plastische Auszeichnungen. Aus der Spitze der männlichen Vorderschienen entspringt hinterwärts ein langes und dünnes helles Borstenhaar, Mittel- und Hinterschenkel mit einer einzelnen schwarzen Borste vor der Spitze, Hinter- schenkel unterhalb ohne alle Wimperung. Hinterschienen ge- gen die Spitze hin merklich verdickt, innerhalb kurz aber dicht schwarz gewimpert, das Spitzen- Vierttheil in scharfer Abgränzung, so wie die ganzen Hintertarsen lief schwarz; Metatarsus kaum kürzer aber bedeutend dicker als das zweite Fussglied, ausserhalb nur mit zwei längeren Stachelborsten. Hinterleib licht kupfrig broncefarben, bleigrau bereift, mit sehr feinem schwarzem Hintersaum der Segmente; Hypopy- gium verhältnissmässig klein, gegen die Spitze hin birnförmig verschmälert, eingeschlagen bis zum Hiuterraude des dritten Ringes reichend, glänzend schwarz, mit bleigrauer, nur die Spitze freilassender Bestäubung. Endlamellen klein, weisslich gelb, mit massig breitem, scharf abgegränztem schwarzen Vor- dersaum und gleichgefärbten Schlitzlappen, von denen die drei letzten besonders lang sind ; auch die Spitzenhälfte des Innen- randes ist schwarz gesäumt. Beim Weibchen ist das dritte Fühlerglied etwas kürzer und stumpfer als beim Männchen und meistens auch das zweite Glied unterhalb gelbbraun gefärbt, das Untergesicht doppelt so breit und fast weiss, nur oben mit gelblichem Schimmer. Den Flügeln fehlt das Randmal, an der Spitze der Vorder schienen die Haarborste; die Hinterschienen sind gegen die Spitze hin nicht verdickt und letztere nur in geringer Aus- dehnung geschwärzt, der hinterste Metatarsus dünner und an der Basis pechbraun durchscheinend. Ich fing diese interessante Art in etwa zwölf Exemplaren beider Geschlechter am 3. August 1860 an der Spree, dicht vor den Thoren Berlins; sie kam erst gegen Abend zum Vor- schein und setzte sich stets auf niedere, breitblättrige Pflanzen. Anmerkung. Mit D. nitens Stann. (Isis 1831 p. 48 No. 3)) welcher von Stäger ohne allen Grund als Synonym zu seinem D. ni* tidus (= griseipennis Stann.) gezogen, von allen übrigen späteren Autoren aber gar nicht erwähnt wird, kann die vorstehende Art aus mehreren Gründen nicht identisch sein. Die Färbung des Thorax (aureo-viridis), der Vorderhüften (rufescentes) , der Schienen (flavae, fere rufescentes) und der Vordertarsen (articulus basalis flavus, sub- rufescens, apicales sensim fuscescentes) ist schon durchaus von der- jenigen bei D. eurypterus verschieden ; ausserdem erwähnt aber Stan- nius im Gegensatz zu D. ornatus und griseipennis bei seinem D. ni- tens nicht des Anhanges der vierten Längsader der Flügel jenseits 25 der Knickungsstelle, woraus mit Sicherheit zu schliessen, dass dieser Anhang (gleichfalls abweichend von der vorstehenden Art) fehlt. (Ich glaube übrigens, den uiiklichen D. nitens Stann. jetzt in einem weiblichen Exemplare aus dem Sächsischen Erzgebirge vor mir zu haben; demselben fehlt der Aderanhang unterhalb der rechtwinkligen Knickungsstelle der vierten Längsader vollständig.) — Nahe verwandt mit D. eurypterus scheint der von Zetterstedt (Dipt. Scand. XIII. p. 5054 No. 50—51) beschriebene D. subrutilus zu sein, bei welchem neben der rechtwinkligen Knickung der vierten Längsader ein Ader- anhang vorhanden ist. Derselbe unterschpidet sich aber von der vor- stehenden Art durch einen grauen Fleck an der Basis der Vorder- hüften, durch lange und dunkele Wimperhaare an der Unterseite der männlichen Hinterschenkel, durch die geringe Ausdehnung der schwar- zen Spitze der Hinterschienen u. s. w. 22) D. notatus Staeg. (Naturh. Tidsskr. IV. pag, 19 No. 0.) Am Ufer grösserer Wasserflächen (Potsdam, Wannen- See, Stralow) ziemlich häufig; einzeln auch im Brieselanger Forst. Vom Juni bis August. — Das Männchen dieser Art hat an der Spitze der Vorderschienen hinterwärts ein langes Borstenhaar. 23) D. longicornis Stann. = D. acuticornis Meig. (Stannius, Isis 1831 p. 53 No. 7). Im Juni und Juli überall auf Sträuchern und niedrig/en Pflanzen häufig (Brieselang, Pankow, Stralow, Spandow, Potsdam). — Beim Männchen sind die Vorderschienen hinterwärts an der Spitze wie bei D. notatus mit einem langen Borstenhaar besetzt. 24) D. acuticornis Wied. (=r D. ruralis Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 94 No. 35). An denselben Lokalitäten und gleichzeitig mit dem vorigen, im Ganzen noch häufiger (Brie- selang, Charlottenburg, Potsdam u. s. w.) — Dem Männchen dieser Art fehlt das Borstenhaar an der Spitze der Vorder- schienen, -welches den beiden vorhergehenden Arten eigen ist. 25) D. Simplex Meig. (Stannius in: Isis 1831 p. 126 No. 21.) Weit verbreitet und nirgends selten, vom Juni bis August. (Pankow, Brieselang, Potsdam.) — Männchen ohne Borstenhaar an der Spitze der Vorderschienen. 26) D. agilis Meig. (Stannius a. a. 0. p. 127 No. 22.) Stellenweise häufig, besonders im Juli und August, auf Sträu- chern und niedrigen Pflanzen. (Brieselang, Pankow, Stralow.) — Das Männchen dieser Art trägt an der Spitze der Vorder- schienen hinterwärts eine lange haarförmige Endborste. 27) D. trivialis Halid. (Dipt. Britan. I. p. 168 No. 33) = D. intermedius Stäg. — Bei Berlin sehr lokal und nicht häufig; im Juli und August (Brieselang, Spandow). 28) D. hilaris Loew. (Wien. Ent. Monatsschr. VI. p. 297.) Ich traf diese Art Mitte bis Ende Juli 1860 in Menge !86 an den Ufern der Spree, dicht vor den Thoren Berlins auf Erlen-Gesträuch. 29) D. nubilus Meig. (Stannius in: Isis 1831 p. 133 No. 28.) Besonders am Rande grösserer Wasserflächen (Pots- dam, Wannen-See, Charlottenburg), im Juni und Juli häufig. Auch im Brieselanger Forst, bei Frankfurt a. 0. u. s. w. 30) D. vulgaris Staun. (Isis 1831 p. 129 No. 24.) Nur einmal ein Pärchen Ende Juli bei Spandow gefangen. 2. Gymnoptemus Loew. 1) G. nobilitatus Lin. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 75 No. 1.) In der Nähe Berlins noch nicht beobachtet; von Ruthe und Loevv^ bei Frankfurt a. 0. in Menge gesammelt. 2) G. gracilis Stann. (Isis 1831 p. 255 No. 44) = G. Bohemani Wahlb. = G. nigricornis Meig. (?). Bei Berlin sehr local und stets vereinzelt, gegen Ende Juli (Charlotten- burg, Potsdam). 3) G. chrysozygos Wied. (Meigen, S^'st. Beschr. IV. p. 93 No. 33.) Ueberall sehr häufig in der Nähe grösserer Wasserflächen (Wannen-See, Potsdam, Stralow) im Juni und Juli; im Brieselanger Forst auf Gesträuch. 4) G. germanus Wied. (Stannius in: Isis 1831 p. 251 No. 40.) Im Juli und August zahlreich in Laubwäldern auf Gesträuch, doch nur lokal (ßrieselang, Freienwalde). 5) G. grallator, nov. spec. Diagn. Olivaceo-metallicus, pedibus gracillimis, pallidis, antennis totis croceis. Long. 2% -2% lin. ^?. Dem G. pilifer Loew (Neue Beitr. VI. p. 5), nach dessen Beschreibung zu urtheilen, sehr nahe stehend und, wie es scheint, in den meisten Merkmalen mit ihm übereinstimmend; hauptsächlich in der Färbung des letzten Fühlergliedes und des Metatarsus der Hinterbeine abweichend. Die Schlankheit des Körpers, die licht olivengrüne Broncefarbe desselben, so wie die Länge und Dünnheit der Beine erinnern wie bei G. pilifer lebhaft an die Hypophyllus- Arten, denen die vorste- hende auch im Leben ganz ausserordentlich gleicht. — Hin- terhaupt und Stirn sind dicht grünlich greis bereift, ersteres dadurch ganz matt, letztere noch mit deutlichem hellgrünem Schimmer; Untergesicht des Männchens schmal, silberweiss, nach oben etwas breiter und leicht gelblich schimmt;rnd, Ta- ster klein, schwarz, mit weissschillernder Spitze. Fühler kurz, brennend rothgelb, schwarz beborstet, das erste Glied unter- halb lichter gelb, so lang als das kurz eiförmige und stumpf abgerundete dritte, w^elches innen meistens leicht gebräunt erscheint; Fühlerborste fast um Ya länger als der Fühler selbst, mikroskopisch behaart, schwarzbraun. Wimpern am unteren Augenrande licht gelb. Thorax und Schildchen hell olivengrün, licht bereift, ersterer mit schmaler, undeutlicher Mittelstrieme und jederseits vor der Flügelwurzel mit schwärz- lich violettem, besonders von der Seite her bemerkbarem Längswisch; Schildchen ohne Behaarung auf der Oberfläche, Brustseiten licht grünlich grau, opalisirend. Flügel verhält- nissmässig breit, ziemlich stumpf abgerundet, wässrig grau getrübt, längs des Vorderrandes bis zur dritten Längsader gelblich getüncht und auch die übrigen Adern gelblich um- zogen; Costa von der Mündung der ersten bis zu derjenigen der vierten Längsader merklich verdickt, Querader fast so weit nach der Wurzel hin gerückt wie bei G. nobilitatus, leicht geschwungen; vierte Längsader hinter der Querader zuerst gegen die dritte hin convergirend , sodann mit dieser parallel laufend und kurz vor der Flügelspitze ausmündend. Flügelschüppchen und Schwinger licht gelb, erstere aussen schwarz gewimpert. Beine mit Einschluss aller drei Hüften- paare weisslich gelb, die Schenkel jedoch nach der Spitze hin dunkeler, mehr honiggelb. Vorderhüften silberweiss be- reift, auf der Vorderfläche mit weissen Härchen besetzt, am unteren Ende mit schwarzen Borsten, unter denen* sich drei durch Länge auszeichnen; die hinteren Hüffen gleichfalls weiss schimmernd, die mittleren mit einigen, die hintersten nur mir einer schwarzen Borste, die mittleren ausserdem mit schiefer- grauem Längsfleck auf der Aussenseite, näher dem Hinter- rande. Vorderschenkel mit einer schwachen Borste vor der Spitze der Hinterseite, Hinterschenkel mit einer starken auf der Vorderseite; die mittleren mit einer längeren und stär- keren vorn und zwei kürzeren hinterwärts. Vorderschienen nur mit fünf schwarzen Borsten an der Aussenseite, von denen zwei an der Spitze, zwei beisammen im oberen Vierttheil, eine einzelne unterhalb der Mitte steht; aus der Spitze entspringt ausserdem hinterwärts ein längeres, dünnes, helles Borsten- haar. Vordertarsen von Schienenlänge, von der Spitze des Metatarsus ab schwarzbraun; dieser fast so lang wie die fol- genden Glieder zusammengenommen. Mittelschienen reichlich und ziemlich lang beborstet, kaum länger als der Tarsus, welcher wie an den Vorderbeinen gefärbt ist. Hintertarsen bis auf die ersten zwei Drittheile des Metatarsus, welche bräunlich gelb gefärbt sind, tief schwarz, ihr zweites Glied deutlich länger als das erste. — Hinterleib von gleicher Fär- bung wie der Tliorax, die Bereifung aber mehr greis; Hypo- pygium des Männchens klein, bis auf die glänzend schwarze Spitze schiefergrau bestäubt, eingeschlagen den Hinterrand des vierten Ringes nur wenig überragend. Endlamellen gross. 28 fast länglich viereckig, am Ende eiförmig abgerundet, weiss- gelb mit schwarzem Ober- und Vorderrande, letzterer sehr viel breiter als ersterer; der Oberrand ist nur eingekerbt und die Kerbzähne mit langen schwarzen Haaren besetzt, wäh- rend am Vorderrande sich fünf nach unten an Länge zuneh- mende Schlitzlappen finden. Beim Weibchen ist das Endglied der Füiiler noch kür- zer und stumpfer abgerundet als beim Männchen, wie bei diesem inneriialb licht, selten intensiver gebräunt; das Unter- gesicht reichlich dreimal so breit, ebenfalls silberweiss, mit leichtem gelblichem Schiller nach oben. Den Vorder.«chienen fehlt das endständige Borstenhaar, die Hinterschienen nebst Tarsen sind ein wenig dünner als beim Männchen, der Hinter- leib beträchtlich kürzer und breiter. Ich fing diese schöne Art zwei Sommer hindurch von Ende Juli bis Ende August im Brieselanger Forst, wo sie sich ziemlich zahlreich an einer schattigen Stelle in der Nähe eines Teiches auf niedrigen Pflanzen umhertrieb. Ihr eigenthüm- licher Flug und ihr hochbeiniges Sitzen geben ihr im Leben eine auffallende Aehnlichkeit mit den Arten der Gattung Hy- pophyllus. 6) G. nigriplantis Stann. (Isis 1831 p. 250 No. 39.) Weit verbreitet und meist häufig am Rande grösserer Ge- wässer (Potsdam, Stralow, Brieselang). — Beim Männchen dieser Art findet sich hinterwärts an der Spitze der Vorder- schienen eine auffallend lange und starke schwarze Stachel- borste, welche dem Weibchen fehlt *). 7) G. nigripennis Fall. (Stannius a. a. 0. p. 253 No. 42.) Ziemlich lokal und im Ganzen nicht häufig, im Juli (Grunewald.) 8) G. rusticus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 77 No. 5.) Bis jetzt nur im Brieselanger Forst aufgefunden; im Juli und August-, auf Sträuchern. 9) G. vi Vax Loew. (Neue Beitr. V. p. 19.) Im Span- dower und Brieselanger Forst, auf Gesträuch im Juli und August, scheint wenig verbreitet. 10) G. cupreus Fall. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 98 No. 42.) Am Machenower See von Ende Mai bis Mitte Juni, nicht selten; sonst nur einmal im Brieselanger Forst ge- fangen. *"') Bei dem nahe verwandten G. Sahlbergii Zett., welcher im Bayerischen Hochgebirge ungemein häufig vorkommt und auch dem Sächsischen Erzgebirge nicht fehlt, ist die Bildung der Stachelborsten an den Vorderschienen bei Männchen und Weibchen ganz überein- stimmend. 29 11) G. angustifrons Stäg. (Naturh. Tidsskr. IV. p. 44 No. 41.) Bis jetzt nur einmal bei Berlin von mir gefangen. 12) G. celer Meig. (Stannius in: Isis 1831 p. 262 No. 50.) Ueberall häufig vom Mai bis in den August. (Potsdam, Machenow, Charlottenburg, Pankow.) 13) G. aerosus Fall. (Stannius a. a. 0. p. 258 No. 47.) Weit verbreitet und den ganzen Sommer hindurch sehr ge- mein. 14) G. assimilis Stäg. (Naturh. Tidsskr. IV. p. 41 No. 36.) Mit dem vorhergehenden überall verbreitet, aber beträchtlich seltener. 15) G. metallicus Stann. (Isis 1831 p. 262 No. 51.) Vom Juni bis August nicht selten, aber ziemlich lokal (Brie- selang, Machenow.) 3. Tachytrechus Stann. 1) T, ammobates Halid. (Dipt. Britan. I. p. 173 No. 40) = T. plumipes Stann. Am Strande von grösseren Seen überall häufig vom Juni bis in den September. (Wannen- See, Müggel-See, Grunewald, Picheisberg, Haidekrug.) 2) T. insignis Stanu. (Isis 1831 p. 270.) An gleichen Lokalitäten und zusammen mit dem vorigen, gleichfalls häufig, vom Juli bis September. (Rüdersdorf, Müggel-See, Grune- wald.) 3) T. notatus Stann. (Isis 1831 p. 269.) Scheint we- niger allgemein verbreitet als die beiden vorigen. Bei Rü- dersdorf und am Müggel-See, vom Juli bis in den September. 4) T. melaleucus, nov. spec. Diagn. Niger, argenteo- micans, antennis totis pedibusque concoloribus. Long. VJ^ lin. $. Nur im weiblichen Geschlechte vorliegend; von allen übrigen bekannten Arten durch tief schwarze Färbung des Körpers und der Beine, so wie durch den intensiven Silber- schimmer der Brust- und Hinterleibsseiten auffallend abwei- chend. Stirn dicht umbrabraun bestäubt, Untergesicht so breit wie bei T. notatus, silberweiss, Taster schwarz mit weiss- schimmerndem Saume; Wimpern am unteren Augenrande gelb- lich weiss, oberhalb schwarz, der ganze Hinterkopf mit leb- haftem Silberschimmer übergössen. Fühler kurz, ganz schwarz, das erste Glied nicht länger als das zweite, welches unterhalb sehr dicht beborstet ist; das Endglied stumpf abgerundet, braun schillernd. Thorax oberhalb tief schwarz, mit leichtem blaugrünen, nur bei der Seitenansicht wahrnehmbaren Metall- schimmer , der sonst unter der dunkelbraunen Bereifung fast ganz verschwindet; jederseits vor der Flügelwurzel ein bis 30 zur Schulterbeule reichender silberweiss schillernder Längs- fleck, ein kleinerer jederbeits vor dem Schildchen, Kürzere Behaarung findet sich nur auf dem vorderen abschüssigen Theile des Thorax, während sie zwischen den Borstenhaaren des Rückens mangelt. Flügel nur sehr licht und wässrig grau getrübt, mit braunen Adern, die Querader braun umflossen; die Biegungsstelle der vierten Längsader ohne dunkeles Mal, der letzte Theil derselben (jenseits der Biegung) leicht Sförmig geschwungen und nur wenig länger als der Theil zwischen der Querader und der Biegungsstelle. Flügelschüppchen und SchM'inger blassgelb, erstere schwarz gewimpert. Brustseiten und Hüften schiefergrau, erstere nach vorn mit leichtem grü- nen Metallschimmer, beide in ihrer ganzen Ausdehnung mit sehr intensivem Silberschimmer übergössen; Vorder- und Mit- telhüften auf der Vorderseite schwarz behaart und beborstet. Trochanteren licht pechbraun, die Beine im Uebrigen ganz schwarz, überall silberschimmernd, nur die Kniegelenke in sehr geringer Ausdehnung rostroth, Mittel- und Hinterschenkel nur mit einer einzelnen starken Borste der Vorderseite vor der Spitze, die Beborstung der Schienen reichlich. Metatarsus der Vorderbeine ein wenig länger als die drei folgenden Glie- der zusammen, an den Mittelbeinen nur so lang wie die zwei folgenden Glieder, an den Hinterbeinen ein wenig kürzer als das zweite Glied allein. Hinterleib schwarz, die drei ersten Ringe jederseits von der Basis bis zur Mitte der Länge, die beiden letzten in der Mitte mit grünem Metallschimmer; die Basis aller Ringe zeigt seitlich silberschillernde Halbbinden, welche indessen auf dem zweiten nur schwach angedeutet sind. Ein einzelnes vom Grafen Hoffmannsegg bei Berlin ge- fangenes weibliches Exemplar dieser ausgezeichneten Art fin- det sich im Berliner Museo, wo es die Hoflfmannsegg'sche Be- zeichnung Dolich. micans führte. 4. Hypophyllus Loew. 1) H. crinipes Stäg. (Naturh. Tidsskr. IV. p. 6 No. 2) = pectinifer Zeller. — Ich fing diese Art nur einmal Mitte Juni am Machenower See, hier aber in grösserer Menge; sie hüpfte an einer schattigen Waldstelle gegen Abend auf nie- drigem Gesträuch umher. ö, Argyra Macq. 1) A. diaphana Fab. (Haliday, Dipt. Brit. 1. p. 208 No. 2.) Von Mitte Mai bis Mitte Juni am Rande grösserer Seen stellenweise häufig, auf Gebüsch. (Machenow, Potsdam, Frankfurt a. 0., Brieselang.) 31 2) A. leucocephala Meig. (Haliday a. a. 0. p. 208 Ko. 3.) Bei Berlin selten und sehr vereinzelt, von Mitte Juni bis Ende August; nur einige Male im Brieselanger Forst ge- fangen. 3) A. argentina Meig. (Haliday a. a. 0. p. 209 No. 5.) Seheint bei Berlin äusserst selten vorzukommen; nur ein ein- zelnes Weibchen Anfang Juni bei Potsdam gefangen. 4) A. ar ist ata, nov. spec. Diagn. Viridi-metallica, capite argenteo-micante, antennarum articulo ultimo (maris) permagno, arista brevi, incrassata. Long. 1^/^ lin. 0"$. Zu den Arten mit grün metallischer Körperfärbung ohne Silberschimmer auf Thorax und Hinterleib gehörend, im männ- lichen Geschlecht durch auffallend grosses Endglied der Fühler und kurze, dicke Borste ausgezeichnet. — Stirn des Männ- chens breit und nach vorn weniger verengt als bei den übrigen Arten, dicht kreideweiss bestäubt; Untergesicht weiss, silberglänzend, so breit wie bei A. auricollis Meig., Taster schwarz, mit silberschillerndem Rande. Hinterhaupt in der Mitte des Oberrandes und über die ganze untere Hälfte hin silbervveiss bereift, perlmutterschillernd; die "Wimpern am un- teren Augenrand silberweiss, am oberen tief schwarz. Fühler schwarz, das erste Glied oberhalb beborstet, schlank, fast 2y2mal so lang als das zweite, das dritte sehr gross, den beiden ersten zusammengenommen an Länge gleich, zugespitzt dreieckig; Fühlerborste weit vor der Spitze entspringend, kurz und dick, nicht viel länger als der Unterrand des drit- ten Fühlergliedes, mikroskopisch behaart und gegen die Basis hin deutlich eingeschnürt, so dass sie fast zweigliedrig er- scheint. Thorax oberhalb lebhaft metallisch grün, nur an den Schulter ecken weiss schimmernd, beiderseits von der nackten breiten Mittelstrieme dünn grau bestäubt; die Oberfläche des Rückens zeigt ausser den schwarzen Stachelborsten keine kür- zere Behaarung , während eine solche auf dem vorderen ab- schüssigen Theil des Thorax und auf dem Schildchen deutlich hervortritt. Flügel merklich länger und breiter als bei der gleich grossen A. auricollis Meig., in der Aderung mit dieser ziemlich übereinstimmend; die erste Längsader mündet wie dort weit vor der Flügelmitte, in gleichem Abstände von der "Wurzel und der Mündung der zweiten Längsader in die Costa ein; die Biegung der vierten Längsader ist jedoch etwas stär- ker und der Querader mehr genähert als bei A. auricollis, auch ist die graue Trübung der Flügelsubstanz beträchtlich geringer und die Adern nicht braun umflossen. Die Flügel- schüppchen sind weissgelb mit tief schwarzer Spitze und gelb- lich weisser Bewimperung, die Schwinger gelb. Brustseiten und Hüften bläulich schiefergrau, erstere nur mit geringem 32 grünen Metallschimmer; die Vorderhüften weiss bereift, mit hellgelber Spitze und wie die Mittelhüften auf der Vorder- seite mit schwarzen Borstenhaaren besetzt. Beine gelb, die Trochanteren der Mittel- und Hinterbeine auf der Aussenseite, so wie die Vorder- und Mitteltarsen von der Spitze des ersten Gliedes an pechbraun, das Enddrittheil der Hinterschenkel oberhalb, die Spitze der Hinterschienen und die ganzen Hin- tertarsen schwarzbraun. Mittel- und Hinterschenkel aussen vor der Spitze mit einer einzelnen längeren schwarzen Borste; die schwarze Bewimperung der Unterseite ist an den Mittel- schenkeln länger als an den beiden anderen Paaren, die Be- borstung der Vorderschienen sparsam, an der Aussenseite nur aus vier längeren Borsten bestehend. An den Hinterbeinen ist der Tarsus von Schienenlänge, die beiden ersten Glieder gleich lang, an den beiden vorderen Paaren der Tarsus be- trächtlich länger als die Schiene, der Metatarsus so lang wie die übrigen Glieder zusammengenommen und unterhalb fein beborstet. — Hinterleib mehr broncegrün als der Thorax, schwarzborstig; an der Basis des zweiten Ringes zeigt sich ein wenig bemerkbarer und tief abwärts gerückter gelber Sei- tenfleck, dem sich nach vorn ein grau schillernder Fleck der Bauchseite des ersten Ringes anschliesst. Das Hjpopygium ist mit Einschluss der kleinen, schmal lanzettlichen Endla- mellen tief schwarz, gleichfarbig behaart. Beim Weibchen ist die Stirn nur wenig breiter, das Untergesicht dagegen fast doppelt so breit als beim Männchen, beide von gleicher Färbung wie bei diesem; die grossen Ta- ster sind von vorn gesehen schwarz mit weissem Rande, bei seitlicher Ansicht ganz silberschimmernd. Die Fühler sind nur halb so lang als beim Männchen, das Endglied spitz und fast gleichseitig dreieckig, die Fühlerborste um die Hälfte länger und beträchtlich dünner; die Beine zeigen weder in den Längs- verhältnissen noch in der Färbung bemerkenswerthe Unter- schiede. Der kürzere und breitere Hinterleib spielt besonders auf den beiden ersten Ringen in's Kupfrige, während er im Uebrigen dunkeler erzgrün erscheint; alle Segmente zeigen jederseits an der Basis eine deutliche silbergraue Bestäubung in Form eines dreieckigen Fleckes. Ein Pärchen dieser schönen Art fing ich am 31. Mai 1863 im Brieselanger Forst, in der Nähe eines Teiches auf Ge- sträuch. Anmerkung. Von den bereits beschriebenen Argyra- Arten kann nur der mir unbekannte Dolich. magnicornis Zetterst. (Insect. Lappon. p. 712 No. 19) mit der vorstehenden in Vergleich gebracht, aber nicht wohl auf dieselbe bezogen werden, da dem Männchen der- selben ein „abdomen violaceum" zugeschrieben wird un\i die Wimper- 33 haare der Deckschüppclien als schwarzbraun bezeichnet werden, Durclf die Gestalt der Fühler und die Bildung ihrer Borste scheint die Zet- terstedt'sche Art besonders nach den in den Dipt. Scand. IL p. 594 gemachten Angaben der Argyra aristata sehr nahe zu stehen, wäh- rend sich bei einem Vergleich der beiden von Zetterstedt gegebeneu Beschreibungen sonst nicht eine präcisere Vorstellung von derselben gewinnen lässt. Ausser verschiedenen sich widersprechenden Angaben wird auch die Grösse einmal auf 2Vi, das andere Mal auf 3% Lin. geschätzt; das Fühler-Endglied wii'd beim Weibchen nur „ein wenig kürzer" als beim Männchen genannt u. s. w. 6. Leucostola Loew. 1) L. vestita Wied. (Haliday, Dipt. Britan. I. p. 209 No. 6.) Im Juni und Juli auf Gesträuch stellenweise ziem- lich häufig. (Brieselang, Stralow.) 7. Nematoproctus Loew. 1) N. distendens Meig. = annulatus Macq. (Loew, Neue Beitr. V. p. 40.) Bei Berlin sehr selten; nur ein ein- zelnes Weibchen am 31. Mai 1863 im Brieselanger Forst ge-. fangen. - 2) K Ion gif il US Loew. (Neue Beitr. V. p. 40.) Ein vom Grafen Hoffmannsegg bei Berlin gefangenes Pärchen dieser Art befindet sich im Berliner Museo. 8. Porphyrops Meig. Loew. 1) P. micans Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 51 No. 11.) Scheint wenig verbreitet und nicht häufig; ich fing eiriige Ex- emplare beider Geschlechter am 22. Juli an den Ufern der Spree bei Charlottenburg, auf Weidenblättern. — Bei dem noch unbeschriebenen Weibchen ist die mattgrüne Stirn mehr gelblich bereift als beim Männchen, das Untergesicht dicht gelblich greis bestäubt, ein wenig grün schimmernd, das Endglied der Fühler ziemlich spitz dreieckig, noch nicht so lang als die beiden ersten zusammengenommen. Die Behaa- rung auf der Rückseite der Backen ist nicht rein weiss, son- dern licht gelb, der Hinterkopf, der Thorax und das Schild- chen nicht rein grün, sondern mehr broncefarben, der Thorax nach hinten beiderseits von der Mitte mit kupfriger Längs- strieme. Die Flügel sind deutlicher, obwohl gleichfalls nicht stark braun getrübt, am meisten zwischen der Costa und der dritten Längsader. Die lichter bestäubten Vorderhüften sind nicht schwarz beborstet, sondern mit dünneren rostgelben 3 H Haaren bekleidet, die unterhalb nicht gewimperten Vorder- schenkel entweder ganz rostgelb oder nur bis zur Mitte der Aussenseite leicht geschwärzt. Wälirend die Hinterschenkel an der Spitze in^geringerer Ausdehnung und mehr pechbraun als schwarz gefärbt sind , erscheint die dunkele Färbung der Hinterschieuen- Spitze nicht nur ausgedehnter, sondern auch intensiver als beim Männchen; die Beborstung der Hinter- schienen ist beim Weibchen gleich sparsam. Der Hinterleib lässt nichts von dem Silberschimmer des Männchens erkennen, nur das Endsegment ist leicht grau bereift; die Farbe ist leb- haft goldgrün, die Basis der einzelnen Segmente kupfrig schim- mernd. 2) P. penicillatus Loew. (Stett. Ent. Zeit. XI. p. 109 No. 10.) Am Strande von Flüssen und Seen sehr gemein, im Juni und Juli (Potsdam, Charlottenburg, Haidekrug u. s. w.) Die Männchen auf dem Ufersande umherfliegend, die Weib- chen an Schilf und Wasserpflanzen sitzend. — Beim Weib- chen ist das breite Untergesicht licht silbergrau, die grossen Taster schwarz mit weissem Rande, von der Seite gesehen greisgelb schimmernd; die Behaarung der Backen wie beim Männchen rein weiss. Endglied der Fühler klein, kürzer als die zwei ersten zusammengenommen, stumpf und fast gleich- seitig dreieckig. Flügel meist beträchtlich stärker gebräunt als beim Männchen, die Beborstung der Mittel- und Hinter- schienen ebenso lang und reichlich wie bei jenem; Yorder- hüften silberweiss behaart, nur unterlialb mit einigen schwar- zen Borsten, Vorderschenkel mit rostgelber Spitze und auch sonst lichter braun als beim Männchen. Die Bräunung der Hinterschenkel und Schienen ist weniger intensiv und nicht so weit gegen die Basis hin ausgedehnt als beim Männclien. 3) P. praerosus Loew. (Stett. Entom. Zeit. XI. p. 108 No. 9.) Wenig verbreitet und nicht häufig; ich fing einige Exemplare beider Geschlechter in den ersten Tagen des Juni bei Machenow. — Das Weibchen dieser Art unterscheidet sich von demjenigen des P. penicillatus 1) durcii stumpf ab-, gerundetes, kurz eiförmiges Endglied der Fühler; 2) bei gleich; gefärbtem und geformtem Untergesicht durch schmalere, mehr gleich breite, dichter bestäubte und daher matt grüne Stirn; 3) durch beträchtlich grössere und etwas stärker, besonders aber gleichmässiger gebräunte Flügel, deren Aderung nur in der schwächeren Schwingung des Spitzentheils der vierten Längsader und in einer geringeren Convergenz derselben zur dritten von P. penicillatus abweicht. 4) Durch geringere Aus- dehnung und schärfere Abgrenzung der geschwärzten Spitze der Hinterschenkel, während sonst die Färbung, Bedornung 35 und die Längsverliältnisse der Beine keine merklichen Unter- schiede darbieten. 4) P. nasutus Zetterst. (Loew in: Stett. Ent. Zeit. XI. p. 107 No. 8.) Die Männchen dieser Art sind auf dem san- digen Ufer von Flüssen und Seen vom Mai bis in den Sep- tember überall häufig (Charlottenburg, Machenow, Potsdam, Müggel-See, Haidekrug); die dazu gehörigen Weibchen sind mir bis jetzt nicht mit Sicherheit bekannt geworden. 5) P. elegantulus Meig. (Syst. Beschr. IV. pag. 51 No. 12.) Diese grosse und farbenprächtige Art traf ich im Jahre 1860 zu Ende des Juli in beiden Geschlechtern häufig jenseits Charlottenburg am Ufer der Spree auf Erlen-Gesträuch. Seitdem ist mir nur ein einzelnes Weibchen im Brieselanger Forst (Ende Mai) vorgekommen. 6) P. crassipes Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 50 No. 10.) Ich hatte diese interessante Art bisher nur vereinzelt am Ma- chenower See von Mitte bis Ende Mai gefangen; im Jahre 1863 traf ich sie Ende Mai ziemlich häufig im Brieselanger Forst, und zwar beide Geschlechter in Gemeinschaft. — Das Weibchen unterscheidet sich von dem in Grösse und Colorit sehr ähnlichen des P. penicillatus und praerosus Lw. 1) durch etwas schmaleres, gelblich grau bestäubtes Untergesicht, 2) durch schmalere, mehr messinggelb glänzende Stirn, 3) durch länglicher und spitzer dreieckiges Endglied der Fühler, 4) durch merklich lichter gebräunte Flügel und den abweichenden Ver- lauf der vierten Längsader; der Spitzentheil derselben ver- läuft bis zur Mitte seiner Länge genau in derselben Richtung wie der vor der Querader liegende Theil und biegt sich dann unter einem deutlichen Winkel plötzlich nach vom, so dass er am Flügelrande der dritten Längsader stark genähert ist; 5) durch die nur ausserhalb an der Basis geschwärzten Vor- derschenkel und die auf die Oberseite beschränkte Schwär- zung der Hinterschenkelspitze; 6) durch die auffallend spar- same Beborstung der Schienen, welche sich am letzten Paare ausser den beiden Endborsten nur auf zwei vereinzelte und schwache Aussenborsten reducirt; 7) durch etwas längere Hinterschienen und Tarsen, von denen letztere auch merklich derber sind. — Durch den Verlauf der vierten Längsader der Flügel und die sparsame Beborstuns: der Schienen ist das Weibchen von P. crassipes leicht als dem Männchen derselben Art zugehörig zu erkennen. 7) P. nemo r um Meig. (Loew in: Stett. Entom. Zeit. XL p. 103 No. 5.) Ich traf diese Art einmal in Charlotten- burg am Ufer der Spree in grösserer Anzahl beider Geschlech- ter auf Weidengebüsch, gegen Ende Juli. — Das Weibchen unterscheidet sich von dem des P. micaus 1) durch geringere 3^' 36 Grösse, welche derjenigen der mittelgrossen IMännchen des P. netnorum gleiclikommt; 2) durch broncelarbene, grau bereifte Stirn, licht aschgraues, nicht grünlich schimmerndes Unter- gesicht und rein silberweisse Behaarung auf der Rückseite der Backen; 3) durch deutliche graue Bestäubung des ganzen Vorderrandes des Thorax, dessen Oberseite zugleich häufiger kupfrig broncefarben als grün ist; 4) durch die im Bereich der vier ersten Längsadern stärker gebräunten Flügel, deren vierte Längsader jenseits der Querader keine stumpfwinklige Bie- gung wie bei P. micaus zeigt, sondern bei geringer Conver- genz zur dritten Längsader nur leicht wellig geschwungen ist; 5) durch steten Mangel des dunkelen Spitzenfleckes der Hinterschenkel. — Die Vorderschenkel sind ebenso oft ganz rothgelb, als an der Basis der Aussenseite leicht geschwärzt, die Hinterschienen bald gar nicht, bald im Bereich des letz- ten Viertheils deutlich gebräunt. 8) P. antennatus Carlier. (Haliday, Dipt. Britan. L p. 200 No. 12.) Ein einzelnes Männchen dieser zierlichen Art fing ich am 1. Juli 18Ü0 bei Potsdam; die Mittelhüften des- selben sind, wie es Haliday angiebt, mit einem starken schwar- zen Dorn bewehrt. 9. Ehaphium Meig. 1) Rh. longicorue Meig. (Syst. Beschr. IV. pag. 28 No. 1.) Vor längerer Zeit von Ruthe bei Berlin gefangen; mir selbst ist diese Art noch nicht vorgekommen. 10. Xiphandrium Loew. 1) X. caliginosum Meig. (Loew in: Stett. Entom. Zeit. XL p. 130 No. 28.) Diese im Süddeutschen Gebirge sehr ge- meine Art scheint bei Berlin äusserst selten vorzukommen; ich fing bis jetzt nur ein einzelnes Männchen Ende Mai am Machenower See. 2) X. lanceolatum Loew. (Stett. Eut. Zeit. XL p. 131 No. 29.) Ein bei Berlin gefangenes Männchen dieser Ait fand sich im Berliner Museo vor. 11. Synarthrus Loew. 1) S. pallipes Fab. (Haliday, Dipt. Britan. L p. 204 No. 20.) Einige Exemplare beiderlei Geschlechtes wurden im Juli bei Freienwalde gefangen. 37 12. Syntormon Loew. J) S. pumiJus Meig. = longiseta Zetterst. (Loew in: Stett. Entom. Zeit. XI. pag. 119 No. 20.) Einige weibliche Exemplare dieser Art fing ich Anfang August am Ufer der Spree bei Charlottenburg. 13. Sympycnus Loew. 1) S. annulipes Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 56 No. 25.) Am Rande von Seen und Teichen überall sehr gemein auf Schilf und Wasserpflanzen. 14. Campsicnemus Halid. 1) C. scambus Fall. (Halid ay, Dipt. Britan. I. p. 188 No. 1.) In Sümpfen und am Rande von Gewässern überall gemein, 2) C. curvipes Fall. (Haliday a. a. 0. p, 189 No. 2.) An gleichen Stellen mit dem vorhergehenden und fast ebenso häufig. 15. Hydrophorus Wahlberg, 1) H. bipunctatus Lehm. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 63 No. 7.) Am Strande von stehenden sowohl als flies- senden Gewässern überall häufig, vom Juli bis in den Sep- tember. (Brieselang, S])andow, Picheisberg, Potsdam, Rüders-« dorf, Haidekrug.) 2) H. rufibarbis nov. spec. Diagn. Olivaceo-metal- licus, abdomine virescenle, hypostomate fulvo-poUinoso, genis retrorsum aureo-pilosis, aus leviter infuscatis, fusco-bipunctatis. Long. lin. V^. V. Von der Grösse des H. litoreus Fall, und balticus Meig., z\Aischen ersterem, mit dem er das ganz bestäubte Unter- gesicht und H. bipunctatus Lehm., mit dem er die Flügel- zeichnung theilt, in der Mitte stehend. — Die Stirn ist dicht olivenbraun, von der Seite gesehen fast rostfarbig bestäubt, nur beiderseits vom Augenrand in geriager Ausdehnung me- tallisch grün glänzend ; der Hinterkopf dicht mit licht grün- lich grauer Bestäubung bedeckt und durch diese matt, die Behaarung auf der Hinterseite der Backen lebliaft rothgelb, goldig schimmernd. Das .Untergesicht des Weibchens nach oben viel weniger verengt als bei H. litoreus, ganz grünlich gelb bestäubt und zwar oben noch dichter als gegen den Mundrand hin; Taster schwarzbraun, schmal weisslich ge- täumt, von der Seite betrachtet gelbgreis schimmernd. Fühler schwarzbraun, greisschimmernd, mit Einschluss der Borste wie 38 bei H. litoieus gebildet. Thorax oberhalb kupf'rig bronce- farben, vorn licht olivenbrauu bestäubt und hier mit zwei feinen dunkelen Längsstriemen neben der Mittellinie; der hin- tere Theil und das Schildchen lichter und mehr grünlich bronce- farben, theÜM'eise kupfrig schimmernd. Brustseiten kupfrig schimmernd, licht aschgrau bestäubt, in gewisser Richtung messingglänzend. Flügel mit Ausnahme des licht grauen Hin- terrandes wässrig braun getüncht, mit schwarzbraunen Adern und rostgelber Wurzel; die zweite Längsader bis kurz vor ihrer Mündung durchaus parallel mit der Costa laufend und zu dieser schnell abbiegend, die dritte Längsader deutlich zur vierten convergirend , aber unmittelbar vor dem Flügelrand wieder etwas nach vorn ablenkend. Die Querader ist fast um ihre eigene Länge vom Flügelrand entfernt, d. h. nur we- nig kürzer als der hinter ihr liegende Theil der fünften Längs- ader; die beiden dunkelen Flecke haben dieselbe Lage wie bei H. bipunctatus Lehm., sind aber im Verhältniss noch grös- ser und intensiver. Flügelschüppchen brennend rothgelb mit weisslichen Wimperhaaren, Schwingkolben ganz und gar gelb. Die Vorderhüften sind licht grünlich grau, die beiden hinteren Paare dunkler, schiefergrau bestäubt; die Beine ganz oliven- grün, greis schimmernd. Die Vorderschenkel des Weibchens unterhalb ohne alle Bedornung, sondern gleich der Oberseite und den Vorderhüften fein weisslich behaart, gegen die Spitze hin viel weniger verdünnt als bei H. litoreus und daher im Ganzen derber; die Vorderschienen an der Linenseite mit einer einfachen Reihe von etw a acht sehr kurzen und feinen schwar- zen Dörnchen bewehrt. Mittel- und Hinterschenkel führen unterhalb zwischen Mitte und Spitze zwei von einander ent- fernte schwarze Börstchen; die Tarsen sind im Verhältniss derber als bei H. litoreus, zeigen aber in den Längsverhält- nissen ihrer Glieder keine merklichen AbMeichungen. — Der Hinterleib ist oberhalb ziemlich licht grün gefärbt, durch graue Bereifung matt glänzend, die drei mittleren Ringe ziemlich lebhaft kupfrig schimmernd, die feine Behaarung licht gelb- lich. Unterhalb ist der Hinterleib fast schwärzlich erzfarben und besonders nach hinten dicht mehlweiss bestäubt. Es liegt mir nur ein einzelnes bei Berlin gefangenes Weib- chen*) dieser leicht kenntlichen Art vor; dieselbe unterscheidet *) Ein im Berliner Museo befindliches, von Klug bei Stettin ge- fangenes Männchen gehört unzweifelhaft dieser Art an, mit welcher es in der Körperfärbung, der Fleckung der Flügel und der Farbe des Backenbartes genau übereinstimmt. Sein Untergesicht ist etwas schma- ler als beim Weibchen und nach unten lichter gelbgreis, der Hinter- leib ganz matt grün, ohne kupfrigen Schimmer. Die Vorderschenkel 39 sich von H. brunnicosiis LoeAv schon durch die unbewehrten Voiderschenkel und den goldrothen Bart, von H. borealis Loew (binotatus Zett.) durch den dicht bestäubten oberen Theil des Untergesichtes, die gebräunten Flügel, die geringere Grösse, lichtere Körperfärbung, ganz gelbe Schwinger u. s. w. 3) H. litoreus Fall. = aquaticus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 66 No. 13.) An den Ufern der Spree, der Havel und der von letzterer gebildeten Seen überall sehr gemein. 4) H. praecox Lehm. (Observat. zoolog., Hamburg 1822 p. 42) r= H. inaequalipes Loew. (Neue Beitr. V. p. 24.) Ich sammelte diese Art in mehreren Exemplaren beider Ge- schlechter am Ufer der Spree bei Charlottenburg gegen Ende Juli; sie fand sich daselbst in Gemeinschaft mit dem viel häu- figeren H. litoreus Fall. Anmerkung. Die mir vorliegenden Exemplare stimmen ganz besonders in der Bewaffnung der Vorderbeine beider Geschlechter, welche für diese und die zunächst verwandten Arten die besten Art- merkmale abgeben , genau mit der von Loew (a. a. 0. p. 24) gege- benen Beschreibung des H. inaequalipes überein. Was die Verwen- dung dieses von Macquart eingeführten, aber als auf alle Hj'drophoren gleich gut passend , füglich als unpassend zu bezeichnenden Namens betrifft, so erscheint mir dieselbe als durchaus unstatthaft. Bei der vollständig nichtssagenden und ganz oberflächlichen Beschreibung, welche Macquart von seinem H. inaequalipes gegeben hat, ist es ab- solut unmöglich, dieselbe nur mit einiger Sicherheit auf eine der hier in Betracht kommenden, einander äusserst ähnlichen Arten zu bezie- hen. Es ist aber die Verwendung dieses Namens um so weniger nöthig, als der von Loew beschriebene H. inaequalipes ziemlich un- zweifelhaft mit H. praecox Lehm. Meig. identisch ist. Einige durch V. Winthem an das Berliner Museum als H. praecox gesandte Ham- burgische Exemplare haben sich mir nämlich bei genauerem Vergleich nicht als identisch mit H. viridis Meig. (welche Synonymie Haliday sind unterhalb mit einer Reihe von sieben ziemlich langen und dün- nen Doimen besetzt , welche in einiger Entfernung von der Schenkel- basis beginnen und vor der Mitte endigen •, die Bedornung der Innen- seite der Vorderschienen ist sehr viel dichter als beim Weibchen, so dass die sehr kurzen Dörnchen fast kammartig aneinandergereiht erscheinen. Die Tarsen sind nicht wie beim Weibchen übereinstim- mend mit den Schienen greisgrün, sondern licht röthlich braun durch- scheinend- an den Mittelbeinen ist der Tarsus von Schienenlänge, der Metatarsus etv^as länger als das zweite und dritte Glied zusam- mengenommen, die beiden letzten Glieder deutlich erweitert und flach gedrückt, besonders das letzte, welches langgestreckt eiförmig und dunkel pechbraun gefärbt ist. 40 annimmt), sondern mit H. inaequalipes Loew ergeben, wofür ebenso- wohl die Angabe Lehmann's „hypostoraa omnino album" als Meigen's, der im Gegensatz zu H. viridis („Untergesicht weissgrau") das Unter- gesicht von H. praecox als „seidenartig weiss" bezeichnet, sprechen würde. Auch durch Stäger eingesandte Exemplare von Copenhagen des H. praecox sind identisch mit H. inaequalipes Loew und, da Zet- terstedt (Dipt. Scand. IL p. 44) solcher bei seiner gleichnamigen Art ebenfalls erwähnt, vermuthlich auch identisch mit H. inaequalipes Zetterst. — Ich glaube daher, dass der von Loew (a. a. 0. p. 24) beschriebenen, von H. viridis Meig. durch rein weisses, grünlich schim- merndes Untergesicht, durch gleich lange und bis zur Spitze reichende Dornen der Vorderschenkel und durch etwa vierzehn ziemlich lange und nicht gedrängt stehende Dornen an der Innenseite der Vorder- schienen unterschiedenen Art der Name H. praecox Lehm, wieder erstattet werden muss*)- 5) H. viridis Meig. (Loew, Neue Beitr. V. p. 23). Ich habe von dieser bei Wien an den Ufern der Donau häufigen Art bis jetzt nur ein einzelnes weibliclies Exemplar bei Berlin gefangen; bei Charlottenburg an der Spree Ende Juli zusam- men mit H. praecox. *) Eine dem H. praecox Lehm, ähnliche, aber merklich grössere und durch verschiedene Merkmale von demselben unterschiedene Art erhielt ich durch die Güte des Herrn Prof. Boheman als H. inaequa- lipes Zett. aus Dalekarlien. Dieselbe ist von kräftigerem Bau als H. praecox, IY4 lin. lang, von dunkelerem Colorit und schon auf den ersten Blick durch die wässrig braun getünchten Flügel zu unter- scheiden. Die Stirn ist mit olivenbrauner, an den Seiten mehr asch- grauer Bestäubung dicht bedeckt und dadurch ganz matt, von vorn beleuchtet licht silbergrau schimmernd ; das Untergesicht ohne grün- lichen Schein, rein kreideweiss, der Hinterkopf gleichfalls ohne grü" neu Schimmer, sondern rein aschgrau. Das Endglied der Fühler ist merklich grösser als bei H. praecox, die Fühlerborste an der Spitze in weiterer Ausdehnung weiss. Der Thorax ist oberhalb meist kupf- rig, seltener grünlich broncefarben, ohne dunkele Längsbinden, durch gi-aue Bestäubung matt, das Schildchen gleichfalls kupfrig schimmernd, vierboi'stig ; die Brustseiten nicht grün mit weissgrauer Bestäubung wie bei H. praecox, sondern lebhaft kupferroth und bläulich schie- fergrau bereift. Die Flügel sind nicht glashell, sondern von der Costa bis zur fünften Längsader wässrig braun getrübt, mit rostgelber äusserster Basis und bei der Betrachtung von der Wurzel und dem Vorderrande aus mit rostgelb erscheinenden drei ersten Längsadei'n ; die Spitze ist zwischen der zweiten und dritten und zwischen der dritten und vierten Längsader leicht grau getrübt. Die Beine sind im Verhältniss derber und kürzer als bei H. praecox, die Hüften 41 16. Medeterus Meig. 1) M. obscurus Zettelst. (Dipt. Scand. II. p. 419 No. 8.) Fand sich von Ende Mai bis Mitte Juni 1863 in grösserer Anzahl an Kiefern-Klafterholz im Brieselanger Forst; unter zahlreichen Weibchen nur ein einzelnes Männclien. 2) M. ambiguus Zetterst. (Dipt. Scand. IL p. 456 No. 18. — Loew, Neue Beitr. V. p. 51.) Im August, an Kiefern- Klafterholz nicht selten (Brieselang, Woltersdorf). 3) M. jaculus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 66 No. 14.) An Planken und Baumstämmen überall von Mitte Sommer's ab gemein. 4) M. tenuicauda Loew. (Neue Beitr. V. p. 53.) Zwei bei Frankfurt a. 0. vom Grafen HofFmannsegg gefangene Exemplare dieser Art befinden sich im Berliner Museo. 5) M, diadema Lin. = rostratus Fab. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 61 No. 3.) An Planken und Mauern überall äusserst gemein. 6) M. plumbellus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 69 No. 20.) Auf Baumstümpfen hier und da nicht selten. 17. Diaphorus Meig. 1) D. oculatus Fall. = flavocinctus Meig. (Syst. Beschr. dunkler schiefergrau. Die Vorderschenkel sind bei beiden Geschlech- tern mit zwei Reihen von Dornen besetzt, doch enthält die innere dieser Reihen nur zwei der Schenkelspitze genäherte, während die äussere beim Männchen aus elf, beim Weibchen aus acht bis zur Schenkelmitte reichenden Dornen besteht; diejenigen des Männchens sind ziemlich gleich kurz, während beim Weibchen einzelne etwas länger als die übrigen erscheinen. Die Vorderschienen sind an der Innenseite mit einer Reihe sehr kurzer (beim Männchen ein wenig längerer), kamniartig dicht aneinander gereihter Dornen, etwa 24 an Zahl, besetzt, welche von der Spitze bis zum obersten Fünfttheil rei- chen: so dass eine grössere Aehnlichkeit in Betreff der Bedornung der Vorderschienen mit H. vii-idis als mit H. praecox besteht, wäh- rend die Bedornung der Vorderschenkel von beiden gleich auffallend verschieden ist. Hinterleib selten grün, gewöhnlich broncefarben, durch sehr dichte Bestäubung fast grau erscheinend. — Ob Zetter- stedt, welcher (Dipt. Scand. II. p. 444) gleichfalls Boheman'sche Ex- emplare aus Dalecarlien citirt, die vorstehende Art mit unter seinem Hydr. inaequalipes inbegriffen hat, lässt sich aus seiner Beschreibung nicht ersehen; in keinem Fall kann der hier in Rede stehenden der Macquart'sche Name verbleiben. Sie mag wegen der kamraförmigen Bedornung der Vorderschienen H. pectinatus heissen. 42 IV. p. 33 No. 1.) Stellenweise häufig im Juni und Juli auf Gesträuch (Brieselang, Woltersdorf). 2) D. Hofl'mannseggii Mcig. (Syst. Beschr. VI. p. 360 No. 5.) Gleichzeitig mit dem vorhergehenden und zuweilen in Gesellschaft desselben, fast ebenso häufig. (Potsdam, Brie- selang, Woltersdorf.) 3) D. nigricans Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 33 No. 2. — Loew, Neue Beitr. V. p. 45.) Scheint bei Berlin selten; mir liegt nur ein in der Umgegend gefangenes Pärchen vor. 18. Chrysotus Meig. 1) Chr. neglectus Wied. = viridulus Fall., $ femoralis Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 41 No. 1 und p. 42 No. 5.) Bei Berlin die verbreitetste und häufigste Art, im Juni und Juli auf Gesträuch in Laubwäldern (Brieselang). 2) Chr. gramineus Fall. = copiosus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 41 No. 2.) Zu gleicher Zeit und an gleichen Orten mit dem vorigen. 3) Chr. nigripes Fab.? (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 42 No. 6.) Kleiner als der vorige, mehr blaugrün gefärbt, das Männchen durch die von einem schmalen grauen Unter- gesicht getrennten Augen und hellere, licht gelb gefärbte Mit- telschienen unterschieden; die Hinterbeine des Männchens mIb bei Chr. gramineus ganz schwaiz, die Hinterschienen aber nur an der Aussenseite lang gewimpert. Beim Weibchen ist das Untergesicht nicht nur relativ, sondern absolut breiter als bei Chr. gramineus und nicht rein weiss, sondern längs der Mittellinie deutlich metallisch grün durchschimmernd , beider- seits nur dünn greis bestäubt; an den Schenkeln ist die gelbe Spitze von viel geringerer Ausdehnung und die Hinterschienen in ihrer ganzen Ausdehnung schwarzbraun oder wenigstens röthlich pechbraun. — Für den Fall, dass die Fabricius'sche Art sich nicht als mit der vorstehenden identisch erweisen sollte, würde ich letztere Chr. facialis nennen. — Ich fing ein Männchen und zwei Weibchen dieser Art am 24. Juni 1860 in der Nähe des Wannen-See's. 4) Chr. laesus Wied. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 43 No. 7, Loew, Neue Beitr. V. p. 50). Ich traf diese hübsche Art gleichzeitig mit der vorhergehenden in grösserer Anzahl am Wannen-See auf Brombeeren, später auch bei Frankfurt a. 0. 19. Chrysotimus Loew. 1) Chr. molliculus Fall. = laetus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 43 No. 8.) Im Brieselanger Forst auf Gesträuch im Juni und Juli ziemlich häufig. 43 20. Thrypticus nov. gen. Diagn. Corpus paivum, metallicum. Antennae brevis- simae, articulo ultimo rotundato, seta piaeapicali, longissima. Pedes validi, simplices, setis omnino carentes. Hypopygium maris liberum, elongatum, appendicibus tribus, inferiore na- viculari, superioribus duabus foliaceis instructum, Alae vena anali nulla. Eine sehr eigenthümliche neue Gattung, vom Habitus und der geringen Grösse der Chrysotus-Arten, denen sie auch in der Kopf-, Fühler- und Flügelbildung sehr nahe steht, von Avel- chen sie aber nicht nur durch den vollständigen Mangel aller Borstenbekleidung an den Beinen, sondern auch ganz beson- dei-s durch den stark entwickelten Copulations- Apparat des Männchens, welcher demjenigen der ächten Dolichopen viel ähnlicher gebildet ist, auffallend abweicht. Die Fühler sind sehr kurz, das erste Glied auf der Oberseite anscheinend nackt, das Endglied fast halbkreisförmig, die Fühlerborste vor der Spitze eingefügt, auffallend lang, nämlich den Querdurchmesser des Kopfes an Länge beträchtlich übertreffend. Die Augen des Männchens sind bis zum Munde hin durch ein ziemlich schmales Untergesicht getrennt, der Rüssel nicht hervortre- tend. Die Rückenseite des Thorax entbehrt aller aufgerich- teten Borstenhaare, welche sich nur an den Brustseiten und seitlich dicht vor dem Schildchen in geringer Anzahl vorfin- den; ebenso ist der durch auffallend starke Punktirung seiner Oberfläche ausgezeichnete Hinterleib nur mit weicher, anlie- gender Behaarung bekleidet. Die Form und das Geäder der Flügel ist demjenigen von Chrysotus am ähnlichsten, doch sind die drei ersten Längsadern einander und der Costa noch stärker genähert, auf der vierten fehlt die beulenartige Auf- treibung und die Innenrands- (Anal-) Ader ist gänzlich ein- gegangen. Die Beine sind derb, nur an den Hüften mit eini- gen Haarborsten besetzt, sonst vollkommen glatt und beim Männchen ohne plastische Auszeichnungen; die Tarsen an den beiden vorderen Paaren viel länger als die Schienen, am drit- ten von deren Länge. Die sechs Hinterleibsringe des Männ- chens sind fast von gleicher Länge, an Breite allmälig ab- nehmend; das Hypoi33'gium frei, gross, fast von halber Hin- terleibslänge, durch eine mittlere quere Einschnürung seiner Oberfläche zweigliedrig erscheinend. An seiner Spitze sind drei Anhänge eingefügt, nämlich zwei paarige von länglicher und schmaler Blattform und ein dieselben von unten her be- deckender unpaarer, welcher länglich dreieckig und kahnför- mig gestaltet ist. Ausserdem scheint dem Copulations-Apparat eine auffallend lange und starke Haarborste anzugehören. 44 welche von der Bauchseite des vierten Hinterleibsringes ent- springt, hier einem leistenartigen Vorsprung aufsitzt und nach unten und vorn gerichtet bis zwischen die Hinterhüften vor- dringt. 1) Thr. Smaragd inus nov. sp. Diagn. Laete viridi- Tnetallicus, haiteribus pedibusque flavis, antennis totis nigris: abdomine punctatissimo, flavicante-sericco, hypopygio maris apice rufo-piceo. Long. 1 '/g lin. c^. Stirn und Untergesicht metallisch grün, erstere aber so dicht schwärzlich bestäubt, dass die Grundfarbe nur bei der Beleuchtung von vorn deutlich hervortritt; zwei lange, neben den oberen Augenwinkeln entspringende Borstenhaare hellgelb. Fühler ganz schwarz, Borste haarförmig, licht braun. Thorax und Schildchen lebhaft metallisch grün mit einem leichten Stich in's Bläuliche, ersterer an den Schultern leicht grau be- reift, auf dem vorderen Theil des Rückens kurz schwärzlich behaart, seitlich vor der Flügel wurzel mit drei langen hell- gelben Borsten und zwei gleichen innen vom Flügel, dicht vor dem Schildchen, nach aussen von einem deutlichen Quer- eindruck. Schildchen gewölbt, unbehaart, unterhalb und am Rande licht rostroth, an letzterem mit vier gelben Haarbor- sten. Flügel fast wasserhell , mit pechbraunen Adern, längs des Vorderrandes licht bräunlich getrübt; vierte Läugsader ohne Biegung, allmälig und leicht zur dritten convergirend, hintere Querader um 2y2 ihrer Länge vom P'lügelrande ent- fernt. Flügelschüppchen und Schwinger hellgelb, erstere mit weisslicher Bewimperung. Brustseiten metallisch grün, kaum merklieh grau bereift; Vorderhüften gleich den Beinen hell- gelb, nur sehr fein und kurz weisslich behaart, Mittel- und Hinterhüften bis über die Mitte hinaus gebräunt und je mit zwei Borstenhaaren besetzt. An allen drei Beinpaaren sind die Tarsen gleich von der Basis aus licht gelbbraun und ge- hen allmälig mehr in's Pechbraune über; an den beiden ersten Paaren sind sie um ein Drittheil länger als die Schienen, der Metatarsus den beiden folgenden Gliedern zusammengenommen gleich. Der Metatarsus der Hinterbeine ist deutlich kürzer als das zweite Fussglied. Der nach hinten kegelförmig ver- engte Hinterleib ist noch lichter und mehr goldgrün als der Thorax, mit Ausnahme des fast glatten ersten Ringes auf sei- ner ganzen Oberseite dicht chagrinartig punktiit und mit dich- ter, niederliegender, seidenartig glänzender Behaarung von weisslich gelber Farbe bekleidet; am Hinterrande des ersten Ringes ist diese Behaarung beiderseits auffallend lang und mehr borstenartig. Hypopygium auf der Basalhälfte schwärz- lich mit leichtem grünlichem Schimmer, auf der Endhälfte licht rothbraun; Anhänge hellgelb, die paarig-en von der Form 45 eines länglieh lanzettlichen Blattes, deutlich geM'impert, an der Spitze in einen dünnen, griffelförmigen Fortsatz auslau- fend. Die auf der Bauchseite des vierten Hinterleibsringes entspringende dornartige Borste ist gleichfalls licht gelb. — Mir liegt nur ein einzelnes männliches Individuum vor. 21. Xanthochlorus Loew. 1) X. tenellus Wied. (Haliday, Dipt. Brit. I. p. 213 No. 7.) In Laubwäldern überall gemein, besonders an schat- tigen Stellen auf niederen Pflanzen; im Juni und Juli. (Pots- dam, B rieselang.) 2) X. ornatus Halid. (a. a. 0. p. 213 No. 8.) Nur im Brieselanger Forst, hier aber kaum seltener als der vorher- gehende und mit ihm an gleichen Lokalitäten; im Juni. 22. Saucropus Loew. 1) S. pallidus Fall. = ochraceus Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 58 No. 29.) Von Mitte Juni bis Mitte Juli in Laub- wäldern nicht selten, besonders des Abends herumhüpfend. (Thiergarten, Charlottenburg, Brieselang, Potsdam.) Das Weib- chen ist sehr viel häufiger als das Männchen. 2) S. suturalis Fall. (Haliday, Dipt. Brit. L p. 211 No. 2.) Ich fing mehrere Exemplare dieser bei Berlin sel- tenen und wenig verbreiteten Art Anfang -Juni im Brieselan- ger Forst; von Erichson wurde sie auch bei Freienwalde auf- gefunden. 3) S. quadrifasciatus Fab. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 48 No. 7.) Ueberall gemein in Laubwäldern auf Gesträuch, besonders im Juni. (Thiergarten, Brieselang, Dammsmühle u. s. w.) 23. Psilopus Meig. 1) Pö. piatypt er US Fab. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 36 No. 2.) In Laubwäldern häufig, im Juni und Juli. (Brieselang). 2) Ps. nerv OS US Lehm. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 36 No. 3.) Weit verbreitet und überall gemein. 3) Ps. Wiedemanni FalL (Loew, Neue Beitr. V. p. 2). Weniger verbreitet als die beiden vorigen, jedoch stellenweise ebenfalls häufig im Juni und Juli. (Brieselang, Potsdam.) 4) Ps. lobipes Meig. (Syst. Beschr. IV. p. 38 No. 5.) In Laubwäldern gleichzeitig mit dem vorhergehenden und viel häufiger. (Brieselang, Frankfurt a. 0.) 5) Ps. albifrons Meig. (Loew, Neue Beitr. V. p. 2.) 46 Ich fing diese Art zahlreich im Brieselanger Forst, Mitte Juni; sie scheint im Ganzen weniger verbreitet zu sein. 6) Ps. contristans Wied. = regalis Meig. $. (Meigen, Syst. Beschr. IV. p. 35 No. 1.) Weit verbreitet und den grösseren Theil des Sommers hindurch gemein. Die aufgefülirten 104 Arten, zu denen noch einige mir nur im ^veiblichen Geschlechte vorliegende und daher vorläufig nicht sicher zu determinirende Porpliyrops-Arten hinzukommen, sind Alles, was mir in fünf Sommern und bei specieller Auf- merksamkeit auf diese Familie, von Dolichopoden in der Umgegend Berlins vorgekommen ist. Bei der bekannten Eigentlmmlichkeit besonders der weniger häufigen Arten, sehr lokal und nur während eines geringen Zeitraumes in grösserer oder geringerer Individuenzahl aufzutreten, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Zahl der Arten bei fort- gesetzter Aufmerksamkeit nocJi beträchtlich höher stellen wird, ohne freilich derjenigen gleich zu kommen, welche die durch Mannigfaltigkeit des Terrains und der Gewässer weit bevor- zugteren Gebirgsgegenden Mittel- und Süddeutschlands dar- bieten. Den Reichthum der letzteren an Dolichopoden habe ich auf zwei Excursionen in das Bayerische Hochgebirge und das Sächsische Erzgebirge wenigstens annähernd kennen zu lernen Gelegenheit gehabt und gedenke über die von mir da- selbst gemachte Ausbeute gleichfalls nächstens Auskunft zu geben. Im Anschluss an die hier gemachte Mittheilung will ich nur "noch einer ausgezeichneten neuen See Uns- Art Er- wähnung thun, welche mir durch die Güte des Herrn Prof. Boheman zugekommen ist und sich unter einigen Exemplaren des Sc. notatus Fab., von denen sie durch auffallende Merk- male abweiciit, vorfand. Scellus dolichocerus nov. spec. Diagn. Alis fusco- vittatis, antennis elongatis, articulo tertio «praecedentibus duo- bus conjunctis longitudine fere aequali, acuminato: tibiis in- termediis (maris) apice fasciculatis, metatarso ejusdem paris extus biseti. Long. Hy^ ÜQ' <^' Die Art steht gleichsam zwischen Sc. notatus Fab. und spinimanus Zetterst. in der Mitte, indem sie mit ersterem durch den Haarschmuck der Mittelschienen beim Männchen, mit letz- terem mehr in der Flügelzeichnung übereinstimmt; durch die Form der Fühler entfernt sie sich dagegen von beiden gleich auffallend. Diese sind nämlich fast so lang wie der Kopf breit, schwarzbraun, greisschimmernd; das erste Glied um die Hälfte länger als bei Sc. notatus, dünn grißelförmig mit er- weiterter Spitze, das zweite von der gewöhnlichen kurzen 47 Form, das Endglied fast so lang M'ie die beiden ersten zu- sammengenommen, nach Art der Porphyrops- und Rhaphium- Arten langgestreckt und zugespitzt dreieckig; die Fühlerborste fast in der Mitte seiner Rückenseite entspringend, beträcht- lich kürzer und dicker als bei Sc. notatus. Der Thorax ist bei dem einzigen mir vorliegenden Exemplare schwärzlich erzfarben, lebhaft metallisch glänzend, zwei feine mittlere Längsstriemen , die Schulterbeulen und der Seitenrand nach hinten, innerhalb der Flügelbasis purpurfarbig schimmernd; die feine vertiefte Mittellinie ist weisslich, zwei quadratische Flecke am Vorderrande gelblich bestäubt, messingglänzend. Die Flügel stehen in Färbung und Zeichnung denjenigen von Sc. spinimanus am nächsten, doch ist der braune Ton merk- lich blasser und gleichmässiger, ohne die scharf hervortretende dunkele Säumung der Längsadern und z. B. auch ohne lich- ten Wisch zwischen der dritten und vierten; am Vorderrande beginnt die braune Färbung erst jenseits der Fiügelmitte und die dunkele hintere Querader nebst dem Punkt auf der Schwiele der vierten Längsader treten etwas deutlicher als bei Sc spi- nimanus, dagegen ungleich m eniger als bei Sc. notatus hervor. Schwinger licht pechbraun, grau schimmernd; Brustseiten me- tallisch purpurfarben, mit blaugrauer Bestäubung, Hüften licht silbergrau bereift, die vordersten gleich den Beinen rothgelb durchscheinend. Schenkel licht grünlich broncefarben, Schie- nen und Tarsen mehr bleigrau schimmernd. Die längeren Dor- nen an der Unterseite der Vorderschenkel sind nicht wie bei Sc. notatus abwechselnd stark und schwach, sondern untereinander ziemlich gleich, der Haken am Innenrande der Vorderschienen nicht nach oben gegen den Schenkel hin, sondern mehr nach einwärts gerichtet, auch nicht stumpf und zweizinkig, sondern einfach zugespitzt und deutlich gekrümmt; die Spitze der Vorderschienen nicht hakenförmig ausgezogen, sondern einfach und stumpf, der Innenrand daher ohne Ausschnitt, die Bedor- nung jenseits der Mitte und dann wieder nahe an der Spitze etwas länger als im Uebrigen. An den Mittelschienen steht das längste Borstenpaar nicht wie bei Sc. notatus unterhalb, sondern fast gerade in der Mitte der Länge; eine Verdickung der Spitze ist kaum bemerkbar und die krause, lockige Be- haarung derselben bei weitem weniger dicht, dagegen etwas weiter nach oben reichend als bei Sc. notatus. Der Meta- tarsus der Mittelbeine ermangelt der langen, kammartigen Be- borstung der Innenseite gänzlich, ist dagegen aussen an der Basis mit zwei gerade wegstehenden, dornartigen Borsten be- setzt, von denen die zweite um die Hälfte länger als die erste ist; im Uebrigen ist der Metatarsus dünn, so lang wie die drei folgenden Glieder zusammengenommen und gleich 48 diesen unterhalb mit kurzen, an ihm selbst aber sparsameren Borsten besetzt. — Der Hinterleib ist kaum merklich bereift, vorn stahlblau, in der Mitte purpurroth und hinterwärts gold- grün glänzend, das drittletzte Segment unterhalb mit starker, stumpf kegelförmiger Auftreibung; das kleine Basalglied des Hypopygiums mit einigen langen -weissen Borstenhaaren besetzt, das Endglied licht rostfarben, weisslich bestäubt. Die männ- lichen Appendices sind mindestens ebenso lang gestreckt wie bei Sc. spinimanus, gelblich weiss mit gebräunter äusserster Basis. Ihre Basalhälfte ist löffeiförmig gestaltet, gegen die Spitze hin birnförmig erweitert und auf der ganzen Unterseite dicht weiss behaart; die durch eine starke Einschnürung ab- gesetzte Spitzenhälfte ist noch länger als jene, an der Basis' dünn gestielt, nach der Spitze hin allmälig keulenförmig er- weitert. — Ein männliches Exemplar, aus Oeland stammend. Berlin, 15. October 1863. 49 Hemiptera mexicana enumeravit specie^sque novas descripsit Carolus Stal. (Continuatio.) Homoptera. <^ Fulgorida. ^ ^ 345. Fulgora Castresii Guei-.; Burm. Gen. Ins. Fulg. 4 (1846). •-':;- 346. Enchophora stillifera Stal;"Phrietus stilli- fer Stal. Beil. Ent. Zeitsehr. VI. p. 303. 1 (1862). i-- t347. Poeocera--^) misella Stäl. Ent. Zeit. XXIV p. 239. 1 (1863). p "^^ 0 348. Atalanta auiicontia Burm.; Lystra auricoma Burm. Gen. Ins. Lystra 7 fig. 1 (1846). .'i ^Amantia Stäl. *) Caput latissimum, antice rotundatum, ante oculos nonnihil prominens-, fronte ad verticem haud adscendente, convexiuscula, sur- sum nonnihil ampliata, prope apicem carina transversa instructa, marginibus lateralibus infra medium nonnihil sinuatis, lobo laterali infra sinum illum obtuso, parum prominulo. Articulus secundus an- ' tennarum subglobosus. Thorax magnus, postice productus et trun- catus, scutello sequilongus vel fere longior. Tegmina tota distincte venulosa. Pedes mediocres , simplices, tibiis posticis spinis 4 vel 5 armatis. u t , , Ad hoc genus pertinent Poeocera combusta Westvv. et P. imperatoria Gerst. ^Tomintus Stäl. Caput latum, antice angulatum ; angulis posticis verticis retror- sura leviter productis, subtruncatis •, fronte carinis destituta, apicem versus angustata, apice utrimque haud lobata, apice late emarginata ; clypeo haud carinato. Thorax et scutellum conjunctim latiora quam longiora, illius niargine basali fere recto , hocillo duplo longius. Teg- mina corpori eequilonga, apicem versus distincte angustata, apice ro- tundata, tota venulosa. Segmentum quintum dorsale apud feminam productum, praecedente duplo longius. Pedes breves, simplices, tibiis posticis quadrispinosis. i^ ^ ^' Cyrpopto affine genus , ad quod pertinet Calyptoproctus pudicus. 4 $0 ^ ^ 349. Cyrpoptus amabilis Westw. Are. Ent. II. p. 89 PI. 71 flg. 1 (1845). ^ v^ V D 350. Cyrpoptus sodalis Stäl; Amycle sodalis Stäl. Ent. Zeitg. XXII p. 148. 2 (1861). U- O 351. Cyr))optus suavis Stäl. Berl. Ent. Zeitschr. VI p. 305. 1 (1862). y u 3.52. Nersia florens Stäl. Bidr. Rio Jan. Hern. II p. 64, ^ Ct 353. Nersia curviceps Stäl. Bidr. Rio Jan. Hern. p. 64. ^ (Ti 354. Nersia nigro-linea ta Stäl. — Vire^cenis; capite longe protuberante^ lateribus capitis et thoracis nigro-lineatis. $, Long. 11, Exp. tegm. 27 mili. (Coli. Signoret.) Virescens. Caput longe protuberans, tboraee scutelloque ad unum paullo longius, protuberantia ultra nnedium sensim leviter gracilescente, dein apicem versus leviter dilatata; ver- tice basi longitrorsum impresso; fronte lateribus apice leviter dilatatis, ultra medium sursum sensim convergentibus, dein parallelis, carinis duabus parallelis, percurrentibus, instructa; marginibus imis frontis verticisque ante oculos, carinis frontis superiora versus, linea longitudinali genarum apiceque calli postocularis nigris. Thorax medio uniearinalus et biimpressus, carinis lateralibus, inferiore tota, superiore posterius nigris, parte apicali media producta rotundata. Scutellutn trieaiina- tum. Tegminum -vena lo'igiludinalis media longius ante me- dium furcata quam interior. Femora apice nigro-notulata. Tibiai basi puncto nigro notatae. 355. Oecleus decens Stäl. Berl. Ent. Zeithchr. VI p. 307. 2 (1862). 356. Oecleus seminiger Stäl. Berl. Ent. Zeitschr. VI p. 307. 1 (1862). 357. Bothriocera Westwoodi Stäl; AdanaWest- woodi Stäl. Oefv. Vet. Ak. Förh. 1856 p. 163. 1. 358. Bothriocera Signoreti Stäl. — Nigio-fusca; marginibus lateralibus frontis clypeique nee non pedibus pal- lide testaceo-flavescentibus; tegmiuibus fuseis, corio maculis sex hyalinis, decoloribus, una parva basali, una magna ovali ante medium ad clavum posita, una rotundata pone medium, una transversa prope apicem duabusque transversis mediis, prope marginem costalem positis, notato; alis fuscescentibus, maculis duabus magnis decoloribus notatis. V. Long. 3, Exp. tegm. 10 mill. — (Coli. Signoret.) T> 359. Grynia nigricoxis Stäl. Berl. Ent. Zeitschr. VI p. 308. 1 (1862). 360. Delphax pictifrons Stäl. — Pallide flavo-testa- cea; frontis fascia infra medium posita, fascia nigra utrimque terminata, antennis subtus, limbo externo partie lateralis de- flexse thoracis maculaque apicali femorum nigris. <^. Long, corp. 4, Long, cum tegm. B'/^ milL — (Coli. Signoret.) Caput ante oculos prominens; vertice oblongo-triangulari, basi oculiö fere latiore; fronte f'ere duplo longiore quam me- dio lata, infra medium utrimque levissime rotundata, supra medium sur^um sat angustata, carina unica percurrente in- structa; . clypeo medio obsolete carinato. Antenne articulo secundo primo plus duplo longiore. Thorax et scutellum tri- carinata. Tegmina abdomini.s apicem multo superanlia, pal- lide sordide subvinaeea. Calcar apicale tibiarum posticarum pectinatum. '^ ^ 3!il. Ulixes marmoreus Stäl; Lssus marmoreus Stäl. Ent. Zeit. XXü p. 150. 1 (1861). ^ 362. Ulixes convivus Stal; lssus conv.ivus Stäl, Ent. Zeit. XXII p. 150. 2 (1861). v^O var. a. — Fuscescens. /ü var. b. — Dilute fuscescente-giiseus. var. e. — Fubcescens, tegminibus pallido-bimaeulatis. ^ ' Thionia Stäl. A. Alarum areee analis vena furcata, ramulis simpli- eibus. /C 363. Thionia variegata Stäl. — Flavo-testaeea; fronte basi fusco-qundrimaculata; tegminibus fusco-tritäsciatis. Long. corp. 6'/2 mill. — (Coli. Signoret.) Caput thorace vix angustius; vertice tiansvert-o, thorace vix longiore, oculis nonnihil latiore, dimidio longiore quam lato, marginibus antico roluncJato, po-tico sinuato; fronte vix longiore quam prope apicem lata, apice rotundato-ampliala, sur.'-um sensim angustata , carina media percurrente et basi carinulis duabus obliquis, valde divergentibus, a media basi emis.'-i.'-, instructa, lateiibus pallide infuscatis, parce et obso- lete pailido-graniilatis, basi inter carinas fu^ca, margine api- cali rotundato-sinuato; cljpeo medio vix carinato. Tegmina abdominis apicem vix superantia, plus duplo longiora quam prope basin lata, apicem versus nonnihil angustata, apice ro- tundata, venis quattuor a basi emis&is, vena tertia (a costa) prope basin furcata, pone medium venulis transversis remotis instructa. Alse subsordide vitreee. B. Vena arese analis alarum pone medium furcata, ra- mülo inferiore trifurcato. D 364. Thionia maculipes Stäl. — Pallide griseo-fla- vescens; macula parva apicali femorum nigra. (^. Long. 5 mill. — (Coli. Signoret.) 4* 52 Caput thorace vix angustius; veitice tliorace pauUo lon- giore, vix dimidio latiore quam longo, oculis nonnihil latiore, basi quam apice feie angustiore, planiuseulo, margine basali leviter sinuato, antico leviter rotundato; fronte paullo longiore quam lata, basi quam apice nonnihil latiore, infra medium obtuse rotundato -ampliata, carina percurrente, per cljpeum continuata, instrueta. Tegmina abdominis apicem nonnihil su- perantia, fere plus duplo lougiora quam lata, apicem versus leviter angustata, apice obtuse oblique rotundata , Aenis lon- gitudinalibus quattuor e basi emissis instrueta, vena tertia prope basin furcata, ramulo exteriore ejusdem vense apicem versus fureato. /& Ficumna Stäl. Corpus ovale, subdepressum. Caput latum; fronte sursum angustata, saltem medio carinata. Thorax et scutellum con- junctim paullo latiora quam longa, ille hoc brevior, basi trun- calus, medio biimpressus. Tegmina apicem versus angustata, apice rotundata, venis longitudinalibus tribus e basi emissis instrueta, vena prima prope basin, vena secunda longius a basi, tertia pone medium furcatis, venulis transversis raris, obsoletis. Alse amplitudine variabiles, area anteriore venis tribus longitudinalibus, prope apicem venula transversa con- junctis, tertia apicem versus furcata; area media vena unica, pone medium furcata; area interiore vena unica, simplici in- strueta. Pedes mediocres, tibiis posticis normaliter quadri- spinosis; tarsis posticis articulo primo apicalibus duobus ad unum nonnihil breviore. /<^Thioniae affine genus, et habitu simillimum, distribu- tione venarum tegminum alarumque tibiisque posticis quadri- spinosis difFert. /O 365. Picumna varians Stäl. — Pallide testaceo-fla- vescens, plus minus nigro- vel fusco-variegata; macula coxa- rum anticarum nigra; alis leviter infuscatis; verlice fere seque longo ae lato. r^. Long. corp. ß'/j mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) / t var. a. — Testaceo-flavescens, tegminibus obscuriöribus; fronte lateribus fusco-variis, ejusdem margine basali carinu- lisque lateralibus basalibus, verticis margine antico interrupto maculisque duabus parvis posticis, maculis duabus thoracis scutellique nee non macula parva apicali femorum posticorum nigro-fuscis. V S var. b. — Ut var. a, sed supra obscurior; tegminibus fusco-nebulosis ; lateribus pectoris fusco-maculatis. 53 Caput thorace vix angustius, vertice thorace nonnihil lon- giore, oculis subsequilato, fere eeque lato ac longo, apice ob- tu?e angulalo, basi obtuse angulato-sinuato, leviter concavo; fionti multo longiore quam prope apicem lata, infra medium rotundato-ampliata, dein sursum angustata, carina media, per clypeum continuata, et basi carinulis duabus divergentibus in- structa, basi angulato-emarginata. Tegmina duplo et dimidio longiora quam lata, apicem abdominis vix superantia, apicem versus vix angustata, vena una alterave apice ipso furcata. Alse amplse, tegminibus vix duplo latiores, areis fere seque latis. Vv- 366. Picumna mexicana Stäl. — Plus minus obscure flavo- vel fufeco-testacea; tegminibus plus minus fusco-varie- gatis; alis infuscatis; vertice transverso. q. Long. corp. 6 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput thorace paullo angustius; vertice transverso, oculis fere dimidio latiore, thoraci eequilongo, antice late rotundato, basi sinuato, transversim sat concavo; fronte nonnihil longiore quam lata, sursum leviter angustata, infra medium leviter ro- tundato-ampliata, carina media subobsoleta, instructa, basi et apice emarginata; clypeo apicem versus obsolete carinato. Tegmina abdominis apicem vix superantia, circiter duplo longiora quam lata, apicem versus distincte angustata. Alse minus amplse, tegminibus haud latiores, area anteriore areis duabus cseteris ad unum sequilata. V"^' 367. Colpoptera sinuata Burm., Handb. der Ent. II 1 p. 155. 1 (1835). / 368. Colpoptera marginalis Burm., Handb. der Ent. n 1 p. 156. 2 (1835). v ^ 369. Nogodina pictifrons Stäl. — Flavo - testacea ; maculis parvis frontis, in vittas duas congregatis, lineolis la- teralibus oblique transversis clypei, maculis lateralibus thora- cis, vittis duabus scutelli, maculis costalibus compluribus, limbo commis^^urali, fasciis tribus, posteriore excepta angustissimis, maculisque tribus vel quattuor apicalibus tegminum, maculis lateralibus pectoris, vitta laterali apiceque abdominis nee non fasciolis ventris nigro-fuscis; alis apice fusco-limbatis. ^. Long, corp. 10, Exp. tegm. 26 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.) V""'^ N. reticulatae simillima, fronte tricarinata tegminibus- que basin versus magis angustatis preesertim differt. Frons haud duplo longior quam lata, tricarinata, lateribus subparal- lelis. Thorax medio obsolete carinatus. Scutellum tricarina- tum. Tegmina apicem versus sensim ampliata, apice late rotundata, margine costali leviter et quam'irt'N. reticulata 54 minus rotundato. Pedes hie illic infuscati, tibiis posticis quinquespinosis. n/ o Gaetulia Stal. Caput thorace paullo angustius, ante oeulos paullo pro- minens; vertiee basi sat profunde einuato; fronte oblonga; clypeo medio, nee lateribus carinato. Thoi'ax brevis, angu- latus. Scutellum maximum , tricarinatum. Tegmina modice ampla, parce venulosa, venulis discoidalibus irregiilariter dis- positis; prope apicem adest series venularum transversa, ar- euata, minus continua*, area costali latiuscula. Alse minus amplai. Pedes graciles; tibiis i>osticis trispinosis, spina ante medium posita minutiss^ima, obsoleta. '^Nogodinae affine genus, clypei lateribus haud carinatis vretieeque angusto preesertim differt. 0 370. Gaetulia pudibunda Stäl. — Pallide virescens; marginibus imis verticis fuscis; carinis seutelli vittaque dorsali abdominis rufo-testaceis; tegminibus alioque vitreis, virescente- venosis. $ Long. corp. 7, Exp. tegm. 20 niili. — Vera Cruz. (Mus. Holm.) Vertex leviter transversus, margine apicali obtuse angu- lato. Frons fere duplo longior quam medio lata, infra me- dium utrimque nonnihil ampliata, medio pereurrenter distincte- que cai-inata. Tegmina apicem versus sensim nonnihil am- pliata, apice subsemicireulariter rotundata, maeula stigmaticali pallidissime olivacea; area costali remote transversim venosa. V ^ 371. Phalaenomorpha sordida Stäl. — Grisea, in pallidissime subolivaceum vergens; eapite truncato. $. Long, corp. 8, Exp. tegm. 27 mill. — (Coli. Signoret.) Caput nonnihil productum, antiee truneatum; vertiee plus duplo latiore quam longo; fronte et clypeo subhorizontalibus, illa fere dimidio longiore quam lata, apicem versus nonnihil angustata, marginibus lateralibus leviter elevatis. Antennse articulo secundo primo duplo longiore, apice oblique truncato. Thorax disco planus, pone oeulos utrimque carina longitudinali instructus, lateribus depressus, antrorsum levissime declivis, basi nonnihil sinuatus, parte discoidali leviter transversa. Tegmina sat ampla, apicem versus distincte angustata, apice oblique rotundata, venis distinctissimis, minus numerosis, ve- nulis transversis disco raris, posterius in series duas trans- versas arcuatas dispositis, area costali basin versus latiore, margine costali obsolete subsinuoso. Tibiffi p^tic« uuispiuosffi. ^ ^ 372. Ormenis pulverulenta Gucr.; Poeciloptera pulverulenta Gu6r. Icon du r^gne an. Ins. p. 361(1838.) Variat pedibus nigris, fusco- vel flavo-testaceis. 55 '^ 373. Ormenis pallescens Stäl. — Viridi-alba, albido pulverosa; tegminibus apice truncatis. Long. 8, Exp. tegm. 25 mill. -^ (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Statuta' 0. r u f o - 1 e r m i u a t a e. Frons paullo latior quam longa, utrimque leviter rotundata, apicem versus sensim an- gustata, bat^i quam apice duplo latior, carina longitudinali miuus distincta, basi apiceque abbreviata, instructa. Thorax haud carinatup. Scutellum leviter tricarinatum. Tegmina apicem versus sensim ampliata, apice truncata, angulo costali rotundato, commissurali subacuto, Alee albee. Y/'' ^ 374. Ormenis infuscata Stäl. — Fusca, subtus cum pedibus, marginibus frontis limboque costali tegminum griseo- albida; tegminibus apicem versus dilutioribus, apice rotundato- truncatis. $ Long. corp. 5, Exp. tegm. 13 mill. — (Coli. Sign.) Caput truncatum , fronte utrimque leviter rotundata, fere seque longa ac lata, ad basin transversim leviter elevata, intra margines laterales leviter impressa. Thorax antice valde rotundatus, anterius biimpressus. Scutellum disco planiusculum, haud carinatum, medio longitrorsum Impressum. Tegmina apice truncata, angulis apicalibus rotundatis, marginibus costili et commissurali parallelis, venis transversis irregulariter dispo- sitis rarissimis, apicem versus venulis in series duas transversas, minus reguläres, dispositis, serie anteriore minus distincta; inter series illas venulse alise haud adsunt; corii area costali basin \ersus clavoque remote granulatis. Alee leviter in- fuscatse. V -375. Ormenis leucophaea Stäl. — Sordide albida; thorace dilute testaceo; macula minuta laterali verticis, im- pressionibus duabus anticis mediis punctisque compluribus la- teralibus thoracis, vitta prope latera vittulaque abbreviata media scutelli nee non areolis plurimis tegminum fuscis aut nigro-fuscis ; tegminibus pone medium plaga oblique transversa pallidiore, pone hanc plagam infuscatis; alis sordide albidis, apicem versus leviter infuscatis, venis principalibus fuscis. ^. Long. corp. 7, Exp. tegm. 17 mill. — (Mus. Holm.) Prsecedenti subsimilis, tegminibus apice leviter dilatatis, venulis magis irregulariter dispositis et per fere tota tegmina sparsis distinctissima. Caput truncatum; fronte fere aeque longa ac lata, marginibus lateralibus leviter rotundatis et re- flexis, medio carina obtusa longitudinali, apicem versus oblit- terata et basi utrimque carinula brevi, e carina transversa, frontem et verticem separante, emissis instructa. Thorax disco planiusculup. Tegmina plus duplo longiora quam medio lata, a basi apicem versus leviter ampliata, pone apicem clavi paullo magis dilatata, apice truncata, angulis apicalibus rotun- datis, tota venulis transversis remotis, irregulariter dispositis, 56 instiucta, venulis apicalibuR in seriem minus regulärem ordi- natis; corio medio basin versus clavoque ante medium gra- nulatis. o 376. Aeanonia producta Stäl, — Virescens; capite a supero viso thorace duplo longiore, fronte breviter conico- producta, carina obsoleta instructa; tegminibus fere in medio latissimis, pone medium leviter angustatis, marginibus apicali et costali pone medium conjunctim sat rotundatis, areolis apicalibus apice lineola fusca terminatis. V. Long, cum tegm. 11 mill. — (Coli. Signoret.) 0 377. Aeanonia decens Stal. — Virescens; capite obtuse angulato-producto, thorace sequilongo, fronte baud lon- gitudinaliter carinata, supra planiuscula, parte supera parce punctata, a parte anleriore carina obsoleta separata; tegmi- nibus a basi ad medium rotundato-ampliatis, dein apicem versus haud vel vjx angustatis, apice obtusis&ime rotundatis. V. Long, cum tegm. 13 mill. — (Coli. Signoret.) O 378. Aeanonia virescens Stal. — Virescens; fronte basi levissime tumescente, haud carinata; tegminibus lere pone medium latissimis, dein apicem versus subangustatis, apice latissime rotundatis. ö". Long, cum tegm. 7 mill. — (Mus. Holm.) ' Stridulantia. 379. Calyria virginea Stal. — Pallide virescens; tegminibus alisque vitreis, virescenti-venosis; fronte basi sat producta. rj$. Long. 13 — 15, Exp. tegm. 36—40 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput cum oculis thoracis margine antico subangustius, ante oculos sat prominens; fronte obtuse tectiformi, sulcis transversis nonnullis et sulco lougitudinali media instructa, basi retrorsum acutiuscule producta; vertice oculo transverso duplo et dimi- dio latiore; clypeo apice acuminato. Ocelli postici ab oculis quam inter se nonnihil magis di&tante?. Thorax lateribus convexis, marginibus lateralibus ab apice ad medium paral- lelis, dein divergentibus, impressione transversa postica ad basin valde appropinquata. "Tegmina plus duplo et dimidio longiora quam lata, area basali interiore ubique aeque lata. Alse areolis apicalibus quinque, Tympana omnino detecta. Opercula rudimentaria , vix ulla. Segmentum anale dorsale maris apice medio productum , acuminatum , utrimque appen- dice longo, gracili in&tructum ; segmentum anale ventrale sub- 57 obovatum. Segmentiim ventrale ultimum feminae late distincte- que sinuatum. Femoi'a antica subtus distincte trispinosa, spi- nis antrorsum nutantibus. 380. Carineta Ancilla Stäl. — Subolivaceo - flaves- cens; capitis fascia basali, medio interrupta et ocellos inchi- dente, mavginibusque lateralibus thoraeis nigris. $J- Long. 13 — 14, Exp. tegm. 37-40 mill. - (Mus. Holm, et Coli. S i g n o r e t.) ^,^^ ^- ^^li^i-SJ^J-i^^^"^^^^'^-) wiJnor, thorace posterius angu- stiore^ Caput obtusiusculum ; fronte sat eonvexa, basi ante verticem leviter prominula, sulcis transversis, medio inter- ruptis, sulcoque longitudinali medio instructa, plus quam di- midium latitudinis t'aciei occupante; cljpeo apice acuminato; vertice oeulo transverso vix duplo latiore. Ocelli iuter se et ab oculis seque longe distantes. Thorax marginibus laterali- bus ab apice ultra medium parallelis, ba&i ampliatis, impres- .sione transversa postica ad marginem posticum sat appropin- quata. Tegmina plus duplo longiora quam lata, margine costali usque ad apicem sensim leviter rotundato, area basali interiore ai>icem versus vix ampliata, apice parum oblique terminata. Tympana detecta. Opercula parva, arcuata, margine exteriore basin versus nigro-fusco. Segmentum ventrale ulti- mum feminse profundissime sinuatum. Femora antica subtus quadrispinosa. 381. ^Carineta lugubrina Stäl. — Nigricans, opaca; tegminibus alisque sordide vitreis, fusco-venosis, ,^?. Long. 10—13, Exp. tegm. 30-36 mill. — (Mus. Holm.) Statura preecedentis; colore obscuro a mihi cognitis con- genericis divergens. Caput sat obtusum; vertice oeulo trans- verso duplo latiore; fronte sat eonvexa, basi vix prominula, sulcis transversis distinctissimis et sulco subtili longitudinali medio instructa, partes tres quintas latitudinis faciei occupante. Ocelli inter se quam ad oculos paullo magis appropinquati. Thorax antice capite cum oculis sublatior, marginibus latera- libus ab apice ultra medium parallelis, basi ampliatis, sulco transverso postico ad marginem posticum sat appropinquato. Tegmina plus duplo longiora quam lata, area basali interiore apicem versus levissime ampliata. Tympana detecta tota. Opercula parva, arcuata, apice extus pallido-limbata. Segmen- tum ventrale ultimum feminse profundissime sinuatum. Fe- mora antica sublus spinis tribus distinctis et apice spinula vix perspicua, ssepe deficiente armata. 382. Zammara callichroma Stäl. — Dilute vire- scens vel flavo-virescens, fusco- vel nigro-variegata; abdomine 58 interdum in pallide serugineiim vergente, segmentis basi latis- sime nigro- vel fusco-fasciatis; tegminibus maculis nigro-fuscis, plus minus confluentibus ornatis; tarsis biarticulatis. 2'^. Long. 21—28, Exp. tegm. 71 — 78 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.) (j. Parte basali sursum vergente frontis, vertieis fascia media, ipsa maculis duabus minutis virescentibus notata, po- stice ad ocellos dilatata et ibidem ramuios duos angustos emittente, antice etiam ramuios diios divergentes, ad margi- nem anticum currentes, emittente, nee non macula minula ba- sali utrimque ad oculos, thoracis margine antico, vitta media posterius abbreviata, vittulis tribus lateralihus obliquis margi- neque angulorum lateralium, scutelli maculis duabus basalibus anguste obovatis, vitta lata utrimque prope latera posita, apicem versus angustata et ad medium partis apiealis currente, nee non macula oblonga discoidali, tegminnm maculis, una ad apicem clavi, una lere ad medium costse, fascia irregulari anastomosium, interdum pluries interrupta, apiceque, abdomine, exceptis margine apicali segmentorum et lateribus segmenti dorsalis primi, marginibus lateralibus maculaque prostethii ad basin coxarum nigricantibus. $. Ut mas, sed multo dilutius picta, signaturis quibusdam plus minus oblitteratis. Caput inter oculos nonnihil rolundatum; fronte leviter convexa, transversim sulcata, basi superne depressa. Thoi*ax angulis lateralibus obtusis, marginibus lateralibus anticis mar- ginibus lateralibus posticis multo brevioribus. Tegmina area basali interna apicem versus sensim angustata, venis basin versus flavo-testaceis. Opercula brevia, apice intus producta, apice late rotundata, margine exteriore medio recto. Femora antica subtus bispinosa. Tarsi biarticulati. 383. Odopoea Montezuma Stal. — Flavo-testacea, nigro-picta; tegminibus alis-que immaculatis. (^$. Long. 40, Exp. tegm. 120 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Vertex oculo transverso plus duplo latior, anterius medio late depressus , fascia angusta media nonnihil arcuata macu- laque pone angulum internum oculorum nigris. Frons modice convexa, medio impressa, transversim distincte sulcata, vitta media, flavo-trinotata, utrimque ramuios breves emittente, nigra. Cl^'peus niger, vitta medio interrupta flavescente. Thorax impressionibus, excepta posteriore transversa, linea ■antica intramarginali, vittis duabus angustis, postice abbre- viatis et conlluentibus, vittulis duabus, postice arcuatim flexis, nee non marginibus lateralibus, parte posteriore excepta, ni- gris, angulis lateralibus nonnihil obtusis. Scutellum maculis 59 duabus oblongo-obtriangularibus basalibus, litura oblongo-tri- angulari utrimque a basi longe ultra medium ducta, intus pro- funde erosa, litura discoidali media, utrimque ramulum emit- tente, nee non maeulis duabus parvis posterioribus, cum ra- mulis lituree mediee interdum confluentibus , nigris. Tegmina alseque vitrea, areis medio levi&sime infuscatis, venis flavo- testaeeis, apicem versus fusco-testaceis, area tegminum basali interiore pone medium apicem versus tubangustata. Abdomen segmentis dorsalibus basi apud marem nigris, apud feminam subfuscis vel concoloribus. Tympana superne magnam ad partem detecta, margine segmenti dorsalis primi pone tympana recto, haud lobato, leviter reflexo. Opercula brevia, trans- versa, intus valde producta, apice late rotundata. Femora antica, basi excepta, intermedia apicem versus, postica apice nigiicantia. Tarsi anteriores toti, postici basi et apice nigri- cantes. 384. ^Odopoea imbellis Stäl. — Flavo-virescens, nigro-signata, tegminibus fusco-niaculatis- alis apice fusco- limbatis. $. Long. 30, Exp. tegm. 98 mill. — (Coli. Sig- n 0 r e t. ) Vertex oculo transverso duplo latior, maeulis quattuor parvis basalibus, signatum ad ocellos margineque apicali supra antennas nigris. Frons modice convexa, medio irapressa, sul- cis transversis distinctis, medio interruptis, instructa. Lora intus nee non elypeus basi utrimque fusca. Thorax impres- sionibus omnibus maculieque duabus parvis oblongis discoida- libus nee non marginibus lateralibus posticis nigris; angulis lateralibus subobtusis. Scutellum basi maeulis quattuor, late- ralibus parvis, mediis majoribus, oblongis, maculisque quattuor discoidalibus parvis, duabus ante medium, duabus pone me- dium positis, nigris. Tegmina pallide viridi-olivaceo-venosa, maeulis tribus subobsoletis ante medium, maeulis anastomo- sium, macula venarum longitudinalium prope apicem, maeulis nonnullis limbi apicalis nee non limbo apicali versus costam fuscescentibus; marginibus lateralibus arese basalis interioris parallelis. Alse apice fusco-limbatse. Abdomen segmentis dorsalibus basi medio nigris, segmento apicali feminee ante medium nigro, parte nigra apice medio sinuata. Femora an- tica subtus bispinosa, margine inferiore exteriore nigro. Tibise apice tarsique anteriores fusci. 385.^0dopoea Signoreti Stäl. — Pallide sordide olivaceo-virescens, nigro-liturata, subtus parce albido-sericea; tegminibus alisque vitreis, venis fuscis basin versus virescen- tibus, illorum areis apicalibus medio longitrorsum obsoletis- 60 sime infuscatis. V. Long. 21, Exp. tegm. 70 mill. — (Mus. Holm.) Vertex oculo transverso fere plus duplo latior, macula minuta subbasali utrimque prope oculos, macula minuta pro])e ocellos posteriores, spatio inter ocellos, fascia angusta media raargineque antico siipra autennas nigris. Fions parum con- vexa, sulcis transversis, medio interruptis, instructa. Clj'peus apice imo truncatus. Thorax impressionibus, excepta trans- versa posteriore, macula parva antica, alteraque posteriore media, nee non lineolis duabus longitudinalibus mediis nigris; angulis lateralibus obtusis. Scutellum lituris duabus basalibus ut littera V formatis, vittula discoidali, lineola abbreviata Jon- gitudinale latera versus posita, maculisque duabus parvis pone medium nigris. Tegmina area basali interiore ante medium quam basi et apice paullo latiore, vena eandem intus termi- nante ante medium levissime curvata. Segmentum ventrale ultimum feminse medio leviter incisum, maculis duabus parvis testaceis notatum. o« 386. Odopoea Medea Stäl. — Pallide olivaceo- vire- scens, nigro-maculata; tegminibus nigro-maculatis. ,^?. Long. 25, Exp. tegm. 70 mill. — Oaxaca. (Mus. Holm.) Vertex oculo transverso duplo latior, macula minuta ba- sali ad oculos, fascia angusta subarcuata media, ad ocellos dilatata, nee non fasciola obliqua loborum anteriorum nigris. Frons parum convexa, rugis transversis nigiis, medio iuter- ruptis, instructa. Macula media lororum clypeique nigra. Thorax impressionibus, excepta transversa posteriore, vittis duabus angustis mediis, postice abbreviatis, basi apiceque sub- ampliatis, nee non lineolis duabus longitudinalibus discoidalibus nigris; angulis lateralibus obtusis, apice subrotundatis. Scu- tellum maculiö nigris sex basalibus, quarum duse medise ma- jores, obtriangulares, laterales parvse, maculis tribus discoida- libus remotis maculisque duobus pone medium, quse interdum cum maculis discoidalibus in lituram magnam, postice erosam, antice ramulum emittentem, confluunt. Tegmina alaeque vitrea, fusco-venosa , illorum venis basin versus virescentibus, venis areolam basalem terminantibus fuscis, maculis tribus ante me- dium, maculis anastomosium, maculis una vel duabus venarum longitudinalium pone anaetomoses, maculisque ad marginem apicalem fuscis aut nigro-fuscis ; area basali interiore a basi apicem versus distincte angustata. Tympana ad magnam par- tem detecta, margine segmenti i)rimi dorsalis abdominis pone tympana recto, haud lobalo, reflexo. 0])ercula parva, trans- versa, intus producta, extus et apice conjunctim rotundata. Segmentum ventrale ultimum feminse fusco-bimaculatum, apice 61 medio emaiginatum ; segmentum dorsale ultimum ejusdem sexus utrimque nigvo-maeulatum et vittatum. Tibiae anteriores basi, medio et apice, posticee basi et apiee superne nigro-maculatse. ^Proarna Stal. < Caput modice latum; fronte ssepissinie parum convexa, raro basi breviter subeonieo-producta; clypeo apice acuminato. Rostrum ad apieem coxarum posticarum vel ultra productum. Thorax marginibus lateralibus leviter attenuatis, medio sub- sinuatis, 'antrorsum ssepissime angustatus. Tegmina venis ulna- ribus basi distantibus, areis apiealibus octo, anastomosi prima transversa, cum venis longitudinalibus quas conjungrt, angulos fere reetos formante, area basali interiore apieem versus le- viter dilatata. Alse areis apiealibus sex. Pedes mediocres, femoribus anticis incrassatis, subtus trispinosis; tarsis triarti- culatis. Tympana superne ad partem obtecta. Opercula ma- rium minora, distantia, apieem versus ampliata et conver- gentia. Segmentum anale dorsale marium apice sinuatum. Segmentum ventrale ultimum feminarum medio emarginatum. OTympanoterpi affine genus, ad quod pertinent species comc^ures, inter quasH3icada hilaris Germ.,'lC. pulverea Ol.Pc. grisea Fabr. ePC. albida Ol. descriptse sunt. 387. P. pulverea 0].,^icada pulverea Germ, in Thon Ent. Arch. II. 2 p. 43. 82 (1830). — Vera Cruz. (Mus. Holm.) 388.^P. Sallei Stäl. — Albo-sericea, flavo-testacea, abdomine obseuriore; ca])ite inter ocellos, impressionibus tho- racis hie illic, scutelli litura basali, ut littera W formata, vittulaque sublaterali media, antice cum lateribus liturse ba- salis subconfluente, nigro-fuscis ; femoribus anticis extus vitta fusca, vel basi et apice macula fusca ornatis; tegminibus alis- que vitreis; illprum anastomosibus, venis longitudinalibus prope apieem venaque submarginali apicali prope apieem venarum longitudinalium fusco-maculatis, areola basali vix infuscata; tibiis impictis. ,^^. Long. 25—26, Exp. tegm. 67—70 mill. Vera Cruz. (Mus. Holm.) c^. Operculis nonnihil longioribus quam apice latis, mar- gine exteriore subrecto, medio levissime sinuato, apicali latis- sime rotundato. $. Segmento ventrali ultimo trisinuato, sinu medio pro- fundo, acuto. Caput thoracis apice haud latius, obtusum; fionte leviter convexa, basi haud producta, fere dimidium latitudinis faciei 62 occupante. Thorax retrorsum distincte ampliatus, marginibus lateralil)us nieclio leviter sinuatis, ante sr^inum nonnihil rotun- dalis. Tegmina ter longioia quam lata, niargine coi^tali a basi ad medium levissime rotundato, area apicali prima secunda duplo longioie, area apicali octava sepiima dimidio longiore, area ba.-ali inteiioie apice oblique terminata; margine costali medio lubco-bimaculato. Segmentum anale dorsale feminee fusco-bivittatum. 0 389. Fidicina pertinax Stäl. — Flaveseeute-olivacea; tegminibus ali.-^que !-ordide lijalinis, illorum areola ba^ali di- lute olivacea; parte laterali po.-toculari capiti.-^, fascia angusta abbreviata veiticis, inipie^t-ione longitudinali media Ironlis lere tota, scutelii vittis subobiiquis quattuor a ba.-i emi^sis, meriiis brevibuy, angus-tii-siini.s, lateralibus ultra medium p;oductis, nee non macuÜs duabus minutis pone medium di&ci, venis tegminum alaiumque, exceptis costu ipsa tota veni.-que longi- tudinalibus basin versus, biisi davi et alarum, fa^ciaque ba^ali segmentorum terlii et quarti doisalium abdominis nigri?-; vitta latiubcula laterali seiitelli .-ubolivaceo-tJavescente, tiavo-pilota. $. Long. 40, Exp. tegm. 111 mill. — (Mut?. Holm.) OF. vinulae maxime alfini^, multo major, dilutior, magis virescens. Caput latissimum, tlioracis postico s^ubeequiiatum ; fronte sulcis tran.sversis , medio inteiruplis, bulcoque longitu- dinali medio iuttiucta. Thorax antror.-um leviter angu.-tatus. Seulellum apice medio di^tincte tinuatum , angulis apicalibus apice subdentatis. Segmentum femiuse \entiale ultimum apice leviter trissinuatum, sinu medio angulato. O Vi 390. Cicada Tibicen Lin., var. opercularis Ol,; Germ, in Thon Ent. Arch. II 2 p. 40. 45 (183j). 391. Cicada alacris Stäl. — Nigro- et dilute oliva- ceo-varia, supra paiee, subtus denbius albido-sericea; abdo- mine nigricante, ventre castaneo, utrimque pallido-vittato; tegminibus alisque vitreis flavo- vel \iridi-olivaceo- venosis, anastomo&ibus omnibus vel saltem duabus primis fusco-notatis. $(^. Long. 25, Exp. tegm. 76 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret ) (^. Segmento anali dorsali apice sat profunde sinuato, angulis posticis acutis, produetis; operculis triangularibus, di- varicatis, apice rotundatis, paullo longioribus quam latis, vix ultra medium ventris extensis. $. Segmento ventrali ultimo trisinuato, sinu medio an- gulato. Caput thoracis parti postica? aequilatum, nigrum, verticis limbo antico inter frontem et oculos maculaque basali utrimque 63 prope oculos, macula subbasali carinieque frontis flavo-oliva- ceis; fronte parum piominula; clypeo apice leviter anguste tiuncato. 'Jhoiax anteiius capite nonniliil anguslior, flavo vel viiescente-olivaceus, impresM'onibus nigris, marginibus lalera- libuö levis!^ime atteniiatis, anle meiiium obtuse angulatis, pone angulum leviter sinuatis Scutellum fJavo vel viiioi-olivaceum, maculi^ quattuor oblongo-tiiangularibus, basin attingentibus, lateralibus ad vel ultra medium exten^is, vitta abbreviata media maculisque duabus parvis pone medium positiy, cum vitla illa interdum in maculam magnam, antiorsum acumina- tum, confluentibus, nigiis. Tegmina area ba.^ali interiore basin veisus sat anguhtata, ba^in quam apice plus dimidio angu- stiore; area apicali prima secunda duplo longiore. Femora antica bispinosa. Cercopina. o o 3f)2, Tomaspis'"^) Inca Gu6r.; Cercopis inca Gu^r. Icon. Regne an. Ins p. 368 (1838). 393. Tomaspis pictipennis Stäl. — Remote serieea, obscure viresccnte-aenea, nitida; tegminibus' nigro-cceruleis, parte apicali fufr^co-bubhyalina , clavi limbo inleriore, corii iasciib duabu« angus^tis, articulo basali rostri, mesot>tetliio, me- tastetliio, abdoniine pedibusque posticis rufo- vel tJavo-tetita- ceiö; apice til)iaium posticarum tarsisque posticib inluscatis. ^9. Long, cum legm. 8, Lat. tlior. 3 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) c7 T. tlavoT-pictae altinis et i?imilis, minor. Caput antice rotundatum, fronte convexa, carina obtu^a parum elevata, apicem veri^us oblitteiata, sulcisque transver.sis minus distinctis instructa. Thorax subtiliter rugoso-punctatus, marginibus la- teralibus posticis anteiioribus paullo longioribus, iilis levissime sinuatis. Scutellum tubtiliter rugulosum. Tegmina subtilis- sime coriacea, apice remote venulosa, marginibus costali et commisturali parallelis. Alse vitieee. Tibiee posticse bispinosse. O 394. Tomaspis fasciaticollis Stäl. — Supra fusca vel nigricans, subtus cum pedibus fusco- vel flavo -testacea, fusco-varia; thorace ante medium utrimque impressionibus pluiibus parvis instructo, fascia media sordide straminea; abdo- mine in sanguineum vergente, plus minus fusco-vario. c^?. *) Genera Rliinaulax, Monecphora, Tricophora et Sphiiiorhina cum Tomaspide conjungenda sunt. 64 Long, cum tegm. 8, Lat. thor. 3 mill, — (Mus, Holm, et Coli. Signoret.) D var. a. — Tegminibus impictis. var. b. — Tegminibus fasciis duabus sordide stramineis. OT. bicinctae Say maxime affinis, minor, fronte a latere visa infra medium obtuse angulata differt. Remote serieea, supra dense subtiliterque ruguloso- punctata. Tliorax margi- nibus lateralibus anticis margine antico dimidio brevioribus. Tegmina margine eostali levissime rotundato. Tibiee posticse bispinosee. O 395, Tomaspis nuptialis Stäl, — Obscure sangui- nea, nitida; tarsis, basi excepta, tegminibusque nigris, horum maculis duabus subba&alibus, una prope bayin clavi, altera ad marginem costalem longius a ba&i posita, nee nou vittis duabus abbreviatis corii croceis; abdomine infuscato, ,^. Long, cum tegm, 12, Lat. thor, Sy.^ mill. — (Coli. Signoret,) Caput thorace dimidio angu^ius, fronte subcompressa, a latera visa infra medium rotundata, vix angulata, carina media distincta percurrente, carinis transversis distinctis. Tho- rax distincte punctulatus, antice Iseviusculus, marginibus late- ralibus posticis distincte sinuatis. Tegmina apicem versus haud angu&tata, duplo et dimidio longiora quam lata, dense punctata. Tibia* posticse bispinosse. 396. ^ Tomaspis vittatipennis Stäl. — Sanguinea, nitida; apice femorum anteriorum, tibiis anterioribus superne, apice tibiarum posticarum, tarsis tegminibusque nigricantibus, horum parte quarta basali vittisque duabus, prope apicem ab- breviatis, sanguineis. ?. _ mill. — (Mus, Holm, et Coli. Signoret.) Q T. nuptiali subsimilis, longior. Frons compressa, apicem versus quam basi nonnihil magis prominens, carina media per- currente, sat elevata, carinis transversis distinctis. Thorax punctulatus, marginibus lateralibus posticis leviter sinuatis. Tegmina sat longa, apicem versus haud angustata, dense punclu- lata. Tibise posticse bispinosse. 0 397, Tomaspis ornatipennis Stäl, — Sanguinea; antennis, apice femorum anteriorum, tibiis anterioribus superne, apice femorum posticorum tardsque nigris; tegminibus nigro- fuscis, basi, fascia prope basin vittisque duabus, prope apicem abbreviatis et subconfluentibus, antice ad fasciam etiam ab- breviatis, sanguineis; thorace postice, fascia scutelli dorsoque 65 abdominis infuscatis. Long, cum tegm. 13, Lat. thor. 4 mill. — rMus. Holm.) ^T. vittatipenni valde affinis. 398. Tomaspis varians Stäl. — Subtus cum pedibus sordide straminea vel testacea vel dilute sanguinea; tegmini- bus fuscis aut nigro-fuscis; vitta ad marginem costalem appro- pinquata, basi apiceque curvata, basin clavi attingente, prope apicem abbreviata, straminea; apice femorum anteriorum, ti- biis anterioribus, apice femoium posticorum tarsisque nigris. $. Long, cum tegm. 11, Lat. thor. 3 mill. — Oaxaca. (Mus. Holm.) 0 var. a. — Pallidior; thoiace, capite scutelloque stramineis. ■"•var. b. — Capite rufo-testaceo; scutello thoraceque ni- gris, hujus disco stramineo, margine antico vel angulis anticis rufotestaceis vel sanguineis. "var. c. — Capite scutelloque testaceis; thorace sti amineo, antice testaceo. var. d. — Ut var. b, sed scutello macula sanguinea notato. Prsecedentibus duabus quoad staturam formamque partium valde affinis. 399. Tomaspis limbata Stäl. — Nigra; limbis late- ralibus et postico thoracis, costali et commissurali tegminum sanguineis, hoc angusto. ö^$. Long, cum tegm. 13 '/jü Lat. thor. 4y^ mill. — Oaxaca. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Frons sat compressa, a latere visa angulum rectum for- mans, carina media longitudinali percurrente, sulcis transversis subtilibus, obsoletis. Thorax rugoso-punctatus, marginibus po- sterioribus leviter sinuatis. Tegniina dense punctulata, duplo et dimidio longiora quam lata. Tibise posticse unispinosse. 400. Tomaspis sepulchralis Stäl. — Pubescens, nigvicans, nitida; margine angusto basali thoracis basique ipsa tegminum sanguineis. J. Long, cum tegm. 8, Lat. thor. 3 mill. — (Coli. Signoret.) Frons compressa, acute angulata, carina media percur- rente, valde elevata, carinis transversis obsoletis. Thorax minus dense punctulatus. Tegmina dense punctulata, apicem versus haud angustata, duplo et dimidio longiora quam lata. Tibiee posticee unispinosae. • 401. Ptyelus siccifolius Stäl. — Sericeus, flave- scente-griseus; macula apicali frontis, clypeo, articulo ultimo rostri, unguiculisque nigro-fuscis; vertice thoraceque fusco-con- 5 66 spersis, hoc antice macula parva fusca, basi macula parva pallida notato; tegniinibus fuscis, vel castaneis, fascia leviter curvata longe ante medium nee non maculis quattuor mediis, irregularibus, minus distinetis, sordide flavescente-griseis, fusco- eonspersis; alis levissime infuscatis. ,S^. Long, cum tegni. 11—17, Lat. thor. S'/^ — o% mill, — (Mus. Holm.) Magnus. Caput trianguläre, augulum rectum formans. apice rotundatuni, cum oculis plus duplo latius quam longum, marginibus obtusis; fronte sat distincte transversim sulcata, sulcis medio ruga leevigata vix elevata interruptis. Oeelli inter se et ab oculis seque longe remoti. Thorax remote pun»- ctatus, leviter convexus, ante medium nonnihil declivis, paullo latior quam longus, sexangularis, margine antico late rotun- dato, marginibus lateralibas anticis rectis, longis, oculorum diametro longitudinali saltem a-quilongis, lateralibus poi-ticis leviter sinuatis, illis plus duplo longioribus, basali sat profunde sinuato. Scutellum longum, acute trianguläre, apice pallidum. Tegmina densissime punctulata, ante medium nonnihil dilatata, dein apicem versus angustata, apice valde oblique subtruncata. Alse Vena apicali intramarginali, ubi excurrunt vense longitu- dinales tres posticse, ter angulato-undata. Specimina vidi e Rio Janeiro a mexicanis, quantum \ idere possum, haud diversa. Specimen e San Paolo Brasilia?, capite paullo obtusiore instructum, vix specifice diversum, misit amicissimus Signoret. "^ Philaenus Stäl. Caput obtuse trianguläre; vertice planiusculo, margine antico inter frontem et oculos sulcato. Thorax antice obtu- sissime rotundatus vel subangulatus marginibus lateralibus an- ticis brevissimis. Scutellum paullo longius quam basi latum. Pedes simplices, breviusculi, tibiis et femoribus anticis sequi- longis, tibiis posticis bispinosis. Ad hoc geuus pertinent"- Pty elus spumarius,'" liuea,:^ t u s ,^ c a m p e s t r i s"^ e x c 1 a m a t i o n i s et c a f f e r. 40?. Philaenus fusco-varius Stal. — Supra dilute fusco-ferrugineus, subtus cum pedibus pallide flavo-testaceus; tegminibus futco-venosis et parce fusco-variis , apice pallidio- ribus; frontis apice, disco mesostethii dorsoque abdominis ni- gricantibus; alis pallidissime infuscatis, disco fuscis. $. Long, cum tegm. 6—7 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) StaturaT P. spumarii. Caput obtuse angulatum, thorace vix dimidio brevius, vertice piano, scutello fere sequilongo; fronte impressionibus transversis compluribus fuscis; medio 67 interruptis, instiucta. Thorax sexangularis, margiiie antieo la- tissime rotundato, marginibiis lateralibus anticis diametro trans- verso oculorum nonnihil longioribus. Tegmina abdominis api- cem nonnihil superantia, inarginibus costali et conimissurali parallelis, illo ante medium leviter sinuato, apice rotundata. . Variat pedibus plus minus infuscatis. ^ Lepyronia Am. et Serv.; Stal. Alse quieseentes apice plicatse, vena submarginali ibidem angulum, introrsum vergentem, tbrmante. Tegmina specierum hujus generis variant plus minus, iu- terdum parum, convexa, ^' 403. Lepyronia sordida Stäl. — Fusco-testaeea, griseo-sericea; tegminibus flaveseente-griseis, vitta a basi ultra medium currente, dein introrsum flexa, fusca; alis disco fuscis. o$. Long, cum tegm. ('Yj — 8 mill. (Mus. Holm, et Coli. S i g n 0 r e t.) Q Statura L. quadr angularis Sa}'. Caput rotundato- triangulare, thoraci sequilongum, margine antieo leviter atte- nuato; vertice planiuseulo; fronte lineis transversis denu- datis, medio interruptis. Thorax margine antieo latissime rotundato, marginibus lateralibus anticis lere parallelis, oculo transverso nonnihil longioribus. Scutellum vertice distincte brevius. Tegmina plus duplo longiora quam lata, paullo con- vexa, marginibus costali et conimissurali parallelis, propius apicem angustata, apice angulum subacutum formantia. Membracida. 404. Mviembracis mexicana Guer. ; Fairm. Ann. ent. Ser. 2. IV^p. 248. 19 (1846). 405. "^Membracis micans Fairm. 1. c. p. 252. 35. 406. TMinnbraeis sellata Stäl. — Nigra; thorace superne, exceptis cornu antieo et apice processus postici, late luteo; tarsis sordide s-tramineis. ^-9. Long, cum tegm. exe. cornu th n 0 re t. ) ^M. albidorsae similis. Caput ovatum, ante oeulos api- cem versus sensim angustatum, prope oeulos levissime sinua- tum, apice rotundatum. Thorax punctulatus, ultra angulum inlernum tegminum haud productus, superne leviter compres- sus, anterius in cornu longum, antrorsum et nonnihil .'^ursum vergens, productus, cornu illo carina usque ad medium mar- ginis lateralis thoracis continuata et infra illam carinis tribus abbreviatis instructo; parte lutea posterius latitudinem totam thoracis occupante. Tegmina tota nigro-fusca. O407. Membracis trimaculata Stäl. — Nigricans; thoracis maculis tribus, una parva antica ad basin cornus, duabus dorsalibu.«, stramineis; tarsis flavo-testaceis; abdomine testaceo. $. Long. G'/j niill. (Mu8. Holm.) Om. fulicaeJ similis, sed thoracis cornu vix ullo. Parce griseo-sericea, punctulata. Caput fere tecjue longum ac inter oculos latum, infra oculos sensim angustatum, apice rotunda- tum. Thorax modiee compiessus, margine superiore recto, antice leviter rotuudato, parte supera antica in unguium pa- rum pvominuluni producta, carinis duabus instructa. Tegmina tota nigricantia. 408.^Membraci s apicalis Stäl. — Nigra, apice tegniinum albido-hyalina; tarsis pallidis, ^f*. Long. 5 mill. — (Coli. Signoret.) Caput fere longius quam inter oculos latum, infra oculos leviter siuuato-angustatum, apice truncatum, angulis apicalibus rotundatis. Thorax sataltus, antice perpendiculariter declivis, parte supera antica rectangula, ex angulo ipso carinam di- stinctam oblique retrorsum emittente, infra carinam illam carinis tribus vel quattuor transversis instrucla; parte postica apice subito attenuata, augulum internum tegminum haud superante. O 409. Bolbonota pictipennis Fairm. 1. c. p. 258, 3. 410. S p h 0 n g o p h 0 r u s b a 1 1 i s t a A m, e t S e r v. ; Fair m. 1. c. p. 261. 1. 41iy Sphongophorus claviger Stäl. — Niger; pe- dibus sordide flavo-testaceis; thorace antice in^processum ar- cuatum, recurvum, apice incrassatum, producto. q. Long. 7 müh — (Coli. Signoret.) Os. ballista^ vakle affinis, parte apicali cornus antici tho- racis sat incrassata et retrorsum minus producta diffeit. Ca- put paullo longius quam intra oculos latum. Thorax den.e et fortiter punctatus, antice in cornu longum, gracile, arcua- tum, sursum et apicem versus retrorsum vergens, apice incras- satum et oblique truncatum, ibidem carinato- reticulatum pro- ductus, hoc cornu antice et postice tricarinato; parte postica longa, retrorsum sensim gracilescente^ prope apicem tegniinum sub angulo obtuso fracta, ibidem compressa, a latere visa dilatata. 69 412. Hoplophora cinerea Fairm. 1. c. p. 272. 13. 4I3.'^Hop lophora monogramma Germ.; Fairm. 1. c. p. 271. 8. 414. *sub- f^einicirculariter rotundatuin, fronte disco depianata, lateribns transversim leviter sulcatis. Abdomen exempli descripti mu- tilatum. 471. Tettigonia Lucasii Sign. Ann. ent. Ser. 3. III p. 778. 345 PI. 23 fig. 16 (1855). 472. Tettigonia 14-punctata Sign. Ann. ent. Ser. a III p. 782. 351 PL 23 fig. 19 (1855). 0473. Tettigonia Stälii Sign. Ann. ent. Ser. 3. 111 p. 787. 361 PI. 24 fig. 5 (1855). 474. Tettigonia Blanchardii Sign. Ann. ent. Ser. 3. 111 p. 788. 362 PL 24 fig. 6 (1855). 475. Tettigonia Mexicana Sign. Ann. ent. Ser. 3. p. 789. 363 PL 24 fig. 7 (1855). 476. Tettigonia tissellata Sign. Ann. ent. Ser. 3. III 790. 365 PL 24 fig. 9 (1855). C 477. Tettigonia Sirena Stäl. — Sordide albido- i-traminea; fronte fusco-quadrilineata; capite superne, thorace fccutelloque magis flavescentibus, fusco- vel nigro-variegatis^ tegminibus fu&co-sanguineis, clavi vittis duabus ante medium, corii vittulis valde brevibus tribus ante medium, tribus adhue brevioribus pone medium maculisque tribus prope apicem fusco-hyalinum pallide albido-sanguineis, bis maculis -vel vit- tulis venis longitudinalibus fuscis tantum separatis; aus dor- soque abdominis fuscis. ?. Long. S'/j — 10 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signore^.) T. tessellatae et Blancbardii affinis, capite antice magis rotundato et paullo magis producto, superne prope basin annulis tribus, postice linea transveisa conjunctis, fuscis, an- nulo medio postice aperto et ^Hnea longitudinali bimiliter co- lorata diviso; facie albidostraminca, frontis vittis angustis quattuor nigris, basi in j)artem superiorem capitis paullo pro- ductis, una laterali et una media basi et apice conjunctis; clypei vitta fusca. Thorax nigricans, vittis angustis duabus parallelis mediis et duabus lateralibus, plus minus interruptis, nee non maculis nonnullis minutis sparsis stramineis. Scutel- lum stramineum, vitta utrimque sublaterali nigricante, disco obsolete fusco-lituratum. Tegmina abdominis apicem nonnihil •77 superantia. Segmentuni ventrale ultimum feminse longissinie produetum, valde acuminatum, 478. Tettigonia magica Stäl. — Straminea, nigro- varia; tegminibus abdomineque sanguineis, Ulis parce albido- lineolatis et minute maculatis- alis fuseis. $. Long. Syj milJ. — (Mus. Holm.) Preeeedenti affinis. Caput thoraee nonnihil brevius, an- tice rotundato-subangulatum , nigrum, superne niaeula subapi- cali, fasciola utvimque lateral! ad ocellos, fasciaque basali, medio anguste interrupta et ibidem ramulos duos breves an- trorsum emittente, stramineis; fronte stramineo-conspersa, limbis lateralibus, arcuque basali, cum macula apieali superiore capitis conjuneta et annulum formante, stramineis; clypeo uigro , lateribus stramineis. Thorax nigrum, maculis parvis anticis, maculis duabus ante medium disci, vittisque quattuor abbreviatis, omnibus basin attingentibus, mediis brevissimis, stramineis. Seutellum nigrum, vitlis duabus punctoque medio stramineis, Tegmina abdominis apicem nonnihil superantia, limbo apieali fusco-hyalino. Pectus stramineum, nigro-macu- latum. Pedes in flavo-testaceum vergentes, macula coxarum et basali femorum, apice tibiarum tavsorumque fuseis. Segmen- tum ventrale ultimum feminse produetum, acuminatum. 479. Tettigonia sexlineata Sign. Ann. ent. Ser. 3. III p. 792. 368 PI. 24 flg. 12 (1855). 480. Tettigonia flava Sign. Ann. ent. Ser. 3. III p 799. 378 PI. 24 fig. 10 (1855). 481. Tettigonia mollipes Say; Sign. Ann. ent. St' r. 3. II p. 726. 252 PI. 21 fig. 12-13 (1854). «V^^hera Stäl. ^Proconia Ann. et Serv. nee Enc. meth.) Caput plus minus, seepissime valde prominens, obtusum vel triangulariter produetum, fronte seepissime valde tumidu. Thorax subquadrangularis, marginibus lateralibus posterius interdum leviter rotundatis, margine basali ante seutellum late sinuato vel recto. Tegmina latera abdominis dorsi haud tegentea. Alee vena longitudinali secunda furcata, area api- eali quarta triangulari. Tibise anteriores superne plus minus distincte suleatse vel planse, anticse raro leviter dilatatse. Variat hoc genus venis clavi per totam longitudinem se- paratis vel medio per spatium longitudine varians in unam conjunctis. 5)482. Phera bimaculata Sign. Ann. ent. Ser. 3. II p. 862. 215 pl. 12 fig. 12 (1854). 78 483. Pliera marginata Sign. Ann. ent. Ser. 3. II p. 487. 226 (1854). 484. Phera major Sign. Ann. ent. Ser. 3. II p. 491. 232 PI. 17 iig. 8 (1854). 485. Phera atra Sign. Ann. ent. Si-r. 3. II p. 492. 233 PI. 17 flg. 9 (1854). 486. Phera tartarea Stal. — Nigra; maculis duabus parvis basalibus verticis, pone ocellos positis, flavo-testaceis; margine apieali laterum segmentorum dorsalium abdominis et toto segmentorum ventralium albidis; pedibus ruf'o-testaeeis; apice tegminum deeolore; alis vitreis, limbo apieali apiceque infuscatis. q?. Long. 13, Exp. tegm. 24 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput valde tumido- prominens, thorace puullo longius, SLiperne inter ocellos concaviuseulum; fronte valde tumida, haud impressa, sulcis transversis minus dibtinctis, medio late interruptis, spatio longiludinali medio pereurrente subtiliter ruguloso. Thorax transversus, retrorsum vix angustatus, re- mote punctatus, anterius la?vigatiis et bis transver^im leviter impressus. Seutellum Iseviusculum. Tegmina medio parce punctata, marginibus costali et comniissurali parallelis, clavi venis duabus-subrectis, distantibus. Segmentum ventrale ulti- mum maris apice Iruncatum, femina? medio leviter trisinuatum, ante sinus leviter subelevatum et ibidem utrimque dente parvo instructum. 487. Phera coagulata Say. Com]»], writ. de Leconte I p. 307 (1859). 488. Phera centro-lineata Sign Ann. ent. Ser. 3 III p. 239. 299 PI. 12 Iig. 19 (1855). 489. Phera luciola Sign. Ann. ent. Ser. 3. III p. 239. 298 PI. 12 Iig. 18 (1855). 490. Phera Wallengreni Stal. — Sordide flave- scens, capite superne, thorace scutelloque nigio-conspersis; tegminibus pallide ferrugineo-indutis et punctatis, apice Isevi- gatis; alis vitreis, apice infuscatis; abdominis dorso pedibus- que subtestaceis, illo utrimque vitta nigricante ornato; vitta marginali pectoris limboque dorsali abdominis purius dilule flave.*centibus; pectore vitta lata laterali nigra, in latera frontis producta. $. Long, cum tegm. IIV2 ^^i^^- — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) r> Quoad staturam ad P. centrolineatam appropinquat. Caput trianguläre, valde productum , supra planiusculum et medio longitrorsum distincte sulcatum; Ironte leviter convexa, utrimque superiora versus transversim obsoletissime sulcata, 79 disco subtilissime rugulosa. Thorax distincte punctatus, antice biimpressus. Tibise anticee triquetree, supra nigiee. Tarsi an- lici nigri. ^491. Phera tiarataStäl. — Rulescente-testacea; ab- ominis dorso tibiisque anticis superne nigris; vitta marginali pectoris limboque laterali abdominis ^tramineis; tegminibus subvinaceis, macula oblonga pone medium ad oostam dilute fusco-testaeea ; alis vitreis, margine apicali leviter infuscato. $. Long, 11 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Qvar. b. — Clypeo, fronte, hujus angulo basali et macula apicali exceptis, lateribus tlioracis et verticis, pectore, venire pedibusque nigrig. Statura t*. centrolineatae, cui maxime affinis , capite nonnihil longiore, magis acuminato, prsesertim differt. Caput trianguläre, superne per totam longitudinem late suleatum; fronte transversim modice convexa, leevi, superiora versus subtiliter rugulosa. Thorax retrorsum subangustatus, sat for- titer punctatus, antice Isevigatus, utrimque prope angulum in- ternum oculorum leviter biimpressus. Tegmina apicem abdo- minis subsuperantia. Tibise anticee leviter dilatatffi. !^492. Aulaeizes aurantiaea Sign. Ann, ent. Ser. 3. III p. 225. 279 PI. 6 fig, 17 (1855). 0493. Aulaeizes Thunbergii Stäl. — Rufa; genis, clypeo, pectore, ventre pedibusque stramineis; frontis macula media fasciaque laterali, verticis vittulis duabus pone ocellos, thoracis limbo basali et antico, vittis tribus marginibusque lateralibus, nee non tegminibus nigricantibus , his rufo-multi- maculatis, apice fusco-hyalinis; alis fuscis, basin versus sub- vinaceis; abdominis dorso subviolaceo-sanguineo. $. Long. 10, Exp. tegm. 21 miJl. — Vera Cruz. (Mus. Holm.) Caput sat productum, thorace paullo brevius, superne impressione longitudinali, anterius latiore, instruclum; fronte impressione magna minus profunda instructa, lateribus trans- versim obsolete sulcatis ; clypeo sat convexo. Thorax distincte subiugoso-punctatus, antice Isevigatus, ibidem transversim le- viter impressus. Tegmina basin versus punctulata. Segmen- tum ventrale ultimum feminse apice nonnihil rotundatum, medio leviter productum. U 494. Aulaeizes nitidipennis Stäl. — Plus minus obscure fusco-testacea , preesertim tegminibus nitida; maculis parvis raris sparsis frontis, thoracis serie transversa media 80 macularum, ssepe in fasciam confluentibus, tegminum maculis minutis numerosis spaisis aliisque nonnihil majoribus in series tres transversas, unatn subbasalem, unam mediam obliquam et unam longe pone medium, positis, interdum in fascias in- terruptas confluentibus, testaceo-flavis; abdomine toto sangui- neo. 2. Long. 10, Exp. tegm. '23 mill, — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Cajiut ante oculos modice prominens, thorace dimidio brevius, superne ante medium distinete impressum; fronte medio longitrorsum deplanata, basin versus subconeava, carina media, basin versus obiitterata, instructa, lateribus transveisim sul- catis; clypeo medio valde elevato, a latere viso anguluni obtusum formante. Thorax pone medium transversim subti- liter rugosus, anterius transversim impressus. Tegmina Isevia, nitida, ad venas obsoletissime punctata. Segmentum ventrale ultimum feminse apice quadritinuatum, inter sinus laterales obtuse lobato-productum. 0495. Aulacizes multiguttata Stäl. — Testaceo- flavescens, nitida, subtus cum pedibus obscurior; frontis vittis quattuor angustis, lateralibus usque ad lineas duas longitudi- nales medias verticis continuatis, scutelli angulis basalibus lineisque duabus longitudinalibus; thoracis margine basali, li- neis duabus longitudinalibus mediis fasciisque duabus angustis, ad lineas illas interruptis, nigris; legminibus fusco-testaeeis, maculis numerosis, plurimis minutis, testaceo-flavis adspersis, apice cum alis fusco-hjalinis. $. Long. 10, Exp. tegm. 24 mill. — ' (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput sat prominens, apice sursum leviter productum, thorace nonnihil brevius, superne ante medium longitrorsum distinete Impressum; fronte spalio longitudinali medio percur- rente planiusculo, medio carinato, lateribus transversim sul- catis; clypeo medio valde elevato. Thorax transversim sub- tiliter rugosus, anterius depressus. Tegmina la?via. Segmen- tum ventrale ultimum apud feminam late emarginatum. C496. Aulacizes rubriventris Sign. Ann. ent. Ser. 3. III p. 52. 266 PI. 6 fig. 5 (1855). Yariat multo pallidior quam tjpus a Signoret descriptus. ■.'Ji9*7. Aulacizes coriacea S täl. — Supra fuseo-testa- cea, subtus cum pedibus dilutior, pallido-conspersa; vertice nigricante; thorace nigro-vario; tegminibus minute pallido- irroratis, maculis corii compluribus parvis ad costam, una ad medium sutura3 clavi unaque ad apicem clavi, nee non clavi maculis duabus parvis mediis unaque pone medium pallidis; 81 alis fuscis; lateribus ventris flavo-testaceis, fusco-eonspersis, segmento anali maris rufo-testaceo, basi nigro-maculato. (J. Long. 13 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput triangulariter productum, apice ipso rotundatum, superne, prsesertim antice, longitrorsum impressum; fronte diseo subeoncava, rugulosa, lateribus transversim subtiliter sulcatis; clypeo valde elevalo, subcompresso. Thorax rugoso- punetatus, antice quadri-impressus. Tegmina apicem abdominis paullo superantia, distincte punctata, venis irregulaviter re- ticulatis. O 498. Aulacizes mutans Sign. Ann. ent. Ser. 3 III. p. 228. 283 PI. 12 fig. 3 (1855). Oi99. Diestostemma rugicoUis Sign. Ann. entom. S6r. 3. III p. .525. 323 PI. 21 fig. 18 (1855). 0.500. Diestostemma nigro-punclata Sign. Ann. enf, Ser. 3. III p. 527. 325 (1855). V^-'Öypona Germ. I. Capitis margine antico obtuso vel vix attenuato; oeel- lis inter se quam ab oculis distincte longius distantibus. A. Capitis margine antico obtusissimo, convexo. ^^ 501. Gypona Bohemani Stäl. — Flavescente-testa- cea, subtus obscurior, pectore, ventre, exceptis maculis mar- ginalibus, femoribus tibiisque, apice excepto, nigris; tegminum, venulis transversis, lineola transversa, ante medium inter venas longitudinales posita, punctisque duobus marginis commissuralis clavi fuscis; alis infuscatis; abdominis dorso sanguineo. S. Long. 8 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput modice rotundatum, medio quam ad oculos vix longius, fronte basin versus transversim obsolete strigosa. Ocelli ante medium capitis positi, a basi quam ab oculis non- nihil longius remoti, inter se quam ab oculis plus duplo lon- gius distantes. Thorax transversim strigosus. Tegmina parte apicali pallidiore, basi fascia obscuriore terminata. B. Capite a lalere viso superne prope marginem anti- cum transversim leviter depresso; margine antico vix attenuato. 502. Gypona vinula Stäl. — Subsordide dilute stra- minea; tegminibus apicem versus pallidioribus; punctis duobus anterioribus thoracis, macula vel litura parva, ut littera V formata, prope angulos basales scutelli posita, macula media irregulari parva punctisqu-; nonnullis sparsis, nee non venulis transversis posticis tegminum, fuscis; alis leviler infuscatis; 6 82, abdominis dorso fusco - sanguineo , segmentis apice anguste stramineo-limbatis. ^. Long. 8 mill. — (Mus. Holm, et Coli. S ignoret.) Caput rotundatum, medio quam ad oculos paullo longius ; fronte basi tran«versim strigosa. Ocelli inter se quam ab oculis duplo longius remoti, ad oculos quam ad basin capitis paullo magis appropinquati. Thorax transversim strigosus. ^x> 503. Gypona Dohrni Stäl. — Sordide albida; im- pressionibus duabus parvis basalibus verticis pone ocellos, punctis sparsis tboracis, quarum nonnullee anteriores majores sunt, maculisque compluribus parvis sparsis tegminum fuscis; tegminum venis utrimque punctatis, punctis obsolete fuscescen- tibus; abdominis dorso dilute fusco-testaceo, aus infuscatis. $. Long. 9 mill. — (Mus. Holm, et Coli. S ignoret.) Caput rotundatum, medio quam ad oculos paullo longius; fronte basi transversim strigosa. Ocelli a basi capitis quam ab oculis fere longius distantes, inter se quam ab oculis duplo longius remoti. Thorax transversim strigosus. ^^504. Gypona punctipennis Stal. — Sordide stra- mineo-albida; impressionibus duabus parvis basalibus capitis pone ocellos, punctis sparsis thoracis, litura ut littera V for- mata, obsoleta, prope angulos basales scutelli posita, tegminum punctis ad venas, maculis duabus minutis una media, altera inter medium et basin posita, maculisque nonnullis prope api- cem sparsis fuscis; tegminum parte apicali impunctata; alis infuscatis. ^. Long. 9 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Sig- n p r e t.) VO G. Dohrni maxime affinis. Caput medio quam ad ocu- los paullo longius, impressione anteriore verticis sat distincta. Ocelli inter se quam ab oculis duplo longius distantes, a basi capitis quam ab oculis fere longius remoti. Thorax transver- sim strigosus. \/C*505. Gypona Wallengreni Stal. — Flavescente- testacea, pectore, ventre pedibusque sordide albidis; area costali apiceque tegminum subdecoloribus, limbo imo apicali alisque fuscescentibus. $. Long. 9 mill. — (Mus. Holm.) Caput medio quam ad oculos vix longius, margine antico distincte transversim strigoso. Ocelli inter se quam ab oculis dimidio longius distantes, ad basin capitis quam ad oculos magis appropinquati. Thorax transversim strigosus. IL Capite apice supra subtusque depresso, margine an- tico plus minus attenuato. A. ocellis in medio vel fere ante medium capitis positi^^. 83. a. Ocellis inter se quam ad oculos distincte magis ap- propinquatis. ^^ 506. Gypona miliaris Stäl. — Griseo-albida, subtus obscui'ior et in testaceum vergens; thorace, scutello tegmini- busque remote minute fusco-conspersi^ facie basi, pectore feie toto, femoribusque anterioribiis , apice excepto', nigricantibus ; abdominis dorso pallide griseo-testaeeo, ventre alisque infus- eatis. ?. Long. 10 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) l/ ^ G. interspersae, quee ocellis gaudet, inter se quam ab oculis paullo magis distantibus, maxime affinis et simillima. Caput sat rotundatum, medio quam ad oculos vix duplo lon- gius, fronte basi deplanata. Ocelli ab oculis quam inter se vix duplo longius remoti. Thorax capite plus duplo longior, transversim strigosus. Segmentum ventrale ultimum feminfe apice leviter trisinuatum, medio inter sinus laterales nonnihil productum. b. Ocellis inter se quam ab oculis teque longe vel vix longius distantibus. ^^507. Gypona Signoreti Stäl. — Olivaceo- lutea vel flavescens, subtus cum pedibus stramineo-albida^ tegminibus apice plus minus infuscatis; alis fuscescentibus. ^j^$. Long. 8 — 10 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) v/ c> G. inornatae affinis. Caput modice rotundatum, medio quam ad oculos vix dimidio longius; vertice apice leviter, fronte basi distinctissime transversim impressis. Ocelli ab ocu- lis quam a basi capitis distincte longius remoti. Tlioiax ca- pite duplo longior, transversim strigosus. Segmentum ventryle ultimum feminee medio acute emarginatum. ^508. Gypona Schaumi Stal. — Dilute testacea; scu- telli macula minuta in angulis basalibus annulisque duobus parvis pone medium, maculam sordide albidam includentibus, nigris; tegminibus parce, obsolete, obscurius testaceo-conspersis; alis fuscescentibus. $. Long. 13 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput sat rotundatum , medio quam ad oculos nonnihil longius, margine antico distincte attenuato; fronte basi intra marginem transversim impressa; vertice subtiliter ruguloso. Ocelli ab oculis quam a basi capitis longius remoti. Thorax capite duplo et dimidio longior, transversum strigosus, parce punctulatus. Tegmina callis parvis irregularibus parce ad- spersa, clavo parce et obsolete punctato. Segmentum ventrale ultimum feminse late bisinuatum, medio inter sinus obtuse di- stincte producto, parte producta apice emarginata. 84 B. Ocellis pone medium capitis positis; capite apice di- stinctissime attenuato. a. Ocellis inter se quam ad oculos paullo magis appro- pinquatis. V c' 509. Gypona fu seiner vis Stäl. — Testaceo-flave- scens; tegminibus pallidfssime testaceo-flavescentibus, hyalinis, fusco-venosis; alis vitreis, venis fuscis; capitis margine imo apicali ulrimque supra antenuas nigro. (S- Long. corp. 9, Exp. tegm. 17 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.) Species singularis, reliquis hie descriptis brevior et latior. Caput sat rotundatuni, medio quam ad oculos dimidio longius. Ocelli inter se quam ad oculos distincte nonniiiil magis appro- pinquati, ab oculis quam a basi capitis fere duplo longius remoti. Thorax capite vix duplo longior, transversim strigosus, marginibus lateialibus rectis, longioribus quam in plurimis congenericis. Segmentum ventrale ultimum maris apice leviter ineisum. "^510. Gypona verticalis Stäl. — Sordide stramineo- albida, thorace scutelloque in testaceum vergentibus; vertice, exceptis margine angusto antico, linea longitudinali, maculis duabus minutissimis basalibus ocellisque, tlioracis maculis irre- gularibus tribus anterioribus , lateralibus majoribus, macula triangulari seutelli dorsoque abdominis nigris, luijus segmentis apice anguste testaceo-limbatis; tegminibus sordide hyalinis, fuscescente-venosis; alis sordide vitreis, apice levissime infu- scatis. rj. Long. 8 mill, — (Coli. Signoret.) Caput valde rotundatum , medio quam ad oculos fere duplo longius, thorace tertia parte brevius. Ocelli inter se quam ad oculos fere magis appropinquati , ab oculis quam a basi capitis longius remoti. Thorax transversim strigosus. y c.'51L Gypona unicolor Stäl, — Pallidissime olivaeeo- flavescens; alis albido- hyalinis. ö^?. Long. 9 — 10 mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput valde rotundatum, medio quam ad oculos duplo longius, thorace nonnihil brevius. Ocelli inter se quam ad oculos distincte magis appropinquati, ab oculis quam a basi capitis nonnihil magis remoti. Thorax transversim strigosus. Segmentum ventrale ultimum feminae subtruncatum vel latis- sime subsinuatum. b. Ocellis inier se quam ab oculis paullo magis remotis. V C>512. Gypona Germari Stäl. — Flavescente-albida; vittis pluribus verticis thoracisque nee non venis tegininum pallide tjavesceutibus; alis albido-hyalinis. o. Long. 9 njill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.) Caput subsemicirculariter rotundatuni, medio quam ad 85 oculos duplo longiu.«, thorace paullo brevius. Ocelli ab oculis quam a basi capitis paullo magis remoti. Thorax transversim strigosus. Tegmina nee irregulariter nee dent^e retieulata. i> 513. Stragania humilisStäl. — Griseo-albida; fronte, loris, medio verticis thoracisque, scutello, apice exeepto, ma- cula magna laterali mesostethii basique eoxarum posticarum nigris; tegminibus breviter fuseo-pilosis; capite thorace vix angustiore. ?. Long. 4 mill, — (Coli. Signoret.) (j 514. Stragania misella Stäl. — Flavo-testaeea, subtus cum pedibus stramineo-albida; tegminibus sordide hya- linis, fusco-pilosulis, scutello, clavo, apice exeepto, maculaque subapicali dorsi abdominis nigris; scutelli maculis discoidalibus flavo-testaceis; capite thoracis parte posteriore paullo angu- stiore. $. Long. 4 mill. — Vera Cruz. (Mus. Holm.) 0 515. Coelidia marginata Stäl. — Sordide straminea; vittis duabus frontis unaque clypei testaceis; angulis basalibus seutelli, venis tegminum, lateribus pectoris, coxis posticis ma- culisque ventris nigris; coxis posticis stramineo-limbatis, tegmi- nibus disco et apice nee non alis infuscatis. $ Long. 7'/j mill. — (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) Caput obtusum. Thorax paree granulatus. 516. Coelidia flaviceps Stäl. — Sordide straminea, thorace, scutello, tegminibus, maculis magnis pectoris, fasciolis dorsi abdominis ventreque nigris; clavi maculis tribus ad com- missuram, venis fuseis tantum separatis, corii limbo costali, parte apicali excepta, maculaque pone apicem clavi stramineis. ?. Long. 7% mill. — (Coli. Signoret.) Prsecedenti valde affinis. •^ 517. Coelidia guttatinervis Stäl. — Griseo-stra- minea; lineis transversis frontis, macula genarum et lororum, vitta cljpei, maculis parvis quattuor lateralibus in seriem dispositis punetisque duobus apiealibus mediis verticis, angulis basalibus seutelli, tegminum venis parteque costali, maculis pectoris coxarumque posticarum nigricantibus; maculis parvis venarum tegminum maculaque majore media costali albidis; alis infuscatis; thorace remote granulato et paree fuseo-eon- sperso; capite obtuso. -9. Long. 8 mill. — (Mus. Holm.) '^ 518. Coelidia fasciaticollis Stäl. — Sordide stra- minea; fronte obscure testaeea, linea longitudinali straminea ornata; limbo interiore genarum et lororum, clypeo, excepta linea media, vertice pone medium, margine antico medio lim- boque lato postico thoracis, fasciolis basalibus segmentorum 86 dorsalium abdominis rostroque nigvis; tegininibus obscure fusco- testaceis, basi et apice pallide fuscescentibuy , fasciis duabus latipsimis dccoloribus ornatis; aus lüscis, maculis duabus magnis decoloribus; tibiis anticis fuscis, incrassalis et conipressis; capite obtuso. V. Long. 10 mill, — Vera Cruz. (Mus. Holm, et Coli. Signoret.) ^ 519. Jassus fasciaticollis Stäl. — Stramineus; ma- culis duabus parvis genarum, una ad oeulos, altera ad lora, cljpeo, excepta lineoia media, frontis limbo laterali infra me- dium, lineolis transversis discoidalibus, in series duas dispo- sitis, maculisque duabus basalibus, verticis fascia media, limbo antico et postico thoracis, linea transversa media scutelli, peetore abdomineque nigris, hujus limbo anoque stramineis; tegminibus fuscis, venis stramineis, limbo lato costali areolis- que duabus apicalibus interioribus sordide vitreis; alis fuscis. V. Long. 5 mill. — (Coli. Signoret.) Caput thorace vix dimidio brevius, antice rotundatum; vertice oculis dimidio latiore; fronte levissime convexa. Te- gmina apice leviter volvantia. Coxa? nigrs. Obs. In hoc opusculo species tantum, quas ipse vidi, enumeravi. Synonymische Miscellaneen von Vr. Sufrrian. XXV. '''In einer dem Herrn Gymnasialdircctor Burchard vm Bückeburg kürzlich aus Celebes zugegangenen Insectensen- dung befand sich auch ein einzelnes Exemplar einer in Hrn. Lacordaire's Phjtopliag. I. nicht vorkommenden Donacia, in welcher ich die von Wiedemann in Grm. Mag. IV. 173. n. 84 beschriebene und seitdem verschollene D. Ja van a W i e d. zu erkennen glaube. L a c o r d a i r e , dem diese letztere unbekannt geblieben ist, hat sich deslialb darauf beschränkt, dieselbe (Phytoph. I. 196. n. 4) mit Wiederholung der Diagnose und Uebersetzung ihrer von ihm mit vollem Rechte als ganz ungenügend bezeichneten Beschreibung unter den ihm niciit zu Gesichte gekommenen Arten aufzuführen. Wohin der Ty- pus der Wiedemannschcn Beschreibung gekommen, vermag 87 ich nicht anzugeben, und deshalb beruht auch meine eigene Deutung derselben einstweilen nur auf einer Vermuthung, für deren Wahrscheinlichkeit jedoch neben dem Zutreffen we- nigstens eines bezeichnenden Merkmals (der über das ganze Halsschild hinziehenden, hinterwärts stärker vertieften Mittellinie) auch das durch die oben genannte Sendung von Neuem bestätigte Vorkommen vieler Javanischer Käfer auf Celebes zu sprechen scheint. Die vorliegende Art, die daher bis auf Weiteres als die D. javana Wied. gelten mag, steht, wie schon Hr. Lacor- daire von dem Wiedemann 'sehen Käfer vermuthete, in naher Verwandtschaft mit der D. Delesserti Gu6r. Lac. Sie ist ungefähr von derselben Grösse (etwa 3"^/^'" lang), aber in den Schultern breiter, hinterwärts weniger stark ver- schmälert, und stellt im Habitus mehr eine D. crassipes F. im Kleinen vor. Der Kopf ist kupfrig braun, kaum gerunzelt, mit deutlicher, hinterwärts nicht über die Augen hinausrei- chender Stirnlinie. Die Fühler von etwas mehr als halber Körperlänge, das 2te und 3te Glied fast gleich lang, letzteres etwas mehr als halb so lang als das 4te; die Farbe röthlich gelb, die einzelnen Glieder am oberen Ende schwärzlich ge- ringelt, die Oberseite des ersten und zweiten fast ganz bronce- schwarz. Das Halsschild so lang wie breit, hinterwärts kaum verschmälert, und nur kurz vor den etwas nach vorn umge- bogenen Hinterecken leicht eingeschnürt; die Vorderecken kaum bemerkbar, und auch die hinter ihnen liegenden seit- lichen Längsbeulchen nur flach und wenig heraustretend; der Rücken flach gewölbt, äusserst fein- und nur unter sehr schräger Beleuchtung deutlicher querrunzlig, der ganzen Länge nach von einer deutlichen, auf dem letzten Drittel noch etwas mehr vertieften, und hier das ganze Halsschild seicht nieder- drückenden Mittellinie durchzogen, die Farbe kupferbräunlich. Vorder- und Hintersaum in der Mitte verbreitert messing- grünlich. Das Schildchen dreickig, gleichfalls kupfrig braun, dünn greishaarig. Die Deckschilde vorn doppelt so breit als das Halsschüd, vom zweiten Drittel ab hinterwärts in flachen Bogen verschmälert, die Spitze jeder Flügeldecke leicht aus- gerandet, mit scharfer Naht- und Aussenecke; der Rücken abgeflacht, längs der ganzen Naht seicht niedergedrückt, und innerseits der Schulterbeulen je ein kurzer dreieckiger Ein- druck. Die Punktstreifen regelmässig und derb, vor der Spitze etwas schwächer; die Zwischenräume äusserst fein querrunzlig, die oberen leicht gewölbt, die seitlichen flacher, die Ein- drücke innerseits der Schulterbeulen mit einigen überzähligen feineren Punkten bestreut. Die Farbe auch hier kupferbräun- lich mit einem metallisch grünlichen Anfluge, ein nach oben 88 hin allmälig in jene Färbung übergehender Seitenrand heller erzgrün. Die Unterseite dicht angedrückt greishaarig, mit röthlich durchschimmerndem Hinterleibe. Auch die Beine röthlich mit geschwärzten Unterenden der Schienen und Fuss- glieder und einem bronce-schwärzlichen Längsflecke auf der Aussenseite der Vorder- und Mittelschenkel, welcher bei den Hinterschenkeln fast die ganze Oberseite einnimmt; diese letz- teren stark keulig aufgetrieben, mit den Enden über die Spitze der Deckschilde hinausreichend, zweizähnig; der grössere hintere Zahn breit dreieckig, hinterwärts gerichtet und, wie in der ganzen Gruppe, eine Erweiterung der scharfen Unter- kante des Schenkels bildend, nach dem Knie zu von einem kleineren rundlichen Schartenhöcker begleitet; der innere klei- nere Zahn um die halbe Breite des Schenkels näher der Wurzel zu gerückt, und auf der breiten Innenseite desselben neben der Unterkante stehend. Die Hinterschienen gleich- falls verlängert, mit dem unteien Drittel deutlich einwärts gebogen und längs dem Innenrande mit sehr feinen Höcker- chen besetzt. Ausserdem zeigt das vorliegende ohne Zweifel fS Stück vor der Mitte des ersten Bauchrings zwei neben einander stehende und durch eine flache Längsmulde getrennte scharfe längliche Höckerchen: bei zwei mir vorliegenden ,^ des Ostindischen Käfers, den ich nach der im Uebrigen voll- ständig stimmenden Lacordaire' sehen Beschreibung für D. Delesserti halte, findet sich von solchen, überdem einander ungleich mehr genäherten Höckerchen nur eine schwache, bei dem einen fast verschwindende Andeutung. Mit Rücksicht auf die Diagnosen, welche Hr. La cor - daire von den Arten dieser Gruppe gegeben hat, lässt sich die vorliegende also characterisiren: D. modice elongata, cupreo-aenea, prothoracis limbo antico et postico, elytrorumque margine laterali viridi-aeneis, antennis pedibusque rufescentibus nigro-variegatis: prothorace quadrato, angulis anticis obsoletis, posticis modice prominulis, supra subtilissime transversim strigoso, canalicula integra exa- rato; elytris apice subemarginatis, dorso depressiusculis, pun- ctato-striatis, interstitiis subelevatis, subtiliter transversim ru- gulosis. Long. 32/3'"; Lat. i%'". Mas: abdominis segmento priino acute bituberculato , fe- moribus posticis incrassatis subtus versus apicem bidentalis, dente externo majori basi compresso, antico minuto; tibiis ejusdem paris flexuosis, intus asperulis. Femina adhuc latet. Patria Insula Celebes. 89 Schädlicher Einfluss der Zuckerfabriken auf die Bienenzucht von Ur. H. Hasen. Die Mittlieilung von C. A. Dohrn in dieser Zeitschrift T. 22 p. 9 — 11 über den Sciuiden, der der Zucker-Raffinerie absichtlich durch Bienenzüchter zugefügt wird und über die dagegen ergriffenen Schutzmittel erregte allgemeines Interesse. Jene Mittheilung ist vielfach in verschiedenen Zeitschriften wieder abgedruckt und selbst in die auswärtige Tagespresse (Times) übergegangen. Um so überraschender war mir eine Nachricht in den „Mittheilungen der K. K. Mährisch-Schle- sischen Gesellschaft für Ackerbau, Naturk. etc. 1859*', welche genau das Gegentheil konstatirt, nemlich den Schaden, wel- chen Bienenzüchter durch Zucker -Raffinerien erleiden. Ich erlaube mir sie hier wörtlich wiederzugeben. Herr Karl Knoj)p, Gartenverwalter in Gr. Wisternitz in Mähren sagt in No. 4 p. 32: Im Marktorte Wisternitz bestan- den von jeher mehrere Bienenhalter, welche ganz nach uralter Art in Klotzbäuten die Bienenzucht betrieben, und dabei theils durch natürliche Schwärme, theils im Honig- ertrage ihre Rechnung fanden. Seit Errichtung der Zucker- fabrik aber, und besonders seit dem Jahre 1856, wo diese Fabrik ausgedehnter und bis in die Sommermonate betrieben wird, ist es um die Bienenzucht geschehen. Seit dieser Zeit schwärmen die Bienen weniger, und von einem Honigertrage ist nur selten etwas zu sehen. Die Ursache Avill darin ge- sucht werden, dass die Biene gleich beim ersten Ausflug im Frühjahr, durch die süssen Gerüche angelockt, in die Fabrik- räume einzudringen sucht, und daselbst theils in der klebri- gen Flüssigkeit, theils auf den hochtemperirten Trockenböden iliren Tod findet, Mie man sich davon im Jahre 1856 über- zeugt hat, wo Milliarden von Bienen theils in der Melasse den Tod fanden, theils auf den Trockenböden zollhoch wie betäubt lagen und mit "Windschaufeln auf Sielen herausge- schafft werden mussten, aber nicht mehr zu sich kamen. Da- durch werden die Stöcke leer, die Brut unterbrochen, durch eingetretene kalte Witterung öfters verkühlt, und so sind nicht nur die Schwärme A^■eg, sondern auch die Stöcke zu schwach, um die einzige hier Johnende Tracht der Linde zu benutzen und vermögen kaum .^o viel einzutragen, als sie für den Winter bedürfen. Weisellosigkeit, F^ulbrut und Ruhr sind Erscheinungen, die nur der Zuckerfabrik in die Schuhe 90 geschoben werden. Eine Weite in der Umgebung wird dieser Einfluss wahrgenommen. Es wird gewünsclit. dass erfahrene Bienenzüchter darüber aussprechen und wirksame Mittel da- gegen angeben möchten, damit die ganz in Verfall gekom- mene Bienenzucht wieder gehoben und nicht blos als theure Liebhaberei betrieben werden müsste. Hierauf giebt No. 16 p. 136 Hr. Hontschik in Niklowitz, der erste vaterländische Impler folgende Auskunft: Der Hr. Knopp beantwortet seine gestellte Frage „wel- chen Einfluss nehmen Zuckerfabriken auf die Bienenzucht^'- durch die jammervolle Schilderung selbst, und alle Bienen- väter mit mir werden die missliche Lage bedauern, doch keinen andern Rath zu geben wissen, als dass die Bienen wenigstens auf eine Stunde weit von der Mördergrube ent- fernt werden, wenn sie erhalten werden sollen. Da aber dieses für die wenigsten Bienenväter möglich, so sollten sie feämmtlich in ihrem hoch^^ ichtigen Interesse an die Herren Fabriks-Inhaber bittlich sich wenden, damit durch angebrachte Drathgitter der Eingang den Bienen in die Fabriks-Lokalität verwehrt, und bei Verfolg eigenen Vortheils billiger Weise fremdes Eigenthum vor Schaden bewahrt werden wolle. Der zum Schutze und Förderung der Bienenzucht den Landes- regierungen des deutschen Bundes vorgelegte Entwurf zu einem Bienengesetze sagt: §. 36. In Räumen, m'o Süssigkeiten aufbewahrt oder verarbeitet werden, muss den Bienen entweder der Einflug verwehrt, oder sobald sie eingedrungen sind, völlig freier Abflug namentlich durch Oeffnen der Fenster gewährt wer- den. Den Zuwiderhandelnden trifft eine Geldstrafe von 50 Thalern oder verhältnissmässige Freiheitsstrafe. Uebrigens halte ich dafür, dass viele von den als todt liegenden Bienen noch zu retten gewesen Mären, wenn sie in lauwarmem Wasser gebadet in die Sonnenwärme oder in ein warmes Zimmer gebracht und abgetrocknet losgelassen wären. Nachwort d. Red. Augenscheinlich ist diebetreffende Fabrik nicht eine Zucker - Raffinerie aus Rohzucker (wie die Stettiner), sondern eine Saft-Melis-Fabrik. Für den Kenner der technischen Verschiedenheiten beider Fabricationen erklärt sich daraus wenn nicht Alles, so doch Vieles in den Klagen des Herrn Knopp. C. A. D. 91 Eudelia rufescens Ph., ein neuer Spinner von Chile, Vjesclirieben von Dr. B. A. Pliilippi in St. Yago. Schon seit mehreren Jahren wusste ich, dass ein Spinner mit geschwänzten Hinterflügeln bei Valparaiso vorkommt, aber erst im März d. J. gelang es mir, ein Exemplar zu erhalten, und zwar von den Kindern eines dortigen Freundes, des Herrn Ad. Möller. Es ist ein Männchen und nicht be- sonders erbalten, indem namentlich beim Aufspannen an eini- gen Stellen der Staub von den Flügeln entfernt ist. Die Fühler sind doppelt gekämmt, und die Zähne des Kammes sehr lang, namentlich unten, wie bei einer Saturnia. Der Kopf ist weniger versteckt als bei Ormiscodes Blanch. Die Palpen sind vorgestreckt, sehr stark behaart, namentlich auf der unteren Seite. Die Yorderflügel sind dreieckig mit spitzem vordem AussenM'inkel, concavem Aussenrand und einem Au- genfleck in der Mitte ^ die Hintertlügel sind sehr lang, ihr Innenrand fast geradlinig, der hintere Winkel verlängert, wie eine halbe Sichel nach aussen gebogen, so dass eine weite und tiefe Bucht am Aussenrande entsteht. Die Vorderbeine zeigen eine höchst eigenthümliche Bildung ; es ist nämlich an beiden ein doppeltes Schienbein vorhanden. Unter dem eigent- lichen Schienbein befindet sich ein mit dessen Basis verbun- denes, ebenso langes, ziemlich cylindrisches, stumpf abgerun- detes Glied, welclies oben in der Mitte eine Ausbuchtung hat, Ist dies eine blosse, dem Individuum eigenthümliche Monstro- sität? oder ist es eine den Männchen dieser Schmetterlings-Art eigene Bildung? oder kommt dies sonderbare Anhängsel bei beiden Geschlechtern vor? Diese Fragen wage ich nicht zu entscheiden; das Auffinden mehrerer Exemplare, wozu ich einige Hoffnung habe, wird erst die Sache ganz ins Keine bringen. Das letzte Glied trägt ausser den gewöhnlichen Klauen einen dreispaltigen Haftlappen; die unteren Seitenäste liegen tiefer als der Mittellappen. Sollte meine Vermuthung zutreffen, dass dieser Schmet- terling ein neues Genus bilden muss, was ich die Entomologen zu entscheiden bitte, die sich mehr als ich mit dem Studium der Schmetterlinge beschäftigt haben, und die über mehr literarische Hülfsmiltel gebieten können als ich, so schlage ich dafür den Genus-Namen Eudelia vor; die Art nenne ich E, rufescens. Der Körper ist 8 Linien lang, unten ganz und gar mit 92 dicht anliegenden, hellgelben Haaren bekleidet; oben hat der Vorderrand der Brust Haare von deri-elben Farbe, die aber länger sind, und ähnliche mag der Brustrücken getragen haben , derselbe ist aber abgerieben und lässt die hellbraun- rothe Farbe der Körperbedeckung erscheinen. Auf der Schul- ter stehen dagegen lange rothe Haare, welche weit über die Brust iiinausreichen. Der Rücken des Hinterleibes ist eben- falls hell rothbraun und scheint schwach behaart gewesen zu sein. Der Vorderflügel ist mit seinem Vorderrand 16 Linien lang, der Hinterrand misst etwa 9 und der Aussenrand 10 Linien. Letzterer ist ziemlich concav, so dass der vordere Aussenwinkel ziemlich spitz wird. Die Hinterflügel messen von der Wurzel bis zur Spitze ihres etwas gedrehten Schwan- zes 18 Linien, ihre grösste Breite stellt eine vom Aussen- winkel auf den Innenrand gefällte senkrechte Linie dar und misst 7 72 Linien. Die Grundfarbe der Oberseite ist ein blasses Braunroth , welches am Vorderrand der Vorderflügel in Gelb übergeht, ebenso ist die andere Hälfte der Hinter- flügel blassgelb. Die Vorderflügel haben in der Mitte ein kreisrundes, weisses, von einem schmalen rothbraunen Ringe eingefasstes Auge und zwei etw^as gezackte braunrothe, im Ganzen dem Aussenrande parallele Querlinien, welche in der Mitte bei unserm Exemplar verloschen sind, bei andern aber auch in der Mitte deutlicher sein dürften; die innere würde den Augenfleck berühren. Die Mitte des Aussenrandes so wie des Hinterrandes zeigt auch einen sclimalen rothbraunen Saum. Die Hinterflügel zeigen auf der Mitte der Querader einen braunrothen Punkt und am Innenrand vor dem Abgang des Schwanzes zwei schräge braunrothe Streifen, gleichsam Anfänge von Querbinden. Die Unterseite ist blassgelb, hat dasselbe Auge in der Mitte wie die Oberseite, nur ist das weisse Centrum desselben erloschen; die in der Mitte unter- brochenen Querlinien der Oberseite sind auf je 2 Punkte oder Fleckchen am Vorderrand und am Hinterrand reducirt. Die Hinterllügel haben dieselbe Zeichnung wie ihre Oberseite, d. h. einen Punkt in der Mitte und je zwei am Vorder- und Innen- rand von braunrother Farbe. Die Augen sind schwarz und gross; die Vorderseite des Kopfes mit ziemlich langen hellgelben Haaren bekleidet. Die Fühler messen 6 Linien in der Länge und 'i>/^ Linien in der Breite; sie sind blassgelb und nur an der Basis mit braunrothen Haaren umgeben. Das letzte Glied der Palpen ist mit blassgelben, die beiden andern mit lebhaft braunrothen Haaren bekleidet. Die Vorderschenkel tragen gelbe, ihre Schienen und die Tarsen rothbraune Haare von massiger 93 Länge. Die Mittelbeine fehlen. Die Hinterbeine sind ganz mit blassgelben Haaren bekleidet. Die oben erwähnten Knaben haben den Schmetterling aus der Raupe gezogen, wussten mir aber keine deutliche Beschreibung der Raupe und Puppe zu machen. Ein Käferchen, das als Gewürz dient. Vor Kurzem erhielt ich von Herrn Dr. Barranca in Lima einige in Papier gewickelte Insekten und in einem Papieichen einen Klumpen Käferchen mit folgendem Zettel: „Insekten, die man zu Teigklumpen formirt, und die hier unter dem Namen Chiche bekannt sind; sie dienen zum Würzen einer Speise, die man Chupe de chiche nennt, finden sich in den ruhigen Wassern der Bäche und Flüsse der Cordilleren (^Sierra), und der Handel mit ihnen ist nicht ganz unbe- trächtlich. '■' Ueber den Geschmack dieser Käferchen kann ich nichts mittheilen, da ich sie bereits sämmtlich in Spiritus geworfen hatte, ehe ich den Zettel bemerkte. Die Masse besteht zu wenigstens 90 Proc. aus einem Elmis ähnlichen Käferchen, das sehr gut erhalten war, so dass ich ein paar hundert Stück davon aufkleben konnte und im Stande bin, fast sämmt- liche Freunde der Käferkunde damit für ihre Sammlungen, wenn auch nicht für iliren Gaumen zu versehen; ausserdem fand ich zwei Exemplare einer Corixa, einen wohl durch Zufall ins Wasser gerathenen und zugleich mit den Chiches erwischten Laufkäfer, und Larven von Ephemera und Libellula, diese Larven wegen ihrer Weichheit in sehr desolatem Zu- stande, nebst vielen einzelnen Theilen derselben, Würzelchen, Bruchstücke von Blättern etc. und sehr wenig Erde, was Alles zusammen vielleicht keine fünf Procent der ganzen Masse ausmacht, aber sonderbarer Weise keine Larven von Elmis. Das Käferchen, welches, wie gesagt, ganz wie eine Elmis aussieht, ist knapp 2 Linien lang und % Linien breit, rein schwarz und glänzend, nur die Fühler und Tarsen sind braun- roth, letztere am hellsten. Der Kopf ist geneigt, sehr fein punktirt; eine vertiefte Querlinie geht von einem Fühler zum andern; eine zweite trennt einen clypeus ab; die Stirn ist gewölbt, die Augen ziemlich gross und kugelig, wenn icii recht sehe, mit einer kleinen Einbucht am Ursprung der Fühler. Diese erreichen, zurückgeschlagen, nicht ganz den iiintern Winkel des Halsschildes und sind elfgliedrig und fa- denförmig; das erste Glied ist das längste und dickste, das zweite Glied giebt ihm \\ enig nacli, die folgenden sind dünn, ziemlich gleich lang, bis zum letzten, welclies länglicii eiför- mig, abgerundet und andevtlialbmal so lang wie das vorher- gehende ist. — Das Hals Schild ist etwas deutlicher punk- tirt als der Kopf, im Ganzen beinah quadratisch: die Seiten- ränder sind lang, fast geradlinig und parallel, und erst nach vorn krümmen sie sich einwärts; der Vorderrand ist in der Mitte stark nach vorne gekrümmt und jederseits durch einen tiefen Ausschnitt von dem vordem Winkel geschieden, der dadurch ziemlich spitz ^Yird : der Hinterrand ist sehr scIiM-aeh doppelt gebuchtet, beinah geradlinig und gerandet, indem ihn eine deutliche Furche vom Discus des Halsschildes trennt. Eine ziemlich tiefe Furche begleitet jeden Seitenrand, und von derselben zieht sich im hintern Drittheil jederseits eine seichte Furche bogenförmig nach hinten und innen, ohne die Mitte zu erreichen; sie ist manchmal wenig deutlich. Deut- licher ist eine erhabene Linie, welche jederseits in der vor- dem Hälfte dem Rande parallel verläuft, etwa im vierten Theil der Breite. — Das Schildchen ist klein und abge- rundet. — Die Flügeldecken sind ein klein wenig breiter als das Halsschild und reichlich zwei Mal so lang, massig gewölbt; ihre Seitenränder sind })arallel, erst im hintern Viertel oder vielmehr Fünftel nach innen gebogen und bilden dann zusammen eine abgerundete Spitze. Der Schulterhöcker ist deutlich, und eine schwache Kaute verläuft von demselben etwa bis zum dritten Theil der Länge. Ihre Skulptur be- steht in deutlichen Punktreihen, deren ebene Zwischenräume sehr fein punktirt sind. — Flügel sind vorhanden. Die Unterseite des Körpers ist ganz fein punktirt und vollkommen kahl. Der Vorderrand des Piosternum ist vorgezogen, quer abgestutzt, so dass dieser Tlieil von der Seite gesehen stark coucav erscheint; die beiden Vorderhüften sind durch einen massig breiten, ebenen, hinten abgerundeten Vorsprung getrennt. Am Vorderrand der Mittelbrust stehen nah bei einander zwei kurze, scharf erhabene Längsleistchen und dahinter zM'ischen den Mittelbeinen ein Grübchen. Die Hinterbrust zeigt eine vertiefte Längslinie in der Mitte und bildet nach hinten eine Einsenkung. Die Beine sind lang und schlank, wenig unter einander verschieden, die Hüften kugelig; die Schienen so lang wie die Schenkel, am Innenrande mit kurzen Börstchen und auf der untern Hälfte der Innern Seite mit leinen, dicht anliegenden gelblichen Härchen besetzt; am Ende haben sie sehr sdiwache Domen. Die Tarsen sind vollkommen so lang wie die Seide- nen, fünfgliedrig, die vier ersten Glieder ungefähr gleich lang, das fünfte fast .so lang wie die vier ersten /usammen- genommen und mit zwei langen Krallen versehen. Die Oberlippe ist quer, etwas abgerundet, lang gewim- 95 pert, die Mandibeln sind kräftig, an der Spitze zvveizähnig, innen ganzrandig, aber innen mit einem häutigen, im obern Theil gezähnelten Lappen versehen, der nur wenig kürzer ist als die Mandibel selbst. Die Maxillen bestehen aus einem länglichen, quer getheilten, lang und stark gewimperten Lap- pen, und tragen zwei Palpen, der äussere ist dreigliedrig, das letzte Glied länglich, last länglich -eiförmig, so lang wie die beiden vorhergehenden, der innere Palpe ist zweigliedrig, das zweite Glied doppelt so lang wie das erste, fast lanzett- förmig, aussen gewimpert. Dieser Theil macht mir wenigstens den Eindruck eines Tasters und nicht eines blossen Maxillen- lappens. Die Unterlippe ist vorn grad abgestutzt, sehr kurz gewimpert; die Lippentaster zweigliedrig, das letzte Glied eiförmig, abgestutzt. Leider bin ich nicht im Stande, die Mundtheile eines ächten europäischen oder nordamerikanischen Elmis zu unter- suchen, allein es scheint mir die Beschreibung derselben mit denen meines Käferchens hinreichend übereinzustimmen, um denselben in diesem Genus zu lassen. So viel ich weiss, ist bisher nur ein Elmis aus Peru bekanut gCM'esen, welcher aber ein sehr dickes, cylindrische^, stark abgestutztes letztes Glied an den Maxillarpalpen besitzt und daher zu einem eigenen Genus, Cylloepus, erhoben ist. Eine Art aus Chile hat Herr Ph. Germain in den Annales de la Universidad de Chile 1854 p, 327 folgender Weise be- schrieben: Oblongus, parallelus, subniger vel piceus, vix pu- bescens; capite punctato; thorace punctuJato, eljtris angustiore, postice transverse impresso, disco convexo, lateraliter trans- verse foveolato, limbo laterali arcuato, submarginato, lineis impressis antrorsum leviter convergentibus postice lituratus; elytris striato punctatis, prope basin depressis, interstitiis con- vexiusculis, vix punctato-plicatis; sutura latiore, subelevata; anlennis pedibusque fulvis. — Longit. iy2, latit. Vy lin. Siehe auch meine Reise durch die Wüste Atacama p. 171. Da Herr Gerniain sich hier berechtigt erachtet hat, als er seine Stelle am hiesigen Museum aufgab, einen Theil der in demselben befindlichen Käfer als sein Eigenthum anzu- sprechen, darunter aucl» die chilenischen Elmis und die Exemplare von Elmis, welclie wir aus der Wüste Ata- cama mitgebracht haben, und da ich seitdem keine Veran- lassung und keine Zeit gehabt habe, deren wieder zu sam- meln, so kann ich die peruanischen Elmis nur seiner Beschrei- bung der chilenischen vergleichen, und da finde ich folgende Verschiedenheiten: 1) ich finde niclit, dass der Kopf gröber puuktirt ist als das Halsschild; 2) ich finde im hintern Theil des Halsschildes keine „eingedrückle, nach vorn schwach con- 96 vergirende Linien,'-^ während Herr Gerniain nicht die zwei dem Seitenrande parallelen erhabenen Linien oder Kanten erwähnt, welche die peruanische Elmis besitzt: 3) kann ich nicht finden, dass die Flügeldecken prope basin depressa sind, indem sie schwach, aber gleichmässig auf dem Rücken von vorn nach hinten gewölbt sind; 4) es sind nicht die ganzen Beine, sondern nur die l'arsen roth, oder, wenn man will, fulvi. Ich muss daher die peruanischen , zum Würzen des Chupe de Chiche dienenden Käferchen für neu halten und nenne sie Elmis condimentarius Ph. Sie lassen sich durch folgende Diagnose bezeichnen: E. oblon- gus, subparallelus, niger glaber, s. vix pubescens; capite pun- ctulato ; thorace punctulato, lateribus et postice marginato, in utroque latere oblique foveolato, in parte antica lineis duabus elevatis lateribus parallelis notato : elytris striato-punctatis, interstitiis punctulatis; antennis rufis; tarsis rufo-fulvis. — Long, fere 2 lin., lat. fere Yg lin. Habitat in rivulis Andium peruvianarum. Üeber die früheren Entwicklungsstände des Pterophor US didactylus Lin. Ev. (trichodactylus Hb.) Dr. Selileielt. Nachdem der fragliche Falter schon im Jahre 1862 wäh- rend des Juni und Juli in grosser Menge auf einer kleinen Wiese zwischen Grabow und Bredow, kaum eine Viertel- stunde nordwärts von Stettin, gefangen worden, gelang es mir im Mai des Jahres 1863 auf der Flugslelle die Raupe in grosser Anzahl auf Geum rivale anzutreffen und damit Linuc's und Degeer's Angaben zu bestätigen. Das Thierchen sitzt bei Tage gewöhnlich an dem Blüthenstiel, nicht weit von der Blüthe ruhend, und fängt, Avie es scheint, erst gegen Abend an zu fressen, indem es den Kelch der Blüthe durchbohrt und sich in diese hiueinfrisst, ohne doch jemals weiter als mit dem Kopfe und allenfalls mit der vordem Hälfte des Körpers in dieselbe hineinzukriechen. Sie nagt in dieser Weise die ganze Blüthe aus und verzehrt nicht blos die Kelchblätter, sondern auch die Blumenkrone und den Fruchtboden. Dass sie nicht in der Blüthe selbst verborgen wohnt, erweist auch der ver- 97 schieden grosse, den verschiedenen Wachsthumsstadien der Raupe entsprechende Durchmesser der rings um die attakirte Blüte sichtbaren, meist kreisrunden Bohrlöcher, durch welche das Thierchen in dieselbe eindringt. Die Raupe ist erwachsen etwa 6 Zoll lang und hat einen nach beiden Enden hin verjüngten Körper. In sehr charak- teristischer Weise hat sie die einigen Pterophoridenraupen so eigeathümlichen Stelzfüsse. Ihr kleiner Kopf ist glasig, gelblich grün gefärbt und mit unregelmässigen bräunlichen Fleckchen marmorirt. Die Grundfarbe des walzigen Körpers, in der Jugend helhveisslich , wird mit zunehmendem Alter allmälig zu einem deutlichen Hellgrün. Vom Kopfe bis zum Aftersegment verläuft eine schmale, dunklere Rückenlinie, deren Färbung von Grün bis Braun und Braunröthlich variirt. Zu beiden Seiten derselben erscheint mit ihr parallel und von gleiclier Breite ein weisslicher Längsstreif. Auf jedem Ringe stehen zehn "Wärzchen, welche auf den drei ersten und den beiden letzten Körperringeu kaum bemerkbar, auf allen an- dern dagegen sehr deutlich und zwar in der Weise hervor- treten, dass die beiden grös^ten zu beiden Seiten des dunk- leren Dorsalstreifens gerade in den helleren zu letzterem parallelen Linien zu stehen kommen, die dann in regelmässigen Abständen folgenden aber immer kleiner werden, je näher sie den FussM'urzeln stehen. Aus jedem Wärzchen spriessen zwei lange starke und mehrere kurze schwächere Härchen hervor, welche alle von weisslicher Farbe und stark divergirender Richtung dem ganzen Raupenkörper das Ansehen einer weiss- lichen und stachlichen Bekleidung geben. Behufs der Verwandlung heftet sich die Raupe nach Art der Tagfalterlarven mit dem Afterende fest; sie wird zu einer mit scharf dunkler Rückenlinie versehenen Puppe, deren Farbe von Grün bis Dunkelbraun abändert. Die dunkel begrenzten Flügelscheiden mit ihren Schattinmgen, die dunklere Dorsal- linie und die regelmässige Stellung der Borstenhöeker geben ihr ein streifiges Ansehen. Sie ist ganz ähnlich wie die Raupe mit parallelen Reihen solcher Höckerchen besetzt, von denen die beiden der Rückenlinie am nächsten verlaufenden am deut- lichsten hervortreten, die folgenden kleiner und weniger auf- fällig sind. Aus jedem Höcker tritt ein Paar kurzer, stach- licher Borsten hervor, wie es sclieint entsprechend den beiden langen Haaren, welche aus jedem Höcker des Raupenkörpers hervorspriessen. Der Falter entwickelt sich in etwa 14 Tagen bis drei Wochen. Er kommt in unserer Gegend gewiss nur in einer Jahresgeneration vor, die allerdings ziemlich lange, wenigstens 7 98 6 bis 8 Wochen \Aiihrt, da man den Falter noch Ende Juli und Anfang August antreffen kann. Ernährung und Entwickelung von Haltica oleracea Fab. vom Lehrer Cornelius in Elberfeld. Ich traf die Larven am 15. Juli auf Oenothera biennis, deren Blätter sie, auf der Oberseite fressend, gänzlich zer- stören. Die Länge beträgt im ausgewachsenen Zustande 2'/;"', die Breite % '"• — I)«r Leib ist im ersten Lebensalter liacl), nachher oben melir gewölbt, fast halbwalzig, ziemlich gleich- breit, vorn und hinten nur wenig zugespitzt. — Die Farbe ist in der Jugend fast ganz schwarz , nur unten bräunlich, unmittelbar nach einer Häutung iioniggelb, etwas später und überhaupt im höhern Stadium zimmetbraun, unten etwas hel- ler, wenig glänzend. Das ganze Thier erscheint anfangs rauh- haarig, später sind die langen Haare zu kuizen Borsten ge- worden. — Der Kopf ist ziemlich klein, rundlich, schwarz und glänzend, die Stirn mit zwei weiten tiefen Gruben, der Scheitel mit vorn verkürzter tiefer Mittellinie, Augengegend und Vorderstirnrand mit abwärts gerici.teten Härchen. Die Fühler sind sehr kurz, zweigliedrig (!) 5 das erste Glied dick, wal/ig, oben mit scharfem Rande; das zweite dünnere und et\Aas kürzere kegelförmig mit kleinen Nebenspiösscheu an der Wurzel. Die Oberlippe ist in der Mitte sanft ausge- schnitten, die Mandibeln haben an der Spitze drei oder vier starke Zähne, von denen die äussern die kleinsten sind, und an der Wurzel ein oder mehrere Borstenliaare. Andere Fress- werkzeuge haben sich meiner Beobachtung entzogen. — Der schwarze, glänzende Prothorax zeigt jederseits eine weite, ziemlich tiefe Quergrube in eriiabenem Wulste, der seitlich von einer Vertiefung umgeben ist; der Raum zwischen beiden Gruben wird von einer feinen gelblichen Mittellinie durch- zogen, die sich auch über den Rücken der beiden andern Brustringe erstreckt. Die Scheibe und der Vorderrand sind mit abstehenden Haaren spärlich besetzt. Der Tracheenkegel ist schwach zitzenarlig vorgezogen und trägt eine abstehende Haarborste. — Meso- und Metathorax sind breiter als der 99 Protboiax und ganz gleich gebildet: dem Vorderiande nahe stehen zwei sehr genäherte schwarze, quergezogene Tuber- keln, nahe dem Hinter rande zu zwei ähnliche kleinere und neben diesen, mehr nach der Seite eine jederseits eine aus zwei kleinern verschmolzene grosse Tuberkel, die seitlich von einer napfförmigen Vertiefung umgeben wird, deren Seitenrand eine starke schwarze Erhöhung, mit Zwillingshaaren besetzt, bildet. — Alle Leibesringe haben zwei Querreihen von schwai - zen glänzenden Tuberkeln, nämlich in der Mitte jeder Reihe eine Doppel-Tuberkel und jederseits zwei getrennte daneben, in. der hintern die Tuberkeln kleiner, beide Reihen schief unter einander geordnet, alle Höcker, mit einem kurzen Borsten- haar. Die Tracheenkegel, grösser als die übrigen Höcker, tragen an der Spitze ein Zwillingspaar abstehender, nach der Spitze hin divergirender Haare. Auf dem letzten Ringe, der einen stumpf abgerundeten flachen Zapfen bildet, und der Larve sichtlich zur Unterstützung beim Fortkriechen dient, sind die Tuberkeln meist kleiner, rundlicher und die mittlem, sonst verschmolzenen, zuweilen getrennt. — Die Unterseite ist heller gefärbt, glänzend. Auf jedem Ringe stehen hier trübgefärbte, beulenartige Erhabenheiten, nämlich: Auf den Bruststücken in der Mitte eine am Vorder- und zwei kleinere genäherte am Hinterrande; bei den Hinterleib&ringen eine aus zweien zusammengesetzte am Vorder- und zwei tiefer stehende, weit von einander entfernte nach dem Hinterrande zu. Unter jedem Tracheenkegel steht nach der Bauchseite liin noch eine grosse schwärzliche Tuberkel — alle mit einer kurzen Haar- borste. Die Haare erscheinen unter dem Mikroscop mit kol- biger Spitze. — Die Beine sind sciiwarz, glänzend, die Ge- lenke heller. Die Larven verkrochen in untergelegter Erde. Die ersten Puppen erhielt ich am 29. Juli. Sie sind IV2'" lang und Yg '" breit, gedrungen, hinten wenig zu- gespitzt, von honiggelber Farbe, ziemlich glänzend. Das Halsschild trägt auf der Scheibe Dörnchen mit dicker Wur- zel, am Hinterrande zartere, schwächere; die Tracheenkegel zeigen je ein schwaches Haar; die Oberfläche des Hinterleibes hat sehwache flache Grübchen, der letzte Hinterleibsring an der Spitze zwei ziemlich lange schwarze Dörnchen. Der erste Käfer erschien am 10. August. 100 Lepidoptern- Abdrücke der Herren Rudolf und Alfred Niess in Dresden. Bei Gelegenheit der Natui-forscher-Veisammlung zu Stettin im September v. J. legte der unter den Entomologen rühm- lieh bekannte Herr L. W. Schaufuss aus Dresden sehr ge- lungene, naturgetreue Abdrücke von Faltern vor, welche bei den Sachkundigen in der entomologischen Section verdiente Anerkennung fanden. Das Verfahren der Herren Gebrüder Niess in Dresden, dem sie den Namen Chemilithotypie gegeben haben, beruht auf einer Erfindung, die alle bisher versuchten Abdrücke weit übertrifft, sofern der Falter „mit seinen na- türlichen Farben sammt darin vorkommenden Schillertönen in unnachahmlicher Treue wiedergegeben wird."-' Namentlich gilt dies auch von dem Metallglanz solcher Falter, wie Po- lyom. Virgaureae und den Perlmutterflecken der Argynnis- Arten, wie sie der Maler bei aller Kunst nicht wiedergeben kann. Besonders empfehlen sich diese Abdrücke als Hülfs- mittel für den naturhistorischen Unterricht, da sie beim Vor- zeigen nicht der Zerstörung oder Beschädigung ausgesetzt sind, wie Original-Exemplare, und gegen Vernichtung durch Licht, Staub und Raubinsekten geschützt bleiben. Um sie nach Belieben ordnen zu können, bildet jedes Exemplar ein Blatt für sich und zeigt die Ober- und Unterseite des Schmet- terlings. Das Blatt ist 12 Zoll lang, 9' breit und kann auch unter Glas und Rahmen gebracht werden. Zu bedauern bleibt für jetzt noch der ziemlich hohe Preis, denn das Blatt kostet excl. des Schmetterlings -Preises iy3 Thlr. Doch bewilligen die Herren Erfinder bei Bestellungen von mindestens 50 Blät- tern einen Rabatt von 15 pCt. Die Preise der durch den Abdruck zerstörten Falter werden übrigens nach den billigen Preisen des Herrn Naturalienhändler L. W. Schaufuss berechnet, bei dem auch etwaige Aufträge zu bestellen und Proben ein- zusehen sind. Hering-, 101 Zwei neue Gelechien und eine neue Coleophora von O. O. ]9Iühlle in Frankfurt a. M. Gelechia triatomaea m. Alis anticis cinereis, atomis tribus nigris vix conspicuis, fascia clara in margine exteriori et interiori conspicua, medio obsoleta; palpis obscuris; antennis griseis, albide annulatis; capite, thorace, corpore griseis. Vorderfliigel dunkelaschgrau, drei schwarze, kaum sicht- bare Atome, eines in der Mitte und zwei iibereinanderstehend nach der Spitze hin; das lichte Querband am Aussen- und Innenrande deutlich, in der Mitte fast verloschen; Palpen schwärzlich, Fühler bei Yg Flügellänge grau und weiss ge- ringelt. Kopf, Thorax und der nicht flachgedrückte Leib sind ebenfalls grau; auf ersterem, hinter der Fühlerbasis stehen zwei bräunliche Haarbüschel. Saumlinie und Franzen der Vorderflügel dunkelgrau , der Saum der Unterflügel aber ist gelblich, nach der Spitze hin grau verlaufend, die Franzen grau. Beine schwärzlich, die untersten Glieder derselben weiss geringelt. Im äusseren Habitus und Farbe gleicht die Motte der Gelechia populella L,, erreicht aber kaum die Grösse von Gel. tenebrosella Z. Erste Erscheinungszeit Anfangs August 1862. Leider ist mir die Beobachtung der Raupen entgangen; das Thierchen erschien aus einem Behälter, Avorin ich bekannte Arten mit verschiedenen Pflanzen fütterte. Ich vermuthe zunächst, sie mit Crataegus oxyacanth. eingeschleppt zu haben. Gelechia morosa (Frey in litt.) m. Alis anticis obscure cinereo griseis, fere nigris, apice ala- rum squamis nonnullis canis adspersa margine et ciliis obscure griseis. Palpia antennisque nigris, his canis annulatis. Capite, thorace, corpore obscuro griseis. Vordertlügel dunkel aschgrau, iast schwarz; nach der grob beschuppten Spitze hin treten hie und da einige hell- graue Schüppchen hervor. Palpen und Fühler schwarz, letz- tere kaum merklich heller geringelt. Kopf (glatt), Thorax und Leib dunkelgrau. Saumlinie und Franzen beider Flügel- paare dunkelgrau, die Beine heller. ^ Grösse gleich der vorigen Form, viel schmälere und zu- gespitzte Flügel. Erste Erscheinungszeit Mitte Juli (1858). 103 Die Raupe fand ich Anfangs Mai nämlichen Jahres in den frischen Herztrieben von Lysimachia vulgaris. Coleophora miisciilella m. Alis anticis luteo fuscis, margiue anteriori albido. Medio alarum lineis duabus albidis , quarum prima e basi nata ad angulum analem, altera ad apicem alarum pertinet. Margine interiori aliquautum albido limbato, alis posterioribus et ciliis griseis. Palpis antennisque albidis, his nigro-annulatis; capite brunneo hirsuto; thoracis lateribus albidis, medio brunneo^ corpore pedibusque obscurioribus. Vorderflügel dunkel lehmfarbig, Vorderrand weiss. In der Flügelmitte zwei weisse Linien, die eine aus der Wurzel entspringend sich nach dem Afterwinkel senkend, wogegen sich die z\a eite über dem Ende der ertteren nach der Flügel- spitze hin erstreckt. Inuenrand wenig weiss gesäumt, ünter- flügel und Franzen grau, Palpen und Fühler weiss, schwarz geringelt, Kopf braun behaart, Thorax seitwärts weiss, in der Mitte braun, Leib und Beine dunkler. Erste Erscheinungszeit Mitte Juli (1860). Nächst der Col. juncicollella Stt. die kleinste Coleopho- ren-Art. In Habitus und Farbe der Saponariella Heeg. ziem- lich nahe. Der Sack grau körnig, längs gekantet, die Vertiefungen dunkler (nicht schwarz Mie bei Saponariella); Mund wenig gebogen, Endspitze dreikantig, spitzer A'crlaufend. Die Raupe lebt überwinternd, von September bis Anfangs Mai, wo sie erwachsen, an Dianthus süperb., aucR Dianthus carthusianorum. Sie verräth sich durch die von ihr minirten Aus meinen Notizen. Es ist verschiedentlich die Behauptung laut geworden, dass Coleophora Olivaceella Stt. und Solitariella Zell, nur eine Art seien, ja sogar, die eine sei das Weib der andern Art. Wenn nun auch nicht zu leugnen, wie schwierig, selbst für den erprobtesten Autor, es ist, einzelne Exemplare dieser beiden Species mit Sicherheit sofort zu erkennen — wenn man aucli annehmen -will, dass die Lebensweise und Ver^and- lungsgeschichte beider eine und dieselbe sei, obschon mir nicht bekannt, dass Solitariella auch andere Nahrung als Stellaria holostea nehme, während olivaceella an Cerastium vulgatum, Aisina media und Stellaria holostea zu finden ist — sieht man auch hinweg von der Verschiedenheit der Säcke, obschon 103 der Sack der SolitarieUa weisslichgrau, Bauchlänge dunkler, Mund wenig gebogen, der der Olivaceella aber die Bauch- länge fast dunkelbraun, oben etwas lichter, der Mund weit mehr gebogen, also eine wesentliche Verschiedenheit nicht zu verkennen ist, — eo wird doch das unzweideutigste Erken- nungszeichen ein Blick sein auf gezogene Reihen von 20 bis 30 Stücken nebeneinander gestellt. Ueber dieselben bei Ta- geshelle tlach hinweggesehen, wird bei Olivaceella ein in"s olivenfarbige schimmernder Metallglanz, bei SolitarieUa aber eine matte Lehmfarbe der Vordertlügel hervortreten und den Zweiflern den ZAveifel benehmen. Einige Bemerkungen über die Schmetterlings- fauna von Reichenhall und Gastein vom Gericlitsrath Keferstein in Erfurt. In dem Sommer 1862 gebrauchte ich vom 13. Juli bis zum 11. August eine Badecur in Reichenhall und im Jahre 1863 habe ich mich zu gleichem Behufe vom 6. Juli bis zum 4. August in Wildbad Gastein aufgehalten. So weit es die Cur und meine Gesundheit erlaubte, widmete ich die freie Zeit der Schmetterlingsfauna beider Oertlichkeiten. Mit dem Fang von Microlepidopteren konnte ich mich wegen meiner schwachen Augen fast gar nicht beschäftigen und eben so Avar es mir untersagt, die eigentlichen Alpen zu besteigen. Von Rei- chenhall machte ich einen Ausflug zu Wagen auf die 4571 bayersche Fuss hohe Stoissen Alp und von Gastein ging ich zu Fuss in das Nassfeld, dessen Ende, die Straubinger Hütte, 5206 Fuss hoch liegt. An beiden Höhepunkten habe ich nichts erhebliches von Schmetterlingen wahrgenommen. Reichenhall liegt 1476 Pariser Fuss und Wildbad Gastein bei den Strau- bingen 3315 Fuss über dem Meeiesspiegel. Bei Reichenhall ist die Flora üppig und Alpenveilchen (Cyclamen), so wie Rhododendron findet man hänfig bis mitten in den Ort. Von Alpenveilchen habe ich bei Gastein keins wildwachsend ge- sehen und auch Rhododendron erst im Nassfeld angetroifen, doch bietet die Gastein'sche Schmetterlingsfauna bei weitem mehr Interessantes als die von Reichenhall. Bei Reichenhall habe ich von eigentlichen Gebirgsfaltern nur Pieris Bryonia, var. von Napi, die gleichfalls bei Gastein flog und bei dem 104 sogenannten Mauthhäusel Erebia Keichlini HS., var. von Pio- noe, gefangen. Herr Dr. Herrich-Schäfler traf bei dem sogen. Molkenbauer auch Photedes Captiuncula. Erebia Reichlini scheint nur in dem bayerischen Gebirge vorzukommen, so dass der 4000 Fuss hochliegende Hirschbühl die Grenze sein dürfte. Jenseits Hirschbühl im Oesterreichischen kommt Reichlini wohl nicht mehr vor und an seiner Statt zeigt sich die Stammart Pronoe, doch bedarf dieses noch einer genaueren Beobachtung. Die Zygänen zeigen in Reichenhall mehr den südlichen Typus und ich fing dort Zyg. Medicaginis 0. (wohl nur var. von filipendulae), während diese bei Gastein fehlt und an deren statt Zyg. Mannii HS. var. von filipendulae auftritt. Erebia ligea und Medea ist beiden Localitäten gemeinschaftlich, w äh- rend ich Erebia Pronoe auch nicht in Gastein, wohl aber in der Fusch (KäferthaleJ beobachtet habe. Der characteristische Gebirgsfalter von Gastein ist Erebia Melampus, welcher Schmet- terling überall in den Thälern und auf den Höhen vorkommt. Eine eigenthümliche Erscheinung zeigt das in der Fusch be-, legene Käferthal. Eine solche Masse zusammenfliegender ver- schiedener Lycänen ist mir noch nicht vorgekommen. Ich fing Lycaena Acis, Alexis, Corydon, Dorylas, Eros, Pheretes. Leider war mir die Zeit zu karg zugemessen, so dass ich mich nur der Schmetterlinge bemächtigen konnte, die gerade am Wege flogen. Die Lepidopterol^ogen mochte ich auf die nähere Erforschung des Käferthaies aufmerksam macheu. Ich fand auch dort in Fersleiten die hübsche Larentia Tophaceata. Lycaena Corydon kommt in Reichenhall und Gastein mit fei- neren Punkten auf der Unterseite der Vorderflügel vor, auch zeigt sich bisweilen auf der Oberseite der Vorderflügel ein feiner schwarzer Strich wie ein zartes Comma, ja in Gastein habe ich ein männliches Exemplar gefangen, das den Freyer- schen Alexius repräsentirt, indem solchem auf der Unterseite der Vorderflügel die zwei Punkte an der Basis fehlen. Von Lyc. Alexis fing ich in Reichenhall mehrfache Varietäten. Schon Ende Juli zeigte sich daselbst Vanessa Prorsa, auch fing ich Agrot. linogrisea und besonders häufig Callimorpha Hera. Alle diese drei Schmetterlinge habe ich bei Gastein vermisst. Gleichfalls traf ich an beiden Orten Mamestra Mar- morosa, Prothymia Aenea und Ortholitha Gachtaria Fr. var. von bipunctaria, doch letztere zwei bei Reichenhall besonders häufig. Bei Reichenhall zeigte sich mehr Hesperia Comma, bei Gastein aber Hesperia Sylvanus. An beiden Localitäten fing ich Lith. lurideola, Cidaria Blandiata, Gnophos Glaucinata und Dilucidaria , auch Botys Verbascalia, und zwar von letz- terer in Reichenhall eine Varietät. Bei Gastein sammelte ich Argynnis Aglaja, Melitaea Athalia und Dictynna; Apatura ' 105 Iris, Satyrus Maera, Poljommatiis Chryseis, Lycaena Alcon, Acis, Alexis, Coenonympha Pamphilus, Syrichthus Serratulae, Atychia Statices, Zygaena Pluto, Gnopliria Rubricollis, Ne- mophila Russula, Notodonta Dromedarius, Agrotis Fimbria, Hadena fuvuncula, Dianthoecia Albimacula und Caesia, Ma- inestra Dentina, Polia Nigrocincta, wovon ich im August die Raupe auf der Blut he des gelben Eisenhutes fand; sie ver- puppte sich und krocli Anfang September aus; Caradrina Cu- bicularis häufig; Plusia Chrysitis, Euclidia Mi, Geometra Pa- pilionaria, Acidalia Aversata, Immutata, Commutata, bisetata, Perochraria; Boarmia Repandaria häufig; Macaria Signaria häu- fig; Thamnonoma Wawaria und pinetaria, letztere häufig; Ode- zia Chaerophyllata häufig; Cidaria Hepararia, Cyanata, feriu- gata, Impluviata (häufig), Propugnaria, Rivulata, Rubiginata, Ocellata,Munitata, Rupestrata (häufig), Caesiata, Russata, Mino- rata; Lygris Populata; Anaitis Cassiata nicht selten; Ortholitha Men&uraria, bipunctaria; Botys Opacalis Hb. (häufig), Octoma- culalis, Alpinalis, PratalisZ. ; Eudorea Ambigualis und Sude- ticalis; Tortrix Palliaua; Sciaphila Penziana; Penthina Sau- ciana Hb., Lacunana HS.; Crambus Stentiellus (Concliella Tr.), Pinetellus, Pempelia Ornatella; Nematois Scabiosellus. In Ga- stein liefert viel Material auch zum Theil an hübschen Sachen die Wandelbahn, avo man besonders früh, bevor sich die Curgäste einfinden, mannigfache Noctuiden und Geometriden, die an den Fen&tern und Wänden sitzen, leicht anstecken kann. Nachträge zu den „Berichtigungen" des Repertorii. pag. 5 Zeile 9 von unten setze hiezu im Anfange: 410 S. pag. 6 Zeile 19 von unten setze zu: Bibliotheksverzeich- niss auf 42 S. pag. 13 Zeile 25 \oi\ oben, bei Christoph 2, lies No. 17. pag. 14 Zeile 18 voii unten lies Aphidenschwärme. pag. 74 Zeile 14 von oben bei v. Prittwitz 1 lies 419—21, Zeile 17 von oben bei v. Prittwitz 2 lies 421—22. pag. 75 Zeile 20 und 21 von unten setze bei Ratzeburg hinzu Dr., jetzt Geheimer Reg.-Rath. pag. 95 Zeile 6 von oben lies Nachschrift. pag. 108 Anonymus 8 nach Hagen Biblioth. ent. II. p. 117 von Schaum (12). t06 l^ag. 109 Anonymus 16 nach Hagen Bibliotli. ent. 11. [». .207 von SuHVian (20). pag. 129 Zeile 35 von unten setze zu bei Donacia tlia- lassina (j. 362. pag. 138 Zeile 17 von oben lie.ss bei Hoin. Pertii 13. •147 und setze Zeile 25 v. oben hinzu rufula 13. 446. pag. 150 Zeile 31 von oben setze zu crussis 22» 366. pag. 151 Zeile 16 von unten liess leucomelas. M. Wahnschaffe. Zweiter Nachtrag zum Catalog der Vereins- bibliothek*). 25 k. Sepp, Nederlandsche Insecten, 2. Serie, No. )M und 12. (Ohne Titel und unvollständig.) 109 d. Thomson, Scandinaviens Coleoptera. Tom. V. Lund 1863. 384. Selys-Longchamps , Catalogue raisonne des Ortho])teres de Belgique. Bruxelles 1862. (Aus: Annales de la Soc. entomol. beige.) Stierlin, Beitrag zur Insecten-Fauna von Epirus. (Aus: "Wiener ent. Monatsschrift Band V. No. 7.) Gloger, Was if:t zu thun zur allmäligen und schliess- lichen Verhütung von Ungeziefersciiäden und Mäuse- frass? Leipzig 1861. Rössler, Beiträge zur Naturgeschichte einiger Lepidop- teren. (Aus: Jahrb. d. Vereins f. Naturk. im Herzogth. Nassau. XVI.) Rogenhofer, Drei Schmetterlings-Metamorphosen. (Aus den Verhandl. der k. k. zool.-botan. Ge- sell seh. in Wien. 1862.) Gerstäcker, Argas reflexus Latr. , ein neuer Parasit des JMenschen. (Aus: Archiv für pathol. Anatomie und Physio- logie und für klinische Medizin. XIX.) Rondani, De genere Dipterorüm Neera. 1860. (Aus: Atti della SociettY italiana di Scienze nu- turali. Vol. IL ■*) Manche Bücher, die bereits eingegangen sind, werden, da sie ausgeliehen, ohne schon numerirt oder eingebunden zu sein , erst im nächsten Nachtrag aufgeführt werden. 107 Rondani, sulle Abitudini della Phora fasciata del Fallen. 1860. „ De genere Bertua Rondani. 1860. „ Stirpis Gecidomjuanim genera revisa. 1861, „ Nova species italica generis Dipterorum Sphixi- morphae. 1860. ,, SugPiasetti che concorrono alla fecondazione dei semi nelle aiietolochie. 1860. (Aus derselben Zeitschrift.) Brauer, Cej)henomjia Ulrichii, die Rachenbremse des Blennthieres. 1862. (Aus: Verhandl. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien.) Scudder, On the genus Colias in North America. 1862. (Aus: Proceed. of the Boston Society of Natural History.) V. Osten-Sacken, Characters of the Larvae of Myceto- philidae. 1862. (Aus: Proceed. of the Ent. Soc. of Philadelphia. I.) „ Descriptions of some larvae of North American Coleoptera. 1861. (Aus derselben Zeitschrift.) „ On the Cynipidae of the North American Oaks aud their Galls. 1861. (Aus derselben Zeitschrift.) „ Additions and Corrections to the paper cntitled On tJieGynipidaeetc. 1862. (Aus derselben Zeitschr.) Scudder, Notice of some North American Species of Pieris. 1861. (Aus: Proceed. of the Boston Society of Natural History.) 385. Schaufuss, Dictator Schaum. Ein offener Brief an alle Entomologen, Dresden 1863. Möschler, Die Schmetterlinge der Oberlausitz, (Aus: Neues Lausitzisches Magazin XXXVIIl.) Doleschall, Briefe aus Amboina. 186,?. V. Frauenfeld, Beitrag zur Insectengeschichte. 1862. „ Eine für Oesterreich neue Trypeta. 1661. Bock, Vorläufige Uebersicht der während der Reise der Fregatte Novara gesammelten Spinnen. 1861. V. Frauenfeld, Ueber irrthümliche Mittheilungen über die Lebensweise der Kolumbatscher Mücke, 1862. Brunner v. Wattenwyl, Ueber die von der k. k. Fre- gatte Novara m.itgebrachten Orthopteren, (Sämmtlich aus: Verhandl. der k. k. zool.-bot. Gesellsch, in Wien.) Mayr, Myrmecologische Studien. Wien 1862. (Aus: Verh. der k. k. zool.-bot. Gesells. in Wien.) 108 Scurtder, Materials for a monograph of tlie North Ame- rican Orthoptera. Cambridge 1862. (From theBoston Jouvn. ofHistory, Vol. VII. No. 3.) Roger, Verzeichniss der Formieiden-Gattungen und Ar- ten. 1862. (Berliner entomol. Zeitschrilt.) Mayr, Hemipterolog. Studien. Die Belostomiden. 1863. (Aus: Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien.) 386. Glaser, Der neue Borkhausen, oder: Hessisch-rheinische Falterfauna. Darmstadt 1863. 387. Wagner, Untersuchungen über die neue Gallmücke, Fulda und Hersfeld 1861. Zeller, Chilonidarum et Crambidarum genera et species. 1862. Brischke, Die Hjmenopteren der Provinz Preussen. (Schluss.) Sarp, Bekrivelse* over Lophogaster tvpicus. Christiania 1862. Hagen, Neuroptern aus der Braunkohle von Rott im Siebengebirge. 388 b u. 888 c. Candöze, Monographie des Elaterides. Tom. III und IV. 1860 und 1863. 389. Grenier, Catalogue des Coleopt^res de France. Paris 1863. Zeitschriften. 3i. Annuaire de TAcademie rojale des Sciences, des Lett- res et des Beaux-Arts de Belgique. Bruxelles 1863. 71. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg. Herausgegeben von Ernst Boll. Heft 17. Neubrandenburg 1863. 16k— 1. Verhandlungen des zool.-botan. Vereins in Wien. Band XII. (In zwei Abtheilungen und Bänden. Wien 1862.) (Dazu das Personen-, Orts- und Sachregister der Jahrgänge 1856 — 1860 v. Graf Marschall.) 17 V. Entomologische Zeitung, herausgegeben von dem en- tomol. Vereine zu Stettin. Jahrg. 24. Stettin 1863. 18 n. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzog- tlium Nassau. XVI. Wiesbaden 1861. 20 k. Transactions ofthe Entomol. Society of London. Third Series. Vol. I. (complet). London 1863. 26 h""'). Transactions of the Linnean Society XXIIL 3. Lon- don 1862. *) Die vorhandenen Jahrgänge dieser Zeitschrift XVIII — XXII sind jetzt vollständig. 109 30 g. Proceedings of the Academy of natural sciences of Philadelphia 1862. Philadelphia 1863. 331— m. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Tom. XII und XIII, 1-3. Leipzig 1862-1863. 34. Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Herausge- geben vom naturhi&torischen Vereine Lotos zu Prag. Jahrg. XI. Prag 1861. 35 0. Linnaea entomologica. Zeitschrift, herausgegeben von dem entomologisciien Vereine zu Stettin. Tom. XV. Leipzig 1863. 38 ai. Bulletin de la Society imperiale des Naturalistes de Moscou. Tom. XXXV. Moscou 1862. 47 f. Berliner entom. Zeitschrift. Siebenter Jahrg. Heft 1 und 2. Berlin 1863. 51g. Correspondenzblatt des zool.-mineralog. Vereins in Re- gensburg. Fünfzehnter und sechzehnter Jahrg. Re- gensburg 1861 — 62. 58 h u. i. Neununddreissigster Jahresbericht und Abhand- lungen der Schlesischen Gesellschaft für vateilän- dische Cultur 1861—62. Breslau 1862. 69 ap u. aq. Bulletin de TAcademie royale des sciences et belles-lettres de Bruxelles IL Serie tom. XIII u. XIV. 1862. 72 f u. g. Memoires couronnes et autres memoires publies par TAcademie royale de Belgique. XIII u, XIV, 1862. 77c. Zehnter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Giessen 1863. 79 d. Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu Riga 1859-62. Riga 1862. 83 d. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Ge- biete der Entomologie während des Jahres 1861 von Gerstäcker. Berlin 1868. .Sog. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgisclien Vereins für Naturwissenscliaften zu Heirmannstadt. XIIL Jahrg. Herrmannstadt 1862. 114 a. Schriften der König), physikalisch -ökonomischen Ge- sellschaft zu Königsberg in Pr. 2. Jahrg. 1861. Königsberg 1862. 119d. Sitzungsberichte der König], bayerischen Akademie der Wissenschaften zu München. Jahrg. 1863. 121b. Jaiiresbericht der naturforschenden Gesellschaft Grau bündens. Neue Folge. Jahrg. VII u. VIII. Ciiur 1862 u. 1863. 130. Proceedings of the entomological Society of Philadel- phia 1861. 131. Notiser ur Sällskapets pro fauna et flora fennica för- handlingar. Heft IV— VL Helsingfors 1858— 1861. IIÖ ' '" Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 19. November wurden Herr Philibert Germaiu, Naturforseher in Genis- Laval bei Lyon, Herr Bates in London als Mitglieder in den Verein aufgenommen. Die bisherigen Vereinsbeamten Murden in ihren Aemtern auf ein Jahr be- stätigt. Dem Mitgliederverzeichnisse ibt S. 11 noch Herr Lehrer Knaack in Stettin beizufügen, welcher bereits im Sommer 18(i3 dem Vereine beigetreten ist. In Betreff der Auflösung und Verwertliung der Vereins- Insecten-Sammlungen wurden mehrere Vorschläge gemaclit, ,zu deren Reali>irung indess vorläulige Informationen nöthig sind, elie darauf eingegangen werden kann., Es Avurde beschlossen, diese Informationen einzuziehen und über deren Ausfall seiner Zeit zu bericliten. In der Sitzung am 14. Januar 1S64 wurde der unten abgedruckte Status der Vereins-Kasse vorgelegt und von der C. A. Do hm. Es ist übersehen worden, den Kassenabschluss für 1862, welcher seiner Zeit vorgelegt wurde, abdrucken zu lassen. Derselbe lautete wie folgt: Abschluss der Kasse des entomologischen Vereins für das Jahr 1862. '■'' ' ■ " I. Einnahme. Für Zeitungen, Linnaeen und Kälber- Kataloge 331 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. Zinsen vom belegten Capital 303 - 8 - G - Zusehuss vom belegten Capital e • • 80 6 - 10 - "Tl^l^r. 27 Sgr. 10 Pf. II. Ausgabe. Für Zeitungen "• • • 404 Thlr. 7 Sgr. 7 Pf. Für Buchbinder-Arbeiten 77 - 5) - 4 - Für Tischlerarbeiten 33 - 21 - — - Remuneration des Portier und Ver- einsboten 18 - — - — - Porto und Auslagen •• 81 - 19 - 11 - Miethe für das Vereinslokal 100 - — - — - ~""714 Thlr. 27 Sgr. 10 Vf. 111 Abschluss der Kasse des entomologischen Vereins für das Jahr 1863. I. E i n n a h m e. Kassen -Bestand vom v. J. — Thlr. — Ögr. 7 Pf. Für Zeitungen, Linnaeen, Cata- loge etc. 6i5 - 25 - - - Zinsen • • 302 - 7 - - - 918 Thlr. 2 Sgr. 7 Pf. II. Ausgabe. Für Remunerationen, Boten-Dienste, Portier, Porto- Auslagen 155 Thlr. 3 Sgr. 5 Pf. Für Drucksachen 403 - 27 - 1 - Für Kupfertafeln 26 - — - — - Mietlie des Vereinslocals ......... 100 - — - — - Zinsbar belegt • • 202 - 7 - — - ' Ueber vierkantige Phryganiden-Gehäuse ist meines Wis- sens nirgends etwas gesagt. Ich besitze: 1. Das von Bremi in einer Burgruine unter Moos gefun- dene Stück. Long. 7 mill; Lat. 1 mill. Es ist gerade, nach hinten nur sehr wenig verengt; die vier Seiten sind gerade und von gleiclier Breite, die vier Kanten sind scharf, fast etwas vorragend; das Gehäuse ist aus sehr dünnen, regel- mässig quer aneinandergelegten Pflanzenfasern gebildet und aussen glatt; aus der verschiedenen Färbung der Fasern ist deutlich sichtbar, dass nicht dieselbe Faser geknickt auf die nächste Seite läuft, sondern dass sie an den Kanten abge- schnitten ist; es ist demnach jede Seite des Gehäuses beson- ders gearbeitet; das offene Hinterende des Gehäuses scheint verletzt, das Vorderende ist gerade abgeschnitten. Die gelb- liche Larve ist erhalten, die beiden vorderen Fusspaare sind kräftig und kurz. Der Umstand, dass die Larve im Gehäuse erhalten ist, bestätigt Bremis Angabe, dass das Thier auf dem Lande gelebt habe. Dagegen fand Bremi im Herbst 1863 zwei Stücke mit lebhaften Larven in der Limmat unter Steinen; die Verwand- lung misslang. Ich weiss dies differente Vorkommen nicht zu erklären. 2. Einige Stücke aus München, von v. Siebold mitgetheilt, mit dem Beisatze: sie wurden von der Isar ausgeworfen; ob Land- oder Wasser-Insekten angehörig? Der Bau der Ge- häuse ist genau wie bei dem vorigen; ihre Farbe ist dunkler aschgrau, hin und Avieder schwarz quergestreift; die Gehäuse sind grösser. Long. 10 — 7 mill.; Lat. 2 — 1'/2 mili.; dicker und gegen das Ende mehr verengt; das Hinterende ist mit einer Platte verschlossen, in deren Mitte sich ein grosses run- des Loch befindet. Die grösseren Gehäuse von 10 mill. sind auf beiden Seiten verschlossen, haben also Nymphen enthal- ten und sind deshalb als ganz ausgewachsen zu betrachten. Bei denselben ist Vorder- und Hintereude mit einer schwarzen Membran verschlossen, deren Mitte ein feines Gitter bildet; am Hinterende scheint nur das runde Loci» aus der Larven- zeit mit einem Gitter versehen zu sein. Die Larven sind in einigen Gehäusen erhalten. 3. Ein Gehäuse von Bremi, mit der Bezeichnung Zürich- See. Long. 6 mill,, Lat. 1 '/j niilh Es ist gerade, nach hin- ten um mehr als die Hälfte verjüngt, und unterscheidet sich von den vorigen wesentlich, denn die Kanten sind niclit so scharf ausgepi ägt, und statt aus feinen Fasern ist es aus fast 115 quadratischen aneinandergereihten Blattstüeken gebaut; das offene Hinterende ist vielleicht verletzt. Es ist noch nicht bekannt, zu welcher Gattung die kan- tigen Gehäuse gehören; der Larve nach möchte ich sie zu den Heteropalpen ziehen, möglicher Weise zu Brachycentrus subnubilus. Die Angaben über die früheren Zustände dieser Art bei Kolenati (Hydronautia maculata) sind Pietet entnom- men und gehören zu Dasystoma maculatum. Es wäre nicht unmöglich, dass die von mir beschriebenen Gehäuse 1 und 2 doch zu derselben Art gehören; 3 ist aber sicher verschieden und gegenwärtig nicht zu deuten. II. Agraylea?- Gehäuse. „10. Januar 1852. Einer anderen merkwürdigen Novität von Phryganide bin ich auf der Spur. Ich fand vorigen Som- mer an Wasserpflanzen einige Gehäuse einer Phryganide, ähnlich denjenigen, welche Pietet auf Tab. XX fig. 10 (Hy- droptila pulchricornis) abbildet, aber dies Muschelchen M'ird aus Confervenfäden gebaut, (die Larve arbeitete daran unter dem Microscop) und zeichnet sich durch sehr breite und platte Schenkel der Vorderbeine und lange schai-fe stark gebogene Klauen aus. Beim Gehen trägt die Larve ihr Gehäuse auf die Längskante gestellt wie eine Muschel, und steckt bald hinten, bald vorn den Kopf heraus. Das besonders Merkwür- dige ist ihr Verfahren bei der Verpuppung; das Gehäuse wird alsdann auf die breite Seite gelegt und an allen vier Ecken mit einer gestielten fächerförmigen Patelle angespannt, üeber dasselbe Gehäuse schrieb Bremi mir 24. April 1853: In Beob- achtung der Entwicklungsgeschichte der Phryganiden und ihrer Lebensthätigkeit ward mir nichts Neues zu Theil als einzig die Subimago aus jenem merkwürdigen Product, das ich in meinem ersten Briefe erwähnte und Ihnen diesmal unter No. 120 und 121 mittheile. Sie werden die Construction die- ser nur aus Confervenfäden gebauten Zelle gewiss auch be- wundern. Diese Clause wird von der innewohnenden Larve erst zur Verpuppung in ein längliches Viereck ausgedehnt, auf die flache Seite gelegt und an den vier Ecken mit den Aermchen und Händchen an die Unterseite der Seerosenblätter befestigt. So lange die Larve Nahrung geniesst, hat ihre Clause die Gestalt derjenigen von Hydroptilen und wird beim Gehen auf der Scharfkante getragen, ist aber nicht aus Sand- und Erdkörnchen, sondern nur aus Algen gebaut. Als ich den 2. Juli vorigen Jahres endhch eine Exeursion nach dem Katzensee ausführen konnte, fand ich alle schon im Puppen- zustand, und so viel ich auch Blattstücke nach Hause nahm 116 und alle Sorgfalt auf ihre möglichst lange Conservation an- Avandte, so verfaulten sie doch vor der Entwicklung der Pliry- ganide. Nur eine Subimago fand ich eines Tages, leider todt im Wasser liegen. Ich versuchte selbe in Canada-Balsam zu präpariren und sende sie unter No. 121. Vielleicht können Sie das Genus daraus entnehmen; es scheint keine gewöhn- liche Hydroptile zu sein. Dass diese Species zwei Generatio- nen hat, ist entschieden, denn die vorliegende Subimago sehlüpfte Ende Juli aus und im September 1851 wurden auch solche Gehäuse geiunden. Ferner 28. Oct. 1854. Es wird Ihnen vom grössten In- teresse sein, die Baumeisterin jener .merkwürdigen Gehäuse No. 120 unter dem Interimsnamen Hydroptila flabellifera ein- gesandt, «kennen zu lernen. Welche ausgezeichnete Construc- tion der vorderen Beinpaare, welche starke Raubfüsse für ein so kleines Körperchen! Und dagegen die zwei folgenden Beinpaare so ungeheuer lang und haarfein! Es ist in diesem Gliederbau ebensowohl das Raubinsect, als eine eigenthüm- liche Gattung scharf ausgesprochen. Ich hatte letzten Sommer nicht das Glück, diese Larve zu finden, aber mein P'reund Dr. Menzel fand zwei, die er zu microscopischen Präparaten anwandte, und welche Sie hier zur Selbstprüfung erhalten.*-' So viel mir bekannt, ist dies merkwürdige TJiier nirgends erwähnt; von allen Entomologen, welche das Thier bei mir gesehen haben, hatte nur Prof. Grube es öfters auf der Un- terseite der Blätter von Wasserpflanzen angetroffen. Ich selbst kenne nur die von Bremi eingesandten Präparate. 1. Das Gehäuse der Larve ist gelblich, durchsichtig, als wäre es aus dünnem Leim gemacht; eine Structur der dazu verwendeten Pflanzen Stoffe ist nicht sichtbar. Long. 3 mill.; Lat. 1 mill.; es is oblong, in der Mitte etwas erweitert, ganz abgeplattet (mir liegen allerdings nur die zwischen Glas ge- legten Stücke vor), vorn und hinten offen. Der Kopf der Larve ist elliptisch, gelblich, mit grossem schwarzem Auge; Pro-, Meso- und Metathorax gelblich, ziemlich von gleicher Grösse, der Metathorax etwas kürzer; ihre Rückenplatte glatt, die Seiten herabgebogen, etwas verschmälert; Vorderfüsse kurz, kaum den Kopf überragend; die Schenkel breit. Schie- nen von gleicher Länge, aber breiter, innen mit einem starken und scharfen Zahn; Tarsus eine kurze scharfe gekrümmte Klaue. Mittel- und Hinterfüsse sehr lang, fast länger als das ganze Thier, dünn, die Schienen länger als die Schenkel, Tarsus mit langem Grundgliede und dünner, etwas gebogener Klaue. Leib mit deutlich abgesetzten Gliedern, sonst undeutlich, einer Fettmasse ähnlich. Gehäuse der Nymphe dunkelbraun, weniger durchsichtig j 117 Loug. 5 mill., Lat. 1% milL; flach, Form genau wie bei dem Larven-Gehäuse. In jeder der vier Ecken ist ein pilzartiger Anhang mit kurzem Stiele befestigt; es sind dies die merk- würdigen Anhänge, die Bremi als fächerförmige Patelle und später als Aermchen und Händchen beschreibt. Eine Gliede- rung ihres erweiterten Kopfes, die man aus Bremis Worten entnehmen könnte, findet sich nicht vor. Das Präparat der Nymphe ist nicht deutlich, namentlich die Taster und Sporen. Ich vermuthe, dass es zu Agraylea gehören möge, deren frühere Stadien noch unbekannt sind. Die Thiere sind den Hydroptilen ähnlich, auch stark behaart. Die kräftigen Fühler der Nymphe, wie auch der Mangel grös- serer Sporen schliessen jedenfalls die Rhyacophilen und Hy- drops3'chen aus, so dass von bekannten Gattungen nur Agray- lea übrig bleibt. Ich setze dabei voraus, dass die beschrie- bene Nymphe wirklich zum Gehäuse gehöre, denn da Bremi sie nur todt im Wasser fand, ist es nicht absolut unmöglich, dass eine etwa übersehene, am selben Blatte befindliche Hy- droptila ihn getäuscht habe. Die beschriebene Larve ist aller- dings von denen von Hydroptila, wie sie Pictet beschreibt und abbildet, sehr verschieden durch ihre Fussbildung. Von Interesse und bei anderen Phryganiden selten beobachtet, ist, dass die Larve sich beliebig durch beide Enden des Gehäuses hervormacht. Die Bildung des Gehäuses macht dies allerdings leichter möglich als bei den übrigen Arten. III. Ausser Wasser lebende Larve; Enoicyla. „12. Juli 1852. Jenes merkwürdige Gehäuse einer Phry- ganide aus dem Taunus, welches Sie mir mittheilten, das weit von allem Wasser weg in der Nähe von Ameisennestern am Fuss von Eichen gefunden wird (Enoicyla pusilla), ist auch bei Zürich im nahen Bergwald in Menge gefunden worden, und zwai- unter ganz gleichen Localverhältnissen." „24. April 1853. Die Phryganiden-Röhre No. 122, weit von allem Wasser entfernt, in einem Bergwald unfern Zürich unter Moos am Fuss von Eichen gefunden, ist nach v. Heyden's Urtheil genau identisch mit der aus dem Taunus; leider wa- ren alle Röhren leer. Obwohl die kleine Phryganide No. 150 von Enoicyla pusilla sicher verschieden ist, denn beide Geschlechter sind geflügelt und das Geäder difFerent, so bin ich doch überzeugt, dass sie auf dem Lande lebe. Obschon dem Waldsaum, auf dessen Bäumen dies Thierchen zu vielen Tausenden sich herumtreibt, ein ganz kleines Bächlein vor- über rinnt, so war selbes doch 2 bis 3 Wochen vor dem Erscheinen der Phryganide durch die Ueberechwemmungen 118 und Geschiebe rein ausgefegt worden. Weitere gründliche Forschungen werden uns wohl noch mehrere Phryganiden- Arten, welche als Larven auf dem Lande wohnen, kennen lehren. Hr. Dr. Rosenhauer in Erlangen sandte mir auch ein Gehäuse, welches er am Fuss von Bäumen auf einem Hügel fand, und das im gleichen Typus mit dem von Enoicyla, aber viel grösser und aus groben Sandkörnern gebaut ist. (No. 150 ist Hydropsyche angustata Pictet und lebt wohl im Was- ser. Hagen.)'' „5. Juli 1854. Noch eine Beobachtung kann ich mich nicht enthalten Ihnen mitzutheilen , denn sie scheint mir ein wenig den Schleier zu lüften, der merkwürdige Geheimnisse umhüllt. Den 14. Juni köscherte ich auf einer mit Gräsern und Kräutern bewachsenen sumpfigen Waldstelle, aber wohl bemerkt, niedriger als 5" streifte ich mit dem Garn nicht über den Boden, und was fand sich da unter dem Gewimmel kleiner Insecten? — eine Phryganiden-Theca! Eine mir ganz neue Art, die Theca unverkennbar aus kleinen rundlichen, hellbraunen Schüppchen von Baumrinde zusammengesetzt , 9 mill. lang, oben 2*/,^, unten ^lo mill. äusserer Durchmesser; Mündung sehr schief, unten stumpf gerundet; Inneres dicht mit weisslicher Seide tapezirt. Die Larve war sehr lebhaft und lief schnell auf ebener Fläche; die Beine ziemlich kurz, borstig mit scharfen Krallen; der Kopf breit, flach, stark ge- rundet, mit langen vorstehenden Borstenhaaren besetzt. Un- verkennbar trägt dies Gehäuse den Typus dessen von Dro- mophila montana, und da wohl kaum zweifelhaft ist, dass diese Larve sich von Ameisen nähre und auch schon mehrere Fuss hoch an Baumstämmen gefunden ward , liegt es sehr nahe zu vermuthen, die von mir gefundene Art steige auf Pflanzen, um Blattläusen nachzugehen." Zur Erläuterung des Vorstehenden erlaube ich mir zwei briefliche Mittheilungen von Herrn v. Hey den herzusetzen. „26. Decbr. 1850. Von meiner Dromophila montana glaube ich nun auch beinahe, dass sie als Weib zu einer Phryganide gehöre. Die Mundtheile meines einen Exemplares konnte ich nicht näher untersuchen und im Uebrigeu sind die äusseren Kennzeichen auch nicht gegen diese Stellung. Besonders das Aussehen des lebenden, trägen und langsam laufenden Thier- chens bestimmte mich, es zu den Hemerobiden zu stellen. Dass es zu den Phryganiden gehört, dazu werde ich noch mehr durch Folgendes hingewiesen. Prof. Schenck in Weilburg schrieb mir, dass er am Anfange des Herbstes im Grase auf einem Berge seiner Umgegend mit dem Schöpfnetze mehrmals eine Phryganea und ein ungeflügeltes Thierchen gefangen habe, welches, wie er glaube, als Weibchen zu ersterem ge- 119 höre. Auffällig sei es, dass sich ia der Gegend, wo sich das Thier aufhalte, kein Wasser befinde. Ich erhielt auf meine Bitte die Thiere, die sich als identisch mit meiner Dro- mophila herausstellten; ein Pärchen folgt anbei. ^' „22. Juni 1851. Schon seit Jahren habe ich Larven von Phryganiden besonders in unserem nahen Taunusgebirge, ent- fernt von allem Wasser, gefunden, aber noch nicht zur Ver- wandlung gebracht. Auch dieser Tage fand ich solche in Anzahl an den Wurzeln einer alten Eiche in der Nähe des Nestes der Formica fuliginosa lebhaft herumkriechen. Zwei lebende Exemplare folgen anbei." Die voi-stehenden Mittheilungen veranlassten mich in Verein mit dem Umstände, dass ich in Winthems Sammlung einige Weibchen von Dromophila montana neben den Männ- chen von Limnophilus pusillus stecken fand, beide Thiere als Männchen und Weibchen einer Art zu erklären. Noch mehr Anhalt fand diese Hypothese dadurch, dass von Limn. pusillus, Ptj'opteryx Reichenbachii Kol. und Enoicyla pusilla Rambur (alle drei sind synonym), stets nur Männchen beschrieben sind. Dass diese Art zu der ausserhalb des Wassers lebenden Larve gehöre, lag nahe, ist aber bis jetzt nur Vermuthung geblieben. Herr v. Siebold, dem wir die glückliche Lösung so vieler Räthsel verdanken, hat auch hier Licht geschafft. Da wir in Kurzern einer ausführlichen Mittheilung desselben über die Entwicklung und Lebensweise entgegensehen, beschränke ich meine Mittheilungen auf Folgendes: 1. Gehäuse aus dem Taunus von Heyden. Long. 8mill.; Lat. 2 mill. am Mundende, am Hinterende auf ly^ mill. ver- jüngt; aus grossen Sandkörnern gebaut, jedoch von ziemlich ebener Oberfläche, cylindrisch, leicht gekrümmt, innen glatt; Vorderende etwas schräg; Hinterende mit grossem runden Loch, von schmaler Membran umsäumt. Drei Stücke aus Zürich sind ähnlich gebaut, aber etwas kürzer, 6 — 7 mill. und etwas dünner. Sie sind ganz ausge- wachsen, denn ihr Hinterende ist zum Schutz der Nymphe mit einem kleinen Steinchen geschlossen. Ein Gehäuse von Kriechbaumer bei Nymphenburg an Föhrenstämmen kiiechend gefunden, gleicht in Grösse und Form genau dem aus dem Taunus; an der hinteren Hälfte sind jedoch ausser Sandkörnern auch kleine quer oder schräge gelegte Holzstücke in Anwendung gebracht. Am Hinterende ist das grosse lunde, von einem vertieften Hautsaum umge- bene Locli nicht central, sondern berührt an der Bauchseite des Gehäuses (der nach innen gekrümmten) das Gehäuse selbst. Bei dem Gehäuse aus dem Taunus ist dieses Loch nebst Saum weniger deutlich, letzterer vielleicht verletzt. Die Larven 120 beider Gehäuse scheinen identisch; ihre Beschreibung wird Hr. V. Siebold besser zu geben im Stande sein. Ob das von Bremi im Grase geköscherte Gehäuse hergehöre, vermag ich nicht anzugeben. Die Form des Gehäuses spräche nur inso- fern dagegen, als das Hinterende vielmehr verjüngt ist; die Angaben über die Larve könnten passen; dagegen ist das Material und die Bauart des Hauses „kleine rundliche hell- braune Schüppchen von Baumrinde" sehr verschieden. Viel- leicht hat ihn eine Psyche-Larve getäuscht. Lepidopterologen werden hier bessern Aufschluss geben können. Aach kann ich Bremi's Ansicht, dass die Larve sich von Ameisen nähre, nicht theilen. Dass die drei von Bremi erhaltenen Gehäuse zu E. pu- silla gehören können, wird insofern glaublich, als diese Art aus Basel und Genf nachgewiesen ist. Ich habe jedoch von Bremi ein einzelnes Männchen einer Art erhalten, die E. pu- silla sehr nahe steht und deren kurze Beschreibung kh hier nach meinen Notizen gebe. Enoicyla amoena Hag. Long. c. alis 9% milk; Long. corp. 4V2 milk; Exp. alar. 17 milk Steht E. pusilla sehr nahe, ist aber grösser, die Flügel- spitze breiter, mehr abgerundet, das Geäder feiner, die Flügel nackt, die feinen Haare auf dem Geäder abgerieben. Der platte, glänzend schwarze breite Scheitel hat zwischen den Ocellen in der Mitte zwei flache nebeneinanderliegende Ein- drücke, Taster dunkler, braun, mit schwärzlicher Spitze; Beine etwas heiler als bei E. sylvatica; Flügel ohne den gel- ben Haarpelz, die Haare auf dem Geäder feiner; das letzte Hinterleibssegment hat oben in der Mitte einen kurzen, brei- ten, herabgedrückten Lappen; darunter stehen stark vorra- gend die spiessförmigen divergirenden Appendices intermediae; App. superiores klein, abgerundet, eingedrückt, wie Ohren; App. inferiores kurze abgerundete Lappen. Bei E. sylvatica ist der Rand des letzten Segments gerade abgeschnitten; App. inferiores ohrenartig und grösser. Bremi fand die Männchen den 13. October in .einer Bergschlucht unfern eines Baches. Die Type befindet sich in seiner Sammlung. Für E. pusilla vermag ich folgende Fundorte anzugeben: Sachsen, bei Pillnitz Kolenati; Oestreich, bei Purkersdorf Brauer; Basel, Imhoff, (als Rhyacophila angularis Pict.); Genf, Pictet (als Phryg. fontium in Curtis Sammlung); Frankreich, Ram- bur; Halle, Burmeister; Hamburg?, Winthem; Scheveningen Ende October; Baden, Weilburg, Rödelheim , hohe Mark auf der Höhe, Kesselbruch, Gernsbach, überall Ende October, 121 Falkenstein und Ginsheimer Landwehr im* September; die letzten Fundorte sämmtlich von Herrn v. Heyden. Bremi's Vermuthung, dass noch andere Phryganiden-Lar- ven ausserhalb des Wassers leben, ist sehr Avahrscheinlich; vielleicht ist das grössere von ihm erwähnte, von Dr. Rosen- hauer bei Erlangen gefundene different. Soweit mir bekannt, finden sich nirgends Angaben über Land-Phryganiden-Larven, falls man nicht eine Nachricht von Dr. Schläfli in der Vier- teljahrsschrift der naturf. Gesells. in Zürich 1856 Jahrg. I. Heft 4 p. 390 dahin ziehen will. „Zwei andere Phryganiden- Gehäuse habe ich ausser Wasser in Redutkaleh unter einem immerhin etwas feuchtem, vom Meere ans Land getriebenen Holzstücke gefunden; die Thatsache ist interessant und ich bin ihrer gewiss, da ich beide Larven immer lebend und zu hunderten unter diesen feuchten Holzstücken sammelte.''' Soll- ten, Mas ich nicht weiss, im Wasser des schwarzen Meeres Phryganiden leben, so würde die Nachricht allerdings an Werth verlieren. Von den übrigen zu Enoicyla gehörigen und vorläufig dahingestellten Arten sind geflügelte Weibclien bekannt; auch dürften ausser E. amoena und einer neuen grossen Art aus Montpellier (falls selbe nicht mit E. Frauenfeldii Brauer sy- nonym ist) die übrigen kaum in dieser Gattung verbleiben. Ueber flügellose Weibchen von Phryganiden finde ich im En- tomological Magazine T. V p. 279 folgende Nachricht von E. Doubleday. „Trenton Falls., June. Some little Philopo- tami were running about on the roeks. J saw in one place there was a great bustle amongst them; eigth or ten were huddling together, and were apparently very contentious and quarrelsome. The object of their strife J found to be an apterous female. J carefully searched for more but found only four or five, there being at least ten males to one fe- male." Möglicher Weise ist die erwäinite Art Philopotamus distinctus, Walker Catal. Brit. Mus. 104. 11, v. Hagen Amer. Neuropt. p. 29J. 2; in jedem Falle fand Doubleday dieThiere hart am Uferrande laufend, es liegt aber die Annahme näher, dass ihre Larven im Wasser leben. Schliesslich erwähne ich noch, dass im Bernstein drei Phryganiden-Gehäuse von mir beobachtet sind; selbe müssen also auf dem Lande gelebt haben. Die Larve des einen hatte sich halb aus dem Gehäuse vorgezogen und besass lange Hin- terfüsse, Mie die M3^staciden. Die Stücke sind niclit mehr in meinen Händen. Was Seetzen p. 58 in den Worten „nur wenige Phryga- neenlarven kriechen zuweilen ans Ufer*-' gemeint hat, ist mir nicht verständlieh; von keiner Art ist mir ein derartiges Ver- 122 halten bekannt, falls er nicht Enoicyla darunter gemeint, hat. Ich glaube aber, dass er in diesem Falle ausführlicher ge- wesen wäre. lY. Helicopsyche, schneckenartige Gehänse. „24. April 1853. Durch die Güte des Hrn. Shuttleworth in Bern erhielt ich noch einige Exemplare jener schnecken- förmigen Phryganiden-Gehäuse, die ich Ilinen das Vergnügen habe mitzutiieilen. Diese sind aus Corsika, es sind aber auch ganz gleiche bei Como gefunden worden, und ich weiss nun- mehr ganz sicher, dass solche auch am Genfersee gefunden werden. Die Hoifnung, zur Kenntniss der erzeugenden In- secten zu gelangen, hat dadurch eine festere Basis gewonnen. Weil alle bisherigen Beobachtungen lehrten, dass die Ver- schiedenheit im Typus der Archilectur eines Phr^-ganeiden- Gehäuses auch ein besonderes Genus bedinge, so habe ich einstweilen der Phr^-ganide, welche diese schneckenförmigen Producte hervorbringt, den Namen Helicopsyche beigelegt. Es mag sich dabei verhalten wie mit dem ganz ähnlichen Kaupensack der Psyche helicinella." „Und — o welche Wunder! — ich habe nun gar das Gehäuse einer Helicopsyche erhalten, dessen Windungen um eine hohle Achse laufen, wie beim Solarium perspectivum, nur mit dem Unterschied, dass die Achse meiner Geliäuse an beiden Enden ofien ist. Diese Merkwürdigkeit ward im Pisse- vache gefunden.''' „12. März 1854. Die Gehäuse von Helicopsyche sind schneckenförmig gewunden, aus Sandköruchen gebildet, mit compactem Deckel geschlossen; Genus noch nicht bekannt.'' „Die beifolgenden kleinen schwärzlichen Helicopsychen- Gehäuse stammen aus einem Bache der Hochebene der Sierra de Suevilla auf Portorico. Ich erhielt sie von dem nun ver- storbenen Naturaliensammler Blauner aus Bern; sie lagen in Weingeist in einer kleinen versiegelten Flasche, und ich fand darunter nur ein leider sehr zerstörtes Körperchen, das ich zwischen Glastäfelchen in Balsam conservirte. AVar es viel- leicht die Subimago des innewohnenden Thieres? Können Sie vielleicht aus diesen Fragmenten das Genus entzitfern? Ich sende es Ihnen anbei." „5, Juli 1854. Neulich erhielt ich wieder eine neue Art von Helicopsyche -Gehäuse aus Südamerika, grös^^er als alle mir bisher bekannten, und will Ihnen davon mittheilen. Es ist dies ein neuer Beweis von der weiten geographischen Ver- breitung dieser merkwürdigen Gattung." Dies und die Gehäuse der drei erwähnten Arten nebst 123 der Nymphe sind Alles, was mir Bremi über seine Helicopsyche mitgetheilt hat. Meine Sammlung enthält gegenwärtig fol- gende Gehäuse. 1. H. Shuttleworthii Bremi, in Corsika von Blau- ner; Corner See; Genf. Die erste Notiz darüber lieferte Shuttleworth in den Mit- theil, naturf. Gesellschaft in Bern, Juni 1843 Bd. 1 No. 3 p. 20 — 21 wörtlich so: Unter den von Blauner in Corsika ge- sammelten Mollusken befand sich noch eine ziemliche Zahl eines zuerst für eine unbeschriebene Valvata gehaltenen Ge- häuses, welches mit der Valvata arenifera Lea aus Nordame- rika (Lea Observ. p, 114 t. 15 fig. 36) nahe verwandt, wo nicht identiscli zu sein schien. Das vollkommen regelmässige, spiralig gewundene Gehäuse besteht aus einer sehr feinen durchsichtigen Membran, auf welcher sehr kleine Sandkörn- chen und Steinchen mit allergrösster Regelmässigkeit befestigt sind. Die zirkelrunde Mündung wird durch einen sehr zarten, scheinbar spiralig gewundenen, membranösen Deckel ge- schlossen. Die allgemeine Form, wie auch die Dimensionen erinnern auffallend an die Valvata depressa Pfeiff. In allen noch mit Deckeln versehenen Individuen fand sich entweder die Larve oder die Nymphe eines, wahrscheinlich zur Gat- tung Phryganea gehörenden Insectes, das halbspiralig gebogen, einzeln in jedem Gehäuse vor. Unter dem Microscope zeig- ten die Deckel ausser der oben berührten spiraligen oder re- gelmässig concentrischen Structur eine dem Innenrande pa- rallellaufende excentrische Längsöffnung, Exemplare der Valv. arenifera Lea, die ich kürzlich aus Wien erhielt, zeigen genau die gleiche Bildung sowohl des Gehäuses, als des Deckels, — V. Siebold Parthenogenesis p. 38 (dem ich augenblicklich diese Stelle entlehne, dabei aber ausdrücklich bemerke, dass ich alle Stellen, wo nicht das Gegentheil erwähnt ist, selbst im Ori- ginal verglichen habe, wie aus der Bibliotheca entomologica zu ersehen ist), bemerkt dazu, dass das von Shuttleworth ferner erwähnte Gehäuse aus Reaumur Mem. T. 3 p. 193 T. 15 fig. 22 — 24 zu Psyche Helix gehöre. H. Shuttlewor- thii, fährt Siebold fort, rührt gewiss von einer Phryganide her. In Bremis Sammlung zu Zürich sah ich verschiedene Gehäuse dieser Phryganide, welche theils auf Coisica, theils am Comer See gesammelt wurden. Bremi hat die fragliche Phryganide, von der diese spiraligen Gehäuse abstammen, Helicopsyche Shuttleworthii genannt; später wurden ilim meh- rere Exemplare eines kleineren ähnlichen Gehäuses aus einem Bache von Portorico zugeschickt, deren Bewohner Bremi mit dem Isamen Helycopsyche minima bezeichnete. Ich erhielt durch die Güte des Herrn Bremi von beiden Arten einige 124 Exemplare, Melche in ihrer Structur von den Säcken der Psyche Helix wesentlich verschieden sind. Was ihre Grösse anlangt, so liaben die grössten Säcke der Helicopsyche Shutt- leAvorthii einen Querdurchmesser von 2 Lin. rheinl., die von H. minima einen Querdurchmesser von 1 Lin. rhl. Ein Haupt- unterschied zwischen diesen Phr3'ganiden- Gehäusen und den S])iraligen Psvchiden-Säcken besteht darin, dass, während bei Ps. Helix äusserst feine Sandkörnchen äusserlich dem weissen Gewebe der Sackwandungen als Beleg aufkleben, bei Heli- copsyche grössere vieleckige Sandpartikelchen dicht auf ein- ander gekittet von innen und aussen die Wände des Gehäuses unmittelbar und allein bilden. Ferner verschliessen die Psyche- Raupen ihre Säcke niemals mit einem Deckel. — An meinen Exemplaren der Säcke von Sliuttleworthi bemerkte ich keine Deckel, wahrscheinlich waren sie abgefallen oder noch nicht angefertigt, als diese Säcke eingesammelt wurden. •' Von den 7 mir vorliegenden Gehäusen hat das grösste 4y2 mill. Durchmesser bei 2'/4 mill, Höhe; das kleinste 3 mill. Durchmesser bei ly^ mill. Höhe; sie bilden eine Schnecke von zwei ganzen und fast einer halben Windung, so dass die Aftermündung des Gehäuses der der Mundmündung fast genau gegenüber liegt; das Gehäuse verengt sich gleichmässig und stark, an der MundöfTnung beträgt der Durehmesser fast 2 mill., an der Afterötfnung kaum % mill.; gerade aufgewickelt würde es etwa 18 mill. Länge haben, also einen sehr dünnen Kegel darstellen. Das Gehäuse ist spiralförmig so gebildet, dass jede Windung ein Drittel des inneren Randes der vor- hergehenden deckt; Nabel kegelförmig; nur bei dem klein- sten der mir vorliegenden Gehäuse ist der Nabel durch eine Art häutiger Röhrenstücke, die unregelmässig umhergelegt sind und die ich nicht zu deuten weiss und durch eine häu- tige blasenartig aufgetriebene Membran ausgefüllt; wahrschein- lich sind dies aber dem Thiere ganz fremde, zufällig hinein- gelagerte Gebilde, da sie allen übrigen Gehäusen fehlen. Die Mundölfnung ist kreisförmig, etwas schräge nach unten und innen abgeschnitten; die AfteröHhung ist klein und kreisför- mig, scheint aber noch in eine otfene kleine Rinne auszulaufen, falls nicht, A\ie wahrscheinlich, die Gehäuse hier verletzt sind; der Querdurchschnitt der Gehäuse scheint also in ihrem gan- zen Verlaufe kreisförmig zu sein. Bei vieren der Gehäuse, darunter dem grössten vorliegenden, ist die Mundötfnung durch einen etwas vertieft gelagerten membranösen Deckel ver- schlossen; er zeigt bei stärkerer Vergrösserung bei einigen deutlich eine spiralförmige Structur, als wenn er aus derartig gelagerten Fasern gebildet sei, und eine dem Innenrande pa- rallele excentrische Längsöffnung , aus welcher ein Büschel 125 aufrech tslehend er Fasern ragt, ähnlich denen, aus welchen die Membran gebildet ist. Bei zwei Gehäusen ist die Slructur der Membran undeutlich und die Längsöfthung ganz verschlos- sen durch eine unregelmässige Faserwulst. Die Gehäuse sind aus sehr regelmässig pflasterartig veibundenen Sandkörnciien und kleinen Steinchen gebaut; ob selbe, wie Shuttleworth angiebt, auf einer sehr leinen durchsichtigen Membran aufge- legt sind, scheint mir zweifelhaft; so weit ich hineinsehen kann, scheinen die Steine nur durch Kitt mit einander ver- bunden und innen nicht völlig glatt zu sein. Die Aussenfläche der Gehäuse ist wenig uneben, da meist ziemlich gleiche platte Steinchen zur Verwendung kamen; die Gehäuse stellen, ohne Vergrösserung besehen, recht gut Schneckengehäuse dar. In zweien derselben, eines ist fast so gross als das grösste mir vorliegende, sind die Larven sichtbar; der braune polirte Kopf und die Beine, soweit selbe sich ohne Zerstörung sehen las- sen, zeigen phryganidenartige Thiere. Shuttleworth sagt, dass in allen mit Deckeln versehenen Gehäusen sich die Larve oder Njmphe vorgefunden habe, woraus hervorgehen würde, dass diese Thiere entgegen der Sitte der Phrjganiden schon als Larven ihre Gehäuse mit einem Deckel versehen, was sonst nur im Nymphenstande angetroffen wird. Siebold giebt Parthenogenesis fig. 18 — 22 Abbildungen der Gehäuse, die nur insofern nicht mit den meinen übereinstimmen, als fig. 20 drei vollständige Spiralen darstellt, während meine Stücke nie mehr als 1^/.^ haben. Da seine Stücke aus derselben Quelle stammen, haben ihm möglicher Weise mehr ausgebil- dete Stücke als mir vorgelegen, oder der Zeichner hat ge- fehlt. Noch bemerke ich, dass eines meiner Gehäuse mit der Mundötfnung an die Aussenseite eines andern durch feine Fä- den locker angeheftet war. 2. H. minima Bremi. Aus einem Bache der Hoch- ebene der Sierra de Suevilla auf Portorico, von Blauner. Bremi hatte mii früher seine Stücke als H. nigra bezeichnet. V. Siebold L c. p. 39 sagt: Die mir von Bremi mitgetlieilten Säcke von H. minima stimmen fast vollständig mit diesem von Lea beschriebenen und kolorirt abgebildeten Gehäuse der Valvata arenifera überein. Sogar die broncegrüne Farbe ha- ben sie miteinander gemein. Die Anwesenheit eines Deckels spricht übrigens auch für die Abstammung dieser Gehäuse von einer Phryganide, da die Sackträger der Schmetterlinge keine Deckel anfertigen, sondern ihren Sack mit seiner un- tern Mündung immer an fremde Gegenstände festspinnen. Auch die Deckel, deren ich einige an meinen Exemplaren vorfand, hatten, wie die bei Valvata arenifera, ein gestreiftes Ansehen. Sie waren kleiner als die Mündung der Säcke und 126 verschlossen dieselbe daher nur unvollständig. Mit dem Mi- croseope betrachtet, erkannte ich an diesen Deckeln eine fa- serige Structur, M'elclie von dicht aneinander klebenden ver- hältnissmässig groben Spinnfäden herrührten; am Rande dieser Deckel standen einzelne Spinnfäden hervor, durch welche derselbe mit der Mündung des Sackes verbunden war. Der Querdurchmesser der Gehäuse ist 1 Lin. rhl.'-' Von 6 mir vorliegenden ist der Querdurchmesser 1^/^ bis IYj mill.; die Höhe 1 — Yj mill.; die Gehäuse sind also flacher als die vorigen; die grösseren haben etwas mehr als 2y2, die kleinen genau 2 Spiralwindungen; die Mündung misst etwa 1 mill., das Gehäuse verengt sich aber schneller, die Af- termündung liegt genau im Centrum des Gehäuses und bildet ein rundes Loch mit etwas aufgcM-orfenen Rändern, als wäre das letzte Ende des Gehäuses leicht nach oben gebogen; bei H. Shuttlewortliii liegt die After-Mündung etAvae excentrisch, mehr von der Mundöffnung entfernt und selbe nicht nach oben gebogen, falls meine Stücke nicht verletzt sind. Jede nächste Windung liegt fast ganz auf der vorhergehenden, so dass bei der auch sonst stärkeren Krümmung der Spirale, der Nabel wesentlich enger ist. Die Mundöffnung ist nicht so regelmässig kreisförmig, sehr schräge nach unten abgeschnitten; die After- öffnung schon beschrieben. Der Querdurchschnitt scheint mehr elliptisch und das Gehäuse eine etwas plattgedrückte Röhre zu sein. Ob die beiden kleinsten mit nur zwei Spiralwindun- gen nicht an der Mundöffnung abgebrochen sind, vermag ich nicht sicher zu entscheiden. Zwei der grössten Gehäuse sind durch Deckel verschlossen, die denen der vorigen Art durch- aus ähnlich sind ; sie bestehen aus einer bräunlichen Membran mit deutlicher concentriseher Faserung, sind etwas vertieft gelagert und verschliessen die Mundöffnung vollständig, mit Ausnahme einer dem Innenrande nahe gelegenen geraden excentrischen Spalte. Die Mitte des Deckels ist vielleicht zu- fällig erhaben gewölbt. Die Beschreibung, Melche v. Siebold von dem Deckel gegeben, trifft auf meine Stücke niclit ganz zu, da sich der Deckel in seinem ganzen Umfange genau an die innere Mündung der Röhre anlegt. Jedenfalls haben wir beide die Stücke aus derselben Quelle, vielleicht waren die Deckel der von ihm beschriebenen Stücke beschädigt. Der Bau der dunklen broncegrünen, meist aus Glimmer und Quarz- theilchen gebildeten Gehäuse ist genau Avie bei der vorigen Art, ihre Aussenseite noch etwas glatter. Eine besondere innere Membran sehe ich auch hier nicht. In zweien liegen die Thiere, deren Kopf phryganidenähnlich erscheint. V. Siebold 1. c. p. 38 zog aus zwei Gehäusen die ver- trocknete Puppe hervor, welche in ihrer Form der Beine, der 127 langen Fühler, der behaarten vier Flügelstummel mid der beiden Beisskiefer ganz an eine Phryganide erinnerte. Mir liegt das von Bremi erwähnte Präparat vor, welches auch Herr v. Siebold bei mir untersucht und für eine Phryganide erkannt hat. Es ist stark verstümmelt, docli sind die langen scharfen, an der Basis erweiterten Beisskiefer sehr deutlieh; der bebaarte Kopf mit grossen schwarzen Augen ist zerdrückt; von den kräftigen kurzgliedrigen Fühlern liegen nur Stücke vor; von den Maxillar-Tastern ist ein kräftiges cylindrisches Grundglied und ein längeres Spitzenglied deutlich; letzteres besteht aus einem dicken gekrümmten Haarpinsel, der die eigentlichen Glieder verbirgt; selbe oder selbes ist lang und gespitzt; von den Flügeln ist eben nur sichtbar, dass sie schmal und lang behaart waren; von den sehr kräftigen Füssen ist keiner ganz erhalten; an einem Hinterfusse sehe ich sehr kräftige lange Sporen, zwei an der Spitze, zwei (weniger sicher) nach der Mitte der Schiene; je einer scheint länger; an einem Vorderfuss sehe ich mindestens einen Sporn an der Spitze. Leib zerdrückt; ein seitlich gelagerter Theil scheint die kurzen dreigliedrigen Lippentaster anzudeuten. 3, H. colombiensis Bremi, aus Puerto Cabello. Siebold 1. c. p. 144 theilt nachträglieh mit, dass er in Bremis Sammlung Gehäuse, aus verhältnissmässig sehr groben rostbraunen Steinchen angefertigt, von !%(, Lin. Querdurch- messer und lyjo Lin. rhl. Höbe gesehen habe. Mir liegt nur ein Geliäuse vor; grösste Breite 5 mill., Höhe fast 3 mill.; etwas mehr als 2y^ Windungen; Nabel offen, steht so tief als bieit; Mundöffnung 2 mill. breit, unten schräg abgeschnitten, etwas oval. AfterölTnung ein kleines, auf der Spitze des Gehäuses gelegenes oflenes Loch; Deckel fehlt; das Gehäuse ist aus sehr groben schmutzigbraunen Quarz? -Stücken gebaut, so dass seine äussere Seite uneben und unregelmässig aussieht. 4. H. Thelidomus Hag. Aus Venezuela Rio lego; 7000 Fuss über dem Meere. Mir liegen 3 Stücke vor; grösste Breite 7— 5 mill., Höhe 4- 3% mill.; etwas mehr als 2y.^ Windungen, die aber durch die Grösse und Unregelmässigkeit des verwendeten Materials sehr undeutlich sind, so dass einzelne Stücke kaum schnecken- ähnlich sind; Nabel offen, aber sehr enge; Mundöffnung 2 mill. breit, kreisrund, weniger schräg abgeschnitten; Afteröffnung ein sehr feines Loch auf der Spitze des Gehäuses; das relativ sehr dicke Gehäuse ist innen mit einer festen, wie aus Pflan- zenstofFen ge\vebten Membran ausgekleidet; die Mundöffnung 128 eines Stückes hi durch ein Steinchen zum Tlieil geschlossen; ob selbes auf einem tief eingedrückten Deckel liegt, oder ob die seitlich gelockerte auskleidende Membran sich an dasselbe anlegt, vermag ich nicht zu entscheiden ; das Gehäuse ist aus groben cr3'sta]lischen, schmutzig grauen und schwarzen Stein- chen sehr unregelmässig geformt. Icii erhielt die Gehäuse von H. Dohrn unter dem Namen Thelidomus, den Swainson als Gattungsnamen für Valvata arenifera aufgestellt hat. 5. H. scalaris Hag. Aus Venezuela; derselbe Fundort mit H. Thelidomus. Es liegen mir zwei Stücke vor; das grosste -iy^ wiill. breit und 1 Vj niill. hoch, das kleinere halb so gross; das grössere hat drei, das kleine zwei ein halb Windungen, die sehr regelmässig bezeichnet sind; Nabel offen, sehr breit, fast breiter als tief; Mundößnung klein, 1% mill. weit, schräg nach unten abgeschnitten, etwas oval; Afteröffnuug ein kleines rundes Loch auf der Spitze des Gehäuses; eine auskleidende Membran ist nicht vorhanden; in beiden die Larve sichtbar; die Schenkel der kurzen Vorderbeine stark erweitert; Deckel fehlt. Der Bau des Gehäuses ist regelmässig und selir merk- würdig; das Gehäuse selbst ist aus gleichartigen feinen Sand- körnchen gebildet und die Windungen abgeplattet, fast gerade. Rings um die äussere Kante der Windungen ist eine einfache Reihe grösserer Steincheu gelagert, so dass die Windungen vertieft liegen; gegen die Mundöffnung hin werden diese Stein- cheu allmäiig grösser. Das Gehäuse erinnert in seiner Bildung an den Trochus agglutinans Linne's. 6, H. umbonata Hag., von Jamaica, Chitty, Paines Town, mir von .H. Dohrn mitgetheilt. Mir liegen vier Stücke vor, ß'/j — 4 mill. breit, 4 bis 2^ ^ mill. hoch; '^y^ bis drei nicht sehr deutlich markirte Win- dungen; Nabel offen, uuten sehr weit, oben sehr spitz zulau- fend; Mundöffnung enge, nicht ganz 2 mill. breit, kreisförmig, unten sehr schräg abgeschnitten; Afteröftnung ein kleines rundes Loch auf der Spitze des Gehäuses; das Gehäuse ist dick und aus groben, eckigen, hellen und dunkeln Steinchen, denen selbst Samen untermischt sind, gebaut, so dass die Oberfläche, mit Ausnahme der abgerundeten Spitze, sehr un- regelmässig aussieht; in der Mundöffnung liegt ein lockeres Gespinnst aus weisslichen, unregelmässigen Fäden, das zum Gehäuse zu gehören scheint; eine auskleidende Membran fehlt; das einzige Stück mit Deckel liabe ich Hrn. v. Siebold gege- ben und vermag nichts darüber mitzutheilen. 129 7. H. spec. nov. aus Neu-Caledonien im Münchener Museum. Die fast haselnussgrossen Gehäuse habe ich bei Herrn V. Siebold gesehen; etwas Näheres vermag ich nicht anzu- geben. 8. H. arenifera Lea, Observations on Najades and descriptions of new species in Trans. Amer. Philos. Soc. Phi- ladelphia 1834 Vol. IV p. 101 pl. XV flg. 36, abgedruckt in V. Siebold Parthenogenesis p. 39 fig. 23, 24. Leas Beschrei- bung lautet: Valvata arenifera: Testa orbiculata, convexa; anfractibus tribus, qui arenis agglutinatis operiuntur; umbilico lato; spira obtusa. Hab. Tenessee, Cumberland river near Nashville. Lenght fpur twentiests of an inch. Remarks. This very curious and interesting species was among the fresh water shells so di- sinterestedly sent to me by the Lyceum of natural History of New York to be examined and inserted in this paper. It has the singular property of strengthening its whirls by the agglutination of particles of sand etc. by which it is entirely covered, and in this character it resembles the Trochus ag- glutinans Lamarck (Trochus conchyliophorus Auth.). The apex in all the specimens which I have had an opportunity of exa- mining is broken. The operculum was observed in two speci- mens sufficiently perfect to exhibit a striated horny structure. Ich bemerke dazu, dass die abgebrochene Spitze offenbar die Aftermündung bedeutet. Zu dieser Art möchte ich einige Stücke rechnen, die mir unter dem Catalognamen Paludina agglutinans Mus. Berol. vorliegen; sie stammen aus Amerika von Deppe, der meines Wissens in Mexico sammelte. Breite ^—Sy^ mill.; Höhe 3—2 mill.; drei oder fast drei Windungen; Nabel offen weit und tief, bei einigen accidentell fast geschlossen ; die sehr schräge unten abgeschnittene Mund- öffnung 1% inilh breit, etwas oval; Afteröffnung ein kleines rundes Loch auf der Spitze; eine auskleidende Membran fehlt; in zweien ist die darin liegende Nymphe sichtbar*; bei einigen verschliesst ein etwas vertieft gelagerter Deckel vollständig die MundöfFnung; er ist von gelblicher Farbe und faseriger Sfructur; die Fasern laufen concentrisch gegen den Innenrand; bei einem Stücke ist der Deckel gegen den Innenrand hin gebuckelt und zeigt daselbst eine lange wenig geöffnete Quer- spalte, deren Ränder mit kammförmig ineinandergreifenden kleinen Zähnen dicht besetzt sind; die Gehäuse sind aus grö- beren dunklen Steinchen gebaut und ihre Oberfläche uneben, ie seh zu Leas BescWeibung und Abbildung als die folgende. Swain- son Treatise etc. 1840 p. 330 hat auf diese Art die Gattung Thelidomus begründet. 9. H. glabra Hag. Ein Stück aus Nordamerika, aus Dunkers Sammlung als Valvata arenifera Lea erhalten. Breite 3% mill., Höhe 2 mill,; drei Windungen; Nabel weit, aber sehr flach, durch Sandkörnchen fast verschlossen; Alund- ötfnuiig 1*72 mill. weit, kreisförmig, schräg nach unten abge- schnitten; Äftermüudung verletzt; das Gehäuse ist aus kleinen Steinchen regelmässig gebaut, so duss es aussen ziemlich glatt und einer Schnecke sehr ähnlich wird ; eine auskleidende Mem- bran und ein Deckel fehlen; in der Mundöffnung nach innen eine Zahl lockerer unregelmässiger heller Fäden, fast wie der Ueberrest eines Gespinnstes; ähnliche Fäden finden sidi auch auf der Unterseite des Gehäuses über dem Nabel. "■. 10. H. lustrica Say, in Journ. Acad. N. Sc. Philadel- pliia 1821 T. II P. I p. 174 No. 3 als Paludina lustrica und Menke Syn. meth. Mollusc. als Valvata lustrica bezeichnet, Gould und Haldeman haben sie nachher der Gattung Amni- cola zugesellt. Ich habe ein Stück aus Nord-Amerika in Dun- ker's Sammlung gesehen, eine Beschreibung aber nicht ent- worfen. Sie ist von der Grösse der H. arenifera mit engerem Nabel, unebener Oberfläche, aus schwarzen Quarzstücken ge- formt, sonst von gleicher Grösse; der Deckel ist ähnlich. 11. H. pupoidea Gould aus Massachusetts in der Sammlung des Dr. Lehmann in Stettin, angeblich aus Menkes Sammlung (jedoch von Valvata pupoidea Gould in Dunker's Sammlung, einem Couchj'l, siclier verschieden), ist nach Dr. Hensche eine Helicopsjche von ähnlicher Form. 12. H. agglutinans Tassinari aus Italien, in Molluschi fluviatili italici nova species Valvata agglutinans Foro Cornelii 1858. 8 p. 2 ist nach Bourguignat in Guerin Revue et Mag. Zool. ser. 2. 1859 T. 2 p. 545 eine Helicopsjche. Es wird daselbst die Literatur ähnlicher Verwechselungen angegeben. Leider steht mir die Schrift jetzt nicht zu Gebote. Vielleicht mit H. Shuttleworthii identisch. 13. H. sericea Hag., von Arthur Morelet in dem Was- ser einer Quelle in Portugal gesammelt. Breite 3 bis 5 mill.; Gehäuse braun aus seidenartigem Gewebe, netzartig, mit Stücken von Quarz und Glimmer untermischt, einer Valvata ähnlich. Michaux hatte dies Gehäuse an Blainville geschickt, der es für „un tube de diflugie (siciy^ erklärte, und meinte, es könne nicht von einer Phryganide oder einem andern Insecte herrüliren, da deren Gehäuse stets gerade seien. Diese Nachricht ist entnommen dem „sur deux fourreaux helicoides fagonnes par des larves d'inseetes" von Vallot in M6m. Acad. Dijon (1854) 1855 Compt. rend. p. X-XII. Er spricht daselbst über schneckenartige Gehäuse von Insecten gebildet, zuerst über Psyche helix in R^aumur und berichtigt seine in denselben Schriften 1818 p. 55; 1827 p. 91 — 92; 1842 p. 52—53; 1849 p. 89 gemachten Bemerkungen. 14. H. helicoidella Vallot, aus Bahia, von Blanchet eingeschickt. Vallot 1. c. p. 1855 Compt. rend. p. X berichtet, dass dies Gehäuse dem vorigen ähnlich sei und in der Bibl. univers. de Geneve 1836 T. 5 p. 198 und 1837 T. 7 p. 203-204 er- wähnt werde. Es gehöre zu einer Phryganea trotz Vallot's früherer Behauptungen in Mem. Acad. Dijon 1842 p. 52 und 1849 p. 91. Er nennt die Art, die ein Schneckengehau.se baut, Phryganea helicoidella. 15. ? aus Pissevache, in Bremis Correspondenz erwähnt. Bremis Angabe, dass der Nabel durchgängig sei, wie beim Solarium perspectivum , macht es zweifelhaft , ob hier nicht doch Psyche helix oder eine verwandte Art gemeint sei, um so mehr, als v. Siebold nach Durchsicht der Sammlung Bremis nichts davon erwähnt hat. Es ist dies Alles, was mir bis jetzt über die merkwür- digen Helicopsyche-Arten bekannt geworden ist. Leider lässt sich die Frage, zu welcher Gattung oder selbst Subfamilie das Thier gehöre, noch nicht lösen. Die Kleinheit der Ge- häuse bedingt natürlich auch eine kleine Art. Die von Bremi eingesendete Nymphe bietet den einzigen Anhalt. Die stark entwickelten behaarten Kiefertaster, dicken kurzen Fühler, behaarten Flügel würden für eine kleine Sericostomide spre- chen, M^enn dem niclit die grossen Sporen von ungleicher (?) Länge entgegen wären; allerdings kennen wir von exotischen Sericostomiden so gut wie nichts, und es wäre möglich, dass derartige Formen vorkommen. Stark behaarte Taster linden sich bei vielen Mystaciden, doch sind die allerdings nur theil- weise erhaltenen Fühler zu dick und zu kurz, um an diese Subfamilie zu denken. Nahe lag der Gedanke, dass Helico- psyche die Gehäuse der Gattung Beraea bilden, und hieran habe ich auch zunächst gedacht, da für diese in Europa nicht seltene und auch bei Genf in mehrfachen Arten vertretene 9* 132 Gattung die Gehäuse unbekannt sind. Ueberdies erlaubte die untersuchte Nymphe diese Vereinigung, der höchstens die mangelhafte Ausbildung der letzten Tasterglieder widerspricht. Es erheben sich dagegen aber zwei wesentliche Bedenken. Beraea gehört zur Subfamilie der Rhyacophilen, deren bis jetzt bekannte Gehäuse immobil sind und die Nymphe in einer eigenen eiförmigen Haut umschliessen. Helicopsyche hat aber bewegliche Gehäuse und bestimmt keine Nymphenhülle. Sehen wir uns unter den europäischen Sericostomiden um, so ist von der Mehrzahl der Gattungen die Verwandlung bekannt. Un- ter den übrigen kann an Apatania und eine Dasystoma nahe- stehende Gattung, zu welcher Rhyacophila microcephala Pict. gehört, nicht gedacht werden, weil selbe ganz kurze kleine Sporen haben. Dagegen stehen zwei Gattungen nahe, die mir nur in einzelnen Stücken vorliegen und nicht genau bekannt sind. Eine, zu welcher ich Potamaria Pictetii Kol. rechne, (die zweite Art P. Schmidtii ist eine Hydropsyche), würde in Betreff der Sporen gut passen, hat aber keine behaarten Taster. Näher liegt die zweite Silo minutus Kol.; selbe ist von Silo pallipes und den übrigen Silo-Arten ganz verschieden, hat nach einem von Kolenati erhaltenen Pärchen 2. 2. 4. Spo- ren (nicht 2. 4. 4.) und beim Männchen behaarte Taster; im Habitus und Färbung steht sie Beraea nahe, ist aber, wie gesagt, mir nicht genau genug bekannt, um weitere Schlüsse zu ziehen. Schliesslich bemerke ich, dass noch ausserdem eine nicht kleine Zahl von Phryganiden-Gehäusen als Conchilien beschrie- ben sind. Seetzen citirt 10 Arten, die Schröter in seinen Flussconchylien p. 414 sq. und Conchjlienkenntniss nach Linne T. 2 p. 585 sq. als Sabella beschrieben und abgebildet hat. Gmelin Linne Syst. Nat. p. 3749 — 3751 citirt 14 Sabellen Schröters No. 8—21, die Phryganiden-Gehäuse sind. Vallot Mem. Acad. Dijon 1855 1. c. erwäimt als fragliche Phryga- niden- Gehäuse Serpula granulata im Dictionn. sc. nat. T. 48 p. 554 T. 57 p. 429, und Gmelin Syst. Nat. p. 3737 No. 6 Dentalium cornutum nach Ferussac Bull. T. XI p. 392. Auch in Chenu Encycl. wird ein Dentalium hergezogen. Gegen das Lob, welches Tassinaris Schrift von H. Drouet, Revue et Mag. Zool. ser. 2. 1859 T. XI p. 497 erhält, be- merkt p. 545 Bourguignat, dass die erwähnte Conchylie ein Phryganiden-Gehäuse sei und zählt äiinliche Verwechselungen auf. Benoit aus Messina hat in seinen Mollusken Siciliens tab. VII lig. 32 und 33 als Valvata crispata zwei Varietäten derartiger Gehäuse abgebildet. Lea Trans. Amer. Phil. Soc. T. IV p. 104 flg. 36. A. B. hat zwei derartige Gehäuse als Valvata agglutinans und arenifera aufgeführt, Grüner Vera. 133 der Conchyl. 1853 p. 30 selbe wiederholt, und Swainson Lard- ner Gab. cyclop. No. 123 p. 226 auf sie die Gattung Theli- domus gegründet. Serpula ornata Lea Contrib. of Conchyl. p. 37 T. I fig. 5. 1833, Serpula granifera Say aus Morton in tertiairen Schich- ten Marylands, Pectinaria belgica Gould, Moll. Massach p. 7, Dentalium nigrum und corneum Lamarck, Anim. s. vertbr. (non Linne), Dentalium pellucidum Linn6 Syst. nat., Dentalium No. 9 Sowerby Genera of shells sind nach Bourguignat Phryga- niden-Gehäuse. Y. Eier und junge Gehäuse. „24. April 1853. Unter No. 123 erhalten Sie Phryga- neen-Eier, welche bei uns so häufig an der Unterseite von Wasserpflanzen gefunden werden, und No. 124 zeigt Ihnen die aus diesen Eiern geschlüpften Jungen mit ihren schon am zweiten Tag erbauten Häuschen. Weiter gelang mir die Er- ziehung noch nicht. Mir ist überhaupt das eine sehr räthsel- hafte Erscheinung, denn nach der Grösse der Eier und dem kreisrunden, flach gewölbten, sie umhüllenden Schleimballen müssen diese Eier von einer grossen Phryganide (wenigstens wie Rhyacophila vulgaris herkommen, und zwar in grosser Menge. Ich habe aber an dem langen Seegraben, in welchem diese Eier vorkommen, noch niemals grosse Phryganen ge- funden, sondern nur Mystaciden. Man möchte annehmen, die kleinen Larven werden von ihrer Geburts&tätte nach dem See auswandern.'' „4. Juni 1853. Gestern machte ich eine Excursion an die Glatt, einen V-J^ Stunden von Zürich entlegenen FIuss, an dem ich einst 40 Jahre gewohnt hatte, hauptsächlich um an demselben die Phryganeen zu beobachten, und hatte das Glück, gerade die Flugzeit einer Art zu treffen, die mir noch wohl bewusst war, welche ich aber seit 40 Jahren nicht mehr getroffen hatte. Nie habe ich ein Neuropteron in so unge- heurer Individuenzahl auftreten sehen, wie dieses niedliche Thierchen. Wo man immer an das Ufer hintrat und die Pflanzen berührte, erhob sich eine wahre Wolke derselben, und zwar überall auf einer Strecke von einer Stunde Länge. Eine interessante Beobachtung ward mir dabei zu Theil. Ich fand an dem After einiger Weibchen einen nach Verhältniss sehr grossen ovalen hellgrünen Eierklumpen heraushängen; ich legte einen davon in reines Wasser 7 Uhr Abends und fand ihn folgenden Morgens 5 Uhr schon mehr als einmal grösser ausgedehnt. Leider fand ich die Gehäuse der Art nicht auf. Die Eier der ersten Art sind dieselben, deren Entwick- lung von Zaddach beschrieben ist und gehören wohl zu My- stacides nigra. Die massenhaft auftretende Art ist Hydropsyche angustata und die absolute Vergrösserung der Eier durch Wasseraufnahme auch von Rathke und andern nachgewiesen. Die Manier, in der die Eier bei Phryganiden abgelegt wer- den, ist verschieden. Bei einem grossen Theile treten sie un- geordnet klumpenweise hervor, während andere sie in langer fortlaufender Schnur absetzen; zu letzteren gehören alle Gat- tungen, die eine spitz zulaufende Legescheide besitzen, doch auch einige Limnophiliden, die eine Art Bruthöhle zeigen und sonst ihre Eier klumpeuNveise absetzen. Ein Theil der Arten (Phryganea) geht zum Eierlegen wahrscheinlich unters Wasser, wenigstens ist Phr. grandis mehrfach kräftig unter Wasser schwimmend beobachtet, die übrigen legen ihre Eier an die Blätter von Wasserpflanzen, oder an Landpflanzen, von welchen die Jungen in das Wasser gelangen können. M, nigra bildet einen flachen Kreis, in welchem die Eier in fortlaufender Schnur umeinander gelagert sind. Die Farbe der Eier ist nach den Arten verschieden und wechselt zwischen gelb und grün. Zaddach in seiner Entwickeluugsgeschichte der Phryga- niden-Eier sagt p. 64: Es sind mir die Eier von 6 oder 7 verschiedenen Arten bekannt geworden, die mit der sie ein- schliessenden gallertartigen Masse in drei versclüedenen For- men gelegt werden. Nämlich 1) in vollen oder strangförmi- gen Körpern; die Eier von Phr, grandis; die Eier sind dun- kelgrün, der Strang % Zoll lang, in der Mitte zusammen- gelegt und quillt im Wasser stark auf. 2) Spiralförmig gelegt, in runden Platten; die Eier von Mystacides. 3) In Klumpen, in welchen die Eier oft so vertheilt sind, dass sie den Gal- lerthaufen in querstehende Platten theilen; sie enthalten ver- hältnissmässig nur wenige Eier. Dahin geliören kleine Klümp- ciien von Linsengrösse, die man Anfang September an Pota- mogeton-Blättein findet, deren Eier kleiner sind als die von Mystacides und einen grünlich gelben Dotter haben; ferner ebenso grosse Klümpchen mit gelben Eiern, vielleicht von Chaetotaulius striola; grössere Klumpen von Erbsengrösse mit gelben Eiern, die denen von Phr. grandis wenig an Grösse nachstehen, wohl von Limneph. flavicornis; endlich eben so grosse Klumpen mit grünen Eiern. VI. Classi&cation der Gehäuse. „10. Januar 1852. Durch vergleichende Beobachtung der 135 Phryganiden-Gehäuse habe ich (Bremi) die Ansicht gewonnen, dass ihre Sculptur in Beziehung der typischen Form den Character des Genus und die Composition den Character der Species darstellt. Auch das Material der Gehäuse ist, jedoch nur bei einzelnen Genera und Species, ein sicherer Character der Art, der Lebensweise und der Wasser, in welchem die betreffende Larve wohnt; zuweilen verräth es auch ganz sicher die Jahreszeit des Baues, Beobachtungen im Zwinger liefern in den meisten Fällen keine sicheren Resultate, weil da die Larven nicht genügende Auswahl der Stoffe liaben. Ich habe öfters schon in demselben Wasser und auf der glei- chen Stelle Gehäuse von ähnlichen Species derselben Gattung gefunden, von denen die einen rein und nur aus Schnecken- schalen, die andern nur aus Holzstücken bestanden. Dass die Larven von Zeit zu Zeit ihre Röhren verlassen und neue bauen, mag von einzelnen Arten wahr sein, aber dieser Um- stand ist sicherlich nur Eigenschaft der Arten und keineswegs ganzer Genera, wie früher behauptet ward; ich bin auch überzeugt, dass manche Larvenarten ihr ganzes Leben durch nur an einem und demselben Gehäuse bauen. ^^ — „Alle bis- herigen Beobachtungen lehrten, dass die Verschiedenheit im Typus der Architectur eines Phryganiden- Gehäuses auch ein besonderes Genus bedinge." „12. März 1854. Dass sich auch der generische Cha- racter wie der specielle in der Architectur und dem Material ihrer Wohnungen ausspreche, ist wohl allgemein anerkannt; aber die Beobachtungen sind noch lange nicht so vollständig, dass man mit Sicherheit den generischen Charakter zu be- stimmen vermöchte. Was ich gegenwärtig darüber weiss, ist Folgendes. Die Gehäuse sind entweder tragbar (Heteropalpen und Mystaciden), oder festsitzend (Isopalpen, mit Ausnahme der Mj'staciden). I. Bei den festsitzenden Gehäusen ist der Typus bei allen Gattungen ein und derselbe; ein längeres oder kürzeres Oval, in der Mitte nach der Längenachse durchschnitten; gestreckt oder kurz, hoch oder niedrig gewölbt; aus groben oder feinen Steinen gebaut; auf der oberen oder unteren Seite von Stei- nen befestigt; schon von der Larve zu ihrer Wohnung — oder erst zum Schutz der Puppe erbaut. Das sind die we- sentlichsten Charactgrzüge , die aber noch wenig specifisch erkannt sind. II. Bei den tragbaren Gehäusen treten vorerst zwei ty- pische Gegensätze in Beziehung auf die Form des leeren Raumes, in welchem die Larve lebt, hervor; derselbe ist ent- weder ganz platt, muschelförmig oder gestreckt röhrenförmig. m A. Die Gehäuse platt, muschelförmig; Ausgänge für die Larve zweiseitig: Geliäuse beim Gehen auf der Scharf- kante getragen; zur Verpuppung auf die flache Seite gelegt; aus zusammen gesponnenen Sandkörnchen oder Pflanzentheilen bestehend. Genus: Hydroptila. B. Die Gehäuse gestreckt, röhrenförmig. a. Röhre genau quadratisch; aus quergestellten, pa- ii* ■ • rallel und eben zusammengefügten Pflanzentheilen •H' ■■' ■■li construirt. Genus noch nicht bekannt. ■V'i-2 '.-ijüi. Röhre cylindrisch. -. -^ Eiförmig; aus einer wahrscheinlich ausgeschwitzt ten Schleimsubstanz gebildet, halb durchsichtig. Genus noch nicht bekannt, (vid. Pictet Recherch. Tab. XX flg. 13.) Ich habe diese Gehäuse auch schon gesehen. 2. Schneckenförmig gewunden, aus Sandkörnchen gebildet; mit compactem Deckel verschlossen. Genus: Helicopsjche (noch nicht bekannt). 3. Cylindrisch, nach unten stark verjüngt; Gehäuse oben platt, mit an den Seiten und oben über über die Mündung vortretendem Rande; aus Sandkörnchen gemauert; bei der Verwandlung mit der Mündung an einen festen Körper an- gesetzt. Genus: Nais, 4. Cylindrisch, kurz, platt, gleichbreit aus Stein- chen gemauert, an beiden Seiten mit viel grös- seren Steinchen gestützt; zur Verwandlung sich flach anlegend. Genus: Trichostomum. 5. Cylindrisch, gestreckt, nach unten Menig ver- jüngt, aus Saud eben und kreisrund gebaut, zur Verwandlung senkrecht aufgestellt und am Fuss mit viel grösseren Steinclien beschwert. Genus: Odontoceru.s. 6. Cylindrisch , kreisrund , gestreckt , nach unten verjüngt, sanft gebogen, aus Sandkörnchen ge- bildet; zur Verwandlung seiner ganzen Länge nach an schwimmende Körper befestigt. Genus: Mystacides. 7. Cylindrisch, gerade, langgestreckt, kreisrund, aus abgeschnittenen, gleichförmigen, nach der Länge mit den Scharfkanten aneinander geleim- len Blattstrecken gebaut. Genus: Trichostegia. 8. Cylindrisch, kurz, kreisrund, aus quergestellten schmalen .Pflanzenfragmenten gebaut, schwim- mend; zur Verwandlung dicht unter dem Ho- 137 rizont des Wassers mit der Mündung befestigt. Genus: Chaetotaulius. 9. Cylindrisch, gestreckt, nach Verhältniss der Länge weit, entweder an beiden Enden gleich dick oder nach unten nur wenig verjüngt, meist sanft gebogen; Material sehr mannigfaltig, von Sandkörnern, Pflanzentheilen und Schnecken- schalen, bisweilen an demselben Gespinnst aus allen Substanzen zusammengesetzt. Heteropal- pen verschiedener Genera, Limnophiliden nach Burmeister. NB. Die Auswahl des Materials und seine Compoeition scheint mehr Character der Species als Genus zu sein, ist jedoch bei keiner Art ganz sicher ermittelt in Beziehung auf Wechsel oder Beständigkeit des Materials bei derselben Species. Auch besondere Vorrichtungen, wie z. B. die Schwimmbalken an dem Gehäuse von Phryg. fusca, scheinen nur Artcharacter zu sein. 10. Cylindrisch, walzenförmig, an beiden Enden ver- jüngt, aus gleichförmigen Sandkörnern gebaut. Diese auffallende Form stammt von einem mir noch nicht bekannten alpinen und subalpinen Genus. „5. Juli 1854. Das von Pictet T. XX fig. 13 dargestellte merkwürdige Gehäuse fand ich früherhin auch in der Limmat, hatte aber nicht das Glück es zu erziehen. Die halb durch- sichtige Blase frchien mir aus einer Schleimsecretion der Larve zu bestehen. Die zu ihrer Verwandlung horizontal befestig- ten Gehävse der Myst. filosa nannte ich in dem Sinne schwim- mend, weil ich bis dahin alle nur an den schwimmenden Blät- tern von Nymphaeen, Potamogeton, Sparganium oder an in das Wasser geworfenen Zweigen befestigt fand." „Dass die Larven vieler Arten, namentlich der Rhyaco- philen, vom Raube leben, glaube ich, doch habe ich keine directen Beobachtungen. Dagegen liabe ich positiv beobachtet, dass einzelne Arten monophagische Phytophagen sind, ja sogar die sonderbare Eigenschaft einer Art, dass sie, .obgleich be- ständig im Wasser wohnend, doch nur Blätter von Landpflan- zen genoss. Sie haben wohl das ergötzliche Schauspiel auch schon gesehen, wie behende die Subimago der Mystaciden oft noch Tage lang im Wasser umherschwimmt? Viele Arten begeben sich nach ihrer Entwickelung weit vom Wasser weg auf Bäume." „Die Ansicht , dass die Mehrzahl der Phryganiden car- nivor sein dürften, muss ich wiederholt bestätigen; dagegen tS9 kann ich mich nicht damit einverstanden erklären, dass die Phytophagie bei denjenigen Phryganiden, Avelche ihre Theca aus Blattstücken bilden, dadurch zweifelhaft werde. Im Ge- gentheil, meine bisherigen, jedoch nur auf fünf Species be- schränkten Beobachtungen zeigten mir ganz entschieden, dass die Phryganiden von denjenigen Pflanzen, von welchen sie sich nähren, auch ihr Gehäuse bauen, und dass, wenn diese Gehäuse von verschiedenartigen Pflanzenstückchen bestehen, dieser Umstand nur Folge der Polyphagie sei. Die von mir positiv in ihrer Lebensart beobachteten Arten sind : 1) Phry- ganea pellucida Oliv. Pict. T. VIII flg. 4, polyphagisch. 2) Phryg. lunaris Pict., monophagisch von den Blättern von Nasturtium officinale in kleinen Bächlein sich nährend. Die Beobachtung dieser Art hatte ich letztes Frühjahr auf er- götzliche Weise zu wiederholen den Anlass. Jenes Nastur- tium wird hier über Winter häufig als Salat gespeist, wozu es die Kräutler oft unter Eis und Schnee voigraben; an sol- chen Blättern sitzen oft mancherlei Wasserthiere, so kam mir auch Ende Januar eine junge Larve von Phryg. lunaris zur Hand. Ich setzte sie in ein Glas mit reinem Wasser zu einem Zweig jener Pflanze, deren Blätter sie sich wohl schmecken liess und inzwischen ihr Haus damit erweiterte; als späterhin ein neuerer stärkerer Zweig hinzugegeben ward, wurzelte dieser bald sehr stark und wuchs mit seinen Blättern über das Wasser hinaus; da musste sich der arme Tropf mit den Wurzeln den Hunger stillen; Mitte Juni schlüpfte die Phry- ganide aus. 3) Setodes auripilis, monophagisch an Ranunculus aquaticus ; ich nährte zwei Wochen lang mehrere Larven in reinem Wasser mit dieser Pflanze und sah auch ihre Theca sich vergrössern; in dem Wassergraben, den sie bewohnt hat- ten, wuchs auch häufig Ceratophyllum submersum, aber ich fand darauf keine Larven. 4) vSpec. ignota. Vor ein paar Jahren Mitte April am Ausfluss des Tettweilersee's in einem Canal an den ins Wasser hängenden Blättern von Landgrä- eern gefunden; ich nährte mehrere Wochen lang fünf dieser Larven mit Blättern verschiedener Gräser, welche ich ins Wasser des Glases hing; merkwürdiger Weise nagten diese Larven nur die beiderseitigen Häute dieser Blätter ab. Lei- der ging diese Larve während einer mehrtägigen Abwesen- heit bei hoher Temperatur zu Grunde. 5) Spec. ignota. Den 3. Juli fand ich auf Nymphaeen- Blättern in einer Torfgrube eine ganz gerade niedliche Theca, 21 mill. lang, oben 2 mill. breit, ganz eben aus länglichen Blattstücken gebaut, Spirale rechts gewunden; ich setzte die Larve nebst drei Blättern in reines Wasser und bemerkte bald sehr starken Frass rings um den Rand des kleinsten der Blätter und weisse Excre- 139 nlenthäufchen ; inzwischen setzte die Larve während fünf Tage noch 4 mill. Länge an ihr Gehäuse; den 9. Juli bemerkte ich zu meinem Erstaunen die Hälfte des Gehäuses abgestossen, und den 10. bemerkte ich, dass die Larve ihr Gehäuse an beiden Enden befestigt hatte, und zwar an zwei mit den Rändern sich berührende Blätter. Leider ging die Entwick- lung dieser kleinen Mystaciden-Larve während meiner Abwe- senheit vor sich, so dass von dem Tbieie nur die einfachen schön braunen Oberflügel vorhanden waren." „10. Mai 1855. Ein paar Larven von Limnoph. lunaris, die tüchtig an der Brunnenkresse ihren Hunger stillen und zugleich das Baumaterial davon nehmen, Mährend sie eine andere in demselben Topf vegetirende Wasserpflanze gänzlich verschmähen, machen mir viel Vergnügen. Bei diesem Anlass muss ich noch bemerken, dass hier die Zahl der als mono- phagisch bekannt gewesenen phytophagischen Insecten über- haupt immer kleiner wird , und dass einzelne Arten , die in der ganzen Schweiz auf der gleichen Pflanze zu leben schei- nen, in Deutschland doch auf andern gefunden sind." Soweit Bremi. — Es existiren zwei ältere Arbeiten über die Gehäuse der Phryganiden und die Classification derselben nach Form und Material. Die erste Arbeit, fast 200 Jahr alt, wird nur in Westwood's Introd. T. 2 p, 63 angeführt, die zweite ist ganz übersehen. Die Arbeit von Willughby — ich setze voraus, dass er mit Willoughb}^, der 1672 starb, identisch ist — fin- det sich abgedruckt in J. Raji Historia Insectorum London 1710 praef. p. XIL Ich erlaube mir sie herzusetzen. Hue etiam referendae sunt Muscae Papilionaceae e Phr}-^- ganeis ortae observante D. Willughby, qui Phryganei vulgaris metamorphoses sie describit, Mense Julio, inquit, e theca seu integumentis ereptat, et pellem mutat. Pedes et antennae fiunt longiores et alarum primordia sub pectore, ut in Aure- liis apparent, sed illis vivacior est multo et primo pedum pari insistit: non ita multo post denuo cutim exuit, et Musca pa- pilioniformis prodit, pedibus longioribus, colore rufo-fusco, antennis directe antrorsum extensis, oculis nigris protuberan- tibus. Lisectorum aquaticorum thecis se protegentium differen- tiae, ex observatione D. Willughby. Insecta aquatica thecis se contegentia sunt vel theca L Immobili, seu lapidibus affixa; corpore vel 1. subrotundo cum filamentis ad latera; 2. piano et compressiore absque filamentis. IL Mobili aut portatili, migratoria, Phryganea vulgo dicta, filamentis tarn in dorso, quam in lateribus donata, qui- m bus thecis firmiter adhaeiescunt, caput et pedes refe- lentia, cum tribus ultra pedes tuberculis, quae pro libitu erigere aut exserere possunt, ad impediendum ne thecae inter ambulandum capitibus incumbentes negotium eis facessant. Suntque vel thecis 1. recti?, vel habentibus A. festucas agglutinatas, easque vel a. parallelas, quorum duae species 1. major duas uncias longa, 2. minor et vulgatissima. (Straw- worms.) b. transversas et breviores, quibus interdum ad- miscentur lapilli et conchulae. B. festucas nullas adhaerentes, sed lapillos aut arenu- las, quae vel a, teretes, vermiculis intus Codbaits dictis. b. planae seu compressae. t Capillis majusculis thecae lateribus adhae- rentibus, nunquam supinae aut pronae parti, unde necessario planae aut compressae ap- parent; tt nullis ad latera adhaerentibus lapillis, sed theca utrinque, in tenuem marginem seu limbum procurrente, velut alas quasdam^ theca planiore et compressiore quam in su- perioie. 2. Incurvis, seu cornutis mavis dicere. Sunt enim horum thecae incurvae, et una extremitate majore, altera minore. Hamm quatuor novimus differentias , nimi- rum nigrum majus et minus, cinereum majus et minus. Haec omnia Muscas producunt alis peramplis, Papilionum aemulis. Horum Nymphas, nimirum ex iis vermiculis oriun- das, qui instar Testudinum domunculas suas secum circumfe- runt, quas intra nymphescunt, ex quibus Nymphis postea ori- untur parvulae Muscae. Swammerdam ad quartum suum transmutationum ordinem refert; quum nostra sententia ad tertiam pertineant, quia pellem bis mutant; prima vice Ver- miculi, altera Aureliae seu Nymphae, non autem Vermiculi pellem retinent, et simul cum ilia Aureliae exuunt: quae huius generis est characteristica. In eo etiam errare videtur, quod Muscas hasce parvulas appellat. Ich habe mit Absicht Wilhighby's Beschreibung in ihrem ganzen Umfange wiedergegeben, da Rajus Werk auf dem Continent selten und nur in grösseren Bibliotheken angetrofien wird. Die 12 beschriebenen Arten lassen sich zum Theil be- stimmen, worüber ich später das Nähere angeben werde. 141 Der dritte und ausführlichste Versuch einer Classification und Beschreibung der Phvyganiden-Gehäuse, der meines Wis- sens ganz übersehen ist, steht in F. A. Meyer, Magazin für Thiergeschichte, Göttingen 1790 T. 1 p. 56—80, eine Jugend- arbeit des berühmten Reisenden Jasper Seetzen, der 1816 unweit Mecca wahrsclieinlich durch Gift starb. Der Titel heisst: Von den Verwandlungshülsen der Phryganaeen der Göttingischen Gewässer. Eine am 21. März in der hiesigen physicalischen Privatgesellschaft gehaltene ausserordentliche Vorlesung. Seetzen nimmt folgende Eintheilung an. Die Hül- sen bestehen: I. aus einer einfachen Membran. 1 Art. IL aus mineralischen Theilen. A. aus feinen: a. schmale und dünne, 5 Arten. b. dicke und starke, 3 Arten. B. aus groben Körnern und kleinen Steinchen, 2 Arten. III. aus vegetabilischen Theilen, 12 Arten. IV. aus kleinen Conchylien, 3 Arten. Seetzen giebt überall die Fundorte so genau an, dass im Verein mit seiner Bescheibung sich sämmtliche Arten werden deuten lassen, wenn Jemand sich die Mühe geben wollte, um Göttingen in den genannten Wassern nachzuforschen. Eine ähnliche Arbeit in J. S. Schröter, Geschichte der Flusscon- chylien, Halle 1779, 4, die Seetzen citirt, hat mir nicht vor- gelegen. Gleichfalls habe ich jetzt nicht vergleichen können eine Arbeit von Gutike und Mylius: Vom Wassermotten-Ge- häuse in Mylius physikal. Belustigungen 1752 Stück 8 p. 629 bis 632. Seetzen giebt in einem Vorwort eine interessante Schilderung über den Vorgang des Baues der Phrygauiden- Gehäuse; die Beobachtungen, welche ihm eigenthümlich sind, ■werde ich an der passenden Stelle einreihen. Eugen Robert Ann. sc. natur. ser. 2. 1842 T. XVIII p. 379 sagt: In unsern Teichen bilden die Phryganiden die Ge- häuse gewöhnlich aus dem Samen von Sparganium racemosum oder Oenanthe fistulosa: Man findet sie am Bart des Rhizoms dieser Pflanzen befestigt, auch giebt es keine Cicuta aquatica, die nicht viel davon darböte. Der starke Geruch der Samen und selbst der Röhren, die daraus gebildet werden, ist viel- leicht der Grund, Mcshalb die Phryganiden sich lieber an diese Pflanzen heften (oder vielleicht, weil der Geruch ihre Feinde abhält). Naumann Lehrbuch der Geognosie 1850 T, 1 p. 893 sagt: Einen wesentlichen Antheil an der Bildung von Gesteinen kann man den in den tertiaireu Süsswasserkalksteinen (z. B. von Cen- 142 tral-Frankreich) vorkommenden, aus Sandkörnern und kleinen Schnecken, zumal Paladinen bestehenden Gehäusen gewisser Phryganiden-Larven zuerkennen, ■welche zuweilen dermassen angehäuft sind, dass sie einen bedeutenden Theil des Steines ausmachen. Man hat diese Larven-Geiiäuse Indusia tubulosa und daher dergleichen Kalksteine selbst Indusienkalk genannte (vgl. auch Isis 1848 und Lyell Geologie.) ' YII. PhryganidenGehäuse meiner Sammlung. Ich erlaube mir hier eine kurze Uebersicht der in mei- nem Besitze befindlichen Gehäuse zu geben; die von andern Schriftstellern beschriebenen habe ich an den betreffenden Stellen angefügt. Ich wiederhole, dass eine Erschöpfung der Literatur über diesen Gegenstand gegenwärtig nicht hat er- zielt werden können. I. Festsitzende unbewegliche Gehäuse. Was wir über sie wissen, verdanken wir lediglich den schönen Beobachtungen Pictet's; andere Forscher haben nur unbedeutende Bemerkungen gemacht. "Willughby erwähnt ihrer und sondert sie in zwei Abtheilungen, je nachdem die Larven äussere Athemwerkzeuge haben oder nicht. Der Um- stand, dass die Gehäuse zumeist an grösseren festen Gegen- ständen befestigt werden und oft ohne Zerstörung nicht ab- lösbar sein werden, verhindert oder erschwert ihre Aufnahme in eine Sammlung. Ich besitze nur drei und habe selbst keine Beobachtungen darüber gemacht, denn die betreffenden Thiere leben in schnellfliessenden Gewässern, die sich um Königsberg nicht vorfinden. Die Lebensweise der Thiere in schnellflies- senden Wassern wird ähnlich wie bei den in Erdröhren le- benden Ephemeren -Larven eine Herbeiführung der Nahrung durch das Wasser ermöglichen, ohne dass die Thiere stets genöthigt sind, ihr Haus zu verlassen, Dass sie selbes unter Umständen doch thun, ist jedoch durch Beobachtung constatirt, einige sollen sogar frei im Wasser leben und erst zur Ver- puppung ein Gehäuse bauen. Festsitzende Gehäuse finden sich nur bei Rhyacophilen und Hydropsychen und sind erst in ge- ringer Zahl bekannt. Pictet beschreibt sie für R. vulgaris, umbrosa, vernalis, ciliata und zwei unbekannte Arten; H. atomaria, tenuicornis, guttata, laeta, variabilis, lepida, varie- gata, montana, maculicornis, flavicoma, senex, flavomaculata. SubfaniUie : JRliyacophilen. Nach Pictet leben die Larven in fliessendem Wasser und bauen sieh keine beweglichen Gehäuse; zur Verpuppung bauen 143 sie aus unregelmässig zusammen gefügten Steinen eine ovale, an einem festen Gegenstand befestigte Hülle; in selbigem ver- fertigt die Larve einen eiförmigen geschlossenen Sack aus einer braunen leimähnlichen Masse, in welchem sie sich ver- puppt. 1. Rh. vulgaris. Ich besitze von Bremi aus der Lim- mat Larven, Nymphenhülle und die steinernen Gehäuse. Die Larven sollen keine Gehäuse bauen. Das Gehäuse ist aus ziemlich groben Steinchen unregelmässig verfertigt, 18 mill. lang, 10 mill. breit, länglich eiförmig; mit der unteren plat- ten Seite hat es aufgesessen; diese Seite ist offen und lässt die ziemlich glatte innere Höhlung sehen; selbe ist nur wenig grösser als die 15 mill. lange und 5 mill. breite braune Nym- phenhülle, diese ist ganz geschlossen, glatt, durchscheinend; die Nymphe liegt darin ziemlich locker; die Larve hat Kie- menbüschel. Pict. T. XV fig. 1. 2. Rh. um b rosa, nach Pictet T. XV fig. 2. Nymphen- hülle 12 mill. lang, 2 mill. breit, durchsichtiger als bei Rh. vulgaris; Gehäuse nicht beschrieben und abgebildet; Larve ohne äussere Athem Werkzeuge; aus letzterer Ursache wird diese Art und ihre Verwandten wohl eine eigene Gattung bil- den müssen, Crunophila Kolenati. 3. Rh. (Glossosoma) vernalis, nach Pict. T. XV fig. 4. Nymphenhülle 7 mill. lang, 2^/^ mill. breit, also kür- zer und dicker als die vorigen; durchsichtiger als bei Rh. vulgaris; Gehäuse halb elliptisch, aussen unregelmässig, aus groben Steinchen gebildet, 11 mill. lang und 6 mill. breit; Larve ohne äussere Athemwerkzeuge. 4. Rh. (Agapetus) ciliata; Gehäuse aus einem schnell fliessenden Riedbach bei Zürich von Bremi; 8 mill. lang, 5 mill. breit, aus groben Steinen geformt, innen ziemlich glatt; an dem einen Ende sind in dem Gespinnst drei runde Löcher angebracht, die zwischen die Steine münden und nur von in- nen sichtbar sind. Die Stücke sind von Bremi als Rh. ver- nalis oder ciliata bezeichnet, ich vermuthe, dass es zu letz- terer Art gehöre. Pictet T. 15 fig. 3 bildet die Nymphen- hülle S'/g mill. lang, ly, mill. bieit ab; das Gehäuse hat eine ähnliche Form. Früher habe ich ähnliche Gehäuse gesehen, aus welchen v. Siebold Agapetus ciliatus bei Freiburg gezo- gen hatte; die Verwandlungsgeschichte dieses Thieres soll sehr merkwürdig sein; hoftentlich wird sie veröffentlicht. Larve ohne äussere Athemwerkzeuge. 5. Rhyacophila spec. vom Saleve. Pictet bildet die Larve T. XV fig. 5 ab, sie ist der Rh. vulgaris ähnlich, aber ohne äussere Athemwerkzeuge; die Nymphe besitzt eine Hülte und ein Gehäuse. 144 .m' 6. Rhyacophila spec. Pictet bildet T. XV fig. 5 b. c. Larve und Gebäuse ab 5 die Larve ohne äussere Athemwerk- zeuge ist der von Rh. ciliata analog; die Nymphenhülle ist wie bei jener Art; das 8 mill. lange und 5 mill. breite Ge- häuse ist aus kleinen Steinen auch auf der Unterseite gebil- det, ähnlich der Gattung Trichostoma, und ist, wenigstens in der Jugend, beweglich. Fortsetzung folgt. Zur Acidalia Beckeraria. ) Ich habe im Jahrg. 24 p. 346 der Entom. Zeitung eine kleine Berichtigung zu meinem Necrolog des Joh. Jos. Becker gegeben, in welchem ich irrthümlich der Meinung war, die von Herrn Lederer beschriebene Acidalia Beckeraria sei nach ihm benannt, während sie den Namen nach Herrn A. Becker in Sarepta führt, wie ich durch den Geber des Namens, Herrn Heinrich Benno Möschler in der Ober -Lausitz später mitge- theilt erhielt. Ich hatte hierbei den unsclmldigen und Niemand verletzen könnenden, jedoch völlig berechtigten Wunsch aus- gesprochen, Namengeber sollten doch stets bemerken, welche Personen sie durch Beilegen des Namens haben beehren wol- len. Es geschah dieses stets von Linne, Fabricius, Latreille und fast allen späteren Entomologen und wurde nur in neuerer Zeit öfter ausser Acht gelassen. Obgleich Herr Lederer in seinem Werkchen über die Span- ner p. 94 sagt, dass er nicht wisse, wer diesen Namen ge- geben habe, so nimmt er doch meine Bemerkung, die über- haupt an die Entomologen gerichtet war, in der Wiener Ent. Monatsschrift Bd. 8 p. 58 sehr übel auf, indem er mich hierin öffentlich auffordert, ich möge doch erklären, wie ich dazu komme, meine unmuthige Bemerkung an ihn zu adressiren, — Ich überlasse es allen urtheilsfähigen Männern zu entschei- den, ob in den von mir gebrauchten Worten eine Verletzung des Herrn Lederer gefunden werden kann, an den ich, als ich dieses schrieb, gar nicht dachte. Ich erkläre übrigens gerne dem jungen Manne, dass es mir nicht in den Sinn gekommen ist, noch in den Sinn kommen wird, mit ihm Strei- tigkeiten anzufangen, oder ihn beleidigen zu wollen. Ich habe seit länger als einem halben Jahrhundert mit den namhaftesten Männern der Wissenschaft in lebiiaftem Verkehr gestanden, aber mit diesen ist mir nie eine ähnliche Erörterung vorgekommen und werde ich es auch in der Folge nicht unterlassen, in wissenschaftlichen Dingen meine Meinung öffentlich auszusprechen. C. v. Hey den. 145 Einige neue Dolichopoden aus dem Bayerischen Hochgebirge von A. €ier»taeker. 1) Argyra incompta, nov. spec. Diagn. Viridi-aenea, thorace coerulescenti, hypostomate atro, pedibus flavis, femo- libus anterioribus fere totis, pedum posticorum femoribus ti- biisque apice, tarsis totis nigro-piceis. Long. lin. 2 mas. Zu den Arten ohne Silberglanz auf Thorax und Hinter- leib gehörend, metallisch grün, auf Thorax und Schildchen mehr blaugrün. Hinterkopf dunkel erzgrün, weiss bereift, Stirn und Untergesicht tief und matt schwarz, erstere ober- halb der Fühler, letzteres nur ganz unten über den Tastern in geringer Ausdehnung und schwach silberschimmernd. Ta- ster und Fühler schwarz, das erste Glied dieser oberhalb behaart, um die Hälfte länger als das zweite; das Endglied länglich dreieckig mit stumpfer Spitze und ziemlich weit vor dieser eingelenkter Borste, welche die Fühler selbst etwas an Länge übertrifft und anscheinend nackt ist. Die Oberfläche des Thorax und Schildchens ausser der gewöhnlichen Bebor- stung nicht behaart, ersterer an den Schultern in geringer Ausdehnung weiss schimmernd, zwischen diesen ganz vorn mit Anfängen von broncegrünen Striemen. Brustseiten schie- fergrau, nach vorn mit deutlichen grünen Reflexen. Flügel fast glashell, erste Längsader weit vor der Flügelmitte, fast in gleichem Abstand von der Wurzel und der Mündung der zweiten Längsader, in die Costa einmündend, die vierte unter schwacher Biegung zur dritten convergirend. Schwinger und Schüppchen gelb, letztere mit schwarzer Spitze und eben- solchen Wimperhaaren, Vorderhüften pechbraun mit gelb- licher äusserster Spitze und langer schwarzer Behaarung; hintere Hüften schwärzlich schiefergrau. Beine blassgelb. Vorder- und Mittelschenkel bis auf die Spitze, die hintersten dagegen nur an der äussersten Basis und längs des Spitzen- drittheiles pechbraun; eine gleiche Färbung zeigt ausserdem das letzte Drittheil der Hiuterschienen und die ganzen Hinter- tarsen. Alle drei Schenkelpaare sind unterhalb und die Vor- derschenkel auch auf der Aussenseite mit langen, weichen, schwarzen Haaren gewimpert, die Vorderschienen aussen nur mit zwei, die mittleren mit vier längeren Borstenhaaren be- setzt; auch die Hinterschienen zeigen an der Aussenseite nur drei und zwar wenig markirte stärkere Borsten, während sie bei der Seitenansicht vorn und hinten ziemlich lang und dicht 10 146 gewimpert ersclieinen. Die Vordeitai-sen sind deutlich länger als ihre Schienen, der Metatarsus reichlich so lang wie die vier übrigen Glieder zusammengenommen, auf der Rückseite mit etwa acht schrägen Stachelbörstchen besetzt; die vier Endglieder, von denen das vorletzte das kürzeste ist, sind selbst gegen die Spitze hin kaum merklich gebräunt. Die Mitteltarsen sind nicht ganz von Schienenlänge, der Metatarsus auch hier den folgenden Gliedern zusammen gleich, das vierte und fünfte an der Spitze deutlich pechbraun. Die Hintertarsen endlich sind ziemlich von Schienenlänge, der kräftige Meta- tarsus etwAS kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen. — Der ziemlich lange und schmale, nach hinten etwas zusammengedrückte Hinterleib zeigt ausschliesslich schwarze Behaarung, an der Basis und seitlich eine zarte graue Bestäubung und etwas lichter gefärbte Einschnitte; eine gelbe Fleckung ist auf der Oberseite nirgends sichtbar, doch scheinen die drei ersten Ringe, gegen das Licht gehalten, seitlich gelb durch. Das Hypopygium nebst den sehr kleinen Endlamellen ist pechschwarz. Das Männehen Anfang August's bei Kreuth im Bayerischen Hochgebirge gefangen; Weibchen unbekannt. Anm. Von Arg. grata Loew, aristata Gerst. , magnicornis und elongata Zetterst., welche ebenfalls des Silberschimmers auf Thorax und Hinterleib entbehren, unterscheidet sich die vorstehende Art schon durch das matt schwarze Untergesicht, ausserdem auch durch die schwarze Färbung der Vorder- und Mittelschenkel, so wie durch die ganz gelbe der Vordertarsen. Ausser der vorstehend beschriebenen Art fanden sich in der ersten Hälfte des August bei Kreuth und Reichenhall fol- gende Arten der Gattung: Arg. diaphana Fab. mas. et fem. vereinzelt (fliegt bei Berlin nur im Frühling), Arg. leuco- eephala Meig. mas. et fem. häufig, Arg. argentina Meig. mas. et fem. sehr häufig und Arg. auricollis Meig. mas. et fem. gleichfalls nicht selten. Von den drei letzten Arten wa- ren die "Weibchen ungleich häufiger als die Männchen; in den Morgenstunden eines besonders günstigen Tages fanden sich dieselben in der nächsten Umgebung des Wildbaches zu Hun- derten ein, während die Männchen daselbst fast ganz fehlten. — Argyra argentina und auricollis Meig. fing ich gleich- falls zu Anfang des August auch im Sächsischen Erzgebirge und bei Teplitz. 2) Xiphandrium sagax, nov. spec. Diagn. Viridi- metallicum, fronte humerisque albo-micantibus, coxis anticis apice pedibusque flavis, tarsis tantum ab articuli primi apice infuscatis. Long. lin. IVg (mas.) — IVg (fem.) 147 Mas. Antennavum articulo ultimo longissimo, sensim aeu- minato, seta brevissima; appendicibus hypopygii externis brevibus, bilamellatis. Männchen. Metallisch grün, auf Thorax und Schildchen lebhafter, mit einem Stich ins Blaue. Hinterkopf bläulich schiefergrau mit rein weisser Behaarung der Backen; Stirn blaugrün mit lebhaftem silberweissem Schimmer, Untergesicht breit, silberweiss, Taster schwarz mit weissem Saume. Fühler beträchtlich länger als Thorax und Schildchen zusammenge- nommen, schwarz; erstes Glied oberhalb nackt, nur wenig länger als das gerade abgestutzte zweite; Endglied äusserst langgestreckt, überall dicht behaart, von der Mitte ab sehr allmälig verschmälert und zugespitzt, Borste sehr kurz, griffei- förmig, höchstens so lang als das Endglied in der Mitte breit. Thorax ausser den langen schwarzen Borsten mit sehr ver- einzelten kürzeren Börstchen besetzt, zart graugelb bestäubt, auf und besonders unterhalb der Schulterbeulen lebhaft weiss schimmernd; Brustseiten dicht silbergrau bestäubt, die grüne Grundfarbe aber deutlich durchscheinend. Flügel leicht und gleichmässig graubraun getrübt, merklich breiter als bei Xiph. caliginosum, besonders mit stärker gerundetem Hinterrande; Querader sehr steil und um ihre doppelte Länge vom Hinter- rande entfernt, vierte Längsader kaum geschwungen und in ihrem letzten Absclfnitt fast ganz mit der dritten parallel laufend. Schwinger röthlich gelb, Deckschüppchen lichter gelb, mit w^eisslichen Wimperhaaren. Vorderhüften licht grau mit gel- bem Spitzendrittheil, dicht weiss behaart; hintere Hüftpaare schiefergrau, das letzte mit einzelner, wegstehender weisser Borste. Beine röthlich gelb, Schenkel oberhalb gegen die Spitze hin mit bräunlicher Längslinie, welche auf dem dritten Paar am deutlichsten, auf dem mittleren kaum hervortritt; an allen drei Beinpaaren nur die Tarsen von der Spitze des ersten Gliedes an allmälig stärker gebräunt. Vorderschenkel gegen die Basis hin unterhalb mit einigen kurzen Härchen, die mittleren nahe der Spitze vorn und hinten, die hinteren nur vorn mit einem längeren Borstenhaar besetzt. Vorder- schienen mit drei Borsten an der Aussenseite, von denen zwei zusammen am Ende des ersten Vierttheils, die dritte in der Mitte steht; Vordertarsen etwas länger als ihre Schienen, der Metatarsus so lang wie die drei folgenden Glieder zu- sammengenommen , an der Spitze unterhalb nicht erweitert. Mittelschienen aussen gleichfalls mit drei. Hinterschienen sogar nur mit zM^ei Borsten, der hinterste Metatarsus ganz einfach, so lang wie das zweite Glied. — Hinterleib ganz metallisch grün, oberhalb schwarz beborstet, seitlich längs der vorderen Hälfte weiss behaart; Hypopygium schwarz, unterhalb grau 10* 148 bereift. Die inneren Appendices nicht hervortretend, die äus- seren braunschwarz, kurz, gabelig getheilt, mit längerem und stumpferem inneren und um die Hälfte kürzerem äusseren Lap- pen, beide ring&herum lang gewimpert. Bei dem etwas grösseren und kräftiger gebauten Weib- chen ist die Stirn noch dichter, fast ebenso dicht weiss be- stäubt wie das Untergesicht, welches doppelt so breit als beim Männchen ist; die grossen Taster sind grauschwarz mit •weissem Saume, schimmern aber von der Seite gesehen gleich- falls ganz weiss. Das Endglied der Fühler ist länglich drei- eckig, um y.j länger als breit, an der Spitze leicht abgestutzt, die Borste deutlich zweigliedrig, fein pubescent, etwa von dreifacher Länge des dritten Fühlergliedes. Die Flügel sind zwischen der Costa und der zweiten Längsader licht bräun- lich, im Uebrigen mehr wässrig grau getrübt. Der Hinterleib ist an den Seiten der beiden ersten Ringe kürzer und mehr gelblich behaart, die metallisch grüne Färbung oberhalb in das Messing- und Kupferfarbige spielend. Ich fing diese Art in mehreren Exemplaren beider Ge- schlechter Anfang Augus t's bei Kreuth ; die Zusammengehörig- keit von Männchen und Weibchen ist durch ein in copula gefangenes Pärchen sicher gestellt. Anmerk. Die Art steht in nächster Verwandtschaft mit Xiph fissum und dissectum Loew (Stett. Ent. Zeit. XI*p. 128 f.), denen sie sich in der Form der äusseren Appendices des männlichen Hinter- leibes anschliesst, von denen sie aber, abgesehen von der Fühlerbil- dung, schon durch die ganz gelben Hinterschienen abweicht. Ausser Xiphandrium sagax traf ich bei Kreuth zu Anfang des August nur noch Xiph. caiiginosum Meig., welches im männlichen Geschlecht bereits selten, im weiblichen dagegen überall sehr gemein war. Die Gattung Syntormon Loew war durch Synt. Zelleri Loew (Männchen), Saucropus Loew durch Sauer, palli dus Fall., Xanthochlorus Loew durch Xanth. tenellus Wied. und ornatus Halid. vertre- ten. Porphyrops-Arten wurden gar nicht mehr angetroßen. 3) Sympycnus plantaris, nov. spec. Diagn. Anten- narum articulo tertio abbreviato, apice tantum piloso, femo- ribus nigro-piceis, apice flavis. Long. lin. 1 '/g J^as. et fem. Mas. Tarsis anticis abbreviatis, articulo ultimo dilatato, pulvillis auctis : tibiis tarsisque posticis nigro-piceis, his articulo tertio abbreviato, intus fasciculato. Männchen. Dem Symp. brevimanus Loew (Neue Bei- träge V p. 93) zunächst stehend, dunkel metallisch grün, grau bereift, auf dem Thorax und Schildchen mit etwas bläulichem Anfluge. Hinterkopf und Stirn graugrün, das silberweisse Untergesicht bis über die Mitte hinaus die Augen trennend, 149 schmal, nach unten allmälig noch mehr verengt. Fühler schwarz, das Endglied kurz, breiter als lang, dreieckig, die Behaarung auf die stumpfe Spitze desselben in Form eines kleinen Büschels beschränkt; Borste pubescent, an der Basis deutlich verdickt. Beborstung des Thorax und Schildchens schwarz, die Brustseiten bläulich schiefergrau. Flügel wässrig grau getrübt, längs des Vorderrandes sehr leicht gebräunt, an der Basis keilförmig verengt; Querader fast um ihre drei- fache Länge vom Hinterrande entfernt, mit deutlicher Krüm- mung nach aussen, Schwinger weisslich gelb, Deckschüppchen hell gewimpert. Hüften schwärzlich schiefergrau, das vordere Paar mit hellgelber Spitze, auf der ganzen Vorderfläche dicht silberweiss behaart. Schenkel pechschwarz, mit grünem Me- tallglanz, an den beiden ersten Paaren das Spitzendrittheil, am letzten nur die äusserste Spitze gelb; Vorder- und Mittel- schienen gelb, die hintersten pechschwarz. An den Vorder- beinen sind die Schienen beiderseits mit gesperrten, innerhalb etwas längeren Haaren gewimpert, die Tarsen um ein Drit- theil kürzer als die Schienen; der Metatarsus gelb, mit scharf abgesetzter schwarzer Spitze, fast so lang wie die drei sehr kurzen, pechschwarzen folgenden Glieder zusammengenommen, das Endglied vergrössert, breitgedrückt, tief schwarz, mit stark vergrösserten, rundlichen, bräunlich weissen Pulvillen. An den Mittel beinen sind die Schienen schlank, innerhalb kurz und gesperrt bewimpert, ausserhalb mit drei längeren schwar- zen Borstenhaaren besetzt; die Tarsen schlank, von Schienen- länge, bräunlich gelb mit dunkeleren Spitzen der einzelnen Glieder, der Metatarsus nicht ganz so lang wie die drei, an Länge abnehmenden, folgenden Glieder zusammengenom- men, das Endglied etwas kürzer als das vierte, verbreitert, flach gedrückt, tief schwarz. An den Hinterbeinen führen die Schenkel gleich denen des zweiten Paares vorn nahe der Spitze eine einzelne Borste; die nur an der äussersten Basis etwas gelb gefärbten Scliienen sind wie die Tarsen von kräftigem Bau, letztere deutlich Jiürzer als erstere und gleichfalls pechschwarz. Der Metatarsus deutlich länger als das zweite Glied, das dritte nur halb so lang als das zweite und von der Seite gesehen leicht verbreitert; an seiner Innen- seite trägt dasselbe etwa sechs grobe, wegstehende Borsten, während das vierte hier mit einigen gesperrten, borstenför- migen Dörnchen besetzt ist. — Hinterleib am ersten Ringe mit langen silberweissen, sonst mit schwarzen Haarborsten bekleidet. Beim Weibchen ist das ziemlich breite Untergesicht gleich der Stirn grünlich grau bestäubt, die Taster graubraun schimmernd, mit weissem Saume; das Endglied der Fühler 150 noch kürzer als beim Männeben, doppelt so breit als lang, mit wenig markirter, aber ähnlich behaarter Spitze. An den Vorderbeinen sind die Schenkel an der Spitze in etwas wei- terer Ausdehnung gelb, die Schienen nicht gewimpert, aber dafür an der Aussenseite von der Mitte ab fein kammartig beborstet; die Tarsen reichlich von Sclüenenlänge, die Glieder bis zum vierten allmälig an Länge abnehmend und vom Gel- ben in's Pechbraune übergehend, das Endglied wieder ein wenig länger und breiter als das vierte. An den Mittelbeinen sind die Schenkel fast ganz schmutzig gelb, nur gegen die Basis hin leicht gebräunt, an den Hinterbeinen die Schienen gelbbraun mit dunklerer Spitze, die Tarsen einfach; die bei- den ersten Glieder derselben gleich lang, das dritte zwischen dem zweiten und vierten in der Länge die Mitte haltend. Ich fing ein einzelnes Pärchen dieser interessanten und durch die Erweiterung der männlichen Tarsen an Dolichopus erinnernden Art Anfang Augusfs bei Kreuth. 4) Sympycnus spiculatus, nov. spec. Diagn. Anten- narum articulo tertio oblongo-triquetro, undique piloso, alarum squamis apice nigris nigroque ciliatis, pedibus omnibus coxis- que anticis flavis, tarsis posticis basi excepta nigro - piceis. Long. lin. 1^^ — !%^ mas. et fem. Mas. Tarsorum posticorum articulo tertio secundi lon- gitudine, apice intus longe setoso. Männchen. Dunkel metallisch grün, auf dem Thorax mit lichter, grünlich-grauer Bestäubung. Hinterkopf und Stirn licht bläulich schiefergrau bestäubt, Untergesicht und Taster glänzend silberweiss, ersteres nach unten nur wenig verschmä- lert und die Augen in ihrer ganzen Länge trennend. Fühler schwarzbraun, das Endglied deutlich länger als breit, ziemlich spitz dreieckig, überall behaart; Borste deutlich pubescent, an der Basis nicht merklich verdickt. Beborstung des Tho- rax und Schildchens schwarz; Brustseiten bläulich schiefer- grau, ziemlich glänzend. Flügel wenig grau, fast glashell, mit schwacher bräunlicher Trübung am Vorderrande. Schwin- ger und Deckschüppchen gelb, letztere mit schwarzem Punkt an der Spitze und dunkelen Wimperhaaren. Beine mit Ein- schluss der Hüften gelb, doch sind die weiss behaarten Vor- derhüften an der äussersten Basis leicht gebräunt, die beiden hinteren Paare auf der oberen Hälfte der Aussenseite bräun- lich schiefergrau; die Hinterhüften tragen ein wegstehendes schwarzes Borstenhaar. Mittel- und Hinterschenkel vor der Spitze mit einer einzelnen Borste besetzt, die Vorderschienen gar nicht, die hinteren in gewöhnlicher Weise beborstet; die Hinterschenkel oberhalb mit licht pechbrauner Längslinie. Vordertarsen länger, Mitteltarsen eben so lang wie die ent- 151 sprechenden Schienen, beide von der Spitze des ersten Gliedes ab allmälig gebräunt. Hintertarsen deutlich kürzer als ihre Schienen, von der Spitze des Metatarsus an schwarzbraun; das erste Glied um die Hälfte länger als das zweite, welches genau so lang wie das dritte ist; dieses an der Spitze mit drei nach innen und hinten gerichteten langen Stachelborsten, von denen die letzte am längsten und mehr dornartig ist, besetzt. Gegen diese drei ersten, in gewöhnlicher Weise kräf« tig entwickelten Tarsenglieder stechen die beiden letzten durch ihre Dünnheit und geringere Länge ziemlich auffallend ab. — Hinterleib überall schwarz beborstet, die Bauchseite des fünf- ten Ringes in einen Buckel aufgetrieben, welcher eine abste- hende Borste trägt. Die sehr kleinen Endlamellen des Hypo- pygium sind pechbraun, mit weisser Bewimperung. Beim Weibchen ist das üntergesicht doppelt so breit als beim Männchen und nebst den Tastern mehr silbergrau, das Endglied der Fühler von gleicher Form und Grösse. Die Flügel sind auf der Fläche stärker grau, am Vorderrand in- tensiver braun getüncht. Die dunkele Färbung an der Basis der Vorder- und der Aussenseite der hinteren Hüften ist in- tensiver, mehr schwärzlich und ebenso tritt auf der Oberseite der Hinterschenkel der dunkele Längswisch deutlicher hervor. Die Hintertarsen sind auch beim Weibchen merklich kürzer als die Schienen, doch ist hier das zweite Glied ein wenig länger als das einfache dritte und die beiden letzten nicht auffallend dünner als die vorhergehenden. Unter zahlreichen Weibchen fand sich nur ein Männchen ; Anfang August's bei Kreuth. — Mit den beiden vorstehenden Arten wurden gleichzeitig Sympycnus aeneicoxa Meig. (== S. brevicornis Zetterst.) und annulipes Meig., von bei- den jedoch nur Weibchen, angetroff"en. Von Campsicnem US- Arten fing ich ausser dem auch bei Kreuth häufig vorkommenden Camps, curvipes Fall, den von Loew (Neue Beitr. IV p. 47) beschriebenen Camps, um- bripennis zu mehreren Exemplaren beider Geschlechter; soM'ohl bei Kreuth als in der Ramsau bei Berchtesgaden war derselbe in der Nähe von Wasserfällen und Quellen nicht selten. Von Hydrophoren traf ich Hydr. vireus Meig. An- fang September's zahlreich am Ufer der Donau bei Wien, Hydr. balticus Meig. Anfang August's bei Altenburg auf dem Kamme des Sächsischen Erzgebirges (2800') in der Nähe einer Wasserleitung. Der schöne Liancalus virens Scop. fand sich Anfang August's bei Kreuth überall häufig an Wasser- fällen, noch häufiger im Englischen Garten zu München, wo er die am Ufer der Isar aufgehäuften Felsblöcke fast schaa- 152 renweise besetzt hielt. Ein einzelnes Exemplar desselben beobachtete ich ferner auf der Höhe des Sächsischen Erzge- birges (28000- Die Medeter US- Arten waren im Gebirge sehr sparsam vertreten; ausser dem gemeinen Med. jaculus Meig. fand ich ein einzelnes Exemplar des Med. infumatus Loew (Neue Beitr. V p. 52) bei Berchtesgaden an einem Kiefernstumpfe und ein Exemplar des Med. apicalis Zetterst. (Dipt. Scand. II p. 452 No. 12) bei Kreuth. 5) Gj'mnopternus dysopes, nov. spec. Diagn. Ob- scure viridi-aeneus, fronte, hypostomate thoraceque umbrino- tomentosis, ciliis oculorum inferioribus pedibusque nigris, ge- nubus anticis ferrugineis. Long. lin. 1% lin. fem. Zu den kleinen Arten mit schwarzen Cilien am unteren Augenrande, schwarzen Beinen und nacktem Schildchen ge- hörend , noch beträchtlich kleiner und besonders zierlicher gebaut als G. vivax Loew (Neue Beitr. V p. 19), von dem er sich auch schon durch dunkelere, mehr schwärzlich grüne Körperfärbung unterscheidet. Beim Weibchen ist die Stirn gleich dem Untergesicht so dicht bräunlich grau bestäubt, dass die Grundfarbe nicht mehr zu erkennen ist; das Unter- gesicht ist ziemlich breit, abwärts leicht verengt, die Taster schwarz, grau schimmei-nd. Fühler schwarz, an der Spitze pechbraun durchscheinend, das Endglied gross, eiförmig, die dicke, deutlich zweigliedrige und kurz behaarte Fühlerborste dicht vor der Spitze in einem Ausschnitt des Oberrandes ein- gefügt. Thorax und Schildchen zuweilen mit Kupferschimmer, gewöhnlich dunkel metallisch grün, doch ist die ganze Ober- fläche des ersteren so dicht umbrabraun bestäubt, dass bei der Beleuchtung von vorn die metallische Grundfarbe durch- aus nicht zu erkennen ist oder sich höchstens auf zwei feinen Längsstriemen beiderseits von der Mittellinie bemerkbar macht. Brustseiten unter der lichtgrauen Bestäubung grünlich schim- mernd. Flügel fast glashell, nur längs der Adern wässrig braun getüncht, am Vorderrande nicht dunkeler; vierte Längs- ader mit gleicher Convergenz zur dritten wie bei G. vivax, die hintere Querader dagegen auffallend stark gegen die Flü- gelbasis hin gerückt, reichlich um 2y2 ilirer Länge von dem Hinterrande entfernt, auf der fünften Längsader fast senkrecht stehend. Schüppchen gelb mit schwärzlichem Saume und schwarzen Wimpern, Schwinger gelb mit pechbrauner Längs- strieme auf dem Stiel. Hüften schwarz, grau bereift, die vor- dersten mit etwas gelbbraun durchscheinender Spitze; Beine schwarz, Vorderschenkel mit deutlicher gelber Kniespitze, wie sie in sehr geringer Ausdehnung auch an den Mittel- schenkeln hervortritt. Mittel- und Hintei schenke! mit einer 153 einzelnen Borste vor der Spitze, die Beborstung an den Vor- derschienen spärlich, an den hinteren Paaren reichlicher, die Borsten selbst aber ziemlich schwach und kurz. Metatarsus der Vorderbeine nur wenig kürzer als die vier folgenden Glieder zusammengenommen; zweites Glied der Hintertarsen deutlich länger als das erste und fast den beiden folgenden zusammen gleich. Hinterleib ohne das dichte Toment des Vorderkörpers, nur seitlich fein weisslich bereift, Beborstung schwarzbraun. Diese Art scheint in mehrfacher Beziehung dem G. inor- natus Loew (Neue Beitr. V p. 20) sehr nahe verwandt, von dem sie sich indessen durch die geringere Grösse, die Fär- bung der Stirn, die nicht schwärzlich getrübten Flügel u. s. w. unterscheidet. Anfang August's häufig bei Kreuth an Wasserfällen; die hier allein beobachteten Weibchen setzten sich auf die vom Wasser bespülten Steine. Ausser Gymn. dysopes fanden sich gleichzeitig bei Kreuth G. vivax Loew, celer Meig., germanus Wied. und G. Sahlbergii Zetterst.; letzterer, welcher gleichfalls ein steter Besucher der Wasserfälle war, fand sich ausserdem auch an schattigen Stellen auf Blattpflanzen; ausser Kreuth auch bei der Ramsau und am Königssee bei Berchtesgaden, ferner auf der Höhe des Sächsischen Erzgebirges (Geising bei Altenberg) und auf den Vorbergen bei Teplitz. Hercostomus cretifer Halid. traf ich bei Kreuth an einem Wasserfall und bei Tharand an einer Wehr stets in sehr unstetem und andauerndem Fluge (ähnlich demjenigen der Pilzmücken und mancher Empiden), welcher von denje- nigen der Gymnopternen und der meisten Dolichopoden über- haupt sehr auffallend verschieden ist; selbst ein copulirtes Pärchen erbeutete ich im Fluge. — Den schönen Hypophy 1- lus discipes Ahr. traf ich am Wildbache bei Kreuth auf niederen Pflanzen eines Morgens in grösserer Anzahl, dann aber nicht wieder. Herc. obscurellus Fall, fand sich in der Ramsau in der Nähe einer Quelle. Von Tachytrechus notatus Stann. traf ich die bei Loew (Neue Beitr. V p. 14) erwähnte Varietät mit fast ganz schwarzen Beinen, an denen nur die Spitze der Vorder- und Mittelsclienkel, so wie die äusserste Basis der Vorderschienen gelb gefärbt ist, zu einigen Exemplaren beider Geschlechter an einem fast versiechten Wasserfall bei Kreuth an. Sie sind sämmtlich kleiner als die bei Berlin am Strande von Seen vor- kommenden Exemplare, haben den dunkelen Fleck auf der Biegungsstelle der vierten Längsader der Flügel kaum ange- deutet und durchweg ein etwas breiteres Untergesicht, auch 154 eine merklich dichtere und lebhaftere, mehr rostrotiie Bestäu- bung der Oberseite des Thorax. Da mir zwischen den unter sich ganz übereinstimmenden Exemplaren aus der Ebene und den letzteren aus den Alpen keinerlei Uebergänge vorliegen, so scheint mir die Art-Identität beider noch nicht ganz ausser Zweifel und ich möchte für die Alpen-Exemplare mit dunke- lea Beinen wenigstens vorläufig den Namen Tach. obscu- ripes vorschlagen, welcher für den Fall, dass die Art sich nicht bewähren sollte, mindestens eine recht auffallende, viel- leicht dem Gebirge eigene Varietät bezeichnen würde. Von Dolichopus- Arten wurden von Anfang bis Ende Au- gust's bei Kreuth und Berchtesgaden angetroffen : Dol. aeneus de Geer, equestris Halid., signatus Meig., plumipes Scop., popularis Fall., discifer Stann., trivialis Halid. und fa- st uosus Halid.; ausserdem von seltneren oder weniger ver- breiteten Arten: Dol. atripes Meig. an Wasserfällen bei Kreuth (ausserdem auph auf dem Kamm des Sächsischen Erz- gebirges bei Zinnwald an ausgetrockneten Lachen), D. plu- mitarsis Fall, in der Ramsau bei Berchtesgaden, D. urba- nus Meig. bei St. Bartholomae am Königssee. — Dol. vi- tripennis Meig. fand sich in Gesellschaft des D. atripes zahlreich auf dem Kamm des Sächsischen Erzgebirges, D. lepidus Stäg. einzeln bei Altenberg und Tharand. 155 Lepidopterologisches von A. Gärtner, Rechnungsrath in Brunn. I. Atychia Äppendiculata Bsp. Ob es der geographisch kargen Verbreitung oder dem ungünstig lokalen Aufenthalte der Atychien zuzuschreiben ist, dass sämmtliche Arten dieser Gattung rücksiehtlich ihrer Ent- wicklungsgeschielite noch unbekannt geblieben sind, oder ob die tiefe Verborgenheit ihrer ersten Stände und die hiedurch nachtheilig beeinflusste Thätigkeit unserer Fachgenossen hieran Schuld trägt, wird Jeder, insofern er sich mit diesen Arten in eine Verbindung gesetzt hat, selbst beurtheilen können. Gewiss ist es, dass die Titelart schon als Falter in der topo- graphischen Lage ihres Standortes, so %vie in ihrem massigen Auftreten einen solchen Schutz gefunden, dass Manchem ihr launistisches Vorkommen nur traditionell bekannt ist. In unserer Gegend ist Äppendiculata die einzige Reprä- sentantin ihres Geschlechtes. Sie bewohnt von Strauch und Baum entblösste Anhöhen, deren dürftige Flora, wenn nicht von der Sonne versengt, so von Schafheerden abgeweidet wird. Solche Lokalitäten sind nicht lockend genug, um sich als Ausgangspunkte entomologischer Thätigkeit anzuempfehlen, weshalb es erklärlich ist, wenn der Falter unbeachtet und sohin dessen Brut unbehelligt bleibt. Für mich war diese Bergbewohnerin eben wegen dieses Umstandes interessant geworden, weshalb ich mich nicht nur über ihre hierortige Verbreitung unterrichtet, sondern auch mit den Eigenthümrichkeiten des Falters vertraut gemacht und gefunden habe, dass der Mann sehr gern im Sonnen- scheine, besonders aber vor Sonnenuntergang nach kürzeren oder längeren Unterbrechungen die wüsten Plätze im raschen Fluge durchstreift, wogegen das Weib einen Grashalm kopf- aufwärts und unbeweglich mit angezogenen Flügeln besetzt hält. Dasselbe ist unfähig, eine Ortsveränderung durch den Gebrauch seiner Flügel zu vermitteln, sondern bewerkstelligt dieselbe blos durch die Geläufigkeit seiner Gehorgane, was für mich in sofern von Bedeutung war, als sich daraus der sichere Schlupss folgern liess, dass sein Aufenthalt auch seine Geburtsstätte, und zwar mit Rücksicht auf den erwähnten Zustand dieser Bergflora eine unterirdische sei. 156 sten Stände waren, mich mit den dort vorkommenden \venigen Pflanzenarten bekannt zu machen; sodann mehrere weibliche Appendiculata einzusammeln, um, falls? sie Eier legen sollten, die daraus entwickelten Räupclien auf die eingesetzten Topf- gewächse zu vertheilen; allein nicht ein Weib hat meinen Erwartungen entsprochen, ja keines derselben überlebte 24 Stunden den Verlust seiner Freiheit. Ich bestimmte mich da- her für die Anwendung eines anderen, obgleich mühsamen und zeitraubenden Mittels, indem ich jede Pflanze, welche von einem weiblichen Falter occupirt wurde, aushob und die- selbe in allen ihren Theilen untersuchte, ob nicht eine Spur von zurückgelassener Puppenhülle oder Puppenlager vorhanden sei. Es sind aber viele Sommer fruchtlos verstrichen, bis ich endlich am 16. April an einer Stelle unseres an Erinnerungen reichen, aber vegetationsarmen Spielberges abermal an einem Halme der Festuca ovina L. ein sitzendes Weib traf und den Grasbusch gewohnter Weise ausstach und dessen W^urzeln untersuchte. Die gesuchte Puppenhülle habe ich zwar nicht gefunden, stiess aber in den oberen Wurzeltrieben auf ein röhrenförmiges, mit Erdkörnern überworfenes Gespinnst, wel- ches in die Decke der Erde mündete und von einer lebenden schon falterreifen Puppe bewohnt wurde, deren Grösse im richtigen Verhältnisse zu einem App.endiculata-Falter stand. Obwohl ich die auf jener isolirten Stelle befindlichen Grasbüsche sämmtlich in ihrem Wurzelwerke durchsuchte, so konnte ich dennoch keine Puppenhülle entdecken, was von der herum vacirenden Lebensweise des Weibes, ungeachtet ihrer scheinbaren Ruheliebe, ein sprechendes Zeugniss giebt. Schon der folgende Tag machte meiner Ungeduld ein Ende, denn um die sechste Morgenstunde erblickte ich in dem Zwinger eine bereits entwickelte weibliche Appendiculata, diesmal aber auf dem Halme kopfabwärts sitzend, wo sie ihre dreigliedrige verschiebbare weissliche Legeröhre, von der Länge ihres Leibes, hoch aufrichtete. — Der blosse Umstand, dass die Raupe sich in den Wur- zeln der Festuca ovina verpuppt hat, liefert wohl noch keinen vollständigen Beweis, dass sie auch darin lebe. Um jedoch denselben befriedigend herstellen zu können, stand mir noch eine Aufgabe bevor, deren Lösung keine leichte war; denn auf der weiten, mit zahllosen Grasbüschchen überdeckten har- ten Erdfläche, bei dem Abgange jedes äusseren Merkmales, jenes Pflanzen -Exemplar ausfindig zu machen, .welches von der gesuchten Raupe bewohnt wird, war eine Arbeit, welche gewiss viel Mühe, aber wenig Unterhaltung versprach. Aber auch dieser Standpunkt wurde überwunden! — Mit Anbruch des ersten Frühjahres wühlte ich gründlich 157 in dem Wurzelwerke der genannten Pflanze und fand darin Raupen von so eigentliümlieher Gestalt, dass ich sie eher für eine Käfer- als für eine Falterlarve hielt, wodurch ich mich verleiten liess, dieselben anfänglich liegen zu lassen. Erst in der Folge wurde ich nach einer sorgfältig vorgenommenen Untersuchung meines Irrthumes geM'ahr. Ihr zum Theile se- sien-, zum Theile cossusartiges Aussehen liess mich in ihr eine Appendiculata vermuthen. Einige schienen im Verhältniss zum Falter erwachsen zu sein, wogegen die Mehrzahl um zwei Drittel kleiner waren und ihre allzufrühe Jugend verriethen. Dieser grosse Abstand liess die Annahme zu, dass ich es hier mit zwei Generationen zu thun habe. In der Regel leben sie in dem oberen Theile des Wur- zelwerkes, wo sie in verschiedenen Richtungen Gänge machen, die ausgesponnen und mit grünen Excrementen gefüllt sind, welches Merkmal das Durchsuchen erleichtert. Die unerwachsenen Raupen sind fettweiss, im vorgerück- ten Alter werden sie gelblich weiss, im erMachsenen Zustande rein gelb, in allen Stadien aber nackt. Ihre ersten drei Ringe sind ungemein wulstig, worunter sich wieder der erste hierin am meisten auszeichnet, der zweite aber stärker als der dritte ist, dann folgen die schwächeren cylindrischen Leibsegmente, welche sich nach hinten verdünnen. Der verhältnissmässig kleine, fett gelblich weisse Kopf führt in den Seiten je einen länglichen braunen Wisch, ebenso der erste gelblich und lap- pig beschildete Nackenwulst, in welchen der Kopf bis auf die starken, dunkelbraunen, stets offenen Fresszangen eingezogen wird. Der warzenlose Leib hat einzelne lichte Haare, welche auf dem Kopfe besonders lang werden. Das Rückengefäss zeigt den dunklen Inhalt, vornehmlich auf dem 4., 5, und 6. Absätze, wodurch er fleckig erscheint, so auch die schmale Afterklappe. Die Lüfter sind rothbraun, der Bauch und die 16 Füsse von der Farbe des Körpers. Bauch- und Afterfüsse werden bei einer Störung spurlos eingezogen, daher das son- derbare der Raupenform. Der Gang ist höchst unbehülflich, weil sich die Raupe dabei der Bauchfüsse gar nicht bedient, bei jedem Zuge wird das Endglied in die Höhe gehoben, wo- durch sie immerwährend aus dem Gleichgewichte fällt. Sie spinnt ununterbrochen vor sich. In der zweiten Hälfte des Monats April beginnt die Ver- puppung auf die bereits angezeigte Art und nach vierwöchent- licher Ruhe erscheint der Falter. Die Puppe ist rund und robust, bräunlichgelb, Stirnvorsatz bogenförmig, kantig und braun; Augenstellen dunkel, Flügel- scheiden lassen vier und Fussscheiden zwei Ringe frei, Ab- dominalsegment braun gerandet, darauf Gürtel von braunen 158 spitzen Dornen, Kremaster stumpf und ebenfalls dunkelbraun, vor demselben befindet sich an der Rückseite eine charakte- ristische Querreihe von vier, dann zunächst demselben eine von zwei stärkeren, kopfwärts gebogenen Zähnen. Des Falters Kriechzeit begann am 15. Mai und endete am 11. Juni. Im Freien traf ich die letzten Weiber noch am 15. Juli. Zu Ende September unterzog ich die Topfpflanzen, aus welchen früher sich die Falter entwickelten, einer Untersu- chung, um mich über das Schicksal der im Frühjahre noch unerwachsenen Raupen unterrichten zu lassen und fand die- selben in der That noch lebend, aber im Wachsthume nur um ein Unbedeutendes vorgeschritten, denn sie erreichten kaum die Hälfte der Grösse der vollkommen ausgebildeten. Sie wurden in frische Pflanzen übertragen, was ich damit bewerkstelligt, dass ich in die Grasbüsche Löcher bis zu den Wurzeln stach und in dieselben die Raupen hinabgleiten Hess, ■wo sie sich wieder häuslich einrichteten. Nach der Ueber- winterung fand ich sie schon am 24. März vollkommen er- wachsen; sie lieferten den Falter schon Ende April, wodurch ihre zweimalige Ueberwinterung konstatirt erscheint. Hierin dürfte auch der Grund zu suchen sein, m arum der Falter im Verhältniss zur Zahl der Raupe seltener ist, da eine so lange Lebensdauer die Raupe offenbar mehr ungünstigen Wechsel- fällen aussetzt. Nachdem ich die Art und Weise, wie ich mit dieser Raupenart den Reigen eröffnet, getreulich und umständlich mitgetheilt habe, so wäre es erfreulich, wenn in dieser Dar- stellung Anhaltspunkte enthalten wären, welche zur Erfor- schungeiniger der übrigen Atychien-Raupenarten führen würden. II. Anacampsis tenebrella Hüb. und tenebrosella Fisch, t. Rösist. Diese zwei Individuen sind von den Autoren als selb- ständige Arten behandelt worden und werden auch als solche in dem Lepidopteren-Systeme angeführt. Zwar hat Herr Dr. Herrich-Schäffer in seiner systematischen Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa bei Tenebrella die Bemerkung gemacht, das» er ausser den ganz schwarzen, etwas längeren und dünneren Fülilern keinen Unterschied von Tenebrosella findet und da ihm jene alle Männer zu sein schienen, so halte er Tenebrosella für das Weib derselben. Ich bin in der erfreulichen Lage, durch die Erforschung der noch unbekannten ersten Stände dieser Anacampsis nach- zuweisen, dass man irrthümlich aus den Geschlechtern dieses 159 Falters zwei Arten machte und dass sich daher die Vermuthung des Herrn Dr, Herrich -Schäffer vollkommen bestätigt. Die Raupen entdeckte ich in der Stockwurzel von Rumex aceto- sella L. , wo sie sich nicht selten an der bezeichneten Stelle unter der Rinde, aber noch häufiger in dem untersten, aus der Wurzel kommenden Pflanzentriebe in centro in einer aus- gesponnenen Höhlung aufhielten und wo mtin sie schon zur Herbstzeit und nach einmaliger Ueberwinterung noch im An- fange Mai antrifft. Am 10. d. Monats fand ich den grössten Theil schon in der Verpuppung, welche sie in ihrem Aufent- halte in einem engen weissen Gespinnste, das mit Wurzelmehl so dick überworfen ist, dass man in demselben ein Puppen- gehäus niclit vermuthen würde, vollziehen. Nach Verlauf von vier Wochen, also im Laufe des Monats Juni entwickelt sich der Falter, welcher zur Zeit der Vormittagsstunden im Son- nenscheine ungemein lebhaft ist und eine Paarung mit dem Weibe, welches eben die Fühler am Enddrittel und die End- spitzen der Palpen weiss hat, leicht eingeht. Die Copula währt nur eine kurze Zeit zwischen 10 bis 30 Minuten. In der Regel tritt die Entwicklung der Weiber etwas später als die der Männer ein. Erstere scheinen, wenn sie mit den über den Rücken angezogenen Fülilern ruhen, in Folge des weissen Fühlerdrittheils, zwei weisse Striche auf den Flügeln zu führen. Die im Umfang massige, 1% Linie grosse Raupe ist, wie die Ampferwurzel zur tiefen Herbstzeit, carminroth, der Hinter-, zuweilen auch der Vordertheil des Körpers etwas blässer, und lateral ist die rothe Farbe scharf abgeschnitten. Der kleine Kopf und der lichtgetheilte Halsschild pisterbraun, Mund und Gabellinie dunkler. Jeder Ring mit zwei Paar braunen Wärzchen, wovon das hintere mehr auseinander ge- rückt i«t, auch in den Seiten befinden sich solche erglänzende Knöpfe. Die Afterklappe trägt ein kleines blassbraunes Schild- chen. Die Luftlöcher sind braun und der Bauch röthlichweiss gefärbt. Die glänzende Puppe unbeweglich, von Farbe licht bräun- lich gelb, Kopf, Endspitzen der Flügelscheiden, Segmentränder und Cremaster dunkler gefärbt, ist ungefähr 1 Linie lang, im Vordertheil kolbig. Abdominale zugespitzt; Kopf ohne Stirnspitze mit zwei braunen Augenstellen; Flügelscheiden lassen zwei Ringe frei und gehen in den End spitzen ausein- ander, zwischen welchen die geschnürten Fühler liegen und erstere nicht überschreiten. Cremaster führt drei kurze Ecken, wovon zwei bauchwärts und eine rückseits steht, überdies mit weisslichen Haaren besetzt ist. Die Segmente ohne Sta- chelkränze. — Die Puppe unbeweglich. 160 Nachdem unter den vielen Faltern, welche ich aus einer und derselben Raupe und Pflanze erzogen, die mit den schwar- zen Fühlern lauter Männer, jene aber mit den weissen Füh- lerenden sämmtlich Weiber waren und auch eine Begattung erfolgt ist, so glaube ich ausser Zweifel gestellt zu haben, dass Tenebrosella F. v. R. $ synonym mit Tenebrella S Hüb. zu registriren und erstere als selbstständige Art aus dem Sy- steme zu streichen ist. Uebrigens kann die Nachprüfung mei- ner Daten, da die Raupe nun leicht und in Mehrzahl wird aufgefunden werden können, von Jedermann vorgenommen werden. Zur Naturgeschichte der Coleophoren von G, G. mfiMls in Frankfurt a. M. Bei den grossen Schwierigkeiten, sichere Unterscheidungs- merkmale unter den verschiedenen Coleophorenspecies aufzu- finden, wie sie z. B. Herr Dr. Herrich-Schäffer in seiner syste- matischen Bearbeitung der europäischen Schmetterlinge Band V pag. 218 hervorhebt, sollten die Microlepidopterologen darin Gelegenheit erblicken, gegenseitig ihre desfalls gemach- ten Erfahrungen bereitwilligst auszutauschen, um vielleicht durch Beobachtung der Lebensweise und Gewohnheiten der Raupen jener Thierchen die mangelnden Unterscheidungs- merkmale des vollkommenen Insekts auf diesem Wege con- statiren zu können. Gelegentlich Herrich-Schäffers in oben citirter mühevoller Arbeit aufgeworfener erster Frage: „ob Zeller's Eintheilung nach der Beschuppung der Fühlerwurzel beibehalten werden könne^', kann noch zu seiner hierauf bezüglichen Bemerkung: „dass ein so leicht zerstörbares Merkmal nicht wohl zur Fest- stellung der Artrechte, auch nicht zu Hauptabtheilungen be- nutzt werden könne ^, hinzugefügt werden: „dass ja erfahrungsgemäss eine Verletzung jener Theile bei der Geburt, d. h. beim Ausschlüpfen aus dem Sacke schon stattfindet.^ Bekanntlich schiebt sich die Coleophorenpuppe nicht wie die der Psychide vor der Entwicklung theilweise aus dem Sacke, sondern sie durchbricht die Puppe im Sacke selbst, 161 und von hieraus muss sie, mit sichtlich grosser Anstrengung der vorderen Extremitäten ihres Kopfes, namentlich Fühler und Palpen, die Afterklappen des Sackes erbrechen, was sel- ten, vielleicht nie ohne Verletzung jener Theile, d. h. Ab- reibung von Schuppen und Haaren, bevt^erkstelligt wird. Ist demnach eine Determination der fraglichen Coleophorenarten nach genannten Körpertheilen eine sehr gewagte, so ist sie ein Ding der Unmöglichkeit, bei geflogenen Exemplaren, selbst bei ganz und gar unverletzten Stücken ohne im Besitz dazu gehöriger Säcke! Ob nun zu einem etwaigen Resultate geführt habende ])hjsiologische Nachforschungen dieser Mottengruppe überhaupt, oder eine zweckerspriessliche Untersuchung ihrer Geschlechts- organe insbesondere schon vorgenommen -wurde, ist mir nicht bekannt. Bloslegung des Flügelgeäders hat bekanntlich nicht zu den gewünschten Resultaten geführt. Es scheint also, als habe hier die Theorie der grossen Gelehrten aufgehört, die praktische Thätigkeit der beobachtenden Sammler aber be- gonnen! Und um so mehr sollte es nun Aufgabe jener Samm- ler sein, ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Zucht dieser demnacli so schwer zu entziffernden Schmetterlingsgruppe Coleophora zu verwenden und die gemachten Erfahrungen entweder durch diese Blätter, oder vermittelst einer mit ihren Freunden zu eröffnenden lepidopterologischen Correspondenz zu unterbreiten. Ich erlaube mir nun in dieser Beziehung den Anfang zu machen und in Ermangelung fehlender Gattungsmerkmale am vollkommenen Insekt, diese durch Veröffentlichung der ge- machten Beobachtungen in der Lebensweise und Gewohnheiten der vorderen Stände einiger noch wenig bekannten, sowie auch einiger schon bekannten Coleophoren-Arten zu ersetzen suchen. Die Artrechte dieser letzteren bezüglich ihres äusse- ren Habitus sind eben noch zweifelhaft, allein in ihrer Ver- wandlungsgeschiclite dürften einige Momente gefunden werden, welche geeignet wären, ihnen ein Plätzchen im Staate zu bewilligen. Ich komme nun zunächst auf eine, schon in Frey und Mühlig — Beiträge zur Naturgeschichte der Coleophoren pag. 22 beiläufig besprochenen Coleophora: Dort ist nämlich gele- gentlich der Beschreibung der Coleophorae virgaurea Stt. ge- ,gefundener Coleophorensack beobachtet wurde. Er „erscheint ebenso dunkelbraun und ähnlich nach vorne „gebogen. Die Afterklappen sieht man etwas kürzer 11 162 „und stumpfer. Die Bekleidung mit Blüthenhärchen „ist auch hier vorhanden. Die Coleophora, welche „bisher nur in einem einzigen weiblichen Exemplare „erzogen werden konnte, kommt mit gelblich gefärb- „ten und der schwärzlichen Vordertlügel&chüppchen „entbehrenden Stücken der vorhergehenden Species „(nämlich der Col. virgaureae) so nahe über ein, dass „die Artrechte höchst zweifelhaft erscheinen müssen. „Wir bemerken nur, dass die Fühlergeisel rein weiss „ist; ihr Grundglied scheint etwas breiter und das „Bärtchen der Palpen etwas weniger grösser zu sein etc." Heute habe ich nun statt des eben erwähnten einzigen w^eiblichen Exemplare, deren vier durch mel)rfach wiederholte Züchtung erzielte Stücke — 2 Männchen und 2 Weibchen — vor mir. Es ist nicht zu leugnen, dass zu den beiden weib- hchen Thieren die oben gemachten Bemerkungen bezüglich der Beschaffenheit der Vorderflügel auch hier Anwendung fin- det; doch betrachten wir die männlichen Exemplare, so kommt man immer wieder in Versuchung, ihnen gradesogut wie eini- gen anderen Coleophorenarten, so z. B. Dianthi und Silenella, ein Artrecht einzuräumen. Dem einen dieser Thierchen gab ich den Namen Coleophora asteris m. Capite thorace brunneo-griseis, humeris griseis, a latere albide conspersis; antennarum flagello in femina toto albido, in mare annulato. Antennarum articulo basali in mare griseo, in femina albido, palpisque capillis canis circumdatis. Tarsis pe- dibusque obscurioribus. Corpore supra bruuneo-griseo, subtus clariore. Strigis albidis alarum anteriorum, squamis valde nigris coloris nativi, multo evidentioribus, imprimis versus api- cem. Margine anteriori a basi alarum usque ad apicem aequali, strigis que albidis magis evidentioribus. Kopf und Rückenschild braungrau, Schulterdecken grau, seitwärts weissgestreift, Fühlergeisel bei den Weibchen ent- schieden weiss, bei den Männchen variirend. Das Grundglied der Fühler bei den Männchen grau, bei den Weibchen weiss mit hellgrauen Härchen umgeben, ebenso die Taster. Die Tarsen und Beine erscheinen viel dunkler als bei Virgaureae. Der Leib ist oberhalb braungrau, unten heller. Auch die Grundfarbe der Vorderflügel ist eine entschieden dunklere, braungraue, als die ihrer Verwandten, die meisten Längslinien treten durch die schwärzere Beschuppung des Grundes weit deutlicher und schärfer hervor, besonders nach der Flügel- spitze hin. Der Vorderrand — von der Flügelbasis bis zur Spitze — gleichbreit und lichter hervortretend, ebenso die hinter demselben befindlichen weissen Linien. 163 Kommt man nun aber auf die Raupenhülle oder den Sack zu reden, so kann ich nicht umhin, bei der mir gegenwärtig vorliegenden grösseren Anzahl von Säcken, — während wir 1855 bei Bearbeitung oben citirter Beiträge etc. nur wenige Stücke vor uns hatten — meine damalige Ansicht dahin zu modificiren, dass der gesunde Sack unseres Thierchens ein vollständig schwarzer ist. Der Hals ist zwar gleichfalls wie bei Virgaurea stark verengt, mit kleiner kreisförmiger, stark schief gestellter Mün- dung und aufgeworfenem Rande. Doch sind die drei After- klappen auffallend breiter und gestreckter, der Sack an und für sich grader als der der Virgaureae. Was die Blüthenhaarbekleidung desselben betrifft, so weicht diese von der ihrer Verwandten ebenfalls merklich ab, indem bei Asteris fast an allen Säcken nur um den Mundrand herum sich solche Blüthenhärchen vereinzelt angeklebt finden, während bei Virgaureae der ganze Sack längs und rund herum mit solchen Härchen bedeckt ist. Die Larve lebt bis zum Herbst in den Blüthen und Sa- menköpfen von Aster amellus, verbirgt sich zur Ueberwinte- rung in die Erde, kommt im April oder Mai, wahrscheinlich behufs Aufsuchung eines geeigneten Entwickelungsplätzchens und ohne Nahrung zu nehmen, wieder zum Vorschein. Findet sie nicht ein vor Sonnenhitze oder ungünstigem Wetter schützen- des Asyl, so kehrt sie wieder zur Erde zurück. Erscheinungszeit Ende Juli und August. Auffallend und bemerkenswerth ist es, dass die Zucht dieser Motte so ausserordentlich schwierig, während solche bei Virgaureae, welche in den Blüthen und Samenköpfchen der Goldruthe — Solidago virgaur. — lebt, ohne alle Mühe bewerkstelligt wird. Ich komme nun auf eine andere Coleophoren-Species. Auch hier haben wir es mit einer Motte zu thun, deren Artrechte man ebenfalls nicht mit derjenigen Evidenz fest- zustellen vei-mag, als es eben bei anderen mit bestimmteren Merkmalen Versehenen mit Leiclitigkeit zu geschehen pflegt. Ich sandte die sacktragende Raupe und später auch die Motte selbst im Herbst 1858 an Herrn Stainton und nannte sie Coleophora artemisiae m. The Entemologists annual for 1858 p. 121. Capite thorace canis; humeris albidis; articulo basali an- tennarum incrassata, toto albido, reliqua parte conspicue an- nulata, palpis subtus albidis, articulo ultimo penicillo albido, nonnullis capillis nigris intermixtis. Tarsis pedibusque intus albidis, extra obscurioribus. Thorace corpore griseo, abdomi- nis articulo ultimo utriusque generis griseo, albido piloso. 11* 164 Color nativus alarum anteriorum magis obscuro griseus; lineis|longinquis et margine anteriori minus conspicuis per squamas nigras imrnixtas; margine albido costaJi interiori nullo, angulum analem et apicem alarum versus, quasi limbus, squa- mis albidis longinquis, passim produelis, in ciliarum basi eva- nescentibus. Alis po&terioribus ciliisque canis. Kopf und Rückenschild hellgrau, dunkler als bei ihrer nächstverwandten Col. argentulae. Schulterdecken weisslicli. Das Grundglied der Fühler ganz weiss, ziemlich verdickt, der übrige Theil derselben deutlich geringelt. Die Taster unten weiss, das Endglied mit einem weissen, mit einzelnen schwar- zen Härchen vermischten Pinselchen gezieit. Tarsen und Beine nach innen weisslich, nach aussen dunkler. Thorax und Leib grau. Afterspitzen beider Geschlechter grau, weiss behaart. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein bei weitem dunk- leres Grau als bei Argentulae. Die weissen Längslinien und der Vorderrand treten nicht so scharf hervor, augenscheinlich veranlasst durch die schwarze Schuppenbeimischung der gan- zen Flügelfläche. Eine weisse Umsäumung des Innenrandes, wie bei Argentulae, ist gar nicht sichtbar, nur nach dem Af- terwinkel und der Flügelspitze hin zeigen sich gleichsam als Saumlinie weisse Längsschüppchen, welche hie und da ver- längert an der Basis der Franzen verschMinden. Unterflügel und Franzen lichtgrau. Col. artemisiae ist fast um '^/^ grösser als argentulae. Der Sack hat allerdings auch viel Aehnlichkeit mit dem ihrer Verwandten; allein der wenig aufgeworfene fast gerade stehende Mundrand erhebt sich nach einer kaum merklichen Verengung des vorderen Sacktheiles. Die Afterklappen sind stumpfer, die Aussenfläche ist weniger gekörnt, fast glatt. In der Jugend trägt die Larve eine von kleinen Blatt- stücken oder Blüthentheilen gefertigte Umhüllung, wodurch sie sich, wenn nämlich diese Bestandtheile älter und somit gelb werden, leicht veriäth, während mit einer frischen Hülle versehen, nicht eine Spur von ihr zu entdecken ist. Gegen den Herbst hin vergrössert sie ihre Umhüllung mit weiteren Blatttheilchen, oft sogar durch Anhängung ganzer Blüthen oder Samenknospen; sodann verschwindet sie von der Pflanze. Nur in ihrer Gefangenschaft also konnte wahrgenommen werden, wie sie nach dem Winterschlafe auf einmal mit einem dem der Argentulae ähnlichen Sacke wieder auftaucht. Wo sie den letzteren her- und jene Umhüllung hingebracht, das ist eben noch zu entziÖern. Nach meiner Ansicht liegt hier die Vermuthung nahe, dass die Raupe entweder durch das 165 viele, fast allen Coleopliorenraupen eigne unaufhörliche Her- umkriechen, die äusseren Theile der Umhüllung abgeschliffen, oder hat sie sich dieselben abgenagt, welch letzteres die grössere Wahrscheinlichkeit gewinnt, wenn man den Sack einer genaueren Prüfung unterwirft. Derselbe findet sich von August bis October an Artemisiuni campestris. Erscheinungs- zeit der Motte im Juli. Einiges über Coleophora annulatella Tgstr. und flavaginella Zett. aus meinen Notizen. Bekanntlich wurden noch vor wenigen Jahren die Art- rechte der C. flavaginella verschiedenerseits bestritten. Ohne Kenntniss der ersten Stände dieser Species war es auch nicht zu verwundern. Aber auch selbst durch deren Raupenzucht ist man anfänglich nicht klüger geworden, weil immer ver- schieden aussehende Motten von ein und derselben Futter- pflanze und vermeintlich auch aus ein und demselben Coleo- phorensacke erschienen. Man sammelte also früher die auf Chenopodium und Atri- plex freisitzenden, grau und schwarz gekörnten, liclitgrau ge- streiften Säcke, schnitt einige Aestchen der Pflanzen zur Fütte- rung ab und schliesslich erschienen dennoch Annulatella und flavaginella. — Man hatte aber übersehen, dass neben dem oben erwähnten Sacke oder an den als Futter abgeschnitten Zweigen Räupchen mit einer von grünen und darum unsicht- baren Samenknöthchen gefertigten Hülle sich befanden. Nach vielfachen Zuchtversuchen ist es nun gelungen, diese beide Coleophorenarten von einander — und lediglich nur durch Beobachtung ihres Raupenlebens — zu unterscheiden. Der freisitzende feste Sack also gehört zu flavaginella, während jener mit der Samenumhüllung Annulatella -angehört. Das Räupchen dieser Species lebt gleichfalls an Chenopodeen- arten, fertigt sich aus den Samenknötchen eine Hülle, mit der es sich an der Pflanze hin und her zu bewegen vermag. Die Knötchen sind vermittelst feiner Fäden an einander geheftet. Ist diese Hülle mehrere Tage alt, durch weiteres Anheften von Knöthchen grösser und in Folge dessen unbequem und gelb geworden, wodurch es sich auch verräth, so verlässt es diese und verfertigt eine neue. Ausgewachsen lässt es sich, unter Zurücklassung jener Hülle, oder auch oft mit derselben zur Erde fallen, gräbt sich in dieselbe, umspinnt sicli mit fei- nen Sandkörnchen und in dieser Art Tönnchen webt es sich merkwürdigerweise einen, oberflächlich betrachtet, fast dem der flavaginella älinlichen Sack. Genauer untersucht, ist die- ser jedoch ganz zart und weich, während jener hart und körnig ist. 166 Ein Beitrag zur Lepidopternfauna Norwegens von 91. F. ^Vocbe. Als ich mit Dr. Staudinger auf^der Rückreise aus Fin- marken am 19. und 20. August 1860 auf Dovrefjeld rastete, keimte schon in mir der Entschluss, auf diesem reiche Aus- beute verheissenden Gebirge später einmal einen Sommer über zu sammeln. Zur Ausführung dieses Planes verliess ich am 24. Mai 1862 mit dem kleinen Schraubendampfer Falcon Hamburg, leider schon etwas spät, wie ich später zu meinem Schaden erfahren sollte. Nach günstiger Fahrt langte ich am 26. früh in Chri- stiansand, am Südende Norwegens, an und benutzte deii Vor- mittag, den das Schiff im Hafen blieb, zu einer Excursion nach den schon bei meiner ersten Reise besuchten Plätzen. Weiter fuhr ich an der Südostküste des Landes hinauf und landete nach kurzem Aufenthalt in Arendal und Laurvik, am 27. Nachmittags in Christiania. Am folgenden Tage besuchte ich in der Frühe den im ersten Frühlingsschmuck prangenden botanischen Garten, dann den mir von früher bekannten und werth gewordenen Lector Esmark und erkundigte mich bei ihm über die Lokalität, an welcher er einst die mir noch nie im Freien vorgekommene Chionobas Jutta gefangen hatte. Da dies in den ersten Junitagen geschehen war und der Fund- ort nicht gar weit von meiner beabsichtigten Reiseroute ab- lag, auch das zeitige Frühjahr ein frühes Erscheinen des ge- wünschten Falters und die Möglichkeit seines Fanges in Aus- sicht stellte, so beschloss ich, den Abstecher nach jener Ge- gend zu wagen. Ich verliess am 27. Christiania und reiste mit der Eisenbahn bis Eidsvold und von da mit dem Dampfer über den Mjösen nach Hamar, einem freundlichen Städtchen, das sich schon von fern durch die auf der Spitze einer weit in den See vorspringenden Halbinsel thronenden Ruinen seiner alten, durch die Schweden im Jahre 1567 zerstörten Kathe- drale bemerklich macht. Von hier aus hätte ich gern die erst vor Kurzem eröffnete Eisenbahn nach Elverum benutzt, aber es war gerade Himmelfahrtstag und da an Sonn- und Feiertagen auf dieser frommen Eisenbahn nicht gefahren wird, musste ich mich bequemen, per Kariol weiter ^u reisen, denn bis zum nächsten Tage zu warten, schien mir bei dem herr- lichen, in Norwegen selten lange anlialtenden Wetter sträf- liche Zeitvergeudung. So fuhr ich von Hamar aus an dem Kirchspiel Vang und seiner unschönen neuen Kirche vorüber 167 — die alte steht bekanntlich im Riesengebirge — in östlicher Richtung durch wellenförmiges, theils von Wald und Sumpf bedecktes, theils sorgfältig angebautes Land, etwa acht deutsche Meilen weit bis in die Gegend der auf einer freien Anhöhe erbauten, weithin sichtbaren Kirche Loiten, in deren Nähe die beschriebene Flugstelle von Jutta liegen sollte. Etwa eine Vier- telmeile davon fand ich in einem, Sigstadt genannten Bauern- gaard bereitwillig die gastlichste Aufnahme, obgleich Mitter- nacht schon vorüber war. Der nächste Morgen führte mich wie- der zur Loitner Kirche, bald kam ich in dem nördlich von ihr gelegenen Kiefernwalde an einen versumpften Bach und an ihm auf ein Torfmoor von geringem Umfang, dem verheissenen Fangort. Lange suchte ich hier vergeblich, fing allerlei, aber nicht das Gewünschte; endlich erblickte ich einen schwarzen Tagfalter unstät durch das noch unbelaubte Birkengebüsch taumeln, ich hasche ihn und habe ein r^ von Erebia Embla in Händen, die ich so weit südlich (Loiten liegt etwas süd- lich vom 61 ^ n. Br.) nicht erwartet hatte. Nur vier frische Exemplare des seltenen Thieres erbeutete ich, ausserdem aber nur Falter, die zur selben Zeit auch in Deutschland gemein sind, und so beschloss ich, am nächsten Tage wieder aufzu- brechen, um auf Dovrefjeld nichts zu versäumen, wusste ich dort ja noch ganz andere Sümpfe, auf welchen Embla und Jutta auch fliegen konnten. Leider wurde später diese Hoff- nung zu Schanden und ich bereute es sehr, nicht noch einige Tage in Sigstadt verweilt zu haben. Zur Rückreise nach Hamar benutzte ich diesmal die Eisenbahn und fuhr dann wei- ter per Dampfboot bis Lillehammer am Anfang des Mjösen. Den nächsten Tag kariolte ich durch die grünen und blü- henden Fluren des fruchtbaren Gudbrandsdal bis zu der schon in ziemlicher Höhe gelegenen Station Braendhaugen, eine Strecke von einigen zwanzig deutschen Meilen, und langte am folgenden Mittag, am 2. Juni, endlich auf Dovrefjeld an. Ich richtete mich bald in dem Posthaus Fokstuen häuslich ein und blieb daselbst bis zum 30. Juni, dann siedelte ich nach dem etwa fünf Meilen weiter nach Norden gelegenen Kongs- vold über, wo ich bis zum 29. Juli ausharrte. Das Dovrefjeld bildet eine nach allen Richtungen hin mehrere Meilen ausgedehnte Gebirgsmasse, die nur nach Süd- west von einem tief eingeschnittenen Flussthal begrenzt wird, nach den übrigen Seiten hin aber mit arideren Fjeldern zu- sammenhängt. Die durchschnittliche Höhe des Fjelds beträgt etwa 3 — 4000', seine Oberfläche zeigt einzelne abgerundete Rücken, zwischen denen viele Moräste und kleine Seen liegen. Im Norden erscheint das Gebirge zerklüftet, schroffe Fels- wände begrenzen tiefe, mit zum Theil nie schmelzendem Schnee 168 erfüllte Klüfte, aus welchen die Zuflüsse zahlreicher kleiner Seen hervorquellen. Neben diesem ödesten Theil des Fjelds erhebt der stets in einen Schneemantel geliüllte, über 7000' hohe Snehaetten seine nur selten wolkenfreie Pyramide. Ein- zelne Berge im Süden und Nordosten, wie die von mir viel besuchte Blaahoe bei Fokstuen und Knudshoe und Nystuhoe bei Kongsvold steigen bis 5000' an, bilden aber breite, mit dürftiger Vegetation bedeckte, oft sumpfige Hochflächen, auf welchen einzelne Felstrümmergruppen erscheinen. Gegen Nor- den fallen diese Höhen meist schroffer ab und sind hier stel- lenweise von Schneeliächen bedeckt, während die südliche Abdachung weniger steil ist und der Besteigung keine Hin- dernisse bietet. Quer über das Dovrefjeld geht in der Rich- tung von NO, nach SW. eine nur etwa 3000' hohe Einsat- telung, auf welcher die von den Seitenhöhen zusammentlies- senden Wasser Sümpfe und Tümpel bilden und sich zu zwei Bäclien sammeln, von welchen der eine südwestlich zum Laa- gen, der andere östlich zum Follaelv verlauft. Was den Aufenthalt auf Dovrefjeld dem Naturforscher besonders ange- nehm macht, ist die über ihn gehende Poststrasse von Chri- stiania nach Trondhjem mit ihren für Aufnahme von Reisen- den eingerichteten Stationshäu&ern. Diese Strasse steigt von Domba^s am Anl'ang von Gudbrandsdalen sehr steil in öst- licher Pachtung aufwärts, bis sie eine Höhe von 3000' erreicht, dann verläuft sie ziemlich eben längs der genannten Einsat- telung weiter, an Fokstuen vorüber bis zu der ca. 3 deutsche Meilen von diesem entfernten Station Jerkind, von wo sie sich nach Norden gerichtet wieder steil erhebt, um ihre höchste Stelle von über 4000' absoluter Höhe ziemlich in der Mitte zwischen Jerkind und der folgenden Station Kongsvold zu erreichen, worauf sie sich allmälig herabsenkt und dann hinter Kongsvold, zwischen gegen 5000' hohen Felsenbergen, am Ufer des schäumenden und viele kleine Wasserfälle bildenden Drivelv verläuft. Dieses Thal ist das schönste im ganzen Gebirge, die Strasse ist bald aus dem Felsen herausgesprengt, der schroff überhängt, bald wieder von Gebüsch und üppigen Wiesen umgeben. Auf der rechten Seite stürzen mehrere bedeutende Wasserfälle von den Felsen der stets mit Schnee bedeckten Knudshoe herab; einer, der Fall des Sprenbekken, ist gewöhnlich ein Staubfall, nur nach starken Regengüssen voller. Hinter dem circa l'/j Meilen von Kongsvold entfernten Drivstuen, das in dem hier etwas erweiterten Drivdal schon bedeutend niedriger liegt, kann man die Nordgrenze des Do- vrefjeld annehmen, obgleich dasselbe hier wie überall, wo es nicht von tiefen Thälern begrenzt wird, mit anderen Gebirgs- 169 rücken zusammenhängt. Der Fels des Gebirges ist Granit, der an vielen Stellen in Gneus oder Glimmerscliiefer übergeht und überhaupt auf mannigfache Weise abändert. Was die Vegetation betrifft, so ist der Fuss des Gebirges mit Kiefern bewaldet, die zwischen Dombaas und Fokstuen eine Höhe von 70 bis 80' erreichen, über 2000' aber niedriger werden und gegen 2500' Höhe ganz aufhören, um der Birke Platz zu machen. Diese bekleidet die Berglehnen und Thäler, soweit ihr nicht Felsen oder Sümpfe Hindernisse bieten, bis etwa 4000'. Mit ihr bedeckt dieselben Plätze als Unterholz die Zwergbirke Betula nana, die aber auch in Gesellschaft zahl- reicher Alpenweidenarten die Sümpfe überwuchert und sich bis etwa 4500' hoch erstreckt, wo dann auf sterilem Geröll nur noch eine dürftige Flora fortkommt, die jedoch durch viele seltene nordische Alpenpflanzen ausgezeicjiaet ibt. Die Thäler und Schluchten ernähren, oft eine sehr üppige Vege- tation von Farrnkräutern, Solidago Virgaurea, Aconitum Ly- coctonum var. flore violaceo, Saussurea alpina, Polemonium coeruleum etc., an freien Stellen wucliern Phaca frigida, astra- galina und oroboides, Alchemilla alpinti, Cornus suecica, Ei-i- geron alpinus, Primula scotica und stricta, Gentiana amarella, tenella, nivalis, an stemigen Hängen blühen der niedliche gelbe Papaver nudicaule, Saxifraga cotyledon und die leider keine Cucullie nährende Artemisia norvegica. Von den vier genannten Post- und Wirthshäusern auf Dovrefjeld ist Jerkind '"•'■) das höchste, am besten eingerichtet und enthält über 20 für Reisende bestimmte Zimmer; leider ist es aber für den Entomologen am ungünstigsten gelegen, mit ihm rivalisiren in Güte der Bewirthung Kongsvold und Drivstuen, von welchen das letztere nicht mehr der alpinen Region angehört und daher eine Anzahl Insekten beherbergt, die auf dem übrigen Dovre nicht angetroffen werden. Kongs- vold ist wohl die für den Naturforscher am günstigsten ge- legene Station des Gebirges, da hier die fruchtbarsten Wie- sen, bewässerte felsenreiche Thalschluchten, mächtige Felsen- einöden und mit Schneefeldern gezierte Hochalpen gleich nahe und bequem zu erreichen sind, nur eigentliche Torfsümpfe und Seen fehlen. Fokstuen, dessen Gehöft am südlichsten liegt, hat seine nationale Ursprünglichkeit am wenigsten durch civilisatorische Neuerungen genusssüchtiger Touristen eingebüsst, gewährt aber gutes und reinliches Quartier, nur die Kost ist etwas monoton und man muss den Magen daran gewöhnen, zur täglichen Nahrung ausser Milch, Fladbrot und uraltem Käse nur Forellen *) Auch Hjerkind und Hjaerkin geschrieben. 170 zu haben; frisches Fleisch giebt es erst im August, wenn die Jagd auf Rennthiere und Schneehühner wieder erlaubt ist. Um Fokstuen giebt es ausgedehnte Sümpfe mit vielen Lachen schwärzlichbraunen Torfwassers und undurchdringliclien, wenn auch nur 3 — 4 Fuss hohen Weidendickichten. Schöne Fang- plätze bietet hier auch der am Abhang nach Dombaas gele- gene Kieferwald, so wie ein dem Gehöft gegenüber nach Süden sich am Fusse von Blaahoe hinaufziehendes enges Thal. Fokstuen entbehrt aber der saftigen Wiesen und grossen nackten Felsmassen. Was nun die von mir auf Dovrefjeld gesammelten Schmet- terlinge betrifft, so ist die Zahl der Arten bedeutend kleiner als die, welche ich mit Staudinger in Finmarken erbeutet, nämlich nur 166. Die Zahl der Tagfalter beträgt nur 12, also halb so ^iel, als wir in Finmarken gefunden. Von auch dort vorkommenden Arten traf ich 9, zu welchen die auch noch in Nordamerika heimische Syrichthus Centaureae und die alpinen Er. Eurjale und Ljc. Pheretes hinzukommen. Kein nordische Arten sind nur drei, die übrigen auch der deutschen Fauna angehörig. Von Zygaeniden ist nur die auch in Finmarken, wie auf den Alpen vorkommende Exulans auf Dovre zu finden. Von Sesiiden fand ich keinen Falter, aber eine leere Puppenhülse unter Birkenrinde, die wahrscheinlich Culiciformis angehörte. Sphingiden fehlen. Hepialiden, die in Finmarken nicht vorkommen, giebt es auf Dovre zwei. Von Bombyciden fand ich 9 Arten, welche alle auch in Deutschland leben. Von den 24 gefangenen Noctuiden gehö- ren 12 auch Finmarken an, 8 sind nur polar incl. der zwei neuen Arten und der bisher nur in Nordamerika beobachteten An. Algida, 19 gehören auch der Fauna Deutschlands und der Schweiz an, davon 6 nur der alpinen Region. Von Span- nern habe ich 25 Arten gefunden, von denen 19 auch in Fin- marken vorkamen, nur eine davon, Eup. Hyperboreata., ist ausschliesslich nordisch, alle übrigen kommen auch in Deutsch- land vor. Die Zahl der gefangenen Microlepidoptern, 95, ist nur wenig unter der der in Finmarken heimischen, es sind vier neue Arten darunter, 1 Pyr., 1 Tort, und 2 Tin. 12 Ar- ten sind nur nordisch (excl. der einzelnen Nepticula), die übrigen 83 kommen auch in Deutschland vor, 9 davon nur in der alpinen Region. Die sechs Pterophoren gehören sämmt- lich auch der deutschen Fauna an, erscheinen jedoch zum Theil in etwas verändeitem Kleide. Viele von Zetterstedt als das Dovrefjeld bewohnend ver- zeichnete Arten habe ich nicht gefunden, und noch manche werden \ orhandcn sein, die noch unbeachtet blieben. In einem Sommer ist es selbst bei günstigem Wetter unmöglich, ein so 171 ausgedehntes Gebirge erschöpfend abzusuchen, hier aber er- schwert die Ungunst des Climas und des fast immer schlecli- ten Wetters die Mühen des Sammlers. Die ersten Junitage waren schön und warm und in ihnen schmolz der grösste Theil des bei meiner Ankunft in Fokstuen noch grosse Strecken bedeckenden Schnee's dahin, vom 4. Juni aber bis Ende des Monats regnete es täglich, im besten Falle waren die Mor- genstunden heiter, gegen 10 Uhr kamen dann schwarze Wol- ken, die bald Regen oder Hagel niederschickten, oft schneite es auch, doch blieb der Schnee selbst auf den höheren Ber- gen nie lange liegen und hinderte mich weniger als die ge- wöhnlich stark wehenden Stürme am Sammeln. Schlimmer war noch der Juli, während dessen ich nur zwei regenfreie Tage in meinem Tagebuch verzeichnen konnte. Die günstig- sten Fangtage M'aren solche, an denen starke Güsse und war- mer Sonnenschein häufig mit einander abwechselten. Stürme störten mich hier weniger, da ich mich daranf beschränkte, in dem durch hohe Berge geschützten Drivdal und der ehe- maligen, jetzt verfallenen Strasse zwischen Kongsvold und Drivstuen, Vaarstien, zu sammeln, die über etne bedeutende Höhe führt, aber auch durch hohe Felsen gedeckt wird. Die höheren Berge waren im Juli fast unzugänglich, da der täg- lich frisch gefallene Schnee die Besteigung gefährlich machte und überdies alles Insektenleben ertödtete. Die Temperatur sank im Juli in der Nacht oft unter den Gefrierpunkt und erhob sich bei Tage nie über -{- lO** Reaum. , gewöhnlich zeigte das Thermometer 6—8° Wärme. Trotzdem waren die Schmetterlinge nicht träger als bei uns bei dreifach höherer Temperatur, stets fand ich mitten in kalter Nacht und bei feinem, aber dichtem Regen die Geo- metren Caesiata, Nobiliaria und Munitata im lebhaften Fluge, nur die Anarten, die ohne Sonnenschein niclit fliegen können, waren im Nachtheil und es ist zu verwundern, dass auf Dovre so viele Arten dieses Genus und, wie es scheint, so zahlreich vorkommen, da schlechte Sommer hier Regel sind und Jahre vorkommen, in denen es 6 Wochen ununterbrochen regnet. Hieraus erklärt sich aucii die Armuth an Tagfaltern und die verhältnissmässige Seltenheit der vorhandenen, von denen viele keines vollen Sonnenscheins zu ihrem Fluge zu bedürfen schei- nen, wenigstens sali ich oft nicht blos Syr. Centaureae, son- dern auch Arg. Freija, Ereb. Manto und Lyc. Pheretes bei bewölktem Himmel fliegen. Meine Rückreise nahm ich durch das nordwestlich zum Meere hin verlaufende Romsdal, eines der romantischsten und wildesten Thäler Norwegens, nach Veblungsnaes am Roms- dalsfjord, wo ich zwei Tage verweilte. Von hier aus machte 173 ich am 31. Juli eine Excursion nach dem gegenüberliegenden Ufer des Fjord, das tlieils feuchte, von Hasel- und Erlgebü- schen unterbrochene Wiesen, theils steile, mit Kiefern und Wachholder bedeckte Abhänge darbot. Den 1. August unter- nahm ich eine Partie nach den et\Aa 1% Meile entfernten Knudsaetern (Sennhütten) am Stigfjeld. Der Weg dahin führte durch ein von einem wilden Baclie durchströmtes und. erst vor Kurzem in Folge eines Wolkenbruches inundirt gewesenes Thal, das grösstentheils mit Gebüsch von Alnus incana bedeckt war. Hier flogen viele Spanner, leider meist durch die Re- gengüsse der Tage vorher beschädigt. Oberhalb der Senn- hütte, um welche eine üppige Fülle von Gebirgspflanzen herrschte, kletterte ich neben der von hohen Felsenwänden herabstürzenden, drei prächtige Fälle bildenden Ister hinauf auf die Höhe dcö Fjeld, an dessen Westseite zwischen zwei kahlen Felshörnern die blauen Massen eines Gletschers lagern. Dicht an diesem grünten herrliche Matten, die wohl ebenso, wie die an der Südseite des Fjelds noch höher gelegenen, mit Felsgeröll bedeckten Hochflächen in früherer Jahreszeit gute Beute gewähren mögen. Von Vebhmgsnaes fuhr ich mit einem kleinen Dampfer nach Molde, wo ich auf das von Trondhjem nach Hamburg iahrende Dampfboot überging, welches nach einer P/jtägigen Rast in Bergen mich am 10. August wieder nach Hambui-g zurückbrachte. Melitaea Parthenie Bork. Schon am 22. Juni fing ich ein einzelnes ,^ oberhalb Fok- stuen in einem feuchten Birkengehölz. Später vom 9. bis 21. Juli flog die Art nicht häufig auf den unterhalb der Station Kongsvold zu beiden Seiten des Drivelv gelegenen Wiesen. Die Exemplare sind etwas grösser als die schlesischen und besonders die $ durch sehr bleiche Färbung ausgezeichnet. Argynnis Freija Thnb. Bei meiner Ankunft auf Dovrefjeld am 2, Juni sah ich im Walde zwischen Dombaas und Fokstuen Freija zahlreich fliegen, doch waren die gefangenen Stücke fast sämmtlich unbrauchbar. Bis nach der Mitte des Monats noch war die Art in den Birkengehölzen in der Umgegend von Fokstuen häufig, aber nur wenige unverletzte Exemplare gelang es mir zu erbeuten. Die Flugzeit von Freija ist daher auf Dovrefjeld gleich nacli Beginn der Schneeschmelze zugleich mit Brephos Parthenias. Arg. Pales SV. Ich habe in diesem Sommer nur die Stammart Pales und 173 ihre nordische Var. mit stark gefleckter Unterseite der Vor- derflügel gefangen, Arsilaclie, die ich 1860 noch am 19. Au- gust bei Fokstuen, wenn auch sehr verflogen, gefangen, gar nicht. Es kommt dies daher, dass ich das sumpfreiche Fok- stuen vor Beginn der Flugzeit von Pales verlassen, um Kongs- vold aber, mo Pales auf den Wiesen am Drivelv vom 5. bis Ende Juli gemein war, die Sümpfe fehlen, wenigstens die zu- nächst gelegenen von mir des schlechten Wetters wegen nicht besucht werden konnten. Argynniö Euphrosyne L. Von dieser in Finmarken und auch im südlichen Norwe- gen häufigen Art habe ich auf Dovrefjeld nur zwei >^ ge- fangen, am 12. Juni und 4. Juli, beide zur Stammart gehörig. Bei Sigstadt flog Euphros. am 30. Mai auf den Wiesen nicht selten. Argynnis Aglaja L. Einige grosse und sehr dunkle $ fing ich auf einer Wiese in Romsdaleu unweit Veblungsnaes am 1. August. Vanessa Urticae, Jo und Antiopa flogen Ende Mai in überwinterten Exemplaren niclit selten bei Sigstadt und in Gudbrandsdalen, Erebia Manto SV. War auf Dovrefjeld überall sehr gemein, am häufigsten an den Abhängen zwischen Birkengebüsch, aber auch in den Sümpfen bei Fokstuen. Ihre Flugzeit währte den ganzen Juni hindurch, einzelne gute Stücke fand ich auch noch Anfangs Juli bei Kongsvold, später nur noch verregnete. Erebia Embla Thnb. Am 30. Mai fing ich unweit der Kirche von Loiten auf einem nassen Torfsumpf, der von Kiefernwaldung eingeschlos- sen und mit einzelnen Birken bestanden war, vier ganz frische (^ dieser bisher noch nicht in Norwegen gefundenen Art. Sie führen auf der Oberseite der Vorderflügel 3 — 4, von einem gelbbraunen Hof umschlossene Augenflecke, von denen nur der dem Vorderrand zunächst gelegene grösste zwei mehr oder weniger deutliche weisse Kerne zeigt. Auf den Hinter- flügeln sind oben ebenfalls vier scliwarze, rothgelb umzogene Flecke vorhanden, wodurch sich Embla sofort von Disa unter- scheidet, die nie dergleichen Flecke führt. Auf der Unterseite der Vorderflügel ist der vorderste Fleck stets, die übrigen nur bei einem Exemplare weiss' gekernt. Auf den Hinterflü- 174 geln sind 1 oder 2 der hintersten Augenflecke, jedoch kleiner als auf der Oberseite vorhanden und bei zwei Exemplaren deutlich fein gelbbraun umzogen. Die bei Disa meist grell hervortretende Mittelbinde ist hier sehr undeutlich, an ihrem äusseren Saum befindet sich am Vorderrand ein ziemlich gros- ser, Meiss bestäubter, undeutlich begrenzter, hinter der Spitze der Mittelzelle ein kleinerer, fast rein weisser Fleck. HS. fig. 382 und 383 halte ich entgegen der Ansicht Staudinger's, der diese Bilder für Medusa Yar. Polaris hält, sicher für ein kleines Exemplar von Embla, obgleich auf der Unterseite der Vor- derliügel von den Augenflecken nur der erste, doppelt ge- kernte vorhanden ist, die beiden weissen Flecken der Hinter- flügcl sind wenigstens angedeutet. Erebia Euryale Esp, Flog auf den Wiesen bei Kongsvold vom 12ten bis^Ende Juli. Wegen des mangelnden Sonnenscheins fing ich nur etwa 20 Exemplare und darunter nur ein ?. Diese gehören sämmt- licli zur Var. Adjte Hb. und führen an der Aussenseite der sonst sehr undeutlichen Mittelbinde auf der Unterseite der Hinterflügel am Vorderrande und an der Mittelzelle weisse Fleckchen. Ihre Grösse ist etwas unter der der schlesischen Exemplare. Chionobas Nor na Thnb. Flog auf trockenen und steinigen Plätzen in der Nähe von Fokstuen in einer Höhe von etwa 3000 bis 4000' vom 2ten bis Ende Juni, besonders an den Abhängen von Blaahoe und am Grisungfjeld , aber nirgends in Menge. Die mitge- brachten Exemplare gleiclien den finmärkischen, zeigen jedoch in der Färbung, wie in der Augenzahl eine geringere Ver- änderlichkeit. Pararga Hiera Hb. Am 30. Mai traf ich diese Art in der Nähe von Loiten nicht selten auf den Fahrwegen fliegend. Ihr Betragen glich ganz dem unserer Megaera. Einige Exemplare sah ich auch noch am ersten Juni auf meiner Fahrt durch Gudbrandsdalen, näher nach dem Dovrefjeld zu, so wie auf diesem selbst kam sie mir nicht vor. Die Exemplare Aveichen von meinen un- garischen nur durch geringere Grösse und dunklere Fär- bung ab. Leucophasia Sinapis L. Kur ein <^ fing ich bei Loiten am 30. Mai. Es gleicht vollkommen den 175 Anthochavis Cardamines L. Sah ich nur im südlichen Norwegen, am 26. Mai einige bei Christiansand, dann bei Christiania und am nördlichsten bei Loiten am 30. Mai.' Pieiis Napi L. Im südlichen Norwegen, bei Christiansand und Christiania flog Napi in der bei uns gewöhnlichen Frühlingsform häutig, auf dem Dovre nur die Var. Bryoniae ()., und zwar fing ich sie vom 3. Juni bis 16. Juli in guten Exemplaren. Thecla Rubi L. Flog in schlechten Exemplaren am 30, Mai nicht selten bei Loiten im Kiefernwalde. Ein ganz verflogenes (^ fing ich am 3. Juni an der Strasse bei Fokstuen. Diese norwegischen (^ gleichen den deutschen vollkommen und führen ebenso den dunklen Vorderrandfleck, welchen Zetterstedt an seinen nor- dischen S' nicht bemerkt zu haben angiebt. Polyommatus Euridice Rott. Zwei r^ und ein 2 der Var. Stieberi Gerh., ganz gleich den finmärkischen und lappländischen Exemplaren, fing ich unterhalb Kongsvold in Drivdalen am 19. und 20. Juli. Pol. Phlaeas L. Ist mir auf Dovrefjeld nicht vorgekommen, dagegen sah ich ihn am 30. Mai und 1. Juni bei Hamar imd in Gudbrands- dalen. Lycaena Pheretes Hb. Ganz gleich den Exemplaren aus den Alpen flog diese Art auf den Wiesen bei Kongsvold und bei Jerkind in 2500 bis 3500' Höhe stellenweise häufig um Phaca oroboides und astragalina, vom 5. Juli ab bis gegen Ende des Monats. Lycaena Argiolus L. Ich fing nur ein gewöhnliches 9 am 30. Mai bei Loiten. Lycaena Alsus SV. Drei Paare fing ich den 31. Mai bei den Ruinen der alten Kirche von Hamar am Mjöseu. Sie gleichen ganz den deut- schen, nur sind die ö" oberseits etwas reichlicher blau be- stäubt. SyrichthusCentaureaeRbr. Vor zwei Jahren hatte ich im Museum zu Christiania 176 einige Exemplare dieser Art gesehen, die vom Dovrefjeld stammten, und ich war daher begierig, Centam-eae selbst im Freien zu beobachten. Schon bei meiner Ankunft in Fokstuen am 2. Juni sah ich "Von meinem Cariol herab einige He&pe- rien am Wege, die aber so schnell nieder verschwanden, dass ich nicht abstieg, um sie zu verfolgen. Noch am Spät- nachmittage desselben Tages erhaschte ich die ersten Exem- plare des nordischen Falters an den Abhängen von Blaahoe. Centaureae hat, auf Dovrefjeld wenigstens, eine lange Flug- zeit. Er flog auf den niedrigeren Stellen in den Birkengehölzen bis nach Mitte Juni in guten Stücken, später erschien er auf den höheren Fjeldern, meist sich im Schutze der bis 4000' reichenden Betula nana haltend, und noch am 12. und 13. Juli fing ich einige irische Exemplare auf dem höchsten Punkte der Strasse zwischen Jerkind und Kongsvold. Die Zahl der gefangenen <^ übertrifft die der $ bedeutend. Varietäten sind nur geringfügig; einige kleinere i^ haben die Vorderflügel stark weiss bestäubt, so dass die weissen Flecken sehr matt erscheinen. Die Zahl dieser Flecken ändert nicht ab, fast ebensowenig ihre Grösse. Auf der Unterseite erscheiruen die Vorderflügel ebenfalls oft sehr reichlich weiss bestäubt, be- sonders hervor tritt dann ein weisser Fleck hinter der Mittel- makel, der von dieser bis an die Querreihe reicht, dann ein zweiter an dieser, nahe am Innenrande. Auf der Unterseite der Hinterflügel erscheint nur bei einigen $ die weisse Farbe vorherrschend, indem namentlich die äussere dunkle Flecken- binde verschmälert wird. Von meinen Exemplaren aus La- brador weichen die norwegischen nur sehr wenig ab; die Grösse ist dieselbe, in der Zeichnung besteht kein Unterschied, nur ist bei den Norwegern die weisse Bestäubung und Be- haarung auf Ober- und Unterseite stärker. Unter allen Syrichthus-Arten ist der Centaureae am näch- sten verwandt die Audromedae Wallgr,, die ich leider nur in Exemplaren von den österreichischen Alpen kenne. Beide Arten muss ich für jetzt noch für verschieden halten, da ich von beiden eine bedeutende Anzahl gesehen habe, ohne einen Uebergang zu bemerken. Für unwesentlich halte ich Ver- schiedenheiten in der Grösse der weissen Flecke der Ober- seite, ferner den Umstand , dass der Vorderraud der Vorder- flügel auf der Oberseite in seiner hinteren Hälfte bei Andro- medae in geringerer Ausdehnung weiss gefärbt ist. Von grös- serer Bedeutung erscheint mir die Unterseite der Hinterfliigel. Diese ist bei Centaureae weiss, am Aussenrande mehr oder weniger graugrün oder bräunlich bestäubt und von zwei braun- grünlichen Binden durchzogen, die sich in der Flügelmitte einander nähern, ohne sich jedoch zu verbinden, nur bei einem 177 -9 aus Labrador berühren sie einander in einem Punkte. Bei Andromedae hingegen kann man kaum mehr von zwei brau- nen Binden spreclien, denn der grösste Theil der Fläche ist olivenbraun, und zwar der Theil wurzelwärts einer von der Mitte des Vorderrandes nach dem Analwinkel gehenden Linie stets auffallend dunkler, als der Theil ausserhalb derselben. In dieser braunen Färbung erscheint das Weiss in zwei, von dunkler gefäibten Rippen mehrfach getheilten Binden und einigen undeutlichen Fleckchen am Aussenrand. Die Wurzelbinde endet mit einem dreieckigen Fleck, des- sen untere Spitze scharf und lang gezogen sich nach dem darunter befindlichen Endfleck der zweiten Binde richtet, wel- cher rundlich und stets breit von dem übrigen Theil dieser zweiten Binde getrennt ist. Bei Centaureae findet kein solcher Contrast in der Färbung der inneren und äusseren Flügel- hälfte statt, der Endfleck der ersten Binde ist nicht dreieckig, sondern rundlich oder unregelmässig eckig, die Mitteibinde ist stets bis an ihr Ende zusammenhängend. Der Flug von Centaureae gleicht dem von Alveus und Serratulae; sie fliegt stets einzeln, oft bei stürmischem und kaltem Wetter, wenn nur wenige Sonnenblicke leuchten, in schnellem Fluge wenige Fuss über dem Boden hin und setzt sich gewöhnlieh auf die nackte Erde; nie traf ich sie an Blumen. Syrichthus Malvae L. Kam mir nur bei Loiten vor, wo ich am 30. Mai ein ge- wöhnliches $ fing. Erynnis Tages L. Ebenfalls bei Loiten einige Exemplare. Hesperia Comma L. Am 29. Juli fing ich einige Exemplare am Wege zwi- schen Jerkind und Fokstuen, welche den finmärkischen an Schärfe der Zeichnungen auf der Unterseite gleichen. Macroglossa Bombyliformis 0. Ein (^ bei Christiania am 28. Mai. Zygaena Exulans Reiner. Scheint auf Dovreljeld selten zu sein. Ich fand keinen einzigen Schmetterling, was bei dem im Juli herrschenden Regen nicht Wunder nehmen darf, sondern nur eine Puppe an einem Zweig von Betula nana am 2. Juli oberhalb Kongs- vold, die mir Ende des Monats ein $ lieferte. 12 Spilosoma Fuliginosa L. Den 3. und 17. Juni ein Paar bei Fokstuen, das, wie alle nordischen Exemplare, dadurch von den deutschen abweicht, dass die Hinterflügel bis auf den rothen Saum schwarz sind. Epialus Humuli L. War auf den Wiesen um Kongsvold nicht selten vom 23. Juli ab, an Grösse und Färbung dem deutschen gleich. Epialus Velleda Hb. Flog vom 20. bis Ende Juli an den felsigen, nur magere Vegetation ernährenden Stellen von Drivdalen, eben&o auf Vaarstien und bei der Sennhütte oberhalb desselben, ziemlich selten am späten Abend, ohne sich vom Regen stören zu las- sen. Die Exemplare weichen nur durch geringere Grösse von den deutschen ab. Psyche Opacella HS. und Fusca Hw. Von beiden Arten fand ich bei Fokstuen und Kongsvold Säcke, die leider schon vom Falter verlassen waren. Dasychira Fascelina L. Nur drei überwinterte Kaupen fand ich bei Fokstuen zu Anfang Juni, sie frassen wenig, wuchsen trotz sorgfältigster Pflege nur langsam und gingen endlich zu Grunde. Bombyx Lanestris L. ? Zwei Nester; das erste bei Fokstuen Mitte Juni an Be- tula nana gefunden, ging mir zu Grunde, das zweite fand ich bei Kongsvold an Salix Arbuscula am 26. Juli; auch dieses enthielt noch ganz kleine Raupen, die ich nicht mitnahm, da sie mir später doch auf der Reise aus Futtermangel umge- kommen sein würden. Diese Raupen lebten ganz wie unsere Lanestris, unterschieden sich aber von ihr durch starke gelbe Punktirung. Bombyx Crataegi L. Ein frisches $ den 26. Juli an einem Felsen an der Strasse im Drivdal. Es ist von gewöhnlicher Grösse, alle vier Flügel sind oben gleichmässig dunkelbraungrau, die Mittelbinde der Vorderflügel tritt nur sehr schwach vor, der Querstreif der Hinterflügel ist nur auf der Unterseite deutlich. Einige Raupen fand ich im Laufe des Juni bei Fokstuen an Wollweiden und eine am Abhänge der Knutshoe bei Kongs- vold an Betula nana. Sie starben eämmtlich gegen Ende Juli, 179 wahrscheinlich in Folge nassen Futters, bis auf eine, die sich während meiner Rückreise verpuppte und mir im warmen Zimmer im nächsten Januar auskam. Das erschienene (^ ist nur wenig dunkler, als meine Exemplare der deutschen Al- penform. (Ariae Hb.) Notodonta Dictaeoides Esp. Ein frisches (^ klopfte ich im Wald zwischen Fokstuen und Dombaas am 6. Juni von einer Birke. Es weicht von deutschen Exemplaren nur durch dunklere Färbung ab. Acronycta Menyanthidis Viev. Nur ein stark beschädigtes $ bei Kongsvold am 18. Juli. Es ist lange nicht so dunkelgrau als mein in Finmarken ge- fangenes Stück, nur wie die dunkelsten Berliner. Acronycta Auricoma SV. War um Fokstuen Anfang Juni nicht selten an Felsen und Birkenstämmen zu finden. Die Exemplare weichen kaum durch etwas bedeutendere Grösse und dunklere Färbung von den deutschen ab. Acronycta Euphorbiae SV. Den 2. Juni fand ich ein $ l^i Fokstuen an einem Felsen, das ich nur zu dieser Art ziehen Kann. Es gehört zur Var. Montivaga Gn. und weicht von den mir bekannten Exemplaren aus der Schweiz nur durch eine noch dunkler blaugraue Fär- bung ab. Die Grösse ist die gewöhnliche. Agrotis Hyperborea Zett. Die Exemplare vom Dovrefjeld gleichen durchaus den aus Finmarken. Ich fand die Art sehr vereinzelt, das erste frische $ schon am 23. Juni bei Fokstuen, später bei Kongsvolk bis zum 24. Juli an Felsen oder auf blosser Erde sitzend, ein Exemplar auch bei Jerkind Abends im Fluge am 12. Juli. An merk. Als interessant für die Verbreitung von Hyperborea bemerke ich hier, dass ich am 3. August 1863 in der Nähe des klei- nen Teichs im Riesengebirge ein grosses, ziemlich verflogenes $ dieser Ai t gefangen habe, das von den norwegischen Stücken weder iu Farbe noch Zeichnung abv> eicht. Agrotis Speciosa Hb. Diese Art ändert im Norden ganz ausserordentlich ab, so dass man leicht versucht sein könnte, zwei Arten daraus zu machen, doch habe ich auf Dovrefjeld gegen 100 Exem- plare gesammelt, darunter leider viele durch Regen verdor- bene, bei welchen die abweichenden Färbungen durch die 180 allmäligsten Uebergänge verbunden erscheinen. Die Speeiosa vom Dovre, oder Var. Arctica Zett., ist etwas kleiner als die deutsehe, 39 bis 45mm Flügelspannung, obgleich grösser als die Exemplare von Hammerfest (Arctica Stgr. Stett. e. Z. 1861 p. 363.) Die hellsten Exemplare gleiciien ganz den deutschen, nur ist die Grundfarbe der Vorderflügel bläulich oder bräunlich hellgrau, die Hinterflügel, ebenfalls dunkler, zeigen den Mittelmond und die zwei Querlinien ebenso stark. Bei den dunkleren Stücken wird die Grundfarbe der Vorder- flügel braun bis schwarzbraun, die drei Querlinien sind lichter und werden um so heller grau, je dunkler die Grundfarbe ist. Die Makeln sind mehr oder weniger deutlich weissgrau be- grenzt, selten verschwindet die runde. Die Zapfenmakel tritt als dunklerer Strich liervor, olt sehr undeutlich, ebenso die schwarzen Pfeilstriche der äusseren Querlinie. Die Behaarung des Kopfes und Thorax nimmt an der Färbung der Vorder- äügel Theil. Die Hinterflügel erscheinen ebenfalls verdunkelt, schmutzig braungrau, der Mittelmond ist stets stark ausge- prägt, die erste Querlinie immer deutlich, die zweite dagegen verschwindet oft völlig. Die von Staudinger und mir in Finmarken gefangenen Arctica kann ich nur als kleine Exemplare dieser nordischen Speeiosa ansehen. Die von Staudinger angegebenen Unter- schiede sind nicht standhaft; die Zackung der dritten Quer- linie ist oft ebenso stark, Hei einem ^ sogar noch bedeutend stärker als bei meinen Speeiosa aus Schlesien, oft aber auch ganz schwach, der Aussenrand der Hinterflügel zeigt bei zwei meiner schlesischen Sp. die Einbiegung ebenso gering wie bei den Dovrensern, A\ährend einige der letzteren sie fast ebenso stark haben als die Exemplare aus den Alpen. Ich fand Speeiosa um Jerkind und Kongsvold , am häu- figsten an der Strasse nach Diivstuen, bei Tage an Felsen sitzend. Ihr Flug begann erst gegen Mitternacht und wurde weder durch dicht strömenden Regen, noch durch eine Tem- peratur von 0 Grad Keaum. gestört. Die Flugzeit dauerte duich den ganzen Juli. Agrotis Laetabilis Zett. Diese Art bewohnte die an Spalten und dunklen Höh- lungen reichen Felsen am Ufer des Drivelv in der Kähe von Kongsvold. Ihre Flugzeit beginnt nach Sonnenuntergang und währt bis gegen Mitternacht. Das bis jetzt noch nicht be- schriebene V besitzt zu kurze Flügel, um fliegen zu können, und kommt Abends aus den Felsspalten hervor, um mit em- porgekrümmtem Hinterleibe das ö^ zu erwarten. Ich fing die 181 ersten rj am 7. und 8. Juli nach 10 Uhr Abends an den ho- hen Felsen am Westabhang von Knudshoe, später dicht am Drivflusse bis zum 27. Juli, in einer S.eehöhe von circa 2500 bis 3500'. Weder bei dem höher gelegenen Jerkind, noch dem tiefer am Drivelv liegenden Drivstuen fand ich die Art. Die f^ sind bedeutend grösser als die zwei von mir in Finmarken gefangenen und messen 35 — 40mm Flügelspan- nung, die Färbung ist dunkler, doch darin von hellgrau bis tief graubraun ändernd, am dunkelsten ist meist das Mittel- feld zwischen der 2. und 3. Querlinie, eine erste Querlinie dicht an der Basis ist bei allen unbeschädigten Exemplaren deutlich. Die $ messen nur 28 bis 30 mm Flügelspannung und sind von plumper Gestalt. Die Fühler sind borstenförmig, in Farbe und Zeichnung gleichen sie vollständig den ,^. Eine ausgezeichnete Varietät ist ein sehr dunkeles ?, bei diesem sind die Vorderflügel fast schwarz, mit Ausnahme eines Jiel- leren Feldes zwischen 1. und 2. Querlinie, die Linien sind liclitgrau, die Begrenzung der Makeln fast weiss. Die Hinter- flügel dunkelgrau mit schwachem Mittelfleck und ohne Quer- linien. Agrotis Conflua Tr. War auf Dovrefjeld sehr selten, ich fing nur 3 Exemplare Mitte Juli und erzog ein $ aus einer unter einem Steine ge- fundenen Puppe. Agrotis nova sp. Am 18. und 20. Juli fand ich nahe am Ufer des Drivelv unter Steinen drei Puppen von hellbrauner Farbe und ansehn- licher Grösse, die sich durch den breiten mit vier scharfen Spitzen versehenen Cremaster auszeichneten. Ich erhielt dar- aus ein schönes ? am 27. Juli, die beiden anderen Puppen kamen leider, die eine während meiner Reise durch Koms- dalen, die andere auf dem Scliitfe aus und verkrüppelten. Da alle drei $ sind und in der Färbung ziemlich von einander abweichen, so unterlasse ich es, der gewiss neuen Art einen Namen zu geben und beschreibe nur das wohlerhaltene Stück. Dieses hat 36 mm Flügelspannung bei 20 mm Körperlänge, also bedeutend verkürzte Flügel, die zum Fliegen nicht ge- eignet erscheinen. Fühler borstenförmig braun, Kopf und Halskragen hell gelbgrau, Schulterdecken weissgrau mit dunk- lerem Saum. Rücken und Hinterleib gelbgrau. Beine braun mit grauer Behaarung, Schienen und Füsse mit hellbraunen kurzen Borsten. Am Ende der Mittelschienen an der Innen- seite ein an seiner Wurzelliälfte schwärzlicher, an dem End- theii weisslicher Dorn, Hinterschienen in der Mitte und am 182 Ende mit je einem ebenso gefärbten Dornpaave. Vorderflügel braungrau, erste Querlinie dicht an der Flügehvurzel schwarz- braun, den Innenrand nicht erreichend, zweite Querlinie scharf gezackt, dritte in ihrem oberen Theil sehr nach hinten ge- krümmt, beide schwarzbraun, die zweite nach innen, die dritte nach aussen weissgrau gerandet. Die runde und Nierenmakel sind weissgrau, stark vortretend, die Zapfenmakel ist schwarz- braun umschrieben und reicht von der zweiten Querlinie bis zur Mitte des Mittelfeldes. Vor dem Aussenrand liegt eine Reihe undeutlicher brauner Längsstriche. Franzen licht bräun- lichgelb. Hintertlügel dunkelgrau mit bräunlichgelben Franzen, ihr Saum ist fast gerade, wodurch der Flügel eine dreieckige Gestalt erhält. Dieses $ hat wohl einige Aehnlichkeit mit dem von Staudinger Stett. ent. Z. 1861 p. 382 und 383 be- schriebenen S aus Fokstuen, doch haben die beiden hinteren Querlinien der Vorderflügel einen zu abweichenden Verlauf, um beide Stücke für zusammengehörig zu halten. Mamestra Suasa SV. Ein grosses und dunkles $ fand ich am 31. Mai in der Stadt Hamar. Mamestra Glauca Hb. Einige Exemplare den 7. und 11. Juni bei Fokstuen. Dianthoecia Caesia SV. Ein kleines vom Regen stark beschädigtes ^ fand ich am 23. Juli in Drivdalen an einem Felsen. Dianthoecia Dovrensis nov. sp. Alis anterioribus nigricantibus albido-adspersis, strigis quatuor nigris, maculis albidis, reniformi nigrescenti-expleta, conica minuta nigro-marginata vel deficiente, ciliis nigri« albo- alternatis; posterioribus nigricantibus in medio grisescenti ad- spersis, macula media strigaque obscurioribus, ciliis flavescen- tibus. Exp. al 32— 35 mm, Verwandt und ähnlich der Dianth. Subdita Moesch. aus Labrador aber durch dunklere Farbe, scliärfere Zeichnung etc. leicht zu unterscheiden. Grösse und Habitus von Filigi amma. Fühler des o schwach sägezähnig und kurz bewimpert, des $ borstenförmig, grau mit einzelnen weissen Schuppen. Ta- ster wenig über die Stirn vorstehend, dicht mit gelblich- weissen, grau gemischten Haaren bedeckt. Augen hellbraun, sehr fein schwärzlich behaart. Behaarung des Kopfes und Rückens dicht und lang, weiss und schwarz gemischt. Hin- terleib hellgraugelblich, Legeröhre des $ vorötehend und hell- i83 braun. Schenkel und Schienen, letztere aber weniger lang, dicht hellgrau behaart, Tarsen schwärzlich, weiss geringelt. Vorderflügel oben schwärzlich, mehr oder weniger mit weis- sen Schuppen bestreut. Querlinien schwarz; die erste dicht an der Wurzel erreicht den Innenrand nicht, die zweite vor der Mitte besteht aus drei nach hinten convexen Bogen und ist nach vorn von dichter weisser Beschuppung begrenzt, die dritte aus scharfgezackten, hinten weiss ausgefüllten Möndchen bestehend, entspringt aus einem weissen Fleckchen hinter der Mitte des Vorderrandes, geht erst sehr schräg nach hinten, biegt dann scharf um und läuft bis über ihre Mitte parallel mit dem Aussenrande, worauf sie sich wieder schwach nach hinten biegt. Die hintere Bogenlinie ist schwärzlich, hinter ihr, bis zum Aussenrand herrscht gleichmässige weisse Be- stäubung. Franzen schwarz, regelmässig weiss gefleckt. Die Hinterflügel sind oben dunkel braungrau mit dunklerem Mit- telmond und hinter diesem einer nicht scharf begrenzten Bo- genlinie, welche nach aussen von einer, meist nur am Innen- winkel deutlichen, nur bei einem $ vom Vorderrand bis zum Innenwinkel reichenden, bleichgelblichen Binde eingefasst wird. Franzen gelblichweiss. Unterseite lichtgrau. Die Vorderflügel längs ihrer Mitte von der Wurzel bis zum Aussenrand dunk- ler. Auf allen 4 Flügeln ein schwärzlicher Mittelmond und hinter diesem ein dunkelgrauer, meist dem Saume paralleler Querstreif. Saumlinie aus feinen schwarzen Strichen bestehend. Franzen gelblichweiss, die der Vorderflügel dunkelgrau ge- fleckt. Ich fing von dieser Art nur eine geringe Anzahl <^ und $ vom 18. bis 27. Juli im Thale des Drivelv, meist bei Re- genwetter an Felsen sitzend, einige im Sonnenschein an Blu- men von Phaca oroboides saugend. Dianthoecia Conspersa SV. Einige Exemplare, die sich durch ansehnliche Grösse aus- zeichnen, fand ich am 15. und 21. Juli in Drivdalen an Felsen. Hadena Exulis Lef. Ich war sehr erfreut, diese Art auf Dovrefjeld anzutref- fen, deren Vorkommen in Europa, Island ausgenommen, bisher bezweifelt wurde. Es fällt hiermit auch jeder Grund weg, Hadena Marmorata Zett. Ins. Läpp. p. 937 nicht für synonym mit Exulis zu halten, da die dort gegebene Beschreibung sehr gut passt und nur der Zweifel an dem Vorkommen in Skan- dinavien dies Citat angefochten hatte. Ich fand meine 6 Exemplare in Drivdalen neben der Strasse an Felsen vom 15. bis 27. Juli. Sie sind alle grösser 184 als die isländischen und erreichen oder übertreffen sogar meine grönländischen Exemplare, denen sie auch durch ihre grün- lich dunkelgraubraune Färbung nahe kommen und sich darin der nur noch bedeutend grösseren Maillardi so sehr nähern, dass der Gedanke nahe liegt, Maillardi sei auch weiter nichts als die auf den Alpen heimische Form der so vielfach än- dernden Exulis. Untereinander -weichen die Exemplare vom Dovre sehr wenig ab, alle Zeichnungen sind deutlich, die Ma- keln mehr oder weniger braungrau ausgefüllt, die Rippen der Vorderflügel nur bei zwei Exemplaren theilweise weiss be- stäubt. '" ••*"•' ..i^ 'hl. , Hadena Lateritia Hufn. Zwei grosse ? von sehr dunkler Färbung fand ich am 27. Juli an Felsen in Drivdalen. Taeniocampa Gothica L. Bei Christiansand den 26. Mai ein etwas geflogenes $, das von den gewöhnlichen deutschen Stücken nicht abweicht. Taenioc. Stabilis SV. Ein gewöhnliches $ ebenfalls am 26. Mai bei Christian- sand. Pachnobia Carnea Thnb. Am 11. Juli fand ich bei Tage auf den Wiesen bei Kongsvold ein frisches r^ mit einem verkümmerten Vorder- flügel und ein ganz verkrüppeltes ?, am 14. Juli an Felsen in Drivdalen ein schönes frisches (^ und am 2ü. Juli ebendort noch ein abgeflogenes q. Diese Exemplare sind etwas kleiner als die finmärkischen, das zuerst gefangene q ist bleich gelblichgrau, die Querlinien treten wenig hervor, die Makeln sind gross und weisslich. Die beiden anderen ,^ sind dunkler, die Vorderflügel einfarbig graubraun, ohne Beimischung von Gelb oder Zimmtbraun, die Makeln ebenfalls gross und hell, der Raum zwischen ihnen stark verdunkelt. Diese Dovrenser Stücke halten ziemlich die Mitte zwischen den aus Finmarken und aus Labrador. Anarta Cordig er a Thnb. Das erste Stück fing ich auf Sumpfboden bei Loiten am 30. Mai. Auf Dovrefjeld war die Art um Fokstuen häufig bis Mitte Juni, aber meist fand ich nur durch Regen verdor- bene Exemplare. 1^ 185 Anaita Melaleuca Thnb. War auf Dovre nicht selten vom 9. Juni bis 27. Juli. Ich fand sie meist an Steinen sitzend, und zwar ganz frei dem Regen ausgesetzt, so dass ich natürlich mehr verdorbene als reine Exemplare erhielt. Anarta Melanopa Thnb. War auf Dovrefjeld nur vereinzelt anzutreffen und meist nur in verflogenem Zustande. Bei Fokstuen fand ich sie im Sumpfe um einzelne Felsen schwärmend am 9. Juni, und dann gegen Ende des Monats noch einige Exemplare an Felsen sitzend. Sie gleichen in heller Farbe der Hinterflügel den aus Finmarken, ein ? hat die Hinterflügei so weiss, wie die Stücke aus Labrador. Anarta Funesta Payk. Selten und einzeln auf Dovrefjeld. Ich fand bei Fokstuen am 18. und 19. Juni und bei Kongsvold den 7. und 12. Juli je ein Exemplar, stets bei Regenwetter an Steinen sitzend, die beiden letzten schon stark geflogen. Anarta Algida Lef. Diese Art bewohnt auf Dovre die felsigen, mit Sumpf- stellen abwechselnden Hochflächen der Fjelder in einer Höhe von 4000 — 5000'. Ich habe im Ganzen nur 13 Exemplare, davon nur 6 ganz reine gefunden. Nur ein Stück flng ich im Fluge, als einmal ausnahmsweise die Sonne auf einige Minuten hell und warm schien, die übrigen theils an Felsen, theils an den Blüthen von Silene acaulis sitzend. Die Flugzeit währte von Mitte bis Ende Juni, in günstigen Jahren mag Algida wohl noch später zu finden sein, 1862 jedoch war im Juli fast täglich auf den höheren Bergen frischer Schnee gefallen, so dass alles Insectenleben aufliören musste. Die norwegi- schen Algida übertreffen meine nordamerikanischen etwas an Grösse, im üebrigen gleichen sie ilmen vollständig, nur sind die Hinterflügel meist etwas dunkler, so dass der Mittelmoud weniger stark hervortritt. Anarta Schoenherri Zett. Ganz gleich mit den Exemplaren aus Finmarken flog diese Art auf Blaahoe bei Fokstuen an gleichen Stellen mit Algida in der zweiten Hälfte des Juni an einem der wenigen scliönen Morgen nicht gar seifen, aber äusserst wild und scheu im Sonnenschein. In Finmarken hatten wir sie meist auf ganz kahlem Felsgerölle sich niederlassen sehen, hier aber flogen 1S6 sie eifrig nach den honigreichen Blttthen der Silene acaulis, an denen saugend sie am leichtesten zu fangen waren. Anarta Zettersted tii Stgr. Nur 2 ,^. Das erste fing ich in Drivdalen auf der Strasse im Fluge den 18. Juli, das zweite auf Vaarstien bei Kongs- vold den 24. Juli, an einem Felsen ruhend; beide sind rein und frisch. Sie sind grö.-. 938) ein solches Exemplar aus der Berliner k. Sammlung, vom Herbst stammend, beschreibt. Mein Exemplar ist ohne Mandibeln 18'" par. M. lang, die Mandibeln 5'" lang. Es wurde im Jahr 1829 in der Gegend von Meiningen gefunden und mir später eingehändigt. 2. Lucanus cervus q , dessen Kopf auf eine merkwürdige Weise missgestaltet ist; derselbe ist nämlich so von links nach rechts gedrückt, dass der Kopfschild und die Oberlippe M'eit nach rechts in schräger Richtung liegen und auf der rechten Seite die Entfernung zwischen dem Voiderrande der Stirn und dem des Halsschildes nur ungefähr den dritten Theil so gross ist, als auf der linken Seite; die i echte Yorderecke 197 der Stirn springt nicht zalinförmig vor und fehlt hier der ge- wöhnlich unter dem Vovsprunge befestigte Fühler; das rechte Auge ist sclnnal elliptisch, ohne einspringenden Streifen des Slirnrandes, wäiirend das linke Auge normal gebildet ist; und endlich ist die linke Mandibel zwar normal gebildet, aber so nach rechts und unten gebogen, dass ihre Spitze über den rechten Seitenrand des Körpers hinaus ragt; die rechte Man- dibel dagegen ist ganz klein und in der Art knieförmig nach oben und hinten gebogen, dass ihre Spitze nach hinten etwas über den Vorderrand des Hilsschildes hinweg ragt; die linke Mandibel ist 7'" lang, die rechte kaum 4'", auch sehr be- deutend schmächtiger als jene, und zeigt zwischen ihrem Grunde und dem stumpfen Mittelzahn gar keine Zähne, zwischen die- sem und den beiden Endzähnen aber nur ein einziges stum- l)fes Zähnchen. Der ganze Käfer ist ausserdem normal ge- bildet und bis zum Grunde der linken Mandibel 18'" lang. Er wurde vor einigen Jahren im Spessart gefunden. 3. Pentodon punctatus. Der Hinterkopf ist dick ange- schwollen, glatt, mit einer tiefen Längsfurche in der Mitte, to dass er zwei halbkugelige Massen darstellt, und tritt weit über den Vorderrand des Halsschildes hervor; hierdurch hat das Kopfschild eine vertikale Lage bekommen und die Augen ragen seitlich über die Vorderecken des Halsschildes hinaus, während zugleich ihr Hinterrand weit von dem Vorderrande des Halsschildes absteht. Intelligenz. Kitte: Seit geraumer Zeit fehlt mir in meiner Bibliothek ein Band von Curtis Brilii^h Entomology, und ich kann mich nicht entsinnen, wem ich ihn geliehen habe. Er enthält aus- schliesslich die Hymenoptera des ganzen Werkes und hat auf dem Rücken von ge])resster grüner Leinwand in Gold- (huck: Curtis British Entomology IV Hymenoptera. Ich bitte angelegentlich um die Rückgabe. Dr. C. A. Dohrn. 198 Alizeige. Die noch volltiländig vorhandenen und gut erhaltenen Kupferplatten zu Panzer's Deutschlands Insecten, Heft 1 bis 110, werden demnächst zu einem andern Unternelimen ver- -Nvendet, also abgeschliffen. Ich mache die Besitzer von Exem- plaren dieses Werkes darauf aufmerksam, damit sie recht- zeitig für Ergänzung der fast in den meisten Exemplaren be- stehenden Defecte Sorge tragen. Einzelne Hefte liefere ich, wenn die Bestellung vor der Ostermesse 1864 eintrifft, zu 1 Thlr., einzelne Blätter zu 2 Sgr., später stehen nur mehr complette Exemplare zur Verfügung; Heft 1 — 190 mit 3 Bändchen Revision und 1 Index zu 88 Thlr., Heft 1 — 110 mit 2 Bändchen Revision und 1 Index zu 60 Thlr., Heft 111 — 190 mit 3 Bändchen Revision und 1 Index zu 38 Thlr.; die daraus als Separatabdruck erschienenen „Koch's Deutsch- lands Crustaceen, Myriapoden und Arachniden" 40 Hefte mit dem 3. Bändchen Revision zu 22 Thlr. ; die übrigen 40 Hefte ohne die in eben genanntem Werke gesammelten Crustaceen etc. zu 20 Tiilr. Diese Preise gelten nur bei directer Voraus- bezahlung an mich; durch Buchiiändler werden sie sich fast um y3 erhöhen. Regensburg in Bayern 1863. Dr. Herrich-Schäffer. Verlagswerke des Dr, Herrich-SchäfFer in Regensburg. JIB. nie beistellenden Preise g;elten nur bei «Urecter Vorausbezalilung; an denselben. Hübner Sammlung Europ. Schmetterlinge. 790 illum. Kupfer- tafeln. 130 Thlr. — Geschichte Europ. Schmetterlinge (Raupen), 419 ill. Kpftf. 75 Thlr. — Sammlung exotischer Schmetterlinge, 491 Kpfrtf. und 2 Titel, mit Index. 80 Thlr. — Zuträge zur Sammlung exotischer Schmetterlinge, 5 Bände mit Text und 172 ill. Kupf. — Der Text allein. 30 Thlr. — Verzeichniss bekannter Schmetterlinge. 1816. l Thlr. — Systemat. alphab. Verzeiclmiss. 1822. 4 Sgr. Herrich-Schäffer Systemat. Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa. Regensburg 1843 — 1855. Gross Quart. 6 Bände mit 636 illum. Kupfertaf. und 3(5 schwarzen Stein- tafeln. 130 Thlr. 199 — Dasselbe Buch ohne die 636 ilhim. Kupfertaf. 12 Thh-. Dasselbe auch noch ohne die 36 Steintaf. 9 Thir. -- Derselbe Text ohne Band I und ohne alle Tafeln. 9 Thlr. — Sjnonjmia Lepidopteroruni Euvopae 1856. l'/g Thlr. — Nomenciator Entomol. Regensburg- 1835. 1840. I. If. 1% Thlr. — Lepidopterorum Exoticorum Species novae aut minus cog- nitae. Diurna tab. 24. Nocturna tab. 96. 120 ill. Kupler- taf. mit 52 Seiten Text. 33 Thlr. — Neue Schmetterlinge aus Europa und den angrenzenden Ländern. Heft 1 — 3, mit 26 illum. Kupfertafeln und Text. 5 Thlr. . — Systemat. Verzeichniss der Schmetterlinge von Europa mit Angabe des Vaterlandes und Preisen. 1802. 4 Sgr. Correspondenzblatt des Zoologisch -mineralischen Vereines in Regensburg. Jahrg. 1-17. 1847—1863. 8 Thlr. Pränumeration für 1864, mit monatlicher frankirter Zusendung unter Kreuzband. 1 Thlr. Bei F. Savy in Paris, Rue Hautefeuille No. 24, ist erschienen : Sistoire naturelle des Lepidopteres, Par M. Mjucas^ (Director des entom. Museums im Jardin des Plantes, Verfasser der Explor. d'Algt'rie etc. etc.) Das Werk ist in z^^ ei, einzeln zu habende Bände getheilt Lepidopteres d'Europe und Lep. Exotiques; jeder Band 80 Taleln mit 4(10 nach der Natur ausgemalten Arten enthaltend gross Octav in Leinwand gebunden, der Band für 25 Francs (ö'/a Rth.) ^^^^ Bei Friedr. Fleischer in Leipzig ist erschienen: Linnaea Entomologica, Band 15 (Frey Ornix, A. Dohrn Emesa (Schluss), Suffrian südamer. Cryptocephalen) 22 Bogen, Preis 2 Thlr. -^ f 200 Zu verkaufen: Die Sammlung Europäischer Orthopteren (so wie einiger exotischer) des verstorbenen Professor Yersin. Dieselbe be- steht in 74 sauberen, mit Kork ausgelegten Kästen und et«a 5000 Exemplaren, m ovon die Hälfte Doubletten. Die Samm- lung ist äusserst sauber gehalten und mit grosser Sorgsamkeit bestimmt und geordnet; Varietäten, Altersstufen und Exem- plare der verschiedensten Fundorte sind vollständig vertreten. Preis 700 Francs. Anfragen sind franco an Mr. Lund am Musee d'histoire naturelle zu Geneve zu richten. H. de S a u s s u r e. Eniend.: S. 1-^4 Z. 35 hinter „dem" einzuschalten ..noch". Inhalt: Hagen: Phryganiden-Gehäuse. v.Heyden: Zur Acidalia Becke- raria. Gerstäcker: Einige neue Dolichopoden. Gärtner: Lepi- dopterologisclies. Mühlig: Zur Naturgeschichte der Coleophoren. Wocke: Lepidoptern-Fanna Norwegens. Wullschlegel : Ergän- zungen zu „Wildc's Pflanzen und Raupen Deutsrlilan= 236 setzten Gehäuse auszeichnen und anheften, sind nicht blos eine Verlängerung des bei Tr. eapillatum beschriebenen quadrati- schen Anheftungs- Bandes. Letzteres ist auch hier an der Bauchseite des Thieres vorhanden und von grobfaseriger Struc- tur, während das Band der Parasiten glatt und schwarz eine Fortsetzung der Mundplatte nach oben oder seitlich bildet. Pictet's Abbildung und Beschreibung p. 174 T. XIII fig. 9 sind nicht different. 48. Tr. (Silo) nigricorne Pict. Das Gehäuse ist nicht abgebildet, soll aber dem vorigen ähnlieh sein. Ich ver- mag die Imago beider Thiere vorläufig nicht zu trennen. Dr. Kviechbaumer hatte mir seine oben beschriebene Art als Tr, nigricorne mitgetheilt; auch andere Gehäuse von ihm aus München als zu Mormonia sericea gehörig vermag ich davon nicht zu trennen. 49. Tr. (Aspatherium) picicorne Kolenati. Es liegen mir zwei Gehäuse aus Böhmen, von Kolenati mitge- theilt, vor. Sie sind Tr. picicorne Pict. ähnlich, aber etwas kleiner, 8 mill. lang, bei IVj mill. Mundöffnung; seitlich sind viel kleinere Steine angeheftet, so dass die Gehäuse viel schmäler sind. Die Aftermündung ist etwas herzförmig, ihre Bauclif^eite fast gerade; die verschliessende Membran ist dun- kel und hat nur längs dem Rande der Bauchseite eine Reihe länglicher Oeffnungerf. Die Imago ist mir unbekannt. 50. Trichostoma spec? In Bächen bei Zürich, von Bremi als Trichostoma picicorne mitgetheilt. A^on gleicher Grösse und Form mit dem früher beschriebenen Tr. picicorne Pict., jedoch die Rölire aus gröberen Steinstückchen festgebaut. Die Aftermündung ist mit einer runden concentrisch gefaserten Membran verschlossen; in ihrer Mitte ein einzelnes, rundes, ziemlich kleines Loch, umgeben von etwas aufgebogenem Rande. Imago unbekannt. 51. Trichostoma spec? In Tegernsee im September von Dr. Kriechbaumer gesammelt. Der vorigen ähnlich, aber kleiner und flacher; 8 mill. lang, vorn l'^/^ mill. breit; die seitlich angehefteten Steine breiter und flacher, so dass die Gehäuse mehr scheibenartig aussehen; Mundverschluss fehlt; Aftermündung durch eine etwas erhabene Membran mit kleinem centralen Loch geschlossen; auf die Membran rings um das Loch sind kleine Steinchen gelagert. Imago unbekannt; Dr. Kriechbaumer hatte sie als zu Dasystoma maculatum gehörend mitgetheilt; die Gehäuse dieser Art sind aber sehr different. 237 52. Trichostoma spec? Aus Swellendam vom Cap, von Tollin gesammelt. Die Form der Larve und des Gehäuses setzen das Her- gehören ausser Zweifel. Die seitlich angehefteten Steine sind kleiner als bei den europäischen Arten. Länge S'/^ mill.; Breite vorn 2 mill., hinten etwas -weniger; das Gehäuse ist leicht auf die Fläche gekrümmt, unten etwas platter; Mund- ende kreisrund, gerade gestutzt; Afterende durch eine dunkle Membran mit centralem kleinem rundem Loch geschlossen ; um dies Loch bildet die Membran eine runde napfförmige Erhö- hung. Bei der Njmphe ist Mund und Afterende durch kleine aufgesetzte Steine geschlossen; darunter eine dunkle Membrau mit einem untern Halbring oder Ring von kleinen Sieböffnun- gen längs dem Rande. Die merkwürdige Gattung Helicopsyche, deren Arten am Eingange dieses Aufsatzes beschrieben sind , wird sich wahr- scheinlich hier am besten anreihen. Wie schon erwähnt, spricht gegen ihre Stellung bei den Rhyacophilen das freie Gehäuse und die mangelnde Nymphenhülle, gegen ihre Stel- lung bei den Mystaciden ihre kurzen dicken Fühler. Es blei- ben demnach nur die Sericostomiden für sie offen. 53. H. Shuttleworthii aus Corsica, Como, Genfersee. (cfr. Bremi Mitth. naturf. Gesells. Zürich 1849 Heft 2 p. 62.) '.'.[ 54. H. minima aus Puertorico. 55. H. colombiensis aus Puerto Cabello. 56. H. Thelidomus aus Venezuela. 57. H. scalaris aus Venezuela. 58. H. umbonata aus Jamaica. 59. H. spec. aus Neu-Caledonien, 60. H. arenifera aus Tennessee. 6L H. glabra aus Nordamerika. 62. H. lustrica aus Nordamerika. 63. H. pupoidea aus Nordamerika. 64. H. agglutinans aus Ober-Italien. 65. H. sericea aus Brasilien. 66. H. helicoidella. 67. H.? von Pissevache. 68. H. crispata aus Portugal. Ferner möchte ich hier ohne weitere Berechtigung die beschriebenen vierkantigen Gehäuse als vermuthlich hergehö- rend anreihen. 69. Spec. aus Zürich, unter Moos gefunden. 70. 'Spec. aus München, Isar. 71. Spec. aus dem Züricher See. Aus der Gattung Sericostoma liegen mir sicher verbürgte Gehäuse nicht vor. 238 72. S. collare. Nach Pictet p. 177 T/XIV fig. 1 sind die Gehäuse denen von Odontoceriis albicornis so ähnlich, dass sie leicht damit verM-echselt werden können. Sie beste- hen aus einem festen Gewebe, an welches Sand und kleine Steine befestigt sind; sie sind kegelförmig, etwas kleiner, gekrümmt, 16 mill. lang, vorn Sy^ mill. breit. 73. S. multiguttatum. Nach Pictet p. 178 T. XIV fig. 2 den vorigen ähnlich, 18 mill. lang, vorn S'/j miH- breit. Mir liegen zwei Gehäuse aus Tegernsee, von Dr. Kriech- baumer als Halesus? mitgetheilt, vor, welche wahrscheinlich hergehören. Sie sind kegelförmig, leicht gekrümmt, aus Sand und kleinen Steinchen geformt, aussen ziemlich eben; 16 mill. lang, vorn 3 mill. breit, mit kreisförmiger, gerade abgeschnit- tener Mundöffnung. Auf dem etwas kleineren Afterende sitzt ein Stein auf; unter ihm schliesst eine Membran die Oeffnung, in der ich bei einem zerbrochenen Stück eine centrale Oeff- nung nicht entdecken kann; es scheint neben der Bauchseite eine Queröffnung gewesen zu sein. 74. S. (Mormonia) hirtum Pict. Nach Pictet p. 179 T. XIV fig. 3 sind die Gehäuse, wie bei den anderen Serico- stomen, aus Sand und kleinen Steinen, kurz und gekrümmt. Länge 10 mill. Mir liegt ein ähnliches Gehäuse, von Bremi als zu Sericostoma hirsutum gehörend, vor. Bremi hat wohl S. hirta schreiben wollen. Mir scheint das Gehäuse für diese Art zu gross, mag aber zu einer andern Mormonia -Art ge- hören. Länge 10 mill.; Mundende fast 2, Afterende etwas über 1 mill. breit; das Gehäuse ist stärker gekrümmt und mehr verjüngt als die vorigen; Mundende kreisförmig, gerade abgeschnitten; Afterende durch einen aufgesetzten Stein ge- schlossen; Gehäuse aus kleinen Steinchen gebaut, aussen we- nig rauh. 75. Notidobia ciliaris. Pictet p. 179 T. XIV fig. 5 a. b. c. (Serie, atratum). Das Gehäuse ist, nach Pictet, den vorigen ähnlich, mit Vegetabilien verschlossen. Nach der Ab- bildung ist es ein 17 mill. langer und 2y^ mill. breiter, leicht gekrümmter Cy linder, an beiden Enden (des Nymphen -Ge- häuses) mit aufgelegten Vegetabilien geschlossen. Von Dr. Walser aus Schwabhausen erhielt ich als her- gehörig Larven-Gehäuse von ähnlichem Bau aus feinem Sande, kegelförmig, wenig gekrümmt, 14 mill. lang, vorn 2y2 mill. breit, hinten stärker verjüngt. Mundende schräg abgeschnit- ten, Afterende ein offenes rundes Loch; sie sind an Stroh- schwimmer befestigt. Einige Gehäuse ganz aus Stroh in Längs- riclitung gebaut, gehören m ohl nicht zu dieser Art. 239 76. ? Vielleicht gehört zu den Sericostomiden ein klei- nes Gehäuse, von Heyer aus Lüneburg mitgetheilt. Es ist 5 mill. lang, vorn 1 72 mill. breit, tutenförinig, gegen das spitze Ende stark verjüngt; Mundende schräge nach unten abge- schnitten; Afterende mit kleinem runden Loch; es ist aus sehr kleinen Pflunzentheilchen sehr regelmässig gebaut, aussen wenig rauh; der Bau scheint dem von Leptocerus fennicus ähnlich. Das Gehäuse war aussen an ein grösseres Limnephilus- Ge- häuse befestigt. 77. Dasystoma maculatum. Pictet p. 180 T. XIV fig. 4. Die Gehäuse bestehen nach Pictet aus Sand und klei- nen Steinchen und sind gerade, zugespitzt; sie befestigen sich an Steinen und bewegen sich nur wenig. Nach der Abbil- dung sind sie 12 mill. lang, vorn 1% rnill. breit, lange dünne Kegel. Kolenati citirt diese Gehäuse bei seiner Hydronautia maculata; diese Art ist aber von Pictet's sehr verschieden und ihre Gehäuse nicht bekannt. Bremi hat mir eine Zahl Gehäuse aus der Glatt bei Zü- rich als zu D. maculatum gehörig, mitgetheilt; ihr Bau ent- spricht der Beschreibung, sie sind aber nur 5 mill. lang und vorn 1 mill. breit; Mundende gerade abgeschnitten, Afterende mit kleinem centralen, runden Loch. Vielleicht sind es nur junge Larvengehäuse; die Imago erhielt ich zahlreich von Bremi. Hieher gehört wohl Seetzen 1. c. pag. 67 No. 2, in kleinen Gräben und Wasserfurchen an dem nach Weende führenden Landwege, selten. Subfaniilie : Pliryganiden. 78. Agrypnia picta. Von mir erzogen; das bei Kö- nigsberg gefangene Weibchen legte die grünlichen Eier an der Nadel; die Larven und Gehäuse sind nicht ausgewachsen. Long. 20 mill.; Lat. 4 — 3 mill., cylindrisch, nach hinten etwas verjüngt; das Gehäuse ist aus Wurzelfasern von Ranunculus aquaticus (das einzige der Larve zugängliche Material) ge- baut; die 3 mill. langen Stücke sind der Länge nach regel- mässig aneinander befestigt und bilden so ein langes schrau- benförmig aufgewundenes Band; vom Afterende gesehen läuft die Schraube" von links nach rechts um das Gehäuse. Die jungen Lärvchen bildeten sich sogleich ähnliche kleine Ge- häuse. 79. Neuronia ruficrus. Von Kolenati (Phryg, T. 1 p. 81) mitgetheilt; in Petersburg erzogen. Long. 37 mill. (nach Kolenati 40 bis 55 mill.); Lat. vorn 7, hinten 4 mill.; dem vorigen ähnlich gebaut aus 5 mill. langen Blattstücken; 240 das pchraubenartige Band von links nach rechts gewunden; das Mundende nicht gerade gestutzt, sondern mit der letzten Schraubenwindung, Avelche die vorherige um die Breite des Bandes überragt, endend. Kolenati Fauna d. Altvater p. 37 beschreibt sie auch als rechts gewunden. Aehnliche Gehäuee erhielt ich von Dr. Walser aus Schwab- hausen; einige derselben haben die Schraube umgekehrt, näm- lich von rechts nach links gewunden und gehören -wohl nicht her, sondern zu Phryganea; es scheint dies um so glaublicher, als auch die von Dr. Walf-er mitgetlieilte Larve von der Ko- lenati's verschieden ist und zu Phrjganea zu gehören scheint. 80. Phryganea minor. Nach Kolenati T. 1 p. 87, der allein Larve und Gehäuse beschieibt, ist letzteres aus länglichen Binsenstücken schraubenartig gebaut, cylindrisch. Long. 17 mill. 81. Phr. varia. Nach Pictet p. 161 T. XI fig. 1 sind die ausgewachsenen cylindrischen Gehäuse 33 mill. lang, 5 bis 6 mill. breit; die aus Theilen von Wasserpflanzen sehr regelmässig gebaute Spirale geht (in der Abbildung) von rechts nacJi links; zur Verwandlung werden beide Oeff'nungen durch unregelmässig gelagerte Pflanzentheile verschlossen. Nach Pictet ist das Gehäuse wesentlich dicker als die Larve, welche darin leicht aus- und eingeht. 82. Phr. striata. Von Brauer aus Wien mitgetheilt. Long. 40 mill.; Lat. vorn 7, hinten 6 mill. Aus Blatt- und Schilfstücken von 5 mill. Länge ähnlich gebaut; die Schraube von rechts nach links. Hieher wohl Reaumur Mem. T. III T. XIV fig. 1. 83. Phr. grandis. Von Bremi aus der Limmat, ein junges Gehäuse, Long. 26 mill.; Lat. vorn öVa, hinten Sy^ mill.; cylindrisch aus Blattstücken von 5 mill. Länge schrau- benförmig von rechts nach links gebaut; ein grösseres Ge- häuse aus Winthem's Sammlung, Long. 43 mill., Lat. vorn 7, hinten 6 mill., ziehe ich zur selben Art. Nach Kolenati p. 85 ist das Gehäuse bis 55 mill. lang. Hieher gehört wahr- scheinlich De Geer Mem. T. IL p. 403 T. XIV fig. 6 — 14. Das Gehäuse ist 59 mill. lang und 9 mill. breit, die Schraube (in der Abbildung, also vielleicht umgekehrt) von links nach rechts gewunden; inwendig soll eine Schiciit brauner Seide liegen. •'V/' 84. Phryganea? spec? Seetzen 1. c. p. 73 No. 12; mit unbekannt. Besteht aus einem einzigen Stücke von einem Schilfstengel, 55 mill. lang und 4 mill. dick; die Larve wählte 241 sich zu ihrer Verpuppungszeit ein solches Stück; die beiden offenen Enden verschluss sie mit Lemna minor. Frisch T. XIII p. 9, Mylius pliysik. Belust. T. XIII p. 1459) daselbst ein hohler Stengel von Equisetum gewählt), Berlin. Magaz. 1769 T. IV p. 99 werden ähnliche Gehäuse erwähnt. Bei Göttingen im Stadtgraben selten. Vielleicht hat doch nur eine Larve ihr zufällig eingebüsstes Gehäuse gegen diese Wohn- orte vertauscht. Zur Gattung Phryganea habe ich das Ge- häuse nur seiner bedeutenden Länge halber gestellt; doch scheint die unbedeutende Stärke dem zu widersprechen. Subfamilie: litninepltillden. 85. Glyphotaulius binervosus Villers (umbracu- lum Kol.) De Geer Mem. T. II p. 400 T. XIV fig. 1—5 giebt die Verwandlung dieser Art als Phryganea punctato-lineata recht vollständig. Er fand die völlig ausgewachsenen Gehäuse (die Larve verpuppte sich sogleich) am 1. Mai an den Ufern eines Morastes häufig. Jedes Gehäuse steckt in einem dicken Bündel von Grasstengeln, die der Länge nach neben einander liegen und so ohne alle Ordnung daran befestigt sind; einige sind länger, andere kürzer; oftmals sind diese Bündel bis 70 mill. lang und die Grasstengel von der Larve mit Seide zu- sammengewebt. Das Gehäuse selbst ist nach der Abbildung 42 mill. lang, vorn 9, hinten 6 mill. breit; De Geer giebt ihm die Dicke einer Schreibfeder; cylindrisch, hinten etwas dünner, aus Blattstücken von Wasserkräutern und Gräsern, die horizontal oder ganz flach um die Röhre gelegt sind und mit ihren Rändern genau zusammenstossen, so dass dadurch ziemlich dichte Wände entstehen, welche die Larve inwendig durch eine Schicht von Seide noch mehr befestigt. Nach der Abbildung besteht das Gehäuse aus vier Ringen gleicher Grösse, die von Blattstücken gebaut sind. Zur Verwandlung werden sie an beiden Enden in gleicher Weise vergittert. Die Deckel stehen etwas vertieft, sind kreisrund, ziemlich dick, aus brauner Seide, die so hart wie Leim wird, und zeigen in concentrischen Kreisen drei Reihen siebartiger Löcher; zwi- schen den Löchern laufen erhabene Kanten theils in concen- trischen Kreisen, theils radienartig, so dass in jedem so ge- bildeten Felde ein Loch stellt. Die Larve dreht sich zur Ver- wandlung im Gehäuse um und beim Auskriechen durchbricht die Nymphe das Afterende. 86. Glyph. pellucidus. Pictet p. 147 T. VIII fig. 4 beschreibt die Gehäuse. Die Larven benutzen für ihre Ge- häuse Vegetabilien , meist ganze runde Blätter, vorzugsweise von Kreuzdorn oder Eichen; sie gruppiren sie ohne Ordnung, 242 so dass man sie im Wasser für eine Masse zufällig zusammen- geballter vegetabilischer Ueberreste halten möchte; mitunter ist eine Seite durch ein einzelnes Blatt gebildet; man findet auch cylindrische Gehäuse aus Blatt- und Holzstücken; end- lich sind einige ganz aus Blättern von Carex gebaut, die der Länge nach eines an das andere befestigt sind. Zur Ver- wandlung schliessen sie das Geliäuse durch ein seidenes Gitter mit meist runden Sieblöchern; mitunter schützen sie dies Sieb durch aufgelegte Holz- und Pflanzentheile, Steine; die ange- fügten PfJanzentheile sind mitunter von sehr bedeutender Grösse. Die Gitter sind aus derselben Seide gefertigt, mit welcher sie innen die Blattstücke zum Gehäuse verfestigen. Vergleicht man Pictet's Beschreibung mit De Geer's der vo- rigen Art, so wird es sehr wahrscheinlich, dass M'ir es hier mit zwei analogen Bauten zu thun haben, und dass das eigent- liche cylindrische Gehäuse noch eine äussere grössere Hülle oder Mantel erhalte. Die inneren Gehäuse sind nach Pictefs Abbildung 32 mill, lang und 6 mill. breit; eines derselben ist aus drei langen Blattringen, ähnlich wie bei De Geer ge; formt. Bremi hat mir ein Gehäuse aus einem Torfgraben bei Zürich als zu dieser Art gehörend mitgetheilt. Es ist 20 mill. lang, die Mundöffnung 5 mill. breit, hinten enger; aussen sind grosse Holz- und Pilanzenstücke sehr unregelmässig herum- gelagert, so dass das Gehäuse ein ganz unförmliches Ansehen erhält und von seiner eigentlichen Oberfläche nichts sichtbar wird. Am Afterende ist ein zerbrochenes Sieb. Bremi hat dieöe Art erzogen. In Dammhoff bei Königsberg habe ich ein sehr ähnliches Gehäuse von 24 mill. Länge im Juni gesammelt; die Larve ist noch darin, das Gehäuse also nicht ausgewachsen. Es sind grobe Stengelstücke, Samen und einzelne kleine Schnecken sehr unregelmässig herum gelagert. Ob die beiden letzten Gehäuse zu G. pellucidus gehören, bleibt noch zweifelhaft. 87. Grammotaulius atomarius. De Geer Mem. T. II p. 397 T. XIII flg. 18 — 21 halte ich nach der Beschrei- bung für diese Art, obwohl der schwarze Strich auf den Un- terflügeln nicht erwähnt ist. De Geer fand sie in Morästen und besonders in Wiesengräben im Frühjahr. Die Gehäuse sind sehr gross, geräumig und walzenförmig, das Afterende von gleicher Grösse mit dem Mundende; es besteht aus gros- sen, langen, schmalen Gras- und Binsenstücken, die neben- einander und zum Theil auch übereinander hergelegt sind; alle Stücke liegen der Länge des Gehäuses parallel und sind nie so lang als das ganze Gehäuse, sondern stets nur ein 243 Drittel oder Viertel; sie bilden drei oder vier Querringe, so dass, von hinten an gerechnet, stets die nächste Schicht etwas die vorhergehende deckt; meistens sind nur drei Ringe da, mitunter vier; auch sind die gebrauchten Stengel meist von ungleicher Länge ; alle sind mit Seide verfestigt und über dem Kopf meist einige weiter vorstehende angebracht; zu Ende Mai wurde jeties Ende durch ein gerades seidenes Gitter ge- schlossen, mit ungleichgrossen Löchern wie aus Gaze. Nach De Geer sind die Gehäuse meist einen Zoll lang und einen halben dick, doch giebt es auch kürzere; die Abbildung aber, die nach der Erklärung der Tafeln die natürliche Grösse an- giebt, zeigt es 40 mill. lang und 7 mill. dick. 88. Grammotaulius spec? Ein Gehäuse aus Umeä von Keitel entspricht der Beschreibung De Geers fast ganz, so dass ich es wenigstens zur selben Gattung ziehe. Long. 30 mill., Lat. 6 mill.; es ist aus 15 mill. langen Binsenstücken gefertigt; selbe liegen dicht neben einander, jedoch so, dass der zweite Ring nicht deutlich abgesetzt ist, vielmehr der erste schraubenartig von rechts nach links in den zweiten übergeht; es existiren nur zwei Ringe; einige etwas längere Stengel decken den Kopf; Mund imd Afterende sind gleich dick. 89. Limnephilus lunaris. Pictet beschreibt es pag. 153 T. IX flg. 3 folgender Art. Die Larven bauen Gehäuse aus vegetabilischen Substanzen, welche von den vorhergehen- den (P. rhombica und flavicornis) darin verschieden sind, dass die angewendeten Stoife stets in Längsrichtung gelegt werden. Die Materialien selbst sind sehr verschieden, entweder flache harte Carexblätter (fig. 3 b.), oder runde aneinander gereihte Blättchen (fig. 3 f.), oder Rinden- und Pflanzenstücke mit Steinchen untermischt (fig. 3 c), oder abgestorbene braune Pflanzentheile (f. 3 d.), oder eine Mischung frischer und ab- gestorbener Pflanzentheile (fig. 3 e.) oder lange dünne Wur- zel- und Stengelfragmente (fig. 3 g.) Alle zeigen aber stets eine Anheftung in der Längsrichtung, und dies ist eines der sichersten Kennzeichen für diese Art. Zur Verwandlung schliessen sie die Gehäuse durch siebförmige Gitter, ähnlich denen von G. pellucidus. Nach der Abbildung sind die Ge- häuse 22 — 28 mill. lang und 6 mill. dick. Nach Kolenati p. 42 sind die Gehäuse 30 bis 50 milL lang. Bremi hat, wie früher angegeben, diese Art erzogen; sie lebte monophagisch an Nasturtium officinale. Mir liegen einige Gehäuse von Hej^er aus Lüneburg und aus Baiern von Dr. Walser vor, welche obigen Angaben gut entsprechen. Länge 20 — 28 mill.; Mundende 4 mill. weit, 244 Afterende etwas weniger. Wie Pictet es angiebt, sind um die fast C3'lindrischen Röhren todte und frische Pflanzentheile, Stengel, Holzstückchen, Blätter-, Samen-, Schnecken- und Mu- schelfragmente derartig gelagert, dass stets eine Längsrich- tung in der Anheftung bemerkbar bleibt. Gitter sind nicht vorhanden. L. vitratus De Geer, den Kolenati herzieht^ ist nach dem Bau des Gehäuses eine verschiedene Art. Zu L. lunaris ge- hört Seetzen 1. c. p. 75 No. 17; möglicher Weise auch oder zu nah verwandten Arten No. 15, 18 und 19; zu letzterem wird Schröter Flussconchyl. p. 421 T. XI min. D. fig. 5 und Conchylienkenntn. T. IV p. 590 citirt. Vielleicht auch Rösel T. II T. XV fig. 2 und 3; Reaumur Mem. T. III T. XII fig. 3. 90. Limnephilus spee. Von Dr. Walser aus Schwab- hausen als Halesus digitatus mitgetheilt. Besteht ganz aus rund abgeschnittenen Erlenblättern; die Stücke sind ziemlich genau kreisförmig, von 14 mill. Diameter, und dachziegelartig aufeinandergelegt, so dass drei die Ober- und drei die Unter- seite bilden; zwischen diesen, wie zwischen zwei Schildern liegt aus ähnlichen Blättern zusammengerollt die 23 mill. lange gerade Röhre; ihr Mundende ist 5 mill. breit und wird vom oberen Schilde weit überragt; das Afteiende ist mit einer Membran verschlossen; ein kleines, rundes, centrales Loch darin liegt auf der Oberseite des Gehäuses. Reaumur M6m. T. III T. XII fig. 1 bildet ein ähnliches Gehäuse ab; De Geer Mem. T. 11 T. XI fig. 9, 10 gleichfalls. Ein ähnlich gebildetes, sehr kleines, 10 mill. langes Ge- häuse von Dr. Kriechbaumer aus Tegernsee mitgetheilt, ist vielleicht nur ein Junges; die Blattstücke haben nur 5 mill. Diameter. 91. L. rhombicus. Pictet p. 150 T. IX fig. 1 beschreibt diese Gehäuse sehr sorgfältig. Die Larven leben meist in ste- hendem Wasser und Gräben; die gewöhnlichste und normale Form der Gehäuse ist eine Röhre mit Stengeln von Wasser- pflanzen umlagert, und zwar stets der Quere nach, so dass vier bis fünf Stücke immer eine Reihe um die Röhre bilden; werden Moose oder Blätter benutzt, so sind auch sie quer herumgelegt; seltener bestehen die Gehäuse fast ganz aus Steinen oder Conchylien; das Gehäuse ist innen glatt und so enge, dass die Larve es völlig ausfüllt; im Juni befestigt die Larve das Gehäuse an eine Wasserpflanze; mitunter setzen sich noch mehr Gehäuse daran und bilden so schwimmende Hau- fen; die OefFnungen werden durch einige quer vorgelegte Stengel geschlossen und ein Gitter daraus gebildet; an das Mundende werden mitunter Blätter oder Steine geheftet. In 245 der Gefangenschaft verändern die Gehäuse rasch ihr Aussehen, da sie ihr eigenes und andere Gehäuse aussen abfressen. Ihres Gehäuses beraubt, bauen sie es sehr schnell wieder, sind je- doch sehr wählerisch im Material; behagen ihnen die Pflan- zenstoffe und Kräuter nicht, so bauen sie es aus Steinen. Nach der Abbildung sind die Gehäuse 20 bis 25 mill. lang und unförmlich dick. Mir liegen Gehäuse aus Preussen, Baiern, Schweiz und andern Gegenden vor. Sie entsprechen genau Pictet's Be- schreibung und bestehen aus dünnen Grasstengeln, die fort und fort horizontal um die Röhre gelagert sind , so dass die beiden Enden weit herausstehen und dem Gehäuse ein un- förmliches, starkes, oft fast kugliches Aussehen geben. Die kleinsten Jungen sind 4 mill. lang, bei 1 mill. Mundöffnung, die grössten 22 bis 25 mill. lang, bei 5 mill. Mundöffnung; das Afterende ist mit Seide, auf die einige Stengel gelegt sind, zugesponnen und hat in der Mitte ein rundes 1 mill. grosses Loch. Die Gehäuse der Nymphe kommen mir im Verhältniss zur Grösse des Thieres sehr kurz vor, doch bildet sie Pictet auch so ab. Sie sind meist 15 mill. oder weniger lang, mitunter 24 mill. lang und 10 mill. dick, dick eiförmig oder kuglig, die Oberfläche gleichmässig, als wenn die vor- ragenden Enden abgefressen wären. Die Oeffnungen sind durch ein Gitter, das mitunter einem Fenster sehr ähnlich sieht, verschlossen. Erzogen habe ich die Art nicht, die Ge- häuse könnten daher auch verwandten kleineren Arten ange- hören. Einige aus Moos sind sehr zierlich, andere aus quer- gelegten breiten Blattstückeu viel derber gebaut. Die Bauch- seite ist mitunter etwas abgeflacht. Stücke aus Gastein haben Samen und Schnecken untergemischt. Hieher gehört Seetzen 1. c. p. 7ö No. 21, 22, 23; vielleichtRoselT.il T. XV fig. 1, T. XVI flg. 3. Reaum. Mem. T. III T. XII fig. 2, 5; Schrö- ter Flussconchyl. p. 422 T. II min. D. fig. 17; Schröter Con- chylienkenntn. T. II p. 590. De Geer Mem. T. II. T. XI fig. 12. Ein Paar Gehäuse aus Lüneburg sind aus gröberen, mehr vorragenden Stengeln gebaut und erhalten dadurch ein diffe- rentes Ansehen; vielleicht gehören sie aber doch nur zu L. rhombicus. Nach Kolenati p. 46 sind die Gehäuse 2*4 mill. lang und 7 bis 18 mill. breit. 92. L. flavicornis. Pictet p. 152 T. IX fig. 2 sagt, dass die Larven genau in derselben Art und Weise und von denselben Materialien bauen; die Gehäuse seien nicht zu un- terscheiden und die von ihm abgebildeten könnten zu beiden Arten gehören; mitunter sind sie ganz aus Conchylien, die 246 noch leben, gebildet. Mir liegt eine beträchtliche Anzahl aus verschiedenen Gegenden Europa's vor; erzogen habe ich sie nicht. Einige von Bremi aus Torfgräben bei Züricli sind ganz oder fast ganz aus Samen von Wasserfenchel gebaut, andere aus Schnecken und Muscheln oder deren Fragmenten mehr oder minder regelmässig; einige aus Königsberg und Lüneburg von Heyer bestehen aus sehr regelmässig herumgelagerten Cyclas und sehen überraschend zierlich aus; nur um das Schwanzende sind einige Holz- oder Blattstücke gelagert. R^aumur Mem. T. III T. XII fig. 7 bildet ein solches ab. Hieher gehören die drei von Seetzen aus dem kleinen Feuer- teiche bei Göttingen beschriebenen Gehäuse No. 24 — 26 pag. 78 — 80, R6aumur T. III T. XII fig. 6-10; Geoffroy T. II T. XIII fig. 12; De Geer T. II T. XI fig. 1.4; Schröter Fluss- conchylien p. 423 und 426 T. XI min. C. f. 9—10; Schröter Conchylienkenntniss T. II p. 587; Berlin. Mag. 1769 T. IV p. 98. Die vervk^andten Conchylien sind Teilina cornea, Helix tentaculata, putris, planorbis, Nerita minuta, Buccinum trun- catulum, Valvata cristata. Seetzen sondert seine sonst glei- chen Gehäuse nur nach den Materialien. Nach Kolenati p. 45 sind die Gehäuse 25 mill. lang und 9 bis 20 mill. breit. Gehäuse ganz aus Samen von Wasserfenchel erwähnt auch Götze in De Geer T. II p. 425 Anmerk. 93. Limnephilus spec? aus Lappland, Umeä von Keitel. Die zur Verwandlung geschlossenen, also ganz ausge- wachsenen Gehäuse sind 16 mill. lang; die Röhren sind an der MundöfFnung 3 mill. breit, hinten wenig enger; aussen sind sie sehr regelmässig und dicht mit einem noch unbe- schriebenen kleinen Pisidium besetzt; nur das Afterende ist mehr oder weniger lang aus Pfianzenstücken oder kleinen Steinchen gebaut; der Verschluss zur Verwandlung ist durch aufgesetzte Muscheln, die das Gehäuse vorn und hinten ab- runden, bewirkt. Einige Gehäuse, die ganz aus abgestorbenen Pflanzenfragmenten gefertigt sind, mögen doch zur selben Art gehören, da wenigstens bei einzelnen hin und wieder dasselbe •Pisidium angeheftet ist. 94. Limnephilus spec. aus Lappland, Umeä von Kei- tel. Einige Gehäuse bis 15 mill. lang, vorn 3 mill. breit, nach hinten wenig verjüngt, cylindrisch-kegelförmig, fast ge- rade; Mundende schräge; im Afterende ein unregelmässiges Querloch; aus Pflanzentheilen in der Längsrichtung gebaut; zum Theil -ganz unregelmässig zusammengefügt. Vielleicht zur vorigen Art gehörend. 247 95. L. angu Status Kol. Mir liegt eine Anzahl Ge- häuse aus Baiern, Schwabhausen von Dr. Walser vor. Die Imago dieser Art ist mir unbekannt. Die Gehäuse sind in Form, Grösse, Bauart und verschiedenem Material denen von L. flavicornis durchaus ähnlich; lange, dicke, cylindrische Ge- häuse, bis 23 mill. lang; ein Theil zur Verwandlung geschlos- sen, also ausgewachsen; Mundende 4 mill. weit; Afterende durch eine Seidenmembran verengt, mit centralem grossen runden Loch; zur Verwandlung wird vorn und hinten zwi- schen aufgesetztem Material ein kleines unregelmässig gefen- stertes Netz gesponnen. Die Verschiedenheit des verwendeten Materials ist seiir auffällig; einige sind wie L. rhombicus ganz aus quergelagerten Püanzenstengeln gebaut; andere ganz oder zum grössten Theil aus kleinen Steinen, denen Holz, Conchy- lien, Insectenreste, Käferthorax etc. untermischt sind. Das Merkwürdigste ist aber, dass zum Bau auch andere Phryga- nidengehäuse verAvendet sind, in welchen theils die Larven lebten, theils die Nymphen lagen. Es sind dies meist kleine Mystacidengehäuse verschiedener Arten und selbe wurden ihrer Form gemäss als Pflanzenstengel behandelt und quer um das Gehäuse gelegt; das vordere Ende eines Gehäuses ist nur aus solchen quer umhergelegten Mystacidengehäusen gebildet; ein anderes, einer grösseren Art angehörig, ist quer durchbissen, um es verwenden zu können, cf. Kolenati T. II pag. 274. 96. Limnephilus spec? Aus Dammhoff bei Königs- berg. Long, 20 mill.; Mundöffnung 1'^/^ mill. breit; das ganze Gehäuse ist aus Blattstücken, die durch Abbeissen eine ovale Form erhalten haben, gebaut; es hat eine Bauchseite und zwei dachförmig vereinte Deckseiten, so dass der Querdurchschnitt ein gleichseitiges Dreieck bilden wird; das Gehäuse ist aus dachziegelartig sich deckenden Blättern gebaut, und zwar sind selbe so gross, dass zwei aufeinander folgende Blattringe ge- nügen. Die runde Mundöffnung ist von oben ,durch vorra- gende Stücke geschützt; Afterende mit grossem rundem Loch. Dem Typus des Baues nach könnte das Gehäuse zu L. lunaris oder einer verwandten Art gehören. 97. L. nobilis. Zürich aus ganz mit Moos erfüllten Gräben, von Bremi als zu (seiner) Phr. grisea gehörig mit- getheiU. Das zum Theil verletzte Gehäuse ist 10 mill. lang und 3 mill. breit, cylindrisch, leicht gekrümmt, aus kleinen Pflanzenfasern (Charengelenken?) zierlich gebaut; selbe sind quer wie bei L. rhombicus um die Röhre gelegt, aber so ge- nau, dass das Gehäuse aussen fast glatte Oberfläche hat; beide '248 Enden sind defekt. Hieher oder zu ähnlicher Art Seetzen 1. c. p. 74 No. 16. 98. Limnephilus spee. Aus Königsberg, Larven-Ge- häuse; 15 mill. lang, vorn 1^/^ mill. breit; ein kaum nach hinten verjüngter, leicht gekrümmter Cylinder; Mundöffnung schräge; Afterende gestutzt, mit centralem grossem rundem Loch; das Gehäuse ist ganz aus kleinen Pflanzentheilen ge- baut, deren schräge Lagerung wie bei der vorigen Art ge- ordnet ist. Hiezu rechne ich wenig kürzere Nymphen -Gehäuse aus Schwabhausen von Dr. "Walser; Mund und Afterende sind durch ein flaches unregelmässiges Sieb geschlossen; eines der Gehäuse ist zum grössten Theiie aus derbem Sande gebaut. 99. Limnephilus? spec. Aus Swellendam vom Cap, von Tollin; 14 bis 17 mill. lang, vorn 4 mill. breit; gerade Röhren, kaum nach hinten verjüngt, mit aussen platten Holz- stücken dachziegelartig umlagert, so dass die Röhren aussen Prismen bilden; Mundöffnung schräge; Afterende mit grossem rundem Loch. Einige nur 12 mill. lang, sind noch deutlicher dreieckig gebaut und scheinen nur vorn geschlossene Nym- phen-Gehäuse derselben Art zu sein; sie sind aus abgebisse- nen Blattstücken regelmässig gebaut. 100. Goniotaulius griseus. Kolenati beschreibt T. I p. 54 die Verwandlung dieser Art sorgfältig. Das Gehäuse besteht zuerst aus schräge gelegten Gräsern und andern Ve- getabilien, später immer aus Steinchen; ist dann cylindrisch- kegelförmig, gestutzt und wird zur Verwandlung verkürzt, cylindrisch, mit Steinchen geschlossen, gesellig an Wasser- pflanzen geheftet. Long. 28 mill.; zur Verwandlung nur 20 mill.; Lat. 6 mill. Lebt in Sümpfen. Die von mir und an- dern öfter gebrauchte Bezeichnung cylindrisch-kegelförmig ist geometrisch anscheinend unrichtig, bezeichnet aber die Form 80 verständlich , dass ich sie beibehalten habe. Nymphen-Gehäuse von Kolenati und Heyer aus Lüneburg mitgetheilt, zeigen genau die angegebene Form und Grösse; sie sind durchweg aus groben Sandkörnern gebaut, cylindrisch, leicht gekrümmt, beide Enden halbkuglig durch gleiche Sand- körner verschlossen, zwischen denen siebförmige OefFnungen sichtbar sind. Hieher vielleicht Frisch Insect. Deutschi. T. XIII T. III fig. 3; Seetzen 1. c. p. 72 No. 11; De Geer Mem. T. II T. XIV flg. 15. 101. Goniotaulius spec? Mir liegen Stücke aus Schwabhausen von Dr. Walser mitgetheilt vor; ein T heil trägt 249 die Bezeichnung G. griseus, die anderen oline Artangabe. Sie sind von verschiedener Grösse, aus gröberem oder feinem Sande gebaut; sämmtlich Larvengehäuse. Long. 12 — 18 mill., Lat. 4 — 5 müh; cylindrisch-kegelförmig, leicht gekrümmt, die Mundöffnung etwas schräge nach unten abgeschnitten; After- ende gestutzt, mit centralem rundem Loch; bei einigen ist das Afterende zum Theil aus Vegetabilien gebaut. Ein Nymphen- Gehäuse aus Königsberg von gleichem Bau ist 17 mill, lang und 4 mill. breit, cylindri?ch, beide Enden halbkugelig ge- schlossen wie bei G. griseus. Ob ein Theil dieser Gehäuse zu differenten, nalie stehen- den Arten gehöre, lässt sich bei dem sonst ähnlichen Bau nicht entscheiden; bei einem sind kleine Planorbis zum Ver- schluss des Afters gemacht. Einige noch kleinere sind als G. vittatus bezeichnet, können aber auch vielleicht nur jüngere Formen sein. 102. Goniotauliusspec? aus Washington, von Sacken. Long. 13 mill., Lat. 3 mill.; cylindrisch, leicht gekrümmt, nach hinten kaum verjüngt; Mundende gerade abgeschnitten; Afterende gestutzt, mit einem Steinchen verschlossen; aus grobem Sande gleichartig gebaut; Larven-Gehäuse. 103. Goniotaulius spec? aus Süd - Carolina, von Sacken. Long. 22 mill.; Lat. 6 mill.; cylindrisch, gerade, aus groben Quarzstücken gebaut; sämmtlich Larven-Gehäuse; Mundende gerade abgeschnitten; Afterende gestutzt, stets mit einem einzelnen grösseren Steinchen verschlossen. 104. Goniotaulius? spec. aus Schwabhausen von Dr. Walser, die grösseren als G. vittatus, die kleineren als G. griseus mitgetheilt. Long. 10 bis 18 mill.; Breite der gröss- ten am Mundende 5 mill. Die Gehäuse sind in der Form den früher aus Schwabhausen beschriebenen ähnlich, aber stärker verjüngt; sie sind ganz aus sehr groben Steinchen gebaut, aussen sehr unregelmässig und haben etwas vom Habitus der Stenophylax- Arten. Mundöffnung schräge nach unten abge- schnitten; im gestutzten Afterende ein centrales rundes Loch; sämmtlich Larven-Gehäuse. 105. Goniotaulius? spec. in Grönland in Sümpfen gemein. Fabricius Fn. Grönland p. 196 beschreibt sie als gerade Cylinder aus Sand und Glimmer, 17 mill. lang und 4 mill. breit. Fabricius sah die Larve im Winter unter dem Eise im Wasser umherwandern; im Sommer verM'andelt sie sich und schwimmt im Wasser lebhaft umher. Fabricius be- schreibt sie dann (wohl irrig) als aptera und fügt selbst bei, 17 dass der Schwimmer wohl die Pupa semicompleta sein möge. Grönländisch heisst sie Polik, Dänisch Sprok, Norwegisch Ugg oder Vaskalv. 106. Goniotaulius flavus. Pictet p. 156 T. X fig. 2 sagt: Die Gehäuse bestehen aus ganz kleinen Steinchen, oder vielmehr aus Sand; sie sind länglich, leicht gebogen, hinten mehr verengt; sie leben in sandigen, flachen, stehenden Grä- ben am Boden oder an Wasserpflanzen befestigt; zur Yer- v^andlung schliessen sie ihr Gehäuse mit Steinciien, die sie mit Fäden anheften. Nach der Abbildung sind die Gehäuse 11 mill. lang, vorn beinahe 3 mill. breit, sehr wenig gebogen, das Mundende schräge nach unten abgeschnitten. Mit dieser Beschreibung und Abbildung stimmen einige von Dr. Walser aus Schwabhausen" mitgetheilte Gehäuse gut überein; das Loch im Afterende ist nicht ganz regelmässig und nicht central. Hieher gehört vielleicht Seetzen 1. c. p. 69 No. 7. 107. Goniotaulius spec. Aus München von Dr. Kriech- baumer als fraglicher Halesus mixtus mitgetheilt. Den vori- gen ähnlich, aber von gröberen Steinchen gebaut und daher aussen viel unebener. Larven -Gehäuse 14 mill. lang, vorn 2y2 mill. breit, stark gekrümmt, ziemlich verjüngt; Mundende schräg abgeschnitten; Afterende gestutzt, mit kleinen Steinchen bis auf ein centrales, kleines, unregelmässiges Loch verkleidet. Nymphen-Gehäuse 11 bis 12 mill. lang, weniger gekrümmt, beide Enden abgerundet und durch Steinchen verschlossen, deren Zwischenräume ein Sieb darstellen. 108. Gon. vittatus. Pictet p. 157 T. X fig. 4 und Gon. elegans Pict. p. 157 T. X fig. 3, da nach den Typen beide Arten zusammen gehören. Nach Pictet sind die Ge- häuse analog denen von Gon. flavus, aber länger und spitzer, und leben in ähnlicher Weise. Nach der Abbildung sind die Gehäuse aus Sand gebaut, 15 (G. vittatus) bis 21 (G. elegans) mill. lang, vorne 2% i«ilh breit, stärker gekrümmt. Nach Kolenati T. II p. 275 bestehen sie aus Sand, das Hinterende aus Vegetabilien. Es liegen mir Larven-Gehäuse aus Königs- berg und von Kolenati, als zu G. vittatus gehörend mitge- theilt, in Mehrzahl vor. Sie sind 13 bis 21 mill. lang (nach Kolenati p. 50 bis 24 mill.), vorn bis 3, hinten 1 mill. breit, aus feinem Sande sehr regelmässig gebaut, spitze, gebogene Kegel; Mundöflhung etwas schräge nach unten abgeschnitten; Afterende gestutzt, offen. Nymphen-Gehäuse, von Kolenati mitgetheilt, durch Ab- schneiden der Spitze auf 14 mill. verkürzt, fast gerade, vorn und hinten zugerundet, mit einem weitmaschigen Siebe ver- 251 schlössen. Sehr ähnliche Nymphen -Gehäuse habe ich auch von Heyer aus Lüneburg erhalten. 109. Goniotaulius spec. Aus Schwabhausen von Dr. Walser, Nymphen -Gehäuse zum Theil an Wurzeln von Ra- nunculus aquaticus befestigt, den vorigen in Foi;m und Bau ähnlich, aber der Verscliluss different. Mundende gewölbt, mit siebartig verbundenen Steinchen; Afterende gewölbt mit centralem, sehr kleinem rundem Loch. 110. Goniotaulius spec? Aus Dammhoff bei Kö- nigsberg, Larven -Gehäuse. Den vorigen ähnlich aus feinem Sande sehr regelmässig gebaut, aber weniger verdünnt und fast gerade. Long. 16 bis 18 mill.; vorn 2'/2, hinten fast 2 mill. breit; Mundende schräg abgeschnitten; Afterende ge- stutzt, mit grossem, rundem, centralem Loch in einer seiden- artigen Membran. 111. Goniotaulius spec? Aus dem Züricher See von Bremi als zu Phr. elegans gehörig mitgetheilt. Dem vorigen ähnlich, aber viel dünner, fast gerade. Larven -Gehäuse 17 mill. lang, vorn l'/j, hinten ^/^ mill. breit, aus feinem Sande gebaut, nur die Spitze (vielleicht accidental) etwas gebogen; Mundende gerade abgeschnitten; Afterende durch eine leicht gewölbte seidene Platte mit kleinerem centralem Loch ge- schlossen. Nymphen-Gehäuse 12 mill. lang, gerade; Mund- öffnung durch eine etwas vertiefte Membran geschlossen; Afterende wie beim Larven- Gehäuse mit offenem centralem Loch. 112. Desmotaulius hirsutus Kol. (nicht Pict.) Ko- lenati T. I p. 58 beschreibt die Verwandlung dieser Art sorg- fältig. Das Gehäuse, sagt er, ist viel eleganter als die übri- gen, cylindrisch, etwas gebogen, die untere Mündung gerundet und verschlossen, aus kleinen gleichgrossen Steinchen gebaut; Mundende schief abgeschnitten und zur Verwandlung mit einem in der Mitte gekielten Deckel verschlossen. Die Larven-Ge- häuse leben gesellig mit dem Mundende an der Unterseite von Steinen sitzend in fliessend§n kalten Wassern. Long. 19 mill.; Lat. 4 mill. Mir liegen Gehäuse von Kolenati und Dr. Walser vor, die der obigen Beschreibung durchaus entspre- chen. Long. 16 bis 20 mill.; Lat. 4 bis 6 mill.; sehr regel- mässig aus feinem Sande gebaut, im halbkuglig abgerundeten Afterende steht ein centrales, ziemlich regelmässiges rundes kleines Loch; Mundöffnung sehr schräge abgeschnitten. Ich kenne nur Larven-Gehäuse. 113. Goniotaulius spec? Einige Gehäuse von Dr. Walser aus Schwabhausen als zu G. griseus gehörig mitge- theilt. Da nach Kolenati die jüngeren Gehäuse dieser Art ganz aus Vegetabilien gebaut sein sollen, Grösse und Form übereinstimmen, wäre es nicht unmöglich, dass sie zu jener Art gehören. Sie sind aus kleinen Rindenfragmenten, Holz und StrolibJättchen, dachziegelartig gelagert, ziemlich regel- mässig gebaut und aussen glatt; cylindrisch kegelförmig, etwas gekrümmt, nach hinten etwas verjüngt; MundöfFnung unregelmässig schräg abgeschnitten; Afterende gestutzt, mit einem centralen rundlichen Loch in einer etwas gewölbten Platte. Long. 10 bis 17 mill.; Lat. vorn 3 mill. Ein ähnlich gebautes grösseres Stück ist 17 mill. lang, vorn 5, hinten 4 mill. breit, und veranlasst durch seine dicke, gerade Röhre den Zweifel, dass diese Gehäuse überhaupt zu G. griseus gehören. Hieher wohl R6aumur M6m. T. UI T. Xll flg. 4. 114. Goniotaulius nigridorsus. Pict. p. 158 T. X fig. 5. Die Gehäuse bestehen nach Pictet aus Stücken abge- storbener Blätter: sie werden in gleicher Grösse abgeschnit- ten und mit den Rändern aneinander befestigt; sie sind bei- nahe cylindrisch und sehr regelmässig; zur Verwandlung wer- den sie mit Steinchen geschlossen; sie leben in flachem flies- sendem Wasser. Nach der Abbildung sind die Gehäuse 13 mill. lang, 3 mill. breit, gerade. 115. Goniotaulius?? spec. Aus Königsberg; 10 mill. lang; die aus Vegetabilien gebaute unregelmässige, gerade, etwa 2 mill. breite Röhre hat oben und unten einen Schild aus Lemna- Blättern. Vielleicht gehören diese Gehäuse aber Lepidopteren an; die grünlichen Larven ohne äussere Athem- werkzeuge haben vier Paar Bauchfüsse. Hieher vielleicht Seetzen 1. c. p. 76 No. 20. (Ob zu Acentropus niveus?) 116. Anabolia nervosa Leach. (Phr. fusca Pict. p. 153 T. X flg. 1.) Pictet sagt: Sie bilden sich Gehäuse, deren centrale Röhre aus kleinen Steinen, TufF und mitunter aus kleinen Pflanzen-Ueberresten besteht; an die Wand der Röhre fügen sie Hol/.stücke und Pflanzenstengel, die bisweilen sehr lang sind. Die Larven suchen die fliessenden Wa.'ser auf und haben die Gewohnheit, sich an Zweige, die in das Wasser hängen , mittelst einiger Fäden zu befestigen. Die Stengel, welche sie an ihre Gehäuse fügen, überragen sie beträchtlich nach hinten, fast niemals nach vorne; einige waren bis 1^/^ Zoll lang. Sie leben nicht selten im klaren, tiefen, fliessen- den Wasser. 253 Mir liegen von Bremi mitgetheilte Stücke vor, bezeichnet: Zürich, im reinen, liefen, stehenden Wasser gemein. Sie pas- sen gut zu Pictet's Beschreibung und Abbildung. Länge 24 bis 20 mill.; Breite an der Mundöffnung 5 mill., am Hinter- ende 3 mill., gerade, nach hinten wenig verengte Röhren, innen glatt, aussen mit kleinen Steinchen, hin und wieder mit Samen oder Holzstücken vermischt, besetzt; aber so, dass die Steinchen das eigentliche Material bilden; die Aussenseite ist mittelmässig uneben; die Mundöffnung ist durch die ausge- schlüpfte Imago unregelmässig zerbrochen; das Afterende ab- gerundet und zum Theil mit Seide verschlossen; jederseits ist ein Ast als Schwimmer angefügt. Aus Schwabhausen von Dr. Walser liegt mir eine Zahl Gehäuse, als hergehörend mitgetheilt, vor. Die jüngeren 13 mill., die ausgewachsenen bis 27 mill. lang; es scheinen Lar- vengehäuse zu sein, denn das abgerundete Afterende hat ein centrales, rundes, grösseres Loch in einer Membran. Die Mehr- zahl der Gehäuse ist M'ie die vorigen aus Steinchen gebaut und aussen Stengel oder Halme angeheftet, die im Wider- spruch mit Pictets Angabe, öfter auch vorne die Gehäuse beträchtlich überragen. Bei einigen ist Stroh zum Theil als Material benutzt, andere sind ganz aus Stroh gebaut, welches in langen Stücken der Länge nach um die Gehäuse gelegt ist, etwa in zwei oder drei unregelmässigen Ringen, während einzelne längere Strohhalme die Schwimmer bilden. Ob letz- tere Gehäuse zu dieser Art gehören, weiss ich nicht; es scheint dies aber im Verein mit Dr. Walser's Angabe dadurch sehr glaublich, dass einzelne aus Steinchen gebildete Gehäuse die hintere Hälfte ganz aus Stroh gebaut zeigen. Zu A. nervosa gehört Reaumur Mem. T. HI T. XII fig. 14. 117. Anabolia fusca Kol. Mir liegen Gehäuse von Kolenati mitgetheilt und zahlreich bei Königsberg eingesam- melte vor; letztere aus stehendem Wasser. Länge bis 26 mill., die jungen 10 mill. Form, Bau und Anheftung genau wie bei der vorigen Art; auch hier finde ich einzelne Gehäuse theilweise, oder selbst ganz aus Pflanzentheilen gebaut. Das runde Loch im Afterende ist etwas grösser und weniger regel- mässig. Die Mundöffnung ist etwas schräge nach unten ab- geschnitten, so dass die Rückenseite länger ist. Nach Kole- nati p. 62 sind die Gehäuse 32, mit den Schwimmern bis 55 mill. lang. Hieher gehört Seetzen 1. c. p. 70 No. 8 und p. 71 No. 9; Rösel T. II T. XIV fig. 2, 4; De Geer Mem. T. II T. XV fig. 11—13; Schröter Flussconchyl. p. 416 T. II min. D. fig. 4; Schröter Conchylienkenntn. T. II p. 586. 254 118. Anabolia spec. Danimhoff bei Königsberg. Long. 18 bis 25 mill.; Lat. 5 bis 4 mill.; den vorigen ähnlicb, aber fast nur aus derben Steineben gebaut; im gestutzten After- ende ein regelmässiges, centrales, rundes Locb; Schwimmer sehr kurz. Ob zur vorigen Art? 119. Anabolia spec. Von Dr. Walser erhielt ich einige Gehäuse, bezeichnet: Kach Kolenati's Bestimmung zu Stath- mophorus destitutus gehörig. Mir ist diese Art nicht bekannt; unter Walser's Phr3ganiden fand sich aber Anabolia furcata vor, und es wäre möglich, dass die Gehäuse hiezu gehören. Die Gehäuse sind in Form und Grösse den von A. nervosa ähnlich, bis 25 mill. lang, bei 4 mill. Mundöflfnung. Sie sind sämmtlich aus kleinen Pilanzentheilen, Stückclien Rinde oder Holz gebaut, die Schwimmer kurze, nur hinten überragende, dünne Grasstengel. Das Afterende hat eine mehr längliche, unregelmässige Oeffnung, die in einer (mitunter etwas in der Röhre vertieft eingelagerten) Membran angebracht ist. Mund- öffnung etwas schräg nach unten abgeschnitten. Ich vermag davon nicht zu trennen z'\^ ei Gehäuse, die mir Dr. Walser als zu Sten. pantherinus geliörend mitgetheilt hat; sie sind an grössere Stengel, wie A. nervosa, angeheftet. 120. Anabolia spec? Von Dr. Walser aus Schwab- hausen als zu Limn. stigmaticus gehörig mitgetheilt. Larven- Gehäuse der An. nervosa sehr ähnlich, 16 bis 20 mill. lang, vorn 4 bis 5 mill. breit, hinten Avenig verjüngt, gerade, ganz aus feinem Sande gebaut; Mundende schräg abgeschnitten; Afterende zugerundet, mit centralem, nicht ganz regelmäs- sigem kleinem Loch; Schwimmer hinten seitlich befestigt, schwach. 121. Anabolia spec? Aus Illinois von Walsh; 14 mill. lang, vorn 2 mill. breit, hinten dünner; gerade Röhre, Mundende schräge, Afterende offen; aus Vegetabilien der Längsrichtung nach gelegt gebaut, aussen ziemlich eben; ein kleiner, wenig überragender Schwimmer ist angehel'tet. 122. An. paludum. Kolenati, Jahresheft. Mähr. Schles. Gesells. für Ackerbau, Katurk. etc. 1858 p. 35. Das Gehäuse besteht immer aus etwas der Länge nach unregelmässig zu- sammengekitteten Rindenstückchen mit eingemischten Gras- stengelchen, es ist cjlindrisch und sanft gebogen. Auf dem Allvater häufig. 123. Stenophylax striatus Pict. p. 132 T. VI fig. 1. Das Gehäuse ist, nach Pictet, zuerst aus Blättern gebildet; 255 wächst die Larve, so vergrössert sie es und reparirt es mit Steinclien, wodurch es zuletzt fast immer gagz aus Steinchen besteht; die Steinchen sind von fast gleicher Grösse; das Ge- häuse 25 bis 28 mill. lang; zur Verwandlung verlängert die Larve es beträchtlich mit grösseren Steinen und verschliesst es; es erreicht dann bis 40 mill. Länge und wird bis an das Mundende in den Boden vergraben. 124. Sten. pilosus Pict. Zwei mir von Bremi mit- getheilte Stücke sind bezeichnet: P. striata, Zürich aus Bächen, stehen senkrecht auf dem besciiwerten Fuss. Beides sind Nym- phenhüllen, da Mund und Afterende mit Steinen verschlossen sind. Länge 18 mill, Breite vorn 4, hinten 3 mill.; cylin- drische, nach hinten wenig verengte, leicht gekrümmte Röh- ren; innen glatt, aussen wenig uneben, da die kleinen Stein- chen, aus denen es gebaut ist, ziemlich gleiclie Grösse haben und sorgfältig aneinander gefügt sind; Mundöffnung kreisför- mig, gerade abgeschnitten; durch ein einzelnes grösseres Steinchen, unter welcliem sich eine Membran zu befinden scheint, verschlossen; Afterende mit drei kleinen Steinchen geschlossen; bei einem Gehäuse sind diese Steinchen abge- fallen und zeigen eine etwas vertieft gelagerte, schwärzliche Membran als Verschluss; nahe dem Rande an der Bauchseite (concave Seite des Gehäuses) liegt eine breite, halbmondför- mige, sehr regelmässig geschnittene Spaltöffnung; eine faserige Structur der Membran ist nur wenig deutlich. Es erheben sich gerechte Bedenken in Betreff der Identität dieser Gehäuse mit denen, welche Pictet für seine P. striata beschreibt. Die Grösse würde noch allenfalls zutreffen, in- sofern Pictets flg. Ib. ein unverschlossenes Gehäuse von bei- nahe gleicher Länge abbildet; die Form und der Bau ist auch nicht different, da Pictet's Figur das Gehäuse leicht gekrümmt darstellt, was in der Beschreibung nicht erwähnt ist. Nun Avird aber das Gehäuse bei Pictet durch den Verschluss fast um die Hälfte länger, während Bremis Gehäuse durch einen einzelnen aufgesetzten Stein nur ganz unbedeutend erhöht wird. Ferner wird nach Pictet das Gehäuse von P. striata fast bis an die Mundöffnung versenkt (die Larve kehrt sich im Gehäuse um, steckt Kopf und Füsse zum dünnen Ende heraus und gräbt das Loch , worauf sie sich wieder in die gewöhnliche Lage zurückdreht). Bei den Gehäusen von Bremi ist aber auch das untere Ende durch drei zum Theil vorste- hende Steine geschlossen, die ein Vergraben des Gehäuses wenig glaublich machen. Ich vermuthe vielmehr, das Breniis Gehäuse zu Sten. pilosus Pictet gehören, denn einerseits ist dies die einzige Stenophvlax-Art , von welcher mir Bremi bei 256 Zürich gefangene Stücke mitgetheilt hat, und dann stimmt Beschreibung und Abbildung bei Pictet damit genau überein; p. 135 T. Yl fig. 2. Die Larven, sagt Pictet, bauen sich cylindrisch-kegel förmige Gehäuse, etwas gekrümmt, aus Stein- chen, Ziegelstücken etc.; sie leben auf dem Boden des Was- sers und halten sich gerne unter Steinen auf. Gegen Ende Juni schliessen sie die MundöfFnung mit Steinen verschiedener Form, und meist grösser als die, woraus sie gebaut sind. Die Gehäuse werden nicht wue die der vorigen Art vergra- ben, sondern mit dem dünnen Ende an einen Stein befestigt. 125. Stenophylax spec. Es liegt mir noch ein Ge- häuse aus einem Torfgraben bei Zürich vor, von Bremi als P. striata bezeichnet. Es ist 23 mill. lang und hat insofern die Gestalt der vorigen, als es leicht gekrümmt und gegen das Ende verjüngt ist. Es ist jedoch aus sehr groben Stei- nen zusammengesetzt, äusserlich durchaus uneben und nach vorn durch den Verschluss keulenartig verdickt. Einer Ste- nophylax-Art dürfte es angehören, ob der vorigen oder wel- cher sonst, vermag ich nicht zu entscheiden. 126. Sten. testaceus. Pictet p. 136 T. VI fig. 3. — Nach Pictet bauen sie das Gehäuse aus sehr regelmässigen Steinen, fest und gerade. Die Lebensart ist wie bei St. pi- losus. Nach der Abbildung is-t das Gehäuse 16 mill. lang und 4 mill. breit an der Mund Öffnung. 127. Sten. striatus. Kol. T. I p. 65. Die Gehäuse bestehen, nach Kolenati, zuerst aus Vegetabilien und Sand, später immer aus grösseren, bis 6 mill. breiten Steinchen; cylindrisch-kegelförmig; zur Verwandlung werden sie verkürzt und geschlossen und sind dann ganz cylindrisch; sie heften sich gesellig unter Steinen an Larven -Gehäuse 35 mill. lang, 8 mill. breit und 5 mill. Diameter der Röhre; Nymphen-Ge- häuse 28 mill. lang. Hieher vielleicht Seetzen 1. c. p. 71 No. 10; Schröter Flussconchyl. p. 417 T. II min. D. fig. 2; Schröter Conchy- lienkenntn. T. II p. 589. 128. Sten. nigricornis. Pict. p. 137 T. VI fig. 4. Die Gehäuse bestehen aus kleinen Steinstückchen, Sie wurden nur in einem Bache gefunden, der viel Tuff" herabrollte; so be- standen die Gehäuse immer nur aus dieser Substanz; waren sehr glatt, dünn, zerbrechlich, cylindrisch; zur Verwandlung werden sie mit demselben Material verschlossen. Nach der Abbildung ist das Gehäuse 22 mill. lang, 5 mill. breit, die MundöfFnung schräge abgeschnitten. 257 Es ist jedenfalls auffällige, dass eine St. pilosus und stria- tus so nahe stehende Art ein so different geformtes Gehäuse besitzt. 129. Sten. pantherinus. Pict. p. 138 T. VII fig. 1. Die Gehäuse werden nach Pictet aus dünnen Steinchen oder Ziegelstücken gebaut; selbe werden an den dünnen Rändern vereint, wodurch das Gehäuse leicht und regelmässig wird; sie finden sich in fliessenden Bächen und sind an die Unter- seite der Steine schräg befestigt; zur Verwandlung schliessen sie die Gehäuse, so dass beide Enden eine halbkugliche Form annehmen. Nach der Abbildung ist das Gehäuse 25 mill. lang, vorn an der etwas schräg nach unten abgeschnittenen Mundöffnung 6 mill. breit, hinten kaum etwas verengt, cylin- drisch, kaum merkbar auf die Fläche gekrümmt. Vermuthlich hieher gehören Gehäuse von Dr. Kriech- baumer aus Baiern, Tegernsee, mitgetheilt; bis 24 mill. lang, 6 mill. breit, cjlindrisch, hinten fast gar nicht verengt, etwas auf die Fläche gekrümmt; sie sind durchweg aus gröberen Steinchen gebaut, daher aussen nicht so regelmässig als Pictet angiebt; bei den Larvengehäusen ist die Mundöffnung gerade gestutzt, doch mit unebenem Rande; am Afterende steht zwi- schen Steinen ein längliches, unregelmässiges Loch; die Nym- phenhüllen sind jederseits halbkuglich geschlossen und zwi- schen den Steinen ein Sieb sichtbar. Aehnliche Gehäuse aus Schwabhausen von Dr. Walser sind als zu Sten. striatus gehörig bezeichnet; einige derselben aus gröberem Material gebaut, sind hin und wieder mit Pflan- zenstücken untermischt und das hintere Ende fast ganz aus Vegetabilien gebaut, die quer um die Röhre (ähnlich L. rhom- bicus) gelagert sind. Vielleicht gehören diese doch zu einer andern Art, denn der Mundverschluss der Nymphen-Gehäuse ist (wenigstens bei einem) eine gerade Siebplatte, aus kleinen Steinen gebaut. — Nach Kolenati p. 68 sind die Gehäuse cylindrisch und bestehen aus grösseren Steinchen; 24 mill. lang, 5 mill. breit. 130. Stenophylax? spec? Von Dr. Walser aus Schwabhausen, als zu Sten. striatus gehörend mitgetheilt. Die Form und Grösse im Allgemeinen wie bei den vorigen; doch sind die Gehäuse aussen unregelmässig und ganz aus Vege- tabilien gebaut; einige bestehen durchweg aus Samen; das hintere Ende ist bei einigen aus quer um die Röhre gelegten Vegetabilien gebaut; im Afterende der Larven-Gehäuse steht ein grosses rundes Loch; die Nymphen- Gehäuse sind vorne halbkuglig geschlossen, hinten etwas abgerundet mit einem Sieb. Länge 18—22 mill.; Weite vorn S^/j mill.; fa?t eylin- drisch, gerade. Kolenati beschreibt bei seinem Sten. nigridorsus das Ge- häuse nach Pictet; beide Arten sind aber sehr verschieden, Pictet's Phr. nigridorsa ist ein Goniotaulius. 131. Halesus digitatus. Pictet p. 139 T. VII fig. 2 beschreibt die Geliäuse als sehr solide, aus kleinen Holz- und Pflanzenstücken gebaut; selbe sind entweder der Länge nach oder schräge gelagert, mitunter bilden sie eine ziemlieh regel- mässige Spirale (fig. 2a.3; am hinteren Ende des Gehäuses befinden sich oft stärkere und längere Stengelstücke, welche das Gehäuse schwanzartig überragen; \or der Verwandlung schneidet die Larve die überragenden Enden ab; die Gehäuse finden sich in fliessenden Wassern unter Steinen, mitunter an Pflanzen befestigt. Nach der Abbildung sind die Gehäuse 26 bis 30 mill. lang und 6 bis 7 mill. breit, cylindrisch, gerade. Hieher gehören einige von Bremi, Kolenati und Walser mitgetlieilte Larven-Gehäuse von der angegebenen Grösse und Form, aus Blattstücken in roher Spirale oder sehr unregel- mässig gebaut. Nach Kolenati sind sie 27 mill. lang. 132. Halesus? spec. Von Bremi erhielt ich aus Zü- rich Gehäuse aus tiefen, mit Carex angefüllten Gräben als zu H. digitatus gehörend bezeichnet. Sie sind nur 20 mill. lang und ihre gerade cylindrische Röhre 5 mill. weit; sie sind aus groben , unregelmässig und schräge gelagerten Vegetabilien gebaut, eines fast zu zwei Drittel vorn aus Samen von Wasser- fenchel; das Afterende zeigt ein rundes Loch, oder ein Sieb; das Mundende ist gerade gestutzt. Für H. digitatus erschei- nen sie zu klein. 133. Halesus? spec. Drei Gehäuse aus Lüneburg von Heyer von gleicher Länge und Dicke, sind sehr ähnlich der Abbildung von Pictet gebaut, in sofern um das schräge, nach unten abgeschnittene Mundloch Vegetabilien schief herumge- lagert sind ; die Gehäuse sind aus Aveniger grobem Material gebaut, aussen weniger ungleich, bei der Larve am Afterende mit einem runden Loch, bei der Nymphe durch ein Sieb ver- schlossen. 134. Halesus? spec. Aus Waltham, Massachusetts von Hr. Starbuck. Das grosse, sehr auffällig gebaute Gehäuse ist 45 mill. lang, vorn 15, hinten 10 mill. dick; die innere Röhre dürfte vorne höcJistens 6 mill. weit sein. Es ist gerade, cylindrisch, nach hinten etwas verjüngt, etwas dicker als breit und durchweg aus Vegetabilien gebaut, denen nur hin und 259 wieder kleine Muselielfragmente von Cavdium und eine voll- ständig erhaltene, 12 mill. grosse Schale eines Pecten ange- fügt sind. Die Vegetabilien, meist breitere Blattstücke, sind schräg um die Röhre herum gelagert, und zwar so, dass die Blätter mit der breiten Seite aufeinander geschichtet sind, wodurch die Wände des Gehäuses besonders dick und fest werden. Gegen das Vorderende hin Averden die Lagen schrä- ger und schräger und so auf dem Rücken melir vorgezogen als auf dem Bauche; durch diese Einrichtung bildet das Vor- derende eine abgerundete Kappe, welche die ganz auf der Bauchseite liegende runde Mundötfnung beträchtlich überragt. Im Afterende steht senkrecht ein längliches, 1^/., mill. langes Loch; die MundöfFnung ist unregelmässig durch Vegetabilien verschlossen. Ich habe dies Gehäuse nur der schrägen An- ordnung der Materialien halber zu Halesus gestellt. 135. Halesus? spec. Aus Washington Territory zwi- schen Rock und Cascade Mountains. Long. 20 mill.; vorn 6, hinten 4 mill. breit; gerade, hinten wenig verengt, fast cjlin- drisch; aus schräg auf die Röhre gelagerten platten Holz- stücken sehr unregelmässig gebaut; hinten und vorn offen; Larve relativ sehr gross, halesusartig. 136. Halesus? spec. Aus Waltham, Massachusetts von Hrn. Starbuck. Long. 21 mill., vorn 5 mill. breit, gerade, cylindrisch, nach hinten wenig verjüngt; aus kleinen und grösseren Steinen ziemlich unregelmässig gebaut; MundöfFnung gerade abgeschnitten; Hinterende mit einem Stein gesclilossen, obwohl die Larve noch im Gehäuse ist. Dem Habitus nach gehört es zu Halesus Stenophylax. 137. Halesus auricollis. Pict. p. 142 T. VHI fig. 1. Die Gehäuse bestehen, nach Bietet, zum Theil aus Steinen, zum Theil aus Vegetabilien und werden, wie man bei vielen Arten sieht, später mehr und mehr die Steine vorherrschend; die Steine sind fest zu einer ebenen Oberfläche vereint; das Gehäuse ähnelt einem Hörn, es ist gekrümmt, an einem Ende dünner; besteht es aus Vegetabilien, so ist es mitunter sehr regelmässig, mitunter aber auch sehr unsymmetrisch; die Larve belestigt sich an Steinen in starker Strömung. Nach der Ab- bildung sind die Gehäuse 13 bis 15 mill. lang und 272 ^^^ 3 mill. vorn breit. 138. Halesus mixtus. Bietet p. 143 T. VHI fig. 2. Die Gehäuse sind, nach Bietet, selir regelmässig und bestehen aus dicht zusammengesetzten Steinen; sie sind gebogen und hinten viel dünner. Zur Verwandlung schneidet die Larve 260 das dünne Ende ab und fügt einige dickere Steine zum Ver- schluss der OefFnungen. Sie leben in schnell fliessendem Wasser an Steinen befestigt. Nach der Abbildung ist das Larven- Gehäuse 13 mill. lang und vorn 3 mill. breit; das Nymphen -Gehäuse 15 mill, lang und am dickeren Ende 5 mill. breit. 139. Halesus spec? aus Waldbächen bei Zürich, von Bremi als vermuthlich zu H. auricoUis gehörig mitgetheilt. Die Gehäuse ähneln mehr dem folgenden, sind aber grösser; eines durch den Schwimmer mehr Anabolia ähnlich; 15 mill. lang, vorn 3 mill. breit, nach hinten etwas verjüngt, cylin- drisch-kegelförmig, gerade; Mundöffnung schräg, Afterende mit unregelmässigem grossem Loch in einer etwas vertieft ge- lagerten Platte. Das eine Gehäuse ist ganz aus Buchenknospen gebaut, das andere mit Beifügung von Rinden- und Holzstück- chen und angefügten Tannennadeln, wie es Bietet bei H. ru- ficollis angiebt; eine längere ist als überragender Schwimmer angeheftet. 140. Halesus ruficollis. Bietet p. 145 T. VIII fig. 3. Die Gehäuse sind, nach Bietet, Avenig solide, aus Vegetabilien, in der Längsrichtung aneinandergefügt, gebaut; es ist eine Gebirgsart, die oft Fichtennadeln, frisch oder vertrocknet, verbraucht und lebt in kalten, klaren Bächen. Nach der Ab- bildung ist das Gehäuse 12 mill. lang und vorn 2 mill. breit, gerade; nach hinten treten die Nadeln mehr auseinander. 141. Halesus nigricornis Kol. Diese Art ist von der früher erwähnten Bictets ganz verschieden. Die Beschrei- bung der Larve und des Gehäuses bei Kolenati T. I p. 70 sind aus Bietet entnommen; für letzteres wird T. II p. 281 eine Berichtigung geliefert: theca e plantarum frustulis, fre- quentius vero ex arena constructa. Mir ist von Kolenati ein Gehäuse als zu H. nigricornis geliörig mitgetheilt; es hat mehr den Habitus der Stenophylax-Gehäuse und ist aus der- ben Steinclien gebaut, die Aussenseite uneben; ein dünner Kegel, 20 mill. lang, vorn 3, hinten 2 mill. breit, fast gerade. Mundende schräg abgeschnitten; Afterende mit grossem, run- dem, centralem Loch. 142. Halesus spec. Aus dem Brunnentrog auf dem Julier 7000 F. überm M., von Bremi. Aus derbem Sande ge- baut; kurze, weite, leicht gekrümmte Kegel, 7 bis 8 mill. lang, vorn 3, hinten 1% i^Jll« breit, ,Mundende schräg abge- schnitten; Afterende gestlitzt, aus demselben Sande gebaut, mit centralem, kleinem rundem Loch (Larven-Gehäuse). 261 Ein dazu gehöriges Nymphen -Gehäuse bildet einen kur- zen, 7 mill, langen und 2% mill. breiten, geraden Cylinder; Mund und Afterende sind durch ein unregelmässiges Gespinnst geschlossen, das im Mundende etwas vertieft gelagert ist. 143. Halesus spec. Aus der Reuss bei Andermatt, St. Gotthard, von Bremi als zu Phryg. guttulata gehörig mit- getheilt; Larven -Gehäuse; 11 mill. lang; vorn 4, hinten 2 mill. breit; aus sehr ungleichem Material, Sand, Steinchen, einigen Holzspänehen gebaut, aussen uneben; eine nach hin- ten etwas verengte, unten abgeflachte Röhre; der Rücken ist etwas aufgetrieben, und die grösste Breite fällt etwas vor dem Mundende; im Afterende ein grosses, rundes, nicht ganz»i-egel- mässiges Loch; Mund und Aiterende verletzt. 144. Halesus? spec. Aus Washington, von Sacken. Aus derben Steinchen gebaut, aussen uneben; 6 mill. lang; vorn fast 3, hinten 1 '/j mill. breit; ein etwas flach gedrückter Kegel, gerade; Mundöffnung quer elliptisch, wenig nach unten gekehrt; Afterende mit grossem, rundem Loch. Der Form nach könnte das Gehäuse auch in die Nähe von Trichostoma gehören. 145. Halesus? spec. Aus Hlinois von Walsh; 8 mill. lang und fast 4 mill. breit; Nymphen-Gehäuse, aus derben Stein- chen gebaut, mit unebener Aussenseite;' elliptisch, Bauchseite abgeflacht, Rücken convex, vom und hinten abgerundet ver- schlossen; das Gehäuse etwas auf die Fläche gekrümmt. Könnte auch in die Nähe von Trichostoma gehören. 146. Chaetopteryx villosa. Pictet p. 140 T. VII fig. 3. Die Form der Gehäuse ist, nach Pictet, je nach dem Material verschieden. Man erkennt aber immer das Streben, Vegetabilien in der Längsrichtung zu verwenden; mitunter bestehen die Gehäuse nur aus Stücken von Wasserpflanzen, die mit den Rändern vereint sind, mitunter aus Stengulstücken, kleinen Moos- und Holzfragmenten, endlich aber auch aus Tuff und Steinclien; sie sind am Boden der Was.^er an Pflan- zen geheftet. Nach der Abbildung sind es 12 bis 20 mill. lange gerade Cylinder, 2 bis 5 mill. breit. Nach Kolenati T. 1 p. 73 besteht das Gehäuse aus Ve- getabilien; in der Längsrichtung verbunden, aus Samen, Rinde, Holz, Stengeln, Blattstücken mit Steinen gemischt. Ein von Kolenati mitgetheiltes Gehäuse entspricht dieser Angabe, ist 16 mill. lang, vorn 2y2 mill. breit, gerade, nach hinten ver- jüngt, Mundöff"nung schräge, Afterende durch kleine Steinchen geschlossen; aussen ist das Gehäuse sehr uneben. 262 147. Chaetopteryx spee. Von Bremi aus Zürich als zu Chaetopteryx villosa gehörend niitgetheilt; 13 mill. lang, vorn fast 3 mill. breit, hinten kaum verjüngt; gerade Cylin- der, aussen ziemlich glatt, mit kleinen Pflanzentheilclien etwas schräg umlegt; Mundende schräge; Afterende gerade gestutzt, durch eine Membran mit rundem, centralem Loch geschlossen. 148. Chaet. tubereulosa. Pictet p. 141 T. VII fig. 4. Die Gehäuse bestehen, nach Pictet, aus Vegetabilien, Blatt- und Holzstückchen, von unregelmässiger Form, in der Längs- richtung angeordnet; sie leben in Gebirgsbächen. Nach der Abbildung sind sie 14 mill. lang und 2 mill. breit, cylindrisch; die Efngefügten Stengel ähnlich Schwimmern, etwa wie bei Halesus ruficollis. 149. Genus? Aus der Catfern-Station Pniel, von Dohrn mitgetheilt. Das Gehäuse ähnelt einem Bündel von Strohhalmen, die vorne am Kopfende vereinigt sind und hinten auseinander laufen; in ihr liegt die eigentliche cylindrische Larvenröhre, 30 mill. lang und 3 mill. breit, gleichfalls aus Pflanzentheilen und Grasstengeln gebildet; sie sind dünner, kürzer als die äusseren und der Länge nach unregelmässig um die Röhre gelegt. Mir liegt nur ein wenig gut erhaltenes Stück vor und ich vermcg aus den sichtbaren Theilen der Larve nicht zu entscheiden, ob das Thier nicht vielmehr eine grosse Psyche- Larve sei; das struppige und sperrige Aussehen der Hülle macht es fast glaublich, dass sie nicht im Wasser sich auf- halte. 150. Genus? Aus Königsberg. 12 mill. lang, IVa rnilL breit, aus Blattstücken in regelmässiger, nach reclits gewun- dener Spirale; cylindrisch, vorn und hinten offen, gerade ab- geschnitten. Die abweichende Form der Larve verbietet vor- läufig die weitere Bestimmung. Die vorstehende Skizze giebt Alles, was ich gegenwärtig über Phryganiden-Gehäuse weiss und davon besitze. Vielleicht dient sie dazu, andere Entomologen zu veranlassen, ihre Be- obachtungen zu erweitern und bekannt zu machen. Herr Dr. Walser in Scliwabhausen, der schon i'rüher im Correspondenz- Blatt des zool. mineral. Vereins in Regensburg 1848 Jahrg. 2 p. 54 einen Beitrag zur Katurgeschichte der Phryganiden ge- liefert hat, ist mit einer neuen umfangreichen Mittheilung dar- über beschäftigt. Westwood in seiner unübertroffenen Introduction T. II 263 giebt eine ausführliche Schilderung der Phryganiden-Gehäuse und ihres Baues im Allgemeinen. Er führt dabei noch einige mir jetzt nicht zugängliche Werke an, Avelche Details über diesen Gegenstand enthalten. So des Rev. J. Morton Histor}- of Northamptonshire cap. VII, Sir Humphry Davy Salmonia, und Ronalds Flyfishers Entomology. In letzterem Werke ist in Edit. V London 1856 die Bestimmung der Arten von West- wood. Das Buch enthält mehrfache colorirte Abbildungen, ich habe leider, als ich es in London verglich, mir nichts Näheres notirt. Rennies Insect Architecture ist nur Compila- tion allgemeiner Thatsachen. Westwood erwähnt pag. 67 und 68 noch zwei Gehäuse, die er bei Audouin gesehen. Das erste wurde 1838 der entomologischen Gesellschaft in Paris vorgelegt; auf einem Granitstück fanden sich eine An- zahl kleiner rundlicher Erhabenheiten aus kleinen Quarzfrag- menten gebildet, die sich als Phryganiden-Gehäuse heraus- stellten. Das zweite war klein und saucenapfartig (saucer- shaped) aus feinem Sande gebaut. Eine genaue Untersuchung und Beschreibung der Larven, deren ich eine nicht kleine Zahl besitze, würde natürlich diese Arbeit wesentlich interessanter machen. Ich hoffe, später eine genaue Mittheilung darüber geben zu können. Synonymische Miscellaneen vom Sclmlrath Br. Suffrian. XXVI. unter dem Namen Cryptocephalus elegans Becker ist in der letzten Zeit von Sarepta aus mehrfach ein neuer europäischer Cryptocephalus versandt worden, welcher nebst anderen neuen Entdeckungen des Herrn Becker daselbst eine bedeutende Bereicherung der europäischen Käferfauna bildet, und deshalb wohl eine nähere Erörterung verdienen möchte. Der genannte Käfer gleicht am meisten dem Cr. flavo- guttatus Oliv., hinter welchem er im Systeme einzuschalten ist, und sieht der Varietät desselben mit hellgefärbten Deck- schildern (Linn. Ent. VIII S. 120 No. 68 var. ß) täuschend ähnlich, ist aber nach meinem Bedünken eine von jenem sehr gut unterschiedene Art. Er ist bei meist gleicher Länge mit 264 Cr. flavoguttatus, etwas schlanker und deshalb mehr gestreckt walzenförmig, ausserdem ist die Punktirung aul dem Hals- schilde des ö^ dichter, deutlicher und stärker zu Längslinien ausgezogen, während sie auf den Deckschilden, besonders hin- terwärts, weniger eng zusammengedrängt ist und deshalb deutlichere Spuren verdoppelter Punktstreifen erkennen lässt. Eben so ist das Schildclien bei allen (5) mir vorliegenden Stücken schmaler dreieckig und stärker glänzend. Die Haupt- abweichungen bietet allerdings die Färbung dar. Die Flecke auf der Stirn, sowie auf den Ecken des Kopfschildes sind grösser, letztere manchmal zusammenfliessend, die Wangen mehr ins Weissliche fallend; auf dem Halsschilde ist bei bei- den Geschlechtern ein zusammenhängender Vorder- und Sei- tenrand weissgelb, m elcher sich zugleich in den Vorderwin- keln dreieckig, in den Hinterwinkeln zu einem Schrägflecke erweitert, und ausserdem liegen noch vor dem Hinterrande zwei Schrägflecke von gleicher Farbe, deren Hinterenden vor dem Schildcheu fast zusammenstossen, während sie selbst sich nach vorn hin erweitern und zuweilen selbst wie gebrochen erscheinen. Die Flügeldecken sind bis auf einen schwarz- grünlichen Längsfieck auf der Schulterbeule und die ebenso gesäumte Naht weissgelb; ei^enso sind der Unterrand des Py- gidiums, die Hinterecken der Parapleuren, die Schulterblätter und die Vorder- und Mittelhüften gelblich. An den Beinen sind die Schenkel sch^^•arzgrau mit einem breiten weisslichen Flecke vor der Spitze, die Schienen und Fussglieder einfarbig röthlich gelb. Auf dem Hinterleibe zeigt das $ die gewöhn- liche rundliche Grube, das r^ eine flach eingedrückte glän- zende Längsmulde, welche vorn durch einen kurzen, spitzen, etwas hinterwärts gerichteten Höcker begrenzt wird; bei dem rj des Cr. flavomaculatus ist dieser Eindruck länger und fla- cher, zeigt aber vorn ein solches Höckerchen niclit. Aendert ab ß. mit einem schmalen grünlichen Längswische hinter der Mitte der Flügeldecken, durch welchen jedoch die übrige Färbung des Käfers keine Aenderung erleidet. Den Namen Cr. elegans Becker kann die Art nicht be- halten, da bereits ein längst beschriebener Cr. elegans Saund. aus Australien und noch ein zweiter gleichfalls beschriebener Cr. elegans Blanch. aus Chile vorhanden ist. Ich trage daher kein Bedenken, für ihn die Benennung Cr. Beckeri Dohrn auf- zunehmen, mit dem unser Vereinsprä^ident sie dem verdienten Entdecker zu Ehren bezeichnet hat, nachdem dieser von Herrn Morawitz einem andern Cr3ptocephalus beigelegte Name für den letzteren zum blossen Synonym geworden ist. Die Diag- nose dieser neuen Art lässt sich also fassen: 265 Cr. Beckeri Do lim"'). Schwarzgrün, zwei Stirnflecke, die Wangen, Fülilerwurzeln, Vorder- und Seitenrand mit zwei Hinterflecken des massig punktirten Halsschildes, Schulter- blätter und die Flügeldecken bis auf die schwarzgrünen Schul- terbeulen massig gelb, die Beine gelbbunt; die Deckschilde grob punktirt, hinten unordentlich doppelstreifig. L. 1% bis 2V3'"; Br. ^%,-l%- Von Sarepta. (Mus. Dohrn. Schaum.) Ich verbinde hiermit noch einige weitere, die Cryptoce- phalen-Synonymie betreffende Bemerkungen. 1. Meine in der Ent. Zeit. 1863 S. 226 ausgesprochene Vermuthung, dass Crypt. 12plagiatus Fairm. nur eine Va- rietät des Cr. Cynarae mit einem 5ten hinteren Fiügeldecken- flecke sein möge, ist mir von Herrn Fairmaire selbst be- stätigt worden, als wir im September v. J. zusammen die Cryptocephali meines Freundes Dohrn durchgingen, 2. Gry ptocepb alus brachialis, aus Südfrankreich, von Mulsant in den Ann. de la Soc. Lin. de Lyon VII 343 beschrieben , ist nach mir vorliegenden Original-Exemplaren im Mus. Schaum und v. Kiesenw. niciit von meinem Cr. po- puli Dahl verschieden: ein $ des letzteren ist im Mai 1861 von Herrn H. Clark bei Montpellier gefangen worden. 3. Cr. raph aelensis Gaut., aus Südfrankreich, ist nach gleichfalls vorliegenden Original -Exemplaren aus dem Mus. Schaum identisch mit dem von mir in der Linn. Ent. VIII 143 No. 112 beschriebenen Cr. politus; und der von Dr. Stau- dinger mit aus Spanien gebrachte, als Pachybrachys chicla- nensis versandte Käfer ist gleichfalls dieselbe Art. *) Anm. d. Red. In dem nach dem Drucke des vorigen Bogens hier einlaufenden zweiten Bande der Horae Entomologicae der Pe- tersburger Entom. Gesellschaft ist pag. 174 von Herrn Morawitz ein Cryptocephalus aus Sarepta unter dem Namen ergenensis beschrie- ben, welcher mit der vorstehenden Beschreibung in allen wesentlichen Punkten zu sehr übereinstimmt, um ihn nicht mit Beclteri für iden- tisch zu halten. Es erschien aber der beschriebenen Varietät halber rathsamer, die vorstehende Beschreibung aus der Feder des Mono- graphen der Familie nicht zurückzulegen, wenngleich der Name Beckeri als Synonym zu ergenensis Morawitz zurücktreten inuss. C. A. D. 18 Beschreibung einiger neuen Chilenischen Käfer von Dr. R. A. Philippi und Frledr. Pliili|»|»i. 1. ThanasimusangustusPli. Tli. perangustus, supra aeneus. margine prothoracis an- tico, elytroium apice, antennis, pedibusque rufis; protliorace antice valde constricto, deinde sulco profundo longitudinali po&tice obsoleto sculpto; elytris prothoracem longitudine sal- tem quater aequantibus, rugosis potius quam punetatis. Lon- git. 3 lin.; latit. V4 lin. Patria, Provinz Valdivia? Der Kopf ist stark punktirt, mit einem breiten Eindruck auf der Stirn zwischen den Augen. Epistomum und Ober- lippe sind röthlich gelb. Das Halsscbild ist schmaler als der Kopf, im vordem Theil stark eingeschnürt, die Seiten in der Mitte rundlich vorspringend; die Längsfurche fängt dicht hin- ter der Einschnürung an und verliert sich gegen die Mitte der Länge; in dem rundlichen Vorsprung der Seiten findet sich ein Grübchen; der hintere Rand steht etwas hervor; vor demselben ist ein Grübchen in der Mitte und beiderseits neben demselben ist eine Anschwellung, sonst ist die Oberfläche mit feinen Querrunzeln bedeckt. Die Flügeldecken zeigen Punkt- reihen und gröbere Querrunzeln; sie haben einen violetten, metallischen Schimmer. Brust und Hinterleib sind bronce- farbig, die Beine gelblich, mit einem schwärzlichen Längs- stiich auf den Selienkeln. Die Härchen sind weisslich. — Bisweilen fehlt die rothe Spitze der Flügeldecken , bisweilen sind auch die Seiten des Halssehildes roth. — Die schmale Gestalt und die tiefe Längsgrube des Halsschildes zeichnen diese Art sehr au«. 2. Thanasimus aeneus Ph. Th. supra omnino aeneus; elytris prothoracem longitu- dine ter aequantibus; antennis fuscis, pedibus rufis, genu et tarsis medianorum, genu tibia tarsoque posticorum nigris. Lon- git. 3 lin.; latit. fere 1 lin. Corral in Prov. Valdivia. Sculptur und Behaarung ist wie bei der vorigen Art, die Gestalt aber breiter. Die übrigen Unterschiede beschränken sich auf die Färbung. Oberlippe, Epistomum und Gesicht bis zur halben Höhe der Augen sind gelblich, ebenso die Mund- theile, mit Ausnalmie der Spitzen der Mandibeln, welche schwärzlich sind. Die Fühler sind braun; die Vorderbeine 267 ganz und gar rothgelb; die Mittelbeine rothgelb mit schwärz- lichem Knie und Tarsus, an den Hinterbeinen ist nur der Schenkel roth, mit Ausnahme der Spitze, welche nebst Schiene und Tarsus schwärzlich ist. Kopf, Brust, Hinterleib, Flügel- decken sind einfarbig, broncefarbig. Die Härchen des Kör- pers sind ebenfalls weisslich. 3. Thanasimus ruficollis Ph. Th. omnino niger praeter prothoracem rufum ; prothorace antice constricto et depresso; elytris violaceo-micantibus, pro- thoracem longitiidine ter aequantibus, punctatis et rugosis. Longit. 3 lin.; latit. fere 1 lin. Habitat in Prov. Valdivia. Der ganze Körper, auch die Mundtheile, Fühler und Beine sind schwarz mit Metallschimmer, die Flügeldecken fast vio- lett, aber der Prothorax ist braum-oth. In Gestalt und Sculp- tur ist sonst kein erheblicher Unterschied zwischen dieser Art und der vorhergehenden. 4. Thanasimus obscurus Ph. Th. omnino niger; eljtris violaceis, prothoracem longitu- dine vix ter aequantibus; protliorace antice constricto et de- presso, nitidissimo; sulco longitudinali obsoleto. Longit. 2V4 lin.; latit. % lin. Habitat cum priore. Die Härchen des Körpers sind schwarz; der Scheitel stark glänzend, nicht punktirt; das Halsschild stark glänzend. 5. Thanasimus m 0 d e s t u s P h. Th. corpore, capite, protlioraceque nigris; depressione antica prothoracis parum conspicua; eljtris latiusculis, pro- thoracem longitudine ter aequantibus, parce rugulosis, vix punctatis, nigris, violaceo-micantibus, fascia mediana apiceque albis; pedibus fuscis, tibiis tarsisque pallidioribus. — Longit. %y^ lin.; latit. 1 lin. Patria—? Der Kopf ist sehr fein punktirt, glänzend, tief schwarz; Mundtheile und Fühler sind braun. Das Halsschild zeigt — von der Seite gesellen — nur eine schwache Andeutung der vordem Einschnürung, von oben betrachtet ist dagegen der vordere Theil stark abgeschnürt durch eine tiefe Furche; die Längsfurche in der Mitte fehlt, ebenso sind hinten die beiden runden Anschwellungen nicht deutlich. Die Flügeldecken sind gerunzelt, kaum punktirt; die helle, gelbliche Querbinde liegt etwas vor der Mitte und bildet an der Naht einen nach hinten vorspringenden Winkel, erreicht aber die Seitenränder nicht; 18^* 268 die weissliclie Färbung der Spitze nimmt etwa den fünften Theil der Flügeldecken ein. Die Beine sind bräunlich roth, Vorderschenkel und Mittelschenkel oben mit schwärzlichem Strich, Hinterschenkel ganz schwarz. Diese Art ist breiter als Th. aeneus, aber schmaler als die folgende. 6. Thanasimus viridis Ph. Th. brevis; corpore nigro; vertice paruni punctato; pro- thorace parum punctato, antice haud depresso, sulco mediano lato, parum profundo; elytris rugosis, haud punctatis, nitidis- simis, pulchre viridibus, metallice micantibus, fascia angulari alba medio ornatis, prothoracem longitudine ter, latitudine fere bis aequantibus; femoribus nigris, tibiis, tarsis, antennisque rufis. Longit. 3 lin. ; latit. 1% lin. Patria: Corral in Prov. Valdivia. Die Gestalt ist beinali so kurz und breit wie bei Epiclines basalis oder Necrobia rufipes. Der Kopf zeigt vorn zwischen den Augen den gewöhnlichen Eindruck und ist auch hier ziem- lich stark punktirt, oben auf dem Scheitel aber ist er nicht punktirt; er ist hinter den Augen eingezogen, doch treten diese weniger stark hervor als bei andern Arten. Die Farbe ist gänzlich schwarz; die Fühler, die normal sind, und die Mundtheile sind braunroth; das letzte Glied der Labialtaster ist sehr gross, dreieckig-beilförmig. Das Halsschild zeigt die gewöhnliche Form; der vordere Theil ist nicht niedergedrückt, auch an den Seiten weniger scharf abgegrenzt, oder mit an- dern Worten, die vordere Querfurche ist weniger tief einge- schnitten als bei andern Arten; die hintere Furche ist sehr deutlich, aber vor derselben sind keine hügelartigen Vor- sprünge; die Längsfurche der Mittellinie ist in der vordem Hälfte deutlich, doch nicht sehr tief, sonst ist die Oberfläche glatt, kaum punktirt. Die Flügeldecken sind trotz ihrer Be- haarung sehr glänzend, schön kupfergvün, quer gerunzelt, aber, wie es scheint, nicht punktirt. Die weisse Zeichnung in der Mitte hat die Gestalt eines nach hinten gerichteten Sparren; ihr vorderes, breiteres Ende ist schräg abgeechnitten und reicht nicht bis zum Seitenrande. Die Schenkel sind an allen Beinen schwarz. Schienen und Tarsen rothbraun. 7. Thanasimus analis Ph. Th. niger; elytris vage punctatis, puncto utrinque in basi eorum inter scutellum et callum humeralem, fascia obliqua, apiceque eorum albis; prothorace postice angustiore; antennis pedibusque nigris. Longit. Sy^ lin.; latit. eljtror. ly^ lin. In subandinis Prov. Santiago invenimus. Der Kopf ist hinter den Augen bedeutend eingezogen, ziemlich grob punktirt und wie der ganze Körper mit ziem- 269 lieh langen, abstehenden, weissen Härchen besetzt. Die Augen zeigen keine Spur von Ausrandung. Die Fühler reichen kaum bis an das Ende der Vorderbrust; ihr zweites und drittes Glied sind röthlich, die drei letzten plötzlich breiter als die vorhergehenden, das neunte und zehnte kaum länger als breit, das letzte nicht so lang wie die beiden vorhergehenden zu- sammengenommen. Epistom und Oberlippe sind gelbbraun, die Palpen hellbraun, das letzte Glied derselben verkehrt drei- eckig, fast beilförmig. Der Prothorax ist höchstens IVj mal so lang wie breit, vorn abgeschnürt mit parallelen Seiten, in der Mitte nach aussen gekrümmt, aber doch noch schmaler als der Kopf zwischen den Augen, hinten wieder abgeschnürt mit parallelen Seitenrändern und schmaler als vorn. Er ist grob punktirt und hat in der Mitte eine Längsfurche. Die Flügeldecken sind breiter als das Halsschild, nicht ganz so breit wie der Kopf zwischen den Augen, etwa drei Mal so lang wie breit, hinten unbedeutend breiter und abgerundet, grob und unregelmässig punktirt. Sie haben, wie Th. eburneo- cinctus, am Vorderrand ein weisses Pünktchen und eine schräg von aussen und hinten nach innen und vorn verlaufende, milchweisse Binde, etwa in halber Länge, welche die Naht nicht erreicht, aber auch die Endspitze der Flügel- decken ist weiss, jedoch etwas ins Gelbliche ziehend. Die Beine sind ganz schwarz und mit sehr langen, abstehenden schwarzen Haaren besetzt. Die fünfte Abdominalplatte ist trapezförmig, kaum oder gar nicht ausgerandet. 8. Thanasimus Landbecki Ph. Th. niger, pubescens, dense punctatus; elytrorum faseiis tribus luteis obliquis, obscuris, anticis crucem formantibus; antennarum basi, pedibusque rufescentibus. Longit. 1/4 lin. Valdivia, legit orn. Landbeck. Wir besitzen nur ein Ex- emplar. Der Kopf ist weitläufig und — für die Kleinheit des Thieres — ziemlich grob punktirt und hat eine tiefe Grube zwischen den Augen, welche fein gekörnelt und braun sind. Die Fühler sind etwas länger als Kopf- und Halsschild zu- sammengenommen 5 die drei ersten Glieder sind roth, die fol- genden schwärzlich; die drei letzten Glieder bilden eine lockere Keule. Das letzte Glied der Taster ist cylindrisch. Das Halsschild ist grob und ohne Ordnung punktirt, aber dennoch glänzend, mit grünem Bronceschimmer und hat in der Mitte einen glatten Streifen, der bei gewissem Licht wie eine Längs- furche erscheint; es ist hinten etwas schmaler als vorn, an den Seiten vorn abgerundet, hinten beinahe gradlinig und seine hinteren Winkel sind beinah rechte. Die Flügeldecken sind sehr grob, ziemlich dicht, und ohne Ordnung punktirt, mit 270 einer auffallenden Vertiefung am Anfang der Nalit und einer eben solchen längeren am Ende derselben; sie sind breiter als das Halsscliild, etwa 2'/2 bis 3 Mal so lang wie dieses und fast 2y^ Mal so lang wie breit. Trotz ihrer groben Punktirung und ihrer Bebaaruug sind sie stark glänzend und man erkennt die gelbe Zeichnung nur bei einiger Aufmerk- samkeit. Dieselbe besteht aus drei schmalen Binden, von denen die beiden ersten ein schräges Kreuz bilden, dessen obere Endpunkte in den Schultern liegen; die dritte Binde hinter denselben ist etwas gebogen. Die Beine sind braun, fast rothbraun, und die Tarsen sehr lang behaart, namentlich die drei ersten Glieder auf der untern Seite; das letzte Glied ist so lang wie die vier vorhergehenden. 9. Corynetes aeneus Ph. C. corpore nigro, capite punctato, antice albido; protho- race grosse punctato, utrinque profunde foveolato, aeneo-nigro; elytris antice grosse punctatis, subrugulosis, postice tenuius punctatis, nigro aeneis, lateribus et praesertim apice albidis, aeneo-guttatis; palpis antennisque praeter apicem nigrum rufis; pedibus nigro et rufo variis; oculis semiglobosis, haud emar- ginatis. Longit. fere 8 lin.; latit. 1 Vg lin. Corral, in Prov. Valdivia. Wir kennen nur ein einziges Exemplar. Die Körperge- stalt, die Verbältnisse der einzelnen Theile, namentlich auch die Form des Halsschildes sind ganz wie bei C. ovatus Spin. (Gay T. 9 fälschlich mit 10 bezeichnet) fig. 11. Der ganze Körper ist mit ziemlich langen und groben, abstehenden Haa- ren bedeckt. Episternum und Oberlippe sind gelblich, ebenso die Palpen, mit Ausnahme des letzten Gliedes, das am Vor- dervand dunkel ist. Das letzte Glied der Maxillar- und La- bialpalpen ist gross, dreieckig, das der Labialpalpen fast gleichseitig. Die Fühler sind genau so, wie sie bei Corynetes sein sollen, namentlich die Fühlerkeule durchbrochen und nicht, wie sie die Figur IIb. bei Gay darstellt; das letzte Glied gross, eiförmig, spitz. Der Prothorax ist etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet, vorn und hinten abgestutzt, der Hinterrand etwas länger als der Vorderrand; er ist grob und dicht punktirt und hat jederseits nahe dem Rande und hinter der Mitte ein tiefes, rundes Grübchen; er ist schwarz mit Bronceglanz. Das Schildchen ist klein. Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Halsschild, fast viermal so lang, hinten im Halbkreis zugerundet; in den vordem zwei Drit- theilen sind die vertieften Punkte eben so grob wie auf dem Halsschild, aber entfernter, im hintern Drittheil Averden sie aber immer kleiner und verschwinden zuletzt ganz. Auf dem 271 Rucken sind sie in den eisten drei Vierteln schwarz mit grü- nem Bronceschimmer; an den Seiten und hinten halb mit broncegrünen Tüpfeln, die im hintern Theil selten stehen, an den Seiten aber zusammenfliessen und mehr Raum einnehmen, als der helle Grund; ein kurzer, mit der Schulter beginnen- der Streif bleibt hell. Die Vorderbeine sind fast ganz braun- roth; die mittlem und hintern Beine haben schwarze Schenkel, braunrothe Knie und Tarsen; die Schienen sind schwärzlich mit braunrothem Tarsalende. Das zweite Glied der Tarsen verdeckt an allen Beinen das erste Glied; es ist sogar kür- zer als die folgenden; das dritte und vierte haben unten starke Lamellen und das vierte ist tief zweilappig. Die Klauen sind am Ende zweispaltig. — So viel Mühe wir uns auch geben, so können wir an den Augen keinen Ausschnitt finden; auch Spinola sagt bei Gay von seinem C. ovatüs: „die Augen sind beinah rund und erscheinen dem unbewaffneten Auge (a simple vista) ganz.''' Der Ausschnitt müsste also erst bei starker Vergrösserung sichtbar sein! 10. Arthrobrachus quadripunctatus Ph. A. oblongus, omnino niger, valde punctatus; elytro utro- que guttula flavo-testacea in basi, alteraque ad apicem; in- terdum luteo irregulariter strigatis antennis pedibusque nigris; tarsis piceis. Long. 'iP-/^ lin. Prope Santiago rarus, in floribus Calceolariae glandulosae. In Gestalt fast wie A. nigripennis Sol.; aber wie mir scheint sind die Flügeldecken hinten nicht so abgerundet, son- dern bilden vielmehr eine Art stumpfen Winkel. Ihr umge- schlagener Rand ist stark gezähnelt oder gekörnelt, wie bei A. serratimargo mihi. Sehr leicht ist diese Art an den gelb- lichen Flecken zu kennen, von denen sich der eine an der Basis zwischen der ersten und zweiten Rippe (die übrigens wenig deutlich sind, namentlich die zweite) befindet und eine längliche Gestalt zeigt; der zweite findet sich am hintern Ende der Flügeldecke und ist schräg, dem Aussenrande parallel. Bisweilen sieht man unregelmässige, mehr oder weniger ab- gekürzte, gelbe Längslinien. 11. Arthrobrachus rufitarsis Ph. A. omnino niger, elytris subaeneis, tarsis tantummodo rufis; prothorace distanter et tenuiter punctato, antice trun- cato (fossula longitudinali ante medium notato); elytris sat grosse et dense punctatis, omnino ecostatis. Long. 2y5 lin. Prope Santiago captum esse puto. Die geringere Grösse, die weit dichtere und etwas feinere Punktirung der Flügddecken, die rothen Tarsen unterscheiden 272 diese Art leicht von A. nigripennis Sol.; die weitläuftige Punk- tirung des Halsschildes, der abgestutzte Vorderrand desselben, der Bronceglanz der Flügeldecken, die rothen Tarsen von A. puncticulatus mihi. Das Grübchen vorn auf dem Hals- schild ist vielleicht individuell, sonst wäre es ein treffliches Merkmal der Art. 12. Arthrobrachus subaeneus Ph. A. supra aeneo-niger; prothorace antice subtruncato, grosse et distanter punctato; elytris grosse et dense punctatis, omnino ecostatis, corpore subtus, antennis, pedibus atris. Lon- git. 22/3 lin. Ich kann nicht angeben, in welchem Theil Chile's diese Art gefangen ist. — Sie unterscheidet sich von A. nigripennis Sol., puncticulatus und rufitarsis mihi sogleich durch die grobe, weitläuftige Punktirung des Halsschildes, von rufitarsis ausser- dem durch schwarze Tarsen und gröbere Punktirung der Flü- geldecken. 13. Arthrobrachus ruficornis Ph. A. niger; prothorace antice truncato, vix puncticulato; elytris punctulatis; antennis, latere antico femorum, interiore tibiarum, apice earum, tarsisque rufis. — Longit. 1% lin. Auch von dieser Art und der folgenden kann ich nicht angeben, in welchem Theil Chile's sie gefangen sind. Die gegenwärtige ist die kleinste Art ihres Geschlechtes. Die Punktirung des Halsschildes ist nur bei starker Vergrösserung sichtbar und die der Flügeldecken, obgleich weit deutlicher, doch auch fein, etwa wie bei A. limbatus Sol. Von dieser Art unterscheidet sie sich leicht durch den Mangel des rothen Randes der Flügeldecken und die rothen Fühler; bei A. limbatus sind diese schwarz. 14. Arthrobrachus marginatus Ph. A. niger; margine antico et laterali elytrorum flavis; prothorace antice truncato elytrisque fere aeque punctatis; antennis fusco nigris; genubus tarsisque rufis. Longit. %^(.^ lin. Der Kopf ist ^ie gewöhnlich fein punktirt; das Hals- schild ist ebenfalls ziemlich fein und dicht punktirt und die Punktirung der Flügeldecken ist kaum etwas gröber. Der ganze Vorderrand derselben und die Seitenränder sind blass- gelb eingefasst; die Einfassung der Seitenränder ist vor der Spitze unterbrochen, die Randleiste selbst ist dunkelgelb. Die Fühler sind dunkelbraun, beinahe schwarz; Hüften, Knie, Schienen, Tarsen braunroth, Schenkel schwarz. 273 15. A rthrobrachus scutellaris Ph. A. nigro-aeneus; prothorace antice truncato, grosse pun- ctato; eljtris grosse pimctatis, rubris, macula scutellari trian- gulari aenea; antennis tarsisque nigris; femoribus tibiisque aeneis. In Prov. Valdivia reperitur praesertim in Acribus Eryngii paniculati. Es liegen 6 Exemplare vor mir, die alle vollkommen gleich sind. So weit die rothe Färbung der Flügeldecken reicht, sind auch Nalit und Rand roth; kein Exemplar zeigt eine Spur von schwarzer Querbinde oder von Längsstreifen. Die Sculptur ist weit gröber als bei A. nigromaculatus Sol. und die Flügeldecken sind hinten nicht spitzer als bei der Mehrzahl der andern Arten, 16. Arthrobrachus puncticulatus Ph. A. omnino niger, oblongus, dense hirsutus; protliorace antice truncato, dorso vix punctulato; elytris tenuiter punctu- latis; antennis piceis; tibiis apice tarsisque rufis. Long. 2y2lin. Prope Santiago inveni. Die Gestalt ist wie bei A. nigripennis Sol., mit dem diese Art auf den ersten Blick verwechselt werden kann, aber die feine Punktirung unterscheidet ihn sogleich. Auch ist die Be- haarung dichter und länger, das Halsschild etwas kürzer, das Grübchen der Mittellinie kürzer, breiter, nicht so weit nach vorn vorgezogen. 17. Arthrobrachus serratimargo Ph. A. omnino niger, oblongus; tergo prothoracis dense pun- ctulato, antice subtruncato ; elytris valde punctatis, subglabris, absque ullo costarum vestigio, margine reflexo valde tuber- culato-serrato; tarsis rufis. Longit. 3 lin. Habitat prope Santiago in tloribus. Auch diese Art ist mit A. nigripennis Sol. leicht zu ver- wechseln, aber der Mangel der Rippen auf den Flügeldecken und die rotheu Tarsen unterscheiden ihn sogleich bei nälierer Betrachtung. Von A. puncticulatus aber zeichnet er sich durch grobe Punktirung und sch^^'ache Behaarung leicht aup. 18. Dasytes laeviusculus Ph. D. elongatus, angustus, glaber, ater, tenuissime et vix conspicue puncticulatus; antennis brevibus. Longit. '1% lin. Prope Santiago Uores colit. Der Kopf ist zwar auch fein punktirt, jedoch deutlicher als Halsschild und Flügeldecken und hat zwischen den Füh- lern die gewöhnlichen zwei Längsgrübchen. Das Halsschild 274 ist hinten breiter als es lang ist, ohne Längsfurche, aber im hintern Winkel ist jederseits ein seichtes längliches Grübchen, welches deutlicher punktirt ist als das übrige Halsschild. 19. Dasytes longicollis Ph. D. oblongo-linearis, punctulatus, niger, pai-um aeneo-mi- cans, pilis appressis albis vestitus; antennis brevibus, caput cum prothorace haud aequantibus; prothorace longiore quam lato; suico fossulisque destituto; eljtris prothoracem vix bis aequantibus; antennis pedibu&que obscuris. Longit. l'/g lin. Santiago. Diese Art unterscheidet sich auf den ersten Blick von D. obscurus Sol. durch längeres Halsschild und kürzere Flügel- decken, denn bei D. obscurus ist das Halsschild so lang wie breit und die Flügeldecken dreimal so lang wie das Hals- schild. Die Fühler sind pechbraun, die Schenkel schwarz, die Schienen und Tarsen röthlich wie bei jener Art. 20. Dasytes cinerascens Phil. Germ. An. Univ. Chil. 1855 p. 394. D. oblongus, haud pilosus, niger, opacus, squamis minutis piliformibus, auratis dense ob- tectus; capite distincte punctulato; antennis brevibus; protho- race in medio longitrorsum depresso , depressionis lateribus costiformibus; elytris subtiliter punctulatis virescentibus; an- tennis femoribusque nigris, tibiis tarsisque rufo-piceis. Longit. l'A lin. Prope Santiago satis frequens. Der Körper ist hinten etwas breiter als vorn; der Kopf hat ausser den gewöhnlichen beiden Längsfurchen ein kleines längliches Grübchen auf der Stirn; das Halsschild ist ziem- licli quadratisch; die Mandibeln sind vorn nicht zweizähnig. 21. Dasytes puucticollis Ph. Germain. Ann. Univ. Chil. 1855 p. 394. D. oblongus, supra atrocaeculeus, opacus, glaber, subtus niger; antennis brevibus; prothorace subquadrato, disco fos- sulis tribus notato, una in medio baseos, duabus prope mar- ginem anticura ; elytris obsoletissime transverse rugatis et puncticulatis; pedibus antennisque corpore concoloribus. Long. 2% lin. Prope Santiago occurrit. Diese Art ist sehr leicht durch die drei runden Grübchen des Prothorax zu erkennen. Derselbe ist so breit M'ie lang, an den Seiten etwas gerundet, an der Basis gradlinig. 22. Dasytes limbatus Ph. D. angustus, subcylindricus, nigro hirsutus; capite nigro, 275 squamis argenteis teeto; prothorace subquadrato, rufo, nigro binotato; elytris fusco-nigris, rufo marginatis, utroque granu- lorum laevium seriebus circiter sex notato; antennis elongatis, omnino nigris; pedibus pallide rufis; abdomine omnino nigro. Longit. 2 lin., latit. Vg lin. Prope S. Fernando inveni. Diese Art ist dem D. marginipennis Sol. sehr ähnlich, allein der Kopf ist silberweiss, die Naht ist nicht hell ge- säumt, die Fühler sind ganz schwarz und das Halsschild ohne Längsfurche. 23. Dasytes ruficollis Ph. D. angustus, {^ubcylindricus, hirsutus, niger; prothorace pedibusque rufis; antennis omnino nigris^ elytris punctulatis, granulisque distantibus, seriatis notatis. Longit. 2 lin. Ad radicem Andiuni in Prov. Santiago legi. Der Kopf ist ganz schwarz, fein runzelig punktirt, mit einer glatten Vertiefung in der Mitte. Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschiid zusammengenommen, ganz schwarz. Das Halsschild ist schon an seinem Vorderrande so breit wie der Kopf zwischen den Augen, hinten noch etwas breiter; der hintere Quereindruck ist ziemlich deutlich, sonst scheint die Oberfläche fein punktirt und ist wie Kopf und Flügel- decken mit langen, abstehenden, schwarzen Haaren besetzt. Flügeldecken, Mittel- und Hinterbrust sind ausserdem noch mit anliegenden, weissen Härchen bekleidet. 24. Dasytes atrocoeruleus Ph. P. omnino atrocoeruleus, angustus, subcylindricus; anten- nis gracilibus, caput cum prothorace fere bis aequantibus, ni- gris; elytris punctulatis et serie quadruplici granulorum di- stantium ornatis; pedibus nigris. Long. 1% — 273 lin. E. Valdivia attuli. Die dunkel stahlblaue Färbung von Kopf, Brust und Flügeldecken, so wie die langen, schlanken Fühler zeichnen diese Art sehr aus. 25. Dasytes glabriculus Ph. D. angustus, subcylindricus, subglaber, niger; antennis omnino nigris, caput cum prothorace superantibus; prothorace elytrisque punctulatis; pedibus rubris. Longit. l'/j lin. In andibus humilioribus Prov. Santiago legi. Dies Käferchen ist kolilschwarz, aber ziemlich glänzend; die Augen stehen sehr stark hervor und der Kopf ist hinter denselben auffallend verschmälert. Das Halsschild ist ziem- lich so breit wie lang, vorn schmaler als der Kopf hinter den 276 Augen, hinten eben so breit. Es ist dicht und fast ebenso grob punktirt wie die Flügeldecken und zeigt bei einigen Exemplaren eine feine vertiefte Längslinie in der Mitte. Die Flügeldecken sind nach hinten etwas verbreitert und zeigen bei genauer Betrachtung sehr feine, anliegende weisse Härchen. 26, Thelephorus subandinus Ph. Th. minutus, niger; capite rubro, macula magna nigra in medio notato; antennis admodum gracilibus; prothorace trans- verso, angulis rotundatis, valde inaequali, luteo, in depressio- nibus nigro, margine elevato; elytris griseis, pubescentibus. — Long, vix 2 lin. In subandinis prope Santiago, loco dicto Satto de agua cepimus, nee non in Prov. Aconcagua. Der Kopf ist glatt, glänzend, rothgelb; Scheitel und Stirn sind schwarz. Die Palpen sind schwarz. Die Fühler sind schwarz, sehr schlank, beim Männchen fast länger als der Körper, Das Halsschild ist fast zweimal so breit wie lang, mit abgerundeten Ecken und aufgeworfenen Rändern, und mit Erhabenheiten, die fast die Gestalt eines M haben, dessen Schenkel jederseits an der Basis horizontal nach aussen ver- längert wären; diese Erhabenheiten sind lebhaft rothgelb, die Vertiefungen schwarz. Schildchen und Flügeldecken sind hel- ler oder dunkler grau, grob punktirt, flaumhaarig; die erha- benen Längslinien auf letzteren sind sehr deutlich. Die Unter- seite des Körpers und die Beine sind schwarz. 27. Thelephorus heterocerus Ph. Th. niger; prothoraeis transversi, rubri, antice et postice nigri angulis rotundatis, margine reflexo, sulco marginali pro- fundiore; mandibulis rufis; antennarum articulis 2, 3, 4, 5 ab- breviatis, obconicis, quinto crassiore, sexto cjlindrico, sat crasso, septimum aequante ; 7, 8, 9, 10 aequalibus , basi atte- nuatis, — Long, 2 lin,, latit. 1 lin. S, Fernando, mensi Septembri, Der Kopf ist glatt, nicht punktirt, schwarz bis auf die rothen Mandibeln. Das Halsscliild ist roth, mit einem -chwar- zen, fast iialbkreisförmigen Fleck am Vorderrand, der der durchschimmernde, schwarze Kopf zu sein scheint, aber eine wirkliche Färbung des Halsschildes ist; ein ähnlicher, aber schmalerer Fleck ist in der Mitte des Hinterrandes, Die Flü- geldecken sind ziemlich grob und dicht punktirt. Auffallend ist die Bildung der Fühler; das zweite, dritte und vierte Glied sind kaum länger als dick, verkehrt kegelförmig, das fünfte ist anderthalb mal so lang und auch anderthalb mal so dick wie das vorhergehende und ebenfalls verkehrt kegelförmig; 277 die folgenden sind gleich lang, aber das sechste ist cylindrisch, nicht am Grunde verschmälert wie die folgenden. — Von Th. nodicornis durch den schwarzen Kopf, von Th. crassicornis durch andere Färbung des Halsschildes verschieden. 28. Thelephorus praecox Ph. Th. omnino niger, minutus; antennis corpus subaequan- tibus, gracilibus; prothorace valde transverso, lateribus rotun- dato, nitido, marginibus praesertim antico et postico elevatis; elytris dense punctatis, pubescentibus. — Long. 2 lin,, latit. % lin. Jam mensi Septembri in collibus prope Santiago legi potest. Die ganze Gestalt ist sehr schlank. Der Kopf ist glän- zend, aber mit kurzen, weissen Härchen bekleidet. Die Füh- ler erreichen fünf Sechstel der Körperlänge. Das Halsschild iet wenigstens l'/j mal so breit wie lang, an der Seite wohl gerundet, ohne scharfe Ecken, etwas gewölbt, ohne Uneben- heiten, aber mit in die Höhe geschlagenen Rändern, glänzend, und wie es scheint kahl. Die Flügeldecken sind dagegen dicht und ziemlich grob punktirt und mit ziemlich langen, weiss- lichen Härchen bekleidet. Die Unterseite des Leibes und die Beine erscheinen kahl. 29. Mastigocerus*) fulvus Ph.' M. fulvus, fla\o-hirsutus, capite rufo; antennis nigrican- tibus. — Longit. 4:% lin., latit. l^i lin. Specimen unicum prope Corral lectum in Museo Santiagino exstat. Der braunrothe Kopf ist hinter den Augen in einen lan- gen Hals verlängert und mit ziemlich langen, gelben Haaren bekleidet. Die Mandibeln sind lang hervorstehend, dünn, ge- krümmt, sonst ziemlich cylindrisch, roth; die Maxillai-palpen sind lang, graulich gelb, selir haarig; das letzte Glied so lang wie die beiden vorhergehenden, länglich eiförmig, ab- gestutzt. Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen; ihr eistes Glied ist kurz und dick, das zweite und das dritte sind kurz und dünn; das vierte ist das erste, welches zwei Geissein trägt, und so sind die folgenden alle bis auf das eilfte, welches einfach und so lang wie eine Geissei des vorhergehenden ist; vom vierten an nehmen die- '"') Es ist offenbar ein lapsus calami, wenn Solier Mastinocerus schreibt, was Lacordaire wiederholt. Solier hat fxaaxivog für [xaoiiyos gelesen, welches der Genitiv \on fj-äan^, die Geissei, ist. (Der Setzer erlaubt sich die bescheidene Bemerkung, dass es eine ionische Form [xaGTig, und von ihr einen Accusativ /naoTif giebt, mithin im Interesse der Stabilität Mastinocerus immerhin zu toleriren wäre. 278 selben allmälig an Läng^ zu. Alle Glieder und ebenso ihre Aeste sind ziemlich lang behaart. Die Augen sind halbkugelig, vorstehend, schwarz. Das Halsschild ist breiter als lang, vorn schwach und breit ausgerandet, mit vorspringenden, spitzen Winkeln, schmaler als hinten; die Seitenränder sind etwas gekrümmt und breit, lamellenartig; der Hinterrand fast gradlinig; die Oberfläche ist fast ganz eben und lang behaart. Das Schild eben ist klein und gerundet. Die Flügeldecken sind Avenig breiter als das Halsschild und bedecken höchstens drei Viertheile des Hinterleibes; nach hinten verschmälern sie sich und jede ist für sich abgerundet; sie sind mit langen Haaren bedeckt, die von einem Körnchen oder Grübchen ent- springen, und erscheinen dadurch grob und ziemlich weitläuf- tig punktirt. Die Flügel sind so lang wie der Hinterleib und grau. Der Hinterleib ist röthlich gelb, mit anliegenden, gelben, langen Haaren bekleidet, das letzte Glied trägt oben eine schmale, längliche, abgerundete, lang behaarte Lamelle. Die Hüften zeigen dieselbe Bildung und Lage Avie bei The- lephorus; die Beine sind verhältnissmässig kurz, lang beliaart; Schenkel und Schienen zeigen nichts Auffallendes; die Tarsen sind schlank, etwas länger als die Schienen, das vierte Glied ist das kleinste und ohne Lappen; das letzte Glied ist schlank. Die Klauen haben am Grunde einen stumpfen Zahn. Von M. brevipennis besitzt das Museum auch nur ein bei Valdivia gefangeued Exemplar. Pleolobus Ph. n. gen. Thelephoridarum. M e n t u m transversum, truncatum. Lingua parva, trans- versa, fere obverse trapezia, paraglossis duabus aucta. Man- dibulae magnae, in quiete cruciatae, validae, arcuatae, acutae, intus dentibus duobus munitae. Maxillae valde piloso- ciliatae, bilobae; lobus mobilis oblongo-linearis, integer, haud unguiculatus, altero multo longior. Palpi m axillar es valde pilosi, articulo ultimo ovato-cylindrico, penultimum parum su- perante. Palpi labiales parvi, articulo ultimo cylindrico. Epistomium distinctum, transversum, truncatum. Labrum parvum, transversum, fere semicirculare. Oculi distantes, globosi, integri, tenuissime granulati. Antennae fronti paullo ante oculos insertae, dimidium corpus aequantes, filiformes, llarticulatae; articuli omnes praeter secundum fere aequi- longi; primus reliquis haud crassior, subelevatus; secundus dimidio minor, tertius et quartus a basi versus apicem sensim incrassati, sequentes cylindrici, basi constricti, ultimus ai)ice subacuminatup. Caput transversum, pone oculos productum et constrictum. Prothorax transversus, trapezoideus, basi bisinuatus, latitudine capitis, antice angustior truncatus, late- 279 ribus rectilineus, anguste marginatus, Scutellum subtrian- gulare, lateribus rotundatum. Elytra moUia, elongata, pa- rallela, parum convexa, thorace latiora, apice rotundata, ab- donien omnino tegentia. Alae adsunt. Abdomen sexarti- culatum. Cox ae omnes contiguae, anteriores conicae, posticae transversae, sulcatae, pro femore reeipiendo. Femora satis tenuia; tibiae cylindricae, inermes, valde pilosae, spinis bre- vissimis terminatae. Tarsi tibiis paullo breviores, omnes quinque articulati; articulus primus sequentes duos aequans, subtus pulvillo parvo terminatus, sequentis duo obverse trian- guläres, subtus puvillis duobus magnis muniti; quaitus, superne aegre conspicuus, bilobus, pariter pulvillis duobus majoribus subtus munitus; quintus duos antecedentes ^aequans; uugues simpliees. Dies Geschlecht ist durch den vollkommen freien Kopf, das deutlieh abgegrenzte Epistomium, das trapezförmige Hals- schild und die vier Lappen an den Tarsen sehr ausgezeichnet. 30. Pleolobus fuscescens Ph. P. dense pubescens, punctulatus, supra pallide fuscus; subtus cum antennis, pedibusque pallide rufus; capite obscuro. Longit. 5y3 lin. , latit. IVg lin. Wir besitzen zwei Exemplare, bei Santiago auf den Ber- gen gefunden; das eine war todt und ohne Beine. — Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind fein punktirt und wie das ganze Thier mit ziemlich langen, weichen, gelblichen Härchen bedeckt. Der Kopf ist dunkelbraun, geneigt; die Mandibeln sind rothbraun mit schwarzer Spitze, die Maxillen und Taster hellschalgelb. Die Fühler entspringen von einem kleinen Höcker am innein untern Winkel der Augen. Zwischen diesen Höckern ifct ein senkrechter, schmaler, scharf begrenzter Raum, vor demselben das ebenso kurze, horizontale oder in der Richtung der Stirn vorgestreckte Epistom, mit welchem die Oberlippe wiederum einen rechten Winkel bildet. Die Stirn ist etwas uneben, aber oline Furchen und Gruben. Das Hals- schild ist von der einen Seite zur andern massig gewölbt, ebenfalls uneben, ohne dass man jedoch Gruben oder Furchen deutlicli unterscheiden könnte. Die Flügeldecken zeigen ausser ihren Pünktchen schwache Längsrippen oder Kanten und sind heller als Kopf und Halsschild , fast braungrau. Die Unter- seite des Körpers, die Fühler und die Beine sind hell braun- roth oder gelblich. 31. Pleolobus nigrinus Ph. P. supra nigro-fuscus, prothorace et elytris glabris, an- tennis (saltem basi), palpis, pedibus, pectoreque sublus rufis; abdomine nigro, glabriusculo. Longit. 4^^ ^'^o ^^'^it. 1% lin. 280 Das Museum besitzt nur ein beschädigtes Exemplar. — Nur der Kopf ist stark behaart, Halsschild, Flügeldecken und Unterleib sind kahl; die Punktirung, die Rippen der Flügel- decken etc. sind Avie bei der vorigen Art. Die Unebenheiten des Halsschildes sind besser ausgeprägt; man kann noch am Vorderrand in der Mitte ein dreieckiges Grübchen, vor dem Hinterrand drei, in einem sehr stumpfwinkligen Dreieck ste- hende und nach vorn allmälig versciiwindende Hügelchen un- terscheiden. Die Beine sind ebenso stark behaart wie bei der vorigen Art. Auch hier unterscheide ich 6 Hinterleibs- ringe. 32. Ptinus Foncki Ph. Pt. omnino rufus; fasciculis quatuor pilosum prothoraeem ornantibus; elytris elongatis, oblongis, brevissime puberulis, profunde seriatim punctatis. Long, fere 2 lin. Prope Puerto Montt specimeu legit orn. Dr. Franc. Fonck. Das ganze Käferchen ist einfarbig braunroth und mit kur- zen anliegenden Härchen besetzt, so dass .es bei oberfläch- licher Betrachtung kahl erscheint. Die Fühler sind bedeutend länger als der Körper. Das Halsschild ist grob punktirt, hinten eingeschnürt, kurz vor der Einschnürung mit vier Bü- scheln ziemlich kurzer Haare besetzt, die es vierhöckerig er- scheinen lassen und die auch von kurzen Höckern zu entsprin- gen scheinen. Die Flügeldecken sind verlängert, hinten etwas breiter als vorn; in der ersten Hälfte laufen ihre Seiten fast parallel. Die Beine sind sehr lang und schlank. 33. Anobium pullum Ph. A. obscure rufum, puncticulatum, brevissime puberulum; capite nigro; prothorace brevi, posterius fere semicirculari; elytris haud striatis. Long. 1% lin. In collibus prope Santiago. Der Kopf ist ganz schwaiz, die Fühler hell braunroth. Das Halsschild ist etwas breiter als lang; von oben in ge- wisser Richtung betrachtet erscheint es fast viereckig mit abgerundeten Ecken und Seiten, welche durch vorstehende Härchen gezähnelt erscheinen; betrachtet man dasselbe aber von der Seite, so sieht man, dass es vorn grad abgestutzt und von den vordem, herabgebogenen Winkeln an halbkreis- förmig nach hinten gebogen ist. Die Flügeldecken sind brei- ter als das Halsschild, ohne alle Spur von Längsstreifen oder Punktreihen, dunkel rothbraun, an der Naht heller. Die Füh- ler erreichen etwa die halbe Körperlänge, ihre drei letzten Fühlerglieder sind so lang wie die vorhergehenden zusammen- genommen. 281 34. Anobium haemorrhoidale Ph. A. glabrum, tenuissime punctulatum, nitidum, atrum, apice elytrorum rubro; basi antennarum, tibiis, tarsisque rufis. Lon- git. 1 lin. In subandinis Prov. Santiago. Die Fülller erreichen beim Männchen zwei Drittheile der Körperlänge und die drei letzten Glieder nehmen reichlich zwei Drittel der Fühlerlänge ein. Das Halsschild ist wenig breiter als lang, sein Vorderrand ist kaum wulstig und von oben gesehen erscheinen die Seiten fast halbkreisförmig ge- rundet. Bei dieser Ansicht sind die stark hervorstehenden Augen deutlich sichtbar, indem der Kopf zwischen den Augen nur wenig schmaler als das Haisschild ist. Die Flügeldecken sind breiter als das Halsschild, fast dreimal so lang wie breit, und durch die dunkel ziegelrothe, sehr in die Augen fallende Färbung ihrer Spitze sehr ausgezeichnet. 35. Calymmaderus grandis Ph. C. nigro-fuscus, opacus; prothorace aeque longo ac lato, grosse punctato, flavo-pubescehte, fascia transversa medio in- terrupta, glabriuscula; elytris dense et rugoso-punctatis, costu- latis, striis tenuibus impressis in parte postica. Long. 3 '/j lin., latit. iy4 lin. Lociim, ubi captus est, ignoro. Betrachtet man das Halsschild von oben, so erscheint es trapezförmig, aber nicht so schmal wie bei C, capucinus, vorn ausgerandet und an den Seiten schwach ausgebuchtet. Es ist grob und ziemlich weitläuftig punktirt und mit gelblichen anliegenden Härchen bekleidet, welche auf einer in der Mitte unterbrochenen Querbinde fehlen. In der Mitte dieser Unter- brechung ist ein rautenförmiger Fleck, der sich nach vorn in eine feine Linie verlängert, ebenfalls von Härchen frei. Die Flügeldecken sind dick und ziemlich grob punktirt, eben- falls mit Härchen bekleidet, die im hintern Theil viel spär- licher stehen als auf dem Halsschild und zeigen schwach er- habene, gerundete Längsrippchen, aber ohne Punktstreifen dazwischen; erst an der Spitze und an den Seiten zeigen sich feine, vertiefte Linien, von denen die zwei äussersten die tief- sten sind; der Seitenrand derselben steht in den letzten drei Vierteln seiner Länge hervor. Die Unterseite des Körpers ist dicht und fein punktirt. — Der Kopf hat auf dem Scheitel eine tiefe Längsgrube. 36. Dorcatoma bimaculatum Ph. D. piceum, macula magna rubra subquadrata elytrum 19 282 utrumque ornante; antennis pedibusque rufis; palpis pallidis, testaceis. Long. 1 '/j lin. E. Poljpoiis Santiago educavi. Die Füliler sind so lang wie der halbe Körper; ich bin nicht im Staude gewesen, die Glieder zwischen dem zweiten und der Fülilerkeule zu erkennen. Diese ist nach dem Ge- schlecht verseliieden. Bei dem ,-S ? ist das erste Glied der Keule breiter dreieckig, das zweite ebenfalls nach der Spitze breit, das letzte länglich eiförmig; beim V? ist das erste Glied in Gestalt eines schmalen, quer gestellten Zahnes; das zweite schmal mit einem schmalen Zahn gegen das Ende versehen, das dritte schmaler als beim r^ und etwas gebogen. Der Prothorax ist breiter als lang, nach vorn alhnälig verschmä- lert. Ebenso ist das Scliildciien breiter als lang. Die Flügel- decken sind seiir gewölbt, länglich eiförmig, mit stark vor- springenden Schultern, die fast einen Höcker bilden, und haben an jeder Seite von der Mitte an drei erhabene, dem Seiten- rande parallele Kippclien. Die Beine sind massig robust; die Tarsen kürzer als die Schienen, das erste Glied so lang wie die beiden folgenden zusammengenommen, die drei folgenden sind unter sich gleich lang, das letzte wieder länger, ziemlieh dick; die Klauen smd sehr klein. Der ganze Körper ist fein punktirt und flaumhaarig. Das letzte Glied der Maxillarpal- pen ist beiliörmig, das der Labialpalpen dreieckig, die Man- dibeln zweispitzig. Der rothe Fleck der Flügeldecken berührt beinahe das Halssehild und reicht fast bis zur halben Länge. 37. Dorcatoma nigrum Ph. D. omnino nigrum ; antennis pedibusque rufis. Long. 1 lin. Habitat in Prov. Yaldivia. Diese Art ist mit senkrecht stehenden, steifen Härchen bekleidet, aber docli stark glänzend und zeigt keine Spur von rothen Flecken. Fühler und Beine sind braunroth. An den Seiten der Flügeldecken sind drei Furclien mit erhabenen Zwischenräumen, wie bei der vorigen Art. 38. Dorcatoma rubrum Ph. D. haud punctatum, obscure rufum, unicolor, griseo pu- berulum, oculis nigris. Longit. 1% !'"• E. Valdivia allatum puto. Selbst bei Gebrauch einer scharfen Lupe kann ich keine Punktirung entdecken. Die Flügeldecken haben im hintern Theil an den Seiten die gewöhnlichen drei Furchen. Das Geschlecht wage icii nicht zu bestimmen, da das fünfte 283 Fühlerglied in der Gestalt das Mittel hält zwischen den bei- den Formen, die mir D. bimaeulatum gezeigt hat. Oc elliger Ph., neues Genus der Anobiaceen. Caput superne haud couspicuum. Oculi rotuudi. Ocel- lum in media fronte inter oculos, rubrum. Antennae ante oculos insertae, pro sexu distinctae, breves, in maribus pectinatae, iO-articulatae, in feminis ni fallor y-articulatae, articuli duo basales breves, subglobosi, tertius in mare dente brevi lato terminatus, 4tus, 5., 6., 7,, 8., 9. dente valde elon- gato intus aucti, seu latitudine longitudinem ter aequantes, decimus oblique elongatus, apice crassior; in femina articulus ultimuö ovatus, anteriores tres transversi, reliqui sensim lati- tudine decrescentes. Prothorax transversus, valde convexus, lateribus marginatus, antice valde emarginatus pro capite re- cipiendo, postice angulatus, vertice anguli scutellum ypectante. Scutellum parvum. Eljtra subcjlindrica, margine laterali sinuato. Alae. Pedes mediocres^ tarsi graciles, tibias haud spinosas subaequantes, articuli quatuor primi breves, ultimus haud crassior, antecedentes tres subaequans. Ungues parvi. Corpus pilis brevibus hispidum. — Genus antennarum fabrica et ocello frontis inter reljqua Anobiacea valde di^tinctum. 39. Ocelliger ater Ph. 0. ater, corpore ovato, cum eljtris puuctato granulato. Longit. $ 2y2 lin., latit. 1% lin. Habitat in Prov. Valdivia. Herr Landbeck hat ein Pärchen gefangen, sonst ist uns kein Exemplar weiter bekannt; dem Männchen fehlen die Beine; das Weibchen ist ein klein wenig grösser als das Männchen. Die Stirn ist flach. Die Augen stehen von ein- ander entfernt und in der Mitte der Linie, die man zwischen den beiden obern Augenrändern ziehen kann, steht bei beiden Geschlechtern ein rothes Punktauge. Die Fühler stehen am untern Ende der Augen jedoch etwas nach innen eingelenkt, sind flaumhaarig und beim Männchen so lang wie der Pro- thorax. Die beiden ersten Glieder sind klein, kugelig, schwarz, die folgenden dunkelbraun. Das dritte ist am Grunde cylin- drisch, sodann aber in einen breiten abgestutzten Zahn nach innen verlängert; das 5., 6., 7., 8. und 9. Glied haben einen Zahn, der fast dreimal so lang wie das Glied selbst ist; beim vierten ist der Zahn etwas kürzer. Das Endglied erscheint beinahe quergestellt und ist so lang wie der Zahn des vor- hergehenden Gliedes, aber von umgekehrter Gestalt, nämlich am Grunde schmal und an der Spitze breiter. Beim Weib- chen sind die Fühler kürzer als das Halsschild, das Endglied 19^ 284 eiförmig, die drei vorhergehenden Glieder breiter als lang und bes-onders nach innen in einen Zahn auslaufend; das Glied vor denselben ist verkehrt dreieckig. Der Prothorax ist vorn sehr stark gewölbt und tief ausgeschnitten; die Sehne dieses Ausschnitts ist nur den dritten Theil so lang wie die hintere Breite des Halsschildes; der hintere Rand bildet einen stum- pfen Winkel, dessen abgerundeter Scheitel das kleine Schild- chen berührt. Jederseits am Grunde ist eine flaclie Vertie- fung, die sich allmälig nach vorn verliert. Die Flügeldecken sind höchstens 2y.^ mal so lang wie das Halsschild und sehr wenig breiter als dasselbe; sie sind ringsum schwach gerandet. Ihr Seitenrand senkt sich etwas hinter der Schulter herab, so dass etwa im vordem Drittheil eine seichte Bucht entsteht. Sie bedecken den Hinterleib ganz und bald hinter dem Hals- schild zeigt jede eine llaclie Erhöhung. Die ganze Oberseite des Körpers und der Flügeldecken ist mit groben Punkten oder Körnern dicht bedeckt und von schwarzen, ziemlich kur- zen, groben, aufgerichteten Haaren rauh, die Unterseite aber fein punktirt und mit weisslichen, anliegenden Härchen be- kleidet. Die Mundtheile habe ich nicht untersucht. Brust und Hinterleib haben mir nichts Auffallendes gezeigt, ebensowenig die Beine, welche massig behaart sind. Ich linde am Ende der Schienen keinen Dorn; die Tarsen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre vier ersten Glieder gleich lang und das fünfte so lang ist wie die drei vorhergehenden; sie sind etwas heller als Schenkel und Schienen, die so schwarz sind M'ie der übrige Körper. 40. Epistomentis vittatus Ph. E. niger, capite prope antennas luteo-maculato; protho- racis nigri margine laterali lineaque mediana longitudinali lu- teis; elytris nigris, margine exteriore et vitta mediana a mar- gine antico incipiente et postice angustata luteis. Longit. 11 '/a lin., latit. 4 lin. Prope thermas de Chillan dictas c. 6800 p. s. m. Diese Art ist dem E. pictus sehr ähnlich, aber jede Seite des Prothorax zeigt eine ziemlich tiefe Grube; das Schildchen ist deutlich zu erkennen, wenn auch sehr klein, der äussere Dorn jeder Flügeldecke ist viel länger, endlich ist die Färbung der Flügeldecken sehr verschieden. (Fortsetzung folgt.) 285 Versuch einer Monographie der Dermapteren [^ von Dr. H. Dohrn. (Fortsetzung von pag. 323 d. vor. Jahrg.) 2. alis nulüp, elytris rudimenlariis aut nullis. 9. Forcinella Dohrn. Forcinella Dohrn, Eni Ztg. T. 23 p. 226. Forficesila auet. ex parte. Kopf convex, breiter als das Pronotum, länger als breit, Antennen mit mehr als 15 Gliedern von gleicher Beschaffen- heit, wie bei der vorigen Gattung. Pronotum mit geradem Hinterrande 5 Mesonotum einfach rechtwinklig, ziemlich kurz, Metanotum mit concav geboge- nem Hinterrande. Elytra bisweilen in mehr oder weniger grossen schuppen- förmigen Rudimenten vorhanden, fehlen meist ganz; die Flü- gel fehlen stets. Abdomen lang, in der Mitte stets etwas verbreitert, das letzte Segment bei der $ meist mit stärker verschmälertem Hinterrande als beim (^. Zange kurz und dick, bei den o mitunter hakenförmig gekrümmt, mitunter gerade, bei den $ stets grade. Beine wie bei der vorigen Gattung. a. Elytra rudimentär vorhanden. 1. F. Janeirensis n. sp. Picea, antennarum articulo 12 pallido, articuli 1 basi, secundo toto, ore ferrugineis, pectore et pedibus pallide testa- ceis, femoribus anticis antice et postice, mediis et posticis antice medio fusco maculatis; elytrorum rudimenta magna, mesonotum fere totum excepta plaga angusta media obte- gentia. $. Corp. long. 12, lat. 2, forc. long. 1% mill. Habitat in Brasilia: Rio de Janeiro. Kopf mit tiefen Nähten, Antennen matt schwarzbraun, Basis des ersten und das zweite Glied rothbraun, das zwölfte blass; Mundtheile rothbraun, Pronotum etwas länger als breit, mit kaum aufgeschlagenen Seitenrändern, einer mitt- leren Längsrinne und einem flachen sattelförmigen Querein- druck über die Mitte. Mesonotum etwa halb so lang, mit bedeutenden Rudimenten der Elytra von gleicher Länge mit gerundetem Innenrande, der nur ein schmales Stück der Mitte 286 des Me&onotum unbedeckt lässt. Metanotum länger als das Mesonotutn mit stark eingebogenem Hinterrande. Brust und Beine hell schalengelb, Femora der vorderen Beine vorn und hinten, der mittleren und hinteren Beine nur vorn mit einem dunkelbraunen Fleck in der Mitte. Abdomen (?) mit ziemlich verschmälertem letzten Segment, das in der Mitte eine seichte Längsrinne, am Hinterrande über der Zangen- wurzel einige unregelmässige Runzeln hat. Zange typisch. Der ganze Rücken der Species ist glänzend pechfarben, die Unterseite des Abdomen heller, mit einem Stich ins ka- stanienbraune, gelb behaart. Eine $ in der Brunner'schen Sammlung. 2. F. Stäli n. sp. Picea, capite nigro, ore, antennarum articulis 1, 2 flavis, 13, 14 pallidis, pectore, pronoti margine laterali et pedibus testaceis, femoribus et tibiis basi fuscoannulatis; elytrorum rudimenta brevia , ovata, mesonoti latera obtegentia; flavo pilosa. ($). Corp. long. 10, lat. 214, forc. long. 21/2 mill. Habitat in insula Java (Melierborg). Kopf ziemlich gewölbt, glänzend schwarz, sparsam be- haart; Oberlippe braungelb, die andern Mundtheile hellgelb, ebenso die beiden Basalglieder der Antennen, die folgenden mit Ausnahme der blassen 13. und 14. pechfarben, ganz kurz grau behaart. Pronotum vorn schmaler als der Kopf, län- ger als breit, mit überstehenden und etwas aufgeschlagenen gelben Seitenrändern, mit einem seichten Längseindruck in der Mitte. Mesonotum mit rudimentären Decken von gleicher Länge von schmal ovaler Form, in der Mitte ein breites Stück des Segments unbedeckt lassend. Brust und Beine schalengelb; Basis der Femora und Tibien breit dunkelbraun geringelt. Abdomen glänzend, fein punktirt, pechfarben, letztes Segment dunkler als die übrigen. Unter- seiteheller. Zange kurz, grade, mit hakenförmig nach innen gebogener Spitze, unten flach, oben gekielt, längs der Innen- kante fein gezähnelt, pechfarben, nach der Spitze zu dunkler. Eine $ im Stockholmer Museum, b. Elytra fehlen gänzlich. 3. F. colossea n. sp. Castaneo-fusca vel rufa, antennis, ore, pectore, pedibus ferrugineis, mandibulis ruHs, nigro -apicatis, clypeo testaceo, abdominis segmentis posticis et forcipe nigrescentibus; corpus laeve, sparsim impresso-punctatum, pronoto margine antico rugifero, medio transverse sulcato; abdominis ultimum segmen- 287 tum magnum, subattenuatum, postice rugulosum; forceps bre- vis, valida, mutica, subtus plana, supra obtuse angulata. ^$ Corp. long. 25-30, lat. 5—6, forc. long. 6 mill. Habitat in Australia boreali: Port Ciutis, in insulis Nova Caledonia, Novis Hebridis et Fidji. Kopf glänzend dunkelbraun, glatt, mit sehr seichten Nähten, wenig gebogener Stirnnalit, hie und da mit einge- drückten Punkten, stark ge\^'ölbt, länger als breit. Schild- chen hellgelb, Oberlippe rothbraun, an der Basis dunkler, Oberkiefer dunkelbraun, ebenso die Spitzen der Pulpen; Mund- theile im Uebrigen rothbraun, ebenso die Ai^tennen; diese und die Palpen rotiibraun borstig beliaart; hie und da einige län- gere rothbraune Haare. Pronotum wenig schmaler als der Kopf, quadratisch, Seitenränder etwas aufgeworfen, in der Mitte von einer starken Querfurche durchzogen, ebenso von einer feinen Längslinie, glatt, am Vorderrande mit einigen gruppenförmig zusammengestellten Höckerhäufchen, zwischen denen sich einige rothbraune Härchen befinden. Meso- und Metanotum allmälig verbreitert, über beide zieht sich eine Verengerung der Mittellinie des Pronotum. Brust und Beine lehmgelb, Femora auffallend kurz, platt und breit mit ver- einzelten langen gelben Haaren ; Tibien und Tarsen dicht und kürzer gelb behaart. Abdomen über die Mitte hinaus etwas verbreitert, dann nach hinten verschmälert, Farbe und Sculp- tur wie bei Kopf und Thorax. Letztes Segment dunkler als die übrigen, in der Mitte mit einer Längsfurche, unregelmässig punktirt und rissig, mit stark runzligem Hinterrande. Zange kurz, sehr stark, von der Basis an zusammenliegend, an den Seiten scharf gekielt, die obere convexe Seite leicht M'inklig, die untere flach. Ein ,^ der Brunner'schen Sammlung weicht durch schlan- keren Körperbau und hellere Farbe ein wenig ab; übrigens gleichen sich beide Geschlechter bis auf die Zahl der Seg- mente vollkommfen. Im Pariser Museum, sowie in den Sammlungen Brunner und Dohrn. 4. F. littorea. Forficesila littorea White in Vojage of Erebus et Terror. Picea, antennis, ore, pedibus, pronoti dimidio antico, meso- et metanoli marginibus anticis sordide testaceis, pectore seg- mentisque ventralibus 1 et 2 ferrugineis ; corpus supra nitidum, impresso -punctatum, sparsim rufociliatum; abdomen subtus dense rufosetosum; ultimum segmentum postice subrugulosum; forceps intus denticulata, supra carinata, subtus plana. $. Corp. long. 27, lat. 4, foi'c. long. 6 mill. 288 Habitat in Nova Zealandia. (Hochstetter, White.) Kopf länger als breit, massig gewölbt, mit sehr seich- ten Nähten, pechschwarz, glänzend, zerstreut punktirt; Mund- theile schmutzig lehmgelb, ebenso die Antennen^ diese und die Palpen kurz gelblich behaart. Vorderrand des Prono- tum selir wenig schmaler als der Kopf, leicht runzlig, Sei- tenränder etwas aufgeworfen; pechfarben, vordere Hälfte lehmgelb, ebenso die Vorderränder der beiden folgenden Seg- mente; über alle drei verläuft eine seichte Mittellinie. Brust glänzend rothbraun. Beine lehmgelb, von massiger Länge, Femora mit einzelnen, Tibien und Tarsen mit einem Filz von gelben Haaren. Abdomen pechschwarz, Oberseite glatt, leicht punktirt, nackt, Unterseite dicht punktirt und stark rothbraun behaart; letztes Dorsalsegment mit runzligem Hin- terrande, etwas längsrissig. Zange massig stark, unten flach, oben scharf gekielt, Innenrand gezähnelt. $ im "Wiener Museum. 5. F. maxima. Forficula (Forficesila) maxima Brüllt, in „Webb et Ber- thelot, Hist. nat. des tles Canaries, Entomologie pag. 74." Diese Art ist mir unbekannt geblieben. Brülle bemerkt über sie das Folgende: Elle est longue d'un pouce a un pouce et demi, et res- semble au F. maritima Gene, par la disposition des couleurs. Cependant, eile s'en distingue essentiellement par les pinces de son abdomen, qui sont dentees dans les deux sexes. Le dernier segment de Fabdomen presente plusieurs series lon- gitudinales et tr^s rapprochees de petits points ou de tres petits tubercules. Un gros tubercule rugueux se remarque a la base et au c6t6 exterieur de ce meme segment; les pinces de Tabdomen sont plus arquees dans le male que dans la femelle. Tous les individus que j'ai vus sont apteres. 6. F. marginalis n. sp. Castanea, capite saturatiore, labri apice, antennarum ar- ticulo 15 apice, 16 toto flavis, ceteris oris partibus ferrugi- neis, pectore et pedibus testaceis, femorum tibiarumque dimidio basali castaneo fusco; abdominis segmentorum dorsalium mar- gines postici plicato-crenati; forceps brachiis contiguis, sub- rectis, subtus planis, supra convexis, margine interno basi den- ticulato, mucrone suberecto ö^. Corp. long. 12—13, lat. 3, forc. long. 3—4 mill. Habitat in Japonia. Kopf wenig gewölbt, ziemlich breit, mit deutlichen Näh- ten, glänzend kastanienbraun, ebenso die Oberlippe, deren 289 Spitze hellgelb, die übrigen Mundtiieile rothbraun; Antennen braungrau, das 15te Glied an der Spitze, das 16te ganz gelb. Pronotum fast so breit wie der Kopf, breiter als lang, massig convex, jederseits in der Mitte etwas eingedrückt, mit kaum aufueschlagenen Seitenrändern und deutlichem mittlerem Längseindruck. Meso- und Metanotum zusammen etwas länger als das Pronotum. Brust und Beine schalengelb, die Basalhälfte der Femora und Tibien dunkel kastanienbraun, Behaarung hellgelb. Abdomen massig erweitert, die Hinter- ränder der Ruckensegmente mit Ausnahme der drei letzten mit kurzen Falten in unregelmässiger Anordnung besetzt; letz- tes Segment nach hinten etwas verschmälert, glatt, mit mitt- lerem Längseindruck, gradem, leicht runzligem Hinterrande, bisweilen etwas dunkler als die übrigen Segmente. Bauch- seite heller, gelb behaart. Zange heller als das Abdomen, mit zusammenliegenden, unten flachen, oben convexen, am Innenrande an der Basis gezähnten Armen, deren hakenför- mige Spitze etwas nach oben gebogen ist. Einige S im Leidener Museum. 7. F. Antoni n. sp. Picea, antennarum articulis 3 basalibus castaneis, 13, 'J4 pallidis, ceteris griseo-fuscis, ore ferrugineo, pectore et pedi- bus pallidis, femoribus lateraliter compressis, in utroque latere longitudinaliter fusco fasciatis. Fiavo })ilosa J. Corp, long. 14, lat. 2y2, forc. long. 3 mill. Habitat in Venezuela. Kopf stark gewölbt, mit sehr tiefen Nähten, so dass die beiden Seiten des Occiput und die Stirn ungewöhnlich deut- lich von einander geschieden sind; glänzend pechfarben. An- tennen graubraun, die 3 Basalglieder heller kastanienbraun, glatt, die folgenden filzig behaart, das 13te und 14te blass- gelb. Scliildchen hellgelb mit dunkelbraunem Hinterrande, Spitzen der Oberkiefer dunkelbraun, Mundtbeiie übrigens hell rothbraun. Pronotum fast quadratisch, massig gewölbt, mit deutlicher Längsrinne und kurz aufgeschlagenen gelben Sei- tenrändern, Vorderrand mit mehreren Einkerbungen. Me- sonotum jederseits mit einem schwachen Eindruck. Brust hellgelb; ebenso die Beine mit Ausnahme der Femora; diese etwas breiter und platter als gewöhnlich, vorn und hinten mit einem ziemlich breiten glänzend braunen Streif, der fast die ganze Länge der Femora einnimmt; an der Innenseite der Basis der vorderen und mittleren Tibien ein leicht brauner Fleck, Abdomen bis über die Hälfte hinaus verbreitert, dann allmälig bis zur Zange verjüngt, das letzte Segment glatt, mit mittlerer Längsrinne. Unterseite des Hinterleibes 290 stark gelb behaart. Zange mit wenig gebogenen Armen, die Spitze hakenförmig nach innen und oben gekrümmt. Ein i^ in meiner Sammlung. 8. F. annulipes. Forfieesila annulipes Lucas, Annales de la soc. entom. d. France. Labidura annulipes Fischer Orth. europaea. Der vortrefflichen Beschreibung dieser Art durch Fischer habe ich nur wenig beizufügen. Unter einer Reihe von Exemplaren aus Madeira befinden sich einige, deren Pronotum in der vorderen Hälfte dunkel- gelb i.st; bei einem sind die Antennenglieder 12 und 13 von gleicher Farbe mit den übrigen und statt der deutlichen Ringel um Femora und Tlbien i^t die Färbung dieser Glieder eine allgemein schmutzig braungelbe. Doch scheint mir das nur eine ganz individuelle Abweichung zu sein. Bei einem andern Exemplar hat die rechte Antenne das 12te und 13te Glied blassgelb, die linke nur das 12te. Ob die von Brülle (lies Canaries) unter dem Fabricischen Namen F. annulata erwähnte Art hieherzuziehen, wage ich bei der Allgemeinheit der dort gemachten Bemerkungen nicht zu entscheiden^ es ist aber sehr wahrscheinlich. 9. F. annulicornis. Forficula annulicornis Blanchard in Gay Historia de Chile Zoologia T. VI. Fusco- picea, pectore, pedibus, pronoti dimidio antico et lateribus, ore, antennarum articulis duobus basalibus testaceis; mesonotum lateraliter Impressum, metanoti margo posticus medio angulatus. Ferrugineo pilosa 9. Corp, long. 10, lat. 2y2, forc. long. 3 mill. Habitat in republica Chilensi. Das einzige Exemplar des Pariser Museums, von Blan- chard selbst etiquettirt, stimmt nicht mit der Beschreibung in der Fauna chilena, nach der die Art mit „Elytris parvulib"' versehen sein soll; weder bei diesem, noch bei dem vollstän- dig gleichen Stück meiner Sammlung ist eine Spur von den Decken vorhanden. Es ist möglich, dass Blanchard bei ober, flächlicher Besichtigung die beiden seitlichen Eindrücke des Mesonotum dafür genommen hat. Da die Beschreibung im Uebrigen mit den beiden Exemplaren stimmt, so trage ich kein Bedenken, den von ihm gegebenen Namen auf die vor- liegende Art anzuwenden. Aus seiner Beschreibung habe ich noch einen Punkt zu ergänzen, die Beschaffenheit der An- tennen, die dem Pariser Stück gänzlich abhanden gekommen, und bei dem meinen auf 13 Glieder reducirt sind. Nach Bl. 291 sind deren 15 vorhanden, die 3 oder 4 ersten (an meinem Stück die 3 Basalgliedei) gelb, die folgenden matt braun, die beiden letzten schmutzig weiss, nur die Spitze des letzten wieder matt braun. Kopf gewölbt mit kaum sichtbaren Nähten, glänzend nussbraun; Mundtheile schalengelb, Pronotum fast quadra- tisch, gelbbraun, Seiten- und Vorderrand gelb. Mesonotum breiter, sehr schmal, jederseits mit einem breiten seichten Eindruck von der Form rudimentärer Decken, Metanotu.m mit in der Mitte stumpf winkligem Hinterrande. Brust und Beine blassgelb. Vorderschenkel mit einem ganz mattbraunen Ringe in der Mitte. Abdomen ziemlich flach, bis gegen das letzte Segment hin verbreitert, dies nach hinten verschmä- lert, mit einer Längsrinne in der Mitte und aufgeworfenem, etwas runzligem Hinterrande. Zange grade, mit hakenför- miger Spitze und gezähneltem Innenrande, unten flach, oben gekielt. Wenig punktirt, stark glänzend, Färbung vom Pronotum nach hinten allmälig dunkler. Sparsam rothbraun behaart. 10. F. azteca. Forcinella azteca Dohrn, Entom. Ztg. T. 23 pag. 226. Meiner damaligen Beschreibung habe ich Niclits beizu- fügen, da ich seither kein weiteres Exemplar dieser Art er- halten habe. 11. F. Brunneri n. sp. Fusco-picea, capite nigro; clypeo et labro fuscis, ceteris oris partibus antennarumque griseofuscorum articulis basalibus ferrugineis, pectore et pedibus sordide testaceis; abdomen po- stice brevissime attenuatum; forceps typica ?. Corp. long. 12, lat. 21/2, forc. long. 2 mili. Habitat in Australia: Adelaide. Der vorigen Art sehr ähnlich, unterscheidet sie sich von ihr durch die Färbung der Antennen und Beine; erstere sind bis auf die gelbrothen Basalglieder einfarbig graubraun und die Beine sind nicht braua geringelt, sondern einfarbig dunkel schalengelb. Ausserdem sind auf Meso- und Metanotum seichte seitliche Eindrücke vorhanden, die bei F. azteca fehlen. Eine $ in der Brunner'schen Sammlung. b. Abdominis segmenta 2 et 3, aut segmentum 3 plicifera. a. alis nullis, elyt-ris rudimentariis aut nullis. 292 10. Brachylabis Dohrn nov. gen. Forficesila auct. ex parte. Vollkommen übereinstimmend mit der vorigen C4attung bis auf die Bildung des Abdomen, dessen 2tes und 3tes Seg- ment auf der Dorsalseite seitlich eine Falte tragen. Diese ist bisweilen sehr undeutlich, besonders auf dem 2ten Segment. Beim ,^ sind alle folgenden Segmente bis auf das letzte an der Seite kantig und nach hinten in eine Spitze ausge- zogen; bei der $ ist diese Eigenthümlichkeit nur bisweilen und stets in geringerem Grade ausgeprägt, als beim o -, so dass es bei besonderer Undeutlichkeit der Falten nicht immer möglich ist, dieselben einer der beiden Gattungen mit Be- stimmtheit zu überweisen. a. Elytra fehlen. J. B. mauritanica. Forficesila mauritanica Lucas, Exploration de l'AIgerie. Fusca vel castaneo-fusca, antennis griseo-fuscis , ore fer- rugineo, vel dilute fusco, pectore et abdomine subtus ferru- gineis, pedibus vel unicoloribus sordide testaceis, vel femorum apice et basi tibiisque fuscis; abdomen deplanatum, valde di- latatum, segmentum 3 distincte pliciferum, o sequentia excepto ultimo lateraliter valde rugosa, carinata, carina postice valde producta, segmentum ultimum medio late impressum, totum rugiferum, margine postico recto; forcipis brachia a basi di- stantia, valde curvata, margine interiore crenato; ? segmenta 4— 6 lateraliter dense punctata; angulata, angulo postice paul- lulum producto; segmentum ultimum medio vix impressum, rugiferum; forceps parallela, intus crenata. c?$ Corp. long. 15— 21, lat.2y2— 4, forc. long. 2y2— 4V2 mill. Habitat in Mauritania. Kopf massig gewölbt, glänzend dunkelbraun, Antennen mit Ausnahme des unbehaarten braunen Basalgliedes grau filzig behaart, Mundtheile mit Ausnahme der dunkelbraunen Oberlippe rothbraun. Pronotum breiter als lang mit ein- gedrückter Mittellinie und leicht aufgeworfenen Seitenländern, Mesonotum halb so lang, Metanotum noch schmaler; dunkel- braun, glatt. Brust hell rotlibraun. Beine entweder ein- farbig schmutzig schalengelb, oder mit schmalem braunem Ringe um die Basis, breiterem um die Spitze der Schenkel, mit ganz oder fast ganz braunen Tibien. Die Tarsen sind stets heller. Die Behaarung der Beine ist gelb bis rothbraun. Abdomen bei beiden Geschlechtern in der Mitte bedeutend erweitert, ziemlich fiach, nach hinten wieder etwas verschmä- 293 lert, doch ist das letzte Segment breiter als das erste; etwas glänzend mit zerstreuten eingedrückten Punkten, das 3te Rückensegment mit deutlicher schmaler P'alte; die Rücken- seite dunkelbraun, die Bauchseite rothbraun oder hell kasta- nienbraun, gelbroth behaart. Beim ^ sind die Segmente 4—8 jederseits gekielt, der Kiel nach hinten in eine Spitze aus- gezogen, die dem folgenden Segmente anliegt; zu beiden Sei- ten des Kiels sind die Segmente sehr runzlig; das letzte Seg- ment hat in der Mitte einen ziemlicii tiefen und breiten Längs- eindruck, einen geraden Hiuterrand und ist mit kleinen Höckern ziemlich dicht besetzt. Bei der $ sind die Segmente 4—6 an den Seiten \vinklig mit nur wenig vorgezogener Sp.tze, an Stelle der Runzeln nur dicht punktirt, das letzte Segment wie beim Männchen. Die Zange ist bei beiden Geschlechtern wie bei der folgenden Art beschaffen, doch hier auch beim (^ mit gezähneltem Innenrande. Im Pariser und Stockholmer Museum. 2, B. maritima. Forficula maritima Bonelli, Gen6 Saggio. Labidura — Fischer, Orth. europ. etc. Die Rückenfalte auf dem Abdomen dieser Art ist ziem- lich undeutlich, auf dem zweiten Segment kaum nachzuweisen, auf dem dritten in Form einer kleinen glänzenden höckerför- migen Erhebung mehr nach der Seite gerückt, als gewöhn- lich, so dass sie deshalb bi^lier vollständig ignorirt worden ist. Fischer ist über die Beschreibung dieser Art nur flüchtig hingegangen, da er mit keinem Worte erwähnt, dass beim Männchen die Abdominal -Segmente 4 — 8 an den Seiten ge- kielt sind, ähnlich wie bei der vorigen Art. Bei den Weib eben ist davon keine Spur, doch ist bei ilmen die kleine Falte ganz deutlich zu sehen, sobald man nur genau die Stelle weiss, wo sie zu suchen ist. Diese Art ist eine der am weitesten verbreiteten; auch sie findet sich, wie Labidura riparia, über den grossesten Theil der Erde zerstreut; doch sind ihr dadurch, dass sie nur dicht am Strande lebt, engere Grenzen gesteckt. Ich habe sie wenigstens an der Küste des Mittelländischen Meeres nur unter Steinen gefunden, die beinahe im Wasser lagen; weiter ins Land hinauf war sie überall durch Foriicula (Brachylabis) moesta G6ne vertreten. De Haan giebt sie von Japan an und mir liegen meh- rere Exemplare von dort vor; ausserdem kenne ich sie von China, Ostindien, Madagascar, Westafrika und den Südstaaten der nordamerikanischen Union. Bedeutend abweichende Varietäten sind mir von dieser 294 Art nicht bekannt geworden; bisweilen ist der Vorderrand des Pronotum mehr oder weniger breit gelbbraun gefärbt und häufig ist die Unterseite des Abdomen gelb behaart. 3. B. angulifera n. sp. Sordide castanea, ore exceptis mandibulis labrique basi eastaneis testaceo, antennarum segmento 15 pallido, pectove pedibusque testaeeis, femoribus tibiisque plus minusve fusco maculatis; thoraeis eegmenta dorsalia in utroque latere ar- cuato-depressa, plaga media a parte depressa angulo distineta; abdominis segmenta dorsalia punctatissima, ventralia laevia, ilavopilosa; segmentorum 4 — 8 carinae filiformes (^. Corp. long. 11, lat. 2, forc. long. 2y2 mill. Habitat in Guinea; San Thom6. Kopf ziemlich gewölbt, wenig länger als breit, kasta- nienbraun, glatt; Mundtheile schalengelb, mit Aufnahme der braunen Mandibeln und Basis der Oberlippe; das Schildchen ist noch heller als der Rest. Füliler graubraun, die beiden Basalglieder unbehaarl, gelb, das 15le Glied blassgelb. Der Thorax ist besonders ausgezeichnet dadurch, dass die Dor- salsegmente nicht einfach convex, sondern in einem gestreck- ten Bogen von der Vorderecke des Pronotums aus bis zur Hinterecke des Metanotums jederseits etwas kantig abgesetzt sind. Auf dem Mesonotum wird dadurch ein fast parallel- randiger, schmaler Streif in der Mitte gebildet. Das Prono- tum ist etwas länger als breit, die Längsriune in der Mitte erreicht nicht den Hinterrand, die Seitenränder stehen etwas über. Auf dem Meso- und Metauotum ist der mittlere Längs- eindruck furchenförmig verbreitert und vertieft. Die drei Segmente sind nur massig punktirt. Brust und Beine blass- gelb; Femora vorn und hinten breit dunkelbraun gefleckt, an den Hinterbeinen am wenigsten; die vorderen und mittleren Tibien mit braunem Innenrande. Abdomen massig erweitert, die Falte auf beiden Segmenten sehr deutlich, die folgenden Segmente alle mit einem scharf abgesetzten fadenförmigen, oder eher schmal leistenförmigen Kiel, nach hinten in einen stumpfen Winkel ausgezogen. Oberseite des Abdomen äusserst fein und dicht punktirt, Unterseite glatt, mit wenigen ver- streuten Punkten, sehr sparsam behaart, viel heller als der Rücken. Das letzte Segment etwas verschmälert, einfach, mit mittlerer Längslinie. Zange kurz, wenig gebogen, oben gekielt, ohne Zähnchen, Spitze nach innen und ein wenig nach oben gekrümmt. Ein ,^ in meiner Sammhing. 395 4. B. chilensis. (^ Foificula (Chelidura) chilensis Blancliard, in Gay Hi- storia de Chile, Zool. T. VI. $ Forfieula testaeeicornis Blanehard eodem loco. Castanea, antennis gii^eo fulvis, artieulo piimo fulvo, oie flavo, pectore et pedibus sordide testaceis; caput parvum, inter antennarum fossas basales biimpressum ; pionotum latius, postice punctis 2 imj)ressis; (^ segmenta abdominis 4 — 8 lateribus angulata, segmentum ultimum latum , foreipis brachia a basi diytantia, trieaiinata, gracilia, incurvata, apice acuta, eden- tula; $ segmentum ultimum angustum, foreipis brachia con- tigua, brevia, recta, intus denticulata. Corp. long. 10, lat. 2, forc. long. <^ 2, $ 1% mill. Habitat in republica Chilensi. Die Abweichungen in den beiden oben angeführten Be- schreibungen redueiren sich, abgesehen von den gewöhnlichen sexuellen Veischiedenheiten, auf ein paar ganz unwesentliche individuelle Unterschiede. Die Yergleichung der typischen Exemplare des Pariser Museums lässt keinen Zweifel, dass beide zu einer Art gehören. Blanehard's Angabe von 11 Fühlergliedern ist schon deshalb unrichtig, weil bei dem einen der übrigens sehr schlecht conservirten Exemplare deren noch 12 vorhanden sind^ die Endglieder fehlen wie ge\A öhnlich. Kopf kaum breiter als «der Vorderrand des Pronotum; Stirn sehr convex mit zwei punktförmigen Eindrücken zwi- schen den Fühlerwurzeln; Occiput mit einer sattelförmigen Veitiefung in der Mitte; fein und dicht punktirt und gestri- chelt, nicht glänzend. Mundtheile rothbraun, Oberlippe und Spitze der Mandibeln wie der Kopf dunkelbraun. Antennen graugelb. Pronotum nach hinten verbreitert, so breit als laug, mit breit aufgeworfenen Seitenrändern, längs der Mittel- linne am Vorderrande jederseits mit einer beinahe bis zur Hälfte reichenden seicliten Furche, nahe dem Hinterrande dicht an der Mittellinie mit einem punktförmigen Eindruck; in der Mitte quer getlieilt durch eine sattelförmige Vertiefung. Etwas glänzender als der Kopf. Meso- und Metanotum ziemlich .schmal. Brust und Beine schmutzig schalengelb. Abdo- men massig erweitert, das 2te und 3te Segment mit deut- licher Falte, die folgenden Segmente beim (^ au der Seite Avinklig, nach hinten in eine stumpfe Spitze ausgezogen, bei der $ einfach mit convexem Rande und gerundeter Seite, Rückenseite nicht glänzend, von Punkten und kleinen Höckern fein runzlig, dunkelbraun, die Hinlerränder der Segmente etwas heller; Bauchseite heller, glatt und glänzend. Zange des (^ mit an der Basis \^ eit auseinanderstehenden stumpf 296 dreikantigen, in der Mitte nach innen gebogenen drehruuden Armen; der $ kurz, mit geraden, zusammenliegenden Armen. cJ? im Pariser Museum. b. Elytra rudimentär vorhanden. 5. B. moesta. Forficesila moesta Gene, Serville, Hist. nat. d. Orth. Labidura moesta Fischer Orth. europ. etc. etc. Die Beschreibung dieser Art von Fischer ist durchaus genügend. Sie ist durch die Anwesenheit der rudimentären Elytra sehr leicht von allen andern Arten zu unterscheiden. Ich habe, wie schon oben erwähnt, diese Species niemals unmittelbar am Meere gefunden, wie B. maritima; dagegen war sie überaus häufig in der römischen Campagna, wo sie besonders gern in Mohnblüthen sich aufzuhalten schien. Zwei Arten, von denen sehr mangelhafte Beschreibungen existiren, gehören wohl zu dieser oder der vorigen Gattung. Es sind dies: 1. Forficesila taurica Motschulsky, Fischer von Wald- heim, Orthopt. ross, erwähnt in Fischer Orth. europ. pag. 70 und 2. Forficula Blanchardi le Guillou, von der meines Wis- sens nichts existirt als folgende ebenso kurze wie unbrauch- bare Diagnose in der Revue zoologique 1841 p. 292: Supra brunnea, infra testacea; corpore laevi; alis (!) aut nullis aut rudimentariis; forcipe ad basin intus unidentata; antennis brunneis; pedibus testaceis. Long. 7, lat. 3 mill. Habitat insulas oceanicas? Da die Beschreibung dieser Art, abgesehen von den Ab- surditäten, so ziemlich auf alle Arten der beiden Gattungen passt, so A\ ar es mir ebenso unmöglich, diese, sowie die vor- hergehende zu identificiren. 297 Zur geographischen Verbreitung der Honigbiene. Notiz von A. Cierstäcker. In einer bei Gelegenheit der elften Wandevversammlung Deutscher Bienenwirthe zu Potsdam im September 1862 pu- blicirten Schrift über die geogvaph. Verbreitung der Honigbiene (Potsdam 1862 8. 75 S.) hatte ich sowohl die ursprüngliche Ver- breitung der Apis mellifica, als auch die allmälige Uebersiede- lung und Akklimatisation derselben in verschiedene Theile der neuen Welt auf historischem Wege zu ermitteln gesucht. Während sich in ersterer Beziehung heiausstellte, dass die Honigbiene in verschiedenen Färbungs- und Grössen- Abände- rungen ausser Europa über ganz Afrika und den grössten Theil Asiens (mit Ausnahme Indiens und des Sunda- Archi- pels) verbleitet sei, ergab eine möglichst umfassende Prüfung der einschlägigen faunistischen und Reise- Literatur nach der •anderen Seite hin, dass unser allbekanntes Insekt in Austra- lien bis dahin ganz fehlte (vgl. a. a. 0. S. 57), während es in Amerika von Neu-England bis nach Mexico, Honduras und den Antillen, südlich vom Aequator aber nur im mittleren Brasilien (Minas Geraes) eingeführt worden sei. Bei dem hohen Interesse, welches sich an die geographische Verbrei- tung der Insekten im Allgemeinen, ganz besonders aber an diejenige eines so bekannten und nützlichen, wie es gerade die Honigbiene ist, knüpft, musste eine derartige Untersuchung und Feststellung unter allen Umständen erwünscht erscheinen, selbst auf die Gefahr hin, bei einem ersten Versuch nur Man- gelhaftes und Unvollständiges zu leisten; denn da eine Ueber- sicht des bisher über den Gegenstand Bekannten vollständig fehlte, durfte eine Zusammenstellung der in einer umfang- reichen Literatur weit und breit zerstreuten Daten sich we- nigstens Hoffnung machen, einen ersten Grund gelegt und zu weiterer Verfolgung und Erl'orschung des Themas angeregt zu haben. Diese Hoffnung ist schon jetzt in sofern in Erfüllung ge- gangen, als der Gegenstand verschiedenen Forschern Interesse abgewonnen hat; durch die Mittheilungen derselben bin ich schon nach der kurzen Frist von achtzehn Monaten in den Stand gesetzt, mehrere in meiner oben genannten Schrift ge- machten Angaben theils zu berichtigen, theils zu vervollstän- digen. Die daselbst (S. 57) ausgesprochene Vermuthung, dass die Honigbiene dem Festlande von Australien noch fehle, war für ihre Zeit allerdings begründet, ist indess durch die seitdem bewirkte Uebersiedelung mehrerer Bienenstöcke ver- 20 298 jährt. Der Jahrgang 1863 der Eichstädter Bienenzeitung bringt uns nämlich die Notiz, dass die italienische Abart der Apis mellilica (Ap. Ligustica Spin.) mit günstigem Erfolge nach Süd-Australien (Melbourne) eingeführt sei und sich daselbst als Honigsammlerin aul das Beste bewährt habe; sie ist da- mit zu einem Gemeingut aller fünf Erdtheile geworden. — Bei der Feststellung der Verbreitung unserer Honigbiene über Süd-Amerika war ich theils auf die mündlichen Aussagen von Reisenden, theils auf die Faunen und Reisebesciireibungen über specielle Länder, in denen mau freilich nicht immer genügende Auskunft über das Gewünschte findet, angewiesen; letztere haben sich denn auch, wie aus dem Folgenden zu ersehen ist, nicht durchweg als massgebend erwiesen, vielmehr zu irrigen Annahmen Aulass gegeben. Was zunächst Columbien anbetrifft, so versicherte mich zur Zeit der Abfassung meiner Schrift Prof. Karsten, dass während seines Aufenthaltes da- selbst (etwa bis zum J. 1854) die Honigbiene nicht vorhanden gewesen sei (a. a. 0. S. 56). Nachträglich hat derselbe je- doch durch einen in Puerto Cabello ansässigen Corresponden- ten, den Apotheker Schmidt, in Erfahrung gebracht, dass die Europäische Biene bald nach seinem (Karstens) Abgang von Venezuela, also etwa in der Mitte der fünfziger Jahre dahin übergesiedelt worden sei. Die Länge der seitdem verflossenen Zeit und der Umstand, dass die Biene bereits vor dem Jahre 1855 in Honduras eingebürgert war, lässt auch mit ziemlicher Sicherheit vermuthen, dass unser Insekt gegenwärtig bereits über den grössten Theil Central- Amerika's verbreitet sei, selbst wenn eine direkte Einführung daselbst nicht stattge- funden haben sollte; die Nachrichten, welche wir über die Avunderbar schnelle Verbreitung derselben in den Vereinigten Staaten und auf den Antillen besitzen, geben dieser Annahme wenigstens einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit. — Zu der Annahme, dass die Honigbiene den La Plata-Staaten und Chile fehlte, hatte mich der Umstand verleitet, dass sie we- der in Ga^'s Fauna, noch von Burmeister erwähnt worden ist. Ein Brief des letzteren, datirt Buenos Ayres, 7. Decbr. 18(J3, den ich hier wörtlich folgen lasse, widerlegte diese Annahme als irrig: Als Nachtrag zu meinem Briefe bin ich so frei, Ihnen anzuzeigen, dass die Honigbiene seit ca. 15 Jahren*) in Bue- nos Ayres introducirt ist und sich hier ganz ungemein ver- mehrt. Ich habe dies in meiner Reise nicht erwähnt, weil ich in Buenos Ayres nur vorübergehend mich aufhielt und *) Nach den später folgenden Angaben würde sich nur ein Zeit- raum von etwa 11 Jahren herausstellen. G. 299 das Thier in den meisten inneren Gegenden noch fehlt. In- dessen war selbiges Geschöpf bereits in Mendoza, als ich mich dort befand, aber nur bei zwei oder drei Personen, weiche sie aus Chile bezogen hatten; es kam auch dort sehr gut fort. Weder in Cordova, noch in Tucuman habe ich die zahme Honigbiene gesehen; man hat dort nur wilden Honig, namentlich von Wespen, der Lecheguana (Chartergus) und der Caumaty (Poljbia scutellaris Fab. Sauss.) Bei Parana erinnere ich mich nicht, die Honigbiene gesehen zu haben; sie ist aber an der Ostseite von Entrerios am Uruguay be- bereits ziemlich verbreitet, wie ich aus Martin de Maussy (Confeder. Argent. II pag. 101) ersehe. Dieser Schriftsteller giebt das Jahr 1857 als das ihrer Einführung von Monte- video an und auch nach Buenos Ayres kam sie erst nach der Vertreibung von Rosas (1852), wie man hier behauptet, oder während seiner Diktatur, Dies ist Alles, was ich Ihnen über den Gegenstand zu sagen habe; als introducirtes Geschöpf habe ich die Honigbiene in meiner Reise mit Stillschweigen übergangen." Die Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz, systematisch bearbeitet von Jl. r, MMeinewnann. Zweite Abtheilung: Kleinschmetterlinge. Band I. Heft I. Die Wickler. Braunschweig 1863. Angezeigt von Fr. Seliläg^er, Diakonus in Jena. Bereits im vorigen Jahre ist diese Fortsetzung des Heine- mann'schen Werkes erschienen, dessen erster Theil, die so- genannten Grossschmetterlinge enthaltend, in unserer Zeitung vom Jahre 1860 durch Herrn Dr. A. Speyer besprochen wor- den ist. Durch den Zweck bedingt, den Sammler in den Stand zu setzen, das Gesammelte leicht und siciier zu be- stimmen, musste natürlicherweise Anlage und Einrichtung des Werkes dieselbe bleiben. Mit rühmlich anzuerkennendem Fleisse hat der Verfasser sich der mühevollen Arbeit unter- 20* 300 zogen, in analytischer Weise die zuvor durch genaue Angaben der gefundenen ilerkmale begränzten Ghuppen- und sorgfältig besciiriebenen Arten zu ordnen und dadurch das Bestimmen derselben zu erleichtern. Wer sich jemals mit solchen Ar- beiten bescliäftigt hat, dem kann es auch nicht unbekannt geblieben sein, welche Schwierigkeiten dabei zu überwinden sind, und man muss es daher dem Verfasser Dank wissen, dass er diese Mühe nicht gescheut hat, wenn man auch wohl, wie dies nicht anders möglich ist, einzelne Ausstellungen ma- chen könnte. In der Einleitung spricht der Verfasser über den Unter- schied der Makro- und Mikrolepidoptern und er sucht diesen, obschon ein solcher ihm durch ein dujchgreifendes Merkmal noch nicht ausgemacht erscheint, im Rippeuverlaufe der Flü- gel dennoch festzustellen und macht dann auf Spejer's bereits in der Isis 1845 hervorgeliobenes und in der Anzeige des ersten Theiles nochmals herausgestelltes, allerdings sehr wich- tiges Merkmal aufmerksam, dass die Kaupen der Mikrolepi- doptern in der Bildung der Bauchfüsse sich wesentlicii von denen der Makrolepidoptern unterscheiden. Es verdient daher dieses Merkmal von den Lepidopterologen eine weitere sorg- fältige Beachtung und Untersuchung; denn es würde bei voll- kommener Bestätigung allerdings ein entscheidendes Gewicht in die Wagschale legen und die Trennung als eine in der Natur wohl begründete ganz sicher herausstellen. Da bereits Speyer sich hinreichend darüber ausgesprochen hat, so ver- weise ich nur auf seine Auseinandersetzung in der entomol. Ztg. J. 18ß0 p. 61 ff. Ueber die Stellung der Wickler nächst den Makrolepidoptern, abweichend von der bis jetzt ange- nommenen, lässt sich dem Verfasser kein Vorwurf machen. Den Beschreibungen der einzelnen Arten lässt erst der Verfasser p. 4 — 8 die allgemeine Charakteristik der Tortri- cinen vorangehen, in welcher auf Alles, was zur Betrachtung dargeboten wird, gehörige Rücksicht genommen ist, vorzüg- lich nach Herrich-SchäfFer's und Lederer's Vorgange auf den ßippenlauf der Flügel. Nach diesen Angaben berührt der Verfasser noch die systematische Eintheilung mit Berücksich- tigung der von den beiden oben genannten Lepidopterologen vor ihm aufgestellten; denn von Treitschke lässt sich gar nicht reden in dieser Beziehung, da seiner Aufstellung jede systematische Begründung fehlt. Er schliesst sich im Ganzen und mit vollem Rechte den Abtheilungen Lederer's an, ver- wirft aber manche derselben, weil sie ihm entweder blos auf unwesentlichen Merkmalen beruhen, oder auf solchen, die nur dem männlichen Geschlechte zukommen, während die Weiber ,auf das Genauste mit anderen Gattungen zusammenstimmen. 301 Auch hat er zu den Wicklern mit Herrich -Schäffer die Ti- neengattung Exapate gezogen, welche Lederer weglässt. So lange darüber noch Schwanken herrscht, was man überhaupt als entscheidende Merkmale anzusehen habe, was nicht; so lange in dieser Beziehung die Subjectivität der Autoren noch die Hauptstimme besitzt, lä^st sich auch im Allgemeinen über die grössere oder geringere Zahl der Genera, welche ein Sy- stematiker aufstellt, nicht rechten, wenigstens kein vollgültiger Abschluss erzielen. Was kann es für Nutzen schaffen, wenn man die sämmtlichen Wickler z. B. nur als ein Genus ansieht, aber in diesem Genus alsdann eine Menge Untergattungen aufstellt? Bleibt es zuletzt nicht dasselbe, wenn man diese Untergattungen als Genera betraclitet? Der Verfasser hat nur 10 Genera der Wickler aufgestellt, während bei Lederer deren 26 zu finden sind , von welcher Zahl sich allerdings mehrere ausscheiden, welche nichtdeutsche Arten enthalten. Zählt man dagegen die Untergattungen zusammen, welche im vorliegenden Werke wieder aufgestellt sind, so kommt nocli eine grössere Zahl heraus als bei Lederer, auch wenn man sogar dessen Untergattungen mitzählt. Doch darüber lässt sich, wie gesagt, nicht rechten. Zum Beweise hierfür nur ein Beispiel , das zunächst sich darbietende. Lederer stellt als erstes Genus Rhacodia Hb., als zweites Teras Tr. auf und giebt, da beide Genera sonst übereinstimmen, als Merkmal für das erste Genus die am Vorderrande ausgenagten, unter der Spitze mehr ausgeschweiften Vorderflügel an. Heinemann zieht Beide in ein Genus zusammen, stellt aber zwei Unter- gattungen mit denselben Merkmalen auf. Dem einen Autor gilt also die Ausragung am Vorderrande der Vorderflügel als unterscheidendes Genusmerkmal, während der Andere dies in ihr nicht anerkennt. Vor jedem einzelnen Genus erörtert der Verfasser die Merkmale desselben sehr genau und ausführlich und giebt auch, wo dies sich als nothwendig herausstellt, eine analyti- sche Tabelle für die von ihm angenommenen Untergattungen. Die Abweichungen, welche im Vergleich mit andern Systemen hier stattfinden, werden geflissentlich angeführt und die Gründe hervorgehoben, welche dazu bewogen haben. Dann folgt die Aufstellung und Beschreibung der einzelnen Arten selbst mit kur- zen überschriftlichen Diagnosen, wobei rühmlich anzuerkennen ist, dass der Verfasser sich die dankenswerthe Mühe gegeben hat, mit grösster Umsicht und Genauigkeit alles Einzelne be- merklich zu machen, was zur Bestimmung jeder Art dienlich ist. Die etwa vorkommenden Varietäten und Aberrationen sind mit lobenswerthem Fleisse characterisirt; die vorhandenen Abbildungen werden citirt und ich kann mich in dieser Be- 303 Ziehung nur dem anerkennenden Urtheile Speyer's über deü ersten Band (entom. Ztg. 1860 p. 58) auch für diesen zwei- ten anschliessen. Es ist in ihm eine umsichtige, tüchtige Ar- beit geliefert, die nicht allein dem Anfänger, sondern auch dem eri'ahrenerenLepidopterologen erspriessliche Dienste leistet. Auf Einzelnlieiten hier einzugehen und etwa abweichende Ansichten über diese und jene Art oder Varietät geltend ma- chen zu wollen, — denn wer könnte in dieser Beziehung den Ansprüchen Aller genügen! — halte ich für überflüssig um so mehr, da hierdurch am Ende doch ein vollgültiger Ab- schluss nicht erzielt würde. Gelegenheit dazu dürfte die aller- dings mangelhafte Synonymik bieten, bei welcher sich mir der eine Wunsch wenigstens lebhaft regte, dass von dem Ver- fasser das W^erk des Autors citirt worden wäre, von dem der Name der Art herrührt und wo sie unter diesem Namen zuerst beschrieben ist. Ist auch hinter dem Namen der Art der Autor genannt, so fehlt doch oft in der Synonymik das Citat, wo dieser Name sich findet. Es hätte sich dies leicht durch Lederer's treffliche Arbeit vervollständigen lassen, ohne dass dadurch an Raum zu viel weggenommen worden wäre. So steht z. B. bei Niveana F., also Fabricius als Autor; aber es fehlt das Citat Fabr. E. S. No. 108; ferner Effractana Frl.; dazu sollte angezogen sein Frölich Enum. No. 30 u. A. — Wenn ferner diejenigen Werke nicht namhaft gemacht wor- den sind, in denen neben Beschreibungen sich auch noch die Abbildungen finden, wie Duponchel, so lässt sich dies daraus entschuldigen, dass sie dem Verfasser vielleicht nicht zu Ge- bote gestanden haben. Auch was die Angabe der Fundorte und der ersten Stände betrifft, so M-äre eine Erweiterung derselben wohl Avünschens- werth; denn diese sind allerdings im Vergleiche mit den aus- führlichen Beschreibungen der Schmetterlinge allzu dürftig bedacht worden und könnten den Sammler leicht wieder in Zweifel setzen oder auf Irrwege führen. Die Erscheinungs- zeit ist oft gar nicht angegeben und bei einzelnen Arten finde ich auch die Futterpflanzen nicht genannt, obschon dieselben bereits bekannt geworden sind. Doch das sind immer nur Nebensachen, die der Nützlichkeit des Buches keinen Abbruch thun, und ich deute darauf hin, um dem geehrten Freunde Veranlassung zu bieten, bei einer etwa nöthig werdenden neuen Auflage diese Vervollständigung im Auge zu behalten, da solche Angaben gerade für den Sammler von Wichtigkeit sein dürften. Was endlich die Namen betrifft, welche der Verfasser den einzelnen Arten beigelegt hat, so will mir nicht recht klar werden, nach welchem Prinzip verfahren worden ist. So wird, um nur ein Beispiel zu geben, Teras variegaua 303 mit V. versehen. Allein ich habe schon 1854 (entom. Ztg. p. 54 ff.) nachgewiesen, dass die Variegana des Wiener Ver- zeichnisses wie die des Fabricius keineswegs Abildgaardana sein könne, sondern vielmehr mit der Posterana Hffegg. und Ambiguana Tr. zusammenstimme. Es musste daher der Name Abildgaardana für diese Art bleiben. Auf besonders paginirten 39 Seiten folgen als Anhang die analytischen Tabellen, zunächst die Tabelle der Gattun- gen. Diese stützt sich in der Hauptsache auf den Rippen- verlauf, was freilich für den Sammler, der bestimmen will, seine missliche Seite hat, da derselbe olme Abschuppung der Flügel mit solcher Genauigkeit, wie sie dazu nöthig ist, nicht verfolgt werden kann. Wäre es möglich gewesen, äusserlich sichtbare Merkmale anzugeben, was ich freilich nicht behaup- ten kann, so wäre der Zweck des Buches sicher besser er- reicht worden. Bei Aufstellung dieser Tabellen tritt nun auch, M'as oben besprochen wurde, klar zu Tage, dass der Unter- schied zwischen Gattung und Untergattung bis jetzt kein end- gültig entschiedener ist; denn der Verfasser stellt hier nicht, wie es folgerichtig nach dem in der Einleitung Erörterten geschehen musste, eine Tabelle der Gattungen, dann eine be- sondere noch für die Untergattungen auf, sondern er behan- delt die Untergattungen grösstentheils als Gattungen und ver- einfacht in dieser Weise die Arbeit. Wenn auch nicht alle Untergattungen angezogen, so werden doch statt der aufge- stellten 10 hier 27 Gattungen analysirt und demgemäss dann auch die analytischen Tabellen der Arten behandelt. Gewiss ist dies nur zu billigen; denn je weniger eine solche Tabelle Arten enthält, desto leichter lässt sich die gesuchte Art her- ausfinden und bestimmen. Auch hierauf hat der Verfasser nicht geringen Fleiss verwendet und sich den Dank der Lepi- dopterologen in würdiger Weise verdient. Möge daher das Werk vielfach benutzt und so der Zweck des Verfassers er- reicht werden! 304 Ergänzungen zu „Wilde's Pflanzen und Raupen Deutschlands " Jf, IVullselileg^el in Lenzburg. (Fortsetzung.) Hadena satura W. V. Raupe im Wipperthal auf nie- dern Pflanzen, besonders Löwenzahn. Schmetterling noch im September, H. platinea Tr. Unter mehreren Arten Raupen, welche ich im Mai 1862 unter Hippocrepis commota sammelte, fan- den sich zwei mir unbekannte Exemplare. Sie genossen die Blätter dieser Pflanze gerne, verwandelten sich Anfangs Juni und schon Ende desselben Monats krochen zwei prächtige platinea aus. H. furva W. V. fliegt an den sonnigen Abhängen des schweizerischen Jura schon im Juni und besucht vorzüglich blumenreiche Plätze. Phlogophora scita Hübner. Nach den mir bekann- ten Angaben soll die Raupe dieser schönen Eule auf Viola, Fragaria u. s. w. leben. Um Oftringen und Lenzburg suchte ich sie jedoch vergebens auf diesen Pflanzen- dagegen fand ich sie öfter im October und im Frühlinge auf Pteris aquilina und erzog sie auch leicht damit. Ph. meticulosa. Raupe im Herbst häufig auf Pteris aquilina. Hippa rectilinea Esper. Raupe im October auf Pte- ris aquilina. Im Frühling nährte ich sie mit Anthriscus syl- vestris. Lithocampa lithorhiza Borkh. Nach Wilde fliegt der Schmetterling im Juli und August. Um Oftringen und Lenzburg eischeint er ganz frisch schon im März und April an Baumstämmen. 1863 fand ich die Raupe schon im Mai erwachsen. Es hat diese Eule demnach hier und wohl auch anderwärts zwei Generationen. Xylina oculata Grm. Schmetterling im Frühling an den Blüthen von Salix caprea. Cuculiia asteris W. V. Raupe auf Gnaphalium syl- vaticum L. und Dahlien. C. umbratica L. Raupe hier häufig auf Löwenzahn. Schmetterling von April bis September. C. campanulae Freyer. Herr Staatsanwalt Wilde giebt den August als Erscheinungszeit der Raupe an. Hier 305 findet man sie schon im Juni und Juli, selten noch im Au- gust. Die Eier weiden einzeln an die jungen Pflanzen von Campanula rotundifolia gelegt und kriechen schon in 8 bis 10 Tagen aus. C. lucifuga W. V. Raupe auf Löwenzahn, an welchen der Schmetterling die Eier einzeln legt. Das Auskriechen der Raupe erfolgt schon in 8 — 10 Tagen. Der Schmetterling er- scheint hier bisweilen schon Ende April und seine Flugzeit dauert bis Anfangs August. C. lactucae W. V. Raupe auf Prenanthus purpurea und Lactuca muralis. C. santonici Hübn, Raupe im Juni und Juli auf Ma- tricaria chamomilla. Ich fand sie zum ersten Mal 1859 und dann in Mehrzalil 1863 in einem Garten auf dem Siidabhange des aargauischen Jura. Sie scheint aber leider ausserordent- lich von Ichneumonen verfolgt zu werden. Nur zwei Puppen lieferten Schmetterlinge; aus den übrigen kamen Ichneumon extensorius und luctatorius. Herr Freyer hat die Puppe auf Tafel 357 seiner Beiträge zur Schmetterlingskunde trefflich abgebildet. Heliothis armigera Hübn. Schmetterling vom Mai bis October im aargauischen Jura auf sonnigen Abhängen, seltener im Wigger- und Aathal. Jährlich wenigstens zwei Generationen. H. peltigera W. V. Obschon das als Nahrungspflanze bezeichnete Bilsenkraut hier äusserst selten ist, wird der Schmetterling dennoch bisweilen gefunden, und zwar stets da, wo Mais angebaut wird , weshalb ich dieses Gewächs als Nahrungspflanze vermutlie. Eriopus pteridis F. Der Schmetterling erscheint hier noch im August. Plusia circumflexa L. Um Oftringen und Lenzburg in zwei Generationen; erste im Juni, zweite vom August bis October. Plusia bractea W. V. Raupe ausser den von mir früher in dieser Zeitschrift bezeichneten Nahrungspflanzen noch auf Crepis biennis. Mania maura L. Raupe um Oftringen und Lenzburg im Frühling nicht selten auf Taraxacum und andern niedern krautartigen Gewächsen. Toxocampa pastinum T r. Raupe im Frühling auf Astragalus glycyphjllus. 306 Coleopterodes Philipp! *), ein neues Geschlecht der Wanzen. In den Gebüschen des nahe bei Santiago gelegenen Aus- läufers der Cordilleren, welcher Cerro de S. Cristoval heisst, findet man im Frühjahr ziemlich häufig ein kleines Insekt, welches auf d^n ersten Anblick einem Rüsselkäferchen mit dünnem langem Schnabel, etwa einem Anthonomus ähnelt. Betrachtet man es aber genauer, so findet man, dass der ver- meintliche Rüssel nichts M'eiter als die beiden viergliedrigen Fühler ist, welche das Thierchen nebeneinander zu legen, vor sich auszustrecken und etwas nach unten zu biegen pflegt, Fühler, welche sogleich beweisen, dass das Thierchen eine Wanze sein muss, während allerdings zwei ächte, gewölbte Flügeldecken vorhanden sind, welche sich in einer geraden Linie an einander schliessen, was bei den mir bekannten Wan- zen nicht vorkommt. Auch ist die ganze Körperbedeckung des Tliierchens so hart Avie bei einem Käfer. Dies Insekt ist eine Linie lang, von birnförmiger Gestalt, unten flach, oben massig gewölbt. — Der Kopf ist kaum so lang wie breit; die kleinen halbkugeligen, ziemlich stark vor- springenden Augen werden vom Vorderrand des Halsschildes erreicht. Punktaugen kann ich nicht mit Sicherheit erkennen. Die Spitze der Stirn ragt wenig weiter nach vorn, als die Höcker, welche die Fühler tragen. Diese nehmen die halbe Körperlänge ein, sind plump, im Allgemeinen walzenförmig und ziemlich dicht mit kurzen, groben Borsten besetzt, welche unter einem spitzen Winkel abgehn. Das erste Glied ist das dickste, etwa I '/j mal so lang wie dick, nach der Basis etwas verjüngt; das zweite ist etwas kürzer, aber kaum dünner; das dritte ist merklich dünner, vollkommen Malzenförmig, so lang wie die beiden ersten zusammengenommen; das vierte ist Vg so lang wie das dritte und nach der stumpf abgerun- deten Spitze hin etwas dicker als dasselbe. Der Rüssel ist kurz, dreigliedrig und liegt in einer Rinne mit stark vorstehenden Rändern. Das erste Glied ist länger als die beiden folgenden zusammengenommen, und im Verhältniss sehr dick; das zweite ist so lang wie das dritte, aber weit dicker, und die beiden ersten sind mit kurzen Bor- sten besetzt. Das Hals Schild ist kaum länger als breit, hinten etwa i% mal so breit wie vorn; der Vorderrand, der so breit ist ') xoXedniEQos ein Käfer, uSog die Gestalt. 307 ■wie der Kopf, ist gradlinig, auch die Seitenränder sind ziem- lich gradlinig; der Hinter rand bildet dagegen einen vorsprin- genden Winkel von 80 — 90 Grad, dessen Schenkel etwas coneav gebogen sind und verdeckt das Schildchen ganz. Die Oberfläche ist sehr schwach gewölbt, hat in der Mitte einen Längskiel und jederseits, etwa in der Mitte zwischen Kiel und Rand, je eine erhabene Linie oder Seit.enkiel, der den Hinterrand erreicht, aber nur zwei Drittheile der Länge ein- nimmt. Die Oberflügel sind ganz wie die Flügeldecken bei einem Käfer beschaffen; sie berühren einander in der Mittel- linie, sind hart, ohne Spur eines häutigen Theils an der Spitze, von vorn nach hinten anfangs schwach, zuletzt stark gewölbt; ebenso sind sie von einer Seite zur andern stark gewölbt. Der Hinterleib wird von ihnen vollständig bedeckt. Ich kann keine Unter flügel finden. Die Beine sind ziemlich lang und haben nichts Ausge- zeichnetes; sie sind ganz und gar mit kurzen Borsten bekleidet und Schenkel und Schienen sind walzenförmig. Die Tarsen sind halb so lang wie die Schienen und zweigliedrig; das erste Glied ist so kurz, dass man sie auf den ersten Blick für eingliedrig liält. Es sind zwei Klauen vorhanden, aber ich sehe keine Haftlappen. Die Sculptur der ganzen Oberseite besteht in ovalen Grübchen, welche am Kopf kleiner, etM-as grösser auf dem Halsschild, am grössten aber auf den Flügeldecken sind, wo sie ziemlich unregelmässige Längsreihen bilden; die erhabenen Zwischenräume bilden eine Art Netz. Die Färbung ist ein gleichmässiges helles Braun; die Beine sind etwas dunkler, die Augen beinahe schwarz. Die einzige von mir bis jetzt aufgefundene Art dieses Geschlechts findet man auf Büschen, namentlich auf Baccharis linifolia und B. paniculata; ich nenne sie Coleopterodes fu- scescens. Ihre Charaktere lassen sich folgender Massen kurz zusammenfassen. Coleopterodes Ph. Corpus pyriforme, apterum. Frons parum producta. Oculi semiglobosi, prominuli, prothoraci contigui, Ocelli nulli? An- tennae crassae, corpus dimidium aequantes, cylindricae; arti- culus primus crassior ; secundus bis tertiam partem primi aequans, fere aeque crassus; tertius antecedentes duos aequans, tenuior, cylindricus; quartus triente brevior, tertio parum crassior, e cylindrico ovatus. Rostrum breve, in canali recon- ditum, triarticulaturo, articulis duobus primis crassis. Protho- rax subtrapeziformis, postice in angulum productus et scutel- 308 lum obtegens, subplanus, carinatus. Alae superiores formam elytrorum exhibentes, linea mediana contiguae, convexae, durae, abdomen subtus i)lanum omnino tegentes. Pedes satis longi, simplices; femora cyJindrica; tarsi tibiam dimidiam aequantep, biarticulati. arüculo primo minimo, biungulati. Erklärung der Abbildung*), a. Coleopterodes fuscescens Ph., in natürlicher Grösse; b. dasselbe Tliier vergrössert; c. ebenso von der Seite gesebn, um die Wölbung des Körpers zu zeigen; der Vorderfuss ist weggenommen; d, ein Fühlhorn, stärker vergrössert; e. der Säugrüssel; die beiden Borsten und die Muskeln derselben sind hervorgezogen; f. eine Schiene mit ihrem Tarsus; g. ein Stück von der Flügeldecke, stark ver- gröfesert und bei durchfallendem Lichte gesehn. Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 24. März hatten die Mitglieder zwei für den Verein schmerzliche Verluste zu beklagen. In der Woche vorher war uns der Appellations-Gerichtsrath Herr Dassel durch eine Lungenentzündung rasch und ganz uner- wartet entrissen worden. Er hatte nach dem Tode des ersten Rendanten des Vereins, Herrn DieckhofF, dessen Amt über- nommen und es neun Jahre lang musterhaft verwaltet. Durch seine steigenden Berufsgeschäfte, namentlich durch die damit verbundenen amtlichen Reisen war er vor einem Jahre ver- anlasst worden, die Rendantur abzugeben. Wir widmen ihm ein dankbares Andenken. Der Todesfall des Herrn Tollin in Madagascar, von dem wir durch ein Schreiben des Herrn Cultus-Ministers v. Mühler in Kenntniss gesetzt \A'urden, erscheint für unsre Wissenschaft recht beklagenswerth. Es schien gegründete Hoffnung vor- handen, durch diesen seit längerer Zeit in Südafrika mit Ge- schick und Erfolg sammelnden erfahrnen Naturforscher, der bereits vor etwa einem Jahre auf Madagascar zu sammeln begonnen, über dies entomologisch so reich begabte und ver- hältnissmässig so wenig explorirte Land besser ins Klare zu kommen. In dem uns von Herrn Gericlitsrath Keferstein freundlich mitgetheilten, im Jahrgange 1863 abgedruckten Briefe sprach der Reisende noch die Ansicht ;ius, dass er das Clima von Madagascar nicht für schädlicher halte als jedes andre, und dennoch scheint es ihm ebenso verderblich gCAvor- *) Wird nachgeliefert. Red. 309 den zu sein, wie seinem in jenem Briefe erwähnten englischen Reisegefährten. Nach einer Anzeige des preussischen General- Consuls in London ist Aussicht vorhanden, die vorhandene Ausbeute des Verstorbenen für die Wissenschaft erhalten zu sehen. Als neues Mitglied wurde in den Verein aufgenommen: Herr Dr. Ottmar Hof mann in Bodenwöhr in der Oberpfalz. In der Sitzung am 12. Mai wurde den auM'esenden Mit- gliedern mitgetheilt, dass nach einer Mittheilung aus Peters- burg unser dortiges Mitglied, der pensionirte K. Hofgärtner Grey gestorben. In seiner früheren Stellung als Director des Taurischen Wintergartens hatte er durch die von ihm nach Sibirien, Tiflis u. s. w. ausgesandten Garten -Gehülfen manche gute Gelegenheit gehabt und benutzt, viele Insecten entlegener Districte, namentlich Coleoptera und Lepidoptera, zu erhalten und der wissenschaltlichen Bearbeitung zugänglich zu machen. Sein Freund' Bremer publicirte gemeinschaftlich mit ihm eine Aufzählung ostasiatischer Lepidoptera. In den letzten Jahren hatte Gre}^ den Ktiiserlichen Dienst verlassen und sich auf eine ländliche Besitzung bei Petersburg zurück- gezogen. Seine Insectensammlung hat er der Petersburger entomologischen Gesellschaft vermacht. Nach dem Vortrage der eingelaufenen Correspondenz wurden der Versammlung zwei Bände Handzeichnungen un- sers Mitgliedes, des Herrn Plötz in Greifswald vorgelegt, welche auf 536 Blättern ebensoviele Arten Spanner enthalten. Die anwesenden Lepidopterologen waren einstimmig darüber, dass die von Herrn Plötz meist nach der Natur gezeichneten und colorirten verschiedenen Stände der Spanner, so wie die Nahrungspflanzen derselben mit einer Treue und Sauberkeit ausgefülut sind, welche kaum übertrofFen werden kann. Diese Meisterarbeit soll durch den Verein zur Ansicht, resp. wissen- schaftlichen Benutzung an den Monographen der Mikrolepi- dopteren, Herrn H. T. Stainton in Lewisham befördert werden. Als neue Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen: Herr K. Linck, K. Gouvernements-Beamter a. D. in Ssamara, - H. Simon, Inspector der Azienda assicuratrice in Triest. Schliesslich zeigte der Unterzeichnete an, dass er willens, in einigen Tagen eine Reise anzutreten, welche sich wahr- scheinlich auf einige Monate ausdehnen wird, und dass für die Leitung der Vereins-Angelegenheiten in der Zwischenzeit die erforderlichen Vorkehrungen getroffen sind. Dr. C. A. Dohrn. 310 Intelligenz. Wer von Graf Mannerheim's (erstem) Nachtrag zur Kä- ferfauna der aleut. Inseln und der In«el Sitka (Mose. Bull. XIX 1846) ein gut gelialtenes Exemplar abzulassen im Stande ist, wird ersucht, unter Angabe des Preises der Redaction davon Mittheilung zu machen. Eine durchweg geordnete und bestimmte, sorgsam prä- parirte und schön conservirte Sammlung Europäischer Käfer, gegen 7000 Species enthaltend, mit zalilreichen Doubletten ist zu verkaufen, Näheres zu erfahren beim Hofgäitner Mayer im Neuen Garten bei Potsdam. Wegen Todesfalls ist eine vorzüglich gut conservirte und gänzlich aus completten Exemplaren bestehende Coleopteren- Sammlung zu verkaufen. Dieselbe enthält in 43 grossen, egalen Glaskasten und ca. 20 kleinern do. etwa 7000 Species. Kaufpreis 400 Thaler. Wegen des Näheren beliebe man sich an Frau Kastellan f. Landgrebe in Cassel zu wenden. Zu verkaufen: Die Sammlung Europäischer Orthopteren (so wie einiger exotischer) des verstorbenen Professor Yersin. Dieselbe be- steht in 74 sauberen, mit Kork ausgelegten Kästen und etwa 5000 Exemplaren, wovon die Hälfte Doubletten. Die Samm- lung ist äusserst sauber gehalten und mit grosser Sorgsamkeit bestimmt und geordnet; Varietäten, Altersstufen und Exem- plare der verschiedensten Fundorte sind vollständig vertreten. Preis 700 Francs. Anfragen sind franco an Mr. Lund am Mus6e d'histoire naturelle zu Geneve zu richten. H. de Saussure. 311 Verlagswerke des Dr, Herrich-Schäffer in Regensburg. IVB. nie beistehenden Preise §^eiten nur bei direeter Vorausbezahlung^ an denselben. Hübner Sammlung Europ. Schmetterlinge. 790 illum. Kiipfer- tafeln. 130 Thlr. — Geschichte Europ. Schmetterlinge (Raupen), 449 ill. Kpftf. 75 Thlr. — Sammlung exotischer Schmetterlinge, 491 Kpfrtf. und 2 Titel, mit Index. 80 Thlr. — Zuträge zur Sammlung exotischer Schmetterlinge, 5 Bände mit Text und 172 ill. Kupf. — Der Text allein. 30 Thlr. — Verzeichniss bekannter Schmetterlinge. 1816. 1 Thlr. — Systemat. alphab. Verzeiclmiss. 1822. 4 Sgr. Herrich-Schäffer Systemat. Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa. Regensburg 1843 — 1855. Gross Quart. 6 Bände mit 636 illum. Kupfertaf. und 36 schwarzen Stein- tafeln. 130 Thlr. — Dasselbe Buch ohne die 636 illum. Kupfertaf. 12 Thlr. Dasselbe auch noch ohne die 36 Steintaf. 9 Thlr. — Derselbe Text ohne Band I und ohne alle Tafeln. 9 Thlr. — Synonymia Lepidopterorum Europae 1856. l'/g Thlr. — Nomenciator Entomol. Regensburg 1835. 1840. I. II. 1% Thlr. — Lepidopterorum Exoticorum Species novae aut minus cog- nitae. Diurna tab. 24. Nocturna tab. 96. 120 ill. Kupfer- taf. mit 52 Seiten Text. 33 Thlr. — Neue Schmetterlinge aus Europa und den angrenzenden Ländern. Heft 1 — 3, mit 26 illum. Kupfertafeln und Text. 5 Thlr. — Systemat. Verzeichniss der Schmetterlinge von Europa mit Angabe des Vaterlandes und Preisen. 1802. 4 Sgr. Correspondenzblatt des Zoologisch -mineralischen Vereines in Regensburg. Jahrg. 1-17. 1847—1863. 8 Thlr. Pränumeration für 1864, mit monatlicher frankirter Zusendung unter Kreuzband. 1 Thlr. Bei Friedr. Fleischer in Leipzig ist erschienen: Linnaea Entomologica, Band 15 (Frey Omix, A. Dohrn Emesa (Schluss), Suffrian südamer. Cryptocephalen) 22 Bogen, Preis 2 Thlr. 812 Bei W» Savy in Paris, Rue Hautefeuille No. 24, ist erschienen: Sistoire natiirelle des Lepidopteres, Par MM. MjUCaSf (Director des entom. Museums im Jardin des Plantes, Verfasser der Explor. d'Algerie etc. etc.) Das Werk ist in zwei, einzeln zu habende Bände getheilt, •Lepidopteres d'Europe und Lep. Exotiques; jeder Band 80 Tafeln mit 400 nach der Natur ausgemalten Arten enthaltend, gross Octav in Leinwand gebunden, CeVa Rth.) Inlialt : Wocke: Beitrag zur Lepidopternfauna Norwegens. Hagen: Phryganiden- Gehäuse. Suffrian: Synonym. Miscellaneen. R. A. Philippi und Fr. Philippi: Beschreibung neuer Chilenischer Käfer. H. Dohrn: Monograpliie der Dermapteren. Gerstäcker: Zur geo- graph. Verbreitung der Honigbiene. Schläger: Lit?ratur (v. Heine- mann Schraett.) Wullschlegel: Ergänzungen zu „Wilde's Pflanzen und Raupen Deutschlands". Philippi: Coleopterodes, eine neue Wanzengattung. Vercinsangelegenheiten. Intelligenz. -»»3>3Ka©-ao?, Mg. ':iUüa')*iiv^ty 338 mal so lang wie breit, vorn bedeutend schmäler als hinten; die Seitenränder sind in Gestalt eines flachen Kreisbogens gekrümmt, der Hinterrand aufifallend dreilappig. Die Ober- fläche ist glatt und sehr glänzend, obgleich sie grobe, einge- stochene Punkte besitzt, die aber auf dem Rücken eehr weit- läufig und nur an den Seiten massig dicht stehen. Die Seiten sind sehr breit gerandet. Die Flügeldecken sind noch ein klein wenig breiter als das Hals&child, von gewöhnlicher Ge- stalt und von der Sculptur, die bei Praocis so häutig ist; sie haben nämlich in der äussern Hälfte drei mehr oder weniger scharfe Rippen, und grobe, Grübchen ähnliche, eingestochene Punkte, deren Zwischenräume Runzeln bilden. Bisweilen kann man in den Zwischenräumen, besonders im hintern abschüs- sigen Theil der Flügeldecken noch eine erhabene Längslinie unterscheiden und dann fünf Rippen annehmen. Je nachdem die erste Rippe stark erhaben i^t oder nicht, erscheint die Mitte des Rückens flach oder schwach gewölbt. Der umgeschlagene Theil der Flügeidecken ist runzelig und grob punctirt. Die Unterseite des Leibes ist mit Körnchen und einzelnen einge- stochenen Punkten geziert. Die Schienen sind sehr stachelig und die der Vorderbeine zeigen nach aussen einen dicht ge- wimperten Zahn. Diese Art will nicht recht in die von So- lier gebildeten Abtheilungen passen, am meisten kommt sie mit Anthrasomus überein, allein der Zahn der tibia ist sehr deutlich. 78. Praocis laevicollis Ph. Pr. nigra, oblonga, parallela, depressa; prothorace laevi- gato, sparsim punctato, antice haud angustato, lateribus sub- parallelis, marginatis, reflexis; elytris tricostatis, foveolatis, valde rugosis; lateribus reflexis eorum grosse punctatis, vix rugosis. Longit. 7 lin., latit. 4 lin. Patria: Prov. centrales. Die halbmondförmige Furche, welche den Cljpeus be- gränzt, ist sehr tief, der Kopf grob punctirt. Das Halsscbild ist glatt, glänzend, mit wenigen eingestochenen groben Punk- ten auf dem Rücken, aber an den Seiten dichter punctirt als bei Pr. nitidicollis; die Gestalt ist sehr verschieden, ganz wie bei Orthogonoderus, nämlich die Seitenränder in zwei Drit- theile ihrer Länge parallel, ja kurz vor dem hintern Winkel schwach au.«gebuchtet; ihr Rand ist gesäumt, umgeschlagen und von einer nacii hinten ziemlich breiten Furche eingefasst. Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, zeigen die gewöhnliclien drei Rippen, die mehr oder weniger erhaben sind, die Punkte sind aber zu Grübchen geworden und die Zwischenräume derselben bilden grobe Runzeln. Der umge- 339 schlagene Theil derselben zeigt eehr grobe vertiefte Punkte, aber kaum Kunzein. Der Unterleib ist glatt, mit einzelnen eingestochenen Punkten, die auf dem letzten Segment dichter stehen. Die Schienen sind ziemlich rauh und die vorderen nach aussen in einen massigen Zahn verlängert. 79. Praocis pubens (Anthrasomus) Ph. Pr. nigro-fusca, parallela, supra rufeolo-hirta; tergo pro- thoracis punctato, medioobtusecarinato, basi vix sinuato, lateribus armato, dilatato; elytris punctatis, subtricostatis; tibiis anticis extus apice in deutem productis, Longit. 6 lin., latit. 3% lin. Habitat in andibus prov. Colchagua. Die Farbe des ganzen Thieres ist schwarzbraun. Der Kopf ist grob und runzelig punctirt, mit sehr deutlicher Quer- furche; das Halsschild ist fast zweimal so breit wie lang, massig gewölbt, mit einem stumpfen, aber deutlichen, fast ganz glatten Kiel in der Mitte, sonst massig dicht punctirt; der hintere Rand wäre fast ganz gradlinig zu nennen, wenn nicht die Winkel zu beiden Seiten etwas nach hinten vor- springen; die Seiten sind gekrümmt, so dass das Halsschild hinten schwach eingezogen ist, und dabei haben sie einen horizontalen, ziemlich breiten Rand. Die Flügeldecken sind von der Breite des Halsschildes, ebenso punctirt und zeigen jede drei ziemlich deutliche Rip))en, welche jedoch nicht, wie bei den beiden vorigen Arten in der äusseren Hälfte stehen, sondern gleiche Abstände unter sich wie mit der Naht zeigen, weshalb auch die Wölbung der Flügeldecken eine gleich- massige ist. Der umgeschlagene Theil derselben ist punctirt und etwas runzelig. Die Unterseite des Hinterleibes ist ziem- lich glatt; die einzelnen Segmente sind am Grunde etwas ge- runzelt, gegen den Hinterrand hin punctirt und gewimpert und an den Seiten gekörnt. In Grösse, Behaarung u. s. w. ist diese Art offenbar der Pr. hirtuosa Sol. sehr nahe ver- wandt, allein diese soll auf dem Kopf fein punctirt sein, das Halsschild soll am Grunde merklich dreilappig sein, von einem Kiel desselben ist nicht die Rede, die Flügeldecken sollen hinten keine Punkte zeigen und der Hinterleib fein ge- runzelt und gekörnt sein. 80. Praocis consobrina Ph. (Anthrasomus?) Pr. nigra, ovata, subparallela; prothorace laeviusculo, grosse punctato, centro laevi, ad basin utrinque foveolato, antice parum angustato, postice subparallelo, margine reflexo. 340 angusto; elj^tiis tricostatis, fbveolatis, lugosis; abdoniine niti- dissimo, laevissimo. Longit. 6 lin., lafit. 4 lin. Patiia: prov. Centialef. Der Kopf i&t sehr grob punctirt, mit sehr tiefer Quer- furche. Das Halsfchild ist fast zweimal so breit wie lang, vorn bedeutend schmaler als liinten; seine Seiten sind beinah in Gestalt eines Kreisbogens gekrümmt, doch hinten vor der Basis schwacli gebuchtet, gerandet und der Rand durch eine Furche abgesetzt, die Aveit schmaler als bei Pr. nitidicollis ist; die Basis ist ebenso stark geschweift, beinahe dreilappig; die Oberfläche massig gewölbt, sehr grob punctirt, in der Mitte glatter, zum Theil ohne Punkte; an allen 5 Exemplaren, die ich vor mir habe, ist jederseits nahe der Basis der Mitte der Flügeldecke gegenüber ein Grübchen, von dem ich bei Ph. nitidicollis keine Spur finde. Die vertieften Punkte der Flügeldecken sind so grob, dass man sie beinahe Grübchen nennen kann und die erhabenen Zwischenräume zwischen den- selben bilden mehr oder weniger auffallende Runzeln; die Rippen sind schwächer oder stärker erhaben. Der umge- schlagene Theil der Flügeldecken ist stark und grob punctirt, aber der Unterleib sehr glänzend und glatt: die Segmente sind nur am hintern Rande und an den Seiten punctirt, das letzte, wie gewöhnlich, dichter punctirt. — Auf den ersten Blick mit Pr. nitidicollis /u verwechseln, welche dieselbe Ge- stalt des Halsschildes hat, aber leicht durch die kurze Gestalt, die gröbere Punctirung des Halsschildes, den schmalen Rand desselben und den glatten, glänzenden Hinterleib zu unter- scheiden. 81. Praocis rotundicollis Ph. (Anthrasomus?) Pr. nigra, subovata, subparallela; prothoracis convexi, laevis, grosse et sparsim punctati lateribus arcuatis, po&tice vix parallelis, angulis basalibus obtusissimis; eljtris ruguloso-punctatis, subtricostatis. Longit. 5 lin.; latit. '3 lin.) Patria: andes prov. centralium. Ich besitze nur ein Exemplar. Der Kopf ist grob punc- tirt, mit tiefer Querfurche. Das Halsschild ist ebenso grob punctirt, in der Mitte — wie gewöhnlich — ziemlich frei von Punkten, ziemlich gewölbt, fast zweimal so breit wie lang, vorn schmaler als hinten; die Basis ist sehr schwach gebuchtet, an den Seiten nicht nach hinten gerichtet und da die Seiten einen Kreisbogen bilden, so werden die Winkel auffallend stumpf und das Halsschild erscheint am Grunde etwas einge- zogen. An jeder Seite verläuft eine ziemlich breite und tiefe Furche, auch sieht man jederseits an der Basis ein Grübchen. Die Punkte der Flügeldecken sind weniger tief als bei der 341 vorigen Ait und durch vertiefte Linien verbunden, so dass die Runzelung etwas anders erscheint als bei den beiden vor- hin beschriebenen Arten. Die Rippen sind dieselben und die erste ist breiter und weniger deutlich als die andere, was zufällig sein mag. Der umgeschlagene Theil der Flügeldecken ist grob punclirt und runzelig; der Unterleib matt, durchweg aber nicht dicht punctirt, mit Ausnahme des letzten Segmen- tes, welches stark punctirt ist. 82. Praocis bicostata Ph. Fr. nigra, ovata, postice paullo latior; prothorace aequa- liter punctulato, antice angustiore; lateribus armatis, dilatatis, ciliatis; basi trilobata, angulis posticis peracutis, productis; eljtris punctulatis, rugulosis; costis duabus abbrevialis in la- tere utroque; sulco marginal! antice duplici cinereo squamoso; tarsis antej-ioribus rufis. Long. S'/j lin., latit. S'/j liö. Ex itinere ad lllapel specimen unicum attulit orn. Landbeck. Der Körperumriss ist elliptisch -eiförmig und die grösste Breite hinten, etwa iu diei Viertheilen der Länge. Der Kopf ist an den Seiten massig fein punctirt und in der Mitte glatt; das durch eine tiefe Furche abgesetzte Epistom ist dichter und gröber punctirt. Das Halsschild ist gleichmässig, fein und ziemlich diclit punctirt. Die Flügeldecken sind wie Leder ge- runzelt, schwach und oberflächlich punctirt. Die mit hell- grauen Schüppchen besetzte Randfurche ist bis zu zwei Drittel der Länge doppelt, dann einfach. Auf jeder Seite stehen zwei Rip})en, die sicli im vordem Viertel der Länge verbinden und dann verschwinden, ebenso hören sie im hintern Viertel der Länge auf. Die beiden letzten Fühlerglieder sind röthlich; Vorder- und Mitteltarsen sind lothbraun; der Zahn am Ende der Vordeitarsen ist sehr deutlich. 83. Praocis angustata Ph. Pr. nigra, ovata, postice angustata, et acutiuscula; pro- thorace aequaliter punctulato, antice angustiore, lateribus di- latatis arcuatis, postice subparallelis, ciliatis; basi trilobata; angulis posticis acutis, productis; elytris punctulatis, rugulosis; Costa in utroque latere abbreviata, interdum parum conspicua; sulco marginali griseo-squamoso. Longit. Sy^, latit. 3% lin. Ex ilinere lllapelino provenit. Die Form ist eiförmig, wie bei der vorigen Art, aber grade umgekehrt , indem das Halsschild der breiteste Theil des Körpers; auch laufen die Flügeldecken hinten ziemlich spitz zu. Auch liier ist der Kopf ziemlieh fein punctirt, in der Mitte fast glatt, eine tiefe Furche zwischen Stirn und Epistom und letzteres gröber und dichter punctirt. Das Hals- 342 Schild ist gleichmässig und fein punctirt; seine Seitenränder vorn sehr stark gekrümmt, hinten fast parallel, ja beinahe etwas convergirend. Die Flügeldecken sind ebenfalls nach Art von Leder gerunzelt, zeigen aber nur eine vorn und hin- ten abgekürzte Kante und eine einfache Randfurche; ihr um- geschlagener Theil ist sehr schwach punctirt. Die Tarsen sind kohlschwarz, der Zahn am Ende der Vordertarsen sehr deutlich, 84. Praocis elliptica Ph. Fr. nigra, perfecte elliptica; capite punctulato; protho- race punctulato, antice angustiore; lateribus arcuatis, dilatatis, ciliatis; basi triloba; angulis posticis acutis, pvoductis; elytris subpunctatis, rugulosis; costis obsoletis; sulco marginali cinereo- squamoso. Long. 6 lin., latit. 4 lin. Ex itinere lllapelino attulit orn. Landbeck. Der Umriss des Körpers ist genau elliptisch und die grüsste Breite genau in der Mitte desselben. Der Kopf ist an den Seiten fein punctirt, in der Witte fast ohne Punkte; das durch eine tiefe Furche abgetrennte Epistom ist grob punc- tirt. Die Seitenländer des Halsschildes sind regelmässig ge- krümmt, etwas weniger verbreitert als bei der vorigen Art; die Oberfläche ist ebenfalls gleichmässig und fein punctirt. Die Flügeldecken haben bei vier Exemplaren keine Spur von Rippen, bei einem fünften ist eine schwache Andeutung von zwei abgekürzten Rippen; sie sind ebenfalls wie Leder ge- runzelt und schwach punctirt; ihr umgeschlagener Theil ist grob und weitläuftig punctirt. Die Spitze der Fühler ist röth- lich, die Tarsen kohlschwarz; der Zahn am Ende der Vor- dertarsen sehr deutlich. 85. Praocis pubescens Ph. Pr. elliptica, valde convexa, nigra, valde ciliata ; protho- raee aequaliter punctulato, brevi, antice angustiore; lateribus armatis, dilatatis, reflexis; basi trilobata; angulis posticis pe- racutis, productis; eljtris rugulosis, punctato-granulatis, hir- tis. Longit 6 lin., latit. 4 lin. Pariter ex itinere ad Illapel provenit. Der Umriss ist regelmässig elliptisch. Die Stirn ist nur an den Seiten punctirt; das Epistom durch eine tiefe Furche abgesetzt, grob und dicht punctirt und ebenso ist die Ober- lippe. Das Halsschild ist kürzer als bei den vorhergehenden Arten, reichlich zweimal so breit wie lang, fein punctirt; seine Seitenränder sind regelmässig gekrümmt, stärker um- geschlagen als bei den drei vorhergehenden Arten, und nicht blos gewimpert, sondern auch oben mit röthlich gelben Haaren 343 besetzt. Die Flügeldecken sind stärker gewölbt, hinten fast senkrecht abfallend, unregelmässig und grob punctirt und der Vorderrand eines jeden Punktes erhaben, so dass die Ober- fläche fast gekörnelt erscheint; sie ist mit aufrecht ste- henden, rüthlich gelben Härchen dicht bekleidet und ihr umgeschlagener Theil sehr grob punctirt. Der Zahn aussen am Ende der Vorderschienen ist sehr deutlich. Tarsen schwarz. 86. Praocis (Anthrasomus) hispidula Ph. Pr. nigra, subparallela, hirsuta; capite grosse pun- ctalo; prothorace convexo, punctulato, medio sublaevi; late- ribus valde armatis, parum dilatatis, hirtis et dense ciliatis; basi truncata, bifoveolata; eljtris medio subplanis, grosse punctatis, hispidulis, tricostatis; costis laeviusculis, prima cum tertia paullo ante apicem juncta, secunda paullo antea cum prima juncta, ventre nitido, punctulato laevi. Long. 7 lin., latit. 4 lin. Prope Illapel inventa. Der ganze Körper, auch die Beine und namentlich die Schienen sind mit ziemlich langen, röthlich- gelben Härchen bedeckt, die auf der Mitte des Kopfes und Halsschildes, so wie auf den Flügeldecken senkrecht stehen. Der Kopf ist grob punctirt und das Epistom durch eine tiefe Furche ge- schieden. Die Basis des Halsschildes ist fast gerade abge- schnitten, die Ecken jedoch etwas nach hinten gezogen, aber wegen der starken Krümmung der Seiten dennoch rechtwink- lig. Vor dem Schildchen erscheint der Rand etwas aufge- worfen; in der Mitte zwischen Schildehen und Seitenrand steht jederseits hart am Basalrand ein ziemlich tiefes, ovales Grüb- chen. Die Flügeldecken sind grob und ziemlich weitläuftig punctirt, der vordere Rand der Puncte erhaben, ein Knötchen bildend. Die drei Rippen verlaufen bis nahe an die Spitze, wodurch sich diese Art sogleich von Pr. hirtuosa Sol. unter- scheidet. Die Zwischenräume zwischen denselben zeigen zwei Reihen eingestochener Punkte, deren Zwischeniaum, wenn man will, als eine schwächere Rippe betrachtet werden kann; der umgeschlagene Theil ist sehr grob punctirt. Der Unter- leib i.-'t feiner punctirt, aber doch merklicher als bei vielen andern Arten. Die Fühler sind dünn, die beiden letzten Glie- der wie bei so vielen Arten röthlich. Der Zahn am Ende der Vorderschienen ist sehr deutlich. 87. Praocis (Anthrasomus) laticollis Ph. Pr. nigra, hirsuta; capite grosse punctato; prothorace convexo, elytris latiore, punctato, medio sublaevi, lateri- 344 bus valde areuatis, satis dilatatis, hirtis et dense ciliatis; basi truncata, bifoveolata; elytris postice angustatis, medio f'ubplanis, grosse punetatis, hispiduli??, tiicostatis; ventre om- nino dense granulato. Longit. 7 lin., latit. prothoraeis 4 lin. Ex itinere ad Illapel attulit orn. Landbeck. Diese Art ist der vorigen ungemein ähnlich, unterscheidet sich aber durch folgende Merkmale sicher. Das Halsschild ist breiter als die Flügeldecken, an den Seiten etwas breiter gerandet; die Flügeldecken zeigen keine parallelen Seiten, sondern diese convergiren merklich nach hinten, so dass die Flügeldecken länger und schmaler als bei Pr. hispidula sind; der Bauch ist nicht glänzend, sondern matt, nicht fein punc- tirt, sondern dicht mit erhabenen Körnchen besetzt. Sollten diese Verschiedenheiten Geschlechtsverschiedenlieiten sein? Leider erinnert sich Herr Landbeck nicht, ob er beide For- men zusammen gefunden hat oder nicht. 88. Praocis angulifera Ph. Pr. nigra, convexa, sublaevigata, utroque elytro costis ß ad 7 angiistis, subrugulo&is notato, secunda magis promi- nente, acutiuscula, parte laterali inde declivi; inter- stitiis sulcos latos, punctulatos simulantibus, antennis nigris; tarsis rufescentibus. Long. S'/g lin., latit. V-/\ lin. In litore inter Corral et ostium fluminis Riobueno invenit filius Carolus. Diese Art steht der Pr. costatula ungemein nahe, ist aber sogleich durch die stark vorspringende, eine scharfe Kante bildende Rippe der Flügeldecken zu unterscheiden, von wel- cher diese dachförmig nach aussen abfallen. 89. Ny et er in US cos tu latus Ph. N. elongatus; prothorace fere aeque longo ac lato, postice haud angustato, lateribus aequaliter rotundatis; ely- trorum striis impressis, valde punetatis; interstitiis convexis. Longit. 7 lin.; latit. prothor. 2— ä'/i, elytrorum 2"^/,, lin. Habita t in provinciis centralibus. Kopf und Epistomum sind punctirt, letzteres schwächer. Das Halsschild ist selbst in der grössten Breite gemessen kaum breiter als lang; die Seiten in Gestalt eines Kreisbogens ge- rundet; der Hinterrand eben so breit, nicht schmäler als der Vorderrand; die Oberfläche sehr fein punctirt. Die Flügel- decken sind beinahe 2'/2 mal so lang wie das Halsschild, so schmal wie bei N. elongatus, mit vertieften, punctirten Strei- fen, wie bei der ermähnten Art, nur sind die eingestochenen Punkte ffröber und die Zwischenräume sind von der Basis an 345 deutlich gewölbt, niclit eben. Betrachtet man sie mit einer schärferen Linse, so erscheinen sie fein punctirt. Der Unter- leib ist gerunzelt und grob punctirt wie bei der genannten Art. Die Beine sind ebenso beschaffen, die Schenkel grob punctirt, die Hinterschienen etwas länger als das Halsschild breit ist. Ist dieser Käfer etwa N. Mannerheimi Sol. bei Gay? Die groben Punkte der Streifen auf den Flügeldecken, die gewölbten, fein punclirten Zwisclienräume, das fein punctirte Halsschild (N. elongatus hat ein ebenso punctirtes Halsschild, was Solier anzugeben vergessen hat) stimmen damit über- ein, allein das Halsschild hat keine rechten Winkel am Grunde, welche S. dem (mir unbekannten) N. Mannerheimi zuschreibt. 90. Nycterinus laevigatus Ph. N. prothorace subquadrato, lateribus regulariter arcuato, basi parum angusliore, laevissimo; elytrorum thoracem vix 2y4 aequantium striis punctulatis tenuissimis aut omnino ob- soletis, interstitiis planis, laevissimis; pedibus brevibus. Lon- git. 6 lin., latit. prothoracis 2'/4, elytror. 2^^ lin. Patria: prov. Aconcagua. Epi&tomum und Kopf sind fein punctirt; letzterer hat in der Mitte über der Querfurche ein flaches Grübchen, wo die Punkte grösser sind und gedrängter stehen. Das Halsschild ist fast so lang wie breit, hinten wenig sclimaler als vorn, die Seiten fast in Gestalt eines Kreisbogens gerundet; die Oberfläche zeigt keine Spur von eingestoclienen Pünktchen, die Flügeldecken ebenso wenig und selbst die eingestochenen Punkte der Reihen sind so fein, dass man Mühe hat, sie mit der Glaslinse zu erkennen, oder sie fehlen auch ganz; die Zwischenräume sind vollkommen eben. Die Beine sind kürzer als bei den andern Arten, die Hinterschienen kaum so lang wie die Länge des Halsschildes, wälnend sie bei N. substria- tus so lang wie die Breite des Halsschildes sind. Der Unter- leib ist gerunzelt und fein punctirt, die Schenkel grob punc- tirt, querrunzelig. 91. Nycterinus gracilipes Ph. N. prothorace subquadrato, postice haud angustiore, pa- rum convexo, lateribus parum arcuato; elytrorum striis punc- ticulatis, parum impressis, interstitiis planatis, tenuissime punctulatis, laevibus; tibiis tarsisque gracilibus. Long. Sy^ lin., latit. prothoracis fere 2, elytror. 2% lin. Patria: Corral in prov. Valdivia. Kopf und Epistomum sind sehr fein punctirt. Das Hals- schild erscheint nur bei sehr scharfer Vergrösserung punctirt, 23 346 ist viel weniger gewölbt als bei andern Arten und seine Sei- tenränder viel weniger gebogen, namentlich bei einzelnen Exemplaren (ist dies Geselilechtsverschiedenheif? last bei allen Arten finde ich Exemplare mit sciimalerem und andere mit breiterem Halsschild). Die Flügeldecken sind 1^/^ mal so lang wie das Halsscliild, haben deutliche Punktreihen und die Punkte sind so stark m ie bei N. elongatus, stellen aber nicht in einer vertieften Linie; die Zwischenräume sind eben und nur bei sehr scharfer Vergrösserung bemerkt man feine Pünkt- chen auf denselben.. Der Unterleib ist sehr fein gerunzelt und fein punctirt. Die Schenkel sind sehr glänzend, nur bei scharfer Vergrösserung punctij't, während sie bei N. substriatus und noch mehr bei N. laevigatus, N. elongatus und N. costulatus grob punctirt sind. Die Beine und namentlich die Tarsen sind weit dünner als bei andern Arten und die Hinterschienen so lang wie das Halsschild breit itt. Die Ge- stalt des Halsschildes und die dünnen Beine zeichnen diese Art sehr aus. 92. Nycterinus augusticollis Ph. N. prothorace fere longiore quam lato, parum con- vexo, puncticulato, lateribus parum arcuato; elytris forliter punctato-striatis; interstitiis planis, sub lente l'ortiori puncticu- latis; antennis, palpis, pedibusque rufis. Longit. A.^/^ lin., latit. P/i lin. Patria: Provinciae centrales? "Wir besitzen nur ein Exemplar im Museum. Kopf und Epistom sind gleichmässig und massig fein punctirt. Das Halsschild ist länger als breit, erscheint schon unter der ge- wöhnlichen Lupe punclirt und hat sehr sclnvach gebogene Seitenränder, die kurz vor der Basis schwach gebuchtet sind, ohne jedoch einen rechten Winkel mit derselben zu bilden. Ich sehe in jedem hintern Winkel ein Grübchen mit einer schwachen, kurzen Querfurche, Mas individuell sein mag. Die Flügeldecken sind kaum 2% mal so lang wie das Hals- schild; die Punkte in den Streifen derselben sind verhältniss- niässig stark, fast wie bei N. costulatus Ph., aber sie stehen entfernter, die Zwischenräume sind nicht gewölbt und sogar hinten im abschüssigen Theil, wo die Zwischenräume bei allen Arten etwas gewölbt erscheinen, sind es bei dieser nur die äusseren. Der Unterleib itt stark und dicht punctirt und ge- runzelt. Die Beine sind dünn wie bei der vorigen Art, die Sehenkel aber grob punctirt, die Hinterschiene ist so lang wie das Halsschild, der Tarsus so lang wie seine Schiene; ihre Farbe ist roth, so wie die der Antennen und Mundtheile, was specifisches Kennzeichen zu sein scheint, da ich unter mehr 347 als hundert Exemplaren von Nycterinus verschiedener Arten kein Individuum mit rothen Beinen gefunden habe. 93. Nycterinus abbreviatus Ph. N. capite clypeoque subtilissime punctulatis; prothorace subquadrato, lateribus parum areuato, postice haud angustato, laevigato; elytris ovatis, punctato-striatis, striis impressis, interstitiis sub lente fortiore punctulatis; pedibus praesertim tarsis tenuibus. Long. ^% lin., latit. prothor. 2, elytrorum 2% lin. Patria. Prov. centrales? Das Museum besitzt nur ein Exemplar. Kopf und na- mentlich Epistom sind sehr fein punctirt, was kaum mit der gewöhnlichen Lupe zu sehen it.t. Das Halsschild ist schwach gewölbt, so lang wie sein Hinterrand, an den Seiten nur schwach gekrümmt und erscheint erst bei scharfer Vergrösse- rung fein punctirt. Die Flügeldecken sind auffallend breit und eiförmig, bei 4 Linien Länge 2^^ Lin. breit!, sie zeigen ver- tiefte Linien, in denen ziemlich grosse Punkte eingestochen sind, glatte, nicht gewölbte Zwischenräume, mit den gewöhn- lichen feinen Pünktchen, Der Hinterleib ist ziemHch stark gerunzelt und fein punctirt wie bei N. gracilipes, auch sind die Beine so dünn und die Schenkel so glatt und glänzend; die Hinterschienen sind etwas länger als das Halsschild, aber etwas kürzer als dessen grösste Breite. Sollte es nur eine abweichende, individuelle Form von N. gracilipes sein? 94. Gyriosomus angustus Ph. G. niger, angustus, parallelus; prothorace longitudinem latitudine bis aequante, opaco, antice angustiore, lateribus re- gulariter armato, vix limbato, ciliato; elytris thoracem vix latitudine aequantibus, spatio basali triangulari, cujus apex usque ad media m longitudinem porrectus est, nigro, lateribus et apice vero suicis latis, radiantibus; albido-pilosis ornato. Longit. fere 9 lin., latit. prothor. 4 lin., elytrorum totidem. E. prov. Coquimbo aut Copiapö attuli. Der Kopf ist mattschwarz, mit einem queren Eindruck zwischen den Fühlern und eingestochenen Punkten am Rand des Epistoms. Das Halsschild ist ebenfalls mattschwarz, unter der Lupe mit eingestochenen Punkten versehen, auf dem Rücken ziemlich gewölbt, hinten in der Mitte mit einem dem Rande parallelen Eindruck; die Seiten sind ausgebreitet, etwas gerandet. Die Naht der glänzend schwarzen Flügeldecken ist im hintern Drittel etwas erhöht; ein dreieckiger Raum, dessen Basis die Basis der Flügeldecken ist und dessen Spitze bis über die Mitte der Länge derselben reicht, ist mit einge- 23* 348 stochenen Punkten und am Grunde mit schwachen Runzeln versehen, sonst ziemlieli glatt und glänzend; von demselben laufen jederseits etwa sechs schmale, ebenfalls glänzende, schwarze Streifen aus, wie Radien, deren Centrum das Schild- chen wäre. Die Räume zwischen denselben sind vertieft, zweimal so breit und mit Meissliclien Härchen bekleidet. Die Randkante ist gekörnelt; der umgeschlagene Theil schwarz, glänzend, ziemlich glatt, nicht punetirt. Die Seiten des Pro- thorax zeigen in der Nähe der Hälfte Längsrunzeln. Der Hinterleib ist fein punetirt und fein gerunzelt. — Durch die auffallend schmale Gestalt ist diese Art sehr leicht zu ken- nen. Die Zeichnung ist wie bei N. Luczotii und N. Whitei. 95. Heliofugus*) (Euschatia) cryptocephalus Ph. H. niger, sat nitidus; capite sub prothorace recondito, grosse rugoso-punctato; sulco inter epistomum et frontem ob- soleto; prothorace parum convexo, punctulato, semiorbiculari, postice abrupte angustato, margine anguste limbato, antice haud dilatato neque reflexo; elytris striato-punctatis, inter- stitiis vix convexis, sub lente fortiore tenuissime et distanter puncticulatis. Longit. 7 lin., latit. prothor. 2-/3, elytrorum Sy^ lin. — Patria : Andes prov. Colchagua. Die Körpergestalt und der unter dem vordem Rand des Halsschildes versteckte Kopf sind wie H. (Euschatiae) collaris Ph. Germ. Annal. de la Univ. J855 ]>. 404. Der Kopf ist matt, zwar auch noch grob, aber doch viel feiner punetirt als bei der genannten Art; ich sehe keine Spur von Naht zwi- schen Epistom und Stirn. Das Halsschild ist ebenfalls wenig gewölbt und beinahe kreisförmig, aber docli von anderer Ge- stalt, es ist vorn schmaler und erreicht seine grösste Breite erst in Ve seiner Länge, während es bei collaris vorn breiter ist und sclion in der halben Länge seine grösste Breite erreicht; es ist sehr fein punetirt, während es bei collaris grob pune- tirt ist. Sein vorderer Rand ist nicht breit schaufeiförmig auf- geworfen, sondern einfach mit einem dünnen, aufgerichteten Saum versehen. Die Zwischenräume zwischen den Furchen der Flügeldecken sind fast ganz flach, während sie bei col- laris stark gewölbt sind. Bei Euschatia laticollis Sol. soll das Halsschild latera attenuata et subparallela haben, was bei unserer Art nicht zutrifft, auch soll die Länge 9 Linien be- tragen. Eu. sulcata Sol., die einzige Art, von der er sagt: *) Der Name Heliofugus, offenbar von ?;Ae Santiago. Diese Art ist breit, kurz und dick. Das Halsschild ist einfarbig, schwarzbraun, am Grunde doppelt gebuchtet. Die Flügeldecken sind sehr kurz, mit der gewöhnlichen Streifung versehen; zieht man von der Schulter bis an das Ende der Naht jederseits eine Linie, so ist das so gebildete Dreieck schwarzbraun, die äusseren Theile der Flügeldecken aber rost- gelb. Der Steiss, die Unterseite, Kopf, Fühler, Vorderbeine, Schenkel und Schienen der hinteren Beine sind schwarz; die Tarsen der Mittel- und Hinterbeine haben die ersten Glieder gelblich, die letzten schwarz. 118. Bruchus pyrrhomelas Ph. Br. oblongus, niger, dense pubescens; el3^tris rufis; macula magna triangulari communi usque ad apicem deducta nigra; pedibus omnibus rufis, jtraeter articulationes et ultimum tar- sorum articulum. Longit. 1 lin. Prope Santiago. Kopf und Halsschild sind massig-, Flügeldecken, Steiss und Unterseite des Körpers dagegen dicht mit anliegenden, weissen Härchen bekleidet. Die Flügeldecken sind wie ge- wöhnlich gestreift, fast zweimal so lang wie breit und beinahe ganz wie bei der vorigen Art gefärbt, nur ist der schwarze dreieckige Fleck weit schmäler und die Grundfarbe dunkler, braunroth, nicht rostgelb. Die Beine sind ganz roth bis auf die Spitze der Schienen und der Tarsenglieder, welche schwarz sind, und das letzte Tarsenglied ist ganz schvi^arz. Abgesehen von der abweiclicnden Färbung der Beine etc. unterscheidet sich diese Art von der vorhergehenden durch weit schmalere Gestalt. 360 119. Bruchus rufulus Ph. Br. ovatus, oninino rufus, pilis appressis, albis pubescens; oculis nigiis; elvtris interdum fusco et albo maculatis; fenio- ribus plerumque nigro annulati:*. Long. 1 \'\ lin. Prope Santiago satis frequen.«. Die Gestalt ist breit, eilörmig. Körper, Füiiler, Beine, Halsschild sind einfarbig rotiibraun, mehr oder weniger dicht mit anliegenden, greisen Härclien bekleidet, nur die Augen sind schwarz. Auf den Flügeldecken ist bisweilen gar keine Zeichnung, bisweilen sieht man weisse, bisweilen braune Fleck- chen auf denselben. Die Schenkel haben keinen Zahn. Die Individuen mit braunen Flecken haben stets den schwarzen Schenkelring und eine dunkle Unterseite. 120. Bruchus obscurus Ph. Br. ovatus, niger, griseo-pubescens; articulis duobus ba- salibus antennarum pedibusque anticis rulis; femoribus posticis subtus ante apicem excisis. Long. 2y^ lin., latit. l'/g lin. Nescio unde provenit unicum specimen quod in Musaeo exitat. Die Fühler sind kurz und vom sechsten Glied an sind ihre Glieder breiter als lang, aber nicht zahnartig, also ist das Exemplar wohl ein "Weibchen. Die Palpen sind kohl- schwarz. Das Halsschild hat an jeder Seite in der Mitte einen kleinen Höcker, seine hinteren Winkel sind seitwärts sehr ausgedehnt, stärker -als bei andern Arien, so dass die Gestalt des Halsschildes ziemlich glockenförmig ist; es ist sehr dicht behaart und ebenso das Schildchen. Die Flügeldecken sind gestreift, in den Zwischenräumen punclirt; eine schwache, hügelartige Erhöhung läuft von der Schulter schräg nach in- nen und hinten. Auffallend ist der Ausschnitt auf der untern Seite der Hinterschenkel, der eine Art stumpfen Zahnes am Ende des vordem Theiles des Schenkels erzeugt. 121. Stenorrhynchus quadrinotatus Ph. St. modice elongatus, niger; rostro carinato: prothorace medio tuberculato, postice transversim carinato, lateribus unitu- berculato, maculis quatuor atrovelutinis ornalo; eljtro utroque tuberculo humerali, tuberculoque gemino prope extre- mitatem armato, i)rope suturam luteo squamato, et guttulis atro velutinis ornato; pedibus nigris, albido annulatis. Long. 4 lin., latit. l'A lin. Habitat in prov. Valdivia. Der ganze Käfer ist nur massig mit feinen, weisslichen Härchen bekleidet. Der Rüssel ist bedeutend länger als der Kopf, in der Mitte gekielt. Die innere Orbita ist mit rost- 361 gelben Härchen eingefasst. Das Halsseliild ist beinahe länger als breit, vor der Mitte mit einem grossen spitzen Höcker, hinter derselben mit einem querverlaufenden Kiel versehen, der jederseits in einen grossen, ziemlieh spitzen Höcker aus- läuft. Vor diesem, aber etwas nach innen, steht jederseits noch ein schwaches Höckerchen. Vier sammtschMarze, mit schmalem, ro&tgelbem Saum eingefasste Flecke verzieren das- selbe; zwei sind oval und stehen nahe am Vorderrand; die beiden andern sind in die Länge gezogen, erreichen den Hin- terrand und werden durch den Querkiel fast in zwei gleiche Hälften getheilt. Die Flügeldecken haben einen ziemlich spitzen Schulterwinkel; vorn neben der Naht steht auf jeder ein starker runder Höcker; hinten stehen zwei, der innere ifet grösser, höher und steht etwas weiter nach vorn. Man erkennt deutlich Reihen tief eingestochener Punkte und auf der Mitte des Rückens ist der erste, dritte und fünfte Zwi- schenraum mit rostgelben Schüppchen bekleidet, der erste ausserdem mit einigen kreisförmigen sammtschwarzen Fleck- chen. Eine sammtschwarze Querbinde verbindet die beiden hinteren grossen Höcker. 122. Stenocerus postiealis Ph. St. parallelus, depressus, fusco-niger; rostro caput supe- rante; macula alba utrinque ad latus internum oculorum; thorace medio tuberculo magno, pilis fasciculatis ornato, et postice carina undulata transversa sculpto, in parte postica maculis duabus nigris albocinctis, et medio lineis longitudina- libus duabus arcuatis albis picto; elytris tuberculis variis mi- noribus duobusque majoribus, peracutis in parte postica armatis; in parte postica declivi fascia transversa, duplici ornatis. — Long. 2y2 lin. In provincia Valdivia rarus habitat. Der Rüssel ist fast zweimal so lang wie 'der Kopf, ohne Kiel. Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild zu- sammengenommen, schwarz. Das Halsschild ist etwas brei- ter als lang, sechseckig, mit scharfen Winkeln; die Seiten- ränder in der Mitte parallel, davor und dahinter schwach concav gebogen und alle drei Theile derselben gleich lang. Die hintern Winkel derselben sind durch einen scharfen, etwas wellenförmigen, der Wölbung des Halsschildes folgen- den Kiel verbunden; in der Mitte der Linie, welche die vor- deren Seitenwinkel verbinden würde, erhebt sich ein hoher, ziemlich spitzer Höcker, der auf seinem Gipfel ein dickes Borstenbüschel trägt; am Vorderrand stehen zwei kleine Höcker- chen. Die beiden weissen Linien in der Mitte des hintern Drittheils kehren einander ihre convexe Seite zu. Das Schild- 24 362 eben ist weiss behaart. Die Flügeldecken bilden von oben gesehen fast ein Quadrat; sie zeigen mehrere kleine, schwarze Höckerchen und da, wo sie nach hinten abfallen, einen grossen, spitzen, nach hinten gerichteten, fast horizontalen Höcker; unterhalb desselben, zwischen ihm und dem Rande liegt ein zweiter, kleinerer, aber ebenfalls spitzer und sehr auffallender Höcker. Der hoiizontale Theil ist braunschwarz mit röthlich braunen Flecken marmorirt, die selir wenig in die Augen fallen; der abschüssige Theil ist durch zwei weisse, von län- geren anliegenden Haaren gebildete, durch eine schmale schwarze Linie geschiedene, Querbinden sehr ausgezeichnet, von denen die erste vom untern Höcker beginnt, die zweite bis zum Rand reicht. Die Beine sind schwarz mit schmalen weissen Ringen. Den Querkiel und die beiden schwarzen, weissgesäumten Flecke im hintern Drittheil des Halsschildes hat diese Art mit St. quadratipennis Germ, gemein, welche aber ganz an- dere Sculptur und Färbung der Flügeldecken zeigt; mit St. asperatus Blanch. hat unsere Art die beiden weissen Flecke an den Augen gemein, allein ganz andere Sculptur des Hals- schildes und der Flügeldecken etc. 123. Stenocerus lineola Ph. St. elongatus, fuscus, modice pubescens; prothorace utrin- que unidentato, tuberculo centrali minuto armato, a quo li- neola e squamis albis confecta ad marginem posticum decurrit; elytrorum tuberculis variis minutis, duobusque posticis magnis, acutis; extremitate perpendiculari, apice spina armata. Long. 2% lin., latit. 1% Hn. ■ E. prov. Valdivia accepi. Der Rüssel ist gekielt, ziemlich stark mit weissen, an- liegenden Härchen besetzt. Das Halsschild ist beinahe län- ger als breit, sein Hinterrand kaum länger als der Vorder- rand; der Zahn am Seitenrand steht hinter der Mitte; ein in der Mitte unterbrochener Querkiel verbindet beide Zähnchen; etwas vor der Mitte steht ein kleiner, spitzer Höcker und fast in gleichem Abstand vom Vorderrand steht jederseits .noch ein kleiner, wenig auffallender Höcker. Dagegen fällt ein schmaler, länglicher, von weissen Borsten oder Schüpp- chen gebildeter Fleck, der vom Mittelhöcker nach hinten ver- läuft, um so mehr in die Augen. Die Schulterecken der Flü- geldecken stehen stark hervor; neben dem Schildchen steht jederseits ein schwaches Höckerchen und gegen das Ende zwei grosse, spitze, die nicht nach oben, sondern horizontal nach hinten gerichtet sind ; hinter ihnen fallen die Flügeldecken senkrecht ab. Vor denselben steht jederseits noch ein kleines 363 Höckerchen und weiter nach aussen zwei oder drei schwache Höckerchen in einer Längsreihe. Betrachtet man den Käfer von der Seite, so fällt ein kleiner Dorn an der Spitze jeder Flügeldecke sehr auf. Eine sammtschwarze Zeichnung fast in Gestalt eines Andreaskreuzes verziert die Mitte der Flügel- decken und hinter dieser Zeichnung steht jederseits dicht an der Waht noch ein sammtschwarzes Tröpfchen. Die Färbung ist sonst braun, auf den Flügeldecken und Beinen ins Röth- liche ziehend. 124. Rhynchites rufescens Ph. Rh. omnino pallide rufus; oculis antennarumque clava nigris; rostio prothoracem longitudine aequante; prothoraee postice paullulum angustato; elytris angustis, parallelis, te- nuissime punctato-striatis. Longit. incluso rostro l'/j lin. Locum unde provenit ignoio. Das Halsschild ist vorn so breit wie hinten, in der Mitte breiter; die Seitenränder sind in ihrem vordem Theil stärker gekrümmt als in ihrem hintern; die Oberfläche zeigt in der Mittellinie eine stumpfe, kielartige Erhöhung, und jederseits einen seichten Eindruck und ist äusserst fein punctirt. Die Flügeldecken sind schmal, parallel, mit feinen Punktstreifen und sehr fein flaumhaarig. Von Rh. fulvescens Blanch. ist diese Art sehr leicht durch ihren kürzeren Rüssel (bei ful- vescens ist dieser Theil so lang wie Kopf und Halsschild zusammen), schmalere und längere Flügeldecken und feinere Punctirung derselben verschieden, auch hat sie nichts kupfer- artiges. 125. Rhynchites seniculus Ph. Rh. niger, caerulco-micans, dense griseo puberulus; rostro Caput cum prothoraee subaequante; elytris ovatis, grosse et profunde punctato-striatis. Long. (incl. rostro) i% lin. Quondam in praedio nieo valdiviano S. Juan dicto inveni. Das Halsschild ist schmal und wird nach hinten allmälig breiter; seine Seitenränder sind gradlinig. Die Flügeldecken sind länglich -eiförmig, gestreift -gefurcht, die eingestochenen Punkte grob. Die greise Behaarung erinnert an die Valdi- vianischen Apion-Arten. 126. Beim Untersuchen der im vorigen Sommer gesam- melten Apion finde ich, dass dieselben folgende verschiedene Formen zeigen, die ich vorläufig so feststelle: Apion obscurum Blanch. A. nigrum, pilis albidis ap- pressis dense vestitum; rostro bis tertiam corporis lon- gitudinem aequante; prothoraee haud sulcato; elytris 24* 364 ovatis, valde convexis, profunde sulcatis; interstitiis costatis; femoribus posticis haud incrassatis. Long. 2 lin. 127. Apion pachymerum Pli. A. nigrum, pilis albidis appres&is dense vestitum; lostro semel tertiam corporis partem aequante; prothorace haud sulcato; elytris ovatis, valde convexis, profunde sulcatis; interstitiis costatis; femoribus posticis valde incrassatis. Long, fere 2 lin. 128. Apion meorrhynchum*) Ph. A. nigrum, pilis albidis appressis dense vestitum; rostro modo Caput cum prothorace aequante; prothorace angusto, tantummodo postice sulcato; elytris late ovatis, prothoracem fere quater longitudine aequantibus; femoribus posticis haud incrassatis. Longit. cum rostro 1^/^ lin. 129. Apion humerale Ph. A. nigrum, pilis albidis appressis den&e vestitum; rostro modo Caput cum prothorace aequante, prothorace lato (mar- gine postico longitudinem aequante); elytris late ovatis, bre- vibus, prothoracem ad summum 2y2 longitudine aequantibus; angulis humeralibus valde prominulis; femoribus posticis haud incrassatis. Long. IVg lin, 130. Apion vestitum Ph. A. nigrum, pilis albidis appressis dense vestitum; rostro semel corpoiis tertiam partem aequante; prothorace pro- funde per totam longitudinem sulcato; elytris ovatis, valde convexis, densius hirsutis, profunde sulcatis; interstitiis costatis; femoribus posticis haud incrassatis. Long. \^/^ lin. (absque rostro). 131. Apion angustatum Ph. A. nigrum, pilis albidis appressis dense vestitum; rostro caput cum prothorace vix superante; prothorace sulcato; ely- tris oblongis, fere parallelis, valde convexis, profunde sulcatis; interstitiis costatis; femoribus posticis incras- satis. Long, l'/a lin. Alle diese Arten, welche dieselbe Farbe, Behaarung, Sculptur der Flügeldecken haben und daher bei oberfläch- licher Betrachtung leicht verwechselt werden können, habe ich durch Schütteln von blühenden Bäumen, namentlich Myr- *) fiBLiov kleiner, kürzer, (,n'y^os Rüssel, nach Analogie von (M.iovqog, kurzschwänzig. 365 ten (Eugenia Temu) auf meinem Gut S. Juan in Valdivia er- halten; nur von A. meorrhynchum bin ich dessen nicht sicher. 132. Oxycorynus minutus Ph. 0. oblongus, depressus, rufus, griseo-pubescens; capite convexo; prothorace tenuissime punctulato, medio longitudina- liter subangulato, maiginibus integerrimo; elytris punctato- striatis. Long, l'/g lin. Habitat in prov. Santiago, rarus. Ist von 0. cribricollis Blanch. durch die geringere Grösse und das kaum punctirte, ganzrandige Haieschild sogleich zu unterscheiden. 133. Anthonomus australis Ph. A. fuscus; pectore dense albo-squamofo; prothorace fere unicolore rufescente, vitt.a media obscura notato; elytris punctato-striatis, rufo-castaneis ; squamis albis hinc inde ma- culas irreguläres in iis formantibus. Long. excl. rostro 2y^ lin., lat. 1% lin. Pariter Valdiviam incolit. Der Kopf ist dunkelbraun, der Rüssel mehr rothbraun, besonders nach der Spitze hin; zvi^ischen den Augen steht ein Grübchen, Das Halsschild ist oben mehr mit kurzen Härchen, an den Seiten, wie die Brust, mit weissen Schüppchen be- kleidet und hat in der Mitte eine dunklere Längsbinde. Das Schildchen ist beinahe ganz weiss. Die Flügeldecken sind mit anliegenden Härchen und weissen Schüppchen bekleidet, welche letztern unregelmässige Flecke und Zeichnungen bil- den; namentlich unterscheidet man im hintern Viertel eine Art weisser Querbinde, vor derselben eine undeutliche rothe Binde und hinter ihr, da wo die mittleren Furchen sich ver- einigen, eine rothbraune, kahle, glänzende Stelle; vielleicht sind hier blos die Schuppen abgerieben. Die Schenkel sind stark keulenförmig, vor dem Knie ausgeschnitten und dünn, mit einem stumpfen, abgerundeten Zahn, ihre Farbe ist braunroth. 134. Anthonomus variabilis Ph. A. rufus, magis minusve obscurus (a testaceo usque ad nigrum); pilis griseis decumbentibus vestitus prothorace medio haud pallide lineato; elytris grosse striato-punctatis, plerum- que bifasciatis. Longit. absque rostro ly^ lin. Habitat in floribus, Eugeniae Temu praesertim, prov. Val- diviae frequens. Der Rüssel ist massig gekrümmt, dünn, glatt, 2y2 mal so lang wie der Kopf. Dieser ist ziemlich fein und dicht punctirt. Die Fühler sind sehr dünn. Das Halssehild ist kaum breiter als lang, vorn verschmälert, so dass es ein Kegel- segment bildet, welches jedoch vorn etwas eingeschnürt ist, und ist dicht punctirt. Die Flügeldecken sind breiter als das Halsschild, etwa 3 — S'/j mal so lang, zweimal so lang wie breit, eiförmig; ihre Sclmlterecken bilden einen abgerundeten, rechten Winkel; sie zeigen stark vertiefte grobe Punktstrei- fen, deren erhabene Zwisclienräume schmal und wie es scheint glatt sind. Die Schenkel haben einen langen, spitzen Zahn. Der ganze Käfer, namentlich die Oberseite ist mit anliegenden, greisen Härchen bekleidet. Die Färbung variirt ungemein. Als Grundfarbe kann man Braunroth annehmen, das bald in Blassgelb, bald in Dun- kelbraun übergeht. In diesem letzteren Fall bleiben jedoch die Fühler bis auf die Keule, die Schienen und Tarsen, die Basis der Schenkel und meist auch die ganzen Vorderschenkel hell. Bei den hellen Exemplaren ist der Kopf bald ebenfalls hell, bald dunkelbraun, ja selbst schwarz, und pflegt dann auch der Vorderrand des Halsschildes dunkelbraun zu sein. Niemals zeigt dasselbe in der Mitte eine hellere Linie, son- dern es ist im Gegentheil gewöhnlich die Mitte dunkler. Das Schildchen ist mit den greisen Härchen dichter bedeckt als die übrigen Körpertheile. Was die Flügeldecken betrifft, so kann man als deren typische Färbung folgende annehmen: ein ziemlich gleichseitiges, aber abgerundetes Dreieck von dunkler Farbe, dessen Spitze nach hinten gekehrt ist, nimmt die Basis ein, hierauf folgt eine sparrenförmige, helle Binde, dann eine zweite sparrenförmige Binde von der dunkeln Farbe des Grundes und die Spitze der Flügeldecken ist wieder hell. Die dunkle Färbung ist bald braunroth, bald dunkelbraun. Bisweilen ist die dunkle sparrenförmige Querbinde auf zwei P'lecke reducirt, ganz wie bei A. ornatus Blanch. (Gay Tab. 24 fjg, 10); selten fehlt dann auch wohl der dunkle Fleck am Grunde. Umgekehrt fliesst derselbe mit der dunkeln Binde in der Mitte zusammen, ja die Flügeldecken erscheinen fast ganz schwarz und die helle Querbinde, so wie die Spitze der Flügeldecken sind kaum etwas heller, braunroth, oder die F'lügeldecken erscheinen hell, gelblich und zeigen kaum An- deutungen der dunkeln Zeichnungen. Ich habe 73 Exemi)lare vor mir, welche alle Uebergänge zwischen diesen Zeichnungen zeigen, deren Extreme man sonst für verscliiedene Arten neh- men würde. 135. Psilorrhinus tuberculosus Ph. Ps. rufus, lateribus prothoracis helvolis; luberculis duobus acutis inter oeulos, duobus in margine antico, et quatuor per 367 lineam transversam dispositis in medio prothoracis; variis lon- gitudinalibus in elytris, mediano cujusve elytri cristaeformi. Longit. incluso rostro 1^/^ lin. Patria Der Rüssel ist länger als Kopf und Halssehild zusammen- genommen und nimmt den dritten Theil der gesammten Kör- perlänge ein; oben zwischen den Augen stehen dicht bei ein- ander zwei kleine, nach hinten gerichtete Höckerchen. Das Halsseiiild ist am Vorderrand mit zwei dicht neben einander gestellten Höckern und in der Mitte der Länge mit vier in eine Querreihe gestellten Höckern versehen. Die Flügeldecken sind punctirt gestreift und auf jeder stehen drei Längsreihen Höcker; die erste Reihe hat nur zwei Höcker, einen kleinen vorn und einen in der Mitte, den grössten von allen, der zu- sammengedrückt, verlängert, einem Kamm ähnlich ist, indem er büschelförmige Haare trägt, die gleichsam vier bis fünf lange Zähne bilden; in der zweiten Reihe zähle ich vier Höcker, von denen der dritte und vierte weiter nach hinten als eben erwähnter Kamm stehen; in der dritten Reihe zähle ich drei, von denen der erste die Schulter bildet und in die Länge gezogen ist. Der ganze Käfer ist mit steifen, abste- henden Härchen bekleidet. 136. Psilorrhinus valdivianus Ph. Ps. pallide fuscus, ventre, linea mediana prothoracis, fe- moribus anticis helvolis; capite et prothorace subinermibus; elytris fasciculato tuberculatis, tuberculis subaequalibus. Long, inclus. rostro 2 lin. Habitat in prov. Valdivia, legit. orn. Landbeck. Die Körperform ist wie bei der vorigen Art, höchstens ist der Rüssel etwas kürzer. Die innere Orbita ist gelbweiss geschuppt, allein die Stirn trägt keine Höcker. Das Hals- schild zeigt in der Mitte jeder Seite ein kurzes Bündel Bor- sten, das auf einem ganz schwachen Höcker zu stehen scheint, aber keine weiteren Höcker. Auch die Höcker der Flügel- decken sind schwach und mehr durch die Borstenbüschel, die sie tragen, als durch Erhöhung ausgezeichnet. Dabei sind sie alle gleich, nur der Schulterhöcker bildet einen starken Vor- sprung und ebenso sieht man einen solchen auf der Mitte ieder Flügeldecke. Diese sind übrigens gestreift-punctirt wie bei den andern Arten. 137. Psilorrhinus elegans Ph. Ps. fuscus, dense squamosus; prothorace lateribus unitu- berculato, vittis duabus obliquis, albidis fere omnino tecta, quae maculam triangulärem nigram in medio relinquunt; ely- tris striatis, medio tuberculo cristato, posterius variis tuber- culis minoribus sculptis. Longit. c. 2 lin. An Ps, collaris Blancb.? In prov. Valdivia flores Eugeniae Temu incolit. Der Rüssel ist braunroth, bedeutend länger als Kopf und Halsscliild zusammengenommen. Die Fühler entspringen an seiner Spitze; ihr Schaft reicht bis an die Basis des Rüssels und legt sich in eine Furche desselben. Zwischen den Augen stehen zwei spitze Höckerchen. Der Kopf ist rothbraun und dicht mit kleinen Schüppchen bedeckt. Das Halsschild ist ziemlich trapezförmig, beinahe länger als breit, seine Seiten sind etwas convex und vor der Mitte mit einem Höckerchen versehen. Die Flügeldecken zeigen fast rechtwinklige Schulter- ecken und ihre Seiten laufen anfangs parallel; in der Mitte der Länge zeigt jede zwischen der zweiten und dritten Punktreihe einen kammförmigen Höcker, der mit schwarzen Borsten be- setzt ist, nahe am Vorderrand ein sehr schwaches Höckerchen und im hintern Theil mehrere kleinere Höckerchen, unter denen sich zwei nach aussen hinter einander gelegene aus- zeichnen. Bei einem ganz frischen Exemplar erscheinen die Flügeldecken mit röthlichen Schuppen bedeckt, bis auf die Mitte, wo sich ein kreisrunder schwarzer Fleck zeigt; an an- dern Exemplaren ist dieser Fleck verloschen und an der Stelle seines vorderen Randes sieht man eine bogenförmige weisse Linie. Der hintere, abschüssige Theil zeigt mehr oder we- niger deutlich eine breite, weissliche Querbinde. Die Beine sind rothbraun mit einem weissen Ring vor der Spitze der Schenkel; diese sind vor dem Knie dergestalt eingeschnürt, dass man beinahe einen stumpfen Zahn daselbst zu sehen glaubt. Ich würde glauben, dass Blanchard ein auf den Flü- geldecken abgeriebenes Exemplar dieses Käfers als Ps. col- laris beschrieben habe, wenn die Beschreibung der Höcker auf den Flügeldecken besser passte, allein seine Art ist kleiner und soll von Coquimbo sein. 138. Psilorrhinus rufulus Ph. Ps. rufus, squamis flavis plus minusve tectus; prothorace in ulroque latere ante medium unituberculato, supra laevi; el3'tris obsolete tuberculatis, fasciculis setarum ornatis et ple- rumque postice nigricanti marmoratis; tuberculis inter oculos nullis. Longit. absque rostro 1.% lin. Habitat cum priore. Der Rüssel ist schwach gebogen, länger als Kopf und Halsschild. Das Halsschild ist von der gewöhnlichen Form; der Höcker im vordem Drittel der Seite ist bald stark, bald ■wenig ausgeprägt; an den Seiten stehen die gelben Schuppen oft dichter. Die Schulterecken der Flügeldecken sind stärker abgerundet als bei der vorigen Art; auf jeder kann man drei Reihen Höckerciien unterscheiden, die aber mehr durch Borsten- büschel, die sie tragen, als durch Erhebung kenntlich sind; am deutlichsten sind noch zwei in der mittleren Reihe und im abschüssigen Tlieil der Flügeldecken gelegene. Die Beine sind gleichmässig beschuppt, ohne Schenkelring. 139. Laemosaccus castaneus Ph. L. niger, dense granulatus; prothorace, elytris, pedibus rubro-castaneis; tuberculis elytrorum nullis. Longit. 3 lin., latit. i% lin. In prov. Santiago occurrit, satis rarus. Die Stirn hat eine Grube. Der Rüssel ist drehrund, ohne Spur von Furche oder Kiel. Das Halsschild ist ziemlich stark gewölbt, unmittelbar hinter dem Vorderrand stark zusammen- geschnürt, dann jederseits vorn aufgeschwollen, mit einer fei- nen, erhabenen Längslinie in der Mitte, die lange vor dem Vorder- und Hinterrand aufhört. Das schmale Schildchen springt stark vor. Die Flügeldecken sind an ihrer Basis we- nig breiter als das Halsschild und verbreitern sich nach hin- ten allmälig; an den Seiten erscheinen sie gradlinig; sie zeigen tiefe, punctirte Furchen und flache, stark gekörnelte Zwischen- räume; ihre Schultern sj)ringen hervor, im vordem Viertel hat jede Flügeldecke einen Eindruck nahe an der Naht und am Ende der 3. und 4. Furche eine Anschwellung, aber keine Höcker. Die Schenkel haben unten einen Zahn, der an den Vorderschenkeln sehr entwickelt ist. Mittelbrust, Hinterbrust und Bauch sind stark punctirt-gekörnt, kohlschwarz. 140. Baridius flavipes Ph. B. oblongus, aeneus, nitidiesimus; prothorace crebre pun- ctato; elytris striatis, utroque postice bituberculato; pedibus luteis, genubus nigris. Long, ly^ — l'/j lin. Satis frequens in Urtica prov. Santiago, Aconcagua, Valdivia. Die Schultern stehen winklig hervor und jede Flügel- decke hat am Ende zwei ziemlich stumpfe, aber sehr auffal- lende Höckerchen, einen hinter dem andern. Dieser Umstand und die Farbe der Beine unterscheiden diesen Käfer sogleich von B. tenuis Bl. , welcher auf Loasa in den mittleren Pror vinzen häufig vorkommt. 141. Centrinus thoracicus Ph. C. niger, albido-squamulosus; capite rostroque subnudis; dorso prothoracis atro, lateribus lineaque longitudinali mediana 3t0 aurantiacis; elytris immaculatis, propter tquamas setaeformes canescentibus. Longit, absque rostro IV3 lin., latit. elytror. % lin. In prov, Valdivia occurrit. '!! Dieser niedliche Käfer ist eiförmig, durchaus schwarz, aber mit Au.snahme des Kopfes und Rüssels, die beinahe kahl sind, mit weisslichen Schuppen bekleidet, die fast alle ver- längert, beinahe borstenförmig sind. Das Halsscliild ist an den Seiten und auf der ziemlich schmalen Mittellinie mit leb- haft orangefarbenen, dazwischen mit tief sammetscliwarzen Schuppen bedeckt. Die Flügeldecken sind regelmässig punc- tirt gefurcht, aber sonst ihre Sculptur wegen der weissen Schuppen oder Borsten nicht zu erkennen. Der Rüssel ist stark gekrümrat und schlank; die Schienen gegen das Ende 142. Centrinus carinatus Ph. C. ovatus, omnino niger, nudus; rostro arcuato, punctu- lato, caeterum laevi- prothorace rugoso-punctato, linea longitu- dinali mediana elevata, laevi; elytris sulcatis; sulcis punctatis; interstitiis elevatis. Longit. absque rostro ly^ lin. n- Prov. Valdiviam incolit. Dem C. unicolor Blanch. Gay V. p. 400 ähnlich, aber weit kleiner, mit weit kürzeren Härchen bekleidet und durch die Sculptur des Halsschildes verschieden. Von der erhabenen glatten Längslinie in der Mitte desselben laufen schräg nach vorn auffallende Runzeln zwischen den vertieften Punkten, während bei C. unicolor das Halsschild gleichmässig punctirt ist, ohne Spur von Runzeln und erhabener Mittellinie. 143, Lophocephala bioculata Ph. L. oblonga, parallela , albido-ferruginea; prothorace bre- vissimo, antice bituberculato, postice quadriluberculato; elytris striato-punctatis, tuberculatis, utroque in parte postica declivi macula atra, oeuliformi ornato. Longit. fere 3 lin., latit. 1% lin. E. prov. Valdivia attuli. Der Kopf hat über und zwischen den Augen zwei mit kurzen, schwarzen Börstchen besetzte Höckerchen. Die Fühler sind rothbraun; der Schaft ist gegen die Spitze hin ziemlich keulenförmig verdickt; das erste Glied der Geissei ist gleich- falls ziemlich keulenförmig, das zweite ebensolang, aber dün- ner, die folgenden fünf kurz, kaum länger als dick, die Keule eiförmig, aschgrau. Das Halsschild ist oben flach, vorn über den Kopf vorgezogen, mit zwei Borstenbüscheln; dahinter folgt eine Querlinie, wie sie Blanchard (Gay V. T. 25 fig. 6) 371 von L. fasciolata abbildet, mit zwei Höckern in der Mitte, von denen zwei schwärzliche Streifen nach hinten gehn, allein der Raum zwischen dieser Querlinie und der Basis des Hals- schildes ist nur halb so lang als in der citirten Figur. Die Seitenränder sind wie die vorderen beiden Höcker mit langen, breiten Haaren oder Schuppen besetzt. Die Flügeldecken sind nicht breiter als das Halsschild mit seinen "Wimpern, voll- kommen parallel (nicht nach hinten verbreitert wie in der a. Figur), höckerig, punctirt- gestreift und dicht mit Schüpp- chen bedeckt. Hinten im abschüssigen Theil, dem Aussenrand näher als der Naht, sind zwei ovale, vertiefte, ebene, sammt- schM'arze Augenflecke. Die Beine sind rostgelb mit feinen Schuppen und einzelnen grösseren, weissen und schwarzen Schüppchen bedeckt. 144. Cnemecoelus brevis Ph. Cn. ovatus, rufo-castaneus, nitidus; prothorace grosse et profunde punctato; interstitiis planis laevibus; elytris vix thoracem longitudine superantibus, profunde punctato- sulcatis; interstitiis latis, planis, laevibus, sub lente fortiore Serie punctorum minutorum ornatis; tibiis anticis intus barbatis. Long. 1% lin. In radice Andium prov. Santiago sub lapidibus legit filius Carolus. Der Rüssel ist, so wie der Kopf, fein punctirt und hat eine breite, ziemlich tiefe, von einer scharfen Kante einge- fasste Furche; auch die Seiten desselben sind gefurcht. Das Halsschild ist etwas länger als breit, vorn kegelförmig ver- schmälert, in den hintern zwei Dritteln oder drei Vierteln aber vollkommen cylindrisch. Die Flügeldecken sind kaum länger, aber etwas breiter als das Halsschild." Die Brust ist ebenfalls sehr grob punctirt. Sehr auffallend sind die langen, dicht gestellten, 'ziemlich weichen Wimpern an der innern Seite der Vorderschenkel. Ein zweites Exemplar befindet sich in der Sammlung des Herrn F. Paulsen. 145. Cnemecoelus valdivianus Ph. Cn. oblongo-ovatus, piceo-niger, opacus; prothorace punc- tis grossis densissime cribrato; elytris seriato-punctatis, late- ribus grosse et oblique rugosis, subtuberculatis. Long. IV2 lin. In prov. Valdivia legi. Der grob punctirte Rüssel hat eine erhabene Längslinie in der Mitte. Der Prothorax ist etwas breiter als lang, vorn eingeschnürt, bald hinter der Einschnürung am breitesten, dann convergirt er wieder etwas nach hinten; er ist stark 372 gewölbt und mit sehr grossen, tiefen, runden oder vielmehr beinahe sechseckigen Grübchen versehen, die sehr schmale, erhabene Zwischenräume zwischen sich lassen. Die Flügel- decken sind breit eiförmig, mit Reihen grober, entfernter, eingestochener Punkte, aber nicht gefurcht und an den Seiten mit groben, schrägen Runzeln und Höckern versehen. Die Beine sind dunkelrothbraun und mit groben Börstchen besetzt. 146. Cnemecoelus valparadisiacus Ph. C, oblongo-ovatus, subnitidus, ater; elytris pedibusque rufo-castaneis; illis parce albo-squamulosis, prothorace grosse et dense punctato; elytris sulcato-punctatis; interstitiis pla- nis, punctulatis. Longit. 2% lin. et minor. Prope Valparaiso sub lapidibus inveni. Der Kopf ist oben ziemlich glatt, der Rüssel dagegen dicht und grob punctirt, in seiner untern Hälfte mit einer glatten, erhabenen Mittellinie. Der Prothorax ist so breit wie lang, von der Mitte an nach hinten ziemlich parallel, ohne Spur von Furche oder Kiel. Die Flügeldecken sind kaum breiter als das Halsschild, fast zweimal so breit wie lang, auf denselben erhalten sich die weissen Schüppchen besser als auf dem Halsschild. Die vollkommen ebenen Zwischen- räume sind breiter als die Punktreihen und mit ein oder zMci Reihen feiner, eingestochener Punkte bezeichnet. Flügeldecken, Fühler und Beine sind lebhaft rothbraun. Von Cn. rubricoUis durch die punctirten, vollkommen flachen Zwischenräume der Flügeldecken, die Färbung etc.; von Cn. puncticollis durch halbe Grösse, braunrothe Beine etc. verschieden. 147. Rhyssomatus ater Ph. Rh. omnino ater; prothorace rugoso - punctato , margine antico laevi; elytris profunde punctato-striatis, interstitiis ele- vatis; femoribus subtus bidentatis. Long, absque rostro l^s liQ' Prov. Valdiviam inhabitat. Der Kopf ist punctirt; der Rüssel zeigt feine erhabene Längslinien und ist zwischen denselben punctirt. Das Hals- schild ist einfach punctirt, nur in der Mitte laufen die erha- benen Zwischenräume zusammen und bilden so einige Längs- runzeln. Die regelmässige Sculptur der Flügeldecken unter- scheidet diese Art sogleich von Rh. crenulatus Bl. 148. Cossonus canus Ph. C. omnino canus; capite grosse et dense punctato; pro- thorace reticulato-foveolato; elytris porcatis, sulcis grosse et distanter punctatis. Longit. 2 lin., latit. % lin. Habitat in prov. Valdivia. 373 Kopf und Rüssel sind mit groben, vertieften Punkten besetzt, die schmale erhabene Zwischenräume zwischen sich lassen; letzterer ist auf dem Rücken schwach gewölbt, ohne Furche und ohne Kiel. Die Fühler sind bis auf die schwam- mige weisse Spitze dunkelbraun und glänzend; der Schaft reicht nicht bis an den Vorderrand des Halsschildes und die Geissei ist kaum etwas länger als der Schaft; die Keule nimmt die halbe Länge der Geissei ein. Das Halsschild ist dicht hinter dem Vorderrand etwas eingeschnürt, erweitert sich bald und wird cylindrisch; es ist dicht mit groben Grüb- chen besetzt, deren erhabene Zwischenräume ein grobes Netz bilden. Die Flügeldecken sind etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, hinter dem Halsschild etwas erweitert und dann allmälig .verschmälert; der Rand der Naht und die Zwischenräume zwischen den Punkt.' treifen bilden scharfe, schmale Leisten, so dass die Punktstreifen als dop- pelt so breite Furchen erscheinen, in denen die grossen Punkte entfernt und durch eine schwache Querleiste getrennt stehen. Die Unterseite ist dunkelbraun, grob und grubig punctirt, die Grübchen grauweiss. Die Beine sind punctirt, braun, mit weissen, anliegenden Härchen bekleidet; ^die dunkelbraunen Tarsen sind kaum halb so lang wie die plumpen Schienen. Scheint dem C. linearis ähnlich, den ich leider nicht verglei- chen kann. 149. Cossonus nitidus Ph, C. castaneus, glaber; prothorace tenuissime punctato; elytris prothorace angustioribus, seriato-punctatis; interstitiis planis, laevibus. Long. 1'^/,^ lin. Prope Santiago? repertus in coli. orn. Ferd. Paulsen ser- vatur. Der Käfer ist sehr schlank. Der Kopf ist mit dem ziem- lich gekrümmten Rüssel so lang wie das Halsschild und beide sind glatt, glänzend, ohne Punkte. Das Halsschild ist ganz fein punctirt und etwas breiter als die Flügeldecken. Die Punkte der Flügeldecken stehen in Reihen, aber nicht in Fur- chen; die Zwischenräume zwischen je zwei Punkten derselben Reihe sind so erhaben, wie die Zwischenräume zwischen den Reihen selbst. Die Flügeldecken sind wenigstens dreimal so lang wie breit, fast zweimal so lang wie das Halsschild und folglich im Verhältniss bedeutend länger als bei C. castaneus Blanch. 150. Cossonus nigro-piceus Ph. C. elongatus, glaber, nigro-piceus, nitidus; prothorace dense punctulato; elytris sulcato-punctatis, punctis sulco- 374 rum minutis, interstitiis transverse rugulosis; antennis pi- ceis; pedibus lubris, genubus plerumque obscuris. Longit. 2 lin. In truncis et pedunculis Pourretiae coarctatae R. et P. legi polest. Der Rüssel ist etwas kürzer als das Halsschild, kaum gekrümmt, sehr glänzend; die Gegend zwischen den Augen ist dicht und fein punctirt und diese Punctirung setzt sich noch eine Strecke über die Basis des Rüssels fort. Das Hals- schild ist dicht und ziemlich grob, jedocii etwas feiner als bei C. castaneus punctirt. Die Flügeldecken sind etw^as breiter als das Halsschild, fast zweimal so laug, im Verhältniss etwas länger als bei C, castaneus Bl. und schmaler als bei C. niti- dus; die Punkte in den Furchen sind weit kleiner als bei der von Blanchard beschriebenen Art, deren Diagnose folgender Gestalt zu ändern sein dürfte: Cossonus castaneus Bl. C. elongatus, glaber, castaneus, nitidus; prothorace dense punctalo; elytris striato-punctatis; punctis sulcorum sat gros- sis; interstitiis parum transversim rugulosis; pedibus rubris. Long. 1% lin. Vielleicht hat aber Blanchard auch die vorige Art ge- meint. 151. Calandra chilensis Ph. C. rufa; eljtris interdum maculis pallidioribus quatuor ornatis; prothorace punctato-granulato; eljtris sulcatis, reticu- lato-punctatis; pygidio seluloso. Long. 2'/4 lin. Habitat in truncis et polius pedunculis Pourretiarum, nee non in granariis modo C. granariae etiam in Peruvio. Der Kopf ist ziemlich fein punctirt; der Rüssel etwas schlanker als bei C. oryzae, bald (^bei den $?) glatt, bald (bei den (^?) bis zur Spitze gefurcht und netzartig punctirt. Das Halsschild ist vorn gerandet und auf dem Rand gekörnelt, sehr dicht punctirt, weit feiner als bei C. oryzae, mit erha- benen Zwischenräumen, so dass es wie gekörnelt erscheint. Die Flügeldecken sind gefurcht und die Furchen punctirt mit erhabenen Zwischenräumen zwischen den Punkten; die Zwi- schenräume zwischen den Furchen erscheinen ebenfalls ge- körnelt. Der hintere Theii derselben ist mit sehr kurzen, der Steiss mit längeren, gelben Börstchen besetzt. Die Schen- kel sind ebenfalls gekörnelt. 152. Calandra laevicosta Ph. . , . p. castanea, unicolor; prothorace grosse punctato, nitido; 375 elytris fortiter punctato-striatis; interstitiis elevatis laevissimis, nitidis. Long. 2 lin. Hab. in prov. Santiago. Der Rüssel ist glatt, glänzend und hat am Ursprung zwei Reihen vertiefter Punkte, die dem Glänze keinen Eintrag thun. Das Halsschild ist ebenfalls stark glänzend, obgleich es mit grossen, vertieften Punkten dicht besetzt ist. Die Flügeldecken haben sehr tiefe Punktstreifen, deren eingestochene Punkte sehr gross sind und schmale, erhabene, glatte, stark glänzende Zwischenräume. Die Unterseite ist grob punctirt. Die Beine sind heller, melir braunroth. 153. Bostrichus sulcicollis Ph. B. valde elongatus, obscure castaneus, glabriusculus; pro- thorace antice rotundato, subproducto, valde tuberculato, tu- berculis fere uncinatis, caeterum punctulato, dorso laeviusculo, sulcato; elytris dense et subseriatim punctatis, postice decli- vibus, subcoiivexis; sutura in declivitate marginata. Longit. 2'/4 lin., latit. 2/3 lin. Patria Die Unterseite des Kopfes, der Rand der Oberlippe, die Fühler sind mit langen, weisslichen Haaren bekleidet; die drei letzten Fühlerglieder, welche eine durchbrochene Keule bilden, erscheinen gelblich, die andern sind braunroth. Das Halsschild ist anderthalb mal so lang wie breit, vorn vorge- zogen, aber gerundet und mit drei oder vier Querreihen Höcker besetzt, von denen die untern aufgerichtet und hakenförmig sind; dazwischen steht kurzer Flaum. Der übrige Theil des Halsschildes ist einfach punctirt; eine feine Längsfurche ver- läuft vom Vorderrand bis zum Hinterrand, ist aber besonders in der hinteren Hälfte auffallend , wo die Punkte zu beiden Seiten fehlen und das Halsschild sehr glänzend ist. Die Flü- geldecken sind dreimal so lang wie breit, hinten schräg ab- gestutzt, im abgestutzten Theil schwach ausgehöhlt und hier treten die Ränder der Naht wulstig hervor. Sie sind dicht, grob und reihenweise punctirt. Die Beine sind braunroth, die Tarsen gelblich. 154. Hylesinus bieolor Ph. H. oblongus, obscure niger, pilis brevibus seu potius tuberculis piliformibus dense obtectus; prothorace antice parum angustato; elytris obscure rufis, striatis, in declivitate postiua concavis. Long, ly^ lin. In prov. Valdivia invenit oin. Landbeck. Der Stiel der Fühler ist braunroth, die eiförmige, ziem- lich spitze Keule ist schwarz. Das Halsschild iet nicht viel 376 länger als breit, vorn nur massig verschmälert, mit einem schwachen Quereindruck nahe am Vorderrand. Die Flügel- decken sind hinten wohl gerundet, haben aber in der Mitte des abschüssigen Tlieiles eine flache Vertiefung. Die Schenkel sind in der Mitte schwärzlich, an beiden Extremitäten roth- braun, die Schienen am Grunde rothbraun, sonst schwarz; sie sind stark verbreitert, am Aussenrande erst mit langen feinen Borsten, dann mit langen Zähnen dicht besetzt. Das letzte Tarsenglied ist so lang wie die drei vorhergehenden. 155. Mycetophagus chilensis Ph. M. obscure fuseus, dense punctulatus, appresse puberulus; elytris haud striatis, in margine laterali obsolete rufo macu- latis; ore, antennis, pedibusque rufis. Longit. 3 lin. , latit. In prov. Valdivia reperitur. Das Epistom ist ziemlich lang, abgestutzt, von der Stirn duicli eine stumpfwinklige Furche getrennt. Die Oberlippe ist beinahe halbkreisförmig. Die Fühler sind so lang wie Kopf und Halsschild zusammengenommen; das erste Glied ist wenig verdickt, kaum länger als das zweite und kürzer als das dritte, welches das längste von allen ist; die folgenden nehmen allmälig an Länge ab und an Dicke zu; das letzte ist 1 Va mal so lang wie das vorhergehende, länglich-eiförmig, stumpf. Das Hal^pchiid ist vorn abgestutzt, hinten doppelt so breit, und doppelt, aber schwach gebuchtet; die Seitenränder sind regelmässig gekrümmt. Das Schildclien ist fast zweimal so breit wie lang. Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild und etwa 2y2 mal so lang, länglich eiförmig, stark gewölbt; sie zeigen einen rothbraunen Fleck auf der Schulter und zwei Flecke derselben Farbe am Aussenrand, die jedoch wenig in die Augen fallen, indem sie nicht lebhaft genug sind. Die Beine sind dunkel rothbraun. An den Vordertarsen sind nur drei Glieder deutlich sichtbar, das erste ist fast so lang wie* das dritte, das zweite ist kurz. Die mittleren und Hin- tertarsen zeigen deutlich vier Glieder; das erste ist das längste, so lang w ie das vierte, das zweite ist so lang wie das dritte. 156. Callichroma laevigata Ph. C. virescens, antennis pedibusque nigris; capite protho- raceque supra bituberculato hirsutis; elytris laevissimis, atro- viridibus, vitta flavescente in medio unius cujusque; abdomine viridi; margine segmentorum flavescente. Long. corp. 12 lin., latit. in basi eljtrorum S^/j lin. Prope oppidum Valdivia lecta fuit. Diese Art muss sehr selten sein, da ich mir in zehn 377 Jahren nur ein einziges Exemplar habe verschaffen können. Der Kopl' ist grob punetirt, mit einer tiefen Furche oder Grube oben, die bis zum Ursprung der Fühler reicht, pechschwarz, mit ziemlich langen weissen Haaren dicht besetzt. Die Fühler sind 19 Linien lang, also IVa "i^l so lang wie der Körper; ihre ersten drei Glieder sind pechschwarz, stark glänzend, die folgenden sind matt, dunkelbraun. Der Prothorax ist wie der Kopf mit groben, ziemlich entfernten, vertieften Punkten und weissen Haaren besetzt; er hat etwas vor der Mitte und in einer Linie mit den Seitendornen zwei starke, stumpfe Höcker und vor denselben eine Einschnürung, so dass der Vorderrand stark emporsteht. Das Schildchen ist sehr stark behaart. Die Flügeldecken sind am Grunde bedeutend breiter als das Halsschild und ihre Seiten laufen fast gradlinig nach hinten zu; die Schultern treten stark hervor und sind durch eine Vertiefung scharf abgesetzt; die Naht ist mit einem er- habenen Rand eingefasst; der Seitenrand ist bis vor die Spitze doppelt, Sie sind sehr glatt und glänzend, ohne Punkte, ohne Haare, dunkelgrün, mit einem gelben, allmälig in die Grund- farbe übergehenden Längsstreilen, der von der Vertiefung neben der Schulter anfangend dem Aussenrande parallel läuft und etwas vor der Spitze aufhört. Die ganze Brust ist schwarz und mit weisslichen, ziemlich langen Haaren besetzt. Der Hinterleib ist beinahe kahl, mit entfernten, vertielten Pünkt- chen, schmutzig grün; die einzelnen Segmente mit gelben Rändern. Die Beine sind rein schwarz, glänzend, mit ent- fernten vertieften Punkten; die Schenkel sind behaart, die Fusssohlen mit rostgelbem Filz bekleidet. 157. Hephaestion cyanopterus Ph. H. niger; antennis nigris; prothorace quadrispinoso; ely- tris modice angustatis, puichre ciialybeis, rugulosis praeser- tim in basi; pedibus (praeter annulum rufum femorum posti- corum) omnino nigris; abdomine rubro, apiee nigro. Long. $ 13y2 lii-i latit. in basi elytror. S'/j li'i- In prov. Valdivia captiim est. Wir kennen nur ein Exemplar, ein Weibchen. Diese Art ist dem H. ocreatus Newm. sehr ähnlich, aber auf den ersten Blick durch die Farbe der Beine zu unterscheiden; Vorder- und Mittelsehenkel sind nämlich durchaus schwarz und die Hinterschenkel haben nur einen ziemlich schmalen, dunkel rothbraunen Ring vor der Spitze. Die Flügeldecken glänzen zwar auch, aber minder lebhaft und sind fein gerunzelt, na- mentlich am Grunde; sie sind dunkel stahlblau, ohne allen violetten Schimmer. Die letzten zwei Segmente des Hinter- 25 378 leibes sind unten sov^ olil wie oben schwarz. Die Fühler über- treffen die halbe Körperlänge nur wenig, 158. Hephaestion fiavicornis Ph. H. ater, parce pilosus, parum nitidus; antennis (apiee nigro exeepto) flavis; prothorace quadrispinoso; elytris mo- diee angustatis, dehisceutibus, violaeeo-chalybeis, valde nitidis; ab dorn ine (praeter segmenta penultimum atque ultimum supra nigra) luteo; pedibus nigris, femoribus luteo-annulalis. Longit. ^ 14 lin,, latit. in basi eljtr. S'/j lin. Pariter provinciam Valdiviam inhabitat. Dem H. oereatus Newm. durch Grösse, Gestalt und schön violette glänzende Färbung der Flügeldecken sehr ähnlich, aber sogleich durch die gelben Fühler zu unterscheiden; von H. pallidicornis Germain Ann. Soc. ent. 1858 p. 493 durch bedeutendere Grösse und rothgelben Hinterleib verschieden. Die Fühler sind gelb bis auf die Spitze des vierten und die drei letzten Glieder. Die Dornen der Brust sind spitz, na- mentlich die beiden seitlichen; im hintern Theil unterscheidet man deutlich zwei runde flache Höcker und dicht vor dem Hinterrand eine liefe, dreifach gebuchtete Querlinie. Neben dem Schildchen erhebt sich jederseits — Mie bei jener Art und wie bei cyanopterus — ein stark hervortretender Höcker, der durch eine tiefe Einsenkung vom Schulterhöcker getrennt ist. Sämmtliche Beine sind schwarz bis auf einen rothgelben Ring vor der Spitze der Schenkel, der auf den Hinterschen- keln so breit wird, dass er wohl die Hälfte des Gliedes ein- nimmt. 159. Hephaestion iopterus Ph. H. nigro-coeruleus, nitidus; antennis nigris, ante apicem albo-annulatis; eljtris chalybeo-violaeeis, pone medium in loram angustissimam angustatis; pedibus anterioribus omnino nigris; basi femorum posticorum, tarsisque posticis albis. Longit. 7 lin., latit. in basi elytr. 1% ^i^- Patria E. collectione oinat. Ferdin. Paulsen. Ein Männchen. Der Körper ist so lang wie bei H. macer, aber etwas breiter. Der Kopf ist fein punctirt, schwarz mit stahlblauem Schimmer; er hat eine liefe Längsfurche und eine gebogene Querfurche trennt Epistom und Stirn. Die Mund- theile sind schwarz. Die Fühler sind etwas länger als der Körper, kohlschwarz, mit Ausnahme des 9., 10. und der Basis des 11, Gliedes, welche gelblichweiss sind. Das Halsschild hat, wie bei den andern Arten, vier kegelförmige Höcker, Von denen die seitlichen spitzer und länger sind und hinter denselben zwei wenig in die Augen fallende Erhabenheiten; 379 es ist stark flaumhaarig. Die Flügeldecken sind prachtvoll stahlblau mit violettem und rothem Schimmer; sie klaffen ziemlich weit von einander und beginnen von der Mitte an sehr schmal zu werden. Brust und Hinterleib sind punctirt, schwärzlich stahlblau, erstere flaumhaarig-, letzterer kalil. Die Vorder- und Mittelbeine sind ganz schwarz; die Hinterschenkel aber sind in der ersten Hälfte weiss und ebenso sind die Hintertarsen weiss bis auf die Spitze des Klauengliedes und die Klauen selbst, die bräunlich sind. H. violaceipennis F. et G. Ann. Soc. entom. 18G1 muss dieser Art sehr ähnlich sein , soll aber ganz schwarze Fühler haben. 160. Hephaestion corralensis Ph. H. angustus, violaceo-niger; antennis omnino nigris; elytris ab humeris usque ad apicem angustissimis; pedibus longissimis, nigris; tarsis posticis albis. Longit. 7 lin. Prope Corral, portum Valdiviae lectus est. Von H. gracilipes Blanch. fast allein durch die ganz schwarzen Fühler verschieden und vielleicht blosse Varietät; doch ist mir bei keiner Art bekannt, dass der weisse Ring der Fühler unbeständig ist. 161. Hephaestion holomelas Ph. H. omnino ater; eljtris post tertium longitudinis in laci- niam angustissimam, dimidium abdomen aequantem attenuatis. Long. 10 lin. E. prov. Colchagua specimen attulit Landbeck. Die Fühler sind schlank, kaum kürzer als der Körper (9 Linien lang), das fünfte Glied und die folgenden sind zu- sammengedrückt und kantig. Der Prothorax ist tiefschwarz, beinahe sammetartig glänzend und die Höcker auf seinem Rücken ragen sehr wenig hervor und sind sehr stumpf. Die Flügeldecken sind tief schwarz und matt; der breitere Basal- theil erreicht nicht den Anfang des Hinterleibes; der schmale Theil erweitert sich etwas gegen die Spitze hin. Die Hinter- schenkel reichen nur wenig weiter als die Spitze der Flügel- decken. 162. Hephaestion fuscescens Ph. H. pallide fuscus; capite, prothorace, antennisque obscu- rioribus; antennarum articulis 9 et 10 albidis; protliorace obtuse quadrituberculato; elytris sensim angustatis, pedibus anticis pallidis. Long. 7 lin. In prov. Valdivia ])rope Corral lectus fuit. Der ganze Käfer ist mit feinem Flaumhaar bedeckt. Kopf und Halsschild sind beinahe schwarz. Die Fühler sind so 25* 380 lang wie der Körper; ihr erstes Glied ist schwärzlich, die folgenden werden allmälig heller, das 9. und 10. sind fast ganz Meiss, das letzte ist blassbraun. Der Prothorax ist vorn eingeschnürt, der hintere Theil hat an jeder Seite in der Mitte einen stumpfen, aber sehr auffallenden Höcker und oben vier in ein Quadrat gestellte, wenig merkliche Höckerchen. Die Flügeldecken sind so gestaltet wie bei H. virescens; sie ver- schmälern sich bis zur Mitte ihrer Länge allmälig und nicht sehr bedeutend, dann bleiben sie gleich breit, begeben sich aber nach und nach von einander und divergiren an der Spitze stärker; sie sind dicht und ziemlich fein punctirt. Unten ist die Brust dunkelbraun, mit weissliclien Härchen bekleidet. Der Hinterleib ist am eisten und letzten Glied gelblich, sonst braun. Die Vorderbeine sind ganz und gar hellbraun; die Mittelschenkel sind in ihrer zweiten Hälfte dunkelbraun, ihre Schienen grünlich und ihre Tarsen schwärzlich. Hinterschen- kel und Hinterschienen sind ebenso gefärbt, aber an den Tar- sen ist das erste Glied gelblich, das zweite und dritte blass- braun, das letzte dunkelbraun. 163. Callisphyris Schythei Ph. C. niger, hirsutus; antennis nigris, basifulvis; elytris rufis, apicenigris; pedibus fulvis; tarsis anteriorum nigris; femoribus posticis tenuibus, medio annulo angusto nigro, nigro-piloso cinctis; tibiis posticis fulvis, in parte apicali nigris, nigro- pilosis; tarsorum arliculo ultimo et saepe quoque duobus ante- cedentibus nigris. Longit. $ 13 '/j ün., latit. prothor. 3 lin. An. Univ. Chil. 1862 2. p. 212. Habitat in freto Magellanico. Vom Herrn Gouverneur G. Schythe erhalten. Auf den ersten Blick ist diese Art der C. semicaligata Ph. Germain (C. leptopus Ph.) sehr ähnlich, ja vielleicht blosse Varietät. Die Schenkel sind in beiden Geschlechtern dünner; der schwarze King der Hinterschenkel ist schmaler, schwächer behaart; die Tarsen der vorderen Beine sind fast ganz schwarz; auf den Scijenkeln der Mittelbeine finde ich keinen schwarzen Fleck. Beim Männchen sind die Fühler länger als der Körper, beim Weibchen erreichen sie knapp drei Viertel der Körperlänge. 164. Callisphyris annulata Ph. C. nigra; anlennarum articulis 1, 2, 3, 4, basique reli- quorum, elytris dimidium abdomen aequantibus, a medio inde valde constrictis, palpis, pedibus anterioribus rufo-testaceis; femoribus posticis medio nigris, nigro dense pubescentibus; tibiis posticis annulo lato, mediano, nigro, nigro longius hir- 381 suto cinctis; apicibus articulomm tarsi postici nigris, ceterum pedibus posticis lufo-testaceis. Long. O'/j lin. In prov. Colchagua specimen invenit orn. Landbeck. Die Basis des Clypeus und der Rand der Oberlippe sind gelb. Die Fühler sind 8 Linien lang, das vierte Glied ist so lang wie zwei Drittel des Dritten, das fünfte etwas länger als das dritte und jedes der folgenden ziemlich so lang wie das fünfte. Die vier ersten sind ganz und gar röthlich, die folgenden oben schwarz mit röthlichem Grrunde, unten röth- lich mit schwarzer Spitze. Die Höcker des Prothorax sind sehr stumpf. Die Flügel sind schwarz, ilir äusserer oder vor- derer Rand jedoch roth. Die Hinterschenkel sind kürzer als der Hinterleib, wenig gekrümmt, grösstentheils schwarz und der schwarze Theil mit weit kürzeren Härchen besetzt als bei C. macropus Kevvm. und semicaligata Germ. Die Hinterschienen sind so lang wie ihre Schenkel; der schwarze Ring derselben nimmt den dritten Theil ein und trägt längere Haare als der schwarze Ring der Schenkel; die Enddornen sind schwarz. Das erste Glied der Tarsen ist fast ganz roth, die folgenden sind nur am Grunde roth. 165. Platynocera annulata Ph. PI. capite corporeque atris, margine antico et postico pro- thoracis, margine postico mesothoracis, triumque segmentorum primorum abdominis argenteis; elytris abdomine brevioribus, mox in loram angustissimam coarctatis, nee non antennis, femoribus, tibiisque rufis; tarsis nigris. Longit. 8 lin., latit. 2 lin. Ad pedem glaciei perpetuae montis Nevado de Chillan specimen cepi. Der Kopf ist in der Mitte eingedrückt, fein punctirt, dicht und lang behaart, das Epistom aber ist glatt und glänzend. Die Palpen sind braunroth, ihr letztes Glied abgestutzt und schwärzlich. Die elfgliedrigen Fühler sind nur 4y2 Linie lang, daher das Exemplar wohl für ein Weibchen anzuspre- chen ist; ihr erstes Glied ist keulenförmig, das zweite klein, beinahe kugelig, das dritte schlank, etwas länger als das erste, das vierte etwas kürzer, aber ebenfalls schlank, die folgenden allmälig dicker, so dass der letzte Theil der Fühler beinahe gesägt erscheint. Der Thorax ist ziemlich kugelig, dicht be- haart, an jeder Seite mit einem deutlichen, wenn auch spitzen Höcker; der vordere Rand, so wie der hintere mit kurzen, anliegenden, silberweissen Haaren bekleidet. Das Schildchen ist an der Spitze abgerundet und mit einem Grübchen ver- sehen. Die Flügeldecken erreichen kaum die halbe Länge des Hinterleibes und haben ziemlich die Gestalt wie bei PI. 383 bicolor F. Ph., d. h, sie stehen in der Mitte zwischen der Gestalt einiger Arten Hephaestion und Callisj)hyris, indem sie sich bald in einem schmalen Streifen zusammenziehen und etwas divergiren; oben sind sie mit angedrückten, goldgelben Haaren bedeckt; man erkennt ziemlich deutlich die gewöhn- lichen beiden Rippen. Der Hinterleib ist wie die Brust, be- sonders auf der Bauchseite, mit silberweissen Ringen verziert und eine silberweisse Binde findet sich auch auf jeder Seite des Mesosternon und vor der hintern Hälfte. Schenkel und Schienen sind ziemlich kurz. Ein zweites von Herrn Landbeck in der Nähe des Meeres bei Clico gefangenes Exemplar weicht etwas ab, was viel- leicht eine Folge der Verschiedenheit des Geschlechtes ist. Kopf und Thorax sind kahl und der Prothorax nur in der Mitte der hinteren Hälfte grob punctirt. Die Palpen sind ganz schwarz. Die Fühler sind wenig länger, aber weit dün- ner, gegen die Spitze hin schwärzlich, stärker gezähnt, kaum zusammengedrückt, auch die Beine sind bedeutend schlanker, aber nicht länger. Ich erlaube mir zu bemerken, dass Blanchard seinem Ge- nus Platynocera „pedes elongatos, praesertim posteriores''' zu- schreibt (Gay V. p. 471) allein die Figur von PI. rubriceps zeigt die Beine ziemlich kurz und die hinteren unbedeutend länger als die vorderen; sie haben ganz dasselbe Verhältniss wie bei unserer Art. 166. Callideryphus collaris Ph. C. totus niger, valde hirsutus; antennis omuino fulvis; prothorace punctato, in margine postico dense albo- ciliato; scutello niveo-tomentoso; elytris apice inermibus, profunde punctatis, transverse rugosis; pedibus nigris, tibiis anticis fuscis; lateribus pectoris et abdominis albo maculatis. Long. 4 lin. In prov. Santiago non valde rarus. Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind oben mit auf- rechten, langen, schwarzen Haaren bekleidet, die Unterseite der Brust und die Beine mit langen, weissen Haaren und der Hinterrand des Halsschildes, der Mittelbrust, so wie zwei meist vom Flügeldeckenrande verdeckte Stellen jederseits am Hin- terleibe sind mit schneeweissen, anliegenden Haaren dicht be- deckt; noch feiner und dichter sind die schneeweissen Här- chen des Schildchens. Die Schenkel sind ziemlich keulen- förmig. Lange habe ich diese Art für C. tenuis Blanch. (Gay V. p. 489) gehalten, allein sie ist wohl verschieden, denn 1) soll diese Art nur halb so gross sein (2% Lin.), 2) soll bei derselben die Spitze der Füiilerglieder schwärzlich sein, 383 was bei C. collaris entschieden der Fall nicht ist, 3) wird nur vom Kopf gesagt, er sei villosus, während unsere Art auf Kopf, Brust und Flügeldecken hirsuta ist, 4) sagt Blan- chard kein Wort von dem weiss behaarten Rand des Hals- schildes und den weiss behaarten Stellen der Unterseite. Hr. Ferd. Paulsen hat mich zuerst darauf aufmerksam gemacht, dass diese Art von C. tenuis verschieden sein müsse. Ich be- sitze ein Exemplar, an welchem die äussere Hälfte beider Flügeldecken rostgelb ist. 167. Callideryphus niger Ph. C. ater, pilis albis sat longis in capite, prothorace, basi eljtrorum, parte inferiore corporis, pedibusque vestitus; pro- thorace dense, grosse et profunde punctato; scutello dense albo-pubescente; eljtris grosse punctatis, transverse rugosis; antennis nigris, apicem versus rufis; pedibus om- nino nigris; femoribus satis clavatis. Long. 2'/2 — 3 lin. In prov. Aconcagua mensi Septembri inveni. Von C. tenuis Blancb. unterscheidet sich diese Art durch die grösstentheils schwarzen, allmälig gegen die Spitz,e braun- roth werdenden Fühler, die bei jener Art braunroth mit schwärz- licher Spitze der Glieder sein sollen; durch kohlschwarze Vordertarsen; durch ihre Behaarung; und von C. clathratus F. et G. Ann. Soc. ent. (Juni 1860) durch ihre am Grunde schwarzen und keineswegs rothgelben Fühler und durch die Sculptur der Flügeldecken, welche durchaus nicht „clathrata''' genannt werden können. 168. Brachychilus modestus Ph. Br. niger, nigro-hirsutus, subtus cano-pubescens; antenna- rum articulo primo nigro, reliquis fulvis; elytris seriato-punc- tatis, nigris, ad latera utrinque maculis tribus parvis albis notatis; tibiis tarsisque omnibus fulvis. Long. 3 lin. Habitat rarius in prov. Santiago. Vielleicht blos Varietät von Br. lituratus Bl., doch sind die Fühler (bis auf das erste Glied, welches schwarz ist) heller roth, die Schienen und Tarsen sämmtlicher Beine sind rothgelb und statt der hübschen, weissen Querbinden findet man nur an der Aussenseite der Flügeldecken drei kleine grauweisse Flecke. 169. Psathyrocerus'-') nigripes Ph. Ps. obscure aeneus, undique cinereo-sericeus; capite pro- *) S. Blanchard bei Gay bist, de Chile Zool. V. p. 523. Dies Genas unterscheidet sich von Orsodacna durch die Verbreiterung der fünf letzten Fühlerglieder. 384 thoraceque tenuiter, elytris grosse punctatis; prothorace sub- quadrato, lateribus antice rotundatis; pedibus nigris. Longit. 2% lin. Habitat prope Valdiviam. Von den übrigen mir bekannten Psathyrocerus-Arten un- terscheidet sich die gegenwärtige leicht durch die schwarzen Beine. Das erste Tarsenglied der Vorderbeine ist an den beiden vorliegenden Exemplaren verdickt, was vielleicht Kenn- zeichen des einen Geschlechtes ist. 170. Psathyrocerus valdivianus Ph. Ps. ovatus, rufescens, sat dense sericeus; prothorace trans- verso, niedio transversim depresso, lateribus medio unidentatis, ante dentem convexis, pone eum fere concavo convergentibus; elytris grosse punctatis, subfasciatis, pedibus pallide testaceis. Long. 2 Jin. Frequens in prov. Valdivia, praesertim in Colletia cre- nata. Die Stirn hat in der Mitte einen Eindruck und ist bald so braunroth vsie der übrige Körper, bald schwärzlich mit .Bronceglanz, Die Fühler sind fast von Anfang an bräunlich, die Spitze der Glieder schwärzlich. Das Halsschild hat, wie bei Ps. testaceus, einen queren Eindruck, der namentlich an den Seiten auffallend ist, aber seine Gestalt ist nicht dieselbe. (Bei Ps. testaceus ist das Halsschild an den Seiten vorn ge- rundet, dann ziemlich parallel, ohne Zahn in der Mitte.) Es ist bald einfarbig rothbraun, bald zeigt es zwei nach hinten divergirende schwärzliche Striemen, die weder Vorderrand noch Hinterrand erreichen. Aul" den Flügeldecken sieht man drei schwärzliche, undeutliche Querbinden, die mehr einer andern Stellung der Härchen, als einer verschiedenen Färbung des Grundes ihren Ursprung verdanken. Von Ps. variegatus Bl., den ich noch nicht gefunden, unterscheidet sich die mit Striemen auf dem Halsschild gezierte Varietät dadurch, dass die Striemen hinten niclit verbunden sind, und dadurch, dass die Flügeldecken drei Quer binden zeigen, auch soll Ps. va- riegatus dunkle Beine haben. 171. Psathyrocerus rufus Ph. Ps. oblongus, sericeus, rufus, plerumque unicolor; protho- race tenuissime punctato, transverso, lateribus parallelis, antice tantummodo convergentibus; elytris grosse punctatis, humeris et loco prope scutelUim inflatis; antennarum basi pedibusque rufis. Long. 274 — 2 yj lin. Valdivia. Der Kopf hat einen flachen Eindruck auf der Stirn und 385 ist, sowie das Halsschild, sehr fein punctirt, während die Flügel- decken grob punctirt sind. Die Fühler werden gegen die Spitze hin schw ärzlich. Als Normalform sehe ich die einfach bräunlichroth gefärbten Individuen an, eine Varietät hat schwärzliche Flecke auf den Buckeln neben dem Schildchen, eine zweite ausserdem einen oder zwei schwarze Striemen auf jeder Flügeldecke. Von Orsodaena unicolor Bl. durch die hinten nicht verschmälerten, feiner punctirten Flügeldecken, abgesehen von den Fühlern, leicht zu unterscheiden. 172. Psathyrocerus flavescens Ph. Ps. ovatus, omnino pallide testaceus; capite, prothorace, elytrisque aeque et grosse punctatis; vertice haud sulcato, oculis nigris; prothorace fere sexangulari, lateribus sc. medio angulatis; elytris prothorace multo latioribus; humeris valde prominentibus. Long. 1 ^/^ lin. Locum ubi captus ignoro. Diese kleine Art ist sehr leicht daran zu erkennen, dass Kopf und Halsschild eben so grob punctirt sind wie die Flü- geldecken; sie ist dabei mit ziemlich weitläuftigen, abste- henden Härchen bekleidet, Kopf und Halsschild sind bis- weilen etwas dunkler, röthlich. Die Fühler werden gegen die Spitze bräunlich. Betrachtet man das Halsschild von der Seite, so erscheint es auf dem Rücken eben; seine Gestalt ist beinahe sechseckig, indem in der Mitte des Seitenrandes ein Zähnchen sieh befindet, der hintere Theil desselben parallel nach hinten läuft, der vordere aber etwas nach vorn con- vergirt. 173. Orsodaena grandis Ph. 0. omnino testaceo-rufa, grosse et sine ordine punctata, praesertim in elytris; thorace transverso, medio dilatato et subangulato, lateribus aeneo-micante. Longit. 4'/4 lin. Valdivia, rara. Der Kopf ist so breit wie das Halsschild, fein punctirt; die Augen treten so weit hervor wie die Winkel des Hals- schildes. Zwischen den Fühlern ist eine halbkreisförmige, vorn offene Furche, voq welcher nach hinten eine schwache Längsfurche läuft, die jedoch den Hinterrand nicht erreicht. Die Fühler sind reichlich zwei Drittel so lang wie der Kör- per, etwas vor den Augen und entfernt von einander einge- fügt, fadenförmig, gegen die Spitze hin allmälig dünner; das erste Glied ist dick, birnförmig, das zweite Glied klein, fast kugelig, die folgenden Glieder fast walzenförmig, nur wenig gegen die Spitze hin verdickt, stark behaart; das dritte ist etwas länger als das vierte, sonst nehmen die Glieder all- mälig an Länge zu, wenn gleich der Unterschied sehr unbe- deutend ist; das letzte Glied ist vollkommen eylindrisch (nicht eiförmig, wie es nach Blanchard bei Orsodacna sein soll). Die Maxillarpalpen sind ziemlich schlank, das letzte Glied in der Mitte etwas verdickt, am Ende deutlich abgestutzt. Das Halsschild ist fast zweimal so breit wie lang, sechseckig, indem jede Seite in der Mitte einen stark vorspringenden, wenngleich abgerundeten Winkel zeigt; die vier Ecken sprin- gen in Gestalt kleiner Spitzchen hervor; es ist gleichmässig von einer Seite zur andern gewölbt, von vorn nach hinten aber eben und gröber punctirt als der Kopf. Das Schild- chen ist klein, rothbraun, sehr glänzend, nicht punctirt. Die Flügeldecken sind wenigstens viermal so lang wie das Halsschild, vorn gerade abgestutzt, an den Seiten parallel, hinten gerundet, grob und unregelmässig punctirt; die Schul- tern stehen stark hervor und eine Einsenkung am Vorderrand vor denselben macht sie noch auffallender. Hinter dem Schild- chen ist eine flache, beiden Flügeldecken gemeinsame kreis- förmige Vertiefung. Die Beine sind massig lang, ziemlich gleich; die Schenkel massig verdickt; die Schienen gegen die Spitze hin verbreitert, abgestutzt, so lang wie die Schenkel; die Tarsen so lang wie die Schienen. Die zwei ersten Glieder derselben sind verkehrt dreieckig, das dritte zweilappig, das vierte schlank. Die Klauen haben am Innenrand in der Mitte einen stumpfen, wenig merklichen Zahn. Der ganze Körper ist mit feinen, auf der Brust und den Flügeldecken dicht an- liegenden Härchen bekleidet. 174. Chlamys picta Ph. Chi. quadrato-oblonga, nigra, elytris ferrugineo-maculatis ; prothorace subtiliter rugoso-punctato, lateribus vix tuberculato, dorso elevato, gibboso, gibbere-bicristato, medio canaliculato; elytris grosse et foveolato-punctatis, lineisque elevatis longi- tudinalibus transversisque flexuosis sculptis; pedibus ferrugineis, fusco-annulatis. Long, ly^ lin., latit. 1 lin. A'^aldivia. Der Kopf ist fein punctirt, schwarz; die Bucht der Au- gen, ein Fleck jederseits unter dem Ursprung der Fühler und die Oberlippe sind braungelb. Das Halsschild ist im Ganzen trapezförmig, jederseits mit einem deutlichen Winkel kurz vor dem Hinterrand, hinter diesem Winkel etwas ein- gezogen. Der Hinterrand ist in der Mitte sehr stark nach hinten vorgezogen, stärker als bei der ganz schwarzen Art, die ich für Chi. apricaria Lac. halte. In der Mitte ist der gewöhnliche, stark erhabene Höcker, der durch eine breite, jederseits von einem scharfen Kamm eingefasste Längsfurche 387 getheilt ist; von der Seite gesehen zeigt jeder Kamm in der Mitte einen Einschnitt. An jeder Seite des Halssehildes stehen im Dreieck drei kleine, wenig aufTallende Höckerchen. Die vier Ecken desselben sind bisMeilen gelb. Die Flügeldecken zeigen eine ähnliche Sculptur wie Chi. apricaria, allein die vorderen drei Viertlieile zeigen eher erhabene Linien oder Runzeln, die gekrümmt sind, der Länge und Quere nach ver- laufen und sich in der Mitte der Krümmung höckerartig er- heben, als bestimmte, leiclit zu zählende Höcker; wo die Flügeldecken nach hinten abfallen, stehen auf jedem zwei isolirte Höcker. Die Färbung derselben ist braungelb mit braunen Zeichnungen am Grunde und einer Art Querbinde in der Mitte, beide undeutlich begränzt. Brust und Hinterleib sind stark punctirt; der Steiss hat bisweilen in der Mitte eine hellgelbe Linie und jederseitn am Rand einen gelben Fleck. Die letzten Hinterleibsringe sind ebenfalls am Rande nach dem Steiss hin gelb. Die Beine sind gelb; Schenkel und Schienen haben in der Mitte einen breiten, schwarzbraunen Ring. 175. Chlamys minuta Ph. Chi. oblonga, nigra, plus minusve luteo - variegata; pro- thorace punctulato, medio gibhoso; gibbere vix sulcato, haud eristato; lateribus tuberculatis; elytris grosse punctatis, rugas elevatas tuberculaque gerentibus; pedibus luteis, nigro annu- latis, vel fere omnino nigris. Long, l'/g lin. Valdivia. Der runde, nur durch eine seichte, breite Längsfurche getheilte Höcker des Halsschildes, dem die erhabenen, schar- fen Kämme felilen, statt deren sich nur schwach erhabene, schräge unterbrochene Linien zeigen, zeichnet diese Art unter den chilenischen sehr aus. Betrachtet man den Käfer von der Seite, so liegt der Gipfel des Höckers in einer Linie mit den Flügeldecken und eine tiefe Furche begränzt ihn hinten; ein seichter Einschnitt theilt ilin wie bei der vorigen Art in eine vordere und hintere Hälfte; die Seiten dieses Höckers und die Seiten des Halsschildes darunter zeigen kleine Höcker. In der Sculptur der Flügeldecken kann ich keinen erheblichen Unterschied entdecken. An beiden Exemplaren, die ich vor mir habe, zeigt die Stirn vier gelbe Flecke, ausserdem finde ich einen gelben Fleck unter dem Ursprung der Fühler und die gelbe Oberlippe; am Vorderrand des Halsschildes stehen zM'ei gelbe Flecke und in der Mitte eine verkürzte, erhabene, gelbe Längslinie; sonst sind Halsschild und Flügeldecken bei dem einen Exemplar ganz braunschwarz, beim andern dage- gen gelb gefleckt, ja mehr braungelb als schwarz. Der Steiss 388 ist beim letzten Exemplar fast ganz braungelb, beim ersten fast ganz pchwarz. Brust und Hinterleib sind bis auf den gelben Rand am Steiss schwarz. Cryptocephalus. Blanchard besehreibt bei Gay V. p. 537 zwei Arten Cr. elegans und Cr. chilensis; beide ge- hören zusammen und ist Cr. chilensis das Männchen, Cr. ele- gans das Weibchen; wir schlagen vor, den ersteren Namen beizubehalten. 176. Eumolpus? valdivianus Ph. Eu. glaberrimus, aeneus; prothorace puncticulato; eljtris puuctato-striatis; basi antennarum pedibusque rufis. Longit. 1% lin. Valdivia. Der Kopf ist fast senkrecht geneigt, sehr fein punctirt, mit einer tiefen Längsgrube auf der Stirn. Die Fühler sind entfernt von einander vor den Augen eingelenkt; das erste Glied ist dick, eiförmig, das zweite Glied so lang wie das dritte, aber dicker; das 3., 4., 5., 6. gleich lang, walzig, etwa zweimal so lang wie dick, das 7. etwas länger, gegen die Spitze verdickt und noch mehr ist dies der Fall beim 8., 9. und 10.; das 11. ist eiförmig, mit einem spitzlichen Anhang am Ende, der etwa halb so lang ist als der breite Theil; die ersten drei oder vier Glieder sind rotli , die folgenden schwärzlich. Die Augen sind ziemlich vorstehend, kreisrund. Die Mandibeln dick, breit, an der Spitze selbst abgestutzt, am Innenrand vor der Spitze ein seichter Ausschnitt. Die Maxillen sind zweilappig, der innere Lappen länglich, an der Spitze gerundet, der äussere etwas länger, am Grunde gekrümmt, sonst älmlich. An den Maxillar tastern ist das zweite und dritte Glied gleich lang, das letzte länglich eiför- mig, spitzlich zulaufend, die Spitze selbst abgestutzt. Die Unterlippe ist fast so breit wie lang, ausgerandet. Das Halsschild ist kaum breiter als lang, vorn abgestutzt, an den Seiten gerundet; der hintere Rand etwas convex, an den Seiten und hinten ist das Halsschild fein gerandet. Das Schildchen hat die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks mit convexen Schenkeln und abgerundeter Spitze; es ist sehr glänzend, glatt, nicht punctirt. Die Flügeldecken sind bedeutend breiter als das Halsschild und etwa zweimal so lang; ihre Seitenränder laufen grösstentheils parallel; die Ober- fläche zeigt Reihen eingestochener Punkte und eine seichte Furche am Grunde trennt die Schultern ab. Schenkel und Schienen haben nichts Ausgezeichnetes; die Tarsen sind so lang wie die Schienen und die ersten drei Glieder sind sehr breit; das erste und zweite sind verkehrt dreieckig, das 389 dritte tief gelappt. Die Vorderhüften sind getrennt, aber das Brustbein ist flach, nicht vorstehend. Die Färbung zeigt folgende Verschiedenheiten: a. schwarz, mit Bronceglanz; die Spitze der Flügeldecken und bisweilen der Rand derselben sind braunrotli; ß. der Käfer ist oben blauschwarz, die Spitze der Flü- geldecken roth, die Füsse sind kastanienbraun; y. oben broncegrün; Fühler und Beine kohlsch\A arz. Diese Form bildet vielleicht eine eigene Art, sie ist auf- fallend breiter, aber wir besitzen nur ein einziges Exemplar. 177. Myochrous quadridentatus Ph. M. oblongo-ovatus, fuscus, dense pubescens; prothoracis supra inaequalis lateribus bidentatis; elytris ovatis, valde con- vexis, postice perpendicularibus, triseriatim tuberculatis, postice fascia arcuata, albida ornatis. Longit. 2y2 — ^Va ^in., latit. IV2 lin. Patria.... Der Scheitel ist gefurcht, namentlich zwischen den Augen und in der Mitte heller, während der Theil oberhalb der Augen beinahe kahl und schwarz ist. Die Fühler sind bei- nahe rothbraun. Der Prothorax ist oben uneben, mit gelben, anliegenden Härchen dicht bekleidet, darunter beinah roth- braun; jede Seite l)at in der Mitte zwei Zähnchen, von denen der hintere etwas stärker zu sein pflegt; betrachtet man den Käfer von der Seite, so zeigt das Halsschild jederseits drei schwache Erhabenheiten. Das Schildchen ist klein, dreieckig, kahl, schwarz. Die Flügel sind eiförmig, stark gewölbt, mit drei hinten convergirenden Reihen Knötchen; die beiden In- nern Reihen erreichen beinahe die Naht, da, wo hinten die Flügeldecken anfangen abschüssig zu werden. Ausserdem steht jederseits etwas hinter dem Schildchen an der Naht ein Höcker und gegen das Ende der Naht stehen vier bis fünf in zwei Reihen gestellte Höckerchen zwischen der dritten Reihe und dem Aussenrande. Die Flügeldecken sind eben- falls braun, mit weissliehen, anliegenden Härchen bekleidet, welche nach hinten eine halbmondförmige, Aveissliche Binde bilden; auch ist die Gegend dicht um das Schildchen weiss- lich. Die Schenkel sind stark verdickt und haben unten einen Dorn. Da die Bekleidung der Beine nicht so dicht ist, wie die des Körpers, so erscheinen sie mehr rothbraun. M. asperatus und conspurcatus Bl. haben ebenfalls eine weiosliche Quer binde auf den Flügeldecken, aber das Hals- schild hat bei diesen jederseits nur einen nach hinten ge- stellten Dorn. 390 178. MyochrousteiTOSUsPh. M. oblongo-ovatus, piceiis, dense sericeus; antennis rufis; protliorace supra aequali, latere foveolato, subunidentato; el^'tris ovatis, modice convexis, tiiseriatim tuberculatis, eoQ- coloribus. Longit. 2'/2 lin-, latit. 1^3 lin. Patria.,.. Kopf und Halsschild sind weniger stark behaart als bei der vorhergehenden Art, gänzlicli dunkel rolhbraun. Das Halsschild zeigt keine Längsfurche und keine Runzeln und erscheint, von der Seite gesehen, auf dem Hucken eben; jeder- seits ist nach dem Rande liin eine Vertiefung und an deren hinterm Ende hat der Rand einen Dorn; bisweilen ist auch eine schwache Andeutung eines vordem Doms da. Die Flü- geldecken sind hinten gleichmässig und weit schwächer ge- wölbt als bei der vorigen Art, etwas kürzer, ähnlich punctirf, und haben dieselben Höcker; sie sind einfarbig, ohne Binde. Die Schenkel der Hinterbeine haben einen Zahn. Von M, as])eratus, conspurcatus, quadridentatus sogleich durcii den Mangel der weisslichen Binde auf den Flügeeldecken verschieden, von M, humilis Bl. durcli schwache Wölbung der Flügeldecken. 179. Noda splendida Ph. N. tota cuprea, splendidissima; thorace eljtrisque tenuis- sime punctatis; punetis elytrorum seriatis corpore subtus pe- dibusque atris. Longit. 1 lin. Habitat ad radicem Andium in prov. Santiago. Unterscheidet sich von N. aurea Blanch. durch mindere Grösse, weit stärkeren Glanz, viel feinere Punctirung und schwarze Färbung der Unterseite des Körpers und der Beine, sowie durch die in Reihen gestellten Punkte der Flügeldecken. 180. Phaedon? rubripes Ph. Ph. corpore atrocjaneo; prothorace, pedibus praeter ul- timum tarsorum articulum, basique antennarum rubris; eljtris dense sparsim punctatis, cyaneis. Long. 2 lin. Valdivia. Wir besitzen nur ein Exemplar. Die Gestalt ist im All- gemeinen eiförmig. Der Kopf ist schwarzblau, fein punctiit und zeigt zwischen den Fühlern eine vertiefte Querlinie , die einen seiir stumpfen, nach oben gerichteten Winkel bildet. Die Fühler sind von einander entfernt vor den Augen einge- lenkt, etwas länger als der halbe Körper; die ersten vier Glieder roth, die folgenden schw^arzgrau; das zweite Glied ist unbedeutend kürzer als das dritte, die fünf letzten Glieder sind verbreitert, das letzte ist das längste und ziemlich zu- 391 gespitzt. (Nach Blanchard bei Gay V. pag. 547 sollen bei Phaedon die drei letzten Glieder verbreitert sein; bei seinem Ph. Buqueti 1. c. sind es aber — wie bei unserer Art — die letzten fünf, nur ist das letzte Glied etwas kürzer, nicht so spitz, mehr eiförmig.) Die Maxillartaster sind abgebrochen. Das Halsschild itt fast zweimal so breit wie lang, vorn und hinten abgestutzt, an den Seiten im hintern Tlieil parallel, vorn zugerundet; es ist ziemlich fein und dicht punctirt und roth. Das Schildchen ist blauschwarz und zeigt einige eingestochene Punkte. Die Flügeldecken sind breiter als das Halsschild, weit gröber punctirt, au den Seiten parallel, dunkelblau. Die Vorderbrust ist roth; Mittelbrust, Hinterbrust und Hinterleib sind schwarzblau, mit weitläuftigen eingestochenen Punkten. Die Beine sind roth bis auf das letzte Tarsenglied, das schwarz ist; das erste Tarsenglied ist etwas länger als das zweite. 181. Lina rubricollis Ph. L. aenea; prothorace grosse punctato, rubro; eljtris punc- tato striatis, striis punctisque postice obsoletis; prosterno, ti- biis, tarsisque rufis. Long. 2% lin., lat. l'/a lin. Prope Santiago rara invenitur. Der Kopf ist broncegrün, glatt, nicht punctirt, mit einer dem Augenrande parallelen gekrümmten Furche jederseits und einer Querfurche, welche beide in der Mitte vereinigt. Die Fühler sind braun, die ersten Glieder aber röthlich, glänzend. Das Halsschild ist breiter als lang und seine Seitenränder sind in ihrer grössten Länge parallel und nur vorn nach einwärts gekrümmt; es ist roth und grob, beinahe grubig punctirt, namentlich an den Seiten, die Mitte ist weit glatter. Das Schildchen ist kupferbraun, glatt, nicht punctirt. Die Flügel- decken sind breiter als das Halsschild, an den Seiten beinahe parallel, lebhaft broncegrün, mit Punktstreifen, die in den letzten zwei Drittheilen fast verloschen sind; nur die beiden Punktreihen jederseits an der Naht und am Rande reichen weiter nach hinten. Die Palpen sind beinahe schwarz; ihr letztes Glied ist eiförmig und so lang wie das vorletzte. Die Vorderbrust ist roth, die Mittelbrust, Hinterbrust, der Unter- leib tiud schwarz mit broncegrünem Schiller, letzterer flaum- haarig. Die Schenkel sind broncegrün, am Grunde und an der Spitze röthlich, die Vorderschenkel fast ganz röthlich. Die Schienen und die drei ersten Tarsenglieder sind roth, das letzte schwarz. 182. Chrysomela nitida Ph. Chr. ovata, valde convexa, nitidissima, nigro-aenea; labro, palpis, antennis, pedibus, margine elytrorum, maculis in parte 392 postica eorum cum margine confluentibus flavis; prothorace laevissimo; eljtris striato-punctatis. Longit. 1% lin. , lalit. 1 lin. In prov. Valdivia satis frequens. Das Epistomium ist durcli eine tiefe Furche vom Kopf geschieden, der ganz glatt und glänzend ist. Das Hals&child ist überaus glatt und glänzend, niclit jiunctirt, fast zweimal so breit wie lang, der Hinterrand kaum viel länger als der Vorderrand, die Seiten etwas gebogen, die hinteren Winkel spitzlich. Die Flügeldecken sind fast so breit wie das Hals- schild, stark gewölbt, sehr glänzend, ungeachtet sie Reihen ziemlich entfernter, wenig tief eingestochener Punkte zeigen. Die Fühler sind etwas länger als der halbe Körper, weit entfernt von einander und unter den Augen eingefügt, fast ganz fadenförmig, indem die letzten Glieder sehr wenig dicker als die ersten sind; das eiste ist dick ^ie gewöhnlich. Die Taster sind kurz; das letzte Glied ist eil'öimig und spitz. Die Vorderhüften sind weit von einander entfernt, aber das Brust- bein zwischen denselben ist nicht erhaben, sondern flach. (Bei Strichosa eburata, mit der diese Art einige Aehnlichkeit hat, ist dasselbe erhaben, hinten breiter und in Folge einer tiefen Furche scheinbar gabelförmig. Wenn Blanchard bei Gay V. p. 550 sagt mesosternum obtuse porrectum, so scheint mir dies nicht klar ausgedrückt; dasselbe tritt zwischen den Vor- derschenkeln kaum merklich hervor in Gestalt eines kurzen, stumpfwinkligen Dreiecks, dessen Scheitel jedoch scharf, nicht abgerundet ist.) 183. Chrysomela obscura Ph. Chr. ovata, valde convexa, nitidissima, nigro-aenea; labro palpis, antennis pedibusque luteis; prothorace grosse et di- stanter punctato; elytris striato-punctatis. Longit. 1% lin., laut. 1 lin. Prope Santiago rara invenitur. Der vorigen Art, was Gestalt, Grösse und Färbung im Allgemeinen betrifft zum Verwechseln ähnlich, allein die Flü- geldecken sind ohne gelbe Ränder und ohne gelbe Zeichnung und das Halsschild mit groben, weitläuftig gestellten, einge- stochenen Punkten. 184. Chrysomela? quadristriata Ph. Chr.? oblonga, nigra, margine elytrorum, apice tibiarum, primisque tarsorum articulis flavis; prothorace lateribus et postice grosse punctato; striis quatuor punctorum grossorum in quovis elytro. Longit. 2 lin. Patria.... 393 Der Käfer ist länglich, schwach gewölbt. Der Kopf hat zwischen den Augen eine Querfurche, die sich jederseits nach unten biegt und mit einem runden Grübchen endigt 5 von die- sem entspringt eine gebogene Furclie, die dem Augenrande parallel nacii oben verläuft Die Fühler entspringen vor den Augen, ziemlich weit von einander entfernt und sind länger als der halbe Körper; das erste Glied ist das dickste, das zweite das kürzeste, die folgenden nehmen allmälig an Länge und Dicke zu, das letzte ist das längste, länglich eiförmig, spitz; die Fühler sind niclit so dick wie bei Pliaedra Buqueti oder Lina erythroptera, aber dicker als bei Galleruca (potius Haltica?) ianthina Bl. Das letzte Glied der Palpen ist kurz, eiförmig, abgestutzt. Das Halsschild ist fast zweimal so bieit wie lang; seine Seitenränder sind vorn gekrümmt, bald grad- linig und etwas nach hinten diveigirend; die Seiten und ein schmaler Streifen am Hinterrand sind grob und weitläuftig punctirt. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind wenig breiter als das Halsschild, nach hinten nur wenig ver- breitert, fast parallel zu nennen und etwa zweimal so lang wie breit; jede hat vier Reihen grober, eingestochener Punkte, die vor dem Ende aufhören, da, wo die Flügeldecken hinten abfallen. Nur die erste Reihe fängt gleich beim Vorderrand an, die drei andern erst in ziemlicher Entfernung von dem- selben; dicht am Vorderrand ist ein tiefes Grübchen, welches dem Zwischenraum zwischen der zweiten und dritten Punkt- reihe entspricht; die dritte, vierte, äusserste Reihe ist die kürzeste. Die Beine haben niciits Ausgezeichnetes. 185. Coelomel-a viridis Ph. C. corpore, prothorace eljtri.sque viridibus; capite pone oculos lutescente; punctis quatuor nigris in prothorace per arcum dispositis; antenuis nigiis, basi viridi articulatis; femo- ributf praeter basin, tibiisque rubris; tarsis rubris apice nigris. Longit. 3y4 — 3'/2 ^^^-i Ititit. fere 2 lin. In prov. Santiago in Duvaua dependente vivit, jam medio hyeme, mensi Julio, capta. Wir geben die Beschreibung dieser Form, die -wir für neu halten, da sie in mehreren Punkten nicht mit der von Blanchard bei Gay gegebenen der C. mutans übereinstimmt. Der Kopf zeigt zwischen den Augen eine doppelt gekrümmte Querlinie und eine verkürzte Längsliuie. Die Mandibeln sind am Grunde grün, an der Spitze schwarz, dreizähnig. Die Fühler sind sehr lang; beim Männchen messen sie 2% Linien, ihr erstes Glied ist keulenförmig und an der Spitze aussen mit einem Zähnchen versehen, grün, innen schwarz; das zweite ist das kürzeste von allen, verkehrt kegelförmig und mit einem 26 394 kleineren Zähnehen versehen, am Grunde und innen schwarz, sonst grün; das dritte ist wenig länger und beinahe ebenso dick, walzenförmig, am Grunde eingeschnürt; das vierte und fünfte sind dick und alle am Grunde und aussen schwarz, sonst grün; die folgenden Glieder sind dünner, ziemlich wal- zenförmig, ganz und gar schwarz. Die Fühler des Weibchens sind etwas kürzer und die ersten Glieder weniger verdickt. Bei Gay bind dagegen die Fühler T. 32 fig. 6 f. nach der Spitze hin verdickt gezeichnet, was freilich mit der Be- schreibung vol. V. p. 533 in Widerspruch stellt. Die Palpen sind schwarz. Das Halsschild ist zerstreut punctirt; die vier schwarzen Fleckchen desselben bilden einen nach vorn con- vexen Bogen, die äussern stehen nahe am Hinterrand, die Innern kaum vor der Mitte der Länge. Die Flügeldecken sind zerstieut punctirt und an allen Exemplaren ungetleckt. Die Schenkel sind am Grunde gelblich, sonst roth; das erste Glied der Tarsen ist keinesweges so lang wie die drei folgenden zusammengenommen (casi tan largo como los siguientes reu- nidos p. 553!}, sondern nimmt nur den dritten Theil der Ge- sammtlänge ein, wie es die Figur richtig zeigt. Bei den Männchen ist das erste Glied der Tarsen an den Vorderbei- nen verbreitert, fast breiter als die Schiene und das letzte Tarsenglied, während es an den andern Beinen ebenso wie beim Weibchen ziemlich schmal ist. Die Unterseite des Kör- pers ist sehr fein behaart. Galleruca. Blanchard führt 1. c. pag. 554 und 555 zwei chilenische Arten Galleruca auf, G. decorata und G. ianthina; aber beide haben Springbeine und namentlich hat die erste sehr ver- dickte Schenke], man muss sie also wohl zu Haltica bringen. 186. Haltica decorata (Galleruca d.) Bl. Gay will diese Art in den Cordilleren des (Cerro?) Azul in der Provinz Santiago gefunden haben; in der Provinz San- tiago ist mir kein Cerro azul bekannt, der Cerro azul liegt in der Provinz Maule. Unsere Exemplare stammen von un- serem Gut St. Juan in der Provinz Valdivia und haben mehr eine metallisch grüne als eine blaue Färbung. Das Halsschild hat keine Spur von einer Querfurclie, die Hinterschenkel sind, wie gesagt, sehr dick; die Hinterschienen enden mit zwei ge- krümmten Dornen, weshalb die Art vielleicht zu Diabolia zu bringen ist, und haben in zwei Drittel der Länge aussen einen *) d. h. fast so gross als die folgenden zusammen. Red. 187. Haltica?^ianthina (Galleruca i.) Bl. (Grapto- dera?) Die Hinterschenkel sind nur massig verdickt, das Hals- Schild zeigt eine schwache, aber doch deutlich erkennbare Querfurche, die Vorderhüften sind deutlich durch das Brust- bein getrennt. Gay giebt nur Santiago als Fundort an, doch ist diese Art in der Provinz Valdivia sehr häufig. 188. Haltica? atrocyanea Ph. (Graptodera?) H. ovata, tota nigro-cyanea, raro nigro-violacea; protho- race basi transversim haud sulcato; elytris punctulatis; an- tennis pedibusque nigris^ femoribus posticis perparum incras- satis. Long. 2^/4 lin. Valdivia, Puerto Montt. Etwas kleiner als die weit gemeinere H. ianthina, die meist 2y3 Lin. lang ist (Blanchard giebt freilich nur 2^/4 Lin. an). Das Halsschild ist im Verhältniss ein wenig schmaler und zeigt keine Spur von Querfurche. Die Flügeldecken sind zwar immer noch ziemlich fein, aber doch weit gröber punc- tirt als bei ianthina, bei der man oft Mühe hat, überhaupt Punkte zu unterscheiden. Die Hinterschenkel sind so wenig verdickt, dass ich zweifelhaft bin, ob der Käfer springt und nicht vielmehr zu Galleruca gebracht werden muss. Wegen dieses Umstandes, weil Blanchard seiner G. ianthina nur 2^4 Linie Länge zuschreibt und kein Wort von einer Querfurche des Halsschildes spricht, habe ich anfangs geglaubt, er habe unter diesem Namen die blau violette Varietät gegenwärtiger Art gemeint, allein er schreibt seiner Art violette Beine zu und die unserige hat sie ganz schwarz. Ihre Vorderhüften sind durch das Brustbein deutlich getrennt. 189. Haltica annulicornis Ph. (Graptodera?) H. nigra, aeneo-micans; vertice, apice articulorum anten- narum, basi femorum, apice tibiarum, tarsisque flavis; protho- race transverso, laevissimo, postice bifoveolato, sulco tenui transverso foveas jungente; elytris prothorace vix latioribus, sparsim punctulatis. Long. 2V2 liQ'.', latit. fere iy2 lii- Patria Der Umriss des Körpers ist länglich-eiförmig. Auf dem Scheitel stehen zwei aneinander stossende, mit der Basis das Halsschild berührende dreieckige Flecke. Die Fühler sind wenigstens halb so lang wie der Körper und das Ende sämmt- licher Glieder ist gelblich. Die Palpen sind gelblich. Das Halsschild ist breit, quer, vorn schwach ausgebogen, mit voi*- springenden, aber abgerundeten Winkeln, hinten doppelt, aber schwach gebuchtet; die Seiten sind etwas gebogen, nach hinten 26* 396 divergirend und gerandet; die Oberfläche ist ohne Punkte, zeigt aber am Hinterrand zwei ziemlich grosse und tiefe Längs- gruben, deren vordere Enden durcli eine feine, vertiefte Quer- linie verbunden sind; die vorderen Winkel sind gelb, sonst ist das Halsschild schwarz und glänzend. Das Schildchen ist gelb. Die Flügeldecken haben nichts Ausgezeichnetes. Die Hinterschenkel sind bedeutend verdickt; die Schienen ohne Dorn am Ende, flaumhaarig, besonders nach aussen; die Tar- sen sind drei Viertel so lang wie die Schienen und ihr erstes Glied ist so lang wie die beiden folgenden. Die Vorderhüften sind durch einen sehr schmalen Vorsprung des Brustbeins getrennt. Die Vorderbrust ist gelb, Mittel brüst und Hinter- brust kastanienbraun; der Hinterleib ist in der Mitte kasta- nienbraun, nacli aussen gelbhch; der umgeschlagene Rand der Flügeldecken ist braungelb. 190. Haltica flavipes Ph. (Graptodera?) H. ovata, nigro-aenea; antennis fuscis; pedibus testaceis; prothorace laevi postice obscure transversim sulcato; elytris inordinate punctulatis. Longit. 1% lin. Patria.... Das Halsschild ist etwas breiter als lang, seine Seiten laufen mehr parallel als bei H. ianthina und es hat an seinem Grunde nur eine Spur von Querlurche. Die Flügeldecken sind massig breiter als das Halsschild und ebenso grob punctirt wie bei H.? atrocyanea. Die Hinterschenkel sind nur massig verdickt, die Schienen keulenförmig, ohne merkliche Dornen am Ende, die Tarsen so lang wie die Schienen. 191. Haltica fulvicollis Ph. (Graptodera.) H. oblonga, capite prothoraceque i'ulvis , foveis duabus longitudinalibus prolundis ad marginem i>osticum prothoracis antice sulco transverso junctis; eljtris inordinate punctatis, aeneis; antennis basi fulvis, deiude fuscis; pedibus anterioribus fulvis; femoribus po!-ticis cum metothorace et ventre obscure castaneis. Long. 2 lin. Prope Corral in prov. Valdivia capta est. Wir besitzen nur ein Exemplar dieser durch ihre Fär- bung etc. sehr ausgezeichneten Art. 192. Haltica pyrrhoptera Ph. (Graptodera.) H. oblonga, atra; elytris rufis; antennis, tibiis tarsisque testaceis; prothorace subquadrato, postice transversim sulcato, elytris dense striato-punctalis. Longit. IVj lin. Habitat in prov. Santiago. Sie ist etwas schmaler als H. signata. Kopf und Hals- 397 Schild sind fein punctirt und letzteres vorn fast ebenso breit wie hinten, mit sehr schwach gebogeneu Seiten. 193. Haltica posticalis Ph. (Crepidodera.) H. oblonga, atra, elytris ad apicem luteis; antennis, tibiis tarsisque testaceis; prothoraee subquadrato, postice transver- sim sulcato; elytris dense striato-punctatis. Longit. l'/j lin. In prov. Santiago occurrit. Vielleicht ist dies nur eine Varietät der vorigen Art, M'enigstens "wüsste ich ausser der verschiedenen Färbung der Flügeldecken keinen erheblichen Unterschied anzugeben. 194. Haltica Landbecki Pb. (Crepidodera.) H. oblonga, atra; capite et prothoraee dense puncliculatis, prothoraee postice transversim impresso; elytris dense seria- tim punctulatis, obscure rufis, basi apiceque nigris; genubus, tibiis tarsisque fulvis. Long. 1% IJQ- Prope Valdivia legit orn. Landbeck. In Gestalt und Grösse stimmt diese Art ziemlich mit H. signata BL, allein die Flügeldecken sind feiner und dichter punctirt und Kopf und Halsschild sind kohlschwarz. 195. Haltica notata Ph. (Crepidodera.) H. oblonga, testacea; antennis pedibusque concoloribus, apice femorum posticorum obscuro; prothoracis postice trans- versim sulcati lateribus subparallelis; elytris dense striato- punctatis; sutura a scutello inde fere ad apicem maculaque ovata utrinque nigris. Longit. 1% ^i'^« In prov. Valdivia cepimus. Auch diese Art ist der H. signata Bl. nahe verwandt» aber schmaler, das Halsschild weniger trapezförmig, indem seine Seiten beinahe parallel verlaufen und die Zeichnung der Flügeldecken ist etwas abweichend. Der schwarze Strei- fen auf der Naht fängt dicht hinter dem Schildchen breit an, verschmälert sich sogleich und endet dicht vor der Spitze mit einem Häkchen. Der schwarze Fleck in der Mitte der Länge nahe dem Seitenrande ist ziemlich von derselben Ge- stalt wie bei der erwähnten Art. Die Spitze der Hinter- schenkel ist schwärzlich und bisweilen auch die ersten Fühler- glieder. 196. Haltica sororia Ph. (Crepidodera.) H. oblonga, testacea; prothoraee punctulato, postice trans- versim sulcato; elytris striato-punctatis, utroque macula ob- scuriore in parte basali plagaque majore irregulär! in parte postica pallide fuscis. Longit. IVa ^in. In prov. Santiago occurrit. Wiederum eine der H. signata sehr ähnliche Art. Die braunen Flecke der Flügeldecken sind jedoch von ganz ver- schiedener Gestalt und niclit so dunkel und fallen daher beim ersten Blick vrenig auf. 197. Haltica Greissei Ph. (Crepidodera.) H. oblonga, tota aenea, nitida; antennis tibüs tarsisque rufis; prothorace postice parallelo, transversim sulcato et tri- foveolato; elvtris oblongis, parallelis, striato-punctatis. Long. 1 lin. Prope Puerto Montt lectam communicavit ornat. Dr. Fri- dericus Geisse, etiam Valdiviae ocurrit. Auf den ersten Blick kann man sie mit H. aenea Bl. verwechfeln, welche aber keine Spur von Querfurche auf dem Halsschild hat und also eine Plectroscelis ist. Unsere Art ist weit schmaler, die Ränder des Halpschildes laufen hinten fast ganz parallel und am Hinterrand stehen drei Längsgrübchen, die an ihrem vordem Ende durch eine Querfurche verbunden sind. Die Schultern stehen stark hervor und die Seiten der Flügeldecken laufen beinahe parallel, währen-l H. aenea breit eiförmige Flügeldecken mit stark convexen Seitenrändern hat. 198. Haltica gracilis Ph. (Plectroscelis?) H. ovato- oblonga, nitida; capite, prothorace, antennis, pedibusque fulvis; oculis, elytris, mesothorace, metathorace, abdomineque atris; prothorace paullulum transverso, lateribus rotundato, haud sulcato, laevissimo; eljtris prothorace latio- ribus, tenuish^ime striato-punctatis; tarsis '^/^ tibiarum aequan- tibus, articulo primo fere reliquos simul sumtos aequante. — Long. 1 lin. In subandinis prov. Santiago occurrit. Die Fühler sind etwas länger als der halbe Körper. Das Halsschild ist anderthalb mal so breit wie lang, ziemlich stark gewölbt, ganz glatt, ohne Punkte, ohne Querfurche. Die Punktreihen auf den Flügeldecken sind erst bei scharfer Ver- grösserung zu entdecken. Die Hintersclienkel sind sehr dick, auch die Schienen sind fast keulenförmig verdickt und ohne sichtbaren Dorn am Ende. 199. Haltica pusilla Ph. (Teinodactyla.) H. ovato-oblonga, nigra, nitida; capite et prothorace ob- seure rufis, impunctatis; prothorace absque sulco; elytris dense 399 et sparsim punctulatis; pedibus antennisque ferrugineis. Long, vix 1 lin. Ni fallimur in prov. Santiago capta est. Die Fühler sind so lang wie drei Viertel des Körpers, Das Halsschild ist überaus glänzend, ohne Spur von Punkten und ohne Querfurche; seine Seit em ander laufen ziemlich pa- rallel. Die Flügeldecken sind länglieh eiförmig, breiter als das Halsschild, aber die Schultern sind sehr stark abgerundet. Die Hinterschenkel sind überaus dick; das erste Glied der Hintertarsen ist verlängert, 200. Haltica meloeformis Ph. H, ovatö-oblonga, cupreo-aenea, inordinate punctata, pu- bescens; prothorace subquadrato, haud transver.^im sulcato; elytris ovatis, parum convexis, abdomine brevioribus, singu- la'tim rotundatis; pygidio libero, horizontali, elongato; antennis nigiis; pedibus lufis. Long. 1 lin, Piope Santiago unicum f^pecimen mensi Sept, nacti Turnus. Der Kopf ist weniger punctirt und glänzender als der übrige Köipv'r und zeigt zwi^cIlen der In>ertion der Fühler einen dreieckigen, von einer Furche begränzten Vor.-prung. Die Fühler .stehen nahe bei einander, sind etwas länger als der halbe Körper; ihre letzten fünf Glieder sind bedeutend breiter und auch länger als die vorhergehenilen und das eiför- mige Endglied ist das gröbste vcn allen. Das Halsschild ist so breit wie der Kopf, beinahe quadratisch, die Seiten etwas gekrümmt; es ist schwach von vorn nacii hinten, stark von einer Seite zur andern gewölbt, grob und weitläuftig punc- tirt, aber doch selir glänzend. Der Hinlerleib ist wenig brei- ter als das Halsschild, länglich eiförmig, ohne vorspringende Scliultern, scr schwach gewölbt. Die Flügeldecken bedecken ihn nicht vollständig, indem sie küizer sind, am Ende diver- giren und jede einzeln gerundet sind; sie sind dichter und feiner punctirt als das Halsschild und mit weissen, anliegenden Härchen dicht bekleidet. Flügel seheinen nicht voriianden zu sein. Der vorstehende, eiförmige, fast horizontale Theil des Hinterleibes zeigt dieselbe Sculptur und Behaarung wie die Flügeldecken. Die Hintersciienkel sind dick und kräftig; die Schienen am Ende schräg abgestutzt, ohne Dorn; der Tarsus fast so lang wie die Schiene; die beiden ersten Glieder sind breit, verkehrt dreieckig, das dritte zweilappig. Diese Art verdient unstreitig ein eigenes Subgenus zu bilden, 201. Haltica melampus Ph. H. oblonga, nigro-aenea, tenuissime et confuse punctulata; 400 prothorace obscure bifoveolato; pedibus atris. — Longit. 1 lin. In prov. Valdivia inveni. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den Seiten wohl gerundet; es hat keine Querfurehe, wohl aber in der Mitte zwei kreisrunde Grübchen, welche ebensoweit von ein- ander wie vom Rande entfernt sind. Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Halsschild, fast viermal so lang, mit parallelen Seiten. Die Hinterschenkel sind sehr dick; die Hinterschienen von der Basis an allmälig verdickt, die Tar- sen am Ende eingelenkt. Die Grösse und schlanke Gestalt hat diese Art mit H. Geissei mihi gemein, allein die kohl- schwarzen Beine unterscheiden sie auf den ersten Blick. 202. Haltica Landbeckiana Ph. H. ovato-oblonga , convexa, supra flavo-testacea, subtus nigra; capite antennisque rufis, pedibus testaceis; prothorace punctato, postice ante marginem medio foveolato; elytris dense et vage punctatis. Long. 2 lin. In prov. Valdivia occurrit. Der Kopf ist oben rothbraun, die Mundtheile hellgelb, die Augen dunkelbraun. Das Halsschild ist breiter als lang, parallel, vorn verschmälert, massig fein und weitläuftig punc- tirt, ohne Querfurche vor dem Hinterrand , aber mit einem kleinen queren Grübchen in der Mitte. Die Flügeldecken sind ohne bestimmte Ordnung punctirt, hellgelb, die Naht röthlich. Von H. pallens Bl. sogleich durch bedeutendere Grösse, den Mangel der bräunlichen Flecke auf den Flügeldecken und die Sculptur derselben sehr verschieden. Die Hinterschienen sind stark verdickt, am Aussenrand gewimpert, ohne Dorn am Ende; das erste Tarsenglied der Hinterbeine ist auch ver- dickt und so lang wie die beiden folgenden. 203. Haltica aurea Ph. H. oblonga, tenuissime puncticulata; capite nigro, cupreo micante, prothorace latiore quam longo, sulcis destituto; scu- tello viridi-aeneo; elytris prothoracem longitudine saltem ter aequantibus, parallelis, viridi-aureis; corpore subtus nigro, violaceo micante, dense pimctulato; antennis pedibusque luteo- testaceis. Long. 2 lin. E. prov. Valdivia provenit. Die Gestalt ist fast genau wie bei H. decorata. Die schöne goldgrüne Färbung zeichnet diese Art sehr aus und kann sie mit keiner chilenischen verwechselt werden. 401 204. Haltica bellula Ph. H. rufo-fulva, metallice nitida, signatura j formi pulchre aenea in elytris picta; prothorace grosse punctato; elytris striato-punctatis. Long. 1 Vs lin. In radice Andium prov. Santiago raro occuvrit. Der Kopf ist glatt, nicht punctirt, zwischen den Augen sieht man eine bis zum Ursprung der Fühler in einen Winkel vorgezogene, vertiefte Linie. Die Fühler erreichen die halbe Körperlänge. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, bald hinter dem Vorderrand am breitesten, dann etwas nach hinten convergirend; hinten hat es einen queren Eindruck, die Seiten sind schwach gerandet, die hintern Winkel haben die Gestalt eines spitzen Zähnchens. Die Flügeldecken sind länglich- eiförmig, etwa ly^ mal so lang wie breit, reichlich dreimal so lang wie das Halsschild, gestreift punctirt; der Punktstrei- fen dicht an der Naht bildet eine ordentliche Furche. Die Schulterecken treten stark hervor und sind durch ein Grüb- chen abgesetzt. Eine breite, schön broncegrüne Querbinde steht dicht hinter der Mitte und verbindet sich mit einer brei- ten durch die Naht getheilten Längsbinde, die bis zum Vor- derrand reicht und dort etwas breiter wird. Die Unterseite des Körpers ist einfach rothgelb, sehr glänzend, wohl kaum punctirt. Die Hinterschenkei sind nur massig verdickt und auch die vorderen Schenkel sind kräftig; die Schienen sind gegen das Ende allmälig, aber stark verdickt; das erste Tar- senglied ist sehr breit und viel grösser als das zweite; das vierte ist tief zweilappig. 205. Triplax valdiviana Ph. Tr. oblonga, subparallela, punctata; capite, macula trans- versa antica prothoracis, elytris, metathorace viridi-aeneis; reliqua parte prothoracis, mesothorace, abdomine, antennis praeter clavam fuscam, ore, pedibusque flavis. Long. i% lin., latit. y^ lin. Prope oppidum Valdivia invenit orn. Landbeck. Das Halsschild ist vorn ausgerandet, hinten doppelt ge- buchtet, an den Seiten kaum gekrümmt; eine dünne Furche läuft ringsherum nahe am Rande; seine Oberfläche ist für die Kleinheit des Thieres ziemlich grob punctirt. Der bronce- grüne Fleck nimmt etwas mehr als die Hälfte des Vorder- randes ein und reicht bis zu Vj der Länge, hinten ist er etwas ausgerandet. Das Scliildchen ist quer, gerundet. Die Flügel- decken sind fast parallel, wenigstens dreimal so lang wie das Halsschild, gestreift punctirt; die Zwischenräume zeigen eine Reihe kleinerer und weniger tiefen Punkte. Die Fühler sind etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen; 403 das 6., 7. und 8. Glied sind beinahe kugelig; die Keule ist ziemlich eiförmig, das 9. und 10. Glied sind breiter als lang, das letzte Glied ist fast kreisförmig. Die Vordertarsen sind kürzer als die Schienen, das dritte Glied ist tief zweilappig. Die Unterseite des Körpers ist weitläuftig punctirt. 206. Coccinella magellanica Ph. C. oblonga, glabra, nigra; margine laterali prothoracis, puncto in margine antico et i>ostico ejus, margine laterali, punctisque sex eljtrorum luteis. Longit. 2^/3 lin., latit. l*^ liu. An. Univ. Chile 1862 2. p. 412. E. freto Magellanico misit praefectus coloniae chilensis amic. Georg. Schythe. Der Kopf ist einfarbig, schwarz. Das Hal.«schild ist an den Seiten ziemlich stark gerundet, vorn etwas breiter als hinten; die Seitenränder sind gelb und zwar ist der gelbe Rand vorn breiter als hinten; Vordeirand und Hinteirand zeigen in der AJitte einen kreit^runden, gelben Punkt. Das Schildchen ist niciit deutlich. Die Flügeldecken sind s-ehr verlängert, hinten ziemlich spitz; sie zeigen jede in der Mittel- linie drei gelbe Flecke oder Punkte; der erste steht dicht am Vorderrande, die andern stehen in gleichem Abstand von ein- ander und von der Spitze, der mittelste ist der kleinste. Der Seitenrand ist schmal, gelb, doch erweitert yich der gelbe Rand in der Gegend des dritten Fleckes nach innen, als ob er mit einem RandtJeck zusammengetlos>en wäre, und noch mehr ist dies der Fall kurz vor der Spitze, t-o dass vielleiclit andere Exemplare auf jeder Flügeidecke fünf gelbe Flecke zeigen; die Spitze selbst ist schwarz. Fütiler und Beine sind schwarz. 207. Coccinella limensis Ph. C. ovato- oblonga, mediocriter convexa, nigra; antennis praeter clavam testaceis; macula triangulari longitudinali ca- pitis rubra; prothorace rubro, maculis duabus magnis atris ornato; elytris rubris sed maculis magnis contluentibus nigris, duabus communibus in sutura, quinque in quovis elytro. Long. 3 lin., latit. V^ lin. Habitat in Peruvio prope Lima; communicavit orn. Dr. Barranca. In Gestalt und Grösse den chilenischen C. opposita Guer. und connexa Germ, sehr ähnlich. Der Kopf ist flaumhaarig, schwarz; sein Vorderrand und ein dreieckiger Fleck, der all- mälig nach oben in eine Linie ausläuft, sind roth; die Ober- lippe ist schwarz, die Basis der Mandibeln und der Antennen gelblich, die Keule derselben braun. Der Prothorax ist glatt, 403 glänzend, roth; zwei grosse, schwarze, eiförmige Flecke be- rühren den Hinterrand und sind nur durch einen ziemlich schmalen Raum vom Vorderrand getrennt. Das Sehildchen ist schwarz. Die Flügeldecken sind roth, aber die schwarzen Flecke nehmen fast mehr Raum ein als die rothe Grundfarbe. Sie zeigen einen gemeinschaftlichen, rautenförmigen Fleck, welcher mit dem Schildchen zusammenstösst und beinahe den dritten Theil ihrer Länge einnimmt, einen Schulterfleck, der fast eben so lang ist und gänzlich frei ist, dann jederseits zwei zusammenfliessende Flecke, welche sowohl vom Seiten- rand wie von der Naht nur durch eine schmale rothe Linie getrennt sind, und zwei andere, von denen der innere mit dem der andern Flügeldecke zusammenfliesst und so den zwei- ten gemeinschaftlichen Fleck bildet, endlich ist ein Fleck an der Spitze, der entweder vollkommen frei ist oder mit den eben beschriebenen zusammenfliesj-t. Der untere Theil des Körpers und die Beine sind kohlschwarz. 208. Coccinella nitida Ph. C. oblonga, ovata, nitidisssima, pubescens, atra; capite, antennis, palpis, parte antiea prothoracis, pedibusque obscuro fulvis; elytriö punctulatis, utroque guttis duabus luteis ornato, quae simul quadratum formant. Longit. 1 lin. In subandinis prov. Santiago Octobri invenimus. Kopf und HalsBchild sind äust-erst fein, die Flügeldecken deutlicher pnnctirt. Der ersteie ist bis auf die schwarzen Augen dunkel braungelb, ebenso Fühler und Taster. Das Halsschild hat vorn dieselbe Farbe, wird aber hinten allmälig dunkler, fai-t kastanienbraun. Das Schildchen und die Flügel- decken sind tief schwarz; letztere haben jede in der Mittel- linie zwei kleine braungelbe runde Flecke; der vordere steht im ersten Drittheil der Länge, der zweite etwas hinter dem zweiten Drittheil; zusammen bilden diese vier Flecke ein