BT 2 Malle RT Tan a Fr niet 6 rim > Santa nern Eee . IE NN NK ssasse se& ssssssscsscee ————) ) SBSSSSSSHE=S Stettiner Entomologische Zeitung. 55. Jahrgang. Mit 5 eolorirten Tafeln. Preis des Jahrgangs bei directem Bezug durch den Verein: ==.2:9 Mark ee — = STETTIN 1894. () l Druck von R. Grassmann. f l 1) a ) secccccecoscczoccsccssogcfgoßocccccssens Bunas a ar 3 BE U, ‚Entomologische Zeitung. nn Herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu STETTIN. Fünfundfünfzigster Jahrgang. DD m > Stettin 1894. Druck von R. Grassmann. “ nr EEE welt Sale I x R Entomologische Zeitung | herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buch- RSS a handl. Fr. Fleischer in Leipzig u. Dr. Heinrich Dohrn, Vorsitzender. 7, friedländer & Sohn in Berlin. Nr. 143. 55. Jahrgang. Januar März 1894. Ueber einige’neue, von Herrn‘). Fruhstorfer auf Java entdeckte Coleopteren. Von H. J. Kolbe. Unter den zahlreichen, von Herrn Fruhstorfer auf Java gesammelten Coleopteren befinden sich recht werthvolle und theilweise neue Arten, von denen im Folgenden einige behandelt werden sollen, welche Herr Fruhstorfer so liebens- „würdig ‘war, der Sammlung des Königlichen Museums für Naturkunde geschenkweise zu überlassen. Ihm sei dafür an diesem Orte herzlich gedankt. i on An erster "Stelle erlaube ich mir, “einen sehr merkwürdigen Lamellicornier a x) vorzuführen. Dieser, ein Angehöriger der 'isolirte Form in dieser Käfergruppe, welche bekanntlich im wärmeren Amerika eine längere Reihe eigenartiger Gattungen mit \ hübschen und auffallenden Arten aufweist. a Bemerkenswerth ist nun der Fruhstorfer’sche Käfer vor Allem durch die ziemlich großen, \ weit vorstehenden, sichelförmigen Mandibeln, 7” welche, zwei vorgestreckten Hörnern gleich, ‚dem Käfer einen gewissen Schmuck verleihen. Ich gesfatte mir, die neue Gattung zu Ehren ihres Entdeckers mit dem Namen . Fruhstorferia zu belegen. Diese Gattung ist in der Familie.--der Ruteliden Stett. entomol. Zeit. 1894. 1r + zu der Gruppe der Pelidnotinen zu stellen, wofür das sehr kurze Labrum, die 10-gliedrigen Antennen, das mit der Stirn verwachsene, breit abgerundete Kopfschild, die quer stehenden Vorderhüften und das hinten gerandete Pronotum die Belege abgeben. Es ist diese indeß die einzige Gattung der Pelidnotinen, welche der Osthemisphäre angehört; die aus mehreren Gat- tungen bestehende artenreiche Gruppe war bisher auf das tropische und subtropische Amerika beschränkt. Das indische Gebiet beherbergt jedoch noch einige andere, durch abweichende Ausbildung der Mandibeln ausgezeichnete Formen aus der Familie der Ruteliden, Abweichungen vom Typus, die eben nur bei den vereinzelten asiatischen Gattungen, nieht aber bei irgend einer Rutelide eines anderen Erdtheils vorkommen. Zudem findet sich eine solche Ausbildung der Mandibeln in keiner anderen Familie der Lamellicornier wieder, ist aber bekanntlich in der Familie der Lucaniden eine den meisten Arten zukommende Auszeichnung des männlichen Geschlechts und hat bei vielen Arten einen hohen Grad von Vollendung erreicht. Diejenigen vereinzelten Ruteliden des indischen Gebietes, mit welchen Fruhstorferia hinsichtlich der Größe der Mandibeln sich vergleichen läßt, sind Didrepanephorus aus Nord-Indien (Wood-Mason, Ann. Mae. Natur. Hist. 5. Ser. II. Vol. 1878 p. 422) und Dicaulocephalus aus Birma (Gestro, Annali d. Mus. Civ. Genova. XXV. 1888 p. 623). Diese beiden Genera gehören aber zu der speziellen ‘Gruppe der Rutelinen und unterscheiden sich beträchtlich von Fruhstorferia; denn sie sind mit der indischen Gattung Parastasia. zunächst verwandt, eine Verwandtschaft, an der Fruhstorferia nicht den geringsten näheren Antheil hat. Nach der Abbil- dung des Dicaulocephalus zu schließen, ist Fruhstorferia dieser Gattung am ähnlichsten. In der Körperform und Färbung ähnelt die neue Gattung manchen der kleineren Dynastiden, namentlich Bothynus und Scaptophilus. ; Das Kopfschild (der Clypeus) ist vorn sehr abschüssig und steht fast vertical zu der Stirn; es ist vorn breit abge- rundet. Die Seiten des Clypeus zeigen am Grunde einen ab- stehenden Zahn und sind vor diesem tief ausgerandet. Stirn und Clypeus sind miteinander verwachsen, zwischen beiden ist in der Mitte keine Spur von einer Naht zu sehen, aber die nach den Seiten zu vorhandene vertiefte Linie beweist, daß hier die Spur der Nahtlinie zu suchen ist. Stett. entomol. Zeit. 1894. 5 Die einfachen, schlanken, langen Mandibeln sind gegen einander sichelförmig gebogen, fast so lang wie das Pronotum und zugespitzt; die Spitze ist etwas aufwärts gebogen, der sanze Innenrand einfach und die leichte Krümmung der Rücken- seite eine sehr gleichmäßige. Die Augenleiste (der Canthus) ist plattenförmig, ziemlich Sraben und steht winklig vor. Die Stirn ist eben. Der breite und oberseits convexe Prothorax ist an den Seiten gerundet; die Hinterwinkel sind stumpfwinklig abge- zundet. Der Hinterrand ist mit einem aufgeworfenen Rande versehen, in der Mitte vor dem Scutellum aber ungerandet. Die Mitte des Hinterrandes ist breit, aber nur wenig nach hinten vorgezogen. Das Seutellum ist dreieckig, doppelt so breit als lang; seine Seiten sind gerundet, die Spitze kurz und stumpfwinklig. Die Flügeldecken sind bis hinten hin fast gleichmäßig breit und am Ende breit abgerundet, im übrigen sehr einfach gebildet. Der Prosternalfortsatz ist vorn eingesenkt, nach hinten aber senkrecht zur Längsaxe des Körpers aufgerichtet und bildet dann eine etwas verbreiterte, nach hinten zu ver- schmälerte und abgerundete Platte. Die Vorderhüften stehen quer. Der Mesosternalfortsatz fehlt. : Die Beine sind kräftig entwickelt, die Vorderschienen außen dreizähnig; die Rückenseite der geraden Mittel- und Hinterschienen ist unbewehrt. An den” Tarsen sind die vier ersten Glieder kurz, das Krallenglied aber, namentlich das- jenige der Vordertarsen, kräftig entwickelt, gekrümmt und an der Innenseite mit einem Zähnchen versehen. Von den’ beiden Krallen ist die äußere eiwas größer und tief gespalten, die innere schlanker. Das Pygidium ist kurz und gewölbt. An der Unterseite sind die Vorder-, Mittel- und Hinterbrust, sowie der Hinter- rand der Schenkel behaart. Die vier ersten Bauchschienen des Abdomens sind recht kurz; das erste, den intercoxalen Fortsatz liefernde Segment des Abdomens ist in der Mitte mit einem Längskiel versehen. Das fünfte Segment ist in der Mitte mehr als doppelt so lang als die vorhergehenden Seg- mente. Das sechste (letzte sichtbare) Segment ist hinten aus- gerandet. Charakteristik der Gattung Fruhstorferia. Corpus robustulum haud inerassatum, glabrum, pectore breviter piloso. Stett. entomol, Zeit. 1894. Caput simplex. Mandibulae longissimae, porrectae, fal- ceiformes, graciles, simplices, acuminatae, apice paululum sur- sum flexo. Clypeus verticalis antice late rotundatus, lateribus basin versus sinuatis dentemque exstantem basalem utringque praebentibus. Frons et elypeus connati, vestigio suturae inter has partes lateraliter impresso, medio autem nullo. ‘Canthus majusculus laminiformis, extus rotundate angulatus. Labrum brevissimum. Antennae 10-articulatae, clava elongata.. Prothorax sat latus, lateribus rotundatis, angulo postico: rotundato-obtuso, basi utrinque distinete marginata, lobo ante- seutellari brevi immarginato. Scutellum latum breve, lateribus rotundatis, apice obiuso. Elytra aequaliter lata, pone medium haud ampliata. Processus prosterni intercoxalis antice sat profunde im- missus, dein super coxas elatus, Jaminiformis coxasque postice superans. Processus mesosterni intercoxalis nullus. Pedes robusti, tibiae primi paris extus tridentatae, secundi et tertii paris margine extero inermi, recto, simplice. Tarsi inerassati, articulis 4 primis brevibus; artieulo unguifero, prae- sertim tarsorum anticorum robustulo et ineurvato, intus denti- culo armato; unguiculo interno gracili, extero majore pro- funde fisso. Die Spezies, auf welche die Gattung gegründet ist, möge heiben Fruhstorferia javana n. sp. Castanea, nitida, mandibulis celypeoque rufocastaneis et nitidis, illorum apice nigro, hoc opaco, haud vel indistinete: punctato, punctis autem limbo propioribus distinetis; fronte parce distincte punctata, subnitida, postice glabra, impunctata, laevi; macula irregulari pronoti juxtamarginali vittaque singula elytrorum obliquata, a callo humerali usque ad callum ante- apicalem pertinente, nigris; — pronoto nitido prope mar- gines laterales opaco, dorso distinete undique punctato, punctis inter se remotis, punctulis autem subtilissimis densis inter illa conspieuis; seutello subtilissime et obsolete confertim punc- tato, punctis nonnullis utringue majoribus; elytris nitidis, limbo laterali et apicali opaco, totis irregulariter punetatis, ad basin ipsam laevioribus et subtiliter punctatis, stria dis- eoidali impressa longitudinali obsoleta; pygidio breviter flavo-. piloso, punetulato, punctis ut acu exsculptis, subdensatis, irre-- gulariter positis, minutis; pectore abdomineque fuseis, nitidis, illo flavo-piloso; pedibus laete rufocastaneis, femorum latere postico apieeque, apice omnium tibiarum dentibusque: anticorum nigris; tibiarum anticarum dentibus tribus externis- Stett. entomol. Zeit. 1894. 7. brevibus, dente medio denti anteriori approximato; tarsis nigro- castaneis vel nigris, articulis ad partem brunneis. — Long. corp., mandib. except., 29 mm. West-Java, Gebirge. Euchitonia, eine neue Gattung der Callichrominen. Der Zonopterus suspectus Rits. (Notes Leyden Mus. VII. 1885. S. 125. Taf. 4. Fig. 5) von West-Java unterscheidet sich von den echten Zonopterus-Arten so bedeutend, daß die Annahme sich aufdränst, diese Spezies gehöre einer beson- deren Gattung an. Ritsema'-selbst scheint dies l. e. schon vermuthet zu haben; weil ihm aber nur ein einzelnes Weibchen vorlag, so ist es begreiflich, daß er die Art vorläufig noch in der Gattung Zonopterus beließ. Herr Fruhstorfer fand die ebenso seltene wie schöne Spezies in einigen Exemplaren im Gebirge West-Javas wieder auf, und zwar in beiden Geschlechtern. Die newe Gattung unterscheidet sich von Zonopterus durch die undeutlichen oder theilweise fehlenden Riechfurchen der Antennen, die tiefer getrennten tubereula antennifera, das ge- krümmte 3. Antennenglied, dessen äußere Spitze mehr aus- gezogen ist, und den abweichend gebildeten Prothorax. Die Seiten des Prothorax werden von je einem glatten, dicken und breiten, aber verlängerten Längswulst eingenommen, der von. der Rückenfläche durch eine tiefe, breite Furche getrennt ist. Beim Männchen ist dieser Längswulst länger und erreicht beinahe die Basis des Prothorax, beim Weibchen ist er kürzer. An der Basis ist der- Prothorax eingeschnürt. Der Rücken desselben ist glatt und vor dem rundlich vorgezogenen Vorder- rande der Quere nach etwas eingedrückt. Beiderseits der Mitte der Scheibe befindet sich ein Eindruck. Auf der Unter- seite des Prothorax geht der dicke Seitenwulst obne Naht und Eindruck in das convexe Sternum über. Der Prosternal- fortsatz ist breit, parallelseitig und mäßig stark gebogen; seine Außenecken am Ende sind hinter den Hüften von den Episternen weit getrennt.. Bei Zonopterus ist der Prosternal- fortsatz schmäler, hinten nach einwärts stark umgebogen und am Ende stark verbreitert, derart, daß seine Außenecken ‘hinter den Hüften an die Episternen sehr nahe herantreten und mit denselben sich fast verbinden. Die Schenkel sind im Basaltheil, namentlich beim Männchen, breiter und mehr zusammengedrückt als bei Zonopterus. Stett. entomol. Zeit, 1894, Charakteristik von Euchitonia n. g. Tubercula antennifera profunde separata. Antennarum artieulus tertius distinete curvatus, apice ejus exteriore producto; sulci olfactorii desunt aut parum eonspicui apparent. Prothorax latus, latera longitudinaliter crasse callosa, callus elongatus glaber a dorso sulco profundo separatus; dorsum glabrum, nitidum, fere impunctatum, utrinque disci inaequaliter foveolatum, ante marginem anticum transversim depressum; pars basalis eircuito constrieta. Processus prosterni intercoxalis latiusculus, plus minusve arcuatus, parallelus vel postice vix latior, apice postico utrinque haud lobato acetabulisque antieis postice late apertis. Femora basin versus compressa in mare latiora, in femina angustiora. Zur Vergleichung lasse ich hier folgen eine originale Charakteristik von Zonopterus Hope. Tubereula antennifera parum elevata, sulco tenui vix separata. Antennarum artieulus tertius plus minusve 'rectus, apice exteriore haud producto; sulei olfactorii inde ab articulo tertio usque ad ultimum distincti. Prothorax simplex superne punctato-rugosus, opacus vel subnitidus, lateribus tubere medio indistineto exstructis; dorsum lateraliter inaequale, subtuberculatum, disco simplice planato vel subeonvexo; pars basalis eircuito constrieta. Processus prosterni interecoxalis angustior, valde arcuatus, postice admodum dilatatus, lobo utrinque apicali pone coxas cum episternorum lobo conjuneto vel parum ab hoc separato; - acetabula antica itaque fere elausa. Femora in utroque sexu basin versus aequaliter sensim attenuata, parum compressa. Beschreibung der Euchitonia suspecta Rits. 5 Gracilis, prothorace majore, latiore; callo utrinque laterali longiore, totam fere longitudinem laterum occupante, subtilissime rugato, fere opaco; antennis longioribus et ro- bustioribus quam in 9, tertiam elytrorum partem apicalem pertinentibus, articulis quinque primis nigris vel nigro- coeruleis, artieulo quinto obscuro interdum basin versus infuscato, arti- culis ceteris ferrugineo-flavis; elytrorum fasciis aut flavo- aut albo-sericeis, fascia (plaga) lutea basali ovata, nee suturam nee latera attingente, totam autem basiu occupante, fascia media latera haud attingente; gula brunnea; peetoribus medio Stett. entomol, Zeit, 1894. b) et postico abdomineque luteo-ferrugineis, marginibus plus minusve obscurioribus, segmento abdominali ultimo (scilicet - :oculis aperto, i. e. sexto) posticee medio inciso; femoribus latioribus, basin versus compressis tibiisgue paululum latis et compressis. — Long. corp. 39—55 mm. | 2 Minus graeilis, prothorace angustiore, callo utrinque laterali paulo breviore, elaberrimo, nitido, impunctato; an- tennis dimidium elytrorum haud superantibus, artieulis qua- tuor primis nigro-coeruleis, artieulo quinto interdum infuscato; fasciis elytrorum luteis, basali et postmediana majoribus, et suturam et latera attingentibus, postice plus minusve rectis . vel obliquatis, fascia postmediana interdum postice dentata; gula nigra; pectoribus medio et postico abdomineque ob- seurioribus, illis , obseure rufo-plagiatis, hujus segmentorum medio et parte postica luteis; segmento abdominali ultimo (5.) postice sinuato; femoribus gracilibus, basin versus angustis tibiisque compressis minus latis. — Long. corp. 39—51 mm. Einige Stücke beiderlei Geschlechts vom Gebirge W est- Java’s. Auffallend ist die verschiedene Größe der vorliegenden Exemplare, sowohl des männlichen wie des weiblichen Ge- schlechts. Die elegante Form und Färbung fallen namentlich bei den größeren Männchen auf. Die Ausdehnung der dunkel- gelben Färbung ist in beiden Geschlechtern verschieden. Beim Männchen erscheint die gelbe Färbung im Grundtheile der Flügeldecken als große ovale Makel, welche weder die Naht noch den Seitenrand erreicht und nur in der äußeren Basal- ecke an den Schultern den Rand der Flügeldecken berührt. Auch die breite gelbe Binde hinter der Mitte der Flügeldecken erreicht beim Männchen nicht den Seitenrand und ist hinten wie vorn mehr oder weniger ausgezackt oder ganzrandig. Bei einem der großen Männchen folgt ein von der gelben Binde ausgehender schmaler Streifen gegen die Spitze der Flügeldecken hin der Naht. Die breite gelbe Basalbinde der Flügeldecken umfaßt beim Weibchen das ganze Basalviertel vom äußersten Seitenrande bis zur Naht. Ebenso reicht die hinter der Mitte befindliche Querbinde vom Außenrande bis zur Naht und ist hinten zu- weilen ausgezackt. Bei einigen Männchen erscheint die Färbung der Flügel- decken auffallend anders; denn die Makeln sind bei diesen Stücken weiß tomentirt, während sie bei den übrigen Stücken, auch bei den weiblichen, gelb tomentirt sind. Stett. entomol. Zeit. 1894, 10 Die Antennen sind gelb, aber die 5 ersten Glieder der: Männchen schwarz bis schwarzblau; das fünfte Glied ist zuweilen nur angebräunt. Auch sind die Antennen länger als beim Weibchen und erreichen das Apicaldrittel der Flügel- decken. Beim Weibehen sind nur die 4 ersten Glieder schwarzblau, aber bei einem Exemplar ist außerdem das gelb- braune fünfte Glied noch angedunkelt. Die eigenartige Form des Prothorax ist bedingt durch die jederseitige große und lange, glatte Seitenschwiele, welehe vom Rückentheile durch eine Furche abgegrenzt ist. Diese: jederseitige Seitenschwiele ist beim Männchen größer, matt- schwarz und fein gerunzelt, beim Weibchen etwas kleiner, glänzend schwarz und völlig glatt. Auch ist der Prothorax des Männchens breiter und überhaupt größer als derjenige des Weibchens. Die Unterseite des Kopfes ist beim Männchen gelb- braun, beim Weibchen schwarz, wie der ganze Kopf. Ebenso sind die Mittel- und Hinterbrust, sowie der Hinterleib gelb- braun, nur an den Seiten angedunkelt. Beim Weibchen. ist die Unterseite gleichfalls gelbbraun, aber die dunkle Fär- bung nimmt Ueberhand und läßt auf dem Brustabschnitt nur dunkelgelbbraune Wische und auf dem Abdomen je eine rundliche gelbe Makel auf der Mitte und den gelben Hinter- rand der mittleren Segmente übrig. Die zusammengedrückten Schienen und der zusammen- gedrückte Basaltheil der Schenkel sind beim Männchen breiter als beim Weibchen. Das 6. sichtbare Abdominalsegment ist beim Männchen in der Mitte des Hinterrandes eingeschnitten. Die Gattung Zonopterus enthielt bisher die folgenden Arten: 1. flavitarsis Hope, Trans. Linn. Soe. London XIX. 1843 p. 111. Tab. 10. Fig. 7; Ritsema, Notes Leyd. Mus. XI. 1890 p. 174. — Silhet, Himalaya. 2. consanguineus Rits, Notes Leyd. Mus. XI. 1889 p. 10. — Himalaya. 3. grandis Thoms., Revue et Mag. Zool. (3.) VI. 1878: p. 31; Not. Leyd. Mus. VII. 1887 p. 127. — Malacca.. 4. magnificus Bates, Proceed. Zool. Soc. London 188% p. 391. — Borneo. 5. redemanni Nonfried, Deutsche Entom. Zeitschr. 1891. $. 274. — Ceylon. Hieran schließt sich die Beschreibung der folgenden neuen Spezies von Javä. Stett. entomol. Zeit. 1394. 11 Zonopterus fruhstorferi n. sp. 2. "Nigro-velutinus, antennis luteis, articulo basali rufo apicem versus paulo obsceurato; elytris nigris flavo-bifasciatis, fasciis suturam et marginem pertinentibus, altera postbasali recta majore, altera postmediana obliquata, minore; pedibus ferru- sineis, femoribus fusco-nigris basin versus rufis, pectore ab- domineque fusco-nigris flavo-sericeis, illo partim fusco,; — eapite rugoso-punctato antice laevigato, medio sulcato, oculos versus punetato; antennis tertiam elytrorum partem capientibus scapo rude punctato, apice extus spinam emittente; pro- thorace vix breviore quam medio latiore, antice et postice constrieto, tubere laterali mediano rotundato, mediocriter pro- dueto, eallo laterali, tuberi anteposito, transverso; dorso elevato et inaequali, rude punetato, callo utringue anteapicali sub- slabro; elytris latiusculis subeostatis, brevissime tomentosis; sternis abdomineque subnitidis subtilissime punctatis punc- tisque intersparsis majoribus praeditis, punctis sesmentorum abdominalium majoribus, quam in metasterno minoribus; seg- mento ultimo (seilicet oculis aperto) postice rotundato, integro.. — Long. corp. 43 mm. Süd-Java, Gebirge, ein Weibchen (Fruhstorfer). Diese schöne Art gleicht in der Größe ungefähr dem Z. grandis Thoms. von Malacca, unterscheidet sich aber durch die Färbung der Antennen und der Beine und durch die Form und Ausdehnung der Flügelmakeln. Iron nn Beiträge ‚Kenntniss der Longicornier (Coleoptera). Von H. Ja Kolbe. LIE Phantasis und Phrissoma. Die Systematik dieser Gattungen war bis in die neuere Zeit recht unklar geblieben; Arten der einen Gattung wurden in die andere versetzt, oder beide Gattungen sogar zusammen- geworlen, obgleich sie wirklich ganz scharf unterschieden. sind. Zum Theil ist die Verwirrung aus dem Umstande zu erklären, daß die Weibehen der Phantasis-Arten verkannt. wurden, weil die Form des letzten Tastergliedes, was bis Stett. entomol. Zeit. 1894, 12 jetzt noch nicht bekannt gewesen zu sein scheint, in beiden Geschlechtern eine ungleiche ist. Lacordaire hat die Syste- matik dieser Gattungen in seinen „Genera des Col&opteres* Bd. IX. S. 286 jedoch theilweise schon ganz richtig ent- wickelt. Auch Thomson hat in dem „Essai d’une Classification des Cerambycides“ 1860 $S. 25 bei Aufstellung der Gattung Phantasis eine Anzahl Unterschiede zwischen dieser und Phrissoma hervorgehoben. Um so auffallender ist es dem- nach, daß Baron von Harold in den Mitth. d. Münchener Ent. Vereins II. 1878 S. 51 schreiben konnte: „Ich kann mich nicht dazu entschließen, diese Formen (Phantasis) gene- risch von Phrissoma zu trennen oder gar wie Lacordaire will, in zwei verschiedene Gruppen zu bringen.“ Dement- sprechend vereinigte auch Quedenfeldt Arten von Phantasis mit Phrissoma (Berlin, Ent. Zeitschr. 1882 $. 337); ebenso Fairmaire (C. R. Soc. Entom. Belg. 1882 S. 55); nicht aber Gerstaecker (Jahresber. Hamburg. Wiss. Anst. I. 1884 8. 61 und v. d. Decken’s Reisen in Ost-Afrika II. Bd. 2. Th. 1873. S. 256). Auch P&ringuey hat die Gattung Phantasis erkannt (Transact. South African Philos. Soe.. VI. 1032. 8:...19). Ein wichtiges Kennzeichen und Unterscheidungsmittel der genannten Gattungen liest in der Bildung des Epistoms. Dieses ist entweder vorgezogen, so daß der Clypeus unsicht- bar ist, während das Labrum sich scheinbar direkt an das Epistom anschließt, oder das Epistom ist vorn abgestutzt (nicht vorgezogen), und vor demselben ist der Clypeus sicht- bar als ein kurzes gelbes oder gelbbraunes Verbindungsstück zwischen Epistom und Labrum. Wenn wir bei Betrachtung dieser Unterschiede einen Blick auf die gesammten Lamiiden werfen, so erhalten wir folgende Uebersicht, woraus sich die Aufstellung zweier Gruppen ereiebt, die aber ohne Zweifel keinen rein syste- matischen Werth haben. Zur J. Gruppe, Lamiiden mit unsichtbarem Clypeus, gehören die Dorcadioninen, Monileminen und Phantasiinen (mit der einzigen Gattung Phantasis). Auch bei einigen Gat- tungen der Baräinen (Phrynesihes und Temnosceis) und noch bei vereinzelten Gattungen anderer Lamiidengruppen ist der Clypeus durch das Epistom mehr oder weniger deutlich verdeckt. Zur II. Gruppe, Lamiiden mit freiem Clypeus gehört die große Masse der übrigen Lamiiden. Auch Phrissoma ist eine Gattung dieser Gruppe und ferner die neue Gattung Stett. entomol, Zeit. 1894. Do 13 Acanthesthes, welche aus Arten besteht, deren Zugehörigkeit zu Phantasis, also zur I. Gruppe, bisher stets fälschlich ange- nommen ist und niemals angezweifelt zu sein scheint. In der That ist der Clypeus von Acanthesthes. deutlich sichtbar und das Epistom verkürzt. Acanthesthes kann also garnicht bei Phantasis stehen und ist demnach näher mit Phrissoma, nebst Trachystola und Lamia, verwandt, welche die Gruppe der Lamiinen bilden; sie gehört aber zur Gruppe der Parmeninen, welche durch den Mangel einer Cicatrix am Ende des Scapus von den Lamiinen sich unterscheidet. In der Gruppe der Parmeninen zeigt Acanthesthes (deren Arten in Süd-Afrika leben) einige Aehnlichkeit mit den australischen Gattungen: ‚Stychus und Microtragus. In einer Uebersicht veranschaulicht, stellen sich die er- 'wähnten Gruppen in folgender Weise dar: I. Epistoma protractum, clypeus inconspieuus, scapi eicatrix nulla. Metasternum brevissimum. — Hierher die Dorcadioninen, Monileminen und Phantasiinen. II. Epistoma obtusum, haud producetum, elypeus distinetus. Metasternum brevissimum. A. Scapi cicatrix nulla. — Parmeninen nebst den Dorcadidinen und Hexatrichinen. B. Scapi eicatrix distineta. — Lamiinen. Die vorstehenden Gruppen enthalten die Lamiiden mit sehr kurzem Metasternum. Es folgt dann die lange Reihe der Lamiidengruppen mit verlänsertem Metasternum. Phantasis, Acanthesthes und Phrissoma, welche bisher theil- weise durcheinander oder zusammen geworfen oder mit ein- ‚ander verwechselt wurden, sind also nicht nur drei von ein- ‚ander gut geschiedene Genera, sondern gehören auch zu ebenso ‚verschiedenen Gruppen, nämlich Phantasis zu den Phantasiinen, Acanthesthes zu den Parmeninen und Phrissoma zu den Lamiinen. Die neue Gattung Acanthesthes ist für Phantasis crispa Gmel. Oliv. (denticulata Thoms.) und amycteroides White auf- ‚zustellen und folgendermaßen zu charakterisiren: Epistoma obtusatum, haud productum; clypeus conspicuus distincetus. Scapus antennarum cicatrice apicali carens. Palporum artieulus ultimus breviter ovatus, inerassatus. Pronotum tubereulo magno tumido discoidali, postice ‚biapicato, instructum. Stett. entomol. Zeit. 1894. 14 Elytra breviora, minus quam in genere Phantası wen- tricosa, ovalia, humeris carentia. Tibiae mediae extus integrae. Femora postica abdominis apicem superantia. Processus intercoxalis segmenti abdominalis primi trigonalis, angustatus, acutus. Die Gattung stimmt mit Phrissoma überein in der Bil- dung des Epistoms und des intercoxalen Fortsatzes des ersten Abdominalsegments, mit Phantasis in der Bildung des Scapus und beinahe oder theilweise auch des letzten Palpengliedes, unterscheidet sich jedoch von beiden durch die Bildung des Pronotums, der Flügeldecken, der Mittelschienen und der Länge der Hinterschenkel. Durch die viel weniger bauchigen Flügeldecken und die längeren Hinterschenkel weicht Acanthesthes schon beim ersten Anblick von Phantasis ab. i Soweit ich aus den Beschreibungen ersehe, gehören auch ‚Phantasis tuberculiferca T'homs., brachyderoides 'Thoms., heros Pascoe und hipporhina White zu Acanthesthes. Hier mögen noch die Charakteristiken von Phantasis und Phrissoma Platz finden: Phantasis Thoms. Epistoma protractum; elypeus inconspieuus. Scapus antennarum cicatrice apicali carens. Palporum articulus ultimus incrassatus, seeuriformis..($) ‚aut ovatus (apice truncato) aut subsecuriformis (2). Pronotum valde inaequale, seriebus duabus aliquot tuber- culorum medianis margines anticum et posticum pertinentibus, tuberculis 2 duplicatis mediis majoribus. Elytra ampla ventricosa, humeris plus minusve carentia. Tibiae pedum secundi paris extus integrae, medio levissime dilatato et subangulato. Femora pedum tertii paris apicem abdominis haud per- tinentia. Processus intercoxalis segmenti abdominalis primi sub- trigonalis, latior et brevior quam in genere Phrissomate. Hierher gehören gigantea Guer. (proserpina 'T'homs.), aver- nica Thoms., phantoma m., stupida m., gorgo m., carinata Fähr., umbratica m., adsegua m., sansibarica Har., spectrum 'Thoms., terribilis Thoms., satanica Thoms., ominosa m., petrificata m., .dolosa m., retrospinosa Har., auguria m., brachyceroides m. und occidentalis Lansb. Stett. entomol. Zeit. 1894, 15 Phrissoma. Epistoma obtusatum, elypeus conspicuus. Scapus antennarum cicatrice instructus, hac margine tenui 3) Ann. Fr. 1893 p. 513. Stett. entomol, Zeit, 1894, 10* 150 zahnförmig vor und jeder Punkt der Spitzenhälfte des Rückens trägt ein feines kurzes Borstenhärchen; die eingedrückte Längs- furche reicht sich verflachend bis zur Hinterrandhöhe der etwas genäherten Augen, deren Entfernung etwa !/, der Rüssel- breite beträgt. Der Kopf zeigt am Augenhinterrande eine kurze eingedrückte Furche. Der Thorax ist hinten breit wulstartig abgeschnürt und hier kaum breiter als der Rüssel; auf dem kugelförmigen Theil sind die Punkte an den Seiten in der Mitte etwas deutlicher. Decken in den Schultern doppelt so breit als der Thorax, an der Basis schmäler als die Basis des letzteren, parallelseitig, hinten stumpf gerundet, hoch quer- und längsgewölbt, beim Männehen mit dem höch- sten Punkt dieser Wölbung vor, beim Weibchen in der Mitte. Schenkel verhältnißmäßig dünn, nicht gekeult, außen mit einem kleinen Eindruck vor der Spitze; Schienen mit röthlichen Borstenhärchen in den deutlichen Punkten. Alle Geißelglieder quer, die Keule beim Männchen kaum länger als die vier letzten Geißelglieder, beim Weibchen kürzer. Cossonus proximus n. sp. Parum convexus, niger, nitidus; rostro elongato, arcuato, apice haud subito dilatato, inter anlennarum insertiones canaliculato; capite post oculos linea transversa impresso; fronte sulcata; prothorace oblongo, dorso longitudinaliter parum convexo et antice posticeque profundius impresso, utringque area vix punetulafa, in im- pressione et ad latera fortiter punctato; scutello rotundato nonnihil convexo nitido; elytris pone scutellum impressis, punctato-striatis, interstitiis angustis, uniseriatim punetulatis. leer 173) lat 2. mm. Abessinien (Thery, Donckier). Von dem nahestehenden canaliculatus Fabr. durch be- deutendere Größe, gewölbtere Oberseite, durch sehr viel län- geren, zwischen den Fühlereinlenkungen gefurchten Rüssel, um das Schildchen eingedrückte Decken mit deutlich punk- tirten Spatien und durch schwarzes Abdomen verschieden. Rüssel etwas kürzer als der Thorax, weitläufig aber deutlich punktirt, die nicht breite Spitzenerweiterung beim Männchen so lang als breit, beim Weibchen die halbe Rüssel- länge einnehmend. Kopf hinter den Augen nicht sichtbar punktirt. Thorax an den Seiten mehr gerundet als bei canaliculatus, hinter der Spitze geschweift erweitert und seitlich flach eingeschnürt, der Längseindruck mit unpunktirter Mittel- linie auf der vorderen Hälfte parallelseitig, dann dreieckig erweitert und gekielt, beim Weibchen in der Mitte viel flacher oder unterbrochen, die Punktirung an den Seiten weniger Stett, entomol, Zeit. 1894, 151 kräftig als bei canaliculatus, nach innen zu feiner und weit- läufiger, auf dem Felde neben dem Eindruck sehr fein. Die Deckenstreifen flach, an der Basis tiefer, der Eindruck hier nicht nur auf die Naht, sondern auch auf die beiden ersten Spatien ausgedehnt. Mimus fretus n. sp. Oblongus, niger, nitidus; antennis clava excepta, tibiis apice tarsisque rufis, elytris castaneis; capite parum conico post oculos vix convexos fere impunctato strigaque obsoleta transversim impresso; fronte medio sulco impressa sat fortiter punctata, rostro prothorace breviore arcuato, eylindrico, feminae nonnihil angustiore et vix punc- tulato, maris remote punctato et inter antennarum insertiones suleato, antennis in utroque sexu submedianis; - prothorace latitudine nonnihil longiore antrorsim valde angustato, basi paulo bisinuato, sat grosse punctato, basi utrinque lineae mediae impunctatae triangulariter impresso, in impressione dense punctato; scutello parvo rotundato; elytris antice pro- thorace parum latioribus, ad latera parallelis, postice rotundato angustatis, nonnihil convexis, punctato-striatis, interstitiis uni- seriatim punctulatis; corpore subtus sat fortiter punctato. Le. 4.3, lat. 1.3 mm. Abessinien (Thery, Donckier). Wenn Fahraeus in Coleopt. Caflv. p. 283 mit den Worten: „articulo 2° funieuli reliquis majore“ gemeint hat, dies Glied sei auch länger als 1, so stimmt das nicht mit unsrer Art überein, da bei dieser Glied 1 länger als 2, dieses länger als jedes der an Breite zunehmenden folgenden ist. Im Uebrigen besitzt der vorliegende Käfer alle sonstigen von Fahraeus an- gegebenen Gattungsmerkmale, von denen der cylindrische Rüssel und die bei beiden Geschlechtern dicht bei der Mitte eingelenkten Fühler meiner Meinung nach die ausschlaggeben- den für die Gattung Mimus sind. Die Hüftenentfernung weicht von der der exotischen (ossonus Woll. nicht ab. Die Fühlerfurchen sind schräg nach unten gerichtet, Der Fühlerschaft ist so lang als. die Geißel und erreicht fast den Augenhinterrand und ist im Spitzendrittel keulenförmig verdickt. Der Thorax ist von den leicht eingezogenen Hinter- ecken bis zum Spitzendrittel fast geradlinig und weniger, dann geschweift und stärker verenst, wie die Decken flach quergewölbt und seine grobe Rückenpunktirung wird nach den Seiten zu dichter. Die Decken fallen an der Basis wenig und kurz ab, ihre Spatien sind etwas schmäler als die Punkt- streifen, und die Streifen 8 und 9 sind vor der ‚Spitze zu einer tiefen Furche vereinigt. Stett, entomol, Zeit. 1894, 152 Anchylorhynchus Burmeisteri n. sp. Flavo-testaceus, sat dense paleaceo-squamosus; rostro, vitta angusta marginali in dimidia parte anteriore elytrorum, epimeris mesosterni, vitta lata prosterni rostroque nigris; articulis duobus primis funieuli elongatis aequilongis; rostro prothorace cum capite longiore, parum arcuato, supra quinquecarinato; prothorace transverso lateribus subrecto, angulis postieis acutis; elytris latitudine fere sesquilongioribus obsolete punctato-striatis; femoribus antieis in utroque sexu subtus tantum incrassatis. Lg. 6.5—9, lat. 3.5—5 mm. var. elytris macula magna rotundata Be ee marginali adnexa notalis. . . 3 . bimaculatus. Entre Reos am Rio Uruguay , Abgesehen von der bedeutenderen Größe weicht Bur- meisteri von den bisher beschriebenen Arten durch die schwarze Zeichnung, von mutabikis Fhrs. noch durch ovale Schuppen, längeren Rüssel und Beine und die durch eine Schuppe aus- gefüllten Punkte in den Deckenstreifen, von aegrotus Fhrs. durch scharfwinklige Thoraxhinterecken, kurzes drittes Geißel- glied, durch noch größere Schuppen, von beiden durch die nur nach unten verdickten Vorderschenkel ab. Wenn Fahraeus den Rüssel der von ihm beschriebenen Arten siebenkielig nennt, so hat er augenscheinlich die sehr fein erhabene Oberkante der Fühlerfurche mitgezählt. Zwischen den Fühlereinlenkungen steht eine längliche, erhaben um- randete Grube, der Mittelkiel endigt auf der etwas flach ge- drückten Stirn in einem vertieften Punkte und die dicht punktirten Räume zwischen den Kielen sind mit länglichen, keilförmigen, an der Spitze abgestutzten Schuppen besetzt. Geißelglied 3 länger als jedes der drei folgenden, etwas länger als breit und etwa um 1/, kürzer als jedes der beiden gleich- langen ersten Glieder. Die Schuppen der Oberseite sind fast ganz, die mehr weißlichen auf den Hinterbrustseiten und Vorderbrustmitte sehr dicht, die auf den Beinen und dem Abdomen undichter gestellt. Der schwarze Deckenaußenrand erstreckt sich von der Basis bis zu den Hinterhüften und erweitert sich bei der Abänderung bimaculatus in eine große rundliche Makel, die nicht ganz "en dritten Br Kisten erreicht. Nach dem verstorbenen Direktor des National- Mudee in Buenos Aires ist diese Art genannt,. die mir mit den. Früchten einer Palmenart, in denen die Larve lebt, vom jetzigen Direktor jenes Museums, Herrn Professor Carl Berg, geschickt wurde. Stett, entomol, Zeit. 1394, 153 Diasthetus!) basalis n. sp. Rhombicus, violaceus, glaber, nitidus; tarsis nigris, antennis piceis, fascia lata basali elytrorum rufa; fronte depressa cum capite remote punetulatis; pro- thorace basi profunde bisinuato, antice constrieto, dorso gibbo, valde remote punctato, utrinque lobi mediani basalis leviter impresso; scutello rhombico impunctato; elytris humeris et ante apicem callosis, apice obtuse rotundatis, tenuiter remoteque punctulato-striatis, striis antice ad Iaiera posticeque pro- fundioribus, interstitiis planis fere impunctatis; prosterno ante coxas fascia transversa dense albido pubescente; pectore, ab- domine pedibusque sat grosse remoteque punctatis; femoribus unidentatis. Lg. 6—8, lat. 3.5—4 mm. Paraguay. Mit antiguus und tumidus Boh. verwandt, von ersterem durch den hochgewölblen Thorax, von letzterem durch nicht soldgelb behaarte Tarsen, von beiden durch die breite, rothe, basale Querbinde verschieden, die in der Mitte neben dem Schildehen nicht ganz die Basis erreicht. Die Naht ist leicht vertieft und Punktstreifen 9 der ganzen Länge nach tief eingedrückt. Hinterbrust gröber als die Seiten des Abdomens, dieses in der Mitte noch feiner punktirt. Fühlerkeule des Männchens reichlich dreimal so lang, die des Weibchens kaum halb so lang als die Geißel. Diese lange männliche Fühlerkeule lie® mich in basalis anfänglich einen Cylindrocerus vermuthen, bis der breite Mesosternalfortsatz und andre Abweichungen der neuen Art auf die Gattung Diasthetus führten, die vom Autor nur kurz (loc. ec.) charakterisirt ist. Daraus, daß Pascoe die lange männliche Fühlerkeule nicht erwähnt, kann man schließen, daß ihm von tumidus Boh. und cupreus Pasc. — loc. c. p. 327 — nur Weibchen vor- gelegen haben. Die Diagnose dieser ausgezeichneten Gattung würde nach den mir vorliegenden Arten etwa lauten: Rhomboidalis. Unguiculi connati. Femora dentata. Pro- cessus mesosternalis quam abdominale fere aequilatus, antice verticaliter declivis et interdum angulis lateribus antrorsim nonnihil productis, canalis pro receptione rostri nullus vel indicatus. Coxae anticae nonnihil distantes. Rostrum basin versus sensim incrassatum., Antennae post medium rostri insertae, clava maris valde elongata. Prothorax basi profunde bisinuatus, elytra ante apicem utrinque callosa. 1) Eine mit Cylindrocerus Sch. verwandte Gattung, die Pascoe in Ann. and. Mag. 1889 p. 323 für Centrinus tumidus Boh. errichtet hat. Stett. entomol. Zeit. 1894, 154 Außer den oben genannten Arten gehören zu dieser Gattung noch die folgenden, in meiner Sammlung vertretenen: Oentrinus parellinus Boh., lucens Germ. und wahrscheinlich auch die von Boheman als Cylindrocerus beschriebenen azureus, cyaneus und interstitiahs. Leptoschoinus suturalis n. sp. Ovatus, niger, opacus; corpore subtus, scutello suturaque elytrorum albido-, prothorace helvolo-sgquamosis; hoc densissime punctato maculis duabus nigris nonnunquam ceonfluentibus notato; capite minore; rostro tenuiore; elytris longioribus striatis, in striis acutis obsolete punctatis, interstitiis planis densissime punctatis. Lg. 3.8, lat. 1.5 mm. Paraguay. Etwas schmäler, auch länger als maculatus Boh. und von. ihm durch den kleineren, schmäleren Rüssel, die einfarbig weiß beschuppte Unterseite, sowie durch die bis auf die Nalıt unbeschuppten Decken bei gleicher Thoraxzeichnung leicht zu unterscheiden. Rüssel des Männchens wohl an der Fühlereinlenkung, nicht aber auch wie bei maculatus an der Spitze etwas er- weitert, feiner skulptirt, ohne deutlich erhabenen Mittelkiel; Fühlerkeule gleich an der Basis einseitig erweitert und bis zur Mitte parallelseitig, dann bis zur Spitze einseitig geschweift verenst und im Ganzen höchstens um !/, länger als die Geißel, Glied 2 der letzteren nur wenig kürzer als 1. Beim maculatus- Männchen ist die Keule reichlich doppelt so lang als die Geißel, beiderseitig erweitert und bis vor die gerundet ver- engte Spitze parallelseitig und Geißelglied 2 mindestens doppelt so lang als 1. Thorax etwas länger als bei maculatus und zur Spitze gleich- mäßiger conisch, der Antiskutellarlappen schmäler und länger, jeder Punkt mit einem bräunliehen schuppenartigen Börstchen. Decken um die Hälfte länger als breit, die Streifen etwas breiter, die Spatien gröber und dichter punktirt, die Punkte mit etwas erhabenen Rändern und jeder von ihnen mit einem bräunlichen kurzen Börstehen. Beim Weibchen des mir vorliegenden Pärchens schließt die gelbe Beschuppung zwei braunschwarze Makeln vom Durchmesser des Kopfes, beim Männchen eine große quere, an den Seiten abgerundete und in der Mitte sich bis zum Vorderrande -erstreckende Makel ein. Stett. entomo], Zeit, 1894. 155 Pentacerus nov. gen. Cossoninorum. A genere Ithaura!) Pasc. funieulo quinque-articulato, coxis antieis anguste distantibus, prothorace basi leviter bisinuato, margine laterale compresso, tibiis rectis extus carinulatis, segmento abdominale tertio et quarto simul sumptis plusquam duplo longioribus distinctus. Die Fühler sind nahe der Rüsselmitte eingelenkt, der kurze, die Augen nicht erreichende Schaft ist an der Spitze beinahe so dick als die Keule, Glied 2 der Geißel so lang als breit, 7 noch länger aber auch viel breiter, an der Spitze so breit als die ziemlich halbkuglige Keule. Fühlerfurchen an der Einlenkungsstelle von oben sichtbar, schräg auf die Unterseite gebogen, zur Rüsselbasis hin verbreitert und hier nur durch eine schmale Leiste getrennt. Kopf kuselig, vom Rüssel ringsum abgeschnürt. Die großen gewölbten an den Seiten der Rüsselbasis sitzenden Augen stehen unten etwas weiter von einander als oben. Der Rüssel ist mindestens so lang als der Vorderschenkel, gebogen, etwas breiter als hoch, seitlich von den Augen bis zur Fühlereinlenkung gefurcht. Thorax vorne gerade abgestutzt, die Seiten zu einer stumpfen Kante comprimirt. Schildchen deutlich. Decken: breiter als die Thoraxbasis, hinten vor der Spitze zusammen- gerafft und gekeult, der zehnte Punktstreifen von den Hinter- hüften bis vor die Spitze unsichtbar. Schenkel kräftig aber wenig verdickt, die hinteren erreichen die Spitze des vierten Abdominalsegments, Schienen etwas kürzer als die Schenkel und wie diese etwas comprimirt, auf dem Rücken und unten ziemlich scharfkantig abgeflacht, außen mit einem aus kleinen beborsteten Körnchen zusammengesetzten feinen Kiel, ihre Spitze senkrecht zur Achse und dann schräg nach unten ab- sgestutzt, die innere Ecke mit einem Dorn, die Mitte der Spitze mit einem schrägen Hornhacken, die Tarsen kurz, schmal, Glied 3 etwas erweitert und zweilappig, alle unten mit Haar- sohle, 4 mit zwei feinen gespreizten Krallen. Vorderhüften kuglig, dem Hinterrande des Prosternums genähert, ihre Ent- fernung sowie die der Mittelhüften gleich schmal, nämlich kaum breiter als. die Basis des Hornhackens; der Abdominal- fortsatz se breit als die Hinterhüften, vorne stumpfspitzig ge- rundet. Hinterbrust doppelt so lang als der Mittelhüften- durchmesser, ihre Episternen schmal linienförmig. Die zwei ersten Abdominalsegmente in der Mitte verwachsen. 3) Journ. Linn, Soc. 187 p. 215 tab. VL. f. 2a—c. Stett. entomol, Zeit. 1894, 156 Sowohl Ithaura als Pentacerus gehören zu den Dryophthorinen und zwar zur Gruppe Dryotribi Leconte zwischen Gononotus Lec. mit sieben- und Dryotribus Horn mit fünfgliedriger Fühler- geißel. Bei allen vier Gattungen sitzen die Augen an den Seiten des an der Basis vom Kopf abgeschnürten Rüssels, die. Fühler sind nahe der Rüsselmitte eingelenkt und der ganze Körper ist mit einer glasurartigen Masse überzogen, die auf eine ähnliche Lebensweise dieser Thiere wie die der Bagous- Arten schließen läßt. Pentacerus Horni n. sp. $. Oblongus, subdepressus, totus cerusta pallido-lutea et nitida teetus; capite impunctato; oculis mox ante strieturam basalem rostri sitis, convexis, supra dimidia latitudine rostri remotis; rostro fere prothoraeis lon- situdine, arcuato, seriatim punctato, medio obsolete carinulato, . basi setis nonnullis erectis obsito; prothorace quadrato, basi leviter bisinuato, ad latera subparallelo, intra apicem subito contracto, inaequaliter punctato; elytris latitudine duplo lon- sioribus, prothorace paulo latioribus, subparallelis apice retusis, sat grosse punctato-striatis, interstitiis convexis postice carinalis; pedibus parce setosis. Le. 6.5, lat. 2 mm. ; Brasilien; nach einem Männchen beschrieben und nach dem verdienstvollen amerikanischen Coleopterologen Georg H. Horn benannt. Rüssel breiter als hoch, zwischen den Augen quer- sewölbter, der seitliche Eindruck vor den Augen tief. Fühler- schaft kaum kürzer als die Geißel. Thoraxvorderrand unten und an den Seiten abgeschnürt und reichlich halb so breit als die breiteste Stelle, diese dicht hinter der Abschnürung, die Seiten von hier aus nach hinten fast geradlinig und wenig, vor den Hinterecken geschweift und mehr konvergirend. Die Außenecken der Deckenbasis leicht nach vorne vorgezogen, die zwei inneren Punktstreifen von der Basis bis zur ab- schüssigen Stelle und die drei äußeren gegen die Spitze feiner und weniger vertieft, auch die Punkte in ihnen kleiner und die Spatien zwischen diesen Streifen flacher, die übrigen Streifen furchenartig mit größeren Punkten, auch die Spatien sewölbter und schmäler, das neunte am Hinterrande bis zur Naht wulstis; die Naht, zwei mit ihr zusammenhängende, außen am fünften Streifen abgekürzte Querbinden sowie einige unregelmäßige Flecke am Außenrande etwas dunkler gefärbt. Schenkel oben und unten mit kurzen, fast anliegenden, die vier Kanten der Schienen und der Kiel auf der Außenseite mit schräg abstehenden und etwas längeren hellen Börstehen besetzt. Hinterbrust dichter und gröber als das Prosternum, Jas Abdomen am feinsten punktirt. ‚Steit. entomol, Zeit, 1894, Fan Als Auszeichnung des Männchens ist das scharf quer- gefurchte, hinten stumpf gerundete Analsegment aufzufassen. Ischnopus nov. gen. Heilipinarum Fst. A genere Typacro Kirsch. sutura inter segmenta dua prima distineta, articulo septimo funiculi elavam adnexo, angulis exterioribus elytrorum antrorsim productis ac angulos posticos prothoracis amplectantibus, metasterno inter coxas breve diametro coxarum anticarum aequilongo, femoribus muticis, articulo tertio tarsorum secundo non latiore distinetus. Eine ausgezeichnete Gattung, die im Habitus an Neoplinthus erinnert, die aber der Schienenbewehrunsg und der Fühler- keule wegen, deren Glied 1 nicht hornig und kürzer als die drei folgenden ist, zu den Heilipinen!) gehört. Sie schließt sich der in der Mitte nicht verwachsenen zwei ersten Ab- dominalsegmente, und des nicht erweiterten dritten Tarsen- gliedes wegen unmittelbar an Euthycus Pase. — Ann. Mus. Civ. Gen. 1885 p. 220 — an und unterscheidet sich von ihm durch mehr nach oben gerückte Augen, das an die Keule geschlossene siebente Geißelglied, kürzere Hinterbrust, unge- keulte und ungezähnte Schenkel, längeres zweites Abdominal- segment und durch die die Thoraxbasis an Breite überragende Deckenbasis. Ischnopus taprobanus n. sp. &. Elongato-oblongus, supra depressus, undique dense cinereo-squamosus, fronte depressa, foveolata; rostro subrecto prothorace paulo breviore quadri- farıam punctato; articulis duobus primis elongatis, aequilongis, septimo clavam adnexo paulo breviore sed crassiore; pro- thorace breviter elliptico, lobis ocularibus late rotundato- producetis, intra apicem et basin sinuato-angustato, varioloso- punetato ad latera longitudinaliter dorso rhomboidali-impresso, in impressione mediana marginem anticum persecante ab- breviatim carinulato; elytris elongato-elliptieis basi profüunde emarginatis, interstitio quarto antice producto prothoraeis basin amplectante, dorso depressis antice impressis, punetis magnis remotis seriatim impressis, interstitiis dorsalibus praesertim postice tubereulatis; femoribus ante apicem subalbido-annulatis, tibiis apicem versus arcuatis, intus remote denticulatis; prosterno ante coxas tumidulo.. Le. 17, lat. 6 mm. Ceylon; nach einem Männchen beschrieben. Der ganze Körper, die Fühler, mit Ausnahme der Keule, und die Beine sind mit einer dünnen ocherfarbigen Kruste - 1)" Bestimmungstabelle der Gattungen siehe Steti. ent. Z. 1899 p. 202. Stett. entomol. Zeit. 1894. 158 bedeckt, die nur an der Spitze der Erhöhungen und auf den Schenkeln eine weißliche Beschuppung erkennen läßt. Von den vier Punktreihen auf dem Rüssel sind die äußeren furchen- artig vertieft und die inneren zwischen den Fühlereinlenkungen vereinigt. Die Geißelslieder 3 bis 6 kaum an Länge und Breite verschieden, jedes von ihnen kaum so lang, 7 länger und‘ deutlich länger als breit, etwas konisch und wenig schmäler als die Keule. Thorax länger als breit, seine Basis flach gerundet und vor dem fehlenden Schildchen mit einem kurzen dreieckigen Eindruck; je ein schräger Eindruck an den Vorderecken hebt an der Spitze der durch runde Ein- drücke undulirten Seiten einen Höcker ab und ist auf der Unterseite in eine Querfurche fortgesetzt; der rhombische Dorsaleindruck erreicht lange nicht die Basis, wohl aber schmal offen den Vorderrand, der hier flach zweibeulig er- scheint und durch zwei mit dem abgekürzten Mittelkiel zu- sammenstoßende gebogene Querkiele in zwei Hälften getheilt ist, deren hintere herzförmig erscheint. Die elliptischen flach gedrückten, hinten schräg gerundet abfallenden Decken sind reichlich doppelt so lang als in der Mitte breit, die flachen Seiten steil nach unten und innen abfallend, beide noch mit vier größeren, die Naht und 1, 3, 5 mit je zwei kleineren runden Tuberkeln, von denen die hintersten zapfenförmis sind. Körper unten zerstreut punktirt. Analsegment des Männchens an der Spitze breit und flach gerundet, die Mitte sehr flach ausgerandet. | Pagiophloeus inconspectus n. sp. $. Elongatus, niger, subopacus, setulis flavidis parce adspersus; pedibus nigro-piceis, antennis rufo-brunneis; rostro crasso curvato, fortiter punclato utringue bisuleato, medio carinato; prothorace elongato eylin- drico intra apicem ad latera sinuato--angustato, longitudinaliter convexo, granulato; elytris parallelis, postice rotundato- attenuatis, utringue ante apicem profunde impressis, foveolis subquadratis seriatis, interstitis angustissimis, remote sub- sranulosis, secundo apice dentiformiter producto; pedibus nitidis, femoribus acute dentatis; abdomine nitido. Le. 10, lat. 3 mm. i Java (Fruhstorfer). Meinem P. Rühli äußerst ähnlich, jedoch die Beine viel dünner, der Thorax viel gröber gekörnt, die anliegende Be- borstung der Oberseite viel spärlicher, der Rüssel kürzer, das Abdomen feiner punktirt. Der höchste Punkt des längs- gewölbten Thorax liegt bei drei mir vorliegenden Weibchen vor der Mitte. Stett. entomol. Zeit. 1894, 159 Dyscerus Fruhstorferi n. sp. Elongatus, niger, opacus, parce albido-setosus, flavido-fasciatus; fronte puneto impressa; rosto prothorace longiore antice nonnihil arcuato, fortiter punctato, lineis elevatis carinulagne media praedito; prothorace ad latera rotundato, lobis ocularibus vix indicatis, granulis apice nitidis unisetosis obsito; elytris humeris rotundato- rectangulatis, ad latera parallelis, postice acute rotundatis, apicibus acuminatis, ante apicem profunde impressis, dorso striato-punctatis, interstitis duobus internis quam punctis latioribus (9) remote subgranulatis, singulo fasciis duabus aneustis flavidis, una antemediana arcuata, altera postica transversa signatis. Leg. 7.5—11.5, lat. 2.5—3.8 mm. Javanus Fst. olim. Java. Von der Körperform des vorhergehenden. Rüssel länger als der Thorax und nur hinter der Spitze gebogen, mit einer Seitenfurche dicht über der Fühlerfurche, die anliegenden hellen Borstenhärchen in den großen gereihten Punkten quer- selest, von der Fühlereinlenkung ab an Höhe abnehmend und feiner punktirt. Stirn zwischen den Augen schmäler als der Rüssel und dicht, zum Scheitel hin feiner punktirt, jeder Punkt mit einem sehr kurzen Härchen. Thorax so lang als in der gerundeten Mitte breit, zur Spitze nur wenig mehr als zur zweibuchtisen Basis verengt, der Rücken mit dem höchsten Punkt seiner flachen Längswölbung vor der Mitte und meist mit abgekürzter erhabener Mittellinie, die Körnelung zur Spitze und zu den Seiten feiner. Schildchen schwach herzförmie, kahl, gewöhnlich mit einem Längseindruck. Decken sehr flach gewölbt, auf der vorderen Hälfte ganz flach und zwischen den zweiten Punktstreifen der Länge nach flach eingedrückt; die an der Basis gereihten Punkte sind hier fast viereckig, in den zwei inneren Streifen kleiner, und gehen zur Spitze in kleine runde in vertieften Streifen stehende Punkte über, die Stege zwischen den Punkten vorne sehr schmal und stellenweise körnerartig, an den Seiten runzel- artig, die Naht und die zwei ersten Spatien, wenigstens beim Männchen, flach und breiter als die Punkte, alle undeutlich und fein gekörnelt; von den Querbinden liegst die hintere zwischen den Streifen 1 und 8, die vordere gebogene, nach vorne offene zwischen 1 und dem Randstreifen, gewöhnlich aber beim Männchen auf Spatium 2, beim Weibchen auf 3 unterbrochen. Dieser Art sehr ähnlich ist eine auch von Fruhstorfer auf Java gefundene, die Pascoe in Journ. Lin. Soc. 1876 Stett, entomol, Zeit. 1894. 160 ‚ p. 169Tals Hylobius notatus beschrieben hat und die nach der Diagnose zwei oder drei weiße @uerbinden haben soll. Dieses !letzte oder legt die Vermuthung nahe, daß der ge- schätzte Autor möglicherweise den Fruhstorferi mit notatus vermengt hat. Wichtig für die Trennung beider Arten ist außer der Deckenzeichnung die verschiedene Thoraxskulptur. ‚Während der Thorax bei meinen Stücken von notatus (2 8, 12), entsprechend der Diagnose, punktirt ist und körnerartige Räume zwischen den Punkten aufweist, ist bei Fruhstorferi keine Spur von Punkten, dagegen eine einfache Körnelung vorhanden. Ist meine Bestimmung richtig, so unterscheidet sich notatus von letzterem noch durch längeren, von der Fühler- einlenkung zur Spitze tief längsgefurchten Rüssel, längere Fühler, rund vorgezogene Augeulappen und durch drei Quer- binden; von diesen ist die vordere in beiden Geschlechtern auf den Spatien 3 und 7 unterbrochen, die mittlere am Anfang der abschüssigen Stelle besteht nur aus je einer Punktmakel auf 1 und 2 (bei einem Männchen auf der rechten Decke noch eine Punktmakel auf 6) und die dritte ist nur durch je eine Punktmakel auf 2 und 8 vor der Spitze angedeutet. Herr Fruhstorfer, dem ich die neue Art gewidmet, hat noch eine dem notatus ähnliche aber viel kürzere Art auf Java gefunden, die mir nur in einem, nicht gut konservirten Stück vorliegt. Synonymische Bemerkungen über Cid. Ferrugata, Spadicearia und Unidentaria. Von Louis B. Prout, F. E. S. in London. Daß zwei ganz verschiedene Arten unter obigem Namen vereinigt stehen, ergiebt sich daraus, daß die Genitalien des Männchens sehr ansehnliche und standhafte Unterseheidungs- merkmale zeigen: vgl. Aurivillius „Nordens Fjärilar“; Ento- mologist’s Record“ (London), V, 8. 112. Wenn aber Herr Speier (Stett. ent. Zeit. XLVI, S. 93) beweist, das €. Umiden- taria Haw. blos Varietät von Ferrugata sei, so ist das ja ge- schehen, weil er unter Ferrugata die Art meinte, die von den englischen Autoren als Unidentaria beschrieben ist. Diese Art hat bisweilen ein rothes Mittelfeld, das viele Aehnlichkeit mit dem Stett, entomol. Zeit, 1894, ee en eelo1 Mittelfelde‘ der Ferrugaria Haw. (Neuman, British Moths, S. 170; Entomologist 11, S. 19) hat. Aber die Ferrugaria Haworth’s, und die Lampa’s (Ent. Tid., VI, S. 110) und von Aurivillius, die in den Genitalien sich ganz und gar unter- scheidet, ist deswegen eigene Art. Diese Art, die sich in vielfachen Varietäten zeigt, ist —= sSpadicearia Bkh., H.-8. ‚Daher hat Herr Dr. Staudinger in dem Catalog 1871 mit Unrecht Spadicearia zu seiner Ferrugata als ab. Spadicearia gezogen, da er als Ferrugata „die echte dunkle Cid. Ferrugaria Tr. X., 2. 332° (Zeller, Caroli Clerck Jcones Insectorum Rariorum critisch bestimmt, Stett. ent. Zeit., XIV) — d. h. die rothe Form der Untdentaria der englischen Autoren — aufführt. Nach Zeller (Caroli Clerck Jceones etc.) soll Ferrugata Cl. —= Spadicearia Bkh. sein, daß aber dies so sei, erscheint mir etwas zweifelhaft; das Bild ist nicht gut, und läßt sich durch die bleiche Grundfarbe mit Ferrugata Linn. (= Unidentaria Haw.) vergleichen, obwohl die sehr blaßrothe Vorderflügelbinde eher auf Spadicearia pabt. Wenn die letztere Bestimmung richtig ist, so wäre die Synonymie wie folgt zu berichtigen: 1. Ferrugata Cl. Je. 6, 14; Hb. 460; Wd. 553; Alche- millaria Esp. 40, 5. 6; Spadicearia Bkh. V. 389; Fır. 650. 2; ab. Spadicearia Staud. Cat. 2632 a. 2. Corculata Hufn. Berl. M. IV, 616; Ferrugata L. F. 8. 338; Hb. 285; Gn. II, 413; (aria) Tr. VI, 22 148; Linariata Bkh. V, 381; Ferrugata Staud. Cat. 2632. a. ab, Unidentaria Haw. Lep. Br. p. 308; Wd. 551; Gn. 414; Ferrugaria Fır. 650. 1 et aliorum auctorum pro parte; Unidentaria Staud. Cat. 2633 (al. ant. fascia nigra). Annnaannanannnanan Stett, entomol, Zeit, 1894, 162 (oleopteren aus Togo in Ober-kuinea. Von H. J. Kolbe. I. \ Cieindeliden von der Station Bismarckburg und Umgegend, gesammelt von Herrn Leopold Conradt. Die Kenntniß der Cieindeliden ist durch die Sammlungen Conradt’s in Togo in mehrfacher Beziehung erweitert worden. Zunächst erfahren wir, daß an einem und demselben Orte eine beträchtliche Zahl von Arten lebt. Das ist jedenfalls in Afrika je nach der Oertlichkeit sehr verschieden; es scheint aber, daß Gegenden, in welchen freies offenes Land (Steppen, Felder) mit Buschwald abwechselt, für die Cieindeliden ein günstigeres Terrain bilden als solehe Gegenden, in denen der Urwald vorherrscht. Senegambien und Togo sind deswegen artenreicher als Kamerun. Auch Angola und das Quango- Gebiet sind verhältnißmäßig artenreich. Aus Kamerun sind in recht auffallender Weise nur vereinzelte Arten bekannt. Herr L. Conradt hat während seines Aufenthaltes in Togo im Jahre 1893 bei Bismarckburg 18 Spezies dieser Familie aufgefunden. Diese treten sämmtlich von Ende März bis Ende April auf, also während des Ueberganges zur Regen- zeit und im Beginn derselben. Nur Euryoda versicolor wurde auch im Juni und Üicindela senegalensis im August gefunden. Von den 18 Arten erwiesen sich 6 als noch unbekannt, von denen 5 zu den Gattungen (Untergattungen) Cratohaerea und Euryoda gehören. Herr Dr. Walther Horn hat 4 Arten, nämlich Cratohaerea aurosternalis, kolbei, conradti und Huryoda gibbosa, in den Entom. Nachr. XX. 1894 S. 245—247 be- schrieben; eine andere Euryoda wird im Folgenden (8. 164) und die sechste Art, Cicindela peringueyi n. sp. von Dr. Horn demnächst in der Deutschen Entom. Zeitschr. beschrieben. Die gesammelten Arten, welche Herr Dr. W. Horn be- züglich ihrer Identität einer freundlichen Durchsicht unter- worfen hat, sind folgende: 1. Tetracha bocandei Gu£r., Ende April 189. 2. Cieindela flavosignata Cast, am 14. April 1893 auf Feldern sehr vereinzelt. Stett, entomol. Zeit, 1894. il. 12. 13. 14. 163 . Cieindela lugubris Dej. Ende März bis Ende April auf Feldern, nicht selten. Var. anthracina Guer. Am 2., 4. und 21. April zwischen Gras laufend. Diese Form ist ganz matt- schwarz, nur ein kleiner Schulterfleck hellgelb. Cieindela deyrollei Guer. Anfang April zwischen Gras sehr vereinzelt. Cieindela cineta F. Von Ende März bis Anfang Mai auf Wegen und Feldern ziemlich häufig, sehr flüchtie. Abends wurde die Art vereinzelt zwischen Gras ge- funden. Die braune wie die grüne Varietät kommen unter- einander in ziemlich gleicher Anzahl von Individuen vor. . Cieindela luxeri Dej., die grüne Varietät. Vom 21. März bis 22. April auf Feldern beobachtet. Sehr flüchtig. Cieindela senegalensis Dej, Auf der Reise von Klein- Popo nach Bismarckburg Mitte August 1892 erbeutet. Cieindela octoguttata FE Am 25. März im Busch auf Kraut, am 28. März zwischen Gras auf Feldern und Wegen, auch am 12. April gefunden. Eine gleichfalls aufgefundene abweichende Form ist von der Art nicht zu trennen. . Cieindela peringueyi n. sp. Horn (Deutsche Entom. Zeitschr. 1895). Am 18. April gefunden, sehr ver- einzelt, wie die vorige. . Cieindela flavidens Guer. Ende März bis Mitte April, nicht selten. Cieindela saraliensis Guer. Am 15. April ein einziges Exemplar bei der Station. Diese Art scheint sehr wenig bekannt zu sein. Euryoda versicolor Dej. Ende März auf Wegen und Feldern vereinzelt, auch in den ersten Tagen des Juni gefunden. Die Elytren sind etwas convexer als bei der echten versicolor. Die Flügel sind sehr verkürzt, etwa 4 mm lang, das Geäder ist aber sehr deutlich. Euryoda dromicaria n. sp. (Beschreibung unten.) Am 29. März in sehr wenigen Exemplaren auf Feldern zwischen Gras. — Ungeflügelt. Euryoda gibbosa n. sp. Horn (Entom. Nachr. XX. 1894 S. 247). Ende März auf Feldern zwischen Gras in wenigen Exemplaren. Dr. R. Büttner fand diese Art in der ersten Hälfte des März 1891 während des Ueber- .ganges zur Regenzeit. Die schöne Art weicht durch die smaragdgrüne bis blaue und violette Färbung ohne helle Flecke von den Stett, entomol, Zeit. 1894. 11 164 übrigen Arten der Gattung ab. Die Flügel sind voll- ständig entwickelt, wie bei Cratohaerea. 15. Cratohaerea conradti n. sp. Horn (Entom. Nachr. XX. 1894 $. 246). Nach Horn in Togo (Conradt). — Ein - von Herrn E. Baumann bei Misahöhe in Togo m den ersten Tagen des April 1894 gefundenes Exemplar befindet sich in der Königlichen Sammlung. 16. Cratohaerea kolbei n. sp. Horn (ebenda S. 245). Ende März bis April, vereinzelt. 17. Cratohaerea aurosternalis n. sp. Horn (ebenda $. 245). Ende März auf Feldern einzeln. — Diese und die vor- genannten Arten von Cratohaerea-Arten sind mit völlig entwickelten Flügeln versehen. 18. Jansenia angusticollis Boh. Mitte April vereinzelt auf Feldern zwischen Gras. Die Art ist weit verbreitet und ursprünglich aus Uaffrarien bekannt. Beschreibung der Euryoda dromicaria n. sp. & 2. Die Art sieht in Form und Färbung einer Dromica ähn- lich. In der Gattung Euryoda gleicht sie, was die Zeichnung der Elytren anbetrifft, am meisten der jestiva Dej., ist aber im Uebrigen von dieser Art sehr verschieden; der Prothorax ist oberseits rauher sculptirt, seine Querfurchen sind tiefer; die Elytren sind etwas bauchig, weil sie an den Seiten ge- rundet sind, außerdem viel gröber punktirt und mit einer dorsalen Längsreihe von Grübchen versehen, die im Grunde blaugrün sind; die Nahtspitze der Elytren ist viel länger und schärfer. Die marginale Stellung der 3 Makeln auf jeder Flügeldecke ist indeß bei beiden Arten außerordentlich ähnlich. In der Sculptur der Oberseite gleicht die neue Art mehr der versicolor Dej. als der festiva Dej.; die Sculptur ist noch etwas gröber als bei jener. Recht ähnlich ist der neuen Art auch die ungefleckte E. bocandei Guer. vom Senegal, indeß ist der Prothorax dieser Art an den Seiten mehr gerundet und die Elytren sind an den Seiten fast gerade, nur sehr wenig gerundet, Die Sculptur des Kopfes, des Prothorax und der Elytren ist feiner. Diagnose der nov. spec. Obseure aenea, subnitida, fere opaca, elytris obscure aeneis hie et illic leviter virescentibus, a latere visis paulo atro-cyaneis, maculis tribus utrinque marginalibus luteis ornatis, macula antica humerali elongata, media et postica ovalis; labro flavo nigro-limbato, mandibulis nigris extus albidis; Stett. entomol. Zeit. 1894, 165 antennis fuseis, articulis 4 primis nigris eorumque basi, articuli primi excepta, interdum brunnea; palipis testaceis, articulo ultimo infuscato apiceque nigro; pectore et ventre cyaneis, nitentibus, femoribus metallico-viridibus, interdum apicem versus aurichalceis, latere autem interno cyaneis, tibiis tarsisque fuseis, his apiceque illarum partim nigris; elytris paulo ampliatis, lateribus conspicue rotundatis, basin versus rude punctatis, latera et apicem versus punctis subtilioribus, serie dorsali fovearum viridium vel cyaneo-viridium longitudinali distincta; alis nullis, rudimento tantum alarum minimo angusto relicto. — Long. corp. & 12,5, 2 14 mm. Ende März 1893 zwischen Gras auf Feldern laufend gefunden (L. Conradt). Die Flügel fehlen, nur ein sehr kurzes, schmales, der Nervatur ermangelndes Rudiment von 11), mm Länge ist von den Flügeln übrig geblieben. Wie bei Euryoda dromicaria, so sind auch (nur in ge- ringerem Maße) bei versicolor Dej. die Flügel rudimentirt, nicht aber bei gibbosa Horn, welche das Aussehen einer Oratohaerea hat. Bei den Arten dieser Gattung, wenigstens bei den drei aus Togo vorliegenden, sind die Flügel völlig entwickelt. Auf dieses morphologische Verhältniß der übrigen Arten von Euryoda und Cratohaerea will ich jedoch hier nicht näher eingehen; auch nicht der Frage näher treten, ob es einen systematischen Werth hat. Bezüglich der Verbreitung der Arten mag noch ange- führt werden, daß die schon bisher bekannten Arten fast alle auf Ober-Guinea und Senegambien beschränkt zu sein scheinen. In Nieder-Guinea giebt es wieder ganz andere Arten. Nur Jansenia angusticolis Boh. ist auffallend weit ver- breitet, da die Art ursprünglich aus Natal beschrieben ist und auch in Transvaal vorkommt, Stett, entomol, Zeit, 1894, 147 166 Beiträge zur Kenntniss der | Mistkäfer, Lamellicornia onthophila, Von H. J. Kolbe. IV. Arten von Bolboceras, Anachalcos und Gyronotus aus Afrika. Die Gattung Bolboceras ist in allen Continenten durch einige oder zahlreiche Arten vertreten, doch beschränkt sie sich auf die tropische, die subtropischen und die wärmeren gemäßigten Zonen dieser Continente Wo Bolboceras spärlich oder garnicht vertreten ist, finden wir die nahe verwandte Gattung Geotrypes in ihren verschiedenen Formen, und zwar vornehmlich in dem nearktischen und paläarktischen. Gebiet. In Afrika südlich von der Sahara und in Australien ist Bolboceras reich entfaltet, während Geotrypes fehlt. Die Arten von Bolboceras sind großentheils klein (”—12 mm lang oder wenig länger); doch kommen daneben auch recht. große Formen vor, welche das Volumen größerer Geoirypes haben, namentlich in Afrika. In Australien leben eine ganze: Reihe srößerer Arten. Vereinzelte mäßig große Formen giebt es auch in Amerika und im indischen Gebiet. Wie wenig die Fauna Afrikas bisher noch bekannt war, : erkennen wir wiederum aus der Vorführung der folgenden neuen Spezies. Bolboceras princeps n. sp. &. Grande, testaceum, nitidum, subtus flavo-pilosum, pronoto rufo-testaceo ejusque lateribus paulo pallidioribus; capite supra densissime rugoso-punctato, postice vix laeviore; celypeo trapezoidali antice carinato, carina in, margines, laterales con- tinuata; carina frontali antica utrinque abbreviata, bidentata; prothorace supra laevigato, disco toto impunctato, marginem anticum versus parce punctulato, postice impunctato, lateribus dense subtiliter rugosis, vix punctatis; dorso toto subplanato utringue disci antice calloso, postice foveola antescutellari instructo et utringque modice breviter tuberculato; margine antico medio producto et breviter bilobato,; cornu utrinque pronoti laterali erecto verticali, margini postico approximato, rugoso-punctato, postice carinato; scutello coriaceo; elytris Stett. entomol. Zeit. 1894. 167 modice punctato-striatis, strüs 'parum impressis, interstitiis planis suturaeque propioribus eonvexiuseulis; tibiis antieis extus 5-dentatis, posterioribus gracilibus parum pilosis, — Lone. corp. 23 mm. Bei Tanga in Deutsch-Ostafrika (O. Kickel). Eine ausgezeichnete Art, absonderlich durch das jeder- seits vor ‘den Hinterwinkeln des Prothorax sich erhebende aufrechte Horn. Das unbekannte Weibchen dieser Art ist dem gigas-? jedenfalls sehr ähnlich. Bolboceras gigas n. sp. 2. Species inter congeneres africanas maxima, testacea, nitida, pronoto. subnitido rufotestaceo lateribusque ejus pallidioribus; eapite supra rugoso-punctato, vertice laevigato; clypeo trapezoidali antice carinato, carina in margines laterales con- tinuata, angulis ufrinque "antieis rotundatis; carina frontali utrinque abbreviata, sat alta, bidentata; pronoto dense sub- tiliter rugoso-granulato, medio antico laeviore et punctalo, medio dorsali bicalloso, callis pronis transversis antice laevi- gatis et postice depressis, rugosis, margine medio antico rotun- date lobato, ante marginem posticum transversim elevato; seutello subtilissime coriaceo; elytris modice punctato- striatis, striis dorsalibus parum impressis, interstitiis planis aut leviter convexis; tibiis anticis sexdentatis, posterioribus sracilibus, parum pilosis. — Long. 25 mm, Bei Bismarckburg im Hinterlande von Togo (Ober- Guinea) ein Q am 30. April 1889 von Herrn Hauptmann Kling, gefunden. Diese Art ist noch größer als atavus m., hell rothgelb, auf den Elytren glänzend, im übrigen sehr ne An den Vorderschienen fehlt der kleine Binterste Zahn. Der frontale Querkiel mit den beiden Höckern ist etwas höher, der Quer- kiel des Pronotums in der Mitte getheilt; das Pronotum vor dem ak glänzender. Bolboceras atavus n. sp. 9. ‘Grande, brunneum, subnitidum, fere opacum, subtus flavo- rufo pilosum; eapite supra densissime rugoso-punctato, eircuito carinato, elypeo trapezoidali; carina frontali utringue abbreviata, bidentata; pronoto toto dense rugoso-granulato, medio lon- situdinaliter lineam intertuptam tenuem, partim laevigatam, praebente, ante marginem_ posticum totum transversim elevato, medio antico subplanato utrinque leviter calloso, margine antico medio subrotundate lobato, carina discoidali Kumeneren, Stett. entomol. Zeit. 1894, 168 | | u. T ex antice laevigata, nitida, in medio subsinuata; elytris striato- punctatis, striis modice impressis; interstitiis planatis vel sub- convexis; tibiis antieis 5-dentatis, posterioribus gracilibus, parum pilosis. — Long. corp. 23—24 mm. Aus dem Conde-Gebiet, im Norden des Nyassa- Sees, zwei Weibchen. Die beiden Exemplare sind einander sanz gleich und scheinen Weibchen zu sein, da ihnen Hörner und Gruben auf dem Prothorax fehlen. Sie haben die Größe eines größeren Geotrypes. Der Kopfrand ist vorn und an den Seiten kiel- förmig erhaben. Zwei Stirnhöcker sind durch einen Querkiel verbunden. Das Pronotum ist in seiner ganzen Ausdehnung fein runzlig granulirt, nur vorn in der Mitte, an der Vorder- seite des kurzen Querkiels, glatt und gegen den Vorderrand hin punktirt und runzlig. Die Elytren sind theilweise querrissig. Bolboceras interruptum n. sp. B. rugifero m. simile, castaneum, nitidum, capite anteriore rugoso tuberceuloque mediano minuto exstructo, vertice laevi- gato; pronoto nitido, utringque grosse et parum densius punctato, dorso parcius punctato, postice impunctato, fovea dorsali antica parum impressa ante marginem ipsum posita; margine postico costulato, medio autem interrupto, simplice, punctis costae aggregatis majoribus; elytris paulo profundius punctato-striatis, interstitiis planatis; tibiis anticis extus 7-dentieulatis. — Long. corp. 9 mm. Bei Dar-es-Salaam in Deutsch-Ostafrika 1 Exemplar im Jahre 1891 von Herrn Leopold Conradt gefunden. Obgleich diese Art dem B. rugiferum m. sehr ähnlich ist, so ist sie doch ganz bestimmt unterschieden durch die in der Mitte unterbrochene hintere Randleiste des Pronotums, welche bei rugiferum ununterbrochen durchläuft. Fernere Unterschiede sind noch folgende: Die Punktirung an der erwähnten Rand- leiste ist feiner. Der mittlere Eindruck auf dem vorderen Theile des Pronotums liegt unmittelbar vor dem Vorderrande, ist aber bei rugiferum etwas mehr zur Scheibe hingerückt. Das Seutellum ist glatt, unpunktirt. Die Elytren sind tiefer gestreift. Aus Westafrika liegen einige sehr ähnliche Stücke vor, welche wohl keine besondere Spezies, wohl aber eine eigene Subspezies zu bilden scheinen. Der mittlere Eindruck auf dem Vordertheile des Pronotums fehlt; der Kopf ist hinten auf der Mitte der Stirn weniger rauh sculptirt, glatter. Diese Stett,. entomol- Zeit. 1894. 169 Form mag als Subspec. guineense bezeichnet werden. $ie liegt vor von Malange in Angola (Schütt) und Mukenge in Baluba-Land (Pogge). Bolboceras rugiferum m. (Berlin. Ent. Zeitschr. 1883 p. 19; — Nova Acta Leop.-Carol. Akad. Bd. 50. 1887 p. 248.) Castaneum, nitidum, capite rugoso postice laevigato, tuber- eulo unico clypeali exstructo; pronoto utringue haud dense, in disco parce punctato, postice laevigato, fovea media ante- marginali distineta (2) aut fere nulla (2), margine postico costulato, costula tota integra; elytris punctato - -striatis vel tenuiter crenato-striatis, interstitiis vix convexis; tibiis antieis extus 7-dentieulatis. — Long. corp. ”—11 mm. Chinchoxo, nördlich von der Congo-Mündung (Falken- stein); Banana am unteren Congo (Hesse); Mukenge in Balubaland im centralen Congo-Gebiet (Pogge); Salvador (Büttner). Im Vorstehenden ist die Diagnose erweitert wegen der nahe verwandten neuen Formen. Leicht mit rugiferum zu ver- wechseln ist interruptum m. subspee. guineense m., die in den- selben Gegenden vorkommt; bei letzterer Form ist indeß die Randleiste am Hinterrande des Prothorax in der Mitte unter- brochen, bei rugiferum aber ganz durchlaufend. Bei einem Stück von rugiferum aus Banana (Hesse) ist die Tuberkel des Epistoms etwas mehr nach vorne gerückt und länglich statt konisch, und der mediane Eindruck auf der vorderen Hälfte des Pronotums ist rundlich. Aehnlich verhält es sich bei dem typischen Stück aus Chinchoxo und einem sehr kleinen, 7? mm langen Exemplar aus Salvador im Gebiet des unteren Congo; bei diesem Stück ist der mediane Eindruck des Pronotums sehr schwach. Bei dem großen 11 mm langen Exemplar aus Mukenge ist die kräftige konische Tuberkel des Vorderkopfes vom Vorderrande etwas weiter entfernt, und der mediane Eindruck des Pronotums größer, tiefer und dreieckig (J). Bolboceras sansibaricum n. sp. &. Ferrugineo-brunneum, capite postico medio laevi, im- punetato, planato, vertice convexo postice subtiliter trans- versim rugoso-punctato, lateribus verticis clypeoque parce distinete punctatis; elypeo rugoso, obtuso, postice corniculis 3 transversim positis armato, corniculo medio majore; pro- thorace lato, convexo, medio supra antico excavato, cavo Stett, entomol, Zeit. 1394, 170 medio punctato tuberibusque postice duobus muticis parvis, suleo separatis, terminato; dorso postice laevi impunctato, pone cavum ipsum lateraque versus utringue dorsi rude punctato; mareine medio antico lobato, breviter bidentato; scutello medio mediocriter punetato; elytris punctato-striatis, punctis striarum transversis, interstitiis fere planatis et postice leviter 'eonvexis; tibiis anticis extus sexdentatis. — Long. corp. 12 mm. Sansibar (Dr. G. A. Fischer). Diese Art scheint dem mir unbekannten B. excavatum Gaut. und poltum Westw. aus Senegambien ähnlich zu sein. Von B. caffrum Boh., dem sie in der Bildung des Kopfes gleicht, unterscheidet sie sich durch den abgestutzten Clypeus, den Mangel der beiden Zähnchen in der Mitte des Vorder- randes des Prothorax, den längeren und weniger breiten Ein- druck vorn in der Mitte, und die glatte, unpunktirte hintere Hälfte desselben, sowie durch die weniger reichliche Punktirung des Scutellums. Bolboceras littorale n. sp. Species ex minoribus, rufo-castanea, capite antice rugoso, postice sensim laeviore, vertice laevigato impunctato; clypeo antice levissime arcuato, fronte tubereulo medio antico minuto exstructa, utrinque quoque prope angulum genarum tuberculo exiguo singulo; pronoto nitido, supra et postice fere impunc- tato, latera versus sat large punctato, medio antico impresso, impressione aliquot punetis antice praedita, margine medio sublobato et brevissime bidentieulato; elytris medioecriter. punctato-striatis, interstitiiis minime convexiusculis, suturae propioribus et postice distinetius leviter convexis; tibiis antieis 7-denticulatis, dentieulis posterioribus valde exiguis. — Long. corp. 7,9—8 mm. In. Deutsch-Ostafrika bei Pangani am Meere im Januar 1891 und Januar 1892 von Leopold Conradt ge. funden. Die Art scheint dem B. cycloidum Fairm. aus Somali ähnlich zu sein, aber die Vorderschienen dieser Art sind nach Fairmaire nur vierzähnig. Ferner ist bei der neuen Art das Pronotum reicher punktirt. Die Elytren sind nicht so stark punktirt-gestreift, wie bei cyeloöidum. Bolboceras suahelum n. sp. &. Clypeo bitubereulato distinetum, tubereulis duobus approxi- matis, connatis, margini elypei antico antepositis; fronte inter- Stett, entomol, Zeit. 1894, 171 oculari callis duobus exstructa, vertice laevigato parce punc- tulato; pronoto laevi, medio antico profunde impresso, foveam glabram impunctatam "praebente, margine antico medio lobato bidentieulato, dorso medio et postice impunctato, linea media dorsali longitudinaliter vix impressa, indistineta, dorso utrinque latera versus distincte punctato; scutello subelongato, glabro, impunctato; elytris punctato-striatis, punctis striarum rotun- datis, interstitiis planis, minime convexis; tibiis antieis extus - 8-dentatis, dente apicali majore gracili. — Long. corp. 12 mm. Am Tana-Fluß in Witu (Ost-Afrika) von Denhardt entdeckt. Die Art ist ausgezeichnet durch den bis an den Vorder- rand des Clypeus vorgeschobenen kräftigen Doppelhöcker. Auf der Stirn zwischen den Augen sind zwei nebeneinander stehende stumpf abgerundete Höcker zu unterscheiden. Das Labrum ist deutlich ausgerandet. Der Eindruck in der Mitte vor dem Vorderrande ist tief und einfach, hinten nicht von Höckern begrenzt; der in der Mitte etwas vorgezogene Vorder- rand des Pronotums trägt zwei kleine nebeneinander stehende Zähne Der Rücken und der ganze hintere Theil des Pro- notums sind unpunktirt. Die 4 hinteren Zähnchen der am Außenrande 8-zähnigen Vorderschienen sind sehr klein. Bolboceras quinquedens n. sp. Obscure brunneum, capite pronotoque brunneo-nisris vel nigris, hoc latera versus fusco-brunneo; capite densissime sranuloso- et rugoso-punctato, eircuito marginato, clypeo a fronte carina mediocri subrecta (paulo arcuata) separato; vertice carina altiore, brevissime tritubereulata et utrinque abbreviata, exstructo; pronoto inaequali, medio antico im- presso et punctato nodulisque quatuor ceincto, supra laevigato, nitido, subtilissime punctulato, dorso transversim subsulceato et parce grosse punctato, ante marginem posticum ipsum sulcato _ et dense punctato, lateribus pronoti totis rugoso-punctatis; elytris modice punctato-striatis, striis parum impressis, duabus interioribus antice scutellum versus eurvatis, interstitiis planis, interstitio primo convexo, tertio prope basin ampliato, ceteris sat latiore; tibiis antieis extus 5-dentatis.. — Long. corp. 11—13 mm. Auf der Reise von Damara-Land bis zum Ngami- See von Dr. Fleck gefunden, Die Art ist ausgezeichnet durch die fünfzähnigen Vorder- schienen, sowie durch die Bildung des Pronotums und der en Sigeifen und Interstitien der Elytren. Stett entomol. Zeit, 1894, 172 Bolboceras rufotestaceum Boh. var. puncticolle m. Ex minoribus, castaneum, elypeo rugoso rotundate obtuso, a fronte carina antrorsum curvata, totam frontis latitudinem tenente, separato; fronte nitida, antice leviter punctulata; vertice carinato; postice punctato, carina utringue abbreviata; pronoto nitido, parce punctato, medio antico minime impresso, stria punctorum dorsali ad scutellum pertinente, dorso postice parce vel haud punctato, scutello antice parce punctato; elytris profundius quam in B. suahelo punctato-striatis, inter- stitiis parum, postice autem distinetius convexis; tibiis anticis extus 10-denticulatis, dentibus anterioribus majoribus.. — Long. corp. 9—10,5 mm. Deutsch-Ostafrika, und zwar bei Madinula (St. Paul- Illaire) und Tanga (O0. Kickel). Auch ein sehr kleines, 7,2 mm langes Exemplar aus Dar-es-Salaam (L. Conradt) gehört zu dieser Art. Der mediane Längsstreifen unregelmäßig stehender Punkte auf dem Pronotum liegt in einer schwachen Furche. Die Varietät puncticolle hat einen scharf ausgeprägten, glatten, etwas gebogenen vorderen Kopfkiel. Sie gleicht hier- durch genau dem rufotestaceum Boh., der ein glatteres, kaum punktirtes, nur hier und da mit einigen Punkten versehenes Pronotum hat. Sonstige Untersehiede zwischen der ostafrika- nischen und der caffrarischen Form scheinen nicht vorhanden zu sein. Bolboceras globulare n. sp. B. rufotestaceo Boh. affıne, fere globosum, nitidum, brunneo- castaneum, prothorace pallidiore flavo-brunneo, antico medio fuseo, macula utrinque laterali atra; capite anteriore rugoso- punctato, vertice laevi latera versus parce punctato; clypeo a fronte carina transversa, prorsum Convexa, separato; carina posteriore interoculari transversa abbreviata; prothorace parce profunde punctato, punctis autem obsoletissimis et sub- tilissimis interspersis densioribus, area antemarginali media impressa; elytris striato-punctatis, interstitiis glabris, sub- planatis, minime punctatis; pectore abdominegque rufo-fusco pilosis; tibiis antieis extus 8-denticulatis, dentibus tribus ante- rioribus majoribus. — Long. corp. 8 mm. Bei Malange in Angola von Dr. Max Buchner entdeckt. Aus der Verwandtschaft des B. rufotestaceum Boh. (Caffrarien); der vordere Kopfkiel ist weniger gebogen, hinter Stett. entomol. Zeit. 1894. 173 demselben die Stirn vorn gerunzelt. Der Prothorax ist unregel- mäßig zerstreut und grob punktirt. Bei dem gleichfalls nahe verwandten congoense m. be- findet sieh auf der Stirn keine Querleiste, sondern zwei nahe beisammen auf einer Erhöhung stehende Tuberkeln. Bolboceras togonicum n. sp. $ 8. B. fuwo Goryi proximum, rufo-brunneum, marginibus pronoti antico et postico elytrorumque basi angusta et sutura limboque scutelli nigris vel fuseis; capite antice rugoso, spatio. interoculari et vertice laevigatis, parce punctatis; carina capitis anteriore prorsum valde arcuata, subangulata, carina posteriore obtusato et utringue abbreviato, fere binodoso; clypeo antice obtusato, labro leviter sinuato; prothorace laevi, parce punctato, disco longitudinaliter subsuleato, postice glabro, area antemarginali media in & distinetius, in 2 parum impressa et punctata; scutello medio parce punctulato; elytris medio- eriter punctato-striatis, interstitiis levissime convexis; tibiis anticis extus 9-denticulatis, denticulis quinque posterioribus minimis. — Long. corp. 8,5—10 mm. Bei Bismarckburg im Hinterlande von Togo, Juni bis Juli 1891, von Dr. R. Büttner entdeckt. Conradt fand die Art am 12. April 1893 am Boden, ebenfalls bei Bis- marckburg. Ausgezeichnet durch den parabolisch vorgezogenen, einen abgerundeten Winkel bildenden vorderen Kopfkiel. “Der Querkiel der Stirn ist stumpf erhaben und beider- “ seits abgekürzt. Die schwache mittlere Längsfurche des Pro- thorax ist ziemlich deutlich und unregelmäßis punktirt und mündet vor dem Vorderrande in einen flachen Eindruck. Bolboceras monticola n. sp. Castaneum, capite antice rugoso-punctato, subopaco, postice subnitido, parce et grosse punctato; elypeo obtuso a fronte carina curvata et parum elevata separato; vertice tubereulis duobus minutis approximatis, paulo inter se separatis, exstructo; pronoto haud confertim distinete punctato, postice laevigato, antice medio haud impresso; inter puncta pronoti punetulis minutissimis et subtilissimis densioribus; seutello toto punc- tulato, punetis mediis distinetioribus; elytris profunde striatis, striis punctatis, interstitiis convexis postice altioribus; tibiis antieis extus 8-denticulatis. — Long. corp. 10 mm. Auf der Plantage Derema im gebirgigen Usambara, 850 m hoch, am 25. September 1891 Abends im Wohn- zimmer von Leopold Conradt gefunden, Stett. entomol, Zeit. 1894, 174 Der vordere Kopfkiel ist zwar bogenförmig, aber schwächer als bei togonicum m., er kommt daher dem Vorderrande des- Clypeus weniger nahe als bei dieser Art. Die beiden Stirn- höcker sind recht deutlich. Der Prothorax ist oben sröber und etwas reichlicher punktirt, daher weniger glänzend und in der Mitte vor dem Vorderrande ohne die Spur eines Ein- drucks. Das Sceutellum ist fein punktirt. Die Elytren sind recht tief gestreift und mäßig stark punktirt, die Interstitien sehr convex. Re, Anachalcos holsti n. sp. & 2. Subelongatus, modiece convexus, supra fusco-brunneus, cupreus, subnitidus vel subopacus; capite anteriore medio subtilissiime punetato vel impunctato; prothorace amplo antice elytris haud angustiore, postice minus elongato quam in A. procero; elytris lonsioribus quam in speciebus formae. brevioris et latioris, lateribus minus rotundatis et in medio subrectis, striis tenuibus punctatis, vittis laevibus nullis vel indistinetis; tibiis antieis intus erenulatis ($) vel integris (2), postieis in & elongatis et biflexuosis apiceque oblique truncato et parum elongato, in 2 sat latis, brevioribus, subflexuosis; in & lamina segmenti ultimi ventralis sat porrecta et reflexa;- 2 pygidio bituberculato, lamina segmenti ultimi ventralis angusta, medio vix vel subangulato. — Long. corp. 25—28 mm, Im nördlichen Usambara, Station Mlalo (Holst). Von dem gleichfalls in Usambara lebenden A. aurescens Bat. durch die längeren Elytren verschieden, deren Seiten viel weniger gerundet sind; ferner durch fast matte, kupfer- braune Färbung der ganzen Oberseite, schwächer punktirte Scheibe des Kopfschildes, längere und mehr geschwungene Hinterschienen und die etwas mehr ausgezogene innere Spitze derselben. Der Prothorax ist nicht schmäler als die Flügel-. decken, weniger gestreckt als bei procerus Gerst., überall weniger grob, aber vorn und in der Mitte deutlich feiner. punktirt als bei aurescens. Die Elytren sind gegenüber den kurzen, gedrungenen Arten (cupreus F., convexus Boh.) läng- lich, an den Seiten in der Mitte nur schwach gerundet, fast gerade. Die Hinterschienen sind etwas verlängert und doppelt: geschwungen, am Ende schräg abgestutzt und etwas mehr. ausgezogen als bei aurescens, aber viel weniger als bei procerus. Beim $ stehen die beiden Tuberkeln des Pygidiums näher beisammen als: bei aurescens 9. Stett, entomol, Zeit, 1894. 175 ‘ Anachalcos hopei n. sp. & A. holsti similis, subelongatus, modice convexus; pro- thorace amplo, elytris parum latiore, postice fere sicut in A. procero elongato; elytris laevivittatis, sat dense punctulatis et leviter rugulosis, rugulis partim granulatis, epipleuris sub- angustis; tibiis postieis elongatis, flexuosis, sat curvatis, apice oblique truncato, modice elongato (sieut in A. holst); tibiis antieis leviter crenulatis; lamina segmenti ultimi ventralis brevi, haud porrecta, late rotundata. 2 Tibiis postieis angustis, brevioribus quam in &, sub- flexuosis; pygidio haud tuberculato, ante apicem leviter bulboso, bulbo linea impressa fere fisso; lamina segmenti ultimi ven- tralis brevissima, angustissima. Long. corp. 23 mm. Vaterland: Sierra Leone 1 &; Bismarckburg in Togo 1 2, März 1891 (Dr. R. Büttner). Die Art unterscheidet sich von A. holsti durch die glatten Streifen der Elytren und die stärker gebogenen, längeren Hinterschienen des &. Das 2 unterscheidet sich von A. holst 2 namentlich durch den Mangeln der Tuberkeln auf dem Pysidium und die schmäleren Hinterschienen. Anachalcos pleuriticus n. sp. 3. Elongatus, fusco-eupreus, supra modice nitidus, elytris subnitidis la'era versus subopaeis; capite medio subtilissime punetato; prothorace amplo, elytris vix angustiore, parum breviore quam in A. procero, postice late rotundato; elytris haud laevivittatis, epipleuris multo angustioribus quam in A. procero; tibiis antieis intus crenulatis, posticis elongatis, angustis, biflexuosis, apice elongato; lamina segmenti ultimi ventralis polita, modice porrecta, apice rotundato-angulato. — Long. corp. 28 mm. Ein Exemplar ($) aus dem Capland, von Dr. OÖ. Thieme erhalten. Von den nächsten Verwandten (procerus Gerst., magnus Bat., holsti m.) durch die schmalen Epipleuren zu unterscheiden und dadurch dem A. hopei ähnlich, vor dieser Art aber durch die vorspringende Apicalplatte des letzten Ventralsegments ausgezeichnet. Anachalcos diversipes n. sp. 9. Convexus, obsceure cupreus, breviter oyatus, capite pro- notoque nitidis, elytris subnitidis latera versus opaeis; Stett, entomol. Zeit, 1894, 176 epistomate subtiliter punctato, prothorace brevi, supra pro- funde et partim densissime, medio antico minus profunde et pareius punctato; elytris subtilissime striatis, interstitiis sub- rugose punctatis, lateribus modice rotundatis; tibiis posticis, sieut in A. convexo, brevibus, latiuseulis, simplieibus, magis arcuatis quam in A. comexo; pygidio postice apicato, tuber- culis duobus latius inter se separatis, lamina infera latiuscula angulumque porrectum praebente. — Long. corp. 22 mm. Ein Weibchen aus der Gegend von Derema im östlichen . Usambara im Dezember 1891 von Leopold Conradt ge- funden. Diese Art ist dem A. convexus Boh. ähnlich, unterscheidet sich aber vom ® dieser Art durch die winklig vorspringende Apicalplatte des letzten Ventralsegments. Die Hinterschienen sind dicker und kürzer und roth gefranst. Die beiden Tuberkeln des Pyeidiums sind weiter voneinander getrennt. Der Pro- thorax ist an den Seiten vor den Vorderecken ziemlich tief ausgerandet. A. diversipes ist kleiner als aurescens Bat., der gleichfalls bei Derema vorkommt, und oberseits weniger glänzend. Der Prothorax ist kürzer als bei dieser Art und dichter punktirt. Die beiden Tuberkeln des Pygidiums sind weiter voneinander getrennt. Die Apicalplatte des letzten Ventralsegments ist deutlich breiter und springt winklig vor. Die Hintertibien sind kürzer, breiter und weniger geschwungen. Gyronotus fimetarius n. sp. & 9. Nigro-fusco-aeneus, supra totus opacus, infra lateribus exceptis nitidus, antennis castaneis, clava laete flavo-ferruginea; a G. pumilo (Boh.) sat diversus, paulo longior, minus con- vexus, elypeo similiter bidenticulato, spatio autem interden- ticulari angustiore; prothorace elytrisque subtilissime pune- tatis, brevissime setulosis granulisgue minutis obsitis, granulis pronoti laevibus, depressis; hoc plus duplo latiore quam lon- giore, lateribus paulo dilatatis et deplanatis, marginibus late- ralibus rotundatis et reflexis; elytris striatis, striis impressis, interstitiis alternis leviter convexis, spatio humerali deplanato; epipleuris elytrorum latioribus quam in @. pumilo, leviter con- cavis; pygidio ab’ elytris toto obtecto, subflexo, lato, parum convexo, postice laevi limbato. & Tibiis antieis longioribus et angustioribus quam in 9, arcuatis, extus deptibus tribus denticulisgue eompluribus (his minutis) armatis, calcare apicali minuto. Steit. entomol, Zeit. 1894, 177 2 Tibiis antieis brevioribus apicem versus latioribus, dentibus dentieulisque extus similiter exstruetis, caleare apicali majore. wi Long. corp. 13—15 mm. Die Gattung Gyronotus schien bisher auf Südafrika be- schränkt zu sein. Obgleich die vorliegende Art in einigen Punkten von G@. pumilus Boh. recht verschieden ist, so kann sie doch nur zu dieser Gattung gehören. Der Körper ist größer, dabei etwas schmäler; die Flügeldecken sind verhältniß- mäßig länger und weniger convex, der Prothorax breiter und nach den Seiten zu flacher. Die Oberseite ist schwarzbraun, matt, mit schwachem Bronzeton; die Färbung der Unterseite ‚ist ähnlich, aber das Sternum der Mittel- und Hinterbrust glän- zend. Ebenso glänzt der Saum des Spaltes der Kloake. Der Clypeus ist in der Mitte des Vorderrandes mittelmäßig halb- mondförmig ausgeschnitten und beiderseits des Ausschnittes mit je einem aufgebogenen Zähnchen versehen. Die Punk- tirung des Kopfes ist eine ziemlich dichte. Der Prothorax ist stark doppelt so breit als lang, vorn tief ausgerandet mit stumpf vorspringenden Vorderecken; die Seiten sind, nament- lieh nach vorn zu, abgeflacht, die Seitenränder selbst schmal aufgebogen. Auf der Scheibe, nach vorn zu und beiderseits der Mitte bemerkt man einige kleine Eindrücke Die ganze Oberfläche des Prothorax ist ziemlich dieht und fein punktirt; aus jedem Punkte entspringt eine sehr kleine, niederliegende .Schuppe; zwischen den Punkten bemerkt man je ein glänzen- des, rundes, erhabenes Pünktchen. Die Hinterecken des Pro- thorax sind stumpfwinklig mit vorspringender Ecke. Die Flügeldecken sind am Grunde so breit wie der Prothorax, an den Seiten verbreitert, aber vor der Mitte am breitesten, nach der Spitze zu allmählich verjüngt. Die Längsstreifen der Flügeldecken sind schwach, wenig vertieft, aber ziemlich breit. Die Zwischenräume sind reichlich und fein punktirt; aus jedem Punkte entspringt ein kleines rundliches Schüppchen; zwischen den Punkten finden sich zahlreiche kleine, glänzende, schwielenförmige Pünktchen, welche größer sind als diejenigen des Prothorax. Die umgeschlagenen Seiten (die Epipleuren) der Flügeldecken sind der Länge nach etwas eingedrückt. Die schmalen leicht gekrümmten Vorderschienen sind außen- seits gezähnelt und gegen die Spitze zu mit drei größeren Zähnen versehen, von denen der mittlere dem Endzahne näher steht als dem oberen; zwischen dem zweiten und dritten Zahne befinden sich zwei oder drei Zähnchen. Auch die Mittel- und Hinterschienen sind schwach gebogen, Das Stett, entomol, Zeit, 1894, 178 Pygidium ist von den Elytren bedeckt, von oben also nicht sichtbar und durch eine erhabene Kante, welche von einer Seite zur anderen reicht, getheill. Die Kante schmiegt sich an den Rand der Flügeldecken an. Der untere Theil des . Pysidiums ist viel schwächer convex und kürzer als bei pumilus Boh. Findet sich bei Derema in Usambara, 850 m hoch, im August und September an Exkrementen, faulen Früchten u, s. w.; auch Anfang Dezember an Koth (Conradt). nnnnnnnnnnnnn Coleopteren aus Afrika. Von H. J. Kolbe. I. Oryctes ingens n. sp. 3. Grandis, corpulentus, piceo-niger, subnitidus, subtus castaneus, nitidior; cornu frontali longissimo, curvato, elytro- rum basin fere attingente, antice punctulato, lateraliter et postice rug0so; prothorace amplo, tubere medio compresso armato, lensrlime antice inaequaliter elevatis carinaque sub- mediano juxtamarginali exstructis; elytris dense punctatis, 4-striatis, stria externa antice cariniformi, lateribus fere rectis, minime curvalis; tibiis auticis 3-dentatis, posterioribus ad apicem bidentatis, dente exteriore latiore, fere biapieato. — Long. corp. 72 mm. = Madinula in Deutsch- Ostafrika von Herrn St. Paul- Illaire gefunden. Dies Art gehört zu den größten der Gattung und ist dem 0. cristatus Snell. v. Voll. (Tijdschr. v. Ent. I. 1858 p. 21) ähnlich. Bemerkenswerth ist die Art außer durch die Körpergröße durch die Bildung des Prothorax. Das Kopfhorn ist sehr lang und gekrümmt und erreicht nach hinten gebogen fast den Grund der Elytren; es ist vorn etwas punktirt, an den Seiten und hinten runzelig. Der Clypeus trägt wahr- scheinlich zwei divergirende Spitzen, welche an dem vor- liegenden Exemplar aber abgestoßen sind. . Der Prothorax ist in der. vorderen Hälfte so breit wie die Elytren; die vordere Hälfte des Seitenrandes ist aufgebogen und zeigt gegen die Mitte des Randes hin einen aufgerichteten lappigen Vorsprung. Stett. entomol, Zeit. 1894. 179 Von diesem Vorsprunge entspringt eine nach hinten gerichtete und vom Seitenrande getrennt verlaufende Leiste, welche in eine, dem Hinterrande parallel gerichtete Erhebung übergeht. Auf der Mitte des Rückens erhebt sich ein schmaler, seitlich eomprimirter, vorn und hinten abgestutzter Höcker, welcher auf der oberen Kante von einer Furche durchzogen ist. Beider- seits des Höckers und vorn ist das Pronotum abgeflacht und fein gerunzelt, neben dem Seitenrande aber mit Längsrunzeln versehen. Das hintere Fünftel des Pronotums ist convex, glatt, fein punktirt, vor dem Hinterrande grob punktirt. Die- breiten Elytren sind deutlich und ziemlich dicht punktirt; auf jeder befinden sich vier theilweise convexe Längsstreifen, von denen der äußere nach der Schulterbeule zu kielförmig erhaben ist. Der Seitenrand der Elytren ist fast gerade, schwach gerunzelt, bei O. cristatus gewinkelt. Die Vordertibien sind dreizähnig, ohne eine Spur von zwei kleineren Zähnen, die nach Snellen von Vollenhoven bei eristatus vorhanden sind. Ostafrikanische Arten von Macropoda. 1. Macropoda tubereculifera n. sp. S 2. Nisra, subnitida, elytris ovatis, capite et prothorace rude punctatis, illo quadricostato, costis Jaevibus, duabus intermediis brevioribus et postice conniventibus litteramque V praebentibus, lateralibus rectis; epistomate et vertice subtilius punctatis; prothorace paulo latiore quam longiore, minus transverso quam in M. reticulata Gerst., margine antico simplice, dorso medio longitudinaliter depresso et utringue foveolato, inter- stitiis punetorum et fovearum laevigatis; elytris aspero- tricostatis et tuberculosis, tuberculis compluribus apicem versus irregulariter positis, majoribus magis numerosis quam in M. retieulata Gerst., singulis inter se transversim conjunctis; processu intercoxali prosternali elongato, parallelo, horizontali, glabro, impunctato vel vix vel parce punctato, medio plerumque longitudinaliter impresso, apice obtuse rotundato. — Long. corp. 15—17 mm. | 1 Mpwapwa im Innern von Deutsch-Ostafrika, 5.—7. Juni 1890 (Dr. F. Stuhlmann), im Januar und Februar 1894 (Lieutenant Böhmer); außerdem bei Mgera in N. Nguu und in der Massai-Steppe zwischen Mgera und um in Irangi, Juni 1893 (0. Neumann). Diese Art scheint bisher mit M. retieulata Gerst, ver- wechselt zu sein, die nach wiederholten Angaben über Ost- Stett, entomol. Zeit, 1894. 12 ‚180 afrika verbreitet sein sol. Mir sind niemals deutsch-ostafrika- nische Stücke von reticulata vorgekommen, die in Mosambik heimathet. Dieser Art sehr ähnlich ist indeß die hier be- schriebene tubereulifera. Die Tuberkeln der Elytren sind jedoch srößer, zahlreicher (namentlich auf der hinteren Hälfte) und unregelmäßig gestellt; die Längsrippen sind nur vorn und an den Seiten deutlich markirt. Auf der Stirn treten vier erhabene, glatte Längsleisten hervor, von denen die beiden mittleren kürzer und breiter sind und hinten convereiren; die zwei äußeren Längsleisten stehen jederseits neben den Augen. Hinten zwischen diesen Frontalleisten finden sich große tiefe Punkte und einige glatte Längsrunzeln; vorn sind die Stirn und das Epistom viel schwächer punktirt. Der Scheitel ist fein punktirt. Der Pro- thorax ist weniger breit und ein klein wenig länger als bei reticulata, hinten etwas mehr als vorn verengt und vor dem Hinterrande ein wenig eingeschnürt, auf dem Rücken mit unregelmäßig gestellten und ungleich großen Punkten besetzt und jederseits auf der Scheibe mit einigen größeren Grübchen besetzt. Die Zwischenräume zwischen den Gruben und Punkten sind glatt. Die Elytren sind stark gehöckert; es sind drei mit Höckern besetzte Rippen zu unterscheiden; zwischen diesen Höckern und auf der hinteren Hälfte finden sich viele unregelmäßig ‚gestellte größere glatte Höcker. Die Zwischenräume zwischen den Höckern sind glatt und sehr vereinzelt punktirt. Die Randrippe ist von den Pleuren nicht so scharf abgesetzt, wie bei reficulata. Die Pleuren sind tief punktirt und zeigen neben der dorsalen Randrippe noch eine Längsreihe kleiner Höcker. Der Mesosternalfortsatz ist glatt, lang, gerade nach hinten gerichtet, nicht umgebogen, unpunktirt oder nur sehr wenig punktirt und meist der Länge nach in der Mitte eingedrückt. Der Metatarsus der Mittel- und Hinterfüße ist etwas länger als bei reticulat«. Das Abdomen ist glatt, an den Seiten schwach punktirt, an der Bäsis der drei ersten Seg- mente auf der Mitte längsfaltig. 2. Macropoda transversalis n. sp. Mit der vorigen Art zusammen findet sich in Deutsch- Ostafrika an verschiedenen Lokalitäten eine sehr ähnliche Art derselben Gattung, welche mit jener leicht verwechselt werden kann. Auf dem Kopfe fehlen jedoch die mittleren Längsrippen, die seitlichen sind höher und vorn breiter. Der Stett. entomol, Zeit. 1894, 181 Ciypeus ist viel schmäler und grob punktirt, an den Seiten vor dem Endbuckel der frontalen Längsrippe winklig aus- gerandet. An den Antennen ist das 2. Glied länger und das 3. Glied kürzer als bei iuberculifera. Der Vorderrand des Prothorax ist beiderseits neben den vorspringenden Vorder- ecken recht tief ausgebuchtet. Die Seiten vor den vorsprin- senden Hinterecken sind ausgeschweift. Der Prothorax ist oberseits tief und grob punktirt und beiderseits der Scheibe mit einigen Grübchen versehen; einige glatte größere Stellen treten auf der Scheibe deutlich hervor. Die Elytren sind ähnlich grob gehöckert wie bei fubercuhfera, aber die Mar- einalrippe ist tiefer herabgezogen, die Pleuren infolgedessen schmäler. Die Höckerrippen sind theilweise höher, nament- lieh nach den Schulterecken hin. _ Auf den Zwischenräumen stehen gleichfalls Höcker. Die meisten Höcker sind der Quere nach miteinander verbunden und bilden dann erhabene Quer- runzeln oder Querleisten, welche im Basaldrittel der Elytren abgeflacht und glatt sind. Nach hinten zu werden die Höcker immer spitzer, wie bei tiubereulifer.. Auf den Pleuren der Elytren fehlt die aufgelöste Höckerreihe neben der dorsalen Höckerrippe, oder vielmehr sie ist mit dieser enge verbunden. Die Abdominalsegmente sind in größerem Umfange längsfaltig, am Ende aber und an den Seiten, namentlich der letzten Segmente, reichlich punktirt. Die Hinterhüften sind weiter voneinander entfernt. Der Prosternalfortsatz ist hinten ver- “ längert und nach der Spitze zu verschmälert. Der Metatarsus aller Füße ist kürzer. Diagnose: Nigra, subnitida, rudis, capite rude punctato, fronte lon- gitudinaliter rugata, areis duabus mediis minutis glabris, utringue juxta oculos costata, costa convexa, punctata, an- trorsum latiore; elypeo angusto profunde punctato, utrinque angulariter exciso; prothorace latiore quam longiore, pro- funde punctato, disco profunde bifoveolato, convexo et lae- vigato, parcius profunde punctato, angulis antieis productis, margine antico utrinque juxta angulos profunde sinuato-exciso, lateribus ante angulos posticos paulo productos leviter sinuatis; elytris scabrosis, asperis, tubereulato-tricostatis, costis humeros versus altis, tubereulis compluribus aut plurimis (lateralibus et dorsalibus anterioribus) inter se connexis, rugulos vel costas transversas glabras praebentibus; sutura fere ultra medium late glabrata; processu prosternali elongato, deflexo, apicem versus attenuato, parce punctato, medio longitudinaliter suleato; coxis posticis late distantibus, abdomine lateraliter Stett, entomol, Zeit, 1894, 12% 182 et apice punctato; segmentis abdominalibus tribus anterioribus large longitudinaliter plieatis. — Long. corp. 13,5—15 mm. Die Spezies ist an denselben Orten gefunden, wie tuber- culifera, als ob beide nebeneinander vorkommen. Außerdem sind von Macropoda noch in Ostafrika ge- funden: 3. M. baccata Gerst. (Archiv. f. Naturg. 37. Bd. p. 58; v. d. Decken’s Reisen in Ostafrika. II. Bd. 2. Abth. 1873. p. 167). — Jipe-See. Haag beschrieb dieselbe Art unter dem Namen foveicollis (Mitth. d. München. Ent. Ver. 1878 p. 88). 4, M. nigrogemmata Fairmaire (Ann. Soc. Ent. France, 1887 p. 168). — Zanguebar. 5. M. multiplicata Fairmaire (Ann. Soc. Ent. Belgique, 1891, p. 292). — Somali. 6. M. reticulata Gerstaecker (Bericht d. K. Akad. Wiss. Berlin, 1854 p. 530; Peter's Reise nach Mosambik. Zool. V. 1862 p. 273). — Tette in Mosambik. 7. M. gerstaeckeri Haag-Rutenberg, Adesmiiden (Beiheft VII der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1875 p. 20). — Mosambik. Chiroscelis stygica n. sp. Nigra, nitida, glabra, robusta, epistomate antice trisinuato et quadrispinoso, fronte quadritubereulata; antennis brevibus; mento cordato, lato, dense ferrugineo-villoso, antice sinuato; prothorace lato, convexiuseulo, glabro, impunctato, lateribus subrectis, pestice vix attenuato, angulis antieis et postieis late rotundatis, foveis singulis dorsalibus, obsoletis, minutis, variis, laterali interdum utringue majore; sceutello minuto; elytris laevibus, subtiliter et fere obsolete punctato-striatis; processu prosternali intercoxali arcuato, simplice,;, pedum anticorum femoribus integris, tibiis latis fere pedunculatis, tridentatis, inter dentem exteriorem primum et medium crenulatis vel dentieulatis, latere interno medio subdentato, infero scabroso. — Long. corp. 37—38 mm. Diese Art bewohnt Usambara in Ostafrika und hält sich in waldiger Gegend auf. Conradt fand sie bei Derema in einer Höhe von 850 m im Urwald unter morschem Holz Mitte August 1891. Auch in den der Küste näheren Ge- bieten kommt sie vor, z. B. bei Tanga, wo Oskar Neu- mann sie im März 1893 erbeutete, Steit, entomol Zeit. 1894. te 183 Habituell zunächst mit Ch. australis Westw. Westafrikas verwandt, aber sonst sehr verschieden. Das Epistom ist drei- buchtig, daher vierzähnig, die Stirn mit 4 Tuberkeln ver- sehen, die Antennen kürzer. Mentum breit herzförmig, vorn in der Mitte ausgerandet, wie bei austraks, aber auf seiner ganzen Fläche dicht mit rostrothen Haaren bekleidet, wie bei keiner anderen Art der Gattung. Der intercoxale Fortsatz des Prosternums ist einfach gebogen, ungehöckert. Die Vorder- schenkel sind zahnlos, die Vorderschienen nur dreizähnig, am Ende unterhalb der Tarsen und an der Außenseite oberhalb des oberen Zahnes erenulirt. Die Mittelschienen sind am Ende stark erweitert und mit mehreren kleinen Zähnchen bewehrt. Prioscelis tridens n. sp. Elongata, angustata, nigra, nitida; eapite subnitido, fronte ınedia impressa punetulata,' labro et epistomate rugosis, hoc simplieiter sinuato, medio margine vix subdentato vel integro; mento cordato, lateraliter rotundato; prothorace subquadrato, angulis rotundatis; processu intercoxali postice tridente; elytris punctato-striatis, interstitiis convexis, octavo et decimo punc- tatis; femoribus tibiisque omnium pedum intus crenulatis; tibiis antieis basin versus rectis, apicem versus valde curvatis, arcuatis; tibliis mediis et posticis dente interno armatis; in illis medio et acuto, in his subbasali et fere obtuso; pectore abdominegque parce granulatis, sicut in P. Jabrieü. — Long. corp. 35—37 mm. | Ostafrika, Usambara; L. Conradt fand diese Art am 13. Dezember 1891 unter Holz auf der Plantage Derema. Nach Stuhlmann kommt sie auch bei Bagamoio und bei Mhonda in Usegua (September 1888) vor. Eletica stuhlmanni n. sp. 2. Ex majoribus, E. waterhousei Thom. similis, elytris minus rugosis eorumque fasciis rubris paulo diversis; pectore et ventre pedibusque nigris, nigro-fusco (haud flavo) pubescen- tibus; corpore toto nigro, elytrorum basi faseiisque duabus latericeo-rubris, fascia anteriore inter basin et medium posita, posteriore postmediana; capite rude punctato atro, Opaco, oceipite cum vertice nitido, minus punctato, pone foveolam frontalem glabro, sulco medio antice distineto, postice obsoleto; prothorace paulo latiore quam longiore, dorso postico late impresso formamque ferri equini praebente, ante marginem posticum transversim elevato, medio autem interrupto, suleo Stett. entomol. Zeit. 1894, 184 discoidali longitudinali distineto; elytris leviter rugosis et quadrieostatis, haud punctatis. — Long. corp. 31 mm. Bei Buessa, südwestlich vom Albert-Njansa, am 11. November 1891 von Herrn Dr. F. Stuhlmann gefunden. Die Art hat einige Aehnlichkeit mit der von Thomas beschriebenen E. waterhouseöe aus Ober-Guinea (Ann. Mag. Nat. Hist. 6 ser. XI. 1893 p. 138), aber die Elytren sind weniger rauh sculptirt; die Scheibe des Pronotums ist hinten tiefer eingedrückt; die Unterseite nebst den Beinen ist ganz schwarz und schwarzbraun pubeszirt, nicht gelb, wie bei E. waterhousei. Eletica rugiceps Ancey. (Le Naturaliste II. 1880 p. 205. — Zanzibar inter.) Die größte unter den bekannten Arten Afrikas, der E. stuhlmanni m. ähnlich, aber braun statt schwarz. Kopf einschließlich des dunkelrothen Scheitels und der Stirn ganz runzlig und grob punktirt; die Mittelfurche tiefer. Der Pro- thorax oberseits runzlig und z. Th. grob punktirt, auf der hinteren Hälfte nur undeutlich eingedrückt und mit einer in der Mitte unterbrochenen, mittleren Längsfurche versehen. Eine große rothe Makel ziert jederseits nach vorn zu den Prothorax. Elytren runzlig und nicht punktirt, die beiden Längsrippen der Scheibe deutlich, die äußere nach hinten zu verschmälert. Die drei gelbrothen Querbinden sind ähnlich wie bei siuhlmanni, die mittlere (im Basaldrittel) ist etwas weiter nach hinten gerückt, schmäler und unterbrochen; auch die dritte ist schmäler und etwas anders gebogen. Unterseite schmutzig gelbbraun bis mattbraun, das Abdomen heller als die Brust, der Hinterrand des Metasternums, die Mitte der metathorakalen Episternen und ein (zuweilen fehlender) Längs- streif auf den Schenkeln hellgelbbraun. Behaarung der Unter- seite und Beine greisgelb, aber sehr kurz und dünn, Tarsen heller oder dunkler braun, Krallen braun bis schwarz, — Länge des Körpers 34—35 mm. Zuweilen fehlen die gelbrothen Binden auf den braunen Elytren. Vaterland: Ostafrika. Stücke aus Kikoko in Usaramo, von Dr. F. Stuhlmann am 18. August 1888 gesammelt, befinden sich im Berliner und Hamburger Museum. Eletica dimidiata n. sp. &. E. coloratae Har. similis, nigra, capite postice et infra prothoraceque rufocastaneis, hujus disco toto usque ad mar- Stett. entomol. Zeit. 1894. 135 sinem anticum nigro, elytris testaceis, quineunce fere apicali horum nigro; oceipite parum latiore, in summo fortius punc- tato; elypeo paulo emarginato; pronoto convexo, nitido, antice rugoso, opaco, piloso, dein laevi, lateribus confertim punctatis, disco longitudinaliter suleato, utrinque foveola majore praedito, ante marginem posticum transversim haud impresso; abdomine minus subtiliter piloso; tarsorum artieulis paulo longioribus. — Long. corp. 25 mm. Ein & aus Aschanti. Die Art ist nahe mit colorata Har. aus dem Congo- „Gebiet verwandt. Der Kopf ist hinten etwas breiter und auf der Höhe des Hinterkopfes stärker punktirt. Der Clypeus_ ist schwach ausgerandet, bei colorata abgerundet. Das Pronotum ist vor dem Hinterrande convex, bei colorata der Quere nach eingedrückt. Die Behaarung der Unterseite des Körpers ist weniger fein. Die Fußglieder sind etwas länger als beim & von colorata. Eletica colorata Harold. (Coleopterologische Hefte XVI. 1879 p. 141.) In der Königlichen Sammlung befinden sich das typische Stück, ein d, aus dem .Lunda-Reiche (Pos ge) und drei ep, welche nachträglich von Dr. Pogge im Baluba- Lande (Congo-Gebiet), und zwar bei Mukense resp. auf ‚der Reise von hier nach dem Lualaba (oberer Congo) 1881—1882 gefunden wurden. Von diesen Stücken sind 1& und 12 dem typischen Stücke sehr ähnlich, nur befindet sich auf der vorderen Hälfte der Elytren statt de Querbinde nur eine” mittelgroße Makel auf gelbem Grunde. Das dritte Exemplar, ein &, ist durch die blutrothe Färbung der Elytren ausgezeichnet, die nur auf dem hinteren Drittel ganz schwarz sind; der dunkle Fleck vor der Mitte ist sehr klein. Mit dieser Varietät stimmt die von Champion beschriebene Bletica bicolor vom Aruwimi (Proceed. Zool. Soc. London, 1890 p- 645) überein, nur fehlt ihr die dunkle Makel auf der vor- deren Hälfte der Elytren, wie aus der Figur ersichtlich ist. Die breite Querbinde auf der basalen Hälfte der Elytren kann sich also bis zu einem kleinen Fleck vermindern, der schließ- lich selbst auch noch verschwindet. Aehnlich verhält sich die in Ostafrika vorkommende, mit colorata naheverwandte E. gahani Thomas. Eletica gahani Thomas |. ce. liegt vor von der Missionsstation Mkusi in Usambara (200 m hoch), am 15. Dezember 1891 von Leopold Con- Stett, entomol, Zeit, 1894, 186 radt gefunden; ferner von dem nahen Küstengebiet 6° südl. Br. (Hildebrandt). Ein Exemplar im Hamburger Museum fand Dr. Stuhlmann am 15. August 1888 bei Bagamoio. Eletica unifasciata n. sp. &. Fusca, dense flavo-griseo villosa, elytris testaceis, pone medium fusco-fasciatis, pedibus atrofuseis; vertice ex parte glabro dense punctato, medio sulcato, area vertieis antica elabra impunctata hune suleum reeipiente; prothorace hirto, opaco, punetato, parum latiore quam longiore, biimpresso, fere foveolato, pone et juxta foveas laevissimo, impunctato, medio laevisulcato; elytris laxe coriaceis, fere laevibus, nitidis, pone medium paulo coarctatis, utroque elytro supra valde tricostato, costa prima brevi basali pone scutellum suturae conjuncta; costa secunda longa fere apicem pertinente; costa tertia dorsali medium paulo superante; costa quarta tenui juxtamarginali; pedibus dense flavo-griseo pilosis. — Long. corp. 17 mm. Mbusini in Usegua (Deutsch-Ostafrika). Der Körper ist dunkelbraun bis schwärzlich und dicht sraugelb zottig behaart. Seiten des Prothorax braun. Flügel- decken hell scherbengelb mit dunkelbrauner breiter Binde hinter der Mitte, die am Vorder- und Hinterrande gezackt ist. Beine ähnlich behaart wie der Körper, nur etwas feiner. Scheitel dieht punktirt, von einer tiefen Furche durchzogen, die vorn von einem glatten unpunktirten Feldehen aufgenommen wird. Prothorax dunkel graugelb, dicht behaart und punktirt, ober- seits auf der hinteren Hälfte glatt, glänzend, mit zwei flachen, punktirten und behaarten Gruben auf der Scheibe, Flügel- decken mit starken Rippen, die erste Rippe bald hinter der Basis abgekürzt und schräg in die Naht mündend, die zweite hinten feiner und. vor der Spitze aufhörend, die dritte nur über die Mitte eben hinausgehend, die vierte fein und neben dem Seitenrande verlaufend. Eletica pubicollis m. (Entom. Nachr. XII. 1886 p. 300.) Es liegen vor 1 & zwischen Vivi und Stanley Pool am Congo von Hesse und 1 $ bei Mukenge in Baluba- Land Mitte September 1881 von Pogge gefunden. Der E. niansana m. sehr ähnlich, die Elytren sind rauher sculptirt; auf dem behaarten und punklirten Prothorax nur mit einer tieferen, schmäleren Furche versehen. Labrum vorn abgerundet oder abgestutzt. Stett. entomol, Zeit, 189. 187 Eletica niansana n. sp. d. E. pubicoli m. similis, capite toto nigro, griseo-piloso, toto (cum vertice) subtiliter rugoso, profunde sulcato, inter oculos plane impresso, labro antice sinuato; prothorace nisro, disco figura lata et sinuata, sanguinea, guttisque late- ralibus signato, utringue sulci medii longitudinalis leviter foveolato; elytris nigro-piceis, fasciis tribus pallide rufis ornatis, fascia prima basali angusta, basin ipsam tenente, ad humeros dentata, faseia secunda antemediana ad marginem cum basali juneta, extus lata, intus angusta, obliqua, paulo retro versa, ad suturam scutellum versus continuata, fascia tertia (postica) arcum magnum, postice apertum, praebente, ad suturam postice continuata; macula apicali colore fasciarum ; plaga trigsonali metasterni, macula singula episternorum pectoris medii et postici maculisque segmentorum abdominalium rufis; pectore et abdomine cum pedibus griseo-flavo pilosis; his nieris, femorum stria exteriore et interiore tibiarumque stria interiore sanguineis; tibiarum apice et unguiculis fuscis. — Long. corp. 27 mm. Bei Muansa am Südufer des Vietoria-Njansa 1 X (Dr. F. Stuhlmann). Diese Art ist kleiner als E. rugiceps Ancey und anders gezeichnet. In der Zeichnung der Elytren ist sie der E. pubi- collis m. ähnlich. Eletica pallidipennis Fairmaire. ‘ (Annal. Soc. Ent. Belg. 1891 p. 297.) Fairmaire beschrieb die Art aus Somali. Die vor- liegenden Stücke aus der Umgegend von Tanga gehören nach der Beschreibung 1. c. ohne Zweifel zu dieser Spezies. Die Fairmaire’schen Stücke sind oberseits nur roth, der Kopf aber großentheils und der Prothorax oben nur auf der Mitte schwarz. Die Stücke aus Tanga sind sehr verschiedenartig: 1. $& Körper und Beine schwarz, aber der ganze Hinter- ‚kopf, der Scheitel bis zur Stirn und das Pronotum gelb- roth, glänzend; der Vorderkopf schwarz, der Clypeus und das Labrum scherbengelb; das Pronotum mit einer schwarzen mittleren Längsbinde, das Scutellum gelbroth, die Elytren blutroth. Körperlänge 17 mm. 2. & Körper nebst den Beinen ganz schwarz, auch der Kopf, das Pronotum und die Elytren; nur der Vorder- rand des Clypeus, das Labrum und die Taster gelb- braun. Körperlänge 17 mm. Stett. entomol. Zeit. 1894, 188 3. & Körper nebst den Elytren schwarz, Vorderkopf mit breiter rother Längsbinde, Vorderrand des Clypeus, Labrum und Palpen gelbbraun; Pronotum mit zwei gelben Längsbinden auf der Scheibe; Beine, Saum der Abdominalsegmente und die Spitze des Abdomens gelb- braun; Tarsen schwarz. Körperlänge 17 mm. 4. 2 Körper schwarz, Seiten und Hinterrand des Hinter- kopfes, Vorderrand des Clypeus, Labrum und Palpen gelbbraun; Seiten des Prothorax gelb, Scutellum schwarz; Elytren schwarz mit bräunlichem Scheine, Basis, Seiten- rand und Nahtrand gelbbraun. Körperlänge 24 mm. Diese Stücke wurden vom März bis April und Anfang Mai 1893 von Oskar Neumann in der Umgegend von Tanga in Deutsch-Ostafrika gefunden. E. pallidipennis ist der rufa F. in Guinea sehr ähnlich und unterscheidet sich von dieser Art wie folgt: Die Rippen der Elytren sind im männlichen Geschlecht vorn viel weniger stark als bei der westafrikanischen Art; der Prothorax ist verhältnißmäßig kleiner und die Unterseite weniger rauh behaart. Eletica infans n. sp. $ 9. & E. rufae similis, at minor, nigra aut rufa, pedibus nigris, oceipite alto, latiore, profunde sulcato, summo laevissimo, lateribus oceipitis punctatis; fronte rugosa, punctata, media impressa; celypeo tenuiter sulcato, lJabro sinuato; antennis bre- - vibus, articulo tertio et sequentibus brevibus, transversis, latis; prothorace paulo longiore, laevissimo, latera versus par- eissime punctulato, dorso sulcato utringque modice foveolato, antice attenuato, rugoso, piloso; elytris, basi excepta, rugosis et punctatis, antice quadricostatis, his costis mox abbreviatis, laevibus, plus minusve partim lineas postice obsoletas sinen- . tibus,; peetore griseo-villoso, pedibus pilosis, abdomine albo- griseo-sericante. :2 Mari simillima, haud major, elytris densius vermieulato- rugosis nee punetatis, basi haud costata, lineis elevatis obsoletis, tarsis gracilioribus. Long. corp. 15—16 mm. Mit der Vaterlandsangabe „Njam-Njam, Semnio“ (Bohndorff) von Schlüter in Halle erhalten. Kleiner als alle bekannten Arten des intertropicalen Afrika. Von E. rufa F. und laeviceps m. durch den hinten breiteren Kopf, den längeren Prothorax und die kürzeren Glieder der Stett, entomol, Zeit, 1894, 189 Antennen, von jener Art außerdem durch die stärkeren, nur auf das Basaldrittel beschränkten Rippen der Elytren verschieden. Die vier vorliegenden Exemplare (3 &, 1 2) repräsen- tiren hinsichtlich der Färbung ebensoviele Varietäten: 1. capite nigro, oceipite toto, elypeo labroque rufis; pro- thorace elytrisque rufis, illius parte attenuata antica sul- coque nigris, &; 2. ut in 1., at elytrorum parte tertia apicali margineque exteriore, post humeros desinente, nigris, S; 3. ut in 1., at elytris totis nigris, &; 4. praesertim nigra, oceipite toto, elypeo labroque, macula prothoraeis utrinque singula laterali, maculis compluribus elytrorum (humerali, subbasali, marginali, anteapicali) rufis, 9. Das einzige weibliche Exemplar macht wegen der ab- weichenden Sculptur und Färbung den Eindruck einer be- sonderen Spezies. Aus dem Hinterlande von Togo (Bismarckburg, Conradt) liegen einige 2 vor, welche sehr gut zu den $ aus Njam- Njam passen, aber die Seulptur der Elytren und die Färbung sind verschieden von dem 2 aus Njam-Njam. Die Aehnlich- keit der 2 aus Togo mit dem & aus Njam-Njam, welche keine spezielle Unterscheidung zuläßt, veranlaßt mich, jene für infans zu erklären. Folgende Varietäten liegen aus Togo von infans 2 vor: 1. ut in var. 2. (Njam-Njam), at prothorace macula fusca - ornato elytrorumque dimidio fere apicali nigro, long. corp. 14 mm; 2. eapite ut in 1., prothorace nigro, macula utrinque singula rufa, elytris totis nigris, long. corp. 13—17 mm; 3. eapite ut in 1., prothorace elytrisque totis nigris, long. corp. 17 mm. Conradt fand diese Stücke am 12. und 19. April 1893 auf Gesträuch. Eletica laeviceps m. (Quango und unterer Congo). (Entom. Nachrichten XII. 1886, p. 299.) Diese Art ist der rufa F. (Ober-Guinea) sehr ähnlich. -Zur Unterscheidung der beiden Arten bemerke ich noch Folgendes: Bei. Iaeviceps ist der Prothorax kürzer, die dorsale Mittel- furche deutlicher, das Scutellum schmäler, die Rippen der Elytren schwächer. Das Labrum von rufa ist vorn aus- gerandet, von /aeviceps vorn abgerundet oder abgestutzt; die Antennenglieder von laeviceps 2 sind länger und schmäler als bei rufa 2. Im männlichen Geschlecht der laeviceps ist das Stett, entomol. Zeit. 1894, 190 1. Tarsenglied aller Beine deutlich kürzer als bei rufa. Das- selbe gilt auch vom 9. Beim $ von laeviceps sind die Rippen am Grunde der Elytren zuweilen so schwach entwickelt, daß man solche Stücke für 2 halten könnte. Paroenas n. g. Meloidarum. Die ebenso eigenthümliche wie systematisch wichtige Bildung der Krallen in der Familie der Meloiden ist bei der Untersuchung und Charakterisirung einer neuen Form dieser Familie in erster Linie festzustellen. In der vorliegenden Gat- tung, die von allen bekannten Gattungen Afrikas recht gut zu unterscheiden ist, sind die Krallen ähnlich gebildet, wie bei Pyrota und Tetraonys; denn die beiden Theile der bis zum Grunde gespaltenen Krallen sind fast von gleicher Größe. Die neue Form ist am nächsten mit Oenas verwandt, aber die Krallen sind nicht gezähnelt, wie in dieser Gattung, sondern ganz einfach. Die Antennen sind ebenso kurz; das dritte Tarsenglied ist kürzer. Die Augen sind quergestellt. Charakteristik: Corpus, elytra pedesque brevissime sericeo-pilosa. Epistoma prolatum, basin antennarum longe superans. Labrum emar- ginatum. Palporum maxillarium artieulus ultimus eylindrieus, apice obtuso. Antennae breves, basin pronoti haud attingentes, articulo primo breviter eylindrico, dimidio longiore quam crassiore, seeundo brevissimo, tertio conico duplo longiore quam secundo, 4.—-10. brevibus, apicem versus crassioribus, totis brevioribus quam erassioribus, undecimo acuminato. Oeculi transversi. Prothorax transversus, subrotundatus, paulo brevior quam latior. Elytra prothorace latiora. Tarsorum articulus paen- ultimus brevis. Unguieuli omnino fissi, partes fissae duae utrius- que unguiculi magnitudine fere aequalibus, margine interno integro. Die einzige Art ist Paroenas limbata n. sp. Aeneo-viridis vel eyanea, subnitida, sericeo-pilosa, elytris cyaneis, opaeis, rubro-limbatis (basi, limbo marginali et suturali apiceque rubris), interdum totis eyaneis; capite Tugoso- punctato; pronoto inaequali, fere dense punctato, hie et illie impresso; elytris dense et subtiliter rugoso-vermieulatis, lineis duabus, altera juxtasuturali, abbreviata, altera discoidali, basin et apicem haud pertinentibus. — Long. corp. 9—13 mm. Bei Muansa am Südufer des Vietoria-Njansa in der Zeit vom März bis Mai 1891 gefunden (Dr. F. Stuhlmann). & wm Stett entomol, Zeit. 1894, w— 191 Die Coleopieren-Fauna Central-Afrikas. Von H. J. Kolbe. 1. Ueber einige neue Formen von (arabiden. Stuhlmannium n. g. Chlaeniinarum. In der Sendung des Herrn Dr. F. Stuhlmann aus dem Seengebiet Central-Afrikas befand sich eine sehr merkwürdige Carabidenspezies von großer Statur. Die systematische Zuge- hörigkeit zu irgend einer Gruppe der Carabiden ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Sollte man vielleicht bei dem bloßen Anblick eine Ansicht in dieser Beziehung aussprechen, so würde man geneigt sein, den Käfer für einen voluminösen Angehörigen der Gruppe der Sphodrinen zu erklären. Die systematische Untersuchung auf Grund der Synopsis von Leconte und Horn ergab das überraschende Resultat, daß das eigenartige Thier, welches als Stuhlmannium bezeichnet werden möge, zu der großen Gruppe der Chlaenünen gehört. In der That ist ein Verwandter unseres Käfers schon seit längerer Zeit in dem Rhopalomelus angusticollis Boh. aus Natal bekannt, der zu den Sphodrinen gestellt wurde. Wie schon dieser Vorgang zeigt, wurde auch bei dieser Gattung nicht an die Chlaeniinen gedacht. Nun liegt noch eine dritte Form (Parachlaenius n. g.) vor, welche wir gleichfalls Stuhlmann’s Forschungen verdanken; diese Gattung läßt den Chlaenier- typus deutlich erkennen, während sie zu Stuhlmannium und Rhopalomelus nahe Beziehungen aufweist. Eigenthümlich ist diesen drei Gattungen die Crenulirung oder Zähnelung der beiden Längsleisten an der Unterseite der Schenkel. Diese Bildung habe ich bei den übrigen Chlaeniinen nicht auf- finden können. Auffallend ist bei Stuhlmannium der sattelförmige Eindruck auf dem vorderen Theile der hochgewölbten, nach hinten zu verjüngten Elytren, der schmale Prothorax, der stark abwärts gebogene Kopf, die eigenthümlichen Palpen, die gekrümmten Schienen der Mittel- und Hinterbeine, die weit vorstehenden fast kugelförmigen Mittelhüften und der lange, am Ende sehr verdünnte, zugespitzte und fast hakenförmig gebogene Fortsatz der hintersten Trochanteren. Stett,. entomol, Zeit: 1894, 192 Die folgende Charakteristik möge zur näheren Kenn- zeichnung von Stuhlmannium dienen: Corpus ingens, statura aliena. Caput valde deorsum flexum; oceiput erassum. Labrum magnum, paulo brevius quam latius, antrorsum leviter atte- nuatum, angulis antieis rotundatis, margine antico medio paululum sinuato. Clypeus dente antico medio exstructus. Seta supraorbitalis juxta oculum utrius- que lateris unica Oculi exigui. Antennae basin elytrorum paulo superantes, articulis tribus primis laevigatis. Ligula apicem versus ampliata, apice tfuncato, excavato, medio margine superiore et inferiore sinuato. Mentum profunde emarginatum, dente medio brevi apice emarginato. Palporum labialium artieulus ultimus curvatus, paenultimus (secundus) plurisetosus. Palporum maxillarium arti- eulus secundus paulo curvatus, apicem versus in- erassatus, clavatus; articulus paenultimus ultimo longior, hie subeylindricus, apice rotundato. Pro- thorax longior quam latior, dorso convexo, ante marginem posticum deplanato. Epimera mesosterni angusta, metasternalia distineta. (Coxae mediae exsertae, subconicae Femora omnium pedum du- plice serie infra plus minusve denticulata. Tibiae sulcatae, anticae rectae, intus apicem versus sinuatae, ealcare superiore apicem haud attingente, leviter flexuoso; mediae valde geniculato-curvatae, posticae parum arcuatae Trochanterum posticorum lobus valde elongatus, apice tenui incurvato, acuminato. Elytra gibbosa, ovalia, basin et apicem versus atte- nuata, abdomen totum tegentia, prope marginem lateralem costata, supra antice depressa, dein con- vexa, margine exteriore anteapicali exciso et plicato. Alae desunt. Auffallend ist das große Labrum, welches bei den Cara- biden meist ziemlich klein, aber bei Notiophilus, Helluo, Catascopus, Miscelus, Anthia, Polyhirma und in anderen Gat- tungen, sowie bei den Cieindeliden ebenfalls verhältnißmäßig groß ist. Der Clypeus ist durch eine deutliche eingedrückte Nahtlinie von der Stirn getrennt und vorn mit einem mittleren, vorstehenden Zahne versehen. An der Außenseite der Man- dibeln befinden sich keine borstentragende Punkte. Das letzte Glied der Maxillarpalpen ist kürzer als das vorletzte und diesem etwas abseits aufgesetzt; bei den Carabiden ist jenes in der Stett. entomol, Zeit. 1894, 193 Regel länger als dieses. An der Innenseite des zweiten Gliedes der Labialpalpen befinden sich zahlreiche Borsten. Der innere Maxillarlobus ist sichelförmisg gebogen und zugespitzt. Das Mentum ist sehr tief viereckig ausgerandet und weist in der Mitte des Ausschnitts einen kurzen stumpfen Zahn auf. Die Seitenstücke des Mentums sind weit vorgezogen. Dieses ist von der Kehle deutlich abgesetzt. Die Ligula ist stark vor- gezogen, vorn verbreitert, vorn ausgehöhlt; der obere Vorder- rand ist in der Mitte ausgebuchtet; am unteren Vorderrande befinden sich zwei Borsten. Der dieke Hinterkopf des nach unten geneigten Kopfes zeigt keine Spur von einem Halse. Die Augen dieses kräftigen Raubkäfers sind verhältniß- mäßig klein. An den Antennen, welche nichts bemerkens- werthes zeigen, sind die 3 ersten Glieder glatt; das 1. Glied ist kurz und etwas verdickt, das 3. schlank, länger als das 4. und 5. zusammen. Der Prothorax ist viel schmäler als die bauchigen Elytren, um mehr als ein Drittel länger als breit, oben gewölbt, vorn und hinten gleich breit, an den Seiten in der vorderen Hälfte schwach gerundet, hinten gerade. Die Epimeren des Meso- sternums sind sehr schmal, diejenigen der Hinterbrust deutlich, wie bei den Chlaeniern. Die Mittelhüften sind durch das Meso- und Metasternum geschlossen. Die Mittelhüften be- rühren sich und stehen etwas zapfenförmig vor. Die mäßig bauchförmigen Elytren sind nach hinten stark verschmälert, fast zugespitzt und bedecken den Hinterleib vollständig; auf dem vorderen Drittel sind sie tief niedergedrückt, der Rücken ist hinter dem sattelförmigen Eindruck stark gewölbt, die Naht erhaben. Die Seiten der Elytren sind in der vorderen Hälfte fast kielförmig gerandet; die Randfalte vor dem Spitzentheile (plica elytrorum marginalis anteapicalis) ist sehr gut aus- gebildet, verhältnißmäßig stärker als bei den Chlaeniern. Die Flügel fehlen. | An den Beinen sind die Schenkel, Schienen und Trochan- teren der Hinterbeine auffallend gebildet. Die Schenkel sind am unteren Rande mit einer Doppelreihe von Zähnchen ver- sehen. Diese Doppelreihe geht an den Vorderschenkeln bis fast zur Basis, an den Mittelschenkeln bis zur Mitte, an den hintersten Schenkeln nimmt sie nur das apicale Drittel ein. Die Mittelschenkel sind keulenförmig, dicker als die übrigen Schenkel. Die vorderen Schienen sind gerade, die mittleren stark gekrümmt, die hinteren mäßig gebogen. Der Schenkel- ring der Hinterbeine ist stark verlängert, nach hinten zu sehr Stett, entomol. Zeit, 189, 194 verdimnt, hakenförmig umgebogen und zugespitzt.. Die Vorder- - tarsen sind, wie die Tarsen der Mittel- und Hinterbeine, einfach. Die Uebereinstimmung von Stuhlmannium mit den Ohlaenünen besteht in dem ähnlichen Baue der Ligula und des Labrum, dem Vorhandensein von nur einer Supraorbitalseta auf jeder Seite der Stirn, der Kürze des Scapus der Antennen, der Bildung der Mesosternal- und Metasternalepimeren, dem Fehlen von Chätoporen an der Außenseite der Mandibeln, dem Vor- handensein der Marginalfalte vor der Spitze der Elytren. Da auch die Zahl der glatten (nicht tomentirten) Basalglieder der Antennen (ob 2, 3 oder 4) für die einzelnen Gruppen der Carabiden charakteristisch ist, so sei bemerkt, daß auch hierin Stuhlmannium mit den Chlaeniinen übereinstimmt. Alle diese Kennzeichen dieser Gruppe sind demnach bei der neuen Gattung unwandelbar geblieben; nur in anderen Körpertheilen (Clypeus, Palpen, Elytren, Beine, Trochanteren der Hinter- beine) hat im Verein mit der voluminösen Zunahme der Körpergröße eine auffallend abweichende Ausbildung statt- sefunden. Rhopalomelus Boh. gehört auf Grund derselben Charaktere neben Stuhlmannium zu den Chlaeniern, erinnert aber durch die gewöhnliche Form der Elytren mehr an Parachlaenius. Der Prothorax von Rhopalomelus ist länglich und schmal, wie bei Stuhlmannium und manchen echten Chlaeniern. Das Labrum ist gleichfalls groß, der Scapus der Antennen ziemlich kurz, die Augen verhältnißmäßig größer als bei Stuhlmannium. Die Trochanteren der Hinterbeine erinnern durch die ausgezogene und gebogene Spitze an die vollendetere Ausbildung in letz- terem Genus. Auch sind die Mittelschienen gekrümmt. Aber das letzte Glied der Maxillarpalpen ist länger als das vorletzte, jedoch zeist sich hier die absonderliche Bildung einer auf- fallend keulenförmigen Verdickung der beiden letzten Glieder. Absonderlichkeiten in seiner äußeren Organisation theilt Stuhlmannium mit Hypocephalus Brasiliens. Da solche Absonder- lichkeiten mit zunehmender Körpergröße sich ausbilden, so sehen wir in Rhopalomelus eine Vorstufe zu Stuhlmannium. Bei allen diesen Formen besteht eine Eigenthümlichkeit darin, daß man auf den ersten Blick nicht sagen kann, zu welcher Gruppe jede gehört. Da isolirte Gattungen von Thieren in dem Falle, daß noch zahlreiche entfernter verwandte Gattungen und Arten existiren, dasselbe Faunengebiet mit letzteren bewohnen, so ist es kein Wunder, daß Stuhlmannium und Rhopalomelus in demjenigen Continent leben, der die zahlreichsten und mannig- Stett, entomol, Zeit. 1894, 195 .»- faltigsten Formen der Chlaeniinen enthält. Es sind aus dem äthiopischen Gebiet 15 Gattungen und mehr als 230 Arten der Chlaeniinengruppe bekannt. Es erübrigt noch eine Kennzeichnung der Spezies Stuhlmannium mirabile n. sp. Corpulentum, magnum, elongatum, nigrum, anthracinum, nitidum, elytris subnitidis; capite sublaevigato, parce puuctato, fronte interoculari impresso; antennis nigris inde ab artieulo quarto fuseotestaceo-tomentosis; prothorace elongato, lateribus fere parallelis ante medium nonnihil am- pliatis, ante angulos posticos paulo sinuatis, dorso convexo glabro, impunctato, margines versus parce et subtiliter punctulato; elytris ante medium paulo ampliatis, supra striatis, striis profundis, interstitiis partim convexis et rugulosis, lateribus vix striatis, subrugosis; tibiis partim intus earum- que apice rufo-pilosis. Long. corp. 43—46 mm. =) Es liegen zwei Exemplare vor, welche Stuhlmann am 6. und 28. März 1891 bei Kafuro in der Landschaft 'Karague, westlich vom Victoria-Njansa erbeutete. Obgleich an beiden Stücken die Vordertarsen einfach und schmal sind, so ist es doch möglich, daß wir es mit beiden Geschlechtern zu thun haben. Es läge dann der Fall vor, wie bei manchen anderen großen Carabidenformen (Procerus, Scarites), während es bei den Carabiden Gesetz ist, daß beim & die Vordertarsen verbreitert und mit einer ver- schieden gebildeten bürstenartigen Sohle versehen sind. In der That sind die beiden Exemplare im Habitus und in der Beschaffenheit des letzten freien Abdominalsegments vonein- ander verschieden. Das kleinere, 43 mm lange Exemplar ist schmächtiger gebaut und vielleicht ein $; vor dem Hinter- rande des letzten freien Abdominalsegments sind jederseits 4 bis 5 in einer Reihe stehende borstentragende Punkte (Chätoporen) und eine seitwärts und etwas entfernter stehende Chätopore zu erkennen. Das andere größere Exemplar ist robuster gebaut, und jederseits vor dem Hinterrande des letzten freien Abdominalsegments sind nur zwei Chätoporen und eine Anzahl unregelmäßig stehender kleiner Punkte vor- handen. Stett, entomol. Zeit, 1894. 13 196 Parachlaenius n. g. Chlaeniinarum. Bei dieser neuen Carabidenform finden wir nichts von der absonderlichen Körperbildung, die uns bei Stuhlmannium auffällt. Aber mit dem fast normalen Chlaeniinentypus von Parachlaenius verbinden sich einzelne Merkmale, welche zu Rhopalomelus und dadurch zu Stuhlmannium hinüberleiten. Die schon oben erwähnten Chlaeniinencharaktere finden sich jedoch auch bei Parachlaenius in gleicher Weise. Dazu kommt noclı die feine Crenulirung der beiden Leisten an der Unterseite der Schenkel, ferner die leichte Krümmung der Mittelschienen und die etwas robuste Körperform, Merkmale, welche. im engeren Sinne nur die nähere Zusammengehörigkeit von Parachlaenius mit den beiden anderen genannten Gattungen zur Anschauung bringen. Bei Parachlaenius ist der Kopf mäßig groß, der Hinter- kopf indeß nicht verdickt. Die Antennen überragen den Grund der Elytren und sind vom 4. Gliede an braun tomen- titt. Die Augen sind von gewöhnlicher Größe, verhältnik- mäßig viel größer als bei Stuhlmannium. Das Mentum ist tief ausgebuchtet, die Seitenloben sind einander parallel; die Mitte des Randes im Grunde der Ausbuchtung ist dreieckig vor- gezogen. Das Labium ist verlängert, am Ende verbreitert, abgestutzt, an der Außenseite der Länge nach gefurcht, an der Vorderseite mit zwei Borsten versehen. An den Labial- tastern ist das zweite Glied innenseits mit mehreren Borsten besetzt. Das letzte Glied der Maxillartaster ist länger als das vorletzte. Das sehr kurze Labrum ist tief ausgerandet. Auch das von der Stirn durch eine deutliche Naht getrennte Epistom ist vorn ausgerandet; die Vorderecken des Epistoms sind rechtwinklig. Der Prothorax ist fast quadratisch, ziemlich flach, die Scheibe beiderseits schwach convex. Vorn ist der Prothorax breiter als hinter der Mitte und an den Seitenrändern etwas gerundet. Die länglichen Elytren sind mäßig convex. An der Unterseite der Schenkel aller Beine sind die beiden Längsleisten erenulirt bis schwach gezähnelt; an den Schenkeln der Mittelbeine findet sich außerdem ein größeres Zähnchen unterseits kurz vor der Spitze, an dessen Stelle an den Hinterschienen nur ein kurzer Vorsprung ist. Die Vorder- schienen sind gekrümmt; der Ausschnitt an der. Innenseite reicht fast bis zur Mitte der Länge; der obere Sporn an diesem Ausschnitt ist etwas geknickt und so lang, daß er die Spitze der Schiene fast überrag, Auch die Mittelschienen sind Stett, entomol. Zeit. 1894. 1972 etwas gekrümmt, aber die Hinterschienen sind gerade. Der Fortsatz des Trochanters der Hinterbeine ist ziemlich lang und ‚gerade, aber nicht in eine Spitze ausgezogen, sondern stumpflich zugespitzt. Charakteristik: Statura tota Chlaeniorum. Caput simplex, collum modice angustatum. Antennae basin prothoracis superantes. Labrum brevissimum, antice sinuatum. Palporum labialium articulus paenultimus plurisetosus. Mentum profunde emar- sinatum, lobis longis parallelis, dente medio mo- dice elongato apiceque subrotundato. Ligula elon- sata, apice latiore obtuso, excavato, bisetoso. Prothorax subquadratus, supra fereplanatus, mar- sinibus lateralibus parum elevatis, disco utrinque leviter convexo, lateribus ante medium parum rotundato-ampliatis. Elytra elongata paulo con- vexa. Femur omnium pedum subtus bicarinatum, carinis crenulatis; femora postica denticulo ante- apicali infra exstructa. Tibia pedum anticorum intus fere usque ad medium sinuata, calcare superiore longo apicem tibiae pertinente, geni- eulato. Tibiae mediae paulo curvatae. Lobus tro- chanterum posticorum subacuminatus Die einzige Spezies der Gattung ist Parachlaenius emini n. sp. Niger, nitidus, totus rufo-tomentosus vel bre- vissime et haud dense rufo-pilosus; pronoto obscure eyaneo-nigro, lateribus brunneis,elytris violaceis, femoribus articuloque primo antennarum brunneis; prothoraecis angulis posticis rectis, paulo obtu- satis; elytris modice convexis, subtiliter striato- punctatis, interstitiis striarum leviter convexis et punctulatis. — Long. corp. 27 mm. Ein Exemplar dieser eigenthümlichen Spezies wurde am 1. März: 1891 bei Kafuro in der Landschaft Karague, westlich vom Victoria-Njansa, von Dr. F. Stuhlmann gefunden. Es ist wahrscheinlich weiblichen Geschlechts; die Vordertarsen sind einfach, ziemlich dünn. Die Spezies ist zu Ehren Emin Pascha’s benannt, in dessen Begleitung auf der großen Reise in das Seengebiet Stuhlmann die werthvollen Entdeckungen in der Fauna dieser Gegenden Central-Afrikas machte. Stett. entomol. Zeit. 1894. 13” 198 Euchlaenius n. g. Chlaeniinarum, Kürzlich gelangte die Königl. Sammlung in den Besitz eines merkwürdigen Carabiden, der gleichfalls zur Verwandt- schaft von Stuhlmannium gehört und dem Parachlaenius sehr ähnlich sieht. Dieser Käfer stammt aus Njam-Njam und bildet ein wichtiges Glied in der Kette, welche die Gattung Stuhlmannium mit den echten Chlaeniinen verbindet, Während der Parachlaenius dem Stuhlmannium ziemlich entfernt steht, trägt Kuchlaenius bei großer äußerer Aehnlichkeit mit Parachlaenius doch sehr nahe Beziehungen zu Stuhlmannium zur Schau. Aus diesem Grunde bildet Euchlaenius eine eigene Organisationsstufe und demgemäß ein besonderes Genus. Die habituelle Aehnlichkeit dieses neuen Genus mit Parachlaenius wird begleitet von einer ähnlichen Bildung der Beine. Bei Euchlaenius sind die Schenkel gerade, die mittleren Tibien gekrümmt, wie bei Parachlaenius, die vorderen Schienen gerade, die hinteren fast gerade. Nahe Beziehungen von Euchlaenius zu Stuhlmannium finden sich in der Bildung der Palpen. Das letzte (4.) Glied der Maxillarpalpen ist etwas kürzer als das vorletzte; beide Glieder sind eigenartig geformt, am Ende schwach knopf- förmig verdiekt, wie bei Stuhlmannium, und erinnern auch ent- fernt an Rhopalomelus, wo diese Palpenglieder in auffallender Weise am Ende rundlich knopfförmig, im Basaltheil aber sehr verdünnt sind. Bei allen übrigen Chlaeniern, auch bei Parachlaenius, sind die Palpenglieder, wie bei den meisten Carabiden, nach dem Ende zu gleichmäßig verdickt, und das letzte Glied ist länger als das vorletzte. Die Labialpalpen sind gleichfalls sehr ähnlich wie bei Stuhlmanninm gebildet; das letzte Glied ist nämlich etwas ge- krümmt, und das vorletzte am Ende mehr verdiekt als gewöhnlich bei den Carabiden, außerdem aber gleichfalls an der Innenseite mit zahlreichen Borsten besetzt. Der obere Sporn der Vorderschienen ist viel kürzer als bei Parachlaenius und nicht geknickt, wie in dieser Gattung, sondern einfach, fast gerade und nur schwach ge- bogen, und erreicht bei Weitem nicht die Spitze der Schiene, wie das bei Parachlaenius der Fall ist. Die Schenkel sind, im Gegensatze zu Stuhlmännium, Rhopalomelus und Parachlaenius unterseits nicht erenulirt; nur an den Mittelschenkeln sind schwache Spuren von Crenulirung zu erkennen. Hierin bildet also Euchlaenius gleichfalls einen Uebergang zu den echten Chlaeniern. Stett, entomol Zeit, 1894, 199 Am auffallendsten sind die Coxen der Hinterbeine gebildet. Diese Coxen sind am Ende mit zwei kräftigen Dornen besetzt, welche in der Richtung der Längsaxe der Coxen von der Spitze derselben abstehen. Diese Dornen sind spitz und von ungleicher Länge. Diagnose von Euchlaemius: Corpus elongatum, modieum, parum convexum, leviter tomentosum. Labrum sat magnum, subquadratum, planum, slabrum, margine antico subsinuato et plurisetosoe. Palporum maxillarium articulus ultimus paenultimo brevior, hie articulus et ille ante apicem levissime bulbosi. Palporum labialium erticulus ultimus paulo curvatus, paenultimus ad apicem sat _ inerassatus, intus plurisetosus. Antennae longae, basin ely- trorum multo superantes. Prothorax subcordatus, limbo laterali anguste elevato. Elytra oblongo-ovata, parum con- vexa. Alae adsunt. Pedes graciles; tibiae extus longi- tudinaliter sulcatae, anticae rectae, mediae distinete arcuatae, posticae fere rectae; femora recta, subtus glabra, media tantum subtus obsolete erenulata et distinete inaequalia. Tibiarum anticarum calcar superius mediae lonsitudinis, apicem tibiae nullo modo pertinens, simplex, rectum, fere paululum arcuatum. Trochanteres postici paulo elongati, apice dentibus duobus acutis, rectis armati, dentibus porrectis, altero brevi, altero elongato. Euchlaenius trochantericus n. sp. - Nigrescens, piceus, leviter nitidus, breviter flavo-pilosus, pronoto paulo cyanescente, limbo ejus brunneo-pellueido, elytris atro-coeruleis; antennis castaneis, articulis 4+—11. rufo- pilosis; palpis nigris, apice extremo castaneo; pedibus obsceure castaneis vel fuseis; eapite parum punctato, fronte media et utrinque impressa, collo toto glabro et impunctato; clypeo late emarginato; prothorace subcordato, parum convexo, parce punctato, medio longitudinaliter paulo sulcato, postice utrinque longitudinaliter impresso, ante marginem posticum transversim depresso, angulis postieis paulo rotundatis; elytris striatis, striis parum impressis et punctulatis; interstitiis levissime eonvexis et aciceulato-punctatis; sternis abdomine- que, hoc quam illo densius, acieulato-punctatis, segmentis ab- dominalibus quoque transversim subtiliter rugosis; tibiis apicem versus et intus, nec non tarsis paulo rufo-fulvo-pilosis; tarsis antieis simplieibus, tenuibus. — Long. corp. 22 mm. In der Gegend von Semnio im Lande der Njam-Njam (Djur-Gebiet) von Bohndorff gesammelt. 1 Exemplar. Stett. entomol. Zeit, 1894, 200 Wie aus der obigen Darstellung der genannten Genera hervorgeht, sind in der Gruppe der Chlaenimen zwei aus lungen zu "unterscheiden: 1. Körper mehr oder weniger groß und robust; Mittel- schienen gekrümmt, die beiden Leisten an der Unter- seite der Schenkel erenulirt oder gezähnelt (die 3 ersten Genera), selten glatt oder fast glatt (4. Genus): Stuhl- mannium, Bhopalomelus, Parachlaenius und Euchlaenins. 2. Körper mittelgroß oder klein, schwächlich gebaut; Mittel- schienen gerade; die beiden Leisten an der Unterseite der Schenkel glatt: alle übrigen Chlaeniinen. Im Folgenden sind einige neue Arten der Gattung Anthia beschrieben, welche aus Central- und Ost-Afrika stammen. Anthia ida n. sp. & Nigra vel fusco-nigra, supra opaca, pronoti vitta mediana plagaque utrinque laterali, ely- trorum lateribus, vitta suturali antemediana macu- laque utrinque anteapicali fulvo-brunneis; capite magno, confluenter et rugose punctato, vertice carinato; mandibula sinistra falcata; prothorace cordato, longiore quam latiore, rugoso, inaequali, postice bilobo, producto, lobis acutis, carina pro- noti laterali in loebum utrinque continuata; elytris ovalibus, convexis, apice late obtuso et sinuato, utroque elytro octo-carinulato, carinula exteriore (octava) partim obsoleta;, vitta suturali lata, inter- stibiis intercarinularibus limbisque suturali et late- rali fusco-pubescentibus, fovea ampla singula utrius- que elytri anteapicali inter carinulas tertiam et octavam posita, carinula tertia prope hanc foveam excurvata, carinulis 4.—7. interruptis et postice ob- soletis. — "Lone. corp. 26 mm. Bei Buohr am Westufer des Victoria-Njansa, am 16. November 1890 von Herrn Dr. Stuhlmann gefunden. Diese eigenthümliche Art ist durch die hinten breit ab-. gestutzten und. ausgebuchteten Elytren, die 8 feinen Rippen und den breiten Suturalstreifen der Elytren, sowie durch die Bildung des Prothorax ausgezeichnet und scheint der A. pul- lern Bates (Ent. Me. Mag. XXIV. 1888 S. 201) ZU- nächst verwandt zu sein. Diese Art weicht aber u. A. namentlich durch die zwei Flecken auf Jeder Kusede 3 ab: Stett. entomol, Zeit, 1894, 201 Anthia bucolica n. sp: S 8. - _ Nigra, subnitida, elytris opacis, limbo pronoti lato elytrorumque limbo angustiore flavido-albo- tomentosis; his late quadricostatis, interstitiis alter- nis latis, convexis, quarto (exteriore) minus lato, interstitiis alternis angustis et minus convexis; striis rare flavo-pilosis, interstitiis omnibus pilis accum- bentibus nigris obsitis; prothorace breviusculo, inaequaliter punctato. & Prothorace ampliato, basin versus truncato- bilobo, lobis basin elytrorum tegentibus; mandibulis faleatis. — Long. corp. 28 mm. 2 Prothorace brevi minore, postice magis atte- nuato, haud bilobo. — Lone. corp. 29—32 mm. Diese Spezies ist ausgezeichnet durch die breiten con- vexen, fast rippenförmigen Zwischenräume, welche von sehr schmalen, weniger erhabenen Zwischenräumen unterbrochen werden. Gerstäcker beschreibt eine Anthia artemis vom Kili- mandscharo (Jahresber. d. Hamburg. wissensch. Anstalten. I. 1884. S. 43), welcher die neue Art ähnlich zu sein scheint. A. bucolica n. sp. wurde bei Bukoba am Westufer des Vietoria-Njansa am 19. November 1890 von Herrn Dr. F. Stuhlmann gefunden. | Anthia bourdoi Fairm. Diese, an die südafrikanische thoraeica F. erinnernde Art scheint nur im Innern von Deutsch-Ostafrika vorzukommen. ‚Stuhlmann fand sie am 19. Juni 1890 bei Mpwapwa, am 11. Juli 1890 in Muhalala (Ugogo). Böhm sandte sie von Kakoma (Ugunda) ein, P. Reichard vom Tanganjika- See, G. A. Fischer fand sie südöstlich vom Victoria- Njansa und einige von Stuhlmann gesandte Stücke wurden bei Muansa am Südufer dieses Sees gefunden. Anthia adulatrix n. sp. 3. Diese Art hat ähnlich seulptirte Elytren wie A. bucolica m., aber es fehlt dem Pronotum des & der hintere Doppellappen. Nigra, nitida, elytris subnitidis, mandibulis modice falcatis nec longis, pronoti macula utrinque laterali ovata limboque elytrorum albo-tomentosis, his late subcostatis, interstitiis alternis latioribus, paulo convexis, alternis angustioribus, subeonvexis, striis albo-pilosis, interstitiis omnibus pilis aceum- Stett. entomol Zeit, 1894, 202 bentibus nigris obsitis; prothorace inaequaliter punctato, paulo longiore quam in A. bucolica, postice sat attenuato, nec deplanato nee bilobo. — Long. corp. 29 mm. Tanganjika-See (P. Reichard). Anthia gorge n. sp. $ 2. Nigra, paulo nitida, elytris haud longe ovatis, pone medium latioribus eorumque margine extero mox pone basin flavo-pubescente; margine oculorum interiore integro, parum curvato; labro mediocri glaberrimo; prothorace cordato, convexo, haud dense profunde punctato, postice fere constricto; elytris ovatis breviuseulis, convexis, punctato- striatis, interstitiis costiformibus, alternis altiori- bus et latioribus, utrinque juxta strias seriatim punctatis. & Prothorax simplex, ut in 2, mandibulis bre- vibus, tarsis anticis latioribus quam in 9. Lone. corp. & 38, 2 40 mm. Bei Bukoba am Westufer des Victoria-Njansa, 16. No- vember 1890 1 &2 (Dr. F. Stuhlmann). Nahe mit A. hildebrandti Har. von der Ostküste Afrikas verwandt, oberseits mehr convex, die abwechselnd stärkeren Zwischenräume der Elytren erhabener; die Episternen des Prothorax glatt, unpunktirt. Zweiter Zwischenraum der Elytren am Grunde ohne gelbe Borsten. Labrum kürzer; innerer Augenrand ohne Vorsprung nach den Augen hin. Pronotum weniger dieht punktirt. Unterseite tiefer punktirt. Metatarsus etwas kürzer. Anthia stygne n. sp. Ö. Nigra, nitida, elongata, gracilis, elytrorum mar- gine extero striaque brevi interstitii octavi post- humerali albo-pubescentibus; margine oculorum interiore integro parum curvato, fere recto; labro medioeri, glaberrimo; prothorace cordato, simplice, convexo, haud dense profunde punctato, postice fere constrieto; elytris elongato-ovatis, interstitiis costiformibus, alternis altioribus et latioribus, sin- gulis interstitiis lateraliter seriatim punctatis; episternis prothoracalibus glabris, postice punctatis. — Long. corp. 41 mm. Stett, entomol, Zeit 1894. 203 Bei Muansa am Südufer des Vietoria-Njansa, März - bis Mai 1891 (Stuhlmann). Aus der Verwandtschaft der A. hildebrandti Har., schlanker, Elytren lang-eiförmig, in der Mitte am breitesten, ihre ab- wechselnd höheren Interstitien kräftiger, der 2. Zwischen- raum am Grunde ohne helle Borsten, Saum der Elytren und ein kurzer Streifen auf dem 8. Zwischenraum hinter den Schultern weiß behaart. Pronotum mäßig dicht und tief punktirt. Innerer Augenrand leicht gebogen, aber keinen Vor- sprung bildend; Episternen des Prothorax unpunktirt. Anthia hildebrandti Harold findet sich in den Küstengegen- den von Deutsch-Ostafrika, und zwar bei Bagamojo (Hilde- brandt), Madinula (St. Paul-Llaire), Dar-es-Salaam (Stuhlmann). Auch im Hinterland der Küstenregion, und zwar in der Landschaft Ukami (Mai 1890), von Dr. Stuhl- mann gesammelt. Mit dieser Art scheint die von Chaudoir 1878 in der Revue et Mag. de Zool. $. 187 beschriebene A. ampliata iden- tisch zu sein. Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung vom 8. Januar cr. wurden als ordentliche Vereinsmitglieder in Vorschlag gebracht und gewählt: 1. Herr Walter de Rothschild, London und Tring, Herts., England. Col. et Lep. 2. Herr Geheimer Regierungsrath von Tiedemann in Potsdam. Lep. 3. Herr M. Rothke, Crefeld Land. Lep. Seinen Austritt aus dem Verein erklärte: Herr Dr. A. W. Schultze, Sanitätsrath hierselbst. In der Sitzung vom 22. Januar er. wurde als ordent- liches Mitglied aufgenommen: Herr M. Liebmann in Arnstadt. Lep. Von der Neuauflage der Hübner’schen Exotischen Schmetter- linge, deren Beschaffung für die Vereinsbibliothek am 8. Januar sutgeheißen wurde, konnten in der letzten Sitzung schon die bisher bei P. Wytsman in Brüssel erschienenen Lieferungen vorgelegt werden. Stett. entomol, Zeit. 1894, 204 In erwünschter Weise hat sich neuerdings auch das für die nächsten Vierteljahreshefte erforderliche Druckmaterial gemehrt, so daß voraussichtlich der rückständige 55. Jahr- gang bis 1. April wird abgeschlossen und versandt werden können und demnächst der laufende 56. Jahrgang sofort in Angriff genommen werden kann. Es muß namentlich als eine für die Zukunft der Zeitung sehr erfreuliche Thatsache bezeichnet werden, daß mehr und mehr Fachmänner sich be- reit finden, die höchst bedeutenden vielfach noch unbeschrie- benen Schätze des von unserm Vereinspräses ins Leben ge- rufenen Museums einer Revision bez. Bearbeitung zu unter- werfen. Nachdem diese Thätigkeit schon auf dem Gebiet der Coleopteren, Lepidopteren und Orthopteren begonnen hat, deren Ergebnisse vorwiegend dem Vereinsorgane zu Gute kommen sollen, bleibt nur zu wünschen, daß auch für die übrigen, ebenso reich vertretenen Ordnungen sich demnächst geeignete Kräfte zu ähnliche Arbeiten finden möchten. Als verstorben sind während des letztverflossenen Jahres dem Vereinsvorstand folgende Mitglieder bekannt geworden: Herr W. Eichhoff, Oberförster a. D., zuletzt in Straß- burg i. E. „ Georg Erschoff jr. in St. Petersburg. „ Dr. Freiher C. von Felder, Exc., zuletzt Oberbürger- meister von Wien. „»„ E. W. Janson in London. „ €.F. Judeich, Geheimer Regierungsrath und Direktor der Königlichen Forstakademie in Tharand. „ 4A. Kuwert, Gutsbesitzer auf Wernsdorf bei 'Tharau. „ €. Reutli, Gerichtsnotar in Karlsruhe i. B. »„ Dr. Jacob Spangberg, Professor an der Universität Upsala. Wir verfehlen nicht, den geehrten Mitgliedern unseres Vereins nochmals die Bitte nahezulegen, alle in dem letzt- erschienenen Mitgliederverzeichniß vorhandenen Unstimmig- keiten dem Unterzeichneten. gütigst zur Kenntniß zu bringen, damit das nächste Verzeichniß möglichst korrekt aufgestellt werden kann. J. V. Ed. Hering, Vereins- Sekretär. Stett, entomol, Zeit, 1894. 205 Inhalts-Verzeichniss. Verzeichniß der von Herrn Dr. Paul Preuss in Kamerun gesammelten Schnabelkerfe nebst Beschreibung der neuen Arten von Dr. F. Karsch. $. 99. — Neue und wenig bekannte Java-Rhopaloceren von H. Fruhstorfer. $. 116. — Ein neuer Tagfalter aus Nias, beschrieben von demselben. $. 126. — Phyllothelys macra Westw. von Dr. H. Dohrn. 8. 129. — Drei Geometriden-Zwitter. 1. Acidalia virgularia Hb. und ab. Bischoffaria Lah. von Otto Habich. S$. 131. 2. Bupalus piniarius L. von Alois Rogenhofer. $. 132. 3. Cleogene Peletieraria von Teod. Seebold. $. 132. — Hugo Christoph. - Nachruf von Major Ed. Hering. $. 133. — Rüsselkäfer der alten und neuen Welt von J. Faust. $. 140. — Synonymische Bemerkungen über Cid. ferrugata, spadicearia und uniden- taria von Louis B. Prout. $. 160. — Coleopteren aus Togo in Ober-Guinea von H. J. Kolbe. $. 162. — Beiträge zur Kenntni® der Mistkäfer, Lamellicornia onthophila, von demselben. $. 166. — Coleopteren aus Afrika, von demselben. 8. 178. — Die Coleopteren-Fauna Central-Afrikas, von dem- selben. 8. 191. — Vereins- Angelegenheiten. $. 203. — Inhalts-Verzeichnid. S. 205. Ausgegeben Anfang Februar 1895. Stett. entomol, Zeit. 1894, BreLL. Entom. Ltg. /594 Tafel ZI /. Hormambogaster .enansus. 2.Elasmocnema Limpidijennis. 3. Rhochmegaster dimerus. 4.Dvsdercus melanoderes. 3. Ma - .raenaspis Aynhlons. 6.Avmenomaga formosa. 7. Sertcocoris acromelanthes..8.Oncopeltus .bueanus. 9 Pedanoenema .ovata: /O. Contosoma .atenes. Il. Miomerocerus scopaceus. 12. Linoceroco- ris carinirentris. 13. Sythedanolesthes fenestrieulatus. 7 Nie. Prillwitz pinx ae ala rıll F H.Brabandt lifh Druck v.A Kürth Leipzig. ja En R Stett. Entom. Ltg. 18.94. Tafel I. /Apıhana .novemmaculata. 2 Polvdichra preussi. & Aphana basllacteı. 4 Pyrgoleles erstatus. 3. Flata dohrnt.6. Tomaspis dichroma. 7 Sanlosia semistinata. 5. Tomasyus binotata. 2 Zangis- guineensis. DINK. Druck v.AKurfn. Leipzig NEN Mast 2% N Tafel W. Stott.Entom. Z1g. 189%. mo Prealıy prypuoiguägy 7SyUlzp 011019 SENT E FSYMAZE rUIYoP PIPTADZ LE 2symaz p-sısumobbuor old J / LI jDURgeIT 4 al L el A, N Tafel IV. Stelt. Entom. Zig. 1894. sHerona pringondani 2 Fruhst. 6. Zeuxidia dohrni dFruhst. ZEN mas maheswara glruhst. 5.Delias .altiraga d Fruhst. NR RS I SHE HUNGER ur N Stett. Entom. Ztg. 894 9 Herona djarang dFruhst. /0 Eurmnias maheswara CFrunhst. fl, Brabandt lith. EN, N ZN N n Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buch- CE EREE 3 3 handl. Fr. Fleischer in Leipzig u. Dr HemnichZDohrn, Vorsitzender, I 7 Friedländer‘ & Sohn in Berlin. No. 7—9. 55. Jahrgang. Juli—September 1894. Synopsis der in Afrika gefundenen Arten der Ruteliden-Gattung Popillia. Von H. J. Kolbe. Anfangs hatte ich die Absicht, nur eine Ergänzung zu der „Monographischen Revision der Ruteliden-Gattung Popülka“ von Dr. G Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892 Ss. 177—192, 225—306) zu liefern, soweit die afrikanischen Arten in Betracht kommen. Bei der ziemlich großen Anzahl der neuen Arten, die jetzt hinzutreten, scheint es jedoch nützlich, um eine vollständigere Uebersicht der nunmehr aus Afrika bekannten Formen zu gewinnen, alle diese Arten im Zusammenhange vorzuführen. Den 32 von Kraatz aus Afrika aufgezählten Spezies stehen jetzt 52 gegenüber. Die meisten Beiträge an Popillien (meist neuer Arten) verdankt die König]. Sammlung in Berlin den Herren Dr. F. Stuhlmann aus Central-Afrika (Seengebiet), Leopold Conradt aus dem Hinterlande (Bismarekburg) von Togo in Ober-Guinea, Dr. R. Büttner aus demselben Lande, E. Baumann aus der Gegend von Misahöhe in Togo, Dr. P. Preuss aus Kamerun, Botaniker Zenker aus Jaunde (Hinterland von Kamerun), Dr. P. Pogge aus Balubaland (Mukenge) im Innern des Congogebietes u. s. w., deren ausgezeichnete Sammel- thätigkeit für die Bereicherung unseres Museums mit afrikani- schen Insekten von ausschlaggebender Bedeutung war und theilweise noch ist. Stett. entomol. Zeit. 1394. 14 208 Von den bekannten Arten der Gattung wurde die minus- cula Har. abgetrennt, weil sie eine besondere Form darstellt und verdient, als eigenes Genus angesehen zu werden (Nanno- popilla). Eine Uebersicht der Arten läßt trotz der Gleichförmigkeit der meisten doch eine gruppenweise Gliederung der Formen erkennen; P. oberihüri Kraatz und phylloperthina m. sind zu separiren; es wurden auf sie Subgenera gegründet (Peripopillia, Pseudopopillia). Auch die größeren Arten callipyga Dohrn, princeps Har. u. A. können als eine Untergattung von der großen Masse der Popillien mit Fug und Recht getrennt werden (Eupopillia), während dorsigera Newm. nebst candezei Kr. wegen des ganz verschiedenen Processus mesosternalis ein Subgenus für sich: bilden (Calopopilia). Auch die kleinen Arten (bitacta Kraatz und Verwandte) lassen sich wegen des kurzen stumpfen Processus mesosternalis leicht von den eigent- lichen Popillien unterscheiden und mögen die Untergattung Metapopillia bilden. Die generell trennenden und speziell vereinigenden Charak- tere, durch welche diese Subgenera gekennzeichnet sind, sind entnommen aus der Form und dem Entwicklungsgrade des Prosternalzapfens (Fortsatzes, Processus mesosternalis), der Sculptur der Elytren, der Bildung der Hinterwinkel des Pro- thorax (allerdings nur in gewissem Grade), theilweise in Ver- bindung mit der Körpergröße und dem Charakter der Färbung. Im Folgenden sind die Subgenera entwickelt. Die Subgenera des Genus Popillia. I. Prothorax postice marginatus, truncatus, scutellum versus paulo rotundatus; pygidium nudum neque fascieulatum. Species minoris magnitudinis 0a. 2... en. Subg. Peripopillia. II. Prothorax postice lobatus vel productus et plus minusve trisinuatus; pygidium pilis bimaculatum vel bifaseieulatum, in speciebus nonnullis ad basin transversim fasciatum. A. Prothoraeis anguli postiei obtusi vel rotundati vel recti, angulis ipsis obtusatis. Corpus infra pilis plerumque densius vestitum, medio per longitudinem nudo. 1. Processus mesosternalis, a latere visus, altus, valde compressus, laminiformis. Prothoracis anguli postiei recti. Elytra glabra, subtiliter striato-punctata, striarum &tett. entomol. Zeit. 1894. 209 interstitia lata irregulariter distincte punetulata. Species majores discolores, elytris laete fasciatis aut pla- AUS ee HN Subg. Calopopillia. 2. Processus mesosternalis elongatus, hastatus, rectus, plus minusve validus, apice rotundate obtusato, fere ‚truneato. Prothoracis anguli postiei obtusi. Elytra plus minusve glabra, subtiliter vel distinetius striato- punctata, striarum interstitia lata irresulariter distinete punctulata. Species majores, unicolores........... EN RI RE HB Subg. Eupopillia. 3. Processus mesosternalis plus minusve mediocris, pro- ductus, plerumque attenuatus et leviter curvatus. Prothoraeis anguli postiei obtusi vel rotundati. Elytra striato-punctata vel sulcata, interstitiis glabris impunc- tatis vel subtilissime vix conspicue punctulatis, rarissime distinclius punctatis. Species plerumque mediae magnitudinis, unicolores vel in elytris colore laelos sulkusın yo. Se 2ule ela sa Popillia i. sp. 4. Species minores, unicolores vel fasciatae et vittatae vel bimaculatae, elytris glabris, striato-punctatis, inter- stitiis laevibus. Processus mesosternalis brevissimus. Prothoraeis anguli posteriores sat obtusi vel rotun- a N a N Subg. Metapopillia. B. Corpus subelongatum; prothorax longiusculus, angulis postieis reetis. Scutellum breve, postice acuminatum. Pectus parce, abdomen parcissime pilosum. Processus - mesosternalis conicus, acutus..... Subg. Pseudopopillia. Was diesen Untergattungen gemeinsam ist, nämlich die Summe der Charaktere der Gattung Popillia, ist in der Form und Bildung einzelner Körpertheile, sowie in der habituellen Eigenthümlichkeit der Körperform der hierher gehörigen Käfer begründet. Der Körperbau ist im Allgemeinen kräftig; meist ist der Körper ziemlich kurz, vorn und hinten verschmälert und oberseits etwas abgeflacht oder flach gewölbt. Der Kopf erscheint ähnlich wie bei Anomala, der Kopfschild. ist breiter als lang, nach vorn zu seitlich zugerundet, am Vorderrande abgestutzt und fein gerandet. Die 9-gliedrigen Antennen haben eine in beiden Geschlechtern gleiche Keule. Die Mundtheile sind nach Burmeister kräftig gebildet, die Mandibeln am Ende des hornigen Theils mit 2 bis 3 Zähnen, die Galea der . Maxillen mit 6 Zähnen bewehrt. An dem sechseckigen Pro- thorax sind die Hinterecken stumpf, abgerundet oder recht- winklis; der Hinterrand ist in der Mitte gegen das Scutellum hin vorgezogen und dreibuchtig. Die Oberseite desselben * Stett. entomol. Zeit. 1894. 14 210 ist unbehaart und flach gewölbt und entbehrt meist merk- licher Eindrücke, wodurch sich Popilia theilweise von der nahe verwandten Galtung Strigoderma (Amerika) unterscheidet, deren Arten mehr oder weniger deutliche Eindrücke auf dem Pronotum besitzen. Nur Popillia bümpressa m. und zum Theil auch bitacta Kr. weisen auf den Seiten des Pronotums Ein- drücke auf, wodurch sie den amerikanischen Verwandten noch ähnlicher werden. Die Elytren sind ziemlich flach und kurz, während sie bei Anomala sgewölbt sind. Deswegen sind die weiß- gefleckten Seiten des Abdomens von oben etwas sichtbar, was nicht bei Anomala der Fall ist. Oberseits sind die Flügel- decken punktirt-gestreift (mit 5 bis 6 Streifen auf dem Rücken versehen); bei manchen Arten sind die Streifen tief eingedrückt, furchenartig. Selten sind die Flügeldecken fast glatt, aber mit unter der Lupe sichtbaren sehr schwachen Punktstreifen versehen. Jederseits vor den Schulterecken der Elytren und neben den Hinterwinkeln des Prothorax wird unter der Lupe die abgerundete Spitze der Scapulae des Mesothorax sichtbar. Das Pygidium zeigt gewöhnlich zwei größere oder kleinere weiße oder gelbe Haarflecke, die bei einigen größeren Spezies zu einem transversalen Bande am Grunde des Pygidiums verbunden sind. Beim Männchen ist die abgerundete Spitze des Pygidiums conisch vorgezogen und springt über den unteren Nahtrand merklich vor, nicht aber beim Weibchen. Das letzte (frei sichtbare) ventrale Abdominalsegment ist beim Männchen kürzer und hinten ausgerandet, beim Weibchen länger und hinten abgerundet. Auf der Unterseite ist die Behaarung dichter als bei Sitrigoderma, auf den 3 oder 4 vorderen Abdominalsesmenten bildet sie gewöhnlich jederseits schmale’Querbänder; die Miitte der Brust, namentlich des Metasternums, und des Abdomens ist unbehaart und glänzend. Bei Popillia phylloperthina m. ist aber die Behaarung der Brust und des Abdomens recht locker, ähnlich wie bei Strigoderma. Bei den meisten Popillien sind die Abdominalsegmente jederseits in der Mitte oder hinter derselben von einer unregelmäßig verlaufenden oder fast ge- raden feinen Querleiste durchzogen, von der die hellen Haare ihren Ursprung nehmen. Der Mesosternalfortsatz (processus mesosternalis) ist entweder lang und kräftig oder mittelmäßig lang, gerade oder gebogen, oder kurz und rundlich abgestutzt, je nach der Spezies, aber auch für die Subgenera charakteristisch. Stett. entomol, Zeit. 1894. 211 Die Beine sind kräftig, die Tarsen kurz und meist . etwas diek. Die Krallen sind an den Hinterfüßen stets ein- fach, aber die äußere ist stärker und etwas länger als die innere; an den Vorderfüßen ist die innere dünn und kürzer, die äußere breiter, etwas länger und gespalten. Von den beiden Krallen der Mittelfüße ist die größere (äußere) beim Männchen einfach, beim Weibchen am Ende ge- spalten oder zweispitzig. Die Vorderschienen sind außen mit zwei Zähnen bewehrt, von denen der apicale beim Männchen kürzer und seitwärts gerichtet, beim Weibchen beträchtlich länger und mehr nach vorn gerichtet ist. Der obere kleine Zahn der Vorderschienen ist entweder deutlich und, spitzig oder schwach entwickelt und stumpf. Die Unterschiede der einzelnen Arten beruhen hauptsächlich auf Verschiedenheiten in der Oberflächen- beschaffenheit des Pronotums, der Form der Hinterecken des- selben, der Beschaffenheit der Elytren, des Pygidiums, der Behaarung und der Seulpturverhältnisse der Abdominalsegmente und der Form des Mesosternalfortsatzes. Die Sceulptur des Kopfes zeigt kaum merklich hervor- tretende Verschiedenheiten; bei den meisten Arten ist sie recht ähnlich oder gleich, nämlich vorn runzlig oder runzlig punktirt, auf der Mitte punktirt und auf dem Scheitel glatter. Das Pronotum ist meist auf der Scheibe glatt und glän- zend, nach den Seiten und dem Vorderrande zu punktirt; bei manchen Arten ist die Punktirung auch auf der Scheibe deutlich, bei anderen weicht die Eunklirune der Seiten einer transversalen Strichelung. Doch kann die "Seulptur bei den Individuen derselben Spezies variiren, wie schon Kraatz hervorhebt. In erheblichem Maße finde ich die Veränderlich- keit der Sculptur des Pronotums bei P. bitacta Kr. bestätigt. Gute Artunterschiede liefert jedoch die Sculptur der Elytren. Die dorsalen Punktstreifen derselben liegen theils flach auf oder sind vertieft; sie sind entweder paarweise an- gelegt, so daß schmälere und breitere Zwischenräume (Inter- stiiien) miteinander abwechseln, oder diese sind alle von gleicher oder fast gleicher Breite. Bei ungleich breiten Inter- stitien sind die schmäleren meist etwas convex, und dies er- innert uns wieder an die primären Verhältnisse der. Rippen- bildung auf den Elytren vieler Coleopteren.*) *) Kolbe, Einführung in die Kenntniß der Insekten. Berlin, 1893, S: 257—261. Stett. entomol, Zeit. 1894. 212 Auch die Punktirung der Interstitien ist für die Unter- scheidung der Arten wichtig. In den Untergaitungen Calo- popillia und Eupopillia, sowie bei P. interpunctata Kl. sind die Interstitien mit zahlreichen, ziemlich kräftigen oder auch schwächeren, aber immer deutlichen, unregelmäßig zueinander stehenden Punkten besetzt. Sonst sind die Interstitien glatt, scheinbar unpunktirt, aber bei stärkerer Vergrößerung sind zerstreut stehende äußerst feine Pünktchen zu erkennen. Als den ersten der Interstitien der Elytren bezeichne ich den zwischen dem Nahtrande und dem ersten Punktstreifen befindlichen. Auf dem 2. und 4. Interstitium ist bei vielen Arten eine an der Basis beginnende, mehr oder weniger regel- mäßige, zuweilen doppelte Reihe von Punkten zu sehen, deren Vorhandensein, Ausbildung, Länge oder gänzliches Fehlen für die Arten im Allgemeinen meist charakteristisch ist. Ge- wöhnlich sind diese Punktreihen verkürzt; aber bei einigen Arten ist die Punktreihe des 2. Zwischenraums so vollständig ausgebildet, . daß sie den regulären Punktstreifen eleicht und diesen gleichwerthig erscheint (bei crenatipennis Qued. und melanochlora m.). Auch die Form, Bildung und Sculptur des Pygidiums geben Artunterschiede ab. Höckerig oder kantig ist das Pygidium beim 2 von princeps Har., erythropus Kr. und müller m. Die Größe und Form der beiden Haarflecke des Pygidiums weichen nach der Art vielfach voneinander ab; bei einigen Arten bilden sie zusammen ein breites Band. Desgleichen ist die Form und Größe des Mesosternal- fortsatzes sehr verschieden und für die Charakterisirung der Spezies von Werth, aber auch für die Kennzeichnung einiger Untergattungen, namentlich Calopopilia und Metapopillia. In dem Subgenus Eupopilka ist der Processus mesosternalis kräftig ausgebildet, gerade, schaftförmig und am Ende rund- lich abgestutzt. In dem Subgenus Popillia i. sp. erscheint der Processus mittelmäßig entwickelt, bei vielen Arten gebogen und etwas zugespitzt, bei anderen gerade und am Ende ab- gerundet. Pseudopopilka mit der einzigen Art phylloperthina m. hat einen eigenartigen Processus, er ist kegelförmig und zu- gespitzt. ‚Nicht minder liefert die Beschaffenheit der Abdominal- segmente gute Merkmale für die Kennzeichnung der Spezies und kleiner Artengruppen. Die Mitte der Segmente ist ge- wöhnlich unbehaart und ohne sonderliche Merkmale, aber die ganzen Seiten sind recht verschieden. Bei manchen Arten werden die Seiten der Segmente durch eine feine, aber deut- Stett. entomol. Zeit. 1894. <; 213 liche Leiste der Quere nach halbirt; diese Leiste trägt fransen- förmig, helle Haare, welche nach hinten gerichtet sind, z. B. bei lacertosa, sulcipennis, smaragdina, congoana, dorsofasciata, distinguenda, njamensis u. s. w. Die Behaarung der Segmente erscheint hier demnach in der Form von Querbändern; vor der Leiste sind die Segmente unbehaart. Bei anderen Arten sind diese Querbänder unterbrochen, die Segmente tragen jederseits Haarflecken; das ist der Fall bei atra und anthracina. Während bei den genannten Arten die einzelnen Ab- dominalsesmente nur hinter der Leiste behaart sind, findet sich bei anderen auch vor der Leiste eine Behaarung, wäh- rend die Leiste theilweise ebenso gerade und regulär verläuft (femoralis, obliterata, interpunctata). Die Leiste fehlt bei vielen Arten oder ist nur nach außen zu als unregelmäßige Querlinie erkennbar; im ersteren Falle sind die Seiten der Segmente ganz behaart (dorsigera, candezei, callipyga, rufipes, hilaris, browni, ovata, aenea, biümpressa), im zweiten Falle sind die Segmente nach außen zu nur hinten, nach innen zu vom Vorder- bis zum Hinterrande behaart (bipunctata, hexaspila, mülleri, serena, chlorotica, graminea, albertina, bitacta). Das letzte Segment (das frei sichtbare) des Apdomens nimmt in allen diesen Fällen an der geschilderten Art der Behaarung der übrigen Segmente nicht theil; und das vor- letzte ist oft schwächer behaart als die drei vorderen Segmente. - Die im Vorstehenden ‘kurz geschilderte Beschaffenheit der verschiedenen Popillienarten läßt -in den meisten Fällen deutlich eine progressive Ausbildung der Organe, der Organtheile und der Beschaffenheit derselben erkennen. Bei den kleineren Spezies herrschen tiefer gestreifte Elytren, schwächer behaarte Abdominalsegmente und ein kurzer Meso- sternalfortsatz vor (Metapopillia und Popillia i. sp. theilweise); die größeren Formen fallen dagegen durch die glatten, nur schwach punktirt-gestreiften Elytren, die dicht behaarten Seiten der Brust und des Abdomens und den starken, langen Meso- sternalfortsatz auf. Die progressive Ausbildung der Organe hält mit der Vergrößerung des Körpervolumens gleichen Schritt, Auch innerhalb der Artengruppen nehmen wir diese Erscheinung wahr; P. distinguenda, liturata und bitacta bekunden noch nicht den Fortschritt, welchen wir bei den verwandten Arten aenea und biimpressa erkennen, namentlich bei jener Art, deren Körpergröße, Glätte der Elytren und dichte Be- haarung der Seiten des Abdomens sich vor der geringeren Größe, den gefurchten Elytren und nur theilweisen Behaarung Stett. entomol. Zeit. 1894. 214 der Abdominalsegmente der ersteren Arten (distinguenda u. s. w.) merklich hervorthun. In der Untergattung Popillia i. sp. stehen die mit stark gefurchten Elytren, nur theilweise behaarten Abdominalseiten und schwächerem Mesosternalfortsatz versehenen Arten smarag- dina, crenatipennis, congoana, dorsofasciata, crassiuscula U. S. W., sowie lacertosa und sulcipennis denjenigen Arten gegenüber, welche sich durch glatte Elytren, mehr oder weniger ganz oder größtentheils behaarte Seiten des Abdomens und durch kräftigeren Mesosternalfortsatz auszeichnen, nämlich bipunctata, hexaspila, mülleri, serena nebst Verwandten, sowie hilarıs, browni und ovata. Die gleiche Erscheinung fällt in der Untergattung Eupopilka auf; callipyga und dorsigera nebst candezei stehen auf der Stufe der Vollendung, aber meinhardti hat gröber punktirte Elytren, sowie nur schwach und nur theilweise behaarte Abdominal- seiten, und damit steht der kleinere Körper in Beziehung. Princeps bildet ein Mittelglied. Meinhardt; steht auf der untersten Stufe. Schließlich möge noch die geographische Ver- breitung berührt werden. Die Popillien gehören zu den- jenigen lamellicornen Coleopteren, nämlich zu den Ruteliden, die gerade in Afrika in generischer Entfaltung sich sehr wenig hervorthun. Hier finden sich nicht massive Formen, wie sie unter den Namen Chrysina, Plusiotis, Ohrysophora, Pelidnota, Chlorota, Macraspis u. s. w. aus dem wärmeren Amerika bekannt sind. In Afrika finden sich von Ruteliden nur kleine und kaum mittelgroße Formen; sie gehören den 12 Gattungen Anomala, Rhinyptia, Phyllopertha, Isopha, Phaeno- meris, Popillia, Nannopopillia, Pharaonus, Gmatholabis, Adoretus, Adoretopsis und Trigonostomum an. Wie mächtig erscheint gegen- über diesen winzigen und ärmlichen Formen die reiche Rutelidenwelt Amerikas; mehr als 50 Gattungen sind aus Mittel- und Südamerika bekannt, die größtentheils reich an Arten sind. Neben den vielen großen, außerordentlich schönen und wohlentwickelten Formen Mexikos, Central- Amerikas, Columbiens, Venezuelas, Brasiliens, welche den vorhin er- wähnten und noch vielen anderen Gattungen angehören, finden sich auch hier zahlreiche Arten von geringer Körpergröße (Anomala Phyllopertha, Strigoderma, Bolax u. A.); von Anomala allein über 100 Spezies nach Bates (Biol.-Centr.-Americana. Vol. H. p. 2) in Central-Amerika und Mexiko. Auch das tropische Asien und Ostasien weisen mehr Rutelidengattungen auf, als Afrika. In Europa giebt es nur 4 Gattungen. Stett. entomol, Zeit. 1894. 215 ‚Zu den artenreichsten jener 12 Gattungen Afrikas (äthiopisches Gebiet) gehört Popillia, die hier jetzt mit 51 Spezies repräsentirt ist und den Formenreichthum dieser Gattung im indo-chinesischen Gebiet erreicht. Die 51 Spezies sind auf West-, Central- und Ostafrika beschränkt; in Süd- und Südost- Afrika giebt es anscheinend nur die einzige bipunctata F., die auch bis Ost- und Westafrika verbreitet ist. Aus Südwest- Afrika ist keine einzige und aus Nordost-Afrika nur eine Spezies bekannt. Diese merkwürdige Vertheilung läßt sich vorläufig nicht erklären, mag aber in Vegetationsverhältnissen begründet sein. Zur Orientirung über die Vertheilung der Arten auf ein- zelne Länder des intertropicalen Afrika und der angrenzenden Gebiete mögen vorläufig folgende Angaben genügen. Togo: calipyga Dohrn. | Ost-Afrika: dorsigera Newm. SIEH Harold. oberthüri Kraatz. callipyga Dohrn. . müllerı m. princeps Harold. anthracina m. bipunctata F. meinhardti m. obliterata Gyll. atra Qued. hilaris Kraatz. smaragdina Kraatz. | COngoana m. ovata m. interpunctata Er. crenatipennis Qued. | „ircumeincta Kraatz. bitacta Kraalz. violaceipennis (ued. bipunetata F. biimpressa m. crassiuscula mM. hexaspila Ancey. aenea m. bitacta Kraatz. dorsofasciata Fairm. propinqua m. NEE UN distinguenda Fairm. phylloperthina m. hturata Qued. Abyssinisches Kamerun: Centralafrika- Gebiet: dorsigera Newm. nisches hexaspila Ancey. calipyga Dohrn. Seengebiet: sulcipenmis Hope. Südost-Afrika: melanochlora m. princeps Harold. | bitacta Kraatz. ovata m. Kun Congo-Gebiet: ae ar Süd-Afrika: dorsigera Newm. albertina m. bipunctata P. welwichi Kraatz. bipunctata F. : princeps Harold. Bone m. Büdmeet Arie aenescens m. | nyassica m. (keine Spezies.) Phänologische Angaben wurden von Dr. R. Büttner, L. Conradt, E. Baumann, Dr. F. Stuhlmann und Dr. Pogge gemacht. Stett. entomol. Zeit 1394. 216 Es wurden gefunden: 1. im Januar: bipunctata F. in Mosambik, . callipyga Dohrn in Togo, interpunctata Er: in Togo; 2. im März und April: dorsigera Newm. in Baluba, aenescens m. in Baluba, anthracina m. in Togo, obliterata Gyll. in Togo, interpunctata Er. in Togo, smaragdina Kraatz in Togo, hilaris Kraatz in Usambara, ovata m. am Victoria-N yansa, bipunctata F. in Mosambik, atra Qued. in Baluba, crassiuscula m. in Baluba, bitacta Kraatz in Baluba und Togo, kiturata Qued. in Baluba; 3. im Juni und Jul:: dorsigera Newm. in Togo, princeps Harold am Albert- Nyansa, callipyga Dohrn in Togo, Bei obliterata Gyll. in Togo, interpunctata Er. in Togo, propingua m. in Togo, phylloperthina m. in Togo; 4. im August: princeps Harold am Vietoria- Nyansa, congoana m. in Baluba, bitacta Kraatz in Baluba; 5. im September-October: obliterata Gyll. in Togo, smaragdina Kraatz in Togo, crenatipennis Qued. in Lunda, interpunctata Er. in Togo, aenea m. in Togo; 6. im OÖctober-November: dorsigera Newm. in Togo, - princeps Harold am Victoria- Nyansa, calkpyga Dohrn in Togo, albertina m. am Albert-Nyansa, bümpressa m. in Togo. Bismarekburg in Togo wurden die meisten Spezies im Beginn der ersten Regenzeit (März) und am Ende oder bald nach derselben (Juni, Juli) gefunden; auch während der zweiten Regenzeit (September bis November) fanden sich eine Anzahl Arten. Während der trocknen Monate (August, Januar, Februar) zeigten sich sehr wenige oder keine Popillien. Auch in Balmba- Land (Central- Coneo) fanden sich die meisten Arten im März und April. Einige Arten, nämlich dorsigera Newm., princeps Harold, obliterata Gyll., inlerpunciala Er. und bditacta Kraatz treten theil- weise zu drei verschiedenen Perioden, nämlich im März— April, Juni—Juli und September—November auf. In wie weit an diesem Erscheinen verschiedene Generationen betheilist sind, davon ist nichts bekannt. Ferner liegen über biologische Verhältnisse einiger Popillien Beobachtungen vor, und zwar von den Herren Stett. entomol. Zeit 1894. 217 Leopold Conradt und Ernst Baumann. Diese Beobach- tungen beziehen sich auf Angaben über den Aufenthaltsort. Popillia callipyga wurde von Baumann bei Misahöhe in Togo Anfang Juli im Walde an lichten sonnigen Stellen auf Blättern gefunden; und P. interpunctata Er. hält sich nach demselben Beobachter an demselben Orte mit besonderer Vor- liebe an den Blüthen einer Melastomacee auf und ist sehr häufig (Mai— Juli). Daß calkpyga var. rubripes, interpunctata und bümpressa an Gräsern, obliterata im Busch auf Kräutern, dieselbe Art, sowie interpunctata und bitacta Kr. var. nigra auf Gesträuch gefunden wurden, führe ich der Vollständigkeit wegen hier an. | Jedenfalls wird das Bild, das wir uns über die Popillien Afrikas machen, durch die angeführten Beobachtungen über die Erscheinungszeit und den Aufenthaltsort ein wenig prä- eisirtt. Sie lieben den lichten Wald und mit Gräsern und Kräutern bestandene Plätze, und ihr Auftreten fällt in die regnerische Zeit, wenn die Vegetation sich entwickelt und die Blüthen sich entfalten. Hieran möge sich die Aufzählung aller in Afrika sefundenen Arten der Gattung schließen. Um die Erkennung derselben zu erleichtern, gebe ich folgende Uebersicht: 3 I. Subg. Peripopillia mit der Spezies P. oberthüri Kraatz (No. 1). II. Subg. Calopopillia mit den Spezies P. candezei Kraatz cl dorsigera Newm. (No. 2 und 3). 2L nn Eupopillia: a. Segmentorum abdominalium lateribus totis pilosis; pygidio faseia basali transversa ornato — P. callipyga Dohrn (No. 4); b. segmentorum abdominalium lateribus extus semipilosis, intus totis pilosis — P. princeps Harold, welwichi Kraatz, aenescens m. und meinhardti m. (No. 5—8). IV. Subg. Popillia i. sp.: a. Segmentis abdominalibus utrinque simplieibus (haud transversim carinulatis): a. his segmentis, medio excepto, totis vel fere totis pilosis — P. rufipes F., browni m., hilaris Kraatz, ovata m. (hierher auch erythropus Kr.?) (No. 9—13). Stett. entomol. Zeit. 1894. 218 ß. iisdem segmentis utrinque intus totis pilosis, extus semipilosis — P. bipunctata F., hexaspila Ancey, mülleri m., chlorotica m., graminea m., serena Harold, aälbertina m. und circumeincta Kraatz (Nr. 14— 21); b. segmentis abdominalibus utrinque transversim inter- rupte carinulatis fasciculisqgue albis pone carinulas ornatis; elytris pone basin juxta suturam transversim impressis — P. atra Qued. und anthracina m. (No. 22 und 23); c. segmentorum abdominalium lateribus transversim distinete carinulatis, i. e. carinula longa tenui distineta transversa fere dimidiatis: a. iisdem segmentis fere totis utringue pilosis — P. interpunctata Er., soror Kraatz, femoraks Kl., obliterata Gyll. (No. 24—27); ß. isdem segmentis utrinque semipilosis, i. e. pone carinulam solam pilosis, fere ciliatis: ac. elytrorum interstitiis dorsalibus inter se in- aequalibus, alternis altioribus — P. sulcipennes Hope, lacertosa Cand. (No. 28—29); ßß. elytrorum interstitis dorsalibus inter se aequalibus: 0. elytris concoloribus — P. smaragdina Kraatz, congoana m., crenatipennis Qued., cupripes Kraatz, laevicollis Kraatz, melanochlora m. (auch cyanoptera Hope und violaceipennis Qued.?) (No. 30—37); 00. elytris versicoloribus (faseiatis, vittatis) — dorsofasciata Fairm., nyassica m crassiuscula m. (No. 38—40). 2%) V. Subg. Metapopillia: a. Segmentorum abdominalium lateribus totis dense pilis vestitis, haud transversim carinatis — P. biümpressa m. und aenea m. (No. 41—42); . segmentorum abdominalium lateribus extus indistinete transversim carinulatis et plus minusve semipilosis, intus plerumque totis pilosis — P. bitacta Kraatz (No. 43); . segmentorum abdominalium lateribus totis distinete carinula transversa recta dimidiatis et semipilosis i. e. pone hane carinulam solam pilosis vel eiliatis — P. distinguenda Fairm., liturata Qued., njamensis m., propingua m., signifera Kraatz, octogona Cand. (No. 44—49); Stett. entomol. Zeit. 1894. 219 d. segmentis abdominalibus extus faseieulatis — P. opaca Kraatz (No. 50). VI. Subg. Pseudopopillia mit der Spezies P. phylloperthina m. (No. 51). Bei der nun folgenden Aufzählung der Arten sind die Namen der Subgenera fortgelassen. Den schon früher be- kannten Arten ist die Originaldiagnose oder Beschreibung des Autors beigefügt; wenn eine Neubeschreibung einer schon bekannten Spezies erforderlich schien, wegen der gegenseitigen Gegenüberstellung dieser und einer nahe verwandten neuen ' Spezies, z. B. bei afra Qued., serena Harold, bitacta Kraatz, so wurde die Originaldiagnose des Autors durch eine er- weiterte neue Diagnose ersetzt. 1. Popillia oberthüri Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892 8. 184). „Viridi-nigra, elytris coeruleis, basi rufo-testaceis, an- tennarum scapo rufo-testaceo, thorace basi truncato, disco laevigato lateribus minus crebre distinetius punctatis, elytris diseo profunde 6-crenato-striatis, lateribus 4-striatis, interstitio quarto punctorum serie notato, interstitio sexto basi punetis 6—8, pygidio nudo, haud faseiculato, confertim punctato. — Long. 10 mill. 2.“ Bei Mrogoro in Deutsch-Östafrika. Das einzige bekannte Exemplar dieser auffallenden Spezies befindet sich in der Oberthür’schen Sammlung. 2. Popillia candezei Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892 8. 185). „Statura et summa affınitas Pop. callipygae Dohrn, capite thoraceque supra virescentibus, elytris autem rufo-testaceis, margine laterali apiceque viridibus, dimidia parte pygidii anteriore albido-flavo-pubescente, subtus pilis adpressis albido- flavis vestita, abdominis metasternigue media parte exceptis. — Long. 18 mill., lat. 9 mm.* — Fernando-Po (Kraatz). In der Königlichen Sammlung: befindet sich ein Stück (2) dieser ansehnlichen Art ohne spezielle Vaterlandsangabe; es wurde vor vielen Jahren mit anderen, aus „dem südlichen Afrika* stammenden Insekten von einem Herrn Schrecken- bach erworben. Stett. entomol. Zeit. 1894. . 220 Dieses Exemplar ist ohne Zweifel entfärbt; denn die Elytren sind braun (statt hell gelbbraun), der Seitenrand und die Spitze sind mit einem breiten schwarzen, schwach metallisch schimmernden Saume versehen; die Naht ist ange- dunkelt und die Schulterecken schwarz mit Metallglanz. Kopf, Pronotum und Scutellum sind kupferfarben mit grünlichem Schimmer. Das Pysidium ist dunkelgrün, erzfarben. Die Unterseite ist kupfer- oder dunkelsrün-erzfarben, dicht und anliegend gelb behaart; nur der Mesosternalfortsatz, die Mitte des Metasternums und Abdomens und das letzte freie Segment des letzteren sind glänzend und unbehaart. Die Beine sind dunkelgrün und erzfarben, die Schenkel zum Theil gelb behaart. Die Punkte des Pronotums fließen an den Seiten der Quere nach ineinander. Die Elytren sind unregelmäßig punktirt, auf dem Rücken sind zwei unregelmäßige Doppelreihen von Punkten unterscheidbar, deren Zwischenräume glatt und fein punktirt sind. Das Pygidium ist conisch vorgezogen und auf der hinteren Hälfte mit einem mittleren Längseindruck ver- sehen; am Grunde ist es, wie bei callipyga, von einem breiten Querbande gelber Haare eingenommen. Der Mesosternalfort- satz ist sehr hochkantig mit abgerundetem Bügel und kurzer abgerundeter Spitze,. ähnlich wie bei dorsigera. Der obere Zahn der Vordertibien fehlt; an seiner Stelle befindet sich nur ein schwacher Vorsprung. 3. Popillia dorsigera Newm. (Transaet. Entom. Soc. London. 1841. III. p. 36. — Burmeister, Handb. d. Ent. IV. l. p. 306). „Nigro-aenea, elytrorum fascia mediana transversa com- muni fulva; podex brunneus, pilis albis bisignatus; elytra striata, striis punetis et, prima excepta, abbreviatis.*“ — Long. corp. 15—17 mm. Ueber die von Nonfried in den Entom. Nachr. 1892 9. 118 beschriebene Popillia flavotaeniata, welche ohne Zweifel zu dieser Art gehört, vergl. Kraatz Deutsche Entom. Zeitschr. 1892 S. 288. P. dorsigera ist gefunden im Gebiete des Kongo (Baluba- Land, Dr. Pogsge, April 1883), am unteren Kongo (Exp. Gazelle), n Kamerun, am Niger-Benue (nach Kraatz) und in Togo (Bismarekburg, Dr. Büttner und Conradt). Während einige Exemplare recht dunkel gefärbt sind, zeigen andere eine röthliche Grundfärbung; ich führe diese auf als Var. rubrotincta. Supra rufocastanea, certo visu viridi- micans, elytris castaneis ante et pone fasciam latam flavidam Stett. entomol. Zeit. 1894. A 221 nigrescentibus vel viridinigris; abdomine, pygidio pedibusque castaneis et cupreis, tarsis obscuris. — Bei Bismarckburg in Togo Ende Oktober und Anfang November 1892 2 Exem- plare von Conradt gefunden. Ejusdem varietatis specimen tertium se basi late- ribusque pronoti, humeris apiceque elytrorum, pygidio, ventre, abdomine partim obscure eastaneis. — Bismarckburg in Togo in der Zeit vom Juni bis Juli 1891 von Dr. Büttner gefunden. 4. Popillia callipyga Dohrn (Stettiner Entom. Zeitung. 1876 S. 79. — Kraatz, Deutsche Entom. Zeitschr. 1892 S. 185). Robusta, major, in capite, pronoto, scutello elytrisque satu- rate viridis vel viridi-olivacea, subopaca vel nitida, fere erebre punctulata, pronoto marginem posticum versus laeviore, in elytris striis nonnullis geminatis plus minusve distinctis; pygidio, peetore, ventre pedibusque nigris, leviter nigro-cupreo suflusis; pygidii dimidio basali, lateribus pectoris et abdominis pedibus- que ad partem dense albido- vel flavo-pilosis; dente superiore tibiarum anticarum distineto. — Long. 17—18 mm. Dohrn beschrieb die Art nach Stücken aus Monrovia in Liberia, Kraatz führt sie aus Aschanti an. In der ‘ Königlichen Sammlung befinden sich Stücke aus Togo (Misa- höhe, Juli 1893, E. Baumann), aus dem Hinterlande von Kamerun (Barombi-Station am Elefanten-See, Hauptmann Zeuner; Baliburg, Dr. Zintgraff) und aus dem Gebiet des unteren Kongo (St. Salvador, Dr. Büttner). E. Baumann fand die form- und farbenschönen Käfer bei der Station Misahöhe in Togo an lichten sonnigen Stellen im Walde auf Blättern am 5. Juli 1893. Die Art ist ausgezeichnet durch die gesättigt grüne Fär- bung der ganzen Oberseite und den Mängel an Metallglanz auf derselben. Eine gelbe oder weißhaarige Querbinde nimmt die Basalhälfte oder mehr als die Hälfte des Pygidiums ein. Die Elytren sind ziemlich dicht und wirr punktirt, weisen aber drei mehr oder weniger deutliche Doppelreihen von Punkten auf, welche nicht oder wenig; größer sind als die unregelmäßig stehenden Punkte. Der obere Zahn der Vorder- schienen ist deutlich und steht etwas ab. Die Elytren sind neben dem Seitenrande einfach und glatt. Außer diesen gewöhnlich vorkommenden typischen Formen liegen zwei Varietäten vor. Stett. entomol. Zeit. 18%. 222 Var. rubripes m. pedibus rufo-brunneis, tibiis postieis fuscis, apice tibiarum anticarum tarsisgque omnium pedum nisris; apice pygidii rubro vel brunneo. Einige Stücke aus Togo (Bismarckburg) wurden von Conradt im November 1892 an Gras und von Dr. Büttner im Januar 1891 und Anfang Oktober 1890 gefunden. Recht abweichend erscheint die Var. castanea Kraatz 1. ec. S. 185, capite, pronoto, scutello elytrisque saturate rufo-castaneis, pyeidio, pectore, um pedibusque nigris vel levissime infuscatis, Ein Paar @ 9) dieser eigenartigen Form erhielt die König- liche Sammlung von Staudinger mit der Fundortsangabe „Benue“; sie wurde offenbar auf der Niger-Benue-Expedition von Hartert und Staudinger gesammelt. Aus derselben Quelle erhaltene Stücke dienten Dr. Kraatz zur Charakterisirung dieser Varietät. 5. Popillia princeps Harold (Mitth. d. Münchener Entom. Vereins. 1878 S. 102; Coleopterol. Hefte, XVI. 1879 85. 51. — Kraatz, Deutsche Entom. Zeitschr. 1892 8. 186). Viridi-aenea vel viridi-aurata, subtus subaureseens vel cupreo suflusa, tarsis plus minusve cyaneis; pronoto latera versus confertim, antice subdense punctato, scutellum versus laevigato, subtilissime autem et parce punctulato; seutello elabro, subtilissime punctulato; elytris partim irregulariter punctatis, partim punctato-striatis, seriebus duplis punctorum nonnullis distinetis; pygidio albo-bimaculato, in femina postice bituberculato; processu mesosternali robusto, graeili. — Lone. corp. 14,5—18,5. Die typischen Stücke wurden von Dr. Pogge im Innern von Angola auf der Reise in das Lunda-Reich gesammelt und befinden sich in der Königlichen Sammlung; auch aus der Gegend des oberen Kongo, zwischen dem Lubilasch und den Lomami (Dr. Pogge), liegt die Art vor. Dr. Stuhl- mann fand einzelne Stücke bei Undussuma, südwestlich vom Albert-Nyansa, 1050 m hoch, am 25. Juli 1891, ferner bei Buessa, südwestlich von demselben See, am 12. August 1891 und bei Bataibo am Duki-Fluß, westlich vom Albert-Nyansa am 3. November 1891. Nach Stücken in der Oberthürschen Sammlung findet sich die Art auch in Ostafrika, bei Mamboia (Kraatz). Eine blaue Varietät (eyanelytria Kraatz) wurde nach Kraatz bei Mhonda in Usegua (Ostafrika) gefunden. Stett. entomol. Zeit. 1894, 223 6. Popillia welwichi Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschrift. 1892 $. 187). „Nigra, nitidula, parum convexa, thorace confertim distinetius punctulato, supra sentellum laevigato, scutello laevissimo, elytris omnium crebre subtiliter punctatis, abdomine erebre aciculato, distinctius albo-bifaseieulato, abdominis seg- mentis lateribus, linea transversali media parum perspicua, dimidia parte posteriore crebre fulvo-pilosis, medium versus sicuti prosternum laevigatis, hoc fortiter producto. — Long. 17 mill.“ Aus Angola, 1 Exemplar in Candeze’s Sammlunse. Die Art ist der P. princeps Har. sehr ähnlich, wie Kraatz l. e. anführt, und würde sich vielleicht als schwarze Varietät dieser Art erweisen. Da das Weibchen von princeps durch eine eisenthümliche Bildung des Pygidiums ausgezeichnet ist, so wird sich die Identität oder die Verschiedenheit leicht erkennen lassen, sobald beide Geschlechter bekannt sein werden. 7. Popillia aenescens n. sp. 9. Gracilis, P. candezei Kr. similis, affinis, obscura, unicolor, fuligineo-chalcea, elypei margine, elytrorum punctis marginibus- que, pygidio, pedibus, marginibus segmentorum processuque mesosternali laete viridescentibus, certo visu pronoto quoque elytrisque obscure viridi-aeneis; pedibus obsceure viridi-aeneis; capite et pronoto distinete punctatis, hoc parcius neque subtilius quam illo, dorso autem subtiliter et parce punctatis, postice glabro, nitido, linea' discoidali laevi mediana lon- eitudinali antice convexiusceulo; seutello medio parce pro- funde punctato; elytris parum convexis, ubique punctalis, ut in plerisque majoris formae speciebus hujus generis (calli- pyga Dohrn, dorsigera Newm., candezei Kraatz, princeps Harold), striis dorsalibus plusminusve distinetis; pygidio bimaeculato, simplice; peetore et ventre, medio excepto, flavo-pilosis; marsine postico segmenti paenultimi (oculis liberi) dorsalis medio fere angulato; segmentis tribus ventralibus utrinque ad maximam partem glabris, extus antice glabris, segmento quarto utrinque toto semipiloso; processu mesosternali valido. — Long. corp. 17 mm. Ein @ bei Mukenge im Baluba-Lande (Central-Afrika, Congo-Gebiet) in der Zeit vom 16. Februar bis 23. März 1883 von Dr. P. Pogge gefunden. Diese Art gehört zu der Gruppe der callipyga,. princeps u. A. und erinnert durch ihren schlankeren Körper an can- 15 Stett entomol. Zeit. 1894, 224 dezei Kr., der obere Zahn der Vorderschienen ist aber deut- lich ausgebildet. Das Pygidium ist einfach, ohne Höcker. Der Mesosternalfortsatz ist, von der Seite gesehen, hochkantig, am Ende abgestutzt. 8. Popillia meinhardti n. sp. 2. Eine breite, ovale Art, auffallend durch die reichliche feine unregelmäßige Punktirung der ganzen Oberseite. Fär- bung dunkelsrün bis blaugrün, auf den Elytren ein breiter dunkelbräunlicher Längswisch. Irgend eine afrikanische Spezies der Gattung, mit welcher diese neue Form nahe verwandt wäre, ist mir unbekannt. Aber eine ähnliche Punktirung finden wir bei calkıpyga Dohrn, interpunctata Kl. u. A. Die Zugehörigkeit zum Subgenus Eupopillia ist wohl unzweifelhaft. Diagnose: Ovata, sat lata, viridis, fere aeruginosa, parum nitida, supra tota crebre subtiliter punctulata, vitta elytrorum flavo-brunnea, indistineta, ab humeris usque ad apicem perti- nente; tarsis nigris virescentibus; capite et pronoto sub- tiliter rugoso -punctatis, punetis in vertice distinctioribus, dispersis; pronoti lateribus pone medium fere rectis, vix subsinuatis, linea dorsali mediana longitudinali parum impressa; elytris totis fere dense subtiliter punectulatis, seriebus punc- torum majerum dorsalibus sex, praeterea in interstitio lato seeundo punctis numerosis ejusdem masnitudinis ac punctis striarum irregulariter dispersis; striis elytrorum lateralibus nonnullis minus regularibus quam dorsalibus, sed paulo pro- fundioribus; pygidio gibberem posticum subaeutum praebente, macula utrinque basali pilosa direpta; segmentis abdomi- nalibus latera versus stria transversa postmediana, retrorsum pilosa gaudentibus. — Long. corp. 16 mm. Ein 2 aus der Gegend von Hohenfriedberg bei Mlalo auf dem Gebirge des nördlichen Usambara in Deutsch- Ostafrika (K. Meinhardt). Ober- und unterseits sammt den Beinen glänzend grün, Flügeldecken etwas weniger glänzend; die Ränder der Elytren sind dunkelgrün, während eine undeutliche braungrüne schräge Binde von den Schulterecken bis fast zur Spitze reicht. Kopf, Pronotum, Scutellum, Brust, Bauch und Pygidium sind grün- metallisch, die Tarsen schwärzlich und grünlich. Die reich- liche Punktirung der ganzen Oberseite ist bei dieser Spezies recht auffallend; denn zwischen den größeren Punkten finden sich zahlreichere feine aber sehr deutliche Pünktchen. Auf den Seiten des Pronotums fließen die gröberen und feineren Stett. entomol. Zeit. 1894. 225 Punkte zu unentwirrbaren feinen Runzeln zusammen; nach der Scheibe zu ist die Punktirung lockerer, auf der Scheibe selbst zerstreut. Die Elytren sind von regelmäßigen Punkt- reihen durchzogen; die Zwischenräume dieser Streifen sind ziemlich dicht und fein punktirt, nur auf dem breiten zweiten Zwischenraume sind zahlreiche unregelmäßig stehende Punkte von derselben Größe wie die der Punktreihen; aber zwischen den größeren Punkten finden sich auch hier die sehr zahl- reichen kleinen Punkte. 9. Popillia rufipes Fabrieius (Entomologia Systematica. Tom. I. 1792. S. 129). „Nigra, ano bipunctato, pedibus rufis, tibiis postieis spinis annulatis. — Caput nisrum, antennis ferrugineis. Caput et thorax laevia, glabra, atra, obscure nitida, immaculata. Ab- domen nigrum, sesmento ultimo punctis duobus albis. Pedes ferruginei, digitis nigris, ungulis arcuatis, validis, acutis. Tibiae posticae annulis tribus elevatis e spinis brevibus, radiatis.“ — „Syn. Cetonia 4-punctata Oliv. Ins. I. 6. 80. 101. tab. 10. fie. 93.“ — Sierra Leone. In der „Mantissa Inseetorum“ Tom. I. 1787 8. 27 (also fünf Jahre früher) führt Fabricius dieselbe Art mit genau derselben Diagnose unter dem Namen Cetonia quadripunctata auf, offenbar irrthümlich, da er selbst in der Ent. Syst. 1. c. die Olivier’sche quadripunctata, die mit seiner Art gleichen Namens identisch ist, mit seiner rufipes identifizirtt und als synonym mit dieser aufführt. Auf der S. 27 in der Mant. Ins. I. ist (anscheinend durch einen Druckfehler) mit den meisten Namen eine Verwechselung vorgekommen. In der Ent. Syst. I. 129, und zwar unmittelbar vor rufipes, führt Fabrieius die Cetonia quadripunctata mit der Diagnose „nigra thorace punctis quatuor albis‘“ aus Italien auf. Die- selbe Diagnose steht in der Mantissa I. $S. 27 bei S-punctata. Aus der Bezeichnung „‚quadripunctata“ ist schon zu ersehen, daß ein Fehler vorliegt; von 4 Punkten findet sich bei rufipes nichts. Und da Fabricius selbst den Irrthum berichtist, so dürfen wir ihn nicht weiter fortschleppen, wie es in einigen Fällen bisher geschah. Bereits in den „Species Insectorum“ I. 1781. 8. 52 ist Cetonia quadrıpunctata aufgeführt, und zwar aus Italien und mit derselben Diagnose wie in der Entom. Syst. I. 1792. 8. 129. Diese beiden Beschreibungen beziehen sich daher auf dieselbe Art. Stett. entomol. Zeit. 1894, 15* 226 Was nun die Benennung „quadripunctata“ anbelangt, die Fabrieius in der Mantissa für eine andere Spezies gebraucht, als bisher, später aber (Ent. Syst. I. 129), nämlich bei rufipes, wieder einzieht, so fragt es sich, welcher Art jener Name zukommt; es ist eine Varietät von (etonia morio, wie schon Erichson in der Naturgesch. d. Ins. Deutschlands. I. Abth. 3. Bd. S. 607 anführt. In der Mantissa aber ist der Name quadripunctata irr- thümlich an die Stelle von rufipes gerückt. Dieser Name steht auf derselben Seite (p. 27) bei der Beschreibung einer Spezies, die keine rothe Beine hat, unter der aber eine I/schnostoma zu verstehen ist. Da auf derselben Seite der Name cuspidata steht, so ist es Ischnostoma cuspidata. Cuspidala aber ist mit nobilis auf derselben Seite und nobilis mit cordata ver- wechselt. Alles dieses ist in der Entomologia Systematica I. 2. S. 129 stillschweigend berichtist. Ich bemerke, daß die Diagnosen in der Mant. 1. e. und der Ent. Syst. l. e. einander vollständig gleichen und daß nur die Namen der einzelnen Arten verwechselt sind. Die Spezies ist bisher nur in Sierra Leone gefunden. Kraatz führt in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1892. 5. 187—188 folgende Varietäten auf: a. Var. „elytris olivaceo-viridibus“; Kraatz 1. e. S. 289; aonaac Newman, Trans. Ent. Soe. London. II. 184. | 9. 37). b. Var. „supra nigrocyanea, subtus Yizidulase (subeyanea Kraatz 1. ec. 187). c. Var. „supra elytris brunneis, subtus viridula‘; (brunnea Newman | c. 8. 36). d. Var. ,„supra subtusque nigra, aut interdum brunnea‘‘; (rufipes F. Ent. Syst. I. S. 129; Syst. Eleuth. I. 139). 10. Popillia browni n. sp. 3 8. Zu denjenigen Arten von Popülka, welche mit der Harold- schen serena des Lundareiches verwechselt werden können. und auch verwechselt werden, gehört die hier zu beschreibende P. browni aus dem Nyassalande. Sie ist zunächst mit Ailaris Kraatz aus Deutsch-Ostafrika verwandt, doch sind die Elytren weniger glatt und glänzend, und die äußeren Streifen derselben sind nicht stärker ausgeprägt als die inneren. Die dorsalen Punktstreifen der Elytren sind stärker, die lateralen schwächer als bei hilaris, diese und jene ungefähr von gleicher Stärke. Kopf und Prothorax sind. hingegen sehr ähnlich beschaffen. Das Sceutellum zeigt einzelne sehr feine Pünktchen. Die Seg- Stett. entomol. Zeit. 1894, 227 mente des Abdomens sind: beiderseits der Mitte ganz weiß behaart, wie bei hiülaris und ovata, während bei serena die Seiten der Segmente von einer mittleren Querlinie durchzogen werden, von welcher die Haare nach hinten zu ausgehen, so daß der vordere Theil der Segmente an den Beten? kahl ist. Der Mesosternalfortsatz ist gegen die Spitze verjüngt. Diagnose: Viridis vel® vindi aurichalcea (vel subeupraria vel viridi-eoerulea vel tota saturate coerulea), metallica, pedibus viridibus, tarsis nigris, articulo horum primo viridi; fronte et 'epistomate dense punctatis, illa verticem versus obsoletius punctata, hoc medio laevigato; pronoto glabro nitidissimo, lateribus fere subito sat fortiter punetatis, margine postico utrinque tenuifer costato medioque immarginato, angulis postieis rotundatis; seutello glabro, disco utrinque parce subtilissime punctulato; elytris os striato-punctatis, punctis striarum dorsalium haud profundioribus quam lateralium, inter- ‚stitio secundo per totam longitudinem mediam punctulato, punctis anterioribus irregularibus et fere bi- vel triseriatis, posterioribus plerumque seriem simplicem praebentibus, inter- stitiis quarto et sexto parum punctatis; lateribus elytrorum pone humeros in 2 ampliatis et profunde impressis; pygidio albogriseo -biplagiato; pectore abdomineque albogriseo- pilosis, medio laevi, segmentis abdominalibus utrinque totis pilosis, transversim haud carinatis. — Long. corp. 12—15 mm. Das Museum erhielt eine Anzahl Stücke von Herrn H. Brown aus Milanji in British - Central- Afrika (Nyassaland). Die meisten Stücke dieser Art sind messingfarben (die typische Form), vereinzelte goldiekupferfarben ar. aureo- cuprea) oder blaugrün (var. viridieyanea) oder dunkelblau (var. atrocyanea). Stücke mit gelbbraunem Wisch auf den Elytren, selbst nur mit einer. Spur davon (wie bei Ahdaris), sind mir nicht vorgekommen. P. browni ist offenbar dieselbe Spezies, welche von Gahan in den Proceed. Zool. Soc. London, 1893 p. 740 unter dem Namen P. serena aus Britisch-Central-Afrika aufgeführt ist. 11. Popillia hilaris Kraatz $2 (Deutsche Entom. Zeitschrift, 1892 p. 225). Popilliae browni m. appropinquans, minor, glabrior, nitidior, elytris subtilius striatis, viridi-metallica vel subeyanea, subtus viridis vel cupraria, elytrorum disco interdum suffuse infuscato; capite crebre, vertice obsoletius punctulato; pronoto laevissimo, nitidissimo, lateribus distinete punctatis, lateraliter Stett. entomol Zeit. 1894. 228 ante angulos posticos rectis, his rotundatis vel obtuse rotun- datis, costula laterali in marginem posticum breviter transeunte; seutello longiore quam latiore, glaberrimo, vix punctulato; elytris subtiliter striato-punctatis, striis exterioribus vix vel parum profundioribus quam interioribus, his prope basin plus minusve obsoletis, interstiiio secundo quam tertio dimidio latiore, punctulato, punctis anguste biseriatis, pone medium eoeuntibus seriemque simplicem praebentibus; lateribus ely- trorum pone humeros in 2 ampliatis et profunde foveolato- impressis; pygidio strigilato basin versus sublaevigato, utrinque albo-bimaculato, postice in $ magis quam in 3 P. browni prolongato, fere subacuminato; processu mesosternali elongato, porrecto, apice rotundato; segmentis abdominalibus utrinque fere totis albo-pilosis, area externa basali glabra. — Long. corp. 11—13 mm. Deutsch-Ostafrika: Umgegend von Tanga, März bis April 1893 (OÖ. Neumann); Lujenda-Fluß (mach Kraatz). Für die typische Form dieser Spezies halte ich die metallisch-grünen Stücke; die vereinzelten goldkupfrigen Stücke mögen als var. aureocuprea, die ins Bläuliche schimmernden als var. cyanescens bezeichnet werden. Diese durch die metallisch-grüne Färbung der Oberseite und die stark glänzende, kupfrige Färbung der Unterseite ausgezeichnete Art ist mit P. browni aus Nyassa-Land nahe verwandt, unterscheidet sich von dieser Art jedoch durch den Glanz und die Glätte der Oberseite, namentlich der Elytren, deren Punktstreifen viel feiner sind. Auch ist Ailaris durch- schnittlich kleiner als ihre Verwandte aus dem Innern des Erdtheils. Der Prothorax der hilaris ist etwas weniger kurz, als bei browni; auch das Scutellum erscheint etwas länger, Ferner ist im männlichen Geschlecht das Pygidium hinten mehr verlängert als bei brown. Dagegen sind bei beiden Arten im weiblichen Geschlecht die Elytren hinter den Schul- tern erweitert und neben dem Rande mit einem großen tiefen Eindruck versehen. Ferner ist der zapfenförmig vorspringende längliche Mesosternalfortsatz bei beiden Arten ähnlich. Auch sind die Abdominalsesmente beiderseits bis auf einen Streifen am Grunde in den Außenecken behaart. Augenscheinlich haben beide Arten einen engen genetischen Zusammenhang, so daß die eine Art für eine Lokalform oder Subspezies ge- halten werden könnte, wenn nicht beide von einander gut getrennte Arten sind. ; Stett. entomol. Zeit. 1894. 229 Die von dem höheren Gebirge bei Mlalo in Nord- Usambara vorliegenden Exemplare der hilaris haben auf der Scheibe der Elytren eine große gelbbraune Makel; diese von Holst gefundene Varietät mag als var. biplagiata bezeichnet werden. Aus der Gegend von Tanga stammende einzelne Stücke haben eine undeutliche braune Makel auf den Elytren. Bei Tanga scheint die einfache Form vorzuherrschen. 12. Popillia ovata n. sp. Obgleich diese Art einige Aehnlichkeit mit chlorotica aus der serena-Gruppe zur Schau trägt, so kann doch von einer näheren Verwandtschaft nicht die Rede sein. Schon die Form des Körpers ist eine andere. Dazu kommt die Bekleidung der Ventralsegmente des Abdomens. Diese sind beiderseits der glatten Mitte ganz weiß behaart; die Behaarung beginnt schon am Grunde jedes Segments, während in der serena- Gruppe die Haare nach den Seiten zu von einer mittleren Querleiste ausgehen. P. ovata gleicht in der Bekleidung der Abdominalsegmente der hilaris Kraatz. Auf der Scheibe der Elytren ist eine kleine Stelle durch Querfalten ausgezeichnet; diese Bildung findet sich auch bei einzelnen Stücken von Ailaris. Es scheint, daß ovata und hilaris miteinander nahe verwandt sind. Gemeinsam mit der serena-Gruppe haben diese Arten das oberseits glatte, glänzende, nur nach den Seiten zu punktirte Pronotum. . Diagnose: Ovata, flavo-virens, capite pronotoque viridibus, elytris flaveseentibus aut flavo-rufis -aut flavovirescentibus, peetore, abdomine pedibusque cupreis, tarsis obscurioribus et aeneis; Capite punctato, vertice medio subglabro, epistomate rugoso-punctato, margine perparum reflexo; pronoto glabro, laevigato, prope latera profunde punctato, antice subtilissime et parce punctato, margine postico ad angulos exteriores distinete costato; scutello subtiliter punctato, lateraliter laevigato; elytris modice punctato-striatis, punetis striarum exteriorum profundioribus, disco nonnihil plerumque trans- versim plicato, interstitiis 1., 3., 5. subeonvexis angustioribus, interstitio secundo latiore irregulariter vel fere biseriatim punetulato, his punetis posticee unam seriem praebentibus, interstitiorum 4. et 6. punctis aliquot subseriatis; pygidio nitido oblique rugoso, medio basali laeviore, utrinque macula magna albopilosa ornato; processu mesosternali robusto; peetore abdomineque albo-pilosis, medio toto laevigato, segmentis abdominalibus utrinque totis albopilosis nee semi- pilosis. — Long. corp. 10—13 mm. Stett. entomol. Zeit. 1894. 230 Deutsch-Ostafrika: Madinula (W. v. St. Paul-Illaire); Vietoria-Nyansa: Bukoba, März 1891 (Stuhlmann); Tanganjika-See (Reichard). Die Art ist leicht kenntlich an den grünlichgelben Elytren, dem smaragdsrünen Pronotum und dem eleichfalls srünen Kopfe. Die Elytren sind selten dunkelgrün gesäumt. Die sehr schwachen Punktstreifen lassen sie leicht von femoralis Kl. unterscheiden. Die Elytren sind weniger glatt und eben als bei Ailaris. Die meisten Stücke sind auch kleiner als diese Art. | 19. Popillia erythropus Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892. S. 191). „Viridis, subtus nitidula, supra fere opaca, parum con- vexa, celypeo antice aureo-testaceo-marginato, capite thoraceque creberrime punctatis, scutello longiusceulo, _ crebre punctato, elytris dorso 6-sulcatis, suleis latis, densissime punctulatis, interstitiis laeviusculis, lateribus 3-sulcatis, sulcis latis, dense punectulatis, pygidio parce perspicue punctato, distincete albo- bifaseiculato, apice bituberculato (2), pedibus laete eupreo- rufis. — Long. 131/, mill.“ Var. „Nitidior, elytrorum disco testaceo-pellucido.“ Sierra Leone (Mus. Kraatz). Diese Art ist der P. sulcipennis Hope durch den flachen Körper, die breiten, seichten, diebt punktirten Furchen der Elytren und ihre mattsrüne Färbung anscheinend ähnlich. Der Thorax ist flach, von gewöhnlicher Form, mit einer kurzen vertieften Linie am Hinterrande an den Hinterecken, oberseits sehr dicht und kräftig punktirt, vor dem Scutellum slatt. Von den 7 erhabenen dorsalen Rippen der kaum gewölbten Elytren sind die 1., 3. und 5. Rippe stärker als die anderen. Zwischen den Rippen befinden sich breite, flache, dicht punk- tirte Furchen. Die Seiten der drei ersten Abdominalsegmente sind nach Kraatz dicht greis behaart. m Bei aller hieraus sich ergebenden Aehnlichkeit unter- scheidet ein Merkmal die erythropus scharf von der suleipennis ; das ist die Bildung des Pygidiums. Dieses ist nach Kraatz beim 2 am Ende mit zwei Buckeln versehen, wie es ähnlich bei der P. princeps Har. der Fall ist. Bei sulcipenmis 2 ist dagegen das Pygidium einfach. Aber auch wegen der diehten greisen Behaarung der Abdominalsegmente kann erythropus nicht zur näheren Verwandtschaft von swlceipennis gehören. Stett. entomol. Zeit. 1894. - 231 14. Popillia bipunctata Fabricius (Mantissa Inseet. I. 1787. S. 25). ‚„Capite thoraceque viridi-aeneis glabris, elytris testaceis, abdominis ultimo segmento prominente bipunctato. — Caput et thorax aenea, obsceure nitida. Seutellum breve, triangulare, aeneum. Elytra glabra, laevia, testacea, immaculata. Corpus atrum, segmentis abdominis utrinque strieis albis. Ultimum segsmentum prominet punctis duobus magnis albis.“ — Länge des Körpers 12—15 mm. Weit verbreitet. In der Königlichen Sammlung befinden sich Exemplare aus dem Capland, Natal, Transvaal, Delagoabai, Mosambik (Inhambane, Quilimane), Ost- Afrika (Wanga, Kitui, Sansibar, Mombassa, Bagamoio, Vietoria-Nyansa) und West-Afrika (Lunda). Dr. Stuhlmann sammelte die Art am 10. Januar und 8. März 1889 bei Quillmane in Mosambik. Die Varietät limbata Boh. (Insecta Caffr. II, 59) vom Limpopo-Flusse in Nord-Transvaal unterscheidet sich von der Hauptform durch die abweichende Färbung der. Elytren. Diese zeichnen sich aus durch eine große, schwarze, fast von der Basis bis fast zur Spitze reichende breite Makel, die nur einen gelben Saum fast ringsum übrig läßt. — Hinter der Mitte reicht die schwarze Makel bis an die Naht heran. — In der Königlichen Sammlung befinden sich Stücke dieser Varietät aus Botschabelo in Transvaal (Niemeyer); an demselben Orte fand Niemeyer nach Ausweis vorliegender Stücke auch die Hauptform. Vergl. ferner Dohrn, Stettin. Ent. Zeit. 1879. S. 188 und Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1892. 8. 190. Var. apicalis Kraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. 1892. 8. 190). „Die schwarze Färbung erreicht die Spitze der Elytren.“ — Delagoabai. 15. Popillia hexaspila C. F. Ancey (Naturalista Sieiliano.. Anno II. 1883. S. 96. — Kraatz, Deutsche Entom. Zeitschr. 1892. S. 189). „Profunde violaceo-aenea, elytris exceptis luteis, singulum ad humeros et ad apicem maculam nigram ferens, et inter eas tertiam elongatam ansustam, et ad suturam obscure aenescens. — Corpus ovale, nitidissimum, convexulum. Caput punetatum, antice subquadrato-rotundatum, fronte stria trans- versa lineari separatum. Prothorax marginulatus, basi sinuatus, refulgens, lateribus rotundatus. Elytra latiora, ad humeros Stett. entomol. Zeit. 1894. 232 - late vix callosa, seriebus obsolete punctulata, lateribus et apice post suturam separatim rotundata. Pygidium fascieulis duobus latis villorum instructum. Pars infera corporis villosa. Ster- _ nalis processus velut in P. bipunctata F., sed minus crassus. — Long. 13, lat. 71], mil.“ — Ost-Afrika. Nach Kraatz in Abyssinien und Mamboia zu Hause; die in der Königlichen Sammlung befindlichen Stücke sind mit Abyssinien bezettelt und 11—12 mm lang. Var. viridula Kraatz 1. c. S. 189 „Viridi-aenea, subtus cuprascens.“ Abyssinien. : Die Art ist der P. bipunctata recht ähnlich, aber von ihr deutlich verschieden. Die Färbung des Körpers ist glän- zend metallisch grün bis kupferfarben. Die Elytren sind schmutzig gelb, jede ist mit drei schwarzgrünen Makeln ge- ziert, einer länglichen auf der Schulterbeule, einer schmalen neben dem Seitenrande hinter der Mitte und einer breiteren, unregelmäßig geformten vor der Spitze. Auch die Naht der Elytren ist schwarzgrün. 16. Popillia mülleri n. sp. 2. Diese Spezies läßt keine nähere Verwandtschaft mit irgend einer anderen mir bekannten afrikanischen Art erkennen. Durch die kräftige Statur und den langen, dicken Mesosternal- fortsatz erinnert sie entfernt an die Calkpyga-Gruppe, weicht aber durch den Mangel der in dieser Gruppe charakteristischen dichten Punktirung der Elytren ab. Anscheinend bildet unsere Art eine Mittelform zwischen jener Gruppe und den übrigen afrikanischen Arten der Gattung. Durch die Bildung des Pysidiums beim 2 nähert sich P. mülleri der princeps Har. Beschreibung: Ampla, ovata, brevis, subdepressa, chlorina, supra certo visu suffuse fusco-limbata, capite, pronoto, scutello pygidioque viridi-aeneis, elytıis flavo-viridibus, paulo nitidis, sutura lateribusgue minime gramineis; pectore, abdomine pedibusque cupreis, femoribus et sternis viridi-aeneo suffusis; capite prothoraceque confertissime punctatis, vertice laeviore, disco pronoti parcius, postice haud punctato, glabro, linea dorsali media longitudinali mox abbreviata; seutello glabro medio sparsim punctulato; elytrorum stris vix impressis, interstitiis 1., 3., 5. leviter convexis, impunctatis; interstitio 2. punctato, punctis basalibus congregatis, dein fere biseriatis, postice autem seriem fere simplicem formantibus, usque ad apicem continuatam; interstitio 4. seriem punetorum plus minusve regularium, ante medium interruptam, praebente; spatio humerali punctulato; striis exterioribus quam interioribus Stett. entomol. Zeit. 1894, 233 erassioribus; peetoris abdominisque lateribus ad maximam partem flavido-pilosis, segmentis abdominalibus tribus primis extus antice, segmento quarto antice per transversum toto glabris; pygidio flavo-albido bi-faseieulato, in S simplice, in Q2 postice depresso et (insuper viso) biangulato; processu mesosternali valido.. — Long. corp. 135—14 mm. West-Afrika: Gebiet des Quango, südlich vom Congo (Lieutenant Müller, Dr. P. Pogge). Vom Generalmajor G. Quedenfeldt unter dem Namen P. mülleri erhalten. Der breite und ovale Körper ist oberseits grün, Kopf, Pronotum, Seutellum und Pyeidium sind dunkel ‚metallisch- grün, die Flügeldecken schön hellgrün oder grünlichgelb, von der Seite gesehen bräunlich schimmernd, namentlich an den Rändern; auch die Ränder des Kopfes und des Pronotums schimmern bräunlich. Naht- und Seitenränder der Elytren sind schmal und verwaschen grasgrün. Die Unterseite und Beine sind kupferfarben, die Schenkel und das Metasternum in der Mitte grünlich schimmernd. Der Mesosternalfortsatz ist ziemlich lang und plump, von der Seite gesehen fast gleich breit, am Ende abgerundet. Während die Arten hilaris Kraatz, brown m. und ovata m. trotz ihrer Aehnlichkeit keineswegs für sehr nahe Ver- wandte der P. serena Har. zu halten sind, gehören die nach- stehend beschriebenen Arten chlorofica n. sp., graminea n. sp. und albertina n. sp. in die allernächste Verwandtschaft der Harold’schen Spezies. 17. Popillia chlorotica n. sp. 2. P. serenae Haroldi similis, viridis, elytris suffuse flavo- virescentibus, latera et suturam versus smaragdinis, pedibus rufo-cupreis tibiarumque apice obscure viridi-aeneo, tarsis nigris; pronoto lateraliter punctato, disco undique basin versus laevigato, margine thoracis postico utrinque tenuiter costato, lateribus ante angulos posticos sinuatis; elytris modice punctato-striatis, punetis striarum exteriorum profundioribus, interstitüs 1, 3., 5. leviter convexis, interstitiis 2. et 3. lati- tudine inter se aequalibus, illo punctis nonnullis irregularibus, postice uniseriatis, exstructo, interstitiis 4. et 3. latitudine inter se inaequalibus, totis impunctatis; tibiis tarsisque postieis paulo inerassatis; pygidio minus dense strigato-rugato, quam in P. graminea. — Long. corp. 12,5 mm. Aus dem Seengebiet jenseits des Victoria-Nyansa ein Exemplar, 2 (Dr. F. Stuhlmann). Stett. entomol. Zeit. 1894. 234 Die Elytren dieser Spezies sind schwach erünlichgelb, an allen Rändern aber dunkelgrün; der zweite Zwischenraum ist weniger punktirt, als bei serena und schmäler als bei dieser Spezies und bei graminea; der vierte Zwischenraum ist un- punktirt. Die Beine sind hellbräunlichroth mit schwachem Metallschimmer bis kupferfarben. Die Hinterschenkel und Schienen sind dicker als bei serena. Bei chlorotica, graminea, serena und albertina sind die Seiten der Abdominalsegmente großentheils behaart, werden aber außen von einer Querlinie durchzogen, von welcher die Haare ausgehen und nach hinten gerichtet sind, so daß die vordere Hälfte der Segmente an den Seiten kahl ist. 18. Popillia graminea n. sp. 9. P. serenae similis, saturate viridis, coneolor, elytris a latere visis paulo fuscescentibus; subtus corpore viridi, parum aenescente; pedibus rufis leviter cupreis vel virescentibus, tibiarum apice viridi-aeneo, tarsis nigris; capite antice et lateraliter dense punctato, fronte parumpunctata, vertice fere laevi; pronoto latera et praesertim angulos versus anticos crebre punctato, disco laevigato et impunctato, marginibus thoraeis lateralibus ante angulos posticos leviter sinuatis, angulis his rectis, margine postico trisinuato prope angulos utrinque. simplice, haud costato; seutello glabro impunctato; elytris glabris punctato-striatis, interstitiis 1., 3., 5. leviter convexis, interstitio 2. lato irregulariter punctato, duplo fere latiore quam tertio, interstitio 4. antice tantum punctato, punctis seriatis; pygidio transversim strigato-rugato, medio laevi, basi utringue macula mediocri flavido-pilosa ornato; pectore albopiloso, metasterno medio glabro; segmentis abdominalibus utrinque ad partem semipilosis. — Long. corp. 12,5 mm. Aus der Gegend des Vietoria-Nyansa oder Albert- Nyansa, ohne eine nähere Fundortsangabe (Dr. F. Stuhl- mann), 1 2. Von chlorotica ist das vorliegende als graminea beschriebene Stück durch die ganz grüne Färbung der Oberseite verschieden. Außerdem ist der 2. Zwischenraum fast doppelt so breit als der 3., wie bei serena, während beide Zwischenräume. bei chlorotica von gleicher Breite sind. Ferner ist das Pyeidium etwas dichter punktirt als bei chlorotica. Der Hinterrand des Prothorax ist neben den Hinterwinkeln nicht gerandet. Der Punktstreifen des 4. Zwischenraumes der Elytren ist nur vorn ausgebildet und noch vor der Mitte abgekürzt, während er bei serena bis weit nach hinten reicht, bei chlorotica aber ganz fehlt. Stett. entomol. Zeit. 1894, 233 Die Beine sind ‚röthlich, kupferfarben, bei serena gesättigt dunkelsrün; die Hinterschenkel schmäler als bei dieser Art. ‘ Die unregelmäßig zu 2 bis 3 nebeneinander stehenden Punkte des zweiten Zwischenraumes der Elytren sind vorn zahlreicher als hinten und bilden keine regelmäßige Längsreihe. Die Punkte des vierten Zwischenraumes bilden eine regel- mäßige Reihe, reichen aber nicht bis zur Mitte, 19. Popillia serena Harold (Coleopt. Hefte Bd. XVI. 1879. S. 52). Diese Spezies liest nur in dem einzelnen typischen Stück ($) aus dem Lunda-Reich (Congo-Gebiet) vor. Das Exemplar ist demjenigen, nach welchem die gramimea n. sp. beschrieben ist, recht ähnlich. Bei serena ist indeß die Rand- linie am Hinterrande des Pronotums neben den Hinterwinkeln deutlich ausgebildet, bei graminea aber gar nicht vorhanden. Die Punkte auf dem breiten zweiten Zwischenraume der Elytren bilden bei serena zwei Reihen, sind aber bei gramınea unregelmäßig gestellt. Der vierte Zwischenraum auf den Elytren ist bei serena breiter als der dritte und fünfte und mit einer bis in das hintere Viertel durchlaufenden regelmäßigen Punktlinie versehen; bei graminea sind der dritte, vierte und fünfte Zwischenraum von gleicher Breite, und der vierte zeigt nur vorn eine Längsreihe von Punkten. Die beiden Haar- fleeke des Pygidiums sind bei serena größer. Schließlich sind die Beine bei serena gesättigt dunkelgrün, bei graminea ganz röthlieh mit kupfrigem und leicht erzgrünlichem Schimmer. Die Tarsen sind bei beiden Arten schwarz. Das Pyeidium ist bei serena auf der Scheibe grob punktirt, zeigt aber bei graminea ein abgegrenztes glattes Längsfeld auf der Scheibe. P. serena Har. selbst mag folgendermaßen charakterisirt werden: Graminea, viridis, supra haud metallica, disco elytrorum olivaceo; pectore, abdomine pedibusque concoloribus, seilicet saturate submetallico - viridibus, tarsis totis subaeneo-nigris; pygidio albo-bimaculato; pectore, medio excepto, segmentorum abdominalium lateribus femoribusque flavopilosis, segmentis abdominalibus tribus primis (scilicet liberis) extus solum, segmento autem quarto utringue toto semipilosis; elypeo subtiliter confertim ruguloso-punctato, fronte minus crebre punctata, vertice lineaque transversa suturali inter frontem eb elypeum glabris; prothorace nitido, disco glaberrimo im- punctato, apicem et latera versus subtilius, lateraliter fortius punctato; lateribus ante angulos posticos sinuatis, his fere Stett. entomol, Zeit 1894. 236 rectis, margine costato lineaque impressa marginali in mar- ginem posticum paulo continuatis; scutello glaberrimo, basi punctato; elytris striato-punctatis, interstitiis 2. et 4. latioribus quam 3. et 5., his angustatis et leviter convexis; interstitü secundi seriebus duabus punctorum distincetis apicemque per- tinentibus, basin versus irregularibus; serie punetorum inter- stitii quarti simplice, quartam partem apicalem pertinente; pygidio medio aciculato-punctato, latera et apicem versus transversim strigato. — Long. corp. 13 ınm. &. Die Spezies ist ausgezeichnet durch die dunkelgrasgrüne Färbung des ganzen Körpers und die gesättigt grünen Beine, die abwechselnd breiten und schmalen Interstitien der Elytren, die beiden fast regelmäßig verlaufenden Punktstreifen auf dem breiten zweiten Zwischenraume derselben, die bis ins hintere Viertel reichende Punktreihe des vierten Zwischenraumes und den bis auf den Hinterrand ein wenig sich fortsetzenden ver- tieften Randstreifen des Pronotums. Die Stirn ist etwas gröber und dichter punktirt als bei graminea, das Scutellum an der Basis punktirt, der Mesosternal- tortsatz etwas länger und dünner. 20. Popillia albertina n. sp. 2. Diese Spezies ist größer als serena, graminea und chlorotica, Die Oberfläche des Körpers ist schön grün; die Elytren sind grasgrün und mit einer schrägen gelben Längsbinde auf der Mitte geschmückt oder grüngelb, ein breiter Streifen am Außen- rande, der Nahtrand, die Basis und Spitze grün. Die Beine sind hellkupferroth mit grünlichem Scheine. Laete viridis, nitida, elytris subochraceis, horum lateribus late suturaque et apice anguste smaragdinis; lateribus pectoris fere aurichalceis; pedibus rufo-cupreis, subvirescentibus, tarsis nigro-violaceis, articulo primo viridi; eapite punctato, medio laeviore, glabro, parcius et subtilius punctulato, epistomate perparum reflexo; pronoto modice lateraque versus profundius punctato, disco laevigato impunctato, margine postico toto impunctato, lateribus ante angulos posticos rectis; seutello impunctato glabro; elytris leviter punctato-striatis, punctis striarum exteriorum profundioribus, interstitiis 1., 3., 5. angustis leviter convexis, interstitio 2. lato, ejus punctis subregularibus usque ad apicem biseriatis, punetis interstitii quarti seriem fere regularem, e basi fere ad apicem pertinente, praebentibus; pygidio albo-bifaseieulato; processu mesosternali robusto, apice obtuse rotundato; pedibus posticis, praesertim tibiis tarsisque, robustis, latis. — Long. corp. 14,5—16 mm. Stett. entomol. Zeit. 1894. 237 Es liegen zwei weibliche Stücke von Bataibo am Duki- Fluß, westlich vom Albert-Nyansa, vor, welche Dr. F. Stuhlmann Anfang November 1891 sammelte. Außer durch die Größe unterscheidet sich diese Spezies von den nächsten Verwandten noch durch andere Merkmale. Die Vorderschienen sind breiter, die Hinterbeine dieker und kürzer, zumal die Hintertarsen kräftiger und breiter als bei graminea. Die Glieder der Tarsen sind breiter als lang. Die ziemlich unregelmäßig stehenden Punkte des zweiten Zwischen- raumes der Elytren bilden zwei deutliche Längsreihen, während die Punkte des vierten Zwischenraumes eine ziemlich regelmäßige Reihe bilden, welche bis in das hintere Viertel des Zwischenraumes reicht. Gegenüber diesen Unterschieden sind indeß die äußeren Punktstreifen der Elytren kräftiger als die inneren, genau wie bei serena, graminea ete. Der Prothorax ist kürzer und breiter als bei graminea, und die kurze Randleiste am Hinterrande desselben neben den Hinter- winkeln fehlt völlig, ebenso wie bei graminea. 21. Popillia eircumeincta Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892. S. 225). Diese Form sah ich in der Sammlung des Herrn Dr. Kraatz. Nach meiner Erinnerung gehört sie zur serena- Gruppe; der Autor selbst bezeichnet sie fraglich als Varietät vou serena. Sie „stimmt in den meisten wesentlichen Punkten mit serena überein, doch sind ihre Flügeldecken auf der ganzen Scheibe gelblich, so daß nur der Seitenrand und der nach dem Schildchen zu verbreiterte Nahtrand grün bleibt. Sie weicht außerdem in folgenden Punkten ab: Die Seiten des Thorax sind ziemlich dicht und kräftig punktirt; die Punkt- streifen der Flügeldecken werden nach außen etwas kräftiger; zwischen dem 3. und 4. Punktstreifen steht eine Längsreihe von 5 bis 6 Punkten; dabei ist die zweite Doppelreihe von Punkten unter dem 1. Punktstreif nicht mitgerechnet; auf der Unterseite befinden sich in der Mitte der Abdominalsesmente keine Querleisten.“ (Kraatz) — Fundort: Mamboia in Ostafrika. Die letztere Bemerkung macht es wahrscheinlich, daß circumeincta mit hilaris näher verwandt ist, als mit serena; denn bei dieser und ihren nächsten Verwandten haben die Abdominalsesmente beiderseits je eine, allerdings unregelmäßige Querleiste in der Mitte, von der die nach hinten gerichtete weißliche Behaarung ausgeht. In der hilaris-Gruppe sind die Abdominalsesmente beiderseits ganz behaart. Stett. entomol. Zeit. 1894. 238, 22. Popillia atra Quedenfeldt 2 (Berlin. Entom. Zeitschr. 1884. 8. 321). Nigerrima, anthracina, nitida, pygidio maculis duabus minutis albis ornato, segmentis abdominalibus subtus utrinque singulis maculam externam marginalem maculasque duas trans- versas interiores praebentibus, pectoris segmentis et partibus pilis albis einetis, margine antico prosterni, coxis anticis, femoribus anterioribus apiceque pyeidii flavorufo - eiliatis; capite confertim rugoso-punctato, postice juxta oculos lon- situdinaliter strigato, vertice nitido,; Ppronoto super totum discum, et quidem usque ad mareinem anticum et usque ad foveolam lateralem, fere omnino glabrato, nitidissimo, antice subtiliter tantum parce punctulato striague punctorum media longitudinali irregularium exstructo; lateribus fere abrupte sat crasse punctato et anterius transversim strigato; foveola late- rali media distincta; elytris subtiliter striato-punctatis, utrinque pone scutellum transversim impressis, interstitiis planis, inter- stitio secundo seriem punctorum regularem simplicem ultra medium «duetam interstitiogue quarto puneta nonnulla subtilia basalia exhibentibus; pygidio convexo medio nitido, punctato, latera et apicem versus dense strigoso, strigis fere longitudi- nalibus; abdomine medio distinete punctato et longitudinaliter obsolete parum strigato; coxarum posticarum processu postico interiore extrorsum spectante, curvato, brevi. — Long. corp. 121), mm; specimen typicum secundum autorem 131/, mm. Ein 2 von Mukenge in Balubaland (Central-Congo- gebiet) Ende März bis April 1883 von Dr. Pogge gefunden. Das typische Stük, welches sich jetzt in der Oberthür’schen Sammlung befindet, stammt vom Quango, einem südlichen Nebenflusse des Congo, westlich von Balubaland. Das Stück von Mukenge, von welchem die obige Beschreibung entnommen wurde, stimmt recht gut mit der Beschreibung des typischen Stückes überein, namentlich hinsichtlich derjenigen Merkmale, in denen sich die Art von anthracina n. sp. unterscheidet, z. B.: „Halsschild in der Mitte ganz glatt, nur am Vorder- rande sehr fein, an den Seiten etwas stärker, aber in geringerer Ausdehnung als bei der bipunctata punktirt* (Quedenfeldt). Diese Angabe stimmt ausgezeichnet auf das Exemplar von Mukenge: Der Rücken des Prothorax ist in weiter Ausdeh- nung bis zum Vorderrande und bis zu dem Seitengrübchen glatt und sehr glänzend, und nur vor dem Vorderrande mit feinen Pünktchen und einem kurzen mittleren Längsstreifen unregelmäßig stehender Pünktchen besetzt. Eine äußerst feine, selbst unter der Lupe kaum wahrnehmbare Punktirung findet Stett. entomol. Zeit. 1894. i 239 sich auch auf der Scheibe. Fast plötzlich beginnt an den Seiten die grobe Punktirung. Das Grübchen ist ziemlich tief; vor demselben bis zu den Vordereeken sehen wir quer verlaufende Striche. Innerhalb von dem mittleren Grübchen finden sich keine größere Punkte mehr. Der Punktstreifen des zweiten Zwischenraumes der Elytren ist einfach und reicht etwas über die Mitte hinaus. Das Pygidium ist convex mit vorspringendem Endbuckel und ohne mittleren Längskiel. Die Streifen verlaufen fast in der Längsrichtung. Das Abdomen ist auf der Mitte kräftig punktirt. Der innere Fortsatz der Hinterhüften ist kurz und nach außen gerichtet. 23. Popillia anthracina n. sp. {2 = atra Kraatz 1. c. $. 188 nec Quedenfeldt). Leicht zu verwechseln mit der vorigen Art ist eine sehr ähnliche, in Ober-Guinea lebende. Sie ist gleichfalls glän- zend schwarz, aber, nach dem bekannten Material zu urtheilen, etwas größer. Ferner zeigt sie Unterschiede in der Sculptur des Pronotums und der Elytren, in der Bildung des Pygidiums und des inneren Fortsatzes der hinteren Coxen, ‘auch in der Sculptur des Abdomens. Diagnose des 2: P. atrae Qued. simillima, at major, pronoto punctato et strigato, disco multo minus late glabrato, posteriore laevissimo, anteriore ubique distincte punctato, ad latera versus punctato, ad angulos versus anticos et pone foveolam mediam lateralem obsoletam transversim strigato;, elytris utrinque pone scutellum paulo latius impressis, eodem modo panctato-striatis, interstitio secundo seriem punctorum, antice duplicatam, ad apicem fere perductam praebente; interstitiü quarti serie punctorum medium haud pertinente; pygidio fere deplanato lineaque elevata media longitudinali, ultra medium haud prolongata, exstructo, utringque hujus costae leviter depresso, acicuiato-punctato, ad latera et apicem versus transversim et oblique strigoso; coxarum posti- earum processu postico interiore retrorsum extante, recto, lonsiore, acuto; pygidio et abdomine fere aequo modo ac in P. atra albo-maculatis; pectoris sesmentis et partibus, coxis femoribusque griseo-albo-pilosis aut pilis albis einetis vel ciliatis, apice abdominis fuseis pilis vestito. — Long. 15!/; mm. & Pygidio parum subeonvexo, postice paulo porrecto; medio nitido, parce at distinete punetato, latera versus oblique strigoso. — Long. corp. 14 mm. | Stett. entomol, Zeit. 1394, 16 240 Die ausführliche Beschreibung ist von dem Weibchen entnommen in Rücksicht auf die gleichfalls nach einem Weibchen entworfene obige Beschreibung der ähnlichen atra Qued. In der Königlichen Sammlung befinden sich ein männ- liches und ein weibliches Exemplar, beide von Bismarck- burg in der Landschaft Adeli (Hinterland von Togo). Das 2 wurde Ende März 1893 von Leopold Conradt an Kraut, das & gleichfalls im März (in der ersten Hälfte, während des Ueberganges zur Regenzeit) 1891 von Dr. R. Büttner ge- funden. Die Spezies kommt auch in dem an Togo grenzenden Lande Aschanti vor; denn diejenigen Stücke aus diesem Gebiet, welche Kraatz in der Deutschen Entomologischen Zeitschrift 1892 S. 188 unter dem Namen P. atra Qued. aufführt und beschreibt, gehören zu anthracina n. sp.; es sind recht große Exemplare, 16 mm lang. Der Punktstreifen im zweiten Zwischenraum der Elytren, der bei afra ganz einfach und gleich hinter der Mitte abge- kürzt ist, ist bei anthracina vorn doppelt und reicht hinten bis fast zur Spitze. Das Pronotum ist in derselben Ausdehnung punktirt, wie bei bipunctata F., die Scheibe hauptsächlich nur auf der hinteren Hälfte glatt und glänzend, also in viel ge- geringerem Umfange als bei atra; nach vorn zu und neben dem Seitengrübchen nach innen zu ist es deutlich punktirt, noch kräftiger an den Seiten. Hinter dem Grübchen und gegen die Vorderecken hin ist es in ziemlicher Ausdehnung kräftig querstrichelig. Das Grübchen ist viel schwächer als bei atra und undeutlich. Das abgeflachte Pygidium des 2 ist beiderseits des mittleren Längskiels der Basalhälfte schwach eingedrück. Am auffallendsten ist der Unterschied in der Bildung des inneren Fortsatzes der hinteren Coxen; dieser ist länglich, gerade, nach hinten gerichtet und spitz. 24. Popillia interpunctata (Klug) Erichson. (Wiegmanns Archiv f. Naturgesch. II. Bd. 1842. S. 229 Anm,; — ARutela obliterata Gyll. var. 8. in Schönherr, Synonymia Inseetorum. 1. Bd. 3. Th. 1817. S. 65—66) —= luteipennis Hope. Eriehson bezieht die in der Königlichen Sammlung unter dem Namen interpunctata Klug befindliche Spezies auf obäterata Gyll. var. 8. l. c. Gyllenhal beschreibt diese angebliche Varietät folgendermaßen: „Thoraeis lateribus basique flavo- virentibus, elytris totis pallide olivaceis, interstitis punetulatis. Differt (seilicet ab obliterata) thoracis lateribus et margine Stett entomol. Zeit. 1894. 241 medio baseos. flavo-virescentibus, elytrorum lateribus disco coneoloribus, pallide olivaceis, illarumque interstitiis striarum subtiliter punetulatis; ceterum simillima, an femina?“ (Sierra Leone.) An der Identität der interpunctata mit der Varietät £ von obliterata ist nicht zu zweifeln. Auch Burmeister spricht sich nicht dagegen aus (Handb. der Entom. 4. Bd. 1. Abth. 1844. S. 305 und 548). Charakteristisch ist für diese eigenartige Form die deut- liche Punktirung der Zwischenräume der Elytren und die . Färbung. Bei einem der vorliegenden Stücke sind die Inter- stitien glatt und nur schwach punktirt. Von interpunctata Er. ist, wie bereits Kraatz, Deutsche Entom. Zeitschr. 1892 $. 233, mit Recht, hervorhebt, die Popillia luteipennis Hope nicht verschieden, Ich lasse hier die Beschreibung der Hope’schen Spezies aus den Ann. Mag. Nat. Hist. 1842. Vol. IX. S. 495 folgen: „Affinis Popilliae Oleae Newm., at non metallica. Viridi- suceinea, capite clypeo-nigricanti. Thorax luteus lateribus parum elevatis, maculis binis virescentibus fere mediis, punetoque eoneolori minori insignitus. Sceutellum viride glabrum. Elytra striato-punctata suceinea, viridique colore aspersa, lateribus saturatioribus. Podex utrinque albo-maculatus. Corpus eupreo- aeneum, lateribus abdominis utringue et pectore flavis capillis obsitum. Femora flava, tibiis tarsisque cupreis. — Long. lin. 51/,; lat. lin. 21/),. — Hab. In Afrika aequinoctiali.“ In der Königlichen Sammlung befinden sich Stücke vom Cap Palmas und Togo (Bismarckburg, Anfang März 1691 während des Ueberganges zur Regenzeit, und Juni bis Juli 1891, Dr. R. Büttner; 8. Oktober 1892 an Gras und am 26. Januar 1893 im Busch auf Gesträuch, L. Conradt; bei Misahöhe nach E. Baumann Anfang Juli 1893 „mit besonderer Vorliebe an den Blüthen einer Melastomacee“ sehr häufig, auch im Mai desselben Jahres gefunden). Kraatz führt die Art von Sierra Leone auf. Darnach ist sie nur aus Ober-Guinea bekannt. Es scheint mir, daß dem Klug-Erichson’schen Namen (1842) vor dem Hope’schen (1842) der Vorzug zu geben sei, da die dem ersteren zu Grunde liegende Form mit guter Charakterisirung schon seit 1817 bekannt ist. In der Hope- schen Beschreibung ist die charakteristische Punktirung der Elytren nicht hervorgehoben. Zudem sind beide Namen in demselben Jahre publizirt, welcher zuerst, ist vielleicht nicht zu entscheiden. Stett. entomol. Zeit. 1894, 16* 242 25. Popillia soror Kraatz ll. ce. 8. 230). „P. jemorak Kl. var. viridissima Blanch. valde affınis, oblongo-ovata, saturatius (haud laete) viridis, antennis con- coloribus, thorace omnium erebre punctato, postice ad angulos posteriores haud marginato, elytris dorso regulariter 5-punctato- striatis, versus latera 4-punctato-striatis, striis regularibus, punctis densis validiusculis, stria secunda tertiaque ante apicem ineurvatis, pygidio bifasciculato, crebre haud subtiliter aciculato, abdomine fusco-viridi, segmentis medio linea impressis, erebre punctatis et pilosis, pedibus fuseo-viridibus, tarsis obseurioribus. — Long. 121/, mil.“ — Assinien in Ober-Guinea (Mus. Paris et Kraatz). 26. Popillia femoralis Klug (Erman’s Reise um die Erde. Verz. d. Thiere und Pflanzen. Berlin, 1835. S. 36. — Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1892. 3223.13). „Viridi-aenea, capite thoraceque punctatis, elytris punctato- striatis, disco femoribusque pallide viridi-luteis, pygidio albo- bimaculato.“ Isle de Prince (Mus. Berol.) (?). ‚Auch aus Liberia (Dohrn) in der Königlichen Sammlung. Var. viridissima Blanch. Senegambien, „elytris viridissimis“, (Kraatz). Var. oleae Newm. (immatura Thoms.) Gabun, „elytris pallidis, lateribus viridibus.* (Kraatz). 27. Popillia obliterata Gyllenhal. (Schönherr, Synon. Insect. I. Bd. 3. Theil. 1817. App. 8. 65. — Kraatz ]. ce. $. 232. Tulleo! ride punctatissima, chrysopraseo -micans, ely- trorum disco pallide olivaceo, pedibus rufis cupreo- -nitentibus, pygidio immaeculato.“ Sierra Leone. Auch in der Königlichen Sammlung von Sierra Leone, außerdem von Bieinarckburs (im Hinterlande von Togo), wo sie Anfang März, Juni und vom September bis Oktober 1891 von Dr. R. Büttner, am 4. März 1893 im Busch auf Kräu- tern, und am 11. September 1893 auf Gesträuch von L. Con- radt gefunden wurde. Es liegen auch Stücke von Misa- höhe in Togo vor, wo sie E, Baumann am 10. April und 4. Mai 1894 sammelte. Stett. entomol. Zeit. 1894, 243 Die Art unterscheidet sich von der sehr ähnlichen femo- rals Kl. durch die kupfer- bis purpurrothen Seiten des Pro- notums und: das mit Ausnahme der Mitte gelb behaarte Pysidium, auf welchem bei femoralis zwei weiße Flecken stehen. 28. Popillia suleipennis Hope (Ann. Mag. Nat. Hist. 1842. Vol. IX. $. 495). „Viridis, eapite subemarginato et punctato. Thorax. late- ribus flavis disco creberrime punctulato. Sceutellum viridi- opalinum. Elytra viridi-aenea sulcata, suleis interpunctatis. Podex cupreo-aeneus utrinque albo-maculatus. Corpus infra viridi-aeneum, sterno cupreo, postieis segmentis abdominis pedibusque albidis capillis obsitum. — La lin. 51/,, lat. lin. 3.“ — West-Afrika. : In der Königlichen Sammlung befinden sich 1. ein 2 vom Cap Palmas (Willcox), 12 mm I mit gelblichen, grün schimmernden Elytren, und 2. ein Paar ($2) aus Kamerun, 131,—141, mm lang, mit grünen Elytren. Diese beiden Stücke über- ließ gütigst Herr Geheimer Hofrath Prof. Dr. W. Müller in Jena der Königlichen Sammlung. Das Pygidium des 2 ist einfach, etwas kürzer als beim Z, sonst in den beiden Geschlechtern nicht voneinander ver- schieden. Ich glaube mit Sicherheit diese Stücke auf P. suleipennis Hope beziehen zu müssen. Es sind bei denselben die breiten Furchen der Elytren dicht unregelmäßig, fein und reichlich punktirt und enthalten keine reguläre Punktreihe; die Punk- tirung geht auf die Rippen über. Aber die Rippen sind un- gleich, nämlich abwechselnd höher, glatter und nur wenig punktirt oder weniger hoch und dichter punktirt. Eine solche Sculptur ist mir von keiner anderen afrikanischen Spezies der Gattung bekannt; nur bei der mir unbekannten erythropus Kraatz scheint die Sculptur ähnlich zu sein. Hope’s sehr kurze diesbezügliche Angabe bei seiner P. sulcipenmis „suleis interpunctatis* ist wohl so zu verstehen, wie es in der eben geschilderten Weise die vorliegenden Stücke aus aeitı und vom Cap Palmas zeigen. Burmeister (Handbuch d. Entom. IV. 2. p. 512) hat unter der Bezeichnung „suleipennis Hope“ anscheinend dieselbe Spezies beschrieben; das dürfte aus der Angabe „dieht punktirte Furchen und dazwischen glatte Rippen“ zu schließen sein. Stett. entomol. Zeit. 1894. 244 29. Popillia lacertosa Candeze (Coleopt. Hefte. 1869. Bd. V. 8. 44). „Lata, aeneo-viridis, metallica; fronte et clypeo ereber- rime punctatis, hoc rufescente; prothorace convexo, creber- rime punctato, flavo late limbato; scutello purpurascente; elytris seu fulvis seu viridi-violaceis, fulvo-maeulatis, punctato- suleatis, interstitio secundo basi dilatato, impresso, punctato; pygidio albo-biplagiato, corpore subtus aenescente; pedibus crassis, fulvis, tarsis obseuris. — Long. 13 mill., lat. 7 mill. — Calabaria.* Kraatz bezieht auf die vorstehend aufgeführte suleipennis Hope die P. lacertosa Cand. aus Old Calabar und jlavotrabeata Thoms. aus Kamerun (Deutsche Ent. Zeitschr. 1892 p. 192). Für P. lacertosa Cand. halte ich ein jedoch von sulcipennis verschiedenes Stück aus Old Calabar, dessen Elytren tief . und einfach punktirt-gestreift sind; die Streifen sind furchen- artig, die Punktreihen einfach, wie gewöhnlich bei den Arten von Popillia, und die dorsalen Zwischenräume glatt, stark convex und einander gleich. Candeze’s Angabe „elytris punctato-suleatis, interstitio secundo basi dilatato* kann mich in der Annahme nur bestärken, daß das vorliegende Exemplar zu der Candeze’schen Spezies gehört. Ich stimme also mit Kraatz überein, welcher ein Exemplar (nämlich das eben erwähnte aus Old Calabar) derjenigen Spezies, die seiner Darlegung ]. e. zu Grunde gelegen hat, der Königlichen Samm- lung gütigst überließ. Inde% sind sulcipennss Hope und lacer- iosa Cand. zwei voneinander verschiedene Spezies, die nur im Habitus und in der Färbung einander ähnlich sind. Die Popillia flavotrabeata Thoms. (Archiv. Ent. 1858, I. p. 63) von Gabun mag mit der Zacertosa Cand. identisch sein; es läßt sich aus der Beschreibung wenig Positives zur Er- kennung der Spezies ersehen. Die Stelle, welche die Sceulptur der Elytren betrifft, lautet: „elytres fortement striees, ces stries larges, peu ponctue&es; intervalles tres-convexes.* Diese Angabe kann wohl auf die als lacertosa Cand. ange- sprochenen Stücke, keineswegs aber auf die von mir für suleipennis Hope gehaltenen bezogen werden. Der Name flavo- trabeata 'Thoms. würde dann den Vorrang beanspruchen und acertosa Cand. damit synonym sein. 30. Popillia smaragdina Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892, S. 228). „Saturate viridis, subtus paullo nitidior, elypeo perparum reflexo, thorace toto crebre, lateribus cereberrime punetato, Stett. entomol. Zeit. 1894, 245 seutello dense punclato, elytris profunde punctato-striatis, interstitiis quatuor elevatis, primo basi (haud ad medium usque) cerebre irregulariter punctato, abdominis segmentis pone medium striatis. — Long. 10—12 mill.* — Lagos. Zwei Stücke (2) aus Togo (Bismarckburg, März und September bis Oktober 1891, Dr. R. Büttner) in der König- liehen Sammlung. Die Ober- und Unterseite sammt den Beinen sind dunkel grassrün, die Tarsen schwarzgrün; die Antennen gelbbraun; 1. Glied grün metallisch. Pronotum dicht punktirt, manche Punkte quergezogen, auf der hinteren Hälfte in der Mitte weniger dicht punktirt, glänzend; Hinterecken abgerundet. Zwischenräume der Punktstreifen der Elytren ziemlich stark convex, äußerst fein und kaum sichtbar punktirt; die Streifen tief furchenartigs mit quergezogenen groben Punkten; 2. Zwischenraum mit einem vor oder fast in der Mitte ab- gekürzten groben Punktstreifen, der nach dem Grunde zu aus nebeneinander laufenden, unregelmäßig gruppirten Punkten besteht; 6. Zwischenraum mit einem von den Schultern kom- menden, aus unregelmäßig stehenden Punkten gebildeten groben Punktstreifen, der über die Mitte der Elytren hinausreicht. Die beiden Haarflecke des Pygidiums sind klein und schwach ausgebildet. Die Art ist nach Kraatz der cupripes vom Senegal nahe verwandt, aber die Beine sind einfarbig grün. Var. nigrocyanea Kraatz 1. e. 8. 228 „Supra cyaneo- nigra.“ Gabun (Mus. Oberthür). 31. Popillia congoana n. sp. d. P. smaragdinae Kr. appropinquans, viridis, graminea, nitidior, tarsis nigris partim viridescentibus, capite confertissime subtiliter rugoso-punctato, vertice laevigato vix vel parum punctato; prothorace angustiore, lateribus postice parallelis, sulco marginali in marginem posticum paulo continuato; dorso haud confertim punctato, postice laeviore et parcius et sub- tilius punetato, latera versus transversim densius punctato- strigato; seutello postice minus acuminato; elytris in dorso sulcatis, suleis minus profunde impressis, striato-punctatis, inter- stitiis sparsim punctulatis, interstiio secundo basin versus suleo punctato, usque ad medium pertinente, exstructo; pygidio subtiliter albo-bimaculato; peetore utrinque tenuiter albo-piloso; segmentis singulis abdominalibus quatuor utrinque carinula dimidiatis serieque postica pilorum alborum ornatis. — Long. corp. 10,5 mm. Stett. entomol. Zeit. 1894. 246 Mukenge im Baluba-Lande (Central-Afrika, Congo- Gebiet), August 1885 (Dr. P. Pogge). Obgleich diese Art der smaragdina Kraatz (Guinea) recht ähnlich ist, so kann sie von dieser doch leicht unterschieden werden. Sie ist kleiner, feiner sculptirt, zerstreuter punktirt und glänzender; der Prothorax ist schmäler, das Scutellum hinten weniger zugespitzt. Die Elytren sind zwar gefurcht, aber weniger tief, und die Zwischenräume punktirt. Der 4. Zwischenraum der Elytren besitzt keine Punktreihe, eben- sowenig wie bei smaragdina. Die Unterseite ist bei beiden Arten sehr ähnlich. 32. Popillia erenatipennis Quedenfeldt (Berliner Entom. Zeitschr. 1888. S. 176). „Sat magna, metallico-viridis, cupreo-tincta; capite ereber- rime ruguloso, thorace dense punctulato, scutello fere laevigato. Elytris fortiter sulcatis, suleis grosse punctatis, punctis oculatis, transversis; interstitiis convexis, parce subtilissime punctatis. Corpore subtus cum femoribus metallico-aurato, tibiis tarsisque viridibus; pectore albo-villoso, femoribus abdominisque seg- mentis albo-ciliatis, pygidio albo-bimaculato, aciculato; antennis nigro-viridibus; articulis 3.—6. obseuro-fulvis; metasterni pro- cessu prolongato, apice rotundato. — Long. 111/,—12 mill.“ — Auf dem Marsche vom Quango bis Kassamba am Loange (Lunda-Reich, Central-Congogebiet) am 5. September 1884 vom Lieut. Müller gefunden (Mus. Berlin und Oberthür). Der zweite von den übrigen Punktstreifen nieht ver- schiedene Punktstreif der Elytren entspricht der abgekürzten Punktreihe des zweiten Zwischenraumes bei smaragdina Kraatz; crenatipennis hat demnach 6 einander gleichende Dorsalstreifen auf den Elytren, smaragdina nur 5. 33. Popillia ceupripes Kraatz d..c. 8.229): „Viridi-aenea, antennis pedibusque cupreis, tarsis vix dilu- tioribus, thorace fere toto confertim punctato, basi haud lineato, scutello punctato, elytris leyiter sulcatis, punctato-striatis, inter- stitio primo basi punetis impresso, pygidio crebre subtiliter acieulato, vix bifascieulato, pedibus longiuseulis. — Long. 12 mill.“ — Senegal, Old Calabar (Mus. Kraatz, Oberthür ete.). 34. Popillia laevicollis Kraatz (dere 8.229): „Viridi-aenea, nitidula, thorace lateribus subtilissime punc- tulato, nitido, elytris punctato-striatis, interstitio primo punc- Stett. entomol. Zeit. 1894. 247 torum linea basi irregulari usque ad apicem producta, inter- stitio tertio punctorum linea ultra medium producta, pygidio vix bifaseiculato, cerebre punctato, femoribus viridibus, tibiis cupreis, tarsis cyaneo-nigris. — Long. 11 mil.“ — Gabun (Mus. Kraatz). Von der verwandten P. cupripes Kraatz gut zu unter- scheiden. Nur die Schienen sind kupferroth, die Schenkel grün, die Tarsen schwarzblau. Das Pronotum ist fast ganz glatt, nur die Seiten sind sehr fein punktulirt; die Elytren kürzer und breiter, weitläufiger punktirt-gestreift. 35. Popillia melanochlora n. sp. 9. Trotz der nahen Verwandtschaft mit smaragdina Kr. ist diese neue Art doch sogleich durch die abweichende Beschaffen- heit der Elytren zu unterscheiden; die Punktstreifen derselben sind nämlich nicht vertieft, und die Zwischenräume flach. Diagnose: Atroviridis, laevis, nitida, tibiis omnium pedum apiceque femorum anticorum cupreis, tarsis apiceque tibiarum posticarum nigris; antennis brunneis, articulo primo supra viridi-micante, clava nigro-fusca; capite antice rugoso, postice juxta oculos longitudinaliter strigato, strigis utrinque in verticem eurvatis, hoc medio laevi punctulato; prothorace latiusculo, supra laevissimo, lateraliter et antice transversim strigato-punc- tato, lateribus angulisque postieis rotundatis, sulco laterali in marginem posticum breviter ducto, tenui; scutello parce subtilissime punetato; elytris striato-punetatis, striis haud impressis, interioribus et exterioribus * aequaliter distinetis, interstitiis planis, interstitii secundi serie punctorum regulari, usque ad apicem ducta, antice duplicata, alteris striis dorsalibus simillima, interstitio quarto serie punctorum dissoluta regulari, usque ad medium pertinente, exstructo; pygidio tenuiter albo-bifasciculato; pectore abdomineque parce albo-pilosis, metasterno utrinque antice et postice piloso; segmentis ab- dominalibus singulis ante marginem posticum et lateraliter albo-maculatis, seilicet fasciculis pilorum alborum ornatis, praesertim macula alba sesmentorum laterali distineta; pro- cessu mesosternali porrecto. — Long. corp. 12,5 mm. Bei der Barombi-Station am Elefanten-See im Hinter- lande von Kamerun von Herrn Dr. Preuss entdeckt (1 2). — Auch einige jüngst von Herrn Zenker von der Jaunde- Station im Hinterlande von Kamerun gesandte Stücke ge- hören zu dieser Art. Bei einem derselben sind außer den Schienen auch die Schenkel kupfrig mit grünlichem Schimmer. Länge des Körpers 11—11!/, mm. Stett. entomol. Zeit. 1894. 248 Der Körper des Barombikäfers ist ganz dunkelgrün und glänzend; die Schienen sind metallisch purpurfarben, die Tarsen- schwarz. Die Spitze der Vorder- und Hinterschienen ist dunkelbraun bis schwarz. Die Antennen sind braun bis schwärzlich, das erste Glied oben grünmetallisch gefärbt. Das Pronotum ist beiderseits mit gleichmäßig quergezogenen Punkten und Stricheln besetzt und nur auf der Scheibe und auf der Mitte der hinteren Hälfte glatt, aber sehr fein zer- streut-punktirt. Die Elytren sind gestreift-punktirt, die Zwischen- räume flach; auf dem 4. Zwischenraume befindet sich eine bis zur Mitte reichende, aufgelöste Punktreihee Die Punkt- reihe des 2. Zwischenraumes reicht bis zur Spitze der Elytren und ist so vollständig ausgebildet, daß sie von den übrigen Dorsalstreifen kaum zu unterscheiden und als gleichberechtister Streifen anzusehen ist; nur auf der vorderen Hälfte ist er theil- weise doppelt. Das Pysidium zeigt zwei kleine weiße Haar- flecken. Die Unterseite ist schwach behaart. Auf den Abdominal- segmenten befinden sich vor dem Hinterrande schneeweiße Haarflecke; am deutlichsten ist je ein Fleck in den Außen- ecken der Abdominalsegmente; theilweise ist auch der Hinter- rand weiß behaart. 36. Popillia eyanoptera Hope (Ann. Mag. Natur. Hist. 1842. Vol. IX. S. 495). „Viridis, caput cum thorace viride et punctatum. Scu- tellum pallidius. Elytra striato-punctata, eyanea. Podice puneto utrinque albo-maculato. Corpus infra viridi-aeneum nitidum, lateribus abdominis utrinque albopilosis. Pedes bini anteriores picei, quatuor femoribus postieis viridibus, tibiis tarsisque eupreo-aeneis. — Long. lin. 6; lat. lin. 3. — Hab. In Afrika aequinoctiali.“ Diese Spezies ist mir unbekannt. Ob sie mit einer anderen bekannten identisch ist? Vielleicht mit der folgenden? 37. Popillia violaceipennis Quedenfeldt (Berlin. Entom. Zeitschr. 1888. Bd. XXXI. S. 177). „Statura mediocri, capite thoraceque metallico-viridibus, dense punctatis, hoc lateribus pone medium levissime sinuato. Elytris ut in praecedenti, sed minus distinete suleatis et punc- tatis, pallide violaceis, suleis viridi-tinetis, sutura, scutello, pygidio et corpore subtus cum pedibus metallico-viridibus; tarsis fere nigris, pectore, femoribus, abdominisque lateribus subdense albo-villosis, segmentis primis auratis; pygidio bima- Stett. entomol. Zeit. 1894. 249 culato, antennis luteis; mesosterni processu ‘ut in praecedenti. — Long. 11 mil. — Baluba-Land, östlich vom Kassai, Central-Congostaat.“ 38. Popillia dorsofaseiata Fairmaire (Annal. Soc. Ent. France. 1887. S. 124; — Kraatz, Deutsche Entom. Zeitschr. 1892, $. 226). „Ovata, atra, valde nitida, elytris testaceo-rufo faseciatis, fascia basin versus adscendente, extus marginem versus angulata et medio breviter retroducta, pygidio albo-bimaculato, abdomine utrinqgue transversim albofasciato, femoribus albo-marginatis; capite dense punctato-rugoso, parum nitido; prothorace disco fere laevi, lateribus dense strigoso-punctato; seutello triangulari, subtiliter punctato; elytris sat brevibus, medio ampliatis, apice separatim rotundatis, propygidium haud obtegentibus, basi haud impressis, fortiter punctato-striatis, intervallis vix con- vexiusculis inaequaliter latis, margine sub humeros oblonge impressis; pygidio obliquo, asperulo-punctato, strigoso; subtus lateribus punctato, metasterno antice valde angulato, compresso. — Long. 11 mill. — Zanzibar.“ (Fairmaire.) Diese kurz eiförmige Spezies ist kenntlich an der lebhaft scherbengelben Zeichnung der Elytren auf dunkelerzgrünem Grunde; diese Zeichnung besteht in einer Basalbinde, einem Fleck unterhalb des Scutellums und einer schrägen Binde, welche von der Schulter bis zur Spitze reicht. Die Aus- dehnung der gelben Binden und Flecke ist bei verschiedenen Stücken oft verschieden. Die dorsalen Zwischenräume zwischen den Punktstreifen der Elytren sind convex. Die Stücke in der Königl. Sammlung stammen aus Dar-es-Salaam. 39. Popillia nyassica n. sp. P. dorsofasciatae similis, eapite autem prothoraceque cupreis, elytris castaneis, macula circumseutellari quadrata, postiee utringue apicata, sutura, interdum quoque margine apicali nigro-viridi-aeneis; sceutello parce punctulato, lateribus sim- plieibus (utrinque absque linea marginali impressa); pygidio feminae breviore quam in dorsofasciata 2. — Long. 11 mm. Aus Milanji in Britisch-Central-Afrika (Nyassa- Land) von Herrn Brown eingesandt; 2 Exemplare in der Königl. Sammlung. Diese Spezies könnte für eine geographische Varietät oder Subspezies der P. dorsofasciata gehalten werden. Die Färbung der Elytren ist hell kastanienroth, nur ein quadratischer Fleck um das Scutellum, die Naht und zuweilen auch die Stett. entomol. Zeit. 1894. 250 Spitze sind dunkelerzgsrün. Auf dem Scutellum fehlt jederseits neben dem Seitenrande die eingegrabene Linie, welche dorso- fasciata auszeichnet. Auch ist beim 2 das Pygidium hinten kürzer und weniger zugespitzt als bei dieser Spezies. 40. Popillia crassiuscula n. sp. & 2. Brevis, ovata, crassiuscula, convexa, viridi-metallica, dis- color, clypeo et lateribus pronoti obscure signaturisque elytrorum laete testaceis; elytris ceterum cyaneis vel viridi-cyaneis, parte lata apicali decisa rufo-castanea, vitta laterali, subhumerali vittaque media basali, humeros cyaneos cingente, maculaque appendiecularia discoidali laete testaceis; pygidio castaneo viridi-micante, maculis duabus pilorum alborum ornato; antennis fuseis, clava atra; pedibus rufo-castaneis viridi-micantibus, tarsis apiceque tibiarum posticarum nigris, his laete cupreis; capite et pronoto (illo densius ereberrime) punctatis, vertice et tertia parte postica pronoti nitidis, subtilius et parcius punctulatis; elytris profunde sulcatis et striato-punctatis, interstitiis laevibus, inaequalibus, convexis, impunctatis, inter- stitio secundo serie punctorum brevi basali instructo; seg- mentis singulis abdominalibus quatuor, abdomine medio excepto, carina tenui transversa dimidiatis et postice albo-pilosis; processu mesosternali elongato; tibiarum dente superiore in utroque sexu valido. — Long. corp. 12—12,5 mm. Ein Pärchen aus Mukenge, der Hauptstadt des Baluba- Landes im südlichen Congo-Gebiete, im April 1883 von Dr. Pogge aufgefunden. Diese Spezies ist vor allen übrigen durch den kurzen, gedrungenen Körper und die Färbung der Elytren ausgezeichet. Die Elytren sind ziemlich tief gefurcht, die Zwischenräume convex, glatt, unpunktirt. Die Zeichnung der Eiytren erinnert an P. dorsofasciata Fairm. 41. Popillia biimpressa n. sp. 2. Obgleich diese Art der ditacta Kraatz recht ähnlich ist, so scheint sie doch von dieser gut unterschieden zu sein; denn das Pronotum besitzt jederseits in der Mitte neben dem Seiten- rande einen großen, tiefen Eindruck, der im Grunde punktirt ist. Da aber auch bei manchen Individuen von bitacta eine schwache Spur eines Eindruckes jederseits auf derselben Stelle des Pronotums vorkommt, so würde der grubenförmige Ein- druck der neuen Form trotz seiner auffallenden Größe vielleicht nicht für einen durchgreifenden Speziescharakter zu halten sein, wenn sich nicht noch andere Merkmale hinzugesellten. Stett. entomol. Zeit. 1894. 251 Bei unserer neuen Form sind nämlich die Brust und das Ab- domen stärker behaart als bei ditacta,; die Mitte ist natürlich, wie immer, ganz unbehaart. Die Abdominalsegmente sind beiderseits vom Grunde bis zur Spitze behaart, während sich bei bitacta die Haarbekleidung an die mittlere Querleiste jedes der betreffenden Segmente seit so daß die vordere Hälfte der Segmente jederseits haarlos bleibt. Dies läßt die neue Form als eine von ditacta durchaus verschiedene Spezies er- scheinen. Diagnose: P. bitactae Kraatzii similis, sed pronoto utrinque excavato; atro-viridis, nitida, elytris nigris in disco et basin versus late castaneis; infra cum pedibus nigro-aenea, his viridi-suffusis; pectore et ventre, medio longitudinaliter excepto, sat dense flavo-pilosis, segmentis abdominalibus quatuor latera- liter totis pilosis; processu mesosternali brevi. — Long corp. 10 mm. Bei Bismarckburg im Hinterlande von Togo am 10. November 1892 von Leopold Conradt ein einzelnes Stück auf Gras gefunden und der Königl. Sammlung überwiesen. 42. Popillia aenea n. sp. ®. Auch diese Spezies ist der bitacta Kr. ähnlich, erinnert aber wegen der fast vollständigen Behaarung der Abdominal- seiten an diümpressa m., von der sie sich folgendermaßen unterscheidet. Der Körper ist größer, oberseits glatter, heller metallischgrün und ungefleckt; die Elytren sind feiner gestreift, die Haarflecke des Pygidiums größer. -Die ganze Oberseite ist grünlich-erzfarben mit leichtem Kupfer- oder Bronceschimmer, glatt und glänzend. Unterseite sammt den Beinen kupferfarben, letztere, namentlich an den Hinterschienen, theilweise grünlich. : Viridi-aenea, leviter cupreo-aeneo-nitens, glabra, pectore, ventre pedibusque cupreis, tibiis plus minusve virescentibus; eapite antice dense tenuiter ruguloso; prothorace simplice, angulis posticis rotundatis, margine costulato laterali in mar- ginem posticum longe continuato, dorso postice glaberrimo fere impunctato, latera versus distinete punetato et breviter strigato, in disco et marginem anticum versus parce punc- tulato, dorso utrinque disei loneitudinaliter depresso et distinetius seulpturato; scutello basin versus punctato; elytris glabris, tenuiter striato-punctatis, stris haud vel vix impressis, exterioribus cerassioribus, interstitiis planis subtilissime et vix eonspicue punctulatis; interstitio secundo seriem. punctorum, e basi ad apicem pertinentem, plus minusve regularem, prae- bente; punetis nonnullis interstiti quarti seriatis, serie mox Stett. entomol. Zeit. 1894, 252 abrupta; pygidio duabus maculis albis ornato; pectore et ventre, medio longitudinaliter apiceque hujus exceptis, pedi- busque ad partem dense flavo-pilosis; processu mesosternali brevi. — Long. corp. 12 mm. Ein weibliches Exemplar wurde in Togo, uud zwar bei Bismarekburg im Adelilande, im September 1892 von Leopold Conradt entdeckt, 43. Popillia bitacta (Cand.) Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892. S. 233). Obseure viridi-aenea, elytris gutta singula solitaria discoi- dali flavida ornatis, capite antice rufo vel aeneo-vinaceo vel viridi, antennis pedibusque rufis (var. bipustulata excepta), _ tarsis brunneis, tarsis pedum posticorum nigris, tibiis ejusdem paris cupreis, apice nigro; capite antice dense subtiliter rugoso; pronoto glabro nitido, lateraliter distinete punetulato, prope angulos anticos transversim strigato aut punctato, juxta marginem lateralem plerumque foveola media singula minuta instructo, angulis postieis rotundato-obtusis, stria marginali in marginem posticum fere usque ad scutellum ducta; elytris striatopunctatis, interstitiis dorsalibus leviter convexis, interstitii secundi serie punctorum regulari apicem non totam pertinente, interstitio tertio quam quarto angustiore, interdum his duobus interstitiis latitudine inter se aequalibus; segmentis abdo- minalibus per totam latitudinem albido-semipilosis, intus autem utrinqgue medii e basi usque ad apicem pilosis; pygidio bimaeulato, maculis transversis. — Long. corp. 10—11 mm. Die typische Form wurde gefunden in Liberia, Aschanti, Kamerun (Barombi-Station, Hauptmann Zeuner), Gabun (Mungo, September, Buchholz), Baluba-Land (Central-Congogebiet, März und April 1881, August 1882, Dr. Pogge). Oberseits schwarzgrün, glänzend, die Flügeldecken mit ‚je einem gelben Fleck etwas vor der Mitte und nicht weit von der Naht entfernt, auf dem 4.—5. oder 3.—5. Zwischen- raume. Die Unterseite ist ebenfalls dunkelgrün. Die Beine sind gelbbraun, die Tarsen, namentlich die der Hinterbeine, viel dunkler bis schwarz. Die Hinterschienen sind nicht deutlich kupferroth,. Das Pronotum ist auf der Scheibe bis zum Hinterrande glatt, unpunktirt, nach den Seiten zu mehr oder weniger recht deutlich punktirt; meist befindet sich ein Grübchen neben dem Seitenrande, ungefähr in der Mitte. Die Punktreihen der Elytren sind etwas vertieft, die Punkte klein, die Zwischenräume etwas convex oder flach; die Stett. entomol. Zeit. 1894, 253 Punktreihe des zweiten Zwischenraumes ist mehr oder weniger regelmäßig und einfach. Die Abdominalsegmente sind haupt- sächlich auf der hinteren Hälfte weiß behaart; dieser weiße Querstreif ist in der Mitte nieht unterbrochen, wie er es ge- wöhnlich bei den übrigen Popillien ist; nur bei der Var. bipustulata ist er unterbrochen. Beiderseits der Mitte reicht die weiße Behaarung bis nahe zur Basis, und zwar an den drei ersten Segmenten, aber nach dem Seitenrande zu be- schränkt sich die Behaarung wieder auf die hintere Hälfte der Segmente. Hinsichtlich der Färbung des Körpers, der Elytren, der Form der Pyeidialflecke, der Breite des 3. und 4. Zwischen- raumes der Elytren, der Convexität der Interstitien, der Punktirung des Pronotums u. s. w. bieten sich uns einige Varietäten dar. a. Var. bimaculosa n. Gracilior, glabrior, pronoto glabro lateraliter subtilissime punctulato, elytris glabratis paulo subtilius striato-punetatis, ‘ interstitis minime convexis, utroque elytro plaga obliqua, e medio usque ad humeros pertinente, ornato. — Guinea «Buquet), 2 2. b. Var. nigra n. Nigra, nitida, subviolaceo paulo suffusa, elypeo rufo vel nigrofusco, pedibus rufo-brunneis; tarsis postieis apiceque tiblarum posticarum nigris; pronoto lateraliter distinete punc- tato, prope angulos anticos quoque pünctato nec strigato, foveola laterali nulla; macula elytrorum minute. 1 52 — Togo, Bismarekburg, am 24. April 1893 auf einem Strauche gefunden (L. Conradt). c. Var. bipustulata n. Formae typicae similis, at supra nigrescens, nitida, capite prothoraceque nigro-viridi-aeneis, elytris fere nigris, macula elytrorum minuta; pedibus fere nigris, femoribus aeneo- viridi- tibiisque subviolaceo-nigris; pronoto latera versus distine- tius punetato et rugato, juxta marginem lateralem utrinque paulo biimpresso; elytris paulo profundius striatis, interstitiis 3. et 4, latitudine aequalibus; segmentis abdominalibus utrinque totis semipilosis, medio late interrupto; -pygidio albido-bimaculato, maculis trigonalibus mediocribus nec transversis. — Long. 10 mm. — Bei Mukenge im Baluba-Lande (Central-Congo-Gebiet) im August 1882 und April 1883 je 1 2 von Dr. Pogge gefunden. Stett, entomol. Zeit. 1894, 254 Trotz der vielen Unterschiede von der typischen Form glaube ich die bipustulata nur für eine Varietät der bitact« Kraatz halten zu müssen. Der äußere Eindruck der Form und Färbung ist genau so wie bei der typischen bitacta. Diese Art ist augenscheinlich sehr zur Variation geneigt. Wie bei bipustulata, so ist auch bei einem Stück der typischen bitacta der 3. Zwischenraum der Elytren so breit wie der 4., während er sonst viel schmäler ist als dieser. Die Behaarung der Abdominalsegmente reicht beiderseits der Mitte nicht bis zur Basis des Segments, wie bei der typischen bitacta« und den anderen Varietäten. Zudem sind die Beine schwarz mit Metallschimmer, der auf den Schenkeln dunkelgrün, auf den Schienen schwarzblau ist. Die beiden Flecken des Pygidiums sind nicht in die Quere gezogen, sondern kleiner und dreieckig. d. Var. intacta Kraatz 1. ec. $S. 234. „Elytris haud testaceo - punctatis.* —- Kleiner, heller grünlich, ohne den gelben Fleck auf den Elytren. Sierra Leone. e. Var. fuscipennis Kraatz 1. ec. $. 234. „Elytris fusco-testaceis, puncto medio viridi.“ — Elytren . gelbbraun und auf denselben statt des gelben ein: grüner Fleck. — Aschanti. f. Var. viridipes Kraatz 1. c. $. 234. Größer, Beine ganz dunkelgrün, Discus der Elytren gelb. — Long. 13 mm. — Sierra Leone. 44. Popillia distinguenda Fairmaire (Ann. Soc. Ent. de France. 1887. S. 124). „Sat breviter ovata, nitida, capite prothoraceque viridi- aeneis, elytris castaneo-rufis, subtus cum pedibus pygidioque rufa, hoc albo-bimaculato; capite dense subtiliter punctato- rug0s0o, summo laevi; prothorace fere a basi angustato, laevi, lateribus punctato -strigosulis; scutello sat brevi, subtiliter punectulato; elytris apice separatim rotundatis, pygidium haud obtegentibus, utrinque striis punetatis impressis, ad marginem lineato-punctatis, intervallis '‘convexis, laevibus, sexto ad hume- rum dilatato, punctato, sutura elevata, angustissime aenea; propygidio dense asperulo, punctato; pygidio transversim strigosulo, laxe asperulo-punctato; pectore abdomineque lateribus albido-pilosis, abdomine fasciato, tibiis anticis bidentatis, metasterno valde compresso-angulato. — Long. 9 mill.* —. Usagara. Stett. entomol, Zeit. 1894. 255 Auf diese Beschreibung paßt ein Stück der Königl. Sammlung aus Dar-es-Salaam. Da dieses Exemplar aber spezifisch mit der strigilata Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892. S. 235) übereinstimmt und nur in der Färbung und Zeichnung der Elytren einige Abweichungen?zeigt, so kann die Kraatz’sche Art als Varietät zu distinguenda Fairm. ge- zogen werden. Var. strigilata Kraatz (1. ec. 8. 235). „Fusco-viridis, nitidula, capite thoraceque medio laevi, lateribus dense punc- tatis, virescentibus, elytris flavo-testaceis, humeris, sutura, striga dorsali postice abbreviata lateribusque (basi excepta) viridibus, pygidio bifaseieulato fortiter minus erebre punctato. — Long. 91], mill.“ Dar-es-Salaam, Sansibar, Melinda. Die Art gehört zur Verwandtschaft der P. bitacta Kraatz. 45. Popillia liturata Quedenfeldt (Berliner Entom. Zeitschr. 1884 p. 322). Diese Spezies ist in der Synopsis der Popillien von Kraatz nicht aufgeführt. Sie gehört zu den kleinsten Formen und ist wohl zunächst mit bitacta Kr. verwandt. Aber das Pronotum ist überall ziemlich grob punktirt, und die Punkt- streifen der Elytren sind vertieft, furchenartig, die Punkte sroß und tief. Die Zwischenräume der Punktstreifen sind convex. Auf dem zweiten Zwischenraume befindet sich eine etwas unregelmäßige Punktreihe, die der Basis näher eine vertiefte Doppelreihe von Punkten bildet. Diagnose: „Parva supra metallico-viridis; capite, thorace seutelloque dense punctatis; elytris profunde punctato-sulcatis, interstitis convexis, laevibus, litura dorsali rufo-testacea. Corpore subtus cum pedibus atro-viridi, sat dense (pectoris abdominisque medio excepto) albo-villoso; pyeidio maeculis duabus magnis albo-villosis, tarsis obscuro-cupreis, palpis an- tennisque rufis, his clava nigra; mesosterni processu haud prolongato. — Long. 8 mill. — Quango.* (Quedenfeldt 1. c.) Die mir vorliegenden Stücke von Mukenge im Baluba- lande (Dr. Pogge, 25. März bis 20. April 1883) sind mit der Type verglichen. Die Spezies variirt jedoch in der Fär- bung der Elytren: 1. Var. unicolor & ceapite, pronoto, seutello elytrisque saturate. viridi-aeneis, plaga antica utrinque maculaque antescutellari pronoti et seutelli apice fuseis; 1 Exemplar. 2. Var. fulvipennis 9 elytris fulvis, sutura obseurata; 2 Exemplare. Stett. entomol Zeit. 1894, 17 3. Var. limbata 2 elytris fulvis, margine laterali utriusque elytri postice viridi-nigro-limbato. 1 Exemplar. Mit der Type in der Färbung der Elytren übereinstimmende Stücke liegen aus Mukenge nicht vor. 46. Popillia njamensis n. sp. 9. Der kurze, gedrungene Körper dieser Spezies findet sich unter den afrikanischen Formen in ähnlicher Weise auch bei crassiuscula m. Doch im Habitus finden sich deutliche Be- ziehungen zur Gruppe der bitacta ete.;, ohne Zweifel gehört die neue Art zu dieser Artengruppe. Wir werden in dieser Ansicht bestärkt durch die Bildung des kurzen Mesosternal- fortsatzes. Diagnose: Breviter ovata, piceo-aenea, viridescens, capite, pronoto seutelloque viridi-aeneis, nitidis; pronoto vere brunneo dorsoque obscurato, scutello quoque postice infuscato; elytris castaneo-rufis, area communi eircumscutellari, macula humerali vittaque angusta, margini exteriori propiore, antice abrupta et postice callum apicalem pertinente, nigro-viridi-aeneis; pygidio, pectore ventreque piceis et viridi-aeneo suffusis; pedibus brunneis, virescentibus, tibiis postieis eupreis, tarsis postieis nigro-eupreis; pronoto brevi, duplo fere latiore quam longiore, lateribus rotundatis, angulis postieis rotundato-obtusis, sulco laterali in marginem posticum ducto, dorso praesertim postice nitidissimo, subtilissime punctulato. latera versus distinete erebre punctato et transversim strigato; eiytris sat profunde striatis, striis seriatim punctatis, interstitiis laevibus, dorsalibus convexiuseulis, interstitio secundo serie impressa "punetorum, fere ad apicem ducta, exstructo; pygidio ad basin fasciatim parce flavo-piloso, medio basali interrupto; processu meso- sternali brevi; segmentis abdominalibus utrinque semipilosis. — Long. corp. "10 mm. ; Ein weibliches Stück aus Semnio in Njam-Njam (Bohndorff). Auffallend ist der sehr kurze Prothorax dieser Spezies. 47. Popillia propinqua n. sp. 3. Piceo-aenea, tota nitida; capite, pronoto scutelloque viridi- fulgentibus, hoc et pronoto vere castaneis, hujus disco nigro; elypeo quoque brunneo; elytris piceo-nigris, fascia obliqua flava, ex humeris nata, medium versus suturae appropinquata, dein apicem versus juxta suturam continuata; pedibus testaceis viridi-aeneis, tibiis postieis apicem versus cupreis, tarsis fuseis; Stett. entomol. Zeit. 1894. 257 pectore viridi-aeneo, abdomine testaceo-brunneo leviter aenescente; pronoto Jlateraliter, praecipue prope angulos anticos, dense transversim strigato, angulos posticos versus plus minusve punctato; disco antice densius punctato, postice toto glabro, laevi, impunctato vel parce et subtilissime punctulato; angulis prothoracis posticis obtusis, lateribus postice sinuatis, linea marginali elevata in marginem posticum continuata; elytris profunde punctato-striatis, striis paulo impressis, interstitiis leviter convexis, interstitio secundo serie punctorum regulari, parum interrupta, exstructo; pygsidii basi pilis albis fere tota, medio vix interrupto, parce vestita;, segmentis abdo- minalibus quatuor carinula transversa dimidiatis, pone hanc carinulam albopilosis; processu mesosternali brevi. — Long. corp. 8 mm. In Togo bei Bismarckburg von Leopold Conradt 1893 und bei Misahöhe im Juni 1893 von E. Baumann entdeckt. Diese neue Art scheint der mir unbekannten P. signifera Kr. nahe zu stehen. Doch ist nach der Beschreibung die Zeich- nung der Elytren eine etwas andere. Der Punktstreifen auf dem zweiten Zwischenraume der Elytren reicht bis zur Spitze derselben, bei signifera erlischt er bald hinter der Basis. Die gelbe Zeichnung der Elytren kann sich verringern, ähnlich wie bei dorsofasciata Fairm., so daß nur eine kurze schräge Binde auf der vorderen und eine verkürzte Nahtbinde auf der hinteren Hälfte übrig bleiben. 48. Popillia signifera Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892. S. 237). „Piceo-aenea, nitida, elypeo pedibusque rufopiceis, thorace lateribus rufo-translueidis, erebre minus subtiliter punctatis, dorso fere laevi, scutello cerebre punctato, elytris nigro-piceis, regulariter punctato-striatis, stria secunda abbreviata, macula transversa obliqua testacea sub humeros incipiente cum apiecali ad angulum suturalem conjuncta, pygidio rufescenti bifaseieu- -lato, abdominis segmentis ultimis apice rufescentibus, lateribus linea transversali impressa, flavo-pilosa, pedibus rufis, aeneo- virescentibus, pygidio modice prominulo. — Long. corp. 8 mill.* — Old Calabar (Mus. Cande£ze). Var. „Macula posteriori nulla.“ (Kraatz I. c.) — Old Calabar (Mus. Oberthür). Stett. entomol. Zeit. 1894, 175 258 49. Popillia octogona Candeze (Coleopt. Hefte V. 1869. S. 45; — Kraatz, Deutsche Entome Zeitschrift, 1892. 8. 237). „Viridis, nitida, vertice laevi, elypeo rugose punctato, prothorace medio vix punetato, late flavolimbato; seutello parum punetato; elytris punctato-striatis, vitta lata, obliqua, flava notatis; pygidio albo-biplagiato; corpore subtus pedibusque rufocupreis, postieis obseuris. — Long. 8 mill., lat. 5 mill.“ — Old Calabar (Mus. Candeze und Kraatz). Var. viridula Kraatz (l. ec. $8. 237): „viridis, elypeo, elytris pedibusque onicoloribus.“ — Aschanti. Der P. bitacta Kraatz nahe verwandt, kleiner und anders sefärbt. 50. Popillia opaca Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1892. $. 239). „Nigra, parum nitida, capite, thorace impunetato, scutello elytrorumque plaga longitudinali ovali viridibus, opaeis, his sutura et marginibus omnibus testaceis, punetato-striatis, striis ad suturam valde irregularibus, propygidio perspicuo, dense piloso, pygidio parce breviter piloso, segmentis abdominis longitudinaliter strigosis, mesosterni pleuris erebre aciculatis, metasterni pleuris minus crebre aciculatis, pubescentibus, meso- sterno haud producto, globuloso. — Long. 9 mill.“* Guinea (Mus. Oberthür). 51. Popillia phylloperthina n. sp. Eine kleine, von den übrigen Popillien mehrfach ab- weichende Spezies von schwarzer Färbung. Der Kopf, sowie der Prothorax auf den Seiten und vor dem Vorderrande sind so dieht punktirt, daß sie mattschwarz erscheinen. Ferner sind die Hinterecken des länglichen Prothorax spitz recht- winklig. Die Elytren sind grob punktirt-gestreift, die abwech- selnden Interstitien höher convex. Die unregelmäßige und zum Theil doppelte Punktreihe des zweiten Zwischenraumes reicht etwas über die Mitte hinaus. Die Behaarung der Unter- seite ist sehr locker. Der Apicalzahn der Vorderschienen ist nur mäßig lang und nach außen gebogen, der obere Zahn deutlich. Diagnose: Nisra, capite pronotoque opacis, hujus disco posteriore et elytris nitidis; capite densissime punctato, vertice extremo nitido pareius punctato; prothorace longulo, angulis postieis Stett. entomol. Zeit. 1894. 2359 acute reetis, lateribus paulo rotundatis, supra Cönfertissime dense punctato, obsolete 8-foveolato, disco parcius at distinete punctato, postice .glabro, laevissimo; scutello brevi inaequa- liter punetulato; elytris rude punctato-sulcatis, interstitiis glabris, alternis subeostatis, interstitio secundo seriem punc- torum fere irregularem, partim duplicatam, parum ultra medium prolongatam, praebente; striis dorsalibus profundioribus quam lateralibus, punctis striarum dorsalium tertiae, quartae, quintae transversis; pygidio aciculato -punctato, maculis 2 griseo- pilosis haud densis ornato; pectore villoso, ejus ee et ventre nitidis, nigris, subaeneis, segmentis abdominalibus utrinque stria er teike et en griseo-pilosis; processu mesosternali conico, acuto. — Lam corp. 8,5 mm. Ein Exemplar bei Misahöhe in Togo im Juni 1893 von E. Baumann entdeckt. Nannopopillia n. g. Die kleine, als Popillia beschriebene minuscula Har. weicht von den echten Popillien merklich ab, wie schon Kraatz in der Deutschen Entom. Zeitschr. 1892. S. 301 hervorhebt. Das Pronotum ist nämlich in seiner ganzen Ausdehnung rauh punktirt und behaart, bei den echten Popillien feiner punktirt und auf der hinteren Hälfte glatt, dabei unbehaart. Der Clypeus ist etwas kürzer und abgestutzt, an den Vorderecken jederseits nach oben umgebogen. Auffallend ist, worauf bis- her nicht hingewiesen wurde, daß die vorderen Tibien in beiden Geschlechtern gleichgebildet sind. Ferner steht der obere Zahn dieser Tibien senkrecht zur Längsachse der- selben; bei Popillia steht er schräg (in einem spitzen Winkel) zur Längsachse. Außerdem weicht diese Art durch die Bil- dung der Krallen von Popillia ab, imdem an den Mittelfüßen die äußere Kralle in beiden Geschlechtern gespalten ist. Beim Männchen von Popiha ist die äußere (größere) Kralle der Mittelfüße einfach und nur beim Weibchen gespalten. Das letzte Segment des Abdomens ist beim Männchen hinten sehr schwach ausgerandet, beim Weibchen abgerundet. Das Pysidium ist in weiterer Ausdehnung behaart, als bei Popilha. Charakteristik der Gattung: Clypeus brevis, margine antico truncato, angulis duobus reflexis, erectis. Pronotum totum rude punctatum et villosum. Tibiarum anticarum dentes duo exteriores in utroque sexu similes, dente superiore perpendiculariter exstante. Unguiculi tarsorum pedum secundi paris in utroque sexu Stett. entomol. Zeit. 1894. 260 aequales, unguiculo majore bifido. Processus mesosternalis parum productus. Pygidium ad magnam partem pilosum, parte postica striague media nudis. Corpus subtus plus minusve villosum. N. minuscula Harold (Popilia minuscula Harold, Stettin. Ent. Zeit. 1879. $. 333) „Obseure viridi-aenea, elytris testaceis, sutura, limbo. Toencanllaprs basali utrinque juxta scutellum nigris, pygidio nigro, basi utringue albo-villoso. — Long. 6,5—7,5 mill.* Sansibar (Hildebrandt). Die typischen Stücke befinden sich in der Königlichen Sammlung des Museums für Natur- kunde zu Berlin. In allernächster Beziehung zu Popilia steht die Gattung Gnatholabis Erichson. (Naturgesch. d. Insect. Deutschl. III. 1847. S. 615 Note 3. — Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1892. S. 298.) Der Clypeus ist schmäler als bei den Popillien, etwas mehr verlängert, vorn schwach ausgerandet; auch der Pro- thorax ist etwas länger und oberseits mehr oder weniger be- haart. Das Pygidium ist dicht mit Haaren bekleidet. Die Gattung ist auf Afrika beschränkt. Die 4 bekannten Arten sind in der Königlichen Sammlung vertreten. 1. G. suturalis Castelnau, Hist, nat. II. p. 150. — Kraatz, l. e. 8. 299. — Senegal (Buquet), Guinea (Deyrolle), Bismarekburg in Togo (Dr. R. Büttner, September- Oktober 1891), Benue (Staudinger). 2. G. dorsalis Kraatz 1. ec. S. 299. — Labore (Babbene) und Kongo. In der Königlichen Sammlung aus Njam- Njam (Bohndorff), von Schlüter erhalten. — Eine Var. nilotica beschreibt Kraatz l. c. aus Ober-Aegypten. 3. G. niekerli Kraatz 1. c. $. 301. — Leshumo (Ost- Afrika), von Dr. Kraatz erhalten. 4. G. ludificans Ancey Naturalista Sieil. I. 1883. S. 96; — Kraatz l. c. $S. 300. — Tabora in Deutsch-Ostafrika, von Heyne erhalten; Kakoma bei Tabora ebenda, östlich vom Tanganjika-See (Dr. Böhm). — Die An- gabe, daß die Art am Zambesi vorkomm.n soll, erscheint mir zweifelhaft. Stett. entomol. Zeit. 1894, 261 Liste der vorstehend aufgeführten Arten der Genera Popilka, Nannopopillia und Gnatholabis. I. Genus Popillia Serv. A. Subgenus Peripopillia m. Seite: . oberthüri Kraatz, Mrogoro in Deutsch-Ostafrika.... 219 B. Subgenus Calopopillia m. . candezei Kraatz, Fernando-Po im Busen von Guinea 219 . dorsigera Newm., Togo, Benue, Kamerun, Kongo- eier IR Nee 220 C. Subgenus Eupopillia m. . calipyga Dohrn, Liberia, Aschanti, Togo, Kamerun, kunterer»Nonzo tin an. u Mus LE Dane: 221 Na inubrpes m... Togo... N... 222 Mn NcusianeaKwaatz) Benue su... us... 222 . princeps Harold, Lunda-Reich und Baluba-Land im centralen Kongo-Gebiet, oberer Kongo, Albert-Nyansa und Mamboia in Deutsch-Ostafrika ............. 222 Var. cyanelytria m., Usegua in Deutsch-Ostafrika.. 222 6. welnichi, Kraatz, Ansola.. ......... 2802.08. 223 7. aenescens m., Baluba-Land (Kongo-Gebiet, Central- Ama LEER DDR 223 8: meinhardti m., Usambara in Deutsch-Ostafrika...., 224 D. Subgenus Popillia i. sp. Saujipes".R., Sierra-leone. er RER 225 Var. aeneas Newm., subcyanea Kraatz, brunnea Newm. und rafipes P.., ebendaher li... 2. 226 10. browni m., Britisch-Central-Afrika (Nyassa-Land) .. 226 Nar. 'aureocuprea 'm., ebendaher................ 227 © omdscyaneoı m Sebendaher.. ur. 2.00 30. 2237 „ atrocganea im. lebendaher 2... DU ER". 227 11. Ailaris Kraatz, Deutsch-Ostafrika: Tanga, Lujenda- 1 Da a a A BETEN 227 Vaut auneocupsea, me Bansar 2... me 228 ecyanescens mr, „Nanealın.. » 2.2 1 e ak 228 „ biplagiata m., Mlalo in Usambara.......... 229 12. ovata m., Deutseh-Ostafrika: Madinula; Vietoria- Nyansa: Bukoba; Tanganjika-See.............. 229 13. erythropus Kraatz, Sierra-Leone ................ 230 Stett. entomol. Zeit. 1894, 262. al Seite: bipunctata F., Capland, Natal, Transvaal, Delagoabai, Mosambik, Deutsch - Ostafrika, Vietoria-Nyansa, Lunda-Reich im Innern Westafrikas............ 231 Var. fimbata Boh., Limpopo, Transvaal; Zanguebar (nach Kraatz) Zar a as 231 Var. apicalis Kraatz, Delagoabai ............ . 231 . hexaspila C. F. Ancey, Mamboia i in Deutsch-Ostafrika, Abyssiniene. un ae 231 Var. viridula Kraatz, Abyssinien ............... 232 . müllerı m., Gebiet des Quango, südlich vom Kongo 232 . chlorotica m., Victoria-Nyansa.................. 233 . graminea m., Vietoria-Nyansa.........22....n.0. 234 . serena Harold, Lunda-Reich im Kongo-Gebiet..... 235 . albertina m., Albert- Nyansarıı. wre. Fe 236 . circumeincta "Kraatz, Mamboia in Deutsch-Ostafrika 237 22. atra Qued., Quango und Baluba-Land (Central-Kongo- Gebiet)... ae ss N 238 23. anthracina m., Bismarckburge in Togo ............ 239 24. interpunctata Er. (luteipenmis Hope, oblterata Gyll. var. ß), Cap Palmas, Sierra-Leone, Togo ....... 240 25. soror Kraatz, Assinien in Ober-Guinea .......... 242 26. jemorahsı Kl. Guinea, Liberia... on 0.0 242 Var. viridissima Blanch. Senegambien ........... 242 ‚„ oleae Newm. (immatura Thoms.), Gabun.... 242 27. obliterata Gyll. (lueidipennis Cand.), Sierra-Leone, Togo 242 . suleipenms Hope, Cap Palmas, Sierra-Leone und Kamerun... . 2.2.0. 202..3: Sasse Beier 243 29. lacertosa Cand. (flavotrabeata Thoms.?), Alt-Calabar 244 30. smaragdina Kraatz, Lagos und Togo ............. 244 Var. nigrocyanea Kraatz, Gabun............... 249 31. congoana m., Baluba-Land (Kongo-Gebiet) ....... ‚ 245 32. crenatipennis Qued., Lunda-Reich (Kongo-Gebiet).. 246 33. cupripes Kraatz, Senegal, Alt-Calabar ........... 246- 3As laevicolhs, Kraatzy Gabun. 0 246 35. melanochlora m., Kamerun (Barombi-Station, Jaunde- Btallon)). Lech Semi sole ee ee 247 36. cyanoptera Hope, Westafrika ............222.... 248 37. violaceipennis Qued., Baluba-Land im Innern des KonsoGebietes a ee 248 38. dorsofasciata Fairm., Dar-es-Salaam in Deutsch-Ost- altikart nee a elkkeie 249 39. nyassica m., Britisch-Central-Afrika (Nyassa-Land). 249 40. crassiuscula m., Baluba-Land im Innern des Kongo- Gebietes sn... es 250 Stett, entomol. Zeit. 1894, > E. Subgenus Metapopillia m. Seite: en nipnessatın., 1020... 23 Nasen. 250 Denen n:..1000 aa ae 251 43: bitacta Kraatz, Liberia, Aschanti, Kamerun, Baluba- Lern a Re .. 252 ar bemaculosa, m. Gumea....... 2.0.2008. 253 „ nigra m., Togo N Re 253 e ol mis Baluba-kand I. 00.02... 253 „ intacta Kraatz, Sierra-Leone .............. 254 » Juscipennis Kraatz, Aschanti .............. 254 viridipes Kraatz, Sierra-Leone ............. 254 44. Meaenda Fairm., Usagara SEN EA 254 Var. sirigilata Kradır) Dar-es-Salaam, Sansibar, Ylelmas.s SD Rn N 255 45. Üturata Qued., Quango............ ERS E ET 255 Var. unscolor m., Baluba-Land ...............-. 259 n fuhrpennis m., Baluba-Land............... 255 BE UmDatanN au Se Den ee 256 Sbsanjamensis m.,; Njam-Njam....2...2......0.. >... 256 Er Hopınguarm. "Lo20. 02.022. 256 48. sionfera Kraatz, All-Calabar................... 257 ‚49. octogona Cand., Alt-Calabar ................ ale) Var. viridula Kraatz, Aschanti................. 258 30 opacan Kraatz, Gumea... .....2.2.0.0nesoene.e 258 F. Subgenus Pseudopopillia m. 51. phylloperthina m., Togo.......... EEE, 258 II. &enus Nannopopillia m. I mınusculg. Harold, Sansibar... ....2..........0%; 260 III. Genus 6Gnatholabis Er. 1. suturalis Cast., Senegal, Guinea, Togo, Benue..... 260 ‚2. nickeri Kraatz, Leshumo in Ost-Afrika.......... 260 3. Zudificans Ancey, Tabora und Kakoma in Deutsch- Wetatrıkar a nn re ge ie 260 . dorsalis Kraatz, Labore Baier): Kongo; Njam- IN a N ec a a 260 Var. nilotica Kraatz, Ober-Aegypten ............ 260 a Stett. entomol. Zeit. 1894 264 Revision der kattung I UIEnDIE Duv. von E. Brenske in Potsdam. Ueber die Gattung Cyphonotus oder richtiger: über einige wenige Arten derselben ist in neuester Zeit wiederholt ge- schrieben worden. Das lebhafte Interesse, welches man dieser seltenen, der sibirischen und Mittelmeer-Region angehörenden Melolonthiden-Gattung entgegenbringt, wird nicht einmal durch eine reiche, dem großen Verbreitungsbezirk entsprechende Artenzahl belohnt. Es sind nur wenige, und wie ich nach- stehend zeigen werde, sehr wenige von den vielen unter diesem Gattungsnamen bechriebenen Arten, welche zu dieser Gattung gehören, wohin sie durch eine völlig irrthümliche Auffassung des Gattungsbegriffes gestellt wurden. Fischer von Waldheim gilt noch immer, und zwar aus allzu zarten Prioritäts-Rücksichten, als Autor der Gattung, obgleich derselbe weder die Gattung genügend charakterisirt noch den Begriff und Umfang derselben richtig erkannt hat, denn er hat nicht nur Cyphonotus, sondern auch Rhizotrogus und andere Arten in der Gattung vereinigt. Fischer kann daher nur als der nominelle Autor der Gattung betrachtet werden, während als wirklicher Autor Jaq. Duval anzusehen ist, der die Gattung in den Genera des Üoleopteres charakte- risirt hat. Erichson erwähnt dieselbe nur kurz in der Natur- geschichte der Insekten Deutschlands. Im Nachfolgenden sollen zunächst alle diejenigen Arten kurz besprochen werden, welche der Catalog von Gemminger und Harold unter Anoxia (Cyphonotus) aufführt und welche zum Theil als Anoxia, zum Theil als Cyphonotus beschrieben wurden. Nur diejenigen Arten bleiben hier ausgeschlossen, welche mit zweifelloser Sicherheit zur heutigen Gattung Anoxia gestellt werden können. Nachdem die Ausscheidung alles nicht hierher Gehörigen vollzogen, wird sowohl eine Charak- teristik der wenigen wirklichen Cyphonotus-Arten, als auch eine Uebersicht der mit Cyphonotus verwandten Gattungen, darunter die neue Gattung Trinoxia, folgen. A. Die bei Cyphonotus verbleibenden Arten. 1. Cyphonotus testaceus Pallas (1781). Die zuerst be- schriebene Art der Gattung, welche bei dieser verbleibt. Nur Stett. entomol: Zeit. 1894. 265: das 2 ist bekannt. Das Vaterland ist das transkaspische Gebiet, Turkestan und der Caucasus*); doch habe ich aus. letzterem Gebiet noch keine Stücke gesehen. 2. Cyphonotus Anketeri Herbst, Natursystem. aller In- sekten. Käfer III. 1790 p. 43. Tafel XXII. 4. von Trans- caspien. Herbst hält seine Art für testaceus und sagt: er habe den von Herrn Pallas diesen (sic) Käfer gegebenen Namen Testaceus mit einem anderen vertauschen müssen, weil sich schon ein Testaceus im System befindet. Herbst theilt dem Fühlhörnern eine dreiblättrige Keule zu, was irrthümlich ist; von der Brust sagt er von seiner Art, sie sei mit gelb- brauner Wolle überzogen. Obgleich Herbst nun seine: Art nicht für verschieden von testaceus erkannt hat, so ist. sie es dennoch und zwar beziehe ich den Anketeri auf: 3. Cyphonotus oryctoides Semenow *). Provinz Trans- caspien: Repetek. Dieser Autor ist der erste, welcher in klarer und erkennbarer Weise einen Cyphonotus beschreibt, und ich stimme demselben völlig bei, wenn er seine Art von tesiaceus trennt. Die erhebliche Größe und die „fulvo-villoso* Brust sind diejenigen Charaktere, welche auch Herbst bei Anketeri hervorhebt, und welche mich veranlassen, beide Arten für übereinstimmend zu erklären**). Ich besitze ein 2 aus Transcaspien von König, welches ich mit 2 als Anketere Herbst bestimmten Weibchen im Mus. f. Naturkunde in Berlin verglichen habe. 1 Exemplä# von Dr. v. Seidlitz ist das einzige mir bekannte testaceus-Exemplar. 4. Cyphonotus pauper Hampe. “Vom Urumia-See, von Salmas in Persien und vom Ararat. 5. Cyphonotus detritus Fairm. von Tunis. B. Die aus der Gattung Cyphonotus ausscheidenden Arten. 1. Cyphonotus monachus Kryn. Fischer (Bull. Mose. 1844 p. 47) von Orenburg und aus Turemenien. Ich halte diese Art für identisch mit: 2. Cyphonotus farinosus Kryn. ebenfalls von Orenburg. Nach der Beschreibung von Fischer zu urtheilen (die Be- sechreibung Kıynicki’s im Bulletin Moscou 1829 p. 192 ist *) Andreas von Semenow Horae Soc. Ent. Ross. XXVI. 1832. p. 474, mit ausführlichem Litteratur-Nachweis. & *=) Wegen der formvollendeten Beschreibung Semenows würde ich gern seinem Namen die Priorität eingeräumt wissen, zumal bei Herbst nicht allein die Beschreibung sondern auch die Abbildung zu wünschen übrig lassen. Stett. entomol. Zeit. 1894. 266 absolut nieht verwerthbar) ist es kein Cyphonotus. Dagegen lassen folgende Angaben in der Beschreibung daraus schließen, daß es ein Rhizotrogus ist: An den Rändern des Thorax stehen lange Haare, die Basis der Flügeldecken ist gefurcht. Beide Angaben passen gar nicht auf einen Üyphonotus, wohl aber auf einen Rhizotrogus. Von einer Beschuppung oder Behaarung anderer Körpertheile, wie solche in die Augen fallend bei Oyphonotus auftreten, ist nicht die Rede. Die Größenangabe von 7 Linien Länge und 4 Linien Breite läßt auch eher auf Rhizotrogus als auf Oyphonotus schließen. Beide Arten wären daher aus der Reihe der Cyphonotus-Arten zu streichen. 3. Cyphonotus thoracieus Fischer, ebenda p. 48, von Sarepta, ist nach der Type im Dresdener Museum das Weib- chen von Rhizotrogus vulpinus Gyll. Auch diese Art ist daher zu streichen. 4. Cyphonotus macrophyllus Fischer, ebenda p. 49, aus Turcmenien, ist nach der Type im Dresdener Museum = Rhizotrogus pulvereus, also ebenfalls aus der Reihe der Oyphonotus Arten zu streichen. 9. Cyphonotus affinis Fisch., ebenda p. 50, aus Turcmenien. Nach der Beschreibung ist der Fühlerfächer zusammengedrückt und von der Größe desjenigen des Ü. macrophyllus, also des Rhizotrogus pulvereus. Schon diese Angabe allein widerspricht der Annahme, daß es sich hier um einen Cyphonotus handelt, welcher einen kurzen rundlichen Fächer hat. Auch hier läßt die Angabe der behaarten Halsschild-Ränder und der deutlich gefurchten Flügeldecken eher auf einen Rhizotrogus als auf etwas anderes schließen, Außer diesen sind noch die nachfolgenden Arten zu Oyphonotus gestellt worden: 6. Anoxia africana Cast. Annales de France 1832 und Histoire nat. des Ins. U. p. 132 No. 5. Von Ile de France. Man darf nach der Beschreibung wohl behaupten, daß die zweizähnigen Vorderschienen, mit schwachem dritten Zahn nicht auf einen Cyphonotus passen, der in beiden Geschlechtern deutlich drei Zähne an den Vorderschienen hat. Die Art scheint auch nicht wieder aufgefunden zu sein, denn Coquerel, welcher in den Annales de France 1866 die Fauna der Insel Bourbon behandelt, führt dieselbe nicht an, dagegen aber den Gym- nognaster buphthalmus Bl. und diese Thatsache scheint die An- sicht Burmeister’s (Handbuch IV. 2. 424) zu bestätigen, daß Anoxia africana das Weibchen des Gymnognaster sei. Aus der kurzen Beschreibung Laportes ist ein sicherer Schluß auf irgend welche Art jedoch nicht gestattet. Noch einen andern Einwand, welcher gegen die Zugehörigkeit der Art spricht, Stett. entomol. Zeit. 1894. 267 möchte ich aussprechen, wenn derselbe auch keine direkte Beweiskraft besitzt. Es betrifft den Verbreitungsbezirk der Anozxia- und Cyphonotus-Arten. Nach der heutigen Kenntniß der Ausbreitung dieser beiden paläarktischen Gattungen ist die Annahme des Vorkommens derselben auf einer zur malagassischen Fauna gehörenden Insel, stark zu bezweifeln. Ich streiche daher diese Art aus der Reihe der Anoxia- und Cyphonotus-Arten. 7. Melolontha (Cyphonotus) indiana Bl. Catalogue 1850. p. 162. aus Ind. septentr. Blanchard macht über die Anzahl der Fächerglieder, dieses für die Classifizirung wichtigsten Organes, keine näheren An- gaben. Man kann daher nur aus der Stellung, welche er seiner Art unter den Anosxia-Arten giebt, schließen, daß auch hier der Fächer, wie bei den anderen Anosia-Arten, 5gliedris im männlichen Geschlecht sei, und dieser Annahme steht nichts entgegen. Die Art ist sehr selten; mir ist erst ein Exemplar bekannt, welches sich im Museum Brüssel befindet*). Es ist 19 mm lang, etwas kleiner also als die Type, hat 5 gliedrigen. Fächer, dreizähnige Vorderschienen und an den äußeren Krallen einen starken Zahn. Die Art muß daher aus den Gattungen Cyphonotus und Anoxia ausscheiden und da für jene Charaktere bereits die Gattung Cyphonoxia vorhanden ist, stelle ich sie zu dieser Gattung. Hier paßt sie sich der einen bis jetzt bekannten Art praestabilis von Mesopotamien sowohl im Gesammthabitus vortrefflich an, als auch in der Art der Beschuppung und Behaarung der einzelnen Körpertheile. Das Weibchen dieser Gattung hat einen 4gl. Fächer. 8. Cyphonotus zemindar Sharp. Coleopt. Hefte XV. 1876, p. 85, aus Ost-Indien. Diese Art halte ich für identisch mit der vorigen, indiana Bl. Es liegen mir die beiden typischen Exemplare, welche sich in der Sammlung R. Oberthür’s befinden, vor; sie stimmen mit der Beschreibung Blanchards genau überein und auch mit dem oben erwähnten Brüssler Exemplar. Das Männchen hat einen 5gl. Fächer, 3zähnige Vorderschienen und an den äußeren Krallen einen starken Zahn. Selbst wenn man die Identität bezweifeln wollte, würde immer, und darauf kommt es hier zunächst nur an, diese Art ausscheiden aus der Reihe der Oyphonotus-Arten. | 9. Anoxia nivea Hampe. Waener’s Reise 1852. p. 311, aus Persien. *) Vergleiche meine Arbeit über die Melolonthiden des Brüssler Museums in den M&moires de la soc. ent. de Belgique 1394. P- 26. Stett. entomol. Zeit. 1894. 268 In der Beschreibung ist klar gesagt, daß das Männchen einen sechsgliedrigen Fächer habe. Das genügt, um auch diese Art aus der Reihe der hierhergehörenden zu streichen. Nebenbei sei noch bemerkt, daß die ganze Beschreibung, bis auf die Fächer und die Größe, welche mit 111/, lin. Länge und 51/, lin. Breite . angegeben ist, auch auf Cyphonoxia praestabilis paßt, mit welcher sie doch nicht identisch sein kann. Auch wird sie kaum zur Gattung Cryptotrogus gestellt werden können. Es mögen nun noch zwei Arten angeführt werden, von . denen nur Namen, aber keine Beschreibungen vorhanden sind und welche daher auch keine Berechtigung haben, als Cypho- notus-Arten aufgeführt zu werden. 10. Anoxia buphthalma Cast., welche in Hist. nat. des Ins. II. auf Tafel 14 (33) Fig. 5 abgebildet ist, wurde nirgends beschrieben, auch meines Wissens nirgends erwähnt. Sie hat mit Gymnognaster nur den Artnamen gemein und ist weder eine Anoxia noch ein Oyphonotus, daher sie hier übergangen werden kann. Ich würde sie für eine schlecht gezeichnete Euchlora halten. 11. Cyphonotus caucasicus Mot., welcher von Jag. Duval in den Genera des Coleopt. IH. p. 54 angeführt wird, ist eine 'unbeschriebene aus dem Caucasus stammende Art, welche wahrscheinlich auf testaceus zu beziehen sein wird. Da Duval der erste ist, welcher die bestimmte Angabe macht, daß bei ‘Oyphonotus auch das Männchen einen viergliedrigen Fächer habe, so folgt daraus, daß derselbe ein Männchen auch vor sich gehabt haben muß, und daß dasselbe möglicherweise ‚das bis jetzt noch unbekannte Männchen des testaceus gewesen ist. Zum Schluß muß noch eine Art erwähnt werden, obgleich ‚dieselbe im Catalog Gemminger-Harold nicht bei Anoxia, sondern 'bei Melolontha untergebracht wurde. Es ist dies: 12. Melolontha opaca Billbg., Memoires de l’Acad&mie imperial des sciences de St. Petersburg, tome VII. (1820) p- 384. Wenn man sich überhaupt um diese Art, welche (der Autor ohne Angabe eines Vaterlandes beschrieben hat, und welche nach meiner Meinung allein schon deswegen auf ‚den index mortuorum zu setzen wäre, bemühen will, so kann man wenigstens das eine mit Sicherheit feststellen, daß sie nicht dahin gehört, wo sie jetzt steht, nämlich unter Melolontha. Der Autor giebt in seiner Beschreibung an, daß er ein Weib- chen vor sich habe, dessen Fühlerfächer 4blättrig und dessen Vorderschienen 3zähnig seien. Hiernach hat man die Aus- wahl nur unter den nachfolgenden mit Anoxia verwandten ‘Gattungen; denn nur bei diesen haben die Weibchen einen Stett. entomol. Zeit. 1894. 269 4blättrigen Fächer; es ist daher nicht statthaft, die Art zu Melolontha zu stellen, deren Weibchen bekanntlich 6gliedrige Fächer haben. Da der Autor ferner sagt, sie sei mit drei behaarten Längsstreifen auf dem Thorax versehen, sie sei unten „albido villosum“ und habe an den Seiten der Segmente 4 weiße Flecke, so paßt alles dies — wovon sich ja ein Jeder leicht überzeugen kann — sehr gut auf eine Anosia (villosa?). Jedenfalls aber darf man hiernach in der Art weder eine Melolontha noch einen Cyphonotus vermuthen, sodaß auch sie hier in Wegfall kommt. Unterscheidunssmerkmale der Cyphonotus-Arten. 1. An den Krallen der Hinterfüße hat die eine einen kräftigen Zahn, die andere nur eine Basal-Verdickung, das Onychium ist kurz, der innere Spitzenrand des letzten Tarsengliedes ist ausgebuchtet; das vorletzte Maxillartasterglied ist sehr kurz mit verbreiterter Spitze, das letzte Maxillartasterglied ist deutlich breiter als jenes; Thorax mit eingedrückter glatter Längslinie; die Körper- farbe ist schwarz. Von Tunis; Länge 20, Breite 10 mm ne detritus Fairm. 2. An den Krallen der Hinterfüße hat jede einen Zahn, beim $ von verschiedener Stärke; das Onychium ist länglich, der innere Spitzenrand des letzten Tarsengliedes ist nicht gebuchtet; vorletztes Maxillartasterglied fast - gleich breit, das letzte Maxillartasterglied nicht viel breiter als jenes, Thorax mit eingedrückter punktirter Längs- linie. Die Körperfarbe ist braun. a) Die Brust ist ziemlich dieht aber kürzer anliegend behaart, die Spitze der Hinterbrust ist daher deutlich sichtbar. 2 mit schmalen, zugespitzten, weißen Schuppenhaaren auf dem umgeschlagenen Rand des Halsschildes, der Brust und deren Seitentheilen. Auf den Hinterleibsringen stehen in der dichten Punktirung kurze, anliegende, schwach sehuppenartige Härchen, die sich an den Seiten ver- dichten, dazwischen einige längere Haare. Die Hinter- schenkel sind sehr verbreitert, fast eiförmig, die Hinter- schienen tragen in der Mitte eine quere, stark erhabene, scharfe Borstenleiste und am Rande einen Zahn. Das & ist unbekannt. Aus Transcaspien (Repetek) und Turemenien. Länge 33—40 mm; Breite 15--18 mm en Herbst. oryctoides Sem. en 228m ee 'Stett. entomol. Zeit. 1894. 270 2 kleiner, weniger glänzend, die Brust noch kürzer behaart, die Hinterschenkel schmaler; Transcaspien, Turkestan, Caucasusı ı an N testaceus Pallas. b) Die Brust ist sehr dicht und lang zottig behaart, die Spitze der Hinterbrust ist daher nicht sichtbar. schmal (im Verhältniß zum 2), der umgeschlagene Rand des Halsschildes, und die Schenkel mit weißen lanzettlichen Schuppen und einzelnen, langen Haaren. Die Hinter- leibsringe sind mit deutlichen, wenn auch schmalen Schuppen dicht bedeckt, dazwischen einzelne Haare. Das Halsschild ist ziemlich dicht und gleichmäßig mit lanzettförmigen, fein und lang zugespitzten Schuppen- haaren bedeckt, dazwischen besonders in der Mittellinie gelbliche Borstenhaare.. Die Flügeldecken dünn und gleichmäßig kurz anliegend behaart, die Härchen sind besonders an den Seiten schuppenartig. Die hintersten Schienen haben am Rande zwei deutliche Zähne, aber keine Borstenleiste.e Ararat, Persien (Urumia-See und Salmas). Länge 20—25, Breite 9—12 mm. pauper Hampe. Anmerkung. Die beiden $ von Salmas und vom Urumia-See weichen von den Exemplaren vom Ararat etwas ab. Sie sind etwas srößer, breiter, die Schuppen des Halsschildes etwas kräftiger, die des Bauches schwächer. Das $ von Salmas empfing ich zugleich mit 3 Weibchen durch Herrn Dr. Staudinger und Bang Haas. Das $ vom Urumia-See befindet sich in der Sammlung des Herrn R. Oberthür und stammt aus Prof. Rosenhauers Sammlung. In derselben Sammlung befindet sich auch ein $, welches von Waener’s Reise in Persien herstammt, deren Exem- plare Hampe seiner Beschreibung zu Grunde leste. Es kann mithin als typisches gelten. von Salmas, braun glänzend wie Anketeri, das Halsschild ist groß, breit, gewölbt und hierin jener Art sehr ähn- lich.. Der Clypeus ist vorn nicht ausgebuchtet, mit greisen und gelben Härchen, von denen einige zur Schuppen- bildung neigen, bedeckt; in der Mitte der Stirn steht in gröberen Punkten ein Schopf abstehender Haare. Das Halsschild ist an den Seiten gleichmäßig gerundet, der Rand durch Borstenpunkte unterbrochen, die Hinter- ecken abgerundet, die Oberfläche dicht, ungleich grob aber nicht tief, nadelrissig punktirt, mit kurzen anliegenden Härchen bedeckt; am Vorderrande stehen in gröberen Punkten kurze Borstenhaare; die vertiefte Mittellinie ist Stett. entomol, Zeit. 1894, 271 dichter punktirt; am Hinterrande vor dem Schildehen ein kleiner glatter Vorsprung. Die Flügeldecken sind runzlig punktirt, mit sehr feinen Härchen, welche der Oberfläche kaum einen greisen Schimmer geben, bedeckt. Das Pygidium ist sehr dicht und fein punktirt, sehr kurz behaart. Die Bauchringe sind mit sehr kleinen Schuppenhärchen dünn bekleidet (viel spärlicher als beim &), auf der Mitte und an den Seiten sind einzelne längere Haare dazwischen gestreut. Die Brust dicht, lang, zottig behaart. Die Hinterschenkel sind auf der Mitte glatt, im übrigen lang behaart. Die mittleren und hinteren Schienen haben zwei kräftige Randzähne. Uebersicht der mit Cyphonotus verwandten Gattungen“). Cyphonotus Duval. Der Fächer des A hat 4, des 2 4 Glieder; beide Geschlechter mit dreizähnigen Vorderschienen; es sind 4 Arten bekannt. Anoxia Cast. Der Fächer des $ hat 5, der des 2 4 Glieder; g glatte, 2 3zähnige Vorderschienen. Die Mitte des Bauches beim & eingedrückt, die .Oberlippe sehr tief ausgehöhlt, halbmondförmie.. & mit ungleichen Zähnen an den Krallen. Cyphonoxia Ritr. Wiener ent. Z. 1889. 276. Der Fächer des & hat 5, des 2 4 Glieder; beide Geschlechter mit ‚3zähnigen Vorderschienen. Mitte des Bauches beim & gerundet; die Oberlippe wulstis,” in der Mitte nur schwach ausgehöhlt. — Reitter führt als Gattungs- unterschied den großen Zahn an der einen Kralle an; dieser Größenunterschied der Krallenzähne ist auch bei den Anoxia-Männchen vorhanden, während die Weibchen beider Gattungen zwei gleich große Zähne haben. 2 Arten bekannt, die sich folgendermaßen unterscheiden: Cyphonoxia zemindar Sharp.: das 3. Glied des Stiels ist nicht gestreckt, kaum länger als das 4. Cyphonoxia praestabilis Rttr.: das 3. Glied etwas ge- streckt, die Größe desselben varirt bei den ein- zelnen Exemplaren. Euranoxia Sem. Hor. Ross. 1889. 197. Der Fächer des & hat 5 Glieder; Weibchen mir unbekannt. & mit 3zäh- nigen Vorderschienen, kräftige aber kurze Basalzähne an den Krallen. Mit 1 Art. *) Die Arten, mit 7gliedrigem Fächer, welche sich hierdurch den Polyphylla--Arten nähern, wurden nicht berücksichtigt. 18 Stett. entomol. Zeit, 1894. 272 Cryptotrogus Kr. Deutsche e. Z. 1888. p. 206. Der Fächer des & hat 6 Glieder, die Zahl derjenigen des Weibehens ist nicht angegeben, wahrscheinlich 4gliedrig. Die Vorder- schienen sind in beiden Geschlechtern 3zähnig. 1 Art bekannt”). Trinoxia n. g. Das Männchen hat 6, das 2 4 Glieder im Fächer. Das dritte Glied des Stiels ist deutlich ver- längert, schlank, der Fächer des & nicht verlängert, der des 2 rundlich. Nur die Vorderschienen sind 3zähnig, die beiden hinteren Schienenpaare haben beim { am Rande 2 sehr schwache Zähnchen, beim 2 zwei etwas kräftigere, jedoch sind die Mittelschienen bei beiden schmal und schlank, die hinteren beim $ schlank, beim Q© kräftiger. Die Oberlippe ist tief ausgehöhlt, die Krallen sind beim & ungleich gezähnt, beim 2 gleich. Die Oberseite ist beschuppt. Mit 1 Art.”*) Fin neuer Khizotrogus aus Spanien von E. Brenske. Rhizotrogus Rosinae. Länge 15—18; Breite 7—81|, mill., ausnahmsweise kleine Stücke: 13 mill. lang, 61/, breit. Der Kopf ist groß, das Kopfschild kurz, vorn schwach geschweift, grob punktirt, in der Mitte dichter als an den Seiten, die Naht deutlich. Die Stirn ist gewölbt, dicht, sehr grob runzlig punktirt, ohne deutliche höckrige Erhabenheit, kurz behaart. Das Halsschild ist an den Seiten gerundet, nach hinten etwas gerader, nicht geschweift, mit breit gerundeten *) In Betreff der Zähnung der Mittelschienen enthält die Be- schreibung große Widersprüche. Die Diagnose sagt: „tibiae inter- mediae in utroque sexu bidentatae‘“; in der Beschreibung heißt es dagegen: „bei beiden Geschlechtern dreizähnig, fast ganz gleich gebildete Vorder- und Mittelschienen“; und am Schluß der Be- schreibung heißt es wieder: „Mittelschienen zweizähnig“, Um die Confusion noch größer zu machen, giebt die Abbildung wieder drei- zähnige Schienen an, und schließlich werden in der Erklärung der Figuren die Geschlechter verwechselt; No, 3 ist 2, No.4 & und nicht umgekehrt. =*) Trinoxia cyphonotoides von Bangalore ist als n. sp. in den Memoires de la soc. ent. de Belgique 1894 pag. 81 beschrieben. Stett. entomol. Zeit 1894, 273 Hintereeken und langen Randborsten; die Fläche ist ziemlich dicht punktirt; die Punkte fast gleich kräftig, gegen die Mitte kaum dichter, hier mit leicht angedeuteter Längslinie, unbehaart, die Zwischenräume glatt; gleich hinter dem breit und glatt aufgeworfenen Vorderrande steht eine dichte Reihe sehr großer Punkte mit langen Haaren, ebenso am Hinterrande vor dem Schildchen eine Reihe schwächerer; der das Schildehen be-- deckende Haarschopf ist dicht aber kurz. Die Flügeldecken sind schmal, auch beim 2 nur schwach verbreitert, weitläuftig und nicht grob punktirt, daher die Oberfläche glatt und slänzend erscheint, die Naht und eine breite Rippe daneben heben sich durch schwächere Punktirung ab, die anderen Rippen verschwinden; beim $ sind an der Basis einzelne grobe Borstenpunkte bemerkbar, im übrigen sind nur ganz vereinzelt kurze Härchen in den Punkten vorhanden und sehr undeutlich, beim 2 dagegen sind die Borstenpunkte an der Basis und im ersten und zweiten Zwischenraum sehr deutlich und auch die einzelnen Härchen sind länger als beim $. Das Propygidium ist sehr dicht und fein punktirt, das Pygidium weitläuftiger und matt punktirt, unbehaart. Die Borsten der Segmente sind kurz aber kräftig, die Behaarung an den Seiten ist äußerst fein. Die Hinterschenkel sind deutlich verdickt, glänzend, an beiden Seiten mit kurzen, aber kräftigen Borsten besetzt. Der Borstenkranz der Hinterschienen ist undeutlich, die End- dorne sind schmal, der größere ist länger als das erste Tarsenglied. Das Krallenzähnchen ist sehr klein. Die Brust ist dieht und lang behaart. Die Vorderschienen sind auch beim Männchen dreizähnig, aber der ‘obere Zahn ist meist sehr schwach. Die Pleuren des Halsschildes sind sehr weit- läuftig punktirt, ziemlich lang behaart. Die Fühler sind schlank, Glied 3—6 kräftig, ziemlich gleich lang, Glied 7 flach; der Fächer des & ist schmal, allmählig verbreitert, vor der Spitze schwach gebogen, deutlich kürzer als der Stiel; der des Weibehens ist fast knopfförmig. Das Weibchen weicht, außer durch die allgemeinen Geschlechtscharaktere, auch noch durch die etwas längeren Borstenhaare der Hintersehenkel ab. Diese Art gehört zur Gruppe des cicatricosus, welcher eine deutlich gehöckerte Stirn aber keine Borstenpunkte auf den Flügeldecken hat, auch fehlt dem 2 die auffallende Behaarung der Flügeldecken, welehe der vorliegenden Art eigenthümlich ist. Max Korb entdeckte in Gemeinschaft mit seiner Frau Rosina diese interessante Art Abends bei Molinico (Sierra Segura) und versandte sie als Rhiz. aestivus; dieser hat aber Stett. entomol. Zeit. 1894. 18* 274 ein chagrinirtes Halsschild mit geschwungenen Hinterecken, schmalen Hinterschenkeln und ist mit der vorliegenden Art nicht zu vergleichen. Die erwähnten kleinen Exemplare unterscheiden sich nur durch die geringe Größe, die allerdings sehr auffallend ist, sie sind nicht größer als ein kräftiger rufescens. Diese letztere Art erhielt ich ebenfalls von Max Korb, von derselben Lokalität und gleichzeitig den in Gemeinschaft mit ihm erbeuteten Rhiz. Korbi Rttr. (Wiener Ent. Zeitung 1894 pag. 302). Nach dem zahlreichen mir vorliegenden Material ist meiner Meinung nach Rh. Korbi als Varietät des rufescens aufzufassen, allerdings als eine sehr leachtenswerthe, bei welcher die diehte Punktirung des Halsschildes fast ganz verschwindet und nur noch einzelne feine, kleine Gruppen bildende Punkte übrig bleiben, aber bis auf diese Abweichung stimmen beide Formen genau überein. Ja, es ist sehr auffallend, daß die deutlich kräftigere Behaarung der Flügeldecken, welche die spanischen rufescens-Weibehen haben und wodurch diese spanischen Stücke von den übrigen europäischen abweichen, auch die Weibchen des Korbi besitzen, was für die Zusammen- gehörigkeit beider spricht. Sehr interessant wird diese Art dadurch, daß es der erste bekannte Fall ist, wo bei einem Rhizotrogus die Punkti- rung des Halsschildes fast völlig verschwindet, im Gegensatz zu einer häufig auftretenden stärkeren gröberen Punktirung bei anderen Arten, wie marginipes, cicatricosus. Aus diesem Grunde ist auch ein neuer Name völlig gerechtfertigt. Innnnnnnnnnnnan Zur Kenniniss der Melolonthiden Sumaira’s von EB. Brenske. Herr Dr. Heinrich Dohrn hat während des letzten Jahres dem Pommerschen Museum eine Anzahl in Soekaranda auf Nordost-Sumatra erbeuteter Melolonthiden einverleibt, welche mir zur Bestimmung und Beschreibung gütigst überlassen wur- den; ich führe die Arten nachstehend auf und bemerke dazu, daß die Serica-Arten nicht hier, sondern in einer die Serica- Arten der Erde umfassenden Arbeit behandelt werden. Es betrifft 8 Arten, die, bis auf 2, bisher noch unbeschrieben sind. Stett. entomo]. Zeit. 1894. 275 Das bei Weitem interessanteste Stück der Sendung ist die seltene Pachydema nicobarica, die Redtenbacher nach drei männlichen Exemplaren von der kleinen Nicobaren - Insel (Sambelong) beschrieb, und welche die bisher einzig bekannten, im Wiener Hofmuseum befindlichen Stücke dieser Art waren. In der vorliegenden Sendung ist neben 2 Männchen auch das bisher unbekannte Weibchen vorhanden. Apogonia fulgida Shp. Apogonia neglecta Ritsema i. l. Länge 6,5—7, Breite 4—4,6 mill. Der laevicoliis sehr ähnlich, aber das Kopfschild stark verkürzt. Die Flügeldecken sind ebenso grob sculptirt, Apogonia laevicollis Lansb. Apogonia simplex Shp. Apogonia Leuweni Ritsema i. . Länge 7,5—8, Breite .4,5—5 mill. Eine in der Färbung rothbraun und schwärz- lich auftretende Art, die auf Halsschild und Flügeldecken schwächer punktirt ist als simplex Shp. Beide Arten sind durch die schwach punktirten, nach hinten sich verbreitern- den Streifen der Flügeldecken ausgezeichnet. Apogonia minutissima Brsk. 1 Exemplar, etwas ab- weichend durch deutlichere Punktirung des Halsschildes, nur 4.5 mill. lang; Type von Malacca. Psilopholis grandis, 2 sehr große Exemplare von 35 mill. Länge, mit sehr dicht und fein runzlig punktirtem Halsschild, dessen Hinterecken deutlich abgerundet sind. (Vergl. M&moires Soc, ent. Belgique II. 1894. p. 28.) Lepidiota stigma, die Männchen haben chokoladenbraune Schuppen, die Weibchen weiße. Lepidiota lepida, bisher nur von Malacca bekannt. Auf Sumatra kommt auch die sehr ähnliche Oberndorferi vor, welche sich durch schmälere schwächere Schuppen der Ober- seite und durch behaartes schmäleres Pygidium unterscheidet. Leucopholis proxima n. sp. Länge 31—35, Breite 15 bis 17 mill. Zur rorida-Gruppe gehörend und der Leucopholis rorida am ähnlichsten. Sehr kräftige, große Art, welche im Körper- bau von den Verwandten dieser Gruppe wenig abweicht und sich dadurch unterscheidet, daß das Halsschild weder die ver- tiefte Längslinie wie rorida hat, noch die glatten Flecke wie plagiata. Die Schuppen sind etwas anders gestaltet als bei rorida: auf dem Halsschild sind dieselben etwas kräftiger; ‚ebenso auf den Flügeldecken, wo die die Rippen andeutenden großen Schuppen besonders hervortreten; die Hinterhüften sind beschuppt, bei rorida behaart; die Brust ist behaart mit zahl- Stett. entomol. Zeit. 1894, 276 reichen Schuppen dazwischen, bei rorida fehlen die Schuppen oder sind nur in der Mitte spärlich vorhanden. Die Pleuren des Thorax sind dieht mit kräftigen Elüruisen Schuppen be- deckt, bei rorida mit lanzettförmigen. Leucopholis Schochi n. sp. Länge 27—32, Breite 14 bis 17 mill. Zur lateralis-Gruppe gehörend, das Weibchen mit einer Längsreihe Borsten auf dem Thorax. Viel dichter beschuppt als lateralis, die Schuppen der Oberseite kleiner, eiförmiger, aber kräftiger als bei lateralis. Auf dem Halsschild sind die Schuppen fast rund aber dick und nicht so flach wie bei /aterais, dem Männchen’ fehlt die beim Weibchen vom Vorderrande bis zur Mitte reichende Borstenreihe. Auf den Flügeldecken ist der verdichtete Schüppenstreif an den Seiten weniger kräftig und nur in der letzten Hälfte sichtbar entwickelt. Das Pygidium ist weniger breit. Die Unterseite ist weniger abweichend beschuppt, etwas sperriger, die Hinterhüften oft ohne Haare. Die Art variirt mit gelblichen Schuppen; bei einem Weibchen fehlen die Thoraxborsten. Ich erhielt diese Art schon vor einigen Jahren vom Museum des Polytechnieum in Zürich übersandt, und erlaubte mir dieselbe dem Direktor desselben, Herrn Professor Schoch, zu dediciren, ohne sie indeß bis jetzt beschrieben zu haben. Lepidiota graeilipes Shp. Der Typus meiner 6. Lepidiota- Gruppe, welcher ich jetzt den Namen Asactopholis gebe und folgendermaßen begründe. Typus einer Lepidiota: die Lippentaster stehen an der Seite der Unterlippe, die Zunge ist stark eingeschnürt, die Seitenstücke der Brust sind breit, das 3. Glied des Fühlers ist nicht verlängert, der Fühler ist 10gliedrig, der Fächer 3gliedrig. Zu diesem allgemeinen Gruppencharakter kommen die besonderen Merkmale, durch welche sich die Gattung von den typischen Lepidioten trennt. Dies sind die folgenden: Von einem Fortsatz der Hinterbrust ist keine Spur vorhanden, der der Vorderbrust ist sehr klein. Die Oberlippe ist wulstig, glatt, ohne tiefe Ausbuchtung, die Unterlippe ohne erhabene Naht zwischen Lippen und Zungenstück; die Tarsen sind schlank, das Pyeidium ist länglich; die Krallen haben ein kleines Basal-Zähnchen und einen der Spitze nahe gerückten kräftigen Zahn. Die Art ist genügend beschrieben (Col. Hefte XV. pag. 77 und Berliner ent. Z. 1892 p. 60). Die vorliegenden Exemplare dieser seltenen Art variiren zunächst in der Färbung, welche sowohl röthlieh als dunkler metallisch Stett. entomol. Zeit. 1894. 277 ist; in der Beschuppung ist ebenfalls ein auffallender Unter- schied bemerkbar, bei dem dunkleren Exemplar sind die Schuppen etwas feiner als bei dem röthlichen (ornata m.). Ein drittes Stück weicht durch eine sehr dichte, kräftigere Beschuppung, bei welcher die stärkeren in Reihen stehenden Borsten auf den Flügeldecken sich nur schwach von den übrigen abheben, recht auffallend ab, und die Entscheidung darüber, ob auch dies eine selbstständige Art ist, wird von zahlreicherem Material abhängen. Von der Ornata erhielt ch durch Dr. Staudinger zwei kleine nur 8 mill. große Stücke von Borneo, welche durch die winzig kleinen Schuppen der Oberseite fast den Eindruck einer anderen Art machen, und der opalinea ähneln. Die zur Gattung Asactopholis gehörenden Arten sind die folgenden: gracilipes Shp. von Sumatra. ornata Brsk. von Sumatra und Borneo. opalinea Burm. von Java. bicolor Shp. von Bengalen. Exopholis hypoleuca, dadurch von den Java- reinplane abweichend, daß hier das Abdomen bis in die Mitte beschuppt ist und die Hinterhüften ohne Haare sind. Octoplasia lineata. Ein Männchen dieser seltenen, durch die achtgliedrigen Fühler leicht kenntlichen Art. Pentelia discedens. Bei dieser Art sind die Weibchen viel zahlreicher als die Männchen; die Geschlechtsdifferenz ist sehr gering, Schenkel und Schienen sihd auch bei dem Männ- chen verdickt, die Sporen nicht schmäler und nur an dem Fühlerfächer ist es mir durch das zahlreiche Material möglich geworden, einen Unterschied festzustellen. Der Fächer ist ögliedrig, beim Männchen ist nur das erste Glied verkürzt, beim Weibchen die beiden ersten Glieder; die Größendifferenz ist sehr gering. Holotrichia gravida, darunter ein fast ganz schwarzes Exemplar. Holotrichia Dohrni n. sp. Länge 22,5 Breite 12 mill. Der Holotrichia leucophthalma von Java am ähnlichsten, kann man diese Art als ein Verbindungsglied zwischen dieser und der Holotrichia gravida betrachten. Die Unterscheidungs- merkmale dieser und der nächsten Verwandten sind die folgenden: Die Halsschildseiten sind stark gekerbt Gomera ge ea serrulata Brsk. Stett. entomol, Zeit. 1894, 278 Die Halsschildseiten sind glatt. Nach hinten wenig gerundet, das Kopfschild schwach gebuchtet. Die Oberfläche des Halsschildes hat jederseits einen großen punktfreien Rlecken Java). 0. 2... 00 Neal en leucophthalma Wied. Das Halsschild ohne Flecke, gleich- mäßig, ziemlich dicht punktirt (Sumatra) Dohrni n. sp. Die Halsschildseiten sind glatt, nach hinten stark gerundet, das Kopfschild ist schwach gebuchtet, Halsschild sehr dicht punktirt (Sumatra) ........... gravida Sharp. Halsschildseiten sind glatt, ziemlich dicht punktirt, Kopfschild sehr tief aus- gerandet, die Lappen nach hinten gebogen, an der Naht glatt (Java, Sumatra, Malaccal 0... bidentata Burm. Halsschildseiten sind glatt, Fläche sehr dieht punktirt, Kopfschild gleichmäßig punktirt, tief ausgerandet, aber nicht lappig (Sumatra). 20.2. e non convexa Shp. Halsschildseiten sind schwach gekerbt, Kopfschild tief ausgerandet, gleichmäßig dieht wie die Stirn punktirt, das Hals- schild sehr dicht punktirt (Sumatra) .. Behrensi Brsk. Holotrichia Dohrni ist stark glänzend, oben grob aber nicht sehr dicht punktirt; unten auf der Brust und den umgeschlagenen Halsschildseiten dünn behaart. Das Kopfschild ist kurz und breit, schwach gebuchtet, dicht grob punktirt. Die Stirn ist grob punktirt, aufsteigend zum scharfen Scheitelkiel. Das Halsschild ist breit, nach vorn wenig schmäler als hinten, an den Seiten schwach gerundet mit stark gerundeten Hinter- ecken und vorgezogenen grubig vertieften Vorderecken; die Punktirung ist gleichmäßig, ziemlich grob und dicht aber nicht nadelrissig. Die Flügeldecken sind sehr grob punktirt, an der Basis dichter. Das Pyeidium ist breit, grob weitläuftig punktirt, in der Mitte glatt, der Rand dünn beborstet. Der Bauch ist glatt, leicht punktirt, leicht faltig gerunzelt, der vorletzte Ring ist quer tief gefurcht, der letzte an der Basis wulstig gefaltet, glatt zerstreut punktirt mit Spitzenborsten. Die Schenkel sind glatt, das erste Tarsenglied der hintersten Fußpaare ist länger als das zweite. Die Krallen sind kräftig; der Fächer (2) ist sehr kurz. Herın Dr. Heinrich Dohrn gewidmet. Stett. entomol. Zeit, 1894, 279 Holotrichia pygidialis. Berl. Ent. Z. 1892 p. 190. Ich beschrieb die Art nach einem 9, welches am letzten Hinterleibsring einen zapfenartigen Vorsprung hat, wodurch ‚die Art leicht zu erkennen ist. Dieser Vorsprung fehlt dem vorliegenden Männchen, bei dem der letzte Ring stark vertieft und die Mitte an der Spitze glatt ist. Ich zweifle aber trotzdem nicht, daß das Männchen zu dieser Art gehört. Holotrichia Standfussi Brsk. Es liegen 11 Männchen und 2 Weibchen dieser Art vor, welche wegen ihrer fast gespaltenen Krallen zu der Eurystoma-Gruppe gehört, einem Uebergang zwischen Brahmina und Holotrichia. Brahmina cribripennis Brsk. 2 Exemplare. Brahmina pumila Sharp. 1 Exemplar. Pachnessa n. g. Leptopodidarum. Die Nähte des Bauches sind deutlich erkennbar, besonders beim Weibchen; die Mund- theile sind schwach; die Oberlippe wulstig; die Fühler Igliedris, der Fächer 5gliedrig; die vier ersten Tarsenglieder der vorderen beiden Fußpaare stark erweitert, die Tarsen schlank, die Krallen kräftig, gespalten mit breitem innerem Zahn. Die Basis des Halsschildes in der Mitte nicht gerandet. Der Gat- tung Pachydema sehr ähnlich, besonders aber durch die erwähnte Bildung des Halsschildes und der Fühler zu unter- scheiden. Auf Pachydema nicobarica Redt. errichtet. Redtenbacher beschrieb das Männchen, das Weibchen blieb ihm unbekannt. Da das betreffende Reisewerk (Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde in den Jahren 1857-1859 Theil II. 1867 von L. Redtenbacher) nicht in jeder Bibliothek zu finden ist, setze ich Redtenbachers Diagnose hierher und knüpfe daran die Beschreibung des Weibchens. Supra ferruginea, pruinosa, capite dense, thorace elytrisque subtiliter, parce punctatis, subtus dilutior flavo-cinereo hirsuta; tarsis quatuor anterioribus valde dilatatis. Long. 6—7 Iin., lat. 31/,— 32], lin. Die Länge des Männchens beträgt 13, die Breite 7 mill; des Weibchens 16 resp. 9 mill. Es ist wie die Pachydema- Weibchen, plumper, glänzender mit nicht verbreiterten, schlanken Tarsen an allen Beinen. In der Punktirung der Oberfläche findet kaum ein Unterschied statt, dieselbe erscheint wegen des fehlenden Reifes kräftiger, besonders auf den Flügeldecken sind die Punkte grob aber nicht dieht. Das Pygidium ist zerstreut punktirt. Der Bauch ist spärlich behaart, an den Seiten dichter. Die stark verbreiterten Hinterschenkel sind Stett. entomal. Zeit. 1894. 2830 grob punktirt, kurz anliegend behaart, die an der Spitze stark verbreiterten Schienen sind kurz, kaum länger als die Schenkel, und haben in der Mitte einen deutlichen Borstenkranz. Die Enddornen sind schmal und nicht länger als das erste Tarsen- glied. Die Vorderschienen sind grob dreizähnig. Die Glieder des Fühlerstieles sind schwach, gestreckt, der 5 gliedrige Fächer ist kurz. — DBeachtenswerth ist diese Art noch deswegen, weil sie der einzige Repräsentant der Leptopodiden in der orientalischen Region ist. — Potsdam, den 29. Januar 1895. Beitrag zur Kenntniss der Microlepidopteren-Fauna von Dänisch-Westindien von W. von Hedemann. Am 12. Februar 1894 schifften mein Freund, Herr Fred. Gudmann, und ich uns in Hamburg ein, um auf den drei dänischen Inseln St. Thomas, St. Croix und St. Jan in West- indien Microlepidopteren zu sammeln. Herr Major Hering hat in dieser Zeitschrift 1894 p. 65—71 Auszüge aus meinen Reisebriefen von dort veröffentlicht, woraus das Terrain unserer Thätigkeit ersichtlich ist. Wir sammelten dort vom 6. März bis zum 10. Mai. Obgleich diese Zeit, der vorherr- schenden großen Dürre wegen, für den Entomologen die allerungünstigste ist, gelang es uns doch, eine bedeutende An- zahl Arten zusammen zu bringen. Besonders richteten wir unser Augenmerk auf die klein- sten Arten der Tineiden, warum denn auch unsere Ausbeute aus dieser Familie am reichsten ausgefallen ist. Die Pyraliden vernachlässigten wir leider, so daß unsere Sammlung hiervon verhältnißmäßig arm ausfiel. Nur bezüglich dieser Gruppe gelang es mir, in der Litteratur und in den Sammlungen des Herrn Dr. O. Stau- dinger in Dresden und der des Kais. Zoolog. Hofmuseums in Wien, die mir zum Studium mit größter Liberalität zu Gebote Stett,. entomol. Zeit. 1894. 281 standen — wofür ich den Herren Dr. Staudinger, Bang-Haas und Dr, Rebel zu großem Danke verpflichtet bin — einen großen Theil unserer Ausbeute zu bestimmen. In den übrigen Gruppen der Kleinfalter war das Resultat ein sehr ärmliches. ' Um Irrungen in den Bestimmungen vorzubeugen, sandte ich unser Pyraliden-Material und einen Theil Pterophorinen und Tineen an Herrn P. C. T. Snellen, welcher die Güte hatte, mit großer Sorgfalt unsere Determinanden durchzumustern und bei neuen Gattungen mir ausführlich die Gattungs-Charaktere mitzutheilen, weshalb denn auch seine diesbezüglichen Bemer- kungen den Kern meiner Genus-Beschreibungen hilden. Auch ihm sei hier unser herzlichster Dank ausgedrückt! Lord Walsingham war so freundlich, die Durchsicht und Bestimmung des Restes unserer Ausbeute zu übernehmen, und schrieb mir, daß so ziemlich Alles ihm neu und unbeschrieben erscheine. Im Kopenhagener Zoologischen Museum befindet sieh die sog. Fabricius’sche Insekten-Sammlung, d. h. es ist die ehe- malige Sehestedt’sche Sammlung, die größtentheils von Fabrieius bestimmt und nach seiner Entom. Syst. geordnet worden ist. Er hat die Sammlung häufig benutzt und zahlreiche Typen seiner Beschreibungen befinden sich in derselben, die — obgleich über 100 Jahre alt — noch merkwürdig gut erhalten ist. Es lag nahe, diese Sammlung behufs Bearbeitung unserer Westindischen Ausbeute genau durchzumustern, weil wie be- kannt, der weitaus größte Theil der von Fabrieius beschrie- benen Exoten aus den damaligen dänischen Kolonien in West- indien, der Guinea-Küste und Ostindien herstammte. Das Resultat meiner Bemühungen war ein lohnendes, denn ich habe eine Anzahl von Fabrieius in seiner Entom. Syst. beschriebener Pyraliden aus Westindien in der genannten Sammlung gefunden, mit unseren Exemplaren und seinen Diagnosen verglichen, und kann daher manche Typen seiner in Vergessenheit gerathenen oder nicht gedeuteten Beschrei- bungen nachweisen und ihnen die gehürende Namens-Priorität wiedergeben. Dem Vorsteher der Eutomologischen Abtheilung Herrn Dr. Meinert und Herrn Kandidat Schlick des Kopen- hagener Museums (welcher mit mir gemeinschaftlich unsere Exemplare mit den Fabrieius’schen Typen verglich) statte ich hier meinen verbindlichsten Dank ab für die gestattete Be- nutzung dieser Sammlung. Schließlich muß ich hier noch des Herrn L, P. Pan- toppidan auf St. Croix dankbar gedenken, der sich sehr Stett. entomol. Zeit, 1894. 282 thätig und erfolgreich an unsern Einsammlungen Deenai: und dem ich manche schöne Art verdanke. Von den dänischen Inseln und besonders von St. Thomas ist außer von Fabrieius schon Manches beschrieben worden, namentlich von Zeller, was daher kommen mag, daß diese obgleich kleine Insel für alle Routen von Europa nach den Antillen, Mexiko, Central-Amerika und dem nördlichen Theil von Süd-Amerika den Knotenpunkt bildet, wo der reisende Naturforscher kürzere oder längere Zeit sich aufzuhalten ge- nöthigt ist. Der Vollständigkeit wegen führe ich auch solche Arten auf, die — obgleich nicht von uns gefunden — doch als von dort herstammend konstatirt worden sind. In diesem ersten Theile meiner Arbeit, der die Pyralidina Rag. behandelt, bin ich Herrn Ragonot’s Essai sur la Classi- fication des Pyralites 1. Partie 1891 und seiner Monographie des Phyeitinae et des Galleriinae I. 1893 gefolgt. Leider ist von beiden Arbeiten bisher nur der erste Band erschienen. Die Abkürzungen, die ich für die eitirten Autoren in der Literatur anwandte, sind die allgemein üblichen. Feld. u. Rehfr. Novar.: Ist das Lepidopteren-Werk der Novara-Expedition. Gn. Pyr.: Guende Deltoides et Pyralites. 1854. Led. Pyr.: Lederers Beiträge zur Kenntniß der Pyrali- dinen. 1863. Mschl. Jam.: Möschler Beitrag zur Schmetterlingsfauna von Jamaica. 1886. » Port.: Möschler die Lepidopterenfauna von Por- torico. 1889. » Surin.: Möschler die Lepidopterenfauna von Su- rinam. 187682. Rag. Pyr.: Ragonot Essai sur la Classification des Pyra- lites. 1891. „ bBhye. ; Monographie des Phycitinae et des Galleriinae. 1893. Reb. Can.: Rebel Beitrag zur Microlepidopterenfauna der Canarischen Inseln. 1892. Sn. Tijd. v. Ent.: Snellen Tijdschrift voor Entomologie. Stgr. u. Weke: Staudinger und Wocke Catalog der Lepi- dopteren des Europäischen Faunen-Gebietes. 1871. Wikr. Cat.: Walker List of the Speeimens of Lepidopt. Insects in the Collect. of the British Museum. 1854—66. Stett. entomol. Zeit. 1894. ei a 283 Z. Chil. u. Cramb.: Zeller Chilonidarum et Crambidarum Genera et species. 1863. Z. Caffr.: Zeller Lepidoptera Microptera quae J. A. Wahl- berg in Caffrorum terra collegit. 1852. Hor.: Horae Societatis Entomologicae Rossicae. Is.: Isis. Verh. z. b. Ges.: Verhandlungen der Zoolog.-Botanischen Gesellschaft in Wien. Pyralidina Rag. Pyralidae Rag. „ 1. Botys Phaenicealis Hb. Ztr. 115—116; Berg Stett. Ent. Zeit. 1876; Sn. Tijds. v. Ent. XXVI p. 125; Phoenicalis Gn. Pyr. p. 173; Isle de Reun. p. 61. Ende April, Anfangs Mai nicht selten auf St. Croix auf mit Guinea-Gras (Panicum maximum) bewachsenen Feldern. Es kommen Bxemplare vor, an denen die gelben Zeichnungen wenig oder gar nicht hervortreten, indem sie theilweise oder ganz röthlich über- haucht sind. Das Thier hat eine weite Verbreitung in $. und N.-Amerika, der Insel Reunion, Java und Celebes. “2, Botys Xanthialis Gn. Pyr. p. 443; Superbalis Wlkr. Cat. XXXIV p. 1397; Warren Trans. Ent. Soc. Lond. 1889 p. 284; Inealis Sn. Tijds. v. Ent. 1875 p. 202 pl. 11 Fig. 13; Mschl. Port. p. 285. Von uns nicht gefunden. Im Kopenhagener Zoolog. Museum steckt ein Exemplar mit der Etikette „S. Thomas“. Es gehört wohl zu Möschler's Var. Rosealis, bei der das Saumfeld der Vorderflügel größtentheils rosenroth gefärbt ist. Auch sind die Flecke an den Beinen bei diesem Stücke nicht schwärzlich, sondern rosenroth. Kommt auch in Brasilien, Neu-Granada, auf Cuba und Portorico vor. “83. Botys Villicalis Mschl. Jam. p. 70; Port p. 285. 12 am 7. Mai auf St. Croix gefangen. Herr Snellen hält sie nur für eine kleine (insulare) Form von Finitalis Gn. (= Togalis Led.) A. Botys Cerata F. Ent. Syst. III Prs. II p. 208 No. 294; Oedipodalis Gn. Pyr. p. 336; Sn. Tijds. v. Ent. 1895 p. 198; Mschl. Port. p. 283. Stett. entomol, Zeit. 1894, 284 In der Fabrieius’schen Sammlung im Kopenhagener Museum finden sich die beiden gut erhaltenen Typen zu seiner Be- sehreibung. 1 $ von Gudm., 1 2 von mir Anfangs Mai an der Lampe gefangen. 5. Botys Phaeopteralis Gn. Pyr. p. 349; Berg. Stett. Ent. Zeit. 1876 p. 347; Sn. Tijds. v. Ent. XXX (1887) p. 56; Warren Trans. Ent. Soc. Lond. 1889 p. 282; Plebejalis Led. Pyr. p. 373, 469 Taf. 10, Fig. 8. Auf St. Croix häufig auf der bei Phaenicealis Hb. ge- nannten Stelle. Mr. Warren ]. c. erwähnt außer einigen Walker’schen Arten auch B. Grisealis Sn. Tijds. v. Ent. XVII (1875) p. 198 pl. 11 Fig. 8 als synonym mit Phaeopteralis Gn. Laut Herrn Snellen’s brieflicher Mittheilung ist dies nicht der Fall. v6. Botys Hilaralis Mschl. Jam. p. 77; Port. 286, Fig. 9. Ein Exemplar dieser Art von St. Croix, von Baron Esgers gefangen, befindet sich im Kopenhagener Zool. Museum. Das ‘Stück stimmt gut mit Möschlers Beschreibung und Exemplaren der Staudingerschen Sammlung unter diesem Namen. W7. Botys Opalisans Feld u. Rghf. Novar. Taf. 134 Fig. 28 2. (Scatalis Sn. i. 1.) Ein frisches 2 am 4. April auf St. Thomas früh Morgens aus Gebüsch geklopft. Mr. Warren Trans. Ent. Soc. Lond. 1889 p. 287 zieht mit einem (?) Opalisans zu Bot. Expansalis Led. Pyr. p. 474 pl. 11 Fig. 12. Aber die Abbildungen beider Arten und die Beschreibungen der Expansalis bei Lederer und Warren passen nicht auf Opalisans. Mein Exemplar hat Herr Snellen als Opalisans bestimmt; es stimmt bezüslich der Flügel mit der Abbildung im ‚Novara-Werke. Am Hinterleibe zeigt es auf dem 2. Segment hinten einen schneeweißen Querstreif. Das 3. bis 7. Segment haben an den Seiten schneeweiße Schuppen, von vorn nach hinten an Menge abnehmend. Die Unterseite aller Flügel ist hellgrau, leicht irisirend; die Vorderflügel sind am Vorderrande und im Mittelfelde dunkelgrau gewölkt, außerdem alle Flügel dunkel besprenkelt. Kopf unten schneeweiß, Vorderschenkel rothbraun und schwärzlich, Vorderschienen weiß und grau gescheckt; Mittel- und Hinterbeine gleichfalls, aber hell- und dunkelbraun, die letzteren weniger scharf. 8.? Botys Pantoppidani n. sp. Da nur ein ganz frisches 2 von $t. Croix vom 29. April vorliegt, ist das Genus _Botys nicht sicher. Stett. entomol, Zeit. 1894. | 285 Flügelspannung 21 mm. Palpen fast horizontal vorstehend, an den Seiten ockerbraun, oben etwas heller. Das erste Glied unten weiß, die beiden letzten heller als an den Seiten, mit weißlichen Haaren untermengt. Fühler gelblich-braun; Kopf, Thorax und Schulterdecken hellröthlich-braun, ersterer am Scheitel längs der Augen mit feiner weißer Linie. Leib an den Seiten röthlich-graugelb, auf dem Rücken röthlich-braun. - Vorderflügel von der Gestalt derer von Bot. rubiginalis Hb., röthelroth, glänzend, bei gewissem Lichtfall leicht violettlich irisirend.. Die beiden Querstreifen (der äußere stark ge- schwungen) und die Mittelmakel graubraun, nur schwach hervortretend.. Saumlinie graubraun. Die ziemlich langen Fransen unter dem Vorderwinkel graubraun wie die Saum- linie, sonst gelblich-grau mit dunklerer Theilungslinie. Hinterflügel hellgelb-bräunlich, das Saumdrittel vom Vorderwinkel bis zur Rippe 1b rauchbraun angehaucht, die Saumlinie und die ziemlich breite Theilungslinie der hell- bräunlich-srauen Fransen reicht ebenfalls nur bis zur Rippe 1b. Unterseite der Vorderflügel? hellbräunlich, der Hinter- flügel gelblich. Die Zeichnungen der Oberseite schimmern matt durch, Brust, Bauch und Beine weiß. Die Schienen der vorderen mit einem breiten braunen Ringe. Ich habe diese hübsche Art nach Herrn Pantoppidan auf St. Croix benannt, dem ich sie verdanke. 9. Botys Flavaginalis n. sp. & 16,5, £ 18 mm. Die beiden Geschlechter unterscheiden sich nieht nur durch die Größe, sondern auch durch den Flügelschnitt. Die Vorder- flügel des $ sind schmäler, der Außenrand verläuft schräger und der Vorderrand ist mehr gebogen als beim 2. Bei diesem ist letzterer- fast gerade. Die langen horizontal vorstehenden Palpen oben und an den Seiten lehmgelb, unten weißlich. Kopf, Thorax, Schulterdecken und Leib lehmgelb, ersterer am Scheitel über den Augen fein weiß gerandet. Fühler gelblich, die des & stark und gekerbt. Vorderflügel lehmgelb, sparsam mit einzelnen bräunlichen Atomen bestäubt. Die beiden sehr undeutlichen Querlinien (die hintere in der unteren Hälfte stark geschwungen) sind bräunlichgrau. Eine Reihe feiner schwarzer Punkte deutet die Saumlinie an. Fransen an ihrer Wurzelhälfte lehmgelb, außen weiblich. Hinterflügel gelblich-weiß, durchscheinend, im Außendrittel gelblich. Eine Reihe undeutlicher dunkler Punkte längs dem Saum. Fransen wie die der Vorderflügel, nur heller. Stett. entomol. Zeit. 1894. 286 Unterseite aller Flügel hellgelblich, die der vorderen gegen den Vorderrand etwas dunkler. Die Saumpunkte aller Flügel größer und deutlicher als auf der Oberseite. Sonst _ findet sich als Zeichnung nur am Vorderrande der Vorder- flügel der Anfang der hintern Querlinie als mattbrauner Fleck. Beine und Bauch weiß, zeichnungslos. Von Herrn Gudmann Anfangs Mai in Mehrzahl von einer Solanum-Art bei Frederiksted auf St. Croix erzogen. Die Raupe ist zart hellgrün und lebt in einem durchsichtigen Gespinnst an der Blatt-Unterseite, in welchem sie sich auch verpuppt. 10. Botys Bipunctalis F. Ent. Syst. III Pıs. II p. 232 No. 386; Detritalis Gn. Pyr. p. 347 pl. 4 Fig. 10; Sn. Trans. Ent. Soc. London 1890 p. 579. Auf St. Croix Anfang Mai einige Exemplare. Sie haben nur 23 mm. Flügelspannung. Baron Nolcken hat ähnlich ; kleine Stücke aus Columbien mitgebracht. Im Kopenhagener Museum befinden sich 2 Exemplare dieser Art in der Fabricius’schen Sammlung unter obigem Namen. Bipunctalis lebt außer in West-Indien und S. Amerika, auch in Sikkim und Darjeeling. 11. Botys Carnifex Feld. u. Rohf. Novar. Taf. 134 Fis. 36 wird von den Autoren als von St. Domingo und St. Thomas herstammend, angeführt. Von uns nicht gefunden. . 0-12. Euryereon Bifidalis F. Ent. Syst. III Prs. II p. 387 No. 233; Evanidalis Berg Berl. Ent. Zeit. 1875 p. 134; Stett. Ent. Zeit. 1876 p. 349; Sn. Tijds. v. Ent. XXX (1887) p. 57 pl. 5 Fig. 1; Mschl. Port. p. 290. Von Herrn Gudmann und mır je 1 Exemplar Anfangs Mai auf St. Croix. In der Fabricius’schen Sammlung findet sich ein gutes Exemplar dieser Art. Fabrieius’ Diagnose ist kurz, aber sehr kenntlich. Schon er giebt Westindien, Berg Argentinien als Vaterland an. 13. Eurycreon Rantalis Gn. Pyr. p. 405; Led. Pyr. p. 376 Taf. 12 Fig. 3; Z. Verh. zool. bot. Ges. XXI p. 519. Nur ein 2 am 4. April auf St. Thomas, das mit Lederers Abbildung gut stimmt. Rantalis ist von Patagonien bis N.-Amerika verbreitet. 14. Eurycreon Crinitalis Led. Pyr. p. 376 Taf. 12 Fig. 2; Z. Verh. zool. bot. Ges. XXI p. 519. Am 28. März eine Anzahl Exemplare an eng begrenzter Stelle am Strande auf der bei St. Jan liegenden kleinen Stett. entomol. Zeit. 1894. 287 | „Great Thateh Island“ gefangen. Gestört schnellt sich das Thier empor und vorwärts, etwa wie bei uns Cicindela cam- pestris, und läßt sich dann auf den Sand fallen, wo es äußerst schwer zu entdecken ist. Unter einander vermengt fliegen Stücke von hellroth-brauner bis zu grünlich-grauer Flügelfärbung. Letztere Varietät hat eine glattere Flügelfläche als die rothe Form und meistens am Innenrande den Anfang einer ersten Querlinie. Auch ein stark roth gefärbtes, völlig zeichnungsloses 2 fing ich auf St. Croix am 4. Mai. Ich nahm Anfangs 2 Arten an, und schickte alle Exemplare Herrn Snellen zur Ansicht, der sie aber insgesammt als Crinitalis Bed bestimmte. ' 15. Samea Castellalis Gn. Pyr. p. 195; Sn. Tijds. v. Ent. 1875 p. 211; Warren Trans. Ent. Soc. Lond. 1889 p. 271; Mschl. Port. p. 290. Eine ‚der gemeinsten Pyraliden auf St. Croix Anfangs Mai. Mr. Warren |. ce. hält Castellalis Gn. für identisch mit S. Eecclesialis Gn. “16. Cnaphaloerocis Perpersalis Mschl. Port. p. 293. Ein Exemplar am 20. März auf St. Thomas, ein anderes am 3. Mai auf-St. Croix. Zu Möschlers guter nun weiß ich niehie ZUZU- fügen. i 17. Cnaphalocroeis Similis n. sp. Ein ganz frisches = von St. Croix am 8. Mai. 17 mm Flügelspannung. Palpen graubraun, oben auf der Schneide heller. Kopf und Halskragen hellbraun, ersterer auf dem Scheitel beider- seits mit einer feinen weißen Linie längs der Augen. Thorax, Schulterdecken und .Leib weißgrau, letztes Segment und Afterbusch braun. Fühler drahtförmig, bräunlich. Vorderflügel graugelb, am Vorderrande von der Würze) bis hinter die Sc ana, halbmondförmige Mittelmakel dunkelbraun angeflogen. 3 Querstreifen, fein, scharf, braun. Der vordere entsprinst am Vorderrande bei 1/;,, krümmt sich bis zur vorderen Mittelrippe nach außen, von wo er gerade in den Innenrand läuft. Der hintere beginnt bei 2); am Vorderrande, ist hier diek, läuft fast senkrecht, immer feiner werdend bis zur Rippe 2, wo er endet. Zwischen diesen beiden zieht aus der Mittelmakel eine grade feine Linie in die Mitte des Innenrandes. Bei |; des Vorderrandes ent- springt eine breitere, braune, scharf gezähnte Wellenlinie und verläuft fast mit der ersten Querlinie parallel in den Innen- rand. In diese Wellenlinie verliert sich auf Rippe 2 der Stett. entomol. Zeit. 1894. 19 u 288 hintere Querstreif. Zwischen der Wellenlinie und dem Saume ist die Grundfarbe dunkler und bräunlich. Die Saumlinie dunkelbraun, doppelt, die innere am breitesten. Fransen grau. Hinterflügel heller als die vorderen, am Hinterrand sehr schwach bräunlich angeflogen, schwach durchsichtig, ebenfalls mit 3 feinen braunen Querlinien. Die erste als Fortsetzung der der Vorderflügel endet oberhalb des Innenwinkels auf Rippe 1b; die mittlere gleichfalls als Fortsetzung der der Vorderflügel mündet in den Innenwinkel und ist zwischen Rippe 2 und 1b unterbrochen; die dritte bildet einen mit dem Saume parallelen feinen Strich vom Vorderrande bis Rippe 2. Doppelte, scharfe, braune Saumlinie wie auf den Vorderflügeln. Unterseite aller Flügel, der Bauch und die Beine hell- gelblichgrau, auf ersteren alle Zeichnungen und Färbungen der Oberseite matt durchscheinend. Similis steht am besten zwischen C. Bifurcalis Sn. und Perspersalis Mschl., ist von ersterer aber leicht durch die hellere Färbung, die meist stärker ausgedrückte Mittelmakel und die aus ihr in den Innenrand ziehende mittlere Querlinie zu unterscheiden; von letzterer durch bedeutendere Größe und breitere Flügel und die beiden schneeweißen Linien auf dem Scheitel, sowie von beiden Arten durch die unter- brochene mittlere Querlinie der Hinterflügel. 18. ? Calamochrous Chilonalis Led. Pyr. p. 477 Taf. 12 Fig. 10. 2 ganz frische 22 besitze ich von St. Croix von Anfang Mai. Herr Spellen, dem sie unbekannt sind, meint, daß sie das Q zu C. Chilonalis Led. sein könnten. Lederer fertigte seine Genus- und Species-Beschreibung nach einem &. Im Ganzen paßt die Beschreibung recht gut auf meine Thiere, die aber in folgendem von ihr abweichen: Rippe 6 und 7 sind nicht Sförmig gekrümmt und zwi- schen dem Stiele von 8 und 9 findet sich kein blasiger, un- beschuppter Eindruck. Die Hinterflügel sind nicht weiß, son- dern auch schilffarbig, wenn auch nicht so lebhaft wie die Vorderflügel gefärbt und alle Flügel führen einen feinen schwarzen Mittelpunkt. Der Vorderrand der Vorderflügel ist ziemlich breit, etwas dunkler als der Rest des Flügels. Auch der Kopf ist dunkler, der Scheitel beiderseits längs der Augen sehr fein weiß gerandet. Sollte diese Art, nach Auffindung des $, sich dennoch als verschieden von Chilonalis Led. erweisen, schlage ich für sie den Namen Insularis vor. Stett. entomol. Zeit. 1894 289 Lederer erhielt sein Exemplar aus Venezuela. Seine Ab- bildung stimmt rücksichtlich der Färbung durchaus nicht mit seiner. Beschreibung. * 19. Eulepte (Acrospila Led.) Coneordalis Hb. Exot. 1B. 1; Gn. Pyr. p. 345; Led. Pyr. p. 375: Sn. Tijds. v. Ent. 1875 p. 222; Mschl. Verh. zool. bot. Ges. XXXI (1881) p. 428; Port. p. 294; Warren Trans. Ent. Soc. Lond. 1889 p. 278: Gastralis En Pyr. p. 346; Led. Pyr. p. 392 Pl. 13 Fig. 2 Socialis Sepp Surin. Vlind. III Taf. CXIV; Stett. Ent. Zeit. 1878 p. 440; Omiusalis Wikr. Cat. XVII p. 317. St. Thomas Anfangs April, St. Croix Anfangs Mai ver- einzelt. Lederer zog selbst später Concordalis Hb. und Gastralis Gn. zusammen (cfr. Mschl. Verh. zool. bot. Ges. 1881 p. 428). Auch die Herren Snellen, Rogenhofer und Warren betrachten beide Arten als zusammengehörig. Möschler in seinen Portorico-Lepidopteren sucht sie wieder als verschiedene Arten zu trennen, und führt verschiedene, angeblich unterscheidende Merkmale auf. Durch diesen Versuch hat er meiner Ansicht nach die Schwierigkeit, Concordalis und Gastralis auseinander zu halten — wenn dieses überhaupt möglich ist — nur vermehrt. Unsere aus Westindien mitgebrachten Stücke 2 SG, 3 28, und darunter ganz frische, besitzen die von ihm ange- führten Trennungsmerkmale beider Arten vereint. Z. B. reicht der Spitzenfleck bis an die Saumlinie und läßt keinen gelben Grund dazwischen. Der Hinterleib des & ist nicht einfarbig gelb, sondern gegen sein Ende stark bräunlich. Hiernach sollten unsere Thiere sec. Möschler zu Concordaks Hb. gehören. Nun sind aber die vorderen braunen Querstreifen in beiden Geschlechtern bei unsern Exemplaren sehr verloschen und alle — nicht nur die $&$ — führen.seitwärts am 2. Hinter- leibssesment je einen sehr scharfen schwarzen Punkt, Möschlers charakteristische Merkmale für Gastrals Gn. Ich halte Concordalis Hb. und Gastrals Gn. für identisch, nicht einmal für Varietäten. Ein Gattungsmerkmal, das Lederer unerwähnt läßt, führt Möschler an, nämlich die außerordentlich langen Haare der Schulterdecken des &, die bei unsern Stücken bis zum 4, Hinterleibssegment reichen. Von Herrn Gudmann wurde am 20. April 1 & aus einer auf Orangenblättern lebenden, nicht weiter beachteten Raupe gezogen. Die Puppenhülse ist lang, schlank, hellbraungelb, am Aftersesment dunkler. Die langen Flügelscheiden reichen Stett. entomol. Zeit. 18%. 19" 290 bis ans 5. Hinterleibssegment. Vom 3. bis 6. Segment bilden die Luftlöcher seitwärts einen großen, runden, braunen Fleck, der von vorn nach hinten allmählig an Größe abnimmt. Die Nähte der Fühler- und Flügelscheiden braun. Concordalis fliegt a in Venezuela und am nee Strom. 20. Eulepte Tripunetata F.. Ent. Syst. II Prs. I. p. 217 N. 327; Campalis Gn. Pyr. p. 344; Mschl. Port. p. 295, wo die ganze bezügliche Litteratur angegeben ist. In der Fabricius’schen Sammlung befindet sich ein gut erhaltenes Exemplar unter obigem Namen. Von uns in wenigen reinen Stücken Anfangs Mai Auf St. Croix an der Lampe gefangen. Bisher nur aus Westindien bekannt; Möschler nennt schon St. Croix als Fundort. 21. Sarothronota Flegia Cram. 140 D; Led. Pyr. p. 394 Taf. 13 Fig. 9; Fegyalis Gn. Pyr. p. 310. - Von uns nicht gefunden. Im Kopenhagener Zoologischen Museum befindet sich ein Exemplar von St. Croix. 22. Dichogama Redtenbacheri Led. Pyr. p. 396 Taf. 13 Fig. 10, 11, führt Lederer von St. Thomas an. Von uns niÜTTeFunde 23, Dichogama Gudmanni n. sp m. Flügelspannung des $ 30 mm. Palpen, Thorax, Beine und Leib weißsrau, letzterer auf den beiden letzten Segmenten bräunlich. Der lange Afterbusch des $ ockergelb. Vorderflügel hell violettgrau, seidenglänzend, in der Mitte breit etwas dunkler, die Mittelmakel darin durch einen helleren Fleck angedeutet. Der Saum. von Rippe 1b ab gelbbräunlich, segen den Vorderrand zu allmählig sich verbreiternd und an diesem eine Strecke lang schmal sich hinziehend. Bei günstig einfallendem Licht ist die hintere Querlinie durch sehr feine schwärzliche Punkte angedeutet. Franzen dunkler, . gelblich grau. Unterseite weiß, irisirend, Mittelmakel, Vorderrand und hinterer Querstreif vorn - schwärzlich. Hinterwinkel weiß, irisirend. Vorderwinkel und. Saum bis Ader 2 schmal schwärzlich. Unterseite weiß, stärker wie oben .irisirend. Hiermit ist dieses nur aus Westindischen Arten besiehenee Genus auf 5 Species gebracht worden. Ein & von Herrn Gudmann, dem zu Ehren ich das Thier benenne, am .16. April aus einer auf $t. Jan. gefundenen grünen Raupe mit weißen Längsstreifen gezüchtet. Die röth- lich braune Puppe in einem dünnen, zähen, hellgelblich grauen Gespinnste.an einem Blatte. Stett. entomol, Zeit. 1894. 291 > 24. Pachyarches Costata F. Ent. Syst. III Pars II p. 206 No. 287; Aurocostalis Gn, Pyr. p. 305; Led. Pyr. p. 398; Warren We Ent. Soc. Lond. 1889 ne .263; Mschl. Port. p. 298. Auf St. Thomas und St. Croix nicht grade an Herr Gudmann erzog sie in Mehrzahl auf ersterer Insel. Die Raupe lebt in zusammengesponnenen Blättern einer Euphor- biacee. Sie ist 16füßig, bleichgrün mit durchscheinendem Darmkanal; ihr Kopf ist hellbraun, Pr Le zieht Costata F. mit einem (?) zu Aurooostalis Gn. In der Fabrieius’schen Sammlung des hiesigen Museums be- findet sich eine sichere han Gn. unter Fabrieius’ Namen. (25. Pachyarches Isocelalis Gn. Pyr. p. 318; Wlkr. Cat. p. 921; Led. Pyr. p. 398; Mschl. Port. p. 299. Von uns nicht Gefunden. Lederer nennt St. Thomas und Brasilien als Fundorte, 26. Eudioptis Hyalinata 1: 8.2N.. I1,02, 808% 879; F. Ent. Syst. III Pars IL p. 103; Sn: Tijds. v. Ent, 1873 p. 230, 234; Warren Trans. Ent, Soc. Lond. 1889 p. 265; Mschl. "Port. p- 299; Hyalinalis Gn. Pyr. p. 296; Lucernalis Hb. 108; Stphs. p. 43; Marginalis Cram. Tab, 371D. Von uns in Anzahl auf St. Croix gefangen, wo das Thier gegen Sonnenuntergang langsam und niedrig am Boden fliegt. Mschl. ]. e. führt für die Raupe folgende Nährpflanzen an: Cucurbita pepo, melopepo und eitrullus sowie Ipomaea batatas. Durch einen großen Theil 9.-Amerikas, Westindien bis in die ee N.-Amerikas verbreitet. 27. Hedylepta Indicata F. Ent. Syst. III 2, p. 218 N 330: Vulealis Gn. Pyr. p. 202 Pl. 6 Fig. 8; Led. Pyr. p- 409; en Pijds. v. Ent. 1872 p. 94; ib. 1875 P- 240; Mschl. Port. D. 301. Auf St, Croix ziemlich häufig Anfangs Mai. Das Thier verliert durch den Flug leicht seine Salem braune Bestäubung, so daß frische und reine Stücke nur schwer zu erhalten sind. Geflogene Stücke sind gelb. In der Fabricius’schen Sammlung stehen 2 sichere Stücke der Vulgalis Gn. unter dem Namen er Rx, Fabrieius nennt die Raupe: „subpilosa, viridis, capite pallido.“ Nach Gundlach lebt sie auf verschiedenen Papi- lionaceen. Das Thier ist bisher gefunden in S.-Amerika, Westindien, au der Guinea-Küste, auf Java und Sumatra. 5 \28. Asciodes Gordialis Gn. Pyr. p. 374 Pl. 5 Fig, 10; Led. Pyr. p. 411; Mschl. Port. p. 302. Stett. entomol. Zeit 1894. 292 Herr Gudmann fing 2 8, ich 2 22 auf St. Thomas, die von Herrn Snellen als Gordialis Gn. bestimmt wurden. Außer in Westindien ist sie bisher nur in Cayenne gefunden worden, 29. Lineodes n. sp.? Auf St. Croix am 5.5. 1 $ von Herrn Pantoppidan Nachts an der Lampe gefangen. Herr Snellen hält sie für neu, aber zu abgeflogen um eine Beschrei- bung davon zu geben. Vorderflügel und Leib schön dunkel weinroth, Hinterflügelgrau. Erstes Hinterleibssegment schneeweiß. Als das Thier mir gebracht wurde, hielt ich es in seiner sitzenden Stellung für eine Pterophoride trotz der langen Fühler. Alle 4 Flügel bildeten nur einen langen, schmalen horizontalen Streifen, völlig wie ein Oedematophorus, z. B. Con- stanti Rag. in sitzender Stellung. Beim Spannen entfalten die Flügel sich allmählig; die hinteren waren in 3 Falten zusammen geknickt, von denen man beim Ss nn Thiere nichts mehr bemerkt. Ob das Genus Lineodes Gn. nicht doch besser an der Spitze der Pierophorinen, vor Agdistis Hb. und Stenoptycha Z. steht, als unter den Pyraliden? “30. Diasemia Inabsconsalis Mschl. p. 306. 1 2 am 4. Mai Nachts von Herrn Pantoppidan auf St. Croix gefangen. 31. Ercta Vittata F. Ent. Syst. II Prs. I p. 217, No. 328; Tipulalis Wlkr. Cat. p. 426; Led. Pyr. p. 423 Taf. 15 Fig 15; Sn. Tijds. v. Ent. XXX (1887) p. 59; Torquillalis Mschl. Port. p. 302. Wurde auf St. Croix von Herrn Pantoppidan in beiden Geschlechtern in Mehrzahl an der Lampe gefangen. Das Thier fliegt erst nach Mitternacht. Möschlers Beschreibung (er stellt sie in das Genus Euclasta Led.) ist ausführlicher, als die Lederers. Beide stimmen übrigens gut mit meinen Stücken. Lederers Abbildung (ein 2) ist sehr kenntlich, nur fehlen — wie schon Herr Snellen l. c. bemerkt — die 4 charak- teristischen wann Punkte auf der N u et randes. hi “Rapoona*) n. en. bei Gere es Stirn flach, keine Nebenpalpen; Palpen aufsteigend mit undeutlichem End- glied. Die Fühler 3], der Vorderflügellänge, oberhalb der Wurzel beim & verdickt (beim 2 viel schwächer). Saum der Hinterflügel auf Rippe 5 eingebogen; ihre Rippe 4 und 5 gestielt, ihre Unterseite beim $ am Analwinkel mit dunklem, *) Rapoon, englisch ausgesprochen, ist eine Plantage auf St. Thomas. Stett. entomol, Zeit. 1894. Eree 293. eingedrücktem Schuppenfleck. Rippe 7 und 8 verbunden. Vorderrand der Vorderflügel grade, nur gegen die Spitze zu sanft gebogen. Hinterrand beim & sehr schräg, sanft ge- schwungen. Hinterleib des & lang, die .Hinterflügel weit überragend. Beine kräftig, die Schienen der vorderen mit einem starken, dichten Haarbusch, der beim 2 schwächer ist. Schulterdecken reichen bis zum 2. Hinterleib-Segment. 2. Tristis n. sp. Flügelspannung 22 mm. Kopf, Thorax, Leib oben und alle Flügel einfarbig dunkel schwarzbraun, etwas glänzend, mit schwachem Kupferschimmer. Palpen oben und an den Seiten braun, unten Schneweiß, Bauch und Beine weiß, nur die Füße der vorderen unten schwach bräunlich angelaufen. Der oben erwähnte Haar- busch der vorderen Schienen ist oben tief schwarzbraun, am Ende weiß, unten braun. Auf den Vorderflügeln ist ein dunkler - strichförmiger Mittelpunkt. Von der ersten Querlinie ist kaum eine Spur sichtbar; die zweite beginnt bei ®/, des Vorderrandes, verläuft bis Rippe 2 sehr schwach gewwellk fast senkrecht, bildet hier gegen die Wurzel einen Bogen bis unter den Mittelpunkt, und verläuft von da senkrecht in den Innenrand. Sie ist wenig dunkler als die Grundfarbe. Saumlinie etwas heller, Fransen dunkelgrau. Auf den Hinterflügeln setzt sich die nur schwach kennt- liche 2. Querlinie der Vorderflügel fort und läuft, mit dem Saume parallel, in den Innenrand. Saumlinie schmal, nur wenig dunkler als die Grundfarbe des Flügels; Fransen an der Wurzel grau, außen weiß. Unterseite aller Flügel heller braun, Innenrand der Vorderflügel breit weißlich. Die 2. Auen aller Flügel scheint verloschen durch 1 8, 12 Mitte April auf $t. Thories erzogen. Leider unterließen wir, eine Raupenbeschreibung anzufertigen, Sie lebte in zusammengesponnenen Blättern einer im Blumentopf gezogenen Majoran-Pflanze. Die Puppenruhe währte 9 Tage. Herr Snellen besitzt ein Stück dieser Art aus Columbien, von Baron Nolcken herrührend. ı ‘33. Crassophora Miscellalis Mschl. Port. p. 308 Fig. 11. Ein ganz frisches $ am 1. Mai auf St. Croix an der Lampe gefangen. Möschlers Beschreibung und Abbildung sind gut. z Heringia n. gen. bei Piletocera Led. und im Habitus ar. wie diese Gattung. Die Fühler ziemlich ebenso, nur die Verdiekung der männlichen nicht so lang (die des 2 ohne Ver- Stett. entomol. Zeit. 1894, 294 dickung), die Vordertarsen sind aber normal und die Palpen vorstehend. Hinterleib des $ lang, dick, die 2. Hälfte eigen- thümlich verdickt wie bei ? Auxomitia Minoralis Sn. &, die nach Herrn Snellens brieflicher Mittheilung ein neues Genus bilden muß. Auch das @ hat eine, wenn auch schwächere Verdiekung, des Hinterleibes. Die Schienen der Vorderbeine mit einem kurzen, dünnen Haarpinsel. Alles übrige wie bei Piletocera Led. Ich benenne dieses Genus meinem hochverehrten. Freunde, Herren Major Hering in Stettin zu Ehren. & 2:34. Mendica n. sp. Ein düster aussehendes Tvhier. Größe, Färbung und Flügelgestalt wie Minoralks Sn. Palpen oben und an den Seiten dunkelbraun, unten schneeweiß. Vorderbeine hellbräunlich, der Pinsel der Schienen gelb bräunlich. Die anderen Beinpaare gelblich grau, ihre Schenkel und Schienen mehr oder minder bräunlich angehaucht. Kopf und Thorax braungrau, Leib etwas heller. » V.orderflügel dunkel braungrau. Eine große, runde, dunklere Mittelmakel tritt kaum aus der Grundfarbe hervor, ebensowenig wie der sehr undeutliche erste Querstreif. Der zweite ist heller als die Grundfarbe, gelblich, einwärts fein dunkler gesäumt. Er bildet am. Vorderrande wie bei Minoralis einen gelben Fleck, verläuft in der unteren Hälfte wie bei dieser, ist in der Vorderrandshälfte aber grade und bildet nur auf Rippe 5 einen kleinen Bogen gegen die Wurzel. Die etwas hellere Saumlinie tritt nicht so scharf hervor wie. bei Minoralis. Fransen graubraun, mit einer kaum bemerkbaren dunkleren Theilungslinie. Hinterflügel etwas heller wie die vorderen. Die Saum- linie fein dunkler, Fransen grau mit dunklerer T'heilungslinie, die vom Vorderrande bis Rippe 1 ziemlich stark, von da bis zum Innenwinkel schwächer wird. Bei einem 9% findet sich eine Andeutung der hinteren Querlinie. Die Hinterflügel der andern Exemplare sind zeichnungslos. 1a ‚Unterseite aller: Flügel hell bräunlichgrau. Das Thier scheint auf beiden Inseln nicht selten zu sein und kommt gern zum Licht. Es wird aber leicht durch den Flug verletzt, da wir unter einigen 20 Stücken .nur 2 völlig gute Denn "erhielten. 35. Zinckenia Recurvalis F. Ent. Syst. II Prs. II 29. Gn Pyr. p. 225 Pl. 8 Fig. 5; Z. Caffrar. p. 55; Stgr. u. Wocke Cat. 1871 p. 214 N. 273; Reb. Can. Micer. 2 247. Auf St. Croix und St. Thomas nicht selten. Möschler nennt nach Gundlach Amaranthus als Futter- pflanze der Raupe. Stett. entomol. Zeit. 1894. 295 Sie ist cosmopolit, indem sie in Syrien, Sikkim, Japan, S.-Asien, Australien, den Südsee-Inseln, Süd-Afrika, den. Canaren, S.-Amerika und Westindien gefunden wurde. “36. Zinckenia Perspectalis Hb. Saml. Eur. Schm. Pyr. Fig. 101; Gn. Pyr. p. 226; Sn. Tijds. v. Ent. 1874 p. 3; ib: 1875 p. 253; ib. 1884 p. 43; ib. 1887 p. 59; Mschl. Port. p. 59. Auf St. Thomas einzeln, viel seltener als Reouepalis F. Guenee nennt Lilium canadense als Futterpflanze. «37. Catacteniza Euvexalis Mschl. Port. p. 134 Fig. 15. ‘ Herr Gudmann fing am 27. März 1 & auf St. Jan, am 28. April 2 22 auf $t. Croix. Möschler kannte nur das 2. Der &: unterscheidet sich vom 2 nur durch schmalere Flügel und geringere Größe, 18 mm gegen 28 mm. Y'38. Ledereria Diphteralis Hb. Ztr. 691, 92; Gn. Bon p- 288; Mschl. Port. p. 315. Von uns nicht gefangen. Möschler kennt sie von St. Croix und den großen Antillen. Raupe laut Gundlach auf verschiedenen Arten von Cordiacea. 39. Ommatospila Nummulalis Led. Pyr. p. 444 Taf. 17 Fig. 13; Mschl. Port. p. 316. Anfangs Mai nicht selten auf St. Croix. Sie fliegt sehr niedrig in langsam schwebendem Fluge zwischen Panicum maximum. ‘40. Synelera Traducalis Z. Caffr. p. 54; Stgr. u. Weke, Cat. p. 215 No. 278, Berg Stett. Ent. Zeit. 1876 p. 352; Mschl. Port. p. 317; Retinalis Led. Pyr. p. 100; Univocalis Wikr. Cat. Pyr. p. 489. Von Herrn Gudmann und mir je ein frisches Exemplar auf St. Thomas Mitte April gefangen. Bisher kennt man Traducalis von Java, Celebes, Ostindien, Syrien, S.-Afrika, Brasilien und Westindien, 41. Synelera Minima n. sp. Flügelspannung 11—13 mm, kaum halb so groß als Traducais Z. Die kurzen, stumpfen Palpen hell ockergelb und weiß gemischt. Die stark entwickelte Zunge gelb, Fühler hellockergelb, ebenso Kopf und Scheitel, Halskragen weiß. Thorax und Schulterdecken weiß, letztere am Ende gelblich. Leib weiß, auf jedem Segment oben und an den Seiten mit ockergelber Behaarung, Bauch weiß; ebenso die Beine. 'Vorderflügel lang, schmal, Hinterrand sehr schräg. Grund- farbe aller Flügel weiß, aller Zeieinungen und der Vorderrand der Vorderflügel ockergelb, letztere nach hinten an Breite Stett. entomol. Zeit. 1894. 296 zunehmend. Nahe der Wurzel ein dicker Strich, beide Ränder berührend. Bei 1], des Vorderrandes beginnt die erste feine Querlinie und zieht in sanftem gegen die Wurzel concavem Bogen in den Innenrand. Bei |, des Vorderrandes entspringt die 2. Querlinie, läuft ziemlich gerade bis Rippe 2, wendet sieh dann wurzelwärts und aufwärts in spitzem Winkel bis zur vorderen Mittelrippe etwa in der Mitte des Flügels, und läuft von da, einen rechten Winkel bildend, in den Innenrand unfern der ersten Querlinie; sie ist nahe dem Vorder- und Innenrande am dicksten. Ueber der vorderen Mittelrippe finden sich zwei, vorn und hinten braun eingefaßte 4eckige ockergelbe Flecke. Der äußere stößt unten an die 2. Quer- linie, wo sie den rechten Winkel bildet, der innere, kleinere, liest mehr wurzelwärts. Oben gehen sie in den gleichfarbigen Vorderrandstreifen über, weshalb man sie auch als zwei Vor- sprünge desselben ansehen kann. Der Außenrand breit ocker- gelb. Eine Reihe schneeweißer, fast zusammenhängender Punkte bildet die Saumlinie, die den Vorderrand bei einzelnen Stücken nicht erreicht und an ihrem obern Ende von schwärzlichen Schuppen begrenzt ist. Die ziemlich langen Fransen an der Innenhälfte ockergelb, außen weißlich. Hinterflgel außen breit ockergelb gesäumt, der Saum mehr oder weniger deutlich nach innen grau begrenzt. Die beiden Querlinien der Vorderflügel. von denen die erste den Vorder- rand nicht erreicht, setzen sich hier fort. Die vordere ist auf Rippe 2 durch einen Längsstrich mit der hinteren ver- bunden. Saumlinie weiß, Fransen wie die der Vorderflügel. Unterseite aller Flügel weiß, die ockergelben Zeichnungen der Oberseite graubraun durchscheinend. Auf St. Thomas stellenweise häufig im März und April. Ein 2, das Herr Gudmann am 27. Mai in Port au Prince auf Haiti fing, ist etwas größer als die größten 22? von St. Thomas (14 mm), und führt ein heilleen, reineres Gelb (nicht ockergelb), unterscheidet sich aber sonst durch niehts von den St. Thomas-Stücken. \.42. Penestola Praeficalis Mschl. Port. p. 316 Fig. 5. Einige Exemplare Anfangs März auf St. Thomas, Anfangs Mai auf St. Croix an der Lampe gefangen. Der Falter ist schwer rein zu bekommen. Möschlers Abbildung ist zu röthlich in der Färbung ge- halten. Die Thiere sind fast ganz schwarz, ohne röthlichen Schimmer. 43. Pterygisus (Isopteryx) Flavofuscalis Sn. Tijds. v. Ent. XXX (1887) p. 60 Pl. 5 Fig. 3 und 4. Stett. entomol. Stett. 1894. 297 Nur ein abgeflogenes $ Anfangs Mai auf St.. Croix ge- fangen. Weil der Genus-Name Isopteryc Gn. schon bei den Neu- ropteren vergeben war, muß nach Herrn Snellens brieflicher Mittheilung, der Butler'sche Name Pterygisus (Trans. Ent. Soc. sy 1886 p. 429) an seine Stelle. treten. “A4. Hellula Undalis F. Stgr. u. Wcke. Cat. 1871 p. 204 N. 75; Mschl. Port. p. 29; Reb. Microlep. d. Canar. p. 248. Ziemlich verbreitet auf St. Thomas, aber immer nur einzeln. Die von uns sa ar Stücke entbehren, wie das von Herrn Dr. Rebel® l. c. angeführte Exemplar, völlig der dunkeln Bestäubung im Mittelfelde, dagegen führen sie einzelne schwarze Saumpunkte, die weißen Hinterflügel mehr und zu- sammenhängender wie die Vorderflügel. r Das Thier hat, wie Dr. Rebel anführt, eine N Ver- breitung in den warmen Ländern. 45. Scirpophaga Leucatea Z. Chil. u.. Cramb. p. 2; Hor. XII p. 4; Mschl. Port. p. 321. Von uns nicht gefunden. Zeller führt St. Thomas als Vaterland an, sonst Portorico, Mexico, Panama und Brasilien. 46. Chalcodla Discedalis Mschl. Port. p. 320. Von Herrn Gudmann ein schlechtes Stück am 6. Mai auf St. Croix gefangen. (’ 47. Homophysa Badierana F. Ent. Syst. III Pars II p. 263 N. 88; Sesquistrialis Hb. Ztr. 369—70; Gn. Pyr. p. 366; Led. Pyr. p. 455; Z. Verh. zool. bot. Ges. XXI p- 524; Dolatalis Mschl. Port. p. 321. Auf St. Thomas im März, auf St. Croix im Mai stellenweise nicht selten. . In unserer Ausbeute finden sich Stücke von reinem Örangegelb, fast ohne alle Zeichnung bis zu solchen mit schwärzlichem Mittelschatten und Saum in allen Ueber- gängen. 12—14 mm Flügelspannung. In der Fabricius’schen Sammlung des Kopenhagener Museums steckt ein gut erhaltenes Exemplar als Badierana F. Herr Snellen, der die Art als Sesquistrialis Hb. bestimmte, bemerkt, daß sie Nebenpalpen hat, die Lederer wohl über- sehen hat. Dolataks Mschl. hält Herr Snellen für nicht ver- schieden. U 48.? Seybalista Restionalis Led. Pyr. p. 455, 487 Taf. 18 Fig. 15. Zu einem Thier, das auf St. Thomas nicht selten ist, bemerkt Herr Snellen: „Vielleicht Scybalista Restionalis Led., obgleich die Flügelform nicht ganz stimmt.“ Stett. entomol. Zeit. 1894. 298 Die Beschreibung Lederers auf p. 487 paßt allerdings sehr gut auf diese Art, dagegen ist die Flügelform auf der Abbildung durchaus nicht stimmend, auch das Colorit der- selben stimmt weder mit seiner Beschreibung noch mit unsern Stücken. Auf der Abbildung sind die Flügel viel länger. 49. Tosale Moritzi Rag. Pyr. I. p. 66 Pl. 5 Fig. 3. Von uns nicht. sehmöen; Herr Ragonot führt St. Thomas als einzigen Fundort an. ZUM = / ee 50. Or opygia Graafialis Sn. Tijds. v. en 2 pl. XI Fig; Ras. Pyr. I. ». 130, = N Von lan Gudmann ein Q am 11. Mus auf St, Thomas gefangen. 51. Pyralis Manihotalis Gn. Pyr. p. 121; Led. Pyr. p. 343; Rag. Pyr. I p. 136, 244; Vetusalis Wikr. Cat. XIX p. 891; Achatina Butl. Ent. "Mo. Mag. XIV p. 49. Auf St. Thomas einige Exemplare in Häusern an den Wänden sitzend gefunden. Des Thier hat eine weite Verbreitung in $.-Asien, Afrika, Australien, auf den Südsee-Inseln und im tropischen Amerika. Crambidae Rag. (52. Chilo Interlineatus Z. Hor. XVIp. 3 Tab. XI Fig. 1. Auf St. Thomas überall, wo Gras und sehilfortige EBanzen wachsen, aber immer nur einzeln. ‚ 53. Diatraea Saccharalis F. Skrifter af Naturhistorie Selskabet III, 2 Hefte, Kjöbenhavn 1794 p, 63 Tab. VI Fie. = Ent. nn III Pars II p. 238 N. 411; Obliteratella Z. Chil. u. Cramb. p. 8; Stett. Ent. Zeit. 1872 p. 465; Hor. XII p- Di ip XVI pi. 163. Tab XI. Big. 5a 8,5558 Feld. u. Rehf. Novar. Taf. 137 Fig. 24; Sn. Tijds. v. Ent. XXXIV p. 349; Mschl. Port. p- 322. Diese Saccharaks F. hat den Lepidopterologen, obgleich beinahe alle sie in der Obäiteratella Z. vermutheten, viel Kopf- zerbrechen gekostet. Namentlich waren es in Fabrieius’ Diagnose in der Ent. Syst. (die oben: xcitirte Schrift von ihm war ihnen unbekannt, obgleich Z. ihrer, \ohne sie gesehen zu haben, er- wähnt) zwei Stellen, ecke ihnen die Dentune seiner Worte unsieher machten und die Gelehrten vermuthen ließen, daß er 2 Arten mit einander vermengte. Diese Stellen waren: 1) „Alae cinereae*. Nun sind allerdings die Flügel nach unsern Begriffen nieht grau, sondern gelblich. Wenn man aber, wie ich in letzter Zeit, Gelegenheit gehabt hat, Fabrieius’ Diagnosen mit seinen 'Fypen zu vergleichen, wird man be- Stett. entomol. Zeit. 1894. 299 merken, daß der Begriff „cinereae“ bei ihm sehr vage ist, und durchaus nicht grau oder aschgrau allein bedeutet, sondern überhaupt eine helle, unbestimmte Farbe von gelb bis grau. Als Beispiel erwähne ich nur Botys Bipunctalis F. = Detritalis Gn., deren Flügel er auch einereae nennt, die aber ein schwer definirbares Gelb haben. 2) „Alae interdum immaculatae*. Nun gab aber Fabricius seine erste Beschreibung des Thieres nicht in der Ent. Syst., sondern in der oben eitirten Schrift „Skrift af Naturhist. Selsk.“, wo die Diagnose lautet: „Alae interdum fere imma- eulatae“. Das „fere“ wird aus Versehen in der späteren Beschreibung in der Ent. Syst. weggelassen worden sein. In Wirklichkeit finden sich unter etwa 20 von mir theils ge- fangenen, theils gezüchteten Exemplaren einzelne, bei denen die Punktreihen fast ganz verschwinden. Bezüglich der vorderen Querreihe von Punkten äußert Zeller etwas Aehnliches, indem er Hor. XVI p. 10 sagt: „Bei den hellsten Weibern — ist die erste Querreihe von Punkten weniger dunkel und unvoll- ständiger, zuweilen blos aus längsstrichförmigen V erdunkelungen der mittleren Adern zusammengesetzt.“ Was mich aber meiner Sache ganz sicher machte, daß Saccharalis F. dasselbe Thier wie Obäiteratella Z. sei, ist die Abbildung zu jener Schrift, die zwar nicht colorirt, aber gut und ganz unverkennbar dieses Thier vorstellt. Was ich bei allen Beschreibungen des Thieres vermisse, ist die Erwähnung, daß die beiden ersten Hinterleibssegmente oben gelb anstatt a sind. Auf $t. Croix wird die Raupe zugleich mit einer weiß- gelblichen Dipteren- Larve dem kenn noch ebenso ver- derblielı, wie zu Fabrieius’ Zeit. Von der Raupe habe ich folgende Beschreibung gemacht: 16füßie, auf dem Rücken en, von fettem, öligem Aussehen, unten hellgelblichgrau., Auf jedem Segment Eee borstenförmige Haare. Luftlöeher schwärzlich. Ueber diesen fleischige Wärzchen, die dunkler als die Bauchfarbe sind. Eben solche Warzen, aber auf der dunklen Rückenfarbe schwer siehtbar, befinden sich auf jedem Segment des Rückens. Der große Kopf ist rothbraun, vorn am tiefsten gefärbt. Die kleine Afterklappe gelblich graubraun, Füße gelbgrau. Die Puppe ganz, wie Fabrieius sie beschreibt, hellbraun. Eigenthümlich ist, daß die Fransen sehr lose zu sitzen scheinen, . Selbst bei, gezogenen Stücken, waren dieselben schon verletzt, bevor ich erstere tödten konnte, weshalb tadellose Exemplare sehr selten sind. Auch Möschler. erwähnt, daß er fast ausschließlich verletzte Exemplare erhalten hat. Stett. entomol. Zeit, 1894. 300 7/54. Crambus Ligonellus Z. Hor. XVI p. 17 Tab. XI Fig. 9; Mschl. Port p. 323. Ein reines und ein verflogenes $ von St. Croix. Herr Snellen bezweifelt die Verschiedenheit des Ligonellus Z. von Cr. Decorellus Zink. (Polyactinellus Z.) Zell. Cramb. et Chil. p- 26; Verh. Zool. bot. Ges. 1872 p. 538. 55. Crambus Quadrinotellus Z. Hor. XIII p. 53 Fig. 21; ib. XVI p. 21. Ueberall sehr gemein auf beiden Inseln auf trockenen Viehweiden. Variirt ungemein in Größe und Deu, lichkeit der Zeichnung. Eine kleine Varietät, die ich Anfangs für eine andere Art hielt, die aber auch von Herrn Snellen für Quadrinotellus erklärt wurde, weicht in folgendem von den gewöhnlichen Formen ab: Sie hat auf den Vorderflügeln die äußere Querlinie weit schärfer, die beiden Punkte am Ende der weißen Längsstrieme durch einen braunen Querstrich ver- bunden, und die Punkte unter der weißen Strieme fehlen ganz, trotz der Reinheit der Stücke. 56. Fuseicostellus Z. Chil et Cramb. p. 44; Hor XII. p. 47. Diese Artäist auf St. Thomas fast ebenso gemein und an denselben Lokalitäten wie die vorhergehende und varürt in der Stärke und Deutlichkeit der Zeichnung. Auf $t. Croix fanden wir das Thier merkwürdiger Weise nicht. 57. Argyria Lacteella F. Ent. Syst. HI Pars II p. 313, No. 116; Albana F. Suppl. Ent. Syst. p. 476; Pusillalis Hb. Exot. Fig. 167, 168; Lusella Z. Chil. et Cramb. p. 51; Hor. XIHI p. 63. Aeußerst gemein auf $t. Thomas, weniger auf St. Croix. Die von Zeller in Hor. XIII p. 63 beschriebene Varietät mit gelbem Querstreifen fanden wir in einigen Stücken nur auf einem — einer feuchten Wiese ähnlichen — Terrain, aber anstatt mit Gras, mit niedrigen kriechenden Pflanzen bedeckt. Wir hielten sie Anfangs für eine andere Species. Sonst lebt das Thier mit Vorliebe auf trockenem Boden. In der Fabricius’schen Sammlung des Kopenhagener Museums findet sich ein Exemplar dieser Art unter dem Namen Albana F. Seine frühere Diagnose der Lacteella ist besser als die spätere der Albana. 58. Fundella Pellucens Z. Isis 1848 p. 866; Hor. XVI p: 83 Tab. XI Fig. 41a, b; Rag. Phyeid. Ip. 211 pl. VII Fig. 21. Herr Gudmann entdeckte auf $t. Thomas Mitte März die Raupe in den langen Hülsenfrüchten der Cassia occidentalis. Die ausführliche Raupen-Beschreibung, die ich anfertigte, ist Stett. entomol, Zeit. 1894. 301 leider verloren gegangen. Oft finden sich mehrere Raupen in einer Hülse, deren Kerne sie auffressen. Sie verpuppen sich in derselben in einem schwärzlichen, mit Roth vermischten, losen Gespinnste. Die Puppe ist kurz, dick, röthlichbraun, ohne besondere Auszeichnungen. Der Falter variirt so stark, daß kaum 2 Exemplare einander gleich sind. Laut brieflicher Mittheilung des Herrn Snellen gehört Tylacoptila Paurosema Meyrik. Ent. Mo. Mag. XXII p. 106; Rag. Phyc. I p. 321 pl. XXI Fig. 14 als synonym zu F. Pellucens. Schon durch Zeller von St. Thomas bekannt, außerdem in S8.-Amerika. 59. Salebria Contatella Grote North Amer. Entom 1880 p- 49 Pl. V Fig. 5; Rag. Phyc. I p. 348 Pl. XXII Fig. 23. Einige wenige Stücke Anfangs Mai auf St. Croix an der Lampe gefangen. Bisher nur aus N.-Amerika bekannt. 60. Salebria. Infusella Z. Isis 1848 p. 869, Rag. Phye. I p- 352 pl. VIII Fig. 15 und 61. ? Salebria Intextella Z. Isis 1848 p. 871. Von uns nicht gefunden. Zeller nennt für beide Arten St. Thomas und Haiti als Vaterland. 62. Ancylostomia Stercorea Z. Isis 1848 p. 873; Rag. Phye. I p. 568 pl. XX Fig. 25: Ignobilis Butl. Proc. Zool. Soe. Lond. 1878 p. 494; Diffisella Z. Hor. XVI p. 178 pl. XI. Fig. 11. Zwei nicht mehr ganz frische Stücke auf St. Thomas Anfangs April gefangen. 63. Etiella Zinckenella Tr. IX, 1, 201; Rag. Phye. I p- 572, wo die ganze diesbezügliche Literatur mit den zahl- reichen Synonymen angegeben ist. Herr Gudmann fing auf St. Croix am 26. April ein sicher hierher gehöriges Exemplar, bei welchem die gelbe Färbung der Zeichnung sehr hell ist. Sie kommt in allen fünf Welt- theilen vor. 64. Homoeosoma Libertella Z. Hor. XVI p. 88 pl. XU Fig. 45. Wenige frische Exemplare auf St. Thomas am 9. April aus Gebüsch geklopft. Zellers Abbildung ist in der Färbung zu gelb gehalten. 65. Ephestia Neuricella Z. Isis 1848 p. 592; Rag. Phye. I pl. VIII Fig. 18. Nur 2 Exemplare auf St. Croix Anfangs Mai an der Lampe gefangen. Ragonots Abbildung ist sehr kenntlich. Zeller nennt St. Tliomas als Vaterland. Stett. entomol. Zeit. 1894. 302 66. Ephestia Hospitella Z. Verh. zool. bot. Ges. 1875 p. 338. Auf St. Thomas am 13. März, St. Croix Ende April je ein Exemplar gefunden. Bisher nur aus Texas bekannt. 67. Ephestia Parvula Z. Hor. XVI p. 96 Taf. XII Fig. 51. Auf St. Croix Einde April einige Exemplare an der Lampe gefangen. Bisher nur aus Columbien bekannt. 68. Ephestia Simplieula Z. Hor. XVI p. 93 Taf. XI Fig. 49. Das Thier ist sehr häufig auf St. Thomas auf trockenen Viehweiden. Zellers Abbildung ist wohl zu zeichnungslos ausgefallen. Die Art varürt stark, bei den deutlichsten Stücken steht in der Mitte der Vorderflügel eine schwache, röthlich gelbe Wolke. Bisher war nur Columbien als Fundort bekannt. 69. Ephestia Milleri Z. Verh. zool. bot. Ges. 1875 p. 339. St. Croix Anfangs Mai. Zeller giebt die Größe der Milleri als die von Elutella an. Meine größten Stücke, 29, erreichen nur die Größe der kleinsten Exemplare von Efutella. Sonst paßt Zellers Beschreibung gut. | 70. Ephestia Interpunctella Hb. Stgr. u. Wocke Cat, 1871 p. 231; Z. Isis 1848 p. 863; Verh. zool. bot. Ges. 1875 p. 3936. Von uns nicht gefunden. Zeller erhielt das Thier durch Moritz aus St. Thomas. Es kommt auch in ‚Texas vor; Außer den angeführten Arten, besitzen wir noch 3—4 Arten Phycideen in unserer Ausbeute, aber nur in ein- zelnen oder weniger guten Stücken, so daß ich — obgleich Herr Snellen sie für neu erklärte — nicht wage, sie zu beschreiben, bevor mir zahlreicheres Material davon. ver- liegen wird. LITT nn nn Stett. entomol. Zeit 1894. a a ne un 303° Einige Schmetterlings-Aberrationen aus der | Fauna Crefelds von Max Rothke, Crefeld. WARNT, Es sind hier in der Umgebung meines Wohnortes in’ den letzten Jahren einige merkenswerthe Abänderungen von’ Macrolepidopteren gefunden bezw. gefangen worden, deren Beschreibung vielleicht auch einem größeren Kreise von’ Interesse sein dürfte, weshalb ich dieselben. hier folgen lasse. I Papilio machaon L. ab. n. nigrofasciata m. Die gelben Saummonde sind auf der Oberseite der eines flügel durch die davor befindliche schwarze Einfassung fast vollständig verdrängt, so daß diese wie ein schwarzes Band die. Flügel einrahmt. Auf .den Vorderflügeln treten die gelben Monde noch als verschwindend kleine Fleckchen hervor. Das rothe: Auge ist halb blau, halb schwarz, nur am Saume der gelben Einbuchtung am Innenwinkel verloschen roth berandet. Die Schwänze sind kürzer, nach der Wurzel zu breiter. (Dieses Merkmal halte ieh nicht für typisch.) Auf der Unter- seite ist die schwarze Einfassung ebenfalls breiter als gewöhnlich, die gelben Saumflecke sind jedoch als Monde noch deutlich erkennbar. In allem Uebrigen ist er von einem gewöhnlichen machaon durch nichts verschieden. Im Mai 1893 erzog ein hiesiger Sammler ein linie Exemplar aus einer im Herbst an Fenchel gefundenen Raupe. Einige Wochen später, zu Anfang Juni, mine am m allen Theilen mit dem beschriebenen & übereinstimmendes tadelloses ® im Freien in Copula mit einem gewöhnlichen $ angetroffen, eirca 2 Stunden von der Fundstelle der Raupe der: männlichen Aberration entfernt. Da machaon hierselbst im Allgemeinen nicht häufig ist, demselben auch wenig nachgestelit wird, so’ halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß diese in der That: prächtige Abänderung hierorts nicht zu den ganz außer- gewöhnlichen Erscheinungen-- gehört, sodaß eine Benennung‘ derselben wohl gerechtfertigt ist, meines Wissens dieselbe von- anderer Seite auch noch nicht beschrieben wurde. Es ist‘ wohl: anzunehmen, a ae Form auch an anderen zus vorkommt. Stett. entomol. Zeit. 1894. 304 2. Pieris napi L. Ein & dieser so häufigen und doch wenig abändernden Art, mit gesättigt schwefelgelber Grundfarbe auf der Ober- seite, wurde im Juni 1892 auf einer feuchten Wiese im Hülser- bruch bei Crefeld gefangen. Auf dem rechten Vorderflügel ist die gelbe Färbung etwas schwächer, die Zeichnungen auf der Oberseite wie bei napi, dieselben heben sich durch ihr intensives Schwarz besonders scharf ab. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel ebenfalls gelb, dagegen die Spitzen der- selben, welche bei napi einen gelblichen Anflug. haben, hier weißlich. Die Hinterflügelunterseite ist wie bei napı, kaum merklich. dunkler. 3. Epinephile janira L. ab. cinerascens Fuchs, Von dieser im nassauischen Rheingau vorkommenden Abänderung wurde vor 2 Jahren hierselbst im: Hülserbruch ein. Exemplar gefangen. 4. Brephos parthenias L. Hiervon: fing ich: Mitte März: 1892 ein: prächtiges 2 auf dem Hülserberg; einem trocknen: sandigen Hügel unweit Cre- felds. Die: auch bei jedem: gewöhnlichen: parthenias 2 auf dem Vorderflügeln: sich bemerkbar machende: bläulichweiße silbrige Bestäubung, bedeckte bei diesem: Stück fast die: Hälfte der Vorderflügel' von der Wurzel: bis zur Spitze, am: Vorderrande hinziehend, nach: dem Ende zu jedoch an Breite abnehmend. Die: Zeichnungen: verloren sich: in: der dichten: Bestäubung- gänzlich. Sonst: war der Falter, soviel ich mich erinnere, ganz normal; ich besitze denselben. gegenwärtig nicht mehr, so daß ich. Bestimmtes. darüber nicht angeben kann. 5. Acidalia bisetata Hufn. Im Juli 1889 fand ich im Herrenbusch bei Ossum: (ungefähr 11/, Stunden: von Crefeld), einem feucht gelegenen Buchenhochwald, eine weibliche Abänderung, bei der die violettbraune Färbung der gewässerten Binde von der scharf weiß hervortretenden Wellenlinie bis zur Basis alle Flügel gleichmäßig bedeckt. Auch die Schattirung hinter der Wellen- linie tritt etwas schärfer hervor, sonst ist der Saum gelblich- weiß wie bei der Stammart. Auf der Unterseite ist diese Form ganz normal gefärbt, die braunen: Schattirungen sind hier auf den Vorderflügeln noch. schwächer wie bei der typischen bisetata und auf den Hinterflügeln verschwinden sie ganz. Auch der Hinterleib ist auf der Oberseite etwas bräunlich angehaucht, Stett. entomol. Zeit. 1894. 305 6. Ellopia prosapiaria L. ab. griseata Fuchs. Auch diese Form kommt bei uns, allerdings selten, vor. 1892 wurde das erste Exemplar, 1 9, entdeckt, 1893 1 & und 1 2 gefunden und 1894 wiederum 1 4, merkwürdiger- weise sämmtlich in Weimuthkieferbeständen. Eine Zucht aus dem Ei, von prasinaria 2 und einem nicht ganz typischen griseata & stammend, mit Weimuthkiefer gefüttert, ergab ein negatives Resultat. Sämmtliche daraus erzielten Falter waren entweder prasinaria oder Uebergänge zu prosapiaria, von der Färbung der griseata war auch kein Atom vorhanden. Dar- nach ist wohl anzunehmen, daß die Nahrung keinen Einfluß auf die Veränderlichkeit dieser Art ausübt. 7. Hybernia leucophaearia S. V. Von dieser variablen Art fand ein hiesiser Kollege im _ März 1894 auf dem Hülserberg ein ganz tadelloses albinistisches Stück. Die Grundfarbe bei diesem Exemplar ist reinweiß, auf den Vorderflügeln nur stellenweise mit kaum merklicher dunkler Bestäubung. Die Querstreifen sind tiefschwarz, die sich von der weißen Grundfarbe scharf abheben. Die Hinter- flügel sind reinweiß, ohne jegliche Bestäubung, ebenso der Hinterleib. Dieses ausgezeichnete Exemplar wurde bei stürmischem kaltem Wetter an einem Kiefernstamm, fest in den Rinden- ritzen eingeklemmt, gefunden, nicht weit davon entfernt an demselben Tage eine melanistische ab. maerularia Weymer, welch Letztere übrigens seit einigen Jähren schon mehrfach, sowohl in trocken gelegenen wie in feuchten Waldungen hier- selbst von Sammlern entdeckt wurde. Karl Reutti. Am 12. Januar er. früh verschied in Karlsruhe i. B. nach kurzem Krankenlager an einer Lungenentzündung der Großherzoglich Badische Geriehtsnotar, Herr Karl Reutti. Geboren am 29. Dezember 1830 zu Villingen im oberen Schwarzwald, absolvirte er in Freiburg i. B. das Lyceum und das juristische Triennium, worauf er 1850 zunächst beim. Freiburger Stadtamte angestellt wurde. 1852—53 war er Notariatsverwalter in Schopfheim, von 1853—1860 in Lahr. Von dort nach Ueberlingen am Bodensee versetzt und 1864 Stett. entomol, Zeit. 1894. 207 ‚306 zum @Gerichtsnotar ernannt, wurde er 1872 nach Lahr und im eleichen Jahre noch nach Karlsruhe versetzt, wo er bis zum Tode in angestrengter Amtsthätigkeit gewirkt hat. ‚ Alle genannten Orte bilden lennen der amolin- gischen Thätiekeit des Entschlafenen, welcher schon in frühester Insomel seine Erholung in der Beobachtung und dem ‘Sammeln der heimischen Falterwelt suchend, sich namentlich dem Studium der Kleinfalter zuwandte. Letzteres brachte ihn frühzeitig mit den damals bedeutendsten Kennern derselben, u. A. mit Herrich-Schäffer, Frey und Zeller in Bezichunssn und schon im Jahre 1853 konnte er als Frucht seiner ento- mologischen Beschäftigungen ein recht tüchtiges, leider sehr schnell aus dem Buchhandel Vento unadanes Erstlingswerk veröffentlichen:. . „Uebersicht der Lepidopteren- Fouch des Groß- herzogthums Baden“. Dem Stettiner Entomologischen Verein gehörte er damals ‘bereits und bis an sein Lebensende als Mitglied an. ‚Die Entomologie verliert in ihm einen Forscher von streng, wissen- schaftlicher Tendenz, den nur seine gewissenhaft ausgeübte, von Jahr zu Jahr sich steigernde Amtsthätigkeit und seit der Mitte der 70ger Jahre eine viel Zeit erfordernde schriftstellerische Thätigkeit im Berufsfache daran hinderte, auch auf entomolo- eischem Gebiet seine reichen Erfahrungen laufend zu ver- öffentlichen. Dies bleibt umsomehr zu bedauern, als er für sein Heimathland zweifellos der beste Kenner der Kleinfalter war und über ein sehr reiches Wissen, mit welchem ein scharfer kritischer Blick sich vereinigte, in dieser meist .ver- nachlässisten Spezialität verfügte. Um so erfreulicher aber ist es, daß nach Mittheilungen des Herrn Professor Dr. Nüsslin und der Wittwe des Verstorbenen an mich, der Naturwissen- schaftliche Verein in Karlsruhe in voller Würdigung des Werthes und der Leistungen Reutti’s, den Beschluß gefaßt hat, eine im Manuskript fast vollendete. und durch mehr als 40- jährige Beobachtungen des Verfassers sowie anderer Badischer Lepidopterologen stark vermehrte neue Ausgabe der oben- 'erwähnten Territorialfauna auf seine Kosten herauszugeben. Da ich selbst während der Jahre 1883—1887 in der Lage war, das Entstehen und Wachsen dieser sorgfältigen Arbeit aus unmittelbarer Nähe und in regem Sammelverkehr mit ihrem Autor zu beobachten, so darf ich auch wohl behaupten, daß sie sich würdig den reichhaltigsten und interessantesten Territorialfaunen Deutschlands auschließen wird und daher ganz besonders verdient, der Wissenschaft erhalten zu bleiben. — Stett. entomol. Zeit. 1394. 307 In gleicher Weise wäre. zu wünschen, .daß die schöne und reichhaltige, namentlich auch sehr sorgfältig determinirte und durchgearbeitete Sammlung Reutti’s, welcher seine fau- nistische Arbeit nach ihrer Veröffentlichung n noch einen be- sonders hohen Werth verleihen muß, als Ganzes dem Heimath- lande erhalten würde. Auch hierzu soll, äußerem Vernehmen ‘nach, Aussicht vorhanden sein. Die Sammlung ist besonders reich. an badischen, demnächst an deutschen Arten in vor- ‚trefflicher Behandlung und Erhaltung der zahlreichen Exem- plare. Sie enthält eine bemerkenswerthe Anzahl von Typen für Herrich-Schäffer’sche, von Heinemann’sche und Staudinger- sche Beschreibungen, — u. A. die von Herrichia excelsella Stgr. ‚(hirtieruralis Peyerimh), Gelechia Reuttiella Hein. (syrticola Str. )} ‚Lita insularis Stgr. (insulella Hein.). . Benannt wurde nach Reutti außer der eben erwähnten Gelechia meines Wissens nur noch Elach. Reuttiana Frey, in ‚des Letzteren bahnbrechender Blachisten- Arbeit (Linnaea XII 8. el Ganz unbeachtet seinem, es geblieben zu sein, daß der ‚einzige von Reutti selbst, allerdings mit irriger Vermuthung der Nährpflanze (und dadurch auch mit nrinseiiiemdler Namens- bezeichnung) beschriebene Falter, Lithocolletis cerasinella um 2 Jahre die Priorität hat vor Lith. quinquenotella Frey. Da aber die Beschreibung des Falters meines Erachtens jeden ‚Zweifel ausschließt und andrerseits z. B. Zeller eine an Genista germanica und tinctoria lebende Art derselben Gattung L. frasinella benannt hat, so wäre es. wohl billig und den vorhandenen Normen Entsprechend. wenn der ältere Name in der Literatur Giltigkeit erhielte. - Reutti war ein ebenso liebenswürdiger, concilianter Mensch, wie gediegener Charakter, dessen vortreffliche humane Eigen- schaften für Jeden, der mit ihm als Entomologen oder sonst- wie in Beziehungen trat, nur um so klarer hervortraten, je andauernder und intimer diese Beziehungen sich gestalteten. Seine Familie verliert in ihm einen ausgezeichneten Gatten und Vater. Wir alle werden ihm ein wohlverdientes, treues Andenken bewahren. Ed. Hering. Stett. entomol, Zeit 1394. 308 Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung vom 12. März wurden als Mitglieder auf- genommen: 1. Herr Lehrer Julius Griebel in Speyer a. Rh. Lep. 2. „ Dr. med. Walther Horn in Berlin. Col. i. spec. Cieindelidae. Den vielen entomologischen Freunden und Correspondenten unseres Vereinspräses, Dr. H. Dohrn, wird die Mittheilung erwünscht sein, daß derselbe am 10. März die Heimreise von Sumatra aus angetreten hat, auf derselben aber noch einen Aufenthalt von unbestimmter Dauer in Neapel nehmen wird. Ueber seine Ausbeute von Insekten aller Ordnungen, welche sleichzeitig mit ihm, aber direkt hierher abgeht, spricht sich derselbe recht befriedigt aus. Sie soll namentlich in den weniger beachteten Ordnungen und Gruppen, u. A. in Hetero- ceren und Microlepidopteren, besonders reichhaltig sein. Dies ist um so erfreulicher, als der Stationsort des Dr. Dohrn und seines Sammlers, nach allem was die früheren Sendungen dort- her enthielten, ein ganz besonders interessanter und ergiebiger sein muß. 1. V. Ed. Hering. Inhalts-Verzeichniss. Synopsis der in Afrika gefundenen Arten der Ruteliden- Gattung Popillia von H. J. Kolbe. S. 207. — Revision der Gattung Cyphonotus Duv. von E. Brenske,. $. 264. — Ein neuer Rhizotrogus aus Spanien von demselben. $, 272. — Zur Kenntniß der Melolonthiden Sumatra’s von demselben. S. 274. — Beitrag zur Kenntniß der Microlepidopteren-Fauna von Dänisch-Westindien von W. von Hedemann. S$. 280. — Einige Schmetterlings-Aberrationen aus der Fauna Crefeld's von Max Rothke. $. 303. — Karl Reutti von Ed. Hering. S. 305. — Vereinsangelegenheiten. 8. 308. — Inhalts-Ver- zeichniß. $. 308. Ausgegeben im März 1895. Stett. entomol. Zeit. 1894, "Entomologische Zeitung herausg gegeben ‘von dem ‚entomologischen Vereine zu Stettin. 2 BRedaction: In Commission bei as Buch- A 3 r handl. Fr. Fleischer in Leipzig u. Dr. Heinrich Dohrn, Vorsitzender. 7, priedländer & Sohn in Berlin. No. 10-12. 55. Jahrgang. Oktober—Dezember 1894. Exotische Lepidopteren VIL Beitrag zur Lepidopterenfauna von Rio Grande do Sul. Von Gust. Weymer. Die Schmetterlinge aus Rio Grande do Sul, der südlichsten Provinz der brasilianischen Republik, sind in manchen deut- ‘schen Sammlungen gut vertreten, da unter den zahlreichen "Deutschen des Landes sich gelegentlich einer oder der andere mit dem Hinsammeln von Insekten befaßt. Eine Zusammen- stellung der dort vorkommenden Arten ist jedoch meines Wissens noch nicht versucht worden. Zwar besitzen wir über die Lepidopterenfauna des mehr nördlich gelegenen Corcovado bei Rio de Janeiro Arbeiten von v. Prittwitz (Stett. Ent. Zeit. 1865) und von Dr. Seitz (ebenda 1889 und 1890), sowie über das mehr südlich und westlich gelegene Argentinien von Dr. Burmeister (im 5. Bande seiner Description physique de la Republique Argentine) und verschiedene kleinere Arbeiten von Dr. Berg. Kürzlich sind nun. auch die Ameisen von Rio Grande do Sul in ausgezeichneter Weise durch Dr. Ihering bearbeitet worden (Berliner Ent. Zeitschr. 1894 pag. 321 u. f.), welche Abhandlung eine Fülle höchst merk- würdiger Beobachtungen enthält, die jeder Naturfreund mit Interesse lesen wird. Einen kleinen Beitrag zur Ausfüllung eines Theiles der über die andern Insekten-Ordnungen noch bestehenden Lücken zu liefern, wurde ich durch das Eintreffen ‚mehrerer Sendungen von naturwissenschaftlichen Gegenständen veranlaßt, die mein Freund Herr Prof. Wendt hier aus jenen Stett. entomol. Zeit. 1894, 21 312 Gegenden empfing. Käfer und Schmetterlinge waren darunter am meisten vertreten, und da ich mich für letztere besonders interessirte, so habe ich einen großen Theil derselben durch- sehen können. Die Sendungen stammen vom Südabhange der Sierra guerale, dem hinter Porto Alegre gelegenen Gebirge. Wenn auch aus dem nachfolgenden Verzeichniß hervorgeht, daß mehrere Familien, welche die kleinern, weniger in die Augen fallenden Arten umfassen, z. B. Eryciniden und Lycae- - niden, gewaltige Lücken aufweisen und namentlich die Hete- roceren schwach vertreten sind, so ist doch bei andern Familien das Umgekehrte der Fall, so z. B. weisen die Papilioniden und Pieriden nahezu doppelt so viel, und die Nymphaliden ungefähr die Hälfte Arten mehr auf, als v. Prittwitz in seiner Fauna des Corcovado angiebt. Auch fanden sich einige mir unbekannte Arten, die ich in der mir zugänglichen Litteratur nicht auffinden kann und daher für neu halten muß. A. Rhopalocera. Papilioniden. 1. Papilio Polydamas L. Viele Exemplare. 2. Papilio Polystietus Butl. Trans. Entom. Soc. 1874 pag. 435 war in sehr großer Anzahl in beiden Geschlechtern vertreten. Die Art unterscheidet sich von der ähnlichen Protodamas Godt. dadurch, daß die gelbe Fleckenreihe in der Mitte der Hinterflügel fast verschwunden ist und die einzelnen Flecke nur durch wenige zerstreut stehende gelblich grüne Staubfedern angedeutet sind, Zuweilen fehlen aber auch diese ganz und sind dann nur die Flecke der äußern Reihe vor dem Saume schwach sichtbar, 3. Papilio Rurikia Eschscholtz in Kotzebues Reise Taf. 1 Fig. 1a, b (1821). Papilio Laius Roger Bull. Soc. Linn. Bord. I. (1826), Boisd. Spee. Gen. I. pag. 311 (1836). Mehrere Exemplare. Nach der Boisduval’schen Beschrei- bung kann ich Laius nur für synonym von Rurikia erklären. Boisduval hat das Werk von Esehscholtz nicht gekannt und erwähnt daher Rurikia nicht. 4. Papilio Lysithous var. brevifasciatus m. Von dem Lysithous, wie ihn Hübner abbildet, dadurch verschieden, daß die weiße Binde der Vorderflügel nicht am Vorderrande, sondern erst unterhalb der untern Radiale (Rippe 5) und zwar mit feiner Spitze beginnt und sich bis Stett. entomol. Zeit. 1894. 313 zum Innenrande fortsetzt, dabei gleichmäßig und allmählig an Breite zunehmend, also ein lang gezogenes spitzes Dreieck bildend. Die Breite dieser Binde beträgt am Innenrande 5 mm, also mehr als ein Viertel der Länge des Innenrandes; in Folge dessen berührt die innere Grenze dieser Binde die Mittelbinde der Hinterflügel, was bei der Stammform Lysithous nicht der Fall ist, indem die Binden hier meist 2—3 mm von einander entfernt bleiben. Der kleine rothe Fleck an der Wurzel der Vorderflügel fehlt auf der Oberseite. Die Gestalt der Binde der Hinterflügel ist wie bei Lysithous und reicht nur etwas über die Flügelmitte hinaus. Sie besteht aus sechs weißen Flecken, einer (doppelt so groß als die übrigen) in der Mittelzelle, deren äußeres Drittel einnehmend, vier daran anstoßend in den Zellen 3 bis 6, von denen der in Zelle 4 der kleinere ist, und einer in Zelle 7 am Vorder- rande. Sie sind alle nur durch die feinen schwarzen Rippen von einander getrennt. Die rothen Randflecke sind in der Mitte stark eingeschnürt und in den Zellen 5 bis 7 undeutlich, nur aus feinen zerstreuten Stäubchen bestehend. Die Unterseite ist wie oben, auf den Vorderflügeln zeigen sieh zwei rothe Fleckehen an der Wurzel, die Hinterflügel haben drei solcher Fleckchen, ferner einen geraden rothen Streifen längs des Innenrandes und sieben deutliche rothe Randflecke. Ein weibliches Exemplar. 5. Papilio extendatus n. sp. Steht ebenfalls dem Pap. Lysithous Hübn. nahe, ist aber dureh die längere, schmälere, bis neben den rothen Fleck am Innenrand der Hinterflügel ausgedehnte, weiße Mittelbinde verschieden. Gestalt und Größe wie bei Lysithous, Körper und Flügel schwarz, die Vorderflügel nach außen etwas dünner beschuppt, mit einer geraden, überall gleich breiten, weißen Binde, die vom Innenrande bis ganz nahe an den Vorderrand reicht und von schwarzen Rippen durchschnitten ist. Die Breite der Binde beträgt überall 11/;,—2 mm. An der Wurzel ist ein undeutliches rothes Fleckchen. Die Franzen sind in der hintern Flügelhälfte schwarz- und weißgescheckt, auch ist der Flügelsaum neben den weißen Franzen in den Zellen 1b, 2 und 3 schmal weiß gefärbt. Auf den Hinterflügeln setzt sich die weiße Mittelbinde bis neben den rotlien Fleck am Innenrande in derselben Richtung wie auf den Vorderflügeln fort, und reicht also noch weiter als bei Chamissonia Eschsch. (= Bunichus Hübn.) Sie Stett entomol. Zeit. 1894. 91* 314 lehnt sich am Vorderrande in ihrer halben Breite an die Binde der. Vorderflügel an und besteht aus sieben einzelnen weißen Flecken, die durch breit schwarz eingefaßte Rippen von ein- ander getrennt sind. Besonders breit schwarz ist die obere Diseocellularrippe, welche einen tiefen Einschnitt in die Binde bildet. Einer dieser sieben Flecke liest in der Mittelzelle an deren Ende, doch ist er nur ein Drittel so groß, als der ent- sprechende Fleck bei Lysithous, und nicht größer als der neben ihm auf gleicher Höhe liegende Fleck in Zelle 5. Zwei weitere Flecke liegen über, drei andere unter diesen. Die beiden ersten liegen in den Zellen 6 und 7, die drei andern in den Zellen 2, 3 und 4. Alle diese Flecke haben ungefähr dieselbe Größe, mit Ausnahme desjenigen in Zelle 3, welcher lang gestreckt und mehr als doppelt so groß ist als die übrigen. (Der Fleck in Zelle 2 fehlt bei Lysithous). Neben demselben liest am Innenrande ein quergestellter rother Fieck und am Außenrande befinden sich in den Zellen 2, 3 und 4 rothe Halbmonde, die in ihrer Mitte stark eingeschnürt sind. In den Einschnitten sind die Franzen weiß, auf den stumpf vorspringenden Ecken aber schwarz, ebenso an der mittel- mäßig langen, nach außen etwas verbreiterten Schwanzspitze. Neben den weißen Franzen ist der Saum auch hier weiß gefärbt, so daß auffallende weiße Halbmonde den Saum zieren. “ FF Auf der Unterseite ist die Grundfarbe etwas heller, mehr bräunlich, die Zeichnung ist wie oben, jedoch die weiße Binde der Vorderflügel nach hinten etwas verbreitert, die der Hinter- flügel aber wie oben. Die rothen Randmonde sind auch in den Zellen 5, 6 und 7 vorhanden und überall in der Mitte getheilt. : Der rothe Streifen längs des Innenrandes der Hinter- flügel und die rothen Flecke an der Wurzel beider Flügel sind wie bei Lysithous vorhanden. Ein weibliches Exemplar. 6. Papilio Pomponius Hopffer Stettiner Ent. Zeit. 1866 pag. 25, Honrath Berl. Ent. Zeitschr. 1886 pag. 296 Taf. VI Fig. 4. Zahlreiche Exemplare. Die innerhalb der rothen Saummonde liegenden Flecke sind an den mir vorliegenden Exemplaren nicht hellgelb, son- dern weiß, auch liegen sie in den Zellen 2 bis 6, also mehr nach dem Analwinkel hin, als bei der angeführten Abbildung. Bei einigen Exemplaren sind sie ganz undeutlich. Auch die Saummonde sind überall weiß, nicht hellgelb. Die Vaterlandsangabe Mexiko bei der Hopffer’schen Be- schreibung beruht vielleicht auf einem Irrthum, da Godman Stett. entomol. Zeit. 1894. 315. und. Salvin diese Art in der Biologia Centrali- Americana nicht erwähnen. Ihr Hauptstandquartier wird die Provinz Rio Grande do Sul sein, da mir zahlreiche Exemplare daher vorlagen. Die Arten No. 3, 4, 5 und 6 gehören zu einer gemein- schaftlichen Gruppe, weil sie alle auf der Unterseite der Hinter- flügel vor dem Innenrande einen schmalen rothen Längsstreifen haben, der den folgenden zwei Arten fehlt. 7. Papilio Perrhebus Boisd. Sp. gen. I pag. 305. Viele Exemplare. “r Herr Dr. Staudinger scheint diese Art aus Rio Grande do Sul noch nicht erhalten zu haben, denn er sagt pag. 15 seines Exotenwerkes: „Pap. Pehrhebus kommt in Paraguay und Argentinien (nach Boisduval auch in Rio Grande do Sul) vor“. Nach der großen Anzahl der in den betreffenden Sendungen enthaltenen Exemplaren (84) ist er aber dort recht hans ; 8. Papilio Agavus Drury. Zahlreiche 9. Papilio Nephalion Godt. Ein weibliches Exemplar. 10. Papilio Cleotas Gray. Ein männliches Exemplar. 11. Papilio Pompeius Fabr. Einige Exemplare. 12. Papilio Lycophron Hübn. Zahlreiche männliche, jedoch nur ein weibliches Exemplar (Pirithous Rog.). 13. Papilio Hectorides Esp. (A Torquatinus Esp.). Zahl- reiche männliche, jedoch nur zwei weibliche Exemplare. Var. melania Oberthür. Etudes d’Entom. IV. pag. 78 Taf. II Fig. 3. Einige weibliche Exemplare, leider in sehr schlechtem "Zustande. Die Zeichnungsanlage ist gerade wie. bei Hectorides $, nur fehlt die weiße Binde auf bean Flügeln. Man kann jedoch ihre Lage auf den Vorderflügeln erkennen, indem die Grundfarbe an der Stelle der Binde a ganz SO tief schwarzbraun ist, als auf dem übrigen Theil des Flügels. In der oben eitirten Abbildung ist die Grundfarbe viel zu hell gehalten, auch die rothen Flecke nicht lebhaft genug gemalt. Ferner tritt die helle Linie vor dem Außenrande auf der Unterseite der Vorderflügel, welehe man in der Abbildung kaum erkennen kann, bei den mir vorliegenden Exemplaren, als hellgelbe scharf begrenzte Linie sehr deutlich hervor. 14. Papilio Thoas L. Häufig, viele Exemplare. 15. Papilio Protesilaus L. Ebenfalls häufig und in vielen Exemplaren. Bei einzelnen Stücken ist die vierte Binde, von der Wurzel aus gerechnet, sehr kurz und reieht nur bis zur Subkostalis. "Stett. entomol, Zeit. 1894. 316 Pieriden. | 16. Pereute Antodyca Boisd. (Euterpe Antodyca Boisd.). Spee. Gen. I pag. 407. Eine Anzahl Exemplare, jedoch nur wenige Männer. 17. Pereute Swainsonii Gray (Euterpe Swainsoniü Gray). Viele Exemplare in beiden Geschlechtern, daher ziemlich häufig. Diese beiden Arten sind sich, besonders im weiblichen Geschlechte, sehr ähnlich und werden wohl oft mit einander verwechselt. Es scheint mir daher nicht überflüssig zu sein, wenn ich auf die Kennzeichen beider etwas genauer eingehe. Gemeinsam haben beide fast gleich große Arten in beiden Geschlechtern: die schwarzbraune Grundfarbe auf beiden Flügeln, die blaugrau bestäubte Wurzelhälfte ‘der Hinterflügel, welche Färbung sich etwas über den Innenrand der Vorder- flügel ausdehnt, die zinnoberrothe breite Binde auf der Unter- seite der Vorderflügel, welche von der Mitte des Vorderrandes bis zum Außenrand in Zelle 2 und 3 zieht, ferner zwei oder drei zinnoberrothe Flecke an der Wurzel der Hinterflügel auf der Unterseite und ebenda am Vorderrande derseiben Flügel einen langen schwefelgelben Fleck. Ferner haben die Weiber beider Arten auch auf der Oberseite der Vorderflügel eine breite rothe Binde, die durch die schwarzen Rippen in Flecke getrennt ist. Bei den Männern beider Arten besteht diese Binde aus kleinern, weißlichen oder blaugrauen, fein schwarz bestäubten Flecken, die stellenweise einen schwach rosafarbigen Schein annehmen. Die Unterschiede beider Arten bestehen dagegen in folgenden Merkmalen: a. bei beiden Geschlechtern: 1. Die untere Discocellularrippe der Vorderflügel ist bei Antodyca etwas kürzer als die mittlere Discocellularrippe, bei Swainsoni ist umgekehrt erstere etwas länger. In den Hinterflügeln findet bei letzterer Art dasselbe Ver- hältniß zwischen den beiden genannten Rippen statt wie in den Vorderflügeln, bei Antodyca sind sie in den Hinterflügeln gleich lang. Der schwefelgelbe Fleck, den beide Arten auf der Unter- seite der Hinterflügel am Vorderrande haben, ist bei Swainsonü doppelt so lang als bei Antodyca und bei ersterer Art auch auf der Oberseite vorhanden, und zwar bei beiden Geschlechtern. Bei gewöhnlicher Span- nung ist er hier allerdings nicht sichtbar, da er im vor- dern Theil der Zelle 8 liegt und durch die Vorderflügel Stett. entomol. Zeit. 1894. w 317 bedeckt ist, biegt man aber den Vorderflügel vorsichtig in die Höhe, so sieht man ihn. Bei Antodyca fehlt dieser Fleck auf der Oberseite vollständig beim Mann und beim Weibe. . Bei Antodyeca & befindet sich an der Wurzel der Mittel- zelle der Vorderflügel auf der Unterseite ein mehr oder weniger deutliches rothes Fleckchen, das beim Weibe nur aus wenigen Schuppen besteht. Bei Swainsonis findet sich dieses Fleckehen bei beiden Geschlechtern nicht vor. b. beim männlichen Geschlecht: . Bei Antodyca & ist die Spitze der Vorderflügel und der Innenwinkel der Hinterflügel mehr vorgestreckt, daher sind die Flügel etwas länger und schmäler als bei Swainsonü &. . Bei Antodyca & zieht auf der Oberseite der Vorderflügel ein bläulich grauer Längsstreif von der Wurzel des Innenrandes durch die Zellen 1a, 1b und 2 bis zur Wurzel der Zelle 3 und vereinigt sich hier mit der aus dem Vorderrande kommenden Querbinde. Bei Swain- sonüö & zieht der bläulich graue Längsstreif nicht in die Höhe, sondern bleibt am Innenrande in der Zelle 1a und dem hintern Theil der Zelle 1b und reicht bis in die Nähe des Innenwinkels. . Die erwähnte durch die Mitte der Oberseite der Vorder- flügel ziehende Fleckenbinde ist bei Swainsonü S weiß gefärbt mit schwach röthlichem Schimmer, welcher durch die rothe Binde der Unterseite veranlaßt wird, dabei stark schwarz bestäubt und undeutlich begrenzt. Bei Antodyca & ist dagegen die vordere Hälfte dieser Binde bläulich grau und nur der hintere, in Zelle 2 und 3 liegende Theil ist weißlich mit viel schwächerem röthlichen Schimmer. . Bei Antodyca & befinden sich in den Zellen 4 bis 8 vor der Vorderflügelspitze auf der Oberseite fünf bläulich graue Längsstrahlen, von denen der mittlere in Zelle 6 am längsten ist. Bei Swainsonü & befindet sich davon keine Spur. . Bei Antodyca & stehen oben auf dem Saume der Hinter- flügel sechs bläulich graue Staubflecken in den Zellen 1c bis 6, der erste und letzte zuweilen klein und un- deutlich, bei Swainsoni & sieht man davon ebenfalls nichts. . Auf der Unterseite der Vorderflügel ist die zinnober- rothe Mittelbinde bei Swainsonii & breit und nimmt den äußern Theil der Mittelzelle ein. Bei Antodyca & tritt Stett. entomol. Zeit. 1894, 318 ‚sie dagegen nicht in die Mittelzelle und ist in: Folge . dessen in ihrer vorderen Hälfte viel schmäler. Dagegen ' sind hier an Stelle des blaugrauen Längsstreifens der Oberseite zwei zinnoberrothe Flecke in der Wurzel- hälfte der Zelle 1b und 2 vorhanden, welche De Swain- son & fehlen. c. beim weiblichen Geschlechte: 1. Der Außenrand beider Flügel ist bei Antodyca 9 etwas stärker wellenförmig gebogen. In den Einschnitten liegen am Saume der Hinterflügel kleine Anhäufungen von bläulich grauer Bestäubung wovon man 'bei Stwainsoni 2 © niehts sieht. ‘2. Die Mittelbinde der Vorderflügel ist bei. Ankodgee 2 auf der Oberseite ebenso lebhaft ohne als auf der Unterseite, bei Swainsonü 2 ist dagegen diese Binde auf der Oberseite mehr rosenroth, zuweilen in der vordern Hälfte blaß oder weißlich roth. ‘3. Bei Antodyca 2 ist diese Binde in der vordern Hälfte ‘ etwas breiter, so daß sie einen kleinen Theil der’ Zelle 6 bedeckt. Bei Swainsonö 2 ist letzteres nicht der. Fall, dagegen tritt sie bei einem meiner Exemplare au einem schmalen Fleckehen in die Mittelzelle ein. 4. Die blaugraue Bestäubung auf der Oberseite am Innen- rande der Vorderflügel reicht bei Swainsonö 2 nieht so ‚weit nach außen als beim Mann, bei Aloe = ist sie aber nur auf die Wurzel beschränkt. Die Größe wechselt bei Antodyca 3 von 29 mm bis 37 mm Vorderdüsellange: b)) 2) 2 b) 34 b)) )) 37 ) "S 9 „ Swainsonng ) ale „une 36 De b)) b)) S o)) 34 o)) 5) 38 b)) Y 18. Archonias Bithys Hübn. Mehrere Exemplare. 19. Dismorphia Astyocha Hübn. Ein Exemplar. ‚20. Dismorphia Melite L. Einige männliche Exemplare, welche zu derjenigen Form salhinsn, welche Boisduval als var. A in seinen Speeies General I pag. 423 erwähnt, und bei der die schwarze Längsbinde unterhalb der Mediana der Vorderflügel beinahe ganz rain ist. Ich bezeichne diese Form als var. Clarissa. Die Grund- farbe ist heller eitrongelb als bei Mehte, weniger ins Chrom- gelbe ziehend. Die gelben Flecke in der schwarzen Spitze sind größer und meistens zu einem Fleck vereinigt. Der schwarze Fleck in der Mitte des Vorderrandes ist kürzer und Stett. entomol. Zeit. 1894, 319: sehmäler. Bei einem Exemplar fehlt die erwähnte schwarze Längsbinde unterhalb der Mediana ganz, nur tritt der schwarze, Außenrand als stumpfe Spitze nach innen vor... Bei. den beiden andern Exemplaren sind als Rudimente dieser Binde noch ein schwarzes Fleckchen in Zelle 2 und ein: etwas größerer Fleck in;Zelle Ib siehtbar. . Die Hinterflügel haben nur in Zelle 4. bis 6 einen schmalen schwarzen Außenrand, während der- selbe bei der Stammform viel breiter ist und sich bis in die. Nähe des Innenwinkels erstreckt. Auch auf der - Unterseite ist die Grundfarbe heller eitrongelb als bei’ Mehte. Diese Form nähert sich der Citrinella‘ ‘Feld. aus Venezuela; jedoch. hat Letztere viel breitere Vorderflügel, indem der Außenrand der- selben stark nach außen gebogen, und auch. der Vorderrand unterhalb der Spitze stärker gewölbt ist. Bei Melite und var. Clarissa ist der Außenrand fast gerade. Bei Citrinella fehlt, auch die stumpfe Spitze des schwarzen Außenrandes in Zelle 2 und der Fleck in der Mitte des Vorderrandes ist nur ganz Hein, indem er nicht über die Subkostalis hinausreicht. “31. Dismorphia Crisia Drury. Wenige weibliche Exem- plare. i 22. Dismorphia Thermesia Godt. Binige Exemplare in beiden Geschlechtern. 23. Dismorphia Dilis Boisd. rei weibliche Exemplare. 24. Dismorphia Nehemia Boisd. Mehrere Exemplare. 25. Eurema Arbela Hübn. Ein männliches : Exemplar, das sich von gewöhnlichen Stücken dieser . Art dadurch unterscheidet, dak auf der Unterseite. die Spitze .der Vorder- flügel und der Außenränd der DS et nicht roth be- stäubt sind. 26. Eurema Deva Dbl. Einige Hinesnplare 27. Eurema Sino& Godt. Einzelne Exemplare. | 28. Pieris Autodice Hübn. In Mehrzahl in beiden Ge- schlechtern. 29. Pieris Menacte Boisd. Spee. ‚Gen. I pag. 517. Ein männliches Exemplar. | 30. Pieris Automate Burm. Desc. phys. de la Republ.. Argentine V pag. 85 Pl. IV Fig. 11.. Ein männliches Exemplar. 31. Catopsilia Eubule L. Einige Exemplare. 32. Catopsilia Philea L. Tomas Exemplare, darunter ein Weib mit wenig Roth am Rande der Hinterflügel. 33. Catopsilia Argante Fabr. Mehrere Exemplare. Das darunter befindliclie weibliche Exemplar hat nicht die gewöhn- liche orangegelbe Grundfarbe, wie es Butler in seinen Lepid. Stett. entomol. Zeit. 1894, 320 Exot. Taf. 44 Fig. 4 abbildet, und wie ich mehrere Stücke aus mehr nördlichen Gegenden Südamerikas besitze, sondern es hat citrongelbe Grundfarbe, stimmt aber sonst in der Zeich- nung damit überein. Var. Hersilia Cram. Mehrere Exemplare. Das darunter befindliche Weib ist ebenfalls nicht hellorangegelb, wie es Butler Lep. Exot. Taf. 39 Fig. 8 abbildet, sondern hat auch eitrongelbe Grundfarbe. 34. Catopsilia Cipris Fabr. Wenige Exemplare. 35. Catopsilia Trite L. Wenige Exemplare. 36. Colias Lesbia Fabr. (Pyrrotkea Hübn. Zutr. 365, 366). Mehrere Exemplare. Var. Heliceoides Capr. Ann, Soc. Ent. Belge 1874 pag. 13. Ein weibliches Exemplar. Ist von der rothgelben weiblichen Stammform durch schwefelgelbe Grundfarbe verschieden. Danaiden. 37. Danais Erippus Cram. Aeußerst gemein, die Zahl der übersandten Exemplare betrug an 600. 38. Danais Gilippus Cram. 18 Exemplare. 39. Ituna Ilione Cram. Einzelne Stücke. Neotropiden. 40. Methona Themisto Hübn. Mehrere Exemplare. 41. Mechanitis Lysimnia Fabr. Einige Exemplare. 42. Ceratinia Euryanassa Feld. Wenige Exemplare. 43. Ceratinia Eupompe Hübn. In Mehrzalıl. 44. Dircenna Dero Hübn. Zahlreich vertreten. 45. Dircenna Rhoeo Feld. Ein Exemplar. 46. Episcada Sylvo Hübn. Einige Exemplare. 47. Episcada Hymenaea Prittw. (Ithomia Hymenaea Prittw. Stett. Ent. Zeit. 1865 pag. 136). Mehrere Exemplare. 48. Leucothyris Philoclea Hew. (Ithomia Philoclea Hew. Exot. Butt. I Ithom. Taf. 9 Fig. 50). Wenige männliche Exemplare. 49. Leucothyris Munda Weym. (Ithomia Munda Weym. Stett. Ent. Zeit. 1875 pag. 372 Taf. I Fig. 4). Einige weib- liche Exemplare. Ich war anfänglich geneigt, diese Munda als das Weib zu Pkiloclea Hew. zu ziehen, da aber Hewitson die Abbildung seiner Philoclea für ein Weib erklärt (vergl. den Text zu der oben eitirten Tafel), so müssen bei Philoclea beide Geschlechter gleich gezeichnet sein, und Munda wird als besondere Art bestehen bleiben können. 50. Pseudoscada Adasa Hew. Ein weibliches Exemplar. Stett. entomol, Zeit. 1894. 321 Acraeiden. 51. Actinote Thalia L. Viele Exemplare. Helieoniden. 52. Heliconius Phyllis Fabr. Zahlreiche Exemplare. 53. Eueides Aliphera Godt. Ein Exemplar. Nymphaliden. 54. Colaenis Julia Fabr. Zahlreiche Exemplare. 55. Dione Juno Cram Melırere Exemplare. 56. Dione vanillae L. Viele Exemplare. Bei einem der Weiber ist die schwarze Farbe sehr vorherrschend. 57. Dione Poeyi Butl. Einzelne Exemplare. 58. Euptoieta Claudia Cram. Mehrere Exemplare. 59. Phyciodes Flavia Godt, Mehrere Exemplare. - 60. Phyciodes Orthia Hew. Drei Exemplare in beiden Geschlechtern. 61. Phyciodes (Eresia) Lansdorfi Godt. Ein Exemplar. 62. Hypanartia bella Fabr. (Zabulma Godt.) Viele Exemplare. 63. Hypanartia Lethe Fabr. Viele Exemplare. 64. Pyrameis Terpsichore Philippi. Viele Exemplare. 65. Junonia Lavinia Cram. Schr viele Exemplare. 66. Anartia Jatrophae L. Wenige Exemplare. 67. Anartia Amalthea L. Zahlreiche Exemplare. 68. Vietorina Stelenes L. Mehrere Exemplare. 69. Vietorina Trayja Hübn. In Mehrzahl. 70. Ageronia Ferentina Godt. (Februa Hübn.) Sehr viele Exemplare. 71. Peridromia Fornax Hübn. Einzelne Exemplare. 72. Peridromia Epinome Feld. Zahlreiche Exemplare, 73. Didonis Biblis Fabr. Mehrere Exemplare. 74. Myscelia Orsis Dr. Einzelne Exemplare. 75. Eunica Margarita Godt. Einzelne Exemplare. 76. Cybdelis Phaesyle Hübn. Zwei Exemplare. 77. Epiphile Oreas Hübn. Einige Exemplare. 78. Temenis Agatha Fabr. Einige Exemplare. 79. Callicore Candrena Godt. Zwei Exemplare. 80. Callicore Elinda Guen. Lep. du Musee de Geneve pag. 17. Sehr viele Exemplare. 81. Catagramma Pygas Godt. Einige Exemplare. 82. Haematera Pyramus Fabr. Zahlreiche Exemplare. Stett. entomol. Zeit. 1894. ® 322 83. Smyrna Blomfieldia Fabr. Zahlreiche Exemplare. 84. Megalura Coresia Godt. Mehrere Exemplare. 85. Megalura Peleus Sulzer. Mehhere Exemplare. 86. Dynamine Agacles Dalm. Ein Exemplar. 87. Dynamine Myrrhina Dbl. Zahlreiche Exemplare. &8. Dynamine Tithia Hübn. Einige, Exemplare. 89. Dynamine Mylitta Cram. Mehrere Exemplare. 90. Adelpha Calliphicla Butl. (Oyiherea Cram. 376 CD). Einige Exemplare. 91. Adelpha Syma Godt. In Mehrzahl. 92. Adelpha Mythra Godt. Ein Exemplar. 93. Chlorippe Seraphina Hübn. Viele ‚Exemplare, jedoch nur vier Weiber. “ 94. Chlorippe Cyane Latr. _ Mehrere Exemplare. Y 95. Chlorippe Laura Drury (Selina, Bates). Einige Exem- plare in beiden Geschlechtern. 96. Chlorippe Vacuna Godt. Einige, Exemplare. ..97. Chlorippe Agathina Cram. "In Mehrzahl. ' 98. Chlorippe Zunilda Godt. Wenige Exemplare. 99. Anaea Morvus Fabr. Mehrere Exemplare. ‚100. Prepona Demophon L. Ein Exemplar. Morphiden. 101. Morpho Catenarius Perr y (Epistropnio ibn, In Mehrzahl. 102. Morpho Anazibia Dr. \Wienbe Exemplare in beiden Geschlechtern. 103. Morpho Aega Hübn. Zahlreiche männliche Exem- plare, aber nur ein Weib. 104. Morpho Cytheris Godt. var. an Feld. Zahl- reiche männliche Exemplare, die sich von der Stammform Oytheris dadurch unterscheiden, daß auf dem Rande beider Flügel ziemlich große dunkelbraune Dreiecke stehen. Auch sind die Hinterflügel mehr gerundet, und die Grundfarbe etwas dunkler als bei Cytheris. - Brassoliden. 105. Opsiphanes Invirae Hübn. Mehrere Exemplare, 106. Dynastor Darius Fabr. Mehrere Exemplare. 107. Caligo Martia Godt. Zwei Exemplare. 108. Eryphanis Reveesii Doubl. Einige Exemplare. Stett. entomol. Zeit. 1894 323 Satyriden. 109. Tisiphone maculata Hopff. Stett, Ent, Zeit. 1874 pag. 360. Zwei Exemplare. 110. Euptychia Hermes Fabr. Einzelne Exemplare. 111. Euptychia müscosa Butl. Ein Exemplar. 112. Taygetis Ypthima Hübn. Mehrere Exemplare. 113. Eteona Tisiphone Boisd. Mehrere Exemplare in beiden Geschlechtern. Boisduval beschreibt diese Satyride irrthümlich beim Genus Euterpe unter den Pieriden. Die Männer variiren in der Zeichnung der Vorderflügel, da Exem- plare vorkommen, welche von der weißlichgelben Flecken- binde auf der Oberseite dieser Flügel keine Spur zeigen, da- gegen haben die Weiber diese Flecke größer und deutlicher und auch die Binde der Hinterflügel ist breiter. Ein ganz abweichendes Exemplar bezeichne ich als Var. Vulpecula. Größe und Gestalt desselben ist ganz wie bei Tisipkone 2. Auch die Zeichnung ist ähnlich, jedoch ist dieselbe nieht weißlichgelb, sondern zum größten Theil rostfarbig röthlichbraun (in derselben Farbe, wie sie sich bei Elina Lefebvrei zeigt). Die Grundfarbe der Flügel ist schwarz- braun. Von der erwähnten Rostfarbe sind auf den Vorder- flügeln: 1. ein Streifen in der Mittelzellee nahe an die Mediana gerückt, der wurzelwärts stark dunkel bestäubt ist, 2. ein nach außen zweispitziger Fleck in der Mitte der Zelle 1b, der wurzelwärts in einen Stiel ausläuft und 3. ein kleinerer, länglicher, an beiden Enden zugespitzter Fleck in der Mitte der Zelle 2. Die übrigen Zeichnungen der Vorderflügel sind schwefel- gelb und zwar vier Flecke hinter der Mitte in einer Reihe vom Vorderrande bis zu Zelle 3, und zwischen diesen und der Spitze noch drei Punkte in den Zellen 3, 5 und 6, von denen nur der in Zelle 5 scharf hervortritt, die übrigen beiden undeutlich sind. Auf den Hinterflügeln ist die breite Mittel- binde ganz rostfarbig. Sie hat ganz dieselbe Gestalt wie bei Tisiphone, einschließlich des etwas abgetrennten Fleckes in Zelle 4, nur reicht sie etwas weiter wurzelwärts. Auf der Unterseite ist Vulpecula ganz schmutzig ockergelb gefärbt mit einem bräunlichen Ton, die schwarzen Rippen, Flecke und Längsstrahlen zwischen den Rippen sind wie bei Tisiphone, jedoch sind die silberweißen Strahlen und Flecke nicht vorhanden und von der bräunlich ockergelben Grund- farbe verdrängt worden. Ein weibliches Exemplar. Stett. entomol, Zeit. 1894. 324 Libytheiden. 114. Libythea Carinenta Cram. Einzelne Exemplare. Eryeiniden. 115. Limnas Lyceisca Hew. Einige Exemplare. 116. Symmachia Argiope Godt. Ein Exemplar. 117. Emesis Tenedia Feld. Ein Exemplar. Lycaeniden. 118. Thecla Phydela Hew. Einige Exemplare. 119. Thecla Melibaeus Fabr. Einige Exemplare. 120. Thecla Tephraeus Hübn. Ein Exemplar. 121. Thecla Celelata Hew. Ein Exemplar. Hesperiden. 122. Thymele Eurycles Latr. In Mehrzahl. 123. Thymele Megacles. Goniurus Megacles Mabille Le Naturaliste 1888 No. 27 p. 99, Novitates Lepidopterologicae pag. 26 Pl. 4 Fig. 1. Ein Exemplar. 124, Thymele Proteus L. Mehrere Exemplare. 125. Thymele Aunus Fabr. Ein Exemplar. 126. Telegonus Alardus Stoll. Ein Exemplar. 127. Telegonus Blasius. Eudamus Blasius Plötz Stett. Ent. Zeit. 1882 pag. 91. Ein Exemplar. Plötz giebt nur Cuba als Vaterland an, die Art ist also weiter verbreitet. Soc. 128. Pyrrhopyge Acastus Cram. Einige Exemplare. 129. Pyrrhopyge Xanthippe Latr. Ein Exemplar. 130. Pyırhopyge Gnetus Fabr. 2 Exemplare. 131. Pyrrhopyge Malis Godm. und Salvin Proc. Zool. 1879 pag. 153 Pl. 14 Fig. 1. Ein Exemplar. 132. Carystus Silanion. Hesperia Silanion Plötz Stett. Ent. Zeit. 1882 pag. 442, Ein Exemplar. | 133. Pamphila Athenion Hübn. Einzelne Exemplare. 134. Pamphila Phaeomelas Hübn. Einzelne Exemplare. 135. Hesperia Syrichtus Fabr. Wenige Exemplare. 136. Achlyodes Thraso Hübn. Ein Exemplar. 137. Achlyodes Busirus Cram. Ein Exemplar. 138. Achlyodes Melander Cram. Ein Exemplar. 139. Achlyodes Thrasybulus Fabr. Ein Exemplar. 140. Helias Phalaenoides Hübn. Ein Exemplar. Stett. entomol. Zeit. 1894. 3235 B. Hoeterocera. Sphingiden. 141. Theretra (Chaerocampa) Tersa L. Ein Exemplar. 142. Philampelus Satellitia L. Ein Exemplar. 143. Diludia brevimargo But. Ein Exemplar. 144. Diludia corallina Druce.e Ein Exemplar. Diese Art kommt also nicht blos in Mexiko und Guatemala, sondern auch in Südamerika vor. 145. Cocytius (Amphonyx) Cluentius Cram. Ein Exemplar. 146. Phlegethontius (Protoparce) rustica Fabr. Dur Exemplare. 147. Phlegethontius (Protoparce) Ducetius Cram. Mähkkse Exemplare. 148. Dilophonota Ello L. Mehrere Exemplare. Sesiiden. 149. Melittia cyaneifera Walk. Ein Exemplar. Zygaeniden. 150. Isanthrene ustrina Hübn. Zwei Exemplare. Arctiiden. 151. Cyanopepla (Charidea) jucunda Walk. Mehrere Exemplare. 152. Euplesia (Eueyria) geometrica Feld. Reise der Novara Taf. 102 Fig. 6. Ein Exemplar. Dasselbe ist etwas größer als die eitirte Abbildung. Felder giebt Guyana als Vaterland an. Die Art ist also weiter über Südamerika verbreitet. 153. Leucopsumis Circe Cram. Einige Exemplare. 154. Thebrone hilara n. sp. Steht der Theb. leucophaea Walk. (Flora Butl. Lep. Exot. Taf. 61 Fig. 9) und der Theb. ceriaks Druce Biol. Centr. Amer. Taf. 11 Fig. 11, 12 in Bezug auf-Zeichnung der Vorderflügel nahe, doch ist der Verlauf der Binde der Hinterflügel ganz verschieden, 2 Länge des Körpers 23 mm, eines Vorderflügels 28 mm. Der Körper ist einfarbig. elänzend blauschwarz, nur stehen zwei Paar weiße Punkte zwischen den Augen uäd auf dem Halskragen und ein Paar. desgleichen auf dem Thorax. Der After führt einen rothgelben Querstrich. Stett. entomol. Zeit. 1894. '326 Die Vorderflügel haben dunkelgraubraune oder oliven- farbige Grundfarbe mit einem ockergelben Punkt an der Wurzel. Etwas vor der,Mitte bei 1/, der Flügellänge zieht ein schwarzer: zackiger Querstreifen vom -Vorderrande zum Innenrande quer durch den Flügel. Er bildet zwei Zacken nach innen und drei Zacken nach außen. Der mittlere der ‚letztern -ist der größere und liest: auf der Mediana beim ‚Ursprung der Rippe 2. Dieser Streifen ist am Vorderrande ebensoweit von der Wurzel entfernt, wie am Innenrande. Ein zweiter solcher Querstreifen liest etwas hinter der Mitte. Er. beginnt am Vorderrande mit einem großen schwarzen Fleck, der auf der Schlußrippe der Mittelzelle liegt, reicht auf Rippe 4 in der Nähe der Mediana am weitesten nach außen, und nähert sich dann dem ersten Querstreifen, mit dem er von Rippe 2 ab parallel verläuft. Zwischen beiden Querstreifen zeigt sich in der Mittelzelle ein blaßröthlicher Schein, der durch den carminrothen Fleck der Unterseite verursacht wird. Dann folst eine gelblich weiße, nach innen röthlich angeflogene Binde, die etwas einwärts gebogen von 2/, des Vorderrandes zur Mitte des Außenrandes zieht, von den schwarzen Rippen durchschnitten wird und dieselbe Gestalt hat wie bei Leucophaea Walk. Die Flügelspitze ist außerhalb dieser Binde dunkelbraun, nach außen etwas heller in die Grundfarbe übergehend. Ebenso gefärbt ist der Innenwinkel unterhalb der weißen Binde. Dieses dunkelbraune Feld am Innenwinkel zieht sich einwärts bis in die Nähe der erwähnten zweiten zackigen schwarzen Querbinde, nur einen schmalen Streifen der Grundfarbe freilassend. Fünf kleine gelblich weiße Punkte stehen auf dem Saume dicht an der schwarz- braunen Saumlinie in den Zellen 1b, 2, 5 und 6, und zwar in der erstgenannten Zelle zwei, in den übrigen je einer. Die Franzen sind dunkelgraubraun. Die Hinterflügel sind in der Wurzelhälfte und am Außen- rande schwarzbraun, hinter der Mitte mit einer lebhaft zinnober- rothen (fast earminrothen) Binde, die nach vorne nieht über Rippe 7, und nach hinten nur wenig über Rippe 1b hinaus- reicht, also weder den Vorderrand noch den Innenrand be- rührt. In ihrer Mitte ist sie beinahe rechtwinklig umgebogen und an ihren beiden Enden in Zelle 1e und Zelle 6 doppelt so weit vom Saume entfernt, als in der Mitte in Zelle 3, wo diese Entfernung nur 2 mm beträgt. Sie ist von den schwarzen Rippen durchsehnitten und neben ihrer breitesten Stelle in der Mitte liest noch ein rother Fleck am Ende der Mittelzelle. Die Franzen sind schwarz. Stett. entomol. Zeit. 1894. 327 ‚Auf der Unterseite sind beide Flügel schwarzbraun, nach außen etwas heller. Beide Flügel haben an der Wurzel einen rothen Fleck. Vor dem Schluß der Mittelzelle der Vorder- flügel liegt in der Mitte des Vorderrandes ein zinnoberrother Fleck, der nach vorne in Orangegelb übergeht. Hinter dem- selben liest eine orangegelbe, nach innen ins Zinnoberrothe, nach außen ins Ockergelbe übergehende Binde, die der Lage der weißen Binde der Oberseite entspricht, jedoch nicht bis an den Vorderrand reicht. Die weißlich gelben Punkte vor dem Saum sind wie oben. Die Hinterflügel sind unten fast ganz einfarbig schwarzbraun, außer dem erwähnten rothen Fleck an der Wurzel zeigen sich nur wenige zerstreute Stäubehen der rothen Binde der Oberseite, die nur in den Zellen 3 bis 4 einen etwas hervortretenden Fleck bilden. Ein weibliches Exemplar. 155. Phaloe cruenta Hübn. Zahlreiche Exemplare in beiden Geschlechtern. ’ 156. Phaloe Tellina n. sp. @2 Länge des Körpers 22 mm, eines Vorderflügels 24 mm. Der Körper oben schwarz. der Halskragen mit zwei roth- gelben Flecken, der Hinterleib an den Seiten gelblichgrau mit einem schrägen schwarzen Seitenstrich auf jedem Ringe und einer geraden schwarzen Seitenlinie darunter, unter welcher der Bauch hellockergelb gefärbt ist. Brust und Beine sind . ebenfalls hellockergelb. Die Vorderflügel sind schwarzbraun, an der Wurzel etwas ockergelblich bestäubt. Von der Mitte des Vorderrandes zieht bis in Zelle 2 eine schwefelgelbe, stark schwarz bestäubte undeutlich begrenzte Querbinde. Vor der Spitze liegen zwei durchsichtige gelbliche Glasfleeke in 2 mm Entfernung vom Saume gerade untereinander. Die Rippen sind im ganzen Flügel schwarz gefärbt, ebenso die Franzen. Die Hinterflügel sind schwefelgelb mit einem: Stich ins Ockergelbe, mit breitem schwarzen Außenrand. Auch der Vorderrand ist bis an die Subkostalis (Rippe 7) schwarz, geht aber wurzelwärts in Braun über. Ein schwarzer Streif, der vom Vorderrand über die Schlußrippe der Mittelzelle zieht, trennt von dem gelben Wurzelfelde zwei Flecke in den Zellen 5 und 6 ab. Der Außenrand ist in Folge dessen in der Mitte in Zelle 3 am breitesten, circa 6 mm breit, dagegen in den Zellen 5 und 6 nur 4 mm breit und endist am Innen- winkel ganz schmal. Nur wenige schwarze Stäubchen ziehen sich am Innenrande hinauf, jedoch ist die dem Innenrand Stett. entomol. Zeit. 1894. 22 328 zunächst gelegene Rippe 1a fein schwarz und die Mediana ebenfalls schwarz. Auch die Franzen sind schwarz, in den Zellen 1b und 1c zum Theil gelb gefärbt. Die Unterseite gleicht der Oberseite fast ganz, nur ist die Binde durch die Mitte der Vorderflügel rein schwefelgelb, nicht schwarz bestäubt. Die Vorderflügel haben an der Wurzel des Vorderrandes einen 5 mm langen rothgelben, und unter- halb der Mediana einen 7 mm langen schwefelgelben Längs- streifen, auch erstreckt sich in der Wurzelhälfte der Hinter- flügel die schwefelgelbe Färbung bis an den Vorderrand. Ein weibliches Exemplar. Auf den ersten Blick sieht diese Art der Dysschema (Pericopis) Lucifer Butl. Lep. Exot. Taf. 61 F. 1 ziemlich ähnlich, sie ist aber durch das Entspringen der Rippen 3 und 4 der Hinterflügel auf einem gemeinschaftlichen Stiele aus der Mediana, sowie durch die vielmehr nach der Spitze gerückte äußerste helle Binde der Vorderflügel von Lucifer verschieden. Außerdem besteht diese Binde bei Tellina aus zwei, bei Luci/er aber aus vier Flecken. Durch beide Merkmale nähert sich Telkna aber den Phaloe-Arten Verania, Helotes und Troetschh Druce Biol. Centr. Amer. Heter. Taf. 11, die aber in der sonstigen Zeichnung ganz verschieden sind. 157. Daritis (Taxila) sacrifica Hübn. Zutr. 473, 474, Chelonia Crucifera Perty. Eın Exemplar. Lithosiden. 158. Utetheisa (Deiopeia) ornatrix L. Ein Exemplar. Antiloba n. 8. Die Palpen überragen den Kopf um eine Augenlänge nach vorne, das dritte Glied ist kurz, kegelförmig. Der Rüssel ist so lang wie der Thorax, die Fühler sind bis zu ihrer Spitze fein gekämmt, von zwei Drittel der Länge der Vorderflügel, die Augen im Verhältniß ziemlich groß, kahl. Der Hinterleib überragt die Hinterflügel um ein Drittel, die Beine sind nicht länger als der Körper, die Mittelschienen mit Endspornen, die Hinterschienen mit Mittel- und Endspornen. Auf der Unterseite der Vorderflügel liegt zwischen Mediana und Submediana nahe an der Wurzel eine eirunde knotige Verdickung, mit scharfem Rande. Dieselbe ist mit feinen, schwefelselben Haaren bedeckt, die in der Längsrichtung des Flügels glatt anliegen, aber nicht über den Rand der Ver- dickung hinausgehen. In der Umgebung des Knotens ist der Stett. entomol, Zeit. 1894, 329 Flügel mit hellfleischfarbigen Haaren dicht besetzt, jedoch einen schmalen Rand rund um den Knoten frei lassend. Die Mediana ist sehr nach vorn gerückt, und läuft bis an diesen Kuoten neben der Subkostalis, Die Mittelzelle bleibt daher 2 mm von der Flügelwurzel entfernt. An der Subköstalis liest schräg vor dem Knoten die Scheide der Haftborste. Rippe 2 entsprinst neben dem Knoten aus der Mediana, Rippe 3, 4 und 5 entspringen aus einem Punkte am untern Winkel der Mittelzelle, Rippe 6 und 7 aus einem Punkte aus dem vordern Winkel der Mittelzelle.e. Die obere und untere Discocellularrippe fehlen daher, und die mittlere Dis- coeellularrippe bildet in ihrem untern Theil einen wurzel- wärts gerichteten Winkel, Rippe 8 aus Rippe 7 und zwar bei der halben Länge derselben entspringend. Rippe 9, 10 und 11 nebeneinander aus der Subkostalis hinter dem Schluß der Mittelzelle. Die Kostalis (Rippe 12) reicht von der Wurzel bis zu 2|, der Flügellänge. In gewöhnlicher Flügellage sieht man von dem Knoten nichts, da er von dem weit vorspringenden Vorderrand der Hinterflügel überdeckt ist, nur beim Emporheben des Hinter- flügels kommt er zum Vorschein. Dieser vorspringende Lappen der Hinterflügel bildet eine halbkreisförmige Scheibe, die an ihren Rändern fein behaart, in der Mitte ihrer Oberseite, gerade da, wo sie den Knoten unmittelbar berührt, kahl und glänzend ist. Dieser Lappen sitzt nur an der Wurzelhälfte des Flügels, die äußere Hälfte des Vorderrandes der Hinter- flügel verläuft bis zum abgerundeten Vorderwinkel gerade. Die Mittelzelle der verhältnißmäßig kleinen Hinterflügel ist offen. Diese Gattung ist durch den Knoten der Vorderflügel und durch die vorspringenden Lappen der Hinterflügel von allen mir bekannten Lithosiden verschieden. 159. Antiloba carnea n. sp. Diese Art hat einige Aehnlichkeit mit Ammatho (Hypocrita) rubricostata H.-S. Exot. 439. & Länge des Körpers 10 mm, eines Vorderflügels 12 mm, eines Hinterflügels 8 mm. Körper oben goldgelb, Thorax röthlich fleischfarbig ge- mischt, die Augen braun, Palpen goldgelb, Mittelglied der- selben an den Seiten mennisroth, Eudglied unten mit dunkel- brauner Längslinie, Fühler hellockergelb, fein gekämmt. Hinter- leib oben breit mennigroth, unten goldgelb. Vorderbeine gold- gelb, Mittel- und Hinterbeine blasser gelb, die Vorderschienen mit mennigrother Kante. Die Grundfarbe der Vorderflügel kann man röthlich fleischfarbig nennen, da diese Farbe den größten Theil des Stett. entomol. Zeit. 1894. 239% 330 Flügels einnimmt. Von der Mitte des Vorderrandes zieht zur untern Hälfte des Außenrandes schräg über den Flügel eine breite goldgelbe Binde, die nicht weit vom Außenrande stark eingeschnürt und in der Flügelmitte dünner beschuppt ist, so daß der Flügel hier halb durchsichtig erscheint. Am Vorder- rande beträgt die Breite dieser Binde über 1/, der Flügellänge, bei der erwähnten Einschnürung aber nur 1 mm und am Außenrande wieder über 2 mm. Das Wurzelfeld ist gegen diese Binde bräunlich eingefaßt, auch zeigen sich einige bräun- liche Staubfleckchen in demselben. Auf der Mitte des Innen- randes liegen zwei kleine eirunde, goldgelbe Flecke über- einander. An derjenigen Stelle, in der Nähe der Wurzel, wo der oben bei den Gattungs-Charakteren erwähnte Knoten sitzt, reibt sich der fleischfarbige Staub leicht ab und es entsteht dann ein dritter goldgelber Fleck. Auch die durch die Binde abgegrenzte fleischrothe Flügelspitze ist an ihren Rän- dern braun eingefaßt. Die Franzen sind goldgelb. Die Hinterflügel sind einfarbig goldgelb ohne Zeiehnung. Auf der Unterseite sind die Farben blasser und der Mittel- raum der Vorderflügel noch mehr von Schuppen entblößt als oben; im Uebrigen ist die Zeichnung dieselbe wie auf der Oberseite. Wurzel und Innenrand sind mehr rosenroth gefärbt, die Binde und die Hinterflügel blaß ockergelb, ebenso der Knoten der Vorderflügel und der denselben überdeekende Lappen am Vorderrande der Hinterflügel. Ein männliches Exemplar. Cyllopodiden. 160. Phaeochlaena tendinosa Hübn. Einige Exemplare. Druce stellt in seiner Biol. Centr. Amer. diese Gattung zu den Euschemiden vor die Uraniden und Geometriden. 161. Lyces angulosa Walk. Zwei Exemplare. 162. Brachyglene (Josia) auriflamma Hübn. Mehrere Exemplare. x Lipariden. 163. Eloria festiva Cram. (Penora festiva Walk.). Ein Exemplar. Ceratocampiden. 164. Adelocephala subangulsta Herr.-Schäff. Exot. Big. 304, 305. Ein Exemplar. Stett. entomol. Zeit. 1894. 331 Saturniden. 165. Attacus Jacobaeae Walk. Zahlreiche Exemplare in beiden Geschlechtern. 166. Attacus Orizaba Westw. Ein Exemplar. Dasselbe stimmt mit Exemplaren dieser Art aus Mexiko vollständig überein. Die Art ist also weiter über Südamerika verbreitet. 167. Automeris rubicunda Schaus Amer. Lep. Pl. III Eis. 1. Ein männliches Exemplar. Lasiocampiden. 168. Phricodia Calchas Cram. (Dirphia Calchas Walk.). Zwei männliche Exemplare. ....169. Dirphia (Ormiscodes) Epiolina Feld. Novara. Taf. 90 Fig. 4 Ein männliches Exemplar. Felder und Kirby geben nur Venezuela als Vaterland an. Außer diesem Exemplar aus Rio Grande do Sul habe ich noch ein anderes Männchen aus der brasilianischen Provinz Paranä erhalten. Auch diese Art ist daher weiter über Südamerika verbreitet. 170. Artace alma n. Sp. Steht der Artace punctistriga Walk. nahe. & Länge des Körpers 17 mm, eines Vorderflügels 14 mm. Gestalt, Fühler und Rippenverlauf der Flügel sind wie bei Punctistriga, doch ist der Hinterleib etwas mehr gestreckt. Die schwarzen Punkte auf den Rippen der Vorderflügel, welche Punctistriga kennzeichnen, sind aber nicht vorhanden. Die Grundfarbe des Körpers und beider Flügel ist weiß, die Fühler sind gelbbraun, bis zur Spitze gekämmt. Die Vorder- flügel haben einen schwärzlich grauen undeutlich begrenzten Fleck auf der Schlußrippe der Mittelzelle.. Zwischen der Wurzel und diesem Mittelfleck liegen drei, saumwärts von demselben noch vier bräunlich graue wellenförmige Quer- streifen. Die dem Mittelfleck an seiner äußern Seite zunächst liegenden zwei Streifen liegen etwas näher zusammen als die übrigen und bilden mit dem Mittelfleck ein etwas dunkleres Mittelfeld. An denjenigen Stellen, wo diese zwei Streifen die Subkostalis kreuzen, stehen auf letzterer zwei feine dunkel- braune kurze Striche. Die übrigen Querstreifen stehen in gleicher Entfernung von einander und der erste an der Wurzel ist auf den Rippen dunkelbraun gefleckt. Am Saume stehen kleine bräunlich graue Flecke zwischen den Rippen. Die Hinterflügel sind ganz weiß mit einem verwaschenen bräunlich grauen Fleck in der Mitte. Stett. entomol. Zeit. 1894. 332 Auf der Unterseite sieht man von den Wellenlinien nichts, beide Flügel sind hier weiß mit einem verwaschenen bräunlich srauen Fleck in der Mitte. Ein männliches Exemplar. Noctuiden. 171. Letis (Syrnia) Hypnois Hübn. Samml. Mehrere Exemplare. 172. Latebraria Amphipyroides Guen. Spec. Gen. VII Taf. 17 Fig. 2. Ein Exemplar. 173. Erebus odora L. Mehrere Exemplare. Deltoiden. 174. Rescipha obtusa Walk. Cat. Bd. 34 pag. 119, Druce Biol. Cent. Amer. Heter. Vol. I pag. 486 Taf. 40 Fig. 21, 21a. — Ein weibliches Exemplar dieser kennt- lichen Art.*) *) Anmerkung. Da in dieser Gattung nur eine Art bekannt ist, und ich .eine zweite dahin gehörige aus Jamaica erhalten habe, so kann ich letztere wie folgt charakterisiren: Rescipha subviolacea 1. sp. 2 Länge des Körpers 15 mm, die Palpen außerdem noch 5 mm schräg nach oben vorragend, Länge eines Vorderflügels 20 mm. Größe, Gestalt des Körpırs und der Flügel gerade wie bei R. ollusa,. auch die lang vorstehenden, schauf: llörmigen, oben etwas zurück- gebogenen Palpen, der Rückenschopf, die vortretende Spitze der Vorderflügel, dıe Ecken auf den Rippenenden und die Ausbuchtung zwischen Rippe 1 und 2 derselben Flügel sind verade wie dort, nur der zweite Zahn am Innenrand derselben liegt etwas weiter nach außen. Die Färbung und Zeichnung ist indessen verschieden. Der Rücken ist mehr ledergelblich grau, der Hinterleib hellergrau. Die Vorderflügel sind durch zwei, an den Rändern verwaschene, bräunlich violette Querbinden in drei Felder getheilt. Die erste Querbiude liegt vor !/, der Flügellänge und ist in der Mitte etwas nach außen gebogen, die zweite liegt vor ?/; der Flüzellänge und bildet hinter der Mittel- zelle einen großen, und nahe am Innenrande einen kleinen Winkel nach außen, und zwischen beiden einen abgestutzten Winkel nach innen. Das Wurzelfeld ist vivletterau, beinahe ebenso dunkel wie die Binde, so daß es sich von ihr kaum unterscheidet, das Mittelfeld ist ledergelblich erau, das Saumfeld ist wieder violettgran, gegen die Spitze etwas ins Ledergelbe übergehend, mit einem kleinen schwefel- gelben, rostroth gekernten Fleck vor dem Ausschnitt in Zelle 2. Letzterer ist auch bei Odtus« vorhanden, nur noch kleiner. Die Kante des Vorderrandes ist schmal weiß. Am Inneurand sind die Franzen zwischen dem ersten und zweiten Zahn rothgelb, am übrigen Flügel veilgrau mit rostfarbenen Spitzen, nur zwischen den Einsch..itten am Saume ist ihre äußerste Spitze fein neiß. Ueber den ganzen Flügel breitet sich ein schwacher seidenartiger Glanz aus. Die Hinterflügel und die Unterseite sind wie bei Obtusa. — Jamaica, ein weibliches Exemplar. Stett. entomel. Zeit. 1894. 333 Uraniden. 175. Coronidia (Coronis) Japet Blanch. Cuv. Regne Anim. Ins. Taf. 145 Fig. 3. Ein Exemplar. Geometriden. 176. Panthera (Pantherodes) pardalaria Hübn. Zutr. 335, 336. Einiee Exemplare. 177. Rumia inquietaria Maass. Stüb. Reisen pag. 155 Taf. VII Fie. 23. Ein Exemplar, 178. Heterusia (Scordylia) quadruplicaria Hübn. Zutr. 603, 604. Mehrere Exemplare. Elberfeld, Anfang Februar 1895. ‚Selmetterlinge aus Süd-Shan-tung von Direktor Dr. A. Seitz, Frankfurt a. M. Was mir heute Veranlassung zu. nachstehenden Zeilen giebt, ist eine kleine Collection von Lepidopteren, die der Missionar Herr Dr. Klapheck, S. J., mit dem ich seinerzeit in Honekong sammelte, mir gütigst übersandte So geringen Werth die Publikation einer an Arten nicht reichen Collection auch sonst haben mag, so glaube ich für diese kleine Arbeit doch darum einiges Interesse beanspruchen zu dürfen, weil sie ein geoeraphisch wichtiges Gebiet betrifft. Die Südgrenze der paläarktischen Region in Ostasien ist noch heute nicht gezogen und doch muß sie sich leichter und präciser ziehen lassen, als irgend eine andere fannistische Grenze. Man nahm lange Zeit stillschweigend die Südgrenze des Amurgebietes für die Südgrenze der ganzen paläarktischen Region; später rechnete man „Nord-China“ hinzu, bezeichnete aber damit praktisch die Mongolei, denn alle Nord-Chinesischen Schmetterlinge wurden von den Bearbeitern der paläarktischen Resion ignorirt. Staudinger bezeichnete seinen Katalog als den des „europäischen* Faunengebiets, und mit dieser Be- zeichnung wurde das „paläarktische* Gebiet mehr und mehr identifizirt. Dies geschah auch mit Recht, denn wenn das europäische Faunengebiet sich überhaupt nicht auf Europa Stett. entomol. Zeit. 1894. 334 und seine Inseln beziehen soll, so muß es das paläarktische Gebiet umfassen, und zwar nicht zu einem. beliebigen Theil, sondern ganz. Die Museen, welche ihre Sammlungen nach „Faunen® zusammengesteckt hatten, sowie die Sammler, Deschraneien sich friler auf Europa, dann kam das angrenzende Asien hinzu, später gar das Amurland und die japanische Insel Jeso, dann auch die Moneolei und Tibet. Nord-China wurde, wie erwähnt, stets als paläarktisch angeführt, aber seine Arten in allen Katalogen und Samm- lungen aus diesem Gebiet wesgelassen. Manche Schmetter- linge, welche von Liebhabern gerne gezüchtet wurden, wie z. B. Actias selene, wurden in den Handelslisten stets außer- halb der paläarktischen Fauna aufgeführt und in den Samm- lungen zu den „Exoten“ gesteckt, und doch ist selene (var. ningpoana Fldr.) in ganz Nord-China gemein. Ein auf der Versammlung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft zu Berlin (1892) von mir angestellter Versuch, die Grenze zwischen paläarktischem und indischem Gebiet durch Ziffern- vergleiche festzustellen, wurde, wie es scheint, nicht für über- zeugend genug gehalten, oder wenigstens praktisch bei den Entomologen nicht berücksichtigt. Von der Willkürlichkeit und der unwissenschaftlichen Auffassung kann man sich einen Begriff machen, wenn man die Sammlungen derjenigen Sammler durchmustert, die „fau- nistisch“ sammeln, d. h. ihre Arten nach den Gebieten ordnen und sich dabei — horribile dietu — nach den Handels- listen richten”) So kommt es denn, daß sie Exemplare des zuthus aus Japan unter den Paläarktikern stecken haben, Exemplare des machaon aber, am gleichen Orte gefangen, unter den — Indoaustraliern! Oft entscheidet nur die leichte Beziehbarkeit respektive der billige Preis, ob ein Schmetter- ling paläarktisch ist oder nicht, da viele Sammler ihren Stolz darin suchen, eine „ziemlich vollständige paläarktische Samm- lung“ zu brasizem. Der Papiho neillnie: ‚z. B. findet sich irsends in den Sammlungen des paläarktischen Gebietes ein- gereiht, während er in einem andern doch überhaupt nicht vorkommt und so geht es vielen Arten, die nicht häufig in den Handel kommen. Diese menschliche Schwäche, lieber einer Art ihre Heimathsberechtigung *abzusprechen, als der eigenen Sammlung 2) Staudinger selbst hat wiederholt betont, daß er seine Handels- liste nicht als eine faunistische Zusammenstellung, sondern als ein rein praktischen Zwecken dienendes Verzeichniß angesehen wissen wolle. Stett. entomol, Zeit. 1894, 335 die Vollständigkeit, ist recht zu bedauern, und führt unpar- teiische Forscher häufig genug in Irrthümer. Sie erklärt viele literarische Curiosa, aber sie entschuldigt sie nicht. Ein Werk, das nach Sammlungen gearbeitet ist, deren Stücke weder mit Vaterlands- noch Datumsangaben versehen sind, wird sich nicht über ein Dilettanten-Machwerk erheben, und dabei nützen solche Expeetorationen dem Ansehen des Dilettan- tismus nichts, sie schädigen es vielmehr. Leider sind die faunistischen Arbeiten über Ostasien recht dürftig gewesen; erst vor Kurzem hat Staudinger in seiner sründliehen Arbeit über das Amurgebiet eine größere Anzahl von Daten gegeben, die ihm zumeist durch seine. direkten Bezüge von ostasiatischen Lepidopteren ermöglicht wurden. Das Gebiet von Shan-tung, das in der folgenden Arbeit be- sprochen werden soll, hat er indessen nicht in den Bereich seiner Betrachtungen gezogen; es liegt auch weit genug vom Amur ab. ' Der „Hwang-Ho“ (= gelbe Welle) ändert bekanntlich zuweilen seinen Lauf. Früher verließ er bei Kai-fong den 35% Breitesgrad und wandte sich südlich, um bei Ngan-tung ins Meer zu fließen. Später flo® er hinter Kai-fong nach Nordosten und mündete in den Marschen südlich der Grenze von Pe-tschi-l. Vor mehreren Jahren suchte er theilweise sein altes Bett wieder auf. Grauenhafte Ueberschwemmungen, bei denen Hunderttausende von Menschen umkamen, begleiteten diesen Vorgane. Das Land, das zwischen diesen beiden Wasserläufen des Hwang-Ho liest, heißt Shan-tung; es erstreckt sich in einer spitzen Halbinsel ins gelbe-Meer hinein und seine Fauna mag mit der des gegenüberliegenden Korea die größte Verwandtschaft haben; bevor aber die Beziehungen zwischen ‘ dem Lande Shan-tung und seinen Nachbar-Distrikten charak- terisirt werden, mag eine kurze Besprechung der mir bis jetzt übersandten Arten folgen. 1. Papilio xuthus var. xuthulus. Bei dieser Art lautet die Frage: wo hört zuthus auf und fängt xuthulus an? Bremer beschrieb als ‚„‚authulus‘“ die Früh- lingsgeneration von &uthus aus dem Bureja-Gebirge; er hielt sie aber für eine eigene Art, wie auch die ersten Beobachter Araschnia prorsa und levana für zwei verschiedene Schmetter- lingsarten hielten. Von einer Cramer’schen Abbildung des xuthus unterscheidet sich allerdings Bremer’s xuthulus sehr, aber an anderen Orten als im Bureja-Gebirge gleichen sich die Unterschiede mehr aus. Schon in Japan, wo der zuthus Stett. entomol Zeit. 1894. 336 zu den allergewöhnlichsten Schmetterlingen gehört, wird die Frühlingsform so groß und dunkel, daß sie einen Uebergang zwischen dem burejanischen xuthulus und dem typischen zuthus bildet. Mit dieser Form haben die Shan-tung-Stücke große Aehnlichkeit, nur daß die Orangefärbung auf der Hinterflügel- unterseite etwas dürftiger ist. In der Größe schwanken ..sie zwischen kleinen zuthulus und größeren Frühjahrsstücken von Japan. Eine andere Mittelform erhielt ich, als ich einst einige in Japan genährte xuthus-Puppen mit mir nach dem südlichen China nahm. Sie hatten sicb im Oktober verpuppt und würden, in Japan belassen, erst im April des nächsten Jahres suthulus-Falter gegeben haben. So aber entwickelten sie sich im warmen Klima im Dezember; sie haben fast die Größe eines zuthus, aber die lichte Zeichnung eines zuthulus. Die beträchtliche Größe ist sehr auffallend, denn diese hänet ja meist von der Verpuppungszeit der Raupe ab und ist somit im Puppenzustande schon gegeben. Bei meinen chino-japa- nischen Stücken scheint aber eine durch die tropische Wärme hervorgerufene, energischere Ausdehnung der Flügel statt- gefunden zu haben. Denn erstens haben sie viel spitzere Flügel als die japanischen zuthulus”) und zweitens ist die Beschuppung merkwürdig dünn, gleich als ob sie ursprünglich für die Bedeckung einer so großen Flügelfläche nicht vor- gesehen gewesen wäre. Die Raupe von Pa». zuthus erinnert durchaus an die anderer indischer Pajilio:iden, besonders an die der pammon- Gruppe. Grün, mit einigen reden. z. Th. dunkel geringeiten Querstreifen und weißen Seitenflecken über den falschen Füßen, fällt das Thier so wenig aul, daß man angestrenst nach ihm suchen muß, trotz seiner großen Häufigkeit. In "Japan fand ich die Raupe an dem überall zu Hecken angepflanzten Aegle sepiaria. Pryer giebt noch Xanthoxylon schinnifolium als Futterpflanze an. Seriecinus telamon var. telemachus, Staudinger hat unzweifelhaft recht, wenn er**) nur eine, stark variirende Art der Gattung Sericinus annimmt. Alle bisher als „gute Arten“ ofvelaßien Formen haben nur den Werth von Lokalvarietäten, Generationsformen und Geschlechts- dimorphismen. Die telemachus von Schan-tung, von denen die *) Das eine Exemplar hat sogar auffallend vorgezogene Flügel- spitzen. **) Romanoff, Mem. sur. 1. Lepid. VI. p. 53. Stett. entomol. Zeit. 1894. 337 meisten mit der Staudinger’schen Beschreibung genau über- einstimmen, zeigen, daß sich ihr Färbungstypus keineswegs in dem ansegebenen engen Ralımen hält. Der rothe Fleck in der dunkeln Subapicalbinde der Vorderflügel kann fast ver- schwinden und die Flügelbasis, besonders am Innenrunde der Vorderflügel, so stark dunkel bestäubt sein, daß man auch bei einzelnen telemachus von einer schwarzen Flügelbasis reden kann. — Seriinus ist, ebenso wie Thais und Lihdorfia, eine ausschließlich paläarktische Gattung, die sich nur wenig über den 30. Breitegrad hinaus nach Süden verbreiten dürfte. Sn Colias simoda. Simoda ist nichts weiter als die östliche Varietät der ©. hyale Ich fing sie in allen möglichen Größen und Variationen im Mai in Shang-hai und wieder in zweiter Gene- ration im Juli. Die Weibchen können dabei gelb wie die Männchen sein, oder auch weißlich, wie die hyale-W eibchen bei uns. Dieser Dimorphismus geht überhaupt durch alle Welttheile. Wo unsre C. edusa sehr häufig ist, wie in Por- tugal und Italien, trifft man nicht selten die weiße Weibchen- form helic.e In Argentinien habe ich mir Notizen gemacht über die Zahlenverhältnisse beider Formen (der weißen hek- ceoides und der gelben lesisa) und beide gleich gefunden. — Die ©. simoda habe ich auch viel in Japan gefangen. wo sie an Disteln und Klee fliest. Die japanische Form — mit der übrigens die Shan-tung-Stücke ganz identisch sind, ist als poliographus beschrieben worden. Sie fliest dort fast ohne Unte brechung das ganze Jahr hindurch. In Nord- und Mittel- Japan verschwindet sie erst Ende Oktober und taucht im Februar schon wieder auf. Terias mandarina. Unter diesem Namen wurde diejenige Form beschrieben, deren blaßgelbe Flügel ganz oder fast ganz ohne schwarzen Saum sind, an dessen Stelle sich nur zuweilen einige dunkel rostfarbene Fleckchen finden. Ich kann aus eigener Erfahrung nur soviel sagen, daß T. mundaıina eine sogen. Winterform eines andern Schmetterlings sein muß, »Is welchen ich die nordische Form der weitverbreiteten T. hecabe ansehe. — Ich fing meine erste mandarina Ende September am Mino-Wasser- fall unweit Hiogo und noch Ende November flogen die Thiere lustig umher. , Stett. entomol Zeit. 1894, 338 Pieris v. orientalis, In Shang-hai fliegt orientalis im April und Mai in einer Form, die durch geringe Größe sowie durch das matte Schwarz der Vorderflügelspitze und -punkte unsrer rapae nahe kommt; aber sie zeigt — besonders im weiblichen Geschlecht — immer noch aeuene Unterschiede.*) Je weiter man in den Sommer kommt, desto mehr entfernt sich die orientalis von der rapae und zeigt im Juli sogar durch die beträchtliche Größe und die Intensität des Schwarz äußerlich Aehnlichkeit mit brassicae (= crucwora Bd. ?). Die Shan-tung-Stücke, deren ich fünf vor mir habe, gleichen etwa den Shang-hai- Exemplaren, die ich dort Ende Juni fing; sie haben die Größe von rapae, aber eine dunklere und breiter schwarze Vorder- flügelspitze. Butler’s claripennis von Shang-hai ist sicher nur eine Aberration, bei der die schwarzen Flecke der Unterseite oben verschwinden. Pieris daplidice. Dieser Schmetterling ist in China nicht selten. Ich be- ‚ sitze Stücke aus Tien-tsin, Peking und Shan-tung. Es scheint, daß ein so intensiver Saisondimorphismus wie bei uns (beih- dicee — daplidice) dort nicht besteht. Leider sind meine Stücke nicht datirt, doch scheinen sie der Größe nach beiden Gene- rationen anzugehören. Wenn dem so ist, zeigt die chinesische bellidice-Form eine nur wenig mehr weiße Oberseite, als die Sommerform, auch ist der schwarze Mittelfleck der Vorder- flügel weniger reduzirt als bei unsrer bellidice. Argynnis niphe. In der reichen Collection fand sich nur ein Stück, und zwar ein Weibchen mit weißer Apicalbinde. Man kann es sonderbar finden, daß die Niphe-Weibchen in Shan-tung eine weiße Binde haben, denn diese ist eine mimetische Er- scheinung, eine Nachbildung von Danais chıysippus, dessen Raupe sich und ihren Falter durch die Aufnahme des giftigen Aselepiadeensaftes schützt. Folgerichtig sollte die weiße Binde der niphe überall da fehlen, wo sie nicht mit dem chrysippus oder einer ähnlich gefärbten Danaide zusammenfliegt. Ich habe auch ein solches Weibehen hier vor mir, das keine Spur einer *) Vor allem die ausgedehnte Schwärzfärbung der Vorder- flügelbasis. Stett. entomol. Zeit. 1894. 339 weißen Binde zeigt; es stammt aus einer Gegend Australiens, wo keine entsprechende Danaide vorkommt. Warum ver- schwindet die Binde in China nicht? Für denjenigen, der in Ostasien gesammelt hat, scheint die Antwort auf diese Frage nicht schwer. Argynnis niphe ist überall im Fabarklischens Gebiet ein seltner Schmetterling, während sie innerhalb der Wendekreise in vielen Gegenden recht zahlreich auftritt. Die nordischen Stücke sind aller Wahrscheinlichkeit nach Nachkommen solcher Exemplare, die sich über ihr eigentliches Gebiet, das orientalische, hinaus ver- breitet haben. In Hongkong (indische Fauna) ist niphe noch häufig und fliegt dort mit Danais plexippus (genutia) zu gleicher Zeit und an gleichem Orte, so daß ich zuweilen erst im Netz bemerkte, daß ich keine Danaide, sondern eine weibliche niphe gefangen hatte; in Shang-hai ist niphe eine vereinzelte Seltenheit. In Nagasaki sah ich im Herbst täglich einige niphe, im nördlicheren Yokohama wird sie von Pryer als. „selten“ bezeichnet. Es scheint also, daß niphe kaum nörd- lehrt: geht als die braunen Danaiden, daß sie wenigstens im Salsa nechon Gebiet zu wenis heimisch ist, um ein eigenes Gepräge, den ungewohnten Verhältnissen entsprechend, an- zunehmen. Grapta c-aureum. Von der Sommerform liest nur ein Stück vor, das auf- fallend klein ist. Auch die im Oktober erscheinende Herbst- form (var. pryeri) ist dort klein, während ich vom nahen Peking größere Stücke besitze, auch Staudinger bei seiner “ Besprechung der Stücke vom Amur eine auffallende Kleinheit dieser Exemplare nicht erwähnt. Der Saisondimorphismus ist bei den chinesischen Stücken ebenso groß, wie bei den japanischen. Grapta c-album. Während die Oberseite aller asiatischen und europäischen Stücke nur wenig differirt. zeigt die Unterseite eine Reihe so constanter Unterschiede, dab diesem Thier eine Summe von Namen gegeben wurde. Intermedia — interposita — hamigera — fentonn — Imigera ete. Da ich über ein großes Material verfüge, so seien hier die constanten Unterschiede kurz her- vorgehoben: Die c-album von Shan-tung haben oben eine lebhaftere Färbung wie die Europäer; das Gelb ist feuriger, die dunkeln Flecke weniger intensiv schwarz, vor dem Außenrand eine Stett, entomol. Zeit. 1894. 340 lichte, am Costalrand ins Weißliche ziehende, submarginale Fleckenbinde. Die Oberseite erhält daher eine entfernte Aehn- liehkeit mit egea. Unten sind alle Flügel mehr einfarbig, kaum daß überall eine dunklere Wurzelliälfte von einer lichteren Außenhällte absticht. Das „C“ ist weit undeutlicher, feiner, weniger weiß, oft nur als Haken oder Komma-artiger Strich bemerkbar. Pyrameis cardui. Es will mir nicht gelingen, auch nur einen Unterschied zwischen den chinesischen und den europäischen Stücken auf- zufinden, den man für etwas anders als eine zufällige Variation ansprechen könnte. Meine ostasiatischen cards stammen aus Tien-tsin, Peking, Honekong und Japan, und sind alle ziemlich gleich. Auch Stücke von Java und Sumatra weichen nicht wesentlich von unsern ab. Die einzige Form, die sich unverkennbar von dem cardw-Typus entfernt, ist die australische var. kershawi, die ich bei Melbourne auf öden Landflächen häufig autraf. Bei diesen ist schon die Flügel- form eine ganz andere, da der Apex der Vorderflügel lange nicht so spitz hervortritt, wie bei cardui. Auch die Grund- farbe ist eine verschiedene und constante Differenzen finden sich an den Hinterflügeln, deren schwarze Punkte oben blau gekernt sind und vor deren gelbgrau und weiß gezeichnetem Diseus auf der Unterseite ein breites Randband deutlich ab- gegrenzt ist. | Pyrameis indica. Daß P. indica in Ost- und Südasien fliegt, während die ihr nahestehende var. vulcanica auf den Canarischen Inseln lebt, ist lange nicht das einzige Curiosum in der Verbreitung dieser Familie. Ich erinnere nur an die sonderbaren, isolirt stehenden Arten tammeamea, dejanei, abyssinica und gonerilla, die gewissermaßen wie versprenste Formen auftreten, und deren circumseripter Verbreitungskreis seltsam contraslirt zu den ungeheuren Fluggebieten anderer Arten (atulanta, cardui). Die indica zeigt biologisch genau dasselbe Verhalten in Nord-China, wie atalanta bei uns. Die Raupen leben in Ge- häusen von Nesselblättern, erscheinen zweimal im Jahre; die Schmetterlinge der zweiten Generation erscheinen sehr spät, im Oktober oder gar an warmen Novembertagen; sie über- wintern als Falter und fliegen besonders des Nachmittags an offenen Stellen, setzen sich kopfunter an Wände, Planken, Bäume ete.; sie ziehen den aus Baumwunden fließenden Saft Stett. entomol. Zeit. 1894. 341 sowie den der Früchte (besonders der Trauben) den Blumen vor u. Ss. w. Wie hier bei uns atulanta, so trifft man in Ostasien auf Bergspitzen häufig die indica in Gemeinschaft mit Pyr. cardwi und oft sieht man Gruppen beider Falterarten in der Luft miteinander spielen. Lycaena orion. Schon in dem Werke der beiden Speyer: „Geographische Verbreitung der Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz“ wird diese Lycaenide als von Peking bekannt aufgeführt. Die Shan-tung-Stücke, von denen mir zwei Männchen vorliegen, stimmen in Allem mit europäischen überein, jede besondere Benamung ist durchaus überflüssig, d. h. was die zweite Generation betrifft. Staudinger beschreibt Exemplare einer ersten Generation (var. ornata), die sich (im Amurlande) sehr bedeutend von den typischen orion unterscheiden sollen, kleiner und oben mehr licht blau seien. Solche Stücke kommen nach Staudinger auch einzeln in Europa vor; ob als Frühlingsthiere, geht aus seinen Angaben nicht hervor. Orion findet sich zwar in fast ganz Europa, von Skan- dinavien bis zum Mittelmeer stellenweise, aber nicht leicht in großer Zahl. Die praktischen „Schmetterlingsbücher* nennen ‚ihn, eines dem andern nachbetend, „wenig verbreitet“, was man nicht wohl von einem Thier sagen kann, das vom Amur bis Frankreich und von Schweden bis Corsika geht. Daß es hier nur hie und da, im gemäßigten Asien aber fast überall vorkommt, scheint seine Heimath nach dem Osten zu ver- weisen. Trotzdem geht es nicht nach Japan. Lycaena argiolus. Ein Männchen von Shan-tung gleicht ganz genau einem solchen von Hankow, das ich Jankowsky verdanke. In Größe und Habitus stehen beide zwischen dem europäischen argivlus und der japanischen var. /adorides in der Mitte, aber die Augen der Unterseite sind um vieles weniger deutlich als bei allen andern argiolus. Aus einer Notiz in Staudingers Amur- schmetterlingen,*) wonach die dortigen argiolus mit den Buro- päern fast ganz übereinstimmen sollen, scheint mir hervor zu gehen, daß im Osten bei argiolus ein Saisondimorphismus be- steht; wahrscheinlich sind dann die kleinen, den europäischen ähnlichen Exemplare Frühlings-, die andern Sommerfalter. *) Romanoff VI, p. 81. Stett. entomol. Zeit. 1894, 342 Eine var. hügelii von argiolus kenne ich nicht, aber es ist nicht unmöglich, daß Fixsen die Form, die ich hier aus Shan-tung und Hankow vor mir habe, so benannt. ; Lycaena argiades. Diese Art ist überall in Ostasien sehr gemein und reicht südlich bis in die indische Region (Hongkong). Ich erhielt von Shan-tung sowohl die eigentliche argiades als auch die kleine Frühlingsform polysperchon. Scelothrix maculatus var. amurensis Stgr. Bei allen Shantung-Stücken, die mir vorliegen, sind alle vier Flügel oben stark weiß gefleckt, was bei den japanischen Exemplaren nicht der Fall ist. Aber auch die Unterseite beider Formen ist sehr verschieden. Alle Stücke aus Shan- tung haben auf. der Unterseite der Hinterflügel eine schön zimmtbraune Grundfarbe gegen ein schmutziges Grüngrau der Japaner. Wurzelwärts wird die zimmtbraune Farbe bei den Shan-tung-Stücken durch die milchweißke Basalgegend scharf abgegrenzt und nach hinten reicht sie bis zu einer matt an- gedeuteten Submarginallinie, die sie vom breit gelbbraunen Außenrand scheidet. Dadurch erhält das Thier eine lebhaft gefärbte und scharf gezeichnete Unterseite, die es weit mehr von seinen japanischen Verwandten trennt, als dies die oft minutiösen Unterschiede der einander nahestehenden euro- päischen Angehörigen von Syrichthus von einander thun. Nisoniades tages. Staudinger erwähnt schon die lebhaft weiße Fleckung der Unterseite bei ostasiatischen Stücken. Aber auch oben sind, besonders auf den Hinterflügeln bei Shan-tung-Exemplaren da weiße Flecke, wo sich bei europäischen Stücken nur Andeutungen lichter Schattirung finden. Bremer, der übrigens auf die Zeiehnungs- und Färbungsdifferenzen nur sehr selten eingeht,*) verzeichnet gar keinen Unterschied. Tages ist übrigens im Amurlande selten und scheint in Japan ganz zu fehlen.**) Nisoniades montanus. Das einzige Exemplar, das ich aus Shan-tung erhielt, stimmt genau mit der Abbildung Bremer’s (]. c. Taf. II Fig. 4) ) Memoires de l’Acad. Imp. Sci. St. Peiersbourg, 1865, p. 32. “”) Auch Pryer in seinen „Rhopalocera nihorica“ führt ihn nicht auf. Stett. entomol. Zeit. 1894, 343 unterscheidet sich aber sehr wesentlich von einem japanischen Stück, was der Bemerkung bei Staudinger (l.. c. p. 137), wonach „Japan-Stücke mit Amur-Stücken fast ganz über- einstimmen“, widerspricht. Allerdings habe ich augenblicklich nur ein japanisches Exemplar vor mir; dieses ist aber viel größer als das Shan-tung-Stück sowohl, wie auch das in Bremer’s Abbildung; es ist lebhaft gezeichnet und gefärbt; die Vorder- flügel sind oben in der Costalhälfte des Mittelfeldes lebhaft weißgelb, unten sind sie leuchtend ockergelb mit weiß be- stäubter Spitze und schwarzbraunen Zeichnungen. Auch auf den Hinterflügeln sind beiderseits die Flecke größer und lebhafter. Macroglossa stellatarum. Die Exemplare von Shan-tung unterscheiden sich nicht von den europäischen. — Dasselbe gilt von den japanischen Stücken. 2 Theretra oldenlondiae. Diesen weitverbreiteten Schwärmer führt Staudinger unter seinen Amur-Faltern nicht mehr auf. Da er aber in Japan gemein ist und auch im südlichen China noch häufig vor- kommt, so wird er wohl, wenigstens jahrweise, wie unsre Th. celerio, zuweilen auch nach Norden ziehen und dann be- stimmt am Amur zu treffen sein. Das einzige Stück, das ich aus Shan-tung erhielt, ist ein großes Weibchen mit starker, _ weißer Thoraxzeichnung. Diese letztere ist übrigens bei den Theretra-Arten vielfach individuell. So besitze ich von der nahen Th. japonica Stücke ohne jeden Medianstreif auf dem Thorax, und solche mit deutlichem Mittelstreif, der sich in den des Abdomens fortsetzt. Die Staudinger’sche var. suifuna dürfte (der Abbildung nach) eine nur unwesentlich verschiedene Lokalform von japonica sein. So manchem eifrigen Lepidopterologen mag die hier be- sprochene Colleetion von Schmetterlingen recht unansehnlich und lückenhaft erscheinen. Der aber, welcher in China gesammelt hat, wird sie höher schätzen. Die Schwierigkeiten im himmlischen Reiche zu sammeln sind eben ganz besonders große und Land und Leute dort ganz dazu angethan, dem eifrigsten Entomologen die Lust an seiner Beschäftigung zu rauben. Was das Land selbst angeht, so ist in großen Stett. entomol. Zeit. 1394. 23 344 Distrikten der Wald vollständig ausgerottet. Die Uebervölkerung macht das Land kostbar, so daß überall ‚Saatfelder . angelegt sind, wo solche auch nur irgend gedeihen können. Blumige Waldwiesen, lichte Wälder, mit Buschwerk und üppiger Vegetation bewachsene Bergabhänge, kurzum alles, was uns gute Fangplätze bieten könnte, giebt 'es im. chinesischen Flach- laude nicht. Dagegen bildet die ganze Ebene ein wogendes Kornfeld, von dem sorgfältig. jede Kornblume, jedes Un- kräutchen abgelesen und schon beim Keimen vernichtet wird. In einer solchen Gegend kann man sich natürlich nicht rühren. Verzweifelnd stand ich oft auf einem der kaum meterbreiten Wege, welche die fruchtbare Ebene von Shang-hai durchziehen, mit meinen Fangapparaten bewaffnet und oft vergebens bemüht, die über die Saaten hinfliegenden Colias wenigstens mit den Augen zu verfolgen. Bei zehntägigem angestrenstem Sammeln vom 1. bis 10. Mai in der Umgebung von Shang-hai erbeutete ich in Summa drei Taefalter, so daß ich schließlich meine Zeit darauf verwandte, die wenigen häufigeren Heteroceren an den vereinzelten Weidenstämmen abzulesen — eine recht wenig lohnende Beschäftigung. Wenn schon das Land durch seine kulturelle Beschaffen- heit für den Sammler ungünstig ist, :0 ist es dies noch mehr durch seine Bewohner. Die Bevölkerungziffer in den frucht- bareren Lagen China’s ist eine außerordentlich große. Alles wimmelt von Chinesen. Auf den engen Wegen krabbeln sie hin und her, den Spaziergänger zu beständigem Ausweichen nöthigend. Auf jedem Felde hocken ein paar Bauern in blauen Kitteln, die voller Mißtrauen auf Jeden hinblicken, der sich am Rande ihres Feldes einem Insektchen zu Liebe zur Erde bückt. In Gegenden, wo man an den Anblick des Europäers gewöhnt ist, werden auch die Kinder recht lästie. Sie springen johlend um den Entomologen herum, verscheuchen die mobilen Insekten und zertrampeln das dürftige Gras der Wege. Vor Allem fehlt dem Fremden die Sprachkenntnik, um sich der Rangen zu erwehren und durch Brutalität erwirbt man sich nur die Mißgunst der Eingeborenen, die wieder in anderer Beziehung hinderlich und selbst gefährlich werden kann. Von diesem Gesichtspunkte aus wird man eine Collection von Schmetterlingen wie die obige, die in 100 Individuen etliche 20 Arten umfaßt, als eine für die dortigen erschwerten Verhältnisse ansehnliche bezeichnen müssen. Auch vom wissenschaftlichen Standpunkte bietet sie uns ein Ganzes dar, dessen Resultat oben bereits angedeutet wurde und in dem Nachweis besteht, daß Süd-Shan-tung zum paläarktischen Ge- biete gehört. Stett. entomol. Zeit. 1894. 345 Ausschließlich paläarktisch sind von den 19 angeführten ‚Arten 10, also über die Hälfte; neu für das Gebiet ist wohl keine, denn Argynnis niphe, Theretra oldenlondiae und Eurema var. mandarina kommen auch in Japan vor, das sogar bis in den südlichsten Theil (Kiushiu)*) paläarktisch sein dürfte. Es ist nieht anzunehmen, daß eine Vervollständigung unsrer ‚Kenntniß der Shan-tung-Fauna, wie wünschenswerth sie auch wäre, an diesem Resultat etwas ändern würde. Schließlich trägt auch schon: die benachbarte koreanische Fauna dermaßen den paläarktischen Charakter, daß eine Vereinigung von Shan- tung mit. dem weit südlicher besinnenden orientalischen Faunen- gebiet gezwungen erscheint. Grapholitha tetragrammana Stgr. und Plutella incarnatella Steudel, zwei bisher wenig beobachtete Kleinschmetterlingsarten. Dr. C. Hinneberg, Potsdam. Seitdem ich mich in den letzten drei Jahren eingehender mit der Biologie der Mikrolepidopteren beschäftigt habe, ist es mir gelungen, von mehreren Arten, über deren Lebens: weise bisher entweder nur unvollständige und unsichere An- gaben in der Literatur existirten oder überhaupt nichts be- kannt war, die betreffenden Raupen in hiesiger Umgegend aufzufinden. Unter diesen Arten dürften Grapholitha tetra- grammana Stgr. und Plutella incarnatella Steudel von besonderem Interesse sein, da dieselben früher nur in drei resp. einem Exemplar gefangen wurden und mithin als besondere Selten- heiten anzusehen sind. Indem ich mir vorbehalte, über meine sonstigen biologischen Beobachtungen und die dadurch ge- wonnenen Erfahrungen betreffs Auffinden, Zucht und Unter- scheidung einzelner Mikrolepidopteren-Raupen demnächst in dieser ea fortlaufend zu berichten, will ich in Nachstehen- dem die genannten beiden Arten allein genauer behandeln und ich hoffe, daß durch meine Mittheilungen m Betreff der letzteren andere Sammler veranlaßt werden, mit besonderem Eifer *) Bei Nagasaki fliegen vorwiegend paläarktische Falter, und nur ganz wenige, die man als Zuzügler von der indischen Fauna be- zeichnen kann. Stett. entomol. Zeit 1894. S 93° 346 nach denselben zu suchen und würde es mich freuen, wenn durch Auffinden der Raupe oder des Falters der einen oder andern Art das Vorkommen derselben auch in anderen Gegen- den sicher gestellt würde. Ich bin nämlich der Ansicht, daß beide Arten, obgleich sie vordem so äußerst selten beobachtet wurden, dennoch auch in Deutschland weit verbreitet sind, bisher jedoch einerseits wegen der ziemlich verborgenen Lebens- weise der Raupen, andererseits wegen der großen Flüchtigkeit und des Sichversteckthaltens der Falter von den Sammlern übersehen worden sind. 1.: Grapholitha tetragrammana Stgr. Hor. Societ. Ent. Ross. 1879 8. 259 f. und Rebel Verhandl.‘d. zool. bot. Ges. in Wien 1889 S. 300 m. Abbild. Taf. VII. Fig. 1 (2). Von den drei in der Literatur bekannten Faltern (sämmt- lich 22) hatte Mann einen im Jahre 1857 bei Brussa (Klein- asien) gefangen, ein zweites Exemplar stammte aus Hadschyabad (Nordpersien) und befand sich in der Lederer’schen Samm- lung, das dritte Exemplar fand Herr Dr. Rebel am 4. Juli 1883 im Wiener Prater an der Lagerhausplanke. Ich selbst fing diese Art zum ersten Male und zwar in zwei Exemplaren den 26. Juni 1886 am Schlachtensee im Grunewald (zwischen Berlin und Potsdam). An der betreffenden eng umgrenzten Stelle schienen auf niedrigem Gebüsch von wildem Hopfen anfangs Falter in größerer Zahl zu fliegen, doch waren sie sehr flüchtig und wegen ihrer dunklen Färbung mit dem Auge schwer zu verfolgen. Es gelang mir nur zwei ziemlich frische Stücke mit Hülfe des Netzes zu fangen, auch war es aul- fallend, daß nachdem ich das zweite Exemplar erbeutet hatte, plötzlich sämmtliche Falter verschwunden waren und durch Klopfen auf den Hopfen und an die nebenstehenden Gebüsche nicht mehr aufzuscheuchen waren. Die Determination dieser beiden Falter war mir Jahrelang nicht möglich. Das von Heine- mann’sche Werk ließ mich dabei im Stich, da diese Art daselbst noch nicht aufgeführt ist; von Tauschfreunden, denen ich die Falter zur Bestimmung zusandte, erhielt ich sie unbe- stimmt zurück. Erst im Winter 1888—89 wurden sie mir durch die gütige Vermittlung des Herrn Major Hering, der sie an Dr. Wocke sandte, als Grapholitha tetragrammana Stgr. bestimmt. Meine Bemühungen, diese Art an der obengenannten - Fundstelle am Schlachtensee wiederzufinden, blieben mehrere Jahre ohne Erfolg. Erst wieder im Jahre 1892 und zwar in den ersten Tagen des Juli fing ich daselbst 5 oder 6 Falter, nachdem ich schon vorher die Raupe in nächster Umgebung Potsdams durch einen glücklichen Zufall entdeckt hatte. Im Stett. entomol. Zeit. 1894. 347 November 1891 nämlich fanden wir, Herr Lehrer Engel (hier) und ich, in den sogenannten Anlagen bei Sanssouci beim Suchen nach den Raupen von Botys nubilalis Hb., die ich zum Zweck des Präparirens (Ausblasens) einsammeln wollte, kleine rothe Räupchen, ähnlich einigen Raupen der Gattung Grapholitha, welehe in den Rauken des wilden Hopfens ebenso wie die genannte Botys-Art zu leben schienen. Anfang Februar schlüfte aus diesen Raupen der erste Falter, in dem ich zu meiner freudigen Ueberraschung Graph. tetragrammana Stgr. erkannte. Aus den daraus im Frühjahr 1892 an verschiedenen Stellen hiesiger Umgegend eingesam- melten Raupen erhielt ich noch 6 Falter und fing auch davon Anfang Juli desselben Jahres gegen 15—18 Exemplare. Im Jahre 93 und 94 züchtete ich noch einige Stücke, während es mir allerdings nach dem Sommer 92 nicht mehr gelang, Falter zu Ansen An den meisten Fundstellen nämlich wird in den letzten 2—3 Jahren durch gärtnerische Maßnahmen der wilde Hopfen und damit natürlich leider auch diese gute Art systematisch ausgerottet, so daß ein fast vollständiges Ver- schwinden derselben in den nächsten Jahren nicht ausge- sehlossen erscheint. Ueber die Anzahl der Falter, die seit 92 hier gefangen, namentlich aber gezogen wurden, kann ich keine genaue Angabe machen, da außer mir auch meine hiesigen Sammelkollegen Herr Lehrer Engel und Herr Köniel. Obergärtner Brasch, welche beide ich zum Sammeln der Klein- schmetterlinge veranlaßt habe, davon eine größere Zahl ge- züchtet haben. Im Ganzen dürften es 60—70 Exemplare sein, Beschreibung des Falters: Dr. O. Staudinger (Hor. Soc. Ross. 1879 S. 259) hat eine im ganzen zutreffende Be- schreibung des Falters gegeben und Dr. Rebel (Verh. d. zool. bot. G. z. Wien 1889 S. 300) dieselbe ergänzt und in einigen Punkten richtig gestellt, auch haben wir dem letzteren eine wohlgelungene Abbildung des Falters (l. c. Taf. VIII Fig. 1) zu verdanken. Da jedoch die citirten Zeitschriften nicht jedem Leser und Mikrolepidopteren-Sammler zugänglich sein dürften, ich außerdem z. Z. ein größeres Vergleichsmaterial vor mir habe (3 vollkommen reine gefangene und 19 gezogene Exem- plare), so gebe ich eine Beschreibung des Falters. Die Größe (Entfernung der Vorderflügelspitzen in ge- spanntem Zustande) schwankt zwischen 9!/, und 14 mm. Die Vorderflügel haben ungefähr die Form der Vorderflügel von Graph. fissana Froel, die Grundfarbe derselben ist, wie Dr. Rebel richtig sagt, nicht schwarz (Staudinger), sondern dunkeloliven- braun, am Saum am dunkelsten, nach der Flügelwurzel zu Stett. entomol, Zeit. 1894. 348 heller, in Olivengrau übergehend und dann ziemlich glänzend. Auf dem Innenrande und zwar in oder etwas hinter der Mitte steht ein ungefähr bis in die Flügelmitte oder ein wenig; darüber hinausragender, nach außen gebogener heller Fleck, der durch drei dunkle (wie die Vorderflügel gefärbte) Linien getheilt ist. Die Farbe dieses Innenrandsfleckes ist nicht rein weiß, wie bei compositella F., sondern schmutzig gelblich oder bräunlich weiß; er ist ungefähr 2]; so breit wie hoch. Von den drei dunklen Theilungslinien ist regelmäßig die mittlere etwas breiter und deutlicher als die beiden seitlichen. Eine bemerkenswerthe Abweichung finde ich bei einem gezogenen Exemplare ($); bei diesem sind nämlich die beiden seitlichen Theilungslinien desselben Innenrandsflecks links nur sehr wenig sichtbar, während sie rechts ganz fehlen, so daß hier der Innenrandsfleck nur einmal dunkel getheilt erscheint. Am Vorderrand befinden sich acht kleine helle Häckchen, das 1. bis 3. (von der Spitze an gezählt) fast rein weiß, die andern mehr gelblich weiß, das 1.—5. hinter, das 6. ungefähr in und das 7. und 8. vor der Mitte gelegen; die drei ersten nach der Flügelspitze zu gelegenen Häckchen sind immer ein- fach, die andern hin und wieder durch feine dunkle Linien getheilt, nicht gleichmäßig bei den einzelnen Exemplaren. Vom .1., 4, 6. und 8. Häckchen resp. Häckchenpaare gehen bläulich glänzende Bleilinien und zwar vom 1. und 4. zur Stelle des Augenpunktes, vom 6. und 8. zum Spiegel. Diese Bleilinien sind sehr selten in ihrem ganzen Verlaufe deutlich sichtbar, sondern meist nur dieht an den Häckchen. Der. Spiegel selbst wird gebildet durch zwei (selten eine) breite deutliche, röthlich oder violett glänzende, dem Saume ungefähr parallel laufende Bleilinien. Der Saum ist durch eine feine schwarze Limballinie ausgezeichnet, die sich vom Innenrands- winkel bis zum ersten Vorderrandshäckchen erstreckt, dicht vor letzterem umbiegt und meist in einem schwarzen, nicht scharf umerenzten Spitzenfleck endet. An der Stelle des Augenpunktes zeigt diese Limballinie eine deutliche Einbiegung, sehr selten ist sie daselbst durch eine feine helle Linie durch- brochen. Die Fransen der Vorderflügel sind dunkel schwarz- grau, an der Wurzel heller, stark bleiglänzend. Die Unter- seite der Vorderflügel ist dunkelbraun, röthlich glänzend, am Innenrand in einem schmalen Streif heller, am. Vorderrand mit weißlichen oder gelblich weißen Häckchen, die nach der Flügelwurzel undeutlicher werden. Hinterflügel oberseits dunkel- braun, wurzelwärts etwas heller, mit nur wenig helleren, mit deutlicher dunkler Theilungslinie versehenen Fransen. Die Stett. entomol. Zeit. 1594, < 349 Unterseite der Hinterflügel ist wie die der Vorderflügel gefärbt: Scheitel, Thorax und Hinterleib: sind braunsehwarz, Gesicht gelblich weiß, Augen fein hell ümrandet, Palpen rein weiß; die Unterseite des Hinterleibes ist braun mit breiten glänzend weißen oder gelblich weißen Segmenträndern. Beschreibung der Raupe: Die erwachsene Raupe ist 7—8 mm lang, dick, verhältnißmäßie träge, wie die meisten Grapholitha-Raupen seformt; sie ist hellrosa mit einem Schein ins Gelbliche. Die Härchen tragenden Wärzchen sind wie der Körper gefärbt, daher wenig auffallend; Kopf hell bis dunkel- kastanienbraun, hinten und an den Nähten dunkler gerandet. Das in der Mitie durch eine feine helle Linie getheilte Nacken- schild sowie das kleine Afterschild hellbräunlichgrau, immer viel heller als der Kopf. Brust und Bauchfüße sind wie der Körper gefärbt, erstere meist dunkel gefleckt. Lebensweise: Von Anfang oder Mitte November an findet man die erwachsene Raupe in den Ranken des wilden Hopfens, in welchen das Mark eine kleinere oder größere Strecke ausgefressen ist, unter- oder oberhalb eines meist kleinen, oft schwer sichtbaren Flugloches in einem weißen, ziemlich festen länglichen Gespinnst und zwar nach meinen Beobachtungen vornehmlich an sehr sonnigen Stellen. Ob die Raupe in ihrer ersten Jugend von den Blüthen oder jungen Früchten sich nährt, was immerhin möglich wäre, oder ob sie, was mir wahrscheinlicher erscheint, von Anfang an im Stengel, namentlich der jüngeren oberen Endtriebe lebt (ich fand öfter darin Fraßspuren) und sich später in die wegen ihrer größeren Widerstandsfähigkeit zum Ueberwintern ge- eigneteren dickeren und festeren, ausgereiften Ranken begiebt, habe ich bisher nicht sicher feststellen können. Als Feinde der Raupe sind außer verschiedenen Ichneumoniden und Schmarotzern aus der Klasse der Insekten kleine Vögel, namentlich Meisen zu nennen, welche auf der Jagd nach den größeren und fetteren Raupen des ähnlich lebenden Hopfen- zünslers, auch diese nicht verschmähen. Bis Anfang Mai hin fanden wir die Raupe noch unverpuppt. Die Verwandlung dürfte mithin ungefähr Ende Mai und Anfang Juni erfolgen. Die Falter schlüpfen je nach den Witterungsverhältnissen des Jahres Ende Juni oder Anfang Juli und zwar fast immer in den Morgen- oder ersten Vormittagsstunden; sie scheinen ziem- lich gleichzeitig auszukommen; denn die Fluszeit ist eine sehr kurze, 8-—10, höchstens 14 Tage. Wie ich schon oben erwähnte, sind sie überaus flüchtig und im Fluge außerordent- lieh schwer mit dem Auge zu verfolgen. Vormittags ungefähr Stett. entomol, Zeit. 1894. 350 von 10—12 Uhr dürfte die günstigte Zeit zum Fangen des Falters sein, da man ihn um diese Zeit nicht selten frisch. geschlüpft auf den Blättern des Hopfens sitzen sieht. Gegen Mittag und Nachmittags sind die Thiere sehr scheu; Abends. habe ich sie noch niemals gehnsen) auch zu dieser Zeit nie im Freien beobachtet. Für meine im Eingange ausgesprochene Ansicht, daß diese Art weit verbreitet sein dürfte, spricht der Umstand, daß dieselbe bisher an soweit. auseinanderliegenden Stellen —: Nordpersien, Kleinasien, Wien, Potsdam resp. Berlin — ge- funden wurde. Als einen Beles dafür, daß die Falter außer- ordentlich leicht übersehen werden nen, führe ich Folgen- des an: das verhältnißmäßig kleine Terrain in. der aller- nächsten Umgebung Potsdams (eirca 10-15 Minuten von meiner Wohnung entfernt), auf welchem ich seit 1892 vor- zugsweise die Raupe gefunden und den Falter gefangen habe, hatte ich vom Jahre 1880 an am meisten und gründlichsten in Bezug auf Mikrolepidopteren durchforscht, so daß ich au- nahm, daß ich alle daselbst wenigstens in Mehrzahl vorkom- menden Kleinfalterarten allmählig aufgefunden hätte; dennoch ist mir diese gerade dort nicht allzuseltene Art 12 Jahre hin- durch vollkommen entgangen. Schließlich will ich noch in Bezug auf die systematische Einreihung dieser Art bemerken, a Dr. Staudinger sie zu Graph. compositella F. stellt vornehmlich wegen des dreimal getheilten Innenrandsfleks. Ich bin geneigt, zumal bei einem meiner gezogenen Exemplare, wie oben erwähnt, der Innen- randsfleck nur einmal dunkel getheilt erscheint, dieselbe bei Gr. fissana Froel. oder discretana Wcek. einzuschieben, und es ist dann namentlich die Flügelform, die Färbung derselben, überhaupt der Totaleindruck des Falters für mich maßgebend., 2. Plutella incarnatella Steudel, Stett. ent. Zeit. 1873 8. 340 f£. Am 28. 8. 71 fing Herr Sauitätsıath Dr. Steudel in der Nähe von Tarasp in Graubünden einen männlichen Falter dieser Art, nach welchem er die Beschreibung in dieser Zeit- sehrift (l. e.) anfertigte und welcher bisher das einzige in der Literatur bekannte Exemplar geblieben ist. Am 10. Juli 1887 klopfte ich von einer Tanne in den oben erwähnten soge- nannten Anlagen bei Sanssouci eine Plutelide, die ich bis vor Kurzem irrthümlicherweise für v. bicingulata Z. hielt, ob- gleich die von Heinemann’sche Beschreibung nicht recht darauf paßte und mir die Determination daher zweifelhaft erschien. Im letzten Sommer erklärte mir Herr Hauptmann Herms, dem Stett. entomol. Zeit. 1894. 351 ich diese Art zeigte und der die .echte v. bicimgulata Z. bei Alt-Damm gefangen hatte, daß es eine andere Art sein müsse. Auf meine Bitte erhielt ich darauf von’Herrn Major Hering echte Put. annulatella Curt. aus England und aus Rußland sowie von Zeller ‘anerkannte v. bieingulata Z. zur An- sicht zugesandt, gleichzeitig aber machte mich derselbe auf incarnatella Steudel aufmerksam. Nachdem ich die Steudel’sche sehr ausführliche Beschreibung dieser letzteren Art gelesen hatte, war es mir sofort klar, daß die von mir hier gefun- dene, irrthümlich für v. bieingulata angesehene Art, incarnatella: Steudel sein müsse, was mir von Dr. Steudel später bestätigt wurde.*) Nach dem 10. 7. 87 bis zum Herbst 92 fing ich nich 5 oder 6 meist reine ch wenig abgeflogene Exemp are (ein schlechtes und stark age gene Stück einmal Ende April) ünd zwar an ene Nelllenen weit von einander getrennt liegen- den Stellen hiesiger Umgebung. Da ich nun nach meinen Erfahrungen namentlich in Bezug auf die nahe verwandten and Arten annehmen mußte, daß die Zucht aus der Raupe nicht: schwierig und jedenfalls viel lohnender als das Fangen des Falters sein würde, so kam es mir vor Allem darauf an, die Raupe dieser Art aufzufinden. Während aber bei Graph. teiragrammana Stgr. das Auffinden der Raupe nur durch einen glücklichen Zufall bedingt war, kann ich bei dieser Art mit einigem Rechte den glücklichen Erfolg. meinen bisherigen ‚biologischen Erfahrungen und den darauf oegründeten. Ver- muthungen und Schlüssen zuschreiben. Da nämlich die Raupen. der Gattung Plutella, soweit sie bisher bekannt sind, aus- ‚schließlich an Cruciferen leben, nach meinen Beobachtungen in Bezug: auf die Flugzeit des Falters — ich hatte Falter von Mitte Juni an bis Ende April, dann stark abgeflogen, augen- scheinlich überwintert, gefangen — die Erscheinungszeit der erwachsenen Raupe analog den meisten (erostoma- Arten Mitte oder Ende Mai anzunehmen war, so mußte nach meinem Dafürhalten die Raupe höchst wahrscheinlich ja fast sicher um die eben angeführte Zeit an einer Crucifere zu finden sein. An den verschiedenen Stellen, an welchen ich *) Dr. Steudel schreibt mir in Bezug hierauf: „Mein Stück aus Tarasp ist zwar um circa 1/,—1/, größer, wie dies auch sonst: bei Engadiner Schmetterlingen oft der Fall ist, in der Farbe heller, aber die Zeichnung und der Habitus stimmen, so daß die Farbe und dadurch auch manche Details der Zeichnung resp, Schattirung sich ganz wohl aus dem Umstand erklären lassen, daß Ihre Exemplare e. ]., das meinige gefangen ist.“ St.ett. entomol, Zeit. 1894, 352 den Falter gefunden hatte, wuchs von Cruciferen regelmäßig Sisymbrium alliaria (Lauchhederich). Mitte und Ende Mai 1893 suchte ich daher mit ganz besonderem: Eifer nach der Raupe auf dieser Pflanze und fand sehr bald zu meiner Freude eine zweifellose Plutelliden-Raupe, die allerdings der Raupe von Plutella cruciferarum äußerst ähnlich war. Weil das. Suchen nach den Raupen auf der Unterseite der Blätter speziell der Wurzelblätter einjähriger Pflanzen sehr beschwer- lich und zeitraubend war, auch immerhin die Möglichkeit, die sefundenen Raupen könnten der gewöhnlichen Pl. eruciferarum angehören, mir nicht gänzlich ausgeschlossen erschien, so unter- lie® ich es weiter zu suchen, nachdem ich vier Raupen ge- funden hatte, und wartete das Zuchtresultat ab. Aus den vier resp. drei Raupen (eine Raupe hatte ich für meine Raupen- sammlung präparirt), erhielt ich drei prachtvoll gefärbte Falter von incarnatella. Im letzten Frühjahr, Ende Mai und Anfang Juni 1894 hatte ich das Glück, trotz des sehr ungünstigen regnerischen Wetters gerade um diese Zeit über 30 Raupen zu finden, die fast ausnahmslos Falter lieferten. Ich erleich- terte mir das Suchen sehr bedeutend dadurch, daß ich die Raupen von den zweijährigen höheren und zur Blüthe gekom- menen Pflanzen in den Schirm klopfte. Beschreibung des Falters: Da ich eine größere An- zahl meist gezogener Exemplare (29 Exemplare, davon 26 e.l. und zwar 14 {& und 15 22) vor mir habe und einzelne Stücke freilich nur in geringem Maße Abweichungen in der Zeichnung und Färbung erkennen lassen, so gebe ich nach- stehend eine Beschreibung des Falters, obgleich Dr. Steudel denselben in dieser Zeitschrift (l. e.) schon sehr genau und ausführlich, allerdings nur nach einem Exemplar (ohne Hinter- leib) besehrieben hat. Die Größe (Entfernung der Vorderflügelspitzen des ge- spannten Falters) schwankt zwischen 15 und 20 mm. Die Vorderflügel sind in ihrem breiteren Vorderrandtheil . bräun- lieh roth oder wie Steudel sagt, dunkel fleischroth gefärbt, bei einigen Exemplaren mit einer stärkeren Beimischung von grau; sie sind am Vorderrande, namentlich nach der Spitze u am hellsten, gegen die Flügelmitte allmählich sich ver- dunkelnd; der Innenrand dagegen ist von der Wurzel bis kurz vor dem Innenwinkel grauweiß, fast immer gemischt mit mehr oder weniger rosa oder gelbrosa. Diese helle Innenrandsstrieme, welche im allgemeinen ein Drittel so breit wie der Vorderflügel ist und die sich dicht an der Flügel- wurzel bis an den Vorderrand verbreitert, bei 1/, und an Stett. entomol. Zeit 1894. 353 ihrem Ende kurz vor dem Innenwinkel in je einer mehr oder weniger scharfen Spitze bis ungefähr zur Flügelmitte vortritt, wird von dem bräunlieh rothen Vorderrandstheil durch eine grauschwarze bis tiefschwarze, dorsalwärts schmal rein weiß gerandete Bogenlinie abgegrenzt. Die eben erwähnten ‚pyramidenartigen Verwölbungen der Innenrandsstrieme laufen nicht immer in eine scharfe Spitze aus, sondern sind einige Male abgerundet und nur wenig vortretend. Eine bemerkens- werthe Abweichung findet sich bei. einem gezogenen Exemplar; bei demselben ist näm.ich die helle Strieme dieht hinter der mittleren Verwölbung (Pyramide) durch die bis an den Innen- rand reichende braunrothe Grundfarbe der Vorderflügel breit unterbrochen und ein dreieckiger grauweißer Innenrandsfleck dicht vor dem Innenwinkel als Ende der Strieme erscheint mithin von derselben vollkommen getrennt. Der von Steudel angeführte schwarze weiß umzogene Punkt an der Basis der mittleren Pyramide ist durchaus nicht konstant; fast bei der Hälfte der vorliegenden Exemplare ist er nicht vorhanden, einige Male nur auf einer Seite, dagegen kommt ein solcher Punkt auch an der Basis der Endpyramide vor dem Innen- winkel vor, auch finden sich kleine dunkle Punkte zerstreut in der hellen Innenrandsstrieme, namentlich am Innenrande. Der von Steudel erwähnte dunkle Fleck „innen am Quer- aste* ist selten deutlich, dagegen bemerkt man regelmäßig gerade über dem Innenwinkel und zwar gleich weit von diesem wie vom Vorderrande entfernt, eine nicht scharf um- schriebene ovale Aufhellung, welche bei ungefähr der Hälfte der Exemplare eine deutlich vortretende lehmgelbliche Färbung zeist. Am Vorderrande stehen einige dunkle Flecke, nament- lieh nach der Spitze zu. Am Außenrande ist eine feine schwarze Limballinie und eine ebenfalls feine schwarze Theilungslinie der Fransen an ihrer Wurzel nur bei wenigen Exemplaren vorhanden, fast immer dagegen eine breitere graubraune Theilungslinie bei 1), der Fransenlänge deutlich sichtbar. Die Endhälfte der Fransen ist gelbröthlich gefärbt, viermal mehr oder weniger breit dunkel durchschnitten. Die Unterseite der Vorderflügel ist glänzend grau, die Fransen des Vorderrandes sind meist schön roth gefärbt, dunkel gefleckt, die des Außenrandes gelbroth oder bräunlich gelb mit zwei breiten Theilungslinien, dahinter dunkel gefleckt. Die Hinterflügel, bei denen Ast 5 und 6 gesondert entspringen und die wenig breiter als die Vorderflügel sind, erscheinen grau, nach der Wurzel zu heller; die gelbgrauen Fransen haben dicht an der Wurzel eine sehr breite und bei °/, eine schmale dunkle Stett. entomol Zeit 1594 354 Theilungslinie. Die Unterseite ist ungefähr wie es Oberseite gefärbt. Scheitel und Thorax ‘zeigen regelmäßig die Färbung der hellen Innenrandsstrieme, das Gesicht ist meist heller, fast rein weiß; Palpen gelblich weiß, das Mittelglied derselben außen dunkelbraun mit vortretendem Haarbusch, der 1, bis höchstens !/, so lang ist als das aufrechtstehende Endglied; unter der Spitze des letzteren kann ich bei keinem meiner Exemplare einen schwarzen Ring oder auch nur eine An- deutung desselben sehen, wie Steudel angiebt. Die gelblich weiße Fühlergeißel: ist hellbraun geringt, außerdem etwas hinter der Mitte, bei 2), und an der Spitze breit dunkelbraun gefleckt. Hinterleib oben grau, unten “etwas heller, glänzend, an den Segmentenden fein weiß gerandet. Beschreibung der Raupe: Die Raupe ist, wie alle Raupen der Familie der Plutelliden, eine Spindelraupe, d. h. sie ist in der Mitte am dicksten, nach vorn und nach hinten allmählich ziemlich gleichmäßig sich verjüngend, sehr be- weglich und flink und läßt sich bei Berührung sofort zu Boden fallen oder an einem Gespinnstfaden. herab. Er- wachsen ist sie ungefähr 10 mm lang, schön hellgrün; neben dem wenig dunkleren schmalen Rückenlängsstreif in der Mittellinie ist jederseits ein meist nicht sehr deutlicher und nicht scharf abgegrenzter und weiter seitwärts von diesem ein ebensoleher noch weniger auffallender heller Seitenläugs- streif sichtbar; außerdem ist auf den ersten 4 bis 6 Seomanen \ öfters, jedoch nicht regelmäßig, zwischen den eben erwähnten hellen Längsstreifen, ein nach vorn zu am deutlichsten, nach hinten allmählich ganz verschwindender, breiterer, dunklerer. Streifen vorhanden. Nicht selten ist von allen diesen hellen und dunklen Streifen kaum etwas zu sehen. Dagegen sind die härchentragenden Punktwärzchen immer deutlich schwarz, wenn auch sehr fein. Der Kopf, welcher fast wie der Körper gefärbt ist, nur mit geringer gelbbräunlicher Beimischung, ist immer mit zahlreichen feinen, aber scharfen schwarzen Pünkt- chen versehen, ebenso die Stelle des Nackenschildes. — Hier wie bei den meisten Plutellidenraupen hat das erste Segment auf seiner Rückenfläche kein eigentliches scharf umgrenztes: Schild, sondern nur eine nach den Seiten allmählich abneh- mende Verdickung der Haut. — Afterschild, Bauch- und Brustfüße hellerün, letztere dunkelgefleckt und mit dunklen: Spitzen. Die eben beschriebene Raupe ist der Raupe von Plut. eruciferarum, wie ich schon oben erwähnte, äußerst ähnlich, zumal wenn die angeführten helleren und dunkleren Längs- Stett. entomol. Zeit. 1894. 395 streifen, wie häufig, kaum hervortreten. Incarnatella-Raupen sind zwar durchschnittlich entschieden größer als die von eruciferarum; allein Verschiedenheiten in der Größe geben, wie überhaupt, so namentlich bei den Raupen sehr unsichere Unterscheidungsmerkmale ab. Dagegen scheint mir die Punk- tirung des Kopfes, vielleicht auch des Nackenschildes in Bezug auf die Unterscheidung beider Arten von Wichtigkeit zu sein. Bei incarnatella finde ich den Kopf immer mit einer viel größeren Anzahl feiner, scharf abgegrenzter schwarzer Punkte bedeckt als bei ceruciferarum, bei welcher ieh nur wenige, nieht so auffallend hervortretende dunklere Punkte sehe. Ich hoffe später, wenn mir ein größeres Vergleichsmaterial präparirter Raupen beider Arten zu Gebote steht (z. Z. habe ich nur vier incarnatella- und drei cruciferarum-Raupen vor mir), ein sicheres Unterscheidungsmerkmal finden und dann mit- theilen zu können. Lebensweise: Die Copula der überwinterten Falter und die Eiablage findet, wie bei fast allen Plutelliden-Arten, so auch bei dieser im Frühjahr statt. Die Raupen leben auf der Unterseite der Blätter von Sisymbrium alliaria, in die- selben vom Rande aus oder in der Mitte kleinere oder größere . Löcher fressend; in der ersten Jugend scheinen sie nur die Unterhaut und das Chlorophyll zu verzehren. Daß die Raupen ein wenn auch nur leichtes Gespinnst anfertigen, in welchem sie sich aufzuhalten pflegen, habe ich nicht bemerken können, abgesehen allerdings davon, daß sie, wie sehr viele Klein- falterraupen, an glatten Flächen feine der Fläche aufliegende Gespinnstfäden ziehen, um an denselben beim Sitzen und Kriechen einen sicheren Anhalt zu haben. In der ersten Hälfte des Juni, wohl auch schon Ende Mai, sind sie er- wachsen und werden in einem bräunlich gelben, zarten, weit- maschigen seidenen Gespinnst (wie Pl. cruciferarum und porrectella) zu einer anfangs grünen, später gelbbraunen, dunkel- gefleckten Puppe, aus der nach einer sehr kurzen Puppenruhe nach 8— 10, höchstens 12 Tagen der Falter schlüpft. Die Falter leben sehr versteckt und lassen sich noch am ehesten in den ersten 4—6 Wochen nach dem Ausschlüpfen von Bäumen und Büschen durch Klopfen aufscheuchen. Gegen den Herbst scheinen sie sich ganz zu verkriechen und erst im Frühjahr nach Eintritt wärmerer Witterung zum Vorschein zu kommen. Das Suchen nach dem Falter ist daher wenig lohnend; sehr sünstie dagegen die Zucht aus der Raupe, da selbst noch sehr kleine Raupen ohne große Mühe sich groß ziehen lassen und beinahe jede Raupe einen Falter liefert. Stett. entomol, Zeit. 1894. JIeh bin. der festen Ueberzeugung, :daß meine im Eingange ausgesprochene Ansicht, daß auch diese Art in Deutschland weit verbreitet sein dürfte, sehr bald durch Auffinden der- selben in anderen Gegenden Bestätigung finden wırd, sobald Sammler speziell in Gegenden, in welchen die von mir fest- gestellte Futterpflanzee wächst — aber auch an anderen Crueiferen mag die Raupe anderswo leben — mit Eifer und einiger Ausdauer nach der Raupe suchen werden. » Zum Schluß will ich hier noch kurz einige Bemerkungen machen über das Verhältniß von Plut. incarnatella zu den nächst verwandten Arten der Gattung Plutella, sowie in Betreff der Frage, ob dieselbe überhaupt als eine selbstständige Art anzusehen ist. Steudel hat mit Recht hervorgehoben, daß incarnatella wegen der gesondert entspringenden Aeste 5 und 6 der Hinterflügel sowie wegen des verhältnißmäßig kurzen Palpenbusches, der nur 1/,—t!/,, höchstens !/, so lang als das Palpenendelied ist, in die von Heinemann’sche Abtheilung B der Gattung Plutella zu stellen ist. Von den drei (bei v. Hein.) in dieser Abtheilung aufgeführten Arten: bieingulata Z., annu- latella Crt. und dalella St. kommen wegen der ähnlichen Zeiehnungsanlage der Vorderflügel nur die beiden erstgenannten als nächstverwandte in Betracht. Von diesen hatte ich 1 Pärchen echter in England gezüchteter annulatella Crt. von Herrn Major Hering sütigst erhalten, sowie zur Ansicht von demselben Herrn 2 ($ und 2) bei Petrosawodsk in Rußland gefangene angeblich ebenfalls zu annulatella gehörige und 2 ($ und %) von Zeller anerkannte echte (v.?) bicingulata- Falter. Außerdem besitze ich in meiner Sammlung noch vier theilweise nicht ganz reine, am Rhein gefangene deutsche annulatella-Exemplare. Die Zeichnungsanlage aller dieser nahe verwandten Arten (resp. Varietäten) ist insofern eine sehr ähnliche, als die helle Innenrandsstrieme, welche immer von ziemlich gleicher Form ist, gegen den mehr oder weniger dunkelgefärbten: Vorder- randstheil durch eine schwarze Bogenlinie begrenzt wird. Bei incarnatella nun ist nicht nur die ganze Färbung dieser Zeich- nungen so auffallend verschieden von der bei annulatella und bieingulata, daß schon darauf hin die Annahme, es sei eine eigene Art, mir gerechtfertigt erscheint, sondern auch die Form der Vorder- und Hinterflügel ist so abweichend von der- jenigen der beiden genannten — die Vorder- namentlich aber die Hinterflügel sind relativ breiter, auch kürzer zugespitzt — daß ich der von v. Heinemann, welchem das Steudel’sche Exemplar zur Bestimmung vorgelegen hatte, ausgesprochenen Stett. entomol. Zeit. 189. ; 357 Ansicht, incarnatella sei eine: andere Bine Art, vol und ganz beipflichten kann. Ob allerdings bieingulata Z. our -als eine‘ rrieih von yet Curt oder, wie von Heinemann will, als. eigene Art anzuerkennen ist. darüber bin ich z. Z. noch im Zweifel. Auch die vom Rhein stammenden annulatella-Falter weichen ein wenig von den englischen ab. Besonders interessant waren mir die in Rußland gefangenen angeblichen annulatella-Exem- plare. Dieseiben sind sowohl hinsichtlich der Flügelform als auch in Bezug auf die Färbung deutlich verschieden von den englischen Stücken und stehen nach meiner Ansicht unserer incarnatella ziemlich nahe. Für die Beurtheilung dieser russi- schen Form betreffend ihre Zugehörigkeit zu dieser oder jener Art würde es von lıohem Werthe, ja durchaus nothwendig sein, eine größere Anzahl reiner und möglichst frischer Falter zum Vergleiche vor sich zu haben. Nur dann ließe sich nach meinem Dafürhalten ein einigermaßen sicheres Urtheil darüber fällen. — Plut. incarnatella Steudel würde am zweckmäßigsten in in dem von Heinemann’'schen Werke als erste Art der Ab- theilung B. vor’ bieingulata Z., im Katalog von Dr. Staudinger und Dr. Wocke (1871) zwischen eruciferarum Z. und annu- latella Curt. einzureihen sein. Potsdam, Anfang November 1894. Nachschrift. Es erscheint mir angebracht, hier noch zu erwähnen, daß Herr W. von Hedemann während seines letzten Aufent- haltes in Nieder-Oesterreich ein sicheres und ganz frisches Exemplar der Pl. incarnatella Steudel dort — wenn ich mich recht erinnere, bei Mödling — gefangen hat, dessen Zuge- höriskeit zu dieser Art ihm auch .von Dr. H. Rebel in Wien bestätigt wurde. Der Anblick dieses Exemplars gerade gab mir s. Z. Veranlassung, Herrn Dr. Hinneberg auf die Mög- lichkeit aufmerksam zu machen, daß er P!. incarnatella. auf- gefunden habe, bevor ich noch Exemplare von Potsdam vor Augen gehabt hatte. Herr von Hedemann berichtete mir dann später noch, daß er mit Sicherheit auch bei St. Petersburg früher Pl. incarnatella gefangen, sie aber für annulatella Curt. ge- halten habe. Ich habe hiernach und auch sonst keine Zweifel mehr, daß meine bei Petrosawodsk gefangenen Exemplare zu Pi. Stett. entomol. Zeit. 1894. 358 incarnatella gehören. Sie weichen von den aus Potsdam er- haltenen keinenfalls mehr ab, als meine aus dem Rheingau stammenden Annulatella-Exemplare von englischen, welche mit der prachtvollen Curtis’schen Abbildung völlig übereinstimmen. Ed. Hering. Notizen über Rüsselkäfer von J. Faust. Fortsetzung.!) 83. In „Mitth. Dresd. Mus. 1888—89 No. 4 p. 16* errichtet Kirsch die Gattung Canephorus und hält dieselbe mit der von Pascoe in Ann. Mae‘ 1886 p. 416 für Oyphus bispinus und lugubris Boh. vorgeschlagenen Gattung Melactus identisch. Die beiden Gattungen stehen einander allerdings sehr nahe, sollten aber wohl wie folgt auseinander gehalten werden. Vorderhüften schmal getrennt, Hinterschienen mit schmalen geschlossenen Körbchen, Außenrand der Decken bei den Hinterhüften nicht gebuchtet und für den Episternenkopf nicht ausgeschnitten, Deckenstreifen 9 und 10 bei den Hinterhüften nicht genähert; Typus rafipes Kinsch 2. mer Ne Canephorus Kirsch. Vorderhüften dicht an einanderstoßend, Hinterschienen mit ganz offenen Körbehen, Außenrand der Decken bei den Hinterhüften gebuchtet und für den Episternenkopf ausgerandet, Deckenstreifen 9 und 10 bei den Hinterhüften genähert; Typus bispinus Boh......... Melactus Pasc. Für Melactus ist aber der ältere, von Jekel 1875 — Col. Jek. u. Eleuth. Bibl. p. 143 — vorgeschlagene Name Melanocyphus zu substituiren. 84. Die Gattung Synaptoplus Gerst. — Wiegm. Arch. 1871 p. 69 — ist mit Gyponychus Pase. — Journ. Lin. Soc. 1870 p. 485 — identisch. Pascoe stellte seine Gattung unter die Leptopsides Lac. Jekel beschrieb in Col. Jek. u. Eleuth. Bibl. L875 p. 171 die Gattung GYyponychus, die er in einem ungedruckten Manuskript Oratoblosis genannt, ausführlich und stellt sie wohl richtiger zu den Brachyderides. Als S. cervinus 1) 54. Jahrgang 1893 p. 145. Stett, entomol,. Zeit. 1894. "339 hat Gerstäcker das Weibchen beschrieben;. dem Männchen ‘fehlen die schwieligen Höcker. hinten auf den’ Decken. Diese Art ist in den Sammlungen zuweilen als Ectatops cineracea Beh. bestimmt. 85. Conotrachelus adspersus Kirsch — . Mitth. Dresd. Mus. 1888-89 p. 32 — schlage ich vor in Lecontei um- ‚zubenennen, ‚weil "bereits 1876 ein C. adspersus Lec. be- ‘schrieben ist. 86. Der der Hifipomörphus subfaseiatus Desbr. Ann. Belg. 1891 p. 12 ist mit Nassophasis ‚pictipes Pase. in ‘Ann. Mag. 1887 p. 378 identisch. . Astycus 4-virgatus Desbr. loc. ce.p.5 = Nlavovitiatus Pasc. ‚Astycus griseus Desbr. loc. c. p. 5 ist ein Lepropus. Aclees hylobioides Desbr. loc. c. P- 3 —_ Hoiopblau- :(Heikipus) orientalis :Mots. - © Aclees Roelofsi Desbr. loc. e. p. 2 ist ein a ‘ebenso Aclees bidentulus Desbr. _ ‘ Myllocerus een Bann loc. e: ;p.: 8: Fe ‚ein ‘Synolobus. Ener: 87. Cleonus limis Men. ist mit Bothynoderes Sch. ver- :wandt; seine Bekleidung besteht aus lang dreizipfligen Schuppen ‘(oder wenn man will entspringen jedem Punkt drei Schuppen- haare) und Geißelglied 2 ist mindestens doppelt so lang als 1; ‚er weicht aber von dieser Gattung sowohl durch den Habitus :als auch durch die deutlich getrennten Vorderhüften, hierdurch aber von allen Cleoniden-Gattungen ab. Für kimis Men. schlage ich; den Namen Eurysternus vor. Zu jenen Unterschieden von ‚Bothynoderes kommen noch hinzu der sehr kurze und breite Rüssel und die unten herum vereinigten Fühlerfurchen. 88. Die für Centrinus conicolis Boh. von Pascoe errichtete ‚Gattung Balbus — Ann. Mag. 1889 p. 322 ist mit nn Kirsch (1869) identisch. 89. Die Gattung Lissorhinus Sch. gehört mit Wimpern hinter den Augen, was übrigens Jekel — Col. Jek. u. Eleuth. ‚Bibl. p. 142 — auch für A ypotactus, Pandeleteius und Ischmo- trachelus bemerkt hat, neben Anomoderus Fst. 90. Elytrodon maroccanus Desbr. Frel. 1893 p. 12 = Jasciolatus Fairm. Ann. Fr. 1866 p. 59, der allerdings als Sciaphilus zusammen mit giganteus und alternans und mit der Bemerkung beschrieben ist, daß sich diese drei Arten von der Gattung Sciaphilus unterscheiden, ersterer aber in der ‚Form an die Gattung, Cyelomus erinnert. Stierlin in seinen Bestimmungstabellen führt alle drei Arten unter Chiloneus, den "giganteus aber noch einmal als Elytrodon auf. Stett. entomol. Zeit. 1894. 94 360 91. In der Beschreibung des Acalles Krüperi Fst. — Deut. Ent. Z. 1890 p. 315, Zeile 16 von oben muß Reitieri ‚in Rolleti umgeändert werden; einen A. Reitteri giebt es bis- her nicht. 92. Apoderus flavoebenus 'Thoms. ist eine in der Färbung der Flügeldecken veränderliche Art. Es repräsentiren Stücke mit ganz schwarzen Decken die Stammfärbung, auf der Spitzenhälfte rothen Decken die var. Thomsoni m. „ ganz rothen Decken die var. calceatus m. Stücke der kaıen von Gabun habe ich einigen meiner Correspondenten als gabonicus m. determinirt; sie unferscheiden sich aber von solchen aus Old Calabar nicht. Alle drei Fär- bungen besitze ich auch von Gabun. 93. Temnoschoita quadrivulnerata Thoms. vermag ich mit Chevrolat von quadrimaculata Gyll. nur durch die rothe Schenkelfärbung zu unterscheiden.. Stücke der Thomson’schen Art, bei denen die beiden rothen Makeln auf jeder Decke zu einer Längsbinde zusammenfließen, wie bei einem von Gabun meiner Sammlung habe ich var. confluens genannt. 94. In der Bestimmungstabelle einiger Xanthochelus-Arten — Stett. ent. Z. 1892 p. 48 — und zwar iu Zeile 10 von oben ist ein entstellender Druckfehler stehen geblieben; am Ende dieser Zeile muß „und“ in „letztere‘ umgeändert, ebenso am Ende der Zeile 5 von unten hinter dem Komma das Wort „letztere‘“ eingefügt werden. 95. Wie ich mich durch Vergleich meiner Stenodema ferruginea vom Nyassa-See mit Leptobaris castanea Gerst. im Berliner Museum habe überzeugen können, sind beide Arten identisch. Jedenfalls hat die Gattung keine getrennten Vorder- hüften und von den beiden gekrümmten Haken an der inneren Schienenspitze ist der eine ein wirklicher Dorn, der andre ein diesen Dorn unterhalb begleitender Borstenpinsel. 96. Meine Epilaris venust4 — Deut. Eut. Z. 1886 p. 341 — gehört nicht zu dieser Gattung, die ich erst jetzt kennen gelernt, sondern ist ein Decophthalmus Chvrl. Letztere Gattung ist mit Dermatodes, dagegen Epilaris mit Episomus verwandt. 97. Der von mir als Corigetus figulus beschriebene Käfer — Ann. Fr. 1893 p. 509 —, dessen abweichende Fühler ich p. 910 erwähnte, gehört zu sSepiomus, einer san, die Aurivillius 1892 in „Nouvelles archives du museum“ für Episomus parallelus Chvrl. errichtete. Von letzterem unter- ‚scheidet sich figulus schon durch viel dünnere Fühler. Der Fühlerschaft des Männchens ist parallelseitig, der des Weibchens zur Basis verbreitert. Stett. entomol. Zeit. 18394, ” ” 361 98. ‚Leptoschoinus ‚maculatus Gyll. hat eine in beiden Geschlechtern verschiedene Färbung. ‘Der Thorax und die gemeinsame Deckenmakel ist beim Männchen gelb mit einem Stich ins Röthliche, beim Weibchen ziegelroth, Aber auch die Ausdehnung der beiden schwarzen Makeln auf dem Thorax variürt; so fließen bei einem Pärchen aus Paraguay, das ich var. cordiger genannt, ‚diese beiden Makeln zu einer breiten herzförmigen zusammen, bei einem andern Pärchen aus ..der- selben Gegend sind sie ungewöhnlich klein. Mit der. Schuppen- färbung der Oberseite ändert auch die an den Seiten der drei ersten Abdominalsegmente ab. fi 99. Herr Professor Dr. Carl Berg macht mich brieflich ‚darauf. aufmerksam, daß der, Name. Pedetes einer von mir in dieser Zeitschrift 1893 p. 337 errichteten Gattung bereits 1837 von Kirby für eine mit Athous Eschsch. indentische Gattung vergeben ist, weshalb ich meine Gattung in Pedetinus umändere. - +100. Mein Lixosomus Fairmairei — Stett. ent. Z. 1889 :p- 87 — muß penicillatus ‚genannt werden, weil er schon 10 Jahre früher in’ Ann. and. Mag. 1879 p. 381 von Water- house als Lithinus penicillatus beschrieben ist. 101. In Horae Soc. Ent. Rossicae t. XXIX p. 105 be- schrieb ich einen Ceutorhynchus Gyllenhali. Ich ändere diesen Namen, weil er schon 1890 an eine Varietät des Ceutorhynchus nubeculosus Gyll. vergeben ist, in fennicus um. Coleopteren aus Afrika von H. J. Kolbe. 1. Cicindela neumanni n. sp. S%$. Graeilis, angustata, C. equestri Dj. signaturis elytrorum simillima, labro antice 5-dentieulato; supra atrofusco-opaca, capite et pronoto atro-viridibus et fusco-aeneis, hoc purpureo- limbato; labro testaceo antice nigro; antennis atris, opacis, artieulis 4 primis violaceis, viridi-tinctis; palpis flavo-testaceis, articulo ultimo nigro, paenultimo maxillarium testaceo-brunneo; elytris rufo-flavo signatis, et quidem lunula elongata. humerali, ad guttam suturalem antemedianam speetante, stria longi- tudinali sublaterali, macula basali, duabus guttis suturalibus (altera postseutellari elongata, altera parva antemediana), dein Stett. entomol, Zeit. 1894. 94% 362 macula *subsuturali postniediana, plerumque cum. puncto 'discoidali minore medio, margini extero propiore, conjunctä fasciamque obliquam Draebente, tandem macula rotundata posteriore juxtamarginali striaque marginali apicali; pectore abdomineque viridi-aeneis, eyaneo vel violaceo tinctis, episternis purpureo- et violaceo-aeneis; pedibus viridi-aeneis, femorum apice violaceo, tibiis tarsisque violaceis, illis basin versus brunneis; labro antice 5-denticulato, longiore quam in ©. equesiri; prothorace subangustato, antrorsum leviter dilatato, lateribus rectis, juxta marginem lateralem setis singulis rectis obsito; lateribus metasterni et segmentorum 4 primorum abdominalium albo-pilosis. — Long. corp. 15—17 mm. ‚Diese neue Art ist der (. equestris Dj. aus Madagaskar enohit verwandt, namentlich wegen der gleichen : Bildung ‘des Labrums und der ähnlichen Zeichnung der Elytren. Aber der ' Körper ist ‘bei gleicher Länge viel schmäler. - v Oskar Neumann ist der Entdecker dieser neuen Form; ‘er fand sie bei Beginn seiner Reise ins Innere Afrikas bei Magila in Usambara Anfang Mai 1893. Ihm zu Ehren ist die Art benannt worden. Pholidochris brenskei n. sp. „82. In den Annales de la Soeciete entomologique de Beleique 1894 p. 563 führte ich aus Togo eine Art der Melolonthiden- gattung Pholidochris unter dem Namen quedenfeildti Brenske auf. Diese Art war mir bisher noch unbekannt, aber die Beschreibung in der Berliner Entom. Zeitschr. 1892 p. 50 schien mir darauf zu passen. Kürzlich hatte ich nun durch die Güte des Herrn Brenske Gelegenheit, das typische Exem- plar der Ph. quedenfeldti (L epidiota) anzusehen und mit den Exemplaren aus Togo zu vergleichen; es zeigte sich dabei, daß letztere von der Ph. quedenfeldti verschieden sind und eine neue Art bilden, welche ich hier zu Ehren des Herrn Brenske zu benennen mir erlaube. " "Diese Art ist beträchtlich kleiner als die’ Ph. guedenfeldh, ‘im übrigen aber recht ähnlich, jedoch heller braun. Ferner ist das Epistom vorn in der Mitte etwas tiefer ausgebuchtet ‘und (beiderseits gleich der ‘Stirn gröber und tiefer punktirt. ‘Der" sehr ähnlich geformte Prothorax scheint etwas länger zu ‘sein; die’ Punktirung neben dem Seitenrande ist sehr ähnlich, ber 'außerdeni inden ‚sich. noch recht deutliche, über die ‚Oberfläche zerstreute, voneinander "entfernt stehende Punkte, ‘von’ denen bei Ph. quedenfeldti nur vor dem Vorder- und vor ‘dem ‘Hinterrände einige Spuren vorhanden sind. Das Jana Stett. entomol. Zeit. 1894. 363: ist etwas kürzer. Die Elytren sind etwas glänzender,. nicht pflaumartig bereift; aber!die Rippen und die Punktirung sind sehr ähnlich. Das Pygidium ist breiter ‚und, kürzer, auch mehr convex; die Convexität liegt in. der Mitte; die zerstreute Punktirung ist etwas feiner. Das Jetzte Abdominalsegment ist etwas kürzer. Die Behaarung der Brust und der Coxen ist ähnlich, nur mehr grau als gelb. Beschr eibune: Castanea, nitidh> capite pronötöque brunneis, ° nitidis ' vel subnitidis, illo. obscuriore; ‚seutello quoque brunneo; elytris laetius castaneis, antennis 'palpisque brunneis, pectore abdo- mineque:: obscure::fuseis nitidis, 'illo subtilite parce punctat6j lateribus abdominis pareissime punctatis;. pedibus laete castaneis, tibiis paulo::obscurius brünneis; epistomate latera' versus grosse, haud profunde, punctato, medio: impunctato, margine antico medio. 'sinuato; . fronte 'grosse,. laterä& versus grossius,; verticem versus 'subtilius punetato; _pronoto ‚sübtilissime eoriaceo, ubique parce, latera versus grossius et: paulo densius punctato;: seutello ogivali, apice rotundato,: basin. versus distinete et parce punctato, apicem versus impunctato; elytris laevibus, transversim subtiliter rugosulis, ubique parce punctatis (punetis vix. conspicue setiferis, setis brevissimis), hie et illie, praecipue ad costas, setis parum elongatis singulis rare .obsitis; eostis 3 utriusque elytri mediocribus, interiore alteris magis elevata; pectore, ceoxis:abdomineque flavo-griseo . dense pilosis, abdomine pilis fulvis singulis raris longis pilisque bre; vissimis albogriseis, latera versus densioribus, vestito. . | & Clava antennarum paulo longiore; pronoto multo sub: tilius quam in 2 coriaceo, nitido, pygidio majore; et magis eonvexo, laevigato, nitido, parce et subtiliter ‚punctato, apice rotundato- obtuso, subsinuato, latera versus, praecipue autem ante apicem impresso; abdomine pilis paulo \omertan he. apicem et latera versus rarissime obsito, medio depresso; s segmento quinto abdominali 'medio Postieo” exciso, segmento sexto breviore postice medio late et profunde sinuato, segmento septimo in sinu :segmenti sexti distineto;: femoribus ans angustioribus, tibiis mediis et Basic harsisque ompium pedum -longioribus quam in 2. 2 Pronoto: opaco, "distinetius ler coriaceo, pyeidio minore modice convexo, postice minus late rotundato, sub- tilissime coriaceo,: parce et distinete punctato . pilisque nOn- nullis longioribus hic et illie obsito; abdomine pilis denzionbu. fülvis ubique rare vestito, medio cönvexo, | Long. :corp. &30, 0.28 mm sh Ban HeRdE Stett. entomol. Zeit. 1894. er 364 Ein & von der Togoküste 1893 (L. Conradt), 2 2 von Misahöhe in Togo, August 1893 und 1. April 1894 (E. Baumann). Die Art fliegt des Abends. Die Art ist durch die Geschlechtsunterschiede sehr aus- gezeichnet, Pholidochris quedenfeldti Brenske 9. (Lepidiota quedenfeldti Brenske Berlin. Ent. Zeitschr. 1892 9, 50.) Kopf und Prothorax mattschwarz, kaum glänzend, Seutellum und Elytren dunkelkastanienbraun, letztere pruinös; Unterseite und Schenkel hellkastanienbraun, Schienen und Tarsen dunkelbraun; Brust, Coxen und erstes Abdominal- segment dieht goldgelb behaart. Die Punkte des Abdomens mit: sehr kurzen, zerstreuten Börstehen namentlich an den Seiten: besetzt; auf der Mitte ist das Abdomen fast ganz glatt, nur der Quere nach mit vereinzelten Punkten und sehr kurzen Börstehen versehen. — Kopf und Prothorax sehr fein ledrig gerunzelt, ersterer sehr schwach, nach den Rändern zu immer deutlicher punktirt; Prothorax fast auf der ganzen Oberseite unpunktirt, nach den Rändern zu fein, vor dem Vorder- und dem Hinterrande fein und deutlich, zerstreut, neben den Seiten- rändern grob und tief punktirt. Elytren zerstreut und ziem- lich. kräftig punktirt, diese Punkte mit sehr kurzen kaum wahrnehmbaren Börstehen; Rippen fast wie bei Ph. brenskei, aber ohne hervortretende einzelnständige Borsten. Pygidium hinten etwas länger, schwach convex, mit der größten Con- vexität vor der Spitze. Die Länge des Körpers beträgt 38 (nicht 35) mm. Das Exemplar stammt von Aduma am Ogowe (2° südl.) in Westafrika. Lepidomela africana Brenske. (Lepidiota africana Brenske Berlin. Ent. Zeitschr. 1892, S. 48.) Da der Autor in der Beschreibung die Schuppenbekleidung als dürftig bezeichnet und dazu den Senegal als Vaterland angiebt, so beging ich den Fehler, meine gut beschuppte Lepidomela: cervina vom Tana-Fluß in Ostafrika (Annal. Soc. entom. de Belgique 1894 p. 561) für eine davon verschiedene Art zu halten. In der That stammt das typische Stück der africana nicht vom Senegal, sondern laut des Zettelehens an der Nadel von Bagamojo (in Ostafrika) und ist stark abgerieben. Durch die Freundlichkeit des Herrn Brenske Steft. entomol. Zeit. 1894. 365 konnte ich das. typische Stück seiner Art mit meiner Art vergleichen und infolgedessen hiermit feststellen, daß beide Arten identisch sind. Strongylium episcopale n. sp. 9. Diese schöne und große Art stellt eine ganz eigenartige Form unter den afrikanischen Arten der Gattung dar. Sie und, manche andere Gattungsgenossinnen zeigen uns, daß die Gattung Strongylium, die auch über Asien und Amerika arten- reich. verbreitet. ist, in Afrika gegenwärtig am besten entfaltet ist; hier finden sieh ihre Arten in allen Größen von 7 bis mehr als 30 mm Körperlänge und in der verschiedensten Ausbildung der äußeren Organtheile und der Färbung. St. episcopale zeiehnet sich aus durch die mattviolette in Lila spielende Färbung der ganzen Oberseite. Auffällig ist auch, daß die großen Augen auf der Stirn bei dem Weibchen fast, zusammenstoßen. Regel ist in der Gattung Strongylium, daß bei derselben Art, die Augen des Männchens näher beisammen stehen als beim Weibchen und. im Allgemeinen bei diesen mäßig oder recht weit voneinander getrennt sind. Diagnose: Grande, elongatum, convexum, supra totum violaceo-lividum, opacum, elytris prothorace paulo laetioribus et: minus opaeis, vix autem nonnihil conspieue nitidis; peetore abdomineque nigris, subaeneis, nitidis; antennis pedibusque totis nigris; capite et subtiliter punctato et glabro; oculis magnis supra valde approximatis; antennis basin prothoraeis modice superantibus, artieulis 3. et 4. longitudine inter se fere aequalibus, illo fortasse nonnihil longiore; clypeo labroque subnitidis, punctulatis; prothorace transverso tertia parte latiore quam longiore, postice paulo angustato, lateribus leviter rotundatis, margine laterali toto carinato, linea dorsali media longitudinali nonnihil impressa, disco distinctius subtiliter neque dense lateraque versus subtilius punctulaio; seutello elongato postice acuminato, medio impresso, punctulato; elytris elon- gatis sat convexis, pone medium parum ampliatis, totis sub- tiliter striato- -punctatis, striis modice impressis, punetis striarum basin versus paulo profundius, postice subtilius punctatis, inter- stitiis levissime eonvexis; metasterni lateribus distinete parce punctatis; segmentis abdominalibus subtilissime haud confertim punctulatis. — Long. corp. 33 mm. Ein 2 aus Baluba-Land (Central-Congo-Gebiet), von Dr. P. Pogge entdeckt. Stett. entomol. Zeit 1894, 366 'Strongylium ducale n. sp. S2. ‚St. episcopali simile, minus elongatum, altius autem con- vexum, capite et pronoto violaceo-lividis, opaeis, elytris atro- violaceis vel cyaneis, subnitidis; pectore, abdomine antennisque nigris, illis nitidis; eapite sat’ confertim mediocriter punc- tato, oculis in utroque sexua valde approximatis; elypeo labroque nitidis, punctulatis; antennis basin prothoraeis ad- modum superantibus, quam in St. episcopal graeilioribus, articulis 3. et 4. longitudine maequalibus, illo quarta parte breviore; prothorace sieut fere in ' specie praecedente formato, supra subtilissime coriaceo, in disco distinete et paulo‘ crassius, latera versus vix vel indistinefe punctato; seutello paulo latiore et breviore; elytris gibbosis pone medium leviter ampliatis, totis punctato-striatis, striis paulo profundius: impressis et erassius punctatis, quam in St. episcopak, punetis apicem versus subtilius punctatis; interstitiis leviter convexis; metasterni lateribus minus parce punctatis; segmentis abdominalibus subtilissime punctulatis. & Oeulis sat approximatis; antennis’ gracilioribus, prae- sertim artieulis 3. et 4. longioribus; femoribus omnium pedum infra basin versus anguste griseo-tomentosis. 2 Oculis supra magis approximatis quam in 5, inter- stitio interoculari angustissimo; femoribus simplieibus. Long. corp. $ 28, 2 30 mm. . Im Hinterlande von Togo bei Bismarekbure zwei Exemplare von Herrn Leopold Conradt am 24. März 1893 unter der Rinde eines Baumes aufgefunden... Es scheint, daß diese Art das im südlichen Westafrika heimathende st. episcopale im. nördlichen Westafrika vertritt. Beide Arten sind einander recht ähnlich, aber der Körper und die Elytren von ducale sind weniger lang und dabei viel convexer. Die Oberseite ist dunkelblau bis violett und schwach glänzend. Das dritte Antennenglied ist deutlich kürzer als das vierte. Die feine Grundsceulptur des Pronotums ist deut-, licher. Ohne Zweifel sind die beiden Formen von einander, gut zu unterscheiden. Beide haben die Eigenthümlichkeit, daß, die Augen auf der Stirn fast zusammenstoßen, und zwar in beiden Geschlechtern, und daß der schmale Zwischenraum: beim Weibchen noch schmäler ist.als beim Männchen, wäh- rend sonst dieser Zwischenraum umgekehrt beim Weibchen breiter ist. Die beiden Arten bilden ein eigenes Subgenus: Eustrongylium (eorpus magnum, supra opacum vel subnitidum; elytra subtiliter punetato-striata; oculi magni, spatio interoculari in utroque sexu angusto, in 2 angustiore quam in &). Stett. entomol Zeit. 1894. ; 367 .- Eine ähnliche Art ‘scheint St, aspidosternum;, Fairm.';zu sein (Ann. Soc. Ent. Belg. 1894, 38. 'Bd.!S.:647); aber bei dieser Art sollen die Elytren hinten kaum breiter sein‘. als vorn, ferner nicht gestreift, sondern nur mit Punktlinien : ver. sehen sein (lineato-punctata, haud striata), während die Inter- stien flach sind. Diese Art ist daher offenbar: von ducale ver- schieden, das auch einem Aspidosternum nicht ahnlieh sieht, wie. die Fairmairesche Art (nach dem Autor). ’ ‚Strongylium muata Harold 3. Baron v. Harold beschrieb diese bemerkenswerthe Spezies nach einem einzelnen weiblichen Exemplar in den „Coleopt., Heft. Bd. XVI, 1879 8. 127. Dieses 2 :stammt aus, dem: Lunda-Reich im Innern des Kongo-Gebietes, wo‘ es von: Dr. Pogge aufgefunden wurde, und befindet. sieh in der Berliner Königlichen Sammlung. _ Auf einer späteren Reise weiter en Osten and: Dr. Pogge in Baluba-Land ein zweites Exemplar, und zwar das andere, bisher noch unbekannte Geschlecht (@): Die Antennen und Beine desselben sind schlanker als he Weibchen, der interoculare Zwischenraum auf der Stirn schmäler, der Prothorax größer und fast quadratisch. Die Vorder- und Hinterschenkel sind unterseits gelbbraun tomentirt, ein Merkmal, welches auch manchen anderen Arten von Strongylium im männliehen Gesehlecht zukommt. Die vorderen Tibien sind etwas gekrümmt, stärker als beim Weibchen und innen gezähnelt. Ohne Zweifel ist diese Beschaffenheit der vorderen Tibien bei der Copulation von Werth. Diagnose: Mas a femina differt antennis longioribus, articulis paenultimis haud transversis; spatio' interoculari fron- tali angustiore; prothorace majore subquadrato; pedibus lon- sioribus, femoribus primi et tertii paris infra fulvo-tomentosis, tibiis antieis eurvatis et paulo robustioribus latereque interiore denticulatis. — Long. corp. 26 mm. Bei ne in Baluba-Land (Congo- Gebiet) i April 18853 von Dr. P. Pogge entdeckt. | Die Spezies hat keine nähere Verwandtschaft mit den beiden vorstehend beschriebenen Arten und gehört ei einen Ss Subgenus an. ‚Strongylium muata Harold. subsp. togonicum n. er Während das echte St. muata auf die südliche Region des westafrikanischen Gebietes beschränkt zu sein‘ scheint, kommt Stett. entomol. Zeit. 1894. 368 in Ober-Guinea eine etwas abweichende Form derselben Spezies vor. Den vorliegenden Stücken dieser Form fehlt der schwache Messingschinmer auf den Elytren, welche außerdem etwas länger und weniger convex sind. Auch die Antennen und Beine sind länger. Der Rand der Elytren ist im Spitzentheil weniger flach abgesetzt. | Diagnose: Formae typicae primo visu simillima, sed elytris longioribus, minus alte convexis, striis paulo subtilius punctatis, splendore levi elytrorum subaureo nullo, antennis pedibusque in utroque sexu longioribus; pronoto paulo crassius punetato elytrorumque limbo apicali minus deplanato neque reflexo; & antennarum artieulis compluribus longioribus quam in $ St. muatae genuini femoribusque infra minus dense fulvo- Pilosis, tibiis anticis minus curvatis, intus inaequaliter crenu- latis; 9 antennarum articulis plurimis longioribus quam in 2 St. muatae genuini, 8.—10. haud transversis, sed trigonalibus, longioribus. — Long. corp. & 29, 2 26 mm. Ein $ aus „Guinea“ erhielt die Königliche Sammlung von A. Bau, ein 2 von E. Baumann, der dieses Exemplar bei der Station Misahöhe in Togo (Ober-Guinea) am 2. Anl 1894 auffand, i In der Sammlung des Herrn von Oertzen befindet sich ein Stück (2) mit der Angabe „Cape Coast Castle* (Ober- Guinea), welches mit dem weiblichen Museums-Exemplar der vorstehend beschriebenen Subspezies übereinstimmt. Strongylium fischeri n. sp. d. Elongatum, parum convexum, postice paulo ampliatum, obseure viride, nitidum, antennis nigrocyaneis, articeulis 4 primis nilidis, quarto partim, ceteris totis opacis, pedibus totis eyaneis; oculis valde approximatis, fronte depressa; antennarum artieulis sat brevibus, etquidern artieulis 5. et 6. parum, 7. minus, 8. minime, 9. et 10. haud longioribus quam latioribus; pro- thorace convenienter proportioni parvo, quarta parte breviore quam longiore, lateribus fere reetis costa marginali tenui distineta, angulis antieis rotundatis, dorso haud confertim punctato; elytris profunde striatis, striis dense crenato- punctatis puncetisque apicem versus et intus subtilioribus, inter- stitiis striarum eonvexis; femoribus infra stria pilosa ultra- mediana vestitis; segmento ultimo (scilicet libero) postice rotundato-obtuso. — Long. corp. 21 mm. Südöstlich vom Vietoria-Njansa 1 A (Dr. G. A. Fischer). Stett. entomol. Zeit. 1894, 369 Strongylium suspicax n. sp. 9. Diese Art ist die ostafrikanische Vertreterin der über Westafrika verbreiteten Artengruppe brevicolle Mäkl., pogges Harold ete.; sie unterscheidet sich indeß von diesen durch die dichtere Punktirung des Pronotums. St. poggei simile, viridi-metallicum vel chalybeo-cyaneum, elytris viridi-aeneis; antennis nigris, opacis, articulis primis nigro-cyaneis; pedibus chalybeo-cyaneis, femoribus in speci- minibus immaturis basin versus castaneis; antennis apicem versus latiusculis, compressis, articulis 3. et 4. longitudine inter se aequalibus, hoc trigonali, artieulis sequentibus lutioribus, brevibus, 7.—10. plus dimidio latioribus quam longioribus; oeulis sat approximatis, foveola frontali parva; pr othorace sat lato, transverso,: antice et postice vix attenuato, dorso toto sal dense punctato; elytris profunde striatis, striis exterioribus basin versus dense crenato-punctatis. — Long. corp. 24—27 mm. Am Tana-Fluß in Witu (Denhardt). Bei Derema in Usambara Mitte Dezeml:er 1891 unter Holz gefunden (L. Conradt). Von den beiden Weibchen in der Sammlung des Herrn von Oertzen zeigen die Elytren des einen (aus Bagamojo) schwachen Kupferglanz, während die Elytren des anderen gesättist violett gefärbt sind und purpurnen Anflug zeigen, Strongylium stuhlmanni n. sp. 2. St. suspicaci simile, nigro-cyaneum, capite prothoraceque subtilius punctatis, antennis apicem versus latioribus, articulis 3. et 4. loneitudine inter se aequalibus, hoc multo latiore quam illo, securiformi, 5. paulo latiore; fronte interoculari slabra, parce punctata, foveola media sat profunde, oculis nonnihil magis distantibus; prothorace transverso quarta parte latiore quam longiore, punctis dorsalibus minus densatis; elytris minus profunde sulcatis, punctis sulecorum antice majoribus, tum abrupte fere multo subtilioribus; peetore ab- domineque nitidis, multo subtilius punctatis, quam in St. suspicace, punetis metasterni lateralibus episternorumque majoribus. — Long. corp. 25 mm. Bei Bukoba am Westufer des Vicetoria-Njansa am 16. November 1890 von Herrn Dr. F. Stuhlmann gefunden. Dunkler blau als S%. cyaneum m. vom Lubilasch, Kopf und Prothorax feiner punktirt, Antennen vom 4. bis 11. Gliede breiter. Stett. entomol. Zeit. 1894. 370 Im Uebrigen ist die-neue.Art dem S%£. 'suspicae m. aus den Küstenländern Deutsch-Ostafrikas ähnlich; aber der, Kopf und der Prothorax sind glatter, weil sie viel. feiner punktirk sind. Dagegen sind die Punkte der ee | in der Basalhälfte viel größer und tiefer. in Strongylium balubanum n. sp. 20. . Den eleichfalls i in Westafrika heimathenden Arten $t. poygel Har. und drevicolle Mäkl. sehr ähnlich, kleiner als erstere Art, oben ganz grünmetallisch; auch die Unterseite und Beine srünlich;. Prothorax länger, subquadratisch, vorn nicht ver- landen, an den Selen ann . gerundet. ° Die Streifen der Elytren auf der vorderen Hälfte weniger grob punktirt,, die Zwischenräume weniger 'convex, auf der hinteren Hälfte fast flach. Stirn convex, hinten zwischen den Augen mit einem länglichen Grübchen. ‚Viertes bis, elftes Glied der Antennen schmäler und etwas: länger. Mesosternum in der Vertiefung nicht rauh punktirt, sondern, fast glatt, etwas gerunzelt.. Auch von St. breiicolle aus onarın ist die neue Art gut zu unterscheiden. Der Prothorax ist beim Männchen nicht schmäler als beim Weibchen. Letztes freies Abdominalsegment des Männchens viel weniger tief eingedrückt und hinten ab- gestutzt. Beim Weibchen ‚sind die Glieder der Antennen kürzer als beim Weibchen von brevicolle, aber von gleicher Breite. Der interoculare Zwischenraum der Stirn ist etwas breiter. Der Prothorax ist oberseits etwas weniger tief punk- tirt, an den Seiten in beiden Geschleclitern mehr oder weniger abgerundet und vorn schmäler, bei drevcolle an den Seiten gerade. ; Diagnose: ER St. poggei Har. et drevicoli ‚Mäkl. simile, viridi-aeneum, a latere visum plerumque. fusco-brunneum, Aantennis nigris, basin versus. cyanescentibus, pedibus ae viridi-metallieis, tarsis nigricantibus; prothorace parum longiore quam in St. poggei, supra laxe profunde punctato; elytris punctato- striatis, interstitiis convexiusculis, strüs, distinete ‚Ampressis, antice, extrorsum foveolatis. Si d Oeculis majoribus, spatio interoculari frontali men ein. artieulis antennarum longioribus, 3. et 4. gracilibus longi- tudineque inter se ‚aequalibus; lateribus prothoraeis rotundatis. 2 Spatio interoculari latiore, antennis minus graeilibus; articulis brevioribus, arliculo 3. breviore quam in & et sub- eylindrico, 4. apicem versus dilatato; ‚lalaıs prothoracis minus rotundatis, subrectis. Long. corp. 23—26 mm. Stett. entomol. Zeit. 1894. 371 : Bei Mukenge in Baluba-Land (Congo-Gebiet), von Februar 1 März 1883 von Dr. P. Pogge gefunden. oe os Strongylium büttneri n. sp. 52. Splendens, : glabrum, obscure orichaleeum, prothorace elytrisque viridi- vel cyaneo- anguste limbatis, scutello viridi- ‘eoeruleo, antennis nigro-eyaneis, articuli 4. dimidio apicali 'artieulisque sequentibus opacis; pedibus eyaneis vel viridi- eyaneis, femorum dimidio basali castaneo; peetore abdomineque viridi-aureis, cyanescentibus; eapite inaequaliter punetulato, elypeo truncato; spatio frontali interoculari haud angustato, 'modice lato, antennis basin elytrorum longe superantibus, iin ‘$ ad medium fere pertinentibus, articulis 3. et 4. longitudine inter se in utroque sexu subaequalibus, hoc paulo longiore; prothorace transverso antice expanso, lateribus fere rectis, 'distinete marginatis, angulis postieis oblique exstantibus; dorso ‚subeonvexo, distinete, fere subtiliter, haud eonfertim punctato, postice medio longitudinaliter subsuleato;, sceutello minuto angustato, subtiliter punetulato; elytris elongatis, parallelis (in medio subeompressis), prothorace quarta parte. latioribus, 'glabris, subtiliter striato-punctatis, interstitiis planis; processu prosternali horizontali, producto, acuminato; pedibus haud gracillimis, tarsorum posticorum articulo primo .articulis duobus sequentibus conjunctis longitudine aequali. & Spatio interoculari paulo angustiore quam in 2 an- tennisque gracilioribus; segmento abdominali ultimo (scilicet oculis libero) paulo breviore quam in 2, medio ‚longitudinaliter ‚postice subimpresso. Long. corp. 19—21 mm. Diese Art scheint bei Bismarckburg in der Landschaft Adeli (Hinterland von Togo) nicht selten zu sein; sie er- scheint von Anfang Oktober bis Ende Dezember und wurde sowohl von Kling und Büttner, als auch von Conradt gesammelt. Letzterer fand sie Mitte Oktober an Bäumen unter "Rinde und auch am auslaufenden Kautschuksafte im Buschwald. Die Art erinnert durch die glatte, glänzende Oberseite und die Messinefarbe an einige Arten der Gattung Praogena. Strongylium baumanni n. sp. $. Obscure viridi-ceyaneum, nitidum, elytris viridescentibus, levissime subeupreo nitentibus, antennis atris opacis, artieulis ‘quatuor prioribus nigro-eyaneis, pedibus totis cyaneis tarsisque obseuris,; capite confertim punetato, elypeo truncato, oculis inter se valde approximatis; antennis basin prothoraeis Stett. entomol. Zeit. 1894. 372 superantibus, articulis 3. et 4. gracilibus, longitudine inter se. aequalibus; prothorace transverso plus triplo latiore /quam lonsiore, lateribus rotundatis, margine medio indistinete, antice autem et postice distinctius subtiliter carinato, dorso toto con- fertissime et rude punctato, paulo nitido: episternis lateri- busque metasterni minus dense, sed profundius punctatis; elytris modice elongatis, parallelis, pone medium vix am- pliatis, dein mox attenuatis, sat alte, praecipue mox pone basin convexis; e basi usque ad apicem foveato-seriatis, foveis variis plerumque elongatis (ortis e punctis confluentibus), foveis mediis majoribus quam ceteris basi et apici propioribus; interstitiis leviter convexis, distinete neque parce punectulatis; pedum mediorum metatarso artieulis 2.—4. longitudine aequali, posticorum metatarso quam articulis 2. et 3. conjunctis plus dimidio longiore. — Long. corp. 20 mm. Bei Misahöhe in Togo am 19. April 1894 von Herrn E. Baumann entdeckt und ihm zu Ehren benannt. Strongylium conradti n. sp. 2. Species elytris foveato-striatis, praecedenti similis, minor, angustior, aeneo-Cuprea, subnitida, antennis atro-violaceis, arti- eulis 5.—11. opacis; pedibus cyaneis, sternis in medio plus minusve cyaneis vel violaceis; capite dense punctato, spatio interoeulari latiore; prothorace angustiore et densius puünc- tato, quarta parte latiore quam longiore, supra confertim sub- rude punctato, lateribus modice curvatis;: carinula laterali tenui antice distineta, postice obsoleta vel nulla; scutello punetulato; episternis lateribusque metasterni minus con- fertim punctatis; elytris elongatis mediocriter (convexis, parallelis, pone medium vix ampliatis, supra foveato-striatis, foveis elongatis inaequalibus, prope apicem minoribus; inter- stitiis elevatis et parce punctulatis, angustioribus epipleurisque angustioribus quam in St. baumanni; metatarso pedum secundi paris quam articulis 2.—4. junetis breviore, tertii paris metatarso quam articulis 2. et 3. tertia parte longiore. — Long. corp. 18 mm. Bei Bismarekburg im Hinterlande von Togo von Leopold Conradt entdeckt und ihm zu Ehren benannt. Die Art ist dem St. baumanni m. ähnlich, aber bronce- bis kupferfarben, weniger gläuzend, der interoculare Raum der Stirn bei dem gleichen Geschlecht breiter, der Prothorax länger und schmäler und dichter punktirt, die Grübchenreihen der Elytren dichter stehend. Stett, entomol, Zeit, 1894. ee 373 Strongylium elegantulum n. sp. S2. Species elytris foveolato-striatis, nitida, nigro-viridis, Cyanescens, elytris purpureo-cupreis margineque eorum externo ‘(epipleuris) eyaneis, antennis pedibusque eyaneis vel violaceis; ceapite haud confertim 'punetato, oculis inter se approximatis, aurieulis subangulatis; antennis subgracilibus, opaecis, artieulis tribus primis basique quarti nitidis, articulis 5.—11. parum dilatatis nee latioribus quam longioribus, articulo ultimo 'per- 'parum longiore, breviter ovato; prothorace angusto vix latiore quam longiore, dorso hic et illice parum impresso, inaequaliter fere grosse punctato, lateribus tenuiter sed distinete marginatis, episternis minus confertim sed grossius punctatis; elytris nitidis, foveolato-striatis, foveolis rotundatis vel ovatis, prope basin et apicem minoribus, interstitiis laevibus vix punc- tulatis; tibiis angustis, rectis. & Differt a femina oculis majoribus, interstitio frontali interoculari angustiore; antennis longioribus, artieulis 3. et 4. elongatis, 5.—11. dimidia vel tertia parte longioribus quam latioribus; prothorace paulo latiore quam in femina, parum latiore quam iongiore; femoribus subtus griseo-fulvo-tomen- tosis, apicem versus nudis. 2 Antennarum articulis 3. et 4. minus elongatis, hoe latiore, 5.—10. haud latioribus quam longioribus, artieulo 11. breviter ovato; prothorace angusto, haud latiore quam longiore. Lone. corp. & 23, 2 19 mm. In Togo bei Bismarcekburg ein Paar am 24. März 1893 unter Baumrinde gefunden (L. Conradt). Strongylium fraternum n. sp. 9. Species elytris foveolato-striatis, praecedenti simillima, at subnitida, cyanea, subtus nigro-aenea, elytris purpureo-cupreis, epipleuris horum aurichalceis, postice obscure aeneis; capite paulo subtilius punetato, antennis multo latioribus, articulis 5.—11. valde transversis, duplo fere vel omnino duplo, 9. et 10. duplo et dimidio latioribus quam longioribus, 11. duplo latiore ejusque apice late rotundato, setis rigidis breviter ‘obsito; articulo quarto quam tertio vix breviore, apicem versus ‘dilatato; spatio interoeculari latiore; prothorace parum latiore quam longiore, antice paulo attenuato, supra subtiliter haud confertim punctato, lateribus rotundatis, haud marginatis; elytris paulo rudius foveolato-striatis, minus nitidis, foveolis ad partem majoribus, rotundatis vel ovatis, prope suturam Stett. entomol, Zeit. 189. 374 parlim inter se. confluentibus, basi et apiei proximis minoribus; tibiis latioribus, compressis, latere externo (dorsali) curvato. —_ Long. corp. 17.5 mm. In Togo bei Bismarckburg am Oibabache am 27. Februar 1893 unter Baumrinde gefunden, 1 Stück (Conradt). ‘ Diese Art ist der vorigen äußerlich sehr ähnlich, aber deutlich verschieden, namentlich durch die fehlende Randleiste an den Seiten des Prothorax, die mehr gerundeten Seiten und die viel feinere Punktirung desselben, die rauhere Seulptur ‘und den ‚geringeren Glanz der Elytren, die breiteren Tibien und die viel breiteren und kürzeren Antennen. Mecocerus fasciculatus n. sp. & 2. Ab omnibus speciebus generis, mihi cognitis, valde differt; griseo-tomentosus, fronte, vittis pronoti duabus maculaque atrinqgue basali elytrorumque plaga utrinque apicali griseo- albidis; elytris disperse fasciculatis, fascieulis majoribus postieis singulis antice fusco-brunneo-, postice griseo-flavo- pilosis, fascieulis minoribus dispersis fuseis vel fulvis; femo- ‚ribus tibiisque griseo- vel fulvo-annulatis, tarsorum articulis primo et ultimo albido- vel fulvo-griseis, horum apice articu- lisque 2. et 3. nigris; pectore et abdomine direpte flavo- vel fulvo-pilosis; rostro punctato, antice rugoso-punetato, haud suleato nec carinato, supra toto griseo-piloso; pronoto medio ‚bitubereulato, carina antebasali transversa utrinque flexuosa; elytris tubereulis compluribus obsitis, tuberculo utrinque post- basali tuberceulisgque duobus postmedianis majoribus, ceteris minoribus; interstitiis striarum alternis variis, partim altioribus. & Antennis corpore plus duplo longioribus, articulis 1. et 2. apiceque articulorum 3.—8. glaueis, articulis 9., 10., 11. totis nigris; spinis prosternalibus nullis. 2 Ahteniiie vix ad basin elytrorum pertinentibus, glaueis, articulis tribus ultimis nigris. Long. corp., rostro excl. 12—15 mm. Diese Spezies wurde von Herrn L. Conradt in Usam- bara auf der Plantage Derema (850 m) von Ende Sep- tember bis Ende Oktober und Anfang Dezember 1891 auf ‚Holz, liegenden Baumstämmen und an Lianen gefunden. Es ist die erste in Ostafrika gefundene Art der Gattung und ‚durch die mit Haarbüscheln versehenen Höcker auf den ‚Elytren ausgezeichnet. Stett. entomol. Zeit. 1894. 375 ' Mecocerus laesifasciatus n. sp. I. M. annulipedi Krsch. similis, fuseus, minus tenuiter tomen- toso-pilosus, rufobrunneo parce variegatus, pronoti vittis duabus in medio divergentibus maculisque laetioribus fulvis; elytris fascia postmediana albido-flava, direpta, maculisque basi pro- pioribus et apicalibus fulvis ornatis; pectore segmentisque ab- dominalibus plus minusve direpte fulvo-tomentosis; pedibus parce griseo-pilosis, femoribus autem annulo fulvo tibiisque annulo griseo-flavido ornatis; tarsorum articulis primo et ultimo albidis, illius apice articulisgue secundo et tertio nigrofuseis, hujus lobis apice albidis; rostro haud sulcato et indistincte biearinato; pr othorace, supra tenuissime coriaceo ‚et „parce ‚punctato. .& Antennis corpore fere duplo longioribus, spinis pro- ‚sternalibus nullis, - Long. corp. 11—13 mm. KREhE BR Bei Bismarckburg in Togo, April und Mai 1893 einige Exemplare (L. Conradt). SER Diese Art ist dem M. annulipes Krsch. offenbar zunächst verwandt wegen der weniger feinen Behaarung, die beiden gemeinsam ist, sowohl ober- wie unterseits; aber die breite Mittelfurche des Rüssels ist nicht zur Ausbildung gelangt, und die weiße Querbinde hinter der Mitte ist schr deutlich, bei annulipes nur angedeutet. Mecocerus Krombinus 2. sp. 9. “M. diversipedi Imh. similis, obseure et. opacus, pareius griseo-olivaceo tenuiter pilosus, vitta capitis et rostri mediana,: guttis octo pronoti rhomboidaliter positis guttisque eompluribus elytrorum, quarum utrinque duabus post- medianis transversim positis, guttaque paulo majore laterali submediano albidis; antennis fere ut in M. diversipede eoloratis; pectore et ventre aequaliter griseo-pilosis; pedibus griseo-tomentosis, tibis ad magnam partem nigris, albide autem biannulatis (annulo submediano et basali), tarsorum articulis Primo et ultimo albis, illius apice artieulisque secundo et tertio nigris; rostro dense rugoso, supra bicarinato medioque distinete sulcato, carinis apicem versus distinetis et divergentibus, . basin versus. evanescentibus, carinula media antica glabra; pronoto . glabro et.. subtilissime ‚ eoriaceQ; elytrorum margine basali ‚eleyato. — Long. corp., rostro excl 13 15,mm,..., Im Hinterlande von Kamerun auf der Broich Station von den Herren Dr. Preuss und Hauptmann Zeuner entdeckt. Preuss fand die Art auch bei Vietoriai in Kamerun. Stett. entomol. Zeit. 1894, 95 ‚376 Diese Spezies ist. von M. diversipes Imh. aus Ober-Guinea, .der sie sehr ähnlich ist, folgendermaßen verschieden. Die Antennen des & sind bei gleicher Körperlänge kürzer; ebenso sind die Beine kürzer; die Flecken der Elytren sind zahl- reicher, aber die Constellation der größeren Flecken ist die ‚gleiche; der Discoidalfleck hinter der Mitte der Elytren ist getheilt und besteht aus zwei nebeneinanderstehenden kleinen Flecken. | Mecocerus inornatus n. sp. d. Griseo-fulvo tomentosus, prothorace fere nudo (deterso?), elytrorum tertia parte basali albida (partim nuda, verisimiliter detersa), parte media late fusca, apice autem griseo, sordido et fusco et albo indistincte variegato; antennis fuscis; pectore et ventre griseo-variegatis; pedibus laxe griseo-tomentosis, tibiis albo-griseo annulatis, tarsis griseis, artieulis 2. et 3. apiceque primi fuseis; rostro dense punctato, bicarinato et sulcato, carinis fere usque ad oculos distinetis, suleco rugoso-punetato canalieuloque interoculari longo instructo, carinula media apicali brevi; antennis corpore duplo longioribus, articulo quinto ‚quam quarto paulo longiore; prothorace tenuissime coriaceo et parce punctulato; spinis prosternalibus nullis. — Long. Corp., rostro excl., 12 mm. Von dieser kleinen unscheinbaren Art liegt nur ein Männchen vor, welches der Botaniker Zenker von der Jaunde-Station (im östlichen Hinterlande von Kamerun) einsandte. Es unterscheidet sich von M. laesifasciatus m. durch das gefurchte Rostrum und die abweichende Färbung der Elytren. Der Mecocerus plintherioides Karsch (Berl. Entom. Zeitschr. 1882 $. 402) aus Chinchoxo (Congo-Gebiet) gehört in die Gattung Pintheria. Die Plintheria cinerea Jordan (Novitat. Zool. I. 1894 $. 628) von Sierra Leone scheint mit P. pün- therioides Krsch. identisch zu sein. Tophoderes Schönh. Die Gattung hat ihren Hauptsitz auf Madagaskar, wo sie die Anthribiden recht wesentlich repräsentirt; aber vereinzelte Arten finden sich auch in Afrika, wo sie aber durchaus in den Hintergrund treten. Zu den bekannten Arten dieses Erd- theils, fasciculosus Fähr. in Caffrarien und dorsaks Qued. vom Quango, treten hier noch zwei neue Arten: Stett. entomol. Zeit. 1894. 377 'Tophoderes anatinus n. sp. Elongatus, angustatus, fusco-brunneus, griseo et fulvo leviter pilosus (ad partem detersus), subtus grisescens, an- tennis nigro-fuseis, clava brunnea; pedibus fuscis, griseo-pilosis, tibiis fusco-annulatis; capite et rostro supra glabris, punc- tulatis, hoc carina media laevi instructo; antennis usque ad basin prothoracis haud longe pertinentibus; prothorace sub- eonico, latiore quam longiore, lateraliter vix curvato, fere recto, angulis postieis anguste acutis, carina laterali usque ad medium pertinente, dorso leviter convexo, planiusculo, sim- plice, subtiliter rugoso-punctato; elytris duplo longioribus quam latioribus, simplicibus, nee tuberculatis nee costatis, striato-punctatis, pone basin subcallosis. — Long. corp. cum rostro 16 mm. In Westafrika bei Malange (Angola) von Dr. Max Buchner entdeckt. Die Art ist durch den langen, schmalen Körper und die lang ausgezogenen spitzen Hinterwinkel des Prothorax aus- ‚gezeichnet. Tophoderes acutangulus n. sp. Breviusculus, leviter fulvescens, fusco alboque variegatus, plagis direptis quatuor dorsalibus albidis, pronoto postice fuseo- bivittato, antennis fuseis, pedibus fusco-nigris griseo -pilosis, tibiis nigro-annulatis, pectore et ventre parce griseo-pilosis; prothorace subconico, latiore quam longiore, lateribus fere reetis, vix perparum curvatis, angulis posticis elongatis, an- gustis, acutissimis, carina laterali usque ad medium laterum haud pertinente, dorso medio subplanato, disco leviter calloso; elytris breviusculis, dimidio fere longioribus quam latioribus, convexis, pone basin parum- callosis, striato-punctatis; inter- ‚stitis planatis, alternis dorsalibus vix convexis. — Long. corp. (rostro excl.) 8,5 mm. Im Hinterlande von Togo bei Bismarckburg, Mai bis Juni 1893 (L. Conradt). Durch den kurzen Körper und die lang ausgezogenen und schmalen, sehr zugespitzen Hinterwinkel des Prothorax ausgezeichnet. Syntophoderes n. g. Hoc genus generi Tophoderi proxime affine. Rostrum aequaliter latum, supra glabrum, simplex, absque: suleis, at in medio longitudinaliter carinatum, antice subemarginatum, Antennae breves, usque ad medium prothoracem haud per- Stett. entomol. Zeit. 1898. Ben! 95% 378 tinentes, articulis 2. primis longitudine plus minusve aequa- libus, artieulis 3., 3.—8, singulis quam quarto brevioribus, arti- enlie- 9.—11. latioribus quam longioribus, celavam brevem praebentibus. Oeuli breviter erle, modice convexi. Pro- thorax vix latior quam longior, antice sat attenuatus; carina margini postico sat approximata, scutellum versus convexa, lateraliter late antrorsum curvata, mox autem desinens, usque ad medium laterum haud longe pertinens. Elytrorum area suturalis per totam Toneitudinem depressa. Coxae pedum anticorum inter se perparum separatae, fere inter contingentes. Diese neue, auf die beiden folgenden Arten gegründete Gattung ist von Tophoderes hauptsächlich durch das gleich breite Rostrum und den beiderseits in einem Bogen nach vorn gekrümmten Querkiel des Pronotums unterschieden. Bei Tophoderes bildet der Querkiel mit den Seitenkielen beiderseits einen scharfen Winkel, der bei den meisten Arten ein spitzer ist, Syntophoderes nodifer n. sp. Fulvescens, tomento raro albido variegatus et fusco macu- latus, antennis atrofuseis vel atris, nitidis, elava tota atra, opaca; pedibus flavescenti-fulvis, annulo medio femorum ob- soleto, annulo subbasali exiguo apiceque tibiarum omnium pedum nigris; pectore abdomineque flavescenti-pilosis; pro- noto longitudinaliter biimpresso, tuberculis tribus transversim positis distinctis, tuberculo medio subacuto; elytris seriatim punctatis, ‚striis punetorum leviter flexuosis, punetis profunde exseulptis, interstitiis striarum alternis elevatis (praesertim interstitio tertio), primo et tertio pone basin nodosis. — Long. corp. (rostro excl.) 8,5—11 mm. . Im. Berglande Usambara, auf der Blaue De (850 m) Ende ‚Oktober 1891 von L. Conradt an Holz sitzend gefunden; am 20. November 1891 gesammelte Stücke sind mit der Angabe „an morschen eben gefallenen Baum- stämmen sitzend“ versehen. Syutophoderes guineensis n. sp. Praevedanli simillimus, griseo-avellaneus, supra submaen- latus, signatura elytrorum nal dorsali coaretata pallide Brisea; an: nigris vel fusco-nigris, nitidis, elava atra, articulis 7. et 8. albido-pilosis; .pedibus griseis, femoribus nigro-subannulatis, tibiarum apice et 'basi nigris; pectore ab- domineque griseo-flavescentibus; pronoto longitudinaliter biimpresso, ‚tuberculis tribus: transversim Bo Saul Deu Stett, entomol. Zeit. 1894. / air 379 quam in S. nodifero; elytris seriatim punctatis, striis leviter flexuosis, punetis striarum profunde exsculptis, interstitiis _ striarum alternis minus alte aut perparum elevatis, callo' sub- basali parum elevato; metatarso omnium pedum paulo lon- siore quam in S. nodijero — Long. corp.. Gere excl.) 9—11 mm. Hinterland von Kamerun, "Jaunde-Station (Zenker); Mukenge in Balubaland, Central-Congo, Mitte September 1881 (Pogge); Semnio im Lande Njam-Njam (Bohndorff). Auch ein oberseits abgeriebenes Stück aus Sierra- Leone un hierher. Schon Laeordaire scheint diese Art gekannt zu Haben en die unbenannte, in den „Genera des Col&opteres“ VII. 8. 520, Anm. 1 beschriebene, mit dem nahe verwandten oder wenigstens recht ähnlichen Platynorrhynchus suleifrons Fahr. vergliehene Spezies läßt sich nach der kurzen Diagnose nur auf Syntophoderes guineensis n. sp. beziehen. Diese westafrikanische Form von Syntophoderes ist en ostafrikanischen 8. nodifer sehr ähnlich, aber durch die meist sehmutzig graue Färbung des ganzen Körpers, die weniger erhabenen Höcker des Pronotums und den etwas längeren Metatarsus aller Beine zu unterscheiden. Der 8. .nodifer fällt durch die gelbbraune Färbung des ganzen Körpers auf. Sphinctotropis n. Q. Diese Gattung gehört trotz der kleineren Augen wahr- scheinlich zu den Acoryninen und ist zunächst mit Cedus Pasc. verwandt, der sie durch die Bildung des Prothoracal- kieles ähnlich erscheint; aber die Augen sind kleiner, weiter voneinander getrennt; das mittlere Glied der Fühlerkeule ist kürzer; das 3. Fühlerglied ist länger als das 4. Corpus perparum elongatum. Rostrum capite paulo angustius, deplanatum, compressum, antrorsum leviter dila- tatum, supra inaequale, antice truncatum. Antennae dimi- dium corporis superantes, artieulo primo clavato, quam 2. plus duplo longiore, hoc brevi, pyriformi; funiculus tenerrimus, articulo 3. quam 4. quarta parte breviore; clava elongata triartieulata, articulo medio duobus alteris breviore. Oculi distantes, modicae magnitudinis, minores quam in ceteris Acoryninarum generibus. Prothorax latior quam longior, supra inaequalis, lateraliter medium versus leviter sinuato- eonstrietus; carinula postica transversa a margine postico sat distans, medio angulato, lateraliter angulum indistinete formans, dein paulo apicem versus flexa, sed medium. laterum haud Stett. entomol. Zeit. 1894. 380. superans, mox pone angulum posticum sinuato-flexuosa, qua re constrietam .formam prothoracis efficiens. Elytra dimidia longiora quam latiora, costata et leviter tubereulata. Für die: Acoryninen ist das kurze birnförmige zweite Antennenglied charakteristisch; dieses ist bei den Stenocerinen (Platynorrhynchus, Diastatatropis ete.) länglich, Sphinetotropis. albofasciata n. sp. Fusco-atra, rostro, genis, seutello, macula pronoti nein antescutellari faseiaque elytrorum postmmediana abbreviata, dentata, albis; antennis atris basin versus ferrugineis, apice artieulorum funieuli artieulisque duobus primis totis fuseis;. pectore et ventre griseo-variegatis, partim rufo-maeulatis, puncto segmentorum abdominalium Jlaterali singulo postice albo; pedibus fuseo-nigris, albido- vel griseo-annulatis; pro- thorace rugoso et punctato; elytris seriatim punetatis, inter- stitiis alternis convexis, costiformibus, tuberibusque atris non- nullis e basi usque ad seutellum obsitis. — Long. corp. 6 mm, In Usambara auf der Plantage Derema (850 m) am 28. August 1891 von L. Conradt an Holzstämmen gefunden. Die Art ist dem Cedus audouini Schh. ähnlich, aber kleiner. Platynorrhynchus Chevr, i. |. (Phloeophilus Schh.) Der Rüssel ist oben mit zwei Längskielen und einer Mittelfurche versehen, schmäler als der Kopf und vorn ver- breiter. Die Augen sind mittelgroß, oval, mäßig convex. An den Antennen sind die zwei ersten Glieder länglich keulen- förmig; das zweite ist kürzer als das erste, doppelt so lang als dick; die Keule dreigliedrig. Der Prothorax ist wenig breiter als lang, der hintere Querkiel ziemlich weit vom Hinterrande entfernt, an den Seiten in stark gerundetem Bogen nach vorn gewendet und bald aufhörend, etwa bis zur Mitte der Seiten reichend.e Die Vorderhüften sind durch einen breiten intereoxalen Fortsatz voneinander getrennt. Im männ- lichen Geschlecht sind die Schenkel der Mittelbeine mit einem Zahne bewaffnet, im weiblichen Geschlecht, wie die übrigen Schenkel, zahnlos. Von der recht ähnlichen Gattung Syniophodre (2. 8.) unterscheidet sich Platynorrkynchus wie folgt: Der Rüssel ist nicht glatt, sondern mit zwei Längskielen und einer Mittel- furche versehen; der Querkiel des Pronotums ist vom „als Stett. entomol. Zeit. 1894. 381. rande weiter entfernt, die Vorderhüften :sind durch einen; breiten Fortsatz des Prosternums voneinander getrennt, Ant das & besitzt an den Mittelschenkeln einen Zahn. : Der westafrikanische P. suleifrons Fähr. zeigt alle onen charaktere. 'in gleicher Weise ausgebildet, ‘wie der P. a Boh., der in Bengalen zu Hause ist. ! ® suleifrons liegt vor aus Togo, Bismarekburg nnd radt), und .von: der Jaunde- Slaton im Hinterlande von; Kamerun (Zenker). , Platynorrhynchus dorsovittis n. sp. 2. Umbrinus, vitta pallida lata, a rostro super pronotum elytraque per totam longitudinem usque ad apicem pertinente, in elytris bis eoaretata, ornatus, his praeterea pustulis fuseis et 'griseis' obsitis; antennis nigrofuseis, artieulis 7. et 8. niveo-: pilosis; peetore- "et ventre ad partem rufopilosis, segmentis abdominalibus güttis flavis utrinque duabus notatis; pedibus fusco-nigris parce griseo-pilosis, tibiis albido-annulatis, meta- tarso albo-piloso, apice nigro; rostro medio lateraliter: magis’ coarctato quam in P. sulcifronte Fähr., supra planato, canaliculo medio brevi angusto exstructo; prothorace distinete latiore quam longiore, apicem versus valde attenuato, dorso inaequali, medio depresso, bicalloso, carina transversa flexuosa; elytris sat eonvexis, brevibus, duobus junctis tertia parte longioribus quam latioribus, punctato-striatis, striis flexuosis, interstitiis alternis dorsalibus leviter convexis pustulisque fuscis vel atris: obsitis, utroque elytro antice subtubereulato et nonnihil fasci- eulato; femoribus inermibus. — Long. corp. 9—10 mm. Im Hinterlande von Togo, bei Bismarckburg, von L: Conradt je ein Exemplar am 29. März 1893 auf Holz und am 14. Mai auf einem Pfahl gefunden. Von P. sulcifrons Fähr. selır verschieden, namentlich dureh, den kleineren, anders gefärbten und verhältnißmäßie kürzeren: Körper, vorn "mehr verjünsten Prothorax, Susan gerippte,: kürzere Elytren und das in der Mitte stärker eingeschnürte Rostrum. Homoeotropis n. g. Stenocerinarum. Corpus breviusculum. Rostrum capite longius et paulo angustius, supra planatum, depressum, per mediam longitu- dinem subtiliter carinatum, antrorsum dilatatum, margine antieo subemarginato. Antennarum clava triarticulata, elongato- ovata, acuminata, articulo medio brevi; funieuli articuli solito. magis inerassati, artieculis duobus primis subaequalibus, clavatis, Stett. entomol. Zeit. 1894, 382 articulo tertio quam quarto tertia parte longiore. Oculi distantes, modicae magpitudinis, breviter ovati, sat convexi. Prothorax latior quam longior, antrorsum attenuatus; carina' transversa a margine postico sat longe distans, 'leviter biflexuosa, lateraliter eurvata, mox desinens. Elytra ae parte longiora quam latiora, tuberculata. Zunächst mit Diastatotropis verwandt, Körper hr kürzer, Augen stärker convex und kürzer, Prothorax breiter als lang, hinterer Querkiel desselben zweibuchtig und Elytren gehöckert. H. tuberculata n. sp. 9. Fusca, umbrino-griseo et nigro variegata, elytrorum macula parva laterali subhumerali nigra, antice griseo-albida, abdomine lateraliter nigro-maculato, pedibus griseo-pilosis, apicem versus transversim nigro-bimaeulatis, tibiis nigris griseo-biannulatis, tarsis nigris, articuli primi basi articuloque tertio albido-griseis; antennis usque ad medium corpus pertinentibus; protho- race in disco transversim impresso, carinula media. longi- tudinali antice distineta instructo; elytris. punetato-striatis, striis ad partem flexuosis, utroque elytro tubere postscutellari tubereulisque compluribus minoribus praeditis. — Long: enzp, 5,5 mm. - Usambara: Plantage Derema, am 21. Oktober 1891 auf Holz (L. Conradt). Peltorrhinus n. g. Tropiderinarum. Rostrum magnum, latum, totum deplanatum, glabrum,. capite latius nec longius quam ie e basi usque ad medium dilatatum, lateraliter in medio ansulatum, dein apicem versus leviter attenuatum. Scrobiculi foveiformes, pone medium positi. Oculi magni, antice inter se fere contingentes. Antennae in mare corpore longiores, scapo majuseulo, clavato, antice et postice insolito abrupte et dense ciliato, supra tomentoso; artieulo secundo exiguo, pyriformi, articulis 3.—8. longis, graeilibus, tenuibus, 3. ceteris perparum erassiore, quam 4. paulo breviore; clava elongata, triarticulata, tenui. Prothorax valde transversus, duplo fere latior quam longior, antrorsum leviter attenuatus; carina transversa biflexuosa, usque ad angulos versus posticos ducta, tum antrorsum late incurvata, medium laterum vix superans. Elytra brevia, convexa, tertia parte longiora quam latiora, simplicia. Pro- Stett. entomol. Zeit. 1894. 383 sterni spatium intercoxale angustum. Femora clavata, inerassata; tibiae tenues; metatarsus, Be an Badan! ann eorum, gracilis.. — Die einzige Art ist Peltorrhinus latirostris n. sp. Ater, opacus, rostro, genis, artieulis duobus primis anten- narum, 'plaga laterali prothoraeis antica episternisque meta- - thoracalibus totis luteis; antennis, apice articulorum 3.—8. nodiformi brunneo excepto, nigris; pronoti signaturis opacis elytrorumque guttis exiguis et striis decoloribus singulis inter- ruptis einereis; pectore, abdomine pedibusque cinereo-tomen-. tösis, episternis prothoracalibus sericeis; pronoti margine postico- bisinuato; elytris punctato-striatis, ad basin transversim im- pressis.. — Long. corp. 43/, mm. - Im Hinterlande von Togo bei Bismarckburg am 13. März 1893. im Busch ne Holz von ‚Herrn Leopald Sal entdeckt. Exechesops latifrons n. sp. rechesopi quadrituberculatae dissimilis, oculis nempe vix pedunculatis, atratula, griseo parce pilosa, antennis brunneis, clava atra, pedibus fuseis, pecetore abdomineque griseo-tomen- tosis; capite lato cum oculis parum angustiore quam pro- thorace, oculis inter se valde remotis, fronte latissima; rostro antrorsum minime attenuato, paulo breviore quam latiore, utrinque supra basin antennarum paulo lobato; oculis medio- eribus, convexis, subconieis; prothorace brevi, lato, multo latiore quam longiore, lateribus rotundatis antrorsum conni- ventibus, carina transversa a margine postico sat longe remota, late bisinuata, lateraliter acute exstante,; elytris duobus junetis tertia parte longioribus quam latioribus, striato-punctatis, disco utriusque elytri callis tribus, "suturam sequentibus, exstructo, eallo postico indistineto. — Long. corp. 3 mm. Mombassa in Ostafrika (Hildebrandt). Ein echter Exechesops ist mir unbekannt; es scheint aber, daß die vorliegende Art nahe Beziehungen zu dieser Gattung hat. Bei Exechesops quadrituberculata Fähr., der einzigen. be- kannten Art der Gattung, sitzen die Augen auf einem Stiele, wie aus der Pascoe’schen Figur des Zygaenodes monstrosus Pasec. (der nach Lacordaire wahrscheinlich mit Exechesops qua- drituberculata Fähr. identisch ist) hervorgeht (Journal of Entom. I. T. 16. F. 5.). Bei E. latifrons jedoch tragen nur. die an den Seiten des Kopfes vorragenden Ecken die Augen. Die. auffallende Breite der Stirn ist beiden Arten gemein- Stett. entomol. Zeit. 1894. 384 sehaftlich; aber bei quadrituberculata ist der Viorderkopf drei- eckig zugespitzt, bei latifrons nach vorn zu nur wenig ver- schmälert. Vermuthlich bildet diese Spezies eine besondere» Gattung. Anocerastes Imh Die Gattung wurde von Imhoff auf die einzige Art lepidus aus Ober-Guinea gegründet (Genera Curcul. I. 1842). Später beschrieb Quedenfeldt (Berlin. Ent. Zeitschr. 1886 S. 309 :und 310) noch zwei Arten, undulatus und subcostatus aus dem Gebiet des Quango. (Nieder-Guinea); von Jordan wurden 1894 dazu noch sechs Arten bekannt gemacht (Novitates Zool. 1.). Unter diesen Arten finden sich zwei ganz gesonderte Artengruppen, auf welche bereits Jordan Il. c. 8. 649 und 651 aufmerksam machte. Da diese Artengruppen gut unter- schieden sind, keine Zwischenformen aufweisen :und zwei Entwicklungstypen darstellen, so glaube ich sie als zwei Gattungen betrachten zu müssen a Imh. und Epicera.tes n. 2.). Die Gattung Anocerastes enthält die en und schlan-. keren Formen, welche durch das sehr Aue zweite An-. tennenglied, das längere Rostrum mit den zwei: deutlichen Kielen längs der Mitte des letzteren und den beiderseits winklig umgebogenen Querkiel des Pronotums gekennzeichnet sind. Die Charakteristik dieser Gattung ist die folgende: Species ad partem majores, graciliores. Antennae in mare longissimae, artieulus seeundus minutus, brevis, vix lon- gior quam crassior. Rostrum subelongatum, paulo longius quam latius, supra distinete longitudinaliter bicarinatum. Oceiput subelongatum. Prothorax leviter tantum pone medium ampliatus; carina a margine postico sat elongata, utrinque angulata, dein oblique antrorsum currente, arcuata, ad medium nam: 'haud pertinens \ Hierher gehören die Arten lepidus Imh. und nach Jordan die Arten geometricus, subfascialus, bimaculatus und ater Jord.; ferner eine neue Art: Anocerastes varlegatus n. sp. d.- A. lepidi Imhoffi minoribus speciminibus magnitudine similis, at elytris aliter coloratis, large plus minusve fasciatim fulvo-umbrino variegatis; eapite et prothorace plus minusve distinetius rugulosis, carinis rostri brevioribus et postice diver- Stett. entomol. Zeit. 1894. ö 5 385 gentibus; pronoto per longitudinem mediam plane canaliculato, canalieulo utrinque rugulis continuis limitato; elytris fortiter punetato- -striatis, ‚strüs alternis apicem versus angustioribus, ad partem eonvexis. — Long. corp. 15 mm, antenn, 41 mm. ‚Aus Kamerun, 19. Anogerastes lepidus Imh. liegt vor aus dem Hinterlande von Togo (Bismarekburg), wo ihn Dr. Büttner Juni bis Juli und November 1891, L. Con- radt am 11. März 1893 im Busch auf Holz nal ferner von ron: in Kamerun (Dr. P. Preuss). Epicerastes n. Q. Generi praecedenti similis; species minores, minus. eraeiles. Antennarum articulus seeundus plus minusve longulus. Role, breve, latius quam longius, supra indistinete vel nullomodo bicarinatum. Oceiput breve. Prothorax postice latior; carina "a margine postico parum distans, utrinque late Ban et oblique antrorsum currens, mox autem ab neque usque ad medium laterum pertinens. Diese Gattung congruirt mit der Gruppe II von Anocerastes bei Jordan, Novit. Zool. I. 1894 S. 651. Es gehören hierher die Arten undulatus Qued., subcostatus Qued., pygiikalis Jord., albinus Jord. und vier neue Arten, welche im folgenden be- schrieben sind. Epicerastes convezicollis n. sp. 2, Olivaceo-griseus, antennis rufo-griseis, albido-afflatis, arti- ceulis 3._—8. apice fuseis, articulo 9. albido, 10 et 11. nigro- fuseis; prothorace supra griseo- ana, stria media antica longitudinali, mox abbreviata, punctoque singulo utrinque albidis; elytris griseo-trifasciatis, interstitiis alternis striarum fusco-interruptis; pectore, abdomine pedibusque einereo-tomen- tosis, tibiarum annulo subbasali apiceque fuscis, tarsorum articulo primo albo-piloso, apice articulisque sequentibus fuscis; antennis corpore perparum longioribus, articulo secundo paulo elongato, quam articulo tertio bis et dimidio breviore; pronoto convexo, postice transversim perparum depresso, carına margini Dostico proxima; elytris subangustatis, pone basin leviter elevatis, ante medium vix impressis, interstitiis strarum alternis cönvexis, Area suturali vix depressa. —- Long. corp.:7 mm. Aus Kamerun Brandy: Stett. entomol. Zeit. 1894. 386 Epicerastes costiger n. sp. 9 Ater, flavido variegatus et maculatus; antennis rufis, artieulis duobus basalibus apiceque articulorum 3.—8. fusco- nigris, articuli 9. dimidio basali albo, dimidio apicali arti- eulisque 10. et 11. atris; pronoto vitta flavida antica mediana ornato, pilis quoque dispersis flavidis obsito; elytris flavido et atro variegatis; peetore abdomineque cinereis, episternis meso- et metathoracalibus flavido-pilosis, lateribus metasterni nigro-punctatis; femoribus atrofuscis, plus minusve .albido- tomentosis, tibiis atro-fuseis, basi harum annuloque mediano albis, tarsorum artieuli primi basi artieuloque secundo toto albidis; antennis corpore perparum longioribus, articulo secundo brevi, subelavato, dimidio longiore quam crassiore, quinta vere vel sexta parte breviore quam articulo quarto; prothorace convexo, postice transversim leviter depresso, carina transversa margini postico proxima; elytris pone basin distincte elevatis, ante medium perparum depressis, interstitiis alternis, praesertim tertio, elevatis, hoc latiore et costiformi, area suturali paulo depressa. — Long..corp. 7,5 mm. Bei der Jaunde-Station im östlichen Hinterlande von Kamerun (800 m hoch) von Herrn Zenker aufgefunden. E. costiger ist von dem ähnlichen convezicollis m. durch dunklere Färbung und hellere Zeichnung, das kürzere zweite Antennenglied, das im Verhältniß zum vierten längere dritte Glied der Antennen und die stärkere Rippe des dritten Zwischenraumes der Elytren verschieden. Epicerastes sericans n. sp. 9. Griseo-flavidus, melleo-sericeus, antennis brunneis, artieulis duobus ultimis fuseis; prothorace fusco indistinete trivittato, elytris fasciate fusco-maeculatis, lateribus sub humeros atratis; antennis corpore distinete longioribus, articulo secundo clavato duplo longiore quam erassiore; pronoti disco depresso, lon- gitudinaliter tricarinato, antice integro, harum carina media brevi, antice mox abrupta, alba. carina transversa postica a margine postico sat distante; elytris pone basin gibbosis, ante medium oblique impressis, interstitiis alternis elevatis, interstitio tertio alliore et latiore, area suturali paulo depressa. — Lore. corp. 6,5 mm. Auf dem Kilimandscharo, und zwar in der Kultur- region (1500 bis 1700 m) von Professor Dr. Volkens entdeckt. Stett. entomol, Zeit. 1894. 387 Epicerastes dorsalis n. sp. 9, Praecedentibus paulo robustior, flavescens, oceipite fusco flavovittato, 'plaga fusca frontem versus prolongata; antennis rufis albo-tomentosis, articulis duobus primis apiceque articu- lorum 3.—8. fusconigris, articulo 9. laetius albido, apice autem artieulisque 10. et 11. atris; prothorace atrato flavido- adsperso vittaque media abbreviata antica alba notato;, elytris super dorsum albo-plagiatis, hac plaga elongata, pone seutellum ineipiente, fere cruciformi, antice abrupta et dilatata, usque ad apicem pertinente; pyeidio albo; antennis apicem cor- poris vix superantibus, articulo secundo vix duplo longiore quam latiore, quinta parte breviore quam tertio; pronoti disco late impresso tuberculogue mediano conico, quod vittam anticam albam postice terminat, exstructo; carina postica. a märgine postico parum distante; elytris paulo ampliatis, pone basin leviter elevatis nec ante medium depressis. — Long. corp. 9 mm. In Usambara auf der Plantage Derema am 8. No- ‚vember 1891 von L. Conradt am Aste eines Baumes entdeckt. Deuterocrates longicollis n. sp. d. Elongatus, griseo-fuscus, large gilvo-tinetus et albo- variegatus, elytris inacurate fusco-subfaseiatis, fasciis basali, postmediana, apicali direptis, ad suturam interruptis, fascia. inlermedia ceteris distinetiore; antennis nigris, articulorum basi ad dimidiam vel tertiam partem alba, articulo 9. albo apiceque atro, 10. et 11. totis atris, pedibus nigro- et albo-annulatis; capite cum rostro plus duplo longiore quam latiore, mann eorpore fere duplo et dimidio longioribus; prothorace elon- gato, angustato, duplo fere longiore quam latiore; disco antice et postice impresso, medio calloso; elytris eylindrieis, sat profunde punctato-striatis, interstitiis alternis convexis, inter- stitio tertio costiformi, — Long. corp. 22 mm. In Usambara von Lieut. Reimer entdeckt. | Die Art ist ausgezeichnet durch den langen, schmalen: Prothorax und die bräunliche ‚und weißliche, Sprenkelung der ganzen Oberseite. Xylinades simillimus ron ‘(Archiv.. entom. I 8. 112). «Obgleich es: nicht ‚leicht ist, diese Tihomson’sche. Spezies zu deuten, so glaube ich doch einen mir vorliegenden Xylinades: von: Kamerun, der von: den übrigen Arten Afrikas verschieden Stett. entomol. Zeit. 1894. 388 ist, auf diese Art beziehen zu dürfen, weil derselbe in einem speziellen Merkmale mit X. similimus congruirt; . das ist die in der kurzen Beschreibung ]. e. sich findende Angabe, daß die Segmente des Abdomens jederseits nur einen Fleck be- sitzen. Das Exemplar von Kamerun gleicht dem X. maculipes Schh. in der Bildung der Antennen und der ähnlichen Flecken- zeichnung der Oberseite, unterscheidet sich aber von dieser Art durch die feinere Granulation des Pronotums und der Elytren, die geringere Länge der letzteren, den schwach zahnartigen, stumpfen Vorsprung an den Schultern derselben, namentlich aber durch die Verbindung des Querkiels des Pronotums mit den Seitenkielen, infolgedessen die letzteren winklig gebrochen sind. Bei X. maculipes ist der Querkiel des Pronotums beiderseits abge- kürzt und die Seitenkiele sind geschwungen, bilden aber keinen Winkel; ferner finden sich auf den Segmenten des Abdomens jederseits zwei Flecke. Vielleicht gehört auch der von Quedenfeldt beschriebene Xylinades sinuaticollis vom Quango (Berlin. Eut. Zeitschr. 1886 S. 315) zu similimus Thoms. Hier folgt die Beschreibung des oben erwähnten, für X. simöllimus gehaltenen Exemplars von Kamerun: ‚Sordide alutaceus, fusco maculatus, pronoto medio vittis geniculatis fuseis eincto punctoque discoidali fusco präedito; elytris parce fusco-adspersis, utroque macula basali, macula postmediana (e maculis tribus orta) maculaque apicali cirepta communi fuseis ornato; pedibus atrofusco-annulatis, femoribus supra laevigatis, nigris; pectore abdomineque alutaceis, seg- mentis abdominalibus utrinque macula singula marginali fusca notatis; epistomate parum sinuate, minus profunde quam in X. maculipede; antennis fere totis aequalibus ac in hac specie; rostro canalieulato; prothorace latiore, late- ribus magis rotundatis, dorso minus large et sub- tilius granulato, carina postica cum carina utringque laterali conjuneta, hac angulariter fracta; elytris brevioribus quam in X. maculipede, striis subtilius gra- nulatis, humeris subdentatis, — Long. corp. 12,5 mm. Kamerun, Barombi-Station, 1 2 (Hauptmann Zeuner). Auch ein Stück aus Guinea (Buquet) gehört hierher. Xylinades simillimus Thoms. var. montanus m. Praecedenti similis; umbrinus, atrofusco maeulatus, pronoto maculis majoribus anterioribus et posterioribus punctoque discoidali, elytris maculis nonnullis majoribus, singula basali, Stett. entomol. Zeit. 1894. ' 389 singula discoidali, duabus lateralibus medianis, nonnullis apicalibus atris, segmentis abdominalibus macula. utrinque "marginali singula fusca notatis; pronoto parum punctato, ‚punetis plurimis granulo minutissimo, vix conspicuo,.: post- posito praeditis; elytrorum striis simplieiter punctatis,.. vix subtiliter granulatis, prope basin autem distinete Sonst humeris subdentatis. — Long. corp. 15 mm. Kamerun: bei Bwea auf dem Kamerun- Gebirge (Dr. P. Preuss), 1 2. Das einzige vorliegende Stück ist von der vorkteheid beschriebenen Art deutlich zu unterscheiden. : Abgesehen von der unwesentlichen anderen Färbung besitzt das Pronotum anscheinend keine Graneln, aber die meisten der wenigen eingestochenen Punkte des Pronotums sind mit einem ihm hinten anliegenden, winzigen, selbst unter der Lupe nur schwach sichtbaren glatten Körnehen versehen; und auch auf den Elytren fioden sich deutliche Graneln nur am Grunde der Elytren auf den mittleren Streifen. Dagegen stimmt das Exemplar in der Bildung der Antennen, in der Verbindung der Kiele des Pronotums, in dem schwach zahnförmigen Vor- sprunge an den Schultern der Elytren und in dem Vorhanden- sein nur eines Randfleckes jederseits auf den Segmenten .des Abdomens mit similimus Thoms. überein. Vermuthlich gehört daher montanus als Varietät zu dieser Art. Xylinades alternans Imh. n. sp. Unter dem Namen „alternans* Imh.* stecken in der Königlichen Sammlung einige Exemplare einer Xylinades-Spezies aus „Guinea“, welche dem X. maculipes Schh. aus Natal etc. äußerst ähnlich is. Anscheinend ist über X. alternans Imh. niemals geschrieben. Die Unterschiede zwischen beiden Formen bestehen in einer verschiedenen Länge der Antennenglieder. Bei X. maculipes & sind alle Glieder der Antennen kürzer als beim & von aliernans; das sechste, siebente und achte Glied sind nicht länger als dick. Beim 2 sind die Antennen- ‚glieder gleichfalls kürzer und dicker als bei alternans 2, zum Theil fast kugelig. Bei X. alternans hingegen sind die Antennen länger und ‚erreichen im männlichen Geschlecht die Basis des Prothorax ; das zweite bis achte Glied sind länger als dick. Auch die Antennen des 2 sind deutlich von denen des maculipes 2 zu unterscheiden; die meisten Glieder sind nicht kugelig, ne ein klein wenig verlängert. 1 Stett. entomol. Zeit. 189. 390 Man mag diese beiden Formen für Unterarten einer ' Spezies halten, jedenfalls sind sie verschieden. X. maculipes Schh. liegt in der Königlichen Sammlung vor aus Natal (Pöppig), Caffrarien (Krebs), Derema in Usambara (Conradt, Oktober 1891), Seengebiet, Victoria- Njansa? (Stuhlmann), und Mukenge in Balubaland, Central- Congo (Pogge, November 1881). — Körperlänge 11—20 mm. ‚X. alternans Imh. ist in der Königlichen Sammlung ver- treten aus Guinea (Imhoff, Deyrolle), Chinchoxo, nördlich von der Mündung des Congo (Falkenstein) und von Bis- marckburg in Togo (Conradt, März 1893. — Kärpenlauze 12—17 mm. G@ynandrocerus praecox n. sp. &9. G. antennali Lacord. multo minor, fuscus, supra griseo- marmoratus,. infra griseo-pilosus, antennis pedibusque brunneis, ilarum artieulis 3.—6. albido-apicatis, 7. fere toto albido- piloso, 11. toto albo-tomentoso; tibiis fusco-annulatis; eapite punctato-rugoso, postice laeviore, rostro antice sinuato; Pro- thorace subparallelo, pone medium leviter ampliato, antice ipso attenuato, margine laterali postice subsinuato, supra toto (antice excepto) rude punctato, disco longitudinaliter biimpresso, margine postico ante scutellum leviter angulato; segmento primo abdominali carinula media longitudinali abbreviata exstructo. & Antennis corpore perparum longioribus, clava 5-artieu- lata, longa, lata, compressa; abdomine medio longitudinaliter depresso. 2 Antennis corpore multo brevioribus, clava parva, 4-articulata. ö Chinchoxo, nördlich von der Congomündung (Dr. Falken- stein); auch in Ostafrika, bei Lindi, Juli 1891, sowie auf der Plantage Kikokwe bei Pangani (L. Conradt). Das $ von Chinchoxo ist 9 mm, das & von Lindi 11 mm, dagegen das 2 von Kikokwe nur 5 mm lang." Die Stücke aus Ostafrika sind von dem westafrikanischen artlich nicht zu unterscheiden; ‘das äußerst kleine 2° ‚von Kikokwe gehört ohne Zweifel hierher. Von G. antennalis Lacord. ist die ‘neue Aıt, sehr ver- schieden, namentlich viel kleiner; ferner ist das Rostrum in der Mitte .des Vorderrandes nicht gezähnt, sondern. aus- gebuchtet. Das ‚7. Glied der Antennen ist beim &. nicht länger als breit, sondern. breiter ‘als lang.: Der: Prothorax: ist kürzer, vorn weniger verschmälert, oberseits rauh :punktirt. Stett. entomol. Zeit, 1894. { 391 Ein kurzer Längskiel befindet sich bei allen Stücken auf: dem ersten Segment des Abdomens. Die Eigenthümlichkeit, daß das Männchen eine fünfgliedrige, das Weibchen eine vier- gliedrige Fühlerkeule besitzt, hat die neue Art; mit dem G. antennalis Lacord. gemein. Von Karsch wurde das Exemplar von Chinchoxo, welches der vorstehenden Beschreibung zu Grunde lag, in der Berlin. Entom. Zeitschr. 1882 $. 403 unter dem Namen Aneurrhinus pantherinus Imh. aufgeführt. Diese Art ist dem- nach von Chinchoxo nicht bekannt, sie liegt vor vom Quango (v. Mechow) und von Bismareckburg im Hinterlande von Togo, wo sie L. Conradt am Oibabache im Busch auf Holz am 5. Juli 1893 erbeutete. Aneurrhinus convexicollis n. sp. Ö- Cylindricus, eonvexus, umbrinus, obsolete et parce fusco- griseo variegatus; rostro brevi antice medio lobato;, an- tennis basin prothoraeis paulo superantibus, artieulo tertio multo breviore quam quarto, quinto eadem longitudine ac tertio, erassiore, sexto nonnihil breviore et latiore quam quinto, 7.—11. elavam latam sat compressam praebentibus; pro- thorace breviore et latiore quam in A. pantherino Imh. nee postice attenuato, antice, ad angulos muticos ipsos, rotundato et angustiore, marginibus lateralibus ante angulos posticos sinuatis, margine postico truncato; dorso toto convexo nec impresso, rugoso-sranulato; elytris striato-punctatis, inter- stitiis planis. — Long. corp. 11 mm. Aus dem Hinterlande von Togo, Station Bismarck- burg, Juni bis Juli 1891 (Dr. R. Büttner). . Phloeobius podicalis a.sp 9: Sordide cretaceus vel mucoreus, capite albo et fulvo leviter variegato, rostro nigro subnitido; pronoto plaga magna semirotundata postica nigra, a maculis fulvis partim occupata, antice albo-marginata, ornato; elytris griseo et albo variegatis, plagis griseis direptis discoidalibus distinctioribus, maculaque. singula trigonali juxtascutellari et macula sigilliformi rotundata apicali, elytris communi, nigris, excellenter ornatis; anteu- narum artieulo nono multo latiore quam deeimo, trigonali, hoe breviore quam latiore; prothorace antrorsum: bene attenuato, pronoto postice medio late depresso, disco trans- versim tritubereulato, tubereulo 'medio angustiore et altiore, nigro, 'duobus alternis 'subdepressis; elytris striatis, striis Stett. entomol. Zeit. 1894. 26 392 tomento. denso obteetis, interstitiis alternis postice leviter elevatis; singulo elytro pone basin et prope suturam calloso. — Long. corp. 12—16 mm. ..» Usambara: Plantage Derema (850 m hoch), Anfang Oktober und Mitte November 1891 an Lianen (L. Conradt). Diese ziemlich große Spezies ist ausgezeichnet durch die schmutzig kreidige ‘oder schimmelige Färbung der Oberseite, die beiden dreieckigen schwarzen Basalflecke am Grunde der Elytren und den gemeinschaftlichen, fast kreisrunden, ziemlich großen schwarzen Fleck am Ende derselben. Phloeobius posticatus n. sp. $%. Griseo-fuseus, albido- et griseo-variegatus, fronte, lateribus plagaque elytrorum apicali albidis, pectore, abdomine femori- busque sordide isabellinis; antennis fuseis, articulis mediis apicem versus vel ad apicem ipsum albido-pilosis, 8. fere toto albido, 9.—11. totis nigro-fuseis; scutello albo; elytrorum 'interstitiis alternis fere totis rufo-fuscis, alternis cinereo- et rufo-fusco-variegatis; tibiis tarsisque griseis, plus minusve brunneo-annulatis; rostro antice triangulariter exceiso; pro- thorace lato, medio sceutellum versus longitudinaliter biimpresso, disco leviter et aequaliter transversim elevato: elytris striato- punctatis, stris tomento haud obtectis, interstitiis alternis praesertim postice elevatis, utroque elytro pone basin paulo ealloso. — Long. corp. 5 15 mm. & Antennis corpore paulo longioribus, elava parum elon- gata, articulo ultimo quam 9. parum longiore, apice curvato penicillato. © Antennis ad basin elytrorum vix pertinentibus, tenuibus, clava sat angusta, ejus articulo primo (nono) longiore quam latiore, decimo haud latiore quam longiore. Usambara: Plantage Derema, Ende September und ‘Anfang Oktober 1891 auf trocknen Lianen, am 24. Sep- tember und 1. Oktober in copula gefunden. (L. Conradt). Dem Ph. albopygialis Thoms. Westafrikas ähnlich, aber weniger schlank, Prothorax und Elytren breiter, Flügeldecken gesprenkelt. | Phloeobius catenatus n. sp. SQ. Fusco-umbrinus, albido et nigro variegatus, apice ely- trorum griseo-albido, pectore, abdomine pedibusque flavo- griseis, tibiis fusco-bimaculatis; rostro antice parum profunde rotundate emarginato; antennarum articulo tertio fere quarta parte longiore quam quarto, clava BEN a articulis lon- Stett. entomol. Zeit. 1894. 393 gioribus .quam latioribus; - prothorace.- breviore quam; in Ph. variegato, lateraliter ante angulos postieos recto, dorso medio, postice impresso, tubereulo. discoidali subelevato_ nigro, (interdum parum distincto), faseieulis sex minutis dorsalibus albis eodem modo positis ac _maculis in pronoto Ph. variegati (duobus utrinque juxtadiscoidalibus, altero pone alterum, tertio juxtamarginali); elytris costatis, et quidem interstitiis alternis elevatis, angustioribus, alternis planis nonnihil latioribus, illis albido et nigro et umbrino maculatis. — Long. corp. 8—10 mm. ns IE _ Usambara: Plantage Derema, von Ende August bis Mitte Dezember 1891 auf Holz und ‚liegenden Baumstämmen (L. Conradt). ' Dureh die schwarz und weiß gefleckten deutlichen Bippen der Piylasn Alfgezeiehnet, . Phloeobius albifrons n. sp. &. Ph. catenato similis, alutaceus, fronte cum rostro nivea, striis duabus utrinque postocularibus fuseis, elytris plaga dis- coidali elongata communi, medium versus coaretata, albida ornatis; rostro antice triangulariter exeiso; spatio:interoculari sat lato; antennis corpore fere duplo longioribus; pro- thorace sat brevi, ante scutellum haud impresso, lateraliter ante angulos posticos sinuato, tuberculo discoidali medio instructo, utringue autem subcalloso, dorso guttis dorsalibus quatuor albis minutis, per totam Jlatitudinem “ transversim positis, notato; elytris costatis, et quidem interstitiis alternis elevatis et angustioribus, alternis planatis et nonnihil latioribus, illis ad partem albido et umbrino et nigro maculatis. — Long. corp. 9 mm. Usambara: Plantage Derema, ein Exemplar am 7. Oktober 1891 auf Lianen (L. Conradt). Dem an demselben Orte lebenden PR. catenatus m. sehr nahe verwandt, da die Körperform und theilweise die Färbung, sowie die Sculptur der Elytren recht ähnlich sind; dahingegen sind die Stirn und das Rostrum dicht schneeweiß behaart, die Augen (3) weiter voneinander getrennt, das 3. und 4. Glied der Antennen ($) von gleicher Länge, der mittlere Höcker des Pronotums höher, dieses hinten auf der Mitte nicht ein- gedrückt. Auf den Elytren ist eine große, gestreckte, ungefähr in der Mitte eingeschnürte, weder die Basis noch die Spitze erreichende weiße Rückenmakel vorhanden, die dem Ph. catenatus fehlt. Es geht aus dieser Reihe von Unterschieden Stett. entomol, Zeit. 1894, : 9%6*. 394 hervor, daß wir es mit einer augenscheinlich spezifisch unter-. schiedenen Form zu thun haben. Die Beständigkeit der Merk- male kann erst bei reicherem Material erkundet werden. Phloeobius variegatus n. sp. 9. Subelongatus, umbrinus, pronoto et elytris albido-varie- gatis, area utrinque elytrorum umbrina postmediana, capite isabellino albido-maculato, antennis. fuseis, artieulis 3.—7. albido-apicatis, 8. albo-piloso ad basin fusco; pronoto punctis (vel maculis minutis) nonnullis griseo-albis obsito; elytrorum interstitiis alternis umbrinis, alternis albido- et umbrino-macu- latis; pectore, abdomine femoribusque griseo -flavescentibus, tibiis albido-griseis, umbrino-biannulatis; rostro antice rotun- date emarginato, clavae artieulis ut in Ph. posticati femina; prothorace simplice, medio postico leviter biimpresso, mar- sine postico leviter bisinuato; elytris punctato-striatis, inter- stitiis latitudine inter se aequalibus, paulo convexis, alternis postice altioribus; utroque elytro callo postbasali exstructo, praeterea humeris callosis. — Long. corp. 13 mm, Usambara: Plantage Derema, 18. September 1891 auf Holz (L. Conradt). Phloeobius affinis n. sp. &. Praecedenti similis, corpore paulo longiore, elytris sub- tilius striatis, interstitis haud convexis, pectore, abdomine pedibusque isabellinis, tibiis fusco-biannulatis; antennis corpore multo plus dimidio longioribus. — Long. corp. 14 mm. Im Hinterlande von Togo (Westafrika), auf der Station Bismarckburg 1893 von L. Conradt gefunden. Diese Form ist von der vorstehend beschrieberen Art aus Ostafrika trotz aller Aehnlichkeit jedenfalls verschieden. Es liest nur ein. Exemplar vor. Phloeobius humilis n. sp. S28. Sordide griseo-fuseus, antennis nigro-fuseis, apice arti- culorum funiceuli articuloque octavo toto albidis; pronoto maculis fuscis et albis, ad partem obsoletis, signato, tubereulo medio nigro, angulis antieis laetioribus; elytris fusco et griseo variegatis, apicem versus juxta suturam pallescentibus, pustulis isabellinis; pectore, abdomine pedibusque pallidioribus, griseis, tibiis fusco biannulatis; rostro antice rotundate sinuato; pronoto tuberculo medio instructo, utrinque calloso, medio Stett. entomol. Zeit. 1894, 395 postice depresso, lateraliter ante angulos posticos sinuato; elytris mox pone basin subfascieulatis, apicem versus pustulis elevatis eompluribus obsitis, & Antennis corpore multo longigrihus, articulo tertio 'quam quarto quarta parte longiore; clava elongata tenui, articulo ultimo multo longiore quam nOno, apicem versus fili- formi, curvato. 2 Antennis brevioribus, elava latiuscula, apice interno artieuli noni intus apieato, articulo decimo tertia parte latiore quam. longiore. Long. corp. 6—8 mm. ..Ober- und Unter:Guinea: Togo, Bismarckburg, 16. Februar 1893 Abends im Zimmer ein 2? (L. Conradt); Accra (Ungar); Chinchoxo, nördlich von der Mündung des Congo (Falkenstein), 1 2 (von Karsch in der, Berliner Entom. Zeitschr. 1882 $. 403 unter dem Namen Ph. sub- penicillatus Thoms. aufgeführt). Phloeobiopsis n. 2. Generi Phloeobio simillima, corpore eylindrieo, haud elon- gato, sed oculis minoribus, spatio interoculari frontali latiore, epistomate obtuso, antennis ($) multo brevioribus, usque ad medium corpus haud pertinentibus, articulo primo mediocri, secundo elongato quam tertio parum breviore, articulis tertio et quarto longitudine inter se aequalibus, clava triarticulata parva. Rostrum breve, lateribus parallelis, antice obtusum. Prothorax latior quam longior, convexus, disco vix depresso, angulis postieis rectis, cearina laterali medium laterum paulo superante, carina 'postica marginali fere recta. Elytra con- vexa. Metatarsus omnium pedum brevis. Coxae posticae processu mesosternali mediocri separatae. Von Phloeobius hauptsächlich durch die kurzen Antennen im männlichen Geschlecht, die breite Stirn, die kleineren Augen und das längere zweite nu der Antennen verschieden. Die einzige Art jet Phloeobiopsis sansibarica n. sp. . Albo-grisea, obsolete rufo- et fusco-variegata, costis ely- trorum albidis fuseo-maeulatis, antennis brunneis, elava fusca, prothorace rufo- et albido-variegato, fusco-maeulato; elytrorum plaga basali lateribusque discum versus infuscatis, disco antico areaque apicali albescentibus; rostro triplo fere latiore quam longiore; prothorace quarta parte latiore quam longiore, eonvexo, disco haud depresso nec tuberculato, lateribus leviter Stett. entomol. Zeit. 1894, 396 areuatis; elytris junetis dimidio longioribus quam latioribus, striato-punetatis, punctis tomento griseo obtectis, inconspicuis, utroque elytro leviter quadricostato; abdomine medio, prae- sertim basin versus, longitudinaliter mau — - Long. or '7 mm. Bahbibär (Hildebrandt). ‚Aulodes albicans n. sp. &. Pr bifasciato Qued. similis, at major et laetior, albo- et griseo-tomentosus, prothorace paulo breviore, elytris distinetius striato-punctatis, interstitiis striarum alternis elevatioribus; pronoto toto albido, medio lutescente, lateraliter obsolete fusco- maculato; elytris albo-bifasciatis, faseia ‘antica lateraliter ad posticum versus dilatato; spatio interoculari sat lato; pro- thorace paulo breviore quam latiore, lateribus parallelis, antice rotundate attenuato, dorso longitudinaliter biimpresso; abdomine medio infra longitudinaliter impresso. — Long. corp. 11 mm. Bei Madinula in Deutsch-Ostafrika von Herrn W. von St. Paul-Illaire gefunden. | :; Diese ‚Art ist dem in Abyssinien und Arabien Icbendes 4A. bifasciatus Qued. am ähnlichsten, aber größer und heller; die Binde der Elytren ist. weniger scharf begrenzt. Der Pro- thorax erscheint etwas kürzer, die ulss teen sind deutlieher punktirt-gestreift. Anaulodes .n. g. Generibus Polycoryno et Aulodi affinis, corpore eylindrico supra glabro, piloso, simpliee, prothorace convexo elytris ‘nonnihil latiore. Au Rostrum breve, planatum, antice rotundatum, scerobes antennarum foveiformes. Antennae basin prothoracis superantes; funiculus filiformis, elava triarticulata. Prothorax longior quam latior, antice attenuatus, fere compressus; carina utringue lateralis usque ad apicem haud pertinens, at medium laterum paulo superans. Die Antennen ragen über den Prothorax hinaus, wie bei Polycorynus, ihre Keule ist aber dreigliedrig, - wie bei Aulodes. Die Seitenkiele des Prothorax sind nur etwas über die Mitte ‚der Seiten hinaus verlängert. Anaulodes cylindricus n. sp. Griseus, murinus, fere unicolor, obsolete fusco et albido maculatus, vertice obsolete fusco-bivittato, pronoti punctis 4 albidis transversim positis obsoletis, elytris vix fusco-maecu- Stett, entomol. Zeit 1894. 397 latis, antennis brunneis, elava fusea,: pedibus brunneis -griseo- pilosis; antennarum artieulis 2,—5. elongatis, longitudine inter se fere aequalibus, seceundo sequentibus paulo crassiore, _ artieulis 6., 7., 8. brevioribus,: hoe illis breviore; prothorace quarta parte longiore quam latiore, medium versus leviter ampliato, densissime rugoso-punctato, carinula marginali parum sinuata; elytris subtiliter punctato-striatis, interstitüs planis. — Lone. corp. ”—8 mm. Im Hinterlande von Togo bei der Station Bismarck- burg am 21. Mai 1889 von Hauptmann Kling, im Mai 1893 von L. Conradt gefunden. Caranistes africanus n. sp. _ Rufus, griseo et albido pubescens, fusco parce maculatus, elytris inacurate fasciatim maculatis, fascia basali, plus minusve “ saturata, fasciisque media et postmediana, dilaceratis, fuscis; antennis rufo-brunneis, articulis duobus basalibus pallidis, clava atrofusca, articulo ultimo albido-griseo-tomentoso; pedibus pallide rufis, fusco-annulatis; peetore abdomineque nigrofuseis, albo-pilosis, lateribus metasterni et abdominis apiceque hujus brunneis; antennarum articulis 3. et 4. longitudine sub- aequalibus: prothorace tertia parte latiore quam longiore, antrorsum bene attenuato, carina transversa lateraliter arcuata et incurvata, mox desinente, antrorsum haud prolongata; elytris inaequalibus, pone basin callosis. — Long. corp. 4 mm. Die Art entdeckte Herr Leopold Conradt auf der Plantage Derema (850 m hoch) in Usambara (Ostafrika) am 20. September 1891 an Holz. Bisher schien die Gattung auf Madagaskar und die Maskarenen beschränkt zu sein, wo sie in einigen Arten ver- breitet ist. Nachtrag zum Cyphonotus-Artikel Seite 264. Als sechste Art wurde vergessen einzutragen hinter Oypho- notus detritus (pag. 265) C. Quedenfeldti Kr. von Tunis (Keruan) D. E. Z. 1894 p. 290, was hiermit nachgeholt werden soll. Die Art ist — nach der Beschreibung — der detritus täuschend ähnlich, hat ein lang behaartes Halsschild, wodurch sie sich leicht ea lassen kann, und zoll trotz aller Aehnlichkeit zu einer anderen Gattung gehören. Ich ziehe es vor, sie hier unterzubringen. Brenske. Stett. entomol. Zeit. 1894, 398 Allen’s Naturalist's Library. A handbook to the order Lepidoptera by W. F. Kirby. Unter obigem Titel ist kürzlich der erste Band eines neuen Handbuches über Schmetterlinge in englischer Sprache erschienen, das gewissermaßen als eine kleine Ausgabe von Staudingers exotischen Schmetterlingen zu betrachten ist. Ueber englische Schmetterlinge existiren bereits eine ganze Reihe von Handbüchern und es erscheinen auch noch immer neue, jedoch ein Werk, das neben den englischen Arten auch‘ die ausländischen in gedrängter Kürze behandelt, war noch nicht vorhanden. Diese Lücke auszufüllen, ist die neue Arbeit Kirby’s in dem von R. B. Sharpe herausgegebenen Naturalist’s Library nach besten Kräften bemüht. Das Buch bildet eigentlich eine neue Ausgabe des lepidop- terologischen Theils des früher von Duncan bearbeiteten Naturalist’s Library. Derselbe hatte jedoch die britischen und die ausländischen Schmetterlinge je besonders behandelt. Diesen Plan hat Kirby aufgegeben; er vereinigt beides, indem er alle zusammen in eine systematische Reihenfolge bringt und will dadurch die Sammler der britischen Arten zum Studium der Schmetterlinge der ganzen Erde hinüberführen. Die Tagschmetterlinge sollen in 2 Bänden, die Heteroceren in einem Bande bearbeitet werden. Der vorliegende Band I (klein Oktav) enthält 74 Seiten Einleitung und 261 Seiten Text mit 2 schwarzen und 35 gut und schön kolorirten Tafeln. Letztere sind zum größten Theil dem eben erwähnten frühern Duncan’schen Naturalist's Library entnommen; es sind aber auch eine Anzahl neuer Tafeln hinzugefügt worden, welche Bilder von in der neueren Zeit beschriebenen und bisher noch nicht abgebildeten exoti- schen Arten enthalten. Das Buch erhält dadurch nicht allein. für Anfänger, sondern auch für weiter fortgeschrittene Sammler ein erhöhtes Interesse, und wird zum Bestimmen einzelner Arten unentbehrlich. Die in England vorkommenden Arten der in diesem Bande behandelten Familien sind alle, und von mehreren derselben auch noch eine ganze Reihe von Aber- rationen abgebildet; letztere erscheinen als Holzschnitte im Text. In der Einleitung bespricht der Verfasser die vier Ver- wandlungsstadien der Schmetterlinge. In jedem dieser Ab- schnitte wird man etwas mehr oder weniger Interessantes finden. So wird z. B. im ersten Abschnitt die Klassifikation, Stett. entomol, Zeit. 1894. 399 welche sich blos auf die Gestalt der Eier derselben gründet, besprochen. Eine solche ist von Doherty für die indischen Arten versucht worden, sie bietet aber ihre besonderen Schwierigkeiten, denn es würden z. B. die im vollkommenen Insekt so sehr verschiedenen Gruppen der Pieriden und Libytheiden zusammengestellt werden müssen, weil sie die gleiche Eiform haben. Bei dem Kapitel der Raupen erwähnt er des einzigen bekannten Falles von Parasitismus, der bei einer Arctide (Epipyrops anomala Westw.) vorkommt. Die ' Raupe dieser Art schmarotzt auf dem Körper des gewöhn- liehen chinesischen Laternträgers (Hotinus candelarius L.) in einer weißen baumwollartigen Hülle. Westwood hat in den Transactions of the Entomological Society of London 1876 pag. 519—524 genauer darüber berichtet und auch eine Ab- bildung geliefert. Bei der Besprechung der einzelnen Körpertheile im Kapitel „Imago“ verwirft Kirby die Ausdrücke: primaries und secon- ‘daries, die manche Engländer in ihren Beschreibungen für 'Vorder- und Hinterflügel gebrauchen, dagegen wird der Aus- druck Hinterrand für denjenigen Rand, den wir "Deutsche Außenrand nennen, beibehalten. Haben die Hinterflügel auf Rippe 3 oder 4 eine Ecke, so nennt er dies Außenwinkel. Im Hinterflügel nennt er die Subkostalrippe zweiästig und nimmt dafür nur eine Radialrippe an, Staudinger und Schatz betrachten dagegen die Subkostalis als ungetheilt und nehmen zwei Radialen an. Im Ganzen genommen ist das gleich, denn alle drei gehören zu einem System und sind an ihrer Wurzel verbunden, nur bei einzelnen Gattungen der Neotropiden trennt sich die untere Radiale ab und nähert sich mehr der Mediana. Da die Engländer die drei Abzweigungen der Mediana von oben nach unten, wir Deutsche aber von unten nach oben zählen, die dritte Medianader der Engländer für uns also die erste ist, so schlägt Kirby vor, sie die obere, mittlere und untere Medianader zu nennen. Es würde dies Verfahren entschieden von Vortheil sein, da wir Deutsche dann weniger Gefahr liefen, die englischen Beschreibungen falsch zu deuten. Es folgen Kapitel über den Fang, über das Spannen, sowie über das Einordnen der Schmetterlinge und das Kon- ' serviren derselben in den Sammlungen. Sodann wird die geographische Verbreitung der Tagfalter besprochen. Kirby folgt hier dem Vorgange von Dr. Sclater in dessen Arbeit über die Verbreitung der Vögel, wie er solches bereits in seinem frühern ‘Artikel über denselben. Gegenstand im Journal Linn. Stett. entomol. Zeit. 1894. 400 Soeiety of London, Zoology Vol. XI pag. 431 gethan, und theilt demnach die ganze Erde in sechs Regionen. Diese sind ‘genau dieselben, welche wir in dem Werke von Staudinger und Schatz finden, nämlich die paläarktische, die aethiopische, die indische, die australische, die nearktische und die neotro- pische Region. Von der ersten und fünften dieser Regionen nimmt Kirby an, daß sie nur künstlich von einander getrennt seien, weil beide Faunen fast ganz übereinstimmen und die letztere nur durch die wenigen Ueberläufer aus der neotropi- schen Region verschieden sei. Die Alpen vom Balkan bis zu den Pyrenäen bilden den reichsten Theil der paläarktischen Region; sowohl nördlich wie südlich von den Alpen nimmt die Artenzahl der Tagschmetterlinge ab, Südspanien hat daher nieht :mehr : derselben als Skandinavien, beide haben aber doppelt so viel Arten als England, das in Folge seiner isolirten nordwestlichen Lage noch nicht ganz 70 Tagfalterarten auf- weist, eine Zahl, welche in Deutschland an jedem Orte im Umkreis einiger Stunden gefunden wird. An der Südküste des mittelländischen Meeres soll die Artenzahl noch geringer sein, jedoch wenn auch Lucas in seiner Exploration scientifigue de l’Algerie nur 57 Arten aufgeführt hat, so ist diese Zahl entschieden viel zu gering, denn schon Oberthür hat in den Etudes d’Entomologie 82 algierische Tagfalter erwähnt, wozu noch 8 in den Anmerkungen aufgeführte Arten treten. Zwei seiner. Arten, Glauce und. Ausonia, sind zwar als zweite Generationen von Belemia bezw. Belia einzuziehen, es bleiben daher. noch immer 88 Arten Tagfalter für Algier übrig. — Die charakteristischen Gattungen jeder Region werden namhaft gemacht, die meisten derselben finden sich in der neotropischen Region, da sich hier ganze Unterfamilien, ja selbst ganze Familien finden, von ann die andern Regionen keine te aufweisen können. > Zum Schluß der Einleitung bringt Kirby ein interessantes Kapitel über verschiedene Gewohnheiten der indischen Schmetterlinge nach den Beobachtungen des holländischen Sammlers Piepers, wie z. B. gewisse Pieriden sich in solcher Masse an Flußläufen oder andern wasserreichen Stellen des Bodens ansammeln, daß sie, aus der Ferne betrachtet, schein- bar große Blumen bilden, wobei die Beobachtung "gemacht wurde, daß sie sich unwillkürlich so sruppirt hatten, daß die Randblätter der Blume als zwei concentrische Kreise von der einen, der innere Theil aber von einer andern, verschieden gefärbten Art gebildet wurden. Bei der Annäherung des Menschen löste sich dann die ganze Blume in einen Schwarm Stett. entomol. Zeit. 1894, 401 von Schmetterlingen auf. Oder wie ein Papilio Helenus sich im klaren Wasser eines Flusses badet, ‘dabei den ganzen Körper und ein Drittel der Flügel untertaucht, ‚dann sich wieder erhebt und erfrischt davon fiest; und noch mehrere andere Episoden. In dem beschreibenden Theil giebt Kirby zunächst eine Uebersicht der verschiedenen len von Linne an bis auf die Neuzeit und erläutert dieselben. In Anbetracht, daß .ver- schiedene Kennzeichen die Papilioniden mit den Hesperiden verbinden, bringt er nicht‘ jene an die Spitze des Systems, wie es von Staudinger und Schatz geschehen ist, sondern er beginnt mit der großen Familie der Nymphaliden, welche in beiden Geschlechtern nur vier vollkommene Füße haben, und innerhalb dieser Familie mit der Unterfamilie der Danainae, wie in seinem Catalogue of Diurnal Lepidoptera. Die Reihen- folge der übrigen Unterfamilien (wie Kirby sie nennt) ist _ aber nicht diejenige seines Catalogs, sondern die von Schatz und Röber angewandte. - ‚Bei dem knappen Raum, den sich das Buch vorgesehen hat, war es nicht möglich, alle Genera, wenn auch nur kurz, zu, "behandeln und von den bekannten Arten konnten daher nur einige erwähnt werden. Bei der Gattungs- und arten- reichen Unterfamilie der Ithomünae (Neotropiden Schatz) werden z..B. nur zwei Gattungen Ithomia und Hymenitis auf- geführt, und von jeder einige Arten erwähnt, dagegen werden die in seinem Synonynic Catalogue in einer Gattung unter- gebrachten Acraeinae jetzt in drei Gattungen, Acraea, Gmnesia und Actinote, eingetheilt, die dort noch. aufgeführte zweite Gattung Alaena mit einer Art hat sich seitdem als Lycaenide erwiesen. Bei der Unterfamilie der Nymphalinae wird Cynthia Juliana Cram. als eine von Arsinoö Cram. verschiedene Art betrachtet, da zu Arsino& ein anderes Weib gehört, und das wahre Männchen der Juliana Cr. noch nicht bekannt ist. Die ‚englischen Argynnis-Arten werden ausführlich behandelt, die kleinern Arten als zum Genus Brenthis Hübn. gehörig betrachtet, und wir ersehen, daß Brenth. dia nur sehr selten in. England vorkommt und wohl auf dem Aussterbe-Etat steht. Interessant sind die Abbildungen verschiedener Varietäten und Aber- rationen von Argynnis Aglaja, Brenthis Selene, Melitaea Athalia und Vanessa urticae. Diejenigen der letztern Art entsprechen den drei benannten Formen var. turcica Staud., var. poluris Staud. und ab. ichnusioides Selys.. — Bei den verwandten exotischen Gattungen erfahren wir, daß das Weib von Lachnoptera Iole Fabr. zuerst von Hewitson als Harma Hecatea Stett entomol. Zeit. 1894. 402 e = beschrieben worden ist. — Für Grapia Kirby wird der ältere Name Polygonia Hübn., für Hamadryas Boisd. (bei den Danainae) der neue Name Tellervo eingeführt. Ersteres wohl mit Recht, denn Hübner hat in seinem Verzeichniß bekannter Schmetter- linge (1816) schon fünf Arten in diese Gattung gestellt, die auch jetzt noch dazu gehören. Bei Van. Antiopa wird die merkwürdige Thatsache erwähnt, daß die in England in der freien Natur vorkommenden Exemplare gewöhnlich . einen weißen Rand haben, und von den wenigen einmal gelegentlich aufgefundenen gelbrandigen Exemplaren wird vermuthet, daß sie aus vom Continente eingeführten Raupen stammen, deren Falter in England in Freiheit gesetzt sind.. — Als wahr- scheinliches Weib zu Catagramma Astarte Cram. wird Cat. Sinamara Hewitson Exot. Butl. I. Cat. Taf. 3 Fig. 20, 21 angesehen. — Bei den europäischen Arten der Gattung Limenitis wird der Name Camilla L. für unsere bekannte Sibylla und der Name Drusilla Bergsträsser für die süddeutsche, bisher unter dem Namen Camilla $. V. verzeichnete Art ein- geführt. Von ersterer wird die schwarze Aberration ohne weiße Binde nach Ober- und Unterseite abgebildet, welche ich in den Jahresberichten des naturwissenschaftlichen Vereins in Elberfeld Heft VI 1884 als ab. nigrina beschrieben und abgebildet habe. Bei dem Genus Adelpha wird erwähnt, wie das fast gleiche Aussehen verschiedener Arten dieser Gattung den Altmeister Hewitson zuerst zum genaueren Studium der exotischen Schmetterlinge geführt hat. — Bei den Satyrinae werden wieder die englischen Arten genauer besprochen, wobei Coenonympha Tiphon Rott. und Polydama Steph. zwar getrennt, aber doch nicht als zwei sicher von einander ver- schiedene Arten behandelt werden. Polydama Haw. (1803) fällt aber mit Philoxenus Esp. (vor 1786) zusammen, welcher in Deutschland als Varietät von Tiphon Rott. betrachtet wird. Daß letztere Ansicht die richtige ist, beweisen auch die von Kirby gegebenen 14 Figuren beider Formen, da sie einen vollkommenen Uebergang vom augenlosen Laidion Borkh. bis zum viel- und großäugigen Philoxenus. Esp. darstellen. — Auf die Satyrinae folgen dann die Elymniinae, mit welchen der erste Band abschließt. Aus obigen kurzen Notizen geht hervor, daß das Buch in mancher Hinsicht Interessantes und Lehrreiches bietet und daher sowohl dem jüngern wie ältern Lepidopterologen von Nutzen sein wird. Elberfeld, Anfang April 1895. G. Weymer. Stett. entomol. Zeit 1894. 403 - Inhalts-Verzeichniss. Exotische Lepidopteren VII. Beitrag zur Lepidopteren- fauna von Rio Grande do Sul von Gust. Weymer. $. 311. — Schmetterlinge aus Süd-Shan-tung von Direktor A. Seitz. S. 333. — Grapholitha tetragrammana Stgr. und Plutella incarnatella Steudel, zwei bisher wenig beobachtete Klein- schmetterlingsarten, von Dr. C. Hinneberg. 8. 345. — Nachschrift von. Ed. Hering. $. 357. — Notizen über Rüsselkäfer von J. Faust. Fortsetzung. $. 358. — Coleop- teren aus Afrika von H. J. Kolbe. $S. 361. — Nach- trag zum Cyphonotus-Artikel Seite 264 von Brenske. S. 397. — Allen’s Naturalist’s Library. A handbook to the order Lepidoptera by W. F. Kirby von G. Weymer. 8. 398. — Inhalts-Verzeichniß. S. 403. — Inhalt des 55. Jahrganges der Stettiner entomologischen Zeitung 1894. S. 403. — Alphabetisches Register. $. 405, Inhalt des 55. Jahrganges der Stettiner entomologischen Zeitung 1894. Seite Ueber einige neue, von Herrn J. Fruhstorfer auf Java entdeckte Coleopteren von H. J. Kolbe....... 3 Beiträge zur Kenntniß der Longieornier (Coleoptera), von gemselbem Sr Ar En in Sr 11 Die Coleopteren-Fauna Central-Afrikas von demselben... 50 Microlepidopterologisches aus Westindien von Ed. Hering 65 Ueber einige australische Dipteren von Dr. E, Berg- TI Sn BON RULDEIERED EN EDER, 1 Acidalia adelpharia n. sp. von Rudolf P unbeler. 76 Zur Biologie der Spilothyrus altheae Hübner von Hein? Ich erzoss 2 a DE INTER I IL Die Raupe von Cidaria alaudaria Freyer von idemnkeiken 79 Der Pfeilgiftkäfer der Kalahari-Wüste, Diamphidia sim- : plex Pering. en Fairm.). u von H>NMXKolbei 20) ale DD SENT OT RAN SENDE 020g Stett, entomol, Zeit. 1894. 404 Mit dem Tode bestraft. Eine entomologische Erinnerung von E-Radeni ss. sn See Zur Lebensgeschichte der Tinea semifulvella Hw. und Blabophänes ferruginella Hb. von Ed. Hering .. Eine neue europäische Noctuide. Luperina standfussi ‚D, :8P., von, M.,Wiskottrs. . 2.2 000080 0000 vol Verse Bee re N Inhalts-Verzeichniß.... ....-r,..:.- Oi Bee ee ß Verzeichniß der von Herrn Dr. Paul Preuss in Kamerun ‘gesammelten Schnabelkerfe nebst PeremE der. neuen Arten von Dr. FE. Karsch u. a Neue und wenig bekannte Java-Rhopaloceren von H: .Eruhstogfer. .-sadsan :- Jos ar at ee Ein neuer Tagfalter aus Nias, beschrieben von demselben Phyllothelys macra Westw. von Dr. H. Dohrn...... Drei Geometriden-Zwitter. 1. Acidalia ‚virgularia Hb. und ab, Bischoffaria Lah. von Otto Habich... 2. Bupalus piniarius L.»von Alois Rogenhofer 3. Cleogene Peletieraria von Teod, Seebold... Hugo Christoph. Nachruf von Major Ed. Hering.... Rüsselkäfer der alten und neuen Welt von J. Faust.. Synonymische Bemerkungen über Cid. ferrugata, spa- dieearia und unidentaria von Louis B. Prout Coleopteren aus Togo in Ober-Guinea von H. J. Kolbe Beiträge zur Kenntniß der Mistkäfer, Lamellicornia onthophila, von demselben..........: AALEN Coleopteren aus Afrika, von demselben............. Die Coleopteren-Fauna Central-Afrikas, von demselben... Vereins Angelegenheiten... .. mn... 2 ee Inhalts-Verzeichniß.... ...v.u10. u 2 rs ne Synopsis der in Afrika gefundenen Arten der Ruteliden- Gattung Popillia von H. J. Kolbe ............ Revision der Gattung Cyphonotus Duv. von E. Brenske Ein neuer Rhizotrogus aus Spanien von demselben . Zur Kenntniß der Melolonthiden Sumatra’s von demselben Beitrag zur Kenntniß der Microlepidopteren-Fauna von Dänisch-Westindien von W. von Hedemann.. Einige Schmetterlings-Aberrationen aus der Fauna Crefeld’s von,Mas, Rothke. „..... seinen. ee € Karl’ Reutti von Ed. Hering.............ascer Vereinsangelegenheiten.....: 2... hierin anne ner Inhalts-Merzeichniß.iel- ua Wiens nn, Exotische Lepidopteren vo Beitrag zur Lepidopteren- fauna von Rio Grande do Sul von Gust. Weymer Stett. entomol. Zeit. 1894. y8 116 129 ‚131 132 132 133 140 160 162 166 178 191 203 205 207 264 272 274 280 303 305 308 308 311 405 ia Seite Schmetterlinge aus Süd-Shan-tung von Direktor A. Seitz 333 Grapholitha tetragrammana Stgr. und Plutella inearnatella Steudel, zwei bisher wenig beobachtete Klein- schmetterlingsarten, von Dr. C. Hinneberg .... 345 Nachsehnlt von Ed. Hering... 40%... - vwande la. 357 Notizen über Rüsselkäfer von J. Faust. Fortsetzung .. 358 Coleopteren aus Afrika von H. J. Kolbe...... wien 101 Nachtrag zum Uxphonotus- Abel Seite 264 von BEemeke, none che ae: 397 Allen’s Naturalist’s be A handbook to the order. — Lepidoptera by W. F. Kirby von 6. Weymer.. 398 Inlsls Verzeichniß.... ..... -- - -- -- - -asitienenllan sahen 403 Inhalt des 55. Jahrganges der Stettiner entomologischen Feiner 1a9A 0. on 403 Alphabetisches Register ...............:.. „nennen 10 Alphabetisches Register. Acalles Krüperi 360, Reit- teri,360, BRolleti. )........ Acanthaspis bilineolata... Acanthestes 13, amycte- roides 13, brachyderoides 14, crispa 13, denticulata ‘ 13, 15, Gmelini 15, heros 14, hipporhina 14, tuber- litera:in. .nasusd. Achylodes busirus 324, melander 324, thraso 324, thrasybulus.............. Acidalia adelpharia 76, bise- tata 304, marginepunctata 77, rubiginata 77, turbidaria 76, var. turbulentaria 76, 360 et: 14 324 virgularia 131, var. Bi- schoflaria ............2 \. 131 Aclees hylobioides........ 359 ACT. een 401 Ncrasinae,... uni lan! 401 Stett. entomol. Zeit. 1894, | Acridocephala bistriata 51, 60 A erolaphmus®! ni. 2959: 70 Actias selene var. ningpoana 334 Actinote 401, thalia...... 321 Adelocephala subangulata 330 Adelpha 402, calliphicla 322, mythra 322, syma........ 322 Ageronia februa 321, feren- na reale 321 Alaenal ärtmeralladieet 401 Ammatho rubricostata .... 328 Amphonyx cluentius..... 325 Anachalcos aurescens 174, convexus 174, cupreus 174, diversipes 175, Holsti 174, Hopei 175, magnus 175, pleuriticus 175, procerus.. 174 Anaea morvus .....2..20.. 322 Anartia amalthea 321, jatro- PB han ae 321 Anaulodes 396, cylindricus 397 406 Anchylorhynchus aegro- tus 152, Burmeisteri 152, var. bimaeculatus 152, mu- tabilisi; 2%, . Dil MU OPR Ancylostomia diffisella 301, ignobilis 301, stercorea ... 301 Aneurrhinus convexicollis 391, pantherinus ......... 391 Anhomelix variegata..... 33 Anocerastes ater 384, bi- maculatus 384, geometricus 384, lepidus 384, 385, sub- costatus 384, subfasciatus 384, undulatus 384, varie- gatus 152 Anoplocnemis sgracilicor- nis 102, melancholica 102, tristator........ opus nn ern Anoxia 264, 271, africana 266, buphthalma 268, nivea 267 Anthia 192, adulatrix 201, artemis 201, Bourdoi 201, bucolica 201, gorge 209, Hildebrandti 202, 203, ida 200, pulcherrima 200, stygne 202, thoraeiea............ 201 Anthomyiadae.......... 74 Antiloba carnea........... 328 Antilochus Boerhaviae ... 106 Anypotactus.. nen. 359 Aphana basiflava 115, basi- lactea 115, novemmaecu- lata.. „EHRE. ER 114, 115 Apoderus flavoebenus 360, var. calceatus 360, var, Thomsoni 360, gabonicus. . 360 Apogenia fulgida 275, laevi- eollis 275, Leuweni 275, minutissima 275, neglecta 219% Simplex: BORN TR 275 Apomecyna doreadioides 26, quadristietau.e, 7 ..% 63 Stett. entomol, ‚Zeit. 1894. Araschnia levana335, prorsa 335. Archilochus quadridens., 107 Archonias bithys......... 318: Argynnis aglaja 401, niphe es efnasige: 338, 345 Argsyrestkie „07 Sauer 67 Argyria albana 300, lac- teella 300, lusella 300, pu: sllahs 32... 30 Artace alma 331, puncti- STMga N 331 A sactopholis bicolor 277, gracilipes 276, opalinea 277, OrNala 2 u 0. 277 Asciodes gordälis........ Aspongopus limbatus 102, monticola 101, remipes 101, sepuleralis... .... Astycus flavovittatus 359, griseus 359, quadrivirgatus 359 Attacus jacobaeae 331, ori- zaba 331 Atelocera serrata ,....... 100 Athous. .:.. 2. 0 0 361 Aulodes albicans 396, bi- Taselatus. ..... nr 396 Automeris rubicunda..... 331 Balbus conieollis ......... 359 Basieryptus distinetus.... 102 Bathycoelia thalassina.... 100 Bathysmataspis rufipes .. 108 Blabophanes ferruginella 88, lombardica 90, rusti- cella.. ...........5. 2A 89% Bolboceras atavus 167, caffrum 170, eycloidum 170, excavatum 170, gigas 167, globulare 172, guineense 166, interruptum 168, litto- rale 170, monticola 173, princeps 166, quinquedens 171, : rufotestaceum - var. puncticolle. 172, rugiferum - 169, sansibaricum 169, suahelum 170, togonicum.. 173 Biembylnidae.... .....0. 712 Botbymaßt. nalen. 8: 4 Bothynoderes........... 359 Botys bipunctalis 286, car- nifex 286, cerata 283, detri- talis 286, expansalis 284, finitalis 283, flavaginalis285, ‚grisealis 284, hilaralis 284, opalisans 284, Pantoppidani 284, phaenicealis 283, phae- opteralis 284, rubiginalis 285, togalis 283, villicalis 283, xanthialis 283, var. DOREEN I RR 283 Brachyglene auriflamma.. 330 Brahmina cribripennis 279, Dana BB. 279 Brenthis selene........... 401 Brephos parthenias. ...... 304 Bupalus piniarius......... 132 Calamochrous chilonalis 288, insularis............ 288 Caligo martia............. 322 Callichroma afrum 57, carinicolle 58, concentricale 57, Cranchi 51. 58, Emini 52, 57, ituricum 52, 57, ORT Re 58 Callicore candrena 321, eilhanh): ns 321 Calopopillia 209, 217, Can- dezei 219, dorsigera 220, var. rubrotincta...... ... 220 Canephorus 358, rufipes.. 358 Caranistes africanus...... 397 Carystus silanion......... 324 Catacteniza euvexalis.... 295 Catagramma astarte 402, pygas 321, sinamara ..... 409 WELISCOPUS.:.. ee: 192 Catopsilia argante 319, var. Stett. entomol. Zeit. 1894. 407 hersilia 320, eipris 320, eubule 319, philea 319, trite 320 Caura excelsa 100, marginata K12)coratare.n. a ans 112 Cenaeus apieicornis....... 106 Centraspis imperialis var. bicolor: 2 rn u 108 Centrinus conicollis 359, lucens 154, parallelinus 154, tUmAUB a anne each ehe ade 153 Ceratinia eupompe 320, EUTYADASSa . ... . u rbelteee 320 Ceratophora............ 70 Ceroplesis fissa 51, 62, irre- gularis 51, 52, 62, quinque- faseiata 51, 68, signata ... 63 Ceutorhynchus fennicus 361, Gylienhali 361, nube- culosussı nmel ea 361 Chaerocampa ters ...... 325 Chaleocoris anchorage.... 100 Chalcoe&la discedalis ...... 297 Charidea jucunda ........ 325 Cheloniaserweiiera.. er 328 Chilo 70, interlineatus..... 298 Chiloneus alternans 359, fasciolatus 359, giganteus.. 359 Chiroscelis australis 183, Siyelea m Sn deep 182 Chlorippe 322, cyane 322, laura 322, seraphina 322, vacuna 322, Zzuanıday ee 322 Cieindela cincta 163, Dey- rollei 163, equestris 361, flavidens 163, flavosignata 162, lugubris 163, var. an- thracina 163, Neumanni 361, octoguttata 163, Peringueyi 162, saraliensis 163, sene- galensis 163, versicolor... 163: Cidaria alaudaria 79, alche- millaria 161, coreulata 161, 27 agathina 408. ferrugata 161, spadicearia 160, unidentata .......... 160 Cleogene Peletieraria ..... 132 Oleomus lumis ae 359 Cnaphalocrocis bifurcalis 288, perpersalis 287, similis 287 Cocytius cluentius........ 325 Coenonympha.laidion 402, philoxenus 402, polydama 402, 1iPhon .......u>.,.0402 Colaenis julia..... Coleophora....:......L. 67 Colias edusa 337, lesbia 320, 337, var. heliceoides 320, 337, hyale 337, phicomone 132, poliographus 337, pyr- rothea 320, simoda....... Colpoderus caffer 52, for- ceipatus 52, Stuhlmanni 52, substmiatusen. cancer 99 Conotrachelus adspersus MSHdn Leconter rn. 0.5 359 Coptops aedificator..... 51, 62 Coptosoma atenes 99, nu-. bilum 100, transversum... 100 Corigetus figulus......... 360 Coronidia, japet... ..... 333 Coromissshar rn lee: 333 Cosmopterix Sancti Vin- Cena eher 67 Cossonus canaliculatus 150, PLORIMUS ee ra 150 Cossutia flaveola......... 102 Crambus , decorellus 300, fuseicostellus 300, ligonellus 300, polyactinellus 300, guadrınotellus 222 300 Crassophora miscellalis... 293 Onaitkoblosisr ee nr 358 Cratohaerea aurosternalis 164, Conradti 164, Kolbei 164 Cryptacnusccomes. 100 Oryptotnoesusar 0 272 Cyanopepla jucunda...... 325 Stett entomol. Zeit. 1894. Cybdelis phaesyle......... 321 Cyclogastridea nigromar- gınata a. nn LI 112 Cylas impunctatus 149, ro- bustus 149, rufipes 149, submetalliensy re 149 Cylindrocerus azureus154, . eyaneus 154, interstitialis.. 154 Cymatura mucorea..... 51, 62 Cynthia arsino& 401, juliana 401 Cyphonotus 264, 271,aflinis 266, Anketeri 265, 269, caucasicus 268, detritus 265, 269, 397, farinosus 265, macrophyllus 266, mo- nachus 265, oryctoides 265, . 269, ' pauper. . 265, 270, Quedenfeldti 397, testaceus .264, 270, thoracicus 266, zemindar. 2. ne 267 bilis., Elena 2 Cyphus bispinus Dalader acuticosta 102, afri- canus 102, planiventris...., 102 Daladeropsis.........- . 103 Dialsıra stmiatar m 102 Danainmae sur Sy 401 Danais chrysippus 338, erip- pus 320, genutia 339, gilip- pus 320, plexippus. ...... Daritis sacrifica Dasystola 63, hirta....... 64 Decophthalmus venusta. Deiopeia ornatrix........ Delias bromo 123, erithoe 123, dorylaea var. altivaga 121, parihena 00 123 Depressaria. 0.2. 00. 67 Deere... 82 wo 55 Dermatodes, 0.9 360 Deuterocrates longicollis. 387 Diamphidia locusta 79, 85, simplex, ee 79, 85 Diasemia inabsconsalis .... 292 Diastatotropus.......... 380 Diasthetus antiquus 153, basalis 153, cupreus 153, nardusn ln. N 153 Diatraea obliteratella 298, SIeCBaralisı cn. on. esse 293 Dieaulocephalus...”..... 4 Diehogama Gudmanni 290, Redienbacheri.... .....-.. 290 Dichostates collaris‘... 51, 62 Dietyophora elliptica..... 116 | Brlonısı biblis. .........:- 321 Didrepanephorus....... + Dilophonota el ........ 325 Diludia brevimargo 325, Bwealluna 22.2... 325 “Dione juno 321, Poeyi 321, vanillae.. Diphymus bicölor......... 108 Dircenna dero 320, rhoeo. 320 Dirphia calchas 331,epiolina 331 Dismorphia astyocha 318, erisia 319, dilis 319, melite 318, nehemia 319, ther- RES NN 319 Dolichopodidae......... 72 Drosophila balteata 75, Bells nn... 75 Drosopbrlidae‘.......... 75 Wesen... 124 Dynamine agacles 322, my- litta 8322, myrrhina 322, ONE I 322 Dynastor darius.......... 22 Dyscerus Fruhstorferi 159, _ TORI ee ee 159 Dysdercus melanoderes 106, superstitllosus LMU EN 106 Dysschema lueifer .. .... 828 Ectatops ceineracea ....... 359 Elachista Reuttiana....... 307 Elasmocnema 102, limpidi- ET 102 Stett. entomol. Zeit. 1894, Elasmopoda falx......... 102 Eletica colorata 185, dimi- diata 184, Gahani 185, infans 188, laeviceps 188, 189, - niansana 186, 187, pallidi- pennis 187, pubicollis 186, rufa 188, rugiceps 184, Stuhlmanni 183, unifasciata 2186, Waterhousen ea. 183 Ellopia prosapiaria ab. gri- seata Elymnias Andersoni 1924, Godferyi 125, maheswara . las naeh 402 Elytrodon fasciolatus 359, giganteus 359, maroccanus 359 Ephestia hospitella 302, interpunctella 302, Milleri 302, neuricella 301, parvula 3027 simphenlasr 7 em 302 Ephimerostylus 146, The- ryi 147, var. bardus ... 147 Epicerastes albinus 385, convexicollis 385, costiger 386, dorsalis 387, pygidialis 385, „sericans 386, sub- costatus 385, undulatus ... Epilaris blanda 140, Seve- rini 140, 142, venusta.... 360 Epinephele janira ab. cine- TASCENS NEST rel 304 Ep ip nilesoneu er 321 Epipyrops anomala ...... 399 Episcada hymenaea 320, SUOMI 320 Episomus 360, parallelus .. 360 Ercta tipulalis 292, torquilla- 118.999, ‚vitlatae son 292 Brebusodoras 2200 392 Eresia Lansdorfi.......... 321 Eristalis pulchellus.,. ... 72 Röden nr; EEE 12 Eryphanis Reveesü....... 322 410 Eteona tisiphone 393, var. vulpeculan. 00. 323 Etiella Zinkenella......... 301 Euchitonia 7, suspecta ... 8 Euchlaenius 198, trochan- tericusn So 199 Eucyrta geometrica....... 325 Eudamus blasius.......... 324 Eudioptis hyalinata 291, lucernalis 291, marginalis.. 291 Eulepte campalis 290, con- cordalis 289, gastralis 289, omiusalis 289, socialis 289, tripunetatar... a ae Eunica margarita.......... 321 Eupithecia chloerata 131, rectangulata ............. Euplesia geometrica.,...... 325 Eupopillia 209, 217, aenes- cens 223, callipyga 221, var. castanea 222, var. rubripes 299, Meinhardti 224, prin- ceps 222, var. cyanelytra 222, Welwichl 2.0... 223 Euptoieta claudia......... 321 Euptychia hermes 323, MUSCOBB a ler cneersre 323 Buranoxsas. 2... 271 Eurema arbela 319, deva 319, sino& 319. var. man- darına aa a 345 Eurycreon bifidalis 286, crinitalis 286, rantalis .... 286 Euryoda Bocandei 164, dro- micaria 163, 164, festiva 164, gibbosa 163, versicolor 163 Eurysternus limis........ 359 Eustrongylium 366, ducale 366, episcopale .......... 365 Euterpe antodyca 316, Swain- SOTUI SS 316 Buthyeus. ne 157 Exechesops latifrons 383, quadrituberculata ........ 383 Stett. entomol. Zeit. 1894. Exopholis hypoleuca ..... 277 Flata Dohrni............: 116 Fruhstorferia 3, javana.. 6 Fundella pellucens ....... 300 Gelechia 67, Reuttiella 307, syrticola‘. 2.0 307 Gnatholabis 260, dorsalis 260, var. nilotica 260, ludi- ficans 260, Nickerli 260, suturalis. a... Sonn 260 Gnesiar. u nee 401 Goniurus megacle....... 324 Grachlariarn 0 a 67 Grapholitha compositella 348, diseretana 350, fissana 347, tetragrammana ...... 345 Grapta 402, c-album 339, c-aureum 339, Fentoni 339, hamigera 339, intermedia 339, interposita.......... 339 Gymnogaster buphthalmus 266 Gynandrocerus antennalis 391, spraecox. aa 390 Geuponychns. 2 2.00 358 Gyronotus fimetarius 176, pumilusanoruee. RR 177 Hadena anilis............ 3 Haematera pyramus...... 321 Halyomorpha annulicornis 112 Hamadryas.........n... 402 Haplogaster 54, Emini ... 54 Harma hecatea 2. 401 Hecyrida 28, rufolineata.. 30 Hedylepta indicata 291, vulgalis., 1... 291 Helias phalaenoides....... 324 Heliconius phyllis ....... 321 Hellula undalis........... 297 Belluo.....2... erg 192 Heringia 293, mendica 294, minoralau... Herona djarang 126, prin- gondani 120, 126, suma- REES AR en Hesperia silanion 324, sy- EIER. Ser Sa 324 Heteroptera............. 99 Heterusia quadruplicaria.. 333 Hexameroceruüs......... 109 Hilipomorphus subfascia- Be .....20...0: 359 Holotrichia Behrensi 278, bidentata 278, convexa 278, Dohrni 277, 278, gravida 277, leucophthalma 278, pygidialis 279, serratula Su Standiussi.. ..... .... 279 _ Homoeocerus fasciatus 105, faseifer 105, pallens 104, FEITTENI ARE 104 Homoeosoma libertella.... 301 Pen. 381, tuber- CUMaRS IT ee ar 382 Homophysa badierana 97, dolatalis 297, sesquistrialis 297 Hoplo Bu cornuta 102, Hormambogaster 103, 104, ESDAHSUSET IN. rn lee ae ner Hybernia leucophaearia... Hylobius notatus......... ERMENTUNS. 2... cine. 401 Hymenomaga formosa.... 100 Hypanartia bella 321, lethe 321 Hypertolmus obtusus var. 104 305 bituberculatus ........... 108 Hirpocephalus........... 194 Hypocrites limbalis....... 40 Iansenia angusticollis..... 164 Merda, 41. 82... 100 ITosia auriflamma.......... 330 Isanthrene ustrina ...... 325 Ischnobaenä Preussi ..... 111 Stett. entomol Zeit. 1894. Iscehnotrachelus.. ...... 359 Ichaura... base ce, 155 Ithomiä 401, hymenaea 320, munda 320, philoclea...... 320 Ithomtinzer gu. 202. 401 Iunonia lavinia ........... 321 Laccocoris spureus...... 112 Lachnoptera iole........ 401 Lama NONE 13 Latebraria amphipyroides. 333 Bavernaiar., Au 2932202 67 Ledereria diphtheralis.... 295 Lepidiota africana 364, gra- cilipes 276, lepida 275, Quedenfeldti 364, stigma.. 275 Lepidomela africana...... 364 Leprodera congoana 34, discoidea 34, oceipitalis... 34 Lepropus griseus......... 359 Leptobaris castanea 149, 360, Gerstäckeri 148, picea 148 Leptocentrus bos........ 114 Leptocorsis apiealis...... 112 Leptoglossus membrana- CEUSEL. irren ale See 105 Leptolobus eburneatus 112, Murmayi 1. oh ee 100 Leptoschoinus maculatus 154, 361, var. cordiger 361, suLuralisun. „er age 154 Lerida punctata........... 100 Betis hypnois..0. 2. 24002: 332 Leucopholis lateralis 276, plagiata 275, proxima 276, rorida 275, Schochi...... 276 Leucopsumis eirce....... 325 Leucothyris inunan 320, philoelea.... 0 320 Limenitis camilla 402, dru- silla 402, ab. nigrina 402, sibyllasl m ee ... 402 Lineodes spec. ........... 292 Linocerocoris 107, earini- VENLEIS „u ee Bere ee 412 Tsso chi nulsı ne 359° Lita insularis 307, insulella. 307 Lithinus penicillatus....... 361 Lithocolletis '67, cerasi- nella 307, fraxinella 307, duinguenotella 8 307 Lixosomus Fairmairei 361, penieillatus........ Rd. 361 Loleris halurea eratane: 114 Luperina chenopodiphaga 90, immunda. 90, rubella 91, ‘ ‚Standfussi 90, Zollikoferi.. . 90 Lycaena. argiades 342, var. polysperchon 342, argiolus 341, var. Hügelii 342, var. ‘ ladorides 341, orion 341, var. ornataasirla. ala 809. 341 Lyces angulosa ..........: 330 Macrina juvenca......... 102 Macrodontia Ehrenreichi.. - 42 Macroglossa stellatarum .. 343 Macropoda baccata 182, foveicollis 182, Gerstäckeri 182, multiplicata 182, nigro- gemmata 182, reticulata 179, 182, transversalis 180, tubereultlera. .... Sr 2 4 179 Macrotoma 43, 44, castanei- pennis 51, 53, natala 54, serripes 43, 44, sylvia 46, inidescensue se 47 Mallodon Downesi ..... 51, 58 Mamestra nebulosa........ 94 Maraenaspis typhlops. .. 110 Mareasus Afzeli ©. 2... 107 Marmylaris 31, Buckleyi.. 32 Mecaspis glabripennis52, 58, plicaticollien en une 58 Mecocerus annulipes 375, barombinus 375, diversipes 375, 376, fascieulatus 374, inornatus 376, laesifasciatus 875, plimtheroides.. ...... 376 Megalura coresia 322, peleus 322 Stett. entomol. Zeit. 1894. Melactus bispinus ........ 358 Melanocyphusr sn 358 Melitaea athalia .......... 401 Melittia eyaneifera........ 325 Melolontha indiana 267, OPACHE Ta re 268 Metapopillia 209, 218, aenea 351, biimpressa 250, bitac- tata 252, var. bimaculosa 253, var. bipustulata 253, var. fuscipennis 954, var, _ intacta 254, var. nigra 258, var. viridipes 254, distin- guenda 254, var. strigilata 255, liturata 255, var. fulvi- pennis 255, var. limbata 256, var. unicolor 255, nja- mensis 256, octogona 258, var. viridula 258, opaca 258, propinqua 256, signifera.. 257 Metoponytis na. 115 Metriotoma 44, aeneocostata 45, caffra 45, 48, coelaspis 45, foveolata 45, fuliginosa 45, gracilipes 45, 46, hume- ralis 46, infans 45, jejuna 45, mitis 45, natala 45, pal- mata 45, 49, var. brevipes 49, var. rugulosa 49, sca- bridorsis 20 45, 48 Microtropesa Skusei 73, sinmata. aan... or Te Minus inetuse 0 Se 151 Miomerocerus 108, scopa- CEUS 109 Miseelus 0008 0 Moecha adusta.......... 51. 62 Monohammus oculifrons 34, Stuhlmanni 60, X-fulvum 51, 60 Morpho aega 322, anaxibia 322, catenarius 322, cytheris var. thamyris... 22 ER DAL Morphotenaris Schönbergi 127 Musendaer yo we 74 z Mycerinicus 26, dorca- dioides 28, limbatus 28, punctiventris28, subeostatus 28 Mycerinus 26, dorcadioides 27 Mysdonia tuberculosa 102 Myllocerus brachyderoides 359 Nablistes terebrata rc 113 Nannopopillia 259, mi- DUsla eins een 260 Nassophasis pietipes..... 359 Nepptenlanun lisa lan 167 Nezara o 100, orbiculata .. 100 Niphecyra 28, 29, inter- +1 28, 30, 52, 63 Niphotragulus 31, Batesi. 32 Nisoniades montanus 342, . a ee Bes 342 Nitocris elegantula 64, gi- gantea 37, nigricornis 65, var. breviplagiata 36, prin- _ ceps 36, semicollaris....... 96 Nosoeme 55, clavipes...... 56 Monaphilus.. 2. sen. 192 Nupsh eva -Kırkı\. .....u5. x. 38 Octoplasia lineata ....... 277 Odontorhopala...... 103, 104 Oecophora 67, pseudospre- elle 2 SER 67 Oligosmerus 40, aureovittis 41, limbalis 40, 41, satu- FERNER RR 41, 52, 56 Ommatospila nummulalis.. 295 Oneopeltus bueanus....... 105 Opsiphanes 127, invirae .. 322 Ormiscodes epiolina...... 331 Orthopygia Graafialis 298, | Oryctes cristatus 178, ingens 178 Otiorhynchus caucasicus.. 147 Pachnessa 279, nicobarica 279 Pachyarches aurocostalis 291, costata 291, isocelalis. 291 Pachydema nicobarica,... 279 Stett. entomol. Zeit. 1894. 413 | Pachystola 32; annulicornis 33, fuliginosa 32, 33, 51, 60, lapidosa 32, obesa....... . 34 Pagiophloeus bidentulus 359, inconspectus 158, orien- talis 359, Roelofsi 359, 158 Papilio agavus 315, arjuna +18, var. gedeensis 118, var. tenggerensis 119, bu- nichus 313, cleotas 315, Chamissonia 313, heetorides 315, var. melania 315, hele- nus 401, laius 312, Iyco- - phron 315, lysithous var. brevifasciatus 312, machaon ab. nigrofaseiata 303, maci- lentus 334, nephalion 315, paris 119, perrhebus 315, pirithous 315, polydamas 312, polystietus 312, pom- peius 315, pomponius 315, Prillwitzi: 120, protesilaus - 315, protodamas312, rurikia - 312, thoas 315, torquatinus 315,: xuthus var.. xuthulus. Pamphila athenion 324, : phaeomelassay2. 2 oe ı 924 Blamtdiejllerneinuse a er Panthera pardalaria Pantherodes 333 Parachlaenius 191. Emini 197 Dasastasıası nennen ee 4 Paroenas limbata 190 SEO OLD NT Patanocnema 100, ovata.. 101 Pedetese sn nn ee 361 Pedetinus ser 2 N 361 Peltorrhinus 382, latirostris 383 Penestola praeficalis...... 296 Piemorartestvar une 330 Pentacerus 155, Horni.... 156 Pentelia discedens........ 277 , Pereute antodyca316,Swain- sonne as 316 414 Peridromia epinome 321, TOTWAR N reelle eelerehethle 321 Peripopillia 208, 217, Ober- thürı. .. 020 ee 219 Petalochirus nn 112, Variegalusen 111 Petrognatha gigas var. SPINOSa Tan) Phaeochlaena tendinosa .. 330 Phaloe cruenta 327, helotes 328, tellina 327, Troetschi S2saverani nn 328 Phantasis 11, 14, adsequa 14, 17, 22, avernica 14, 17, auguria 14, 17, 20, brachy- ceroides 14, 17, 19, cari- nata 14, 16, 24, dolosa 14, 17, 23, gigantea 14, 16, 23, gorgo 14, 16, 18, occiden- talis 14, 17, 24, ominosa 14, 17, 19, petrificata 14, 17, 20, phantoma 14, 16, 17, proserpina 14, 24, retro- spinosa 14, 17, 24, sansi- barica 14, 17, 24, satanica 14, 17, 24, spectrum 14, 17, 24, stupida 14, 16, 18, terribilis 14, 17, 24, um- bratica...2........ 14, 17, 21 Philampelus satellitia..... 325 Phintius grandicollis ..... 112 Phlegetontius lucetius 325, TUSUICa es 325 Phloeobiopsis 395, sansi- barica 0.0, ae 395 Phloeobius affınis 394, albi- frons 393, albopygialis 392, catenatus 392, humilis 394, podicalis 391, posticatus 392, subpenicillatus 395, varie- GABUB 1a Re 394 Phloeophiluss.......... 380 Pholidochris Brenskei 368, Quedenfeldti ........ 362, 364 Stett. entomol. Zeit. 1894, Phonoctonus picturatus107, subimpictus Phricodia calchas........ 331 Phrissoma 11, 15, erispum 15, retrospinosum 15, sansi- baricum 15, terrenum 15, terricolum 15, umbrinum. 15 Phrosyne brevicornis..... 57 Phrynesthes..... 10% 12 Phryneta aurocincta 51, 61, macularis 51, 61, spinator 51, 61 Phrystola brunneicornis 39, bulbifera 40, coeca 39, 40, heephera, ...008 40, 51, 61 Phyciodes flavia 321, Lans- dor 321, orhia 0 321 Phyllocnema janthina..... 59 Phyllocnisuisae een 67 Phyllothelys macra 129, Westwoodiy nase 129 Physorhynchus lueidus.. Pieris autodice 319, auto- mate 319, bellidice 337, brassicae 337, celaripennis 337, erucivora 337, dapli- dice 337, menacte 319, napi 304, rapae 337, var. orien- - talis 22.2.0 00 eee 337 108 Piezosternum calidum ... 100 Pinacosterna Mechowi. 51, 62 Pisilus tipuliformis ....... 108 Plataspis plagifera ....... 112 Platymeris horrida....... 111 Platynopus rostratus 100, Thomson 2a ne 100 Platynorhynchus agrestis 381, dorsovittis 381, isulei- frons.. 0. 381 Platypleura Afzelii 113, dimidiata 113, limbimacula 313, Rutherfordi. .. 113 Plectroenemia cruciata102, granulata 102, hottentotta 102, ividipes102, oblongipes 102 Plintheria cinerea376, plin- Dresiandess.\............. ‚Plocederus basalis 51, 56, _ ehloropterus 51, 56 Plutella annulatella 351, var. bieingulata 350, 350, eruci- ferarum 359, Dalella 356, incarnatella 345, 350 38 “ee nto.e Polia anilis 94, rufocincta yaremmeldans....ua.hascch 94 Bolysorynus:....n...:., 396 Polydictya Preussi....... 115 Polysonva,.....n...... 402 Bolghimma........... 20% 192 Poophilus natalensis...... 114 Popillia 207, 209, 217, alber- tina 236, anthracina 239, atra 238, bipunctata 231, var. limbata 231, var. apica- lis 231, Browni 226, var, atrocyanea 227, var. aureo- euprea 2297, var. viridi- eyanea 227, chlorotica 233, eireumeincta 237, congoana 245, erassiuscula 250, crena- tipennis 246, cupripes 246, eyanoptera 248,dorsofasciata 249, erythropus 230, femo- ralis 242, flavotrabeata 244, var. viridissima 242, var. oleae 242, graminea 234, hexaspila 231, hilaris 297, var. aureocuprea 228, var. biplagiata 229, var. cyanes- cens 228, immatura 242, interpunctata 240, lacertosa 244, laevicollis 246, lucidi- pennis 242, luteipennis 240, melanochlora 247, Mülleri 232, nyassica 249, obliterata 240, 242, ovata 229, rufipes 225, var. aeneas 226, var. brunnea 226, var, subeyanea Stett, entomol. Zeit. 1894, 415 226, serena 235, smaragdina 244, var. nigrocyanea 245, suleipennis 243, violacei- pennisatvwnana eynerlse 248 Praogenas Su usiier 371 Prepona demophon ....... 322 Prinobius 45, luzonum 45, Pascoei 45, scutellaris .... 50 Prioneris autothisbe ...... 124 Prionostoma 45, corticina 45, ergatoides 45, 48, gre- SATA RA ST 45 Prioscelis Fabricii 183, tri- den. EHE gr 183 Probaenops dromedarius.. 100 Brocerusr 0 195 Briomecese.. 2.0, 40 Prosopocera ocellata... 51, 60 Prosyperncen ee 56 Protoparce lucetius 395, FUSLICH. 0 Re 325 Pseudhammus 34, congoana 34, discoidea 34, harpax 34, 35, myrmidonum 34, 52, 60, occipitalis 34, oculi- TRONS nn a N 34 Pseudoscada adasa....... 320 Pseudopopillia 209, 219, phylloperthina ........... 258 Psilopholis grandis...... 275 Bsilopuse..n an 12 Pterygisus flavofuscalis... 296 Biyelus grossus.. 114 Pyralis achatina 298, mani- hotalis 298, vetusalis ..... 298 Pyrameis abyssinica 340, atalanta 340, cardui 340, var. Kershawi 340, Dejeanei 340, gonerilla 340, indica 340, var. vulcanica 340, tammeamea 340, terpsichore 321 Pyrrhopyge acastus 324, gnetus 324, malis 324, xan- thippe 416 Rapoona 292, tristis ...... 293 | Rescipha obtusa 332, sub- violdekatt,. a2... 332 'Rhizotrogus aestivus 273, eicatricosus 273, Korbi 274, marginipes 274, pulvereus 266, Rosinae 272, rufescens DTA, volpimussn ee ee 266 Rhochmogaster 110, dime- BUBErALL OT N DIN 111 Rhopalomeces. 2.2... 40 Rhopalomelus angusticollis 191 Rhyticoris spinipes ...... 105 Rumia inquietaria ........ Ruta 73 Salebria contatella 301, in- _ fusella 301, intextella..... 301 Samea castellalis 287, eccle- SIE EI Re Se 287 Santosia semistriata 111, similar a. re 108 Saperda dorcadioides...... 27 Sapromyzidae.......... 74 Sapromyza Barnardi..... 74 Sarcophaga assimilis..... 74 Saneophagıdaer..... 74 Sarothronota flegia 290, Hesyalisı.ı 0. 2.0.2.0 290 Baxtiyarıniale nn ne 402 SicapLop/hrlusı ne ae 4 DIOATILESEN En: 195 Scelothrix maculatus var. ANUEENSISSE N ee 342 Sichoemoibtusu.. en 70 Seaphrlus ne 359 Seiapus pachygyna....... 72 Scirpophaga leucatea .... 297 Scordylia quadruplicaris.. 333 Scybalista restionalis..... 297 Sepiomus Aurivilliusi 140, figulus 140, 360, parallelus 140 Sepontia misella .......... 112 Sericinus telamon var. tele- machusı ner a 336 Stett. entomol. Zeit. 1894, Sericocoris 106, acrome- lanthes rn... na 106 Silyirus!silvesten. „u Ten ZN Simotettix vitreus....... 116 SIVBEOTaNdS 114 Smyrna Blomfieldia....... 322 Sphaerocoris annulus.... 100 Sphedanolestes cinctipes 108, flavus 108, fenestrieu- latus 108, leucocephalus .. 108 Spilogaster fuseitarsis.... 74 Spilothyris altheae 77, var. baetieus.. 78 Sphinetotropis 379, albo- Tasciata. un... 380 Stathmopoda......... 66, 67 Stenodema ferruginea..... 360 Sternotomis aglaura 51, 61, Bohemanni 38, Bohndorff 62, imperialis 51, 62, Zint- Staff. er a 38 Stomorrhina subapicalis.. 74 Strongylium aspidoster- num 367, balubanum 370, Baumanni 371, 372, brevi- colle 369, 370, Büttneri 371, Conradti 372, eyaneum 369, ducale 366, elegantulum 373, episcopale 365, Fischeri 368, fraternum 373, muata 367, subsp. togonicum 367, Poggei 369, 370, Stuhl- manni 369, suspicax.. 369, 370 Stuhlmannium 191, mira- bile ya Senn eo 195 Symbrenthia hypatia 125, hyppacta.. 2... 125 Synaptola debilis ..... 52, 59, Synaptoplus 358, cervinus 358 Synelera minima 295, reti- nalis 295, traducalis 295, univocalis“.. ler. re Syndere 55, bicolor ...... 55 Synhomelix annulicornis.. 33 nn a Synnupserha Homeyeri 51, 64 | Synolobus brachyderoides 359 Syntophoderes guineensis ais, noditers. 22.0, 2.0. 378 Syrnachypnois............ 332 Bephadae‘...........:. 72 Systates abyssinicus 144, castellanus 140, 145, moni- liatus 144, sparsutus 140, Menwulgaris...2.......... 145 Babanıdae .............. 1 eenndae.........: 73 Tanymecus alienus 140,142, brachyderoides 140, 142, TESTS 143 = Taxila sacrifiea ...?...... 328 Taygetis ypthima........ 323 Telegonus alardus 324, bla- SED 324 Naher vo... 402 Memenisasatha.......... 321 Deminoseelis ............ 12 Temnoschoita quadrima- culata 360, quadrivulnerata 360, var. confluens....... 360 Menamis. nn... 127 Terias hecabe337, mandarina 337 Tessaratoma aethiops 100, Afzelii 100, Hornimani ... 100 Tetracha Bocandei ....... 162 Tetroxia Beauvoisi....... 111 Thebrone cerialis 325, hilara 325, leucophaea.......... 325 Thecla celelata 324, meli- baeus 324, phydela 324, tephraeus Der 324 Theretra celerio 343, japo- nica 343, var, suifuna 343, Oldenlandiae 343, 345, tersa 325 Thodelmus quinquespinosus 112 Thymele aunus 324, eurycles 324, megacles 324, proteus 324 | Tinea angustipennis 89, ar- cuatella 89, semifulvella , 88 Stett. entomol. Zeit. 1894. Tisiphone maeculata ...... 323 Tithoes frontalis....... 51. 53 Tomaspis binotata 114, dichroma 113, bomochroma 113, zanthospila ......... 113 Tophoderes acutangulus 377, anatinus 377, dorsalis 376, fasciculosus ......... 376 Tosale Moritz... ........298 Trachyvstolaı Son 13 Trasocephala zug. 61 Trinoxia 272, cyphono- Loidet Ba 272 Trismarcha fuliginosa 113, sericosa 113, umbrosa .... 113 Tylacoptila paurosema... 301 Typacrus 157 ner Terre Utetheisa ornatrix u. ..00.. Vanessa antiopa 402, urticae 401, ab. ichnusioides 401, var. polaris 401, var. tureica 401 Vestula lineaticeps......., 112 Victorina stelenes321, trayja 321 Volumnia militaris 38, Westermanni........... 51, 65 &anthioichelnse Se 360 Xylinades alternans 389, maculipes 388, 389, similli- mus 387, var. montanus 388, Ssinuaticollise Sr 388 Xystrocera nigrita.... 51, 56 Zangis guineensis......... 100 Zeuxidia amethystus 117, Dohrni 116, Doubledayi 117, Horstieldi 117, Luxeri .... 117 Zinkenia perspectalis 295, recurvalis. ne 294 Zonopterusß, consanguineus 10, flavitarsus 10, Fruh- storferi 11, grandis 10, mag- nificus 10, Redemanni 10, suspectus...... SIEGE 7 Zostusacntuse a 112 Zygaenodes monstrosus .. 383 URL KR BES EURNI I " IN Un enge, et er enges rain 2 BE ZT Da ee ae ee nie a Tees Br er ee = Se v = u De ee a ie LT Vene 4 er s B 2 » ea : armen guhdpn > . i us R ei “ 2 ee er Fri e > . . br pad Una, > et wur r 5 2 ee . In - ae Reber