^i.^'.j ^" n

\' §: I

-^.-^i.>-

^^^•"lft^'■ü^';'"|^^ ?|^'' ir' r/ t^ '1'« t ' ;r. ^ il\

... " ■,;_ '^ Vir .;i» Ti». fl-< -il >?'•• 'f' ;F '• , J

iv. y^.t s^ i|^^ 11^^ ¥ U m ;; ' -^ki' iifr|;r ii^^ m l«^ *> l- i^^;. i»-^. ^.>:.^,;^

■% '(^'"i- ■!> V; 1^ V- ti ;r iv f. l

' i ■»' 'V > ('•" 'H *■' ■■■ •'. V -4. ■■ ., , ' fl •.' \l, <l

iff i**'" i*-^' ^^ W V V ih' I' .■ «^ #/ » )W u^ ß.' W ¥ ¥ ¥ \ »♦ h

.1 M-|.f i;it I.' »' Ä' »' IlJ, i;$',i^ (^

r

-^^

Entomologische Zeitung-

«5. Jahrgang:.

Heft I.

STETTIN 1904.

Druck von K. Gvassmaiin.

Entomologisclic Zeitung.

Heraiisgcgebeii

\i)n dem

entoinologischen Vereine

STETTIN.

F ü 11 f u 11 d s (' e li z i o, s t e r Juli r U' a n i>-.

« * -^^<S>

Stettill 1904.

l)iMick voll ]{. (! r ii ssniii 11 1

Entomologische Zelliiog

hLTaufgcyL'bcii von ileiu

entomologischen Vereine

zu Stettin.

Redaction: Dr. Heinrich Dohrn, V ursitzender.

In Conimission bei der Buchlicandlung- K. Friodländor & Solin in Berlin.

1904. 65. Jahrgang. Heft I.

Gattungen und Arten der Valgiden von Sumatra und Borneo.

"\on Prof. II. .1. Uolhe.

Die Bearbeitung der Valgiden von Sumatra und Borneo, -wie ieh sie hii-r den Herren Entomologen unterbreite, schließt sieh eng an die monographische Bearbeitung der Valgiden Afrikas welche ich in der Stetliner Ent. Zeit. 1897 (S. 184—215) ver- öileutlicht habe. Das ist sogar in doppelter Weise der Fall. Denn erstens ist mit der vorliegenden Arbeit die so notlnvendige Aufstellung neuer Genera fortgesetzt. Alle Arten Asiens, mit Ausnahme von zweien, wurden noch bis in die neueste Zeit unter dem alten Uattungsnameu Valgus beschrieben, Mas noch an die Zeit^erinnert, in der Fabricius seine Arten großentheils nur in die mäßig große Anzahl damals aufgestellter Gattungen einordnete. Zweitens ist das erst nach der Erkenntniß der Gattungen^ möglich gewordene System der "N'algiden, welches ieh 1897 (1. e.) entworfen hatte, Jetzt noch mehr vertieft.

Auf Grund vergleichend- mori)hologischer Untersuchungen an den Valgiden gruppiren sieh die Galtungen dieser Familie in zwei Unterfamilien, von denen die Unterfamilii- der VitUj'ulac orilinis anliqiii drei Gru] pen (die SphinclovaUjhiae^ die

stell, eiilüuiol. Zeit. ltH)4.

Ischnovalginae und die Microvalginae) enthält, während die Untei'familie der Valgidae gemiinae vier Gruppen umfaßt, die Cosmovalginae, die Valginae, die Dasyvalgmae und die Acantho- V algin ae.

Diese Eiutheilung gründet sieh theils auf die morphologische Stellung des Stigmenkegels zu beiden Seiten des Propygidiums, theils auf die Bildung des Pronotums, die Beschuppung des Körpers, die sexuelle Differenzirung des Abdomens, die Größe des Scutellums, die Ausbildung der Hinterecken des Prothorax.

Der Stigmenkegel (conus spiraculifer) ist morphologisch (gewiß auch physiologisch) ein so wichtiges Organ, daß man länger bei ihm verweilen muß. Seine nach Gruppen und Gat- tungen verschiedene Größe, Form und verschiedenartige Stellung an den Seiten der vorletzten Rückenplatte (Propygidium) bildet nebst anderen Charakteren das Gerippe eines Systems auf phylo- genetischer Grundlage. Wie das gestielte Auge eines Krebses sitzt bei den Valgiden jederseits das Stigma der vorletzten Rücken- platte auf einem dorn- oder kegelförmig vorspringenden Höcker. Dieser Höcker ist in manchen Gattungen sehr niedrig (z. B. bei Paediovalgus und Spilovalgus), in anderen Gattungen lang dorn- förmig ausgezogen (z. B. Plocovalgus, HopUtoralgus, Äcantho- calgus).

Wichtig ist die verschiedenartige Stellung des Stigmen kegeis an den Seiten des Propygidiums, da er bald in den Vorderecken, bald in den Hinterecken oder zM'ischen beiden steht. Die ursprünghche (primordiale) Lage eines Stigmas ist intersegmental'^), d. h. es sitzt an der Grenze zweier Seg- mente. Bei der intersegmentalen Lage kann sich das Stigma entweder mit dem vorderen oder mit dem hinteren Segment ver- binden. Bei den Coleopteren befindet sich das erste Stigmen- paar hinten am Prothorax; an den Abdominalsegmenten aber näher den Vorderecken als den Hinterecken. Bei den

*) Kolbe, Einführung in die Kcnntniß der Insekten, S. IKi, 117, 304 (Fig. 196, 197) und 501. Stett. enfoinol. Zrit. 1Ö04.

Chilopoden hingegen sitzt das Stigma stets nahe den Hintev- ecken der St'gmente.'"')

Unter den Insekten der untersten Organisationsstufe (Äptery- (jogcnca) finden sich noch bei Japyx die Stigmen, wie bei den Chilopoden, in der Nähe der Hintereclvcn; aber schon bei MachUis sitzen die homologen Stigmen sowohl au den Thorakal- -wie an den Abdominalsegmenten näher den Vorderecken, wie bei den übrigen Insekten (namentlich hinsichtlich der Abdominalsrgmente''' "'•').

An der Luge des I, Stigmenpaares ist es deutlich zu sehen, daß es zum Prothorax gehört; denn es versorgt jederseits mit seinem Hauptaste das Beinpaar des Prothorax. Am Abdomen der Coleoptereu und fast aller anderen Insekten hat sich das Stigma mit dem folgenden Segment verbunden, bei den Chilopoden mit dem vorhergehenden Segment. Die Lage der Stigmen näher den Vorderecken bei den Insekten nenne ich die primäre; primär für die Insekten in Bezug auf derivate Ausnahmen.

Bei den meisten Valgiden sitzt nun das Stigma (der Stigmen kegel) des Propvgidiums in den hinteren Ecken des- selben.

Diese Stellung erscheint autlallend, da sie dem Gesetze der gewöhnlichen Stigmenstellung an den Abdominalsegmenten der Coleoptereu widerspricht; sie ist nicht ursprünglich, sondern aus der für die Insekten im allgemeinen ])rimären Stellung abzuleiten, ^^■esweg•en ich sie als derivat bezeichne. Der Stigmenkegel hat bei diesen Käfern wahrscheinlich eine besondere biologische Be- deutung, die wir noch nicht kennen; aus einem bestimmten Grunde muß die primäre Stellung, die dem besonderen biolo- gischen Zwecke nicht dienlich war, physiologisch verändert sein; deswegen ist der Kegel mit dem Stigma in die hintere Ecke aerückt.

*) Kolbc, ebenda Fig. 49 (S. 115). "'•"■■') llaase, Die Abdominalanliä nge der Insclctcn mit B c r ü c k s i c h t i g u n g der M y r i t . p o d e ii. (Mor phol. Jahrbuch XV . 188Ü, Tal'. 14, Fig. 3 und 4.)

Stett. entomol. Zeit. 1904.

6

Da brachte nun vor einigen Jahren Leopold Conradt aus Kamerun eine ganz eigenthümlieh aussehende Valgiden- spezies heim, die sich bald nicht nur als eine ganz neue Gattung und Art, sondern auch als ein systematisch und phylogenetisch wichtiges Glied in den Gattungsreihen der Valgiden erwies. Denn der Stigmenkegel sitzt im Gegensatze zu allen anderen Valgiden in den äußersten Vorderecken des Propygidiums. Diese Gattung, Sphinctovalgns genannt, repräsentirt demnach eine recht primäre Stufe in der Abtheilung der echten Valgiden. In ge- wissen anderen Gattungen (Cosmovalgus, Pygovalgus etc.) steht der Stigmenkegel in der Mitte oder kurz vor der Mitte der Seiten des Propygidiums. Diese Gattungen bilden also einen Ueber- gang von Sphinctocalgus zu den übrigen Gattungen der echten Valgiden. Es ist daher die Ableitung der Valgidae cono spira- cuhfero posteriore von den Valgidae cono anteriore verständlich, und ich glaube, sie in Vorstehendem erwiesen zu haben.

Die Schupp enbeklei düng des ganzen Körpers ist in den meisten Gattungen sehr dicht und reichlich. Eine Betrachtung der Schuppen in morphologischer Beziehung würde mich gegen- wärtig zu weit abseits führen, da mir jetzt die Zeit dazu fehlt; sie wäre aber werth, in einer besonderen Arbeit eingehend be- handelt zu werden. Es ist bemerkenswerth, daß die Schuppen- bekleidung bei den Valgidae ordinis antiqui nur sehr schwach ausgebildet ist.

Ein Theil der Valgiden, die Valgidae ordinis antiqui, be- sitzt eine nach dem Geschlechte verschiedene Bildung des Ab- domeUvS, eine sexuelle Differenzirung, welche den genuinen Valgiden fremd ist, die sie aber den Cetoniiden näher bringt. Im männlichen Geschlechte ist nämlich das Abdomen ver- hältnißmäßig klein und mit einem mittleren Längseindrucke ver- sehen, und die letzte Abdominalplatte ist verkürzt. Im weib- lichen Geschlechte hingegen ist das Abdomen größer, umfang- reicher und unterseits völlig convex.

Bei den genuinen Valgiden hingegen ist das Abdomen in

Rtott. entomol. Zeit. 1904.

beiden Geschlechtern groß und convex; das Abdomen des Männ- chens hat keine Spur von einem mittleren Längseindrucke, aber die Weibchen einiger Gattungen besitzen einen Legebohrer. Wir können noch nichts von der Anatomie der Yalgiden, welche uns über diese morphologischen Unterschiede Aufschluß geben könnte. Der Aculeus terebraeformis, ein gritfelförmiger Dorn an der Spitze des Abdomens der Weibchen einiger Gattungen (Sphinctovalgusj Cosmovalgus, Pygovalgus. Oedipovalgus, Valgns, Charitovalgns)^ hat wahrscheinlich eine Funktion bei der Eiablage. Dieser starre, nach hinton vorgestreckte Stachel ist ein inte- grirendor Fortsatz des Pj'gidiums, also der letzten Dorsalplatte des Abdomens. Die zugehörige Ventralplatte ist nur schwach nach hinten verlängert; die Oet^nung eines Ausführuugsganges beiludet sich unterhalb am Grunde des Aculeus, an der Stelle, wo die ventrale Platte dem Grundtheile des Aculeus aufliegt. Der Aculeus hat vermuthlich die Funktion eines Bohrers, der bei der Eiablage benothigt wird. Dieser Legebohrer ist aber morphologisch ganz verschieden von dem echten Legestachel der Orthopteren und Hymenopteren.""'')

Gattungsbildende Charaktere finden sich namentlich am Prothorax der Valgiden. In den allermeisten Gattungen der genuinen Vala;iden befindet sich auf dem Rücken des Prothorax eine mittlere Längsfurehe, welche von zwei Leisten eingeschlossen ist. Die Furche ist ungleich breit. Beiderseits dieser Furche erheben sich Höcker mit Haarbüscheln auf dem Pronotum. Die verschiedenartige Ausbildung derselben charak- terisirt die verschiedenen Gattungen. Bei den Valgidae ordinis antiqui findet sich keine mittlere Längsfurche auf dem Pronotum, in zwei Gattungen treten aber Läugsrippen auf dem Pronotum auf, und zwar drei bei Stenovalgus. wo die mittlere Längsrippe an der Stelle der Längsfurche erscheint, und vier bei Sphincto- calgus, wo sich aber trotzdem keine Längsfurche ausgebildet hat.

*) Kolbe, Einführung in die Konntniß der Insekten. S. 31ß mul 319 mit Figuren.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

8

Von Hockern und Haai-büschcln findet sieh in dieser Unterfamilie keine Spur auf dem Pronotum.

Daß in einigen Gattungen {^Acantliovalgns und Hoplilo- valgus) die Hinterecken des Prothorax in einen kräftigen Dorn ausgezogen sind, halte ich nur für die Wirkung einer vererbten hypertrophischen Ausbildung eines Organtheiles, die dann sich entfalten kann, wenn einmal die Organisation eine Handhabe dazu geliefert hat. Auch die reichliche Ausbildung von Höckern auf dem Pronotum (8 bei OreoDolgus) beruht auf demselben Princip. Bei den nahe verwandten Gattungen Äcanihovalgus und Hoplitoralgus ist nicht ein einziger Höcker auf dem Pro- notum zur Ausbildung gelangt^ und auch die Mittelfurche ist nur sehr schwach angedeutet. Dagegen ist bei diesen Gattungen die einseitige Ausbildung allein auf die enorme Entwicklung der Hinterecken gerichtet gewesen. Die morphologische Entwicklung ist bekanntlich häufig nur eine einseitige und verläuft bald in dieser, bald in jener Richtung.

Die Valgiden seheinen naturgemäß aus zwei Haupt- gruppen (Unterfamilien) zu bestehen. Die erste Unterfamilie, Valgidae ordinis antiqui, ist durch die sexuelle Diflferenzirung des Abdomens ausgezeichnet, da dieser Kiirpertheil beim Männchen kleiner und mit einem mittleren Längseindruck versehen, auch am Ende stark eingezogen ist, während in der zweiten Unter- familie das Abdomen in beiden Geschlechtern groß und unter- seits ganz gleichmäßig stark convex ist.

Ich würde die erste Unterfamilie für die höher ditferenzirte halten, wenn sie nicht in einigen Gattungen durch Charaktere sehr niedriger Organisation (Stellung des Conus spiraculifer, mäßig- getrennte Coxae posticae) ausgezeichnet wäre. Dazu fehlen ihr auch die derivaten Merkmale, welche die größere Menge der Genera, die Valgidae genuinae, charakterisiren, nämlich die mittlere Längsfurche des Pronotums, die dichte Schuppenbekleidung des Körpers, die reichliche Höcker- und Büschelbildung auf dem Pronotum und den Elj^tren.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

Deswegen halte ich die kleine Gruppe der Valgiden ordinis antiqui für die unterste Gruppe, welche sich durch die sexuelle DilVerenzirung an die Cetoniiden anlehnt.

Erste Unterfamilie, Valgidae ordinis antiqui.

Körper oberseits saninit den Elytren mit wenigen Schuppen bedeckt (laxe squamulatum), mehr oder weniger glän- zend; auch ohne aufgerichtete Schuppen- oder Haar- büschel auf dem Prothorax, den Elytren und dem Propygidium. Prothorax oberseits einfach, ohne eine mittlere Längs- furche, zuweilen mit einigen Längsleisten, stets ohne Höcker, 'kaum oder wenig schmaler als die Elytren.

Im männlichen Geschlecht ist das Abdomen kleiner und kürzer als im weiblichen, unterseits auf der Mitte ein- gedrückt; die zwei letzten Ventralplatten sind nach vorn zurück- gezogen.

Im weiblichen Geschlecht ist das Abdomen größer, dicker und ganz convex; die letzten Yentralplatten hinten abgestutzt. I. S t i g m e n k e g e 1 (conus spiraculifer) von p r i m ä r e r Stellung, an den Seiten des Propygidiums im vorderen Winkel sitzend und kurz: ursprüngliches Organisationsver- hältniß. Prothorax groß, vorn kugelförmig, hinten stark verschmälert. Scutellum den 4. bis 5. Theil der Länge der Elytren einnehmend, ziemlich groß. Tarsen der Hinterbeine sehr schlank. Weibchen mit einem Lege- bohrer (aculeus terebraeformis) von griffeiförmiger Gestalt [Sphinctovalgns m.) . . Gruppe Sphinctovalginae S. 13. II. Stigmenkegel (conus spiraculifer) in der Mitte des Seitenrandes des Propygidiums sitzend. Prothorax vier- eckig, an den Seiten etwas gerundet. Scutellum klein, ungefähr den 6. Theil der Länge der Elytren einnehmend. Tarsen der Hinterbeine sehr schlank. Weibchen ohne Lege- bohrer. (Ischnocalgus m.) . Gruppe Ischnovalginae S. 13.

Sfett. oiitomol. Zeit. 1904.

10

III.'') Stigmenkegel (conus spiraeulifer) in den Hinterecken des Propygidiums sitzend: derivates Organisations- verhältniß. Prothorax viereckig, mäßig groß. Scu- i eil um groß, fast den 3. Theil der Länge der Elytren einnehmend. Hintertarsen weniger schlank. Qlicro- valgus Kraatz, Faedioralgus m., Synistovcdgus m., Steno valgus m.) Gruppe Micro valginae S. 13.

Zweite Unterfamilie, Valgidae genuinae.

Körper ober- und unterseits meist äußerst dicht be-- schuppt (confertissime squamosum), gewöhnlich auch mit auf- gerichteten Schuppenbüseheln (faseiculatum) auf dem Pro- notum, den Ehtren und dem Propygidium.

Prothorax oberseits meist mit einer mittleren, von zwei Leisten eingeschlossenen Längsfurche (canaliculatus) oder mit einer Spur von einer Längsfurche, in den meisten Gattungen mit sehr deutlichen Höckern oder Schwielen besetzt, ge- wöhnUch viel schmäler als die Elytren. Scutellum klein.

Abdomen in beiden Geschlechtern einfach und convex, meist groß, im männlichen Geschlechte ohne mittleren Eindruck, im weiblichen Geschlechte einiger Genei-a mit einem legerohr- artigen Fortsatze (aculeus terebraeformis) am Ende des Abdomens. I. Stigmenkegel (conus spiraeulifer) an den Seiten des Propygidiums kurz vor oder hinter der Mitte der Pleuren sitzend, höcker- oder dornenförmig: fast ur- sprüngliches Organisationsverhältniß. Prothorax viel schmaler als die Elytren, mit abserundeten oder ae-

■■■) Hier wird der Criticus Dr. v. Scidlitz im „Jahresbericlit" aus „formalen Rücksichten" wieder dieDreistiifigkeit bemängeln, als ob die Zweistufigkeit Zweck und Endziel aller Systematik der Coleopteren sei. Aus sachlichen Gründen kann ich eine Zweistufigkeit im vorliegenden Falle nicht gebrauchen. Der Werdegang in der Stellung des Conus spiraeulifer am Propygidium zeigt eben drei Organisationsstufen, die d(M-* Bequemlichkeit des Zweistufensystems nicht geopfert werden dürfen. Stett. entomol. Zeit. 1904.

11

winkelten Hinterecken. Weibchen mit Legebohrev (aculeus tevebvaeforinis). (Hierher die afrikanischen Genera Cosmo- ralgus ni., Fygocalgus m., Lohovalgus m., Oedipo- calgus ni. und das asiatische Genus Oreovalgus m.)

Gruppe Cosmovalginae S. 18.

n. Stigmenkegel (conus spiraculifer) \A'eit nach hinten gerückt, kurz vor den Hinterecken des Propygidiums sitzend: derivates Organisationsverhältniß.

A. Prothorax mit einfach abgerundeten oder winkligen Hinterecken.

1. Prothorax und Hinterkörper mehr oder weniger schmal, jener etwas schmaler als dieser. Weibchen mit einem Legebohrer. (Hierher die europäisch- nordamerikanische Gattung Valgus Scriba und die südasiatische Gattung Charitoi'algus m.) . Gruppe Valginae S. 20.

2. Prothorax schmal, Hinterkörper mit den Elvtren meist viel breiter als jener. Weibchen ohne Lege- bohrer. (Hierher die südasiatischen Genera Hybo- calgus m., Oreoderus Burm., Nannovalgns m., Sijngonovalgus m., Anepsiovalgns m., Spilovalgiis m., Dasyi'algtis m., Plocoralgus m., außerdem die Genera Comythovalgus m. (trop. und Süd-Afrika), Chromo- valgiis m. (W. -Asien), Homovcdgus m. (N.-Amerika) und andere Genera) . . Gruppe Dasyvalginae S. 23.

B. Prothorax hinten breit, mit lang ausgezogenen, stark dornförmigen Hinterecken.

Elytren breit. Pygidium mit einem oder zwei spitzen Höckern an der Spitze. Weibchen unbekannt. (Hierher die beiden, auf Sumatra und Borneo lebenden Gattungen Acanthovalgus Kraatz und Hoplitovalgits m.

Gruppe Acanthovalginae S. 47.

Was in vergleichend-morphologischer Beziehung bei Betrachtung der Valgiden aulUUlt, das ist die gewr»hnlich

Stett. entoniol. Zeit. 1904.

12

äußerst dichte Bekleidung des Körpers mit schuppenartigen Oberhantgebilden. Es ist nichts näheres über diese schuppen- artigen Gebilde bekannt, und wir müssen uns vorläufig mit einem Hinweis auf die sehr verschiedenen Schuppenformen der- selben begnügen. In manchen Gattungen ist das Schuppenkleid so dicht, daß von der Chitinhaut nichts zu sehen ist. Der Pro- thorax, die Elytren, das Propygidium, das Pygidium, die Brust- segmente, das Abdomen und selbst die Beine sind mehr oder weniger äußerst dicht mit aufrecht stehenden oder schwach an- liegenden Schuppen bedeckt.

Die große Mehrzahl der Valgiden ist durch ein solches dichtes Schuppenkleid ausgezeichnet. Aber die Angehörigen der ersten Unterfamilie (welche ich als Valgidae ordinis antiqui bezeichne) haben meist nur wenige Schuppen aufzuweisen 5 des- wegen erscheinen sie großentheils glänzend oder schwach glänzend.

Wenn die Valgiden ihr Schuppenkleid erst allmählich er- worben haben, dann stehen die Angehörigen der ersten Unter- familie sicher auf der untersten Stufe der Familie.

Auch die Thatsache, daß der Prothorax der ersten Unter- familie weniger derivat erscheint, als in der zweiten Unterfamilie, spricht für die tiefere Stellung der ersten Unterfamilie. Bei den Ischnovalginen und Microvalgiuen ist der Prothorax äußerst ein- fach geformt; seine Oberfläche ist gewöhnlich nur dicht punktirt und gestrichelt; höchstens erinnern einige feine Längsleisten an die zweite Unterfamilie. Dagegen ist der Prothorax bei den Angehörigen dieser zweiten Unterfamilie stets durch hypertro- phische Bildungen ausgezeichnet, nämlich durch Höcker, kamm- förmige Leisten, Haar- oder Schuppenbüschel, ferner durch zahn- förmig ausgezogene Hinterecken des Prothorax. Gattungen mit einem solchen Prothorax können nur von Gattungen mit ein- fachem Prothorax abgeleitet werden.

Dagegen steht die sexuelle Differenzirung des Ab- domens innerhalb der ersten Unterfamilie der homogenen Bil- dung des Abdomens beider Geschlechter innerhalb der .zweiten Unterfamilie befremdend gegenüber.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

13

Die •Gatliingen der ersten Unterfamilie, Valgidae ordinis antiqui.

I. Gruppe, Sphinctovalginae.

Die einzige Gattung {Splünctoralgus m.) mit der einzigen Spezies {Conradti m.) ist auf das afrikanische Gebiet l)escliränkt (Kamerun). S. 51.

II. Gruppe, Ischnovalginae.

Auch die einzige Gattung {Ischiiovalgns m.) dieser Gruppe ist mit einigen Arten (3) auf das afrikanische Gebiet beschränkt.

III. Gruppe, Microvalginae.

Diese Gruppe tlndet sich in mehreren Continenten; denn sie ist mit 4 Gattungen, soweit unsere Kenntnisse reichen, über drei zoogeographische Gebiete (das afrikanische, das indische und das austrahsche Gebiet) verbreitet.

Uebersicht der Gattungen.

1. Prolhorax mit nicht odev kaum aufgerichteten Seiten- rändern, oberseits ohne longitudinale Leisten.

Elytren glänzend, nur mit longitudinalen Reihen kleiner aufgerichteter Borsten besetzt; eigentliche Schuppen fehlend. Beine mäßig lang; vordere Schienen außenseits 5- bis 6zähnig. (Borneo.) . . . Paediovalgus n. g.

Elytren schwach glänzend, mit anliegenden hellen Schuppen regellos besetzt. Beine schlank, lang. (Neu- Holland) Microvalgns Kraatz.

2. Prothorax mit deutlich aufgerichteten Seitenrändern, namentlich in der Richtung nach vorn auf die Vorder- ecken zu.

Pronotum einfach convex, ohne longitudinale Leisten. Vordere Tibien mit fünf Zähnen (1., 3. und 5. Zahn größer als 2. und 4.) an der Außenseite. (Tropisches Afrika.) Synisioralgus m.

Stott. entomol. Zeit. 1904.

14

Pronotum vorn mit drei Längskielen auf der Mitte. Vordere Tibien mit drei Zähnen an der Außenseite.

(West-Afrika.) Sfenov^algus m.

Nur die Gattung Faediovalgvs beschäftigt uns hier; sie nimmt wegen des einfachen Prothorax und der regelmäßigen Reihcnbildung auf den Elytren die tiefste Stellung innerhalb der Gruppe ein.

Paediovalgus n. g.

Diese Gattung kleinster Valgiden gehört, wie sich aus der vorstehenden Tabelle ergiebt, zu der Abtheilung eigenartiger Formen, welche auch über das tropische Afrika verbreitet ist und hier in den Gattungen Stenoi'algiis und SytiisfovaJgvs auf- tritt"-'), aber auch in Australien durch die Gattung MicrovalgNs''"'-') vertreten ist. Dieser Gattung steht Paediovalgus besonders nahe. Während Microvalgns mit seinen drei Arten auf den Elytren eine Schuppenbekleidung aufweist und recht schlanke Tarsen besitzt, fehlen anliegende Schuppen auf den Elytren von Paedio- valgus völlig und die Tarsen sind kürzer.

Die Gruppe der genannten vier Genera ist durch das große Scutellum, das convexe und von keiner mittleren Längsfurche durchzogene Pronotum und das sexuell stark differenzirte Abdomen (beim o klein und verkürzt und unterseits vor der Spitze eingedrückt, beim $ groß und convex, ohne Legebohrer) ausgezeichnet. Außerdem ist der kleine Körper und die einfache grau-schwärzhche oder bräunliche, höchstens durch einen weißlichen Streifen auf den Elytren unter- brochene Färbung charakteristisch.

Paediovalgus ist mit Microvalgns wohl am nächsten ver- wandt und besonders durch die angegebenen Merkmale unter- schieden. Der Prothorax ist ferner höher gewölbt. Das Scutellum ist von ähnlicher Größe. Die mittleren und hinteren Tibien sind

••') Kolbe, Afrikanische Valgiden, Stett. Ent. Zeit. 1897, S. 193, 194. **) Kraatz, Deutsche Ent, Zeitschr. 1883, S. 373. Stett. ontomol. Zeit. 1904.

15

an der Außenseite gleichfalls ganz zahnlos. Das Pygidiuni ist ähnlich convex, der Stignienkcgel kurz und stumpf vorspringend. Beim Männchen sind die Abdominalsegmente an der Ventralseite gleichfalls viel kürzer als beim Weibchen und hinter der Mitte eingedrückt; die letzte Bauchplatte ist am Hinterrande mit einer kleinen glänzenden Tuberkel versehen. Beim Weibchen ist das Abdomen viel größer, dicker und stark convex, ähnlich wie bei Microvalgiis und Synistovalgns.

Charakteristik der Gattung Paediovalgns: Corpus insuper Visum minima squamatum, plus minusve magis infra squamis vestitum; statura oblonga. Prothorax lateraliter subparallelus, convexus, margine haud reflexo, simplex, integer, parce et minute squamis obsitus, nee tuberculatus, nee canahculatus, nee fascicu- latus. Elytra prothorace perparum latiora, simphcia, nitida, seriatim minutissime setosa nee squamata, nee tuberculata nee fasciculata. Pedes mediocres, tibiae anticae extus 5— 6-denti- culatae: tibiae pedum posteriorum extus edentatae. Pygidiuni convexum et propygidium simplicia, parce setosa. Conus spira- culifer brevis, obtusus.

(^ Abdomen exiguum Impressum, lamina ultima tuberculo minuto mediauo instructa.

$ Abdomen tumidum, tolum valde convexum, simplex.

Die hierher gehörige Art ist

1. Paediovalgus micros n. sp. ,^$.

Niger, exiguus, supra plus minusve nitidus, pauce et bre- vissime subsetosus, pectore abdomineque medio ubique uec parce flavescente-vel albido-squamosis, lateribus autem abdominis nitidis, pedibus nigris, minute et parce squamigeris, nitidis; epistomate nitido, antice obtusato et impresso, simulanter subsinuato; pro- thorace parum longiore quam latiore, antrorsum perparum attenuato. ad latera minime arcuato, angulis anticis acutis, postieis obtusis, dorso longitudinaliter et oblique strigato, hie et illic subpnnctato, ante scutellum paulo depresso; elytris pro- sten, enfomol. Zeit. 1904.

16

thorace leviter latioribus. vix longiovibus quam junctis latioribus, subtiliter striatis; interstitiis areolatim subtiliter sciilptis, singulie Serie setarum elongata exstructis, quibus setis nigris, brevissimis, interstitiis dorsalibus sinuilanter subcarinatis, reAera planatis; pygidio et propygidio parce nigro-setosis, subnitidis, illo partim setis albis, intermixtis, obsito; pedum antieornm tibiis brevibus, extus late tridentatis, inter dentes 2. et 3. et pone tertium (superiorem) dentieulo exstaute singulo minuto armatis.

Mas insignis tar&is pedum postieorum quam in femina paulo longioribus; peetore abdomineque densius albo-squamatis; metasterno posteriore abdomineque prope basin impressis; ab- dominis apice recurva, laminis ventralibus abbreviatis, laminae apiealis margine postico medio emarginato tuberculoque minuto nitido exstructo.

Femina diflert abdomine majore, toto infra convexo, sub- tumido, laminis posticis liaud abbreviatis^ metasterno parum im; presso; peetore medio abdomineque parce et tenuiter squamis parum dispersis obsitis; lamina apicali ventrali integra.

Long. corp. (^ 2,5 3, $ 3 4 mm.

Diese sehr lileine sch\varze Art liegt in Mehrzahl vom Kina - Balu - Gebirge in Nord-Borneo vor, wo sie von Waterstradt gefunden wurde. Berlin. Museum.

Die Art ist den Synistovalgus- Arten Afrikas recht ähnlich. Unter den vorliegenden Exemplaren von der genannten Lokalität finden sich einige Exemplare, deren Elytren auf dem 5. und 6. Interstitium je eine Reihe weißer kurzer Borsten aufweisen (die des 6. Interstitiums hinten verkürzt). Bei der Mehrzahl der Stücke sind die Borsten jener Literstitien alle schwarz (die oben beschriebene Hauptform). Andere Exemplare zeigen auf jeder Elytre eine rostrothe Längsbinde neben dem Seitenrande und gleichfalls die beiden Reihen weißer Borsten; diese Borstenreihen nehmen die rostrothe Längsbinde ein.

Bei einer dritten in wenigen Exemplaren vorliegenden Form, die im übrigen der Hauptform gleicht, stehen die Schuppen auf

Stett. entomol. Zeit. 1904.

17

,lev llnterHcite der mäuulichen Thieic viel weniger dicht, als beim 3 der Hauptform, also ähnlich wie beim Weibchen. Bei der Hauptform sind die Brust und die Unterseite des Abdomens dicht weiß beschuppt, l>eim Weibchen nur zerstreut und lein beschuppt.

Es ist wahrscheinlich, daß diese verschiedenen Formen zu- sammen an demselben Orte leben und nur individuelle Variationen der Spezies darstellen. Aber es ist ebenso wahrscheinlich, daß diese Varietäten, wenn sie, jede für sich, von der Gesammtheit der Art separirt würden, unter zusagenden Lebensbedingungen sich zu Lokalformen (Subspezies) ausbilden würden. Im Folgenden sind die Varietäten der Spezies Paedioralgus micro, aufgeführt und kurz charakterisirt:

1. Hauptform micros n. sp. l!^iger, unicolor, el.ytris totis nigris, elytrorum interstitiis serie setarum nigrarum sin- gulis obsitis; mas in pectore et abdomine dense albo- squamatus, femina squamis albis parce infra vestita.

2. Var. parcus n. ditYert pectore et abdomine in niare parce et tenuiter squamis albis obsitis. Schuppen der Unterseite sehr zerstreut und feiner als beim Männchen der Hauptform.

3. Var. lineellns n. Niger, in elvtris vittatus, vitta juxtalaterali ruia, inde ab humeris usque ad callum apicalem pertinente ornatus, hac vitta seriebus duabus setrirum albarum obsita, inteviore (in interstitio quinto Sita) integra, cxteriore (in interstitio sexto) postice ab- breviata.

4. Var. morio n. Niger, unicolor, elvtris totis nigris, (luonm. interstitio quinto et sexto eodem modo ac in var. lineello Serie singula setarum albarum obsito. Alle diese Formen werd.M. in. IVrliner Rönigl. zo.dogisehen Museum aufbewahrt.

Stctt eiitoniol. Zeil. l'J04.

18

Die Gattungen der zweiten Unterfamilie,

Valgidae gfenuinae.

IV. Gruppe CosmoYalginae.

Gattungen dieser G]-uppen waren bisher nur aus dem tro- pischen Afrika bekannt. Es sind die Gattungen Cosmocalgus, Pygovalgus und Loboralgus, welche z. Th. die größten Formen der Familie repräsentiren."'') Beim weiblichen Geschlechte tritt ein Legebohrer (aculeus terebraeformis') auf.

Diese Gruppe erscheint insofern als die unterste Stufe der genuinen Valgiden, als bei allen hierhergehörigen Formen der Stigmenkegel um die Mitte der Seiten des Propygidiums sitzt, während bei allen Angehörigen der folgenden Gruppen der Stigmenkegel den Hinterecken des Segments sehr nahe gerückt ist. Die erwähnte Stellung des Stigmeukegels hat unter den mir bekannten Valgiden Asiens nur Oreoralgus m. mit den Cosmovalginen Afrikas gemein. Auch habituell steht sie diesen Gattungen nahe. Die sonst seltene apicale Ausbildung des Pygi- diums von Oreovalgus (pygidium apice bifasciculatuni) erinnert an Pygovalgus und Lohovalgus, bei denen die Spitze des Pygi- diums ausgerandet, also mehr oder weniger zweispitzig oder zwei- lappig ist. Wir dürften daher berechtigt sein, Oreoralgus für nahe verwandt mit den afrikanischen Galhingen dieser Gruppe zu halten.

Oreovalgus n. g. Caput supra basin antennarum tubereulatum ; epistoma antice obtusum. Prothorax anterior attenuatiis, elytiis multo angustior, dorso cictotuberculato antice praeterea medio breviter et alte bicristato, bis eristis acutis, acuminatis, paulo porrectis. Elytra fere paulo breviora quam jancta laliora, ad humeros et extus prope callum anteapicalem fasciculata. Tibiae pedum anticorum et intermediorum breves, illae extus quadridentatae.

-') H. J. Kolbe, Die afrikanischen Genera und Speziet; der ^'al- giden (Stett. Ent. Zeit. 1897, 8. 184-215). S. 200, 204, 207. Slett. ectoniol. Zeit. 1904.

19

dentibus ai)icali et tertio lere aciitis, quam alieris majoribus, dente sccundo minore obtuse votiindato, quarto superiore acuto: femora pedum anticorum apice ampliata. Propj'gidium longe bli'asciculatum; conus spiraculifer medio marginis lateralis im- positus. Pygidium planum apice bifasciculatuin.

Diese Gattung ist nicht nur gekennzeichnet durch die zahl- reichen hohen Höcker des Prothorax, sondern auch dadurch, daß sie die Cosmovalginen Afrikas in Asien repräsentirt. Wie bei diesen, so ist auch in der Gattung üreovalgtfs der Conus spira- culifer der vorletzten Dorsalplatte des Abdomens etwas nach vorn gerückt und springt gleichfalls aus breiter Basis conisch vor. Die Vorderschienen sind gleichfalls kurz und vierzähnia;. Das Propygidium ist an der Spitze (beim ,^) mit zwei Faszikeln versehen, wie bei einigen Formen der Gruppe in Afrika.

Die einzige Art ist

1. Oreovalgus montuosicollis n. sp.

Totus eonfertissime glabre squamosus, flavo-ferrugineus, infra laetior, albo-tlavidus, capite flavescente, fronte et vertice ochraceo- ferrugineis, antennis rufo-castaneis; pronoti elytrorumque tuber- culis infuseatis; elytris flavo et fusco leviter signatis; pedibus totis deuse flavido-squamosis, femorum dorso oehraceo, femoribus posterioribus macula fusco-ochracea mediana signatis, spinis arti- culorum tarsorum apicalibus brunneis; prothorace vix longiore quam latiore, postice haud dilatato, tuberculorum dorsalium singulo prope angulos anticos, duobus discoidalibus prope costas duas anteriores, quatuor ante marginem posticum positis; elytris postice rotundatis, callo aiiteapicaii retrorsuni porrecto et leviler fasciculato; femoribus anticis intus area callosa, Hneiformi, basin versus angustata, exstructis; propjgidio flavido-quadri- maculato, postice longe ferrugineo-bifascieulalo; j)ygidio mediocri fu.seo-ferrugineo, ad apicem flavido-bifasciculalo.

Long. corp. G,5 mm.

Stott. cntor.ol. Zeit. 1904. 2*

20

Vaterland: Südost-Bor neo (Wahnes), ein Exemplar im Berliner Königl. zoolog. Museum.

Diese Valgidenform ist durch die zahlreichen kräftig ent- wickelten Höckerchen des Prothorax ausgezeichnet.

V. Gruppe Valgiiiae.

Diese Gruppe ist gleich den vorstehend behandelten Cosnio- valginen durch einen Legebohrer (aculeus terebraeformis) aus- gezeichnet. Von dieser Gruppe unterscheiden sich die Valginen durch die Stellung des Stigmenkegels (conus spiraeulifer) im hinteren Winkel der Seiten des Propygidiums.

Der Prothorax und der Hinterkörper sind mehr oder weniger schmal; dieser ist mit den Elytren nur wenig breiter als der Prothorax. Die Hiuterecken des Prothorax sind von einfacher, primärer Bildung (im Gegensatze zu den Acanthovalginen). Die Oberseite des Körpers weist weder Höcker noch Faszikeln auf.

Diese Gruppe ist weit Aerbreitet; denn ihre wenigen Ver- treter linden sich, soweit bekannt, in Europa, Afrika, Süd-Asien und Nord- Amerika.

Indeß sind nur zwei Genera von dieser Gruppe l)ekannt:

Valgus: Prothorax an den. Seiten einfach; Stigmenkegel hoch und spitz; die Coxen der Mittel- und Hinterbeine mäßig- weit von einander getrennt. Vaterland: Europa, Afrika, Nord- Amerika.''}

Charitorahjiis: Prothorax vor den Hinlerecken mit einem Zähnchen; Stigmenkegel äußerst kurz; Coxen der Mittel- und Hinterbeine ziemlich weit von einander entfernt. Vaterland: Inseln Süd-Asiens.

Charitovalgus n. g. Diese Form gehört zu der Abtheilung, deren Weibchen einen Legebohrer besitzen. Unter den bekannten asiatischen Valgiden steht diese Gattung recht isolirt. Sie ist aber mit der

*) H. J. Kolbe, I>ie afrikanischen Genora und Spocios dor Val- giden. Steltiner Ent. ZeiUing, 1897, S. 213, 214, Stett. eDtonioI. Zeit. 1904.

21

europäischen Gattung Valgus nahe verwandt und unterscheidet sich von dieser durch das Vorhandensein eines Zähnchens vor den Hinterecken des Prothorax, den hohen spitzen Stigmen kegel des Propygidiums (bei Valgus fast obsolet), sowie die weiter von einander entfernten Coxen der Mittel- und Hinterbeine.

Der Körper ist länglich, schmal, gewöhnlich buntfarbig. Der Prothorax ist wenig länger als breit und etwas schmaler als die Elytren, nach vorn etwas verjüngt. Wie bei den meisten Valgiden durchziehen zwei Längsrippen die Mitte des Pronotums von vorn bis etwas über die Mitte hinaus. Die Seiten des Pro- tliorax laufen vor den deutlichen Hinterecken in einen aufgerich- teten Zahn aus. Die El3'tren sind flach und zeigen weder Höcker noch Faszikel von Borsten. Die Coxen stehen weit von einander. Die vordersten Tibien sind auf der Außenseite vier- bis fünf- zähnig. Die Mittel- und Hinterschienen sind an der Außenseite ganz zahnlos. Die Tarsen der Hinterbeine sind doppelt so lang wie die Tibien, ihr erstes Glied ist mehr als doppelt so lang wie das zweite. Der Stigmenkegel ist ziemlich lang, spitz und dornförmig.

Beim Männchen ist die fünfte Abdominalplatte unterseits länglich und hinten abgestutzt.

Das Weibchen ist mit einem Legebohrer ausgerüstet; dieser ist so lang wie die Tibie der hintersten Beine. Die fünfte Ab- dominalplatte ist unterseits kurz und am Hinterrande tief aus- gebuchtet.

Charakteristik der Gattung: Corpus oblongum, angustatum, squamulatum. Prothorax medius longitudinaliter bicristatus, late- raliter ante angulos posticos denticulo reclinato armatus. Elytra prothorace minime latiora, plana, integra. Tibiae anticae extus quadri-vel quinquedentatae. Tibiae posteriores extus integrae, edentatae. Tarsi pedum i)osticorum graciles, metatarso elongato. Conus spiraculifer longulu.s, acutus, aculeiformis.

1^ Lamina abdominalis ventralis quinta sat longa, postice obtusata.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

22

$ Tcrebra gaudens, longitudine tibiae posticae; lamiiia ab- dominalis ventralis quinta postice profunde sinuata.

Die Gattung enthält folgende Arten:

1. Charitovalgus pulcher Kraatz. Deutsche Entom. Zeitschr. 1883 S. 378 (sub Valgus}.

Vaterland: Malacca (nach Kraatz).

Nordost -Sumatra: Tebing-Tinggi (September und Oktober 1884, Schultheiss), Deli (L. Martin), Ober-Langkat (W. Reinsch), Siboelangit (von Jachan erhalten). Mus. Berhn.

Nord-Borneo: Kina Balu (Waterstradt, von Rolle erhalten), Brunei (von Rolle erhalten). Mus. Berlin.

Nordost-Sumatra: Soekaranda (Dr. H. Dohrn, M. Ude). Mus. Stettin.

2. Charitovalgus doriae Oestro,

Ann. Mus. Civ. Stör. Nat. Oenova (2. Ser.) X. Vol. 1891 p. 870

(sub Valgus).

Vaterland: Borneo: Sarawak (nach Oestro); Nord- ost-Sumatra: Deli (L. Martin), Mus. Berlin.

Sumatra: Soekaranda (Januar 1894, Dr. H. Dohrn). Mus. Stettin.

Eine dritte Art der Oattung ist Charitovalgus anda- manicus n. sp. Sie unterscheidet sich von den beiden vorstehen- den Arten durch die hellere (bräunlichgelbe) Färbung der Ober- seite und dadurch, daß sich auf der Scheibe der Elytren statt der vorderen weißen Schrägbinde hinter der Mitte ein kleiner, von braunschwarzer Färbung umgebener weißer Fleck belindet. Ferner sind die Elytren merklich kürzer als bei den beiden anderen Arten. Auch sind die Tarsen dünner, und der Meta- tarsus der Hinterfüße länger als bei pvlcher. Länge des Körpers 5 bis 6 mm. Zwei Exemplare von den Andam an en -Inseln (de Roepstorff).

Auch Valgus longulus Oestro gehört anscheinend (nach der Beschreibung) zn Charitovalgus.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

23

VI. Gruppe Das.walginae.

In diese Gruppe gehören diejenigen Valgidengatlungen, welche folgende Charaktere zeigen:

Prothorax schmal, Hinterecken einfach, gewinkelt oder abgerundet.

Elj'tren meist viel breiter als der Prothorax.

Höcker und Faszikeln (Schuppenbüschel) auf dem Pronotum, den Eljtren, dem Propjgidium und Pygidium meist reichlich ausgebildet (einzelne Ausnahmen).

Stigmenkegel kurz vor den Hinterecken des Propygidiums.

Weibchen ohne Legebohrer.

Uebersicht der Genera. (Die Gattungen bewohnen das indische Gebiet, nur Comytho- valgus Afrika). A. Der Stigmenkegel (conus spiraculifev) jederseits des Pro- pygidiums klein, spitz, zuweilen sehr kurz und nur schwach vorspringend. Spitze des Pygidiums mehr oder weniger abge- rundet. Die beiden Borstenbüschel des Propygidiums klein oder von mäßiger Größe.

I. Prothorax hinten verschmälert. Pronotum, Elytren, Pro- pygidium und Pygidium mit mehreren Borstenbüscheln. ,^ mit 3, $ mit 5 Zähnchen an der Außenseite der Tibien des 1. Beinpaares. Tropisches Afrika und Cap-

land ComythoL'cdgus m.

iL Prothorax hinten breiter als in der Mitte, selten parallel- seitig. Oberseite nur mäßig stark mit Haar- oder Borsten- büscheln besetzt, das Pygidium niemals faszikulirt. a. Tibien des ersten Beinpaares an der Außenseite mit 3 kräftigen Zähnen, ohne Spuren von noch mehr Zähnen. Oberseite des Körpers ohne oder mit wenigen Faszikeln. Pronotum mit zwei stumpfen oder ziemlich scharfkantigen Längsleisten . . Oreoilents Burm.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

24

b. Tibicii des ersten Beiiipaaves an der Außenseite mit 5 (selten 4) Zähnchen.

aa. Mesosternum mit einer mittleren Tuberkel. Pro- notuni und Eljtren ohne Faszikeln. Prothorax sehr

schmal Hijbovalgiis n. g.

hb. Mesosternum ohne eine mittlere Tuberkel.

a. Tibien des ersten Beinpaares mit 4 deuthchen Zähnchen. Propygidium ohne Faszikeln . . . Nannovalgus n. g.

,i. Tibien des ersten Beinpaares mit 5 deutlichen Zähnchen. Propygidium mit zwei Faszikeln, aa. Pronotum mit zwei schM'achen stumpfen Längs- leisten. Elytren ohne oder mit schwachen Schuppcnbüscheln (Faszikeln). Tibien des ersten Beinpaares breit, mit 5 meist gleich- mäßig zueinander stehenden Zähnchen.

Pronotum schwach beschuppt, mit ein- zelnen SehuppenbUscheln. Elytren ziemlich breit. Metatarsus der Mittel- und Hinter- beine verlängert . . Syngonovalgiis n. g. Pronotum dicht und stark beschuppt, mit Faszikeln aufrecht stehender Schuppen. Elytren weniger breit, aber merklich breiter als der Prothorax. Metatarsus der Mittel- und Hinterfüße kurz . Anepsiovalgus n. g. ßß. Pronotum mit zwei mehr oder weniger scharf- kantigen Längsleisten. Tibien des ersten Beinpaares mit 5 gleichmäßig oder ungleich- mäßig zueinander stehenden Zähnen.

Prothorax, Elytren und Propygidium ohne Faszikeln. Abdomen hinten ziem- lich weit bauchartig vorstehend SpilmHiIgus n. g.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

25

Prothorax, Eljtren und Piop;\gidium mit Faszikeln. Abdomen verkürzt, ge- wöhnlich nur etwas vorstehend . . . Dasyvalgns ,n. gv.

B.

Der Sligmenkegel (coniis spiraculifer) kräftig, merklich vor- springend, dornförmig. Die beiden Borsten- oder Schuppenbüschel des Propygidiums verhältnißmäßig groß. Spitze des Pvgidiums vorspringend Plocovalgus n. g.

Auf Sumatra und Borneo linden sich Vertreter der Genera Oreoderus, Naniiocalgus, Syngonoralgus, ÄnepsioralgnSf Spilo- ralgiis. Dasyvalgus und Plocovalgus. Die Genera Comytho^ ralgtis und Hyhocalgus fehlen diesen Inseln; jenes Geuus bewohnt Afrika, dieses Tonkin.

Comytlioralgus ist die einzige Dasyvalginengattung Afrikas,, Die Gruppe der Dasrvalginen ist also in Afrika spärlich verr treten, dagegen in Asien formenreich entfaltet. Die erwähnten acht Genera sind nicht die einzigen in Asien.

Unter den aufgeführten Gattungen der Dasyvalginen" haben einige Merkmale einer relativ primären Organisation (kleiner stumpfer Conus spiraculifer, wenige Faszikeln auf der Oberseite des Körpers oder schwach entwickelte Längsleisten auf dem Pro- notum), nämlich Nannofalgns, Syngonoralgus, Anepsioralgus. Eine derivate Organisation (stark ausgebildeter Conus spiraculifer, große Faszikeln) hat Plocoralgns aufzuweisen.

Uebersicht der Species von Sumatra und Borneo.

Oreoderus Burmeister, Handbuch der Entomolos-ie. III. S. 726. Diese Gattung unterscheidet sich von allen Valgiden durch die breiten Vordertibien, welche nur drei große Zähne be- sitzen und keine Spur von mehr Zähnen aufweisen. Der Pro- thurax hat oberseits vor dem Hinterrande keine Spur von Höckern

Stett. entomol. Zeit. 1904.

26

und ist schmaler als die beiden Elytren zusammen. Der Körper ist dicht beschuppt oder behaart. Spuren von zwei Schuppen- büscheln auf dem Propygidium befinden sich bei den beschuppten Arten. Die Unterseite des Körpers der beschuppten Arten hat ein sehr dichtes Schuppenkleid. Die Tarsen des dritten Beinpaares sind im Gegensatze zu den übrigen Valgiden so lang oder kürzer als die Tibien. Das 1. Glied dieser Tarsen ist gleichfalls im Gegensatze zu der Mehrzahl der Valgiden kurz und dreieckig, meist kürzer als das 2. Glied, hinten verbreitert und an den Ecken der Spitze lang und spitz ausgezogen.

0. pilosus Rits. ist behaart statt beschuppt. Der Pro- thorax ist nur wenig schmaler als die Ehtren. Das 1. Glied der Hintertarsen ist breit, dreieckig, am Ende mit spitzwinkligen Ecken versehen und etwas länger als das 2. Glied.

Burmeister hat 1. c. die Art argillaceiis noch unter Valgus aufgeführt, aber die Meinung ausgesprochen, daß sie wohl eine eigene Gattung (ßreoderus) bilde.

Die beiden Arten von Sumatra und Borneo sind:

1. pilosus Ritsema, Notes Lejden Mus. Vol. I. 1879 p. 238; Midden Sumatra, IV. afd. 6. p. 49. Sumatra; Soekaranda, Januar 1894 (Dr. H. Dohrn).

2. borneensis Gestro, Ann. Mus. Civ. Genova (2.) X. 1892 p. 875. Borneo: Sarawak.

Nanno valgus n. g.

Diese kleine Valgidenform kann nur in die nächste Nähe von Dasyvalgus gestellt werden. Obgleich die Körpergröße nur ein secundäres Merkmal für die Beurtheilung der Gattungszuge- hörigkeit sein kann, so ist die geringe Größe doch hier auffallend genug, um sie in der Verwandtschaft von Dasyvalgus zu isoliren. Sie unterscheidet sich von dieser Gattung durch den Mangel an Höckern und Faszikeln auf den Elytren und dem Propygidium und die abweichende Bezahnung der Vordertibien.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

27

Charakteristik der Gattung: Generi Dasyralgo approximans, corpus autem oxigmim. Elytra nee tubercukvta nee fasciculata. Tibiae pedum antieorum 4-vcl 5-denticulatae, dentibus duobus apicalibus majuscuiis, ceteris minutis, quinto interdum obsoleto. Pro- pygidium haud fasciculatum. Conus spiraculifer parum prominens.

Der Prothorax ist verhältnißmäßig klein, breiter als lang, fast parallelseitig, mit zwei mäßig hohen mittleren Längskielen und zwei Beulen näher den Seitenrändern. Das Seutellum ist klein, kurz und dreieckig. Die flachen Eljtren haben nur eine schwache Humeralbeule und sind viel breiter als der Prothorax. Die vordersten Tibien sind vier- bis fünfzähnig, die beiden Apical- zähne sind recht groß, der dritte bis fünfte Zahn sehr klein ; der fünfte fehlt zuweilen. Die Mittel- und Hinterschienen sind auf der Rückenseite ungezähnt. Das Propygidium weist keine Spur von Haarbüscheln auf. Der Conus spiraculifer springt etwas vor. Sexuelle Unterschiede sind an den vorliegenden Stücken nicht wahrzunehmen.

Der Vertreter dieser Gattung ist

1. Nannovalgus pusio n. sp.

Minutus, niger vel piceo-niger, subnitidus, parce llavo- squamosus, infra minus parce albido-squamoso-setosus; pedibus nigris, nitidis, setis albidis vestitis, genubus et tarsis brunneis; prothorace elytris multo angustiore, antrorsum perparum attenuato, sat brevi, longitudinahter in dorso obtuse bicostato, utrinque biimpresso et calloso, disco posteriore longitudinahter strigoso; scutello parvo subcordato postice acuto; elytris junctis quadratis, subtiliter striatis, interstitiis strigilatis et uni- seriatim setoso-squamosis; metasterno postice depresso; pygidio convexo plus minusve nitido.

Long. corp. 2^/4 3 mm.

Einige Exemplare vom Kinabalu- Gebirge in Nord- Borneo (Waters(radt), Mus. Berlin.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

28

Syngonovalgus n. g.

Diese Gattung ist zunächst mit Das ycalgus vevwixndi. Der Körper ist weniger beschuppt und mehr oder weniger glänzend. Das Pronotum erscheint dadurch anders, daß die beiden Kiele ganz stumpf und die Büschel vor dem Hinterrande wenig ent- wickelt sind. Die Elytren sind flach, an den Seiten eingedrückt und etwas erhaben, aber die Schultern und Apicalbeulen ähnlich. Die fünf Zähne der vorderen Tibien sind ziemhch groß, der dritte Zahn ist am größten. Die Tarsen sind Aveniger schlank als bei Dasyvalgns, die GHeder der Hintertarsen breiter und an den Hinterecken s])i(zer: namentlich ist das erste Glied der Hinter- tarsen des Weibchens am Ende breit, mit ziemlich lang zahn- förmig ausgezogenen Hinterecken, ähnUch wie bei Oreoderiis, doch länger. Der Stigmenkegel (conus spiracnlifer) ist ähn- lich wie bei Dasyvalgus beschaffen. Die Gattung ist auch mit Spilovalgns nahe verwandt.

Männchen: Vorderschienen etwas schmaler; Hintertarsen schmaler und länger als beim Weibchen; Hinterrand des Pj'gi- diums wenig vorspringend.

Weibchen: Hintertarsen kürzer, GHeder breiter, namentlich deren erstes Glied hinten breiter und am oberen Winkel zahn- förmig ausgezogen. Hinterrand des Pygidiums unterseits einen merklichen plattenförmigen Vorsprung bildend.

Charakteristik: Corpus parce tantum et minute setosum et squamulatum, totum subnitidum necnon, propygidio excepto, fasciculatum. Prothorax subconicus lateraliter sinuosus, postice nigro-setosus, dorso obtuse costato, angulis posticis obtusatis, margine postico late lobato. Elytra irregulariter impressa; pro- thorace dimidio latiora. Pedes sat graciles; tibiae anticae quinquedentatae, omnibus dentibus sat magnis, primo et secundo et tertio acutis vel subacutis, tertio ceteris majore, quarto et quinto brevibus, obtusis; tibiae posteriores extus obtuse dentatae; tarsi tibiis parum longiores, postici femin ae quam in mare breviores et latiores, articulo primo postice dilatato ad apieem

Stett. entomol. Zeit. 1904.

29

cxtoriorein acute angiilato, augiilo cloiigato. Conus spira- culifev bvevissimus, (.I)Uusu8: lubera duo propygidii media fasciculata. Pygidiuin niaris in mavgine ])()stieo infra niiiiime laminatum, iu femina distincte laminatum.

Die einzige bekannte Art der Gattung ist

1. Syngonovalgus subnitidus n. sp. ,^5-

Totus nigro - aterrinius (abdomine interdum ad magnani partem rubro), subnitidus vel nitidus, breviter et parce setosus nee squamosus (exceptis ehtrorum interstitiis) ; epistomate, pectore, abdomine, coxis femoribusque parce breviter flavo-setosis: pro- thorace postiee paulo latiore quam longiore, fere toto obbque et longitudiaaliter antice punctato, dorso subbicristato utrinque postiee nodoso; elytris striatis, interstitiis nigro-squamatis, inter- stitio secundo ante medium latiore et latius squamoso, squamulis decumbentibus; propygidio et pygidio minute et confertim ocellato- punetato, illo posteriore obtuse bituberculato, tuberibus nigro-

fasciculatis.

,^ Lamina pygidü supraanaH abbreviata, obtusa; tibiis

anticis angustioribus.

$ Lamina pygidü supraanali longiore, trigonali, tibiis aniieis

latioribus.

Long. corp. 5»/3 5'/2 »im-

Einige Exemi)lare (,^$) aus Nord-Borneo (Kinabalu, von Waterstradt gesammelt) und Südost-Bornto (Grabowski) im Berliner Königl. zoolog. Museum. Ein ? aus Soekaranda in Nordost- Sumatra (I^obrn) im Stettiner Museum.

Diese Spezies ist in ilirer äußeren Ersebeinung dem DasjJ- valgus (ristis Gestro aus Birma sebr äbnilch, aber durch die beiden stumpfen und weniger erhabenen Längsrippen des Pro- notums und die durch gleiche Zwischenräume voneinander ge- lrennten und meist ziemlich gleichmäßig großen Zähnchen der vorderen Tibicu generisch verschieden. Ferner sind der Pro- thorax und die Elytren breiter, das Scutellum kürzer, der Conus spiraculil'er kürzer und stunipl\-r. die Tarsen 'schlanker.

ßtett. entoniol. Zeit. 190t.

30

Die Exemplare mit rothem Pygidium und roUioin Pro- pygidium (letztere mit zwei schwarzen Faszikeln) sind wahr- scheinlich unreife Stücke; auch die Ränder ihrer Elytren sind zuweilen rothbraun. Solche unreife Exemplare sind in Form und Färbung dem Dasyvalgvs pyrrJwpygns Kraatz sehr ähnlich, aber namentlich verschieden durch die stumpfen Rippen des Pronotums, die mehr vorspringenden Hinterecken des Prothorax, das breitere Scutellum, die etwas abweichende Bezahnung der Tibien des ersten Beinpaares, die glänzende, auf der ganzen Mitte der Brust- segmente und des Abdomens nicht beschuppte Unterseite, sowie übe]hau[)t durch viel geringere Beschuppung des Körpers.

Anepsiovalgus n. g.

Die Gattung steht zwischen Dasyralgus und Oreoderns. Der Körper ist etwas länglich, der Prothorax ist kurz und dicht behaart und beschuppt; die Elytren sind etwas glänzend und mit reihenweise gestellten schwachen Börstchen versehen. Der Prothorax ist nach vorn nur wenig verschmälert, etwas kürzer als breit, der Seitenrand crenelirt, oberscits mit vier Längskielen versehen, von denen die beiden mittleren die längsten sind und parallel zueinander verlaufen, aber im hinteren Viertel diver- gireu, während die seitlichen Kiele etwas gebogen und in der Mitte durch einen Quereindruck unterbrochen sind. Auf dem durch die vier Kiele hinten gebildeten höckerartigen Wulste steht je ein kleiner Haarbüschel. Die Vorderecken des Prothorax springen spitzig vor und sind nach unten gerichtet; die Hinter- ecken sind stumpfwinklig. Das Scutellum ist schmal dreieckig. Die Elytren sind schmaler als bei Dasyralgus. zusammen so lang wie breit, der humerale und der apikale Endbuckel sind schmal, ohne Haarbüschel. Die Vorderschienen sind ziemlich breit, außen fünfzähnig; die Zähne sind gleichweit von einander entfernt; der 2. und 4. Zahn kleiner als der 1., 3. und 5. Zahn. Die Mittel- und Hinterschienen sind am Außenrande kurz ge- zähnelt. Die Tarsen erscheinen ziemlich kuiz; an den Hinter- stelt, entomol. Zeit. t904.

31

tarsen erscheint das 1. Glied dreieckig, am Ende unten zalin- förmig ausgezogen, das 2. Glied um die Hälfte kürzer und gleich- falls dreieckig, das 3. (Jlied ebenso. Vor dem Hinterrande des P^gidiums (auf der Unterseite des Körpers) sieht man ein drei- eckiges bis halbkreisförmiges, mit der abgestutzten Seite den Hinterrand berührendes flaches Feld, wie bei Dasyvalgtis cethi Rits. Der Stigmenkegel ist sehr kurz und stumpf, wie bei Oreoderus. Haarbüschel fehlen auf dem Propygidium.

Anepsiovalgvs ist auch der Gattung Syngonovalgus recht ähnlich, namentlich durch die beiden stumpfen mittleren Längs- leisten des Pronotums und die mit fünf ziemlich gleichmäßig zu- einander stehenden Zähnchen an der Außenseite der Vorder- schienen. Die Gattung unterscheidet sich aber von Syngono- valgus durch den fast parallelseitigen Prothorax. Ferner ist an den Vorderschienen der zweite anteapicale Zahn sehr kurz, bei SyngoiioroJgus länger als der zweite. Die hintersten Tibien sind schmaler; der äußere Zahn derselben ist schwächer, und der Metatarsus ist um die Hälfte kürzer als bei Syngonovalgus. Schließlich ist der Conus spiraculifer des Propygidiums sehr kurz, und stumpf und springt daher wenig vor; bei Syngonovalgus tritt er deutlich heraus.

Charakteristik der Gattung: Corpus subelongatum, paulo angustatum, plus minusve parum, pronoto autem distinctius squamoso. Epistoma antice nünime emarginatum. Prothorax angustatus, lateribus subparallelus, anterior parum attenuatus, margine laterali crenulato, dorso quadricristato, crista utraque laterali interrupta, duabus intermediis longioribus parallelis postice divergentibus. Scutellum parvuni trianguläre. Elytra prothorace tertia parte latiora, leviter nitidula, seriatim setis extructa nee fasciculata. Pedes modice elongati; tibiae anticorum extus quinquedentatae, dentibus primo et tertio majoribus; tibiae pedum posteriorum extus tarsis longitudine tibiisque subaequalibus. Pro- pygidium et pygidium simplieia setisque rigidis vestita, cono spiraculifero brevissimo, obtusu.

Stett. eDtomol. Zeit. 1904.

Die einzige mir bekannte Art ist

1. Anepsiovalgus mimus n. sp.

Fuscus. breviter cinereo- squamosus, subnitidus, antenuis pedibusque brunneis; pectore abdomineque plus minus ve dense vel subdense, pleuris auteni meso- et metathoraealibus dense flavo-squamosis; prothoraee vix longiore quam basi latiore, postice minime ampliato, in dorso (piadricristato, cristis exterioribus et intermediis inaequalibus, illis obh'quis, bis longioribus in medio nodosis, tubcribus quatuor postice antemarginalibus, marginibus lateralibus crenulatis antice fere serratis; elytris striatis, sub- tiliter setosis, parce hie et illic squamosis, distincte longitudinaliter striatis, interstitiis ad partem subtiliter triseriatim striolatis; pedibus modice squamulatis; pro})ygidio et pygidio flavo- setosis.

Long. corp. 4,5 mm.

Das Vaterland ist Nordost- Sumatra, wo ein Exemplar bei Soekaranda im Januar 1894 erbeutet wurde (Coli. Dolirn). Es befindet sich im Stettiner Museum.

Der Käfer hat fast das Aussehen eines Oreoderus pilosus Rits., unterscheidet sich aber durch die fünfzähnigen Vorderschienen, den hinteren schmäleren Prothorax, die dichtere Haar- und Schuppenbekleidung desselben und da.s Vorhandensein von nur wenigen Schuppen auf den Elytren, sowie ferner durch die näher zusammenstehenden Mittelcoxen sogleich von dieser gleichfalls in Sumatra lebenden Valgidenspezies.

Der Körper ist dunkelbraun gefärbt und meist kurz und nicht dicht beborstet oder beschu])pt; nur das Pronotum, sowie die Mittel- und Hinterbrust sind dicht beschuppt. Die Elytren sind reihenweise mit einzelnen borstenförmigen Schuppen besetzt. Die Beine, Hüften und das Abdomen sind nicht dicht beschuppt.

Spilovalgiis n. g. Diese Gattung ist ^w^Valgus vwdigliann (Oestro) gegründet. Obgleich sie der Gattung Chrotnocalgns m. {VaJgus peyrotii Muls.)

Stett. entomol. Zeit. 1904.

33

recht nahe steht, so ist sie doch deutUch von ihr verschieden. Wie letztere Gattung, gehört sie in die Grup])e von Gattungen, denen der Legebohrer fehlt. Der Körper ist -weniger stark be- schuppt als in Chromovalgns, aber ebenfalls mit einem weißen Fleck auf jeder Flügeldecke versehen. Das Ejiistom ist aus- gerandet. Der Prolhorax ist merklich schmaler als die Elytren, etwas länger als breit, nach vorn vorspringend, der einfache Seitenraud bis zu den Hinterecken deutlich. Auf dem Pronotum tieht man zwei schwache stumpfe Längsrippen, welche hinten divergiren, und auf beiden Seiten hinter der Mitte und vor dem Hiuterrande Eindrücke. Den flachen Elytren fehlt der* Schulter- höcker; der apikale Höcker ist schwach entwickelt. Die Tarsen sind merklich weniger schlank, als in jener Gattung. Die Be- zahnung der vordersten Schienen ist in beiden Geschlechtern die gleiche; sie sind fünfzähnig, aber der zweite Zahn ist breiter und stumpfer und von dem dritten weiter getrennt als bei Chromocalgiis. Die mittleren und hinteren Schienen sind gezähnt. Der Conus spiraculifer ist klein und springt nur wenig vor. Das Propygidium zeigt keine Haarbüschel oder nur eine schwache Spur von solchen. Die hintersten Coxen stehen doppelt so weit auseinander wie die mittleren Coxen. Die sexuellen Unterschiede sind gering.

Männchen: Unterer Rand des Pygidiums nur sehr wenig vorspringend.

Weibchen: Unterer Rand des Pygidiums deutlich vorsprin- gend; ein Legebohrer (aculeus terebraeformis) ist nicht vorhanden.

Bei manchen männlichen Exemplaren ist die Unterseite des Körpers dichter beschuppt als bei weiblichen, bei manchen aber ebenso dicht wie bei diesen.

Hierher gehört

1. Spilovalgus modiglianii. Gcstro, Ann. Mus. Civ. Geuova, 2. ser. VIL vol. (1889) p. 98

(sub Valgns). Sumatra (nach Gestro). Nord-Borneo: Kinabalu-Gebirge (Waterstradt); Mus. Berlin.

Stett. entomol. Zeit. l'J04. 3

84

Die Art zeichnet sich durch den scharf abgegrenzten weißen oder gelbweißen Discoidalfleek der Elytren aus. Dieser Fleck ist länglich -oval. Exemplare mit quer gestelltem, eckigen Fleck dürfen nicht als besondere Art, wie Kraatz will, betrachtet werden, sondern gehören zu der nur eine individuelle Varietät bildenden

V a r. bimaculatus

- Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1896 S. 382 (Valgtis'),

welche mit der Hauptform dieselben Orte bewohnt: Sumatra,

Soekaranda (Januar 1894, Dr. H. Dohrn, M. Ude); Borneo (nach

Kraatz); Nord -Borneo: Kinabalu (Waterstradt), Mus. Berlin.

Dasyvalgus n. g. Hierher gehören die meisten der mittelgroßen Valgiden des ndischen Gebietes. Die beiden Geschlechter sind einander sehr ähnlich; dem Weibchen fehlt der Legebohrer. Der Körper ist etwas breiter als bei Spilovalgns. Das Epistom ist ausgerandet. Der Prothorax ist viel schmaler als die Elytren (in ihrer Ver- einigung); die beiden Dorsalkiele sind höher als bei Spilocalgus. Die Elytren sind concav, mit deutlichen Humeral- und Aute- apicalhöckern. Die vorderen Tibien sind fünfzähnig, ähnlich wie bei Spilovalgus^ der dritte Zahn ist vom vierten (von der Spitze an gezählt) oft weiter entfernt als die übrigen Zähne untereinander. An den Mittel- und Hinterschienen iindet sich ein dorsales Zähnchen. Die beiden letzten Abdominalsegmente springen weniger stark vor als bei Spiloralgus. Der Stigmen - kegel (conus spiraculifer) ist ^iel höher und springt stärker vor. Das Propygidium ist mit zwei deutlichen Haar- oder Schuppen- büscheln besetzt.

Gattungscharakteristik : Corpus latiusculum, plerumque dense squamatum. Epistoma emarginatum. Prothorax paulo angustatus postice rotundatus, angulis posticis distincte angulatis aut obtusis, in dorso acute bicristatus et tuberculatus. Elytra multo latiora prothorace, sat ampla, leviter excavata, in callis humerali et

Stett. entoruol. Zeit. 1904.

35

anteapicali fasciculata. Tibiae pedum anticorum irregulariter quiiiquedentatae, dente tertio a quarto (superiore) sat vemoto. Tibiae pedum posteriorum extus deritieulo exstruetae. Propygidiuni coiio spii-aoulifero acuto, angulo utrinque segmenti postico ap- pvoximato, fascieulisque duobus exstructum. Pygidium apice rotundatum. Aculeus terebraeforinis in femina vacat.

Es gehören hierher die indo-malayischen Arten Valgus pyrrhopygus Kraatz, sellatus Kraatz, lin-onicus Kraatz, vethi Rits., tristis Gestro, fesfaceus Kraatz u. s. w. und die nachstehend beschriebenen neuen Arten.

Die Gattung Dasyralgvs steht der Gattung Comythovdlgvs m. Afrikas (Stettin. Ent. Zeit. 1897 S. 197) nahe. Es fehlen ihr aber die reich entwickelten Haarbüschel des Pronotums der Elytren und des Pygidiums, durch welche letztere Gattung aus- gezeichnet ist. Namentlich die Mittelhüften sind viel weniger weit von einander getrennt. Der Prothorax ist hinten weniaer verengt, die Hinterecken stumpf oder gewinkelt, bei Comytho- i'algus hinten verengt mit abgerundeten Hinterecken.

Uebersicht der mir von Borneo und Sumatra bekannten Arten der Gattung Dasyvalgus. I. Körper ober- und unterseits reichlich mit Schuppen bekleidet. Dasyvalgus.

1. Vierter lateraler Zahn der vorderen Tibien klein oder mittelgroß.

a. Zweiter Zahn der vorderen Tibien recht klein:

vethi Rits., sellatvs Kraatz, infiiscatus Kolbe, testaceus Kraatz.

b. Zweiter Zahn der vorderen Tibien ungefähr so groß wie der erste:

ndei n. sp., voUci n. sp. Auch D. vethi var. sithaequidens m. gehört hierher.

2. Vierter lateraler Zahn der vorderen Tibien breit und stumpf; zweites Zähnchen der vorderen Tibien sehr klein :

monachiis w. sp.. dohrni ii. sj).. pyrrhopygus Kraatz.

ßtett. Pnfomol. Zoif. 1M4. 3*

36

3. Vierter lateraler Zahn der vorderen Tibien fast ver- schwunden, zuweilen auch der fünfte (oberste); zweites Zähnehen derselben Tibien ungefähr so groß wie das erste : encharis n. sp. IL Körper schuppenlos und ober- und unterseits dicht mit auf- gerichteten Haaren bekleidet. Vierter Zahn der vorderen Tibien klein; zweiter Zahn derselben Tibien sehr klein. Subg. Trichotalytis n. niger Kraatz.

Subgenus Dasyvalgus i. sp.

Corpus totiun plus minusve squamosum, interduni ad partem subglabratum (detritum).

1. Dasyvalgus vethi

Bitsema, Notes Lejden Mus. I. 1879 p. 240; Midden-Sumatra,

IV. 6. p. 50 (sub Valgtis).

Vaterland: Sumatra: Siboelangit in Nordost-Sumatia (von Jach an erhalten); Nord-Borneo: Kinabalu (von Rolle er- halten). Mus. Berlin.

Sumatra: Liangagas (Dr. H. Dohrn); Soekaranda (Januar 1894, Dr. H. Dohrn, M. Ude). Mus. Stettin.

Sumatra: Soeroelangan (Juli). Mus. Leiden.

Oberseite des Körpers mattschwarz oder braunschwarz, theilweise oder größtentheils mit graugelben Schuppen besetzt. Faszikeln des Pronotums sammtschwarz oder braun. Ein Fleck auf den Elytren vor der Mitte neben der Naht schwarzbraun oder schwarz. Propygidium und Pygidium roth und mit gelben Schuppen reichlich bekleidet, lelzteres mit einer großen runden •schwarzen Makel auf der Mitte. 1. und 2. Zahn der Tibien des ersten Beinpaares lang, 2. sehr kurz und spitz, 1/3 von der Länge des ersten Zahnes; 4. und 5. Zahn kurz und stumpf.

Var. nigrescens n. Propygidium und Pygidium ganz schwarz. Soekaranda auf Sumatra, Nord-Borneo.

Stett. entoniol. Zeit. 1904.

37

Var. subaequidens n. Der I,, 2. und 3. Zahn der Tibien des ersten Beinpaures lang und s])itz, 2. fast so lang wie 1. Prop3gidium und Pygidium ganz roth, letzteres ohne schwarze Makel, zienilieh reichlich mit gelben Schuppen bekleidet.

2. Dasyvalgus sellatus Kraatz. Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, S. 374. D. sellatus ist vielleicht nur eine Varietät von D. vethi. Vaterland : Mal a c c a , L u <; o n (nach Kraatz). S u ni a t r a : Liangagas. Mus. Stettin.

Sumatra, Malacca (ex tjpis). Mus. Berlin.

3. Dasyvalgus infuscatus n. sp.

Trotz der Aehnliclikeit mit dem sumatranischen D. vethi Kits. ist die neue Art von diesem doch leicht zu unterscheiden. Der Prothorax ist etwas länger und nach vorn zu mehr verschmälert 5 die Faszikeln des Notums sind kürzer und heller. Die Eljtren zeigen keinen deutlichen schwarzen Tomentfleck auf der Scheibe neben der Naht und keinen weißen Fleck hinter demselben. Es fehlen den Elytren auch die aufgerichteten Haare oder Borsten außen an den Schulterecken. Die beiden Faszikeln des Pro- pygidiums stehen weiter auseinander.

Ater, fusco submaculatus, epistomate fusco, insuper visus llavo-griseo et subochraceo squamosus, pronoto postice brevissime, elytris nullo modo fasciculatis, his lateraliter (in humeris apieeque) breviter squamoso-setosis; pectore, abdomine pedibusque minus confertim squamatis; epistomate nitido attenuato, antice rotundato et impresso: prothorace paulo longiore quam postice latiore, antrorsum attenuato, in dorso bicarinato; ehtris macula diffusa propesuturalij, paulo antemediana subsignatis, laterahter fusco-trimaculatis, macuhs subnudis; pjgidio confertim ochraceo- squamoso propygidioque ochraceo-bifasciculatis; tibiarum anti- carum dentibus inter se aequaliter distantibus, secundo et quarto quam ceteris minoribus. Long. corp. 5 mm.

Nord-Borneo : Kinabalu-Gebirge (Waterstradt).

Stett. entomol. Zeit. 1904.

38

Von D. testaceus Kraatz ist diese Art folgendei-maßen ver- scbieden. Der Körper ist schwarzbraun und dichter und mehr anhegend beschuppt. Der schwarze Fleck vor der Mitte der Elytren neben der Naht ist weniger deuthch. Die beiden Schuppen- büschel (Faszikehi) des Propvgidiums sind kürzer. Der 4. Zahn der Tibien des ersten Beinpaares ist viel kleiner als der 5. (oberste). Der Zahn an der Außenseite der Tibien des zweiten und dritten Beinpaares ist deutlicher. Der Stigmenhöcker des Propvgidiums ist kürzer.

4. Dasyvalgus testaceus

Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1896, S. 380.

Vaterland: Borneo (nach Kraatz); ex typis, Mus. Berlin; Nord -Borneo: Kinabalu. Mus. Berlin.

Durch die braungelbe Färbung des ganzen Körpers aus- gezeichnet, ein Fleck auf den Elytren vor der Mitte neben der Naht schwarz. Oberseite des Körpers mit graugelben, etwas aufgerichteten Schüppchen. Die beiden oberen Zähne (4. und 5.) der Tibien des ersten Beinpaares sind von gleicher Größe.

5. Dasyvalgus udei n. sp.

Ater, subnitidus, fronte et pronoto ad magnam partem rufo-squamato, illo fusco-bifasciculato, pronoto fusco-bicariuato et fasciculato; elytris atiis nonnullis s(juamis flavidis, basahbus et discoidalibus, parcissime signatis; propygidio, pygidio, abdomine medio pectoreque confertim tlavo-vestitis, pygidio praeterea plagis duabus brunneis, sat magnis, basalibus, postice rotundatis, parum squamatis, ornato; pectore ad partem et abdomine lateraliter glabris, nitidis; pedibus nigris parum squamosis, tarsis rufo- brunneis; prothorace conspicue longiore quam latiore, lateraliter bisinuato, dorso obtuse bicristato, crista utraque in medio tuberculata, dorso posteriore ampliato ante marginem basalem quadrituberculato; scutello cordato; elytris subtiliter striatis, nitidis, hie et illic breviter nigro-tomentosis, interstitio secundo plaga antemediana toinentosa, nigra, obsilo; tibiis

Stett. entomol. Zeit. 1904.

39

aniicis quinquedentatis, dentibus inter se aequaliter distantibus, ])riino et teriio majoribus; pvopygidio postice rufo-bifasciculato. Long. corp. 4 mm.

Nordost-Sumatra: Soekaranda (Januar 1894, Dr. H. Dohrn, M. Ude). Mus. Stettin und Berlin.

Diese durch die beiden großen halbmondförmigen braunen, wenig beschuppten Makeln am Grunde des Pygidiums ausgezeich- nete Art ist nach Herrn Max Ude, dem Sammler des Herrn Dr. H. Dohrn in Deli (Nordost-Sumatra) benannt.

6. Dasyvalgus rollei n. sp.

Haee species inter pulchellas referenda, nigra, subnitida, antennis brunneis, elytris rubris, macula horum antemediana nigra, holoserieea, propesuturali, suturaque late nigrescente; pro- pygidio fascicuhs duobus ereetis nigris ornato; prothorace leviter nitido, fere nudo, punctato, strigato, parce squamuHs flavidis obsito, paulo longiore quam basi latiorc, antrorsum attenuato, lateraliter bisinuato, dorso bicristato in medio et postice per transversum quadrituberculato, tuberculis posterioribus majoribus et nigro-fasciculatis; elytris nitidis parce flavo-sqiiamosis, squamis pro])e suturam vittas interruptas praebentibus, dorso toto irre- gulariter et subtiliter strigoso et subpunctato, stria geminata dorsali curvata; tibiarum anticarum dente secundo elongato, dentibus quarto et quinto latius inter se distantibus quam ceteris, mediocribus; pectore, abdomine, propygidio pygidioque parce flavo-squamatis.

Long. corp. 51/3 mm.

Vaterland: Nord-Borneo: Kinabalu (Waterstradt). Mus. Berlin.

Diese kleine hübsehe Art ist durch die rothen, fast dunkel- rothen Elytren mit dem schwarzen Sammetfleck kurz vor der Mitte und nahe der Naht ausgezeichnet. Sie ist Herrn Rolle zu Ehren benannt, von welchem das Berliner Museum eine reich- liche Anzahl Valgiden aus Nord-Borneo erhalten hat.

Stett. estomol. Zeit. 1904.

40

7. Dasyvalgus monachus n, sp.

Atevrinius, opacus, antennis brunneis, pronoto nigro-setoso setisqiie luteis parcissime sparso, elytris luteo-signatis lateraliter pubnitidis, signatura illa e squamis luteis ovta, raacula circuni- scutellari pvopebasali, plaga magna posteriore, maculae eircum- scutellari annexa, postiee prope eallum apiealem excisa; pro- pygidii praesertim faseiculis crasse nigro-setosis; pygidio obscure luteo-setoso, antice setis nigris sparso; corpore infra dense albido- squamoso, lateraliter plus minusve glabrato; epistomate nitido antice sinuato, profunde longitudinaliter impresso; ])ro- thorace haud longiore quam postiee latiore, antrorsum rotundate attenuato, postiee vix ampliato, margine laterali serrulato, dorso acute bicostato, utrinque biimpresso; el^'tris junctis quadratis, in dorso striatis; pedibus ad partem nigro - setosis, nitidis, femoribus posticis albido-squamosis, coxis posticis glabris; tibiis pedum anticorum 5-dentatis, dente secundo minuto, medio ceteris majore, quarto lato et obtuso, quinto magis appvoximato quam lertio. Long. corp. 6,5 mm.

, Vaterland: Südost- Bor neo (Wahnes); Telang in Südost- Borneo (October 1881, Grabowsky); Nord-Borneo: Kinabalu und Brunei (von Rolle erhalten). Mus. Berlin.

Durch die gelbe, hintere Dorsalzeichnung der Elytren, die gelbweiße, seitlich dunkle Unterseite und den hinten wenig ver- breiterten Prothorax ausgezeichnet.

Subsp. polyxanthus n.

Aus Sumatra liegt eine Form vor, welche auf der Ober- seite statt der schwarzen eine goldgelbe Färbung zeigt. Das Pronotum ist nämlich ganz, die Elytren sind größtentheils röthlicb und mit goldgelben Schuppen bekleidet. Nur die Schuppen eines runden Fleckes kurz vor der Mitte neben der Naht und eine Anzahl Schuppen an den Schultern und hinter dem Endbuckel und am Ende vor dem NahtM'inkel sind schwarz.

Stett. entomol. 7Mt. 1904.

41;

Charakteristik: A forma borueana. dillcrt proiioto tolo aureo-squarnoso; elytris totis rutb-saiiguiiieis ad maximaöi parteni aurco - squamatiö, squamis iiigris maculain discoidalein juxta- sciitellarem praebL'utibiis, nonnuUis aliis squamis ncc paucis ad luimeros et callum a])icalem et ante apicem positis itidem uigris. Long. G1/3 mm. •■•■;. ; "

Aus Siboekvngit in N.-O. -Sumatra, von Hcri'n Jachan erhalten. Mus. Berlin.

Diese Form verliält sich ebenso zu der schwarzen Form Borneos, wie der rothgelbe Flocovalgiis waterstradti aus Siboelangit N.-O. -Sumatras zu der schwarzen Form Borneos.

8. Dasyvalgus dohrni n. sp.

Ater, subnitidus, clava castanea, fronte media, vittis jjronoti duabus maculisque duabus elvtrorum sat magnis, altera prope- scutellari, altera postmediana, necjion macula minuta apicali laete luteis; pygidio griseo-piloso, metasterno dimidioque basali abdominis dense flavo-pilosis; pedibus totis nigris; pro- thorace paulo longiore quam postice ;latiore, longitudinaliter bicristato, cristis nigris nigro-bifasciculatis;. eljtris striatis in humeris breviter nigro-setosis, macula flava posteriore tomento nigro plus minusve cincta; tibiis anticis quinquedentatis, dentibus tiibus superioribus latius inter se distantibus quam ceteris, primo et tertio majoribus, secundo minuto, quarto obtuso; tibiis posterioribus extus subdentatis; propygidio nigro, nitido, postice bituber- culato, tubercuhs sat magnis aterrimo-tomentosis.

Long. corp. 6 6, .5 mm.

Diese durch die beiden schön gelben Makeln auf jeder Flügeldecke und die beiden ebenso gefärbten longitudinalen Binden des Pronotums ausgezeichnete Art ist Herrn Dr. H. Dohrn zu Ehren benannt.

Vaterland : N o r d 0 s t - S u m a t r a j Soekaranda (Januar 1894, Dr. H. Dohrn); Siboelangit (von Jachan erhalten).

Stett. eutomol. Zeit. 1904. : .' ..

42

Diese hübsche Art. unterscheidet sich von den übrigen Arten der Gattune durch die hochffelbe Fleckenzeiehnuno; der

o o o

Oberseite. Der Kopf, namentlich die Stirn, ist dicht mit gelben aufrecht stehenden Schuppen besetzt. Das Pronotum ist auf den Seiten breit und dicht gelb beschupi)t und von einer ebenso breiten, ganz schwarzen (aus dicht stehenden schwarzen Schu}>pen bestehenden) Mittelbinde durchzogen, welche hinten verbreitert ist. Die hinteren lateralen Schuppenbüschel des Pronotums sind gelb, wie die ganzen Seiten desselben, oder mit braunen oder braunschwarzen Schuppen untermischt. Die EI3 tren sind sammet- schwarz und theilweise dicht schwarz beschuppt, an den Seiten braun. Drei hocligelbe Makeln unterbrechen die schwarze Fär- bung der Elytren : die vordere Makel befindet sich neben dem Scutellum und ist schräg gestellt; die mittlere runde steht etwas hinter der Mitte; die dritte kleinere ist dreieckig und steht im apikalen Suturalwinkel. Propygidium sammt den beiden Faszikeln ganz schwarz. Pjgidium mit kleinen gelben aufrecht stehenden Schüppchen nicht sehr dicht, an den Seiten sparsamer besetzt.

9. Dasyvalgus pyrrhopygus Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, S. 376. Vaterland: Malacca, Sumatra (nach Kraatz). Sumatra (DeyroUe); Birma (von Dr. C. A. Dohrn er- halten); India Orient. (en/^/jrojö?/<;MS Dornitzer i. 1.) Mus. Berlin.

10. Dasyvalgus eucharis n. sp. Crassiusculus, brevis, ad majores generis species pertinens, niger, subnitidus, antennis palpisque ferrugineis; prothorace glabro et propygidio sanguineis, hoc medio anguste nigro-vittato et nigro-bifasciculato, elytris basin et suturam versus flavo-albido- squamulatis, extrorsum maculisque duabus dorsalibus, extus apertis, nigris; pygidio nigro vitta mediana lata albido-flava ornato; capite subtiliter sat confertim punctulato, bis punctis squamula singula minuta pallida expletis ; epistomate antice sinuato; pro- thorace vix longiore (juam basi latiore, antrorsum attenuato, Stett. entomol. Zeit. 1904.

43

liiteralitcr sub^inuato, poiic medium Icviter cout^tricto, augulis anticis acutis, posticis obtusis, margine anteriore obtusato, posteriore lobato, dorso lobato niedio simpliciter biearinato, carinis diver- gentibus, postice dorso longitudinaliter strigoso, tubere jiarvo nigro-fasciculato ad angulos versus posticos imposito; elytris latis, prothorace i)lus dimidio latioribns, coriaceis, flexuosc striatis, humeris nodose exstantibus et breviter nigro-faseiculatis: tibiis anticis 5-dentatis, dentibiis tribus primis (apicalibus) aeutis, sub- aequalibus, duobus primis iiiter se paulo approximatis, dente quarto obtusato vel subobsolcto, quinto minuto; tibiis posterioribus denticulo dorsali exstructis; metatarso pedum posticorum i)ariun breviore quam articulis tribus sequentibus junctis; propygidio et pygidio subtiliter ocellato-punctatis, illo postice medio depresso, utrinque tuberculato, tuberculis nigro-faseiculatis; pygidio apice rotundato. Long. corp. 6 mm.

Vaterland: Malacca, Perak; Nordost- Sumatra: Siboe- langit (von Jachan erhalten). Mus. Berlin.

Der Körper nebst den Elytren und Beinen ist schwarz; aber der Prothorax und das Propygidium sind roth, die Eljtren nach innen zu weiß oder w^eißgelb beschuppt, nach außen zu schwarz: je zwei, von der w^eißen Beechuppung z. Th. umgrenzte schwarze Makeln hängen mit der übrigen schwarzen Färbung zusammen. Ein mittleres Längsband des Propvgidiums ist nebst den zwei Haarbüscheln schwarz. Das schwarze Pjgidium ist auf der Mitte mit einem noch breiteren Bande weißlicher, dicht gedrängter Schüppchen bekleidet. Die schwarze Unterseite ist an den Rändern der Brusttheile, an dem hinteren Rande der Abdominalsegmente und an den Schenkeln sparsam weiß beschuppt. Var. bruneensis n. macht durch seine geringere Größe und abweichende Färbung den Eindruck einer besonderen Form. Die Elytren sind verhältnißmäßig etwas länger; der Prothorax und das Propygidium ganz roth; bei eucharis ist die Mitte des Pro- pvgidiums ganz schwarz. Die Zeichnung der Eljtren ist bei beiden Formen die gleiche. Der Körper hat eine ähnliche

Stctt. CDtomol. Zeit. 1904.

44

Größe und Färbung, wie^ bei Dasyi'uUjus udei in. von Sumatra.

T/äuge 4 inni.

l^runei in Nord-Borneo (Waterstradt, von Holle eihalten).

Mus. Berlin.

Subgenus Trichovalgus ii.

S(|uami8 totum corpus vacans, })lus minusvc nitidum, pilis ereclis supra et infra dense vestitum. Tibiarum pedum i)rimi l>aris denlieulus secundus minutissimus, quartus minutus.

Die hierher gehörige Art ni(/cr Kraatz unterseheidet sich von allen Arten der Gattung, mit denen sie sonst last überein- stimmt, durch den Mangel an Schuppen, sowohl auf der Ober- wie auf der Unterseite des Körpers (Kopf, Pronotum, Eljtren, Propygidium, Pygidium, Brust, Bauchseite des Abdomens, Beine). Statt mit Schuppen ist der Kör})er überall auf den genannten Körpertheilen mit zahlreichen ziemlich dicht gedrängten und auf- recht stehenden Haaren bekleidet. Der Körper erscheint dadurch mehr oder weniger glänzend.

Das Pronotum ist zwar reichlich behaart, aber von den gewöhnlichen vier Büscheln vor dem Hiuterrande ist nichts vor- handen; indeß sind die vier Schwielen, welche sonst den Schuppen- büscheln als Ansatzstelle dienen, vorhanden, namentlich die beiden inneren. Die beiden dorsalen Längsleisten sind deutlich und wie bei den echten Dasyrcügi gebildet und vorn scharf gekielt. Die Runzeln auf der hinteren Hälfte des Pronotums sind concentrisch angeordnet. Die zahlreichen dicht gedrängten Augenpunkte des Pygidiums und Propygidiums sind etwas convex. Die vordersten Tibien sind wie bei Z>. testaceus Kr. gezähnt.

Die einzige Art dieser Untero-attuno; ist

11. Dasyvalgus (Trichovalgns) niger Kraatz Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, S. 377 (sub Valgus\ Vaterland: Malacca (typisches Exemplar). Malacca, Mus. Berlin.

Sumatra: Liangagas (Dr. H. Dohrn). Mus. Stettin.

Stett. entomol. Zeit 1904.

45

riocovalgus n. tt. Diese neue Forn, irt den durelnve^ kk-h,evva Avt«. dov Gattun, DasycaUr. bei,,, ev.te,. A„bliek „ieh. „hnlieh, „„d „ml, ,o„st .-echt vcseWeden. Her Kö.pe,- e,schei,>t „»cl. h.nten z,, breite,- ^veil die Korstcbüsehel des Abdo.nens (P,-op.vg,d,„„r) .röß.r „nd langer .i,id als in jcev Gattung. A„eh der P,-o- ihorax irt ,r,it meh,ore„ Fa.ziUehr besetzt, der Seitenrand ,st „leiebfalls c,-enelirt, u,-.d die Hi„te,-eeken sind reebtwinkl.g, be, Dasyralg«s stno^pfwinklig. Die beiden Stigmenkegel de., Pro- pvgidiums sind länger, stärker und spitzer. Die Beine s,„d sebr äl„>lieb besebaften, der vierte Zubn an der Außenseite der Vorderschienen ist undeutlich.

Charakteristik der Gattung: Generi Dasyoalgo cognatus. Protborax subeonieus, antiee altenuatus. lateraliter sinuatus, mar- „i„e laterali erenulato, .-etrorsun, vix an^pliatus, angnlis posl.e.s ;eetis, margine postieo bisinuat«, nredio lobato, dorso dacdee.n, IVcieulis ™-nato, medio longitadinaliter bicarinalo. Elytra depressa qnadrata, squanrulosa nee vere faseieulata, hun,eris antenr pro- ,„i„„,is et leviter faseicalatis. Prop.ygidium bituberculaluni, tuber,bus valde faseie.datis, late,-aliter eorniculafnnr, eornu i. q. cono sp.ra- e„bfero sat valido, fe,e aeut... Coxae inter.nediae modice, posücae autenr latius distales. Pedes fere graeiles; libiae antieae exU.s ,cnte quinquedentatae, deute quart« fere indistiueto. T.b.ae posteriores clavatae, extns obtnse dentatae. Tarsi postev.ores tibiis conspicue longiores.

Die einzige Art ist der schwarzbraun bis schwarz oder fuehsroth (A'ar.) gefärbte und gebUschelte

1. Plocovalgus waterstiadti n. sp. Kioro-fuscus vel ater et fuseo-oehraceo internrixtus, supra totus squamosus, antiee et postice faseieulatus, infra subn,t,dus obseure flavido squamatus; capite aulice subu.t.do, parcus squa,r,ato, postiee fnseo-oeh,-aceo villose squamato; prono to alee sordide «ehraceo, bieristato, duo.Ueinr-fase.eulato, f,,sc,c,d,s ,„ediis et postieis majorihns nigerri.nis, eele-is nrinnnbns et fnse.s;

Stett. ciiloniol. Zeit. 1U04.

elytris junctis vix longioribus quam latioribus, in humeris et postice minime fasciculatis; callo antcapicali subnudo, aitido, antice et pone medium transverse, irregulaviter, obscure flavido- pubfasciato; dorso toto impresso et striato, lateraliter eostato; propygidio erasse et sat longe nigro-bifasciculato; conis spira- culiferis nigris, uitidis; pygidio albido-squamoso, prope basiu fuscatn.

Long. corp. 7,5 mm.

Ein Exemplar vom Kinabalu-Gebirge auf Nord- Bor neo (Waterstradt) im Berliner Königl. Zool. Museum.

Die Art ist durch die hinten verbreiterte Körperform und die schwarzen, zottigen Haarbüschel ausgezeichnet.

Eine Varietät (Lokalforni) dieser Art ist Var. (Subsp.?) rufosquamosa n.

Der Prothorax und die Elytren sind schön fuchsroth be- schuppt. Auf dem Prothorax sind außer den kurzen Schuppen auch alle Büschel der aufrechtstehenden längeren Haarschuppen fuchsroth; bei dem typischen waterstradti sind die sechs größten Haarbüschel auf der Mitte und hinten tiefschwarz. Auf den Elytren sind die niederliegenden kleinen Schuppen größtentheils fuchsroth; nur je ein kleiner Fleck an der Basis des Scutellums, zwei Paar Längslinien, ein sehr kleiner Fleck unter den Schulter- ecken, ein großer dorsaler Fleck kurz vor der Mitte neben der Naht und ein Theil des apikalen Viertels sind schwai'z. Das Pygidium ist größtentheils, außer an der Basis weißlich beschuppt; die Schuppen sind auf der Mitte dichter gestellt als an den Seiten. Auf der LTnterseite sind die Brust und der Bauch reich- lich mit flach anliegenden gelblichen Schüppchen bekleidet. Auf den Schenkeln und Coxen sind die Schuppen sparsamer. Die Körperlänge beträgt 7 mm.

Ein Exemplar aus Siboelangit in Nordost- Sumatra, von Herrn Jach an erhalten, im Berliner Königl. Zool. Museum.

Ktett. entomol. Zeit. 1904.

47

YII. Gruppe Acanthovalginae.

Einige ' Formen der echten Yalgiden (Acanthomlgus mar- qvardi Kraatz und fnrcifer Westw., sowie Hoplitoralgus falla- ciosiis m.) sind durch eine eigenartige morphologische Aus- bildung einiger Körpertheile, gewissermaßen durch hypertrophische Charaktere ausgezeichnet. Der Prothorax ist bei ihnen nach hinten zu verbreitert, und seine Hinterecken sind obendrein in einen starken, zugespitzten dornartigen Fortsatz ausgezogen. Eine solche Bildung kennen wir sonst bei den Yalgiden nicht; ge- wöhnlich ist bei ihnen der Prothorax hinten nicht verbreitert und mit einfachen stumpf- oder spitzwinkligen oder abgerundeten Hinterecken versehen.

Die Elytren der Acanthovalginen sind recht breit. Ferner trägt das Pygidium im männlichen Geschlecht am Ende zwei höckerartige Spitzen iAcantliovalgus) oder es ist in demselben Geschlechte einfach zugespitzt (Hopliforalgus^. Das ist ein seltener morphologischer Cliarakter, da das Pygidium bei den Männchen gewöhnlich abgerundet ist.

Auffallend ist die große I -ebereinstimmung der drei Acantho- valginenarten in der Färbung der Oberseite, die sie beim ersten Anblick fast wie eine einzige Art erscheinen läßt. Aber die beiden Gattungen unterscheiden sich durch die Bildung der Femora, die Bezahnung der Tibien und die Ausbildung der Spitze des Pygidiums.

Acaiithovalgus Kraatz, Deutsche Entom. Zeitschr. 1895, S. 444. Diese Gattung bildet zusammen mit Hoplitovalgiis n. g. einen eigenartigen morphologischen Typus in der Familie der Yalgiden, der namentlich durch die in einen kräftigen Dorn aus- gezogenen Hinterecken des Prothorax, sowie durch die eigen- t'hüm'liche bunte Färbung der Oberseite und das zugespitzte Pygidium zum Ausdruck kommt. An Größe und Schönheit der Färbung stehen diese Formen /war den afrikanischen Gattungen

Stett. eutODiol. Zeit. 1904.

CosmoraJyus und Pi/goralgiis'"') nach, gelüiren aber unter den asiatischen Valgiden zu den größten Formen. In der Bildung fler Pygidialspitze ist Acanfhoralgus der afrikanischen Gattung Lobovalgtis'''''^) "ähnUch.

Charakteristick der Gattung Äcanthovalgvs : Prothorax nach hinten verbreitert, der Hinterraud gegen die Eljtren vor- gezogen und breit abgerundet; die Hinterecken dornförmig aus- gezogen, der Dorn nach hinten vorgestreckt; Oberseite mit auf- gerichteten Borstchen und deutUcher, vom Vorder- bis zum Hinterrande verlaufender La ngsfurehe auf der Mitte. Alle Schen- kel schmal, nach dem Grunde zu etwas verdünnt. Tibien schmal, nach dem Grunde zu wenig verschmälert; vorderste Tibien' mit fünf spitzen Zähnchen, der zweite und vierte Zahn sehr klein; mittlere und hinterste Tibien mit kurzem zahnartigen "Vorsprunge am Außenrande vor der Mitte. Erstes Glied der hintersten Tarsen doppelt so lang wie das zweite. Pvgidium am Ende mit zwei Spitzen (,^). Forceps kurz und breit, mit rundlicher Mündung und kurzen, nach unten gebogenen, seitlich nicht eingeschnürten Loben.

Die Gattung ist gegründet auf

1. Acanthovalgus marquardi Kraatz 1. c. S. 444. Vaterland: Borneo (in der Kraatz\schen Sammlung und im Berliner Königl. Zool. Museum, vom Autor erhalten).

Ferner gehört hierher

2. Acanthovalgus fureifer Westwood, Proceed. Ent. Soc. 1878, p. 28 Fig. {Valgus^. Sumatra.

Kraatz thut dieser Art bei der Beschreibung seines A. mar- qvardi nicht Erwähnung; sie mag von ihr verschieden sein.

-) Kolbe, Stettin. Ent. Zeit, 1897 S. 200 n. 204. -'') Kolbe, ebenda S. 207.

Btett. entomol. Zeit. 1904.

49

Hoplitovalgus n. g.

Der Körper ist etwas kleiner, sonst aber beim ersten An- bliek sebr äbnbcb dem von Acanthovalgiis. Die Hauptunter- schiede zwischen diesen beiden Gattungen hegen in der ganz verschiedenen Form der Schenkel und der Tibien, sowie ilu-er Bezahnung und in der Bildung der Pjgidialspitze bei demselben Geschlecht.

Charakteristik der Gattung: Prothorax sehr ähnlich wie bei Äcanthoralgiis, die dornförmig vorspringenden Hinterecken weniger spitz; Oberseite ohne aufgerichtete Borsten; ein schwacher Eindruck nur hinten auf der Mitte der Länge. Scutellum länglich, schmal, spitz. Alle Schenkel dick, keulenförmig, nach dem Grunde zu sehr verdünnt, pedunculirt. Tibien ebenfalls keulenförmig und nach dem Grunde zu pedunculirt; vorderste Tibien am Außenrande mit zwei scharf zugespitzten Zähnchen und einem äußerst kurzen Zähnchen zwischen beiden. Erstes Tarsenglied der Hinterbeine 2^/2 mf*l länger als zweites. Pjgidium nur mit einer einfachen Spitze am Ende (q). For- ceps kurz, weniger breit als hei Äca7i(hoi'algus, mit quergestellter, etwas pentagoner Mündung und zwei nach unten gebogenen, schmalen, seitlich etwas eingeschnürten Loben. Conus spira- eulifer gleichfalls spitz höckerartig, vorspringend.

Die einzige bekannte Spezies ist

1. Hoplitovalgus fallaciosus n. sp. Fere totus confertim et breviter squamosus signaturisque hoc modo ornatus: imprimis laetius vel obscurius flavidus, tum capite anteriore parce, posteriore densius squamato; prothorace supra pleurisque confertim obscure flavido-squamosis, angulis autem posticis nitidis, glaberrimis; el3tris atris, in parte tertia basali rutis ibique longitudinahter nigro-quadristriatis, vitta praeterca nigra humerali illis striis latiore; disco elytrorum communi an- guste transversim flavo-fasciato, hac fascia lateraliter mox ab- brcviata, necnou fascia altera obliqua anteapicali. Icviler curvata,

Stott. cntomol. Zeit. 1904. 4

50

e margine laterali usque ad apicem suturae perducta, flavida: pygidio et propygidio sanguineo-rubidis, vitta mediana con- tinua, lata, flavida, lateialiter nigro-limbata, ornatis; propygidio confei'tim punctato, conis .spiraculiferis nitidis; peetore ab- domin eqiie ad partem dense vel minus dense albido-squamosis, metasterno et abdomine medio subnitidis parce squamatis: pedibus nitidis, nigris, parce albido-squamosis.

Long. corp. 6,5 mm.

Vaterland: Nord-Borneo: Kiuabalu (Waterstradt, von Rolle erhalten), 2 Exemplare 0^). Mus. Berlin.

Diese Valgidenform bietet ein Beispiel von außerordentlich ähnlicher Färbung und Zeichnung bei Arten verschiedener Gattungen. Sie ist dem Acanthovalgus marquardi Kraatz, der auch nur im männlichen Geschlecht vorliegt, in Form und Färbung so ähnlich, daß man beide für identisch halten sollte. Sie ist aber durch die oben mitgetheilten Gattungscharaktere zu unterscheiden.

Der Kopf und der Prothorax sind mit braungelben Schuppen so dicht und gleichmäßig besetzt, daß sie glatt erscheinen. Auf den Elytren ist das basale Drittel fuchsröthlich oder rothgelb, eine Binde an der Schulter und vier Längslinien zwischen der Schulter und dem Scutellum sind schwarz. Die zwei hintei-en Drittel der Elytren sind gleichfalls schwaiz, eine helle, gelblich- weiße, beiderseits abgekürzte Querbinde auf der Mitte, sowie eine schräge, etwas bogenförmige, vom Außenrande bis beinahe in die Nahtspitze reichende Binde gelblich. Das Propygidium und Pygidium sind, wie bei Acanthoralgus marquardi, gleich- liills blutroth, eine breite gelbe Längsbinde auf der Mitte des Propygidiums ist beiderseits schwarz eingefaßt. Eine direkte Fortsetzung dieser Mittelbinde ist ein ähnlich gefärbtes mittleres Band auf dem Pygidium.

Die Episternen des Meso- und des Metathorax sind dicht ockerfarbig beschuppt. Die dichtere Beschuppung des Prosternums und seiner Seiten, sowie der Seiten des Metasternums und des Abdomens ist weißlich oder grauweißlich. Die Mitte des Meta- sternums und des Abdomens ist weniger dicht beschuppt.

Stott. OBtomol. Zeit. 1904.

8i

Anhang.

Sphinctovalgus n. g.

Eine eigenartige, isolirt stehende Valgidenform liegt in dieser Gattung vor, deren eigenthümlicli geformte Körpertheile (kugelig- gewölbter Prothorax, schmale an den Seiten ausgeschweifte Elytren, kleines Pygidialsegment) sieh mit einer völlig primordialen Stellung des Stigmeukegels verbindet (vergl. die Uebersicht der Gattungen S. 13). Diese Gattung ist daher systematisch und phylogenetisch von besonderer Wichtigkeit. Da die Stellung des Stigmeukegels (bezw. Stigmas) im äußersten Winkel der Yorderecken der vor- letzten Dorsalplatte des Abdomens ein ganz ursprüngHches mor- phologisches Verhältniß anzeigt, von dem die übrigen Valgiden sich entfernen, so dürfen wir in der Gattung Sphinctovalgus mit Recht eine liefe Organisationsstufc des Valgidentypus erkennen. Diese Valgidenform stammt gewiß, wie so viele eigenartige primitive Organisationstypen, aus einer urzeitlichen Vergangenheit.

An dem schmalen Körper fällt zuerst der verhältnißmäßig große, vorn kugelig gewölbte Prothorax auf. Er ist wenig- schmaler als die Elytren am Gi'unde und nach hinten zu mehr verschmälert als nach vorn. An den Seiten befindet sich ein mittelstäudiger Zahn; auf der Rückenseite in der vorderen Hälfte fallen uns vier längs verlaufende Kiele auf. Das Scutellum ist schmal, lang zugespitzt und mißt kaum ein Fünftel von der Länge der Elytren. Die schmalen Elytren sind fast doppelt so lang als in der Mitte breit, am Grunde etwas breiter als der Pro- thorax, gleich hinter den Schultern merklich verschmälert und dann meist von gleichmäßiger Breite; an den Seiten sind sie ziemlich tief ausgeschweift. Die Beine sind ziemlich schlank. An der Außenseite der Vorderschienen beiluden sich in beiden Geschlechtern gleichmäßig ausgebildet 3 kurze Zähnchen, von denen der obere der stärkste ist. Die Mittel- und Hinterschienen sind recht kurz und an der Aiißi-nseite zahnlos. Di-r Mttatarsus

Klett. entomol. Zeit. 1904. 4*

52

der Hinterlarsen ist etwas länger (r^) oder so lang wie die Tibia, fast so lang wie die drei folgenden Glieder zusammen. Die sehr langen Tarsen der zwei hinteren Beinpaare sind beim Männchen länger als beim Weibchen. Der Tarsus der Hinterbeine ist 31/2 mal länger als die Tibia. Das Pjgidialsegment ist klein. Der Stigmenkegel (conus spiraculifer) steht in dem äußersten Winkel der Vorderecken des Propygidiums.

Beim Männehen ist das Abdomen etwas verkürzt, am Ende unterseits aufgebogen, das Pygidium nach unten und einwärts gerichtet. Beim Weibchen ist das Pygidium vorgezogen und durch einen langen Legebohrer ausgezeichnet.

Charakteristik der Gattung: Corpus gracik\ supra subnitidum, large ocellato-punctatum, parce breviter squamatum, subtus partim dense squamosum. Caput planatum antice impressum \ maxillae longe barbatae. Prothorax anterior convexus globosus et supra longitudinaliter quadricostatus, utiinque dente medio acuto armatus, in medio impresso vel subsulcato, postice valde attenuatus, fere anguste coarctatns. Scutellum elongatum, angustum, acutum, vix quintam longitudinis elytrorum partem praebens. Elytra elongata, pone humeros angustata, fere duplo longiora quam in medio latiora. lateraliter longe sinuata, in dorso unicostata, Costa e callo humerali nascente necnon callimi apicalem pertinente. Pedes sat graciles, tibiae anticorum in utroque sexu extus breviter tri- dentatae, dente superiore alteris majore; tibiae pedum posteriorum brevissimae extus integrae; tarsi, praesertim in mare posticorum, valde elongati. Propygidium subdepressum; conus spiraculifer angulo antico ipso impositus, brevis. Pygidium mediocre, impressum.

Mas pi-aestans abdomine breviore medio depresso, apiee subtus recurvo, pygidio retuso, tarsis gracilioribus.

Femina aculeo abdominali apicali, rctro spectante, styli- formi, terebrae simili. (cnui, tarsisque quam in mare crassioribus gaudet.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

53

Die einzige Art der Gattung ist

1. Sphinctovalgus conradti n. sp. ,^$. Der kleine, eigenthümlich gestaltete, sehmale und schwärzlich gefärbte Käfer fällt namentlich durch den fast kugelförmigen Prothorax, an dem der Kopf von oben nicht sichtbar ist, und die ungefähr gleich breiten, länglichen Elytren auf. Der Kopf ist flach, das Epistom fast quadratisch, vorn in der Mitte etwas eingedrückt und an den Seiten etwas ausgebuchtet. Die Schüppchen des" Kopfes sind sehr klein und rundlich und stehen nicht ganz dicht. Der Prothorax ist vorn außerordenthch stark convex, fast kugelförmig, etwas länger als breit, den Kopf fast kapuzen- artig überwölbend, nach hinten zu sehr verschmälert, fast taillen- förmig eingeschnürt und hier viel schmaler als die Elytren. Der convexe Vordertheil des Prothorax fällt vorn senkrecht zum Kopfe ab. Von den vier Rippen des Pronotums reichen die seitlichen bis zur Mitte, gehen aber bei weitem nicht bis zum Vorderrande ^ die beiden mittleren gehen vom Vorderrande aus, reichen aber nach hinten nicht so weit wie die lateralen Rippen. Jederseits trägt der Prothorax einen mittleren, stark vortretenden, spitzen Zahn, von dem aus eine scharfe Leiste gegen die Unter- seite des Prothorax hinzieht. Der Seitenrand vor und hinter diesem Zahne ist ausgebuchtet; der schmale Hinterrand ist ab- oerundet. Auf der Mitte des Notums ist ein Eindruck, der beim Weibchen nach hinten verlängert ist.

Das ganze Pronotum ist von großen gedrängten ocellen- förmigen Punkten besetzt, in denen je ein weißes aufgerichtetes, abgestutztes Schüppchen sitzt, welches von oben gesehen dunkel ist. Die länglichen schmalen Elytren. sind an der Basis am breitesten, verschmälern sich aber hinter den Schulterecken schnell und sind dann fast parallelseitig, am Ende ganz parallelseitig, Die vertieften longitudinal verlaufenden Streifen stehen paarig und sind vielfach und fein gebuchtet, so daß der schmale Zwischen- raum zwischen den Doppelstreifen theilweise in kleine rundUche oder ovale Feldchen aufgelöst erscheint. Die breiteren Inter-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

54

stiticn sind von einer regelmäßigen einfachen Reihe von ocellen- förmigen Punkten durchzogen, die je ein aufgerichtetes stumpfes Schüppchen tragen, wie das Pronotum. Diese Schüppchen sind gelblich, aber nur von der Seite gesehen hellfarbig. Der Humcral- kiel reicht bis in den Apicalbuckel. Eine kurze schräge Makel nahe der Schulter innerhalb der Humeralrippe und eine schräg stehende, hinter der Mitte der Humeralrippe beginnende und nach vorn bis zur Naht reichende Binde sind gelb.

Das lange schmale, zugespitzte Seutellum ist mit gelben aufgerichteten Schüppchen dicht besetzt.

Charakteristik der Sjiezies: Gracilis, singularis, nigri- cans, pronoto subnitido, supra squamulis albidis vel flavidis haud densatis tectus^ eljtris nigro-fuscis fere nitidis lateraliter brunneis maculaque juxtahumerali et fascia obiqua discoidali, propygidio vitta media nivea ornatis; pectore abdomineque haud confertim squamosis, limbis sternalibus, vittis duabus abdominalis, lamina abdominali prima limboque inferiore obliqua coxarum posticarum confertissime albido-squamosis; mesopectore lateraliter, coxis ad magnam partem posticis abdomineque lateraliter nitidis nigris et parce squamulatis; pedibus piceis vel fusco-brunneis, femoribus laxe squamiferis, posticis basi et intermediis subtus dense albido- squamatis; prothorace globoso antice quadricristato, cristis lateralibus antice abbreviatis; eljtris geminato-striatis, interstitiis Serie ocellarum squamigera regulari exstructis, carina ab humeris usque ad callum apicalem pertinente; pedibus gracilibus, tibiis brevibus, tarsis quam tibiis pedum posticorum triplo fere lon- gioribus, praesertim in mare; metatarso pedum posticorum quam tibiis in mare distincte nonniliil longiore; propjgidio medio leviter tuberculato, tuberculo albido maculae albae (niveae) im- posito; p3'gidio medio impresso vel foveato vel sulcato, utrinque elevato, lateraHter depresso.

Mas praestans tarsis quam tibiis pedum anticorum plus duplo, intermediorum fere triplo, posticorum plus tri])lo longioribus; abdomine infra medio leviter impi'csso, lamina quinta postice

Slott. nntomol. Zeit. 1904.

55

late sinuata, niargine posteriore retracto, lamina sexta indistineta; pvgidio subversus retiiso, medio longitudiQalitev suleato, utrinque paulo elevato, suleo antiee minus profunde.

Femina dill'ert tarsis minus gi'acilibus et tenuibus, necnon quam tibiis pedum anticorum iere duplo, intermediorum plus duplo, posticorum fere triplo longioribus; abdomine infra convexo, laminii quinta in medio postico profunde triangulariter excisa, segmentum consuete obtectum (inter laminas 5. et 6. situm) ferrugineum, nitidum, aperiente; lamina sexta infra rufa^ pvgidio lateraliter marginato, medio latius impresso, postice porrecto; aculeo terebraeformi leviter recurvo, tenui, nigro, apice brunneo nonnihil anguste patelliformi, tum acute apicato.

Long. corp. j S'/-, $ 7 mm (capite et aculeo terebrae- formi exceptis).

Es liegen zwei Exemplare (,^$) aus Nord-Kamerun vor, wo sie von L. Conrad t Anfang März 1897 aufgefunden wurden. Das weiblicbe Exemplar befand sich auf einem Strauche.

HybOYalgus n. g. Diese Gattung gehört zu den Dasyvalginen (S. 24) und ist von den übrigen Gattungen dieser Gruppe durch den Sternal- höcker zwischen den Mittelhüften unterschieden. Der Pro- thorax ist klein, schmal und etwas länger als breit, fast parallel- seitig, auf dem Rücken mit einer gleichbreiten mittleren Längs- furche versehen, die von zwei parallelseitigen, nicht unterbrocheneu und nur vor dem hinteren Ende etwas divergirenden Rippen be- grenzt ist. Je ein schwacher Höcker befindet sich vor der Mitte neben der mittleren Längsfurche und vor den Hinterecken. Das Scutellum ist schmal, etwa dreimal länger als breit, hinten ver- schmälert und zugespitzt. Im Verhältniß zu dem kleinen Pro- thorax sind die Elytren sehr breit; sie sind zusammen mehr als doppelt so breit als jener und subquadratisch, hinten bogig verschmälert, an der Spitze des Endbuckels schwach faszikulirt. Die Beine sind mäßig schlank und dünn; die Tibien des ersten

Stett. ontoinol. Zeit. 1904.

56

Beiiipaares außen fünfzähuig, die drei vorderen Zälme länger, die zwei hinteren kurz. An der Außenseite der Tibien des z\A'eiteu und dritten Beinpaares befindet sich ein feines Zähnchen. Der Hinterkörper ist groß, quadratisch, breit. Das Propygidium ist mit zwei faszikuhrten Höckern vor dem Hinterrande ver- sehen. Der Stigmenhöcker steht in der Nähe der Hinterecken und ist mäßig kurz und stumpf.

Charakteristik der Gattung: Corpus robustukm, incrassatum, leviter confertim squamulosum, partim subglabrum. Prothorax parvus, angustatus, paulo longior quam k^tior, kiteraliter sub- parallelus, basin versus leviter attenuatus, in dorso bicristatus, cristis parallelis, ex apice usque ad basin pertinentibns, postice divergentibus, prope medium cristarum et ante marginem posticum subfasciculato- nodosis; angulis posticis obtusatis. Scutellum angustum triplo longius quam latius, acuminatum. Mesosternum inter coxas tuberculatum. Elytra lata, juncta prolhorace plus duplo latiora, subquadrata, haud tuberculata, callis humerali et apicali minime fasoiculatis, costa humerali usque ad apicem per- tinente obtusa, margine laterali arcuato. Abdomen magnum; propygidium tuberculis duobus fasciculatis ornatum. Conus spira- culifer utrinque angulo ])Ostico prop3'gidii approximatus, Pygidium in apice breviter bifasciculatum. Tibiae pedum primi paris extus quinquedentatae, dentibus tribus anterioribus longioribus, aequalibus, duobus posterioribus minutis; tibiae pedum secundi et tertii paris extus denticulo obtuso praeditae; metatarsus pedum tertii paris longitudine articulorum secundi et tertii junctorum.

Die einzige mir bekannte Art ist

1. Hybovalgus bioculatus n. sp. Fulvus, brunnescens, exiguc confertim flavo-squamulatus, squamis minutis, subtus piceus, pedibus brunneis; capite con- fertim punctato, clj'peo attenuato, apice medio emarginato, fronte tuberculo mediano exstructa, juxta oculos breviter cristata; pro- thorace leviter elongato, lateraliter subrecto, anterius arcuato,

Stott. eEtomol. Zoit. 1904.

57

ante angiilos aiitieos aciilos siuuulo, iu nuirgine poslicu r(.>Uiiidate lobato, ante liiinc niarginem bvevissime fulvo-quadrifasciculato; elyti-is bninneis, passim llavo-squamulosis, utroque macula rotun- (iata atra, holosericea, flavo-ciucta, propesutiirali, antemediana ornato; propygidio fasciculis duobus lulvis niajoribus, pygidio fasciculis minutis, flavis, apicalibiis ornatis.

Long, corp. 8 8*/4 mm.

Eine Anzahl Exemplare wurde von Herrn H. Fruhstorfer in Tonkin auf den Manson-Bergen in einer Höhe von 2 bis 3000 jMetern während der Monate April bis Mai erbeutet.

In der Körperform ist Hybocalgus den Arten von Oreoderus ähnlich.

Die vorstehende Abhandlung enthält die Bearbeitung aller sunnitranischen und borueensischen Valgiden des Königl. Berliner Zoologischen Museums und der sumatranischen Valgiden des Stettiner Museums. Letztere wurden mir von Herrn Dr. H. Dohi'u zum Zwecke der Bearbeitung freundlichst zur Verfügung gestellt.

Revision der Anoplognathiden.

(Coleoptera lamellicornia.)

Von Dr. Friedi*. Oliaiis, Hamburo-, (Hierzu Tafel I. und II.)

Die Systematik der Ruteliden, im Wesentlichen auf dvn Merkmalen aufgebaut, welche die Organe der Ernährung und Bewegung darbieten, theilt diese Unterfamilie der Lamellicornier nach der Stellung der Oberlippe in zwei Abtheilungen. In der ersten steht der von außen sichtbare Theil dieses Organes horizontal und überragt häutig mit seinem Vorderrand den Vorderrand des Kopfschildes. Zwischen dem oberen Rand der Oberlipjx! und dem unteren K'aiul des Kopfschildes läuft ringsum

Slott. ontoniol. Zeit. 1904.

58

eine Furche,, auf deren Grund die Bindehaut liegt (Fig. 1. 1.), welche die Oberlippe an das Kopfschild anheftet und ihr eine gCAvisse Beweglichkeit beim Oeffnen des Mundes gestattet. Ge- wöhnlich ist die Oberlippe in der Mitte ausgebuchtet, seltener gerade abgestutzt; nur bei einigen Antichiriden ist sie in der Mitte in eine kurze Spitze ausgezogen, die gerade nach vorn gerichtet ist.

In der zweiten AbthciUnig steht der von außen sichtbare Theil der Oberlippe vertical und ist mit dem Kopfschild nahezu unbeweglich verbunden (Fig. 2). Fast immer ist sie in der Mitte verlängert und hier bald zugerundet, bald ge- rade abgestutzt, bald rüsselförmig ausgezogen. Gewöhnlich ent- spricht diesem mittleren Vorsprung der Oberlippe ein mittlerer Vorsprung der Unterlippe, der sich unter den Vorsprung der Oberlippe schiebt, so daß die Kiefer der beiden Seiten durch eine breite Brücke von einander getrennt werden was in der ersten Abtheilung nie vorkommt und sich daraus erklärt, daß den Lippen hier noch eine andere physiologische Function zu- kommt. Bei den Ruteliden mit horizontal gestellter Oberlippe, den Anomaliden und echten Ruteliden, ist die Oberlippe im Wesent- lichen der Träger zahlreicher Speicheldrüsen, die zwischen den Borsten auf der Unterseite ausmünden. Der Käfer, soweit er Blattfresser ist, macht mit dem Spitzenzahn der Oberkiefer Einschnitte in die Oberfläche des Blattes, faßt dann mit den Zähnen der Unterkiefer diese durch Einschnitte abgegrenzten Stücke, reißt sie von ihrer Unterlage los uiid führt sie in die Mundhöhle, wo sie zwischen den Mahlzähnen der Oberkiefer zer- kleinert werden. Die Holzfresser stoßen die aufgebogenen Spitzen des Kopfschildes und der Oberkiefer (Spitzen- und Seitenzahn) in das vor ihnen liegende Holz ein, wobei sie den Kopf stark senken, so daß die Zähne wagrecht nach vorn stehen, und indem sie den Kopf in den Nacken znrückbewegen, hebeln sie Stücke des Holzes aus ihrem Gefüge heraus, zerkleinern diese mit den

kräftigen Zähnen an der Schneide der Oberkiefer, wobei sie die Stett. ontomol. Zeit. 1904.

B9

Sliukr mit den Zähnen der Unterkiefer fassen und festhalten und zerreiben sie dann zwischen den Mahlzähnen der Oberkiefer.

Bei den Rutcliden mit vertical gestellter Oberlippe sind die Lippen jedoch einzeln oder beide zusammen in der Hauptsache Kauorgane: ihr mittlerer Yorsprung ist an den Seiten scharf- kantig und die Pflanzentheile werden zwischen diese scharfen Kanten einerseits und die scharfen Kanten der Kiefer anderer- seits wie zwischen die Arme einer Scheere geklemmt und durch- oeschnitten. Entsprechend dem Vorspringen der Oberlippe nach unten sind auch die Oberkiefer in ihrem vorderen Theil, der die Schneide trägt, nach unten gebogen (was in der ersten Abtheilung nie vorkonuut)^ da, wo die Unterlippe einen nach oben um- gebogenen mittleren Vorsprung besitzt, ist der Helm der Unter- kiefer um seine eigene Achse gedreht, so daß beim Fressen seine Bewegung von unten außen nach oben innen stattfindet, während sich sonst der Uuterkieferhelm von oben außen nach unten innen

bewegt.

Nur selten ist die Oberlippe in der Mitte wenig vorgezogen, die Unterlippe gerade abgestutzt, so daß die Kiefer in der Mitte zusammen stoßen 5 außer bei den SpodochlatnUdeii ist dies nur bei einigen Gattungen mit im Ganzen zurückgebildeten Kau- organen der Fall. In den Gattungen Mimadoretns und Saulo- stmnus ist der mittlere Vorsprung der Oberlippe in die Mund- höhle zurückgebogen und Avird bei geschlossenen Kiefern von deren Spitzen verdeckt; dann ist von der Oberhppe nur ihr basaler Theil sichtbar, der die gerade abgestutzte Oberlippe einer Rutehde aus der ersten Abtheilung vortäuschen kann, zumal die Thiere klein und die Mundtheile stark behaart sind. Sobald man jedoch die Kiefer zur Seite bewegt oder entfernt, sieht man sofort, daß die Oberlippe in der Mitte verlängert und bis zur Spitze glatt ist, während bei den Mitgliedern der ersten Abtheilung der von den Spitzen der Kiefer verdeckte mittlere Theil der Ober- lippe wulstig verdickt und mit vielen Borsten besetzt ist.

^Yie die erste Abtiieilung der Rutcliden zerfällt auch die

Stott. entomol. Zeit. 1904.

60

zweite in mclivere Unterabtheilungen, von denen eine, die der Geniatiden, ausgezeichnet ist durch verbreiterte und unten mit feinen Borsten besetzte Tarsen ein Merkmal, das bald beiden Geschlechtern zukommt, bald nur dem ,^. Ich kenne allerdings 3 Arten aus der Gattung Geniates^ wo auch das ,^ einfache, nicht verbreiterte Tarsen besitzt, allein diese 3 Arten haben so sehr den Habitus der übrigen Arten der Gattung, stimmen auch in allen anderen Merkmalen so sehr mit ihnen überein, daß trotz der einfachen Tarsen ein Zweifel über ihre Gattungszugehörigkeit nicht entstehen kann. Charakteristisch für die Geniatiden ist der breite, weit zurückgebogene Vorsprung der Unterlippe, Aväh- rend die Oberlippe in der Mitte nur wenig vorgezogen und gerade abgestutzt ist.

Die zweite Unterabtheilung ist die der Adoretiden, und die wichtigsten Merkmale, durch die sie sich von den anderen Rute- liden mit senkrecht gestellter Oberlippe unterscheiden, liegen im Bau ihrer Mundtheile. Die Oberlippe ist bei den typischen Arten der Gattung in einen rüsselförmigen Fortsatz (Fig. 3 a, b) aus- gezogen, der an den Seiten gewöhnlich fein gekerbt, auf seiner Oberseite häufig gekielt ist. Die Oberkiefer (Fig. 3 c, d) sind in einen Nagezahn umgebildet mit breiter, von der Spitze bis zum Mahlzahn reichender Schneide. Am Unterkiefer (Fig. 3e) ist die äußere Lade mit kräftigen Zähnen bewehrt, aber diese Zähne sind nicht wie sonst in drei Reihen hinter einander angeordnet, sondern stehen in flachem Bogen neben einander. Am auf- fallendsten ist die Bildung des Unterlippengerüstes. Während bei allen übrigen Ruteliden Unterlippe und Kinn in einer Ebene liegen, springt bei den Adoretiden das Kinn an der Ansatzstelle der Unterlippe höckerartig nach unten vor, und auf die höher- liegende, gewöhnlich in der Mitte ausgehöhlte Unterlippe (Fig. 3f, g) legt sich der rüsselförmige Forlsatz der Oberlippe auf, mit seiner Spitze den Vorderrand des Kinns berührend. Ein mittlerer Vor- sprung der Unterlippe fehlt im Gegensatz zu den Geniatiden immer.

Stett. ontomo!. Zeit. 1904.

61

Den meisten Adoretiden ausgeiiomnien ist Adoroleplvs Krenske fehlt ein die Mittelhüften naeh vorn überragender Fortsatz der Mittelbrust, und ein häuliger Kandsauni an den üeck- ilügehi ist nur bei Adorodocia von außen sichtbar.

Die dritte ünterabtheilung bilden die Spodoehlaniiiden. Ihre Oberlippe hat die Form einer halben Ellipse, die nur bei Sp. gigas Murray in der Mitte in eine kurze Spitze ausgezogen ist; die Unterlippe ist am Yorderrand gerade abgestutzt und in der Mitte schwach gekerbt. Charakterist iech für die Gruppe ist die Form der Oberkiefer (Fig. 4 a); sie tragen zwischen Spitze und Mahl- zahn querstehende sehneidende Kanten und Gruben mit scharfen Rändern. Am Yorderrand des Mahlzahns befinden sieh auf der Frontalseite mehrere kreisrunde Löcher, die Oeffnungeu von glatt- wandigen Kanälen, die in einen hinter dem Mahlzahn liegenden Raum führen; aus diesem führt ein kuizer Gang mit glänzend schwarzen glatten Wänden nach der Dorsalseite der Oberkiefer und mündet hier neben dem Mahlzahn am Grunde der Pars membranacea, gewöhnlich durch einen dicht behaarten Lappen dieser bedeckt. Dieser Hohlraum und die Kanäle sind gewöhnlich bis an die Oeffnungen mit fein zermahlenem Holz angefüllt; über ihren feineren Bau habe ich mich an den alten trocknen Stücken, die mir zur Yerfügung standen, nicht informiren können. Am Unterkiefer (Fig. 4 b) ist der Helm lang und schlank, nahezu rechtwinklig zur Längsachse des ganzen Organes gebogen, die 3 Kauleisten hinter einander angeordnet und ganz oder bis auf die Spitze mit einander verschmolzen.

Alle übrigen Ruteliden mit senkrecht gestellter Oberlippe bilden zusammen die Unterabtheilung der Anoplognathiden. Die Oberlippe (Fig. 5 a) springt in der Mitte ziemlich weit voi-, die Spitze ist meist zugerundet. Die Oberkiefer (Fig. 5 b) haben einen kräftigen Mahlzahn, während die Pars membranacea darüber nahezu verschwunden ist; ihr Spitzentheil ist ventralwärts gebogen, die Schneide scharf und glatt, der Außenrand Aveder gekerbt noch nach üben umgebogen. Die vom unteren Gelenkhöcker

Slett. entoitol. Zeit, 1904.

62

ausgehende innere Leiste verläiii't auf der Ventralseite der Ober- kiefer nahe der Schneide bis zur Spitze; der Raum zwischen der scharfen Schneide und der scharfkantigen Leiste ist glänzend schwarz während die übrige Ventralseite die Farbe des Kopfes trägt und die ganze Bildung wohl als Nagezahn oder scharfer LölFel aufzufassen. Am Unterkiefer (Fig. 5e) stellt sich der Helm als ein massives ovales Gebilde dar, das dadurch entstanden ist, daß die gewöhnlichen 3 Kauleisten sich aufeinander lagerten und ganz oder theilweise mit einander verschmolzen. Im ersteren Falle ist nur die untere Kauleiste ringsum am Rande scharf- kantig und gewöhnhch vorn am Rand etwas gekeibt. Sind die Kauleisten dagegen nur bis nahe an die Spitze mit einander ver- wachsen, dann sind sie vorn gewöhnlich durch Einkerbung in einzelne Zähne getheilt. Kinn und Unterlippe (Fig. 5d) sind fest mit einander verwachsen und mit einem kräftigen mittleren Fort- satz versehen, der dorsalwärts zurückgebogen, auf der ventralen, leicht ausgehöhlten Seite von dem mittleren Vorsprung der Ober- lippe überlagert wird. Kiefer- und Lippentaster sind kurz und dünn.

Untersuchen wir in der Unterabtheilung der Anoplogna- thiden oder in irgend einer anderen Unterabtheilung der Ruteliden die Mundtheile bei allen Arten der Unterabtheilung, so finden wir die für diese charakteristische Form der Mundtheile bei der Mehrzahl der Arten. Von dieser ausgehend können wir aber bei anderen Arten derselben Unterabtheilung eine allmälige Um- bildung der Mundtheile beobachten, wobei die für die LTnter- abtheilung charakteristischen Merkmale mehr oder weniger ver- loren gehen. Diese Umbildung der Mundwerkzeuge erweist sich einerseits als eine Rückbildung der Kauorgane, schneidende Kanten und Zähne, anderseits als eine stärkere Ausbildung der Tastorgane. Wo die Kauwerkzeuge am stärksten aus- gebildet sind, finden ^^■ir stets kleine Taster, auch kleine Fühler; nur hier finden wir lebhafte metallische Farben und einen die Mittelhüften überragenden Fortsalz der Miltelbrust. AVo dagegen

Stett, entomol. Zeit. 190i.

63

die Tastoreane am ^tärk&tcn ausgebildet sind, sind die Kauwei-k- zeuae verkümnievt: nur bei Arten mit schwaclien oder verküm- merten Kauorganen finden wir auffallend verlängerte FUhlerkeulen; keine Art mit stark ausgebildeten Tastorganen hat lebhafte metallische Farben oder einen die Mittelhüften überragenden Fortsatz der Mittelbrust.

Durch die starke Rückbildung der Kauwerkzeuge und die starke Ausbildung der Tastwerkzeuge, durch die meist blaßgelbe oder düstere Färbung, das Fehlen eines vorspringenden Mesoster- nalfortsatzes und die meist langen, dünnen Beine erlangen die so umgewandelten Arten der verschiedenen Unterabtheilungen eine große habituelle Aehnlichkeit unter einander, und es bedarf einer sorgfältigen Untersuchung aller Merkmale, um die Frage zu ent- scheiden, zu welcher Unterabtheilung wir die betr. Art zu stellen haben.

Die Anoplognathiden zerfallen nach ihrem Vorkommen in zwei natürliche Gruppen, die Anoplognathiden der alten Welt, die ganz auf die australische Region beschränkt sind, und die Auoploguathiden der neuen AVeit, die fast ausschließlich die westlichen Abhänge und hohen Lagen (bis zu 3500 m) der Cordilleren von Süd- und Central-Anierika bewohnen; nur eine Art der Gattung Plafycoelia ist auf der Ostseite der Cordilleren bis zum Hochland Brasiliens herabgestiegen. Diese Trennung nach der geographischen Verbreitung wird durch ein morpho- logisches Merkmal unterstützt: Bei den australischen Anoplogna- thiden ist das Halsschild am Hinterrand mit einer Randfurche versehen, die häufig vor dem Schildchen unterbrochen ist; den amerikanischen Anoplognathiden fehlt diese Randfurche. Den Uebergang zwischen diesen beiden Gruppen vermitteln auf der einen Seite die australischen Gattungen Amhlytenis und Sau- lostonuts, bei denen die basale Randfurche ganz auf den Hinter- rand des Thorax rückt, auf der andern Seite die chilenischen Gattungen Tribostethes und Aulacopalpus, wo direkt auf dem Hinterrand sich Spuren einer Randfurche zeigen, bestehend aus

6tett. entomol. Zeit. 1904.

64

einer Reihe von hie und du zusammenfließenden Punkten, aus denen lange Haare oder Schuppen entspringen.

Die frühere Eintheilung der Anoplognathiden nach dem Vorhandensein oder Fehlen eines die Mittelhüften überragenden Fortsatzes der Mittelbrust halte ich für unhaltbar, weil wir darnach gut charakterisirte Gattungen, wie Aiwplognathus^ Phalangogonia, Platycoelia auseinander reißen müßten, bei denen dieses Merkmal alle Stufen von kräftiger Ausbildung bis zum vollständigen Fehlen zeigt. Aehnlich verhält es sich mit der Eintheilung der Anoplognathiden nach dem Vorhandensein oder Fehlen eines häutigen Randsaunies an dem Seitenrand der Deck- flügel. Der äußere Seitenrand der Deckflügel, gewöhnlich der Seitenrand kurzweg genannt, hat ebenso wie der innere Seiteu- rand oder die Naht eine dorsale und eine ventrale Kante und trägt an der letzteren einen feinen Hautsaum, der sich bei ge- schlossenen Deckflügeln fest auf die Bauchringe auflegt und das Eindringen von Flüssigkeit in den Raum zwischen Abdomen und Flügel verhindert. Rückt die ventrale Kante weiter nach unten vor, so ist der häutige Randsaum, der dann auch immer gut ausgebildet ist, deutlich von außen sichtbar. Rückt dagegen die dorsale Kante weiter nach unten vor oder die ventrale Kante auf der Innenseite der Deckflügel weiter nach oben, dann ist der häutige Randsaum bei geschlossenen Deckfliigeln um so weniger sichtbar, je höher die ventrale Kante auf der Innenseite der Deckflügel nach oben gerückt istj er ist dann gewöhnlich sehr kurz oder durch eine Reihe dicht neben einander stehender Borsten ersetzt, ohne je vollständig zu verschwinden. Ein von außen sichtbarer häutiger Randsaum der Deckflügel findet sich bei den Anomaliden, Spodochlamiiden und Geniatiden, fehlt da- gegen den echten Ruteliden und Adoretiden (mit Ausnahme von Adorodocia). Bei den Anoplognathiden der neuen Welt fehlt er immer den Phalangogonien und Platycoelien, ist dagegen regel- mäßig vorhanden bei den Brachysterniden; unter den Anoplogna- thiden der alten Welt fehlt er in den Gattungen Culloodes,

Siett. cntomol. Zeit. 1904.

65

Repsimus. Trioploynaflins und HoiiwIropKs. Stark ausgeprägt ist er bei Vävanoncci, Anoploslcihus. Epichrysys, Amblytenis und bei den uiebt metallischen Arten der Gattung S^c/iK-o^Maf/t?/.<?, während bei den metallischen Arten dieser Gattung, bei Äm- blochUus, Saulosiomiis und Mimadordus ein häutiger Randsaum nur noch ganz wenig sichtbar ist, gewöhnlich auf die hintere Ecke beim Uebergang nach dem Hinterrand beschränkt. In der Gattung AnoplognaUius haben eine ganze Anzahl von Arten einen von außen sichtbaren Hautsaum am Seitenrand der Deckflügel, bei anderen ist er wenig oder gar nicht sichtbar.

Vielleicht hängt das Sichtbarwerden oder VerschM'inden des häutigen Randsaumes zusammen mit der Lebensweise der Larve. Die Larven der Auomahden und Geniatiden, soweit wir sie kennen, leben in der Erde von Wurzeln lebender Pflanzen, die der echten Ruteliden und Adoretiden in abgestorbenem Holz. Da der Käfer nach dem Abstreifen der Puppenhaut noch längere Zeit in seiner Puppenwiege resp. in deren Nähe verweilt, um seine Entwicklung zu vollenden, so hat er in der Erde einen besseren Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit zwischen Abdomen und Flügel nöthig, als im Holz. Ich möchte glauben, daß bei den Anoplognathidenlarven beide Arten der Ernährung vorkommen und daß sich daher die Verschiedenheit in dem Sicht- barwerden resp. Verschwinden des häutigen Randsaumes in dieser Gruppe erklärt. Froggatt, dem wir ausführlichere Angaben über die Larven von Anoplognathus verdanken, bemerkt, daß die Larven gewisser Arten in Stachelbeerplantagen schädlich wurden, indem sie die Wurzeln der Büsche, selbst die holzigen Stütz- wurzeln bis nahe an die Erdoberfläche abfrassen, so daß man selbst ffroße Büsche mit leichter Mühe aus der Erde heben konnte. Nun hat gerade A. porös iis, dessen Larve in geringer Tiefe in der Erde an Pflanzeuwurzeln lebt und sich außer an Stachel- beerbüschen auch an anderen Gartenpflanzen und Rasenanlagen als Schädling erwiesen hat, einen deutlich sichtbaren Hautsaum und es wäre interessant zu untersuchen, ob andererseits die

Stott. cntomol. Zeit. IfKU. 5

Larven der Arten ohne sichtbaren Hautsaum, z. B. Calloodes und Repsifnus ähnheh denen der echten Rutehden in Holz, event. in den Wurzehi von Bäumen leben.

Ein gutes Merkmal für die Gruppirung der Gattungen der Anoplognathiden bietet der mittlere Vorsprung der Unterlippe. Bei den Arten mit kräftigen Kauorganen springt er weit vor und ist von der Seite gesehen nach oben umgebogen. Je schwächer die Kauwerkzeuge im Ganzen werden, um so kürzer und schmäler wird auch dieser Fortsatz der Unterlippe. Er bildet dann nur noch eine gerade nach vorn gerichtete, nicht mehr nach oben umgebogene Spitze, dann verschwindet auch diese, die Unterlippe erscheint am Vorderrand gerade abgestutzt und hat schließlich statt des mittleren Vorsprunges eine mittlere Ein- kerbung. Ich beginne in der folgenden Anordnung mit den Gattungen, deren Arten die kräftigsten Kauwerkzeuge haben und schließe mit denen, die die schwächsten Kauwerkzeuge und die stärksten Tastwerkzeuge besitzen.

Ueb ersieht über die Gattungen der austral.

Anoplognathiden. Hinterrand des Thorax mit einer Furche, die zuweilen vor dem Schildchen unterbrochen ist.

A.

Unterlippe mit einem mittleren Vorsprung, der dorsalwärts umgebogen ist.

I. Stirnnaht in der Mitte nicht unterbrochen; das letzte Glied

der Kiefertaster kürzer als der Unterkieferhelm (die

äußere Lade).

a. Mittelbrust mit einem Vorsprung, der von der Seite gesehen die Mittelhüften überragt; beim ^ alle Klauen einfach, beim $ gewöhnlich die innere Klaue der Vorderfüße gespalten, die Klauen der Mittel- und Hinterfüße einfach. 1. Hinterbeine beim r^ verdickt .... Kepsimus.

Stett. entoBQOl. Zeit. 1904.

67

2. Uiülerbciüc iu beiden Gesehleehleni gleieh gebildet. ' Vordersehienen nur mit Spitzenzahn, an den Seiten

ungezähnt Calloodes.

Vordersehienen mit 1 2 Zähnen an den Seiten

Anoplognathus.

b. Mittelbrust ohne Vorsprung, der die Mittelhüften über- ragt; beim ,^ sind die V.- und M.-Klaueu einfach, von den H. -Klauen ist die äußere gespalten, beim $ ist meistens an allen Füßen die größere Klaue gespalten.

^ mit einer Haarbürste am Kinn . Anoplostethus.

,^ ohne Haarbürste am Kinn . . Epichrysus.

IL Stirnnaht im Ganzen undeutlich oder durch einen Längswulst

in der Mitte unterbrochen. Das letzte Glied der Kiefertaster

stets länger als der Unterkieferhelm . . Paraschizognathus.

B. Unterlippe gerade abgestutzt, oder in der Mitte schwach eingekerbt oder mit einem sehwachen mittleren Vorsprung, der gerade nach vorn gerichtet, aber nicht dorsalwärts umgebogen ist. L Beim ,^ sind alle Klauen einfach; beim $ ist die größere Klaue der Vorderfüße fein eingeschnitten, an Mittel- und Hinterfüßen alle Klauen einfach; zuweilen (b. Amhlochiliis) sind auch beim $ alle Klauen einfach. a. Die dreiseitige Oberlippe ragt mit ihrem mittleren Vor- sprung bis an den Vorderrand der Unterlippe; die Kiefer, wenn geschlossen, berühren einander mit ihren Spitzen nicht, da sie durch den mittleren Vorsprung der Ober- lippe von einander getrennt sind.

1. Die Augen in beiden Geschlechtern eleich »roß; beim (^ die Seiten des Kopfschildes i)arallel oder nach vorn convergirend, der Vorderrand des Kopfschildcs nicht breiter als die Stirnnaht.

a. Oberhppe kurz, ihre Sj)itze breit zugerundet. Beim q i^t das erste Glied der Vordertarseu kcinm länger als das zweite.

Stptt. pntomol. Zeit. 1904. 5*

m

Die Oberkiefer am Außenrand weder nach oben umgebogen noch gekerbt, der Unter- kieferhelm undeutlich gezähnt; der Körper oben

unbehaart Schizognathus.

Die Oberkiefer am Außenrand nach oben umgebogen und gekerbt, der Unterkieferhelm mit 6 scharfen Zähnen; der Körper oben an- liegend grau behaart . . . Trioplognathus. ß. Die Oberlippe ist in eine scharfe, schwarz pigmentirte Spitze ausgezogen, die schnabelartig vorspringt. Beim o ^^t das erste Glied der Vordertarsen so lang als das zweite und dritte zusammen.

Die Stirnnaht ist Mcnig oder gar nicht nach hinten gebogen, das Kopfschild flach ....

Pseudoschizognathus.

Die Slirnnaht ist stark nach hinten gebogen, das Kopfschild tief ausgehöhlt . . Homotropus. 2. Die Augen beim q viel größer als beim $, kugel- artig vorspringend, die Stirn zwischen den Augen stark zusammengeschnürt, die Seiten des Kopfschildes nach vorn stark divergirend, der Vorderrand des Clypeus fast doppelt so breit als die Stirn . . Amblochilus. b. Die dreiseitige Oberlippe ist nur in ihrer basalen Hälfte sichtbar, die apicale in eine Spitze ausgezogene Hälfte ist in die Mundhöhle zurückgebogen und wird bei ge- schlossenen Kiefern von deren Spitzen, die sich dann berühren, verdeckt.

1. Oberseite kahl oder fein behaart . . Saulostomus.

2. Oberseite mit Schuppen bedeckt . . Mimadoretus. II. Beim ,^ ist die größereKlaue an denVorderfüßen gespalten, an den

Mittel- und Hinterfüßen einfach; $ unbekannt . Mesystoechus.

III. In beiden Geschlechtern ist an allen Füßen die größere

Klaue gespalten . . ' Amblyterus.

Statt, entoniol. Zeit. 1904.

69

Repsimus Mac Leay.

Körpevfonn elliptisch, oben abgc4lacht. Das Kopfschild ist kurz trapezförmig mit gerundeten Ecken, der Rand wenig auf- geworfen. Von den Mundtheilen sind die Lippen und Oberkiefer wie bei Anoplognathus analis gebildet (Fig. 5), am Unterkiefer- hehn ist bei aeiieus die basale Kauleiste nur am Außenrand mit dem übrigen Theil des Helms verwachsen, ihre untere Kante ii^t in der Mitte seicht ausgeschnitten (Fig. 6). Bei purpureipes (Fig. 7) ist die basale Kauleiste in ihrer ganzen vorderen Hälfte frei und durch tiefere Einkerbung in zwei Zähne gespalten. Das Halsschild ist trapezförmig, die Seiten gebogen, Vorder- und Hinterecken scharfwinklig, der Hinterrand in der Mitte nach hinten \'orgezogen und vor dem Schildchen deutlich ausgebuchtet, die basale Randfurchc vor dem Sehildchen unterbrochen 5 dieses ist breiter als lang. Die Deckflügel sind glatt, ohne Furchen und Punktreihen, nahe der Spitze ist die Nahtrippe convex und neben ihr eine Furche tief eingedrückt, die Spitzen selbst sind etwas vorgezogen und schwach einzeln zugerundet. Die After- decke ist dreiseitig, wenig gewölbt. Der !Mesosternalfortsatz ist spitz und reicht bis zwischen die ganz offnen Vorderhüften. Die Vorderschienen tragen an der Außenseite einen Zahn neben dem Spitzenzahn ; alle Klauen sind in beiden Geschlechtern einfach. Beim q sind die Vorderecken des Kopfschildes weniger gerundet als beim $, die Fühlerkeule ist länger, ebenso die Afterdecke, der Seitenzahn der Vorderschienen schwächer, zuweilen ganz ver- loschen, die Hinterbeine, bes. die Schienen und Tarsen verbreitert und verdickt.

R^ aeneus Fabr. Metallisch grün, lebhaft glänzend, die Schenkel, Schienen und Afterdecke roth mit violettem Schimmer, die Tarsen dunkelgrün. Kopfschild und Stirn sind dicht und fein runzelig punktirt, der Scheitel lichter. Halsschild in der Mitte ganz zerstreut punktirt, an den Seiten fein runzelig. Das Schildchen ist glatt, die Deckflügel hinter dem Schildchen spärlich, nach den Rändern zu dicht und fein piiuktiit. Die Afterdecke

Stett. entomol. Zeit. 1904.

70

ist weitläufig qiieniadelrit^yig, anliegend weiß beliaart, die Haare am Vorderrand einen dichteren Querstreifen bildend. Bauchringe und Brust in der Mitte weitläufig, an den Seiten dicht büschel- artig weiß behaart.

Die als manicatus beschriebene Form unterscheidet sich nur durch die Färbung von aeneus und Uebergänge zwischen beiden finden sich besonders bei den $. Auf der Oberseite sind der Kopf, eine unbestimmte Zeichnung auf dem Thorax, die den Insertionsleisten der Vorderbeinmusculatur entspricht, das Schildchen und die Deckflügel diinlielbraun mit violettem Schimmer, unten sind Brust und Abdomen sowie die Tarsen dunkelgrün, oben die Seiten des Thorax und die Afterdecke, unten die Schenkel, Schienen und Hinterhüften hell rothbraun mit violettem Schimmer. Der Hinterrand des Thorax bleibt auch bei den dunkelsten Stücken von manicatus stets metallisch grün, bei Uebergangsstücken wird der Thorax metallisch grün und die heller rothbraunen Deck- flügel haben metallisch grünen Schimmer.

,^ Länge 17—21, Breite 81/2— H; $ Länge 16—21, Breite 81/2— 11 mm. N.-S. -Wales, Sidney und Blaue Berge.

R. purpureipes Mac Leay. Gewöhnhch größer als aeneus, auch variabler in der P'ärbung. Die Ecken des Kopfschildes sind weniger gerundet, der Rand höher aufgeworfen, die Seiten des Halsschildes und der Deckflügel dichter runzlig punktirt, matt seidenartig glänzend, die Punktreihe neben der Naht häufig bis zum Schildchen reichend, dieses meist dichter punktirt. Die Afterdecke, die bei aeneus nur an den Seiten mit einer feinen Randfurche versehen ist, während die breit zugerundete Spitze davon frei bleibt, ist bei purpureipes ringsum mit einer^ Rand- furche versehen und die Spitze springt über die Afteröffnung vor. Die Hinterschienen des (^ bilden bei aeneus ein Dreieck, dessen Spitze beim Knie liegt (Fig. 8), bei purpureipes sind sie länger gestreckt, ihre Seiten nach der Spitze hin nur wenig divergirend, auch die Tarsen weniger verbreitert (Fig. 9). Beim $ findet sich auf der Ventralplatte des Aftersegments vor der Afteröffnung

Stelt. entomol. Zeit. 1904.

71

eine mit einer weichen Haut überspannte Stelle, die bei aeneiis die Form eines Halbkreises, bei purpureipes die eines in die Breite gezogenen Schlitzes hat.

Afterdecke und Unterseite sind sculptirt und behaart wie bei aeneus.

Folgende Farbenvarietäten liegen mir vor.

1. Ueberall hell erzgrün, lebhaft glänzend, nur die After- decke röthlich.

2. Erzgrün, Vorder- und Hinterrand des Thorax und die Deckflügel kupfrig, Afterdecke, alle Schenkel und die 4 vorderen Schienen röthlich durchscheinend.

3. Dunkler erzgrün, die Deckflügel mit violettem Schimmer, alle Schenkel und Schienen röthlich mit violettem Schimmer.

4. Oberseite schwarzbraun mit violettem Schimmer, das Halsschild an den Seiten hell rothbraun durchscheinend, vorn und hinten grün gesäumt, Bauch, Hüften und Beine hell rothbraun mit violettem Schimmer, Brust und Tarsen stahlblau.

5. Dunkel erzgrün, die Deckflügel schwarz mit schwachem Erzschimmer.

,^ Länge 21— 24, Breite 12—1372; $ Länge I81/2— ^41/2, Breite 9 13 mm. N.-S.- Wales, Sidney, Lambton; Queens- land, Gayndah.

Calloodes White-Arrow. Diese von White für seinen Grayanns ohne nähere Be- schi'eibung aufgestellte Gattung wurde von Herrn G. J. Arrow in den Ann. Mag. Nat. Hist. 1901 p. 396 zuerst wissenschaftlich begründet und als ihre wesentlichen Merkmale angeführt: Körper- form elliptisch, flach gewölbt. Kopfschild viereckig, breiter als lang, die Ecken nur wenig gerundet, der Rand beim ,^ höher aufgeworfen als beim $. Stirnnaht scharf ausgeprägt, Fühler bei ^ und ? gleich lang. Hinterrand des Halsschildes ein wenig

Stett. entomol. Zeit. 1904.

72

vorgezogen, vor dem Seliildchcu halbkreisförmig ausgeschnitten, die Ecken des Ausschnittes scharf. Deckflügel an der Sj)ilze vorgezogen und einzel gerundet, die Seiten und der Hinterrand fein gezähnt. Mesosternalfortsatz gerade nach vorn gerichtet, kräftig, zugespitzt, die Spitze bis zwischen die weit auseinander stehenden Vorderhüften reichend. Die Vorderschienen an der Außenseite zahnlos, der Spitzenzahn beim q kurz, beim $ länger ausgezogen (Fig. 10a, b). Beim q sind alle Klauen einfach, ebenso beim ? von Ätkinsoni und Rayneri, beim $ von Grayanus ist die innere Klaue der Vorderfüße gespalten. Von den Mund- theilen sind die Lippen und Oberkiefer gebaut wie bei A. analis (Fig. 5); am Unterkieferhelm ist die basale Kauleiste vorn ringsum frei (Fig. IIa) und nicht gekeubt. Das Submeutum ist fast so lang als das Mentum und dieses an der Grenze beider grubig vertieft.

C. Grayanus White. Oberseite hell grasgrün, zuweilen etwas dunkler mit kobaltblauem Schimmer, das Kopfschiid und ein breiter Seitenrand auf Halsschild und Deckflügeln gelb; Unter- seite und Beine hell rothbraun, die Mitte der Brust und des Bauches mit Erzschimmer, Tarsen schwarzbraun 5 Afterdecke und Unterseite spärlich anliegend weiß behaart. Kopfschild und Stirn sind dicht und fein runzlig, der Scheitel weitläufiger punktirt. Das Halsschild ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten dicht und runzlig punktirt, das Schildchen fast punktfrei. Die Deck- flügel sind dicht punktirt, die Punkte hier und da in Reihen geordnet, die Punktreihe neben der Naht ganz regelmäßig und nahe dem Hinterrand furchenartig vertieft, die Nahtrippe nicht punktirt. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, beim ^ länger und spitzer als beim $.

Länge S und ? 28—30, Breite I51/2— 17 mm. Queens- land, Cooktown.

Durch die etwas verdickten Hinterbeine und das kaum höher gerandete Kopfschild beim ^ nährt sich Grayanus dem Repsimus piirpnreipes und verbindet so die beiden Gattungen.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

73

C. Atkinsoiii Watcrh. Obert^eite sutt grasgrün, lebhaft glän- zend, die Seiten des Ilalsschildes und der Deckflügel mit röthlieh- gelbem Saum, der bei frischen Stücken lebhaft violett schillert; Afterdecke, Unterseite und Beine erzgrün (wie bei Macraspis lucida), die Afterdecke, die Brust und Bauchringe an den Seiten anliegend weiß behaart. Kopfschild und Stirn sind fein und dicht, vielfach runzlig, der Scheitel ganz weitläutig punktirt. Das Halsschild ist nur an den Seiten fein punktirt, die Mitte nahezu ))unktfrei. Das Schildchen ist punktfrei, die Deckflügel dagegen fein und dicht punktirt; die Punktreihe neben der Naht, aus größeren Punkten bestehend, ist regelmäßig, die Nahtrippe ist fein punktirt.

S Länge 19—20, Breite 10; $ Länge 22— 221/2, Breite ID/2 ^^' Queensland, Card well.

C. Eayneri Mac Lenj. Oberseite hell grasgrün, das Kopf- schild gewöhnlich gelb durchscheinend, Afterdecke, Untei*seite und Beine hell rothbi-aun, die IMitte der Brust und des Bauches wie auch die Innenseite der Schenkel erzgrün oder kupferroth; die Tarsen dunkler braun, zuweilen kupfrig; Afterdecke und LTnterseite mit Ausnahme der Mitte anliegend weiß behaart. Die ganze Oberseite ist weitläufig fein punktirt, lebhaft glänzend, auf den Deckflügeln die Punkte vielfach in Reihen angeordnet, die Nahtrippe hinter dem Schildchen punktirt, weiterhin punktfrei.

^ Länge 191/2—22, Breite 9— IO1/2; $ Länge 181/2—23, Breite 81/2 11 mm. Queensland, Cleveland, Port-Denisou, Port-Mackaj, Rockhampton.

Von allen 3 Arten habe ich eine größere Anzahl von Stücken (von Ätidnsoni etwa 50) untersucht und gefunden, daß sie in der Färbung sehr konstant sind. In der Größe zeigt Rayner i, den ich von mehreren Fundorten erhielt, relativ erheb- lichere Schwankungen als Grayanus, den ich nur von Cooktown, und Afkinsoni. den ich nur von Cardwell erhielt.

Stott. GDtomol. Zeit. 1904.

74

Anoplognathus Mue Leay. Die Mitglieder dieser Gattung sind kräftig gebaute, gedrun- gene Thiere von elliptischer, mehr oder weniger abgeflachter Körperform. Die Farbe ist oben gewöhnlich ein helles oder dunkleres Braun mit Metallsehimmer, unten gewöhnlich erzgrün mit helleren Beinen und dunkelgrünen Tarsen. Einige Arten sind rein metallisch gefärbt, goldglänzend wie gewisse Plusiotis, andere satt grasgrün wie Euchloren oder zart apfelgrün mit gelber Um- randung wie Platjcoelien. Das .Kopfschild ist nach dem Geschlecht verschieden gebildet; beim ,^ entweder nur der A^orderrand oder der Rand rinesum höher aufgeworfen oder die vordere Partie verlängert, lappenartig abgesetzt und mehr oder weniger zurück- gebogen; beim $ ist es halbkreisförmig oder parabolisch mit schwach aufgeworfenem Rand. Die Mundtheile sind kräftig- gebaut, die Oberlippe mit einem relativ kurzen, mittleren Vor- sprung, dessen Ecken schwach zugerundet sind (Fig. 5 a); nur bei A. 7'hinastus und reticiilatus (Fig. 12 a) ist dieser mittlere Vorsprung stark verkürzt und durch einen glatten flachen Ein- druck beiderseits mehr hervorgehoben. Die Oberkiefer zeigen meist die für alle Anoplognathiden mit kräftigen Kauwerkzeugen charakteristische Form (Fig. 5b); bei rhinastus und reticulatus sind sie im Ganzen etwas schwächer mit vorspringender, stark behaarter Spitze (Fig. 12b); bei brininipennis und faripennis ist die vordere Partie verbreitert und der Vorderrand nach oben umgebogen, so daß er auch bei geschlossenen Kiefern über die OberHppe hinausragt, während sonst die Kiefer, wenn geschlossen, unter der OberHppe verschwinden. Wahrscheinlich leben diese Arten in mulmigem Holz. An den Unterkiefern ist die äußere Lade oder der Helm bei den einzelnen Arten verschieden gebildet, ohne daß jedoch eine bestimmte Form für eine bestimmte Unter- gruppe der Gattung charakteristisch wäre. Gewöhnlich sind alle 3 Kauleisten zu einem massiven Gebilde mit einander verwachsen und feine Furchen oder Nähte zeigen die Stellen an, wo sich die Kauleisten auf einander lagerten; die untere Kauleiste ist scharf-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

75

randig und liäiifig au der Spitze etwas eingekerbt (Fig. 5c). Manchmal geht diese Einkerbung etwas tiefer, die untere Kau- leiste bleibt dann auch in ihrer vorderen Hälfte frei und ist durch die tiefere Einkerbung in zwei Zähne gespalten. Seltener findet eine zweifache Einkerbung der unteren Kauleiste statt (Fig. 11c); zuweilen ist die in ihrer vorderen Hälfte freie untere Kauleiste in 3 Zähne getheilt und dann rückt gewöhnlich der am Außen- rand stehende Zahn hinter den mittleren (Fig. 14). Manchmal brechen an dem scharfen Rand der unteren Kauleiste kleine Stücke aus, wodurch Einkerbungen vorgetäuscht werden: am besten eignen sich zur Untersuchung der Mundtheile frische, gut erhaltene Stücke, die ihre Kauwerkzeuge noch wenig gebraucht haben. Unterlippe und Kinn sind fest mit einander verwachsen ohne sichtbare Naht, die erstere gewöhnlieh dunkler gefärbt als die letztere und stets mit einem kräftigen mittleren Vorsi)rung, bald breiter, bald schmäler, der stets dorsalwärts umgebogen ist und die darüber liegende Zunge (ligula oder hypopliarynx) in ihrer vorderen Partie in zwei Theile spaltet. Die Fühler sind lOgliedi'ig, die Keule beim ,^ gewöhnlich etwas länger als beim $. Die Stirnnaht ist scharf ausgeprägt, geradlinig, zuweilen in der Mitte etwas nach hinten gebogen. Der Vorderrücken ist trapez- förmig mit gerundeten Seiten, die Vorderecken bald mehr, bald weniger spitz vorgezogen, die Hinterecken rechtwinklig oder schwach gerundet, die Basis etwas nach hinten gezogen und vor dem Schildchen winklig ausgeschnitten, die basale Rand furche in der Ausdehnung dieses Ausschnittes vor dem Schildchen unter- brochen. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deckflügel sind länglich, bald mehr, bald weniger gCMülbt, der Seitenrand (die Epipleuren) häufig verdickt, seine obere Kante kielartig verbreitert und gekerbt oder mit nach hinten gerichteten Zähnchen besetzt; zuweilen ist auch der Hinterrand bei der Naht in eine feine Spitze ausgezogen; sie tragen gewöhnlich Punktreihen (den die 6 prim. Rippen begrenzenden 10 prim. Punktreihen ent- sprechend), die nur selten in Furchen stehen und gewöhnlich

Stott. eiitomol. Zeit. 1904.

76

durch feine Queri-unzelii in ihrem Verlauf unterbrochen und nn- deutlieh gemacht werden^ zuweilen verschwindet die Sculptur der Deckflügel bis auf geringe Ueberreste beim Seiten- und Hinter- rand. Die Afterdecke ist beim ,_^ gewöhnlich etwas stärker gewölbt als beim $, neben dem Seitenrand häufig etwas vertieft, die Spitze vorgezogen, die Oberfläche bald mehr bald weniger weitläufig quernadelrissig und behaart, die Spitze häufig mit einem Büschel längerer und anders gefärbter Haare besetzt. Die Bauch- ringe zeigen die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte und sind in der Mitte gewöhnlich glatt, an den Seiten dichter sculptirt und behaart. Auf dem vorletzten Bauchring befindet sich auf der Grenze zwischen der ventralen und dorsalen Platte eine schmale Vertiefung, in welche sich ein Zipfel der weichen Bindehaut, die zwischen der Ventralplatte des letzten und vor- letzten Bauchringes ausgespannt ist, erstreckt. Auf dieser weichen Bindehaut sitzt am vorderen Ende der Furche das letzte Ab- dominalstigma auf. In der brunnipenn}s-Gn\\)^e ist diese Furche etwas verbreitert, die weiche Bindehaut trägt am vorderen Ende der Furche eine halbkugelige Erhöhung, auf der sich das kleine kreisrunde Stigma befindet und diese halbkugelige hellbraune Erhöhung ist offenbar beweghch, denn bei den verschiedenen Individuen ist das Stigma bald direkt nach unten, bald nach hinten, bald nach außen gerichtet. Die Brust ist in der Mitte geAvöhnlich glatt, an den Seiten dicht sculptirt und behaart; der Fortsatz der Mittelbrust ist gewöhnlich scharf zugespitzt und ragt bis zwischen die Vorderhüften; bei einer Reihe von Arten ist er kürzer, die Mittelhüften nur wenig überragend und dann entweder schmal und spitz, beim q kürzer als beim $ (^suturalis- Gruppe) oder breit und vorn gerundet, in beiden Geschlechtern gleich lang (6n/wn?pe>?w«s-Gruppe). Die Verkürzung des Meso- sternalfortsatzes geht in dieser Gruppe am weitesten und bei parvulus Waterh. {Mastersi Mac Leay) überragt er, von der Seite gesehen, die Mittelhüften nicht mehi-, als z. B. bei Anoplostethus oder Epichry SV s ; ich habe jedoch diese Art, da sie ^\fi Anoplognathns

Stett. entomol. Zeit. 1904.

77

beschrieben M'urde und im Verhalten der Klauen mit den Arten dieser Gattung übereinstimmt, hierbei belassen. Die Vorderhüften sind gewöhnlieh od'en; in der bnmnipennis-Gnii)\)(i senkt sich jedoch ein kräftiger Zapfen, der am Ende plattenartig verbreitert ist^ hinter den Vorderhüften herab und schließt sie nach hinten ab. Die Beine sind kräftig gebaut, die Vordersehienen am Außen- rand mit 1 oder 2 Zähnen neben dem Spitzenzahn bewehrt, die Tarsen beim ^ gewöhnlich kräftiger als beim $, beim ^ das erste Glied der Vordertarsen nicht oder nur ganz wenig länger als das zweite, beim ^ dagegen so lang als das zweite und dritte zusammen genommen. Beim <^ sind alle Klauen einfach, beim $ ist gewöhnlich die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.

In ihrer geographischen Verbreitung scheinen die Arten dieser Gattung auf die östliche Hälfte von Australien beschränkt zu sein und soM-eit mir genaue Fundortangaben in der Litteratur und in den Sannnlungen bekannt geworden sind westlich über Cape York im Norden und Adelaide im Süden nicht hin- auszureichen. Auf Tasmania finden sich mehrere Arten, die auch in Victoria vorkommen; in Britisch Neu-Guinea llndet sich eine Art, die einer in Nord-Queensland häufigen Art sehr nahe steht. Von Neu-Secland ist mir dagegen keine Art bekannt geworden.

Nach Froggatt fressen die Käfer. Cockchafer oder Maikäfer genannt, die Blätter von Gummi-(Eucalyptus?3Bäumen, erscheinen auch zuweilen in Gärten und richten hier an Pfeffer- und Apricosen- bäumen Schaden an. Die Larven, unseren Engerlingen ähnlich, leben an Graswurzeln oder niedrigen Büschen und richten zu- weilen in Stachelbeerplantagen große Verwüstungen an. Nach A. M. Lea haben folgende Arten populäre Namen: A. riridiaenens heißt King-beetle, analis Prince-beetle, Olivieri Governor-beetle, jwrosus Commoner oder Washerwoman, i'ugosus Queen-beetle.

Die Paranonca prasina Casteln. stimmt in allen wichtigen Merkmalen, in der Körperform, im Bau der Mundtheile, in den secundären sexuellen Merkmalen vollständig mit den Arten der Gattung Anoplogtiafhus überein, so daß ieli es für richtiger halte,

Stett. entomol. Zeit. 1904.

78

sie mit diesen zu vei-einigen. Nur die Färbung ist ihr eigeu- thümlieh; allein wollte man sie darauf hin von Anoplognathns generisch trennen, dann müßte man aueh für die goldglänzenden aureus und parüvlus, wie auch für die bronze-grünen resp. -kupfrigen pvncUdatns und insularis eigne Gattungen schaffen. Da der Speciesname prasinus Gast, der ältere ist, so ändere ich den später (als CaUoodes) beschriebenen prasinus Mac Lea}^ in smaragdinns um. In der Anordnung der Arten folge ich dem von Burmeister aufgestellten und von Mac Leay erweiterten Schema. A. Afterdecke in beiden Geschlechtern zum größten Theil nackt, nur am Grund oder an den Seiten zuweilen mit feinen Härchen oder am Afterrand lang gewimpert. I. Die Deckflügel am Nahtende einzeln zugerundet, so daß die Naht verkürzt erscheint und beide Nahtecken zu- sammen einen tief einspringenden Winkel bilden. \,.'i'l> a. Afterdeeke fein nadelrissig, matt »seidenartig glänzend. 1. A. viridiaeneus Donov. Heflbraun, lebhaft metallisch- grün mit goldigen Reflexen, Kopft-child und Mitte der Brust kupfrig, die Beine und P'ühler rothbraun, die Tarsen schwarz. Kopfschild und Stirn sind dicht, der Scheitel fein und weitläufig punktirt. Das Halsschild ist an den Seiten fein und ziemlich dicht, auf der Mitte ganz weitläufig punktirt, ebenso das Schildchen. Die Deckflügel sind nur beim Schildchen und bei der Naht kräftig punktirt, Aveiterhin äußerst fein punktirt und stellenweise quer- runzlig; die Nahtrippe ist glatt, glänzend und die sie begrenzende priu). Punktreihe fast bis zum Hinterrand regelmäßig; Schulter- und Spitzeubuckel springen etwas vor. Die Afterdecke ist beim o senkrecht gesteht, die Spitze breit zugerundet, beim $ mehr zugespitzt und die Spitze etwas aufgebogen, roth gewimpert, beim $ stärker als beim ,^. Bauch ganz spärlich, die Brust dichter mit weißen Haaren bekleidet. Die Vorderschienen beim q und $ 3zähnig, bei letzterem die innere Klaue der Vorderfüßc gespalten. Die Mundtheile wie bei A. analis (Fig. 5), das Kopf^child beim ^ nach vorn zuerst ein wenig verschmälert, dann kurz vor dem Vorderrand plötzlich wieder breiter, der Vorderrand bogig ge-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

79

rundet und stark aufgeworfen; beim ^ ist es halbkreisförmig mit niedrigem Rand.

,^ Länge 30—38, größte Breite der Deekllügel I61/2 bis 201/2 mm; $ Länge 26—35; Breite 10—20 mm. N.-S. -Wales, Siduey, Lambton.

Der Käfer, King-bcetle genannt, ist bei Sidney häufig und ■wurde von Herrn Dämel im Sommer auf terpcntine-flowers ge- funden.

b. Afterdecke glatt polirt, nur an den Seiten mit einzelnen groben Punkten oder weitläufigen Nadelrissen.

2. A. rhinastus Blaneh. Hellbraun, die Deckflügel und Brust mehr röthlieh braun, lebhaft erzgrün mit violetten Reflexen, die Fühler braun, die Tarsen dunkelgrün oder blau, der Bauch schwarzgrün. Das Kopfschild ist beim ,^ in seiner vorderen Hälfte plötzHch auf die Hälfte verschmälert, vorn gerade abge- stutzt, der vordere Lappen scharf rechtwinklig zurückgebogen (Fig. 13), die ganze Oberfläche weitläufiger kräftig punktirt, die Stirnnaht in der Mitte etwas nach hinten gebogen und hier punktförmig eingedrückt; die Stirn ist überall weitläufig, der Scheitel nur bei den Augen fein punktirt. Eigenthümlich sind die Mundtheile gebildet. Die Oberlippe zeigt nur einen ganz kurzen mittleren Vorspruug und ist auf beiden Seiten neben der Mitte mit einer flachen, blanken Grube versehen; quer über die Mitte verläuft eine Reihe grober Punkte, aus denen lange roth- braune Borsten entspringen, die den apicalen Theil der Ober- lippe verdecken. Die Oberkiefer sind an der Spitze kaum nach unten umgebogen, die Spitze ist scharf vorspringend und dicht behaart. Am Unterkieferhelm sind alle 3 Kauleistcn mit einander fest verwachsen und die schneidende Kante der unteren zweifach gekerbt. Der mittlere Vorsprung der Unterlippe ist schmal, in flachem Bogen nach oben verlaufend. Das Halsschild ist relativ kurz, die Vorderecken deutlich vorspringend, die Hinterecken nahezu rechtwinklig, die Seiten mäßig dicht und fein, die Mille ganz verloschen punktirt und mit Andeutung einer Lüngsfurche.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

m

Das Schildclien zeigt einige wenige Pünktchen. An den Deck- flügeln fällt vor Allem die kielartige Verbreiterung des Seiten- randes bei den Schultern auf:^ weiterhin sind die Seiten nahezu parallel und über den Hinterhüften nicht mehr verbreitert: sie sind dicht punktirt. die Punkte nach den Seiten hin gröber werdend und beim Hinterrand in viele Runzeln aufgelöst; nur bei der Naht sind sie in eine regelmäßige Punktreihe angeordnet. Die Afterdecke ist an den Seiten dicht nadelrissig, spärlich be- haart, in der Mitte weitläufiger punktirt, glänzend polirt, die Spitze mit einem schwachen Büschel rother Haare. Bauchringe und Brust sind in der Mitte glatt und nahezu kahl, an den Seiten dicht punktirt und graugelb behaart. Die Brust ist der Quere nach flach eingedrückt, der Mesosternalfortsatz an der Basis breit, nach vorn scharf zugespitzt, in weitem Bogen zuerst etwas nach unten gesenkt und mit der Spitze bis zwischen die Vorderhüften reichend. Die Vorderschienen sind Szähnig.

Das einzige mir vorliegende q ist 22 mm lang, bei den Schultern 14 mm breit und stammt aus Brisbane in Queensland; die Blanchard'sche Type im Pariser Museum, die ich gesehen habe, mißt etwa 24 mm. Ein $ habe ich noch nicht gesehen, ich glaube aber, daß A. longipennis Mac Leay, dessen Beschreibung ich hier anfüge, das $ von 7'hinastiis Bl. ist.

A. longipennis M. L. Luteus, nitidus, capite thorace scutelloque aeneo-nitentibus punctulatis, elytris longis pygidium tegentibus rugose punctatis lateribus parallelis apice singulatim rotundatis callo subhumerali brunneo, pedibus aeneo-rufis tarsis viridibus, corpore subtus viridi-nigro nitidissimo albido-piloso, mesosterno acute producto, pygidio viridi-aureo marginibus hirtis. Long. 11 lin.

1 have only a $ specimen of this insect. The parallel sided and singly rounded elytra are its most marked characteristics.

3. A. reticulatus Boisduval. Der vorhergehenden Art zu- nächst verwandt, hellbraun, lebhaft metallisch grün mit violetten Reflexen, besonders auf den Deckflügeln, Bauch und Brust dunkel

Stett. entomol. Zeit. 1904.

81

ei'zgrün, die Beine hellgelb mit Evzschimmer, die Tarsen schwarz- grün, die Afteröflnung mit einem längeren rothen Haarbüschel. Das Kopfschild ist beim q plötzlich stark verengt (Fig. 12d), der vordere Lappen jedoch länger und breiter, die Seiten weniger nach oben umgebogen als bei rhinastvs; auch beim $ ist der Rand des Kopfschildes bogig geschwungen, der Rand jedoch nur wenig umgebogen. Beim ,^ ist das Kopfschild schwach vertieft, dicht und fein runzlig, beim $ eben, gröber runzlig punktirt; die Stirn ist kräftig und dicht punktirt, der Scheitel nahezu glatt. Die Mundtheile sind wie bei rhinastus gebildet (Fig. 12), die OberHppe mit einem schwachen Längswulst auf der Mitte, Der Thorax ist relativ etwas länger als bei rhinastiis. die Vorder- ecken spitzer ausgezogen, die Seiten fein punktirt, die Mitte wie auch das Schildchen glatt, mit einer feinen Längsfurche, beide glänzend polirt. Die Deckflügel sind hinter den kaum vorsprin- genden Schnltern schwach eingedrückt, über den Hinterhüften am breitesten, der Seitenrand am Eindruck neben den Schultern beim $ verdickt; sie zeigen regelmäßige Reihen feiner flacher Punkte, die den prim. Punktreihen entsprechen und dazwischen in den Interstitien feinere unregelmäßige Pünktchen, die Punkte an den Seiten nicht gröber als auf der Scheibe. Die Afterdecke ist an den Seiten dicht und fein nadelrissig, die Mitte weitläufig punktirt, glänzend polirt, die Spitze mit kräftigerem rothem Haarbusch. Der Bauch ist an den Seiten ganz spärlich, die Brust dichter weißgrau behaart, der Mesosternalfortsatz lang und spitz, gerade nach vorn gerichtet. Die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern 3zähnig, die innere Klaue der Vorderfüße beim $ fein gespalten.

^ Länge 231/2— 29, Breite ISVa I6V2; ? Länge 22-27, Breite I31/2— 16 mm. N. - S. - W a 1 es, Sidney und Richmond River.

Von Sidney erhielt ich nur ein einzelnes ?, das auch auf den Deckllügeln lebhaften grüngoldenen Erzschimmer zeigt^ vom Richmond River sah ich etwa 50 Stück, die alle auf den Deck- ilügehi schwaclien Erzschimmer, aber intensiven blauvioletten

Stetf. entomol. Zeit. 1904. 6

82

Schimmer zeigten. In Größe und Färbung wie auch im Habitus gleicht reticvlatns ungemein dem Ä. analis. allein eine genauere Betrachtung des Kopfschildes und der Deckflügel am Nahtende, wie auch der Oberlippe genügen, um beide Arten leicht zu unter- scheiden; auch beim $ ist das Kopfschild ähnlich wie beim r^ am Außenrand geschwungen, der Rand jedoch nur ganz schwach umgebogen, während bei analis-^ das Kopfschild rein halbkreis- förmig ist. [[^ ^. Die Deckflügel sind am Ende gemeinsam zugerundet, die

Naht nur am äußersten Ende zuweilen etwas verkürzt, so

daß dadurch ein schwacher Einschnitt in den Endiand

entsteht.

a. Afterdecke glatt polirt, bei beiden Geschlechtern mit der Spitze etwas aufgebogen und am Seitenrand vertieft. r>|'f a. Afterrand mit einem starken Haarbusch.

4. A. viridicollis Mac Lcay. Oben hellgelb, auf Stirn und Scheitel, Halsscbild, Sehildchen und Aflerdecke mit lebhaftem grünem Erzschimmer, das Kopfschild einfach röthlichgelb ohne Metallschimmer, die Deckflügel schön hellgelb, nur ganz schwach grünlich glänzend, der Bauch dunkel erzgrün, Brust und Beine hell rothbraun mit violettem Schimmer, die Tarsen schwarzgrün oder dunkelviolett, die Fühler hell rothbraun. Das Kopfschiid ist beim ,^ ähnlich wie bei analis, aber weniger lang, die Seiten mehr parallel, so daß es vorn breiter erscheint, und scharf recht- winklig zurückgebogen; beim $ ist es halbkreisioi'mig, dicht runzlig punktirt, rothbraun, matt mit einem grünen Punkt bei der Mitte der Stirnnaht. Das Halsschild ist relativ kurz, vor dem Schildchen kaum vorgezogen und hier nur ganz flach aus- gerandet, an den Seiten weitläufig iein punktirt, sonst glänzend poHrt. Die Deckflügel sind kräftig punktirt, die Punkte, welche die prim. Punktreihen bilden, in regelmäßige Reihen angeordnet, die auf der Scheibe in seichten Furchen stehen, die Interslitien unregelmäßig punktirt, die Nahtrii)pe ])unktfrei, die übrigen pi-im. Rippen ebenso wie die Interstitien unregelmäßig ])unktirt, der

Stott. eutomol. Zeit. löO-l.

83

Seiteni-and neben der Schulter beim $ etwas verdickt. Die After- decke, grün und violett schimmernd, ist an den Seiten dicht nadel- rissig, in der Mitte weitläufig punktirt und glänzend polirt. Bauch- ringe und Brust sind an den Seiten dicht anliegend weiß be- haart, der Mesosternalfortsatz spitz, gerade nach vorn gerichtet, die Vorderschienen Szähnig, die Zähne seln\ arz, beim $ die innere Klaue der Vorderfüße gespalten.

Mac Leay giebt als Fundort an Queensland, Darling- Downs; 2 $, die ich untersucht habe, stammen aus Victoria und messen 23 28 mm lang, 13 151/2 mm breit.

5. A. analis Dalman. Hell braungelb oder brauuroth, bald schwächer bald stärker erzgrün mit violettem Schimmer, die Unterseite dunkel erzgrün, die Beine hellgelb, erzgrün oder violett schimmernd, die Tarsen schAvarzgrim. Das Kopfschild beim ,^ verlängert, die Seiten schwach nach innen geschwungen, der Vorderrand nach vorn geschwungen, hoch aufgeworfen, während die Seiten nur sehr wenig nach oben umgebogen sind.

Beim $ ist das Kopfschild halbkreisförmig, ringsum fein gerandet, der Rand echwarz, die Fläche dicht runzlig, die erz-" grüne Färbung zuweilen beim Vorderrand fehlend^ beim ,^ ist die Sculptur nur an den Seiten, die zuweilen kupfrig glänzen, dicht runzlig, in der etwas vertieften Mitte dagegen weitläufiger. Der Bau der Mundtheile ergiebt sich aus der Abbild. Fig. 5. Das Halsschild ist ziemlich lang, die Vorderecken stark aus- gezogen, die Hinterecken nahezu rechtwinklig, nicht gerundet, die ganze Oberfläche ist glänzend polirt, äußerst fein und weit- läufig punktirt, die Punkte nur bei der Seidenrandfurche etwas dichter stehend. Die Deckflügel sind parallelseitig, neben der Schulter etwas eingedrückt, die prim. Punktreihen fein eingeritzt, besonders auf der Scheibe, die Nahtrippe punktfrei, die übrigen prim. Rippen ebenso wie die Interstitien weitläufig fein punktirt; zuweilen lassen sich bei blassen Stücken die 6 Tracheenstämme in den prim. Rippen deutUch erkennen. Die Afterdecke ist an der Basis und den Seiten weitläufiger nadelrissig, auf der Mitte

Stett. Mitomn). y.Mt. 1004. 6**

84

zerstreut puiiktirt, überall glänzend erzgriin, rings um die After- öffnung mit einem dichten Büschel rothbrauner langer Haare. Die Bauehringe haben die gewcihnliche Queri-eihe haartragender Punkte und sind außerdem an den Seiten dicht weiß behaart, ebenso die Brust, die in der Mitte kahl ist. Der Mesosternal- fortsatz ist scharf zugespitzt, lang, gerade nach vorn gerichtet. Die Vorderschienen sind 3zähnig, die innere Klaue der Vorder- füße beim $ gespalten.

,^ Länge 25—32, Breite U^/2~i'^^/2--> ? Länge 23—27, Breite 13 161/2 mm. N,-S. -Wales, Sidnev und Lambton: Victoria, Melbourne, Mansfeld und Alexandra. Von letzterem Orte erhielt ich auffallend kleine und blaßgelbe Stücke, die nur ganz geringen Erzschimmer auf dem Vorderkörper zeigen. Ge- wöhnlich sind die Stücke hell braungelb mit intensivem gold- grünem Erzglanz auf Kopf, Halsschild und Schildchen, so daß die gelbe Grundfärbung nicht durchscheint. Die rothln-aune Fär- bung mit intensiv violettem Schimmer ist häulig eine Folge innerer Fäulniß.

6. A. montanus Mac Leay. Den rothbraunen Stücken von A. analis mit violettem Schimmer sehr ähnlich, aber durch die Scul])tur der Afterdecke davon leicht zu unterscheiden. Gewöhn- lich rothbraun mit lebhaftem violettem Schimmer ohne Erzglanz auf der Oberseite, selten braungelb mit grünem Erzschimmer, die Unterseite schwarzgrün, dicht anliegend weiß behaart, die Beine hell rothbraun, violett schimmernd, die Tarsen schwarzgrün. Der Käfer ist im Ganzen meist schlanker und höher gewölbt als analis^ das Kopfschild beim ,^ verlängert, die Seiten fast parallel, der Vorderrand hoch aufgeworfen, fein l)raun gesäumt, die Fläche nicht vertieft, ebenso wie die Stirn fein lunzlig punktirt. Beim $ ist das Kopfschild halbkreisförmig, dicht runzlig, matt, der fein braungesäumte Rand höher aufgeworfen als bei analis. Die Oberlippe ist dicht rothbraun beborstet, der Oberkiefer mit einem spitzen Zahn an der Schneide vor dem Mahlzahn (wie bei reti- culalus Fig. 12b), die untere Kauleiste des Unterkieferhelms

Stett. entomol. Zeit. 1904.

85

zweifach gekt'rbi. Das Halsst'hild ist in der Mitte spärlich, an den Seiten dichter fein punktirt, glänzend polirt, die Seiten nahezu halbkveisfürmig gerundet, der Rand etwas verbreitert und nach oben umgebogen. Das Sehildchen ist an den Seiten fein punktirt. Die Decktlügel sind über den Hinterhüften etwas verbreitert, der Rand an den Seiten etwas verdickt, mit leichtem Eindruck neben den Schultein, die prim. Punktreihen regelmäßig, in seichten Furchen stehend, die Nahtrippe punktfrei, die übrigen prim. Rippen und die Interstitien unregelmäßig punktii-t, die ganze Oberfläche äußerst fein runzlig, Aveniger glatt als bei analis, die Naht häulig braun. Das Pygidium ist überall fein runzlig, an den Seiten matt, auf der Mitte etwas glänzend, die Basis und die Seiten mit vereinzelten sehr kurzen weißen oder gelben Härchen; bei einzelnen Individuen, bes. $, ist diese feine Be- haarung ziemlich dicht; der rothe Haarbusch an der Sj)itze schwächer als bei analis. Der Mesosternalfortsatz ist sehr spitz, gerade nach vorn gerichtet, etwas kürzer als bei analis, die Vorderschienen 3zähnig, die innere Klaue der VorderfUße beim $ gespalten.

.^ Länge 24—2:1/2, Breite 13'/2— 141/2^ $ Länge 24— 26, Breite I41/2— 15 mm. N.-S. -Wales, Bathurst und Monaro: Victoria, Mansfeld; S.- Australien, Adelaide.

7. A. Olivieri Dalman. Breit elhptisch, das $ mit kiel- artiger Verbreiterung des Seitenrandes der Deckflügel, llach ge- wölbt, hell lehmgelb mit lebhaftem grünem Erzschimmer auf Kopf, Halsschild und Schildchen, die Deckflügel nur schwach grün schillernd, Unterseite und Afterdecke dunkler erzgrün, die Beine rothbraim mit violettem Schimmer, die Tarsen dunkelgrün. Das Kopfschild ist beim ,j verlängert, die Seiten nach vorn wenig convergirend, der Vorderrand hoch aufgeworfen, die Fläche nicht vertieft, fein und dicht punktirt, lebhaft metallisch glänzend: beim $ ist es })arabolisch, der Rand ringsum, besonders vorn mäßig umgebogen, dicht und fein runzlig punktirt, erzgrün; die Stirn ist dicht runzlig, der Scheitel ^^•eitläul^g fein punklirt. Die

Stntt. entoniol. Zeit. 1904.

86

Mundtheile sind gebildet wie bei analis, der Oberkiefer hat an der Spitze ein nach innen gerichtetes scharfes Zähnchen. Das Halsschild ist vor dem Schildchen kräftig vorgezogen und aus- geschnitten, glänzend i)olirt, nur an den Seiten fein punktirt. Die Deekflügel sind flach gewölbt, der Seitenrand beim ,^ fein verdickt, glatt bis zu den Hinterhüften, von da bis zum Hinter- rand kräftig gekerbt; beim $ ist er über den Hinterhüften winklig verbreitert und weiterhin ebenfalls stark gekerbt; die prim. Punkt- reihen sind regelmäßig und einzelne Punkte davon grubig vertieft und zu länglichen grubigen Furchen zusammenfließend, die im Grunde dunkel gefärbt sind; die Nahtrippe ist punktfrei, die übrigen prim. Rippen und die Interstitien unregelmäßig punktirt, die Punkte nahe der Basis fein, weiterhin stärker werdend und beim Rande grob runzlig. Die Afterdecke in beiden Geschlechtern zugespitzt, an den Seiten fein i)unktirt und weiß behaart, der Afterrand mit rolhem Haarbuech. Bauchringe und Brust ziemlich dicht weiß behaart, der Mesosternalfortsatz gerade nach vorn gerichtet, lang, vorn gerundet und nach oben gebogen. Die Vorderschienen sind Szähnig, der basale Zahn beim ,^ sehr schwach, beim $ die innere Klau(! der Vorderfüße fein gespalten.

^ Länge 251/2—27, Breite 15—16; $ Länge 28 30, Breite 17 18. Queensland, Brisbane und Toowoomba in den Darling-Downs ; N. - S. - W a 1 e s , Sidney und Lambton ; Victoria, Mansfeld.

8. A. Duponti Boisduval. Diese Art kenne ich nicht aus eigener Anschauung, weswegen ich ihre Beschreibung hier folgen lasse:

Nitidus, viridis; elytris obscure viridibus, punctis minutis foveolisque imprcssis, cicatricosis, seriatis; subtus viridis, pilis albis; pedibus fulvo-viridi-violaceis, tarsis nigris,

D'un vert brillant; elvtres d'un vert ferne, ayant sur le miUeu des petites points enfonces, et pres du bord exterieur des petites fossettes ou cicatrices alignees; dessous vert, garni de poils blancs; pattes fauves changeant en vert violet, avec les tarses noirs,

Stett. entomol. Zeit. 1904.

87

U est Uli i»cii plus iK'lil qiic rimitrcssus {Olicieri Daliii.), ;ui(|ucl il rosscmble uii pcu poiir les characteves des olytres, nuüs il n'a pas le hord des ('lytrcs dilatc et ces derniers snut d"un vei-t plus tenie que dans aueune autre espeee. Outre cela, les ano-les posterieurs du corselet sont moins avrondis que dans Timpressus.

II se ti-ouve a la Kouvelle Hollande et l\iit partie tle la collection de M. Duixnit, a qui nous Tavons dedie. ß. Aften-and lein und spärlich gewinipert.

9. A. rugosus Kirbv. Länglieli ellii)tisch, gelbbraun, Kopf, Halssehild, Seliildchen und Afterdeeke schwach erzgrün mit violettem Schimmer oder rothbraun, die genannten Theile intensiv erzgrün, die Unterseite stets dunkel erzgrün mit weiß behaarten Seiten, die Beine gelb oder rothbraun mit Erzschimmer, die Tarsen schwarzgrün, die Fühler braun. Das Kopfschild ist trapezförmig, ringsum fein schwarz gesäumt, beim .^ hell metallisch grün, polirt, fein punktirt, der Vorderrand hoch aufgeworfen, beim $ dicht runzlig i)iiiiktirt. matt gelbgrün, die Ecken etwas gerundet, der Vorderrand schwach umgebogen. Die Mundtheile sind gebaut wie bei .4. analh. die Stirnnaht ganz gerade, die Stirn dicht punktirt, der Scheitel weitläutiger, beide beim ,^ feiner, stärker glänzend als beim !?. Das Halsschild ist von hinten nach vorn gleichmäßig verengt, die Seiten schwach ge- bogen, die ganze Oberfläche glänzend polirt, die Mitte ganz spärlich, die Seiten etwas dichter punktirt. Das Schildchen ist ganz fein und weitläulig punktirt. Die Deckflügel sind dicht und unregelmäßig kräftig punktirt, die Zwischenräume zwischen den Punkten vielfach runzlig gewölbt, die Nahtiipi)e glatt und punktfrei, die I. prim. Punktreihe neben ihr regelmäßig. Die Afterdecke ist in beiden Gesclilechtern etwas abgellacht und nahezu senkrecht gestellt, glänzend metallisch grün, auf der Scheibe ganz fein und weitläulig, an den Seiten dichter und kräftiger punktirt, an der Spitze (nicht blos um die AfteröfVnungO und Stett. entomol. Zeit. 1904.

88

Uli den Seiten mit langen feinen rothbraunen Haaren. Der Meso- sternalfortsatz ist scharf zugespitzt, gerade nach vorn gerichtet. Die A^orderschienen sind in beiden Geschlechtern scharf Szähnig, die innere Klaue der Yorderfüße beim $ fein gespalten.

,S Länge 18—22, Breite 11—13; $ Länge 20— 25, Breite 12 141/2 mm. Queensland, Cooktown; N.-S. -Wales, Sidney, Lambton; Victoria, Mansfeld.

Es scheint, daß die helleren und dunkleren Stücke mit Uebergängen zwischen beiden überall neben einander vorkommen; bei einem sehr kleinen ,^ aus Lambton ist der Vorderkörper lebhaft goldroth, die Deckflügel satt braunroth, die Nahtrippe hellbraun, die Füße hellgelb mit goldigen Reflexen.

10. A. pectoralis Burmeister. Diese Art kenne ich nicht aus eigner Anschauung die Type ist wahrscheinlich verloren gegangen und gebe daher nachfolgend ihre Beschreibung:

Pallide testaceus, nitidus, capite pronotique marginibus subaeneis; pectore nigro-aeneo, cinereo-hirto; abdomine castaneo, aeneo -micante; pedibus fulvis, tarsis aeneis. Long. 12 '" (27 mm). $. In Neu-Holland, Herrn Germar's Sammlung.

Diese Art gleieiit im Habitus völlig dem A. rvgosits, ist aber viel größer. Oben hat sie eine hell leder- oder lehmgelbe Farbe und einen sehr leibhaften Glanz, der jedoch nur am Kopfe, an den Rändern des Vorderrückens und am Grunde des Schildchens erzgrün ist. Das Kopfschild und die Stirn sind dicht i)unktirt, der Scheitel und der Vorderrücken haben sperrige, wenn auch scharfe Punkte, die nach den Seiten des letzteren hin dichter werden. Die Flügeldecken sind ziemlich stark gewölbt, gleich breit, oben an der Schulter stark gerandet, vorgequollen, dahinter etwas ausgebuchtet, ganz wie bei Ä. rvgosus\ ihre Oberfläche hat deutliche tiefe Punkte, die sich ganz wie bei A. rugosus vertheilen, nur im Verhältniß etwas schwächer sind. Die After- decke und das letzte Bauchsegment sind gelb, erzgrün glänzend, sehr glatt, am Rande mit zerstreuten rothbraunen Borsten be- setzt. Der übrige Bauch, die Hüften und Seitenstücke haben

Stett, entomol. Zeit. 1904.

89

ciii»' kusUuiieiihruiiiK,' Fiirlu', dir iiiil' dfi- gladcu Baiiclilläolic ciiicii slarkeu ^letullgliuiz hesilzl. Die Brust ist sclnvar/grüii, aiil" der Mitte luickt, übrigens mit weißgmiien, ziemlich langen Ilaaren bekleidet. Die Beine haben eine gelbbraune Farbe und einen lebhaften Metallglanz, der an den Schienen ins Kupfrige zieht; die Füße sind dunkel erzgrün, das Klauenglied und die Krallen aber mehr braun.

Nach Mac Leav lindet sich der Käler, der A\ie eine Varietät von rugosNS aussieht, in N.-S.- Wales bei .Monai-o und Braidwood.

11. A. dispar Mac Leay. Ich habe einge Stücke von N.-S. -Wales, Kichmond River unter diesem Namen erhalten; da sie aber nicht in allen Punkten mit der Beschreibung überein- stimmen, so lasse ich diese hier folgen:

Viridi-acneus, nitidus, capite anticc densc punctulab», thorace h'viler punctulato, elvtris llavis rugcse punctatis apice singulatiiu subrotundatis, pedibus fulvis subviridi-aeneis tarsis viridi-nigris, corpore subtus viridi-nigro albido-piloso, mesosterno triaugulariter elongato subacuto, ])3'gidio viridi-aureo nitidissimo apice sub- barbato. Long. 10 lin.

This insect is not uidike a pale variely <»f .4. ruyosiis,. it differs in having the elytra less deeply punctured, with (he apex of each somewhat rounded. The thorax also is more Irans verse and the mesosternal process is less acute and more triangularlj' pointed. One of this species in the coUection of the late Mr. W. S. Mac Leav is labelled ^4. porosua Schönherr, which it certainly is not unless indeed the porosus of Schönherr is ver}- different from thut of Boisduval and other authors and froni the inustus of Kirby.

I de not know, from what pari of N.-S. -Wales 1 procured m}' speeimens.

12. A. luridus Arrow. Diese Art kenne ich nicht und gebe daher hier ihre Besehreibung.

Breviter ovatus, brunneus; capite, prothorace, seutello pygidio, femoribus tibiisque igneo metallicis, corpore subtus metallico-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

90

nigro, larsis nigi'O-viridibus: cly[)c'0 brcvi, cum IVontc puulü punctato, maris parte media nonnihil producta, rellexa; pro- thorace nitido, vix punctato, lateribus paulo arcuatis, angulis anticis acutis, posticis feie rectis, marginis anticae (?) medio sat l^rofunde ante scutellum exciso, angulis rotundatis; elyti-is sub- dense non contluenter punctatis, punctis majoribus seriato-ordinatis interpositis, apicibus paulo productis, subtiliter rotundatis: pygidio jere laevi, punctis magnis setisque nonnullis; corj)ore subtus fere nudo, processu mesosternali longo, acuto, libiis anticis 3-dentatis.

Long. 22 mm. Hab. N.-S.-Wales.

This insect is intermediate between A. rugosiis Kirby and Ä. chloropyrus Drapiez, its colouring being almost that of tlie former and its form and sculpture more those of the latter, but showing an approximation to A. i'ugosiis. The clypeus is as in chloropyrus, but the sternal process is stronger, there is no deiinite striation of the elytra, of wliich the sutural angles are slightly produced and not squarely truncate, and the seulpturing of the pygidium is only incipient.

13. A. smaragdinus Ohaus (prasiniis Mae Leay). Hell grasgrün wie Euchlora smaragdina von Luzon, glänzend polirt, das Kopfschild gelblich durchscheinend, die Beine gelb mit grün- lichen Reflexen, die Tarsen etwas dunkler, die Fühler braungelb ; zuweilen mehr olivengrün, röthlich opalescirend. Das Kopfschild ist trapezförmig mit schwach gerundeten Ecken, beim ,^ ein niedriger Lappen in der halben Breite der Stirnnaht vorn scharf abgesetzt und rechtwinkhg zurückgebogen, die Oberlläche eben, weitläufig fein punktirt, lebhaft glänzend; beim $ ist der Rand ringsum ganz schwach aufgebogen, die Oberfläche dichter und kräftiger punktirt, wenig glänzend. Die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn weitläufig fein punktirt, der Scheitel glatt. Die Mund- theile sind wie bei A. analis gebildet bis auf den LTnterkiefer- helm, dessen untere Kauleiste nur in ihrer basalen Hälfte mit den beiden anderen verschmolzen ist, während die apicale, freie Hälfte in 3 runde Zähne gespalten ist, deren äußerer hinter dem

Stett. entomol. Zeit. 1904.

Ol

mittleren steht (Fig. 14. Froiilalaiisichi de.s r. Untei-kiererhcluis). Das Halsschild ist kurz, die Seiten \venig gebogen, die Vorder- ecken etwas vorspringend, die Hinterecken nahezu rechtwinklig, die basale Randfurche vor dem Schildchen kaum unterbrochen, die ganze Oberfläche mit zerstreuten feinen Pünktchen bedeckt. Die Deckflügel sind überall sehr fein punklirl und mit ganz seichten Furchen auf der Scheibe, die den prim. Punktreihen entsprechen; der Seitenrand ist in beiden Geschlechtern neben der Schulter etwas verdickt, weiterhin kräftig gekerbt, der Spitzen- buckel vorspringend. Die Afterdecke ist dreiseitig, gewölbt, beim $ spitzer und mehr vorgezogen als beim ,^^ mit querein- gedrückten Punkten in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter bedeckt, an den Seiten mit einzelnen langen weißen Haaren, die Spitze und der Afterrand spärlich roth gewimpert. Die Bauch- ringe und Brust sind spärlich weiß behaart, der Mesosternal- fortsatz lang und kräftig, zugespitzt, zuerst etwas nach unten gesenkt, die Spitze nach oben umgebogen. Die Vorderschienen sind beim ^ 2zähnig, beim $ 3zähnig, bei letzterem die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.

,^ Länge 1972— 21, Breite 10— IOV2: $ Länge 21— 22'/2, Breite 11 11 V/2 mm. Queensland, Geraldton, Cairns und Cleveland Bay.

14. A. concinnus Blackburn. Auch diese Art kenne ich nicht aus eigner Anschauung, weswegen ich ihre Beschreibung hier wiedergebe:

Mas? Sat brevis: minus convexus; nitidissimus; supra glaber, corpore subtus pygidioque sparsissime albido-pilosis: su])ra brunneo- castaneus i)lus minusve viridi-micans, corpore subtus obscure viridi vel cyaneo plus minusve violaceo-micanti, metasterno medio (exemplorum 2 visorum) splendide aureo, antennis palpis pedibusque castaneis: supra sparsim subtiliter punctulatus, elytris puncturis paulo majoribus lineatim leviter impressis, pygidio ad latera paulo magis perspieue punctulato:, clypeo anticc sat fortiter elevato- reflexo, rotundato: antennarum clava (piani artieuli praecedcntes

Stett. entomol. Zeit. 1904.

92

5 coiiiiiiicli sulilüiigion: pi-olhorace lordter (ransvcrso, antice modice angiistato leviter emavginato, postice fortiter bisinuato (lobo mediano haud emarginato), latoribus fere rectis, angulis anticis vix acutis posticis sat abrupte ret-tis; elytris ad apiceni conjunt'tiin late rotundatis^ mesosterni processu elongato, aculo; tibiis auticis externe 3-dentatis, dentibus apicalibus 2 approximatin inter se, dente 3*> (hoc paiilo ante tibiam mediam sito) sub- obsoleto; ungiiibus ad apicem acutis haud fissis. Long. 6'/2, lat. 31/3 Ihi. N.-Queensland (Mr. French).

This species is the smallcst Anoplognathus 3'et described, being a little smaller than A. abnormis Mac Leay, but otherwiee does not appcar to diller froui its typical congener's, either structurally or in facies. In Sir W. Mac Leav-'s groui)ing of tlie Anoplognathi (Tr. Ent. Soc. K.-S.-Wales IL p. 353—4) it should bc placed, I think, in the group containing rugosus Kirbj, pcctoralis Burm. and dispar M. L., from all of which it difTers widelv inter alia bv the subobsolete puncturation of its elytra.

15. A. aureus Waterhouse. Oben und unten lebhaft gold- glänzend, wie Pkisiotis resplendens, die Beine, Fühler und Mund- theilc hell braungelb, die Seiten der Brust und des Bauches spärlich weiß behaart. Das Kopfschild ist beim ,^ trapezförmig, der Vorderrand etwas verbreitert und aufgeworfen, die Fläche eben, glänzend polirt, weitläufig fein punktirt: beim $ ist es trapezförmig mit stark abgerundeten Ecken, der Rand ringsum fein umgebogen, weniger glänzend, dichter und kräftiger punktirt; die Stirnnaht ist ganz geradhnig, die Stirn nur an den Seilen bei den Augen mit einigen kräftigen Punkten, die Mitte wie der Scheitel punktfrei; die Mundtheilc sind wie bei Calloodes Grayaniis gebildet, die untere Kauleiste am Unterkieferhelm in ihrer vorderen Hälfte frei, nicht gespalten (Fig. IIa). Der Thorax ist flach gewölbt, der Hinterrand vor dem Schildchen lappenartig nach hinten vorgezogen, dieser Lappen nicht gekerbt, die ganze Ober- fläche wie auch das Schildchen und die Deckflügel ohne Punk-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

93

tirung. Die Al'tcrdocke if:^t beim J senkrecht gestellt, abgestutzt, beim $ nach hinten ausgezogen, zugespitzt, an den Seiten spärlich punktirt und weißgrau behaart, die Spitze fein rothbraun ge- M'imjx'rt. Der jMes(»sternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet, scharf zugespitzt, bis zu den Vorderhüften reichend. Die Vorder- schienen haben beim q 2, beim $ 3 scharfe Zähne, beim $ ist die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.

,^ Länge 131/2, Bi-t-'ite 7: $ Länge Ißi/a, Gleite 9 umi. Q u e e n s 1 a n d , Geraldton.

Von ,j habe ic;Ji etwa 12, von $ 3 untersucht, die alle genau dieselbe Länge und Breite hatten.

16. A. aeneus Waterhouse. Von der Körperform des A. rhinastus,. oval, llaeli gewölbt, oben erzgrün wie Mimela princeps, unten kupferroth mit weißlicher oder gelblicher Be- haarung. Das Kopfschild ist gebildet wie bei A. porosus. beim i^ parabolisch, vorn abgestutzt, ein niedriger, schmaler Lappen rechtwinklig zurückgebogen, die Fläche eben, ziemlich kräftig und dicht punktirt; beim $ ist es kurz trapezförmig mit stark gerundeten Ecken, dichter punktirt und weniger glänzend. Die Mundtheile sind wie bei analis gebildet, die untere Kauleiste am Unterkieferhelm in ihi'er vorderen Hälfte frei und in zwei Zähne gespalten. Die Stirn ist ziendich dicht, der Scheitel spärlich punktirt. Der Thorax ist nach vorn gleichmäßig verschmälert, auf der Scheibe spärlich, an den Seiten dichter und gröber punktirt. Seliildchen nur ^^'ellig■ punktirt. Decktliigel beim q nahezu parallelseitig, beim V etwas verbreitert über den Hiuter- hüften, der Seitein-and etwas verdickt, besonders neben den Schultern, und kupfrig: die ganze OberHäche ist dicht punktirt, die Punkte hinter dem Schildchen fein und verloschen, nach den Rändern hin dichter und gröber werdend, die Nahtrippe glatt. Die Afterdecke ist mit groben Punkten bedeckt, die in der Mitte weitläufig stehen, au den Seiten und an der Basis Jedoch überall zu groben Nadelrissen und Furchen zusamnuMiilicßen, aus denen weißliche oder gelbliche Ilaare entspringen: die Spitze und der

stell, eutonioi. Zeit. I'.IUI.

94

Afterrand sind S])äilich roth gewimpert. Die Unterseite ist au den Seiten grob jounktiit und dicht behaart- der Mesosternal- fortsatz ist kräftig, lang, zugespitzt. Die Vorderschiencu sind Szähnig, die innere Klaue an den Vorderi'üßen beim $ gespalten.

Die Type im British Museum, ein $, stammt aus Queens- land, Rcckingham und mißt I51/2 lin. in der Länge, 9 in der Breite; ein ,^, aus Cardwell stammend, fand ich in der Samm- lung des Herrn Obeithür; es mißt 30 mm in dei- Länge, IG'/^ mm in der Breite. Durch die in der Mitte glatte, an den Seiten dicht und grob uadelrissigc Afterdecke biklet die Art den Ueber- gang zur folgenden Gruppe, in welcher diese gleichmäßig nadel- rissig ist.

b. Afterdecke gleichmäßig dicht und fein nadelrissig, in beiden Geschlechtern senkrecht gestellt, an der Spitze nicht aufgebogen, ohne Seiteneindruck, unbehaart, nur um den Afterrand fein gewimpert. ;

17. A. chloropyrus Drapiez. Oben hell braungelb, Kopf, Vorderrücken und Schildchen mit lebhaftem grluiem Erzschimmer, Afterdecke und Unterseite erzgrün, die Beine gelb mit grünem Erzglanz, die Tarsen erzgrün, die Fühler dunkelbraun, die Brust- und Bauchseiten weißgrau behaart. Kopfschild beim ,^ parabolisch, vorn abgestutzt, ein niedriger schmaler Lappen rechtwinklig zurückgebogen, die Oberfläche eben, metallisch grün, glänzend, ziemlich dicht punktirt; beim $ ist es kurz parabolisch, fast halbkreisförmig, der ringsum fein aufgeworfene Rand braun, die Oberfläche dichter und gröber runzlig })unktirt, wenig glänzend; die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn ziemlich dicht, der Scheitel hchter punktirt; die Mundtheile sind wie bei A. analis gebildet, die untere Kauleiste am Unterkieferhelm zweifach gekerbt. Der Thorax ist mäßig lang, vor dem Schildchen ausgebuchtet, die Hinterecken scharfwinkHg, etwas ausgezogen, die ganze Ober- fläche fein punktirt, mit Andeutung einer mittleren Längsfurche. Die Deckflügel sind hell braungelb ohne allen Erzglanz, die Naht etwas verkürzt, die prim. Punktreihen regelmäßig, die Nahtrippe

Stott. futomol. Zeit. 1904.

95

glatt, die übrigen priui. Rippen und die Interstilien unregelmäßig punktirt, d\ti Sculptur hinter dem Seliildchen mehr verloschen; beim ,^ lauten die Punkte der prim. Punktreihen an den Seiten vielfach zu länglichen, im Grunde braun gefärbten Grübchen zu- sammen, beim $ sind die prim. Punktreihen mehr im Ganzen furchenartig vertieft; beim ,S sind die Deokllügel mehr parallel- seitig, der Seitenrand wenig verdickt, nahe dem Hinterrand etwas gekerbt, beim $ sind sie über den Hinterhüften stark verbreitert und der Rand hier kielartig verdickt, weiterhin scharf gekerbt. Die Afterdecke ist überall diolit und fein nadeh-issig, matt seiden- artig glänzend, wie bei riridiaeiieiis, die Spitze und der After- rand fein roth gewimpert. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet, scharf zugespitzt. Die Yorderschienen sind in beiden Geschlechtern Szähnig, beim $ die innere Klaue der Vorderfüße auch einfach oder mit einem ganz feinen Zähnchen vor der Spitze.

^ Länge 211/2-23, Breite llVa-l^'/z; ? I^änge 22'/2 bis 25, Breite 13— 141/2 mm. In Queensland und Victoria häufig.

B. Afterdecke in beiden Geschlechtern gleichmäßig fein behaart, nur bei porosns neben der behaarten Mittellinie beiderseits ein kleiner kahler Heck. ■\>-'^'^'

I. Der Mesosternalfortsalz ist, wie bei allen vorhergehenden Arten, in eine lange Spitze ausgezogen, die bis zu den Vorderhüften reicht. ^j ' ' ' 18. A. porosus Dalman. Eine der häufigsten und variabelsten Arten der Gattung. Die Körperform ist elliptisch, ziemlich ge- wölbt, die Färbung oben 1) hell scherbengelb, alle Ränder ganz fein kupfrig, 2) hell scherbengelb, die Ränder von Kopf, Hals- schild und Schildchen fein erzgrün, deren Oberlläelie kupfer- schillernd, die Afterdecke kupferroth, grün gerandet, die l'nter- seite kupfrig mit grünen Rändern, die Beine gelb mit Kupfer- glanz. 3) hell braungelb, Kopf, Halssehild, Seliilddien und Afler-

StfU. (Mifi)inol. Zeit. l'J04.

96

decke lebhaft erzgrün, die Deckflügel mit grünem Erzglanz, die Unterseite dunkler erzgrün, die Beine gelblich durchseheinend. 4) wie 3, der Vorderkörper dunkler grün, die Deckflügel mit Kupferglanz. Die Tarsen sind stets dunkel erzgrün, die Fühler hellbraun. Das Kopfschild ist beim q parabolisch, die Seiten wenig, der schmale vordere Lappen etwas höher aufgeworfen, weitläufig fein punktirt, glänzend polirt; beim $ ist es trapezoidal mit wenig gerundeten Ecken, der braun gesäumte Rand ringsum fein umgebogen, dicht und fein runzlig, weniger glänzend ; die Stirnnaht ist geradhnig, die Stirn beim $ dicht, beim ,^ weit- läufig punktirt, der Scheitel fast glatt; die Mundtheile sind wie bei A. analis eebildet. Das Halsschild ist am Hinterrand vor dem Schildchen breit ausgebuchtet, an den Seiten fein punktirt, das Schildchen wie die Mitte des Thorax punktfrei. Die Deck- ilügel sind elliptisch, der Seitenrand beim V neben der Schulter etwas verdickt und über den Hinlerhüften winklig etwas nach unten gebogen, der Hinterrand bei der Naht etwas ausgezogen, die Naht selber etwas verkürzt ; sie zeigen die gewöhnlichen prim. Punktreihen, von denen die erste bei der Naht ganz regel- mäßig ist und aus kleinen Punkten besteht, während in der IL, IIL und IV. einzelne Punkte stark grubig vertieft oder durch Zusammenfließen mehrerer Punkte in kurze Gruben umgewandelt und im Grunde schwarzbraun gefärbt sind; die Interstitien sind unregelmäßig fein punktirt, die Scnlplur hinter dem Schildchen verloschener als weiterhin: der Rand ist bei der hinleren äußeren Ecke gekerbt. Zuweilen tragen die Deckflügel nur wenige dunkle Punkte, zuweilen sind fast alle Punkte der genannten 3 Rippen in Grübchen oder kurze Furchen umgewandelt. Die Afterdecke ist nadelrissig und weiß behaart bis auf zwei kahle glänzende Flecke neben der Mittellinie; um die Afteröffnung und auf der Spitze stehen vereinzelte rothe Wimpern. Die Bauchringe tragen in der Mitte die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte, an den Seiten sind sie wie die Brust dicht nadelrissig und weiß behaart. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet,

Stett. outomol. Zeit. 1Ö04.

97

zuges])ilz(, die Spiizc et\Aas umgebogen. Die Vorderschienen sind Szälinig, beirii ^ die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.

^ Länge 18—24, Breite 11 13: $ Länge 21— 26, Breite 121/2 141/2 mm. Queensland, Rockhampton; N.-S.-Wales, Kiehmond River, Sidney, Lambton; Victoria, Melbourne, Mansfeld.

Herr Oberthür besitzt aus der Lansberghe'schen Sammlung oline genauere Fundortangabe ein $, das oberseits ganz schwarz ist mit geringen Resten von grün auf dem Kopf und an den Rändern des Thorax und der Deckflügel, unten ist die Färbuno- dieselbe wie bei Nr. 3.

19. A. Boisduvali Boisduval. Länglich elliptisch, hoch gewölbt, hell braungelb auf Kopf, Vorden-ücken und Schildchen prachtvoll grün und violett schimmernd, die Deckflügel gewöhn- lich mit schwachem grünem oder violettem Schiller, selten leuch- tend kupferroth mit erzgrünen Reflexen, die Afterdeeke, Unter- seite und Schenkel hefl erzgrün, die Schienen heller, die Tarsen dunkler violett, die Fühler gelbbraun, die Afterdecke ziemlich spärlich, Bauchseiten und Brust etwas dichter anliegend weiß behaart. Das Kopfschild ist beim (^ trapezoidal, der Vorder- rand braun gesäumt und hoch aufgeworfen, die Oberfläche eben, dicht und ziemlich kräftig punktirt, glänzend erzgrün, ringsum gelb durchscheinend; beim $ ist es küi-zer trapezförmig, die Ecken vorn abgerundet, der Rand ringsum braun gesäumt, vorn höher umgebogen als an den Seiten, dichter runzlich punktirt, wenig- glänzend; die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn dicht und kräftig (beim $ stärker als beim q) punktirt, der Scheitel lichter; die Mundtheile sind wie bei analis gebildet, die Schneide der Ober- kiefer (zwischen Spitze und Mahlzahn) zahnartig vorgezogen. Das Halsschild ist kurz, die 4 Ecken scharfwinklig vorgezogen, der Hinterraud vor dem Schildehen halbkreisförmig ausgeschnitten, die Oberfläche auf der Scheibe ganz zerstreut, an den Seiten etwas dichter fein punklirl. Das Schildchen ist nur bei der Basis fein punktirt. Die Deckllügel sind parallelseitig, der Seiten- rand in beiden Geschlechtern neben der Schulter etwas verdickt,

Stott. entomol. Zeit. 1904. 7

98

weiterhin fein gekerbt, die Ecke bei der Naht etwas ausgezogen, die Naht selber etwas verkürzt; sie sind regelmäßig und tief gefurcht, den inim. Punktreihen entsprechend und die Punkte der prim. Punktreihen bald zu kurzen Grübchen, bald zu längeren Strichen vereinigt und im Grunde braun gefärbt; die letzte oder 11. prim. Punktreihe, welche die Seitenrippe begrenzt, bleibt stets von solchen dunklen Punkten frei, die erste (bei der Naht) zeigt solche nur nahe dem Hinterrand, die 10. nur dicht bei der Basis; die Interstitien und prim. Rippen auf der Scheibe zeigen Reihen feinerer Punkte, die ganze Sculptur ist hinter dem Schildchen verloschener als weiterhin. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, zwischen den Nadelrissen fein höckerig, wenig glänzend, überall weiß anliegend behaart, um die Afteröffnung roth gewimpert. Der Mesosternalfortsatz ist nach vorn gerichtet, spitz und lang; die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern Szähnig, beim $ die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.

^^ Länge 22—24, Breite 12— 131/2; ? Länge 25—27, Breite I31/2 14^/2 »mi- Queensland, Rockhampton, Cairns, Geraldton, Cooktown; N.-S. -Wales, Sidnej?

20. A. prasinus Castelnau. Eiförmig, hochgewölbt, oben und unten apfelgrün wie eine Plafj/coelia, alle Ränder gelb ge- säumt, der Rand des Kopfschildes, die Stirnnaht und die Zähne der Vorderschienen braunschwarz, die Füße, Fühler und Mund- theile braungelb. Das Kopfschild ist beim q spitz parabolisch, der Vorderrand aufgebogen, die Fläche bei der Stirnnaht zu- weilen schwach eingedrückt, weitläufig punktirt, glänzend, beim $ nahezu halbkreisförmig, nicht eingedrückt, dichter runzlig punktirt, M^enig glänzend; die Stirnnaht ist in der Mitte schwach nach hinten geschwungen, die Stirn fein und mäßig dicht, der Scheitel ganz weitläufig punktirt; die Mundtheile sind wie bei A. analis gebildet, der Unterkieferhelm sehr kräftig, alle Kau- leisten fest mit einander verwachsen. Das Halsschild ist kurz, die Seiten gleichmäßig gerundet, die Ecken scharf, der Hinter- rand vor dem Schildcheu beim ,_^ ganz ilach ausgebuchtet, ])eini

Stett. entomol. Zeit. 1904.

99

$ nahezu gerade abgestutzt, die Oberfläche weitläufig und ver- loschen punktirt. Die Deckfliigel sind regelmäßig gefurcht (den prim. Punktreiben entsprechend) und in den Furchen kräftig punktirt, die prim. Rippen punktfrei, von den Interstitien enthält das erste, zweite und dritte je eine Reihe kräftiger Punkte; die Deckflügel sind gemeinsam zugerundet, bei der Naht nicht ver- kürzt, der Seitenrand in beiden Geschlechtern schwach verdickt, nahe dem Hinterrand g«kerbt. Die Afterdecke ist fein quer- runzlig, wenig glänzend, spärlich anliegend grauweiß behaart. Die Bauchseite' und Brust ist anliegend grauweiß behaart, der Mesosternalfortsatz gerade nach vorn gerichtet, lang, zugespitzt, die Spitze gelb. Die Vorderschienen sind 3zähnig, der basale Zahn beim ,^ oft sehr klein, beim $ die innere Klaue der Vorder- füße gespalten, die Fühlerkeule beim ,^ nur wenig länger als beim $.

^ Länge I8-I91/2, Bi'eite IO1/2— ^Va^ ? Länge 22, Breite 121/2- 14 mm. N.-S.-Wales, Richmond River.

21. A. concolor Burmeister. Länglieh elliptisch, ziemlich hoch gewölbt, blaß rothgelb, bei dunkleren Stücken sind oben alle Ränder, unten Bauch und Brust sowie die vordere Hälfte der Hinterschenkel schwarzgrün, bei helleren Stücken ist oben nur der Hinterrand des Halsschildes, unten nur die Brust schwarz- grün; Fühler und Tarsen sind stets braungelb. Das Kopfsehild ist beim $ nahezu halbkreisförmig, der fein braun gesäumte Rand etwas umgebogen, die Fläche ziemlich dicht und kräftig jnmktirt; die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn mäßig dicht, der Scheitel weitläufig punktirt; die Mundtheile sind w^ie bei A. aureus gebildet, die 3 Zähne der basalen Kauleiste weit auseinander stehend. Das Halsschild ist kurz, vor dem Schildchen nicht aus- gerandet, die Oberfläche weitläufig fein punktirt. Die Deckflügel zeigen regelmäßige Punktreihen (prim. Punktreihen) und zwischen diesen spärliche unregelmäßige Punkte, die Nahtrippe ist punktfrei, die ganze Sculptur durch feine Querrunzeln etwas undeutlich; die Naht ist ganz schwach verkürzt, der Seitenrand nicht verdickt

Stctt. entoniol. Zeit. 1904. 7*

100

bei der Hinteveckc fein gekerbt. Die Afterdecke ist mit zu- sammenfließenden eingeritzten Zackenlinien dicht bedeckt, gleich- mäßig anliegend graiigelb behaart, ßauch und Brustseiten sind dicht sculptirt und anliegend graugelb behaart 5 der Mesosternal- fortsatz ist lang und spitz; die Y orderschienen sind Szähnig, die innere Klaue der Vorderfüße einfach.

V Länge 16—20, Breite 91/2 12 mm. Queensland, Clarence River.

22. A. pallidicollis Blanchard. Durch eine Bemerkung Mac Leay's verleitet, habe ich in der Stettin. E. Z. 1898 p. 32 diese Art für identisch mit A. porosus erklärt: inzwischen habe ich aber den echten A. pallidicollis in Anzahl erhallen und finde, daß er eine selbstsländige Art ist, die sich vor Allem durch das gleichmäßig dicht uadelrissige und gleichmäßig anliegend behaarte Pygidium von porös iis unterscheidet. Er gleicht in Größe und Habitus einem kleinen porosits^ die Färbung ist oben hell braun- gelb, alle Ränder fein braungrün, Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrig glänzend, die Deckflügel beim q gewöhnlich (aber nicht immer, beim ^ fast nie) mit grubigen braunen Punkten, die Afterdecke und Unterseite dunkel erzgrün, die Fühler und Beine gelbbraun, die Hinterschienen und Tarsen dunkler, erzgrün, After- decke, Bauch und Brust anliegend weißgrau behaart. Das Kopf- schild des o ^st wie bei porosus gebildet, der vordere Lappen etwas breiter und höher aufgeworfen, der Rand ringsum braun, die Fläche beiderseits beim Seitenrand etwas eingedrückt, kräftig punktirt, beim $ ist es trapezförmig mit kaum gerundeten Ecken, der Rand besonders vorn aufgebogen, dicht netzartig gerunzelt, schwach glänzend; die Stirnnaht ist scheinbar etwas nach vorn gebogen, Stirn und Scheitel beim q weitläufig kiäftig punktirt, beim $ die Stirn dicht runzlig, der Scheitel weitläufig punktirt; die Mundtheile sind wie bei porös us gebildet, wodurch sich be- sonders die $ von der vorhergehenden Art unterscheiden. Das Halsschild ist ziemlich kurz, vor dem Schildchen flach aus- geschnitten, glänzend polirt, weitläufig fein punktirt. Auch das

Stett. entomol. Zeit. 1904.

101

Schildflica ist lein puuktirt. Die Deckiliigel sind puniUelseitig, gemeinsam' zugerundet, die Naht uiclit verkürzt, der Seitenvand in beiden Geschlechtern neben der Schulter verdickt, weiterhin dicht gekerbt; ihre Oberlläclie ist mit vielen Punktreihen bedeckt und beim o sind viele dieser Punkte überall (aueh hei der Naht) zu Grübchen oder kurzen Furchen vereinigt, die im Grunde braun gelUrbt sind 5 bei den 3 $, die ich gesehen habe, sind diese braunen Punkte klein und sehr spärlich. Die .\fterdecke ist wie bei concolor sculptirt, anliegend weiß behaart, ebenso Bauch und Brust. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet, scharf zugespitzt, die Yorderschienen bei q und $ scharf 3zähnig, beim $ die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.

,S Länge 18— 201/2, Breite 10— II1/2; ? Länge 19—22, Breite 11 12 mm. Queensland; N.-S. -Wales, Sidney; Victoria, Melbourne, Mansfeld.

23. A. Mac Leayi Blackburn. Breit elliptisch, kräftig ge- baut, tlach gewölbt, hell braungelb, oben mit hellem grünem Erz- schimmer, die Decktlügel hell violett schimmernd, die Unterseite dunkel erzgrün, die Beine hell brauugelb mit grünem Erzschimmer, der Hinterrand der Bauchringe, der Mesosternalfortsatz und die Tarsen goldig-grün, die Fühler braun. Das q ist mir unbekannt und ich glaube auch, daß die Type Blackburn's ein $, nicht wie er glaubt, ein (^ ist. Beim $ ist das Kopfschild trapezförmig mit gerundeten Vorderecken, ringsum fein schwarzbraun gesäumt, der Vorderrand etwas aufgeworfen, die Fläche eben, die Stirn- naht ganz geradhnig, braun, Kopfschild und Stirn dicht runzlig puuktirt, wenig glänzend, der Scheitel sperriger und feiner punktirt; die Mundtheile wie bei anaiis gebildet. Das llalsschild ist relativ kurz, vor dem Schildchen deutlich ausgeschnitten, die Mitte glänzend polirt, sehr fein und weitläulig. die Seiten dichter und stärker puuktirt. Das Schildchen ist an der Basis gelbgrau behaart und spärhch i)unklirl. Die Deckflügel sind gemeinsam zugerundet, die Schultern vorspringend, der Seitenrand in ziem- licher Länge kielartig verbreitert und hinten mit feinem Haut-

Stett. cntomol. Zeit. 1904.

102

saiim, die pvini. Punktreihen in ganz seichten, verloschenen Furchen stehend, die Nahtrippe glatt, die übrige Oberfläche zer- streut fein punktirt. Die Afterdecke ist dicht und fein nadel- rissig, wie bei viridiaeneus.. hell erzgrün, seidenartig glänzend, dicht anliegend grau^A•eiß behaart mit längeren rothgelben Wimpern nahe der Spitze und um den Afterrand. Die Bauchringe sind dunkel erzgrün mit goldig-grünem oder kupfrigem Hinterrand, die Mitte kahl, die Seiten anliegend grauweiß behaart; die Brust ist dicht abstehend grauweiß behaart, der Mesosternalfortsatz lang und spitz, die Vorderschienen kräftig Szähnig, von den Vorder- klauen die innere fein gespalten.

$ Länge 28, Breite 16 mm. N.-S.Wales, Glen Innes.

24. A. Odewahni Mac Leav. In Größe, allgemeiner Körper- form und Färbung dem A. analis gleichend, das Kopfschild beim (^ jedoch schmäler nach vorn verjüngt, durch das dicht behaarte Pygidium, die lang und dicht behaarte Brust an hirsutns und explanatns erinnernd, doch ist der Mesosternalfortsatz gerade wie bei rubiginosus länger als in der hirstitus -Gn\p\K\ Länglich elhptisch, mäßig ge\Aölbt, sehr kräftig gebaut, oben hell braungelb mit hellem grünem Erzglanz, der Vorderkörper lebhaft violett schillernd, unten dunkel erzgrün, die Beine rothbraun mit lebhaftem violettem Schiller, die Tarsen schwarzgrün. Das Kopf- schild ist beim ,^ trapezförmig, lang, die Seiten kurz vor dem Vorderrand parallel, der Vorderrand hoch aufgebogen, ringsum fein schwarzguin gesäumt, die Fläche eben, die Stirnnaht gerad- linig, dunkelgrün, die Stirn wie das Kopfschild äußerst fein runzlig, matt glänzend, abstehend gelb behaart, der Scheitel glänzend polirt, weitläufig punktirt. Die Mundtheile wie bei analis gebildet, die Außeutcke der Oberkiefer etwas nach oben umgebogen. Das Halssehild mit deutlicher feiner Längsfurche, vor dem Schildchen flach ausgeschnitten, Hinterecken stumpf, gerundet, Vorderecken spitz scharf vorgezogen, die Seiten etwas nach oben umgebogen, die Mitte äußerst fein und zerstreut, die Seiten nur wenig dichter punktirt, Das Schildchen ist an der

Stett. entomol. Zeit. 1904.

103

Basis graugelb beluuu-t, au den Seiten puuktirt. Die Deckllügel sind ;iu der. S])itze etwas ausgezogen und einzeln zugeruiidet, der Seitenrand neben der Seludter ganz schwach verdickt und ver- breitert, Aveiterhin fein gekerbt, ohne sichtbaren Hautsaum, fein und verloschen gefurcht und überall fein punktirt. Die After- decke ist in der Mitte zerstreut, an den Seiten dichter querrissig, anliegend weißgrau behaart mit längeren rotheii \Vim])ern um den Afterrand, Die Bauchringe sind auch in der Milte anliegend weißgrau behaart (wie niontanus), die Brust dicht mit langen abstehenden Haaren bekleidet, der Mesosternalfortsatz wie bei rubiginosiis kürzer als bisher, scharf zugespitzt. Die Vorder- schienen mit 3 kräftigen schwarzen Zähnen, der mittlere dem Spitzenzahn genähert, alle Klauen einfach.

,^ Länge 27, Breite I51/2 mm; $ mir unbekannt. Süd- Australien, Norwood.

25. A. rubiginosus Mae Lea}-. Kurz eiförmig hoch ge- \A-öIbt, braungelb mit lebhaftem violettem Schimmer, auf Kopf, Halsschild und Schildchen außerdem mit grünem Erzglanz, After- decke und Unterseite dunkel erzgrün, die Beine roth violett, .leb- haft glänzend, die Tarsen etwas dunkler, die Fühler schwarz- braun. Das Kopfschild ist beim q geformt wie bei Boisducali , fein braun gesäumt, dicht und fein punktirt, mit einzelnen gröberen Punkten dazwischen, lebhaft glänzend; die Stirn ist ziemlich dicht, der Scheitel weitläufig punktirt; die Mundtheile sind sehr kräftig gebaut, wie bei analis. der mittlere Vorsprang der Unter- lippe aber schmal. Das Halsschild ist ziemlich lang, vor dem Schildchen llach ausgeschnitten, überall fein i)unktirt; auch das Schildchen ist ziemlich dicht punktirt. Die Deckllügel sind dicht kräftig punktirt, nur die erste prim. Punktreihe (bei der Naht) regelmäßig, die Nahtrippe punktfrei, die Sculptur durch viele feine Querrunzehi undeutlich gemacht. Die Afterdecke ist mit vielen großen Punkten bedeckt, die querelliptisch scharf um- rissen sind und in der Mitte vielfacii vereinzelt stehen, an den Seiten jedoch zusanunenlließen; sie ist anliegend weißlieh behaart

Stolt. entojnol. Zeit. 1904.

104

wie auch die Seiten der Brust und des Bauches. Der Meso- sterualfortsatz ist kürzer als bisher, gerade nach vorn gerichtet, scharf zugespitzt. Die Vorderschienen sind 3zähnig.

<^ Länge 2I1/2, Breite I31/2 mm. N.-S.-Wales, Glen Innes; das $ ist mir nicht bekannt.

26. A. nebulosus Mac Leay. Hellgelb, Kopf, Vorderrücken und Schildchen mit schwachem .Kupferschiller, der Kopf, das Halsschild am Vorder- und Hinterrand (nicht an den Seiten) und das Schildchen fein erzgrün gesäumt; zuweilen ist die Mitte des Thorax, dem Ansatz der Muskulatur entsprechend, und der Kopf unbestimmt dunkler gefärbt, woher die Art ihren Namen hat 5 die Afterdecke ist gewöhnlich eizliraun mit Kupferschimmer, grün gerandet, die Unttrseite dunkel erzgrüii, die Beine und der Mesosternalfortsatz gelbbraun mit Kupfersehiller, die Schienen etwas dunkler, die Tarsen dunkelgrün, die Fühler braungelb 5 Afterdecke und Unterseite sind anliegend weiß behaart. Das Kopfschild ist beim q ringsum aufgebogen, vorn mehr als an den Seiten, der vordere Lappen scharf abgesetzt und wie bei porosiis zurückgebogen; die P'Iäche ist eben, glänzend, fein punktirt; beim $ ist es parabolisch ringsum fein gerandet, vorn etwas aufgeworfen, dicht runzlig punktirt, wenig glänzend; die Stirnnaht ist deutlich nach vorn gesehM'ungen, die Stirn ziemlich dicht, der Scheitel lichter punktirt; die Mundtheile sind wie bei analis gebildet. Das Halsschild ist kurz, vor dem Schildchen nahezu halbki-eisförmig ausgeschnitten, die Ecken scharfwinklig, die Seiten dicht und hier und da runzlig, die Mitte zerstreut punktirt mit Andeutung einer Längsfurche. Das Schildchen ist zerstreut punktirt. Die Deckflügel sind gestreckt elliptisch, bei der Naht in eine Spitze ausgezogen (Fig. 15), daneben etwas geschwungen, der Seitenrand neben der Schulter verdickt und in beiden Geschlechtern ähnlich wie bei rhinastus \a inklie verbreitert; sie sind dicht und kräftig punktirt, aber nur bei der Naht in eine regelmäßige Reihe geordnet, die Nahtrippe punktfrei, der Seitenrand bis zur Spitze fein gekerbt. Die Afterdecke dicht

Stett. ontomol. Zeit. 1904.

105

niidelri.si^ig, aiiliegi'iid weiß Ix'liuart, der Afterraiid mlli gr\\imp('r(. Bauch und Bi-.ust sind anliegend weiß beliaart, der Mesogternal- fortsatz sehr kräftig und lang, zuerst etwas nach unten gesenkt, dann nach oben unigeltogen, stumpf gerundet. Vorderschienen 3zähnig, der basale Zahn beim ,j sehr schwach, auch beim $ alle Klauen einfach.

^ Länge 20—21. Breite 11 121/2; -?- Länge 22—24, Breite 12' /2 13'/2 mm. Im ganzen nördlichen und inneren Austrahen häufig. Queensland. Cooktown, Port Denison, Coomooboolaroo-Duaringa (^leek), Rockhampton, Cap York- Somerset; S.-A ust ralien, Burrundie.

27. A. acuminatus nov. spec. Der vorhergehenden Art zunächst verwandt, aber durch die Färbung und durch die Form des Kopfschildes und der Spitze der Deckflügel bestimmt davon verschieden. Länglich elliptisch, gewölbt, schön hellgelb mit prachtvollen grünen und goldigen Reflexen, besonders auf Kopf, Vorderrücken und Schildchen, der Thorax am Vorder- und Hinterrand, das Schildchen ringsum und die Naht dunkel erz- grün, Afterdecke und Unterseite hell erzgrün mit goldigen Re- flexen, die Tarsen dunkelgrün, die Fühler hellgelb, Afterdecke und Unterseite anliegend weiß behaart. Das Kopfschild ist beim ,j gebildet wie bei analis, dem der Käfer auch in der Färbung gleicht, der Vorderrand hoch aufgeworfen, die Fläche dicht fein punktirt, lebhaft glänzend; die Stirnnaht ist etwas nach vorn geschwungen, die Stirn kräftig punktirt, mit 2 Grübchen, der Scheitel ganz weitläufig punktirt; die Mundtheile wie bei analis. Das Halsschild ist etwas länger und flacher als bei nebidosus, die Seiten etwas aufgebogen, dicht fein runzlig, seidenartig glän- zend, die Mitte weitläufig punktirt, glänzend polirt, der Hinter- rand vor dem Schild eben ganz seicht ausgebuchtet. Das Schildchen hat nur an der Basis einige Pünktchen. Die Deckflügel sind am Ende in zwei scharfe, divergirende Spitzen ausgezogen (Fig. 16), daneben ausgebuchtet, die Spitzen selber sowie auch der hintere Seitenrand und die vorspringenden Spitzenbuckel zahnartig ge- Rtott. entomol. Zeit. 1904.

ior>

kerbt ^ der Seitearand neben der Schulter ist kaum verdickt und nicht verbreitert- die Skulptur ist regelmäßiger, die prim. Rippen wenigstens auf der Scheibe durch seichte Furchen begrenzt und die vielen kräftigen Punkte nicht bloß in diesen Furchen, sondern auch an den Seiten in regelmäßige Reihen geordnet; wie ge- wöhnlich ist die Punktreihe bei der Naht regelmäßig und diese punktfrei. Die Afterdecke ist dicht quernadelrissig, anliegend weiß behaart, ebenso die Seiten des Bauches und der Brust; der Mesosternalfortsatz ist mehr gerade nach vorn gerichtet, schwächer und spitzer, die Vorderschienen sind Szähnig.

o' Länge 21 1/2 —24, Breite 12 13 mm; $ iguota. Queensland, Cloncurry.

28. A. punctulatus Olifl'. Länglich elliptisch, flach ge- wölbt, die Oberseite satt grasgrün mit erzgrünen Seitenrändern, Afterdecke und Unterseite bronzefaiben entweder kupferglänzend oder kupfrig mit erzgrünen Beinen oder rein erzgrün, die Fühler dunkelbraun mit hellerem Stiel. Das Kopfschild ist wie bei analis gebildet, der Vorderrand beim q oben mit weißen Haaren besetzt, die Fläche vertieft, dicht grob punktirt wenig glänzend; beim $ halbkreisförmig, ganz fein umrandet, der Rand kupfrig, außen mit feinen gelben Wimpern, die Fläche eben, dicht mit genabelten Punkten bedeckt; die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn wie auch der Scheitel dicht mit genabelten Punkten bedeckt, wenig glänzend; die Mundtheile sind wie hei Calloodes gebildet. Das Halsschild ist flach gewölbt, der Hinterrand vor dem Schildchen nahezu rechtwinklig ausgeschnitten, die Seiten gleich- mäßig gerundet, die ganze Oberfläche an den Seiten dicht, auf der Mitte weitläuflger kräftig punktirt. Das Schildchen ist fein und weitläufig punktirt. Die Deckflügel sind parallelseitig, der Seitenrand in beiden Geschlechtern nur ganz schwach verdickt, kupfrig oder erzgrün, nach dem Hinterrand zu mit feinen Ein- kerbungen, aus denen weiße Haare entspringen, die Spitze bei der Naht beim ,^ ganz schwach, beim $ nicht ausgezogen; die ganze Oberfläche ist dicht mit Punkten bedeckt, die nur bei der

Stett. entomol. Zeit. 1904.

107

Nalii in oinc Reihe iiDgeorduet und nahe der S])itze leicht fui-chenartig vertieft sind; die Nahtrippe ist in ihrer vorderen Hälfte glatt, nach der Spitze hin punktirt. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, anliegend weiß behaart, die Haare nach der Spitze hin länger werdend und außerdem der Afterrand lang rothgell) gewimpeil. Bauchseiten und Brust sind anliegend weißgrau behaart, der Mesosternallbrtsatz lang und kräftig, zuerst etwas nach unten gesL'nkt, dann nach oben umgebogen, die Spitze zugerundet. Die Vordersehienen sind beim ,j 2zähnig, beim $ undeutlich Szähnig, wie bei Calloodes beim ^ die Schiene breiter, der Spitzenzahu kurz, beim ^ die Schiene schmäler, der Spitzenzahn länger, zugerundet; die innere Klaue der Vorderfüße beim $ gespalten.

S Länge 18—24, Breite 91/2— 121/2; ? Länge I91/2— 241/2, Breite 11 121/2 mm. Queensland, Cairns, Redljnch.

29. A. insularis Ohaus. Der vorhergehenden Art zunächst verwandt, schön kupferroth mit grünlichen Reflexen, das Schildchen . und der Hinterrand der Deckflügel fein grün gesäumt, die Schenkel und die Mitte der Bi'ust grün durchscheinend. Der Kopf ist gebaut und skulptirt wie bei punctvlatus, das ganze Kopfschild beim ,3 ziemlich dicht und lang grauweiß behaart. Halsschild und Schildchen wie bei punctiilaiits, die Skulptur jedoch feiner, die Seiten des Halsschildes dicht runzlig, wenig glänzend, die Mitte jedoch feiner punktirt, glänzend polirt. Noch stärker ist die Skulptur auf den Deckflügeln zurückgebildet, wo die Parthie hinter dem Schildehen fast punktfrei, äusserst glänzend polirt erscheint:^ die Nahtrippe zeigt nur einige spärliche Pünktchen. Die Skulptur der Afterdecke und Unterseite ist dieselbe wie bei punclulaius. die Behaarung jedoch länger und dichter; die Behie wie bei pimctitlatns.

,^ Länge 21, größte Breite 12; $ Länge 22, Breite 13 nun. Brit. N. -Guinea, Mt. Alexander Mt. Nisbet (Anthony), Jan. 96. Die typischen Stücke befinden sich jetzt in meiner Sammlung.

Stott. entomol. Zeit. 1904.

108

Die Arl ist offenbar dem piinctulaiiis nahe verwandt, vielleicht nur eine Lokalrasse, ausgezeichnet diireh schwächere Skulptur und stärkere Behaarung; doch habe ich unter etwa 200 Stücken des punclulatus keines gefunden, das auf der Ober- seite auch nur einen Anflug von kupfriger Färbung gezeigt hätte.

30. A. abnormis Mac Leay. Länglieh elliptisch, blaßgelb, 2 Flecke auf dem Scheitel, 4 Längsstreifeu auf dem Thorax und die Umrandung des Schildchens dunkel erzgrün, die Deckflügel mit einem dunkleren Sehleier, der einen breiten gelben Rand ringsum frei läßt- die Afterdecke und Unterseite dunkel erzgrün, die Schenkel, Fühler und der Mesosternalfortsatz hell braungelb, die Schienen und Tarsen dunkler braun mit Erzglanz. Das Kopfschild ist in beiden Geschlechtern nahezu halbkreisförmig, der Rand beim ^ ringsum ziemlich hoch, beim ^ nur ganz fein umgebogen, die Fläche eben, beim (^ am Rande dicht runzhg, in der Mitte spärlich punktirt, glänzend, beim $ überall dicht runzlig, matt 5 die Mundtheile sind wie bei A. cuweus und con- color gebildet. Das Halsschild ist sehr kurz, nur vor dem Schildchen ganz schwach vorgezogen und hier gerade abgestutzt, die Seiten gleichmäßig gerundet, die Ecken scharf, die ganze Oberfläche ziemlich gleichmäßig und dicht punktirt. Das Schildchen ist weitläufig und fein punktirt. Die Deckflügel sind seicht gefurcht und in den Furchen punktirt (prim. Puuktreihen), die Nahtrippe punktfrei, das Uebrige fein punktirt, der Seiten- rand kaum verdickt neben den Schultern, weiterhin bis zur Spitze und die hintere Hälfte der Naht fein gekerbt. Die After- decke ist fein quernadelrissig, dicht anliegend weiß behaart, der Afterrand ziemlich lang rothgelb gewimpert; Bauch und Brust anliegend grauweiß behaart, der Mesosternalfortsatz gerade nach vorn gerichtet lang, die Spitze gerundet. Die Vorderschienen beim ö 2-, beim $ Szähnig, auch bei letzterem alle Klauen einfach.

Bei einem $ meiner Sammlung sind die Deckflügel gleich- mäßig blaßgelb und die grüne Längsbinde des Thorax erstreckt sich bis über die Schultern.

ßtett. entomol. Zeit. 1904.

109

,^ Länge 13'/2— 141/2, Breite 7— 71/2^ ? L^i»g^' 14'/2-i7, Breite 8 9 mm. Queensland, Wide Bay.

31. A. Rothschildti Ohaus. Der vorhergehenden Art in Größe und Köri)erlovm zunächst verwandt, hellgelb, Kopf, Hals- schild, Schildehen und Deekllügel ringsum ziemheh kräftig dunkel erzgrün gesäumt die ersteren mit lebhaftem grünem oder goldigem Erzglanz, Afterdeeke und Unterseite dunkel erzgrün, die Schenkel hell erzgrün, die Schienen glänzend braun, die Tarsen dunkelgrün, die Fühler braungelh. Das Kopfschild ist breit viereckig, die Ecken beim $ ein Avenig, beim 3 l^'i"m gerundet, der Rand besonders vorn bei letzterem hoch aufgeworfen, die Fläche spärHch punktirt, glänzend, beim v der Rand nur wenig umgebogen, fein braun gesäumt, die Fläche dicht runzhg punktirt, matt: die Stirnnaht ist wie bei abnormh sehr fein, geradlinig, an den Seiten braun pigmentirt, so daß es den Anschein gewinnt, als sei sie in der Mitte unterbrochen; die Mundthcile wie bei «6- nonnis. Das Halsschild ist wie bei der vorhergehenden Art, vor dem Schildehen etwas mehr vorgezogen und ganz seicht ausgerandet, die Fläche gleichmäßig ganz fein punktirt 5 ebenso das^ Schildchen. Die Deekflügel sind beim Seitenrand etwas mehr verdickt, weiterhin bis zur Naht gekerbt, die Nahtrippe bei der Spitze fein punktirt, die ganze Oberfläche mit vielen feinen Punktreihen bedeckt. Afterdecke, Unterseite, Mesosterualfortsatz und Beine wie bei abnonnis, die Behaarung etwas feiner und

länger.

3 Länge 15-16, Breite 7'/2-8; ? Länge 16-18, Breite 81/2— 91/., mm. Queensland, Geraldton (Meek)-

Während alle Arten der Gruppe BI, von 18 31, auf der Oberseite kidd sind, ist die folgende gleichmäßig mit Schuppen

bekleidet.

32. A. velutinus Boisduval. Eiförmig, das ,^ schlanker, hoch gewölbt, glänzend braungelb (nur Stücke, die in Spiritus lagen, sind dunkler braun), die ganze Oberseile und die After- decke wie auch die Außen.^'ite der Schienen ^^eitläutig mit

Slott. oiitomol. Z<'it. l'J04.

110

länglieheu weißen Schup}3en bekleidet, der Bauch anliegend und ziemlieh kurz, die Brust abstehend mit langen grauweißen Haaren dicht bedeckt. Das Kopfschild ist beim ,^ wie bei reticulatns gebildet, ringsum schwarzbraun gesäumt, grob punktirt, in jedem Punkt eine längliehe Schuppe, vor der Stirnnaht etwas einge- drückt, beim $ ist es halbkreisförmig, ringsum fein schwarzbraun gerandet, dicht und grob punktirt, eben; die Stirnnaht ist in der Mitte nach hinten gebogen, die Stirn dicht, der Scheitel weit- läufiger punktirt, die groben Punkte mit Schuppen besetzt; die Mundtheile sind wie bei reticulatus gebildet, mit spitzem, kräftigem Zahn an der Schneide vor dein Mahlzahn und doppelt gekerbter Kauleiste am Unterkieferhelm. Das Halsschild ist hoch ge%völbt, vor dem Schildchen nach hinten ausgezogen und ausgeschnitten, die Oberfläche zerstreut kräftig punktirt, in jedem Punkt (wie auf dem Kopf und Schildchen eine einzelne weiße Schuppe. Das Schildchen ist an der Basis dicht gelbweiß behaart, zerstreut punktirt und beschuppt. Die Deekflügel sind hochgewölbt, die Naht etwas verkürzt, der Seitenrand verdickt und braun gefärbt, mit Reihen grober Punkte, die etwa den prim. Punktreihen ent- 8])rechen auch die Interstitien auf der Scheibe enthalten Punkt- reihen — und aus denen stets mehrere, 2 7, weiße Schuppen- haare entspringen; hinter der Schulter befindet sich gewöhnlich ein brauner runder Fleck. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, zuweilen sehwach erzgrün, anliegend grauweiß behaart, der After- rand ganz kurz rothgelb gewimpert. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet, lang, scharf zugespitzt, die Vorder- schienen in beiden Geschlechtern Szähnig, die innere Klaue der Vorderfüße beim $ gespalten.

S Länge 23—28, Breite I31/2-I6, ? Länge 21—28, Breite 13 161/2 mm. Queensland, Port Denison; N.-S. -Wales, Sidney, Lambton; Victoria, Mansfeld.

Durch die lange und dichte Behaarung der Brust leitet Vielvtinvs zu den Arten der folgenden Gruppe hinüber.

Stott. entoDiol. Zeit. 1904.

111

II. Der Mesosternalfortsatz bildet eine kurze Spitze, die die Mittelhüfteii nur wenig überragt. \}-H^ a. Der Mesosternalfortsatz ist scbarf zugespitzt, beim $ deutlich länger als beim q, die ganze Unterseite mit langen weichen abstehenden Haaren bekleidet; die Vorderhiiften offen, ohne Fortsatz der Vorderbrust. 33. A. suturalis Boisduval. Oval, gewölbt, oben scherben- gelb erzgrün glänzend, alle Ränder dunkel erzgrün, Afterdecke und Unterseite dunkel erzgrün, die Schenkel und Schienen etwas lichter, Afterdecke und Bauch ziemhch weitläufig abstehend, die Brust dicht und lang weißgrau behaart. Das Kopfschild ist beim Q trapezförmig, der Vorderrand mäßig aufgebogen, die Fläche eben, mit kräftigen Punkten bedeckt, aus denen graugelbe lange Haare entspringen; beim $ ist es ebenfalls trapezförmig mit ab- gerundeten Vorderecken, die Seiten nur wenig, der Vorderraiid etwas stärker aufgeworfen, dichter und mehr runzlig punktirt als beim ^, unbehaart (?); die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn mit kräftigen haartragenden Punkten bedeckt, der Scheitel weit- läufig fein punktirt; die Mundtheile sind wie bei analis gebildet. Das Halsschild ist ziemlich lang, die Ecken gerundet, der Hinter- rand wenig vorgezogen, vor dem Schildchen seicht ausgeschnitten, die Seiten dicht und kräftig, die Mitte weitläufig und fein punktirt mit seichter Längsfurche. Das Schildchen ist an der Basis dicht grauweiß behaart, längs dem Rande punktirt. Die Deckflügel sind mit Ausnahme der Basis ringsum erzgrün gerandet, der Seitenrand in beiden Geschlechtern, beim $ stärker als beim ,j, verbreitert, dicht mit Punktreihen bedeckt, die besonders auf der Scheibe durch feine Querrunzeln zwischen den Punkten unregel- mäßig werden; die ganze Oberfläche ist äußerst fein runzlig, in gewisser Beleuchtung seidenartig glänzend mit schwachem violettem Schimmer; das Nahtende ist scharfwinklig, der Hinterrand neben dem Nahtende etwas gebogen, der Rand nur ganz wenig oder gar nicht gekerbt. Die Afterdecke ist dicht niidelrissig. lebhaft glänzend, lang abstehend grauweiß oder gelblich behaart, der

Stott. ontomol. Zeit. 1904.

112

Aften-and laug rotli gewimperl. Die Mittelhüften sind enger als bisher, der Mesosternalfortsatz beim .-^ kaum noch die Mittel- hüften überragend, beim $ länger und spitzer; die Vorderschieneu sind in beiden Geschlechtern scharf Szähnig, beim ^ die größere Klaue der Vorder- und Mittelfüße verdickt, beim $ alle Klauen einfach.

,^ Länge I81/2 19, Breite 11— II1/2; $ Länge 20, Breite 12— 13 mm. N.-S.-Wales, Sidney; Victoria, Melbourne, Mans- feld; Tasmania, Launcester.

34. A. hirsutus Burm. Größer als die vorhergehende Art, mehr länglich oval, entweder hell scherbengelb mit grünem Erz- schimmer, dem auf dem blank polirten Halsschild ein schwacher violetter Ton beigemischt ist, oder röthlichgelb mit lebhaftem violettem Schimmer und schwachem Erzglanz; Kopf, Halsschild und Schildchen sind fein dunkelgrün geeäumt, auf den Deck- flUgeln ist nur die Naht braungrün, Afterdecke und Unter- seite dunkel erzgrün, lang abstehend weiß behaart, die Beine braungell) mit grünem und violettem Schimmer, die Schienen dunkler als die Schenkel, die Tarsen dunkel braungrün. Das Kopfschild ist wie bei svfuralis gebildet, dicht punktirt und in beiden Geschlechtern ebenso wie die Stirn, besonders neben den Augen, abstehend behaart; die Stirn Avie bei i:ntin'alis beim ,^ mit einem schwachen mittleren Längswulst, die Mundtheile wie bei analis gebildet. Das Halsschild ist feiner punktirt als bei svtnralis., lebhafter glänzend, die Ecken schärfer, die Vorder- ecken mehr vorgezogen, der Hinterrand vor dem Schildchen tiefer ausgeschnitten. Das Schildchen ist gleichmäßig punktirt. Die Deckflügel sind über den Hinterhüften verbreitert, die Naht ein wenig verkürzt, die Nahtecke jedoch scharfwinklich, die ganze Oberfläche äußerst fein chagrinirt und dicht unregelmäßig punktirt, nur die L prim. Punktreihe (neben der Naht) regelmäßig. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, wenig glänzend, al)stehend grau- weiß behaart, der Afterrand lang roth gewimpert. Mesosternal- forlsaiz, Schienen und Tarsen wie bei <>ntnralis.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

113

,S Länge 221/2—231/2, Breite 13 131/2; ? Länge 22, Breite 13-141/2 mm. Queensland; N.-S. -Wales, Sidney, Glen Innes; Victoria, Mansfekl.

Ich hatte Gelegenheit, eine große Anzahl Stücke von einer Lokalität zu sehen und war überrascht über die geringen Unter- schiede in der Länge; von etwa 70 q war das grüßte nur 1 mm länger als das kleinste. Dagegen sind die secundären sexuellen Merkmale etwas variabel. Beim q sind die Seiten des Kopf- schildes nach voi'n convcrgirend, dicht vor dem Vorderrand etwas divergireud; diese Convergenz der Kopfschildseiten ist variabel und bei einigen (4} sind die Seiten des Kopfschildes von der Stirnnaht an parallel und divergiren dann noch etwas nach außen, der Vorderrand ist stärker nach vorn gebogen, so daß das Kopf- schild im Ganzen viel größer erscheint und diese Stücke leicht den Eindruck einer eigenen Art machen. Ich möchte durch einen eigenen Namen var. qvadraticeps m. auf diese Form hinweisen. Beim $ ist der Seitenrand der Deckflügel über den Hinterhüften meist nur wenig breiter als bei den ,j ; es giebt jedoch einzelne $, bei denen der Seitenrand wie ein flacher Schwimmkiel ganz auffällig verbreitert ist, so daß sie, über den Schultern 11 mm breit, über den Hinterhüften eine Breite von 141/4 mm erreichen, während für gewöhnlich die Differenz nur 1 11/2 mm erreicht; doch finden sich Uebergänge, die diese extreme Form mit der gewöhnlichen verbinden.

35. A. explanatus Arrow. Der vorhergehenden Art zu- nächst verwandt, eiförmig mit der größten Breite nach hinten, gewöhnlich braungelb mit lebhaftem violettem Schimmer, Kopf, Halsschild und Schildchen erzgrUn, selten gleichmäßig hell scherben- gelb, erzgrün mit schwachem violettem Schimmer; die Afterdecke und Unterseite sind dunkel erzgrün, lang abstehend grauweiß behaart, die Beine röthlich mit lebhaftem Erzglanz, die Tarsen dunkel biaungrün. Das Kopfschild ist wie bei hirsufus gebaut, dicht punktirt und abstehend behaart, ebenso Stirn und Scheitel; auch die Mundtheile sind wie bei dieser Art bis auf den L^nter-

Slütt. eiiloniol. Zeit. 1904. 8

114

kieferliclm, dessen basale Kaiileisie doppelt gekerbt ist. Das Halsschild ist wie bei hirsiiitis^ trägt aber außerdem beim Vorder- rand und bei den Hinterecken eine Anzahl kräftiger Punkte, aus denen graugelbe, abstehende Haare entspringen. Das Schildehen ist an der Basis graugelb behaart, ziemlich dicht mit feinen und weitläufig mit groben Punkten besetzt, in denen kurze graugelbe Haare stehen. Die Deckflügel sind über den Hinterhüften ver- breitert, beim $ stärker als beim q, ihre Spitzen bei der Naht einzeln zugerundet, die Naht ziemlich verkürzt, die fünfte primäre Rippe, die zwischen Schulter und Seitenrand verläuft, bis zum Spitzenbuckel wulstig verdickt; die Sculptur wie bei hirsittus. die Punktreihen zumal auf der Scheibe durch feine Querrunzeln unterbrochen. Die Afterdecke ist dicht quernadelrissig, bei gut er- haltenen Stücken dicht abstehend grauweiß behaart, der Afterrand roth gewimpert. Mesosternalfortsatz und Beine wie bei hirsvfnu.

,^ Länge 21—231/2, Bi-eite 12—13, $ Länge 221/2—25, Breite I31/2 14 mm. N.-S. -Wales, Sidney; Victoria, Mel- bourne, MansiVld, Süd- Australien.

Die Art ist an dem behaarten Vorderrand des Halsschildes, an dem Länaswulst auf den Deckflüffeln und ihren einzeln ge- rundeten Nahtecken leicht zu erkennen; die Forcepsparameren tragen vor der Spitze einen plötzlich abgesetzten Wulst, wäh- rend sie bei hirsiifus und siitin'olis von der Basis bis zur Spitze in schwachem Bogen verlaufen.

Auch hier sind bei einzelnen $ die Deckflügel auffallend stark verbreitert, und es scheint nach der Angabe Herrn Arrow's: clypeo maris quadrato auch q mit parallelseitigem Kopfschild zu geben; bei allen ,^, die ich gesehen habe, sind die Seiten des Kopfschildes etwas nach vorn convergirend.

b. Der Mesosternalfortsatz ist breit zugerundet, in beiden Geschlechtern gleich lang; Afterdecke und Unterseite kurz anliegend behaart; die Voi-derhüften durch einen Fortsatz der Vorderbrust hinten geschlossen, der am Ende plattenartig verbreitei-t ist.

Stpf.t. oiitoniol. Zeit. 1904.

115

36. A. brunnipennis Gyllenlial Erzgrün, lebhaft glänzend, der Bauch zuweilen kuplVig, die Decktlügel schön lackroth mit dunkler Naht, Afterdeeke und Unterseite fein anliegend, die Brust dichter und länger weiß behaart. Das Kopfschild ist beim ^ geformt wie bei punctulatus, in der Mitte vertieft und hier fein runzlig, an den Seiten gröber punktirt und abstehend weiß be- haart; beim $ ist es halbkreisförmig, ringsum niedrig gerandet, eben, dicht runzlig punktirt, unbehaart; die Stirnnaht ist beim $ geradlinig, beim q ganz sehwach nach hinten gebogen, die Stirn dicht und grob punktirt, beim q behaart, beim $ kahl, der Scheitel weitläufig fein punktirt; die Mundtheile sind sehr kräftig gebaut, wie bei analis bis auf die Oberkiefer, deren Vorderrand nach oben umgebogen ist. Das Halsschild ist an der Basis gegenüber dem SchiMchen lappenartig vorgezogen, aber weder abgestutzt noch ausgerandet, die Seiten gleichmäßig ge- rundet, die Ecken scharf, die vorderen vorgezogen, an den Seiten kräftig, in der Mitte verloschen punktirt. Das Schildchen ist weitläufig fein punktirt. Die Deckflügel sind neben der Schulter schwach eingedrückt, über den Hinterhüfteu beim ^ M'enig, beim $ stärker verbreitert, der Seitenrand bis zu den Hinterhüften schwach verdickt erzgrün, weiterhin fein gekerbt, am Grund der Keiben nach oben umgebogene weiße Härchen, die Naht schwach verkürzt, die Oberfläche mit regelmäßigen Punktreihen, nur das Interstitium subsuturale unregelmäßig punktirt. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, anliegend weiß behaart, der Afterrand kurz rolh gewimpert; der Mesosternalfortsatz ist breit, bogenförmig zugerundet, die Miltelhüften nur wenig überragend; der Pro- sternalfortsatz ist auf dem unteren, plattenartig verbreiterten Ende rothgelb behaart. Die Vorderschienen sind uzähnig, der Spitzen- zahn beim $ länger, zugerundet, mehr nach vorn gerichtet, die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten, beim q an allen Füßen die größere Klaue stark verlängert und verdickt.

,^ Länge IS'/a— 19, Bi'eite lOi/,— 11, $ Länge 21, Breite 12 mm. N.-S.-Wales, Sidney (Dämel).

Stett. eutomol. Zeit. 1004. 8*

116

37. A. flavipennis Boisdiival. Der vorhergehenden Art zunächst verwandt, gewöhnUch etwas kleiner, heller erzgrUn, so daß die gelbbraue Grundfarbe vielfach durchscheint, die Deck- flügel braungelb mit feinei- brauner Umrandung, Afterdecke und Bauch anliegend, die Brust abstehend weiß behaart. Der Kopf und die Muudtheile sind gebaut wie bei briüinipennis, das Hals- schild ist relativ etwas kürzer, feiner punktirt, mit Andeutung einer Längsfurche. Auch die Deckllügel sind feiner punktirt, beim $ neben der Schulter stärker eingedi-ückt, der Seitenrand über den Hinterhüften winklig verbreitert. Alles übrige wie bei hrnnnipennis, nur die größere Klaue an allen Füßen beim ,^ weniger verlängert und verdickt.

,^ Länge 18-181/2, Breite 10— 11, $ Länge I71/2— 191/2, Breite 91/2 11 mm. N.-S.-Wales, Port Jackson; Queensland?

38. A. quadrimaculatus Ohaus. Als ich diese Form zuerst beschrieb, als Varietät der vorhergehenden, kannte ich von beiden nur wenige Stücke; inzwischen habe ich von beiden eine größere Anzahl von Individuen in Händen gehabt und gefunden, daß bei quadrimaculatus außer den braunen Schultern und Spitzen- buckeln die Seiten des Halsschildes stets kräftig punktirt und behaart sind, während sie bei flavipennis stets kahl sind so daß ich jetzt glaube, qvadrimaculatvs als eine selbstständige Art betrachten zu müssen. Die Körjterform ist dieselbe wie bei favipennis, die Gi-undfarbe noch heller, Kopl', Halsschild und Schildchen schwächer erzgrün mit lebhaftem violettem Schiller, die Deckflügel braungelb, braun gerandet, Schultern und Spitzen- buckel braun, Afterdecke und Unterseite dunkel erzbraun, an- liegend — die Brust al)stehend ^\'eiß behaart, die Beine braungelb mit erzgrünem und violettem Schimmer, die Fühler braungelb. Das Kopfschikl ist beim f^ an den Seiten stärker convergirend, die Fläche kaum vertieft, überall dicht punktirt und abstehend behaart, ebenso ist die Stirn bis zum Scheitel hinauf grob punktirt und abstehend behaart; an den Mundtheilen sind die Oberkiefer stark verbreitert, außer dem Vorderrand auch

Stott. entomol. Zeit. 1904.

117

die voi'dere Hälfte des Seitenrandes naeli ohen uniQ-ebogen, die Schneide mit schurfeni Zahn vor dem Mahlzahn. Das Halsschikl ist vor dem Schildehen kanm vorgezogen, überall fein pnnktirt, in der Mitte verloschen, außerdem am Seitenrund wie an der seithchen Hälfte des Vorder- und Hinterrandes mit großen ge- nabelten, fein umwallten Punkten besetzt, aus denen lange, weiße, abstehende Haare entspringen. Die größere Klaue an den Yorder- und Mittelfüßen lang, wenig gebogen und Menig verdickt. Das Uebrige wie bei fcwifennis.

Länge 18 19, Breite 10 10'/2 nmi- Queensland (Dämel).

39. A. Daemeli Ohaus. Der vorhei-gehenden Art nach Körperform und Färbung zunächst verwandt, aber durch die Form des Ko])fschildes und die mangelnde Behaarung des Kopfes davon verschieden. Gestreckt oval, ziemlich hoch gewölbt, braun mit grünem Erzschimmer, sehr stark glänzend, das Halsschild zuweilen mit violettem Schiller, die Bauchringe gewöhnlich etwas kupfrig, die Deckflügel schön braungelb, Afterdecke und Bauch ziemlich spärlich anhegend weiß behaart, die Brust etwas dichter und abstehend behaart. Das Kopfschild ist beim J spitz para- bolisch mit etwas geschwungenen Seiten, nur die Spitze vorn rechtwinklig zurückgebogen, wie bei A. prasimtK Casteln.; beim $ ist es halbkreisförmig, die Seiten ebenfalls etwas gebogen, ringsum niedrig gerandct: in beiden Gescldechtcrn ist es dicht gerunzelt und zwischen den Runzeln grob punktirt, unbehaart; die Stirnnaht ist in der Mitte schwach nach hinten gebogen, die Stirn dicht, der Scheitel lichter mit genabelten und fein um- wallten Punkten besetzt; die Mundtheile sind wie bei Calloodes. aber sehr kräftig gebaut, am Unterkiefcriu Im (li(' basale Kauleiste in ihrer vorderen Hälfte ringsum frei, die ( Mierkiefer vorn nicht verbreitert, der xVußenrand nur schwach nach oben umgebogen. Das Halsscliild ist kurz, vor dem Schildchen kaum nach hinten ausgezogen, die basale Randfurche hier kaum unterbrochen, die Seiten sclnvach \\ inklig gebogen, die Ecken scharf, die Seiten

S((>tt. entomol. Zeit. 1904.

118

ziemlich dicht und kräftig, die Mitte mehr verloschen punktirt. Das Schildchen ist an der Basis unbehaart, weitläufig fein punktirt. Die Deckflügel sind schön braungelb, mit Ausnahme der Basis fein braun gesäumt, zuweilen auch die Schultern etwas gebräunt, der Seitenrand bis zur Hinterhüfte in beiden Geschlechtern nur ganz schwach verdickt, erzgrün, weiterhin bis zur Naht und diese bis zur Mitte fein gekerbt, die Oberfläche seicht gefurcht und punktirt gereiht (prim. Punktreihen), außerdem mit vielen feinen Pünktchen bedeckt. Die Afterdecke ist dicht quernadel- rissig, anliegend grauweiß behaart, der Afterrand kurz rothgelb gewimpert. Der Mesosternalfortsatz ist etwas länger als bei hrunnipennis, die Vorderschienen 3zähnig, der basale Zahn beim 1^ sehr kurz und spitz, die innere Klaue der Vorderfüße beim $ gespalten, die Fühlerkeule beim q um die Hälfte länger als beim ?.

S Länge 17—19, Breite 91/2— 10; $ Länge 18—20, Breite 10—11 mm. Queensland (Dämel).

Bei der var. micantipennis m. von Port Mackay in Queens- land sind die Deckflügel mehr blaßgelb mit lobhaftem grünem Erzglanz.

40. A. parvulus Waterhouse. Von der Größe und Körper- form des A. flacipennis-, länglich elliptisch, ziemlich gewölbt, goldglänzend mit grünlichen und silbrigen Reflexen, die Beine und Fühler braungelb, die Afterdecke und Unterseite ganz spärhch anliegend behaart. Das I^opfschild ist beim ,^ viereckig, die Seiten etwas nach innen, der Vorderrand nach vorn geschwungen und ziemlich hoch aufgeworfen, die Fläche netzartig gerunzelt und dazwischen mit großen Punkten, aus denen kurze, graugelbe Härchen entspringen; beim $ ist es trapezförmig mit abgerundeten Ecken, ringsum fein gerandet, die Parthie beim Vorderrand braungelb, wie beim ^ skulptirt, aber unbehaart; die Stirnnaht ist geradlinig, die Stirn kräftig und dicht, der Scheitel weitläufiger und feiner punktirt; die Mundtheile sind wie bei CaUoodes ge- bildet. Das Halsschild ist vor dem Schildchen kaum noch vor-

i^tett, entomol. Zeit. 1904,

119

gezogen, hier gerade abgestutzt, die Seiten scliwacli winklig verbreitert, die Ecken etwas gerundet, die Seiten mit fein um- wallten großen Punkten bedeckt, die Mitte mehr verloschen punktirt^ auch das Sehildehen ist verloschen [junktirt. Die Deck- ilügel sind l>eiin j parallelseitig, beim $ über (h^n Hinterhüften etwas verbreitert und der Seitenrand verdickt, weitcihin ebenso wie der hintere Teil der Naht fein gekerbt, die Naht etwas verkürzt, die Oberfläche mit regelmäßigen Reihen feiner Punkte (prim. Punktreihen), die in seichten Furchen stehen, außerdem die Interstitien und prim. Rippen auf der Sclieilie (nicht an den Seiten) mit Ausnahme der Nahtrippe unregelmäßig fein punktirt. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, ganz spärlich graugelb be- haart, der Afteiraud länger rothgelb gewimi)ert, die Bauchringe und Brust an den Seiten späi'lich weiß behaart, der Älesosternal- fortsatz breit zugeruudet, so kurz, daß er die Mittelhüften nicht mehr überragt; die beiden großen Basalstücke des Mesosternal- fortsatzes, die vom Metasternum geliefert werden, sind gold- glänzend, durch eine brauugelbe Naht in der Mitte von einander getrennt; die vom Mesosternum stammende ganz kurze Spitze ist hellgelb und sitzt als kleineres Höckerchen dem Metasternum auf; der Prosternalfortsatz ist kräftig, am Ende plattenartig ver- breitert und weiß behaart. Die Yorderschienen sind Szähnig, das basale Zähnchen beim q sehr fein, oft abgerieben, beim $ auch schwächer als gewöhnlich; die innere Klaue der Vorder- füße beim $ gespalten.

,S Länge I61/2 IS'/a, Breite 9— 91/2 ^ $ Länge 17— 181/2, Breite 10 mm. Queensland, Cairns, Port Denison, Port Mackay, Johnstone Range, Bowen Distr. Gajndah.

var. cwpriftdgens m. Oben und unten leuchtend kupfer- roth, die Beine gelb; ein ,j aus Port Macka}- im Museum Oberthür.

Anoplostethus Brülle. Körperform länglich elliptisch, hinten nicht vcrbrt'ilert, gleichmäßig hoch gewölbt. Das Kopfschild \A viereckig, Itreiter

Stott. entomol. Zeit. 19Ü4.

120

als lang, die Ecken etwas gerundet, dcv Rand besonders vorn beim rj höher aufgeworfen als beim $; die Stirnnaht scharf ausgeprägt, geradlinig. Die Oberlippe hat einen etwas längeren und spitzeren mittleren Vorsprung als bei Anoplognathns, die Spitze der Oberkiefer springt weiter nach innen vor^ um Unter- kiefer sind alle drei Kauleisten mit einander verwachsen, die obere sitzt als dünner hoher Kamm der mittleren auf (Fig. 17a), die Kiefertaster sind kürzer und dicker als bei Anoplognathus : das Subnientum ist sehr kurz, das Mentum sehr lang, mit der Unterhppe ohne Naht verwachsen, beim ,^ mit einer kreisrunden Bürste gleichlanger, dicht neben einander stehender rothgelber Haare, beim $ weitläufig mit längeren und kürzeren Haaren be- wachsen^ die Unterlippe trägt einen kräftigen mittleren Vor- sprung, der dorsalwärts umgebogen ist, die Ligula oder Hypo- pharjnx ist stark buschig, tief gespalten. Das Halsschild ist vor dem Sebildchen lappenartig nach hinten ausgezogen, die basale Randfurche hier nicht unterbrochen, die Seiten bogig ge- rundet, die Hinterecken stumpf, die Vorderecken wenig vor- gezogen, eine mittlere Längsfurche mehr oder weniger angedeutet. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deckflügel sind hoch- gewölbt, nahezu parallelseitig, neben der Schulter schwach ein- gedrückt, der Seitenraud hier etwas verdickt und ein wenig nach unten gebogen, die Nahtecke bei opalinns und laetus rechtwinklig, bei i'oseus in eine scharfe Spitze ausgezogen, der Seitenrand nicht gekerbt, mit deutlichem häutigem Randsaum. Die prim. Punktreihen sind auf der Scheibe regelmäßig, bei roseus in Furchen stehend, bei opalinns und laetus kaum sichtbar furchen- artig vertieft, die Interstitien auf der Scheibe und die Seiten regelmäßig punktirt. Die Afterdecke ist flach gewölbt, beim $ spitzer und mehr nach hinten vorgezogen, der Afterrand kräftig gewimpert. Die Bauchringe haben die gewöhnÜche Querreihe borstentragender Punkte und sind an den Seiten runzlig punktirt. Die Brust ist in dei- Mitte glatt, an den Seiten dicht runzlig punktirt; das Metasternum tritt mit einer abgerundeten Spitze

Stett. entomol. Zeit. 1904,

121

zwischen die Mittelhüfteii, überragt diese aber nicht uueh vorn. Dagegen steigt zwischen den Vorderhüften ein kräftiger, unten verbreiterter Fortsatz des Prosternums herab, der bei opalinus und laettis als kurze breite Platte die Vorderhüften hinten ver- schheßt, bei roseus seitlich zusammengedrückt, ähnlieh wie bei den oroßen Mimelen, lamellenförmie; bis an die Mittelhüften reicht. Die Vorderschienen sind beim $ stets Szähnig, beim (^ ist der basale Zahn bald als feine scharfe Spitze vorhanden, bald ist er verloschen. Beim q sind hauptsächlich die Hintertarsen, beim $ alle Tarsen länger und dünner als in den vorhergehenden Gattungen; beim q sind die Vordertarsen zwar nicht verbreitert, aber auf der Unterseite dicht mit Borsten besetzt, wie bei den Geniatiden. Bei dem $ von roseits sind alle Klauen einfach das ^ ist mir unbekannt , bei opalinus und laetus hat das ,^ nur an den Hinterfüßen, das $ an allen Füßen die größere Klaue gespalten. Die Fühlerkeule ist beim ,^ kaum länger als beim $.

1. A. opalinus Brülle. Oberseite graugrün, die Mitte etwas ins Braune spielend, Unterseite heller grün mit silbrigen grünen und blauen Reflexen, die Tarsen braungrün, die Fühler braun, die Behaarung grau oder graugelb. Das Kopfsehild ist in beiden Geschlechtern hocli aufgeworfen, beim q höher als beim $, wie die Stirn dicht und grob punktirt, der Scheitel etwas lichter. Das Halsschild luit eine deutliche Längsfurche, sein Seitenrand ist gekerbt und abstehend behaart, die Seiten dicht, die Mitte lichter punktirt. Das Schildchen ist weitläufig und fein, die Deckflügel sehr kräftig punktirt, neben dem Schulter- und Spitzen- buckel fein runzlig. Die Afterdecke ist dicht und grob runzhg, an den Seiten fein höckrig, der Afterrand lang gewimpert.

,^ Länge 2.5—27, Breite 13—14; $ Länge 241/2—30, Breite 13 16 nnn. West- Australien, Sehwanen-Fluß.

Die meisten Stücke, die ich sah, zeigten die oben an- gegebene Färbung; außerdem sah ich noch die folgenden Farben- varietäten :

Stett. cDtomol. Zeit. 1904.

122

1. die Oberseite hell blaugrün, Unterseite wie bei der Stammform;

2. Oberseite schon gelbgrün, auf der Mitte ins Rothliche spielend, Unterseite lebhaft goldglänzend ;

3. Kopf, Halsschild und Schildchen goldig-grün, die Deck- flügel leuchtend goldlg-roth, oder die ganze Oberseite glänzend rothgrün, die Unterseite goldglänzend;

4. braungrün mit rothbraunem Schimmer, das Kopfschild schwarz ;

5. oben und unten glänzend schwarz, die Decktlügel mit leichtem bräunlichem Schimmer.

2. A. laetus Rothsch. und Jord. Schön hellgrün, etwas dunkler als Pliisioiis costata und, wie diese, von hinten gesehen mit lebhaftem rosenrothem Schimmer, das Kopfschild, die Außen- seite der Schienen und die Tarsen goldglänzend. Das Kopfschild ist beim q nur wenig aufgeworfen, äußerst fein runzlig, beim $ ringsum schwach gerandet, dichter und gröber gerunzelt, matt, Stirn und Scheitel weitläufig mit großen umwallten Punkten bedeckt, schwach glänzend. Halssehild, Schildchen und Deck- flügel sind schmal goldig gerandet, ihre Skulptur dichter, aber feiner und seichter als bei opalinns. Die Afterdecke ist in beiden Geschlechtern sehr dicht und fein gerunzelt, matt, S])ärlich behaart und gewimpert. Die Unterseite ist fast kahl, nur die Seiten der Brust sind ganz spärlich behaart.

Ein o im Museum Obcrthür ist glänzend roth, die Tarsen goldig-roth.

^ Länge 26, Breite 13'/2 1472^ ? Länge 30, Breite 151/2 ni»T- Queensland, Cardwell. Die t^ypischen Stücke be- finden sich jetzt in meiner Sammlung.

3. A. roseus Blanch. Von dieser seltenen Art liegt mir aus der Obcrthür'schen Sammlung ein $ vor, nach dem ich die Beschreibung in einigen wichtigen Punkten ergänzen kann.

Die Körperform ist etwas flacher als bei den 2 anderen Arten der Gattung, besonders das in der Mitte hochgewölbte

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

123

Halsschild ist nach vom und den Seiten stärker abgeüucht. Die Oberseite zeigt ein eigenthümliches Roth, wie bei der Varietät der Plusiofis cosfata. mit sclnvachem Opalglanz, die Ränder fein metallif^ch grün oder goldglänzend, die Deckllügel beim Hinter- rand blau-violett, das Kopfsehiid beim V scln\arzbraun, die After- decke, Unterseite und Beine metallisch nut sillirigen und rotheu Reflexen, die Schienen an der Außenseite dunkler roth, die Tarsen schwarzbraun mit blauen Reflexen, die Fühler rothbraun; die Afterdecke ist ganz, die Bauchringe und die Brust an den Seiten mit schneeweißen Schuppen bekleidet. Das Kopfsehiid ist beim $ fast doppelt so breit als lang, der Rand ringsum nur ganz sehwach aufgebogen, die Oberfläche dicht zusammenfließend punktirt, matt: die Stirn ist wie das Kopfschild punktirt, der Scheitel weitläufiger und feiner, beide wenig glänzend. Die Mundtheile sind wie bei den beiden anderen Arten gebaut, am Unterkieferhelm ist die basale Kauleiste ebenso breit als die mittlere, beide durch eine feine Querfurche getrennt. Das Hals- schild ist in der Mitte weitläufio-, an den Seiten dicht und kräftis; punktirt, das Schildchen zeigt nur au den Seiten einige Punkte. Die Deckflügel sind am Nahtende in eine Spitze ausgezogen, der häutige Randsaum ist nur am Hinterrand deutlich, die Punkte der 3 })rim. Rippen auf der Scheibe stehen in tiefen Furchen, die Rippen sind deutlich gewölbt, in jedem Interstitium befindet sich eine an der Basis etwas unregelmäßige Punktreihe; an den Seiten ist die Punktirung unregelmäßig, alle Punkte sind kräftig, im Grunde schwarz. Die Afterdecke ist dicht nadelrissig, der metallische Untergrund nur bei der Spitze durch die weiße Be- schuppung erkennbar. Die Bauchringe tragen die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte dicht beim Hinterrand; in der Mitte sind sie glatt und kahl, an den Seiten runzlig und weiß beschuppt. Ebenso ist die Brust skulptirt und beschuppt; zwischen den Mittelhüften sitzt auf dem Yorderrand des Mela- steruums ein kleines spitzes Höckerchen, das jedoch die Mittel- hüften nach vorn nicht überragt. Der Prosternalfortsatz ist wie

Rtett. outomol. Zeit. 1901.

124

bei den großen Mimelen gebildet, seine untere Kante verbreitert, die hintere untere Ecke bis zu den Mittelhüften reichend. Die Vorderschinen sind deutheh Szähnig, beim $ ist an allen Füßen die größere Klaue einfach.

$ Länge 22 (nach Blanchard 23—24), Breite 12 mm. Nord- Australien, Raffles Bay; Queensland, Cardwell.

Epichrysus White. Diese Gattung steht der vorhergehenden außerordentlich nahe und unterscheidet sich von ihr hauptsächlich durch das Fehlen der Bürste am Kinn beim (^ und durch die dichte und lange abstehende Behaarung der Afterdecke und Unterseite; auch sind die Mundtheile im Ganzen etwas schwächer, das Endglied der Kiefertaster etwas länger und schlanker, der mittlere Vor- sj3rung der Unterlippe kürzer und schmäler. In allen übrigen Merkmalen, in der Körperform und den secund. sexuellen Merk- malen stimmen sie mit einander überein.

E. lamprimoides White. Länglich elliptisch, hoch gewölbt, hell erzgrün, alle Ränder und die Außenseite der Schienen blau- grün, die Deckflügel rothgolden, die Tarsen schwarzgrün. Das Kopfschild in beiden Geschlechtern am Yorderrand hoch auf- geworfen, beim ^ l^öher als beim ^, beim ersteren erzgrün mit Goldglanz, beim letzteren braunschwarz, wie der Kopf und Vorder- lücken mit großen tiefen Punkten bedeckt und zerstreut abstehend behaart. Auch das Schildchen ist kräftig punktirt. Die Deck- llügel sind kräftig punktirt, das Gewebe zwischen den Punkten zu groben querverlaufenden Runzeln erhoben, nur die Punktreihe neben der Naht regelmäßig, die Nahtrippe fein punktirt 5 der Seitenrand neben der Schulter ist etwas nach unten umgeschlagen, weiterhin nicht gekerbt, die Naht nicht verkürzt, der häutige Randsaum gut sichtbar. Die Al'terdecke ist grob nadelrissig, glänzend, lang graugelb behaart und roth gewimpert. Die Bauch- ringe sind auch in der Mitte grob quorpunktirt und abstehend behaart, ebenso die Brust, deren Mittelhüften eng zusammenstehen

Stett ontomol. Zeit. 1904.

125

und keinen Fortsatz der Mittelbrust haben ^ der Prosternalfortsatz ist kürzer als bei Änoplostethus.

,S Länge 211/2— 23, Breite ll'/a— 12; $ Länge 22, Breite 11 1/2 mm, West- Australien, King George Sound.

Paraschizognathus gen. nov.

In der Gattung Schizognathus Burmeister waren bisher 4 Arten untergebracht, der Typus der Gattung, Mac Leayi Fischer und eine ihr nahe verwandte Art, compressicornis m., sowie prasimis Boisduval und nigripennis Blanchard. Von diesen haben die beiden ersteren an der Unterlippe einen ganz winzigen, zahnartigen mittleren Vorsprung, der gerade nach vorn gei'ichtet, aber nicht hakenartig nach oben umgebogen ist, während bei prasinus und nigripennis die Unterlippe einen kräftigen nach oben umgebogenen mittleren Vorsprung zeigt. Da nun nach meiner Eintheilung der australischen Anoplognathiden (pag. Qi}) die Trennungslinie mitten durch die alte Gattung Schizognathus Burmeister geht, so beschränke ich diese auf die Arten, deren Unterhppe keinen oder nur einen ganz kurzen, nicht nach oben umgebogenen Fortsatz trägt außer Mac Lcayi und com- pressicornis noch einige neue Arten und stelle für die Arten, die einen nach oben umgebogenen Fortsatz der Unterlippe zeigen, die Gattung Paraschizognathns auf. Ihre Charakteristik lautet:

Körperform hochgewölbt, selten etwas abgeflacht. Das Kopfschild beim q viereckig, die Seiten etwas gebogen oder tra))ezoidal. der A'orderrand aufgebogen, beim $ viereckig mit stark geiundtteu F>ckcn oder halbkreisförmig; die Stirnnaht ist durch einen mittleren Längswulst unterbrochen odt-r im Ganzen undeutlich; die Stirn ist in Form eines Dreiecks, dessen Basis die Stirnnaht bildet und dessen Seiten zuweilen als feine Furchen scharf eingegraben sind, abgeilacht oder seicht eingedrückt und nur in der Ausdehnung dieses Dreiecks kräftig punktirt oder behaart, ^ähieud die Seiten der Stirn und der Scheitel meist ganz glatt bleiben oder nur vereinzelte feine Pünktchen zeigen

Slc'tt. eiitoniol. Zeit. 11J04.

126

(ausgenommen nigripennis, wo auch der Scheitel grob punktirt ist). Die Fühler sind lOgliedrig, die Keule beim $ (von 4 Arten kenne ich nur bei 2 die $) erheblich kürzer als beim ,^. Die Mundtheile sind im Ganzen schwächer als bei den vorhergehen- den Gattungen, der mittlere Vorsprung der Oberlippe kurz, breit gerundet, glänzend schwarz wo die Oberlippe braungelb ist. An den Oberkiefern nimmt die weiche Bindehaut und die be- haarte Parlhie vor dem Mahlzahn an Ausdehnung zu, während Spitzentheil und Mahlzahn abnehmen, die Spitze ist zuweilen noch scharf, zuweilen stumpf gerundet, der Mahlzahn ist entweder mit wenigen aber scharfen Kauleisten, oder mit vielen, aber ganz dachen Kauleisten bedeckt. Am Unterkiefer fällt vor Allem die starke Entwicklung des Tasters auf, dessen letztes Glied allein stets länger ist als der Unterkieferhelm, während bei den vor- hergehenden Arten die vier Tasterglieder zusammen nicht länger sind als der Helm; dieser ist bei den einzelnen Arten so ver- schiedenartig geformt, daß ich ihn wohl am Besten bei jeder Art bespreche. Die Unterlippe trägt in der Mitte einen nach vorn gerichteten und dann hakenartig nach oben umgebogenen, glänzend schwarzen, glatten Fortsatz, unter dem die stark buschige, gespaltige Zunge oder H3pophar3'nx angeheftet ist. Das Hals- schild ist voi- dem Schildchen ganz schwach vorgezogen, ringsum fein gerandet. die basale Randfurche in der Mitte kaum oder gar nicht unterbrochen. Das Schildchen i.«t klein, herzförmig. Die Dcckflügel sind gemeinsam zugerundet, die Naht nicht ver- kürzt, der Seitenrand neben der Schulter nicht verbreitert, weiter- hin fein gekerbt und in den Kerben absiebend behaart, mit einer Ausnahme ohne sichtbaren Hautsaum- die prim. Punktreihen sind meist gut ausgebildet, in seichten Furchen stehend, auch das Interstitium subsuturale mit einer Furche; selten ist die Sculptur im Ganzen verloschen oder durch Querrunzeln undeutlich geworden. Die Afterdecke ist beim ,^ senkrecht gestellt, breit Sseitig, flach gewölbt, die Spitze gerundet; beim $ mehr zugespitzt und nach hinlen vorgezogen, fein queri'unzlig und spärlich anliegend behaart.

S^toU. eiitoniol. Zeit. 1904.

127

Die Bauchi-inge und besonders die Brust sind lang abstellend und dicht behaart, ein die Mittelhüften überragender Fortsatz der Mittelbrust fehlt, dagegen ist ein stark behaarter zapfenartiger Fortsatz der Vorderbrust stets vorhanden. Die Beine sind kräftig, kurz und gedrungen gebaut, die Vordersehienen in beiden Ge- schlechtern Szähnig, beim ^ alle Klauen einfach, an Vorder- und Mittelfüßen die größere Klaue verdickt, beim $ an den Vorderfüßen die größere Klaue fein eingeschnitten, oder bei nigripennis ebenfalls einfach, aber sehr kurz und dünn; beim Q ist das erste Glied der A^ordertarsen nicht oder nur wenig länger als das folgende, beim $ ist es etwa so lang als die 3 folgenden zusammengenommen.

a. Körperfarbe schwarz, Kopf, Halsschild und Schiklchen glänzend erzgrün. 1. P. nigripennis Blanchard. Parallelseitig, gleichmäßig gewölbt, oben und unten glänzend schwarz, Kopf, Halsschild und Schildchen 2,länzend erzgrün. Afterdecke und Bauch anhes-end und spärlich, die Brust lang abstehend graugelb behaart, die Fühler rothbraun. Das Kopfschild ist beim ^ fast quadratisch, die Seiten ganz schwach geschwungen, der Vorderrand stark zurückgebogen, erzgrün, beim $ etwas kürzer, der Vorderrand schwächer zurückgebogen, die Ecken mehr gerundet, glänzend schwarz, bei beiden fein runzlig und wie Stirn und Seheitel mit zerstreuten groben Punkten, aus denen abstehende graugelbe Haare entspringen. Am Oberkiefer ist der Spitzentheil dünn, nicht nach unten gebogen, vor dem Mahlzahn ein spitzer Zahn, der Mahlzahn selbst klein, glänzend, mit ganz flachen Kauleisten. Am Unterkiefer (Fig. 18) hat der Helm die Foim einer Pyra- mide mit etwas gebogener Spitze; Fig. 18a und b stellen dvn Helm allein dar bei einer Vergrößerung von 80. 18a zeiot den Helm von der Außenseite (Ventralseite); das nach außen vor- springende lappenartige Stück ist wohl als die basale Kauleiste aufzufassen: an der Anheftungsstelle verläuft eine seichte Furche, aus welcher lange starre Borsten und Haare entspringen. B<'-

Stutt. üiitouiol. Zeit. 1904.

128

tracliten wir den Helm von der Innenseite (18b), so bemerken wir eine seliarte schneidende Kante, die von der Spitze bis zur Basis verläuft; die Flächen neben dieser schneidenden Kante, die innere auf dem Bild sichtbar, die äußere verdeckt, sind glänzend glatt, während die äußere und obere Seite des Helms runzlig punktirt und beborstet sind. Am Unterlippengerüst ist besonders die Verdickung der Lippentaster zu erwähnen. Am Halsschild sind die Seiten von der Basis bis zur Mitte parallel, von da nach vorn beim i^ stärker, beim $ nur wenig convergirend, so daß bei letzterem der Thorax erheblich größer erscheint; seine Ober- fläche ist weitläufig kräftig punktirt. Auch das Schildchen, zuweilen fein kupfrig gerandet, zeigt kräftige Punktirung. Die Deckflügel sind seicht gefurcht und dicht punktirt, vielfach quer gerunzelt, die Seiten und der Hinterrand abstehend weiß behaart. Die Afterdecke ist fein gerunzelt, anhegend grau behaart, am Rande länger gewimpert. Die Beine sind kräftig, die Vorder- schienen scharf 3zähnig, der apicale Zahn beim $ länger, alle Klauen bei ^ und $ einfach.

^ und $ Länge 14^2, Breite 8 mm. N.-S. -Wales, Sidnej (Dämel). Ich habe eine größere Anzahl Stücke gesehen, etwa 15 ,^, aber nur 1 $; in ihren Größonverhältnissen variirten diese_kaum um einen halben Millimeter; auch die Färbung war durchaus konstant.

1). Körperfarbe grün oder braun ohne Metallglanz.

2. P. prasinicollis nov. spec. Der vorhergehenden Ai-t im Habitus und nach der Form des Kopfschildes zunächst ver- wandt, Kopf, Halsschild und Schildchen grasgrün, die Deektlügel und Afterdecke gelbgrün, ringsum braungelb gerandet, die Unter- seite braungelb, Afterdecke und Bauch anliegend spärlich, die Brust dicht lang abstehend fuchsroth behaart. Das Kopfschild ist beim ,^ quadratisch, die Ecken kaum gerundet, längs dem Rande seicht eingedrückt, gelb gesäumt, der Rand ringsum mäßig aufgebogen, ganz fein braunschwarz, überall fein punktirt, glänzend; die Stirn ist bis weit auf den Scheitel hinauf abgeflacht,

Stott. cntomol. Zeit. 1904.

129

mil cinein LängP^^■uls(, der vom Sclicilcl Iiis /.iiiii K(^l)^^^c•llil(l ver- läuft, wie dieses fein und dicht i)unktirt, ulänzeud, dii- Stiriinalit als feiner gelbgefärbter Strich eriu'uubar: der Scheitel ist sehr glänzend, äußerst fein punktirt: die Fiihlerkeule ist sehr lang, auf der Innenseite dicht und lang behaart. Am Oberkiefer fehlt ein Schneidezahn vor dem Mahlzahn; dieser ist kräftig gebaut mit wenigen, aber hohen und scharfen Kauleisten. Der Unter- kieferhelm ist ein kräftiges Gebilde (Fig. 19); betrachten wir ihn bei stärkerer Vergrößerung, etwa 40, von der Ventralseitc (Fig. 19iO. so bemerken wir, daß die ai)iea1e Kauleiste in einen kräftigen spitzen Zahn ausläuft; darunter versteckt liegt die mittlere Kauleiste, von der nur die Spitzen der 2 Zähne, in welche sie gespalten ist, heraussehen; die basale Kauleiste liegt wieder, wie bei nigripennis, der Länge nach dem Helm an und ist nahe der Spitze durch doppelte Einkerbung in 3 stumpfe Zähnchen getheilt. Betrachten wir den Helm von der dorsalen Seite (des Käfers), Fig. 19b, so l)emerken wh-. daß die obere Kante der apicalen Kauleiste fein gekerbt ist; in diesen Kerben sitzen lange starre Borsten, die erst entfernt werden müssen, wenn man die ganze Kauleiste gut übersehen und sich über die Stellung der Zähne informiren will. Man sieht dann wieder die 2 Zähne der mittleren Kauleiste und den Rand der basalen Kauleiste, den ich ungekerbt gezeichnet habe, um das Bild nicht zu verwirren. Am Unterlippengerüst ist das Submentum lang, das Mentum recht kurz, die Unterlippe lang und sehr kräftig gebaut, das zweite Glied der sehr kräftigen und dicken Lippen- taster lappenartig ausgezogen, auf der Ecke mit langen, starren Borsten. Das Halsschild ist flach gewölbt, die Seiten von der Basis zur Mitte etwas nach innen geschwungen, nach vorn ver- engt, die Ecken stumpf, weitläufig fein punktirt, mit Seiten- grübchen und deutlicher Längsfurche. Auch das Schildchcn ist fein j)unktirt. Die Deckflügel zeigen seichte Furchen und ver- loschene Sculptur. Die Afterdecke ist querrunzlig und nadel- rissig, glänzend, zwischen den anliegenden feinen Härchen auch

St<'tt. cTiloii.ol. Zeit. 1904. ij

130

mit längeren abstehenden Borstenhaaren, der Seiten- und After- raud lang rothgelb gewimpert. Der Bauch ist anliegend, die Brust dicht und lang abstehend fuchsroth behaart, die Beine kurz und kräftig, die Vordersehienen mit 3 kräftigen schwarzen Zähnen, alle Klauen einfach.

,j Länge I61/2, Breite 91/2 i^^ni'-, $ ignota. Australien.

3. P. prasinus Boisduval. Die Körperfarbe ist bei gut konservirten Stücken ein schönes helles Gelbgrün, die Ränder des Kopfschildes und Schildchens sowie die Deckflügelnaht fein braun- gelb, welche Farbe auch die Fühler, Taster und Tarsen zeigen; manche Stücke sind wohl durch Liegen in Spiritus dunkler grün, die Beine erscheinen dann heller, die Tarsen braun. Das Kopfschild ist beim q schwach trapezförmig, die Seiten zuerst etwas nach außen gebogen, dann nach innen convergirend, kurz vor dem Vorderrand wieder etwas divergirend, dieser bogig ge- rundet, nach oben umgebogen; beim $ ist es rein halbkreisförmig, der Rand fein aufgebogen, wie beim ,^ ringsum mit schwarz- brauner Kante; beim ,^ ist das Kopfschild und die Stirn in Form eines Dreiecks flach oder schwach eingedrückt, Avenig glänzend, mit groben Punkten besetzt, aus denen abstehende rothgelbe Haare entspringen, beim $ sind Kopfschild und Stirn eben, grob punktirt, die letztere nur bei den Augen behaait; der Scheitel bei beiden spärlich fein punktirt, lebhaft glänzend. Am Ober- kiefer ist der Spitzentheil ziemlich klein und dünn, der behaarte häutige Theil stark ausgebildet, der basale Mahlzahn gelb mit verloschenen Kauleisten, auf denen zwei dunkler pigmentirte Streifen verlaufen (Fig. 20a, b). Am Unterkiefer Hillt vor Allem die starke Entwicklung des Tasters auf, dessen letztes Glied stark verbreitert auf seiner dorsalen Seite eine große Grube tiägt (Fig. 20c); der Helm (Fig. 20d) ist ein massives Gebilde, das auf seiner Außenseite dicht punktirt und lang abstehend behaart ist; nahe der Spitze stehen eng beisammen einige Zähnchen, die ebenso wie die die Kaufläche begrenzenden Kanten glänzend schwarz sind, während der Helm gelb gefärbt ist; an Stelle des

Stett. entomol. Zeit. 1904.

131

Spiizcnzaluics lindci sich ciu kleines llückerchen, aul' welchem eine gelenkig bewegliche kräftige Borste sitzt. Die von Mac Leay bei den Dynastiden gemachte Beobachtung, daß in der Rück- l)ildung begriffene Zähne zuerst durch auf Höckerchen aufsitzende, gelenkig bewegliche Borsten und dann bei weiterer Rück- bildung — durch einfache Borstenhaare ersetzt werden, findet hier aucb für Ruteliden ihre Bestätigung, Die Unterlippe (Fig. 20e) ist kräftig gebaut mit starkem mittlerem Vorsprung, der nach oben umgebogen ist, das zweite Glied der Lippentaster kahn- förmig mit 2 langen Borsten. Das Halsschild ist hoch gewölbt mit schwacher mittlerer Längsfurche, von der Mitte nach vorn stark verengt, die Ecken stumpf, nicht vorspringend, an Stelle der Seitengrübchen ein gelber Fleck, die Mitte fein und zerstreut, die Seiten dichter punktirt. Das Schildchen trägt nur an den Seiten einige Punkte. Die Deckflügel sind seicht gefurcht und in den Furchen regelmäßig punktirt, die prim. Rippen punktfrei aber mit feinen Querrunzeln. Die Afterdecke ist querrunzlig, anliegend grau behaart, am Seiten- und Afterrand längere rothe Wimpern. Der Bauch ist spärlich anliegend, die Brust lang abstehend grau behaart. Die Vorderschienen sind 3zähnig, die Zähne in gleichem Abstand von einander, beim ,^ alle Klauen einfach, beim $ an den Voiderfüßen die innere Klaue vor der Spitze fein eingeschnitten,

,^ Länge 17—19, Breite 10— IO1/2; $ Lunge 18—19, Breite 10— 11 1/2 mm. Queensland, Cap York; N.-S. -Wales, Sidney; Victoria, Melbourne.

Bei den Stücken aus Victoria sind die Seiten des Kopf- scliildes meist mehr nach vorn converffirend, weniger nach außen geschwungen, die Zähne der Vorderschienen kräftig; bei den Stücken aus Queensland und N.-S. -Wales dagegen der basale Zahn der Vorderschienen oft sehr schwach, die Seiten des Kopf- sehildes stärker nach außen gebogen. Ein Stück, das ich von Herrn Felsche erhielb ist oberseits schwarzlu-aun, die rnterseite und Beine braungelb var. )ii(jrirfins ni,

Stott. ontoniol. Zeit. 1904. ij'*

132

4. P. olivaceus nov. spec. Der vorhergehenden Art zu- nächst verwandt, kleiner und M^eniger geM'ölbt, hell olivengrün, lebhaft glänzend, alle Ränder fein gelb gesäumt, die Fühler, Taster und Tarsen braungelb. Das Kopfschild ist beim ,^ trapezoidal, die Seiten nach vorn stark convergirend, so daß der Vorderrand nur halb so breit erscheint als die Stirnnaht; die Fläche des Kopfschildes ist eben, fein runzlig mit zerstreuten gröberen Punkten, aus denen abstehende Haare entspringen, ringsum breiter gelb umrandet, der Seitenrand und der niedrig aufgeworfene Vorderrand fein schwarzbraun gesäumt; die S(ii-n ist nahezu halbkreisförmig abgeflacht, in einer Ebene mit dem Kopfschild liegend, wie dieses sculptirt und behaart, der Scheitel kahl, weit- läufig fein punklirt: die Augen sind doppelt so groß als bei prasiniis, niächlig vorgequollen, glänzend schwarz. Die Oberkiefer sind etwa ebensogroß als bei prasinKS^ der häutige und behaarte Theil aber geringer, der basale Mahlzahn schwarz, mit wenigen aber hohen Kauleisten. Am Unterkiefer (Fig. 21) ist der Taster zwar sehr lang, das letzte Glied aber schlank, auf der Dorsalseite mit kurzer sclunaler Grube beim Außenrand; der Helm (Fig. 21a) ist gelb, dicht behaart, die Kautläche von schwarzen schneidenden Kanlen eingefaßt und bei der Spitze mit 4 scharfen Zähnen; nahe der Sj)itze erhebt sich aus der Kau- fläche ein schwarzes Höckerchen, auf welchem eine lange be- wegliche Borste aufsitzt. Am l'nterlippengerüst ist die Unter- lippe länger, mit kräftigem mittlerem Fortsatz, die Lippentaster schlanker. Das Halsschild ist ziemlich kuiz, flach gewölbt, mit verloschener Miltellinie, die Seiten gleichmäßig gerundet, die Ecken stumj)f, schwach gerundet, der Hinterrand vor dem Schildchen kaum vorgezogen, die Fläche überall fein punktirt. Ebenso ist das Schildchen punktirt. Die Sculj)tur der Deck- flügel ist ganz regelmäßig, die 10 prim. runktreihen in feinen Furchen stehend, die Rippen fein gewölbt, die 3 Interstitien auf der Scheibe mit je einer einfachen Punktreihe, die seitlichen Interstitien i)unktfrei. Die Afterdecke ist mit großen umwallten

ßtett. ontoniol. Zeit. 1904.

133

rmikleii bedeckt, die an den Seiten hiev und da zusaninienfließen, nicht nadeh'issig, lebhaft glänzend, ganz spärlich behaart nnd gewimpert. Die Baiiehringe sind in der Mitte .kahl, lebhaft glän- zend, an den Seiten i)iuiktirt und spärlich behaart. Die Brust ist spärlich rothgelb behaart, ebenso die Schenkel. Die Vorder- schienen sind scharf Szälmig. der mittlere und apicale Zahn ein- ander genähert.

Q Länge I51/2, Bi-eite 9 mm; $ ignota. Austraüen.

Trioplognathus gen. nov. Kürperform länglich eUiptisch, flach gewölbt. Das Kopf- seliild beim q trapezförmig, die Seiten kaum, der Vorderrand etwas höher aufgebogen. Die Oberlippe ist wie bei Anoplognathiis gebildet, kurz dreiseitig mit breit zugerundeter Spitze. Die Mund- theile sind sehr kräftig gebaut, der Oberkiefer hat an der Spitze zwei kräftige Zähne (Fig. 22a), von denen der vordere tiefer liegt und deutlich ventralwärts gebogen ist, während der hintere Zahn scharf nach innen gerichtet ist; die Schneide ist kurz und läuft am hinteren Ende in einen kurzen spitzen Zahn aus, der basale Mahlzahn ist sehr groß und mit vielen kräftigen Kauleisten besetzt; der ganze Außenrand ist hoch aufgeworfen und au der äußeren oberen Ecke eingekerbt. Wir haben demnach die 3 Hauptformen der Oberkiefer hier vereinigt, den Schneidezahn der reinen Phyllophagen in der kurzen scharfen Schneide, die vorn und hinten mit einem gerade nach innen gerichteten spitzen Zahn bewehrt ist; den Brechzahn der Xylophagen in dem hoch auf- geworfenen gekerbten Seitenrand, und den ventralwärts gebogeneu Nagezahn der AnopKigiuithiden, der seiUieh durch die vom unteren Gelenkhöcker ausgehenden erhabenen Leisten, vorn von dem ventralwärts gebogenen Zahn unter der Spitze gebildet wird. Am Unterkiefer (Fig. 22b) ist der Helm länger als das Endglied des Tasters und erinnert in seiner P'orm und Stellung an Spodochlannja (Fig. 41)): die K'auliäclu' i>( hiiiü,' und breit, beiderseits von den

scjiarfen schneidenden Kanten der liasalrn Kauleiste beurenzt. die Stctt. CBtoniol. Zeit. VMi.

134

S})ifze mit 6 kräftigen scluirfen Zähnen. Am Unterlippengerüst (Fig. 22c) ist das Submentum ziemlich kurz, das Mentum dagegen lang und mit der Unterlippe fest verwachsen ; diese ist glänzend schwarz, der Vorderrand scharfrandig, die Mitte etwas vor- gezogen, aber nicht nach oben hakenförmig umgebogen ; am Lippentaster fällt das zweite Glied auf, das kahnförmig geformt an der inneren Ecke das Endglied trägt, während die äußere Ecke mit einem derben Haarbüschel geziert ist. Die Stirnnaht ist eine fein erhabene Linie, die in der Mitte kaum nach hinten gebogen ist. Das Halsschild ist flach g■e^^■ölbt, der Hinterrand kräftig nach hinten ausgezogen, vor dem Schildchen nicht aus- gebuchtet. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deckflügel sind gemeinsam zugerundet, der Seitenrand neben den kaum vorspringenden Schultern ganz schwach verdickt und verbreitert, weiterhin fein gekerbt, bei der Naht gemeinsam zugerundet. Der Fortsatz der Mittelbrust ist kurz aber breit, bogig gerundet wie bei Anoplognathns brumiipennis; der Eortsatz der Vorder- brust ebenfalls wie bei dieser Art. Die Vordersehienen sind Szähnig, beim ,^ alle Klauen einfach.

Ich habe die einzige Art dieser Gattung, ohne ihre Mund- theile zu untersuchen, als Anoplognathns besehrieben, allein das vollständige Fehlen eines nach oben umgebogenen Fortsalzes der Unterlippe trennt sie ebenso sicher von dieser, wie die Form der Oberkiefer von Schizognaihus: außer der eigenthümlichen Form der Mundtheile bringt auch der die Mittelhüften überragende Fortsatz der Mittelbrust sie in Gegensatz zu den übrigen Mit- gliedern der zweiten Hauptgruppe der Anoplognathiden uud recht- fertigt die Aufstellung einer eigenen Gattung für sie.

Tr. griseopilosus Ohaus. Vom Aussehen und der Färbung eines kleinen A. velutinus. aber durch die Form des Mesosternal- fortsatzes und durch die graugelbe Behaarung, nicht Beschuppung, leicht zu unterscheiden. Körperform gestreckt oval, flach ge- wölbt, P'^ärbung gelbbraun, oben alle Ränder fein Itraun gesäumt, unten der Bauch, die Schienen und Tarsen dunkler mit schwachem

Stett. entomol. Zeit. 1904.

13n

EixscliiiiiinLT, die gaii/L', Oltcrscile ist weitläulig-, die Afterdeeke, der Bauch und die Beine dichter grauweiß behaart, die Brust ist sehr dicht und lang graugelb behaart. Das Koptschild ist beim q trapezförmig, die Seiten nicht, der Vorderrand mäßig hoch aufgeworlen, die Oberiläche eben, nur in der Mitte nahe dem Vorderrand schwach vertieft, dicht runzlig punktirt, ^enig glänzend. Die Stirnnaht ist in der Mitte ganz schwach winklig gebogen und von hier zieht sich ein feiner Längswulst über die abgeflachte Stirn bis zum Scheitel: dieser ist weitläufig grob l)unktirt, während jene dichter und mehr runzlig punktirt, wenig glänzend ist. Das flach gewölbte Halsschild ist in der Mitte der ganzen Länge nach seicht gefurcht, die basale Randfurche vor dem Schildchen unterbrochen, die Mitte fein und weitläufig, die Seiten kräftiger und dichter i)unktirt. Das Schildchen ist weitläufig fein punktirt. Die Deckfliigel sind unregelmäßig grob })unktirt mit vielen Querrunzeln zwischen den Punkten, in jedem' Punkt ein kurzes graues Härchen, während bei Änopl. velutinus in jedem Punkt mehrere (3 7) weiße Schuppen sitzen. Die Afterdecke ist beim q senkrecht gestellt, querrissig und dicht anliegend grau behaart, der Afterrand roth gewimpert. Bauch- ringe und Beine dicht runzlig punktirt, anliegend grau behaart, die Brust überall lang und dicht graugelb behaart. Der Meso- sternalfoi'tsatz wie bei Anopl. brfinnipennia, breit, bogig gerundet, die Mittelhüften etwas überragend.

3 Länge 21'/,, Breite 12 mm. N.-S.-Wales. Sidney, 2 Exemplare.

Schizognathus Burmeister. Körperform cylindrisch, hochgewölbt, gedrungen mit kurzen kräftigen Beinen. Das Kopfschild ist beim ,j rein viereckig oder die Seiten gebogen, der A'orderraud hoch aufgeworfen, beim $ trapezförmig mit geruudelen locken, der ^'ol•derrand höher auf- geworl'eu als die Seiten. Die Slirnn;ih( ist entweder schai-f tuis- geprägt, an den Seilen kaunnartig erhoben, oder besouders

Stctt. eiitoniol. Zoit. 1904.

13(>

beim ,^ in der Mitte imterbvoehen. Die Oberli[)[ie ist kiirx dreiseitig, die Seiten etwas geeclnvungen, mit breitgerundeter Spitze. Am Oberkiefer ist der basale Mahlzahn kräftig, mit vielen Kauleisten bedeckt und von einem breiten Haarkranz um- geben, der Spitzentheil dagegen schwächer, der Spitzenzahn ge- wöhnlich doppelt, daher der Name Schiz-ognathus^ die Schneide kurz und am Ende in einen spitzen Zahn auslaufend, die Biegung der Spitze nach unten sehr gering, der Seitenrand gerade, nie nach oben umgebogen. Am Unterkiefer fällt sofort die stärkere Entwicklung des Tasters, besonders dessen Endgliedes auf; der Helm ist dagegen relativ klein, gewöhnlich stark behaart oder beborstet und an der Spitze mit 6 7 kleinen Zähnchen bewehrt, die bald mehr bald ^^'eniger durch bewegliche Borsten ersetzt sind. Am Unterlippengerüst ist das Submentum mäßig lang, das Mentuni lang, metallisch gefärbt, die schmale Unteilippe glänzend schwarz und nur durch die Färbung vom Kinn geschieden; der Vorderrand der Unterlippe ist mehr oder weniger vorgezogen, in der Mitte schwach ausgebuchtet oder gerade abgestutzt, die Lippentaster groß und dick. Die Fühler sind lOgliedrig, die Keule beim q stets kürzer als die Geißel, beim $ kürzer als beim ,^. Das hochgewölbte Halsschild ist am Hinterrand vor dem Schildchen schwach lappenartig vorgezogen, ringsum ge- furcht, die basale Furche auch vor dem Schildchen nicht unter- brochen, mit Seitengrübchen und mehr oder weniger deutlicher Längsfurche. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deck- flügel sind parallelseitig, kräftig gewölbt, ganz seicht gefurcht, nur die Nahtrippe punktfrei, alles Uebrige dicht punktirt, die Sculptur durch viele feine Querrunzeln unterbrochen. Die After- decke ist dreiseitig mit abgestutzter Spitze, beim q senkrecht, beim $ schief mit vorgezogener Spitze, dicht fein querrunzlig und spärlich anliegend behaart, der Afterrand länger fuchsroth ge- wimpert. Die Bauchringe sind in der Mitte glatt und kahl, an den Seiten spärlich und kurz, die Brust lang und dicht behaart. Das Mesosternum überragt die MiKelhüften nicht nach vorn, der

Stctt. entomol. Zeit. 1904.

137

rrostcnmlfüitsalz ibl kurz und breit. Die Beine ^ind krül'tig o-ebaut, die Vordersehienen in beiden Gesehlechtern 3zähnig, der Spitzenzahn beim ,^ spitz, scharf nach außen gerichtet, beim $ länger, mehr zugerundet und nach vorn gerichtet; die Tar-sen sind kurz und kräftig, beim ,^ alle Klauen einfach, beim ? die innere Klaue der Vorderfüße fein gespalten.

Die nachfolgende Tabelle giebt kurz die wichtigsten Merk- male der 5 hierher gehörigen Arten an; die unterscheidenden Merkmale sind von den ^ genommen, da die $ sehr selten und nicht bei allen Arten bekannt sind.

A. Die Vordertarsen sind länger und schlanker als die Mittel- uud Hintertarsen, ihr erstes Glied doppelt so lang als das 2^yeite Seh. lucidus n. sp.

B. Die Vordertarsen ebenso lang oder kürzer als die Mittel- und Hintertarsen, ihr erstes Glied nicht länger als das zweite.

I. Die Seiten des Kopfschildes winklig gebogen, sein Vorder- rand ausgebuchtet, schmäler als die Basis.

a. Die Brust kürzer grauweiß behaart.

1. Die Oberseite, Afterdecke, Schienen und Tarsen dunkel erzgrün, lebhaft glänzend; die Zähne der Vorderschienen in gleichem Abstand von einander: der Fortsatz der Hinterbrust zwischen den Mittel- hüften scharf zugespitzt, die Naht in der Mitte nicht bis zur Spitze reichend . Seh. viridiaeneus n. sp.

2. Die Oberseite und Afterdecke heller erzgrün mit messingselben Reilexen, das Kopfschild, die Seileu des Halsschildes und der Deckilügel stets messing- o-elb gesäumt, die Deckflügel häufig, die Schienen und Tarsen stets kupfrig; an den Vorderschienen ist der mittlere Zahn dem Spitzenzahn genähert; der Fortsatz der Hinterbrust gerundet, die niiltlere Naht bis zur Si)ilze reichend . . Seh. compressicornis Obs.

b. Die Brust laug fiichsroth behaart . Sch. Burmeisteri n. sp.

steif, ciitoniol. Zeit. 1W4.

138

II. Die Seiten des Kopfsehildes parallel, kurz vor dem Vorderrand etwas divergirend, der Vorderrand breiter als die Basis Seh. Mac Leayi Fiseher.

1. Seh. Mac Leayi Fischer. Aus der kurzen, aber recht prägnanten Beschreibung und der guten Abbildung ist die Art leicht zu erkennen; die mir vorliegenden Stücke habe ich mit der wohlerhaltenen Type im Dresdener Museum verglichen. Sie ist die grüßte der Gattung, braun mit grünem Erzglanz, die Schienen und Tarsen meist kupfrig, die Brust ziemlich kurz weißgrau behaart. Die Seiten des Kopfschildes (Fig. 23) sind parallel oder nur ganz schwach nach vorn convergirend, nicht gebogen, der Vorderrand schwach nacli vorn gebogen, die Fläche grubig vertieft, dicht runzlig puiiktirt und spärlich rothbraun behaart. Die Stirnnaht ist ein undeutlich begrenzter (^uerwulst, dessen Mitte nach hinten gebogen einen kurzen Längswulst auf die Stirn aussendet, der von einer hufeisenförmigen Vertiefung umgeben ist 5 die vertieften Partien des Kopfschildes und der Stirn sind dicht und fein runzlig, matt glänzend, der hochgewölbte Scheitel dagegen polirt, weitläulig punktirt. Von den Mund- theilen (Fig. 23a c) ist besonders der Unterkiefer erwähnens- werth, an dessen Helm sich nur noch ein massiver Zalin betindet, Mährend die übrisen alle durch «ielenkio; bewegliche kurze dicke Borsten ersetzt sind. Die 3 Zähne der Vorderschienen stehen etwa in gleichem Abstand von einander, die Tarsen sind kräftig, die größere Klaue an Vorder- und Mittelfüßen mäßig verdickt, fein der Länge nach gestreift.

(f^ Länge 18—23, Breite 11 13, $ Länge 221/2, Breite 13 mm. N.-S.-Wales. Manning River.

2. Seh. Burmeisteri nov. spec. Schlanker als die vorher- gehende Art, rothbraun mit grünem Erzschiunner, besonders auf Kopf, Halsschild und Schildchen, während auf den Decktlügeln die rotlibraune Grundfarbe mehr durchscheint, die Schienen und Tarsen dunkel kupfrig-braun. Al'lerdeckc und Bauch ganz kurz

Stett. entomol. Zeit. 1904.

139

und s])iirli('h grauweiß, die Brust lang und dicht fuclisrolli be- haart. Das Koplscliild (Fig. 24) des o <-'i"iiiiiert an Änopl. relicnlatus: die Seiten sind von der Stirnnaht an zuerst eine kurze Strecke parallel; dann convergiren sie stark, sodaß das Kopfschild hier nur etwa die halbe Breite der Slirnnaht besitzt, divergiren dann wieder, die Vorderecken sind abgerundet, der Yorderrand in der Mitte nach hinten gebogen, der ganze ab- geschnürte Lappen stark zurückgebogen; die Oberfläche ist ver- tieft, dicht und fein runzlig punktirt, spärlich abstehend behaart. Die Stirnnaht ist ein undeutlich begrenzter, schwach gebogener Querwulst, die Stirn schw-ach dreiseitig abgeflacht, nicht vertieft, dicht runzlig und grob dazwischen punktirt, der Scheitel stärker glänzend als Kopfschild und Stirn, zerstreut kräftig punktirt. Die Mundtheile sind kräftiger gebaut als bei Mac Leayi, der Oberkiefer an der Spitze resp. Schneide mit 3 Zähnen, der Unter- kieferhelm (Fig. 24a) mit 6 massiven Zähnen in der Reihen- folge 1—2—3.

Das Halsschild ist flacher als bei den übrigen Arten der Gattung, Hinterrand nahezu geradUnig, vor dem Schildchen kaum mehr vorgezogen, die Hinterecken rechtwinklig, die Vorderecken etwas vorgezogen, die Mitte mit kräftiger Längsfurche, die ganze Oberfläche kräftig punktirt, an den Seiten wie gewöhnhch dichter als auf der Scheibe. Das Schildchen, gewöhnlich parallel den Seiten etwas eingedrückt, ist zerstreut kräftig punktirt. Auf den Deckflügeln ist die Basis neben dem Schildchen wulstig auf- geworfen, Schulter und Spitzenbuckel springen vor, die Seiten neben der Schulter sind etwas eingedrückt, der Rand nur bei der Schulter etwas verdickt und verbreitert und bis zur Nahtspitze fein gekerbt, die Naht ganz schwach verkürzt, die Oberfläche regelmäßig fein gefurcht, kräftig punktirt. Die Afterdecke ist fein querrissig, anliegend spärlich grauweiß behaart, wie die Bauchringe, an der Spitze und den Seiten mit einzelnen langen rothen Haaren wie die "Wimpern um den Afterrand, die Brust ist dicht um! lang rothgelb behaart. Die A'ordiTschieiien mit

Stett. ouloinol. Zi'it. l'.K)4.

140

3 krärtigeii Zähnen, von denen der niittlere nahe an den Spitzeu- zahn heranrückt, an den Mittel- und Vorderfüßeu ist die größere Kkiuc stark verdickt.

,^ Länge I91/2— 22, Breite IO1/2— ll'A' ? ^-^^S^ 20, Breite 11 mm; Queensland, Cairns; N.-S.-AVales, Lambton.

3. Seh. viridiaeneus uov. spec. Braungelb, die Oberseite, Afterdecke, Schienen und Schenkel satt erzgrün wie Anomala aenea, die Unterseite und Schenkel blassgelb mit ganz schwachem grünem Schiller auf den letzteren, Afterdecke und Bauch sehr kurz und fein, die Brust etwas länger grau behaart. Die Seiten des Kopfschildes beim (^ (l^ig- 25) sind zuerst parallel, dann stark nach vorn convergirend und dann wiederum parallel, der so abgeschnürte Lappen nur halb so breit als die Stii'nnaht, rechtwinklig zurückgebogen, sein Vorderrand ausgerandet; die Oberfläche ist in der Mitte tief eingedrückt, dicht und fein runzlig, spärlich abstehend behaart: die Stirnnaht ist ganz verloschen, die Stirn dreiseitig eingedrückt, wie das Kopfschild fein runzlig, der Scheitel ziemlich dicht und kräftig punktirt. Der Unter- kieferhelm (Fig. 25a) trägt an der Spitze zwei größere massive Zähne und weiterhin 5 bewegliche Borsten auf kleineu Höckerchen ; die ganze Spitze des Helmes ist mit langen starren rothgelben Borsten dicht besetzt. Das Halsschild ist ziemhch flach gewölbt, die Seiten gleichmäßig gerundet, der Hinterrand in der Mitte nur ganz schwach vorgezogen, die ganze Oberfläche unter der Lupe äußerst fein runzlig, mit vielen größeren Punkten, besonders an den Seiten und hier seidenartig glänzend, die Rückenfurche seicht. Das Schildchen ist parallel dem Seitenrand schwach eingedrückt, zerstreut punktirt. Auch die Deckflügel erscheinen unter der Lupe äußerst fein runzlig, die Furchen seicht, die Sculptur durch viele Querrunzeln undeutlich, die Seiten sind neben der Schulter ganz schwach eingedrückt, der Seitenrand hier kaum verdickt, weiterhin nicht gekerbt, die Naht etwas verkürzt. Die After- decke ist an der Spitze breit abgestutzt, sehr dicht quergestrichelt, seidenartig glänzend und dicht mit äußerst kurzen anliegenden

Stett. entomol. Zeit. 1904.

I

141

orauon Hürchcn l»cdcokt. Audi die Unterseite zeigt, soweit sie kahl ibt, die feine ledei-arlige Runzelung und den seidenartigen Glanz mit zerstreuten grcisseren Punkten. Die Spitze der Ilinter- hrust schiebt sich scluui'winklig zwisehen die Mittelhüften, die vertiefte Naht in der Mitte reicht nicht bis zur Spitze, die Seiten sind mit einer scharf eingerissenen Furche abgegrenzt, braungrün. Die Vorderschienen haben 3 kräftige Zähne, von denen der mittlere dem Spitzenzahn etwas genähert ist.

(^ Länge 18, Breite 10'/2 11 mm: $ mir unbekannt. Queensland, Cap York, Dawson District.

4. Seh. compressicornis Ohaus. Die Oberseite und After- decke sind braungelb mit lebhaftem grünem Erzglanz, heller als bei der vorhergehenden Art und gewöhnlich mit messinggelben und kupfrigen Reflexen, Kopf und Halsschild häufig, die Deck- flüoel immer mit breitem messinaQclbem Rand, die Unterseite ist blaßgell), die Schienen und Tarsen, wie auch das Kopfschild beim $ kupfrig braun. Das Kopfschild (Fig. 26) ist ähnlich wie bei der vorhergehenden Art, der abgeschnürte Lappen vorn schmäler und länger, der Vorderi-and tiefer eingeschnitten; die Oberfläche ist weniger vertieft, dicht und fein runzlig, matt seiden- artig glänzend,, zerstreut abstehend behaart; beim $ ist das Kopf- schild ti-apezförmig mit abgerundeten Yorderecken. hell kupfrig braun mit fchwaizbrauner l'mranduno,-, der Yorderrand höher aufge\^o]'fen als die Seiten, gröber runzlig und gleichfalls behaart. Die Stirnnaht ist ein zweifach gebogener, scharf begrenzter und dunkel pigmentirter Wulst, die Stirn ist etwa halbkreisftirmig abgeflacht, dicht runzlich punktirt, matt glänzend, der Scheitel glänzend jxilirt, kahl, zerstreut j)unktirt. Am Unterkieferhelm (Fig. 26a) befinden sich statt der Zähne 6 kleine Höckerchen, auf denen je eine kurze bewegliche Borste aufsitzt. Das Hals- sehild ist hochgewölbt mit scharf ausgeprägter mittlerer Längs- furche, vor dem Schildchen in kurzem breitem Lappen vorgezogen, die Seiten gleichmäßig gerundet, die Ecken stumpf, die Ober- Ihiche lebhaft glänzend, zerstreut fein punktirt. Das Schildchen

Stotl. onlomol. Zeit. 1904.

142

ist dicht und l'rin punktirt mit einzelnen größeren Punkten da- zM'isehen. Auf den Deckflügeln sind die Furchen ganz verloschen, die Punktreihen durch viele Querrunzeln unterbrochen, nur die Punktreihe neben der Naht regelmäßig, die ganze Oberfläche äußerst fein punklirt, der Seitenrand neben der breiten messing- gelben Einfassung der Deckflügel dunkel erzgrün, nicht gekerbt. Die Afterdecke ist wie bei der vorhergehenden Art gebildet und zeigt außerdem gewöhnlich in beiden Geschlechtern eine seichte Längsfurche und echiefe Seiteneindrücke. Die zwischen die Mittelhüften tretende Spitze der Hinterbrust ist halbkreisförmig zugerundet, der Rand ringsum braungrün ohne scharf eingerissene Randfurche, die mittlere vertiefte Naht braungrün und bis zur Spitze reichend. Die Vorderschienen sind 3zähnig, alle Zähne etwa in gleichem Abstand von einander. Beim i^ sind alle Klauen einfach, an Mittel- und Vorderfüßen die größere Klaue kräftig verdickt und verlängert, die Fühlerkeule etwas kürzer als die Geißel; beim $ sind die Vordertarsen länger und schlanker als die Mittel- und Hintertarsen, ihr erstes Glied so lang als die 3 folgenden zusammen, die innere Klaue scharf eingeschnitten, der obere Zahn etwas länger als der untere, die Fühlerkeule nur halb so lang als beim q, die beiden Sporen der Hinterschienen breit zugerundet, während sie beim (^ scharf zugespitzt sind.

,S Länge I71/2— 21, Breite lO'/s— 12; $ Länge 19—21, Breite 11— 121/2 mm. N.-S.-Wales, Richmond River.

5. Seh. lucidus nov. spec. Hell braungelb, die Oberseite, Afterdecke, Schienen und Tarsen glänzend erzgrün, die Unter- seite und Schenkel blaßgelb mit ganz schwachem Erzschiller auf den letzteren, Afterdecke und Bauch ganz spärlich, die Brust dichter mit kurzen, feinen weißgrauen Härchen bekleidet. Das Kopfschild ist beim ,^ viereckig oder ganz schwach trapezförmig, die Seiten etwas geschwungen, kurz vor dem Vorderrand etwas nach außen gebogen, der Seitenrand ganz schwach, der Vorder- rand hoch aufgeworfen (Fig. 27), der äußerste Rand ringsum fein schwarzbraun; die Stirnnaht ist in der Mitte stark nach

Stett. entomol. Zeit,. 1904.

143

hinten gebogen, bei einigen ein scharf begrenzter kielartiger Wulst, bei anderen in der Mitte ganz verloschen (abgerieben?) und nur an den Seiten beim Kanthus leicht kielartig aufgeworfen; nur die Mitte vor der Stirnnaht ist leicht grubenartig vertieft, die übrige Oberiläehe eben, dicht und fein runzlig, matt glänzend mit kupfrigem Schimmer; die Stirn ist dreiseitig abgeflacht, zer- streut kräftig punktirt mit feinen Runzeln zwischen den Punkten, der Scheitel hoch gewölbt, weitläufiger und feiner punktirt, beide hell erzgrün. Beim $ ist das Kopfschild trapezförmig mit etwas abgesetztem Yorderrand, ringsum schwarz gesäumt, die Ober- fläche eben, dicht runzlig, matt kupferbraim; die Sürnnaht ist weniger in der Mitte gebogen, die Stirn dicht und grob punktirt, braungelb mit schwachem Erzsehimmer, der hochgewölbte Scheitel erzgrün, weitläufig fein punktirt. lel)haft glänzend. Die Mund- theile sind kräftig, der Oberkiefer (Fig. 27a) hat einen selir großen Spitzenzahn, der häufig durch Abnutzung abgerundet ist und am Ende der Schneide einen kleinen spitzen Zahn; der Mahlzahn ist ziemlich groß, mit vielen feinen scharfen Kauleisten; die Biegung der Spitze nach unten und Bildung eines Nagezahn€s unter der Spitze ist hier deutlich ausgeprägt. Am Unterkiefer ist das Endglied des Tasters verbreitert mit großer ovaler Grube auf der nach oben gerichteten Seite; der Helm '(Fig. 27b) ist kräftig, mit 5 massiven Zähnen an der Spitze, 2 großen bei der oberen und 3 kleineren bei der unteren Kauleiste. Die Unter- lippe ist in der Mitte etwas vorgezogen und seicht gerandet, die ausgerandete Partie ganz sehwach umgebogen. Das Halsschild ist an der Basis am breitesten, nach vorn gleichmäßig verjüngt, die Hinterecken sehr stumpf, die Vorderecken rechtwinklig, kaum vorspringend, der Hinterrand schwach nach hinten vorgezogen und in der Mitte ganz schwach ausgebuchtet, mit ganz seichter mittlerer Längslurche, beim q hell erzgrün mit zerstreuter kräftiger Puuktirnng, beim $ in der Mitte mehr grasgrün, die Seiten gelb durchscheinend, die Punktirung feiner und weitläufiger, das ganze Halsschild lackartig glänzend. Das Schildchen ist fein dunkel

Sfelt. entoniol. Zeit. 1904.

144

geraiulct, /crstrciit 2)unk1irt. Die Dcckflügel sind hoch gewölbt, der Seileni-and i-ingsiim fein vevdickl und hinten lein gekerbt, Schultern und S])itzenl)uekel etwas gewölbt, die die prini. Rippen begrenzenden Furchen mehr oder weniger verloschen, nur die Punktreihe bei der Naht regelmäßig, die übrigen in den Furchen und die Punkte in den Interstitien und auf den Rippen kräftig aber unregelmäßig durch viele Querrunzeln: beim $ die Deck- flügel dunkler und lebhafter glänzend, zuweilen kupfrig. Die Afterdecke ist äußerst fein runzlig, matt glänzend mit zerstreuten groben Punkten, sehr spärlich weißgrau kurz behaart mit längeren gelben Haaren nahe der Spitze, der Afterrand dicht und lang roth gewimpert; beim ,^ steht sie senkrecht, die Spitze breit abgestutzt, beim ^ steht sie mehr schief, die Spitze ist schmäler und etwas vorgezogen, die Seiten neben der Spitze etwas ein- gedrückt; unter den mir vorliegenden 7 ,^ sind jedoch nur 2, bei denen die Afterdecke wirklich senkrecht steht und am Ende breit abgestutzt ist; die übrigen zeigen Uebcrgänge nach der Form der weiblichen Afterdecke. Die Bauchringe zeigen nur die gewöhnliche Querreilie borslentragender Punkte ohne seitliche Behaarung, die Brust ist überall dicht aber kurz weißgrau be- haart; vom Mesosternum steigt ein kurzer Fortsatz herab, der sich als kleiner spitzei' und glänzender Höcker auf die Spitze der Hinterbrust aufsetzt; beim ,^ überragt er von der Seite gesehen nicht, beim $ dagegen ganz schwach die Mittel- hüften. Beim ,^ sind die Vordertarsen länger und schlanker als die Mitteltarsen, ihr erstes Glied doppelt so lang als das zweite, alle Klauen einfach 5 beim $ sind alle Tarsen schlanker als beim ,^, das erste Glied der Vordertarsen so lang als die 3 foloenden zusammen, die größere Klaue der Vordertarsen fein gespalten.

^ Länge 161/v— 20, Breite 10— Ifi/s^ ? Länge 20— 227„ Breite 11^2—12 mm. Queensland, Cap York, Dawson District, Brisbane.

steil:, mitomol. Zeit. 1904.

145

Pseudoscliizognathus gen. uov. Körperrorm llacli gCM'ölbt, nach hiiileii etwas verbreitert, die 01)erseite mit Ausnahme des Kopfschildes kahl, die Unter- seite und Schenkel dicht und lang behaart. Das Kopfschild ist beim q so lang als Stirn und Seheitel zusammen, nahezu quadra- tisch, ringsum fein gerundet, die Seiten kaum, der Vorderrand mäßig hoch umgebogen. Die Stirnnaht ist deutlich ausgeprägt, geradlinig, mit einem kurzen kielartigen Fortsatz, der von ihrer Mitte über die Stirn zieht. Die Oberli])pe (Fig. 28, 29) trägt in der Mitte einen scharf abgesetzten, schnabelartigen Fortsatz, der schwarz pigmentirt ist, während die Oberlippe selbst die Körperfarbe, braun oder gelb, trägt. Die Oberkiefer (Fig. 28a, 29a) sind im Ganzen schwach gebaut, ihr Spitzentheil schmal, an Stelle des den Mahlzahn umgebenden Haarkranzes findet sich eine feine, spärlich behaarte Membran, der Mahlzahn selbst ist klein, schwach pigmentirt oder blassgelb, glänzend glatt mit ver- loschenen Kauleisten. Am Unterkiefer (Fig. 28b, 29b) iallt vor Allem die starke Ent>A'icklung des letzten Tasterglicdes auf, das 2 3 mal so lang als der Helm ist; dieser ist auf der nach außen gekehrten Seite dicht und lang behaart, die Kautläche ist länglich oval, an den Längsseiten mit scharfen schneidenden Kanten, die in kurzen Zähnchen endigen oder an deren Stelle mit stumpfen Kanten und gelenkig beweglichen Borsten. Das Unterlippengerüst ist entweder nahezu quadratisch (Fig. 28c), der Vorderrand der Unterlippe gerade abgestutzt, oder nach vorn stark verschmälert (Fig. 29c), der Vorderrand der Unterlippe nahezu j)arabolisch, in beiden Fällen in der Mitte schwach aus- gebuchtet, das Endglied der Lippentaster auffallend groß. Das Halsschild ist flach gewölbt mit ganz schwacher oder fehlender Längsfurche, der Hinterrand vor dem Schildchen lappenartig vor- gezogen, die basale Randfurche in der Mitte nicht unterbrochen, die Hinterecken nicht gerundet, etwas vorgezogen, die Vorder- ecken stumpf gerundet. Das Schildchen ist herzförmig, seine Basis behaart. Die Deckflügel sind ilacligCM-ölbt, über den Hinter-

Sfütt. oiitouiol. Zoif. U104. 10

146

hiiften etwas verbreitert, uebeu den vorspringenden Schullern etwas eingedrückt, gemeinsam zugerundet, der Seitenrand neben der Sebulter etwas verdickt, weiterhin kräftig gekerbt, entweder ohne sichtbaren Hautsauni und dann in den Kerben mit abstehen- den Haaren. oder mit sichtbarem Hautsaum und dann die Kerben ohne Haare; die Sculptur besteht aus vielen Punktreihen, die alle ziemlich regelmäßig sind und von denen nur die neben der Naht furchenartig eingedrückt ist. Die Afterdecke ist beim ,^ senkrecht gestellt, dreiseitig mit schwach abgestutzter Spitze, die Oberfläche mehr oder weniger kahl, glänzend, der Seiteurand und die Spitze wie der Afterrand lang gewimpert. Die Bauch- riuge haben die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte, an den Seiten stehen die Haare etwas dichter. Die Brust wie auch die Schenkel sind dicht und lang abstehend behaart, die Hinterbrust schiebt sich als spitzer Hocker zwischen die Mittel- hüften, ohne diese nach vorn zu überragen: der Fortsatz der Vorderbrust ist kurz, nicht bis zur Spitze der Vorderhüften reichend und meist durch die dichte Behaarung verdeckt. Die Vorderschienen sind dreizähnig, alle Zähne in gleichem Abstand von einander, das erste Glied der Vordertarsen beim ^ so lang als die beiden folgenden zusammen, alle Klauen einfach. Die Fühler sind bei Schönfcldti lOgliedrig, bei rariicollis 9gliedng, indem das 5. und 6. Glied mit einander verwachsen (an der Vereinigungsstelle befindet sich ein Kranz von Borsten), die Keule ist kürzer als die Geißel, etwa so lang als das letzte Glied der Kiefertaster.

Ps. variicollis nov. spec. Flachgewölbt, eiförmig, das Kopf- schild blaßgelb mit schwarzbrauner Umrandung, in der Mitte grübchenartig eingedrückt, runzehg mit zerstreuten groben Punkten, aus denen braune Haare entspringen, ebenso sind Stirn und Scheitel grob runzlig punktirt, alle 3 wenig glänzend. Das Halsschild hat eine seichte Längsfurche und Seitengrübchen, die Oberfläche ist überall kräftig punktirt, die Farbe ebenso wie die des Kopfes (Stirn und Scheitel) und Schildchens entweder gras-

Stett. entoinol. Zoit. 1904.

147

grün wie bei gewissen Eiicliloren, oder braiuigelb mil violettem (der Rand erzgrün) oder hell erzgiüneni Sehininier (der Seiten- rand und das Kopfscliild dann ku2}frig). Das Schildchen ist zerstreut kräftig punktirt. Die Deckflügel sind schal braungelb mit einem leichten Anflug von grasgrün (die Stücke haben nicht in Spiritus gelegen), der Seitenrand mit schwach sichtbarem Hautsaum, kräftig gekerbt bis fast an die Naht. Die Afterdecke ist wie die ganze Unterseite blaßgelb, glänzend, ganz spärlich und fein punktirt mit zusammenfließenden kurzen Querstrichen.

(^ Länge 15 16, Breite 9 9^/2 mm; V unbekannt. Queensland, Cap York.

Die Form der Mundtheile ergiebt sich aus dei- Abbildung (Fig. 28a c). Die Unterlippe ist in der Mitte vor dem ab- gestutzten Vorderrand leicht ausgehöhlt, der Lippentaster schein- bar 2gliedrig, indem das erste Glied in der Falte des Seiten- randes, aus der der Taster entspringt, versteckt bleibt: das End- glied ist auffallend groß, beilförmig.

Ps. Schönfeldti nov. spec. Von der Gi-öße und Körperform der vorhergehenden Art, blaßgelb, lebhaft glänzend, das Hais- schild mit Ausnahme zweier großer Flecken bei den Hinterecken, das Schildchen und die breite Umrandung der Deckflügel braun mit grünem Erzschimmer; die Afterdecke bei der Spitze, die Brust und Schenkel sind lang weißgraii oder gelblich behaart. Das Kopfschild, ringsum fein schwarzbraun gesäumt, ist ebenso wie Stirn und Scheitel blaßgelb, zuweilen mit leichtem kupfrigem Anflug, fein runzlig, glänzend, das erstere mit zerstreuten groben Punkten, aus denen weißgraue Haare entspringen. Der Seiten- rand des Halsschildes ist vor den Hinterecken etwas geschwungen, die Hinterecken scharf vorspringend, die Oberfläche mit großen, flachen Punkten ziemlich dicht bedeckt; ebenso ist das Schildchen sculptirt. Die Deekflügel ohne häutigen Randsaum, der Seiten- rand ist dicht gekerbt, in den Kerben lang abstehend behaart. Die Afterdecke ist wie die Unterseite und die Beine blaßgelb, glänzend, glatt, mit langen abstehenden A\'iinperliaaren an den

StcU. outoniol. Zcif. 1004. JO*

148

Seiten und nahe der Spitze Avie uiicli um den AfteiTand, die Bauchi'inge auch außer der gewöhnlichen Querreihe mit langen weißlichen Haaren, die Brust und Schenkel lang und dicht weißlich oder gelblich behaart. Der basale Zahn der Vorderschienen ist kleiner als die beiden anderen.

,^ Länge I31/2 141/2, Breite 8 mm. $ mir unbekannt. Q u e e n s 1 a n d 5 W e s t - A u s t r a 1 i e n ?

Ich widme diese hübsche Art Herrn Oberst von Schönfeldt, von dem ich das erste Stück, aus Queensland stammend, erhielt; es liegen mir außerdem 2 weitere Stücke, davon das eine violett statt erzgrün glänzend, zur Beschreibung vor, die angeblich aus West- Australien stammen. An den Mundtheilen (Fig. 29a c) fällt vor Allem gegenüber der weitgehenden Rückbildung der Kiefer die starke Verlängerung der Taster auf, besonders deren Endglieder, da hier das Endglied der Kiefertaster länger ist als die Fühlerkeule. Am Unterkieferhelm (Fig. 29b) sind die beiden Längsseiten der Kaulläclie noch braun pigmentirt, aber stumpf zugerundet, nicht scharfkantig, mit gelenkig beweglichen Borsten an Stelle der Zähnchen. Der basale Mahlzahn am Oberkiefer ist blaßgelb, glänzend, ohne Kauleisten, ringsum braun gerandet.

Homotropus ^\ a f erb ou se. Körperförm kurz oval, flach gewölbt. Das Kopfschild beim o ringsum hoch aufgeworfen, der Vorderrand höher als der Seitenrand und an der Grenze beider eine Kerbe; die Stirnnaht ist erhaben, winklig weit nach hinten gebogen, das ganze Kopf- schild tief ausgehöhlt, fein runzhg und abstehend gelblich behaart. Die Oberlippe (Fig. 30) ist glänzend schwarz mit scharf vor- springender mittlerer Spitze. Die Mundthcile im Ganzen schwach, die Oberkiefer (Fig. 30a) mit deutlichem Spitzenzahn, die Schneide vor dem Mahlzahn mit einer S])itze endigend, die ein Haar- büschel trägt, der Mahlzahn in der Mitte des Vorderrandes mit zahnartigem Vorsprung, die Kauleisten ganz verloschen. Am Unterkiefer (Fig. 30b, 31b) ist der Taster küizer als bei der

Stett. entomol. Zeit. 1904.

149

vorhergehendcii GuKuiig, der Helm aulliiUciid klein, die Rückseile nahe <]üv Basis aiisgehöldl, die Oberfläche dicht Ijehaart, die Kaufläche blaßgclb, ohne schneidende Kauten, nur mit 6 7 braunen Hückercheu. auf denen bewegliche Borsten stehen, darunter einige von beträchtlicher Länge. Auch die Lippentaster sind kürzer als in der vorhergehenden Gattung, die Untcrlipi)(' nach vorn verschmälert, in der Mitte ausgebuchtet. Die Fühler sind lOgliedrig, die Keule ist sehr lang und breit, etwas gebogen. Das llalsschild ist mäßig gewölbt, vor dem Schildchen etwas vorgezogen, mit tiefer Furche ringsum und Andeutung einer Längsfurche. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deck- ilügel sind mäßig gewölbt, parallelseitig, die Basis zwischen Schildchen und Schulter kielartig aufgeworfen, neben der Schulter schwach eingedrückt, der Seitenrand neben der Schulter kaum verdickt, bis zur Naht kräftig gekerbt und in den Kerben fein abstehend behaart, ohne sichtbaren Hautsaum; alle 6 primären Rippen sind gewölbt, die sie begrenzenden prini. Punktreihen stehen in regelmäßigen tiefen Furchen, im L, IL und IIL Liter- stitium befinden sich je 2, im IV. und V. Interstitium je eine secund. Rippe; von den prim. Rippen erreichen nur die I. (oder die Naht) und die VI (oder der Seitenrand) den Hinter- rand, die V. mündet in spitzem Winkel vor dem Schulterbuckel in die IV, diese hinter dem Schulterbuckel in die III. und diese biegt vor dem Hiuterrand um und lauft parallel nnt diesem zur IL Dieser Verlauf der Ri|)pen oder Adern ist charakteristisch für die Ruteliden mit vertiealgostellter Oberlippe; er kehrt auch bei den Platyeoelien und Geniatiden, wo die prim. Rippen (resp. die darin verlaufenden Adein) durch gelbe Streifen bezeichnet werden, stets wieder. Bei Homolvopiia h/ridippfinis. wo die Rippen, die primären continuirlith, die secundären unterbrochen, dunkelbraun l)igmentirt sind auf hellgelber Unterlage, läßt er sich besonders gut beobachten (Fig. 30d). Die Afterdecke ist kurz dreiseitig, beim ,j senkrecht gestellt, glänzend, ganz weitläulig abstehend behaart. Die Bauchringe sind stärker als bisher behaart, die

Slctt. euton Ol. Zoit. 1904.

150

Brust und Schenkel mit einem sehr langen und dichten Haar- kleid. Die Mittelbrust schiebt sich mit kräftiger kurzer Spitze zwischen die Mittelhül'ten, ohne sie nach vorn zu überschreiten, der Fortsatz der Vorderbrust ist klein und durch das dichte Haarkleid verdeckt. Die Beine sind kurz und gedrungen gebaut, die Vorderschienen Szähnig, der mittlere und Spitzenzahn einander genähert, das erste Ghed der Vordertarsen länger als das zweite, alle Klauen beim q einfach.

H. luridipennis Wtiterhouse. Glänzend schwarz, Fühler und Taster röthlichgelb, die Deckflügel scherbengelb mit schwarz- braunen Rippen. Halsschild und Schildchen sind kräftig und ziemlich dicht punktirt, die Deckllügel ebenfalls und das Gewebe zwischen den Paukten fließt vielfach wie feines Netzwerk zu- sammen. Die Afterdecke ist dicht mit zusammenfließenden Punkten bedeckt, überall fein abstehend behaart. Die Unterhppe ist in der Mitte des Vorderrandes tief ausgeschnitten.

,^ Länge IO1/2, Breite 6 mm. $ mir unbekannt. Australien.

H. testaceipennis Ohaus. Größer als luridipennis, glän- zend scliM-arz, die vordere Hälfte des Kopfschildes, die Deck- flügel, Fühler und Taster hell röthlichgelb, die Spitzen der Schienen und die Tarsen braungelb. Das Halsschild ist ganz fein und weitläufig punktirt, bei den Ecken fein runzlig, das Schildchen etwas dichter punktirt. Auf den Deckflügeln sind die Rippen nicht dunkel gefärbt, nur Naht und Seitenrand schwach bräunlich, die Trennung der secund. Rippen im L, H. und HI. Interstitium nicht so scharf, die Schulter hochgewölbt, dicht runzlig punktirt und dadurch die IV. prim. Rippe in ihrem Beginn verloschen, dagegen bei der Vereinigung mit der V. kräftig gewölbt. Der Verlauf der HL piim. Rippe ist bei der ersten Beschreibung der Art in der Deutsch. E. Z. 1901 p. 134 Fig. 11 nicht ganz richtig wiedergegeben; sie verläuft in Wirklichkeit gerade nach hinten, nicht schief von außen nach innen. Die Unter- lippe ist in der Mitte des Vorderrandes nur schwach gekerbt.

(^ Länge 131/2, Breite 71/2 mm. $ mir unbekannt. Australien.

Slott. entomol. Zeit. 1904.

151

Amblochilus IJlauehavtl. Kürpeilbrni oval, llacli gewölbt. Beim ,^ (Fig. 32) sind die Seiten des Kopfschiides nach vorn stark divergirend, nicht aufoeboaen, der Yorderrand. schwacli nach vorn gebogen und hoch aufgeworfen, ist um die Hälfte breiter als die Stirnnaht, das ganze Kopfschild ebenso wie die Stirn nicht vertieft, runzlig punktirt mit feinen Höckerchen, auf denen kurze gelbe Haare aufsitzen; nur die Mitte des Scheitels ist sperriger punktirt und kahl; die Stirnnaht ist fast verloschen, etwas nach hinten gebogen; die Augen sind mächtig vergrößert, kuglig vorspringend. Beim $ (Fig. 32a) sind die Augen nicht größer als gewöhnlich, das Kopfschild halbkreisförmig, die Seiten wenig, der Vorderrand etwas mehr aufgebogen, die Stirnnaht sehr undeulich, schwach nach hinten gebogen, Kopfsehild und Stirn eben, runzlig, ab- stehend behaart. Die Oberlippe (Fig. 32b) ist dreiseitig, die Seiten etwas geschwungen, die Spitze fein gerundet; von der Seite gesehen (Fig. 32) ist die Basis gewölbt, der Spitzentheil zuerst etwas zurückgebogen, die Spitze selber dann zahnartig vorspringend, an der Grenze von Basaltheil und Spitzentheil ver- läuft eine Querreihe von Grübchen, in denen lange, abstehende Borsten sitzen. Die Oberkiefer sind schwach ohne scharfen Spitzenzahn, der basale Mahlzahn wie bei den Passalidenlarven mit erhabenem scharfem Rand, aber ohne Kauleisten. Der Unter- kieferhelm (Fig. 32c) ist kürzer als das Endglied der Kiefer- taster, die Außenseite dicht behaart, die schwach ausgehöhlte Kauiläche mit einer langen beweglichen Borste. Das Unterlippen- gerüst (Fig. 32d) ist relativ kurz und breit, die Unterlippe nach vorn verschmälert, der Vorderrand unregelmäßig gekerbt, die Lippentaster nur 2gliedrig. Die Fühler sind 9gliedrig, die Keule in beiden Geschlechtern gleich lang. Das Halsschild ist in der Mitte etwas verbreitert, von da nach hinten die Seiten beim $ parallel, die Hinterecken .'^tunipf, beim ,j die Seiten nach innen geschwungen, die rechtwinkligen Ilintereclven scharf vorgezogen, nach vorn die Seilen stark couvergirend, die stumpfen Vorder-

Stett. entomol. Zeit. 1"J04.

152

ecken iiiclit vorgezogen, der Hinlerrand vor dem Seliildehen voi'- gezogcn, die basale Randfurche niclit unterbrochen. Das Schildehea ist klein, herzförmig, beim $ etwas breiter als beim q. Die Dcckflügel sind mäßig gewölbt, parallelseitig, der Yurderrand neben den Schildcheneeken aufgeworfen, neben den Schultern etwas eingedrückt, der Seitenrand kaum verdickt, bis zur Naht gekerbt und in den Kerben abstehend behaart^ die Sculptur ist bei den 5 mir vorliegenden Stücken etwas A^erschieden; bei einigen sind die prim. Rippen gewölbt, höher als die Interstitien, diese unregelmäßig punktii-t ohne secund. Rippen, Interstitien und prim. Rippen mit feinen Runzeln; bei einem .^ sind die prim. Rippen nicht hoher als die Interstitien, die prim. Tunkt- reihen kaum noch furchenartig eingedrückt, Runzeln spärlich und die Punktirung verloschc^n. Die Mittelhüften treten weit auseinander, die Mittelbrust schiebt sich als vorn abgestutztes Dreieck zwischen sie; auch die Yorderhüften stehen weit aus- einander, der Fortsatz der Vorderbrust ist klein, von der dichten Behaarung der Brust ganz verdeckt. Die Vorderschierien sind Szähnig, die Zähne beim $ kräftiger, die Tarsen lang und schlank, das erste Glied der Vordertarsen beim ,^ etwa doppelt so lang als das zweite, beim $ so lang als die 3 folgenden zusanmien, bei Q und ? alle Klauen einfach.

A. bicolor Blanchard. Grundfarbe braun mit grünem Erz- schimmer, selten violett schimmernd, die Deckflügel, Beine und Fühler hell röthlichgelb, die Deckflügel beim q fein braun ge- säumt. Kopfschild und Stirn sind dicht runzlig, abstehend gelb bebaart, matt, der Scheitel sperriger punktirt, glänzend. Das Halsschild ist dicht und kräftig punktirt, mit glatter nicht ver- tiefter Mittellinie, die Seiten von der Mitte bis zu den Vorder- ecken gekerbt, die Basis, Seiten und Hinterecken mit zerstreuten langen gelben Haaren. Das Schildchcn ist wie das Halsschild punktirt, kahl. Die Afterdecke ist glänzend, zerstreut punktirt, lang absiebend weißgrau behaart, beim q senkrecht gestellt mit breit gerundeter Spitze, beim $ länger, si)itzer, die Spitze nach

Stett. er.tomol. Zeit. 1904.

153

hillton aiisgezngfii. Die Baiiehriiige und besonders die Brusf und Schenkel sind lang und dicht graugelb behaart. Der ])asale Zahn der Vorderschienen beim ,^ zuweilen sehr schwach.

Die 4 mir vorlieg(niden ,j sind alle 12'/._j mm lang, ß'/j breit, das einzige $ ist 15 mm lang, 8 breit. Queensland, Bris- bane (Mick).

Saiüostomus Waterhouse. Das wicht igsle Unterscheidungsmerkmal dieser wie auch der folgenden Galtung gegenüber den anderen Gattungen der Anoplognathideu liegt in der Form der Oberlij)pe. Belraclitet man diese bei geschlossenen Mundtheilen, so erscheint sie m ie ein querverlaufender glatter, in der Mitte zuweilen schwach aus- gerandeter Wulst, dem der für die Auoplognathiden charak- teristische mittlere Vorsprung vollständig fehlt. Schiebt man aber am aufgeweichten Insekt die Kiefer bei Seite oder entfernt man sie vollständig, so bemerkt man, daß der mittlere Vorsprung der Oberlippe keineswegs fehlt, sondern nur stark zurückgebogen ist und bei geschlossenen Kiefern A'on deren Spitzen verdeckt wird- An der Grenze vom Basaltheil und Spitzentheil befindet sich auch hier, wie bei Amhloclnlu&, eine Reihe borstentragender Punkte; die Spitze, die hier nach hinten unten, nicht wie bisher nach vorn unten vorspringt, ist bei der Seitenansicht (Fig. 33) deutlich sichtbar. Kiefer und Unterlippengerüst weisen bei den einzelnen Arten ziemlich erhebliche Unterschiede im Bau auf, so daß ich sie besser bei jeder Art bespreche. Das Kopfschild ist bei S. vUlosns in beiden Geschlechtern viereckig, breiter als lang, die Seiten nur schwach, der Vorderrand höher aufgebogen, bei Fei seil ei und ^]'elsl{ci nahezu halbkreisförmis, ringsum gleich- mäßig gerandet: seine Oberfläche ist eben, kräftig i)unktirt und abstehend behaart. Die P'ühler sind lOgliedrig, die Keule beim o so lang als die Geißel, beim $ kürzer; die Stirnnaht ist als ganz feiner, dunkler pigmentirter Querstreif sichtbar. Das Hals- scliild ist Ihich gewtdbt, der lliiitcrrand V(ir (W'U\ Schildchen

SU'tt. ciiloniol. Zeit. l'JOl.

154

nach hinten gebogen. Das Schildchen ist klein, lierzIVii-mig. Die Deekflügel sind oval, über den Hinterhüften schwach ver- breitert, die Basis zwischen Schildchenecken und Schultern fein wulstig aufgeworfen, am Ende gemeinsam zugerundet, die Schultern vorspringend, der Seitenrand neben den Schultern schwach ver- dickt, weiterhin dicht gekerbt und in den Kerben abstehend be- haart, mit deutlich sichtbarem Hautsaum; die prim. Punktreihen sind kräftig und regelmäßig, in Furchen stehend, prim. Rippen und Interstitien leicht gewölbt, das I. oder subsuturale Inter- stitium mit einer an der Basis unregelmäßigen Punktirung aus- gefüllt, die sich weiterhin zu einer einfachen Punktreihe ordnet, das II. und III. Interstitium mit je einer einfachen Puuktreihe (im III. bei der Schulter etwas unregelmäßig), das IV. und V. punklfrei, die ganze Punktirung durch feine Querrunzeln etwas undeutlich, besonders bei V'illosiis, während sie bei den 2 anderen Arten prägnanter ist. Die Afterdecke ist dreiseitig, beim ,^ kürzer, senkrecht gestellt mit breit gerundeter Spitze, beim $ die Spitze etwas nach hinten vorgezogen. Afterdecke und Bauch sind spärlicher, die Brust sehr dicht und lang behaart, die Hinter- brust schiebt sich ohne Spitze flach zwischen die Mittelhüften, die Vorderbrust trägt einen deutlichen, bald zapfenartigen, bald mehr verbreiterten Fortsatz hinter den Vorderhüften. Die Vorder- schienen sind 3zähnig, der basale Zahn viel kleiner als die sehr kräftigen und langen vorderen Zähne. An den Vordertarsen ist das erste Glied beim ,^ etwas länger als das zweite, beim $ so lang als die 3 folgenden zusammen, beim ,^ sind alle Klauen einfach, beim $ die innere Klaue der Vorderfüße gespalten, der obere Zahn länger als der untere.

S. villosus Waterhouse. Körperform gestreckt eiförmig, mäßig gewölbt. Die Oberseite ist rothbraun, das Halsschild ge- wöhnlich mit leichtem Erzschimmer, die Unterseite, Beine und Fühler hell braungelb, die Zähne der Vorderschienen dunkelbraun, die Oberseite ist spärUcher, die Unterseite, besonders Brust und Schenkel sind dicht mit langen abstehenden gelben Haaren be-

Stett. entomol. Zeit. 1Ü04.

1 55

kleidet. Das Kopfschild ist in beiden Gesclilechtevn viereekig, breiter als lano- die Ecken kaum "erundet, rinasum schwarz- braun gesäumt, die Seiten kaum, der Vorderrand höher (beim Q mehr als beim $) aufgeworfen, die Oberfläche eben, kräftig punktirt, abstehend behaart; die Stirnnaht ist fein und gerade, braun, die Stirn wie das Kopfschild sculptirt und behaart, der Scheitel sperriger punktirt und behaart. Die Oberkiefer haben einen kräftigen Zahn an der Spitze und am Ende der Schneide (Fig. 33a), einen schwarzen kräftigen Mahlzahn mit wenigen, aber scharfen und hohen Kauleisten, die Außenecke ist breit zugerundet. Am Unterkiefer (Fig. 33b) ist der Taster sehr lang, sein Entglied über der Basis verbreitert mit dorsaler Grube, die Spitze verschmälert, der Helm ein nahezu viereckiger Höcker (Fig. 33b) mit 4 massiven Zähnen und 2 gelenkig beweglichen Borsten. Am Unterlippengerüst ist das Submentum sehr kurz, das Mentum lang und breit, von der Unterlippe durch eine Quer- reihe grubiger Punkte abgegrenzt; diese ist kurz, nach vorn wenig verschmälert, in der Mitte ausgebuchtet, die Lippentaster kräftio- Sdiedrio-. Das Halsschild ist von hinten nach vorn gleichmäßig verengt, mäßig hoch gewölbt, die Hinterecken recht- winklig, die Vorderecken etwas vorspringend, die Oberfläche mit großen, umwallten Punkten ziemlich dicht bedeckt, in der Mitte flacher als an den Seiten, in jedem Punkt ein langes gelbes Haar; die mittlere Längsfurche reicht vom Vorderrand bis zur Mitte, die basale Randfurche ibt vor dem Schildchen nicht unter- brochen. Das Schildchen ist an der Basis lang und dicht be- haart, wie der Thorux punktirt und behaart. Auf den Deck- flügehi ist die Sculptur durch viele Querrunzeln undeutlich ge- macht, die abstehenden Haare entspringen meist aus Punkten der j)rim. Punktreihen, selten von den prim. Rippen. Die After- decke ist äußerst fein runzlig und punktirt, mit kurzen abstehen- den Haaren dicht bekleidet und dazwischen mit langen Wimpern bei den Seiten und der Spitze sowie um den Afterrand. Die Bauchringe sind fein lederartig gerunzelt, glänzend, gelb be-

Stett. crtoniol. Zeit. 1904.

156

Iraart, Brust und Selieiilu'l .sind länger und dichter rüthlieligell) behaart.

,^ Länge 13 141/2, Breite 71/2-8; ? Länge IG'/o— 15, Breite 71/2 S'/^ mm. Queensland; Victoria, Melbourne; Tasma nia.

Der Käfer findet sieh in älteren Sammlungen nlsSchizof/tidlltus cafilaneus Dupont und Amblijlcrus testaceus H. Deyrolle.

S. Felschei nov. s])ec. Auf den ersten Blick einem kleinen, schwach metallischen AmhUßerus clcatricosNS gleichend, aber durch die einfachen Klauen an allen Füßen und durch den Bau der Mundtheile leicht davon zu unterscheiden. Körperform cylin- drisch, nach hinten nur wenig verbreitert, ziemlich hoch gewölbt; oben und unten dunkel rothbraun, das Halsschild dunkel erzgrün, die Oberseite spärlicher, die Unterseite und Beine dichter lang abstehend rothgelb behaart. Das Kopfschild ist nahezu halb- kreisförmig, ringsum gleichmäßig schwach anfgebogen und schwarz gesäumt, eben, dicht und grob runzlig punktirt ebenso die Stirn und abstehend behaart, matt; der Scheitel ist etwas sperriger und feiner punktirt, mehr glänzend. Die Oberkiefer (Fig. 34) sind mehr gestreckt, die Außenecke wenig gerundet, der Spitzenzahn zugerundet, der basale Mahlzahn sehr klein, schwach pigmentirt. Am Unterkiefer (Fig. 34b) ist das letzte Tasterglied lang und spindellVh-mig, der Helm nahezu viereckig, die Kaufläche mit scharfen Kanten an der Seite und 3 beweg- lichen Borsten. Das Unterlippengerüst (Fig. 34a) ist länger ge- streckt, die Unterlippe nahezu quadratisch mit abgerundeten Vorderecken, der Vorderrand in der Mitte ganz fein ausgebuchtet. Das Halsschild ist hochgewölbt, glänzend, in der Mitte etwas verbreitert, die Hinterecken stunijtf, nicht vorgezogen, die Vorder- ecken scharf\A'inklig, etwas vorspringend, die Oberfläche dicht mit kräftigen umwallten grubigen Punkten bedeckt, aus denen gelbe lange Haare entspringen. Das Schildchen ist sehr dicht fein punktirt, an der Basis mit langen, weiterhin mit kürzeren Haaren. Die Deckflügel sind glänzend, nur M'cnig gerunzelt.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

157

I)(>son(lci-s an den Seilen und am Hinterrand dicht und lani»' be- iuuut. Die Afterdecke ist fein runzlig, glänzend, dicht und lang behaart, ebenso die Iniucliringe, während auf der Brust und den Schenkeln die Behaarung so lang und dicht ist, daß sie die Sculptur der betr. Kürperlheile vollständig verdeckt. An den Mittel- und Hinterschienen sitzt die obere Stachelreihe auf einer erhabenen Leiste, die Schiene ist hinter dieser Leiste kräftig ein- geschnürt, an den Yorderschienen ist der Spitzenzahn auffallend kräftig; die Tarsen sind länger und schlanker als bei villosus, das erste Glied der Vordertarsen beim ,^ doppelt so lang als das zweite, alle Klauen einfach.

o Länge I21/2, Breite 6 mm. Neu-Holland. Von Herrn Karl Felsche in Leipzig erhalten und ihm gewidmet.

S. Weiskei nov. spec. Körperform breiter oval, flach ge- wölbt, oben und unten hell rothbraun, lebhaft glänzend, die Ober- seite fast kahl, die Unterseite, besonders die Brust lang und dicht fuchsroth behaart. Das Kopfschild ist in beiden Geschlechtern halbkreisf(:)rmig, der Rand schwarzbraun ringsum ganz schwach umgebogen, die Oberfläche eben, dicht und kräftig zusammen- fließend punktirt, spärlich behaart, beim ^ die Stirn ziemlich kräftig, aber weitläufig, der Scheitel feiner und zerstreuter punktirt, beide glänzend, unbehaart, beim V die Stirn wie das Koi)fschild dicht und grob zusammenfließend j)unktirt, etwas dunkler gefärbt, der Scheitel weitläufiger kräftig punktirt, beide kahl. Die Augen sind beim ^ doppelt so groß als beim ^, die Fiflilerkeule etwa um die Hälfte länger und breiter als bei diesem. Am langge- streckten Oberkiefer (Fig. 35) erscheint die Außenecke etwas ausgezogen, der Spitzenzahn vorspringend, aber stumpf, der basale Mahlzahn klein mit wenigen erhabenen Kauleisten. Am Unter- kiefer (Fig. 35b) ist das letzte Tasterglied lang, spindelförmig mit kurzer dorsaler Grube, der Helm klein, dicht behaart, ohne massive Zähne, nur mit 3 braunen Höckerchen, auf denen lange, gelenkig bewegliehe Borsten aufsitzen. Am UnterHppengerüst (Fig. 35a) fällt die Unterlij)pe, die ganz unter einen niiltlcrcn

Stclt. ciitomol. Zeit. 1'J04.

Vorspnmg des langgestreckten Kinnes gerückt zu sein scheint durch ihre Kleinheit uul"; ihr Vorderrand ist schwach ausgebuchtet, auch die Lippentaster schwächer als bisher. Das Halsschild ist in der Mitte verbreitert, nach vorn und hinten gleichmäßig ver- schmälert und die Ecken gerundet, mit seichter Längsfurche und scharf ausgeprägter, ziemlieh dichter Punktirung über die ganze Oberfläche, die glänzend polirt zuweilen einen schwach kupfrigen Schimmer zeigt. Das Schildchen hat einige Punkte bei der Basis. Die Deckflügel sind über den Hinterhüften stärker verbreitert als bisher, regelmäßig gefurcht und punktirt mit wenigen Quer- runzeln, der Seitenrand bis zur Naht äußerst dicht gekerbt, an der unteren Kante mit breitem Hautsaum, an der oberen mit dichtem Haarkranz, der aus den Kerben entspringt. Die After- decke ist gewöhnlich etwas dunkler als die Deckflügel, zuweilen schwach erzgrün, fein runzlig, glänzend, ziemlich dicht fuchsroth behaart mit langen Wimpern an den Seiten und der Spitze sowie um den Afterrand. Der Bauch ist kürzer und spärlicher, Brust und Schenkel lang und dicht fuchsrotli behaart, die Mittel- und Hinterschienen mit einer schiefen Stachelreihe auf erhabener Kante, aber hinter dieser Kante nicht eingeschnürt. Die Vorder- schienen scharf Szähnig, der basale Zahn schwächer als die beiden anderen. Beim ^ alle Tarsen länger als beim ?, das erste Glied der Vordertarsen so lang als die beiden folgenden zusammen, alle Klauen einfach; beim $ das erste Glied der Vordertarsen so lang als die 3 folgenden zusammen, die innere Klaue der Vorder- tarsen mit einem feinen Zähnchen in der Mitte der oberen Kante. c? Länge 14— 161/2, Breite S'/,— 9; ? Länge 14, Breite 81/2 «ini. Nord-Queensland, von Herrn E. Weiske in größerer Anzahl gesammelt und ihm gewidmet. Unter einer größeren Anzahl von ,^ befand sich nur ein einziges $, das höher gew(')lbt und hinten stärker verbreitert ist als das ,^.

Mimadoretus Arrow. Herr Arrow hat diese Gattung für eine kleine Rutelide aus Queensland aufgestellt, welche von Mae Lea}' als PopiJlia

Stett. entomol. Zeit. 1904.

159

farofnaculata beschrieben worden war, hat aber ihre Slelhnig im System uubeslimmt gehissen. Eine eigenlhünibehe Misehung von Merkmalen ganz verschiedener Galtungen, die sich alle in Mimadoretus vereinigt linden, macht es allerdings schwierig, die Frage nach ihrer systematischen Stellung zu beantworten, ich glaube aber nach genauer Untersuchung des Käfers, daß die Merkmale, welche auf die Verwandtschaft mit den Anoplogna- thiden hinweisen, an Zahl und Gewicht weitaus diejenigen über- wiegen, welche der Käfer mit anderen Gruppen der Rutelidcn gemein hat.

Die Köi'perforni ist elliptisch, flach gewölbt. Das Kopf- schild ist in beiden Geschlechtern viereckig, etwas breiter als lang, die Vorderecken kaum gerundet, die Seiten kaum, der Vorderrand höher aufgeworfen, beim q nur wenig hoher als beim $, die Oberfläche ist eben, nicht verfielt. Die Stirnnaht ist nur an den Seiten noch sichtbar, in der Mitte ganz verloschen. Die Stirn ist nicht vertieft, wie der Scheitel wenig gewölbt; die Augen in beiden Geschlechtern gleich groß, die Fühler lOgliedrig, die 3gliedrige Keule kürzer als die Geißel, in beiden Geschlechtern gleich lang. Die Oberlippe erscheint bei geschlossenen Mund- theilen als kurzer quergestellter Streifen, der auf der Vorderseite schwach eingedrückt ist; schiebt man jedoch die Kiefer bei Seite, so sieht mau, daß ihre Vorderseite dreieckig ist mit schwach abgerundeter Spitze (Fig. 36), daß diese Spitze aber, wie in der vorhergehenden Gattung, von der Seite gesehen nach hinten zurückgebogen ist. Die Kiefer sind kräftig gebaut; die Ober- kiefer (Fig. 36a) haben einen gerade nach innen gerichteten scharfen Spitzenzahn; darunter springt das vordere Ende der vom unteren Gelenkhöcker ausgehenden äußeren Leiste zahnartig vor; der Zahn am Ende der Schneide vor dem Mahlzahn fehlt, dieser ist groß mit starken Kauleisten. Am Unterkiefer (Fig. 36b) ist das letzte Tasterglied etwa so lang als der Helm, spindel- förmig; dieser ist kräftig mit 5 langen und spitzen massiven Zähnen. Das Unterlippengerüst (Fig. 36c) ist relativ Uur/ und

Stett. oiiloniol. Zeit. 1904.

160

breit, das Submentuni sehr kurz, das Mentiini breiter als die Unterlippe, mit dieser ohne jede sichtbare Trennungslinie fest verschmolzen, die Lippentaster 3gliedrig, klein, der ganze Vorder- rand der Unterlippe schwach nach hinten gebogen ohne jeglichen mittleren Vorsprung. Das Halsschild ist an der Basis in flachem Bogen nach hinten vorgezogen, vor dem Schildchen nach hinten eonvex, die basale Randf'urche hier nicht unterbrochen, die Hinter- ecken scharf rechtwinklig, die Vordereeken scharf winklig, etwas vorgezogen. Das Schildchen ist klein, herzförmig. Die Deck- flügel sind flach gewölbt, Schultern und Spitzenbuekel kräftig vorspringend, der Seitenrand neben der Schulter etwas nach unten gebogen, weiterhin bis zur Naht fein gekerbt und mit feinem Hautsaum, die Naht etwas verkürzt, die prim. Punktreihen in seichten, scharf eingeritzten Furchen stehend, im I., H., HI. Inter- stitium je eine einfache Punktreihe, die beiden anderen punktfrei, die Punktreihen der Scheibe eieenthümlich geschwungen, die Sculptur auf Schultern und Spitzenbuckel verloschen. Die After- decke ist dreiseitig, beim $ spitzer und gewölbter als beim q-. Der Bauch ist beim q etwas eingezogen, die Hinterbrust tritt mit abgerundeter Spitze zwischen die weit auseinander tretenden Mittelhüften, ohne sie nach vorn zu überragen. Von der Vorder- brust senkt sich ein breiter lamellenartiger Fortsatz hinter den Vorderhüften herab, der an der unteren Kante verbreitert ist. Die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern 2zä.hnig, der Spitzen- zahn beim $ länger und mehr nach vorn gerichtet. Die Tarsen sind kurz und kräftig, das erste Glied der Vordertarsen beim ^ etwa so lang als das zweite, bei $ so lang als die beiden folgen- den zusammen. Beim ,^ sind alle Klauen einlach, beim $ ist die innere Klaue der Vordertarsen gespalten.

M. flavomaculatus M. Leaj. Braun mit lebhaftem grünem Erzschimmer, die Deckllügel beim r^ dunkelbraun oder schwarz, lebhaft glänzend, beim $ hell rothbraun, der ganze Kopf, die Afterdecke, Unterseite und die Seiten des Halsschildes gleich- mäßig dicht mit gelben oder weißen Schuppen bedeckt, die Deck-

Stctt. entomol. Zelt. 1904.

161

Hügel tragen eine zusammenhängende Querhinde von Sclnij)pen an der Basis' zwischen Seliultern und Schildchen, zwei aus ein- zelnen Flecken hestehendc Querbindcn von Seilenrand zu Seiten- rand hinter dem Schildchen, und einen größeren Schuppenfleck beim Xahtwinkel; die Beine sind weitläufiger mit weißen oder gelben kurzen kräftigen aber schmalen Schuppenhaaren bekleidet, PO daß hier überall die Grundfarbe durchscheint. Kopfschild, Stirn und Scheitel an der Seite sind dicht runzlig punktirt, der letztere in der Mitte sperriger und daher mehr glänzend. Das Halsschild ist an den Seiten dicht und grob punktirt, die Scheibe wie das Schildchen glänzend polirt, glatt, mit ganz wenigen Punkten. Die Afterdecke ist querrunzlig, die Sculptur durch die dichte Bekleidung mit Schuppen vollständig verdeckt.

i^ Länge 71/2— 9, Breite 41/2— 5; $ Länge IO1/2, Breite 51/2 null- Queensland, Cardwell, Geraldton, Mount Bellenden Ker.

Mesystoechus Waterhouse. Diese Gattung mit der einzigen Art ciliatus Waterh. kenne ich nicht aus eigener Anschauung; nach der Bemerkung: „Labrum free, sHghtlj transverse, rounded in fi'ont, beset with bristle-like hiiirs" vermuthe ich, daß diese Beschreibung nur für den basalen Theil des Labrums zutrifrt, daß aber der apicale Theil, wie bei Sniilnafnimis und Miniadoretus in die Mundhöhle zurückgebogen und bei geschlossenen Kielern von deren Spitze verdeckt wird. Die Beschreibung lautet:

Mandibles simple, straight on the inner edge, rounded on ihe outer, concave above. Labrum free, slightly transverse, r<tun(led in front, beset with bristle-like hairs. Mentum elongate- ovate, narrowed at the a])ex, thickly beset with long sliff hair; ]>alpi Short, ihe apical Joint narrowed towards the a])ex. CI^jk'US entirel}- rounded in front, margined. Autennae 10-jointed, the G and 7 transverse, Ihe 8, 9, 10 forming a long, stout, slightly arched club. Tarsi rather long and slender; the claM's sube(]ual, the inner one a trille shorter than the outer; the largcr ciaw of tlu! anterior pair splil bcfore the apex.

sic'it. ciif.iMiupi. Zeit. i!Hi4. 1 1

162

This genus is closclj allied to Amblj'terus, but difl'ci-s in liaving the mentiim more regularly iiavrowed in front and niore tnmcate, and only tlic lavger claw oi' the anterior tarsi is split, whereas the larger claw of all the tarsi is split in Amhlyterus. Lacordaire says, that this clav is not „fissile" in the anterior pair, but that is evidently a mistake; he states also, that the labrum is very prominent in the middle. I have only dissected one specimen, and in that it is not prominent at all in the sense in which the term is used with regard to the species of this family. I do not trace any membraneous border to Mesystoeclws. and it is so slight in Amhlißerus, that it is seldom visible.

M. ciliatus Waterhouse. Oblongus, convexus, nitidus, flavo- pioeus; fronte thoraceque nitido-aeneo-variegatis; scutello piceo, punctulato^ elytris fortiter striato-punctatis, apice crebrius rugoso- punctntis, sutura marginibusque piceis; antennis pedibusque piceis, femoribus flavo-pieeis. Long. 4'/2 lin.

Queensland, Moreton Kay.

Clypeus denselv rugulose, with the fine reflexed margin pitchy black. Head blackish, with a spot in front yellowish, thiekly and rather strongly punctured, less so on the Vertex. Thorax one third broadcr than long, convex, ])itchy-yellow, not very thiekly but rather strongly punctured; the sides arcuate, a mesial line and an irregulär })atch on each side (all sub-confluent) bronzy-black. Elytra a tritle broader than the thorax, a little longer than broad, with two double lines of rather strong punctures on the dorsal region of each, and fotir lines on the sides; the broad interstices with strong punctures, which have a tendency to form irregulär lines. The margins are beset with short stifl' hairs. The underside is variegated with brownish- black, moderately pubescent.

Amblyterus Mac Leay. Die Körperform ist hochgewölbt, nach hinten mehr oder weniger verbreitert. Das Kopfschild ist l)ei cicrilricouHS halb-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

163

kreislurmig, bei cli/pealis gestreckt pyrabolisch und voni kurz abgestutzt, der Rand ringsum beim ,^ kurz aufgebogen, beim $ nicht; die Slininaht ist ganz verloschen, die Augen in beiden Geschlechtern gleich groß, das Kopfschild nicht eingedrückt, der ganze Kopf dicht grob punktirt und kurz abstehend behaart. Die Fühler sind lOgliedrig, die Keule beim ,^ um die Hälfte länger als beim $. Das Halsschild ist gewölbt, die Seiten von der Mitte nach hinten parallel oder schwach nach innen ge- schwungen, nach vorn stark convergirend, die rechtwinkligen Hinterecken bei cli/pealis etwas ausgezogen, die sehr stninpfeu Vorderecken nicht vorgezogen; die basale Randfurche ist in der Mitte nicht unterbrochen, beim $ häutig weiter auf den Hinter- rand geschoben als beim ^. Das Schildchen ist klein, herz- l'örmig. Auf den Deckflügeln sind die prim. Punktreihen regel- mäßig und gewöhnlich in seichten Furchen stehend, die prim. Rippen bald mehr bald weniger deutlich geM'ölbt, die Interstitien unregelmäßig punktirt und die Sculptur durch feine Querrunzelu undeutlich gemacht; Schulter- und Spitzenbuckel springen etwas vor, der Seitenrand ist nur bei der Schulter schwach verdickt, bei clypcalis die obere Kante glatt, die untere mit kaum sicht- barem Hautsaum, bei cicafri casus die obere Kante dicht gekerbt und in den Kerben lang behaart, die untere mit deutlichem Haut- saum. Die Afterdecke ist dreiseitig, wie gewöhnlich beim $ stärker gewüll)t und etwas spitzer als beim q. P]in Fortsatz der Mittelbrust fehlt, die Hinterbrust schiebt sich mit gerundeter Spitze bis zur Mitte zwischen die Mittelhüften, der Fortsatz der Yorderhüften ist ein kurzer hinten abgellaehter und dicht be- haarter Zapfen. Afterdecke und Bauch sind spärlich, die Brust dicht lang behaart. Die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern Szähnig, beim $ die Schienen im Ganzen kräftiger (Grabbeine), die Vordertarsen länger als die Mitteltarsen und diese wieder länger als die Hintertarsen, an allen Füßen die größere Klaue gespalten, beim q ungleich, d. h. in der Weise, daß der untere Zahn erheblich länger und dicker ist, als der obere; beim $ sind die Klauen gleichmäßig eingeschnitten.

!^Mt. oiifoniol. Zeit. 1'JÜ4.

184

J. A. cicatricosus Gylleiihiil. Diu Grundfarbe ist ein glän- zendes dunkles Kastanienbraun mit grünem Erzschimmer, der auf den Deekflügeln zuweilen fehlt, das Kopfschild ist beim V immer einfarbig schwarzbraun. Höchst auilallig ist bei dieser Art der Unterschied im Bau der Mundtheile, der auf eine wesentlich ver- schiedene Lebensweise der beiden Geschlechter sehließen läßt. Die OberUppe ist etwa doppelt so breit als lang, breit zugerundet ohne mittleren Vorsprung, die Oberiläche beim ,^ schwach ge- wölbt, dicht grob punktirt und dicht lang behaart, so daß es schwer ist, ihre Form zu erkennen; beim V i^t der äußere Um- riß derselbe, aber die Mitte ist leicht furchenartig vertieft, glatt und unbehaart, während die Seitenparthieen dichter buschig be- haart sind. Dadurch und durch eine stärkere Be-weglichkeit nähert sie sich der Form, wie wir sie in der ersten Hauptgruppe der Ruteliden finden. Die Oberkiefer (Fig. 37) sind länglich viereckig, die Außenecke zugerundet und schwach nach oben umgebogen, der Spitzenzahn undeutlich, der Zahn am Ende der Schneide dagegen spitz und kräftig, der basale Mahlzahn vor- springend, klein, dunkelbraun mit wenigen Kauleisten. Am Unter- kiefer (Fig. 37a) fällt vor Allem die starke Entwicklung des Tasters auf, dessen letztes Glied beim ,^ auffallend verlängert und verdickt ist, länger als der ganze Unterkiefer; beim $ ist es nur halb so groß als beim o, aber immerhin noch doppelt so lang als der Unterkieferhelm; es trägt an der Außenseite eine Furche, die von der Basis bis zur Spitze reicht und beim ,^ tiefer und bi-eiter ist als beim $. Der Helm trägt l)eim ,^ auf der Kau- iläche 3 Reihen spitzer massiver Zähnchen, in der ersten Reihe 1, in der zweiten 2 und in der dritten zwischen 2 massiven Zähnchen einen kurzen Höcker mit langer, gelenkig beweglicher Borste; beim $ dagegen sind die massiven Zähnchen bis auf eines an der oberen Kante und auf eine Gelenkborste an der Spitze ver- schwunden. Am Unterlippengerüst ist das Submentum kurz, das Mentum sehr lang und breit, die Unterlijjpe sehr kurz, ihr Vorder- rand beim $ in der Mitte nur wenig voi-gezogen, beim ,^ dagegen

Stett. eiitoniol. Zeit. 1904.

165

stärker vorgezogen und neben dem niilllereu Voi-sjuiing beider- seits etwas ausgebuehtet (Fig. 37b}, die Lippentaster 3gliedrig, das Endglied wie bei den Kiefertastern beim rj stärker als beim S,. Der ganze Kopf ist in beiden Geschlechtern dicht und kräftig punklirt. besonders an den Kändern kurz abstehend be- haart, beim q Kopfschild and Stirn schwach knpfrig, der Scheitel hell erzgrün glänzend, beim $ die ersteren schwarzbraun, matt, der letztere meist lebhaft kupfrig glänzend. Das Halsschild ist glänzend grün, dicht mit großen flachen, fein umwallten Punkten bedeckt, das Schildchen nur an der Basis mit einigen «roßen Punkten und hier lang gelb behaart. Die Deckflügel sind lebhaft glänzend und mit Ausnahme des Seitenrandes kahl. Die After- decke ist dicht und fein runzlig, beim $ in der Mitte weitläufiger als beim q, eheuso wie die Bauchringe und Beine beim $ stärker glänzend und spärlicher behaart als beim q, während die Brust in beiden Geschlechtern gleichmäßig sehr lang und dicht grau- gelb behaart ist.

Secundäre sexuelle Unterscheidungsmerkmale finden sich demnach bei dieser Art im Bau der Mundtheile, in der Länge der Fühlerkeule, im Bau und der Fäi-bung des Kopfschildes, in der Form, Behaarung und Sculptur des Bauches, in der Form der Schienen, in der Form des ersten Gliedes der Yordertarsen und in der Art der Spaltung der Klauen.

S Länge I31/2— 18, Breite 71/2— 10; $ Länge 16—19, Breite 8^/2 11 mm. N.-S. -Wales, Sidney, Richmond River; Victoria, Melbourne.

2. A. clypealis nov. species. Von dieser Art liegt mir nur ein einzelnes $ vor; es unterscheidet sich aber in so vielen Punkten von A. cicatricosus, daß ich keinen Anstand nehme, es als neue Art zu schreiben. Größer als A. cicatricostis, hinten mehr verbreitert, dickbäuchig; Kopf, Halsschild und Schildchen schwarzbraun, nur die Ränder des Halsschildes und das Schildchen schwach erzgrün, die Deckllügel, Bauchringe, Tarsen und Fühler hell rolhbraun, das Aftersegment, die Brust unil die Beine pech-

Stett. entoniol. Zeit. 1904.

166

liraun, nur die mittleren und hinteren Schenkel mit grünem Erz- schimmer; Afterdecke, Bauch und Beine sind spärlich, die Brust dagegen ist lang und dicht gelblich behaart. Das Kopfschild ist gestreckt parabolisch, vorn quer abgestutzt, der Rand nicht um- gebogen, die Oberfläche eben, wie die Stirn dicht runzlig punktirt, matt, die Stirnnaht ganz verloschen, der Scheitel etwas weit- läuhger und feiner punktirt, schwach glänzend. Die Oberlippe ist mehr viereckig mit gerundeten Ecken, ähnlich Avie bei Saido- stomus villostts. die Mitte jedoch nicht vertieft, überall dicht punktirt und gleichmäßig dicht rothbraun behaart. Die Ober- kiefer sind länger und breiter als bei cicatricosus, die Außen- ecke jedoch nicht vorgezogen und nicht nach oben umgebogen; Spitze und Ende der Schneide ungezähnt, der Mahlzahn klein mit wenigen Ilachen Kauleisten. Am Unterkiefer ist das End- glied des Tasters wohl doppelt so lang als der Helm, mit breiter ovaler flacher Grube auf der dorsalen Seite; am Helm ist die Kaufläche nur noch mit 2 Höckeichen an der oberen Kante ver- sehen, auf welchen gelenkige Borsten aufsitzen. Am Unterhppen- gerüst ist das Kinn relativ schmäler, die Unterlippe etwas länger, in der Mitte nicht vorgezogen, das Endglied der 3gliedrigen Taster länger und schmäler als beim cicatricosus-^. Ebenso ist die Keule der lOgliedrigen Fühler länger als bei diesem. Das Halsschild ist flacher als bei cicatricosus. die Punkte einfach, in der Mitte klein, nach den Seiten hin dichter und gröber, die Seiten zwischen Mitte und Hintereeken nach innen geschwungen, das Schildchen nur an den Seiten glatt, in der Mitte dicht und fein punktirt, an der Basis kaum behaart. Die Deckflügel sind nach hinten mehr verbreitert, ihre Sculptur auf der Scheibe deut- licher, die Rippen stärker gewölbt, die Schultern mehr vor- springend, die obere Kante des Seitenrandes glatt, die untere mit ganz kurzem Hautsaum. Die Afterdecke ist stark gewölbt, mit kurzen tiefen Eindrücken beiderseits nahe den Vorderecken und schwacher Längsfurche, ihre Oberfläche ist glänzend mit großen, vielfach zusammenfließenden Punkten und d;i/,\\ isclieu

Stutt. eutouiüi. Zeit. 1904.

167

mit \iclcn IciiR'ii l'ünkk-liL'U ^ aus den üioßcii l'unktfii ciil.sjiriugeii rolhgclbe Haare, die iiaeh der Spitze zu ininier länger werden. Ebenso sind Baucliringe und Brust seulptirt, die ersteren kürzer und spärlicher, die letztere lang und diclil behaarl. Die Beine sind aufVallend kräftig gebaut, richtige Dynastidenbeine, die Zähne der Vorderschienen sehr lang und ki-äftig, an allen Füßen die größere Klaue gleichmäßig eingeschnitten.

$ Lauge 22^/2, Breite 11 ^/a mm; q ignotus. (»)ueeus- land, Cleveland.

Das eingehende, wenn auch keineswegs erschöpfende Studium der Morphologie der australischen Anoplognathiden zeigt uns, wie nahe die einzelnen Gattungen und Arten mit einander ver- wandt sind und diese nahe Verwandtschaft glaube ich durch die Anordnung, in welcher ich sie in der vorliegenden Arbeit geschildert habe, am besten zum Ausdruck zu bringen. Es sind nur wenige Formen, die auf den ersten Blick nicht in die Gruppe zu gehören scheinen, vielleicht nur Miniadoretus : aber ich glaube, daß eine genauere Durchforschung des Landes uns noch viele neue Arten und damit die Bindeglieder zwischen jetzt noch etwas abseits stehenden Formen bringen wird. Andererseits ist mir aus den anderen Gruppen der Rutehden, den Adoreliden. Genia- tiden, Brachysterniden etc., von den Anomaliden und echten Kuteliden ganz abgesehen, keine Art bekannt, bei der man nach genauer Untersuchung im Zweifel sein könnte, ob man sie in einer dieser Gruppen odei- in der der austral. Anoplognathiden unterbringen soll. Selbst die nächsten Verwandten, die chile- nischen Gattungen Anlacopalpiis und Trihostethes haben trotz vielfacher habitueller Aehnlichkelt doch viel mehr Verwandt- schaft mit den Brachysterniden als nnt den australischen Anoplognathiden.

Sodann Sj)riclit für die Zusammengehörigkeit der austral. Anoplognathiden auch der Umstand, daß mit Ausnahme von AnomaJa antiqua und Varaslasia Moiilroiizicri var. ciiislralis

Stett. eutojiiol. Zeit. l'JU4.

I(>8

ulle bii^lier in Australien gefiuulenc Rutelidcn zu den Anoplogna- thiden gehören. Die erstere ist eine im südl. China, Hinter- indien und im malayischen Archipel sehr häufige Art, die auch in Queensland und N.-S. -Wales gefunden und hier wahrscheinlich als Larve mit Kulturpflanzen eingeschleppt wurde. Daß eine solche Verschleppung möghch ist, habe ich selber beobachtet an Larven von Lachnosterna, die in den Wurzelballen von aus Japan eingeführten Ziersträuchern lebend hier ankamen und die ich in Blumentöpfen, die mit Gerste besät waren, zur Entwicklung brachte. Die Parastasia Mofitrouz-ieri ist eine über die Aru- Inseln, ganz Neu-Guinea, die Salomons-lnseln und Luisiaden ver- breitete häufige Art; die var. australis habe ich beschrieben nach einem einzelnen ,^, das ich aus der Barnard-Collection via Tring Museum erhielt; es trägt die Fundortangabe Cairns Island und da ich die genaue Lage dieser Insel nicht erfahren konnte, nahm ich an, sie liege bei Cairns in der Trinit}' Bay (N. -Queens- land). Auch diese Art dürfte eingeschleppt sein. Alle Parastasia- Arten, deren Biologie wir kennen, leben als Larven und auch zum großen Theil als ausgebildete Käfer in abgestorbenen Baum- stämmen. Während meines Aufenthaltes in Brasilien fand ich Larven von Macraspis citicta und Pelidnota xanthospUa in ab- gestorbenen Baumstämmen, die in den Wasserläufen am Abhang der Serra d'Estrella lagen und sich wie Schwämme voll Wasser o-esauo-t hatten. MöQ-licherweise ist das Stück aus der Barnard- Collection das einzige bekannte, das einmal mit einem treiben- den Baumstamm nach der Cairns-Insel vertrieben M'urde; in den mir bekannten Sammlungen habe ich kein weiteres Stück ge- sehen und auch in der Litteratur keine diesbezügliche Notiz ge- funden.

Stott. entomol. Zeit. 1904.

I(i9

Liste der australisclieii A]i<)i)1<)i»nal1ii<leii.

Die mit einem '■'■ bezeicliuetcn Gattungen und Arten sind in dieser Arbeit neu beschrieben; die Ty])en betinden sich, soweit nicht anders bemerkt, in meiner Sammlung.

Repsimus Mac Leay, Hör. Ent. I. 1819, p. 144.

aeneus Fabr. Syst. Ent. 1775, p. 34 p. ()9

V. manicatns Swartz, Schönh. Syn. Ins. I. 3. 1817, p. 64. j)in'pnreipes Mac Leay, Trans. Ent. Soc. N.-S. -Wales, II.

1871, p. 197 p. 70

Calloodes White- Arrow, Ann. Mag. Nat. Mist. ser. VII.

vol. VII. 1901. p. 396.

Grayatius White, Ann. Nat. Hist. XV. 1845, p. 38 . p. 72

Atkinsoni Waterh., Ent. Monthl. Mag. 1868 nr. 49 p. 9 . p. 73

Rayner i Mac Leay, Proc. Ent. Soc. N.-S. Wales I. 1864

part. I. pag. XIX p. 73

Anoplognathus Mac Leay, Hör. Ent. I. 1819 p. 143. riiidiacneus Donov., Ins. N.-Holland. 1805, t. 1 . . j). 78 rhiiimlus Blanch., Cat. Coli. Ent. 1850. p. 221 . . p. 79 $? longipennis Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.- Wales II. 1873, p. 356. reliculalm Boisd., Voyag. Astrolab. Col. 1832—35, p. 169 p. 80 L'iridicollis Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.-Wales II.

1873, p. 357 p. 82

analis Dalm. Schönh. Syn. Ins. I. 3. Append. 1817, p. 61 p. 83 Larve. Froggatt. Agricultural Gaz. N.-S. Wales 1901 (April). montan US Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.-Wales II.

1873, p. 356 p. 84

Olivieri Dalm. Schönh. Syn. Ins. I. 3. A])j). 1817, p. (50 p. 85 Duponti Boisd., Voy. Astrol. Col. 1832—35, p. 174 . p. 86 pectoralis Biirm. Handb. IV. 1. 1844. j). 443. . . . p. 88 rugosus Kirby, Trans. Linn. Soc. XII. 1818, p. 405 . p. 87

Stett. cutoiuol. Zeit. 1904.

170

dispar Mac Lcay, Trans. Ent. Soc. N.-S. -Wales II.

1873, p. 357 p. 89

liiridus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. 1901 p. 396 . p. 89 smaragdimis Ohaus (prasiniis Mae Leay, Tr. Ent. See.

N. S. W. IL p. 359) p. 90

concinnus Blackburn, Trans. Roy. Soc. S. Austral. XXVI.

1900 p. 40 . . p. 91

aureus Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. ser. lY. tom. III.

1889 p. 360 , .... p. 92

Frenchii M. Leay, Proc. Linn. Soc. N.-S.- Wales ser. 2 tom. V. 1890 p. 148. aencHS Waterh. Ent. Montli. Mag. 1868 ur. 49 p. 8 . p. 93 chloropyrns Drap. Ann. Scienc. gen. Phys. Brux. 1819

IL p. 44 p. 94

porosus Dalm. Sehönh. Syn. Ins. I. 3. App. 1817. p. 63 p. 95 Larve, Froggatt, Agric. Gaz. N.-S. -Wales

1901, p. 473

Boisdtwali Boisd. Voy. Astrol. Col. ]). 171 .... p. 97 lineatus Mac Leay, Proc. Ent. Soc. N. -S.- Wales I. 1864. p. XIX. prasimis Casteln. Hist. Nat. Cul. IL 1835—40 p. 143

{Paranonca) p. 98

comolor Burm. Handb. IV. 2. 1855, p. 524 ... p. 99 pallidicollis Blanch. Cat. Coli. Ent. 1850, j). 222 . . p. 100 Mac Leaiji Blackburn, Proc. Linn. Soc. N.-S. -Wales

2 ser. tom. VL 1891 p. 495 p. 101

Odewahni Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.-Wales IL

1873, p. 358 p. 102

ruhiginosiis Mac Leay, I. c. j). 358 p. 103

nebulosus Mac Leay, Proc. Ent. Soc. N.-S.-Wales I.

1864 (65) p. XIX p. 104

hrccicollis Blackburn, Proc. Lin. Soc. N. S. W. 1891, p. 493. '■'acnminahis Ohaus p. 105

Stett. entomol. Zeit. 1904.

171

punciulalns Olill" Kccord. Auslral. Mus. Vol. I. 1890/91,

p. 72 ' I). lOG

insularis Ohaiis, Stettin. Eut. Zeit. 1898, p. 33 . . p. 107 abnormis Mac Leay, Tr. Ent. Soc. N.-S.-Wales IL 1873,

p. 359 p. 108

quadrilineatns Waterh., Tr. Eut. Soc. Lond. 1874, p. 538. Rothschiklti Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. 1898, p. 35 . . p. 109 velutimis Boisd., Voy. Astrol. Col p. 181 . . . . p. 109 svturalis Boisd., 1. c. p. 178: Atlas pl. 9 lig. 8 . . p. 111 hirsutus Burm., Haudb. IV. 1. 1844, p. 447 .. . p. 112

* var. qiiadraticeps Ohs. explanattts Aitow, Ann. Mag. Nat. Hist. ser. VII.

vol. VII. 1901, p. 397 p. 113

hrunnipennis Gyllenh., Schönh. Syn. Ins. I. 3. App. p. 62 \\. 115 fkii'ipennis Boisd. Voy. Astrol. Col. p. 176 . . . . p. 116 quadrimaculatus Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. 1898 p. 34 p. 116

Dämeli Ohaus, 1. c. p. 34 p. 117

var. micanfipennis Ohs. 1. c. parruhis Waterh., Ent. Month. Mag. X. (31. VII. 1873)

p. 75 p. 118

Masfersi Mac Leay, Trans. Linn. Soc. N.-S.- Wales II. 1873, p. 360. Aiioplostethus Brülle, Hist. Nat. Ins. III. 1834 p. 376.

opalimis Brülle 1. c p. 121

? Panschizus pallidus Blackburu. Trans. Roy. Soc. S.-Austral. X. 1888, p. 51. laetiis Rothsch. u. Jord. Novit. Zoolog. I. 1894, p. 507,

t. XIII. f. 13 p. 122

roseus Blanch. Cat. Coli. Ent. 1850, p. 224 . . . . p. 122

Epichrysus White, Journ. discov. Austral. App. 1841 11.

p. 460.

Jamprimoides ^^'hite, 1. c. \^. 460 p. 124

"■•'• Paraschizognathus Ohaus, gen. nov. nigripeiiiHx Blanch.. Cat. Coli. Ent. 1850, p. 224 . . p. 127 prasinicollis Ohaus p. 128

Stett. cntoniol. Zeit. 1904.

172

jrrasinvs ßoisd., Voy. Astrol. Col. ]i. 184 . . . . p. 130

■"' var. nigricans Ohaus p. 131

■■•' olicaceus Ohaus p. 132

'"' Trioplognathus Ohaus, gen. nov. griseopilosiis Ohaus, Deutsch. Ent. Zeit. 1901, p. 130 p. 134

Schizognathus Burm., Handb. IV. 1, 1844, p. 462. Mac Leayi Fischer, Mem. Mose. 1823, VI. p. 263

t. 22 f. 8 p. 138

'"' Buvmeisteri Ohaus p. 138

■'•' i'iridiaenens Ohaus p. 140

compressicornis Ohaus, Stettin. Ent. Z. 1S98, p. 38 . p. 141

'"'Incidus Ohaus !>. 142

■'•' Pseudoschizognathus Ohaus, gen. nov.

'' variicollis Ohaus j). 146

"" Schön feldii Ohaus p. 147

Homotropus Waterh., Trans. Ent. Soc. Loud. 1878, p. 226.

lin'idipennis Waterh., 1. c. p. 227 p, 150

testaccipcnnis Ohaus, Deutseh. Ent. Zeit. 190J, p. 123 j). 150 Amblochilus Blanch., Cat. Coli Ent. 1850, p. 225.

hicolor Blanch., 1. c ]). 152

Saulostomus Waterh., Trans. Ent. Soc. Lond. 1878 p. 225.

mllosiis Waterh., L c p. 154

'"' Felschei Ohaus p. 156

'''Weiskei Ohaus }). 157

Mimadoretus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. 1901, p. 398. flacomaculaius MacLea}', Proc. Linn. Soc. N.-S.- Wales II.

1887, p. 217 p. 160

Mesystoechus Waterh. Trans. Ent. Soc. Lond. 1878 p. 227.

cilialus Waterh., 1. c. p. 228 p. 162

Amblyterus Mac Leav, Hör. Ent. 1819 I. p, 142. cicalricosusQf\\\Q\\\\.^ Schönh. Syn. Ins. I. 3 App. p.ll3 . p. 164 cUjpealis Ohaus p. 165

Stett. entomol. Zeit. 1904.

173

Erklärulli» <ler Ab)i)il(luiii;cii.

Die rräparalc sind mit llili'e des Loilz'schcn Präjtciiir- niikroscops angefertigt und gezeichnet; wo nicht anders bemerkt, beträgt die Vergrößerung 18; alle Zeichnungen sind durch Photo- graphie auf die Hälfte reduzirl.

1. Anomala aenea. C Clvpeus, L = Labrum, 1 = liga- inentuni. Kopfschild und Oberli})pe von der Seite.

2. Anoplognathvs analis. Kopfschild und Oberlippe von der Seite.

3. Adoretiia lenuintaculatns ^. a. Kopfschild und Oberlippe von vorn, b. von der Seite, c. R. Oberkiefer von oben, d. von vorn, e. Kaufläche des r. Unterkieferhelms, f. Unter- lil)l)e und Kinn von oben, g. von der Seite.

4. Spodochlamys caesarea $. a. R. Oberkiefer schief von oben, f. d. foramen dorsale; der es bedeckende Theil der pars membranacea ist abgehoben; ('. f. foramina frontalia, b. \\. Unterkiefer, von unten.

5. Anoplognaflws analis. a. Kopfschild (C) und Oberlippe (L) von vorn; b. R. Oberkiefer von vorn, d. r. (dens rodens) Nagezahn, m. e. (margo exterior) Außenrand, m. i. (margo interior) Innenrand oder Schneide, c. a. i. e. (crista an- gularis inferior exterior) äußere Leiste, die vom unteren Gelenkhücker ausgeht, c. a. i. i. (crist. ang. inf. interior) innere Leiste, die vom unteren Gelenkhöcker ausgeht, p. m. (pars membranacea) der häutige (und meist behaarte) Theil des Oberkiefers, der vor dem Mahlzahn liegt, d. m. (dens molaris) Mahlzahn; 5d Unterlippengerüst, von der Seite gesehen; s. m. Submentiuu; m. (Mentum) Kinn; 1 (Labium) Unt(n-]ippe, pr. 1. (proccssus labialis) mittlerer, hakenförmig umgebogener Fortsatz der Unterlippe; li, Ligula oder Hvpo- pharynx, auch Zunge genannt; c. R. Unterkiefer von unbMi, daneben der Helm, von der Kaufläche gesehen.

ß. Repshmts nenrii^. R. Unterkieler von vorn. 7. li. pHrpvreipes. R. Unterkiefer v(ui unlcn.

Rft'tt. riifdiiiol. Zeit. 1001.

174

8. R. aeneiis q. R. Hinterbein.

9. jR. pnrpnreipes q. R. Hinterbein.

10. Calloodes Rayneri. L. Vorderschiene a. des ^, b. des $.

11. C. GrayciMis. R. Unterkiefer von unten, daneben IIa der Hehii allein von der Seite.

12. Anoplognathus reticulattis. a. Kopfsehild und Oberlippe von vorn, b. R. Oberkiefer, c. R. Unterkiefer, d. Kopfscliild des (^ von oben und v. d. r. Seite.

13. A. rhiriastns. Kopfsehild des ,^ von oben und von der r. Seite.

14. A. smaragdimis. R. Unterkieferhelm von oben vorn gesehen (Vergr. 40).

1.5. A. nehulosns. Spitze des r. Deckflügels. It). A. acuminalus. Spitze des r. Deekflügels.

17. Anoplostethus opalinus. R. Unterkiefer von unten und von vorn.

18. Paraschiz-ognathvs nigripennis. R. Unterkieferhelm, a. von unten, b. von oben (Vergr. 80).

19. P. jjrasinicollis. R. Unterkiefer, a. der Helm von unten,

b. schief von oben und vorn (Vergr. 80).

20. P. prasinus. a. R. Oberkiefer von oben, b. von unten,

c. R. Unterkiefer, d. dessen Helm allein (Vergr. 80) von unten, e. ünterlippengevüst.

21. P. olicaceus. R. Unterkiefer, a. der Helm allein von oben (Vergr. 80), b. Unterlippengerüst.

22. Trioplognatlws griseopilostts. a. R. Oberkiefer von oben und vorn, b. R. Unterkiefer, daneben der Helm allein, von der Kaufläche gesehen, c. Unterlippengerüst, von unten und von der Seite.

23. Schiz-ognathus Mac Leayi. Kopfschild des ,^, a. R. Ober- kiefer von oben und von vorn, b. R. Unterkiefer, daneben der Helm allein, Kaufläche (Vergr. 80), e. Unterlippen- gerüst von unten und von der Seite.

24. Seh. Burmeisteri. Kopfschild, a. R. Unterkieferhelm, Kau- fläche (Vergr. 80).

Stett. entomol. Zeit. 1904.

175

25. Dasselbe von Seh. riridiaeneus.

26. Dasselbe von Seh. compressicornis.

27. Seh. Iiicidns. a. li. Oberkiefer von oben und vorn, b. R. Unterkieferhelm, Kaufläche (Vergr. 80).

28. Fsendoschhocjnathns prasinieolli.s. Koi)fschiltl und Ober- lippe, V. d. Seite; a. R. Oberkiefer, b. R. Unterkiefer von unten, daneben der Helm allein (Vergr. 80); c. Untcr- lippengerüst.

29. Dasselbe von Pa. Schönfeldti.

30. Dasselbe von Homotropus luridipeniiis, d. L. Deekflügel.

31. H. tesfaceipennis. R. Unterkiefer, daneben der Helm allein (Vergr. 80); a. Unterlippengerüst.

32. Amhlochüns bicolor. Kopfscliild und Oberlippe des q von oben und von der Seite, a. des $, b. dasselbe von vorn,

c. R. Unterkiefer, darüber rechts der Helm allein (Vergr. 80),

d. Unterlippengerüst.

33. Smdnsto?nus villosti.^. Kopfschild und Oberlippe des q v. d. Seite, a. R. Oberkiefer, b. R. Unterkiefer, daneben der Helm allein (Vergr. 80), c. Unterlippengerüst.

34. .S'. Fehchei. R. Oberkiefer, a. Unterlippengerüst, b. R. Unter- kiefer (Vergr. 40), daneben der Helm allein (Vergr. 80).

35. Dasselbe von S. )) eiakei. (a. und b. Vergr. 40).

36. Mimadoretus favomaculatus. Kopfschild und Oberlippe von vorn und v. d. Seite, a. R. Oberkiefer von oben und von vorn, b. Unterkiefer, c. Unterlippengerüst, alles Vergr. 40, nur der Unterkieferhelm Vergr. 80.

37. Amhlyterus cicatricosus q. R. Oberkiefer, a. R. Unterkiefer, daneben der Helm allein (Vergr. 80), b. Unterlippengerüst.

Stott. fintomol. Z<iit. lOni.

176

Zur Naturgeschichte der Lita nitentella Fuchs.

^'u^ Dr. A. Petry in Kui-dliausou.

Im 63. Jahrgange (1902) S. 324 dieser Zeitschrift be- schi'eibt Herr Pfarrer Fuchs eine Lita-Art als neu unter dem Namen L. nitentella. Die Falter, auf welche sich die Be- schreil)ung stützt, sind von mir gesammelt und dem Autor theils direkt, theils indirekt durch Vermittelung meines verstorbenen Freundes Dr. Hinneberg mitgetheilt, welcher wiederholt zahlreiche Falter sowie lebende Raupen von mir erhielt. Auch in meh- rere andere Sammlungen ist die betreffende Form, m-sprünglich als fragliche Lita obsoletella, später als L. nov. spec. durch mich gelangt. Hätte mich der Autor davon verständigt, daß er diese Form zu beschreiben beabsichtige, so würde ich ihm meine Beobachtungen und Notizen über die Biologie derselben zur Ver- fügung gestellt haben. So mögen dieselben im Nachfolgenden Platz linden.

Lita nitentella ist in der That eine von L. atriplieeUa verschiedene Form, steht der letzteren aber doch recht nahe. Sie unterscheidet sich von der L. atriplieeUa auf den ersten Blick durch die viel hellere, gelbgraue Färbung der Yoj-derflügel, die bei weitem nicht so dicht dunkel bestäubt sind wie bei AtriplieeUa. Zwar variiren die Falter der L. nitentella, indem auch dimklere Individuen nicht selten auftreten, aber auch die dunkelsten Stücke unter den Hunderten, welche mir durch die Hände gingen, erreichen nicht entfernt die Stärke der dunklen Bestäubung wie bei AtriplieeUa. Ein sehr augenfälliges, vom Autor nicht erwähntes Kennzeichen ist die ledergelbe Färbung der ersten drei Hinterleibssegmente auf der Oberseite.

Auch die Raupen beider Arten sind zwar einander sehr ähnlich, aber doch im lebenden Zustande sicher zu unterscheiden.

Stott. ontoDiol. Zfüt. 1904.

177

Hier ist es die NUculcllu, welche mehr koii.staui ideihi, während Atnplicplla liicld unheträchllicli variirt. Die Raui)e der L. nitcn- tella ist merklich scldanker als die der AlHpliceUa. Das Nacken- sehild der erslereu ist stets helH'arbiii und hebt sich kaum von der Gruudlarhe des Köi-pei-s ab; dasselbe gilt von der Färbung des Kojjfes und der liornigeu Stelle auf dem letzten Segment oberhalb des Al'lers. Bei Alriplicella sind diese Stellen, ins- besondere das N-aekenschild, in der Regel dunkelbraun; freilich ist dies keineswegs inniier der Fall, es giebt auch hellere Stücke unter den Kaupen. Der auffälligste Unterschied liegt sodann in der rothen Färbung derselben. Die rothe Färbung wird bei beiden Arten durch eine Rücken- und je zwei Seitenlinien be- dingt. Das Roth ist bei Nilentella lebhafter, verliert sich aber nach vorn, in der Richtung des Kopfes, während es sich nach hinten auch zwischen den Streifen ausdehnt; die Raupe erscheint daher in der vorderen Köri)erhälfte auffällig viel heller als in der hinteren. Bei Atriplicella tritt zwar in der Regel nach vorn zu auch eine Abschwächung der rothen Färbung ein, aber lange nicht in dem Grade wie bei Nitentella, meist sind die rothen Streifen bis nach dem Kopf hin zu verfolgen.

Beide Arten leben im Herbst zwischen den lose zusammen- gesponnenen Früchten der Atriplex- und Chenopodium-Arten. Wenn Herr Pfarrer Fuchs von einer ersten bez. doppelten Gene- ration der Nitejifella spricht, so ist dies lediglich Vermuthung. Eine solche ist bis Jetzt von dieser Art nicht beobachtet worden, und ich halte sie für unwahrscheinlich. Der Falter fliegt vom Juni bis in den August. Ich habe bei den vielen gezogenen Stücken stets sorgfältig das Datum notirt und linde als frühestes den 16. Juni, als letztes den 5. August, meist al>er den Juli angegeben. Alriplicella hat dagegen in der That zwei Gene- rationen: die Falter dieser Art schlüpfen bei der Zucht erheblich früher als die der Nitentella, nämlich in der z\\'eiten Mai- und ersten Juni-Hälfte: die Raupen der ersten Generation fand ich im Juni in versponnenen Trieben von Chen()]>n(liuin.

Stett. .'utoniol. Zeit. 1904. 12

178

Was endlich das Vorkomintni der L. nilenieUa anlangt, so müchte ich die Bezeichnung „norddeutsche Art^' vorläufig wenigstens wesentlich einschränken. Meines Wissens ist dieselbe bisher nirgends weiter als in Thüringen und zwar hauptsächlich und in erster Linie auf dem durch so viele halophile Pflanzen und Tiere ausgezeichnetem Salzterrain neben dem Soolgraben bei Artern gefunden worden. Sie lebt dort in den meisten Jahren zu Tausenden (1903 &i)ärlich) nicht nur an Atriplex nitens, sondern an allen daselbst wachsenden Atriplex-Arten. Ja sie verschmäht auch echte Salzpflanzen wie Obione pedunculata, Chenopodina maritima und selbst Salicornia herbacea nicht. Außerhalb dieses Gebietes fing ich je ein Stück bei Nordhausen und bei Tilleda am KyfFIiäuser, letzteres freilich möglicherweise als Raupe durch mich selbst verschleppt. Außei'dem glaubt sie Herr Martini bei Sommerda gefunden zu haben, doch schreibt er mir, daß er über die Identität der gefangenen Stücke mit der Form von Artern nicht absolut sicher sei. Lita atriplicella scheint dagegen auf dem Salzterraiii nur sehr selten vorzukommen, ich erzog nur 2 oder 3 Stücke unter den Hunderten von L. nitentella und bin nicht einmal sicher, ob diese nicht zufällig mit dem Futter von hier eingetragen waren. Im Uebrigen ist L. atriplicella in Nord-Thüringen an den Schuttstellen der Städte \md Dörfer, wo Chenopodium und Atriplex wachsen, z. B. auch hier bei Nordhausen, eine sehr gewöhnliche Art. Weitere biologische Beobachtungen, insbesondere auch über das etwaige Vorkommen an anderen Salzstellen, werden noch zu machen sein und zur Klärung über das Verhältniß beider Formen beitragen.

Ob man L. nitentella als eigene Art oder als Varietät der L. atriplicella betrachten will, wird lediglich davon abhängen, ob man den Species-BegrifT enger oder weiter faßt. Ich neige mehr dazu, sie als Varietät anzusehen. Sicher sind sie beide nahe verwandt und gemeinsamen Ursprungs. Wann die allmäh- liche Trennung beider stattgefunden hat, wissen wir natürlich

Stott. entomol. Zeit. 1904.

179

nicht, .sicherlicli aber scli(»ii seit vielleicht vielen Jaliv- tausendeu, ollenhav bcdino-t durch lokale Scheidung und etwas andere Lebensbedingungen. Ich vernutthe in der Nitenlella die länger in Mittel-Deutschland einheimische Form, denn die thürin- gischen Salzstellen sind älter als der Zusammenschluß der Menschen zu größeren Gemeinschaften in unserm Vaterlande, und erst durch letzteren Umstand Avurdc die Gelegenheit zur Entwicklung einer reicheren Ruderalflora an den Abfallstätten menschlicher Thätig- keit gegeben, welche hente die Wohnplätze der L. alripiicelln bilden.

Nepticula thuringiaca n. sp.

^■on I»r. A. I'etry in Nordliansfii.

Kopfhaare rüthlich- graubraun oder dunkel rostfarben bis dunkelbraun, bei den heller gefärbten Individuen wenigstens in der Mitte dunkler. Die Nackenschöpfe von derselben Färbung oder kaum etwas lichter, die Augendeckel gelblichweiß. Fühler kurz, die Körperlänge nicht erreichend. Die Vorderflügel mäßig o-robschuppig, dunkelgrau, von derselben Grundfarbe wie bei Nepf. rhatnnella. einen gelblichen (nicht violetten) Schimmer reflektirend. In der Regel erscheint dieser gelbliche Schimmer nur bis zwei Drittel oder drei Viertel des Flügels, von der Wurzel aus gerechnet: dreht man jedoch den Falter, so zeigt sich, daß auch das Spitzendrittel keineswegs davon frei ist; doch erscheint selten der ganze Flügel gleichmäßig glänzend, gewöhnlich tritt die bläulichgraue Farbe doch hier und da hervor; auch kommen Stücke vor, deren Vordertlügel in der That nur bis 2/.^ gelb- glänzend, dahinter, im Spitzendrittel, aber wirklich deutlich blau- grau sind, l'js herrscht also in dieser Beziehung eine gewisse Variabilität. Franzen grau, nach dem Ende zu etwas lichter. Hinterflügel hellgrau sammt den Franzen. Beine grau, die Tarsal-

Stott. ontomol. Zeit. 1004. 12'*

180

o-lieder der Miitelfuße .sowie die Scliieueu und Tar.sea der Hinter- fuße hellgrtni seidenglänzend. Hinterleib schwärzlieli. Flügel- spannung 4 41/2 »1111-

Die Raupe ist intensiv bernsteingelb, auch der Kopf ist hell, wenngleich nicht so gesättigt gelb wie der Körper. Sie minirt im Okiober die Blätter der Potentilla verna und P. cinerea, viel seltener auch Potentilla reptans, Agrimonia eupotovia, Spiraea filipendula und Fragaria, die letztgenannten Pflanzen nur da, wo diese an den gleichen, freien, sonnigen Stellen inmitten 9er zahl- reich besetzten beiden Potentillen stehen, welche einander nahe verwandt, offenbar die Hauptnährpflanzen der Art bilden. Die Mine ist eine Platz- oder Flecken-Mine, beginnt jedoch, wie fast alle ähnlichen Nepticula--Wmen als ein feiner Gang mit deut- lichem Kotstreifen, welcher sich bald zu einem breiten unregel- mäßigen Fleck erweitert, in welchem die Raupe das Blattparenchym nach allen Richtungen hin ausweidet. Die Cocons sind hell gelb- braun. Da ich im Oktol)er zahlreiche verlassene Sommer-Minen finde, so ist eine doppelte Generation sicher anzunehmen. Aus den überwinternden Puppen erschienen die Falter vom 22. /5. bis 20./6. ; ein frisches ,^, an Pot. verna sitzend, fing ich im Freien am 12./5.

Die Art findet sich auf den trocknen, sonnigen Gypsbergen des nördlichen Thüringens; ich kenne bis jetzt drei Fundstellen; die südlichen Abhänge des KyfFhäuser-Gebirges bei Frauken- hausen, die Schluchten des pflauzenreichen „Alten Stolbergs^' östhch von Nordhausen sowie den südlichen Rand eines Kiefern - gehölzes beim Dorfe Petersdorf unweit Nordhausen. Es ist nach dem ganzen Auftreten der Art augenscheinlich, daß sie im Gegen- satz zu vielen anderen Neptictda- Arten dem Sonnenlicht exponirte, warme Abhänge liebt, die ihr geradezu Lebensbedürfniß zu sein seheinen. An ihren Wohnplätzen tritt sie zahlreich auf.

Was die systematische Stellung der neuen Art anlangt, so gehört sie zweifellos in die Gruppe II. der von Wocke im Heine- manu'schen Werke unterschiedenen Abtheihmgen der Gattung

Stetl. entomol. Zeit, 1904.

181

yepticnla. Arn näcliston steht sie der N. rhamvcJla H.-S. und -V. sangtrisorbae Wck. Die nach einem einzigen noeli dazu ver- letzten Exemplare aufgestellte N. siibnilideUa Z., deren JJiologie uuhekannt ist kann wegen der schwarzen Kopfhaare, der gelh- iichen Hiuteriliigel und der braunen, in der S])itze vidlelten Vordertlügel nicht in Üctmcht konmien.

Xepficifla rhamncüa H.-S. ist zwar äludich, aber sie ist robuster gebaut uls unsere Art, ihre Flügel sind grobschu])piger, die Kopfhaare heller ro.-llarben, die Naekeuschöpfe gelbliehweiß. Auch ist die Lebensweise eine ganz andere. N. rhamnella lebt l)ekanntlieh in sehr charakteristischer Mine in den Blättern von Hhamnus cathartica. llii-e Cocoiis sind stets weiß.

Von .Y. sangirisorbae endlich unterscheidet sich N. thnrbi- giaca hauptsächlich durch den Mangel des violetten Schimmers und die dunkleren Kopfhaare, welche freilich auch bei ;V. san- giiisorbae variiren. Diese geringen morphologischen Unterschiede könnten Zweifel aufkommen lassen, ob unsere Art nicht mit der- selben zu vereinigen wäre: hier helfen uns jedoeh die gänzlich verschiedenen biologischen Verhältnisse eine sichere Entscheidung zu trellen. Die Raupe der N. sanguisorbae ist gelbgrün, die unserer Art intensiv gelb, jene lebt Anfang bis Mitte September in unregelmäßig gesclilangelter, bisweilen dem Blattrand folgender (?angmine in den Blättern von Sanguisorba ofticinalis auf feuchten Wiesen bei Breslau, diese, wie oben näher ausgeführt, im Oktober in Fleckenmine an durchaus trocknen Stellen hi den Blättern der gen. Pllan/.en.

Es gehrirt die neue Species in die interessante Gruppe von Allen, welche, wie z. B. Ekichhta Iledctiianiii. Kl. Marlinii. El. Froji etc., in ihrer Lebensweise von ausgesi)roclicii helioidiilcui bez. xeroj)hilem Charakter, auf den sonnigen Anhöhen des nörd- lichen Thüringens einen weit nach Norden vorgeschobenen Posten ihrer sonst meist südlieiien Verbreitungsgebiete besitzen.

Stett. enlomol. Zeit. 1ÖÜ4.

182

Beitrag zur Kenntniss der Flatiden von Sumatra

von lUlniiiiid it»r*liuii«Bt. Stettin.

Melichar l'ülirt in seiner Monographie der Flatiden (Ann. d. K. K. Naturhist. Hofmuseums XII., XVII.) 27 Arten als auf Sumatra vorkommend an. Im Stettiner Museum befinden sich 37 Arten, sämmtlich aus der Ausbeute, welche Dr. Dohrn in der Provinz Deli gemacht hat an den mehrfach in dieser Zeitschrift genannten Lokalitäten Soekaranda, Liangagas, Sinabong. Da unsrer Sammlung von den bei Melichar aufgeführten Arten 13 fehlen, so erhöht sich die Gesammtzahl der von Sumatra be- kannten Flatiden um 23, darunter 10 schon von anderen Gregen- den bekannt, 13 bisher unbeschrieben.

Ich folge in dem Verzeichnisse der Monographie von Melichar und verweise betreffs der Synonomie und sonstigen Literatur lediglich auf diese, soweit ich nicht auf Grundlage des mir vor- liegenden Materials zu einer von Melichar abweichenden Ansicht gelangt bin.

l. Flata liilaris Gerst. ^lelichar, XVI. S. 207. Sumatra (l'ehlt in unserer Sammlung).

2. Flata intermedia Melichar. Melichar, XVI. S. 208. 1 $, Soekaranda.

Das mir vorliegende Stück zeigt die vollste Uebereinstimmung mit der Beschreibung Melichars. Länge 27 mm. Außerdem : Cochinchina.

3. Flata floccosa Guer. Melichar, XVI. S. 208. 1 Q, Soekaranda.

SteU. entoniol. Zeit. 1904.

183

Die plastischen Meikinalc sind die der typisclien foccona. Die lnirl)ung wciclit jedoch hedcutend ab, sie erinnert an hilarh Gerst. Deckllügel grünlich mit graulichen Binden in der Apicalliälfte. in der Basalliäll'le orange. C'i\ j)eiis oi-ange mit grünem Innennerv. Hinterleib und Beine spangiün.

Länge 27 mm.

Außerdem: Ostindien, Java, Borneo.

4. Flata bombycoides Guer. Melichar, XVI. S. 210.

I >.', Soekaranda.

Obwohl die Größe dieser Art beim $ 35 40 mm an- gegeben wird, kann das hiesige Stück nichts anderes sein, da alle Merkmale nn"t bombycoides übereinstimmen.

Länge 271/2 mm.

Außerdem: Ostindien, Nias, Malacca, Java, Kawigebirge, 4000'.

5. Cerynia trilineata Melichar. Melichar, XVI. S. 219. Sumatra. Java (fehlt in unserer Sammlung von Dell).

6. Cerynia albata Still. Melichar. XVI. S. 219.

II ,^,^, 7 $$.

var. deplana Walk.

o ^^. 11 n.

var. incurva Melichar.

1 Q, Soekaranda.

Außerdem : Deli. Java, Pengalengan, Borneo, Sarawak.

7. Cerynia maria White. M.'lichar. XVI. S. 220. Tat'. II, Fig. 13. Indischer Archipel (fehlt in unserer Sammlung), var. lutescens Melichar. Ostindien.

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

184

\iir. completa ^^^llk. Suniutru.

v;ir. rosea IMelicliar. Sikkiin, Oini-.^han, \^V'sli'hiiia.

var. tenella JMelichai-. Sikkim, Dai-Jecliuiu.

8. Cerynia monacha Geist. Mrlichar, XYI. S. 221. Sumatra, Makicea (fehlt in unserer Sammlung).

9. Cerynia nigropustulata n. sp.

1 ,5^, r> $$, Soekaranda. 4 $$, Sinabong.

Kopf, Proiiotum und Scliildclien schmutzig-weiß bis gelb, aucli grünlichgelb. Stirn überall gleich breit ohne Zeichnung und Kiele, gebildet wie bei C. inaria White. Am oberen Scheitel- rande sind zwei kleine, schwarze Punkte zu bemerken, die weit von einander gestreunt stehen. Pronotum vorn abgerundet, auf der Scheibe vertieft mit kurzem, deutlichem Mittelkiele. Auf dem Pronotum hinter den Augen ein großer pechbrauner Fleck. Scliildclien stark gewölbt mit drei Längskielen, vier pechbraunen bis schwarzen Flecken auf der Scheibe und drei gleichen Flecken zu jeder Seite, welche wie folgt vcrtheilt und gestaltet sind. Zwei größere schwarze Flecke liegen vorn auf der Scheibe am Rande des Pronotuins, zwei kleinere, undeutlichere an der Schildchenspitze. Eine lichte bis tief schwaizbraune Zone uin- giebt die Vorderflecke, zieht als Streifen zur Scliildcliens])itze luid schießt auch die doi't liegenden l'uiikte ein. Nach den Seiteii- kielen zu verliert sich diese Färbung und läßt die oben an- gegebenen Farben frei. An der Außenseite der Seiteukiele liegt am Vorderrande und Hinterrande, zu jeder Seite des Schildchens ein Fleck, ein dritter in der Nähe der Decki-chuiipen, dem zu- weilen noch ein kleiner vierter nach vorn voigelagert ist. Von dem vorderen Seitenschildchenfleck zieht gleichfalls eine schwarz- braune Binde im Bogen zum Fleck an der Deckschuppe, verläuft von hier am Rande des Sehildchens und geht in den hier liegenden Punkt über. Deckschuppeu sch\\arz. DeckÜügel matt rosa mit rosa Nerven und kreidigem Belag. Die Lage der

Stett. entomnj. Zoit. 1904.

185

Biiidcn wir hei uiaria uiul (iliiie IJusiiIflcck. Tu der Coslal- mcmbran ein längerer und hi'eiterer. rauclibramier Wi^cli. Der Apicalrund von der Sutui'alecke zur ('l;ivu8Sj)itze angcdunkell. Flügel milchweiß niif rosa Nerven und rrdldieliem Aniluge. Hinterleih creme- oder orangegelh. Die Oberseite der vier vorderen Schenkel, die Schienen und Tarsen stimmtlicher Beine schwarz- braun; die Unterseite der vier vorderen Schenkel und die Schenkel des dritten Beinpaares -wie der Kcirjx'r gelarbt. j^.^ Anallappen orangegelb. Länge q IG mm. V>f 16 19 mm.

10. Copsyrna niaculata Guer. Melichar, XYI. S. 224, Taf. II., Fig. 10, lOa, h.

2 ,^,^, 2 ^^, Soekaranda.

Länge S 18—20 mm, $ 20—23 mm.

Außerdem: .Java, Borneo. Silhet. Perak.

var. ochracea Dist.

4 ^-V, Soekaranda.

2 ^:$, Liangagas.

Länge 25 26 mm.

Wie die Zahlen ergeben, sind die !f$ der vai-. ochrticcn Dist. ln'deufend größer als die Stammfoi'ni. Diese Stücke sind auch iu ihrem Bau ]-ol)Uster. doch lassen Zeichnung und sonstige Merkmale nur iiiacuhüa erkennen. Sie iibertreflen auch an Größe die /Angaben Melichar's. Mclichar giebt an .^J und 'x':^ Länge 22 mm. stimmen aber mit seiner Beschreibung überein.

IL Copsyrna alma n. sp.

1 Q, 1 -9, Soekaranda.

Stirn gelbliclnveiß mit schmalem, schwarzem Mittelstreit". Clypeus, Schildchen und Hinterleib orangegelb. Pronotum mit zwei schwarzen Flecken am Vorderrande. Schildchen mit zwei sdiwachen. abgekürzten, keiltormigen Flecken auf der Scheibe, im ersten Drittel und auf jeder Seite am Iliiilei-rande einem großen Fleck von gleieher Farbe. Zu den Seiten iler Aerlielung der Schildchenspitze zwei kaum wahrnehmbare, dunkle Fleckchen.

Stett. eufomol. Zeit. 1004

186

Deckflügel ähnlich gefärbt und gestaltet wie bei C. macnlata Giier. Der Clavus und die Basis der Costalzelle orange. Die schwarze Zeichnung der Deekflügel ist stark reducirt, die Körnchen im Clavus und die Clavusnerven orangegelb. Deckschuppen nicht schwarz, sondern gelblichweiß. Flügel matt orange mit weißen Nerven. Beine gelblich und blaß grünlichweiß, die Spitzen der Tarsen dunkelbraun und die Spitzen der Dornen der Hinter- schienen schwarz.

Diese Art ist die kleinere der Gattung und unterscheidet sich von C. circulata Guer. durch die andere Zeichnung und Fäi'bung des Schildchens und der Deckflügel, wie durch die nicht schwarzen Deckschuppen.

Q und $, Anallappen matt orange und mit flockigem Secret stark belegt.

Länge q 18 mm, $ 22 mm.

•Genus Bythopsyrna Melichar. Melichar, XYI. S. 224.

Die Gattung Bythopuyrna Melichar läßt sich nach Lage und Ausdehnung der Binden und Säume der Deckflügel in drei Gruppen theilen, welche ich wie folgt unterscheide und benenne. Gruppe 1. C?'/"c?//rt/«-Gruppe. Grujipe, wo Costal- und Apicalsaum getrennt sind, mit den Arten: Circulata Guer.. illocata ^lelichar, Dohrni n. sp., l dei n. sp. und ciolacca n. sp. -•')

Gruppe IL Co;)w/awf/a-Gruppe. Gruppe, bei der der Costalsaum in den Apicalsaum über- geht, mit den Arten: Ligala Dist. und copvlanda Dist. Gruppe III. T///^o/(/^.s-Grui)pe. Gruppe, bei der der Go.-talrand die Grundfarbe der Deck- Hügel zeigt, also nicht schwarz gefärbt ist. mit den Arten: Inftxa Melichar, sumairana n. sj).. tlneoides Oliv, und Icuco- phaea Stäl.

*) Sielie Anhang. Stett. entomol. Zeit. 1904.

187

Die Circtilala-Gvu\)\)c läßt sich wieder dreimal Iheileii, so diiB sieh uaehsteheude Uebersieht ergiebt.

1. Apicalrand bis zur Clavusspitze schwarz gesäumt. Binde vor dem Apicalsaume schmäler oder so breit, wie der Apicalsaum, tief schwarz.

Circiilala Guer.. illocaia Meliehar.

2. Der Apicalsaum in den C'lavus übergehend. Binde vor dem Apicalsaume breiter als der Apicalsaum, licht schwarzbraun.

Dohrni n. sp., Udei n. sp. o. Der Clavus ohne schwarze Zeichnung, von der Färbung der Deckflügel. Binden und A})icalsaum gleich breit, licht schwarzbraun.

Violacea.

12. Bythopsyrna circulata Guer.

Meliehar, XV f. S. 225, Taf. II. Fig. 6.

25 ,^,^, 15 $$, Soekaranda.

1 Q, 2 V$r Liangagas.

Eine in der Färbung und Zeichnung sehr variirende Art. Unter den mir vorliegenden 43 Exemplaren belinden sich 6 Stücke, bei welchen die Binde vor dem Apicalsaume deut- lich von letzterem am C'ostalrande getrennt ist und die Binde nicht nur die Breite des Saumes hat. sondern halb so l)reit ^^•ie der Apicalsaum ist. Nach ^Meliehar könnte man glauben, diese 6 Stücke gehörten zu seiner Art illocalcL da er angiebt: ..Die Binde vor dem Apicalsaume mit demselben am Costal- rande zusammenhängend, circvlafa'- und „die Binde vor dem Apicalsaume am Gostalrande vom Apicalsaume gelrennt, illocaia-.

Dieses Merkmal ist nicht stichhaltig. Ob die Binde vor dem Apicalsaume schmäler, am Gostalrande von letzterem ge- trennt oder verbunden ist, bleibt sich gleich; dies variirt e[)en ungemein und jedes neue Stück einer anderen Lokalität zeigt

Stett. entomol. Zeit. 1904.

-188

Abänderungen. So ist bei einem ^ von Liangagas die Läugs- binde und der Costalsaum so verbreitert, daß sie die Costalzelle vollständig pechschwarz auslullen. Zur Unterscheidung von illocata Melichar ist daher nur die Färbung der Fühler und Beine maßgebend. Bei circiilata sind Fühler und Beine stets schwarz selbst bei nicht ausgefärbten Exemplaren läßt sich diese Farbe deutlich erkennen während bei illocata die Farbe der Fühler und Beine nicht schwarz ist.

Länge qq 22 24 mm. y$ 25 27 mm.

Außerdem: Java, Borneo.

13. Bythopsyrna illocata Melichar. Melichar, XVI. S. 226. Sumatra (fehlt in unserer Sammlung).

14. Bythopsyrna Dohrni n. sp.

4 ,^,^, 10 $$, Sinabong.

Diese große und schone Art steht der B. circulata Guer. nahe, unterscheidet sich jedoch von der sehr variabelen circulata durch den robusteren Bau und die Farbe und Gestaltung der Deckllügelbinden. Körper schmuf ziggelb bis licht orangegelb. Koi)fbildung wie bei circulata. Die Stirn unterscheidet sich durch die Breite, den nach unten abgekürzten und Ijreitcren Längstleck auf der gekielten Fläche, die stärker nach außen gebogenen, breit schwarz gesäumten Siutenränder von der ge- nannten Art und dadurch, daß die schwarzen Säume der ge- schärften Seitenränder an den Innenseiten nur bis zur Mitte der Ausbuchtimg reichen, während sie an den Außenseiten weiter nach unten ziehen. Clv})eus schwarz. Pronotum und Schildchen wie bei circulata und mit einem deutlichen Mittelkiele. Augen braun. Fühler kastanienbraun. Das erste Glied heller, das zweite mit einer gelben Längsfurche. Deckllügel gelblichweiß, an der Wurzel orangegelb und bei nicht ausgefärbten Exem])laren gelblich. Der Costalrand fast bis zur Spitze der Costalzelle, der Apicalrand in den Clavus übergehend, die Mittelzelle des Clavus, die bogen -

Stett. entomol. Zeit. 1904.

189

IVirmiiic Binde vor dein Apicalsiiiinic (iiid die iiucli Idiilrii zicliciidc. t'lli])t,i8('lie L.äiigHl>iiidc', welche nietiiiils mit dem C'tistalsuiuue in BerUhnuiü- triU, hveil lielitseliwaizlii-aiiii. Der Raum zwisclien dem Cosial- und Apicalsaum naeli außen erweitert und milclnveiß. Die Hälfte der Basalzelle schwarz. Deekschuppen schwarz. Costal- zelle stets ohne dunkle Zeichiiunu- und bei ausgefärbten Stücken stark oi'ani>('2,elb. Iliiderllfioei mit oranoeo-elbcm Anfiuue und gelblichen Nerven, llinlerleib und das letzte Bein])aar schmutzig- weiß oder gelblich, (b"e Schienen der zwei vorderen Beinpaare, die Tarsen und die S])itzen der Dornen der Hintersehieneu schwarz, die Schenkel heller. Kniee gelblich. Länge ,^,^ 24 mm. '^^ 27 mm.

15. Bythopsyrna TJdei n. sp. 1 $, Sinabong.

Diese Art ist l)edeutend kleiner als IJoJirni. schlanker, zeigt einen nicht so robusten Bau und nähert sich hierin der circulata. Die übrigen jMerkmale stimmen mit Dohrni im wesent- lichen überein und daher ist diese Art der Dohrni anzuschließen. Sic unterscheidet sich von ihr durch die schmäleren Binden und dadurch, daß der Abstand zwischen Apical- und C'ostalsaum sich nach außen nicht erweitert. Der scharfe Mittelkiel auf dem Pronotum tritt bei dieser Art stark hervor.

Länge ^ 23 mm.

16. Bythopsyrna ligata Dist. Melichar, XVL S. 226. Taf. IL, Fig. 9. 1 rj^, Soekaranda.

Distant beschrieb und bildete ein $ ab, Melichar lagen nur $--$ vor; demnach ist das ,^ unbekannt und ich lasse hier seine Beschreibung folgen.

Clvpeus gelblich. Stirn gelblich, länger als breit mit drei deulliehen Längskieleu und zwi i schwarzen parallelen Längs- streifen, welche innerhalb der Seitenkiele liegen. Die geschärften, leicht angebräunten Scitenränder l>ilden in der Mitte eine stumjde

Rtfitt. CDtomol. Zeit. 1904.

190

Ecke. Augen duukelhrium. Fühler gelb, das z^A'eite Fiihlerglied pclnvärzlich, Fühlerbor.ste schwarz. Pronotum, Schildehen. Ki'irjter und Basis der Deckflügel orangegelb. Pronotum mit zwei nach vorn convergirenden, länglichen, schwarzen Flecken und deutlichem Mittelkiele. Der Pi-onotumsvorderrand in der Mitte eingedrückt. Auf den Brustlappen zu jeder Seite ein schwarzer Längsileek. Schildchen mit drei, am gewölbten Vorderrande verloscheneu, Längskielen und zwei schwarzen, iiarallelen, nach vorn sich verdickenden, Längsstreiien auf der Scheibe zwischen den Kielen. Deckschuppen schwarz. Deckflügel wie bei B. cir- ciilata Guer. milchweiß mit fleischfarbigem Anfluge und breit schwarz gesäumten Rändern. Die nach hinten durch das Corium ziehende Längsbinde, die sich mit der breiten Querbinde vor dem Apicalsaume vereinigt, schwarz. Im Corium an der C'lavus- spitze ein milchweißer Punkt. Flügel milchweiß. Hinterleib und Beine grünlichgelb, die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz. Endklauen bräunlich, q. Die Genitalplatten rhomboidal und stark orange, der Anallappen schmal, das Ende nach unten gekrümmt, orange.

Länge q ^^ mm.

Außerdem: Borneo.

Das hiesige Exemplar zeigt deutlich drei Kiele auf der Stirn, einen Mittelkiel auf dem Pronotum und drei deutliche Längskiele auf dem Schildchen. Da die übrigen Merkmale jedoch mit den Beschreibungen von Distant und Melichar übereinstimmen, so glaube ich, daß beide Herren die plastischen Merkmale über- sehen haben.

17. Bythopsyrna copulanda Dist. Melichar, XVL 227. Taf. IL, Fig. 8. 1 ,^, 3 $$, Soekaranda.

Nicht nur die hiesigen Sumatrancr, sondern auch die Javaner A\ciclien in der Färbung bedeutend von der Beschreibung Mclichars

Ktrtt. ontomol. Zeit. 1904.

191

ab. Die Farbiiiiti- des ('lypeus i.st gläiizcud schwarz mit zwei sc-hmutzig-weißeu Flecken ain Vorderrande. Dockiliigel weiß mit o-elbbräunlichcm Anflug in der C'ostalzelle und im Clavus. besonders bei den $$. Flügel milcliweilj mit weißen, grünen und scliwäi'z- liehen Nerven (die vier letzten Nerven sind sehwärzlich). Hinter- leib und Beine blaßgrün, die Schienen und Tarsen des ersten Beinpaares und die Spitzen der Dornen der Hinterschieneu schwarz. Länge ^ 15 mm, $? 1.5—17 mm. Außerdem: Java., Borneo.

18. Bythopsyrna sumatrana n. sp.

1 ,^, 1 ^. Sinabong.

2 QQ, Soekaranda.

Der B. injixa Melichar verwandt, zeigt sie auch eine Ver- wandtschaft mit B. lineoidcs Oliv, und ist daher in dieser Gruppe unterzubringen. Die Bildung des Koi^les ist wie bei tlneoides. die Stirn ähnlich; sie unterscheidet sich von der zuletzt genannten Art durch die mehr nach außen gebogenen, geschärften, breiter schwarz gesäumten Seitenränder und die breiteren schwarzen Längsstreifen der Stirniläche. Die Stirnstreifen vereinigen sich am unteren Slirnrande und gehen in den schwarzen" C'lypeus über, nur an den Ecken, da wo die geschärften Seitenränder den Clvpeus berühren, eine kleine, weiße Stelle frei lassend. Die Stirnfläche ist von einem kaum wahrnehmbarem Mittelkiel durch- zogen und zeigt am oberen Ende zwei deutliche Grübchen. Die Augen sind schwarz. Das erste Fühlerglied ist kurz, gelblich und hat an der Wurzel zwei schwarze Flecke, das zweite Fühler- glied dreimal so lang wie das erste, schwarz, keulenförmig und mit einem gelblichen Längsstreifeu versehen. Das Pronotum ist in der Mitte gekielt. Zwei große, schwarze Flecke liegen auf der Scheibe und je einer auf dem Brustlappen. Die'Brustlappen- flecke sind so ausgedehnt, daß sie die Flecke der Scheibe be- riUiren, bei zwei Exemplaren sogar mit ihr verschmolzen sind. Schildchen gekielt mit zwei breiten, schwarzen Flecken

Stett. entomol. Zeit. 1904.

192

zu jeder Seile, die .sieh zin\ eilen berühren, Deek^ehiippen heh^Miiz, Deckflügel hell brännliehgelb, weißlieh bestäubt und mit kreidigen Punkten bedeckt. Der A])iealrand breit schwarz gesäumt. Eine breite Subapicalbinde, welche mit dem Apicalsaume am Costal- rande zusammen hängt und eine breite zum Costalrande parallele Längsbinde, welche sich im Corium weit von der Subapieallinie getrennt hakenftirniig verdickt, schwai'z. Der Costalrand von der Farbe der Deekflügel mit mattem grüulieheu] Saume. Der innere Clavusnerv grünlich, der äußere gelblich. Flügel milch- weiß mit gelben, an der Basis grünlichen Nerven. Hinterleib und Beine dunkelbraun, Schienen und Tarsen schwarz. Die Kniee gelblich. Die S])itzen der Dornen der Hinterschienen schwarz. Länge ^.^ 16—17 mm, v 20 mm.

19. Bythopsyrna tineoides OHv. Melichar, XVL S. 227, Taf. II, Fig. 2. 6 $$, Soekaranda. 1 5, Liangagas. Länge $$ 17 19 mm. Außerdem: Java, Borneo.

20. Lermoflata rotundata Melichar. Melichar, XVI. S. 246, Taf. II, Fig. 1 und Taf. IV, Fig. 24. 1 ,^, Soekaranda. Länge ,^ 1*71/2 mm. Außerdem : Pulo-Penang, Benkoelen.

21. Walkeria Melichari n. sp.

1 ,^, 2 $$, Soekaranda.

Im Wesentlichen stimmt diese Art mit ]V. radiata Dist. überein und kann leicht mit der genannten Art verwechselt werden; besonders in der Färbung und Zeichnung. Sie unter- scheidet sich jedoch von radiata durch ihre Gi-öße und in nach- stehenden Merkmalen. Kopf und Pronotum, Decktlügel und Deckschuppen blaß gelbliehweiß, Hinterleib und Beine gelblich-

Stett. entomol. Zeit, 1904.

193

weiß. Der Kopf i.st in einen glatten, stunipt'en Conus vorgezogen, noch etwas mehr, als bei Ph. Candida. Augen schwarz. Die Hinterflügel sind milchweiß mit gelbliehen Nerven. Wie bei radiafa, so zeigen auch zwei Exemplare dieser Art einen röthlichvioletten Anflug auf den Flügehi und DeckflUgehi. Trotz dieses Anfluges sind die Nei'ven gelblich, selbst bei einem fast ganz violetten radiafaStiK'ke von Borneo. Die intensiv orange- gelben Längsstreifen auf den Deckflügeln zeigen dieselbe Lage wie bei der Distant\schen Art, sind nicht so breit und haben eine bedeutendere Ausdehnung in der Länge. Während der Längsstreifen in der Costalzelle, an der Außenseite des nodus radialis bei radiata im zweiten Drittel der Costalzelle liegt, er- streckt sieh bei der neuen Art dieser Streifen fast von der Basis bis zum Ende der Costalzelle. Auch der Streifen neben der Clavus-Coriumnaht zieht weiter zur Clavusspitze. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen und der Tarsen schwarz. Der ganz bedeutend stärker vorgezogene Conus, die andere Gestaltung der orangegelben Längsstreifen und auch die Größe charakteri- siren diese Art.

Länge ,^ 25 mm, $$ 28 mm.

22. Cryptofiata guttularis Walk.

Melichar, XVH. S. 21, Taf. III, Fig. 21.

1 ,^. Soekaranda.

Kopf, Fronotum, Kiirper, Hinterleib und Beine gelb, Schildchen orangerothbraun. Deckschu})pen gelblichweiß. Deck- tlügel hyalin durchscheinend, weiß bestäubt und an der Apical- und Suturalecke leicht angedunkelt. In der Costalzelle Hegen 5, in der Suturalzelle des Clavus 2 schwarze Punkte in den Zellen. Im Corium zerstreut in den Zellen 25 schwarze Funkte. Die Nerven der Deckflügel und des Clavus, sowie viele Körnchen im Clavus und einige im Corium gelb.

Länge ^^ I31/2 mm.

Rtott. eutomol. Zeit. 1904. 13

194

Melichar üiebt in seiner Bescliveibuno- an, daß 18 20

Punkte im Deckflügel in den Zellen liegen und für die Größe 14 17 mm ,^ und $. Die Größe erscheint daher sehr verschieden und nach dem mir vorliegenden Stücke variirt auch die Anzahl der Punkte. Auffallend ist, daß 2 Punkte in der Suturalzelle des Clavus liegen.

Außerdem: Assam, Khasia, Sarawak, China, Java.

23. Flatomorpha inclusa Melichar. Melichar, XVII. S. 28. Sumatra, Monte Singalang (fehlt in unserer Sammlung).

24. Sanurus venosus Melichar.

Mehchar, XVII. S. 30.

1 ö^, Soekaranda.

Die Beschreibung, welche Melichar von dieser Art giebt, ist zu unvollkommen, um mit GcM'ißheit zu sagen, daß unser ,^ eine andere Art sei. Melichar hat seine Beschreibung nur nach $$ angefertigt und daher lasse ich die Beschreibung des i^ hier folgen.

Gelbgrün. Stirn typisch gebildet, Scheitel kürzer als das Pronotum mit drei ganz scharfen Längskielen und einem Quer- kiel am Hinterrand, der von dem Pronotumsvorderrand zum größten Teile verdeckt wird. Pronotum oben flach mit einem Quereindruck und zwei Grübchen am Vorderrand, woran sich nach den Seiten Je eine kleine, kielartige Erh()hung anschließt, gelblich grün. Auf den Brustlappen erhebt sich, zwischen Augen und Deckschuppen, zu jeder Seite ein glänzender, grüner Höcker. Augen braun. Fühler gelbgrün, der Rand des zweiten Fühler- gliedes röthlich verfärbt. Schildehen mit drei Längskielen und zu den Seiten und auf der Endhälfte der Scheibe orangegelb. Deckflügel milchweiß mit grünen Nerven^ nur die Längsnerven treten stark heraus. In den Zellen bi'icht die Grundfarbe der Deck- flügel fleckig hervor. Sämmtliche Nerven und Körnchen im

Stelt. cutomol. Zpit. 1904.

1Ö5

Clavus und Coriiun giiin. der Apiealrand angebräunt. Hinterleib und Beine gelblich. Zu jeder Seite drei orangegelbe Flecke. Tarsen angebräunt, die Si)itzen der Dornen der Hinterschienen schwarz. vVut dem Analhip})en belinden sich zwei orangegell)e Flecke.

Länge ,^ 10 nnn.

Außerdem: Sumbava.

25. Colobesthes falcata Clucr. Mclicbar, XVII. S. 43.

1 $, Soekaranda. Länge $ 28 mm.

Außerdem: Indischer Archij)el, Java, Boi-neo.

26. Colobesthes semanga Dist. Melicbar, XVII. S. 43.

2 or^, 4 $$, Soekaranda. Länge ^^ 28 mm, $$ 30 mm. Außerdem: Borneo, Java.

27. Phynia Candida Fabr.

Melichar, XVII. S. 46.

Java, Sumatra, Deli, Lombok Sapit.

var. inornata Melicbar.

Timor (fehlt in unserer Sammlung von Deli).

Die nun folgenden Pliyma-Arten .sind einzureihen zwischen Pli. albopunctata Kirby und Ph. optafa Melicbai-. Pli. dicisa Melichar stellt man besser hinter opfafa. da dieselbe mit den ersteren Arten keine Verwandtschaft zeigt und im Geäder stark abweicht.

Deckflügel mit zwei Suba])icaliinien und einem Punkt im Corium 1. iinipunctafa n. sp.

Dcckllügel mit zwei Subapicallinien und obne Punkt im Corium 2. piira n. sp.

Stett. nntomol. Zeit. 1004. ]^3*

196

Deckflügel mit drei undeutlichen Subapicallinien und ohne Punkt im Corium 3. hyalina n. sp.

Deckflügel mit drei undeutlichen Subapicallinien und einem Punkt im Corium 4. Watersiradii n. sp.'')

28. Phyma unipunctata n. sp.

10 S<^. 11 ??, Soekaranda.

1 ^, 1 $, Liangagas.

1 o, Sinabong.

1 (^, Sukabumi, Java.

In Gestalt und Größe der Ph. optata Melichar ähnlich. Sie unterscheidet sich von optata durch den robusteren Bau, den kurzen, stumpfen an den Seiten nicht abgeflachten Conus und die nicht so lange, breitere Stirn, an deren oberen Ende ein kurzer Kiel sichtbar ist. Der Scheitel ist kürzer als das Pro- notum, oben gewölbt, glatt und nicht gekielt. Pronotum gewölbt mit einem deutlichen Mittelkiel. Schildchen mit drei Längskielen. Deckschuppen grünlichgelb. Deckflügel breit dreieckig, hinten gerade gestutzt mit spitzwinkelig vorgezogener Sut uralecke, hj^alin durchscheinend, gelblichweiß oder grünlichweiß mit zwei Sub- apicallinien und einem schwarzen Punkt im Corium. Die Ränder der DeckfUigel sind bräunlich gefärbt. Viele Körnchen im Clavus und einige im Corium und der Costalmembran orange, zuweilen mit bräunlichem Kopf Flügel milchMeiß mit gelben oder grün- lichen Nerven. Hinterleib und Beine grünlichgelb. Tarsen bräunlich. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz. Länge (^(^ 17 mm, $$ 20 mm.

29. Phyma pura n. sp.

2 ö'c?. 2 ?$^ Soekaranda.

Der Kopf ist in einen kaum merklichen glatten, ab- gestumpften Conus vorgezogen. Die Stirn ist länger als breit, zum Clypeus hin verschmälert und trägt in der oberen Hälfte

'■') Siehe Anhang. Stett. entomol. Zeit. 1904.

197

eiueu kiuzeu Kiel. Der Scheitel ist '/2 mal ao lang wie das Pronotum, glatt und nicht gekielt. Pronotum breit vorgezogen, abgerundet, mit einem Mittelkiel in der Vorderhälfte. Schildcheu wie bei miipimctafa gebildet. Deekllügel hyalin durchscheinend, geformt wie bei der vorhergehenden Art und von der gleichen Nervatur. Es befinden sieh zwei Subapicallinien vor dem Apical- rande und der Apicali'and selbst ist biszur Clavusspitze gelblichbrauu gefärbt. Die Nerven der Deckflügel sind gelb und die Körnehen des Clavus und des C'oriums intensiv gelbbraun. Flügel milch- weiß mit gelblielien Nerven. Hinterleih und Beine wie bei iini- ptinctata.

Länge ,^,^ Ißi/^, -?? 19 mm.

30. Phyma hyalina n. ^). 1 (^, Nord-Borneo, Waterstradt.

1 $, Soekaranda.

Den beiden vorangehenden Arten in Gestalt und Deek- flügelschnitt ähnlich. Der Kopf ist in einen kurzen, glatten Conus vorgezogen. Die Stirnbildung und die Bildung des Scheitels ist der von pura sehr ähnlich. Der Scheitel ist 1/2 mal so lang wie das Pronotum. Der Conus ist kurz und in eine Spitze vorgezogen; von dieser Spitze zieht ein kurzer Kiel zur Stirn- tläche. Pronotum gewölbt mit durchlaufendem Mittelkiel, am Vorderrande gerundet mit zwei Grübchen vor dem Rande. Schildchen gewölbt mit drei Längskielen. Decktlügel länglich dreieckig, hyalin durchseheinend, hinten gerade gestutzt mit spitzwinklig vorgezogener Suturalecke, drei undeutlichen Sub- apicallinien und gelben Längs- und Quernerven. Die Körnchen im Clavus und im Corium gelbbraun. Flügel milchweiß mit gelblichen Nerven. Hinterleib und Beine wie bei pura.

Länge q 19 mm, $ 22 mm.

31. Phyma griseopunctata n. sp.

2 ,j,^, Soekaranda. 1 $, Sinabong.

Stett. entoniol. Zeit. 1904.

198

Die Stini ist länger als breit, überall gleicli breit und von einem Mittelkiel durchzogen. Die geschärften und aufgebogenen Seitenränder laufen parallel und sind zum Clypeus gerundet. Die Stirnfläche ist flach und weiß bestäubt, die Seitenränder leicht gebräunt. Der Kopf ist in einen ganz kurzen Conus vorgezogen und vom Pronotum fast verdeckt. Pronotum gewölbt mit einem scharfen, durchlaufenden Mittelkiel, stark vorgezogen, mit zwei orangegelben Streifen versehen und an den Seiten mit Ilachen, schmutzig weissen Körnchen besetzt. Schildchen mit drei Längs- kielen, auf der Scheibe zwei mattorangegelbe Längsstreifen und auf jeder Seite einen ebenso gefärbten Fleck. Deckflügel länglich dreieckig mit spitzer Apical- und spitzwinklig vorgezogener Suturalecke, gelben Nerven und zwei undeutlichen Subapical- linien, von denen die eine, wie bei der Gattung Cryptofata Melichar, im Bogen von der Clavusspitze zur Apicalecke zieht, während die zweite sich am Apicalrande faltenartig aufgebaut entlang zieht. Die Deckflügel sind weiß bestäubt und mit vielen schwarzgraueu Punkten in den Zellen besetzt. Viele orangegelbe Körnchen im Clavus und einige zerstreut im Corium. Flügel milchweiß mit w^eißen Nerven. Hinterleib und Beine schmutzig- weiß, die Tarsen rostgelb, die Spitzen der Dornen der Hinter- schienen schwarz.

Deckflügel der ,j,^ hyalin durchscheinend, des $ undurch- sichtig, im Apicaltheile schmutzigweiß und im Basaltheile mörtel- farbig. Wahrscheinlich liegt es an der Conservirung, daß das $ eine so schmutzige Farbe zeigt.

Länge (^,^ 17 mm, $ 18 mm.

32. Phyma optata Melichar. Melichar, XVIL S. 49, Taf. IV, Fig. 12. 10 (^^, 6 $$, Soekaranda. 1 $, Liangagas.

Nach dem mir vorliegenden sehr reichen Material dieser Art aus Sumatra, von Java und auch Borneo, das Melichar bei

Stett. entomol. Zeit. 1904.

199

der Auistellung der opiala wohl nicht zur Verfügung gestanden haben kann', halte ich für geboten, eine Klärung dieser Art vorzunehmen. Was Melichar opfata und var. partUa nennt, sind mehrere Arten, welche nach plastischen Merkmalen von der typischen optata ohne Mühe getrennt werden können. Melichar sagt: „Kopf in einen kurzen, stumpfen Conus verlängert, welcher an beiden Seiten schwach abgeflacht ist" u. s. w. und fährt dann fort: „bei einzelnen Exemplaren ist aber die seitliehe Abflachung wenig ausgeprägt und bei diesen scln^'indet auch die Läugskante vollständig.'-' Hierbei erwähnt Melichar nichts vom Scheitel und dessen Verhältniß zum Pronot um, das doch ein sehr wichtiges Merkmal ist und großen Einfluß auf die Stirubildung hat. Bei allen Exemplaren, die nicht den abgeflachten Conus besitzen, ist der Scheitel bedeutend kürzer als das Pronotum, der Conus nicht so stark vorgezogen und die Stirnlänge bedeutend reducirt; während bei den Stücken mit abgeflachtem Conus der Conus länger vorgezogen, der Scheitel so lang wie das Pronotum und die Stirnfläche sehr lang ist, und dies ist für Melichar die typische Form, seine optata. Alle anderen Formen sind nach den angeführten, plastischen Merkmalen in Verbindung mit anderen Merkmalen nicht Varietäten, sondern andere Arten. Die Nervatur, Farbe und Gestaltung der Deckflügel ist ebenso verschieden bei den einzelnen Arten wie die Kopfbildung. Bei d(;r tyi)ischen optata ist das Geäder grünlichgelb bei ausgefärbten und gelb bei nicht ausgefärbten Exemplaren und tritt stark hervor: in den Zellen der Deckflügel liegen, selbst bei nicht ausgefärbten Stücken deutlich wahrzunehmen, weiße, kreidige Punkte, ein besonders großer im Corium; während bei den anderen Arten, in ausgefärbten und nicht ausgefärbten Stücken, das Geäder niemals so stark hervor tritt und von weißen Punkten nichts wahrzunehmen ist. Auch das Auftreten des dunklen Punktes im Corium ist nicht nur variirend, wie Melichar annimmt, sondern deckt sich genau mit der Bildung des Koi)fes und der Deckflügel. So liegt der schwarze Punkt, bei ausgefärbten und der braune bei nicht aus-

Stett. entoniol. Zeit. 1004.

200

gefärbten Stücken, der optata stets in der ersten Subapieallinie, von der Deckflügelwurzel aus gerechnet, ungefähr in der Mitte zwischen dem Aj)ieah-ande und dem großen weißen Fleck im Corium. Ferner sind bei optata stets drei undeutliche Subapical- linien vorhanden. Nach diesen Ausführungen ergiebt sich, daß aus der optata eine ganze Gruppe auszuscheiden ist, welche ich bereits vorher beschrieben habe und in einer Uebersicht zu- sammenstellte.

Hier möchte ich noch bemerken, daß Pli. dicisa Mclichar in Form, Geäder und Farbe so ausgezeichnet ist und einen so be- sonderen Allgemeineindruck auf den Beschauer macht, daß es unmöglich ist, diese Art zwischen den von mir neu beschriebenen und optata sieben zu lassen. PIt. divisa ist demnach hinter optata zu stellen.

Länge ,^Q 15 mm, !f5i ^^ 18 »i^a- Außerdem : Sibulangit, Deli, Java, Mons Gede.

33. Oryxa extendens Melichar. Mclichar, XVII. S. .51. Sumatra, Borneo (fehlt in unserer Sammlung).

Pseudoryxa n. g.

Der Kopf ist in einen kurzen, nicht gekielten, unten flachen, oben gewölbten, glänzenden und glatten Conus vorgezogen. Stirn länglich, zum Clypeus hin deutlich verschmälert. Stirnfläche sehr flach, fast concav mit zwei, im mittleren Drittel der Stirntläche zu den Seiten liegenden, kurzen, kielartigen Erhöhungen. Ocellen undeutlich. Fühler kurz. Pronotum schwach gewölbt mit einem deutlichen Mittelkiel versehen. Schildchen mit drei Längskielen. Deckflügel breit dreieckig, hinten gerade gestutzt mit spitzwinklig vorgezogener Suturalecke, rechtwinkliger Apicalecke und einer deutlichen SubapicalHnie. Hinterschienen mit einem Dorn.

Die Gattung hat große Aehnlichkeit mit Oryxa Melichar, insbesondere durch die flache, fast concave Stirn, die Form der Deckflügel und das Vorhandensein nur eines Dorns an den

Stett. entomol. Zeit. 1904.

201

Hiiiter?<"liioiieii, unterselieiilet sich jedocli durcli das ileutlirh ge- kielte PiouHtum, die Form der Stirnliäelu} und das Yorhaiuleii- sein einer Sul)ai)ieuliinie von der Gattung Melicliars.

34. Pseudoryxa carinulata n. sp.

1 $, Soekaranda.

Grün, rronotuni, Schiklehen und die Hasis der Deektliigel gelbgrün. Der Kopl' ist in eine kurze, unten abgetlachte, oben leicht gewölbte, glatte, glänzende und stumpfe Spitze vorgezogen. Der Seheitel ist grün und nicht gekielt, die Seheitelspitze abge- stumpft und glänzend lichtbraun gefärbt. Stirn länglich, grünlich- gelb und zum Clypeus verschmälert. Im mittleren Drittel der Stirnfläche liegt an den Seiten, in der Nähe der geschärften Seitenränder, Je eine kurze, kielartige Erhöhung. Diese Er- höhunoen der Stirnfläche setzen sich als schwache Kiele, im gleichen Abstand von den Seitenrändern, zum Pronotum fort und erlöschen kurz vor dem oberen Scheitelrande. Der Clypeus ist dunkel mit weißer, schräggerippter Querzeiehnung und mit einer den ganzen Clypeus durchlaufenden, weißen Längslinie versehen. Ocellen undeuthch. Augen braun. Fühler kurz und grünlich- gelb. Das zweite Fühlerglied doppelt so lang wie das Basalglied und am Oberrande röthlich gefärbt. Fühlerborsten schwarz. Pronotum leicht gewölbt, so lang wie der Scheitel, granulirt und mit einem deutlichen Mittelkiel geziert. Schildchen mit einem Mittelkiel und scharfen Seitenkielen. Die Seitenkiele biegen am Schildchenvorderrande bogenförmig zum Mittelkiel um, ohne denselben zu erreichen. Deckschuppen gelbgrün. Decktlügel breit, dreieckig, grün, pergamentartig und undurchsichtig, mit schwach abgestumpfter, rechtwinkliger Apical- und spitzwinklig vorgezogener Suturalecke. Der Costalrand gebogen mit gelblichem Auflug. Der Apiealrand bis zur Clavusspitze braun gefärbt, unterbrochen durch die gelbgefärbten Enden der grünen Endnerven. Costal- membran so breit wie die geschlossene unregelmäßig reticulirte Costalzelle und von einfachen Quernerven durchzogen. Die Längs-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

202

und Qiienievven im Coriuni, die abgesetzte, deutliehe Subapical- linie, die Quernerven in der Siituralzelle des Clavus, die dicht gedrängten Körnchen der Mittelzelle des Clavus und einige Körnchen im Coriuni und der Costalmembran grün. Hinter der Mitte der Decktlügel liegt im Coriuni ein länglicher brauner Fleck, an dessen Hinterrand sich ein Längsnerv in drei Aeste gabelt. Ein niattbrauuer Fleck liegt an der Clavusspitze. Flügel milchweiß mit gelben, an der Basis grünlichen Nerven. Hinterleib und Beine grünlichgelb, die Schienen mit angebräunten Kanten, die Tarsen rostgelb und die Spitzen der Dornen der Hinterschienen dunkelbraun. Länge $ 16 mm.

35. Phyllyphanta producta Spin.

Melichar, XVH. S. 55. Taf. IV. Fig. 3, 3a, b.

1 ,^, 3 $$, Soekaranda.

Das ^ ist dunkelgrün mit auffallend hellen Längslinieu im Coriuni und mit gelbbraunem Clavusinnennerv. Die $$ zeigen einen grünen, glatten mit rothbraunem Kopfe geschmückten Axillar- höcker und einige, rothbraune Flecke im Corium.

Länge <^ 14 mm, $$16 mm.

Außerdem: Indischer Archii)el Borneo, Banguey, Java, Cochinchina, Nord-Celebes.

36. Ormenis funerula MeHchar. Melichar, XVII. S. 72. 1 $, Soekaranda. Länge $ 8 mm. Außerdem: Malacca, Perak.

37. Ormenis fuscomarginata Melichar. Melichar, XVII. S. 78. 3 ,^:^, 8 $$, Soekaranda. Länge oo ^^ ™ni, $$ 11 mm. Außerdem : Deli.

Stett. eBtoniol. Zeit. 1904.

203

38. Ormenis proxima Melichar. Mt'lic-har, XII. S. 83.

1 $, Sinabong. Länge $ 10 mm.

39. Ormenis deducta Walk. Molic-liar, XVI. S. 85. Tuf. IV., Fig. 20. Sumoti'a, Java, Borneo.

var. alba IMelichar.

Java (fV'hlt in unserer Sammlung).

40. Ormenis seveva Melichar. Melichar, XVII. S. 86.

Sumatra, Indischer Archipel (l'ehlt in unserer Sammlung).

41. Nephesa truncaticornis Spin. Melichar, XVII. S. 103. Taf. III., Fig. 6,- 6a.

2 c^^, 2 $$, Soekaranda. 1 ,5^, Liangagas.

Da von dieser schönen, großen Art nur $$ bekannt und beschrieben wurden, so gebe ich nachstehend die Beschreibung der ,^^.

Stirn gewölbt, länger als breit, zum Clypeus deutlich ver- schmälert und mit drei Kielen versehen, von denen die Seiten- kiele parallel zu den Stirnrändern verlaufen, grünlich, gelblich oder röthlich mit violettem Anflug. Die Augen und das zweite Fuhlerglied schwarz, das Basalglied, die Basis und die gestutzte Fläche des zweiten Fühlergliedes sowie der übrige Kopf weiß, grünlich oder gelblieh. Fühlerborste nur an der Basis schwarz. Pronotum vorgezogen, vorn gestutzt, mit einem Quereindruck am Vorderrand und einem deuthchen Mittelkiel. Melichar sagt in seiner Beschreibung: „Pronotum mit einer weißliehen Längs- linie, welche einen Kiel vortäuscht. ■•' Bei den mir vorliegenden 3 oj und 2 V-V von Sumatra und 1 j' und 2 $$ von Borneo ist ein deutlicher Mittelkiel sichtbar, der sowohl den Vorder-

Stelt. entomol. Zeit. 1904.

204

Avie auch dfu Hinten-and des Pronotum berührt. Prouotum und Sehildehen Avie die StirnHäche gefärbt. Schildchen mit drei Längs- kielen, die Seitenkiele am stark gewölbten Yorderrand ver- loschen. Deckschuppen grünlichgelb oder gelblich. Deckflügel doppelt so lang wie (kurz hinter der Mitte) breit, hinten schief gestutzt mit abgei'undeter Sutural- und stärker abgerundeter Apicalecke. Die Decktlügel sind hyalin durchscheinend, milch- weiß mit blaß röthlicheni Anflug und gelben Längsnerven. Der Costahand mit schmalem weißem Saum und der Apicalrand bis zm- Clavusspitze breit gelb gesäumt. Costalmembran wenig breiter als die hinten geschlossene, lange Costa Izelle und von einfachen rosa Nerven durchzogen. Viele Körnchen im Clavus und einige im Corium und der Costalmembran gelb mit bräunlichem Kopf, Clavusnerven gelb. Flügel milchweiß mit gelben Nerven und zu- weilen mit mattem rosa Anflug. Deckflügel, Flügel und Hinter- leib mit weißem Secret bestäubt oder belegt. Hinterleib grünhch- gelb. Beine blaßgrün; an den Spitzen der vier vorderen Schenkel auf der Außen- und Innenseite je ein schwarzer Fleck, die Schienen und Tarsen der vier vorderen Beine und das Klauen- ghed des letzten Beinpaares schwarz, die Klauen der vier Vorder- beine rostbraun. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.

Länge oS 22—23 mm, ^ 23—24 mm. (Von der Stirn bis zur Suturalecke der Deckflügel gerechnet.) ,^,^ 29 31 mm, $? 31 32 mm. (Von der Stirn bis zur Apicalecke gerechnet).

Außerdem: Borneo, Philippinen.

42. Nephesa intrusa Melichar. Mehchar, XVII. S. 103. Taf. III. Fig. 7. Sumatra, Deli (fehlt in unserer Sammlung).

43. Nephesa albopunctulata Melichar. Melichar, XVII. S. 104. 1 <^, 1 $, Soekaranda.

Stett. eiitomol. Zeit 1904.

205

Unsere beiden Exemplare sind in der Farbe etwus ver- seliieden von der t\ pisdu-n albopinwt iilala und das Sebildehen zeigt einen deutlicben Mittelkiel. Deckflügel des q braun, im C'luvus und der Costalmembran rotbbraun mit vielen kreidigen Punkten, $ grün mit bräunlielier Färbung im Clavus und der Costal- membran, gleichfalls mit vielen kreidigen Punkten. Der Apical- rand und Clavusinnenrand bis zur Schildchenspitze dunkelbraun. Flügel milchweiß mit gelben und grünlieben Nerven und matt rosa Anflug.

Länge (^ 20 mm, $ 25 mm.

Außerdem : Java, Batavia.

Es folgen nun einige nahe verwandte Formen, welche ich der Uebersicht halber hier kurz vergleichen will. Ich nehme deshalb zwei nicht Sumatraner mit in die Tabelle auf. von denen eine neue Art im Anhang besehrieben wird.

Pronotum ohne Mittelkiel mit scharf rechtwinkliger Satural- ecke 1. rosea Spin.

Pronotum mit kurzem Mittelkiel und scharf rechtwinkliger Suturalecke 2. auvantiaca n. sp. "'•'■}

Pronotum mit durchlaufendem Mittelkiel und scharf recht- winkliger Suturalecke .... 3. carinulata n. sp.

Pronotum mit durchlaufendem Mittelkiel und einer spitzen, etwas vorgezogenen Suturalecke . 4. coromandelica Spin.

44. Nephesa rosea Spin. Melichar, XVII. S. 105. 1 r^, 1 $, Soekaranda. Länge ,^14 mm, $ 15 mm. Außerdem: Java, Borneo, Palawan, Philippinen.

45. Nephesa carinulata n. sp. 1 Q, 1 $, Soekaranda.

Diese Art ist im Bau der N. rosea Spin, und auvan- tiaca n. sp. ähnlich und unterscheidet sich von den genannten

'*) Siehe Anhang. Stett. ontomol. Zeit. 1904.

206

Alten dadmch, daß das Pronotiim in der Mitte von einem Kiel durelizogen w'in]. der f-OMolil den Vordei'- wie den Hinter- rand berührt. Koj)f. Pronotum und Scliildehen wie hei roaea gebildet. Die Deckflügel sind gelhgrün und unterscheiden sich, wie bei den beiden vorhergeuannten Arten, durch die schart' rechtwinklige Suturalecke von N. coromandelica Spin., bei welcher die Suturalecke in eine Spitze vorgezogen ist. Der Costalrand ist schmutzig weiß oder gelblich, der Apiealrand bis zur Clavus- S]>itzc violettrosa, während die Nerven der Deckflügel grün mit violettem Anfluge gefärbt sind. Flügel milchweiß mit gelben und grünen Nerven. Hinterleib, Beine und Tarsen wie bei auvan- tiaca n. sp.

Länge r^ und $ 10 mm.

46. Uxantis taenia n. sp.

1 <^, Soekaranda.

Stirn länger als breit, mit einem Miltelkiel und bogen- förmigem Querkiel am Oberrand, dessen Enden sich als Seiten- kiele auf die Stirnfläche fortsetzen, gelblichweiß mit einem breiten, rothbraunen Querband am oberen Stirnrand. Die Scheitclränder und die Oberhälfte der Stirnseitenränder sind roth gefärbt. Scheitel, breiter als lang, oben vertieft mit zwei Grübchen, zwei braunen Flecken am Yorderrand, einem nach hinten sieh ausbreitenden grünhehweißen, dreieckigen Fleck und einem feinen, weißen Mittelkiel. Augen braun. Vor den Augen liegt ein breiter schwarzer Strich, welcher an den rothen Stirnseitenrand heran- geht und als verlängertes Stirnband erscheint. Das seitlich zusammengedrückte ZAveite Fühlerglied trägt auf jeder Seite einen an der Basis breiten, nach vorn sieh verjüngenden, blut- rothen Strich. Die Abflachung des zweiten Fühlei'gliedes ist dunkel mit rother Umsäumung. Fühlerborste dunkelbraun. Pro- notum oben abgeflacht, vorgezogen, abgerundet mit kurzem Mittel- kiel, zwei Grübchen, roth gesprenkelt, mit roth gefärbtem Rand.

Stett. ontomol. Zeit. 1904.

207

Zu den Seiten hinter den Augen ein starker Höcker. Von diesem Hücker zieht ein rothbrauner Streif nach hinten ziun Brustlappen- hinterrand und bildet den Sehhiß des großen I5andes. SciiihJchen geM'ölbt, dreieckig mit z\Aei Seitenkielen, die Scheibe und ein Theil der Seiten braun, außerhalb der Seitenkiele ein gelber Fleck. Deckflügel mit rothen und braunen Quernerven, gelben Längsnerven und vielen kleinen rothen Flecken in den Zellen. 6 braune Flecke vor dem Apicalrand und einer an der Cluvus- spitze. Die Clavusnerven in der Mitte genähert und durch einen schwarzen Quernerv verbunden; an dieser Stelle ist der Aiißen- nerv roth gefärbt. Costalmembran, Costalzelle und Nervatur wie bei U. reversa Melichar gebildet. Flügel milchweiß mit weißen und dunkelbraunen Nerven. Die Schenkel gelblich, die Schienen der vier Vorderbeine mit rosa Kanten, die Schienen des dritten Beinpaa'res grünlich. Klauen rostbraun. Die Spitzen der Dornen der Hinlerschienen schwarz. Länge q 12 nun.

47. Atracis consocia Melichar. Melichar, XVIL S. 181. Taf. L\., Fig. 15. Sumatra, Tebing-tinggi (fehlt in unserer Sannnlung).

48. Atracis nodosa derst. Mehchar, XVIL S. 190.

Snmatra (felill in unserer Sammlung).

49. Atracis tabida Gcrst. Mehchar, XVH. S. 101.

1 $, Soekaranda. Länge $ 19 mm. Außerdem: Borneo.

.50. Atracis lurida Melichar. Melichar, XVH. S. 197. 1 $•( Soekaranda. Außerdem: Java, Borneo.

Stett. ontomol. Zeit. 1904.

208

Die beschriebenen und von Sumatra bekannten Arten sind:

1. Fl ata hilaris Gerst.

2. foccosa Guer.

3. Cerynia trilineata Melichar.

4. albata Stäl.

6. marin White.

6. monacha Gerst.

7. Copsyrna maculata Guer.

8. Byfhopsyrna circulata Guer.

9. illocata Melichar.

10. ligata Bist.

11. tineoides Oliv.

12. Dermo f/afa roiundaia Melichar.

13. Flatomorpha inclnsa Melichar.

14. Colobesthes semanga Dist.

15. Phyma Candida Fabr.

16. optaia Melichar.

17. Oryxa extendens Melichar.

18. Phyllyphanta producta Spin.

19. Ormenis fuscomarginata Melichar.

20. deducta Walk.

21. severa Mehchar.

22. Nephesa trvncaticornis Spin.

23. intriisa Melichar.

24. rosca Spin.

25. Atracis consocia Melichar.

26. nodosa Gerst.

27. fahida Gerst. Beschriebene aber für Sumatra neue Arten sind:

1. Flafa intermedia Melichar.

2. homhycoides Guer.

3. Bythopsyrna copnlanda Dist.

4. Cryptofata guttidaris Walk.

5. Sanurus venosus Melichar.

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

209

6. Colobesthes falcata Guer. 7. Onnenis funerula Melichar.

8. proxima Melichar.

9. Nephcsa albopunctata Melichar. 10. Atracis lurida Melichar.

Neue Arten von Sumatra sind:

1. Cenjnia nigropustvlata.

2. Copsyrna alina. .

3. Bythopsyrna Dohi'fii.

4. Udei.

5. sumatrana.

6. Walkeria Melichari.

7. Phyma iinipunclata.

8. pura.

9. hy alina.

10. (jriseopunctata.

11. Pseudoryxa carimilata.

12. Nephesa carimdata.

13. Uxantis taetiia.

Aiiliaiig.

1. Bythopsyrna violacea n. sp.

1 $, Nord-Borneo (Waterstradt).

Obwohl von der Größe und Gestalt der B. copidanda Dist. ist diese Art ohne Zweifel zur Gruppe der B. circulala Guer. zu stellen, da sie im Bau des Kopfes, Pronotums, Schildcheus und in der Zeichnung der Deckflügel mehr oder weniger mit dieser Art übereinstimmt. Die Stirn unterscheidet sich von der jener Art dadurch, daß die scharfen Seitenränder nicht schwarz gesäumt, sondern nur die oberen Kanteidiälften schwarzbraun verfärbt sind und der scln\'arze Streif in der Mitte der

Stett. CDtonioI. Zeit. 1904. 14

210

Stirn mit seiner ganzen Breite den oberen Scheitelrand erreicht, zum Clypeus hin sich dunkelbraun färbt und in den dunkel- braunen, seitlich schwarzen Cljpeus übergeht. Stirn nicht gekielt, Pronotum schwach gekielt. Auf dem Pronotum hegen in der Verlängerung der Stirnränder zwei schwarze Punkte, die sich nur soweit ausdehnen, daß der Pronotumsvorderrand nicht schwarz gefärbt wird. Die Brustlappenflecke liegen unterhalb dei- Fühler- wurzeln und sind von den Pronotumsflecken gut 1 mm getrennt. Schildchen mit acht schwarzen Flecken, von denen die Seiten- flecke unter sich sowohl, wie von denen der Scheibe weit getrennt sind. Die beiden Vorderflecke der Scheibe stoßen zu- sammen, verfärben den Schildchenvorderrand nicht und sind Aon den zusammengeflossenen Makeln vor der vertieften Schildchen- spitze weit getrennt. Die Deckflügel sind violettrosa; an der W^urzel befindet sich ein orangegelber Fleck. Die schwarze Färbung des Costalsaumes beginnt 2 mm vor der Wurzel und erreicht sich verjüngend kaum die Spitze der Costalzefle. Der Apical- rand bis zur Clavusspitze, die bogenförmige Binde vor demselben und die Längsbinde, welche in der Subcostalzelle zum Rande zieht, dann vor der Randbinde sich nach der Deckflügelwurzel wendet, jedoch nicht so weit zieht wie bei circidata, sind licht schwarzbraun gefärbt. Die Suturalzelle des Clavus zeigt die Fär- bung der Deckflügel, die Basalzelle ohne schwarzen Punkt. Der n. clavi int. schwärzlich und mit schwarzen Körnchen besetzt, der n. clavi ext. orangegelb. Unmittelbar an den orangegelben Deckflügelwurzelfleck schließt sich ein an der Basis des Coriums liegender schwarzer Fleck an, der von der daliinter im Sub- costalraume beginnenden Längsbinde deutlich getrennt ist durch den erhabenen, gelblichweißen, von der Farbe der Deckflügel umsäumten Axillarfleck. Flügel milchweiß mit gelben Nerven und rosaviolettem Anfluge. Hinterleib schmutziggelb. Anallappen orangegelb. Die Schienen der Vorder- und Mittelbeine und die Tarsen der drei Beinpaare rauchbraun. Länge $ 15 mm.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

211

2, Phyma Water stradti n. sp.

2 $$,'Nord-Borneo (Waterstradt).

Stini und Scheitel wie bei P. hyaliua. Proiiotuni selnvach gewölbt und mit einem undeutlichen Mittelkiel versehen. Schildchen mit drei scharfen Längskielen. Deckflügel länglich dreieckig, hinten gerade gestutzt mit spitzwinkliger Suturalecke, drei undeut- lichen Subapicallinien vor dem Apicalrande und einem schwarzen Punkt im Corium. Mit dem von imipnnclata verglichen liegt der schwarze Punkt um zwei Gabeläste des n. uln. ext. der Clavusspitze näher. Von diesem Punkte zieht eine dunkle Zone zum Costalrande in der Richtung zur Apicalecke und erlischt zwischen der Apical- eeke und der Costalzellenspitze. Die Nerven der undeutlichen Sub- apicallinien sind dunkel umsäumt, der Apicalrand ist dunkel ver- färbt und der Suturalrand zur Clavusspitze hin dunkel gestrichelt. Nerven und Körnchen des Clavus und Corium gelbbraun, die Nerven an der Basis der Deckflügel und in der Costalmembran zuweilen grünlich. Der Ci;Stalrand milchweiß mit matt röth- lichem Anflug. Deckflügel leicht Aveiß bestäubt und hyalin durchscheinend. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinterleib und Beine schmutziggelb oder grünlichgelb, Tarsen bräunlich, die Sj)itzen der Hinterschienendornen schwarz.

Länge $$ 19 mm.

3. Nephesa aurantiaea n. sp. 1 $, Nord-Borneo (Waterstradt).

Körper gelblich. Stirn mit drei Längskieleu, von denen der mittlere ziemlich bis zum Chpeus reicht. Die Seitenkiele liegen in der oberen Stirnhälfte parallel zu den Seitenrändern. Das erste Fühlerglied kurz und grün, das zweite über doppelt so lang, keulenfVirmig und wie die Stirnränder gelbbraun gefärbt. Fühler- borsten und Augen schwarz. Pronotum gewölbt, am Vorder- rande quereingedrückt und mit einem hinten und vorn abge- kürzten Mittelkiel versehen. Schildchen mit drei Längskielen und gelbgrün gefärbt wie das Pronotum. Deckschuppeu

Stott. eutomol. Zeit. 1904.

212

grünlich. Deckflüge] hyalin mit grünlichem Anflug, hinten gerade gestutzt mit abgerundeter Apical- und scharf rechtwinkliger Suturalecke. Der Costalrand orangegelb, der Apical- und Sutural- rand bis zur Clavusspitze, sowie die Längs- und Quernerven der Deckflügel violettrosa, ebenso die Körnchen im Clavus und im Corium. Flügel milchweiß mit gelben und grünen Nerven. Hinterleib oben grün, unten gelbgrün wie die Beine. Die Kanten der Schienen und die Tarsen angebräunt. Hinterschienen mit einem Dorn. Die Spitzen der Hinterschienendornen schwarz.

Diese Art ^A■ird durch den abgekürzten Mittelkiel des Pronotums und die Farbe der Deckflügel gekennzeichnet.

Länge ö" 1^ mm.

Berichtigungen

von A. llie$i»cii.

Seitdem es mir vergönnt ist den Sitzungen zweier Berliner entomologischen Vereine beizuwohnen und ich auch Gelegenheit hatte die Schätze des Königl. Museums für Naturkunde zu studiren, sind mir eine Menge Irrthümer (auch ein Druckfehler) in meinen Arbeiten aufgefallen, die zu berichtigen ich hiermit Veranlassung nehme. Also:

Stett. ent. Z. 1887 S. 42. Vieris napi var. hnjoitiae ist von

schätzbarer Seite als die typische hryoniae 0. angezweifelt worden, doch steht sie dieser Form so nahe, daß ich eine andere Bezeichnung für überflüssig halte. ^ 1887 46. Hibernia ntpicapraria W. V. ist zu

streichen. 1888 „233. Saponaria officinalis is\ zu Btreiclu^n,

Stctt. entomol. Zeit. 1904.

213

Stett. cnt. Z. 1889 S. 336. Ägrotis ditrape,unn Bklu ist

streichen uud dafür zu setzen Agrotis stigmatica Hb. 1891 363. Das von Heyne bezogene Pärehen

gehört wirklich zuAcrontjcfa cuspis. jedoch zu der von ostpreußischen Exem])]uren abweichenden Form var. obscurior. Stertz's Determiniruug war daher uni-ichtig. " " « ^^^1 11 365. Ayrotis dUmpez-ivm Bkh. ist zu

streichen und dafür zu setzen Agrotis utigtnatica Hb. r 1891 „372. Stütt Dyschorista snperha Eh. muR

es heißen Dyschorista snspecta Hb. T ■>. 1891 379. Lies Juditten statt Suditten. n 1897 „317. Amn. iahe A. liiteolaria r. A. rubi-

ginata, f. B. gemmaria r. B. cinc- tarici, f. B. selenaiia r. B. con- sortaria, f. C. pnraria r. C. pusaria, f. S. lunaria i: S. bilunana. f. H. nanaria r. H. trauaria. f. E. iniguata r. E. insignafa. Hin- zuzufügen ist hier noch A. mar- ginepnnctata. ,, 1897 322. Boannia crepusci/laria Hb. var.

frisfis Riesen ist synonym mit (lefeasaria Frr. 1897 324. Eupithecia irngucüa Hb. ist zu

streichen und dafür zu setzen Eupi- thecia insignafa Hb. '' " " ^^^' •■) 162. Synopsia sociaria ist zu slreiciien

und dafür Boannia gennnariu trans. ad. perfumariam zu setzen.

stett. entomol. Zeit. 1Ö04.

214

Stett. eilt. Z. 1901 S. 167. ' Statt Synopsia sociaria Hb. muß

es heißen Boarmia gemmaria Brahm traiis. ad. perfmnariam Knaggs. Nach dieser Generalbeichte 2,laube ich mein entomolosisches

Gewissen beruhigt zu haben.

Yereiiis-Aiigelegeiilieiteii.

Die statutenmäßige GeneralversammUmg fand am 17, No- vember pr. in den Eäumen des Stettiner Museums statt. Der Vor- sitzende gab der Yersammhing einen Ueberblick über den Ver- mögensbestand des Vereins und über dessen Thätigkeit im verflosse- nen Jahr. Dem Vereinsreiidanten Herrn Rektor G. Schröder wurde für seine Kassenführung Entlastung ertheilt und der Vor- stand einstimmig wiedergewählt.

Als Mitglieder waren aufgenommen ^^•orden die Herren:

1. Franklin Müller, Fürstlicher Gewerbeinspektor in Gera.

2. Stadtrath Dr. Rabbow in Stettin.

3. Landrath Hagedorn in Ueckermünde.

Durch Tod hat der Verein folgende Mitglieder verloren:

1. Herrn Dr. med. C. Hinneberg in Potsdam,

2. ,, W. V. Hedemann in Dresden,

3. Pfarrer A. Fuchs in Bornich,

alle drei bekannte Spezialisten anf dem Gebiet der Kleinfalter- kunde, von denen namentlich die beiden letzteren ihre Be- obachtungen auch in unserer Zeitung veröffentlicht haben.

stett. entomol. Zeit. 1904.

215

Iiilialts-Tcrzeicliiüss.

Gattungen und Arten der Valgiden von Sumatra mid Burneo von Prof. II. J. Kolbe. S. 3. Revision der Anoplog- nathiden (Coleoptera lamellicornia) von Dr. Fried r. Oh aus in Hamburg. (Hierzu Tafel I. und IL) S. 57. Zur Nnl Ur- geschichte der Lita nitentella Fuchs. Von Dr. A. Peti-y in Nordhausen. S. 176. Nepticula thuringiaca n, sp. von dem- selben. S. 179. Beitrug zur Kenntniß der Flatiden von Edmund Schmidt in Stettin. S. 182. Berichtigungen von A. Riesen. S. 212. Vereins- Angelegenheiten. S, 214. Inhalts- Verzeichniß. S. 215.

Ausgegeben im Februar 1904.

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

? :i SS^SBe©es©^SS= S v)

Stettiiicr

Entomologische Zeitung.

05. «f alirsraiis:.

»«•■■»

Heft IL

STETTIN 1904.

Druck von R. Grassmaii ii.

&^^SaS^£äa£>SaSi^a&i3iS!3i^SSSSSSS^Sa00=>CXP0CX=>0£3£3g3gsg)

Entomologische Zeitung

herausgegeljen von dem

entomologischen Vereine

zu Stettin.

Rcdaction: Dr. Heinrich Dohrn, Vorsitzender. In Commission bei der Buchhandlung R. Friedländer & Sohn in Berlin.

1904. 65. Jahrgang. Heft II.

Neue exotisclie Stapliyliniden,

licschricljca von Dr. Iflax Bei'illiiauei* in Stuckerau.

Alle im Nachfolgenden beschriebenen neuen Arten befinden sich, soweit nicht etwas anderes bei der Einzelbeschreibung be- merkt ist, in meiner Sammlung und sei den einzelnen Herren, A'on denen ich diese Arten erhielt, hiermit wärmstens gedankt; es sind dies die Herren : A. Bang-Haas, Dr. Dohrn, Geheimrath Fischer, H. Fruhstorfer, C. Lange, Dr. Plason und A. Schuster. Im Besonderen muß ich wiederum meinem hochverehrten Freunde Custos L. Ganglbauer meinen herzlichsten Dank aussprechen für die gleichmäßig liebenswürdige Unterstützung meiner Arbeiten und für die Benutzung der Musealsammlung.

Holosus sinuatus nov. spec.

Niger, nitidissimus, subtiiissime alutaceus, pedibus testaceis, antennis ferrugineis: capite fere impunclato, thorace lateribus fortiter sinualo, prope marginem foveola magna, elytris striis tril)us subtilibus, abdomine subtiliter striolato. Lg. vix 2 mm.

Mentawei (Si Oltan, leg. Modighani).

Eine winzige zierliche Art, durch die Längsstriche auf den Flügeldecken gut charakterisirt.

Stett. ontoniol. Zeit. 1904. 15

218

Schwarz, stark glänzend, im Grnnde änßerst fein quer- gestrichelt, die Fühler und Taster rostroth bis rostbraun, die Beine und die Hinterränder der Abdominalsegmente röthlichgelb.

Kopf viel schmäler als das Halsgchild, vorn mit zwei grübchen- förmigen Eindrücken, fast unpunktirt; Fühler ziemlieh stark und kräftig, die vorletzten Glieder stark quer.

Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, nur wenig breiter als lang, im ersten Drittel am breitesten, von da nach vorn wenig, nach hinten stark ausgeschweift verengt, neben dem Seitenrande vor den Hinterecken mit einer großen, tiefen Grube, sonst ohne Eindrücke, sehr fein und ziemlich weitläulig, aber deutlich punktirt.

Flügeldecken etwas länger als das Halsscliild, äußerst fein und einzeln punktirt mit je 3 fein eingegrabenen Längsstrichen, einem neben der Naht, aber in einiger Entfernung von derselben verlaufenden, hinten der Naht genäherten Streifen, einem von der Schulter über die Scheibe verlaufenden, dem Rande genäherten Streifen und einem ebenfalls an der Schulter beginnenden Seiten- streifen.

Hinterleib kaum ])unktirt, an der Basis der vorderen Seg- meute chagrinirt, an den Seiten mit einigen schrägen Längsstrichen.

Eleusis cephalotes nov. spec.

Nigerrima, uitidissima, elytris pectore abdomineque rufo- testaceis, elytrorum a])ice abdominisque ultimis segmentis nigris; capite subtiliter strigosulo, medio fortiter densius punctato, thorace semiorbiculari subtilissime parcissime punctato. Lg. 6 mm.

Mexiko (Koltze leg.).

In der Färbung und Gestalt der fnixfa am nächsten ver- wandt; von derselben durch schwarze Hiiiterleibsspitzc, gelbe Hinterbrust, die eigenartige Punktirung des Kopfes, sowie durcli das fast glatte Halsscliild und ebensolche Flügeldecken verschieden.

Kopf, Halsschild und die zwei letzten Abdominalsegmente tiefsehwarz, die Vorderbrust und das hintere Drittel der Flügel-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

219

decken eclnvarzlieh, der übrige Theil der Flügeldecken, die vier ersten Abdominalsegmente, sowie die Hinterbrust und die Mittel- und Hinlerbeine bell rötblicbgelb, die Fühler, der Mund und die ' Vorderbeine rosirolh, die Vordersehenkel bräunlich.

Kopf so breit wie das Halsschild, deutlich breiter als lang, sturk glänzend, fein längsgestrichelt und sehr fein und weitläufig punktirt; in der Mitte befindet sich eine ungefähr dreieckige Partie, welche grob und tief und ziemlich dicht unregelmäßig punktirt ist. Die Augen sind mäßig groß, die gewölbten Schläfen hinter denselben ungefähr so lang als ihr Längsdurchmesser. Die Fühler sind ziemlich schlank, die vorletzten Glieder nicht quer.

Halsschild so laug wie breit, hinten fast halbkreisförmig gerundet, ohne Andeutung von Ecken oder Zähnen, stark glän- zend, glatt, an den Seiten äußerst fein gestrichelt, äußerst fein und weitläufig punktirt, in der Mittellinie scharf gefurcht.

Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, etwas länger als dieses, stark glänzend, äußerst fein längsgestrichelt, mit je einem eingestochenen Punkte, fast unpunktirt.

Abdomen sehr stark glänzend, fast unpunktirt.

Oxytelus curtus nov. spec.

Nigerrimus, nitidus, bievis pcdibus testaceis, ehtris fulvo- nKu-ululis: fronte profunde lateque impressa, Uiteribus carinato- marginatis, antennis brevissimis, clavicornibus; tliorace longitudine duplo latiore, trisulcalo, lateribus profunde impresso, elylris sat fortiter dense punctato-strigosis. Lg. 4 mm.

Neu-Holland.

Von sehr kurzer, breiter und gedrungener Gestalt, älmlieh wie bei Oxtjtdux disripcnnis Fauv., glänzend tiefschwarz, eine Makel auf den Flügeldecken neben dem Sehildchen, die ganze Naht entlang mehr oder minder röthlich, die Beine gelb.

Kopf beim ,^ fast so breit, beim $ viel schmäler als das Halsschild, vorn tief und breit eingedrückt, vorn an den Seiten scharf gerandet; der erhabene Kand setzt sich neben dem Linen-

Slolt. eiitoniol. Zeit. 1904. , i^^

220

rande der Augen bis hinter dieselben fort, in der Mitte des Scheitels befindet sich ein großer, grübchenfürmiger Punkt, sonst ist der Kopf ziemlich weitläufig, beim ,^ feiner, beim $ viel stärker, unregelmäßig punktirt. Fühler sehr kuiz, das erste Glied mäßig lang, gegen die Spitze gleichmäßig verdickt, die vorletzten Glieder gut dreimal so breit wie lang.

Halsschild doppelt so breit wie lang, mit 3 ausgeprägten Längsfurchen, an den Seiten vorn tief und breit niedergedrückt, die Basis in der Mitte nach rückwärts gezogen, mäßig stark und mäßig dicht punktirt, wie der Kopf sehr stark glänzend.

Flügeldecken kaum länger als das Halsschild, stark quer, ziemlich kräftig und besonders gegen die Seiten zu dicht längs- rissig punktirt, weniger glänzend als der Vorderkörper.

Abdomen unpunktirt, matt chagrinirt,

Q. Siebenter Bauchring tief und schmal ausgeschnitten, der sechste in der Mitte tief dojipelbuehtig, so daß die Mitte zahn- förmig vorgezogen erscheint.

Oxytelus rugicollis nov. spec.

Piceo-testaceus nitidulus, antennis capiteque nigris, femoribus albidis, anteunis parum incrassatis, thorace elytrisque fortiter dense rugosopunctato. Lg. 3,5 mm.

Neu -Holland.

Eine mittelgroße glänzende Art des Siibgenus Anotylus, durch das dicht und stark runzlig i)unktirte Halsschild aus- gezeichnet.

Schmutzig gelb, der Ko])f und die Fühler mit Ausnahme des ersten gelblichen Gliedes f^chwarz, die Schenkel weißgelb.

$. Kopf schmäler als das Halsschild mit kleinen Augen und laugen die Augeulänge erreichenden Schläfen, die Stirn vom übrigen Kopfe durch eine tiefe hufeisenförmige Furche getrennt, am Scheitel mit einem Grübchen, ziemlich dicht grobrunzlig punktirt. Fühler ziemlich lang, ihr erstes Ghed gleichmäßig gegen die Spitze verdickt, ziemlich kurz, die vorletzten Glieder ungefähr um die Hälfte breiter als lang.

Stütt. entomol. Zeit. 1904.

221

llalsscliild wenig scliinülcr uls die Flügeldecken, etwas mehr als nm die Hälfte breiter als lang, nach rückwärts wenig verengt, überall dicht grobrunzlig punktirt. die Punkte ganz in einander fließend, wodurch die drei Längsfurchen und der seitliche Ein- druck undeutlich werden.

Flügeldecken länger als das Halsschild, etwas weniger grob- runzlig punktirt, gegen die Seiten und die Hinterecken längs- gerunzelt.

Hinterleib chagrinirt. unpunktirt.

Das Q ist vorläutlg noch unbekannt.

Ein einzelnes Stück.

Oxytelus opacinus nov. spec.

Nigerrinius, opaeus, latiusculus, pedibus testaceis, elytris strigosopunctatis, abdomine parce evidenter punctato, tibiis anticis apice haud sinuatis. Lg. 2 mm.

Brasilia (S. Catharina, leg. Lüderwaldt).

Dem ü.vijfelns piimihis Er. sehr ähnlich, von derselben Größe, aber deutlieh breiter und in nachfolgenden Punkten von demselben unterschieden.

Der Vorderkörper ist ganz matt, ohne den dem pumilus eigenen schwachen Schimmer, der Kojjf ist kürzer und breiter, das Halsschild nach rückwärts weniger verengt, die Flügeldecken sind stärker und deutlicher längsrissig punktirt, der Hinterleib zeigt ebenfalls (iuc viel deutlichere und weniger spärliche Punktirung.

Am meisten in die Augen fallend ist der Unterschied in der Bildung der Yordertarsen^ diese sind nicht, wie bei pumilus Er., an der Spitze ausgerandet, sondern wie bei lefracarinatiis Bl. bis zur Spitze gleich breit.

Auch in der Färbung ist ein augenfälliger Unterschied fest- zustellen: wähn-nd bei piimiliis Er. die Beine schwarz sind, sind sie bei opacinus gelb.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

222

Parosorius nov. gen.

Corpus pavvum, elongatiim, lineare, convexum, alatimi.

Caput magnum, cum oculis prominentibus thoi-ace latius. T'äipi maxillares crassi, breves, 4-articulati, avticulo ultimo liaud subulato. Antennae haud fractae, breves, articulis penultimis fortiter transversis.

Thorax subquadratus, eljtrorum latitudine.

Scutellum magnum, trianguläre.

Eljtra thoraee multo longiora.

Abdomen immarginatum, eylindricum, forte punctatum.

Pedes graciles, tibiis haud dilatatis, ncc spinosis, tarsis 3-articulatis.

Im Habitus einem Co?npsochilits nicht unähnlich, in Folge des ungerandeten vollkommen cylindriechcii Abdomens und des breiten Kopfes jedoch in die nächste Nähe von Osorius zu stellen, von dieser Gattung jedoch schon allein durch die drei- ffliedrio-en Tarsen und die nicht erweiterten und nicht bedornten Schienen leicht zu trennen.

Ich begründe diese neue Gattung auf den von mir irrthümlich als Ancaeus beschriebenen A. Foersteri m.

Aus Sumatra.

Megalops brevipennis nov. spec.

Nigerrimus, nitidissimus, polilus, eljtrorum macula a])icali rufa, antennis praeter clavam, palpis pedibusque testaceis; capite transverse aequaliter convexo, thoraee quadrisulcato, linea media inimpressa, eljtris thoraee brevioribus. Lg. 3,5 mm.

Brasilien (Blumenau).

Mit Megalops puncfatus Er. nahe verwandt, ähnlich ge- färbt, aber durch den nicht eingedrückten Kopf, die keine Punkte oder Eindrücke zeigende Mittellinie des Halsschildes, durch kürzere Flügeldecken u. s. w. genügend verschieden.

Schwarz, sehr stark glänzend, sj)iegelglatt, eine gemeinsame große Makel am Nahtwinkel der Flügeldecken gelbroth, die

Stett. entomol. Zeit. 1904.

223

Fühler mit Aiismiliiiic (Uv bräimlicliou Spitze, die Taster und Beine hellg^elbi

Kopf viel breiter als das Halsscliild, ziemlich gleiehmäßig oe\v()lbt,' neben dem Innenrande der Augen und auf der Stirn mit einigen sehr groben Punkten, der Scheitel glatt. Fühler fast wie bei punctafus.

Halssehild nur sehr ^Yenig breiter als lang, an den Seiten vor der Mitte mit zwei scharfen Zähnchen, mit vier tiefen un- regelmäßigen sehr grob punktirten Furchen, welche in der Mitte durch die glatte, keine Eindrücke oder Punkte zeigende Mittel- linie getrennt sind, neben der letzteren im hinteren Drittel jeder- seits mit einem scharf eingestochenen Punkte.

Flügeldecken deutlich kürzer als das Halssehild, mit je 2 einander sehr genäherten in eine Längsreihe gestellten Punkten.

Abdomen glänzend glatt, unpunktirt.

Pinophilus Eppelsheimi nov. spec.

Nioerrimus, nitidus, elytris rulis, pedibus piceis, tarsis, antennis palpisque ferrugineis; capite fortius, thorace transverso fortiter densius punctatis, elvtris thoracis longitudine, fortiter sub- ruooso-punetatis, abdomine subtiliter dense punctato. Lg. 12 mm.

Sumatra.

Tiefschwarz, ziemlich glänzend, die Flügeldecken dunkel- rot h, die Fühler. Taster und Tarsen hell rostroth. die Schenkel und Schienen, pechschwarz.

Kopf schmäler als das Halsschild, der Klypeus und ein mit demselben zusammenhängender Fleck jederseits oberhalb der Fühlerwurzel, welcher bis weit gegen die Mitte reicht, spiegel- "latt, sonst ziemlich stark und mäßig dicht punktirl.

Halsschild so breit wie die Flügeldecken, um ein Viertel breiter als lang. n)it parallelen Seiten, verrundeten Ilinterccken und in der Anlage deutlich markirten fast spitzwinkligen Vorder- ecken, sehr grob und tief, mäßig dicht punktirt.

Stott. entoruol. Zeit. l'J04.

224

Flügeldecken so lang wie das Halsscliild, grob, deutlich runzlig und mäßig dicht piinktirt.

Abdomen gleich breit, zienihch fein, an der Basis der ein- zelnen Dorsalsegmente dicht, gegen den Hinterrand der Segmente zn allmählich weitläufiger punktirt, mäßig dicht behaart.

Medon mimeticus Fauv. nov. spec.

Piceus, elytrorum angulis apicalibus, abdominis segmentorum marginibus rufis, antennis, palpis pedibusque ferrugineis; capite thoraceque subtilissime pareius punctatis, nitidis, eljtris subtilitcr confertissime asperatim punctatis, subopacis. Lg. 5,5 mm.

Madagaskar (Port Daufin).

In der Größe und Gestalt dem Medon spectabilis Kr. ähnlich, aber mit glänzendem Voi'derkörper, viel kleineren Augen, längerem Kopfe u. s. w.

Pechschwarz, die Außenecken der Flügeldecken und die Hinterränder der Abdominalsegmente röthlich, die Fühler mit Ausnahme der schwärzlichen Wurzel, die Taster und Beine dunkel rostroth.

Kopf so breit wie das Halsschild, etwas breiter als lang, sehr fein und ziemlich spärlich punktirt, glänzend, mit kleinen Augen, die Schläfen hinter denselben fast dreimal so lang wie ihr Längsdurchmesser.

Halsschild so breit wie die Flügeldecken, so lang wie breit mit verrundeten Ecken, äußerst fein, schwer erkennbar punktirt, mit unpunktirter Mittellinie, glänzend.

Flügeldecken länger als das Halsschild, mäßig fein aber sehr dicht, deutlich körnig punktirt.

Hinterleib äußerst fein und sehr dicht punktirt und dicht behaart.

Ich besitze von dieser Art ein einzelnes von Dr. Plason herrührendes Exemplar, welches ich von Herrn A. Fauvel als mimeticus Fauv. var. bestimmt erhielt.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

22r>

Agerodes Germaini iiov. spec.

Niger, nitidissimus, capite, thoruce elytrisque cyancis, nb- doiiiinis apicc aiigiiste testaceo; capite oblongo, latitudine imillo ongiove, tL'inp(>ril)us itlutact-is, thorace oblongo, puncto laterali externo a marginc anteriore multo niagis remolo quam interno- clytris thorace multo lougioribus. Lg. 17 mm.

Bolivien (Chaco).

Diese Art ist in der Färbung und Gestalt dem Agerodes tetiiporalis Sharp, von welchem mir allerdings nur ein $ vor- liegt, täuschend ähnlich.

Der Kopf, das Halsschild und die Flügeldecken sind aber bei gleicher Breite bedeutend länger, viel länger als breit.

Am Kopfe sind weiter die Schläfen deutlich, bei temjmralis jedoch kaum sichtbar ehagrinirt.

Der seitliche Nabelpunkt auf dei Vorderhälfte des Hals- schildes ist viel weiter nach hinten gerückt, als bei temporalis.

Die Flügeldecken sind viel länger als das Halsschild. End- es o

lieh ist bei temporalis Sharp das apikale Drittel des siebenten Dorsalsegmentes röthlichgelb, bei Germaini jedoch schwarz-.

Das Q unterscheidet sich vom h^ durch viel breiteren und dadurch kürzer erscheinenden Kopf, stärkere Chagrinirung der Schläfen und stärkere Eindrücke am Hinterrande der Augen. Der Kopf ist viel breiter als das Halsschild und fast breiter als lang.

Ich erhielt 2 Exemplare dieser Art von Herrn Bang-Haas unter dem Namen Xantholintis Germaini Fauv.

Agerodes pulcher nov. spec.

Niger, nitidissimus, capite thoraceque aureis, elytris chaly- baeis, abdomine nigro-aeneo, apice testaceo; capite subtus sub- tiliter parcius punctato, non ruguloso, temporibus denticulatis. Lg. 15 17 mm.

Ecuador (Santa Inez, leg. R. Haensch S.).

Von Agerodes coeruleus Motsch., abgesehen von der Fär- bung durch breiteren, kürzeren, unten nicht gerunzelten, sondern

Stett. cntomol. Zeit. 1904.

22(>

ziemlich fein und ziemlich weitläulig punktierten Kopf, hinten gezähnte oder abgestumpfte Schläfen und deutlichere, weniger -weitläufigere Punktirung der Flügeldecken verschieden.

Der Körper ist schwarz, Kopf und Halsschild goldglänzend, die Flügeldecken tiefblau, der Hinterleib mit deutlichem Bronce- schimmer, das letzte Segment rölhlichgelb.

Kopf bei beiden Geschlechtern spiegelglatt, viel breiter als lang, nach rückwärts stark erweitert, beim ,^ viel breiter, beim $ so breit wie das Halsschild, an den Hinterecken beim ,^ spitzig- gezähnt, beim $ deutlich abgestumpft, vorn mit den normalen Furchen und Punkten, die Seitenfuichen sind jedoch stärker als bei coertdeus Mots., auch sind die Punkte am Hinterrande etwas zahlreicher als bei diesem. Hinter den Augen ist die Stirn beim (^ stumpf gefaltet und erhaben, beim $ gleichmäßig gewölbt; die Unterseite ist äuß?rst fein, längs geritzt aber nicht gerunzelt, ziemlich fein und wenig dicht, unregelmäßig punktirt.

Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, mit fast geraden Seiten, nach vorn kaum verengt, spiegelglatt, außer den Kandpunkten nur in der Nähe des Vorderrandes jeder- seits mit einigen großen Nabelpunkten.

Flügeldecken viel länger als das Halsschild, in der Naht-, Rücken- und Schulterpunktreihe stark und ziemlich tief, sonst seicht und weitläufig, unbestimmt punktirt und schwach gerunzelt.

Hinterleib glänzend, in der Mitte fast unpunktirt, seitlich mäßig fein und ziemlich weitläufig- punktirt.

Agerodes semiviolaceus nov. spec.

Nigerrimus, nitidissimus, capite thoraceque purpureo-violaceis, elvtris chalybaeis, abdominis segmento octavo testaceo: cai)ite thoraceque subtilissime evidenter punctatis, temporibus rotundatis, non denticulatis. Lg. 16 mm.

Bolivia.

Sehr charakteristisch durch die deutlich hervortretende, wenn auch sehr feine Punktirung des Kopfes und Halsschildes;

Stctt. entomol. Zeit. 1904.

227

mit pidcher m. naht! verwandt, aher mit viel breiterem, kürzeren Kopfe, matt gestrichelten Seiten desselben und kürzerem Halsschilde.

Selnvarz. Kopf und Halsschild mit violettem Purpurglanz, Flüoeldeeken blau, das 8. Dorsalsegment i>elb.

Kopf beim ,j hinten viel breiter als das Halsschild, so breit wie lang, sehr fein und wenig dicht, aber deutlich punktirt, hinter dem Hinterrande der Augen mit zwei nach rückwärts divergirenden Längsfalten, zwischen denselben niedergedrückt und matt gestrichelt, auf der Unterseite sehr dicht längsgestriehelt, matt und deullicli, zienilieh dicht punktirt.

Halsschild etwas länger als breit, ziemlich gleich breit mit geraden Seiten, vorn jederseits mit einigen großen Nabelpunkten.

Flügeldecken viel länger als das Halsschild, außer den 3 normalen Borstenpunktreihcn fein und seicht, weitläufig punktirt.

Abdomen \\('itläulig und fein punktirt, in der Mitte fast unpunktirt.

Ich besitze ein einziges Stück, welches ich von Herrn Bang-Haas unter dem Namen semiciolaceiis Fauv, erhielt.

Agerodes capitalis Fauv. i. 1. nov. spec.

Niger, nitidissimus, capite thoraceque nigro-violaceis, elvtris anoque rufotestaceis, abdomine nigro-aeneo; capite sat fortiter densius punetato. Lg. 16 mm.

Brasilia (Espirito-Santo, ex coli. Fruhstorfer).

Hl der Körpergestalt und Färbung mit Agerodes festicus Er. sehr nahe verwandt und mit demselben leicht zu verwechseln, von ihm fast nur durch die gelbe Hinterleibsspitze und die Puuk- tirung des Kopfes. zu trennen.

Dieser it^t nämlich fast ebenso kräftig, wie bei festicus Er., kräftig aber viel weniger dicht punktirt^ auf der Scheitelpartie beiludet sich ein ausgedehnter unpuuktirter Fleck, während dies bei fesfivtfs Er. nicht der Fall i^t. Dagegen befinden sich hinter dem Ilinlerrande der Augen gegen den Seheitel zu bei (•aj)il((lis mehr Nabeljiunkte alt; bei fesliciis.

Stott eiitomol. Zeit. l'J04.

228

Der Küfer ist .selnvurz, Kopf und HaLssehild mit diiukel- violetteni, der Hinterleib mit leichtem Erzglanz, die Flügeldecken, das achte und die Spitze des siebenten (fünften vollkommen frei- liegenden) Dorsalsegmentes und die korrespondierende Partie der Bauchsegmente röthlich gelb. Die Fühler sind pechschwarz, der Mund und die Tarsen mehr oder minder dunkel rostrotii.

Agerodes denticulatus nov. spec.

Nigerrimus, nitidissimus, ehtris anoque rufotestaceis, an- tennarum articulo prinio pedibusque piceis, antennarum arti- culis 2 11, palpis tarsisque ferrugineis; capite latitudine vix (,£*) aut purum ($) longiore, angulis posterioribus fortiter denti- culatis (,3) aut obtusis ($), fronte subtiliter sparsim punctato, temporibus sat fortiter denseque (,5^) aut subtilissime parce ($) punctatis, thorace latitudine i)arum longiore. Lg. 12 mm.

Brasilia (S. Catharina. Rio Capivary, leg. Fruhstorfer 1888).

Ungefähr vom Aussehen des Agerodes fest'wns Er., vier- mal kleiner, mit küizerem Kopf und Halsschild, feinerer und weitläufigerer Punktirung des Kopfes, auch sonst verschieden.

Schwarz, die Flügeldecken und die breite Hinterleibsspitze röthlichgelb, die Fühler mit Ausnahme des pechschwarzen ersten Fühlergliedes, die Taster und Tarsen rostroth. die Schenkel und Schienen pechschwarz.

,^. Kopf breiter als das Halsschild, kaum länger als breit, nach vorn verengt, hinten jederseits mit einem scharfen, ziemhch großen Zähnchen, auf der Oberseite außer den Augenpunkten fein und weitläufig, hinten fast gar nicht punktirt, hinter den Augen ziemlich kräftig und dicht aber ungleichmäßig punktirt, luiten glänzend glatt, mit ziemlich kräftiger und mäßig weit- läufiger, unregelmäßiger Punktirung.

Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, der äußere Porenpunkt vom Vorderrande nicht weiter ab- gerückt als der innere.

etett. entomol. Zeit. 1904.

229

FlUo-eldccken etwas länger als das Halsschild, außer den normalen Punktreilien zienilieh kräftig nnd mäßig ^A•eitläufig un- gU'ielimäßig punktirt.

^. Kopf viel K'hniäler und dadurch länger erscheinend. deutlich länger als breit, nicht breiter als das Halsschild, hinten mit seh wach angedeuteten, slumpl'en Ecken, hinter den Augen fein uiul weitläniig punktirt.

Agerodes fiater nov. spec.

$. Nigerrimus, nitidissimus, elytris anoquc rufotestaceis, antennis, ore pedibusque laete ferrugineis^ capite supra subtiliter parcius, subtus sat fortiter densius punctato, angulis posterioribus rotundatis. Lg. 12 mm.

Brasilia (Espirito Santo).

,^ latet.

In der Körpergestalt dem Agerodes denüculuius so ähnlich, daß es genügt, die wenigen unterscheidenden Merkmale fest- zustellen.

Am aueenfälligsten ist der Unterschied in der Färbung. Die Fühler und PJeine sind nämlich im Ganzen hellrostroth.

Der Kopf ist etwas stärker und viel weniger weitläufig liunktirt. hinten ohne Andeutung von stumpfen Ecken, gleich- mäßig gerundet, auf der Unterseite ziemlich kräftig und doppelt so dicht punktirt, weniger glänzend als bei deniicidaiiis.

Die Flügeldecken endUch scheinen mir etwas dichter punk- tirt zu sein.

Von dieser Art besitze ich ein einziges ?, welches ich der Güte des Herrn A. Bang-Haas in BlascMitz verdanke.

Agerodes quadriceps nov. spec. Nigro-acneus, nitidissimus, elytris anoque rufotestaceis, an- tennis, palpis pedibusque ferrugineis; ^ capite subquadrato, paruni transverso, subtiliter parcius punctato, Ihorace latitudine

Stett. entomol. Zeit. 1904.

230

])aruni longiore, elytris hoc niuKo loiigioiibus; $ capite longlorc et augustiore. Lg. 12 14 mm.

Espirito Santo (Brasilia).

Diese Art iet durch die Form des Koplrs iiiininillich im mäiinlichen Gesehlechte selir leiclit keuiithch.

Schwarz-erzl'arbig, die Flügeldecken und die Hinterleibsspitze von der Hälfte des siebeuten (lunften freiliegenden) Dorsal- sesnientes an hell röthlichüelb. die Fidder, Taster und lieiiic dunkel rostroth bis peehbraun.

Kopf beim q viel breiter als das Halssehild, schwach (juer, zieudidi viereckig, mit slumj)fen Hinterwinkeln, nach vorn nur Avenig verengt, oben glänzend, außer den großen Augeni)uid\ten ziemlich fein und mäßig wcitläulig punktirt, auf dem Scheitel mit einem großen unpunktirten Fleck, an den Seiten hinter den Augen mit je zwei ])aralJelen ziemlich liefen Furchen, daselltst malt gerunzelt, auf der Unterseite glänzend glatt, sehr fein und zer- streut punktii't; beim V ^^^ ^^tr Kopf viel schmäler, so breit wie das Halsschild, etwas länger als breit, an den Seiten hinter den Augen ohne 2 Furchen.

Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, ziemlich }»urallelseitig, der seitliche Augenj)unkt vdui Vorderrande nur wenig Mcitev entfernt als der innere.

Flügeldecken vi<l länger als das HalsschikI, außer den kräftigen Längsreihen fein und wcitläulig ]iunktirt.

Hinterleib fein und wcitläulig punktiit. in der Mitte uhilt und äußerst fein quer gestrichelt.

Von Herrn iJang-Haas als Xantlioliinis (jnudriccpa Fvl. erhalten.

Eulissus silvaticus nov. sp.

Nigerrimus, nitidissimus, antennis, ore ])edibus(jiie ])iceis: capite fortitcr densequc irregulariter imnctato, thorace inij)unctal(i. abdominc subtiliter densius punctato. Lg. 17 mm.

Madagaskar.

Stott. CDlomol. Zeit. 1904.

231

Dem Eulissus euer Lap. in der Körpergeslalt und Färbung recht ähnlich, doppelt kleiner, durch die Punktirung des Kopfes sofort zu unterscheiden.

Tiefschwarz, die Fühler, Taster und Beine pech-chwarz bis pechroth, sehr stark glänzend.

Kopf hinten so breit wie das Halsschild, nach vorn stark verengt, vorn zwischen den Fühlerwurzeln stark und ziemlich schmal vorgezogen, mit zwei mäßig tiefen Längsstrichen, neben denselben gegen die Fühlerwurzel zu jederseits mit einem unbe- stimmten schiefen Eindruck, auf der Oberseite stark und ziemlich dicht, vorn und hinten feiner und weitläufiger punktirt: zwischen dieser sehr unregelmäßigen Punktirung treten eine größere An- zahl großer Augenpunkte hervor. Die Schläfen sind hinten stumpf gezähnt.

Halsschild vorn so breit wie die Flügeldecken, fast etwas länger als breit, nach hinten verengt, in der Mitte deutlich aus- geschweift, auf der Oberseite spiegelblank, außer den Randpunkten nur mit je einem großen Porenpunkte vor den Vorderecken.

Flügeldecken fast kürzer als das Halsschild, zwischen den kräftigen Naht- und Rückenpunktreihen spärlich und sehr seicht jnuiktirt.

Hinterleib fein und ziemlich dicht, in der Mittellinie weit- läufiger punktirt.

Ein Exemplar dieser Art eri)ieh ich von Herrn Rang-Haas unter dem Namen silcaiiciis Fauv.

Eulissus purpuripenuis nov. spec.

Nigerrimus, nitidissimus, eljtris aureo-purpureis alutaceis, subopacis, antennis, ore pcdibusque rufopiceis, femoribus nigris; capite subovato, fere im])uncfato, glal)ro, thoracc impunctato, abdomine sulitiHler ])arce [)unctato, Lg. 11 mm.

Shanghai.

Eine durch die Färbung und den Mancel der Punktiruns;

o k::> O

des Kopfes ausgezeichnete Art.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

232

Von dem tiefecliwarzen, glänzenden Körper lieben sich die seidenglänzenden pnrpur-goldenen Flügeldecken scharf ab, die Fühler sind rüthlieh mit dunklerer Wurzel, die Taster und Beine rüthlich, die Schienen etwas dunkler, die Schenkel fast schwarz.

Der Kopf ist deutlich länger als breit, nach rückwärts erweitert, außer den Borstenpunkten an den Rändern unpunk- tirt glatt.

Das Halsschild oblong, nach rückwärts verengt, in der Mitte etwas einwärts gebuchtet, unpunktirt, außer den Randpunkten nur mit je einem Poreupunkt innerhalb der Vorderecken.

Flügeldecken küi'zer als das Halsschild, deuthch chagrinirt, je mit di-ei Reihen dicht stehender Punkte an der Naht, am Rücken und an der Seite; an der Basis und Spitze überdies fein und weitläutig punktirt.

Abdomen fein und ziemlich weitläufig punktirt, spärlich behaart.

Das einzige vorliegende Stück befindet sich in der Samm- lung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien und rührt von der Expedition der Novara (1857—1859) her.

Xantholinus insularis nov. spcc.

Niger, subopacus, antennis, palpis pedibusque ferrugineis; capite thoraceque alutaceis, elytris nitidis; capite ovato, subtilius parcius punctato, thorace latitudine dimidio longiore, lateribus post medium sinuatis, Lg. 7 8 mm.

Madagaskar (Sikora leg. 1896).

Im Habitus, namentlich durch die eingebuchteten Hals- schildseiten einem Nudobiiis nicht unähnlich, aber in Folge des Verlaufes der Seitenränder des Halsschildes ein echter Xantholinus.

Schwarz, Kopf und Halsschild ziemUch matt, die Flügel- decken viel glänzender, die Fühler rostroth mit hellerer AVurzel, die Taster und Beine hell rostroth bis gelbroth.

Kopf länger als breit, nach rückA^ärts deutlich etwas ver- engt, daselbst fast breiter als das Halsschild, ziemlich fein und

Stett. entomo!. Zeit. 1904.

233

ziemlich ^\ eitläufig, auf den Scliläfen sehr weitlänfig puiiklirt, im Oruiidc deiitlicli chagrinirt, matt.

Halsschiid uin dio Hälfte bieitcr als lang, nach rückwärts wenig verengt, an den Seiten etwas hinter der Mitte deutlich gebuchtet, in den Dorsalreihen mit 7 8 ziemlieh feinen Punkten, außerhalb derselben sehr zerstreut punktirt, ziemlich matt.

Flügeldecken so lang wie das Halsschiid, viel feiner als dieses und ziemlich weilläufig punktirt, ziemlich glänzend.

Abdomen im Grunde äußerst fein chagrinirt, an den Seiten fein und weitläufig punktirt, wenig glänzend.

Xantholinus Bilimeki nov. spec.

Niger, nitidissimus, el^tris aeneo-bruiuieis, ano late rufo, antennis, palpis pcdibupque ferrugineis; capite subovato, fortiter densius punctato, medio laevi; thorace oblongo, lateribus fortiter irregulariter punctato, eljtris subtilius parcius puncttitis. Lg. 13 mm.

Mexiko (Orizaba, leg. Bilimek).

Schwarz, die Flügeldecken röthliclibraun mit sehwachem Bronzeschimmer, die Hiuterleibsspitze einschließlieh der Hälfte des siebenten (fünften freiliegenden) Dorsalsegmentes roth, Fühler dunkler, Taster und Keine heller rostroth.

Kopf länger als breit, nach rückwärts erweitert, kräftig und ziemlich dicht punktirt, ein größerer Fleck auf der Scheibe glatt, unpunktiit.

Halsschild viel länger als breit, nach rückwärts verengt mit breiter glatter Mittellinie, neben derselben mit je einer sehr verworrenen Punktreihe, außerhalb derselben mit zahlreichen ver- worrenen groben Punkten, von denen 7 bis 8 sich zu je einer ziemlich geraden Längsreihe verbinden.

Flügeldecken so lang wie das Halsschild, viel feiner als der Vorderkürper, ziemlich weitläufig })unktirt.

Hinterleib fein und mäßig weitläufig punktirt.

Diese Art steht entschieden dem europäischen Xanlliolini/s pi'ocerus Er. am nächsten und unterscheidet sich von demselben

Stett. enlomol. Zoit. 1904. l(j

234

durch lairzei'cn, viel siäiker und dichter punktirlen Kopf, kür- zeres, stärker i)unktirtes HalFchild und lüngeie weitläufiger punk- tirte Flügeldecken, sowie durch die breit rothe Hiiiterleihsspitze.

Leptaciniis apicipennis nov. spec.

Minutissimus. liliformis, rufoteslaceus, nitidissimus, elvtris apice nigricantibus, antennis, i)al])is pedibusque testaceis, capite oblongo, subtiliter parce punctalo, antennis valdc incrassatis, articulis penultimis longitudine ti'ij)lo ft've latioi'ibus, thorace diniidio longiore quam latiore, sciiebus dorsalibus 7 9 punctatis; elvtris thorace brevioribus, subtiliter parce punctatis. Lg. 2,5 mm.

Ins. St. Thomas (leg. v. Eggers).

Eine sehr kleine, schmale, zierliche Art, einem kleinen Scopaeua nicht unähnlich, glänzend röthlichgelb, die Fühler, Taster und IJeine hellgelb, die Flügeldecken gegen die Spitze geschwärzt.

Kopf sehr lang, viel länger als breit, nach lüekwärts stark erweitert, fein und weitläufig punktirt, in der Mitte unpunktirt. Fühler kurz, gegen die Spitze stark verdickt, die vorletzten Fühlerglieder fast dreimal so breit wie lang.

Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte länger als breit, nach rückwärts M'enig verengt, in den Dorsalreihen mit 7 bis 9 feinen Punkten, seitwärts fein und weitläufig unregelmäßig punktirt.

Flügeldecken etwas kürzer als das Halsschild, fein und weitläufig punktirt.

Hinterleib sehr fein und weitläufig punktiit.

Pachycorinus Ganglbaueri nov. spec.

Niger, sulniitidus, antennis. paljjis pedibus(jue ferrugineis; capite suborbicidato, parcius ])rof'un(le punctato, thorace nitidissimo, bas-in versus valde angustato, elvti'is thoracis huigiludine l'oi'lius densius jjunctati.-;;, parum nitidis. Lg. 9 mm.

Madagaskar (Sikora 1S96).

Slott. entomol. Zeit. 1004.

235

Viermal s.. oK.ß als Pachyc. dmidiafus Motgch., anders gefärbt, krartigei- punktiit, mit längerem nach vorn etwas ver- engtem Kopfe, längerem nach hinten stärker verengten Hals- sehild u. s. w.

Schwarz, die Fühler. Taster und Beine rostgelb, ziemlieh stark niedergedrückt.

Kopf etwas länger als breit mit gerundeten etwas nach vorn verengten Seiten, mit groben länglichen Punkten mäßig weitläufig punktirt, im Grunde sehr deuthch chagrinirt, matt- glänzend.

Halsschild schmäler als der Kopf, vorn fast so breit wie die Flügeldecken, oblong, nach rückwärts stark verengt, in der Mitte leicht eingebuchtet, längs der glatten Mitte mit zwei Läugs- rcihen von ungefähr 12 bis 15 unregelmäßigen Punkten, außer- halb derselben unregelmäßig ziemhch kräftig punktirt, sehr stark olänzend, kaum sichtbar chagrinirt.

Flügeldecken so lang wie das Halsschild, ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktirt und behaart, im Grunde äußerst fein gerunzelt, wenig glänzend.

Abdomen glänzend, in der Mitte unpunktirt, an den Seiten fein und wenig dicht punktirt.

Staphylinus (Oeypus) Langei nov. spcc. . Nigerrimus, opacus, dense pubescens, abdominis segmentis tertio, quarto, septimo, octavo basi media aureo-tomentosis, capitc postice dilatato, fortiter crcbre punctato, oculis maximis, thoracc subtransverso, sat fortiter dense punctato, elytris thoraee brevio- ribus densissime punctatis. Lg. 19 mm.

Kongogebiet.

Tiefschwarz, matt, dicht schwarz behaart, namentlich am Hinterleib, das Schildchen schwarz und je ein gr.'.ßerer Fleck an der Basis des 3., 4., 7. und 8. Dorsalsegmentes dicht goldgelb tomentirl.

Stott. ontomol. Zeit. 1904. ^^

236

Kopf fasi> so breit wie das Halsschild, nach hinten deutlich evweiteit, stark und dicht punktirt mit sehr großen Augen, die Schläfen hinter denselben viel kürzer als deren Längsdurchniesser. Die Fühler mäßig kurz, das dritte Glied etwas länger als das z^^'eite, die vorletzten nur mäßig quer.

Halsschild so breit wie die Flügeldecken, breiter als lang, mit vollkommen verrundeten Hinterecken und ziemlich markirten Yorderecken, ziemlich stark und dicht punktirt.

Flügeldecken deutlich kürzer als das Halsschild, ebenso kräftig, aber noch viel dichter, sehr gedrängt punkliit.

Hinterleib dicht schwarz behaart, die Pimktirung bei reinen Stücken nicht sichtbar.

Mir liegt ein einziges, von Herrn G. Lange in Annaberg iriii' in liebenswürdiger Weise abgetretenes Stück dieser schönen Art vor.

Leistotrophus africanus nov. spec.

Niger, o])acus, tomentoso-variegalus, capite acneo, elvtris violaceo- maculatis, antennis test'aceis, arliculis duobus ullimis nigi'is, pedibus testaceis, nigro-maculatis; antennis ])aradoxis. articulis 1 5 valde elougatis, 6 10 brevibus, fere aequalibus; oculis maximis, temporibus brevissimis. Lg. 16 mm.

Kamerun (Barombi, leg. Conradt).

Durch die eigenthümliche Ffihlerbildung leicht kenntlich.

Schwarz, der Ko])f und theilweise das Halsschild erzfa'rbig, matt, die Flügeldecken mit einigen dunkelvioletten Flecken, die Behaarung zu goldgelben, sch\>arzon und silbergrauen Toment- llecken stellenweise verdichtet, der Klypeus. die Fühler bis auf die beiden letzten schwarzen Glieder, die Ejiipleuren der Flügel- decken sowie die Beine rcitblich gelb, ein größerer Fleck auf den Schenkeln schwaiz, die Unterseite zum größeren Theile röthlich.

Kopf mit d(}n sehr grcißen vorgequollenen Ai;gen l>reiter als das Halsschild, l)reiter als lang, mit sehr kurzen, kaum ein Viertel des Augeudurchmessers an Länge erreichenden Schläfen,

Stelt. entomol. Zeit. 1904.

237

IhiC'li. üb(M-;ill iiiißiTsI (liclit iiiciu;iii(lorllicßL'iHl, zicinlicli ^rob iiiul i;iiili [lUiiUiit. Fühler ziciiilicli lang, das erste Glied fast yciial'irtiitiiig. das zweite halb .so lai)u\ das dritte mii die HiilCte lüiiger als das zweite, das vierte und fünfte gestreckt, dreimal PO lang M-ie breit, das seehsle etwas länger, die folgenden nur so lang wie breit, das Endglied un der Spitze zusammcnge(trüekt; die 5 ersten Glieder glänzend, die übrigen matt.

rialssehild so laug -wie breit, naeh hinten stark ausgeschweift verengt, die Seiten stark eingedrüekt, \on der Scheibe duicli einen stumj)fen Kiel getrennt.

Flügeldecken länger als das Halssehild, mäßig stark', k(»rnig und weitläufiger punktirt.

Beim ,j ist der 6. Bauchring dreieckig ausgeschnitten inid vor der Sjntze des Ausschnittes geglättet.

Hoplandria mirabilis nov. spec.

Ivufo-picea, nitida, pedibus ferrugineis. corpore antieo sulilus parcius punctato, abdomine laevi nitidissimo.

Mas.: Elvtris apice biinipresso, fortiter bidentuto, abd.omine basi bicusj)idato, segmento septimo denlato. Lg. 5 nun.

Peru (Marcapiita).

Eine durch die Gesehlechtsauszeichnung des q höchst eigen- thUniliche Art.

Pechroth, der Kopf dunkler, die Ränder des Halsschildes und das Abdomen heller, die Beine rostrolh, die Fühler schwärzlich.

Kopf viel sehmaler als das Halssehild, mäßig fein und wenig dicht punktirt. die Fühler gegen die Spitze slai-k ver- dickt, die voiletzteii Fühlerglieder ungefähr doppelt so breit wie lang.

Halsschild schmaler als die Flügeldecken, fast dojtjtelt so bi-eit wie lang, zienilieh fein und ^^•enig dicht, in der Mitte weit- läulig ])unktirt. \or dem Öchildehen mil einem Dorsaleindruek.

Flügeldecken kaum länger als das Halssehild. ziemlieh fein und wenig dicht punktirt.

Stett. cntomol. Zeit. 1004.

238

Abdomen nach riic'k\värts verengt, glünzcud glatt, iiui)unktirt.

Q. Die Flügeldecken sind am Hinterrandc neben der Naht breit und tief grubig eingedrückt und neben den Gruben mit je einem senkrecht in die Höhe geriehteteten langen, kräftigen Zahn bewehrt. Das zweite Ventralsegment besitzt an den Seiten je einen langen, schief nach außen und hinten gerichteten spitzigen Spieß, das siebente Dorsalsegment kurz vor dem Hinterrande einen kräftigen seitwärts zusammengedrückten, senkrecht ab- stehenden Zahn.

Ich erhielt die Art von Herrn Bang-Haas als Hoplandria hoplites Fauv.

Atheta pubicollis uov. si)ee.

Picea, subnitida, corpore antico densius pubescente, Ihorace abdominisque segmentis primis dilutioribus pedibusque testaceis; capite parvo, thorace multo angustiore, antennarum articulis penultimis longitudine dimidio brevioribus; thorace sat convexo, sat transverso, elytris thorace longioribus subtiliter dense punctatis, abdomine parallelo, parce punctato, postice lere glabro. Lg. 2,5 mm.

,^. Abdominis segmento 8^ quadri-dentato, dentibus externis acutis.

Neu-Holland (Di-, Plason).

Im Habitus, in der Färbmig und Punktirung einer Alhcta fungi Gravh. nicht unähnlich, aber in Folge des gleich breiten Hinterleibes in eine ganz andere Gruppe {Atheta s. str. Thoms.) zu verweisen, auch sonst durch die verdickten Fühler und die Geschlechtsauszeichnung von fiüigi sofort zu trennen.

Pechbraun mit etwas hellerem Halsschild und gelbbrauner Basis des Hinterleibes (vermuthlich in Folge der Unreife des vor- liegenden Exemplars), die Basis der Fühler und die Taster schmutzig gelblich, die Beine etwas heller.

Kopf viel schmaler als das Haleschild, sehr fein und mäßig dicht punktirt, mit großen Augen und kurzen unten gegen die Stett. entomol. Zeit. 1904.

239

I>iisis /ii scliarl' o-ei'ai)dc'tcn Sclilälcn; Augen gogcn die Spil/e uiüliig verdickt, das dritte Fiihlerglied so lang wie das zweite, das vierte schwaeli, die folgenden stärker quer, die vorletzten um die Iläll'le bi'eiter als lang, das Endglied länger als die zwei vorhergehenden zusammen genommen.

Halssclnld so breit wie die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, nach vorn deutlich verengt, gleichmäßig gCMcilbt, fein und dicht punktirt und grau behaart.

Flügeldecken um ein Viertel länger als das llalsschild, am Hinterrand innerhalb der Hinterecken deutlich ausgerandet, fein und dicht punktirt.

Hinterleib glänzend, gleich breit, vorn fein und weitläufig punktirt, hinten nahezu glatt.

,j. Achtes Dorsalsegment in der Mitte in zwei stumpfe und breite, oben eingedrückte laniellcnartige, an der Spitze abgeslulzic Zähne und seitwärts in je einen spitzigen die Mittelzähne nicht überragenden Dorn ausgezogen.

Systematisch neben gagatina zu stellen, von dieser durch die stärker queren vorletzten Fühlerglieder, robustere Körperlorm und die Geschlechtsauszeichnung zu unterscheiden.

Ein einziges q.

Atheta Dohrni nov. si)ec.

Nigra, subopaca, elvtris laete llavis, antennarum basi, palpis ])i'dibus(pie testaceis; antennis paium incrassatis, arliculis pen- uitimis -six dimidio brevioribus quam longioribus, thorace trans- verso, longititudiue dimidio breviore, subtilissime densius punctato, lere oj)aco, elvtris thorace ])arum longioribus, subtilissime [)unclatis, fere opacis, abdomine nitido subtiliter j)arcius, postice singulariter punctato. Lg. 2,.o mm.

Ecuador (Balzapamba, leg. R. Hacnsch S.).

Eine durch die ungemein feine Punktirung \\\\i\ die seiden- matte Oberseite des Halsschildes und der Flügeldecken und die Färbung der letzteren ausgezeichnete Art,

Stolt. entomol. Zeit. 1904.

240

ScliMurz, die Flügeldcckcu bellgdb, -ani Scliildehen und au den Seiten nur unmerklicli geschwärzt, die Wurzel der bräun- lichen Fühler, die Taster und Beine gelb.

Kopf viel schmaler als das Halsschild, mit großen Augen und kurzen Schläfen, sehr fein und dicht punktirt und behaart- Fühler schwach verdickt, das dritte Glied so lang wie das zweite, das vierte nicht c]uer, die folgenden alliuählioh breiter werdend, die vorletzten kaum um die Hälfte breiter als lang, das Endglied etwas kürzer als die zwei vorhergehenden zusammen genommen.

Halsschild viel schmaler als die Flügeldecken, ohne Ein- drücke, um die Hälfte breiter als lang, nach hinten sehr wenig, nach vorn im vorderen Viertel deutlich gerundet verengt, äußi'i-st fein, schwer sichtbar und dicht punktirt und dicht behaart, fast ganz matt.

Flügeldecken nur wenig länger als das Halsschild, inner- halb der Hinterecken nicht ausgebuchtet, ebenso fein und dicht punktirt und behaart wie das Halsschild.

Abdomen nach hinten nicht verengt, fein und ziendich w^eitläufig, hinten einzeln punktirt. Neben Athcia trinofala zu stellen.

In meiner Sammlung befindet sich nur ein einziges $ dieser Art, die ich Herrn Dr. Dohrn dankbarlichst zu widmen mir erlaube.

Zyras Plasoni nov. spec.

Nigro-subaeneus, nitidus, abdomine nigerrimo, anteunarum upice rufescente, pedibus palpisque rufo-piceis; antennis modice robustis, articulis penultimis parum transversis, thorace dimidio latiore quam longiore, subtiliter parcius punctato, elytris sub- tilius, creberrime punctatis, abdominis segmentorum marginibus evidenter punctatis. Lg. 4,5 nun.

Neu-Holland.

In die P<?//a-Gruppe gehörig und hier noch dem Zyras similis Mark, am ähnlichsten, durch den Kontrast der Punktirung Stett. entomol. Zeit. 1904.

241

am Hal.'^.sc'lukl uihI den Fliiguldcckcii, sowie die eigentluimlielic runktiriuig des Hinterleibes leielit kenntlicli.

Sclnvarz, der Vorderkürper mit selnvaelieiu Erzgiauz, das letzte FiUderglied au der Spitze, die Tas^ter und Beine vöthlicli, die Sehenkel gebrämil.

lu)i)i" viel .--elunaler ab das llalirseliild, stark glänzend, in der Mitte last un[)nnktirt. gegen die Seiten zu namentlich hinler den i^^ugen ziendieh dieht [)unktirt, glänzend. FiUiler ziendieh lang, die vorletzten Glieder nur sehwach (juei-, das Endglied länger als die zwei vorhergehenden zusammen.

ilalsschild kaum schmaler als die Flügeldecken, el\\'as mehr als um die Hälfte breiter als lang, nach rückwärts deutlich ver- engt, gleichmäßig gewölbt, mit verrundeten Ecken, fein und ziem- lich weitläufig punktirt, glänzend.

Flügeldecken so lang wie das Halsschild, mäßig fein und sehr dicht punktirt und behaart, mäßig glänzend.

xlbdomen glänzend, die Basalhälfte der einzelnen Segmente glatt, unpunktirt, die Apikulhälfte der ganzen Breite nach ziendieh gleichmäßig und wenig fein, nicht allzu weitläufig punkti.rt.

Eine Geschlechtsauszeichnuna tritt bei dem einzigen bisher bekannten Stücke nicht hervor.

Aleochara parvicollis nov. spec.

Nigerrima, subnitida, pedibus piceis, antennis crassius- culis. articulis penultimis fortiter transversis, thorace parvo, elytris angustiore, longitudine i)arum latiore, densius punctato, ab- doniine nitido, sparsim asperatim punctato. Lg. 4 nun.

Peru (Maccapata, 1000—2000 m).

In das Subgenus Aleochara s. st. gehörig, unter allen Arten durch das schmale, lange Halsschild und die sehr spärliche Punktirung des Hinterleibes sofort kenntlich.

Tiefschwarz, die Beine pechschwarz, ein zienditdi unlte- stimmler Fleck in den Hinterwinkeln der Flügeldecken bräunlich. am Vorderkörper dicht behaart, ziendieh nuitt.

Stütt. eutüHiol. Zeit. iy04.

242

KopC klein, viel fchinaler tils das Ilalsseliild, iiiäßi;^' loiu und Mcnig diclil i)iiuktirt; Fühler gegen die Spitze stark ver- dickt, das dritte Glied viel länger und dicker als das zweite, das vierte bereits stark quer, das sechste bis zehnte ziemlich gleich breit, etwas weniger als doppelt so breit wie lang.

Halsschild schmaler als die Flügeldecken zwischen den Schultern, nur wenig breiter als lang, nach vorn stark verengt, mäßig fein und dicht punktirt.

Flügeldecken fast kürzer als das Ilalsschild, am Hinter- rande innerhalb der Hinterecken nicht ausgebuchtet, ziendich kräftig und sehr dicht, deutlich rauh punktirt.

Abdomen nach rückwärts deutlich verengt, sehr stark glänzend, kräftig und deutlich köi-nig, aber nur sehr vereinzelt punktirt.

Von Herrn Bang-Haas erhalten.

Beschreibung neuer Microlepidopteren aus Korsika

von Dr. A. l*eti*y in Kordhausen.

Im Juli 1899 unternahm ich gemeinschaftlich mit Herrn Fabrikant M. Liebmann in Arnstadt eine Reise nach Korsika* War dieselbe auch nicht ausschließlich entomologischen, sondern auch anderen z. B. lloristischen und insbesondere auch touristischen Zwecken gewidmet, so hatten wir uns doch die Beobachtung der interessanten Lepidopteren-Fauna der Insel zu einem Hauptziel gesetzt.

Seit den Tagen Ramburs hat diese herrliche Insel, in Wahr- heit ein ..joyau de la Mcditerranee'', nicht nur für die Botaniker, .sondern auch für die Zoologen und unter ihnen namentlich für die Entomologen immer von neuem wieder einen besonderen Reiz gehabt. Zum Theil ist dies bedingt durch die großartige Natur- schöuheit der Insel überhaupt, zum Theil durch ihre speziellen

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

243

norisliöfhoii und r;uuii.stis;chen Verliältnisse. Es ist niclit etwa der Koichtluiin an Arien der Flora und Fauna Korsikas, welcher dieir^e Anzielunigskrai't ausübt, die Insel ist an Artenzalil, weuiiiblens in niancher Hinsieht, fast arm zu nennen, ollenbar eine Folge dei' insularen Abgesehiedenheil, die beim Ausslerben einzelner Ai-ten nicht leicht einen Ersatz vom Festlande her gestattete, es ist \ ielmehv das Auftreten zahlreicher endemischer, Korsil\a (und Sardinien) eigenthümlicher Formen der Pllanzen- und Tierwelt, welches die besondere Beachtung auf sich lenkt.

Deutlieh lassen sich zwei Gruppen dieser endemischen Formen unterscheiden. Die eine umfaßt die alten, autochthonen Arten, die auf dem Kontinent keinerlei nahe verwandte Arten zur Zeit mehr besitzen, von denen sie sich ableiten lassen. Sie sind gewissermaßen die letzten Repräsentanten einer vergangenen Zeit, wahre Relikte, die, besonders im Hochgebirge der Insel, entiückt dem schärferen Daseinskam})fe auf dem Kontinent, eine Zutluehtsstätte gefunden, mo sie sieh erhalten haben. Zu ihr gehört u. a. unter den Säugethieren der Mufflon, unter den Pflanzen das herrliche Helichrvsum frigidum der hohen Berge, unter den F'altern z. B. Sati/rns neomiris, Cüenonynipha Corinna; Laveniia limoz-zaria,. L. casearia etc.

Interessanter vielleicht noch für den Naturforscher, nament- lich in descendenztheoretischer Hinsieht, ist die andere Gruppe, welche aus solchen Spezies besieht, die auf dem Kontinent nahe verwandte, bisweilen nur durch geringfügige Merkmale getrennte Formen besitzen, sogen, vicariirende Arten bez. Varietäten. Sie sind »ifVenbar mit diesen gemeinsamen Ursprungs, haben sich aber seit der Trennung Korsikas und Sardiniens vom Festland unter den besonderen insularen Verhältnissen weiter entwickelt zu besonderen Rassen, Varietäten oder Arten. Der Grad der Differenzirung ist bei den einzelnen Arten verschieden weit vor- geschritten, und so gelten diese Formen in unserer systematischen Nomenclatur zum Theil als Varietäten, zum Theil schon als Species; eine scharfe Grenze zu ziehen erscheint kaum möglich.

Stott. eutomol. Zeit. 1904.

244

Eines der Itckamile^ten Keis-pidc is( die korbisch-surdif-clie A'avieiät Irhmisa der iu Europa so weil verbreifeteu Vanessa urlicae.

Die Keniifniß der eudenubelien Lepidoptcren Korsikas ver- danken wir iiunientlich Ranibur, Mann, Bellier de la Clia\ignerie, P. Mabille, Constant und Lord Walsinghani. Kiehteten die erst- genannten P'orscher ilir Augenmerk liauptsäeldich auf die Macro- ' k'pido})teren, so besehrieb Constant in den SOer Jahren iu den Annales de la Soe. Ent. de France zahh-eiche Kk'inialter, Lord Wcilsingluun liauptsächUeh im Entom. Monthly Magaz. 1898 bis 1901 abermals nicht weniger als 24 neue Arten der letzteren, Aon denen nur eine auch außerhalb Korsikas (bei Genua) ge- funden wurde. Obwohl unser Aufenthalt auf der Insel nur drei AVochen dauerte, gelang es uns doch, wiederum einige neue Formen aufzufinden, daneben aber auch eine ansehnliche Zahl der von Mann und Constant und auch einige der inzwischen von Lord Walsinghani publizirten Arten (Gelcchia ajmlecfella Wlsm. am Mte. d'Oro, ebenda ColeojjJiora j'nscolineata Wlsni.).

Wir wählten als Standquartier das in der tiefsten Ein- sattelung des centrak-n Hochgebirges 1J41 m hoch gelegene Vizzavona und unternahmen von dort ein- oder mehrtägige Streif- züge nach den verschiedensten Richtungen. So wurde ein Tag der Macchia von Vivario gewidmet, ein andermal bestiegen wir von der Hirtenstation Trottela aus, wo wir die Nacht zubrachten, den 2391 m hohen Mte. d'Oro. Später folgte eine Besteigung des Monte Rotondo (2625 m) von Corte aus, wobei wir die Gastfreundschaft der Hirten auf dem Col di Mozzo in Anspruch nahmen. Eine der schönsten Touren endlich führte uns in den Westen der Insel. Wiederum von Coite aus brachen wir nach dem Niolo, dem höchsten dauernd bewohnten Thale Korsikas auf, passirten die berühmte Erosionsschlucht des Golo im engen Felsenthaie unterhalb Cahicuccia, durchquerten dann den wahi'haft großartigen Urwakl von Valdoniello und erreicliten über den Col de Vergio durch den Aitone-Wald das entzückend gelegene

Dörfchen Evisa. Nachdem wir in der Morgenfrische in die Stett. entomol. Zeit. 1904.

245

„Spcliuica", eine tief in das Graiiitgestcin eingenttgte Schluclit des Portofliißchen und Aitone-Baohes, iiinabgestiegen und das herrliche Landschaftsbild genossen, begaben wir uns am Nach- mittage desselben Tages zu Wagen nach Vico und am darauf- folgenden Morgen nach dem Dörfehen Guagno. Es galt nun, durch eine Scharte des mächtigen centralen, meridional gericliteteu Hochgebirges wieder die Ostseite zu erreichen. Wir wählten dazu den ca. 1800 m hohen, pfadloscn Col di Manganello. A])er hier hatten wir unsere Kräfte überschätzt. Zwar kamen Avir nach Durchwanderung einer wunderbaren Wildniß ohne nennens- werthe Schwierigkeiten über den Paß hinüber, aber im Manganello- Thale M'aren wir gezwungen im Walde unter den Pmschen der Erica arborea zu übernachten und konnten erst am folgenden Tage Yizzavona Mieder erreichen. Schließlich wurde auch Ajaecio noch besucht.

Auf allen diesen Touren konnten wir fast täglich eine Fülle lepidopterologischer und anderer Beobachtungen machen, aber ich muß mir an dieser Stelle eine Wiedergabe derselben ver- sagen und für eine andere Gelegenheit versparen, ebenso das Eingehen auf eine Frage allgemeinen Interesses, die korsische Hochgebirgsfauna betrelTend. Ich beschränke mich im Folgenden auf die Beschreibung der neu aufgefundenen Formen.

1. Scoparia Liebmanni spec. nov.

Kopf und Thorax hellgelblichgrau und dunkel gemischt, die Palpen mit mäßig langer haarförmigor Beschuppung: dieselbe ist von der gleichen Färbung wie Kopf und Thorax, enthält aber besonders auf der Außenseite zahlreiche schwärzliche Haare.

Ai.ch die Vorderflügel besitzen ein(> hellgelblichgraue Gi'und- farbc, aber zahlreiche scIim ärzliche Schuppen sind über die ganze Fläche zerstreut, an gewissen Stellen spärlich, an anderen sehr regelmäßig dichter, so daß durch dieselben eine charakteristische Zeichnung entsteht, welche bei dieser Art sehr konstant zu sein scheint. Diese schwarzen Schuppen liegen an der Flügehvurzel

SteU. outomol. Zeit. 1904.

246

dichter, werden von da uacli außen zunächst immer spärlicher bis zum sogen, vorderen Querstreifen, welcher besonders hell in der Grundfiirbe erscheint. An diesen bez. an das aufgehellte Basalfeld schheßt sich dann ganz abgesetzt, etwas konkav nach innen, ein breites dunkles Querband an, so breit, daß es die üblichen beiden über einander liegenden dunklen Punkte mit um- schheßt, welche daher nicht scharf hervortreten. Dieses dunkle Querband ist nach dem Costuh-and zu schmaler, am Innenrand breiter, es schwindet allmählich und ohne scharfe Grenze nach der Mitte der Flügel zu, so daß aber das Mittelfeld wieder erheb- lich aufgehellt erscheint. In diesem helleren Mittelfelde liegt dann, noch ziemlich entfernt von der hinteren Querbinde, der übliche eine 8 bildende Doppelring; der untere Ring ist nach der Innen- seite zu halb geöffnet, der obere geschlossen und zum Theil dunkel ausgefüllt. Das helle Mittelfeld reicht etwa bis ^j^ der Flügel- länge, dann folgt, von letzterem durch eine sehr schmale und besonders nach dem Innenrande zu undeutliche dunkle Linie getrennt, die hintere helle Querbinde. Die schmale dunkle Linie ist bisweilen kaum als solche erkennbar, nach dem Vorderrande au etwas gezähnt. Das Saumfeld endlich Aveist regelmäßig drei dunkle Schattenlleckc auf: einen größeren am Vorderrande nahe der Spilze, einen zweiten im Innenwinkel und einen dritten in der Mitte des Außenrandes nahe den Franzen: der letztere setzt sich in Gestalt einer mihr oder weniger deutlichen Linie nach oben und unten längs des Außenrandes des Flügels fort. Die Franzen hellgrau, im ersten Drittel dunkler, aber an der Basis durch eine helle Linie vom Flügelrand deutlich abgesetzt. Exp. zlar. 16 I81/2 "iii'''

Hinterflügel hellgrau, auf der LTnterseite fast einfarbig, dunkle Schattenstreifen kaum vorhanden. Beine grau, dunkel gefleckt.

Die Art ist verwandt der Scoparia miirana Curt., von welcher sie sich ursprünglich M'ahrscheinlich abgezweigt hat. Aber die langen Zeiträume, welche seit der Trennung Korsikas vom Kontinent verflossen sein müssen, haben die Entwickelung

Stelt. entomol. Zeit. 1904.

247

einer selh.stständigcu Art gestattet, die sidi mininclir diireli zalil- i-eiche Eigentluimliohkeiten von Sc. innrana iinler.scheidet. Sc. Liehmanni ist von weit geringerer Grüße als Murana, die zahlreichen Stücke von letzterer in meiner Sammlung zeigen 20—23 mm Flügelspannung gegen 16 '18'/2 mni der .Sc. Lieh- manni. Die haarfurniigc lH'8clni])i)ung der Palpen ist bei Sc. Lieh- manni kürzer und mehr ^■espreizt. Die Grundlarbe der Yorderflüeel ist zwar dieselbe wie bei den .W?//-«/i«-Stücken aus dem Harz und dem Thüringer W\x\d, aber die dunkle Zeichnung der Flügel ist bei Liebwatini viel bestimmter und konstanter, das Basalfeld heller und scharf begrenzt durch die breite dunkle Binde, welche bei der ziemlich varial)len Murana nur schmal und in der Mitte bisweilen sogar unterbrochen ist, während sie bei Liehmanni der- maßen erweitert erscheint, daß sie noch die beiden dunklen Punkte in sich aufnimmt und sogar noch darüber hinauszieht. Dagegen ist die dunkle Auslegung der hinteren Querbinde wieder bei Murana deutlicher. Kurz, der Gesammteindruck ist bei Sc. Lieh- manni ein ganz anderer, indem sich namentlich das Basalfeld viel schärfer hell abhebt und der Kaum vom Doppelring nacli der Flügelspitze zu heller erscheint als bei Sc. murana.

Die Artrechte gegenüber Scop. murana sind sicherlich besser begründet als z. B. diejenigen von P. hospiion in Bezug auf E. machaon oder von Deil. DaJdii bezüglich D. euphorbiae.

Das erste Stück dieser Art fand Herr M. Liebmann am 15./7. 1899 in der Nähe der Hirtenstation Col di Mozzo (1600 m hoch) am Monte llotondo an einer durch sonderbare Erosinus- erscheinungen ausgezeichneten Felsengruppe unmittelbar rechts von dem schmalen von unten nach den Hütten führenden Pfade; ich selbst fand ebenda ein zweites. Außerdem ting jeder von uns noch je 1 Stück am 25. /7. in der Foce di Vizzavona an Felsen nahe dem Ursprünge der Gravone in ca. 1200 m Höhe. Ich benenne die Art nach ihrem Entdecker, meinem liebens- würdigen und unverdrossenen, keine Beschwerden und Enll)eh- rungen scheuenden Reisegefährten.

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

248

Die Typen in der Sanmilung des Herrn Liebniann und der nu'inigen (je 2 Stück).

2. Conchylis altocorsicana si)ec. nov.

Kopf und Palpen hellgelb, Fühler grau. Thorax dunkel blau grau.

Die Vorderflügel ziemlich gestreckt; die Färbung derselben be.steht aus einem schwer eutwirrbarem Gemisch von Weißlich und Lehmgelb, die weißlichen Partien glänzend und bisweilen ins ßleigraue ziehend, stellenweise auch mit dunklen Schuppen durchsetzt. Quer über die Mitte der Flügel zieht eine breite dunkle Binde, die sich nach dem Innenrande zu bedeutend er- weitert; diese Binde ist bläulich bleigrau, schwarz und ockergelb gemischt. Das Basalfeld zeigt nach der Wurzel zu ebenfalls dunkle Bestäubung, doch ist die äußerste Wurzel selbst wieder matt lehmgelb. Am Costah-ande lindet sich dunkle Bestäubung zwischen Wurzel und Mittclbinde, lerner zwischen Mittelbinde und Spitze mehrlach sehr kleine Randtleckchen sowie nahe der Spitze ein größerer dunkler, aber unbestimmter Schattenfleck, der sich in der Richtung des Innenwinkels fortsetzt, allmählich erlöschend. Die Franzen sind lehmgelb, mit Theilungslinie, am Außenrand viermal dunkel durchschnitten. Exp. alar. 13 mm.

Hinlei'ilügel hellgi-au, die Fi'anzen ebenfalls grau mit Tei- lungslinie.

Die Art steht der Couch, nana Hw. (= Amhigiiana Froel., Pumilana H.-S.) nahe. Sie ist indessen leicht zu unterscheiden, schon durch die bedeutendere Größe. (Die Flügelspannung der C. nana beträgt in der Regel nur 1 1 mm, selten etwas mehr.) In der Färbung der Vorderflügel tritt bei C. nana die röthlich- gelbe Farbe mehr hervor, auch sind die verschiedenen Farben reiner und schärfei' gegen einander abgegrenzt als bei Altocorsicana, die Binde dunkler, auch das Basalfeld am Vorderi'ande noch dunkler.

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

U9

Ich (iiiii' i»ni 11. /7. 1S90 lici der Besteigung des Monte (Tlh-o (iltcrluilli der Uei'gcric Trotlcln iii einer Höhe von eu. IGOO las 1900 ni 3 Sliiek in diehleui Gebüsch der korsischen Bei'gerle fAhius Huaveolens He(|.); desgl. am 15. /7. noch 2 etwas ge- lloueiie K\en)|>l:iii' elwas oberhalb des Col di Moxzo, ebenfalls /wi-ehen den ili'iseheii von Alnus snaveolens. Ich zweifle nicht, dub die All an dieser Pllanze lebt, zumal da die Nahrungs- pllanze der näeiist verwandten C. nana die Birke ist.

hie r\|)<'ij in meiner Samndmiii.

?>. Lita oreocyrniella spee. wov.

K'opl' und minierer Theil Av^ Tlioi'av weiß nut rüthlichem Anthijie, S( Indlerdeeken (b's Thoi'ax davon schart" abgesetzt dmd<.e]orau nml lollilich gemischt. ]>ie Palpen hellgrau, das lange schnnde und spitze Endglied derseliten an der Basis schmal, nach der Spitze zu lii'eil dunkel geringt.

Clrundfarbe der Aordertlüoel r«ithlich-llei.schlarben, aber der- mabfii (Hehl niil dunkelgrauen und strichweise gelben Schuppen besetzt, diili sie. nami-ntlich lu'i dem mir vorliegenden ,j fast Ai'llHg verdeckt ^^ iid. während sie bei dem $ noch erkennbar ist. Dagegen bleibt bei beiden (ieschlechtem ein breiter hell- riitbliehweiber Streifen unmittelbar am Tnnenrandt' völlig rein um! fVei von (hnikler Bestäubung. Derselbe beginnt ganz nahe der Fliigelw nrzel. i>\ \ih\ eiheblicbfr Breite ('/j bis fast ''3 der giuizen Fliigeibreile). keilt sich dann abei' laseh wieder aus. so dali er den Innenwinkel niclil mehr (beim ,j) oder nur sehr ver- schmiilert nml undeutlich (beim >i ) erreicht. Innerhalb der dunklen Bestäubung licleii nuch sclnnale ockergelbe Längslinien hervor, so besonders eine s(dihe. weiche an der Flügelwurzel beginnt und nahe dem Coslüli-aiule verläun bis zu '/a der Flügellänge, eint! zwcile in der Mitte der Fliig<'l. mehr oder weniger deutlich, eine dritte ;in der ( i ren/e des lleischfarbenen Innenstreifens, in der mittleren Linie liegen 1 oder 2 größere schwarze, etwas in der Längsrichtung des Flügels gestreckte Fleckehen. Ein eben

£tott. cntomol. ZviU 1004. ]7

250

solches gestreoklcs, sc•ll^^•arzes Fleckclion liegt in der Falle im- mittelbav an der Grenze des hellen Suninstreifens, von ^Yek'llem es sich scharf abliebt. Die Frivnzcn röthliehgrau, dunkel bestäul»!. Exj). alar. 11 mm.

Hinterflügel hellgrau, Beine röthlichgrau, dunkel gellrekt.

Die Art wird am leichtesten an dein sehr charakleristisclien und aullallenden breiten röthliehweißen Streiten am Innenrand der Yorderilügel und dem ebenso gefärbten Kopf und mittleri-m Thorax erkannt. Sie unterscheidet sich hierduich sofort z. B. von der Lila ariemisiella Tr., der sie sonst im Habitus etwas ähnelt und neben der sie im System Platz linden niöehte, ebenso von LHa occUafclIa Bovd etc.

Ich ling 2 Stück (,^ und V) am 15./7. 1899 am Co\ di Mozzo (Monte Rotondo) in KiOO m Hohe. Die l'vjten in meiner Sammlung.

4. Stagmatophora fiordalisa ncv. sjiec.

Kopf und Palpen ^veiß, letztere seln\ach dunkel gefU'ekl. Fühler selnvarz und weiß geringelt.

Thorax braun, an den Schultern und am Ilinterrande weiß. Yorderflügel tief dunkelbraun nnt drei rein weißen C'ostallk'ekchen in ungefähr gleichem Abstand von einand(>r. Das erste derselben, nahe der Flügelwurzel, ist das größte und bildet einen Streifen, der schräg auswärts gegen den Innenrand gerichtet ist, diesen aber nicht mehr ei'i-eicht: das zweite Fleckchen ist viel kürzer, kaum halb so lang als das erste, ebenfalls schräg; das dritte ist am Vorderrand verbreitert, von Gestalt eines Di-eiecks. Außer- dem ist ein kleiner weißer Fleck in der Flügelspitze vorhanden, jenseits desselben noch einige dunkle Schuppen. Nahe dem Innen- rande finden sich gleich weit von einander entfernt drei metallisch glänzende silberne Sternchen mit schwach goldenem Anflug, je aus einer unregelmäßigen Anhäufung von Schuppen gebildet. Das erste dieser Silbersternchen liegt unmittelbar unterhalb des mittleren Yorderrandsfleckes, das zweite, etwas größer und den

Slett. outomol. Zeit. 1904.

251

Inneuraiul Iicrührcud, z\\ i.schen i1(mii /.weiten iiiid dem dritten, dreieckigen Yordevrandslleek, niihrr dem letzteren, das dritte Silberstevnclien, ebenfalls den Innenrand berülirend, etwas jenseits des dreieckigen CostaHlecks. Franzen dunkelarau bis bräunlieh. Kxp. alar. 7 8 mm.

lliiilerllüG,el grau mit eben solchen Franzen, Beine dunkel- braun und weiß gefleckt.

Diese präclilige kleine Ar! unterscheidet sieh von St. divi- h'IUi Csl.. I>i)}tniii Z. und AickeHii Nick, auf den ersten Blick durch die dunkle nicht goldige Grundfarbe der Vorderflügel, durch weil geringere Größe etc. Mit ^S7. Grabowiella Stgr. stimmt sie zwar in der dunklen Färbung der Yorderflügel überein, unter- scheidet sii'h von dieser Art aber sofort durch die weiße, nicht metallisehe Färbung der Costalflecke und des Spitzenflecks 5 nur eine Spur von silbernen Schüppchen findet sich bei letzterem sowie, kaum sichtbar, am äußersten Ende des zweiten und dritten CostaHlecks. Auch sind die Vorder Hügel bei St. fiordalisa schmaler als bei Grabowiella, und die am Innenrande stehenden Fleckchen sind silbern, nicht golden. Letzteres sowie der Um- sland, daß bei St. jiordalha durchaus nur 3 silberne Innen- randsfleckchen vorhanden sind, unterscheidet sie auch von St. 7-osniarinella "WIsm., welche deren 4 goldene besitzt; auch scheinen Kopf und Thorax l)ei letzterer Art verschieden zu sein; feiner ist der Spilzenileck bei St. roamarineUa nicht weiß, son- dern golden.

Icli lir.g i'in SUick ;iin S./7. bi'i Vivario, unterhalb der Stalion. ein z\\eiles vtilHg tadelloses, in der Abenddämmerung am 21. '7. dicht bei Evisa am Wege nach der Spelunca. Beide flogen um Ilelichrysum angustifolium. Da dies die Nahrungs- pllanze von St. dicHella ist (cf. Constant, Ann. Soc. Ent. Fr. 1883 p. 11). so liegt die Vcrmulhung nahe, daß diese Pflanze auch St. fiordali$a ernährt.

Die 'i"\ jicn in meiner Sannnlung. Sk'U. fiitoijioi. zoit. 1004. n

252

Wer je das seliöne Buch von Gregorovius über Korsika. 2;elesen hat, wird sich des Kapitels erinnern, in welchem er die PJesteigung des ]Mte. Rotondo schildert. Auch er iibernachlete hei den Hirten am CV)1 di Mozzo und gedenkt mit großer Wärme eines anmuthigen Hirtenkindes, der Fioixlalisa, die mi( ilim über die Felsen wanderte, ihm Blumen pflückte und ihn überhaupt durch ihre Natürlichkeit enlzückte. Die Heise (iregorovius lallt in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts. W'\v IVagten den etwa 70jährigen C'a])0, das patriarchalische Haujit der Hirten am Col di Mdzzo, nach der Fiordalisa. Kr erzählte uns. sie lebe noch, sei aber nicht mit oben auf der Sommerstation, soniJern unten in ihrem paese. Daher der Name.

o. Lithocolletis suaveolentis s|)ec. nov. Beschreilning des q: Vorderlliigel aull'ällig schm-al wwd gestreckt, fast bis zur AYurzel bräunlich goldgelb, in der Gi'und- färbung ähnlich dem J der /.. (dnicUa, mit einem weißen Längs- streif aus der Wurzel bis etwa 1/3 Länge des Flügels, Dieser Länssstreif ist zua'CPi^itzt, oben schwach dunkel gerandet sowie ein wenig convex nach oben, ^lit 4 weißen, dunkel gerandeten Vorderrands- sowie 3 Innenrandsbäekchen, V(»n welch letzteren das äußerste fieilich nur schwach angedeutet ist. In der Flügel- spitze ein schwarzer Punkt. Die Fi-anzen sind grau, vom zweiten hinenrandsfleck bis zur S])itze in der Innenhälfte f-charf abge- schnitten verdunkelt, aber von einem hellen Wisch an der StelK' durchsetzt, wo bei den Verwandten das dritte Innenrandshäkchen steht. Die Flügelspannung übertrilVt die der L. alniclld ein wenig. Die Art gehört in die (liruppe der L. ahildla. alpiiia \nu\ strigiilafella. Sie unterscheidet sich von allen drei genannten Arten durch die außergewöhnlich schmalen, gestreckten Flügel und das Zurücktreten des dritten Innenrandfleckchen, das fast nur in den Franzen als Andeutung erkennbar ist. Sie steht der Ahriclla am nächsten, stimmt mit ihr auch übereiu in der Zu- sj)itzung der weißen Längsstrieme. Auch die Gestalt des ersten

Sfett. cntomol. Zeit. 1904.

253

Inncnvanddecks \A ähnlich wie bei Abiidla mul erscheint als ein glänzend weißes, in der Län.osaehse des Flügels gestrecktes Rhomboid, dessen Basis mit <le.n Tnnenn.nde des Flügels zu- sammenfällt. Bei L. sirif/iiltilrllfi mid den Stücken der L. alpina, die mir (vom Stiliser Jech. d.ueh Herrn M. Lenthe erzogen), zum Vergleich vorlagen, hal dieser erste Innenrandsileck eine ganz andere Gestalt, nämlich fast die eines Dreiecks. Das erste Vorderrandshäkchen ist l)ei einem meiner Stücke mit dem Spitzen- theil stark nach <ler Flügels]. ilze zu gebogen, bei einem zweiten etwas weniger; auch bei Mnirlla. scIk inen in dieser Beziehung individuelle Verschiedenheilen vorzukommen. Die Vorderrands- liäkehen stehen etwas weiter auseinander als bei Aluiella. was mit der stärkeren Streckung der Vorderilügel zusammenhängt. Die Grundfarbe ist erheblich heller als bei Slrigulalclla und Alpina, älndieh wie bei Aluiella: während sie aber beim q der letzteren nach der \N'urzel zu mehr und mehr in Grau übergeht, scheint bei unserer Art die bräunlich goldgell)e Farbe sich bis last zur ^^'urzel auszudehnen.

Ich bin nur wohl bewubb daß die vorliegende, lediglich nach gefangenen männlichen Individuen aufgenommene Beschreibung mangelhaft ist und sehr der Ergänzung auf Grund gezogener Stücke bedarf. Namentlich ist es wünschenswerth auch das mir unbekannt gebliebene y zu vergleichen und festzustellen, ob diese Art au.-h den aulVälligeu Geschleehts-Dimorphismus der L. ul-

niolla zeigt.

Da mehrt're Erlen-Arten auf dem Continent nicht weniger als 8 versehiedene Ldhocollolh ernähren, so hatte ich mir schon bei der Abreise nach Korsika vorgenommen, besonders darauf zu achten, ob sich nicht in den Gebüschen der endennschen korsischen Bergerle, Alnus suaveolens. auch eine besondere Litho- collclis-Ari finden lasse. Ich hatte die Fre.ule, diese HolVnung bestätigt zu sehen, als wir in der Morgeudämnu'rung i\v^ H- -liili von der Bergerie Tr-tllela aus den Mte. d-()rn erklommen. Das erste Stück ling ich in etwa I8(MI m Hol..'. <las zweite auf dem

.St<-U. oiiloniol. Z.-it. lliOt.

254

scharfen Grat des Col de Porco (ca. 2000 m). Später fand ich noch ein paar abgeflogene Stücke etwas oberhalb des Col di Mozzo am Mte. Rotondo. Alle gefangenen Stücke sind qq. In den Blättern der Alnus suaveolens sah ich am Col di Mozzo zahl- reiche junge Litho coli et is -Minen ^ die höchst wahrscheinlich dieser Art angehörten; sie waren jedoch noch viel zu wenig entwickelt. als daß sie, ein Zuchtresultat hätten ergeben können. Die dichten Gebüsche der etwa mannshoch werdenden wohlriechenden P>le beginnen etwa bis 1500 m und reichen bis über 2000 ni auf- wärts; sie finden sich in Massen überall, wo wir das Hoch- gebirge betraten und sind sehr charakteristisch für die betrellende Region.

Die Typen in meiner Sammlung.

Revision der amerikanischen Anoplognathiden

(Coleoptera lamellicornia).

Von Dr. Fricfli*. Oltaiiji^, Ihuuburg.

I. CHierzu Tafel III.)

Die zweite große Untergruppe der Ivuleiiden und'aßt die Arten mit senkrecht gestellter Oberlippe, das sind in der Mehr- zahl die Arten, bei welchen die Lippen beide zusammen oder einzeln als Kauwerkzeuge dienen. Sie ist in der alten Welt durch zwei große Gruppen vertreten, die Anoplognathiden und die Adoretiden. Bei den ersteren sind Kinn und Unterlippe fest mit einander verwachsen und hegen in einer Ebene, die Unterhppe mit einem mittleren Vorsprung, der hakenförmig nach oben umgebogen in die Mundhöhle ragt und von dem kurzen mittleren Vorsprung der Oberlippe überlagert wird. Bei den Adoretiden hat die Unterlippe nie einen mittleren Vorsprung; sie ist vom Kinn winklig abgesetzt, in ihrer Mitte rinnenförmig vertieft, um den großen rüsselförmigen Fortsatz der Oberlippe

Stptt. eiltomol. Zeit, 1904.

255

aufzunehmen. Die Anoploguathideu sin<l mei^t große, plump gebaute Jliiere mit metalliHcher Färbung und kahler Oberseite 5 der Chitinöse Theil des männlichen Begaltungsgliedes, der Forceps, zt'iot durch große. Keilion naiie verwandter Arten oder durch mehrere Galtungen liin(hirch dieselbe Form und nur durch viel- fache aullallige Merkmale ausgezeichnete Arten zeigen auch eine anfallend abweichende Forcepsform. Die Adoretiden sind meist kleine zierliehe Thierchen mit schlanken Tarsen imd gelber oder brauner Färbung, die Oberseite stark bi-baart oder beschuppt; ihr Forceps ist von Art zu Art verschieden und bietet ein vor- zügliehes Merkmal, um die auf den ersten Blick ungemein ähn- hchen Arten zu unterscbeiden. Der morphologischen Trennung der beiden Gruppen entspricht auch die geographische. Die Anoplognathidcn sind fast ausschließlich auf das Festland von Australien beschränkt:, nur eine Art, einer in Nord-Queensland liäufigen sehr nahe verwandt, findet sich im südlichen Neu-Guinea, und 2 in Victoria häufige Arten linden sich auch auf Tasmania. Die Adoretiden sind über das ganze tropische und subtropische Afrika und Asien verbreitet; einige wenige Arten sind von da nach Mesopotamien, Persien, Turkestan, Nord-China und Japan vorgedrungen; einige andere haben eine weite und sprunghafte Verbreitung wahrscheinlich sind sie mit Kulturpflanzen ver- schleppt. So findet sich Adoretus ciUensh Nonfr. auf Honolulu, Samoa, Viti, Batavia, Hongkong, Cevlon und St. Helena. Doch ist noch kein Adoretide aus dem Verbreitungsgebiet der Anoplognathidcn bekannt. Den Uebergang zwischen den beiden Gruppen vermitteln die madagassischen Adoretiden. die in ihrer Körperlui-m und Gniß-, wi(> auch in ihrem sexuellen Dimor- phismus sich autValkMuf von den afiikanischen und asiatischen Adoretiden unterscheiden.

Auch in der neuen Welt hal)en wir t'ine Scheidung in 2 Haupfgruppen. Die eine, etwa den Adoretiden entsprechend, umfaßt die anualidrn. kleine W\> mittelgroße Formen mit gelber oder brauner, selten dunk.l erzgrüner Färbung, die Oberseite

Stott. PiitoDiol. Zeit. l'JOl.

256

vielfach behaari oder beecluippt, die Tarsen in einem odei- in beiden Gesclilechteni verbreitert nnd milen dielit behaail. Sie sind mit wenigen aber sehr artenreielien Gallungen dnreh (\i:n tropischen und subtropischen östlichen Tlieil von Siidaniei'ika. verbreitet^ 2 Arten finden sieh auch in Westindien, auf S. Vincent und Ouadehi})e; eine in Colunibien liäufigc Art ist durch Ceiilrai- anierika bis MexiiiO vorgedrungen; luelirere an den östhehen Abhängen der Cordiileren in Peru, Eeuador und Colunibien häutige Arten steigen bis zum Hochland auf und eine davon hat bei Loja in Ecuador die Cordiileren überschritten und ist bis zur paeifischen Küste gelangt, wo sie bei (hiayaquil eine durch blasse Färbung von der Stammform abweichende Lokalrasse bildet.

Die andere Hauptgruppe, etwa den australischen Anoplugna- thiden entsprechend, läßt sich nach der Form der Beine und dem Fehlen oder Vorhandensein eines häutigen Saumes am Seitenrand der Deckflügel in mehrere natürliche Untergruppen theilen, die auch in ihrer geographischen Verbreitung schaif von einander getrennt sind.

Die erste dieser Untergruppen bilden die Braeliy steruiden, ausgezeichnet durch einen häutigen Saum an der unteren Kante des Seitenrandes der Deckflügel. Jn ihr lassen sich 2 Formen- reihen unterscheiden; die eine mit den Gattungen Aulacopiiljius und Tribostethes umfaßt die Arten, die in ihrer Köi'perfoi'in und in vielen morphologischen Merkmalen den auslraliseheu Anoplognathiden, spec. den Schiz-ognathinen, am nächsten stehen; die andere mit den Gattungen Brachyslernus nnd Hylamurplia bildet mehr den Uebergang zu den übrigen Gruppen der amerika- nischen Anoplognathiden. Beide Formenreihen zeiehnen sich durch viele und aulfällige secundäre sexuelle Merkmale aus. Eine einge- grabene Furche am Hinterrand des Halsschildes, wie wir sie bei den australischen Anoplognathiden immer finden, fehlt den Brachy- sterniden wie allen amerikanischen Anoplognathiden; abei- an ihrer Stelle linden wir bei mehreren Arten eine Reihe von gröberen oder feineren Punkten, aus denen Haare oder Schuppen ent-

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

257

yprlngcii. In ihrem Vorkomiiirii sind die Hi'aclix sloniiflcn l»c- isoln-iinkl ,aiil' ('liilo und Patagouieii.

Die zwcilr Uutergriiijpc, die l'ial v cnt' 1 i id c ii. iinifalit Ftirnieu,- liii- die unter den Aubtralierii die Analoga i'elileu. Die tyi>iseiien Plal yeoelien sind hochgewülhtc, unten abgetlachte Thiere, deren dünne /.arte Beine in keinem Verhältniß zu dem ])knnj)en Körper zu stehen seheinen. Secundäre sexuelle Merkmale sind bei ihnen nur in geringem Grade ausgebildet und wenig in die Augen lallend^ audallig ist dagegen bei vielen Arten das Ver- halten der Adern auf den Deckflügeln, die sich duich gelbe Färbung von der grünen Unterlage scharf abheben und in ihrem Verlauf es giebt hier auch anastomosirende und rüeklaufeude Adern dem Aderverlauf auf den häutigen Flügeln entsprechen. Ein häutiger Saum am Seitenvand der Deckflügel ist bei den ria(_\ eoelijden nicht vorhanden, ebenso wenig eine basale Kand- furelie oder an deren Stelle eine Punktreihe am Hinterrand des llalssehikfes. Ihr Verbreitungsgebiet bilden die höheren Lagen (bis zu 3500 m) inid die Abhänge der Cordilleren von Tucuman im Süden bis Jalai)a (Mexiko) im Norden; nur eine in Peru und Bolivien häufige Art ist auf der schmalen Gebirgsbrücke nach dem Hochplateau von Centralbrasilien bis Goyaz im Osten v(tr- gcdrungen; im eigentlichen Küstengebirge, der Serra do Mar von Brasilien und Guayana fehlen die Platycoeliiden. Auch auf der Westseite der Cordilleren fehlen sie; die einzige von dorlen be- kannte Art, die Plat. occidentalis m. stammt nach den Angaben des Sammlers aus dem Quellgebiet des Rio Dagua, etwa bei Culi, nicht von dessen Unterlauf.

Die dritte Untergrupjjc bilden die Plialangogonien. die in ihrem j)Iumpen Körperbau und den kurzen kräftigen Beinen an die australischen Anoplognathus- Arten erinnern, sich von ihnen aber abgeselien vom Fehlen der basalen Tiioraxfurche duich die gesj)altenen Ivlauen an allen Füßen leicht unterscheiden. Die Gruppe enthält nur wenige und meist seltene Arten, die auf Central-Amerika Panama bis Mexiko beschränkt sind;

Stctt. oiitüiiiol. Zeit. rj04.

258

111

secuiuläre sexuelle Merkmale linden sieh bei ihnen in der For des Kopfsehildes und in der Färbung.

Von anderen Merkmalen abgesehen, unterscheiden sich die genannten 3 Gruppen auch durch, die Art der Färbung. Bei den Phalaiio-oo-onien ist das äußere Chitinskelett der Unterseite und Beine mit braunem Pigment durchsetzt, auf der Oberseite Kopf, Vorderrücken, Schildchen und T~)eckflügel ist es in der Substanz heller gefärbt und diesen Theilen liegt auf der Innen- seite eine Zellschicht an, in die gelbliches oder braunes Pignient eineelaoert ist, das durch Alkohol nicht extrahirt, durch Fäulniß der Eingeweide in ein dunkles Pigment iimge\vandelt M-ird. Die- selben Verhältnisse finden wir in der Gruppe der Platycoeliiden nur bei einigen Leucopelaea-Avicn; bei den übrigen ist das Chitin- skelett im Ganzen dünner mit schwacher grünlicher Eigenfärbung, die au den Rändern der einzelnen Körperlheile und auf den Deckflügeln den Rippen fehlt, so daß diese Theile glashell er- scheinen. Der Innenseite liegt eine Zellschicht an mit einem chromgelben Pigment, das die Ränder und Deckflügelrippeu gelb erscheinen läßt und durch Alkohol extrahirt, durch Fäulniß in ein schmutziges Olivengrün oder Braun umgewandelt wird; bei CallicJdoris findet sich auch schwarzes Pigment in der Zellschicht, Unter den Brachysterniden haben wir bei AulanopaJpus und Tribosfethes lu-aune Färbung wie bei den Phalangogonien, aber mit Metallschimmer, der diesen wie auch den Platycoelien stets fehlt; bei Aidacopalpiis und Trihoslclhcs ganz vereinzelt, bei Brachysternna und Hylaiiwrphn i-egelmäßig finden wir auf dem braunen Chitinskelett aufgelagert, als Sekret der in das Chitin- skelett eingebetteten Drüsen eine lackartige, lebhaft glänzende grüne Schicht, die durch Alkohol nicht extrahirt, durch Fäulniß nicht verändert, dagegen durch Oxydation (Sublimatdämpfe) in Cyanblau, durch Reduktion (Amnioniakdänipfe) in Ziegelroth umgewandelt wird.

An die Phalangogonien schließt sich dann die Gruppe der S p od ochla müden an, die in gewissem Sinne den Uebergang

Rtptt. ontomol. Zeit. 1004.

239

zu der ersten großen Untcrordniuiu iler Kutelidcn mit horizontal gestellter Pl)erlii)[)c bilden. Ihre Oberlippe steht zwar vertikal, aber es fehlt ihr mit Ausnahme von Sp. giijax ein mittlerer Vorsprung, <'benso der gerade abgestutzten oder in der Mitte ausgeschnittenen Unterlippe, so daß die Kiefer der beiden Seiten sich auch bei den Arten mit kräftigen Kauwerkzeugen berühren. Kigenthiunlich i!^t den Spodochlamiiden ferner ein ganz auflallen- der, von Art zu Art wechselnder sexueller Dimorphismus und ein merkwürdiger Bau der ()l)erkierer, die am vorderen Rand des basalen Mahlzahnes große Löcher zeigen, die OetVnungen von glattwandigen Kanälen, die hinler dem Mahlzahn umbiegen und auf der Dorsalseite der Oberkiefer ausmünden. Die wenigen Arten dieser Gruppe sind recht selten und finden sich in den Cordilleren von Panama, Columbien und Ecuador, eine Art au dem Hochi)lateau von Centralbrasilien und eine bei Para und Bahia. Wie ich schon früher ausfüln-lich auseinandersetzte, linden M ir in allen Untergruppen eine bestimmte Form der Mundtheile, die für die Mehrzahl der Mitglieder dieser Gruppe charakteristisch ist. Von dieser ausgehend können wir dann aber bei anderen Mitgliedern dieser Untergruppe eine Umänderung der Mund- _theile beobachten; sie werden im Ganzen schwächer und die Unterkiefer wie auch das (durch Verschmelzung eines dritten Kieferpaares entstandene) Unterlippengerüst verlieren ihren Charakter als Träger von Kauwerkzeugen und werden Träoer der Tastorgane. Arten mit kräftigen Kauwerkzeugen haben relativ schwache Sinnesorgane, während wir umgekehrt stark entwickelte Sinnesorgane, große Augen, lange Fühlerkeuk^n und lange, dicke Tasterendglieder nur bei Arten mit schwachen Kau- organen linden. Eigenthümlich ist auch das Verhalten des Meso- sternalfortsatzes; einen kräftigen, die Mittelhüften überragenden Fortsatz der Mittelbrust linden wir nur bei Arten mit kräftigen Kauorganen, nie bei denen mit großen Augen und langen Fühlern und Tastern.

Entwickehmgsgesehichtlieh als die älteren Formen dürfen

StoU. oiitoiiiol. Zeit. 1904.

260

w'n- wohl in einer jeden Grnppe die xlrten mit mäßig eutwickellen Kauwerkzeugen und mäßig entwickelten Tastovgauen betrachten. Icii stelle mir vor, daß von diesen au,s die Weiterentwickelung stattgeliinden hat einerseits zu den Arten mit siark entwickelten Kauwerkzeugen, andererseits zu denen mit stark ausgebildeten Sinnesorganen. Die ersteven dürften der Hauptsache nach Tage- thiere sein, ihre Nahrung aus Blättern, zum Theil vielleicht auch aus Holz bestellen: daß nur bei ihnen sich ein die MiKelhiil'len überragender Fortsatz der Mittelbrust findet, erklärt sich wohl aus der Art des Fluges; alle mit einem solchen vors])ringenden Mesosternalfortsatz ausgestatteten Arten, die ich beobachten konnte, haben einen raschen, sausenden Flug und der Fortsalz dient wohl dazu, den Schwei-punkt des Körpers mehr nach vorn zu verlegen.

Dagegen sind die mit stärkeren Sinnesorganen ausgestatteten Arten wohl der Hauptsache nach Dämmerungs- oder Nachtthiere. Vielleicht haben diese Arten nur ihre Nahrung geändert und fressen statt der Blätter Blüthentheile, Früchte oder Pilze, wozu sie keine kräftigen Kauwerkzeuge, wohl aber stärkere Sinnes- werkzeuge nöthig haben, M'eil diese Nahrung seltener und ver- steckter ist. Oder die ,j gebrauchen ihre hochentwickelten Sinnesorgane zum Aufsuchen des versteckt lebenden anderen Ge- schlechtes lind dafür spricht, daß sie sich nur beim .^ so stark aus- gebildet vorfinden und daß die $ dieser Arten in den Sammlungen viel seltener als die o, zum Theil noch ganz unbekannt sind.

Ob diese meine Vermuthungen richtig sind, wird sich erst zeigen, wenn unsere Kenntniß von der Biologie dieser Thiere weiter vorgeschritten ist; vorläufig hat sie den Nullpunkt noch kaum überschritten. Aber nicht nur für das Verständniß des Baues, auch füi- die systematische Stellung dieser Thiere ist die Kenntniß von ihrer Biologie unbedingt nothwendig. Unter beiden Extremen, besonders aber unter den Arten mit stark entv\ ickelten Kauwerkzeugen finden M'ir solche mit weiter geographischer Verbreitung und starker Variationsfähigkeit, die letztere allerdings

Stett entoniol. Zeit. 1904.

261

nur, soltnld die tili Bereu Lcbensbedinguiigcn sich iiiidcru. während die individuelle A'ariujiilitüt bei den Individuen derselben Lokalität und Jahreszeit äußerst gerinc,- ist.

Nach dem folgenden kurzen Sehenui lassen sieh die anierika- nischen Anoplognalhiden in 3 Gi'M]tpen theilen:

A. Der Seitenraiid dvv DeeklHincl (»hne siehlltai'cn ilanisauni.

I. Die nn'itleren und hiidereii Sehienen am Mnde slark

xcrbi'eitert (Fig. 2), vor der Sjiitze eingesebnürl :.

die lliulersehienen kürzer oder ebens(t lang als di«:;

Mitlelsehienen Phalaugogonia.

ir. Die mittleren und hinteren Schienen gleichmäljig sehmal (Fig. I). tli«' hinb'ren siets länger als die

niiUleien Platycoelüdae.

1'.. i>er Öt'ilenrand der Deekllügel mit einem siclitbaicn llaulsaum Brachysternidae.

I. Phalaugogonia Hurmeister. W'iv düiTen diese Oiallung wohl als den Vertreter der ausi caliselien (iallung Aitoploi/iKilhiis in der neuen ^^ eil be- li-aehten. denn nieht nur in der allgemeinen Kor[)eiTorm. im liaii der kiiiriigen kurzen l>i'.ine nnd dem vorspringenden Fcnisalz der iMilh'lbrust stinnnen beide überein, auch im Bau der .Mundlheile und in den secundären sexuelh'n ^lerkmalen zeigen sie vieli'aehe Uebereinstimnnmg. AnlVällige Unterschied*^ liegen dagegen in der Bildung des Ilalssehildes und der Klauen; das erslere ist bei AiinplofjnathHü stets mit eiiu'r deutlichen basalen Randfnrche ver- sehen, die bei VlKÜangocjonla ebenso regelmäßig IV'lilt; die letzb.'ren sind beim J vmi Anoplngnalhiis stets alle einfach:; beim ? ent- weder ebenfalls alle einfach oder die größere Klane der \ ordi'r- füße allein ist gespalten; bei PhüUnujogonui dagegen ist in beiden Geschlechtern an allen Füßen die gr(ißere Klane gespalten. Au(di fehlt bei Plnil(nigo(/onia ein von aufVn sichtbarer häutiger Randsaum an d( n D(ckilügehi immer, während er hvl AiiO])!o(jtialInia häutig voihanden ist inid die Verschmelzung der Kauleisten am l nter-

Stctt. ontoir.oJ. Zeit. 1004.

202

kieferlielin geht bei Plialangogonia nicht so weit wie bei Anoployna- thus, indem die basale Kauleiste stets mehi- oder wenigcv frei bleibt. Die Kürperform ist gedrungen, mehr oder weniger hoch gewölbt, die Farbe oben hellgelb oder röthlichgelb. unten braun, ohne Metallglanz; nur beim ^ \o\\ parilh Bis. (-^ Champion} Bts.) ist sie auch oben schwarzbraun. Das Kopfschild ist nach dem Geschlecht verschieden, viereckig, breiter als lang, die Ecken beim ,j winklig vorspringend, beim ^ schwach gerundet oder (bei parilfs) beim q stärker gerundet als beim £ der Kund ringsum schwach aufgebogen; die Stirnnahl ist geradlinig, stets deutlich vorhanden; Stirn und Scheitel bieten nichts besondcrc^s. Die Oberlippe (Fig. 3a) ist senkrecht gestellt, eben, in der Mitte lappenartig vorgezogen mit abgerundeten Ecken, ilir freier Rand schwarz, scharfkantig. Am Oberkiefer (Fig. ob. c) ist der basale IMahlzahn mächtig entwickelt, mit vielen feinen Kauleistcn bedeckt und ringsum mit einem dichten Kranz kurzer rolher Borsten umgeben, die sich auch aul' dem häutigen 'J'heil ül)er dem INlahl- zahn finden MnU der hier gewöhnlichen längeren Haare; der Spitzentheil ist relativ schmal, nach unten gebogen, das vordere Ende der Schneide als kurzes Zähnchen nach innen vorspringend, zuweilen auch das hintere Ende; die Schneide ist gehogi-n und auf der Unterseite mit scharfrandigen Vorsprängen versehen, die an ähnliche Bildungen bei Spodorhlaniijs erinnei'n; die vom unteren Gelenkhöcker ausgehende äußere Leiste verläuft auf der Unterseite bis nahe zur Spitze, biegt hier halbkreisförmig um und umgrenzt zusammen mit der Schneide einen glänzenden, schwarzen länglichen Raum, der einem länglichen „scharfen Löfl'el" der Mediziner gleiclit und wohl dazu dient, von der vor- liegenden Nahrung mit den scharfen Rändern (besonders dem vorderen) einzelne Stücke abzuschaben oder zu nagen, während andere Theile der Nahrung zwischen dem scharfen Rand der Oberlippe und der Schneide der Oberkiefer geschnitten werden; der Außenrand des Spitzentheils ist weder gekerbt noch nach oben umgebogen. Am Unterkiefer (Fig. 3e) ist der Taster zicm-

Slelt. PEtoniol. Zeit.. ni04.

2G3

lioli klein und dünn, das lelzte (Mied nicht länger als der Helm, das erste oder i-asale Glied anllallend klein und g.'wölinlicli in der 'J\i.stcrgrul)c der Schuppe ganz verstockt, so daP. die Kiefer- taster nur Sgliedrig erscheinen; die äußere Lade oder der Helm ist meist kräftig gebaut, die ajiikale und miltlere Kauleislo fest mit i'inander verwachsen, die Naht /wisciien hciden auf der Aut'.en- seile manchmal lief furchenarlig eingedrückt (Fig. .")); die basale Kauleiste ist entweder ganz iVei oder auf der Außenseile mit der nuUlIei'cn Kauleiste vcr\\aclisen; Iiei parilis spiingl sie als ein- zelner kräftiger Zahn unler der mittleren Kauleiste vor. Am Unterlippengerüst (Fig. 3f, 41)) ist das Submentum kräftig aus- gebildet, die Naht zwischen ihm und dem Kinn vertieft und in der Mitte nach vorn geschwungen; das Kinn ist viel breiler als lang, meist grubig punktirt und zuweilen in der Glitte mit einem LängskieL der sich auf die Unterlippe fortsetzt, seine Seiten sind geradlinig, vor der Unterlippe eckig vorspringend ; die Unterli])pe ' ist kurz, dunkel pigmentirt mit scharfem Vorderrand, die IMitte mit einem sehr kräftigen Yorsprung, der nach oben umgebouen ist und zum Theil durch den mittleren Yorsprung der Obi'rli]>pe überdeckt wird;^ unter diesem kräftigen Vorsprung, seine Spitze t heilweise verdeckend, liegt die kräftige, buschige Lunge (ligula oder hypopharynx); die Lippentaster sind ganz klein, zum Theil durch den Seitenrand der Unterlii)pe überdeckt, das zweite Glied am größten, kahnförmig mit 2 Borsten an der äußeren Kcke, das kegelförmige Endglied auf der inneren Ecke des mittleren Gliedes aufsitzend. Wie die Oberlippe ist auch die Unterlippe Kauorgan; zwischen dem scharfen Vorderrand der l'nterlipj.e und den Kauleisten des Unterkieferhelms werden die in die ^lund- höhle ragenden Nahrungstheile zerschnitten. Die Fühler sind lOgliedrig, die Keule in beiden Geschlechtern etwa gleich lang. Das Halsehild ist gewölbt, der Hinterraud schwach nach hinten geschwungen und vor dem Schildchen zuweilen etwas stärker nach hinten gebogen, mit einer Randfurche an den Seilen, aber nicht am Vorder- und Hinterrand. Das Sehildcben ist.

SlcU,. nitoiiiol. Zeit. 19()4.

264

klein, breitev als lang. Die Deckflügel sind gewölbt, über den HintevhUften etwas verbreiteit, bei der Naht ponieinsani ziinc^- rundet, ohne gewölbte Rippen, die primären Punklr<^ihen gewOhn- lieh in ganz seiehtcn Furchen stehend, die Iiiterstitien nnregelniäßig jiunklirt, die Senlj)(ur sehr lein und zuteilen gtniz \'(>rlttschpii. At'terdeeke breit dreiseifig, beim J nu'hr ocm (ilbl. mehr scnkrcehi gestellt nnd an der Spitze breiter ziigerunde-l ;ils beim '■, . Die Bauehringe sind mit der gewöhnlichen Querreihe buisiciilragenth-i- Punkte n;ihe dem Hinterrand versehen, die Jedoch nur in (h-i- Mille deutlich sichtbar ist, während sie sieh in der dichleii De- haarung der Seiten verliert. Die IMillelbrusI Irilt z\\ ischen die Mittelllüften mit einem kräftigen Forlsatz, der entwedi^r e(\\as nach unlen gesenkt oder gerade nach vorn gerichlet isl ; nur bei einer noch nicht beschriebenen Art aus Tosla-Uica sil/l iln- Fortsiilz der MittelbrusI als schmale kurze Lnmelle (wie der Pro- slernalfortsatz bei den Mimelen) auf dem breiten Mebisternum auf und überragt, von der Seite gesehen, die ]\liUelliiinen iiaeli voi-n nicht. Die Vordeihüften treten wvW aus einander; ein nach unlen reichender Fortsatz der Vord(Mbrust b'hlt. Die Peine sind kräftig gebaut, die Vorderschienen S/.älniig (bei jxtrilis 2zähnig). dei- basale Zahn beim ,j schwächer als beim '|\ der Spitzen/ahn beim V länger nnd mehr nach aid'en umgebogen al^ beim J; die IMillelschiencn sind meist ebenso lang als die llialer- schienen, beide an der Auf'enseile mit y.wvl schiefen (^^uerkanten. (he wie der Fndi-and nnl Porslen beselzl sind: die Ilinleixdiienen sind an der Sjtilze beim Ansatz der 'J'aisen am breitesten nnd vor (h'r Sj)itze gewöhnlich etwas eingcschniiil. Die Tarsen sind an den vorderen nnd mittleren Füßen ziendi(di schlank, e\lin- driscli, das erste Glied der Yordertarsen beim J nur wenig länger als das zweite, beim V ?" hnp: als dit' 3 folgenden zu- sammen: an den Ilinlei'fürK'ii sind die Tarsen dreiseitig, be- sonders das erste Glied audallend groß, seitlich zusammengedriiekt, die obere Ecke mit langem Stachel; in beid(>n Geschlechtern isl an allen Füßen die größere Klaue gespallen, beim ,j das Klauen- glied nnd die grt'ißere Klaue au den Vorderfüßen vei'dickt.

Etelt. eEfomc]. Zeit, 1904.

20. n

Wie bei allen Aiioplo<Ji)<itlii(ieii lial)eii \\'ir auch hier kräftig aiisocbildeie Kaiiwerkzeiiüe hei der Mehrzahl der Arten und diese haben ziigleieh einen die ^Mittelhiirten überragenden Fortsatz der Mittelbriist ; nur bei einer Art sind die Mundtheile im Ganzen sehwächer und liier überragt der Mesosternaliortsalz di(; Mittel- hiirten nicht.

Die häutigen Flügel sind gebaut, wie bei den meisten Kuteliden (Fig. 8); am Forceps sind Mittelstück und Parameren ohne deul liehe Grenze mit einander verschmolzen (Fig. 57), die letzteren mit einander bis nahe zur Spitze verwachsen, auf der Unterseite rinnenartig vertieft, die einzelnen Arten in der Form lies Forceps nur wenig von einander abweichend. Ueber die Lebensweise der einzelnen Arten, die auf Mexiko und Central- anierika bis Panama Ijesehvänkt sind, ist nichts bekannt, doch deuten die kräftigen Mund Werkzeuge auf eine harte Nahrung; wahrscheinlich leben die Larven in Holz, in den abgestorbenen Wurzeln von Bäumen. Auffallend ist die größere Häufigkeit der ^] in einer Sendung vom Volcan de Chiriqui sah ich 56 Exemplare von PIt. sperafa. 38 $ und nur 18 ,^.

A. Der Fortsatz der Mittclbrust überragt, von der Seite gesehen, die Mittel hüften nach vorn, a. Vorderschienen in beiden Geschlechtern Szähnig. L Der Fortsatz der Mittelbrust ist nach unten ge- senkt, die Spitze breit zugerundet: die Afterdecke ist glänzend })olivt, mit wenigen haartragenden Punkten. 1. Ph. Lacordairei Bates. P>reit oval, sehr kräftig gebaut, die Oberseite röthliehgelb, alle Ränder fein schwarzbraun, Unter- seite. Beine und Afterdecke glänzend kastanienbraun, oben und unten glänzend polirt, Afterdeeke, Bauchseiten und Brust ganz spärlich gelb behaart. Das Kopfschild ist sehr dicht und fein punktirt. matt, Slirn und Scheitel etwas weitläufiger punktirt und daher mehr glänzend. Das Halsschild ist von der Basis gerechnet vor der Mitte winklig verbreitert, nach vorn stark

Stett. ODtonaol. Zeit. 1904. Ib

266

verengt, der durch die Seitenrand furche abgesetzte Seitenrand an der Basis am dicksten, nach vorn hin immer schmäler werdend und bei den Vorderecken fast verloschen; diese sind spitz, ziem- lich vorspringend, die Hintcrecken stumpf; die Oberfläche ist ziemlieh dicht und kräftig punktirt, an den Seiten mehr als auf der Mitte. Das Schildchen ist ganz fein und spärlich punktirt. Die Deckflügel sind über den Ilinterhüften stark verbreitert, die Naht etwas verkürzt, die prim. Punktreihen in seichten Furchen, die Interstitien unregelmäßig punktirt. Die glänzend polirte After- decke hat nur über der S])itzc einige wenige Punkte, aus denen lange gelbe Haare entspringen: ebenso sind die Bauchringe glatt und zeigen nur an den Seiten vor der Borstenpunktreihe feine runzlige Punktirung und spärliche Behaarung; auch die Brust ist in der Mitte glänzend polirt und kahl, nur an den Seiten punktirt und spärlich gelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist sehr kräftig, etwas nach unten gesenkt, die Spitze breit zugerundet. An den kräftigen Beinen sind die Schenkel und Schienen meist et\A'as röthlichbraun, während die Unterseite mehr dunkel kastanien- braun oder schwarzbraun ist.

$ Länge 27 28, Breite 15i/.2 mm; das (^ ist noch un- bekannt. INIexiko, Cordova (Salle).

Die Mundtheile (Fig. 4a, b) sind sehr kiäftig gebaut, der Oberkiefer auffallend lang mit sehr starkem Mahlzahn, am Unter- kieferhelm die Kauleisten verbreitert, die basale nur am Seiten- rand mit der mittleren verwachsen, die kurze Unterlippe schwarz, matt, mit feinen Rillen, die besonders dicht an dem mittleren Fortsatz stehen.

IL Der Fortsatz der Mittelbrust ist gerade nach vorn gerichtet, mehr zugespitzt; die Afterdecke ist matt, dicht und fein runzlig.

2. Ph. obesa Bui'meister. Oben und unten hell röthlichgelb, die Deckflügel, Schenkel und Fühler mehr blaßgelb, die After- decke am Seitenrand, die Seiten der Bauchringe und Brust dicht gelb behaart. Das Kopfschild ist etwa doppelt so breit als lang,

Stctt. enfoDiol. Zoit. 1004.

diu Vordereokcn beim q spilz nacli außen vorspringend, beim Sf. schwacb gerundet, der Yorderrand l)oim -j nacb vorn gebogen und stark aufgeworfen, beim ^ ganz schwach gebogen und kaum aufgeworfen, die Oberfläche ist dicht und kräftig runzlig punktirt, malt, nahe dem Vorderrand mit kurzen aufrechten gelben Haaren j die StirniKilit ist wie der Rand des Kopfschildes braun gefärbt, die Stirn kräftig und dicht, der Scheitel etwas lichter und feiner juniktirt. Das Ilalsschild ist dicht vor der Mitte erweitert, nach hinten wenig, nach vom stark verengt, der von der Seitenrand- furche begrenzte Seitenrand an der Basis am breitesten, nach vorn stark verjüngt, bei den spitzen, scharf vorspringenden Vordcreckon ganz verschwindend, die Oberfläche besonders vorn uiul an den Seiten mit kräftigen, vielfach umwallten Punkten dicht bedeckt. Das Schildchen ist punktfrei. Die Deckflügel sind über den Hinterhüften stark verbreitert, der verdickte Seiten- rand hier deutlich abgesetzt, die prim. Punktreihen regelmäßig, in ganz seichten Furchen stehend, nur das I. oder subsuturale Interstitium unregelmäßig ganz seicht punktirt, die übrigen Inter- stilien mit je einer Punktreihe. Die Afterdecke ist äußerst fein chagrinirt, matt seidenartig, nur über der Spitze glänzender und hier weitläufig punktirt; nur hier und am Seitenrand stehen ein- zelne lange gelbe Haare. Die Bauchringe, mit Ausnahme des letzten, der wie die Afterdeeke dicht chagrinirt ist, sind in der Mitte glänzend glatt, nur mit der gewöhnlichen Querreihe borslen- tragender Punkte: an den Seiten sind sie dicht chagrinirt und gelblich behaart 5 ebenso ist die Brust in der Mitte glatt, an den Seiten dicht runzlig und gelb behaart, der Mcsosternalfortsatz ist schwächer als bei der Lacordairei, gerade nach vorn gerichtet, zugespitzt. Die Vorderschienen sind 5zähnig, beim q die größere Klaue an alk-n Füßen verdickt, ungleichmäßig gespalten, der obere Zahn kürzer und schwächer als der untere, beim $ die Spaltung der größeren Klaue an allen Füßen nur schwach, die beiden Zähne jedoch gleich lang: beim ,j tragen die beiden ersten Tarsen- glieder an den Hinterfüßen eine Bürste von gelben steifen Borsten.

tidtt. oi.toiuol. Zfit. noi. 18'

268

,^ und $ Länge 241/2, Breite 131/2 14 inm. Mexiko, Chinantla (Salle), Amaüin (Flohr).

Die Mundtheile sind, wie l)ei der vorhergehenden Art, sehr kräftig gebaut, am Unterkiefcrhelm (Fig. 5) ist die mittlere Kau- leiste von der apikalen auf der Außenseite durch eine tiefe und breite Furche getrennt, die basale Kauleiste ist ringsum frei, die Unterlippe mit einem mittleren Kiel.

3. Ph. sperata Sharp. Der vorhergehenden Art /Auiächst verwandt unterscheidet sie sieh von dieser durch die Form des Seitenrandes am Halsschild, der von der Hinterecke bis zur Vorderecke gleich breit ist, die abgerundeten, stumpfen Yordei-- ecken des Halssehildes, durch die Sculptur der Afterdecke und die gelben Haarbürsten beim ,^ an den hinteren und mittleren Tarsengliedern. Körperform breit eiförmig, llach gewölbt; die Färbung ist auf dei' Oberseile hell röthliehgelb, alle Ränder fein braun gesäumt, die Decktliigel gCM öjmlich etwas heller als der Vorderkörper, selten zeigt der Thorax braune Flecke und nur bei 2 Stücken fand ich Kopf, Halsschild und Schildchcn gleich- mäßig kastanienbraun, die i>eckflügel hell bräunlichgelb; auf der Unterseite ist die Färbung dagegen sehr veränderlich und es finden sich alle üebergänge von hell röthliehbraun bis zu schwarz- braun. Das Kopfschild ist viereckig, gut dop})elt so breit als lang, die Vorderecken beim ,J zahnartig nach außen vorspringend, beim $ ganz schwach zugernndet, der Vorderrand bei beiden ganz schwach nach vorn gebogen, beim ,^ etwas höher auf- geworfen als beim $, jedoch weniger gebogen und weniger auf- geworfen als bei dem q von obesa. die Oberlläche ist fein chagrinirt mit zerstreuten groben Punkten dazwischen, aus denen kurze gelbe Haare entspringen, matt: die Stiin ii-t dicht, der Scheitel zerstreut ziemlich grob punktirt. Das Halsschild ist dicht vor der Mitte erweitert, der durch die Seitenrandfurchc abgesetzte Seitenrand von der Basis bis zu den Vorderecken gleich breit, diese nicht vorgezogen, stumpf, zuweilen sogar breit zugerundet, die ganze Oberfläche glänzend i)olirt, sehr fein jtunktirt, die

Btcn. CDtomol. Zeit. 1904.

269

Miüc mit kur/A'i- Lüiigsfurchc. Das Schildchen ist glänzend poHrt, l)unkt(Vei; Dit; Drckflügvl ^ilul über ik'n Hinterhüften verbreitert, glänzend [)ülirt, die prim. Punktreihen regelmäßig, die Inter- 8litien unregelmäßig fein puuktirt, die Punktirung an den Seiten kräftiger als auf der Scheibe, bei hellen Stücken mehr verloschen als bei dunkleren Stüeken, bei welchen die Punkte zuweilen im Grunde braun gefärbt sind^ hinter dem Spitzenbuckel ist die Sculptur etwas runzlig, die Naht ist am Ende in eine feine Spitze ausgezogen. Die Afterdeckc ist fein chagrinirt, matt, mit zer- streuten gröberen Punkten über der ganzen Oberlläche, aus welchen gelbe Haare entspringen; an den Seiten und bei der Spitze sind diese Haare länger, außerdem ist der Afterrand mit dem gewöhn- lichen rothgelben Haarkranz versehen; bei obesa fehlt jegliche Behaarung auf der Oberiläche und nur die Seiten und Spitze sind behaart. Die Bauchringe haben die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte und außerdem sind die Seiten bis nahe an die Mittellinie fein chagrinirt und gelb behaart, ebenso die Brust, deren Behaarung länger und dichter ist als bei ubesa. Der Mesosternalfortsatz ist kurz, kräftig, vorn weniger zugespitzt als bei der eben genannten Art. Beim 3 ist an allen Füßen das Klauenglied und die größere Klaue verdickt, die letztere ge- spalten, der obere Zahn feiner und etwas kürzer als der untere; beim $ ist an allen Füßen die größere Klaue kurz eingeschnitten, die Zähne von gleicher Länge: beim ,^ haben an den Mittel- füßen die zwei, an den Hinterfüßen die drei ersten Tarsenglieder eine dicke gelbe Haarbürste.

,S Länge 21 29. Breite 12'/,— iSi/ai $ Länge 22—30, Breite 1272 '!'^ "i'"- Nicaragua, Chontales (Salle, Janson); Panama, V. de Cliiriqui, 4—6000 F. (Champion).

Die Mundtheile (Fig. 3a— f) sind kräftig gebaut, am Unter- kieferhelm ist die basale Kauleiste nur nahe der Basis mit der mittleren verwachsen, die voideren zwei Drittel sind frei, der mittlere Vorsprang der Unterlippe ist sehr kräftig und seine Spitze soweit zurückgebogeu, daß sie zwiK'lien den beiden Lappen der buschigen Zunge vcrschM'indet. 1). Vorderschienen 2zähnig.

Stett. entomol. Zoit. 1904.

270

4. Ph. parilis Bates. Diese x\rt ist aufgezeichiiel durch die verschiedene Färbung der beiden Geschlechter. Kürperfürin breit oval, das $ größer und nach hinten stärker verbreitert^ beim ,j ist die Oberseite hell rothgelb, der Kopf und die Seiten der Deck- flüsel sowie ein nach hinten verbreiterter Fleck am vorderen Seiten- rand des Halsschildes braunschwarz, die Afterdecke, Unterseite und Beine braunschwarz, die Schenkel wie gewöhnlich etwas heller: das $ ist entweder einfarbig glänzend schwarz oder es ist schwarz mit einem rothgelben Fleck auf dem Scheitel und einem rothgelben Saum an der Basis der Deckflügel und neben dem Schildchen. Das Kopfschild ist viereckig, beim ,j schmäler als beim $, sein Vorderrand stärker nach vorn gebogen und höher aufgeworfen, die Vorderecken nicht zahnartig vorspringend, sehr stumpf, mehr zugerundet als beim $5 die Oberfläche ist dicht punktirt, beim $ gröber als beim ,^, matt, beim ,^ kahl, beim $ mit einzelnen gelben Härchen nahe dem Vorderrand 5 die Stirn- naht ist schwächer als bisher, beim ^ in der Mitte fein unter- brochen, beim ,^ Stirn und Scheitel glänzend, weitläufig ziemlich kräftig punktirt, beim $ die Stirn dicht und grob, der Scheitel etwas Hchter und feiner punktirt, die Stirn mit ganz feinen Pünktchen zwischen den groben. Das Halsschild ist über der Mitte sehr stark verbreitert, der Seitenrand nach hinten gebogen, die Hinterecken stumpf, nach vorn ist es stark verengt, die Vorderecken stumpf, wenig vorgezogen, dei- durch die Seiten- randfurche abgesetzte Seitenrand deutlich von hinten nach vorn an Breite abnehmend, an Stelle des Seitengrübchens und bei den Vorderecken ein tiefer Eindruck, die Oberfläche glänzend, beim ,^ weitläufig und fein, beim $ dicht und grob punktirt, neben der Seitenrandfurche matt, fein runzhg, die Mitte mit verküizter Längsfurche, der Hinterrand weniger nach hinten gebogen als bei den vorhergehenden Arten. Das Schildehen ist glatt, punkt- frei. Die Deckflügel zeigen die gewöhnliche Sculptur, primäre Punktreihen und in den Interstitien unregelmäßige Punktirung, die Punkte beim $ kräftiger als beim ,^. Die Afterdecko ist fein

Stott. entomol Zeit. 190-1

271

cliagriiili't, luiilt, ganz spärlich gelb behaart, die Haare bei der S])itze länger als aui' der Seheibe, die S])itze beim q mehr zu- geriindet und senkrechter gestellt. Die Bauchringc haben eine Querreihe grober borstentragender Punkte und sind auch in der Mitte vor dieser fein chagrinirt und an den Seiten spärlich gelb behaart. Die Brust ist an den Seiten dicht runzlig und länger gelb behaart, der Mesosternaltbrt>atz kürzer als bei den vorhergehenden Arten, gerade nach vorn gerichtet, ziemlich spitz. Die Vorderschienen haben in beiden Geschlechtern zwei lange kräftige Zähne, der Spitzenzahn beim $ länger und mehr zuge- rundet. Beim ,j ist an allen Füßen das Klauenglied nur schwach verdickt, ebenso die größere Klaue, die ganz kurz gespalten ist, die beiden Zähne gleich lang, der untere etwas dicker als der obere; beim $ sind die Schienen relativ kürzer und an der In- sertion der Tarsen breiter als bisher, die Tarsen relativ schlanker und länger, die größere Klaue an allen Füßen kurz gespalten.

,S Länge 19—22, Breite IO1/2-I2; $ Länge 22—25, Breite 13 14 mm. Guatemala, Cerro de Zuuil, 4—5000 F. (Champion).

Herr Arrow vom British Museum, dem ich auch ein t3-])isches Stück dieser Art verdanke, machte mich zuerst darauf auf- merksam, daß die als Championi von Bates beschriebene Form das $ der parilis ist. Die Mundtheile sind ziemlich kräftig gebaut, am Untcrkieferlu'lm ist die ai)icale Kauleiste mit der mittleren fest verwachsen, die basale dagegen auf einen großen starken Zahn rcduzirt, der ringsum frei imter der mittleren her- vorragt (Fig. 6b); Kinn und rnterlippe sind ohne mittleren Kiel, der mittlere V(irsj)iui)g der letzteren (Fig. Ga) ist etwas kürzer als bisher.

B, Der Fortsatz der jMiltelbrust, als dünne Lamelle dem bn.'iten Metasternum aursil/.eiid. überragt, von der Seite gesehen, die ^littelhüften nach vorn nicht.

r>. Ph. debilidens nov. spec. Einer kleinen ohesa ähnlich, ölten und mxivn hell nithlichgelb, die Ränder des Ko|)les. Vorder-

Stott. ortoniol. Zoit. 1904.

272

und Hintevrand des Halsschildes und die Deckilügeluahi fein schwarzbraun, Afterdecke und Bauchseiten spärlich, Brusl und Schenkel dicht und lang gelb behaart. Das KuptVchild ist elwa doppelt so breit als lang, der Vorderrand etwas nach vorn ge- bogen und mäßig aufgeworfen, die Vorderecken schwach ge- rundet ($), die ganze Oberfläche, wie auch die Stirn und der Scheitel mit Ausnahme des Hinterhauptes dicht und grob runzlig punktirt, matt, dicht aber kurz gelb behaart. Das Halsschild ist über der Mitte stark verbreitert, hoch gewölbt, nach vorn und hinten fast gleichmäßig verengt, die Ecken stumpf, ganz schwach gerundet, der durch die Randfurche abgesetzte Seitenrand nach vorn deutlich schmäler werdend, grob punktirt und abstehend lang behaart, die Oberfläche in der Mitte weitläufig punktirt, glänzend polirt, bei den Seiten dicht runzlig, matt, mit einzelnen gelben Borsten bei den Vorderecken und schiefem Eindruck bei den Hinterecken. Das Schildchen ist glatt polirt, weitläufig fein punktirt. Die Deckflügel sind über den Hinterhüften weniger verbreitert, neben den stark vorspringenden Schultern eingedrü(dvt und der verdickte Seitenrand hier scharf abgesetzt, mit seichten Furchen, die den primären Punktreihen entsprechen und ganz verloschenen Punktreihen, die ganze Oberfläche glänzend pohrt. Die Afterdecke ist ziemhch dicht und fein |)unktirt, schwach glänzend, nahe der Spitze und beim Seitenrand mit zerstreuten großen Punkten, aus denen lange gelbe Haare entspringen. Die Bauchringe sind glänzend, vor der Querreihe borstentragender Punkte weitläuflg, an den Seiten etwas dichter, punktirt und spärlich kurz behaart; die Brust, Schenkel und Innenseite der Schienen ist dicht punktirt und lang gelb behaart. Die Mittel- hüften treten ziemlich weit auseinander und von dem vor den Mittelhüften liegenden Theil der Mittelbrust senkt sich ein kurzer schmaler lamellenartiger Fortsalz herab, der sich, durch eine braune Naht von ihr getrennt, auf die zwischen die Mittelhüften tretende Hinterbrust aufsetzt; die scharf rechtwinklige, braun gefärbte vordere Ecke des Mesosternalfortsatzes überragt die Stült ontomol. Zeit. 19ü4.

273

Mittolhüfteii uichl. Die Vordrrsc'liioiiL'ii t^hnl 3xähniy. clor basale Zalui etwas kleiiier al^ die beiden aiidereu, der ai)icale sehr lang und kräHig, die Tarsen alle relaliv seidank und dünn, besonders die vorderen länger als bei den anderen Arten der Gattung, die Klauen lang und dünn, kurz gespalten.

V I-'iiuge 21, Breite 1 1 1/2 nnn. j noeh unbekaiml. Costa- Rica (Janson).

Die ^Nlundtheile (Fig. 7a, b) sind bei dieser Art im Ganzen seh^^■äeller als bei den vorhergehenden Arten; am Oberkiefer ist der Spitzentheil sehmal, die Sehneide stumpf und ohne vor- springenden Zahn am Ende, der Mahlzahn relativ etwas kleiner und mit wenigen groben Kauleisten. Am Unterkieferhelm ist die basale Kauleisle bis nahe an die innere Kaqit«?3Tii]t.'^et:^i-ttleren verwaehsen, deren unterer Rand an der Außenseite als braune Kante leieht vorspringt. Am Unterlippengerüst hebt sieh die glänzend schwarze Unterlippe von dem rothgelben Kinn scharf ab, der mittlere A^orsprung der Unterli]»i)e ist etwas kürzer, aber deutlieh nach (»])en umgebogen.

II. Platycoeliidae.

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal gegenüber den Phalangogonieu liefern die schlanken, meist gleichmäßig dünneu Beine, die nur selten (Callichloris) an der Spitze etwas ver- breitert sind und gerade bei den typischen Arten der Gattung in keinem Verhältniß zu dem plumpen hochgewölbten Körper stehen. Betrachtet man die etwa 40 hierher gehörigen Arten neben ein- ander, so fällt ihre Uebereinstimmung in der mehr oder weniger hochgewölbten, unten abgeflachten Körperform um so mehr in die Augen, als auch ihre Färbung auf den ersten Blick eine recht gleichartige ist. Gemeinsam ist ihnen ferner die geringe Ausbildung der secundären sexuellen Merkmale, die glänzende unbehaarte Oberseite und die gleichförmige Sculptur der Deck- flügel. Die Merkmale, durch die sich die einzelnen Arten unter- scheiden, liegen in der Färbung der Rippen, in der Form des

8t()U. eutouiol. Zeit,. 100-t.

274

Kopiöohildes und Halsschildcs wie auch des Fortsatzes der Mittel- brust. Eine große Rolle in der S^'steniatik der Platvcocliiden spielt die Färbung. Nur wenige Arten sind weißgelb oder hell braungelb, wie welke Eichenblätter; einige wenige sind ganz schwarz oder nur unten sch^^ arz, oben dunkelgrün mit schwarzem Kopf und Halsschildtleck. Das äußere Ohitinskelett ist bei den meisten Arten sehr dünn mit schwacher grünlicher Eigenfärbung, die Ränder der einzelnen Theile des Rumpfes und die primären Rippen der Deckflügel mehr oder '\\eniger wasserklar. Der Innen- seite des Chitinskelettes liegt eine Haut an, in die ein feinkörniger, chromgelber Farbstofl" eingelagert ist, der durch Fäulniß in Braun umgewandelt, durch schwachen Alkohol ausgezogen wird. Bei den meisten präsentirt sich die Grundfarbe als ein zartes Apfel- grün, seltener als sattes Grasgrün, mit hellgelber Umrandung von Kopf, Halsschild, Schildchen und Deckflügeln, die letzteren außer- dem mit gelben Streifen, die ausgenommen PL farolineafa den primären Rippen entsprechen. Der Verlauf dieser Rippen- streifen ist typisch für die Platyeoeliiden (Fig. 9) und hier des- wegen besonders deutlich, weil die Rippen sich durch ihre gelben Streifen vom grünen Grund gut abheben, während sie bei anderen Ruteliden, wo sie in gleicher Weise verlaufen, wie z. B. in der Gruppe der Antichira chlorophana Burm. und bei Anomala chryscmthe Bates in ihrem Verlauf nur durch die sie begrenzen- den Punktreihen zu erkennen sind. Der der I. primären Rippe oder der Nahtrippe entsprechende Streifen verläuft nach außen neben der Naht und reicht bis zur Nahtspilze; der der VI. oder Seitenrandrippe entsprechende Streifen verläuft am Seitenrand und weiterhin am Hinterrand bis zur Nahtspitze, mo er sich mit dem I. Rippenstreifen oder Nahtstreifen vereinigt. Die vier anderen Rippenstreifen reichen nicht bis zum Hinterrand, sondern ver- einigen sich vorher mit einander. Der zweite verläuft zwischen Naht und Schulter bis etwa zur Höhe des Si)itzenbuckels, wo er uml)iegt und den dritten Rippenstreifen aufnimmt, der nach innen dicht neben der Schulter zum S])itzcidjuckcl läuft; dieser

Stott. ouloniol. Zeit. 1904.

275

drille isl gcwiiluilieli der shirk^le von allen Kij>i)euötreifen. Der vierte vcrläufl nach außen neben der Schulter und mündet in den dritten noch vor dem SpitzenLtuckel^ der fünfte, der schwächste von allen, verläuft neben dem Seitenstreifen und mündet in den vierten, ehe dieser sieh mit dem dritten vereinigt. Bei der PI. confluens Ncrläuft regelmäßig ein ^tarker Ast von der Basis des vierten Kippenstreifeus zur Mitte des dritten. Wo die gelben Rippenstreifen fehlen, läßt sich doch der Verlauf der primären Rippen in der eben geschilderten "Weise aus den sie begrenzen- den Punktreihen erkennen 5 zu einem vollständigen Verscliwinden dieser wie bei Anomalen nnd echten Ruteliden kommt es hier nie, wie auch andererseits eine stärkere .Vusbildung der secun- dären Rippen zwischen den primären und ihre Markirung durch gelbe Streifen, wie z. B. bei Bolax, hier nicht zu beobachten ist. Daß die primären Rippen wirkliche Adern oder Hohlräume sind, die durch Anastomosen mit einander in Verbindung stehen und in denen ein geschlängelter Tracheenstamm verlautet, läßt sich an vielen Arten sehr deutlich erkennen, weil das Chitin hier glasartig durchsichtig ist. Bei einer hübschen neuen Art aus Ecuador zeigen die Anastomosen gelbe Färbung wie die Rippen und erinnern so an die farbigen Adern gewisser Pflanzen- blätter.

Die häutigen Flügel (Fig. 8) zeigen den für die meisten Ruteliden charakteristischen Aderverlauf.

Die Mundtheile lassen erkennen, daß die Platjcoeliiden Blattfresser sind. Bei den meisten Arten, vor allem bei den typischen Arten der Gruppe mit großem Kopf und kräftigen Kauwerkzeugen sind auch die Lippen Kauorgane. Die Oberlippe hat wie bei Phalangogotiia einen kräftigen breit zugerundeten mittleren Vorsprung, ihre Ränder sind glänzend schwarz und scharf. An den Oberkiefern ist der Spitzentheil relativ schwach, ohne Zähne, der Seitenrand weder gekerbt noch nach oben um- gebogen, der Mahlzalui dagegen groß mit vielen querverlaufenden Kauleisten und einer Reihe grober Zähne am Ilinlerraiid. Am

Ktctf. ontoniol. Zoll. l'.KH.

27fi

Unlfi-kiefer ^iiul die 3 Kauleiyteii der äußeren Lade oder des Helmes nie po vollständig mit einander verwachsen, wie z. B. bei Änoplof/iialliiis. sondern ihre Spitze bleibt immer mehr oder weniger frei und ist häuiig durch Einkerbung in mehrere Zähnchen gespalten. Die Unterlipjic hat einen glänzend scliwarzen scharfen Vorderrand mit kräftigem mittleren Vorsprung, der ebenfalls schwarz, seharfrandig und von der Seite gesehen nach oben umgebogen ist; seine Spitze -wird von dem mittleren A'or- sprung der Oberlippe überlagert. Wei'den die Mundtheile im Ganzen schwächei-. dann m ird auch der Ko}>f kleiner, das Sub- mentum und der mittlere Vorsprung der Lippen wird kürzer, der der Unterlippe verschwindet schließlich ganz, ihr Vorderrand ist gerade abgestutzt oder in extremen Fällen statt des mittleren Vorsprungs mit einer mittleren Einkerl)ung versehen.

Am chitinüsen Force]>s sind die beiden Pavameren von dem Mittelstiick scharf abgesel/.t, beiderseits gleich gebaut und der ganzen Länge nach gegen einander l'rei beweglich. Zwischen ihnen spannt sich eine elastische Haut aus mit eingelagerten feinen Chitinstrahlen, die sich bei geschlossenem Forceps fächer- artig zusammenlegt, beim Austritt des Samenstranges abci' die Parameren sich trichterförmig öffnen läßt.

Kleine Gruppen nächst verwandter Arten haben eine für diese Gruppe charakteristische Forcepsform, die bei den einzelnen Arten kaum Verschiedenheiten zeigt; Arten mit auffallenden Forcepsformen, wie z. B. forcipalis. boliiiicnsis. ahdotninalisi und punclicollis weichen auch in anderen Merkmalen von allen anderen Arten auffallend ab.

Ueber die Lebensweise der Platycoelien ist leider gar nichts bekannt. Nach dem Bau ihrer Mundtheile sind sie Blattfresser und die dünnen Beine, das Fehlen eines aufgebogenen Spitzen- zahnes und Seitenrandes an den Oberkiefern lassen es mir wahr- scheinlich erscheinen, daß ihre Larven nicht in Holz, sondern in der Erde an Pflanzenwurzeln leben. Für diese Annahme scheint mir auch die große Zahl dei- Eier, 40—04, zu sprechen,

stell. eTifomol. Zeit. 1904.

277

da die Itiiteliden, deren Larven in Holz leben, nur eine geringe Anzahl Eier, bis zu 2<\ haben. Manche Arten erinnern in ihrem Aussehen lebhaft an iMcheln: vielleicht leben sie an Kiclien oder cichenähnlichen Bäumen.

In ihrer geographischen Verbreitung sind die Platycoeliiden auf den Gebirgszug der Anden von Centi'al- und Süd- Amerika von Jalapa (Mexiko) im Norden bis Tncuman ( Ai'genlinien) im Süden beschränkt- nur eine in Peru und üolivien häutige Art dringt auf dem schmalen Bergrücken zwischen den südliehen Quellflüsseü des Rio Madeira und dem Gran Chaeo auf das Hoch- plateau von Central-Brasilien und von da bis nach dem südlichen Go\az (Jatahy) vor; vom brasilianischen Küstengebirge, wie vom lloehlaiid von Guayana"") sind keine Platycoeliiden bekannt. Die meisten Arten haben ein eng begrenztes Verbreitungsgebiet und eine genauere Durehforsehung der Anden dürfte noch eine Menge neuer Arten liefern; Arten mit weiterer geographischer Verbreitung sind ofienbar im BegrilT, in den einzelnen Regionen ihres Gebietes in lokale Formen zu zerlallen.

Die Gruppe der Platycoeliiden ist durch die allgemeine Körperform und die dünnen Beine, wie auch durch die Färbung sehr gut charakterisirt und ich glaube nicht, daß man auch nur bei einer der etwa 40 hierher gehörenden Arten in Zweifel ge- rathen kann, ob man sie zur Gruppe der Platycoeliiden oder zu den Phalangogonien resp. Brachysterniden stellen soll. Zu ihr gehören außer Platycoelia mit allen den Arten, deren Meso- sternalfortsatz von der Seite gesehen die Mittelhüften nach vorn überragt, die Gattungen Callichloris und Leucopelaea, bei denen der Mesosternalfortsatz die Mittelhüften nicht überragt. Da der Uebergang von den Arten mit höchst entwickeltem Meso- sternalfortsatz, wie z. B. VI. ralida. zu CaUichlovh und Leuco- pelaea ein ganz alhnähliger, schrittweiser ist, und da auch andere

*) Hier findet sich eine oclitc llutelido, Antichira virens Pniry, die in ilirer rärbung und iu der Sculptur der l)ecklltigel aulTallond einer Flfifi/coeJia gleiclit.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

278,

Avichtige Unterscheidungsmerkmale l'ehlen, kann man Callichlorh und Leucopelaca kaum als volhverlhige Gattungen gegenüber Platycoelia gelten lassen; von einander unterscheiden diese sieh nur durch die Färbung: die Callichloris- Arten sind entweder rein schwarzbraun mit röthlichen Beinen oder unten schwarz- braun, oben dunkelgrün mit schwarzer Thoraxmakel, während die Leu copelaea- Arten weißgelb oder hell bräunlichgelb sind.

Zum Schlüsse möchte ich noch auf eine Beobachtung hin- weisen, die ich bis jetzt nur bei den Platycocliiden gemacht habe. Bei der Puppe ist das Stigma der Puppenhaut durch ein kurzes chitinüses Rohr mit dem Stigma des künftigen Käfers verbunden. Bei den Platycocliiden bleibt nun häufig dieses kurze Rohr trichterförmig, weil die Stigmen der Puppenhaut größL'r sind als die des Käfers auf den 3 letzten llinterleibsstigmen aufsitzen und es entsteht so leicht der Eindiuck, als seien hier diese Stigmen anders gebaut, als bei den anderen Ruteliden. Sodann habe ich bei den Platjcoeliiden in der Bauchhöhle eigen- thümliche Chitingebilde (Fig. 10) gefunden, die den 3 letzten Hinteileibsstigmen aufsitzen; das Mittelstück hat zwei OefTnungen, deren eine mit dem Stigma verbunden ist, während in die andere ein dicker Tracheenstamm mündet. Da mir nur trockene Stücke zur Untersuchung vorliegen, so kann ich über den feineren Bau dieser Gebilde nichts angeben.

Platycoelia Burmeister. Hierher gehören etwa ^/4 aller Arten der Platycoeliiden," die nach der Anzahl der Fühlerglieder und nach der Form der Deckflügelnahtspitze in mehrere gut charakterisirte Gruppen zer- fallen. Die Körperform ist bei den einen hochgewölbt, unten abgeflacht, auf dem Durchschnitt oft über halbkreisförmig, bei anderen etwas mehr flachgewölbt, bei den einen parallelseitig oder oval, bei den anderen mehr eiförmig, nacli hinten etwas verbreitert. Die Körperfarbe ist stets apfelgrün oder grasgrün, Kopf, Halsschild, Schildehen und Deck Hügel gelb gerandet. die

Stett. entomol. Zeit. 1904.

279

lelztorcn häufig mit gelben Ri])penstreileii, zuweilen ist die Mitte der Brust und des Bauches schwaizhraun. Das Kopfschild ist viereckig, l)reitcr als lang, die Ecken bald mehr, bald weniger gerundet; die Stirnnaht geradlinig, gelb oder braun pigmentirt. meist vollständig, selten in der Mitte unterbrochen; die Fühler bei einem Theil der x\rten 9gliedrig (Fig. 1 1), bei den meisten lOgliedrig (Fig. 12), die Keule in beiden Geschlechtern gleich lang. Die Mundthcile zeigen in den Einzelheiten ihres Baues so viele Verschiedenheiten, daß sie wohl am besten bei jeder Art beschrieben werden; im Allgemeinen sind sie kräftig gebaut, alle zum Kauen dienenden Theile, wie die iJänder und der mittlere Vorsprung der Lippen, die Schneide und der Mahlzahn der Ober- kiefer, der Helm der Unterkiefer glänzend schwarz. Die Obeilippe ist entweder breit dreiseitig mit kurzer feiner Spitze (Fig. KI. 19). oder sie ist an den Seiten relativ kürzer, mit einem kräftigen mittleren Vorsprung, der am Ende gerade abgestutzt oder zuge- rundet ist (Fig. 13a); zwischen beiden Extremen finden sich alle Uebergänge. Am Oberkiefer (Fig. 13c) ist der Spitzentheil nach unten gebogen, der Seitenrand weder gekerbt, noch nach oben umoebooeii. die Si)itze gerundet, die Schneide scharf, ihr hinteres Ende zuweilen zahnartig vorspringend; der Mahlzahn ist groß, sehr kräftig gebaut mit starken Kauleisten, der Hinterrand mit einer Reihe nach hinten gerichteter Zähne; auf der unteren, d. h. der Mundhöhle zugekehrten Seite des Oberkiefers steht neben dem Mahlzahn ein glänzend schwarzer gerundeter Höcker (Fig. 13c t) ; zwischen den beiden vom unteren Gelenkhöcker ausgehenden, erhabenen und scharfrandigen Kanten befindet sich eine längliche glatte Grube, deren vorderes Ende unter der zu- gerundeten Spitze liegt (Nagezahn). Am Unterkiefer (Fig. 13d) springt gewöhnlich die äußere untere Ecke des Stipes oder Stamm- Stückes als schwarzer H<(cker vor; die Squama oder Taster- schuppe ist auffallend breit stärker, als zum Tragen des relativ kurzen und schlanken Tasters nöthig erscheint und auf der oberen d. h. der ^lundhohle zugekehrten Seite mit einer

StoU. CEtonioI. Zeit. 1904.

280

länglichen glatten Grube versehen (Fig. 13d f): in diese Grube paßt der oben erwähnte Höcker neben dem Malilzahn am Ober- kiefer, der ähnlieh Avie bei einer Blechscheere dem Unter- kiefer beim Kauen eine gewisse Richtung vorschreibt, ihm eine gewisse Führung und damit vermehrte Kraft zum Zerschneiden der Nahrung giebt. Die Tastergrube am Unterkiefer ist ge- wöhnlich umwallt, sodaß das erste Glied des Tasters in ihr ver- steckt ist und der Taster nur Sgliedrig zu sein scheint; sein End- glied ist stets kürzer als der Helm oder die äußere Lade, ge- wöhnlich nahe der Basis etwas verdickt, weiterhin häufig schwach gebogen, auf der Außenseite mit einem ovalen, fein behaarten, matten Tasttleck. Am Helm sind die 3 Kauleisten in ver- schiedener Ausdehnung mit einander verwachsen, doch nie zu einem einzigen massiven Gebilde wie bei Anoplognaihns, sondern ihr vorderes Ende bleibt stets mehr oder weniger frei:^ die mittlere Kauleiste ist die stärkste, die basale wie auch die apicale zu- weilen auf einen einfachen Zahn reduzirt. Am Unterlippeugerüst (Fig. 13 a und It) ist das Submentum von verschiedener Länge, vom Mentum durch eine Naht scharf getrennt und häufig auch anders gefärbt als dieses. Das Kinn ist flach, zuweik'n der Länge nach fkich eingedrückt, die Seiten mehr oder weniger gebogen. Die Unterlippe ist meist in ganzer Ausdehnung schwarz und außer durch die Färbung auch durch eine Reihe grober Punkte vom Kinn getrennt; ihr Yorderrand ist scharf, die Mitte meistens mit einem Vorsprung, der leicht rinnenartig vertieft und von der Seite gesehen nach oben umgebogen ist; auf der Innenseite von Unterlippe und Kinn ist die große buschige Zunge (Ligula oder Hypopharynx) angeheftet; an der Seite des Kinns, nahe der vorderen Ecke, liegt die längliche Tastergrube, aus welcher der ziemlich lange aber dünne Lippen- taster entspringt.

Das Halsschild ist meist doppelt so breit als lang, gow('»lbt, die Seiten gebogen, mit einer deutlichen Randfurche, die dem Vorder- und Hinterrand fehlt, die Basis in der Mitte lappen-

Sfott. entomol. Zeit. 1904.

281

artig nach Iiinten gebogen. Das Sehildchen ist klein, herzförmig, meist breiter als lang. Die Deckfliigel sind mehr oder weniger hochgewülbt, parallelseitig oder nach hinten etwas verbreitert, die Ecke von Naht und Hinterrand rein rechtwinklig oder in eine feine Spitze ausgezogen, die 6 prim. Rippen convex oder flach, die sie begrenzenden Punktreihen meist in Furchen stehend. Das Propygidium wird immer, das Pjgidium gewöhnlich zur Hälfte oder auch ganz von den Deckflügeln verdeckt; das letztere ist dreiseitig, beim $ gewöhnlich kürzer als beim rj und darum eher unter den Deckflügeln verschwindend, seine Oberfläche glatt, glänzend, die Spitze mit einzelnen langen Haaren. Die Bauch- ringe sind meist kahl und glänzend, nur mit der gewöhnlichen Querreihe borstentragender Punkte. Die Hinterbrust ist der Läno-e nach gefurcht und häufig der (^)uere nach eingedrückt, die Seiten meist kräftig punktirt und abstehend behaart; der Fortsatz der Mittelbrust überragt, von der Seite gesehen, die Mittelhüften nach vorn. Seine Form ist sehr veränderlieh, bald fünfseitig, bald dreiseitig, bald ist er gerade nach vorn gerichtet, bald nach unten gesenkt, bald flach, bald rund. Die Vorderhüften treten mehr oder weniger weit auseinander; ein nach unten vortretender Fortsatz der Vorderbrust fehlt. Die Beine sind schlank und zart, die Hinterschienen länger als die Mittelschienen, die 2 schiefen Stachelkanten gewöhnlich verloschen, die Sporen der Hinter- schienen (lach mit gerundeter Spitze; die Bezahnung der Vorder- schienon ist in den einzelnen Gruppen verschieden, die Zähne beim ^ schwächer als beim $. Die Tarsen sind seitlich zu- sammengedrückt, das erste Glied der Vordertarsen beim ,j so lang als das zweite und dritte, beim $ so lang als die 3 folgenden zusammen, das Ivlauciiglicd beim f^ verdickt, zuweilen in -.nü'- fallender Weise, und ;im Innenrand gekerbt; an den Mittel- luul Hinterfüßen ist das erste Glied erheblich "rößer als die folaeuden, die obere Ecke in einen Dorn ausgezogen. Die größere KUiue ist an allen Füßen gespalten, die der VorderfUße beim ,j ver- dickt und ungleich gespalten, an der kleineren einfachen Klaue

Stolt. ciitomol. Zeit. 1904. ;iy

282

ist die Spitze hakenförmig abgebogen, an den Vordevfüßen nach unten, an den Mittel- und Hinterfüßen nach oben. A. Fühler 9-gliedrig.

I. Die Unterlippe mit einem kräftigen mittleren Vor- sprung, der leicht rinnenartig vertieft und nach oben umgebogen ist; seine Spitze wird von dem mittleren Vorsprung der Oberlippe überdeckt, a. Die Vorderschienen beim q an der Außenseite ungezähnt, der Spitzenzahn ist lang und schief nach außen abgebogen; beim $ stehen neben dem Spitzenzahn an der Außenseite zwei Zähne, der mittlere stets kräftig, der basale zuweilen ver- loschen (Fig. 14). 1. PL marginata Burnicister. Gestreckt oval, hell gras- grün oder schwach olivengrün, oben der Rand des Kopfschildes, der Kanthus, der Seitenrand des Thorax, die Basis des Schildchens (zuweilen dieses ganz) und die Seiten der Deckflügel gelb, unten die Mitte der Brust und der Bauehringe rothbraun. Das Kopf- schild ist viereckig, ziemlich kurz, die ^'ordcrecken in beiden Geschlechtern wenig gerundet, der Hand ringsum mäßig auf- gebogen und schwarz gesäumt, die Oberfläche eben, fein ge- runzelt-punktirt, glänzend. Die Stirnnaht ist gerade, fein erhaben, schwarzbraun auf gelbem Grund; die Stirn ist flach, ' glänzend, zerstreut fein runzlig, der Scheitel ganz zerstreut fein punktirt. Die Mundtheile sind kräftig, der mittlere Vorsprung der Ober- lippe kurz mit gerundeten Ecken, die Schneide der Oberkiefer nahezu winklig gebogen, so duß die Spitze zahnartig nach innen vorspringt; am Unterkieferhelm sind die 3 Kauleisten mit Aus- nahme der Spitzen mit einander verwachsen (Fig. 14a), die basale nur ein spitzer Zahn. Vorderrücken gut gewölbt, an den Seiten vor der Mitte, von der Basis aus gerechnet, etwas er- weitert, nach vorn allmählig verengt, die Vorderecken recht- winklig, kaum vorgezogen, die Seitenrandfurche setzt sich am Vorderrand eine kurze Strecke fort; nach hinten verläuft der

Stett. entomol. Zeit. 1904.

283

Seitenrand beim (^ meist geradlinig, beim $ meist geschwungen, die Hiiiterecken sind stumpf, ganz schAvach vorgezogen, die Seitenrandfurche biegt bei den Hinterecken um, setzt sich aber auf dem Hinterrand nicht weiter fort 5 dieser ist in der Mitte stark nach hinten gebogen; die Oberfläche ist lebhaft glänzend, kaum sichtbar zerstreut punklirt. Das Schildchen ist herzförmig, breiter als lang, sehr glatt und glänzend, entweder rein grün, oder die Basis gelb, oder rein gelb. Die sehr glatten, glänzenden Deckflügel sind ganz seicht gefurcht, den prim. Punktreihen entsprechend, deren Punkte äußerst fein und im Grunde braun gefärbt sind, die Rippen und Interstitien sind flach gewölbt; die Naht ist nahe dem Hinterrand leicht kielartig erhaben und am Ende in eine feine Spitze ausgezogen, die bei älteren Stücken zuweilen abgerieben ist. Die Afterdecke ist glatt, am Seitenrand und bei der Spitze mit einzelnen langen Haaren, beim $ die Spitze mehr vorgezogen und weniger gerundet als beim ,^. Die Bauchringe sind glänzend glatt, außer der gewöhnlichen Quer- reihe borstentragender Punkte auch an den Seilen kahl; zuweilen sind nur ihre Ränder, häutiger die ganze Mitte mit Ausnahme der Seiten braun. Die Hinterbrust ist der Länge nach gefurcht, nicht quer eingedrückt, in der Mitte stets, zuweilen in ganzer Ausdehnung braun, dicht abstehend graugelb behaart. Der Fort- satz der Mittelbrust, von der Hinterbrust durch eine braune Naht scharf getrennt, ist ziemlieh kurz, gerade nach vorn gerichtet, seine Seiten zuerst parallel, die kurze Spitze gerundet. Die Mittel- schienen sind wenig, die Hinterschienen etwas mehr an der Spitze erweitert, die gewöhnlichen scbiefen Kanten, von denen Stacheln entspringen, ganz undeutlich.

,S Länge 18—21, gr. Breite 91/2 12; ? Länge 19—26, Breite 11 141/2 mm. Venezuela, Cordillera de Merida, Escorial, 2.500—3000 m Y. 96 (Briceno), Merida (Dr. Hahnel); Colum- bien, Bogota und Cauca; Ecuador, Loja (Abbe Gaujon); Bolivien, Chaco, Yungas, 3000 m. (0. Garlepp), Locatal (Garlepp).

Stett. entomol. Zeit. 1904. 19*

284

Von Merida konnte ich eine größere Anzahl von Stücken untersuchen und dabei beobachten, daß die Schwankungen in der Größe, in der Färbung des Schildchens wie auch in der Form des Halsschildseitenrandes individuell sind. Die meisten Stücke, die ich sah, hatten durch das Tödten in Spiritus ihre ursprüng- liche Färbung verloren 5 nur wenige von Merida und besonders von Loja zeigen die prachtvoll hellgrüne Färbung mit grellgelbem Rand. Außer der Type im Hallenser Museum habe ich auch die typ. Stücke aus der Duponfschen Sammlung (jetzt in Museo Oberthür) vor mir, ebenso die Typen der Plat. laevis Burm., die als Synon}m zur marginata gehört. Bei der Beschreibung der marginata hatte Burmeister nur ein großes, in der Färbung gut erhaltenes $ aus Columbien vor sich und als er dann die kleineren, gleichmäßig olivengrünen Stücke aus Merida erhielt, hielt er sie für eine neue Art. Die Maaße der typ. Stücke der laevis sind: o Länge 20, Breite 11^/4, $ Länge 20, Breite 12 mm. Auffallend ist, daß Burmeister weder bei der marginata noch bei der laevis die rothbraune Färbung von Brust und Bauch- mitte erwähnt, obschon sie bei seinen typischen Stücken gut zu sehen ist.

2. PI. scutellata Guei-. Die Guerin'schc Type aus der Mniszech'schen Sammlung, jetzt in Museo Oberthür, trägt die Fundortsangabe Bolivien, nicht Amazonas. Die Art steht der vorhergehenden sehr nahe und findet sich an den östhchen Ab- hängen der Anden in den tieferen Gebirgslagen, während die marginata die höheren Lagen vorzieht. Sie ist größer als die marginata. in beiden Geschleclitern nach hinten mehr verbreitert, das Schildchen fast immer rein gelb, nur bei einem Stück aus Columbien hat es in der Mitte einen grünen Punkt. Das Kopf- schild ist relativ ein wenig längßr als bei der marginata. die Vorderecken weniger gerundet, der Rand und die Stirnnaht niedrig aber scharf aufgeworfen, braun. Das Halsschild ist im Verhältniß zur Körperlänge etwas kürzer, der Seitenrand vor den Hinterecken scharf nach innen geschwungen, die Ilinlerecken

Stett. entomo). Z^it. 1904.

385

scliarf vorgezogen, ebenso die zugespitzten Vordereckeu, die Seitcu- riiiuirurche ist tief eingedrückt und setzt sich über den ganzen Vorderrand, am Hiuierrand l)is last zur Mitte zwischen Hinter- ecken und Schildclien fort. Die Seuliilur und Fiirbung der Ober- seite ist wie bei der marginata, auf der Unterseite ist der ganze Bauch mit Ausnahme eines sclnnalen Seitenstreifens, die Mitte der Brust und der Mesosternalfortsatz immer schwarzbraun, Bau der Beine und Mundlheile wie bei der marginata.

S Länge 221/2— 24'/2- Bi-eite 13»/2 151/2; $ Länge 27—29, Breite 15—16 mm. Columbien (Walhs); Ecuador, Baiza (Haensch), Sara-yacu (Bucldey), (Deville); Peru, Chancha- mayo; Bolivien, Guerin.

3. PI. nervosa Kirsch. Diese Art, von der ich außer der Type noch kein weiteres Stück gesellen habe, bildet mit den beiden folgenden eine kleine Gruppe von Arten, die sich von der marginata hauptsächlich durch die gelben Rippenstreifen unter- scheidet. Der Körper ist höher gewölbt, nach hinten abgeflacht und (nur beim $?) verbreitert. Die Farbe ist hell apfelgmn, der Rand des Kopfschildes, der Kanthus und ein feiner Streifen neben den Augen, der Seitenrand des Halsschildes und die Basis des Schildchens, auf den Deckflügeln die Basis und die primären Rippen mit Ausnahme der Nahtrippe gelb; auf der Unterseite sind die Fühler und Taster, die Tarsen und Sporen braungelb, die Spitze des Mesosternalfortsatzes ist gelb. Das Kopfschild ist lang, rechtwinkhg, die Ecken (beim $) nur ganz schwach ge- rundet, der Rand ringsum deutlich aufgeworfen, braun, die Ober- fläche ebenso wie die Stirn schwach gewölbt, dicht runzlig mit eingestreuten groben Punkten, ganz schwach glänzend. Die Stirn- naht ist ein feiner glänzender Querstrich, der Scheitel ist weit- läufiger und feiner runzlig, etwas mehr glänzend als die Stirn. Der mittlere Vorsprang der Oberlippe ist breit und kräftig, vorn gerade abgestutzt, die Schneide der Oberkiefer stark nach innen gebogen; vor der Stirnnaht befinden sich 2 gelbe Fleckchen mit einem braunen Punkt, die w^ohl der Insertion des oberen Gelenk^

Stctt. eutomol. Zeit. 1904.

28(5

höckers der Oberkiefer entsprechen. Das Halsscliiki ist in der Mitte hoehgewölbt, nach den Seiten abgeflacht, in der Mitte 6 mm kvng, an der Basis 12 mm breit, nach vorn in sanftem Bogen verschmäkn-t, die Hinterecken fast rechtwinkhg, die Vurderecken spitz und etwas vorgezogen, die Seitenrandfnrche tief eingedrückt und über ein Viertel des Yorderrandes ausgedehnt, am Hinter- rand aber nur um die Hinterecken herumgehend; die ganze Ober- lläche ist lebhaft glänzend, nur an den Seiten und vorn äußerst fein runzlig. Das Schildchen ist 3 mm breite 2 lang, glänzend polirt. Die Deckflügel haben nur an den Seiten noch schwache Spuren von Furchen, sonst sind sie ganz glatt, lebhaft glänzend, die Punkte der primären Punktreihen nahe der Basis und an der Seite kräftig, im Grunde braun, nach hinten ganz verloschen, außer dem breiten Seitensti-eifen, der bis zur Nahtspitze reicht, sind alle primären Rippen mit Ausnahme der Nahtrippe in der Mitte lichter gefärbt resp. mit einem gelben Streifen ver- sehen (das Stück ist offenbar in Spiritus getödtet): die Inter- stitien sind ganz punktfrei. Die Afterdecke ist an den Seiten und an der Spitze dicht, in der Mitte zerstreuter runzlig, längs dem Hinterrand mit einer Reihe grubiger Punkte, aus denen lange gelbe Haare entspringen. Bauchringe äußerst fein runzlig, glänzend, ganz kahl, die Brust längsgefurcht, breit quer ein- gedrückt, die Mitte breit kahl, die Seiten grol» punktirt und spärlich graugelb behaart. Der Mesosternalfortsaiz ist ziemlich lang und kräftig, lanzenförmig (Fig. 15). Die Zähne der Vorder- schienen und die Spitzen der Sporen schwarzbraun.

$ Länge 241/2. gr. Breite 15^/2 mm. Columbien, Bogota. Type im Dresdener Museum.

4. PI. inflata nov. spec. Reiche i. litt. Der vorher- gehenden Art nahe verwandt, aber noch höher gewölbt, nach hinten auch beim $ kaum verbreitert, rein oval. Die Fär- bung ist ein schönes helles Apfelgrün, oben sind der Rand des Kopfschildes, der Kanthus, ein feiner Streifen neben den Augen und 2 Fleckchen vor der Stirnnaht, der Seitenrand des Hals-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

*287

Hcliildes, das SehikU-lien liald nur an der Basis, bald ringsum, auf den Dockllügcln die Basis und die iiriniären Rippen (aus- genommen die V immer, die I zuweilen), sowie endlich der Ilinterrand der Al"terdecke, unten der Rand des Metasternums und Mesosterualfortsatzes wie auch die Ränder der Bauchrinae und die Kniee fein gelb gesäumt. Das Kopfschild ist kürzer als bei der nercosa, trapezförmig, die Ecken mehr abgerundet, beim S^ stärker als beim ,^, bei dem dagegen der braune Rand höher aufgebogen ist^ seine Oberfläche ist eben, runzlig punktirt, beim ,^ weitläufiger mit großen Punkten zwischen den Runzeln, beim ^ dichter und feiner, matt glänzend; die Stirnnaht ist fein er- haben und braun, die Stirn wie das Kopfschild, der Scheitel dagegen sperriger sculptirt und daher stärker glänzend. Die Mundtheile sind im Wesentlichen gebaut wie bei der mavginaia. Das Halsschild ist hochgewölbt, die Seiten geschwungen und nach vorn convergireud, die Hinterecken stumpf gerundet, die spitzen Vorderecken deuthch vorgezogen, die Mitte ist glänzend polirt, punktfrei, die Seiten fein runzlig mit einzelnen feinen Punkten dazwischen. Das Schildchen ist relativ etwas größer, glänzend polirt. Die Deckflügel sind hochgewölbt, am breitesten in der Mitte und nach hinten wieder verschmälert, die primären Rippen sind hochgewölbt und von feinen Furchen begrenzt, in denen die im Grunde braungefärbten Punkte der primären Punktreihen stehen; außerdem finden sich in den 3 Interstitien auf der Scheibe bald je eine einfache Punktreihe, bald nur vereinzelte Punkte. Die Afterdeeke ist in der Mitte glänzend polirt, nur an den Seiten mit vereinzelten feinen Runzeln und Pünktchen, längs dem Hinterrand mit einer Reihe grober Borstenpunkte. Die Bauch- ringe sind nur an den Seilen spärlich behaart, die Brust ist in der Mitte kahl, an den Seiten kurz grau behaart, Mesosternal- fortsatz und Beine wie bei der nercosa.

S Länge 19—22'/,, Br. 11 13; $ Länge 20—24, Breite 11^2 l^'/a mm. Bolivien, Potosi, Prov. Cochabanüja (P. Germain). Peru?

Stett. entODiol. Zeit. 1904.

288

Von den Stücken aus Bolivien, die ich für die Slamniforni ansehe, hegen mir gegen 30 vor^ sie sind zumeist ziemlich klein, gestreckt oval, die Seiten des Kopfschildes sind stark nach vorn convergirend, das Schildchen ist stets ringsum gelh gesäumt, die Nahtrippe stets in ganzer Länge mit einem gelben Streifen. So- dann liegen mir aus Argentinien, Prov. Tucuman, La Criolla, 7 Exemplare vor, die Herr G. A. Baer im Januar 1903 in einer H()he von 1500 m sammelte, und ferner mehrere Stücke, die P, Girard im Februar März 1898 bei Tucuman sammelte, sov\'ie ein einzelnes Stück aus Salta. Alle diese Stücke sind größer als die Stücke aus Bolivien, ihre Kopfschildseiten etwas weniger convergirend, das Schildchen meist nur an der Basis gelb ge- säumt, die Nahtrippe bei einigen (den kleinen Stücken von La Criolla) nur in der hinteren Hälfte gelb, bei den großen Stücken ist die ganze Nahtrippe bläulichgrün. Ich nenne diese Rasse oder Subspecies ivctimana. Ihre Maaße sind: q Länge 23—251/2, Breite 13-15- ? Länge 24—261/2, Breite 14—16 mm. b. Die Vorderschienen haben auch beim q an der Außenseite neben dem scharf zugespitzten und schief abstehenden Spitzenzahn 1 2 Zähne.

5. PI. limbata nov. spec. Flach gewölbt, oval, nach hinten kaum verbreitert, lebhaft glänzend, hell apfelgrün (wie Plusiolis lainrentris), oben der Rand des Kopfschildes, die Stirnnaht, der Kanthus und ein Streifen neben den Augen ganz fein, die Seiten des Halsschildes und der Deckflügel dagegen breit gelb gerandet, das Schildchen gelb bis auf einen V-förmigen grünen Fleck bei der Spitze, der Hinterrand der Afterdecke, bei der Spitze flecken- artig verbreitert, ist ebenfalls gelb, unten ist die Mitte der Brust und des Bauches schwarzbraun, die Spitze des Mesosternalfort- satzes gelb, die Fühler, Tarsen und Mundtheile braungelb, die schneidenden Kanten der Mundtheile, die Zähne der Vorder- schienen und die Spitzen der Sporen schwarzbraun. Das Kopf- schild ist ziendich lang, die Vorderecken kaum gerundet, der Rand vorn höher aufgeworfen als an den Seiten, wie gewöhn-

Stett. entomol. Zeit. 1004.

289

licli braun _ti,csäumt. die Oberfläche eben, diebt und kräftio- ^e- runzelt, last ganz matt. Die Stirnnabt ist ein leiner brauner Streifen auf gelbem Grund, die Stirn ist sehr lein runzlig mit zerstreuten groben Punkten, leicht glänzend, der Seheitel weit- läufig lein punktirt. Der mittlere Vorsprung der Oberlippe ist kurz, gerade abgestutzt, die Sclnieide der Oberkiefer ist vorn stark nach innen gebogen, ihr Ende springt zahnartig vor, Unter- kiefer und Unterlippe sind wie bei der tnarginala. Das Ilals- schild ist llach gewölbt, stark nach hinten vorgezogen und vor dem Schildehen gerade abgestutzt, der Seitenrand etwa in der Mitte etwas erweitert, nach hinten scharf gebogen, die etwa rechtwinkligen Hinterecken ebenso wie die spitzen Vorderecken deutlich vorgezogen; die Seitenrandfurche fällt in der Mitte fast mit dem Seitenrand zusammen, während sie bei den Ecken sieli ziemlich weit von ihm entfernt; sie biegt vorn und hinten bei den Ecken um und setzt sieh eine kurze Strecke auf Vorder- und Hinterrand fort; die ganze Oberfläche ist lebhaft glänzend mit zerstreuten feinen Pünktchen. Ebenso ist das Schildchcn sculptirt. Die Deckflügel sind flach gewölbt, hinter dem ' vor- springenden Spitzenbuckel und an den Seiten plötzlich al)fallend, auf der Scheibe tief, an den Seiten flacher gefurcht, die Ripi)en deutheh höher gewölbt als die Interslitien, die Punkte der i)riniären Punktreihen sehr kräflig, braun, im I. Interstitium eine regel- mäßige Punktreihe und hinter der Schulter einige Punkte, auf der IL und DL Rippe ein \erloschener gelber Streifen. Die Afterdecke ist glänzend, glatt, nur längs dem Rande mit der gewöhnlichen Reihe borslentragender grober Punkte. Die Bauch- ringe haben eine Querreihe borstentragender Punkte, die Hinter- brust ist der Länge nach gefurcht, aber kaum (juer eingedrückt, an den Seiten dicht und lang mIc die Schenlvcl am Hinterrand graugelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist ähnlich wie bei der nervosa, nur etwas schmäler, die Vorderschienen hal)en neben dem langen Spitzenzahn einen kleineren scharfen Seitenzahn. (^ Länge 20, Breite 1172 mm- $ ignota. Argentinien, Saha.

Stett. outomol. Zeit. 1904.

290

6. PI. alternans Erichson. Ho(4igewölbt, das ,^ über den Hiiiterluiften mir schwach, das $ meist etwas stärker erweiteri, liell apfelgriiii, oben sind die Ränder des Kopfschildes, der Kanlhus und ein Streifen neben den Augen, avIc auch 2 P'lcckchen vor der Slirnnaht, die Seitenränder des Halsschikies wie auch dessen Vorderrand in größerer odei* geringerer Ausdehnung und beidei'- seits ein Fleck an Stelle der Seitengrübchen, alle Ränder des Schildchens und der Deckflügel, auf letzteren außerdem ein Streifen auf der II. und III. , selten auch auf der IV. Rippe und der Hinterrand der Afterdecke, unten die Spitze des Mesosternallorl- satzes gelb; gelbbraun sind unten die Mundtheile, Tarsen und Fühler, schwarzbraun die schneidenden Kanten oder Zähne der Mundtheile, die Zähne der Vorderschieneu und die Spitzen der Tarsen, Dornen und Sporen. Das Kopfschild ist in beiden Ge- schlechtern tlach gebogen, etwas flacher als halbkreisförmig, der Rand ringsum gleichmäßig aufgeworfen, braun wie die scharf eingedrückte Stirnnaht, die Oberfläche eben, dicht und fein runzlig, matt 5 kaum weniger dicht ist die Stirn sculptirt, während der Scheitel weitläufiger fein pmiktirt und schwach glänzend ist. Die Mundtheile sind sehr kräftig, ähnlich wie bei der maryinula, die basale Kauleiste am Unterkieferhelm fast halb so breit als die mittlere. Das Halsschild ist in der Mitte hochgewölbt, nach den Vorderecken flach abfallend, die Seiten gleichmäßig- ue- Schwüngen, die fast rechtwinkligen Vorderecken vorgezogen, die stumpfen Hinterecken deutlich vorspringend, da der Hinterrand vor den Schultern nach vorn und weiterhin wieder nach hinten gebogen ist; die Seitenrandfurche fällt von der Mitte nach vorn hin fast ganz mit dem Seitenrand zusammen, geht auf den Vorder- rand kaum, auf den Hinterrand nicht über.; die Oberfläche ist glänzend, nur an den Seiten äußerst fein runzlig mit einzelnen zerstreuten Punkten. Das Schildchen ist ganz punktfrei. Die Deckflügel sind mäßig tief gefurcht, die Rippen deutlich etwas höher als die Interstitien, von denen das erste eine ziemlich regelmäßige Punktreihe, das zweite nur einige Punkte enthält,

Slett. entomol. Zeit. 1904.

291

die Naht ist lein gelb gcsäiiinl, die Babis und der Aiißenraud dagegen b'reii, die gelben Stveifeu auf der II. und III. Rippe sind nuinchmal sehr deutlich und breit, manehnial undeutlich, so daß sich au ihrer Stelle nur eine lichtere F'ärbung dieser Rippen lindet. Die Afterdecke ist sehr Hin runzlig, die Spitze und der Seitenrand ghitter und glänzender, letztere mit der gewöhnlichen Reihe grober borsten tragender Punkte. Bauchringe und Bauch- initte glatt und kahl, glänzend, die Seiten der Hinterbrust grob punktirt und ganz spärlich kurz behaart. Der Mesosternaltbrt- satz ist relativ ein wenig länger luid schlanker als bei der nervosa. Die Mittel- und Hinterschienen sind in der Mitte ganz schwach erweitert, vor der Spitze etwas verengt, die Vorder- schienen haben beim r^ neben dem Spitzenzahn noch einen kräftigen mittleren und dahinter die Andeutung eines basalen Zahnes an den Seiten, beim $ ist bei frischen Stücken auch der basale Zahn, wenn auch klein, so doch sehr spitz.

,^ Länge 21, Breite I21/2; ? Länge 2OV2— 24. Breite J3 141/2 nun. Peru, Chanchamavo, Rio Toro.

II. Die Unterlippe trägt in der Mitte einen kurzen pj)ilzen Yorsprung, der gerade nach vorn gerichtet, aber nicht nach oben umgebogen ist und den kurzen spitzen Vorsprung der Oberlippe mit seiner Spitze berührt, nicht von ihm überlagert wird (Fig. 16). 7. PI. Steinheili nov. spec. Durch das Fehlen des nach oben umgebogenen Vorsprungs der Unterlippe bei sonst kräftig gebauten Mundtheilen und langem Mesosternalfortsatz, wie auch durch die eigenthümliche Färbung zeichnet sich diese Art vor allen anderen Platycoelien aus. Sie ist (lach gewölbt, heim $ etwas über den Hinterhüften verbreitert, lebhaft glänzend wie mit Lack überzogen, hell apfelgrün, der Rand des Kopfschildes in breiter Ausdehnung, die Stirnnaht (in der Mitte Ueckartig erweitert), der Kanthus und ein Strich bei den Augen, das Hals- schild ringsum mit einem breiten Längsstreifen in der Mitte und das ganze Schildchen sind gelb; auf den Deckflügeln sind alle primären Rippen in ganzer Ausdehnung gelb und außerdem

Stett. cntomol. Zeit. 1904.

292

trafen die 3 discalen lu.stertiticn einen schmalen gelben Streifen. Die Ailerdecke ist auf der Scheibe grün, die Seiten und Spitze sind gelb. Die Unterseite ist schwarzbraun, die ganzen Beine und Fühler sowie ein schmaler Streifen an den Seiten der Bauch- ringe braungelb. Das Kopfschild ist viereckig, die Ecken wenig gerundet, der Rand beim ,^ kräftig, beim $ etwas weniger auf- geworfen, die Oberfläche lebhaft glänzend, beim ,^ nur ganz zerstreut und fein, beim $ etwas dichter punktirt^ die Stirnnaht ist fein erhaben, braun auf gelbem Grund, Stirn und Scheitel glänzend, glatt. Das Halsschild ist kurz, vor der Mitte etwas erweitert, die spitzen Vorderecken vorgezogen, die rechtwinkligen Hinterecken deutlich vorgezogen und über die Deckflügel neben den Schultern ragend ^ die Seitenrandfurche ist scharf ausgeprägt, die ganze Oberfläche glänzend polirt, punktfrei. Das Schildchen ist 21/2 mm breit, I1/2 lang, glänzend polirt. Die Deckflügel sind tief gefurcht, Rippen und Interstitien gleich hoch gewölbt, die Punkte der primären Puuktreihen schwach, nicht dunkel gefärbt, die Interstitien punktfrei, die Nahtecke in eine kräftige Spitze ausgezogen. Die i^fterdecke ist an den Seiten fein runzlig, längs dem Hinterrand mit zahlreichen groben Punkten, aus denen lange gelbe Haare entsjiringen. Die Bauchringe sind glatt und kahl, ebenso die Brust in der Mitte, die nur schwach der Länge nach gefurcht aber stark quer eingedrückt und au den Seiten dicht punktirt und behaart ist. Der braungclbe Mesosternalfort- satz von der schwarzen Hinterbrust scharf sich abhebend reicht bis zu den Vorderhüften und ist dreiseitig, die Spitze gerundet. Die Mittel- und Hinterschienen sind sehr schmal, die Vordei-- schienen beim ,j^ ohne Seitenzähne, nur mit langem scharfen Spitzenzahn, beim $ mit 2 verloschenen kurzen Seitenzähuen neben dem langen gerundeten Spitzenzahn.

,S Länge I81/2, Breite 11- $ Länge 221/2, Breite 12'/2 mm. Columbien, Manizales (Patino).

Das $ aus der Steinheirschen Samndung, jetzt in Museo Oberthür, trägt die oben angegebene Fundortangabe; ein schlechter erhaltenes ,^ fand ich unter den Ruteliden der RothschikUschen

Stett. entomol. Zeit. 1904.

293

Sammlung mit der Angabe „Colombia*'; viele der Ruteliden mit dieser eigenthümlichen Etikette sind charakteristisch für die Sierra de Popayan und deshalb glaube ich, daß auch dieses ,^ von dort stammt.

B. Fühler 10-gliedrig.

I. Die Oberlippe mit einem langen kräftigen mittleren Vorsprung, dessen schwarze Ränder meist etwas um- gebogen sind und der an der Spitze gerade abgestutzt ist; ebenso hat die Unterlippe einen starken, leicht rinnenartig vertieften mittleren Vorsprang, der nach oben umgebogen ist und dessen Spitze von dem Ende des Oberlippenvorsprungs überlagert wird (Fig. 13a). Die Mitolieder dieser Abtheihing sind mit einer Ausnahme hoch gewölbt, unttn ganz (lach und ihre Deckflügel, meist schwach oder gar nicht gefurcht, bedecken für gewöhnlich den ganzen Hinterleib.

a. Die Deckflügel sind am Ende in eine feine Spitze ausgezogen. 8. PI. forcipalis nov. spec. Durch die etwas flachere Körperform, die tief gefurchten Deckflügel und die undeutlich lOgliedrigen Fühler bildet diese Art den Uebergang zu der vor- hergehenden Abtheilung. Mäßig gewölbt, das ,^ mehr parallel- scitig, das $ über den Hinterhüften verbreitert, grasgrün oder apfelgrün; oben ist der Rand des .Kopfschildes und die Stirnnaiit, der Kanthus und ein Strich neben den Augen, alle Randes des Halsschildes und Schildchens, auf den Deckfiügeln ein Streifen auf allen Rippen mit Ausnahme der fihiften und der Hinterrand (U'r Afterdecke gelb, unten die Fühler, Taster und Tarsen wie auch die Umgebung der letzten Bauchstigmen und zuweilen die Außenseite der Hinterschienen bräunlichgelb. Das Kopfschild ist viereckig mit parallelen Seiten, etwa doppelt so breit als lang, die Ecken nur ganz- schwach gerundet, der Rand mäßig um- gebogen, schwarzbraun, die Oberfläche dicht runzlig, matt. Die Stirnnaht ist fein kielartig erhaben, glänzend, brannschwarz; die Stirn, nur wenig feiner gerunzelt als das Kopf^child. ist schwach

Stott. entomol. Zeit. 1904.

294

glänzend, der Scheitel weitläufig fein punktirt. Die Mundtheile sind kräftig gebaut, die Lippenfortsätze kräftig, die Oberkiefer wie bei Immeralis (Fig. 13c). Am Unterkiefer ist die apicale Kauleiste auf einen spitzen Zahn reduzirt, der hakenförmig schief nach oben gerichtet ist 5 die mittlere Kauleiste ist sehr kräftig, die basale dagegen wieder auf einen etwas stumpferen Zahn reduzirt (Fig. 17). Das Halsschild ist doppelt so breit als lang (5 X 10 mm), die Mitte des Hinterrandes breit lappenartig nacli hinten gebogen, die rechtwinkligen Hinterecken nach hinten ge- zogen, so daß sie auf den Deckfliigeln neben der Schulter auf- liegen, die spitzen Vorderecken scharf vorgezogen, die Oberfläche wie das Schildchen glänzend polirt, punktfrei, zuweilen mit schwacher mittlerer Längsfurche und gelbem P'leck an Stelle der Seitengriibchen. Die Deckflügel sind ebenfalls lebhaft glänzend, wie lackirt, tief gefurcht, die Litcrstitien ebenso hoch gewölbt wie die Rippen, die Punkte in den Furchen klein, kaum dunkler gefärbt. Die Stärke der gelben Rippenstreifen ist variabel; bei einem satt grasgrünen r^ findet sich außer auf dem Seitenrand (der VL Rippe) nur auf der IL und HL ein feiner Streifen; bei einem hell apfelgrünen $ sind sie auf allen Rippen (außer der V.) so breit als die Rippen selbst. Die Afterdecke ist glänzend polirt, nur längs dem Hinterrand mit einer Reihe von Borsten- punkten. Die Bauchringe und Mitte der Brust ganz glatt und kahl, die letztei'e tief quer eingedrückt, so daß der Mososternal- fortsatz zuerst schief nach unten steigt, die Brustseiten fein punktirt und behaart, der Mesosternalfortsatz lang und kräftig (P'ig. 17a). Die Vorderschienen haben beim ,^ einen, beim $ zwei scharfe Zähne an der Außenseite neben dem Spitzenzahn. Die Fühlerkeule ist beim (^ fast doppelt so lang als beim $.

S Länge lO'/a, Breite lD/25 ? Länge 24— 241/2, Bi'eite 14 mm. Ecuador, Loja (Abbe Gaujon), Quito.

Es liegen mir 2 ^^ vor, das eine satt grasgrün mit wenig Gelb aus Quito, das andere, hell apfelgrün mit breiten gelben Rändern und Streifen aus Loja. Trotz der verschiedenen Fund- orte und Färbung stimmen sie in ihren Maaßen doch fast voll-

Btett. entomol. Zeit. 1904.

295

ständig überein. Die Art ist interessant diivcli die eigenthündiche Bezalinungdes Untcrkieferhelms, den ausgcpprochcnen sexuellen Dimorphismus in Große und Fühlern und die eigenthümliche Form dos Foreeps (Fig. .50).

9. PI. valida Burnieister. Hochgewölbt, eiförmig, über den Hinterhüften verbreitert, hellgrün, oben alle Ränder wie auch die Stirunaht und ein breiter Streifen auf den Deckflügeln neben der Nahtrippe gelb, unten die Fühler und Tarsen braungelb, die Ränder der Bauchringe und die Mitte der Brust schAvarzbraun. Das Kopfschild ist schwach trapezförmig, der Rand mäßig auf- geworfen, die Oberfläche dicht gerunzelt mit eingestreuten Punkten dazwischen, nur in der Mitte vor der Stirnnaht etwas glänzend; diese ist scharf ausgeprägt, ein fein erhabener glänzend brauner Querstrich auf gelbem Grund; die Stirn ist ziemlich dicht aber fein punktirt, der Scheitel ganz glatt. Die Mundtheile sind sehr kräftig gebaut, die 3 Kauleisten am Unterkieferhelm in ihrer vorderen Hälfte frei, die basale in 2 Zähne gespalten; der mittlere Vorsprung der Unterlippe nicht rinnenartig vertieft, lang, nach oben umgebogen, das Ende zahnartig zugespitzt. Das Halsschild ist kurz, die Seiten gleichmäßig gerundet, Vorder- und Hinter- ecken zugerundel, die Oberllächc wie beim Schildchen glänzend jjolirt, punktlVei. Auf den glänzenden, beim ,^ ganz glatten, beim $ schwach gefurchten Deckflügeln lassen sich nur noch Spuren der primären Punktreihen erkennen, am deutlichst(ni neben der Naht und an den Seiten; Basis und Seitenrand sind gelb, von der ersteren verläuft neben dem Schildchen ein anfangs breiter, nach hinten verlöschender gelber Streifen im ersten oder sub- suturalen Insterstitium, Mährend die nach hinten verschmälerte Nahtrippe grün bleibt (bei gut erhaltenen Stücken prachtvoll blaugrün). Die überall fein runzlige, mäßig glänzende Afterdecke ist gelb gesäumt und spärlich gewimpert. Bauchringe und Brust in der Mitte glatt, an den Seiten fein gerunzelt, die Brust spärlich behaart; der Mesosternalfortsatz geformt wie bei der vorher- gehenden Art, nur länger. Die Vorderschionen haben beim ,j^

Stelt. ontomol. Zeit. 1904.

296

neben dem Spitzenzahn einen kräftigen mittleren und einen ganz kurzen aber scharfen basalen Seitenzahn; beim $ sind alle Zähne kräftiger, als beim ,^. Die Forcepsparameren sind an der Spitze verdickt und tragen darauf meist 4 scharfe Kanten (Fig. 54).

,^ Länge 24— 241/2, Breite 15 16; $ Länge 24—28, Breite 15 18 mm. Columbien, Caucathal, Bogota, Medellin.

10. PI. occidentalis n. sp. glans Steinh. i. 1. Der valida zunächst verwandt, aber kleiner und glänzend polirt, ohne alle Spuren von Furchen oder Punkten auf den Deckflügeln. Die Färbung ist oben fast rein gelb, nur die Mitte des Kopfschildes und der Stirn, das Halssehild und einige Streifen auf den Deck- flügeln sind noch grün, die Unterseite ist rein grün, der Meso- sternalfortsatz gelb, die Fühler, Mundtheile, Außenseite der Schienen und die Tarsen braungelb. Das Kopfschild ist etwas kürzer als bei der valida, beim (^ zerstreut puiiktirt, glänzend, beim $ grob runzlig mit eingestreuten Punkten, nur die Mitte glänzend, der Rand und die Stirnnaht sowie die 2 Punkte vor der letzteren schwarzbraun; die Stirn hat nur einige feine Pünktchen beim ,^, die beim $ gröber sind, der Scheitel ist ganz kahl, beide lebhaft glänzend. Am Unterkieferhelm ist die mittlere Kauleiste auffallend groß, ihre Mitte zahnartig vorspringend, die basale kaum halb so breit und nur ganz schwach eingekerbt. Der mittlere Vorsprung der Unterlippe ist kurz nach oben um- gebogen, rinnenartig vertieft und in der Mitte fein gekielt. Das Halsschild ist wie bei der valida geformt, die Vorderecken jedoch stumpfer, die Seitenrandfurohe bis auf einen kurzen Rest bei den Vorderecken verschwunden, die Oberfläche glänzend polirt, ganz punktfrei. Auf den Deckflügeln ist die Nahtrippe in ihi'cr vor- deren Hälfte blaugrün, außerdem noch 2 unbestimmte grüne Längswische auf der vorderen Hälfte der Scheibe, alles übrige ist grünlich gelb, Basis und Seitenrand mehr goldgelb; Furchen fehlen gänzlich, auch beim $, von den primären Punktreihen fluden sich nur noch vereinzelte Punkte nahe der Basis, am drutlichsten neben der Nahtrippe. Die Afterdecke ist dicht runzlich, beim $

ßtett. entomol. Zeit. 1904.

297

nialf, beim ,j lein seidciuniig glänzend, mit der gewöhnlichen Reihe von groben lior.'-lenpunkten längs dem Hinterrtind. Die Bauchringe tragen nur an den Seiten einige feine Pünktchen, die Brust in größerer Ausdehnung grobe Borstenpunkte, beide sind an den punktfreien Stellen glatt polirt und kahl. Der Meso- sterualfortsatz ist wie bei der valicla, der Basalzahn der Vorder- sehienen beim $ kräftig, beim q nur schwach angedeutet. Die Forcepsform (Fig. .58) ist ganz verschieden von der der calida und ähnelt der der abdominalis; doch sind ihre Spitzen etwas assjmetrisch, mit einem grob gek()rnten, scharf abgesetzten Höcker und fein gezähntem Seitenrand, während die der ahdo)irina!is symmetrisch, scharfrandig und glatt polirt sind.

,^ Länge 22—23, Breite 131/2—14; ? Länge 26, Breite I61/2 mm. Columbien, Rio Dagua (W. Rosenberg).

11. PL pomacea Erichson. Der calida zunächst verwandt, aber durch die gestrecktere, auch beim $ über den Hinterhüften kaum verbreiterte Körperform, durch die gelbe Nahtrippe, die grüne kahle Brust und den kürzeren Mesosterualfortsatz leicht zu unterscheiden. Gestreckt oval, hochgewölbt, nahezu parallelseitig, hell apfelgrün, oben alle Ränder ganz schmal, nur die Seiten und Naht der Deckflügel breiter gelb gesäumt, unten die Fühler und Tarsen braungelb. Das Kopfschild ist parabolisch, der Rand mäßig aufgeworfen, die Oberfläche dicht und fein gerunzelt, matt; die Stirnnaht ist ein ganz gerader brauner glänzender Strich auf gelbem Grunde; die Stirn ist beim $ dicht, beim (^ weitläufiger runzlig, wenig glänzend, der Scheitel weitläufig fein punktirt. Die Mundtheile sind gebaut wie bei der hiniieralis (Fig. 13), die basale Kauleiste am Unterkieferhelm jedoch nur halb so breit als die mittlere. Der Thorax ist etwas länger als bei der calida, die Hinterecken stumpf zugerundet, die nahezu rechtwinkligen Vorderecken deutlich vorgezogen, die Oberfläche glänzend mit wenigen zerstreuten feinen Pünktchen. Die Deck- tlügel sind glänzend polirt, entweder ganz glatt oder mit ganz verloschenen Furchen (hauptsächlich beim ,^), von den primären

Stett. cntoniol. Zeit. 1904.

298

Punktreiheii ist nur die erste (neben der Naht) von der Basis bis etwa über die Mitte deutlich, von den anderen linden sich Reste bei der Basis und an den Seiten; der gelbe Streifen an den Seiten ist nahe der Schulter breit und wird nach hinten immer schmäler, um am Hinterrand gewöhnlich ganz zu ver- schwinden; der gelbe Nahtstreiten, an der Schildchenspitze, nicht an der Basis, beginnend, hat zuerst die Breite der Nahtrippe und wird nach hinten schmäler, reicht aber bis zur Nahtspitze. Die Afterdecke ist wie bei der raUda fein runzlig, wenig glän- zend, der Hinterrand etwas stärker gewimpert. Die ganze Unter- seite, auch die Brustseiten siiid glänzend glatt und kahl; der Mesosternalfortsatz nur wenig kürzer, aber vorn breiter als bei der valida. Die Vorderschienen haben beim r^ und $ neben dem Spitzenzahn nur einen Seitenzahn. Der Forceps (Fig. 52) ist ähnlich dem der valida. das verdickte Ende schärfer abge- schnürt und ohne die erhabenen Kanten.

S Länge 22—24, Breite 13— 141/2^ ? Länge 231/2—28, Breite 14 16 mm. Peru, Colonie Pozuzu am Rio Chanchamayo (Dr. Abendroth), Rio Toro, Rio Mixiollo in der Prov. Huallaga, 1200 m. VlI— VIII. 1900 (C. A. Baer), Huan)bo, IV. Trim. 89 und Moyobamba (M. d. Malhan). Palcazu. Bolivien, Yungas de la Paz.

Während die aus den Cord illeren von Peru und Bolivien stammenden Stücke nur noch Spuren von Furchen auf den Deck- flügeln zeigen, findet sich auf dem Hochplateau von Mato grosso und in Goyaz eine Form, die in allen übrigen Merkmalen mit der pomacea übereinstimmt, aber ständig ziemlich tiefe Furchen mit regelmäßigen Punktreihen auf den Dcckflügeln zeigt. Charak- tei'istisch für die Art (auch die Stammform) ist, daß die benach- barten Furchen resp. Punktreihen zweier Rippen vor der Basis sich mit einander vereinigen, also die dritte mit der vierten, die vierte mit der fünften u. s. w. Diese Form, die subspec. bra- siliensis m., findet sich auf dem Planalto dos Parecis, bei Miranda im Mato grosso, XL 94^ IL 9,5 (Andeei') und bei Jalahy in Cloyaz, IX. XL 97 (Pujnlj.

Rtett. cDtomol. Zeit. 1904.

299

12. PI. abdominalis iiov. .';i)ec. Diese Art gleieht auf den ersten Blick einer pomacea und lindct sieii in den Sammlungen auch meist mit dieser Art vermengt; sie unterscheidet sich aber leicht durch die schön braunrothe Färbung der Unterseite, den großen, stark gekrümmten Mesosternalfortsatz, die in beiden Ge- schlechtern S/.ähnigen Vorderschienen und durch das gelbe Schildchen. Körperform wie bei der pomacea, oben hell apfel- griin, Kopf und Halsschild ringsum fein gelb gesäumt, das Schildchen ganz gelb, die Deckflügel an den Seiten und hinten ganz fein, an der Basis und Naht etwas breiter gelb gerandet, die After- decke einfarbig grün ohne gelben Rand; die Bauchringe sind schön braunroth, jeder mit einem schmalen grünen Querfleck in der Mitte und einem kleinen rundlichen Fleck an der Seite, die Mitte der Brust und der Mesosternalfortsatz, die Hüften und Ränder der Seitenstücke sind rothbraun, die Seiten der Brust scharf abgegrenzt grün; die Beine und Fühler sind hell röthlichbraun, der Vorderrand der Hinterschenkel grün. Form und Sculptur des Kopfes und Halsschildes wie bei der pomacea, die Deekflügel seicht gefurcht mit regelmäßigen, im Grunde bräun- lichen Punktreihen. Afterdecke fein runzlig, die ganze Unter- seite kahl, lebhaft glänzend, Vorderschienen mit 2 kräftigen Seitenzähnen neben dem langen Spitzenzahn. Der Mesosternal- fortsatz ragt bis zum Vorderrand der Vorderhüften, ist sehr breit, zuerst nach unten gesenkt, die Spitze hakenartig nach oben um- gebogen und breit gerundet.

,^ Länge 23—241/2, Breite 15; $ Länge 24—28, Breite 141/2^18 mm. Peru- Callanga, Chanchamayo (Thanim); Bolivien, Ocobamba (Garlepp).

Der auffälligen Färbung entsj)richt auch eine autfällige Form des Forceps (Fig. 53).

b. Die Deckflügel sind am Ende der Naht nicht in eine

Spitze ausgezogen. (Arten mit sehr grossem Kopf.)

1. Die Stirnnaht ist eine fein erhabene braune Linie

auf gelbem Grund, in der Mitte nicht unterbrochen.

Stctt. nntomol. Zeit. 1904. 2Ü'^

300

13. PI, mesosternalis iiov. spcc. Mäßig gewcilbt, über den Hinterhüften stark verbreitert, apfelgrün, oben alle Ränder (auch die der Afterdeeke) fein gelb gesäumt, auf den Deckflügeln die primären Ripjien mit Ausnahme der i'ünften im Ganzen lichter oder mit einem gelben Streifen, unten die Fühler und Taisen bräunlichgelb. Das Kopfschild ist in beiden Geschlechtern halb- kreisförmig, der Rand fein aufgeworfen, braun, die Oberfläche dicht runzlig mit eingestreuten groben Punkten, matt, die Stirn beim $ dicht, beim ^^ zerstreuter runzlig, der Scheitel weitläufig punktirt, beide wenig glänzend. Die Mun(j:theile sind sehr kräftig gebaut, am Unterkieferhelm sind die apicale und mittlere Kau- leiste zu einem massiven breiten Gebilde verw^achsen, unter dem die basale Kauleiste als feines spitzes Zähnchen hervorragt. Das Halsschild ist in der Mitte hochgewölbt, mit feiner Längsfurche, die Seiten abfallend, gleichmäßig gerundet, die Hinterecken ge- rundet, die Vorderecken etwas vorgezogen, schwach zugerundet, die Mitte glänzend polirt, punktfrei, die Seiten fein runzlig. Die Deckflügel sind ganz verloschen gefurcht, die primären Punkt- reihen regelmäßig und ziemlich kräftig, die Punkte im Grunde dunkel, im ersten Interstitium eine regelmäßige Punktreihe, im II. und III. einige zerstreute Punkte. Die Afterdecke ist sehr kurz, hell gelbgrün, zuweilen fast gelb, überall fein gerunzelt, am Rand spärlich gewimpert. Die Unterseite ist stark glänzend, besonders die Mitte der Brust, glatt und kahl. Die Hinterbrust ist tief eingedrückt, der Mesosternalfortsafz (Fig. 18) fünfeckig, mit seiner Spitze kaum die Mittelhüften überragend. Die A^order- schienen haben beim ^ und $ 2 scharfe Seitenzähne, der basale beim rj sehr kurz, aber scharf zugespitzt.

^ Länge 221/2, Breite 13; $ Länge 23--24i/2^ Breilo 14—15 mm. Costa-Rica, Chirripo an der atlantischen Küste; Columbien, Panama, Rio Dagua (an der pacifischen Küste), Canoas (Steinheil).

14. PI. boliviensis Blanchard. Gestreckt oval, das $ ganz schwach über den Hinterhüften verbreitert, Färbung beim ,^

Stett. entomol. Zeit. 1904.

301

Snisorfiii, hfiin $ hcllghin bis ncll.gni,,, |,eiiii ,^ ,,1m.,i ;ille Käiidcr sehr fein gelb gesäumt, nur die Nulit etwas breiter gelb, beim $ die Rippen mit Ausnahme der fünften mit einem feinen gelben Streifen; unten sind der Hintei-rand des Aftersegments und die Seiten der Bauchringe gelb, Fühler und Tarsen braungelb. Der Kopf i.st selir groß, das Kopfschild kurz, seine Seiten nach vorn wenig convergirend, die Ecken schwach gerundet, der braun- gesäumte Rand deutlich aufgebogen, die Oberlläche dicht runzlig, matt; die Stirn ist weitläufiger gerunzelt, der Scheitel zerstreut punktirt, beide schwach glänzend. Die Mundtheile sind sehr kräftig gebaut, die 3 Kauleisten des Unterkieferhelms an ihrem voi-deren Drittel frei, auch die basale breit und kräftig; die Unterlippe ist in ihrer Mitte von der Grenze des Kinns bis zur Spitze des mittleren Vorsprungs kräftig gekielt ein Merkmal, durch das sich boliviensis von allen anderen Platycoelien unter- scheidet. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, seine Seiten gleichmäßig gerundet, die Vorderecken stumpf, die Ober- lläche glatt, nur bei den Vorderecken mit einigen feinen Runzeln. Die Deckflügel zeigen beim r^ meist nur noch Spuren von Furchen, die primären Punktreihen sind nur an der Seite noch deutlich erhalten, beim $ sind sie meist etwas deutlicher gefurcht, die Punktreihen regelmäßig (die Punkte dunkel) und auch in den 3 discalen Interstitien vereinzelte Punkte. Die Afterdecke ist sehr kurz, die Oberfläche glänzend glatt, längs dem gelben Hinterrand eine Reihe borstentragender Punkte. Die Unterseite ist glänzend, glatt und kahl bis auf die Seiten der Brust, die ganz spärlich behaart sind, der Mesosternalfortsalz ist lang und kräftig, die Spitze breit zugerundet und gelb gerandet. Die Vorderschieuen haben in beiden Geschlechtern einen scharfen Scitenzahn neben dem Spitzenzahn.

S Länge 21—24, Breite 12'/2- 131/2; ^ Länge 24-26, Breite 13 151/2 inm. Bolivien, Sta. Cruz de la Sierra; Peru, Chanchamayo, Prov. Huallaga, Rio Mixiollo, 1200 m. VH. VUI. 1900 (G. A. Baer), S. Antonio am Rio .Alapiri. Iluambo, IV. Trim. 89 (M. d. Mathan).

Stctt. entomol. Zeit. 19U4.

302

15, PI. flavostriata Lutreille. Gestreckt ovtil, hoch gewölbt, das Q parallelscitig, das $ über den Hinterhüften etwas ver- breitert, hell grasgrün, oben alle Känder fein gelb gesäumt, auf den Deckflügeln sind Seitenrand und Naht breiter gelb, die primären Rippen grün und von diffusen gelben Streifen beider- seits begrenzt, die nur bei der fünften undeutlich sind oder fehlen; unten ist der Hinterrand der Bauchringe, die mittlere Längs- furche oder Naht der Hinterbrust, die Spitze des Mesosternal- fortsatzes, die Tarsen und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist doppelt so breit als lang, die Seiten nach vorn nicht conver- girend, die Vorderecken leicht gerundet, der Rand fein auf- gebogen, schwarzbraun, die Oberfläche wie die Stirn dicht und fein runzlig, wenig glänzend, der Scheitel beim (^ zerstreut fein punktirt, beim $ kaum weniger dicht gerunzelt, als die Stirn. Das Halsschild ist nur halb so lang als breit, die Basis breit lappenartig nach hinten gebogen mit deutlicher Längsfurche, die Hinterecken stumpf gerundet, die Vorderecken spitz vorgezogen, die ganze Oberfläche fein runzlig mit eingestreuten feinen Punkten, schwach glänzend. Schildchen und Deckflügel sind glatt polirt, glänzend, die letzteren mit ganz verloschenen Furchen und Punkt- reihen; alle 6 primären Rippen sind grün und beiderseits von etwas düTusen gelben Streifen an Stelle der primären Punktreihen eingefaßt, auch die Nahtrippe, die dicht an der Naht von einem äußerst feinen gelben oder rothgelben Strich, nach außen von einem breiteren gelben Streifen begrenzt wird. An den Seiten, besonders bei der fünften Rippe, fehlen gewöhnlich die gelben Streiten, bei gut erhaltenen Stücken kann man aber erkennen, daß die diese Rippe begrenzenden Punkte von einem gelben Hof umgeben sind. Die sechste Rippe oder der Seitenrand ist gelb, der äußerste Rand jedoch bei einigen Stücken grün. Die After- decke, gewöhnlich ganz unter den Deckflügeln versteckt, ist ein- farbig grün, überall runzlig mit vereinzelten groben Punkten, am Hinterrand und auf der Spitze lang abstehend gewimpert. Die Bauchringe sind glänzend, zerstreut punktirt und spärlich behaart 5

Stett. entomol. Zeit. 1904.

303

die Hinterbnisi ist im den Seiten dichter i)unktirl und lein grau beliaurt, der MesoslernaHbrtsalz his zum Vorderrand der Vorderliüften reichend, an der Basis breit, nach vorn verschmälert, die gerundete Spitze schmäler als bei der boliviensis. Die Vorder- schienen haben neben dem Spitzenzalm einen kräftigen Seiten- zahn; ein zweiter (basaler) Seitenzahn ist beim ,^ meist nur schwach angedeutet, beim $ stets gut entwickelt. Die Fühler- keule ist beim ,^ etwas länger als beim $. Die Mundtheile sind kräftig gebaut, die Schneide am Ende zahnartig vorspringend, am Unterkieferhelm die apicale und mittlere Kauleiste zu einem massiven Gebilde verwachsen, die basale ist als gerundeter schwacher Zahn in einem Ausschnitt der mittleren Kauleiste sichtbar.

S Länge 24— 28, Breite I31/2— l^Va; ¥ Länge 271/3— 32, Breite I51/2 18 mm. Venezuela, Caracas, Valencia; Colum- bien, Cauca; Ecuador, Sara-yacu (Buckley).

Bei den Stücken aus Columbien und Ecuador sind die gelben Streifen auf den Deckflügeln gewöhnlich breiter, besonders die Streifen außen neben der ersten und dritten Kippe, als bei den Stücken aus Venezuela. Li Columbien tindet sieh eine hübsche, stark gelb gefärbte Form:

var. herbacea m. Bucquet i. litt. Alle Ränder breiter gelb, das Schildchen schön rothgelb, die gelben Streifen auf der Scheibe der Deckllügel so breit, daß auf den Rippen nur feine grüne Streifen zurückbleiben, die Seiten der Deckflügel einfarbig grün, nur der Seitenrand breit gelb, sein äußerster Rand fein grün. 1 $ in der (>i)erthür'schen Sammlung.

Herr G. J. Arrow hat bereits in den Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 7 vol. IV. 1899 p. 3G9 darauf aufmerksam gemacht, daß Burmeister diese Latreille'sehe Art nicht richtig aufgefaßt hat. Die flavostriata Burmeisters ist eine sehr seltene kleine Art, die ich weiterhin unter dem Namen Tscliinlii ausführlich beschreiben werde.

Stett. eutoniol. Zeit. 1U04.

304

Iß. PL variolosa nov. ppec. Langgestreckt, ovul, auch beim 2. hinten nicht verbreitert, hochgewölbt, oben ivplelgrün, alle Ränder i'öthlichgelb, das Schildchen einfarbig röthliehgelb, unlen braunschwarz, die Schenkel und Schienen, der Mesosternalfortsatz und ein Fleckchen an den Seiten der Bauchringe grün, der Hinterrand der Bauchringe, die Tarsen und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist doppelt so breit als lang, parallelseitig, die Ecken nur i-chwach gerundet, der Rand fein aufgebogen, die Oberfläche dicht runzlig mit zerstreuten groben Punkten. Die Stirnnaht ist in der Mitte zuweilen etwas undeutlich, die Stirn beim $ wie das Kopfschild, beim ,^ weitläufiger gerunzelt, der Scheitel weitläufig fein punktirt. Das Halssehild ist Avie bei der favostriata geformt, mit mittlerer Längsfurche, stumpfen gerun- deten Hinterecken und spitzen, etwas vorspringenden Vorder- ecken, die Oberfläche äußerst fein chagrinirt, glänzend. Schiklchen und Deckflügel sind glänzend polirt, die letzteren ohne eine Spur von gelben Streifen und Furchen, die Punkte der primären Punktreihen dagegen kräftig, alle einzeln eingedrückt, im Grunde dunkel gefärbt. Die Afterdecke, von den Decktlügeln ganz über- deckt, ist einfarbig grün, überall dicht grob punktirt und lang- abstehend behaart. Die Bauchringe haben eine Querreihe borsten- tragender Punkte und an den Seiten lockere Büschel grauer Haare, die Brust ist an den Seiten lang und dicht weißgrau be- haart. Der Mesosternalfortsatz ist stark nach unten gesenkt, die Spitze kaum nach oben umgebogen, bis zwischen die Yorder- hüften ragend. Die Vorderschienen haben beim q einen, beim -9 2 Seitenzähne neben dem Spitzenzahn. Die Mundtheilc sind gebaut wie bei dev favostriata, die mittlere Kauleiste am Unter- kieferhelm auffallend kräftig und breit, die apicale wie ein feiner Kiel ihr aufgelagert.

,^ Länge 27—291/2, Bi-eite I41/2— 16; ^ Länge 31,

Breite 17 mm. Columbien, ohne genauere Fundortsangabe,

aber wahrscheinlich aus dem südwestlichen Theile des Landes.

2. Die Stirnnaht ist nur an den Seiten fein erhaben und

Stett. cntomol. Zoit. 1904.

305

bniiiii gefärbt, in der Mille inelir oder weiiiu-er

hreil unterbrochen. 17. PI. nigrostemalis nov. spcc. aslkmailca Dohru i. 1. Bunnehferi Steinh. i. 1. Gestreckt oval, das $ ganz schwach über den Hinterhüften verbreitert, hochgewölbt, sch<in bellgrün, oben alle Ränder fein rölhlichgelb gesäumt, unten die Ränder der Bauchringe und die Mitte der Brust glänzend schwarz, die Fühler und Tarsen braungelb. Das Kopfschild ist doppelt so breit als lang, die Seiten nach vorn kaum convergirend, die Ecken ganz schwach gerundet, der Rand fein aufgeworfen, die Oberfläche fein runzlig, ganz schwach glänzend; die Slirn ist ganz spärlich gerunzelt, der Scheitel nahezu punktfrei, beide glänzend. Die Mundtheile sind kräftig gebaut, wie bei humemlis (Fig. 13}. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang(6i/2Xl3 mm), vor dem Sehildchen lappenartig vorgezogen, die Hinterecken breit gerundet, die Vorderecken spitz vorgezogen, die Oberfläche ganz fein zerstreut punktirt. Das Schildchen ist ganz glatt. Die Deckflügel sind seicht gef'ureht, die primären Punktreihen regel- mäßig, die Punkte groß, dicht bei einander stehend und im Grunde dunkelgrün gefärbt, so daß stellenweise der Eindruck entsteht, als seien die Furchen dunkel gestreift; die Rippen auf der Scheil)e erscheinen heller, weil hier die Interstitien unregel- mäßige, ebenfalls dunkle Punkte enthalten, wirklich gelb gefärbt sind aber auch bei den besterhaltenen Stücken nur die Ränder; an den Seiten sind die Punkte der primären Punktreihen einzeln .lief eingedrückt ohne Furchen, wie bei der cariolosa. Die After- decke ist zum größeren Theil von den Deckflügeln überdeckt, überall i)iniktirt und dazwischen fein granulirt, ziemlich dicht abstehend behaart. Die Bauchringe und Mitte der Brust sind glänzend, glatt und kahl, nur die Seiten kurz und spärlich be- haart. Der Mesosternalfortsatz ist sehr lang und kräftig, etwas gebogen, mit der gerundeten Spitze bis zum Vorderrand der Vorderhüften ragend. Die Vorderschienen haben in beiden Ge- schlechtern nur einen scharfen Seitenzahu neben dem Spitzen-

Stett. ontoruol. Zeit. 1904.

306

Zcilin, der husale Seitcnzahii ist luieli beim $ nur ganz schwach angedeutet.

^ Länge 251/2-291/2, Breite 15—16; $ Länge 281/2—31, Breite 16'/2 19 mm. Venezuela, Merida; Columbien, Caucathal, Districto de Peveira (Roman Valencia), Bogota. Mani- zales, West-Columbien (Wallis), Rio Dagua (W, Rosenberg), Popayan (Abbe Gaujon); Ecuador, Baiza (R. Haensch), Sara- yaeu (Buckley).

var. laevigata. Alle Ränder etwas breiter rothgelb, be- sonders am Hinterrand der Deckflügel, das Schildchen rein gelb, die Deckllügel kaum noch Spuren von Furchen zeigend, die Punkte auf der Scheibe ganz fehlend, an den Seiten ganz ver- einzelt, tlach, und kaum dunkler gefärbt. Ein einzelnes (^ aus Columbien, Baranquilla.

var. pygidialis. Alle Ränder und das ganze Schildchen lebhaft rothgelb, die ganze Afterdecke gleichmäßig hellgelb, die Unterseite hell röthlich braun, der breite Rand der Bauchringe und die Mitte der Brust schwarzbraun. Ein einzelnes q aus Ecuador (Baron), wohl aus den Gebirgen bei Zamora.

18. PI. humeralis Bates. Gestreckt oval, auch beim $ hinten nicht verbreitert, hochgewölbt, hell apfelgrün, alle Ränder sehr fein gelb, das Schildchen ganz gelb, die Tarsen und Fühler hell bräunlichgelb, die Mitte der Brust gewöhnlich etwas dunkler grün, die Decktlügelrippen mit Ausnahme der fünften etwas icht^er gefärbt als die Intevstitien. Das Kopfschild ist etwas länger als bei den vorausgehenden Arten, die Seiten nach vorn etwas convergirend, die Ecken sanft gerundet, der Rand deutlich aufgeworfen,\braun, die Oberfläche dicht gerunzelt, matt; die Stirn ist fein runzlig, der Scheitel glatt, lebhaft glänzend. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, die Hinterecken breit gerundet, die Vorderecken rechtwinklg, zugerundet und nicht vorgezogen, die Oberfläche glänzend polirt, äußerst fein zerstreut punktirt. Die Deckflügel sind regelmäßig und ziemlich tief ge- furcht, die Rippen deutlich höher gewölbt als die Interstitien,

Stett. entomol. Zeit. 1904.

307

die jti-iiniii'cii l'unklrcihcii meist regolinäßip,' und im Grunde dunkelgrün gclärbt, selten hinter dem Scliildelien etwas ver- loschen; nur im ersten Intcrstilium linden sich hinter dem Schildciien zuweilen 3 4 Pünktchen. Die Afterdecke ist glän- zend, zerstreut punktirt und sj)ärlich behaart. Die Baiichringe sind glänzend, außer der gewöhnlichen Querreihe von Borsten- punkten auch an den Seiten spärliche Haare tragend; die Brust ist bis zur Glitte abstehend graugelb behaart. Der Mesosternal- fortsatz ist schwächer als bei der vorhergehenden Art, die Spitze schwach nach oben umgebogen. Die Yorderschienen haben neben dem Spitzenzahn einen kräftigen Seitenzahn; der basale Seiten- zahn ist nur beim $ ziemlich deutlich sichtbar. Mundtheile (Fig. 13a— f.) und Forceps (Fig. 51).

S Länge 25—27, Breite 15— loi/a; $ Länge 26—30, Breite 16 171/2 mm. Mexiko, Coatepcc (Flohr). Jalapa (Böge); Costa- Rica, Volcan de Irazu, 6 7000 Fuß (Rogers), V. d. Chiriqui, 4—6000 Fuß (Champion).

II. Die Oberlippe ist in der Mitte in eine feine kurze Spitze ausgezogen; die Unterlippe hat in der Mitte einen kürzeren Vorsprung, der meist gerade nach vorn gerichtet und scharf zugespitzt, selten schwach nach oben umgebogen und dann zugerundet ist (Fig. 19, 19a). In diese Abtheilung gehören zumeist kleinere und mehr flachgewülbte Arten, deren regelmäßig gefurchte Deckflügel die Afterdecke und zuweilen den hinteren Theil des Propygidiums freilassen. Ihr Mesosternalfortsatz ist nie so groß als in der vor- hergehenden Abtheilung; er nimmt bei den einzelnen Arten ganz erheblich an Länge ab, so daß die Arten dieser Abtheiluug ganz allmählig zu Callichlorh hinüberleiten.

a. Die Decktlügel sind am Nahtende in eine vor- springende Spitze ausgezogen, 19. PI. puncticollis nov. spec. Mäßig gewölbt, nach hinten stark verbreitert, hell grasgrün, auf den Deckllügeln zuweilen

Stett. ontomol. Zeit. 1904.

308

blaiigrün, die Käiider des Koples, Ilalsscbildes und Schildcliens sclimal gelb eingefaßt, auf den Deckflügebi ist die äußere Hälfte der Basis, der Seiten- und HinteiTand bis zur Nalits})itze sowie ein kräftiger Streiten auf der dritten Rippe gelb. Spitze und Hinterrand der Afterdeeke oben und ibre ganze Ventralplatte unten, der Hinterrand der Baucbringe und ein Fleckcben an den Seiten, der Mesosternalfortsatz, die Tarsen und Fübler sind bräunlicbgelb. Das Kopfscbild ist doppelt so breit als lang, die Seiten nacb vorn scln^'acb convergirend, die Ecken kraim ge- rundet, der Rand fein aufgebogen, der Vorderrand beim ,j etwas lu'iber als beim $, braun, die Stirnnabt fein, aber deutlicb er- liaben, braun, die Stirn wie das Kopfscbild dicbt runzlig mit großen umwallten Punkten, wenig glänzend, der Scheitel zerstreut feiner punktirt. Die Mundtheile (Fig. 19a c) sind relativ klein, aber kräftig gebaut, am Oberkiefer trägt der Mahlzabn nur wenige, aber sehr starke Kauleisten und am Hinterrand eine Reibe auf- fallend großer, nach hinten gerichteter Zähne; am Unterkiefer- helm sind die 3 Kauleisten vorn frei, die basale durch Ein- kerbung in 2 kurze Zähne gespalten. Das Halsschild ist relativ länger als bisher, in der Mitte etwas verbreitert, die Vorderecken spitz und deutlich vorspringend, die Seiten von der Mitte bis zur Hintereeke nach innen geschwungen, die rechtwinkligen Hinter- ecken scharf vorgezogen, die ganze Obci fläche mit großen um- wallten Punkten bedeckt, die an den Seiten tief eingedrückt, in der Mitte, die auch eine schwache Längsfurche zeigt, etwas flacher sind. Das Schildchen ist dreieckig, um die Hälfte breiter als lang, glatt. Die Deckflügel sind regelmäßig und ziemlich tief gefurcht, die primären Punktreihen regelmäßig, die Punkte tief eingestochen und im Grunde dunkel gefärbt, im I. Interstitium eine vollständige Punktreihe, im H. und III. je eine Reihe, die an der Basis verloschen ist; der Apicalbuckel springt stark vor und auf der III. Rippe befindet sich ein scharf begrenzter gelber Streifen, der auf dem A})icalbuckel umbiegt und bis zur Ver- einigung mit der IL Ri])pe geht, ohne jedoch für gewöhnlich

Stett. entomol. Zeit. 1904.

309

sich aiil' diese (oi-lziiscizoii; flus Nalilciidc ist bei gut erlialtcneii Stücken iif eine klüftige Spitze ausgezogen, die wie der Hiuter- nind gell) gefärbt ist. Das ProjMgidiiini ist fast ganz frei und grob punktirt; die Afterdecke ist überall weitläufig mit großen umwallten Punkten bedeckt, bei der Spitze und am Scitcnrand mit langen rothen Haaren; die Baucliringe sind wie die After- decke punktirt, kahl, die 3 letzten Stigmen auflallend groß, die Seiten der Brust und der Hinterrand der Schenkel mit langen graugelben Haaren dicht bekleidet; die Hinterbrust ist schwach der Länge nach gefurcht, nicht quer eingedrückt, der Mesosternal- fortsatz gerade nach vorn gerichtet, relativ schmal, vorn zuoe- spitzt, bis zum Hinterrand der Vorderhüften reichend. Die Beine sind bei dieser Art auffallend dünn, die Vorderschienen in beiden Geschlechtern mit 2 spitzen Seitenzähnen neben dem Spitzen- zahn, die innere Klaue der Vorderfüße beim ^ so kurz und fein gespalten, daß man sie für einfach halten könnte, die Fühler- keule beim ,^ fast doppelt so lang als beim $.

var. bilineata. Unter etwa 50 Stücken befanden sicli auch einige wenige, nur $, bei denen auch die H. Bipj»e einen scharf begrenzten gelben Streifen trägt.

var. iinicolor. Die Deckllügel sind, abgesehen von dem gelben Seitenrand, einfach grün.

^ Länge 171/2—191/2, Breite 10 II1/2; $ Länge 21 1/2— 22, Breite 12 13'/2 mm. Venezuela, Valencia, Caracas; Colum- bien, Bogota, Ocana, La Vega, Caucafhal: Ecuador, Loja, Sara-yacu (Bucklev).

20. PL Tschudii nov. spec, PI. flacolhteala sensu Curm. Burmeisteri Arrow i. litt. Mäßig gewölbt, nach hinten ver- breitert, apfelgiün, alle Pänder des Kopfes, Halsschiidcs, Schildchens und der Deckflügel gelb gesäumt, auf letzteren außerdem alle Bippen (die V. schwach) mit einem scharf begrenzten gelben Streifen, die Afterdecke am Hinterrand breit gelb gesäumt, unten ist die Mitte der Bauchringe und Brust zuweilen braun, der Mesosternalfortsatz gelb, die Fühler und Tarsen brauneelb. Das

Stett. GEtomol. Zeit. 1904.

310

Kopfschild ist doppelt so breit als lang, die Seiten parallel, die Vordereeken ganz schwach gerundet, der Hand ringsum fein auf- gebogen und braun gesäumt, die Oberfläche dicht und kiäftig gerunzelt mit eingestreuten großen Punkten, wenig glänzend; die Stirnnaht ist geradlinig, eine fein erhabene braune Linie auf gelbem Grunde 5 die Stirn ist in Form eines Dreiecks kräftig punktirt, der Scheitel glatt, lebhaft glänzend. Die Oberlippe ist dicht und grob punktirt mit einem queren Grübchen vor der sehr kurzen Spitze; die Unterlippe (Fig. 20) hat eine ganz kurze mittlere Spitze, die fein gespalten ist; am Unterkieferhelm (Fig. 20a) sind die 3 Kauleisten in ihrer vorderen Hälfte frei, die apicale springt ähnlich wie bei der forcipalis zahnförmig weit vor, von der basalen ist auf der der Mundhöhle zugekehrten Seite ein etwas längerer Zahn abgespalten. Das Halsschild ist glänzend polirt, mit ganz wenigen, nur unter der Lupe sichtbaren Pünktchen bei den Vorderecken, bei der Burmeister'schen T^'pe in der Mitte 41/2 mm lang, an der Basis 8'/2 mm breit, in der Mitte ziemlich stark erweitert, die Seiten nach vorn convergirend, nicht gebogen, die spitzen Vorderecken scharf vorgezogen ; nach hinten con- vergiren die Seiten nur wenig, die scharf rechtwinkligen Hinter- ecken sind deutlich vorgezogen ; an Stelle des Seitengrübchens befindet sich ein gelber Fleck. Die Deckflügel sind regelmäßig gefurcht, die Furchen in der Mitte tiefer eingedrückt als vorn und hinten, die Punkte der primären Punktreihen sehr fein, im Grunde dunkel, außerdem im L Interstitium noch eine einfache Punktreilie, Die Afterdecke ist glänzend i)oliit, längs dem Hinter- rand und bei der Spitze mit großen Punkten, aus denen lange gelbe Haare entspringen. Die Bauchringe sind glänzend, in der Mitte glatt mit der gewöhnlichen Querreihe borstentragender Punkte, an den Seiten weitläufig punktirt und zerstreut gelb beiiaart. Die Hinterbru&t ist der Länge nach fein gefurcht, nur ganz ilach quer eingedrückt, die Seiten grob punktirt und dicht lang gelblich behaart, der Mesosternalfortsatz gerade nach vorn gerichtet, mäßig lang, breit zugerundet. Die Schenkel sind am

Btett. entomol. Zeit. 1904.

311

Hink'iTuiul l;ui<; und diclil l»cliaiir(, chcnso die Scliioiieu um Inneni-aud, wührcnd sie am Außfurand mit langen P])ilzen Stacheln bewehrt sind; die vorderen haben an der Seile zwei Zähne, deren mittlerer dem upiealen stark genähert ist, während der basale, beim $ kräftig, beim (^ nur als feine Spitze vorspringt. Die Fühlerkeule ist beim (^ so lang als die Geißel, beim $ nur reichlich halb so lang.

,^ Länge 20, Breite 11 nun. Peru, von Herrn v. Tschudi gesammelt und ihm gewidmet; ein $ in meiner Sannnlung stammt aus Bolivien, Yungas de la l'az, und mißt 2(>'/2 mm in der Länge, 11 in der Breite.

Burmeister giebt die Länge seiner Art mit 8 9 Par. Linien an; im Hallenser Museum belindet sich aber nur ein einziges Stück, ein (^, das die oben angegebenen Maaße hat und von dem die vorstehende Beschreibung (mit Ausnahme der Mundlheile) entnommen ist.

21. PI. Wallisi nov. spcc. Der voi hergehenden Art zu. nächst ver\A'andt, aber meist größer und vor Allem durch die Form des Kopfschildes und Ilalsschildes verscliieden. Zien)lich dach gewölbt, besonders die $, nach hinten verbreitert, schön apfelgrün, alle Ränder des Kopfes, Halsschildes, Schildchens und der Deckllügel ziemlich breit gelb eingefaßt, auf letzteren außer- dem die Rippen mit Ausnahme der V. mit breiten gelben Streifen, die Afterdecke gelb gerandet, unten der Mesosternalfortsatz gelb gerandet, die Kniee, Fühler und Tarsen braungelb. Das Kopf- schild ist länger, als bei der vorhergehenden Art, die Seiten nach vorn conveigirend, die Ecken breit zugerundet, beim ^ zuweilen fast halbkreisförmig, der Rand ringsum fein aufgebogen und braun gesäumt, die Oberfläche wie auch die Stirn äußerst dicht und fein runzlig, der Scheitel weitläufig j)unktirt, der ganze Kopf nur wenig glänzend. Die Mundtheile sind gebaut wie bei der vorhergehenden Art, am Unterkieferhelni ist aber auch die ndttlere Kauleiste durch mehr oder weniger tiefe Einkerbung in zwei Zähne gesi>alten. Das Halsschild ist glänzend pulirt, überall

Stott. crtoniol. Zeit. 1ÜU4.

312

äußerst fein punktirt, die Seiten in selnvachem Bogen gerundet, die fast rechtwinkligen Vorderecken nur ganz schwach vor- gezogen, die sanft gerundeten Hinterecken nicht vorgezogen. Die glänzend polirten Deckflügel sind tief gefurcht auf der Scheibe und hier die Punktreihen in den Furchen ganz fehlend oder nur sehr schwach; an den Seiten sind die Furchen flach und dafür die Punktreihen deutlicher; gewöhnlich zeigt nur das erste, zu- weilen auch das zweite und dritte Interstitium eine Punktreihe. Was die Färbung der Deckflügel betrifft, so ist die Basis grün, der Seiten- und Hinterrand, sowie der zweite und dritte Rippen- streifen so breit wie die betr. Rippen, der vierte Rippenstreifen ist bei der Basis gewöhnlich verloschen; auf der Nahtrippe ist der Nahtrand äußerst fein gelb, die Nahtrippe in der größeren Breite grün und der gelbe Streifen, der der Nahtrippe zukommt, verläuft zum kleineren Theil auf dieser selbst, zum größeren Tlieil im subsuturalen Interstitium. Die Afterdecke ist äußerst fein und dicht runzlig, mäßig glänzend, längs dem Hinterrand wie gewöhnlich mit vereinzelten Borstenpunkten. Die Bauchringe sind sehr glatt und glänzend, nur an den Seiten ganz fein runzlig und ohne die gewöhnliche Querreihe borstentragender Punkte. Die Brust ist. tiefer quer eingedrückt, als bei der Tschinlit, der Mesosternahorlsatz daher auch etwas mehr nach unten gesenkt, relativ etwas kürzer und spitzer. Füße und Fühler wie bei der Tschvdii.

,^ Länge 211/2— 24, Breite ll'/g— 13; $ Länge 24'/2— 27, Breite JS'/^ 15 mm. Columbien, Frontino (Wallis), Bogota, Manizales (Steinbeil), Caucathal, Districto de Pereira (Roman M. Valencia); Ecuador, Sara-yacu (Buckley).

b. Die Deckflügel sind am Nahtende nicht in eine Spitze ausgezogen.

1. Das Halsschild ist, abgesehen von der gelben Um- randung, einfarbig grün.

22. PL Burmeisteri nov. sjxc. Eine ganz auffallende Art, die auf den ersten Blick lebhaft an die Arten der /»/7f//rt-Gruppe

ßtett. entomol. Zeit. 1904.

313

erinnert; aber die lO-gliedrigen Fühler und der kurze i'ein zu- gespitzte Fortsatz der Lippen trennt sie sicher von diesen. Der Körper ist eiförmig, hinten stark verbreitert und hoch gewölbt, nach vorn verschmälert und abgeflacht, hell apfelgrini, die Ränder des Kopfes, Halsschildes und Schildehens sind fein gelb gesäumt, auf den Deckflügeln ist die Basis und der Seitenrand bis zur Nahtspitzc breit gelb, auf der Nahtrippe die äulk'rste Naht fein gelb, daneben ein feiner blaugrüner Streifen und daneben bis zur ersten Punktreihe ein breiterer gelber Streifen; auf der II. Rippe ist ein schmälerer, auf der III. ein sehr breiter gelber Streifen, auf der 4. ein sehr feiner Streifen in der ganzen Länge, auf der 5. nur auf der hinteren Hälfte; alle Streifen sind scharf abgegrenzt; auf der Afterdecke ist der Hinterrand diffus gelb, unten die Analplatte, alle Trochanteren und die Spitze des Mesosternalfortsatzes hellgelb, die Fühler, Tarsen und Spitzen der Schienen sowie die Kuiee braungelb. Das Kopfschild ist do])pelt so breit als lang mit parallelen Seiten und sehwach gerundeten Vorderecken, der Hand ringsum ganz fein aufgebogen, braun, die Oberfläche dicht imd grob gerunzelt mit eingestreuten groben Punkten, matt; die Stirn ist kaum schwächer sculptirt, der Scheitel ziemlich dicht mit großen flachen Punkten bedeckt, beide wenig glänzend. Die Mundtheile sind kräftig gebaut, der Rand der Oberlippe nach oben abgebogen, der mittlere Vorsprung der Unterlippe etwas nach oben umgebogen und tief eingekerbt, so daß neben einander 2 kuize Spitzen nach oben ragen; am Ober- kiefer ragt das Ende der Schneide zahnartig nach innen vor, am Unterkiefer ist die Tastersehuppe auflallend breit, am Helm die mittlere Kauleiste stark verbreitert, die apicale und basale Kauleiste springen als kurze kräftige Zähne über und unter ihr vor. Das Halsschild ist 1lach gewölbt, nach vorn erhel)lich al)- l'allend, die Seiten von der Mitte nach hinten stark convergirend, die Hinterecken daher sehr stumpf, schwach gerundet, die Vorder- ecken nahezu rechtwinklig, wenig vorgezogen, die Oberfläche lebhaft glänzend, überall, auf der Scheibe nur etwas weitläuliger

Btett. entomol. Zeit. 1904. 2i

314

als an den Seiten, mit scharf unigrenzteu kreisrunden Punkten bedeckt. Das Schildchen zeigt nur an den Seiten einige flache große Punkte. Die Deckflügel sind le))haft glänzend wie lackirt, auf der Seheibe ziemlieh tief, an den Seiten flach gefurcht, die Punkte der primären Punktreiheu sind verschwunden bis auf kurze Reste an dem basalen Drittel der I. und V. Rippe, wo sie auch braun gefärbt sind. Die Afterdecke ist matt, überall dicht punktirt und mit kurzen abstehenden braunen steifen Härchen dicht bekleidet, längs dem Hinterrand und bei der Spitze außerdem mit den gewöhnlichen langen gelbrothen Borsten, die hier aber auch etwas dichter stehen als gewöhnlich. Die Bauch- ringe sind in der Mitte glänzend, sehr dicht mit feinen hufeisen- förmigen Punkten bedeckt, an den Seiten grob runzlig, matt und greis behaart 5 ebenso sind die Seiten der Hinterbrust sculptiit und dicht behaart, während die Beine weitläufiger punktirt und behaart sind. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn ge- richtet, bis zum Vorderrand der Vorderhüften reichend, an der Basis breit, nach vorn fein zugespitzt, die Spitze schwach nach oben umgebogen. Die Vorderschienen haben beim $ einen großen Seitenzahn dicht neben dem Spitzenzahn und weiterhin einen kurzen stumpfen basalen Seitenzahn.

$ Länge 30, Breite 17 mm. ,^ ignotus. Bolivien, Yungas de la Paz.

23. PI. unguicularis nov. spec. Ausgezeichnet durch die stark verlängerten und gekrümmten drehrunden Vorderklauen des ,^. Ziemhch hoch gewölbt, nach hinten verbreitert, hellgrün, oben alle Ränder fein gelb gesäumt, auf den Deckflügeln außerdem die dritte Rippe mit einem breiten, die zweite und vierte mit abgekürzten schmalen gelben Streifen, unten ist die Ventralplatte des Aftersegmentes und die Brust schwarzln-aun, die Ränder der Bauchringe und der Mesosternalfortsatz gelb, die Tarsen und Fühler braungelb. Das Ko})fschild ist ziemlich lang mit pariillelen Seiten, die Ecken schwach gerundet, der Rand beim q höher aufgebogen als beim $, die Oberllächc diclil und grol) runzlig,

Stctt. eutomol. Zeit.. 1904.

315

die Stirn leiner runzlig mit eingestreuten großen Punkten, der Scheitel zienilieh diehl lein iMuiklirt, der ganze Kopf nur schwaeh glänzend. Die Mundtheile sind wie bei der vorhergehenden Art kräftig gebaut, am Unterkiefcrhelm die apieale Kauleiste fest mit der mittleren verwachsen und nur die basale vorn frei vor- springend. Das Halssehild ist glänzend poliit, nur vorn und an den Seiten mit einigen feinen Pünktchen, die Basis in der Mitte lai)penartig nach hinten gezogen, die Seiten von der Basis nach vorn ganz gleichmäßig convergirend, die Hinterecken breit ge- rundet, die stumpfen Vorderecken kaum vorspringend. Das Schildchen, von langen gelben Haaren vorn verdeckt, ist glänzend polirt, punktfrei. Auf den glänzend glatten Deckflügeln sind nur die II. und IIL Rippe convex und von seichten Furchen begrenzt; die Punkte der primären Punktreihen sind nur hinter dem Schildchen und an der Seite neben der Schulter noch ziemlich erhalten, sonst ganz verloschen. Die Afterdecke ist glänzend polirt, die basale Hälfte ganz w^eitläutig fein punktirt, die apieale Hälfte ziemlich dicht mit großen runden Punkten, aus denen lange gellte Haare entspringen. Die Bauchringe sind in der Mitte ganz glatt und kahl, an den Seiten ziemlich dicht punktirt und behaart, die Brust und die Schenkel dagegen sehr dicht punktirt und lang graugelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist wagerecht und reicht nur bis zum Hinterrand der Vorderhüften ; die Vorderschienen haben in beiden Geschlechtern 2 Seitenzähne, beim ,^ ist das Klauenghed und die Klauen (Fig. 21) der Vorder- füßc stark verlängert ohne gerade auffallend verdickt zu sein, die vordere Klaue kaum sichtbar eingeschnitten: die Fühlcrkeule ist fast doppelt so lang als beim $.

^ Länge 19—21, Breite IIV2 12; ? Länge 20— 22'/2, Breite W/2 13'/2 umi- Venezuela, Merida; Columbien, La Vega; Ecuador, Zamora (Baron); Peru.

24. PL flavoscutellata nov. spec. Der vorhergehenden Art nahe verwandt und hauptsächlich durch das ganz gelbe Schildchen, das lrai)ezförmige Kopfschild und die dichte Punk-

Stolt oufomol. Zoit. H;Ü4. 21 "

316

tiruug von Halsschild und Afterdecke von ihr unterschieden. Gestreckt oval, nach hinten etwas verbreitert, ziemlich hoch ge- wölbt, hellgrün, oben alle Ränder schmal gelb und darüber am äußersten Rande ganz fein braun gesäumt, das Schildchen ganz gelb, auf den DeckttUgeln die III. Rippe mit einem kräftigen gelben Streifen, die II. bald etwas lichter als die beiden Inter- stitien nebenan, bald mit einem schmalen an der Basis ver- loschenen gelben Streifen; das Aftersegment ist oben an den Seiten schmal gelb gesäumt, unten schwarzbraun, die Ränder der Bauchringe, die Mitte der Brust, die Innenseite der Schienen und die Fühler rothbraun, die Tarsen und die Spitze des Mesosternal- fortsatzes gelb. Das Kopfschild ist ziemlich lang, seine Seiten nach vorn convergirend, die Ecken stärker gerundet, der Rand fein aufgebogen, schwarzbraun, seine Oberfläche wie die Stirn bis hoch auf den Scheitel hinauf dicht und grob gerunzelt mit eingestreuten großen Punkten, matt, nur der zerstreut fein punk- tirte Scheitel ist glänzend. Die Mundlheile sind ähnlich wie bei der vorhergehenden Art kräftig gebaut, am Unterkieferhelm die apicale Kauleiste als kräftiger Zahn vorspringend, die mittlere und basale durch tiefe Einkerbung in je 2 Zähne gespalten. Das Halssehild ist wie bei der nngincuJaris geformt, die Ober- fläche überall dicht mit sehr feinen Pünktchen und außerdem vorn und an den Seiten mit großen flachen kreisrunden Punkten. Das glänzend polirte Schildchen hat nur an den Seiten einige feine Pünktchen. Auf den wie lackirt glänzenden Deckflügeln sind nur die II. und III. Rippe von ganz feinen Furchen begrenzt, die primären Punktreihen dagegen alle ganz regelmäßig und außerdem in allen Interstitien mehr oder weniger regelmäßige Punktveihen, alle Punkte sehr fein und flach, im Grunde braun. Die Afterdecke ist glänzend polirt, nur ein kleiner Fleck in der Mitte beim Vorderrand punklfrei, die übrige Oberfläche dicht bedeckt mit großen Punkten, aus denen graugelbe Haare ent- springen, die nach der Spitze hin immer länger werden. Die Bauchringe sind glänzend, in der Mille weitläufig, an den Seiten

Stelt. eiitoniol. Zeit. ]y04.

317

rliclil niii ]i;iiirlr;iii,ciiilcn Tiiiiklcii licdrrkt; die Brust so diclil und 1:1112, grauucll» hcliaiirt, daß dir Si'id|)lur daniiiU'r iiiclit zu erkennen ist; auch die Schenkel und Schienen sind zienrilich dicht punktirt und lang beluiavt. Der MesosternaUbrtsatz ist wie bei der ungniculans gebaut, von den 2 Seitenzähnen der Vordorschienen ist der basale zuweilen lein angedeutet, häufiger ganz verloschen. Beim ^j ist das Klauenglied der Vordertarsen stark verdickt, viel stärker als bei dei' vngnicvlaris, die größere Klaue kürzer und dicker, vorn flach verbreitert und an der inneren Ecke ein Ixiiner spitzer Zahn abgespalten, der länger ist als der breite innere Zahn.

,^ Länge 22—231/2, Breite I21/2 13 mm. $ ignota. Bolivien, Prov. Cochabamba (P. Germain 1889). 7 (^.

25, PI. hirta nov. spec. Der vorhergehenden Art nahe verwandt, gestreckt oval, hinten verbreitert, ziemlich hoch ge- wölbt, hellgrün, alle Ränder des Kopfes, Halsschildes, Schildchens und der Deckflügel ziemlich breit gelb gesäumt, auf letzteren außerdem alle Rij)pen mit Ausnahme der fünften mit einem gelben Streifen, die Spitze der Afterdecke und der Mesosternal- fortsatz sind gelb, die Ventralplatte des Aftersegmentes, der Hinterrand der Bauchringe und die Brust braunschwarz, die Tarsen und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist ziemlich lang, seine Seiten nach vorn convergirend, der Rand mäßig hoch auf- gebogen, schwarzbraun, ebenso die kielarlig erhabene Stirnnaht glänzend schwai'zbraim auf gelbem Grund, die Oberfläche dicht und grob gerunzelt, die Stirn feiner gerunzelt und dazwischen weitläufig punktirt, der Scheitel kaum spärlicher punktirt, der ganze Kopf schwach glänzend. Die Mundtheile sind ähnlich wie bei der flacoscutellata. die .5 Zähne am Unterkieferhelm aber länger und S{)itzer. Das Halsschild ist kürzer, doppelt so breit als lang, in der Glitte verbreitert, die Seiten nach vorn und hinten convergirend, die stumpfen Hinlereeken uiul rechtwinkligen Vorderecken nicht gerundet und nicht vorgezogen: die Seiten- randfurche, die sich eine uanz kurze Strecke auf den Hinterrand

Stett. eutoniol. Zeit. 1904.

318

fovtHelzt, gehl, von der Mitte ab fast ganz auf den äußersten Seitenrand über, der von bier bis vorn braun gesäumt ist; die Oberfläche ist überall dicht punktirt, nur die Mitte vor dem Schildchen weitläufiger und feiner punktirt und stärker glänzend. Das Schildchen hat ebenso wie der Thorax eine seichte mittlere Längsfurche und einige spärliche Pünktchen nahe den Seiten. Auf den glänzenden Deckfliigeln sind die II. und III. (nicht die I.) Rippe ganz schwach convex, die sie begrenzenden Furchen ver- loschen, während die Seiten noch ziemlich regelmäßige Fm-chen zeigen, die primären Punktreihen sind regelmäßig, die Punkte gedrängt und braun, außerdem die vier ersten Interstitien dicht und fein unregelmäßig punktirt, die ganze Oberfläche auf der Scheibe fein querrunzlig. Die Afterdecke ist glatt polirt mit ganz wenigen feinen Pünktchen auf der Mitte und den gewöhn- lichen großen Punkten längs dem Seitenrand und an der Spitze, aus denen lange graugelbe Haare entspringen. Die Bauchringe sind glatt, in der Mitte zerstreut, an den Seiten dichter punktirt und lang gelb behaart, die Brust und Beine dicht und lang ab- stehend graugelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist gerade nach vorn gerichtet, scharf zugespitzt und reicht nicht ganz bis zu den Vorderhüften. Die Vorderschienen haben 2 scharfe Seitenzähne neben dem Spitzenzahn, der mittlere dem apicalen genähert, das Klauenglied der Vorderfüße beim ,^ nur M-enig verlängert aber sehr stark verdickt mit einem kräftigen Zahn an der Innenseite, die größere Klaue verdickt und verbreitert, ziemlich tief ungleich gespalten. Die Fühlerkeule ist beim <^ nur wenig länger als beim $.

S Länge 171/2 19^2, Breite 91/2; $ Länge 20—22, Breite 10—11 mm. Bolivien, Cochabamba (Germain). 6 ,^ und 3 $, beide Arten in der Sammlung des Herrn Oberthür.

26. PI. confluens nov. spec. DeyroUe i. 1. Hochgewölbt, oval, das $ hinten stark verbreitert, hellgrün, wie lackirt glän- zend, alle Ränder des Kopfes und Halsschildes gelb gesäumt, das Schildchen gelb mit einem grünen Fleck in der Mitte, die Deck-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

319

fliigt'l mit breiter gelber Basis imd Seitenrand, die T. II. und III. Ivippe'iu ganzer Breite gelb, von der dritten geht kurz vor der Mitte ein kräftiger gelber A.st zur Basis der vierten Rippe, die ebenso wie die fünfte einen feinen gelben Streifen trägt. Die Afterdecke ist ringsum fein gelb gesäumt, unten ist die Ventral- platte des letzten Segmentes, der Hinterrand und ein Seiten- streifen auf den Bauchringen sowie der Mesosternalfortsalz gelb, die Trochanteren, Tarsen und Fühler bräunlichgelb, die Mitte der Brust gewöhnlich braun. Das Kopfschild ist nahezu halb- kreisförmig, der Rand und die Stirnnaht ziemlieh hoch auf- geworfen und fein braun gesäumt, die Oberfläche dicht gerunzelt matt; die Stirn ist beim q nur ganz fein und zerstreut, beim $ dichter und gröber punktirt, der Scheitel glatt, glänzend. Das Halsschild ist in der Mitte erweitert, die Seiten nach vorn und hinten gleichmäßig convergirend, die Ecken weder gerundet noch vorgezogen, die Mitte mit einer Längsfurche, die Oberfläche glänzend polirt, nur bei den Vorderecken mit einigen wenigen Pünktchen. Auf den Deckflügeln heben sich die convexen 3 ersten Rippen von den flachen Interstitien scharf ab, die sie be- grenzenden Furchen sind ganz seicht, die Punkte der primären Punktreihen bis auf geringe Reste hinter dem Schildchen und an den Seiten verschwunden. Die Afterdecke ist glatt polirt, nur an der Spitze und den Seiten mit einigen zerstreuten Borsten- punkten. Die Bauehringe sind in der Mitte glatt, an den Seiten spärlich punktirt und behaart, die Brust und Beine dagegen ziemlich dicht und lang zottig behaart. Der Mesosternallbrtsatz ist gerade nach vorn gerichtet, vorn breit gerundet, die Mittel- hüften nur ganz wenig überragend. Die Vorderschienen haben 2 Seitenzähne neben dem Spitzenzahn, der basale beim ^ sehr klein und meistens ganz lehlend; die Fühlerkeule in beiden Ge- schlechtern etwa gleich lang.

Die Mundfheile sind im Ganzen kleiner und schwächer als bei den vorausgehenden Arten, am Unterkieferhelm die 3 Kau- leisten bis auf kurze Si)itzen mit einander verwachsen, die apicale

Stett. oulomol. Zeit. 1904.

320

und basale einraclie kurze Zähnchen, die niiillere in 2 Zälinchen gesj)alten.

^ Länge 18— 2O1/2, Breite 10 10'/2; -9 Länge 21, Breite 12'/2 mm. Bolivien, Tanampaya (Garlepp), Sorata (Brown).

27. PL chrysotina nov. spec. Eine der hübschesten Arten der Gattung, die mit ihrer grellen gelben und grünen Färbung an südamerikanische Papageien (Chrysotis) erinnert. Flach ge- w()lbt, gestreckt oval, das $ nur ganz schwach hinten ver- breitert, hell apfelgrün, glänzend polirt, oben alle Ränder des Kopfes und Halsschildes fein gelb gesäumt, das Schildchen gelb mit einem grünen Punkt bei der Spitze, auf den Deckflügeln die Basis breit gelb, die Rippen mit Ausnahme der fünften, die nur in der hinteren Hälfte einen feinen gelben Strich hat, mit ziemlich breiten gelben Streifen, unten ist der letzte Bauchring und der Hinterrand der übrigen Bauchringe, der Mesosternalfortsatz, die Beine und Fühler hell bräunlichgelb, die Brust meist dunkelgrün oder bräunhch. Das Kopfschild ist doppelt so breit als lang, beim $ die Seiten parallel, beim ,^ schwach convergirend und die Vorderecken etwas mehr gerundet, der Rand ringsum mäßig hoch aufgebogen und braun gesäumt: die Stirnnaht ist fein erhaben, braun auf gelbem Grund, mit einem kleinen braunen Fleckchen beiderseits nahe der Seite; die Oberfläche ist glatt, glänzend, mit großen runden Punkten ziemlich dicht bedeckt ; die Stirn ist äußerst fein und weitläufig punktirt, der Scheitel ganz glatt, beide lebhaft glänzend. Die Mundtheile sind klein aber kräftig gebaut, am Unterkieferhelm die apicale Kauleiste als scharf zugespitzter langer Zahn vorspringend, die mittlere Kauleiste stark und breit, die basale durch kurze Einkerbung in zwei stumpfe Zähne gespalten. Das Halsschild ist doppelt .so breit als lang, in der Mitte vei'breitert, die Seiten nach vorn und hinten gleichmäßig convergirend, die stumpfen Hinlerecken ganz schwach gerundet, die scharfwinkligen stumjjfen Vorderecken kaum vorgezogen, die glatt polirte Oberfläche mit einigen feinen Pünktchen bei den Vorderecken, mit Andeutung einer mittleren

Stett. entomol. Zeit. 1904.

321

Läng>jfiirf'I)e und Ihicliem ScitcngriilK-licii. Die DL-cldliicicl sind regelmäßig' und (iel" gefurcht, die Punkte der primären I'indd- reihen wie auch die mehr oder minder rcgehnäßigen Punktreihen in den 3 discalen Interstitien sind sehr fein und mehr durch ihre braune Färbung als durch Größe und Tiefe auflallcnd. Im Verlauf der Hippen weicht chrijsofina von dem in Fig. 9 ge- gebenen Schema insofern etwas ab, als die vierte und fünfte Rippe sich in Form eines latcin. U vor dem Spitzenbuckel mit einander vereinigen und der aus dieser Vereinigung entspringende Ast dann zur dritten Rippe geht. Die Afterdecke ist glatt polirt, die apicale Hälfte und die Seiten mit zerstreuten flachen Punkten, aus denen zarte graugelbe Haare entspringen. Bauehringe und Brust sind dicht mit großen flachen Punkten bedeckt und die erstcren an den Seiten spärlich, die letztere überall lang und dicht graugelb behaart. Der Mesosternalfortsatz ist ziemlieh lang, etwa bis zum Hinterrand der Vorderhüften reichend, gerade nach vorn gerichtet und sehwaeh lanzenförmig. Die Vorderschienen haben in beiden Geschlechtern 2 Seitenzähne, der basale beim ,^ wie gewöhnlieh kürzer als beim '$, die Fühlerkeule in beiden Geschlechtern etwa gleich lang.

,^ Länge 171/2 I8V2, Breite 10; $ Länge IS'/s— 20, Breite 10 1/2 11 mm. Bolivien, Chaco.

Ich habe von dieser Art eine große Anzahl imterh^ueht. die alle von demselben Fundort stammten, etwa 40 q und 8 $, und bei ihnen nur sehr geringe Abweichungen in Größe, Färbun«; und Sculptur gefiniden.

28. PI. pulchrior nov. spec. Der vorhergehenden Art sehr nahe verwandt und auf den ersten Blick mit ihr zu verwechseln, aber etwas größer und kräftiger gebaut, oben hell apfelgiiin. alii' Randes des Kopfes und Halsschildes gelb, das Sehildchen gelb mit grünem Punkt, auf den Decktlügeln -tragen alle 6 primären Ri])j)en breite gelbe Streifen und außerdem auch die 3 discalen Interstitien zuweilen einen feinen gelben Strich, die Aflerdeckc ist hellgrün oder gelbgrün mit breitem gelbem Rand-, unten sind

Stett. eutoniol. Zeit. 19Ü4.

322

die Baiichringe und die Miüe der Brust, zuweilen auch die ganze Brust schwarzbraun, die Beine blaßgrün, der MesosternaHbrtsat/ gelb, die Ränder der Bauchringe, die Trochanteren, Tarsen, Mundtheile und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist doppelt so breit als lang, rechtwinklig mit abgerundeten Vorderecken, der Rand ringsum ziemlich hoch aufgeworfen, gelb mit feinem braunem Saum, die Oberfläche dicht und kräftig gerunzelt, wenig glänzend; die Stirn ist zerstreut fein punktirt. der Scheitel punkt- frei, beide glänzend polirt. Am Unterkieferhelm steht an der Spitze ein langer kräftiger Zahn, die mittlere Kauleiste ist nur schwach, die basale dagegen tief gekerbt; die Unterlippe ist in der Mitte der Länge nach gefurcht, aber kaum sichtbar ein- geschnitten. Das kurze Halsschild ist in der Mitte stark ver- breitert, die spitzen Vorderecken weit vorspringend, die Seiten zwischen Mitte und Hinterecken nach innen geschwungen, die letzteren auf den Schultern aufliegend, die ganze Oberfläche wie das Sehildchen glänzend lackirt, punktfrei. Die Deckflügel sind ganz verloschen gefurcht, die primären Punktreihen regelmäßig, ihre Punkte sehr fein und dunkel, außerdem zuweilen in allen Interstitien regelmäßige dunkle Pünktchen:^ alle primären Rippen haben breite gelbe Streifen und außerdem haben die 3 discalen Interstitien feine gelbe Striche. Die Afterdecke ist fein gerunzelt, wenig glänzend, die Seiten und Spitze mit rothen Borsten. Die Bauchringe sind in der Mitte glänzend pohrt, die Seiten fein ge- runzelt, die Brust an den Seiten dicht mit großen flachen Punkten, dicht und lang grau behaart, ebenso die Schenkel:, an den Vorder- schienen der basale Seitenzalm beim o scharf vorspringend.

,^ Länge 20—21, Breite 10—11 mm^ $ ignota. Boli- vien, Yungas de la Paz^ Cochabamba?

29. PI. prasina Erichson. Von dieser Art habe ich außer der Type im Berliner Museum noch keine weiteren Stücke ge- sehen. Diese ist ein ,^, LTnicum, ganz flach gedrückt, wie gepreßt, aber in der Färbung und auch sonst gut erhalten. Die Färbung ist olivengrün, der Kopf, die Seiten des Halsschildes,

Stett. entomol. Zeit. 1904.

323

die Ränder des Scliildchen.s und die Seiten der Dcekfliiocl fein gelb gesäumt,' aut" den lelzleren außerdem im Inlcrslitium sub- Ruturale ein nach innen schart" begrenzter, nacli außen diffuser gelber Streifen, ähnlich wie bei der valicla. Die Sjjitzc des l'vgidiinns. der Ilinterrand der Bauchringe und der Mesostevnal- tortsatz sind gelb, die Mitte der Brust ist rothbraun. Das Ko]if- sehild ist doppelt so breit als lang, die Seiten parallel, die Ecken kaum gerundet, der aufgebogene Rand und die fein erhabene Stirnnaht braun, die Oberfläche fein gerunzelt mit vereinzelten groben Punkten dazwischen; die Stirn ist ziemlieh dicht, der Seheitel weitläufig punktirt. Das Halsschild ist glatt polirt, in der Mitte fein, an den Seiten etwas dichter punktirt, die kleinen Seitengrübchen gelb, die Ecken scharfwiuklig. Das Schildehen hat nur an der Basis einige feine Punkte. Die Deckflügel sind regelmäßig und deutlich gefurcht, Rippen und Interstitien gleich hoch gewölbt, die Punkte der primären Punktreihen sehr fein, die Basis und Rippen nicht gelb. Vom Pjgidium ist nur die gelbe Spitze sichtbar, die einige Borstenpunkte zeigt. Die Bauch- ringe sind punktirt und lang behaart, die Brust ist an den Seiten dicht und lano; weißorau behaart: der Mesosternalfortsatz ist schmal und kurz, die Mittelhüften nur wenig überragend. Die A^orderschieneu haben 2 deutliche Seitenzähne neben dem Spitzenzahn.

,^ Länge IS'/a mm. Westl. Peru.

30. PI. Gaujoui nov. s])ec. Flach gewölbt, oval, nach hinten etwas verbreitert, grasgrün oder olivengrün, die Ränder des Kopfes und Halsschildes fein gelb gesäumt, das Schildcheu gelb mit einem grünen Fleck in der Mitte, auf den Deckflügeln ist die Basis zwischen Schildchen und Schulter, der Seitenrand bis zur Nahtspitze breit gell), die II. und III. Rippe zuweilen mit einem gelben Rippenstreilcu, gewöhnlich aber nur etwas lichter gefärbt als die Interstitien; unten sind die letzte Bauch- platte und der Hinter- und Seilenrand der anderen Bauchplatten, die Tarsen und Fühler braungelb. Das Kopfschild ist etwas

Stetf. eutomol. Zeit. 1904.

324

länger als bei den Yorbergelieiiden beiden Arten, die Seiten parallel, die Vorderecken slärker gerundet, der Rand wenig auf- gebogen, braunsehwarz, die Oberflüche diclit und kräftig gei-unzelt, nuiK oder schwach glänzend; die Stii-n ist dielit, der Seheitel weitläufig punktirt, beide schwach glänzend. Die Mundtheile sind ziemlich klein und schwach, am ünterkieferhelm die apicale und basale Kauleiste in kurze Zähne umgewandelt, die mitllere in einen großen äußeren und kleinen inneren Zahn durch Ein- kerbung gespalten. Das Halsschild ist flach gewölbt, mit flachen Seitengrübchen und flachem Eindruck in der Mitte vorn statt der Längsfurche, ziemlich lang, die Seiten gleichmäßig gerundet, die Vorderecken stumpf und gerundet, die Hinterecken nahezu rechtwinklig und etwas vorgezogen, die Oberfläche glatt polirt mit wenigen Pünktchen bei den A^orderecken. Das Schildchen ist punktfrei. Die Deckflügel sind glänzend, nur auf der Scheibe ziemlich tief gefurcht, die H. und HI. Rijipe kräftig geM'ölbt, an den Seiten die Furchen und primären Punktreihen verloschen, die Punkte auf der Scheibe äußerst fein und flach, im Grunde braun, die Oberfläche besonders in den luterstitien uneben von feinen Querrunzeln. Die Afterdecke ist glatt polirt, neben der Spitze beiderseits etwas eingedrückt, mit feinen Pünktchen und zerstreuten flachen Borstenpunkten. Die Bauchringe sind in der Mitte ganz glatt oder fein gerunzelt, die Seiten zerstreut punktirt und behaart. Die Brust ist bis zur Mitte dicht runzlig punktirt und abstehend röthlichgelb behaart, die Schenkel und Schienen weitläufiger und länger mit rothen Borstenhaaren bekleidet. Der Mesosternalfortsatz ist ein schmaler gerundeter Höcker, der von der Seite gesehen die Mittelhüften nur wenig überragt. Die Bezahnung der Vorderschienen beim q ist ziemlich variabel; sie sind ziemlich breit und tragen neben dem Spitzenzahn zwei Seitenzahne, der vordere kräftig, der basale, wie gewöhnlich bei den o, nur kurz. Häufig fehlt nun der letztere ganz; zuweilen sind auch die Schienen schmäler, der Spitzenzahn springt scharf nach außen vor, und Avenn auch der vordere Seitenzahn nur

Stett. entomol. Zeit. 1904.

325

flach angedeulet ist oder ganz fehli, dann haben die Vorder- .schienen eine" Form wie bei der PL mar(/iii(ila. Die Fühlcrkeule ist beim J so lang als die Geißel.

,^ Lange 17—21, Breite 91/2 10'/2 "im- -f iguola. Ecuador, Loja (Abbe Gaujon), Zaniora (Baron), de Bafios a Canelos, IX~X. 94 (M. d. Mathau); Colunil)ien, Popayau (Abbe Gaujon).

Die Farbe ist ein sattes Grasgrün, auf den üeckflügeln sind meist die IL und IIL Rippe etwas lichter gefärbt, selten mit deutlichen gelben Rippenstreifen in Foi-ni eines lat. U^ einige wenige Stücke sind gleichmäßig hellgrün ohne hellere Rippen oder gelbe Rip])ensl reifen; ein (unausgefärbtes?) Stück ist oliven- grün und läßt auf den Deckflügeln die Tracheenstämme in den primären Rippen und ihre Anastomosen wie die Nerven eines Blattes durchscheinen. Unter den etwa 40 Exemplaren, die ich gesehen, befand sich kein $.

31. PI. parva Kirsch. Der vorhergehenden Art zunächst verwandt, aber meist größer und ohne gelbe Streifen, unten die letzte Bauehplatte immer und die Mitte der Brust fast immer schwarzbraun. Höher gewölbt, oval, nach hinten schwach ver- breitert, satt grasgrün oder olivengrün, einige Stücke (ob unaus- gefärbt oder durch langes Liegen in Spiritus entfärbt?) hell braun- gelb wie welkes Eichenlaub. Das Kopfschild ist etwa doppelt so breit als laug, die Seiten nahezu parallel, die Ecken ziemlich stark abgerundet, der Rand mäßig aufgeworfen, gelb eingefaßt und darauf fein schwarzbraun gesäumt, die Oberfläche dicht runzlig mit zerstreuten größeren Punkten. Die Stirnnaht ist an den Seiten fein kielartig erhaben und bi'aun, in der Mitte zu- weilen verloschen; die Stirn beim q weitläutig und fein, beim $ gröber und dichter punktirt, der Scheitel glatt, glänzend, der Kanthus und Saum neben den Augen uur bei den besterhaltenen Stücken deutlich gelb. Die Mundlheile sind klein aber kräftig, die Oberlippe mit feiner scharfer Spitze, die Unterlippe vorn gerade abgestutzt und in der Mitte winklig gekerbt, um die

Stftt. cntoruol. Zuit. 1004.

326

Spitze der Oberlippe aufzunehmen. Am Oberkiefer ist der Mahl- zahn klein aber mit hohen Kauleisten bedeckt, die au den Seiten zahnartig vorspringen. Am Uuterkieferhelm (Fig. 22) ist die apieale Kauleiste sehr groß, auf dem Rücken tief und breit ge- furcht, die Spitze zahnartig vorspringend: neben der Spitze ent- springt auf der ventralen Seite von einem kleinen Höckerchen eine gelenkig beweghche lange Borste: die mittlere Kauleiste ist durch kurze \viuklige Einkerbung in 2 Zähue gespalten, ebenso die kaum kleinere basale. Das Halsschild ist entweder ringsum fein gelb gerandet, oder nur an den Seiten und am Vorderrand, oder nur an den Seiten von der Basis bis zur Mitte: es ist in der Mitte etwas erweitert, die Seiten nach vorn stark, nach hinten schwächer convergirend. die sehr stumpfen Yordereeken scharfwinkhg, nicht vorgezogen, die nahezu reehtwinkhgen Hinter- ecken ganz schwach nach hinten gezogen: die Oberfläche ist glänzend polirt. äußerst fein und weitläutlg punktirt. Das an den Seiten fein gelb gerandete Schildchen ist punktfrei, glatt pohrt. die Basis von gelben Haaren überdeckt. Die glatt polirten Deckllügel sind auf der Scheibe regelmäßig gefurckt, die Furchen nahe der Basis flacher, die primären Punktreihen regelmäßig, die Punkte im Grunde dunkel gefärbt, auf der Scheibe fein und dicht, an den Seiten, wo sie nicht in Furchen stehen, größer und weitläufiger: die Isaht ist ganz fein, die Basis und der Seiten- rand breit gelb gesäumt, zuweilen finden sich auch auf der II. und III. Rippe hinten Reste eines gelben Rippenstreifens, zumal am Ende der III. Rippe auf dem etwas vorspringenden Spitzenhöcker: unausgeiarbte Stücke haben schwach ohvengrüue, glasig durchsichtige Deckflügel, durch welche man die weißlichen Tracheenstämme in den Rippen und ein ganzes Netzwerk von Verbindungskanälen erkennen kann. Die Afterdecke ist fein gelb gerandet und glatt pohrt, bei der Spitze und an den Seiten weitläufig mit tiachen Punkten besetzt, aus denen lange rothgelbe Haare entspringen. Die glänzend glatten Bauchringe haben die gewöhnliche Querreihe von Punkten, aus denen lange gelbe

Stett eutomol. Zeit. ly04.

827

Haare entspringen und außerdem an den Seiten einige lange Haare; die- Ventralplatte des Aftersegmentes und der Hinterrand der übrigen Bauchsegmente ist selnvarzbrann. Die Hinterbrust ist fast immer schwarzbraun in der Mitte, die Seiten dicht juuiktirt und lang gelblich behaart; etwas weitläufiger sind es auch die Sehenkel und Schienen. Der Mesosternalfortsatz ist dreiseitig mit abgerundeter Spitze, schmal, seine Spitze die Mittel- hüfteu nur wenig überragend. Die ^'orderschienen haben in beiden Geschlechtern neben dem Spitzenzahn 2 kräftige Seiten- zähne, von denen der basale auch bei gut erhaltenen Stücken manchmal sehr sehwach ist. Die Fühlerkeule ist beim q kaum länger als beim i^.

,^ Länge 19— 22«/2- Breite ID/a— 13; ^ Länge IS'/a— 23. Breite 11 13 mm. Ecuador, Quito und Riobamba, 2900 m (Reiss und Stübel), Loja (Gaujon), Bafios (R. P. Blaue). Sara- yaeu (^Buekley); Columbien. bei Pasto.

Es haben mir von dieser Art im Ganzen 68 q und IG $ vorgelegen, darunter 48 ^ und 7 :^ aus der Rothschild'schen Sammlung mit der Fundortangabe Ecuador, Baron: wahrscheinlich stammen diese Thiere aus der Nähe von Zamora, zwischen Loja und Banos. Kirsch haben bei der Besehreibung offenbar mehr Stücke vorgelegen, als sich jetzt im Dresdener Museum befinden; die dortige Tvpe ist 19 mm lang. 11 breit, ein q, das nach den glasigen Deckflügeln und dem schwach pigmentirten brüchigen Forceps otVenbar noch nicht ganz ausgereift ist; seine Brust ist schwarzbraun, die Ventralplatte des Aualsegmentes nur röthlich- braun. Daneben befindet sieh noch ein zweites q mit dem Fundort Releche Paramo.

32. PI. nigricauda Bates. Von dieser Art liegt mir ein typisches Pärchen aus der Bates'schen Sammlung (jetzt in Museo Oberthür) vor und einige Stücke, die Baron in Ecuador sammelte. Die tj-pischen (Whymperschen) Stücke sind oiVenbar durch langes Liegen in Spiritus entfärbt (die Haare auf der Unterseite sind ganz verklebt), während die Barcm'schen Stücke nach der vor-

Stett. cntoDiol. Zeit. 1904.

328

ziiglich erlmltenen Behaarung dev Untei-seitc zu uitheilen trocken getödtel und darum in der Färbung besser erhalten sind. Von diesen letzteren ist ein ,^^ olivengrün, ein $ bräunlichgelb mit schM^ach grünlichem Anflug auf Kopf und Afterdecke und oliven- grünen Deckflügeln); die Ränder sind oben bräunlichgelb, fein schwarzbraun gesäumt, unten der Hinterrand der Bauchringe, die Fühler und Tarsen braungelb, die Ventralplatte des Analsegmentes, der Saum der Bauchringe und die Brust schwarzbraun. Der Kopf ist klein, das Kopfschild kurz parallelseitig mit gerundeten Ecken, der Rand in beiden Geschlechtern gleich hoch aufgeworfen, die Oberfläche dicht und grob gerunzelt mit eingestreuten flachen Punkten, aus denen kurze gelbe Härchen entspringen, matt; die Stirnnaht ist an den Seiten fein aufgeworfen schwarzbraun, in der Mitte abgeflacht, die Stirn sehwach dreiseitig eingedrückt, ziemlieh dicht und grob punktiit, der Scheitel punktfi-ei, beide schwach glänzend. Die Mundtheile sind gebaut wie bei der parva bis auf den Unterkieferhelm (Fig. 23), der außer der Borste neben dem apicalen Zahn auch eine solche innen neben der basalen Kauleiste besitzt. Das Halsschild ist ziemlich hoch gewölbt,, glänzend polirt mit nur ganz spärlichen feinen Pünktchen bei den Vorderecken uud einem Eindruck in der vorderen Hälfte der Mitte, der auch etwas auf das Hinterhaupt übergeht; die Seiten von der Basis bis über die Mitte hinaus sind parallel, dann stark convergirend, die sehr stumpfen Vorderecken und die stumpfen Hinterecken schwach zugerundet. Das Schfldchen ist glatt polirt, punktfrei. Die glänzend glatten Deckflügel sind bei dem typischen ,^ auf der Scheibe regelmäßig gefurcht und in diesen Furchen punktirt, die Punkte im Grunde braun; beim tyi)ischen $ und meinen Stücken sind die Furchen ganz schwach, vorn und hinten wie an den Seiten sind die Deckflügel ganz glatt, die primären Punktreihen verschwunden, statt ihrer auf allen Rippen die hellen Tracheenstämme deutlieh dm-chscheinend. Die Afterdecke ist glänzend glatt, seitlich und bei der Spitze mit großen runden Punkten, aus denen lange fuchsrothe Haare

Btett. eutomol. Zeit. 1904.

329

eutspringen. Die Buiuhringc haben die gewüliulielie Querreilic von Borstenpunkten, die an den Seiten doppelt und dreifach stehen; die Brust ist seh^vacll der Länge naeh gefurcht, nicht quer eingedrüclit, ihre Seiten dicht punktirt und lang abstehend fuchsroth behaart, ebenso die Schenkel und Schienen; der Meso- sternalfortsatz ist ziemlich schmal, nach vorn verjüngt und zu- gerundet, und so kurz, daß seine Spitze genau genommen, den Vorderrand der Mittelhüften nach vorn nicht mehr überragt. Die Vorderschienen haben in beiden Geschlechtern 2 Seitenzähne neben dem Spitzenzahn, der basale Seitenzahn jedoch beim r^ ziemlich weit nach unten gerückt, breit und sehr kurz, bei dem typischen (^^ bei dem auch die beiden anderen Zähne stumpf gerundet (abgerieben) sind, nur ein stumpfer Höcker, bei meinem besser erhaltenen q scharf zugespitzt. Die FUhlerkeule ist in beiden Geschlechtern gleich lang.

Die typischen Stücke in der Oberthür'schen Sammlung messen ,^ Länge 24, Breite 14; $ Länge 251/2, Breite 15 mm; ein typisches $ im Brit. Museum ist 24 mm lang; sie stammen aus Ecuador, Cotopaxi 12,000—13,000 Fuß (Ed. Whymper). Meine von Baron in Ecuador ohne genauere Fundortangabe ge- sammelten Stücke messen ,^ Länge 23, Breite 13; $ Länge 241/2— 251/2, Breite 14—15 mm.

2. Das Halsschild mit einer rothbraunen oder schwarzen M-formigen Makel.

33. PI. quadrilineata Burmeister microdera Dej. Hoch- gew ül"bt, parallelseitig, nach hinten auch beim $ nicht verbreitert, glänzend polirt, hell apfelgrün, oben alle Ränder (zuweilen das ganze Schildchen) fein gelb gesäumt, auf den Dcckflügeln die Basis breit gelb und die IL und III. Rippe stets mit einem breiten Rippenstreifen, die IV. und V. bei gut erhaltenen Stücken mit einem feinen gelben Strich; die Seiten des Aftersegmeutes oben und unten, der Hinterrand der Bauchplatten und die Spitze des Mesosternalfortsatzes sind fein gelb gesäumt, die Schienen außen, die Tarsen und Fühler sind hell röthlichbraun ; das $,

Stett. outomol. Zeit. 1904. 22

330

resp. was ich dafür halte, hat eine schwach röthhche M-förmige Makel nahe dem Vorderrand des Halsschildes. Der Kopf ist klein, das Kopfschild doppelt so breit als lang, die Seiten nach vorn schwach eonvergirend, die Ecken nur wenig gerundet, der Rand nur ganz wenig aufgebogen, die Oberfläche dicht und kräftig, die Stirn und der Scheitel weitläufiger und feiner punktirt, der Kopf nur schwach glänzend, die Stirnnaht braun wie der Rand des Kopfschildes; die Muudlheile sind gebaut wie bei der parva, jedoch ohne die Borste neben der apicalen Kauleiste des Unterkieferhelmes. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, die Seiten in der Mitte etwas erweitert, nach vorn stark, nach hinten nur ganz wenig eonvergirend, die stumpfen Ecken leicht zugerundet und nicht vorgezogen, die Oberfläche vorn und an den Seiten äußerst fein weitläufig punktirt, mit flachem Seiten- grübchen und schwach angedeuteter mittlerer Längsfurche. Das Schildchen ist punktfrei. Die Deckflügel sind regelmäßig aber ganz seicht gefurcht, die Rippen kaum höher als die luterstitien, die i)rimären Pimktreihen regelmäßig, die sehr feinen Punkte im Grunde braun; die Nahtrippe ist schmal, die l\. und III. fast doppelt so breit und mit breitem gelbem Rippenstreifen; die IV. und V. vereinigen sich wie bei der chrysotina 2 3 mm vor dem Apicalbuokel und ziehen vereint als dicker Ast zur dritten neben dem Apicalbuckel; während die IV. und V. Rippe meist nur lichter gefärbt sind als die luterstitien oder nur einen feinen gelben Rippenstreifeu tragen, ist dieser Verbindungsast mit einem breiten gelben Streifen geziert. Die Afterdecke ist glatt ])olirt, nur längs dem Rande mit einigen flachen Borstenpunkten. Die Bauchringe haben nur Reste der gewöhnlichen Querreihe borsten- tragender Punkte an den Seiten, die Brust und die Beine sind dicht punktirt und abstehend graugelb behaart. Der Mesosternal- fortsatz ist gerade nach vorn gerichtet, nicht ganz bis zum Hinterrand der Vorderhüften reichend. Die Vorderschieuen haben beim (^ einen, beim $ 2 Seitenzähne neben dem Spitzenzahn.

^ Länge 18'/2-23, Breite 11— 131/2^ ? Länge 25—27, Breite I41/2— 151/2 mm. Columbien, Col. occid. (Wallis).

10 ^, 2 ?, alle ohne genauere Fundortsangabe.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

331

34. PI. rufosignata nov. spec. Flach ge\völl)t, nach hinten deutUc'h verbreitert, schön apfelgrUn oder hell grasgrün, lebhaft glänzend, der Kanthus, die Ränder des Schildchens und die Naht fein gelb gesäumt, zuweilen das ganze Schildchen gelb, die Ränder des Kopfschildes und die Stirnnaht schwarzbraun, 2 Flecke auf dem Scheitel, eine große M-förmige Makel auf dem Halsschild und ein Fleck auf der Deckflügelbasis neben der Schulter hell rothbraun, die ganze Unterseite rothbrauu bis auf die Seiten der Bauchriuge, die Ränder der Schenkel und die Außenseite der Schienen, die grün sind; die Tarsen sind bräunlichgelb, die Dornen und Klauen braun; beim $ ist zuweilen die ganze Unter- seite mit den Beinen schwarzbraun. Das Kopfschild ist etwas länger als bei der vorhergehenden Art, die Seiten nahezu parallel, der Vorderrand etwas gebogen und deutlich aufgeworfen, die Oberfläche dicht und kräftig gerunzelt; die Stirn ist beim ^ fein und ziemlich spärlich, beim ? dichter und kräftiger punktirt, der Scheitel ganz weitläufig fein punktirt, der Kopf schwach glänzend. Die Mundtheile sind gebaut wie bei der vorhergehenden Art, auch der Unterkieferhelm, der relativ schmal und gestreckt ist. Das Halsschild ist länger und flacher, als bei der quadrilitieata, die Seiten schwach gebogen, die stumpfen Hinterecken nicht ge- rundet, die rechtwinkligen Vorderecken ganz schwach vorgezogen, die ganze Oberfläche äußerst fein und zerstreut punktirt. Die Deckflügel sind auf der Scheibe ganz schwach gefurcht, die Furchen vorn und hinten verloschen, die Rippen und die Inter- stitien mit feinen braunen Pünktchen, die Seiten sind überall dichter mit feinen Pünktchen und zuweilen mit ganz feinen Quer- runzeln bedeckt. Die Afterdecke ist glatt polirt, nur längs dem Seitenrand mit einer Reihe flacher Borstenpunkte; die Bauchringe sind in der Mitte glatt und kahl, an den Seiten mit einigen Borsteupunkten, die Brust ziemlich dicht punktirt und lang be- haart, die Schenkel am Hinterrand lang gewimpert, alle Haare graugelb. Der Mesosternalfortsatz ist ziemlich breit und kräftig, stumpf zugerundet, kurz, etwas nach unten gesenkt. Die Vorder- sten, oiitomol. Zeit. 1904. 22'*

332

schienen haben beim ,^ einen kräftigen und einen nur ganz sehwach angedeuteten Seitenzahn neben dem Spitzenzahn, beim $ 2 kräftige Seitenzähne; die Fühlerkeule ist beim q etwas länger als beim 2.

^ Länge 25—28, Breite 13'/2— l-^Va^ ? Länge 27—30, Breite I0I/2 1^ >^^"i- Bolivien, Prov. Cochabamba (P. Ger- main); Ecuador (Baron), Rio Macas; Columbien, Popayan.

2, Callichloris Burmeister. Körperform gestreckt oval, ziemlieh hoch ge^völbt, zuweilen hinten etwas verbreitert, Körperfarbe entweder rein schwarz- braun mit braunrothen Beinen, oder unten schwarz, oben dunkel- grün mit schwarzem Kopf und schwarzer Thoraxmakel, stets glänzend poliit. Das Kopfschild ist viereckig, doppelt so breit als lang, die Fläche etwas vertieft, der Vorderrand höher auf- geworfen als die Seiten; die Stirnnaht ist deutlich ausgeprägt, fein kielartig erhaben, die Stirn schwach dreiseitig eingedrückt. Die Mundtheile sind ziemlich schwach, die Oberlippe wie bei PI. pinicticollis (Fig. 19), die Unterlippe vorn ganz flach ge- bogen und in der Mitte fein gekerbt wie in Fig. 20. Am Ober- kiefer (Fig. 24) ist der Spitzentheil schmal, der Mahlzahn klein und von einer ausgedehnten spärlich behaarten Pars membranacea umgeben. Am Unterkiefer (Fig. 24a) ist der Stipes wesentlich kleiner als Tasterschuppe und innere Lade; die äußere Lade oder der Helm ist gewöhnlich bei den einzelnen x^rten verschieden gebildet. Das Halsschild ist an der Basis am breitesten; die Seiten bis etwas über die Mitte parallel, dann stark conver- girend, die sehr stumpfen Vorderecken nicht vorgezogen, die Mitte der Basis nach hinten gebogen. Das Schildchen ist klein, herzförmig, am Grunde von den Wimperhaaren des Thorax be- deckt. Deckflügel in der Mitte etwas verbreitert, hochgewölbt, auf der Scheibe schwach gefurcht, die primären Punktreihen bald ziemlich regelmäßig, bald ganz verloschen; gelbe Rippen- etreifen und eine Spitze am Nahtende fehlen stets. Die After-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

333

(k'i-kc iM drt'iseitig mit gfruiidetrr Spitze, glatt j»ölirt mit einer Keilie großer flacher Borstenpuiikte an den Seiten und hei der Spitze. Die Bauehringe haben die gewöhnhche Querreihe borsten- tragender Punkte, die an dem Seitenrand etwas dichter stehen; die Hinterbrust ist in der Mitte flach gefurcht, nicht quer ein- gedrückt, die Seiten dicht punktirt und lang abstehend behaart. Der Mesosternalfortsalz ist nicht nur bei den einzelnen Arten, sondern auch bei Individuen derselbeii Art etwas variabel in der Länge, ein kleiner kegelförmiger Hocker, dessen Spitze den Vorder- rand der Mittelhüften nicht überschreitet. Vom Prosternum senkt sich ein dicker Zapfen hinter den Voi'derhüften herab; die Schenkel sind lang behaart, die hintcien Schienen spärlicher, die Vorderschienen haben beim $ immei-, beim q zuweilen neben dem Spitzenzahn 2 Seitenzähiie, dei'en erster dem Spitzenzahn stark genähert ist.

Die Anzahl der Fühlei'glieder beträ<2;t bei der Helleri 9, bei den anderen Arten 10; bei der signaticollis ist die Trennung zwischen dem 5. und 6. Glied zuweilen undeutlich.

1. C. signaticollis Burmeister. Gestreckt eUiptisch, ' nach hinten nur schwach verbreitert, oben grasgrün, der Kopf, auf dem Halsschild eine große M-förmige Makel, die stets den Vorder- rand berührt und ein Fleck an Stelle des Seitengrübchens, die Ränder des Kopfes, Halsschildes und Schildchens, der Seitenrand und die Naht der Deckflügel sowie ein Fleck auf der Spitze der Afterdecke und die Unterseite schwarz, die Beine und Fühler rothgelb. Kopfschild und Stirn sind dicht und fein runzlig mit eingestreuten groben Punkten, der Scheitel glatt. Das Halsschild ist glatt polirt mit wenigen feinen Pünktchen, das Sehildchen ganz punktfrei. Die Dcekflügel auf der Scheibe fein gefurcht, die Punkte der primären Punktreihen nur hier in den Furchen noch vorhanden, sonst verloschen. Die Haare auf Afterdecke und Unterseite hell rothgelb; die Vorderschienen beim ,^ mit nur einem Seitenzahn. Die Form des Unterkieferhelms ergiebt sich aus Figur 24a.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

334

Die Vertheilung der schwarzen Färbung auf der Oberseite ist variabel; bei hellen Stücken sind alle Ränder ganz fein schwarz gesäumt, die Thoraxmakel ist klein, die Afterdecke fein schwarz gesäumt; bei dunklen Stücken ist auch die hintere Partie des Kopfschildes, der größte Theil des Halsschildes, die ganze Naht- rippe und das ganze Pj^gidium schwarz.

^ Länge l^^j^—ll^l^. Breite 81/2— 9 5 ? Länge I91/2, Breite 11 mm. Columbien.

2. C. Hellen nov. spec. Der vorhergehenden Art zunächst verwandt, aber größer, mehr schmutzig olivengrün, die Thorax- makel stets kleiner, den Vorderrand des Thorax nicht berührend, unten auch die Beine schwarz. Gestreckt oval, oben schmutzig olivengrün, der Kopf und eine kleinere Makel auf dem Halsschild, alle Ränder des Kopfschildes, Halsschildes, Schildchens, der Deck- flügel und Afterdecke ziemlich breit schwarz, auf letzterer zu- weilen noch ein mittlerer Längsstreifen schwarz, die ganze Unter- seite und die Beine und Fühler schwarz. Der Kopf ist wie bei der vorhergehenden Art geformt und sculptirt, der Sth-neindruek meist flacher, von den Mundtheilen ist die Oberlippe kaum noch in der Mitte zugespitzt, der Unterkiefer ist ziemlich dicht behaart, der Helm stark gedreht, auf dem Rücken tief und breit gefurcht, die Kaufläche ist gestreckt oval, an den Seiten mit einer fein erhabenen schwarzbraunen schneidenden Kante versehen, auf der ventralen Seite (Fig. 25 links) bemerkt man nahe der Basis die schneidende Kante verbreitert und oben in eine feine Spitze aus- gezogen, weiterhin einen kräftigen Zahn und neben ihm einen in zwei Spitzen gespaltenen Zahn; der große Spitzenzahn hat auf dem Rücken eine punktirte Grube, aus welcher 2 lange starre Borsten entspringen; auf der dorsalen, der Mundhöhle zu- gekehrten Seite des Unterkieferhelms (Fig. 25 rechts) bemerkt man an der Kante der Kaufläche nahe der Spitze mehrere feine Höckerchen, auf denen gelenkig bewegliche Borsten aufsitzen; die dorsale Seite ist dichter behaart als die ventrale. Die Fühler- geißel ist deutlich ßgliedrig, das 6. Glied in eine mit Borsten be- sten, entomol. Zeit. 1904.

335

setzte Spitze ausgezogen. Das Halsschild ist geformt wie bei der signaticollis. mit Andeutung einer Längsfurche und wenigen, äußi-rst feiner Pünlitclien nahe dem Vorderrand. Das Schildchen ist punktfrei. Die Deckflügel sind auf der Scheibe regelmäßig kräftig gefurcht, die Punkte der primären Punktreihen verloschen, die ganze Oberfläche mit vielen feinen Querfältchen. Die After- decke hat eine deutliche mittlere Längsfurche, die Borstenpunkte sind kräftig, die Bauchringe in der Mitte glatt und kahl, an den Seiten flach puuktirt und kurz behaart, die Brust und die Schenkel lang und sehr dicht behaait, alle Haare fuchsroth. Der Meso- sternalfortsatz i!^t sehr kurz und schmal; die Vorderschienen haben nur einen stumpf gerundeten Seitenzahn nahe bei dem Spitzenzahn.

^ Länge 21—23, Breite 12— 13 mm. $ iguota. Colum- bien, Bogota und Caucathal; Peru, Callanga und Chanchamajo.

Ich habe etwa 20 Stück gesehen, alle i^; unausgefärbte Stücke haben eine hell gelbbraune, entfärbte eine schmutzig roth- braune Färbung; bei einigen scheint die Basis der Deckflügel gelblich durch.

3. C. Kirschi nov. spec. Gestreckt oval, nach hinten kaum verbreitert, hoch gewölbt, oben und unten glänzend schwarz- braun, die Beine und Fühler dunkel braunroth. Kopfschild und Stirn sind dicht runzlig puuktirt, matt, die letztere mit 2 kräftigen runden Grübchen bei den Augen, der Scheitel glänzend, glatt. Die Fühler sind lOgliedrig; die Oberlijipe mit deutlicher mittlerer Spitze und beiderseits daneben ausgerandet, die Ecken des Kinns springen bei der Basis der Unterlippe stark winklig vor; die Unterlippe ist in der Mitte kräftig gekerbt; am Oberkiefer ist der Spitzentheil etwas ausgezogen, das hintere Ende der Schneide springt zahnartig vor; am L^nterkiefer (Fig. 27) ist der Helm nach vorn zugespitzt, der Spitzenzahn ist der stärkste, scharf zugespitzt, die mittlere Kauleistc trägt 2 spitze Zähnchen, die basale 3 kleinere spitze Zähnchen, dahinter liegt die ovale röth- liche Kauilächc mit scharfrandigen schwarzen Seitenrändern.

Stett. eutomol. Zeit. 1904.

336

Das Halsschild ist liochgewölbt, die Seiten gleichmäßig' gerundet, die Ecken stumpf zugerundet, die Seitenrandfurche geht über den ganzen Vorderrand und setzt sich auch auf dem Hinterrand eine kurze Strecke fort^ die mittlere Längsfurche ist vorn flach ver- breitert und grübchenartig eingedrückt, die Oberfläche vorn und an den Seiten äußerst fein zerstreut punktirt. Das Schildchen ist an den Seiten fein punktirt. Die Deckflügel zeigen kaum noch Spuren von Furchen, dagegen lassen sich die primären Punktreihen noch ziemlich deutlich in ihrem Verlauf verfolgen, die erste ist sogar in ihrem ganzen Verlauf kräftig, nahe der Spitze leicht vertieft. Die Afterdecke ist groß, senkrecht ge- stellt, die Borstenpunkte kräftig; die Bauchringe haben die gewöhn- liche Querreihe von Borstenpunkten, Bi'ustseiten und Schenkel sind nicht sehr dicht lang behaart, alle Haare rothbraun, M'ie bei den Dynastiden. Die mittleren und hinteren Schienen zeigen eine deutliche Annäherung an die Form der Schienen bei den Phalangogonien, doch sind hier die Hinterschienen erheblich länger als die Mittelschienen, während sie bei den Phalangogonien stets kürzer sind. Die Vorderschienen haben 2 kräftige Seitenzähne ($), der vordere dem Spitzenzahn stark genähert.

Ein einzelnes $, Länge 22, Breite 13 mm, von Herrn Dr. Bässler aus Peru, Chanchama^yo, mitgebracht, im Dresdener Museum. Im Abdomen fand ich 64, über 1 mm große Eier.

4. C. Baessleri nov. spec. Kleiner als die vorhergehende Art, flacher gewölbt und nach hinten mehr verbreitert, glänzend schwarzbraun-, oben das Kopfschild und die Seitengrübchen des Thorax, unten die Beine und Fühler, zuweilen auch die Mitte der Brust und die Stirn hell rothbraun. Das Kopfschild ist kurz, die Vorderecken stark gebogen, der Rand ringsum hoch auf- geworfen, die Stirnnaht auch in der Mitte kielartig erhaben, die Oberfläche dicht runzlig punktirt mit kurzen steifen Borsten, die Stirn etwas feiner punktirt, der Scheitel glatt. Das Halsschild ist wie bei der Kirschi geformt, nur etwas flacher, überall sehr fein weitläufig punktirt, mit ganz seichter Längsfurche vorn.

Stett. eDtomn], Zßit. H)04.

337

Das Schildclicn ii^l glutt mit schwachem Eindruck längs den Seiten. Die Deckflügcl sind auf der Scheibe fein gefurcht, die Punkte der primären Punktreihen hier kräftig, an den Seiten etwas llaclier. Die Afterdecke ist senkrecht gestellt, an den Seiten äußerst fein dicht punktirt mit großen flachen Borsten- punklen; die Bauchringe haben die gewöhnliche Querreihe von Borstenpunkten und sind an den Seiten runzlig punktirt und behaart. Brust und Schenkel sind dicht punktirt und lang be- haart, alle Haare gelbroth, die Mittel- und Hinterschieuen sind an der Spitze etwas verbreitert, die Vorderschienen haben beim ,^ und $ zwei kräftige Seitenzähne neben dem Spitzenzahn, deren vorderer dem Spitzenzahn stark genähert ist. Die Fühler sind lOgliedrig, die Keule in beiden Geschlechtern gleich lang. Der Mesosternalfortsatz ist hier wie bei der lürschi klein und ziem- lich schmal.

Die Mundtheile sind klein und schwach, die Oberhppe mit feiner mittlerer Spitze, daneben beiderseits ausgebuchtet; die Unterlippe ist an der Basis erheblich schmäler als das Kinn, vorn in der Mitte gekerbt; die Oberkiefer mit verlängertem schmalem Spitzentheil und ziemlich kräftigem Mahlzahn; der Unterkiefer hat einen Taster, dessen Endglied an der Basis bauchig aufgetrieben ist und einen Helm (Fig. 26) in Form einer dreiseitigen Pyramide, deren eine Seite, die Kauiläche, gerundete Kanten und bei der Spitze einige Höckerchen hat, auf denen kurze, gelenkig bewegliche Borsten aufsitzen.

^ Länge I71/2, Breite 11; $ Länge I81/2, Breite 12 mm. Peru, Chanchamayo. Von Herrn Dr. Bässler 'mitgebracht und ihm gewidmet. Im Dresdener Museum.

(Schluß folgt in Heft I von 1905.)

etott. entomol. Zeit. 1904.

338

Liste der iimerikaiiischeii Aiioplogiititliideii.

Die mit einem -' bezeichnctea Arten sind in dieser Arbeit neu beschrieben; ihre Typen befinden sich, soweit nicht anders bemerkt, in meiner Sammhmg.

Phalangogonia Burmeister, Handb. IV. 1. 1844 p. 451. Lacovdairei Bates, Biolog. Centr. Am. Col. Lam. p. 292

t. XVII. f . 3 - j). 265

ohesa Burm., Handb. IV. 1. p. 452 p. 266

sperata Sharp, Journ. Linn. Soc. Zooh XIII. 1867 p. 134 p. 268

stipes Sharp, 1. c. parilis Bates, Biolog, Centr. Am. Col. Lamell. p. 293.

t. XVII. f. 4 p. 270

$ Championi Bates, 1. c. f. 5.

"debilidens nov. spec , p. 271

Platycoelia Burmeister, Handb. IV. 1. 1844 p. 452.

marginal a Burm., Handb. IV. 1. p. 454 p. 282

levis Burm., Handb. IV. 2. p. 525.

?olivacea Blanch., Cat. Coli. Ent. p. 227. scutellafa Guerin, Verb. Zool. Botan. Verein. Wien. V.

1855 p. 585 p. 284

nervosa Kirsch, Berlin. Ent. Z. XIV. 1870 p. 369 . p. 285

'Hnflata nov. spec. Reiche i. litt p. 286

■Hiicumana \\o\. subspec.

"limbata nov. spec , : P- ^^^

alternans Erichs. Wiegm. Arch. 1847. I. p. 100 . . p. 290

'"'Steinheili nov. spec p. 291

'"'forcipalis nov. spec p. 293

mlida Burm., Handb. IV. 1. p. 453 p. 295

'"'occidentalis nov, spec p. 296

pomacea Erichs., V^iegm. Arch. 1847. I. p. 100 . . p. 297

"brasiliensis nov. subspec p. 298

'"'abdominalis nov. spec p. 299

Stett. entomol. Zeit. 1904.

339

IL 2.

'■^mesosternalis nov. spec

bolwiensis Blanch., Cat. Coli. Ent. 1850 p. 227 favostriata Latr., Voyag. Humboldt, Obs. Zool. II. p t. 34 f. 1

*var. herbacea m. Biicquet i. litt.

^cariolosa nov. spec

^nigrosternalis nov. spec

*var. lacrigata var. nov.

*var. pygidialis var. nov. . hmneralis Bates, Biolog. Centr. Am. Col.

t. XVII. f. 8

'^puncticollis nov. spec

'•'var. hilineata nov. var.

*var. unicolor nov. var. "Tschndii nov. spec. = flavolineata Latr

'■^Wallisi nov. spec

'"'Burmeisteri nov. spec. '■'imguiciilaris nov. spec. ^ flaKOscvtellaia nov. spec. .

'■'hiiia nov. spec

"confluens nov. spec.

"chnjsotina nov. spec. .

'"'pidchrior nov. spec.

prasina Erichs., Wiegm. Areh. 1847 I. p

^Gavjoni nov. spec

parva Kirsch, Berlin. E. Z. 1885 p. 222 nigricauda Bates, Whymper Siipp. App. 1891 quadriUneata Burm., Handb. IV. 1. p. 454 . ■'rufosignafa nov. spec

sensu

100

Callichloris Burmeister, Handb. IV. 1. 1844 p. 455

signaticollis Burm., 1. c. p. 456

^^Helleri nov. spec

^Kirschi nov. spec

^Baessleri nov. spec.

Stott. entomol. Zeit. 1904.

293

Bu

58

30

300 300

P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P- P-

302 303 304 305 306 306

306 307 309 309 309 311 312 314 315 317 318 320 321 322 323 325 327 329 331

333 334 335 336

340

Erklärulli»' der Abbildungen.

Die Präparate .sind mit Zeiss' Präparirmikvoscop ange- fertigt; die Vergrößerung beträgt bei Objeetiv 1 18, bei 0 2 40, bei 0 3 80; alle Zeichnungen sind durch Photo- grapliie auf die halbe Größe reduzirt. Wo nicht anders bemerkt, handelt es sich um Vergrößerungen mit 0 1.

1. Platycoelia hirmeralis Bates, Chiriqui, $. L. Hinterschiene.

2. Phalangogonia sperafa Sharp, Chiriqui, $. L. Hinterschiene.

3. Fhülangogonia apcrata Sharp, Chiriqui, ?. a Oberlippe und Kopfscbild von vorn; b R. Oberkiefer von oben, c derselbe von der Kaufläche; f Unterlippengeriist von der Seite, sm. submentum, m. mentum, 1. labium, pr. 1. processus labialis, li. ligula oder hypopharynx; e R. Unterkiefer, daneben der Helm allein, von der Kaufläehe gesehen.

4. Phalangogonia Lacordairei Bts., $. a R. Unterkiefer, daneben der Helm allein; b Unterlippengerüst.

5. Pli. ohesa Burm. $. Unterkiefer von vorn.

6. Ph. parilis Bts. $. a Unterlippengeriist von der 1, Seite; b R. Unterkiefer, daneben der Helm allein.

7. Ph. debilidens n. sp. $. a R. Oberkiefer; b R. Unter- kiefer, daneben der Helm allein 0 2.

8. Platycoelia flavolincata Latr. $. Columb. L. Häutiger Flügel.

9. PL infala m. $. L. Deckflügel.

10. PI. marginata Burm. t^. Merida. Chitingebilde (Luftsack?) am Iclzten Abdominalstigma.

11. PL marginata Burm. ^. Merida. R. Fühler.

12. PL hmneralis Bts. $. Chiriqui. R. Fühler.

13. PL humeralis Bts. a Oberlippe und Unterlippengerüst. C = Clvpcus; Lr = Labrum; Li = Labium; M = Mentum; Sm = Submentum. b Unterlippengerüst von der Seite. c R. Oberkiefer von oben und von vorn, d R. Unteikiefer von oben und von unten.

14. PL marginata Burm. L. Vorderschieue des ,5^ u. $. a R. Unterkiefer von oben.

Stett. ontomol. Zeit. 1904.

341

15. PI. nervosa Kirsch, $. Mcsostcrnalfortsatz.

16. PL Steinhcili n. sp. Ober- und Unterlippe.

17. PL forcipalis n. sp. Untcrkieferhelm; a Mesosternallbrtsatz.

18. PL mesostenialis n. sp. Mesosternalfortsatz.

19. PL puncficollis n. sj), Oberlippe, a ünterbppengeriist v. d. 1. Seite; b R. Oberkiefer von vorn, c R. Unterkiefer von unten und oben.

20. PL Tsclitidii n. sp. Unterlippengeriist, a R. Unterkiefer- helm 0 2.

21. PL nngnicularh n. sp. L. Vordertarsen des r^.

22. PL parra Kirsch. R. Unterkiefer, Unterseite; a der Helm allein von oben 0 2.

23. PL nigricauda Bts. $. R. Unterkieferhelm v. oben 0 2.

24. CaUichloris aignaticollis Brm. ,^. Oberkiefer, a Unterkiefer, daneben der Helm allein von der Dorsalseite 0 2.

25. C. Hellen n. sp. ^. Unterkieferhelm von unten und oben 0 2.

26. C. Bässleri n. sp. ^, Unterkieferhelm 0 3.

27. C. Kirschi n. sp. $. Unterkieferhelm 0 2.

Neue Lepidopteren von Engano

von 11. Fi'ulistorf'ei*.

1. Charaxes polyxena enganicus nov. subspcc. 7 ,^ 8 $ des Charaxes polyxena, Repräsentanten der Insel Engano, haben mit den Formen der umliegenden Inseln wenig gemeinsam. Das $ verräth im Colorit zwar einige Aehn- lichkeit mit repetitiis von Sumatra, der q erinnert aber durch die Färbung der Flügel-Unterseite vielmehr an Charaxes affinis Bull, von Celebes. Der q hat, verglichen mit Sunialranern, schmäler schwarze Saumbinden der Vorderilügel. Der schwarze Apical- fleck der Hinterflügel ist gleichfalls reduzirter, dagegen die Weiß- punktirung auf den meisten Exemplaren viel deutlicher. Die

Stett. entoinol. Zeit. 190-4.

342

Unterseite ist auftalleud hell gefärbt und niemals von roth- oder graubrauner Grundfarbe, sondern von einem hellgelbbraunen Gesammtcolorit. Auf den Yorderflügeln fällt eine scharf ge- winkelte Submarginalbinde von rothbrauner Färbung auf, welche nach außen, namentlich im Analvvinkel, grau violett gesäumt ist. Die Hinterflügel tragen eine sehr breite hellgelbbraune Marginal- binde, welche mit großen weißen Flecken bestanden ist. Diese weißen Flecke werden nach außen von schwarzen Halbmonden begrenzt, welche nach innen hellblau gesäumt sind. Durch die helle Färbung bekommt enganicus unterseits ungefähr das Aus- sehen von antonio der Philippinen.

Das $ hat ziemlich lange Schwanzspitzen. Die bei Sumatra- und Singapore-Exemplaren weißliche Längsbinde der Vorderflügel ist bei Engano-Stücken hellgelb, die Flügelbasis hellgelbbraun und der Marginalsaum der Vorderflügel schmäler als bei Sumatra-Exemplaren. Die Hinterflügel tragen kürzere aber pro- minentere weiße Submarginalstriche. Die Unterseite ist viel heller als bei repetitiis und gleicht viel mehr der des $ von psaphon aus Ceylon. Sehr auffallend ist auch hier eine submargiuale braune Binde, welche nach iiuien dunkel strohgelb, nach außen grauviolett begrenzt ist. Mit Charaxes fervens-^ von Nias ist nur insofern eine Aehnlichkeit vorhanden, als die bei fercens rothbraunen discalen Flügelbinden bei enganicns zwar vorhanden, aber breiter sind und graugelb marmorirt erscheinen.

Von baya-^ aus Java ist enganicns-^ sehr leicht zu trennen durch das Fehlen der 2. Seh wanzspitze; das Colorit ist unter- seits heller, auch sind die Engano -Stücke etwas größer als die Javanen und von rundlicherem Flügelschnitt. Die schwarzen Längslinien der Unterseite verlaufen außerdem viel geradliniger als bei meinen 8 Java-$$.

Patria: Insel Engano, April- Juli.

Bemerkenswerth erscheint mir noch, daß die Färbung der Unterseite bei den ^^ ziemhch constant bleibt, wie dies auch bei afßnis der Fall ist, während von repetitiis fast jedes Stück

Stett. entomol. Zeit. 1904.

343

unterseits anders gefärbt aussielii und alle Abstufungen von grau bis rothbraün vorkommen.

2. Cupha erymanthis Dohertyi nov. subspoc.

C. erymanthis Doherty, J. As. Soe. B. 1891 p. 25. .

Die Cupha von Engano erscheint so recht im Kleid der Satellit-Insclformen; sie ist erheblich nielanischer gefärbt als die llaceu von Sumatra und namenllich jene von Java.

Eine große Reihe von Exemplaren, welche mir vorliegen, fallen durch die stark verschmälerte Medianbinde der Vorder- llügel auf, welche zudem nicht gelblich sondern rothbraun ge- t()nt ist.

Die innere Umgrenzung der bräunliehen Region, d. h. die schwarze, stark gekrümmte Discalbinde ist viel breiter schwarz als bei Java- und Sumatra-Exemplaren.

Der gelbe Subapicalfleck ist prononcirter, ebenso die schwarze subanale Makel.

Die schwarze Medianbinde der Hinterflügel verläuft gerad- liniger, die innere Submarginalbinde dagegen unregelmäßiger. Auch ist diese weiter nach innen gerückt, so daß die braune Zone zwischen den Submarginalbinden sich verbreitern kann.

Die Unterseite der Flügel ist gleichfalls dunkler aber zeich- nungsärmer als bei SumsitrSL-lotis, aber namentlich die violette Mittelbinde der Hinterflügel wieder viel prominenter.

Besonders auffallend ist auch, daß unterseits die gelbe Mittelbinde der Vorderflügel um vieles verschmälert ist.

Von der Javarace von lotis ist Dohertiji leicht zu unter- scheiden durch das Fehlen des hellgelblichen Anfluges auf den tief dunkelbraunen Hinterflügeln.

Mit disjvncta Weymer von Nias, welche eine fast weiße Medianzone der Vorderflügel zeigt, hat Dohertiji nichts ge- meinsam.

Patria: Engano, April- Juli 32 <^,^. Coli. Fruhstorfer.

Stott. cntomol. Zeit. 1904.

344

3. Stictoploea Diifresnei nica nov. subspec.

Dohertj^ fing auf Engano 6 Species Euploeen, die sich iiis- gesammt auch in der mir diesen Sommer zugegangenen Aus- beute meines Reisenden vorfanden. Mein Jäger war so glückhch eine ^y eitere Art als neu für die Insel aufzufinden, nämlich eine Stictoploea, welche ich als nica hier vorstelle.

Nica steht picina Bull, von Sumatra sehr nahe und differirt von' dieser nur durch die größeren, blauen Submarginalflecke der Vorderflügel, welche ziemlich gleich groß sind und alle weit von einander getrennt stehen, während sie bei jjicina costalwärts dicht zusammen gerückt erscheinen.

Auf den Hinterflügeln fehlen die weißen Punkte beim ,^ gänzlich und f^ind beim $ nur sehr minutiös.

Alle Flügel sind unterseits spärlicher punktirt als bei einer Reihe von picina aus Sumatra.

Oberseite: Verglichen mit Lacordairi Moore von Java sind die submarginalen Flecke der Vorderflügel ohne weiße Kerne und auf den Hinterflügel fehlt die Punktirung gänzlich beim ,^.

Die Hinterflügel sind gleichmäßiger schwarz und nach dem Außenrande zu nicht aufgehellt.

Auch die Unterseite aller Flügel ist dunkler.

Die weißen Submarginalpunkte sind fast verschwunden. Auf den Hinterflügel sind die circumcellularen Flecke gleich- falls reduzirt und tief dunkelblau, anstatt weiß oder weißlich- violett.

Patria: Engano <^$. Coli. Fruhstorfer.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

345

Neue Pieriden

von demselben.

4. Delias timorensis Gardineri nov. subsi)ee.

Delias limnrensis Butl. P. Z. S. 1883 p. 368 pl. 38 Fig. 6

A. M. N. H. August 1897 p. 158.

Unter der Bezeichnung timorensis wird seit vielen Jahren, namentlich von England aus, eine Delias A'erschickt, welche zwar mit der typischen timorensis eine gewisse Aehnlichkeit hat, aber davon in gewissen Merkmalen soweit difFerirt, daß sie die älteren Autoren, Felder etc., zweifelsohne als neue Art beschrieben hätten. Diese bisher verwechselte Form stammt von Timor-laut und Tenimber. Butler hat sie 1. c. von der Unterseite abse- bildet. Ich mache mir das Vergnügen, die bisher verkannte Form Gardineri zu nennen. Ihre Identifizirung wurde mir nur möglich durch die Liebenswürdigkeit Charles Oberthür's, welcher sich der Mühe unterzog, Exemplare von Babber und Wetter, die mir neuerdiugs zugingen, mit Boisduval's Tjpe zu vergleichen und mir bekannt zu geben, daß die typische timorensis in seiner Sammlung die Bezeichnung Timor trägt, daß aber mein Babber-(^ damit identisch sei.

Gardineri unterscheidet sich von timorensis auf der Unter- seite durch die bedeutend kleineren weißen Subapikalmakeln der Vorderflügel; auf den Hinterflügeln verläuft der gelbe Basaltheil scharf geradlinig, wird analwärts orangefarben und ist fast um die Hälfte schmäler als bei timorensis.

Bei timorensis ist dieser gelbe Basaltiieil stark nach außen gebogen und füllt, namentlich beim $•, die ganze IlinterflUgel- zelle aus, während er bei Gardineri nur die Hälfte bedeckt und die andere Hälfte schwarz bleibt.

Durch diese Einschränkung der gelben Region verbreitert sieh natürlich der schwarze Flügelsaum von Gardineri, die rothe

stell, entomol. Zeil. 1904. '^3

346

Submarginalbinde von Gardin eri ist ober wiederum viel schmäler als bei timorensis und weiter nach innen gerückt.

Oberseite: Der schwarze Außensaum aller Flügel ist breiter, deutlicher schwarz und namentlich auf den Hinterflügeln nach innen sehr scharf begrenzt. Die weiße Reihe von Subapical- flecken der Vorderflügel erscheint noch zierlicher als auf der Unterseite. Des weiteren ist Gavdineri ausgezeichnet dmch eine dunkelblaugraue Submarginalregion auf allen Flügeln und bis zur Flügelmitte schimmert die schwarze Region der Unterseite durch, während timorensis eine rein weiße, leicht gelblich ge- tönte Innenhälfte der Flügel aufweist.

r^-Type von Tenimber, Juni-Juli 1892, W. Doherty leg. 2 (^ 1 $ von Selaru (von Herrn Kuhlmann gekauft).

Von timorensis Boisd. befinden sich in meiner Sammlung 5 rj 4 5 von Babber, 2 r^ 1 $ von "Wetter, und 1 $ von Kisser.

5. Delias vishnu Moore, Cat. Lep. E. J. Comp. I. p. 83, PL 2 a, fig. 5 (1857), deren Fundort Java ich schon wiederholt angezweifelt habe, ist wahrscheinlich nur ein Synonym von timorensis Boisd. und diflerirt von meinem Exemplar eigentlicli nur durch den blau- grauen Basaltheil der Voiderflügel-Unterseite, was natürlich auch ein Fehler des Colorits sein kann.

Alle meine timoremis-^!^ und $$ zeigen auch den weißen Punkt im Apex der Vorderflügelzelle und spricht dies wieder dafür, wie wichtig bei Inselracen so anscheinend unbedeutende Merkmale sein können, denn auf meinen .5 Gardineri- Exemplaren fehlt jede Spur dieses Punktes. Butler sagt übrigens schon 1897 p. 1.58, daß sich ein großer ,^ und ein V mit dem Fundort Timor in der Hewitson-Collection befindet.

Somit dürfte wohl die timorensis-Fvage ziemlich gelöst sein, wenn Mir sagen:

timorensis timorensis Boisd. (= Vieris rishnu Moore), Timoi-, Wetter, Babber, Kisser.

timorensis Gcirdineri Frühst., Timor-laut, Tenimber, Selaru.

Kti'tt. OJitomol. Zeit. 1904.

347

6. Nepheronia valeria kangeana nov. puhspoc.

Neph. valeria Snelleo, Tijd. v. Ent. 1902 p. 85.

JV. valeria, nov. subspec. Frühst., B. E. Z. 1903 p. 100.

Wie vorauszusehen, hat sich valeria Cramer auf der nörd- lich von Bah gelegenen Insel Kangean zu einer Lokalrace um- gebildet, welche sich der typischen Ost- Java- «^a/erm nähert. Kangeana ist aber größer als valeria, hat länglichere Flügel, ist heller blauweiß gefärbt. Vor dem Apex der Vorderflügel stehen zwei weiße Fleckchen, welche auf Ost-Java-Exemplaren fehlen und die circumcellularen weißgrünen Flecke sind schmäler und länger.

Die Adern der Hinterilügel sind tiefer nach der Zelle zu noch breit schwarz bezogen.

Die Unterseite aller Flügel ist marginahvärts viel dunkler und ausgedehnter schwarz bestäubt.

Das 5 ist viel heller als Java-?, alle weißen Makeln, namentlich die Striche in der Vorderflügelzelle viel breiter und reiner weiß.

7. Saletara panda engania nov. subspec.

Die Enganoform der panda Godt. läßt sich von panda Schoenbergi Semper leicht abtrennen durch die bedeutendere Größe, die heller gelben Vorderflügel und die dunkler gelbe Unter- seite aller Flügel.

Der schwarze Marginalsaum der Vorderflügel von engania ist viel schmäler aber intensiver schwarz und nach innen ganz- randiger. Der Costalsaum der Vorderflügel ist auf beiden Seiten breiter schwarz, was namentlich unterseits auffällt.

$ mir nicht zugegangen. Es wird viel erheblicher als der ,^ von Schoenbergi differiren. Von panda aus Java und Distanli von Sumatra weicht engania ab durch die dunkel citronengelbe Grundfärbung, die engania mit anrantiaca Stdgr. von den Sula- Inseln und chryaea Frühst, von den Nicobaren gemeinsam hat.

Palriu: Insel Engano, Flugzeit April-Juli.

stell, entomol. Zeit. 1904. 23*

348

8. Saletara panda chrysea nov. subspec.

Kommt oberseits sehr nahe engania, nur ist der Costal- saum noch breiter schwarz und die HinterflUgel sind orungegelb. Auch die Unterseite aller Flügel ist orangefarben und zwar gleichmäßig, während sie bei der oberseits gleich dunklen aiiran- tiaca Stdgr. apicalwärts heller wird.

Patria: Great Nicobar. 1 q aus der Sammlung de Nice- villes in Calcutta.

Neue Euthaliiden

von demselben.

9. Eutlialia lubentina mariae nov. subspec. Enthalia hihentina Martin und de Niceville, Sumatra, p. 426, 1895.

3 !^(^ der Sumatra-/wbe??^f/m-Race halten die Mitte zM'ischen cnlminicola Frühst, von Java und Whiteheadi Frühst. Ciilmini- cola ist die hellste, Whiteheadi die dunkelste BV)rm der drei Racen.

Mariae, M'ie ich die sumafranische nenne, hat oberseits kleinere weiße Punkte und rothe Flecke auf allen Flügeln als cnlminicola, aber deutlichere als Whiteheadi.

Unterseits nähert sich mariae vielmehr Whiteheadi durch die verblaßten weißen Wischflecke zwischen M 2 und M 3 vor dem Analwinkel der Vordertlügel und auch durch die obsolet werdende Hintertlügel-Fleckung.

Von cnlminicola ist mariae leicht zu untei'scheiden durch das Fehlen des rothen Saumes am Innenrand der Hinterflügel. Diesen Saum hat cidminicola recht prominent und zwar gemein- sam mit hihentina von Sikkim, so daß sich dadurch die Java- race wieder stark der continentalen nähert. Analoge Fälle finden wir bei genauem Studium der Tagfalter sehr häufig. So hat Java mit Indien den weißlleckigen aristolochiae. das rothbraune $ der Elymnias undularis gemeinsam, während auf Sumatra und

Stett. enfomol. Zeit. 1904

349

Borneo nur clor selnAarznügflige antiplixs und die dunkt-l hv- Moibte Elymnias tiigrescens vorkommen.

Helcyra hemina findet sieh in Indien und -lava, ist von Sumatra bisher nocli nicht bekannt.

Selbst unter den Säugethieren lassen sich ähnliche Tluit- sachen constatiren. So ist Java vom wilden Hund bewohnt, der sieh auch in Indien findet, während er in Sumatra fehlt, worauf mich Herr Dr. Martin aufmerksam machte.

Patiia von mariae: Sumatra, Sinabong 1 q; 2 ,j,j^ vom Singalang, Padangsehe Rooenlanden. Martin besitzt sie von Deli, wo er in 13 Jahren nur \ ^ \ $ gesammelt hat, was am besten für die Seltenheit der Art spiicht.

Die Benennung ist erfolgt zu Ehren der Frau Hofrath Maria Martin.

10. Euthalia lubentina chersonesia nov. subspec.

Ein $ aus Perak, das mir neuerdings zuging, gehört in die lnbentina-G:\'i\\i\)e. Es hat die größte Aehnlichkeit mit adeona Grose Smith von Borneo und ct\A as mit luhentina culmiui- cola Frühst, von Java.

Ich vergleiche das $ hier jedoch mit lubentina Cr. von Sikkim, weil diese Art am leichtesten zugänglich ist.

Chersonesia-^ differirt von lubentina-^ auf der Oberseite:

Den Vorderflügeln fehlen die rothen cellularen Längsflecke.

Es sind 4 statt 3 weiße Subiipicalpunkte vorhanden.

Zwischen M 3 und SM lagert nui- eine große Makel, welche viel größer ist.

Die Hinterflügel sind heller grün, nn't einem jirächtigen Goldhauch übergössen. Die schwarzen Submarginalflecke sind reduzirter, die rothen Discalflcckc größer.

Unterseite: Die weißen Flecke am Zellende der Vorder- llügel sind kürzer. Der rothe Analsaum luid der anale rothe Fleck der Hinterllügcl fehlen.

Fühlerkeule unten hellrothbraun.

Stett. ontomol. Zeit. 1904.

350

Distants f. 4, t. 14 der Rhopal. Mala}'., die Distant auf p. 128 nur unter allem Vorbehalt als von der Malay. Halbinsel kommend bezeichnet, ist sehr wahrscheinlich nicht von da, sondern von Nord-Indien; denn sie trägt auf der Hintertlügel- Unterseite einen deutlichen rotheu Analsaum, welcher 3 lithen- tina-,^!^ aus Sumatra fehlt und auch dem eben beschriebenen Perak-?. Da Distants Figur ganz genau mit luhentina von Sikkim übereinstimmt, darf deren Herkunft umsomehr bezweifelt werden.

Patria: Perak, 1 $ Coli. Fruhstorfer.

Chersofiesia ist wieder ein Beweis der Zugehörigkeit der Malay. Halbinsel zur Fauna der großen Sunda-Inseln, die sich schon erhebhch von jener Continental-Indiens difFerenzirt hat.

11. Euthalia lubentina indica nom. nov. für Euthalia luhentina Auctorum, nee Cram.

In Tonkin gelang es mir, ein $ von Euth. luhentina zu fangen, das sich erheblich von solchen aus Sikkim unterscheidet. Im Begriü" dasselbe zu beschreiben, finde ich zu meiner nicht geringen üeberraschung, daß wir es hier durchaus nicht mit einer neuen Form zu thun haben, sondern mit der typischen luhentina, wie sie Gramer II. t. 155 f. C. D. abbildet und als deren Heimath er p. 92 China angiebt.

Vergleichen wir Cramers Figur und das Tonkin-$ mit Moores Abbildung in Lep. Indica vol. III. t. 233, so finden wir, daß die Cramersche luhentina vier weiße subapicale Flecke der Vorderflügel anstatt 3 trägt und daß die vor dem Apex der Vorderflügelzelle befindlichen drei weißen Makeln getrennt stehen, also nicht wie bei indischen Stücken zusammengeflossen sind.

Mein Tonkin-$ ist außerdem auf den Hiiiternügehi noch reicher roth als die bisher verkannte indische Race. Dieses reichere Colorit ist aber mögliclierweise durch Saisondimorphismus bedingt.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

351

Patria von indica: Sikkim, S.-Indien, Ceylon (Coli. Fruh- slorfer). Assam, Birma, Siam (Moore). Ob die Birma- und Siainrace noch zu indica gehören, ist fraglich.

12. Euthalia lubentina adeonides nov. subspec. Die von mir B. E. Z. 1899 p. 143/144 beschriebene adotiea-Yorm nenne ich adeonides.

Patria: Süd-Borneo, 1 $ Coli. Fruhstorfer.

13. Euthalia adonia sumatrana nov. subspec.

Efith. adonia Martin und de Niceville, p. 426. 1895.

Sumatra-(^,^ tragen auf den Vorderllügeln kleinere weiße Punkte als Java-Exemplare und die Weißflecke vor dem Anal- winkel der YordernUgel sind analog wie bei lubentina mariae verwischt.

Von adonia melanana ist sumatrana scliou durch die dunklere Flügelunterseite zu separiren.

1 S-> Montes Battak, Coli. Fruhstorfer.

Die verwandten Formen dürften sich wie folgt auftheik'n lassen :

lubentina lubentina Cram. China, Tonkin.

lubentina indica Frühst. Continent. Indien, Ceylon.

lubentina chersonesia Frühst. Malay. Halbinsel.

lubentina Wliiteheadi Grose Smith. Kina-Balu, Gebirgsfoiin.

lubentina mariae Frühst. Sumatra.

lubentina culminicola Frühst. Java.

lubentina philippensis Frühst. Phiüppiuen.

adeona Grose Smith. Nord-Borneo. Form des Tieflandes.

adeona adeonides Frühst. Süd-Borneo.

Adeona führe ich hier nur unter allem Vorbehalt als Species auf.

In Borneo koumien anscheinend 2 lubentina-Ruccn vor, davon bewohnt Wliiteheadi das Hochgebirge des Kina-Balu und eine zweite Form adeona Grose Smith scheint sich nur im Tiefland aufzuhalten. Weil wir aber von adeona und adeonides

Slctt. entomol. Zeit. 1004.

352

noch keinen ^ kennen, so behandle ich adeona einstweilen als eine besondere Art.

adonia adonia Crani. Java. adonia malaccana Friihst. Malay. Halbinsel. adonia snmatrana Frühst. Sumatra. adonia montana Frühst. Kina-Balu. adonia sapitana Frühst. Lombok. adonia princesa Frühst. Palawan. djata Distant. Nord-Borneo. djata hidonia Stdgr. Palawan.

Wie aus der Aufzählung hervorgeht, steht Borneo mit seinem Formenreichthum obenan. Neben den 2 hihentina -Ver- zweigungen finden wir noch eine adonia-Rnce und dann noch djata Distant, die vielleicht über die Sulu - Inseln von den Philippinen eingewandert ist.

Bisher verkannte Euthalia des malayischen Gebiets.

De Niceville beschrieb J. A. S. B. 1894 p. 9 t. 3 f. 3 ein $ einer Evthalia, das er nach dem javanischen Jäger Saki des Herrn Hofrath Martin Sahii nannte.

Neuerdings nun verschaffte mir mein Landsmann Grubauer aus Passau 2 Enfhalia-,^Q aus Sumatra und Perak, welche sich als Lokalformen der hochseltenen mahadeva Moore aus Java herausstellten. Ein genauer Vergleich der de Niceviile's Ab- bildung von Sakii bestätigte meine Vermuthung, daß Sakii-^ eine Lokalrace von mahadeva sei. Die ntahadeva-Form von Perak ist durch Distants Abbildung t. 43 f. 6, Rhop. Malay. unter dem Namen zichri wohlbekannt. Daß aber Distants z-ichri und Butlers z-ichri nicht identisch seien, hat Herr de Niceville bereits zweimal erwähnt.

Mit nachfolgender Tabelle hoffe ich zur Klärung der Sakii- zichri-Fr&ge beizutragen :

Stett. entomol. Zeit. 1904.

353

mahadeva mahadeva Moore.

1 <^, West-Java, 3 ^S 6 ??' Ost-Java. Coli. Fruhstoifer. Sehr selten in Java. Moore kannte das Vaterland nicht.

mahadeva Sakii de Niceville $.

(^Z'ichri de Niceville (nee Distant nee Butler) ist der ,^ hierzu). Der bisher verkannte ,^ von Sakii de Niceville differirt von Dlstants Figur 6 seiner z-ichri-zichrina Frühst, durch eine prononcirte Reihe von breiten schwarzen, sub- niarginalen, dreieckigen Flecken. Diese Flecke werden durch eine ziemlich breite weißblaue Region vom schwarz- braunen Basaltheil der Hinterflügel getrennt, während sie bei z-ichrina fast damit zusammenfließen. Die bei z-ichrina reinblaue Saiimbinde der Hinterflügel ist bei Sakii in der oberen Hälfte weiß gekernt.

Sumatra, Montes Battak, 1 ,^, Coli. Frühst.

mahadeva zichri Butler.

(nee Distant, nee de Niceville.) Borneo.

mahadeva zichrina nom. nov.

für zichri Distant, nee Butler von der Malav. Halbinsel. 1 ,^, Perak, Coli. Frühst., 1 ,^ von Leever Tenasserim in Godmans Sammlung, 1 ,^ von Karen Hill in Elwes Sammlung, teste Moore, Lep. Indica Vol. III. p. 127.

mahadeva rhamases Stdgr.

5 rS'S 4 ?$. Palawan, Coli. Frühst. Nahe verwandt scheint zu sein:

Binghami de Niceville. Dagegen gehört sericea Frühst, von Nias, welche im ,^ eine gewisse Achn- lirhktit mit Sakii-^ hat, nicht in die /»rt/K«/rrrt-Gruppe, wie ich B. E. Z. 1899 p. 139 annahm.

An dieser Stelle bitte ich jedoch die weiteren Literatur- citate für alle hier aufgeführten ma/m(/efa-Formeu nachzulesen.

Stctt. ontomol. Zeit. 1904.

3M

Neue und bemerkenswerthe Flatiden des Stettiner Museums

von Ktliuiind Seliniiilt, Stettin.

1. Flata ferruginea n. sp.

2 $$.

Von der Gestalt und Größe der Fl. foccosa Gucr. Sie unterscheidet sich von der genannten Art durch den Bau des Pronotums und durch die Farbe der DeckflUgel. Kopfbildung M'ie bei Floccosa mit rothbrauner Färbung in der oberen Stirn- flächenhälfte. Die untere Hälfte der Stirnfläche und der Clypeus sind gelbgrün gefärbt, Fühler und Augen schwarz, Pronotum gewölbt, in der Mitte nicht gekielt, vorn abgerundet und ein- gedrückt, zu den Seiten scharf gekielt, stark abfallend und in der Höhe der Augen eingedrückt mit gelblicher Färbung in den Gruben. Schildchen mit drei Längskielen. Der Mittelkiel und die Seitenkiele am gewölbten Vorderrand verloschen. Das Pro- notum, die Seiten des Schildchens, die üeckschuppen und die Deckflügel orangerothbraun, der Vorderrand des Schildchens und die Schildchenspitze heller. Clavusinnennerv gelblich. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Deckflügel und Flügel, Ober- und Unterseite und der Hinterleib mit weißem Sekret belegt. Hinter- leib und Beine gelblich. Die Schienen der vier vorderen Beine, die Tarsen der drei Beinpaare und die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.

Das nicht gekielte Pronotum und die orangerothbraun ge- färbten Deckflügel, sowie das Fehlen von Binden auf letzteren kennzeichnen diese Art und lassen sie sofort gut von Fl. foc- cosa Guer. unterscheiden.

Länge $? 25—27 mm.

Nord-Borneo (Waterstradt).

Stett. entomol. Zeit. 1904.

355

var. aeruginosa m.

1 ?.

Die Deckflügel, die Deckschuppen, das Schildclieu, das Pronotuni und die Stirn sind dunkel orangevothbraun, der Clypeus orangevothbi-aun. Hinterleib, Beine und die Schienen des dritten Beinpaares spangrün. Flügel milchweiß mit gelben an der Basis grünlichen Nerven.

Länge $ 24 mm.

Nord-Borneo (Waterstradt).

2. Bythopsyrna Rabbowi n. sp.

1 $.

Diese Art gehört in die zweite Abtheilung der Circnlata- Gruppe, zu den Arten Dohrni und Uclei (Stett. entomol. Zeit. 1904 I. S. 186, 187). Abgesehen von der Größe zeigt sie große Verwandtschaft mit Dohrni, unterscheidet sich jedoch sofort von der letztgenannten durch die andere Form der Deckflügel. Stirn in der Mitte leicht gekielt, mit drei dunkelbraunen Flecken vor dem obeien Scheitelrande, einem oben abgekürzten vor dem CIvpeus sich erweiternden, schwarzen Längsstreif, breit-schwarz gesäumten an den Seiten wenig ausgebuchteten, geschärften Seiten- rändern und stark abgeflachtem vor den Seitenrändern leicht ein- gedrückten Mitteldrittel. Der Clypeus ist wie bei Dohrni schwarz mit zwei gelblichweißen Flecken am Vorderrande 5 hierin unter- scheidet sie sich von Udei, bei der nur die Seiten schwarz ge- färbt sind. Augen braun, Fühler schwarz. Pronotuni gestaltet und gefärbt wie bei der letztgenannten Art. Der Pronotums- mittelkiel ist vorn abgekürzt und undeutlich, während er am Pronotumshinterrand deutlicher hervortritt. Bei Dohrni ist der Mltlelkiel durchlaufend und scliwach, bei Udci hinten abgekürzt und vorn kammartig erhoben. Sehildchen gewölbt mit drei Längskielen, welche mit Ausnahme des Mittelkiels am Vorder- rande verwaschen sind. Die schwarzen Flecke der Scheibe am Vorderrande sind mit denen vor der Schildchenspitze durch ein

stett. cntomoI. Zeit. 1904.

356

braunes Bund verbunden, die Flocke zu den Seiten in einander verschmolzen. Deckschuppen schwarz. Deckflügel mit breiten dunkelbraunen Binden, vine bei Dohrni orangegelb und stark ab- gerundeter Apicalecke. Flügel stark fleischfarbig mit ebenso ge- färbten Nerven und weißer Bestäubung. Hinterleib cremegelb mit brauner Zeichnung zu den Seiten- und auf den Bauchsegmenten. Die vier Vorderbeine und die Spitzen der Dornen der Hinter- schienen schwarz, das letzte Beinpaar gelblichweiß mit rauch- brauner Färbung an den Schenkeln und Tarsen.

Scheidenpolster und Anallappen orange mit flockigem Sekret stark belegt.

Länge $ 23 mm.

Java (Fruhstorfer).

Diese Art widme ich dem Herrn Stadtrath Dr. Rabbow, Stettin.

3. Doria Haenschi n. sp.

1 c^, 3 $?.

In Gestalt und Größe zeigt diese Art große Aehnlichkeit mit D. conspersa Walk., doch ist sie im Ganzen etwas schlanker. Stirn flach, fast viereckig, mit einem deutlichen abgekürzten Mittel- kiele und ganz schwachen Seitenkielen. Der Mittelkiel tritt etwas mehi- vor wie bei Conspersa, während die übrigen Merkmale übereinstimmen. Clypeus und der ganze Kopf tief schwarz mit Ausnahme eines Flecks auf der Stirnfläche, welcher rost- braune Färbung zeigt. Augen braun. Fühler und Fühlerboi'stc schwarz. Pronotum und Schildchen tief schwarz und bei nicht ganz ausgefärbten Stücken braun; ebenso gefärbt sind die Deck- schuppen. Nervatur der Deckflügel wie bei Conspersa, die Basal- hälfte tief schwarz, die Apicalhälfte pechbraun bei ausgefäi'bfen Exemplaren, bei nicht ausgefärbten stimmt die Beschreibung von Conspersa. Auf den Flügeldecken liegt hinter der Mitte ein großer milchweißer Fleck mit weißen Nerven. Der Costalrand vom ersten Drittel bis zur Spitze der Costalzelle, der Innenrand

Stett entomol. Zeit. 1904.

357

des Clavus von der Schildchen- bis zur Clavusspitze und ein kleiner Fleck an der Clavusspitze im Corium liegend gelblich- weiß. Viele Körnchen im Clavus und die Clavusnerven schwarz. Flüo-el milchweiß mit weißen Nerven. Hinterleib gelb bis orange- <Tclb. Beine, Schienen und Tarsen schwarz, Endklauen gelb mit braunen Krallen. Hinterschienen mit zwei Dornen. Pronotum mit einem durchlaufenden Mittelkiel. Schildchen mit drei Längs- kielen, die Seitenkiele nach vorn convergirend und mit dem Mittelkiel am Schildchenvorderrande verbunden. Die Costalzelle doppelt so breit wie die Costalmcmbran, beide von einfachen Nerven durchzogen.

Diese Art ist auf den ersten Blick von den übrigen durch den großen, milchweißen Fleck auf den Decktlügehi zu unter- scheiden.

Länge .^ 20 min, $ 22 mm.

Ecuador: Balsapamba 750 m (R. Haensch).

Ich benenne diese Art nach dem Sammler und F(»rscher Herrn R. Haensch, Berlin.

4. Doria ecuadoriana n. sp.

1 ?.

Mit Ausnahme des kleinen Fleckes an der Clavusspitze sind bei dieser Art die Deckflügel in der Basalhälfte tief schwarz und in der Apicalhälfte pechbraun ohne Fleck oder Makel. Das übrige Thier ist tief schwarz mit Ausnahme der Flügel, des Hinterleibes und des dunkelrostbrauuen Flecks auf der Stirnfläche. Die (iuernerven sind wie bei der vorhergehen- den Art breit schwarz gesäumt, es erscheinen daher einige Zellen in der Mitte heller. Clavuscoriumnaht weiß. Costalrand und Clavusrand schwarzbraun. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinterleib und Beine wie bei Haenschi gefärbt.

Länge $ 20 mm.

Ecuador: Archidona G40 m (H. Haensch).

Stctt. cntomol. Zeit. 1904.

358

5. Flatoptera virescens n. sp.

1 ?.

Diese Art ähnelt sehr der Fl. dcpressa Melichar mit Aus- nahme der Stirn, die fast mit der von Fl. albicnsta Guer. überein- stimmt. Sie imterscheidet sich von der erstgenannten Art durch die Größe und Färbung auf den ersten Blick, wie auch von Albicosta. Kopf, Pronotum, Schildchen, Dcekschuppen und Deckflügel grün mit gelblichem Ton. Der die Stirn durchlaufende Mittelkiel übersehreitet die Mitte *der Stirnlläche und erlischt ungefähr in derselben Entfernung vor dem Clypeus, wie es bei Albicosta der Fall ist. Augen schwaiz. Pronotum oben flach mit scharfen Seitenkielen, vorgezogen, vorn abgerundet und in der Mitte mit einem nicht überall deutlichem Kiel versehen. Hinter dem Vorder- rande befindet sich ein Quereindruck, und hier tritt der Kiel stark hervor, in der Mitte des Pronotums verwaschen und am Hinterrande wieder sichtbar. Schildchen mit einem Mittelkiel und zwei, am Vorderrande verwaschenen, nach hinten zu deut- lichen Seitenkielen. Die Deckllügel sind doppelt so lang wie einzeln breit, von grünen Längs- und Quernerven durchzogen. Zahlreiche grüne Körnchen befinden sich im Clavus und an der Basis der Costalmembran, einzelne dagegen zerstreut auf der ganzen Fläche des Coriimis. Hinterflügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinterleib und Beine grünlichgelb, die Schienen der Vorderbeine, die Tarsen der vier vorderen Beine und die Spitzen der Dornen und der Tarsen der Hinterbeine schwarz.

Länge $ 15 mm.

Nord-Borneo (Waterstradt).

6. Siphanta rubra n. sp.

2 $$.

Die Stirn ist länger als breit mit einem scharfen, die ganze Stirnfläche durchlaufenden Mittelkiel. Die aufgebogenen und ge- schärften Seitenränder zum Cljpeus gerundet, an welcher Stelle die Stirnfläche die größte Breite zeigt. Oben wird die Stirn

Stett. entomol. Zeit. 1904.

359

durch den sehr schürfen Scheitel begrenzt. Scheitel doppelt so breit wie lang, nicht gekielt und wie die Außenseiten der Stirn- seitenränder karmoisinroth gefärbt. Die Färbung der Stirnfläche ist dunkel rothbraun, die des Cl3'peus braun. Pronotum ohne Kiele mit zwei Grübchen am Vorderrande, fünf orangegelben Flecken und drei grünen Längslinien, von denen die eine die Grübchen trennt und die beiden anderen von den Grübchen zum Hinterrande ziehen, einen der fünf orangegelben Flecke ein- schließend. Schildchen mit drei Längskielen, zwei orangegelben oder rothen Längsstreifen zwischen den Seitenkielen und eines ebenso gefärbten Streifens zu den Seiten des Schildchens. Der Mittelkiel zeigt grüne Färbung. Deekflügel gelbgrün, doppelt so lang wie breit, hinten gerade gestutzt, mit abgerundeten Ecken. Der Costalrand bis zum Ende der Costalzelle gelbgrün, der Apical- rand bis zur Clavussj)itze und der Clavus, mit Ausnahme der Suturalzelle, roth gefärbt. Längs- und Quernerven der Deck- flügel sind gelb mit gleicher Umsäumung. Die gelben Endnerven unterbrechen den rothen Apicalsaum, so daß die rothe Binde sich in Flecke auflöst. Der äußere Clavusnerv gelb und der innere roth gefärbt. Viele Körnchen im Clavus und einige zer- streut im Corium und der Costalmembran schwarz. Durch die stark gesäumten Nerven erscheint die Fläche masehig und erinnert an Salurnis marcjinellus Guer. Flügel milchweiß mit gelblichen und schwärzlichen Nerven. Hinterleib und Beine gelb und schmutzig weiß. Die Schienen und Tarsen der vier vorderen Beine und die Endklauen des letzten Beinpaares roth. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.

Länge $$ 8 mm.

Queensland.

7. Euphanta luridicosta n. sp.

1 J, 1 ?.

Scheitel länger als das l'ronotum, llach und mit einem scharfen grünen Kiel versehen. Stirn länger als breit, mit drei

Slctt. oiitomol. Zeit. 1904.

360

scharfen Kielen, welche an der Stirnspilze zusammentreflfen, Stirn- fläche gelblichgrün, und die Scheitelspitze schwach rüthlich an- gehaucht bei ^^, beim $ intensiver gefärbt. Clypeus gelblich und schwach gekielt. Pronotum gekielt, vorn zu jeder Seite des Kieles eine Vertiefung, an den Seiten granulirt, grün. Schildchen mit drei Längskielen, grün; auf der Scheibe, zwischen den Seiten- kielen, befindet sich an jeder Seite des Mittelkieles eine gelbliche Zone. Deckschuppen grün. Deckflügel grün, doppelt so lang wie breit, mit abgerundeten Ecken und geschlossener Costalzelle. Der Costalrand gelblichweiß, der Apieal-, der Sutural- und der Clavusrand bis zur Schildchenspitze roth gesäumt. Die Mittel- zelle des Clavus mit grünen Körnchen ausgefüllt, welche sich auch vereinzelt im Corium und in der Costalmembran belinden. Flügel milchweiß, mit weißen, an der Basis grünhchen Nerven. Hinterleib und Beine gelbhchgrün. Die Schienen und Tarsen der vier vorderen Beine röthlich, beim $ sind auch die End- hälften der Schienen des letzten Beinpaares und die Tarsen des- selben von röthlicher Färbung. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.

Diese Art steht der Evph. mvnda Walk, nahe; sie unter- scheidet sich von ihr dadurch, daß der Scheitel länger ist, als das Pronotum.

Länge ^ 12'/2 n^m^ $ 14 mm.

Queensland.

8. Euphanta rubromarginata n. sp.

1 s.

In der Form und Gestalt des Kopfes, Pronotums und Schildchens der vorhergehenden Art ähnlich; sie zeigt gleich- falls eine geschlossene Costalzelle. Augen braun, Fühler grün. Die ganze Stirnfläche roth. Scheitel so lang wie das Pronotum mit scharfem, grünen Mittelkiel. Pronotum mit einem grünen scharfen Mittelkiel und scharfen Seitenkielen, grün und zu den Seiten oberhalb der Seitenkiele mit grünen Körnchen be- setzt. Die Brustlappen grün mit röthlichen Spitzen. Die Deck-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

361

flügel sind gelbgrün, mit grünen Nerven und breit roth gesäumt. Die übrigen Merkmale wie bei der vorbergehenden Art.

Länge ^^ 11 mm.

Queensland.

9. Phyma subapicalis n. sp.

1 (^.

In Gestalt und Farbe zeigt diese Art die größte Aebnlichkeit mit P. Candida Fabr. Sie unterscbeidet sieb jedocb im Bau des Kopfes durch den lang vorgezogenen, vorn abgestumpften Conus von der genannten Art, welches Merkmal sie mit P. imitata Melichar und P. conspersa Walk, gemein bat. Dies berech- tigt dazu, sie im System zwischen Conspersa und Candida unterzubringen. Der Körper ist schmutzig gelblicbweiß. Der Kopf ist in einen glatten, abgestumpften Conus stark vorgezogen. Die Stirn ist mit einem Mittelkiel versehen, der weder den Cljpeus noch die Conusspitze erreicht. Pronotum, Schildcben und Augen wie bei P. Candida. Ocellen bräunUch. Die Deck- flügel sind länglich dreieckig, nach hinten wenig erweitert, hinten gerade gestutzt, mit spitzwinklig vorgezogener Suturalecke. Der Costalrand zeigt vor der Apicalecke eine leichte Einbuchtung, die bewirkt, daß die Apicalecke spitz erscheint, wie bei P. imitata. Eine Subapicallinie liegt weit vom Apicalrande entfernt; sie befindet sich an der gleichen Stelle und endigt in ihrem Verlaufe, von der Deckflügehvurzel aus gerechnet, wie die erste Subapicallinie bei P. Candida. Viele schmutzig braune Körnchen befinden sich im Clavus und einige zerstreut im Corium, besonders an der Basis. Die Flügel sind milchweiß mit gelb- lichen Nerven. Hinterleib und Beine schmutzig weiß, die Tarsen etwas dunkler, die Spitzen der Hinterschieneudornen schwarz. Der stark vorgezogene Conus und das Vorhandensein nur einer Subapicallinie charakterisiren diese Art und lassen sie gut von P. Candida unterscheiden. Länge ,^ 16 mm. Amboina.

Sfett. eutomol. Zeit. 1904. 24

362

10. Flatiila bipunctata n. sp.

1 $.

Von der Form und Größe der Cribrata Meliclmr. Stirn länger als breit, mit einem kurzen, deutlichen Mittelkiel und zwei schwarzen Flecken am oberen Stirnrande. Die obere Hälfte der scharfen Seitenränder und die Fühler orange. Die Augen und ein Fleck unterhalb der Fühlerwurzel zu jeder Seite des Kopfes schwarz, Ocellen schmutzig gelb. Pronotum gewölbt mit einem kammartigen Mittelkiel und zwei schwarzen Flecken auf der Scheibe. Auf dem Brustlappen, hinter den Augen zu Jeder Seite ein schwarzer Fleck. Schildchen gewölbt mit drei Längs- kielen und vier schwarzen Flecken auf der Scheibe, zwei am Vorderrande und zwei an der Schildchenspitze. Auf jeder Seite des Schildchens, in der Nähe des Hinterraudes, ein größerer schwarzer und am Vorderrande ein kleinerer brauner Fki'ck. Deckschuppen schmutzig gelb. Deckflügel wie bei Cribrata ge- bildet mit vielen großen und kleinen schwarzen und braunen Flecken in den Zellen. In der Basalzelle ein schwarzer Fleck. Die Deckflügel sind gelblichweiß, undurchsichtig und nur vor dem braun gesäumten Apicalrande hyalin. Durch die dunkle Zeichnung in den Zellen tritt das gelbe Geäder stark vor und bildet vor dem Apicalrande zwei unvollkommene Subapicaflinien. Am Costalrande tritt die schwarze Punktzeichnung an der Basis, in der Costalzellc an der Basis und der Spitze und an der ab- gerundeten Apical- und Suturalecke auf. Die Zwischenräume sind von der Grundfarbe mit kleineren, matteren schwarzen Flecken und weiß bestäubt. Der N. ulnaris int. gebogen und (hn-ch einen schiefen Quernerv mit dem inneren Aste des N. ulnaris ext. verbunden. Vor und hinter dem schiefen Quer- nerv ein schwarzer Punkt. Der äußere Clavusnerv ist wellen- förmig gekrümmt; in den Krümmungen liegen in der Sutural- zelle vier schwarze Punkte. In der Mittclzelle viele und im Corium und der Costahnembran zerstreut einige gelbbraune Körnchen. Die Innenzelle des Clavus zur Glavusspitze schwarz.

Stett. entoniol. Zeit. 1904.

363

Flügel milchweiß, mit gelben Nerven und weiß besläubt. Hinter- leib und Beine schmutzig gelb. Hinterschienen mit zwei Dornen. Die Klauen bräunlich, die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.

Diese Art ist sofort durch die Stirnbildung und das ge- fleckte Pronotum von Fl. cribraia Melichar zu unterscheiden.

Länge $ 15 mm.

Nord-Borneo (Waterstradt).

IJ. Ormenis maculata u. sp.

1 $.

Diese Art ähnelt der 0. discus Walk. Stirn so lang wie breit, zum Clypeus verschmälert, in der Mitte abgeflacht mit einem kurzen aber scharfen Mittelkiel, und wie die Seiten des Kopfes und die Brustlappen schmutzig gelb. Fühler gelblich, das zweite Fühlerglied von den Seiten zusammen gedrückt und mit brauner Färbung an den abgeflachten Stellen. Ocellen braun, Pronotum bandartig, nicht gekielt, mit zwei Grübchen, bräunlich gelb. Die Höcker hinter den Augen gelb. Schildchen rostgelb. Deckflügel doppelt so lang wie einzeln breit, hinten gerade ge- stutzt mit gleichmäßig abgerundeten Ecken, nach hinten nicht verbreitert, mit zwei deutlichen zum Apicalrande parallelen Sub- apicalhnien, welche in den N. costalis übergehen. Costalmembran so breit wie die Costalzelle, dunkelbraun mit hellerem Costalsaum und weißliehen, einfachen Quernerven. Die Costalhälfte der Costalzelle ist wie die Costalmembran und die Apicalhälfte wie das Corium gefärbt. Hinter der Mitte liegt im Corium ein größerer milchweißer Fleck mit weißen Nerven, der zum Costal- rande sich verjüngend vor der Apicalecke denselben erreicht und in der ersten Hälfte von der inneren Subapicallinie begrenzt wird. Die Basalhälfte des Coriums ist gelbbraun mit grünlichen Nerven und einem Bündel brauner Körnchen an der Basis, die Apical- hälfte d. h. der Theil der Deckflügel, welcher zwischen dem milchweißen Fleck und dem Apicalrande liegt, rauchbraun 5 die

Stett. ontomol. Zeit. 1904. 94'^

sei

Farbe z^A'ischeu dem erwähnten Fleck und der Clavusspitze braun. Clavus gelbbraun mit brauner Basis und Körnchen, die Mittel- zelle in der Nähe der Spitze braun, die Clavusnerven gelb, die Clavusspitze grünlich. Flügel rauchbraun mit braunen Nerven und einem milchweißen Fleck am Vorderrande. Leib oben grünlichgelb, unten schmutzig gelb. Beine gelblich, mit ange- bräunten Tarsen und schwarzen Spitzen der Hintersehienendornen. Die Schenkel und Schienen des letzten Beinpaares in der Nähe des Kniees auf der Innenseite braun gefleckt. Die Hüften des zweiten Beinpaares orangeroth. Die beiden letzten Leibsegmente hinten glänzend schwarz gesäumt. Scheidenpolster gelb, von der Seite betrachtet am Oberrande eine wulstige Längsschwiele und in der Mitte eine Längsfurche. Anallappen ziemlich breit, oben gefurcht und hinten abgerundet.

Länge $ 9 mm.

Süd- Amerika.

12. Ormenis panamensis n. sp.

1 <^, 1 ?•

Von der Größe, Gestalt und Deckflügelform der 0. dola- brata Fowl. Das mir vorliegende r^ ist ausgefärbt, während das $ nicht ausgefärbt ist; deshalb werde ich zuerst die plastischen Merkmale des ^ und $ und später die Farben beschreiben.

rj und $. Kopf mit den Augen breiter, als das Pronotum. Augen groß und stark vortretend, wie bei Dolahraia (Biol. Centr. Amer., p. 56, 6. Taf. 21, 21a 1900). Stirn breiter als lang, zum Clypeus verschmälert mit stark nach außen gerundeten Seitenrändern. Pronotum länger als der Scheitel, bandartig, nicht gekielt, auf der Scheibe vertieft, mit zwei seichten Grübchen. Schildchen mit drei undeutlichen Längskielen und flacher Scheibe. Deckflügel doppelt so lang wie einzeln breit, nach hinten kaum merklich verbreitert, hinten schief zur Apicalecke gestutzt, mit abgerundeten Ecken und zwei deutlichen Subapicallinien, welche unter sich so weit getrennt, wie die letzte vom A])icalrtinde,

Stett. entotnol. Zeit. 1904.

365

beide in den N. costalis übergehen; die vorletzte zeigt eine leichte Buchtung in dem Corium.

f^. Stirn gelbbraun, unten etwas dunkler, die Seitenränder gelb, der Clypeus rostgelb. Die Seiten des Kopfes sind gelb, die Augen rothbraun, die Ocellen rotli mit glushellem centralen Punkt. Die Fühler gelb mit schwarzbraunem Fühlerborsten- knopf. Pronotum dunkelbraun, Schildchen etwas heller, Deck- scheiben braun. Deckflügel braun mit braunen Nerven, einem milchweißen Fleck und weißen Nerven im Corium hinter der Mitte und gelbem Costalsaum, welcher mit der großen Makel am Ende der Costalzelle zusammenfließt. Clavus braun mit braunen Körnchen ; der Innenrand und der N. clavi int. von der Schildchenspitze bis zur Clavusspitze gelb. Ein dunkelbrauner Punkt an der Clavusspitze. Hinterleib schmutzig weiß, oben grün- lich und bräunlich, Beine gelblich, Tarsen rostbraun.

?. Kopf, Pronotum, Schildchen und Beine gelb. Augen braun, Ocellen röthlich. Deckflügel hjahn durchscheinend, die Basalhälfte gelbhch, die Apiealhälfte weiß. Die Stelle des milch- weißen Flecks im Corium ist angedeutet, ebenso der Punkt an der Clavusspitze. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinter- leib schmutzig weiß. Scheide und Innenflächen der Scheidenpolster rostbraun. ,^ und $ weißlich bestäubt.

Länge ,^ und $ 91/2 mm.

Panama (R. Haensch).

13. Ormenis fumata n. sp.

1 $.

Stirn so lang wie breit, zum Clypeus verschmälert mit kurzem Mittelkiel. Die Seitenränder vor dem Clypeus stark nach außen gebogen mit dunklen Kanten. Schläfe gerundet, die Wangen bilden eine stumpfe Ecke. Augen braun, roth gerandet. Ocellen roth mit glashellem, centralen Punkt. Fühler kurz, gelblich mit braun geflecktem zweiten Gliede. Pronotum bandartig vorn vor- gezogen, breit abgerundet mit zwei Grübchen auf der Scheibe,

Stett. entomol. Zeit. 1904.

366

nicht gekielt, hinten stumpf ausgeschnitten mit leichtem Eindruck am Hinter- und Vorderrande an Stelle des Mittelkiels, Schildchen sehr stark gewölbt mit undeutlichen Kielen und wie Pronotum, Stirn und Cljpeus rauchbraun gefärbt, Schildchenspitze dunkler. Die Deckflügel sind hyalin rauchbraun getrübt mit einem größeren milchweißen Fleck im Corium hinter der Mitte, und zwar wird derselbe von der inneren Subapicallinie und dem N. costalis be- grenzt, ist rundlich mit weißen Nerven, hinten schief gestutzt mit abgerundeten Ecken und zwei deutlichen Siibapicallinien. Die Innenlinie ist gebuchtet und geht in den N. costalis über, wäh- rend die Außenlinie gerade läuft und an den Ecken sich rundend zur inneren umbiegt, ohne sich mit derselben zu vereinigen. Die Nerven und Körnchen der Deckflügel und des Clavus bräunlich. Hinterleib und Beine schmutzig gelb mit undeutlicher Trübung auf den Segmenten. Tarsen gebräunt. Spitzen der Hinterschienen- dornen schwarz. Scheidenpolster gelblich, Scheide rostbraun.

Länge $ 12 mm.

Palmar, Ecuador, 100 m (R. Haensch.)

14. Ormenis Pehlkei n. sj).

1 s-

Grün. Stirn wenig länger als breit mit einem scharfen Mittelkiel, welcher bis zur Mitte der Stirnfläche herabzieht, zum Clypeus verschmälert mit aufgebogenen scharfen Seitenrändern. Zweites Fühlerghed gelblich mit schwarzer Fühlerborste. Augen braun. Ocelien gelblich. Pronotum vorgezogen, vorn breit ab- gerundet, hinten stumpfwinklig ausgeschnitten mit zwei Grübchen und einem Mittelkiel auf der Scheibe. Schildchen mit drei Kielen, gewölbt, die Vorderhälfte wie das Pronotum grün, die hintere orange. Deckflügel doppelt so lang wie einzeln breit, hinten schief gestutzt mit abgerundeter Sulural- und stärker abgerundeter Apicalecke, grün. Costalmembran so breit wie die Costalzelle von einfachen grünen Nerven durchsetzt. Vor dem Apicalrande

Slett. entomol. Zeit. 1904.

367

befinden sich zwei Subapicallinien, welche parallel zu einander verlaufen und in den Nodus costalis übergehen. Der Zwischen- raum zwischen den Subapicallinien halb so breit wie der Raum zwischen der letzten Linie und dem Apicalrande; letzterer breit schwarzbiaun gesäumt vun der Clavusspitze bis zum Costalrande. Im Corium nur in der Apicalhälfte und zwar in der Nähe der Clavusspitze mehrere Quernerven, woselbst ein großer, schwarz- brauner Fleck liegt. Clavus gelbgrün mit grünem Innennerv und Körnchen, die Clavusspitze schwarzbraun verfärbt. Flügel milch- weiß mit gelben, an der Basis grünen Nerven. Hinterleib und Beine grün. Hinterschienen mit zwei Dornen. Die Spitzen der Hinterschienendornen schwarz. Die Tarsen der vier Vorderbeine und die EndUlaue des dritten Beinpaares gelb. Körper, Flügel und Deckflügel mit weißem Staub überzogen.

Länge (^10 mm.

Columbia (Pehlke).

Diese Art ähnelt in der Zeiehnung des Apicalrandes der 0. apicalis Melichar und kann leicht für ein kleineres Stück der genannten Art gehalten werden. Sie unterscheidet sich jedoch von Apicalis durch die längere Stirnform, das Geäder und die andere Lage des großen Flecks an der Clavusspitze. Während bei Apicalis die innere Subapicallinie geschwungen verläuft, läuft sie bei der neuen Art parallel zur äußeren; auch ist bei Apicalis der Abstand der Subapicallinien von einander größer als der Raum von der letzten zum Apicalraude. Der Fleck an der Clavusspitze liegt bei 0. apicalis unmittelbar hinter der Spitze, im Bereich der Subapicallinien, und steht mit dem Apicalsaume in Verbindung. Bei der neuen Art jedoch liegt der Fleck außer- halb des Bereiches der Subapicallinien, steht nicht mit dem Apiculsaume in Verbindung und ist der Clavusspitze, sich weit ins Corium erstreckend, vorgelagert.

Dem Entdecker und eifrigen Sammler Herrn E. Pehlke- Bogotd gewidmet.

Stett. entomol. Zelt. 1904.

368

15. Ormenis media Melichar.

Ann. des K. K. Natiirhist. Hofrauseums XVII. S. 89.

1 ^'

An der angeführten Stelle beschreibt Melichar $$, deren Beschreibung mit dem hiesigen, mir vorliegenden ^ ttbereinstinimt. Zu erwähnen wären noch folgende Merkmale: Flügel milchweiß mit gelblichen und grünen Nerven, das Geäder im Corium der Deckflügel und die Körnehen im Corium und Clavus und die Clavusnerven gelb gefärbt. Ferner sind Leib und Beine gelb- grün, die Spitzen der Hinterschienendornen dunkelbraun.

Länge 81/2 mm.

Columbia (Pehlke).

16. Ormenis taeniata n. sp,

1 ö", 1 ?.

Eine im Geäder etwas abweichende Art, welche mir in einem ausgefärbten ^ und einem nicht ausgefärbten $ vorliegt.

Stirn länger als breit, zum Clypeus verschmälert, mit feinem abgekürzten Mittelkiel. Die Seitenränder in der Mitte stark aufgebogen und geschärft. Schläfen und Wangen ge- rundet. Pronotum so lang wie breit, breit lappig vorgezogen, den Scheitel verdeckend, vorn breit abgerundet, hinten stark stumpfwinkhg ausgeschnitten, gewölbt mit abgeflachter Scheibe und nicht gekielt. Schildchen gewölbt, oben flach mit drei am gewölbten Vorderrand verwaschenen Längskielen. Deckflüo-el doppelt so lang wie einzeln breit, hinten gerade gestutzt mit ab- gerundeter Apical- und scharf spitzer Suturalecke und zwei deutlichen Subapicallinien, welche weit vom Deckflügelrande ent- fernt verlaufen. Costalmembran an der Basis wenig breiter als die Costalzelle in der Mitte, nach hinten aflmählich verbreitert, von einfachen und gegabelten Quernerven durchsetzt, welche letzteren in der Apicalhälfte auftreten. Der N, ulnaris int. ist durch einen Nei-v mit dem Gabelaste des N. ulnaris ext. ver- bunden. Dieses Merkmal erinnert an die Gattung Colgar Kirkaldy,

Stett. entomol. Zeit. 1904.

3G9

doch der Bau des Kopfes, Pronotums und Schildchens sowie die nicht von Quernerven durchsetzte Suturalzelle des Clavus lassen deutlich die Gattung Ormenis Stal erkennen. Die innere Sub- apicallinie geht in den N. costalis über und erlischt vor der Clavusspitze, die zweite, äußere geht im Bogen von der Clavus- spitze zum Costah'ande, mit ersterer convergirend und erlischt in der Breite des N. costalis; sie vereinigt sich nicht mit dem N. costalis. Die Enduerven sind lang gegabelt. Hinterschienen mit zwei Dornen.

Ausgefärbtes q. Stirn und Clypeus grünlichgelb, Seiten- ränder gelb. Die Seiten des Kopfes sind grün, die Augen grau- braun, die Ocellen glashell, die Fühler gelb mit orangegelbem zweiten Fühlergliedende, Fühlerborste schwarz. Prouotum und Schildchen zu den Seiten blaßgrün, zur Scheibe gelblich; auf der Scheibe laufen zwei breite orangegelbe Streifen vom Pronotums- vorderrand zur Schildchenspitze, getrennt durch eine grüne Mittel- linie. Die Streifen setzen sich nach hinten fort und färben die Clavus- hinterränder bis kurz vor der Clavusspitze orangegelb. Der Costal- rand ist gleichfalls orangeaelb o-efärbt. Die Deckflügel sind s-rün mit grünen Nerven, der Apicalrand bräunlich, der Suturalrand bis zur Clavusspitze schwarzbraun verfärbt. Ein dunkelbrauner Punkt liegt an der Clavusspitze. Der Clavus ist grün mit grünen Körnchen und Nerven, nur der N. clavi int. ist von der Schildchenspitze bis zur Clavusspitze orangegelb und mit ebenso gefärbten Körnchen an der Außenseite besetzt. Hinterleib und Beine gelblichweiß, die Schienen der vier Vorderbeine und die Enden der Schienen des dritten Beinpaares gelbbraun, die Tarsen rostbraun, die Spitzen der Hinterschienendornen schwarz.

Nichtausgcfärbtes $. Stirn und Clvpeus gelblich. Pronotum weiß, Schildchen gelblich mit orangegelben Streifen, welche bis zur Clavusspitze wahrzunehmen sind. Deckflügel hyalin, milchweiß, desgleichen der Clavus. Die Umsäumung wie beim q. Hinterleib und Beine gelblichweiß, Tarsen angebräimt. Analluppen orangegelb.

Länge (^ 10 mm, $ 11 mm,

Sumatra, Soekaranda (Dr. H. Dohrn).

Stett. ontomol. Zeit. 1904.

370

17. Ornienis prasiiia u. sp.

1 ?.

Kleine Art mit apfelgrün gefärbten üeckflügeln. Stirn so lang wie an der breitesten Stelle breit, mit einem Mittelkiel und scharfen, aufgebogenen Seitenrändern, zum Clj^ieus verschmälert, zum Scheitel gerundet, gelblieh. Fühler gelblich, Fühlerborsten- Ivuoten dunkelbraun, Ocellen glashell. Augen schmutzig weiß. Pronotuni bandartig, grün mit zwei Grübchen, nicht gekielt. Schildchen gewölbt mit verwaschenen Seitenkielen und deutlichem Mittelkiel, gelbgrün. Dcckflügel doppelt so lang wie einzeln breit, nach hinten nicht erweitert, mit abgerundeten Ecken, zwei Sub- apicallinien und schwarzbraunem Punkt an der Clavusspitze. Costalmcmbi-an so breit wie die Queradern bei der Costalzelle, von einfachen grünen Nerven durchsetzt, mit gelbem Costalrande. Der Apicalrand bis zur Clavusspitze gelb gefärbt. Clavus grün mit grünen Nerven und Körnchen, der Hinterrand von der Schildchen- bis zur Clavusspitze gelb. Im Corium nur spärliche Quernerven vor den Subapicallinien, letztere einander genähert und in den Nodus costalis übergehend. Flügel milchweiß mit Aveißen und grünlichen Nerven. Hinterleib und Beine gelbgrün. Die Spitzen der Hinterschienendornen schwarzbraun.

Anallappen grün. Scheidenpolster grün, hinten zu einander umgebogen, braun, glänzend und mit sechs starken, schwarz- braunen Dornen bewährt, innen behaart. Scheide braun, oben von den Scheidenpolstern klammerartig eingeschlossen.

Länge $ 7 mm.

Ceylon.

18. Paratella variegata n. sj).

4 c^,^, 3 $?.

Diese Art variirt sehr stark in der Färbang, ist aber in den plastischen Merkmalen constant.

oo und $$. Stirn länger als breit mit einem scharfen Mittelkiel und hufeisenförmigen, scharfen Querkiel, dessen Ver-

Stett. entomol. Zeit. 1904.

371

längciungen sich als deutliche Seitenkielc auf die Stirn fortsetzen und mit dem' Mittelkiel in gleicher Entfernung vom Clypeus auf- hören. Der Scheitel ist mit einem deutlichen Mittelkiel versehen. Pronotum in der Mitte scharf gekielt mit zwei eingestochenen Grübchen am Vorderrande. Schildchen mit drei Längskielen. Am Yorderrande laufen vom Mittelkiele zwei Kiele im Bogen etwas rückwärts nach den Seitenkielen und stellen auf diese Weise eine Verbindung derselben her. Augen braun. Ocellen gelblich, Stirnfläche netzartig, maschig eingetheilt.

Ausgefärbte ,^,^. Kopf, Pronotum, Schildchen, die Basis der Deckflügel und die Quernerven der Costalmembran grün. Die Apicalhälfte der Deckflügel orangegelb mit breitem pechbraunen Apicalsaum, in Melchem sich zwei Reihen wechselständiger weißer Punkte befinden. An der Clavusspitze im Corium ein grüner Punkt. Der Clavus in der Basalhälfte grün mit grünen Nerven und Körnchen, die zweite Hälfte orangegelb mit ebenso gefärbten Nerven und Körnchen. Deckschuppen grün. Flügel milchweiß mit gelben und grünen Nerven. Hinterleib gelb und grün. Beine und Schienen grün, Tarsen rostbraun.

Nichtausgefärbte ^,^. Diese zeigen weniger grün, dagegen mehr orange, auch verschwindet der pechbraune Apicalsaum fast gänzlich und es tritt an Stelle desselben, wie bei den nicht aus- gefärbten $$ ein hyaliner Saum ohne weiße Punkte. ,^,^ Anallappen grün.

Ausgefärbte $$ stehen mir leider nicht zur Verfügung, ich werde daher Nichtausgefärbte beschreiben.

Nichtausgefärbte ??. Kopf. Pronotum, Schildchen, Hinter- leib und Beine gelblichweiß, Tarsen rostbraun. Deckflügel hjahn durchscheinend und je nach dem Stadium mehr oder minder orange- gelb, besonders zu den Seiten der Quernerven. Die Umrandung der Deckflügel ist hyalin, milchweiß. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz. 5$. Anallappen gelblich. Länge So I2V2 nim, $$ 14 mm. Obi, Mai 1902.

Stott. entomol. Zeit. 1904.

372

19. Sephena tricolor n. sp.

Verwandt mit S. cijanea Melichar.

1 ?.

Scheitel ziemlich so breit wie das Pronotum, mit vier Längs- finchen versehen^ an den Seiten und vorn von scharfen Kanten begrenzt. Stirn länger als breit, zum Ciypeus verschmälert und vor dem Cljpeus abgerundet. Stirnfläche schwach gewölbt, mit einem die ganze Sti'-nlläche durchziehenden, scharfen Mittelkiel und hufeisenförmigem Querkiel am oberen Stirnrande, dessen Verlängerungen sich als scharfe Seitenkiele, parallel zu den ge- schärften Seitenrändern, auf die Stirnfläche fortsetzen und bis zur Mitte ziehen. Scheitel, Stirn und Schienen Orangeroth. Die Basis der Stirnfläche, der Cljpeus, die Schenkel und die Unterseite des Leibes orangegelb. Fühler an der Basis gelb, das zweite Fühler- glied mit orangerothem Rande. Augen braun. Pronotum nicht gekielt, vorn gerade gestutzt, blaßgrün. Schildchen mit drei Längskielen. Die vordere Hälfte gelblich, die hintere grünlich. Der Mittelkiel und zwei Linien innerhalb der Seitenkiele grün. Von dem gelben Untergrund heben sich die grünen Linien scharf ab und täuschen Kiele vor. Deckflüo-el blaßgrün mit stark vor- tretenden grünen Längsnerven, doppelt so lang wie breit, hinten gerade gestutzt mit abgerundeten Ecken. Der Costalsaum ist orange gefärbt. Die unregelmäßig reiikulirte Costalzelle unmerklich breiter als die von einfachen Quernerven durchzogene Costal- membran. Keine Subapicallinie. Die Quernerven im Corium und Clavus sehr zart und grün. In der Suturalzelle des Clavus zwei kaum wahrnehmbare zarte, grüne Quernerven. Die Clavusnerven kräftig und wie die dicht gedrängt stehenden vielen Körnchen der Mittel- und Linenzelle grün. Einige grüne Körnchen zerstreut im Corium. Flügel milchweiß mit grünen Nerven. Der Hinterleib schmutziggelb. Hinterschienen mit einem Dorn. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwärzlich. Anallappen orangegelb mit orangerothem Rande und flockigem Sekret stark belegt.

Länge $ 13 mm.

Java occident., Mons Gede, 4000', 1896 (H. Fruhstorfer).

Stott. entomol. Zeit. 1904.

373 20. Dascalia punctata n. sp.

In der Stirn- und Scheitclbildung erinnert diese Art an D. fvscoconspersa Stäl. Stirn länger als breit mit einem kurzen scharfen Mittelkiel, zwei leichten Wölbungen als Seitenkielc am Stirnrande und gewölbter zum Clypeus sich verschmälernder Fläche. Die Seitenränder sind leicht nach außen gewölbt, fast parallel mit angebräunten Kanten. Zwischen den Seitenränderu und den Seitenkielen mehrere schwarze und braune Punktdeckc. Stirn, Clypeus, Augen, Occllen, Fühler und Seiten des Kopfes schmutziG; G-elb. Scheitel breiter als lan«:, vom stark voraezogenen Pronotum fast verdeckt, der Pronotumsvorderrand reicht ziemlich bis zum Kiel, der Scheitel und Stirn trennt. Pronotum nicht gekielt, stark vorgezogen, breit abgerundet mit zwei eingestochenen Grübchen, einem Quereindruck am Vorderrande und vielen Punkten auf der Scheibe und zu den Seiten, gelbgrün. Brustlappenspitze grün mit schwarzen Flecken. Schildchen mit zwei zur Schildchen- spitze deuthchen Seitenkielen, einem zarten Mittelkiel, der als hellere Linie am gewölbten Vorderrande sichtbar ist, gelbgrttn, braun gesprenkelt, mit schwarzer, matt orangegelb gesäumter Schildchenspitze. Deckschuppen grün. Deckflügel doppelt so lang wie breit mit abgerundeten Ecken, einem kleinen Ausschnitt im Apicalrande und zwei deutlichen Subapicallinien, die so weit von einander getrennt verlaufen, wie die letzte vom Apicalrande. Beide Linien gehen in den N. costalis über. Die Deckilügel sind hyalin durchscheinend mit grünen oder braunen Nerven, je nach der Zeichnung und mit grünem Anfluge in der Basalhälfte. Costal- membran nach hinten verschmälert, so bieit wie die Costalzelle, von grünen, einfachen Nerven durchzogen, gebräuntem Costal- rande und vielen schwarzbr-auneu Flecken. Hinter der Deck- flügelmitte liegt ein brauner Längslleck, der zur Apicalecke zieht und mit dem braunen Fleck an dem Ende der Costalzelle in Ver- bindung steht. Diese Zeichnung schließt am Costalrande einen gelblich grünen Fleck ein, sie selbst zeigt einige helle Flecko und

Stett. entomol. Zeit. 1904.

374

braune Nerven. An der Suturalecke der inneren Subapicallinie liegt ein brauner Fleck. Der Apicalrand ist braun gefärbt, in den Endzellen liegen braune Flecke. Der Innenrand der Sutural- ecke steht im stumpfen Winkel zum Clavushiaterrand und ist stark braun gefärbt. Clavus grün mit grünen Nerven und Körnchen, hinter der Mitte braun getrübt; in dieser Trübung liegt auf dem N. clavi ext. ein großes grünes Körnchen. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinterleib und Beine schmutzig gelb, Schienen und Tarsen angebräunt, die Spitzen der Hinter- schienendornen schwarz. Geni talplatten doppelt so lang wie einzeln breit, nach hinten verbreitert, gelblichweiß, an den Rän- dern mit weißen Härchen besetzt und hinten ausgeschnitten. Von hinten betrachtet, sind die unteren Winkel in eine scharfe Spitze stark vorgezogen, die Platten selbst stark nach außen gewölbt, nach oben mehr genähert, in einen hinten gerundeten, glatten, aufrechten, vorn gebräunten Fortsatz verlängert. Anallappen schmal, oben gefurcht, gelblichweiß mit kreidigem Belag, die Seiten eingedrückt und die Sj)itze leicht nach unten geneigt.

Länge (^ 11^2 nim.

Para, 30. Januar 1892.

21. Dascalia unimaculata n. sp.

1 o-

Stirn so lang wie breit, zum Clvpeus verschmälert, ilach, gelblich, mit einem kurzen Kiel am oberen Stirnrande. Scheitel zur Stirn gerundet, hinten durch einen scharfen Querkiel begrenzt. Ocellen glashell und deutlich. Fühler gelb, das zweite Fühler- glied trägt vor der Oberkante einen dunkelbraunen Ring. Augen und ein Längsfleck unterhalb derselben braun. Pronotum, Schildchen und' Seiten des Kopfes gelb. Auf der Pronotums- scheibe liegen zwei eingestochene Grübehen, der Vorder- und Hinterrand angedunkelt. Schildchen gelb mit drei Längskielen, welche am Vorderrande verloschen sind und von denen die Seitenkiele sich scharf und deutlich vor der Schildchenspitze

Stett. entomol. Zeit. 1904.

375

erheben, zwei dunkle Flecke zu den Seiten und ein pceli- schwai-zer Fleck an der Sehildchenspitze, welcher letztere voll- ständig bedeckt. Deckflügel doppelt so lang Mue einzeln breit, mit zur Suturalecke stark gebuchtetem Apicalrand. Der Costal- rand ist gewölbt, hinter der Mitte stark ausgebuchtet, die Apical- ecke stärker abgerundet als die vorgezogene Suturalecke. Der Siituralrand von der Clavusspitze bis zur Suturalecke bildet mit der Clavuscoriumnaht eine gerade Linie. Costalmembran so breit wie die Costalzelle, dunkelbraun, von einfachen Nerven durch- zogen. Zwei SubapicaUinien, von denen die letzte parallel zum Apicalrande verläuft, während die vorletzte die Form eines lateinischen W zeigt, wenn man den Apicali-and als Basis be- trachtet; beide Linien gehen in den N. costalis über. Die Basal- hälfte der Decktlügel ist schmutzig grüulichweiß; hieran schließt sich in der Mitte des Corium eine schräge schwarzbraune Quer- binde, sodann ein milchweißer Bindentleck, der durch die in den Zellen heoenden schwarzbraunen Flecke, welche zu enicr größeren Makel vereinigt stehen, von dem lichtbraun gefärbten Apicaltheil getrennt wird. Die Färbung des Clavus isf die der Deckflügelbasis mit brauner Trübung in der Suturalzelle und vielen schwarzen Körnchen. Im Corium und der Costal- membran liegen zerstreut schwarze und braune Körnchen. Flügel rauchbraun mit braunen, schwarz gesäumten Nerven, der Basal- theil heller. Hinterleib gelb mit brauner Zeichnung. Leib und Beine gelb, an der Basis der Schienen auf der Außenseite ein brauner Fleck, Tarsen grünlichgelb, End klauen rostgelb. Die Spitzen der Dornen der Hinterschienen schwarz.

^. Genitalplatteu, von der Seite betrachtet, doppelt so lang wie einzeln breit, braungelb gerandet, hinten gerade gestutzt mit langem, aufgerichteten Zahn. Anallappen: Basalhälfte gelb, Apical- hälfte schwarz, lang und schmal, die hintere Hälfte steht im rechten Winkel zur Basalhälfte, reicht bis zur abgestumpften Ecke der Genitalplatten und liegt hinten an die Genitalplatten an.

Länge ,^ 11 mm.

Balsapamba, Ecuador, 750 m. (H. Haensch).

Stett. ontoniol. Zoit. 1904.

n76

22. Atracis dentata n. sp.

1 ?.

Scheitel länger als breit, vorn stark gehoben, in der Mitte gekielt, an der Spitze quer eingedrückt, am Scheitelhinterrande vertieft, von wo nach jeder Seite zur Schläfenecke eine Ver- tiefung zieht, Färbung grün. Stirn grün, länger als breit, mit einem bis zur Mitte ziehenden scharfen Kiel, nach oben ver- schmälert, mit aufgebogenen, geschärften Seitenrändern^ welciie in der Stirnmitte eine Ecke bilden. Cljpeus gelbgrün. Pronotum grün, so lang wie der Scheitel, hinten stumpfwinklig ausgeschnitten, mit einem Mittelkiel und zwei deutlichen Seitenkielen, welche vom Pronotumhiuterrand nach vorn ziehen, ohne den Vorder- rund zu erreichen. Der Vorderrand gerade gestutzt, zur Mitte vertieft, leicht eingekerbt, die Seitenränder stark aufgebogen^ außersem liegen auf der Scheibe zwei dunkel gefärbte Grübchen. Die Seiten des Kopfes sind grün, braun gesprenkelt, besonders vor den Augen. Die Ocellen und das zweite Fühlerglied sind gelb, das erste grün gefärbt. Hinter den Augen liegt zu jeder Seite auf dem Pronotum eine scharfkantige Querleiste, oberhalb derer sich ein schwarzer Streifen befindet. Deckschuppen grün. Schildchen oben horizontal mit zwei scharfen Seitenkielen, welche nach vorn stark convergiren und sich am Vorderrande berühren; ihre Farbe ist grün mit einigen dunklen, bräunlichen Flecken auf der Scheibe und zu den Seiten. Deckflügel doppelt so lang wie breit, grün, undurchsichtig mit leicht und flach gebuchtetem Vorderrande. Costalmembran breiter als die Costalzelle. Kamm- artig erhoben sind der N. costalis, der N. clavi int. an der Basis, der N. clavi ext. an der Clavusspitze, woselbst ein brauner Fleck liegt. In der Mittelzelle des Clavus liegen am N. clavi ext. vier große, grüne, glänzende, glatte Körnchen; ähnliche Körnchen liegen zerstreut im Corium und in der Costalmembran, besonders an der Basis. Der Clavusgrund und die Coriumsmitte sind braun gefärbt, hinter der Mitte liegen braune Flecke in den Zellen. Flügel milchweiß mit bräunlichen Nerven und, wie die

Stett. entomol. Zeit. 1904.

377

Deckflügcl, mit weißlicher Bestäubung. Hinterleib und Beine gelb, Schienen und Tarsen angebräunt, die Spitzen der Tarsen und der Hinterschienendornen schwarz. Scheidenpolster hinten gestutzt, mit schwarzen Zähnchen an den Innenrändern.

Länge $ 14 mm.

Benue:

23. Atracis javana Melichar. Ann. des K. K. Naturhist. Holm. XVH. S. 182, 183.

1 $.

Melichar beschreibt an der angeführten Stelle ein ,^ von Ostjava. Da sich im hiesigen Museum ein $ befindet, welches in einigen Punkten von der Beschreibung des ,^ abweicht, so erlaube ich mir, das hiesige $ kurz zu besehreiben.

Scheitel und Stirn wie beim ^ gebildet, mit einem schwarzen Mittelkiel und zwei braunen Punkten am Scheitelrande. Pronotum und Schildchen gleichfalls typisch gebildet. Es liegen auf der Scheibe des Schildchens auf dem Mittelkiel ein schwai'zer Längs- fleck, der durch einen braunen Streifen mit dem schwarzen Fleck an der Schildchenspitze verbunden ist, sowie im Vorderwinkel d&r Seiteukiele zu jeder Seile ein schwarzer Fleck. Deckschuppen giün, schwarz gesprenkelt. Die Deckflügel sind undurchsichtig, grün, schwarz und braun gefleckt; besonders auffallend ist die braune, dreieckige Fleckenzeichnung am Costalrande hinter der Mitte und der graue Längswisch zur Apicalecke. Clavusbasis- und Spitze grün mit grünen Körnchen. Der N. clavi int., der N. clavi ext., der winklig gebrochen ist, die Clavuscorium- naht und die Nerven und Körnchen des mittleren Clavus schwarz auf bräunlichem Grunde. In der Suturalzelle des Clavus liegen drei große, schwarze Flecke, von denen jeder ein größeres, schwarzes Körnchen einschließt. Die Deckflügcl sind weiß bestäubt. Flügel rauchbraun mit breit dimkel gesäumten braunen Nerven.

Länge 15 mm.

Java.

Ktott. ontomol. Zeit. 1904. 25

378

24. Flatoides simulans n. sp.

1 c^.

In der Farbe und dem Deckflügelsclinitt ist sie der FL conv>iviis Stäl und Fi. calliger Gerst. ähnlich, die Stirnbildung erinnert an Fl. scdbrosns Melichar.

Der Kopf ist in einen vorn stumpf abgerundeten Conus vorgezogen. Scheitel so lang wie breit, vorn kaum merklich gehoben mit einem dreieckigen Quereindruck vor der Spitze, dessen Mitte von einer feinen Mittellinie durchzogen wird. An seinen Seitenrändern zu jeder Seite ein glänzender Höcker, hinten ab- geflacht mit bräunlicher Zeichnung, mit leicht nach vorn geneigten Seitenrändern, vor denen zu jeder Seite sich eine braungefärbte Furche liinzieht. Stirn länger als breit, zum Scheitelrande leicht convergirend mit fast parallelen Seitenrändern, z^^•ei wulstigen Erhöhungen in der oberen Hälfte, welche eine seichte Furche einschließen, einem großen, schwarzen Fleck an der Spitze und zu jeder Seite einem länglichen, braunen Querfleck vor dem Scheiteh-ande. Die Stirnbreite am Scheitelrande ist kaum merk- lich geringer als die am Olypeus. Der Clypeus sowohl wie die Stirn, der Scheitel, d;»s Schildchen und die Deckflügel sind rost- gelb gefärbt. Eine kräftige, braune Querzeichnung ist zu den Seiten des Clypeus wahrzunehmen. Augen braun, Fühler und Ocellen von der Grundfarbe des Thieres, Vor jedem Auge be- finden sich ein dunkelbrauner Strich und zwei glänzende Körnchen. Pronotum hinten flach ausgeschnitten mit einer braunen Mittel- linie und vielen braun gefärbten Grübchen auf der Scheibe und zu den Seiten. Die Seitenränder sind scharf und aufgebogen, der Vorderrand abgerundet, in der Mitte vertieft, mit braunem Fleck. Hinter den Augen liegt auf jeder Seite des Pronotums ein spitzer Höcker, an dessem Grunde sich ein großer, schwarzer und ein kleinerer brauner Fleck befindet. Schildchen oben fiach mit einem Mittelkiel und zwei Seitenkielen, welche am Vorder- rand zum Mittelkiel ziehen. Der Schildchenvorderrand ist schwarz- braun gefärbt, unterbrochen durch den rostgelben Mittelkiel. Die

Stett. ontnmol. Zeit. 1904.

379

Deckflügel sind doppelt so lang wie einzeln breit, nach hinten verschmälert und gleichmäßig abgerundet. Die Costalmembran über doppelt so breit, wie die Costalzelle, von einfachen Quer- nerven durchsetzt, welche durch vereinzelte Nerven verbunden und braun gesprenkelt sind; viele gelbe Körnchen liegen in ihr zumeist auf den Nerven. Der Costalrand ist kaum merklich wellenförmig gebuchtet. Die Deckflügel sind milchweiß mit braun gesprenkelten, gelben, mäßig verdickten Längs- und Quernerven, welche letzteren vor dem Apicalrande keine deutliche Subapical- linie bilden. Die Endnerven sind gegabelt und einfach. N. clavi ext. gerade, N. clavi int. an der Basis stark erhoben, fast kamm- urtig mit vielen dunkel gefärbten Körnchen, an der Clavusspitze mit einem schwarzen Fleck zwischen der Erhöhung und der Clavuscoriumnaht. Viele Körnchen und Höckerchen im Clavus und Corium. Flügel milchweiß mit gelben Nerven. Hinterleib und Beine gelb, Tarsen angebräunt, Hinterschienendorn dunkelbraun.

Länge 15 mm.

Balsapamba, Ecuador, 750 m. (R. Haensch).

25. Flatoides dotatus MeHchar.

Ann. des K. K. Naturhist. Hofmuseums XVII. S. 222, 223.

Taf. VII. Fig. 12.

1 ?.

Melichar beschreibt an der oben angeführten Stelle ein o von Cuba. Das mir vorliegende weibliche Exemplar stimmt in den plastischen Merkmalen mit der Beschreibung Melichars über- ein, in der Zeichnung und Färbung variirt es ein wenig. Die Thiere verschiedener Fundorte haben für gewöhnlich kleine Ab- änderungen in der Farbe und Zeichnung, deshalb glaube ich keine neue Art vor mir zu haben. Kopf, Pronotum und Schildohen stimmen mit der Beschreibung des ,^ überein; zu erwähnen wäre, daß die Fühler gelb sind, das zweite Fühlerglied an der Basis seitlich abgeflacht und am Ende oben abgestumpft. An den er- wähnten Stellen zeigt sich bräunliche Färbung. Ein Drittel der

Stett entomol. Zeit. 1904. 25*

380

Deckschlippe ist schwarz. Die Deckfliigehierven sind grUnhch und' die Flecke in den Zellen braun; ein brauner Fleck steht in der Basalzelle. Der äußere Clavusnerv ist grün und nicht gerade, während der N* clavi int. grün und gerade ist. Zu beiden Seiten des N. clavi ext. zwischen Schildchen- und Clavusspitze befinden sich dunkelbraune Flecke. Die Flügel sind im Apicaltheile und am Hintervande rauchig getrübt mit bräunlichen Nerven. Hinter- leib und Beine gelb und grün. Die Scheidenpolster sind mit starken, rothbraunen Zähnen am Tnnenrande versehen und gelbgrün gefärbt.

Länge I21/2 'imi-

Surinam.

Yerzeichiiiss der Arten.

1. Flata ferrvginea n. sp.

2. Bythopsyrna Rahhowi n. sp.

3. Dona Haenschi n. sp.

4. ecuadoriana n. sp. .5. Flatoptera virescens n. sp.

6. Siplianta rubra n. sp.

7. Euphanta luridicosfa n. sp.

8. rnhromarginata n. sp.

9. Phyma snhapicalis n. sp.

10. Flatula bipuncfafa n. sp.

11. Ormenis macidata n. sp.

12.

yi

panamensis n. sp,

13.

ri

ftimata n. sp.

14.

Ti

Pehlkei n. sp.

15.

1)

media Melichar.

16.

IV

iaeniata n. sp.

17.

1)

prasina n. sp.

18.

Paratella

rariegafa n. sp.

19.

Sephena

iricolor n. sp.

20.

Dascalia

punctata n. sp.

Stett. entomol. Zeit. 1904,

381

21. Dascalia unimaculata n. sp.

22. Älracis dentala n. sp.

23. ,, jacana Meiicluir.

24. Flatoides sitnulans n. sp.

25. ,, dotatus Melichar.

Brasilianische Käferlarven,

gesammelt von Dr. Fr. Oliaus, beschrieben von 14. I?I. Heller in Dresden.

Es kann nieht dankbar genug anerkannt werden, daß Herr Dr. Fr. Ohaus auf seiner Sammelreise in Brasilien (vergleiche die Reiseschilderungen in dieser Zeitschrift 1899 p. 204— 245, 1900 p. 164—191 und 193—273) außer den ihn besonders interessirenden Ruteliden auch anderen Käferfamilien seine Auf- merksamkeit schenkte und u. a. auch mit großem Aufwand von Mühe und Zeit deren Entwicklungsstände kennen zu lernen suchte und Larven und Puppen in mustergültiger Weise konservierte. In tropischen Zonen steigern sich die Schwierigkeiten, die die Auf- zucht von Käfern verursachen, außerordentlich, daher ja auch unsere Kenntniß von exotischen Käferlarven und Puppen eine äußerst dürftige ist. In vorliegender Arbeit soll zunächst ver- sucht 'werden, einige Entwicklungsstände von Bockkäfern, die vorwiegend den Prioniden angehören (nur Oncoderes zählt zu den Lamiiden), und von einer BrenthusBvi zu beschreiben und mag daher hier auf das Literaturverzeichniß hingewiesen werden^ das Prof. A. Lameere 1884 in den Memoires de la Societ6 royale des sciences de Liege 2. ser. XI. veröffentlicht hat, wenn- gleich die meisten Citate auf solche Beschreibungen verweisen^ die einen genaueren Vergleich der Larvenformen verschiedener Gattungen nicht erlauben. Auch die Abbildungen, sofern über- haupt solche gegeben werden, lassen mit Ausnahme der präch- Stett. entomol. Zeit. 1904.

382

tigen bei Schiödte viel zu wünsclieu übrige so sind beispiels- weise auch die von Dr. Duges (Ann. Soc. Ent. Belg. XXVIII. t. II) veröffentlichten Figuren von Mallodon äußerst skizzenhaft und zu vergleichenden Studien nicht zu verwenden.

Bei dem folgenden Versuch, die Larven einiger Prioniden zu charakterisieren, stellte sich im Verlaufe der Untersuchungen immer mehr die Schwierigkeit heraus, wirklich specißsche Merk- male, die auch für die verschiedenen Wachstumstadien Giüligkeit haben, aufzufinden. Die Mundteile, die von den Autoren zumeist am ausführlichsten beschrieben werden, bieten innerhalb der Prioniden nur geringe Unterschiede dar, die Mandibel vielleicht ausgenommen, die man aber, um ihre Form genau festzustellen, vom Kopf abzutrennen genöthigt ist; da aber selten mehrere aus- gewachsene gleiche Larven vorliegen, entschließt man sich dazu nur ungern. Namentlich auch deshalb, weil es noch viel nöthiger ist, um die Form des Kopfes kennen zu lernen, diesen durch einen Einschnitt in die Bindehaut vom Körper zu trennen und die Muskelfasern zu entfernen. Versuche, die Larvenköpfe zum bequemeren Vergleich trocken (aufgeklebt oder gespießt) zu ver- wahren, können nicht empfohlen werden, da durch das Trocknen die wenig chitinisierten Mundteile meist starke Schrumpfungen erleiden; man wird daher am besten den Larvenkörper und den dazu gehörenden Kopf in einer Glasröhre für sich in Alkohol konservieren.

Das von Dr. Oh aus mitgebrachte Larvenmaterial ist viel umfangreicher als die hier gegebene Beschreibung der wenigen Formen vermuten läßt, doch hielten wir es für angezeigt, vor- läufig solche Larven, deren Artangehörigkeit zweifelhaft erschien, von der Untersuchung auszuschließen.

Die Konservierung endlich fand, nachdem die Larven durch kochendes Wasser fixiert worden waren, in Alkohol, oder zuerst in 2 ^Jq Formalinlösung und dann erst in Alkohol statt. Letztere Methode ergab ja äußerlich tadellose, pralle Präparate, die aber, wie auch schon von anderer Seite festgestellt wurde, eine allzu

Btett. entomol. Zeit. 1904.

383

große Brüchigkeit besitzen, der die zarten Fühler und Beine nur zu leicht zum Opfer fallen.

Parandra glabra Geer. Larve: Länge 49 mm, Breite am Thorax 7,5 mm.

Kopf so lang wie breit, an den Seiten gleichmäßig gerundet, die größte Breite in einer Linie mit dem Vorderrande des hinteren Hinterhauptsloches, dieses mehr bauch- als rückenständig, der ventrale Ausschnitt ziemlich halbkreisförmig, etwas breiter als lang, der dorsale Ausschnitt kurz spitzwinklig. Vorderes Hinter- hauptsloch eiförmig, sein Längsdurchniesser etwas länger als die zwischen ihm und dem hinteien Hinterhauptsloch gelegene Chitin- brücke breit ist. Epistom"-') quer, gewölbt, Seitennähte nach hinten konvergierend und im stumpfen Winkel nach innen zum Muskel- ansatz umbiegend, beiderseits mit äußerst feinen gewellten Quer- ruuzeln, hinter dem Vorderrande beiderseits leicht quer einge- drückt, der Vorderrand selbst etwas gewulstet und fein punktiert, die Punkte mit kurzen Börstchen. lieber der Mandibelinsertion jederseits ein stumpfer, schwärzlich gefärbter Höcker. Clipeus quer, mindestens viermal so breit wie lang, trapezoidal, sein Vorderrand leicht ausgebuchtet. Oberlippe ein- und einhalbmal so lang wie breit, lanzettförmig, beiderseits an der Basis mit kurzem kräftigen Randwulst, undeutlich runzlig punktiert und lang bewimpert, an der Spitze mit etwas kürzeren und steiferen Borsten. Ocellen nicht vorhanden. Fühler mit ihren zwei Endgliedern den Clipeus überragend.

Kiefer circa ^/a mal so lang wie der Kopf, an der Wurzel so breit wie lang, der Kauteil (pars scissoria Schiödte) durch eine stumpfwinklig verlaufende Querfurche abgesetzt und außen glänzend glatt, der Basalteil uneben und ziemlich grob punktiert und rüthlich bewimpert. Schneide in der Mitte mit einer kleinen stumpfen Ecke, in der vorderen Hälfte oberseits konkav, unter- seits mit drei flachen Längsfurehen, in der Basalhälfte sehr fein

••") Im Sinne Schiüdte's. Cl". de raetamorpliosi -elouthcratorum observationes.

Slett. entomol. Zeit. 1904.

384

parallel gestreift, die Streifen zur Sclineide parallel laufend. Maxillarlade dem Tasterstiel angefügt (mala maxillarum &ti[)iii palpigero iuserta). Erstes Glied der.Maxillarpalpen wenig länger als das zweite, zweites und drittes gleich lang, Kinn quer vier- eckig, 1^/2 mal so breit wie lang, die Hinterecken abgerundet, der Vorderrand leicht ausgebuchtet, der mittlere etwas gewölbte Teil quer-elliptisch, umfurcht und kurz beborstet. Erstes Glied der Lippentaster I1/2 ^^^'^^ so lang wie breit, etwas länger als das zweite. Füße sehr wenig behaart, etwas länger als die Maxillarpalpen, die Schenkel etwas dicker als lang, fast kugelig, die Schienen doppelt so lang wie breit. Kralle gerade, konisch und etwas kürzer als die Schiene, an der Spitze gebräunt und bei mikroskopischer Vergrößerung sich als fein bcdörnelt aus- weisend. Halsschild ca. 1/5 breiter als der achte Abdominalring, mit bis zur Basis reichender Randfurche. Prouotum am Hinter- rande mit einer bis zur Mitte der Scheibe stumpfwinklig vor- gezogenen und auch am Seitenrande weiter nach vorn reichenden Querzone von dichten und kleinen Körachen, die nach vorn zu an Größe abnehmen. Mittelstück des Prosternums ein gleich- seitiges Dreieck mit verrundetem vorderen Winkel, seine Kör- nelung in der Mittellinie und nach den Rändern zu feiner werdend und endlich ganz erlöschend. Mesosternum mit charak- teristischen, kurzen, chitinösen Querleisten, die sich in zwei hinten spitz ausgezogenen Gruppen : scheiden. Metasternum in der vorderen Hälfte mit einem Furchendreieck, das derartig verläuft, daß die Basis die beiden Hinterhüften verbindet; hinter dieser Linie beiderseits eine Längsreihe von ca. 8 kurzen chitinösen Querleisten; ähnliche finden sich auch noch in geringer Zahl an der Basis des ersten Bauchringes. Die sieben gleichmäßig ge- wölbten und rauh aber sehr fein gekörnelten Bauchwülste (tubera scanspria), von welchen der erste mehr als doppelt so breit wie lang jst, werden von Ring zu Ring schmäler, so daß der sechste kreisförmig erscheint, dei- siebente ist wieder deutlich quer, sie sind ähnlich den Rückenwülsten und wie diese etwas vor der

Stett. eBtomol. Zeit. 1904.

385

Mitte durch eine Querfurehe geteilt, die beiderseits von einer kurzen Längsfurche begrenzt wird; letztere ist bei (]vn Baiich- wülgten bogenartig, bei den Rüekenwülsten fast gerade und hinten gegabelt. Siebenter Bauchring an den Seiten in der hinteren Hälfte, unterhalb des Stigmas, mit einem leicht gebogenen, hinten sieh herabsenkenden, achten Bauchring der ganzen Länge nach mit einem horizontalen Längs^^■ulste; das Aftersegmeut, das so lang wie breit und so lang wie der Prothorax ist, an den Seiten nur in der Basalhälfte mit einem Längswulst und neben der spar- samen Bewiniperung noch sehr fein behaart. After aus einer schwach gewiilsteten Querspaltc und rechtwinklig darauf stoßen- den Längsspalte gebildet.

Im Karolinenthal bei Petrojjolis am 23. August 1898 zahl- reich in rothem Holz gefunden und das Imago daraus gezüchtet.

Bemerkung. Schiödte"') charakterisiert die Prioniden- larven ungefähr wie folgt: „1. Kopf quer; 2. Kopfseiten hinten winkhg und auseinanderklaffend, hinter dem Epistom durch ein läng- liches Mittelstück verbunden, 3. Die unteren, den Kopf zurück- ziehenden Muskeln inserieren in einer tiefen Grube vor dem Hinter- hauptsloch. 4. Mandibel doppelt so lang wie hoch, keilförmig, Schneide breit ausgerandet, ihre untere Ecke spitz vorgezogen. 5. Maxillen beweglich mit deutlicher Angel, Gelenkshaut umfang- reich, polsterartig und runzlig. 6. Maxillarlappen dem Maxillar- stiel angefügt. 7. Fühler kräftig, den Clipeus nicht überragend.

8. Clipeus den ganzen Vorderrand der Stirn einnehmend.

9. Labrum ansehnlich, halbkreisförmig. 10. Beine sehr kurz, konisch." und macht ferner auf p. 398 des citierten Werkes noch die Bemerkung, daß mehrere riesige aus Ost-Indien, Guinea und Südamerika eingelieferte "Prionidenlarven sich von der Larve des Prionifs coriarius außer durch die Skulptur des Kopfes, durch die Bewehrung der Kletterwülste und andere Merkmale geringer Bedeutung nicht unterscheiden, so daß man vorauszu-

■•■) De metamorphosi cloutheratorum ol)öcrvationos Pars IX. Naturh. Tidssln-. X. 396.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

386

setzen geneigt ist, daß die citierte Charakteristik der Prioniden- larven mit Rücksicht auch auf die Schiodte bekannten auslän- dischen Larven gegeben wurde. Allein dies trifft nicht zu. Schiodte scheint sich bei der Charakteristik der Prionidenlarven nur auf den Befund von Priomis coriariiis gestützt zu haben. Zum wenigsten lassen sich die von Dr. Oh aus gesammelten Prionidenlarven nicht ohne weiteres unter die Schiödte'sche Gruppirung von Merkmalen bringen. Außer von Parandra liegen mir noch zahlreiche Prionidenlarven [Mallodon, Ctenoscelis^ Folyoza u. a. ■'•') vor, die alle, sowie Prionus und Ergates ein vorderes und hinteres Hinterhauptsloch aufweisen. Daß sich vor dem Hinterhauptsloch bei den Prioniden eine Grube findet, ist zwar schon von Schiodte beobachtet, aber wie es scheint, nicht genauer untersucht worden, denn er hält es nur für einen Muskel- ansatz des Kopfzurückziehers. Wie meine Untersuchungen bei Parandra ergaben, stellt das Vorhandensein oder Fehlen dieser doppelten Perforation (denn eine solche und keine Grube ist es) aber doch ein tiefer einschneidendes Merkmal dar, indem durch die obere, größere, der Schlund, die untere, kleinere, Oeffnung das Bauch mark in die Kopfkapsel der Larve eintritt und zwar so, daß das Unterschlundganglion noch außerhalb des Kopfes, dicht unter die Chitinbrücke zu liegen kommt. Dadurch vsird auch die moiphologische Bedeutung der die beiden Hinterhauptsöffnungen trennenden Chitinbrücke klar, die nichts anderes darstellt, als das von Bur meist er bei den Imagines gewisser Insekten als tentorium ■'•'"•■■) bezeichnete Stück des Kopfskeletes, das aber bei den Prionidenlarven durchaus in einer Ebene mit der Occipitalwandung liegt und bei der Weiter- entwicklung der Larve zur Puppe und zum Käfer derartig um- wachsen wird, daß es in das Innere des Kopfes zu liegen kommt.

*) Duges Beschreibung der JV^allodonlarvc (Ann. Soc. Eiit. Belg. 1884 p. 13 Taf. II.) ist nicht ausix'icheud genug, um sie bei der Be- stimmung der Ohaus'schen Prionidenlarven heranziehen zu können. """') Handbuch der Entomologie I. p. 251. Btett. enlomol. Zeit. 1904.

387

Ein ahnlicher gesonderter Austritt der Speiseröhre durch eine größere obere und des Bauchmarkes durch eine kleinere untere Hinterhauptsöffnung findet sich übrigens auch bei den Lepi- dopteren, z. B. Ornithoptera; bei manchen, leider nicht näher bezeichneten Käferlarven hat Fr. Kleuker"^) bisher nur eine ,,dieke, die inneren Seitenränder des Halsloches verbindende Chitinsehne" nachzuweisen vermocht. Bei Durchsicht der dem Schiödte'schen Werke beigegebenen Tafeln läßt sich erkennen, daß das tentorium auch bei anderen Bockkäferlarven vom Hals- loch aus sichtbar ist und bei Phoracanlha, wenn auch sehr schmal, so doch auch in einer Ebene mit der Hinterhaupts- waudung zu sein scheint, bei Callidium, Phoenisciis u. a., noch mehr aber bei Carambyx nach vorn rückt und Bogenform an- nimmt und bei Tetrophm, Asemtim, Magium, Morhnus von hinten aus überhaupt nicht mehr sichtbar ist. Bei Betrachtung dieses Merkmales hinsichtlich seines Wertes für die Systematik zeigt sich, daß auch in ihm die Spaltung der Ceramhycidae in Cerambycini und Lamini ihren Ausdruck findet, daß aber, so weit die bisherigen Untersuchungen ausreichen, nach ihm sieh die Lepturini und Asemini mehr den Lamini als den Ceram- bycini nähern 5 dabei bleibt aber immer noch zu erwägen, in wieweit die Stellung des Hinterhauptsloches einer durch die Lebens- weise bedingten Anpassung unterworfen ist, der zufolge die Larve mehr oder weniger hypognat ist (vergl. Ganglbauer systemat- koleopterologische Studien, Münchener Koleopt. Zeitschrift I, 1903 p. 307, Anmerk.). Jedenfalls aber schließt sich zufolge des relativ großen Abstandes der beiden OccipitalötYnungen (oder durcirdie Breite der Chitinbrücke) Parandra eng (\i,nPrioniden an,' was ja auch in unserer jetzigen Systematik zum Ausdruck kommt, die die Parandriden nicht als gleichwertig den Prioniden entgegenstellt, sondern diesen unterordnet.

So viel über das von Schiödte sub 3 erwähnte Merkmal

>"') Ueber endoskeletale JJiklungen l)ei Insekten. Dissertation. Göttinp;en 1883.

ßtett. eotomol. Zeit. 190-1.

388

der Prionidenlarven, das, weil am interessantesten, vorweg be- sprochen wurde. Was die sub 1 erwähnte Kopf- und sub 9 erwähnte Labrum-Form betrifft, so ist zu bemerken, daß es nocii andere Prionidenlarven giebt, bei vA'elchen der Kopf so Avie bei Farandra nicht quer, sondern so breit wie lang und die Ober- lippe nicht halbkreisförmig, sondern mehr oder weniger länglich, herz- oder lanzettförmig ist. (Vergl. Duges Ann, Belg. 1894 XXVIII, p. 13). Ebenso wenig zutreffend ist das sub 2 er- wähnte Merkmal der hinten winklig auseinander klaffenden Kopf- seiten, da sich bei Ctenoscelis und Malladon u. a. die Kopfform mehr der von Cerambyx cerdo L. als der von Prionus coriarius nähert. Was die übrigen erwähnten Merkmale betrifft, so sind sie so allgemein gehalten, daß durch sie die Prionidenlarven kaum als solche werden erkannt werden können und es ist daher erst der Zukunft vorbehalten, wenn mehr Larven bekannt sein werden, eine wirklich zutreffende präcisc Charakteristik der Prionidenlarven zu geben; so weit es sich indeß heute beurteilen läßt, scheint die durch eine breite Chitinbrücke zu Stande kom- mende Teikmg des Foramen occipitale in eine kleinere vordere (untere) Oeffnung für den Eintritt der Ganglienkette und in eine größere, obere, für den Eintritt der Speiseröhre mit zu den charakteristischen Merkmalen der Prioniden zu gehören.

Ctenoscelis atra Oliv. Larve: Länge 92, Halsschikllänge 15, Halsschild breite 20,5 mm.

Kopf nahezu so breit wie lang, Seiten gleichmäßig gerundet, größte Breite hinter dem Vorderraud des Hinterhauptsloches, dieses wenig breiter als lang bauchständig, seine Seitenränder gerundet, nach vorn leicht konvergierend, der geradlinige Vorderrand schmäler als der Hinterrand. Das vordere Hinterhauptsloch birnförmig mit dem spitzen Pol nach hinten gerichtet, sein Längsdurchmesser größer als die dahinter liegende Chitinbrücke breit ist. Epistom quer, im frei liegenden Teil quer gewölbt und weitläiilig punktiert, die Ränder geschwungen und am Muskelansatz zwei spitze Zipfel bildend. Stirnvorderrand beiderseits über dem Mandibularkondylus

Stett. entomol. Zeit. 1904.

S89

halbkreisförmig eingedrückt und wie hei Prioiiva innerhalb dieser Eindrücke zwei übereinanderliegende, etwas winklig vorgezogene Lamellen bildend, von welchen die nntere dem Clipeus aufliegende, die obere nach vorn hin überragt. Clipeus quer, dreimal so lang wie breit, sein Vorderrand in der Mitte, sowie die Basis der Oberlippe mit einem gemeinsamen tiefen Eindruck. Oberlippe quer, elliptisch, weitläufig grob punktiert, ein breiter Mittelstreifen glatt, beiderseits dieses, besonders aber an der Spitze, rüthlich braun bewimpert. Ocellen drei, in einer vertikalen Reihe ange- ordnet, das oberste etwas kleiner als die anderen. Die ersten zwei Fühlerglieder pergamentartig, das dritte braun hornig, doppelt so lang als das quere zweite. (Schiödte zählt den ersten häutigen Abschnitt nicht als Fühlerglied, so daß unser drittes dem zweiten, unser zweites dem ersten entsprechen würde.) Mandibel in der basalen Hälfte außen grob gerunzelt und punktiert mit einer Querfurche von drei undeutlichen kurzen Längsein- drücken, die Spitzenhälfte an der Wurzel fein längsrunzlig, vorn oben mit 3—4 schrägen Furchen, die durch feine Leisten ge- trennt sind. Kinn ähnlich wie Prinniis, quer, mit eingedrückter Mittellinie, am Vorderrand aber tiefer ausgerandet, die Seiten mehr gerade nach vorn konvergierend. Zunge halbkugelfönnig gewölbt. Insertion der Lippentaster von einander entfernt. Beine etwas länger als die Lippentaster mit röthlich braunen Borsten. Prothorakalring breiter als lang (2 : l^/a), ""i" ^^'enig (^'^- Vs) breiter als das 8. Äbdominalsegment. Pronotum mit gerundetem Hinterrand und feiner Mittellinie, die beinweiße Scheibe doppelt so breit wie lang, vorn im zweiten Drittel der Segmentslänge geradlinig begrenzt, schwach gerunzelt und dazwischen weitläufig punktiert, die Punkte je mit einem braunen Haar, vor den Hinter- ecken mit undeutlichen bogenförmigen Eindrücken, deren Radius in den Hinterecken fußt. Am Vorderrande geht die Scheibe in die mehr häutige, lappenartig getheilte Zone über. Die 6 vor- handenen Lappen entstehen durch kurze, gleich weit von einander abstehende Längseindrücke, von welchen sich je einer beiderseits Stett. entoniol. Zeit. 1904.

390

der Mittellinie und einer in der Mitte vor den Halsschildseiten befindet und weisen je einen gebräunten kurzen Querstreifen auf, der gröber punktiert ist. Die Halssehildseiten, die verrundete Dreiecke darstellen, sind fast glatt und weitläufiger als das Pro- notum punktiert. Prosternum in der Mitte der Länge nach leicht eingedrückt, am Hinterrande eingekerbt, auf dem, von den Vorder- hüften bis zum Vorderrand reichenden Feld schwach gerunzelt und mit bräunlichgelben, quer-elliptischen Ringpunkten unregel- mäßig und nicht dicht bedeckt, die Hinterecken dieses Feldes liegen etwas vor der Mitte der Segmentlänge. Mesosternalring beiderseits mit einem schuppenförmigen Seitenstück (Flügeldecken- anlage), das verrundet dreieckig und höher als lang und fast glatt und nur mit einigen Wimpern besetzt ist. Eine ähnliche Seitenschuppe als Anlage der häutigen Flügel zeigt auch der Metasternalring, doch ist diese etwas giößer. Die 7 gerunzelten Rückenwülste (Haftscheiben bei Ratzeburg) werden durch zwei parallel verlaufende, unregelmäßig gewellte Furchen gebildet, die auf dem ersten Abdomiualsegment einander am meisten genähert und da ein ca. 5 mal so breites als langes Feld bilden. Diese Querfelder nehmen von Ring zu Ring an Breitenausdehnung ab, so daß das Feld auf dem 5. Bauchsegment nur 3 mal so breit als lang ist. Auf dem 4. 6. Bauchsegment findet sich parallel neben der vorderen noch eine dritte seichtere Querfurche, die aber von der vorderen Querfurche nur einhalbmal so weit entfernt ist wie von der hinteren. Die Bauchwülste treten nur wenig stärker hervor als die Rücken-wülste und sind in der Mitte durch eine nach vorn ausbiegende Querfurche geteilt, die beiderseits durch einen kurzen Längseindruck begrenzt wird, der strahlen- förmig nach innen 5 6 kurze Einschnitte entsendet. Besonders charakteristisch für die Larve scheint jedoch die Bildung des 8. und 9. Abdominalsegmentes zu sein, die einzeln vom 7. Segment nur wenig an Länge verschieden sind. (Bei Macrotoma. Xixuthrns, Parandra, Mallodon u. a. ist das Analsegment circa doppelt so lang als das vorhergehende Segment.) Die ventralen Einschnitte

Stett. entomol. Zeit. 1904.

391

sind zwischen dem 7. und 8. und 8. und 9. Segment besonders tief eingedrückt. Der dreispaltige After wird unterseits von einem /\ förmigen tiefen Eindruck t)egrenzt, während oberseits zwei kurze gekrümmte Eindrücke die Afterpartie halbkughg hervor- treten lassen. Die durch die Eindrücke wulstartig- abgesetzten Teile des Analsegmentes zeigen eine feine, aber scharfe Runzelung, die wohl bei der Loeomotlon der Larve eine Rolle spielt. Von den Stigmen ist das Thoracalstigma das größte, es ist mehr als doppelt so groß als das 7. Zwischen der Stigmenreihe und den Bauchwülsten findet sich eine Reihe von undeutlichen, llach- warzenartigen Erhabenheiten, die, auf jedem Segment je eines, ungefähr so groß wie das zweite Stigma und näher dem Vorder- rande des Segments gelegen sind.

Gleichzeitig mit der Larve und Puppe brachte Dr. Ohaus auch ein Stück des sehr harten Figuiera-Holzes mit zwei Puppen- wiegen mit: es stammt aus dem Kern eines 1^/2 ^ »1 dicken Stammes, der am 1. November 1898 am Abhänge des Portugiesen- berges bei Petropolis gestürzt aufgefunden wurde (vergl. Ent. Zeitung Stettin 1900 p. 229). Die Puppenwiege stellt eine ab- geplattet eiförmige Höhlung dar, deren Längsachse 95, deren auf einander senkrechten Durchmesser 60 und 25 mm betragen, letztere beiden Maaße geben auch das Lumen des flach-elliptischen Fraßganges an. Die Puppen wiege ist sehr dicht vom Fraßgang durch einen Pfropfen aus erhärtetem Brei von Fäkalien und Holz- spähnen abgeschlossen, der auf der Innenseite, wie eine quer geriefte Struktur erkennen läßt, sorgfältig von der Larve geglättet ist. Eine der Puppenwiegen ist an einem Ende nur dm'ch grobe ca. 30 mm lange und ca. 2 mm breite Spähne verstopft 5 möglicher- weise wurde die Larve beim Ausbau der Wiege gestört.

Mallodon spinibarbis L. Larve: Länge 76. Länge des Halsschildes 11, Breite des Halsschildes 18,5.

Kojjf etwas länger als breit, die Seiten gleichmäßig gerundet, ihre größte Breite in einer Linie mit dem Vorderrand des großen Hinterhauptsloches, dieses etwas breiter als lang und so wie das

Etett. entomol. Zeit. 1904.

WZ

vordere Hinterhauptsloch ähnlich wie bei Cfenoscelis geformt. Prothoracah'ing doppelt so lang wie breit, 1^4 mal so breit wie das 8. Abdominalsegment, sonst ganz so wie bei Ctenoscelis. Metaeternum in der Mitte ohne Längsfurche, am Hinterrand nicht eingekerbt, die Seitenecken, direkt vor den Hüften des ungefähr sechseckigen Mittelfeldes, liegen in der Mitte zwischen dem Vorder- und Hinterrande des Segmentes (bei Ctenoscelis näher dem Hinter- rande}. Meso- und Metasternalring ohne äußerlich sichtbare An- lagen von Flügeln. Rückcnwülbte glatt, glänzend, aber stärker vortretend als bei Ctenoscelis; die durch die Furchen gebildete bandartige Querzone in der Mitte mit einer Querreihe von unregel- mäßigen, seichten Punkten, die auf dem 7. und 8. Segment fast ganz erloschen sind. Bauchwülste in der Körpermittellinie deutlich eingedrückt, so daß sie beiderseits tlach warzenartig vortreten. 7. und 8. Abdominalsegment je mit einem Seitenwulst, das 8. unterseits deutlicher als oben, fein qucrgerunzelt. Analsegment doppelt so lang wie das vorbeigehende, beiderseits an der Basis mit kurzem Wulst, sonst glatt, kuppenförmig und neben dem dreispaltigen After keine Eindrücke aufweisend. Zwischen der Stigmenreihe und den Bauchwülsten jederseits mit einer Reihe von undeutlichen elliptischen Schwielen, die hinter dem Vorder- rand eines jeden Segmentes schräg unterhalb des Stigmas liegen.

Polyoza Lacordairei Serv. Larve: Länge 60, Breite des Thorax 8,5 mm.

Kopf länger als breit, seine größte Breite hinter der Mitte, ungefähr in einer Linie mit dem Mittelpunkt des ventralen Aus- schnittes des großen Hinterhauptslochs, dieser länger als breit und in der vorderen Hälfte gerundet erweitert, der doi'sale Aus- schnitt sehr kurz, stumpfwinklig. Kleines Hinterhauptsloch so lang wie breit, fast kreisförmig, sein Längsdurchmesser so lang wie die Chitinbrücke breit ist. Epistom quer, sehr weitläufig punktirt, die Seitennähte in sanften Bogen zum medianen Muskel- ansatz einbiegend und einen zum Vorderrand parallelen in der Mitte zweizackigen Hinterrand bildend. Kopfseiten dicht an der

Stett. ontomol. Zeit, 1904.

393

Epistomnaht mit einer Reihe von 4 entfernten je ein Haar tragenden Porcnpunkten. Clipeus quer, ungefähr 4 mal so lang wie breit, hornartig durchscheinend. Oberlippe quer, ungefähr elliptisch, in der vorderen Hälfte mit eingedrückter Mittellinie. Ocelleu vorhanden, jederseits drei, dicht aneinander stehend und eine Verticalreihe bildend. Drittes Fühlerglied mit der Hälfte den Clipeus überragend, cylindrisch. so lang wie die beiden vor- hergehenden zusammengenommen, mindestens dreimal so lang wie breit, Tastwarze des 3. Gliedes sehr klein, konisch. Kiefer im Spitzendrittel matt und im zweiten Drittel ihrer Länge mit dorsal ständiger schräg nach außen laufender Furche, Schneide leicht konkav, nur an der Basis zahnartig abgesetzt, innere Kauiläche mit 3 Längsrillen. Maxillarlade dem Tasterstiel angefügt, erstes Glied der Maxillarpalpen so lang wie breit, das zweite etwas kürzer als das erste und ebenfalls so lang wie breit, das 3. kurz konisch, kaum I1/2 so lang wie an der Basis breit. Kinn mehr als doppelt so breit wie in der Mittellinie lang, am Vorderraude in Form eines' halben Sechseckes (oder fast halbkreisförmig) aus- o-esehnitten, die Seiten gerundet, mit der größten Breite vor der Mitte und da beiderseits etwas beulenartig aufgetrieben, die Auf- treibungen mit kurzen Borsten bestanden, Mitte des Kinnes glatt. Zunge kurz elliptisch, an der Spitze dicht beborstet. Ersles Glied der Lippen taster breiter als lang. Beine ähnlich wie bei Prioniix coriarim beborstet, Schenkel fast kuglig, Schiene cvlindrisch, fasl doppelt so lang wie breit, Klaucnglied so laug ^^■ie das vorher- gehende. Halsschild nicht ganz doppelt so lang wie breit (6 : 10), die Scheibe etwas runzlig und wcilläutig punktiert mit einer hinter der Mitte länglich-grubenartig eingedrückten Mittellinie und parallel zum Seitcni-ande mit einer gebogenen, die Scheibe begrenzenden Furche, die vor der iNIitte einen nach innen schräg verlaufenden, mit einem am Grunde punktierten Eindruck endigenden Ast, am vorderen Ende aber eine gebogene Punktreihe entsendet, die ungefähr parallel zum Vorderrande und nahe bis zur Mittellinie hin verläuft i die sie bildenden Punkte sind stark querelliptisch.

Stett. entomol. Zeit. 1904. 26

394

Halssohild ca. 1/4 breiter als der 8. Abdoniinalring, seine Seiten- raudfurche nur in der vorderen Hälfte stark eingedrückt. Pro- sternum im vorderen Teil beiderseits mit querelliptischen Punkt- eindrücken netzartig bedeckt und sparsam behaart. Das runzlige, dreieckige Mittelstück zeigt in der Mitte des Basalrandes einen Eindruck und ist mit seiner vorderen Spitze so weit vom Pro- sternalvorderrand entfernt als der Längsdurchmesser des Dreiecks beträgt (bei Parandra viel mehr dem Vorderrand genähert). Hüften quer, spitz konisch, mit der Sj^itze in der Mittellinie zu- sammenstoßend. Mittelbrust mit einer die Hüften verbindenden Querfurehe, die sich in kurzer Entfernung von den Hüften gabelt und nach vorn, in sehr spitzem Winkel, einen Ast entsendet, so daß ein fast spindelförmig begrenztes Mittelfeld gebildet wird. Hinterbrust mit ähnlichem, aber größerem Mittelfeld. Bauch- wülste vollkommen glatt, in der Längslinie des Körpers leicht sattelartig eingedrückt, beiderseits mit je einer kurzen Längs- fnrche und zwei Querfurchen, von welchen die hintere in der Mitte breit unterbrochen ist. Rückenwülste jederseits mit kurzem spitzen Furchenwinkel, dessen Scheitelpunkte durch eine Quer- furche verbunden sind. Der erste Rückenwulst dreimal so breit wie lang, die folgenden Wülste an Länge zu-, au Breite ab- nehmend, so daß der sechste breit quei-elliptisch ist, der siebente wieder klein und quer. Siebentes und achtes Bauchsegment ähnlich wie bei Parandra (und vielen anderen Prioniden) mit Seitenwülsten. Aftersegment I1/2 '^^''1 so lang wie breit und 11/2 mal so lang wie der Thorax, außer einigen entfernten feinen Wimperhauren vollkommen glatt.

Im Karolinenthal bei Petropolis in sehr nassem Holz am 26. Oktober 1898 in mehreren Exemplaren gefunden und das Imago (3 $) daraus gezüchtet, deren Bestimmung ich Herrn Prof. A. Lameere (Brüssel) verdanke.

Die einzige von dieser Art mir vorliegende Puppe ist da- durch ausgezeichnet, daß der Halsschildrand noch nicht die dem Imago zukommenden scharfen Zacken aufweist, sondern derartig

StcU. cntomol. Zeit. 1904.

395

stumpfwinklig verläuft, daß die Seitenländer in der kleineren hinteren Hiilfte fast parallel, in der vorderen größeren Hälfte stark konvergierend sind. Bei Betrachtung gegen das Licht sind aher die großen Zacken des Seitenrandes bereits wahrnehmbar. Das erste Fühlerglied ist querbandartig mit dunkelfarbigen Rau- heiten bedeckt, die Tergite sind sehr spnrsam und unregelmäßig mit Dörnchen besetzt. Die dreiteilige Afterspalte zeigt auf den beiden ventralen Wülsten je drei makelartige Rauheiten, von denen zwei längs, die vordere quer gestellt ist; der sie dorsal überdachende Wulst ist in der Mitte mit zwei aufrechten, beider- seits mit zahlreichen nach hinten gerichteten Stacheln besetzt, seine Seitenteile, so wie die Seiten des Segmentes grob längs- runzlig gefurcht.

Oncoderes Dejeani Thoms. Larve: Länge 36, Thorax- breite 8 mm.

Larve der von Saperda carcJiarias in Größe und Form ähnlich, aber glatt, ohne feine Dornkörnelung auf dem Thorax und den Tergiten, die einzelnen Segmente ohne Schrägwülste an den Seiten. Kopf ein und ein halb mal so lang wie breit.- vor der Mitte am breitesten, die Seiten an der Ausatzstelle der Binde- haut etwas eingeschnürt (wie bei S. carcharias Schiödte 1. c. Taf. XVIIL f. 11). Epistom von Form eines Kreisabschnittes, die Mittellinie als feine Leiste vortretend, dicht hinter dem ab- geschrägten Vorderrand mit einer (^)uerzone von jederseits ca. 1.") kurzen Längsleisten, die aber in der Mittellinie des Kopfes durch einen glatten Zwischenraum getrennt sind und sich in der Gegend hinter dem Mandil)elkondylus in feine Längsrunzeln auflösen. Clipeus viermal so breit ^^■ic lang, trapezoidal. Oberlippe drei- mal so breit \\ ie lang, quercllipliseh, in der vorderen Hälfte fein (|uerrunzlig und fein behaart. Ocellen Jederseits eines vorhanden. (Schiödte giebt für Sapcrila carcharias zwei Ocellen an, was ich nicht bestätigen kann; dicht neben und unterhalb des AA'ulstes. der die Fühlerwurzel angiebt, befindet sich eine große Tuberkel, die als Ocellum angesprochen werden muß, darüber stets ein,

Stett. entODiol. Zeit. 1Ö04. 26'*

396

darunter zwei Borstenpunkte.) Umrandung der Füblergrube stärker ■wie bei S. carcharias sewulstet, die Fühler selbst ebenso se- bildet und ebenso unscheinbar. Thorax I1/4 mal so breit wie lano;, die weißliche, dreimal so breite wie lanoe Scheibe elatt und nur sparsam und ungleich dicht längsnadelrissig, die Nadel- risse nur am Hinterrande feiner und dicht, an den Seiten mit dazwischen gestreuten größeren Punkten. Prosternum vor den Vorderhüften mit einem gleichseitigen Furchendreieck, dessen Scheitel vom Vorderrand entfernt und in der Mittellinie, besonders aber im Scheitelteil längsgerunzelt, im übrigen aber sparsam braun beborstet ist. Beine äußerst klein (selbst mit schärfster Lupe kaum wahrnehmbar und nur durch die sie umgebenden längeren Wimpern aufzufinden). Die Bauchwülste, von denen nur die vorderen drei in der Mittellinie des Körpers eingedrückt sind, werden aus je zwei parallelen, durch einen Eindruck ge- trennten Querreihen von dicht gedrängt stehenden runden Papillen gebildet; bei den Rückenwülsten kommt, vom dritten ab, noch eine vordere dritte Reihe hinzu, so daß da drei Querreihen beobachtet werden können, von welchen die mittlere die größten Papillen aufweist. Achtes Abdominalsegment in der vorderen Hälfte glänzend glatt, am Hintenande fein quer gerunzelt, in der Mittellinie mit einigen Längsfalten. Analsegment, wenn man sich die etwas vorgewölbte Afterpavtie hinwegdenkt, genau halb kuglig, mit Ausnahme der basalen Hälfte des Tergites überall dicht gerunzelt, nur unterseits an der Basis die Runzeln gröber und (juerlaufend. After, wie gewühnlicli dreispaltig, die einzelnen Sectoren ebenfalls fein runzlig und wie das ganze Segment fein bewimpert.

Die Puppe zeigt nur auf dem Thorax und zwar kurz vor der Mitte und nahe am Vorderi-and eine unregelmäßige Querreihe sehr kleiner spitzer Dörnchen, aus denen je ein feines Haar ent- springt. Die Tergite sind überall, mit Ausnahme eines Mittel- streifens, sparsam und zerstreut mit Dörnchen besetzt. Das Anal- segment besitzt einen ringförmigen Wulst, der oben und unten

Stett. entomol. Zeit. 1904.

397

mit Dörnchen besetzt ist und dessen genauere Besehreibung die bei- gegebene Figur (Tuf. V Fig. 13, Ansicht von unten) überflüssig macht.

Brenthus lineicoUis Boh. Larve: Länge 18 20, Breite am Thorax 3 nun.

Walzenförmig, Mittel- und Hinterbrustregion etwas eiförmig aufgetrieben. Kojjf etwas länger als breit, die größte Breite etwas hinter der Mitte, die Seiten nach vorn zugerundet. Epistom durch eine äußerst feine, kaum wahrnehmbare Linie begrenzt, länger als breit, ungefähr halbelliptisch, kurz vor der Mitte mit zwei einander genäherten ovalen, seichten, am Grunde undeutlich querrunzligen Längsgrübchen, die je eine Wimper tragen; diese Wimpern sind die untersten und die am meisten der Mittellinie genäherten von einer Reihe von je dreien, die beiderseits über den Kopf verläuft: außerdem finden sich in den Vorderecken des Epistoms, nahe am Mundrande drei im Dreieck gestellte, von welchen die unterste nahe dem Fühler inseriert ist, die außen- ständige aber zugleich die unterste einer anderen über die Kopf- seiten ziehenden Wimpernreihe ist, so daß am Kopf im ganzen vier Paiallelreihen von je vier entfernten Wimpern gezählt weiden können. Clipeus quer, bandförmig, ungefähr 7 mal so breit wie lang, wenig chitinisirt und so wie der Kopf hell wachsgelb. Oberlippe etwas quer und ungefähr rechteckig, der Vorderrand in der Mitte sehr wenig lappenartig vorgezogen, hell, durchsichtig und bewimpert, die Vorderecken rechtwinklig. Oeellen nicht vorhanden. Fühler mikroskopisch klein, eingliedrig, einen drei- mal so langen wie an der Wurzel dicken Konus darstellend, der von einigen Haaren umstellt ist. Mandibel kaum ein viertel so lang wäe der Kopf, von oben gesehen wenig länger als an der Basis breit, Schneide in der Mitte mit einem kleinen stumpfen Zahn, Spitze din-eh eine kurze Einkerbung geteilt. Maxillar- lade doppelt so lang wie breit, außen geradlinig, mit dem Stiel verschmolzen, dieser daher nicht als gesondertes Stück erkennbar, Maxillarlappen elliptisch verrundet, an der Spitze mit spatei- förmigen, am Innenrande mit lanzettförmigen (siehe Fig. 9, Taf. V)

Stott. CDtomol. Zeit. 1904.

398

Borsten bestanden. Maxillartaster zweigliedrig, sein- kurz, das Basalglied I1/2 mal so breit wie lang, das Spitzenglied konisch, außen an der Spitze abgeschrägt und etwas kürzer als das 1. Glied, die Spitze der Lade vorn nicht überragend. Unterlippe längsoval, durch eine Längsfurche in zwei halbcjlindrische Theile getheilt, die auch als sehr große Basalglieder der aus zwei kleinen Gliedern bestehenden Taster angesehen werden können. Den mittleren Theil der Kopfunterseite bedeckt ein fleischiges, ungefähr ein aleichseitiges, an den Ecken verrundetes Dreieck darstellendes Kinn, an welchem eine Gliederung nicht erkennbar ist; in seiner vorderen Spitzeuhälfte befindet sich ein längsovaler Ausschnitt, der die Unterlippe umschließt. Sechs zweigliedrige Warzenbeine vorhanden, das erste Glied in Form eines Kegelabschnittes von ca. viermal so großem Durchmesser als seine Höhe beträgt, mit sechs aequatorialständigen Borsten, das zweite kaum ein Drittel so breit wie das erste, stumpf konisch, so lang wie breit und vor der Spitze mit einem Kranz von ca. 5 Wimpern, deren längste der Länge des Gliedes gleichkommen. Die Hüften des ersten Beinpaares einander mehr als die des zweiten und diese mehr als die des dritten einander genähert. Halsschild mehr als drei- mal so breit wie lang, glänzend wachsgelb, mit hellen Rändern, am Vorderrande mit einzelnen feinen Wimpern. Mesonotuni in der Mittellinie durch die intersegmentalen Hautwülste stark einaeenet, aleichsam zwei mit der Spitze zusammenstoßende Dreiecke darstellend, deren Scheibe wachsgelb ist und etwas näher dem Hinterrande eine mit dunkelbraunen scharfen kleinen Körnchen bedeckte, vorn geradhnig begrenzte Schwiele aufweist, die etwas größer als die Oberlippe ist. Metanotum kürzer und noch mehr in der Mittellinie eingeengt wie das Mesonotum. Die folgenden Segmente an den Seiten mit Längs-Doppelwülste bilden- den Ejjimeriten und Episterniten. Vorderbrust doppelt so breit wie lang, zwischen den Hüften mit seichtem Quereindruck. Mittel- brust zwei Drittel mal so lang wie die Vorderbrust und breiter als diese, jederseits mit einer hinten konvergierenden Furche.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

399

Hinterbrust nur halb so lano; wie die Vorderbrust, mit ähnlichen konvergierenden, von einander aber mehr entfernten Furchen. After Segment breiter als lang und breiter als das vorhergehende Segment, beiderseits an der Basis mit dorsalem Längseindruck, den ventialständigen, dreispaltigen After kuppenartig überragend.

Am 12. 8. und 15. 9. 1898 im Karolinenthal bei Petro- polis in ^^'eichem Holz gefunden und mehrere Imagines daraus gezüchtet. Auch von einer zweiten (noch unbeschriebenen?) Brenthiden-Art Tracheliz-us laecirostris Senmx (i. 1.?) liegen mir eben daher einige Larven vor, die sich von der beschriebenen nur sehr wenig unterscheiden.

Bemerkung. Motschulsky war der erste der (Etudes entomologiques 18.56 V. p. 41 44) eine angebliehe Brenthidenlarve beschrieb; da er aber von kurzen, dreigliedrigen Fühlern und von einer aufgebogenen, dreigabeligen Veilängerung des Kopfes spricht, so ist mit Sicherheit zu schließjn, daß ihm keine Brenthidenlarve vorgelegen hat und ihm nur eine gewisse Aehnlichkeit des Kopf- putzes mit einem Arrheno des -Rüssel dazu bestimmt hat, die Larve einem Brenthiden zuzusehreiben. Ebenso berechtigt ist der Zweifel von Ohapuis und Candeze (Catalogue des larves des coleopteres, Mem. Soc. Science Liege VIII, 1853 p. 546) bezüglich der Notiz von Harris, Insects of Massachusets 1841 p. 60. Die Larve ist weiß, mit Ausnahme des letzten hornigen, dunkelbraunen Segmentes, das schräg ausgehöhlt und am Rande gezähnt ist; die Thoracalsegmente tragen Beine und der After dient als Nach- schieber — und ist bereits von Cli. v. Riley als Tenebrioniden- larve angesprochen worden. Endlich hat im Bulletin N. 7 der United States Entomological Kommission 1881 p. 20 der letzt- erwähnte Autor eine Beschreibung und Al)bildung der Larve und Puppe von Evpsalis miniiia Drurv gegeben, über deren Art- angehörigkeit kein Zweifel besteht, wenngleich die Zeichnungen zu klein und so wie die Besehreibung nicht detaillirt genug ist und es daher begreillich erscheinen lassen, wenn A. Lameere (Ann. Soc. Ent. Belg. XLVII, 1903, p. 162) irgend welche

Stett. entomol. Zeit. 1904.

400

Aehnlichkeit mit Rhynchophorenlarven nicht zu erblicken ver- mag. Vor allem mag dabei wohl der cylindrische Körper, dem durch Weglassen der Epimeriten und Episterniten vom Zeichner ein ganz irreführender Habitus gegeben wurde, so wie die An- gabe von „6 very small 3-jointed thoracic legs"-' Ausschlag gebend gewesen sein. In Bezug auf letztere heißt es aber im weiteren Text „the terminal Joint being a mere bristle'-', d. h. thatsächlich sind die Beine nur zweigliedrig, denn eine Borste pflegt nicht als Ghed gezählt zu werden und zweigliedrige warzenartige Extremitäten, wie sie sich in der Regel bei Curculionidenlarven finden, wird man gut tun, in der Folge nicht kurzweg als „Beine", sondern im Bestreben nach präciser Ausdrucksweise besser Warzenbeine, Fußstummeln oder Pseudopodien zu nennen. P. Lesne gebraucht (Bull, du Museum d'histoire naturelle, Pai-is 1898 p. 144) für die Warzenbeine den sehr treffenden Ausdruck „mamelon pseudopodique". In der von diesem Autor (1. c. p. 140} gegebenen Beschreibung der Larve von Balanogastris Kolae Desbr. liegt uns überhaupt eine der wenigen Rüsselkäferlarven-Beschrei- buugen vor, die einen genaueren Vergleich mit Brenthidenlarven ermöglicht und dieser ergiebt eine so überraschende Ueberein- stimmung, daß als wesentlichster Unterschied nur die gestrecktere Körpei-form bleibt, durch die ja auch die Imagines beider Familien sich unterscheiden. Ehe kein zwingenderer Beweis als der sich auf das Flügelgeäder stützende erbracht wird, der die Wahl läßt, die Brenthiden zu den Canthariformen oder Clavicorniern zu stellen (conf. Lameere 1. c. 162), pflichte ich durchaus der Ansicht L. Ganglbauers (Systemat. koleopterolog. Studien, Münchener koleopterolog. Zeitschrift I, 1903 p. 310 311) bei und halte, bei phylogenetischer Anordnung, die Brenthiden für eine den orthoceren Curculioniden unmittelbar vorauso-ehende Familie.

Stelt. entomol. Zeit. 1904.

401

Tafclcrklärung.

Tafel IV.

Pappen (Keilienfolge von links nach icchts) von (Henoscclis atra 01i\^, Xixtithrus lunicollis Lani-b. und Mallodon spini- barhis L. in Scitenansiclit, darunter, in derselben Reihenfolge, von oben.

Tafel V.

1. Polyoia Lacordairei Serv. Kopf der Larve von unten.

2. Parandra ylabra Geer., die 5 vorderen Körpersegmente der Larve von unten.

3. desgl. Larvenkopf von unten, 4 von oben.

5. desgl. linke Maudibel der Larve, linke Figur von oben, rechte Figur von unten.

6. Ctenoscelis atra Oliv. Larvenkopf von unten.

7. desgl. linke Mandibel, linke Figur von oben, rechte Figur von unten.

8. Brenthits lineicollis Boh. Larven köpf von oben. Die punktierte Linie deutet das Hinterhauptsloch au.

9. desgl. rechte Maxillarlade von unten (stark vergrößert).

10. desgl. Larve.

11. Ctenoscelis atra Oliv. Larve.

12. Mallodon spinibarbis L. Larve.

13. Oncoderes Dejeani Thoms. Anaiseguient der Pu|)pe.

Entwicklungsstände von Xixuthrus lunicollis.

Bc'schiirlicu von 14. n. Heller.

Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn H. Kühn wurden mir gerade bei Abschluß der vorhergehenden Arbeit Larve und Puppe von Xixttthnis lunicollis Lansbg. von der Insel Key zur Verfügung gestellt, so daß ich es mir nicht versagen kann, ob- wohl bereits Beschreibungen der Larve dieser Gattung vorliegen (z. B. von Xid'iithrus hcros (Heer) von Dohrn, Ent. Z. Stettin

Stett. entoniol. Zeit. 1904.

402

1868 p. 201). einige Notizen über die Entwicklungsstände, namentlich in Hinblick auf die vorbei- beschriebenen brasilianischen Prionidenlarven zu geben. Von den Dimensionen abgesehen, gleicht die Larve so sehr der glatthäutigen von Mallodon, daß man obne Angabe der Herkunft geneigt sein könnte, letztere für jüngere Stadien der ersteren zu halten. Die ganze Körperlänge beträgt 120, die Thoraxbreite 25, die Breite des Analsegmentes 18 mm. Der Kopf ist 18 mm breit und nur wenig länger, dem von Mallodon und Ctenoscelis sonst außerordentlich ähnlich, das vordere kleinere Hinterhauptsloch im Umriß pilzförmig, d. h. der vordere Abschnitt der Oetfnung quer, elliptisch; das ein wenig breitere als lange große Hinterhauptsloch zeigt schwach nach vorn konvergierende Ränder. Die vordere Hälfte des freien Kopf- teiles ist schwärzlich braun, der Stirnrand beiderseits der JMillel- linie etwas schärfer und mehr vorgezogen als bei Ctenoscelis. Ocellen ebenfalls drei. Prothoracalring 1^/4 mal so breit wie lang, seine Dorsalscheibe mehr als doppelt so breit wie lang, flach querrunzhg, dazwischen mit zerstreuten, kurze Börstchen tragenden Punkten. Prosternum in der Mitte flach gewölbt, schwach punktiert und undeutlich gerunzelt; die spitzen Seiten- ecken der Prosternalplatte etwas hinter der Segmentmitte gelegen. Die die Hüften außen begrenzenden Gruben in leichtem Bogen nach vorn konvergierend und vorn (vor der Segmentmitte) mit- einer dem ersten Fußglied an Größe gleichkommenden, quer- cllipiischen, vorn in eine Spitze ausgezogenen dunkelbraunen Chilinplatte, die olTenbar bei der Ortsbewegung der Larve von Bedeutung ist, indem durch das Einstemmen der Spitze ein Stütz- punkt gegeben ist, der ein Zurückziehen des Kopfes ermöglicht. Bei keiner der bisher beschriebenen Prionidenlarven konnte ich eine ähnliche Bildung konstatieren. Vor dieser Chitinschuppe finden sich noch ca. 6 gebräunte Körner, ähnliche größere, aber nicht gebräunte, die querelliptische Warzen bilden, finden sich auf der vorderen Hälfte der Vorderbrustseiten. Meso- und Metasternal- ring wie bei der abgebildeten Larve von Mallodon sehr kurz,

Stett. entomol. Zeit. 1904.

403

ohne äußerlich sichtbare FlügeUinlagen. Rückonwülstc ganz ähnhch wie' hei Maüodon. glatt, die Querfekler relativ breiter (d. h. in der Längsriehtung des Larven-Körpers von geringerer Ausdehnung), Qnerzone des ersten Segmentes achtmal, die des sechsten Segmentes wenig mehr als dreimal so lang wie breit, beide, so wie alle übrigen, in der Mitte mit einer Querfurche feiner zerstreuter Punkte, die je ein Börstchen tragen. Von den die Querzone begrenzenden schmäleren Querwülsten sind die vorderen auf dem dritten und vierten Abdominalsegment in der Mittellinie deutlich unterbrochen. Bauehwülste mehr in die Quere gezogen, in der Körpermittellinie aber nicht so deutlich wie bei Maüodon eingedrückt, der Bauchwulst des siebenten Abdominal- segments mehr als doppelt so breit wie lang (5 : 12 mm). Siebentes und achtes Abdominalsegment mit Seitenwülsten. Anal- segment gestreckt kuppenförmig, ganz glatt, zerstreut und un- deutlich punktirt, der dorsale Abschnitt der dreitheiligen After- spalte bei der einen, größeren und dem Verpuppen nahen Larve schwärzlich. Die kaum ein Drittel der Länge des Aftersegmentes einnehmenden Seitenwülste oben und unten durch Eindrücke- be- grenzt, die auf dem Grund flache, meist aus zwei Eindrücken bestehende Punkte aufweisen^ auf dem Tergit zeigt dieser Ein- druck, nach dem Außenrand zu, gebogene Längsrunzeln. Größen- verhältnisse der Stigmen so wie bei Mallodon,. d. h. das vorderste das größte [5 mm Höhendurchmeeser), das siebente das kleinste. Die Puppe (Siehe Tafel V der vorigen Abhandlung) ähnelt mehr derjenigen von Cteno.relh. zeigt aber die Halsschildseiten in flachem nach vorn konvergierenden Bogen zugerundet und die ganze RUckenseite, nach der Mitte zu dichter, fein gedörnelt. Die Bauchsegmente sind vom zweiten ab fein ((uerstrigilievt.

Stetf. entomol. Zeit. 1904.

404

Ein neuer Scolytoplatypus des Hamburger Museums

und Bemerkungen über diese von G. Schaufuss

aufgestellte Gattung.

Von Dr. ]?Iax llajseilorii in Hamburg.

Das Material, welches ich für meine Arbeit benutzen konnte, ist Folgendes:

1. Eine Collection von Scolytoplatypinen des natiuhisto- rischen Museums in Paris, für deren bereitwillige Ueber- mittelung ich Herrn P. Lesne meinen verbindlichsten Dank abstatte.

2. C. Schaufuss, Scolijfoplafypus, nov. gen. Platypidartim. Tijdschrift voor Entomologie Bd. XXXIV. 1891.

3. Walter F. H. Blandford, the Scolyioplatypini, a new subfamily ofiSco/<//ü/rte..Transact.Entom.Soc. London 1893.

4. Desselben Beschreibungen von Scolytoplatypinen in den Transact. Ent. Soc. London 1893, 1896 und 1898.

Nach diesem mir vorliegenden Material sind bisher be- schrieben worden von Schaufuss eine Art {Sc. permirns Seh.), von Blandford acht Arten {tycon, shogirn, daimio. siomio, mikado., raja, brahnta und evtomoides. In der Pariser Sendung fand ich vor: tycon 3 ,^, shognn 1 $, mihado 1 ,^ 1 $, raja 1 ,^ 3 $ und neun Exemplare neuer Arten, welche sich folgender- maßen vertheilen: puhescens n. sp. 5 $, midicus n. sp. 1 ,^ 2 $, minimns n. sp. 1 $. Diese drei Arten sind von mir beschrieben im Bulletin du Museum d'Histoire naturelle de Paris 1904, No. 3, p. 122. Dazu kommt noch ein dem Hambui-ger Museum gehöriges (^ von fasciatns n. sp., so daß also 4 neue Arten vorhanden sind.'')

*) Anmerkung. Ich habe inzwischen durch die Güte des Herrn C. Schaufuss eine aus Java stammende neue Art erhalten, die von mir als Sc. hamaius n. sp. in der „Insektenbörse" beschrieben ist. Stett. entomol. Zeit. 1904.

405

Zunächst möge die Beschreibung der neuen Art aus dem IIa 111 burger iMuseum folgen:

Scolytoplatypus fasciatus n. sp.

Mas: l>reviter cvliiidricus. niger, opacus, pedibus obscuro- bruniieis. anteuiiis elylrisque rufescentibus, bis fascia transversa disci et plaga totani declivitatem obtegente nigris variegatis, eapite trausverso, fronte valde excavata et piHs brevibus fulvis circumdata, antennaniiu clava rotundata pili.s brevibus ciHata; prothorace quadrato lateribus vix sinuatis anguUs anterioribus rotiindatis, posterioribus obsolete-productis, basi bisinuata in medio producta; mesonoto prothorace uon obtecto et linea mediana longitudinaH impre^sa in duas partes diviso, scutello triangulari elevato; elytris ad apicem fortiter dechvibus. ante declivitatem irregulariter punctatis absque striis, declivitate striata interstiliis 10 30 50 elevatis et tubercuhs majoribus, ceteris minoribus ornatis; prosterno quadrato inter coxas anteriores permagnas prominente postice emarginato, sine spinis, hamis atque recessu medio; tarsis articiilis subtriangularibus.

Long. 3 mm; Patria: Caffraria, befindet ^ich im Natur- historischen Museum Hamburg.

Femina latet.

Der Käfer zeigt eine Reihe von Abweichungen von den übrigen Arten der Gattung. Er fällt zunächst durch seine ge- drungene, kurz cylindrische Gestalt und die auflallende roth mit schwarzer Querbinde und Spitzeiilleck Zeichnung seiner Flügeldeeken auf. Die Behaarung der Stirnaushöhlung und der Fühlerkeule, welche bei den andern ^^ lang, sogar sehr lang zu sein ptlegt, ist hier auffallend kurz; die Fühlerkeule dieses männ- lichen Exemplars ist beinahe kreisrund eine Form, die sonst meistens den $ eigen; die Basis des Prothorax ist auf jeder Seite ausgebuchtet und in der Mitte mit einem kleinen Vorsprang versehen; das Prosternum zeigt nicht die andern o eigenthüm- lichen Haken-, Dornen- und Grubenbildungen, sondern ist einfach mit tiefen Punkten und spärlichen längeren Haaren versehen.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

406

Auf Grund dieser Besonderheiten muß man nun das Thier mitten zwischen die Blandford'selien Untergattungen Spongocerus und Taeniocerus stellen, wo es vielleicht mit permims Sehauf. und entotnoides Bldfd., -welche ich nicht kenne, eine neue Unter- gattung bilden möchte.

Ich habe die mir vorliegenden Thicre mit den Beschreibungen von Schaufuss und Blandford verglichen und bin dabei auf eine Reihe von Abweichungen gestoßen, besonders bezüglich der Schaufuss'schen Gattungsdiagnose, bei welcher schon Bland- ford auf einige wichtige, mit den Thatsachen nicht überein- stimmende Angaben aufmerksam gemacht hat.

1. Schaufuss stellt seinen pennirns zu den Flatypinen. indem er 1. c. schreibt: ^^Scolytoplatypits, nov. gen. plaiypidanim, Scolytus. Plaiypns-'-. Weshalb die bisher beschriebenen Thiere weder mit Scolytus noch mit Piatypus näher verwandt sind, v\ erde ich weiter unten auseinandersetzen.

2. In der Gattungsdiagnose spricht er von einer 4giiedrigen Fühlergeißel (funiculi articulo primo magno, semigloboso, tribus sequentibus brevibus, capitulo maximo^'). Bland- ford hat die Type von permirus Seh. gesehen und schreibt dem Käfer sicher mehr als 4 Geißi'lglieder zu. Seine acht neuen Arten haben alle sechs Geißelglieder. Ich kann auch die Sechszahl der Geißelglieder für alle meine Exemplare bestätigen.

3. Bei permirus Seh. sind 1. c. „tarsi elongati, graciles, tibiis breviores, articulo primo secundo duplo longiore". Blandford schreibt dazu: ,,Schaufuss is in error in stating tliat the Ist Joint is twice as long as the second", und in seiner Gattungsdiagnose: „tarsi tibiis haud lon- giores, simplices, articulo primo singulis segmentibus vix longiore vel breviore. Auch die Kürze des ersten Tarsen- gliedes kann ich für meine Exemplare bestätigen.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

407

4. Das 4. Taiseniilic'd soll bei Scolytoplafi/pus cylindiisch sein (,,tarsf)nini articulo quarto miiiimo, cylindrico^'). Meine Beobachtungen haben ergeben, daß das 4. Tarsen- glied umgekelut kegelfürniig ist.

5. Bei der Beschreibung seines pcnninis (^) erwähnl Sehaufuss eine Pore auf dem Prosternuni ..ebenso wie die auf dem vorderen Thorax gelbrnit'-'. Blandl'ord geht über diesen Befund mit Stillsclnveigen hinweg, bei seinen Arten erwähnt er nichts davon. Ich habe dieses Loch im Prosternum bei keinem meiner $ sehen können.

6. Das Sehildehen bei permirus beschreibt Schaufuss wie folgt: scutello magno triangulari, postice transverso inflecto, ex terlia parte subito elevato et triangulariter excavato, linea media longitudinali postice furcata im- pressa; Blandford erwähnt in der Gattungsbeschreibung des Schildchens nicht; er sagt da nur: „mesonotum short, not carinate". Bei seiner Beschreibung von permirns Seh. heißt es: „the scutelhim is inuch larger than in any Japanese species'' und bei eutomoides Bldfd.: „scutellum absent^'.

Ich finde nun bei allen meinen Exemplaren eine Bildung auf dem Mesonotuni, welche mehr weniger der Schanfuss'sehen Beschreibung des Scutellums entspricht, bin aber in Bezug der Deutung des Gebildes der Meinung, daß das Scutellam s. pr. lediglich der beinahe vertikal aufrechtstehende, dreieckige, zwischen die Basen der Flügeldecken sich hineindrängende kleinere Theil des bei Vorwärtsbeugung des Prothorax sichtbaren Stückes des Mesonotuni sein dürfte.

Der horizontale Theil des Schau fuss'schen Scutellums, der augenscheinlich aus zwei seitlichen, in einer Mittellinie oder Sutur zusammenstoßenden Platten besteht, \\ ird dem eigentlichen Meso- notuni zugerechnet werden müssen, weil er so tief liegt, daß er verschwindet, wenn die Basen des Piothorax und der Flügel- decken bei Aufwärtsbewegung des ersteren zusammenstoßen

Stett. entomol. Zeit. 1904.

408

und lediglich der von mir als Seutelhlm angesprochene vertikale Theil, und zwar auch nur von der Kaute resp. Spitze her, sichtbar ist.

Die sehr genauen Beschreibungen von Blandford kann ich im allgemeinen als für meine Käfer zutreffend bezeichnen, doch finde ich darin einige Punkte, über welche ich mir nicht s;anz klar geworden bin. So z. B. nennt Blanford das caput exsertum. Ich finde, daß der Kopf überall wenigstens bis zum Scheitel im Thorax steckt und nicht frei, auch nicht breiter ist als das Halsschild, so daß ich da lieber mit Schaufuss ihn receptum nennen möchte. Bei der Maxilla soll ,,the outer apical angle shortly produced in tbe males"-' sein. Das trifft bei dem ,^ von fasciattts genau zu, während bei den $ von raja dieser Vorsprung bis an die Basis des letzten Tastergliedes, von pnbescens sogar bis an dessen Mitte reicht, so daß liier der Taster voll- kommen versteckt zwischen den beiden Spitzen liegt. Die Be- waffnung der Maxillarkante ist bei den drei von mir daraufbiu untersuchten Arten sehr aufiallig: denn zwischen den groben, .sichelförmig gebogenen, nach der Basis des Lobus gerader werden- den Dornen stehen lange, an der Spitze sehr zahlreiche, gebogene Haare, welche auffallend den bei den Holzbrütern (Xjleborus etc.) vorhandenen sichelförmigen Haaren ähneln, so daß diese Arten eine Bewebrung der Maxillarladen zeigen, welche aus den die Unterschiede in der Lebensweise der tomicinen (barkborers und ambrosia-beetles der Amerikaner) charakterisirenden zwei Formen von Borstenzähnen und Haarborsten gemischt ist. Blandford erwähnt bei seinen Japanischen Arten nur die „falcate setiform" und die „straight spines'-^, die dazwischen stehenden Haare jedoch nicht, cf. Figur 4.

Die Längsstreifung des letzten Kiefertastergliedes glaube ich bei fasciaUis und pubescens als durch einen Kranz von an- liegenden, an der Wurzel des Gliedes entspringenden Haaren bedingt auffassen zu müssen; bei raja ist dieser Nachweis nicht zu führen, cf. Figur 6.

Stctt. entomol. Zeit. 1904.

409

Eine Ligula kann ich bei pubescens nicht sehen, wohl aber bei raja und fasciatus. ef. Figur 7.

Sehr aufrallende und interessante Gebilde zeigen sich bei diesen Käfern als secundäre Geschlechtscharaktere, welche sich auf dem Prothorax und dem Prosternuni befinden. Bei dem einen Geschlecht, wohl dem weiblichen, ist bei allen beschriebenen Arten die Gestaltung constant und gleichartig: es befindet sich auf der Mitte resp. der Grenze des vorderen und mittleren Drittels der Scheibe des Prothorax ein Loch, welches meistens rund, mitunter auch länglich (in der Mittellinie) ist und aufgeworfene granulös aussehende Ränder hat; es erstreckt sich nach meinen Sondirungen höchstens ^/2 i^mi in die Tiefe. Bei dem anderen Geschlecht, wahrscheinlich dem männhchen. sind die charak- teristischen Gebilde bei den einzelnen Arten verschieden, und zwar sind sie hier auf dem breiten, beinahe quadratischen, zwischen die weit aus einander stehenden Vorderhüftgruben hineinragenden Prosternalfortsatz zu erblicken. Ich habe bei meinen Käfern vier Formen der Ausbildung des Prosternums wahrgenommen, welche von dem Auftreten einrs ganz unbewehrten Prostcrnalfortsatzes angefangen durch hinzukommen von Dornen, Haken und Gruben zu allmählich immer vollkomnienerer Ausbildung fortschreiten:

1. Bei fasciatiia zeigen sich auf dem Prosternum weder Haken, noch Dornen, noch Gruben; es ist einfach qua- dratisch mit tiefen Punkten und spärlichen Haaren be- setzt mid nur hinten erhaben gerandet. Aehnlich ver- hält sich tycon Bldfd.

2. Bei nnificiis ist der Prosternumfortsatz auch vorne ge- randet und plattenfürmig quadratisch; am vorderen Rand ist jedcrseits eine kleine spitze Ecke angedeutet, welche nach Blandford bei slingmi in eine starke Spitze aus- gezogen ist.

3. Bei raja finde ich mit Blandford, daß die Spitzen der Vorderecken einander näher gerückt sind und von ihrer Basis nach den Seiten auseinandergehen, und so

Stett. entomol. Zeit. 1904. 27

410

wirkliche Dornen bilden. An der Spitze trägt jeder Dorn einen nach innen sehenden Zahn, so daß das Ge- bilde aussieht wie zwei sieh gegenüberstehende Angel- haken (like the barb of a fishhook Bldfd.}. 4. Die Darstellung und Beschreibung des Prosternalorgans bei mikado dui'ch Blandford kann ich voll bestätigen: da sind mitten auf dem Prosternum zwei Höcker und vor diesen auf dem concaven Rande desselben zwei ein- wärts gekrümmte Haken, AAelche dicht bei einander stehen. Zwischen den Höckern und den Haken befindet sich eine Grube, welche nach Blandford von dem Prothoraxinneru lediglich durch eine dünne Haut ge- schieden ist; diese Membran habe ich nicht sehen können. Bei daimio und siomio, welche ich nicht kenne, beschreibt Blandford die Bildung folgendermaßen: ,,of the anterioi- angles of the prosternal proccss in the male two small colourless chitinous processes projekt forwards and outwards; they are below the level of the prosternum, but are attachcd to the true anterior ventral border of the prothorax, ^^'hich" is here split, or really infolded so as to form a small Hat reccss Iving internally to the prosternal process.'' Diese Bildung würde einen Uebergang von mvticits resp. shogun zu raja darstellen, so daß eine fortlaufende Entwicklungsreihe der Prosternalanhänge bei den .^ durch fünf bis sechs verschiedene Stadien vorläge.

Ueber die Bedeutung dieser merkwürdigen Bildungen läßt sich natürlich jetzt nichts sagen: so lange man nicht die Lebens- weise der Thiere kennt und biologische Beobachtungen angestellt hat, wird man darüber im Unklaren bleiben. Außer diesen so auffälligen secundären Geschlechtsunterscliieden finden sieh übrigens auch sonst bei Scolytiden vorkommende, an der Stirn (concav und behaart bei den ,^), den Fühlern (Zuspitzung und starke, lange Behaarung der Keule bei den ,3^), an den Flügeldecken (stark ausgeprägte Sculptur derselben und stärkere Bewehrung des Absturzes bei den ,5}, sowie die den Platypiden eigenthümliclie massige Entwicklang der Vorderbeine bei den $.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

411

Was nun die Stellung der Käfer im S3'stem anbetrifft, so glaube ich, daß ihre Verwandtschaft weder mit Scolytus noch mit Plahjpus eine nahe sein kann. Die Besehreibung der Scolytini bei Eiehhoff lautet: „Kopf geneigt, mit einem kurzen breiten Rüssel; Bauch schief abgestutzt, vom zweiten Ring gegen den After aufsteigend; Schienen außen unbczähnt, an der Spitze außen mit einem Endhaken.'' Nun, die Hauj.tmerkmale von Scolytus, der aulsteigende Bauch und die glatten Außenkanten der Schienen, fehlen unsern Käfern. Die Platypodae werden von Eichhoff folgendermaßen beschrieben: .,Kopf senkrecht, breiter als das ihn nicht überragende Halsschild, Fühler gekniet, mit sehr kurzer (4gliedriger) Geissei und großem jjlatt gedrücktem soliden End- knopf. Halssehild vorn gerade abgestutzt, an den Seiten mit einer tiefen Ausbuchtung; Tarsen sehr zart, fadenförmig, das erste Glied länger als die folgenden zusammengenommen'''. Auch hier finden wir bei unsern Käfern keines der Hauptmerkmale der Platypinen : Der Kopf ist nicht breiter als das Halsschild; die Fühleroeißel ist nicht vieroliedrio, sondern sechsgliedrie;: das erste Tarsenglied ist nicht länger als die andern zusammen- genommen. Erinnern wir uns schließlich, daß die Augen bei Scolytoflalypus wie bei fast ■äWenScoIyHden länglich und flach, wäh- rend sie bei Plafypus luud und vorstehend sind; daß das 4. Tarsen- glied sehr klein und kegelförmig nur mit starker Vergrößerung zu sehen ist, während es bei Plafypus cylindrisch und so deutlich ist, „daß man diese Gattung nicht mehr zu den Cryptopentameren rechnen sollte^' (Judeich); daß der Bau der Maxillen ein ganz anderer ist Eichhoff beschreibt den Unterkiefer der Gattung Piatypus wie folgt: „maxillarum mala antice valde elongata sub- linearis, apice subtruneata et hie spinulis rigidis, margine inferiore pilis longioribus cihata" so bleibt eigentlich nur der massige Bau der Vorderbeine beim $ als einziges gemeinsames Merkmal übrig: darauf hin allein kann man aber kaum die Gattung Scolytoplatypus zu einem novum Genus Platypidaruni machen.

Blandford folgt hierbei dem Vorgange von Schaufuss

Stett. entomol. Zeit. 1904. 27*

412

nicht; er stellt unsere Käfer zu den Scolytiden als eine neue Stibfamilie derselhen und findet als richligsten Platz für sie den Ort neben Xylehorus und Xyloterus zwischen den Toinicinen und Platypiden.

Ich halte diese Auffassung für die richtigere, denn wir können wirklich eine ganze Reihe von Verwandtschaftsmerkmalen mit dieser so stark variirenden Borkenkäfergruppe aufzählen: z. B. die gerandeten Gruben auf der Unterseite des Prothorax zum Hineinlegen der Vorderschenkel finden wir bei Hexacolus und Xyloctonus, ungerandete Vertiefungen daselbst sind bei den Tomicinen nicht selten; die Aushöhlung der Schenkel zur Anf- nahme der Tibien allerdings in schwacher Ausbildung bei Amphicranus, Sleganocramis, Xyloterus: die mit Leisten resp. Höckern besetzten Unterschenkel bei Vterocyclon und Phthoriiis; die sohde spongiöse Fühlerkeule bei Xyloterus, Araptus: die dreieckigen Tarsenglieder bei Xyleborus ahnormis Eichh.; die Sechszahl der Geißelglieder bei Xyloctonus. Rylocurus. Hexacohis; schließlieh die Bewehrung der Maxillarhvdeu, hier gemischt aus Borstenzähnen und Haaren, finden wir bei allen Tomicinen, aller- dings je nach der Lebensweise getrennt Rinde- resp. Holz- fresser mit Spinen, Pilzfresser (Ambrosia-beetles) mit Haaren.

Sehr störend für die Verwandtschaft ist allerdings der Bau des Prothorax: hier quadratisch, Seiten gerandet, Spitze abge- stutzt, bei den Tomicinen fast cyliudiisch mit abgerundeter Spitze oder mit convexem sogar kugligem Rücken.

Leider hat Blandford den unglücklich gewählten Namen Scolytoplatypus beibehalten; es dürfte wobl richtig sein, denselben als Subgenus auf die Schaufuss'sche Art perminis zu be- schränken und die ganze Gattung mit dem von Blandford für eine Untergattung gewählten Namen Sponyocerns zu bezeichnen, so daß die Gruppe der Sponyocerini sich in die Untergattungen Spongocerus s. str., Taeniocerus Bldfd., Scolytoplatypus Seh. gliedern würde.

Die bisher bekannten Arten stammen aus folgenden Ländern :

Stett. entomol. Zeit. 1904.

413

Aus Japan: tycon Bldfd., shogini Bldfd., daunio Bldfd.. siomio Bldfd., mihado Bldfd., muticua mihi.

Aus dem Ilimalaya (üavdjiling): /•((/« Bldfd., minlmiis mihi, pubesccns mihi.

Aus Chittagong iu Ostindien: brahma Bldfd.

Aus Celebes: entomoides Bldfd.

Aus Caffraria: fasciatus mihi.

Aus Madagaskar: perminis Seh.

Aus Java: hamatus mihi.

Zum Schlüsse ist es mir eine angenehme Pflicht, den Herren vom Naturhistorischen Museum, insbesondere dem Vorsteher der entomologischen Abtheilung, Herrn Dr. v. Brunn, für ihr allseitig freundliches und bereitwilliges Entgegenkommen auch hier meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.

iMlialts-Yer/eichiüss

^lleft II. 11)04).

Neue exotische Staphvliniden von Dr. Max Bernhauer. g_ 217. Beschreibung neuer Microlepidopteren aus Korsika von Dr. A. Petri. S. 242. Revision der amerikanischen Anoplognathiden (Coleoptera lamelhcornia) I. von Dr. Fr. Ohaus. S. 254. Neue Lepidopteren von Engano von H. Fruh- storfer. S. 341. Neue Pieriden von demselben. S. 345. -- Neue Kuthaliden von demselben. S. 348. - Neue und bemerkenswerihe Flatiden des Stettiner Museums von Edm. Schmidt. S. 354. Brasilianische Käferlarven von Prof. Dr. K. M. Heller. S. 381. Entwicklungsstände von Xixuthrus lunicollis von demselben. S. 401. Ein neuer Scolytoplatypus des Hamburger Museums v.ui Dr. M. Hagedorn. S. 404.

Ausgegeben im Oktober 1904.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

414

Inhalt (los 65. Jtalii'g arides

der vSteüiner entomologisclien Zeilnng 1904

(alphabetisch geordnet).

Seite Alphabetisches Register 415

Dr. Max Bernhauer: Neue exotische Staphvhiiiden . . 217

H. Fruhstorfer: Neue Lepidopteren von Eiigano . . . 341

Derselbe: Neue Pieriden 345

Derselbe: Neue Euthaliden , . 348

Dr. M. Hagedorn: Ein neuer Scolytoplatjpus des Ham- burger Museums 404

Prof. Dr. K. M. Heller: Brasilianische Käferlarven . . .381

Derselbe: Entwicklungsstände von Xixuthrus lunicollis . 401 Prof. H. J. Kolbe: Gattungen und Arten der Valgiden . . 3 Dr. Fr. Oh aus: Revision der Anoplognathiden .... 57

Derselbe: Revision der amerikanischen Anojjlognal luden 254 Dr. Ä. Petr}-: Naturgeschichte der Lita nitenteha Fuchs . 176

Derselbe: Nepticula thuringiaca n. sp 179

Derselbe: Beschreibung neuer Mierolepidopteren aus

Korsika 242

A. Riesen: Berichtigungen 212

Edm. Schmidt: Beitrag zur Kenutniß der Flatiden . . . 182

Derselbe: Neue und bemerkenswerthe Flatiden des

Stettiner Museums 354

Yereinsanüeleo-enheitcn 214

Stett entomol. Zeit. 1904.

415

Alpliabetisclies Register.

A c a n t h 0 V a 1 g i 11 a e .... 11, 47 A c an t h 0 V al g- u s 47, furcilVr

48, Marqiuirdti 48

A g e r 0 d e s capital is 227, coc- rulcus 226, dcnticulatus 228, feslivus 228, frater 229, Germaini 225, pnlcher 225, qiiadriceps 229. semiviola-

ceus 226, temporalis 225

Aleochara pai-vicollis .... 241 Amblüchilus 151, bicolor. 152 Amblytcrus 162, cicatri-

cosus 164, clj^pcalis 165

Anepsiovalgus 24, 30,

mimus 32

Anoplognathus 74, ab- normis (quadrilineatus) 108, acuminatus 105, aeneus 93, aureus (Frenchii) 92, Bois- duvali 97, brunnipes 115, chloropyrus 94, concinmis 91, concolor 99, Dacmeli 117, var. micantipennis IIB, dispar 89,Duponti 86,cxp!a- natus 113, hirsutus 112, var. quadraticeps 113, in- sularis 107, luridus 89, Mac Lcayi 101, moutanus 84, ncbulosus (In-cvicollis) 104, Odewahni 102, Olivieri 85, pallidicollis 100, parvulus (Masters!) 118, pectoralis 83, porosus 95, prasiiuis 98, punctulatus 106, (piadri- inaculatus 116, Rolhschildti 109, riibiginosus 103, rugo- sus 87, smaragdiuus (pra- sinus) 90, snUiralis 111,

velutinns 109

Anoplosthetus 119, lacUis

122, opaliuus 121, roseus. . 122 Alheta Dohriii 239, fungi 238, gagatiiia 239, pubicollis

238, triuotata 240

Steft. entomol. Zeit. 1904.

Atracis consocia 207, den- tata 376, javaiia 377, lurida 207, nodosa 207, tabida. . . 207

Brcnthus lineicuUis 397

Bytopsyrna 186, circulata

187, 209, copulanda 190, 209, Dohrni 188, illocata

188, ligata 189, Rabbowi 355, sumatrana 191,1 ineoides 192, Udei 189, vicdacea. . . 209

Callicliloris 332, Bacssleri 336, Helleri 334, Kirschi

335, signaticollis 333

C a 1 ] 0 0 d CS 71, Atkinsoni 73,

Grayanus 72, Rayncri .... 73 Cerynia albata 183, maria 183, monacha 184, nigro- pustulata 184, trilineata . . 183 Charaxes afünis 341,antoiiio 342, fervens 342, polyxena enganicus 341, rcpctitus . . 342 Charitovalgus 20, anda- manicus 22, Doriae 22, lon-

gulus 22, pnlcher 22

Coleophora fuscoliiioata .. 244 Colobesthcs falcata 195,

scmanga ^^'5

Comytovalgus 23

Couchylis aUicorsana 248,

ambiguaiia 248, nana 248

Copsyriia alnia 185, circu- lata 186, maculata 185, var.

uchracea 18''

C o s m 0 v a 1 g i 1) a e 11, 18

Cryptoflata guttülaris ... 193

C I e 11 0 s c e 1 i s atra 388

Cup ha erymanlhis Üohertyi 343 D a s c a 1 i a f iiscoconspersa 373, punctata 373, unimaculata . 374

D a s y ^■ a 1 g i n a e 1 1 . 23

Dasyvalgus 25,34, Dohriii 41, erythropygus 42, eucha- ris 42, var. bruneensis 43,

416

monachus 40, niger 44, polyxanthus 40, pyrrho- pygus 42, Rollei 39, testa- ceus 38, Udei 38

Delias timorensis Gardineri

345, vishnu 346

Dermoflata rotundala .... 192 Doria ecuadoriaiia 357, Haenschi 356

Eleusis cephalotes 218

Epichrysiis lanapriuoides . 124 Eulissas ater 231, purpuri-

peonis 231, silvaticus 230

E u p h a n t a luvidicosta 359,

munda 360, rubromarginata 360 Euthalia adonia sumatrana 351, lubentiiia 348, luben- tina adeonides 351, luljen- tina chorsonesia 349, luben- tina iiidica 350, liibentina raariac 348, raahadeva Bingharai 353, mahadeva 353, mahadeva rhamases 353, mahadeva Sakii 353, mahadt'va zichri 353, ma- hadeva zichriiia 353

Fl ata bombycoides 183, fer- ruginea 354, var. aeruginosa 355, lh)ccosa 182. hilaris 182,' intermedia 182

Fla toi des calligcr 378, do- tatiis 379, scabrosus 378, simulans 378

F 1 a 1 0 m 0 r p ha incl usa 194

Flatoptcra albicosta 358, depressa 358, virescens . . . 358

Flatula Ijipunctata 362, cri- brata 362

Gelechia apolectella 244

Ho los US öinuatus 217

Ilomotropus 148, bicolor 152, luridipennis 150, testa-

ceipenuis 150

Hoplandria hoplites 238,

mirabilis 2.37

Stett. entomol. Zeit. 1904.

Hoplitovalgus 49, falla-

ciosus 49

Hybovalgus 24, 55, bio-

culatus 56

Ischnovalginae 9

I s chn 0 V a 1 g u s 9

Leistotrophus africanus.. 236 Leptacinus apieipennis ... 234 Lita artemisiella 250, atripli- cella 176, nitentella 176, obsoletella 176, ocellatella

250, oreocyrniella 249

Lithocolletis alniella 252, strigulatella 253, suaveo- lentis 252

Mallodon spinibarbis 391

Medüu mimeticus 224, spec-

tabllis 224

Megalops brevipennis 222,

punctaluö 222

M e s y s t o e c h u s 161, ciliatus 162

M i c r 0 v a 1 g i n a e 10

M i c r o %' a 1 g u s 13

Mimadoretus 159, tlavo-

maculatus 160

N a n n oval g u s 24, 26, pusio 27

Nepheronia valeria kan- geana 347

N e p h e s a all )opunctu lata 204, aurantiaca 205, 211, cai'i- nulata 205, coromandelica 205, intrusa 204, truiicati- cornis 20o

Nepticula Freyi 181, rham- uella 181, sanguisorbae 181, thuriugiaea 179

O n c o (leres Dejeani 395

Oreoderus 23,25, borneen- sis 26, pilosus 26

Oreovalgus 18, mor.tuosi- collis 19

Ormenis deducta203,famata 365, funerula 202, fusco- marginata 202, media 368, panamensis 364, Pehlkei

417

366, prasina 370, proxima 203. severa 203. taeniata . . 368

Oryxa extendens 200

Oxytelus curtus 219, disci- pennis 219, opaciniis 221, pumihis 221, rngicollis220,

tetracariiiatiis 221

Pa c h y c o r i ii u s dimuliatus

235, Ganglbaueri 234

Paediovalgus 13, 14,micros 15, 17, var. lineellus 17, var. morio 17, var parcus. 17

Parandra glabra 383

Paraschizognathus 125, nigripennis 127, olivaceus 132, prasinicullis 128, pra- sinus 130, var. nigricans.. 131

Paratella variegata 370

Parosoriiis 222, Focrsteri . 222 Phalangogonia 261, Cliam- pioni 271, debilidens 271, Lacordairei 265, obesa 266,

parilis 270, sperata 268

P h y 1 1 y p h a n t a producta . . . 202 Phyma Candida 195, var. in- ornata 195, griseopunctata

197, hyalina 197, 211,optata

198, pura 196, subapicalis 361, unipunctata 196. 211, Waterstradti 211

Pinophilus Eppelsheimi .. 223 Platycoelia 278, abdomi- nalis 299, alternans 290, asthmatica 305, boliviensis 300, Burmeisteri 305, 309, 312, chrysotina 320, con- llueiis 318, flavoscutellata 315, flavostriata 302, var. herbacea303. forcipalis293, Gaujoni 323, glans 296, hirta 317, humeralis 306, inflata 286, lim1)ata 288, marginata 28-J, rnesoster- nalis 300, microdera 329, nervosa 285, nigricanda 327. nigrnstcrnalis 305, var. laevigata 306, var. i)ygi- Stett. entomol. Zeit. 1904.

dialis 306, occidentalis 296, parva 325, [)omacea 297, prasina 322, pulchrinr 321, puncticollis 307, var. bili- neata 309, var. unicolor 309, (juadrilineata329, rufo- signata 331, scutellata 284, Steinheil i 291, Tschudii309, unguicularis 314, valida 295, variolosa 304, Wallisi 311

Platycoeliidae 273

PI 0 c o val g u s 25, 45. Water- stradti 45, var. rufo-

squaniosa 46

Polyoza Lacordairei 392

Pseudoryxa 200, carinulata 201 Pscudoschizognathus 145, Schoenfeldti 147, varii-

collis 146

Reiisimus 69, aeneus 09, var. manicatns 64, pur- pureipes 70

Saletara panda engania347,

panila clirysea 348

Salurnis marginellus 359

Sa nur US venosus 194

Saulostomus 153, Felschei

156, villosus 154, Weiskei 157 Schizognathus 135, Bur- meisteri 138, compressi- cornis 141, lucidus 142, Mac Leayi 138, viridi-

aeneus 140

Scoly toplatypus fasciatus 404 Scoparia Liebmanni 245,

murana 246

Sephena cyanea 372, tri-

color 372

S i p h a u t a rubra 358

Sphinctovalginae 9

Spliinctovalgus 9, 53, Con- rad! i 53

Spiluvalgus 24, 32, Modi- gliani! 33, var. biraaculatus 34 Stagraatophora divitella 251, Dohrnii 251, liordalisa

418

250, Grabowiella 251, ros-

marinella 251

Staphylinus Langei 235

Steiiovalgus 14

Stictoploea Dufresnei nica 344 Syngonovalgus24, 28, sub-

nitidiis , 29

Syiiistovalgus 13

Trioplognathus 133, gri-

seopilosus 134

Uxantis taenia 206

Valgiiiae 11, 20

Wal keria Melichari 192

Xantholinus Bilimeki233,

insularis 232, procerus . . . 233

Xixuthrus liinicollis 401

Zyras Plasoni 240, simi-

lis 240

Stett. entomol. Zeit. 1904.

stett. ciitoiiioi. /«'it. um.

Tafel I.

Stett. eutoiiiol. Zeit. HH)+.

Tafel II.

Stett. eiitomol. Zt'it. U)04.

Tafel III.

Stett. entomol. Zeit. 1904.

Tafel IV.

<^^

>,

r

ö' '^ ^ "^

t

^^=^--^ ^i. l)

(/- \

-- '^^

Stett. entomol. Zeit. 1904.

Tafel y.

(J)

N.

<::>

^

\

' {(' % f^ JJ :^^' ''^ ^^f ,'^' 1' ; :fi :v!) ;^ '[•

f il ;'l

vf 'f. *U

1 'M ^^i

f '^k

f- «• -jfi ir

m."«*.

'€ « '-t

■if 'm: '-i^

P. T:

V'^ Iv.^. fi l'v

V ¥' KF B^ a' !!-■ *' #' ft; 5^. K H. ^*- !»:- ^^^ -' ^ ^ r'

P i^f fe' i^ i^ i?''^: J)^. i*^^ i^; -J-v

>• 1^1

y.;iv.i--:. iL j^:, '^'

'^ ^L i!^* ;i^^ 3^^ ü

M l»t; ]0 :f. fc_# J^: r

ll- y^. Jl

' ■# M P 1^ * i)^' *^ *^ *^ ä^^ ^'^^ ^^^-

p. ^ ^

y- ft

il^v' n

'^ f^ :l'i )?.. f. r*. P'. i

, ^i: i|4 il U k t>l M*

*/tv't ' r: ir. iv r; if< p nn

■^ |t |.^ u ito iV iiw ^1 *. M, .*;ih k,ß,.,

■;!(; jSfi' 8*i' iki m p P. I'. 8>! *=. *;,.*:„*;, ^ -*i.r«'- -«i

. 1.' .». ii.. ik<' (V i*;;" h' W !'.rJ i|i-i i^- r *■>' «• i^'. *. i^' 'K ** . - .,; Ä 1',. i'* I-- 1> m % h >" h ., '*\./«»V-^ «.■''■. . , .

r m % '4 '4 4 % .'-^«^ ./'

■': ■% ^l ^

,„, ^1 fS vi /- ^ '.rl '>11 lit % /(^ i^. ••

n' "tf ^ >!«' s^ n ^'^

■1; .1 'A

t rf Vi ■'^^

^^^f( v^ ./f' ^<

1 #

.. .. 4 'M: ^ /^ -^

.•^■;. TU :^ '

.'i ^ n ii ^■■'

'm ig, (\ i\ ..

"W .1' 4 «t 4 «r ...

,j ■«, A;»' ti. .^