v n n n n n n n n n n „n.ryn n nn .n n nnnn n n i l_ Ergebnisse*) der in dem Atlantischen Ocean von Mitte Juli bis Anfang November iss«) ausgeführten Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung. Auf lirund von gomoinsclmfllMhpu Untersuchungen einer Reih« von Knch-KorsHioni herausgegeben von Victor Hensen. Professor der Physiologie in Kiel. Die Turbellaria acoela der A. li.'isrbesehreibung von Prof. l>r fUgui Meth Kr Um mal , nebst An- B lik d niger Vorberiuhte üb*.* r Unlor««irliune?tMi vm — diu UiiU'i>uclmnt;en. Prof. Dr. V 11 an - ai <'. Ucophyfikaiischi licnhachtiinKeil K I II 111 IM f 1. 1). Fische, von Hr. G K. a. A. Thaliacoen \ Pfuffer. m M Tra a tedt. B. irtbeüt iipen >r. <'. A pst ei !■■ V. Vt-nlieiliinu di b. Pyrosomtu r Dolinlen von Dr. A. Korgprt. Iir. < i >■•<■ 1 1 ge i. Appendicularien von I»r. 11. Lohmann. F. a. Cephalopodon von l>r. Pfeffer. b. Pteropodeu von Dr. P. Schiomenz. c Heteropoden von demselben. d. Gastropoden mit Ausschluss der Hoteropoden and Ptero- poden, vnii Dr. II. 9 i mro th. e. Aceplialen von demselben. f. Brachiopoden von demselben. a. a. g.Halobatiden von Pn.f. l>r. Kr. Dahl. g. Hal:.carinei. \ mt l'r. 1. <> h in a n n. A. O rt in ann Plankton-Expedition. i ii i..i i- I sop O I — Ml ,■!.. z. Dr. cl,n.it l.-n v. Dr. II .1. H »i'"1 »■ demselben. id. irr. i. Bd. IV. M d. Phyilepudeu und Wrripeden e. (tstracoden von demselben. f. Amphipoden von Prof. Dr, Dahl. g. Copepoden von demselben. a. Rotatorieu Ton Prof. Dr. Zelinka, Craz. b. Alciopiden und Tomopteriden von Dr. C. Apetoin. o. Pelagische Phyllodoclden und Typhloscolcciden von Dr. .1. Roibisch. d. Wurmlarven von Dr. Apstein. e. Sagitten von Prof. Dr. K. Brandt. f Tnrbellarien von Prof. Dr. A. Dank' ]t. Turbellaria acoela von Dr. Ii. Bohmig. . Kehin.„lerniciila.v,n von Tb. Mo,Uuseu (Assistent am zoologischen Institut in ßiessen). a, Clenophoren von Prof. rir. C. Chiin. 1,. Siphonophoren von demselben. c Crasiiedotc Medusen von fr. fl. Maas. d. Akalfpheil vÖÜ Dr. h. V au Im ff en. e. Aniliozoei. von 1T..I. IM-. K. van Ueno den. Tintinnen von Prof. Dr. Brandt FTolotricho und poritriebe Infusorien, Aoineten von Dr. Rhumblor. Foraminiferen von demselben. , , . „ r _ Thalassioollen, koloniebildend« Radiolanen von Prof. Dr. Brandt. Spumellarien von Hr. P. Dreyor. i. Akautharien von demselben, g. Monopylarien von demselben. b. Tniiylarien von Dr. Borjert. i. Taxopoden und neue Protozoen-Abtheilungon von Prof. a. A.Peridineen allgemeiner Theil von Prof. Dr. V. Schutt. Von Dr. Ludwig Böhmig, Privatdoeenten an der Universität Graz. f. Mit 3 Tafeln. B. Specialer Theil von Piof. Dr 1 .-voliiitt. b. Diotyocheen von Dr. Borgert. c. Pyroeystc.n von Prof. Dr. Brandt. d. Baoillariaeeen von Prof. Dr. Schutt. Halosphaereen von demselben. Scliizophycoen von Prof. Dr N. W ill e und Prof. Dr. Schutt. fl. Bakterien des Meeres Prof. Dr. B. Fischer. Bd. V N. Cysten, Eier und Larven v.,n Dr. Uohmttnii. O. Üebcrsicht und Resultate der quantitativen Untersuchungen, irt von Prof. Dr. II euaen. . V i leeanographie des atlantischen Ooeans unter Berücksichtigung obiger Resultate von Prof. Dr. Kritmmol unter Mitwirkung von Prof. Dr. Mensen. Q. Gesammt-Registcr zum ganzen Werk. *) Die unterstrichenen Theilc sind bis jetzt (Mai 1895) erschienen. KIEL UND LEIPZIG. VERLAG VON LIPSIUS & TISCHER. 1895. ytTTTw-TT^-TTÜ^u^^ Q 115 P 54 ^^^^ b^bb = rr ; ^^^^^ □~ ^*^^ _D m 5= — - BL/WHI Ulli LT) ^ r-q D m = D ^sz □ ~^»^— — — '-£ Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung. Bd. II. H. g. Die Turbellaria acoela der Plankton- Expedition. Von Dr. Ludwig Böhmig, Privatdocenten an der Universität Graz. Mit 3 Tafeln. — K I -M—4* Kiel und Leipzig. Verlag von Lipsius & T isolier. 1895. JJas auf der Fahrt des National (Juli bis November 1889) im Atlantischen Ocean ge- sammelte und mir von der Leitung der Plankton-Expedition übergebene Material an acoelen Turbellarien bestand aus 22 Exemplaren, von denen 14 dem Genus Haplodiscus Weldon, 8 dem Genus Convoluta Oe. angehörten. Ein grosser Theil dieses Materiales Hess in Folge ungünstigen Erhaltungszustandes oder wegen mangelnder Geschlechtsreife keine genauere Bestimmung und Untersuchung zu, so dass für diese Zwecke nur 6 Vertreter des Genus Haplodiscus, die ebensoviele Species repräsentiren. und 6 Convoluten, die sämmtlich einer Species angehören, verwendet werden konnten. I. Das Genus Haplodiscus Weldon. In der Nähe der Insel New-Providence — Bahamas - - fand W. F. R. Weldon circa 15 Exemplare eines pelagisch lebenden Organismus, den er Haplodiscus piger nannte. In seiner Abhandlung (1) giebt Weldon eine ziemlich genaue Darstellung von Haplodiscus piger, irrt aber meines Erachtens häufig in der Auffassung von Einzelheiten, noch mehr aber hinsichtlich der systematischen Stellung von Haplodiscus. Weldon ist im Zweifel, ob in Haplodiscus ein frei- lebender Cestode zu sehen ist, welcher mangels einer umgebenden ernährenden Flüssigkeit einen Mund erworben oder wiedererhalten hat, oder ob es sich um eine Cestoden- oder Trematoden- larve handelt, von der Genitalorgane erworben wurden. Trotzdem Weldon weder einen Otolithen noch ein Flimmerepithel bei Haplodiscus piger beschreibt, sprach v. Graff (2) die Vermuthung aus, dass Haplodiscus ein acoeles Turbellar sein werde, eine Vermuthung, die durch meine Untersuchung vollauf bestätigt wird. Ich habe eine Anzahl der mir vorliegenden Turbellarien zu dem Genus Haplodiscus ge- zogen, obwohl dieselben eine Otocyste und ein Flimmerepithel besitzen, zwei wichtige Merk- male, die Haplodiscus piger fehlen sollen. In erster Linie bestimmte mich hierzu die weitgehende Uebereinstimmung der Orga- nisation der betreffenden Thiere mit Haplodiscus piger, alsdann glaube ich aber auch mit Berück- sichtigung einiger Abbildungen Weldon's behaupten zu können, dass Haplodiscus piger eines Flimmerepithels nicht entbehrte. So auffallend das Fehlen einer Otocyste bei einem acoelen Turbellar auch sein mag, so erscheint mir dieser Umstand im Hinblick auf die grosse Aehn- lichkeit in der Gesamnitorganisation nicht schwerwiegend genug, um eine generische Trennung der Formen mit und ohne Otocyste zu rechtfertigen. Aehnlichen Verhältnissen begegnen wir L. Böhm ig, Die Turbellaria acoela. H. g. L. Bö hm ig, Die Turbellaria acoela. ja auch bei den Stenostomeen, die grössere Anzahl derselben entbehrt einer Otocyste, einige Arten hingegen besitzen eine solche. Die Körperform aller Haplodiscus- KvtQT). ist eine ausgesprochen scheibenförmige. Die Rückenfläche ist leicht konvex, die Bauchseite flach oder speciell am konservirten Thiere konkav, was nach den Angaben Weldon's (1, 1) auf eine Kontraktion der Bauchmuskulatur zurückzu- führen ist. Bei manchen Arten übertrifft der Längendurchmesser den der Breite (H. obtusus), bei anderen finden wir das umgekehrte Verhältniss (H. piger), zuweilen stimmen beide Diameter vollständig überein (H. weldoni). Vorder- und Hinterende sind nach den Arten verschieden- artig gestaltet, abgerundet, abgestutzt oder in kurze Spitzen ausgezogen, nie jedoch bemerkte ich eine schwanzartige Verjüngung des Hinterendes, wie dies mit wenigen Ausnahmen bei Convoluta der Fall ist, die itn Allgemeinen ebenfalls einen flachen, platten Körper besitzt. Bis zu welchem Grade Haplodiscus die Fähigkeit zukommt, ähnlich Convoluta die Seiten- ränder gegen die Ventralfläche einzuschlagen, vermag ich nicht zu sagen. An dem konser- virten Materiale fand ich dieselben nicht oder nur ganz unbedeutend gegen die Bauchfläche eingebogen. Jene drei dunklen Flecke, welche sich nach W e 1 d o n am lebenden Thiere bemerklich machen, kann man auch am konservirten und mit Glycerin aufgehellten leicht erkennen. Der eine, dicht hinter dem vorderen Körperpole befindliche (Fig. 43 — 49 Ä), entspricht in seiner vorderen Partie dem Gehirne, in seiner hinteren einem Haufen eigenthümlicher, späterhin zu besprechender Zellen. Innerhalb des Gehirnfleckes bemerkte ich einige Male ein scharf um- schriebenes Bläschen, die Otocyste, von ihm gingen ferner helle, zarte Linien aus — sehr deutlich waren dieselben sowohl auf der Rücken- und Bauchseite von H. ovatus (Fig. 12, 13) — welche dicht unterhalb der Epithelschicht zu liegen schienen, sich oftmals theilten und durch zahlreiche quer oder schräg verlaufende Linien verbunden waren. Es ist mir sehr wahrscheinlich, dass wir es mit Theilen des peripheren Nervensystems zu thun haben, hierfür spricht wenigstens der Zusammenfiuss aller dieser Streifen an jener Stelle, wo der Centraltheil des Nervensystems gelegen ist. Der mittlere dunkle Fleck (B), es ist dies zugleich der grösste, wird hauptsächlich durch die Genitaldrüsen bedingt, der dritte (P), in kurzer Entfernung vor dem hinteren Körper- pole gelegene, durch den Begattungsapparat nebst Vesicula seminalis. Parasitische Algen (Zooxanthellen) finden sich in nicht geringer Zahl überall im Körper unserer Thiere. Epithel und Hautmuskelschlauch. Lässt eine wenn auch nur oberflächliche Betrachtung der Schnitte durch einen Haplodiscus keinen Zweifel obwalten, dass die Körperdecke überall von einem Flimmerepithel gebildet wird, so stösst das eingehendere Studium dieses Gewebes auf mancherlei Schwierigkeiten, die haupt- sächlich dadurch bedingt werden, dass die Zellgrenzen sich häufig nicht erkennen lassen, und dass Zellkerne nur spärlich wahrnehmbar sind. Geeignete Stellen, dies sind insbesondere solche, an denen sich das Epithel von dem darunter liegenden Hautmnskelschlauche abgehoben hat, /*<> * Haplodiscus: Epithel, Haiitnmskelschhuu'li. 5 lehren aber, dass die Epithelschichte aus einzelnen dicht gedrängt liegenden und sich mit ihren seitlichen Rändern berührenden platten Zellen besteht, deren Durchmesser sowohl bei den einzelnen Arten, als auch bei derselben Species an verschiedenen Lokalitäten variiren. So schwankt z. B. die Breite der Epithelzellen bei Haplodiscus orbicularis zwischen 8,76 p. und 14,6 pi, die Höhe der Zellen betrug durchschnittlich auf der Dorsalseite 3,65 p, auf der ventralen 6,57 p.. An jeder Zelle sind zwei Schichten zu unterscheiden, eine basale (Fig. 2) b und eine oberflächliche a, welche in nähere Beziehung zu den Cilien cl tritt. Die basale Partie b ist an ihrer inneren, dem Hautmuskelschlauche zugewandten Fläche nie ganz glatt, sondern in kleine Zöttchen z ausgezogen, die jedoch nie jene bedeutende Länge zu erreichen scheinen, wie dies bei anderen acoelen Turbellarien der Fall ist, bei welchen sich diese Zöttchen oft noch verästeln. Durch reiche Entwicklung solcher Zöttchen und Füsschen der Epithelzellen kann, wie wir durch v. Graff (3, 5) wissen, unterhalb der Körperdecke ein Lückensystem bedingt werden, in welchem Zellen gelegen sind, die v. Graff als interstitielle bezeichnet, und welche entweder als »indifferente Epithelzellen« oder als »eingewanderte Parenchymzellen« zu betrachten wären. Derartige Zellen fand ich bei Haplodiscus äusserst selten, sie lagen in Folge ihrer relativ bedeutenden Grösse nur mit einem kleinen Theile ihres Leibes in den durch die Zöttchen be- dingten Furchen, die gewöhnlich von Muskelfasern eingenommen werden. Das Plasma der basalen Schichte färbt sich nur wenig ; meist erscheint es feinkörnig, zuweilen lässt sich eine feine Streifung parallel zur Höhenaxe wahrnehmen, welche auf eine besondere Differenzirung des Plasmas hindeutet. Auf Grund von Beobachtungen an günstigeren Objekten habe ich (4, 180) an anderer Stelle die Ansicht ausgesprochen, dass die dunklen Streifen in den Epithelzellen vermittelst der oberflächlichen Schichte a — der sogenannten (Juticula — mit den Cilien in direkter Verbindung stehen. Es ist kaum zweifelhaft, dass bei Haplodiscus ein jedes Flimmerhaar in direkter Verlängerung eines solchen dunklen Streifens liegt. Sehr deutliche Bilder von dem Baue der Schichte a, welche bei mittlerer Vergrösserung als eine einfache oder doppelt kontourirte dunkle Linie erscheint, gewährte mir H. orbicularis. An die Basalschichte schliesst sich hier eine aus feinen, hellen Körnchen bestehende Zone an (Fig. 2) ul-, welche durch sehr feine Stäbchen st mit einer zweiten Körnerschichte ok verbunden ist, die sich aus dunklen und dicken Knöpfchen zusammensetzt. Die kolbig verdickten basalen Enden der Cilien bl sind mit den Fussstücken fs (= uk -f- st -+- ok) mittelst äusserst feiner, kurzer Fädchen zw verknüpft. Die obere Körnerschichte fand ich bei allen Arten wohl ausgeprägt, die untere hingegen sowie die Haarbulbi Hessen sich nicht immer mit wünschenswerther Deut- lichkeit und Schärfe erkennen. Die Dicke dieser sogenannten Cuticula betrug incl. der Zwischen- glieder zw bei H. orbicularis 1,46 p.; die von ihr getragenen, gleichmässig über den ganzen Körper vertheilten Cilien sind im Allgemeinen auf der Dorsalseite länger als auf der Bauch- Hache, dafür aber zarter, die der Seitenränder übertreffen alle übrigen an Länge und Dicke, nur jene des Vorderendes kommen ihnen in Bezug auf den ersten Punkt nahezu gleich. Eine ähnliche Darstellung von der Struktur der sogenannten Cuticula giebt v. G r a ff (3, 5) für andere Acoela. Jene Stäbchenreihe, welche von mir als zweite oder obere Körner- L. Böhmig, Die Turbellaria acoela. H. g„ L. Bö hm ig, Die Turbellaria acoela. schichte bezeichnet wurde, nennt v. Graff die Fussstücke der Cilien, die untere Körnchenzone führt die Bezeichnung »körniges Ende der Cilienwurzel « (Tab. I, Fig. 13 f. w.), verbindende Stäbchen werden nicht erwähnt. Die stets im Basaltheile der Zelle liegenden Kerne sind rund, ihr Durchmesser beträgt ca. 2,19 ji. Oft musste ich mehrere Schnitte durchmustern, ehe ich einen deutlich gefärbten Kern auffand, ungefärbte bemerkte ich viel häufiger, nur entziehen sich dieselben natürlich leicht der Beobachtung. Auf die eigenthümliche Thatsache, dass unter gleichen Bedingungen von den Kernen der Epithelzellen bald eine grosse, bald nur eine sehr kleine Anzahl gefärbt wird, ist bereits von v. Graff (3, 6) und mir (4, 174) hingewiesen worden. H. piger entbehrt nach W e 1 d o n (1, 2) eines aus Flimmerzellen bestehenden Epithels. Die Körperdecke bildet eine auf der Rückenfläche einschichtige, auf der Bauchfläche zwei- schichtige Outicula. Die äussere Schichte der letzteren sowie die dorsale Cuticula sind struktur- los oder fein granulirt, die innere Schichte erscheint als ein feingestricheltes Band. Unterhalb dieses Bandes bemerkte W e 1 d o n einen hellen, von einer schwach färbbaren Substanz erfüllten Kaum, in dem da und dort auch Kerne sichtbar waren, bezüglich deren er zweifelhaft ist, ob sie den darunter liegenden Muskeln angehören, oder ob sie Reste eines ectodermalen Epithels darstellen. Mit Berücksichtigung von Weldon's Fig. 4 möchte ich behaupten, dass das äussere homogene Lager der ventralen Outicula schlecht erhaltenen Flimmerhaaren, die gestreifte innere Partie dem oberflächlichen, die darunter liegende, wenig färbbare Substanz mit den spär- lichen Kernen dem basalen Theile der Epithelzellen anderer Haplodiscus- Arten entspricht — ff. -piger würde mithin in dieser Hinsicht keine Ausnahmestellung einnehmen. — Der im Allgemeinen wohlentwickelte Hautmuskelschlauch besteht aus circulär und longi- tudinal verlaufenden Fasern, von denen die ersteren, wie schon erwähnt, in den Rinnen liegen, welche von den basalen Zöttchen der Epithelzellen gebildet werden. Nach Innen von den Ringfasern rm (Fig. 3) treffen wir auf die Längsmuskeln Im, welche auf der Bauchfläche viel kräftiger ausgebildet sind als die Ringmuskeln ; eine Ausnahme hiervon macht nur ff. obtusus, bei dem die Ringmuskulatur insbesondere am Vorderende eine ganz auffallende Stärke erreicht (Fig. 19 rrrf), sowie nach Weldon's Angaben ff. piger. Im Vergleich zu der recht kräftig entwickelten Muscularis der Bauchfläche und insbesondere auch der Randpartieen des Körpers tritt die der Rückenfläche sehr zurück, sie fehlt jedoch an dieser Stelle durchaus nicht voll- ständig, wie es W e 1 d o n für ff. piger behauptet. Diese ungleichmässige Ausbildung des Haut- muskelschlauches muss natürlich in Zusammenhang mit der Art der Bewegung des Thieres stehen. Weldon, welcher Gelegenheit hatte, Haplodiscus piger lebend zu beobachten, sagt in Bezug hierauf: »It is by producing a concavity on its ventral surface that the animal slowly and sluggishly moves through the water; this mode of progression, together with a general superficial likeness to a Protozoon, producing a strong ressemblance to the Leptodiscus mede- soides of R. Hertwig«. Die Bewegungsweise wird derjenigen einer Meduse ähneln, was nach R. Hertwig (5, 168) auch bei Leptodiscus der Fall ist. Die runden oder ovalen Querschnitte der Muskelfasern messen 0,73 p. bis 2,19 p-, Neigung zur Bildung von Muskelbündelchen bemerkte ich nur an den Randpartieen. Kerne, welche Haplodiscus: Hautmuskelschlauch, Parenchym. mit Sicherheit als Muskelkerne in Anspruch zu nehmen wären, habe ich nicht bemerkt, und die »irregulär nucleated protoplasmic elements«, welche W eldon in Beziehung zu den Längs- muskeln bringt, dürften vielmehr dem Parenchym zuzurechnen sein. J. Delage (6, 142) giebt an, dass bei Convoluta schultzei O. Sc hm. (C. roscoffensis v. Graff) jede Längsmuskelfaser in eine von kleinen, platten Zellen gebildete Scheide ein- geschlossen sei ; ich habe gelegentlich Bilder erhalten, die für die Existenz solcher Scheiden zu sprechen schienen, überzeugte mich aber, dass es sich wenigstens bei Haplodiscus nicht um konstante, sondern sogar ziemlich seltene Bildungen handelt, die, wie ich glaube, als bei der Konservirung entstandene Kunstprodukte aufzufassen sind. Parenchym. Eines der schwierigsten Untersuchungsobjekte in der Histologie der Turbellarien ist zweifellos jenes Gewebe, das man als Parenchym bezeichnet. Ich werde mich dieses Ausdruckes bedienen, trotzdem die Anwendung desselben für die Turbellarien von S. Per eyaslawze wa1) (7, 92 und 121) lebhaft bekämpft worden ist. Ich kann mich mit Pereyaslawzewa's Aus- führungen, welche in dem Satze gipfeln: »En examinant attentivement les genres de Pseudo- acoela, il faut convenir, qu'a Texception des tissus des organes interieurs, des glandes, des cellules musculaires, des fibres musculaires, — malgre tout le desir d'y trouver d'autres elements histologiques d'un aspect indetermine et de quelque fonction inconnue — je n'en trouve rien d'autre« nicht einverstanden erklären, weil doch ausser diesen Geweben eines existirt, für dessen Bezeichnung der einfache Name Bindegewebe mir nicht ausreichend erscheint, da seine Leistungen mehrfacher Art sind. Es dient, wie ich glaube, nicht nur dazu, um vorhandene Lücken aus- zufüllen, Organe mit einander zu verbinden, sondern auch zur Fortleitung von Assimilations- und Excretionsstoffen. Bei den coelaten Turbellarien wird man den Ausdruck Parenchym durch Mesenchym ersetzen können. In der Anatomie der acoelen Turbellarien hat die Bezeichnung Parenchym eine viel umfassendere Bedeutung als in derjenigen der coelaten, und es ist daher wünschenswerth, auch verschiedene Bezeichnungen einzuführen. Das Parenchym der Acoela ent- spricht dem Mesenchym -|- Magendarmgewebe der Coelata, zwei Geweben, welche sich histologisch bei den Acoelen nicht scharf von einander trennen lassen. .6d ]) In der citirten Abhandlung vom Jahre 1892 erwähnt P er ey asl aw z e wa mit keinem Worte die im vorhergehenden Jahre (1891) erschienene Abhandlung v. Graff's: Die Oganisation der Turbellaria acoela, Leipzig 1891. sondern bezieht sich nur auf diejenigen Resultate, welche v. Graft in seiner Monographie der Turbellarien 1882 niedergelegt hat. Ebensowenig werden andere früher erschienene Arbeiten und Mittheilungen berücksichtigt, welche in den leicht zugänglichen Zeitschriften: »Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie« und »Zoologischer Anzeiger« ver- öffentlicht worden sind. Zu ihnen gehören: Bö hm ig, Untersuchungen über rhabdocoele Turbellarien I. Das Genus Graffilla v. Ihering, Z. f. wiss. Zool., Bd. 43, 1886. Derselbe, Zur Kenntniss der Sinnesorgane der Turbellarien, Zoolog. Anzeiger, Bd. X, p. 484, 1887. F. v. Wagner, Zur Kenntniss der ungeschl. Fortpflanzung von Microstoma, Zoolog. Anzeiger, Bd. XII, p. 191, 1889, ferner Böhmig, Untersuchungen über rhabdocoele Turbellarien II. Plagio- stomina und Cyliudrostomina Graff, Z. f. wiss. Zool., Bd. 51, 1891. — Das Vorwort in Pereyaslawzewa's Abhandlung trägt allerdings als Datum Jänner 1889, es hätten alsdann zum mindesten die vor 1889 erschienenen Arbeiten anderer Autoren in Berücksichtigung gezogen werden müssen, was jedoch auch nicht geschehen ist, und der übrigen Arbeiten hätte die Verfasserin in einem Nachworte gedenken sollen. L. Böhmig, Die Turbellaria acoela. H. g. L. Böhmig, Die Turbellaria acoela. Betrachtet man einen Schnitt durch einen Haplodiscus, welcher nicht der nächsten Um- gebung des Mundes oder des Gehirnes angehört, so fällt sofort die ungemein geringe Ent- wicklung des Parenchymgewebes anderen acoelen Turbellarien gegenüber auf (Fig. 1 bei -f-, -4-). Nach Innen vom Hautmuskelschlauche liegt eine Schichte desselben rp (Fig. 1), welche am stärksten im Vorderende entwickelt ist, wo das Gehirn vollständig in sie eingebettet erscheint (Fig. 6 — 10). Sie begrenzt einen grossen, centralen Raum, welcher von nur spärlichen Mengen parenchymatösen Gewebes durchsetzt wird, das ich im Gegensatz zu dem die Randschichte bildenden rp als Centralparenchym cp bezeichnen will. An der Bildung der Randschichte, deren Höhe innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwankt, so bei Haplodiscus ovatus zwischen 3,65 p und 40 p, bei H aeuminatus zwischen 18,25 p und 21,9 p, betheiligen sich zunächst sternförmig verästelte und spindelförmige Zellen pz (Fig. 3), deren Ausläufer mit einander anastomosiren und so ein Gerüstwerk bilden, in dessen bald grösseren, bald kleineren Lücken anderweitige parenchymatöse Elemente, ferner Drüsen- zellen, Geschlechtszellen und Zooxanthellen eingeschlossen sind. Zu den erstgenannten zählen isolirte, ziemlich scharf kontourirte Zellen pz", die jedoch nur in spärlicher Anzahl vorhanden sind, und Gruppen dicht gedrängt liegender Zellen, deren Zellgrenzen fast stets vollkommen ver- wischt sind; sie bieten ganz ähnliche Bilder, wie ich (4, 198, Tafel XII, Fig. 20) für Plagiostoma miteulatum geschildert und abgebildet habe. Es ist naheliegend, zu versuchen, dieselben auch in gleicher Weise zu erklären, nämlich anzunehmen, dass wie dort, so auch hier in den Zellen zwei Substanzen vorhanden sind, eine gerüstbildende, die uns insbesondere an Chrom-Osmium- Essigsäurepräparaten (H. aeuminatus) in Form von Platten und Balken entgegen tritt und eine feinkörnige, oft nur undeutlich wahrnehmbare, welche die von der erstgenannten gebildeten vakuolenartigen Lückenräume erfüllt. Die Kerne des Parenchyms der Randschichte sind rund oder oval, die letzteren gehören hauptsächlich den gestreckten, spindelförmigen Zellen an ; ihr Durchmesser beträgt 5,84 p : 3,65 p bis 7,3 p : 4,38 p, derjenige der runden Kerne 4,38 p. bis 5,11 p. Von der Randschichte gehen balken- und plattenförmige, oft sich verästelnde Fort- sätze cpb (Fig. 3) aus, die eine oder mehrere Zellen zum Ausgangspunkte haben können. Sie stehen in Verbindung mit einzelnen Zellen oder mit Zellgruppen, von denen wiederum Aus- läufer ausgehen, welche sich mit denen anderer Zellen oder Zellgruppen verbinden. Auf diese Weise kommt das das Centralparenchym bildende Reticulum zu Stande, von dem ich ein Stück in Fig. 4 von einem in Glycerin aufgehellten Haplodiscus orbicularis, dessen Epithel und Rand- parenehym stellenweise fehlte, dargestellt habe. Die Balken und Platten treten deutlich her- vor, ebenso die Zellen cpz und ZellgTuppen cpz", von denen sie ausgehen. Die weiten, nur unvollständig gegen einander abgeschlossenen, wohl durch den ganzen Thierkörper kommunicirenden Lückenräume des Centralparenchyms erschienen überall voll- ständig leer, nirgends bemerkte ich Reste einer dieselben erfüllenden Flüssigkeit, etwa in Form eines feinen Niederschlags, wie man ihn in den Vakuolen anderer Turbellarien nicht selten antrifft. Ausser den beschriebenen Elementen habe ich noch speciell der dorso-ventralen Muskel- fasern zu gedenken. Es sind dies meist dünne, nur selten 3,65 p im Querdurchmesser erreichende, homogene, etwas glänzende und an beiden Enden verästelte Fasern, welche in der Mitte einen Eaplodiscus: Parenchym. 9 ovalen Kern enthalten, ihre Endverzweigungen durchsetzen stets die Randschichte des Paren- chyms und verschwinden hier unter den Muskelfasern des Hautmuskelschlauches. In Chrom- Osmium-Essigsäurepräparaten lassen sie sich, wenn sie in nur kurzer Ausdehnung sichtbar sind, von den Balken des Centralparenchyrns schwierig unterscheiden, leichter möglich ist dies in Sublimatpräparaten. Der Grund hierfür ist in dem Umstände zu suchen, dass bei Behandlung mit Flemming'scher Lösung auch die Balken und Platten des Centralparenchyrns ein homogenes, glänzendes Aussehen annehmen, was bei Anwendung von Sublimat nicht der Fall ist. Eine Verästelung der Muskeln ausser an den Enden bemerkte ich nie, ebensowenig sah ich sie in Verbindung mit dem Parenchym treten. Von dem bisher beschriebenen Theile des Parenchyms unterscheidet sich in mancher Beziehung eine oberhalb des Mundes gelegene, dorsalwärts vom Hoden, seitlich von den Ovarien begrenzte Partie vp (Fig. 1), die ich als verdauendes Parenchym bezeichnen will, da nur in ihr Frassobjekte (Crustaceentheile, Diatomeen) gefunden wurden. Dieses verdauende Parenchym präsentirt sich als eine feinkörnige, von grösseren und kleineren Vakuolen durchsetzte, kern- haltige Plasmamasse, welche bei H. ovatus und orbicularis, in geringerem Maasse auch bei H. acu- minatus (Fig. 1 und 5), gleich einem mächtigen Pseudopodium zur Mundöffnung hervorgetreten war. Andeutungen von Zellgrenzen waren in diesem Plasmodium nicht zu finden, und die Grösse und Lage der Vakuolen wechselte in den aufeinanderfolgenden Schnitten, so dass mir ein Zusammenhang dieser Vakuolen unter sich sehr zweifelhaft erscheint. Die vorhandenen Kerne übertrafen die des übrigen Parenchyms stets an Grösse, besonders auffallend waren die Grössenunterschiede bei H. ovatus und orbicularis, die meisten von ihnen enthielten auch ein deut- liches Kernkörperchen, das denen des Eand- und Centralparenchyrns fast stets fehlte. Wendet man seine Aufmerksamkeit jenen Stellen zu, wo das verdauende Plasmodium mit dem Central- und Randparenchym in Berührung tritt, so erkennt man, dass zwischen ihnen keine scharfe Grenze vorhanden ist, sondern dass ein allmählicher Uebergang des einen in das andere stattfindet. Ein Blick auf Fig. 5 bei -(- und -f- -f- wird dies bestätigen. Das Plas- modium geht hier über in balken- und plattenartige Ausläufer, die anfänglich noch ein fein- körniges Aussehen bewahren, ganz allmählich verlieren sie dieses und zeigen schliesslich jene mehr homogene Beschaffenheit und das etwas glänzende Aussehen, welches dem centralen Re- ticulum besonders an Chrom-Osmium-Essigsäurepräparaten eigen ist. Weldon's (1, 3) Darstellung vom Baue des Parenchyms bei H. piger weicht von der meinigen im Wesentlichen nur darin ab, dass innerhalb des Randparenchyms (Weldon's proto- plasmic tunic) durchaus keine Spuren von Zellgrenzen vorhanden sein sollen : »this tunic consists of an irregulär layer of granulär protoplasm, in which nuclei are embedded at frequent inter- vals, but which does not show auy trace of division into distinct cells«. Das Fehlen jeg- licher Zellgrenzen lässt sich möglicherweise auf die Art der Konservirung der Thiere zurück- führen , bei dem mir vorliegenden Materiale treten die einzelnen Zellen an den mit Sublimat fixirten Individuen viel weniger scharf hervor als an den mit Flemming'scher Lösung behandelten. "O L. Böhm ig, Die Turbellaria acoela. H. g. 2 10 L. Bö lim ig, Die Turbellaria ncoela. Das verdauende Parenchym (alimentary tract) wird in gleicher Weise wie von mir als eine Plasmamasse beschrieben, welche mit dem Rand- und Centralparenchym in direkter Verbindung steht. Ein wirkliches Verständniss der morphologischen Bedeutung des Parenchymgewebes der acoelen Turbellarien ist erst in neuerer Zeit durch die Untersuchungen v. Graff s und durch die entwicklungsgeschichtlichen Befunde S. Pereyaslawzewa's, wobei ich allerdings in der Deutung der Thatsachen von Pereyaslawzewa oft wesentlich abweiche, angebahnt worden. v. Graff zu Folge (3, 23) lassen sich vom histologischen Standpunkte aus drei Typen unterscheiden, nach denen das Acoelenparenchym gebaut ist. Proporus und Monoporus bieten die einfachsten Befunde : »Die Grundsubstanz des Parenchyms ist hier eine von Kernen durch- setzte, reiche Plasmamasse, die den ganzen Leibesraum gleichmässig erfüllt. Sie enthält zwar Vakuolen und zeigt an manchen Stellen netzartiges Gefüge, hat aber wenig Neigung zur Bildung festerer Platten und Balken, so dass man den Eindruck erhält, als ob die in ihr ent- haltenen amoeboiden Zellen sich ohne Widerstand nach allen Richtungen frei bewegen könnten«. Eine höhere Differenzirung finden wir bei Amphichoerus. Charakteristisch ist hier »ein spongiöses Gerüste von Platten und Balken, das zwar lokal in zarte, schaumige Strukturen übergehen kann, zumeist aber grosse, unter einander kommunicirende Hohlräume mit seinem Gebälke umschhesst und dem entspricht, was man als »Reticulum« zu bezeichnen pflegt. Gegen die Peripherie bietet dieses Keticulum bloss durch die Verfeinerung des Balkenwerkes und Verkleinerung der Hohlräume einen Unterschied gegenüber dem Centralparenchym. Zahl- reiche kleine und grosse freie Zellen scheinen für diese Art des Parenchyms charakteristisch zu sein ...... Der letzte Typus endlich »weist eine fundamentale Differenz zwischen centralem und peripherischem Parenchym dar. Ersteres aus einer feinkörnigen Protoplasmamasse mit darin ausgehöhlten grösseren und kleineren Vakuolen bestehend, unterscheidet sich leicht von dem aus dicht gedrängten rundlichen Zellen zusammengesetzten peripherischen Gewebe. Die freien Zellen gehören sämmtlich dem letzteren an. So bei Convoluta paradoxa«. In keinen dieser drei Typen lässt sich das Parenchym von Haplodiscus einreihen. Erinnert es auch in mancher Beziehung, so insbesondere hinsichtlich der histologischen Struktur an Amphichoerus, so ist andererseits das sehr spärliche Vorkommen freier Zellen, der vollständige Mangel aber an Fresszellen, und das Vorhandensein eines verdauenden Plasmodiums hervorzu- heben. In dieser Hinsicht nähert sich Haplodiscus dem durch Convoluta paradoxa vertretenen Typus. Die Unterschiede zwischen Convoluta paradoxa und Haplodiscus betreffen den histo- logischen Bau des Stützgewebes, welches bei ersterer auf die Randschichte beschränkt ist, sowie die räumlich geringere Entfaltung des Verdauungsparenchyms bei Haplodiscus. Aus den Mittheilungen, welche S. Pereyaslawzewa (7, 164 — 178) über die Ent- wicklungsgeschichte von Aphanostoma diversicolor macht, geht hervor, dass es hier sowie auch bei anderen Acoelen zur Bildung einer Gastrula kommt, in welcher zwei grosse Zellen die An- lagen des Entoderms repräsentiren a). Sie umschliessen eine sich durch den Blastoporus nach ]) Ausser den beiden grossen Entodermzellen werden noch vier kleinere »ITr-Entodennzellen« erwähnt, welche denen der Polycladen homolog sein sollen. Ob dieselben an der Bildung des »Darmes« theilnehmen, lässt sich aus den gemachten Angaben nicht ersehen, doch scheinen sie sich an der Bildung desselben zu betheiligen. Haplodiscus: Parenobym. 11 Aussen öffnende Urdarmhöhle. Von zwei seitlich von den beiden Entodermzellen gelegenen grossen Zellen geht die Entwicklung des Mesoderms aus. Von besonderem Interesse scheinen mir die Fig. 91 und 92 zu sein, welche Schnitte durch weiter entwickelte Stadien darstellen, in dem Texte aber keine eingehendere Berücksichtigung erfahren. Entoderm sowohl als Mesoderm sind allda bereits vielzellig, ersteres umschliesst eine deutliche Darmhöhle (cg). Die Elemente des Mesoderms durchsetzen das Blastocoel, welches hierdurch in eine grössere Anzahl kleiner Lückenräume zerlegt wird (es). Sind diese Zeichnungen vollständig korrekt, so Hesse sich aus ihnen schliessen, dass die einzelnen Zellen an verschiedenen Stellen nicht scharf von einander abgegrenzt sind. Leider sind Schnitte durch weiter entwickelte Stadien nicht mehr abgebildet, ich bin überzeugt, dass mit fortschreitender Entwicklung die sich ergebenden Bilder mehr und mehr denen gleichen würden, welche von v. Graff und mir von dem ausgebildeten Thiere ge- geben worden sind. Die Resultate, zu denen Pereyaslawzewa (7, 134) in Bezug auf die letzteren ge- langt ist, weichen sehr von denjenigen v. Graff's sowie von den meinigen ab. Die russische Forscherin bemerkt vor Allem keine wesentlichen Unterschiede zwischen dem Darme der rhabdocoelen und dem verdauenden Parenchym der acoelen Turbellarien. Da wie dort findet sich »une cavite centrale entournee, comme d'un anneau d'une couche protoplasmique uniforme ; dans cette derniere les noyaux sont disperses«. Eine Differenzirung dieser Plasma- schichte in diskrete Zellen soll bei vielen Acoelen (Cyrtomorpha) vorhanden sein, sie soll der- jenigen rhabdocoeler Formen häufig fehlen. Das Verschwinden der Zellgrenzen, das Verschmelzen - — conjonetion — der Darmepithelzellen wird als ein anormaler Zustand aufgefasst, bedingt durch die angewandten Reagentien. Es ist ganz zweifellos, dass durch letztere Täuschungen in der angedeuteten Richtung herbeigeführt werden können; ich habe jedoch trotz Anwendung der verschiedensten Reagentien nie in jenem von mir als Plasmodium bezeichneten verdauenden Parenchyrntheile auch nur Spuren von Zellgrenzen wahrnehmen können. Wesentlicher noch erscheint mir der Differenzpunkt in den Anschauungen v. Graff's und Pereyaslawzewa's, welcher die Abgrenzung des verdauenden Parenchyms gegen das umgebende Gewebe betrifft. Letztere behauptet für die Acoela eine gleich scharfe Abgrenzung des »Darmes«, wie wir eine solche bei den meisten Rhabdocoelen thatsächlich vorfinden. Am schärfsten erscheint ein solches Verhalten bei Convoluta paradoxn in Folge der histologisch sehr verschiedenen Struktur des verdauenden Centralparenchyms und der als Stütz- gewebe dienenden Randschichte ausgeprägt. An Convoluta jiaradoxa Hesse sich Ho/i/odixcus an- schliessen, insoferne das verdauende Plasmodium vp sich ziemlich scharf in seinem Habitus von dem Centralparenchym unterscheidet. Ich habe jedoch schon darauf aufmerksam gemacht, dass diese beiden Theile des Parenchyms an ihren Berührungsstellen allmählich in einander über- gehen. Convoluta roscojj'mais, Proporus, Mbnoporus lassen nichts mehr von einem lokalisirten verdauenden Parenchyme erkennen. Wie schon früher bemerkt wurde, existirt nach Pereyaslawzewa's Anschauung im Körper der Turbellarien kein Gewebe, das man als Stützgewebe etwa bezeichnen könnte; alles das, was als solches beschrieben wurde, ist muskulöser Natur. Der »Darm« aller Turbellarien. L. Bö hm ig, Die Turbellaria acuela. H. g. 12 L. Bö hm ig, Die Turbellaria acoela. acoeler sowie rhabdocoeler, soll von einem Lager von Muskelzellen unigeben werden, eine zweite Schichte muskulöser Elemente liegt unterhalb des Körperepithels, zwischen beiden soll sich ein grosser Hohlraum, die Leibeshöhle, finden, welcher von feinen, beide Muskellager verbindenden Fasern durchsetzt wird. Die Abbildungen, welche Pereyaslawzewa ihrer Abhandlung beigegeben hat, lassen erkennen, dass die beiden Muskellager (revetement musculaire de l'intestin und couche derrno- musculaire) ihrer Hauptmasse nach bei den acoelen Turbellarien Theile des Parenchyms dar- stellen, für Haplodiscus speciell würden sie dem Eand- und Centralparenchymgewebe entsprechen, in der Gruppe der rhabdocoelen repräsentiren sie das Mesenchym. Der Hautmuskelschlauch d. Aut. wird der »couche dermomusculaire« zugerechnet, ebenso auch die dorso-ventral verlaufenden Muskelfasern. Letztere scheint Pereyaslawzewa jedoch nur bei Convolvta parado.m und hipparhia gesehen zu haben, und auch bei diesen werden sie als ein nicht konstantes und anormales Vorkommniss betrachtet. Die von v. Graff und mir mitgetheilten, übereinstimmenden Befunde bezüglich des histologischen Baues des Parenchymgewebes, der Mangel stichhaltiger Beweise für die musku- löse Natur desselben machen weitere Erörterungen, wie mir scheint, überflüssig x). Das verdauende Parenchym von Haplodiscus umschliesst grössere und kleinere Vakuolen, welche jedoch nicht allenthalben mit einander in Verbindung stehen und durchaus keinen ein- heitlichen Raum darstellen, den man als Darmhöhle bezeichnen könnte, wie dies für die Acoela überhaupt von Seiten Pereyaslawzewa's geschieht. Ein Abschluss der Nahrungsvakuolen gegen die bei Haplodiscus sehr grossen Lückenräume des Centralparenclryins, die in Folge der geringen Entwicklung dieses Gewebes mit einander kommuniciren dürften, ist nicht immer vorhanden. Das, was ich speciell in Bezug auf Haplodiscus gesagt, gilt auch für die übrigen Acoela, und ich kann daher der Annahme, dass im Körper dieser Thiere zwei grosse, von ein- ander unabhängige Hohlräume, eine »cavite digestive« und eine »cavite du corps« existiren, nicht beistimmen. Ich glaube mich mit der Mehrzahl der Zoologen im Einklang zu wissen, wenn ich das Lückensystem des Parenchymgewebes als aus dem Blastocoel hervorgegangen betrachte und 1) Pereyaslawzewa (7, 100) unterscheidet hinsichtlich der Funktion zwei Arten von Muskeln, welche sich auch histologisch verschieden verhalten. »En observant des sujets vivants il est facile de se convaincre que les muscles en ont deux : 1. Celle de communiquer au corps ou aux organes une eertaine elasticite, de les rendre resistant au contact des objets durs ou tranchants. 2. De les duer de contractilite. dont seule depeudent les mouvements des parois du corps et des organes isoles, et leurs deplaeements dans la cavite viscerale«. Die zuerst genannten Muskeln besitzen die Form glatter Fäden, die vollständig ihre Zellnatur verloren haben, die kontraktilen die spindelförmiger Zellen. — Ein Gebilde, welches die Eigenschaft der Kontraktilität nicht besitzt, sondern elastisch ist und dazu dient, den Thieren Schutz vor Verletzungen zu gewahren, kann denn doch nicht als Muskel aufgefasst werden. Gerade jene Elemente, welche bisher ganz allgemein als Hautmuskelschlauch bezeichnet worden sind, würden gar keine Muskeln sein. Nun ist es aber nicht schwer, sich von der Kontraktilität derselben zu überzeugen. Es ist mir ferner sehr wahrscheinlich, und ich stütze mich hierbei besonders auf meine "Untersuchungen über die Struktur des Mesenchyms der Alloiocoelen, dass das nach Pereyaslawzewa angeblich kontraktile Gewebe nicht kontraktil, wohl aber sehr elastisch ist, sodass es in Bezug auf die Kontraktionen des Hautmuskelschhuiches als Antogonist wirkt und die von ihm umhüllten Organe gegen Druckwirkungen zu schützen vermag. Haplodiscus: Parenchym. 13 mithin als primäre Leibeshöhle (Pseudocoel) auffasse. Als sekundäre Leibeshöhle scheint aber der mit diesem Lückensysteme identische Spalt zwischen den beiden angeblichen Muskelschichten von Pereyaslawzewa betrachtet zu werden. Dieser bald »cavite du corps«, bald »cavite generale du corps«, einmal auch »coelome« genannte Hohlraum wird stets mit cc, das Blastocoel (Fig. 91, 92, 97) hingegen mit es bezeichnet, und es wird das Auftreten eines ebenfalls mit cc (Fig. 87, 88) bezeichneten, anfänglich in der Nähe des hinteren Körperpoles gelegenen Hohl- raumes Erwähnung gethan, von dem die Bildung der »cavite generale du corps« ausgehen soll. Das histologische Verhalten der Lückenräume, das Fehlen einer epithelialen Auskleidung der- selben spricht nicht für eine sekundäre Leibeshöhle. Der erwähnte, in den Fig. 87 und 88 dargestellte Hohlraum wird wohl kaum etwas anderes sein als eine sich durch ihre auffallende Grösse besonders bemerklich machende Lücke im Pseudocoel. Die jetzt vorliegenden entwicklungsgeschichtlichen und anatomisch-histologischen That- sachen lassen eine etwas genauere Beantwortung der so häufig aufgeworfenen Frage nach dem morphologischen Werthe des Acoelen-Parenchyms zu. Wir wissen, dass es zur Bildung einer Gastrula bei den Acoela im Laufe der Entwick- lung kommt, dass die Anlage eines dritten Keimblattes in bestimmten Zellen gegeben ist, und dass aus diesen Zellen das das Blastocoel erfüllende Mesenchym hervorgeht. Wenn nun auch die Befunde, welche dieses Entwicklungsstadium bietet, von denen am ausgebildeten Thiere wesentlich abweichen, und eine grosse Lücke in der Reihe der Beob- achtungen keinen direkten Nachweis der stattfindenden Veränderungen ermöglicht, so können wir doch in einigen Fällen mit ziemlicher Sicherheit die Vorgänge erschliessen, durch welche es zur Bildung des für die Acoelen so charakteristischen Parenchyms kommt. Den ursprünglichsten, mithin auch am leichtesten erklärbaren Verhältnissen begegnen wir meines Erachtens bei Haplodiscus. Die weitgehendsten Veränderungen hat hier das Entoderm erfahren, dessen Zellen ihre Individualität einbüssten und zu einem verdauenden Plasmodium zusammenflössen, das sich histologisch noch ziemlich scharf von dem aus mesodermalen Elementen hervorgegangenen Syncytium abhebt, wenn auch eine vollständige Trennung schon hier nicht mehr vorhanden ist. Als selbständige mesodermale Zellen sind die dorso-ventralen Muskel- fasern sowie die indifferenten Zellen zu erwähnen, die jedoch beide keine hervorragende Rolle spielen und räumlich von dem verdauenden Plasmodium geschieden sind. Gewisse Convoluten (C. paradoxa) lassen eine ähnliche scharfe Trennung des verdauenden entodermalen Plasmodiums sowie der als Stützgewebe dienenden Randschichte erkennen, nur erscheint das Plasmodium im Vergleich zu Haplodiscus sehr ausgedehnt, eine Folge hiervon ist wohl auch die reichliche Durchsetzung desselben mit den mesodermalen dorso-ventralen Muskel- fasern. Grössere Schwierigkeiten bieten der Erklärung alle jene Acoela, welche mit amoeboiden, die Verdauung besorgenden Zellen ausgestattet sind. Hier scheint mir in Bezug auf die Entodermzellen ein Vorgang stattgefunden zu haben, der dem oben angenommenen gerade entgegengesetzt ist. Indem die Entodermzellen dieser Formen (Amphichoerus, Proporus, Mono- porus, gewisse ('onvu/uta- Arten) eine besondere Selbständigkeit erhielten, gaben sie ihre gegen- seitigen Lagebeziehungen auf und vertheilten sich in dem mesodermalen Gewebe, das bei L. Böhm ig, Die Turbellaria acoela. H. g. 14 L. Bö hm ig, Die Turbellaria ucoela. Monoporus und Proporus eine dem Plasmodium der C. paradoxa ähnliche Form annahm, während es bei Ampliichoerus und Convoluta sordida den Charakter eines strafferen Bindegewebes beibehielt. Die Möglichkeit des Ueberganges von Entodermzellen in amoeboide Zellen scheint mir durch die Thatsache gestützt zu werden, dass die Darmzellen anderer Turbellarien die Fähig- keit besitzen, amoeboide Fortsätze auszusenden, um Nahrungstheilchen zu inkorporiren. Die von mir vorgetragene Auffassung und Erklärung des Acoelenparenchyms unterscheidet sich von derjenigen v. Graff's im "Wesentlichen dadurch, dass ich die aktive Theilnahme mesodermaler Elemente an der Verdauung auszuschliessen versucht habe, und dass ich die Acoelie dieser Turbellarien als etwas Sekundäres und Erworbenes betrachte. Mund und Pharynx. Der Mund stellt eine weite auf der Bauchfläche in oder hinter der Körpermitte gelegene Üeffnung dar, welche nur bei H. ovatus in einen äusserst kurzen, einfachen Pharynx führt; dieser Schlund kommt dadurch zu Stande, dass sich das Epithel der Körperoberfläche sowie der Hautmuskelschlauch ein wenig nach Innen einsenken. Nach Weldon's Fig. 2 zu urtheilen, dürfte ff. piger ebenfalls ein kurzer Pharynx zukommen, im Texte wird eines solchen nicht Erwähnung gethan. Hautdrüsen. Hinsichtlich des Reichthumes an Hautdrüsen sowie der Vertheilung derselben im Körper verhalten sich die einzelnen Arten recht verschieden. Als günstigstes Untersuchungsobjekt erwies sich ff. acuminatus; diese Art ist nicht nur die drüsenreichste, sondern bietet uns auch die grösste Mannigfaltigkeit, wenn wir die Drüsen nach der Art ihrer Sekrete eintheilen. Bei ff. acuminatus sehen wir die Drüsen besonders reichlich auf der Dorsalseite und an den Seitentheilen angehäuft (Fig. 1 dr), ff. ovatus und orbicularis zeigen ein entgegengesetztes Verhalten, hier ist es die Ventralfläche, welche vornehmlich in der Gegend des Mundes weit- aus mehr Drüsen führt als die gegenüberliegende Rückendecke. Eine vermittelnde Stellung nimmt ff. obtusus ein, insofern bei dieser Art eine ziemlich gleichmässige Vertheilung zu kon- statiren ist. Alle diese Hautdrüsen sind einzellig ; die Drüsenleiber sind in die Randschichte des Parenchyms eingebettet, die Ausführgänge durchsetzen das Epithel. Nach der Form des Sekretes können wir bei ff. acuminatus viererlei Drüsenarten unterscheiden: 1. Stäbchen-, 2. (Schleim-) Kugel-, 3. und 4. Körnchendrüsen. Die erstgenannten zeigen eine birnen- oder keulenförmige Gestalt und erreichen eine Länge von ca. 32 p. bei einem Querdurchmesser von 14,6 \x. Der runde Kern (4,38 ja. Durchmesser) liegt stets im basalen, erweiterten Theile der Zelle. Das Sekret besteht aus plumpen, 3,65 \\. bis 4,38 p. langen und 1,46 p. bis 2,91 n dicken, an beiden Enden etwas zu- gespitzten Stäbchen, welche sich mit Hämatoxylin sehr intensiv färben. Diese Rhabditen ent- stehen, wie es scheint, nicht einzeln nach und nach, sondern durch Zerfall einer die ganze Zelle erfüllenden homogenen Sekret-Masse. Haplodiscus: Hautdrüsen, Frontalorgan, Nervensystem. 15 Als (Schleim)-Kugeldrüsen bezeichne ich jene Drüsenzellen, deren Inhalt von relativ grossen, 3,65 \>. bis 7,3 u, im Dnrchniesser haltenden Kugeln gebildet wird, denen Häraatoxjdin ebenfalls eine sehr dunkle Farbe verleiht. Die Drüsen selbst sind von unregelmässiger, knolliger Form und erreichen die bedeutende Länge von 43,8 p. bei einer Breite von 14,6 \i. Sie sowohl als die Stäbchendrüsen gehören hauptsächlich der Rückenfläche des Thieres an, und hier ist es wiederum die Hodengegend, welche durch sehr reichlichen Besitz von Stäbchenzellen ausgezeichnet erscheint. Den Körnchendrüsen begegnen wir vornehmlich an den Seitentheilen und auf der Bauchfläche, sie stimmen in Form und Grösse mit den Stäbchen- zellen überein. Jene, welche wir an den Randpartieen, spärlicher auch auf der Dorsalseite finden, sind von kleinen, etwas glänzenden und mit Hämatoxylin nicht tingirbaren Körnchen erfüllt und unterscheiden sich somit leicht von denjenigen der Ventralseite, deren Sekret aus etwas grösseren, ca. 1,46 p. messenden Kügelchen besteht, welche von Hämatoxylin schön blau gefärbt werden (Fig. 5 dr'). Bei keiner der übrigen Haplodiscus-S^ecies habe ich eine derartige Mannigfaltigkeit der Drüsen bemerkt, was allerdings für H. weldoni und scuüformis seinen Grund in der wenig günstigen Konservirung haben kann. Die meisten Drüsen von H. scuüformis und H. ouatus, sämmtliche von H. obtusus, weldoni und orbikularis wurden von einer homogenen, massig stark tingirbaren Substanz erfüllt, nur H. scuüformis Hess ausserdem noch Stäbchen-, H. ovatus Körnchendrüsen erkennen. Frontalorgan. Das von J. Delage (6, 132) bei Convoluta schultzei 0. Schm. (C. roscoffensis v. Graff) entdeckte, aber erst von v. Graff richtig gedeutete Frontalorgan ist bei den Haplodiscus- Arten nur wenig entwickelt. Am besten ausgebildet erscheint es bei H. obtusus, wo die Drüsen sich bis hinter das Gehirn erstrecken und dem Anfangstheile der grossen Randnerven aufliegen. Das Mündungsfeld beschränkt sich jedoch nicht auf einen kleinen, scharf umschriebenen Be- zirk, sondern es öffnen sich die Drüsenausführgänge auf einer grösseren Fläche des vorderen Körperendes einzeln oder zu kleinen Bündeln vereinigt nach Aussen. In Form eines kurzen Pfropfes tritt uns das Frontalorgan bei H. ovatus und orbicularis fr (Fig. 14) entgegen, bei beiden Species liegt es vollständig vor dem Gehirne, etwas weiter nach rückwärts dehnt es sich bei H. scuüformis aus. Ein sich stark färbendes, sehr kleines, pfropfartiges Gebilde an der Spitze des vorderen Körperpoles von H. acuminatus entspricht vielleicht dem Frontalorgan. Im Uebrigen ist das Vorderende dieser Art ungemein reich an kleinen Drüsen dr (Fig. 6), doch münden dieselben theils auf der Bauchfläche, theils an den Seitenrändern nach Aussen. Nervensystem und Sinnesorgane. Der Centraltheil des Nervensystemes gl (Fig. 19) liegt bei allen Haplodiscus- Arten dicht hinter dem vorderen Körperpole und wird allseitig von dem Farenchymgewebe der Rand- schichte umhüllt. L. Böhm ig, Die Turbellaria acoela. H. g. 16 L. Böhm ig, Die Turbellaria acoela. Am eingehendsten konnte in Folge sehr günstiger Konservirung das Nervensystem von H. acuminatus untersucht werden, ich gehe daher bei der Beschreibung von dieser Species aus. Das Gehirn besteht aus zwei symmetrisch zur Medianebene gelagerten Ganglien, welche in ihrem hinteren Abschnitte der Kückenfläche genähert sind, während das vordere Ende ziemlich gleich weit von der dorsalen und ventralen Fläche entfernt ist. Die Höhen- sowie Querdurchmesser der ca. 110 p. langen Ganglien nehmen von hinten nach vorn stetig an Grösse ab. Mit Eücksicht auf die Otocyste, welche in einem zwischen den beiden Gehirnhälften vorhandenen Spalte gelegen ist, können wir an jedem Ganglion einen vor und einen hinter der Otocyste befindlichen Gehirntheil unterscheiden. Dem letzteren rechne ich auch jene Theile zu, welche seitlich, oberhalb und unterhalb der Otocyste selbst liegen. Die beiderseitigen hinteren Gehirnpartieen werden zunächst durch eine breite, dorsale Faserbrücke cod (Fig. 1 1) verbunden, die jedoch nicht das Ende der beiden Ganglien erreicht ; eine kleine aber deutliche, die Otocyste umgreifende Kommissur cov (Fig. 16) verknüpft sie auf der ventralen Seite. Die vorderen Abschnitte des Gehirnes stehen in Zusammenhang mittelst einer dicht vor der Otocyste liegenden Querkommissur com (Fig. 7), welche so stark ist, dass sich die Ganglien nicht scharf von ihr abgrenzen und mit ihr in den Schnitten eine breite Platte darstellen, zu deren Bildung auch noch die "Wurzeln der Randnerven nl beitragen (Fig. 7). Vor dieser kräftigen Kommissur com finden sich noch zwei zartere, von denen die am weitesten nach vorn gerückte (Fig. 6) com in derselben Ebene liegt wie com, während die andere einen gegen die Dorsalfläche gewendeten Bogen beschreibt. Das periphere Ganglienzellenlager des Gehirnes ist durchaus nicht, wie von Perey- aslawzewa für alle acoelen Turbellarien behauptet wird, einschichtig. Die Leiber der Ganglien- zellen sind im Allgemeinen ungemein zart, ihre Kerne unterscheiden sich von denen des Paren- chyms durch bedeutendere Grösse sowie etwas anderes Färb ungs vermögen. Auch unter sich lassen die Ganglienzellen einige Verschiedenheiten erkennen. Die der ventralen Seite, insbe- sondere in der hinteren Hälfte der Ganglien gz' (Fig. 11) besitzen eine ansehnliche Grösse (ca. 10,95 p.), ihre runden, selten ovalen Kerne messen 7,3 p bis 8 p. und lassen ein zartes Chromatin gerüst erkennen, aus dem sich eine grössere Zahl kleiner Chromatinkörnchen scharf hervorhebt. Die Ganglienzellen der dorsalen Gehirnpartieen gz" (Fig. 11) sind durchschnittlich von geringerer Grösse. Ihre nur ca. 5,11 p. messenden Kerne färben sich wesentlich dunkler, in Folge der in ihnen vorhandenen allerdings weniger zahlreichen, dafür aber um so grösseren Chromatinkörner. Sie sind auch schwieriger von den Kernen des Parenchyms pk zu unter- scheiden, doch sind letztere fast stets kleiner und tingiren sich gleichmässiger. Die spärlichen, in die centrale Fasermasse (Punktsubstanz) eingeschlossenen Zellen sind theils als Ganglien-, theils als Bindegewebszellen (Stützzellen) anzusprechen. Direkt aus dem Gehirne entspringen bei H. acuminatus fünf Paare ansehnlicher Längs- nerven, sowie eine Anzahl kleinerer (Fig. 6 na), welch' letztere sich im Vorderende des Körpers verbreiten und hier einen reichen Nervenplexus bilden, welcher durch weitere Nervenstämmchen, die von den alsbald zu erwähnenden grossen Randnerven ausgehen, verstärkt wird. Haplodiscus : Nervensystem. 17 Die beiden mächtigen, in ihrem Anfangstheile ca. 40 p. dicken Kandnerven (Fig. 1, 7 bis 10 nl) entspringen mit breiter Basis aus der hinteren Hälfte des vor der Otocyste ge- legenen Gehirnabschnittes (Fig. 7, 8 nl), ihr Bildungsgebiet dürfte jedoch ein noch ausgedehnteres sein. In leichtem Bogen wenden sie sich gegen die Ränder des Körpers, wo sie in das Rand- parenchym eingebettet (Fig. 1 nl) bis an den hinteren Körperpol verfolgt werden können. Sie entsenden sehr zahlreiche kleinere Nerven stamm chen nl', nl" (Fig. 7, 8) sowohl zur Rücken- und Bauchfläche, als auch gegen das Vorderende und tragen augenscheinlich viel zur Bildung des subcutanen Nervenplexus im Vorderende des Thieres bei. In der Umgebung der Otocyste verlassen drei ansehnliche Nervenpaare das Gehirn, von denen zwei, nämlich die Nerven ndi und nde, im weiteren Verlaufe der dorsalen, eines, nv, der ventralen Fläche des Thieres angehören (Fig. 9,10 ndi, nde, nv). Die Bildungsstätte des äusseren Rückennerven nde sowie des Bauchnerven nv scheint die unmittelbar in der Umgebung der Otocyste befindliche Fasermasse zu sein, während das eigentliche Ursprungsgebiet des inneren Rückennerven ndi in dem hinter der Otocyste gelegenen Gehirntheile zu suchen sein dürfte. Aus letzterem geht noch ein kleinerer Nerv ndm hervor (Fig. 10), welcher sich zunächst seitlich und dorsalwärts wendet, um dann zwischen den Nerven ndi und nde nach hinten zu verlaufen. Die beiden ventralen Nerven nv theilen sich alsbald in eine grössere Anzahl sekundärer Nerven- stämmchen (Fig. 10 nv), die, wie auch die dorsalen Nerven, durch zahlreiche Anastomosen untereinander in Verbindung stehen. Das Nervensystem von H. ovatus stimmt mit dem von H. acuminatus im "Wesentlichen überein, nur vermochte ich nicht die beiden vor der Hauptkommissur com gelegenen kleineren Kommissuren aufzufinden. Zahl und Lage der Hauptnerven ist die gleiche wie bei H. acuminatus. Es wurde schon früher von mir erwähnt, dass ich an dem mit Glycerin aufgehellten H. ovatus helle längs- und querverlaufende Linien beobachtete, welche unmittelbar unter dem Epithel des Körpers zu liegen schienen, und es wurde von mir die Vermuthung geäussert, dass diese hellen Linien, von denen ich in den Fig. 12 und 13 getreue Bilder gegeben habe, einen Theil des peripheren Nervensystemes darstellen könnten. Der Umstand, dass man in Bezug auf die Lage wenigstens einige dieser Linien auf bestimmte Nerven zu beziehen vermag, giebt meiner Vermuthung eine weitere Stütze. Ich habe in Fig. 12 und 13 die betreffenden Linien mit den Bezeichnungen der Nerven versehen, welche ihnen wahrscheinlich entsprechen dürften. H. scutiformis scheint hinsichtlich der Konfiguration des Central-Nervensystems den beiden erwähnten Arten nahe zu stehen, die wenig günstige Konservirung lässt leider eine genauere Beschreibung nicht zu. Ein abweichendes Bild im Vergleich zu H. acuminatus und ovatus gewährt das Gehirn von H. orbicularis. Die beiden Ganglien, welche bei dieser Art von hinten nach vorn an Höhe und Breite zunehmen, sind in den hinter der Otocyste gelegenen Partieen vollständig von einander ge- schieden, während sie vor derselben zu einer im Querschnitt ungefähr rechteckigen Masse ver- schmelzen (Fig. 14). In Fig. 15 ist der auf Fig. 14 folgende Schnitt abgebildet. Oberhalb, also dorsalwärts von der Otocyste, hat die Trennung der Ganglien bereits stattgefunden, ventral- L. Bö hm ig, Die Turbellaria acoela. II. g. 18 L. Böhm ig, Die Turbellaria acocla. wärts von ihr sind sie jedoch noch durch eine breite Faserbrücke verbunden, welche im nächsten Schnitte verschwindet. Die Ganglienzellen gz liegen dicht gedrängt neben einander (Fig. 14, 15) und bilden ein mehrschichtiges Lager, das sich an den Seitentheilen und auf der ventralen Fläche der vorderen Ganglienhälften durch besondere Mächtigkeit auszeichnet. Unter sich zeigen sie resp. ihre Kerne keine derartigen Verschiedenheiten, wie sie für H. acuminatus beschrieben wurden. Die Zahl der direkt aus dem Gehirne hervorgehenden Nerven ist eine auffallend geringe ; es gelangten nur zwei Nervenpaare zur Beobachtung, von denen ein Paar die grossen Rand- nerven repräsentirt. Diese entspringen in der Gegend der Otocyste aus dem ventralen Theile der Ganglien (Fig. 15 nl), von denen sie sich weit schärfer absetzen, als es bei den früher besprochenen Arten der Fall war. Das zweite Nervenpaar verlässt die Ganglien vor der Otocyste und steigt steil gegen die Rückenfläche empor (Fig. 1 4 n 7° > 9° > + + + + Fär-( + ideira Kai °N.I » - Bu. rär-Öer ama-Inseln 3r., 40,3° WM, > 19,9° » > 34.9° » > 40,3° » > 43,3° » > 21,4° » 3ergen Bergen Bergen Bergen )er, Bergen Bergen . Kanar. Ins. lar. Inseln !r., 43,3° W.L. 40,3° » izard Bay H H H - - V - h + + + + + + + + + + + + ++ + ••+•+ + +•• + + + + + + + H H H H - - - - - _ h h h h h h h h h h h 4 -1) Philippinen. Systematische Stellung der Turbellaria acoela. 45 Stoma (Rhabdocoela) und Acmostoma (Alloiocoela) der Stammform am nächsten stehen, im letzteren Falle ist es ebenfalls das Genus Haplodiscus, welches die Verbindung mit rhabdocoelen Tur- bellarien wie Mecynostoma (10, 237) vermitteln würde. Ich kann daher auch nicht wie v. Graff (3, 52) Trichoplax adhaerens als Repräsentanten der niedersten Acoelen-Gruppe betrachten, sondern müsste dieses Thier, falls es sich noch als ein acoeles Turbellar erweisen sollte, als eine sekundär stark veränderte und rückgebildete Form ansehen. Die Schwierigkeiten, welche sich bei der Beurtheilung der Acoela ergeben, werden be- kanntlich in erster Linie dadurch bedingt, dass der mesodermale und entodermale Antheil des Parenchymgewebes nicht scharf von einander zu scheiden sind. Durch Pereyaslawzewa wissen wir nunmehr, dass sich wie bei anderen Turbellarien, so auch bei den Acoela Entoderm und Mesoderm getrennt anlegen. Allerdings behauptet diese Forscherin, dass sich die Trennung auch im erwachsenen Thier erhalte, dies ist aber, wie eine genaue histologische Untersuchung des letzteren lehrt, nicht der Fall, und es muss im Laufe der Entwicklung, wie ich schon früher sagte (Seite 13), eine Verschmelzung und eventuelle Vermischung der Elemente der beiden Keimblätter stattfinden. Die Acoelie ist mithin eine sekundäre und keine primäre Erscheinung. Die einfachsten und den ursprünglichen am nächsten stehenden Verhältnisse finden wir nun bei Haplodiscus, da hier die Sonderung des entodermalen Parenchymtheils, des verdauenden Parenchyms von dem mesodermalen Rand- -|- Centralparenchym noch am schärfsten hervortritt, und der Ausspruch v. Graff's (3, 27), dass Convoluta paradoxa »nichts zum »Darme« fehlt als die Darmhöhle und die Individualisirung der sie (die verdauende centrale Masse) zusammen- setzenden Elemente«, lässt sich mit noch grösserem Rechte auf Haplodiscus anwenden, da hier das verdauende Parenchyni nicht wie bei Convoluta paradoxa von den mesodermalen dorso- ventralen Muskelfasern durchsetzt wird. "Weitere Beweise dafür, dass Haiüodiscus noch ursprüngliche Verhältnisse bewahrt hat, finde ich im Baue des Nervensystems. Es sind hier wie bei den rhabdocoelen und alloiocoelen Turbellarien zwei einfache Gehirnganglien vorhanden, während bei Convoluta, insbesondere aber bei Proporus durch Sonderung derselben in weitere Gangliengruppen Differenzirungen aufgetreten sind, welche nicht auf ein primäres Verhalten hindeuten. Dem hat v. Graff, welcher früher (10, 208) die Proporiden an die "Wurzel des Stamm- baumes der Rhabdocoeliden stellte, insoferne auch Rechnung getragen, als er durch die Resul- tate seiner neueren Untersuchungen (3, 55) diese Stellung von Proporus für erschüttert hält. L. Bö hm ig, Die Turbellaria acoela. H. g. Litteratur-Verzeichniss. 1. W. F. R. Weldon, Haplodiscus piger; a new pelagic organism from thc Bahamas. Quarterly Journal of microscop. Science. Vol. XXIX. 1889. 2. L. v. Graff, Ueber Hapilodiscus piger Weldon. Zoolog. Anzeiger. Bd. 15, Nr. 381. 1892. 3. L. v. Graff, Die Organisation der Turbellaria acoela. Leipzig 1891. ■1. L. Bö hm ig, Untersuchungen über rhabdocoele Turbellarien II. Plagiostomina und Cylindrostomiua v. Graff. Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie. Bd. 51, 1891. 5. R. Hertwig, Lehrbuch der Zoologie. Jena 1895. 6. J. Delage, Etudes histologiques sur les Planaires Rhabdocoeles Acoeles {Convoluta Schultzei 0. Seh.). Archive* de Zoologie experimentale et generale 2e. ser. T. IV. 1886. 7. S. Pereyaslawzewa, Monographie des Turbellaries de la mer noire. Odessa 1892. 8. G. Haberlandt, Ueber den Bau und die Bedeutung der Chlorophyllzellen von Convoluta roaeoffensis. In L. v. Graff, Die Organisation der Turbellaria acoela. Leipzig 1891. 9. E. L. Mark, Polyclioerus caudatus nov. gen., nov. sp. Festschrift zum siebzigsten Geburtstage R. Leuckart's. Leipzig 1892. 10. L. v. Graff, Monographie der Turbellarien I. Rhabdocoelida. Leipzig 1882. 11. F. W. Gamble, Contributions to a knowledge of British marine Turbellaria. Quarterly Journal of microscop. Science. Vol. XXXIV. 12. A. Lang, Die Graff sehe Rhabdocoelidenmonographie. Biolog. Centralblatt, Bd. III, Nr. 5, 6. 1884. Erklärung der Abbildungen und der angewandten Buchstabenbezeichnungen. atf = Antruni genitale femininum. atm = » » masculinum. bl = Bulbi der Cilien des Epithels. bss = Bursa seminalis, bsm = Bursamundstück, bell chitinöser Theil von bsm. ehr = Chromoplast. cl = Cilien. cod, com, com' , cov = Kommissuren der Gehirnganglien. ep = Ceutralparenchym. cpb, cpz', cpz" = Theile des- selben. cy = Cysten der Zellparasiten x', cyh = Cystenhülle, cyz, cyz' = plasmat. Inhalt der Cysten. dr, dr', dr", drx~4, drg == Drüsen. ep, ep' , epz', " = Epithel und Epithelzellen. fr = Frontalorgan. frs = Frassobjekte. fx = Fussstücke der Cilien, ok, uk,st = Theile derselben. gl = Ganglien, gz, gz', gz" = Ganglienzellen. Im, Im' = Längsmuskeln. m = Muskeln des Begattungsapparates. me, me', mi = Hüllen der Otocyste. n, nA'=Kerne, nm = Kernmembran, mt = Kernkörperchen. n' , na, ne, nde, ndi, ndm, nl, nl' , nl" , nv, nv' = Nerven. nf = Nervenfasern (?) in der Otocyste. tiplv = Nervenplexus. ot = Otocyste, otl = Otolith, otn = Otocystennerven, otnz = Zelle in otn, otz = Kerne in der Otocysten- wand. osz = 0v = oz = p= p = pa, p>b = pco pk = ps = py = rdm rm, rp = sp = stk = Te = V = vd = vp = vs = X = :o -- :ic = Zellen des postcerehralen Zellhaufens. = Ovarien. = Eizellen, ofz = abortive Eizellen. Begattungsapparat. Penis(rohr), pep = Epithel desselben. pa' = Parenchymgewebe, paz, pz , pz" = Zellen desselben. Penistasche, pbm, pbm', pbm" = Muskeln, pbp = Parenchym derselben. = postcerebraler Zellhaufen. = Parenchymkerne. = Penisscheide, psep = Epithel derselben. = Pyrenoid. = Badiärmuskeln. rm' = Ringmuskeln. = Eandparenchym. = Spermatozoon, spn = Kerne derselben. = Stärkekörner. = Hoden. Vakuolen. = Vas deferens. = verdauendes Parenchym. = Vesicula seminalis. freie, x' = encystirte Zellparasiten, x'h = Hülle der letzteren. Zöttchen der Epithelzellen. = Zooxanthellen, pl = Plasma derselben. = Verbindungsstücke der Cilien und Fussstücke. Tafel I. Fig. 1. Querschnitt durch Haplodiscus aeuminatu* in der Gegend des Mundes. W. u. H. Seibert. Ubj. I, Oc. 2. Fig. 2. Querschnitt des Epithels, H. orbicularis, a = oberer, b = basaler Theil der Epithelzellen. Obj. VI, Üc. 2. Einzelheiten eingezeichnet nach homog. Imm. ' .,,,. Fig. 3. Querschnitt durch Epithel, Hautmuskelschlauch und Randparenchym, H. acuminatm. Obj. V, Oc. 1. Fig. 4. Ceutralparenchym nach einem Glycerinpräparate, // orbicularis. Obj. V, Oc. 2. Fiu. 5. Theil eines Querschnittes durch das verdauende Parenchym in der Gegend des Mundes, //. acurninatus. Obj. V, Oc. 1. Fig. 6 — 10. Querschnitte durch das Vorderende, //. acurninatus. Obj. III, (Je. 1. L. Bö hm ig, Die Turbellaria acocla. H. g. 48 Tafel-Erklärung. Fig. 11. Querschnitt durch die hintere Gehirnregion, H. acuminatus. Obj. V, Oc. 1. Fig. 12. Vordere Körperhälfte von H. ovatus von der Dorsalseite. Glycerinpräparat. Fig. 13. » » » » » » » Ventralseite. » Fig. 14, 15. Querschnitte durch das vordere Körperende, H. orbicularis. Obj. III, Oc. 1. Fig. 16. Querschnitte durch die Otocyste und umliegende Gehirnpartie, H. acuminatus. Obj. V, Oc. 1. Fig. 17. » » » » , H. ovatus, mc = homogene Platte zwischen den beiden Kernen der Oto- cystenwand. Obj. V, Oc. 2. Fig. 18. Längsschnitt durch die Otocyste, H. obtusus, Otolith aus dem folgenden Schnitte eingezeichnet. Obj. VI, Oc. 1. Einzelheiten nach hom. Imm. 1/20 eingetragen. Fig. 19. Längsschnitt durch das Vorderende, H. obtusus. Obj. IV, Oc. 1. Tafel IL Fig. 20. Schnitt durch das Ovarium, H. obtusus. Obj. IV, Oc. 2. Fig. 21. » » » Randparenchym mit Eizellen aus der zwischen Ovarium und postcerebralem Zellhaufen liegenden Körpergegend, //. obtusus. Obj. V, Oc. 1. Fig. 22. Querschnitt durch den postcerebralen Zellhaufen, H. acuminatus. Obj. IV, Oc. 2. Fig. 23, 24, Querschnitte durch das Begattungsorgan, H. ovatus. Obj. III, Oc. 2. Fig. 25 — 27. » » » » H. acuminatus. pal = Lücke im Parenchym zwischen Samen- blase und Vas deferens erfüllt von Spermatozoon. Obj. III, Oc. 2. Fig. 28. Querschnitt durch das ausgestülpte Begattungsorgan, H. orbicularis nahe dem freien Ende. Obj. V, Oc. 1. Fig. 29. Querschnitt durch das ausgestülpte Begattungsorgan, H. orbicularis in der Nähe der Anheftungsstelle am Körper. Obj. III, Oc. 2. Fig. 30. Eizelle mit einem Parasiten, H. obtusus. Obj. VI, Oc. 2. Fig. 31. Zelle aus dem postcerebralen Zellhaufen mit einem encystirten Parasiten, H. ovatus. Obj. VI, Oc. 2. Fig. 32, 33. Parasiten aus Zellen des postcerebralen Zellhaufens, H. obtusus. Obj. VI, Oc. 2. Fig. 34. Zelle mit Restkörper, ebendaher. Obj. VI, Oc. 2. Fig. 35. Längsschnitt durch Convoluta henseni, pm = Muscularis des Penis. Obj. IV, Oc. 1. Fig. 36. Vorderer Theil der Bauchfläche von C. henseni nach einem Glycerinpräparate. M = Hund, cm = in kon- zentrischen Ringen angeordnete Muskeln. Fig. 37. Querschnitt durch C. henseni in der Gegend der Bursa sem. Obj. IV, Oc. 1. Fig. 38. » » » » » » » des Gehirnes. » » » » Fig. 39. Längsschnitt durch das vordere Körperende von C. henseni, seitlich von der Medianebene. Obj. IV, Oc. 1. Fig. 40. Isolirter chitinöser Theil des Bursamundstückes, C. henseni. Fig. 41, 42. Zooxanthellen aus H. ovatus. Obj. VI, Oc. 1. Tafel III. Fig. 43. Haplodiscus piger (X 40 f. Vergr.) Fig. 44. Haplodiscus ovatus von der Ventralseite. Reichert, Obj. Ia, Oc. 4. A = Gehirn und postcerebraler Zellhaufen, B = Genitaldrüsen, P = Begattungsapparat. Fig. 45. H. orbicularis von der Ventralseite. Reichert, Obj. Ia, Oc. 4. R = Rissstelle. Fig. 46. H. weldoni von der Ventralseite. Reichert, Obj. Ia, Oc. 4. Fig. 47. H. scutiformis von der Ventralseite. Reichert, Obj. Ia, Oc. 4. Fig. 48. H. acuminatus von der Ventralseite. Reichert, Obj. Ia, Oc. 4. Fig. 49. H. obtusus von der Rückenfläche. Reichert, Obj. Ia, Oc. 4. Fig. 50. C. henseni von der Ventralfläche. Seibert, Obj. I, Oc. 1. Plankton-Expedition. H.g. Taf 1. dr JL. Fm .' ■ cpb 7.0 «1-0 ' ^^«'^>>m®;:; otz di nv ■'"' " ■■ "I • oliv/. nv i dr nv" ■ 9 6 11 i t 7 Ii 5 8 J 15 17 Böhmig. Turbellaria acoela Plankton-Expedition. H.g. Tafll. /'<• Fig. 21 oz Fig 2 » > ■ O x ■Im dr •V vd Fig. 25 - - ■•:-■■■ "v ;*P - :. . ■ - . ■ . . ... nlm • dr" pbr. plm pbp pl dr" Fig H) I /'.'/ dr 55. frs ehr Im -V Fig Y2 P> n ■: Im pg Stil cp eP Jl rm' Ov Im! 2 '"'' ep Im' "'' rp dr' Fig 39. n! ot gl dr' ■■'■ : * ■ * ■ 7; ■ ep1 bch Fig. Fiti. 51 '•'/ Fig. 53. - rm '"' Fig 34 cyz xh •©::'•'• cyz P *$m : Fig. 56. M pbm pep *<: . Fi Im' pa .' ',: ' pbm" pbm " ■ ofz X 11. X ofz I Q ;' p"x ü> >t2 20 31 25 37 ii ■: :i 26 38 35 33 22 39 27 3't 28 23 24 29 51 Böhmig, Turin oela Plankton-Expedition. H.g. Taf. III H. ovatus Fig. 46. H. wcldoni \, formis o 0 Fi9 ;s p H.piger. Fig. 50- Convohzta hensem Fig. 'i'i. .1 -ß \ //. orbieularis. II acitminatus . II obi rd ;:■ i; ;s W W 4.5 Böhmig, TufbeUaria acoela c&psius & bischer, %erlagsbuchhandlung, jfüel u. JPeipzig. In unserem Verlage ist soeben erschienen: Wissenschaftliche Meeresimtersiichiingen. Herausgegeben von der Kommission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland. Neue Folge. Band I, Heft 1. Gr. 4°. 404 Seiten mit 7 Tafeln und 41 Figuren im Text. Preis M. 30.—. Ferner gingen aus dem Verlage von Paul Parey in Berlin in den unserigen iiher: Jahresbericht der Kommission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen Meere. I. Jahrgang 1871. Mit 1 Seekarte und 1 Tafel Abbildungen. 1873. Fol. (178 S.) M. 15.—. II./IIL Jahrgang 1872, 1873. Mit 1 Seekarte, 16 Kupfertafeln und 9 Karten zur Fischerei- Statistik. 1875. Fol. (380 S.) M. 40.—. Sonderausgaben: Physik des Meeres. Von Dr. A. Meyer. M. 6.— Physikalische Beobachtungen. Von Luft des Meerwassers. Von Dr. 0. Dr. Gr. Karsten M. 2.— Jacobson » 2.— Befischung der deutschen Küsten. Botanische Ergebnisse. Von Dr. 0. Von Dr. V. Hensen » 10.— Magnus » 4. — Die Diatomaceen. Von Ad. Schmidt. Zoologische Ergebnisse. Mit 6 Tafeln. » 20.— l. Folge. Mit :i Kupfertafeln » 4.— IV.— VI. Jahrgang 1874, 1875, 1876. Mit 10 Tafeln und 1 graph. Darstellung. 1878. Fol. (294 und 24 S.) M. 3C— . sowie die Fortsetzung davon unter dem Titel: Bericht der Kommission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel. Vierter Bericht für die Jahre 1877—1881. 1884. Fol. (382 S.) M. 49.— I. Abtheilung 1882. (184 S.) » 25.— II. » 1883. (128 S.) » 12.— III. » 1884. (70 S.) » 12.— Fünfter Bericht für die Jahre 1885—1886. 1887. (158 S.) » 25.— Sechster Bericht für die Jahre 1887- 1889. 1. Heft 1889. (101 S.) » 12.— » » » » » » » 2. » 1890. (46 S.) » 5.— » » » » » » » 3. » 1891. » 10. — Ergebnisse der Beobachtungsstationen an den deutschen Küsten. Jährlich 12 Hefte. Quer-Folio. Jahrgang 1873 1893. ä M. 12.—. Atlas deutscher Meeresalgen von Professor Dr. Reinke in Kiel. 1. Heft 1889. Fol. (54 S. und 54 Taf.) M. 30.—. 2. Heft, Lfg. 1 und 2, 1891. Fol. (20 S. u. 10 Taf.) M. 12.—. 2. Heft, Lfg. 3—5, 1892. Fol. (15 8. u. 15 Taf.) M. 18. — . Verlag von cCipsius & Discher in jffiel und JPeipzig. Behla, Dr. Robert, Die Abstammungslehre und die Errichtung eines Institutes für Transformismus. Ein neuer experimenteller phylogenetischer Forschungsweg. 4:/4 Bogen gr. 8°. Preis M. 2. — . Fischer-Benzon, Professor Dr. R. V., Altdeutsche Gartenflora. Untersuchungen über die Nutzpflanzen des deutschen Mittelalters, ihre Wanderung und ihre Vorgeschichte im klassischen Alterthum. 161/» Bogen gr. 8°. Preis M. 8. — . Haas, Dr. Hippolyt J., Professor an der Universität Kiel, Die geologische Bodenbeschaffenheit Schleswig-Holsteins mit besonderer Berücksichtigung der erratischen Bildungen in ihren Grundzügen. Für die Gebildeten aller Stände gemeinfasslich dargestellt. Mit 31 Ab- bildungen im Text. Preis geh. M. 3. — ; gebunden M. 4. — . , Beiträge zur Kenntniss der basischen Brachiopodenfauna von Südtirol und Venetien, mit 4 lith. Tafeln. Preis M. 12.—. , Warum fliesst die Eider in die Nordsee ? Ein Beitrag zur Geographie und Geologie des Schleswig-Holsteinisehen Landes. Mit einer Kartenskizze. Preis M. 1. — . , Wandtafeln für den Unterricht in der Geologie und physischen Geographie. Vollständig in 5 Lieferungen a 10 Blatt. Preis a Lieferung M. 8. — . Heiisen, Victor, Professor in Kiel. Die Plankton - Expedition und HaeckeUs Darwinismus. Ueber einige Aufgaben und Ziele der beschreibenden Naturwissenschaften. Mit 12 Tafeln. Preis M. 3.—. Junge, Friedr., Hauptlehrer in Kiel, Naturgeschichte. Erster Theil: Der Dorfteich als Lebensgemeinschaft, nebst einer Abhandlung über Ziel und Verfahren des natur- geschichtlichen Unterrichts. 2. verb. und verm. Aufl. Preis M. 2.80; gut geb. M. 3.60. Zweiter Theil : Die Kulturwesen der deutschen Heimat. Eine Lebensgemeinschaft um den Menschen. Erste Abtheilung: Die Pflanzenwelt, Preis M. 3.— ; gut gebunden M. 3.80. Karstens, Dr. Karl, Eine neue Berechnung der mittleren Tiefen der Oceane nebst einer ver- gleichenden Kritik der verschiedenen Berechnungsmethoden. Von der philosophischen Fakultät der Christian- Albrecht- Universität in Kiel mit dem neuschassischen Preise ge- krönte Schrift. 2 Bogen und 27 Tafeln gr. 8°. Preis M. 2.—. Knuth, Dr. Paul, Grundzüge einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt in Schleswig- Holstein. Gemeinfasslich dargestellt, Preis M. 1.20. , Die Pflanzenwelt der nordfriesischen Inseln. Gemeinverständlich dargestellt. Preis M. 1. — . , Geschichte der Botanik in Schleswig-Holstein. Theil I u. II comp], in 1 Bde. Preis M. 5.60. , Blumen und Insekten auf den nordfriesischen Inseln. Mit 33 Holzschnitten Preis M. 4. — . , Grundriss der Blüten-Biologie, Zur Belebung des botanischen Unterrichts, sowie zur Förderung des Verständnisses für unsere Blumenwelt. Mit 36 Holzschnitten in 143 Einzel- abbildungen. Preis geb. M. 1.50. , Chr. Konr. Sprengel, Das entdeckte Geheimnis der Natur. Ein Jubiläums-Referat. 107 S. 8° mit 4 Tafeln. Preis M. 1.—. , Blumen und Insekten auf den Halligen. (Bloemcn en Insecten op de Halligen.) 31 S. mit 1 geologischen Kai'te der Halligen. Preis brosch. M. — .80. , Ueber blütenbiologische Beobachtungen. 22 S. Gr. 8°. Mit 7 Figuren in 26 Einzel- abbildungen. Preis M. — .80. Lehmann, Dr. J., Prof. an der Universität Kiel, Mittheilungen aus dem mineralogischen Institut der Universität Kiel. Bd. I, Heft 1, Preis M. 4. Bd. I, Heft 2, Preis M. —.75. Bd. I, Heft 3, Preis M. 1.50. Bd. I, Heft 4, Preis M. 6.25. , Untersuchungen über die Entstehung der altkrystallinischen Schiefergesteine mit besonderer Bezugnahme auf das sächsische Granulitgebirge, Erzgebirge, Fichtelgebirge und baiiisch- böhmische Grenzgebirge. Mit fünf lithogr. Tafeln und einem Atlas. Preis M. 75. — ■. Michaelsen, Dr. W., Untersuchungen über Enchytraeus Möbii Mich, und andere Enchytraeiden. Preis M. 1.20. Schack, Dr. Friedr., Anatomisch-histologische Untersuchung von Nephthys coeca Fabricius. Ein Beitrag zur Kenntniss der Fauna der Kieler Bucht. Preis M. 2. — . Schutt, Dr. Franz, Analytische Plankton - Studien. Ziele und Methoden der Plankton- Forschung. Preis M. 3. — . , Das Pflanzenleben der Hochsee. Sonderabdruck aus Band I A der Ergebnisse der Plankton- Expedition der Humboldt-Stiftung. Mit einer Karte und zahlreichen Abbildungen im Text. Preis M. 7.--. Druck von A, Hopfer in i.ntj.