I. J. Ergebnisse*) ,l«r in dem Atlantischen Ocean von Mitte Juli bis Anfang' November lss'1 »osgeführteii Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung. A uf Grund von goniettiRchaftliclieit Untersuchungen einer Reihe ron Fach -Forschern herausgegeben von Victor 1 1 e 1 1 s e 1 1 . ProfBBBor der Physiologie in Kiel. IM. 1. A. Ueisetu-eehrt-iliuiig von Prof. I>r. O. Kriiinmel, nebst An- Iiiuiihl'imi einiget Vorbericlite über die Untersuchungen. B. Methodik der Untersuchungen von Prof. Dr. Elens en. ('. Geophysikalische Beobachtungen von Prof. Dr. i ). Krümm el. Bd. U. n. l-'i-. ■!■»-, v.n Dr. G. Pfeffer. K. a. A, Thaliaceen von M. Transtedt . B. Vei breitung und geo- graphische Vertheiluug von Dr. A. ßorgerl und Dr. C. A pst ein. b. Pyroßomen von Dr. O. Seeliger. c. Appendieularieu von Dr. li. Lohmaun. F. a. Cepbalopoden van Dr. Pfeffer. 1>. Pteropoden von Dr. P. Schiemenz. c. Heteropoden von demselben. d. Gastropoden mit Ausschluss der Heteropoden und Ptero- poden, vuii Dr. H. Simrotn. e. Äcephalen von demselben. G. jl. ,,. Halobatiden von Dr. Fr. Dahl. (f. 1 1 alacarinen Jon Dr. Liihmiiui. 1.. Pecapode nl Sfhizop.Mlen von Dr. A. Ortmann. 0. Isopoden , Cumaceen und Stomatopoden von Dr. H. J. Hansen. d. Phyllopoden und Cirripeden von demselben. e. Ostracoden von demselben. f. Amphipoden von Dr. Dahl. g. Copepoden von demselben. a. Botatorlen von Dr. L. Plate. 1). Alciopiden und Tomopteriden von Dr. ('. Apetein. e. Pelagiscfae PoKchaeten mit Ausschluss der Obigen von Dr. Apetein und J. Reibisch. d. Sagitten von Prof. Dr. K. Brandt. e. Turbellarienvon Prof.Dr. A.Lang, Haplodiseen (Tnrbollaria ,.) von Dr. D. B b hmi g. Echinodermenlarven von Prof. Dr. J. W. Spengel. ;i. Ctenophoren von Prof. Dr. C. Chun. b. Siphonophoren von demselben. c. C'raspedote Medusen von Dr. O. Maas. d. Akalephen Dr. E. Van hofft V'. e. Autbozoeu von Prof. Dr. E. van Beueden. a. Tintinnen von Prof. Dr. Brandt und Dr. II. Biedermann. li. Bolo triebe und peritriche Infusorien, Aoineten von Dr. Rhu ml) 1 e r. c. Foraminif rt-n von demselben. d. Thalasaicollen, koloniebildende Badiolarien von Pro*. Dr. B r ;i n dt. e. Spumellarien von demselben. f. Akantharien von demselben. g. Mnuopylarien von demselben, h, Tripylarien von Dr. Borgen. i. Taxopoden und neue Protozoen- Ab theilungen von [Prof. Dr. Brandt. . a. Peridineen von Dr. F. Schutt. b. Dictj och) en i n Dr. Bor g Brt. c. Pyrooysteen von Prof. Dr. Brandt. d. Bacillariaiei ii von Dr. Sphütt. e. llalospbacrecn von demselben. f. Schizophyceeti von Prof. Dr. X. Wille und Dr. Schutt. ts. Sohizomyceten von Prof. Dr. B. Fischer. CyBten, Eier und Larven von Dr. Lohmann. Uebersicht und Resultate der quantitativen Untersuchungen, redigiit von Prof. Dr. Mensen. Oceanographie des atlantischen Oceans unter Berücksichtigung obiger Resultate von Prof. Dr. Krümmel unter Mitwirkung von Prof. Dr. Hunseu. Gesammt-Register zum ganzen Werk. *) Die unterstricheneu Theile sind bis jetzt (März 1894) erschienen. Die craspedoten der Plankton- 1011. Von Dr. Otto Maas. Mit 6 Tafeln, 2 Karten und 3 Figuren im Text. KIEL UND LEIPZIG. VERLAG VON LIPSIUS & TISCH ER. 1893. •".'u"u"u"u'u*U U U U UiOtXJrXJ U U U U U U U j"u"u'u"u'.". Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung. Bd. II. K. c. Die craspedoteu Medusen. Von Dr. Otto Maas. Mit 6 Tafeln, 2 Karten und 3 Figuren im Text. -?-— • H=sN=H— ^ Kiel und Leipzig, Verlag von Lipsius & Tischer. 1893. Einleitung'. Die craspedoten Medusen werden von allen Beobachtern, die sich mit der marinen Fauna beschäftigt haben, mit Recht als ein wichtiger ßestandtheil der im Meer »treibenden« Organismen- Masse angesehen. Sie sind aus allen Oceanen sowohl von den Küsten, als auch von der hohen See beschrieben worden, und es Hess sich von vornherein erwarten, dass eine Expedition, die mit so vortrefflichen Hilfsmitteln ausgerüstet war, wie die Plankton-Expedition, ein grosses Material aus dieser Thierklasse erbeuten würde. In der That haben die Netze des National fast bei jedem Fange craspedote Medusen zu Tage gefördert, und wenn auch ihre Menge in jedem einzelnen Fall sehr zurücktritt gegenüber der der kleinen und kleinsten Organismen des Planktons, und auch ihre Specieszahl mit den letztern verglichen, eine nur geringe ist, so ist das Material dennoch an und für sich betrachtet, quantitativ und qualitativ interessant genug. Erstens ist eine so stattliche Zahl von Medusen enthaltenden Fängen aus nahe aneinanderliegenden Stationen eines so grossen Meeresabschnittes bisher noch nicht gemacht worden und dieser Umstand berechtigt in ganz besonderem Maasse zu Schlüssen über die räumliche Verbreitung. Zweitens sind unter den vorkommenden Species nicht wenige, die specielles morphologisches Interesse bieten, manche weniger bekannte, manche vollständig neue Formen, die interessante Beziehungen zwischen einzelnen Familien aufdecken ; und selbst schon unter den bekannten und schon genügend beschriebenen Arten sind viele dadurch wichtig, dass sie durch die Häufigkeit ihres Vorkommens und durch ihre gleichzeitig gefundenen Entwicklungsstadien, die oft schwierige systematische Abgrenzung erleichtern und es uns so ermöglichen, einige strittige Punkte in der Systematik aufzuklären. Die Untersuchung wurde zum grössten Theil in dem zoologischen Institut der Uni- versität Berlin ausgeführt, im Frühjahr 1890 begonnen, längere Zeit durch das vergleichende Studium lebenden Materials in der zoologischen Station zu Neapel unterbrochen und in ihrem wesentlichen Theil im Herbst 1892 in Berlin zum Abschluss gebracht. Für die Benutzung der reichen Hilfsmittel dieses so vortrefflich eingerichteten Instituts ist es mir eine angenehme Pflicht, seinem Leiter Herrn Geheim-Rath Professor F. E. Schulze auch an dieser Stelle meinen ergebensten Dank auszusprechen, ebenso wie für die Theilnahme, die er dem Verlauf meiner Untersuchungen entgegenbrachte. 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. O. Maas, Craspedote Medusen. Material und Methoden. Da es sich hier um ein von Andern erbeutetes Material handelt, so kann ich über die Konservirung nur aussagen, in welcher Weise ich die verschiedenen Härtungsflüssigkeiten be- währt fand. Die Fänge befanden sich in einem sehr ungleichen Zustande; manche Stücke waren so schön in äusserer Form und innerer Struktur erhalten, wie die Musterpräparate der Neapler Station, andere waren fast unkenntlich und unbrauchbar ; manchmal war die äussere Gestalt genau wie im Leben geblieben, aber die histologischen Details fast gänzlich zerstört; in anderen Fällen gaben die letzteren die prachtvollsten mikroskopischen Bilder, während der Habitus unkenntlich geworden war. — Als dasjenige Mittel, das sich am besten bewährte, sowohl für das makroskopische wie für das mikroskopische Bild, kann ich, auch nach eigenen Experimenten an lebendem Material, die Flemming'sche Chrom-Osmium-Essigsäure bezeichnen. Osmium allein giebt wohl gute Zellbilder, doch schrumpft namentlich bei grösseren Thieren die Form sehr leicht ein. Chromsäure allein erhält die äussere Form meist recht gut, selbst bei grossen Exemplaren ; dagegen sind die Stücke zur histologischen Untersuchung, zum Schneiden in Paraffin wenig brauchbar. Sublimat hat sich weder nach der einen noch nach der andern Seite hin als empfehlenswerth erwiesen, ebensowenig Picrinsäure. Durch die Härtungsmittel werden die Gewebe resp. Organe in den meisten Fällen derart fixirt, dass sie sich von der blassen Gallerte gut abheben, und dass sich schon bei der Betrachtung in Alkohol das meiste zur Bestimmung Wichtige für Lupe und Mikroskop erkennen lässt. (Die nach F. E. Schulze 's Angaben konstruirte binokulare Lupe hat mir dabei gute Dienste geleistet.) In anderen Fällen bedurfte ich besonderer Aufhellungsmittel, indem ich die Thiere in schwächeren Alkohol, Wasser und Glycerin oder in stärkeren Alkohol und Nelkenöl über- führte und in diesen Flüssigkeiten untersuchte. Oft, namentlich zur Kontrole musste auch Durchfärbung eintreten (meist mit Boraxcarmin), um die Gewebe klar erkennen zu können und die systematische Bestimmung auszuführen. — Kleine und namentlich flache Formen lassen sich am bequemsten in Kanada-Balsam unter dem Deckglas untersuchen, und ich habe eine grössere Anzahl solcher Belegpräparate verfertigt. Auch von grösseren, selbst von ganz grossen Formen lassen sich wenigstens Sektoren des Schirmrandes auf diese Weise montiren und be- trachten. Zur Darstellung histologischer Einzelheiten genügte meist Zerzupfung mit Nadeln, nachdem das Präparat vorher in Wasser und Glycerin gebracht worden war. Der nach- trägliche Zusatz von schwacher Essigsäure und der Gebrauch des Pinsels leisten dabei oft gute Dienste. Manche morphologisch wichtige Punkte, z. B. der Verlauf des peripheren Kanal- systems lassen sich namentlich bei den komplicirteren Formen z. B. Narcomedusen nur durch Zerlegung in Schnittserien feststellen. Zur Einbettung wurde Paraffin benutzt; bezüg- lich der dabei angewandten Technik habe ich nichts weiter zu bemerken, als dass bei der leicht eintretenden Schninipfung des gallertigen Gewebes besonders grosse Vorsicht und all- mählicher Uebergang von einer Flüssigkeit zur andern geboten ist. Der Uebersichtlichkeit halber habe ich meine Ausarbeitung in zwei Theile getheilt, in einen rein zoologischen und in einen faunistisch-statistischen. — In dem ersteren Abschnitt werde Anordnung des Stoffes. ich das Material nach Gruppen des Sj'stems geordnet durchnehmen ; dabei werde ich gewöhn- lich bei jeder einzelnen Gruppe die bis jetzt vorhandenen Arten und ihre Systematik zu kritisiren haben1), sodann die von der Plankton -Expedition gefundenen, hierher gehörigen Formen aufzählen, weniger bekannte und besonders ganz neue Arten speciell beschreiben und endlich am Schluss einer jeden Gruppe dasjenige Neue bringen, was sich auf Grund des vor- handenen Materials zur Systematik und Morphologie beitragen lässt. In dem zweiten Abschnitt meiner Arbeit werde ich Tabellen, die über die räumliche Verbreitung der einzelnen Arten Auskunft geben, ferner Zusammenstellungen über das quantitative Vorkommen bringen, dabei aber nur die aus den Tabellen direkt folgenden Schlüsse ziehen und weiter ausgreifende Folgerungen dem allgemeinen Theil des Planktonwerkes überlassen. Bezüglich der Grundzüge des Systems der craspedoten Medusen folge ich der bis jetzt bestehenden Eintheilung; nur habe ich aus praktischen Gründen einige Abweichungen in der Reihenfolge machen müssen. — ■ Man unterscheidet unter den Craspedoten bekanntlich zwei Hauptgruppen, die von Polypenstöcken stammenden Formen, die Leptolinne und die Formen mit direkter Entwicklung durch Planulae und Actinulae, die Trachylinae. Die ersteren werden ge- wöhnlich als die den gebräuchlichsten Vorstellungen am nächsten stehenden in Lehrbüchern etc. zuerst vorgenommen ; an unserem Material haben sie aber einen nur untergeordneten Antheil ; denn wie es bei der Art der Fänge zu erwarten war, die fast durchweg auf hoher See gemacht worden waren, wo die Existenzbedingungen für Polypenstöcke meist fehlen, bilden die von solchen stammenden Medusen nur einen geringen Theil des vorliegenden Materials gegenüber den Formen mit direkter Entwicklung, den Trachylinen "). Ich habe also die Polypo-Medusen i. e. S., also Antho- und Leptomedusen, am Schluss behandelt, und ihnen als Anhang die Aufzählung der wenigen gefundenen Polypenstöcke bei- gefügt, letzteres um so mehr, als für dieselben bei dem heutigen Stand unserer Kenntnisse ein definitives System, das sowohl Medusen- wie Polypenstöcke zusammen berücksichtigt, noch nicht aufgestellt werden kann. Die Trachylinen dagegen, also Trachy- und Narcomedusen stellen einer systematischen Eintheilung nicht diese Schwierigkeiten entgegen ; sie sind Zeit ihres Lebens treibende Formen, Planktonthiere par excellence und sie bilden die Hauptmasse des Unter- suchungsmaterials. Ferner war es mir nicht möglich, immer gleich werth ige Gruppen des Systems bei der Besprechung abzuhandeln, da ich das eine Mal z. B. bei den Traclrymedusen der be- stehenden Eintheilung in Familien folgen, das andere Mal letztere nicht anerkennen konnte, oder weil z. B. bei den Narcomedusen mir der Mangel an Material auf eine "solche Specificirung nicht einzugehen ermöglichte. Ich habe daher manchmal in Untergruppen und manchmal in Familien eintheilen und die Disposition des Materials folgendermassen vornehmen müssen. ') Es geschieht das an der Hand des hierüber vorliegenden zusammenfassenden letzten Hauptwerks, der Monographie der Medusen von Ernst Haeckel, die ich aber der Häufigkeit des Citirens halber im Text nur als einfache Nummer (16) anführen werde. ") Vgl. hierüber meine vorläufige Mittheiluug Natural Science, p. 92. London 1893. 0. Maas, Craspedote Medusen. K. C. <; O. Maas, Craspedote Medusen. I. Trachom edusen. II, 4. Narcomedusae. 1 . Traehynemidae. III. 5. Leptomedusae. 2. Aglauridae. IV. 6. Anthoraedusae und 3. Geryonidae. 7. Anhang Polypen. Um trotzdem dem Leser einen Ueberblick über die ganze Systematik zu geben, auch in Gruppen, die im Expeditionsmaterial gar nicht vorkommen, oder die wesentlicher Abänderungen in ihrer Begrenzung bedürfen, sollen hier (auf Wunsch des Herausgebers) die Grundzüge der Haeckel'schen Systematik — nur in veränderter Stellung der Hochsee- und Küstenformen — nebst einigen Zusätzen und der in einer Ordnung angegebenen Modifi- kation V a n h ö f f e n ' s zum Abdruck gelangen. Medusae craspedotae. Trachylinae. 4 Radialkanäle. III. Ordnung. Trachomedusae. Craspedoten mit Hörkölb- chen (mitEntodermotolithen) und mit Kanalgonaden. Magen lang, schlauchförmig, stets ohne Magenstiel. Magen kurz, glockenförmig, stets am Ende eines Magenstieles. Hörkölb- chen meist frei; 4 Gonaden, meist bläschenförmig. 8 Radialkanäle. Hörkölb- chen meist eingeschlossen. 8 Gonaden, meist sackförmig. a. Gewöhnliche Tentakel. ß. Tentakel zu Saugnäpfen umgebildet. 8 Radialkanäle. Hörkölb- chen frei. 2 — 4 — 8 Gonaden, schlauchförmig. 4 — 6 Radialkanäle. Hör- kölbchen eingeschlossen. Gonaden blattförmig. Petasidae. Traehynemidae. Pectyllidae. Aglauridae. Geryonidae. IV. Ordnung. Narcomedusae. Craspedoten mit Hörkölb- chen (mitEntodermotolithen) und mit Gastralgonaden. Hörkölbchen an der Basis mit Hörspangen. Hörkölbchen an der Basis ohne Hörspangen. Magentaschen breit, in den Radien der Tentakeln. Ring- kanal mit kurzen, doppelten Peronialkanälen. Magentaschen verschwunden, Ringkanal in einen Kranz von Lappenkanälen zerfallen. Magentaschen breit, mit den Tentakeln alternirend. Ring- kanal mit langen doppelten Peronialkanälen. Magentaschen bald pernemal, bald internemal, bald fehlend. Ringkanal und Peronial- kanäle fehlend. Cunanthidae. Peganthidae. Aeginidae. Solmaridae. Systematik. Leptolinae. IT. Ordnung. Leptomedusae. Craspedoten, theils mit, theils ohne Hörorgane (letztere ve- lare Randbläschen mit Ec- todermotolithen). Kanalgonaden. Keine Randbläschen. Ocellen an der Tentakelbasis meist vorhanden. Velare Randbläschen vor- handen. Ocellen meist fehlend. 4 oder 8 Radiärkanäle, ein- fach, unverästelt. Radialkanäle 4 oder 6, ge- fiedert, gabelspaltig oder verästelt. 1 Radialkanäle stets 4, ein- fach, unverästelt. Radialkanäle zahlreich, mindestens 8, oft über 100. I Ferner Leptomedusen mit offenen Hörgruben Thaumantiadae. Cannotidae. Eucopidae. Aequoridae. Lafoeidae. I. Ordnung. Anthomedusae. (Haeckel , Va n hö f f en.) Craspedoten mit Gastral- gonaden. Gonaden ungetrennt als zu- sammenhängender Mantel den Magen umfassend (Co do n ida). Vier oder vier Paar inter- radiale Gonaden im Ecto- derm des Magens (Oc e an ida). Tentakel solide, von Ento- dermzellen fast völlig an- gefüllt. P y c n o m e r i n t h i a. Dendroclavidae. Podocorynidae. Thamnostomidae. ß. Tentakel einfach, in Büsche' geordnet : Bougainvilleidae. y. Mit zusammengesetzten, gefiederten oder verästelten Tentakeln : Pteronemidae. Dendronemidae. Bezüglich des Literatur- Verzeichnisses habe ich zu bemerken, dass dasselbe natürlich keineswegs eine erschöpfende Liste der Veröffentlichungen über craspedote Medusen sein soll ; vielmehr sind in demselben nur diejenigen Werke angeführt, welche im Text citirt, oder von direkter Wirkung auf ihn gewesen sind. — Die Mehrzahl der Nummern des Literatur-Verzeich- 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. Stark contractile hohle Tentakel (C o e 1 o m e r i n t h i a). Sy ncorynidae (Sarsiadae). Pennariidae. Corymorphidae. Amphinemidae. Tiaridae. a. Mit einfachen, einzeln stehenden Tentakeln : 0. Maas, Craspedote Medusen. nisses sind systematische Werke; doch befinden sich darunter auch noch einige morphologische und entwicklungsgeschichtliche, die für die Systematik von Bedeutung sind. Bei Thieren, deren Organismus noch ein so wenig differenzirter ist, wie der der Medusen, kann die Systematik auch bei den engsten Abgrenzungen nicht wie z. B. in der Entomologie von Aeusserlichkeiten, äusseren Anhängen, Hautgebilden ausgehen, sondern berücksichtigt stets die Organe, den ganzen Bau ; deshalb kommen bei den Medusen Systematik und Morphologie ein- ander nahe und mit der Stellung einer Meduse im System ist auch zugleich ihr Bau charakterisirt. Ich habe mir ferner Mühe gegeben, den Inhalt des Species-Begriffs, wo es mir das Material erlaubte, durch Berücksichtigung der Ontogenie zu erweitern, und habe bei manchen nahe verwandten Arten nicht nur die erwachsenen Zustände, sondern auch die Larvenstadien zur Unterscheidung heran zu ziehen versucht. Wie weit mir dies und die Vereinigung des systematischen und morphologischen Standpunktes geglückt ist, muss ich der Nachsicht meiner Pachgenossen zu beurtheilen überlassen. 4P I. Zoologischer Theil. Unter-Klasse Medusae craspedotae. Gegenbaur 1856; im Sinne der Cryptocarpae, Eschscholtz 1829. Medusen mit Velum, mit ectodermalen Geschlechtsorganen, ohne Fila- mente im Gastro canalsystem, theils mit direkter Entwicklung, theils mit Generationswechsel, (im Gegensatz zur Unterklasse der : Acraspedae, die entodermale Gonaden, ferner Filamente im Gastralsystem besitzen und kein Velum aufweisen.) A. Tracliyliliae Haeckel. Hochseemedusen. Craspedote Medusen mit direkter Entwicklung. Sinnesorgane mit ento dermaler Axe. I. Ordnung: Trachomedusae Haeckel. Craspedote, nicht von Hydroidpolypen aufgeammte Medusen, mit freien oder eingeschlossenen Sinnesorganen, Gonaden im Verlauf der Radiär- kanäle, Schirm ganzrandig, nicht in Lappen zerfallend. Vgl. Haeckel (16, p. 234 ff.). l. Familie: Trachynemidae Ggbr. s. e. Haeckel. Tafel I, Fig. 1—11. Trachym edusen mit 8 Radiärk analen , in deren Verlauf die 8 Gonaden liegen, ohne Magenstiel, Tentakel gleichartig oder differencirt , Hörkölb- chen meist eingeschlossen. Die Familie der Trachynemidae wurde zwar schon 1856 von Gegen b au r gegründet, doch hat der Begriff mehrfach im Laufe der Zeit gewechselt und erst Haeckel hat ihr später (16) durch Einbeziehung einer Anzahl von Formen, die Gegenbaur zu den Eucopiden rechnete, durch Beschreibung einiger neuen Arten und hauptsächlich durch Ausscheidung der Aglauriden von den echten Trachynemiden, diejenige Begrenzung gegeben, die sie durch oben- stehende Diagnose erhalten. Lässt sich auch nicht leugnen, dass die letzteren, Aglauriden und Trachynemiden, unter einander in viel engerer Verwandtschaft stehen, als z. B. zu den Geryoniden (frühere Forscher, A. Agassiz, Hertwig, kannten nur eine Familie, zu der sowohl Aglantha wie Trachynema, llhapitlunana wie Aglaura gehörten), so sind doch die von Haeckel angeführten Merkmale der Aglauriden wichtig genug, um eine Trennung dieser 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. 2 ]0 0. Maas, Craspedote Medusen. von den Trachynemiden zu begründen. Daran ändert auch die Thatsache nichts, dass es verbindende Formen giebt (die zum ersten Male von der Plankton-Expedition gefunden worden sind), und zwar in Theilen des Atlantic, wo, wie auch Hae ekel hervorhebt, bisher eigenthüm- licher Weise noch keine Trachynemiden angetroffen worden waren. Ich werde diese Formen noch unter den anderen Trachynemiden genau beschreiben und erst dann die nicht parallele Stellung der beiden Familien innerhalb der Ordnung zu diskutiren in der Lage sein. Wenn wir von den ganz abweichenden Formen der Pectylliden absehen, die Hae ekel mehr aus praktischen Gründen bei den Trachynemiden abhandelt, und denen, wie er selbst sagt, die Stellung einer besonderen Familie zukommt, so ist die allgemeine Charakteristik der Trachyneniiden von Hae ekel sehr schön und scharf gegeben (16, p. 255 *). Besonders werthvoll sind auch eine Anzahl sehr zutreffender Bemerkungen über mehr äusserliche Dinge, Form, Habitus, Aussehen nach Konservirung, das fetzenartige Ablösen der Subumbrellar- muskulatur u. s. w., und eine Angehörige der Familie ist nach Haeckel's Beschreibung sofort und zweifellos als solche zu erkennen. Weniger gut sind aber seine Eintheilungsprincipien innerhalb der Familie anzuwenden, nämlich die Zahl der Hörbläschen, und in Kombination damit die Anzahl der Tentakeln, beides Dinge, die sich im Lauf der Ontogenie bei vielen Formen vermehren, sodass von den durch diese Kombinationsmethode geschaffenen Möglich- keiten (= Species) öfters die eine nur Jugendstadium einer andern ist, wie Haeckel selbst mehrmals hervorhebt. Von den darauf gegründeten 11 Arten halten in der That viele eine Kritik nicht aus und wir müssen daher, ehe wir an eine Aufzählung und Bestimmung neuen Materials gehen, die vorhandenen Arten an der Hand des Haeckel' sehen Buches besprechen. Beim Genus Trachynema s. Hckl., das sich durch die Anwesenheit von nur vier Hörbläschen charakterisirt, bleibt nur die von Q u o y und Gaymard 1817 aufgestellte Dianaea funeraria (Tr. funer ariuin) bestehen, die Haeckel auch in Gegenbau r's Sminthea leptogaster mit Recht wieder erkannt hat und die durch »ansehnliche Grösse und Färbung« schon äusserlich leicht kenntlich ist. Auch in den Expeditionsfängen findet sie sich einige Male. Die übrigen 3 Haeckel'schen Trachynema- Arten (16, p. 260) sind aber sämmtlich Larven. Von Trachynema ciliatum, die nach Gegenbaur aufgestellt ist, behauptet das Haeckel selbst, doch gehört sie nicht, wie er meint, zu Rhopalonema velatum oder Marmanema umbilicatum, sondern sie ist, wie die gleichmässige Form und die Anzahl der Tentakel zeigen, und wie auch Metschni- koff durch Züchtung nachgewiesen hat (26, p. 99), überhaupt keine Trachynemide, sondern ein Jugendstadium von Aglaura hemistoma. — Sminthea eury gaster Ggbr. (Haeckel's Tr. eury gaster) ist durch die ausgesprochen distale Lage der Gonaden ausgezeichnet und gut charakterisirt. Dennoch ist sie nach Haeckel's eigener Andeutung nur ein Entwicklungsstadium der Marmanema mammaeforme Hckl. 's mit 8 Hörbläschen und ebenfalls distalen Gonaden; da Gegenbaur der ältere Autor, ausserdem mammaeforme nicht »bezeichnender« wie eurygaster ist (in der That kommen *) Zu untersuchen bleiben allerdings noch manche Fragen, so die Addition der zweiten 4 Eadiärkanäle, der Gonadenbau, die 8 -\- 8 Tentakel bei Rhopalonema polydaetylum und die sogen. Stummel, die vielleicht nur junge Tentakel sind. Trachylinae. Familie Trachyneinidae. Bisherige Eintheilung. 11 diese Epitheta beide fast sämmtlichen Angehörigen der Familie zu), so muss ich den altern Namen beibehalten, allerdings mit dem Gattungsnamen Trachynema, dessen Berechtigung gegenüber einem Einwand Metschnikoff s (26. p. 245) zu Gunsten der alten Bezeichnung Sminthea ich später erörtern werde. Letzterer spricht auch die Ansicht aus, dass bei diesen Formen die Tentakel so lang, wie bei allen andern sind, während von H a e c k e 1 behauptet wird, dass sie konstante Stummel (nicht die gewaltsam abgebrochenen, solche Stummel vortäuschenden Tentakel) besitzen. Nach meinen Erfahrungen dürfte sich der "Widerspruch in der Weise lösen, dass die ersten Entwicklungsstadien der langen keulenförmigen und so leicht zerbrechlichen Tentakel nach dem Hervorwachsen aus dem Ringkanal solche Stummel sind, dass es also nicht nur künstliche, sondern wie auch H a e c k e 1 angiebt, natürliche Stumpfe giebt, allerdings nur in einem bestimmten Entwicklungsstadium. Die noch verbleibende Trachynema-Art, Haeckel's Tr. octonarium ist nach allen Anzeichen die Larve vor Marmanema tympanum ; das Vorhandensein von Gonaden beweist nichts dagegen ; im Gegentheil spricht deren Kugelform nur noch mehr dafür, indem sich bei allen Tracbynemiden die Geschlechtsorgane zuerst als solche rund- liche Bläschen zeigen, die erst später längs der Badiärkanäle weiter wachsen. Im Uebrigen scheint auch Marmanema tympanum noch keine erwachsene Form zu sein, sondern zu umbilicabum oder Rhopalonema velatum zu gehören. Die jetzt folgenden Hae ekel' sehen Formen unterscheiden sich durch ein von ihm selbst nicht genügend gewürdigtes Merkmal, nämlich nicht durch die Anzahl, sondern durch die Differenzirung der Tentakel. Die zwischen den 8 percanalen liegenden 8 intercanalen Tentakel sind kleiner und sowohl durch Struktur wie Funktion verschieden (vgl. Hertwig, 18, p. 47 und Haeckel, 16, p. 257). Dadurch stehen diese Formen der Rhopalonema velatum viel näher als letztere und sie selbst zu anderen Trachynemiden- Arten. Marmanema clavigerum, die von Haeckel neu- beschrieben und abgebildet ist, unterscheidet sich hauptsächlich durch die ganz proximale Lage der Gonaden von allen andern und ist eine gute und leicht erkennbare Art. Dagegen scheint M. umbilicatum, die nur nach Leuckardt's Calyptra umbilicata 1856 von Haeckel angeführt wird, von der im gleichen Jahr von Gegenbaur als Rhopalonema velatum aufgestellten, nicht wesentlich verschieden zu sein. Der einzige Unterschied ist der sehr lange Magen der Leuckardt' sehen Form (wenn dies nicht Kontraktionsdifferenz ist), denn die Achtzahl der Hörbläschen ist weniger ausschlaggebend, da auch Rh. velatum dieses Stadium durchmacht. Ja die Gebrüder Hertwig sagen: »Die Anzahl 8, welche mit Konstanz bei allen erwachsenen Rhopalonema beobachtet wird , scheint nicht weiter überschritten zu werden« (18, p. 44). Gegenbaur hat aber 16 Hörbläschen abgebildet und sagt sogar, dass es manchmal noch mehr sind, indem zwischen je zwei Tentakel nicht nur eines, sondern öfters zwei Hörbläschen zu liegen kommen. Ich habe eine solche unregelmässige Vermehrung ebenfalls oft, sowohl bei Neapeler wie bei Plankton-Material gesehen, andererseits aber auch eine Form gefunden, die stets nur 8 Hörbläschen zeigte, deren jedes direkt dem Sekundärtentakel anlag (Taf. I, Fig. 6), nicht wie Rhopalonema velatum zwischen diesem; also eine Form, wie sie die Brüder Hertwig beschreiben. Lieber die Unterscheidung dieser velatum ähnlichen Form von umbilicatum werde ich bei der Aufeählung der einzelnen Species sprechen. 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. 12 0. Maas, Craspedote Medusen. Haeckel's neue Rhopalonema coeruleum ist wegen ihrer 16 gleichen Tentakel wohl eine besondere Form, doch möchte ich sie, wie es Haeckel ursprünglich gethan (siehe 16 im Atlas, Taf. XVII), als Trachynema coeruleum bezeichnen. Auch Rh. polydactylum, die ebenfalls eine neue und von Haeckel gut charakterisirte Art ist, möchte ich nicht in diesem Genus belassen, da die 8 intercanalen Tentakel mit den 8 primären gleichartig sind und erst die dazwischen liegenden 16 adradialen sich anders verhalten, während doch aller Homologie nach die inter- radialen verschieden sein müssten. Vielmehr scheint mir diese Form mit zwei neuen von der Plankton-Expedition gefundenen Formen in eine neue Gattung zu gehören, wie ich unten bei Beschreibung dieser letzteren begründen werde. Meine Gattungen der Trachynemiden sind zum Theil neu, und auch die alten decken sich nicht stets mit dem bisherigen Begriff. — Ich hätte also vor der Aufzählung der von der Plankton-Expedition erbeuteten Species meine von Haeckel etwas abweichenden Eintheilungs- principien darzulegen. Da ich aber zu denselben durch die Kenntniss einer Anzahl von Arten gelangt bin, so ziehe ich es vor, diese Formen erst genau zu beschreiben, dabei die Eintheilungs- principien nur im Umriss anzuführen und dann in ausführlicher Begründung auf das System zurückzukommen . Gattung: Trachynema s. e. Tentakel alle gleichartig, in der einfachen oder doppelten Zahl der Radiärkanäle (8 — 16) vorhanden. Trachynema funerarium Haeckel. Dionaea funeraria Quoy und Gaymard. Durch Grösse ausgezeichnet, 16 Tentakel, Gonaden distal; auf einem grössern Stadium (10 mm), wo Rhopalonema velatum z. B. schon geschlechtsreif ist, ist noch keine Spur von Gonaden zu sehen. — Hörbläschen 4. — Grösse des ausgewachsenen Thiers über 30 mm. Fundort der Plankton-Expedition A. 4 c, A. 6. Trachynema eurygaster Haeckel. Sminthea eurygaster Ggbr. Marmanema mammaeforme Haeckel. 8 Tentakel am Ende der Kadiärkanäle, keine intercanalen, Hörbläschen zuerst 4, dann 8 mit den Tentakeln alternirend. Gonaden ganz distal, den Ringkanal berührend, zuerst als kugelige Bläschen, dann nach oben etwas spitzer auswachsend, aber nie ins mittlere Drittel gelangend. Schirmgallerte oben knopfförmig verdickt, sonst Form halbkugelig gewölbt. Höhe 2, Durchmesser 3 — 4 mm. Fundort der Expedition nur einmal: S. 18a (auch im Mittelmeer laut Metschni- koff selten). Trachynema longiventris n. sp. Tafel I, Fig. 7. 8 Tentakel, Hörbläschen 4?, Magen durch ausserordentliche Länge ausgezeichnet. Wenn derselbe auch je nach der Kontraktion sehr verschiedene Form und Grösse annehmen kann, Familie Trachynemidae. Gattungen Trachynema, Rhopalonema. 13 (vgl. Rhopalonema velatum und Tafel I, Fig. 9 a — d), so ist doch bei dieser Form der Längen- unterschied so gewaltig, dass er der Meduse einen ganz anderen Habitus verleiht. Trotz Kontraktion (diese ist aus der Form ersichtlich) ist der Magen nämlich 2l/i mal so lang als die Schirmhöhe (fast 20 mm) und ragt dadurch weit aus der flachen Glocke heraus. Im Leben niuss dieses Verhältniss noch viel auffallender sein. Gonaden waren bei dem betreffenden, leider einzigen Exemplar erst im Beginn der Entwicklung, als schlanke Bläschen vom distalen ins mittlere Drittel der Radiärkanäle reichend. Schirmdurchmesser 7—8 mm. Fundort: O. 16. Gattung: Rhopalonema s. e. Tentakel d i f f e r e n z i r t , nicht gleichartig, die 8 percanalen keulenartig, proximal dick, im Mitteltheil schlank, am Ende angeschwollen, die 8 intercanalen kurz, schlank, eigen- artig. (Tafel I, Fig. 5 und 6, It. und II t.) Untergattung : Marmanema. Hörbläschen 8, dicht neben den Cirrententakeln stehend. Marmanema clavigerum Hckl. Durch die ganz proximale Lage der Gonaden ausgezeichnet (dieselben »umfassen als 8 strahliger Stern die Magenbasis«), Form ziemlich flach gewölbt, mit dem gewöhnlichen Scheitelaufsatz. Schirmbreite 6 mm, Höhe 2 — 3 mm. Fundort der Expedition: S. 6a, S. 9a, S. 19b, S. 20a. Marmanema velatoides n. sp. Tafel I, Fig. 6. 16 Tentakel, 8 Hörbläschen neben den Sekundärtentakeln, Gonaden in der Mitte der Radiärkanäle als lange Spindeln. - - Magen von gewöhnlicher Grösse, zusammengezogen kaum i/i so lang als die Schirmhöhe. - - Form halbkugelig gewölbt mit Scheitelaufsatz. Schirmbreite 8 — 10 mm, Höhe 5 — 6 mm. Fundort: S. 7, S. 1 — S. 9 a incl., S. 21? Die betreffende Form unterscheidet sich von Rhopalonema velatum nur durch die Zahl und Lage der Hörbläschen und steht also im System wie M. umbilicatum, von der sie durch die Form und Kürze des Magens, der bei letzterer als so ausserordentlich lang beschrieben wird, ver- schieden ist. -- Möglicherweise bilden Marmanema umbilicatum, velatoides und Rh. velatum doch nur eine Art ; macht man aber aus M. umbilicatum eine selbstständige Art, so hat man auch M. velatoides als selbstständig aufzufassen. (Trachyn. oct. und M. tymjpanum Hckl. sind dagegen auf jeden Fall J u g e n d Stadien, die hierher gehören.) Untergattung: Rhopalonema s. str. Hörbläschen 16 oder mehr, zwischen den Keulen und Cirrententakeln stehend. 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. 14 0. M a a s , Craspedote Medusen. Rhopalonema velatum Ggbr. Hörbläschen s. o. (Fig. 5 o) — Ihre Vermehrung, wenn über 16 nicht so regelmässig. — Gonaden eiförmige Säcke im mittleren Drittel der Badiärkanäle, Form halbkugelig gewölbt mit Gallertaufsatz. Die bekannte von Gegenbaur genau beschriebene und später stets wieder gefundene häufige Form des Mittelmeeres. Auch von der Plankton-Expedition wurde die Art auf grosse Strecken hin mit erstaunlicher Gleichmässigkeit erbeutet. Fundorte: A. 10b, A. 15b, A. 16a, 16b, 17a, 17b, 18a, b, 19a, 19b, 20a, b, 21a, b, 22 a, b, also täglich, Morgens und Abends und zwar im Planktonnetz fast ebenso wie im Vertikalnetz. Ferner: 0. 13, 0. 18, 0. 19, O. 20, O. 28, 29, 30, also hauptsächlich Sargasso-See und ferner Nor dl. Aequatorialstrom. Durch dieses reiche Material war es mir ermöglicht, einige Details der Organisation in ihren individuellen und ontogenetischen Schwankungen zu verfolgen. Namentlich die Form des Magens, die man leicht als systematisches Merkmal zu verwenden geneigt wäre, zeigt ausser- ordentlich grosse Verschiedenheiten. Besonders häufig tritt an konservirten Exemplaren die in Fig. 9 b u. c, abgebildete Form auf. Man erkennt dann wie auch im Leben drei Theile des Magens, einen Basaltheil, der mit achtkantiger Basis dem Grund der Schirmhöhle aufsitzt und sich an den Ecken in die Badiärkanäle auszieht, einen halsartigen Mitteltheil und einen Mund- theil mit vier deutlich erkennbaren, oft zurückgelegten Lippen. Manchmal ist die Kontraktion so stark, dass (Fig. 9 d) der Halstheil verschwindet und die krampfhaft zusammengezogenen 4 Mundlappen der Basis direkt aufsitzen, manchmal ist sie weniger stark (Fig. 9 b), so dass der Mund seine schlaffen, kräuselartigen Falten zeigt, die in unregelmässiger Zahl vorkommen, stets aber 4 Hauptfalten erkennen lassen. Seltener tritt im Leben oder nach dem Tode die in Fig. 9 a gezeichnete Stellung ein, wo der Magen einer Urne gleicht, dadurch dass Basal- und Halstheil durch in Verdauung befindliche Massen ganz aufgebaucht sind, und die Mundlappen sich darüber legen. Dies ist auch die Form, die Gegenbaur für Tr. euri/gaster abbildet, aber das ist kein Artabzeichen, sondern nur ein Zustand. Fig. 10 zeigt einen Magen, in dem Kontraktionszustand c von oben gesehen ; das betreffende Exemplar ist dadurch interessant, dass ein sehr grosser Kruster gerade in der Magenhöhle verschwindet und auch im Tod fest- gehalten worden ist. (Auf der Zeichnung nicht wiedergegeben.) Auch die Gonaden zeigen mannigfache Unterschiede, die aber nicht specifisch sind, sondern auf Unterschieden der Reife beruhen. In ihrem ersten Auftreten erscheinen sie als runde Bläschen genau in der Mitte der Radiärkanäle, später werden sie länglich bis spindelförmig und nehmen das ganze mittlere Drittel der Badiärkanäle ein, werden bauchig aufgetrieben, und wenn sie sich zu ent- leeren anfangen, faltig, während sie vorher pralle Säcke sind ; (im Gegensatz zu den faltigen Gonaden der Leptomedusen). Stets finden sie sich aber als Doppelblätter an beiden Seiten der Kanäle; wenn sie auch vollgefüllt diese bei oberflächlicher Betrachtung ganz zu bedecken scheinen, so lehrt doch stets der Querschnitt, dass das Ectoderm hier in der Mittellinie der Radiärkanäle keine Geschlechtsprodukte bildet (also anders als bei manchen Geryoniden). Muskeln finden sich an Familie Trachynemidae. Gattungen Rhopalonema, Homoeonema. 15 dieser Stelle ebensowenig. Im distalen Theil (Fig. 1 1 d) wölben sich die Gonaden etwas über den Ringkanal, den sie dann von oben gesehen bedecken, im proximalen ist dies nicht der Fall ; am Querschnitt sieht man, dass das Gonaden-Ectoderm hier distal eine Duplikatur bildet und der Radiärkanal, von gewöhnlichem Ectoderm bedeckt, darunter hingeht. Die jüngeren Exemplare haben eine im Verhältniss höher glockenartig gewölbte Form, zeigen den Apical-Aufsatz noch nicht so scharf abgeschnürt und haben ein im Vergleich zur ganzen Meduse ausserordentlich starkes Velum. Unter den Exemplaren beünden sich in den Fängen der Hinfahrt im August viele Jugend- formen; als das Schiff auf der Rückfahrt im Oktober dieselben Meerestheile passirte, fanden sich fast nur geschlechtsreife Individuen. Rhopalonema striatum n. sp. Tafel I, Fig. 3. Hörbläschen 16 oder mehr. Gonaden sehr dicke Spindeln vom mittlem bis in das proxi- male Drittel der Radiärkanäle reichend. — Diese Art unterscheidet sich von Rh. velatum 1. durch Kleinheit, indem sie in einer Grösse, wo letztere noch Larve ist, bereits geschlechtsreif erscheint, 2. durch die proximale Lage der Gonaden, und 3. auch von allen andern Formen durch die ausser- ordentlich flache Schirmwölbung. — Die Gallerte sämmtlicher Trachynemidenforinen legt sich bei der Konservirung in unregelmässige Falten, hier aber finden wir immer von oben gesehen, ausser der stets vorkommenden Ringfalte, die dem Aufhören der Muskulatur und dem Ansatz der Scheitelwölbung entspricht, noch zwei scharfe regelmässige Radiärfalten zwischen je zwei Radiärkanälen (Fig. 3 und 4 f.). Da bei allen andern Formen diese Falten unregel- mässig sind (Ha e ekel 16, Atlas, Figuren auf Tafel 17), hier aber immer in gleicherweise und in bestimmtem Abstand wiederkehren, so müssen sie auch im Leben vorgebildet sein. Schirmbreite 4 mm, Schirmhöhe 1 mm. Fundort: A IIa, IIb, 12, 16b, also vereinzelt. Gattung: Homoeonema n. g.1). Tentakel alle unter sich gleich, aber nicht in bestimmter, an die Zahl der Radiärkanäle gebundener Anzahl (8 oder 16) vorhanden, sondern zahlreich, 32 bis 64 und mehr (nach Ansehen und Zahl den Aglauriden-Tentakeln gleichend, alle also stumpfe Keulen). Homoeonema platygonon n. g. n. sp. Tafel I, Fig. 8. Habitus traehynemidenartig, trotz des vieltentakligen Schirmrandes, Form ziemlich gewölbt, krinolinenartig, mit deutlichem Apical-Aufsatz (ap) ; Gallerte in diesem und auch in der übrigen Glocke reichlich. — Schirmdurchmesser 3 — 4, Höhe 1 1/2 — 2 mm, Velum 1/i mm; Magen gleich dem der typischen Formen; Radiärkanäle 8, die sich durch breite, band- x) Homoeonema habe ich das Genus wegen der gleichartigen Beschaffenheit der Tentakel genannt (c"iu.oio^ vf}|J.a) und der platten Gonaden wegen den Speeiesnamen gegeben. 0. Maas, Craspedote Medusen. K. C. 16 0. Maas, Craspedote Medusen. förmige Gestalt auszeichnen; auch der Ringkanal sehr breit in seinem Verhältniss zur ganzen Glocke (etwa 4 — 5 mal breiter als bei anderen Trachynemiden). Die Gonaden sitzen als lanzett- förmige Blätter mit der breiten Seite nach dem Magen, mit der stumpfen Spitze nach dem Schirmrand gekehrt, im proximalen Drittel der Radiärkanäle und sind durch ihre blatt- artige Form (ähnlich denen der Geryoniden) auffällig, während ja sonst die Geschlechtsblätter der Trachynemiden Bläschen bilden. Der Schirmrand zeigt einen starken Nesselwulst und eine grosse Anzahl von Tentakeln. Dieselben sind alle gleich, auch die percanalen haben vor den 3 — 6 intercanalen nichts voraus, sondern sind wie diese, gleichmässig dick, an der Basis nicht angeschwollen, und mit einer Entodermaxe von einer Reihe von Chordalzellen versehen. Hörbläschen sind auch zu sehen, wahrscheinlich sind 4 vorhanden. Die Art ist in mehrfacher Beziehung lehrreich ; obgleich ihrem ganzen Habitus nach eine richtige Trachynemide, weist sie doch Charaktere auf, die an andere Familien erinnern ; so nähert sie sich durch den mit kleinen, gleichartigen Tentakeln besetzten Schirmrand den Aglauriden, durch die platten Kanäle aber und noch mehr durch die Form der Gonaden den Geryoniden. Homoeonema militare n. g. n. sp. Tafel I, Fig. 1. Habitus trachynemidenartig trotz abweichenden Schirmrandes und starker Gallerte. — Form in der Konservirung sehr eigenthümlich mützenartig, lässt einen senkrechten Theil, an der Velum Insertion beginnend, einen davon scharf abgesetzten gewölbten und überstehenden Theil, sowie einen Apicalaufsatz erkennen. Diese Form tritt bei allen Exemplaren auf und ist offenbar durch das Verhältniss des muskulösen Subumbrellar-Theils der Glocke zur Menge und Gestalt der Gallerte bedingt. Velum sehr stark, gewöhnlich nach innen geschlagen; G a 1 1 e r t entwicklung überall, nicht nur am Scheitel, reichlich. — Schirmdurchmesser 7 — 10 mm, Höhe 6 mm, Velum über 2 mm. Magen ein starker Schlauch von (kontrahirt) drittel bis halber Schirmhöhe ; mit 8 kantiger Basis, Mitteltheil und 4 lappigem Mund. 8 breite Radiärkanäle. — Gonaden als sehr stark gewölbte eiförmige Blasen am distalen Ende der Radiärkanäle beginnend und über deren Mitte reichend. — Schirmrand zeigt eine grosse Anzahl gleichartiger, kolbiger Tentakel. Hör- bläschen 4?; sehr gross, kugelig auf dünnem Stiel. Diese Art ist der vorigen in Bezug auf den eigenthümlichen Bau des Schirmrandes ähnlich ; der typische trachynemidenartige Bau ihrer Gonaden und die Form ihrer Kanäle unter- scheidet von dieser so sehr, dass H. militare eigentlich in eine andere Gattung gestellt werden sollte. Aus Uebersichtlichkeitsgründen habe ich sie vorläufig in gleichem Genus belassen und möchte auch Haeckels Rhopalonema polydactylum hierher rechnen. Die Polydactylie der H a e c k e 1' sehen Art scheint mir auf einen ähnlichen Schirmrand wie bei diesen zwei neuen Formen hinzuweisen, ein weiteres auffallendes Zeichen ist die hohe Wölbung der Glocke, der zu Liebe ich die H a e c k e 1 ' sehe Art, da der Begriff polydactylum schon theilweise im Homoeonema steckt, als elongatum bezeichnen möchte, wenn eine solche Aenderung erlaubt ist. Familie Trachynemidae. Gattungen Homoeonema, Pantacbogon. 17 Die vorliegende Form nenne ich der mützenartigen, straffen Gestalt und des wehrhaften Schirmrandes wegen militare. Fundort: nur einmal, aus grösserer Tiefe mit dein Vertikalnetz A. 2a (aus 800 m) auf- gezogen. Gattung: Pantachogon n. g. Gonaden nicht auf bestimmte T heile der Radiärkanäle lokalisirt, sondern als unregelmässige Bläschen in deren ganzem \rerlauf. Tentakel zahlreich und gleichartig. Pantachogon Haeckelii n. g. n. sp. Tafel I, Fig. 2. Habitus entfernt sich etwas vom trachynemidenartigen und erinnert durch Grösse und hohe Glockenform an die Aglauriden. Die Form ist nämlich nicht wie die der Trachynemiden sonst, breitglockig, sondern sehr hoch gewölbt, ungefähr wie ein Fingerhut. Die Gallerte ist auffallend dünn, ein Scheitelaufsatz ist nicht vorhanden, oben ist nur eine sanfte, kaum durch Gallerte markirte Wölbung. Schirmdurchmesser 6 — 10 mm, Glockenhöhe S — 12 mm, Velum 21/„ — 3 mm. Magen am Grund der Subumbrella sitzend, in der Form wie der aller Trachynemiden mit 8 kantiger Basis, mit Halstheil und vielfaltigem, in 4 Hauptlappen zerfallenden Mundtheil. 8 Radiärkanäle, sehr eng, Ringkanal etwas breiter (s. Fig. 2). Schirmrand zeigt Nesselwulst und Velum sehr stark entwickelt, Tentakel in grosser Anzahl, sämmtlich dicke gleichmässige Stummel (die percanalen haben vor den übrigen Nichts voraus). Hörbläschen in grösserer Anzahl (?). Gonaden bilden unregehnässige spindelförmige Auftreibungen zu beiden Seiten der Radiärkanäle, und zwar in deren ganzem Verlauf, vom Schirm- rand bis zur Magenbasis (s. Fig. 2 gon). Wenn gleich dies, nach Analogie zu schliessen, nur die Anlage und nicht die ausgebildete Form der Geschlechtsdrüsen ist, so ist doch die Unregel- mässigkeit und Nichtlokalisirung derselben höchst auffällig; die Art steht dadurch noch tiefer als die Aglauriden, denen sie sich durch den Schirmrand und die Glockenhöhe nähert, während sie in der Magenform u. a. sich den Trachynemiden anschliesst. Weil sie überall »fruchtbar ist« (jravraxoü yovoq) und für manche der Hae ekel' sehen genealogischen Anschauungen sich als Beweis anführen Hesse, habe ich ihr Vor- und Zunamen wie oben ertheilt. Fundort: Nur einmal im Norden, mit dem Vertikalnetz aus grösserer Tiefe (600 m) J. 23. Es geht aus der oben angewandten Eintheilung hervor, dass ich die Merkmale, die Hae ekel zu Abgrenzung der Gattungen verwendet, nicht einmal stets zur Artunterscheidung habe benutzen können, denn die Steigerung der Randbläschen von 4 auf 8 und 16 ist kein systematisches Merkmal, sondern ein (Mitogenetisches, und das blosse Vorhandensein von Gonaden zeigt noch nicht an, dass die betreffende Meduse mit 4 oder 8 Hörbläschen schon fertig aus- gebildet ist. Andererseits benutze ich zu meiner Genusabgrenzung Merkmale, die auch O. Maas, Craspedote Medusen. K. c. 18 0. M a a s , Craspedote Medusen. Haeckel gekannt hat, ohne ihnen grossen Werth beizulegen, und die desswegen von ihm höchstens zur A r t Unterscheidung verwandt worden sind. So kommt es, dass ich Arten, die bei Haeckel in verschiedenen Gattungen stehen, in eine Gattung zusammenbringen möchte und umgekehrt die recht verschiedenen Arten seiner Gattungen (z. B. Rhopalonema) trennen muss. Ich nehme als Hauptprincip der Bintheilung nicht die Zahl der Hörbläschen und als Unterprincip nicht die Zahl der Tentakeln an, sondern gehe von der Beschaffenheit der Tentakel bei der Bildung der Genera aus. Wie wichtig diese ist, dafür geben namentlich diejenigen neuen von der Plankton - Expedition gefundenen Formen einen Hinweis, die eine grosse Anzahl gleichartiger kolbiger Tentakel am Schirmrand besitzen. Diesen stehen die Formen näher, die eine beschränkte Anzahl von Kolben-Tentakel (in Beziehung zu den Radiärkanälen) aufweisen, bei denen aber die 8 intercanalen eben solche Keulententakel wie die percanalen sind. Von diesen zu trennen und in eine dritte Abtheilung (Gattung) zu bringen, sind dann die Formen, die differenzirte Tentakel haben, d. h. bei denen sich die intercanalen zu Girren, die percanalen zu Keulen entwickeln, die beide an Länge, Aussehen und Funktion verschieden sind. Es ist das ein gutes Merkmal, das in der Ontogenie niemals verwischt werden kann ; denn wenn ein intercanaler Tentakel sich einmal als Girre gebildet hat, kann er nachher nicht mehr Keule werden oder umgekehrt. Wir unterscheiden daher von den entwickeltsten und typischen Formen ausgehend nach- folgende Tabelle : I. Tentakel differenzirt, 8 percanale Keulen, 8 intercanale Cirren, Hörbläschen 8, 16 und mehr. Gattung: Rhopalonema s. e. II. Tentakel gleichartig, in beschränkter, den Radiärkanälen entsprechender Anzahl vor- kommend, (8 oder 16) und zwar 8 percanale Keulen (und ev. 8 intercanale Keulen). Hörbläschen 4, 8 oder mehr. Gattung: Trachynema s. e. III. Tentakel gleichartig, in grosser und nicht regelmässiger Anzahl (mehr als 4X8) vorkommend, nicht so keulenartig, sondern mehr gleichmässig dick. Gattung: Homoeonema n. g. Innerhalb der ersten Gattung Rhopalonema kann man dann ev. nach dem Vorkommen der Hörbläschen Untergattungen aufstellen und zwar : I. Gattung: Rhopalonema s. a. Merkmale s. oben p. 13. 1. Untergattung: Marmanema mit 8 Hörbläschen im erwachsenen Zustand, die dicht neben den Cirren und Tentakeln liegen. a. Gonaden proximal. M. clavigerum. b. Gonaden im mittleren Drittel. u. Magen stets lang, herausragend. M. umbilicatum. ß. Magen kurz. M. velatoides. Familie Trachynemidae. Neue Eintheilung. 19 2. Untergattung: Rhöpalonema s. str. mit 16 und mehr Hörbläschen, die unregelmässig zwischen Keulen und Cirrententakeln liegen. a. Gonaden im mittleren Drittel, Exumbrella glatt. Rh. velatum. b. Gonaden im mittleren und proximalen Drittel, Exumbrella mit Gallertleisten. Rh. strint ii in. Ich habe aus dieser Gattung 2 Untergattungen gemacht und die Arten M. umbilicaium, M. velatoides und Rh. velatum hier in solcher Reihenfolge zusammengestellt, dass die grössere Nähe ihrer Verwandtschaft untereinander, im Vergleich zu der zu ^F. dairigerum und Rh. striata in daraus ersichtlich wird. Sollte sich das Merkmal der Hörbläschen dann später als voll- ständig verwerfbar erweisen, (s. o. p. 13) so ist dann dadurch, dass alle Arten Rhopaloneina heissen und die 3 mittleren zusammenfallen, die Neu-Gruppirung leicht in eine Art (Rh. velatum s. e.) ge- macht. (Zu den letzteren gehören auch die von Gegenbaur und llaeckel beobachteten Jugendstadien Trachynema odonarinm, Marmanema tympanum.) II. Gattung: Trachynema s. e. Merkmale s. oben p. 12. Diese Gattung enthält die einfacher gebauten Trachynemiden, deren Schirmrand nämlich keine Cirrententakel, sondern nur Keulen am Ende der Radiär-Kanäle (und event. zwischen iliesen) aufweist. - - Ob diese Tentakel natürliche Stümpfe (Ha e ekel) oder ob sie lang und leicht zerbrechlich sind (M e t s c h n i k o ff) oder ob der Stummel nur das hervorwachsende Ent- wicklungsstadium ist, bleibt bei verschiedenen Species noch zu entscheiden. - ■ Es gehören hierher : Trachynema eury gaster , bei der Marmanema mammaeforme nur ein weiter entwickeltes Stadium ist, mit distalen herzförmigen Gonaden, 8 Hörbläschen, eine Species von nur 3 mm Schirmdurchmesser. Diese Art sollte eigentlich Sminthea heissen (auch Metschnikoff will sie so genannt wissen) ; doch ist laut Haeckel letzterer Name bereits vergeben, und es empfiehlt sieh, den Namen Trachynema für die einfachen Repräsentanten der Familie beizubehalten, um einen der Familie ähnlich lautenden Gattungsnamen zu besitzen, umsomehr als man dann auch die andern Trachynemiden mit gleichen Tentakeln, die verschiedene Namen haben, hier unterbringen muss: Trachynema funerarium Haeckel (Dianaea Quoy und Gaymard). Durch beträchtliche Grösse (30 mm), distale eiförmige Gonaden und schwarze Färbung ausgezeichnet. 16 gleiche Tentakel. 4 Hörbläschen. Hierher rechne ich ferner : Trachynema coeruleurn , Haeckel's Rhöpalonema nur., das sieh von den andern Rhopalonema-Axten in meinem Sinne durch die Gleichartigkeit der 16 Tentakel unterscheidet. Gonaden im mittleren Drittel der Radiärkanäle. 16 Hörbläschen. - Grösse 10 — 12 mm. — Blaue Farbe. 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. 20 0. Maas, Craspcdote Medusen. Trachynema longiventris n. sp., das durch ausserordentlich langen Magen, die schlanken Gonaden, die vom distalen ins proximale Drittel gehen, unterschieden ist. 8 Tentakel. 4 Hörbläschen. Schirmdurchmesser 5 mm. III. Gattung: Homoeonema n. g. Merkmale s. oben p. 15. Die gleichartigen am Schirmrand dichtgedrängten Tentakel erinnern an den Habitus der Aglauriden, von denen sie aber der sitzende Magen scharf unterscheidet. 1 . Gonaden im proximalen Drittel, als flache Blätter. Ho m oeone in a p l a tygono n (andere Unterscheidungen s. oben). 2 . Gonaden in der distalen Hälfte als Blasen. Ho rnoeo n e in a m i Uta r e n . g. und wahrscheinlich gehört hierher : Homoeonema elongatum sensu meo (Rhopalonema polydactylum) Haeckel. Dieser Gattung zunächst, aber doch noch von ihr so weit entfernt wie von den Aglauriden, steht die andere der neuen Formen, die gänzlich abweichende Pantachogon Haeckelii. Die Nichtlokalisirung der Gonaden lassen diese Form, die in ihren Gastrocanal- verhältnissen den typischen Trachynemiden, in ihrem Schirmrand den Aglauriden und der Trachyneiniden-Gattung Homoeonema gleicht, als von besonderem Interesse und als eine »ursprüng- liche« erscheinen. Nachtrag zu den Trachynemiden? Pectyllidae Haeckel (vgl. 16, p. 257 und 265). Trachymedusen, deren Tentakel zu Saugapparaten umgeformt sind. Pectyllis arctica Haeckel. Einige sehr schlecht erhaltene Exemplare, die keine Beschreibung, aber immerhin die Identiflcirung mit der von Haeckel beschriebenen Form ermöglichen. Fundort: J. 23 im arktischen Gebiet. 2. Familie: Aglauridae Haeckel. Trachymedusen mit 8 Radiärkanälen, in deren Verlauf die 8 Gonaden liegen; mit Magen stiel (und freien Hörkölbchen). (Zusatz: und gleichartigen Tentakeln. Maas.) Tafel I, Fig. 12—18. Die Familie der Aglauriden ist mit der vorstehenden Diagnose von Haeckel aufgestellt und von den Trachynemiden abgetrennt worden. Wenn auch, wie schon bei der Besprechung der letzeren erwähnt, diese Trennung praktisch gerechtfertigt und im einzelnen Fall wohl durchführbar ist, so muss man sich doch stets vor Augen halten, dass die Trachynemiden und Aglauriden untereinander viel näher stehen, als z. B. den Geryoniden, und dass zwischen den ersten beiden Gruppen vermittelnde Formen existiren (s. o. Trachynemiden p. 11). Frühere Forscher wie z. B. A. Agassiz und die Brüder Hertwig waren also wohl von einem richtigen Familie Aglauridae. Bisherige Eiutheilung. Gonadenentwicklung. 21 Gefühl geleitet, vor der genaueren Specialisirung von Ha e ekel, Angehörige dieser beiden Familien zusammen abzuhandeln. Auch hat Agassiz auf die Ärmlichkeit der Jugendformen von seiner Trachynema (heute Aglantha) i - 22. 0. 9, 12. 13, 16, 19, 29, 30. Namentlich in den Planktonfängen stetig nachgewiesen, was wohl mit der Enge der Netzmaschen zusammenhängt, da Aglaura hemistoma eine kleine Form ist. Aglaura hemistoma var. laterna. Aglaura laterna Haeckel. Tafel I, Fig. 14. Unterscheidet sieh von der vorigen dadurch, dass der Magenstiel schon bei sehr jungen und kleinen Thieren 1 2 mm Höhe) die Länge der halben Schirmhöhe besitzt. Inwieweit das ein Artmerkmal ist, ist schwer zu unterscheiden ; wo es auftritt, ist es leicht kenntlich, leichter sogar als die l nterscheidung von Nausicaa. Der horizontale Querabsatz ist ausgesprochener als bei hemistoma, die Zahl der Tentakel gleich. Fundorte: Vereinzelt A. IIb, 19a u. a. 0 Maas, Craspedoi- Medusen. K. c. 26 0. Maas, Craspedote Medusen. Aglaura hemistoma var. Nausicaa. Aglaura Nausicaa Haeckel. Die Unterscheidung von hemistoma beruht in dem nicht eckigen, sondern eiförmigen Schirm, und dem trotz keulenförmig entwickelter Gonaden immer noch sehr kurzen, fast rudi- mentären Magenstiel. Da auch hemistoma oben einen Aufsatz haben kann, diesen einkrampft und der acht- eckige Querabsatz mehr oder weniger undeutlich hervortreten kann, so geben sich mancherlei Uebergänge, deren Extreme sich allerdings von Aglaura hemistoma gut unterscheiden lassen, die aber namentlich schon durch die Konservirung verwischt werden können. Dennoch möchte ich einige Exemplare von der typischen hemistoma ahtrennen. Fundorte: A. 10b, S. 4a, 4b, 6b, S. 8b u. a, aber stets vereinzelt. Gattung: Agliscra Haeckel. Agliscra elata Haeckel. Ein sehr schlecht erhaltenes Exemplar aus dem Schliessnetz von 800 — 1000 m Tiefe. Fundort : S. 3 a. Ueber das Verhältniss der Aglauriden, Trachynemiden und der Form Pantachogon giebt wohl besser als ein Stammbaum, der subjektive Interpretation birgt, eine objektive Tabelle Aufschluss : I. Gonaden nicht lokalisirt. Tentakel zahlreich, gleichartig. Magen sitzend. TT r, n , , ,. . , Gattung: Pantachoqon. 11. Gonaden lokalisirt. ° a A. Tentakel gleichartig, zahlreich. 1. Magenstiel vorhanden. c. An allen 8 Eadiärkanälen Gonaden entwickelt. 1. Gonaden an der Unibiegung der Kanäle in den Magenstiel sitzend. Gattung : Aglantha. 2. Gonaden am Magenstiel sitzend. Gattung : Aglaura,. 3. Gonaden in der Subumbrella befestigt. Gattung : Agliscra. ß. An nur 4 Eadiärkanälen Gonaden entwickelt. Gattung : Stauraglaura. y. An nur 2 Eadiärkanälen Gonaden entwickelt. Gattung : Persa. 2. Kein Magenstiel. Gonadenlokalisation in der Subumbrella im Verlauf der ^ P -i Eadiärkanäle. ^ . u- Gattung : Homoeonema. B. Tentakel gleichartig in beschränkter von den Eadiärkanälen abhängiger Zahl. (8 oder 16.) Gonaden in der Subumbrella. Gattung : Tracliynema. C. Tentakel differenzirt, 8 percanale Keulen, 8 intercanale Cirren. Gonaden in der Subumbrella. Gattung : Bliopalonema. B a S et a Familie Aglauridae. Verhältniss der Aglauridae und Trachynemidae. Familie Geryonidae. 27 Natürlich kann man auch von II. ab einth eilen : A. Magenstiel vorhanden ; B. Magen sitzend: und entsprechende ünterabtheilungen machen; stets wird die isolirte Stellung von Pantachogon und das ungleiche Verhältniss von Trachynenüden und Aglauriden erkennbar bleiben. 3. Familie : Geryonidae Eschscholtz. Trachymedusen mit 4 oder 6 Radialkanälen, in deren Verlan! die blattförmigen Gonaden liegen, mit Minden Centripetalkanälen zwischen den K adiärkanälen , langem Magenstiel, mit geschlossenen, in der Schirm- gallerte eingesenkten Hörbläschen. Tafel II und III sämmtliche Figuren und Tafel IV, Fig. 1 — 6. Die vorstehende Diagnose ist mit einigen geringen Modifikationen diejenige, die Haeckel in seiner Medusen-Monographie giebt. Er hat zuerst im Jahre 18G4 nach dem Vorgang Gegenbaurs namentlich auf Grund eigener Untersuchungen diese Familie genau umschrieben, von nicht zugehörigen Elementen gereinigt und eine Anzahl theils bekannter, theils neuer Species aufgestellt. Die Organisation dieser Medusen ist seitdem namentlich durch die Brüder llertwig weiter aufgeklärt worden und Haeckel selbst hat (16) 1 3 22a 9 900 Aug. 1 a 38 257 4 » 23 a -15 270 Off. Schliess- 5 » 25 19 15 netz » 42 0 1 6 » 29 a 27 0 » » 3 b 51 — 1 Das Abnehmen der Aglantha digitalis-Formen an Zahl von Ost nach West entspräche dem Bild, das die Planktonuetzfänge liefern. Die kleine Zahl der Exemplare in Vert. N. 1 ist auffällig, aber hier ist nicht der ganze Fang aufbewahrt worden, sondern es wurde ein Eimer voll Salpen und Aglanthen über Bord geworfen, nach den Planktonnetzfängen zu rechnen, müssen 2200 Aglanthen gefangen worden sein, wie mir Herr Professor Hensen mittheilt. Vorkommen von Aglaura hemistoma und var. ' ) in den Planktonfängen. Dat u m PI. N. Anzahl Dat l m PI. N. Anzahl Dat u m PI. N. Anz ahl Dat um PL N. Anzahl August 4a 29 4 August 20 a 52 0 Septbr 6b 75 0 Septbr 19 b (99 0) » 4c 30 2 » 20 b 53 0 » 7 a 76 0 » 19 b 100 0 » 5 a 31 0 » 21a 54 4 » 7b 77 1 » 20 a 101 2 » 6 32 5 » 21b 55 0 » 8a 78 2 » 20 b 102 4 » 10a 33 O-f-L » 22a 56 0 » 8 b 79 1 » 21 103 35 » 10b 34 1-fL » 22b 57 0 » 9a 80 14 22 104 5 » IIa 35 0 + L » 23 a 58 0 » 9 b 81 6 » 23 105 3-4-L » IIb 36 0 » 23 b 59 2 » 10 a 83 11 » 24 106 0 » 12 37 0 » 25a 60 0 » 13 84 2 Oktob ;r 8 111 0 » 13a 38 2 » 25 b 61 15 -fL » 14a 85 2 » 9 (112 14) » 14a (39 0) » 26 a 62 2 14b 86 2 » 9 113 1 » 14 a 40 0 » 29 63 4 15a 87 1 11 114 0 » 15 a 41 0 » 30 64 12 » 15b 88 2 » 12 115 0 » 15b 42 1 Septbr. la 65 1 » 16 a 89 0 » 13 116 4 » 16a 43 0 » lb 66 2 » 16 b 90 8 » 16 117 6 » 16a 44 0 » 2 67 0 17a (91 0) 18 118 1 » 16 b 45 L » 3 68 1 » 17a (92 0) » 19 119 1 » 17a 46 0 » 4a 69 4 » 17a 93 0 » 20 120 4 » 17b 47 0 » 4b 70 7 » 17 b 94 2 » 27 121 1 » 18a 48 2 » 5 a 71 1 » 18a (95 0) » 28 122 0 » 18b 49 0 » 5 a (72 0) » 18a 96 2 » 29 123 1 » 19a 19b 50 51 0 0 » » 5 b 6 a 73 74 2 1 » 18 b 19 a 97 98 2 1 30 124 5 » Summe : 234 + L *) Die Varietäten nausicaa und laterna sind alle als liemistoma eingetragen. Die eingeklammerten Zahlen sind Stufenfänge desselben Orts, Nr. 106 ist Brackwasserfang, von 83 Stelleu, wo Aglaura hätte gefangen werden können, wurde sie in 54 gefunden, also in 65 °/n aller Fälle mindestens. Quantitative Verbreitung von Aglantha, Aglaura, Rhopalonema. 81 Die Lücken, die in der Sargassosee in der Verbreitung von Aglaura hemistoma eintreten, erklären sich wohl durch weniger häufiges Vorkommen daselbst, denn einzelne Vertikalnetz- fänge an gleicher Stelle enthalten ein Exemplar. Das seltene Vorkommen in der Südostecke des durchfahrenen Gebiets rührt wohl von dem dort erfolgenden Auftreten anderer, verdrängender Formen her, während dagegen auf der Strecke Floridastrom-Bermuda viele Arten gleichzeitig auftreten (vgl. unten p. 92). •) Die in Klammer gesetzten Fänge sind Stufenfäuge aus geringerer Tiefe. L bedeutet Larven ; durch deren genauere Ausrechnung könnte sich die Kurve noch etwas gleichmässiger gestalten. Eine überraschend gleichmässige Verbreitung hat auf eine grosse Strecke, nämlich im östlichen Sargasso, die Trachynemidenform Rhopalonema velaium. Nach dem Vorkommen in den Planktonfängen daselbst ist die rothe Kurve auf Karte Tafel VII entworfen. Die folgende aus den Vertikalnetzfängen zusammengestellte Tabelle zeigt das Vorkommen überhaupt. Vorkommen von Rhopalonema velatum in den Vertikalnetzfängen. Datum J. N. Anzahl Datum J. N. Anzahl Datum J. N. Anzahl D atum J. N. Anzahl August 3 a 47 3 August 12 68 2 August 1 7 b 94 5 August 21a 114 9 » 3 b 51 1 » 13 a 73 1 » 18 a 99 6 + 24L 21b 117 5 » 4 a 55 6 » 15 a 80 2 18 b 102 3 » 22 a 118 9 » 4 c 58 4 » 15b 83 5 » 19a 104 4-fL » 22 b 120 3 » 5 a 60 0 " » 16a 86 2 + L 19b 108 16 » 23 a 124 1? » 6 62 1 » 16 b 88 5 » 20 a 110 3 » 23 b 127 2? » IIa 64 1 » 17 a 91 0 + L 20 b 113 3 Su mme: 102-f L Hier folgt eine grosse Wegstrecke, auf der die Form nicht vorkam und sich Trachy- nemiden anderer Arten nur spärlich fanden; erst bei der Rückfahrt durch das gleiche Strom- gebiet tritt Rhopalonema velatum wieder auf. Rückfahrt. Die Vertikalnetzfänge folgen in jeder dieser bei- den Aufzählungen lückenlos aufeinander. Die Journal- nummern zeigen sie nur deshalb durch Zahlenunterschiede scheinbar getrennt (47, 51, 55), weil dazwischen Fänge mit anderen Netzen, Ketscher etc., notirt sind. Wie das Datum zeigt, ist das Vorkommen namentlich vom 15. — 22. August ganz konstant und auch von einer überraschenden Gleichmässigkeit in der Anzahl der Exemplare. Wenn man bedenkt, dass dies die Wegstrecke einer Woche und eine Ausdehnung von über 20 Breite- graden ist, so kann die Möglichkeit einer gleichmässigen Vertheilung über ganze Meerestheile keinem Zweifel unterliegen. O. Maas, Oraspedote Medusen. K. c. Datum J. N.Anzahl Datum J. N. Anzahl Oktober 13 255 1 Oktober 20 267 5 » 16 260 ? »' 28 271 9 » 18 263 3 » 29 272 12 » 19 264 4 » 30 274 1 82 0. Maas, Craspedote Medusen. Vorkommen von Aeginopsis mediterranea in einer Reihe von aufeinanderfolgenden Planktonfängen. Datum PI. N. Anzahl Datum PI. N. Anzahl Dat im PL N. Anzahl Datum PI. N. Anzahl August 30 64 8 Septbr. 8 a 78 8 Septbr. 17b 94 3 Oktober 11 114 6 Septbr. 1 a 65 2 » 8 b 79 2 » 18a 96 1 » 12 115 0 lb 66 13 » 9 a 80 76 » 18 b 97 16 » 13 116 2 » 2 67 13 » 9 b 81 60 » 19a 98 3 » 16 117 1 » 3 68 10 » 10 83 19 » 19 b 99 20 » 18 118 1 » 4a 69 1 » 13 84 3 » 20a 101 11 » 19 119 1 » 4b 70 1 » 14 a 85 0 » 20b 102 12 » 20 120 2 » 5 a 71 2 » 14b 86 0 » 21 103 14 » 27 121 2 » 5 b 73 2 » 15 a 87 11 » 22a 104 4 » 28 ] 122 0 » 6 a 74 5 » 15 b 88 9 » 23 105 1 » 29 123 0 » 6 b 75 20 » 16 a 89 3 » 24 106 0 » 30 124 2 » 7 a 76 77 11 10 » 16 b » 17 a 90 91 0 2 Oktober » 8 b 9 111 112 0 5 November 2 125 0 7b Summe : 398 Diese Narcorneduse ist jedenfalls eine solche, die einen konstanten Antheil an der Zusammensetzung des Planktons in bestimmten Kegionen hat. Durch die grosse Menge von mikroskopischen Larven, die in vielen Fängen enthalten sind, zeigen sich allerdings manchmal ziemlich ungleichmässige Zahlen l) ; indessen ergiebt sich dennoch ein gewisses Gesammtbild. Die Angehörigen der Familie Greryonidae geben ebenfalls kein so schlagendes, aber immer- hin ein interessantes Bild ; sie sind etwas seltener und kommen auf manchen Strecken nur in jedem n oder m ten Fang (dann immer nur 1) vor. Etwas gleichmässiger gestaltet sich die Kurve, wenn wir, wie in der dritten der folgenden Tabellen, nicht die einzelnen Species, sondern die Gattung Liriope als solche aufzeichnen. Die Speciesvertheilung eignet sich dagegen sehr gut zur Darstellung der geographischen Vertheilung ohne Rücksicht auf Quantität (s. u. und Tafel VIII). Vorkommen von Liriope cerasiformis und eurybia in den Vertikalnetzfängen eines bestimmten Gebietes. Datu m J. N. L. cerasi- formis L. euryhia Datum J. N. L. cerasi- formis L. euryhia Datum J. N. L. cerasi- formis L. euryhia August 3 a 48 2 0 August 15 a 80 0 0 August 19 b 108 1 0 » 3 b 51 1 0 » 15 b 83 0 1 » 20 a 110 0 0 » 4 a 55 0 4 » 16 a 86 0 0 » 20 b 113 1 0 » 4c 58 1 6 » 16 b 88 0 2 » 21a 114 0 0 » 5 a 60 0-) 0 » 17 a 91 0 1 » 21b 117 0 0 » 6 62 1 1 » 17 b 94 0 0 » 22 a 118 1 0 » IIa 64 0-) 1 » 18a 99 0 0 » 22 b 120 0 0 » 12 68 0 0 » 18 b 102 1 0 » 13 a 73 0 0 » 19 a 104 0 0 •) An gleicher Stelle, aber mit anderer Netzart wurden hier Exemplare erbeutet ; die Lücke von 80 — 99 scheint dagegen im geographischen Vorkommen begründet zu sein. Hervorzuheben ist, dass der Fang, wenn er über- haupt eine Liriope cerasiformis nach den Lücken bringt (99 — 120) nur stets eine enthält. Es scheint also die Ver- theilung zerstreuter zu sein, sodass nur auf jeden so und sovielten Fang ein Exemplar kommt. Dafür sjjricht auch, dass Fänge, die zwischen solchen Lücken dennoch Liriopen enthalten, von einer ergiebigeren Fangart herrühren. *) Dieselben rühren von Resultaten der Centralstelle in Kiel her ; die mikroskopischen Individuen konnten nicht sämmtlich herausgesammelt werden, doch habe ich mich an Präparaten von der grossen Anzahl überzeugt. Quantitative Verbreitung von Aeginopsis und von Liriopiden. 83 Vorkommen von Liriope distanogona n. sp. und anderen in den Vertikalnetzfängen eines anderen Gebietes. Datum J. N. L. dista- nogona L. scutigera L. hyper- bolicii L. mini Uta Datum J. X. L. dista- nogona L. scutigera 1.. hyper- bolit't L. minima September 3 a 153 2 September 6 b 180 2 0 1 0 » 4a 159 0 » 7 a 182 oo 0 2 0 » 4b 164 1 1 » 7 b 184 2 2 0 0 » 5 a 167 1 0 1 » 8 a 186 oo 0 0 0 » 5 b 173 6 0 5 » 8 b 188 0 1 0 0 » 6 a 177 0 0 0 1 » 9 a 190 0 1 0 1 0 An gleicher Stelle mit anderen Netzen gemachte Fänge enthalten L. distanogona. Das Vorkommen der Liriopen ist hier reichlicher ; doch auch nicht lückenlos, nie ent- fernt so reichlich wie bei Aglantha. Aglaura oder Rhopalonema. Vorkommen von Liriope distanogona und Liriopelarven in einer Anzahl aufeinanderfolgender Planktonfänge. Anzahl der Exemplare, theils Anzahl der Exemplare, theils Datum PI. N. distanogona, theils unbestimm- bar und Larven. Datu m PI. N. distanogona, theils unbestimm- bar und Larven. September 1 a 65 ? September 8 a 78 L » lb 66 ? » 8 b 79 L » 2 67 10 + L1) » 9 a 80 L 10? » 3 68 12 + L » 9 b 81 10 (L) » 4 a 69 L » 10 83 15 (L) » 4b 70 L » 13 84 1 + L » 5 a 71 10 (L)'O » 14a 85 0 5b 73 10 + L 14b 86 3 (L) » 6 a 74 1+L » 15 a 87 5 (L) » 6 b 75 3 » 15 b 88 2 + L » 7 a 76 2 16a 89 2 + L » 7 b 77 4 + L 16b 90 2 + L J) + L bedeutet, dass ausser der Zahl noch einige Larven (meist sehr junge) vorhanden waren; wie viele, ist aus der Verrechnung der ganzen Planktoufänge (s. u.) zu ersehen. 2) (L) bedeutet, dass sich unter der angegebenen Zahl viele Larven befanden. Zusammensetzung einer Reihe von aufeinanderfolgenden Vertikalnetzfängen. Datum J. N. Rhopalo- nema velatum Liriope cerasiformis Aglaura liemistoma D atum J.N. Rhopalo- nema velatum Liriope cerasiformis Aglaura liemistoma August 1 7 b » 18 a » 18b » 19 a » 19b 94 99 102 104 108 5 6 + 24 L 3 4 + L 16 (L) 0 0 1 0 1 0 2 0 1 0 August 20 a » 20b » 21a » 21b » 22 a 110 113 114 117 118 3 3 9 5 9 0 1 0 0 1 0 0 0 0 O. Maas, Graspedote Medusen. K. c. 84 O. Maas, Craspedote Medusen. Die drei obenstehenden Medusenspecies bilden auf ein grosses Stück der durchfahrenen Strecke die Medusenfauna des Planktons. Während aber Rhopalonema reichlich ist, kommt Liriope nur so weit vor, um in etwa jedem dritten bis vierten Fang erbeutet zu werden, und noch geringer ist die "Wahrscheinlichkeit des Gefangenwerdens für Aglaura hemistoma. Zusammensetzung i uifeinant lerfolgen der Vertikalnetzfänge i in einem andern Gebietstheil Datum J. N. Aglaura hemist. Mtinim- nema velatoides Liriope Aeginop. 3 Species mediter- (s. o.) ranea Datum J. N. Aglaura hemist. Marmor nema velatoides, Liriope 3 Species (s. 0.) Aeginop. mediter- ranea September 6 a » 6 b » 7 a 7b 177 180 182 184 0 7 0 0 1 0 0 3 1 3 2 4 l 0 0 0 September 8 b » 9 a 9 b » 10 a 188 190 194 195 L 10 0? 9 4 5 L? 0 1 2 2 2 2 0 1 0 Hier sind ähnliche Verhältnisse, aber nicht in so scharfer, beinahe mathematischer Art, wie in der vorigen Tabelle zu erkennen. Auf einem grösseren Gebiet bildet eine Gattung Liriope in mehreren Species den konstanten Inhalt der Fänge ; zwei andere Arten, Aglaura hemistoma und Marmanema velatoides kommen nicht in jedem Fang vor ; wenn sie aber erscheinen, dann gleich in ziemlicher Anzahl ; für Aeginopsis scheint dagegen wieder eine gleichmässig zerstreutere Verbreitung gegeben zu sein. Auch das gleichzeitigeVorkommenvonmehrerenSpeciesin ihren erkennbaren Verhältnisszahlen auf einem bestimmten Gebiet ist, wie vorstehende Tabellen zeigen, von Interesse; es empfiehlt sich schon deshalb, trotzdem Einzelheiten aus den Planktonfängen bereits gegeben sind, auch noch die Zusammensetzung der sämmtlichen Planktonfänge als Ganzes abzudrucken, Es ergiebt sich daraus ein ganz charakteristisches Bild für den Antheil, den die craspedoten Medusen an dem Hochseeplankton nehmen, wie es aus den übrigen Fängen zwar mit mehr Detailzügen, aber nicht so scharf und gewissermassen konzentrirt hervortritt. Die nebenstehende Tabelle (S. 85 f.) ist als Ganzes schon insofern lehrreich, als sie zeigt, dass die craspedoten Medusen mit Ausnahme einer verhältnissmässig kleinen, circumscripten Meeres- strecke so gut wie in keinem Fange fehlen. Diese Strecke geht von der Südspitze Grönlands bis gegen Neufundland zu, und hier hat auch das Vertikalnetz keine einzige Meduse gebracht. Weshalb hier die Medusen fehlen, ist nicht zu entscheiden, auch nicht sicher, ob dieser Mangel zu jeder Jahreszeit besteht, und ob ein anderes Unternehmen das gleiche Verhältniss finden würde. Es sei nur auf diese Lücke aufmerksam gemacht, die bei dem übrigen konstanten Erscheinen der Craspedoten doppelt auffällig ist. Die anderen 4 Planktonfänge, in denen keine Medusen sich finden, liegen zerstreut (Nr. 24, 39, 43, 125), und haben andere Ursachen für diesen Mangel. Nr. 39 und 43 gehören zu Stufenfängen an Stellen, wo der aus grösserer Tiefe gezogene Fang (40 und 44) craspedote Medusen gebracht hat; ebenso ist Nr. 125 ein Fang aus geringerer Tiefe, und bei Nr. 24 hat das an gleicher Stelle gebrauchte Vertikalnetz Craspedoten gebracht. Die Planktonfänge zeigen sich dadurch — in Bezug auf das Vorkommen von Quallen — lücken- los, sodass man mit Sicherheit sagen kann : Die kleinen Quallen (Craspedoten) bilden einen integrir enden Theil des Planktons. Bestimmung des Antheils der Craspedoten an den Planktonfängen. 85 Zusammensetzung des Inhalts der Planktonfänge an craspedoten Medusen *). s2 CS ,Q ho H Craspedote Medusen : Davon a O o CO > - Rhopalonema velatum v: H g o - "5 c «1 & s ~ : .c - "e - 0 - '-- :'r « :' 03 « % - — U 8 - 1* 5 g 5 a g &3 Liriope cerasiformis "8 ÖS - a = i C3 ; a o a ■§ tä <3 - »■25 B a :3 M Juli 19 1+ 2 191 181 13 Aug. 18a 48 10 2 + L + * i 2 » 20a 3+ 4 36? » 18 b 49 3 2 0 1 » 20b 5+ 6 142 114 28 » 19a 50 3 2 0 1 » 21 7+ 8 54 öl 19h 51 3 2 + L 0 » 22 a 9+10 18 18 » 20 a 52 6 4 0 0 2 » 23 a 11+12 38 33 •s. •s> 5 U y g ÖS » 20 b 53 6 4+L 0 0 » 23b 13+14 8 8 » 21a 54 2 1 0 1 » 25 15+16 — » 21b 65 5 3 0 0 » 26 17 Netz zerrissen » 22 a 56 6 3 + L 1 0 y » 27 18 — » 22 b 57 5 0 0 0 » 29 a 19 — » 23 a 58 4 4 0 0 » 29b 20 11 11 » 23 b 59 9 4+L 0 2 » 30a 21 7 7 » 25 a 60 3 1 2 0 » 30b 22 12 12 » 25 b 61 36 1 + L L5 i. » 31 23 250 250 » 26 a 62 16 2+L 2 v> Aug. 1 24 0 i » 29 63 18 2 + L 4 » 2a 25 1 » 30 64 31 L 8 L 12 L? » 2b 26 7 i + i 5L 1 Sept. 1 a 65 7 1 + L 2 1 ? » 3 a 27 3 2 » lb 66 29 9 13 2 ? » 3b 28 9 2 2 + L » 2 67 62 ? 13 0 10 | 15 L » 4 a 29 15 5 1+L 4 » 3 68 32 ? 10 1 12 + 8L » 4b 30 34 7+L 5 +L 2 » 4 a 69 6 1 4 L » 5 31 8 1 2 + L 1 0 » 4b 70 9 1 7 L » 6 32 12 2+L 1+L 1 5 » 5 a 71 16 2 1 L10 ~i~ » 10 a 33 3 1 0 2 » 5 a 72 10 0 0 6+L » 10 b 34 38 7 + L 2 + 6L ■1 1+L 3 » 5 b 73 33 2 2 L04-1 3+l 2 » IIa 35 17 1+L 2 + L 0 + L » 6a 74 7 0 1 l » IIb 36 55 9 + L L 1 0 » 6b 75 23 20 0 3 e e S a s 1 5 » 12 37 5 1+L L 0 » 7a 76 13 11 0 2 » 13 38 5 2+L 2 » 7 b 77 19 L0 1 4 --, 1. 14 a 39 0 0 2 0 » 8 a 78 13 8 2 L » 14 a 40 11 9 0 » 8b 79 7 2 1 L » 15 a 41 3 3 0 0 » 9 a 80 120 76 14 10+L » 16 b 42 3 1 0 ■f 1 » 9b 81 1 19 m 6 18+L » 16 a 43 0 0 0 0 » 10 83 143 19 11 15 + L Hl, ,"1 » 16 a 44 4 1 + L 0 » 13 84 16 3 2 1+L » 16 b 45 5 2 1. » 14 a 85 4 0 a 2L » 17 a 46 4 0 0 » 14 b 86 8 0 2 5 D » 17 b 47 5 2 + L » 15 a 87 19 • 11 1 7l ') Bei der Durchsicht einer Reihe in Kiel hergestellter Präparate, die den Schleim der Planktonfänge enthalten und mir nachträglich zugegangen sind, hat sich für eine Anzahl von Fängen das Vorhandensein auch der jüngsten Larvenstadien (Planulae und Actmulae) ergeben, sodass anzunehmen ist, dass solche in den meisten Fängen von August 2 an vorhanden waren. Die Specieszugehörigkeit kann daran nicht ermittelt, höchstens für einige auf Aeginopsis geschlossen werden. Bei den Gesammtsummen sind diese kleinsten Larven nicht berücksichtigt. Bezüglich der Aglanthen ist zu bemerken, dass das Vertikalnetz, noch am 25. Juli 15 Stück ergab, was ein so spärliches Vorkommen ist, dass sich daraus der Mangel von Aglanthen im Planktonnetz erklärt ; bezüglich des Fangs vom 20. Juli vgl. die Bemerkung auf S. 79, zweite Anmerkung. O. Maas, Craspedote Medusen. K. c. 86 0. Maas, Craspedote Medusen. CD S § SN a s 2 's .2 R3 CO II ■^ CQ ^ g •ei 3 Ol gl CS OD ä ._o a :3 M c ,a bo CS CD CD 3 £"3 % « Rhopalonema velatum ■gg. ^g CO CIJ § ■S gl !§> ■5 c .°° 'S s s- c CD -^ CD :0 Sept. lob 88 20 9 2 2 + L Okt. 8 b 110 111 12 0 0 0 — L 8 v » 16a 89 8 3 0 2 + L Lir. min. 3 » 16 b 90 12 0 8 2 + L » 17 a 91 8 2 0 L » 9 112 33 0 14 9+L y » 17 a 92 1 0 0 1? » 9 113 8 II 1 5 + L » 17 a 93 1 0 0 1 » 11 114 9 6 0 L » 17 b 94 23 3 2 8+8 l » 12 115 9 0 0 3 + L » 18 a 95 1 0 0 L » 13 11« 12 1 2 4 4L » 18 a 96 4 1 2 L? » 16 117 14 2 5 1 6 ? y » 18b 97 21 16 2 L gl 5 » 18 118 3 0 L? 1 1 — » 19a 98 8 3 1 L 3 » 19 119 4 0 0 1 1 2 » 19 b 99 27 20 0 L » 20 120 10 2? 4 2 4 » 19b 100 19 12 0 L » 27 121 12 0 2+L 2 1 » 20 a 101 29 11 2 5+L X? 2 » 28 122 38 4L L 30L 0 » 20 b 102 18 12 4 L » 29 123 8 1 1+L 0 1 » 21 103 82 14 35 6 + L 2? » 30 124 10 1 L 2 5 » 22 a 104 18 4 5 V Dir. cath. i+l 8 Nov. 2 125 0 0 0 » 23 105 11 l 3 + L » 4 126 114 114 » 24 106 64 0 0 40+ L 2 2598 Bezüglich der Zahlen ist noch Folgendes zu bemerken. Zunächst dass die Zahl an sich keinen genügenden Anhalt zur Vergleiehung des Volumens bildet. In den Fängen 1 — 14 kommen die grossen Zahlen fast ausschliesslich auf Rechnung von Aglantha digitalis, in späteren Fängen, wo die Anzahl der Craspedoten ausnahmsweise gross wird (z. B. Nr. 75 — 84) auf Aeginopsis mediterranea. Nun ist aber diese letztere eine Zwergform, die erstere eine sehr statt- liche Meduse, die den Raum von 100 und mehr Aeginopsis ausfüllt. Ferner kommt ein weiterer grösserer Theil der Zahlen auf Liriope-L a r v e n , die ebenfalls sehr klein sind. Es lässt sich also das Volumen an Craspedoten nicht aus ihrer Zahl bestimmen, und somit auch nicht genau sagen, wie sich die Maxiina und Minima des Volumens zu denen des gesammten Planktons verhalten (vgl. Hensen 47, p. 33 ff.). Soweit sich schätzen lässt, scheinen die Maxima nicht zusammenzufallen. Für die ersten Fänge, 1 bis 16, ist zu bemerken, dass sich die Zahlen jeweils aus den Individuen zweier Fänge (1-4-2, 3 -j- 4 etc.), die an gleicher Stelle gemacht wurden, zusammen- setzen. In andern Tabellen (p. 79) ist davon der Durchschnitt genommen; übrigens zeigte sich zweimal in beiden Fängen sogar genau die gleiche Zahl von Aglantha digitalis. Der Buchstabe L in den Tabellen bedeutet Larven; bei solchen konnte des öftern nur die Grenuszugehörigkeit bestimmt werden, wenigstens für Liriopiden, während bei Rhopalonema- oder Aglaura-Larven kein Zweifel über die Species sein konnte. (Auch blieben in solchen Fällen, wo viele Larven in einem Fang waren, meine Zählungen mitunter hinter den in Kiel angestellten zurück, und für die Gesammtzahlen sind stets die Zählungen der Oentralstelle benutzt. Vgl. Anm. p. 82.) Medusen als konstante Thiere des Planktons. Geographische Verbreitung. 87 Zeigten die Planktonfänge schon durch ihre Lückenlosigkeit eine grössere Einheitlichkeit wie die Fänge mit dem Vertikalnetz, so wird dieser Unterschied noch erhöht, dadurch dass es viel weniger Species sind, die an ihrer Zusammensetzung theilnehmen. Es erklärt sich dies durch den geringeren Umfang des Netzes, sodass besonders für die grösseren und selteneren Formen die Chance des Ausweichens grösser, die des Gefangenwerdens geringer war wie beim Vertikalnetz. Es sind im Ganzen nur 7 Craspedotenspecies, die im betreffenden Gebiet in der bestimmten Zeit an der Zusammensetzung der Planktonfänge theilnehmen, natürlich sämmtlich Hochseemedusen, und zwar : Aglantha digitalis , Aglaura hemistoma, Rhopalonema velatum, Liriope cerasiformis, Liriope eurybia, Liriope distanogona, Aegi n op sis mediterranea. Alle anderen auftretenden Formen sind nicht so konstant; von Geryoniden kommen einige Liriopespecies allerdings noch öfters vor, andere Arten aber wie z. B. Solmaris multilobata oder Marmanema finden sich nur vereinzelt. Die Konstanz des Vorkommens und auch, wie wir an den obigen Tabellen gesehen haben, die Gleichmässigkeit der Vertheilung ist für die vorstehenden 7 Medusen auf grosse Strecken hin zu ersehen. Aber nicht überall sind alle zugegen, vielmehr lassen sich bestimmte Regionen unterscheiden, sodass eine Art eine andere vertritt. Damit kommen wir an der Hand der Planktonfänge zu den Thatsachen der geographischen Verbreitung. 3. Geographische Verbreitung. Es bedarf, so mannigfache Untersuchungen auch in neuerer Zeit der Vertheilung der oceanischen Lebewesen gewidmet worden sind, doch noch einer besonderen Rechtfertigung, die Frage nach ihrer geographischen Verbreitung überhaupt aufzuwerfen ; denn es ist nicht ohne weiteres ersichtlich, dass im offenen Ocean ebenso wie auf dem festen Land bestimmte Gebiete mit charakteristischen Bewohnern vorhanden sein sollten. Bei der grossen Gleichförmigkeit der Lebensbedingungen über weite Gebiete hin und bei der Mannigfaltigkeit der aktiven und passiven Transportmittel der Planktonorganismen, wäre anzunehmen, dass auch ihre Verbreitung überall hin erfolgen könne. Ferner sind aus dem pacifischen und atlantischen Ocean eine Reihe von mit Sicherheit identischen pelagischen Organismen bekannt — eine Identität, die aus einer Verbindung in der Jetztzeit oder in kurzer geologischer Vergangenheit sich herschreibt — , und man war demnach leicht geneigt, die Planktonthiere als Kosmopoliten hinzustellen. Freilich blieb noch der Unterschied in der Temperatur der Gewässer in verschiedenen Breitegraden — und der Temperatur darf man ja a priori einen grossen Einfluss auf die Hervorbringung von Faunengebieten zuschreiben — ; aber auch damit sich abzufinden, war eine Möglichkeit. Einerseits kannte man eine Anzahl oceanischer Thiere, die gegen Temperaturunterschiede 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. 88 0. M a a s , Craspedote Medusen. unempfindlich schienen und im warmen wie im kalten Wasser gefunden werden (»eurytherme« Thiere, Möbius), und andrerseits gaben für die anderen (»stenothermen«) die Wanderungen, die sie von der Oberfläche nach geschützten Tiefen antreten sollen (Chun 39) ein Auskunfts- mittel, sodass also, kurz gesagt, die Verschiedenheit der vertikalen Verbreitung die mögliche Verschiedenheit der horizontalen Verbreitung ausgliche. Eine warme Unterströmung fliesst von der Oberfläche der äquatorialen Meereszone nach den Polen ab ; umgekehrt sind in den Tiefen, auch der tropischen Meere, kühle Temperaturen ; es könnten demnach im Ocean unter dem gleichen Breitegrad in verschiedenen Tiefen an ganz verschiedene Temperaturen angepasste Bewohner gleichzeitig vorkommen. Aber selbst dies alles zugegeben, bleiben immer noch eine Anzahl anderer verschiedener Lebensbedingungen in verschiedenen geographischen Breiten, sodass wir in solchen mindestens einen Unterschied in der Fauna erwarten dürfen. Selbstverständlich gilt dies alles nur für die eigentlichen Hochseebewohner; denn für die Küstenformen, auch für pelagische, ist eine Verschiedenheit der Faunen ohne Diskussion anzunehmen, bei der Verschiedenheit der Lebensbedingungen, des Untergrundes, der Zuflüsse, die an den einzelnen Küsten zur Geltung kommen ; in der That ist die Polypenfauna, aus der die Küstenmedusen entspringen, soweit sie bis jetzt bekannt ist, an verschiedenen Stellen, eine sehr reiche und mannigfaltige. Diese Verschiedenheit der Küstenfaunen hat aber auch eine gewisse Be- ziehung zur Hochseefauna. Wenn es richtig ist, dass die Lebensbedingungen auf offener See, »Wind, Sonnenschein und Regen das Leben im Ocean nicht allein erzeugen und erhalten« können (Hensen 48, p. 6 u. vgl. Pfeffer 55, p. 33 ff.), — auch die Plankton-Expedition hat in ihren allgemeineren Be- funden dafür Anhaltspunkte geliefert — , wenn sich also die Hochseeformen von einer vordringenden Küstenfauna im Wesentlichen ableitet, so wird man (noch auf offenem Meer) gegen die ver- schiedenen Küsten zu einer verschiedenen Fauna begegnen müssen, während auf der hohen See sich alles auso'ee'lichen hat. Der Einfluss der Küsten kann aber ziemlich weit reichen. — Sehen wir nach diesen rein theoretischen Erwägungen zu, wie sich die Befunde in der Medusengruppe verhalten, so kennen wir ausser kosmopolitischen Formen auch solche, die bisher nur in bestimmten Meeresdistrikten, stets da und nirgends sonst gefunden wurden, und wir werden uns unten nach Zusammenfassung verschiedener Thatsachen berechtigt sehen, von Faunengebieten auch in der Hochsee zu sprechen. Ich hatte solche nach meinen Befunden im Vertikalnetz abzugrenzen versucht (50), aber mit grosser Zurückhaltung und stets betont, dass zur Festlegung bestimmter Gebiete alle Gruppen herangezogen werden müssen. Seither haben auch Apstein für pelagische Anneliden (36), Dahl für eine Copepodengattung (41), Lohmann für Appendikularien (49), vorläufige Mittheilungen in ähnlichem Sinn gemacht und Zonen unterschieden, und ich habe nachher noch einmal meine Ergebnisse an Medusen etwas schärfer gefasst (51). Aus letzter Zeit ist noch die Veröffentlichung Ortmanns (54) über die Decapoden und Schizopoden als weitere Bestätigung zu nennen. Bei der Feststellung der entsprechenden Thatsachen, die die Plankton-Expedition für Medusen geliefert hat, können wir auf zweierlei Weise, entweder von der Lokalität oder von der Species ausgehend verfahren; entweder, indem wir die Gebiete nach Species der Peihe nach durch- Geographisches Vorkommen einzelner Arten. 89 sprechen, oder indem wir die Species der Reihe nach vornehmen und sagen, wo sie vorkommen. Letzteres ist empfehlenswerther, schon aus dem Grund, weil die Gebietsabgrenzung nicht so scharf ist und erst aus der Vertheilung mehrerer Species gefolgert werden kann. Die Arten haben aber einen sehr verschiedenen Grad der Verbreitung; manche kommen in ganzen Meerestheilen vor (sind »euryoek«), manche nur in sehr umschriebenen Gebieten (»stenooek«); ferner geschieht, dadurch wie überhaupt, der Ersatz einer Art durch eine andere nicht plötz- lich, indem von bestimmten Punkten an, Inseln, Strömungen, etwa alle Formen auf einmal wechselten, sondern er tritt allmählich ein, indem eine Form die andere verdrängt, andere Formen dagegen bleiben. Wir haben also, schematisch ausgedrückt, einmal eine Wegstrecke, auf der die Medusenspecies a, b, c, d vorkommen; auf einer späteren Strecke bleiben davon nur a, b, d. Auf einer dritten Strecke tritt ein Wechsel ein, wir finden a, b, e; weiterhin a, e, f und eventuell e, f, g. Immerhin ist vorwegzunehmen, dass bei den Medusen, wie bei allen Thiergruppen, eine scharfe Grenze durch den Golf- und Floridastrom zwischen Süden und Norden gegeben ist. Wie aber auch Hensen schreibt (47, p. 44), ist »der tropische Ocean selbst in den niedern Organismen an Leitformen reich, während der Norden sich weit mehr an seinem negativen Charakter erkennen lässt«. Als Art mit deutlich erkennbarem Verbreitungsbezirk ist zunächst Aglantha digitalis zu nennen, die auf das nördliche Gebiet beschränkt ist, darin aber ein konstantes Vorkommen zeigt, von der nordschottischen Küste bis Grönland. Auch frühere Fahrten haben sie in ent- sprechender Gegend gefunden (52), und Hensen nennt sie (47, p. 44) unter den wenigen nordischen »Leitformen«. Bis zur Südspitze von Grönland scheint es mir stets dieselbe Art zu sein; die amerikanische Art aber, A. occidentalis, die weiter westlich auftritt, ist ebenso wie A. camtschatica etwas verschieden, sodass eine gewisse Differenz zwischen Ost und West erkennbar wäre. Da die nordischen Meere auch heute in Zusammenhang- stehen, so sind die drei Aglantha-'F ormen, digitalis, camschatica, occidentalis wohl n o c h nicht specifisch getrennt. Auf jeden Fall bildet im Atlantischen Ocean der Golf- und Floridastrom die südliche Grenze für die ganze Gattung; südlich desselben hat sich keine Aglantha mehr gefunden, auch in Schliessnetzfängen aus der Tiefe nicht. Umgekehrt sind nach Norden die gleichen Ströme die Grenze für die Gattung Aglaura. Im nördlichen Ocean kommt Aglaura hemistoma überhaupt nicht vor, zeigt dagegen im tropischen und subtropischen Theil eine sehr weite Verbreitung (s. Karte, Tafel VII) und fehlt in keinem der durchfahrenen Stromgebiete. Auch ist sie aus dem Mittelmeer bekannt. Für ihre beiden Varietäten laterna und nausicaa lässt sich bei der verhältnissmässigen Seltenheit, namentlich der letzteren, ein bestimmter Verbreitungsbezirk weniger gut angeben ; doch scheint nausicaa nicht im Sargasso, sondern eher in den Aequatorialströrnen, resp. dem östlichen Theil des durchfahrenen Gebiets vorzukommen (entsprechend der Verbreitung von anderen ersetzenden Formen in anderen Familien). Rhopalonema velatum hat ebenfalls eine bestimmte Grenze des Vorkommens (s. Karte VII). Im nördlichen Gebiet fehlt es vollständig, erscheint südlich des Floridastroms und tritt im Sargasso konstant auf; in den Aequatorialströrnen, überhaupt im tropischen Gebiet verschwindet 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. 90 0. Maas, Craspedote Medusen. es dagegen völlig, um hier, wenn auch nicht regelmässig, sondern an zerstreuten Stellen von Bhopalonema (Marmanema) velatoides, dessen specifische Abgrenzung übrigens noch fraglich ist (s. Text p. 13) ersetzt zu werden. (Es sind dies die gleichen Meerestheile, in denen von Aglaura hemistoma die Varietät nausicaa sich findet.) Auf der Rückfahrt im entsprechenden mittleren Gebiet erscheint Bhopalonema velatum wieder konstant, auch ist es eine bekannte Form des mittel- ländischen Meeres. Von den Narcomedusen hat die gleichfalls aus dem Mittelmeer bekannte Aeginojpsis (Solmundella) mediterranea eine weite Verbreitung und ein erkennbares Gebiet. Ihr Auftreten beginnt zerstreut an den Kapverden, da, wo der südliche Aequatorialstrorn durchfahren wird, regelmässig zu werden und ist von dort an im Westen und Osten der ganzen duichfahrenen Strecke andauernd bis zum Sargasso excl. Auf der Linie Floridastrom-Bermuda wurde ausser- dem Aeginopsis Hensenii gefangen. Es ergeben sich aber nicht nur für Species und Gattungen, sondern sogar für ganze Familien bestimmte Schranken. Die Trachynemiden sind z. B., wie Haeckel hervor- hebt, trotz vieler Untersucher aus den nördlichen Theilen des Atlantic bisher noch nie gefischt. Das trifft auch hier für die typischen Angehörigen der Familie vollkommen zu (Bhopalonema velatum u. a.) ; dagegen ist das Vorkommen von drei aberranten Formen, von denen eine (Pantachogon) übrigens vielleicht aus der Familie der Trachynernidae entfernt und in eine neue Familie gestellt werden muss, an Fangstellen des nordischen Gebiets, und nur an solchen, bemerkenswerth. Eine durchaus den wärmeren Meeren angehörende Familie sind die Geryoniden. Ihre Grenze nach Norden ist ebenfalls durch Florida- und Golfstrom gegeben ; sie geben aber ihren tropischen oder subtropischen Charakter auch dadurch zu erkennen, dass sie nach dem Aequator zu an Individuen- und Specieszahl zunehmen, sodass dort ein Fang manchmal drei oder vier Geryonidenspecies enthalten kann. Im einzelnen zeigen diese Species ebenfalls charakteristische Centren der Verbreitung, theils stimmen solche mit den oben bereits angedeuteten Untergebieten überein, theils handelt es sich um vereinzelte Formen, die aber auch auf bestimmte Gebiete hinweisen und auch schon früher (wie z. B. Liriope catharinensis) dort und nirgends anders gefangen wurden. Am besten wird dies durch die Karte Tafel VIII erläutert, auf der das Vorkommen der 6 hauptsächlichsten Liriopearten ohne Rücksicht auf Quantität verzeichnet ist. Liriope cerasiformis ist davon eine der weitverbreitetsten Formen. Sie kommt schon im Floridastrom vor und findet sich von da bis zu den Bermudas ; nach einer kleinen Lücke tritt sie im Sargasso wieder auf. Auf der Rückfahrt findet sie sich in entsprechenden Gebieten. Liriope eurybia kommt mit cerasiformis zusammen vor (auch dem Mittelmeer sind beide Arten gemeinschaftlich); jedoch tritt sie nicht schon im Floridastrom auf, sondern erst im Sargasso. Sie geht auch von hier etwas weiter wie cerasiformis, bis in das Gebiet des Nordäquatorialstroms hinein, um erst in diesem durch eine andere Art abgelöst zu werden. Geographische Verbreitung ganzer Familien. 91 Diese andere Art ist Liriope distanogona, die besonders im Südäquatorialstrom, allerdings zerstreuter wie die obigen Arten, in ihren Gebieten vorkommt. Alle anderen Arten sind beschränkter in ihrer Verbreitung. Liriope hyperbolica kommt nur in der Südostecke des durchfahrenen Gebiets vor. Vielleicht ist sie eine Bewohnerin jener dort getroffenen, südlich vom Aequator herkommenden kälteren Strömung und kommt in den westlich davon durchfahrenen wärmeren Meeren nicht mehr fort. Liriope minima scheint, auf das südliche Gebiet beschränkt, eine Form der wärmsten Meere zu sein. Liriope catharinensis hat sich nur in der Nähe der brasilianischen Küsten (incl. der Flussmündung) gefunden, was mit dem ersten Fundort von F. Müller (Bay von St. Katharina) übereinstimmt. Die übrigen Species bieten keine genügenden Anhaltspunkte zur Bestimmung ihrer Verbreitung. Vorkommen der verschiedenen Species des Genus Liriope. Die Tabelle ist aus Fängen mit allen Netzarten zusammengestellt und deswegen, sowie weil es sich nur um das Vorkommen an sich handelt, ohne quantitative Angaben. s. \ Ö e ^ .00 e e CO l-S 1 ^ ? «C s 3 1 OD 3 8 O 1 e e o ■§ 's ■- Strom- gebiet a 3 cS 00 Ö ?- s Cü o s ö •< ■2= 00 5« .S c c S t r o m- » ebi et 3 3 4CI cS P g .8 S ÖS •ea o CO ö 1 s '*»a ■a < S .s e e Strom- gebiet Aug. 21. tt Ag.26a tt '"? £ Spt.l7a II [3 » 3a tt 3 a » 2y tt o - «3 » 17b • 1 o » 3b tt // CO » 30 tt ? ~ 7 » 18b // 09 3 » 4a tl tt CS Sept. 1 a tt tt ■3 3 » 19a II cTs 4b tt tt o » lb tt ii :5 cS » 19b II •■■> 4c tt tt s » 2 tt "? » 20a II J3 » 5a tt tt Beginn » 3 tt tt «1 20b 3 :3 CO » 5b tt ? d. Sarg. » 4a tt » 21 » 6 II tt HiitV-ii v. » 4b tt tt CS g .5 S 3 -^ » 23 " tt II jKüsten- » 10b tt Berm. » 5a tt II » 24 II bank »IIa " tt Sarg. u. 5 b tt ? tt C5 " Okt. 8a " |Tocant. » IIb tt Berm. » 6a tt tt » 8b tt 1 Südl. » 12 tt » 6b tt II » 9 II Aequat. » 13 » 7a II ? S o » 10 ? | ström. » 14a tt » 7b tt rr ' • , i 1 II Guinea- » 15a » 15b tt 1 S, » 8a » 8b tt ? tt ^3 00 "S 3 » 12 » 13 ? ? ;/ strom. 1 NördL » 16a tt 3 " » 9a "1 tt " C ■-* 4- CA c3 d » 16 ? ? Aequat. | ström. » 17b tt » 9b ? 3 (D » 18 tl » 18a tt t/2 » 10 " << » 20 tt II Sar- » 18b » 19b tt tt » 13 » 14b ? tt » — ja •— ' 27 » 28 II tt n [ gasso. » 20b » 22a tt y ? '~ 1 r- 10 O B o es C » 15a » 15b tt tt 'S :3 » 29 » 30 Golf- strom. » 25a "? "? =3 Er 2 t. OJ CS » 16a tt » 25b // "? gedote Medusen. Na r c o med us a e. Fig. 7. Solvnaris multilobata n. sp., ganze Meduse von der Subumbrellarseite mit weit geöffnetem Mund. Zur nähern Erklärung des Schirmrandes, der mit den Kragenlappen nach innen umgerollt ist, siehe zunächst Fig. 12 u. 13. Fig. 8. Radialer Schnitt durch den Schirmrand derselben Meduse im Radius einer Tentakelinsertion. Zeigt den Zusammenhang der verbreiterten Tentakelwurzel (tw) mit dem Magenentoderm (entg). die eigentümliche Muskulatur an der Tentakelwurzel (tw m) und den Nervenring getroffen (nr). Fig. 9. Ein Flächenpräparat des Schirmrands, etwas gedrückt, sodass sich die Theile in ihrer Lagerung etwas abgehoben haben und namentlich der Nervenring (nr) in Zusammenhang mit dem Sinnesorgan (o) ge- trennt vom Nesselwulst deutlich sichtbar ist. tw = Tentakelwurzel mit Muskulatur, la = Lappen des Schirmkragens. Fig. 10, 11. Radialschnitte durch den Schirmrand in schwächerer Vergrösserung als Fig. 8. Fig. 10 durch den Radius des Sinnesorgans. Fig. 11 eine Strecke weiter, um die verschiedene Länge des Velum darzustellen. Zeigen auch die Unter- brechung der Subumbrellar-Muskulatur in der Gegend des Nervenrings (nr) und den Zusammenhang der Entodermlamelle (Entl) mit der Axe des Sinnesorgans (o). Fig. 12. Stück des umgekrampften Rands der Meduse in stärkerer Vergrösserung wie 7, um das Verhältniss der einzelnen Theile zu zeigen, von innen. Fig. 13. Dasselbe die Lappen durch stärkern Druck, vollständig zeigend, Flächenbild. Tafel V. Na rc ii in e du s a e. Fig. 1. JJer/ant/ia dactyletr a n. sp. Stück des Schirmrands von innen, als Fläche ausgebreitet, um die Lappenhöhlen und die darin lagernden handschuhförmigen Gonaden zu zeigen. Fig. 2. Die Lappen in der natürlichen, nach innen umgeschlagenen Lagerung, von der Subumbrellar-Seite gesehen. Fig. 3. Ausschnitt von der Exumbrellar-Seite gesehen, in stärkerer Vergrösserung, um die eigenthümlichen Riefen der Exumbrella sowie deren Grenze von den Lappen (la) zu zeigen. Fig. 4. Theil eines radialen Schnittes (wie Fig. 5) durch den Radius des Lappens in seiner grössten Ausdehnung. Gallerte mit Fasern, Lappenkanal (ri) dreiseitig, die eine Seite mit Zotten, Stützlamelle im Velum mit Ausläufern. Fig. 5, 6, 7, 8. Geben Schnitte aus verschiedenen Radien, 5 durch den Hauptradius des Lappens, 8 durch den Radius zwischen zwei Lappen an der Ursprungsstelle eines Tentakels, 7 und 8 in gleicher Entfernung dazwischen. Die Schnitte erläutern das Verhältniss des peripheren Kanals zum Magen , das Verhalten der Gallerte resp. des Schirms selbst in verschiedenen Radien und die Uebergänge von Stützlamelle in die Gallertsubstanz. Die Histologie ist nicht im Detail eingetragen, vergl. dazu die stärker vergrösserte vorhergehende Fig. 4. In Fig. 5 ist der quere Theil des Lappenkanals (ri) getroffen, in Fig 6 der radiale Schenkel als Ver- bindung mit dem Magen, in Fig. 7 der Winkel zwischen beiden, in Fig. 8 ist überhaupt kein peripheres Kanalsystem getroffen. Entsprechend zeigt sich die Gallerte in Fig. 5 bis zum eigentlichen Velum reichend, von der Absatzstelle des Schirms durch den ganzen Lappen, während in Fig. 8 nur Gallerte des Schirms, keine des Lappens getroffen sein kann. Ebenso trifft man im Radius des Lajapens (Fig. 5 gon.) auf Gonaden, im Radius des Tentakels nicht, vergl. Fig. 1, 7 und 8, fa. = Falte, die den Tentakel absetzt. Fig. 9. Ein Stück des Schirmrands von Cunina duplicata flächenhaft ausgebreitet, die abwechselnd grösseren und kleineren Aussackungen des Magens (g) zeigend, ebenso zwei verschiedene Grössen von Tentakeln. Fig. 10. Schnitt durch den Radius des Lappens, op. = Otoporpe. Axe des Sinnesorgans im Zusammenhang mit dem Eutoderm des Ringkanals. Fig. 11. Ae ginops is Hensenii kaum vergrössert, Tentakel wie im Leben nach aufwärts gerichtet, tw = durch die Gallerte schimmernde Tentakelwurzel. Tafel-Erklärung. 107 Tafel VI. Leptomedusae und Anthornedusae. Fig. 1. Halbschematischer Schnitt durch Irene viridula var. (fa = Falte der Subumbrella) in natürlicher Grösse. Fig. 2. Schirmquadrant derselben Meduse, vergrössert, von der Subumbrella aus gesehen, fa = Falte in der Subumbrella, t = fertige und hervorsprossende Tentakel, o = Sinnesorgan, ectodermales »Hörbläschen«. Fig. 3. 4. Die offenen Hörgruben von Halopsis rnegalotis n. sp. (Fig. 6, o) in Flächenbildern und zwar Fig. 3 von innen in die Grube hineinsehend, Fig. 4 von aussen, die Peripherie der Grube mit dem Schirmrand als dessen Ausbuchtung verlaufend. Fig. 5. Eadialer Schnitt durch eine solche Stelle, zeigt die von der Subumbrellarseite aus offene Hörgrube (o), deren Otolithen in modificirten Ectodermzellen der Velum-Insertion liegen. Nervenring (nr) deutlich erkennbar, am Grunde des Nesselwulstes (nw). Cirrententakel (ci) dessen entodermale Axe in Kontinuität mit dem Entoderm des Ringkanals. Fig. 6. Schirmquadrant von Halopsis rnegalotis, in etwa 6facher Vergrösserung, Flächenbild von der Subumbrella aus gesehen. Zahlreiche Cirren (ci) zwischen den gewöhnlichen bulbösen Tentakeln. Fig. 7. Schirmquadrant von l'tychogena longigona n. sp. Der Rand nicht ausgeführt. Der rudimentäre, weit offene Magensack lässt an seinem Grund das Kreuz der Radiärkanäle erkennen und geht distal direkt in die 4 Gonaden tragenden Radiärkanäle über. Fig. 8. Optisches Bild eines solchen Gonadentragenden Radiärkanals ; Druckpräparat, um die Aussackungen des Kanals ra ' zu zeigen, deren Enden wieder sekundär verlöthet sein können, (x). Fig. 9. Radialer Schnitt durch einen Radiärkanal mit Gonaden-Aussackungen und sekundärer Verlöthungslamelle. (X.) Die betreffenden Gonaden sind männlich und zeigen die Schichtung in Spermamutterzellen und Spermazellen. Fig. 10, 11. Schirnirandstücke von Tiara pirismatica n. sp. von aussen und innen, um die durch die Einlenkung der Tentakel hervorgebrachten Gallertlappen (la) zu zeigen. Karten -Erklärung. Tafel VII. Darstellung der quantitativen Verbreitung von Aglantha digitalis und Aylaura hemistoma nach dem Planktonnetz sowie von Rhopalonema velatum nach dem Vertikal- und Planktonnetz. Tafel VIII. Darstellung des geographischen Vorkommens von 6 Species der Gattung Liriope ohne Rücksicht auf Quantität. 0. Maas, Craspedote Medusen. K. c. Nachtrag zu den Akalephen der Plankton-Expedition von Dr. Ernst Van hoffen, Kiel, Zoologisches Institut. Nausithoe punctata, Köll. je ein Exemplar. Unter den bei der Plankton-Expedition erbeuteten Craspedoten sowie bei Durchsuchung der letzten quantitativen Planktonfänge wurden noch einige acraspede Medusen gefunden, die ich zur Ergänzung meines früheren Berichts noch erwähnen muss. Es handelt sich dabei nur um kleine Formen, Nausiilwe punctata und Ephyren von Pelagia, von denen allein die letzteren als eigentliche Planktonthiere in Betracht kommen, da Nausithoe' ja durch ihren Generations- wechsel mit Spongicola fistularis an die Küste resp. an den Meeresboden gebunden ist. Nausi- thoe punctata Köll. (Taf. III, Fig. 8) wurde durch die Plankton-Expedition zum ersten Male an der Nordostküste Südamerikas, von der Mündung des Amazonenstromes bis zum Kap S. Roque und bei Fernando Noronha nachgewiesen. Die genaueren Fundorte sind: J. N. 213 16. IX. 89 unter 5° 18' S. Br., 27° 30' W.L. J. N. 223 19. IX. 89 » 2° 48 S. Br., 35° 10' W.L. PL 101 20. IX. 89 » 1° 42 S.Br., 38° O'W.L. J. N. 232 21. IX. 89 » 0° 22' S.Br., 42° 36' W.L. J. N. 246 23. IX. 89 » 0° 40'N. Br., 46° 36 W.L. Bei 2 Exemplaren, denen vom 16. und 21. September, erschienen die Gonaden nicht kugelrund, sondern verlängert wie bei Nausicaa, was jedoch wohl nur auf beginnende Entleerung des Inhalts oder Zerdrücken der Gonaden zurückzuführen ist. Vorher war Nausithoe punctata nur aus dem Mittelmeer, eventuell aus dem höchsten Norden, von Discovery Harbour 81° 44 N. Br., 65° 45' W. L. durch eine Skizze von Greely bekannt, die von Fewkes als Nauphanta polaris publicirt wurde (vgl. Akalephen der Plankton-Expedition, p. 15). Ephyren von Pelagien wurden ausser den schon früher (Akalephen der Plankton-Expedition, p. 19) erwähnten noch an den folgenden Fundorten erbeutet: PL 30 4. VIII. 89 unter 37° 57' N. Br., 60° W.L. J. N. 135 26. VIII. 89 » 18° 46' N.Br., 25" 48' W. L. PL 69 4. IX. 89 » 5° 54' N.Br., 20° 18' W.L. PL 92 17. IX. 89 » 4° 24' S.Br., 29° 10 W.L. PL 106 23. IX. 89 » 0° 42 S. Br., 48° 12' W. L. (Mündung des Rio Para, 3 Exempl.) Im Ganzen wurden Pelagien demnach an 15 Tagen erbeutet. Am 22. und 26. August und 16. Oktober wurden alte und junge Pelagien resp. Ephyren zusammen gefangen. Rechnet man dazu noch die beiden Fänge vom 4. und 11. August, von denen der erste eine Ephyra, der zweite eine erwachsene Pelagia ergab, so zeigt sich aus den Fängen der Plankton-Expedition, dass in der Zone zwischen Acoren und Kap Verden, zwischen 15° und 40° N. Br., alle mög- lichen Stadien von Ephyren bis zu erwachsenen Pelagien gleichzeitig auftreten. Nördlich dieser Zone wurden nur Erwachsene, südlich davon nur Jugendstadien gefunden. Ich konstatire hier nur die Thatsache, ohne irgend welche Schlüsse daraus zu ziehen, da die Beobachtungen zu spärlich sind und frühere nicht vorliegen. Man begnügte sich meist damit, einige schöne Exemplare für die Konservirung heraus zu suchen, ohne auf das gemeinsame Vorkommen junger Vanhöffen, Die Akalephen. K. d. Ephyren von Pelagia, Species nicht bestimmbar. 30 Vanhöffen, Die Akalephen. und alter Thiere zu achten. Aus eigener Erfahrung kann ich noch rnittheilen, dass ich bei der Kückkehr aus Grönland vom 23. bis 25. September 93 zwischen 57° bis 58° N. Br. und 22° bis 29° W. L. einen Pelagienschwarm antraf, der aus allen möglichen Stadien zwischen ganz grossen, erwachsenen und kleinen Thieren, allerdings ohne Ephyren, sich zusammensetzte. Mit dem kleinen Planktonnetz von nur 25 cm Durchmesser, welches ich kurze Zeit (wenige Minuten) hinter dem schnell fahrenden Schiff nachschleppen Hess, wurden am 23. September Abends 17 kleine Medusen gefangen. Grössere Thiere entgehen leicht dem Netz, da sie an den Rand anstossen und dann von der Strömung fortgerissen werden. Dagegen hätten Ephyren aller Wahrschein- lichkeit nach gefangen werden müssen, wenn sie vorhanden gewesen wären. Als ich einen zweiten Pang zu machen versuchte, ging das Netz verloren, da die Leine für schnelle Fahrt nicht fest genug war. Das massenhafte Erscheinen von Pelagia, 3 Tage lang, machte mir den Eindruck, als ob wir durch einen Pelagienzug, der vielleicht einem Arm des Golfstromes folgte, der Länge nach hindurchsegelten. In den meisten Fällen, wo Pelagien gefangen wurden, - ich denke speciell an die Expedition des »Vettor PISANI«, ferner an eine Notiz des Fürsten Albert von Monaco l) — wurden sie in grosser Zahl beobachtet. Einzelne Thiere fallen ja auch nicht auf. Pelagia scheint sich demnach selbst im offenen Meer in Schwärmen zu halten. Während aber Fürst Albert von Monaco hervorhebt, dass Pelagia nur in der Nacht an der Oberfläche erscheint, am Tage aber in Tiefen von 30 m etwa herabsteigt, habe ich den oben erwähnten Schwärm, allerdings bei trübem, regnerischem Wetter, am Tage beobachtet und zahl- reiche Thiere von Bord aus mit dem Handnetz gefangen. Am Abend sah man die grossen Thiere als Feuerkugeln hinter dem Schiff aufleuchten, wenn sie von dem Kielwasser umher- gewirbelt wurden. Doch nicht allein die Unterseite, wie Fürst Albert hervorhebt, sondern auch die Oberseite kann gelegentlich leuchten. Von mehreren Pelagien, die schon einige Zeit in verdünnter Chromsäure gelegen hatten, sodass ich die Konservirung beendet glaubte, leuchtete die eine stark mit einem Theile der Oberseite, die so eng der Glaswand angepresst war, dass die Konservirungsflüssigkeit keinen Zutritt gefunden hatte. Anhangsweise habe ich noch ein kleines medusenartiges Wesen zu erwähnen aus Plankton- fang Nr. 20 vom 29. Juli 89 östlich von Neu-Fundland unter 48° W. L. und 50° N. Br. Der flache Schirm des grössten Exemplars ist 0,282 mm breit, kreisrund mit 8 halbkreisförmigen 0,056 mm hohen Randlappen. Zwei benachbai'te Randlappen werden durch 2 grosse Zellen verbunden, die ein klares in der Mitte getheiltes Zwischenstück bilden, sodass die eigentlichen Randlappen nur ganz wenig hervorragen. In der Mitte findet sich ein 4 lippiger 0,113 mm breiter Mund. Diesen umgiebt, durch eine hellere Zone getrennt, an der Subumbrella ein dunkler wegen dicht gedrängter Zellkerne undurchsichtiger Ring von 0,169 mm Durchmesser, über dem ein Ringkanal zu verlaufen scheint. Der ganze Organismus, von dem nur 40 Exemplare in dem sehr voluminösen Planktonfang gezählt wurden, ist zu wenig entwickelt, um klassificirt werden zu können, da alle charakteristischen Merkmale wie Rhopalien oder Ocellen, Tentakeln, Ephyralappen, Nesselzellen und Gastralfilainente fehlen. ') Sur les recherches zoologiques poursuivies durant la seeonde campagne scientifique de L'hirondelle. Corupt. Eend. CIV., p. 452 — 454, 1887. Plankton-Expedition. K.c Taf II Fig l ■s Fig. 3 " • -Vt/' I 9 "/' 111 I Fig. 5 Fiy 6 (t / .,„! Fig. 12. i/^fl^V Fit) i~> gm n i Fig.16 t 4fc I i AS' 111 Ul! 7 10 IS 3 ■' '/ 11 8 IT Maas, Craspedote Medusen Plankton- Expedition. K.c. Taf III. Fiq 1. \Cs i ■ ■ • Fig.2 ■ Fig. ,"■> gon sin Uli (/Oll Uli in Fig 10 III Fig <; *■ Fig. 9 in Fia.7 Fig II •O". 9 rt tjoti / O ,nl ect gal - rill Fig !.'>■ f eet sm - - ■ « a . 7 eetg s / 5 9 2 10 11 .5 /'/ '/ 13 15 12 Maas rikton- Expedition. K.r. 9 ' V «***' ''* 1 1> Fig.7. Vujü o 3- : I 6 5 " .'/'" 10 12 o 1.- ( 'raspedote .>/ >n- Expedition K. f Taf.V. t B Li Fig. 7. ■ ^äT ' 9 .— " s r fa S9 11 Plankton-Expedition K.c Fi«. 2 . .-, .. . . : & H 0= WinnP . ■ mu ^ = 2 M Maas, Plankton - Expedition K.c . TafVD. A^erlag vonLipsius & Tisclier-Kiel iLLeipzig. Geograph^nstalT v