Q 115 P_54 °1 • I ru I 3- - tr ■ m * LH : t=> .- ° i □ im 0> 4 Ergebnisse*) der in dem Atlantischen Ozean vou Mitte Juli bis Anfang November 1889 ausgeführten Plaiikton-ExpeditioiiderHiioilMildt-Stiftung. Auf Grund von gemeinschaftlichen Untersuchungen einer Itelhe von Fach-Forschern herausgegeben vou Victor lliiiscii, Professor der Physiologie in Kiel Bd. I. A. Heisebeschreibung von Prof- Dr. 0. K rünunel, nebst An- füguiiKi'ii einiger Vorlierii'lite über die Untersueliungen. B. Methodik der Untersuchungen von Prof. Dr. V. Hensen. Bd. II. ('. Ge..ph>> D. Fische \ E. a. A. Tl kaiische Be innigen v. Prüf. Dr. o. Krum mel. >r. G. Pfeifer. DU M. Trausted t. B. Veite C. Verteilung der Di in Prot. Dr. C. Apstein. b. Prä ■n vou Prof. Dr. A. Borg e r t . von Prof. Dr. Ö. Seeliger. Appoudieularicn viii L'nil. Dr. II. I . u h in a n n. a. Oephalopoden von Prof Dr. G. Pfeffer. b. Pternpodeu von Prof. Dr. P. Sehiemenz. c. Heteropoden von demselben. d. Gastropoden mit Ausschlug der Heteropoden und Ptero- poden von Prof. l)r e. Accplialen von dem H. Wim roth. elliell f. ßrae iiopi demselben. G. a. q. Haloltatid von Prot. Dr. Fr. Dahl. IIa Prof. Dr. H. b. Decapnileii 553 Sc Isopoden.ruina Gla.l». iden von Prof. Dr. A. 0 r tina n n . piiilen v. Dr. II.J. II a ll Seil ind i'irriiiedii il' lllSelllCtl ! 1 e r. e. Ainpliipi.ileii I Teil ymi fr.'l. Dr. .1. V. e. Ampliipodeii 11. Teil vi.ii demselben f. Copepoden von Prof. Dr. Fr. Dali 1. g. Ostracoilen von Dr. V. Vftvra. . a. Rotaiorien von Prof. Dr. f. Z~l i lika. Ii. Ak'inpiileii und ITÖmöptenHejj von Prof. Dr. 0. Apstein. c. Pelagisclie 1'hvHiiiliiciileii und Typlilnscidecideii von Dr. ■ b 5 ei liisc h. d. Polycliaetei;- und Achaetenlarveu von Prof. Dr. Hacker. e. Sagitten von Dr. O. Steinhaus. f. Polycladen von Dr. Marianne Plehn. g. Tmiiellaria acnela vi in Dr. L. Böhmig. Kein K^ ■nueiilarven vnn Dr. 'I'li. ,M n rteiisen. '•teu.i|ilioreii von Prof. Dr. c. Chun. b. S 'liiiiiii|iliuieii von demselben. Graspedote Medusen von Prof. Dr (I. Maas. Akalephen von Prof. pr. K. Vanhof t'en. e. Anthoy.oeii von Prof. Dr. F.. van Heueileu. Bd. III. L. a. Tiutiiinoileeu. Atlas und F.rkläi ungen dazu von Prof. Dr. K. HraTdT " Sy^feniatischer Teil vou demselben. b. Holotriehe und peritriche Infusorien, Aciueten von Prof. Dr. L. Rhumbler. 8. Foraminifereu von demselben. d. Thalassicollen. koloniebildende Radiolarien von Prof. Dr. K. Brandt. e. Spumellarien von Dr. F. Dreyer. f. ct. Acanthonietriden von Dr. A. Popofsky. ;. Ac.intliiiphrai-tideii von demselben? g. Monopylaricn von Dr. F. Dreyer. h. l und ff. Tripvleen von Dr. F. 'Immermann und Prof. Dr. A. Hnrgert. l.ü nthiden von Dr. F. Immermann. ■1. Ti 3. Atlantic on Prot. Dr. A. 5 o r g e r t . .Meili Tbl elbell 5. rpiiclianilen ynn ilemselben. i. Neue Protozoen-Abteilungen von demselben. Bd. IV. M. a. A. Peridineen. allgemeiner Teil von Prof. Dr. F. Seh ü 1 1. B. Spezieller Teil vou demselben. b. Dictyocheen von Prof. Dr. A. Borgert. c. Pyrocysteen von Prof . Dr. C. A p s t e i n. d. Bacillariaceen von Prof. Dr. F. Schutt. e. Halosphaereen vou demselben. f. Schizophveeen von Prof. Dr. N.Wille. z. Bakterien des Meeres von Prof. Dr. B. Fischer. X. Cysten. Kier und l.arveu von Prof. Dr. H. Lohmanu. Bd. V. 0. Uebersicht und Resiiltatedeniuantitativen Untersuchungen, redigiert von Prof. Dr. V. Hensen. P. Ozeanographie des Atlantischen Ozeans unter Berück- sichtigung obiger Resultate von Prof. Dr. 0. Kr um mel unter Mitwirkung von Prof. Dr. V. Hensen. Q. Gesamt-Register zum ganzen Werk. *) Die unterstrichenen Teile sind bis jetzt (Dez. 1907) erschienen. Die Tripyleeu Radiolarien der Plankton-Expedition Concharidae LIBRAR \J >*.*A< 4: » )> von Prof. Dr. A. Borgert Bonn. Mit 3 Tafeln. KIEL UND LEIPZIG. VERLAG VON L 1 P S I V S & T I S ( ' H E Et. 1907. Seit Herbst 1892 erscheinen im unterzeichneten Verlage: Ergebnisse der in dem Atlantischen Ozean von Mitte Juli bis Anfang November 1889 ausgeführten Plankton -Expedition der Humboldt 'Stiftung. Auf Grund von gemeinschaftlichen Untersuchungen einer Reihe von Fach-Forschern herausgegeben von Victor Hensen, Professor der Physiologie in Kiel. Das Werk entspricht in Druck und Format dieser Einzelabteilung und wird, abgesehen von seiner hohen Bedeutung für die Wissenschaft, was äußere Ausstattung, Papier, Druck und künstlerische Vollendung und Naturtreue der Illustrationen und Tafeln anbelangt, den höchsten Anforderungen genügen. Auf die Ausführung haben wir ganz besondere Sorgfalt verwandt und mit der Herstellung der Tafeln sind nur erste Kunstanstalten betraut worden. Die Kapitelanfänge der Reisebeschreibung sind mit Initialen, die auf den Inhalt Bezug haben, geschmückt, in die Beschreibung selbst aber eine große Anzahl von Bildern, nach Original- zeichnungen des Marinemalers Richard Eschke, der an der Expedition teilgenommen, eingestreut. Es ist uns zur Zeit noch nicht möglich, hinsichtlich einer genauen Preisangabe für das ganze Werk bindende Angaben zu machen. Die Preisnormierung wird ganz von dem jedesmaligen Umfang der einzelnen Abhandlungen, von den Herstellungskosten der Tafeln und den Schwierig- keiten, die mit der Vervielfältigung derselben verbunden sind, abhängig sein. Doch wird bei der Drucklegung des Werkes die dem ganzen Unternehmen gewählte Unterstützung auch auf die Preisnormierung nicht ohne Einfluß sein und dürfen die für derartige Publikationen üblichen Kosten nicht überschritten werden. Die Abonnenten, welche sich für die Abnahme des ganzen Werkes verpflichten, also in erster Linie Bibliotheken, botanische und zoologische Institute, Gelehrte etc. haben Anspruch auf einen um 10 Prozent ermäßigten Subskriptionspreis*) und sollen deren Namen bei Ausgabe des Schlußheftes in einer Subskribentenliste veröffentlicht werden. Um ein wirklich vollständiges Verzeichnis der Abnehmer zu erhalten, ersuchen wir dieselben, die Bestellung direkt an uns ein- senden zu wollen, auch wenn die Lieferung nicht direkt von uns, sondern durch eine andere Buchhandlung gewünscht wird. Im letzteren Falle werden wir, dem Wunsche des Subskribenten gemäß, die Lieferung der bezeichneten Buchhandlung überweisen. Behufs näherer Orientierung steht ein umfassender Prospekt gratis und portofrei zu Diensten. Indem wir die Versicherung aussprechen, daß wir es uns zur Ehre anrechnen und alles daran setzen werden, dieses für die Wissenschaft hochbedeutsame, monumentale Werk, dessen Herausgabe uns anvertraut wurde, in mustergültiger Weise und unter Berücksichtigung aller uns zu Gebote stehenden Hilfsmittel zur Ausgabe zu bringen, haben wir die Ehre uns bestens zu empfehlen. Lipsius & Tischer, Verlagsbuchhandlung, Kiel und Leipzig. *) Das "Werk sieht seiner Vollendung demnächsl entgegen und erlischt alsdann der Subskriptionspreis. Es dürfte sich daher empfehlen, die Subskription auf das Werk noch vor dem Komplettw erden zu bewirken. Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung. Bd. III. L. h. 5. Die Tripyleen Radiolarien der Plankton-Expedition. Concharidae von Prof. Dr. A. Borgert Bonn. Mit 3 Tafeln. Kiel und Leipzig. Verlag von Lipsius & Tische r. 1907. Concharidae Haeckei. 1879. Definition: Tripyleen mit zweiklappiger Schale, die bald annähernd kugelig, bald über die Wölbung oder von den Seiten her komprimiert und alsdann von mehr oder minder ausgesprochen linsenförmiger Gestalt ist. Die Schalenhälften, die entweder gleich oder verschieden ausgebildet sind, greifen mit ihren meist gezähnten, seltener glatten Rändern in ein- ander. Schalenwandung von Poren durchsetzt, meist gitterartig durch- brochen. Radialstacheln fehlen. Vielfach am aboralen Schalenpol ein paar h o r n a r t i g e F o r t s ä t z e (einer a n j e d e r H ä 1 f t e) , desgleichen bisweilen ähnliche Bildungen auf der Höhe der S c h a 1 e n w ö 1 b u n g. Allgemeines. Wie die meisten übrigen Tripyleen gehören auch die Oonchariden zu den von der »Ghallenger «-Expedition entdeckten Formen. Die erste Abbildung einer Conchariden-Art wurde von J. Murray (1876, Taf. 24) gegeben. Während Murray die betreffende Form mit mehreren Arten aus anderen Tripyleen-Familien provisorisch unter dem Namen der •»Challengeridae«. vereinigte, begründete Haeckei ein paar Jahre später (1879) für die hier zu behandelnde ürganismengruppe die Familie der Concharidae. In seiner ausführlichen Bearbeitung der Radiolarien im »Challenger «-Report (1887) unterscheidet Haeckei 30 ver- schiedene Conchariden-Arten, die sich nach seiner Einteilung der Familie auf 7 Gattungen verteilen. Seitdem ist wenig Neues über diese Tierformen bekannt geworden. Die Plankton- Expedition brachte von ihrer Forschungsfahrt im Atlantik im Ganzen nur sechs Conchariden- Spezies heim. Die Untersuchung ergab, daß von diesen Arten drei noch nicht beschi'ieben waren, wohingegen sich die anderen drei bereits im »Challenger «-Bericht aufgeführt fanden. Von weiteren Funden ist noch der Nachweis einer bis dahin nur aus dem tropischen Atlantik bekannten Conchariden-Art für das Mittelmeer durch Lohmann (1899) zu erwähnen. Daß auch in der Ausbeute der »Valdivia« die Oonchariden durch eine Anzahl von Arten vertreten sind, geht aus V. Haeckers vorläufigen Mitteilungen (1904 — 1906) hervor. Haecker macht hier einzelne Angaben über Bau und Verbreitung dieser Tripyleen-Formen. Es werden dabei mehrere der früher schon vom »Challenger« erbeuteten Spezies namhaft gemacht und für eine derselben die Begründung einer besonderen Gattung (Conchophaeus) in Vorschlag gebracht. Neue Arten werden nicht beschrieben, doch steht der ausführlichere Bericht über das Material noch aus. Hurgert. Die Tripyleen Radiolarien. L. ll. 5. 1* 44181 J9ß Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Verwandtschaftliche Beziehungen. — Bau des Skelettes. Im »Challenger«- Report vereinigt Haeckel die Oonchariden mit den Coelodendriden und Coelographiden in einer besonderen als Phaeoconchia bezeichneten Ordnung1). Bestimmend dafür war vor allen Dingen die Ähnlichkeit in dem Bau des Skelettes, das bei den genannten Formen aus einer zweiklappigen, die Zentralkapsel umschließenden Schale besteht. Während jedoch bei den Oonchariden die Skelettbildungen relativ einfach sind, sehen wir dieselben bei den Coelodendriden und Coelographiden einen hohen Grad der Kompliziertheit erreichen. Im Gegensatz zu den Conchariden, bei denen die Schalenklappen nur verhältnismäßig kurze hornartige Fortsätze tragen, die in gewissen Gattungen der Gruppe den aboralen Schalenpol auszeichnen und zu denen gelegentlich auch noch ähnliche Bildungen auf der Höhe der Schalenwölbung hinzutreten können, finden sich bei den Coelodendriden und Coelographiden verzweigte hohle Anhangsgebilde entwickelt, deren Basalteil sich in Gestalt eines mehr oder minder kompliziert gebauten Auf- satzes auf beiden Schalenhälften erhebt. Unter den Phaeoconchia würden die Conchariden die einfachsten und phylogenetisch ältesten Formen darstellen, aus denen die Coelodendriden und Coelographiden hervorgegangen wären. Auch zu den Castanelliden könnten für die Conchariden vielleicht, hauptsächlich im Hinblick auf die Ähnlichkeit in der äußeren Form mancher Arten, wie auch schon Haeckel meint, nähere Beziehungen angenommen werden. Dazu kommt eine gewisse Übereinstimmung im Bau der Schalenwandung, die in beiden Fällen von runden oder länglichen Poren durchsetzt ist. Die Schale der Conchariden besteht aus zwei mit den Rändern zusammengefügten Hälften. An dem Skelett ist eine Hauptachse zu unterscheiden, die durch den oralen und aboralen Pol hindurchgeht2). Das Gehäuse ist bilateral symmetrisch; die Symmetrieebene enthält die Haupt- achse und steht senkrecht zur Ebene der Schalenränder. Bei manchen Formen ist die Schale annähernd sphaerisch, die Hälften halbkugelig, in der Mehrzahl der Fälle ist sie aber seitlich komprimiert. Der Grad der Abplattung ist jedoch ein recht verschiedener. Das Gehäuse kann vollkommen linsenartige Gestalt annehmen, so bei der Gattung Conchojisis (vgl. Taf. XVII, Fig. 5 und 6). Hier ist der mittlere Teil des Skelettes verdickt, während die Randpartien kielartig zugeschärft sind. Die Schalenhälften haben infolge- dessen die Form eines am Vorder- und Hintersteven spitz zulaufenden Bootes. Wo eine weniger starke seitliche Abflachung besteht, wie beispielsweise bei Conchidium argiope, Conchidium caudatum (vgl. Taf. XVI) und manchen anderen Arten, besitzen die Schalenklappen ungefähr die Gestalt eines tief ausgehöhlten Löffels. Der Rand ist etwa elliptisch oder oval. Vielfach (vgl. Taf. XVI, Fig. 2) ist die Randpartie kräftig nach innen eingezogen und erst in einiger Entfernung von der Kante erreichen die Schalenhälften ihre größte Breite. Ein anderer Teil der Arten (Genus Conchophacus) wiederum ist durch eine stark abgeflachte Wölbung der Schalenhälften ausgezeichnet, *) V. Haecker (1907, p. 159) bezweifelt das Bestehen näherer Beziehungen zwischen den Conchariden einerseits und den Coelodendriden und Coelographiden andererseits. 2) In den Abbildungen habe ich die Gehäuse, wie auch Haeckel dies in vielen Fällen getan hat, mit horizontal liegender Hauptachse dargestellt. Es soll damit jedoch nichts über die Orientierung der Tiere im "Wasser ausgesagt sein. Auf den letzteren Punkt werde ich weiter uuten noch zurückkommen. Verwandtschaftliche Beziehungen. Bau des Skelettes. 197 die infolgedessen eine uhrglasähnliche Form aufweisen (vgl. Taf. XV, Fig. 1 und 2, 5 bis 7). Auch in diesem Falle ist also, ähnlich wie bei den Conchopsis- Spezies das vollständige Gehäuse linsenförmig. Während jedoch bei der letzteren Gattung die Abplattung eine seitliche ist, sind bei den Arten des Genus Conchophacus die Schalenhälften von der Wölbung her in der Richtung auf den Rand zu komprimiert. Im Falle der Conchopsi.s-A.rten wird somit die seitliche Fläche des Gehäuses von den Rändern der Schalenklappen halbiert, wohingegen bei den Spezies der Gattung Conchophacus die Ränder der Halbschalen das linsenförmige Skelett an der äußeren Kante begrenzen. Aus dem Gesagten ergibt sich der schon erwähnte weitere Unterschied, daß der Rand der Schalenhälften in dem einen Falle kreisrund, in dem andern wie die Bord- kante eines Bootes gestaltet ist. Nach Haeckels Bezeichnungsweise wird von den beiden Schalenhälften des Conchariden- gehäuses die eine als »dorsale«, die andere als »ventrale« unterschieden. Die Ebene, in der die Ränder der Schalenklappen gelegen sind, nennt er die »Frontal- oder Lateralebene« des Skelettes. Die »Sagittalebene«, die ebenfalls in der Richtung der Hauptachse verläuft, aber senkrecht zur Frontalebene steht, zerlegt den Körper in eine rechte und linke Hälfte, während die »Cinctural- oder Äquatorialebene« rechtwinklig die Hauptachse schneidet, so daß durch sie eine orale Hälfte des Skelettes von einer aboralen getrennt wird. Diese Art der Bezeichnung scheint mir jedoch nicht sonderlich glücklich gewählt zu sein. Zunächst dürfte es schwerlich angebracht sein, eine »dorsale« und eine »ventrale« Schalenklappe zu unterscheiden, denn in sehr vielen Fällen besteht zwischen den Halbschalen überhaupt keine Verschiedenheit. Ich werde daher auch diese Art der Benennung vermeiden. Ferner scheint mir die Ha e ekel sehe Bezeichnung Cinctural- oder Aquatorialebene in dem von Hae ekel gebrauchten Sinne insofern leicht irreleitend zu werden, als man hierbei zunächst wohl an die durch die Ränder der Halbschalen bezeichnete Ebene denken würde, die oft genug als »Äquator« die Schale in zwei gleiche Hälften zerlegt; ebenso würde die häufig vor- handene Einschnürung in der Gegend der Schalenränder für die durch sie hindurchgelegte Ebene die Bezeichnung »Gürtelebene« naheliegend erscheinen lassen. Ich möchte unter diesen Umständen an Stelle der Haeckel sehen Benennung Frontalebene die Bezeichnung »Marginal- ebene« vorschlagen. Haeckels Sagittalebene könnte vielleicht vorteilhafter nach dem in dieser Ebene bei manchen Formen entwickelten Kiel als »Carinalebene« unterschieden werden — sie geht senkrecht zur Marginalebene durch die beiden Schalenpole -- während ich Haeckels Cinctural- oder Äquatorialebene glaube besser »Transversalebene« nennen zu sollen. Dementsprechend möchte ich gegebenenfalls auch statt von einem sagittalen, cincturalen (äquatorialen) oder frontalen (lateralen) Umfang lieber von einem Carinal-, Transversal- und Marginalumfang reden. Die Ränder der Schalenhälften, die bei den meisten Arten eine nach außen vorstehende schmale Kante aufweisen, sind entweder glatt (Subgenus Conchasmidae Haeckel) oder sie tragen jederseits eine Reihe konisch zugespitzter, in anderen Fällen flacher Zähne (Subgenus Conchopsidae Haeckel). Wo der Zahnbesatz fehlt, fügen sich die Ränder wie bei einer Schachtel zusammen. Bei den mit Zähnen ausgestatteten Formen greifen diese ineinander, dergestalt, daß je ein Borgert, Die Tripyleeu Radiolarien. L. h. 5. 198 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Zahn der einen Schalenhälfte in den Zwischenraum zweier Zähne der anderen Schalenklappe einfaßt. Es sei jedoch erwähnt, daß gelegentlich auch Unregelmäßigkeiten in dieser Beziehung vorkommen, so sieht man bisweilen die Zähne paarweise mit einander alternieren (vgl. Taf. XVII, Fig. 1) oder der Zahnbesatz kann lückenhaft und unregelmäßig sein, wie dies beispielsweise bei Conchophacus diatomeus (Taf. XV, Fig. 6) zu beobachten ist. Bei manchen Arten (z. B. Conchopsis barca, Taf. XVII, Fig. 5 und 6) ist die Bezahnung auf den mittleren Teil der Schalenseiten beschränkt, bei anderen (z. B. Conehellium Capsula, Taf. XVII, Fig. 1 und 2) bilden die Zähne einen geschlossenen Ring, der nur an den Schalen- polen auf einer kurzen Strecke unterbrochen ist. Blickt man von oben her auf den verbreiterten Rand der einzelnen Schalenklappe, so sieht man in den Räumen zwischen den Zähnen runde Löcher, die den Zähnen der gegenüber- liegenden Schalenhälfte zum Durchtritt dienen. Bei anderen Formen findet man an der Innen- seite zwischen den Basalteilen der Zähne eine Reihe von Spangen, oder auch eine zusammen- hängende Leiste (Deckleiste Haecker) ausgebildet, die die Zähne übergreift. Hierzu kann noch eine zweite Kette von Bögen oder hakenartigen Vorsprüngen hinzutreten, die nahe der Spitze gelegen, dieser zur Führung dienen (vgl. Haecker 1906b). Bei der Gattung Conchopsis kommt noch ein durchbrochener, nach innen vorstehender, und die Öffnung verkleinernder Saum am Rande der Halbschalen hinzu (Velum Haeckel), der in den bootförmigen Gebilden die Stelle des Decks einnimmt. In der Regel sind die beiden Hälften des Ooncharidenskelettes gleich oder doch an- nähernd gleich gestaltet und eine Verschiedenheit tritt höchstens in der Ausbildung der Schalen- fortsätze, wo solche vorkommen, zu Tage, doch sind andererseits auch Formen mit verschieden entwickelten Schalenhälften beobachtet worden, so Conchidiwu rhynchonella Haeckel, bei der das Vorkommen an mehreren Stationen dagegen spricht, daß die buckelige Gestalt der einen Schalenklappe auf abnorme, deformative Entwicklungsvorgänge zurückzuführen sei. Während bei einer ganzen Reihe von Formen (Genus Conchariurn, Conehellium, Conclio- phacus, Conchopsis) der Schale alle äußeren stachelartigen Fortsätze fehlen, sehen wir in vielen anderen Fällen (so bei den Gattungen Conchasma, Conclddium, Conchonia), die Schalenhälften an dem einen Pole, den wir mit Rücksicht auf die Verhältnisse des Weichkörpers als den aboralen zu bezeichnen haben, in ein Paar nach dem distalen Ende spitz zulaufende, stilett- förmige Stachelbildungen verlängert. Diese Stachelfortsätze, deren für gewöhnlich nur je einer jeder Schalenklappe zukommt, verlaufen entweder parallel zur Richtung der Hauptachse (Taf. XVI, Fig. 1 und 2), oder sie divergieren mehr oder weniger stark nach außen zu (Taf. XVI, Fig. 5). Meist sind sie annähernd gerade oder doch nur schwach gebogen, seltener aus- gesprochen gekrümmt wie bei Conchidiwu cornutum (Haeckel). An ihrer Basis besitzen sie gelegentlich große rundliche augenartige Durchbrechungen. Zu bemerken ist, daß in der Regel ein deutlicher Grüßenunterschied zwischen den Aboralstacheln der beiden Schalenhälften besteht. Bei anderen Formen, bei denen keine derartigen Stachelbildungen vorhanden sind, findet sich vielfach an ihrer Stelle beiderseitig eine lippen- oder ausgußartige Verbreiterung des Schalenrandes entwickelt (vgl. Tai'. XV, Fig. 1 und 2, 5 bis 7; Taf. XVII, Fig. 1 bis 3). Bau des Skelettes, Struktur der Schalenwanduug. 199 Zwischen den gewölbten Lippen oder falls Stacheln vorhanden sind, zwischen diesen, klaffen die Schalenränder und bilden eine Öffnung zum Durchtritt des Protoplasmas. Außer am aboralen Schalenpole kommen hörn- oder stachelförmige Gebilde auch noch auf der Höhe der Schalenwölbung vor (Genus Conchoniä). Entweder trägt nur eine der Halb- schalen ein solches »Apicalhorn«, oder beide Klappen sind mit derartigen Fortsätzen ausgerüstet. Die Apicalhörner sind gerade oder nach der aboralen Seite hin gekrümmt. Ihre Basis kann erweitert und mit porenartigen Durchbrechungen versehen sein (Conchoniä diodon Haeckel). Im Gegensatz zu dem aboralen Pol zeigt das orale Schalenende niemals stachelartige Fortsätze, dagegen sehen wir auch hier des öfteren eine größere oder kleinere spaltförmige Mündung entwickelt, die entweder durch das Klaffen der glatten Schalenkanten oder durch das Auseinanderweichen der gelegentlich lippenartig geschwungenen Randpartien gebildet wird. In anderen Fällen kann bei geschlossener Schale jedoch auch jede Andeutung einer oralen Öffnung fehlen (Conchophacus, Taf. XV, ConcheUium Capsula. Taf. XVII, Fig. 1). Außer den schon beschriebenen, dem Zusammenhalt der beiden Schalenhälften dienenden Einrichtungen des Concharidengehäuses (Ineinanderfassen der Ränder, Bezahnung) findet sich nach Haeckels Angabe bei einigen Formen aus dieser Familie — besonders bei dem Genus Conchopsis, aber auch in andern Gattungen — am aboralen Pole zwischen den Klappen ein richtiges Ligament entwickelt (1887, p. 1714; Taf. 123, Fig. 8 und 9; Taf. 124, Fig. 10, Taf. 125, Fig. 2). Das erwähnte Gebilde soll von dunkelbrauner Färbung und Mineralsäuren gegenüber von bemerkenswerter Widerstandsfähigkeit sein. Die Abbildungen Haeckels lassen eine feine Längsstreifung des Ligamentes erkennen. Vielleicht ist es von ähnlicher Beschaffenheit wie das faserige Diaphragma bei Planktonetta und Nationaletta. Was die Struktur der Schalenwandung betrifft, so herrscht bei den Conchariden-Arten der gegitterte Bau bei weitem vor. Mit wenigen Ausnahmen gewährt die Wand der Schale das Bild eines zierlichen Netzwerkes von nahezu kreisrunden oder etwas länglichen größeren Poren mit mehr oder minder kräftigen trennenden Zwischenbalken. Die Poren sind meist regelmäßig angeordnet und oft in deutlich ausgesprochenen Reihen gruppiert, die von dem einen nach dem andern Schalenpol verlaufen. Zwischen den Porenreihen zeigt das Balkenwerk vielfach vorstehende Kanten (vgl. Taf. XVI, besonders Fig. 2 und 3). Bei manchen Arten sind die Poren ähnlich wie wir es bei gewissen Castanelliden finden, von sechseckigen erhöhten Rändern umgeben. Gelegentlich weisen die Poren auch noch im Innern eine Anzahl radiär in das Lumen vorragender kleiner Zähne auf (Haeckel, Taf. 123, Fig. 7 und 7a). Von den Aboralhörnern läuft hier und da ein feiner, scharfer, hyaliner Saum in der Carinalebene eine Strecke weit über die Oberfläche der Schalenhälften hin, ohne daß es in diesem Falle jedoch zur Ausbildung einer als Kiel zu bezeichnenden Bildung käme (vgl. Taf. XVI, Fig. 5 bis 7). Eine abweichende Schalenstrnktur besitzt Conchophacus diatomeus (Haeckel) insofern, als bei dieser Form die in Querreihen angeordneten Poren in der Richtung der Hauptachse stark in die Länge gestreckt und vielfach dabei fast sechseckig sind; nur nach dem Schalen- rande zu werden sie kleiner und nähern sich mehr der Kreisform (vgl. Taf. XV, Fig. 5 bis 7). Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. L. li. 5. 200 B o r g e r t , Die Tripyleen Rädiolarien. Bei dieser Art ist außerdem das Balkenwerk von einem zusammenhängenden Röhrensystem durch- zogen, dessen Innenräume sich leicht mit Gasblasen füllen (Taf. XV, Fig. 8). Conchophacus lenticula (Borgert) zeichnet sich durch die Feinheit seiner eng angeordneten Poren aus. Die Schale bietet daher bei schwächerer Vergrößerung ein dicht punktiertes Aus- sehen (vgl. Taf. XV, Fig. 3). Der Eindruck ist nicht unähnlich demjenigen der Challengeriden- Schalen, wo die Struktur jedoch regelmäßiger zu sein pflegt, während im vorliegenden Falle die Porenreihen unregelmäßig durcheinander laufende Liniensysteme bilden (vgl. Taf. XV, Fig. 4). Bei den Conchopsis-Axten endlich sehen wir die Flächen der linsenartig abgeplatteten Schale in den peripheren Partien oftmals mit schmalen, spaltförmigen, radiär orientierten Poren- öflhungen versehen, deren Gestalt nach der Schalenmitte zu allmählich in die Kreisform übergeht (vgl. Taf. XVII, Fig. 5). Außerdem fällt auch der schräge Verlauf auf, in dem die Löcher die dicke Schalenwand durchsetzen (vgl. Taf. XVII, Fig. 7). Eine weitere Besonderheit der Conchopsis-Foren besteht noch darin, daß der Mittelteil dieser kanalartigen Bildungen stark ampullenartig erweitert zu sein pflegt. Bau des Weichkörpers. — Fortpflanzung. Der Weichkörper der Oonchariden zeigt die für die Tripyleen charakteristischen Organisationsverhältnisse. Die Zentralkapsel liegt im aboralen Teile des Gehäuses, während das Phaeodium und die Hauptmasse des extrakapsulären Protoplasmas den oralen Teil des Schalenhohlraumes erfüllen. Wie auch sonst bei den Tripyleen ist die orale Seite der Zentralkapsel mit der Hauptöffnung den Phaeodiummassen zugewendet und mehr oder weniger dicht von diesen umhüllt, während die freiere aborale Hälfte der nahen Schalenwand zugekehrt ist. Aus diesen Lagerungsverhältnissen ergibt sich auch die Berechtigung, die Schalenpole in der angegebenen entsprechenden Weise zu unterscheiden. Die Zentralkapsel ist rundlich, gewöhnlich ellipsoidisch mit verkürzter Hauptachse, oder auch sie ist von gedrungen birnenförmiger Gestalt etwa. Nicht selten sieht man an der aboralen Seite eine Einbuchtung, durch die die Zentralkapsel eine fast zweilappige Form erhalten kann, doch muß hierbei die deformierende Wirkung der Fixierungsmittel in Rechnung gezogen werden. Der Kern ist ebenfalls rundlich, die Hauptachse am kürzesten. Oft wiederholt seine Gestalt ungefähr die Form der Zentralkapsel, wobei dann auch die aborale Einbuchtung und die Zuspitzung am oralen Pole nicht fehlt. Besonderheiten der Struktur, durch die er sich von dem Nucleus anderer Tripyleen unterschiede, konnte ich an ihm nicht feststellen. Bezüglich der Öffnungen in der Kapselmembran ist zu bemerken, daß die Oonchariden echte Tripyleen sind. Außer der in der Hauptachse des Körpers gelegenen und nach der oralen Schalenmündung gerichteten Astropyle, die bei sämtlichen mir vorliegenden Arten uhr- glas-oder brustwarzenartig gestaltet ist, sind, wie Haeckel schon richtig beobachtet hat, zwei Parapylen entwickelt. Sie haben die typische Lage auf der aboralen Seite der Zentralkapsel. Ob die Offnungen immer, wie Haeckel angibt, in der Ebene des Schalenspaltes liegen, vermag ich nicht zu sagen, da ich sie nur ein paar Male an isolierten Zentralkapseln sah. In diesem Falle würden sie bei den meisten Formen gerade in der Teilungsebene der Zentral- kapsel liegen, und so will es mir nach meinen Beobachtungen an andern Tripyleen nicht gerade als sehr wahrscheinlich erscheinen. Feinerer Bau der Schaleuwandung. Struktur des WeichkÖrpers, Fortpflanzung. 201 Das Phaeodium, das, wie schon erwähnt, den oralen Hohlraum des Gehäuses einnimmt, ist oft recht voluminös. Es ist von schwärzlicher, schmutzig brauner, vielfach auch ein wenig ins grünliche oder oliv gehender Färbung (vgl. Taf. XV, Fig. 1 und 5; Taf. XVI, Fig. 1; Taf. XVII, Fig. 3). Ein so ausgesprochen grüner, der Farbe des Chlorophylls nahe kommender Farbenton, wie er sich in Haeckels Abbildungen (Taf. 123) wiedergegeben findet, wurde jedoch nicht von mir beobachtet. Zwischen den Phaeodellen fand Haeckel gelegentlich (Taf. 123, Fig. 9 und 9a) länglich runde, kernhaltige Zellen eingebettet, die er als Parasiten oder Syrnbionten deutet. Auch V. Haecker (1905, p. 350) erwähnt, daß er bei Oonchariden der Tiefe häufiger den Weich- körper »mit lebhaft gefärbten Algenzellen gleichsam vollgepackt« fand. Welcher Art die Algenzellen waren, ob es sich um Diatomeen oder andere Formen handelte, wird nicht erwähnt. Was die Fortpflanzungsverhältnisse bei den Oonchariden betrifft, so beobachtete bereits Haeckel einige Exemplare aus verschiedenen Gattungen, die zwei getrennte Kerne in ihrer Zentralkapsel aufwiesen. Er bemerkte auch schon, daß der eine Kern in der »dorsalen«, der andere in der »ventralen« Hälfte der Kapsel seine Lage habe. Ich selbst sah ebenfalls eine Eeihe von Individuen in diesem Entwicklungsstadium (vgl. Taf. XVI, Fig. 1). War schon sonst vielfach die Zentralkapsel in der Richtung der Schalenhöhe deutlich in die Länge gestreckt, so trat dies bei den mit zwei Kernen versehenen Individuen noch stärker in die Erscheinung. Daß es sich in diesen Fällen wirklich um eine sich vorbereitende Teilung der Zentralkapsel handelt, was Haeckel nur vermutungsweise ausspricht, steht außer Frage. Ebenso sicher ist es, daß auf die Teilung des Weichkörpers auch eine solche des Skelettes folgt, dessen Hälften sich in der durch die Ränder gebildeten Naht von einander trennen, so daß dann jeder Teil- sprößling diejenige Hälfte der Schale im Besitz behält, in der er seine Lage hat. Die den jungen Tieren fehlende zweite Schalenklappe wird durch Neubildung ergänzt. Oft genug sah ich Concharidenschalen, deren eine Hälfte ganz zart und durchsichtig, bisweilen sogar nur mit Mühe, durch geeignete Abbiendung des Lichtes erkennbar war, während die andere Skelett- hälfte ein viel derberes und festeres, gut verkieseltes Balkenwerk aufwies1). Diese Befunde, auf die ich schon früher (1905, p. 97 Anmerkung) einmal hinwies, legen zusammen mit der Beobachtung, daß gelegentlich in der Größe, besonders der Länge, außerdem aber auch in der Ausbildung des Gitterwerks der Wandung Unterschiede zwischen den Hälften bestehen, Zeugnis dafür ab, daß tatsächlich die Anlage und Ausbildung der beiden Schalenklappen nicht gleich- zeitig erfolgt sein konnte. Außerdem kamen gelegentlich auch Individuen zur Beobachtung, bei denen beide Hälften der Schale sich durch besondere Feinheit der Wandung auszeichneten. Auch in solchen Fällen konnte ich hin und wieder kleine Unterschiede in dem Grade der Verkieselung bemerken. Wo diese nicht bestanden, mochte es sich um Individuen handeln, die nicht durch Teilung, *) Das junge Balkenwerk war sehr fein und die Poren hatten eine ausgesprochen sechseckige Gestalt. Besonders zart und wegen ihrer hochgradigen Durchsichtigkeit schwer nachweisbar waren die Zähne an den Schalenrändern. Es schien mir, als ob dieselben anfangs in der Entwicklung gegenüber den anderen Teilen zurückbleiben. Borgert, I)ie Tripyleen Radiolarien. L. ll. 5. 202 Borgert, Die Tripyleen Kadiolarieu. sondern aus Schwärmern entstanden waren, bei denen also beide Schalenklappen gleichzeitig zur Anlage gelangten. "Während bei den mit annähernd kugeligem Skelett sowie vor allen Dingen auch den mit seitlich, über die Schalenränder komprimierten Gehäusen ausgestatteten Arten die Trennungs- ebene der Zentralkapsel mit der Schalennaht in der gleichen (Marginal-) Ebene gelegen ist, bieten die linsenartig von den Wölbungen her abgeflachten Skelette anderer Formen (Concho- phacus) in ihrem Innern keinen genügenden Raum für die sich in dieser Richtung ausdehnende Zentralkapsel. Infolgedessen sehen wir bei den letzteren Arten auch die Teilungsebene der Zentralkapsel nicht mit derjenigen des Gehäuses zusammenfallen, sondern senkrecht zu ihr stehen. Wo ich bei den Spezies der Gattung Conchophacus die Zentralkapsel in Teilung begriffen fand, sah ich die Hälften neben einander in der Marginalebene liegen. Für die Untersuchung der während der Teilung sich im Kern abspielenden Vorgänge bot sich mir in den Sammlungen des »National« leider nicht das nötige geeignete Unter- suchungsmaterial, so daß ich über diese Dinge nähere Angaben nicht machen kann. Ebenso fand ich keine Entwicklungszustände. die zweifellos auf das Vorkommen von Schwärmerbildung hingedeutet hätten, wenngleich ich bestimmt annehme, daß auch dieser Fortpflanzungsmodus bei den Conchariden zu finden ist. Systematik. Das Haeckelsche System der Conchariden unterscheidet zwei Subfamilien: die Con- r/iasmidae, deren Schalenhälften einen glatten Rand ohne Zähne besitzen und die Conchopsidae, bei denen die Schalenklappen jederseits zwischen oralem und aboralem Pol eine Reihe von Zähnen tragen. Letztere greifen bei dem geschlossenen Gehäuse alternierend in einander. Die Subfamilie der Oonchasmiden umfaßt die beiden Gattungen Concharium und Conchasma, voa denen erstere keine stachelartigen Fortsätze am aboralen Schalenpol aufweist, während die Arten des Genus Conchasma durch den Besitz eines aboralen Hornes an jeder Halbschale aus- gezeichnet sind. Zu den Conchopsiden gehören die fünf Haeckelschen Genera Conchellium, Conchidium, Conchonia, Conehopsis und Conchoceras. Von diesen fünf Gattungen sind nach Haeckel die beiden letztgenannten durch das Vorhandensein eines scharfen Kieles, der die seitlich stark zusammengedrückte Schale am äußeren Rande umgibt (Sagittalkiel Haeckel), von den übrigen unterschieden. Die Gattungen Conehopsis und Conchoceras weichen von einander dadurch ab, daß die zu dem ersteren Genus gehörenden Spezies keine aboralen Schalenhörner besitzen, wohin- gegen die Conchoceras- Arten an jeder Schalenhälfte ein Aboralhorn aufweisen. Von den drei andern Gattungen, Conchellium, Conchidium und Conchonia, deren Schale annähernd kugelig oder doch nur leicht zusammengedrückt ist, aber einer kielartigen Ab- flachung am Rande stets entbehrt, besitzt Conchellium keine Fortsätze an der Schale, während bei Conchidium und Conchonia die Schalenhälften mit je einem aboralen Stachel versehen sind. Systematik. Das Haeckelsche System der Conchariden. Zusammenstellung der Arten. 203 Bei den Conchonia-Arten ist außerdem auch auf der Wölbung der Schalenklappen noch ein sogen. Apicalhorn ausgebildet, wodurch diese Formen von denen des Genus Conchidium unter- schieden sind. Innerhalb der beiden Subfamilien unterscheidet Haeckel folgende 30 Arten: Conchasmidae. Concharium bivalvum, nucula, diatomeum, bacillarium, fragilissimum. Conchasma radiolites, sphaeruliies, hippurites. Conchopsidae. Conchellium tridacna, hippopus. Conchidium terebratula, thecidium, rhynchonella, dimerella, leptaena, argiope, magasella, productum. Conchonia diodon, triodon, tetrodon. Conchopsis orbicularis, compressa, carinala, lenticula, pilidium, aspidium, navicula. Conchoceras caudatum, cornutum. Wie in seinem Tuscaroriden-System scheint mir Haeckel auch bei den Conchariden mehrfach nahe verwandte Formen auf verschiedene Genera verteilt und andererseits gelegentlich einander fernerstehende Arten in einer Gattung vereinigt zu haben. So finden wir beispiels- weise allgemein die Arten mit linsenförmigen, über die Wölbung abgeflachten Schalen mit anderen Formen in der gleichen Gattung untergebracht, deren Gehäuse seitlich, von den Rändern der Schalenhälften her, zusammengedrückt ist. Hier dürfte eine Trennung angezeigt sein und dies um so mehr, wenn sich auch in der Struktur der Schalenwandung ein Unterschied ausspricht. Dem Bedürfnis einer Trennung entsprechend, füge ich unter dem von V. Haecker (1906 b) vorgeschlagenen Namen dem System die neue Gattung Conchophacus ein. Andererseits sehen wir das" Genus Conchoceras zur Unterbringung zweier Arten begründet, die durch die Ausbildung eines kielartigen Randes auf der Wölbung der stark seitlich kom- primierten Schalenhälften sowie den gleichzeitigen Besitz zweier Aboralhörner von den übrigen Formen unterschieden sein sollen. Die von Haeckel gegebenen Abbildungen und die von der einen der beiden Arten aus den Sammlungen des »National« vorliegenden Stücke lassen jedoch deutlich erkennen, daß eine kielartige Zuschärfung der Schale, wie sie bei den Conchopsis-Arten ausgebildet ist, hier zweifellos fehlt. So würde denn, da der Unterschied sich auf eine stärkere Ausbildung der Schalenfortsätze allein beschränken würde und in diesem Punkte auch noch individuelle Schwankungen bemerkbar sind, kein hinreichender Grund vorhanden sein, die in Rede stehenden Formen von den Conchidium- Arten zu trennen1). Unter diesen Umständen würde demnach die Gattung Conchoceras einzuziehen sein. Im einzelnen werde ich noch weiter unten bei den betreffenden Formen auf die nötig gewordenen Änderungen zu sprechen kommen. x) Der gleiche Einwand wäre auch gegen V. Haeckers Einteilung der Conchariden zu erheben, da sich bei ihm ebenfalls die Gattung Conchoceras neben Conchidium als selbständiges Genus aufgeführt findet. Borgert, DieATripyleen_Radiolarieu. L. lt. 5. 2* 204 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Eine Einteilung, wie sie den Verwandtschaftsverhältnissen wohl besser Rechnung tragen dürfte, gebe ich im folgenden. Ich füge noch hinzu, daß ich in den sich anschließenden Artdiagnosen die Haeckelsche Bezeichnungsweise für die Orientierungsebenen der Concharidenschale entsprechend den voraus- geschickten Ausführungen geändert habe. Danach unterscheide ich eine Marginalebene (Haeckels Frontal- oder Lateralebene), eine Carinalebene (Sagittalebene Haeckels)und eine Transversalebene (Cincturalebene nach Haeckels Benennungsweise). Im übrigen behalte ich der Kürze wegen die Ha e ekel sehen Bezeichnungen bei, nämlich Länge, d. i. Durchmesser in der Richtung der Hauptachse oder Entfernung des oralen Poles vom aboralen Schalenpol ; Höhe, gemessen über die Wölbungen der beiden Schalenhälften; Breite, nämlich Abstand der Seitenränder der Schalenklappen oder der durch sie gekennzeichneten Flächen. Synopsis der Conchariden-Gattungen. Subfamilie Conchasmidae. Die ineinander greifenden Schalen- ränder glatt, ohne Zähne. Subfamilie Conchopsidae. Schalenränder mit Zähnen besetzt. Schale nahezu kugelig oder leicht abgeflacht. Nie ein scharfer Kiel in der Carinalebene entwickelt. Schale annähernd kugelig oder mehr oder minder stark seitlich kom- primiert, jedoch nie mit scharfem Kiel in der Carinalebene. Schale liusenartig abgeflacht, von der Wölbung her zusammengedrückt. Die Hälften uhrglasförmig. Schale stark seitlich komprimiert, mit scharfem Kiel in der Carinal- ebene. Die Hälften bootförmig. Aboraler Schalenpol ohne Hörner Conrharium. Aboraler Schalenpol mit zwei Hörnern, davon eins an jeder Schalenhälfte . Concliasma. Aboraler Schalenpol ohne Hörner; an ihrer Stelle höchstens ein paar flache lippenartige Verbreiterun- gen des Schalenrandes . Conchellium. Aboraler Schalenpol mit Hörnern; an jeder Schalen- hälfte eins, jedoch kein Apicalhorn entwickelt . Conchidium. Aboraler Schalenpol mit Hörnern; eine der beiden Schalenhälften oder auch jede ein Apicalhorn tragend Conchonia. Aboraler Schalenpol ohne Hörner, an ihrer Stelle ein paar flache Lippen . Conchophacus. Aboraler Schalenpol ohne Homer Conchopsis. In der Ausbeute der Plankton-Expedition fanden sich im ganzen sechs Arten. Von diesen erwiesen sich drei als neu für die Wissenschaft, während sich die drei anderen unter den bereits von Haeckel beschriebenen befinden. Die Conchasniiden sind in dem mir vor- liegenden Materia] nicht vertreten. Alle vom »National« heimgebrachten Conchariden gehören der Subfamilie der Oonchopsiden an. Synopsis der Gattungen. Verteilung der Arten im revidierten System. 205 In dem revidierten System würden sich die Arten nach Einfügung der neuen wie folgt verteilen : Conchasm idae. 1. Concharium bivalvum Haeckel. 2. Concharium nucula Haeckel. 5. Conchasma radiolites Haeckel. 6. Conchasma sphaerulites Haeckel. 8. Conchellium tridacna Haeckel. 9. Conchellium hippppus Haeckel. 11. Conchidium terebratula Haeckel. 1 2 . Conchidium thecidium Haeckel . 13. Conchidium rhynchonella Haeckel. 14. Conchidium dimerella Haeckel. 15. Conchidium leptaena Haeckel. 21. Conchonia diodon Haeckel. 22. Conchonia triodon Haeckel. 24. Conchophacus diatomeus (Haeckel). 26. Conchopsis orbicularis Haeckel. 27. Conchopsis compressa Haeckel. 28. Conchopsis carinata Haeckel. 29. Conchopsis lenticula Haeckel. 3. Concharium bacillarium Haeckel. 4. Concharium fragilissimum Haeckel. 7. Conchasma hippurites Haeckel. Conc hops idae. 10. Conchellium Capsula Borgert. 16. Conchidium argiope Haeckel. 17. Conchidium magasella Haeckel. 18. Conchidium productum Haeckel. 19. Conchidium caudatum (Haeckel). 20. Conchidium cornutum (Haeckel). 23. Conchonia tetrodon Haeckel. 25. Conchophacus lenticula (Borgert). 30. Conchopsis pnlidium Haeckel. 3 1 . Conchopsis aspidium Haeckel. 32. Conchopsis navicula Haeckel. 33. Conchopsis barca Borgert. Ich gebe im nachstehenden eine Zusammenstellung aller bisher im Atlantischen Üzean sowie im Mittelmeer gefundenen Conchariden-Arten mit ihren Diagnosen. Subfamilie Conchasmidae Haeckel 1887. Definition: Conchariden mit glatten Rändern der Schale nhälften, die wie bei einer Schachtel ineinander gepaßt sind. Die Subfamilie der Conchasmiden umfaßt die beiden Haeckelschen Gattungen Concharium und Conchasma. Die Zahl der Arten ist gering, sie beläuft sich im ganzen auf sechs bis sieben. In der Ausbeute des »National« fanden sich keine Conchasmiden vor. Genus Concharium Haeckel 1887. Definition: Conchariden mit ungezähnten Schalen rändern und ohne Kiel in der Carinalebene. Der aborale Schalen pol trägt keine Hörn er. Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. . J.. h. 5. 206 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Das Genus Concharium ist in Haeckels Bericht das artenreichere der beiden in der Subfarnilie der Oonchasmiden vereinigten Genera. Von Arten werden hierher gestellt : Conch. bivalvum, Conch. niicula, Conch. diatomeum, Conch. bacillarium und Conch. fragilissimum. Von ihnen ist jedoch Conch. diatomeum der Subfarnilie der Conchopsiden zuzuweisen, während bei Conch. fragilissimum die Zugehörigkeit zu den Conchariden überhaupt in Frage steht (vgl. hierzu weiter unten). Alle bisher beschriebenen Concharium- Arten wurden im Atlantischen Ozean resp. im Mittelmeer erbeutet. Concharium bivalvum Haeckel. Concharium bivalvum Haeckel 1887, p. 1717, Taf. 123, Fig. 2 und 2a. Schale sphärisch, glatt. Durchmesser in allen Richtungen fast gleich groß. Rand der beiden halbkugeligen Schalenhälften kreisförmig, glatt, etwa zweimal so breit wie die Poren. In der Hälfte des Margin alumfanges der Schale am Rande der Schalenklappen zwischen oralem und aboralem Schalenpol 22 bis 24 Poren, in dem halben Oarinalumfange (in der Mittellinie jeder Schalenhälfte) 18 bis 22 Poren, in der Hälfte des Transversalumfanges (über die Wölbung der einzelnen Schalenhälften von Rand zu Rand gezählt) 20 bis 22 Poren. Alle Poren kreis- rund und von gleicher Größe, zweimal so groß als die Brücken zwischen ihnen breit sind. Größenverhältnisse: Länge der Schale 0,35 nun. Höhe 0,34 mm. Breite 0,33 mm. Fundort: Sargasso-See. »Challenger«. Concharium nucula Haeckel. Concharium nucula Haeckel 1887, p. 1717, Taf. 123, Fig. 3. Schale birnförmig, mit gerippter Oberfläche. Die orale Seite breiter als die aborale. Der Längendurchmesser der Schale ungefähr um ein Fünftel größer als die beiden andern Durchmesser. Rand der beiden Schalenhälften eiförmig, glatt, etwa so breit wie die Poren. In dem halben Marginalumfang der Schale 22 bis 24 Poren, in dem halben Oarinalumfange 18 bis 20 Poren, in dem halben Transversalumfange 16 bis 18 Poren. Poren unregelmäßig rundlich, drei- bis viermal so groß als das Balkenwerk zwischen ihnen breit ist. Die Poren sind in Reihen angeordnet, die mit ihren trennenden, auf der Oberfläche der Schale vor- ragenden Rippen nach den Gipfelpunkten der Wölbungen zu konvergieren. Größenverhältnisse: Länge der Schale 0,2 mm. Höhe 0,18 mm. Breite 0,16 mm. Fundort: Südrand der Brasilströmung. »Challengek«. Concharium bacillarium Haeckel. Concharium bacillarium Haeckel 1887, p. 1718, Taf. 123, Fig. 4. Schale walnußförmig mit sechseckig begrenzten Poren in der Wandung; orale und ab- orale Seite der Schale von gleicher Form. Der Längendurchmesser ungefähr um ein Fünftel größer als die beiden anderen unter einander gleichen Durchmesser. Rand der schalenförmigen Concliasmiclae. Conchariura bivalvum, nucula, bacillarium, fragilissimum. Conchasma. 207 Hälften elliptisch, glatt, mit einer vorstehenden Kante, etwa so breit wie die größeren Poren. In dem halben Marginalumfang der Schale 50 bis 55 Poren, in der Hälfte des Carinalumfanges 36 bis 40 und in dem halben Transversalumfang auch 30 bis 40 Poren. Die Poren sind von sechseckigen Rändern umgeben. Die Größe der Poren nimmt von der Schalenwölbung nach den Rändern zu ab. Sie sind in regelmäßigen Reihen angeordnet, derartig, daß die zwischen ihnen vorstehenden Kanten nach den Polen der Längsachse hin konvergieren. Größen Verhältnisse: Länge der Schale 0,2 mm. Höhe 0,15 mm. Breite 0,15 mm. Fundort: Innerhalb des südatlantischen Stromzirkels. »Challenger«. Wegen der abweichenden Schalenform wie auch mit Rücksicht auf die besondere Struktur der Schalenwandung würde diese Spezies vielleicht besser von den übrigen Concharium- Arten abgetrennt und in einer eigenen Gattung untergebracht. Concharium fragilissimum Haeckel. Concharium fragilissimum Haeckel 1887, p. 1718. Concharium fragilissimum Haeckel, Borgert 1901a, p. 244. Schale annähernd kugelig, sehr dünnwandig und zerbrechlich. Durchmesser in allen Richtungen fast gleich groß. Oral- und Aboralseite kaum verschieden. Ränder der halbkugeligen Schalenklappen äußerst dünn und durchsichtig. Poren unregelmäßig rundlich, von sehr ver- schiedener Größe und ungleicher Gestalt. Größenverhältnisse: Durchmesser der Schale 0,22 mm. Größe der Poren 0,002 bis 0,02 mm. Fundort: Mittelmeer, Portofino. Haeckel. Ich führe diese Art hier nur mit größter Reserve auf. Wahrscheinlich handelt es sich in diesem Falle um ein unvollständig ausgebildetes oder verletztes Stück einer Coelodendriden- Art. Haeckel zieht selbst schon die Möglichkeit in Betracht, daß das von ihm beobachtete Stück wohl ein junges Coelodendrum gewesen sein könne. Auch in der Gattung Conchonia be- schreibt Haeckel eine Art (Conch. tetrodon), mit einer Schalenstruktur, die stark an diejenige der Coelodendriden erinnert. In dieser letzteren Form scheint jedoch wirklich eine Concharide vorzuliegen. Genus Conchasma Haeckel 1887. Definition: Conchariden mit glattem Rand der Schalenhälften und ohne Kiel in der Ca r inaleben e; mit zwei Hörnern am aboralen Schalenpol, eins an jeder Schalenhälfte. Die drei von Haeckel in dieser Gattung unterschiedenen Arten: Conchasma radiolites, Conch. spltaerulites und Conch. hippurites wurden vom »Challenger« im Antarktischen Ozean erbeutet. Sie fanden sich im Diatomeen-Schlamm von Bodenproben, die bei dem Vorstoß nach Süden zwischen den Kerguelen und Australien gesammelt wurden. Borgert, Die Tripyleen Radiolariea. L. h. 5. 208 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Subfainilie Conchopsidae Haeckel 1887. Definition: Concli ariden mit Zähnen auf den Rändern der Schalen- hälften. Die Zähne greifen ineinander. Hierher gehört die bei weitem größere Mehrzahl aller bis jetzt bekannten Conchariden- Arten. Sie verteilen sich auf die fünf Gattungen Conchellium, Conchidium, Conchonia, Concho- phacus und Conchopsis. Mit Ausnahme des Genus Conchonia fanden sich die genannten Gattungen in den Samm- lungen der Plankton-Expedition vertreten. Genus Conchellium Haeckel 1887. Definition: Oonchariden mit gezähnten Schalenrändern. Schale nie mit einem scharfen Kiel in der Carinalebene. Der aborale Schalen pol ent- behrt der Hörner und trägt höchstens ein paar flache lippenartige Bildungen. Haeckel stellt zu dieser Gattung zwei Arten Conch. tridacna und Concli. hippopus, die beide im Pacifischen Ozean erbeutet wurden. Als einzige bislang aus dem Atlantik bekannte Spezies ist die im folgenden beschriebene Conch. Capsula n. sp. der Plankton-Expedition auf- zuführen. Conchellium Capsula n. sp. (Taf. XVII, Fig. 1 bis 4.) Schale meistens nahezu kugelig, die drei Achsen nur wenig verschieden, gelegentlich die Hauptachse etwas verlängert, in anderen Fällen die Höhe etwas größer als die Länge, die Breite stets ein wenig kleiner. Schalenhälften annähernd gleich groß, etwa halbkugelig oder nach dem aboralen Ende hin etwas eiförmig verschmälert, die Ränder seitlich nur schwach ein- gezogen. Ränder der beiden Schalenklappen bis in die Nähe des oralen und aboralen Poles mit kräftigen, konischen, ungefähr gleich langen Zähnen besetzt, von denen auf jeder Seite der einzelnen Schalenhälfte 10 bis 15 stehen. Schalenränder am aboralen Pol zu einer lippen- oder sclmabelartigen Bildung verbreitert, deren Außenrand meistens abgerundet ist (Fig. 3), bisweilen dagegen in eine Spitze ausläuft (Fig. 4). Poren kreisrund, regelmäßig angeordnet, ungefähr zwei- bis dreimal so groß als die Balken zwischen ihnen breit sind. Die Balken sind an ihrer Außenseite fast glatt oder haben leicht vorspringende Kanten. Größen Verhältnisse : Länge der Schale 0,22 — 0,24 mm. Höhe 0,21 — 0,24 mm. Breite 0,20 — 0,22 mm. (Ein besonders kleines Exemplar hatte die Maße 0,17 mm : 0,18 mm : 0,16 mm.) Fundorte: Mischgebiet des Labrador- und Floridastromes, Kanarienstrom, Guinea- strom, Süd-Äquatorialstrom. »National«. Genus Conchidium Haeckel 1887. Definition: Oonchariden mit Zähnen auf dem Rand der Halbschalen; ohne Kiel in der Carinalebene, aber mit zwei Hörnern am aboralen Schalen- pol, eins an jeder Schalenklappe. Conchopsidae. Conchellium Capsula, Gonchidium argiope, productuni. 209 Die Gattung Conchidium ist die artenreichste innerhalb der Familie der Conchariden. Ha e ekel unterscheidet acht Spezies : Conch. terebratula, Conch. theeidium, Conch, rhynchonella, Conch. dimerella, Conch. leptaena, Conch. argiope, Conch. magasella und Cmich. produetum. Von diesen sind nur die nachstehend mit ihren Diagnosen aufgeführten beiden Arten Conch. argiope und Conch. produetum im Atlantischen Ozean gefischt worden. Hinzu kommen zwei weitere atlantische Spezies, Conch. caudatwn und Conch. cornulum, die Haeckel in einer besonderen Gattung (Conchoceras) untergebracht hatte, die aber augenscheinlich hierher zu stellen sind. Aus dem Material der Plankton-Expedition liegen mir nur zwei Arten vor, nämlich Conch. ""rC^I argiope und Conch. caudatum. /v^o**08 Conchidium argiope Haeckel. (Taf. XVI, Fig. 1 bis 4.) Conchidium argiope Haeckel 1887, p. 1722, Taf. 124, Fig. 7 bis 9. Conchidium argiope Haeckel, Bürgert 1903, p. 755 uud 756 Fig. ß. Schale seitlich zusammengedrückt, die Ränder eingezogen (vgl. Fig. 2). Die Hälften meistens von gleicher Größe. Höhe der Schale in der Regel ein wenig größer, seltener nur so groß wie die Länge, Breite stets geringer als die Länge. Jede Schalenklappe trägt an dem gelegentlich deutlich verschmälerten aboralen Ende (vgl. Fig. 3) ein pyramidenförmiges Hörn, das ungefähr ein Viertel bis ein Sechstel so lang wie die Schale, manchmal sogar noch kürzer ist. Gewöhnlich ist das eine Hörn ein wenig größer als das andere, seltener sind beide gleich ; in einem Falle fand ich die Hörner rudimentär (vgl. Fig. 4). Ränder der beiden Schalen- klappen bis in die Nähe des oralen und aboralen Schalenpoles mit schlanken, konischen, annähernd gleich langen Zähnen besetzt, deren auf jeder Seite der einzelnen Schalenhälfte 10 bis 14 stehen. Poren kreisrund oder ein wenig länglich, etwa drei- bis viermal so groß wie die Balken zwischen ihnen breit sind. Die Poren sind in Längsreihen angeordnet, die durch glatte oder mit wenig vorspringender Kante versehene Rippen getrennt sind. Größenverhältnisse: Länge der Schale 0,16 — 0,20 mm. Höhe 0,17 — 0.21 mm. Breite 0,125—0,17 mm. Fundorte: Floridastrom, Sargasso-See, Mischgebiet des Kanarien- und Guineastromes, Guineastrom, Nord- Aquatorialstrom. »National«. — Süd - Aquatorialstrom, Guineastrom. »Challenger«. Die im vorstehenden gegebene Diagnose weicht in einzelnen Punkten von Haeckels Beschreibung der Art ab, doch dürfte die Identität der Arten wohl außer Frage stehen. Die Größe stimmt gut überein und das Fundgebiet ist das gleiche. Es sei bemerkt, daß mir eine große Anzahl von Exemplaren von verschiedenen Fundorten zu Gebote stand. Conchidium produetum Haeckel. Conchidium produetum Haeckel 1887, p. 1723. Schale seitlich zusammengedrückt, mit verlängerter Hauptachse, die Schalenhälften gleich groß. Verhältnis der drei Achsen, Länge, Höhe und Breite, wie 3:2:1. Ränder der beiden Schalenklappen glatt im oralen und aboralen Viertel, in der dazwischen liegenden Hälfte mit Borgert, Die Tripyleen Radiolavien. L. li. 5. 3 2]Q Borgert, Die Tripyleen Badiolarien. Zähnen besetzt, deren an jeder Seite die einzelne Schalenklappe 10 bis 12 aufweist. Die Zähne sind kräftig und von konischer Gestalt. Am aboralen Schalenpol setzen sich die Schalen- hälften in zwei gestreckte konische Hörner fort, die halb so lang wie die Schale sind. Von den Hörnern ist das eine etwas größer als das andere. Die Poren sind regelmäßig, kreisrund und zweimal so groß als die Balken zwischen ihnen breit sind. Größen Verhältnisse: Länge der Schale 0,25 mm. Höhe 0,15 mm. Breite 0,08 mm. Fundort: Sargasso-See. »Challenger«. Conchidium caudatum (Haeckel). (Taf. XVI, Fig. 5 bis 7.) Conchoceras caudatum Haeckel 1887, p. 1727 und 1728, Taf. 124, Fig. 15. Conchidium caudatum (Haeckel), Borgert 1903, p. 756 und 757, Fig. S. Conchoceras caudatum Haeckel. V. Haecker 1905, p. 351, Anra. 1906 b, p. 34 Fig. 1. Schale seitlich zusammengedrückt, meist in der Bichtung der Hauptachse deutlich in die Länge gestreckt, seltener ebenso hoch wie lang. Die Hälften der Schale etwas verschieden oder von gleicher Größe. Bänder der Schalenhälften jederseits mit einer größeren Zahl, 11 bis 15, kräftiger, annähernd gleich großer konischer Zähne, die an beiden Enden, und zwar besonders auf der aboralen Seite bis in die Nähe des Schalenpoles herantreten. Schalenklappen am aboralen Ende zu einer kurzen rinnenförmigen Bildung ausgezogen, die in ein starkes spitzes Hörn ausläuft. Die Hörner sind etwa ein drittel bis halb so lang wie die Schale und an der verbreiterten Basis jederseits von einer großen länglich runden Pore durchbrochen. Gewöhnlich ist das Hörn der einen Schalenklappe etwas größer als das der andern; vielfach jedoch sind beide gleich groß. Gelegentlich (vgl. Fig. 6) findet man noch ein drittes Hörn entwickelt, so daß dann eine der beiden Schalenklappen zwei derartige Fortsätze trägt. Poren in Längs- reihen angeordnet, die durch glatte oder ein wenig vorspringende Bippen von einander getrennt sind. Die Poren sind größtenteils länglich rund, fast rechteckig oder hexagonal, vereinzelt annähernd kreisrund. Größen Verhältnisse: Länge der Schale 0,24—0,29 mm. Höhe 0,22 — 0,26 mm. Fundorte: Floridastrom, Sargasso-See, Kanarienstrom, Guineastrom, Süd-Äquatorial- st mm, Nord-Äquatorialstrom. »National«. — Guineastrom. »Challenger«. Allem Anscheine nach handelt es sich im vorliegenden Falle um die gleiche Art, die Haeckel als Conchoceras caudatum bezeichnet. Die Abbildung, welche Haeckel von dieser Spezies gibt, trifft, wie ein Vergleich mit den Figuren 5 bis 7 auf Taf. XVI lehrt, sehr, gut für die von der Plankton-Expedition gefangene Form zu. Zwar soll bei Conchoceras, ähnlich wie bei der Gattung Conchopsis, die Schale linsenartig abgeplattet sein und einen scharfen sagittalen Kiel besitzen, was bei dem Genus Conchidium nicht der Fall ist, doch entspricht nach Haeckels Diagnose Conchoceras caudatum offenbar auch nicht dieser Bedingung (»cinctural perimeter ovate«). Allerdings sah ich bei meinen Exemplaren vielfach einen schmalen Saum in der Carinalebene ausgebildet, allein ich fand diesen Saum immer nur andeutungsweise und mehr oder weniger unvollkommen entwickelt, ganz ähnlich, wie man ihn auch in der Conchidiurn caudatuin, Conchidium cornutura. 211 Hae ekel sehen Abbildung von Conchoceras caudatum im aboralen Teile der obei'en Schalenhälfte angedeutet findet, durch den aber die Zugehörigkeit zu dem Genus Conchidium nicht in Frage gestellt werden kann. Für die Identität der Arten spricht auch, daß der tropische Atlantische Uzean hier wie dort als Fundort anzuführen ist. Conchidium cornutum (Haeckel). Conchoceras cornutum Haeckel 1887, p. 1728, Taf. 124, Fig. 16. Schale seitlich zusammengedrückt. Die Länge der Schale verhält sich zur Höhe und Breite wie 4:3:2. Ränder der Schalenklappen elliptisch, Carinalumfang oval. Die 10 oder 11 großen Zähne, die an den Schalenhälften auf beiden Seiten des Randes entwickelt sind, lassen das orale Drittel frei. Unter den Zähnen sind die größten halb so hoch wie die Schale. Am aboralen Pol läuft die Schale in zwei gefensterte rinnenförmige Fortsätze aus, die die Basis zweier kräftiger, stark gekrümmter, zangenartiger Hörner bilden. Die Schalenhälften sind ungleich groß; von den beiden Hörnern ist das der kleineren Schalenklappe kürzer und weniger stark gekrümmt als das der andern größeren. Die die orale Schalenmündung begrenzenden Lippen ebenfalls verschieden, die der kleineren Schalenhälfte ist stärker eingebuchtet. In dem halben Marginalumfang der Schale 22 bis 24 Poren, in der Hälfte des Carinalumfanges 28 bis 30, in dem halben Transversalumfang 20 bis 22 Poren. Die Poren sind durch hohe, vorspringende parallele Rippen getrennt, zwischen denen sie in Längsreihen angeordnet sind. Die Poren- reihen konvergieren nach den Schalenpolen hin. Größen Verhältnisse: Länge der Schale (ohne Hörner) 0,36 — 0,4 mm. Höhe 0,27 bis 0,3 mm. Breite 0,2 — 0,22 mm. Länge der Hörner 0,16 — 0,22 mm. Fundort: Innerhalb des südatlantischen Stromzirkels. »Ch allen GER«. Bei dieser Art liegen die Dinge ganz ähnlich wie bei der vorigen, auch hier scheint mir nach der von Haeckel gegebenen Abbildung die Einreibung der Spezies in eine be- sondere Gattung (Conchoceras) nicht gerechtfertigt. Von der Ausbildung eines scharfen Kieles in der Oarinalebene, der dem Transversalumfang Spindelform gäbe, läßt die Zeichnung nichts erkennen. Nach der Größenabnahme der Poren, die in der Figur auf der Höhe der Schalen- wölbung durch die vorspringenden Rippen der Oberfläche überschnitten werden, kann man nur auf eine Abrundung, nicht aber auf eine kielartige Zuschärfung schließen. Ich habe infolge- dessen in der Hae ekel sehen Diagnose einzelne Stellen, die auf die Form der Schale Bezug hatten, abgeändert. Genus Conchonia Haeckel 1887. Definition: Conchariden mit Zähnen auf dem Rand der Halbschalen. Schale ohne Kiel in der Oarinalebene. Aboraler Schalen pol mit zwei Hörnern. Außerdem trägt eine der beiden Schalenb älften oder auch beide ein Apicalhorn auf der Höhe der Wölbung. Der »Challenger« brachte drei zu dieser Gattung gehörende Spezies mit heim, die Haeckel als Conch. diodon, Conch, triodon und Conch. tetrodon beschrieben hat. Im Atlantischen Borgert, Die Tripyleeu Radiolarien. L. ll. 5. 3* ■>{•} Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Ozean wurde nur die als erste aufgeführte Art gefangen, die bis heute die einzige aus diesem Meer bekannte Vertreterin der Gattung geblieben ist. Die Plankton-Expedition hatte keine Conchonia-Art unter ihren Oonchariden aufzuweisen. Conchonia diodon Haeckel. ConcJwnia diodon Haeckel 1887, p. 1723 und 1724, Taf. 124, Fig. 10 bis 12. Schale seitlich zusammengedrückt, mit zwei sehr ungleichen Hälften. Die kleinere Schalen- klappe ist hutförmig und trägt auf der Höhe der Wölbung einen durchbrochenen, der »Galea« der Coelodendriden vergleichbaren, breiten, nach dem aboralen Schalenende umgebogenen horn- törmigen Aufsatz. Die größere Schalenhälfte gerundet bootförmig, ohne Apicalhorn. Aborales Schalenende mit zwei pyramidenförmigen, parallel gerichteten Hörnern von ungleicher Größe, das kleinere an der den apicalen Fortsatz tragenden Schalenklappe. Ränder der einzelnen Schalen- hälften jederseits mit 12 bis 14 starken konischen Zähnen. Orale Schalenmündung spalt- förmig, die Lippen verdickt. Größen Verhältnisse : Länge der Schale 0,3 mm. Höhe 0,27 mm. Breite 0,21 mm. Fundort: Süd- Äquator ialstrom. »Challenger«. Genus Conchophacus V. Haecker 1906. Definition: Oonchariden mit Zähnen auf dem Rand der Halb schalen. Die Schale ist linsen artig über die Höhe abgeplattet, die Hälften uhrglas- förmig. Der aborale Schalenpol trägt keine Hörner, sondern nur ein paar flache gerundete Lippen. In dieser Gattung, die von V. Haecker (1906b) für das Haeckelsche Concharium diatomeum begründet wurde, ist außer der genannten Art auch die von der Plankton-Expedition erbeutete und früher von mir (1903) unter dem Namen Conchellium lenticula beschriebene Spezies unterzubringen. Beide Arten wurden im Atlantischen Ozean gefischt. Conchophacus diatomeus (Haeckel). (Taf. XV, Fig. 5 bis 8.) Concharium diatomeum Haeckel 1887, p. 1717 und 1718, Taf. 123, Fig. 1. Concharium diatomeum Haeckel, Lolinianu 1899, p. 396. Concharium diatomeum Haeckel, Borgert 1901 a, p. 244. Conchidium diatomeum (Haeckel), V. Haecker 1906 b, p. 34. Schale mit flacher "Wölbung der Schalenklappen, linsenartig abgeplattet; die Höhe gegen- über der Länge und Breite verkürzt. Die verbreiterten, vorstehenden Ränder der uhrglas- förmigen Schalenhälften kreisrund oder leicht oval, mit 7 bis 10, gelegentlich recht unregelmäßig stehenden kurzen spitzen Zähnen besetzt, die am aboralen Ende bis in die Nähe Ary Öffnung gehen, vom oralen Pole dagegen weiter entfernt bleiben. Poren verschieden in Form und Größe, am Rande klein und nahezu kreisrund, nach der Höhe der Wölbung zu lang und schmal werdend und der Gestalt gestreckter Sechsecke sich nähernd. Die Poren sind in Conchoma diodon, Conchophacus diatomeus, lenticula. 213 Querreihen angeordnet. Die Balken zwischen ihnen sind hohl und stellen ein zusammen- hängendes Röhrennetz dar (vgl. Fig. 8). Hornförmige Fortsätze am aboralen Schalenpol fehlen, doch zeigen die Schalenränder in dieser Partie eine ausguß- oder lippenartige Verbreiterung. Größenverhältnisse: Länge der Schale 0,175— 0,22 mm. Breite 0,175— 0,20 mm. Höhe 0,125—0,14 (nach Haeckel bis 0,21 mm). Fundorte: Guineastrom, Süd -Äquatorialstrom. »National«. Guineastrom. »Ohallenger«. — Mittelmeer. Loh mann. Mit V. Haecker bin ich der Ansicht, daß Haeckels Concharium diatomeum mit dir vorstehend beschriebenen Form identisch ist und daß Haeckel bei seinem Exemplar die Zähne nur übersehen hat. Unter dieser Voraussetzung habe ich den von Haeckel gegebenen Speziesnamen beibehalten und als Gattungsbezeichnung den von V. Haecker vorgeschlagenen Namen Conchophacus gewählt. Die Haeckelsche Beschreibung habe ich nach den mir vor- liegenden Exemplaren abgeändert. Die Ansicht V. Haecker s, daß die Art der Gattung Conchidium eingereiht werden müßte, falls man nicht eine besondere Gattung für sie aufstellen will, scheint mir nicht das Richtige zu treffen, da hierfür das Vorhandensein zweier aboraler Hörner Bedingung wäre, vielmehr wäre sie dem Genus Conchellium zuzuteilen, zu dem ich seiner- zeit auch die folgende Spezies stellte, die ich jetzt aber der neuen Ha eck er sehen Gattung zuweisen möchte. Conchophacus lenticula (Borgert). (Taf. XV, Fig. 1 bis 4.) Conchellium lenticula Borgert 1903, p. 753 und 754, Fig. Q a bis c. Schale mit flacher Wölbung der Schalenhälften, linsenartig abgeplattet. Die Höhe infolgedessen bedeutend geringer als Länge und Breite. Ränder der uhrglasförmigen Schalen- klappen annähernd kreisrund, im aboralen Teile mit einer eigentümlichen schloßartigen Ver- breiterung. Zähne der Schalenränder breit und an der Spitze abgerundet, einen vollständigen Kranz bildend, der am aboralen Schalenende durch die dort vorhandene spaltförmige, von zwei schmalen lippenartigen Verbreiterungen des Schalenrandes begrenzte Öffnung nur auf einer kurzen Strecke unterbrochen ist. Schalenwandung dicht von kleinen Poren durchsetzt, die bei schwacher Vergrößerung den Eindruck einer dichten Punktierung erwecken. Die Poren sind nicht in regelmäßigen Reihen, sondern in unregelmäßig sich kreuzenden gebogenen Linien- systemen angeordnnet (vgl. Fig. 3 und 4). Größen Verhältnisse: Länge und Breite der Schale 0,18 — 0,22 mm. Höhe 0,10 bis 0,115 mm. Fundorte: Kanai'ienstrom, Mischungsgebiet des Kanarien- und Guineastromes, Guinea- strom, Süd-Aquatorialstrom. »National«. Genus Conchopsis Haeckel 1887. Definition: Conch ariden mit Zähnen auf dem Rande der Halbschalen. Schale stark seitlich abgeflacht und mit einem scharfen Kiel in der Borger t, Lie Tripyleen Radiolarion. L. Ii. 5. 214 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Carinalebene. Die beiden Schalenhälften bootförmig. Keine Hörner am aboralen Schalenpol. Bei einigen Arten ist am aboralen Pol ein Ligament zwischen den Schale nhälften ausgebildet. Nächst dem Genus Conchidhim ist die Gattung Conchopsis die formenreichste in der Familie der Conchariden. Haeckel führt sieben Arten auf: Conch. orbicularis, Conch. compressa, Conch. carinata, Conch. lenticula, Conch. pilidium, Conch. aspidium und Conch. navicula. Die Plankton- Expedition brachte von diesen Arten keine, dagegen eine bisher noch nicht beschriebene Spezies heim, die ich Conchopsis barca genannt habe. Im ganzen sind bis jetzt vier Arten der Gattung aus dem Atlantik bekannt. Conchopsis orbicularis Haeckel. Conchopsis orbicularis Haeckel 1887, p. 1725, Taf. 125, Fig. 3. Conchopsis orbicularis Haeckel, V. Haecker 1906 b, p. 34 und 35, Fig. 2. Schale stark linsenartig abgeflacht, der Carinalumfang beinahe kreisrund, Marginal- und Transversalumfang wie der Längsschnitt einer Spindel. Ränder der beiden bootförmigen Schalen- klappen glatt in 4/10 der Länge vom oralen Pole aus und in 1/w vom aboralen Ende aus gerechnet. Die im mittleren Teile übrig bleibenden B/10 des Randes mit Zähnen besetzt, deren Zahl sich auf etwa 25 an jeder Seite der einzelnen Schalenklappe beläuft. Die Zähne sind schlank und gerade, ihre Größe nimmt von dem aboralen nach dem oralen Pole hin zu. In dem halben Marginalumfange der Schale, längs des Randes zwischen oralem und aboralem Pol, 60 bis 65 Poren, in dem halben Carinalumfang, längs des Kieles jeder Schalenklappe, 80 bis 85 Poren, in dem halben Transversalumfange, von Rand zu Rand gezählt, 60 bis 65 Poren. Größenverhältnisse: Länge der Schale 0,53 mm. Höhe 0,55 mm. Breite ungefähr 0,2 mm. Fundort: Südöstlicher Ast der Brasilströmung. »ClIALLENGER«. Conchopsis carinata Haeckel. Conchopsis carinata Haeckel 1887, p. 1725 und 1726, Taf. 123, Fig. 8. Schale in der Flächenansicht annähernd kreisförmig, die zentrale Partie nur leicht komprimiert, nahezu kugelig, der periphere Teil dagegen stark abgeflacht, mit einem breiten hyalinen, glatten Kiel in der Carinalebene. Rand der beiden Schalenhälften glatt in 2/'io der Länge vom oralen und l/10 der Länge vom aboralen Pol aus gerechnet. Die dazwischen gelegenen 7/10 des Randes dicht mit schlanken spitzen Zähnen von gleicher Größe besetzt, deren Zahl sich auf jeder Seite der einzelnen Schalenklappe auf etwa 50 beläuft. In dem halben Marginalumfange der Schale ungefähr 45 bis 50 Poren, in der Hälfte des Carinalumfanges 65 bis 70, in dem halben Transversalumfange 32 bis 40 Poren. Die Poren sind in parallelen gekrümmten Reihen angeordnet, die durch hohe gezähnte Kanten von einander getrennt sind. Am aboralen Schalen pole ein kräftiges Ligament. Couchopsis orbicularis, carinata, pilidium, barca. 215 Größenverhältnisse: Länge der Schale 0,6 — 0,7 mm. Höhe 0,55 — 0,65 mm, Breite 0,35—0,45 mm. Fundort: Mischgebiet des Falkland- und Brasilstromes. »Challengek«. Conchopsis pilidium Haeckel. Conchopsis pilidium Haeckel 1887, p. 1726, Taf. 125, Fig. 9. Schale linsenartig abgeplattet, in der Flächenansicht elliptisch, mit einem breiten flügel- artigen Kiel in der Carinalebene. Verhältnis des Längendurchmessers zum Höhen- und Breiten- durchmesser wie 6:5:3. Ränder der beiden hutförmigen Schalenhälften glatt in 0,15 des oralen und 0,2 des aboralen Teiles, in den dazwischen gelegenen 0,65 des Bandes stark gezähnt. Die Zähne sind annähernd gleich groß; ihre Zahl beträgt 25 bis 30 auf jeder Seite der einzelnen Schalenklappe. In dem halben Marginalumfange der Schale 45 bis 50 Poren, in der Hälfte des Carinalumfanges 70 bis 75 Poren, in dem halben Transversalumfange 36 bis 40 Poren. Die einzelnen Poren sind von sechseckigen Rändern umgeben. Die Öffnung der Schalenhälften ist von einem vorspringenden Randsaum verengt, der dem Deck eines Bootes vergleichbar ist und am oralen Pole seine größte Breite hat. Größenverhältnisse: Länge der Schale 0,78 — 0,8 mm. Höhe 0,66—0,7 mm. Breite 0,3 — 0,4 mm. Fundort: Brasilströmung, südwestlicher und südöstlicher Ast. »Challenger«. Conchopsis barca n. sp. (Taf. XVII, Fig. 5 bis 7.) Schale linsenförmig, stark seitlich abgeplattet, am Rande in der Carinalebene ein deutlich ausgesprochener Kiel. Schale von . der Fläche gesehen (Carinalumfang) nahezu kreisrund oder in der Richtung der Hauptachse etwas verlängert. Marginal- und Transversalumfaug wie der Längsschnitt durch eine Spindel. Die bootförmigen Schalenhälften am Rande mit einem breiten in die Öffnung vorragenden Saum (Fig. 6). Ränder der Schalenhälften glatt in 0,25 — 0,3 der Länge vom oralen Pole und etwa 0,2 vom aboralen Pole aus gerechnet; in den dazwischen liegenden ungefähr 0,5 oder etwas mehr des Randes dicht mit Zähnen besetzt, deren an jeder Seite der einzelnen Schalenklappe 31 bis 36 stehen. Die Zähne sind schlank und spitz. Mit Aus- nahme der am äußersten Ende befindlichen, die gelegentlich kleiner und dicker sind, sind sie von annähernd gleicher Größe. Die äußere Öffnung der Poren in dem mittleren verdickten Teil der Schale kreisrund, nach dem verdünnten Rande hin gestreckt, spaltförmig werdend (Fig. 7). Größenverhältnisse: Länge und Höhe der Schale 0,63 — 0,67 mm. Breite 0,31 bis 0,33 mm. Fundort: Mischungsgebiet des Labrador- und Floridastromes. »National«. Die vorstehend beschriebene Art ist sehr ähnlich der Concliopsis compressa Haeckel aus dem nördlichen Pacifik, ähnelt in anderer Beziehung aber auch stark der Conchopsis orbicularis Haeckel und Conch. pilidium Haeckel. Immerhin ist sie von den genannten Arten ebenso wohl Borgert, Die Tripyleen Eadiolarien. L. h. 5. oj(J Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. unterschieden, wie diese es unter einander sind. Ob sie alle als selbständige Spezies aufzufassen oder ob sie durch Zwischenforrnen mit einander verbunden sind, müssen weitere Forschungen lehren. Faunistik. Horizontale Verbreitung. Die Familie der Conchariden ist in allen drei Weltmeeren vertreten, im Atlantischen, Pacifischen und Indischen Ozean. Hinsichtlich der Zahl der in den einzelnen Meeren erbeuteten Spezies ergaben die Untersuchungen des »Ch allenger« für den Atlantik und Pacifik einen größeren Artenreichtum, nämlich je zwölf Spezies, während für den Indik und ebenso für das antarktische Gebiet nur zwei resp. drei Formen aufgeführt werden konnten. Durch das Hinzu- treten der von der Plankton-Expedition heimgebrachten neuen Arten findet in diesen Verhältnissen insofern eine Verschiebung statt, als der Atlantische Ozean mit der größten Artenzahl an die erste, der Pacifik an die zweite Stelle tritt1). Wie die Conchariden-Spezies der Zahl nach auf die einzelnen Meere verteilt sind, läßt die folgende Zusammenstellung erkennen, in der, wie schon bei früherer Gelegenheit, die sich aus dem »CHALLENGER«-Werk ergebenden Artenzahlen in Klammern beigefügt sind: Atlantischer Ozean, einschließlich des Mittelmeeres .... 16 Spezies (13). Nur in diesen Meeresgebieten gefangen 16 Mittelländisches Meer allein 22) Ausschließlich im Mittelmeer erbeutet I2) Pacifischer Ozean 12 Nur im Pacifik gefunden 12 Indischer Ozean 2 Nur im Indik gefischt 2 Aus zwei oder gar drei Ozeanen bekannt 0 In der antarktischen Kegion gefunden 3 Im arktischen Gebiete erbeutet 0 Im folgenden stelle ich die Namen der in den einzelnen großen Meeresbecken gefundenen Spezies zusammen : Atlantik. 1. Coneharium bivalvum Eaeckel. 5. Conchidium argiope Haeckel. 2. Coneharium nueula Haeckel. 6. Conchidium produetum Haeckel. » (13). » (!)• » (!)• » (12). » (12). » (2). » (2)- » (0). » (3). » (0). 3. Coneharium hacillarmm Haeckel. 4. Conchellium Capsula Borgert. 8. Conchidium cornutum (Haeckel). 7. Conchidium caudatum (Haeckel). ') Die Resultate der , Valdivia« konnten, da zurzeit noch genauere Angaben fehlen, hier nicht berücksichtigt werden. 2) Bezüglich des hier in Frage kommenden Coneharium fragilisshnum Haeckel vgl. weiter oben p. 207. Faunistik. Horizontale Verbreitung. Zusammenstellung der Arten für die einzelnen Ozeane. 217 9. Conchonia diodon Haeckel. 10. Conchophacus diatomeus (Haeckel). 1 1 . Conchopliaeus lenticula (Borgert). 12. Concltopsis orbicularis Haeckel. 13. Concltopsis carinata Haeckel. 14. Conchopsis pilidium Haeckel. 15. Conckopsis barca Borgert. Mittelländisches Meer. 1. Concharium fragilissimum Haeckel. 2. Conchopliaeus diatomeus (Haeckel). 1. Conchellium tridacna Haeckel. 2. Conchellium hippopus Haeckel. 3. Conchidium terebratula Haeckel. 4. Conchidium theeidium Haeckel. 5. Conchidium rhynchonella Haeckel. 6. Conchidium dimerella Haeckel. 1. Conchidium magasella Haeckel. 1. Conchasma radiolites Haeckel. 2. Conchasma sphaemlites Haekel. Pacifik. 7. Conchidium leptaena Haeckel. 8. Conchonia triodon Haeckel. 9. Conchopsis compressa Haeckel. 10. Conchopsis lenticula Haeckel. 1 1 . Conchopsis aspidium Haeckel. 12. Conchopsis navicula Haeckel. Indik. 2. Conchonia teirodon Haeckel. Antarktik. 3. Conchasma kippurites Haeckel. Während wir aus anderen Tripyleen-Familien heute schon eine mehr oder minder große Zahl von Arten mit weiterer Verbreitung kennen, überrascht es, unter den Conchariden kaum eine einzige Spezies zu sehen, deren Vorkommen in verschiedenen, durch größere Zwischenräume von einander getrennten Gebieten konstatiert worden wäre. Abgesehen von Conchophacus diatomeus, einer Art, die im Atlantischen Ozean und außerdem auch im Mittelländischen Meere nachgewiesen wurde, ist gegenwärtig für sämtliche aufgeführten Arten überhaupt nur je eine Fundstelle oder doch nur ein eng begrenztes Fundgebiet festgestellt worden. Keine der im Atlantik gefischten Arten ist bis jetzt aus dem Pacifik oder Indik, keine paeifische resp. indische Form aus einem der beiden anderen Ozeanbecken bekannt geworden. Von den sieben Conchariden-Gattungen sind im Atlantischen Ozean alle mit Ausnahme des ausschließlich im Antarktik beobachteten Genus Concliasma vertreten. Die Genera Concharium und Conchophacus finden wir sogar nur für das atlantisch-mittelmeerische Gebiet aufgeführt. Der Pacifik weist Vertreter aus den übrigen vier Gattungen Conchellium, Conchidium, Conchonia und Conchopsis auf, während aus dem Indischen Ozean nur je eine Art der Gattungen Conchidium und Conchonia vom » Challenger « heimgebracht wurde. Wenn auch in höheren nordischen Breiten bislang keine Conchariden gefangen wurden und nur mit ganz wenigen Ausnahmen alle bis heute beschriebenen Arten in dem Gürtel Borgert, Die Tripyleen Radiolaricn. L. h. 5. 218 Borge rt, Die Tripyleen Eadiolarien. zwischen 40° nördlicher und 40° südlicher Breite erbeutet wurden, so liegen aus dem antarktischen Gebiete doch andererseits einige Funde vor, die das Vorkommen von Conchariden noch südlich des 64. Breitengrades erweisen. Immerhin werden wir nicht fehl gehen, wenn wir die äquatorialen Meeresteile und die diesen benachbarten Strömungen als das eigentliche Wohngebiet der Conchariden ansehen. Über die Verbreitungsverhältnisse der Oonchariden-Arten im Atlantischen Ozean enthält die Tabelle am Schlüsse dieses Kapitels nähere Einzelheiten. Es ergibt sich daraus das folgende. Verbreitung der Oonchariden-Arten in den einzelnen Gebieten des Atlantischen Ozeans. Nordische Region. In den kühlen und kalten Gewässern des Nordens sind, wie schon erwähnt, Conchariden bisher nicht beobachtet worden1). Weder nördlich des Polarkreises, im arktischen Gebiet, noch auch in den von der Plankton-Expedition durchquerten Meeres- teilen, der Irminger See, dem Ost- und Westgrönlandstrom sowie dem Labrador- strom wurden Angehörige aus dieser Familie gefischt. Selbst in den Ausläufern der Golf- stromtrift, deren temperierte Fluten so manche Tierform aus südlicheren Breiten in nordische Gegenden entführen, hat man Conchariden bis jetzt nicht erbeutet. Warmwasserregion. Floridastrom. In diesen Verhältnissen tritt eine Veränderung ein, sobald wir in die warmen Strömungen gelangen. Schon in der Grenzregion des Labrador- und Floridastromes, aber wohl zweifellos als Vertreter des südlicheren Faunengebietes, erscheint je eine Art der Gattungen Conchellium und Conchopsis, denen sich im Floridastrome weiter noch zwei Spezies des Genus Conchidium hinzugesellen. Für die in Kede stehenden Gegenden wären folgende vier Arten aufzuführen : Conchellium Capsula Conchidium caudalum Conchidium argiope Conchopsis barca. Auch hier haben wir wieder die Erscheinung, die uns auch bei den Medusettiden schon entgegentrat 2), daß ein Teil der Arten — im vorliegenden Falle ist es die Hälfte, bei den Medusettiden waren es fünf von acht Spezies — wohl in den Mischwassern des Florida- und Labradorstromes erbeutet, dagegen im weiteren Verlaufe der Fahrt im Gebiete des Florida- stromes selbst vermißt wurden. Es sei bei dieser Gelegenheit erwähnt, daß die betreffenden beiden Conchariden-Arten am gleichen Orte in Fängen aus etwas bedeutenderer Tiefe — 0 bis 750 resp. 800 m -- gefunden wurden, die sich, wie ebenfalls schon früher (1. c.) bemerkt wurde, überhaupt durch besonders großen Reichtum an Tripyleen-Arten auszeichneten. Aus dem Gebiete der Sargasso-See sind auch vier Conchariden-Arten bekannt ge- worden, nämlich : ') Vgl. A. Borgert (1901b). Die nordischen Tripyleen-Arten. 2) Vgl. A. Borgert (1906, p. 168). Verbreitung der Conchariden im Atlantik. Nordische Region, Warmwasserregion. 219 Goncharium bivalvum Conchidium argiope Conchidium caudatum Conchidium productum. Von diesen waren, wie wir sahen, Conchidium argiope und caudatum, bereits im Florida- strorne gefangen worden, während für die beiden anderen Spezies keine weiteren Fundorte bis jetzt vorliegen. Für den Kanarien- und Nor d- Aqua torialstrom , in denen bisher keine Concha- riden nachgewiesen waren, konnte ebenfalls das Vorkommen von vier verschiedenen Arten konstatiert werden. Es sind : Conchellium Capsula Conchidium argiope Conchidium caudatum Conchophacus lenticula. Die erstgenannte Spezies war uns bereits im Grenzgebiete des Floridastromes entgegen- getreten, wurde jedoch in der Sargasso-See vermißt. Conchidium caudatum wurde im Florida- strome häufiger erbeutet, dagegen liegt mir die Form nur von einer Station in der Sargasso-See vor. Die Art zeigte sich dann in dem hier in Rede stehenden Gebiet wieder an mehreren Stellen. Auch für Conchidium argiope, das mit der vorigen Art überall in den gleichen Strömungen vor- kam, erfährt die Reihe der Fundorte durch diese Meeresabschnitte keine Unterbrechung. Als neuer Bestandteil tritt hier aber zuerst Conchophacus lenticula auf. Mit dem Eintritt in den Guinea- und Süd-Äquatorialstrom scheinen wir jedoch erst in das hauptsächlichste Verbreitungs- gebiet dieser Spezies zu gelangen. Im Guineastrom, in dem im ganzen fünf Conchariden-Arten beobachtet wurden, tritt als weiterer Zuwachs die aus den vorerwähnten Meeresteilen noch nicht bekannte Art Conchophacus diatomeus hinzu. Wie. schon erwähnt, wurde diese Form auch im Mittelländischen Meere gefangen. Im übrigen weist die Liste der Conchariden-Spezies für den Guineastrom die gleiche Zusammensetzung auf, wie für den Kanarien- und Nord-Äquatorialstrom. Es sind hier demnach namhaft zu machen : Conchellium Capsula Conchidium argiope Conchidium caudatum Conchopliacus diatomeus Conchophacus lenticula. Die höchste Entfaltung der Arten zeigt jedoch der Süd -Äquatorialstrom, aus dem heute sechs Conchariden-Spezies bekannt sind. Zu den im Guineastrom erbeuteten fünf Formen gesellt sich die bislang überhaupt nur im Gebiete des Süd-Äquatorialstromes gefischte Conchonia diodon hinzu. Die Liste der Arten würde also für diese Meeresströmung folgende Namen aufzuweisen haben: Conchellium capsida Conchidium argiope Conchidium caudatum Conchonia diodon Conchophacus diatomeus Conchophacus lenticula. Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. L. h. 5. 22Q Borgert, Die Trijjyleen Radiolarien. Es zeigt sich, daß von den sechs Gattungen, aus denen Arten im Atlantischen Ozean gefunden wurden, allein vier im Süd-Äquatorialstrom vertreten sind. Aus den südlich des Forschungsgebietes der Plankton-Expedition gelegenen Teilen des Atlantischen Ozeans sind nur vereinzelte Funde zu erwähnen. In dem strömungsfreien Gebiete innerhalb des südlichen Stromzirkels wurden zwei Arten gefischt, je eine Spezies der Gattungen Concharium und Conchidium, nämlich : Concharium bacillarium Conchidium cornutum. Für beide Arten ist bis jetzt nur der eine in der tabellarischen Übersicht näher be- zeichnete Fundort bekannt geworden. Was sonst noch an Fundorten für den südlichen Atlantik vorliegt, gehört dem Gebiete der Brasilströmung, resp. deren Ausläufern und Mischwassern an. In dem längs der südamerikanischen Küste in südwestlicher Richtung streichenden Ast der Brasilströmung wurde eine Conchopsis-Art vom »Challenger« gefangen: Conchopsis pilidium. Die gleiche Spezies und eine zweite Form derselben Gattung wurde auch in dem sich nach Osten abzweigenden, den Atlantik durchquerenden Ast beobachtet, so daß für diesen Teil des Strömungsgebietes zwei Conchariden- Arten aufzuführen sind : Conchopsis pilidium Conchopsis orbicularis. Die letztere Spezies kannten wir bisher nur von dieser einen Fundstelle des »Challenger«, sie ist aber auch in den Sammlungen der »Vallivia« festgestellt worden1). An der Nordkante der kalten Westwindtrift , der beobachteten Wassertemperatur nach zu urteilen jedoch noch in einer von der Brasilströmung beeinflußten Gegend, wurde vom »Challenger« eine Spezies der Gattung Concharium, und zwar Concharium nucula gefischt. Auch für diese Art ist bislang nur dieser eine Fundort anzugeben. Aus den temperierten Mischgebieten des Brasil- und Falklandstromes wurde vom »CHALLENGER« ebenfalls eine Art heimgebracht, die sonst nicht wieder erbeutet wurde, nämlich Conchopsis carinata. Ihr Fundort ist gleichzeitig der südlichste, der bis heute aus dem Atlantischen Ozean für eine Concliariden-Art bekannt geworden ist. Überblicken wir noch einmal die gesamten Verbreitungsverhältnisse der Conchariden im Atlantik, soweit zurzeit Beobachtungen über diesen Gegenstand vorliegen, so vermissen wir die genannten Formen sowohl in den höheren nördlichen wie auch südlichen Breiten, während ') Vgl. V. Haecker (1906b). Concharideu-Funde aus dem südlichen Atlantik. — Allgemeine Verbreitungsverbältnisse im Atlantik. 221 aus dem dazwischen liegenden warmen Gürtel eine den verschiedensten Teilen des Gebietes angehörende beträchtlichere Anzahl von Fundorten festgestellt worden ist. Der Zufall fügte es, daß für die nördlichste und die südlichste Fundstelle die geographische Breite fast genau die gleiche ist und daß auch hinsichtlich der Länge nur eine sehr kleine Differenz besteht. Außerdem sehen wir bei den Oonchariden sich die gleiche Erscheinung wiederholen, die schon bei der Familie der Medusettiden hervorzuheben war, nämlich der besondere Reichtum an Spezies in den dem Äquator zunächst gelegenen Strömungsgebieten, vor allen Dingen im Süd-Äquatorial- und Guineastrome. Während in den eben genannten Strömungen an Medusettiden zwölf resp. zehn Arten unterschieden werden konnten, beträgt die Zahl der aus den gleichen Meeresgebieten bekannten Conchariden-Spezies genau die Hälfte, also sechs und fünf. Bei den Medusettiden schloß sich mit den nächstgrößten Artenmengen der Floridastrom und die Sargasso-See an. Dasselbe Bild bietet sich uns bei den Conchariden dar. Auch dieses Mal stehen die Zahlen fast in dem genau gleichen Verhältnis wie vorher, den acht Medusettiden- Arten sehen wir im Floridastrome vier Spezies aus der Familie der Conchariden zugesellt, während für die Sargasso-See neben sieben Medusettiden vier Conchariden-Arten aufzuführen waren. "Weniger reich an Arten als die vorgenannten vier Strömungsgebiete zeigte sich hinsichtlich der Medusettiden der Kanarien- und Nord-Äquatorialstrom. Für die Conchariden liegen die Dinge hier insofern etwas anders, als dieses Strömungsgebiet sich in der Menge der Arten den letzterwähnten beiden Meeresteilen als ebenbürtig erweist. So besteht denn in den Zahlen, nämlich fünf Medusettiden- und vier Conchariden-Spezies, ein nur geringer Unterschied. Daß auch für andere Tiergruppen eine unverkennbare Zunahme der Artenzahl nach dem Äquator zu festgestellt wurde, ist genügend bekannt, ebenso habe ich schon an anderem Orte (1906, p. 171) darauf hingewiesen, daß nach den Feststellungen Popofskys (1904) speziell unter den Radiolarien die Acanthometriden diese Erscheinung deutlich erkennen lassen, in der Weise, daß auch von diesen Formen der Süd-Äquatorialstrom bei weitem die größte Arten- zahl beherbergt. Verbreitung der atlantischen und mittelmeerischen Conchariden-Arten.1) Name der Art Expeditions- schiff oder Name des Autors Station Fun Zeit dort Genauere Ortsbestimmung Meeresteil oder Ströiiiungsgebiet Tiefe in Metern Oberflächen- temperatur (Celsius) Salzgehalt Promille Concharium bivalvum Concharium nucula Challengek Challenger St. 354. St. 332. 6. v. 10. m. 32°41'N. 36° 6' W. 37°29'S. 27° 31' W. Sargasso-See südwestl. d. Azoren Südl. Grenzgebiet der Brasilströmung 0—3063 0—4023 21.1° 17.8" — ') Die vorstehende Tabelle ist nach den gleichen Gesichtspunkten aufgestellt, wie die in meiner Bearbeitung der Medusettiden (1906) gegebene. Bezüglich der Abkürzungen etc. verweise ich, um Wiederholungen zu ver- meiden, auf die Anmerkungen am Schlüsse der erwähnten Zusammenstellung (Seite 177) in der genannten Arbeit. Borgert, Die Tripyleeu Kadiolarien. L. Ii. 6. •i'22 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Name der Art Expeditions- schiff oder Name des Autors Station Fun Zeit dort Genauere Ortsbestimmung Meeresteil oder Strömungsgebiet Tiefe in Metern Oberflächen- temperatur (Celsius) Salzgehalt Promille Concharium badlloriiim Challenger St. 340. 24. in. 14°33'S. 13°42'W. Innerhalb des süd- atlant. Stromzirkels 0—2743 25.1" — Concharium fragilisshmim (Challenger) — Portonno, Riviera di Levante Oberfläche — — Conchellium Capsula National J.Nr. 42. 2. viii a. 42.4° N. 55.7° W. Grenze Labrador- Floridastrom 0 — 750 20.1° 33.0 » » » PI. 65. 1. ix a. 13.3° N. 22.7° W. Kanarienstrom 0—200 26.5° 36.1 » » » » » 71. » 72. 5. ix a. 3.6° N. 19.1° W. Guineastrom 0-400 0—200 26.3° 35.3 » » » » 78. 8. ix a. 1.5° S. 14.8° W. Südäquatorialstr. 0—200 23.3° 35.9 » » » » 86. 14. ixb. 7.3° S. 21.4° W. » 0 — 200 25.0° — » » » » 94. 17. ixb. 3.9° S. 30.1° W. » 0—200 25.9° — » » » » 96. 18. ix a. 3.8° S. 32.6° W. » 0—200 26.3" 35.9 » » » » 100. 19. ixb. 2.4° S. 36.4° W. » 0—400 26.5° — » » » » 115. 12.x. 9.4° N. 41.9° W. Guineastrom 0—200 28.0" 35.0 ConcMdium argiope Challenger St. 341. bis 349. 25. in. bis 10. iv. 12°16'S. 13°44'W. 5°28'N. 14°38'W. Südäquatorialstr. Guineastrom 1 Oberfläche 1 und tiefer 1 26.1" j bis 28.9° — > ' » National PL 26. 2. vmb. 41.6° N. 56.3° W. Floridastrom 0—200 23.6« 35.1 > » » » 28. J.Nr. 52. 3. viii b. 39.4° N. 57.8° W. » 0 — 200 600-400 25.6" 36.2 » » » PI. 29. J.Nr. 53. 4. vma. 37.9° N. 59.1" W. » 0—200 500 — 300 27.6° 35.9 » » » PI. 30. 4. vmb. 37.1" N. 59.9° W. » 0-200 26.3° 36.1 » » » » 31. 5. vma. 35.0° N. 62.1° W. Sargasso-See 0 — 200 26.8° 36.0 » » » » 34. J.Nr. 63. 10. vmb. 32.1° N. 63.4" W. » 0-200 0—700 27.0" 36.2 » » » PI. 43. 16. vma. 31.2° N. 48.5" W. » » Grenze des 0 — 200 26.0° — » » * » 67. 2. ix. 10.2° N. 22.2° W. Kanarien- und Guineastromes 0—200 26.6° 35.6 » » » J.Nr. 166. 4. ixb. 5.3° N. 19.9° W. Guineastrom 0—180 26.4" — > » » PI. 116. 13.x. 12.0° N. 40.3° W. Nordäquatorialstr. 0—200 27.2" 35.8 ConcMdium prodiictum Challenger St. 354. 6. v. 32°41'N. 36° 6' W. Sargasso-See südwestl. d. Azoren Oberfläche 21.1" — Conclädbim caudatum Challenger St, 348. 9. iv. 3°10'N. 14"51'W. Guineastrom 0—4480 28.9" _ — » » National PI. 26. 2. vmb. 41.6° N. 56.3» W. Floridastrom 0—200 23.6° 35.1 » ■» » » 27. 3. vma. 40.4° N. 57.0" W. » 0—200 25.4" 35.9 > » » » 28. 3. vmb. 39.4° N. 57.8° W. » 0—200 25.6« 36.2 » » » » 29. 4. vma. 37.9» N. 59.1° W. » 0—200 27.6° 35.9 > » » » 32. 6. viii. 33.2° N. 63.8° W. Sargasso-See 0—200 26.6° 36.2 > » » » 62. 26. vma. 18.9° N. 26.4° W. Kanarienstrom 0—200 24.7° 36.1 » > » » 65. 1. ix a. 13.3° N. 22.7° W. » 0—200 26.5" 36.1 > » » 66. 1. ixb. 12.3° N. 22.3° W. » 0—200 26.5" — > » » » 71. 5. ix a. 3.6° N. 19.1" W. GuineaBtrom 0 4()(i 26.3° 35.3 Verbreitung der atlantischen und mittelmeerischen Conchariden-Arten. 223 Name der Art Expeditions- schiff oder Name des Autors Station Fun Zeit dort Genauere Ortsbestimmung Meeresteil oder Strömungsgebiet Tiefe in Metern Oberflächen- teinperatur (Celsius) Salzgehalt Promille Conchidium caudatum National PI. 72. » 73. 5. ix a. 5. ix b. 3.6" N. 2.9° N. 19.1° W. 18.4° W. Guiueastrom » 0—200 0—200 26.3" 26.0» 35.3 » » » » 74. 6. ix a. 1.7° N. 17.3° W. Südäquatorial str. 0—200 26.0° 35.3 » » » J.Nr. 181 6. ix b. l.io N. 16.4° W. » 700—500 25.4° zw.5.5u.9.5° — » » » PI. 78. 8. ix a. 1.5° S. 14.8" W. » 0—200 23.3° 35.9 » » » » 100. 19. ixb. 2.4° S. 36.4" W. » 0—400 26.5° — » » » » 116. 13. x. 12.0° N. 40.3° W. Nordäquatorialstr. 0-200 27.2" 35.8 Conchldiitiu Innerhalb des süd- cornutum Challenger St. 338. 21. in. 21°15'S . 14" 2' W. atlant.Stromzirkels n—3639 24.7" — Conchonia diodon Challenger St. 342. 26. in. 9° 43' S. 13°51'W. Südäquatorialstr. 0—2643 26.7» — Conchopliacus diatomeus Challenger St. 348. 9. iv. 3°10'N. 14"51'W. Guineastroni 0—4480 28.9° — » » » » National » PI. 71. » 72. 5. txa. 3.6°N. 19.1" W. » 0—400 0—200 26.3° 35.3 » » » » 74. 6. ix a. 1.7° N. 17.3" W. Südäquatorialstr. 0—200 26.0° 35.3 » » » » 78. 8. ix a. 1.5° S. 14.8" W. » 0—200 23.3» 35.9 » » » » 115. 12. x. 9.4° N. 41.9° W. Guiueastrom 0—200 28.0" 35.0 » » Lohmann 18. ix., 9.x., 4. xi. Straße von Messina 0—360 — — Conchopliacus lenticula National PL 65. 1. IX a. 13.3" N. 22.7° W. Kanarienstrom Grenzgebiet d. 0—200 26.5° 36.1 » » » » 67. 2. ix. 10.2° N. 22.2° W. Kanarien- und Guiueastromes 0—200 26.6° 35.6 » » » » 72. 5. ix a. 3.6° N. 19.1" W. Guineastrom 0—200 26.3° 35.3 » » » » 74. 6. ix a. 1.7° N. 17.3° W Südäquatorialstr. 0—200 26.0° 35.3 » » » » 78. 8. ix a. 1.5° S. 14.8° W. » 0—200 23.3° 35.9 » » » » 80. 9. ix a. 4.1" S. 14.2° W. » 0—200 23.6° 35.5 » » » » 81. it. ixb. 5.1" S. 14.1" W. » 0—200 24.4° — » » » » 94. 17. ixb. 3.9° S. 30.1° W. » 0—200 25.9° — » » » J.Nr. 220. 18. ixb. 3.6" S. 33.2° W. Südäquatorialstr. 800—600 1 26.40 — » > » PL 115. 12. x. 9.4" N. 41.9° W. Guineastrom 0—200 28.0° 35.0 Conchopsis orbicularis Challenger St. 333. 13. m. 35°36'S. 21"12'W. Brasilströmung südöstlicher Ast 0—3703 19.4° — Conchopsis carinata » St. 318. 11. ii. 42°32'S. 56°27'W. Grenze Falkland- und Brasilstrom Brasilströmung 0—3731 14.2° — Concliopsis St. 324. 29. ii. 36° 9' S. 48U22'W. südwestlicher Ast, 0 — 3136 17.8° püidium » bis 334. 14. m. 35°45'S. 18»31'W. Brasilströmung südöstlicher Ast und tiefer bis 3475 bis 21.9° Conchopsis barca National J.Nr. 41. 2. viiia. 42.4" N. 55.7° "W. Grenze Labrador- und Floridastrom 0—800 20.1° 33.0 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. La h. 5. 224 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. Vertikale Verbreitung. Die Frage, ob wir es bei den Conchariden mit Oberflächenforraen oder Bewohnern der tiefen Meeressckichten zu tun haben, läßt sich weder in dem einen noch in dem andern Sinne einfach bejahend beantworten, denn neben einer ganzen Reihe von Arten, als deren eigentlichstes Wohngebiet zweifellos die oberen Kegionen gelten müssen, finden wir auch eine größere Zahl von Spezies, die wir als ausgesprochene Tiefseeformen anzusehen haben. Leider liefern in der vorliegenden Frage die Untersuchungen des »Challenger« wegen der Art der Fischerei nur in sehr beschränktem Maße einen verläßlichen Anhalt, dagegen sind einige Mitteilungen V. Haeckers über das Concharide-n-Material der »Valdivia« geeignet, zusammen mit den Befunden der Plankton-Expedition einen Einblick in die Verhältnisse der vertikalen Verbreitung der in Rede stehenden Tripyleen-Forrnen zu gewähren. Was zunächst die Spezies des Genus Concharium betrifft, so finden wir bei Haeckel nur eine Art, Concharium fragilissimum, aus dem Mittelmeer, speziell als Bewohnerin der Ober- flächenschichten verzeichnet, während für alle übrigen Formen der Gattung, nämlich Concharium bivalvum, nucula und bacillarium die Möglichkeit offen bleibt, daß sie in mehr oder minder großen Tiefen erbeutet wurden. Gerade die ersterwähnte Art nimmt aber bezüglich ihrer Zugehörigkeit zu der Familie der Oonchariden, wie schon weiter oben betont wurde, eine sehr zweifelhafte Stellung ein. In den Fängen des »NATIONAL« fehlen andererseits Vertreter der genannten Gattung völlig, so daß im Hinblick auf diese Formen nur noch die Angaben V. Haeckers in Betracht kommen können. Nach Haecker (1904a, p. 139) gehören die Concharium-Axten sowohl im Atlantischen wie im Indischen Ozean den oberflächlicheren Meeresschichten bis zu 400 m Tiefe an. Sie wären demnach als knephoplanktonisch (Lo Bianco, 1903) zu bezeichnen. Ungünstiger als bei den eben behandelten Formen sind wir hinsichtlich der drei Arten der Gattung Conchasma gestellt, insofern, als für sie ausschließlich die einen allzuweiten Spiel- raum lassenden Fangnotizen des »CrlALLENGER«-Reports vorliegen. Nähere Angaben über die vertikale Verbreitung von Conchasma radiolites, sphaerulites und hipjpurües können zurzeit mithin nicht gemacht werden. Unter den Spezies der Gattung Conchellium ist es nur eine, und zwar die von der Plankton-Expedition heimgebrachte neue Art Conchellium Capsula, für die Beobachtungen über ihre Tiefenverbreitung gemacht worden sind. Wie die Zahlen der Tabelle (S. 222) beweisen, wurde die Form an neun Stationen in den oberflächlicheren Meeresschichten bis zu 400 m Tiefe, meist sogar in der 200 m-Region gefangen. Eine einzige Ausnahme nur besteht, wo die Herkunft aus etwas größerer Tiefe möglich ist (J.-Nr. 42, 0 — 750 m). Auf Grund dieser Befunde dürfen wir auch diese Art jedenfalls als knephoplanktonisch ansehen. Bezüglich der beiden anderen, dem Pacifischen Ozean entstammenden Conchellium- Arten, Conch. tridaena und Conch. hippopus wurde genaueres über ihre Verbreitung nach der Tiefe zu nicht ermittelt. Vertikale Verbreitung. Genus Concharium, Ooncliellium, Conoliidium, Conchonia, Coucliophacus. "2'2"> Für die Arten der Gattung Conchidium1) erweisen die bisherigen Funde eine deutliche Bevorzugung der Überflächenschichten. Schon Haeckels Bericht weist bei sieben Spezies von im ganzen zehn die Fundnotiz »Oberfläche« oder »Oberfläche und in verschiedenen Tiefen« auf. Ebenso sehen wir bei V. Haecker (1904a, p. 139) die in Frage kommenden Formen2) als Bewohner der oberen 400 m-Schicht erwähnt. Nähere Einzelheiten bezüglich der Arten Conchidium argiope und Conchidium caudatum ergeben die Fänge der Plankton-Expedition.* Die erstere Spezies fand sich an zehn verschiedenen Stationen zwischen 0 und 200 m Tiefe. In einem Falle (J.-Nr. G3) konnte die Spezies in weniger oberflächlichen Schichten in das Netz gelangt sein. Außerdem liegen nur noch zwei Funde vor, aus denen das Vorkommen von Conchidium argiope in Tiefen zwischen 300 und 500 resp. 400 und 600 m hervorgeht. Auch bei diesen Fängen handelt es sich also noch um relativ oberflächliche Regionen. Bei dem letzteren Schließnetzzuge war der Weichkörper des erbeuteten Individuums gut erhalten, so daß anzunehmen ist, daß das Tier lebend in das Netz gelangte. Der andere Fang enthielt nur eine halbe leere Schale. Erwähnt sei noch, daß im »CHALLENöEß«-Report die Art gleichfalls als Oberflächenform aufgeführt wird. Bei Conchidium caudatum liegen die Dinge ganz ähnlich wie bei der vorgenannten Art. Zu zwölf Fängen aus 200 m Tiefe treten zwei 400 m-Züge hinzu. Nur ein einziges Mal beförderte das Schließnetz eine leere Schalenhälfte aus der Region zwischen 500 und 700 m herauf3). Wir haben es also auch in diesem Falle mit einer ausgesprochenen Oberflächenform zu tun. Nach der H a e c k e 1 sehen Bearbeitung der »CHALLENGEK«-Conchariden dürften weiterhin noch als knephoplanktonisch anzusehen sein: Conchidium terebratula, rhynchoneüof), dimerella, leptaena, magasella, produetum, während für Conchidium theeidium und cornutum die Möglichkeit offen bleibt, daß die Arten in größeren Tiefen gefischt wurden. Über die Arten des Genus Conchonia wissen wir hinsichtlich ihrer vertikalen Verbreitung wenig bestimmtes. Für Conchonia diodon, die einzige aus dem Atlantischen Ozean bekannte Spezies, liegen ebensowohl wie für die paeifische Conchonia triodon ausschließlich die ungenauen Angaben des »Challenger «-Berichtes vor. Nur für die im Indischen Ozean gefangene Conchonia tetrodon wurde festgestellt, daß sie den Oberflächenschichten entstammte. Bezüglich der beiden Spezies der Gattung Conchophacus ergibt sich aus den bisherigen Funden die Bevorzugung der oberen Meeresschichten seitens dieser Formen. So fand sich Conchophacus diatomeus in vier Fängen der Plankton-Expedition aus 200 m und einem Zug aus J) In dieser Gattung sind die bei Haeckel getrennten Genera Conchidium und Conchoceras vereinigt worden. Vgl. weiter oben (Seite 203). 2) Auch V. Haecker führt die hierher gehörenden beiden Haeck eischen Genera getrennt auf. Vgl. hierzu Anmerkung 1, Seite 203. 8) VTegen stärkerer Abtrift reduziert sich die an diesem Ort befischte größte Tiefe auf 575 (statt 700) m. Vgl. O. Krümmel (1893, p. 57). *) Diese Art wird auch von V. Haecker (1904a, p. 136) speziell als Bewohnerin der obersten 200 m- Schicht namhaft gemacht. Borgert, Die Tripyleen Kadiolarien. L. Ii. 5. lljILIIRAI 20g Borgert, Die Tripyleen Eadiolarien. 400 m Tiefe. Im Mittelmeer erbeutete Loh mann die gleiche Form zwischen 0 und 360 m Tiefe. Die Fundnotiz des »CHALLENGER«-Reports läßt auch in diesem Falle keine näheren Schlüsse zu. Conchophacus lenticula wurde noch öfter, und zwar an neun verschiedenen Stationen zwischen 0 und 200 m Tiefe, außerdem aber auch einmal mit dem Schließnetz in 600 bis 800 m Tiefe gefischt. Das betreffende Exemplar zeigte einen wohlerhaltenen Weichkörper, so daß es wahrscheinlich ist, daß das Tier lebend in das Netz gelangte. Von den acht Arten des Genus Conchopsis wurde im Gegensatz zu fast allen andern Oonckariden-Gattungen nicht eine einzige mit Sicherheit nahe der Meeresoberfläche beobachtet. Die Exemplare von Conchopsis barca, die der »National« heimbrachte, fanden sich in einem Fange aus 800 m Tiefe. Ebenso ist es wahrscheinlich, daß die aus dem Atlantik bekannten Spezies: Conchopsis orbicularis, carinaia und pilidium sowohl wie die im Pacifischen Ozean ge- sammelten vier Formen Conchopsis compressa, lenticula, aspidium und navicula sämtlich in größeren Meerestiefen von den Netzen des »Challenuek« erbeutet wurden. Für diese Annahme spricht nicht nur die Tatsache, daß Vertreter der Gattung Conchopsis in den so zahlreichen ober- flächlicheren Fängen der Plankton - Expedition gänzlich vermißt wurden, sondern vor allen Dingen weisen darauf auch die Befunde der »Valdivia« hin, die nach V. Haecker (1904a, p. 139; 1906a, p. 279) das Vorkommen von Conchopsis- Arten im Atlantischen und Indischen Ozean ausschließlich in bedeutenderen Tiefen (1000 — 5000 m) erweisen. Somit dürften wir diese Formen als Angehörige des Skoto- oder Nyktoplanktons anzusehen haben, jener Gemein- schaft von Organismen, welche die dunklen Abgründe der Ozeane bevölkern und unter denen gerade die Gruppe der Tripyleen eine Reihe von besondern Vertretern aufzuweisen hat. Schon V. Haecker (1904a, p. 133) macht darauf aufmerksam, daß die die ober- flächlicheren Schichten bewohnenden Formen sich durch eine geringere Entwicklung der extra- kapsulären Körperbestandteile, speziell auch des Phaeodiums gegenüber den Arten der Tiefe auszeichnen, die mit Phaeodellen vollgepfropft erscheinen. Diese Beobachtung kann ich für die von der Plankton-Expedition heimgebrachten Gonchariden bestätigen. Am voluminösesten fand icli die Massen des Phaeodiums bei Conchopsis barca. Bei den mir vorliegenden Exemplaren ist der Raum rings um die Zentralkapsel vollkommen durch dicht gelagerte Phaeodellen ausgefüllt, während bei den andern Arten das Phaeodium meist viel spärlicher entwickelt war. Ein weiterer Punkt, in bezug auf den Unterschiede bestehen, ist nach V. Haecker (1904a, 1904b, 1905) die breit-rundliche plumpere Schalenform der die Oberflächenschichten bewohnenden Arten, wozu sich bei ihnen eine geringere Größe des Gehäuses, stärkere Entwicklung der Schalenfortsätze und feinere Beschaffenheit der Schalenwandung gesellen soll. Hierbei sei jedoch darauf hingewiesen, daß eine linsenartige Abflachung der Schale nicht allein den Tiefen- formen zukommt, wie sie die Gattung Conchopsis unifaßt, sondern daß auch gewisse die ober- flächlicheren Regionen bevölkernde Spezies, so die Conchophacus- Arten, eine ausgesprochene Linsengestalt besitzten. Ebenso sei bemerkt, daß das Fehlen von Schalenanhängen keineswegs eine ausschließlich den Conchariden der Tiefsee zukommende Eigentümlichkeit ist, daß vielmehr Vertikale Verbreitung. Genus Conchopsis. Orientierung des Conchariden-Körpers im Wasser. 227 auch unter den Oberflächenformen sich verschiedene finden, die ganz ohne stachelartige Fort- sätze sind oder bei denen diese Bildungen doch sehr stark reduziert, resp. zu einer schmalen lippenartigen Verbreiterung des Randes umgestaltet sind. Endlich scheint mir die von Haecker (1905, p. 351) geäußerte Ansicht, wonach die Formen mit linsenartig abgeflachter Schale, vor allem die Conchopsis- Arten, derartig im Wasser orientiert sein sollen, daß der scharfe Rand des Gehäuses senkrecht zur Meeresoberfläche steht, zu gewissen Einwendungen Veranlassung zu geben. Ich glaube im Gegensatz zu V. Haecker eher annehmen zu sollen, daß derartige platte Formen liegend, d. h. mit den Flächen nach oben und unten gerichtet, im Wasser schweben. Haecker äußert die Vermutung, daß die in Rede stehenden Organismen Wanderungen in vertikaler Richtung ausführen und meint, daß die Körper- form wie die angenommene Orientierung im Wasser »durch das Bedürfnis, bestimmt gerichtete Widerstände zu überwinden, bedingt wird«. Demgegenüber möchte ich hervorheben, daß, falls wirklich ein Aufsteigen und Niedersinken in weiteren Grenzen stattfindet, wofür direkte Beob- achtungen jedoch noch nicht vorliegen, die geringste Verschiebung der senkrechten Achsen- stellung eine seitliche Ablenkung der Bahn zur Folge haben und so immer wieder zu einer horizontalen Orientierung des flachen Körpers führen muß. Eine andere Erwägung bringt uns zu demselben Schluß. Dienen wirklich, was zweifel- los der Fall ist, die mannigfachen längeren und kürzeren Fortsätze der Radiolarienskelette dazu, den Körper schwebend zu erhalten, so werden wir auch annehmen müssen, daß die flachen, aller weiteren Schwebevorrichtungen entbehrenden Conchariden diejenige Lage im Wasser einnehmen werden, die am meisten geeignet ist, sie vor dem Niedersinken zu bewahren, das ist aber wiederum die horizontale, nicht die vertikale. Dieselbe Erscheinung beobachten wir auch sonst, wo es sich um einen flachen, frei im Wasser untersinkenden Körper handelt. Trotz des hohen spezifischen Gewichtes sinkt beispiels- weise ein Geldstück, dem Einfluß der auf dasselbe wirkenden Kräfte folgend, relativ langsam und zwar nie in rein vertikaler Lage der Kante unter. Für die mit längeren Schalenfortsätzen versehenen Arten mögen die Dinge ganz anders liegen, wie ja überhaupt nicht gesagt ist, daß in dieser Beziehung einheitliche Verhältnisse innerhalb der Familie herrschen1). So möchte ich es mit V. Haecker für durchaus wahr- scheinlich halten, daß die Individuen von Conchidium caudatum derartig im Wasser orientiert sind, daß der Schalenspalt senkrecht zur Meeresoberfläche steht. Es sei bei dieser Gelegenheit auch erwähnt, daß die Orientierung meiner Abbildungen nicht, wie leicht irrtümlich angenommen werden könnte, meine Ansicht über die Lage der Tiere im Wasser zum Ausdruck bringen soll, daß ich mich vielmehr oft von anderen Erwägungen habe leiten lassen, so z. B. weil es unvorteilhaft gewesen wäre, feinere Strukturverhältnisse in den tiefsten Schatten fallen zu lassen ; in sonstigen Fällen waren die frühere Art der Darstellung, die Zusammengruppierung der Figuren auf der Tafel oder andere Gesichtspunkte noch für mich maßgebend. Ich wäre auch ') Haeckel (1887, p. 1712) nimmt au, daß bei lebenden Conchariden allgemein die Hauptachse horizont.i gerichtet sei. Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. L. li. 5. 5* 228 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. o-eneigt, falls ich aus der Ausbildung des Skelettes allein ein Urteil herleiten sollte, an- zunehmen, daß bei luscarora nationalis die langen Oralstacheln nicht nach unten, sondern wie ein Fallschirm nach oben, die aboralen Stacheln dagegen abwärts gerichtet sind, während mir bei Tuscarusa globosa gerade das Umgekehrte wahrscheinlicher ist. Es wäre aber verfehlt, nur nach der Form der Schale urteilen zu wollen, vielmehr kommt es vor allem auch auf das spezifische Gewicht der Bestandteile des Weichkörpers an. Erst eine genauere Kenntnis dieser Verhältnisse wird es uns ermöglichen, eine sicherer begründete Vorstellung von der Orientierung der Tripyleen im Wasser zu gewinnen. Quantitative Verbreitung. In den Zählungsprotokollen der Flankton-Expedition figurieren die Conchariden, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, nur mit recht kleinen Zahlen. Der größte Reichtum an Individuen wurde, wie ich schon früher einmal bemerkte (vgl. 1892, p. 183), im Gebiete des Floridastromes beobachtet. Gleich die ersten Conchariden enthaltenden Fänge der Expedition lieferten hinsichtlich der Menge der Exemplare die reichste Ausbeute. Immerhin bleiben die Zahlen aber auch in diesen Meeresteilen noch beträchtlich hinter den für andere Tripyleen- familien, so beispielsweise bei den Medusettiden, festgestellten Maximalmengen zurück. Die größten während der Fahrt des »National« gemachten Concharidenfänge entfallen auf die quantitativen Planktonzüge 26 und 28 und zwar wurden gefischt an Station 2. Vlllb. PI. 26 .... 50 Conchariden. » 3. Vlllb. »28 .... 151 » Dann sinkt die Zahl ganz plötzlich : Station 4. Villa. PI. 29 .... 16 Conchariden. » 4. Vlllb. »30 .... 4 » Die Sargasso-See erwies sich im allgemeinen recht arm an Individuen, insofern, als die Zahl der Tiere sich durchgehends unter zehn im Fange hält und mehrfach sogar nicht ein einziges Stück erbeutet wurde. Nur in einem Falle erhebt sich die Individuenzahl zu be- deutenderer Höhe; es wurden nämlich gefangen an Station 10. Vlllb. PI. 34 .... 49 Conchariden. Es ist dies der drittgrößte Conchariden-Fang, den die Plankton-Expedition während ihrer Fahrt machte. Etwas reichlichere Ausbeuten wurden weiterhin nur noch im Kanarienstrom, sowie im Mischgebiete der Kanarien- und Guineaströmung erzielt. So wurden beispielsweise gefischt an Station 1. IXa. PI. 65 . . . . 26 Conchariden. » 2. IX. » 67 .... 39 » Für den Guineastrom selbst ergaben sich folgende Zahlen: Station 3. IXa. PI. 68 .... 2 Conchariden. » 4. IXa. » 69 .... 2 » Quantitative Verbreitung. Floridastrom, Sargasso-See, Kanarienstrorn, Guineastrom, Süd-Äquatorialstrom. 289 Station 4. IX b. Fl. (» » 5. IXb. » 70 5 Conchariden. 71 14 » 72 20 » 73 3 » Ein unverkennbares Ansteigen der Häufigkeit ergibt sich für die Fundstelle 5. IX a., wenngleich die festgestellte Maximalzahl hier abermals eine Abnahme gegenüber den größten Mengen aus dem vorerwähnten Strömungsgebiete zeigt1). Bei der zweiten Durchquerung des gleichen Stromgebietes auf der Rückreise des »National« fanden sich an Station 11. X. PI. 114 0 Conchariden. » 12. X. »115 10 » Noch geringere Individuenmengen wurden für den Süd-Aquatorialstrom konstatiert, wo nicht ein einziges Mal die Zahl der Exemplare bis auf zehn stieg. Im einzelnen entnehme ich den Zählprotokollen folgende Angaben: Station 6. IX a. PI. 74 3 Conchariden. » 6. IXb. » » 7. IX a. » » 7. IXb. » » 8. IX a. » » 8. IXb. » » 9. IX a. » » 9. IXb. » » 14. IX a. .» » 14. IXb. » » 15. IX a. » » 15. IXb. » » 16. IX a. » » 16. IXb. » » » 17. IX a. » » » 17. IXb. » » 18. IX a. 1 / I » 18. IXb. » » 19. IX a. » 75 76 77 78 79 80 81 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 4 0 1 3 1 2 5 1 7 0 1 0 1 4 1 0 3 0 3 1 1 » » » » » » » » J) Es sei hier auf den in den Zahlen sich ausdrückenden "Widerspruch aufmerksam gemacht, daß der tiefere Fang (PI. 71, 400 m) weniger Exemplare zu Tage förderte, als der oberflächlichere (PI. 72, 200 m). ß orger t, Die TripYleeu Radiolarien. L. Ii. 5. 230 Borgert, Die Tripyleen Radiolarien. (PL 99 6 Conchariden. IAA » 100 3 » » 20. IX a. » 101 0 » » 20. IXb. »102 0 » » 21. IX. »103 3 » » 9. X. »113 1 » Diese Zahlen zeigen deutlich den geringen Individuenreichtum, durch den sich der Süd - Äquatorialstrom vor allen anderen durchforschten Meeresteilen — soweit sie über- haupt Conchariden beherbergen — auszeichnet. Nur einmal erhebt sich unter den durch- gezählten 28 Fängen die Zahl der Exemplare, das Maximum bildend, auf sieben, je einmal ferner auf sechs und fünf, sonst schwankt sie in den engen Grenzen zwischen null und vier. Es bietet sich uns also in diesen Regionen das Bild einer relativ recht gleichmäßigen Ver- teilung dar1). Während sich bei anderen Radiolarienformen, so den Acanthometriden und unter den Tripyleen bei den Medusettiden zu der höchsten Artenentfaltung auch ein besonders großer Reichtum an Individuen gesellt, ist im Hinblick auf die Conchariden der Süd-Aquatorialstrom durch größte Mannigfaltigkeit der Formen, dagegen ausgesprochene Individuenarmut charakterisiert. Von sonstigen quantitativen Angaben liegt nur eine Notiz von Lohmann (1899, p. 396) vor, die das Vorkommen von Conchophacus diatomeus in der Straße von Messina betrifft. Die für das Netz der Plankton-Expedition berechneten Zahlenwerte stellen sich wie folgt: 0-200 m 10. IV. 0-200m 20. IV. 0— 200m 27. IV. 0— 200 m 22. V. 0— 200 m 24. VI. 0-270 m 18. IX. 0-360m 9.X. 0-360m 4. XI. 0— 360m 13. XII. 0-360m 13. I. 0 0 0 0 0 6 6 12 0 0 Es zeigt sich also, daß im September, Oktober und November Conchophaeus diatomeus bei Messina zur Beobachtung gelangte, während die Art in den Monaten April, Mai, Juni, Dezember und Januar vermißt wurde. Der größte Individuenreichtum ergab sich für den November, nur die Hälfte der Zahl wurde im September und Oktober gefangen. Nicht unerwähnt sei ferner, daß wie im allgemeinen im Atlantischen Ozean, so auch offenbar im Mittelländischen Meer die Häufigkeit der Conchariden eine besonders geringe ist, denn unter allen von Lohmann bei Messina beobachteten Tripyleen weist keine andere so niedrige Zahlenwerte auf, als gerade die genannte Conchariden- Art. ') Wo an einer und derselben Station Fänge in verschiedenen Tiefen gemacht wurden, ergab die Zählung für die Züge aus größerer Tiefe auch höhere Zahlenwerte, so bei PI. 9], 92, 93 (200, 100 und 40 in) 4, 1 und 0, bei PI. 95 und 96 (105 und 200 m) 0 und 3 Individuen. Nur für die beiden Fänge PI. 99 und 100 (200 und 400 m) trifft dies nicht zu, indem sich in diesem Falle für den oberflächlicheren Zug auffalleuderweise nur halb so viel Individuen angegeben finden, wie für den Fang aus doppelt so großer Tiefe. Literatur-Verzeichnis. Borgert, A. 1892. Vorbericht über einige Phaeodarien-(Tripyleen-)Familien der Plankton-Expedition. In: Ergebn. der Plankton-Expedition. Bd. I. A. (Reisebeschreibung.) 1892. Borgert, A. 1901a. Die tripyleen Radiolarien des Mittelnieeres. In: Mitteilungen aus der Zoolog. Station zu Neapel. Bd. 14. 1901. Borgert, A. 1901b. Die nordischen Tripyleen- Arten. In: Brandt, Nordisches Plankton, No. 15. Kiel und Leipzig. 1901. Borgert, A. 1903. Mitteilungen über die Tripyleen-Ausbeute der Plankton-Expedition. IL Die Tripyleenarteu aus den Schließnetzfängen. In: Zoolog. Jahrb. Bd. 19. Syst. 1903. Borgert, A. 1905. Die tripyleen Radiolarien der Plankton-Expedition. Tuscaroridae. In: Ergebn. der Plankton- Expedition. Bd. III. 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Finales und Causales über das Tripyleenskelett. Dritte Mitteilung über die Tripyleen der »Valdivia«-Ausbeute. In: Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 83. 1905. Haecker, V. 1906a. Zur Kenntnis der Challengeriden. Vierte Mitteilung über die Tripyleen-Ausbeute der deutschen Tiefsee-Expedition. In: Archiv f. Protistenkunde. Bd. 7. 1906. Haecker, V. 1906b. Über die Mittel der Formbildung im Radiolarienkörper. Sechste Mitteilung über die Tripyleen der »Valdivia^-Ausbeute. In: Verhandl. d. Deutsch. Zool. Gesellsch. 1906. Haecker, V. 1907. Zur Statik und Entwicklung des Coelographidenskelettes. Achte Mitteilung über die Radiolarien der » Valdivia«-Ausbeute. In: Archiv für Protistenkunde. Bd. 9. 1907. Krümmel, O. 1893. Geophysikalische Beobachtungen der Plankton-Expedition. In: Ergebn. der Plankton-Expedition. Bd. I. C. 1893. Lo Bianco. 1903. Le pesche abissali eseguite da F. A. Krupp col Yacht »Puritan« nelle adiacenze di Capri ed in altre localitä del Mediterraneo. In: Mitteil, aus der Zoolog. Station zu Neapel. Bd. 16. 1903. Lohmann, H. 1899. Untersuchungen über den Auftrieb der Straße von Messina mit besonderer Berücksichtigung der Appendicularien und Challengerien. In: Sitzungsber. d. Kgl. preuss. Akad. d. Wissensch. Berlin. 1899. Murray, J. 1876. Preliminary reports on work done on board the Challenger. In: Proceedings of the royal society of London. Vol. XXIV. 1876. Officers of the Challenger. 1884. Report on the deep-sea temperature observations of oceau-water. In: Report on the scientific results of the voyage of H. M. S. Challenger. Physics and Chemistry. Vol. I. Part. III. 1884. Popofsky, A. 1904. Die Acantharia der Plankton-Expedition. Teil I. Acanthometra. In: Ergebnisse der Plankton- Expedition. Bd. III. L. f. a. 1904. ßorgert, Die Tripyleen Radiolarien. L. Ii. 5* Tafel-Erklärung. Tafel XV. Fig. 1 — 4. Conchophacus leutictda (Borgert). Fig. 1. Individuum mit Weichkörper in Flächenansicht Vergr. 330 fach. Fig. 2. Leere Schale eines andern Exemplares vom aboralen Pole her gesehen . . . Vergr. 330 fach. Fig. 3. Schalenbruchstück, bei gleicher Vergrößerung wie Fig. 1 und 2 Vergr. 330 fach. Fig. 4. Schalenstruktur bei stärkerer Vergrößerung Vergr. 950 fach. Fig. 5 — 8. Conchophacus diatorneus (Haeckel). Fig. 5. Exemplar mit Weichkörper in Flächenansicht Vergr. 330 fach. Fig. 6. Leeres Skelett von der Seite her gesehen Vergr. 330 fach. Fig. 7. Klaffende Schale vom aboralen Pole her gesehen Vergr. 330 fach. Fig. 8. Schalenbruchstück, stärker vergrößert. Die inneren röhrenartigen Hohlräume z. T. mit Gasblasen erfüllt Vergr. 950 fach. Tafel XVI. Fig. 1 — 4. Conchidium argiope Haeckel. Fig. 1. Exemplar mit Weichkörper in seitlicher Ansicht dargestellt Vergr. 330 fach. Fig. 2. Ein leeres Skelett der gleichen Art vom aboralen Pol her gesehen .... Vergr. 330 fach. Fig. 3. Eine Schalenhälfte von der Wölbung her gesehen Vergr. 330 fach. Fig. 4. Aborales Schalenende eines Individuums mit besonders schwach entwickelten Fortsätzen (Hörnern) Vergr. 330 fach. Fig. 5 — 7. Conchidium caudatum (Haeckel). Fig. 5. Schale in Seitenansicht Vergr. 250 fach. Fig. 6. Aborale Skeletthälfte eines andern Individuums mit drei Hörnern Vergr. 250 fach. Fig. 7. Eine isolierte Schalenhälfte von der Seite her gesehen Vergr. 250 fach. Tafel XVII. Fig. 1 — 4. Conchellium Capsula Borgert. Fig. 1. Skelett in Seitenansicht Vergr. 330 fach. Fig. 2. Gehäuse vom aboralen Pole her gesehen Vergr. 330 fach. Fig. 3. Schale mit Weichkörper von der Wölbung her dargestellt Vergr. 330 fach. Fig. 4. Aborales Schaleuende eines andern Exemplares mit zugespitzten Lippen . . Vergr.. 330 fach. Fig. 5—7. Conchopsis barca Borgert. Fig. 5. Schale in Seitenansicht Vergr. 165 fach. Fig. 6. Einzelne Schalenhälfte in schief-seitlicher Lage Vergr. 165 fach. Fig. 7. Schalenbruchstück, etwas stärker vergrößert Vergr. 330 fach. Plankton- Expedition . L.h.5 Taf. XV. Fig I Fig. 5 ~ " - ~ *^^^£— 1 — - — _ ££»?* /■/(/- . % 5 /,,,.,v **$ //r/..y Fw 2 />,/. 6 ■'t 2 I Borger) Plankton- Expedition. /,.//. Taf.XVI. 5 -ift i ■ .- r~\ i ■ «Air 'fV". 1 0 r o o r/ rX/V vW ' Tig.2 - = /■■ /•///. 5 -i?r - Fig. 7 Fig.3 I l 1 I I IU; , r n.f r r , - r r ^ Borgerl, Trijiyleen Plankton-Expedition. L.h. Taf.XVII Fig. 1 fenden Arbeiten llensens das Interesse an Plankton- Studien erweckt war, machte sich der Mangel eines Werkes fühlbar, das in übersichtlicher Form Auskunft über die das Plankton zusammensetzenden Organismen erteilt. Das Bedürfnis dafür wurde noch mehr empfunden, als weitere Kreise sicli bei der Erforschung des Planktons be- teiligten und so die Zahl der dasselbe zusammensetzenden Arten in ungeahnter Weise ver- mehrten. Da die Literatur sein- zerstreut, kaum dem Spezialforscher genügend bekannt und zugänglich ist, konnte es nicht ausbleiben, daß dieselben Arten mehrfach beschrieben und be- nannt wurden und Meinungsverschiedenheiten auftauchten, die nur durch umständlichen Austausch der Objekte selbst beizulegen waren. So stellte sich die Notwendigkeit heraus, ein Werk zu schaffen, das die heutige Kenntnis der Planktonformen in einer Weise festlegt, die nicht nur dem Zoologen und Botaniker, sondern allen, die Interesse und Freude am Plankton des Meeres haben, Gelegenheit gibt, sich darüber zu unterrichten. Dieser Forderung soll das Buch ent- sprechen, das wir hiermit anzukündigen die Ehre haben: Nordisches Plankton herausgegeben von Professor Dr. K. BRANDT und Professor Dr. C. APSTEIN in Kiel, unter Mitwirkung von Gelehrten, von denen jeder für die von ihm übernommene Abteilung als Autorität gelten kann. Die Auswahl derselben und die reiche Gliederung des Stoffes bietet Gewähr für möglichste Vollständigkeit und kritische Behandlung. Für jede Spezies wird im Text eine Abbildung gegeben und zwar in erster Linie ein gutes Habitusbild, eventuell auch eine Zeichnung der charakteristischen Merkmale. Wenn auch dadurch Umfang und Preis des Werkes erhöht werden, so wird doch andererseits erst durch die Beifügung der Abbildungen das Werk allgemein brauchbar. Um den Umfang des Werkes nicht ins Ungemessene zu ver- größern, werden ausschließlich diejenigen marinen Arten von Planktonorganismen berücksichtigt, die nördlich von 50° N. Br. vorkommen. Die Beschränkung auf das schon einigermaßen be- kannte nördliche Meeresgebiet erhöht die Übersichtlichkeit und Brauchbarkeit des Ganzen, das ebenso dem erfahrenen Planktonforscher als Nachschlagewerk, wie dem Neuling zur ersten Ein- führung empfohlen werden kann. Das Werk wird sich aus folgenden Teilen zusammensetzen, die je nach Fertigstellung der Manuskripte vorläufig in einzelnen Lieferungen herausgegeben werden. (Die unterstrichenen Abteilungen sind bereits erschienen.) XIII. Tintinnen. Sticholouche. XIV. Foraminiferen. XV. Tripyleen. XVI. Acantharieii. 1. u. 2 Teil und Nachtrag. I. Fischlarven u. Eier. 1. Teil. do. do. IL Cysten, Eier usw. III. Dolioliden. Salpen. Appendicularien. 2. Teil. Ascidienlarven. IV. Cephalopoden. Pteropoden. Heteropodeu. V. Schneckenlarveu. Muschellarven. VI. Decapoden. Schizopoden. Isopoden. Amphipoden. VII. Ostracoden. Cladoceren. VIII. Cirripedienlarven. Gopepoden. IX. Kcliinodernienlarven. Cyphonautes. Brachiopodenlarveu. X. Rotatorien. Planarieu. Anneliden. Annelidenlarven. Chaetognathen. XI. Ctenophoreu. Siphouophoren. Acraspede Medusen. Actinienlarven. XII. l'raspedote Medusen. l.Teil. 1. Lief. do. 1. Teil.!. Lief. do. 2. Teil. Thalassicollen. Coloniebild. Radiolarieu. XVII. Andere Spumellarien. Nasseilarien. XVIII. Peridineen. XIX. Diatomeen. XX. Schizophyceen. XXI. Flagellatae, Chlorophy- ceae, Coccosphaerales u. Süicoflagellatae. Mit einem Nachtrag. Zur Subskription auf dieses Werk laden hierdurch ergebenst ein Kiel, Falckstraße 9. LipsiuS & TiSChd*, Verlags- und Sortiments-Buchhandlung. Verlag uon kigsius % Tischet? in JCiel und L>eipzi£. Von dem Werke: Nordisches Plankton HERAUSGEGEBEN VON Prof. Dr. K. BRANDT und Prof. Dr. C. APSTEIN in Kiel UNTER MITWIRKUNG VON PROF. DR. BERGEND AL-LUND, PROF. DR. BORGERT-BONN, DR. VAN BREEMEN-HELDER, PROF. DR. CARLGREN- STOCKHOLM, PROF. DR. EHRENBAUM- HELGOLAND, PROF. DR. GRAN-CHRISTIANIA, PROF. DR. HARTLAUB-HELGOLAND, PROF. DR. LAUTERBORN-LUDWI^SHAFEN, E. LEMMERMANN- BREMEN, PROF. DR, LENZ-LÜBECK, PROF. DR. LOHMANN-KIEL, DR. MORTENSEN-KOPENHAGEN, PROF. DR. MÜLLER-GREIFSWALD, MAG. SCIENT. OVE PAULSEN-KOPENHAGEN, PROF. DR. PFEFFER- HAMBURG, DR, POPOFSKY-MAGDEBURG, DR, REIBISCH-KIEL, PROF. DR. EHUMBLER-HANN. MÜNDEN, PROF. DR, SIMROTH-LEIPZIG, DR. STRODTMANN-WILHELMSBURG. PROF. DR. VANHÖFFEN-BERLIN, PROF. DR. VOSSELER-STUTTGART, PROF. DE. WILLE-CHRISTIANIA UND DR. ZIMMER-BRESLAU sind bisher erschienen: Erste Lieferung: Preis Mk. 6.— Inhalt: III. Dolioliden. Von Prof. Dr. A. Borgert-Bonn. Salpen. Von Prof. Dr. C. Apstein-Kiel. Appendicularien. Von Prof. Dr. H. Loh- mann-Kiel. VII. Ostracoden. Von Prof. Dr. G. W. Müller- Greifswald. Cladoceren. Von Prof. Dr. 0. Apstein-Kiel. IX. Echinodermenlarven. Von Dr. Th. Mor- tensen-Kopenhagen. XIV. Foramini feren. Von Prof. Di'. L.Rhumbler- Hann. Münden. XV. Tripyleen. Von Prof. Dr . A. Borgert-Bonn. Zweite Lieferung: Preis Mk. 3,60. Inhalt: VI. Ctenophoren. Von Prof. Dr. E.Vanhöffen- B erlin. XX. Schizophyceen. Von Prof. Dr. N. Wille- Christiania. XXI. Flagellatae, Chlorophyceae, Coccosphaerales und Silicoßagellatae. Mit einem Nachtrag. Von E. Lemmer- mann-Bremen. Dritte Lieferung: Preis Mk. 10. Inhalt : XVI. Die nordischen Acantharien. 1. Teil und Nachtrag. Von Dr. A. Popofsky- Magdeburg. XIX. Diatomeen. Von Prof. Dr. H. H. Gran- Christiania. X. Anneliden. Von Dr. J. Reibisch-Kiel. Die Chaetognathen. Von Dr. S. Strodt- mann- Wilhelmsburg. Mordische Plankton- Eotatorien. Von Prof. Dr. R. Lauterborn-Ludwigshafen. Vierte Lieferung: Preis Mk. 10. — Inhalt: I. Fischlarven und Eier. 1. Teil. Von Professor Dr. E. Ehrenbaum-Helgoland. Fünfte Lieferung: Preis Mk. 4,40. Inhalt : XI. Siphonophoren. Von Prof. Dr. E. Van- höffen-Berlin. Acraspede Medusen. Von Prof. Dr. Van- höffen-Berlin. Actinienlarven. Von Prof. Dr. 0. Oarlgren- Stockholm. IV. Pteropoden. Von Prof. Dr. H. Lenz-Lübeck. XVI. Acantharien. 2. Teil. Von Dr. A. Po- pofsky-Magdeburg. Sechste Lieferung: Preis Mk. 8.— XII. Craspedote Medusen. 1. Teil. 1. Lief. Von Prof. Dr. C. Hartlaub-Helgoland. Druck von A. llopfer in Burg. #