— 1 rX—— nana FE HERREEFEFENEBEPEHEPHEN PEN 1 71 1 5 1 ’ 74 ang 1 . # P 4 5 ? 2 9 ar * v = — een Europäiſche Fauna. Europäiſche Sauna oder | Verzeichniß der Wirbelthiere Europas von Dr. Heinrich Schinz, Profeſſor der Zoologie an der Hochſchule in Zürich, Mitgliede der naturforſchenden Geſell— ſchaften in Moskau, Mainz, Freiburg im Breisgau, Jena, Marburg, der Wetterau, Montpellier, Leipzig, Görlitz, Dreißigacker, Gröningen, der Senkenbergiſchen in Frankfurt am Main, der Societe Linneenne de Paris, Paſſi, Altenburg, der Akademie der Wiſſen— ſchaften in Turin, der Kaiſerlich Leopoldiniſch-Caroliniſchen Akademie in Bonn, der Academie royale de Medeeine de Paris, der Gefellfchaften in Baſel und St. Gallen, der ſchweizeriſchen für die geſammten Naturwiſſenſchaften, Präſidenten der naturforſchenden Geſellſchaft in Zürich. Erſter Band. Saugethbiere und Vögel. —— 0%. ꝗ —— Stuttgart. E. Schweizerbarts Verlags handlung. 1840. e 9 Ar FT STEINEGER COLLECTION Sone u“ . * Porrede. — — Mit den allgemeinen Fortſchritten, welche die Zoologie in den lezten drei Decennien gemacht hat, haben ſich auch die Entdeckungen der in Europa lebenden Thiere vermehrt, und es mag wohl an der Zeit ſeyn, dieſe Entdeckungen zuſammenzutragen und eine Ueberſicht aller der Thiere zu geben, welche bis jezt entdeckt worden ſind. Es ſind zwar mehrere einzelne Verzeichniſſe der Thiere der verſchiedenen Gegenden erſchienen, allein ſie enthalten eben nur die Fau⸗ nen der einzelnen Gegenden und ſind oft ſchwer zu haben, da ſie nicht im Buchhandel vorkommen, oder ſie beſchäftigen ſich nur mit einzelnen Klaſſen. Eine vollftändige Fauna aller europäiſchen Thiere wäre allerdings wünſchbar, allein es iſt bei der Ausdehnung der neuen Entdeckungen dem einzelnen Menſchen unmöglich, alle Klaſſen gleich ſtudiren zu können, er muß ſich mit einem allgemeinen Ueberblick begnügen. Es ſcheint daher ein nicht unverdieuftliches Werk, auch bloß die Ueberſicht einzelner Klaſſen herauszugeben. Die Zahl der zoologiſchen Sammlungen wird von Tag zu Tage größer, das Bedürfniß einer Ueberſicht alles Deſſen, was ein Welttheil hervorbringt, wird immer fühlbarer, die daß nur v Der, „ waer, e i bliothe Vermögen zu Gebot ſteht, alles Noͤthige anſchaffen 2 * Eine vollſtändige Fauna der europiiſchen Wirbelthiere mit der nöthigen Synonymik mangelt ganz. Der felige Goͤze hat zuerſt eine Fauna Europa's aufzuſtellen verſucht. Allein wie ſehr hat ſich die Zahl der Entdeckungen ſeit ſeiner Zeit vermehrt, wie hat ſich die Anſicht, nach welcher er ſchreiben zu müſſen glaubte, verändert. Wenigſtens verdoppelt hat ſich die Zahl der Arten und Gattungen, obſchon viele, die damals als Arten aufgeſtellt wurden, beſonders in der Klaffe der Vögel, nur als durch Alters- und Jahreszeit verſchieden, jezt von jedem Naturforſcher, als einer Art an⸗ gehörig, anerkannt find. Auf der andern Seite iſt die Zahl der neu aufgeſtellten Arten auch wieder ſehr zu ſichten und zurückzubringen. Der Verfaſſer dieſer Fauna kann nun einmal dem Grundſatz nicht huldigen, nach welchem die Zahl der Gat— tungen (Genera) ſo ſehr vermehrt wird, daß faſt jede Art. eine eigene Gattung bildet. Faſt jeder Zoologe will ein eigenes Syſtem aufſtellen und hält es für nothwendig, auch neue Gattungen zu machen. Beides kann das Vorwärts⸗ ſchreiten der Naturgeſchichte eher hemmen als befördern und doch iſt nach meinen Anſichten die Naturgeſchichte die Haupt⸗ ſache, die Naturbeſchreibung ſoll dazu nur die Hülfsmittel darbieten, indem ſie durch genauere Angabe der Charaktere eine klarere Anſchauung der Weſen beabſichtigt und das Auffinden erleichtert. Da jedes Thier und jede Pflanze mit einem ſyſtematiſchen Namen bezeichnet werden muß, ſo hat das Gedächtniß gewiß genug zu thun, alle dieſe Namen aufzufaſſen und zu behalten. Wenn nun aber ſtatt einem einzigen Gattungsnamen deren hunderte aufgeſtellt werden, — wie dieß z. B. mit den Linné'ſchen Gattungen Carabus und Curculio unter den Käfern der Fall iſt, wie ſoll das beſte Gedächtniß die Charaktere einer jeden Gattung, die oft ſo geſucht, ſo minutios ſind, im Kopf behalten. Dieſe Sucht, welche faſt alle Syſtematiker befallen hat, ſcheint daher ſehr tadelnswerth. Allerdings hat Linneus und vielleicht ſelbſt Cuvier zu wenig Gattungen gemacht, aber alle neuen Entdeckungen, fo bedeutend fie auch ſeyn mögen, rechtfertigen dieſe Gattungsmachereiſucht nicht, welcher wir daher auch nicht folgen können. Jeder kann aus den an⸗ geführten Arten ſo viele neue Gattungen machen als ihm beliebt. Es iſt in dieſer Fauna auch der Name Gattung für Genus und Art für Species beibehalten worden, wie ſie Linneus genommen hat, da der Name Geſchlecht für Gat— tung, welchen Mehrere wählen, unpaſſend ſcheint, da damit der Geſchlechtsunterſchied in anatomiſcher und phyſiologiſcher Beziehung zu bezeichnen iſt. Daß in dieſer Fauna alle Gattungen und Arten auf⸗ genommen werden, welche auch nur einmal in Europa irgendwo vorgekommen ſind, darüber glauben wir uns nicht rechtfertigen zu müſſen, da dieß allgemein angenommene Uebung iſt, weil, was einmal vorkommt, auch mehreremal vorkommen kann und vielleicht auch mehreremale vorgekom⸗ men, wenn auch nicht beobachtet worden iſt. Da eben wegen der Menge neuer Namen die Kenntniß manchen Thiers erſchwert iſt, ſo war es nothwendig, die Synonymen bei jeder Gattung und Art anzuführen, damit keine Verwechslung vorgehen konne. Manche hätten vielleicht gewünſcht, dieſe Faung wäre in lateiniſcher Sprache geſchrieben, damit ſie auch in andern Ländern als bloß in Deutſchland gebraucht werden könne. — MI — Allein es beſchäftigen ſich heutzutage ſo viele Leute mit den Naturwiſſenſchaften, welchen das Lateiniſche entweder ganz unbekannt oder doch nicht geläufig iſt, daß auch auf dieſe Rückſicht genommen werden muß. Das Lateiniſche wird nicht mehr als unentbehrlich für alle gebildete Stände an⸗ geſehen, ob mit Recht oder Unrecht, gehört nicht hierher. Als Eintheilung iſt das Syſtem des Hrn. Cuvier mit wenigen Abänderungen gewählt worden. Etwas ganz Vollſtändiges erwarte man nicht. Da immer neue Ent⸗ deckungen gemacht werden, ſo jagt man einem Schatten nach, den man nie erhaſchen kann, wenn man glaubt, un⸗ bedingte Vollſtaͤndigkeit erreichen zu können. Die wärmeren Theile Europa's, namentlich Spanien, Portugal, Griechen⸗ land, die europäiſche Türkei, beherbergen gewiß noch viele Arten von Thieren, die wir noch nicht kennen, und die gegenwärtige Lage dieſer Länder wird dem Forſcher noch lange nicht die nöthige Sicherheit gewähren, welche demſelben ſo unentbehrlich iſt. Allein die noch zu entdeckenden Arten werden wahrſcheinlich nicht ſo zahlreich ſeyn, daß ſie ſich nicht leicht an ihren gehörigen Ort einreihen laſſen. Daher hofft der Verfaſſer billige Berückſichtigung bei eie ſeiner Arbeit. Zürich im März 1840. Inhalt des erſten Bandes. —— — Erſte Klaſſe. Säugethiere. Mammalia, Erſte Ordnung. Vierhänder. Affen, Simiae. Seite NM ‚˖ĩ· · S ¶ 3 Gemeiner Affe, I. ecaudatus 3 Zweite Ordnung. Handflügler, „5 Sera Hundsmaul, Dysopes . 5 Saviſches Hundsmaul, 6085 „ es Fledermaus, — g Großes Mäuſeohr, V. murinus Wieds Fledermaus, V. Wiedii Okens » „ Okenii Frühfliegende, 7 prote- EBS , » 1 Noſtrothe Fledermaus, v. En. rugineus. . 7 Spätfliegende Fledermaus, V serotinuss . . FR Schreibers Fledermaus, v. Schreibersü . . e Zweifarbige Fledermaus, V. dis color 8 Zwergige dedemeus, v. pi- Brel 3 Schin z, Fauna. Bd. I. S SO & Seite | S f melauopterus 9 Kleinſte Fledermaus, v. mi- nutissimus 9 Kuhliſche Flederm., v. Kuhl 10 Natterers ee V. Nattereri . 10 Kleine Fledermaus, v. pyg- maeus . . Re Kurzöhrige Siebe mans. V. | brachyotus . . 7 11 Sumpffledermaus, V. 18 philus . . 312 Langfüßige Fledermaus, . megapodius 12 Schwarzſchultrige Bieermant, V. humeralis . . . Be Randige Fledermaus, V. mar- ginatus 13 Weißgeſaumte Fledermaus, N albo limbatus. . . . 14 Bonapartiſche Fledermaus, V. Bonapartii. . . . 14 Ausgerandete Sledermand, v ö e marginatus . 15 Bechſteins Fledermaus, V. Bechsteinii 2 2.1315 B Seite Daubentons Fledermaus, V. Daubentonii 15 Schnauzbartige Fledermaus, V. mystacinus 16 Größere ſchnauzbärtige Sie: dermaus, V. dasycneme . 16 Leisler'ſche Fledermaus, V. Leisl eri „16 Halsband F le ; v. collaris 17 Alcithoe⸗ Fledermaus, v. Al. cit hoe A 4 Leucippe⸗ Fledermaus, V. Leu eippfe 17 Ariſtippe⸗Fledermaus, v. Ari. stippeee 18 Urſini's Fledermaus, v. Ur sini 8 Capazini's Fledermaus, V. Capazinii % 18 f Zwergmausartige Flederm., V. vispistrellus . . . . 19 Savi'ſche Fledermaus, V. Savii 19 Nilsſoniſche Fledermaus, v x Nilssonii oe . 426 Nathuſiſche Fledermaus, V. Nathüs l! 127 Langöhrige Fledermaus, V. auritus N re 719 Gehörnte Fledermaus V. cornutus 20 Kurzhändige Fledermaus, V brevimanus 20 Bärtige Fledermaus, V. bar- hastellus a 1 Hufeiſennaſe, Ehiiolaphus, 16621 Große Hufeiſennaſe, R. fer- rum equinum « 27 Kleine Hufeiſennaſe, R. ur . . 22 Hügelnaſiges guten, R. elivosus 1 4322 Dritte Ordnung. Seite Grabende, Fodientia . Igel, Erinaceuns Gemeiner Igel, E. europaeus Maulwurf, Tale Gemeiner Maulwurf, T. eu- paea N Blinder Maulwurf, T. coeca Biſamſpitzmaus, Myogalea. ; Pyrenäiſche Biſamſpitzmaus, M. pyrenaiccgaa » Ruſſiſche Biſamſpitzmaus, M. moscowitia . » ce.» Spitzmaus, Soren Zwergige Spitzmaus, S. pyg- maeuUS s Alpiniſche enden, S. al. pinus . Waſſerſpitzmaus, 85 . Ruderſchwänzige Spitzmaus, S. remiſe rk Kurzſchwänzige PN S. amphibius . Gmeliniſche Spitzmaus, S. Gmelini A Toskaniſche Spit maus, 8. etruscus . =» 8 Gemeine Evihmans, 8. ara- neus. . Küſter'ſche Spitzmaus, 8. pa- chyurus 8 Weißzähnige Spikmaus, S. leucodon . » 3 Starklippige Svitzmaus, 8. labios uss, an Feldſpitzmaus, S. rusticus . Irländiſche Spitzmaus, 8. hibernicuins Kaſtanienbraune Spitzmaus, a S. casta neus Wohlriechende Spitzmaus, 8 suaveolenns 23 23 24 24 24 25 25 25 96 26 27 27 28 28 29 29 30 30 30 31 31 31 32 32 32 Vierte Ordnung. Wahre Raubthiere, Car- in e Bir, c an. is Brauner Bär, U. arctos Pyrenäiſcher Bar Norwegiſcher Bär.. N Aſturiſcher Bar Eisbär, U. maritimus . . Dachs, Meles en Gemeiner Dachs, M. taxus Vielfraß, Gulo Seite 33 33 34 34 34 Nordiſcher Vielfraß, G. 1 Cc Zibetkatze, Viverra . . .. Genette, V. Genetta. . . Skat rnivn . Haushund, C. familiaris . Wolf, C. Lupus 5 Kl Shwarier Wolf, C. Lycaon Schakal, C. aureus Fuchs, C. Vulpes Korſak, C. Corsae Iſatis, C. lagopus Katze, Felis. 8 Wilde Katze, F. "als gi; Zahme Katze, F. catus dome- 2. 2 Se Luchs, Lyoux, . . 9 Hirſchluchs, F. cer varia. Wolfsluchs, F. virgata . . Kanadiſcher e F. cana- densis 5 Parderluchs, F. a a Wieſel, e „ Edelmarder, M. martes. . Hausmarder, M. W e Zobel, M. Zibelina e Iltis, M. putorius . ik, SB. tree," Tigeriltis, M. sarmatica. . Nörz, M. lutreola. . . . Hermelin, M. Erminea . . Bokkamele, M. Boccamela . Geite Kleines Wiefel, M. nivalis. Fiſchotter, Lutraa . 1 Gemeiner Fiſchotter, L. Rn? garis s 0 Br, 0 Irländiſcher Fiſchotter, L. Roensis n Nacktfüßiger Fischotter, L. nudip es Seehund, Phockaa Mönchsſeehund, P. Monachus Gemeiner Seehund, P. vi- twin „ u Eilandſeehund, P. scopulicola Geringelter Seehund, P. an- ela W Weißzehiger Seehund n. leucoplaa de Grönländifcher Seehund, P ; groenlandica „ Bärtiger Seeh. „P. barbata Grauer Seehund, P. Grypus Haſenſeehund, P. leporina . Zweifärbiger Seehund, P. dis color 9 Rauhhaariger Stehund, P. hispida ste en Seidenglänzender Sein, P. sericea. 85 Hundsſeehund, P. canina . Schildkrötenköpfiger Seehund, P. testudin ea Fünfte Ordnung. Nager, Gli res Biber, Gi ha, Gemeiner Biber, C. Fiber. Feldmaus, Arvicolaa . » Waſſerratte, A. amphibius. Bergfeldmaus, A. monticola Zerſtörende Waſſerratte, A. ee MR, a0 Erdratte, A. terrestris Gemeine Feldmaus, A. ur- N B * 49 49 50 50 50 50 51 51 52 52 52 58 Fahle Feldmaus, A. fulvus Savi'ſche Feldmaus, A. Savii Unterirdiſche Feldmaus, A. subterraneus Geſellige Feldmaus, A. so- Ga Röthliche Feldmaus, Hs ru- Biden... 0.00 Seite 60 61 61 61 62 Zwölfrippige Feldmaus, A. duodeeim costatus Lemming, Lemnus e Wanderlemming, A. migra- ee, Duin Halsbandlemming, A. tor- (Baus s Springmaus, Dip us Alakdaga, D. jaculus . Zwergſpringmaus, D. pyg- nens, es Jerboa, D. sagiten Schenkelmaus, Meriones . Südliche Schenkelmaus, M. Wer idiau uns “un Blindmaus, Spalax. . . Blindmaus, S. typhlus . Mäuſeartige Blindmaus, S. müxing z Schlafmaus, Myxoxus Siebenſchläfer, M. Glis . . Große Haſelmaus, M. nitela Kleine Haſelmaus, M. mus- eine Maus, Munñ Wanderratte, M. decumanus Dachratte, M. tectorum . 8 Hausratte, Maas Irländiſche Ratte, M. hiber- e der N : Hausmaus, M. musculus . Waldmaus, M. ‚sylvaticus . Brandmaus, M. agrarius . Zwergmaus, M. minutus . Isländiſche Maus, M. islau- dicus ee 62 62 63 63 64 66 xu Seite Wieſenmaus, M. pratensis Fruchtmaus, M. frugivorus Zweifärbig geſchwänzte Maus, M. dichrurus Hamſter, Cricetus . . . Europäiſcher Hamſter, C. vo gar, 8 Schwertelhamſter, C. lagurus Jaikhamſter, C. accedula . Sandhamſter, C. arenarius. Murmelthier, Aretemys . . Alpenmurmelthier, A. mar- mottar" so . Aa Bobak, A. Boba, Zieſel, A. concolor Eichhorn, Sciurus = 2%. % Gemeines Eichhorn, 8. ü garis.. , Re Flughörnchen, Pteromys .(. Europäiſch-aſiatiſches Flug: hörnchen, P. volans ... Stachelthier, Hystrix 1 Stachelſchwein, H. cristata ! Haſe, Lepus. 2 ea Furchtſamer Haſe, L. timidus Veränderlicher Haſe, L L. v va- xahllis 2, u, RER Kaninchen, L. eunieulus . Meerſchweinchen, Cavia . . Gemeines Meerſchweinchen, C. Pe Sechste Ordnung. Hufige Thiere, Pachyder- mata Schwein, Sus 0 0 0 0 0 0 a Wildes Schwein, "Ss, aper x Pferd, Equunns 15 Pferd, E. caballus Eſel, E. Asinus 5 N Sieb ente Ordnung. 71 71 Wiederkauer, R uminan- tia € 0 0 * 0 ®. 9 1 * 74 81 — XIII — Seite Kameel, Camelus. 81 Dromedar, C. Dromedarius 81 Kameel, C. bactrianus 8 Hirſch, Corvus. „ Elenhirſch, Es. 82 Rennhirſch, C. Ans 83 Edelhirſch, C. Elaphus 83 Damhirſch, C. Dama. . 84 Reh, C. capreolus. 84 Antilope, Antiloe . 84 Saiga, A. Saga 85 Gemſe, A. rupicapra 85 Ziege, Capra 86 Steinbock, C.ibex . . 86 Pyrenäiſcher Steinbock, C. „ ͤ . ee Hausziege, 1 88 Schafe, O vis 388 Mufflon, O. musimon . 88 Gemeines Schaf, O. aries.. 88 r 9 Büffel, B. bubalus . . 89 Wieſent, B. Bonasus. . 90 Auerochs, B. UBrus 90 Hausochſe, B. Taurus. 90 Zweite Vögel. Erſte Ordnung. Raubvögel, Rapaces . 103 Geierartige, Vulturidaae . 104 J 1104 Grauer Geier, V. einereus 105 Fahler Geier, V. fulvus . 106 Ohrengeier, V. auricularis 107 Kolbiſcher Geier, V. Kolbii 427 Aasvogel, Cathartes . . 108 Schmutziger Aasvogel, C perenopferus 108 Geieradler, Gypaetos . . 109 Bärtiger Geieradler, G. bar- batus ya BE 109 Achte Ordnung. Seite Wallfiſchartige, Cetac ea. Delphin, Delphinus . . Gemeiner Delphin, P. Del- phis . i, Tummler, D. Tursio. . Meerſchwein, D. Phocaena. Grauer. Delphin, D. griseus Riſſoiſcher Delphin, D. Ris- SOHUS u 4, Aa ER Rundkopf, D. 8 ae»: Feres, D. fers Dale'ſcher Delphin, D. Dahlei Zahnloſer Delphin, D. Epiodon Beluga, D. leueas Narwall, Monodon an Narwall, M. monoceros . ; Cachelot, Physeter ELCH, Großkopf, P. Tursio . Großköpfiger Cachelot, P. macrocephalus Wallſfiſch, Balaena . . . Finnfiſch, B. physalus es Schnabelwallfiſch, B. rostrata Rorqual, B. musculus Klaffer. Aves. Falken, Falconidae . Edelfalken, Falcones nobiles Isländiſcher Falk, F. ‚islan- dieus „ ER Würgfalk, F. a OR Wanderfalk, F. peregrinus Baumfalk, . subbuteo 9 Zwergfalk, F. Aesalon Aue Thurmfalk, F. eur e Kleiner Thurmfalk, P. tin- nunculoides . Einfärbiger Falk, F. 0860187 Rothfüßiger Falk, F. rufipes Eleonorens F., F. Eleonorae 90 90 91 91 91 92 92 92 93 93 93 94 94 94 94 94 95 95 95 96 96 110 111 111 112 112 113 113 114 115 115 116 428 Adler, Aquila } Kaiſeradler, F. pers Steinadler, F. fulvus . Fiſchaͤdler, F. ossifragus ; Weißköpfiger Adler, F. leu- cocephalus . Schreiadler, F. naevius . Pommeriſcher Adler, F. po- e iinns ir Zwergadler, F. pennatus . Kurzzehiger Adler, F. bra- chydactylus . . . . Flußadler, F. e Vonelliſcher Adler, F F. Bonelli Habichte, Astures Taubenhabicht, F. palum- barius. N Sperber, F. Nisus 5 Milane, Mlui . . . 5 Gabelweihe, F. Milvus. 2 Schwarzbraune Gabelweihe, F. fusco aten Elanions, Elanions. . . . Schwärzlicher Falke, F. me- lanopterus . Schwasptügeiger Milan, fureatust sc... Buſſarde, Buteones. . . Mäuſebuſſard, F. buteo Rauhfüßiger . F. la- gopus ; Weſpenfalke, F. apivorus 1 Weihen, Cir ei Sumpfweihe, F. rufus . Blaufalke, F. cyaneus . Blaſſe Weihe, F. pallidus. Wieſenweihe, F. cineraceus Nächtliche Raubvogel, Striges Eule, Strix . d Lappländiſche Eule, 8. lap- ponica. . . 3 Schneeeule, S. 79 5 0 Südliche Eule, S. meridio- S * 0 125 125 125 126 126 126 „127 127 128 128 129 130 131 131 132 132 133 133 Uraliſche Eule, S. uralensis f Sperbereule, 8. nisoria R Große graue Eule, S. ne- pul esa, u na Nachteule, S. Aluco Schleiereule, S. flammea Sperlingseule, S. passerina Rauhfüßige Eule, S. Teng- malmi. 88 * . Zwergeule, S. ar ö Nurzohr, S. Ascalaphus Sumpfeule, S. palustris. Uhu, S. Bybo ..,. Mittlere Ohreule, S. Otus Kleine Ohreule, S. Scops . Zweite Ordnung. Sperlingsartige, Passe- ese, Dan a Rabenartige, Coracoideae Rabe, Corvus Kohikrabe, C. corax Rabenkrähe, C. corone. Nebelkrähe, C. cornix . . Weißſchwarze Rabe, D. leu- cophaeus. . . Saatkrähe, C. . ; Dohle, C. Monedula . . Saatdohle, C. spermologus Elſter, Pie! Elſter, P. melanoleuca. . Blaue Elſter, P. cyanea . Heher, Garrulus Eichelheher, G Heger Schwarzköpfiger Heher, G melanocephalus Unglücksheher, G. infaustus Nußheher, Nucifraga Gefleckter Nußheher, N. ca- ryocatactes u Alpenrabe, Pyrrhocorax . . Schneekrähe, P. Pyrrhocorax | Alpendohle, P. graculus . Seidenſchwanz, Bombicilla . I Geſchwätziger Seidenſchwanz, Rg ·˙ . rise Racker, Coracias e de Blauracke, C. garrulaa Inſektenfreſſer, Insectiverae Würger, Laniadae . . . Würger, Lanius Wächter, L. excubitor . Mittäglicher Würger, L. meridion alis Mittlerer Würger, L. minor Rothköpfiger Würger, L. n ei Kleiner Würger, L. spini- nns Kaſtanienbrauner e L. castaneus . . R Gehaubter Würger, 125 cu- PPP ae Fliegenfängerartige, Muscica- idee Fliegenfänger, Muscicapßa e Grauer Fliegenfänger, M. grisola ED San“ Halgbandfliegenfänger , M. collaris kun Schwarzrückiger Fliegenfän⸗ ger, M. Inetuss a Kleiner Fliegenfänger, M. arva . . . . Amerikaniſcher Fliegenfän⸗ ger, M. rufieillaa Droſſelartige, Turdidae . . Brei, ele Gelber Pirol, O. galbula . Gkaste,,Siurmus.. ana. Gefleckter Staar, S. varius Einfärbiger Staar, S. uni- o Hirtenvogel, Pastor Roſenfarber Hirtenvogel, P Toseus. ser ie Droſſel, 1 ee Miſtler, T. viscivorus Seite 149 149 149 149 150 150 151 151 152 152 153 154 429 154 158 159 160 Wachholderdroſſel, T. pilaris Golddroſſel, T. aureus. Gefleckte Droſſel, S. varius Singdroſſel, L. musicus . — Barbariſche Droſſel, T. bar- baricus ar e Rothdroſſel, T. an 95 Kleine Droſſel, T. minor. Roſtrothe Droſſel, T. rufus Schwarzdroſſel, T. merula Ringdroſſel, T. torquatus . Wanderdroſſel, T. migrato- rius . . Schwarzkehlige Droſſel, atrogaleris . Naumanns Droſſel, T. Nag, manni 0 0 * * Blaſſe Droſſel, T. pallidus Gelbliche Droſſel, T. auro- res 0 0 Sibiriſche Droſſel, T. sibi- ricus . e Steinamſel, T. 82 135 8 Blaue Amſel, T. cyanus . Droßling, Is s Dunkler Droßl., I. obscurus Waſſerſchwätzer, Cinclus . . Weißbrüſtiger Waſſerſchw. A C.. aquaticus 1 . Pallaſiſcher Waſſerſchwätzer, G. Pallasii i Sängerartige, Sylviadae . . Stein ſchmätzer, Saxicola . . Lachender Steinſchmätzer, S. ca chinas Weißſchwanz, S. oenanthe Iſabellfarber Steinſchmätzer, S. stapazina . Schwarzöhriger Steinſchm. 5 S ü ta Weiß und ſchwarzer Stein- ſchmätzer, S. leucomela . Braunkehliger Steinſchm., S. hubetr sg — Seite 160 161 161 161 162 162 163 163 163 163 164 164 165 166 166 167 167 168 429 430 168 168 169 169 169 170 170 171 171 172 172 2 Schwarzkehl. Steinſchmätzer, S u biedla Sänger, Sylvia Droſſelſänger, S. turdoides Rohrſänger, S. arundinacea Sumpfſänger, S. palustris Cetti's Sänger, S. Cetti . Weidennachtigall, S. lusci- nioides e Schwarzbärtiger Sänger, 8 melanopo gon Ciſtenſäuger, S. eisticola . Flußſänger, S. fiuviatilis . Heuſchreckenſänger, S. locu- Sella Dicker Sänger, S. Gernot Binſenſänger, S. aquatica. Schilffänger, S. phragmitis Seggenſänger, S. cariceti nn S. Luseinia .» Sproſſer, . Philcmela. . ae S. sericea . Meiſterſänger, R. orphea . Sperberſänger, S. nisoria. Schwarzſcheiteliger Sänger, S. atricapilaaa Schwarzköpfiger Sänger, S. melanocephala . . . . Sardiſcher Sänger, S. sarda Röthlicher Sänger, S. ru- bigino sa 2 Rüppels Sänger, 8. Rüp. Pelli e Y Gartenſänger, S. hoxtensis Graue Grasmücke, S. einerea Geſchwätzige Grasmücke, 8 SEurrul ea Halsbandgrasmücke, S. tor- guats Hi Rothbraunige Grasmücke, S MIt ieIüa er Olivenſänger, S. olivetorum Lanzenfleckiger Sänger, 8 'lanceeelata „2a: Seite - 187 187 430 431 XVI Brillenſ., S. conspieillata. Pieperſänger, S. anthoides Provenzaliſcher Sänger, 8. provin cialis Weißbärtiger Sänger, 8. leucopo gon Hausröthling, S. Tithis . Gartenröthling, S. phoeni- eurus , . . „ 2 . Blaukehlchen, S. cyanecula Rothkehlchen, S. rubicola x Natterers Sänger, S. . Nat- terer! % 4 Gelbbauchiger Sänger, 8. hypolais PORN Braunköpfiger Sänger, 8 brunnea u, 0 Grüner Laubvogel, 8. eibi- latex 3. 0% Gelblichter Sänger, 8. ic- terinia 3 - Fitis Laubvogel, 8. ahne Weidenlaubvogel, S. rufa . Flühvogel, Accentor . Alpenflühvogel, A. alpinus Braunelle, A. „modularis ; Bergbraunelle, X. monta- nellus, man Rubinkehle, A. calliope Bachſtelze, Motacillaaa Trauerſtelze, M. lugubris . Weiße Stelze, M. alba. . Kuhſtelze, M. boarula . . Zitronſtelze, M. eitreola . Gelbliche Bachſtelze, M. fla- Vela 3% 8 Goldgelbe Bachſt., M. fla M. flava Pieper, Auhuns Richards Pieper, A. Richardi Waſſerpieper, A. aquaticus Brachpieper, A. rufescens. Wieſenpieper, A. pratensis Roſtkehliger Pieper, A . ru- fogularis . 205 — Baumpieper, A. arboreus. Goldhähnchen, Regulus Safranköpfiges Goldhähn⸗ chen, R. flavicapillus . Feuerköpfiges Goldhähnchen, R. ignicapillus Beſcheidenes ae in Dolestnis Zaunkönig, Troglodytes . Gemeiner Zaunkönig „. vulgaris W Körnerfreſſ ende Vögel K Lerchen, Alaudidae Lerche, Alau aa Schwarze Lerche, A. tartarica Kalanderlerche, A. calandra Mongoliſche Lerche, A. mon- „5 a Haubenlerche, A. cristata. Alpenlerche, A. älpestris 0 Kurzzehige Lerche, A. bra- chydactylaa Feldlerche, A. arvensis. Baumlerche, e 5 Kollyſche Lerche, A. Kollyi Iſabelllerche, A. Isabellina Duponts Lerche, A. Dupontü Zweibindige Lerche, A. bi- 77 R Große Kohlmeiſe, P. major Tannenmeiſe, P. ater . . Blaumeiſe, P. coeruleus Laſurmeiſe, P. cyanus Haubenmeiſe, P. eristatus. Sumpfmeiſe, F. palustris. Trauermeiſe, P. lugubris . Zweifärbige Meiſe, P. bicolor Sibiriſche Meiſe, P. sibiricus Schwanzmeiſe, P. caudatus Bartmeiſe, P. — u Beutelmeiſe, P. pendulinus Finken, Fringillidae . . Ammer, Emberiza . . . . Seite 206 206 207 XVII — Schwarzkehlige Ammer, E. melanocephalaa Goldammer, F. eitrinella. . Grauammer, E. miliaria . Goldbraunige Ammer, E. chrysophrys .» Rohrammer, E. schoeniclus Fichtenammer, E. pythiornus Sumpfammer, E. palustris Schieferbrüſtige Ammer, E. caesia . 6 0 . Weißbindige Ammer, E. ru- Sfien ee NED Geſtreifte Ammer, E. d e Gartenammer, E. hortulana_ Zaunammer, E. cirlus 05 7 Zipammer, E. cia Goldkehlige Ammer, E. au- Ii Winterammer, E. hyemalis Nordiſche Ammer, E. borealis Lappländiſche Ammer, E. lapponi aa Lesbiſche Ammer, E. lesbia Spornammer, Plectrophanes Schneeſporner, P. nivalis. Bergſporner, P. calcaratus Kreuzſchnabel, Lox aa Kiefernkreuzſchnabel, L. pi- _ tiopsittacus 23 % RE Fichtenkr., L. curvirostra Seite 223 223 224 229 230 230 231 231 232 232 233 233 234 234 Weißbindiger Kreuzſchuabel, L leucoptera 2. Gimpel, Pyrrhu la Fichtengimpel, P. enucleator Roſengimpel, P. rosea Karmingimpel, P. län Gemeiner Gimpel, P. vul- uss e Langſchwänziger Gimpel, P longicaudaa » Hell roſenfarbiger Gimpel, P. githag inen Fink, Fringilla 0 0 0 0 0 235 236 236 237 237 238 238 239 239 — XVIII — ) Seite Kernbeißer, F. coccothraustes 240 Grüner Kernbeißer, F. chloris 240 Unbeſtimmter Fink, F. in- EPI 241 Sperling, Pyrgitae . 241 Steinſperling, F. petronia 241 Haus ſperling, F. domestica 242 Spanifcher Sperling, F. hi- spaniolensis . 243 Feldſperling, F. montana. 243 Italieniſcher Sperling; cisalpi naa 242 Wahre Finken, Fringilla. . 243 Buchfink, F. coelebs . . 243 Bergfink, F. montifringilla 243 Schneefink, F. nivalis. . 245 Diſtelfinken, Carduelis . 245 Diſtelfink, F. carduelis. . 245 Hänflinge, Linariae . . 246 Hänfling, F. canabina . 246 Gelbſchnäbeliger Hänfling, F. montiumm . .» 247 Sumpfhänfling, F. 115 247 Girlitz, F. serinus . . 248 Zeiſige, Spinus 249 Zeiſig, F. spinus . 249 Citronzeiſig, F. citrinella „ 249 Birkenzeiſig, F. linaria . 250 Nordiſcher Birkenzeiſig y borealis „ 250 Dritte Ordnung. Schwalbenartige Vögel, Chelidones. 2351 Schwalbe, Hirundo. . 251 Rauchſchwalbe, H. rustica. 252 Röthliche Schwalbe, H. ru- e, e ee Hausſchwalbe, H. urbica „ 252 Uferſchwalbe, H. riparia . 253 Felſenſchwalbe, H. rupestris 254 Boiſonneau's Schwalbe, H Boisonneaut i 434 Segler, Cypselus 2354 Seite Alpenſegler, C. alpinus. . 254 Mauerſegler, C. murarius 255 Nachtſchwalben, Caprimulgus 255 Getüpfelte Nachtſchwalbe, C punctatus 2056 Rothhalſige Nachefkkens „ ruficollis e 25 Abgeſtufte Nachtſchwalbe, C. celimacu runs. . 257 Vierte Ordnung. Klettervögel, Zygodac- yl: Kukuk, Cuculus 22357 Grauer Kukuk, C. canorus 258 Straußkukuk, C. glandarius 258 Grauröthlicher Kukuk, C. cinerosunns 2359 Spechte, Picideae . . 259 Specht, Picus 260 Schwarzſpecht, P. Be 260 Grünſpecht, P. viridis 5 260 Grauſpecht, P. canus . 261 Großer Buntſpecht, P. major 261 Weißrückiger Specht, P. leu- con tis RR 9 262 Mittelbuntſpecht, P. medius 262 Kleiner Buntſpecht, P. minor 263 Dreizehiger Specht, P. tri- dactylus. 2863 Drehhals, Luun «x 264 Drehhals, Yunx torquilla, 264 Spechtmeiſe, Sittkaa . . 265 Blaugraue Spechtmeiſe, caesia 1 265 Schwarzköpfige Spechtmeiſe, S. melanocephala . . 266 Felſenſpechtmeiſe, S. saxa- ö is 266 Seidenartige Spechemeiſe e, S sericea ., .» rn NA Baumlaufer, i e een Grauer Baumlaufer, C. fa- miliaris. . 2868 — XIX — Seite Mauerklette, Tichodroma. . 268 Rothflügelige Mauerklette, T. phoenicoptera . . 268 Wiedehopf, Upupa . . 269 Europäiſcher Wiedehopf, U e pops. 269 Eisvögel, Alcyones. 270 Bienenfreſſer, Merops. . 270 Gelbkehliger Bienenfreſſer, M. apiaster 270 Egpkiſcher Bienenfreſſer, M. 3271 Eisvogel, Alceddo 271 Blauer Eisvogel, A: ispida 272 Weiß und ſchwarzer Eisvo— Brass ai 272 Fünfte Ordnung. Tauben, Columbae . . 273 Ringeltaube, C. palumbus 273 Lochtaube, C. oemas. . . 274 Wandertaube, C. migratoria 274 Wilde Taube, C. livia . 274 Egyptiſche Taube, C. aegyp- 275 Turteltaube, C turtur . . 275 Sechste Ortung, Hühner, Ballfnaceae 276 Fasan, Phasiannsı .. 276 Gemeiner Faſan, P. colchicus 277 Goldfaſan, P. pictus SE Waldhuhn, Tetrao . . . 2977 Auerhahn, T. urogallus . 278 Rakkelhahn, T. medius. 279 Birkhahn, T. te 2274 Haſelhuhn, T. bonasia u 280 Schottiſches Huhn, T. sco- Be a 5 281 Alpenſchneeh., 1. 2 281 Moraſthuhn, T. saliceti . 283 Kurzzehiges Huhn, T. bra- chydactyluus .,. . 436 Flughuhn, Pterocles . . 284 Sandflughuhn, P. arenarius Langſchwänziges Flughuhn, P. setariuss Repphuhn, Perdix . . . Frankolin, P. Francolinus Steinhuhn, P. saxatilis Rothhuhn, P. rubra Felſenhuhn, P. petrosa. . Graues Repphuhn, P.cinerea, Wachtel, P. coturnix Virginiſche Wachtel, P P. vir- giniana . . . * . Laufhuhn, Mennped ee Kae Schnelles Laufhuhn, H. ta- chydromus Geflecktes Laufhuhn, U. Ai natus sa a APR Sandhuhn, Glarela . . . Halsband: Sandhuhn, G. tor- quata ht Siebente Ordnung. Lauf vögel, Cursor ii.. 5 ne Re Kleine Trappe, 0. tetrax . Kragentrappe, O. hubara . Läufer, Cursoriuns . Iſabellfarbiger Läufer, C. isabellinuns Achte Ordnung. Stelzvögel, Grellatores Brachvogel, Oedienemus . » Schreiender Brachvogel, O chepitansv rn "IR Sanderling, Calidriis . » . Grauer Sanderling, C. are- MA RES telzenlaufer, Himantopus : Schwarzrückiger Stelzenläu⸗ fer, H. melanopterus . Auſternfiſcher, Haematopus . Seite 284 285 286 287 288 288 289 289 290 436 290 291 291 292 192 293 293 293 294 294 296 296 296 297 297 298 298 298 299 299 Europäiſcher Auſternfiſcher, H. ostraleg agg Regenpfeifer, Charadrius . 5 Goldregenpfeifer, C. auratus Mornellregenpfeifer, G. mo- rinellus u Halsband⸗ Renenffeifenynie hiaticula EN IF Kleiner Regenpfeifer, C. minor . 0 0 * Weißſtirniger Regenpfeifer, C. albifrons # 8 Dornſlͤgeliger Regenpfeifer, Gaspinoes uss Kiebitz, Vanellus Gehaubter Kiebitz, V. eri- status Ser ba chgen Kiebitz N melanogaster Geſelliger Kiebitz, V. gre— gapiu ß, nun Steindreher, Strepsilas . . Steinwälzer, 8. collaris . Kianich, Guß Grauer Kranich, G. cinerea Jungfernkranich, G. Virgo Weißer Kranich, G. leuco- GELaNOS We a er Reiher, ige, Grauer Reiher, A. cinerea Herodias Reiher, A. res Purpurreiher, A. purpurea Silberreiher, A. Egretta . Kleiner Silberreiher, A. Garzetta . . » Mittlerer S., A. bre tte Nachtreiher, A nyeticorax Rallenreiher, A. ralloides. Roſtröthlicher Reiher, A. ISS a aa. Verani's Reiher, A. Verani Cayenniſcher Reiher, A. ca- * yennensis NE % Rohrdommel, A. stellaris. 312 312 XX Mittlerer Rohrdommel, A. Moerhloee KARTE Kleiner Rohrdommel, A. minuta ; e Storch, Ciconia Weißer Storch, C. alba Schwarzer Storch, G. nigra Maguari-Storch, C. Maguari Löffler, Elatles Weißer Löffler, P.leucorodia Flamingo, Phoenicopterus b Europäiſcher Flamingo, P anfiguerum Ibis, Ibis. Sichler, 1. kaleinellus Heiliger Ibis, 1 religiosa Säbelſchnabel, Recurvirostra Europäiſcher Säbelſchnabel, R. Avocetttda Bracher, Numenius N! Großer Bracher, N. arquata Regenbracher, N. phaeopus Dünnſchnabeliger Bracher, N. tenuirostris 2 . Strandlaufer, Tringa . . Rothbauchiger Strandlaufer, T. subarquata . . 5 Veränderlicher Strandläu⸗ fer, T. variabilis Schinziſcher Standläufer, T Schinz i: AR Plattſchnäbeliger Strand: läufer, T. platyrhincha . Meerſtrandl., T. maritima Roſtröthlicher e T. rufescens Canut⸗Strandläufer, T. ca- nutus SEITE, Temmink'ſcher Strandläu⸗ fer, T. Temminkii Kleiner Straudläufer, T. mins Kampf⸗Strandläufer, T. pug⸗ näax. 0 0 * 0 — * eee 1 Seite 312 313 313 313 314 314 315 315 3185 316 316 317 317 317 318 318 318 319 319 320 320 321 322 323 323 325 326 227 328 328 Waſſerläufer, Totauus r Waſſer⸗ läufer, S8. semipalmatus Brauner Waſſerläufer, T. o EN Rothfüßiger Waſſerläufer, eee Teichwaſſerläufer, T. stag- mals. Langſchwänziger Waſſerlau⸗ fer, T. Bartrama . Punktirter Waſſerläufer, T Soaps Waldwaſſerläufer, T. F hy, Gefleckter Waſſerläufer, T macularius Trillernder Waſſerläufer, T hypeleucos . . Grünfüpgiger waffe, T; L. glottis ee Sumpfläufer, Eimosar, sun Schwarzſchwänziger Sumpf⸗ läufer, L. melanura . Roſtrother Sumpfläufer, L. Terek⸗Sumpfläufer, L. Terek Noſtgelber Sumpfläufer, L Meyer; ĩ en Schnepfe, Scelopax . ; Waldſchnepfe, S- ae Große Sumpfſchnepfe, 8. maier Heerſchnepfe, 8. sallinage Kleine Sumpfſchnepfe, S gallinula Sabine's Schnepfe, S. Sabini Dunkle Schnepfe, S. saturata Graue Schnepfe, S. grisea Waſſertreter, Phalaropus Schmalſchnäbeliger Waſſer— treter, P. angustirostris Plattſchnäbeliger Waſſertre⸗ ter, P. platyrhynchus 2 * Nallen, Ralluuunss Waſſerralle, R. aquaticus . Rohrhühner, Gallinula ar Wed air, Wachtelkönig, G. eren Grünfüßiges Rohrhuhn, G chloropus 41 t . i Punktirtes Rohrhuhn, G. Porzana 989 Kleines Rohrh. ; F. piss Bailloniſches Rohrhuhn, G. Baillonii El: Sultanshuhn, Porphge Ne Hyacinthblaues Sultans⸗ huhn, P. hyacinthinus . Waſſerhuhn, Eulicaa Schwarzes e ee atra 1 . TRETEN Neunte Ordnung. Schwimmpögel, Natan- te sr ee Lappentaucher, Podiceps . . Haubentaucher, P. eristatus Graukehliger Lappentaucher, P. rubricollis Gehörnker Lappentaucher, P cornutus Saen Arktiſcher Lappentaucher, P 5 arcticus, F Geöhrter Lappentaucher, P 8 auriins asian RR Re Kleiner Lappent., P. minor Seetaucher, Colymbus Eistaucher, C. glacialis Arftifcher Taucher, C. arc- ticus ROT Reg 4 Rothkehliger Seetaucher, € . septentrionalis . . » Zwergtaucherhuhn, Ae 5 Zwergtaucherhuhn, C. Alle Taucherhuhn, U ria Weißgeringelte Lumme, v. ringvia 997 Nn Troillumme, U, Teoile, 18 Einfärbige Lumme, U. uni- lor ELIA ER 4 Großſchnabelige Lumtte U. Branest / WII Kleine Lumme, U. Grylie. Larventaucher, Marmon , . Brüderchen, M. fratercula Eislarventaucher, M. gla- en A ni Tordalk, A ora 4e Ungeflügelter Alk 5 penn? ET Pelikanartige, Pelecanoideae Pelikan, Pelecanuns Gemeiner Pelikan, P. ono- crotalus . A Krausköpfiger Pelikan, 5 pf! Scharbe, Carbo A. im- Große Scharbe, C. ‚eormo- ranuıs. 2. oe 0 0. Krähenſcharbe, C. graculus Haubenſcharbe, C. eristatus Kleine Scharbe, C. pygmaeus Doppelten rer, Weißer Tölpel, S. alba Fregatte, Tachypetes . . 5 Fregatte, T. aquilus 1 Mevenartige, Larideae . Seeſchwalben, Sterna » Großſchnabelige Seeſchw., S. caspia. . . MEN Kentifche Seeſchwalbe, S. Cantiaeeaa e Wandernde Seeſchwalbe, S affinis e Dougalls Seeſchwalbb, Dougall. Gemeine Seeſchwalbe, 8. Hirundo WIR Arktiſche Seeſchw., S. aretica Engliſche Seeſchwalbe, S. angie “ le Weißſchnauzige Seeſchwalbe, S. leucopareja Weißſchwingige Seeſchwalbe, S. leucoptera Schwarze me S. nigra a . Kleine Seefchwalbe, 8. mi- nufa . . u Schnelle Steſchw. S. 10 Noddi, S. stolida . . eve, Larus 4 Bürgermeiſtermeve, L. lau. es,. „ Kleine weißſchwingige Meve, L. leucopteruns Große ſchwarzköpfige Meve, L. ichthyaetus Mantelmeve, L. marinus. Silbermeve, L. argentatus Gelbfüßige Meve, L. fuscus AudouinsMeve, L. Audouini Weißaugige Meve, L. leu- cophthalmos . Dünnſchnabelige Meve, L tenuirostris 0. Schwarzköpfige Meve, L. melanocephala . . . . Bleigrauköpfige Meve, L. atricilla a a Lachmeve, L. ridibundus . Capuzinerm., 25 capistratus Elfenbeinmeve, L. eburneus Sturmmeve, L. canus Dreizehige Meve, L. tridac- tylus e ee Kleine Meve, L. minutus. Schwalbenmeve, L. Sabini Raubmeve, Lestris Große Raubmeve, L. ca- tarrh actes Breitſchwä änzige Raubmeve, L. pom arina Schmarotzer-Raubmeve, L. parasiti aa Seite 374 —— Felſenraubmeve, L. crepidata Buffon'ſche unte L. "Bufioni . . Leſſon'ſche ee L. Lessonii . Richardſon'ſche Raübmeve; L. Richardsonii Sturmvogel, Procellaria Eisſturmvogel, P. _glacialis Puffin, Puffinus. 2 RES Grauer Puffin, P._cinereus Kuhliſcher Puffin, P. Kuhlü Arktiſcher Puffin, P. arcticus Engliſcher Puffin, P. ang- lerum ei Dunkler Puffin, P. ech Rußiger Puffin, P. fuligi- T VYelkuan, P. Velkouan Sturmläufer, Thallassidroma Leachs Sturmläufer, T. Fc Wilſons Sturmläufer, J. W ·˙ m Meerſturml., T. oceanica. Entenartige Vögel, Anatidae Schwan, Cygnus Singſchwan, C. musicus Bewicks Schw., C. Bewickii Zahmer Schwan, C. Olox Dis reer Gambagans, A. gambensis Graugans, A. cinereus Weißſtirnige Gans, A. abe frons . F Saatgans, A. See , Kurzſchnabelige Gans, A. brachyrhynchuns Schneegans, A. hyperboreus Weißwangige Gans, A. leu- copsis Bu; . Ringelgans, A. Bei 4 Rothhalsgans, A. ruficollis Bunte Gans, A. varius „ Seite 390 391 391 392 392 393 393 393 394 394 XXIII Ente „ Anas Rothe Ente, A. rutilaa . Brandente, A. toderna. Wilde Ente, A. boschas ; Schnatterente, A. strepera Spießente, A..acuta, . » Pfeifente, A. Penelope Ungleiche Ente, A. Stelleri Löffelente, A. elypeata. Knäckente, A. quesquedula Kriechente, A. crecca, . . Brautente, A. sponsa . Eiderente, A. mollissima. . Königsente, A. spectabilis Trauerente, A. nigra ig Brillenente, A. perspicillata Sammetente, A. fusca, . Weißköpfige Ente, A. leu- cocephalas su nun Eisente, A. glacialis . . Kragenente, A. histrionica Schellente, A. clangula . Isländiſche Ente, A. islan- dit mi Felt AN Kolbenente, A. rufna . . Marmorente, A. marmorata Bergente, A. marila . . Tafelente, A. ferina. . . Reiherente, A. fuligula . Weißaugige Ente, A. leu- cophthalmos. Gluchſende Ente, A. glo- ita, . Purpurente, A. purpureo- Virid iss Tauchgans, Mergus. Große Tauchgans, M. mer- ganser 9 68 Langſchnäbeliger Säge, M serrator e ee Weißer Säger, M. albellus Kappenſägetaucher, M. cu- Dafs Entenſäger, M. anatarius . Seite 404 404 404 405 405 406 407 407 408 408 409 409 410 411 411 412 412 413 413 414 415 415 416 417 418 419 419 420 420 421 421 422 423 423 424 424 XXIV eee zu den Säugethieren. Seite Seite Nilsſons 1 Ves- Nathuſius'ſche Fledermaus, pertilio Nilssonii . . 426 V. Nathusu .', . „ar Nachträge zu den Vögeln. | Kolbiſcher Geier, Vult. Kolbii 427 Zur Gatt. Fink: Eleonorens Falke, Falco Isländiſcher Fink, F. islan- Eleonorae 428 diea . Sen Schwarzköpfiger Heher, Pica Zur Gatt. Schmale, melanocephala . . 428 Boiſſonneaus Schwalbe, H Gehaubter e Eis Boissonneauti i. „ 434 cueullatus . . 429 Zur Gatt. Kleiber: Golddroſſel, Turd. varius. 429 Seidenartiger Kleiber, 8. Droßling, Ixos . . 9 9 29 sericea re A Dunkler Droßling, 1. ob- Zur Gatt. Alan curus 1 R 430 Goldfafan, P. pictus . „ 435 Zu den Sängern, Splvias Zur Gatt. Waldhuhn: Olivenſänger, S. olivetorum 430 Kurzzehiges Waldhuhn, T Lanzenfleckiger Ra brachydactylus 136 lanceolataa 431 Zur Gatt. Repphuhn: Zuſätze zum Virginiſches Repphuhn, P Schilfſänger, 8. phragmitis 431 virginiana 436 Röthlicher Sänger, S. ru- Zur Gatt. Regen ie z biginosa . 431 Rothbrüſtiger Regenpfeifer, Brillenſänger, S. ul, C. pyrrhothora«õ . „ 437 Tata u. 0% 431 Zur Gatt. Reiher: Zur Gattung Bachſtelze: Mittlerer Silberreiher, A Trauerſtelze, M. lugubris. 432 egrettoides „438 Zu den Piepern: Verani's Reiher, A. Verani 438 Dunkler Pieper, A. obscurus 432 Zum mittleren Rohrdommel 439 Zur Gatt. Goldhähnchen: Zum geflecktbrüſtigen Strand⸗ Beſcheidenes Goldhähnchen, läu fen, 439 Reg. modestuns . 433 Schinziſcher Strandläufer 439 Zur Gatt. Ammer: Zu Tereck⸗Sumpfläufer. 440 Geſtreifter Ammer, E. strio- Zur Gatt. Schnepfe: a „ Wanderſchnepfe, S. pere- EINE . 440 Erfie Klaffe. Säugethiere. Mammalia. * . 5 Schinz, Fauna. Bd. 1. . 1 er te LIE RG BD 15 Vierhänder. Affen. Sim ia e. Magot. Inuus. Verl zähne 4, „Eckzähne! 121 Lingen als die Vorderzähne und Backenzähne, ſpitzig, Backenzähne = = mit höckeriger Krone. Geſicht nackt, Schnauze etwas vorſtehend, die Hände an allen vier Extremitäten mit einem vollkommenen Daum. Große Backentaſchen; ſehr große Geſäßſchwielen; kein Schwanz. Der gemeine Affe. Inuus ecaudatus, Cynocephalus Inuus Iliger et Lalreille. Pithecus Inuus et Macacus Inuus Desmarest. Magus Inuus Lesson. Simia Inuus et Sylvanus Linn. Le Pitheque ou Magot Buffon. Common ape. Pelz grüngelblich, ſtark behaart; ſtatt des Schwarzes ein häntiger, warzenartiger Anhang. Geſicht fleiſchfarb. Länge vom Nacken bis zu den Geſäßſchwielen 4“, 2“, 9%, des Kopfes 7“. | Aufenthalt. Afrika, ſehr häufig in der Berberei. In Europa einzig, aber ſo lange man weiß, auf den Felſen von Gibraltar, in kleinen Geſellſchaften. Der Streit iſt noch nicht entſchieden, ob dieſes Thier ſeit der Trennung Spaniens von 1 * So le Afrika da hauſe oder aber von einem übergebrachten und ver⸗ wilderten Paar abſtamme. Schon Büffon führt an, das es in den Felſen bei Gibraltar Affen gebe, welche nicht ſelten die Ar⸗ beiter durch Steinwürfe oder durch herabrollende Steine beunru— higen. Dumeril ſagt zwar, er habe ſich zu Gibraltar und St. Roch darnach erkundigt, ob noch Affen dort ſeyen, man habe ihm aber geſagt, daß jezt keine mehr dort ſeyen, man glaube aber, es haben ſich einige dahin geflüchtet, allein noch in demſelben Jahre ſchrieb Meruscaro, daß ihre Gegenwart daſelbſt unbezweifelt ſey. Er habe mehrere Monate in Gibraltar gelebt, und könne die Umſtände genau angeben. Bei einem Spaziergange nach Alameda ſey er mehreremale gezwungen geweſen, ſich zu verſtecken, damit ihn die Steine nicht treffen, welche die Affen auf die Vor⸗ beigehenden hinunter rollten. Sie halten ſich auf der Oſtſeite der Felſen auf und kämen zuweilen bis auf die Kanonen hinun- ter. Als er den Gipfel der Berge erſtiegen, habe er an einer Felſenhöhle zwölf bis fünfzehn kleine und große Affen herum laufen ſehen. Auch Freyeinet ſah im Jahr 4827 bei einem Spaziergang einen Affen bei Gibraltar, und der Gouverneur nebſt einem Artillerieoffizier verſicherten ihn, daß immer ſich dort Affen aufhielten, und daß es verboten ſey, ſie zu tödten, damit dieſe Thiere in dieſem einzigen Winkel von Europa erhalten würden. Zu we i te Oer den u n Handklügler. Chiroptera. 15 2 a 1 2 oder 4 8 2 7 * Sie haben Vorderzähne Gag, von welchen oben einige zu gewiſſen Zeiten ausfallen, die Eckzähne 181 ſind deutlich groß und koniſch, mit Schmelz bedeckt und zackig. Die Vorderarme 0 ſind lang, die Finger ſehr lang und mit den Füßen und dem Schwanz in eine Flughaut verwachſen, und zum Fliegen geſchickt. Die Finger, welche als Rippen beim Ausſpannen der Flügel die⸗ nen, haben keine Nägel, wovon nur der Daumen eine Ausnahme macht, der ſehr kurz ir, aber einen langen, krummen, zum 0 N 1 N 4 = — 50 — Anhängen dienenden Nagel hat. Die Hinterfüße ragen immer über die Flughaut vor und alle fünf Zehen ſind mit krummen Nägeln bewaffnet. An der Bruſt ſind immer nur zwei Säugewarzen. Sie werfen auch nur ein Junges, ſelten zwei, nie mehr. Alle europäiſchen Arten ſind nächtliche, durchaus unſchädliche, ja nützliche Thiere, da ſie nichts als Inſekten freſſen. Naſe und Ohren ſind bei vielen ſehr ſonderbar gebildet . mit Häuten von mancherlei Geſtalt verſehen. f f Fledermäuſe mit einfacher Naſe. Hundsmaul. Dysopes Illiger. Molossus Geoffroy. | Vorderzähne z oder 3 oder 3, die oberen find immer gröf- ſer, von einander abſtehend und durch einen Raum getrennt, die unteren klein, durch eine Furche in zwei Theile getheilt, leicht ausfallend; die oberen Eckzähne ſind vorn gefurcht, die unteren haben an der Wurzel einen dornförmigen Anhang; Backenzähne mit Zacken verſehen. Die Schnauze iſt vorſtehend, die Lip⸗ pen ſind hängend, wie an einer Dogge. Die Ohren ſind = groß, breit, „ der Ohrdeckel kurz und breit. 8 Saviſches. Sun: maul. Dysdbes Savüi. Dynops cestoni Sabi. Graubraun, ins Gelbliche ſpielend, mit dunklem Rücken, ſchwarzbraunen Häuten, großen, runden, am äußern Rande aus: gekerbten Ohren und feinem, weichem Balg. Länge 4%, Schwanz 47 95 9 Lülügelgerite 14“. Breite der Ohren 1“ 30“. * Aufenthalt. Piſa und Unteritalien, von Herrn Profeſſor Savi in Piſa entdeckt. Die einzige Art der zahlreichen Gattung, welche in Europa vorkommt. Fledermaus. Vespertilio. Vorderzähne z oder 3, die oberen durch einen Raum in der Mitte von ander getrennt, oft ausfallend, wenn vier vorhan⸗ den, ſtehen dieſe gepaart, ſpitzig; die unteren an einander an⸗ ſchließend, an der Spitze zweitheilig oder dreitheilig; Eckzähne = länger koniſche, Backenzähne 11 oder —5 oder 55 die erſten ‘ * * * eh A ö * Me meiſt einſpitzig, die hinteren vielſpitzig. Die Schnauze vorſtehend, die Naſe ohne häutigen Anhang, Lippen einfach, Zunge weich, Ohren kurz oder lang, mit einem Ohrdeckel. Der n der Vorderfüße frei, mit krummem Nagel. Pe‘ 1 4 f ri A. Mit mittelmäßig langen getrennten Ohren und mit weiten Backentaſchen. 12 9 Großes Mäuſeohr. Vespertilio murinus. vespertilio myotis, Bechst. V. major Nr Klein. Chauve souris ordinaire. Common Bat. Ohren eifrig ſo lang als der Kopf, Ohrdeckel ſichelför— mig. Die Farbe bei alten oben a a unten weißgrau, bei jungen aſchgrau. Ganze Länge 43“. Des Schwanzes 1%. wäh 14“%¼. Aufenthalt. Dieſe große europäiſche Fledermaus iſt auch in ganz Europa verbreitet, fie bewohnt hauptſächlich Kirchenbö— den und alte weite Gebäude. Wo man fie in großer Menge au- trifft, aber nur im Sommer, wo ſie im Winter ſich aufhält, iſt noch nicht bekannt. Sie verbreitet einen ſehr unangenehmen Ges euch, iſt biſſig und böſe. Sie wirft nur ein Junges. Unter dem Namen der kurzöhrigen Fledermaus, Vesp. submurinus, glaubt Hr. Brehm eine kleinere Fledermaus tren⸗ nen zu müſſen, deren Ohren aber kürzer ſind als der Kopf. Der Rücken iſt tief grau, wenig ins Bräunliche ziehend, der Unter⸗ körper hellgrau, die Schnauze tief ſchwarzgrau Pi bie Ohren noch dunkler. Sie kommt in der Gegend von ollen vor und hat beinahe die Größe der gemeinen. u 4 Ich habe fie verglichen, und kann keinen unterſchied A Wieds Fledermaus. Vespertilio Wiedii Hehn, Die Ohren ſehr klein, die Flughäute, aus welchen der Schwanz 23 Linien vorſteht, mittelbreit. Das Haar lang und weich, Farbe oben tief graubräunlich, der Unterkörper lichtgrau, die Schnauze ſchwarzgrau, die Ohren ſchwärzlich, Flugweite 12 Zoll. Aufenthalt. In hohlen Bäumen im Voigtland. . Der Beſchreibung nach ſcheint dieſe Fledermaus allerdings eine eigene Art; aus ae. Anſicht kann ich nicht urtheilen. Okens Fl ed ermaus. Vespertilio Okenii. Brehm,‘ Bulletin des sciences naturelles, T. XIV. Ohren klein, Zähne groß und ſtark, Flughäute mittelbreit, der Schwanz 3 Linien vorſtehend. Das Haar mittellang und weich; die Farbe oben dunkelbräunlich, unten braungrau. Die Ohren ſind am äußern Rande tief ausgeſchnitten, der Ohrdeckel lanzettförmig ſtumpfſpitzig. Länge 4“, 3“. Schwanz 1“ 9%, Breite der ausgeſpannten Flügel 42“. Hr. Brehm entdeckte dieſe ſchöne Fledermaus, welche auch mir, nach genauer Unterſuchung neu ſcheint, im Veigklande Sie hält ſich in hohlen Bäumen auf. F rühfli e gende Fled er maus. Vespertilio proterus Kuhl. Vespertilio noctula Schreber, T. 52. V. lasiopterus Schreb., I. 58. Noctule Daubent. Noctule Bat. or great Bat. Penn. Pipistrella nottola Bonap. Faun. ital. Fasc. XXI. Speckmaus, Speckfledermaus. . Ohren eiförmig, dreieckig, kürzer als der Kopf, Ohrdeckel an der Wurzel ſchmäler, an der Spitze viel breiter. Der Kopf groß und rundlich, die Schnauze kurz, dick und ſtumpf; Zähne ſtark und ſchön weiß. Pelz kurzbehaart, glänzend leberbraun. Die Flügel an der Wurzel behaart. Länge 4“ 8% Schwanz 2% Brote IA. Aufenthalt. Fat ganz Europa in Dörfern und Städten, in Thürmen und auf Kirchböden, auch in hohlen Bäumen. Im Sommer zu 10—12 Stück, im Winter zu Tauſenden in irgend einer Höhle, wo ſie vor der großen Kälte geſchüzt if Sie fliegt unter allen Arten am früheſten. Roſtrothe Fledermaus. Vespertilio ferrugineus. Brehm, Ornis III., p. 26. Bull. des sciences naturelles. Ohren kurz, nierenförmig, abgerundet, Haare kurz, Körper roſtfarben, Zähne ſchön weiß. — 8 e— Größe und Geſtalt der vorigen, aber die Ohren kürzer und mehr abgerundet und die Flughaut ſchmaler. N Aufenthalt. Im Voigtlande in hohlen Bäumen. Ich halte ſie ungeachtet der N für Feine 1 2“ es gehört zu proterus. Späthfliegende Fledermaus. Vespertilio serotinus. Vesp. 8 el Fledermaus Bechſt. La serotine Schreb., Taf. Ohren eiförmig, dreieckig, viel kürzer als der Kopf, ER deckel halbherzförmig; die Haare auf dem Rücken lang und glän⸗ zend, am Männchen dunkelbraun, am Weibchen heller. Flughaut ſchwarz. we i Ganze Länge 4“, des Schwanzes sul 8½%% Breite ee . Aufenthalt. In vielen Gegenden Deutſchlands und Frank «u reichs. | 5 Pr Schreiberſi'ſche Fledermaus. Vespertilio Schreibersii. Natterer, Annalen der Wetterau'ſchen Geſellſchaft, Bd. IV. Ohren kürzer als der Kopf, klein, breit, dreieckig, mit abge⸗ rundeten Ecken, die nach außen umgebogen ſind, Ohrdeckel lan⸗ zettförmig. Das ganze Geſicht iſt behaart, die Farbe der oberen Theile des Körpers braungrau, unten röthlich aſchgran. ²ẽ _ Ganze Länge 2“ 9“, des Schwanzes 1", Flügelweite 77“. Aufenthalt. Im ſüdöſtlichen Gebirge des Bannats in der Columbazer⸗-Höhle. Von Schreibers entdeckt. Zweifarbige Fledermaus. Vespertni die 18 Natterer, Annalen der Wetterau'ſchen Geſellſchaft, Bd. IV. Unterleib ſchmutzig weißgelb, je nach dem Licht ins Grau— bräunliche ziehend, Kehle und Hals gelblich weiß, Geſicht und Lippen faſt ſchwarz, Nücken braun, die Haare mit weißen Spitzen, daher die Farbe nach dem Lichte ſilberweiß ſpielend; Schwanz— ſpitze 2 Linien vorragend; Ohren rundlich eiförmig, der Rand nach innen übergebogen; Ohrdeckel kurz und abgerundet, an der en AR ce Wurzel fait fo breit, wie an der Spitze; Flughaut oben ſchwärzlich, unten heller. | Ganze Länge 4“, des Schwanzes 4“ 4", Breite 14“ Aufenthalt. Hinter Fenſterläden, unter Dächern, in Ritzen der Balken, nicht geſellig. Sie fliegt ſehr früh. Bei Wien, Renthendorf, in der Schweiz bei Zürich und Baſel gefangen. Zwergfledermaus. Vespertilio pipistrellus. Vespertilio pipistellus Linn. V. pusillus Brehm. La pipi- strelle Daubent. Pipistrello Bonaparte. Zwergfleder⸗ maus. Schreber, Säugethiere, Taf. 54. AR Ohren eiförmig dreieckig, kürzer als der Kopf; Ohrdeckel lanzettförmig, aber abgerundet; Schwanz nicht über die Flughaut vorſtehend, Pelz kaſtanienbraun, unten aber heller und wa ins Braunröthliche ſpielend. Flughäute ſchwarzbraun. | Ganze Länge 3“, Schwanz 1“, Breite 63“. Aufenthalt. Faſt in ganz Europa in hohlen Bäumen, Häuſern, Kirchen ſehr geſellig. Bringt meiſt zwei Junge zur Welt. g Schwarzöhrige Fledermaus. V. melanopterus et stenotus Brehm. Rücken ſchwarzbraun, Bauch ſchwarzgrau, weißlich überlau⸗ fen, Ohren länglich herzförmig, von der Länge des Kopfs am äußern Rande etwas ausgeſchnitten; Ohrdeckel ſchmal, lanzett⸗ förmig zugeſpizt. Geſicht ganz behaart; Haar auf dem Rücken und um den Kopf weich und lang. Flughaut breiter als bei der Zwergfledermaus, Schwanz vorſtehend. 105 Ganze Länge 3“, Schwanz 4% 4%, Breite 8¼½ Aufenthalt. Deutſchland, Gegend um Renthendorf. . 5 (Von Brehm entdeckt.) ) e Kleinſte Fledermaus. Vospertile Maut gens u. Rücken dunkel Enffeebraun, Bauch ſchwarzbraun, faſt ſchwarz; Ohren ſchmal, herzförmig, am äußern Rande ausgeſchweift, Ohr— deckel breit, lanzettförmig, mit ſtumpfer Spitze. ) Hr. Brehm unterſcheidet 2 Arten, die er stenotos und melanotus nennt, ich habe beide vor mir und eine dritte aus unſerer S lung und kann keinen Unterſchied finden. | el — | | — Ganze Länge 2“ 3, Schwanz 1“, ganze Breite nur 6“. Es iſt dieß die kleinſte aller mir bekannten Arten, auch die dunkelſte in der Farbe. V. pygmaeus Leach full nach der An: gabe noch kleiner ſeyn. Das einzige Exemplar iſt im Züricher be, und wurde bei Zürich gefangen. 4 Kuhliſche Fledermaus. Vespertilio Kuhlii. Nallerer, Vesp. Schinzii. Breùm, Ornis 3. Kuhl in den Annalen der Wetterau’fchen Geſellſchaft, Bd. IV. Ohren faſt dreieckig, an der Baſis 4 Linien breit. Ohr: deckel gleichbreit, ſtumpf, bogenförmig nach innen gekrümmt, über 2 Linien lang, 3 Linien breit, mit Haaren beſezt; Schnauze ab⸗ gerundet und ſtumpf, Kopf und Stirn mit wolligen langen Haa⸗ ren beſezt, Zähne groß und ſtark. Die Haare lang, zart und wollig. An der Schwanzflughaut ſtehen die Haare dicht und be— decken einen Theil derſelben. Rücken ſchwarzbraun, an der Un⸗ terſeite grauröthlich, da die Wurzel ſchwarzbraun, die Spitzen fahl ſind. Ganze Länge zu, Schwanz 4 %, Breite 8 8 Aufenthalt. Gegend um Trieſt und wenn, wie ich an⸗ nehme, die Schinz'ſche Fledermaus von Brehm nicht ver⸗ ſchieden iſt, auch in Deutſchland. 1 Natterers Fledermaus. Vespeptif Nattekerz Kuhl, Annal. der Wett. Geſellſch., Bd. IV. 105 Hyhren länglich herzförmig, beinahe fo lung wie der Kopf, nicht ausgeſchnitten, Ohrdeckel ſehr ſchmal, faſt linienförmig; der Kopf klein, die Naſe ziemlich ſpitzig, der Mund klein, Zähne klein und ſchwach. Der erſte falſche Backenzahn oben iſt faſt fo groß, wie der Eckzahn. Die Behaarung des ganzen Körpers iſt ſtark, die Haare ſehr weich und wollig, das ganze Geſicht behaart, alle oberen Theile röthlich mäuſegrau, alle unteren hell aſchfarben. Ganze Länge 3“ 11%, des Schwanzes 1“ 2%; Br. 9 + Bl: Aufenthalt. In mehreren Gegenden Deutſchlands, in der Schweiz, in den Alpenthälern hoch iht wie in Urſern; ſelten. Kleine Fledermaus. Vespertilio pygmaeus. Leach, Zoolog. Journal 1828. Bulletin des sciences natu- relles, VI. Kopf hoch; Schnauze kurz, ſtumpf, über die Stirn läuft eine Furche; Ohren kürzer als der Körper, an der Wurzel breit, an der Spitze ſtumpf abgerundet; Ohrdeckel einfach, linienförmig; Pelz weich, kurzhaarig, braun, am Kopf und über den Rücken dunkler, unten blaſſer, ins Graue ſpielend; Schwanz lang, an der Spitze etwas über die Schwanzhaut vorragend. Flughaut dun⸗ kelbraun. | Ganze Länge 1“ 73“, Schwanz 9%, Breite 5“ 40 Aufenthalt. In England bei Spich pic, daß am n Walze von Dortmvor. Kurzöhrige Fledermaus. Vespertilio brachyotus. Temm., Monographie de mammalogie, T. 2, Livr. III. Etwas größer als die Zwergfledermaus, allein in der Form ähnlich der Speckmaus. Schnauze kurz, ſtumpf, nackt; Stirn niedrig. Ohren ſehr kurz, viel breiter als hoch; dreieckig, höch— ſtens 44 Linien lang; Ohrdeckel ſehr kurz, unter dem Pelz- ver: borgen; Schwanz kurz. berate oben 4 in zwei Paaren, unten 6. Backenzähne =. fie find ſpitzig. Pelz weich, glän⸗ zend, Haare von mittlerer Länge; die Farbe oben ſehr lebhaft falb, an der Baſis ſind die Haare tief ſchwarz, Scheitel, Nacken und Oberhals kürzer behaart und ſchwarz; Schnauze und oberer Ohrrand nackt, die Ohrwurzel aber im Pelz verſteckt. Untere Theile wenig lebhaft roſtroth. Hände nackt; Schwanz mittellang, Die Spitze des Sawaßtes und der 1 Mond der Zwiſchen⸗ ſchenkelhaut weißlich. Ganze Länge 2“ 7“, davon der eben 14%, : Flügel⸗ breite 7“ 6. Ä Aufenthalt. Das einzig bekannte Exemplar iſt in Der. Gegend von Abbeville gefunden worden und ſteht in der Samm— lung des Herrn Baillon. N lu 1 — Sumpffledermaus. Vespertilio limnophilus. Temmink, Monographie de mammalogie. T. II, Livr. III. Etwas kleiner als der Späthling. Schnauze ſehr kurz, breit und ſtumpf, fait ganz behaart, beide Lippen mit ſtrahlenartig ſte— henden Haaren bedeckt; Ohren mittelmäßig, völlig eiförmig, ohne Aus ſchnitt; Ohrdeckel kurz, gerade, breit, endigt mit einem rund— lichen Blatt; Schwanz kurz, mit freier Spitze; die Flughaut be⸗ feſtigt ſich am obern Ferſengelenk; eine Reihe von Haarnähten ſteigt perpendikular vom Vorderarm über die Flügel hinunter, und die Zwiſchenſchenkelhaut iſt unten dünn mit fehr feinen Haa— ren bedeckt. Die Talgdrüſen ſind groß, gelb und ſtehen über den Augen auf beiden Seiten. Vorderzähne 4, Backenzähne = von welchen auf jeder Seite immer zwei falſche, der eine kaum ſichtbar. Pelz weich, mittellang, an den Haarſäumen der Flügel und auf der Zwiſchenſchenkelhaut rein weiß; obere Theile des Körpers und Seiten des Halſes dunkel mäuſegrau, beim Weibchen mehr ins Röthliche fallend; Kinn, Backen, Vorderhals und un— tere Theile weiß an der Spitze, die Haarwurzeln ſchwarz; Bauch rein weiß; Einlenkung der Flügel braungraulich. Länge 4“, davon der Schwanz 12“, Flügelbreite 44“. Die Jungen ſind oben mattbraun, unten ſchwarzblau, die Haarſpitzen grau, Unterle ib weiß. Aufenthalt. Häufig in Holland, fliegt ſpät in, der Nacht und immer über Waſſer, daher ſchwer zu eryalten. RR Ä | Langfüßige Fledermaus. Vespertilio megapodius. Temmink, monographie de mammalogie, T. II, Livr. III. Von der Größe der Daubentpnifchen, aber die Flügel kürzer, N die Beine ſind über die Ferſen frei und die Häute ſetzen ſich oben am Schienbein an. Schnauze ſehr kurz, ſtumpf, Ohren mittellang, etwas ausgeſchnitten; Ohrdeckel lang, weidenblattför⸗ mig, Zwiſchenſchenkelhaut kurz, oben und unten ſparſam behaart. Vorderzähne , die oberen paarweiſe und ſtark, Backenz. 8 Pelz kurz, glatt, zweifärbig; obere Theile braungrau, Haar— wurzeln dunkelbraun, untere Theile matt weiß, Haarwurzeln ſchwärzlich; Häute braun. Me Länge 3“, davon der Schwanz 1% Breite 9". Aufenthalt. Sardinien. £ Schwarzſchultrige Fledermaus. Vespertilio humeralis. Temmink, Monographie de mammalogie, T. II, Livr. III. Etwas kleiner als die ſchnauzbärtige, mit welcher ſie leicht verwechſelt werden kann. Ohren lang und ſtark ausgeſchnitten, auf den Schultern ein großer ſchwarzer Fleck; Pelz lang, wollig, Bart ſchwarz und ſtark; Ohrdeckel lang, lanzettförmig; Vorder— zähne z, Backenzaͤhne 8 Obere Theile braungrau, Haarwurzel ae Spitze braungrau, unten weißgrau; Häute nackt, ii: lich, Schwanzſpitze fein. Länge 2“, 12“, davon der Schwanz 1% N. Aufenthalt. Die Gegend um Abbeville. Randige Fledermau 8. Vespertilio marginatus. Temmink, Monographie de mammalogie, T. U, Livr. er pl. 52, fie. 3, 4. | Größe der Zwergfledermaus, aber die Flügelbreite geringer und der Schwanz viel länger. Zwiſchenſchenkelhaut ſehr groß; Sprungbein lang, mit einem häutigen Anhang außen, alle Häute weiß geſäumt; Schnauze nackt, Ohren klein, dreieckig, an der Spitze abgerundet; Ohrdeckel, lang, blattförmig; ein Drittel der Zwiſchenſchenkelhaut behaart. Vorderzähne 4, die oberen gepaart, und jedes Paar an ſeinen ſehr kleinen, faſt unſichtbaren, e angeſchloſſen, die unteren ſind dreilappig; Backenzähne Een 55 der erſte oben hinter dem Vorſprung, der Eckzahn kaum ſichtbar, der untere dagegen deutlich. 5 Pelz ſanft, baumwollenartig, kurz, zweifarbig; die untere Hälfte der Haare am Kopf, an den Seiten des Halſes und an den oberen Theilen iſt ſchwarz, die andere bis an die Spitze iſa⸗ belle; Vorderhals und Bruſt an der Wurzel ſchwarz, an der Spitze hell iſabelle; an den unteren Theilen haben die Haare weiße Spitzen. Die Flughäute ſind durchſichtig, ſchwarzgrau und rein weiß geſaͤumt. Ganze Länge 3 2“¼ davon der Schwanz 1“/5//. Breite 8“. — 14 — Aufenthalt. Nubien, Arabien, iſt aber in Sardinien gemein. 15 Bonaparte hat Ah Küſter eine fardinifche m 106 limbatus genannt, welche von der Temmink'ſchen verſchieden zu ſeyn ſcheint, wie die folgende Beſchreibung zeigt. | Weißgeſaumte Fledermaus. Vespertilio albo limbatus. Küster, Isis 1834. S. 73. Bonaparte, Fauna italica, Fasc. 24. „ Geſicht ſchwärzlich, mit ſparſamen braunen Haaren beſezt; Naſe breit, ziemlich tief geſpalten. Ohren ſtumpf zugeſpizt, ſchwärzlich, innerhalb ſchwach weiß behaart, mit einigen Querfal⸗ ten gegen den Außenrand. Ohrdeckel klein und länglich rund; Kopf und Oberſeite des Körpers graulich braungelb, die Haare glanzlos mit ſchwarzen Wurzeln; gegen den Schwanz hin wird die Farbe allmälig bleicher, und der Schwanz, ſo wie die Flug— haut find mit ſparſamen blaßgelben Haaren beſezt. Der Unter: rand der Flughaut weiß. Zwiſchen dem lezten Finger und dem Hinterfuß bildet dieſes Weiße einen zwei Linien breiten Saum. Nägel ſchwärzlich mit weißer Spitze. 1 Länge mit dem Schwanz 2° 11, Ohren 33“ lang, al breit. Flugweite 3”. Aufenthalt. Sehr häufig in der Nähe von ran, in er en wo ſie N e zuerſt entdeckte. Bonaparte's Fledermaus. ee Bonapartii Savi. Bonaparte, Fauna italica, Fasc. 24. Pipistrello del Bona- parte. Die Ohren find dreimal kürzer als der Kopf, eiförmig drei- eckig, am äußern Rande kaum ausgeſchnitten; der Ohrdeckel nie renförmig, an der Spitze umgebogen, halb ſo lang als das r, die Füße klein, kaum aus der Haut vorragend; die Farbe oben braun röthlich überlaufen, unten kaum etwas blaſſer. Länge 8, 8%, Schwanz 1“ 2 Ausdehnung 7% A.. Aufenthalt. Gegend von Rom, Piſa, Askoli und in Sicilien. | .' 5 Fledermaus mit ausgerandeten Ohren. Vespertilio emarginatus. Bonuparte, Fauna au Fasc. XX. Vespertilore emar- ginato. Die Ohren ſtehen hoch oben am Kopf, und ſind an Länge dem Kopf gleich, ablang, am äußern Rande tief ausgeſchnitten, Ohrendeckel lang, ſchmal, länger als das halbe Ohr; Schwanz⸗ flughaut breit, am Rande behaart, Rücken grauröthlich, Bauch: ſeite weißlich aſchgrau. Die Haare ſind lang, ſtehen dicht; auf dem Rüden zur Hälfte braun, an der Spitze ſcheinen ie röthlich grau, am Bauch ſind ſie an der Spitze weiß. Ganze Länge 3“ 5“, Breite 10“%. Aufenthalt. In Frankreich um Abbe, bei Charter mont, in England, in Toskana. Bechſteins Fledermaus. Vespextilio Bechsteini Leisler. Kuhl, Annal. der Wetterau'ſchen Geſellſch. Bd. IV, Taf. XXII. Ohren größer als der Kopf, an der Spitze abgerundet; Ohr⸗ deckel ſichelförmig, die Spitze nach auswärts gerichtet. Pelz oben braun, und unten röthlich grau, Schwanz etwas aus der Flug⸗ haut vorſtehend. Ganze Länge 3“ 8", des Schwanzes 43“, Breite 10", Länge der Ohren 6“. Der Daumennagel groß. Sie hat oben 4 Vorderzähne und Backenzähne er in Allem 38 Zähne. Aufenthalt. In Deutſchland in Thüringen, in der Wet⸗ terau, in Holland, in England. In hohlen Baͤumen. Daubenton's Fledermaus. Vespertilio Daubentonii. Kuhl, Annal. der Wetterauiſchen Geſellſch. Bd. IV, Taf. XXV. Ohren klein, faſt eiförmig, am äußern Rande leicht ausge⸗ ſchnitten, inwendig mit breiten Falten. Ohrdeckel lanzettförmig, klein, dünn. Pelz oben grauröthlich, unten weißlich. Die ſtark aufgeworfenen Lippen mit einem Bart von ſteifen Haaren . Kopf klein und niedlich, Gebiß wenig ſcharf. a Ganze Länge 3“ 27%, Schwanz 1“ 4%. Breite 9“ at, Aufenthalt. In Thüringen, in der Wetterau, und wahr⸗ ſcheinlich auch noch an anderen Orten. — 16 — Schnauzbar tige Fledermaus. Vespertilio mystaeinus. Leisler, Annalen der Wetterau'ſchen Geſellſch. „Bd. IV, Wil- son Svenske, Fauna. Ohren einfach, länglich, oben abgerundet, nach außen gebo— gen, am inneren Rande bogenförmig, am äußern ausgeſchnitten. Ohrdeckel lanzetförmig, lang und ſchmal, Oberlippe aufgeworfen. Gebiß ſcharf. Längs der Oberlippe ein dichter, langer weichhaa— riger Bart, der über die Unterlippe hinausragt. Sie iſt ſehr ſtark behaart, wollig, das Geſicht ſo behaart, daß nur die Schnauze etwas vorragt. Die Farbe iſt oben ſchwarz, fahl über: laufen, da die Haare an der Wurzel ſchwarz, an der Spitze fahl ſind, am Unterleibe ſind ſie an der Wurzel ſchwarz, an der Spitze weißgrau, daher die Farbe ſchwarzgrau. Das Weibchen iſt heller. Ganze Länge 2“ 41“, des Schwanzes 1“ 4“, Breite 7“ 9%. Aufenthalt. In der Wetterau, nahe am Waſſer, ſelten; in England; ſehr häufig im nördlichen Jütland. Größere ſchnauzbärtige Fledermaus. Vespertilio dasycneme. Boje, Isis 1825, p. 1200. Braun, die Zwiſchenſchenkelhaut mit mehreren Streifen weiß⸗ licher Haare beſezt; längere Haare ſtehen dicht längs dem Vor⸗ derarm und überall an der Flughaut zerſtreut. Sie iſt der vorigen ſehr ähnlich, aber größer und hat ein ſtärkeres Gebiß, und die Haare an der a e un⸗ terſcheiden ſie. Aufenthalt. In Deutſchland. Leis ler'ſche Fledermaus. Vespertilio Leisleri. AN. Kuhl, Annalen der Wetterau’ ſchen Geſellſch., Bd. IV: * a dasycarpos. Leisler. uin Ohren kurz, eiförmig dreieckig, Ohrdeckel an der Spitze ab⸗ gerundet, die Haare lang, an der Wurzel dunkelbraun, an der Spitze hellbraun, die Flughaut längs den Armen dicht behaart; der Schwanz ragt kaum über die Schwanzhaut vor. Flügelhaut ſchwarz und ſchmal. | | Ganze Länge 34”, Schwanz 1% A, Breite 10“. 3 Aufenthalt. Geſellig in hohlen Bäumen der Wetterau und anderen Gegenden Deutſchlands in der Nähe von Waſſern. Halsband-Fledermaus. Vespertilio collaris Meisner. Schinz, Thierreich, Ueberſetz. von Cüvier. Mit lanzettförmigen, zugeſpizten Ohren, Ohrdeckel ſchmal, lanzettförmig; der Rücken gelblich braun. Kopf dunkler, Unter— leib grau, um den Hals ein deutliches, weißgelbes Halsband und Haare weich. Ganze Länge 23“. Aufenthalt. Profeſſor Meisner erhielt dieſe Fleder— maus aus einem der Thäler um den Montblanc. Das einzige bekannte Exemplar iſt nicht mehr vorhanden. 5 Fledermaus Alcithoe. Vespertilio Aleithoe Bonap. Bonaparte, Fauna italica. Fasc. XXI. Pipistrello Aleithoe. Die Ohren viel kürzer als der Kopf, eiförmig, etwas zu— geſpizt, ganzrandig; Ohrdeckel gerade halbherzförmig zugeſpizt, etwas kürzer als die Hälfte der Ohren; Füße ſehr klein; von der Zwiſchenſchenkelhaut wenig abſtehend, Färbung graubraun. Die Haare an der Wurzel braun. Zähne 32. Ganze Länge 2 11", des Schwanzes 1" 3" Breite 8" 2”, Aufenthalt. Gegend um Rom in alten Monumenten. Sie hat einen ſehr kurzen Winterſchlaf, erſcheint in den erſten Frühlingstagen und fliegt hoch. Fledermaus Leucippe. Vespertilio Leucippe. Bonaparte, Fauna ital., Fasc. XXI. Pipistrello Leucippe. Schnauze niedrig, abgerundet; die Ohren dreimal kürzer als der Kopf, faſt eiförmig, der äußere Rand oben ausgeſchnitten; Ohrdeckel halbrund, nur ein Drittel der Ohren lang; Füße ſehr klein. Von der breiten Zwiſchenſchenkelhaut frei abſtehend, aber kurz vorragend. Pelz oben zimmetfarben, unten weiß, ſeiden⸗ glänzend, die Haare an der Wurzel braun. Zähne 32. Ganze Länge 3“, des Schwanzes, 1“ 3; Breite 8“ 40“. Schinz, Fauna. Bd. . 8 2 118 Aufenthalt. Sizilien, in alten hohlen Bäumen. Hat einen anhaltenden Winterſchlaf. | Fledermaus Ariſtippe. Vespertilio Aristippe. Bonaparle, Fauna ital., Fasc. XXI. Pipistrello Aristippe. Schnauze zuſammengedrückt, oben ſpitzig; die Ohren nur ein Viertel des Kopfes groß, fait eiförmig, am unteren Rande aus— geſchnitten; Ohrdeckel halbelliptiſch, ein Drittel der Ohren lang; Füße ſehr klein, wenig vor der breiten Zwiſchenſchenkelhaut vor— ſtehend; Pelz oben graugelb, unten grau weißlich, die Haare an der Wurzel braun; Zähne, 32. Ganze Länge 2” 3“, Breite 8“ 3, Schwanz 1" 3, Aufenthalt. In Sizilien. Urſini's Fledermaus. Vespertilio Ursinii. Bonaparte, Fauna ital., Fasc. XXI. Minioptero del Ursini. Ohren ſeitlich, halb ſo lang als der Kopf, abgerundet, ganz— randig; Ohrdeckel kurz, faſt nierenförmig; Füße weit über die große Zwiſchenſchenkelhaut vorragend. Pelz rußig kaſtanienbraun, Haare faſt einfärbig. | Ganze Länge 4“, Schwanz 2“; Breite 12“ 10%, Der Körper iſt breit und gedrungen, die Zwiſchenſchenkel— haut ſehr lang. n Aufenthalt. Von Hrn. Urſini in der Nähe von As: koli in einer Grotte auf dem hohen Berge Corno entdeckt, wo er eine große Zahl fand, die mit ſtarkem Geräuſche entflogen. Capazini's Fledermaus. Vespertilio Capaceinii, Bonaparte, Fauna italica, Fasc. XX. Vespertilione del Ca- paccini. | Ohren ſeitlich, dreimal kürzer als der Kopf, eiförmig lan— zettförmig, ganzrandig; Ohrdeckel ſehr ſchmal, Füße groß, weit über die ſtark behaarte Zwiſchenſchenkelhaut vorragend. Pelz oben grauröthlich, unten grau gelb. Ganze Länge 3“, Schwanz 4“ 6; Breite 10% Aufenthalt. In Sizilien. Zwergmausartige Fledermaus. Vesp. vispistrellus Bonap. Bonaparte, Fauna ital., XX. Pipistrello vispistrello. Ohren dreimal kürzer als der Kopf, eiförmig dreieckig, am aͤußern Rande etwas ausgeſchnitten; Ohrdeckel nierenförmig, halb ſo lang als das Ohr; Füße klein, kaum von der Flughaut ab— ſtehend; Pelz grauroth, unten bläſſer. Zähne 32. Ganze Länge 3“ 3“, Schwanz 1“ 6“; Breite 8“ 6, Aufenthalt. In Unteritalien. Bonaparte betrachtet fie als klimatiſche Varietät von Pipistrellus. Savi’fhe Fledermaus. Vesp. Savii. Bonaparte, Fauna ital., Fasc. XX. Pipistrello dell Savz. Ohren kürzer als der zugeſpizte Kopf, breit, faſt nierenför— mig, Ohrdeckel nierenförmig, halb ſo lang als das Ohr; Füße klein, kaum über die Schenkelhaut vorſtehend und in der Mitte an derſelben hängend, der Schwanz etwas vorſtehend. Pelz rußig, gelblich, unten weißlich. Zähne 32. Ganze Länge 4“ 2“, Schwanz 1“ 5; Breite 8“ 2,0. Aufenthalt. In Sizilien und Toskana. B. Fledermäuſe, deren Ohren länger ſind als der Kopf, oft ſehr breit und an der Wurzel zuſammen— hängend. Backenzähne oben 4 oder 5, unten 5 oder 6. Langohren. Plecotus auct. recentiorum. L angohr. Vesp. auritus Linn. Schreber, Säugethiere, Taf. 50. Plecotus communis Lesson. Desmarest, Plecotus mögalätos. Brehm. Oreillard, Daubenton. Orechiardo commune. Pipistrello orechiardo Bonap. Longeared bat, greater eared bat. Ohren mehr als doppelt fo lang als der Kopf, beinahe eben ſo lang als der Körper, an der Wurzel einander berührend; 2 Se — Ohydeckel ſchmal, ſichelförmig; Vorderarm und Schwanz find kaum länger als die Ohren; Pelz oben grauröthlich, unten hell grau, röthlich überlaufen; Flughäute ſchwarzbräunlich, Ohren durchſichtig, grauröthlich. Länge von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanzſpitze 3“, des Schwanzes 4“ Breite. — Länge der Ohren 1“, Breite derſelben 8“. ö Aufenthalt. In ganz Europa, den hohen Norden aus— genommen. EN ; Hr. Brehm beſchreibt eine andere Art unter dem Namen Plecotus megalotos, ich finde keinen andern Unterſchied, als daß der Ohrdeckel etwas breiter und mehr lanzettförmig als ſichelförmig iſt, alles Uebrige iſt vollkommen gleich. Gehörnte Fledermaus. Vesp. cornutus Faber. Faber in der Iſis 1826, Seite 515. Bulletin des sciences naturelles, IX. Ohren ſo lang als der Körper, auf der Stirne mit einan— der verwachſen; oben ſchwarz, braun überlaufen, an der Kehle und am Bauche die Haare mit grauen Spitzen. Die Ohrdeckel halb ſo lang als die Ohren, ſchmal, parallel aufgerichtet, wie Hörner; alle Häute ſchwarzbläulich. N Länge von der Schnauze bis zur Schwanzſpitze 1“ 6% des Schwanzes 7““, der Ohren 4“ 7", der Ohrdeckels 8“. (Däni— ſches Maß.) Nahe verwandt mit dem gemeinen Langohr, aber viel klei— ner, die Ohren noch größer, mehr zugeſpizt, die Ohrdeckel dicker, die Pelzhaare länger und die Farbe dunkler. Aufenthalt. In Jüttland in Häuſern. Der Kurzflügel. Vesp. brevimanus. Plecotus brevimanus Leon. Jenyns in Linean transact., T. XVI, T. 2, 1828. Orechiardo manecola. Bonap., Fauna ital., Fasc. XXI. Ohren ablang, nicht doppelt ſo lang als der Kopf, Ohrdeckel eiförmig lanzettförmig, halb fo breit, als die Ohren; der Schwanz - 3 fo lang als der Vorderarm. Pelz graurdͤthlich, unten weißlich, die Haare an der Wurzel bräunlich. Ganze Länge 5“ 21; Breite 9“ 9%. Aufenthalt. In England in Weiden, in Sizilien. Bartfledermaus. Vespertilio barbastellus. Schreber, Taf. 55. Plecotus barbastellus. Barbastelle. Mit ſehr großen, mit einander verwachſenen, dreieckigen Ohren, die am äußern Rande ausgeſchnitten ſind; Ohrdeckel an der Wurzel breit, dann ſtark zugeſpizt und nach innen umgebo— gen; Pelz dunkelbraun, Haut braunſchwarz. Länge 2“. Schwanz 4“ 2". Breite 403“. Aufenthalt. In Häuſern in Frankreich und der Schweiz häufig, ſelten in vielen Gegenden Deutſchlands. Fledermäuſe mit Hautanhängſeln an der Naſe. Hufeiſennaſe. Rhinolophus. Vorderzähne 2, die oberen ſtehen im Zwiſchenkieferbein, find beweglich und fallen leicht aus; die unteren ſind kurz, dreitheilig; Eckzähne koniſch, Backenzähne 2 oder s, die vorderen ein— oder zweiſpitzig, die übrigen zackig. Die Schnauze iſt abgerundet und ſtumpf, die Naſe mit ſtar— ken häutigen Aufſätzen. Die Ohren groß und von einander ge— trennt, ohne Ohrdeckel. Der Daum mit ſtarkem Nagel, die übrigen Finger ohne Nagel; die Nägel an den Füßen krallend. Zwei Milchdrüſen an der Bruſt, zwei Warzen in der Weichen— gegend; Zwiſchenſchenkelhaut ohne Ausſchnitt; der Schwanz mit— telmäßig lang in der Zwiſchenſchenkelhaut verwachſen. Sie nähren ſich von Inſekten. Das große Hufeiſen. Rhino lophus ferrum equinum. Rhinolophus unihastatus @eoffr. Vespertilio ferrum equinum. Schreber, Taf. 62. Vespertilio hipposideros Hermann. Noctilio ferrum equinum Bechst. Grand fer a cheval Daubenton. Horse shoe bat Pennant. — Mit doppelter Naſenhaut; fie bildet gleich über dem Munde ein häutiges Hufeiſen, deſſen Oeffnung rückwärts liegt, oder wenn man lieber will, zwei halbe Monde, welche vorn an der Mund— ſpitze in eine Kerbe zuſammenſtoßen. In der Oeffnung des Huf— eiſens liegen die kleinen eirunden Naſenlöcher; am hintern Ende des Hufeiſens iſt ein kleiner Sattel mit einer Art Stirnbinde und hinter dieſer in der Mitte zwiſchen den Ohren ſteht eine häutige Pyramide. Um den äußern Rand des Hufeiſens ſtehen auf kleinen Warzen weißliche Haare. Die Ohren find lang, zus geſpizt, trichterförmig, breit, das äußere Ende oben ausgezackt, unten eine ſtarke Vorragung wie eine Art Ohrdeckel. Die kleinen Augen liegen zur Seite der Stirnbinde. Rücken hell aſchgrau, röthlich gemiſcht, unten grau gelblich. Flughäute ſchwärzlich, Ohren und Naſenhaut aſchgrau. Ganze Länge 2“ 9“ Schwanz 1“, Flügel 9% Der Kopf macht mit dem Halſe einen rechten Winkel. Sie hängen ſich ganz frei an perpendikulare Wände; ihr Flug iſt ſchnell, ihr Geſchrei hellziſchend. Aufenthalt. Sie lebt geſellig auf finſteren Böden, kommt aber nicht in allen Gegenden vor. In der Schweiz ſelten. Das kleine Hufeiſen. Rhinolophus hipposideros. Rhinolophus bihastatus @eoffr. Schreber, Säugethiere, Taf. 62. Petit fer a cheval. Lesser Horse shoe bat. Mit zwei Vorragungen am Hufeiſen. Pelz weich, oben röthlich grau, unten grau, gelblich überlaufen. Um drei Achtel kleiner als die vorige. Aufenthalt. Sehr häufig in England, auch in einigen Gegenden Frankreichs. 5 Hügelnaſiges Hufeiſen. Rhinolophus clivosus Rüppell. Aüppell, Zool. Atlas, pl. 15. Die Naſe mit häutigen Hügeln; die hufeiſenförmige Wulſt hat in ihrem Mittelpunkt eine Vertiefung, in welcher der Na- ſenknorpel ſich zu einem kleinen Trichter geſtaltet, hinter demſelben * 1 erhebt ſich ein quer aufrecht ſtehender Knorpel, welcher an der Spitze ziemlich ſtark iſt, ſich in der Mitte ſtark zurundet, aushöhlt und über den Trichter umbiegt. Von dieſem läuft eine gerade nach hinten gerichtete, dünne, gezackte Haut zu einem noch weiter hinten ſtehenden lanzettförmigen Anhang, und ver— bindet ihn mit der vordern Membran. Dieſer Fortſatz geht nach hinten in die allgemeine Stirnhaut über und iſt deßwegen ſtark behaart. Rings um dieſe merkwürdig gebauten Organe ſtehen einzelne Borſtenhaare. Von vorn angeſehen erſcheinen dieſe Häute wie übereinander ſtehende Hügel, von denen der hinterſte am höchſten iſt. Die Ohren ſind groß, breit, am äußern Rande etwas ausgeſchnitten und wie alle häutigen Theile braun. Die Pelzhaare ſind zart, wollig, die Farbe oben licht graubraun, un— ten heller. Die ganze Länge 2“ 6“, des Schwanzes 1“; Breite 10°. Aufenthalt. Rüppell fand dieſe Fledermaus bei Mo— hile in Nordafrika an Felſen und EN: Sie kommt aber auch in Dalmatien vor. i — — — Brite Der din un g. — — Grabende oder unterirditch lebende kleine Kaubthiere. Fodientia, subterranea. Vorderzähne verſchieden in Stellung und Zahl, die Eckzähne undeutlich; Backenzähne meiſt zahlreich, mit Schmelz überzogen oder zuſammengeſezt. Beine vollkommen; der Daumen meiſt deutlich; Zehen mit Klauen verſehen; Säugewarzen offenſtehend. Die zu dieſer Ordnung gehörigen Thiere ſind alle klein, nächtlich, ſcheu, furchtſam, die meiſten graben ſich in die Erde, leben unter derſelben, und kommen am Tage ſelten aus ihren Wohnungen hervor. Sie haben ſehr kleine Augen, ja einige ſcheinen ganz blind zu ſeyn. Sie nähren ſich faſt ganz aus dem Thierreich, doch genießen einige auch Pflanzenſtoffe. Sie finden ſich über den größten Theil der Erde verbreitet. er BE ee Igel. : Erinaceus. Herrisson, Hedge-hog or Urchin. Erinaceo. Vorderzähne $; die zwei mittleren eren ſind ſehr lang, vereinzelt, walzig, vorwärts gerichtet; keine Eckzähne. Backen⸗ zähne allenthalben 7, davon oben drei, unten 4 falſche, die übri- gen mit Spitzen verſehene Mahlzähne. Schnauze ſpitzig, Naſe vorſtehend, Ohren abgerundet, klein, Augen deutlich. Der Körper oben mit Stacheln, die übrigen Theile mit groben Haaren beſezt; Schwanz kurz oder gar fehlend. Die Füße Gangfüße, ſohlengängig, fünfzehig, mit kurzem Daumen und geſpaltenen Zehen. Fußſohlen nackt und ſchwielig. Nägel krallend, ſtark. Säugewarzen 6 an der Bruſt, 4 am Bauch. Die Lebensart nächtlich. Nahrung Inſekten, Mäuſe, allerlei Art von Wurzeln. Sie ſchlafen im Winter, graben ſich Löcher, leben aber nicht unterirdiſch. — Der gemeine Igel. Erinaceus europaeus. Herrisson d' Europe. Common hedge-hog. Mit mittelmäßig langen Ohren. Der Rücken mit braun und gelb geringelten Stacheln. Die Naſe ſchwarz, vorſtehend, mit häutigen Anhängen; der Körper unten und an den Seiten mit groben ſchmutziggelben Borften beſezt, Schwanz kurz, ſchwarz— röthlich, nackt. Länge des Körpers 40“, des Schwanzes 1". | Aufenthalt. In ganz Europa, die kälteſten Gegenden ausgenommen. Er geht ſelbſt hoch in die Alpen hinauf. Aber nirgends iſt er häufig. Man hält ihn zuweilen in den Kellern um Mäuſe zu fangen. ö Maulwurf. Talpa. Taupe. Topio. Mole. Vorderzähne 8, fie find ganz einfach, fait gleichlang; Eck— zähne 85, länger als die Vorderzähne und ihnen nahe ſtehend, unten keine, Backenzähne allenthalben 7. Die erſten A lien einſpitzige, die andern drei und vielſpitzig. Schnauze zugeſpizt und lang; Naſe vorſtehend, knorpelig, an der Spitze abgeſtuzt; Augen ſehr klein oder gar nicht ſichtbar; ie MU keine äußeren Ohren, Pelz dicht und fein; Füße kurz, fohlengängig, mit fünf geſpaltenen Zehen; die vorderen haudförmig, breit, zum Graben geſchickt, ſehr ſtark, Sohlen nackt und ſchwielig; Nägel krallend, die vorderen ſtärker, breiter, zum Graben dienend. Schwanz kurz. Am Bauche 6 Säugewarzen. Sie leben immer unter der Erde, graben ſehr geſchickt, naͤh— ren ſich von Inſekten, Würmern, Wurzeln, das Geſicht iſt ſchlecht oder fehlt ganz, Gehör, Geruch und Getaſte ſind ſehr fein. Das Getaſte hat feinen Sitz am Rüſſel. | Gemeiner Maulwurf. Talpa europaea. Taupe commune, Topio commune, common Mole. Schwarzgrau. Länge 6“, davon der Schwanz 1”, Aufenthalt. In ganz Europa in Wieſen und Angern, bis hoch in die Alpen hinauf. b Es gibt graue, weiße, erbsgelbe und gefleckte Varietäten. P e Blinder Maulwurf. Talpa edeſa Savi. Bonaparte, Fauna italica. Topio cieco Sap. Von der Größe und Farbe des gemeinen Maulwurfs, fol aber für ſeine kleinen Augen gar keine Oeffnung haben, alſo ganz blind ſeyn. | | Aufenthalt. In Toskana. Biſamſpitzmaus. Myogalea. Vorderzähne 2, die oberen dreieckig ſpitzig, die unteren lang und ſchmal, die zwei mittlern kleiner; keine Eckzähne; Backenz. oben =, die 7 erſten oberen und die 4 erſten unteren find falſche Backenzähne, die uͤbrigen zackig. Die Schnauze ſehr lang, bildet einen knorpeligen, platten, beweglichen Rüſſel, die Naſen— löcher ſtehen ganz an der Spitze, am Ende von zwei parallelen Nöhren. Augen klein. Aeußere Ohren fehlen. Der Körper iſt mit langen Haaren und Wollhaaren bedeckt; der Schwanz zu— ſammengedrückt ſchneidend; die Füße fünfzehig, die Zehen mit einer Schwimmhaut verbunden, ſohlengängig; Vorderfüße nackt, an den äußeren Zehen der Hinterfüße behaart; die Sohlen nackt und ſchwielig. Sie halten ſich an Waſſern auf, ſchwimmen und tauchen gut, graben ſich Höhlen und nähren ſich von Inſekten, Blutegeln, vielleicht auch von Fiſchlaich. * Pyrenäiſche Biſamſpitzmaus. Mägalea pyrenaica. Desmarn, des Pyrenées. Memoir. du Musée, T. 1, pl. 15, fig. I, 2. Galomys pyrenaica Wagler. Isis 1832. S. 1218. Biber⸗ ſpitzmaus. | Der Schwanz fo lang als Kopf und Körper zuſammenge— nommen, am hinteren Theil walzig, doch etwas platt, wenig be— haart, mit kurzen, ſteifen, anliegenden Haaren. Pelz mit langen Stachelhaaren und weichem Wollhaar; obere Theile eiſengrau, roſtröthlich überlaufen, untere weißgrau, ſilberglänzend, Schwanz grauröthlich. Ganze Länge von der Schnauzenſpitze bis zur Schwanz⸗ wurzel 43“. Des Schwanzes 42“. Sie riecht ſehr ſtark nach Biſam, der Pelz behält dieſen Ge— ruch Jahre lang. | Aufenthalt. An Bächen in den Thälern der franzöſiſchen Pyrenäen. | Spitzmaus. Sorex. Synonyma. Crossopus. Crocidura et Sorex Wagler. Am- phisorex et Hydrosorex Duvern. Corsira Gray. Sun- kus Ehrendb. Pachyura. Selys. Musaraigne. Vorderzähne 2, die oberen hakenförmig an der Baſis ges zähnt, die unteren liegen horizontal. Die Eckzähne 155 undeut⸗ lich, kürzer als die Vorderzähne I, Backenzähne 883, die Krone zackig. Die Schnauze lang, in einen Rüſſel endigend, Naſe vor— ſtehend; Augen ſehr klein; Ohren klein und abgerundet. Der Schwanz lang oder mittelmäßig. Säugewarzen 6—40. Beine fünf- zehig, fohlengängig; Sohlen nackt und ſchwielig. Nägel krallend. a. Sumpfſpitzmäuſe. Sorices amphibii. Spitzmaus mit viereckigem Schwanze. Sor. tetragonurus Herm. Synon. Sorex vulgaris et araneus Linné. S. cunicularius, fodiens et eremita Bechst, Constrictus Geoffr. 8. 8 melanodon, eoneinnus et rhinolophus MWagl. 8. coronatus Mill. Hermanni Hollandre. Musaraigne carrelet. Pelz ſammetartig, Schwanz allenthalben gleichdick, faſt vier— eckig, etwas kürzer als der Körper. Rücken braunſchwärzlich oder röthlich. Die Schnauze ſtark zugeſpizt und behaart. Ganze Länge 3“ 3“, des Schwanzes 1“ 6“. Aufenthalt. Faſt ganz Europa, von Schweden bis nach Italien, von Spanien bis Rußland, in Gärten und feuchten Waldungen. Die Farbe iſt ſehr veränderlich nach dem Alter. Zwergſpitzmaus. Sorex pygmaeus Laxmann, Synon. S. pygmaeus Larm., Pallas, Nathus., Blainville, Duvernoy. S. minutus et minutissimus Zimmerm. S. exilis mel. S. minimus Geoffr. Coecutiens Laæm. Pumilio Wagl. Kopf und Rücken graubraun, mehr oder weniger falb, röth— lich überlaufen; alle unteren Theile grau, Kehle und Lippen weißlich. Schwanz lebhaft falb, oben heller als unten, abgerun— det mit feiner Spitze, ſtark behaart; Schnauze ſpitzig, ſtark be— haart; Ohren ſehr kurz, unterm Pelz verborgen. Länge 3“ 34, wovon der Schwanz 1“ 40%. Aufenthalt. Rußland, Deutſchland bis nach Frankfurt am Main, häufig in Schleſien. Alpen⸗Spitzmaus. Sorex alpinus Schinz. Körper ſehr ſchlank, kürzer als der Schwanz. Pelz lang behaart, einförmig ſchiefergrau, unten faſt unmerklich heller; Schwanz behaart; Schnurrbarthaare ſehr lang und weißlich. Ganze Länge 5“ 2“, des Schwanzes 2“ 8", Aufenthalt. Auf dem Gotthard und wahrſcheinlich auch auf anderen Schweizeralpen, bis auf bedeutende Höhen in der Nähe von Bächen. Nicht ſelten im Urſeren-Thal. * b. Waſſerſpitzmäuſe. Sorices aquatici. Sie bilden die Gattungen Hydrosorex, einen Theil der Gattung Amphibisorex Duvern. Crossopus et amphisorex Gray. Die unteren Vorderzähne find einfach, nicht gezähnelt. Sie haben im Ganzen 30 Zähne. Der Schwanz iſt mehr oder weni— ger zuſammengedrückt, kurzbehaart, ſchuppig, die Füße breit, mit ſteifen Schwimmhaaren beſezt. Sie bewohnen den Norden, ſchwimmen und tauchen gut. Der Pelz iſt ſammetartig, dicht und für das Waſſer undurchdringlich. Die Waſſerſpitzmaus. Sorex fodiens. Synon. S. Daubentonii @eoffr. S. hydrophilus Pallas. Bi- color Shaw. S. fluviatilis et fodiens Bechst. S. stag- natilis et rivalis Brehm. S. musculus et psilurus Wagl. Leucurus Shew. Pennanti Gray. Hermanni ' Duvernoy. S. constrictus et aquaticus Herm. S. leu- codon Geoffr. Musaraigne d’eau Daubenl. Le Gre- ber Vieg d'arys. Etwas größere Exemplare find unter den Benennungen 8. macrourus, carinatus, nigripes et amphisorex linneana beſchrieben worden. Die Farbe iſt mehr oder weniger ſammetſchwarz oben und an den Seiten, unten am Bauche weiß, beide Farben ſcharf abgeſchnitten. Das Weiße iſt aber nicht immer rein, fondern graulich und das Schwarze zieht ins Braune. Der Schwanz faſt ſo lang als der Körper, der ganzen Länge nach zuſammen— gedrückt, mit Schuppenringen bedeckt und mit ſteifen Haaren verſehen; Schnauze dick; Schnurrhaare ſchwarz. Die Ränder der Oberlippe ſind weißlich, ſo wie ein ſehr kleiner Fleck hinter den Ohren, der oft fehlt. Länge 5“ 5“ des Schwanzes 2“ 3, Ruderſchwänzige Spitzmaus. Sorex remifer @eofr. Synon. S. ciliatus Somwerby. Amphibius Brehm. Collaris Manesse. Unicolor Shaw. Lineatus Fisch. Oben braunſchwarz, am Bauche braun oder braunröthlich, beide Farben ſind aber nicht ſo ſtrenge getrennt, wie bei der Waſſerſpitzmaus, ſondern fließen unmerklich in einander, dieſes unterſcheidet ſie von der vorigen, von welcher ſie jedoch nur eine Varietät zu ſeyn ſcheint. | Länge 53", Schwanz 2 5%, we Aufenthalt. Mehr das nördliche Europa; man fand fie bei Frankfurt am Main, bei Abbeville, bei Lüttich, bei Angers und in Schottland. Die Arten Sorex lineatus. Geofr. annal. du Mus., T. XVII, und Sorex collaris Manesse find bloße Varietäten der Sorex remifer und dieſe ſelbſt noch zweifelhaft, da ſie nicht ſehr verſchieden von der gemeinen Waſſerſpitzmaus iſt, ſo wie Zweifel herrſchen über die Verſchiedenheit von Sorex- amphibius, welche wir wieder aufnehmen. Kurzſchwänzige Waſſerſpitzmaus. Sorex amphibius Brehm. Brehm, Ornis. Alle Zähne, die oberen ganz weißen Backenzähne ausgenom— men, haben brandbraungelbe Spitzen. Der Schwanz rundlich, etwas ſchmal, ziemlich dicht behaart, an der untern Seite mit einem Streif längerer ſteifer Haare beſezt. Oberkörper im Som— mer mattſchwarz, im Winter dunkelſammetſchwarz, hinter den Augen mit einem weißen Fleckchen; der Unterkörper weißgrau. Ganze Länge 5“ 9%, Schwanz 1“ 9" bis 2”, Aufenthalt. In Thüringen. Hr. Nathuſius hält dieſe Maus zwar für eine junge Waſſerſpitzmaus, ſcheint aber doch noch zweifelhaft, ob es nicht eine eigene Art ſey, wie es mir auch ſcheint. ö Gmelin'ſche Spitzmaus. Sorex Gmelini Pall. Pallas, Zoograph. ross. asiatica, T. IX, fig. 1. Röthlich, mit faſt bedeckten Ohren, Schwanz rund, mit Bor— ſtenhaaren, mit dem Körper gleichfarbig. Aufenthalt. In Taurien. Nathuſius hält ſie für eine Art mit araneus. c. Landſpitzmäuſe. Sorices terrestres. Sie bilden die Gattungen Sorex, Crocidura, Pachyura und Sunkus der Syſtematiker. Sie haben 28—30 Zähne und leben auf dem trockenen Lande. 0 % Toskaniſche Spitzmaus. Sorex etruscus Sabi. Crocidera etrusca Bonap. Mustiolo ou Mustietto. Oben aſchgrau, unten weißlich, Schwanz grau, kürzer als der Körper, mit längeren Haaren am Urſprung jedes een wirbels, Ohren breit und aus dem Pelze vorragend. Das kleinſte aller bekannten Säugethiere. Ganze Länge 2“ 6“, des Schwanzes 41’, Aufenthalt. Savi entdeckte ſie zuerſt in Piſa 1822, wahrſcheinlich bewohnt ſie ganz Unteritalien. Gemeine Spitzmaus. Sorex araneus. Synon. Sor. araneus et russulus. Crocidura major, rufa, poliogastra, fimhriata, moschata Wagl. S. pachyurus Küster? S. inodorus Sabi. S. Gmelini? Gulden- staedtii? suaveolens? Fisch La Musette Daubenton. La Musaraigne Buffon. | Oben maͤuſegrau, unmerklich ins Weißgraue übergehend. Schwanz von derſelben Farbe, dünne behaart; Ohren deutlich ſichtbar, vom Pelze abſtehend, oben graulich, innen weiß; Zähne ſehr weiß; Schnanzenfpige und Zehen fleiſchfarb. Ganze Länge 4. Schwanz 1“ f/. Aufenthalt. In ganz Europa. Küſter'ſche Spitzmaus. Sorex pachyurus. Küſter, Iſis 1834, S. 76. Kopf und Oberleib graulich rothbraun, Rüſſel braun, Unter— leib ſchmutzig grau, Füße und der an der Wurzel dicke Schwanz braun. Ganze Länge 3“ 5", Schwanz A". Der Rüſſel iſt ziemlich lang, vorn ſehr ſchmal und oben mit braunen, unten mit bräunlichen Haaren beſezt, Schnurrhaare faſt ſo lang als der Kopf, ſchwarz. Der Kopf röthlich braungrau, unten ſchwarzgrau. Ohren groß, braun, zur Hälfte aus den Haaren hervorragend, der ganze Oberleib, ſo wie die Außenſeite der Schenkel, röthlich graubraun mit Silberglanz, Unterleib ſchmutzig weißgrau, am Bauche faſt weiß. Schwanz rund, dick an der Wurzel, ſchwärzlich braun, mit bräunlichen Haͤrchen ſpar— ſam beſezt. N Aufenthalt. In den Cactushecken um Cagliari in Sar— dinien. Soll nicht verſchieden von Sorex araneus ſeyn, viele leicht klimatiſch etwas verſchieden. Weißzahnige Spitzmaus. Sorex' leucodon. Synon. Crocidura leucodon Wagl. Pelz oben grauſchwärzlich, mehr oder minder dunkel, Seiten und untere Theile weiß, mit dem obern Körper weit abſtehend. Schwanz kürzer als bei der gemeinen. Alle Zähne ſchön weiß. Ganze Länge 3“ 8% Schwanz 1“ ad, | Aufenthalt. Nordfrankreich, Deutſchland, im Elſaß, bei Lyon u. ſ. w., an einigen Orten häufiger als die gemeine. Folgende Arten, welche der Engländer Jenyns aufſtellt, ſcheinen ſehr problematiſch, da ich ſie aber nicht geſehen, ſo kann kein beſtimmtes Urtheil gefällt werden. 5 Starklippige Spitzmaus. Sorex labiosus Jenyns. Die Schnauze dick, die Lippen aufgeſchwollen und ſtumpf, die Füße breiter als bei S. tetragonurus und ſtärker, die Nägel lang und zum Graben geſchickt. Die Farbe wie bei Tetragonu- rus, aber der Bauch dunkler. Größe von Tetragonurus. Aufenthalt. Gegend von Frankfurt am Main. Feldſpitzmaus. Sorex rusticus Jenyns. Synon. S. coronatus? Millet. Schnauze und Füße zarter als bei Tetragonurus, Schwanz dick, ganz walzig, wohl behaart, mit abſtehenden Haaren. Farbe oben röthlich, unten gelblich, Schnauze und Schwanz ziegel— röthlich. Ganze Länge 3“ 44, Schwanz 1“ 5%. Aufenthalt. England an trockenen Orten, auch in Frank— reich, wenn fie eins iſt mit S. tetragonurus Geoffr. und in Bel⸗ gien, wenn ſie dieſelbe iſt, wie 8. coronatus Millet. — 32 — Irländiſche Spitzmaus. Sorex hibernicus Jenyns. . Kleiner als rusticus, die Farbe oben und unten dunkler; der Schwanz ſchmaler, kürzer und walzenförmiger, mit ſehr kur— zem Haar, die äußere Schwanzhälfte nackt. Aufenthalt. In Irland. Kaſtanienbraune Sp. tzmaus. Sorex castaneus Jenyns. Schnauze und Füße wie bei Tetragonurus, aber die erſte ſpitzer. Der Schwanz mittelmäßig dick, ganz rund, ſtark behaart, die Haare bilden an der Spitze einen langen Pinſel. Alle oberen Theile, ſo wie Schnauze, Füße und Schwanz ſchön lebhaft kaſta— nienbraun, untere Theile dunkelgrau. Ganze Länge 5“ 42“. Schwanz 1“ 31, Aufenthalt. England in ſumpfigen Gegenden. Wenn dieſe Spitzmäuſe . Arten find, fo gehören fie zu den Sumpfſpitzmäuſen. Endlich gehört auch noch zu den zweifelhaften Arten: Wohlriechende Spitzmaus. Sorex suaveolens. Pallas, Zoograph. ross. asiatica, p. 130. Atlas, Tab. IX, fig. 2. | k Mit ſichtbaren Ohren, die Farbe oben grau, braunroth, un ten grau, der Schwanz linienförmig, rund, gleichfarbig mit kurzen Haaren, zwiſchen denen längere ſtehen. Kaum größer als die Zwergſpitzmaus. (Das Maß iſt nicht angegeben.) Sehr niedlich. Die Schnauze ſehr verlängert, mit vielen langen Haaren beſezt, die Naſe nackt, braun. Die Ohren weich, faſt verborgen. Der Pelz ſehr weich. Bauch und Füße weißgrau. Aufenthalt. Häufig auf der tauriſchen Halbinſel, in Gär— ten und Wäldern; auch im Winter umherſchweifend. Sie iſt ſehr biſſig, gibt keinen Laut von ſich, riecht ſehr angenehm nach Biſam. Gräbt ſich Gänge in naſſen Wieſen, wird nicht leicht naß. Schon im Februar wirft ſie Junge. Außer dieſen würden alſo alle anderen von Pallas, Wagler, Brehm und Geoffroy erwähnten Arten weg— fallen, was ich auch zugeben muß. Hr. Nathuſius war im Fall alle Wagler'ſchen Arten genau zu unterſuchen, und ebenſo — 33 — alle Breh m'ſchen Arten. Wer weist, wie leicht beide, ſonſt verdiente, Naturforſcher Arten u kann leicht mit Herrn Nathuſius einſtimmen. . Be bt e Der d nau Ag. Wahre Kaubthiere. Carnivora. Vorderzähne oben und unten 6. (Davon machine die Seehunde eine Ausnahme.) Eckzähne immer vier deut iche, ko⸗ niſche; Backenzähne mit Schmelz bedeckt, die vorderen mehr oder minder ſchneidend. Die Beine mehr oder minder lang; Füße ohne deutlichen Daum, die Zehen mit Klauen bewaffnet. Ge⸗ ſchlechtstheile vom After getrennt. Bären. Ursus. Urs. Orso. Bear. Vorderzähne , die äußeren oberen größer, mehr zugeſpizt, die unteren äußeren breit, an der äußern Wurzel mit einem Seitenlappen. Eckzäone lang und koniſch zugeſpizt; Backenzähne 4 oder — oder =: Die vorderen oben 1 — 3, unten 1 — 4, auf beiden Seiten lein und leicht ausfallend, der vierte drei⸗ ſpitzig ſchneidend; die zwei lezten fait viereckig, höckerig. Die Schnauze lang und beweglich; die Naſe vorſtehend, breit. Die Zunge glatt; die Ohren mittelmäßig, abgerundet. Der Körper fleiſchig, plump, ſtark behaart. Die Füße ſohlengängig, fünfze⸗ hig, Zehen geſpalten; die Fußſohlen nackt und ſchwielig; die Nä⸗ gel krallend, ſtark und ſpitzig. Säugewarzen zwei am Rauche zwei an der Bruſt. Schwanz kurz. Sie nähren ſich von Fleiſch und vegetabiliſchen Stoffen, ſind ſtarke kühne Thiere, ſchlafen im Winter ſehr viel und lange. Man findet Bären in allen Welttheilen. Schl z, Fauna, Bd. 1. 3 — 34 — 1 a 7 N * Der braune Bär. Ursus arctos Linn. Schreber, Säugethiere, I, Taf. 139, 140. L'ours brun des alpes. A I Frid. Cuv., mammiferes, Vol. III. Buffon VIII, XXXI. Die Stirne über den Augen gewölbt; die Schnauze verlän⸗ gert, die Naſe vorn ſtumpf abgeſchnitten, die Fußſohlen nackt und dick, ſchwielig, mit Fett unterlegt. Die Haare am Körper lang, braun. In der Jugend iſt der Pelz mehr wollig, im Alter glatter und glänzender. Die Farbe iſt nach Alter, Jah⸗ reszeit und Aufenthalt verſchieden. Es gibt faſt gelbe, braune, rothbraune und faſt ſchwarze Bären. . ſind: a Der pyrenäiſche Bär. & * Frid. Cuv., mammifères, Fasc. 45. Faſt gelb, da die Haare an der Wurzel braun, an der Spitze gelb ſind, der Kopf am meiſten gelb, die Beine ſchwarz. Der norwegiſche Bär. Frid. Cuv., mammiferes, Fasc. 7. Ganz umbrabraun. Der aſturiſche Bär. 0 Frid. Cuv., mammiferes. Braun, Beine ſchwarz, über den Schultern weißlich. Es gibt auch zuweilen ganz weiße. Alle dieſe find bloße Varietäten oder klimatiſche Verſchie⸗ denheiten. Der Bär erreicht eine Länge von 53“ und darüber und ein Gewicht von 400 bis 500 Pfund. Der braune Bär iſt über ganz Europa verbreitet, zieht aber bergige Gegenden den Ebenen vor. In den Alpen der Schweiz, Tyrol, Savoyen iſt er gar keine Seltenheit. In Bünd⸗ ten und Teſſin werden jährlich vier bis fünf geſchoſſen. In den Pyrenäen iſt er ebenfalls nicht ſelten, ebenſo in Polen, Rußland, Schweden, Norwegen und dem nördlichen Aſien und Amerika. — 3 — Das Weibchen wirft gewöhnlich zwei Junge um Weihnachten. Im Winter ſchläft es viel und oft Tage und Wochen aneinander, aber einen erſtarrenden Winterſchlaf hat es nicht. Im Engadin wurde ein ganz weißer geſchoſſen. Der Eisbär. Ursus maritimus. L’ours blanc, ou polaire. Menagerie du Musée. Screber, Taf. 141. Der Kopf Flein, verlängert, die Stirne abgeplattet, die Farbe ganz weiß oder weißgelb. Er wird 6 bis 10 Fuß lang und kann ein Gewicht von 4200 bis 4600 Pfund erreichen. Man findet ihn im nördlichen Norwegen, in Schweden und in allen hochnordiſchen Gegenden. Dachs. Meles. Blaireau, Badger. Orso. Zähne wie beim Bären, in der untern Kinnlade iſt der zweite äußere nach innen dicker; die Eckzähne find Fonifch und ſpitzig. Backenzähne ſind =: oder 6 unten 5—5 oder oben 5—5, unten 6—6. Die zwei vordern obern und die vier untern auf beiden Seiten ſind einſpitzige falſche Backenzähne; der dritte obere und fünfte untere ſind Reißzähne, die hintern Backenzähne. Die Schnauze iſt verlängert, der Kopf faſt dreieckig, die Naſe vorſtehend, aber abgeſtumpft. Die Zunge glatt. Die Ohren klein und abgerundet, der Körper nicht dicht behaart; die Füße ſohlengängig, die Sohlen nackt; die Klauen ſcharf, an den Vorder— fügen länger, zum Graben geſchickt. Vier Säugewarzen, zwei am Bauche, zwei an der Bruſt; an der Schwanzwurzel eine Quertaſche. Schwanz kurz. Nahrung aus beiden Reichen. Der gemeine Dachs. Meles Le. Schreber, Säugethiere, Taf. 142. Obenher gelbgrau, unten ſchwarz; die Haare ſpärlich, grob, borſtenartig, Kopf weiß, mit einem breiten, ſchwarzen Streif, der durch die Augen geht. Länge 23“, Schwanz 5“. 3* — 36 — Die Haare ſind an der Wurzel gelbweiß, in der Mitte ſchwarz, an der Spitze grau. Der Dachs gräbt fi) Gruben und iſt über ganz. Kal verbreitet. Aufenthalt. Man findet ihn hoch in die Alpen hinauf. Sein Fleiſch wird gegeſſen. Den größten Theil des Winters verſchläft er, ohne zu erſtarren. Vielfraß. Gulo. Glutton Pennant. Glouton B. Vorderzähne 5, der zweite äußere untere auf jeder Seite iſt nach innen dicker, die Eckzähne koniſch, lang, ſpitzig. Backenzähne 41 oder = oder 2, die zwei bis drei erſten obern und die drei bis vier untern ſind einſpitzig, der vorlezte in beiden Laden iſt ein zweiſpitziger Reißzahn und ſehr groß; der hinterſte ein kleiner Hackenzahn. Die Schnauze ſpitzig, die Naſe vorragend und ſtumpf. Oh⸗ ren kurz und abgerundet. Die Zunge glatt; der Körper ſtark behaart. Füße ſohlengängig, fünfzehig; Nägel krallend, Schwanz mittelmäßig oder kurz, feine Nahrung Fleiſch und Vegetabilien. Nordiſcher Vielfraß. Gulo arcticus. Ursus gulo. Schreber, Säugeth., T. 144. Ursus luseus. Linn., @mel. Mustela gulo. Jaerf, quichhatsh or Wolverene Eaw. Körper dicht behaart, ſchön dunkelbraun, auf dem Rücken einen faſt ſchwarzen Fleck. Beine ſehr niedrig, Schwanz kurz, aber lang behaart und buſchig, Fußſohlen ſtark behaart, Kopf mit ſehr kurzen Haaren. 2 Länge etwas mehr als 2“, Schwanz 5. Aufenthalt. Norwegen, das nördliche Schweden, Lapp⸗ land. Auch in Aſien und im nördlichen Nordamerika. Zibetkatze. Viverra. Die ſechs Vorderzähne ſtehen in einer regelmäßigen Reihe, die Eckzähne lang und koniſch, Backenzähne allenthalben 751 die drei erſten oben und die vier erſtern unten ſi ind falſch, kegel⸗ förmig, e der vierte obere und der ant untere . „ 4 iſt ein großer Reißzahn, der obere dreiſpitzig, der untere zwei⸗ ſpitzig, die zwei lezten oben und der lezte unten ſind Höckerzähne. Die Schnauze iſt ſehr zugeſpizt, die Naſe vorragend, etwas abgeſtumpft; die Regenbogenhaut quer geſpalten; die Zunge mit hornartigen Wärzchen beſezt, die Ohren abgerundet, der Kopf faſt dreieckig; die Beine kurz, der Körper lang und geſtreckt, der Schwanz lang; die Füße fünfzehig, zehengängig, die Krallen ſpitzig, halb in eine Scheide zurückziehbar. Säugewarzen ent— weder 4 an der Bruſt und 2 am Bauche oder nur 4 am Bauche, keine an der Bruſt. Zwiſchen After und Geſchlechtstheilen ein Drüſenſack oder zwei Drüſen, welche eine ſtarkriechende Materie abſondern. Alle Arten leben in der alten Welt und ſind grau, ſchwarz gefleckt oder geſtreift. Genette. Viverra genetta. Geoffroy et Cuv., mammifères, Fasc. 51. Genette de Har- berie. ö Schreber, Säugethiere, Taf. 113. Viverra genetta. Körper ſchlank; gleich dick, Schwanz lang, Kopf dreieckig, Schnauze ſpitzig, zu jeder Seite der ſchwarzen, vorſtehenden Naſe ein weißer Fleck, ein anderer vor und unter den Augen, Geſicht und Nacken grau und weißlich gemiſcht; Vorderhals, Bruſt und Bauch ſchmutziggrau, Beine dunkler; Rücken und Nacken ſchmutzig weißgelb, mit ſchwarzen unregelmäßigen Fleckenreihen, Rücken— linie aus zuſammenhangenden ſchwarzen Flecken gebildet, Schwanz lang, langhaarig, mit gelb und ſchwarzen Ringen, wovon 9 gelbe und 8 ſchwarze; Schwanzſpitze rothgrau-ſchwärzlich. Der hintere Theil des untern Hinterſchenkels ſchwarz. Länge von der Schnauze bis zur Schwanzwurzel 4“ 64, des Schwanzes 1“ 6“, Höhe 63“. Aufenthalt. Die Genette bewohnt ſteinige Gegenden im ſüdlichen Frankreich und in Spanien. Die in der Berberei vor— kommende Genette iſt nicht verſchieden. Sie hat völlig die Les bensart unſerer Marder, iſt nächtlich, raubgierig, blutdürſtig, nährt ſich von Mäuſen, Vögeln u. ſ. w. Sie riecht ſehr ſtark nach Biſam und dieſer Geruch hält ſich Jahre lang am ausge⸗ ſtopften Thiere oder am Balge, H un d. Canis. Ai 7 ‚> Ya A Ay chien, Dog. Cane. N . * Dune? Die obern Seitenvorderzähne find länger als die mitler, von den Eckzähnen entfernt, die untern haben einen Nebenanſatz; die Eckzähne lang und ſpitzig, koniſch, Backenzähne = die drei vordern oben und die vier untern auf jeder Seite ſind falſch und einſpitzig, der vierte obere und der fünfte untere ſind Reißzähne, ſehr groß, zweiſpitzig, die hinterſten ſind Höckerzähne. Die Schnauze mehr oder minder zugeſpizt, Naſe vorragend, * abgerundet; das Sehloch bei den einen rund, bei den andern ab— lang, die Ohren mittelmäßig oder lang; die Füße Gangfüße, zehengängig, Nägel etwas ſtumpf, die vordern Füße fünf⸗ zehig, die hintern vierzehig; die Sohlen behaart oder nackt; Säugewarzen an der Bruſt und am Bauche, Schwanz mittel⸗ mäßig lang. Sie nähren ſich von Fleiſch und Vegetabilien, doch mehr von erſterem. Der Haushund. Canis familiaris. Le chien domestique. Mit rundem Sehloch und b Schwanze. Es werden in Europa alle Varietäten der Haushunde ge— halten, doch find gewiſſe Raffen mehr einzelnen Gegenden eigen, was ſich aber nach Umſtänden ändert. Wo der Menſch lebt, lebt auch der Hund, deſſen Urſprung unbekannt iſt. Gewiſſe Raſſen find faſt ausgegangen. | Der Wolf, Canis Lupus Linn. Schreber, Taf. 88. Geoff. et Cuv. mammiferes. Mit langem, ſtark behaartem, gekrümmtem Schwanz; die Augen ſtehen ſchief; der Pelz iſt grauröthlich und grauſchwärzlich ſcheinend, da die Haare an der Wurzel falb, dann ſchwarz und | weiß geringelt find; an den Vorderbeinen ein ſchwarzer bir Ganze Länge 43“, Höhe 34, Aufenthalt. In ganz Europa und Nordaften. In Enge land iſt er ganz ausgerottet, auch in vielen Gegenden Deutſchlands. 2 * m oo Nicht felten in den Pyrenäen, im Jura und in mehreren Thei⸗ len Frankreichs, häufig in Polen, Ungarn, Rußland und bis zum höchſten Norden. Der ſchwarze Wolf. Canis Lycaon Linn. Schreber, T. 89. ſoll zwar kleiner ſeyn als der gemeine, ſcheint aber doch nur eine Varietät deſſelben und keine eigene Art zu ſeyn. Er findet ſich, nach Cuvier, in den Pyrenäen. Er iſt ganz ſchwarz und fein Schwanz ſoll gerade ſeyn. e Der Schakal. Canis aureus. Schreber, T. 9. Kopf und Nacken brandgelb, Schnauze, Naſengegend und Backen ſchwarz gemiſcht; Ohren. dreieckig zugeſpizt, außen gold⸗ gelb, inwendig weiß, Kehle und Unterbauch weiß, die übrigen untern Theile brandgelb, gegen die Mitte zu weißlich; Schenkel und Füße außen falbröthlich oder brandgelb, an der innern Seite weißlich; Rücken und Schwanz weißgelblich und ſchwarz gemiſcht, da die Haare an der Wurzel brandgelb, dann weiß, mit längerer oder kürzerer ſchwarzer Spitze ſind, wodurch ein ſchwarzfleckiges Anſehen hervorgebracht wird; Schwanz buſchig mit ſchwarzer Spitze. rt Länge eines alsen Männchens von der Schnauze bis zur Schwanzwurzel 2° 7”, Schwanz mit dem Haar 94", Die Schnauze iſt viel ſtumpfer und der Kopf kurzer, als bei Wolf und Fuchs, der Kopf dreieckig, rundlich, die Naſe ſchwarz und vorragend, Geſtalt des Wolfes, Größe des Fuchſes. Aufenthalt. Er lebt geſellig in faſt ganz Aſien, allein er findet ſich nach neuen Entdeckungen in Europa, in Dalmatien, auf der Inſel Kurzola und in Griechenland, woher viele Exemplare kommen, welche alle keinen Unterſchied vom aſiatiſchen zeigen. Der Fuchs. Canis Vulpes, Le Renard. Il Volpe. The fox. Schreber, Taf. 90. a Fuchsroth, unten weiß; die Ohren hinten ſchwarz; Schwanz dick und buſchig, mit weißer Spitze. Der Fuchs variirt nach Alter und Jahreszeit und iſt bald mehr braunroth, bald mehr roth. Der ſogenannte Kreuzfuchs von dunklerer Farbe und mit ſchwarzer Schwanzſpitze iſt nur eine Varietät. Ebenſo ſcheint der ſchwarzbauchige Fuchs, Volpe ventre nero Bona- parte fauna italica, nur eine klimatiſche Verſchiedenheit des gemeinen Fuchſes zu ſeyn. Länge 2“ 73“, Schwanz (ohne Haar) 7“, mit dem Haar 9 Aufenthalt. In ganz Europa, Nordaſien und Nordame⸗ rika, in Höhlen, allbekannt ſeiner Schlauheit wegen. Fuchs, Korſack. Canis Corsae Linn. Adive Buff. Corsae fox Penn. Schreber, Säugethiere, Taf. 359. f | Kopf, Hinterhals und Seiten des Körpers grau, am Scheitel und dem Hinterhalſe ins Roſtrothe ſpielend, da hier die Haare an der Wurzel roſtroth find, dann weißliche Spitzen haben, an den Seiten ſind ſie an der Wurzel ſchmutzigweiß, gegen die Spitze ſchwarz, die Spitze weiß. Mitte des Rückens bis zur Schwanzwurzel roſtroth, der vordere Theil der Vorderbeine und der hintere der Hinterſchenkel ebenfalls; Bauch, Kehle und Inneres der Schenkel weiß, gelb überlaufen, Schwanz hell roſtfarb, gegen die Spitze oben braun, Schnauze zu beiden Seiten ſchwärzlich; Ohren außen graulich, innen weißgelb. Ganze Länge 219“, des Schwanzes 40“ 9, Aufenthalt. Die Steppen an der Wolga an den e ſten Gränzen von Europa. Der Iſatis. Canis lagopus Linn. Schreber, Säugethiere, Taf. 98. Linn. Arctic fox. Weißer Fuchs, Blaufuchs. pelz ganz weiß, dicht mit weichen Haaren beſezt, im Som⸗ mer rußigſchwärzlich, einfärbig. Einzelne behalten auch im Winter dieſe Farbe bei. Die Ohren ſind kurz und eee die Füße unten ganz behaart. | Länge 1’ 9", Schwanz 1“ En . Aufenthalt. Sehr zahlreich in allen arktiſchen Ländern, geſellig, lebt in Höhlen, iſt ſehr ſchlau, verwegen, tückiſch, laßt ſich aber leicht zähmen. Gibt ein ſehr geſchäztes i Katze. Felis. Chat. Cat. Gatto. 20 Die Vorderzähne ſtehen in einer Reihe; die Eckzaͤhne find lang, ſpitzig, koniſch, gegen die Spitze gefurcht; Backenzähne a die zwei oben vordern find falſch, dick, etwas Fos misch, der dritte ein Reißzahn mit zwei ſchneidenden Spitzen, der vierte, wenn er vorhanden iſt, iſt ein ſehr kleiner Höcker— zahn, unten fehlt er immer. Die Schnauze iſt abgerundet, das Geſicht um bie Augen⸗ gegend breit, die Naſe wenig vorſtehend, ſtumpf. Die Zunge ſtachelig, die Augen groß, ſtark gewölbt, lebhaft gefärbt; das Sehloch rund oder ablang; die Ohren kurz und ſpitzig. Die Füße zehengängig, mit ſehr ſpitzigen, ſcharfen, zurückziehbaren Nägeln, zum Klettern Sic und mächtige Waffen. Säuges der Bruſt und A; am Bauche. Der Schwanz lang oder kurz, keine Druͤſentaſche am After. Unter allen Raubthieren ſind die Katzen am melden fleiſch⸗ freſſend und keine der über die ganze Erde zerſtreuten zahlreichen Arten genießt in der Freiheit etwas aus dem Pflanzenreiche. Die wilde Katze. Felis catus ferus. Schreber, Säugethiere, Taf. 107. Le chat Eur Ba: Wild cat. Pennant. zen und Füßen. Der na 1 a dick, ſchwärzlich geringelt, mit ſchwarzer Spitze. »Die Behaarung ſtär⸗ ker als bei der Hauskatze. Sie iſt ein Drittheil größer als die zahme Katze und nicht die Stammmutter von dieſer, wie man lange annahm. = Länge bis zum Schwanz 1“ 74”, Schwanz 1“. Aufenthalt. Sie bewohnt die Wälder eines großen Theils von Europa, beſonders der wärmern Gegenden, iſt jean nir⸗ gends häufig. ' I 8 * ven Wi 5 80 e. Zah me S Felis calus F g Mit kürzern Haaren, längerem, dünner auslaufendem e Farbe ſehr verſchieden. Sie iſt ein Drittel kleiner als die wilde Katze. Allenthalben bekannt. Seltener werden die ſpaniſche Katze, die Karthäuſer Katze und die Angorakatze gehalten. Die lezte iſt ſehr zart und ſtirbt oft bei der Geburt der Jungen. Der Luchs. Felis Lynx. . Taf. 409. Rothluchs Bechſt. Fuchsluchs. Raefla Nilss. | Loup cervier. Common Lynx, Scandinavisk fauna. Mit langen ſchwarzen Ohrbüfchen, ſtarkem Körper und hohen Beinen. Pelz im Sommer röthlichgrau, mit kleinen undeutlichen Flecken. Im Winter fuchsroth. Die Flecken ſind beſonders an den Vorderſchenkeln deutlicher; über den Rücken läuft ein dunklerer Streif, der Schwanz iſt ebenfalls dunkler, die Spitzen⸗ hälfte ſchwarz. Die untern Theile ſind alle weiß, Ohren auswendig grau, Spitze ſchwarz, Rand röthlich, Inneres weiß; Mundränder und Backen röthlichweiß, bräunlich gemiſcht, an der Schnauze zwei Reihen brauner Fleckchen; an der Schläfengegend ein ſtarker weiß⸗ licher Backenbart mit einem ſchwarzen Streif. | Länge bis zur Schwanzwurzel 3“ 3“, Schwanz 8“, davon 3“ ſchwarz, Schulterhöhe 407“, Kreuzhöhe 4“ 9", Die Füße ſind ſtark behaart, an den Sohlen weiß. Aufenthalt. Der Luchs iſt in Deutſchland faſt ausge⸗ rottet, in den Alpen von Tyrol, der Schweiz und Savoyens iſt er aber gar keine Seltenheit. Auch in den Pyrenäen iſt er noch anzutreffen. In Schweden fo er häufig feyn. | Der Hirſchluchs. Felis cervaria. Grau, röthlich überlaufen, mit Silberglanz, an allen arm Theilen, mit runden, ſchwarzen, deutlichen Flecken überſaͤet; Ge: ſicht, Vorderhals und Inneres der Extremitäten weiß, leztere mit ſchwarzen Flecken ſparſam beſäet, der hintere Theil der Schenkel falb; Backen und Backenbart weiß, unterhalb der Ohren und am Backenbart einige ſchwarze Schmitze; Schwanz oben PEN ER rothgrau, unten weiß, Spitze ſchwarz; Ohren mit einem Haar⸗ büſchel, ſchwarzer Spitze, grauem Rücken und weißlichem Saum. Im Sommer iſt die Grundfarbe viel röther, die Flecken aber eben ſo deutlich. Der Pelz iſt ſehr fein und glänzend. Ganze Länge des Erwachſenen 3“ 45“, des Schwanzes allein 7-9“, Höhe 2“ 6— 7“. Aufenthalt. Im nördlichen Europa ui Aſien, in Schweden und able Der Wolfluchs. Felis virgata Nilsson. Felis virgata. Fauna suecica. Varglo Adss. Der ganze Oberkörper im Sommer lebhaft rothbraun, mit kleinen, aber deutlichen, ſchwarzen, runden Fleckchen. Unterleib weiß, Backenbart mit mehreren ſchwarzen Streifen. Vorderſeite der Vorderbeine rothbraun, der Hinterſchenkel dagegen weiß. Ohrbüſchel kurz. Winterkleid, alle obern Theile röthlich, ſilbergrau, mit ver⸗ waſchenen ſchwärzlichen Flecken. Längs dem Hinterrücken mehrere Reihen dicht ſtehender ſchwarzer Längs fleckchen. An der äußern Seite der Schenkel ſind die Flecken größer und viel deutlicher, rund, untere Theile weiß. Er iſt etwas kleiner als die vorige Art. | Aufenthalt. In Schweden. | Dieſer Luchs iſt nach der Abbildung, welche Nils ſon in der Fauna von Schweden gibt, verſchieden vom kanadiſchen Luchs, welcher gar keinen Flecken hat. Temmink führt unter den Synonymen ſeinen Felis borealis bei Felis virgata an, er ſcheint Nilsſons Felis virgata nicht gekannt zu haben. Auch Fiſcher führt dieſe Felis virgata nicht an. Da ich ſie nie in der Natur ſah, fo kann ich darüber gar nicht urtheilen. Den kanadiſchen Luchs habe ich vor mir und führe ihn nur mit Zweifel als europäiſches Thier an, da Temmink ohne allen Zweifel dieſen Luchs als Felis borealis kannte und ihn unter die Thiere Schwedens zähl. Der Sg Luchs. Felis canadensis, Felis borealis Temm. Lynx ©: Cana. Loup Cervier Buff. | | a: ans — 44 — Geſicht und ganzer Oberkörper, Seiten und Schenker geus, röthlich gewellt, auf der Rückenlinie aber ſchwärzlich gewellt, ins dem nämlich die Haare an der Wurzel roſtroth find und breite weiße Spitzen haben, am Rücken ſchwarzbraun mit weißen Spitzen, Kehle und Backenbart vorn weiß, am hintern Theil ſchwarz und zuhinterſt wieder grauröthlich. Zu beiden Seiten des Nackens fehlen die weißen Haarſpitzen, daher dieſe Theile brandgelb ſind. Der Vorderhals iſt wieder röthlichgrau, der Bauch weiß, roth— grau überlaufen, das Innere der Schenkel grau, der Schwanz brandgelb, mit kurzer ſchwarzer Spitze. Die Ohren mit ſchwar⸗ zen Pinſeln und Spitzen, dann hinten grau, weißgelb geſäumt. Die Haare am Körper ſind 2“ lang, ſehr weich und ſeidenartig. Die Füße ſehr dicht behaart, daher ſcheinbar ſehr groß. Die Länge von der Schnauze bis zum Schwanz nur 2“ und einige Zolle, des Schwanzes 5“, Schulterhöhe 1’ 3", Aufenthalt. Nordamerika, auch Nordeuropa, beſonders Schweden. | Parderluchs. Felis pardina Oken. Temmink Monogr. Loup cervier Perrault. Kurz behaart, lebhaft braunroth, mit ſchwarzen zerſtreuten Längsflecken, ſtarkem Backenbart, Schwanz etwas länger als beim gemeinen Luchs. Kleiner als die andern. Länge 2“ 7“, des Schwanzes 5“. Aufenthalt. In den wärmern Gegenden von Europa, in Portugal, Sardinien, Sizilien, vielleicht auch in Griechen⸗ land, wo ein Luchs vorkommt. Folgende Bemerkungen über die Luchſe möchten hier am rechten Orte ſtehen. Temmink iſt der Erſte, welcher die Luchs⸗ arten genauer unterſucht hat. Ganz unbezweifelt bildet der ges meine Luchs, Felis Lynx, eine eigene, längſt bekannte Art, welche wenigſtens in Mitteleuropa wenig zu variiren ſcheint. Ebenſo ſcheint Felis canadensis eine eigene Art auszumachen. Nilsſon ſtellt in feiner ſkandinaviſchen Fauna drei Arten ſchwe⸗ diſcher Lüchſe auf, die er auch abbilden ließ, und charakteriſirt fie fo: 4) Katzenluchs, Felis cervaria. Kattlo, Kör⸗ per mit deutlichen, Keinſchihürzen Flecken, die auf dem Rücken drei Längsreihen en Ohren weiß, mit einem Haarpinſel; er Schwanz länger als der Kopf, von der Spitze fait bis zur Hälfte ſchwarz. 2) Wolfsluchs, Fel. virgata. Varglo, Körper mit kleinern, mehr oder minder undeutlichen, braunen oder ſchwärz⸗ lichen Flecken; längs dem Rücken zwei dicht neben einander ſtehende, ſchmale, ſchwarze Striche; Ohren mit langen Haarpinſeln; Schwanz länger als der Kopf, die lezten zwei Fünftheile ſchwarz. 3) Fuchsluchs, Fel. Lynx Raeflo, Körper ohne Flecken und Striche, Schenkel und Beine mit kleinen Flecken; Ohren mit langen Haarpinſeln, Schwanz ungefähr von der Länge des Kopfes, der äußere Drittheil deſſelben ſchwarz. Alle dieſe Kenn— zeichen gelten von der Wintertracht. Die Sommerkleidung geht immer mehr oder minder ins Rothe über. Die Lüchſe aus der Schweiz ſind im Sommer und Winter roth, nur im Winter etwas ins Graue ſcheinend, und ſtimmen vollkommen mit Nilsſons Beſchreibung überein. Mir iſt nie ein am Körper gefleckter vorgekommen. Wenn Felis virgata Nilsson keine eigene Art iſt, ſo iſt es eine klimatiſche Varietät, welche bloß im Norden vorkömmt. Man will Uebergänge von Fel. Lynx zu virgata bemerkt haben. Dagegen ſcheint Felis cervaria unbeſtreitbar eine eigene Art. Der ſchwediſche Hofjägermeiſter von Ström glaubt auch, Fel. cervaria und Fel. virgata ſeyen nur eine Art, und ſchlägt vor, dieſe Fel. Lynx, den wahren Luchs aber, der kleiner iſt, F. Lyncula zu nennen. Dieſes wäre aber nicht zu billigen, da der Name Lynx von Linné an ſchon dem Rothluchs gegeben wurde. Fel. cervaria ſoll immer größer, kraftvoller, ſcheuer und wilder ſeyn und in den dunkelſten Wäldern leben, gejagt, im⸗ mer in die ſtärkſten Dickichte fliehen. Die andere Art dagegen ſey kleiner, dummdreiſt, ſcheue weder offene Felder, noch Tas geslicht, ſondern halte ſich mehr in der Nähe menſchlicher Woh⸗ nungen auf, ſchleiche auf Fußpfaden und an Zäunen herum und fey ſchon mehrmals in Nebengebäuden, in welche er eingedrungen, erlegt worden. Der Wolfsluchs, F. virgata Nilss., könnte wohl eine Art mit dem kanadiſchen Luchs ſeyn, wenn dieß nicht iſt, ſo ſcheint mir Temminks Angabe, daß der kanadiſche Luchs auch in Schweden vorkomme, alſo europäiſch ſey, unrichtig. Auch gegen Fel. pardina als Art dürften noch Zweifel erhoben werden. Es lebt allerdings ein Luchs in Griechenland, ob es vielleicht dieſer ſey, iſt noch unbekannt. er Wieſel. Mustela. Marte Martin. Von den 6 untern Vorderzähnen ift der anderäußerfte ſchlan⸗ ker und ſteht weiter 1 innen, die Eckzähne lang, koniſch, ſehr ſpitzig, Backenzähne 5 5 z oder 65 die ae obern 2 oder 3, unten 3 oder 4, ſind falſch, der fünfte "it ein dreiſpitziger Reife zahn, der hinterſte ein Höckerzahn. Schnauze ſpitzig oder ſtumpf, Naſe vorragend, abgeſtumpft, die Zunge glatt, die Ohren klein und abgerundet, der Körper ſchlank und gleich dick, der Pelz aus wolligen und Stachelhaaren beſtehend; Füße zehengängig, fünfzehig; die Sohlen bei den mei⸗ ſten behaart; Zehen krallend und ſpitzig; Säugewarzen am Bauche; der Schwanz mittelmäßig lang; am After Balg welche eine riechende Materie abſondern. Es find nächtliche, ſchnelle, blutdürſtige Thiere, welche ſic von Vögeln und kleinen Säugethieren ernähren. a. Mit oben 3, unten 4 falſchen Backenzähnen und ſpitziger Schnauze. Marder. Der Edelmarder. Mustela martes. Schreber, Säugeth., Taf. 130. Marte Buff. Lelow breasted Martin. Baummarder. Dunkelrothbraun, Kehle dottergelb, Pelz fein, Schwanz lang und ſtark behaart. Länge bis zur Schwanzwurzel 18“, des Schwanzes 8". Aufenthalt. Bewohnt die Schwarzwälder des mittlern und nördlichen Europa. Klettert leichter als ein Eichhörnchen. Kommt nie in die Dörfer oder Städte. Auch in Nordamerika und Aſien. | Der Hausmarder. Mustela Foina. Schreber, Säugethiere, Taf. 129. La Foine. The martin. Hausmarder. Brraunſchwärzlich, Kehle und Bruſt weiß, Kopf etwas 6 ll . ger, platter, dreieckig; Pelz weniger weich; Beine kurz. = Re „ Länge bis zur Schwanzwurzel 46“, Schwanz 8“. Aufenthalt. Häufig in Städten, Dörfern; bewohnt alte Scheunen, Holzbehälter, verlaſſene Gebäude, Getreideböden, Kirch⸗ böden. Der gefährlichſte Feind unſeres Hausgeflügels. Der Zobel. Mustella Zibellina. Schreber, Taf. 136. . Zibeline Buffon. Sable Jenn. Pelz ſehr dunkelbraun; Stirne weißlich, Kehle graulich; Füße bis zu den Nägeln befiedert, die Haare an den Augenlie⸗ dern ſehr lang, Schwanz lang, ſtark behaart. Länge bis zum Schwanz 48“, Schwanz 12”. Zuweilen ſoll es weiße Zobel geben. 5 Aufenthalt. Im hohen Norden von Europa, Aſien und Amerika. Bekannt als ein ſehr koſtbares Pelzthier. b. Mit kurzer Schnauze, oben mit 2, unten mit 3 falſchen Backenzähnen. Iltiſe. Der Iltis. Mustela Putorius. Schreber, Säugethiere, Taf. 154. be Putoie Buff. Hellbraun, in gewiſſem Lichte ſchwarzbraun, da die Woll— haare gelb, die Stachelhaare ſchwarz ſind; Schnauze und FR ränder weiß. Schwanz kurz. | Länge bis zur Schwanzwurzel 47“, Schwanz 6“. Aufenthalt. Im ganzen mittlern Europa, in Städten, Feldern und Wäldern, hoch in den Gebirgen und in den Ebenen. Im Sommer mehr im Freien, im Winter bei den Wohnungen. Die in der Afterdrüſe abgeſonderte Materie ſtinkt abſcheulich. Das Frett. Mustela Furo. Schreber, Taf. 485. Le Furet Bu, Gelblichweiß, Augen roth. Geſtalt des Iltis. * Länge bis zum Schwanz 14“, des Schwanzes 5“. Die Meiſten halten das Frett für eine Albinovarietät vom Iltis. — 48 — Aufenthalt. Er ſoll eigentlich aus Afrika ſtammen, wurde in Spanien zur Kaninchenjagd eingeführt und * in Europa im gezähmten Zuſtande gehalten. D er Tigeriltis. Mustela sarmatica Tallu. Schreber, Säugethiere, Taf. 132. Le putois de Pologne Owv. Peruaska der Kürsner nach dem polniſchen Wort Przawiaska. | Kopf und Körper unten ſchwarz, der Körper oben braun, mit gelben Flecken, Mundgegend ein breiter Streif über die Stirne und Ohrenränder weiß, Schwanz mittelmäßig. Von der Größe eines Wieſels. Länge bis zum Schwanz 134“, Schwanz 63“. 5 Aufenthalt. In Volhinien. Der Nörz. Mustela lutreola. Schreber, Taf. 127. Mustela Vison. Brisson. Vison. Buſfon Minx. Lawson. Mink Kalm. Ganz dunkelbraun, Hinterhaupt, Beine und Schwanzſpitze faſt ſchwarz, Kinn und Lippen weiß; die Zehen halb mit einer Schwimmhaut umbunden. Länge bis zur Schwanzwurzel 4“, Schwanz 6“. Aufenthalt. Im nördlichen Europa, ſelten im nördlichen Deutſchland, häufiger in Nordamerika und Aſien. Der Hermelin. Mustela Erminea. Schreber, Taf. 137. A, B. Großes Wieſel. L’Hermine Buff. 81 9 Temm. Im Sommer oben röthlich, unten weiß, Schwanz mit ſchwar⸗ zer Spitze. Im Winter ganz weiß, die ſchwarze Schwanzſpitze ausgenommen. Länge bis zur Schwanzwurzel 10“, Schwanz 4, Aufenthalt. In ganz Europa, geht in die höchſten Alpen hinauf bis zu den Gletſchern. In Steinhaufen, Mauerlöchern, Wohnungen, unter Zäunen. Riecht ſehr unangenehm. Die Bokkamele. Mustela Boccamela Cet. Donnola Boccamele Bonap. Fauna italica, fasc. XXII. aß a Kaſtanienbraun, grau überlaufen, unten weiß, die weiße Farbe ſcharf vom Braunen abgeſchnitten, der Kopf iſt unter ge— wiſſem Lichte metalliſch glänzend. Der Schwanz nicht ganz halb ſo lang als der halbe Körper, an der Spitze kaum dunkler. In der unteren Kinnlade ſoll ein Backenzahn weniger ſeyn als beim gemeinen großen Wieſel. Länge bis zum Schwanz 8“ 5% Schwanz mit dem Haare 3" 117“. Aufenthalt. Sardinien, an manchen Orten ſelten und nur an unbewohnten Orten, daher vielleicht weniger ſelten als es ſcheint. Sie ſcheint indeß doch ſeltener geworden zu ſeyn als zu Cettis Zeiten, der dieſe Art zuerſt beſchrieb und unterſchied. Das Thier ſoll keinen übeln Geruch verbreiten, leicht zu zähmen und dann ſehr munter und unterhaltend ſeyn. Das kleine Wieſel. Mustela nivalie. 7 Schreber, Taf. 138. | Oben vöthlich, ins Graue fpielend, unten weiß; Schwanz kurz, ohne ſchwarze Spitze. Wird im Winter gewöhnlich nicht ar weiß, es ſcheint aber doch zuweilen zu geſchehen. So findet man am Gotthard und vielleicht auch auf e hohen Gebirgen dieſes Wieſel oft ganz weiß. Länge bis zur Schwanzwurzel 6—7“, des Schwanzes 24". Das kleinſte bekannte Raubthier. Aufenthalt. In ganz Europa, mehr in Häuſern, Scheu— nen und in der Nähe der Wohnungen als das große Wieſel. Fiſchotter. Lutra. Zähne wie bei den Wieſeln, aber Backenzähne ; —, wovon oben und unten 3 falfche find, der erſte iſt klein un fällt oft aus, der vierte iſt der Reißzahn, der hinterſte ein Höckerzahn. Die Schnauze iſt kurz und abgerundet, der Kopf kurz, die Naſe ſtumpf und breit, die Augen haben eine Nickhaut. Die Ohren ſind kurz und abgerundet, die Zunge etwas rauh. Der Körper lang, aber ſtark, Pelz weich, lang behaart. Füße ale Shiny, Fauna. | 4 Schwanz lang, rund, kurz nn. Nägel krallend; Ba a am After. Der gemeine Fischa Lautes . Schreber, Taf. 126. Mustela Intraß N Alan Le Loutre. Common Otter. | Körper oben braunröthlich, unten röthlichgrau, Kinn und Kehle blaßgrau, Ohrenränder grau. Der Kopf iſt breit, die Schnauze abgerundet, die Beine ſind kurz. | Länge bis zur Schwanzwurzel 2’ 4", des Schwanzes 1“ 14, Aufenthalt. In ganz Europa, in ſüßen 1 an Seen, Flüſſen und Bächen. Irländiſcher Otter. Lutra Roensis Ogilby. Zoolog. Proc. 1834. Die Farbe bedeutend dunkler, an der Ober- und Unterfeite des Körpers faſt ſchwarz, am Halſe etwas heller. Größe der gemeinen Otter. Aufenthalt. An der Küſte von Antrim in Irland, in den Höhlen der Baſaltmaſſen. Sie iſt faſt ein Seethier und flüchtet ſich, wenn ſie verfolgt wird, beſtändig in die See. Sie frißt pers Lachſe und thut den Fiſchen vielen Schaden. Nacktfüßiger Otter. Lutra nudipes? Melchior. Die Säugethiere der däniſchen Staaten. Kopenhagen 1830. Havotter oder Seeotter. Sie iſt heller von Farbe und bedeutend ſtärker als der ge— meine Otter. Die Jungen ſind mäuſegrau. Die Zehen der Vor⸗ derfüße ſind nackt. N Aufenthalt. Auf Klippen und Felſen in Bi Meere an den däniſchen Küſten. Seehund. Phoca, Die Zahl der Vorderzähne variirt bei den einzelnen Arten. Es find die einzigen wahren Raubthiere, welche weniger als 6 Vorderzähne in beiden n 5. Die meiſten 3 Vorderzähne $, andere $ . 75 r 2. Auch die Zahl der Backenzähne iſt eat & — 8, 3, 8. Sie find gaunckt. ut 9 Der Kopf rundlich, die Schnauze wenig verlängert; die äußern Ohren fehlen ganz oder ſind ſehr klein; der Körper iſt walzenförmig, hinten aber viel dünner, kurz behaart; die Beine großentheils im Fell verborgen, die Füße fünfzehig, mit einer Schwimmhaut verbunden; die hintern nach hinten gerichtet und ſehr nahe beiſammenſtehend, die Zehen oft kürzer als die Schwimm— haut; die Nägel krallig oder kuppig, an den Hinterfüßen man— geln fie zuweilen. Saͤugewarzen 2 oder A am Bauche. Der Schwanz kurz und kegelförmig. Sie halten ſich weit mehr im Waſſer als auf dem Lande auf und nähren ſich von Fiſchen und Schalthieren, genießen aber auch zuweilen Seegräſer. Sie haben einen feinen Geruch und viele intellektuelle Fähigkeiten. Keine Art mit äußern Ohren kommt in Europa vor. Der Mönchs ſeehund. Phoca Monachus Herm. Phoca albiventer Bodd. Ph. bicolor Shaw. Ph. leucogaster Peron. Phoque à ventre blanc B. Pied seal Penn. Mediteranean Seal. Phoque meine. Buffon, Suppl. VI, T. 44. Vorderzähne 2, Schnurrbarthaare glatt, der Körper oben einfärbig ſchwärzlich, unten weiß; Hinterfüße ohne Nägel. Länge 781. Aufenthalt. Im Mittelmeer. Gemeiner Seehund. Phoca vitulina Linn. Schreber, Säugeth., Taf. 84. Common Seal. Phoque com- mune. Phoca maculata Bodd. Phoc. variegata Thunb. Ph. littorea Thienemann. Ph. Linnaei Lesson. Mit gewundenen Bartborſten; die Farbe des Pelzes auf dem Rücken dunkelgrün, mit größern und kleinern hellern Flecken; der Unterleib weißgrünlich. Bei ausgeſtopften Exemplaren und trocke⸗ nen Häuten ändert ſich die Farbe ſehr. Das Grüne verwandelt ſich in ſchiefergrau, mit dunkleren Flecken, der Bauch wird heller und gelblichweiß. Länge von der Schnauze bis zur längften Hinterzehe 3“ 10”, Der Kopf iſt ziemlich dick, der Körper mäßig lang; zu jeder Seite des Mundes ſtehen ſieben Reihen Bartborſten. Das Sehloch * * ag En REN ee iſt eiförmig in vertikaler Richtung. Das Haar iſt kurz, dicht, weich, aber ohne Unterhaare. Vorderzähne 2. Die Eckzähne ſind ſtark und mit ihrer Spitze nach außen gekrümmt. Aufenthalt. Man findet dieſen Seehund an allen euro⸗ päiſch nördlichen Küſten, auch in Lappland und Grönland. Der Eilandſeehund. Phoca scopulicola Thien. Thienemann, naturhiſtoriſche Bemerkungen über Island. nr zig 1824. Taf. V. \ Mit gekerbten Bartborſten, oben dunkelgrün, mit kleinen helleren Flecken und Strichen marmorirt; Unterleib hellgrün. Der Körper kurz, die Extremitäten klein. Länge eines erwachſenen 6. Aufenthalt. In Island. Der geringelte Seehund. Phoca annelata Nilss. Ph. foetida Fabr. Ph. equestris Pall. Tien. I. e. „ Taf. IX, X. Ph. Schreberi Lesson. Calocephalus hispi- dus Fr. Cuv. Rubbon Seal. Penn. Mit gekerbten Bartborſten. Obere Theile beim lebenden Thiere ſchwärzlich ſaftgrün, mit hellgrünen, ringförmigen Flecken, in deren Mitte wieder ein dunkelgrüner Fleck iſt. Beim jungen Thiere find die Flecken undeutlich. Der Unterleib iſt hell gras— grün. Beim getrockneten Balg wird die Farbe mehr graugrün, die Flecken weißlich. Das Sehloch iſt perpentikulär eiförmig, die Regenbogenhaut dunkelbraun. 45 Aufenthalt. Island, Norwegen, Schweden und alle Länder, welche die Oſtſee berührt. Der weißzehige Seehund. Phoca leucopla Thien. Thienemann, Taf. XIII. Mit gekerbten Bartborſten, weißen Nägeln und 9 Körper. Zähne ſehr groß, Bartborſten zahlreich, lang, ſteif, an beiden Seiten flach, an den Rändern gekerbt. Farbe einfärbig, ſchmutzig grünlichgelb; Rat länger und e als Bis en übrigen Arten. Länge ungefähr 4“. — 1 Aufenthalt. Island. | Thienemann glaubt, es möchte dieſer Seehund Phoca hispida Fabriz. ſeyn, vielleicht auch Ph. leporina. Lepechin. Der grönländiſche Seehund. Phoca groenlandica. Phoca oceanica. Steller Lepechin. The harp Seal Pen. Phoc. dorsata Pallas. Thienemann, Taf. XIV bis XVIII. Altes Männchen, Taf. XII. Altes Weibchen, Taf. XV. Zweijähriges Männchen, Taf. XVI. Einjäh⸗ riges, Taf. XVII. Neugeborenes, Taf. XVIII. Kopf, Taf. XIX. | Mit gekerbten Bartborſten, hellem Pelze, mit braunſchwarzen Flecken. Der Kopf iſt mehr zugeſpizt als an den andern Arten, der Körper geſtreckter und die Hinterbeine ziemlich lang. Auf jeder Seite der Naſe liegen 9 Reihen Bartborſten. Die Behaa— rung am ganzen Körper dicht. Kein Seehund wechſelt ſo ſehr an Farbe nach Geſchlecht und Alter, wie dieſer. Die Hauptfarbe iſt ein ſchmutziges Grünlichweiß, welches ins Gelbliche und Grünliche übergeht; auf dieſer finden ſich bei jüngern Thieren kleinere und größere unregelmäßige, braune Flecken, bei ältern wird der Kopf ſchwarzbraun und es entſteht ein unregelmäßiger, hufeiſenförmiger, großer Fleck an den Seiten des Rückens, der am Männchen viel deutlicher als am Weibchen iſt. Außerdem noch braune Flecken an den Hinterfüßen und dem Schwanze. Das neugeborene Thier iſt mit gelblichem langem Dunenhaar beſezt. Dieſes Haar wird bald abgeſtoßen und auf dem Rücken durch braunes erſezt und es entſtehen am Kopf und Körper dunklere braune Flecken und endlich erſt im dritten Winter erhält das Männchen die angegebene Farbe. Das Weibchen bleibt immer dunkler, die Farbe ſchmutziger und der Kopf wird nie n. men braun. Länge eines alten Thieres 6“. Aufenthalt. Der ganze nördliche Ocean und ſo nA bei Island und Lappland. Er nährt ſich von Fiſchen, vorzüglich von Salmo areticus, Er iſt ſehr geſellig, ſelten findet man einen einzelnen. Das Weibchen wirft nur ein Junges. Der bärtige Seehund. Phoca jen. barbetr 1 Thienemann, Taf. I-IV. Großer Seehund. Grand phoque Buff, The great Seal Penn. Ph. leporina Lepech.? Ph. albigena? Pal. Ph. nautica? Pall. Der Körper iſt ungefleckt, die Bartborſten ſtark und nicht gekerbt. Der Kopf groß und rundlich. Die Schnauze dick. Vor⸗ derzähne 2. Der Körper iſt dick und ſtark. Die Farbe des neu⸗ geborenen Thieres iſt gelb, dann wird die Farbe blaulich ſchwarz⸗ grau, die Haare mit weißlichen Spitzen. Im Herbſt wird die Farbe heller. Sehr ſelten trifft man eine oben braune, unten gelbliche Varietät an. Abgebildet iſt eine ſolche bei Thiene— mann, Taf. 14. 5 Länge 8“ 4“. Es iſt der größte europäiſche Seehund. Aufenthalt. Im hohen Norden an den Küſten der Or— kaden, an den Weſtküſten von Norwegen und in Island, aber nicht häufig. Der graue Seehund. Phoca Erypus Fabr. Halichoerus griseus. Hornſchuch, Iſis 1824, S. 814. Phoca ochotensis Pall. Phoc. hispida. Schreb., T. 86. Alle Zähne ſind koniſch und nach hinten gekrümmt, oben Vorderzähne 2; Backenzähne allenthalben 5. Die Bartborſten find glatt, in der Mitte gewellt, die Nägel an den Vorderfüßen lang und ſchmal. Der Pelz bei Alten und im Sommer iſt mit kurzen gelblichweißen Haaren beſezt, welche von den Seiten gegen den Rücken immer dunkler bleifarbig werden; unter dieſen Haaren iſt ein weißer, kurzer Wollpelz. Die jungen Thiere ſind mit 2“ langen, weißen, ſeidenartigen Haaren bedeckt. | Länge bis 8“ und Gewicht bis 300 Pfund. A ufenthalt. Häufig in der Oſtſee und am baltiſchen Meere. Ihres Zahnbaus wegen hat Hornſchuch dieſe Art zu einer eigenen Gattung Halychoerus erhoben. Er glaubt, ſie möchte mit Lepechins Ph. leporina eins ſeyn. Der Haſenſeehund. Phoca leporina Lepech. Calocephalus leporinus Cu. Shaw. gen. zool. Cuv. et Geoff, mammiferes, fasc. IX. Phoque commune. ne 2 * . Einfärbig blaßgelb; am Hals eine ſchwarze Querbinde. Jung graugelb auf dem Rücken, mit einer Längsreihe kleiner ſchwärzli⸗ cher Flecken. Die Bartborſten find ſtark, dick, die Vorderbeine zart, Füß klein, mit nicht vorragender Schwimmhaut; der Schwanz Mir und dick, die Haare lang, nicht anliegend. Länge 62“. Aufenthalt. Die nördlichen Meere ind das baltiſche Meer, an den europäiſchen Küſten. Zweifärbiger Seehund. Phoca discolor. Callocephalus discolor Frid. Cu. Ganz dunkelbraun, mit weißlichen, unregelmäßigen Adern, beſonders auf den Seiten, und auf dem Rücken marmorirt. Größe des gemeinen Seehundes. Aufenthalt. Ein einziges junges Thier, welches an den franzöſiſchen Küſten gefangen wurde, iſt bekannt. Der rauhhaarige Seehund. Phoca hispida Fabr. Calocephalus hispidus. | Die Haare liegen nicht an, fondern jtehen borftenartig, rauh und borſtig unter einander. Die Farbe iſt fahlweiß und fällt ins Bräunliche, um die Augen ſchwärzlich. Größe des gemeinen Seehundes. Fiſcher führt als ſynonym an Phoca annellata Tien. et NMilss. Phoc. foetida Desmarest, und in Folge deſſen gibt er als Aufenthaltsort Island, das baltiſche Meer an, Schreber dagegen Grönland und Labrador. Allein Thienemann erklärt ausdrücklich, daß dieſe Ph. hispida mit ſeiner annelata nichts gemein habe. Daher iſt die Art ſelbſt oder wenigſtens ihr Au f- enthalt in Europa zweifelhaft. 2 Der ſeidenglänzen de Seehund. Phoca sericea Thunb. Thunberg Svensk. Diur. Mit grauem, ungeflecktem Körper. Kleiner und furchtſamer als Phoc. hispida. Aufenthalt. Im baltiſchen Meere. — 56 — 2 Hundsſeeh und. Phoca canina mae Thunb. I. c. | 6 Körper grau, ungefleckt. (Wodurch ſoll er ſich von dem vorigen unterſcheiden ?) Aufenthalt. Im baltiſchen Meere. 2 Schildkrötenköpfiger Seehund. Phoca testudinea Pearson. Pearson in Philos. transact., T. XLVII, Tab. 6. Klein, mit verborgenen Eckzähnen, die Schwimmhaut an den Vorderfüßen fingerartig ausgeſchweift, Hals ſchmal, Kopf ſchildkrötenartig geformt. | Aufenthalt. In den europäiſchen Meeren? Fünfte DO rid n un . — — Nager. Mäufeartige Säugethiere. Glires Kosores. Sie haben immer zwei Vorderzähne oben und unten; ſtatt der Eckzähne, welche beſtändig fehlen, ein leerer Raum; Backen⸗ zähne 3 oder 4, wahre Mahlzähne mit Schmelz bedeckt oder zuſammengeſezt mit Schmelzleiſten. Beine mehr oder minder lang, zuweilen die Zehen mit einer Schwimmhaut verbunden, der Daum iſt ſelten vollſtändig vorhanden. Die Nägel krallend, zu: weilen kuppig. Säugewarzen offen, an Zahl und Lage verſchieden. Sie nähren ſich meiſt aus dem Pflanzenreich, einige. find aber Allesfreſſer. Mit vollkommenen, oft 155 ſtarken Schlüſſel⸗ beinen: Wan Biber. Castor. Die Vorderzähne find an ihrer vordern ga si die Schneide keilförmig, die obern am innern Theil der Schneide 3 erhoben zur Aufnahme der Schneide der untern. Backenzähne = mit glatter Krone und drei nach außen gerichteten und einer nach außen laufenden Schmelzleiſte an der obern, umgekehrt an der untern. Die Schnauze etwas ſtumpf, Ohren klein und abge- rundet. Pelz mit Wolle und Stachelhaaren. Füße fünfzehig, die Zehen an den Vorderfüßen geſpalten, an den hintern mit einer Schwimmhaut verbunden; Nägel theils krallend, theils kuppig. Zwei Saugwarzen an der Bruſt; Schwanz breit, platt, nackt und ſchuppig. | Der gemeine Biber. Castor Fiber. Schreber, Säugeth., Taf. 166. Le castor. Common Beaver. Einfarbig braun, unten etwas heller. Schwanz platt, eiför⸗ mig, mit fiſchartigen Schuppen bedeckt. Die Vorderzähne find glänzend braungelb. e ee Länge von der Schnauze bis zum Schwanz bis 3“, des Schwanzes 10—A1”. Aufenthalt. Der Biber bewohnte einſt faſt ganz Europa und fand ſich an allen großen Flüſſen. Jezt bewohnt er in. Deutſchland nur die Ufer der Donau und der Weſer, auch kom— men einzelne noch an der Elbe vor, ob noch am Rhein und in Frankreich an der Rhone, iſt ungewiß. An der Weſer iſt noch ein Biberbau und man ſchont dieſe Thiere dort. Man findet auch noch Biber in Norwegen und Schweden, aber wenn er auch in Europa noch baut, ſo ſind ſeine Baue nicht ausgeführt. Nur in Nordamerika und Nordaſien übt er ſeine ganze Kunſt. Feldmaus. Arvicola. Mus. Hypudaeus. Microtus. Myodes. Lemnus. Borderzähne 2, Eckzähne 0, Backenzähne =, Die obern Vorderzähne mittelmäßig lang, ziemlich breit, dünn, meißelförmig. Die untern lang, gebogen, mit ſcharfer Schneide, die Backen— zähne zuſammengeſezt, jeder Zahn iſt durch zwei oder drei Sei— tenfurchen zickzackförmig gezeichnet und mit Schmelzleiſten verſehen. Die Schnauze kurz und etwas ſtumpf. Ohren breit, im Pelz verſteckt; Augen klein oder mittelmäßig groß; Vorderfüße vierzehig, en BB mit einer Daumwarze, Hinterfüße fünfzehig. Der Schwanz iſt ungefähr ein Drittel fo lang als der Körper oder halb ſo lang. Er iſt abgerundet, mit Schuppenringen verſehen, kurz behaart. Sie nähren ſi ſich ganz von PEN. 0 a. Waſſerfeldmäuſe. Arvicolae a quatici. | Die Ohren im Pelz verborgen, Augen meiſt ſehr klein. Die Waſſerratte. Arvicola amphibius. Syn. Mus amphibius mel. Pallas. Schreber arvicola. Hypudaeus et Lemnus amphibius auctor. Rat d’eau Geoffr. Lemnus aquaticus Own. Campagnol am- phibie. Schreber, Taf. 187. Größe der Hausratte. Schwanz etwas ange als die Hälfte des Körpers. Pelz erdbraun oder roſtbraun oben, an den Seiten röthlich, am Bauche dunkelgrau, röthlich überlaufen. Rücken und beſonders die Kreuzgegend mit längern ſchwärzlichen Haaren. Die Ohren ſind ganz in den Haaren verborgen, faſt nackt. Die Augen ſehr klein. Der Schwanz iſt mit mehr als hundert Schuppenringen beſezt. Das Skelet hat 13 Rippen. Jüngere Thiere ſind oft etwas heller und die untern Theile nicht röthlich überlaufen. | Es gibt weiße und ſchwarze Varietäten. Ganze Länge 9“ 4", des Schwanzes 3“ 4", Die italieniſche Waſſerratte ſoll etwas kleiner und dicker ſeyn. Savi hat ſie unter dem Namen A. pertinax beſchrieben. Aufenthalt. Faſt ganz Central: und Nordeuropa, doch fehlt ſie im größten Theile der Schweiz ganz, wenn ſie dort vor— kommt, ſo iſt es nur bei Baſel. Sie lebt in Höhlen, an den Ufern der Flüſſe und Bäche, ſchwimmt und taucht ſehr gut und wirft zweimal des Jahres jedesmal 6 bis 8 Junge. Bergfeldmaus. Arvicola monticola de Selys. 8 montagnard. ) Ueber dieſe Gattung und einige andere ſehe man ein ganz neues Werk. Etudes de micromammalogie. Revue des Musaraignes, des Rats et des Campagnols par Edm. de Selys Longchamps. Paris 1839. u So groß wie die Waſſermaus. Schwanz hellgrau, etwas kürzer als die Hälfte des Körpers. Pelz graugelblich, an den Seiten mit Blaßgelb gemiſcht. Bauch und Beine weißgrau. Sie unterſcheidet ſich von der Erdfeldmaus durch ihre bedeu— tendere Größe, durch längern Schwanz und hellere Farbe. Der Schädel nähert ſich mehr der Waſſermaus als der Erdfeldmaus. Ganze Länge 9“, des Schwanzes 2“ 9", | Aufenthalt. Die Pyrenäen in der Nähe von St. Ber⸗ trand. Sie wurde mit der Erdfeldmaus verwechſelt. Zerſtörende Feldmaus. Arvicola destructor Sari. Arvicola terrestris Bonap. Fauna ital. Arvicola Musignani De Selys. Campagnol destructeur. Größe der Waſſermaus. Schwanz braun, länger als die Hälfte des Körpers. Pelz oben braungelblich, grau gemiſcht, untere Theile und Füße grauweißlich einfärbig. Sie hat 15 Rip⸗ pen. Der Pelz iſt oben mit langen ſchwarzen Haaren gemiſcht; der Schwanz beſteht ungefähr aus 135 Ringen und iſt mit kurzen Haaren bedeckt. | Ganze Länge 9" 9", Schwanz 3“ 9%. | Aufenthalt. Die Lombardei, Toskana, Gegend um Rom, wo ſie an Waſſerwerken großen Schaden anrichtet und im Jahr 18357 in ungeheurer Menge die Fruchtfelder überfiel und uner⸗ meßlichen Schaden brachte, ſo daß man durch ſie ein Fünftel der Ernte einbüßte. Auch dem Weine und den Gemüßepflanzen ſchadet ſie. Erdratte. Arvicola terrestris. Mus terrestris Zinn. Hypudaeus terrestris Schinz. Micro- tus terrestris. Lemnus Schermans Frid. Cuv. Scher- man Buff. Scherman Rat. Penn. Stoßmaus. Oben braun, mit grauer und falber Miſchung und grau; Schwanz braun, faſt nackt, kürzer als die Körperhälfte; Ohren kurz, im Pelz verborgen. Länge 8“, des Schwanzes 2”, Aufenthalt. In Wieſen, Gärten und Feldern, oft weit vom Waſſer entfernt. Grabt ſich unterirdiſche Wohnungen, legt Magazine an von Wurzeln, Nüſſen u. ſ. w. Benagt Baum: wurzeln. Sie iſt beſtimmt von der Waſſerratte verſchieden. — . — Der Name Scherman iſt verdorben ſtatt Schermaus, dieſe Maus wird aber in der Schweiz Stoßmaus genannt und Scher— maus bezeichnet den Maulwurf. Gemeine Feldmaus. Arvicola arvensis. - Synom. Mus, Arvicola, Lemnus, Hypudaeus arvalis. Arvi- cola agrestis et vulgaris. Campagnol des champs. Schreber. Größe der Hausmaus, Ohren länger als der Pelz, behaart. Augen ziemlich groß und vorſtehend; Schwanz etwas länger als ein Viertel der Körperlänge, einfarbig gelblich. Pelz gelblichfalb, an den obern Theilen gemiſcht; unten weißlich; Füße weißgelblich. Sie hat 43 Paar Rippen. Ganze Länge 4“ 40“, des Schwanzes 4“ a1", Aufenthalt. Ganz Europa, außer in Italien, wo andere Arten ihre Stelle vertreten, fie iſt bis zum Obi in Sibirien ver- breitet und ſtreicht bis auf die Höhe des Gotthardpaſſes, wo fie oft 9 Monate unter dem Schnee vergraben liegt und ſich Ma: gazine von den Wurzeln einiger Zwergweidenarten anlegt. 0 Die Sammlung in Zurich befizt eine ganz ſchwarze Varietät aus dem Kanton Bern, wo ſie nicht ſelten ſeyn ſoll. Es gibt auch eine ganz weiße und weißgelbe. Kahle Feldmaus. Arvicola fulvus De Selis. Synom. Lemnus fulvus. Geoff. Arvicola fulvus Desmarest. Lesson. De Selys pl. I. Hypudaeus fulvus Brants. Arvicola oeconomus. Musée de Strasbourg. Größe der gemeinen Feldmaus, äußere Ohren äußerſt klein, nackt; Schwanz ein Drittel von der Länge des Körpers, gelblich. Pelz hell falbgelblich oben, unten weißlich; Füße hellgelblich. Sie unterſcheidet ſich von der gemeinen Feldmaus durch die kürzern nackten Ohren und durch die durchgehends hellere Farbe. Die Augen ſind ſehr klein. Länge A” 1“, Schwanz A" a1". Aufenthalt. Frankreich und Belgien, aber ſehr ſelten. 1 Savi'ſche Feldmaus. Arvicola Savii De Selys. Syn. Campagnol de Sabi. Arvicola arvalis Bonup. Fauna ital. Größe der gemeinen Feldmaus, Aeußeres der Ohren etwas behaart, dieſe viel kürzer als der Pelz. Schwanz nicht ganz drittelig, zweifärbig, oben bräunlich, unten weißlich; Pelz oben graubraun, unten graulich; Füße hellgrau. Die Farbe des Pelzes iſt eigentlich graubraun erdfarben, zuweilen zieht die Farbe auf dem Kopf und dem Rücken ins Dunkelröthliche. Die Schnauze iſt dick, ſtumpf, die Augen ſehr klein, die Klauen an den Füßen ſind groß und ſtark; die Daumenwarze größer als bei der gemeinen Feldmaus. Ganze Länge 4“ 3“, des Schwanzes 10%. Aufenthalt. Toskana und andere Gegenden Italiens, wo ſie die Stelle unſerer Feldmaus vertritt und ſich unendlich vermehrt. Sie ſoll vorzüglich Bohnen lieben und davon 5 zine anlegen. Unterirdiſche Feldmaus. Arvicola 0 4 De Selys. Synon. Lemnus pratensis Bazllon. Mus oeconomus Boss. Mus. agrestis® Zinn. De Selys, Pl. III. Etwas kleiner als die gemeine Feldmaus. Ohren etwas kürzer, von der Länge des Pelzes, faſt nackt, Augen ſehr klein. Schwanz drittelig, zweifärbig, oben ſchwärzlich, unten weiß. Pelz grauſchwarz, oben und unten graulich oder weißlich; Füße dun⸗ kelgrau. 13 Paar Rippen. Ganze Länge 4“ 4“, Schwanz 1“. Aufenthalt. Belgien und franzöſiſch Flandern, auch in der Gegend von Paris und in Schweden, wenn fie Linné's Mus agrestis iſt. Geſellige Feldmaus. Arvicola socialis Pall. Synon, Mus socialis Pall. Arvicola, Hypudaeus et Lem- nus socialis. Mus gregarius? Linn. Schreber, Taf. 190 (ſehr ſchlecht). | Größe der Feldmaus, Schwanz nicht ganz viertelig. Pelz ſehr weich, oben blaßgrau, Bauch und Füße weiß. Länge 4“ 33“. Schwanz 104, — 62 — l | Aufenthalt. Die äußerſten Gränzen Europa's, in den Steppen an der Wolga, wo ſie ſich vorzüglich von Tulpen nährt. Röthliche Feldmaus. Arvicola rubidus. De Selys. Synon. Arvicola rufescens De Selys., pl. IV. Mus rutilus variet. 6 Fischer. M. glareolus Schreb.? Arvicola riparia Farrell. Lemnus rubidus Baillon. Hypudaeus hercynicus Mehls. Schreber, Suppl., Taf. 191 a. Größe der Feldmaus, Ohren länger als der Pelz, behaart. Augen groß und vorſtehend; Schwanz etwas länger als die Hälfte der Körperlänge, zweifarbig, oben ſchwärzlich, unten weißlich. Pelz roſtroth oben, graulich an den Seiten, unten weißlich; Füße weißlich. 13 Rippenpaar. Ganze Länge 5“ 1", Schwanz 1“ 1", Aufenthalt. Feuchte Waldungen in der Nähe der Bäche, an deren Ufer ſie Höhlen gräbt. In Belgien, im Harz, in Thüringen, in England und in Dänemark. In Rußland bis zum Ural. Zwölfrippige Feldmaus. Arvicola duodecim costatus De Selys. Größe der gemeinen Feldmaus, Schwanz etwas mehr als ein Drittel der Körperlänge. Man kennt nur das Skelet dieſer Maus, welches im Pariſer Muſeum ſteht und aus der Gegend von Montpellier ſtammt. Herr Selys glaubt, es könnte die Maus ſeyn, welche Buffon als Varietät 6 von der gemeinen Feldmaus bezeichnet. Dann wäre ihr Pelz länger behaart und weicher als bei der gemeinen. Die Farbe einfärbig ſchwärzlich, graubraun gemiſcht, der Kopf ſammtartig behaart, die Schnauze ſehr ſtumpf, die Ohren im Pelz verborgen. b. Lemminge. Georychus IIliger. Mit ſehr kurzen Ohren und e und eigens zum Gra- ben eingerichteten Füßen. Der norwegiſche Lemming. eee Lemnus. Georychus Lemnus Illiger. Lemnus Norwegieus Desmar. Schreber, T. 195 a. ar Schnauze ſtumpf, Schwanz ſehr kurz, Ohren ſehr kurz, im Pelz verborgen. Die obern Theile ſind röthlichfalb, mit ſchwar⸗ zen Flecken und Streifen, Seiten und untere Theile weiß. Der Schwanz oben röthlich, unten weiß. Die Vorderfüße haben lange zum Graben eingerichtete Klauen. I Ganze Länge 6“, Schwanz 4". Aufenthalt. Die Alpen von Norwegen und Lappland. Der Wanderlemming. Arxvicola migratorius. Lemnus norwegicus Parielas. Schreber, 195. B. Pe- truschka. | | Gelblichfalb, auf Scheitel und Nacken ſchwärzlich; Kehle weiß; Schnauze ſchwarzbraun; die obern Vorderzähne ſind zer 15 abgeſchnitten, leicht gefurcht. Ganze Länge 6“. Der Schwanz ohne die Haare 5% Unterſcheidet ſich vom vorigen durch ein mehr einfaches Kleid, ſchlankere Geſtalt, ſchmalern Kopf, kürzere Haare und kürzere Klauen. Aufenthalt. Nuſſiſch Lappland. Seiner Wanderungen wegen ſehr bekannt. Der Halsbandlemming. Arvicola torquatus. L Mus torquatus Pall. Lemnus torquatus Desmarest. Sch re— ber, Taf. 194. Campagnol à collier. \ Ohren kürzer als der Pelz, an der Spitze rothbraun behaart. Beine kurz und ſtark, Fußſohlen ganz behaart. An den Vorder— füßen 5 Zehen, da auch der kurze Daum einen Nagel hat. Die Haare auf dem Rücken roſtroth und gelblich oder blaßgelblich und rothbraun gemiſcht, mitten auf dem Rücken dunkler, an den Seiten blaſſer, unten ſchmutzigweiß. Die Schnauze ſchwaärzlich, über den Scheitel lauft eine dunkelbraune Binde und bildet um das Ohr einen Halbkreis, hinter welchem ein weißgelbes Hals— band; Füße weiß, bräunlich überlaufen, Fußſohlen weiß. Ganze Länge 5“ 1. Schwanz 43“. Aufenthalt. Am nördlichen Ural bis zum Eismeer. u ie Springmaus. Dipus. Zahnbau wie bei den Mäuſen. Der Schwanz ſehr lang, am Ende buſchig, der Kopf groß und breit; die Augen vorſte⸗ hend und groß, die hintern Extremitäten ſehr lang, die drei Finger des Mittelfußes bilden nur einen einzigen Knochen, wie bei den Vögeln der Lauf; die Vorderbeine dagegen außerordentlich kurz, die Vorderfüße mit 5 Zehen, die hintern nur 3. Sie graben und leben in Erdhöhlen. Der Gang iſt ſpringend. Der Alakdaga. Dipus Jaculus Pall. Alagtaga Buff. Schreber, Taf. 218. Oben ſehr hellfalb oder ſemmelgelb, unten weiß, ee weiß; Hinterfüße mit 3 Zehen und 2 Afterzehen, welche ſehr klein ſind; Ohren groß und lang; Schwanz ſehr lang, mit pfeil- förmigem Endbüſchel, weißer Spitze und einem ſchwarzen Bande. Körperlänge 6“ 9““, des Schwanzes 10". Aufenthalt. Die Gegenden an der Wolga und in der tatariſchen Wüſte zwiſchen dem Dnieper und Obi. Ob auf eu— ropäiſchem Boden? im ſüdlichen Rußland? Die Zwergſpringmaus. Dipus pygmaeus Lichtenst. Lichtenſtein, Springmäuſe, Taf. 37. Untere Figur. Dip. acontion Pall. Obenher graugelb, auf dem Kreuze und an der Baſis des Schwanzes ſchwärzlich, Schwanz mit deutlicher ſchwarzer Pfeil— zeichnung, unten weiß. Hinterfüße mit zwei Afterzehen, Mittel— zehe ſehr lang. Länge des Körpers 43“, des Schwanzes mit dem Büſchel 6”. Aufenthalt. Dieſelben Gegenden, wie der vorige. Der Jerboa. Dipus Sagitta Gmel. Schreber, Taf. 229. f Nur mit drei Zehen hinten, keine Afterzehen. Oben hellfalb, mit vielen ſchwarzſpitzigen Haaren; untere Theile und Aftergegend weiß; Schwanzbuſch ſchwarz, mit weißer Spitze. Ohren halb ſo lang als der Kopf. 6 | Länge des Körpers 6“, des Schwanzes 64”. = Aufenthalt. An der Wolga und dem Don. Ob auf europäiſchem Boden? A j 4 Schenkelmaus. Meriones Iliger. Gerbillus. Desmarest, Dipus. Zahnbau wie bei den Mäuſen, die Zähne nützen ſich aber ſchneller ab und zeigen dann deutliche Schmelzleiſten. Die obern Vorderzähne gefurcht. Hinterbeine länger als bei den Mäuſen, aber kürzer als bei den Springmäufen, die Mittelzehe ſteht ſtark vor. Der Schwanz lang und behaart. | Die ſüdliche Schenkelmaus. Meriones meridianus. Dipus meridianus. Schreber, 234. Mus longipes Pallas. Gerbillus longipes Desmarest. Oben falbgraulich, unten rein weiß; Rückenlinie rothbraun; Beine weiß: der Schwanz einfärbig ſemmelbraun. Ohren weiß, eiförmig. 8 Körper 4% A½, . e, | Aufenthalt. In den Sandſteppen am rafpifcen Meere zwiſchen der Wolga und dem Ural. Blindmaus. Spalax. Vorderzähne meißelförmig, bei geſchloſſenem Munde vorra— gend, Schneide breit; Backenzähne / die Krone mit Schmelz bedeckt, höckerig. Die Schnauze abgeſtumpft, Naſe breit, knorpelig. Augen ſehr klein, unter der Haut verborgen, daher das Thier blind iſt; keine äußern Ohren; der Körper dick, unförmlich, walzenförmig; Beine ſehr kurz, doch zum Gehen fähig, fünfzehig; Nägel krallend, an den Vorderfüßen zum Graben geſchickt. Säugewar⸗ zen am Bauche und in den Weichen. Der Schwanz ſehr kurz. — Die Blindmaus. Spalax typhlus. f Mus typhlus Pallas. Aspalax typhlus. Schreb., T. 206. Grau, röthlich überlaufen, unten grau, auf dem Kopf drei weißliche Flecken und auf beiden Seiten des Kopfes ein Haut— ſtreif, mit aufgerichteten ſteifen Haaren dicht beſezt; dieſer Streif Schinz, Fauna. Bd. I. 5 . Wi b lauft von der Ohrengegend bis zur Schnauzenſpitze. Der Paz iſt ſehr fein und glänzend. | Länge 74”. Aufenthalt. In en Ungarn, N... unter der Erde. ö Mäuſeartige Blindmaus. Spalax murinus Pallas. Pallas, Zoogr. rosso asiatica, p. 168. Mus talpinus Gmel. Bathyergus talpinus Branis. Georhychus talpinus Lichilenst. Campagnol taupin. Sliepuschonka. Körper oben ſchwärzlichbraun, unten und die Füße grau; Kinn weiß, Schwanz ſehr kurz, behaart. Augen deutlich. Es gibt auch ganz ſchwarze. | Länge 3” 9", Schwanz 4. | Aufenthalt. Die äußerſten Gränzen von Europa in Rußland. Schlafmaus. Myoxus. Die Vorderſeite der Vorderzähne glatt, die Schneide keil— förmig; die untern ſchmal, die obern ſchärfer. Backenzähne = mit vorſtehenden Schmelzleiſten und Furchen. Schnauze ſtumpf; keine Backentaſchen; Ohren mittelmäßig, Augen groß, ſchwarz, ſtark vorſtehend; der Körper länglich. Füße vorn mit vier Zehen und einer Daumwarze, die hintern fünf⸗ zehig; Nägel krallend. Säugewarzen 8, nämlich 4 am Bauche, 4 an der Bruſt. Schwanz lang, dicht behaart. Nächtliche Thiere, welche ſich von Sämereien ernähren und den größten Theil des Winters erſtarrt ſchlafen. Der Siebenſchläfer. Myoxus Glis. Fat. dormouse Penn. Schreber, Taf. 225. Glis esculen- | tus Blumenb. Le Loir. Der Schwanz lang, ſtark behaart, die Haare zweizeilig, Der Körper oben ſchön hell aſchgrau, unten weiß, Füße fleiſch⸗ farben, um die Augen ein bräunlicher Kreis. Kleiner als ein Eichhorn. Länge bis zum Schwanz 6“, des Schwanzes nr Aufenthalt. Im wärmern Europa in Wäldern. Beſon⸗ ders häufig in Italien. 1 Die große Haſelmaus. Myoxus nitela. Schreber, Taf. 226. Gute Abbildung. Le Lerot. Buff. Garden Squirel Penn. Gartenſchläfer. Alle obern Theile ſind braun, grau überlaufen, durch die Augen geht unter den Ohren durch bis zur Schulter ein tief ſchwarzer Streif. Vorderſchenkel vorn und Hinterſchenkel hinten ſchwärzlich, Schwanz oben anfangs rothgrau, dann ſchwarz, an der Spitze ein weißer Haarbüſchel. Alle untern Theile weiß. Der Schwanz iſt nur am Ende mit langen Haaren verſehen. Die Ohren ſind nackt und dunkelfleiſchfarben, die Füße weiß. Die Länge von der Schnauze bis zur Schwanzwurzel 7“, des Schwanzes 5“. Aufenthalt. Im größten Theil von Europa, be viel ſeltener als der Siebenſchläfer, man findet ſie hoch in die Alpen hinauf. Sie genießt allerlei Baumfrüchte. | Die kleine Haſelmaus. Myoxus muscardinus. Schreber, Taf. 227. Myoxus avellanarius. Glis et mus avellanarius. Le muscardin Buff. Lesser Dormause Penn. Ganz lebhaft zimmetfarb, unten etwas heller; der Schwanz lang, zweizeilig behaart; der Daum der Hinterfüße ohne Nagel. Die Augen ſehr groß. Von der Größe einer Maus. Länge bis zum Schwanz 3“, Schwanz 217. Aufenthalt. In Haſelgebüſchen und an Zäunen im gan— zen wärmern Europa. Klettert ſehr geſchickt, baut ſich aus Laub und Moos Neſter, erſtarrt ſchon bei 9 Grad über 0. Wird leicht zahm. Maus. Mus. Die Vorderzähne ſehr ſpitzig, die Schneide der untern zu⸗ ſammengedrückt und ſcharf vorſtehend; Backenzähne z · Es find Mahlzähne mit Höckern. Schnauze ziemlich zugeſpizt; Lippen geſpalten; Ohren groß, dünne, abgerundet oder ablang, faſt nackt. Füße vorn mit vier Zehen und einer Daumwarze, Hinterfüße fünf Zehen. Nägel — * — 68 „ krallend, Schwanz meiſt lang, ſchuppig, geringelt, ſchwach be⸗ haart, mit ſteifen Haaren beſezt. Säugewarzen 4— 42. Sie ſind allesfreſſend, gefräßig nächtlich. Wanderratte. Mus decumanus. Schreber, Säugeth., a: 178. Topo decumano. Surmu- lot B. Schwanz lang und ſchuppig. Die Farbe oben rothbraun, untere Theile weißlich, Schwanz oben rothbraun, unten weißlich. Länge 8“. Schwanz 6". Ohren 6“. Aufenthalt. In den meiſten Gegenden Europa's, einges wandert aus Indien 4750, jezt allenhalben verbreitet und, wo ſie hauſet, die ſchwarze Hausratte vertreibend. Dachratte. Mus tectorum Sap. & Bonaparte, Faun. italica. Topo tetajuclo. Mus alexandrinus. Röthlichgrau, weniger roth als die vorige, unten gelblidy- weiß, Schwanz länger als der Körper, mit 240 Schwanzringen und deutlichen Schuppen. Die Ohren der Dachratte ſind bedeu— tend breiter, mehr abgerundet, als bei der Wanderratte. Es gibt eine fchwärzliche Varietät. Länge bis zum Schwanze 74", des Schwanzes 9“. Der Schwanz iſt immer nach Verhältniß des Thieres länger als bei der Wanderratte. Der Kopf länger, die Schnauze ſpitziger. | Aufenthalt. In Unteritalien, in Rom, Florenz, Piſa. Lebt mehr im obern Theil der Häuſer und läßt ſich auf den Dä- chern ſehen. Daher der Name. Sie frißt junge Vögel und ihre Eier, wenn ſolche unter den Dächern niſten. Die ſchwarze Haus ratte. Mus rattus. Schreber, Taf. 4179. Le rat commun. Topo ratto. Black rat. \ | Der ganze Oberleib iſt aſchgrauſchwärzlich oder ſchiefergrau, unten heller, Schwanz ſehr lang, ſchuppig, geringelt, mit ſteifen Haarringen. Das Haar der Ratte iſt grob. Länge bis zum Schwanz 7, des Schwanzes eben iv vie. u Aufenthalt. Noch vor wenig Jahren war dieſe Natte in ganz Europa verbreitet und mit europäiſchen Schiffen nach an— dern Welttheilen gebracht worden. Jezt weicht ſie allenthalben vor der ſtärkern Wanderratte und iſt an vielen Orten ganz ver— ſchwunden. In den höhern Alpenwohnungen kommt ſie nicht vor. Irlän diſche Ratte. Mus hibernicus Thompson. Rat irlandois. Irish rat. Schwanz kürzer als der Körper, Ohren kürzer als bei der Hausratte und, wie der Schwanz, mehr behaart. Der Pelz iſt weicher als bei der Hausratte. Auf der Bruſt ſteht ein weißer dreieckiger Fleck von etwa 8““ Länge. Ganze Länge 15“. Der Schwanz 54“/. Aufenthalt. Der Norden von Irland. Sehr gemein in der Grafſchaft Kork. Die ſchwarze Hausratte iſt daſelbſt von der Wanderratte ganz vertilgt worden. Die Haus maus. ‚Mas museulus Linn. Schreber, Taf. 181. Le 8 Topo casatino. Common mouse. Mit ſehr langem, eigen Schwanze; oben mäuſegrau, unten heller. Es gibt ganz ſchwarze, ganz weiße, mit rothen Augen und gefleckte. Länge bis zum Schwanz 33“, des Schwanzes 3“. Aufenthalt. Allenthalben in ganz Europa in Häuſern, ſelten in Wäldern. Die Waldmaus. Mus sylvaticus. Schreber, Taf. 180. Le mulot Buff. Long tailed Field Ä mouse Penn. Topo salvatico Bonap. Fauna italica. Oben zimmetfarb, graulich überlaufen, unten rein weiß, auch die Seiten weiß und nett von der Farbe der obern Theile ge- trennt. Der Koßf größer als bei der Hausmaus, die Augen groß und ſtark vorragend; Ohren groß, Schwanz lang, ſchuppig, oben braun, unten weiß. Länge 3-4“, des Schwanzes a . Aufenthalt. Häufig in Wäldern und auf Feldern in ganz Europa. Im Winter auch in Scheunen und Landhäuſern. Die Brandmaus. Mus agrarius. Schreber, Taf. 182. Rat à bande noire. Oben lebhaft rothbraun, über den Rücken lauft ein tief ſchwarzer Streif; Schwanz lang und fehuppig. Länge 3“, Schwanz 24”. Aufenthalt. In Belſttenburg, im Holſteiniſchen und in Rußland bis zum Jeniſei. u Zwergmaus. Mus minätus. Synon. Mus sorieinus Herm. Schreber, Taf. 183. Mus pendulinus et parvulus Herm. Mus messorius Shaw. M. campestris Cuv. M. avenarius Wolf. Harvest mouse. | | | Schnauze zugefpizt, der Kopf ſchmal, lang. Körper ſchlank, Ohren kurz und abgerundet. Die Farbe lebhaft rothbraun, unten weiß. Jung: Das Graue herrſcht vor dem Rothen vor. Länge 4“ 10, des Schwanzes 9, Aufenthalt. Häufig in Belgien, in England, im Elſaß, bei Paris, in vielen Gegenden Deutſchlands, in Rußland bis nach Siberien. Wird leicht zahm und gibt keinen übeln Geruch von ſich. Die isländiſche Maus. Mus islandicus, Thienemann, Bemerkungen. Mit Abbild. Auf dem Rücken tief 5 an den Seiten mit vielen weißen und braunen Haaren; der Bauch graulichweiß; Ohren ziemlich groß, aber im Pelz faſt verborgen; der Schwanz von der Länge des Körpers, halb nackt, mit Schuppenringen, oben braungrau, unten weiß. Der Kopf dicker als bei der Hausmaus; der Körper dicht mit langen Haaren beſezt; die Vorderfüße we⸗ nig behaart, die Zehen weißlich, der Daum kurz, aber mit deut⸗ lichem Nagel. Größe zwiſchen der Hausmaus und Waldmaus. Aufenthalt. In Island im Sommer in Feldern, im Winter in Häuſern. Die Wieſenmaus. Mus pratensis. Acta academ caes., T. XV, pars 2, T. 68. Schwanz von der Länge des Körpers, Ohren abgerundet, kaum aus dem Pelz vorragend, Vorderfüße vierzehig, mit einem benagelter Daum; Pelz auf dem Rücken roſtroth, unten weiß. Fänge bis zum Schwanz 23“, Schwanz 24", Aufenthalt. Im weſtlichen Ungarn auf Wieſen. Fruchtmaus. Mus frugivorus? Rafinesgue. Rat frugivore. Rothbräunlich, mit einzelnen längern Haaren an den obern Theilen, unten weiß. Ohren nackt, abgerundet. Schwanz von der Länge des Körpers, geringelt, walzenförmig, braun, ge— wimpert. Ganze Länge 15“. Schwanz 73“. Aufenthalt. Sizilien. Soll nach Rafinesque von Früchten leben, auf Bäumen niſten und gegeſſen werden. (Iſt wohl eher eine Haſelmaus.) 1 Maus mit zweifärbigem Schwanze. Mus dichrurus? Rafitiesque. Rat à queue bicolore. Pelz falb, oben und an den Seiten mit braun gemiſcht; Bauch weißlich, über den Kopf lauft eine braune Binde. Schwanz von der Länge des Körpers, oben braun, unten weiß, geringelt und etwas eckig, wie bei der Spitzmaus mit viereckigem Schwanze. Ganze Länge 8“. Schwanz 4". Aufenthalt. Bewohnt Sieilien, lebt in Feldern und hält einen Winterſchlaf. 4 Es noch zu beſtimmen, zu welchen Gattungen dieſe beiden Thiere gehören. Nafinesque iſt einer von denen, welche leicht neue Arten machen, ohne daß man aus ſeinen Beſchreibungen recht klug werden kann. Exemplare von beiden Thieren ſollen ſich aber in Paris befinden und Blain ville kann darüber Aufklärung geben. Einſtweilen wollen wir ſie unter der Gattung Maus laſſen. _ 72 — Hamſter. Cricetus. Die obern Vorderzähne meißelförmig; die untern mit A mengedrückter, ſcharfer Schneide. Backenzähne — 5 Mahlzähne mit ſtumpfen Höckern. Schnauze kurz, etwas zugeſpizt. Backentaſchen; Ohren ei⸗ förmig oder abgerundet, wenig behaart. Körper dick, lang. Beine kurz, die vordern mit vier Zehen und einer Daumwarze; die hintern fünfzehig; Nägel krallend, von mittelmäßiger Länge; Saugwarzen am Bauch und an der Bruſt; Schwanz kurz, ge ringelt, wenig behaart. Aufenthalt. Leben unter der Erde, erſtarren im Winter und ſind Allesfreſſer. er Der europäiſche Hamſter. Cricetus vulgaris. Schreber, Taf. 198 a B. Le Hamster Buff. Hamster rat Shaw. Schnauze ziemlich zugefpizt; Ohren mittelmäßig, abgerundet, Schwanz kurz. Alle obern Theile rothbraun, Bauch ſchwarz, Kehle und Naſengegend weiß, an den Seiten des Halſes drei weiße, rundliche Flecken zwiſchen ſchwarz; Füße fleiſchfarben, Schwanz fait nackt. Es gibt ganz ſchwarze. Länge bis zum Schwanz 8“, Schwanz 14”, Aufenthalt. Im mittlern und öſtlichen Europa in ebe⸗ nen, ſandigen Gegenden, wo er bequem graben kann. Am häu⸗ figſten aber in Sachſen und Thüringen. 1 Schwer te lhamſter. Cricetus lagurus. Synon. Mus lagurus Pall. Myodes lagurus. Schreber, | Taf. 193. | Scheitel, Rücken und Seiten des Rückens vöthlichgrau, ſchwärzlich überlaufen, Rückenſtreif ſchwarz, Seiten des Körpers, Schenkel und alle untern T SR weißgrau. Der Schwanz beſteht aus einer bloßen Warze und iſt im Pelz faſt ganz verborgen. Länge 34”. Ae Die äußerſten Gränzen Europa's, im öſtli⸗ chen Rußland und ruſſiſch Lappland. Nährt ſich beende von den Wurzeln der Schwertlilien, daher der Name. — 72 — Der Jaikhamſter. Cricetus accedula. Mus migratorius Pallas. Schreber, Taf. 197. Die Ohren eiförmig, oben abgerundet, hinten ausgeſchnitten, Schnauze ſtumpf, Augen groß. Schwanz ſehr kurz. Farbe oben grau, unten weiß, Schnauze und Beine weiß, Beine kurz, Schwanz ſtark behaart. 5 Lange 4“, des Schwanzes 8“. Aufenthalt. Im ſüdlichen Rußland zwiſchen dem Jaik und der Wolga. Ob auf europäiſchem Boden? Sand hamſter. Cricetus arenarius Pall. Mus arenarius Gmel. Schreber, Taf. 199, Oben grau, Seiten, Unterleib, Schwanz und Beine weiß. Kopf groß, Schnauze ſpitziger als am Hamſter, Bartborſten län- ger als der Kopf, Leib kurz, Schwanz dünn behaart, Fußſohlen behaart, Haar fein. Größe wie die Hausmaus. Aufenthalt. In Taurien und an der Wolga. Murmelthier. Arctomys. Marmotte. Vorderzähne meißelförmig, Backenzaͤhne 1 ſie ſind mit Schmelz bedeckt und höckerig, mit ſtarken Höckern. Schnauze kurz und ſtumpf, die Lippe zweilappig. Keine Backentaſchen, Augen groß, Ohren kurz und abgerundet; Gang⸗ füße, die vordern mit 4 Zehen und einer Daumwarze, die hintern mit 5 Zehen. Die Nägel krallend, ſtark, zuſammengedrückt, zum Graben geſchickt. Sie leben unter der Erde, graben ſehr geſchickt, ſchlafen im Winter erſtarrt. Aufenthalt. In nördlichen Gegenden oder auf hohen Bergen. Alpenmurmelthier. Arctomys marmotta. Schreber, Taf. 207. La Marmotte. Alpine Marmot. Kopf oben und Rücken ſchwarzgrau und gelblich überlaufen, an den Seiten brandgelb, mit Grau gemiſcht, untere Theile und a u Schnauze brandgelb. Beine ſchwärzlich, Schwanz kurz, lang behaart und ſchwarz, unten mehr gelblich. Die Schnauze abge⸗ rundet; der Kopf rund, die Stirn ſtark gewölbt; die Ohren ganz kurz, abgerundet und ſteif. Die Augen groß und ſchwarz. Länge 1' 7”. Schwanz 7". Aufenthalt. Auf den Hochgebirgen der Schweiz, Tyrols, Savoyens, oberhalb der Holzregion. Lebt geſellig in Höhlen, die es im Winter verſchließt, darin erſtarrt und ohne Nahrung zubringt. Der Bobak. Arctomys Bobae. Schreber, 209. Kopf mehr platt als beim Alpenmurmelthier, bräunlich, die Schnauze dick und kurz, dunkelbraun, Pelz dicht, gelbbräunlich und ſchwärzlich gewellt, da die kurzen Haare gelblich, die längern ſchwarz oder braun ſind; die Seiten und der untere Theil fallen ins Brandgelbe oder Rothgelbe. Der Schwanz kurz, mit langen Seitenhaaren, an der Wurzel mehr gelb, auf der Spitze ſchwärzlich. Ganze Länge 16—22". Aufenthalt. In den niedern Bergen und auf Hügeln von Polen an bis nach Kamtſchatka. Murmelthiere mit Backentaſchen, ta Seh⸗ loch und kaum ſichtbaren Ohren. Spermophili Cw.? Der Zieſel. Arctomys concolor Temmink. Spermophilus concolor. Arctomys eitillus Temm., Monogr. Alle obern Theile grau, gelblich gewellt, da die Haare ſchwärzliche oder gelbliche Ringe haben, Kopf und Backen mehr einfärbig grau; um die Augen ein weißer Ring; Naſe roſtgrau, Kehle und hinterer Theil der Vorderſchenkel weißlich. Schenkel und Bauch brandgelb; Schwanz wie der Rücken gewellt, unten und an der Spitze gelblich; Ohren ſehr kurz. 6 Länge bis zum Schwanz 7“, Schwanz 34", Eichhorn. Sciurus. Ecureuil. Squirrel. | Die obern Vorderzähne mit keilförmiger Schneide und platter Fläche; die untern zuſammengedrückt und ſpitzig; Backenzaͤhne =. Die Krone mit Schmelz bedeckt, Mahlzähne. . Schnauze ſtumpf, Lippe geſpalten, Vorderzähne unbedeckt. Ohren lang oder abgerundet, oft mit Haarbüſcheln, Körper ſehr ſchlank und lang; Hinterbeine ziemlich lang, Zehen geſpalten, vorn mit einer Daumwarze, hinten fünf Zehen, Nägel krallend, Säugewarzen 2 an der Bruſt, 6 am Bauche. Schwanz lang, mit langen, zweizeiligen Haaren. Es ſind Baumthiere, welche ſich von Sämereien und Baum— knoſpen nähren. Gemeines Eichhorn. Sciurus vulgaris. Schreber, Taf. 212. Ecureuil commun. Common Squirrel. Ecureuil des Pyrenees. Gewöhnlich oben roth, unten weiß. Wenige wilde Thiere variiren ſo in der Farbe, wie das Eichhorn, doch iſt bei allen der Bauch weiß. In der Schweiz wenigſtens kann man nicht ſagen, daß das rothe viel häufiger ſey als das ſchwarze. Man findet in einem Neſte oft ſchwarze und rothe Junge. (Man muß aber die ſchwarzen nicht mit dem amerikaniſchen ſchwarzen ver— wechſeln, welches eine ganz eigene Art iſt.) Die zvoologiſche Sammlung in Zürich beſizt eine ganze Reihenfolge von ſchwarzen, ſchwarzbraunen, rothen und ganz grauen Eichhörnern, auch ein weißes. Bei allen haben die Ohren im Winter lange Haarpinſel. Auch das Pyrenäeneichhorn kann nicht für eine eigene Art angeſehen werden. Ich habe von den Pyrenäen und Alpen Eich— hörner geſammelt, abe gar keinen Unterſchied gefunden. Weit eher müßte ich das ſibiriſche graue Eichhorn für verſchieden hal— ten, da fein Schwanz kürzer iſt.“) Aufenthalt. Ganz Europa.) *) Das in der italieniſchen Fauna von Bonaparte unter dem Na⸗ men Sciur us italicus abgebildete Exemplar kann ich nicht für eine eigene Art halten, da es ſich durch nichts auszeichnet, als durch ſeine etwas braunere Farbe, wie ſie auch unter unſern Eichhörnern oft vorkam. *) Hr. v. Selys zählt auch das enhörnchen, Tamias striata, zu den europäiſchen Thieren, allein keiner der von Pallas angegebe— nen Fundorte gehört zu Europa. 92 we Flughörnchen. Pteromys.- Gebiß wie beim Eichhorn und ebenfo die Geſtalt, aber die Beine ſind durch eine Flughaut verbunden; der Schwanz iſt ab⸗ gerundet. Keine Backentaſchen. Das europäifch-afiatifch fliegende Eichhorn. Pteromys volans. ä Sciurus volans. Schreber, Taf. 223. Die obern Theile ſind aſchgrau, die untern weiß. Der Schwanz von der Länge des Körpers, die Flughaut läuft in einen runden Lappen aus. Der Schwanz iſt oben etwas braun überlaufen. Der Kopf iſt rundlich, die Schnauze kurz. Länge 6“ A bis zum Schwanz. Aufenthalt. In den Birkenwäldern von Polen, Litthauen und Lifland. Nährt ſich hauptſächlich von Birkenkätzchen und Birkenknoſpen. Stachelthier. Hystrix. Pore Epic. Vorderzähne glatt, mit keilförmiger Schneide, vorſtehend; — Backenzähne = 45 es ſind zuſammengeſezte Mahlzähne. Schnauze ſtumpf und abgerundet; Ohren abgerundet; Zunge ſtachelig. Kopf oben und Körper mit langen Stacheln beſezt, Schwanz kurz und ſtachelig; Füße vorn mit 4, hinten mit 5 Zehen. Nägel krallend, zum Graben gefthik. Siugewarzen an der Bruſt. Sie nähren ſich von Pflanzen. Das Stachelſchwein. Hystrix eristata. ber, Taf. 167. Le porc épie. Crested procupine, Mit ſehr langen, chu braun und weiß geringelten Sta⸗ cheln auf dem Rücken; auf dem Kopf ein Buſch langer Borſten, welche bis in den Nacken gehen. Der Schwanz kurz, mit langen Stacheln beſezt; alle untern Theile find ſchwarz, mit kurzen, gro: ben Haaren beſezt; das Geſicht wenig behaart, gelbröthlich; die Schnauze ſehr ſtumpf. Länge des Körpers 2“, des Schwanzes 4“. — 77 — Aufenthalt. In Unteritalien, im Königreich Neapel, in Toskana und im Römiſchen, in Spanien. Haſe. Lepus. Lievre. Hare. Vorderzähne 2 2, hinter den obern ſtehen noch 2 kleine ver⸗ borgen. Die Vorderzähne MS in Die Länge gefurcht, die Schneide meißelförmig. Backenzähne 88s, es find wahre, aus mehreren Schichten beſtehende Mahlzähne, der hintere oberſte iſt ſehr klein. Die Schnauze kurz und abgerundet, die Lippen geſpalten, die Ohren lang, die Augen groß und vorſtehend; die Hinterbeine lang, die vordern kurz, die Fußſohlen behaart, die Nägel kral⸗ lend; der Schwanz kurz. Säugewarzen an der Bruſt und am Bauche. Es ſind nächtliche, furchtſame, von Pflanzen ſich nährende Thiere, welche ſich ſehr vermehren. Der furchtſame Haſe. Lepus timidus. Schreber, Taf. 233. Le Lievre commun. Common Hare. Der Rücken iſt graufalb, bräunlich überlaufen, der Nacken, Kopf, Seiten und Schenkel außen brandgelb, Unterleib weiß; Schwanz ſehr kurz, oben ſchwarz, unten weiß; Ohren ein Sechstel länger als der Kopf, hinten grau, Spitze ſchwarz, inwendig weißgelb. Länge 2“ und mehr. Aufenthalt. In ganz Europa. Es gibt auch ganz graue Varietäten. 9 Der veränderliche Haſe. Lepus variabilis. Schreber, Taf. 235 a h. Die Ohren ſind etwas kürzer als der Kopf, immer mit ſchwarzer Spitze. Im Sommer, je nach der Jahreszeit, vom Silbergrauen ins Röthliche übergehend. Im Winter ganz rein weiß, die Ohrenſpitzen ausgenommen, welche ſchwarz bleiben. Er hat die Größe des gemeinen Hafen, aber kürzere Hin: terbeine, der Schwanz iſt noch kürzer, die Zehen, beſonders der — 78 — Hinterfüße, länger und im Winter ungemein lang behaart. Im Herbſt wird er weiß, ohne daß die Haare ausfallen. Aufenthalt. In den Alpen der europäiſchen Centralgebirge. Es iſt noch ungewiß, ob der nordeuropäiſche veränderliche Haſe )) nicht eine eigene Art ſey, da er größer iſt als der ge— meine Haſe, mit viel kürzern Beinen. Es ſoll auch eine ganz ſchwarze Varietät geben. Kaninchen. Lepus cuniculus. Schreber, Taf. 236. Le Lapin Bf. The rabbit Penn. Ohren von der Länge des Kopfes; Pelz grau, röthlich ge— miſcht, am Nacken ein roſtgelber, kurz behaarter Fleck. Glied- maſſen bedeutend kürzer als am Haſen. Schwanz von der Farbe des Körpers oben, unten weiß; Füße gelblich. f Länge 45“, des Schwanzes 2“. | Aufenthalt. In fandigen Gegenden von ganz Europa; lebt geſellig in Höhlen, die ſie ſelbſt graben, vermehrt ſich unge— mein und kann zur Landplage werden. a Meerſchweinchen. Ca via. N . Die Vorderzähne ſind vorn glatt, die obern mit keilförmiger Schneide; die untern eee abgerundet, Schneide ebenfalls abgerundet. Backenzähne 4 es aus Schichten zuſammen⸗ geſezt. Schnauze etwas ſpitzig, Lippen nicht geſpalten. Naſe abge⸗ ſtumpft; Ohren kurz und abgerundet; Körper kurz behaart, Schwanz fehlend. Beine mittelmäßig, Füße mit geſpaltenen Ze⸗ hen, Vorderfüße 4 Zehen, die mittlern länger, hintere Füße nur 3. Zehen von faſt gleicher Länge; Sohlen nackt; Nägel krallend. 8 Das gemeine Meerſchweinchen. Cavia orzellus. Cavia cobaja. Cochon d’Inde Buff: *) Der Haſe von Irland foll einen kürzern, runden Kopf, kürzere Ohren, welche ſtets kürzer als der Kopf, und kürzere Glieder haben als der gemeine Haſe. Parrell hält ihn daher für ver: ſchieden. 5 Zoolog. Pracedings 1833. . Weiß oder weiß und roth oder weiß, roth und ſchwarz ge— fleckt, ſelten ſchwarz, die Flecken in großen Maſſen und unre— gelmäßig. Länge 4“. Aufenthalt. Stammt aus Amerika, man kennt aber das Stammthier nicht mit Gewißheit. In Europa nur gezähmt. Sechste Ordnung. Hufige Thiere. Pachydermata. Schwein Sus. Vorderzähne 8 oder & &, die obern koniſch, die untern vorwärts gerichtet; Gezähne 181 fie find ſehr groß, ragen aus dem Mund hervor und ſtehen wie Hörner aufwärts, die obern krümmen ſich ebenſo nach oben, ſie ſind dreieckig, mit ſcharfer Spitze. Backen⸗ zähne 121 oder 5 ſie ſtehen nahe an einander, die vordern ſind falſche Backenzähne, die hintern ſind Höckerzähne. Die Naſe endigt mit einem knorpeligen, beweglichen Rüſſel, von welchem vorn in einer nackten Scheibe die Naslöcher ſtehen. Die Augen klein, ſchiefſtehend, die Ohren mittelmäßig, tutenförmig zugeſpizt. Der Körper iſt mit Borſten bedeckt, welche auf dem Rücken eine kurze Mähne bilden. Die Füße vierzehig, von wels chen aber nur zwei den Boden berühren, alle mit einer Horn— ſcheide bedeckt. Schwanz kurz, dünn behaart. Am Bauche 10 Säugewarzen. Sie ſind Allesfreſſer. EI Das wilde Schwein. Sus serofa Aper. Schreber, T. 320—322. Cochon sauvage. Sanglier. Com- mon hog. Schwarzgrau, Rückenborſten lang, Ohren dreieckig, ſtark behaart, Hauzähne am Männchen furchtbar, Schwanz behaart. Erreicht ein Gewicht von A bis 500 Pfund, eine Länge von 10“ bis 5’, eine Höhe von 2“ 10“. Schwanz 10". — Die neugebornen heißen Friſchlinge (Marcassins) und find weiß und ſchwarz geſtreift. Das wilde Schwein iſt noch im größten Theile von Eu⸗ ropa anzutreffen, wird aber des großen Schadens wegen ſehr verfolgt. | | | Aufenthalt. Gezähmt wird das Schwein allenthalben gehalten in ſehr verſchiedenen Varietäten und Farben, welche oft nach den Gegenden verſchieden ſind, weiß, ſchwarz, rothbraun, gefleckt, mit hängenden und ſtehenden Ohren. Einhufer. Solidungula. Pferd. . Oben und unten 6 Vorderzähne, mit flacher Schneide. Die Eckzähne mangeln oder ſind nur bei den Männchen vorhanden, fie find klein und Fonifch, kleiner als die Vorderzähne, die obern ſtehen dieſen nahe. Backenzähne = fie ſtehen an einander, die Krone wellenförmig gereift. Die Schnauze iſt vorſtehend, das Maul bret, keine vorſte⸗ hende Naſe. Ohren mittelmäßig, tutenförmig. Die Füße mit zwei Zehen, welche aber in einem hörnernen Hufe eingeſchloſſen ſind. Der Schwanz lang behaart oder mit einem Haarbüſchel. Nahrung Pflanzen. Das Pferd. Equus caballus. Le cheval. The Horse. Mit einer Halsmähne und lang beborſtetem Schweif. Allgemein bekannt und, wie alle Hausthiere, in Größe und Farbe verſchieden. Kommt noch in Island fort, weiter nördlich nicht mehr. Der Efel. Equus Asinus. L’Ane Buff. Ass Penn. Mit längern Ohren als das Pferd, der Schwanz kurz bee haart, am Ende mit einem Haarbüſchel, Farbe heller oder dun- kelgrau, mit einem ſchwarzen Kreuz über die Schulter. Gezähmt in ganz Europa, der höhere Norden NEE geht weniger nördlich als das Pferd. Ä 50 23 Die Zucht der Baſtarde von Pferd und Eſel (Maulthier und Mauleſel) wird nur in den wärmern Gegenden Europa's getrieben. Sie bente Or den u ng Wiederkauer. Ruminantia. Kameel. Camelus. 2 Vorderzähne 3, man könnte die obern falſche Vorderzähne nennen, da ſie weit nach hinten zu beiden Seiten immer ſehr von einander entfernt ſtehen. Eckzähne = fie ſtehen einzeln, ſind koniſch, zugeſpizt, etwas nach hinten gekrümmt. Backenzähne =, fie ſtehen nahe an einander, der erſte oben und unten aus⸗ genommen, der an Geſtalt einem Eckzahn gleicht, die Ben haben eine ſchiefe, wellenförmig gereifte Krone. Die Schnauze iſt lang und vorſtehend, die Lippe geſpal⸗ ten, Ohren mittelmäßig, ablang. Auf dem Rücken ein oder zwei Höcker. Schwielen an der Bruſt und an den Füßen; die Füße zweizehig, die Klauen nur halb geſpalten. Die Zehen mit einer harten Haut umwickelt und nur an der Spitze mit einem kleinen Hornſchuh umgeben. Hals lang und dünne, Schwanz mit einer Haarquaſte. Haar wollig. Es find pflanzenfreffende Thiere der Ebenen. Das Dromedar. Camelus Dromedarius. Schreber, Taf. 303. 1 Arabian Camel Penn. Mit einem Höcker. Die Farbe braun, die Haare weich und wollig, ziemlich lang, der Schwanz lang behaart. Die Farbe variirt, meiſt iſt ſie grau, faſt weiß, aber auch bräunlich, Sur röthlich oder gar ſchwarz. Die ganze Länge des Thieres iſt von der Schnauze bis zum Schwanz 73, des Schwanzes 13“. Aufenthalt Dieſe Art, ſonſt in Arabien und Norbafrita weit verbreitet, wird in Europa einzig bei Piſa gezogen. Schinz, Fauna. Bd. 1. 6 Das zweihöckerige Kameel. Camelus bactrianus. Schreber, Taf. 304. Chameau a deux bosses. Mit zwei Höckern. Haar wollig, ſehr dicht, aus weicher Wolle, mit einzelnen gröbern Haaren vermiſcht. Farbe braun, an Naſe und Lippe graulich; an den Seiten und an der Hals— wamme roſtfarb; der Schwanzſpitze ſchwarz. Ganze Länge 12“ 2". Aufenthalt. Wird in der Krimm gehalten. Stammt eigentlich aus Central-Aſien. Alle andern Arten der Wiederkauer, die in Europa vorkom— men, haben keine Vorderzähne in der obern Kinnlade und Ges weihe oder Hörner, ferner zwei getrennte Hufen an den Füßen. Hirſche. Cervus. Vorderzähne unten acht, Eckzähne nur bei den Männchen einiger Arten, aber ſie ſind oben weit kleiner; Backenzähne =, mit wellenförmig geſtreifter, ſchiefer Krone. Die Schnauze vorſtehend, mit oder ohne vorſtehende Naſe. Thränenhöhlen. Auf dem Kopfe äſtige, knochenartige, abfallende und ſich jährlich erneuernde Geweihe, meiſt nur bei den Maͤnnchen. Ohren mittelmäßig, zugeſpizt, tutenförmig; Füße mit zwei auf⸗ ſtehenden Hufen und meiſt noch zwei weiter oben ſtehende, klei⸗ nere, unvollkommene Zehen; Euter zwiſchen den Hinterbeinen, mit vier Zitzen. Schwanz ſehr kurz. Der Eleuhirſch. Cervus alces. Schreber, Taf. 246, A, C, D. L’Elan. Flat horned Elk. Mit plattem, kurzem, breitem, ſehr äſtigem Geweihe; am Männchen keine Eckzähne, die Lippen lang und ſehr dick, weit über den Mund vorragend; Schwanz ſehr kurz. Der Vorder⸗ körper höher als der hintere, auf der Schulter eine Mähne, am Kinn des Männchen eine große Warze, Glieder lang und dünne. Das Weibchen hat keine Geweihe. Die Farbe mehr oder min⸗ der dunkelbraun, die Haare an der Wurzel ee an der Spitze braun. u Von der Größe eines Pferdes, die Höhe beim Halſe 6“, Länge 8“. Geweihe bis zu 50 Pfund ſchwer. Aufenthalt. In Europa nur noch in Preußen, Litthauen und in Norwegen, viel häufiger in Nordamerika. Der Renhirſch. Cervus Tarrandus Linn. Schreber, Taf. 248, A, B, C, D, E. Le Renne. Rein Deer Penn. Mit ſehr äſtigen, runden, vorwärts gebogenen Geweihen bei beiden Geſchlechtern, an ihrer Spitze in eine Schaufel ans: laufend; keine Eckzähne, Schwanz ſehr kurz, am Halſe eine Wamme. Haare lang und gekräust, beſonders im Winter. Die Farbe nach der Jahreszeit verſchieden, im Anfang des Jahres braun, vom Juli an grau, nach und nach faſt ins 5 er gehend, Augengegend immer ſchwärzlich. Das zahme Renthier kaum größer als ein Dach ch das wilde von der Größe des Edelhirſches. Die Hörner des Weib— chens ſind kleiner, ſchwächer, weniger äſtig. Aufenthalt. In Europa im nördlichen Schweden, in ſchwediſch Lappland und in Norwegen, gezähmt und wild. Schreber, Taf. 247, A,B, 0, D. Le Pert Buff. Be or red Deer Penn. Männchen mit runden, äſtigen, unebenen Geweihen, welche am Ende in eine Krone auslaufen, wenn der Hirſch älter iſt; dem Weibchen fehlen ſie. Eckzähne am Männchen, ſie ſind aber klein. Die Thränenhöhlen ſind groß. Die Farbe im Sommer rothbraun, mit ſchwärzlicher Rückenlinie, im Winter graubraun, einfärbig, Hinterbacken und Schwanz hellfalb. Das Hirſchkalb braun, mit falben Flecken. Schwanz kurz. | Höhe 5, Länge ebenfalls 5% Aufenthalt. Faſt in allen Theilen von . doch ſehr vermindert in vielen Gegenden, da er feines Schadens we- gen ſehr verfolgt wird. N 6 * Der Damhirſch. Cervus D Dama. Schreber, Taf. 248, A,B. Le Dan Buff Fallow Deer Penn. Bonaparte, Fauna italica. Mit glatten, äſtigen Geweihen und breiten Schaufeln. Deuts: liche Thränenhöhlen, Geweihe nur am Männchen. Keine Eck— zähne. Farbe im Sommer braun, weiß gefleckt im Winter, ein- färbig braun. Das Junge gefleckt; Hinterbacken weiß, eee oben ſchwarz, lang. Es gibt ſchwarze und weiße. Kleiner als der Edelhirſch; die Länge von der Naſe bis zum Schwanz 4“, Schulterhöhe 24. Aufenthalt. Seltener in Europa, doch noch in ſehr vie— len Gegenden, beſonders auch in England, wo ſie gehegt werden. Nach dem Prinzen von Muſſignano ſoll Sardinien das ur: ſprüngliche Vaterland des Damhirſches ſeyn. Das Reh. Cervus capreolus Linn. Schreber, Taf. 212, A, B. Le Cheuvreuil Buff. Roe- buk Penn. g Mit runden, äſtigen, gerade in eine Gabel endenden Ge⸗ weihen, keine Eckzähne; keine Thränenhöhlen. Weibchen ohne Geweihe. Farbe im Sommer rothbraun, im Winter grau, Hin— terbacken weiß, Schwanz kaum ſichtbar. Die Jungen braunroth, weiß gefleckt. f Länge etwa 4“, Höhe 2“ 2". Aufenthalt. Paarweiſe in Wäldern und Gebuͤſchen von faſt ganz Europa, den hohen Norden ausgenommen. Antilope. Antilope. Vorderzähne unten 8, Backenzähne 5 oe, geftaltet wie bei allen Wiederfauern. | Schnauze verlängert; Hörner auf der Stirne, welche einfach ſind, nicht abfallen und mit einer Knochenſcheide ſich bedecken, 1 von verſchiedener Größe und Geſtalt; Ohren mittelmäßig, zuge— ſpizt; Füße mit zwei aufſtehenden Hufen und zwei falſchen, un⸗ vollkommenen, Schwanz bald länger, bald kürzer. Euter zwiſchen den Hinterbeinen mit zwei oder vier Zitzen. | „ a. Mit gewundenen und geringelten Hörnern und deutlichen Thränenhöhlen, das Weibchen ohne Hör— ner; nur zwei Zitzen am Körper. Die Saiga. Antilope Saiga Pall. Schreber, Säugethiere, Taf. 276. Mit leyerförmigen, geringelten Hörnern; keine Naſenknochen, die Naſenknorpel groß und bauchig. Der Kopf verhältnißmäßig groß, die Schnauze hoch gewölbt, ſehr beweglich und kann ge— runzelt werden. Die Naſenlöcher ungemein weit. Naſe ohne Scheidewand; Ohren kurz und wenig zugeſpizt. Dem Weibchen fehlen die Hörner. Die Farbe oben ſchmutzigweiß, mit einem bräunlichen Rückenſtreif, unten rein weiß, der Schwanz nur 3“ lang und dünne, die Hörner gelb und an der Spitze W e ſichtig. Der Pelz wollig und weich. Größe des Damhirſches. Aufenthalt. An der Gränze von Europa und Aſien, in Polen, Ungarn in großen Heerden, auf Ebenen. b. Mit zurückgebogenen Hörnern bei beiden de ſchlechtern, keine Thränen höh len. | Die Gemfe. Antilope Rupicapra. Schreber, Taf. 279. Le chamois Buff. Mit gerade aufſtehenden, rundlichen, fait glatten, an der Spitze in einen rückwärts gerichteten Haken gebogenen, ſchwarzen Hörnern. Der Kopf iſt weiß, durch die Augen aber geht von der Naſe an ein breiter, brauner oder ſchwärzlicher Streif. Die Farbe iſt nach Alter und Jahreszeit verſchieden. Im Frühjahr gelbgrau, im Sommer roth, mit einem ſchwarzen Rückenſtreif, im Herbſt braun, im Winter ſchwarzbraun, faſt ſchwarz und ſehr lang behaart, immer aber bleibt der Kopf und die Kehle weiß. Von der Größe einer Ziege. Aufenthalt. Auf den hohen Gebirgen der europäiſchen Centralalpenkette, der Schweiz, Tyrols, Salzburgs, Savoyens, auf den Pyrenäen, den Apenninen und den Karpathen. In wie ferne die Gemſen der Apenninen und Karpathen verſchieden ſind, weiß ich nicht. Die Pyrenäengemſe aber iſt etwas verſchieden. 2 Die Hörner find kleiner, kürzer und fehmächtiger, auch etwas ſeitwärts und auswärts gebogen, die Gliedmaſſen ſind feiner und überhaupt das ganze Thier etwas zarter. Im Sommer fehlt der ganze ſchwarze Rückenſtreif und das Haar iſt mehr roth, im Winter iſt das Haar viel weniger lang und grauröthlich. Der Augenſtreif iſt zu allen Jahreszeiten etwas weniger deutlich. Ziege. Capra. Gebiß wie bei den Antilopen. | Am Kinn ſizt bei den weißen Arten ein Bart. Die Hörner ſind niemals rund, ſondern eckig, knotig zuſammengedrückt, gerade oder e e in die Quere re oder u Die on Geſchlechter gehörnt. Der Steinbock der Centralalpen. Cabra ibex. Meisner, Muſeum der Naturgeſchichte Helvetiens. Le Bou- quetin Buff. Wild Goat. Mit halbmondförmig gekrümmten, abgeſtumpft viereckigen, auf dem Rücken knotigen Hörnern, kein Bart, ſtatt deſſen zuweilen einige einzelne längere Haare am Kinn, die aber oft fehlen. Beine kurz, dick und ſtark, Hufen unten ſcharf, Haare grau, ins Röthliche fallend, unten weißlich, beide Farben durch eine bräun— liche Linie getrennt. Die Ziege iſt viel kleiner und hat auch viel kleinere Mee Länge 3° 5— 7“, Schwanz 43“. Aufenthalt. Gegenwärtig nur noch in den Umgebungen des Montblank, in den Gebirgen um Aoſta, von Saravanche, von Cogne in Piemont und auf den Bergen zwiſchen dem Seria und Vieſcherthal. Sehr unwahrſcheinlich iſt es, daß ſich dieſer Steinbock auch noch auf den Gebirgen von Ronda in Spanien fände, wenn dort noch ein Steinbock iſt, ſo iſt es wahrſcheinlich derſelbe, der in den Pyrenäen noch vorkommt und mit dem ſa⸗ voyiſchen gar nicht zu verwechſeln iſt. Der Steinbock der Pyrenäen. Capra pyrenaica. S. Schinz, Bemerkungen über die Arten der wilden Ziegen. Neue Denkſchriften der ſchweizeriſchen Geſellſchaft für die geſammte Naturkunde, 2ter Bd. u A Hörner gewunden, zuſammengedrückt, knotig, ziegenartig; am Kinn ein kurzer, aber ſtarker, nach hinten gerichteter, abge⸗ ſtuzter Bart. Die Hörner ſteigen anfangs aufwärts, biegen ſich dann nach außen, indem ſie ſich umſchlagen, ſo daß die anfangs nach hinten gerichtete ſcharfe Kante nach oben zu ſtehen kommt. Mit dieſer Biegung nach außen ſenkt ſich das Haar, nimmt dann aber wieder die Richtung aufwärts, indem ſie zugleich die Spitze nach innen umbiegt. Die Hörner haben nach hinten eine ſcharfe Kante und ſind vorn abgerundet, alſo im Durchſchnitt birnförmig und ihrer ganzen Länge nach mit vielen ſcharfen Rippen und Kanten von ungleicher Form und Zahl verſehen. Bei der viel kleinern Ziege find die Hörner nach vorn, wie nach hinten, abge: plattet, nur ſchwach gerippt und laufen in einer einfachen krum⸗ men Linie gegen die Spitze auswärts. Kopf, Rücken und Seiten bräunlich aſchgrau, Seiten des Kopfs, Hals, Aeußeres der Schenkel und Bauchſeiten ſchwarz; Bauch, hinterer Theil der Vorderſchenkel und ein Fleck an den Hinterfüßen rein weiß. Die Ohren gelbbraun. Rückenſtreif und Schwanz ſchwärzlich. Wie dieſe Farben ſich nach der Jahreszeit ändern, iſt unbe— kannt. Ein jüngerer Bock in der Zürcher Sammlung iſt ſtatt ſchwarz am Halſe faſt eiſengrau. Das ganz junge Thier iſt oben auf dem Rücken, am Kopfe, am Vorderhalſe röthlichgrau, Hin⸗ terhals und ein Streif über die Schultern, Aeußeres der Schen— kel und Bauchſeiten ſchwärzlich, das Haar wollig. g Länge des erwachſenen Bockes vom Kopf bis zur Schwanz— wurzel 5’ 4“ Schwanz 8“ 5, Schulterhöhe 2° 8“, Kreuzhöhe 2' 10“. Hörner in der Krümmung 2“ 6". Aufenthalt. Die ſpaniſchen Pyrenäen; auf den franzö⸗ ſiſchen, wo er auch war, iſt er nicht mehr. Ob der Steinbock, der in den Gebirgen von Ronda leben ſoll, derſelbe ſey, wiſſen wir nicht, und eben ſo wenig, ob der Steinbock von Kreta, den ſeit Belon Niemand mehr geſehen hat, dieſe oder eine andere Art ſey. Die Hausziege. Capra hireus. La Chevre Buff. The goat Penn. Mit gekielten, gebogenen Hörnern. Das allgemein bekannte Thier wird allenthalben gehalten und „ Wo bedarf keiner Beſchreibung. Die thibetaniſchen und Angoraziegen werden in Frankreich gezogen. Herr von Selys zählt annoch, jedoch mit Fragezeichen, die Bezvbarziege, Capra aega- grus, und den kaukaſiſchen Steinbock, Capra cauca- sica, zu den europäiſchen Thieren, allein fie werden kaum irgend- wo inner den angenommenen Gränzen von Europa anzutreffen ſeyn, und kein Schriftſteller erwähnt ihrer als europäiſches Thier, dagegen find fie Bewohner des aftatifchen Kaukaſus. Ziegen ohne Bart oder Schafe. Ovis. Der Mufflon. Ovis musimon. Schreber, Taf. 288. Le Moufflon. Die großen, ſchweren, dicken Hörner des Männchens ſind gewunden wie beim zahmen Widder, ſie ſind runzlich, vorzüglich an der Wurzel, Farbe graugelblich. Die Naſe etwas gebogen; die Ohren mittelmäßig, aufgerichtet, ſpitzig. Der Hals und Körper muskulös, etwas plump; die Glieder ſchlank, fein und doch ſtark. Naſe, untere Kinnlade, Kehle, Inneres der Ohren, Bauch und Unterſchenkel weiß, Stirne und Backen braungrau⸗ ſchwärzlich, obere Theile im Sommer rothbraun, im Winter aſchgraubraun, Vorderhals bis zur Bruſt ſchwarz, Rückenſtreif braunſchwarz, ein ſchwarzer Streif ſcheidet das Weiße des Bauchs. Länge 3° 4“, Schwanz 3“. Schulterhöhe 2° 4“. Kreuze höhe 2° 3%, Aufenthalt. In den Gebirgen von Sardinien, Korſika, in Spanien in Murcia und auf einigen griechiſchen Inſeln. Das Weibchen iſt viel kleiner und hat keine Hörner. Das gemeine Schaf. Ovis aries. Le Brebis Buff. Scheep Penn. Bedarf keiner Beſchreibung, wird in ganz Europa gehalten. Die ſtärkſten Schäfereien ſind in Ungarn, Böhmen, Spanien und England. Die Hauptvarietäten in Europa ſind: Das ſpaniſche Schaf, Merino. Mit ſtark gewundenen Hörnern, Spitze nach außen gekehrt. Mit feiner, ſehr dichter Wolle. Hauptſächlich in Spanien, iſt aber weit verpflanzt worden. Das engliſche Schaf. Ohne Hörner; Schwanz und Hodenſack des Widders gehen bis auf die Knie. f In England, beſonders in Linkolnſhire. — 89 — Das Landſchaf. Mit oder ohne Hörner; die Wolle mehr oder minder grob. Dahin gehören die italieniſchen, franzöſiſchen, deutſchen, böhmiſchen, ungariſchen, polniſchen, belgiſchen, ſchwe— diſchen und däniſchen Schafe. Das vielhörnige Schaf. Mit 4—6 Hörnern, die in- nern gerade aufſtehend, die äußern gewunden; Schwanz kurz, Wolle grob und hart. In Island und andern nordeuropäiſchen Ländern. Das Zackelſchaf oder Schraubenſchaf. Mit langen, gerade aufſtehenden, ſchraubenförmig gewundenen Hörnern. In Ungarn und Oeſtreich. Ochſe. Bos. Zahnbau wie bei andern Wiederkauern. Die Schnauze ziem⸗ lich kurz, mit einem nackten Maul. Keine Thränenhöhlen. Die Hörner mit hohlen Scheiden, einfach, rundlich, glatt, halb— mondförmig. Am Hals eine ſchlaffe Wamme; keine falſchen Hufen an den Füßen. Euter mit vier Zitzen. Beide Geſchlechter gehörnt. — — Der Büffel. Bos bubalus. Schreber, Taf. 300. Le Buffle. Buffalo Buff. Hörner an der Wurzel nahe zuſammenſtoßend, gewunden und mit der Spitze nach aufwärts gekehrt, die Stirne mit krau— ſen langen Haaren beſezt; die Wamme kurz. Größer als der gewöhnliche Ochſe; ſehr kurz und wenig behaart am Körper, Stirne convex, die Haut ſehr dick, die Beine kurz und ſtark. Der Schwanz lang und hängend, mit einer Flocke; die Zitzen liegen in ſchräger Linie. Die Farbe meiſt ſchwarz. Es ſind ſtarke, aber ſtupide und ſchwer zu lenkende Thiere, welche als Hausthiere in den wärmeren Gegenden Europa's gehalten werden. Aufenthalt. In Unteritalien, Griechenland, in der Ge— gend von Rom, beſonders in ſumpfigen Gegenden. Der Wieſent. Bos Bonasus Wagn. Bos urus auctor. L'aurochs Buff. Eichwald, Naturgeſchichte von Litthauen. Die Hörner kurz, dick, glänzend, aufwärts gerichtet. Die Stirne gewölbt, breiter als hoch und die Hörner entſpringen tiefer als die Scheitelkante des Kopfs. Der Hals dick und kurz; auf der Schulter ſteht ein Buckel und der Kopf ſowohl als die 2 = 90 = — — \ Bruſt und Schulter find mit langem krauſem Haar bedeckt; am Kinn ein ſtarker Bart, keine Wamme. Der Schwanz kurzer als beim zahmen Ochſen und ſteif behaart. Die Farbe im . und Frühjahre ſchwarzbraun, im Sommer ſchwarz. Aufenthalt. In Europa einzig noch in Litthauen, im Walde von Bialowitzka, wo er geſchont und gejagt wird. Aber auch noch am Kaukaſus. g Der Auerochs. Bos 11 Wagner. Milchweiß, Maul und Naſe ſchwarz; das ganze Innere der Ohren und ungefähr ein Drittel des äußern braunroth, die Hör: ner weiß, mit ſchwarzen Enden, ſehr dünn und aufwärts gebo- gen. Bei den Männchen eine dünne, aufrecht ſtehende, gegen 2“ lange Mähne. Gewicht 7 bis 800 Pfund. Aufenthalt. Noch wild in Schottland, in Parks gejagt. Soll der wirkliche Nachkomme des von den Alten ſogenannten Auers ſeyn. Man findet ihn noch bei Chillingham Caſtle bei Berwik am Twed, zu Wollatan in Nottingham, zu Chisburne in Crawen, zu Limehall in Cheſſire und zu Chartly in Staffordſhire. Viel⸗ leicht iſt dieß eine der Urraſſen des Hausochſens. Einige variiren, indem ſie ſchwarze Ohren haben. Das Fleiſch iſt feinfaſerig und ſehr ſaftig. j Der Hausochſe. Bos Taunus. Mit runden, nach außen e Hörnern, langer Wamme und krauſer Stirn. Bedarf keiner weitern Beſchreibung, da er, allenthalben ver⸗ breitet, in zahlreichen Raſſen iſt. Achte Ordnung. Wallfifchartige Säugethiere. Cetasea. | Delphin. Delphinas. | Dauphin. Keine hintern Extremitäten; der Körper endigt in einen ho⸗ rizontal platten Schwanz; der Mund hat einen mehr oder minder langen Schnabel, deſſen Laden an den Seiten mit kleinen, ſehr — 91 — ſpitzigen koniſchen Zähnen, die in einer Reihe ſtehen, beſezt iſt. An der Bruſt zu beiden Seiten eine Floße. Statt der Naſe eine Oeffnung auf dem Kopfe, in welche zwei Kanäle aus dem Munde einmünden. In den Weichen ſitzen zwei Bruſtdrüſen mit Warzen. Sie leben nur im Waſſer und nähren ſich von Fiſchen. Der Körper iſt mit nackter Haut überzogen. Delphine mit einer Rückenfloße. Der gemeine Delphin. Delphinus Delphin. Schreber, Säugethiere, Taf. 343. Der Schnabel iſt ungefähr die Hälfte des Kopfes lang, platt, oben und unten mit 42 bis 47 Zähnen auf jeder Seite. Bruſt⸗ floßen ſichelförmig; der Schwanz oben und unten in die Länge gekielt. Der Rücken ſchwärzlich, die Seiten graulich, unten breit. Er erreicht eine Länge von 6-77. Aufenthalt. In den europäiſchen Meeren. Der Tummles. Delphinus Tursio. Schreber, Säugethiere, Taf. 344. Le eran Dauphin ou souffleur. Mit kurzem, breitem Schnabel; auf jeder Seite ben und unten mit 21 bis 23 etwas ſtumpfen, koniſchen Zähnen. Die Nückenfloße dem Schwanz näher. Der Körper ſehr dick, oben ſchwarz, unten weiß. Länge von 9— 45“ Aufenthalt. Im Mittelmeer. Delphine mit kurzem Schnabel, zahlreichen Zähnen und einer Rückenfloße. 7 Das Meerſchwein. Delphinus phocaena: Schreber, Taf. 342. Phocaena communis Less. Mit kurzem, abgerundetem Schnabel; Zähne auf jeder Seite oben und unten 25 bis 25; fie find zuſammengedrückt und ab- gerundet, geſtreift; die Rückenfloße iſt faſt in der Mitte des Körpers; die Farbe oben eh unten weiß. Länge 4— 5“. | Aufenthalt. Im Mittelmeere und im baltiſchen Meere. Ba Der graue Delphin. Delphinus griseus (ar Schreber, Taf. 345. Cuvier, Annal. du Musée XIX, T. I. D. Aries Riss. Mit abgeſtumpftem, kurzem Schnabel, Stirne conver ; Zähne wenig zahlreich, in der obern Kinnlade oft keine; die Rückenfloße zugeſpizt; Farbe oben graublaulich, unten weißlich, beide Farben in einander übergehend. Länge 7—42“. Die Rückenfloße kann bis 44“ hoch werden und an der Baſis 15“ breit. Der riſſoiſche Delphin. Delphinus Rissoanus. Cuvier, Annal. du Mus. XIX. Keine Abbildung. Mit ſtumpfem, vorn abgerundetem Kopf. Die Rückenfloße von mäßiger Höhe, hinten ausgeſchnitten, dem Schwanz näher ſtehend als dem Kopf; die Bruſtfloßen groß, ſehr tief liegend, zugeſpizt; die Farbe oben dunkel, unten weiß. Länge 9“. Aufenthalt. Im Mittelmeer. Vielleicht nicht verſchieden vom grauen. | Der Rundkopf. Delphinus globiceps. Schreber, Taf. 345. Cuvier, Annales du Mus., XIX, Pl. I. Delph. deductor Scoresby. Catodon Suineval. Lacé- ped. Cetac. Narwal édenté Camper. Mit ſehr kurzem, rundlichem Schnabel, Zähne oben und unten auf jeder Seite 9— 43, oft gar keinen; der Kopf außer: ordentlich erhaben und konvex. Die Rückenfloße niedrig, ausge- ſchnitten, dem Schwanze näher als dem Kopf; Bruſtfloßen ſehr ſchmal. Die Farbe oben glänzend grauſchwarz, unten ein weißer Längsſtreif. | Länge 20“ und mehr. Aufenthalt. Im nördlichen europäiſchen Meere.) >) Im Februar 1834 ſtrandete eine Heerde von etwa neunzig dieſer Delphine an der Küſte der Bretagne und alle wurden getödtet. * . Der Feres. Delphinus Feres Bonnat. Keine Abbildung. Mit kurzem, abgerundetem Schnabel, gleich langen Kinnladen; auf jeder Seite 20 Zähne, von ungleicher Länge, eiförmiger Ge— ſtalt, an der Spitze zweilappig, abgerundet. Farbe einfärbig ſchwärzlich. Aufenthalt. Im Mittelmeer. Delphine ohne oder mit wenig Zähnen, der Schnabel länger und breiter als die Kinnladen. Eine Rückenfloße. Hyperoodon. Anarnacus Lacip. Monodon Fabri. Urano- don. Ancylodon J% g. Heterodon Blainville. Epio- don Rafinesque. Der Dale'ſche Delphin. Delphinus Dalei. Delph. edentulus? Schreber, T. 347. Delph. bidens. Schreber, T. 346. D. bidentatus Desm. D. diodon Gerard. D. Hunteri Desm. D. Sowerbyi ejusd. D. chemnitzianus Blainv. Heterodon chemnitzianus Less. Balaena rostrata Chiemnits. Dauphin a deux dents Bonnal. | Mit konvexer hoher Stirne; der Rand der Spritzlöcher iſt nach vorn gerichtet; der Gaum glatt; die Rückenlinie hinter der Floße iſt gekielt. Der Körper iſt ſpindelförmig. Die Zähne leicht ausfallend; die Floßen alle klein, die Schwanzfloße ſehr breit, mit faſt unmerklichem Kiel. Die Farbe oben dunkelgrauſchwarz, unten weißlich. Länge 15 — 25“. 8 Aufenthalt. In den nördlichen europäiſchen Meeren. Der zahnloſe Delphin. Delphinus Epiodon. Epiodon Urganantus Rafin. Keine Abbildung. Mit länglichem, hinten ſchmalem Körper; Schnabel abge— rundet; die untere Kinnlade ohne Zähne und kürzer als die obere, in dieſer mehrere ſtumpfe Zähne; Feine Nückenfloße. Aufenthalt. In den ſiziliſchen Meeren. Delphine ohne Rückenfloßen. Delphinapterus. Der Beluga. Delphinus leucas. Delphinus albicaus Fabr. LEpolard blanc. Scoresby. Mit neun dicken und am Ende abgeſtumpften Zähnen überall. Die Haut gelblichweiß; der Kopf äußerlich ee wie der eines Meerſchweins. Länge 50“ und mehr. Aufenthalt. Im ganzen Eismeere, wo er oft in die Flüſſe ſteigt. Narwall. Monodon. Zwei Zähne, wovon aber der eine oft mangelt oder viel klei⸗ ner als der andere iſt. Sie ſtehen in der Oberkinnlade und laufen horizontal. Die Spritzlöcher haben nur eine Oeffnung auf dem Hinterhaupt. Der Körper nackt und ſpindelförmig. Keine Rückenfloße. | . N Der Narwall. Monodon Monoceros. Schreber, Taf. 330. Der Körper iſt weiß, mit ſchwärzlichen Flecken, der eine Zahn fehlt ganz oder iſt i im Zahnfleiſch verborgen oder nur ſehr kurz. Der lange Zahn iſt gewunden, vom härtesten Eng) und ſehr ſpitzig. Länge 45—50“ und noch mehr, der Zahn bis 120 lang. Die Jungen ſind graulich. Aufenthalt. In den nördlichen europäiſchen Meeren. Cachelot. Physeter. Die obern Zähne ſind im Zahnfleiſch verborgen, die untern, deren Zahl auf jeder Seite 18 bis 32 ift, find groß, koniſch, ſpitzig und paſſen in Löcher der obern Kinnlade. Nur ein Spritz⸗ loch, an der Schnauze ſich öffnend. Der Kopf ungeheuer groß. Mit oder ohne Rückenfloße. N . Der Großkopf. Physeter Tursio. Phys. Mular Bonnat. Physeter orthodon Laeep. eh fin- ned cachalot. — 95 — Die Rückenfloße ſehr hoch, die Spitze der Zähne flach, un⸗ gleich gekrümmt. Soll an 100’ lang werden. Aufenthalt. Im Mittelmeer. Großköpfiger Cachelot. Physeter macrocephalus, Physeter Trumpo et Catodon Bonnalerre. Schreber, T. 337. Mit 20 bis 23 Zähnen auf jeder Seite der Unterkinnlade, die in der obern ſind verborgen. Das Spritzloch iſt einfach. Das linke Auge ſoll kleiner ſeyn als das rechte. Der Schwanz iſt ſchmal und kegelförmig, dem After gegenüber hat er eine falſche Floße. er Länge 50“ und mehr. Aufenthalt. Zuweilen im Mittelmeer und adriatiſchen Meer. Wallfiſch. Balaena. Keine Zähne, ſtatt deren Barten in der obern Kinnlade. Die Spritzlöcher auf der Stirne. Der Kopf ungeheuer groß, der Mund ſehr weit, der Schlund eng, der Schwanz ſehr breit. Mit oder ohne Rückenfloße. ) Der Finnfiſch. Balaena physalus. Schreber, Säugethiere, Taf. 333. Das Blaſeloch doppelt, mitten am Kopf; die Ruückenfloße ſehr groß. Der Körper iſt ſchlank; die Kinnladen faſt gleich lang, die obern wenig gebogen. | Wird an 100“ lang. Aufenthalt. In den nördlichen europäiſchen Meeren. Den 22. Auguſt 1835 ſtrandete ein ſehr großer Finnfiſch bei Sauth: wold in Suffolk. Zool. Proceedings 1835, p. 119. *) Der wahre Wallfiſch, Balaena Mysticetus, der jezt nur in den Po⸗ larmeeren vorkommt, fand ſich einſt an den engliſchen und ſpani⸗ ſchen Küſten, iſt aber ſchon lange da verſchwunden und nicht mehr europäiſch zu nennen. — 96 — Der Schnabelwallfiſch. Balaena rostrata. Schreber, Taf. 336. Balaena Boops. Mit ſehr langem, ſpitzigem Schnabel. Er übertrifft noch an Länge den Wallfiſch. Aufenthalt. In den nördlichen europäiſchen Meeren. Im Jahr 1834 ſtrandete ein ſolcher Fiſch bei Nordberwik. Er war 80“ lang, der Kopf allein 25“, der Umfang der Bruſt war 34), die Breite des Schwanzes 20“. 8 Der Rowqual. Balaena musculus. Lacepede, Pl. VI, VII. B. antiquorum. Der Schnabel unten etwas ausgehöhlt, mit kurzen Naſen⸗ knochen und ſchmäler als am vorigen. Aufenthalt. Im Mittelmeer. Nachtrag. Biſamſpitzmaus. Myogalea. Ruſſiſche Biſamſpitzmaus. Myogalea moscovit:ca. Der Muchochol oder Desman. Desman de Moscovie. Schre⸗ ber, T. 159. Sorex moschatus Pallas. Oben braungrau, der Bauch ſilberweiß. Das Haar iſt zweifach, da zwiſchen kurzen und ſehr weichen Grundhaaren lange ſeidenartige ſtehen. Die Naſe iſt ſehr lang und breit. Die Aus gen ſind ſehr klein und ſtehen in einem weißlichen Fleck, der Schwanz iſt kürzer als der Körper, ſeitlich zuſammengedrückt, beſonders gegen das Ende, allenthalben ſchuppig. Länge 10“, des Schwanzes 8“. Aufenthalt. Zwiſchen der Wolga und dem Don an den äußerſten Gränzen Europa's in Seen und an deren Ufern. Sie ſchwimmt und taucht vortrefflich und nährt ſich von Waſſerinſekten und Würmern. Bweite Klaffe — —H Vögel. Aves. Schinz, Fauna, Bd. 1. 1 7 Vögel. — — Wir haben eine Menge Verzeichniſſe der europäiſchen Vögel in den neueſten Zeiten, und es möchte vielleicht ſcheinen, als ob ein neues wenig noch unbekannte Arten anführen könnte. Das vollſtändigſte und beſte iſt ohne Zweifel Zemmink, Manuel d’or- nithologie d' Europe, wovon aber bis jezt nur der erſte Supple— mentband erſchienen iſt und eine Menge neuer Entdeckungen und Berichtigungen enthält. Allein es find in der kurzen Zeit ſeit der Herausgabe des Temmink' ſchen Werkes wieder eine ſolche Menge von neuen Vögeln in Europa aufgefunden worden, daß jenes ſchon wieder als unvollſtändig erſcheint, welches ſich daraus ergeben wird, daß in dieſem Verzeichniß über fünfzig Arten vor— kommen, welche Temmink noch nicht als europäiſch gekannt hat. Zudem iſt jenes Handbuch franzöſiſch, ſo daß, obwohl dieſe Sprache faſt allgemein bekannt iſt, ein deutſches Werk wohl will— kommen ſeyn dürfte. Ein anderes in ſeiner Art ſehr verdienſtliches, aber ſehr dickleibiges Werk iſt das Handbuch der Naturgeſchichte aller Vögel Deutſchlands von Chriſtian Ludwig Brehm, Ilmenau 1831. Allein dieſes Werk enthält eine ſolche Menge, von keinem neuern Ornithologen anerkannten, ſogenannten neuen Arten oder Subſpezies, daß es nur Wenigen von großem Nutzen iſt, unge— achtet unläugber Herr Brehm ſehr große Verdienſte um die Ornithologie hat und mehrere gute Entdeckungen ihm zu ver— danken ſind. Zudem enthält es nur die auch in Deutſchland vor— kommenden Arten, und bedarf nach meiner ſchwachen Ueberzeugung 7 * an einer fehr ſorgfältigen Sichtung und Reduktion, da die allerwenigſten der neueren Arten als ſolche erkannt werden können. In ganz entgegengeſeztem Sinne behandelt Gloger in ſeinem vollſtändigen Handbuch der Naturgeſchichte der Vögel Europa's mit beſonderer Rückſicht auf Deutſchland, Breslau 1834, die europäiſchen Vögel. Gloger iſt auf das andere Extrem gefallen und hat Arten zu— ſammengeſtellt, welche gewiß nicht zuſammen gehören und als eigene Arten ſehr wohl daſtehen. Das Naturgeſchichtliche iſt allerdings vortrefflich, wenn ſchon kurz. Allein es iſt weit ent— fernt, ein vollſtändiges Verzeichniß der europäiſchen Vögel zu liefern und kann gar nicht als ein ſolches angeſehen werden; auch fehlt der zweite Band, der die Sumpf- und Waſſervögel enthält. Ueber alles Lob erhaben iſt Naumanns klaſſiſches Werk, Na⸗ turgeſchichte der Vögel Deutſchlands, ſowohl wegen der trefflichen Abbildungen, welche darin enthalten find, als auch der vollſtän⸗ digen Naturgeſchichte wegen. Es iſt zugleich für die Arbeit ſehr wohlfeil, feiner Ausdehnung wegen aber für fehr viele Privaten zu theuer, da indeß die Abbildungen ſo ausgezeichnet treu ſind, ſo habe ich immer darauf verwieſen. Da das zoologiſche Muſeum in Zürich, mit WN lg: nahme, alle europäiſchen Vögel beſizt, mir überdieß noch andere Sammlungen zu Gebote ſtunden, wie die ausnehmend reiche und ſchöne Sammlung des Herrn Oberſt Frey in Aarau, ſo habe ich Gelegenheit, faſt alle angeführten Arten in der Natur ſehen und vergleichen zu können. Vielleicht wird man ſagen, ein bloßes Namenverzeichniß wäre bei dem gegenwärtigen Stande der Wiſſenſchaft hinlänglich geweſen, es hätte keiner Beſchreibung der bekannten Arten bes durft. Dieß iſt allerdings wahr, wenn Alle, die ſich mit Orni⸗ thologie beſchäftigten, ſchon genau mit allen den Arten bekannt wären, allein die Liebhaberei verbreitet ſich immer weiter, die Sammlungen werden immer zahlreicher und allgemeiner. Na⸗ turgeſchichte wird faſt in allen Schulen betrieben und kleine Sammlungen angelegt, daher ſchienen mir kurze Beſchreibungen, nach welchen ſelbſt der Anfänger ſich zurechtfinden kann, nicht unnütz, um ſo weniger, als ſo viele neue Gegenſtände zur Be⸗ ſchreibung ſich darbieten, die en in keinem ie; Ver⸗ zeichniſſe are wi Es gelang, eine beträchtliche Anzahl örtlicher Verzeichniſſe von vorkommenden Vögeln mir zu verſchaffen, welche oft nicht in den Buchhandel kommen, und beſonders, wenn ſie nicht in deutſcher Sprache geſchrieben ſind, oft ſchwer angeſchafft werden können. Durch dieſe allein kann man ſich von der Verbreitung der Arten einen beſtimmten Begriff machen, und man erſtaunt, oft auf Arten zu ſtoßen, die man in dieſer oder jener Gegend gar nicht vermuthet hätte. Vögel und Fiſche haben das gemein, daß ihre Bewegungsorgane und die Elemente, in welchen ſie leben, Luft und Waſſer, ihnen eine weite Verbreitung geſtatten, deren die Säu⸗ gethiere und Reptilien nicht fähig ſind. Der angenommenen Uebung gemäß ſind alle Vögel aufgenommen worden, welche auch nur einmal in dieſem oder jenem Lande Europa's vorkommen, weil, was einmal geſchehen, mehrere Male geſchehen kann. Merkwür⸗ dig iſt das Vorkommen ſo vieler amerikaniſchen Vögel in Eng⸗ land und zwar nicht bloß ſolcher Waſſer- und Gumpfvögel, welche beiden Welttheilen gemein ſind, ſondern auch ſolcher, welche ſonſt nur in Nordamerika gefunden wurden, wie Turdus minor, Turd. migratorius, Cuculus einerosus, Mergus cucullatus und andere. Es läßt ſich dieſes einzelne, obſchon oft mehrmalige Vorkommen kaum erklären. Wenn Griechenland, Unteritalien, Spanien, Suͤdfrankreich viele Vögel mit Aſien oder Afrika ge⸗ mein haben, ſo iſt dieſes leicht erklärbar, aber wie gewiſſe Arten über den atlantiſchen Ocean hinüber nach England kommen, iſt ſchwer zu begreifen, und fait möchte man zuweilen auf Vermu⸗ thung des Betrugs kommen, da ſolche Seltenheiten, auch wenn man ſie wohlfeil aus ihrem wahren Vaterland bekommen könnte, beſonders in England ſehr theuer bezahlt werden. Wenn man hört, daß die in öſtlichen Gegenden Europa's jeden Winter vor⸗ kommende und leicht zu habende Kolbenente, Anas rufina, in England mit 8 Pfund Sterling bezahlt wurde, weil ſie dort geſchoſſen worden, fo können leicht Myſtifikationen der Art ge— ſchehen, durch welche unredliche Händler ſich mit leichter Mühe einen großen Gewinnſt erwerben. Wenn man einen ſolchen Vo— gel nicht friſch gefangen und im Fleiſche erhält, ſo darf man wohl nur vorſichtig die Angaben beurtheilen. Ornithologen vom Fache werden zwar nicht ſo leicht betrogen werden, als Anfänger oder bloße Liebhaber. Neben Großbritannien zeigt der Felſen von — 102 — Helgoland für den Ornithologen die ſonderbarſten Erſcheinungen. Dort kommen Vögel vor, die man in ganz andern Zonen ſonſt vorfindet. Aber eben dieß zeigt, wie weit oft Vögel von ihrem Heimathorte ſich verirren. Allerdings kommen die meiſten Fremd⸗ linge am häufigften an den Küſten vor, aber nicht ſelten verfol— gen ſie ihren Weg weit ins feſte Land; ſüdliche Vögel werden weit gegen Norden und nördliche ſüdlich verſchlagen. So ſoll ſich einmal der ſchmutzige Aasvogel nach Norwegen verirrt haben, Flamingos kamen nach Deutſchland und bis an den Rhein, der afrikaniſche Läufer und die Kragentrappe bis in die Mitte Deutſch- lands, ja erſterer ſogar nach England. Solche Beiſpiele kommen alljährlich vor und wahrſcheinlich viel häufiger als man glaubt, weil entweder der Vogel nicht beachtet oder erkannt wird, oder in die Hände von ganz Unkundigen oder von Feinſchmeckern kommt und verſpieſen wird. Die Länder haben für die Vögel keine Gränzen, ſie werden weder durch Douanen noch durch Kordone aufgehalten. Nur die Meere und die Klimate, welche ihnen ihre Nahrung nicht ver— ſchaffen, ſetzen ihrer Reiſe ein Ziel. Zuweilen können auch hef— tige Stürme ſie von ihrem Wege ablenken. Merkwürdig iſt es, daß jüngere Vögel oder Weibchen häufiger auf ſolche Abwege gerathen als alte, als ob ſie noch nicht genug Erfahrung oder geographiſche Kenntniſſe geſammelt hätten. Was das Syſtem anbelangt, dem ich gefolgt bin, | fo habe ich hier wieder das Cuvier' ſche im Allgemeinen beibehalten, doch möglichſt auf die natürlichen Familien Rückſicht genommen. Die Beſchreibungen habe ich fo kurz als möglich gemacht, beſon- ders bei ſehr bekannten Vögeln. Nur bei einem ſchwer zu er— kennenden bin ich etwas weitläufig geworden, damit ſich der weniger Bekannte zurechtfinden könne. . f So viel ich auch neue Arten aufgezählt habe, ſo bin ich doch überzeugt, es werden immer noch neue entdeckt werden. Spanien, Griechenland, Taurien und Sizilien werden noch am meiſten unbekannte Arten beſitzen, aber ſelbſt' mitten in Deutſch⸗ land werden noch ſolche gefunden werden, ja ich kann noch ſolche anführen, von welchen ich aber nicht gewiß bin, die ich daher in dem Verzeichniß ſelbſt nicht aufgezählt habe; ſollte ich während * * : 8 x — 103 — dem Drucke dieſes Werkes darüber mehr Gewißheit erhalten, ſo werde ich dieſelben nachtragen. In der Türkei ſollen vorkommen Merops indicus, Rallus- persicus, Syrrhaptes Pallasii und alca cirrhata. Temmink ſchreibt in einem Briefe an einen Freund, daß auch Sylvia oli- vetorum, Regulus modestus, Troglodytes fumigatus, anthus obscurus, Tetrao brachy dactylus, Perdix borealis, Ardea egrettoides, Tringa pectoralis in Europa vorgefommen feyen. So ſoll Admiral Maſſien aus Griechenland Galinula mada- gas cariensis und Fulica cristata gebracht haben. Erſte Ordnung. — — Raubvogel. Rapaces. Schnabel kurz, ſtark, an der Wurzel der Oberfinnlade eine Wachshaut, ſeitlich zuſammengedrückt, gegen die Spitze ge— krümmt. Naſenlöcher offen, in der Wachshaut ſtehend. Beine ſtark, meiſt kurz oder mittelmäßig lang, immer bis zum Knie, oft bis zum Zehen befiedert. Zehen: drei nach vorn, einen nach hinten, mit ſtarken, gekrümmten, meiſt ſehr ſcharfen Klauen bewaffnet. Sie genießen, mit Ausnahme einer einzigen Art, nichts aus dem Pflanzenreich, ſondern nähren ſich von friſchem Fleiſch, ſelbſt getödteter Thiere oder von Aas, können ohne Waſſer leben, ob— ſchon einige auch trinken. Sie fliegen meiſt ſchön und hoch, ſetzen ſich auf Bäume und Felſen, haben ein rauhes Geſchrei, niſten meiſt auf hohen Bäumen oder Felſen, legen nicht viele Eier, leben in der Einweiberei, bauen ſchlechte und unkünſtliche, obwohl ſtarke Neſter. Die Jungen kommen nackt und blind aus den Eiern und bleiben lange im Neſt, da ſie von den Eltern mit Fleiſch verſehen werden, bis ſie fliegen und ſelbſt rauben können (Neſthocker nach Oken). Sie leben meiſt ungeſellig, ein: ſam oder paarweiſe, doch ziehen einige in Schaaren. In den — 104 — nördlichen Gegenden ſind alle Zugvögel, in den wärmern ſind viele Standvögel, andere Streifvögel im Winter. Das Geſieder der Jungen iſt von dem der Alten ſehr verſchieden, oft auch das Gefieber der . fehr von dem der Wiiechet, Die Müuͤnfer ſtärker als die Mull Ihre Sinne ſind ſcharf, beſonders Geſicht und Gehör, ob auch der Geruch, darüber iſt man nicht einig. Es ſind ſchöne, flüchtige, ſchwer zu zähmende en von nicht ſehr großen intellektuellen Fähigkeiten. | Man theilt fie in drei Familien. Sie bilden zwei Unterordnungen und drei Familien. Nämlich: a. Tagraubvögel. Rapaces diurnae. Dieſe bilden zwei Familien. 4) Die geierartigen. Vulturidae. 2) Die falkenartigen. Falconidae. b. Nächtliche Raubvögel. Rapaces nocturnae. Eulen. Strigidae. Tagraubvögel. Rapaces diurnae. Erſte Familie. Geierartige. Vulturidae. Der Schnabel dick, ſtark, meiſt viel höher als breit; an der Wurzel mit einer Wachshaut; die obere Schnabellade läuft ge⸗ rade, und iſt nur an der Spitze gekrümmt, die untere gerade, an der Spitze abgerundet und einwärts gebogen. Kopf und Hals bei den meiſten nackt oder halbnackt, bloß mit kurzem Flaum bedeckt, der ſich oft abreibt. Naſenlöcher nackt am Rande der | * Wachshaut. Klauen ſchwach und wenig ſpitzig. Sie ſitzen faſt immer auf Felſen oder auf den Boden ab und ſelten auf Bäumen. Geier. Vultur. Vautour. Avoltoio. Schnabel dick, viel höher als breit, Firſte abgerundet, obere Lade gerade, nur an der Spitze gekrümmt; Kopf und Hals nackt und nur mit ſehr kurzem Flaum bedeckt, der ſich oft abreibt. — 105 — Naſenlöcher nackt, ſeitlich, ſchief, eindringend, am Nande der Wachshaut. Beine ſtark, mit ſchwach gebogenen, wenig ſcharfen Nägeln, deren Spitze abgerieben iſt. Der Schwanz mittelmäßig, am Ende meiſt abgerieben, der Körper ſtark und plump; Flügel lang, die erſte Schwungfeder kurz, die vierte die längſte. Sie freſſen hauptſächlich Aas, find feige, träge Thiere, greifen jedoch zuweilen kranke ſchwache Thiere an und tödten ſie mit Schnabel⸗ hieben. Sie verbreiten einen unangenehmen Geruch, der nach dem Tode ſich in einen verdorbenen Biſamgeruch verändert und viele Jahre am ausgeſtopften Vogel hängt. Ihr Flug iſt lang⸗ ſam, aber ſchön und kräftig, ſie ſchwingen ſich leicht in unab⸗ ſehbare Höhen. Die Geſchlechter tragen kein verſchieden farbiges Gefieder. Sie können auf einmal ſehr viel freſſen, aber auch lange hungern. In der Ruhe ſitzen ſie mit hängenden Flügeln und eingezogenem Halſe. Sie niſten in Felſenlöchern und legen nur zwei Eier. Der graue Geier. Vultur einereus. Vultur bengalensis Gmelin. Vautour noir d Egypte. Vautour arrian. Avoltoio leporajo. Storia degli uccelli. Ci- nereus Vulture Gould. Naumann, Vög. I, Taf. 4, Grauſchwarz oder ſchieferſchwarz, ins Bräunliche ziehend, beſonders der jüngere Vogel; Schnabel braunſchwärzlich, Wachs, haut blaulich fleiſchfarben; Iris dunkelbraun, der Nacken und der Hals nackt, ſchwärzlich oder hin und wieder mit ſehr kurzem haarartigem Flaum dünne bedeckt, die Kopfplatte mit braunen, haarartigen, kurzen Federn, unten am Halſe eine Palatine von langen zerſchliffenen Federn. Beine graublaulichweiß, Nägel ſchwarz. Das Weibchen iſt etwas größer und dunkler. Der alte Vogel hat eine Länge von 3“ 6“, die Flügel klaf⸗ tern bis 8“. | Vaterland. Das öſtliche und ſüdliche Europa, Griechen⸗ land, Ungarn, Unteritalien, Dalmatien, Spanien, Sardinien und Korſika. Nur zufällig in Schleſten, im ſüdlichen und öſtlichen Deutſchland, niemals im Norden oder auf den Gebirgen der Centralalpen. - 11 - Fortpflanzung unbekannt. | 12 Nahrung Aas; Ja indeß zuweilen kranke Schafe an⸗ greifen. Der fahle Geier. Vultur fulvus. Vultur leucocephalus Meyer. V. percnopterus Daud. V. | trenealos Bechst.. Le Vautour fauve. Le Griffon. Naumann I, T. 2. Kopf und Hals mit weißlichem, ſehr kurzem Flaum bedeckt; an der Baſis des Halſes ein Halsband von ſehr feinen, weichen, weißen, haarförmigen Flaumfedern, welche auch den obern Theil der Bruſt bedecken. Die Federn an der Bruſt und am Bauche ſind lang und ſchmal. Bei andern finden ſich ſtatt dieſer weißen Flaumfedern an der Baſis des Halſes mehrere Reihen langer, zugeſpizter hellbrauner Federn. Schwung- und Schwanzfedern ſind immer duke auch die Federn an der Bruſt ſind braun, der Rücken und die obern Theile ſind röthlichgelb, faſt iſabellfarben, zuweilen einzelne Fe— dern dunkler, beſonders bei jüngern. Die jüngern Vögel ſind überhaupt dunkler als die alten, welche immer heller werden, auch die Flaumfedern an Kopf und Hals mehr verlieren. Schna— bel gelbblaulich, Füße fleiſchfarben; Iris braun. Länge des ganzen Vogels 45-48“. Aufenthalt. Unteritalien, Sardinien, Spanien, Grie⸗ chenland, ſehr häufig in Dalmatien. Selten, aber oft zu zwei und drei Stücken oder auch einzeln verfliegt er ſich über die Alpen, nach der Schweiz und Deutſchland. | Nahrung Aas, greift aber häufiger als der graue lebende ſchwache Thiere an. Niſtet in Sardinien auf Felſen und legt zwei weißgrauliche Eier mit rauher Schale. Mehrere Ornithologen glauben mit Rüppell, es gebe zwei Arten dieſer Geier, derjenige mit weißer Dunenkrauſe ſey als Art verſchieden von dem andern mit Federkragen, mit ausgeſpiz⸗ ten, langen, ſteifen Federn. Rüppell will den erſten nie in Afrika geſehen haben, den andern glaubt er mit Vaillants, — 107 — Chaſſefiente identiſch, wie Temmink in ſeiner zweiten Ausgabe auch glaubte, in der dritten aber dieſes Synonym wieder verwarf. Ich habe viele Geier beider Art geſehen und keinen andern Unterſchied als den Federkragen gefunden, und halte daher beide Vögel für bloße Altersverſchiedenheiten. Wahr iſt's, alle in der Schweiz vorgekommenen hatten den weißen Federkragen, die aus andern Gegenden den braunen. N Der Ohrengeier. ultur auricularis Daud. Syn. Vultur aegyptius Temm. Vautour Oricou Temm., pl. color. 407. Der Federkragen am Halſe beſteht aus kurzen abgerundeten Federn, die Federn am Bauche dagegen ſind ſehr lang, ſchmal, gekrümmt und bedecken nur ſchlecht den weißen Flaum; die Schenkel ſind bloß mit dieſem Flaum bedeckt und haben keine andern Federn. Zu einer gewiſſen Zeit, wahrſcheinlich im höhern Alter, entwickeln ſich am Kopfe zwei Hautfalten, welche ſich von der Ohröffnung über den nackten Theil des Halſes hin er— ſtrecken. Alle obern Theile ſind braun, die nackten Theile am Halſe fleiſchfarb, der Schnabel iſt ockergelb. Bei jungen Vögeln, denen die Hautfalte mangelt, iſt der Hals leicht mit Flaum beſezt; die Haut graublaulich und der Schnabel ganz ſchwarz. Die Jungen find beim Ausfliegen aus dem Neſte hellbraun, die Fe- dern röthlich geſäumt; die Federn an der Bruſt ſind ſchwert— förmig und Kopf und Hals dicht mit kurzem weißem Flaum bedeckt. Dieſer Geier iſt der 0 Geier und erreicht 9“ Flüs gelbreite. Aufenthalt. Die felſigen Gebirge eines großen Theils von Afrika. Man findet ihn aber auch in e in der Gegend von Athen. Er niſtet in Felſenlöchern und das Weibchen legt zwei weiße Eier. — 108 — Masvogel: Cathartes. Schnabel lang, ſchlank, zuſammengedrückt, gerade, nur 00 der Spitze gebogen; die Wachshaut nackt, geht über die Hälfte des Schnabels weg; die obere Schnabellade iſt gegen die Spitze zu aufgetrieben. Der Kopf iſt ablang; großentheils oder ganz nackt; die Naſenlöcher liegen in der Mitte des Schnabels, ſind länglicht geſpalten, durchgehend. Die Läufe nackt, dünne; die mittlere Zehe lang und mit der äußern an der Wurzel durch eine Haut verbunden. Die Flügel lang und etwas ſpitzig; die dritte Schwungfeder iſt die längſte. Sie leben geſellig in größern und kleinern Truppen, nähren ſich von Aas und ſogar von thieriſchen Exkrementen. | Der ſchmutzige Aas vogel. Cathartes perenopterus. Vultur perenopterus Gmel. Vultur stercorarius. La Peyrouse. Neophron perenopterus Sanıg. Vautour blanc ou de Norwege Buff. Le Rachamach Bruce. Asch colo- red Vulture Bruce. Avoltoio aquilino. Vultur fuscus. Vautour de Malthe. Malthese Vulture. Naumann l, Taf. 3, F. 1 alt, F. 2 jung. Nur der Kopf bis zum Nacken und die Kehlhaut ſind tl; am Hinterhaupt ſtehen ſpitzige Federn, welche niemals anliegen. Der alte Vogel iſt ganz gelblichweiß, ſehr alt, rein weiß. Wachs⸗ haut wenig gelb; Schnabelladen ſchwärzlich; Beine gelblichblau, Zehen ſchwarz; Schwanz ziemlich lang und abgeſtuft; Schwung: federn ſchwarz. Iris braun. Der junge Vogel im erſten Jahr iſt ganz dunkelbraun, Flü⸗ gel ſchwarz, der nackte Theil des Kopfes mit weißlichen Dunen; Wachshaut und Füße aſchgrau. Beim Uebergang vom jungen zum alten Vogel iſt das Gefieder Ba braun gefleckt. Länge 21 Aufenthalt. Das wärmere Europa, ſehr gemein in Spanien, in der Türkei, im ganzen Archipel, ſeltener in Unter italien und im ſüdlichen Frankreich. Sehr ſelten nördlicher. Er nährt ſich von Aas und allen thieriſchen Abgängen, ſelbſt von Menſchenkoth, iſt gar nicht ſcheu, wo er geſchont wird, und — 109 — lauft auf den Straßen herum, um 1 aus den Küchen aufzuſuchen. Fortpflanzung. Neſt in Felſen an den Klüften der ſteilſten Felſenabhänge. i Geieradler. Gypaetos. Schnabel lang, ſtark, die obere Lade erhebt ſich gegen die Spitze hin und biegt ſich in einen ſtarken Haken um, Kopf und Hals befiedert; die Flügel und der Schwanz ſehr lang, die Beine kurz, der Körper ſchlank und nicht ſo plump, wie bei den Geiern und Adlern. Die Zehen ſind mit einer Haut an der Wurzel verbunden; die Klauen ſchwach und abgeſtumpft, wenig gekrümmt. Die dritte Schwungfeder iſt die längſte. Der bärtige Geieradler. Gypaetus barbatus. Vultur barbatus et barbarus Zuth. Vultur leucocephalus Meyer. Vultur et Falco barbatus Gmel. Vultur aureus Beist. Le Gypaéëte des alpes Sonin. Bear- ded Vulture. Golden Vulture Lath. Avoltoio bar- bato. ee Naumann J, Taf. 4 alt, Taf. 5 jung. Der junge Vogel ganz e auf dem Rücken mit ſchmutzigweißen Flecken. Im zweiten Jahre iſt der ganze Rücken mehr gefleckt, die langen ſchmalen Federn im Nacken ſind ſchwarz⸗ weiß gemiſcht, ebenſo die Federn auf dem Scheitel; die Federn am Halſe ſchwarz und ſchmutzig orangefarben, der Bauch grau⸗ braun. Der alte Vogel endlich hat einen weißen Kopf, welcher mit einem ſchwarzen Kranze eingefaßt iſt, der vom Schnabel anfängt und über die Augen weg gegen das Hinterhaupt lauft und ſich gegen den von der andern Seite kommenden Streifen umbiegt. Ein anderer ſchwarzer Streif entſteht hinter dem Auge und geht bis zur Ohrgegend; Hinterhals mit langen, ſchmalen, weißgelben Federn, Vorderhals, Bruſt und Bauch ſchmutzigweiß, prangegelb gemiſcht; über die Bruſt lauft ein Halsband von ſchwarzen Flecken, der Mantel ſchwarz oder ſchwarzblaulich, jede Feder mit einem weißen Schaftſtreif; die Schwungfedern und die — 110 — abgeſtuften Schwanzfedern grauſchwärzlich, die Schenkel mit langen weißen Federhoſen, welche bis auf die Zehen reichen, die Läufe graublaulich. Die Iris hellgelb, die Hornhaut bildet einen lackrothen Ring um das Auge. Am Kinn ein ſchwarzer vor⸗ wärts ſtehender Haarbart. | Länge 4“ 7", Flügelbreite 97 6—8", Aufenthalt. Die hohen Gebirge der europäifchen Cen— tralalpen, die Pyrenäen, Sardinien, in Ungarn, auf den Kar— pathen. Auch in Sibirien und in Afrika am Cap. Der Geieradler aus Sardinien iſt bei vollkommen gleicher Färbung um faſt ein Drittel kleiner und ſchwächer als der aus den Centralalpen.“) Auch der afrikaniſche iſt kleiner. Schwer— lich iſt je dieſer Vogel weit außer dem Kreiſe der Alpenthäler geſehen worden, wenigſtens in der Schweiz verläßt er die Alpen nie und findet ſich nie im Jura.) Nahrung. Gemſen, Schafe, junge Kälber, Haſen, Mur— melthiere, Füchſe, Hunde und Hühnerarten. Stinkendes Aas frißt er nicht, dagegen friſches und die größten Knochen, die er leicht verdaut. Niſtet auf den höchſten, meiſt unzugänglichen Felſenabſätzen und legt zwei weiße oder braungefleckte, rauhſchalige Eier. Zweite Familie. Falkenartige Naubvögel. Falconidae. Schnabel kurz, höher als breit, ſtark gekrümmt und an den Seiten oft gezahnt, Schnabelwurzel mit einer Wachshaut ver— ſehen, in welcher die Naſenlöcher liegen, die obere Schnabellade ragt über die untere vor. Kopf und Hals befiedert. Die Au⸗ genbraunen ragen über die Augen vor. Beine mittelmäßig lang, Zehen mit ſcharfen, ſpitzigen Klauen. ) Die Länge eines ſolchen alten Vogels war 3“ 44“, die Breite der Flügel nur 8“. | i | *) Es ift daher gewiß unrichtig, wenn Riſſo in feiner Naturgeſchichte des ſüdlichen Europa's angibt, der Bartgeier ziehe zufällig durch und erſcheine im Frühjahr. — 11 = Sie nähren ſich von Thieren, welche fie lebend fangen, Saͤu— gethieren, Vögeln, Reptilien, Inſekten. Sie niſten faſt alle auf hohen Bäumen oder Felſen. Nach Linné, Temmink und Andern bilden ſie nur eine Gattung mit mehreren Familien. Die Neuern haben ſie in viele Gattungen getrennt, deren Charaktere aber nicht unterſcheidend genug ſind. a. Edelfalken. Falcones nobiles. Die zweite Schwungfeder iſt die längſte, die erſte nur wenig kürzer, die Flügel lang und ſpitzig, der Schnabel kurz, mit ſcharfem Haken und mit einem Zahn an jeder Seite der obern Lade. Bei allen zieht ſich ein ſchwärzlicher Streif an den Munds winkeln herunter. Die Iris bei allen iſt braun; die Beine kurz und ſtark, nie befiedert, die Krallen ſehr ſcharf. 1 Es ſind ſchnelle und gute Flieger, kühne und ſtarke Räuber, welche ſich nur von lebender Beute ernähren. Die Männchen ſind kleiner und ſchwächer als die Weibchen. Der isländiſche Falk. Falco islandicus. Falco gyrfalco. Fal. candicans mel. F. rusticolus Gmel. F. sacer Gmel. F. fuscus Faun-Grönland Jer. Fal- con Gould. Faucon Gerfaut Buff. Jagdfalke. Nau⸗ mann, Taf. 24, Fig. 1 altes Männchen; Fig. 2 Weib⸗ chen. Taf. 22 junger Vögel. Der Grund des ganzen Gefieders iſt weiß, auf den 1 75 Theilen und am Schwanze ſchmal, braun gerändert; untere Theile weiß, mit thränenförmigen, braunen Flecken, welche an den Seiten zahlreicher und größer ſind; Schnabel gelblich, Wachshaut blau⸗ gelb; Iris braun; Füße ſchön gelb. Länge der Männchen 479-40“, der Weibchen 2—3” länger. Je älter der Vogel, deſto mehr hat er Weißes in ſeinem Gefieder, je jünger deſto weniger, und die einjährigen jungen haben fehr wenig Weißes. Vaterland. Island und überhaupt der höhere Norden Europa's, doch durchſtreifen einzelne faſt ganz Europa, aber meiſt nur wenige. Seine Nahrung beſteht in kleinern Säuge⸗ thieren und größern Vögeln. Niſtet im hohen Norden auf Felſen. * Seine zwei oder drei Ejer haben auf blaulichem Grunde viele braunrothe Flecken. Er iſt der eigentliche Jagdfalke der Alten. Der Würgfalke. Falco lanarius. Le vrai Letnier. Falco stellaris mel. Harry Falcon Luth. Schlacht- oder Würgfalke. Naumann, Taf. 23, Fig. 1, 2. Die Flügel reichen bis über zwei Drittel des Schwanzes, die Mittelzehe iſt kürzer als der Lauf; die ſchwarze Backenlinie iſt ſehr ſchmal und verliert ſich faſt ganz mit dem Alter; Füße blaulich; die Spitze der beiden erſten Schwungfedern find abgeſtuzt. Der Scheitel iſt beim Männchen hell, roſtbraun, beim Weib⸗ chen dunkelbraun, über die Augen lauft ein breiter weißer Streif, der am Hinterhaupt ausgeht; alle andern obern Theile ſind braungrau, die untern weiß, mit kleinen, lanzetförmigen, braunen Flecken, welche gegen die Schenkel länger werden, die untern Deckfedern des Schwanzes und die Gurgel ſind ungefleckt; Füße blaulich. Die Jungen des Jahres ſind ſchwer vom Wanderfalken zu unterſcheiden. neee 98. | 3 Aufenthalt. Das öſtliche Europa, Griechenland, die Türkei, Ungarn, Polen, Rußland. Sehr ſelten im übrigen Eu⸗ ropa. Sein eigentliches Vaterland ſcheint Mittelaſien. Nahrung große Vögel, auf welche er aus der Luft ſtürzt, ſeltener kleine Säugethiere. Fortpflanzung in bergigten Gegenden im öſtlichen eee und Aſien. Der Wanderfalke. Falco peregrinus. Falco abietinus Bechst. Le lanier Buff, pl. erl. 430. Raus mann I, Taf. 24 und 25. Blue black Falcon. Fau- con pelerin Buff. Sparviere pelegrino. Falco bar- barus Lath. Die Flügel reichen bis zum Schwanzende, die Mittelzehe ſo lang als die Ferſe; der ſchwarze Streif am Schnabelwinkel ſtark, um ſo ſtärker je älter der Vogel. Kopf und Hinterhals blauſchwärzlich, die übrigen obern Theile blaugrau; Schwanz mit ſchmaler grauer und fhwärzlicher Binde; Gurgel und Bruſt rein — 113 — weiß, mit einigen feinen, dunkeln Schaftſtrichen; die übrigen untern Theile ſchmutzigweiß, mit feinen braunen Querbinden. Die untern Deckfedern der Flügel mit röthlichen und weißen Flecken; Schnabel blaulich, mit einem einzigen Zahn, Augenkreis gelb, Iris braun, Beine gelb. Bi: Länge des Männchens 17 A—5"”. Das Weibchen iſt immer größer und ſtärker und etwas dunkler an dem obern Theile. Die jungen Vögel des Jahres ſind an der Stirne, Nacken und Backen weißgelblich, die obern Theile ſchwarzgrau, die Fe— dern roſtfarb geſäumt; der Schwanz mit roſtfarben Querbändern, und alle Federn mit weißer Spitze; Schnabel blaulich, Wachshaut blaugelblich, Beine mattgelb. Aufenthalt. Alle bergigen, felſigen Gegenden Europa's, nie in ſumpfigen Gegenden. Nahrung. Alle Arten von Hühnern, Tauben und andern größern Vögeln. Neſt in Felſen, ſehr ſelten auf Bäumen, mit drei oder vier gelbröthlichen Eiern mit braunen Flecken, zuweilen ohne dieſelben. Baumfalke. Falco subbuteo Laith. Le hobreau Buff,, pl. enlum 432. Hobby. Gould. Ladolajo Sai. Lerchenfalke. Naum., Taf. 26. Obenher ſchwarzblau, untenher weißlich, mit ſchwarzen Längsflecken; Hoſen und Steiß roſtroth; Seitenfedern des Schwan⸗ zes braun gebändert. Die Flügelſpitzen reichen über den ee hinaus. Länge 1“ 2—3". Aufenthalt. Faſt allenthalben in Europa, doch nicht in ſehr nördlichen Gegenden. Wandert. Nahrung kleine Vögel, Finken, Lerchen u. ſ. w. Neſt auf ſehr hohen Bäumen oder auf Felſen, mit drei bis vier blaulichweißen, grau und olivenbraun gefleckten rundli— chen Eiern. 2 Zwergfalke. Falco Aesalon. Sid Falco caesius Meyer. Taschenb. Fale. Lithofaleo Gmel Sten Falken Nilss. Le Rochier Buff. Sparviere smeriglio. Stor. degli uccelli. Faucon Emerillon. Naum. I, Taf. 27. e e Schinz, Fauna. Bd. 1. 8 - 14 - Die Flügel reichen bis auf zwei Drittel der Länge des Schwanzes. Alle obern Theile blaugrau, jede Feder mit ſchwar⸗ zen Schaftflecken; Schwanz mit ſchwarzen Querſtreifen und weißer Spitze. Kehle weiß, die übrigen untern Theile gelbröthlich mit ablangen Flecken. Wachshaut und Füße gelb. Die Farben än⸗ dern nach dem Alter. Die Jungen ſind auf den obern Theilen mehr roſtroth; die untern Theile hell roſtfarben, mit dunkelroth⸗ braunen Flecken. Aufenthalt. In Bergwäldern, den Sommer durch aber vorzüglich in nordiſchen Gegenden, in Norwegen und Schweden, im Herbſt und Winter im wärmern Europa. Niſtet ſehr ſelten in Deutſchland, wohl aber im Norden. Auf hohen Bäumen oder in Felſen. Die fünf oder ſechs Eier ſind rundlich, weißblaulich, mit braungrünlichen Flecken am ſtumpfen Ende. Nahrung kleine Vögel. Thurmfalke. Falco finnunculus. Falco alaudarius Gmel. La Cresserelle Buff. Kestril Fal- con Lath. Falco acerello. Stor. degli uccelli. Wan nenweher. Röthelgeier. Naum. I, Taf. 30. Die Flügel reichen auf drei Viertel des Schwanzes. Kopf des Männchen ſchön aſchgrau, Mantel rothbraun, mit eckigen ſchwarzen Flecken; untere Theile weiß, röthlich überlaufen, mit ablangen braunen Flecken, Schwanz graulich, mit einer breiten ſchwarzen Endbinde und weißer Spitze. Wie und Füße gelb, Augen braun. Fe Das größere Weibchen hat keinen grauen Scheitel, alle obern Theile heller rothbraun, mit ſchwarzen Querſtreifen; der Schwanz mit ſchmalen ſchwarzen Bändern. Länge 144“. Aufenthalt. In alten Schlöſſern, Kirchthürmen, Felſen bis hoch in die Alpen hinauf. In ganz Mitteleuropa gemein, geht aber nicht über den arktiſchen Kreis hinaus, dagegen ſüdlich bis nach Afrika. Nahrung Mäuſe, Maulwürfe, kleine 1 grohe, Ei⸗ dechſen und np u Em & | Neſt in Mauer- und Felſenlöchern, auch in Baumlöchern hoher Bäume. Die drei bis vier Eier ſind röthlichweiß, mit großen und kleinen braunrothen a Kleiner Thurmfalke. Falco tinnunculoides. Falco cenchris. F. Naumanni. F. xanthonyx. Faucon erés- serellette. Lesser Kestril Gould. Falcone grillajo Savi. Sizilianiſcher fehle Naumann , Taf. 29, Fig 2. Die Flügel reichen bis zur Schwanzſpitze; die Farbe des Rückens iſt einfarbig leberbraunröthlich ohne alle Flecken, einige Deckfedern der Flügel ſind, ſo wie der Steiß und der Schwanz, aſchgraublau; am Ende des Schwanzes iſt eine breite ſchwarze Binde, die Spitze weiß; die Gurgel weißlich, die übrigen Theile hell roſtröthlich, mit ſchwarzen Schaftflecken. Wachshaut und Füße gelb, Augen braun, Nägel an den Füßen weiß. Das Weibchen gleicht ganz dem Weibchen des Thurmfalken, nur iſt es bedeutend kleiner und hat weiße Klauen. Die Länge iſt 11— 42“. Aufenthalt. Die ſüdlichen und öſtlichen Theile Europa's, Griechenland, Sizilien, Unteritalien, Spanien, Ungarn. In der Schweiz iſt ein einziges Exemplar vorgekommen. Ungarn, Sizi— lien und Griechenland ſcheinen die einzigen Länder zu ſeyn, in welchen dieſer Vogel brütet. In Unteritalien kommt er nur zu⸗ weilen vor, in Sardinien wurde er nicht bemerkt, dort iſt der Thurmfalke häufig, doch ſcheint er alle dieſe Gegenden zuweilen in Menge zu beſuchen. Auch traf man ihn am adriatiſchen Meere, in Dalmatien und ſogar in Schleſien an. Nahrung hauptſächlich Inſekten, ſeltener kleine Vögel. Neſt in Felſen. Die Eier ſind von dem des Thurmfalken wenig ver⸗ ſchieden. | | Einfärbiger Falk. Falco concolor Temm. \ Temmink, pl. colories 330. | Die langen Flügel reichen bis zum Schwanzende. Der Schnabel hat einen ſtarken Zahn, die Beine von mittlerer Länge und dünn. Das alte Männchen iſt ganz einfärbig, unn 8 * = me an der Kehle etwas heller, jede Feder hat aber einen feinen ſchwarzen Schaftſtrich, Schwungfedern ſchwarz, Schnabel ſchwarz; Wachshaut und Beine gelb. Schwanz mit ſchmalen gelblichen Bändern. Das Weibchen iſt dunkler, bleigrau. | Aufenthalt. Afrika, die Küſten der Berberei, e in. Spanien und im Archipel. Rothfüßiger Falk. Falco rufipes Bech. Falco Kober Neill. F. verpertinus Gmel. Variete singu- liere de hobereau, pl. enl. 431. Falco Barletta piombina. Stor. degli uccelli. Orange legged hobby. Ingrian Falcon Laln. Naumann I, Taf. 28. Das alte Männchen iſt ganz bleigrau, Schenkel und untere Deckfedern des Schwanzes lebhaft roſtroth; Wachshaut, Augen⸗ ring und Füße karmoiſinroth, ins Ziegelrothe übergehend. Das Weibchen iſt oben bleigrau. Nacken roſtröthlich, mit ſchwärzlichen Rändern, Kopf mit feinen ſchwarzen Schaftſtrichen. Unterleib ſchwärzlich, mit blaugrauen Rändern, Schwungfedern ſchwarz— braun, Kehle roſtgelblich, Unterleib roſtgelb, mit braunen Länge— flecken; Schwanz blaugrau, mit 6 ſchwärzlichen Bändern. Die Flügel reichen bis zum Ende des Schwanzes. Länge 13”, Aufenthalts. Die wärmern ſüdlichen und öſtlichen Theile von Europa, ſoll auch in Rußland und Polen vorkommen. In Griechenland und Dalmatien iſt dieſer Vogel nicht ſelten. In Italien, Toskana, Sardinien, in der Schweiz iſt ſeine Erſchei— nung zufällig. Man ſieht ihn dann in großen Truppen; er iſt nicht ſehr ſcheu. Die Nahrung ſcheint hauptſächlich aus Inſekten zu beſtehen, deren Reſte man immer in ſeinem Magen findet. Wo er niſtet, iſt unbekannt. Adler. Falcones aquilinae. Aquila. Der Schnabel ſtark, dick, läuft etwas gerade, ehe er ſi 03 um⸗ biegt. Beine ſtark, Schenkel ſehr fleiſchig und mit ſtarken Mus— keln verſehen; Füße ſtark, Klauen ſehr gekrümmt und ſpitzig. Körper fleiſchig, Bruſt ſehr ſtark; Flügel lang, die vierte und fünfte Schwungfeder ſind die längſten. Sie fliegen ſehr hoch und ſchön, haben ein ganz vortrefflie ches Geſicht und nähren ſich von Säugethieren, Fiſchen, größern — 117 — Vögeln, die ſie mit ihren ſtarken Klauen faſſen. Doch gehen ſie auch auf friſches Aas. Sie können ſehr lange, wohl 44 Tage, ohne Nachtheil hungern. Sie verſchlucken und verdauen nur kleine Knochen. | N Der Kaiſeradler. Falco imperialis. Aquila chrysaetos Leiser. Aquila heliaca savigny. Falco * Mogilnik mel. Königsadler. Goldadler. Naum. I, und? jung... Die Flügel erreichen die Schwanzſpitze oder gehen darüber hinaus, der Schwanz iſt abgerundet oder faſt viereckig. Braun⸗ ſchwarz am ganzen Körper, die Federn am Kopf, Nacken und Hinterhals hell, braun, lebhaft roſtgelb geſäumt, der Scheitel dunkelbraun, einige Federn auf der Schulter rein weiß; der Schwanz tief aſchgrau, mit unregelmäßig ſchwarzen Bändern, am Ende eine breite ſchwarze Binde und gelbliche Spitze; Iris weißgelb, Wachshaut und Füße gelb. . . Er iſt bedeutend kleiner als der Steinadler. Das Männchen iſt nur 2° 6“ lang, das Weibchen 3“. Der junge Vogel iſt oben ganz braunröthlich, mit ealibrau- nen Flecken, doch find die weißen Schulterfedern ſchon da, der Schwanz iſt einfärbig grau. Aufenthalt. Das ſüdliche und öſtliche Europa, 0 Dalmatien, Griechenland, Türkei, häufig in Egypten. Nährt ſich von Rehen, Damhirſchen, Füchſen oder großen Vögeln. Niſtet in hohen Bergwaldungen und legt zwei bis drei ſchmutzigweiße Eier. Stein a dler. Falco fulvus. Aquila fulva, Falco niger @mel. F. chrysaetos Linn. L’aigle royal Buff. , IT erl. 410. Le grand aigle, Yaigle commun et royal Cuv. Ringtail and golden aigle. Aquila reale di colore leonato et aquila rapace. Stein⸗ adler der junge, Goldadler der alte. Naumann], Taf. 8 und 9. Dunkelbraun oben, heller an den untern Theilen. Nacken und Kopf mit ſpitzigen, hell roſtgelben und goldglänzenden Federn, » Me ver Schwanz iſt länger als beim Kaiſeradler, dunkelgrau, mit braunen Flecken und einer breiten, ſchwarzbraunen Binde. Bei jüngern iſt der Schwanz weiß, mit braunen Vinden und Flecken. Je jünger der Vogel, deſto dunkler iſt er, und am Ende des erſten Jahres faͤſt ſchwarz. In allen ältern ſind die Läufe bis auf die Zehen befiedert. Iris braun. ® Länge 3°, die Weibchen bis 34. Breite 74, Aufenthalt. Die hohen Gebirge von ganz Europa, häufig auf den Centralalpen, von welchen er ſich ſelten weit entfernt, doch findet man ihn auch in größern hochſtämmigen Wäldern der Ebenen. In den öſtlichen und ſüdlichen Gegenden iſt er ſelten, dagegen geht er weit nach Norden und iſt häufig in Schweden, Schottland u. ſ. w. 5 N | Nahrung Schafe, junge Ziegen, Hirfchfälber, Auerhühner, Birkhühner, Haſen. Auf ſtinkendes Aas geht er nicht, aber auf frisches. ) Folgende Thatſache ereignete ſich im Jahr 1838. Den 8. Juni, Morgens um s Uhr, ſpielten zwei Kinder im Wallis, das eine von 5 Jahren, Namens Marie Joſephine Delex aus Salvant in Wallis, Tochter eines Arbeiters in der Anthracitgrube von Outre Rhone, und Marie Lombard, Tochter von Bernard Lombard von Alesk, 3 Jahr alt, zuſammen in einer Entfernung von 20 Toiſen am Fuße des Fel⸗ ſens Majong, d'Alesk auf einer mit Gras bewachſenen Stelle, la Gintoz genannt. Bald kommt die Lombard ſchreiend zur nahen Hütte und erzählt, ihre Geſpielin, ein ſehr kränkliches, für ſein Alter kleines Kind, ſey plötzlich im Gebüſch verſchwunden. Mehr als 30 Perſonen ſuchten das Kind allenthalben, beſonders in einem nahen, mit ſteilen Felſen begränzten Schlund, Torrent d' Alesk ge⸗ nannt. Allein man fand keine Spur der Verſchwundenen. End⸗ lich bemerkte man am Rande des Felſens einen Schuh deſſelben und ebenſo jenſeits des Schlundes am Rande eines andern Felſens einen Strumpf, vom Kinde ſelbſt aber keine Spur. Erſt am 15. Auguſt fand ein Hirt, Namens Franz Pavolat, den Cadaver deſſelben auf einem Raſenplatze in einer Holzſchleife, 5 Toiſen oberhalb des Felſens Lato, ungefähr eine halbe Stunde von dem Orte, wo das Kind verſchwunden war. Der Leichnam war ausge⸗ trocknet, die Kleider zerriſſen, Schuhe und Strümpfe mangelten. Man hatte beim Verſchwinden des Kindes den Verdacht des Rau⸗ bes auf ein Adlerpaar geworfen, welches in der Gegend niſtete, man erſtieg das Neſt, fand darin zwei Junge und viele Knochen von Ziegen und Schafen und glaubt mit Beſtimmtheit annehmen — 19 — Neſt auf Felſen oder ſehr hohen Bäumen, mit zwei, feltener drei, rundlichen, röthlichweißen Eiern, mit braunrothen Flecken und Punkten. 8 Großer Fiſchadler. Falco ossifragus Gmel. Falco albicilla Zinn. F. albicaudus et Melanaetus mel. L’orfraie ou grand aigle. Sea eagle. Golden eagle. Aquila reale commune. Seeadler. Naum ann 1 Taf. 15, 14, 45. Le grand Pygargue. Die Läufe ſind nur halb befiedert, wachsgelb, der Schnabel und die Wachshaut gelb, der Kopf beim alten Vogel ſchmutzig⸗ weiß, der Schwanz ebenfalls weiß. Ober- und Unterleib hell kaffebraun, bei ganz jungen Vögeln ſind alle Theile dunkelbraun, der weiße Schwanz erſcheint erſt im hohen Alter. Länge 3° 8“. Breite 7“ 6“ bis 8. Aufenthalt. In großen Wäldern nahe an der Seeküſte im Norden, in Schweden, Norwegen, Dänemark, Island. Streicht im Winter den Seen und Flüſſen nach durch den größern Theil von Europa. Nahrung hauptſächliche Fiſche und Waſſervögel. Niſtet auf ſehr hohen Felſen oder Bäumen an den Meeres⸗ ufern. Die zwei Eier find entweder ganz weiß oder weiß mit rothbraunen Flecken. Weißköpfiger Adler. Falco, leucocephalus. L'aigle a tete blanche, enl. 411. Aquila de testa et coda bianca. Bald eagle White headed eagle. Von der Größe und Geſtalt des vorigen, aber der Kopf bei recht alten milchweiß, Schwanz ganz weiß, Gefieder am ganzen Körper ſchokoladebraun. Die Flügel reichen etwas über den Schwanz hinaus. Die jungen Vögel im erſten Jahre ſind ſehr ſchwer vom jungen Seeadler zu unterſcheiden. Die Größe iſt etwas geringer als beim Seeadler. zu können, einer der Adler habe das ſchwächliche Kind geraubt und auf den Felſen getragen, da man ſich keine andere . denken kann, wie es dahin gekommen ſeyn könnte. Aufenthalt. Die Länder des arktiſchen Kreiſes, in Norwegen, Schweden und in ganz Nordamerika. Häufig im Sommer auf den lafoddiſchen Inſeln in Norwegen. Nährt ſich hauptſächlich von Fiſchen. Niſtet auf Felſen an den Seeküſten ak mitten unter ge hundert Seevögeln. Schreiadler. Falco naevius. Aquile naevia Meyer. Falco naevius et maculatus Gmel. L’aigle tachete Cuv. L'aigle criard. Rough focted aigle. Spotted eagle. Aquila anataria Saz. Aquila hifasciata Brehm. Naumann J, Taf. 10 und 14. Der alte Vogel ganz hellbraun, ungefleckt, bald heller, bald dunkler. Schwanz einfärbig braun. Der jüngere Vogel iſt ganz dunkelbraun, auf den Flügels deckfedern und an den Seiten des Körpers und den Schenkeln mit rundlichen, kropfenfeſeen weiß: oder graugelblichen Flecken. Länge 2“ 4". Die Läufe find bis zu De Zehen beftedert. Aufenthalt. Waldige und gebirgige Gegenden von Schle: ſien, Oeſtreich, Weſtphalen, Franken, ſelten in der Schweiz. Nahrung Mäuſe, Hafen, Enten, Tauben. Neſt auf hohen Bäumen mit zwei ganz weißen oder roth— braun gefleckten Eiern. Pommeriſcher Adler. Aquila pomarina. Vielleicht Aquila rapax, pl. enl. 455. A. naevioides Cup. und A. senegala Cuv. Schnabel ſchwach und niedrig, am Kinn unmerklich ausges ſchweift, die ſtark gekrümmten Nägel mittelgroß. Hauptfarbe erdbraun, welches in der Jugend wenige kleine Flecken zeigt, ſo daß er ſich auf den erſten Blick vom u unterſcheidet. Länge 23 — 25“. Aufenthalt. Die großen ponmerichen ien ſtreicht im Winter und iſt nicht ſehr ſcheu. 5 Nahrung kleine Säugethiere und Amphibien. | Die zwei bis drei Eier find weiß, RE fen Niſtet in Schleswig und Holſtein. R — 121 — Boje ſagt von dieſem Adler, er ſtehe in der Mitte zwiſchen Aquila naevia und pennata, ſey dem Buſſard ähnlich, auf Kopf und Flügel am hellſten gelbbraun. Sitten und Geſchrei unterſcheiden ihn leicht. Exemplare ſind in der Feldeggiſchen Sammlung aus Dalmatien, in der Bruchiſchen aus der Gegend von Mainz, in Frankfurt von der Nüppell’fchen Reife. Zwergadler. Falco pennatus Linn. Faucon pattu. Aigle botte. Booted eagle Temm., pl. co- loriees 33. Aquila minuta Brehm. Die Läufe bis auf die Zehen befiedert, der Schwanz etwas lang, die Flügel reichen bis zum Schwanz deſſelben. An der Einlenkung der Flügel ein Buſch weißer Federn; der Schwanz oben ganz braun, Stirne weißlich, Scheitel und Backen dun— kelbraun, Hinterhaupt und Nacken gelblich, roſtfarbenbraun gefleckt, die übrigen obern Theile düſterbraun, die Federn zu— weilen heller eingefaßt, Schwung- und Schwanzfedern braun— ſchwarz, leztere mit undeutlichen, ſchmalen, dunklern Binden. Alle untern Theile rein weiß, mit dunkelbraunen Schaftſtrichen, die Federn der Hoſen mit undeutlichen Querbinden. Bei jüns gern ſind die untern Theile hell roſtroth, mit dunklern Schaftflecken. Die Größe iſt kaum diejenige des Buſſards. Aufenthalt. Bewohnt die öſtlichen und ſüdlichen Theile Europa's, ſtreicht regelmäßig durch Oeſtreich, findet ſich auch in Griechenland, Spanien, Außerft ſelten in Deutſchland und Mit— telfrankreich. | Nahrung kleine Säugethiere und Inſekten. Niſtet in Spa: nien in den Umgebungen von Aranjuez auf Bäumen. Kurzzehiger Adler. Falco brachydactilus. Aquila brachydactila Meyer. Falco Gallicus Gmel. Falco leucopsis Bechst. Aquila leucomphoma. Deutſche Ors nithol. Le Jean le blanc B/. Falco terzo d' Aquila. Blancone Sai. Falco longipes Miss. Ornith. sue- cica. Natternadler. Naum., Taf. 15. Der große Kopf, die großen, mit einem weißen Kreis ums gebenen Augen, die langen Beine und kurzen Zehen unterſcheiden dieſen Adler ſehr leicht. Ob jedem Auge iſt ein ſchwärzlicher Streif. Alle obern Theile bräunlich, dunkler geflammt, die un⸗ tern Theile weiß, mit wenig hellbraunen Flecken; Schwanz vier⸗ eckig abgeſchnitten, graubraun, dunkler gebändert. Die Bruſt lang, nackt, graublau; Wachſſhap blaulich; Augen ſehr groß, gelb. Länge 2“. Aufenthalt. Im öſtlichen und ſüdlichen Europa, in Griechenland, Italien, Frankreich, Sardinien, der Schweiz, Deutſchland, aber allenthalben ſelten. Nie in Holland. Nahrung vorzüglich Reptilien. Neſt auf hohen Bäumen, Eier weißgraulich, ungefleckt. f Flußadler. Falco haliaetos Linn. Pandion haliaetus iel. Falco arundinaceus mel. Le Balbusart Buff. Osprey eagle Laß. Aquila pescatrice. Stor. degl. uccelli. Naumann I, Taf. 16. Scheitel und Nacken mit ſchmalen Federn, welche in der Mitte ſchwarz, weiß gerandet ſind, alle übrigen obern braun, untere Theile rein weiß, nur an der Bruſt ein ſchwarzbraunes Fleckenhalsband. Wachshaut und Füße blaugrau, Iris gelb, Schnabel ſchwarz, die Nägel an den langen Zehen ſehr krumm und ſpitzig, die Sohlen ſehr rauh, zum Faſſen der Fiſche. Die Flügel reichen über den Schwanz hinaus. | Länge 1° 9—10". Aufenthalt. Die Ufer der Flüffe und Seen von ganz Europa, doch nicht im hohen Norden, auch in Nordamerika. Nahrung Fiſche und Waſſervögel. Neſt auf hohen Waldbäumen oder Felſen, mit drei bis vier blaulichen, ſchön e e gefleckten Eiern. Bonell'ſcher Adler. Falco Bonellii. Aigle Bonelli. Marmora. | Schnabel klein, Schenkel und gäufe lang, Ku mächtig und ſcharf; Fußſohlen rauh, Schwanz abgeſchnitten, lang, doch reichen die Flügel 2“ darüber hinaus; die Füße ſind bis auf die Zehen befiedert. Alle obern Theile ſind braun, die untern röthlich oder weiß mit ſchwarzbraunen Schaftſtrichen; Schwanz graulich, mit einer braunen Eb Wachshaut und Zehen gelb. Iris braun. — 123 — Länge 2“ Variirt nach Alter und Geſchlecht. Aufenthalt. Sardinien, Griechenland, ſehr ſelten im ſüdlichen Frankreich, wahrſcheinlich auch in Spanien, findet ſich auch in Afrika. In Sardinien bewohnt er die Nähe der Sümpfe. Die Nahrung ſcheint aus Fiſchen und Waſſervögeln zu beſtehen, wie ſeine langen Beine und rauhen Fußſohlen beweiſen, welche denen des Flußadlers ähnlich ſind. Neſt in Sardinien auf Felſen und hohen Bäumen. Eier unbekannt. e. Habichte. Astures. Schnabel ſtark, mit einem großen Zahn; die Flügel ſpitzig und kurz und reichen nur bis zur Hälfte des Schwanzes; Schwanz lang, Hals kurz, Flug ſchnell, Beine lang, Läufe nackt, Zehen ſchmal, mit ſehr ſpitzigen Klauen. Taubenhabicht. Falco palu mbarius Linn. Falco gallinarius et gentilis @mel. (der jüngere). L'Autour Buff. Sparvius palumbarius Viel. Epervier autour. The Goshawk Gould. Astore Savi. Naumann, Taf. 17, 48. 8 Hühnerdieb, Taubendieb, großer Sperber, Taubenſperber. Alt. Der obere Theil des Körpers graubraun, Nacken weiß ge⸗ fleckt, untere Theile weiß, mit feinen graubraunen Wellen. Junge Vögel Unterleib erſt röthlichweiß, mit großen braunen Schaftflecken. Iris gelb, nach dem Alter vom Weißen ins Orangegelb übergehend. Schwanz graubraun, mit ſchwärzlichen Bändern. Länge 27. Aufenthalt. In den meiſten Gegenden Europa's ein ge⸗ meiner Raubvogel, der gefährlichſte Feind der Tauben. Daneben nährt er ſich von Haſen, Eichhörnchen, Mäuſen, Maulwürfen, jungen Gänſen u. ſ. w. Neſt auf hohen Tannen und Fichten mit zwei bis vier oft ganz weißen, rundlichen ai Zuweilen find fie auch braun gefleckt. Sperber. Falco Nisus Linn. L’Epervier Buff. Sparrow hawk. Lathan. Sparviere da "ringuelli. Naumann I, Taf. 19, 20. * Geſtalt und Farben faſt ganz wie beim Taubenhabicht, obere Theile grau oder braungrau, untere weiß mit ſchmalen braunli⸗ chen Bändern. Schwanz lang, aſchgrau, mit fünf grauſchwärz⸗ lichen Bändern, ändert aber ſehr nach dem After. Augen herr⸗ lich gelb. | Länge 12 — 14⁰. | Aufenthalt. Wälder und kleine Feldhölzer von ganz Europa, ſtreift aber bis in die Städte und Dörfer. N Nahrung Mäuſe, Maulwürfe, kleine Vögel aller Art, die Sperlinge verfolgt er oft bis unter die Dächer und in die Zimmer. Neſt auf hohen Bäumen, mit drei bis ſechs rundlichen, weißgrünlichen, braun gefleckten Eiern.) d. Milane. Milui. Naſenlöcher ſchief eindringend, am äußern Rand mit einer Falte. Der Schnabel biegt ſich von der Wurzel an, Beine kurz, Zehen und Nägel ſchwach; Flügel ſehr lang, der Schwanz mehr oder weniger gegabelt; die vierte Schwungfeder iſt die längſte. Die Gabelweihe. Falco Milvus Linn. Milvus regalis. Falco austriacus Gmel. Le Milan ro- val Buff. Keite Falcon Zath. Falco conla coda bi- furcata. Naumann I, Taf. 31. Der Schwanz lang und ſehr gegabelt. Alle obern Theile braunroth; jede Feder mit hellerem Rande. Untere Theile ziegel— roth, mit dunkelbraunen Schaftſtrichen. Die Federn an Kopf und Nacken ſchmal ausgefaſert, weißlich, mit braunen Schaftſtri— chen; Schwanz röthlich, mit wenigen undeutlichen i Länge 2“ 24, Aufenthalt. Bewohnt Centraleuropa, wandert im Herbſt aus nördlichen Gegenden. Nahrung Mäuſe, Maulwürfe, Schlangen, Eidechſen, todte Fiſche. ; perber, ich ſelbſt war früher der Meinung, Mr id) danbe nun vom Ge⸗ gentheil überzeugt zu ſeyn. E Neſt auf Bäumen, mit drei bis vier rundlichen, weißen, braun beſprengten Eiern. Schwarzbrauner Milan. Falco fusco ater Meyer. Falco ater Gmel. F.] parasiticus Zath. F. aegyptius mel. F. Forskaehlii id. Milan noir. Milan parasite. Pa- rasite Falcon. Black kite. an n I, 723 34, Fig. 2. Alle obern und untern Theile eng die untern etwas mehr röthlich, mit ſchwarzbraunen Schaftflecken, Kopf und Hals. mit weißlichen Streifen. Schenkel rothbraun. Wachshaut und Füße orangengelb. Iris grauſchwärzlich. Der Schwanz viel weniger gegabelt, mit 9 — 10 Querbinden. Länge 1° 10° Aufenthalt. Im wärmern Europa, felten in der Schweiz und Deutſchland an Sümpfen, Seen, Flüſſen und an den Mee— resküſten. Nahrung hauptſächlich Fiſche. Neſt auf Bäumen, mit drei bis vier faſt ganz dunkelbrau— nen Eiern. e. Elanions. Elanions. Schnabel kurz, ſehr ſtark gekrümmt vom Urſprung an, Spitze ſehr ſcharf; Wachshaut behaart, Beine kurz, Läufe halb befiedert, Zehen getheilt. Flügel lang; die zweite Schwungfeder die längſte. Schwanz mehr oder minder gegabelt. Nahrung Inſekten. Schwärzlicher Falke. Falco melanopteres Daud. Falco Sonninensis Daud. Le Blac. Vaillt ois d'afrique, pl. 36. Black winged Falcon Zath. N Vögel Deutſchl., pl. 46, f. 3. Scheitel, Nacken, Rücken, Saul und Steiß blau⸗ grau, heller am Kopfe als am Nacken; Stirne, Backen und alle untern Theile, ſo wie die innern Deckfedern der Flügel rein weiß; ein kleiner Kreis um die Augenhöhlen, ein Fleck vor den Augen ſchwarz; Flügel dunkelgrau, an der Spitze der Schwung— federn ſchwärzlich, der innere Theil der Schwungfedern aber rein weiß; der Schwanz wenig gegabelt, die beiden mittlern — m > Schwungfedern grau, die übrigen weiß, an der Spitze grau⸗ lich; alle kleinern und ein Theil der größern Deckfedern der Flügel tief ſchwarz, allein die Spitze und der Rand der Flügel rein weiß. Schnabel und Klauen ſchwarz, Iris und Beine gelb. Länge 12— 44“. Die Jungen ſind an allen obern Theilen bräunlichgrau, die Federnränder etwas röthlich, die Schwungfedern ſchiefergrau und die Deckfedern der Flügel mit weißer Spitze; die kleinen Deck⸗ | federn graulich, mit braunen Schaftflecken. Aufenthalt. Gemein in ganz Afrika. Man ſoll ihn in Andaluſien geſehen haben. Im Jahr 4828 wurde einer bei Darmſtadt und einige in Belgien geſchoſſen. Er findet ſich auch in Java, Timor, Neuholland. b b Schwarzflügeliger Milan. Falco furcatus. Kopf, Hals, Unterrücken und ganzer Unterleib rein weiß. Schulterfedern, Flügel und Schwanz tief ſchwarz. Hintere Schwungfedern ganz oder doch an der innern Fahne weiß, ein Theil der äußern Fahne ſchwarz. Schwanz ſehr gegabelt, die äußerſte Schwanzfeder ragt 8“ über die mittlere vor, Schnabel ſchwarz, Beine gelb. Länge 4“ 9", | 9 Aufenthalt. Faſt ganz Amerika. Soll ſchon mehr als einmal in England vorgekommen ſeyn. 2 f. Buſſarde. Buteones. Der kleine Schnabel biegt ſich ſogleich von der Wurzel an; die Bruſt kurz, Schenkel mit Hoſen, Flügel müht die vierte Schwungfeder iſt die längſte. Es ſind träge, langſam fliegende Raubvögel, welche Stunden lang an einem Ort ſitzen. Sie haben einen dicken Kopf und einen ſchweren Körper. | | Der Mäuſebuſſard. Falco buteo. Falco communis fuscus Gmel. Fal. variegatus Gmel. F. glaucopis Merrem. F. alhidus et versicolor Gmel. La Buse Buff. Common Buzard Lath. Naumann 5 Taf. 35 und 34. Falco poyana Sabi? Sven braun, Hals und Bruſt dunkelbraun, Gurgel und Bruſt graubraun, mit dunkeln Flecken; Schwanz ſchwach abge— rundet, mit 12 Querbändern. Schnabel bleifarben, Wachshaut und Beine gelb, Iris braun oder gelb. Die Farben dieſes Raub— vogels wechſeln ſehr, es gibt eine Varietät mit weißem Bauche, eine erbsgelbe, ſehr ſeltene, und die Zeichnungen an der Bruſt ſind ſelten gleich. Länge 4“ 8". | Aufenthalt. Faſt ganz Europa, die kälteſten Gegenden ausgenommen, in Ebenen und Bergen. Der gemeinſte Raubvogel, und zugleich einer der nützlichſten (und nicht der ſchädlichſten, wie Voigt in ſeiner Ueberſetzung von Cuvier ſagt), denn er ver⸗ tilgt eine große Menge Mäuſe. Wenn er eine Taube oder ein Rebhuhn frißt, ſo hat er dieſe einem Habicht abgejagt. Neſt auf hohen Waldbäumen, mit zwei oder drei weißen, braun und grau gefleckten Eiern. Rauhfüßiger Buſſard. Falco lagopus Linn. Falco plumipes Daud. F. slavonicus Lai. Buse gantee Vaill. Roug legged Falcon Zath. Naum. 1, Taf. 34. Die Füße bis auf die Zehen befiedert, eine breite braune Binde lauft über den Bauch. Kopf, obere Theile des Halſes, Kehle, Bruſt und Schnabel weißgelb, mit braunen Schaftflecken, auch die Rückenfedern ſind heller gerandet; Schwanz an der Wur⸗ zel und einem großen Theile weiß, das Uebrige dunkelbraun, die Spitze weiß. Zehen und Iris braun, Wachshaut gelb, Schua— bel ſchwarz. | Länge 27 2—3". Aufenthalt. Das nördliche Europa und Amerika am Saume der Wälder. Im Winter wandert er nach Deutſchland und bis zum Fuße der Centralalpen, ſelten bis jenſeits. Nahrung beſonders Mäuſe, Hamſter, junge Kaninchen u. ſ. w. Niſtet auf Bäumen; die drei bis vier Eier gleichen denjenigen des gemeinen Buſſards. 8 Weſpenfalke. Falco apivorus Linn. Falco poliohynchus Bechst. F. dubius Spurm. La Bondree Buff. Honey buzard. Naumann I. Taf. 35 und 36. a Dieſer Falk unterſcheidet ſich leicht durch die dicht mit rauhen, runden, kleinen Federn bedeckten Zügel. Der Scheitel aſchgrau; die obern Theile des Körpers braun, ins Aſchgraue ziehend; die Schwungfedern der zweiten Ordnung ſind braunſchwarz gewellt; der Schwanz mit drei ſchwärzlichen Binden. Gurgel weißgelb, braun gefleckt; Hals und Bauch mit braunen Flecken mit weft lichem Grunde; Wachshaut dunkelbraun; Iris und Füße al Länge 2°. Auch dieſer Buſſard variirt ſehr in Hinficht der Flecken; es gibt ſolche, die faſt ganz braun ſind und nur wenige Flecken haben, andere, welche am Unterleib faſt ganz weiß ſind. Aufenthalt. Die wärmern Gegenden von Europa, nur zufällig in Holland und weiter nördlich. Nahrung Mäuſe, Ham— ſter, Inſekten aller Art, ſelbſt Bienen und Weſpen, aber auch, was ſonſt bei keinem Raubvogel der Fall ift, grüne Pflanzen: theile, ſelbſt Getreide und ſaftige Obſtarten, Feigen, Anker Beeren. Neſt auf hohen Bäumen, mit drei bis vier ſehr buffet nen Eiern, ſo daß das Weiße kaum zu ſehen iſt. g. Weihen. Cirei. Beine ſehr lang und ſchlank; Körper ſchlank; Schwanz lang und an der Spitze abgerundet; Flügel lang; die vierte Schwung⸗ feder iſt die längſte. Die Federn um die Ohren bilden einen Schleier, wie bei den Eulen. N Sie ſind lebhaft, liſtig und kühn, ergreifen ihre Beute 1b im Fluge; bewohnen ſumpfige Gegenden und niſten auf der Erde. Männchen und Weibchen, Junge und Alte, find ſehr verſchie⸗ den gefärbt. Sumpfweihe. Falco rufus Linn. Falco aeruginosus Zath. F. arundinaceus. Falco Krameri. Dieſe Benennungen bezeichnen den Vogel nach der zweiten Mauſe. Rusard Haraye ou de Marais Buff. Hary Falcon. More Buzard Laith. Falco albanellu con un collare. Star. d. uce. Rohrweihe. Naumann I, Taf. 37 und 38. | Alter Vogel. Iris ſchwefelgelb, Kopf weiß, ſchwarzbraun geſtrichelt; Schleier deutlich, weiß und ſchwarz gefleckt; Hoſen * 129 ah roſtfarben; die zweite Ordnung der Schwungfedern aſchgrau, der Schwanz weißgrau. Junge Männchen chocoladebraun, eig EN 5 Backen weiß, roſtgelblich. 4 Das junge Weibchen ift am ganzen wütet ſenagel, mit braunen Schaftflecken. Das alte Weibchen hat faſt die Farbe des jungen Männ⸗ chens, nur iſt das Braune 68 5 und auf den a und Deckfedern der Flügel weiß. Länge 22— 23“. Breite 55“, Schwanz 10. ˖ Aufenthalt. Sumpfige Gegenden oder Geſträuch in der Nähe der Seen und Flüſſe; in der Schweiz und im wärmern Europa ſeltener als im nördlichen. 5 Nahrung. Junge Waſſervögel, Fröſche, Mäuſe, Schnecken und Fiſche. Neſt im dichten Rohr in der Erde, mit drei bis vier rund⸗ lichen, weißen Eiern. Blaufalke. Falco eyaneus. Falco pygargus Linn. F. bohemicus Gmel. F. albicans idem. Falco hudsonius et Buffoni Gmel. F. rubigi- nosus et ranivorus Lalli. Die lezten vier Namen bezeich⸗ nen das Weibchen. L’oiseau St. Mixtin Buff. Sou- buse Buff. Busard grenouillard Varll. Busard roux Vieill. Hen Harrier Loth. F. a1 1 Stor. d. ucc. F. montanus Gmel. Naumann J, T. 39. Die Flügel reichen auf drei Viertel des e Altes Männchen. Alle obern Theile hell blaulich-aſchgrau, Schwanzfedern an der Wurzel weiß, an der Spitze ſchwarz, alle untern Theile rein weiß, Schwanz hellgrau. Wachshaut, Beine und Iris hellgelb. f N | Altes Weibchen. Alle obern Theile braun, Kopf, Hals und Oberrücken mit roſtfarb gebänderten Federn; untere Theile gelb« lich, mit großen braunen Schaftflecken, die Schwungfedern aus— wendig dunkelbraun und ſchwarz, inwendig weiß und ſchwarz, Steiß weiß, mit roſtrothen Flecken, die beiden mittlern Schwanz— federn tiefgrau, ſchwarz gebändert, die W ee und ſchwarz. | Schinz, Fauna. Bd. 1. 9 ae en. en Länge 4“ 8—9“/. Aufenthalt. Deutſchland, Frankreich, England Pi 000. land, ſelten in der Schweiz und in allen Berggegenden. In der Schweiz kommt ſie nur im Herbſt und Winter vor. Man findet ſie auch in Afrika und Amerika. Nahrung Fiſche, Eidechſen, Mäuſe, kleine REN und Waſ⸗ ſervögel. Neſt auf der Erde, mit vier bis fünf weißblaulichen Eiern. Blaf fe Weihe. Falco pallidus Bruck. Syn. ARuse de Portugal. Falco Feldeggi „Bruch. Die Flügel erreichen beinahe das Schwanzende. Größe und Färbung des Männchens bringt ihn der Kornweihe nahe, der unbefiederte Theil des Tarſus geht um einige Linien höher, Schnabel und Füße find ebenſo ſtark, ja der erſte iſt an der Stirn etwas höher. Die Schwingen ſind länger und ſpitzer zu— laufend, ſteifer und nicht ſo eulenartig, die dritte Schwungfeder iſt die längſte; der weiße Bürzel iſt ſtark dunkel gefleckt, beſon⸗ ders beim Männchen. Schwanz kürzer und mehr abgerundet, die Bänder und Flecken, beſonders auf der innern Seite, dunkler und deutlicher als bei F. cyanus. Augenringe und Füße gelb. Männchen. Kopf und Hals hellbräunlich grau, unten heller, beinahe weiß, gegen die Bruſt hin allmälig ins Weiße übergehend ; Rücken und Flügeldecken dunkel bräunlichgrau, mehr mit gelbem als bläulichem Anflug. Die erſte Schwungfeder iſt rein grau, die zweite grau, auf der braunen Fahne gegen die Spitze braun, bei den drei folgenden tritt der braune Spitzen⸗ flecken mehr und mehr auf die äußere Fahne, ſo daß die fünfte bei zuſammengelegten Flügeln ganz dunkel erſcheint und nur an der Spitze heller wird, die ſechste und alle folgenden ſind rein grau. Weibchen. Backen dunkelbraun, der Schleier ſo wie ein Streifen über dem Auge hellbraun, ein Fleck hinter den Augen weiß. Der ganze Oberkörper dunkelbraun mit hellbraunen Feder⸗ rändern, beſonders an den kleinen Flügeldeckfedern. Alle Schwung⸗ federn dunkelbraun; Unterleib hell roſtroth mit dunkeln Schaft⸗ flecken, die am Halſe und der Bruſt gedrängt ſtehen, unterwärts ſich aber ganz verlieren, bis ſie auf den unteren een zdeckfedern „„ wieder zum Vorſchein kommen; auf den Hoſen ſind ſie wenig ſichtbar. Die Bänder am Schwanz ſind ſehr deutlich. Größe des F. eyanus. Aufenthalt. Die wärmeren Theile von Europa, nament⸗ lich in Dalmatien, auch in Portugal, wahrſcheinlich auch Spa— nien, die Türkei und Griechenland. Doch habe ich aus Grie- chenland mehrere eyanus erhalten, aber keinen pallidus. Die Art ſteht ganz zwiſchen F. cyanus und eineraceus. Wieſenweihe. Falco cineraceus Mentagu. Busard Montagu Viesll. Albanella piccola Sai. Ashco- loured falcon. Naumann I, Taf. 40. Die Flügel erreichen das Ende des Schwanzes, die dritte Schwungfeder iſt die längſte. | Altes Männchen. Alle obern Theile tief aſchblau, über die Schwungfedern der zweiten Ordnung laufen zwei ſchwache Strei⸗ fen; alle untern Theile rein weiß, mit hell roſtfarben Fleckchen. Die alten Weibchen gleichen fo ſehr den Weibchen der Korn: weihe, daß ſie ſich nur durch die Größe unterſcheiden laſſen. Die jungen Weibchen dagegen ſind an den obern Theilen dunkelbraun, mit hellern Federrändern, der Schleier und alle untern Theile roſtroth ohne Flecken; Schwanz mit drei braunen und drei roſt⸗ rothen Binden. Länge 115-6“. | Aufenthalt. In fumpfigen Gegenden von Holland und Belgien, auch in Deutſchland, häufig in Ungarn, Polen, Dal— matien, Griechenland. | Nahrung und Fortpflanzung wie bei der Kornweihe. Nächtliche Rauboögel. Accipitres nocturni. Schnabel zuſammengedrückt, von der Wurzel an gekrümmt, mit einer Wachshaut und umgeben von ſteifen Borſten. Der Kopf groß und, ſo wie der Körper, mit ſehr vielen weichen, ſei⸗ denartigen Federn bedeckt, welche um das Geſicht einen Schleier bilden. Die Füße ſind meiſt bis auf die Klauen befiedert. Die Naſenlöcher liegen am vordern Rande der Wachshaut und ſind durch die Borſten an der Schnabelwurzel verdeckt. Die Augen 9 * — we. we ſehr groß, mit Federkreiſen umgeben und mit einer Wachshaut verſehen. Füße mit vier ganz getrennten Zehen, die äußere vor: dere iſt eine ſogenannte Wendezehe, welche nach vorn und hinten gerichtet werden kann. Flügel etwas ſpitzig, die dritte Schwung⸗ feder iſt die längſte. 0 Die meiſten Arten ſind nächtlich und gehen nur in der Däm⸗ merung oder in hellern Nächten auf ihren Raub aus, der aus Mäuſen, auch bei größern wohl aus Haſen und andern kleinen Säugethieren, ſeltener aus Vögeln, bei kleinern aber aus Mäuſen und Inſekten beſteht. Die meiſten ſehen auch am Tage recht gut, obſchon fie dann faſt immer ſchlafen. Ihr Flug iſt leiſe und ſchwankend. Andere Vögel verfolgen ſie ſehr, wenn ſie ſich am Tage ſehen laſſen. Sie legen alle weiße, rundliche Eier, niſten in Löchern und bilden die natürliche Gattung Eule, Strix. Dieſe natürliche Gattung iſt von den neueren Gattungsma⸗ chern mit Unrecht in zehn Untergattungen gebracht worden, wo⸗ durch aber nur Verwirrung und Erſchwerung des Studiums here vorgebracht und das Gedächtniß unnöthig beſchwert wird. Dieſe Gattungen heißen Surnia, Noctua, Strix. Glaucidium, 1 Nyctale, Syrnium, Bubo, Otus, Scops. Man kann ſie wohl am einfachſten in Glattköpfe und Ohr⸗ eulen trennen. Glattköpfe, Kauze. Striges inauritae. a. Tageulen. Striges aceipitrinae. Sie laſſen ſich ſehr oft am Tage up und verfolgen 5 am Tage ihre Beute. Lappländiſche Eule. Strix lapponica Retr. (Ulula Cuv.) Strix barbata. Pall., Faun. ross. asiatica. An Größe übertrifft ſie noch den Uhu. Der Kopf iſt ſehr groß, da die ihn bedeckenden Federn ſehr lang ſind; der Schleier breit, mit braunen Kreislinien; am Unterſchenkel ein ſtarker Fe⸗ derbart von wenigen ſchwarzen Federn; die Ohrfedern rußſchwarz, ſehr dicht ſtehend; Rücken aſchgrau, braun gewellt und mit Zacken⸗ flecken bezeichnet, wie bei der Nachteule; Schwung⸗ und Schwanz⸗ federn mit reiten braunen, hellern und dunklern Zickzackbändern; 133 — Bruſt und vordere Theile weißlich, mit braunen Flecken, welche am Unterbauch, den Schenkeln und den untern Deckfedern des Schwanzes braune Zickzacklinien bilden. Der Schnabel gelb und faſt ganz verborgen; die Iris ſchön gelb. Länge des Weibchens 2° 6—8". Männchen und . find ſich ſehr ähnlich, nur iſt lez— teres größer. Aufenthalt. Dieſe größte aller Eulen bewohnt den hohen Norden von Europa und Aſien, Lappland, Sibirien bis Kamt— ſchatka, aber auch Litthauen und andere Provinzen Rußlands. Sie nährt ſich von Mäuſen. Et Schneeeule. Strix nyctea Linn. Strix candida Zath. Chouette Harfang. Snow owl. Nau⸗ mann I, Taf. 44. (Genus Noctua Cw) Weiß, mit ſchwarzem Schnabel; Iris gelb, die jungen Ds gel ſchwarz gefleckt, die alten rein weiß. Länge 27—28“; Breite 60 — 63“. Aufenthalt. Der ganze Norden von Euros Aſien 989 Amerika. Sehr ſelten ſtreift ſie bis nach Deutſchland und noch ſeltener mehr ſüdlich. Gemein in Norwegen, dem nördlichen Schweden, in Irland, den Schettlands- und orkadiſchen Inſeln. Nahrung Haſen, Mäuſe, Waldhühner und andere Vögel. Neſt in Felſen, mit zwei weißen Eiern. Südliche Eule. Strix meridionalis Risso. Risso, hist. natur. de l'Europe meridionale III, p. 32. Noc- tua meridionalis. Scriveo de mar. Die Federn des Kopfs und die erſten Deckfedern der Flügel ſind mit braunen, roſtfarb geſäumten Federn bedeckt, der Rücken dunkelbraun; am Hals ein roſtroth, grau gemiſchtes Halsband; der Unterkörper braunroth; Flügel braun, die erſten Federn ſind inwendig in die Quere weiß gebändert; der Bürzel iſt weiß, braun gefleckt; Schwanz lang und abgerundet; die äußern Federn ſind falb, die folgenden heller, mit dunklen Bändern, ebenſo die mittelſten, Schnabelwurzel gelb. Spitze ſchwärzlich. Wachshaut blau, ſchwarz behaart. Iris und Beine a Länge der gemeinen Eule? 2 Aufenthalt. Die Felſen am Meere um Nizza im Maͤrz, April und September, wo ſie auf die nach Afrika ziehenden oder rückkehrenden Vögel Jagd macht. Uraliſche Eule. Strix uralensis Pallas. „Strix liturata Refs. Faun. suecia. S. maeroura Nafterer et Meyer. Habichteule. Na um. I, Taf. 42, Fig. 1 (genus Surnia). Schnabel gelb, Augenſtern dunkelbraun; Schleier röthlich⸗ braun, groß, bei alten Vögeln weiß, mit feinen ſchwarzen Feder⸗ ſchäften und an der Schnabelwurzel mit vielen ſchwarzen Borſten⸗ haaren. Die obern Theile ſind gelblichbraun und weiß gefleckt, da jede Feder in der Mitte gelbbraun, an der Seite mit einem unregelmäßigen weißen Fleck bezeichnet iſt. Alle untern Theile weiß, roſtgelb angeflogen, mit langen, ſchmalen, dunkelbraunen Längs⸗ ſtreifen. Die Schwungfedern gelbgrau, mit braunen Querbin⸗ den; der Schwanz lang, gelblichgraubraun, mit ſchmutzigweißen Querbinden. Länge 26“, der Schwanz 10— 44“, die Flügel bedecken ihn nicht ganz zur Hälfte. Die Füße find bis auf die Klauen befiedert. Aufenthalt. Das öſtliche Europa und nördliche Aſien. In Rußland, in Lif- und Eſtland, Polen und Ungarn. Auch traf man ſie in Böhmen, Schleſien und Oeſtreich und in einigen Gegenden Deutſchlands. Nahrung. Hafen, Kaninchen, Birk- und Schneehühner und allerlei kleine Vögel. Sie jagt auch am Tage. Neſt in Felſen oder weiten Baumhöhlen, mit weißen Eiern. Sperbereule. Strix nisoria Wolf. Strix funerea Linn. S. Ulula Linn. S. hudsonia Gmel. Chouette de Canada ou Caparacoch Buff. Chouette à longue queue de Siberie. Naumann I, Taf. 42, Fig. 2 (genus Surnia Cup.). f Mit gelbem Schnabel und gelbem Augenſtern, braunem, weißgeflecktem Oberleibe, braungrau, in die Quere geſtreiftem Unterleibe, langem, keilförmigem Schwanz, mit neun ſchmalen, weißen Querbinden. Die Farben ſind braun und weiß, ſehr mı nett vertheilt. Der Scheitel iſt braun und weiß gefleckt, der Schleier pr] — 133 — iſt undeutlich, das Geſicht weiß, in der Augengegend mit einem braunſchwarzen, halbmondförmigen Streifen; die Kehle weiß; die Beine bis zu den Zehen befiedert, gelblichweiß, mit braunen Quer— flecken. Schulterfedern weiß, mit wenigen braunen Flecken. Länge 16— 47“, Breite 31— 32“. Aufenthalt. Der Norden von Europa und Aſien, auch in Nordamerika. In Deutſchland gehört fie zu den großen Sel— tenheiten; in Lifland, Preußen und Polen iſt ſie nicht ſelten. Für Deutſchland iſt ſie ein Zugvogel, der aber gar nicht regel⸗ mäßig erſcheint, oft viele Jahre nicht, dann aber wieder in meh— reren Exemplaren. Sie fliegt am Tage auf Raub aus, am meiſten jedoch Morgens und Abends. 1 Nahrung Hamſter und alle Mäuſearten und kleine Vögel. Sie brütet in den Ländern des arktiſchen Kreiſes. b. Nachteulen. Striges nocturnae. Sie jagen nur des Nachts und in der Dämmerung und ver⸗ bergen ſich am Tage. Große graue Eule. Strix mebulosa. La chouefte nebuleuse Sonnini. Chouette de Canada. Bar- red Owl. (genus Ulula Cub. ). Geſicht grau, braun geſtreift, alle obern Theile, Flügel und Schwanzfedern braungrau, mit weißlichen oder gelblichen Quer⸗ ſtreifen; auf den Deckfedern der Flügel weiße rundliche Flecken. Hals und Bruſt weißlich, mit hellbraunen Querſtreifen; untere Deckfedern des Schwanzes, Bauch, Seiten und Unterleib weiß, mit braunen Längsſtreifen, welche den Schäften folgen. Die Zehen ſind am Ende geſchildert; Schnabel gelb; Iris braun. Länge 22“. Aufenthalt. Der arktiſche Kreis, von welchem ſie ſich wenig entfernt, findet ſich in Schweden und Norwegen. Häufiger in Amerika. Nahrung Haſen und alle Arten Waldhüh ner. Neſt in hohlen Bäumen, mit zwei bis vier weißen, rundli⸗ chen Eiern. — 1 Nachteule. Strix Aluco . La Hulotte Buff: Aluco or brown Owl Laih. Strige mag- giore. Stor. degl. uecelli. Nachtkauz. Nachteule. Wald⸗ kauz. Naumann I, Taf. 46, 47 (Syrnium). Kopf groß, Schnabel gelb, Augen braun. An den Schul⸗ terfedern eine Reihe weißer Flecken, Schleier weißgrau, braun eingefaßt. Alte Männchen auf dem Rücken roſtgelb, mit braunen Flecken; untere Theile weißgrau, mit braunen Zackenflecken, Flü⸗ gel und Schwanzfedern geſtreift, ſchwärzlich und roſtgrau. Die jungen Weibchen haben eine fuchsrothe Grundfarbe, welche auch bei jungen Männchen röther iſt; auch die jungen Männchen ſind mehr röthlichbraun als im Alter. Länge 16 —47“, Breite 39—40", Aufenthalt. Die Wälder von ganz Europa und Nord⸗ aſien. Im Herbſt und Winter in den Baumgärten der Dörfer, verfliegt ſich auch wohl in die Städte, aber nur Nachts. Nahrung Mäuſe aller Art, Fröſche und kleine Vögel. Neſt in Baumlöchern, mit drei bis fünf rundlichen, weißen Eiern. Schleierkauz. Strix flammea. L'Efraye ou Fresaie Buff. White Owl. Lali. Alloco com- mune et bianco. Schleierkauz. Naumann I, T. 47, Fig. 2. Schleier herzfürmig, weiß, um die Augen bräunlich; alle obern Theile brandgelb, ſchön aſchgrau, mit ſehr feinen, unor⸗ dentlichen, ſchwärzlichen Querbinden und Punkten und graulich⸗ weißen, ſchwarz begränzten, perlenförmigen Flecken beſtreut, welche, oft zuſammenfließend, kleine Ketten bilden. Alle untern Theile hell roſtgelb oder brandgelb, mit kleinen Perlflecken beſtreut. Bei jungen Vögeln fällt alles Gelbe ee ins Weiße und der ken ſind weniger. Alle Schleiereulen aus dem wärmern Ba die ich Se Ban einen rein weißen, ungefleckten VBorderleib, 0 Die Füße ſind bis auf die Zehen befiedert, gelb oder weißlich Länge 14—45“, Breite 39—40", die Flügel reichen über das Schwanzende hinaus. Die Schwungfedern ſind grau, roſtfarb — 137 — gebaͤndert; Schwanz roſtfarb, mit vier ſchmalen ſchwärzlichen Binden. Das Gefieder ſeidenartig, weich. Aufenthalt. In ganz Europa, die kälteſten Gegenden ausgenommen. In Dörfern und Städten, beſonders auf Kirch— thürmen an oder in alten Schlöſſern. Nahrung Mäuſe aller Art, Inſekten und vielleicht auch kleine Vögel. Neſt in Mauerlöchern, mit drei bis vier weißen Eiern. Sperlingskauz. Strix 3 nenen Strix noctua Reiz. S. nudipes Nilss. La Chevéche ou petit Chouette Buff. Little Owl Lall. Civetta cialta. Naumann I, Taf. 48, 1 (Athene Boie). Alle obern Theile graubraun, mit großen, unregelmäßigen, weißen Flecken; Bruſt weiß, die untern Theile ſchmutzigweiß, graubraun gefleckt, Schleier weißgrau; Wachshaut bräunlich; Iris gelb. Länge 9“. Aufenthalt. Faſt in ganz Europa in alten Schlöſſern und in Ruinen, gemein in Holland, Deutſchland, Italien, Grie— chenland, ſelten in der Schweiz; im Norden nicht über den 5öften Grad hinaus. | ! Nahrung Mäuſe, kleine Vögel, Inſekten. Niſtet in alten Gebäuden, iſolirten Kirchthürmen, zuweilen in Baumlöchern. Eier rundlich, weiß, drei bis fünf. Raufüßiger Kauz. Strix Tengmalmi Linn. Strix dasypus Bechst. S. noctua Tengmalm. Petit cheveche d’Uplande. Little Owl Penn. Naumann I, Taf. 48, Fig. 2 und 3 (Nyctale Brehm). Alle obern Theile graubraun, weiß gefleckt, die untern weiß, braun gefleckt; Schleier weißlich, braungelblich geſäumt und ge— ſtrichelt, Schwanz und Schwungfedern braungraun, mit en Flecken. "Länge 8“. Aufenthalt. Der Norden von Europa, in Norwegen, Rußland, aber auch in Deutſchland in gebirgigen Gegenden; in — 138 — der Schweiz in vum hohen Alpenwäldern, niemals in Ae ſelten in Frankreich. n Nahrung Mäuſe, Inſekten, kleine Vögel. Neſt in Felslöchern, mit fünf bis ſechs runden weißen Eiern. Zwergkauz. Strix acadica. Strix acadiensis Lath. S. pusilla Daud. S. pygmaea Bechst. Chouette d'acadie, la chevèchette. Acadian and Dwart Owl. Zath. Naumann 1, T. 43, F. 1, 2. (Glaucidium Boie). Alle obern Theile dunkelbraun, mit weißen Punkten, Schleier weiß, braun gefleckt; untere Theile weiß, mit braunen Längs⸗ flecken; an den Seiten braune Querflecken; Kehle und Seiten des Halſes weiß; Schwanz braun, mit vier ſehr ſchmalen, weißen Querlinien; Füße bis zu den Nägeln befiedert, weiß. Schnabel grau, mit gelber Spitze; Iris ſchön hellgelb. Länge 6“. Aufenthalt. Die nördlichen Gegenden, ziemlich ſelten im nördlichen Deutſchland und in der Schweiz, doch vielleicht weniger ſelten als man glaubt. In Gebirgswäldern. In den Alpen von Kärnthen ſoll er häufig ſeyn. Nahrung Inſekten. Fortpflanzung. Neſt in Nadelwäldern, mit vier bis ſechs weißen Eiern. c. Ohreulen. Striges auriculatae. Große kurzöhrige Ohreule. Strix Ascalaphus. Hibou ascalaphe à huppes courtes: Temm., ir color., pl. I (Otus Cuv.). Ohrbüſche ſehr kurz, in der Linie hinter den N: ſtehend; Schnabel dünne, in den Federn verborgen. Die Federn an den Füßen bedecken die Zehen bis auf zwei Schuppen; Körper, Flügel und Schwanz find weißlich roftroth, und der ganze Körper iſt mit ſchwarzbraunen Flecken bedeckt, welche beſonders auf den Deckfedern der Flügel zahlreich ſind; auf den Schwung ⸗ und Schwanzfedern bilden ſie Zickzacklinien; auf der Bruſt ſind ſie — 139 — ſchmal und lang. Kehle und die Mitte der Bruſt ſind weiß; die untere Seite des Schwanzes weiß, mit fünf oder ſechs braun⸗ ſchwarzen, ſchmalen Binden; die Tarſen ſind lang und weiß be⸗ fiedert; Schnabel ſchwarz, Iris gelb. Länge 472“. | Aufenthalt. Zufällig beſucht ſie Sizilien, Sardinien, Griechenland. Nach Pennant ſoll ſie in Schottland vorkommen, was aber auf einem Irrthum zu beruhen ſcheint. Nahrung und Fortpflanzung unbekannt. Sumpfeule. Strix palustris. Strix brachyotos Zath. S. arctica Sparrm. S. tripennis Schrank. S. brachyura Nilss. Duc à courtes oreil- les. Chouette ou grande cheveche Buff. Short eared brown and caspian Owl Lali. Naumann IL, T. A5, F. 2 (Otus Cuv.). Federbuſch ſehr kurz, nur aus zwei oder drei Federchen beſtehend und nur zuweilen ſichtbar. Der Oberkörper iſt brand⸗ gelb, mit braunen Längsflecken; der Schleier bildet um die Augen einen breiten ſchwarzen Ning, der äußere Kreis iſt gelbſchwarz geſtreift; Bruſt brandgelb, mit braunen Schaftflecken: Seiten und Bauch rein weiß, nur die Seiten mit braunen Schaftflecken, bei jüngern find dieſe Theile hell brandgelb, Flügel und Schwanz braun, mit roſtgelben Flecken. Die äußerſte Schwanzfeder faſt weiß, mit ſchmalen Schaftflecken; Beine bis auf die Zehen be⸗ fiedert, weiß, bräunlich gefleckt. Länge 12— 43“. | ' Aufenthalt. Der Norden von Europa und Aften, wan⸗ dert im Herbſt und iſt dann in ganz Centraleuropa nicht ſelten. In ſumpfigen Gegenden, wo ſie mitten in den Binfen auf dem Boden ſizt. Nahrung Mäuſe. Neſt in Sümpfen auf Binſenkufen, mit drei bis vier Eiern, aber nur in nördlichen Gegenden. 8. | Uhu. Strix Bube Linn. Le grand Duc Buff. Great eared Owl Zath. Cupo reale. Stor d. uc. Naumann IJ, T. 44 (Genus Bubo). — 140 — Alle obern Theile okergelb und ſchwarz gefleckt, die untern Theile von derſelben Farbe, aber mit ſchwarzen Längsflecken; die Kehle weiß; die Füße bis auf die Zehen befiedert; Augen ſehr groß, herrlich orangengelb; Schleier weißgrau; über jedem Auge ſteht ein Büſchel ſchwarzer, ockergelb geſäumter Federn. | Länge 24— 25“, Flügelbreite 53 Aufenthalt. Die felſigen und waldigen Gebirge von Centraleuropa, Italien u. ſ. w. Im e Eukopaßfetzeuer, nie in Holland. n Nahrung Haſen, junge Rehe, Mäuſe, Waldhühner, Fröſche und Inſekten. Neſt in Felſen oder Baumhöhlen, mit zwei bis drei runden weißen Eiern. Mittlere Sr Strix otus. 1 Due Buff. Long eared Owl Lali. Cupo minore. Stor. d. ucc. Naumann I, Taf. 45 (genus Otus). Alle obern Theile ſemmelgelb, dunkelbraun und grau gefleckt; die Federbüſche beſtehen aus zehn ſchwarz, roſtgelb und weißlich gerandeten Federn, die untern Theile heller gelb als der Rücken, mit braunſchwarzen Längsflecken. Schleier graulichweiß, ſchwarz gemiſcht; Iris orangengelb; Schwingen und Schwanz roſtgelb und braun gebändert. Länge 13—44“, Breite 3“. Aufenthalt. Die Wälder und gebirgigen Gegenden von ganz Europa. Kt Nahrung alle Arten Mäuſe und Inſekten. Niſtet in alten Tauben», Eichhorn, Raben⸗ und Specht⸗ neſtern. Eier vier bis fünf, rein weiß. Kleine Ohreule. Strix Scops Linn. Strix zorca et carniolica mel. et Laih. Le petit Due Buff Scops eared Owl. Naumann I, Taf. 43 (Genus Scops). ! | 5 Federbuſch und Kopffedern braun, mit kleinen ſchwarzen Punkten; die obern Theile grauröthlich, mit Wellenlinien, unre⸗ gelmäßigen ſchwarzen und braunen Flecken; die untern Theile = ei ebenfo, aber etwas heller, die Flecken mehr kreuzförmig, da die Querflecken mit Längsflecken durchſchnitten ſind; die Zehen ſind unbefiedert. Flügel und Schwanz haben dieſelben Farbenmiſchun— gen, nur mehr mit Grau; Iris hellgelb. Länge 7“. | | Aufenthalt. In mehreren Gegenden von Gentraleuropa, felten in der Schweiz, häufig in Oberitalien. Nahrung Mäuſe und Inſekten. Neſt in Felſen oder alten Mauern, mit vier r bis fünf weißen Eiern. Zweite Ordnung. Sperlingsartige vögel. Passeres. Dieſe zahlreiche Klaſſe begreift alle Vögel, welche weder Waſſervögel, noch Sumpfvögel, noch Klettervögel, noch hühner— artige oder Naubvögel ſind. Da ihre Nahrung ſehr verſchieden iſt, fo iſt auch Körper- und Schnabelbau ſehr verſchieden und ſie bilden viele ausgezeichnete Familien, deren alte eee Kenn⸗ zeichen an ihrem Ort angegeben werden. Rabenartige. Coracoideae. Omnivorae Temmink. Allesfreſſend. — — Schnabel mittelmäßig lang, ſtark, dick, an den Nändern ſchneidend; obere Schnabellade mehr oder minder gegen die Spitze ausgeſchnitten. Füße. Vierzehige Gangfüße, drei Zehen nach vorn, einer nach hinten. Flügel mittelmäßig, ſpitzig. Die Vö⸗ gel dieſer Familie leben meiſt geſellig, in der Einweiberei, niſten auf Bäumen oder in Mauerlöchern und Felſen oder auch in hohlen Bäumen. Männchen und Weibchen wechſeln beim Brüten ab. Sie nähren ſich von kleinen Thieren, Mäuſen, Vögeln, Eiern, Aas, Würmern, Junſekten, Früchten. Es find meiſt liſtige und intellektuelle Vögel. Ihr Fleiſch iſt hart und von ſchlechtem ‚Ges ſchmack. Sie ſind über alle Länder der Erde verbreitet. — 142 — Rabe. Corvus. Schnabel an der Wurzel gerade, dick, ſeitlich Re drückt; obere Lade an der Spitze gebogen; Ränder ſchneidend. Keine Wachshaut; die Naſenlöcher an der Wurzel des Schnabels offen, aber unter ſteifen Borſten verborgen. Zehen fat ganz getrennt, Lauf länger als die Mittelzehe, nackt, geſchildert. Flügel ſpitzig, die vierte Schwungfeder iſt die längſte. Es ſind Vögel mit feinem Geruch und Gefii cht, mißtrauiſch, liſtig, diebiſch, da fie glänzende Dinge wegtragen und verbergen; leicht zähmbar und fähig, Worte nachzufprechen, daneben mit rauher Stimme. Sie freſſen Aas, greifen kleine Säugethiere und Vögel an, freſſen ihre Eier und Junge, aber auch manchers lei Pflanzen. Sie mauſern nur einmal, leben in der Monogamie, bei ihren Wanderungen aber ziehen ſie in Schaaren. Kohlkral be. Corvus Corax. Le corbeau Buff. Raven Lath. Corvo imperiale. Stor d. ucc. Naumann II, Taf. 53, Fig. A. Ganz ſchwarz, oben in Purpur ſchillernd, Schwanz abge⸗ rundet. Iris braun, mit einem äußern e Ring. » Länge 2“. Es gibt weiße und ſchwarz gefleckte und ganz weiße Varie⸗ täten, auch iſabellfarbe. Aufenthalt. In bergigen Waldungen von ganz Europa, ſelten in Ebenen, wenn er im Gebirge Nahrung findet. | Nahrung Maulwürfe, Mäuſe, junge Hafen und Kaninchen, junge Hühner, Faſanen, Enten, Gänſe, Eier, Fiſche, reife Früchte und allerlei Aas. 8 Neſt auf hohen Bäumen oder Felſen, mit vier bis fünf grünen, braun gefleckten Eiern. | Rabenkrähe. Corvus corone. — 3Ä—ů—— 7727 Corneille noire. Carrion crow. Corvo maggiore. Ran. mann II, Taf. 53, Fig. 2. Viel kleiner als der Nabe, ganz m mit bond, Violetſchwanz; Iris nußhraun. . ie re = Ye m Es gibt auch weiße und geſcheckte Varietäten. Aufenthalt. In großer Menge im ganzen weſtlichen Eu— ropa, ſehr haufig in der Schweiz und im ſüdlichen Deutſchland, ſelten in Illyrien, Ungarn, Oeſtreich und im nördlichen Deutſch— land. Sie ſammelt ſich im Herbſt in große Schaaren und ſtreicht umher. Im Winter findet man ſie ſelten in größerer Menge beiſammen. Nahrung wie beim Raben, nur greift ſie kleinere Thiere an und frißt mehr Früchte. Neſt auf hohen Bäumen, mit vier bis ſechs grünen, braun beſprengten Eiern. Nebelkrä h e. Corvus cornix. Se ee eee, La corneille mantelee Buff. Hooded Crow Lath. Corna- chia marochia nera. Naumann II, Taf. 54. Hals und Körper ſchön aſchgrau Kopf, . Flügel und Schwanz ſchwarz; Iris braun. Länge 1“ 7". Aufenthalt. Die nördlichen und öſtlichen Theile von Europa, in den Gegenden, wo die Rabenkrähe nicht iſt oder neben dieſer. In die Schweiz und ins ſüdliche Deutſchland kommt ſie meiſt nur in ſtrengen Wintern und brütet da nicht. Nahrungsart und Fortpflanzung wie bei der Rabenkrähe, mit welcher ſie ſich zuweilen begattet. | | Weißſchwarzer Rabe. Corvus leucophaeus Corvus borealis albus. Corbeau blane de Ferroe. Vieill., Gall. des oisseaux I, pl. 100. Der Schnabel ſtärker als am Raben; der Kopf mit ben Na⸗ ſenborſten, Kehle, Bauch, untere Deckfedern des Schwanzes und der größere Theil der Flügel mattweiß, die langen Kopffedern ſchwarz, mit Stahlglanz, alle übrigen Theile ſchwarz. Länge 2“ 2’, Aufenthalt. Der hohe Norden von Europa, Island, Feroe, Norwegen, die Orkaden und der Norden von Aſien. Die⸗ ſer Rabe iſt bloß eine klimatiſche Varietät, welche ſich zum Raben — 144 — etwa verhält, wie der cisalpiniſche und ſpaniſche Sperling zum Hausſperling oder die ſchwarzköpfige a zur Ae Saatkrähe. Corvus £rugilegus. " at Le Freux ou Frayonne Bf. Rook krow Lall. Naum. II, Taf. 55. Schnabelwurzel, Naſe, Gurgel und Vorderkopf meiſt von Federn entblöst, doch mehr oder weniger, alles Uebrige ſchwarz, mit lebhaftem Purpur und Violetglanz. Iris grauweiß. \ Ä Aufenthalt. Die Säume der Wälder des nördlichen und mittlern Deutſchlands; in der Schweiz nur im Winter, dann auch in andern ſüdlichen Gegenden. Nahrung die der Krähen, nur frißt ſie auch häufig keimendes Getreide. Sie niſten in großer Menge beiſammen, ſo daß zwanzig und mehr Neſter auf einem Baume ſind. Die Eier aller Krähen ſind ſchwer von einander zu unterſcheiden. Dohle. Corvus monedu la. —— P Le choucas Buff. Jackdaw. Lath. ee II, T. 56, F. 1. Scheitel ſchwarz, ins Violete ſchillernd; Hinterhaupt und obere Theile des Halſes aſchgrau; alle andern Theile ſchwarz, violet ſchillernd, die untern Theile ohne Glanz. Iris weiß. Länge 15". Es gibt ſehr ſelten weiße und geſcheckte Varketäten. Aufenthalt. In ganz Europa, die kälteſten Gegenden ausgenommen, doch in wärmern Gegenden meiſt nur auf Bergen. Nahrung Inſekten, Vögeleier, Früchte und Sämereien. Neſt in alten Schlöſſern, Thürmen, ſelten in hohlen Bäu⸗ men, mit vier bis ſechs hellgrünen, braun gefleckten Eiern. 10 Saatdohle. Corvus spermologus Frisch. 0. permologus Frisch. Vögel, Taf. 68. Le changes noir ou chouc Buff. Black Jakdaw. ‚ah e 10 — 15 — Die fünfte Schwungfeder iſt die laängſte, ganz ſchwarzgrün, purpur⸗ und violetſchillernd. Zu jeder Seite des Kopfs ein dunklerer halbmondförmiger Fleck, die Augen find mit einem weißgetüpfelten Kreiſe umgeben. Schnabel und Tarfen find kür⸗ zer als bei der gemeinen Dohle. Iris blaulich. Länge 123“. Aufenthalt. Mehrere Gegenden Frankreichs, gemein in Spanien. | Nahrung und Fortpflanzung wie bei der gemeinen Dohle. Elſter. Pica. Schwanz fehr lang und abgeſtuft, Schnabel wie bei den Raben. Die Elſter. Pica melanoleuca. Corvus Picea Linn. Pie Buff. Magpie 5 5 Gazzera com- "mine. St. d. uc. Naumann II, T. 56, F. 2. Kopf, Hals, Oberrücken und Bruſt ee ohne Glanz, Deckfedern der Flügel, Bauch und Unterleib rein weiß, Schnabel und obere und untere Deckfedern des Schwanzes ſchwarz; Flügel kurz; Schwungfedern der erſten Reihe ſchwarz, jede Feder mit einem weißen Fleck, die der zweiten Reihe und der ſehr lange, abgeſtufte Schwanz grün und ſtahlglänzend. Länge 15", 0 Aufenthalt. Faſt alle ebenen Gegenden Europa' „ 115 tener in Berggegenden. Nahrung. Allesfreſſend. Neſt bald auf ſehr hohen Bäumen, bald im niedrigen Ges ſträuche, mit vier bis fünf weißgrünen, braun und grau punktir— ten Eiern. Blaue Elſter. Pica cyanea. Garrulus et Corvus cyanus. Pica cyanea Wagler. Blue erow Lal. Azur winged Magpie. Gould bird of Europe, part. 3. Kopf und Nacken ſchwarz, ſtahlblau ſchimmernd; Mantel, Rücken und Schultern grau, weinroth überlaufen; Kehle und Vorderhals rein weiß. Bruſt, Saiten und Unterleib hell aſchgrau; Shiny, Fauna. Bd. I. 10 = me Mitte des Bauches weißlich; Flügel und Schwanz glänzend azur⸗ blau, Schwungfedern ſchwarz, die äußern ganz, die innern blau geſäumt, mit weißer Spitze, Schwanzſpitze weiß, der Schwanz ſehr abgeſtuft; Schnabel und Füße ſchwarz. Länge 12— 44“. Aufenthalt. Spanien, wo ſie in einigen Gegenden häufig iſt; auch in der Krimm und in Daurien. Sie nährt ſich mehr von Inſekten als unſere Elſter. Neſt auf Bäumen, Eier unbekannt. Heher. Garrulus. Schnabel wie bei den Raben und Elftern, aber der Schwanz abgerundet und das Gefieder ſeidenartig und zerſchliffen. Eichelheher. Garrulus Glandarius. Ade rn Le geai Buff. 9 Lath. Ghiandaja commune. Raus mann II, T. 58, F. 1. Kopf mit weiß und ſchwarzem Federbuſch u einem ſchwar⸗ zen Backenbart, das ganze übrige Gefieder grauröthlich; auf den Flügeln zwei Reihen weiß, blau und ſchwarz geſtreifter Bu Schwanz ſchwärzlich; Augen blaugrau, Füße braun. Länge 13“¼. | Aufenthalt. Ganz Europa in Wäldern, meiſt geſellig. Nahrung Eier, junge Vögel, Inſekten, Würmer, Früchte, beſonders Eicheln. Neſt auf Bäumen, mit vier bis fünf blaugrünen, olivenfarb beſprizten Eiern. Corvus infaustus Lali. C. sibiricus Gmel. Geai de Siberie Buff., pl. erl. 608. Sibirian Jay Lath. Geai orange Vaille. Nüss., scand fauna, fig. 54. Gould Birds of Europa, p. 5. Corvus mimus Pall. Unglücksheher. Carrolus infaustus. Pr 125 72 V. LEK t en Der Kopf mit kurzem ſchwärzlichem Federbuſch, die Federn, welche die Naſenlöcher und die Schnabelwurzel bedecken, weiß; die obern Theile des Körpers röthlich aſchgrau, die untern graulich roſtroth, Steiß, Unterleib und die Seitenfedern des Schwanzes zii = lebhaft roſtroth, die mittleren Schwanzfedern dunkel aſchgrau, Schnabel ſchwarz, Füße braun. Länge 41”, | Aufenthalt. Die Wälder und Gebüſche von Nordeuropa, Norwegen, Schweden, Rußland. Nahrung und Fortpflanzung wie beim gemeinen Heher, die Eier ſind kleiner, die Flecken dunkler. Nußheher. Nucifraga. Schnabel lang, kegelförmig, gerade, Firſte abgerundet, obere Lade länger als die untere. Naſenlöcher an der Wurzel mit Borſten bedeckt. Die äußere Zehe der Füße iſt an der Wurzel mit der innern verbunden; die Läufe länger als die Mit⸗ telzehe. Flügel ſpitzig; die vierte Schwungfeder iſt die längſte. D . ckte Nußheher. Nucifraga caryocatactes. Caryocatactes nucifraga Miss. Corvus caryocatactes Linn. Le casse noix Buff. er Lali. Giandaja nucifraga. Naumann II, T. 58, F. 2. Chokoladebraun, mit weißen Flecken, Flügel und Schwanz ſchwarz, lezterer mit weißer Binde. Länge 104”. Aufenthalt. Berg- und Alpenwälder, ſtreicht im Herbſt auch in die ebenen Gegenden. Nahrung Inſekten, Eicheln, Buchnüſſe, Haſelnüſſe, Ftex⸗ und Tannenſamen, Beeren. Neſt in Baumlöchern, mit fünf bis ſechs Eiern von grau— braunlicher Farbe, mit wenigen oder gar keinen braunen Flecken. Alpenrabe. Pyrrhocorax. Schnabel mittelmäßig, ſchlank, mehr oder weniger gebogen; zuſammengedrückt, an der Spitze ſehr ſchwach ausgeſchnitten oder glatt. Beine ſtark, Läufe länger als die Mittelzehe, Zehen ganz getrennt. Sie haben ganz die Eigenſchaften der Raben. 10 * = 1 Schneekrähe. Pyrrhocorax Pyrrhocorax Our. Le choquard ou choucas des alpes Buff. Alpine Crow Laith. Corvus . Gmel. Gracchio Sabi. Naumann II, T. 57, F. 1. Ganz ſchwarz, id gelb, Beine roth, bei jungen braun. Iris braun. Länge 143“. Aufenthalt. Auf den hohen Alpen der Centralkette von Europa. Doch ſoll ſie auch in den Vogeſen und Apenninen vor— kommen. Entfernt ſich nicht weit von den Alpen. Nahrung Aas, Inſekten, Beeren, Kirſchen und andere Früchte. Neſt in Felslöchern, mit vier weißgrünen, dunkler gefteckteit Eiern. Alpendohle. Pyrrhocorax graculus. Corvus graculus et eremita mel. Coracias Buffon. Red legged Crow Lali. Coracia di montagna. Storr. d. ucc. Gracchio 1 1 5 Frei graculus Cuv. Naumann II, T „ Schwarz, mit Purpurglanz, Br und Füße korallenroth. Länge 16“. Aufenthalt. Auf der europäiſchen Centralalpenkette, aber auch in England auf den Felſen der Seeküſte und im Himalaja. Lebt nicht in Schaaren, wie die Schneekrähe, geſellt ſich aber zuweilen zu ihr. Nahrung wie bei der Schneekrähe. Neſt in Felſen und auf Kirchthürmen der höchſten Bergdörfer, mit drei bis vier weißgrünlichen, braun gefleckten Eiern. Seidenſchwanz. Bombieilla Brisson. Schnabel kurz, gerade, oben und unten gewölbt, die obere Lade etwas gekrümmt, mit einem ſtarken Zahn am Ende. Na⸗ ſenlöcher an der Schnabelwurzel, durchgehend, unter den vor— ſpringenden Stirnfedern verborgen. Beine ſehr kurz, die äußere Zehe mit der zweiten an der Wurzel verbunden. Flügel mittel⸗ mäßig lang; die erſte und zweite Schwungfeder ... Die Lingptei Nahrung Inſekten und Beeren. — 149 — Geſchwätziger Seidenſchwanz. Bombicilla garrula. Ampelis garrulus G@mel. Bombiciphora poliocogelia Meyer. Le jaseur Buff. Bohemian chatterer Lath. Garrula di Bohemia. Naumann II, T. 59. Die Federn des Scheitels find in einen Federbuſch verläns gert; die Federn, welche die Naſenwurzel bedecken, ein Streif unter den Augen und Kehle ſchwarz, weiß eingefaßt; die obern und untern Theile grauröthlich; Schwungfedern und Schwanz ſchwarz, mit ſchwefelgelben Säumen an der Spitze, erſtere mit einem weißen Fleck in der Mitte; acht oder neun Schwungfedern der zweiten Reihe und zuweilen auch die Schwanzfedern verlän— gern ſich in einen hornartigen, lebhaft rothen Anhang; die obern Deckfedern des Schwanzes ſind grau, die untern kaſtanienbraun. Länge 7“ 6. Aufenthalt. Im Sommer die Gegenden des arktiſchen Kreiſes, beſonders im öſtlichen Theile, zieht alljährlich in die ſüd— öſtlichen Theile, nur zuweilen auch in die gemäßigten Länder Eu— ropa's, wo er die Wintermonate bleibt, dann in unzählbaren Schaaren. Nahrung Beeren und Inſekten. Niſtet in den ſüdöſtlichen Theilen des Nordens von Europa und In. Racer. Cr Schnabel mittelmäßig lang, höher als breit, gerade, dle obere Lade gegen die Spitze gebogen. Die Naſenlöcher linien⸗ förmig, an der Wurzel des Schnabels ſchief eindringend, halb bedeckt. Lauf kürzer als die Mittelzehe, Zehen getrennt, Flügel lang und ſpitzig, die zweite Schwungfeder iſt die längſte. Sie nähren ſich einzig von Inſekten und ſind wild und ſcheu. Blauracke. Coracias garrula. Le Rollier Buff. Rollier Zath. Naumann II, T. 60. Kopf oben und Hinterhals hellbraun, alle untern Theile meergrün; Rücken und Schultern leberbraun; die kleinern obern Deckfedern der Flügel lebhaft azurblau violet, untere Deckfedern meergrün. Der Schwanz etwas gegabelt, die mittleren Federn b. 0 er oe ſchmutzig graugruͤn, die folgenden haben auf der äußern Seite einen großen blauen Fleck, die äußerſte eine dunkelblauſchwarze Spitze. Aufenthalt. Eichen- und Birkenwälder eines großen Theiles von Europa. Ziemlich häufig in Schweden, in Mittel⸗ deutſchland, Italien und Griechenland, ſelten in Frankreich und der Schweiz, nie in Holland. Zieht im Herbſt weg. Nahrung Inſekten und Würmer. Neſt in hohlen Bäumen, mit vier bis ſieben glänzend weißen Eiern. Inſektenkrelter. Insectivorae. Schnabel mittelmäßig oder kurz, obere Lade meiſt etwas gebogen, an der Spitze ausgeſchnitten; oft ſtehen an der Schna⸗ belwurzel Bartborſten. Die äußere Zehe meiſt mis der mittlern an der Wurzel verbunden. Sie nähren ſich entweder ganz von thieriſchen Reſten, beſonders Inſekten, oder freſſen auch Beeren. Viele von ihnen ſind vortreffliche Sänger. Sie leben alle in der Monogamie, mauſern nur einmal, niſten auf Bäumen oder in Geſträuchen und legen vier bis ſechs Eier. Alle Arten können den Geſang anderer Vögel täuſchend nachahmen. Erſte Familie. Würgerartige. Laniadae. Schnabel an der Spitze ſtark gebogen, mit einem Zahn vers ſehen und ſpitzig. Flügel ſpitzig, Beine ſchwarz. Sie ſind meiſt Zugvögel, nähren ſich von Inſekten, kleinen Säugethieren und Vögeln, daher man fie früher unter die Raubvögel zählte. Viele ausländiſche Gattungen aber freſſen auch Beeren. Würger. Lanius. Schnabel ſtark, an der Spitze ſtark gebogen und mit einem Zahn, Schwanz lang, Flügel kurz, Beine ſchwach. Nahrung Inſekten, Mäuſe, kleine Vögel. — 151 — Der Wächter. Lanius excubitor Linn. Pic. grièche grise Buff. Great cinereus Shrike Lalh. Averla maggiore Savi. Naumann II, T. 49. Alle obern Theile hell aſchgrau, vom Schnabel an läuft durch die Augen bis zur Ohrgegend ein ſchwarzer Streif, Stirne und ein ſchmaler Streif über den Augen weiß; Flügel kurz und ſchwarz, mit einem weißen Fleck, auch ein Theil der Deckfedern weiß; Schwanz lang und ſtark abgeſtuft, die vier mittlern Federn ſchwarz, mit kleiner weißer Spitze, die beiden äußerſten ganz weiß, die übrigen in der Mitte mit einem ſchwarzen Fleck. Un⸗ tere Theile rein weiß, beim Weibchen gran gewölbt. Länge 9“. Aufenthalt. Dorngebüſche und Zäune von faſt ganz Eu— ropa. Immer ſizt er auf die höchſte Spitze der Pflanzen, daher der Name Wächter. Er bleibt im Winter im Land. Nahrung Mäuſe, kleine Vögel, Inſekten. Fortpflanzung. Neſt auf Bäumen und in Dorngebüſchen, mit vier bis fünf weißgrünlichen Eiern, am ſtumpfen Ende mit einem Fleckenkranz von grau und bräunlichen Punkten. Mittäglicher Würger. Lanius meridionalis Temm. Alle obern Theile dunkel aſchgrau, Kehle weiß, Bruſt und Bauch röthlich überlaufen. Der Streif durch die Augen wie beim großen Würger. Ueber die Augen läuft vom Schnabel weg eine weiße Linie. Der weiße Fleck auf den Flügeln weit kleiner, Schwungfedern der zweiten Ordnung ganz ſchwarz, mit weißer Spitze; untere Deckfedern des Schwanzes rein weiß, die beiden mittlern Federn des abgeſtuften Schwanzes ganz ſchwarz, die folgenden mit immer länger werdender weißer Spitze, die äußern mehr als zur Hälfte weiß. Die Deckfedern der Flügel ſind nur wenig weiß. Das Weibchen iſt in allen ſeinen Farben matter und ſchmutziger. Länge 83“. Dieſer Würger iſt ganz gewiß eine eigene und beſtimmte Art und keine klimatiſche Varietät, wie Gloger glaubt. Gar ſehr ähnlich iſt er dem nordamerikaniſchen, L. septentrionalis. — 152 — 1 Aufenthalt. Das ſüdliche Europa, Griechenland, die Provence, Spanien und Afrika. Sehr ſelten oder gar nicht in Italien. Fortpflanzung. Neſt auf Bäumen, mit vier bis fünf etwas bauchigen, grünlichen Eiern, am ſtumpfen Ende mit einem Kranz von grünen Flecken. N Nahrung wie beim großen Würger. Mittlerer Würger. Lanius minor. Lanius italicus Zath. Pic grieche d’Italie Bf. Lesser grey Shrike. Velia cenerea mezzana. Stor. d. uce. Pic griéche à front noir Neill. Naumann, T. 50. Averla cenerina Savi. Ganze Stirne und ein breiter Fleck durch die Augen ſchwarz, alle obern Theile hell aſchgrau, Kehle weiß, untere Theile roſen— roth oder weinröthlich überlaufen. Schwungfedern ſchwarz, mit weißem Fleck in der Mitte. Die mittlern Schwanzfedern ganz ſchwarz, die folgenden mit weißer Spitze, die andern mit einem ſchwarzen Fleck in der Mitte und die äußerſten ganz weiß. 5 Das Weibchen hat keine ſchwarze Stirn und alle Farben ſind ſchmutzig. | Länge 7“. Aufenthalt. Das ſüdliche Europa, Griechenland, der Archipel, die Türkei, Italien, Spanien, ſelten in der Schweiz oder mehr nach Norden. Nahrung wie bei den vorigen. Neſt in Holzſchlägen oder in Dornbüſchen, mit weißgrünli⸗ chen, am dicken Ende kranzförmiggrau beſprizten Eiern. Rothköpfiger Würger. Lanius rufus. Lanius rufus Linn. Lanius pomeranus. Mus. carlson. L. rutilus Zath. L. collurio rufus Gmel. Pie grieche rousse Buff. Woodkat Lath. Averla capiroca Savi. | Naumann, Taf. 51. Stirn, Augengegend und Ohren ſchwarz, he und Nacken lebhaft roſtroth, Oberrücken und Flügel ſchwarz, Schultern, — 153 — Flügelſpiegel, Spitzen der mittleren Deckfedern und alle unteren Theile rein weiß, der Schwanz abgerundet, die beiden mittlern Schwanzfedern ſchwarz, die andern alle an der Wurzel und am Ende weiß, in der Mitte mit einem een Fleck, der bei der äußerſten am kleinſten iſt. Am Weibchen ſind alle Farben blaſſer, die Bruſt mattweiß, mit bräunlichen Querſtreifen. Länge 7“. Aufenthalt. Centraleuropa, häufiger in den wärmern Gegenden in Dorngebüſchen und Zäunen. Nahrung Inſekten, Mäuſe, junge Vögel. Neſt in Dorngebüſchen, mit vier bis ſechs weißgrünlichen, am ſtumpfen Ende mit einer Krone von grauen Flecken bezeich— neten Eiern. Kl e i ner Würger. Lanius spinitorquus Bechst. Lanius eollurio Briss. Pic srieche écorcheur. Red backed Shrike Lath. Averla piccola Savi. Naumann, Taf. 52. b Altes Männchen. Scheitel, Rücken, Oberrücken und Bürzel blaugraulich; ein ſchwarzer Streif vom Schnabel bis zu den Augen und Ohren; Mantel und Deckfedern der Flügel ka— ſtanienbraun; Unterleib rein weiß; Bruſt, Seiten und Bauch roſtröthlich angeflogen. Flügel ſchwärzlich, roſtroth geſäumt; die mittlern Schwanzfedern ſchwarz, die andern zwei Drittel ihrer Länge weiß, an der Spitze ſchwarz. Iris braun. Das Weibchen iſt an allen obern Theilen matt roſtfarben, Nacken und Bürzel graulich; Kehle, Mitte des Bauches und untere Deckfedern des Schwanzes weiß, Seiten des Halſes, der Bruſt und des Unterleibes mit feinen braunen Querlinien, die mittlern Schwanzfedern roſtroth, die übrigen braun und gelb— lichweiß. Länge 6“. Aufenthalt. Ganz Europa bis Schweden und Rußland, an den Rändern der Gehölze, in Dorngebüſchen und Zäunen. Nahrung Inſekten, Spinnen, junge Mäuſe, Vögel und . Fröſche. „ Neſt in Dorngebüſchen, mit vier bis fünf bauchigen, röth⸗ lichweißen oder blauweißen, mit einem roth und grauen Flecken⸗ kranz bezeichneten Eiern. Kaſtanienbrauner Würger. Lanius castaneus Lath. Risso, hist. nat. de Europe meridionale. Schnabel ſchwarz, Stirne ſchwarzbraun, Gegend zwiſchen Schnabel und Auge und ein Streif über die Augen ebenſo; Schei— tel, Nacken und Hinterhals aſchfarben, Oberrücken kaſtanienbraun; Flügel ſchwarz, die Sekundarfedern roſtroth gerändert; Kehle ſchmutzigweiß, die untern Theile rein weiß, Schwanz ſehr abge— ſtuft) keilförmig; die mittlern Federn nur an der Spitze roſtroth, die übrigen immer mehr und die äußerſte ganz roſtroth. Beine ſchwarz. Länge A1”. Aufenthalt. Um Nizza faſt das ganze Jahr. Zweite Familie. Fliegenfängerartige Vögel. Muscicapidae Schnabel mittelmäßig, ſtark, eckig an der Wurzel, niedrig und breit; die Spitze hart, ſtark, gebogen und ausgeſchweift. Die Naſenlöcher an der Wurzel mit einzelnen vorwärts gerichteten Bartborſten bedeckt. Die Läufe etwas länger als die Mittelzehe; Zehen. Die äußern mit den mittlern an der Wurzel verbunden. Die dritte und vierte Schwungfeder die längſte. Sie nähren ſich nur von Inſekten und ſind Zugvögel, leben in der Einweiberei, mauſern nur einmal. Europa hat nur ſehr wenige dieſer in allen andern Welttheilen zahlreichen Arten. Grauer Fliegenfänger. Museicapa grisola Gmel. Gobe mouche proprement dite Buff. Spotted Flycatsher Lath. Butalis montana, pinetarum et Grisola Brehm. Naumann, Taf. 64, F. 1. Alle obern Theile braungrau; Stirne etwas weißlich, aber den Kopf ein brauner Streif, Kehle und Mitte des Bauches — 155 — weiß, Seiten des Halſes und des Unterleibs mit 1 Längsſtreifen. Länge 53“. Aufenthalt. Ganz Europa bis Schweden hinauf, doch ſeltener im Norden in Gärten und Baumgärten. Kommt ſehr ſpät an und zieht früh weg. Nahrung Fliegen und andere kleine Inſekten. Neſt in Gärten an Spaliergeländern oder in Baum: und Mauerlöchern, mit vier bis fünf weißblaulichen, roſtroth punk— tirten Eiern, die Flecken ſind beſonders am ſtumpfen Ende häufig. Halsbandfliegenfänger. Muscicapa albicollis Temm. Muscicapa collaris Bechsl. M. atricapilla Jaquin. Gobe mouche à collier de Lorraine Buff. Pied Flycatcher Lath. Musc. albifrons et albicollis Brehm. Raus: mann, T. 64, F. 1, 2 Alle obern Theile tiefſchwarz. Stirne und alle untern Theile, ein Halsband und ein großer Fleck auf den Flügeln weiß. Beim Weibchen ſind alle obern Theile grau, die äußern Schwanzfedern weiß geſäumt, das weiße Halsband des Männchens iſt durch eine graue Farbe kaum angezeigt. Länge 5“. Aufenthalt. Mitteleuropa, nicht häufig in Deutſchland, im nördlichen Frankreich und in der Schweiz, niemals in Hol— land, ſelten in Italien. In den dickſten Gehölzen. Nahrung Inſekten. Fortpflanzung. Neſt in hohlen Bäumen; die fünf bis ſechs Eier ſind blaugrünlich, am ſtumpfen Ende mit feinen brau— nen Flecken. Schwarzrückiger Fliegenfänger. Muscicapa luctuosa Temm. Muscic. atricapilla mel. Emberiza luetuosa Scopol. Ru- betra anglicana Briss. Le Traquet d’angleterre Buff: Pied Flycatcher Zath. Bec figue Buff. Motacilla ficedula. Museicapa muscipeta. Epicurean Warbler. Aluzza di color bianco. Naumann, T. 64, F. 2. — 156 — Alle obern Theile ſchwarz, Stirne, untere Theile und ein Flügelfleck weiß. Dem alten Weibchen fehlt der Flügelfleck und alle obern Theile ſind graubraun, die drei äußern Schwanzfedern ſind weiß geſäumt. Länge 5“. 5 N Aufenthalt. Mitteleuropa, Deutſchland, Frankreich, bes ſonders häufig längs dem Mittelmeer und in Italien. Niemals in Holland. Am Rande der Gehölze oder auf Se ee Nahrung Inſekten, Beeren, Feigen. Neſt auf Bäumen und in Baumlöchern, die fünf bis ſechs Eier ſind ſehr hell, grün. Kleiner Fliegenfänger. Muscizapa parva. Alle obern Theile find grauröthlich, Schwungfedern braun; die vier mittlern Schwanzfedern und die Spitze der Seitenfedern ſchwärzlich; Kehle, Vorderhals und Bruſt roſtroth, Seiten röth— lich, untere Theile weiß. Aufenthalt. Die dickſten Wälder Deutſchlands, aber bloß während der Brütezeit; einzeln in der Gegend von Wien, häufiger in Ungarn. Faſt allenthalben ein ſeltener Vogel. Nahrung Inſekten. Neſt auf Bäumen. Amerikaniſcher Rothſchwanz. Muscicapa ruticilla. Männchen. Kopf, Hals und alle obern Theile ſchwarz, Sei— ten der Bruſt und des Unterleibs, ein Fleck auf den Flügeln und zwei Drittheile des Schwanzes lebhaft gelbroth, Bauch und Un— terleib weiß. | Weibchen. Oben dunkelgrau, die Theile, die am Männchen roth ſind, ſchwefelgelb, alle untern Theile weißlich. Größe des gemeinen Rothſchwänzchens. 8 Aufenthalt. Nordamerika. Ein Exemplar wurde in Ste land geſchoſſen 1834 in der Nachbarſchaft von Youghal, Graf— ſchaft Kork. Zool. Proceed. 1834, P. 30. — 157 — Dritte Familie. Droſſelartige Vögel. Turdidae. Der Schnabel iſt im Allgemeinen zuſammengedrückt, unten etwas gebogen und an den Seiten ausgeſchnitten. Sie nähren ji) von Inſekten und Beeren und reihen ſich unmittelbar an die Sänger. f | Pirol. Oriolus. Schnabel verlängert, kegelförmig, etwas niedergedrückt, obere Lade mit deutlicher Firſte. Naſenlöcher an der Wurzel ſeitlich, nackt, durchgehend, der Lauf kürzer als die Mittelzehe; die äußere Zehe mit der mittlern durch eine Haut verbunden; Flugel mittel⸗ mäßig, die dritte e iſt die längſte. D er Pirol. Oriolus galbula Linn. Le Loriot Buff. Golden orioll Zath. Ricocolo commune Goldamſel. Pfingſtvogel Pirol. Naumann. Männchen jonquillegelb, mit ſchwarzen Flügeln und Schwanz. Weibchen zeiſiggrün oben, unten grauweiß, mit ſchmalen, brau⸗ nen Schaftflecken. Flügel baun, grünlich geſäumt; Schwanz olivengrün ſchwärzlich. Iris bei beiden Geſchlechtern roth, Schnabel ebenſo; der Schwanz mit gelber Endbinde. Aufenthalt. Gehölze in ganz Mittel- und Südeuropa; wandert im Herbſt weg. Nahrung Kirſchen, Beeren, Inſekten. Neſt ſehr künſtlich, auf hohen Bäumen, mit vier bis fünf weißen, ſpärlich ſchwarz getüpfelten Eiern. g | Staare. Sturnus. Schnabel mittelmäßig, geſtreckt, kegelförmig, gerade, etwas niedergedrückt; die Wurzel der obern Lade tritt in die Stirne hinein; die Spitze iſt flach, ohne Ausſchnitt, Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, halb mit einer gewölbten Haut bedeckt. Füße * mittelmäßig, die äußere Zehe mit der innern an der Wurzel ver wachſen. Flügel lang, die zweite und dritte Schwungfeder find die längſten. Sie leben außer der Fortpflanzung in großen Ae und ſind ſehr geſchwätzig. Gefleckter Staar. Sturnus varius Meyer. Sturnus vulgaris Gmel. L’Etourneau ou Sausonnet. Storno Sabi, Buff., Stare, Lath. Naumann. b Schwarz, ins Purpurrothe und Grüne ſchillernd, die obern Theile mit roſtbraunen, eckigen Flecken, die untern mit weißen, mehr und minder großen Flecken beſtreut, Schwanz und Schwung⸗ federn braun geſäumt; Schnabel gelb, Beine braun; Iris braun. Länge 8“ 6%. Aufenthalt. Faſt ganz Europa, die kälteſten Gegenden ausgenommen, in den Alpen ziemlich hoch binauf- Wandert aus kältern Gegenden weg. Nahrung allerlei Inſekten, Schnecken und ma; Sä⸗ mereien. Neſt in hohlen Bäumen oder in Mauerlöchern, mit vier bis ſieben graugrünen, ungefleckten Eiern. Einfärbiger Staar. Sturnus uni color Temm. L Etourneau unicolore. Storno nero Sab. Schwarz, mit wenigem Purpurglanz; die Federn am Halſe und an der Bruſt ſind ſehr ſchmal und lang; die Jungen haben nach der erſten Mauſer im Herbſt ganz kleine weiße Fleckchen, da die Spitzen der Federn weiß ſind. Sie verlieren ſich aber im Frühjahr. Größe des gemeinen Staars. Aufenthalt. In Sardinien und wahrſcheinlich auch in Korſika und Afrika in felſigen Gegenden. Lebensart des gemeinen Staars, mit welchem er aber nicht zu verwechſeln iſt, obſchon er zuweilen ſich unter die Schaaren des gemeinen miſcht. Seine langen Federn unterſcheiden ihn in allen Altern leicht. — — 159 — Hirten vogel. Pastor Temm. Schnabel wie beim Staar, aber mehr gebogen, Spitze ſchwach ausgeſchnitten. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, eiförmig, halb mit einer befiederten Haut bedeckt. Beine ſtark, die äußere Zehe mit der zweiten an der Wurzel verbunden; Lauf viel länger als die Mittelzehe. Die zweite und dritte Schwungfeder die längſten. 190 Sie ziehen, wie die Staaren, in großen Schaaren, und mi— ſchen ſich mit denſelben. Nähren ſich faſt ausſchließend von Inſekten. Der roſenfarbe Hirtenvogel. Pastor roseus. Turdus et Sturnus roseus Gmel. Turdus seleucis Gmel. Martin roselin. Merle couleur de rose Buff. Rose colured Thrush Latin. Storno roseo. Naumann. Kopf, Hals, Oberbruſt, Flügel und Schwanz ſchwarz, der erſte mit einem violet glänzenden Federbuſch, die übrigen Theile roſenroth, Schnabel und Füße bräunlich. Iris braun. Dem Weibchen fehlt der Federbuſch und das Rothe iſt matt. Länge 8“. Aufenthalt. Das wärmere Aſien und Afrika; ziemlich regelmäßig auf dem Zuge in Italien und Spanien, weniger re⸗ gulär in Piemont und in Griechenland, in den übrigen Theilen Mitteleuropa's ſelten. Doch niſten zuweilen einzelne Paare in Toskana und ſelbſt in der Schweiz. Nahrung Heuſchrecken und andere Inſekten, verſchiedene Sämereien. Nicht ſelten ſetzen ſich dieſe Vögel auf den Rücken von weidendem Vieh, um die Bremſen wegzufangen. Neſt in Baumlöchern, Farbe der Eier grünlich. Droffel. Turd us. Schnabel mittelmäßig, ſchneidend, zuſammengedrückt, an der Spitze gekrümmt und ausgeſchnitten; am Schnabelwinkel einzelne ſteife Haare; Naſenlöcher ſeitlich, an der Wurzel, eiförmig, zur Hälfte mit einer nackten Haut geſchloſſen; Läufe länger als die Mittelzehe; die äußere Zehe mit der zweiten an der Wurzel ver: bunden. Die dritte und vierte Schwungfeder find die längſten. — 160 — Nahrung Inſekten, Würmer, Beeren. Leben in der Einweiberei und mauſern nur ira im Jahr. Miſteldroſſel. Turdus viscivorus Linn. La Draine. a Lath. Tordo ee Miſtler. Naumann II, T. 66, F. 1. e e. Alle obern Theile graubraun; Raum zwiſchen Schnabel und Augen grauweiß; alle untern Theile gelbweiß, an Kehle und Hals mit lanzettförmigen, an den untern Theilen mit runden, braunen Flecken; die Deckfedern der Flügel weiß geſäumt, die drei äußern Schwanzfedern graulichweiß. Länge 14“. Sie iſt die größte europäiſche Droſſel. Aufenthalt. In bergigen Schwarzwäldern, beſonders auch wo Wachholderbeere wachſen. In einigen Gegenden iſt fie Zugvogel, in andern Standvogel. Nahrung Wachholderbeeren, Vogelbeeren, Miſtelbeeren und Inſekten. Neſt auf Waldbäumen, mit vier bis fünf grünlichweißen, violet und roſtfarb gefleckten Eiern. 5 Wachholder vroſſe Turdus pilaris Linn. Merle litorne Fi Field fare Talk, ee Savi. Nau⸗ mann, T. 67, F. 2. Ge 7 Kopf, Nacken und Oberruͤcken aſchgrau, Rücken und Deck⸗ federn der Flügel kaſtanienbraun, die leztern mit grauen Spitzen; Raum zwiſchen Augen und Schnabel ſchwarz; über das Auge geht ein weißer Streif; Kehle und Bruſt roſtgelb, mit lanzett⸗ förmigen ſchwarzen Flecken; untere Theile weiß, eiß, Seiten ſchwarz gefleckt; Schwanz ſchwärzlich, die äußern Federn mit grauer Spitze. Länge 11". Aufenthalt. Der Norden von Europa in Schwarzwäl⸗ dern. Im Herbſt zieht ſie in großen Schaaren in wärmere Ge— genden, überwintert aber ſchon im wärmern Deutſchland, in der Schweiz und in Italien. a Nahrung Beere und Inſekten, Nie beſonders Wachholderbeeren. — 161 — Große Schaaren niſten ſehr nahe beiſammen; die DM find meergrün, mit roſtrothen Flecken. | Golddroſſel. Turdus aureus? Sie hat viel Aehnliches mit der Miſteldroſſel, iſt aber etwas größer und ſtärker. Alle obern Theile ſind hell olivenbraun, mit Goldglanz; jede Feder mit einem ſchwarzen halbmondförmigen Flecken; Hals, Kehle und Bruſt ſind weißlich, an den Seiten dunkler, der Bauch rein weiß, jede Feder ebenfalls mit einem ſchwarzen halbmondförmigen Fleck, größer und nicht dreieckig, wie bei der Miſteldroſſel; obere Deckfedern der Flügel ſchwarz, roſtgelb geſäumt, welche Farbe ſich etwas dem Schaft nach hin⸗ aufzieht; Schwungfedern braunſchwarz, an der Außenſeite rofte roth, an der innern weiß geſäumt, mit Ausnahme der erſten; die Sekundärfedern find oben roſtroth, unten ſchwarz, der mittlere und innere Theil weiß. Die untern Deckfedern ſind ſchwarz, weiß geſäumt, daher mit einem weißen Streif; Schwanz ſchwarz, mit Ausnahme der vier mittlern Federn, welche röthlich oliven— braun ſind, die übrigen haben an der Spitze einen weißen Fleck, die äußerſte iſt roſtfarb geſäumt. Länge 11“ 3", Aufenthalt. Unbekannt. Ein Vogel dieſer Art wurde im September 1788 nahe bei Metz getödtet und befindet ſich gegenwärtig in der Sammlung zu Metz. Mir iſt keine Droſſel bekannt, welche dieſer gleicht. Gefleckte Droſſel. Turdus varius Horsfield. Obenher kaſtanienbraun, mit ſchwarz geſäumten Federn; uns tenher heller, ſchwarz gebändert. So groß wie die Miſteldroſſel. Aufenthalt. Java. Ein Exemplar ſoll im Januar 1828 bei Heron Court in England geſchoſſen worden ſeyn. Singdroſſel. Turdus musicus Linn. La grive Buff. Panetnsch Lalh. Tordo eg Savi. Naumann, T. 66, F. 2. ee re eee. Alle obern Theile braun, ins Olivenfarbe ſpielend; die Deckfedern der Flügel roſtgelb geſäumt. Der Raum zwiſchen den Shiny Fanng. Bd. I. 6 11 A 162 — Augen und Schnabel gelblich; Kehle weißlich, ungtſtegts Seiten # des Halſes und Bruſt roſtgelb, mit dreieckigen braunen Flecken; Bauch rein weiß, mit PR, eiförmigen A Augen ag Länge 83“. Aufenthalt. Ganz Europa bis Schweden hinauf in Schwarzwäldern und gemiſchten Wäldern. Zieht im Herbſt weg und kommt im Anfang Aprils wieder. OR Nahrung Inſekten, Beeren, Würmer. 5 N Neſt auf Bäumen, mit vier bis fünf meergrünen, mit eini⸗ gen ſchwarzen Punkten bezeichneten Eiern. N N Bar bariſche Droſſel. Turdus barbaricus Latz. Grive bassette Riss Green Trush. Kopf, Hals und Rücken lichtgrau, Flügel (erthen uten Bruſt weiß, braun gefleckt, Steiß ſchön gelb, EM braun, mit gelben Spitzen, Rücken hellgrün. Größe der Miſteldroſſel. Aufenthalt. Die Berberei. Soll auf dem Zuge im Frühjahr und Herbſt bei Nizza vorkommen. (Ich kenne dieſen Vogel nicht.) | Rothdroſſel. Turdus iliacus Linn. Le Mauvis Buff. Red winged Trush. Tordo bike Navi. Weindroſſel. Naumann, T. 67. 22 Alle obern Theile olivenbraun; Raum zwiſchen ee und Schnabel ſchwarz und gelb; über die Augen läuft ein weißer Streif; untere Deckfedern der Flügel und Seiten des Körpers lebhaft roſtroth, Seiten des Halſes, Bruſt und Seiten des Bau⸗ ches mit ſchwärzlichen Längsflecken, unten rein weiß, Füße hellgrau. Länge 8“. | Aufenthalt. Der Norden von Europa in naſſen, ſumpfi⸗ gen Gebüſchen, zieht im Herbſt ins wärmere Europa, nach Sar⸗ dinien u. ſ. w., wo überhaupt eine Menge Droſſeln überwintern. Nahrung Inſekten, Beeren, beſonders Winheezen und Dr ſtixbeeren. N — 03 Neſt im Norden in Vogelbeer-, Erlen- und nehm, mit vier bis fünf grünen, ſchwarz gefleckten Eiern. Kleine Droffel. Turdus minor Lath. Oben grau roſtbraun, Kopf und Hals lebhaft roſtroth, Kehle und Unterleib rein weiß, Bruſt gelblich überlaufen, dieſe und die Seiten mit lanzettförmigen braunen Flecken; Backen weiß, gelb und ſchwärzlich geſtreift. | | Länge 72“. Aufenthalt. Die Wälder von Nordamerika, wo ſie auch brütet. In Deutſchland iſt fie nur einmal am 22. Dezember bei Kleinzerbſt in Anhalt: Köthen nahe an der Elbe in der e gefangen worden. Roſtrothe Droſſel. Turdus rufus Wilson. Wood Robin. Wilson, Ann. Ornith. Alle oberen Theile lebhaft roſtroth, untere hell brandgelb, Bruſt und Seiten braun gefleckt; Schwanz ſtark abgeſtuft; die Deckfedern der Flügel zweiter Ordnung weiß geſäumt. Länge 10, 1 Aufenthalt. Amerika in Wäldern, ſoll in England ges ſchoſſen worden ſeyn. Schwarzamſel. Turdus_merula. Le Merle Buff. Blackbird u Merlo commune⸗ Stor. d. nec. Naumann II, T. 74. Hoa Männchen ganz ſchwarz, mit vrangegelbem ene und einem ſolchen Ring um die Augen. Weibchen braun. Länge 97. Aufenthalt. In ganz Europa in Wäldern mit niedri⸗ gem Gebüſche. Nahrung Inſekten, Beeren. Neſt in Gebüſchen, mit vier bis fünf grünen, 9 ge⸗ fleckten Eiern. Rin gamſel. Turdus toxquatus. Merle à plastron blane Buff. Ring Ouzel Zath. Merlo con Petto bianco Save. Naumann, T. 70. 11 * . l Alle Federn ſchwärzlich, grauweiß geſaumt; an der Bruft ein breiter weißer Fleck oder Halsband. Beim Weibchen fehlt das weiße Halsband faſt ganz, es iſt kaum ſichtbar. Die Iris iſt braun bei beiden Geſchlechtern. Länge 40“. Größe der Schwarzamſel. Aufenthalt. Gebirgigte Waldungen in Schweden, Schott land, Frankreich, auf den Alpen der Schweiz. Zieht im Herbſt weg. In Norwegen ſoll ſie auf den Felſen an der Meeresküſte leben. f Nahrung Beeren und Inſekten. Neſt nahe an der Erde, auf unfern Alpen oft auf Knieholz⸗ bäumen. Neſt und Eier gleichen völlig denen der Schwarzamſel. Wanderdroſſel. Turdus migratorius Linn. Turdus canadensis Briss. La Litorne ou grive de Canada Buff. Grive erratique Vieill. Red breasted Thrush. Wilson. Amer. Ornith. 1, pl. 2, f. 2. Kopf ſchiefergrau, an den Seiten mit drei weißen Flecken, Kehle weiß, mit ablangen ſchwarzen Flecken, Vorderhals, Bruſt und Bauch ziegelroth, mehr oder weniger weißlich, Säume am Rand der Federn, Unterbauch und Deckfedern des Schwanzes weiß; Schwanz braunſchwarz, grau geſaumt; auf der äußerſten Feder ein weißer Fleck; obere Theile des Körpers braunſchwarz, Schnabel gelb, Augenkreis weißlich, Füße blaßbraun. 1 Größe der Amfel. Länge 83“. Aufenthalt. Die Wälder von Nordamerika bis zur Hud— ſonsbai. Sie wurde nach Brehm mehrere Male in Deutſchland bemerkt, namentlich auch bei Wien. Niſtet nicht in Europa. Schwarzkehlige Droſſel. Turdus atrogularis. Turdus Bechsteinii Naum. Turdus dubius Bechst. Nau⸗ | mann, T. 69, F. 1. | Geſicht, Backen, Vorderhals und Oberbruſt tief ſchwarz, untere Theile weißlich, an den Seiten roſtröthlich, mit dunkel⸗ braunen Flecken; untere Deckfedern des Schwanzes roſtröthlich, die Federn weiß geſaumt; obere Theile graulich olivenfarben, dunkler am Kopfe; die Deckfedern der Flügel fein graugelb ge— ſaumt; Schnabel braunſchwarz; Iris und Füße braun. Am alten Weibchen ſind die ſchwarzen Theile des Männchens roſtgelb, ſchwarz geſtreift; auf der Bruſt ſizt ein hufeiſenförmiger, ſchwarzgraulicher Fleck; die übrigen untern Theile find grauweiß— lich, an den Seiten grau geſtreift, die Deckfedern des Schwanzes unten ſind weißlich, braungelblich gewölkt. Länge 10“ 6% T. 69, F. 2. | Der als junges Männchen von Naumann abgebildete Vogel gehört nach Brehm zu Turdus auroreus und Turdus dubius Bechſteins iſt wirklich ein zweifelhafter Vogel, ob er zu Turdus Naumanni gehöre oder eine eigene Art ſey, wie Brehm glaubt. Es iſt ſehr ſchwer, junge Droſſeln zu beſtim— men, und um ſo ſchwieriger, wenn man nur aus de ſich belehren muß. Aufenthalt. Das öſtliche Europa. Dieſe Droſſeln gehören zu den wenigen europäiſchen Vögeln, welche ich nie in der Natur ſah, und man muß ſich um ſo mehr in Acht nehmen, die Arten unnöthig zu eee ee als man nur zu ſehr dazu geneigt iſt. Naumanns Droſſel. Turdus Naumanni Temm. Turdus dubius. Naumanns Nachträge, T. 4, F. 8, aber nicht T. dubius Bechst., dagegen Naumanns neue Ausgabe, T. 68. . Scheitel und Gegend der Ohröffnung ſehr dunkelbraun; ein Streif über die Augen, Backen und Bruſt braungelb; alle obern Theile graulich roſtfarben, ins lebhaft Roſtfarbe übergehend; an den Seiten des Halſes, dem Bürzel und den Seitenfedern des Schwanzes, der Bruſt, den Seiten des Körpers und Unterleib mit roſtrothen Flecken, welche die Mitte der Federn einnehmen und breit weiß geſaumt ſind; Mitte des Bauchs und Schnabel rein weiß, Schwungfedern und mittlere Schwanzfedern dunkel- braun, die untern Deckfedern der lezten roſtroth, Schnabel und Fuße braun. | Länge 9“, — 166 — Aufenthalt. Das öſtliche Europa, ſie kommt zuweilen in Schleſien und in Oeſtreich vor, häufiger in Ungarn und wahrſcheinlich auch im ſüdlichen Rußland. Sie fan, e auch in Dalmatien und in Unteritalien. Blaſſe Droſſel. Turdus pallidus. | Turdus Seiffertitzii Brehm. Turd. Werneri Gene. Act. acad. Taur., T. 37. Pole Trush Zath. Alle oberen Theile blaß blivenbraun; über die Augen ein breiter roſtgelber Streif; Kehle Bruſt und Seiten ockergelb; an den Backen ein weißgelber Fleck; Mitte des Bauchs, Unterbauch und untere Deckfedern des Schwanzes rein weiß; Deckfedern der Flügel weißgelb gerändert, Schwanz graubraun, die äußeren Fe— dern mit weißer 7 über die Schwungfedern lauft eine gelb⸗ liche Binde. Größe der gemeinen Droſſel. Aufenthalt. Sibirien. Eine ſolche wurde im September 1823 in Sachſen, nahe bei Herzberg, gefangen und eine andere bei Turin, eine dritte erhielt Naumann ganz neuerlich aus ſeiner Gegend. Gelbliche Droſſel. Turdus auroreus Pallas. Unalaska Trush Pennant. Pallas, Fauna rossica. Obere Theile graubraun, auf dem Unterrücken ins Bräun⸗ liche ziehend; über die zunächſt dem Flügelbuge weißen unteren Deckfedern der Flügel lauft zuerſt ein breites, queres, ſcharf abgeſchnittenes, olivenfarbiges und hinter dieſem ein roſtgelbes Band; Schwanz ſchwärzlich olivenbraun, mit vielen verloſchenen Querbinden; Zügel ſchwärzlich; Vorderkörper hellröthlich ocker gelb, am Bauch weiß, die Kehle ausgenommen, mit mattſchwärz⸗ lichen dreieckigen Fleckchen. Die Seiten graulich olivenfarben. Ueber den Augen ein blaſſer Streif, die äußeren Schwanzfedern mit weißer Spitze. Länge 94, | Aufenthalt. Die Aleauten, Unalarka und Nordweſtame⸗ rika. Ein Stück wurde in Schleſien in Dohnen 1 ein anderes junges bei Braunſchweig geſchoſſen. Hag — 167 — Sibiriſche Droſſel. Turdus sibiricus Pallas. . Turdus leucoeillus Pall. White browned Trush Zatk. Schwanz, Augenbraunen, ein Streif über die Flügel und Steiß weiß; die drei Seitenfedern des Schwanzes mit einem weißen Fleck. Das alte Weibchen hat eine weißliche Kehle, mit kleinen braunen Punkten, mit einer ſchwarzen Längsbinde eingefaßt; die Backen ſind braun, Weft geſprenkelt; die Augenbraunen ſind weißgelb. | Länge 9“. | Aufenthalt. Sibirien. Pallas berichtet, daß fie auch in Rußland vorkomme. | | Steindroſſeln. Turdi saxatiles. Sie bewohnen felfige, ſteinige Gegenden, hohe Berge oder Mauern alter Schlöſſer. Stein amſel. Turdus saxatilis. Turdus saxatilis Zath. Lanius infaustus minor mel. Le Merle de roche Buff. Rock Trush Laih. Naum., T. 73. Codirosso maggiore Sari. Kopf und Hals hell graublau, Rücken weiß, Schultern, Deckfedern der Flügel und Hinterrücken mattſchwarz; Schwung⸗ federn graubraun; Schwanz, die oberen 2 Deckfedern deſſelben und alle unteren Theile hell roſtroth. Weibchen. Alle oberen Theile grau, jede Feder weiß ge⸗ ſaumt, untere Theile weiß, brandgelb überlaufen, die Federn ſchwärzlich geſaumt; Schwanz roſtroth, die mittleren Federn braungrau. Länge 63“. Aufenthalt. Die Felſen der Alpen der Schweiz, Tyrols, Piemonts, Ungarns, Griechenlands, der Levante, häufig im Norden von Italien, einzeln in Deutſchland, in den Vogeſen u. ſ. w. Wandert. Nahrung Inſerten, Beeren. Neſt in Felſenſpalten oder in Steinhaufen, die vun bis fünf Eier nn ohne Flecken. e ai Blauamſel. Turdus eyanus. Turdus gon us et manillensis Zath. Merle bleu Buff. ‚Merle solitaire. Blue Trush. Passera solitaria Sam. Männchen blau, Flügel, Schwanz und Füße ſchwärzlich. Weibchen braun, auf dem Rücken mit blaulichem Anſtrich, Kehle, Vorderhals und Unterleib gelb, braun gefleckt. Länge 7“. Größe der gemeinen Amſel. Aufenthalt. Häufig in den ſüdlichen Thälern der Schweiz, in Tyrol, in Sardinien, Italien, in den Apenninen; in felſigen Gegenden oder auf alten Schlöſſern, ſelbſt in den Städten auf hohen Häuſern oder in Mauern. Neſt in Felſen, Mauern, auf Kaminen, Thürmen, mit fünf bis ſechs blaugrünen, ungefleckten Eiern. Waſſerſchwätzer. Cinclus. Schnabel mittelmäßig, ſchneidend, gerade, etwas hoch, ſeit⸗ lich zuſammengedrückt, an der Spitze abgerundet und etwas auf die untere Lade gebogen. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, bilden eine mit Haut halbbedeckte Längsſpalte; Kopf klein, kurz und ſeitlich ſchmal; Stirne lang; Läufe länger als die Mittel: zehe, dieſe an die äußere mit einer Haut verbunden. Flügel und Schwanz kurz; die vierte Schwungfeder die längſte. Aufenthalt. An Waſſern. Nahrung Waſſerinſekten, Fiſchlaich. Weißbrüſtiger Waſſerſchwätzer. Cinelus aquaticus. Sturnus einclus mel. Turdus einclus Zafh. Merle d’eau Buff. Water ouzel Zath. Aguasière à gorge blanche. Nau mann, . Hydrobata albicollis Vieill. Sberz Theile dunkelere grau überlaufen. Halsband und Bruſt weiß, untere Theile roſtbraun. Iris braun, Schnabel ſchwärzlich, Füße harufprb, Re ſehr kurz und ane Länge 7“. u - Mi Aufenthalt. Schweden, Norwegen, Deutfchland, Eng— land, Frankreich und Italien. An Flüſſen und Bächen mit hel— lem Waſſer. Nahrung Waſſerinſekten und ihre Larven, Fiſchlaich. Neſt ſehr groß, auf Mühlwuhrungen oder unter den Balken der Brücken, mit vier bis fünf weißen Eiern. Pallaſſiſcher Waſſerſchwätzer. Cinclus Pallasii Temmink. Etwas größer als der weißbrüſtige Waſſerſchwätzer, die Geſtalt aber völlig ähnlich. Alle Theile des ganzen Vogels ſind rußigbraun, nur die Federn des Rückens ſchwarz geſaumt, die Deckfedern der Flügel bräunlich. Der Schwanz hat 12 Federn, die Iris iſt blau, der Schnabel ſchwarz, die Füße grau. Länge 8“. f Aufenthalt. In der Krimm und vielleicht in noch an— dern Theilen des europäiſchen Rußlands. Häufig in Japan. Vierte Ordnung. — Sängerartige vögel. Sylviadae. Schnabel gerade, dünn, pfriemartig, an der Wurzel etwas glatt, an der Spitze zuſammengedrückt und etwas gebogen. Sie nähren ſich alle hauptſächlich von Inſekten, die meiſten freſſen auch Beeren, mehrere Sämereien. Weit die meiſten ſind Zugvögel. Alle leben in der Einweiberei, mauſen nur einmal des Jahres, legen vier bis fünf Eier. Linneus brachte ſie alle unter feine Gattung Bachſtelze, Motaeilla. N Steinſchmätzer. Saxicola. Traquet. Wheatear. Schnabel gerade, an der Wurzel etwas breiter als hoch; Firſte vorſpringend, in die Stirn eindringend; Spitze pfriemen⸗ förmig, doch die obere Lade etwas gekrümmt; an der Baſis des Schnabels fteife Haare; Naslöcher an der Wurzel, ſeitlich, ** mig, halb durch eine Haut bedeckt; die Läufe meiſt lang; erſte Schwungfeder lang und die längſte. e Es ſind lebhafte, mißtrauiſche Vögel, deren Geſang ar deutend ift. 0 Der lachende Steinſchmätzer. Saxicola cachinans Temm. queue blanche Cuvd. White pi Turdus leucurus mel. Merle à tailed Trush Zaik. Culbianco abbrunato Save. Le Moteux noir Vreillot. Black Wheatear Gould. Birds of Europe. Marmora, Mem. de l’acad. de Tri T. 25, Pl. 8 et 9. Alle Theile am Männchen tief ſchwarz, am Weibchen mehr braunſchwarz. Obere und untere Deckfedern des Schwanzes und eine breite Binde über den Schwanz weiß, die beiden mittlern Schwanzfedern ſchwarz. Iris braun. Länge 7“. | Aufenthalt. Felſige Gegenden des wärmern Europa's, um Genua, Nizza, in Sardinien, Spanien, Sizilien, Südfrank— reich, Unteritalien, Griechenland. Nahrung Juſekten. Neſt in Felſenſpalten, mit vier bis fünf hell blaugrauen Eiern. In Afrika findet ſich eine in den Farben ganz ähnliche, aber viel kleinere und beſtimmt verſchiedene Art (Saxicola leucura), welche gar nicht mit dieſer zu verwechſeln iſt. Weißſchwanz. Saxicola oenanthe, Sylvia et Motacilla oenanthe. Le motteux on Vitree Buff. Wheatear Gould. Traquet motteux. 3 ann, Taf. 89, Fig. 1, 2. Codibianco Savi. . NN Obere Theile aſchgrau, Stirne und eine Binde aber die Augen weiß; eine andere durch das Auge bis zum Ohr ſchwarz; Kehle, Bauch, Bürzel und Steiß rein weiß, Bruſt röthlich überlaufen; Flügel ſchwarz, Schwanz weiß an der Wurzel, Spitze und mittlere Federn, Schnabel und Füße ſchwarz. Am Weibchen iſt Alles graubräunlich, Streif über die Aus gen, Hals und Bruſt röthlichgelb, Schwanau e Ordnung gelbröthlich geſaumt. PEN fo Länge 8“. | Aufenthalt. Im Sommer bergige, dürre Gegenden, bes ſucht indeß gerne, beſonders im Frühjahr und Herbſt, die be— pflügten Felder; iſt im Centrum von Europa am häufigſten. Zieht im Herbſt weg. Nahrung Inſekten, Würmer. Fortpflanzung. Neſt an der Erde mit grünblauen Eiern. Iſabellfarber Steinſchmätzer. Saxicola stapazina, Vitiflora rufa Briss. Sylvia stapazina Lali. Le cul blanc roux Buff. Bee fin motagnard. Rousset Wheatear Zath. Naumann, T. 90, F. 4, 2. Le Traquet sta- pazine Zemm. Raum zwiſchen Augen und Schnabel, Ohrgegend, Kehle, Schultern und Flügel tief ſchwarz; Scheitel, Bürzel und untere Theile rein weiß; Nacken, Oberhals und Rüden weißlich iſabell⸗ farben; Schwanz drei Viertheile weiß, Spitze ſchwarz, die mite telſten Federn ganz und die äußerſte Feder größtentheils ſchwarz. Beim Weibchen iſt der Scheitel braunröthlich, über die Augen läuft ein weißer Streif; Kehle und Augengegend braunſchwärzlich; Vorderhals und Bruſt weißlichroth; Nacken und Rücken ſchmutzig roſtroth; Flügel ſchwarzbraun, roſtfarbig geſaumt. Je älter der Vogel, deſto mehr fallen die röthlichen Theile ins Weiße. | Länge 53". Aufenthalt. Das wärmere Europa in trockenen, felfigen Gegenden, häufig auf den Felſen am Mittelmeer, in Italien, Dalmatien, Griechenland. Selten in Oberitalien, fehlt ganz in Centraleuropa. Nahrung Inſekten. Neſt an der Erde zwiſchen Steinen, mit blaulichen, klein roſtfarb punktirten Eiern. 1 Schwarzöhriger Steinſchmätzer. Saxicola aurita Temm. Vitiflora rufescens Briss. Cul blanc roussatre. Traquet oreillard. Black eared Wheater Gould. Monachella Savı: | Nur der Raum zwifchen Schnabel, Augen und Ohren und Flügel ſchwarz; Kehle, Vorderhals, untere Theile, Kopf und Bürzel rein weiß; Nacken und Oberrücken weiß, röthlich überlaufen, Schwanz wie bei der vorigen Art. Länge 52“. | Saure Aufenthalt. Bewohnt dieſelben Gegenden des wärmern Europa's, geht etwas weiter nach Norden, findet ſich aber auch in Dalmatien, Griechenland und Nordafrika. Nahrung und Fortpflanzung wie bei der vorigen Art. Weiß und ſchwarzer Steinſchmätzer. Saxicola leucomela Temm. Motacilla et Muscicapa leucomela Pall., Gmel. et Lath.. Motacilla pleshanca Lepech. Temm., pl. color. 257, f. 3. Saxicola lugens . Traquet leucomele Temm. Seiten des Kopfes, Raum 1 Augen und Schnabel, Kehle und Vorderhals tief ſchwarz, Scheitel, Hinterhaupt, Hals und Bürzel rein weiß, ebenſo die untern Theile. Rücken und Flügel braunſchwärzlich; Schwanz vom Urſprung an rein weiß; am Ende mit einer ſchwarzen Binde, die mittlern Federn eben⸗ falls ganz ſchwarz; die obern und untern Deckfedern der Schwan⸗ zes röthlich überlaufen. | Das Weibchen ift an den obern Theilen braungraulich, heller auf Kopf und Nacken; Kehle weißlich, untere Theile graulich; Kehle und Vorderhals dunkelgrau, röthlich überlaufen. Länge 53“. Aufenthalt. Das wärmere Europa und Afrika, in der Krimm, in Morea. Braunkehliger Steinſchmätzer. Saxicola rubetra Bechst. — — Motacilla et Sylvia rubetra Gmel. et Lath. Grand Traquet ou Tarier Buffon. Whin- chat Zath. Stiacino Savs. . 17 5 an F. 3, 4, 5. Traquet Tarier Zemm. 11 e bar Scheitel, Halsſeiten und obere Theile des Körpers braun⸗ ſchwärzlich, jede Feder gelbröthlich geſaumt; über den Augen ein breiter weißer Streif; Vorderhals und Bruft zimmetbraunroth; — 173 — Kehle und ein Längsſtreif auf jeder Seite des Halſes weiß; Fluͤ— gel ſchwarz, mit einem großen weißen Fleck; Schwanz weiß, die mittlern Federn und das Ende braun. hai Am Weibchen find alle Farben viel blaffer und die weißen Theile mehr gelblich. Länge 4“ 8-40“. Aufenthalt. In ganz Europa bis hoch in den Norden; in gebirgigen Gegenden. Häufig Br auf Wieſen. Nahrung Inſekten. | Neſt an der Erde im Gras. Die Eier ſind grünblaulich, mit wenigen, oft keinen Fleckchen. i Schwarzkehliger Steinſchmätzer. Saxicola Rubicola. Motacilla et Sylvia rubicola Auct. Motacilla Tschecant- schia Gmel. Le Traquet Buf. Traquet pätre Temm. et Pieillot. Stone-chat Zath. Salt in palo Saudi. Naumann, T. 90, F. 3, 4, 5. Der ganze Kopf, Kehle, Flügel, Nacken, Rücken und Schwanz ſchwarz, Seiten des Halſes, Deckfedern der Flügel und Bürzel weiß, die Federn auf dem Rücken roftgelb geſaumt und die Flü— gel ebenſo; Bruſt roſtbraun, die untern Theile weiß. Am Weibchen ſind alle obern Theile braunſchwärzlich, roſt— gelblich geſaumt, Flügel und Schwanz braun; Kehle ſchwarz, auf den Flügeln ein kleiner weißer Fleck, die Bruſt blaßröthlich. Länge 4“ 8%. Aufenthalt. Trockene, bergige und felſige Gegenden von faſt ganz Europa, in Gebüſchen, nie in naſſen n Nahrung Inſekten. Neſt in Felſenſpalten oder zwiſchen Steinen, Eier Dean, mit einzelnen roſtfarben Punkten. Sänger. Sylvia. Bec fin. Warbler. Schnabel gerade, dünne, ahlenförmig, an der Wurzel höher als breit, die Spitze der obern Lade oft ausgeſchnitten; die un⸗ tere gerade. Naſenlöcher an der Schnabelwurzel, ſeitlich, eiförmig, mit einer Haut halb geſchloſſen. Läufe länger als die Mittelz sehe, die äußere Zehe an der Wurzel mit der zweiten verbunden. Der Nagel der Hinterzehe kürzer als die Zehe und gekrümmt. Die zweite und dritte Schwungfeder ſind die längſten. Dieſe Gattung umfaßt weit die meiſten kleinen inſektenfreſ⸗ ſenden Vögel Europa's. Alle freſſen im Herbſt auch Beeren und alle wandern aus dem nördlichen Europa aus. Die Männchen unterſcheiden ſich äußerlich nicht immer von den Weibchen. Un⸗ ter ihnen findet man die angenehmſten Singvögel. Ihre Zahl, ihre äußere Bildung und die Verſchiedenheit ihrer Nahrung und ihres Aufenthalts gibt Anlaß, ſie in mehrere Familien zu theilen, welche bei einigen neuern ebenſo viele Gat— tungen bilden. a. Sumpfſänger. Sylviae aquaticae. Sie bilden die Gattung Calamokerpe Boje. Der Kopf iſt klein und die Stirn geſtreckt und niedrig, die Füße ſtark, mit großen Nägeln, die Flügel kurz. Da ſie in den Farben ſich ſehr ähnlich ſind, ſind ſie ſchwer zu unterſcheiden, da ihre Verſchiedenheit mehr durch ihre verſchiedene Lebensart, Aufenthalt und Geſang, als durch äußere Charaktere begrün⸗ det wird. A Droſſelſänger. Sylvia tärdoides Meyer. Turdus arundinaceus Gmel. 1 Buff. Red Trush Lath, Naum. III, T. 51, F. 4. Cannajola Sass. Der Schnabel droſſelartig, ſtark, ſanft bogenförmig. Alle oberen Theile braun roſtfarb; untere Theile weißgelblich, nach hin⸗ ten dunkler, Kehle weißlich und über das Auge lauft ein weiß- gelber Streif; Schnabel und Füße braun; Iris braun, mit einem orangen Kreiſe umgeben. Schwanz abgerundet. Länge 8". | Aufenthalt. An Seen, Teichen und Flüſſen, die ſtark mit Rohr bewachſen ſind. Häufig in Holland, in vielen Gegen⸗ den Frankreichs, in Piemont und Italien. Seltener in Deutſch⸗ land und der Schweiz. — 175 — Nahrung Waſſerinſekten, ſelten Beeren. Neſt künſtlich zwiſchen Rohr befeſtigt, mit drei bis fünf rundlichen, grünen, grau und ſchwärzlich gefleckten Eiern. Rohrſänger. Sylvia arundinacea. Hanvette de roseaux BAH Bec m de roseaux Temm. Red Wren Lalll. Raum. III, T. 51, F. 2. Foropaglie. Schnabel an der Wurzel zuſammengedrückt. Alle oberen Theile braun roſtroth; die Flügel olivenbraun geſaumt; über die Augen ein gelbweißer Streif, Kehle rein weiß, alle unteren Theile weißgelb, an den Seiten mehr roſtgelb; Schwanz lang und fehr abgerundet. Augen braun, Füße und Schnabel bräunlich. Länge 5“. Aufenthalt. Die dickſten Rohrgebüſche aller Teiche, Bäche, Sümpfe von ganz Centraleuropa, felten im wärmern Europa. Nahrung Waſſerinſekten und andere. \ Neſt zwiſchen Rohrſtengeln künſtlich, mit vier bis fünf weiß⸗ grünlichen, mit grünen und braunen Punkten beſtreuten Eiern. Sumpfſänger. Sylvia palustris. Bec fin verderolle Temm. Naumann, T. 81, F. 3. Schnabel an der Wurzel breiter als hoch. Alle obern Theile bs livenbraun, etwas ins Grünliche ziehend; Flügel braun, grau geſaumt; über die Augen von der Schnabelwurzel an ein weißgelber Streif, alle untern Theile wie beim Paßnfänger, nur etwas heller. Länge 5“. Aufenthalt. Dieſe von der vorigen ſehr ſchwer zu un— terſcheidende und doch ſehr verſchiedene Art bewohnt niemals das Rohr, ſondern feuchte Gegenden in der Nähe von Bächen, die mit Weiden bedeckt ſind, und ſezt ſich oft auf Zweige oder höhere Gegenſtände. In nördlichen Gegenden iſt ſie nicht, in Deutſch— land dagegen hin und wieder, in Italien am Po und in andern wärmern Gegenden ſoll ſie häufig ſeyn. In der Schweiz iſt ſie an wenig Orten, aber daſelbſt häufig. Nahrung Inſekten, Beeren. Neſt an der Erde zwiſchen Wurzeln a Weiden und Ges ſträuche, mit vier bis fünf grauen, mit dunkeln Flecken beſtreu⸗ ten Eiern. — 176 — Cetti's Sänger. e Cetti- nen Bee fin bouscarle Buff. , pl. erl. 655, L. 2. Rosignuolo di Padule Savi. | mung Schnabel ſehr ſchwach, mit eingebogenen Schneiden. Alle obern Theile ſind dunkelbraun, roth überlaufen; Flügel und Schwanz braunſchwarz; zwiſchen Schnabel und Augen ſteht ein graulicher Fleck; Seiten des Halſes, Seiten und Unterleib braun⸗ roth, etwas heller als oben; Kehle, Vorderhals und Mitte des Bauches rein weiß; untere Deckfedern des Schwanzes roſtroth, mit weißlicher Spitze; Schwanzfedern ſehr breit und an der Spitze abgerundet, Augen, Schnabel und Beine braun. Länge 5“. | Aufenthalt. Italien, Sizilien, Sardinien, Griechenland. Neſt in dichten Gebüſchen nahe an der Erde, mit reren nen, ungefleckten Eiern. Weidennachtigall. Sylvia luscinioides Sar. Bec fin des Saules. Savi, ornith. toscane. Scheitel, Hinterhaupt, Rücken, Schultern, Flügel und alle obern Theile kaſtanienbraun, olivenfarb überlaufen; Deckfedern des Bürzels und des Schwanzes mit ſchmalen, undeutlichen, dunklern Querbinden. Backen und Ohrgegend mit ſchmutzigweißen Schaft⸗ flecken. Seiten des Halſes, Oberbruſt und Seiten ſind röthlich überlaufen, mit lanzettförmig braunen Streifen; der Schwanz breit, abgeſtuft, braunroth; Schnabel ſchwarz, Iris gelblich, Füße hellbraun. | Länge 4“ 7, Aufenthalt. In Toskana in ſumpfigen Weiden- und Tamariskengeſträuchen, nahe am Boden, wo ſie ſich leicht erken⸗ nen läßt. Wahrſcheinlich auch in andern Gegenden unten und in Sizilien. Schwarzbärtiger Sänger. Sylvia melanopogon Temm. Fauvette à monstaches noires Rau. Temm, pl. color. 245, F. 2. Torapaglie castagnolo Save. Schnabel ſehr dünne, mit einwärts gebogenen Sar ein breiter weißer Streif über die Augen; Zügel und ein kleiner 3 Fleck hinter den Augen ſchwarz; Stirne, Scheitel und Hinterhaupt rußſchwarz; obere Theile braun, röthlich überlaufen, auf dem Rücken mit ſchwärzlichen Schaftflecken; Deckfedern der Flügel ſchwärzlich, braun geſaumt; Schwanz oben braun, unten graulich; Kehle, Vorderhals und Mitte des Bauches e Seiten bräun⸗ lich; Füße braun, Iris gelb. Länge 4“. Aufenthalt. Häufig in den Sümpfen um Raguſa, in den pontiniſchen Sümpfen, in Toskana und ſehr wahrſcheinlich auch in anderen ſüdeuropäiſchen Ländern. Nahrung Inſekten. Fortpflanzung unbekannt. Ciſtenſänger. Sylvia cisticola Savi. Fauvette cisticole Piesll. Beccamoschino Sau. Schinz, Neſter und Eier, T. 29. f Scheitel, Nacken, Rücken, Deckfedern der Flügel braun⸗ ſchwarz, jede Feder hellbraun eingefaßt, alſo braun gefleckt; Un— terrücken und Steiß bräunlich, ungefleckt, alle untern Theile weiß⸗ lich, röthlich überlaufen, ohne Flecken, Seiten dunkler; Schwanz kurz, ſehr abgeſtuft, braunſchwärzlich, bräunlich geſaumt, am Ende jeder Feder ein ſchwarzer Fleck, die Spitze ſelbſt grau. Schnabel und Beine hellbraun. Länge 4“. Aufenthalt. Unteritalien, Sizilien, Griechenland, Dal: matien, Portugal und Spanien, in niedrigem Schilf und Seg— gengraſe. ’ Nahrung ſehr kleine Inſekten. Fortpflanzung. Das äußerſt künſtliche, mit Spinnweben genähete Neſtchen in Seggen- oder hohem Schilfgraſe, mit un— gefleckten weißen oder grünlichen Eiern. Flußſänger. Sylvia fluviatilis Meyer. Bec fin riverin Sabi. Naumann, T. 83, F. 1—8. Alle obern Theile ſind einfarbig braun, Kehle weißlich, mit vielen olivenfarben Längsflecken. Bruſt und Seiten des Halſes weiß, olivenfarb überlaufen und auf jeder Feder ein dunklerer lanzetförmiger Fleck; Seiten und Unterleib hell graubraunlich, Schinz, Fauna. Bd. . 12 — 178 — ohne Flecken; Mitte des Bauchs rein weiß; die untern Deckfedern des Schwanzes mit weißer Spitze; Schwanz ſehr abgeſtuft. Der Nagel der Hinterzehe lang und gebogen. Beine fleiſchfarb. Länge 5“ a", Aufenthalt. Die Ufer der Donau in Oeſtreich und Un: garn, verbirgt ſich in Binſen. In Deutſchland ſcheint er gar nicht oder äußerſt ſelten vorzukommen. Nahrung Waſſerinſekten. Neſt im Rohr, mit vier bis fünf grauröthlichen, a gefleckten Eiern. Heuſchreckenſänger. Sylvia locustella Laith. Allouette locustelle Buff. Fauvette tachetee. Gras hopper Warbler. Foropaglie macchiottato Savi. Raum. III, T. 83, F. 2, 3. Schinz, Neſter und Eier, T. 18. Schnabel ſehr ſpitzig, ahlenförmig; alle obern Theile hell olivenfarben, mit braunſchwarzen Flecken. Vorderhals und Mitte des Bauches rein weiß, an der Oberbruſt ein Gürtel ſehr kleiner brauner Flecken, Seiten bräunlich; untere Deckfedern des Schwanzes gelbröthlich, mit braunen Schaftflecken. Schwanz und Schwung⸗ federn braun, erſterer ſehr abgeſtuft. ö Länge 5“. a Aufenthalt. An den Ufern der Flüſſe, Bäche und in Sümpfen, in Oeſtreich, Ungarn, Italien, dem ſüdlichen Deutſch— land Frankreich und der Schweiz, ſelten in Holland und England. Nahrung kleine Schnecken und Waſſerinſekten. Neſt in Schwarzdorngebüſchen, mit fünf bis ſechs blaugrü⸗ nen, gelblich olivenbraun beſprizten Eiern. Dicker Sänger. Sylvia certhiola Temm. Bec fin trapu Temm. Motacilla certhiola Pallas. Schnabel ſtark; oben grau, braun gefleckt, ein blaſſer Streif über die Augen, untere Theile weißlich; der Schwanz keilförmig; Kehle, Vorderhals und Mitte des Bauches weiß, unter der Kehle ein Halsband von eiförmigen dunkelbraunen Flecken; Seiten, Un⸗ terbauch und untere Deckfedern des Schwanzes hell roſtroth, die — 179 — lezten mit weißer Spitze. Schwanz lang, breit, ſehr abgeſtuft, oben ſchwärzlich, an der Spitze mit einem kleinen weißgrauen Fleck, die untere Seite ſchwärzlich, mit großem weißen Spitzenfleck. Länge 5“. Aufenthalt dieſes ſehr ſeltenen Vogels: die Krimm. Temmink, dem wir die Beſchreibung dieſes Vogels ent— nommen haben, führt als Synonym an Turdus certhiola Pall., Faun. rossica. Dieſen Namen finde ich nirgends in dieſem Werke, wohl aber Motacilla certhiola. Es ſteht hier nichts davon, daß der Vogel in der Krimm ſich finde, dagegen jen— ſeits des Baikals. Auch paßt die Beſchreibung nicht ganz. Binſenſänger. Sylvia aquatica Lath. Motacilla aquatica mel. Sylvia Schoenobanus Scop. 8. salicaria Bechst. Fauvette ou bec fin aquatique. Aquatic Warbler Lall. Naumann, T. 82, ig 2, 3, 4, 5. Ueber den Scheitel lauft ein gelber, ſchwarz 0 Streif, ein zweiter geht über die Augen, die Zwiſchenräume zwi- ſchen dieſen drei Binden ſind ſchwarzbraun; Nacken, Seiten des Halſes, Schultern und Oberrücken grauröthlich, mit ſchwarzen Schaftflecken, die am Nacken ſehr klein ſind; Bürzel gelbbraun, mit ſchwarzen Schaftſtrichen; Schwanz dunkelbraun, grau geſäumt, die äußerſte Feder graulich, weiß geſäumt. Schwanz abgerundet. Länge 43“. Aufenthalt. In Sümpfen und an Teichen und Flüſſen im dickſten Rohr. Häufig in Italien, in Piemont, im ſüdlichen Frankreich, ſelten in Deutſchland und in der Schweiz, noch ſel— tener in Holland und weiter nördlich. Nahrung Waſſerinſekten. Neſt künſtlich zwiſchen den Stengeln der Waſſerpflanzen, die Eier gelblichgrau, mit feinen olivenfarben Flecken. Schilfſänger. Sylvia phragmitis Bechst. Bec fin fragmite Temm. Sedge Warbler Lall. Fauvette des jongs Pieill. Foropaglie Savi. Naumann, T. 82, F. 1. 12 * - — 180 — Kopf ohne Scheitelſtreif, über die Augen lauft ein gelber und über dieſen ein ſchwarzer Streif. Scheitel, Rücken und Schultern graulich, ſchwärzlich gefleckt; die Deckfedern der Flügel ſchwärzlich, gelblichweiß geſäumt; untere Theile des Rückens und Bürzel rothgelb, ungefleckt; Schwanz graubraun, abgerundet; Kehle weiß, die übrigen untern Theile weißlich brandgelb. Länge 4“ 6, Aufenthalt. Die weiten Sümpfe Hollands, auch in England, Frankreich, Deutſchland und Italien. Seggenſänger. Sylvia cariceti Naum. Sylvia striata Brehm. Naumann III, T. 82, F. 2, 3. Sehr ähnlich dem Binſenſänger. Ueber den Scheitel lauft ein ſchmaler roſtgelber oder weißgrauer Streif, welcher zu beiden Seiten von breiten ſchwarzen Streifen eingefaßt iſt; an der Ober— bruft find dunkle Striche und die Federn des Schwanzes find zugeſpizt. Sonſt dem vorhergehenden ganz ähnlich und ſchwer von ihm zu unterſcheiden. Länge 53“. | Aufenthalt. Deutſchland, die Schweiz, Italien und Frankreich an den Ufern der Teiche, Seen und Flüſſe in hohem Riedgraſe. Nahrung Waſſerinſekten. Fortpflanzung. Neſt in Sümpfen zwiſchen Geggengrä- fern. Die Eier find gelblich, mit. olivenfarben Flecken, welche am ſtumpfen Ende einen Kranz bilden. b. Waldſänger. Sylviae sylvicolae. Sie beſuchen gewöhnlich die Wälder und nähren fi von Inſekten, Würmern und Beeren. Der Körper iſt ſchlank, der Schwanz lang, breit, die Federn gleich lang; die Beine hoch; der Schnabel gerade, dünn, an der Spitze etwas zufammenge- drückt. Es ſind herrliche Sänger. Nachtigall. Sylvia Luseinia. Rossignol Buff. Nichtingall Zath. Russieuola Savi. Na u⸗ mann, T. 74, F. 1. Schinz, Neſter und Eier, T. 8, — 181 — Alle oberen Theile braunroth; Schwanz ebenſo, noch etwas mehr roſtroth; Kehle und Bauch weißlich; Bruſt und Seiten graulich. Aufenthalt. Faſt in ganz Europa bis Schweden hinauf in Hecken und Gebüſchen, wo Waſſer in der Nähe iſt. Wandert im Winter nach Syrien und Egypten. Nahrung Inſekten und Beeren. Neſt in dichten Gebüſchen, nahe an der Erde, mit vier bis fünf olivengrünen, ungefleckten Eiern. | Ich habe aus Griechenland einen Sänger erhalten, welcher der Nachtigall ſehr ähnlich iſt, ſich aber durch den ſtärkern Schna— bel, welcher ſchwarz iſt, durch etwas bedeutendere Größe auch durch etwas verſchiedene Farbe unterſcheidet. Ich halte ihn für eine eigene Art, allein da ich von dem Aufenthalt, dem Geſang und den Sitten nichts weiß, ſo möchte ich nicht entſcheiden, wohl aber die Ornithologen darauf aufmerkſam machen. Im Fall er als eigene Art anerkannt würde, ſchlage ich den Namen Sylvia Schuchii vor, da Herr Dr. Schuch ihn zuerſt entdeckte. Sproffer. Sylvia philomela. Motacilla Aedon Pal. Luscinia major Brisson. Naum., , F. 2. Alle oberen Theile matt graubraun; auf der Bruſt hellgrau, Kehle weißlich, grau eingefaßt, ren weniger roſtroth als bei der Nachtigall. Länge 62“. Aufenthalt. Schleſien, Böhmen, Pommern, Franken, in einem Theile der Schweiz, in Italien, Dalmatien und Spanien. Neſt und Fortpflanzung wie bei der Nachtigall. Seidenſänger. Sylvia sericea Natterer.) Bec fin. Soyeux. Alle oberen Theile, Schwanz und Flügel then matt graubraun; Seiten des Halſes und Bruſt rein grau, an den — — * ! *) Diefer Sänger und Sylvia certhiola find die einzigen, welche ich mir auf keine Art bis daher verſchaffen konnte, ſo daß ich wirklich — 182 — Seiten ins Graubraune übergehend; Unterleib und untere Deck⸗ federn des Schwanzes rein braun, Augenbraunen, Ring um die Augen, Kehle und Mittelbauch rein weiß; Schwanz etwas abgeſtuft. Länge 5“ 3% Aufenthalt. Unteritalien, Spanien, Griechenland, Sizi⸗ lien; findet ſich auch in Egypten. Meiſterſänger. Sylvia orphea. Sylvia grisea Viesll. Fauvette grise. Bec fin orphee. Bigia grossa. Naum. II, T. 76, F. 5, 4. Schinz, N. u. E. T 9. Kopf und Backen bis hinter die Augen ſchwaͤrzlich; Hinter⸗ haupt und alle oberen Theile dunkelgrau; Flügel ſchwärzlich, braungrau geſäumt. Die äußerſte Schwungfeder weiß, mit ſchwarzem Schaft, die anderen ſchwärzlich, mit weißer Spitze. Kehle und Bauch rein weiß, Bruſt und Seiten hell roſenroth; Steiß und untere Deckfedern des Schwanzes roſtfarb; der Ober— ſchnabel ſchwarz, ſtark. Länge 6“ 3%. Das Weibchen iſt auf dem Kopf nicht ſchwarz. | Aufenthalt. Häufig in Italien, in Piemont und der Lombardei und überhaupt im wärmern Europa, auch in den Vogeſen und Ardennen, ſelten in der Schweiz, niemals im Norden. Nahrung Inſekten. Fortpflanzung. Neſt in Gebüſchen oder in Mauerlöchern und unter den Dächern einzeln ſtehender Häuſer, Eier weißlich, mit gelblichen Flecken und braunen Punkten. | Sperberfänger. Sylvia nisoria Bechst. Fauvette éperviere Vell. Bec fin ray& Temm. Celega pa- f dovana. Naumann, T. 76, F. 1, 2. Schinz, Neſter und Eier, T. 10. Kopf und alle oberen Theile dunkelgrau, auf den Schultern und am Bürzel mit brauner und weißer Spitze; Flügel heller am Daſeyn, wenigſtens des Seidenſängers, zweifeln würde, wenn nicht ſo gewichtige Zeugen für denſelben vorhanden wären. Man verſprach mir denſelben aus Griechenland. — 13 — grau; Schwanz dunkelgrau, die äußerſte Feder mit einem weißen Fleck, auf der zweiten ein kleinerer, die dritte und vierte mit weißem Saum am innern Rande. Alle unteren Theile weißlich, mit einer grauen Querlinie, am Bauch rein weiß; untere Deck⸗ federn des Schwanzes grau, weiß geſäumt; Iris lebhaft gelb; Schnabel braun. Länge 63“. Dem Weibchen fehlen die Flecken auf den Schultern und Bürzel; die oberen Theile fallen ins Bräunliche. 8 Aufenthalt. Schweden und andere nördliche Gegenden, dann aber auch in einigen Gegenden Deutſchlands, ferner in Ungarn, in der Gegend von Wien; auf dem Zuge in den meiſten wärmeren Gegenden Europa's längs dem Mittelmeer. In der Schweiz hat man ſie noch nie bemerkt. Neſt in dunkeln Gebüſchen, mit fünf bis ſechs weißlichen, röthlichgrau verwaſchen gefleckten Eiern. | Schwarzſcheiteliger Sänger. Sylvia atricapilla. Fauvette à tete noire Buff. Black cap Laith. Capinera Savi. Bec fin tete noire Temm. Schwarzplatte. Na u⸗ mann, T. 77, F. 1, 2. Schinz, N. u. E., T. 11. Männchen mit ſchwarzem, Weibchen mit roſtrothem Scheitel; Raum zwiſchen Schnabel und Auge, Hals und Bruſt dunkel aſchgrau, die übrigen obern Theile graulich olivenfarben; Kehle und Bauch weißgrau. Schnabel und Füße ſchwarz. Augenlieder befiedert. Länge 5“ 5%. Aufenthalt. Von Lappland an in ganz Europa, ſelten jenſeits der Appenninen und Pyrenäen, wo er durch die folgende Art vertreten wird. Auch in Japan und Afrika. Bei uns Zug⸗ vogel, der im April ankommt. Nahrung Inſekten, im Herbſt Bee Neſt in Gebüſchen, befunders auf Schwarzdorn. Die vier bis fünf Eier weißlich, röthlich gewölkt und mit kleinen dunkleren Flecken beſtreut. =, 18 we Schwarzköpfiger Sänger. Sylvia melanocephala Lath. Sylvia rusticola. Fauvette des Fragons Vieill. Bec fin me- lanocephale Temm. Schinz, Eier und Neſter, T. 17. Sardinian Warbler Gould. Occhiocotto Sabi. Augenlieder nackt. Der ganze Kopf bis tief am Hinterhals ſchwarz; Unterhals, Rücken, Seiten, Unterleib und Deckfedern der Flügel tief aſchgrau; Kehle, Vorderhals und Mitte des Bauchs weiß; Flügel und Schwanz ſchwärzlich, die äußerſte Schwanzfeder am Anfang und am Ende weiß, die zweite mit einem ſchwarzen Fleck; Schnabel größtentheils ſchwarz, Füße braun; die nackten Theile um die Augen röthlich. Am Weibchen iſt der Kopf ſchwarzgrau. Länge 5“. Aufenthalt. Alle Theile des füdfichen Europa's, Provence, Italien, Spanien, Sardinien, Dalmatien, Griechenland. Nie— mals dieſſeits der Alpen. Nahrung wie bei anderen Arten. Neſt in einſamen Gebüſchen, die Eier ſind weißgelb, mit kleinen dunkleren Fleckchen allenthalben beſtreut. Sardiſcher Sänger. Sylvia Sarda. Bec fin sarde Temm. Occhiocotto sardo Sai. Schinz, Eier und Neſter, T. XXII. Augenränder nackt, Schnabel ſchwach und kurz. Der ganze Kopf und Vorderhals ſchwarzgrau, dunkler an der Stirne und um die Augen; Nacken, Seiten des Halſes und der Bruſt etwas heller; Mitte des Bauchs weiß, röthlich überlaufen; Flügel und Schwanz ſchwärzlich; nur die äußerſte Schwanzfeder iſt ſchmal, weiß geſäumt. | Am Weibchen find alle Theile heller und Alles ſchwärzer, ausgenommen der Theil zwiſchen Schnabel und Augen, welcher grau iſt. Länge 5“. | Aufenthalt. Sardinien in einfamen Gebüfchen, bei Genua und wahrſcheinlich auch in Neapel und Sizilien. Nahrung wie bei anderen. — 15 — Net in Gebüſchen. Die Eier gleichen denen der gemeinen Grasmücke und ſind rundlich, dünnſchalig, gelblich, mit roſtfar— ben Flecken und Punkten. | Röthlicher Sänger. Sylvia rubiginosa Temm. Sylvia galactotes Temm. Bec fin rubigineux. Rufous Sedge Warbler Gould. Alle oberen Theile mit dem Schwanz lebhaft roftröthlich, der abgeſtufte Schwanz hat an allen Seitenfedern an der Spitze einen tief ſchwarzen Fleck, die Spitze aber iſt weiß; Flügel hellbraun, roſtröthlich geſäumt; vom Schnabel zum Auge ein brauner Streif; alle unteren Theile ſind weißlich iſabelle, an den Seiten mehr roſtgelb; Beine und Schnabel gelblich. Das Weibchen unterſcheidet ſich nicht. Länge 63“. Aufenthalt. Die wärmſten Theile von Europa, in Grie— chenland, Sizilien? Sehr häufig in Andaluſien, in Oleanderge— büſchen und in felſigen Gegenden. Ein Exemplar dieſes Vogels wurde in Helgoland gefangen. Fortpflanzung unbekannt. Rüppells Sänger. Sylvia Ruppellii Temm. Bec fin Ruppell. Temm., pl. col. 245, f. 1. Scheitel, Kehle und Vorderhals ſchwarz; Backen dunkelgrau; vom Mundwinkel an läuft eine weiße Binde an den Seiten des Halſes herunter und ſchließt die ſchwarze Kehle ein; Nacken und Mantel ſind dunkelgrau, die großen Deckfedern der Flügel grau, weißlich geſäumt; Flügel braunſchwärzlich; die acht mittleren Schwanzfedern ſchwarz, die äußerſte weiß, mit einem ſchwarzen Fleck an der Baſis, die zweite ſchwarz, mit einem großen weißen Längsfleck an der Spitze. Die unteren Theiſe weiß, am Bauche mit roſenfarbigem Anflug, Seiten grau; Schnabel großentheils ſchwarz; Beine braun. Länge 5", Aufenthalt. In Europa, die Inſeln des griechiſchen Archipels, aber auch am rothen Meer. Nahrung und Fortpflanzung unbekannt. * — 16 — Gartenſänger. Sylvia hortensis Bechst. Bee fin fauvette Temm. Schinz, Neſter und Eier, T. 27. Sylvia aedonia WVieill. Petite fauvette Buff. Bec cafico cenerino. Bigoria Savi. Naumann, T. 78, F. 3. | Alle 1 Theile e ins Be en lich; Sen und Selten grauröthlich; Bauch und untere Deckfedern des Schwanzes weiß, röthlich überlaufen; Schnabel wenig aus⸗ geſchnitten, braunlich; Iris braun. Länge 5“ 5%. f Aufenthalt. Das ganze gemäßigte Europa, ſo wie das wärmere, in Luſtgärten und Gebüſchen. Nahrung Inſekten, Beeren. Neſt in Zäunen und Gebüſchen, mit fünf bis ſechs weißli⸗ chen, grünlich und graulich beſprizten Eiern. * | 8 Graue Grasmücke. Sylvia einerea Zaih. Motacilla sylvia Gmel. Fauvette ou bee fin grisette Temm. 1 55 throat Zalh. Sera Sabi. Naumann, 78, . ER und Raum zwifchen Auge und Schnabel afchgrau; die übrigen Körpertheile grauröthlich überlaufen; Flügel ſchwärz— lich, roſtfarb geſaumt, ebenſo die Deckfedern der Flügel, nur die äußerite Feder iſt weiß geſaumt; Kehle und Mittelbauch rein weiß; Bruſt roſenroth überlaufen, Seiten und Unterbauch grau⸗ röthlich; Schwanz dunkelbraun, Federn gleich lang, nur die äußerſte iſt viel kuͤrzer und an der äußerſten Seite des Bartes und an der Spitze weiß und die zweite an der Spitze nn Länge 5“ 6%, = Aufenthalt. Ganz Europa bis weit nach Norden hinauf. Nahrung Inſekten, Beeren. Em: Fortpflanzung. Neſt in Dornbüſchen und dichten Zäu⸗ nen, mit fünf bis ſechs graugrünlichen, roſtfarb und olivenfarb beſprengten Eiern. | — 187 — Geſchwätzige Grasmücke. Sylvia curruea Lath. Curruca garrula Briss. Motacilla Dumetorum Gmel. et Lath. Fauvette babillarde Buff. Babling Warbler et White breasted Warbler Lali. Klapper grasmucke Meyer. Bec fin babillarde Zemm, Bigianella Savs Naumann, T. 77, F. 3. Alle oberen Theile des Kopfs rein aſchgrau, Raum zwiſchen Schnabel, Auge und Ohrgegend dunkelgrau; Nacken, Mantel und Bürzel braungrau; Flügel braun, graubraun geſaumt; Schwanz ſchwärzlich, die äußerſte Feder weiß geſaumt und an der Spitze weiß, die beiden folgenden bloß mit weißer Spitze; Bruſt, Seiten und Bauch weißröthlich überlaufen, die übrigen Theile rein weiß. Länge 5“. Aufenthalt. Das gemäßigte Europa bis Schweden. Nahrung Inſekten, Beeren. Neſt in Dorngebüſchen und Zäunen, mit fünf weißgrünlichen, braun und aſchgrau gefleckten Eiern. 6 Halsbandgrasmücke. Sylvia torquata Risso. Fauvette à collier. Risso, hist. nat. de I Europe meridio- nale, T. III. Rücken, Flügel und Hinterhaupt hellbraun, an der Schna— belwurzel eine ſchwarze Binde. Stirne weiß, mit einem breiten ſchwarzen Streif; Kehle und Hals blendend weiß, mit einem ſchwarzen Halsband; Deckfedern der Flügel weißlich geſaumt, Bauch weiß, Schwanz braun, ſchwarz gefleckt, unten weiß, Iris gelblich. Länge 6“. Aufenthalt. Gegend um Nizza. Rothbraunige Grasmücke. Sylvia ruticilla Briss. Fauvette a cils rouges. Risso l. e. Kopf ſchwaͤrzlich, Mantel braungrau, Kehle aſchgraublaulich; Bauch weißröthlich, Flügel und Schwanz braun, lezterer lang, die äußerſte Feder und einige Schwungfedern weiß geſaumt, 188 Schnabel an der Wurzel gelb, oben ſchwarz, Augenring ſchön roth. Beine gelblich. Länge G Das Weibchen hat alle Farben blaſſer. Aufenthalt. Auf dem Zuge im April und September bei Nizza. Brillenſänger. Sylvia conspicillata Marmora. Bec fin a lunettes Temm. Sterpazzola di Sardegna Sarı. Temmink, pl. col. 6, f. 4. Scheitel und Backen rein grau; Raum zwiſchen Auge und Schnabel ſchwarz, ſo wie ein Kreis, der einen weißen Augenfleck umfaßt, ſo daß es ausſieht, als ob der Vogel eine Brille trage; Mantel und Rücken weinröthlich, Flügel ſchwärzlich, die Deck— federn roſtroth geſaumt; Kehle rein weiß, alle anderen unteren Theile in der Mitte hell weinröthlich, Seiten mehr roſtröthlich; Schwanz abgerundet, ſchwärzlich; die äußere Feder ganz weiß. Schnabel gelb, mit ſchwarzer Spitze. Länge 4“ a, Aufenthalt. Sardinien, Genua und wahrſcheinlich auch | das feſte Land Unteritaliens, wenigſtens um Civita Vecchia. ) Fortpflanzung wie bei der gemeinen Grasmücke. Pieperſänger. Sylvia anthoides Neill. Motacilla noveboracensis Linn. Mot. tigrina Linn., Lall., 29 et 106. Fauvette tachetée de la ran ni enl. 752, f. 1. Alle oberen Theile aſchgrau, dunkelbraun 4 über die Augen ein weißer Streif; untere Theile gelblich, mit ſchwarzen Streifen, welche an den Seiten breiter ſind. Größe des Wieſeunpiepers. Aufenthalt. In Nordamerika. Ein ſolcher wurde in Schweden geſchoſſen und kam in die Sammlung des Herrn Düßfresne in Paris. ’ ) Gloger hat fehr Unrecht, dieſe beſtimmte Art mit Sylvia cinerea zuſammenzuſtellen. Ze — 189 — Provenzaliſcher Sänger. Sylvia provincialis Emel. Sylvia dordfordiensis Zatk. Dartford Warbler Lali. Le Pitte chou de Provence Buf., pl. enlun 655, f. 1. Schinz, Eier und Neſter, T. 16. Alle oberen Theile dunkel aſchgrau; Kehle, Bruſt und Seiten röthlich, ins Ziegelrothe übergehend, weißlich gewölkt; Mitte des Bauches weiß, Schwanz lang, braunſchwärzlich, die äußerſte Feder mit weißer Spitze; Flügel an der äußern Fahne grau, an der innern ſchwarz, ſehr kurz; Beine gelblich, Schnabel ſchwarz; Iris braun. Länge 5“. 5 Aufenthalt. Die Provence und andere Theile des wär- mern Europa's und Italiens; längs dem Mittelmeer; häufig in Spanien, auch in England. In Deutſchland und Holland un— bekannt. Nahrung kleine Inſekten. Fortpflanzung. Neſt nahe an der Erde, mit weißlichen, röthlich und graulich beſprizten kleinen Eiern. Weißbärtiger Sänger. Sylvia leucopogon. Sylvia passerina et subalpin. Bec fin subalpin et Bec fin passerinette Temm. Fauvette passerinette Vieill. Fau- vette subalpine Rowr. Sterpazziolina Sail. Weißbär⸗ tiger Sänger. Passerine Warbler Lall. Der äußere Nand des Ellenbogens und die unteren Deck— federn der Flügel immer weiß. Die oberen Theile bleigrau, ins Blauliche ziehend; Kehle, Bruſt, Seiten, Aftergegend und Schen— kel ziegelroth, ins Violette ſpielend; Bauch und Unterleib weiß; vom Schnabelwinkel laufen zwei weiße Linien bis zur Hälfte des Halfes hinunter; Schwanz ſchwärzlich, die äußerſte Feder hell- weiß, die beiden folgenden mit weißer Spitze; Augenlieder nackt und röthlich; Schnabel ſchwarz, Unterſchnabel an der Wurzel fleiſchfarben; Iris gelb; Füße gelblich fleiſchfarben. Bei jüngeren und beim Weibchen ſind alle oberen Theile heller, Seiten und Hals graugelblich oder hellröthlich. Ueberhaupt verändert ſich dieſer Vogel nach Alter, Geſchlecht und Jahreszeit. — 190 — Aufenthalt. Das wärmere Europa, Sizilien, Griechen⸗ land, Dalmatien, Italien, Kärnthen bis nach Schleſien, Sardi⸗ nien. Ob er im ſüdlichen Frankreich vorkommt, iſt ungewiß. Nahrung kleine, auf Blättern lebende Inſekten. Neſt aus Moos, Wurzeln und Spinnweben, mit vier bis fünf rundlichen, blaugrünlichen; mit größern dunkeln Flecken beſtreuten Eiern. Niſtet zweimal jährlich. Röthlinge. Sylviae rutieillae. Mit hohen, ſchlanken Füßen, dünnem, ſchmalem, rundlichem Schnabel, mit eingebogenen Schneiden, langen Flügeln und abs gerundetem röthlichem Schwanze. | Der Hausröthling. Sylvia Tithis, Motacilla atrata et gibraltariensis @mel. Sylvia tithys Zafk. Rouge queue Buff. Black redtail Zaih. Bec fin rouge queue Temm. Naumann, T. 79, F. 3, 4. Schinz, Neſter und Eier, T. 15. 5 Männchen. Obere Theile ſchwarzblaulich, Raum zwiſchen Schnabel und Auge, Backen, Kehle und Bruſt rein ſchwarz, Unterleib blaugrau, Mitte weißlich. Schwanz: die beiden mitt— lern Federn braun, die anderen lebhaft roſtroth, ſo wie der Bür⸗ zel und die Aftergegend; Deckfedern der Flügel weiß geſaumt. Weibchen. Alle Theile mattgrau; die unteren heller grau. Laͤnge 54“. | Aufenthalt. Mitteleuropa in Städten und Dörfern, felten in England, noch feltener in Holland, häufig in den Alpen bis hoch hinauf in Steinen und Felſen, auch in Italien, Griechen: land und Afrika. Nahrung Inſekten, Beeren. Neſt in Mauerlöchern unter den Dächern der Häuſer und unbewohnten Gebäuden oder in Felſenſpalten, mit vier bis ſechs weißen Eiern. — 191 — Gartenrothſchwanz. Sylvia phoenicurus. Sylvia phoenicurus Lalh. Rossignol de murailles Buff. Redstart Warbler Lafh. Beccafico volgare. Nau⸗ mann, T. 79, F. 1, 2. Schinz, Neſter und Eier, T. 14. Stirn und Augenbraunen rein weiß; eine ſchmale Binde an der Wurzel des Schnabels, Raum zwiſchen Augen und Schnabel, Kehle und Oberhals ſchwarz, Bruſt und untere Theile lebhaft roſtroth; Unterleib weißlich; obere Theile grau; Schwanz, die beid edern ausgenommen, welche braun ſind, ebenfalls roſtro ie die Deckfedern deſſelben oben und unten. Das Weibchen iſt leicht mit dem der vorigen Art zu ver— wechſeln, aber alle Farben find heller. Die oberen Theile grau: röthlich, Kehle und Bauch weißlich, Bruſt röthlichgrau. Fange 5031. Aufenthalt. Am Saume der Gehölze, auf alten Schlöſ— ſern, Felſen, Häuſern, Mauern oder in Gärten, geht weit nach Norden. Nahrung Raupen, Regenwürmer, Inſekten und ihre Larven. Neſt in Baum⸗ oder in Mauerlöchern, mit vier bis fünf blaugrünen Eiern. Blaubehrchen arenen Sylvia suecica ZLath. et mel. Sylv. Wolfi Brehm. Sylv. "coeruleeula Licht. S. Swatcha Lali. Bec fin gorge bleue Buff. Blue throated Warbler Lal. Petto azurro Sabi. Becafico chiamato. Stor. d. ucc. Nau⸗ mann, T. 75, F. 3, 4, 5. Schinz, Eier und Neſter, T. 12. Alle oberen Theile braun, über die Augen lauft ein weißer Streif; Kehle ſchön blau, unten ſchwarz und weiß eingefaßt und unter dem Weißen ein lebhaft roſtrother Gürtel. Alle oberen Theile weißgrau, die hintere Hälfte des Schwanzes roſtroth „die vordere ſchwͤrzlich. Dem Weibchen fehlt die blaue Kehle, dieſe iſt weiß, blau: graulich eingefaßt, das Roſtrothe fehlt e Länge 53“. \ — 192 — Aufenthalt. Faſt ganz Europa von Lappland bis nach Afrika. Allein es ſcheint wirklich zwei klimatiſche Varietäten zu geben, welche ſich gerade ſo verhalten, wie die ſchwarzköpfige Bachſtelze zu der Kuhſtelze. Die ganze Geſtalt iſt dieſelbe, aber die eine Art iſt immer kleiner, das Blaue iſt dunkler und die Mitte deſſelben iſt nicht mit einem weißen Stern verſehen, ſon— dern anfangs ganz blau, dann aber mit einem roſtrothen Fleck. Dieß ift Sylvia Wolfii Brehm. Das andere Blaukehlchen hat im Alter beſtändig einen weißen Fleck mitten im Blauen. Dieß it Sylv. cyanecula Brehm. Dieſes geht pie fo weit nach Norden, ſondern bewohnt die ſüdlichen bas ber Arten leben in ſumpfigen Waldungen nahe an Gewäſſern. Nahrung Inſekten und Würmer. Neſt nahe an der Erde, mit blaugrünen, ungefleckten Eiern. Rothkehlchen. Sylvia rubecula Lath. Rouge gorge Buff. Bec fin rouge gorge Temm. Red breast. Lath. Petti rosso Pecciotto Savi. Naumann, T. 75, F. 1, 2. Schinz, Neſter und Eier, T. 13. Oberkopf und alle oberen Theile graubraun, olivenfarb über⸗ laufen; Stirne, Raum zwiſchen Schnabel und Auge, Kehle, Vorderhals und Bruſt roſtroth; dieſes Roth iſt mit Grau umge: ben; Seiten olivengrau, Unterleib weiß. Länge 54“. | Aufenthalt. Die Laubwälder und gemifchten Wälder von ganz Europa bis hoch nach Norden, an den meiſten Orten ſehr häufig. Nahrung Inſekten und Beeren. Neſt nahe an der Erde im Moos oder Gras oder in Baum— löchern, mit vier bis ſieben Eiern von weißgelber Farbe, mit dunklern wolkigen Flecken. Wurm freſſer. Sylvia vermivorae. Muscivorae Temmink. Laubvögel. Phyllopseustae. Der Schnabel hinten etwas breit und niedergedrückt, dünn, pfriemenförmig; die Beine mäßig hoch, dünne, die Flügel etwas lang, der Schwanz gerade oder etwas ausgeſchnitten, die Farben m — 193 — gehen bei allen mehr oder weniger ins Grüne über, daher ſind ſie ſehr ſchwer von einander zu unterſcheiden. Sie bauen meiſt backofenförmige Neſter nahe an oder auf der Erde und legen fünf bis ſieben Eier. Natterers Sänger. Sylvia Nattereri. Sylvia prasinopyga Licht. S. albicans Baldenst. S. Bonelli Vieill. Lui bianco Savi. Temm., pl. color. 24, f. 3. Schinz, Neſter und Eier, T. 28. Ein Streif über die Augen und der ganze Unterleib weiß; der obere Theil hell graubraun, der Unterrücken hellgelblich oli— vengrün, die kleinen Flügeldeckfedern und die Ränder der mittle⸗ ren Schwung- und Schwanzfedern hell gelbgrün. inge! 2 Aufenthalt. Das wärmere Europa, Italien, Spanien, die Schweiz, Tyrol und wahrſcheinlich auch in Griechenland, Si— zilien u. ſ. w., aber nicht weit nördlich. Nahrung kleine Inſekten. Neſt an der Erde, am liebſten zwiſchen oder im Farrenkraut, mit weißen, roth punktirten Eiern. Gelbbauchiger Sänger. Sylvia a hypolais. Motacilla hypolais Gmel. Sylvia polyglotta Neill. S. xan- thogaster Raſinesg. Fauvette lusciniole. Grand Poil- laud Cuv. Lesser Petichaps Zath. Becafico canapino 7 5 an T. 80, 2 4. Schinz, Reiter, 55 S e 55 4 un Theile grau, grünlich überlaufen; Naum zwifchen Aus gen und Schnabel, ein ſchmaler Kreis um die Augen und alle unteren Theile von der Kehle an hellgelb; große Deckfedern der Flügel, Schwungfedern und Schwanz braun, die beiden lezteren grüngraulich geſaumt, Kehle weißlich. Länge 5“ 5“. Aufenthalt. Ganz Europa bis nach Norwegen in dichten Gebuſchen, gerne in der Nähe der Gewäſſer. Nahrung Inſekten und Beeren. Fortpflanzung. Neſt in dichten Gebüſchen, mit vier bis fünf roſenrothen, ſchwarz punktirten Eiern, Schinz, Jauna, Bd. J. 13 — 194 — Braunköpfiger Sänger. Sylvea brunnea Forster. Philosophical Magazine 1814. Kopf, Flügel und Schwanz dunkelbraun, Rücken braungrau, Unterleib ſilberweiß. Länge 43“. Aufenthalt. Bei Tunbridge Wels in England auf Fich⸗ ten und Weiden. Ob eigene Art? Grüner Laubvogel. Sylvia sibilatrix. Sylvia sylvicola Lath. Fauvette sylvicole Vieill. Lui verde Sabi. Wood Wren Lath. Naumann, T. 80, F. 2. Alle oberen Theile hellgrün; über die Augen läuft ein rein gelber Streif bis zu den Schläfen; Seiten des Kopfs, Kehle, Vorderhals, Einlenkung der Flügel und Schenkel gelb, die un— teren Theile weiß; Schwung- und Schwanzfedern ſchwärzlich, grün geſaumt. Der Schwanz etwas gegabelt. Länge 4“ 6“. Aufenthalt. Dichte Laubhölzer in ganz Centraleuropa, in England und Schweden iſt er ſchon ſelten und in Italien be⸗ wohnt er im Sommer mehr die Berggegenden. Nahrung Inſekten und Beeren. Neſt an der Erde, backofenförmig, mit vier bis ſieben weißen, mit kleinen purpurrothen Punkten beſtreuten Eiern. Gelblichter Sänger. Sylvia icterinia Vieill. Sylvia ieterinia Veil. Fauvette ictérine. Beccafico itterino Bonap., Livrais. I, f. 2. (Gloger hält ihn nicht ver⸗ ſchieden von Sibilatrix.) Schnabel etwas platt, aber kurz, Mundöffnung ſafranfarben; Zügel olivengrau. Der Schwanz etwas gegabelt. Scheitel und obere Theile olivengrün; von der Stirn bis zu den Augen ein ſchmaler gelber Streif; Backen, Seiten des Halſes, Bruſt und Seiten hellgelb, mit bräunlichen Schaftflecken, Flügelrand und untere Deckfedern der Flügel zitrongelb; Mitte des Bauches weiß, mit gelben Schaftflecken; Kehle weißgelblich; Flügel und Schwanz N 4 Nm — 195 — graubraun, hell olivengrün geſaumt, die beiden mittleren Schwanz— federn bedeutend kürzer als die anderen; Schnabel und Beine braun. Länge 54%. Aufenthalt. Sumpfige Gegenden in Holland, Frankreich und in den römiſchen Staaten. Anderswo iſt er noch nicht be— merkt worden. Nahrung Inſekten. Fortpflanzung unbekannt. Fitis Laubvogel. Sylvia trochilus Lath. Sylv. Fitis Bechst. Sylv. flaviventris Neill. S. arborea Brehm. S. sylvestris Meisner. Bec fin pouillot Temm. Willow Wren Penn. Yellow an 1 Naumann, T. 80, F. 3. {rs eee Obere Theile hell olivenbraun; über die Augen b A von der Schnabelwurzel an ein mattgelber Streif. Alle unteren Theile find gelblichweiß; Schwung- und Schwanzfedern braungrau, oli— venfarb geſaumt. Schwanz etwas gegabelt. Länge 44“. Aufenthalt. Gehölze, Geſträuche und verwilderte Gärten von ganz Europa bis zum arktiſchen Kreiſe. Nahrung kleine Inſekten und Beeren. Neſt backofenförmig an der Erde, mit fünf bis ſieben weißen, Ei geftrichelten und punktirten Eiern. Weidenſänger. 1 1 0 rufa. Sylvia memorosa Baldensl. S. abietina NVilss. La petite fauvette rousse. Bec fin veloce Temm. Rufous Warbler &,,. Lath. Lui piccolo Savi. Naumann, T. 80, F. 4. Obere Theile graubraun, etwas ins Olivengrüne ziehend; Kehle weiß; über die Augen ein weißgelber Streif; Seiten des Kopfs und Flügeleinlenkung hellbraun; Flügel und Schwanz braun; untere Theile weiß, bräunlich überlaufen. Länge Al", Aufenthalt. In Schwarzwäldern und in Stangenholz, faſt in ganz Europa, in Schweden und Norwegen ſoll er bloß nördlich wohnen? Er iſt der kleinſte Sänger unſerer Gegenden. 13 * — 196 — Nahrung allerlei Waldinſekten und kleine Spinnen. Niſtet zweimal im Jahr unter Gebüſch auf der Erde. Die vier bis ſechs Eier find weiß, ſehr fein ſchwarzroth, nicht dicht beſprizt. N Flüh vogel. Accentor. Pegot. den beider Kinnladen eingezogen. Naſenlöcher an der Wurzel, nackt. Beine ſtark, Nagel der, Hinterzehe lang und gebogen. Flügel: die dritte Schwungfeder die längſte. Sie leben in gebirgigen Gegenden, nähren ſich von Inſekten er Sämereien, ſitzen felten auf Bäume, fondern laufen auf dem Boden. Mauſer einfach. Geſchlechter im Gefieder nicht unter⸗ ſchieden. Alpenflühvogel. Accentor alpinus Bechst. Motacilla alpina. Sturnus moritanus et collaris G mel. Fau- vette des alpes Buff. Pegot des alpes Temm. Stor- done Savi. Alpine Warbler and collared Store Lali. Naumann, T. 92, F. 1. Schinz, Neſter, T. 24. ö Kopf, Hals, Bruſt, Bauch und Bürzel aſchgrauröthlich, Mantel grau, braun gefleckt, Deckfedern der Flügel: die hinteren grau, ſchwach roſtroth gefleckt, die vorderen ſchwarz, weiß gefleckt; Schwungfedern ſchwarzgrau, heller gerändert, die dem Körper am nächſten mit roſtfarbem Saum und weißen Spitzen. Seiten des Unterleibs: jede Feder lebhaft roſtroth, mit ſchmalem weiß: lichem Saum; Schwanz ſchwarz, jede Feder am Ende mit einem runden gelbweißen Fleck; Kehle weiß, grauſchwärzlich gefleckt, die übrigen unteren Theile aſchgrau. Länge 6“ 8, Aufenthalt. Die alpiniſchen Gegenden, im Sommer bis zur Höhe des ewigen Schnees, im Winter auf den mittleren Alpen und in den Thälern. Bewohnt auch die höheren Berge von Toskana und ſogar das Rieſengebirge. Ob auch auf den Pyrenäen? | * Nahrung Inſekten und Sämereien; im Winter Sämereien. — 197 — Fortpflanzung. Neſt zwiſchen Steinen, mit vier bis fünf blaugrünen Eiern. ö Die Braunelle. Accentor modularis. AAA Sylvia modularis Zath. S. schoenobanus Lat. Pegot mou- chet Vieill. Passera scopagola Savi. Hedged War- bler Laith. Naumann, T. 92, F. 2. Schinz, Neſter, T. 6. i Alle unteren Theile hell aſchgrau, Unterbauch weiß, kaum etwas graulich überlaufen, Seiten roſtröthlich und braun gefleckt; alle oberen Theile braunroth und ſchwarz gefleckt; über die Flügel lauft ein weißer ſchmaler Streif, Schwanz ſchwärzlichgrau, ohne alle Flecken, die unteren Deckfedern des Schwanzes braun, weiß geſaumt. Länge 5“ 3%, Aufenthalt. Faſt ganz Europa bis zum Polarkreiſe in niedrigen Gehölzen aller Art, meiſt nahe am Boden. Nahrung Inſekten und Sämereien, ſelbſt Hanfſamen. | Neſt auf jungen Fichten und Tannen, mit vier bis fünf ſchön grünen Eiern. Bergbraunelle. Accentor montanellus Temm. Motacilla montanella Pall. Sylvia montanella Lali. Sibi- rian Warbler Lall. Naumann, T. 92, F. 2. Kopf und Hinterhaupt mit ſchwarzer Haube, unter den Au⸗ gen eine breite ſchwarze Binde, welche bis zur Ohrgegend lauft, über die Augen lauft dagegen eine breite gelbe Binde bis zum Nacken; obere Theile und Schultern grauröthlich, mit ziegelrothen Längsflecken; Flügel graubraun, röthlich geſäumt. Zwei Reihen kleiner gelber Punkte bilden auf den Flügeln eine doppelte Binde; der Schwanz iſt braun, die Schäfte braunroth; alle unteren Theile iſabellgelblich, die Bruſt braun gefleckt, die Seiten rothgrau; Schnabelwurzel gelb, Spitze braun, Beine braun. Länge 54”, | Aufenthalt. Die öſtlichen Theile des ſüdlichen Europa's, in der Krimm, in Neapel, Dalmatien, Ungarn, Griechenland. Nahrung und Fortpflanzung unbekannt. 1 Rubinkehliger Fluevogel. Accentor Calliope. Motacilla calliope Pall. Turdus Kamtschatkensis om]. Turdus calliope Lal. Blumenbach, Abbildungen, T. 45. Zügel und untere Schnabellade ſchwarz, über die Augen läuft eine feine weiße Linie; eine andere von derſelben Farbe läuft vom Schnabelwinkel an die Seiten der Kehle, dieſe iſt ſchön glänzend, hellroth, umgeben mit einem ſchwarzgrauen Saum, der gegen die Bruſt heller wird; Bruſt und Seiten find olivenbraunröthlich; Mitte des Bauchs und untere Deckfedern des Schwanzes weiß iſabellfarb überlaufen; alle oberen Theile ſind umbrabraun, aber die Schwungfedern ſind feinröthlich geſäumt; Iris braun, Füße grau. Beim Weibchen iſt die Kehle nur wenig roth, der übrige Vorderhals weißlich roſenroth, Zügel grau, Bruſt graulich oli⸗ venfarben. | Länge 6”. Aufenthalt. Sibirien, Kamtſchatka, beſucht aber die Krimm und das europäiſche Rußland. Nahrung und Fortpflanzung unbekannt. Bachſtelze. Motacilla. Schnabel gerade, dünne, pfriemenförmig, walzig, zwiſchen den Naslöchern eckig; untere Schnabell ade mit eingedrückten Nän⸗ dern. Naslöcher an der Wurzel, ſeitlich, eiförmig, zur Hälfte mit einer nackten Haut bedeckt. Läufe doppelt ſo lang als die Mittelzehe, dieſe an die äußere mit einer Haut verbunden; der Nagel der Hinterzehe länger als die anderen, welche ſehr klein ſind. Schwanz ſehr lang, nicht abgeſtuft. Flügel: die zweite Schwungfeder die längſte. SR Sie leben niemals in Wäldern, fondern an offenen Orten auf Wieſen, Teichen, Feldern oder an den Ufern der Flüſſe und Bäche, ſitzen ſelten auf Bäume, laufen ſchnell mit immer beweg⸗ tem Schwanze. Sie mauſern zweimal, und nur in der Som⸗ merkleidung unterſcheiden ſich die Geſchlechter. Hals und Kopf allein leiden in der Mauſer Veränderungen. Sie nähren ſich bloß von Inſekten, niſten an der Erde oder in Mauerlöchern. — 19 — Trauerſtelze. Motacilla lugubris. Bergeronnette lugubre. Pied Wagtail Gould, Alle oberen Theile, Bruſt, Kehle und die acht mittelſten Schwanzfedern tief ſchwarz. Stirne, Augen und die Ohrgegend, auch Seiten des Halſes, Unterleib und die beiden äußerſten Schwanzfedern rein weiß, an der innern Fahne mit einem ſchwar— zen Streif. Seiten des Unterleibes ſchwarz; Deckfedern der Flü- gel ſchwarz, weiß geſaumt; Schnabel, Füße und Augen ſchwarz. Im Winter iſt die Kehle rein weiß und nur ein ſchwarzer Halb— mond an der Oberbruſt. Länge 7“. Aufenthalt. Das wärmere Europa, die öſtlichen Theile und einige Provinzen Frankreichs. In Deutſchland und der Schweiz iſt ſie nie vorgekommen. BEN Da fie zuweilen mit der weißen Bachſtelze ſich begattet, fo halten mehrere Ornithologen fie für eine bloße Varietät der weißen. Sie ſcheint ganz in demſelben Verhältniß mit derſelben zu ſtehen, wie die Nebelkrähe mit der Nabenkkäßhe“ Sie iſt ſehr häufig in Japan, wo die weiße fehlt. | Weiße Bachſtelze. Motacilla alba. r nn La Lavandiere Buff. White Wagtail Lalll. Cutrettola cinerea. La Hoche queue. Naumann, Tafel 86. Vollkommen dieſelbe Geſtalt und Farbe wie die vorige, nur daß der Rücken ſtatt ſchwarz hell aſchgrau iſt und der weiße Fleck auf den Flügeln fehlt, da die Deckfedern nur cg weiß geſaumt ſind. Länge 7“. Aufenthalt. Ganz Europa auf Wieſen, Netdeee und am. Rande der Flüſſe, Seen und Bäche. Nahrung Waſſerinſekten und andere. Fortpflanzung. Neſt am liebſten nahe am Waſſer, an der Erde zwiſchen Steinen, Baumwurzeln oder unter Brücken, auf Weidenſtämmen oder deren Höhlungen. Die fünf bis ſechs Eier ſind weiß, mit einer Menge grauſchwärzlicher Punkte beſtreut. — 200 — Kuhſtelze. Motacilla boarula Linn. Motacilla melanope Pall. M. sulphurea Bechst. Hoche queue jaune Neill. Yellow wagtail Lalh. Berge- ronnette jaune Buff. Cutrettola da Codizinzola. Na u⸗ mann, T. 87. Schinz, Neſter, T. 30. Obere Theile grau, ins Grünliche gehend; Bürzel gelbgrün; über die Augen und an den Seiten der Kehle lauft ein weißer Streif, die ſich in der Ohrgegend vereinigen. Augengegend und Kehle ſchwarz; alle unteren Theile gelb; Flügel und die ſechs mittleren Schwanzfedern ſchwarz; die äußerſte Schwanzfeder rein weiß, die zwei folgenden an der innern Fahne weiß, an der äußern ſchwarz. Beim Weibchen und beim Männchen im Winterkleide iſt die Kehle weiß, röthlich überlaufen und das Gelbe bläſſer. Länge 7“ 3, Aufenthalt. In ganz Centraleuropa und im wärmern, dagegen geht ſie nicht ſo weit nach Norden als die weiße. In allen unſern Berggegenden iſt ſie häufig und ſtreicht an den Berg— bächen bis zur Gränze des Holzwuchſes hinauf. Im Winter ſieht man einzelne an Flüſſen und warmen Quellen herumſtreichen. Nahrung Waſſerinſekten. Fortpflanzung. Neſt an den Ufern der Bäche zwiſchen Steinen und Wurzeln. Die fünf bis ſechs Eier haben auf ſchmutzig gelblichweißem Grunde zahlreiche graue und gelbbraune Punkte und Strichelchen. Zitronſtelze. Motacilla citreola Pall. Motacilla Scheltobriuska Zepeeh: Yellow headed Wagtail. Scheitel, Backen und alle unteren Theile rein zitrongeld, am Hinterhaupt eine breite ſchwarze Binde als Halbmond; Nacken, Rücken, kleine Deckfedern der Flügel, Seiten der Bruſt und des Unterleibes bleigrau; mittlere und große Deckfedern der Flügel rein weiß geſaumt und geſpizt, daher zwei weiße Streifen ent— ſtehen. Flügel und Schwanz ſchwärzlich, die beiden äußerſten Federn des Schwanzes rein weiß, nur an der innern Fahne mit einem ſchwarzen Streif. Dem Weibchen und dem Winterkleide des Männchens fehlt der ſchwarze Halbmond im Nacken. — 201 — Länge 714. Aufenthalt. Das europäiſche Rußland, die Krimm, Un— garn und Griechenland. 0 Nahrung und Fortpflanzung unbekannt. Gelbliche Bachſtelze.“ Motaeilla flaveola Gould. Motacilla flava Ray. Yellow Wagtail Beil. Alle oberen Theile blaß olivengrün; über den Augen eine lange und breite Binde von reinem Gelb; die Schulter und Rückenfedern find dunkler als der Scheitel; Schwungfedern ſchwärz— lich, weißgelb geſaumt; Schwanz ſchwärzlich, die beiden mittleren olivengrün überlaufen, die äußerſte Feder des Schwanzes am äußern Bart weiß, am innern ſchwärzlich; die unteren Theile ohne Ausnahme ſchön gelb, Schnabel und Füße ſchwarz, Iris braun. Länge 6“ 3 — 4. a Das Weibchen iſt in allen Theilen blaſſer und die Farben weniger rein. Aufenthalt. England, wo ſie gemein iſt, anderwärts hat man ſie noch nicht geſehen. Nahrung kleine Fliegen und Inſektenlarven. Fortpflanzung. Neſt an der Erde, im Getreide, aus trockenem Graſe und Wurzelfaſern, mit vier bis fünf weißröth— lichen, braungelb gefleckten Eiern. Goldgelbe Bachſtelze. Motacilla flava Linn. Motacilla chrysogastra Bechst. M. melanocephala, einero- cephala et Feldeggii Michahelles et Feldegg. Hoche queue de printemps Veil. Bergeronnette printanniere. Motaeilla negleita Gould. Cutrettola di prima vera. Naumann, T. 88. Kopf und Nacken graublaulich, die übrigen oberen Theile olivengrün, über den Augen ein weißer Streif, ein anderer längs der Kehle ſich in der Ohrgegend mit dem erſten vereinigend, durch die Augen ein grüner Streif; alle unteren Theile ſchön jonquillen— gelb; Flügel und mittlere Schwanzfedern ſchwärzlich, weißgelb geſaumt, die äußerſte Feder weiß, ſo wie die folgenden, aber beide mit einem ſchwarzen Streif an der innern Fahne. — 202 — Beim Weibchen ſind die oberen Theile mehr grau, die n weiß, die Farbe weniger lebhaft. Die Bachſtelzen dieſer Art haben im wärmern Sun in Griechenland, Dalmatien und Unteritalien einen ganz ſchwarzen Kopf, beim Weibchen einen ſchwarzgrauen. Aufenthalt. Die Ufer der Flüſſe und Seen, Wieſen und Viehweiden von ganz Europa bis weit nach Norden. Nahrung Waſſer- und andere Inſekten. Fortpflanzung. Neſt in Erdlöchern unter Baumwurzeln oder in Mauerlöchern am Waſſer. Die fünf bis ſechs Eier ſind olivengrünlich, mit fleiſchfarben verwaſchenen Flecken.“) Pieper. Anthus. Schnabel gerade, dünne, walzig, mit ahlenförmiger Spitze, Schneiden in der Mitte einwärts gebogen; an der Schnabelwurzel eine Firſte; die Spitze leicht ausgeſchnitten. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, halb durch eine gewölbte Haut geſchloſſen; die äußerſte Zehe mit der mittlern durch eine Haut verbunden; der Nagel der Hinterzehe gebogen. Flügel: die dritte und vierte Schwungfeder die längſten. Sie nähern ſich durch ihre Farbe den Lerchen, dürch ihre Lebensart und Nahrung den Bachſtelzen. Sie nähren ſich bloß von Inſekten, niſten alle an der Erde und halten ſich an offenen Orten auf. Sie ſollen keine doppelte Mauſer beſtehen. Die Arten ſind ſchwer durch Beſchreibung zu unterſcheiden. Die Ge— ſchlechter unterſcheiden ſich in den Farben nicht ſehr. Richards Pieper. Anthus Richardi. Pipit Richard. Temm., pl. color. 101. Alle oberen Theile find braun, jede Feder iſt roſtröthlich, am Nacken weißlich geſäumt, die Backen braun roſtfarb; über das ) Unter dem Namen Motacilla neglecta beſchreibt Gould eine in England vorkommende Bachſtelze, die ſich von der gelben durch grauen Kopf und einen weißen Streif ob und unter den Augen auszeichnet, ſollte dieß nicht die Motacilla cinereocephala oder das Weibchen von M. melanocephala feyn? Zool. Proceed. 1832, p. 129. ee — 203 — Auge geht ein weißlicher Streif bis zur Ohrgegend; zwei Streifen, durch eine Reihe ſchwärzlicher kleiner Flecken gebildet, fangen am Schnabelwinkel an, der eine geht gegen die obere Bruſt und verläuft ſich in die ähnlichen ſchwärzlichen Flecken, mit welchen dieſer Theil bedeckt iſt; Kehle und Unterbauch ſind weiß, an den Seiten röthlich überlaufen. Schwanz ſchwärzlich, die Seitenfedern an der äußern Fahne weiß, an der innern mit einem braunen Längsſtreif; die großen Deckfedern der Flügel ſind braun, weiß und roſtröthlich geſaumt. Füße fleiſchfarb. Der Nagel der Hits terzehe iſt ſehr lang und gebogen. Die Beine hoch. Länge 64”. Aufenthalt. Das wärmere Europa, Spanien, das mit⸗ tägliche Frankreich, Griechenland; häufig in der Umgebung von Wien. Sehr zufällig in England. Sizt nie auf Bäume. Fortpflanzung. Nach Roux ſollen die Eier weiß, mit kleinen röthlichen Flecken beſtreut ſeyn. Waſſerpieper. Anthus aquaticus. Anthus rupestris Nilss. Alauda campestris spinoletta mel. Spioncelle Buff., pl. enl. 661, f. 2. Alauda petrosa Linn., Transact. IV. Alauda obscura mel. Anthus montanus Koch. Dusky Lark. Meadow Lark Lal. Pispolada spioncella. Stor. d. ucc. Naumann, T. 85, F. 2, 3, 4. Anthus littoralis Brehm. | Nägel ſehr zuſammengedrückt und lang, ſchwarz. Alle oberen Theile einfärbig grau, mit ganz undeutlichen dunkleren Flecken; ein Streif über die Augen weiß, Kehle, Seiten des Halſes und ganzer Unterleib weiß, Bruſt und Bauch gelblich überlaufen, ohne alle Flecken, Flügel und Schwanz ſchwärzlich, die Schwung— federn ſchmal, weißlich geſaumt. Die äußerſte Schwanzfeder an der äußern Fahne weiß, an der innern mit einem ſchrägen brau— nen Streif, die zweite mit weißer Spitze, die kleinen Deckfedern der Flügel weiß geſaumt. Dieß iſt die Farbe des Vogels im Sommer. Das Winterkleid iſt ſehr verſchieden, alle oberen Theile find braun, etwas dunkler gewölkt. Kehle weiß, die übrigen unteren Theile gelblichweiß, Seiten des Halſes, Bruſt und Seiten mit * 2 großen braunen Längsflecken. Der weiße Streif über den Augen iſt ganz undeutlich und ſchmal. i 1 10 Die Mauſer iſt doppelt. Länge 6“. Aufenthalt. Im Sommer die Alpen und höheren Vor— gebirge bis über die Holzregion hinauf, im Winter zieht der Vogel überall an Flüſſen, Seen und warmen Quellen herum, verſchwindet aber wieder, ſobald die Kälte nachläßt. Im Norden iſt er allenthalben an den Ufern des Meeres. In der Schweiz wenigſtens iſt er ein wahrer Alpenvogel. In vielen Gegenden Deutſchlands mangelt er. Nahrung kleine Waſſerſchnecken und Inſekten. Niſtet in bergigen Gegenden, z. B. in Alpenroſengeſträuchen am Boden oder zwiſchen Steine, mit vier bis fünf weißlichen, über und über braun gefleckten Eiern. 4 Brachpieper. Anthus rufescens Temm. Pipit Rousseline Temm. Anthus campestris Meyer. Willow Lark Penn. Tawny Pipit Could. Naumann, T. 84, F. 1. Anth. rufus Peil. Alauda minor, lusitana, moselana, obscura. Motacilla maculata Gmel. Schnabel und Beine ſtark, der hintere Nagel wenig gekrümmt. Die äußerſte Schwanzfeder weiß, mit weißem Schafte, die innere Fahne mit einem ſchrägen braunen Streif, die zweite mit ſchwar— zem Schafte. Alle oberen Theile ſind grau iſabelle, in der Mitte jeder Feder ein etwas undeutlicher brauner Fleck; über die Augen lauft ein breiter, weißlicher Streif, Kehle weiß, alle übrigen unteren Theile weißlich iſabelle, an den Seiten der Kehle ein kleiner brauner Streif und an der Bruſt acht bis zehn rothbraune Flecken; die Deckfedern der Flügel braun, iſabellfarben geſäumt. Länge 64“. 5 Aufenthalt. Im nördlichen Europa ſelten und nicht weit gegen Norden, häufiger in wärmern Gegenden, namentlich in Italien, in den römiſchen Staaten, doch niſtet dieſer Pieper auch hin und wieder in Deutſchland und geht bis Schweden. Er liebt hohe und trockene Plätze in Gehölzen, dürre Sandſteppen und magere Felder. Im Herbſt kommt er auf die Stappelfelder. — 205 — Nahrung Inſekten. Neſt an der Erde. Die vier bis ſechs Eier ſind Aenne, blaßblaulich, mit roſtrothen und violetten Farben. — —— Wieſenpieper. Anthus bratensis Bechst. g Alauda pratensis Lalli. Anthus sepiarius Neill. Anthus Lichtensteinii, montanellus, palustris Brehm. A. palustris Meisner. A. brumalis Sepp. Pipit farlause Temm. Cujelier Buff., pl. enl. 660, f. 2. Rau: mann, T. 84, F. 3. Der Nagel der Hinterzehe länger als die Zehe und 0 gekrümmt. Obere Theile graulich olivenfarb, mit großen ſchwärz— lichen Flecken in der Mitte jeder Feder; untere Theile weißgelb— lich, aber an den Seiten des Halſes, an der Bruſt, am Ober— bauche und an den Seiten mit großen breiten und langen Flecken; die unteren Deckfedern des Schwanzes mit braunen Schaftflecken. Schwanz ſchwärzlich; die äußerſte Feder weiß geſäumt, mit einem weißen Fleck an der Spitze, die zweite mit einem weißen Fleck. Länge 5“ 4", Aufenthalt. Naſſe Wieſen und Sümpfe in ganz 3 Europa bis zum arktiſchen Kreiſe, auch hoch in die Alpen hinauf. Im Winter ſehr häufig in Dalmatien, Sizilien, Unteritalien. Nahrung Inſekten. Neſt an der Erde in Sümpfen, mit fünf bis ſechs röthlichen, über und über purpurroth gefleckten Eiern. Roſtkehliger Pieper. Anthus rufogularis Naum. Pipit a gorge rousse. Anthus rufogularis Brehm. Nau⸗ mann, T. 85, F. 4. Nagel der Hinterzehe dünne, lang, ſchwach gebogen. Alle oberen Theile wie bei der vorigen Art, nur mehr braun und die Flecken mehr genähert; Zügel und Ohrgegend hellbraun, Augen— braunen, Kehle und die Gegend ob den Ohren roſtröthlich; Bruſt, obere Theile des Bauches und Seiten mit großen Flam— men und kleinen ſchwarzen Flecken auf weißem oder hell iſabell— farbigem Grunde; Mitte des Bauches und Unterleib ungefleckt; — 200 — Schwanz wie beim Wieſenpieper; Beine hellbraun; untere Lade des Schnabels an der Wurzel gelblich; Augen braun. Länge 5“ 3, Im Frühling hat das Männchen die Augen pe breit, Kehle und Vorderhals ſchön roſtroth, weinröthlich überlaufen; auf der Bruſt ein Gürtel von kleinen lanzettförmigen Flecken und ſchwarzen Streifen. Alle unteren Theile rein iſabellfarben. Aufenthalt. Sizilien, Dalmatien, zufällig in Sardinien, wahrſcheinlich auch in Griechenland und Unteritalien. Häufig in Syrien und Egypten. Selten in Deutſchland. N Baumpieper. Anthus arboreus Bechst. Anth. trivialis. A. minor. Motacilla arborea et maculata Gmel. Alouette pipi. Pipit des Buissons. Nau⸗ mann, T. 84, F. 2. Pivotte ortolane Buff. Nagel der Hinterzehe kürzer als die Zehe und gebogen. Obere Theile graulich olivengrün, braunſchwarz gefleckt, auf dem Bürzel ohne Flecken; auf den Flügeln zwei gelblichweiße Bänder; Kehle rein weiß; die übrigen Theile des Halſes, Bruſt und Seiten ſchön roſtgelblich; auf der Bruſt große Flecken und an den Seiten ſchmale ſchwärzliche Streifen; Mitte des Bauches rein weiß; untere Deckfedern des Schwanzes gelblich, ungefleckt. Länge 53“. Ä Aufenthalt. Gebüſche in bergigen Gegenden, auf welche er ſich öfter ſezt. Er findet ſich in ganz Europa. Neſt an der Erde zwiſchen Baumwurzeln oder in Grasbü⸗ ſchen; die fünf bis ſechs Eier ſind röthlich, ganz mit dunkelrothen Flecken bedeckt. Goldhähnchen. Regulus. Schnabel ſehr dünne, pfriemförmig, kurz, gerade; Naſen⸗ löcher eiförmig, unter Federchen verborgen. Beine ſehr dünne; Füße: die äußere Zehe mit der innern an der Wurzel verbunden, die hintere Zehe ſehr ſt ark; Flügel mittelmäßig, die Wer und fünfte Schwungfeder ſind die längſten. Sie nähren ſich von ſehr kleinen Inſekten 8 bar e förmige, hängende Neſter. ee — 207 — Safranköpfiges Goldhähnchen. Regulus flavicgpillus Brehm. Sylvia regulus Zah. Motacilla regulus Zinn. Roitelet huppe Buff. Gold crested Wren Zalh. Regolo Stor. Naumann, T. 9, F. 1, 2, 3. Sinz, Neſter, T. 4. e ehe eee Alle oberen T Theile I N die Baden rein gran; ſchwarz eingefaßt; über die Singel laufen zwei weißliche Quer⸗ binden; die Federchen an den Naslöchern, die Augengegend, Seite des Halſes und die unteren Theile ſind grau, etwas röthlich überlaufen; Flügel und Schwanz graubraun, grünlich und weißlich geſäumt. Beim Weibchen iſt der Federbuſch zitrongelb, und alle Far— ben blaſſer. Es ſoll zuweilen eine Varietät vorkommen, wo der Feder— buſch azurblau iſt. Länge 3“ 6°, Aufenthalt. Die Fichtene und Tannenwälder von ganz Europa bis zum arktiſchen Kreiſe, aber auch in Laubhölzern. Bleibt im Winter bei uns. Nahrung kleine Inſekten und ihre Eier. Neſt kugelförmig, hängend, mit zehn bis eilf hell roſenfarben Eiern. Feuerköpfiges Goldhähnchen. Regulus ignicapillus Brehm. Roitelet a moustaches. Roitelet triple bandeau Temm. Rau: mann, T. 93, F. 4, 5, 6. Fire crested Wren Gould. Ueber die Backen laufen drei Binden, zwei weiße und eine ſchwarze; der Federbuſch des Männchens iſt brennend feuerroth, mit einer ſchwarzen Binde eingefaßt. Das übrige Gefieder ähnelt ſehr dem andern Goldhähnchen. Die Farben des Weibchens find alle matter. Länge 3“ 4—5/%. Aufenthalt. Die Fichtene und Tannenwälder, doch in manchen Gegenden Deutſchlands ſelten und noch ſeltener im öſt— lichen und wärmern Europa; häufig um Paris und in Belgien, auch in England. Es findet ſich, wo das ſafranköpfige fehlt, als deſſen Stellvertreter. Nahrung und Fortpflanzung wie beim andern. Die acht bis zehn Eier ſind fleiſchfarben, mit rothen Punkten am dicken Ende. Zaunkönig. Troglodytes. Schnabel ſehr dünne, fein, ſchwach gebogen; Schnabelladen gleich lang. Naſenlöcher eiförmig, mit einer Haut bedeckt. Beine lang, dünne; die äußere Zehe mit der mittlern verbunden. Flügel ſehr kurz, abgerundet, die vierte und fünfte Feder die längſte; Schwanz kurz, abgerundet und wird immer aufrecht getragen. Sie leben in dichten Gebüſchen oder dunkeln Orten und ſuchen Inſekten in allen Winkeln. 9 U Der gemeine Zaunkönig. Troglodytes vulgaris. Motacilla et Sylvia troglodytes. Le troglodyte d' Europe. Wren Lath. Sericciolo Stor. d. uce. Naumann, . 8 C Do T. 83, F. J. S ch n 3 N Neſter, T. 7, 7⁰ e en, er y Alle oberen Theile matt rothbraun, auf dem Nücken und am Schwanze mit ſchmalen ſchwarzen Querbändern, über die Augen lauft ein ſchmaler weißgelblicher Streif; untere Theile graubraun, mit weißlichen Punkten und ſchwärzlichen Querbinden; Kehle und Bruſt weißlich. a Lunge 3. Aufenthalt. Ganz Europa bis zum arktiſchen Kreiſe. Bleibt den Winter bei uns und lebt dann in Gärten, Same u. ſ. w. Nahrung Inſekten und ihre Larven. Neſt in Baumlöchern und zwiſchen Wurzeln; es iſt back— pfenfürmig aus Moos gebaut. Eier ſieben bis acht, weiß, mit kleinen röthlichen Punkten. Herr Temmink führt im dritten Bande ſeines Manuels als höchſt zweifelhaft eine zweite Art an, welche man in Japan findet und Troglodytes fumigatus heißt. Da der Reiſende, Herr Cantraine, glaubte, dieſen Vogel am See von Caſtiglione geſehen zu haben, allein da nach der Beſchreibung ſelbſt, die Herr Temmink von dieſem Vogel gibt, derſelbe ſehr wenig — 209 — oder gar nicht von unſerem Zaunkönig verſchieden iſt, ſo iſt es unmöglich, ihn von Ferne zu unterſcheiden, daher nehmen wir ihn nicht unter die europäiſchen Vögel auf. Fünfte Oer den un g, Körnerfreffende Vögel. Granivorae. Der Schnabel iſt ſtark, kurz, dick, mehr oder minder Fonifch, die Firſte mehr oder minder abgerundet, die Schnabelwurzel geht in die Stirne hinein; die Schnabelladen find meiſt ohne Muss ſchnitt. Die Füße Gangfüße, mit geſpaltenen Zehen. Die Arten und Gattungen ſind zahlreich, die meiſten nähren ſich bloß von Sämereien, außer zur Fortpflanzungszeit, wo fie alle ihre Jungen, deren Magen für harte Körner noch zu ſchwach wären, mit Inſekten ſpeiſen. Die zwei erſten Gattungen aber freſſen auch Inſekten neben den Sämereien. Sie bilden die Fa— milien der Lerchen, Alaudidae, der Meiſen, Parusinae und der Finken, Fringillidae. Erſte Familie. Lerchen. Alaudidae. Der Schnabel iſt kurz, koniſch; der Nagel der Hinterzehe iſt immer länger als der der andern Zehen. Sie bewohnen faſt alle Theile der Erde, nähren ſich neben Sämereien auch von Inſekten und ähneln ſich alle in der Faͤrbung. Nur eine Art ſtzt auch auf Bäume, die anderen bleiben auf der Erde. Sie ſingen ſchön und zwar im Fluge. Man muß ſie in dickſchnäbe— lige und dünnſchnäbelige theilen, da dieſer Schnabelbau auf ihre Nahrung Einfluß hut. Dickſchnäbelige Lerchen. Alaudidae conirostres. Schnabel kurz, ſtark und koniſch, an der Wurzel mit Federn bedeckt, gerade, Kinnladen gleich lang, Naſenlöcher eiförmig, Hinterzehe mit langem Nagel. e e Schinz, Fauna. Bd. 1. 14 0 — Schwarze Lerche. Alauda tatarica Pallus. Alauda mutabilis Gmel. Tanagra sibirica Sparm., M. C. 19. Alouette de Tartarie Sonn. Alouette négre Temm. Black and mutable Lark Zath. Alauda nigra Falk. A. goltoniensis Lath. 35 Kopf, Hals, alle unteren Theile, Flügel und Schwanz tief ſchwarz, am Hals, am Bürzel und an den Seiten des Körpers ſind die ſchwarzen Federn weiß geſäumt; Schnabel gelblich, an der Spitze ſchwärzlich; Beine und Nägel ſchwarz, Nagel der Hinterzehe ſehr gerade, länger als die Zehe; der Schwanz etwas gegabelt. Beim Weibchen ſind alle Farben matter, die Säume der Federn breiter, graulich. Aufenthalt. Das nördliche Aſien und einige Gegenden des europäiſchen Rußlands. Kalanderlerche. Alauda calandra Linn. Alauda sibirica Pallas. Grosse Alouette ou Calendre Buff. 156 un mongolian lark Lall. Naumann 16 0 . 98, F. Männchen. Der Schnabel ſehr dick und ſtark, Flügel lang, Schwanz ziemlich kurz. Alle oberen Theile lerchenfarbig, das heißt grau— röthlich, braun gefleckt; Kehle, Bauch und Unterleib rein weiß, an jeder Seite des Halſes ein ſchwarzer Fleck; Bruſt gelblich, mit lanzettförmigen braunen Flecken; Schwungfedern dunkelbraun, hellbraun geſäumt, mit einer weißen Spitze; über die Flügel laufen zwei weiße Binden. Die beiden mittleren Schwanzfedern mattbraun, die folgenden braunſchwarz, braunweißlich geſäumt, die vorlezte mit weißer Außenfahne und Spitze; die äußerſte faſt ganz weiß. Länge 72— 74“, Breite 16— 47“. | Aufenthalt. Das ganze warme Europa, Italien, die Türkei, Griechenland, Spanien, Frankreich. Nahrung Heuſchrecken, Würmer und Sämereien. Fortpflanzung. Neſt an der Erde, mit fünf weißlichen, mit röthlichen Punkten und grauen Flecken beſtreuten Eiern. — 211 — Mongoliſche Lerche. Alauda mongolica Pallas. Schnabel dick, Kopf und Nacken roſtgelb, auf dem Scheitel dunkler und mit einem weißen Streif, der Kopf iſt mit einem weißen Streif eingefaßt, der bis zum Schnabel reicht; an der Kehle ein zweilappiger ſchwarzer Fleck. Alles Uebrige gleicht der Kalanderlerche. Die Hinterzehe hat einen kürzern Nagel als die Zehe, aber er iſt dick, gerade, dreieckig. Größe der Kalanderlerche. Aufenthalt. Trockene Ebenen der jenſeitigen dauriſchen Alpen, häufig zwiſchen dem Onon und Argun, ſoll aber auch zuweilen im ſüdlichen Rußland vorkommen. Haubenlerchen. Alauda eristata. — 7 EEE Alouette Enchevis Buff. Crested Lark. A. undata Gmel. Coquillade Buff. Naumann, T. 99, F. 1. Auf dem Kopf eine ſpitzige Haube, aus ſchmalen lanzetför— migen Federn zuſammengeſezt. Ueber den Augen ein gelblicher Streif. Alle oberen Theile lerchenfarbig. Wangen braun, Kinn und Kehle gelblichweiß; Flügelfedern roſtgelb und weißlich geſäumt. Die beiden mittlern Schwanzfedern roſtroth, die folgenden braun: ſchwärzlich, mit ſchmalem weißem Raum; die beiden äußerſten an der äußern Fahne und Spitze lebhaft roſtroth; Augenkreis, Kehle, Bauch und Unterleib weißlich, röthlich überlaufen; Btuſt mit einer ſchmalen Fleckenbinde. Länge 62“. Aufenthalt Frankreich, Deutſchland, die Schweiz und das wärmere Europa. Zuweilen auch ziemlich weit nördlich, aber nicht in großer Zahl. Neſt auf der Erde hinter einer Erdſcholle, mit vier bis fünf hellgrauen, dunkel gefleckten Eiern. Alpenlerche. Alauda alpestris.a Alauda alpestris et flava me] Hausse col noir Buff. Cein- ture de Pretre. Shore Lark Penn. Naumann IV, T. 99, F. 2, 3. Phileremus alpestris Brehm. Kehle, Seiten des Halſes, ein Raum hinter den Augen gelb; Einfaſſung der Scheitel, ein e von der Schnabeleinlenkung 14 * — 212 — abwärts und ein breites Halsband am Oberhalſe ſchwarz; obere Theile lerchenfarb, doch wenig gefleckt; Unterbruſt und Unterleib weißlich falb; Bauch und Unterleib rein weiß, Schnabel und Füße ſchwarz, Flügeleinlenkung und Seiten grauröthlich, Flügel ſchwärzlich, der Rand weiß geſäumt; Seitenfedern des Schwanzes ſchwarz, am äußern Rand weiß geſäumt. Länge 6“ 10. Aufenthalt. Der Norden von Europa, Aſien und Ame— rika, zuweilen auf dem Zuge in Deutſchland, in Sachſen, am Rhein, in Lothringen, England, Holland, nie jenieite der Alpen. Nahrung Sämereien und Inſekten. Niſtet zuweilen an den Dünen von Holland. Eier unbekannt. Kurzzehige Lerche.) Alauda brachydactyla. Alauda arenaria Veill. Melanocorypha brachydactyla Ca- landrette Brehm. Alauda brachydactyla Leisler. An- nal. der Wetterau III, T. 13. Naumann IV, T. 98, . 2 Die großen Deckfedern der Flügel ſind ſo lang als die Flügel; Beine ſehr kurz; Schnabel kurz, ſtark und röthlich. Alle oberen Theile ſind ſchön röthlich iſabelle, Nacken mehr graulich; die Schäfte dunkelbraun; Streif ob den Augen und Kehle rein weiß; an den Seiten des Halſes einige kleine braune Flecken; Bruſt und Seiten roſtröthlich; Bauch und Unterleib weiß, leicht röthlich überlaufen; die beiden mittleren Schwanzfedern ſchwarz, rothbraun geſäumt, die drei folgenden hell roſtfarb geſaͤumt, die vierte am äußern Bartſaum weißröthlich, die lezte faſt ganz von dieſer Farbe. Länge 53“. Aufenthalt. Sehr häufig in Sizilien, Unteritalien, Griechenland, im mittäglichen Frankreich, längs den Küſten des Mittelmeeres, äußerſt ſelten in der Gegend von Genf, nie nördlicher. ) Dieſer Name, welchen Leisler ihr gab, muß beibehalten werden. Iſabelllerche, wie ſie Naumann und Gloger nennen, kann ſie nicht heißen, da noch eine andere Iſabelllerche in Europa vorhan⸗ den iſt. R 1 Niſtet auf der Erde, die vier bis fünf Eier ſind röthlich iſabelle ohne Flecken. Feldlerche. Alauda arvensis. Aibuetten ordinaire Buff. Sky lark Lall. Naumann IV, T. 100, F. 1. Alle oberen Theile lerchenfarben, über die Augen ein weißer Streif; Backen braungrau; die Schwungfedern der zweiten Ord— nung ausgeſchnitten und mit weißen Spitzen; Kehle weiß; Hals, Bruſt und Seiten grauröthlich, mit 11 Flecken und Schaft— ſtreifen; Mitte des Bauchs und Unterbauch weißgelblich; Seiten— federn des Schwanzes braunſchwarz, an der äußern Fahne mit einem langen, kegelförmigen, weißen Fleck, die folgenden mit einem weißen Fleck. | Länge 63". | Aufenthalt. In . Hurorg⸗ bis nach Sibirien in Feldern. Neſt an der Erde, mit vier oder fünf graulichen, bräunlich gewölkten Eiern. Baumlerche. Alauda arborea Linn. Alauda nemorosa mel. A. cristatella Lalli. UNE Lulu. Wood Lark Zath, Naumann IV, T. 100, F. 2. Die Kopffedern etwas verlängert; der Schwanz kurz und ganz viereckig, die Schwanzfedern an der Spitze mit einem weißen Fleck, der den beiden mittleren fehlt, die äußerſte weiß. Alle oberen Theile lerchenfarb, die Deckfedern der Flügel mit weißer Spitze. Die unteren Theile weiß, an Hals und Bruſt braune Längsflecken. Länge 6“. Aufenthalt. Beinahe ganz Europa bis Schweden auf öden, dürren Waldplätzen oder in an Waldungen ſtoßenden Feldern. Sizt auf Bäume. Neſt an der Erde in Gebüſchen, mit vier bis fünf grauen braun enen, Eiern. Kollyſche Lerche. Alauda kollyi Temm. ” Temmink, pl. color. 305, f. 1. . Alle oberen Theile lerchenfarben, über die Augen ein iſabell— farber Streif, Zügel und ein breiter Fleck am Schnabelwinkel ſchwarz; an den Seiten des Halſes ſtehen einige matt⸗ ſchwarze Fleckchen; Mitte der Kehle, Vorderhals und Mitte des Bauches weiß; Bruſt und Seiten ſind röthlich, iſabellfarben überlaufen; die Schwungfedern graulich, die äußere iſabell ge— ſäumt; die Seitenfedern des Schwanzes ganz ſchwarz, die erſte mit einem iſabellfarben Fleck, die zweite iſabell geſäumt. Schna⸗ bel und Beine weißgelblich. | Länge 6“. a. EM Aufenthalt. Ein Exemplar wurde mit andern Lerchen bei Dijon gefangen und Hrn. Kolly in Dijon ans Das einzige bekannte Exemplar. a Lerchen mit dünnerem, längerem, etwas gebogenem Schnabel. Certhilauda Guerin. Schnabel dünne, ſchlank, fait gerade, doch etwas gebogen, dem der Baumläufer entfernt ähnlich. Iſabellfarbe Lerche. Alauda isabellina. Temmink, pl. col. 244, f. 2. Alouette isabelline. Mit einem kleinen ſpitzigen Federbuſch am Hinterkopf. Alle oberen Theile ſchmutzig iſabellfarben, braun gewölkt, Kehle weiß, Bruſt gelblichweiß, mit braunen Längsflecken; Unterleib gelblich— weiß, un ere Deckfedern der Flügel weißlich; Schwungfedern hell— braun, weiß geſäumt, mit weißen Spitzen, die vier mittleren Schwanzfedern weißlich, die drei äußern ſchwarzbraun, die äußerſte faſt ganz gelbweiß, die zweite an der äußern Fahne weiß. Schnabel und Beine gelblich hornfarben. Nägel kurz und ſchwach. Größe der Feldlerche. | Aufenthalt. Afrika, in den Wüſten Arabiens und in Oberegypten, aber auch in Griechenland, obwohl ſelten, woher Hr. Dr. Schuch fie brachte. % Nahrung und Fortpflanzung unbekannt. 2 — 215 — Düpontiſche Lerche. Alauda Duponti Vieillot. Alouette Dupont Neill. Faune francoise, pl. 36, f. 2. Rous, Ornithol. provencale, T. 186. Schnabel ſo lang als der Kopf, dünne, an der Wurzel etwas platt, faſt gerade, aber gegen die Spitze gebogen; Schwanz mittelmäßig, etwas gegabelt, Nagel der Hinterzehe ſo lang als die Zehe und etwas aufwärts gebogen. Alle oberen Theile lerchenfarben, die Grundfarbe etwas dunkel; Backen roſtröthlich; Kehle rein weiß, Bruſt, Bauch und Seiten brandgelb, mit ſchwarzen ſchmalen Schaftflecken; Unterleib und untere Deckfedern der Flügel ohne Flecken, die äußerſte Schwanzfeder weiß, an der innern Fahne mit einem fihwarzen * Saum, die zweite ſchwarz, mit weißem Saum am äußern Theil, die dritte und vierte ganz ſchwarz, die mittleren braun; Schnabel ſchwarz, Füße fleiſchfarben und hoch. | Länge 3% Bei jungen Vögeln ift die Grundfarbe hell ifabelle an den oberen Theilen und die Flecken an den unteren Theilen ſind breiter. Aufenthalt. Syrien und Nordafrika, zufällig auf den hierifchen Inſeln und in der Provence. Zweibindige Lerche. Alauda bifasciata Lichitenst. Alouette bifasciée, pl. color. 393. Rüppell, Atlas, T. 5. Schnabel etwas länger als der Kopf, breit und an der Wurzel dreieckig, gegen die Spitze etwas gebogen; die Zehen ſehr kurz und der Nagel der Hinterzehe länger als die übrigen. Kopf und Nacken graulichiſabelle; Rücken, die großen Deck— federn der Flügel und die mittleren Schwanzfedern rein iſabelle; Ohrgegend weiß und ſchwarz, ein kleiner ſchwarzer Streif läuft gegen den Mundwinkel; alle unteren Theile rein weiß, mit Aus— nahme einiger kleiner ſchwarzer Flecken an der Bruſt; die Se— kundarfedern der Flügel weiß, mit zwei dunkeln Querbändern; Schwung⸗ und Schwanzfedern ſchwarz, die äußerſte Schwanzfeder weiß geſäumt. Schnabel und Füße gelblich. Länge 83“. 5 . Aufenthalt. Nordafrika. Zufällig in Sizilien und in der Provence. g — 26 - Zweite Familie. Meiſenartige Vögel. Parusinae. Schnabel dünne, kurz, koniſch, nackt oder mit einigen Haaren an der Wurzel; Naslöcher unter Federchen verborgen. Es ſind lebhafte, kecke Vögel, welche man Allesfreſſer nen⸗ nen kann, da ſie Fleiſch und ölige Sämereien gleich lieben, Aas freſſen und andere kleine Vögel tödten, in der Gefangenſchaft RB unter einander anfallen und anfreſſen. Meiſe. Parus. Schnabel an der Wurzel mit einigen vorwärts ſtehenden Federchen, ohne Ausſchnitt, ſtark, an der Seite etwas zuſammen⸗ gedrückt oder faſt eiförmig, bei einigen Arten dünne und. ſpitzig; obere Lade gerade, an der Spitze etwas umgebogen, die untern abgerundet oder ſpitzig. Der Nagel der Hinterzehe am ſtärkſten und am meiſten gebogen. Flügel mittelmäßig oder kurz, die vierte und fünfte Schwungfeder ſind die längſten. Sie vermehren ſich alle ſtark, niſten in Baumlöchern oder bauen ſich ſehr künſtliche Neſter und ſind ſehr nützliche Vögel, welche eine Menge ſchädliche Inſekten verderben. 1 Große Kohlmeiſe. Parus major. W Parus major mel. et Lalh. La grosse mesange ou 1 bomniere Buff. Great Titmouse Zath. Cincialegra maggiore. Stor. d. ucc. Great Tit Gould. e mann IV, T. 94, F. 1. a Het e Kopf, Kehle, Vorderhals und ein Streif über die Mitte der Bruſt und des Bauchs tief ſchwarz glänzend, Backen rein weiß Nacken und Mantel grünlich oliven, Steiß und Deckfedern der Flü— gel grau, Schwanz grauſchwärzlich, die äußerſte Feder halbweiß, die zweite mit weißer Spitze; die vorderen Theile gelb, untere Deckfedern des Schwanzes weiß. Beim Welbchen ſind alle Farben ſchwächer und der ee Bauchſtreif kürzer und ſchmaler. N Länge Da | #8 ee = Wir Aufenthalt. Ganz Europa, doch vorzüglicher in den gemäßigten und kalten Gegenden in Gehölzen, beſonders bergigen. Im Herbſt und Winter in Gärten der Städte und Dörfer. Sie ſind allesfreſſend, niſten in Baumlöchern, Mauerſpal— ten u. ſ. w. und legen zwölf bis zwanzig Eier von reinem Weiß, mit rothen, wenig zahlreichen Flecken. Tannenmeiſe. Parus ater. Mesange petite charbomniere Buff. Cole mouse Lath. Cin- e minore. Naumann IV, T. 9, 2. Scheitel, Nacken, Kehle, Vorderhals ſchwarz; an den Seiten des Halſes und am Nacken ein weißer Fleck; obere Theile grau— lich; über die Flügel laufen zwei weiße Querbinden; Seiten und Unterleib graulich, Bauch weiß, der Schwanz etwas gegabelt. Länge 3“. Aufenthalt. Bergige Nadelwälder, welche ſie nie verläßt. Sie geht weit nach Norden, dagegen findet ſie ſich in den wär⸗ meren Theilen Europa's ſelten. Nahrung Tannen- und Fichtenſamen und kleine Inſekten. Neſt in hohlen Bäumen oder in verlaſſenen Mauslöchern, mit acht bis zehn weißen, purpurpunktirten Eiern. Blaumeiſe. Parus coeruleus Linn. Mesange bleue Buff. Blue Titmouse 1 Cincialegra picola. Stor. d. ucc. Naumann IV, T. 94. Scheitel hellblau; Halsband und ein Re an den Schläfen dunkelblau, Stirne, Augengegend und ein Kreis um den Scheitel weiß. Oberrücken olivengrünlich; Flügel und Schwanz blaulich, aber die großen Deckfedern und die Mittelfedern mit weißer Spitze und einen Querſtreif über die Flügel; Kehle und ein Längsſtreif über den Bauch ſchwärzlich, Bruſt und untere Theile ſchön gelb. Schwanz gerade. Länge 44” Aufenthalt. Im Sommer in Wäldern, beſonders in Buchen- und anderen Laubwäldern, im Herbſt und Winter in Gärten der Städte und Dörfer. Geht auch weit nach Norden. — 218 — Nahrung. Neben Inſekten und ihren N auch Been und Buchnüſſe. 8 Neſt in hohlen Bäumen, mit acht bis 8 röthlichweißen, . roth und braun punktirten Eiern. Laſurm eiſe. Pärus eyanus Pall. Parus saebyensis Sparrm. 175 Titmouse Zath. Mesange azuree Naumann IV, T. 94. Stirne, Schläfen, ein großer Fleck am Nacken und alle unteren Theile weiß; Scheitel azurblau; vom Schnabel gegen die Augen lauft ein dunkelblauer Streif, umgibt den ganzen Kopf und wird im Nacken breiter; Bürzel und Flügeldeckfedern blau, weiß gemiſcht; die mittlern Schwanzfedern blau, die meiſten mit weißen Säumen und Spitzen; Schwanz lang, keilförmig. Länge 5“ 6“. f a Aufenthalt. Der Norden von Europa und Aſien, das europäiſche Rußland, verirrt ſich, obwohl ſelten, nach Polen und dem nördlichen Deutſchland. Haubenmeiſe. Parus cristatus Linn. Mesange huppee Buff. Crested Titmouse Lath. Nau⸗ mann IV, T. 94, F. 5. Die Federn der Stirn und Scheitel bilden einen 50 6 und ſchwarzen Federbuſch, Backen und Seiten des Halſes find eben⸗ falls weiß und ſchwarz, da jede Feder ſchwarz iſt und eine weiße Spitze hat; Kehle und Oberhals ſchwarz. Alle anderen oberen Theile erdfarben; die unteren weißlich, rothgrau überlaufen. Augenrand gelb. KLeioünge 42“ W Aufenthalt. In ganz Centraleuropa in Schwarzwäldern, beſonders wo Waͤchholderbeere wachſen. Nahrung Inſekten, Spinnen, Beeren und n Neſt in Baumhöhlen, mit acht bis zehn weißen, er punktirten Eiern. 7 7 Sumpfmeife. Parus palustris Linn. Parus atricapillus Gmel, Nonnette cendree Buff. Black cap and Canada Titmouse Lali. Mesange nonnette Jemm. Naumann IV, T. 94, F. 4. Stirne und ganzer Oberkopf bis zum Nacken tief ſchwarz, Backen und Seiten des Kopfs und Halſes rein weiß; obere Theile erdbraungraulich; untere Theile weißlich graubraun. Länge 44“. | Aufenthall In faſt ganz Europa in ſumpfigen Gebü⸗ ſchen; im Herbſt in Gärten und Baumgärten. Nahrung allerlei Sämereien, beſonders Hanf und Sonnen— blumen, Inſekten, Spinnen. Neſt in hohlen Obſt- oder Weidenbäumen, mit zehn bis zwölf weißen, purpurroth BETEN Eiern. Trauermeiſe. Parus lugubris Natterer. 8 Mesange lugubre, Sombre Tit. Gould. Birds of Europa. Der Scheitel iſt ſchwarzbraun; Kehle und ein Theil der Seiten des Halſes ſchwarz; Nacken, Rücken und Schultern braun— grau; Flügel und Schwanz grau, alle Federn weißgrau geſäumt; Schläfe und alle unteren Theile weiß, graubräunlich überlaufen; Iris braun; Schnabel und Füße dunkelgrau. | Länge 6“. N ! Aufenthalt. Das öſtliche Europa, Dalmatien, Griechen⸗ land. Vielleicht auch in Italien, wo man ſie noch nicht be— merkt hat. Zweifärbige Meiſe. Parus bicolor Linn. Mesange bicolore Temm. Mesange huppe de la Caroline Bujf. Toupet Titmouse Calesby. Kopffedern eine Haube bildend; dieſe und alle oberen Theile bleigrau; an der Stirne ein ſchwarzer Fleck; Kehle, Vorderhals und die unteren Theile weiß roſtröthlich, dunkler an den Seiten und an den unteren Theilen des op Flügel grauröthlich geſäumt. Länge 53“. * m 3 € Ä # Aufenthalt. Nordamerika bis Grönland, kommt aber nicht ſelten im nördlichen Europa, name in Schweden und Dänemark, vor. | Nahrung Juſekten und Sämereien. Neſt in Baumlöchern, mit weißen, kleinröthlich punkten Eiern. Sibiriſche Meiſe. Parus sibiricus Gmol. 4 — SC WU ů— Mesange a ceinture blanche de Siberie. B., pl. enl. 708, f. 3. Schwarzkehlige Meiſe. Obere Theile graulich roſtroth, auf Kopf und Ni ius Braune ziehend, Kehle, Vorderhals und Oberbauch ſchwarz; Schläfe, Seiten des Halſes und ein Gürtel am untern Theile der Bruſt weiß; das Weiße wird am Bauche graulich und an den Seiten und gegen den Steiß hin röthlich; Flügel und Schwanz braungrau, roſtgelb geſäumt; der Schwanz lang und keilförmig. Länge 5“. 8 1 Aufenthalt. Das nördliche Europa, im Winter in einem Theil des europäiſchen Rußlands. S chwanzmeiſe. Parus eaudatus Linn. Mesange à longue queue Buff. Longtailed Titmouse Latz. Codibugnolo Stor. d. ucc. Naumann IV, 2. 9 F. 4, 5. Sch inz, Neſter, T. 31. Pag) Kal Mi Kopf, Hals, Bruſt rein weiß beim alten Männchen, das Weibchen hat über die Augen einen ſchwarzen Streif. Ober⸗ und Mittelrücken, Bürzel und die ſechs mittleren Schwanzfedern ſchwarz, Schultern, Bauch und Seiten des Unterleibs röthlich. Schwungfedern ſchwarz, große Deckfedern der Flügel grau, weiß geſäumt; die äußeren Schwanzfedern an der äußern Fahne und an der Spitze weiß; Schwanz ſehr lang und keilförmig. Länge 5“ 7-8“. Aufenthalt. Faſt ganz Europa in ebenen Gehölzen, im Herbſt und Winter umherziehend. Nahrung kleine Käfer und andere Inſekten, ie Rau: - pen, Spinnen. Neſt ſehr künſtlich kugel⸗ oder backofenförmig, mit 15 —18 weißlichen, mit einer rothen Punktkrone gezierten Eiern. — 221 — Sumpfmeiſen. Pari palustris. Sie halten ſich in Sümpfen oder im N auf und bauen ſich ſehr künſtliche Neſter. Bartmei fe. Parus biarmicus Linn. Parus barbatus Briss. P. russicus Gmel. Mesange mou- stache. Bearded Titmouse Lall. Naumann IV, T. 96. Schinz, Neſter, T. 32. Kopf und Nacken ſchön grau, Backen und Seiten des Halſes weiß, aber vom Auge an bildet ein Büſchel längerer ſchwarzer Federn einen Schnauzbart; Kehle und Vorderhals rein weiß, gegen die Bruſt hin und auf dem Bauche roſenfarb, Hinterhals, Rücken, Bürzel, Mittelfedern des Schwanzes und Seiten ſchön roſtroth; große Deckfedern der Flügel ſchwarz, an der äußern Fahne dunkel roſtroth, an der innern weißröthlich geſäumt; Schwungfedern weiß geſäumt; Deckfedern des Schwanzes ſchwarz; Seitenfedern deſſelben grau geſäumt und mit grauer Spitze. Schwanz lang, ſehr abgeſtuft; Schnabel und Iris ſchön gelb. Länge 63“. Dem Weibchen fehlen die Schnauzfedern, Kehle und Vorder— his find mattweiß, Rücken mit einigen ſchwarzen Flecken. Aufenthalt. Der Norden von Europa, England, Schwe⸗ Dei, an den Küſten des kaſpiſchen Meeres, ſehr häufig in Hol— lan zufällig in einigen Theilen von Frankreich, Deutſchland und der Schweiz. Tahrung Waſſerinſekten und Rohrſamen. ortpflanz ung. Das ſehr künſtliche Neſt ſteht in Schilf und Jhr, iſt faſt kugelförmig. Die ſechs bis acht Eier find röthlicheiß, mit braunen Flecken. Niſen mit geradem, ſpitzigem Schnabel. Beutelmeiſe. Parus pendulinus Linn. Parus nbonensis Gmel. Le Remitz ou Penduline Buff. Mange de Languedoc. Remitz de Pologne. Lan- gtloe Titmouse Lal. Naumann IV, T. 37. Sinz, Neſter, T. 33. — 22 — Stirn en Scheitel, Nacken und Hinterhals aſchgrauz vom Schnabel durch die Augen bis zum Ohr geht ein breiter ſchwarzer Streif, über denſelben ein ſchmaler weißer; Schultern, Rücken und Deckfedern der Flügel kaſtanienbraunroth; Kehle, Seiten und Vorderhals rein weiß, die übrigen unteren Theile weißlich, graulich roſenroth überlaufen; Bürzel grau; Flügel und Schwanz ene hell roſtfarb e Song mit weißer Spitze. A Länge 44“. Aufenthalt. Polten Rußland, N, ein Theil von Italien und dem ſüdlichen Frankreich, auch in einigen Gegenden des öſtlichen Deutſchlands. Nahrung Waſſerinſekten, Raupen und Sämereien von Waſ⸗ ſerpflanzen. u Ä Fortpflanzung Baut ein beutelförmiges, hängendes Neſt an Bäume über das 5 Die ſechs bis ſieben Eier ſind rein weiß. 6 Dritte Familie. | Finkenartige Vögel. Fringillidae. Der Schnabel iſt kurz, ſtark, toni, zum N Gare Samen geſchickt. Sie nähren ſich bloß von Sämereien, ihre Jungen aber än ſie mit Inſekten. Leben in der Monogamie, daneben meiſt ein größeren oder kleineren Geſellſchaften und mauſern nur eimal, wenigſtens die europäiſchen Arten. | 70 Ammer. Emberiz a. Bruant. Brunting. Schnabel kurz, ſtark, koniſch, aue ſckidend, die Schnabelſchneiden ſind eingebogen. Die obere Lade hmäler als die untere. Am Gaumen ſteht ein mehr oder weier vor⸗ ſtehender Höcker. Naſenlöcher an der Wurzel, ſehr lh oben, oval, klein, hinten von einer häutigen Schwiele umgebf Beine kurz, Zehen ganz getrennt, der Nagel der Hinterzehe ku Flügel mittelmäßig, die zweite und dritte Schwungfeder ſind — 223 — Sie nähren ſich von mehligen Samen und Inſekten, leben meiſt in Holzungen. Männchen und Weibchen ſind ſehr ver— ſchieden gefärbt, aber in der Größe ſich ähulich. Sie legen vier bis fünf Eier. Schwarzk öpfige Ammer. Enberisa melanocephala. Bruant ‚erocote ji Black headed bunting Lath, Raus mann IV, T. 101. Kappenammer. Männchen. Die oberen Theile des Kopfes bis unter die Augen und Ohren tief ſchwarz, alle oberen Theile, die Seiten der Bruſt und die Einlenkung der Flügel kaſtanienbraunroth; alle unteren Theile rein goldgelb, nur an den Schenkeln mit einigen braunen Schaftfleckchen; Flügel und Schwanz hellbraun, alle Federn weißlich geſäumt, die äußerſte Schwanzfeder rein weiß geſäumt. Beine braun, Schwanz etwas gabelig. Das Weibchen iſt an allen oberen Theilen lerchenfarben, die unteren Theile hellgelb, bräunlich überlaufen, die Deckfedern der Flügel weiß geſäumt, 4 ſchwärzlich, Schwanz braun, ungefleckt. Aufenthalt. Die wärmeren Gegenden des östlichen Eu⸗ ropa's, häufig in Dalmatien, Griechenland und um das adria- tiſche Meer, ſelten in der Lombardei und der Provence und noch ſeltener im öſtlichen Deutſchland und Oeſtreich. Neſt in Hecken und Geſträuchen. Die Eier ſind . mit vielen kleinen aſchgrauen Punkten und Strichelchen. 5 Goldammer. Emberiza eitrinella Linn. Le Bruant Buf. Bruant 5 Temm. Yellow Bains Lath. Naumann IV, T. 102, F. 4, 2. Gee Männchen. Kopf, Hals und alle vorderen Theile ſchön goldgelb; an der Bruſt und Seiten mit rothbraunen Schaftflecken, Mantel roſtbraun, ſchwarz gefleckt, Bürzel ungefleckt, kaſtanien— braunroth; über die Flügel laufen zwei weißliche Querſtreifen; Flügel und Schwanz ſchwärzlich, gelblich geſäumt. Am Weibchen ſind alle gelben Theile braun gefleckt, der Scheitel bräunlich. ’ ' Länge 64“. Ei 3 Aufenthalt. In ganz Europa in Gehölzen bis weit nach Norden, im Winter kommen ganze Schaaren in die Dörfer und Städte, um die mehligen Sämereien in den Straßen vor den Scheunen und Speichern aufzuſuchen. Neſt in Gebüſchen und Hecken, die Eier blaulichweiß , mit ſchwarzen Strichen wie Buchſtaben. sr Grauammer. Emberi 12a miliari 1a. Bruant = oyer Temm. Common Bunting Lath. N aumann IV, 40% F . pr Lerchenfarbig, Kehle, Mitte des Bauches und Unterleib a: Flügel und Schwanz ſchwärzlichgrau, weißbräunlich geſäumt, Bruſt und Seiten gelblich, braun gefleckt. | Weibchen wie das Männchen, nur etwas kleiner. Länge 74". Aufenthalt. Ganz Europa bis weit nach Norden, aber nie in felſigen oder gebirgigen Gegenden. Neſt im Gras der Gebüſche oder auch auf Wieſen und Frucht— feldern, aber niemals ganz an der Erde. Die Eier ſind grau⸗ lich, mit rothbraunen Flecken und Strichen. f * Goldbraunige Ammer. Emberiza chrysaphrys E Pall. Pallas, Zoograph. r 0880 asiatica. Schnabel braun, Unterlade weißlich, Kopf nach über den Scheitel lauft von der Schnabelwurzel an ein weißer Streif bis zum Nacken, über die Augen ein ſchön zitrongelber, der am Ende etwas breiter wird; um die Ohrgegend ſtehen einige weiße Streif— chen. Ein weißer ſteigt von der Unterlade gegen die Ohrgegend hinauf, welcher durch eine ſchwarz punktirte Binde von der weißen, ſchwarz punktirten Kehle getrennt wird. Der Vorderhals iſt weißgrau, ſchwarz geſtrichelt; der Unterleib grauweiß, Nacken und Bürzel grau, der Rücken ſchwärzlich, roſtbraun geſtreift. Schwungfedern braunſchwarz und, wie die Deckfedern, blaß ges ſäumt; über die Flügel läuft ein doppelter weißer Streif. Der Schwanz iſt doppelt gegabelt, die mittleren Federn graubraun, die beiden äußeren mit einem weißen Querbande. Beine hornfarb. — 225 — Weibchen. Die weiße Kopfbinde iſt undeutlicher, die Au— genbraunen weiß, der Kreis um die Ohren grau und biegt ſich gegen die Augen zurück. | Länge 53“. | Aufenthalt. Sibirien. Ein Exemplar wurde hinter der Citadelle von Köln im Garn gefangen. und ſteht in der Natura» lienſammlung in Köln. Rohrammer. Emberiza schoenielus Linn. Emb. arundinacea mel. Ortolan et bruant de roseau Buff. La coqueluche Buff. Red bunting Lal. Mo- nachino di Padull. Stor. d. uccee Naumann IV, T. 105. E. passerina. Passerine Bunting Lali. (Junge oder Weibchen.) Altes Männchen im Frühjahr. Der ganze Kopf und Kehle tief ſchwarz; vom Schnabelwinkel geht unter dem Auge und unter der Ohrgegend weg ein rein weißer Streif, biegt ſich um und umfaßt den Nacken; am Halſe aber geht ein anderer abwärts gegen die Bruſt, welcher, wie alle unteren Theile, rein weiß iſt, an den Seiten aber ſind ſchwarze Längsflecken; Rücken und Flügel ſchön rothbraun, in der Mitte jeder Feder ein tief ſchwarzer Fleck; Schwanz ſchwärzlich; auf der äußerſten Feder, welche großentheils weiß iſt, ein kleiner brauner Fleck; die fol— gende iſt ſchwarz, mit einem weißen Fleck; Schnabel ſchwarz, Beine braun. Die Weibchen, die jüngeren Vögel und die Männchen gleich nach der Mauſer haben weder ſchwarzen Kopf noch ſchwarze Kehle, ſondern dieſe Theile ſind braun, und die unteren Theile braunſchwarz gefleckt und nicht rein weiß, ſondern braungelblich. Länge 5“ 9". Aufenthalt. Ganz Europa bis nach Schweden und Nor— wegen, an den Ufern der Seen, Teiche und in Sümpfen, wo Rohr und niedriges Geſträuche wächst. Die Nahrung beſteht hauptſächlich aus Sämereien von Waſ— ſerpflanzen. | | Sch inz, Fauna. Bd. I. 15 * * Niſtet im Rohr oder nahe an der Erde zwifchen den Wurzeln der Geſträuche, welche nahe am Waſſer wachſen. Die Eier ſind grau, mit braunen Flecken und eckigen Streifen. Fichtenammer. Emberiza pithyornus. E. pithyornus Pallas. E. leucocephala mel. Fringilla dalmatica Lal. Dalmatic sparrow. Pine bunting Lath. Bruant a couronne lactée. Naumann IV, T. 104, F. 3. 0 Die Mitte des Scheitels, Wangen und Hals weiß, der Scheitel mit ſchwärzlicher Einfaſſung; die weißen Backen werden durch einen kaſtanienbraunen Kreis eingefaßt, der mit der eben— falls braunen Kehle ſich verbindet; unter der Kehle ein weißes Halsband; Bruſt an den Seiten graurböthlich, roſtroth gefleckt, Mitte der Bruſt und Bauch weiß, Mantel roſtroth, ſchwarzbraun gefleckt, Flügel und Schwanz braunſchwarz, alle Federn roſtroth geſäumt; die äußerſte Schwanzfeder mit einem weißen Fleck, Schnabel und Beine gelblich. Länge 64”, Beim Weibchen iſt der Scheitel nur unbedeutend weiß und die roſtrothe Kehle fehlt, ſie iſt weiß. Aufenthalt. Die öſtlichen Theile Europa's, die Türkei, Griechenland, Ungarn; zufällig Oeſtreich und die illyriſchen Pro— vinzen. Im Jahr 1824 wurde ein Exemplar bei Wien gefangen. Sumpfammer. Emberiza palustris Savi. Emberiza atrata Rafinesque? Bruant de marais Temm. Schnabel kurz, dick, ſtark, wie bei den Kernbeißern, ges wölbt. Das Männchen im Frühjahr iſt am Kopf und an der Kehle ganz ſchwarz, der Rand des Schwanzes iſt rothbraun; ein weißgelblicher Streif entſteht am Urſprung des Unterſchnabels, lauft dem Halſe nach hinunter und bildet ein Halsband am Nacken. Der Mantel iſt rothgelblich, ſchwarz gefleckt. Die unteren Theile ſind weiß, roſtgelblich überlaufen. Schwanzfedern braun, heller geſäumt, die beiden äußerſten rein weiß geſäumt an der äußerſten Fahne. Das Weibchen gleicht ſehr dem Weibchen des Rohrammers. Ringe 5“ und einige Linien. Aufenthalt. Toskana, die römiſchen Staaten, die Pro⸗ vence, wahrſcheinlich auch Sizilien im Rohr.“) Schieferbrüſtige Ammer. Emberiza caesia Cretschmar. E. caesia Cretschm. Rüppells Atlas, T. 40, F. 1. Em- beriza rufibarbata Hempr. Scheitel, Nacken, Backen, Seiten des Halſes und ein breiter Gürtel an der Bruſt ſchön ſchiefergraublau; Stirne, Zügel, Backenbart und Kehle hell roſtroth; Bauch und alle unteren Theile ziegelroth, Rücken und Deckfedern der Flügel rothbraun; jede Feder mit einem ſchwarzen Schaftfleck, Bürzel ohne Flecken, Flügel, Deckfedern des Schwanzes und Schwanz ſchwarz, mit breitem, roſtrothem Saum, die beiden äußeren Schwanzfedern mit einem großen weißen Fleck, die dritte mit einem kleinen und braunen Schaft, die erſte weiß geſäumt. Länge 5“. Aufenthalt. Syrien, Egypten, aber auch häufig in Grie— chenland, wahrſcheinlich auch in Unteritalien. Zufällig in der Provence. Weißbindige Ammer. Emberiza rustica Pall. Kopf ſchwarz, mit drei weißen Binden, wovon die eine mitten über den Scheitel, die beiden anderen über die Augen weggehen; Rücken und obere Theile ziegelroth, mit ſchwarzen Flecken; Kehle und Vorderhals weiß, ſchwarz eingefaßt, über die Bruſt läuft ein ziegelrother Gürtel, Seiten ziegelroth, untere Theile rein weiß; über die Flügel laufen zwei ſchmale weiße Querbinden. Schwanz ſchwarz, die beiden äußern Federn mit einer weißen Querbinde. Größe der Rohrammer. Aufenthalt. Die Krimm. ) Diefer Vogel hat zwar große Aehnlichkeit mit der Rohrammer, aber der viel dickere Schnabel und die bedeutendere Größe deſſelben, ſo wie auch einiger Unterſchied in der Zeichnung, ſcheinen ihn zu einer beſtimmten Art zu ſtempeln, weit eher als den italienifchen und ſpa⸗ niſchen Sperling. 15 * — Gartenammer. Emberi iza ‚hortulana Linn: L’Ortolan Buff. Bruant orten Temm. Ortolan Hilbig Lath. Ortolane commune. Naumann IV, T. 103. Fettammer. Kehle und Seiten des Kopfes 9840 Kopf, Nacken, Backen, Augen und Gegend um die Ohren, Hinterhals, Seiten des Halſes und Unterhals grau; vom Schnabelwinkel aus geht ein grauer Streif durch das Gelbe zum Grauen des Unterhalſes; Bruſt, Bauch und Unterleib braunroth, jede Feder mit grauer Spitze. Schwanz ſchwärzlich; die beiden äußeren Federn an der innern Fahne großentheils weiß, Schnabel und Füße „ Längen“ Das Weibchen hat durchaus blaſſere Farben und die Ober⸗ bruſt iſt gefleckt, auch am Hals und Kopf ſind viele braune Flecken. Aufenthalt. Beſonders in den wärmeren See Eu: ropa's, gemein in Italien. Einzelne hat man indeſſen auch in Deutſchland und ſogar in Schweden fen ſchoͤn in der Schweiz iſt dieſer Vogel ſelten. Er nährt ſich beſonders von Hirſen und anderen mehligen Sämereien. | ' Neſt in Gebüſchen oder in Zäunen oder im Getreide, mit grauröthlichen, braun geſtreiften Eiern. Zaunammer. Emberiza cirlus Linn. E. eleathorax Bechslein. Bruant de haie ou zizi Buff. Cirl bunting Lall. Naumann IV, T. 102, F. 3, 4. Scheitel, Hinterhals und Oberbruſt graugrünlich, Kehle und Ohrgegend ſchwarz, an der Wurzel des Oberſchnabels entſteht eine gelbe Binde, lauft über die Augen weg, hinter der Ohr— gegend durch und bildet einen Kreis, die ſchwarzen Theile einfaſ— ſend und ein Halsband bildend, die Backen gelb; Unterbruſt und Bauch gelb, Seiten des Bauches roſtroth gefleckt; Rücken roth— braun, ſchwarz gefleckt. Die kleineren Flüͤgeldeckfedern braun, mit helleren Kanten, die mittleren braunſchwarz. Schwanz matt⸗ ſchwarz, die beiden äußeren Federn blaßgelb geſäumt, mit einem weißen 1 am Ende der innern e 0 Beim Weibchen ſind alle Farben blaſſer, was am Männchen ſchwarz iſt, iſt braun, die Kehle und der Unterleib gelb, Bruſt röthlich und wie die Seiten a gefleckt. Länge 6“. Aufenthalt. Die wärmeren Gegenden Europa's, häufig in Italien, längs dem Mittelmeer, ſeltener in der Schweiz und noch ſeltener weiter nördlich in Hecken und Geſträuchen. Nahrung mehr Inſekten als Sämereien. Neſt in Hecken, die Eier graulich, mit ſchwarzen Flecken und haarartigen Streifen. Zipammer. Emberiza cia Linn. E. lotharingica @mel. Ortolan de Lorraine. Bruant fon ou de pre Buff. Zivolo dei prati. Stor. d. ucce. Nau⸗ mann, T. 104, F. 1, 2. 1 0 Kopf, Hals und Bruſt ſchön grau, der Scheitel ſchwarz ge— fleckt; über die Augen läuft ein weißer Streif, durch das Auge ein ſchwarzer, der ſich am Hinterhaupt umbiegt, nach vorn geht und ſich am untern Schnabelwinkel endigt; obere Theile roth— graulich, ſchwarz gefleckt, Seiten und Unterleib roſtroth. Beim Weibchen iſt das Graue an Hals und Bruſt blaſſer und ſchwärzlich gefleckt, überhaupt alle Farben blaſſer. Länge 6“. Aufenthalt. Das wärmere Europa, häufig in Italien, Spanien und längs dem Mittelmeer in bergigen Gegenden, ſelten in der Schweiz und in Deutſchland, doch in einigen Gegenden am Rhein ziemlich gemein. b Neſt in Zäunen und Gebüſchen, mit weißlichen, ſchwarz geſtreiften Eiern. Goldkehlige Ammer. Emberiza aureola Pall. Emb. sibirica Falk. Yellow breasted bunting Zafh. Gegend um den Schnabel und die Ohren ſchwarz, Scheitel, Nacken, Mantel, Rücken, Deckfedern der Flügel und ein breiter Gürtel am Vorderhals kaſtanienbraun, Flügeleinlenkung rein weiß; Kehle, Bruſt, Bauch und Seiten ſchön gelb, an den Seiten braun gefleckt; Unterleib und Deckfedern des Schwanzes weißlich; o — 230 — N Schwanz kurz und, wie die Flügel, mattbraun, grau geſäumt, an der äußern Schwanzfeder ein weißer Fleck und an der zweiten ein Längsfleck, Füße braun. | Das Weibchen ift um den Schnabel grauſchwarz und alle Farben blaſſer. Länge 54“. Aufenthalt. In Europa die Krimm und einige Theile des europäiſchen Rußlands, ſonſt Sibirien und Kamtſchatka. Winterammer. Emberiza hyemalis Linn. Ortolan jacobin Buff. Bruant jacobin Temm. Black bunting Zath. | Kopf, Kehle, Hals, Bruſt und alle oberen Theile dunkel ſchiefergrau, Bauch und Unterleib weiß, Flügel und Schwanz braunſchwarz, die drei äußeren Schwanzfedern ſchwarz geſäumt, die Schwungfedern an der innern Fahne grau, an der Spitze ſchwarz. Schnabel weißlich, Iris blaulich. Länge 5“ 6. Aufenthalt. Nordamerika. In Europa Island und ate dere Gegenden des Nordens, aber nur zufällig. Nordiſche A mmer. Emberiza borealis Zetterstedt. Schnabel oben ſchwarz, unten gelblich. Der Kopf oben ſchwärzlich, jede Feder roſtfarb geſäumt; über die Augen bis in den Nacken läuft eine weiße Linie; ein undeutlicher weißer Streif läuft über den Scheitel und endigt im Nacken mit einem rund— lichen Fleck. Schläfengegend braun; Nacken und Bürzel roſtroth; die Federn mit weißer Spitze; Rücken, Schultern und die kleinen Deckfedern der Flügel ſchwärzlich, der Rand der Federn roſtfarb, weiß gemiſcht. Untere Theile weiß, an der Kehle und in der Weichengegend roſtfarb gefleckt; Schwungfedern ſchwaͤrzbraun, die äußeren ſehr fein, weiß geſäumt, die Sekundarfedern mit roſtfar— bem Saum. Schwanzfedern ſchwarzbraun, die erſte hellweiß, an der äußern Spitze braun; die zweite mit einem langen weißen Streif. Beine blaßbraun. Männchen und Weibchen ſind wenig verſchieden, nur ſind die Farben beim Männchen reiner. . — 231 — Größe der Rohrammer. Aufenthalt. Zetterſtädt fand dieſe Ammer im nöͤrd— lichen Norwegen bei Haparanda, nahe bei Torneo, wo ſie im Frühling nebſt Emberiza lapponica und Schoeniclus auf den Aeckern und in der Nähe der Häuſer herumfliegt und ſich von Sämereien nährt. Lappländiſche Ammer. Emberiza lapponica. Altes Männchen. Scheitel, Gurgel, Hals, oberer Theil der Bruſt rein ſchwarz. Hinten auf dem Scheitel finden ſich kleine hell roſtfarbe Flecken. Hinter dem Scheitel im Nacken liegt ein kaſtanienbraunes, einen halben Zoll breites Band. Durch das Schwarze des Scheitels und Halſes zieht ſich von den Augen nach dem braunen Nacken ein drei Linien breites, roſtfarbes Band. Stelle vor den Augen grau, mit ſchwarzen Flecken, Bauch weiß, Seiten ſchwarz und weiß gefleckt; Mantel und Bürzel wie bei der Rohrammer. Der Schwanz iſt faft ſchwarz, mit hellen Fe— derkanten, die äußerſte Feder deſſelben hat einen großen keilförmigen weißen Fleck, der Schnabel iſt hellgelb, mit dunkelblauer Spitze. Beim alten Weibchen iſt der Scheitel ſchwarz, mit hell roſtfarben Federkanten, das braune Band im Nacken undeutlicher, heller, mit ſchwarzen Streifen vermiſcht; Gurgel und Bruſt weiß, mit ſchwaͤrzen Flecken. Die jungen Vögel haben eine noch undeutlichere Zeichnung auf Scheitel, Nacken und Bruſt, die faſt, wie der Mantel, jedoch mit noch lichtern, faſt weißen Kanten, beſezt ſind. Größe der gemeinen Ammer. Aufenthalt. Der hohe Norden von Europa und in Grie— chenland. Neſt am Boden, aus Grasriſpen und Schneehuhnfedern be— ſtehend. Die acht Eier ſchmutzig ockerfarben, mit dunkleren Flecken. Lesbiſche Ammer. Emberiza lesbia. Le Mitilene de Provence. Buff.. pl. enl. 656, f. 2. Zia da Tordi Savi. Obere Theile rothgraulich, ſchwarz gefleckt; Stirne, Augen— braunen, Ohrgegend hell roſtroth; drei kleine braunſchwarze Binden laufen der Länge nach über die Seiten des Halfes; Kehle und untere Theile weißlich, auf der Bruſt ſchwärzlich gemiſcht, auch an den Seiten; der Schwanz etwas gegabelt, die beiden äußeren Federn am Schaft mit einem weißen Streifen und braunen Sam, die anderen ſind braun, weißlich geſäumt; Achat hellbraun; Füße und Nägel gelblich. Länge 4“ 9— 40“. Aufenthalt. Die ſubalpiniſchen Gegenden des füdlichen Frankreichs. Sie ſoll in Griechenland häufig ſeyn, auch in der Krimm vorkommen und ſogar zuweilen ſich nach Deutſchland verlieren. | 1 Spornammer. Plectrophanes. Sie unterſcheiden ſich durch den langen Nagel der Hinter⸗ zehe, der, wie bei der Lerche, ſchwach gebogen iſt. Sie leben, wie die Lerchen, immer auf der Erde und ſitzen nicht auf Bäume. 7 7 Schneeſporner. Plectrophanes nivalis Meyer. Emberiza mustelina et montana mel. E. glacialis et mon- tana Lali. Passerina nivalis Vieöll. Snow bunting Richartson. Ortolan de passage Buff. Tawny or mountain bunting Zath. Naum. IV, T, 106 und 107. Das alte Männchen im Hochzeitkleide iſt ganz einfach weiß und ſchwarz. Kopf, Hals, alle vorderen Theile, die Deckfedern der Flügel und die obere Hälfte der Schwungfedern ſind rein weiß, alles Uebrige ſchwarz wie Sammt; die drei äußeren Schwanzfedern ebenfalls weiß, mit einem ſchwarzen Fleck am Ende, die vierte am hintern Theil weiß, am vordern ſchwarz; Beine ſchwarz, Schuabel gelb. Das Weibchen iſt auf dem Scheitel, am Ohr, an der Bruſt roſtfarb, auf dem Rücken roſtfarb, ſchwarz gefleckt. So iſt auch das Männchen im Winterkleide und je jünger der Vogel, deſto weniger weiß und deſto mehr ſatt braunſchwarz. Länge 63“. Aufenthalt. Der hohe Norden, ſelbſt noch innerhalb des arktiſchen Kreiſes, in Europa, Aſien und Amerika. Im Winter oft ſehr häufig im nördlichen Deutſchland, Frankreich und in it Holland, nur in ſehr kalten Wintern kommen dieſe Vögel nach der Schweiz oder ins ſüdliche Deutſchland. Nahrung Sämereien und Inſekten. Neſt im hohen Norden auf Felſen und Bergen. Die Eier ſind weißlich, mit zahlreichen braunen und grauen Flecken. Bergſporner. Plectrophanes calcaratus Meyer. Fringilla calcarata et lapponica Pall. et Gmel. Emberiza calcarata. Bruant montain Temm. Lapland Finch Lat. Naumann IV, T. 108. Scheitel, Kehle, Vorderhals und Oberbruſt am alten Maͤnn— chen im hochzeitlichen Kleide tief ſchwarz, von der Schnabelwurzel geht über die Augen ein Anfangs gelblicher, dann rein weißer Streif bis zur Ohrgegend, dann vorwärts an die Seiten des Halſes; Nacken und Hinterhals ſchön rothbraun. Der Rücken braun, ſchwarz gefleckt, ebenſo die Seiten der Bruſt und des Bauches, Bauch und Unterleib rein weiß. Im Winterkleid iſt der Scheitel nicht ſchwarz, ſondern braun. Das Schwarze an der Kehle und Bruſt weiß gemiſcht, Unterleib weiß. Die Flügel ſind kaſtanienbraun, mit zwei weißen Querſtreifen. Der Schwanz etwas gabelig, braun, roſtgelb geſäumt, die Seitenfedern endigen mit einem weißen Fleck. Füße braun; Schnabel an der Baſis gelb, an der Spitze braun. Länge 63“, der Nagel der Hinterzehe 10“. Die ganz jungen Vögel ſind lerchenfarben. Aufenthalt. Im Sommer der hohe Norden, den er im Winter verläßt, dann ſelten in Deutſchland und bis zur Schweiz hin, häufig im öſtlichen Europa. Einige Exemplare wurden auch in England bemerkt. | Nahrung Sämereien und Inſekten. Neſt an der Erde, mit fünf bis ſechs gelbröthlichen, braun bewölkten Eiern. Kreuzſchnabel. Loxia. Schnabel mittelmäßig ſtark, ſehr zuſammengedrückt, beide Kinnladen gekrümmt, die untere aufwärts, die obere unterwärts, kreuzen ſich mit den Spitzen. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich — 234 — N ‘ und vorwärts gerichteten Haarfedern verborgen. Füße mit ganz getrennten Zehen. Flügel mittelmäßig, die erſte Schwungfeder ift die laͤngſte. Dieſe Vögel bewohnen die nördlichen Gegenden, nähren ſich von allerlei Sämereien, namentlich auch von Tannen- und Fich— tenſamen, der Schnabel eignet ſich dazu, die Schuppen der Zapfen auszubrechen. Sie brüten zu allen Jahreszeiten, ſelbſt mitten im Winter, und verändern ihr Kleid nach dem Alter, mauſera nur einmal und leben geſellig. Kiefernkreuzſchnabel. Loxia pytiopsittacus B05 Loxia curvirostra major Gmel. Crucirostra pinetor um Meyer. Bec-croise perroquet ou des Sapins Temm. T EN Schnabel ſehr ſtark, ſehr gekrümmt, die Spitze der Unterlade geht nicht über die obere weg. Das alte Männchen iſt mennigroth, bald heller, bald dunkler, auf dem Mantel am dunkelſten und je nach dem Alter mehr oder minder graulich gewölkt. Das junge Männchen nach der erſten Mauſer iſt gelbröthlich, grau gewölkt. Das Weibchen und die Männchen nach der erſten Mauſer ſchmutzig grün; das Weibchen wird nie hochgelb oder roth. In allen Kleidern ſind Flügel und Schwanzfeder mit der jedesmaligen Hauptfarbe geſäumt. Schwanz gegabelt. Länge 7 i N Aufenthalt. Die Gegenden des aktiſchen Kreiſes, wo die größere Zahl niſtet; weniger gemein in Polen, Preußen, Deutſch⸗ land, ſetten und nur zufällig ſüdlicher als bis dieſſeits der Een: tralalpen. Auch in Nordamerika, wo er aber kleiner iſt. | Nahrung. Vorzüglich Samen der Nadelhölzer. Niſtet in den höchſten Spitzen der Nadelbäume; in dem künſtlichen Neſt findet man vier bis fünf grauliche, ſchwarz roth gefleckte und geſtrichelte Eier. Der Fichtenkreuzſchnabel. Loxia eurvirostra. a iz: Bec croise des Pins. Crucirostra abietina Meyer. Common cross bill Lat. Crossero Stor. d.uce. Naumann IV, Sr 100, G Me 9 . 76 Ne 18 — 235 — . Die Spitzen der Schnabelladen reichen bei geſchloſſenem Schnabel über die Seiten hinauf. Die Farbenveränderungen dieſer Vögel ſind im Allgemeinen dieſelben. Das alte Männchen iſt roth, das jüngere gelb, das Weibchen mehr aſchgrau; das Weibchen und jüngere Männchen ſind auf dem Mantel ſchwärzlich gefleckt und ein weißlicher Querſtreif lauft über die Flügel. Der Schwanz iſt gegabelt. Länge 6“. Aufenthalt. Er bewohnt dieſelben Gegenden und hat dieſelben Gewohnheiten wie die vorhergehende Art. Streift aber viel häufiger weiter nach Süden und iſt oft ſehr häufig in der Schweiz, beſonders in Jahren, wo viel Tannenzapfen wachſen, oft ſieht man mehrere Jahre keine. Niſtet zu allen Jahreszeiten, oft mitten im Winter. Die Eier ſind bald blaulich, bald röthlichweiß, mit rothen und fchwärze lichen Punkten. Weißbindiger Kreuzſchnabel. Loxia leucoptera Gmel. Loxia faleirostra Lalh. Curvirostra leucoptera Milson. Bec ceroise leucoptere Pieill. White winged Grossbill Gould. | Schnabel ſchwarz, wenig gekreuzt, über die Flüge laufen zwei weiße Binden. Alle oberen Theile des Körpers ſchön blut— roth, über den Nacken läuft eine ſchwärzliche Binde und gegen die Mitte des Rückens eine andere. Mittelbruſt und Bauch braungraulich; Seiten des Kopfs zuweilen ſchwarz gefleckt; ein ſchwarzer Streif an der Stirne, geht über die Augen weg und endet in der Ohrgegend; Flügel und Schwanz ſchwarz, die drei dem Körper am nächſten ſtehenden Schwungfedern der zweiten Ordnung haben eine weiße Spitze, die beiden Reihen der Deck— federn ebenfalls, daher zwei Streifen über die Flügel entſtehen. Füße braun. Länge 5“ 6. Das Weibchen iſt oben graubraun grünlich; die Federn gelbgrünlich geſaumt; Bürzel hellgelb, die unteren Theile grau: grünlich, mit ſchwärzlichen Streifen; Mitte des Bauches weißlich, Unterleib graulich, die weißen Binden ſind auch vorhanden. 4. „ Aufenthalt. Nordamerika in der Hudſonsbal. Zufällig in Europa in kleinen Schaaren. Man hat mehrere in e land bei Nürnberg und in England gefangen. Niſtet in Nordamerika. Die Eier ſollen weiß, gelb geſlaet ton Gimpel. Pyrrhula. Bouvreuil. Loxia Linn. Schnabel kurz, hart, koniſch, konvex, dick, an den Seiten gewölbt, an der Spitzen und gegen die Firſte zuſammengedrückt, beide Laden gebogen. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, rund meiſt durch die Stirnfedern verborgen. Läufe kurzer als die Mit: telzehe; Zehen vollkommen getrennt. Flügel kurz, die ene Schwungfeder iſt die längſte. Die Gimpel ſind mit den Kreuzſchnäbeln ſehr nähe verwandt, nur der Schnabelbau unterfcheidet fie. Sie nähren ſich von den härteſten Sämereien, auch von Baumknoſpen und Beeren. Die größere Zahl der Arten gehört dem Norden oder den gemäßigten Ländern an. Sie bauen ziemlich künſtliche Neſter und legen vier bis fünf Eier. Die meiſten Arten mauſern zweimal und Männ⸗ chen und Weibchen haben verſchiedenes Kleid. Sie laſſen ſich leicht zahm machen und ſingen angenehm. | Fichtengimpel. Pyrrhula enucleator. Loxia et fringilla enucleator Auct. Bouvreuil Dur-bec. Co- rythus a Cuv. SRE NEUN Naum. IV, . J. fete Das Gefieder wechſelt ſo, wie bei en ee Be alten Männchen find alle ſchön roth, bald johannisbeer-, bald Far- min- bald karmoiſinroth; die Weibchen immer gelb, vom Hel— lergelben bis zum Rothgelben. Flügel und Schwanzfedern ſind ſchwarz und über die Augen laufen zwei weiße Querſtreifen; der Schwanz iſt etwas gegabelt. Je jünger der Vogel, deſto unreiner ſind die Farben, deſto mehr mit Grau gemiſcht. Länge 7“ A—5'", Aufenthalt. Der arktiſche Kreis beider Welten, ſehr häufig im Norden von Europa, ſelten und nur zufällig im — 237 — nördlichen Deutſchland, ſelten ſüdlicher, doch ſollen im Jahr 1835 fünf Stücke bei Mergentheim geſchoſſen worden ſeyn. Sie leben geſellig. Nahrung Fichten- und Tannenſamen, Knoſpen, Beeren. Neſt auf Baumen, die Eier weiß, hellroth punktirt. Roſengimpel. Pyrrhula rosea Pallas. Fringilla rosea Pall. Bouvreuil Pal., Temm. Naum. IV, T. 143, F. 3. Schnabel und Füße braun; Stirn und der ganze Vorder— hals ſilberfarben; Kopf, Nacken, Achſeln, Steiß und Unterkörper lebhaft karmoiſinfarben; Rücken und Schultern ſchwarz gefleckt; Flügel braun, mit zwei roſenfarben Binden, Deckfedern weißlich eingefaßt; Schwanz braun, karmoiſinfarb geſaumt. Weibchen unbekannt. f Länge 54". Aufenthalt. Sibirien, das europaͤiſche Rußland, Polen und Ungarn? Karminköpfiger Gimpel. Pyrrhula erythrina. Fringilla erythrina Meyer. Loxia cardinalis et erythrina Beseke et Pall. Fring. flammea Retz. Petit cardinal de Volga Buff. Crimson headed Finch Zaih. Dusky erosbeace Temm. Brandfink Bechſt. Bouvreuil cra- moisi. Naumann IV, T. 113, F. 1, 2. Scheitel, Kehle, Oberbruſt und Bürzel ſchön karmoiſinroth; Rücken und Flügel grau, mit roſenrothem Anſtrich; Bauch und Afterfedern weißlich. Weibchen. Oberleib grau, bräunlich über— laufen, Unterleib ſchmutzig weiß; Kehle, Hals und Bruſt mit hellgraubraunen Längsflecken, Schwung- und Schwanzfedern mit ſchmalen gelbgrünlichen Rändern, beim Männchen roth. Schnabel und Füße braun. Schwanz gegabelt. | Länge 53“. Aufenthalt. Die Gegenden des arktiſchen Kreiſes. Selten in Liefland, Kurland, zufällig im Norden von Deutſchland, auch in Schleswig und Holſtein, den däniſchen Inſeln, wo er auch niſtet. Neſt in Gebüſchen, mit grünlichen, roth punktirten Eiern. — 238 — — 2 — — Loxia pyrrhula mel. Le Bouvreuil Buff. Bullfinch Zath. Ciufolotto. Stor. d. ucec. Raum. IV, T. 111. Schnabel, Füße, Flügel, Schwanz, Kopfplatte und Kinn ſchwarz; Seiten des Halſes und alle unteren Theile zinnoberroth, Hinterhals und Rücken ſchön aſchgrau, Bürzel und Steiß weiß, über die Flügel zwei weiße Streifen. Alle ſchwarzen Theile ſind glänzend. g | Weibchen. Rücken dunkel aſchgrau, Unterleib röthlichgrau. Schwanz gerade abgeſchnitten. Länge 64“. Aufenthalt. In ganz. Europa, doch nicht im höhern Norden, am liebſten in Bergwäldern, beſonders Nadelwäldern. Nahrung allerlei Sämereien, Beeren, Knoſpen. Im Winter, wo er ſich den Gaͤrten nähert, thut er zuweilen durch Abbeißen der Blüthenknoſpen an Pfirſich- und Aprikoſenbäumen bedeuten— den Schaden. Neſt auf Bäumen; Eier weißblaulich, am dicken Ende mit einem Fleckenkranz von braunen und violetten Flecken. Langſchwänziger Gimpel. Pyrrhula longicauda. 5 Loxia sibirica Pall. Bouvreuil a longue queue Cardinal de Siberie Temm. Sibirian grosbeak. Schnabel, Augen und Füße braun. Die Federn um die Schnabelwurzel poceauroth; am Kopf und Kehle roſenroth ſilber— glänzend, Oberleib roſenroth, Unterleib heller. Flügeldeckfedern weiß, mit zwei ſchwarzen Querſtreifen; Schwanz 3“ lang, ſchwarz, mit roſenrothem Saum, die drei äußeren Federn weiß, mit ſchwarzen Schäften. N Länge 53“. Das Weibchen und die Jungen ſind hänflingfarben, mit rothem Anſtrich an Bauch und Steiß. Aufenthalt. Die Gebirge Sibiriens, im Winter im europäiſchen Rußland. | Nahrung Sämereien. - MM - Hellroſenfarber Gimpel. Pyrrhula githaginea Temm. Bouvreuil githagine Temm., pl. color. 400, f. 1, 2 Alle unteren Theile find grau, hell roſenroth überlaufen. Scheitel rein aſchgrau; Nacken, Hinterhals und Rücken graubraun, Bürzel blaß roſenroth; Flügel und Schwanz ſchwärzlich, alle Federn hell roſenroth geſäumt, Schwanz etwas Segal Schnabel und Beine roth. Das Weibchen hat nur an den Flügeln, Schwanz und am Bürzel Roſenroth, die oberen Theile ſind bräunlich iſabelle, Kehle grau, untere Theile iſabelle, Mitte des Bauches weiß. Länge 4“ 6, Aufenthalt. Nubien, Syrien, zufällig in der Provence und wahrſcheinlich auch auf den griechiſchen Inſeln. | Kernbeißer. Fringilla. Loxia et Fringilla Zinn. Gros beac Temm. Schnabel kurz, ſtark, gewölbt, gerade, kegelförmig, obere Kinnlade aufgetrieben, an der Spitze etwas gemiſcht, ohne Firſte, zuweilen tief in die Stirne treibend. Naſenlöcher an der Wurzel, rund, nahe der Stirne, zum Theil durch die Stirnfedern bedeckt. Läufe kürzer als die Mittelzehe, die Zehen ganz getrennt. Flügel kurz, die dritte und vierte Schwungfeder die längſten. Schwanz verſchieden. Sie nähren ſich von harten Sämereien. Die Arten ſind häufiger in den warmen als kalten Ländern. Die meiſten haben eine doppelte Mauſer und brüten mehr als einmal im Jahr. Die Neueren haben daraus die Gattungen Kernbeißer Coccothraustes, Sperlinge Pyrgita, Fink Frin- gilla, Diftelfinfen Carduelis, Hänflinge Lina- ria, Zeiſige Spinus und mehrere ausländiſche Gattungen gemacht, welche allerdings Unterabtheilungen bilden, aber nicht genau charakteriſirt werden können. a. Kernbeißer. Coccothraustes. Mit genau kegelförmigem Schnabel, der ſich nur durch ſeine außerordentliche Dicke auszeichnet. — 240 — Der gemeine Kernbeißer. Fringilla coecothraustes. Loxia coccothraustes mel. Coccothraustes vulgaris. Gros bec Buff. Grosbeak Zath. Frossone commune. Frissone 1 Stor. d. ucc. Kirſchkernbeißer. Raus mann IV, T. 114. Kopf, Backen und Bürzel braunroth, ſelten an der Stirne, Zügel und Kinn ſchwarz, Nacken und Hinterhals grau, Mantel kaſtanienbraun, Bruſt, Seiten des Halſes und alle unteren Theile weinröthlich, Flügel ſchwarz, violetglänzend, auf denſelben ein weißer Fleck, die Schwungfedern der zweiten Ordnung vorn wie abgeſchnitten; Schwanzfedern an der innern Fahne weiß, an der äußern braun. Länge 7“. Aufenthalt. Die gemäßigten Zonen von Europa in Laub— holzwäldern. Nahrung Samen von Platanen, Heinbuchen, Kirſchkernen. Neſt auf hohen Waldbäumen, Eier graugrünlich, mit brau— nen Flecken und ſchwärzlichen Strichen. Grüner Kernbeißer. Fringilla chloris. Loxia chloris, le Verdier Buff. Grünling Zath. Verdone. Stor. d. uc. Naum. IV, T. 120. Fenn a Alle oberen und unteren Theile, Schultern und kleine Deck— federn der Flügel gelblichgrün; mittlere Deckfedern und Sekun— darſchwungfedern grau, mit großen ſchwarzen Flecken, der obere Theil der Schwungfedern und die Seitenfedern des Schwanzes ſchön gelb, die Spitzen dieſer Federn ſchwarz. Füße und Schnas bel fleiſchfarb. Iris braun; Schwanz etwas gegabelt. Das Weibchen iſt an den oberen Theilen graugrün. Mitte des Bauchs grüngelb, Seiten grau, Unterleib und untere Deck— federn des Schwanzes weißgelblich; die Schwanzfedern nur an der Wurzel hellgelb, der Reſt ſchwärzlich, gelb geſäumt. Länge 6“. Aufenthalt. Faſt ganz Europa, am Saum der Wälder, in Laubwäldern, in Parks und Gärten. Nahrung allerlei Sämereien, Salat, Beeren. Neſt auf Bäumen oder in Gebüſchen, die Eier ſilberweiß, mit einzelnen, braunvioletten Punkten. Unbeſtimmter Fink. Fringilla incerta. Fring. incerta Hisso. Fringille incertaine. Rour, Ornith. provencale, T. 78 bis. femelle. Chlorospiza incerta. Bonap., Fauna ital., Fasc. XXIV. Verdone Bastardo _ Savi. Fringilla olivacea Rafinesque. Gros bee incer- tain Temm. | | Altes Männchen. Die oberen Theile gelblich olivenbraun, ungefleckt, die Stirnfedern orangefarb geſäumt; Schwungfedern ſchwarzbraun, hellbraun geſäumt. Schwanz gegabelt, dunkel— braun; Unterleib weißgelb, Schnabel und Beine fleiſchfarb; Iris graubraun. Das Weibchen iſt oben ah blivenbraun, unten ſchmutzig— weiß, an Hals und Bruſt braun gefleckt. Die Jungen ſind braungrau, ſchwarz gefleckt, Bruſt weißlich, ſchwarz gefleckt. Größe der gemeinen Finken. Länge 54“. | Aufenthalt. Sizilien um Palermo, Unteritalien, zufällig in der Provence. Ein ähnlicher Vogel wurde auch in der Schweiz gefangen. b. Sperlinge. Pyrgitae. Schnabel kurz, koniſch, gegen die Spitze hin etwas aufgetrieben. Steinſperling. Fringilla petronia. Fring. stulta, petronia et bononiensis Gmel. Moineau des bois ou Soulcie Buff. Moineau fou ou de Bologne Briss. Passerone Sabi. Ring Sparrow Loth. Foolisch speckled and White-tailed Sparrow Laß. Naum. IV, T. 116, F. 3. Alle oberen Theile graubraun, an den unteren Theilen weiß gemiſcht; über die Augen läuft ein weißgelber Streif und über dieſen ein breiterer brauner gegen den Hinterkopf; obere Theile dunkelbraun gefleckt, auf weißgraulichem Grunde, an der innern Fahne der Schwanzfedern und an ur Spitze ein runder weißer Schinz, Fauna. Bd. 1 N 16 Sa Fleck; am Vorderhals ein lebhaft gelber Fleck. Obere Lade bun, untere gelblich. Beine bräunlich fleiſchfarben. Länge 51907, Das Weibchen iſt wenig vom Männchen verſchieden, doch der Fleck am Halſe unſcheinbarer. Aufenthalt. Im wärmern Europa, in Italien, im ſüd— lichen Frankreich, in der Schweiz, in einigen Gegenden Deutſch— lands, um Wiesbaden, in der Wetterau, aber nicht weiter nörd— lich, in gebirgigen Gegenden, in Felſen und alten Mauern. Nahrung allerlei Sämereien. Fortpflanzung. Neſt in Höhlen und Löchern in alten Ruinen oder in Felslöchern oder hohlen Bäumen. Die Eier trübweiß, mit aſchgrauen und braunen punkten. Roux gibt fie braun weiß, gefleckt an. Hausſperling. Fringilla domestica. Moineau Buff. Gros bee moineau Temm. House Sparrow. Naum. IV, T. 145. Oben braun, dunkler gefleckt, Scheitel braungrau, Kehle am Männchen ſchwarz, Backen und Halsſeiten weiß, Unterleib grau, über die Flügel läuft ein weißer Streif. Dem Weibchen fehlt die ſchwarze Kehle und der weiße Halsfleck. Schnabel ſchwarz. Schwung- und Schwanzfedern brann. | Länge 5“. Aufenthalt. Ganz Europa vom ſüdlichen Frankreich an bis zum arktiſchen Kreiſe. Sehr ſelten in Italien. Die Alpen und die Pyrenäen ſcheinen ſeine Gränzpunkte. Geſellig. Nahrung alle Arten Sämereien und Früchte. Neſt unter Dächern der Häuſer und in Mauerlöchern, mit fünf bis ſechs graulichweißen, braun und grau gefleckten Eiern. Italieniſcher Sperling. Fringilla eisalpina Temm. Unterſcheidet ſich nur durch den kaſtanienbraunen Scheitel des Männchens. Das Weibchen iſt nicht zu unterſcheiden. Der Vogel Hann nur als eine leichte Varietät angeſehen werden, welche aller dings eine beſtimmte Gegend von Italien bewohnt, nämlich den größern Theil der Lombardei, Piemont, Ligurien bis Trieſt, aber — 1 nicht weiter. Die Sperlinge Iſtriens und Dalmatiens ſind von den unſrigen nicht verſchieden. Spaniſcher Sperling. Fringilla hispaniolensis. Unterſcheidet ſich durch die viel lebhafteren Farben. Der Rücken iſt tief ſchwarz gefleckt, die Grundfarbe lebhaft kaſtanien— braun; ebenſo der Scheitel; Kehle, Vorderhals und ein Gürtel an der Bruſt tief ſchwarz, die Seiten des Bauches ſchwarz ges fleckt. Der Schnabel iſt ſtärker und länger als an den vorigen. Das Weibchen unterſcheidet ſich ebenfalls vom gemeinen und italieniſchen Sperling. Der Kopf, Nacken und Rücken find braurs grau; die ſchwarzen Flecken des Mantels ſind iſabellfarben ges ſäumt, der Streif über die Augen iſabelle; die Bruſt graulich iſabelle, Vorderhals ſchmutzigweiß, mit einigen ſchwärzlichen Flecken, auch ſolche an der Bruſt. | Aufenthalt. Sehr häufig in Egypten, Sardinien, Gizie lien, Spanien. | 3 Auch dieſer Sperling iſt bloße Varietät. Die Pyrenäen ſcheiden ihn von Frankreich. Feldſperling. Fringilla montana. Loxia hamburgica mel. Le Friquet Buff. Tree sparrow and Hamburg Grosbeak Zath. Feldſperling. Nau⸗ mann IV, T. 146, F. 1, 2. Schnabel ſchwarz, Scheitel kupferroth; Zügel, ein Streif durch die Augen, der ſich bis zur Ohrgegend zieht, dieſe, Kehle und Vorderhals rein ſchwarz; Backen, Seiten des Halſes und ein Halsband rein weiß; Mantel erdbraun, dunkelbraun gefleckt; Bürzel, Bruſt und ganzer Unterleib graulich; untere 2 Deckfedern des Schwanzes weiß; Flügel mit zwei weißen Streifen, Schwanz braungrau, Füße bräunlich. Länge 5“. Das Weibchen unterſcheidet ſich nur durch ſchwächere Farben. Aufenthalt. Ganz Europa von Spanien an bis zum arktiſchen Kreiſe in Weidengebüſchen oder im Rohr, in Gärten, Hecken oder Gehölzen, nahe bei Fruchtfeldern in großen Schaaren, nie in Dörfern und Städten. 16 * Nahrung Inſekten und alle Arten Samen, weniger Früchte. Neſt in hohlen Bäumen, beſonders Weiden und Pappeln, legt bis auf ſieben Eier, welche graulichweiß, mit röthlichen und grauen Flecken ſind. ) c. Eigentliche Finken. Fringillae. Schnabel Fonifch, kurz, weniger gebogen als bei den Sper— lingen. Es ſind beſſere Sänger und größere Neſtkünſtler als die | Sperlinge. a ö Buchfink. Fringilla caelebs Linn. Le pincon Buff. Chaffinck Zath. Fringilla commune. Nau⸗ mann V, T 118. : Stirne Schwarz; Scheitel und Nacken ſtahlblau graulich; Rücken und Schultern kaſtanienbraun, etwas grünlich; Bürzel grün; alle unteren Theile weinröthlich; Flügel und Schwanz ſchwarz, erſtere mit zwei weißen Streifen; die beiden äußeren Federn des lezten mit weißen Flecken; Schnabel blaulich; Beine braun. Länge 6“. Das Weibchen iſt an allen oberen Theilen graubräunlich, die unteren Theile und die Backen grauweißlich. | Aufenthalt. Ganz Europa bis weit nach Norden in Gehölzen, auf Spaziergängen und in Gärten. Nahrung allerlei Sämereien und Inſekten. + Neſt auf Bäumen, die Eier find blaugrünlich, mit kaffee— braunen Flecken und Punkten. Bergfink. Fringilla montifringilla. Le Pincon des Ardennes Zuf. Bramble- Finch Lall. Frin- gilla montanina. Stor. d. uce. Gägler. Naum. V, 2120, | Kopf, Backen, Nacken, Seiten des Halfes und Oberrücken ſchwarz; Kehle, Vorderhals, Bruſt und kleine Deckfedern der Flügel roſtröthlich orangenfarben, ein ebenſo gefärbter Streif läuft über die Flügel, welche einen weißen Spiegelfleck haben; die drei äußeren Schwungfedern ganz ſchwarz; Bürzel und untere Theile ganz weiß; Seiten roſtroth, ſchwarz gefleckt, Schwanz ſchwarz, die äußerſte Feder zum Theil weiß geſäumt; die beiden mittelſten rothgrau. Schnabel ſchwarzblau. Länge 63“. Am Weibchen find alle Farben blaſſer. Aufenthalt. Während der Brütezeit im Norden bis zum arktiſchen Kreiſe, wo ſie auf Felſen und Tannen niſten. Im Herbſt verbreiten ſich ihre Schaaren über faſt ganz Europa und bringen den Winter in gemäßigten Gegenden zu. Schneefink. Fringilla nivalis Linn. Gros bee niverolle. Pincon de neige Buff.‘ Snow Finch Gould. Naum. V, T. 117. Kopfplatte, Backen und Nacken grau, Kehle weiß und ſchwarz gefleckt oder ſchwarz; Rücken und Schultern braun; Deckfedern der Flügel, ein Streif über den Schwungfedern und Schwanz— federn der Seite rein weiß; die Schwungfedern, die mittleren Schwanzfedern und die Spitzen der anderen ſchön ſchwarz; alle vorderen Theile weiß, Bruſt und Seiten graulich. Füße ſchwarz, Schnabel im Sommer ſchwarz, im Winter gelb. Aufenthalt. Die Alpen der Centralkette Europa's, der Pyrenäen und die nördlichen Alpen bis zur Höhe des ewigen Schnees. Im Winter die Alpenthäler und die Gegenden um die Bergſtraßen und Dörfer, nur in ſehr ſtrengen Wintern wandert er weiter. Sizt niemals auf Bäume. Nahrung Inſekten, Sämereien. Neſt zwiſchen Steinen oder unter den Dächern der höchſten Sennhütten und Hoſpizien, mit vier bis fünf rein weißen Eiern. d. Diſtelfinken. Car duelis. Der Schnabel iſt genau kegelförmig, nirgends gewölbt, ſehr ſpitzig. | Diſtelfink. Fringilla carduelis Linn. Le chardonneret Buff. Gros-bec chardonneret Temm. old. finch Lath. Carduelis germanica Brehm. Stieglitz. Naumann V, T. 124, F. 1, 2. Ring um den Schnabel, Nacken und Hinterhaupt ſchwarz, Stirne und Kehle karmoiſinroth; Backen, Vorderhals und alle unteren Theile weiß; Bruſt und Seiten, ſo wie der Rücken und Schultern braun; obere Hälfte der Schwungfedern ſchwefelgelb, untere ſchwarz, jede Feder mit weißer Spitze; Schwanz ſchwarz, an den Seitenfedern ein weißer Fleck an der innern Fahne, die anderen mit weißer Spitze. Weibchen kaum verſchieden. Länge 53“. Aufenthalt. Vom wärmern Europa und vom Archipel an bis nach Sibirien. | Nahrung viele Arten Sämereien, beſonders Diſtelſamen. Neſt in Baumgärten und Gärten, Eier etwas ſtumpf, hell⸗ grünlich weiß, mit rothen Punkten. c. Hänflinge. Linaria e. Schnabel genau kegelförmig, aber dicker, kürzer und ſtompfer. Sie nähren ſich von öligem Samen. Der Hänfling. Fringilla eannabine Linn. TRIER Fringilla linota Gmel. F. en Gmel. Gros bee Li- notte Temm. La Linotte ordinaire Buff. Common Linet Lath. Montanello 1 Stor. d. uce. Naum. V, T. 121. f Schnabel ſtark, von der Breite der i ſchwärzlich. Stirn, Bruſt und ihre Seiten karmoiſinroth; Kehle und Vorder⸗ hals weißlich, mit braunen Längsflecken; Scheitel, Nacken und Seiten des Halſes rein aſchgrau; Rücken und Schultern kaſta⸗ nienbraun; Seiten braunroth, Mitte des Bauchs und Unterleib weiß; Schwanz gegabelt, ſchwarz, die äußeren Federn weiß ge— ſäumt, Füße braun. Nach dem Mauſer im Herbſt erſcheint das Rothe nicht gleich, ſondern erſt im Frühjahr. Wenn ſie in der Gefangenſchaft ſich mauſern, gar nicht. Auch das Weibchen iſt nichtgroth, und die oberen Theile find grau, braun gefleckt, die Bruſt mit ſchwärzlichen Flecken. Länge 5“. Aufenthalt. Bergige Gegenden, am Saum der Gehölze oder in Weinbergen. Iſt weit über Europa verbreitet. Nahrung allerlei Sämereien, im Winter Baumknoſpen. Neſt in Weinreben oder aeg mit weißblaulichen, fleiſch⸗ farb Br eten. Eiern. Gelbſchnäbeliger Hänfling. Fringilla montium Gmel. Fring. flavirostris Linn. Gros bec de n Temm. Arktiſcher Fink. Linotte de montagne Veil. Moun- tain Linet Lalh. Naum. V, T. 122. Der Schnabel bildet ein vollkommenes Dreieck und die Kehle iſt roſtgelb, ohne irgend einen Fleck. Ein Streif über die Augen und Augengegend, Scheitel, Rücken und Bruſt roſtgelb, mit ſchwarzbraunen Flecken an den beiden leztern; Bürzel am Männ⸗ chen dunkel roſenroͤth; Mitte des Bauchs und Unterleib weiß; über die Flügel laufen zwei hell roſtgelbe Binden. Deckfedern der Flügel dunkelbraun, hellbraun gekantet, Schwung- und Schwanzfedern ſchwarzbraun, die äußeren Federn weißlich geſäumt. Das Weibchen hat gar kein Noth auf dem Bürzel. Länge 43“. Aufenthalt. Die b des Polarkreiſes, ſehr häufig in Schottland, Norwegen, Schweden, ſelten in Rußland, perio— diſch auf dem Zuge durch einige Gegenden Deutſchlands, Hollands und Frankreichs, ſelten in der Schweiz. Nahrung wie beim Hänfling. Fortpflanzung unbekannt. Sumpfhänfling. Fringilla palustris Landbeck. Canabina pabistris Zandbeck. Aufzählung der Vögel Würtem— bergs. Er hat, wie der Berghänfling, weder Rothes auf dem Kopf, noch auf der Bruſt, ſondern nur am Bürzel und hält das Mittel zwiſchen dem Häufling und Berghänfling. (Wodurch unterſcheidet er ſich denn vom leztern?) Er kommt im Elſaß und Schwarzwald e im Ok⸗ tober an in Heerden von 20 - 30 Stück. Ungewiß als Art? — 248 — Girlitz. Fringilla serinus. “) Fring. serinus Zinn. Loxia serinus. Le Serin ou Cini. Girlitz. Hänfling. Naum. V, T. 123. Stirne, Augenkreis, Backen, ein Halsband und alle unteren Theile ſchön gelb; Seiten des Bauches und der Bruſt ſchwarz gefleckt; obere Theile graulich olivengrün, mit braunen Flecken; uͤber die Flügel laufen zwei Querſtreifen, der eine gelbgrün, der andere bräunlich; Schwanz etwas gegabelt. Das Weibchen iſt in aller ſeiner Färbung viel blaſſer, die Vordertheile weit mehr gefleckt und weißlich. Länge 43“. Aufenthalt. Es iſt der kleinſte inländiſche Fink und iſt von den wärmeren Gegenden Europa's an bis Mitt eldeutſchland ſehr ſonderbar verbreitet, in einigen Gegenden häufig, in anderen benachbarten Orten gar nicht, wandert aber, ohne daß man die Urſache kennt, in ſeiner Verbreitung. So iſt er in der Gegend von Frankfurt bis Offenbach ſehr häufig, bei Hanau gar nicht. So fand er ſich bis 1838 in der Gegend von Zürich gar nicht, vier Stunden davon, bei Baden, in demſelben Thale, ſehr häufig. Im Jahr 1838 aber hörte man ihn plötzlich in allen Gegenden um Zürich. Er findet ſich nur in kultivirten Gegenden, beſonders in Baumgärten, Gärten und auf Spaziergängen, wandert im Winter weg. | Nahrung allerlei Sämereien. Neſt auf Obſt- und Gartenbäumen, mit weißen, roth und braun punktirten Eiern. ' f. Zeiſige. Spinus. Mit dünnem, geſtreckt kegelförmigem Schnabel, mit dünner Spitze, vor derſelben etwas zuſammengedrückt. EN ſtark, Schwanz gegabelt. Sie ſind geſellig, kommen ſelten auf den Boden und wan⸗ dern in großen Schaaren. N ). Wie ſchwierig es ſey, eine Abtheilung unter den Finken zu begrün⸗ den, zeigt dieſes Vögelchen. Linne rechnet es zu den Kernbeißern, Temmink zu den Sperlingen, Naumann zu den Hänflingen. Wer hat Recht? Er iſt eben weder das Eine, noch das Andere, aber wohl gewiß ein Fink. | % * — 20 — ee eee Le Tarin Buffon. Gros bee Tarin Temm. Siskin Lalli. Erlenzeiſig. Naum. V, T. 125. ' hi Männchen. Scheitel und Kehle ganz ſchwarz, Nacken ſchwarzgrün; eine breite Binde über die Augen. Gegend hinter den Ohren, Seite des Halſes, Bruſt und Mitte des Bauches gelb; Mantel zeiſiggrün, dunkel gefleckt; Bürzel gelbgrün. Zwei Streifen über die Flügel, der eine ſchwarz, der andere grüngelb. Flügel und Schwanz ſchwarz, die Federn gelbgrünlich geſäumt. Am Weißchen die Farben weniger lebhaft. Bruſt und Sei— ten des Bauches viel ſtärker gefleckt, Unterleib weißlich. Länge 4“ 4 - 5,,%. Aufenthalt. Der Norden von Europa, aber nicht in Aſien, zieht alle Jahre in großen Schaaren ſüdlich und über⸗ wintert im wärmern Europa. | | Nahrung Erlen-, Ulmen-, Diſtel- und andere Samen. Neſt im Norden auf hohen Fichten, Eier weißgraulich, braun— roth gefleckt. Citronzeiſig. Fringilla citrinella. Emberiza brumalis Scop. Venturon de Provence Buff. Ci- tril Finch et Brumal bunting Lall. Naum. V, T. 174. Stirne, Scheitel, Augengegend, Kehle, Bruſt und Mittel— bauch grüngelb; Nacken und Seiten des Bauches ſchön grau; Mantel, Deckfedern der Flügel und ein Streif über die Flügel dunkel gelbgrün, graulich überlaufen; Flügel und Schwanz ſchwarz, grüngrau geſäumt, über die Flügel laufen zwei grüne Streifen. Die Farben des Weibchens ſind weniger rein, doch iſt der Körper niemals gefleckt. Länge 42“. 1 Aufenthalt. Die alpiniſchen Gegenden, ſo hoch noch Nadelholz wächst, aber auch häufig im mittäglichen Europa, in Italien, Griechenland, der Türkei und im ſüdlichen Frankreich. Zufällig in Deutſchlands wärmeren Gegenden. Nahrung Sämereien. Neſt auf Nadelbäumen, mit weißlichen, Sr punktirten Eiern. — 250 — Birkenzeiſig. Fringilla linaria. Le cabaret Buff. Petite linotte de Vigne Briss. Lesser red- pole Lali. Montanello minore. Naumann V, T. 126. Bluttſchößli. Meerzeiſig. Gr An. ana. Männchen. Stirne, Zügel und Kinn K Scheitel, Vorderhals und Bruſt ſchön purpurroth oder dunkel roſenroth, der rothe Scheitel weißlich eingefaßt, Mantel braun, ſchwarz ge fleckt, über die Flügel el weiße und ein ſchwarz er Streifen. Unterleib weiß. Weibchen. Nur bei Scheitel roth, untere Theile weißlich, Bruſt und Seiten braun gefleckt. Schwanz gegabelt. Schnabel lang und ſehr ſpitzig. 5 Länge 5“. | Aufenthalt. Die Gegenden des arftifchen Kreiſes und im gemäßigten Europa. Auch in Amerika und Nordaſien. Nahrung allerlei Sämereien. Neſt in Erlengebüſchen oder auf Nadelbäumen. Eier weiß— blaulich, mit zahlreichen röthlichen Flecken am dicken Ende. Nordiſcher Birkenzeiſig. Fringilla borealis Temm. Gros bee boreale Temm. \ 5 Größer als der Zeiſig, im Winter allenthalben mit Weiß gemiſcht, Bürzel rein weiß. Kinn und Zügel ſchwarz; Kopfplatte blutroth; Vorderhals, Bruſt und Bürzel roſenroth, Bauch, Un⸗ terleib und Seiten rein weiß, Hinterhaupt und Nacken auf weiß⸗ lichroſtgelbem Grunde, ſchwarz gefleckt; Mantel und Rücken ebenſo, die Federn aber weiß geſäumt; die Schwung- und Schwanzfedern ſind alle mit breiten weißen Säumen geziert. Schnabel gelb. Das Männchen hat nach der Mauſer im Herbſt einen weißen, braun roſenfarb überlaufenen Bürzel, die Backen ſind roſtgelb und ebenſo die Säume der Rückenfedern. Das Weibchen hat einen weißen Vorderkopf, rothen Scheitel untere Theile und Bürzel weiß, mit braunen, beſonders an den Seiten häufigen Flecken. Der rothe Scheitel iſt im Winter bei beiden Geſchlechtern matt, die Stirne weiß oder gelblichweiß, mit einer ſchwarzen Stirnbinde. Das Schwarze iſt matt, die unteren Theilen weiß, braun gefleckt. Länge 5“. — 251 — Aufenthalt. Die Gegenden um den arktiſchen Kreis, aus welchem er ſich ſelten entfernt, doch findet er ſich, wie der Seidenſchwanz, zuweilen in unbeſtimmten Zeiten in den gemäßigten Gegenden von Europa als Zugvogel. Sechste Ordnung. Schwalbenartige Vögel. Chelidones. Schnabel ſehr kurz, ſehr niedrig und an der Wurzel ſehr breit; die obere Lade an der Spitze gekrümmt. Beine kurz, vier— zehig, ganz getrennt oder mit einer ſehr kurzen Haut an der Wurzel verbunden, bei einer Gattung alle vier Zehen nach vorn gerichtet; Nägel ſehr ſcharf und krumm. Flügel ſehr lang. Es find eigentliche Luftvögel, welche einzig von Juſekten leben, ſelten auf die Erde kommen oder auf Bäume ſitzen. Die große Mundöffnung dient ihnen, um die Inſekten im Fluge zu fangen, der ſehr ſchnell iſt. Sie ſind über alle Länder verbreitet, aber in allen Ländern, außer den Tropen, Zugvögel. Sie bilden zwei Familien. Tag- und Nachtſchwalben. a. Tagſchwalben. Hirundines diurnae. Schwalbe. Hirundo. Hirondelle. Swallow. Rondine. Zwalm. Schnabel kurz, dreieckig, an der Wurzel ſehr breit, Mund— öffnung bis unter die Augen geſpalten; die obere Lade an der Spitze gekrümmt. Naſenlöcher an der Schnabelwurzel, nach oben geöffnet, zum Theil durch eine Haut verſchloſſen und von den Stirnfedern beſchattet. Beine ſehr kurz und ſchwach, mit ſtarken Klauen. Drei Zehen nach vorn gerichtet, die äußere an die mittlere mit einer Haut verbunden, die Hinterzehe kurz. Der Schwanz hat zwölf Federn. Die Flügel lang und 19 — die erſte Schwungfeder iſt die längſte. — re Rauchſchwalbe. Hirundo rustiea Linn. Cecropis rustica Boje. Hirondelle de cheminee ou dome- stique Buff. Chimney Swallow Zath. Huis Zwaluw Sepp. Rondine domestica. Stor. d. uce. Nau⸗ mann VI, T. 145. e Stirn und Kehle kaſtanienbraun, alle oberen Theile und ein Gürtel über die Bruſt ſchwarz, mit Violetglanz; untere Theile weiß, Schwanz ſehr gegabelt, auf jeder Feder, die beiden mitt: leren ausgenommen, ein weißer Fleck, die äußere Feder af jeder Seite ſehr lang und ſchmal. Länge 62“. | Aufenthalt. Ganz Europa bis Island, wo menfchliche Wohnungen ſind. Neſt aus Erde an den Balken im Innern der Häuſer, mit fünf bis ſechs weißen, roth getüpfelten Eiern. RN Röthliche Schwalbe. Hirundo rufula Levail. Hir. capensis Gmel., Lali. Hirondelle a tete rousse. Hi- rondelle rousseline. Vazsll., ois. d’Afr., pl. 245, f. 1, Cape Swallow Zafh. Hirundo daurica Bonelli. Vorderkopf, Nacken, Backen und ein Streif über die Augen ziegelroth, Kopfplatte ſchwarzbkau, alle übrigen oberen Theile ſchwarzblau, glänzend; Bürzel lebhaft roſtroth, gegen den Schwanz ins Iſabellfarbe übergehend; untere Theile iſabellröthlich, jede Feder mit einem feinen braunen Schaftfleck; Flügel und Schwanz ſchwarz, der lezte ſehr gegabelt. Füße und Schnabel ſchwarz. eee | Vaterland Afrika. Kommt zufällig in Truppen oder einzeln nach Sizilien und in den Archipel. f Hausſchwalbe. Hirundo urbica. Hirondelle de Fenetres Buff. Martin Lath. Boern Zwal- lu Sepp. 1 11 commune. Stor. d. uce. Nau⸗ 925 mann VI, T. 144. F. 2. Chelidone urbica Boje. Alle oberen 1 ſchwarzglänzend; Flügel mattſchwarz. Schwanz gegabelt; Bürzel und alle unteren Theile weiß; Beine und Zehen mit weißen Federchen beſezt. | 5 41 Me Länge 5“. Aufenthalt. Ganz Europa bis hoch im Norden. Neſt aus Erde, außen an den Häuſern, mit ſechs ganz weißen Eiern. 5 Uferſchwalbe. Hirundo riparia Linn. H. riparia Zath. Hirondelle de rivage Ruf. Saud martiu Lali. Rondine riparia. Stor. ud ucc. Oever Zwal- luw Sepp. Cotyle riparia Boje. Naum. VI, T. 146, 3, l. f e Alle oberen Theile und ein Gürtel über die Bruſt maͤuſe— grau, Flügel etwas dunkler. Alle unteren Theile, den Bruſt— gürtel ausgenommen, rein weiß; en gegabelt. Läufe mit einigen Federchen. Länge 5“. g Aufenthalt. An Flüſſen, Seen und Teichen, welche ſteile Ufer haben oder ummauert ſind, oft auch weit vom Waſſer in Steinbrüchen und Sandgruben. Neſt in Mauer- und Erdlöchern an perpendikulären Ufern oder Sandgruben, zwei bis drei Fuß horizontal in die Erde ein— geſcharrt, mit ſechs weißen Eiern. Kommt nicht allenthalben in Europa vor und geht nicht ſehr weit nach Norden. Felſenſchwalbe. Hirundo rupestris. Hirondelie fauve Fail. Hirondelle de roches Temm. H. montana Vieill. Rondine montano Savi. Naum. VI, 6, F 1% 2, Alle oberen Theile, die mittleren Schwanzfedern und die äußere Fahne der übrigen ſehr hellgrau; Schwungfedern, untere Deckfedern der Flügel und die langen Schwanzfedern graubraun; Bauch und Unterleib mattgrau, Kehle, Vorderhals und Bruſt weiß, roſtgelb überlaufen; jede Schwanzfeder, die beiden mittel- ſten ausgenommen, mit einem runden weißen Fleck. Länge 5". f | | Aufenthalt. Steile Felfen des wärmern Europa, häufig längs dem Mittelmeer, gemein in Savoyen und Piemont, auch in mehreren Alpenthälern der Schweiz. — 254 — Neſt in Felsſpalten, mit fünf bis ſechs weißen, braun punk⸗ tirten Eiern. | Spyrſchwalben. Segler. Cyphelus. Martinet. Swift. Rondine. Micropus et Brachypus Meyer. Schnabel wie bei den Schwalben, Mundöffnung bis einten die Augen geſpalten; Naſenlöcher ganz nahe an der Schnabelfirſte, offen, mit erhabenen befiederten Rändern. Beine ſehr kurz, bes fiedert, alle vier Zehen nach vorn gerichtet, mit ſcharfen krummen Nägeln verſehen. Flügel länger als bei den Schwalben, die zweite Schwungfeder die längſte. Schwanz mit zehn Federn. Die Segler ſind noch mehr als die Schwalben Luftvögel und kommen nur zufällig auf die Erde, von welcher ſie ſich ihrer langen Flügel wegen nicht wieder erheben können. Sie niſten in Mauerlöchern oder aaf den Balken unter den Dächern oder in Felſenſpalten. Kommen erſt in den lezten Tagen des April an und verlaſſen uns im Auguſt. Sie haben ein durchdringendes Geſchrei. Die Neſter beſtehen aus Erde, vermiſcht mit Stroh, Blättern, Papierſchnitzeln und überzogen mit einer Art Schleim. Die Eier ſind weiß. Alpenſegler. Cypselus alpinus Temm. Hirundo Melba Gmel. H. alpina Scop. Micropus alpinus Meyer. Grand martinet à ventre blanc Buff. Grea- ter Martin et White bellied Swift Zath. Rondine di mare Sabi. Naum. VI, T. 141, F. 1. Alle oberen Theile graubraun, ein graubrauner Gürtel über die Bruſt, alle unteren Theile weiß, Seiten grau, Beim grau befiedert. Länge 9". 1 Aufenthalt. Die Alpen des wärmern Europa, an den Felſen des Mittelmeeres, Spanien bei Gibraltar; die Münſter von Bern, Lauſanne, Freiburg, Solothurn und mehrere Felſen der Schweiz, in Sardinien, Malta und im 1 in Grie⸗ chenland und Dalmatien. Neſt in Felſen und in een mit drei bis vier weißen ablangen Eiern. N 9 Mauerſegler. Cypselus murarius Temm. Hirundo apus Gme/l. et Lali. Micropus murarius Meyer. Brachypus murarius. Le martinet noir Buff. Swift Lath. Gier Zwalluw Sepp. Rondine Sari. Nau⸗ mann VI, T. 148. N Kehle weißgraulich, alle übrigen Theile braunſchwärzlich, Läufe befiedert. Länge 7“. c Im ganzen gemäßigten und warmen Europa. Sehr ſelten in England. | Neſt unter den Dächern des Hauſes oder in Mauerlöchern und Thürmen, mit drei bis vier Eiern. | * b. Nachtſchwalben. Caprimulgus. Engoulevent. Crapaud volant. Goat sukker. Nottolone. Ziegenmelker. c Schnabel ſehr kurz, biegſam, niedrig, leicht gekrümmt, wenig ſichtbar; obere Lade an der Spitze umgebogen, an der Wurzel mit ſteifen, vorwärts ſtehenden Borſten. Naſenlöcher an der Wurzel, breit, mit einer Haut bedeckt und von den Stirnfedern beſchattet. Füße: drei Zehen nach vorn, eine nach hinten, die vordere mit einer Haut bis zum erſten Gelenk verbunden; die Hinterzehe iſt eine Wendezehe. Nägel kurz und ſchwach, der Nagel der Mittelzehe ſägenförmig gezähnelt. Der Schwanz bei den europäiſchen Arten abgerundet, aus zehn Federn beſtehend. Die zweite Schwungfeder iſt die längſte. Die Nachtſchwalben haben, wie alle nächtlichen Vögel, große Augen, ein weiches und eulenartiges Gefieder und die Farben derſelben ſind düſter. Den Tag über weilen ſie an der Erde, in der Morgen- und Abenddämmerung und in mondhellen Nächten gehen ſie auf den Inſektenfang aus. Der Flug iſt ſchnell, aber geräuſchlos. Sie mauſern nur einmal des Jahres. Die Männ— chen unterſcheiden ſich von den Weibchen ſehr oft durch weiße Flecken an den Seitenfedern des Schwanzes. Sie niſten auf der Erde im Geſträuche. Die europäiſchen Arten legen nur zwei Eier. Die getüpfelte Nachtſchwalbe. Caprimulgus punctatus Meyer.“) Caprimulgus europeus Gmel. L'Engoulevent Buff. Euro- pean Goatsukker Lath. Succhia capure o Nottola. Stor. d. ucc. Notolare Sari. Naum. VI, T. 148. N A N. 25 * hr Das ganze Gefieder iſt ein Gemiſch von Grau, Schwarz und Roſtfarben, die oberen Theile, Kopf und Rücken ſind ſchön grau, die Schäfte ſchwarz und die Federn ſchwarz getüpfelt; an der Kehle ſtehen einige weiße Flecken, über die Flügel läuft ein roſtgelbes Band; die Schwungfedern tragen an der äußern Fahne roſtrothe Streifen und die drei äußeren endigen mit weißer Spitze. Die unteren Theile ſind ſchwarz und roſtfarb in ſchmalen Quer— bändern; der Schwanz hat ſchwarze Zickzackbänder, mit roſtrothen und grünen abwechſelnd, die beiden äußeren Federn haben eine rein weiße Spitze. ö 5 Länge 403“. Das Weibchen unterſcheidet ſich hauptſächlich durch den Mangel der weißen Flecken an den Flügeln und am Schwanze. Aufenthalt. Waldungen, die an Wieſen und Felder ſtoßen. Häufiger im warmen Rare als im nördlichen. Wan⸗ dert im Herbſt. 8 Nahrung Käfer, Schmetterlinge und andere nächtliche In⸗ ſekten, die ſie im Fluge fangen. Neſt an der Erde in Gebüſchen oder in Baumlöchern, mit zwei eiförmig ablangen Eiern, die auf weißem Grunde braun und grau marmorirt ſind. Rothhalſige Nachtſchwalbe. Caprimulgus ruficollis Temm. Vieill., Faun. francaise, pl. 62, f. 2. Rour, Ornith. pro- vencale, T. 188. : Hauptfarben des Kopfs, Rückens und der Flügel hellgrau, mit ſchwarzen Punkten und gickzacklinien; über den Scheitel laufen zwei ſchwarze Binden, um den Hals ein roſtrothes, ſchwarz ge— flecktes Halsband; Vorderhals weiß; die unteren Theile ganz wie \ ) Da in Europa zwei Arten vorkommen, ſo kann 10 Beiname euro» päiſch nicht beibehalten werden. u f 8 an der gemeinen Nachtſchwalbe. Auf den Flügeln und an den äußeren Schwanzfedern weiße Flecken an beiden Geſchlechtern. Länge 12“. 1 Aufenthalt. Spanien und vielleicht auch im ſüdlichen Frankreich und in Afrika. | Die Nachtſchwalbe mit abgeſtuftem Schwanze. Caprimulgus climacurus. Vieill., Gal. 122. Obenher aſchgrau, Kopf und Bürzel ſchwarz gefleckt, Kehle und Bauch weiß, Bruſt grau gewäſſert, Seitenfedern des Schwan— zes braun und ſchwarz gebändert, auf den Flügeln weiße Flecken. Aufenthalt. Am Senegal. Soll im ſüdlichen Frankreich vorgekommen ſeyn? Sieben t e Ordnung. —ͤ —— Klettervögel. Zye odactyli. Schnabel von verſchiedener Form, mehr oder weniger gebo— gen oder ganz gerade und eckig. Füße, mit Ausnahme einiger Arten, welche nur drei Zehen haben, zwei Zehen nach vorn und zwei nach hinten, die äußere Zehe zuweilen eine Wendezehe. Die europäiſchen Gattungen nähren ſich fast ausſchließend von Inſekten, Spinnen u. ſ. w. Sie bilden zwei Familien, wovon die eine für Europa nur eine, die andere nur zwei Gattungen hat. a. Kukuke. Cuculeae. Schnabel mittelmäßig, glatt, abgerundet, zuſammengedrückt und leicht gebogen; Schwanz lang abgeſtuft. Kukuk. Cuculus. Schnabel mittelmäßig, glatt, abgerundet, etwas bogenförmig; Lauf kürzer als die Mittelzehe; Flügel lang, ſpitzig. Zwei Zehen nach hinten, zwei nach vorn. a Schinz, Fauna. Bd. I. 17 — 8 Es find unzähmbare Vögel, welche ſich ganz allein von In— ſekten nähren und nicht ſelbſt brüten, ſondern ihre Eier in die Neſter anderer inſektenfreſſender Vögel legen. Nur dieſe . man in unſern Tagen zur Gattung gezählt. N Der graue Kukuk. Cuculus canorus Linn. ET Cuculus canorus, rufus et hepaticus Auel. Coucon gris Buff. Common cukow Lalh. Cuculo cenerino. De kackock Sepp. Naum. V, T. 427, 128, 129. Alle oberen Theile an alten Männchen ſchön aſchgrau, ebenſo Hals und Bruſt, Unterleib und untere Deckfedern der Flügel und Hoſen weißlich, mit ſchwärzlichen Querſtreifen, Flügel und Schwanz ſchwärzlich, mit weißen Flecken.“ Jüngerer Vogel. Alle oberen Theile leberfarbröthlich, mit 9 ) ſchwarzen Querbändern, Bruſt und alle unteren Theile weiß, mit ſchwarzen Querbändern, Füße gelb, Schnabel hornfarben, Iris gelb, Schnabelöffnung und Augenkreis gelb. Ganz junger Vogel dunkelaſchgrau oder vörhlichevan, mit dunkleren Querbändern, Unterleib wie bei alten. Länge 104”, 8 Aufenthalt. Im Sommer ganz Europa bis Schweden in Wäldern, in der Nachbarſchaft von Wieſen und Feldern. Im Herbſt zieht er nach Afrika und kommt im April wieder. Nahrung haarige Raupen, Heuſchrecken und andere Snfeften. Seine Eier legt er in die Neſter der Bachſtelzen, Sänger, Fliegenfänger und der Zaunkönige. Sie ſind bald grünlich, bald blaulich, bald weißgelb, immer dunkler gefleckt. Der Straußkukuk. Cuculus glandarius. Cuculus pisanus Zinn. Cuc. Andalusiae Briss. Coucou huppe noir et blanc et grand Coucou tachete Buff. Great spoted and pisan Cuckoo Lali. Cuculo col giaffo Save. Coucou geay Temm. Naum. V, T. 130. Alle oberen Theile ſind grau, heller oder dunkler, je nach dem Alter, alle Federn mit weißer Spitze. Auf dem Hinterkopf ein Federbuſch. Dieſer, Scheitel und Backen grau, Kehle, Seiten des Halſes, Vorderhals und alle unteren Theile weiß; Schwungfedern — 259 — ſchwärzlich, mit zwei weißen Querbinden, Schwanz lang, abgeſtuft, braungrau, jede Feder mit einer weißen Spitze. Beim jungen Vogel iſt der ganze Hals und Bruſt roſtröthlich. Schnabel und Füße ſchwarz; Augen gelb. | Länge 15—16”. Aufenthalt. Afrika, Syrien und Egypten. Zufällig in Sizilien, Unteritalien, der Provence und in Spanien, ja ſogar * in Deutſchland. Ob dieſer Vogel ein wahrer Kukuk iſt, d. h. nicht ſelbſt brütet, wiſſen wir nicht. Sehr wahrſcheinlich gehört er zur Gat⸗ tung Coccyzus und brütet ſelbſt. I Der grauröthliche Kukuk. Cuculus cinerosus Buff. Cuculus corolinensis , americanus , dominicus Auct. Coucou de la Caroline Buff. Coucou cendrillard Buff. Ca- rolina Cuckoo Catesby. St. Re Cuckoo Lath. -Coceyzus carolinensis. Ä Alle oberen Theile find grau, blibenfgrb überlaufen, ganz einfärbig, aber je nach dem Lichte röthlich oder grünlich ſchillernd; die kleineren Deckfedern der Flügel und äußerer Rand der Schwung— federn ſchön rothbraun; die Seitenfedern des Schwanzes ſchwarz, mit weißen Spitzen; alle unteren Theile weiß, gegen den Unter— leib graulich; Beine ſchwarz, obere Schnabellade braun, untere gelblich; Iris röthlich. a Länge 8“. Aufenthalt. Nordamerika bis zum arktiſchen Kreiſe, walls dert im Oktober ſüdlich und zeigt ſich zufällig in Europa, in England wurden zwei und in Irland zwei geſchoſſen. Niſtet in Amerika und brütet ſelbſt, iſt alſo kein 8 Kukuk. Die Eier ſind braungrünlich. e. Spechtartige Vögel. Picideae. Die Füße kurz, ſtämmig, nicht zum Gehen, ſondern zum Klettern eingerichtet; Füße: zwei Zehen nach vorn, zwei nach hinten, die Zehen lang, dir Nägel ſcharf. Die Zunge ſehr lang und weit ausſtreckbar; der Schnabel ſtark. 17 * — 260 — Specht. Picus. | Schnabel lang, gerade, eckig, hart, an der Wurzel niedrig; Zunge lang, ausſtreckbar, an der Spitze hörnern und gezähnelt ; 1 Schwanz mit zehn Federn, abgeſtuft, die Schäfte der Federn ſehr hart, elaſtiſch und zum Anhalten geſchickt; die Läufe kurz, die Zehen lang, mit ſcharfen krummen Nägeln. Es ſind kecke, wilde, unzähmbare Vögel, ſie leben auf Bin: men, können auf der Erde nicht gehen, ſondern bloß hüpfen, klettern aber deſto beſſer, aber immer aufwärts, nie abwärts, wobei ſie mit dem ſteifen Schwanz ſich ſtützen und nachhelfen. Nähren ſich von Inſekten, haben ein lautes Geſchrei, niſten in Baumlöchern, welche ſie ſelbſt ſich mit ihrem harten Schnabel aushacken. Die Arten find zahlreich über alle Erdtheile, Neu— holland ausgenommen, verbreitet. Europa hat acht Arten. Schwarzſpecht. Picus martius Linn. Le Pic noir Buff. Great black Woodpecker Lali. Picchio nero. Swarte Specht Be Naum. V, T. 134. Un BE Ira Ganz ſchwarz, ohne Glanz. Scheitel am Männchen, am Weibchen nur der Nacken ſcharlachroth. Iris ſchwefelgelb. Länge 16—47“. e Aufenthalt. Die Nadelwaldung des nördlichen Europa bis zu den Alpen und jenſeits in den Gebirgen. f Nahrung Inſekten“arven, welche im Holz leben, Bienen, Weſpen, Ameiſen. | Eier drei bis vier, von blendender Weiße. Grünſpecht. Picus 5 Linn. EA arg Pic vert Buff. Green Woodpecker Lath. Groenspecht Sepp. Picchio verde Sabi. Naum. V, T. 131. Alle oberen Theile grasgrau; der Scheitel bis Nacken und am Männchen ein Streif vom Schnabel gegen die Halsſeite hoch⸗ roth, ein Streif durch das Auge ſchwarz, Ohrgegend, Vorder— und Seitenhals und Unterleib grünlichweiß; Flügel und Schwanz an der äußern Fahne weiß und ſchwarz geſtreift; Iris weiß; Schnabel und Füße hornfarbig. | — 261 — Dem Weibchen fehlt das Rothe unter dem Schnabel. Aufenthalt. Die Eichen- und gemiſchten Wälder von ganz Europa. Im Herbſt und Winter in Baumgärten. Nahrung in Holz lebende Inſekten, Bienen, Ameiſen, ſelten Nüſſe. Eier in Baumlöchern, vier bis fünf, ſchön weiß. Grauſpecht. Picus canus. Picus viridis norwegicus, viridicanus et caniceps Auct. Grey headed green Woodpecker Lali. Nordsche Specht Sepp. Picchio verde di Norwegia. Stor. d. uec. Naum. V, T. 135. Oben grasgrün, Bürzel gelbgrün; Kopf ſchön grau, am Männchen über die Schnabelwurzel eine ſchwarze Binde, Stirne roth; vom Schnabelwinkel gegen den Nacken läuft der Kehle nach ein ſchwarzer, oben und unten weiß eingefaßter Streif, Unterleib hellgrün. Das Weibchen hat am Kopfe nichts Rothes, ſondern dieſer iſt ganz aſchgrau. Iris roſenroth. Aufenthalt. Wo der Grünſpecht, aber Mey im Norden und bis zu den Centralalpen, in der Schweiz ebenſo häufig wie der Grünſpecht. Selten in Frankreich und dem wärmern Europa. Nahrung und Fortpflanzung wie beim Grünſprecht. Großer Buntſpecht. Picus major. Pie Epeiche Buff. Greater spotted Woodpecker. Rothſpecht. Naum. V, T. 134. Picchio rosso Savi. Alle oberen Theile ſchwarz und weißbunt. Scheitel und Nacken am Männchen Schwarz, am Hinterhaupt mit einer rothen rr Binde, am Weibchen ganz ſchwarz, am jungen ganz roth, Steiß⸗ gegend bei allen karminroth. Backen, Augen und Ohrgegend, ein Flecken an der Seite des Halſes und Deckfedern der Flügel rein weiß; untere Theile weiß, bräunlich überlaufen; Schwung: federn ſchwarz und weißbunt, die mittleren Schwanzfedern ganz ſchwarz, die äußeren weiß und ſchwarz. Iris röthlich; Schnabel und Füße hornfarben. Länge 9“. ir N Aufenthalt. ! Laubwaldungen, gemiſchte Waldungen und Baumgärten von ganz Europa. Nahrung und Fortpflanzung wie bei den anderen Spechten. Weißrückiger Specht. Picus leuconotos. Pie leuconote Temm. Picchio vario massimo. Stor. d. uce. Naum. V, T. 155. Stirne weiß, Scheitel am Männchen roth. am Weibchen ſchwarz; Unterrücken und Bürzel rein weiß; Steiß und Unterbauch roſenroth, Seiten des ganzen Unterleibs ſchwarz gefleckt; Bauch weiß; Nacken, Hinterhals und Schultern, auch Seiten des Halſes ſchwarz. Flügel und Schwanz ſchwarz und weiß. Länge 1 104”. | Aufenthalt. Der Norden von Europa, von wo aus er zufällig Norddeutſchland beſucht. Er iſt häufig in Schweden, Liefland, Kurland und in Schleſien in Laubwäldern, nie in Schwarzwäldern. Nahrung und Fortpflanzung wie bei anderen Spechten. Mittelbuntſpecht. Picus medius Linn. Pic mar. Temm. Pic varie a tete rouge Buff. Middle Spotted Woodpecker Lall. Weißbuntſpecht. Mittel ſpecht. Naum. V, T. 136, F. 1, 2. Picchio mezzano. Stirn gelb, Scheitel in beiden Geſch! echtern roth, Nacken und Rücken ſchwarz, Backen, Hals, Bruſt, Deckfedern der Flüͤ⸗ gel, Schultern weiß; Flügel ſchwarz, weiß gefleckt an beiden Fahnen; Seiten des Unterleibs und Steiß roſenroth, Seiten ſchwarz gefleckt, Unterbruſt und Bauch. gelblich, Schwanz ſchwarz, Seitenfedern ſchwarz und weiß. Iris braun, aber mit einem weißlichen Ring umgeben; Schnabel und Füße blaulichgrau. Länge 84“. Aufenthalt. Die Ränder der Laubwaldungen und Baum⸗ gärten, häufiger in wärmeren Gegenden als in nördlichen. Nahrung Ameiſen und andere Inſekten, welche unter der Rinde der Bäume wohnen; zuweilen auch Hafel: und Buchnüſſe. Fortpflanzung wie die anderer Spechte. u Kleiner Buntſpecht. Picus minor Linn. Pic épeichette Temm. Le petit epeiche Buff. Lesser Spot- ted Woodpecker Lath. Picchio sarto minore. Stor. d. ucc. Kleinste bonte Specht Sepp. Naumann V, T. 136, F. 3, 4. Stirne bei Männchen und Weibchen gelb, bei lezterem mehr weiß, Scheitel beim Männchen roth, beim Weibchen weiß. Nacken, Hinterhals und obere Theile ſchwarz; Mittelrücken und Deck— federn der Flügel ſchwarz und weiß geſtreift, Schwungfedern ſchwarz und weißbunt. Schwanz ſchwarz, äußere Federn ſchwarz und weiß. Augengegend, Seiten des Halſes und untere Theile weißgraulich; Seiten mit ſchwarzen Längsflecken, Seiten des Halſes und Kehle rein weiß, beide durch einen ſchwarzen Streif getrennt. Länge 53. Aufenthalt. Bergwaldungen, in Nadel- und gemiſchten Wäldern, im Winter zuweilen in Waumgireg, mehr im Norden als im wärmern Europa. Nahrung allerlei Inſekten, welche zwiſchen den rn oder unter den Rinden der Bäume wohnen. Neſt in natürlichen Löchern der Bäume, mit ine Eiern. Dreizehiger Specht. Picus tridactylus. Picus hirsutus Vieell. Pie à trois doigts. Northern three toad Woodpecker. Naum. V, T. 137. Die Füße nur mit drei Zehen, zwei nach vorn, eine nach hinten. Stirne weiß und ſchwarz, Scheitel am Männchen goldgelb, am Weibchen weiß und ſchwarz, Hinterhaupt, Backen und Nacken ſchwarz. Hinter den Augen fängt ein weißer Streif an und läuft nach dem Hinterhalſe, ein zweiter fängt am Schnabelwinkel an, läuft längs dem Halſe hinunter und biegt ſich nach der Bruſt, zwiſchen dieſen liegen zwei ſchwarze Streifen; Vorderhals und Bruſt weiß, Oberrücken, Seiten der Bruſt und der untere Theil weiß, ſchwarz gefleckt, Deckfedern der Flügel und Schwanz ſchwarz, Schwungfedern mit wenig weißen Flecken, äußere Schwanzfedern weiß gefleckt. Schnabel und Beine graulich, Iris weißlichblau. Länge 9“. | Aufenthalt. Die Bergwälder des Nordens und die Na⸗ delwälder der Centralalpen. Nahrung und Fortpflanzung wie bei anderen Spechten. Drehhals. Vunx. Torcol. Wryneck. Toreicollo. Schnabel gerade, kurz, ſpitzig, ke gelförmig, mit abgerundeter Firſte. Naſenlöcher an der Wurzel, am hohlen Rande der Schna⸗ beifivfte, nackt, zum Theil mit einer Haut bedeckt. Füße: die beiden Vorderzehen durch eine Haut an der Wurzel verbunden, Hinterzehen getrennt. Flügel mittelmäßig, die zweite Echwung feder die längſte. Zunge lang und ausſtreckbar; Schäfte der Schwanzfedern nicht elaſtiſch. Sie klettern nicht wie die Spechte, kriechen aber um die Baumäſte herum, um Inſekten zwiſchen den Spalten der Rinden zu ſuchen. Ihre Hauptnahrung ſind Ameiſen. Sie mauſern nur einmal und niſten in Baumlöchern; die Eier ſind weiß. Sie wandern früh weg und kommen ſpät wieder an. Der Drehhals. Yunx torquil la. Le Torcol BAMF. Wryneck Lat. Torcicollo. Stor. d. uce. Drauihals Sepp. Naum. V, T. 158. n eee Die Grundfarbe der oberen Theile iſt ein graues Roſtröthlich, mit unregelmäßigen braunen und ſchwarzen Flecken und Punkten. Vom Hinterhaupt verbreitet ſich eine breite braune Binde bis zum Oberrücken; die äußeren Fahnen der Flügelfedern ſind ſchwarz und roſtröthlich gefleckt; der Schwanz grau, mit ſchwarzen Zick— zackbändern. Kehle und Vorderhals roſtröthlich, mit ſchmalen ſchwarzbraunen Querbändern, die übrigen unteren Theile weißlich, mit kleinen braunen, dreieckigen Flecken; Schnabel und 525 oli⸗ venbräunlich. Iris braungelb. Länge 63“. Aufenthalt. Ganz Europa bis Schweden in Baumgärten oder in Wäldern. | N Nahrung vorzüglich Ameiſen, aber auch andere Juſekten. Fortpflanzung. Neſt in Baumlöchern, mit ſechs bis zehn länglichen, ganz weißen Eiern. a Steigfüßler. Anisodactyli. Schnabel mehr oder weniger gebogen, meiſt dünne und an der Spitze pfriemenförmig, an der Wurzel viel breiter. Beine niedrig, drei Zehen nach vorn und eine nach hinten. Die äußere Zehe mit der mittlern bis zum erſten Gelenk verwachſen; die Hinterzehe meiſt etwas lang und groß. Die Klauen groß und ſtark gebogen. Die dazu gehörigen Vögel klettern ſehr geſchickt an Bäumen, Mauern und Felſen hinauf, indem ſie ſich mit ihren krummen Nägeln anhängen. Andere klettern nicht. Die Hauptnahrung der meiſten beſteht in Inſekten; andere genießen auch Sämereien und eine Gattung Fiſche. Spechtmeiſe. Kleiber. Sitta. Sittelle. Nuthath. Picchiotto. Schnabel mittelmäßig, gerade, pfriemenförmig, rundlich, an der Spitze kaum etwas zuſammengedrückt, hart und ſpitzig. Zunge von gewöhnlicher Länge, an der Spitze in vier zahnartige Lappen zerriſſen. Naſenlöcher an der Wurzel, klein, rund, zum Theil durch Borſtenhaare bedeckt. Beine ſtark, kurz, die äußere Zehe mit der mittlern bis zum erſten Gelenk, die mittlere mit der innern nur an der Wurzel verwachſen. Nägel ſtark, krumm und ſpitzig. Flügel klein, die vierte Schwungfeder iſt die längſte. Schwanz kurz, beſteht aus zwölf Federn, mit weichen Schäften. Die Männchen unterſcheiden ſich in der Farbe nicht von den Weibchen. Es ſind lebhafte Vögel, welche ſich von Inſekten und Sämereien ernähren und geſchickt klettern, aber ſelten auf den Boden kommen, da ſie nicht gehen, ſondern nur hüpfen können. Der blaugraue Kleiber. Sitta caesia. Sitta europaea mel. et Luth. et Naumann. La Sittelle ou Torchepot Buff. et Temm. European Nuthatch Zath. Piechio grigio. Stor. d. ucc. Naum. V, T. 189. Piechiotto murator e. Alle oberen Theile blaugrau, ein ſchmaler ſchwarzer Streif geht vom Schnabelwinkel durch die Augen bis hinter die Ohr— gegend, oben mit einem ſehr ſchmalen, unten mit einem breitern weißen begleitet. Kehle weißgelblich, Bruſt und Unterleib zim— metroth; untere Deckfedern des Schwanzes weiß gefleckt; Schwung⸗ federn bräunlich ſchwarzgrau; die mittleren Schwanzfedern afch- blau, die übrigen ſchwarz, an der äußern Fahne aſchblau, die äußerſte mit einem weißen Fleck. Schnabel grau, Beine gelblich fleiſchfarb. Iris braun. Länge 53“. Aufenthalt. Ganz Europa bis tief nach Norden, am häufigſten in Mitteleuropa in Wäldern, im Winter auch in Baumgärten und Gärten. i Nahrung Juſekten, 5 Borkenkäfer, Haſelnüſſe, Buch⸗ nüffe, ölige Samen. Neſt in Baumlöchern, mit fünf bis ſieben weißen, roth een Eiern. Schwarzköpfige Spehtmeife Sitta melanocephala. Vieill., Gall. 171. | Aſchgrau, mit ſchwarzem Oberkopf, Nacken und äußeren Schwanzfedern; untere Theile weiß, der Hinterbauch ſpielt ins Röthliche; die äußeren Schwanzfedern ſind ſchwarz und weiß ge— fleckt; die zweiten Deckfedern der Flügel ſchön ſchwarz. Größe der gemeinen Spechtmeiſe. Aufenthalt. Nordamerika, zufällig im Norden von Europa. Felſenſpechtmeiſe. Sitta saxatilis Schins. *) Sitta syriaca Ehrenberg. Sitta Neumeyeri Michahelles et Feldegg. Bonap., Faun. italica, Livr. A Pic- chiotto sassirampa. Größer als der blaugraue Kleiber, Shake länger als der Kopf, Schwanz einfärbig. Alle oberen Theile ſind heller graublau als bei der andern Art. Der ſchwarze Streif durch die Augen geht nicht nur bis hinter die Ohren, ſondern biegt ſich gegen *) Da wir in Europa zwei Spechtmeiſen haben, fo kann der Name europaea der einen und syriaca der anbern nicht bleiben, daher habe ich den Namen der erſten nach Meyer beibehalten und den Zunamen der zweiten nach der Lebensart bezeichnet. — 267 — den Hals und läuft längs demſelben bis auf den Rüden; Backen, Kehle, Vorderhals, Bruſt und obere Theile des Bauches rein weiß; Seiten hell roſtgelb; Unterbauch und untere Deckfedern des Schwanzes matt roſtroth; an der äußerſten Schwanzfeder nur ein kleiner roſtrother Fleck; Schnabel ſchwärzlich; Füße blaulich. Länge 6“. | | | Aufenthalt. Syrien und die Levante, aber auch zahlreich in Dalmatien und in Morea, auch in Unteritalien, aber niemals an Bäumen, ſondern an Felſen. Michahelles und Feldegg haben ihn zuerſt als europäiſchen Vogel bekannt gemacht. Nahrung Fliegen, Käfer und andere Inſekten, die in Felſen— ſpalten vorkommen. | Das Neſt iſt flaſchenförmig und mit der einen Seite an einem Felſen befeſtigt, es beſteht aus Erde und iſt inwendig mit Federn und anderen weichen Materien ausgelegt, der Eingang iſt an der Seite. Die Zahl der Eier ißt meiſt fünf, die Farbe wie bei der andern Art. Baumläufer. Certhia. Grimperean. Creeper. Rampicchio Savi. | Schnabel ſchwach geſtreckt, gebogen, zuſammengedrückt, mit kantigem Rücken und ſcharfer Spitze. Zunge lang und ſchmal, aber nicht gusſtreckbar. Naſenlöcher nahe an der Stirn, von oben durch eine gewölbte Haut verſchloſſen, ritzenförmig. Füße ſchwach, die Zehen an der Wurzel mit einander verwachſen, alle mit krummen ſcharfen Nägeln, Nagel der Hinterzehe ſehr lang. Flügel klein, rundlich, die vierte Feder iſt die längſte. Schwanz lang, jede Feder an der Spitze gabelig, Schäfte elaſtiſch, wie bei den Spechten, aus zwölf Federn beſtehend. Gefieder weich und locker. Sie klettern geſchickt an Bäumen herum und nähren ſich von Inſekten und ihren Eiern, Spinnen u. ſ. w., aber nicht von Sämereien. Sie niſten in Spalten und Löchern der Bäume oder ſonſt zwiſchen Holz, ſogar an Häuſern, und legen, wie die Meiſen, viele weiße, roth punktirte Eier. ei Der graue Baumläufer. Certhia familiaris Linn. Le Grimpereau Buff. et Temm. Common Creeper Lal. an passerino. St. d. uc. Naum. V, T. 140. Luce Alle 1 Theile ſind weiß, braun und ſchwärzlich in Fleckenreihen; über die Augen läuft ein weißer Streifen, Bürzel roſtbräunlich ungefleckt, Schwanz ebenſo. Alle unteren Theile weiß, der Bauch etwas röthlich überlaufen und die unteren Deck— federn des Schwanzes röthlich und weißlich gefleckt. Schnabel hornfarben; Füße grau; if braun. 5 Länge 54“. Aufenthalt. Faſt in ganz Europa in Wäldern, Gärten, Baumgärten und Spaziergängen ganz nahe an Wohnungen der Menſchen, die er nicht fürchtet. Die ſechs bis neun Eier ſind weiß, roth beſprengt. Mauerklette. Tichodrome liger. Tichodrome. Petrodroma. Schnabel lang, dünne, ſchwach gebogen, walzenförmig, an der Wurzel eckig, Spitze etwas niedrig und platt. Naſenlöcher an der Wurzel, nackt, durchgehend, halb mit einer gewölbten Haut bedeckt. Beine ſchwach, dünne, drei Zehen nach vorn, eine nach hinten, die äußere Zehe an der Wurzel mit der innern ver— wachſen, Nagel der Hinterzehe lang, alle Nägel ſcharf und ſtark; Schwanz abgerundet, mit ſchwachen Schäften. Flügel breit, die vierte, fünfte und ſechste Feder ſind die längſten. Dieſe Vögel gehen nicht auf Bäume, ſondern klettern an Felſen, Mauern und perpendikulären Wänden herum; nähren ſich von Inſekten, niſten in Felſenſpalten und Mauerlöchern. Die Eier ſind aa Sie maufern zweimal. Die rothflügelige Mauerklette. Tichodroma phoenicoptera Temm. Certhia muraria Linn. Petrodroma muraria Veil. Ticho- drome echelette Temm. Grimperean de muraille Buff. Picchion de muraille Piezll. e creeper RER | Picchio murajolo. Naum. V, T. 141. — 269 — Die oberen Theile ſehr hell aſchgrau, Kehle, Vorderhals und Bruſt im Winter weiß, im Sommer ſchwarz, untere Theile grau— ſchwärzlich; Deckfedern der Flügel und hinterer Theil der Schwung— federn lebhaft karminroth, jede mit einem runden weißen oder gelben Flecken, der übrige Theil der Schwungfedern und der Schwanz ſchwarz, die äußeren Schwungfedern jede mit einem runden weißen oder gelben Fleck, der Schwanz weiß geſäumt. Untere Deckfedern des Schwanzes im Winter weiß gefleckt. Das Sommerkleid iſt alſo beſonders an den unteren Theilen ſehr verſchieden, was im n Winter weiß iſt, iſt im Sommer ſchwarz. Länge 63“. Aufenthalt. Das ganze wärmere Europa, aber nur in felſigen Gegenden. Im Winter ſtreift der Vogel in Städten und Dörfern umher und ſucht ſeine Nahrung an den Mauern der Häuſer und Kirchen. Sie beſteht aus Fliegen, Spinnen. Dieſe ſucht er auch wohl durch offene Fenſter in den Häuſern oder Kirchen ſelbſt. Er klettert mit der größten Leichtigkeit an ganz glatten Mauern. Neſt in eee oder Mauerlöchern; die vier bis ſechs Eier ganz weiß. Wiedehopf. Upupa. Schnabel lang, gebogen, ſchlank, etwas zuſammengedrückt, ſpitzig, die Kinnladen faſt eckig. Naſenlöcher an der Wurzel, klein, offen, ſchmal. Zunge fehr klein, herzförmig. Beine kurz, drei Zehen nach vorn, eine nach hinten; die äußere mit der mitt« lern bis zum erſten Gelenk verwachſen. Flügel groß und breit, die vierte Feder iſt die längſte. Schwanz mit zehn Federn, abgerundet. Gefieder weich. m, Nahrung Inſekten. Sie mauſern nur einmal. Männchen und Weibchen ſind nicht verſchieden gefärbt. Der europäiſche Wiedehopf. Upupa ‚epops Linn. La Pupe Buff. Common Hoopoe Zalh. De Hoppe Sepp. Bubbola Sabi. Naum. V, T. 142. Har 5 N. Auf dem Kopf ein langer, aufrichtbarer, aus zwei Reihen beſtehender Federbuſch; dieſer, Kopf, Hals und Bruſt roſtfarb — 270 — weinröthlich, jede Feder des Buſches hat am Ende eine weiße Binde und ſchwarze Spitze; Oberrücken grau weinroth; Flügel und Schwanz ſchwarz, weiß gebändert, der Schwanz hat etwa zwei Drittel vor ſeinem Ende eine breite weiße Binde; die un⸗ teren Theile weiß, Seiten braun gefleckt. Schnabel fleiſchfarben, Füße und Iris braun. MAN Länge 41“. | Aufenthalt. Ganz Europa bis Schweden. Ein Zugvogel. In lichten Wäldern und auf Viehweiden. | Neſt in Baumlöchern, mit vier bis fünf grauweißlichen Eiern. ch ke er d an TS — Eisvogel. Alcyones. Schnabel mittelmaͤßig oder lang, ſpitzig, faſt viereckig, ſchwach gebogen oder gerade. Beine mit ſehr kurzen Läufen; die drei Zehen nach vorn ſind verbunden; eine nach hinten. Bienenfreſſer. Merops. Guépier. Bee-eater. Gruccione. Schnabel mittelmäßig, ſchneidend, ſpitzig, gebogen, mit erhabener Firſte. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, eiförmig, offen, unter Borſtenhaaren verborgen. Läufe ſehr kurz, die drei Vorderzehen größtentheils mit einander verwachſen, die Hinterzehe breit, Nägel klein. Flügel lang, die zweite Feder die längſte. Dieſe Vögel ſind ſchön und lebhaft gefärbt, fliegen ſehr ſchnell, können aber weder gehen noch klettern. Ihre Neſter liegen in Erdlöchern an ſteilen Fluß- und Seeufern. Die Eier find weiß; die Mauſer iſt wahrſcheinlich einfach. Sie nähren ſich von Inſekten. Der gelbkehlige Bienenfreſſer. Merops apiaster. Merops chrysocephalus Lali. M. Schaeghaga Forsk. Le Guepier Buff. Common Bee-eater Lali. Yellow 8 bee-eater Lal. Gruceione Savi. Naum. V, od 4 0 — 271 — Stirne weißgrünlich, durch die Augen geht ein ſchwarze. Streif bis zur Shrgegend über und unter dieſem ein meergrüner; Scheitel, Nacken, Hinterhals und Rücken kaſtanienbraun, Hinter⸗ rücken rothgelblich; Mitte der Flügel dunkelrothbraun, Deckfedern meergrün; Flügel und Schwanz olivengrünlich; Kehle gelb, unten mit einem ſchwarzen Streif einge efaßt, untere Theile meergrün; die beiden mittleren Schwanzfedern ragen einen Zoll über die anderen vor. Schnabel ſchwarz, Beine braun, Iris roth. Länge 41”. Aufenthalt. Das wärmere Europa, Italien, Spanien, Sizilien, im Archipel und in der Türkei. Selten und nur zu⸗ fällig in der Schweiz und in Deutſchland und dem größten Theil Frankreichs. Nahrung Libellen, Bienen, Weſpen. Neſt in Erdlöchern, mit fünf bis ſieben faſt kugelrunden weißen Eiern. | Egyptiſcher Eis vogel. Merops aegyptius. Bonaparte, Fauna italica, fase. XXII. Merope egiziano. Merops persicus. Merops Savignii. Blue cheeked bee-eater. | Stirne weißlich, ein Streif unter und über den Augen blau⸗ grün, ein ſchwarzer Streif durch die Augen, Kehle gelb, Vor— derhals kaſtanienbraun, alle übrigen Theile grün, nur haben die Deckfedern der Flügel und die Spitzen der Schwungfedern einen himmelblauen Anſtrich. Die beiden mittleren Schwanzfedern ragen 24“ vor. Länge ohne die überragenden Schwanzfedern 10“%. Aufenthalt. Egypten und andere Gegenden von Nord— afrika. Zufällig in Italien. Einer ward bei Genua geſchoſſen. Vielleicht kommt er auch in Sizilien, Malta und dem Archipel vor. Eis vogel. Alee do. Martin pécheur Buff. Kingsfisher. Schuabel gerade, lang, ſtark, viereckig, ſpitzig, schueler eee. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, durchgehend, faſt ganz mit By 272 ——> einer nackten Haut geſchloſſen. Beine kurz, ob den Knien nackt; drei Zehen nach vorn, mit einander größtentheils verwachſen, Hinterzehe kurz und breit. Flügel kurz, aber breit, die dritte Feder die längſte. Dieſe Vögel fliegen ſchnell, leben an Gewäſſern, nähren ſich von Fiſchen und Waſſerinſekten, ſind ſcheu, können nicht gehen, mauſern nur einmal, niſten in Uferlöchern, legen glän— zend weiße Eier. Der blaue Eisvogel. Alcedo ispida Linn. Alcedo ispida et Gracula athis Gmel. Le martin pécheur ‘ Buff. Martin pécheur Alcyon Temm. 1 Lath. Uecel St. Maria Sabi. Naum. V, T. 144. Alle oberen Theile blau, Rücken und Schwanz mehr blau⸗ grünlich, auf Kopf und den Deckfedern der Flügel mit kleinen azurblauen Flecken; durch die Augen läuft ein roſtrother Streif, unter dieſem vom Schnabelwinkel dem Hals nach ein blauer, hinter den Ohren ſteht ein weißer Fleck, Kehle weiß, alle unteren Theile roſtroth, Füße roth, Schnabel an der Wurzel roth, daneben ſchwarz, Iris dunkel. 3 Länge 7“. Aufenthalt. Ganz Europa bis Schweden, häufiger in wärmeren Theilen als in den kalten. An den Ufern der Flüſſe, Seen, Bäche und Teiche. f Nahrung Fiſche und Inſekten. Neſt in Löchern an perpendikularen Ufern, mit ſechs bis acht glänzendweißen Eiern. Weißer und ſchwarzer Eisvogel. Alcedo rudis Linn. Martin pécheur du Cap Buff. Martin pécheur Pic. Temm., pl. enlum 716. Black and White kingsfisher Zath. Scheckiger Eisvogel Meyer. Hinterhaupt mit ſpitzigen Federn; alle oberen Theile let und weiß geſcheckt, da alle Federn ſchwarz und weiß geſäumt ſind; eine breite ſchwarze Binde geht vom Schnabelwinkel bis zur Ohrgegend, alle unteren Theile weiß, über die Bruſt läuft — 273 — ein ſchwarzer Gürtel, Seiten ſchwarz gefleckt, Schwanz gröͤßten— theils weiß, dann ſchwarz und die Spitze wieder weiß. Schnabel und Füße ſchwarz. Länge 10— 44“. Aufenthalt. Ganz Afrika, Egypten und Syrien, von wo aus er zufällig die Inſeln des Archipels beſucht. Neunte Ordnung —— — Tauben. Columbae. Pigeons. Colombes. Schnabel mittelmäßig, zuſammengedrückt, Wurzel der Ober⸗ kinnlade mit einer weichen Haut bedeckt, in welcher die Naſen⸗ löcher liegen, Spitze mehr oder weniger gekrümmt. Füße vier zehig, mit ganz gekrümmten Zehen. Die Flügel mittelmäßig, die zweite Schwungfeder iſt die längſte. Sie nähren ſich von harten Sämereien, mauſern nur einmal, ſpeiſen ihre Jungen aus dem Kropf und legen zwei weiße Eier in ſchlecht gebaute Neſter, machen aber zwei Bruten im Jahr. Ringeltaube. Columba palumbus Linn. Pigeon ramier Buffon. Ring Pigeon Lall. Columbaccio Stor. d. ucc. Ring duiv Sepp. Naum. VI, T. 149. Kopf, Kehle, Flügel und untere Theile blaugrau; Seiten des Halſes grün ſchillernd, Bruſt weinroth; Oberrücken grau— braun; am Halſe und am Flügelbug ein weißer Fleck zu beiden Seiten; Flügel ſchwarz, weiß geſäumt. Schwanz am Ende ſchwarz, Unterleib grauweißlich; nn weißlich gepudert, Iris weiße gelb, Füße roth. Länge 174”, Hufenchalt. Ganz Europa bis tief nach Norden in Wäldern. In äördlichen Ländern ein Zugvogel, im waͤrmern Europa bleibend. d Schinz, Faung. 22. I. 18 >“ 15 Nahrung. Allerlei Samen, beſonders auch Buchnüſſe und Pflanzenknoſpen. Neſt auf Bäumen, mit zwei Eiern. Lochtaube. Columba oenas Linn. Colombe colombin Temm. 1 95 Pigeon Zath. De Bosch- duiv Sepp. Naum. VI, T. 1514.0 Kopf, Kehle und untere 1 blaugrau; Seiten des Halſes grün glänzend, Bruſt weinroth, Oberrücken graubraun; auf den beiden lezten Sekundarfedern der Flügel und auf einigen Deck federn ein ſchwarzer Fleck und das Ende des Schwanzes ſchwarz. Bürzel blaugrau, die äußerſte Schwanzfeder an der äußern Fahne weiß; Füße roth. Iris rothbraun. Länge 13". | Aufenthalt. Waldungen, geht nicht jo weit nach Nor: den und iſt häufiger im wärmern Europa. Brütet in hohlen Bäumen. 8 Wandertaube. Columba migratoria. Kopf, Nacken, Unterrücken, Bürzel und Deckfedern des Schwanzes hell aſchgrau; Mantel, Schulterfedern und hintere Deckfedern der Flügel graubraun, mit einzelnen ſchwarzen Flecken; Flügelrand und ein Streif über die Flügel hellgrau; Schwung: federn ſchwärzlich, grauweiß und roſtfarb geſäumt; Hinterhals und Seiten des Halſes kupferrothgolden, alle anderen Theile zimmetbraun. Steißgegend weiß; Schwanz ſehr lang, abgeſtuft, die beiden mittleren Schwanzfedern ſchwärzlich ſchiefergrau, die übrigen weißgrau, die beiden äußerſten an der Wurzel grau, dann mit einem großen ſchwarzen Fleck. Iris gelb, Beine roth, Schnabel ſchwärzlich. Länge 45" Aufenthalt. Nordamerika in unzählbarer Menge. Einige Male wurden ſolche Tauben in England geſchoſſen. Wilde Taube. Columba liyja Briss. Colombe biset Zah. White 4 5 pigeon Zafh. Raum, VI, . T. 150. 12 7 FN N Obere und untere Theile blaugrau; Seiten grünglänzend; Bürzel weiß, über die Flügel laufen zwei ſchwarze Streifen, Flügel und Schwanz ſchwärzlich, an der äußern Feder des Schwanzes die äußere Fahne weiß; Beine roth, Iris rothgelblich. Länge 12“. Aufenthalt. Mitten unter den Menſchen verwildert, aber auch nicht ſelten ganz wild, niſtet in Mauern und Felſen, beſon— ders am Mittelmeer. Egyptiſche Taube. Columba aegyptiaca Lath. Columba maculicollis Wagler. Col. senegalensis. C. cam- boyensis Temm. Col. testaceo incarnata Forsk. Kopf, Hals, Bruſt, Oberbauch und Bauch weinröthlith, Unterbauch und Steiß weißlich; vorn am Hals unten ein Hals- band von braungelblichen, glänzenden, bis zur Hälfte tief ſchwar— zen Federn, welche an ihrer Spitze ausgeſchnitten ſind; der Rand der Schwungfedern und die größeren oberen Deckfedern, ſo wie die Seiten des Bürzels ſchiefergrau, die Schwungfedern ſelbſt rußſchwärzlich, Schultern und Rücken hellroſtroth, Unterrücken und Bürzel graulich, roſtfarb überlaufen, Schwanz: die Seiten— federn bis zur Mitte ſchwarz, dann rein weiß; die mittleren bis über die Mitte weißgrau; die Augenkreiſe weißlich; der Schnabel bleiſchwarz, Füße roth, Augen ſchwarzbraun, Schwanz abgeſtuft. Länge 10—44 “. Vaterland. Faſt ganz Afrika, ſoll aber zuweilen im griechiſchen Archipel vorkommen. Turteltaube. Columba turtur Linn. La tourterelle Buff. Common turtle Lath. Torto Commune Tortelduiv Sepp. Naum. VI, T. 152. Kopf und Nacken graulich weinroth, an den Seiten des Halſes ein ſchwarz und weißer Fleck, Bruſt und Oberbauch hell weinroth, Rücken graublaulich, Deckfedern der Flügel am Rande blaugrau, die übrigen ziegelroth, ſchwarz gefleckt; Unterleib rein weiß; Schwanz grauſchwärzlich, alle Federn, die beiden mittleren ausgenommen, am Ende weiß und die äußerſte weiß gefäumt; Augenkreis und Beine roth; Iris rothgelblich. 18 * — 276 — Länge 14, - Aufenthalt. Ganz Europa bis Schweden in Wäldern, häufiger in wärmeren Gegenden, aus den kälteren zieht ſie weg. Niſtet auf Bäumen. Zehnte. Ot d n Hühnerartige Vögel. Gallinaceae. Schnabel kurz, konvex, bei einigen mit einer Wachshaut bedeckt; obere Kinnlade gewölbt, von der Wurzel an oder bloß an der Spitze gekrümmt, nackt oder an der Wurzel mit Federn wohl bedeckt. Läufe lang, die drei vorderen Zehen ſind mit einer Haut an der Wurzel verbunden; die Hinterzehe ſteht höher als die Einlenkung der vorderen Zehen; zuweilen ſind auch nur drei Vorderzehen vorhanden, die Hinterzehe mangelt oder iſt ſehr klein. Die Hühner haben einen ſchweren Körper, kurze Flügel. Es ſind Erdvögel, welche wenig und ſchwer fliegen, aber ſchnell laufen können. Sie wälzen ſich gerne im Staube, nähren ſich von Sämereien oder von Beeren, Knoſpen und Blättern; alle lieben auch Inſekten. Mehrere leben in der Vielweiberei; alle niſten an der Erde, machen ſehr unkünſtliche Neſter und legen viele Eier. Die Männchen find bei einigen viel größer und die Fär— bung beider Geſchlechter iſt ſehr verſchieden. Bei denen, welche in der Vielweiberei leben, nimmt das Männchen gar keinen Theil am Brüten oder an der Sorge für die Jungen. Alle haben ein eßbares Fleiſch und find deßwegen ſehr geſchäzt. Die gezaͤhmten ſtammen alle aus anderen Welttheilen. Faſan. Phasianus Linn. Schnabel mittelmäßig ſtark; Baſis nackt; obere Lade gewölbt, konvex, gegen die Spitze gekrümmt. Naſenlöcher ſeitlich, durch eine gewölbte Haut bedeckt. Backen nackt und warzig. Füße: die vorderen Zehen durch eine Haut an der Wurzel verbunden; eine Hinterzehe und beim Männchen ein Sporn. Schwanz ſehr 8 — — 277 — lang, abgeſtuft, beſteht aus 48 ſchmalen Federn. Flügel kurz, die vierte und fünfte Feder ſind die längſten. | Die einzige europäifche Art ſtammt aus Aſien und ſoll ſchon von den Griechen nach Europa gebracht worden ſeyn, hat ſich da naturaliſirt und ſich bis ziemlich nach Norden verbreitet. Sie leben in der Vielweiberei und die Weibchen niſten im Graſe oder in Geſträuchen. Männchen und Weibchen ſind ſehr verſchieden. Der gemeine Faſan. Phasianus colchicus. Faisan vulgare Buff. 7 1 Pheasant Lali. Fagiano commune. Naum. VI, T. 462. Männchen. Kopf und 5 grüngolden, in Blau und Violet ſchillernd; an den Seiten des Hinterhaupts ſtehen zwei Büſchel grüngoldener Federn. Backen nackt, roth, warzig; Un— terhals, Bruſt, Bauch und Seiten ſehr ſchön kaſtanienbraun pur— purglänzend, alle Federn ſchwarz, violet geſäumt; die Schulter⸗ und Rückenfedern in der Mitte braun, kaſtanienbraun purpur— glänzend geſäumt und mit einer weißlichen Binde; Schwanz grauoliven, mit ſchwarzen Querbinden und kaſtanienbraun pure purfarben eta Iris gelb, Schnabel hornfarben, Füße graubraun. Länge 2“ 11, Ä ä Das Weibchen iſt bedeutend kleiner und die Hauptfarbe ſeines Gefieders iſt ein Gemiſch von Braungrau, Roſtroth und Schwärzlich. Aufenthalt. Sehr häufig in den ſüdlichen Provinzen längs den Gränzen Aſiens, in mehreren waldigen Gegenden von Deutſchland, Frankreich, England bis nach Holland. Nahrung alle Arten Sämereien, Beeren, Knoſpen, Schnecken und Inſekten. Die 12 bis 24 Eier ſind hell olivenfarben. Waldhuhn. Tetrao Linn. Schnabel kurz, ſtark, an der Wurzel nackt, obere Lade ge⸗ wölbt, von der Wurzel an gekrümmt, konvex. Naſenlöcher an der Wurzel mit einer gewölbten Haut halb bedeckt, unter den von der Stirn vortretenden Federn verborgen. Füße: drei Zehen nach vorn, alle mit einer Haut bis zum erſten Gelenk verbunden; eine Hinterzehe, alle Zehen am Rande mit einer rauhen Haut gefranzt; der Lauf bis auf die Zehen und bei einigen bis auf die Nägel befiedert. Der Schwanz hat 46 bis 18 Federn. Flügel kurz, abgerundet, die dritte und vierte Feder ſind die längſten. Einige leben in der Polygamie, andere in der Monogamie, aber niemals nimmt das Männchen am Brüten Antheil. Sie leben in Wäldern oder im Geſträuche der Alpen, ſind Stand— vögel, mauſern nur einmal und nähren ſich mehr von Knoſpen, Blüthen, Blättern und Inſekten als von Sämereien. Auerhahn. Tetrao Urogallus Linn. Coq du Bruyere ou Tetras Ruff. Tetras Auerhahn Temm, Woodgraus Lal. Gallo di monle d'Uragallo. Nau⸗ mann VI, T. 154 und 455. i | Die Kehlfedern find etwas e und bilden einen Bart, der Schwanz iſt abgerundet, der Schnabel weißlich, Kehle ſchwarz, Kopf und Hals ſchwarzgrau; Augenbraunen ſcharlachroth, Bruſt glänzend grün, Bauch und Unterleib ſchwarz, weiß gefleckt, Flügel und Schulterfedern braun, ſchwarz fein punktirt, Bürzel und Seiten mit grauen Zickzackflecken auf ſchwarzem Grunde; Schwanz und Schwungfedern ſchwarz, erſterer mit kleinen weißen Flecken. Iris hellbraun, Beine bis zu den Zehen befiedert, braun, die gefranzten Zehen gran. Länge 2“ 10”, Das Weibchen iſt ein Drittel kleiner, an allen oberen Theilen rofteoth, ſchwarz- und weißbunt. Die Kehle und Bruſt dunkel roſtroth, der Schwanz roſtroth, ſchwarz gebändert; Schnabel braunſchwarz. Aufenthalt. Sehr häufig im Norden von Europa, in Ruß⸗ land bis Sibirien, in Schweden, Lifland, Deutſchland, der Schweiz und in Ungarn, ſelten in Frankreich, nie in Holland. Immer in bergigen Wäldern, doch nie über die Gränze des Holzwuchſes. Nahrung allerlei Knoſpen, Beeren, eee Blüthen von Alpenpflanzen. Niſtet an der Erde. Ein Männchen befruchtet 6 bis 8 Weib⸗ chen. Die 10 bis 46 Eier er blaß i mit bunten roſtrothen Punkten. — 279 — Rakkelhahn. Tetrao medius. Tetrao hybridus Sparmann. Tetras Rakkelhan Temm. Rau mann VI, T. 156. Kehle mit einem Bart, Vorderhals und Bruſt ſchön pure pur violetſchwarz, der Schwanz etwas gegabelt; Schnabel ſchwarz. Franzen der Füße ſtark, Bauch mattſchwarz, Hinterhals, Rücken und Bürzel ſchwarz glänzend, grau punktirt; Flügel ſchwärzlich, mit grauen Punkten und Zickzacklinien. Die Wurzel der Sekun— darfedern weiß, Bauch und Seiten ſchwarz, weiß gefleckt; Beine ſchwarz befiedert, Schwanz en Länge 2“ 3—4“¼. Das Weibchen iſt ſchwer und nur durch die Größe vom Weibchen des Birkhahns zu unterſcheiden. Aufenthalt. Der Norden, Rußland, Schweden, Lifland, Finnland, einzeln in Deutſchland und der Schweiz. Na um ann erklärt dieſen Vogel für einen Baſtard von Auerhahn und Birk— huhn. Es ſpricht Manches dafür, aber die Beſtändigkeit der \ Farben dagegen. Wir laſſen den Streit unentſchieden. Man | ö kann ſagen, er wohne allenthalben, wo der Auerhahn. Die Eier / ſollen kleiner und mehr ablang ſeyn als die der Auerhenne. . Birkhahn. Tetrao tetrix Linn. Petit cod de bruyere à queue fourchue Zuff. Tetras Birk han Temm. Rlack grous Lalß. Gallo di monte. Stor. d. ucc. Berkhoen Sepp. Naum. VI, T. 157. Kein Bart an der Kehle, der Schwanz ſehr gegabelt, die — „P beiden äußern Schwanzfedern biegen ſich nach außen. Die Farbe ſchwarz, an der Bruſt beſonders mit ftahlblauem Glanz; Achſeln, ein Streif über die Flügel und untere Deckfedern des Schwanzes weiß, Augenbraunen roth; Schnabel und Füße ſchwarz, Au— gen braun. Länge 1’ 40”, Das Weibchen ein Drittel kleiner, der Schwanz wenig ge— gabelt; Kopf und Hals roſtroth, mit ſchwärzlichen Bändern; Rücken, Mantel, Bürzel ſchwärzlich, mit roſtgrauen Bändern; Bruſt und Schwanz roth und ſchwarz gebändert, Bauch braun— ſchwärzlich, mit einigen roftrothen und weißlichen Binden. a Aufenthalt. Sehr häufig im Norden von Europa, auch in mehreren Gegenden Deutſchlands, Frankreichs, in der Schweiz, aber hier höher hinauf als der Auerhahn, in Waldungen, die mit viel Unterholz bewachſen ſind. Nahrung aller Arten Beeren, Knoſpen, Tannennadeln, Inſekten. Neſt in Gebüſchen an der Erde, mit acht bis zwölf brand⸗ gelben, mit roſtbraunen Flecken ſparſam beſtreuten Eiern. Haſelhuhn. Tetrao ae Linn. La Gelinotte Buff. Tetras Gelinotte Temm. Hazel grous Lali. 5 8 monte. Stor. d. ucc. Nau⸗ mann VI, T. 458. Auf dem 1 ein kleiner Seberbuſch; alle oberen Theile, Kopf, Hinterhals, Schultern mit braunen, ſchwarzen und grau⸗ lichen Querbändern, die am Rücken und auf den Deckfedern des Schwanzes mehr grau ſind, da alle Spitzen dieſe Farbe haben. Schwanz mit grauen und ſchwärzlichen Zickzackbändern, gegen das Ende eine weißliche, dann eine breite ſchwarze und am Ende wieder eine weiße Endbinde, die beiden mittleren Federn mit braunen, fchwärzlihen und weißlichen Zickzacklinien. Kehle ſchwarz, weiß eingefaßt. Unterhals Faftanienbraun, jede Feder mit einer ſchwarzen und einer weißlichen Binde; an Bruſt und Bauch jede Feder mit einem ſchwarzen Fleck; Seiten kaſtanien⸗ braun, weiß gefleckt. Deckfedern der Flügel kaſtanienbraun, ſchwarze und weißbunt, Schwungfedern braunſchwarz, äußere Fahne weißgelb, mit ſchwarzen Flecken. Dem Weibchen, welches wenig kleiner iſt, fehlt die ſchwarze Kehle und alle Farben ſind matter. Die Binde über die Schulter iſt ockergelb. Länge 135”. Aufenthalt. In einem großen Theile von Europa al⸗ lenthalben, wo man auch das Auerhuhn antrifft, in bergigen Waldungen. Er geht bis zum arktiſchen Kreiſe, fehlt aber manchen Ländern, z. B. Holland, gänzlich. Gewöhnlich lebt er in Laubwaldungen. In der Schweiz iſt es häufiger als das Auerhuhn. N 5 Nahrung Baumknoſpen, Kätzchen von allerlei See Beeren, Sämereien. Neſt in Gebüſchen oder in Farrnkraut, mit 12 bis 16 Eiern von hellroſtgelber Farbe, mit dunkleren Flecken. Lebt in der Monogamie. Schottiſches Waldhuhn. Tetrao scoticus Lath. Tetras rouge Temm. Red grous Tall. Kaſtanienbraun, mehr oder weniger dunkel; Augenbraunen gezähnelt und ſehr erhaben, roth; Füße bis zu den Klauen grau befiedert; Schwanz mit 16 Federn, die Seitenfedern ſchwärzlich, mit kaſtanienbrauner Spitze; Kopf und Hals ohne alle Flecken, kaſtanienbraun, allein an den unteren Theilen mit einer Menge ſchwarzer Zickzackſtreifen, und an den oberen mit großen und kleinen ſchwarzen Flecken, um die Augen ſteht ein Kreis von kleinen weißen Federchen, und ein kleiner weißer Fleck an der untern Kinnlade; einige Federn am Bauche haben weiße Spitzen; Schwung: und Schwanzfedern braun; die vier mittleren Schwanz federn kaſtanienbraun, mit ſchwarzen Streifen; die Seitenfedern ſchwärzlich, mit brauner Spitze. Der kleine Schnabel iſt faſt verſteckt unter den Federn, welche die Naslöcher bedecken. Läufe und Zehen ganz mit grauen Federn bedeckt. Nägel graulich. Länge 16“. Die Farben des Weibchens ſind weniger rein und mit mehr Strichen und Flecken bedeckt. Aufenthalt. Irland, wo ſie ſehr zahlreich ſind, auch in England auf hohen Bergen in Zwergbirkengeſträuchen, im Winter in den hohen Bergthälern. Wird nie weiß im Winter. Nahrung Knoſpen, Beeren und Blätter. Niſtet in dichtem Geſträuche; die ſechs bis zehn Eier ſind roſtgelb, mit rothen und ſchwarzen Flecken. Sie leben in der Monogamie. Alpenſchneehuhn. Tetrao Lagopus Linn. Tetrao rupestris mel. Lagopede Buff. T. alpinus Nilss. L’Attagis blauc. Tetras Ptarmigan Temm. Ptarmi- gan and Rock grous Lali. Pernice alpestre et La- gopo bianco. Naum. VI, T. 160, 161. e sun Schnabel ſchwarz, gegen die Spitze zuſammengedrückt, Nägel rundlich, gekrümmt und ſchwarz, das Männchen mit ſchwarzen — 282 — Zügeln; Augenbraunenhaut erhaben und gezähnelt; 18 Schwanz⸗ federn. Sie mauſern zweimal. Winterkleid rein weiß, am Männchen die Zügel ſchwarz, alle Federn des Schwanzes, die vier mittelſten ausgenommen, welche weiß find, ſchwarz, mit weißem Saum, die Schwungfedern mit ſchwarzen Schäften, dem Weibchen fehlen die ſchwarzen Zügel. Die Beine ſind bis auf die Klauen befiedert. Sommer. Die Kleidung faſt in jedem Monat verſchieden; der Kopf, der Hals, die Bruſt, alle oberen Theile ſind ſchwarz, mit roſtfarben, breiten und ſchmälern, ſchwar⸗ zen und aſchgrauen oder weißlichen Zickzack- und Querbändern; Deckfedern der Flügel und Schwungfedern weiß; leztere mit ſchwarzen Schäften; Schwanz ſchwarz, mit weißem Endbande. Mit jedem Monat wird die Farbe heller, ſo daß im Anfang Oktobers alle oberen Theile ſilbergrau, ſchwarz und weiß geſtreift erſcheinen. Die Mitte des Bauchs und Unterbauch weiß, die Seiten wie die oberen Theile, auch die Beine. Das Weibchen im Sommerkleide hat ſo wenig als im Winter ſchwarze Zügel; die Grundfarbe ſchwarz, mit roſtgelben und weißlichen Zickzackbändern, Kropf weißlich, mit kleinen ſchwarzen Flecken, Vorderhals, Bruſt und Seiten des Bauches mit roſtgelben und ſchwarzen Querbändern. Im Herbſt und Frühjahr während der Mauſer ſind dieſe Thiere gefleckt. Länge 14“/. Aufenthalt. Die höchſten Alpen der europäiſchen Gens tralkette, auch auf den Pyrenäen, ſehr häufig in Norwegen, Schweden, Lappland und Rußland. Außer der Begattungszeit in Schaaren. Nahrung. Knoſpen von verſchiedenen Alpenpflanzen, Beeren, Blätter der Alpenroſen und Tannennadeln. Neſt zwiſchen Steinen oder in Alpenroſengebüſchen, mit 7 bis 45 eiförmigen, brandgelben, mit größeren und kleineren blut⸗ rothen oder ſchwarzbraunen Punkten, Strichen und Flecken. Bemerkung. Die nordiſchen Schneehühner aus Norwegen ſind bedeutend kleiner als die der Centralalpen und haben weiße f langere Klauen. Faber und Boje, gewiß zwei ſehr kompeite Richter, nehmen das isländiſche Schneehuhn als eine eigene Art an. Im a. \ ganz reinen Sommerkleid iſt die Grundfarbe mehr roſtroth, jede Feder mit einem ſchwarzen Bande, beim nordiſchen Schneehuhn und Alpenſchneehuhn iſt die Grundfarbe viel dunkler und mehr braun, ſo daß es Exemplare gibt, welche an den gefärbten Thei— len faſt ſchwarz erſcheinen. Das Weibchen des isländiſchen Schneehuhns ſoll auch im Winter ſchwarze Zügel haben, die beim Alpenſchneehuhn fehlen. Ich verweiſe über die Schneehühner auf Iſis 1823, S. 664, und Iſis 1824, S. 137. Nach dieſen Anſichten hatten wir wenigſtens vier Arten Schneehühner. Das nordiſche Schneehuhn Tetrao rupestris Boje. Nor⸗ wegen, Schweden. Das Alpenſchneehuhn, T. alpinus. Die Centralalpen Europa's. Das isländiſche Schneehuhn, T. Islandorum und das Waldſchneehuhn, J. saliceti oder albus Linnei. Endlich das Schottiſche Huhn, Tetrao scotieus. In der Größe find das Waldſchneehuhn, das Al- penhuhn und das ſchottiſche Huhn einander faſt gleich, das nor⸗ diſche Schneehuhn und das isländiſche ſind kleiner. Die Eier der beiden lezteu Arten haben viel größere braune Flecken. Moraſthuhn. Tetrao ei Temm. Tetr. Albus, lapponicus, cachinnans, 4 Auct. Tetras des Saules Temm. Naum. VI, T. 159. e 1 ; Schnabel ſtark, kurz, ſtumpf, Nägel lang, ſehr wenig ges bogen; Schwanz mit 18 Federn. Im Winter ſind beide Geſchlechter vollkommen gleich, die ſchwarzen Zügel fehlen beiden; der ganze Vogel iſt rein weiß, ausgenommen die Schwanzſeitenfedern, welche ſchwarz ſind; die Nägel ſind lang, breit, weiß, der Schnabel ſchwarz. Im Sommer find Kopf, Hals, Rücken, Schultern, Ded- federn des Schwanzes und die mittleren Schwanzfedern kaſtanien⸗ braun; am Hals rein und ohne Flecken, an den übrigen Theilen mit ſchwarzen Zickzacklinien und Flecken auf dem Oberrücken; Unterbruſt, Bauch, der große Theil der Flügeldeckfedern und alle Schwungfedern rein weiß, der Schwanz mit weißer Endbinde, die Augenhaut gezähnelt und ſchön roth. Lange 46“. Aufenthalt. Der hohe Norden bis zum Polarkreis, in l BT E l N \ Lappland, Schweden, Norwegen, Grönland, auch in Lif- und Eſthland, aber nicht ſüdlicher als in Preußen auf Ebenen und in ſumpfigen Gegenden. Nahrung Beeren, Knoſpen, Blätter, Blüthenkätzchen. Neſt an der Erde, die Eier ſehen denen des Alpenſchnee— huhns ſehr ähnlich, doch haben ſie, wie die der isländiſchen Schneehuhns, meiſt viel größere, ſchwarzbraune Flecken. Flughuhn. Pterocles Temm. Schnabel mittelmäßig, zuſammengedrückt, bei einigen Arten dünne, obere Lade gerade, gegen die Spitze gekrümmt. Naſen⸗ löcher an der Wurzel, halb durch eine mit den Stirnfedern be⸗ deckte Haut verſchloſſen, nach unten offen. Beine: Zehen kurz, die hintern kaum ſichtbar, ſehr hoch am Laufe eingelenkt; die vorderen mit einer Haut bis zum erſten Gelenk verbunden und mit Häuten geſäumt, die vordere Seite der Läufe befiedert, die hintere nackt. Nägel ſehr kurz, der der Hinterzehe ſpitzig, die der vordern ſtumpf. Schwanz koniſch, bei einigen Arten ſind die mittleren Federn ſehr ſchmal und ſtark über die anderen vor» ragend. Flügel lang und ſpitzig, die erſte Schwungfeder iſt die längſte. | Die Vögel dieſer Gattung leben in ebenen, dürren Gegenden der wärmeren Länder der alten Welt. Sie leben geſellig und herum— ſchweifend; niſten auf der Erde und ernähren ſich von Pflanzen» ſtoffen. Männchen und Weibchen unterſcheiden ſich in den Farben. Sand⸗Flughuhn. Pterocles arenarius. Tetrao arenarius Pall. Tet. subtridactylus Hasselg. Per- dix aragoniea Lath. Aragonian patridge. Ganga unibande Temm., pl. color. 52, 53. Naumann VI, T. 453. An der Kehle ein ſchwarzer dreieckiger Fleck; an der Wurzel der untern Lade. Vom Kinn an geht ein rothbrauner Streif an den Seiten des ſchwarzen Fleckens vorbei gegen den Nacken und bildet ein braunes Dreieck; Kopf, Hinterhals und Bruſt röthlichgrau, über die Bruſt läuft ein röthlicher, oben und unten chwarz eingefaßter Gürtel. Obere Theile graugelblich, unregelmäßig l — 285 — blaugrau gefleckt, die Federn mit gelber Spitze; Schwungfedern grauſchwärzlich; Bauch, Seiten, Schnabel und Unterleib tief ſchwarz; untere Deckfedern und Schwanz unten ebenfalls ſchwarz, aber an der Spitze mit einem großen weißen Fleck; obere Theile des Schwanzes dunkelgrau, roſtroth und e geſtreift. Länge 12—44“/¼. Das Weibchen hat keinen schwarzen Fleck an der Kehle, Kopf und Bruſt ſind gelblich mit zahlreichen ſchwarzen Flecken; am obern Theile des Halſes iſt eine ſchmale graue Binde, über dieſer eine feine ſchwarze, der Scheitel und die obern Theile, fo wie die Bruſt, ſind einfärbig hell ockergelb, mit zahlreichen Flecken und Zickzackſtrichen vom tiefſten Schwarz; der Gürtel über die Bruſt iſt ſchmäler. 7 Aufenthalt. Die heißeſten und trockenſten Gegenden von Spanien, Andaluſien, Granada, Sizilien und der Türkei. Ein ſolcher Vogel verirrte ſich bis in Mitte von Deutſchland. Nahrung allerlei Samen. Neſt an der Erde, mit 5 braungefleckten Ele Langſchwänziges Flughuhn. Pterocles setarius. Tetrao alchata et caudacutus Gmel. Ganga Buff. Ganga cata Temm. Pintailled grous Zaih. Kehle ſchwarz, kaſtanienbraunroth eingefaßt, Hals und Seiten gelbgraulich, über die Augen läuft ein rothgelber Streif, hinter den Augen ein ſchwarzer. Scheitel und Nacken grau, mit ſchwärzlichen Binden; Schultern graubräunlich, gelb gefleckt, Rücken graubraun, Schultern grau, mit großen gelben Flecken, Flügelrand braungrau, obere kleine Deckfedern am Rande, mit einer braunen, auf beiden Seiten gelb eingefaßten Binde, die größeren dagegen an der Wurzel grau, dann gelb und ſchwarz geſäumt. Hinterrücken und Bürzel mit feinen, gelb und ſchwarzen Wellen— linien, Schwungfedern an der äußern Fahne aſchblau, an der innern ſchwarzgrau; Bruſt mit einem ſehr breiten, rothbraunen, oben und unten ſchwarz eingefaßten Gürtel, Unterleib weißgelb, Schwanz ſpitzig, die äußere Fahne jeder Feder ſchwarz und gelb gewellt, die innere dunkelgrau, die mittlere mit ſehr langen ſchmalen Federn. Stirn und ein Streif über die Augen weiß; über die Schnabelwurzel läuft ein ſchmaler ſchwarzer Streif, — 286 — theilt ſich über und unter die Augen, vereinigt ſich hinter den⸗ ſelben in einen breiten, biegt ſich unter der Ohrgegend ſchnell halbmondförmig gegen den Mittelhals, wird am Vorderhals zu einem breiten Fleck und umfaßt die weiße Kehle und den weißen Oberhals, Seiten des Halſes und Bruſt hell aſchgrau, leztere faſt weiß, mit vielen ſchwarzen Flecken. Mitte der Bruſt und Oberbauch hell aſchgraublau, Seitenfedern länger und breit, am größern Theil aſchblau, dann ein weißer und ein ſchwarzer Quer⸗ ſtreif und die runde Spitze lebhaft rothbraun. Bauch und untere Theile roſtgelb. Scheitel aſchgrau, Hinterkopf und Nacken roth⸗ braun, an den Seiten weiß eingefaßt, Mitte des Hinterhalſes ſchwarz gefleckt, Schultern und Mitte der Bruſt rothbraun, die übrigen oberen Theile rothgrau. Schwanz, die mittleren Federn ausgenommen, welche grau find, roſtroth, Schwungfedern ſchwarz— grau, an der ſchmalen Fahne gelb geſtreift. Das Weibchen hat eine weiße Kehle, unter dieſer ein ſchwar⸗ zes Halbhalsband, Dedfebern der Flügel graublau, roſtroth und ſchwarz gefleckt. Länge 104, Aufenthalt. Die trockenen und ſandigen Gegenden von Frankreich, in der Nähe der Pyrenäen, die Küſten des Mittel: meeres, ſelten in der Provence und im Dauphine, ſehr gemein in Spanien, Sizilien, Neapel und in der Levante. Nahrung Inſekten und Sämereien. Neſt zwiſchen Steinen, mit vier bis fünf röthlichgelben, braun und graulich gefleckten Eiern. Repphuhn. Perdix Zath. Perdrix. Patridge. Pernice. Schnabel kurz, zuſammengedrückt, ſtark, an der Wurzel nackt, gegen die Spitze ſtark gebogen. Naſenlöcher ſeitlich, an der Wurzel des Schnabels mit einer wulſtigen Haut halb vers ſchloſſen. Füße: Läufe nackt, drei Zehen nach vorn, eine nach hinten; die vorderen mit einander bis zum erſten Gelenk mit einer Haut verbunden. Schwanz kurz, aus 44 bis 18 8 Federn beſtehend. Flügel kurz und abgerundet, die vierte und ue Feder ſind die längſten. ; N Die Vögel dieſer Gattung lieben offene Gegenden, Felder oder trockene, felſige Gegenden, leben paarweiſe, vermehren ſich ſtark und nähren ſich von Sämereien, allerlei Kräutern, Knoſpen und Inſekten. Sie gehen nicht auf Bäume. Sie bilden drei Familien, Frankoline, Repphühner und Wachteln. a. Frankoline. Die Männchen haben einen, zuweilen gar zwei Spornen an den Läufen, bei den Weibchen fehlt er. Sie ſitzen auf Bäume. Der Frankolin. Perdix Francolinus Lath. Tetrao Francolinus Gmel. Francolin a collier roux Temm. Francolin patridge Zaih. Francolino. Stor. d. uec. Scheitel und Nacken ſchwarz, die Federn braungelblich ge— ſäumt, über die Augen läuft ein weißer Streif bis zur Ohrgegend, ein breites kaſtanienbraunes Band geht um den Hals; Seiten des Kopfs, Stirne, ein Streif über die Augen und alle unteren Theile tief ſchwarz, an den Seiten mit großen weißen Flecken; untere Deckfedern des Schwanzes dunkel kaſtanienbraun, Flügel braun, mit roſtrothen Flecken und Strichen. Rücken und Bürzel ſchwarz und weiß, ebenſo die Schwanzfedern an der Wurzel, der übrige Theil ſchwarz. Das Weibchen hat eine bräunliche Grund— farbe; an Hals und Bruſt kleine braune Flecken, welche an den. unteren Theilen Binden bilden, die Schwungfedern der zweiten Ordnung find roſtroth und braun geſtreift, Rücken und Bürzel graubraun, heller geſtreift. Länge 12—43“/¼. Aufenthalt. Die wärmeren Gegenden Europa's, Sizi— lien, Malta, Sardinien, Neapel, die Inſeln des Archipels und in der Türkei. Nahrung Inſekten und Samen. b. Eigentliche Repphühner. Die Männchen haben ſtatt eines Sporns nur einen ſtumpfen Höcker oder die Läufe ſind ganz glatt. — 288 — Das Steinhuhn. Perdix saxatilis Meyer. Perdix graeca Briss. Perdrix 1 1 Buff. Greek par- tridge. Pernice. Naum. VI, T. 164. Kehle, Backen und Vorderhals weiß, umgeben von einem ſchwarzen Bande; Stirn und Zügel ſchwarz, obere Theile blau— grauröthlich, ebenſo die Bruſt; Seiten des Unterleibs mit län⸗ geren Federn beſezt, von denen jede am Anfang grau iſt, dann folgt eine ſchmale ſchwarze, eine breite weißgelbe, dann wieder eine ſchmale ſchwarze Binde, die abgerundete Spitze aber iſt ſchön Faftanienbraun. Mitte des Bauchs brandgelb, Unterbauch grau, untere Deckfedern des Schwanzes roſtgelb, Schwanz rothbraun, die mittleren Federn grau, Flügel ſchwärzlichgrau, an der äußeren Fahne gegen die Spitze ein gelber Streif. Augenkreis, Schnabel und Füße roth; am Männchen eine harte Warze am Lauf. Länge 13 bis 14". Aufenthalt. Die hohen Centralalpen Ende aber auch felſige Gegenden in Unteritalien, im Archipel und in der Türkei. Selten in den Pyrenäen. Ri Nahrung. Allerlei Kräuter und Knoſpen, Beeren, Inſekten. Neſt zwiſchen Steinen, mit 12 bis 20 brandgelben, dunkler gefleckten Eiern. 5 Rothhuhn. Perdix rubra. Perdrix 35 Buff. Guernsey partridge Lath. Naum. VI, 465. en und Backen rein weiß, mit einem ſchwarzen Streif umgeben, welcher ſich an den Seiten und an der Bruſt in eine Menge ſchwarzer Flecken verbreitet. Ueber die Augen geht eine breite weiße Binde. Alle oberen Theile und die Bruſt grauröth— lich, am untern Theil der Bruſt grau, Unterleib roſtgelb, Sei— tenfedern grau, unten mit einem ſchwarzen Streif eingefaßt, die Spitzen der Federn braunroth; Schnabel, Augengegend und Füße roth. Seitenfedern grau, mit weißer Binde. Länge 123“. Aufenthalt. Das ſüdliche Frankreich und die Ebenen Italiens, in der Schweiz nur am Jura. Nahrung Sämereien, Kräuter, Inſekten. — 289 — Neſt mit 45 bis 18 Eiern, welche auf gelbem Grunde rofts rothe, wolkige Flecken zeigen. Felſenhuhn. Perdix petrosa Lath. Tetrao petrosus mel. Perdix rubra barbarica. Perdrix Gambra Temm. Perdrix rouge de Barbarie Buff. Rufous breasted and Barbary partridge. Stirne, Scheitel und Nacken kaſtanienbraun. Dieſe Farbe verbreitet ſich längs den Seiten des Halſes in ein breites Hals⸗ band, mit weißen Flecken beſtreut. Stirne, ein Streif über die Augen und Kehle hell aſchgrauröthlich; Schultern, obere Theile und Bruſt röthlich aſchgrau, auf den Schultern einige roſtfarbe Federn, mit einem blaugrauen Mittelfleck; Bauch und untere Theile hellbraun, Seitenfedern wie beim Steinhuhn, nur haben die weißgelben Streifen oben noch einen bräunlichen Streif. Der Schwanz iſt länger und dunkler, die Schwungfedern haben an der äußern Fahne einen viel längern und breitern roſtgelben Streif; an den Ohren ſteht ein Büſchel roſtrother Federn. Länge 12 bis 13“. | Aufenthalt. Felſige Gegenden von Spanien, Majorka, Minorka, Sardinien, Korſika, Malta, Sizilien und Kalabrien. Nahrung Sämereien, Kräuter und Inſekten. Neſt mit 44 bis 15 ſchmutziggelben, mit kleinen gelbgrün⸗ lien Flecken beſtreuten Eiern. | 15 Graues Repphuhn. Perdix eineren Lat li. Tetrao perdix Linn. Perdrix grise Buff. Common Par- tridge Lath. Starna. Stor. d. ucc. Pernice. Nan- mann VI, T. 163. | | da. Geſicht und Kehle roſtroth, Hals, Bruſt und Seiten grau, mit ſchwarzen Zickzacklinien, an den Seiten mit großen roſtrothen Flecken; am Oberbauch ein breiter, hufeiſenförmiger, roſtrother Fleck; Rücken, Burzel und Flügel braungrau, mit ſchwarzen Zickzacklinien und Flecken; auf den Deckfedern der Flügel und Schulten hat jede En, einen gelblichweißen Schaftfleck; Schwung⸗ federn braun, gelbroth gefleckt. Schwanz mit 18 Federn, die f Schinz, Fauna. BD Il. N — 290 — äußeren roſtroth, die anderen braun. Schnabel und Füße grau⸗ braun, Augengegend roth, nackt. Länge 12". Aufenthalt. Ganz Europa bis tief nach Norden auf Feldern. Nahrung. Sämereien, Getreide, Beeren, Inſekten. Neſt an der Erde, mit 15 bis 48 matt graugrünlichen Eiern. c. Wachteln. Schwanz ſehr kurz, hängend und unter den Federn des Bürzels verborgen; die erſte Schwungfeder iſt die laͤngſte. Die Wachtel. Perdix coturnix Lath. Coturnix dactylisonans. La Caille Bf. Common dual | Lath. Auaglia. Naum. VI, T. 166. Scheitel ſchwarz und ER mit drei weißen Bitte den, eine in der Mitte, die beiden anderen über die Augen; obere Theile graubraun, mit ſchwarzen Flecken und gelben Längs⸗ binden; Kehle roſtroth, mit zwei braunſchwärzlichen Binden ein⸗ gefaßt, untere Theile des Halſes, Bruſt und Seiten roſtgelb, mit weißen Schaftflecken; Schwungfedern braun, an der äußern Fahne gelb geſtreift, der Schwanz 11 14 Federn. Schnabel und Füße fleiſchfarb. Länge 74". Das Weibchen hat eine weiße Kehle und keinen braunen Fleck, Bruſt und Bauch gelblich, ſchwarz gefleckt. Aufenthalt. Felder und Wieſen in ganz Europa. Wan⸗ dert im Herbſt. IR Nahrung Getreide, Sämereien, Inſekten. Neſt auf der Erde, in Wieſen oder im Getreide, mit 8 bis 44 gelbgrünlichen, mit braunen und di STR und Punkten beſezten Eiern. * Laufhuhn. Hemipodius Temm. Schnabel mittelmäßig, dünne, gerade, ſehr zuſammengedrückt; Firſte erhaben, gegen die Spitze gebogen. Naſenlöcher ſeitlich, | linienförmig, in die Länge gefpalten bis zur Mitte des Schna⸗ bels; zum Theil mit einer nackten Haut bedeckt. Beine mit N E langen Läufen, vorn drei ganz getrennte Zehen, Hinterzehe man— gelt. Schwanz ſchwach, unter den Deckfedern verborgen. Flügel mittelmäßig. Die erſte Schwungfeder iſt die längſte. Sie leben in ſandigen, wüſten Gegenden, laufen mehr als daß ſie fliegen, mit großer Schnelligkeit, leben einſam, nähren ſich mehr von Inſekten als Sämereien. Die Geſchlechter unter— ſcheiden ſich im Gefieder nicht. Sie ſind polygamiſch. Schnelles Laufhuhn. Hemipodius tachydromus. Turnix africanus Desfont. Tetrao andalusicus mel. Tur- nix tachydrome Temm. Andalusian Quail Temm., pl. col. Scheitel braunſchwarz, mit drei roſtgelben Binden, Kehle weiß, Vorderhals und Bruſt roſtroth, mit zwei Reihen gelblichen, ſchwarzgefleckten, weißgeſäumten Federn, Seiten roſtgelb, mit einzelnen Flecken; Bauch und Unterleib rein weiß, Rücken ſchwarz, mit roſtrothen Zickzacklinien, Schultern ebenſo, aber jede Feder ſchmal weiß eingefaßt; Deckfedern der Flügel ſchwarz, mit einem roſtrothen Fleck an der innern Fahne und einem ſchwarzen an der äußern; Schwungfedern gräulich. „die äußern weiß geſäumt. Länge 6“. N Aufenthalt. Spanien, Granada, Andaluſien und Ara⸗ gonien, in graſigen Ebenen. Laufhuhn mit halbmondförmigen Flecken. Hemipodius lunatus N N Tiemm. | Tetrao gibraltariensis Gmel. Perdix gibraltarica Zafh. Caille de gibraltar Sonn. Gibraltar Quail Zath. Turnix à croissants Temm. Rücken braun, in die Quere ſchwarz geſtreift; Deckfedern der Flügel hell roſtgelb, weiß geſäumt, in der Mitte jeder Feder ein ſchwarzer, weiß eingefaßter Fleck; Kehle ſchwarz, weiß ge— ſtreift; die Federn der Bruſt mit weißen Rändern, in der Mitte roſtbraun, ſchwarz eingefaßt. Schwanzfedern ſchwarz und weiß gebändert. Länge 63“. Aufenthalt. Das ſüdliche Spanien. d 19 * Halbhühner. Alectorides. Schnabel kürzer als der Kopf oder von derſelben Länge, ſtark, hart; obere Lade gebogen, konvex, gewölbt. Beine lang, dünne, drei Zehen nach vorn, eine nach hinten, dieſe höher eingelenkt als die vordere. Sandhuhn. Glareola. Schnabel kurz, konvex, gegen die Spitze zuſammengedrückt; die obere Lade von der Hälfte ihrer Länge an gebogen, ohne Ausſchnitt. Naſenlöcher an der Wurzel ſeitlich, ſchief geſpalten. Läufe lang und dünne; die äußere Zehe mit der innern durch eine kurze Haut verbunden; die hintere Zehe lenkt am Laufe ein. Na gel lang, Flügel ſehr lang, die erſte ea M die längste. Halsband-Sandhuhn. Glareola torquata. Hirundo pratincola Linn. Glareola austriaca Gmel. Perdrix de mer Buff. Austrian Partridge. Naum. IX, T. 234. Obere Theile graubraun; Kehle weißröthlich überlaufen, mit einem ſchmalen ſchwarzen Streif eingefaßt, welcher bis zur Schnabelwurzel aufſteigt, Zügel ſchwarz; Bruſt braunweißlich, untere Deckfedern der Flügel kaſtanienbraun; untere Theile weiß roſtröthlich überlaufen, Deckfedern des Schwanzes weiß; ebenſo der hintere Theil der Schwanzfedern, der vordere ſchwärzlich, Schwanz ſtark gegabelt; Beine e Schnabel an der e roth, an der Spitze ſchwarz. Länge 93%. „ Ufer der Flüſſe, Seen, Meere und Sümpfe in den wärmeren Gegenden Europa's, ſehr gemein in Ungarn, Dalmatien, Griechenland, zufällig in uten Gegenden 2 lands, der Schweiz, Italiens und Frankreichs. 95 Nahrung Waſſerinſekten. Neſt im Rohr, mit vier Eiern. — 293 — x » * ! Eitft endung Laukvögel. Cursorii. Schnabel mittelmäßig oder kurz, Beine laug, bis über die Knie nackt, drei Zehen nach vorn, Hinterzehe mangelt. Sie leben auf Ebenen, gehen nie auf Bäume, nähren ſich von Pflanzen, laufen ungemein ſchnell, fliegen aber ſchlecht. Sie ſind ſcheu und liſtig. | Ä Trappe. Otis. Schnabel von der Länge des Kopfs oder kürzer, gerade, ko⸗ niſch, zuſammengedrückt oder auch an der Wurzel etwas niedrig 33 die Spitze der obern Lade etwas gewölbt. Naſenlöcher eiförmig, offenſtehend, nahe beiſammen, von der Schnabelwurzel entfernt. Beine lang, bis über die Knie nackt. Zehen kurz, an der Wur— zel verbunden, an den Seiten mit einer Haut geſäumt. Flügel mittelmäßig, die dritte Schwungfeder iſt die längſte. | Es find große Vögel der alten Welt, welche trockene und offene Gegenden lieben, ungemein ſchnell laufen, aber mühſam fliegen und ſehr ſcheu ſind. Große Trappe. Otis tarda. L’Outarde Buff. Outarde barbue Temm. The Great Bu- stard Lall. on commune. Stor. d. uce Na u⸗ mann VII, T. 167 und 168. Beim 5 1 am Winkel der untern Lade ein Büſchel langer borſtenartiger Federn. Kopf, Hals, Bruſt und Flügelrand aſchgrau; Kopfplatte, Mantel und übrige obere Theile lebhaft roſtrothgelblich, mit ſchwarzen Querbändern; Schwanz weiß, gegen das Ende röthlich, mit zwei ſchwarzen Bändern. Die Flaum⸗ federn am ganzen Körper roſenroth, Augen braun, Schnabel hornfarben, Füße ſchwärzlich. n Länge 5“ 3", 5 Das Weibchen iſt kleiner und hat keinen Bart. Aufenthalt. Die weiten Felder einiger Theile Deutſch⸗ lands, Frankreichs und Italiens. Häufig in Sachſen und Thüringen, weniger häufig in nördlichern Gegenden, Nur zufällig in der Schweiz, in Schwaben und Holland. | Nahrung Kräuter, Getreide, Inſekten. di Neſt in Fruchtfeldern, mit zwei bis drei hell ofvengränen, braun gefleckten Eiern. Kleine Trappe. Otis tetrax. 0 La petite outarde ou canne petière Buff. Little Bustard Luth. Gallina pratarola. Raum. VII, T. 169. Männchen. Scheitel und Nacken roſtgelb, ſchwarz gefleckt. Am Vorderhals ein dunkelaſchgrauer, dreieckiger Fleck, der in der Ohrgegend anfängt und ſehr ſpitz am Vorderhals ausläuft, um⸗ geben mit einer weißen Binde, welche im Nacken anfängt und ſich mit der von der andern Seite kommenden am Unterhalſe vereinigt. Hinterhals und Bruſt ſchwarz, über die Oberbruſt läuft ein weißer, ſchwarz eingefaßter Gürtel. Bruſt, Unterleib, Flügelränder, die Schwungfedern der zweiten Ordnung und Schwanzwurzeln rein weiß; Schwungfedern an dem erſten Drittel weiß, an den zwei übrigen ſchwarz, mit einem weißen Fleck in der Mitte und von der vierten an mit weißer Spitze. Alle oberen Theile und Seiten der Bruſt ſchön roſtröthlich, mit un⸗ zähligen ſchwärzlichen und weißen Zickzacklinien. Die fünf äuße⸗ ren Schwanzfedern jeder Seite gegen das Ende ſchwarz punktirt, am Ende mit weißen Spitzen; mittlere Schwanzfedern mit ſchwarzen und roſtgelben Wellenlinien und Zickzackbände rn. Weibchen. Kehle und Bauch weiß, alle oberen Theile, Hals und Bruſt mit weißen, ſchwarzen und roſtgelben Zackenbändern, Seiten des Bauchs und Flügelränder weiß, ſchwarz ga ee Länge 48“. 1 Aufenthalt. Die dürren Ebenen Spaniens, Italiens und der Türkei, weniger häufig im ſuͤdlichen Frankreich, ſelten in der Schweiz und in Deutſchland, nie im Norden. 10 Nahrung Kräuter, Inſekten, Würmer, Getreide. ' Neſt an der Erde, mit drei bis fünf grünen, glänzenden Eiern. 1 Kragentrappe. Otis Houbara. Otis Rhaad mel. Psophia undulata Jaquins, Le Houbara ou outarde houppee d' Afrique Buff. Ruffed and. Rhaad Bustard. Undulated trumpeter. Raum m. VII, T. T. 47 0. Schnabel lang, an der Wurzel 5 und breit, auf di n 1 Kopf ein Feder buſch von zerſchliſſenen org aan a von 6” langen Federn am Halſe. — 9 ei Männchen. Stirn und Seiten des Kopfs hell roſtröthlich, ſchwarz punktirt. Ein Federbuſch, der auf der Stirn anfängt, von 33“ langen, ſchmalen, weißen Federn, Kinn und Gurgel weiß. Backen, Nacken und Vorderhals grauſchwarz und weißlich gewellt. Hintertheil des Halſes nur mit Flaum bedeckt, an den Seiten deſſelben aber fängt ein abſtehender Halskragen an von anfangs ſchwarzen, ſchmalen, abſtehenden Federn, welche nach und nach bis 6“ lang werden, der untere Theil des Kragens bis zu den Schultern aber hat ebenſo lange rein weiße Federn. Rücken und ganzer Mantel roſtröthlich, faſt ziegelroth, jede Feder mit zwei ſchwarzpunktirten Zickzackbändern, wodurch alle dieſe Theile gefleckt erſcheinen; Schwanz roſtröthlich, mit ſchwarzblaulichen Querbändern und ſchwarzen Punktenreihen. Vorderhals grau, ſchwarz und weißlich gewellt, Bruſt und untere Theile weiß. Länge 2“ 6“%. Weibchen? Scheitel wie am Männchen, aber die Farbe mehr grauröthlich, der Federbuſch fängt an der Stirn mit einigen ſchwarzen langen Federchen an, die hinteren ſind weiß, aber kaum die Hälfte ſo lang als am Männchen. Unter der Ohrgegend fängt ein breiter ſchwarzer Streif an als Anfang des Halskragens, dieſer iſt weiß und ſchwarz gemiſcht, die oberen Federn ſind ſchwarz, in der Mitte weiß, die unteren weiß, mit ſchwarzen Spitzen, aber die längſten kaum 4”. Kinn, Kehle und Vorderhals find weiß, gelblich überlaufen, fein ſchwarz punktirt. Der Mantel iſt viel heller als am Männchen, grauröthlich, jede Feder mit zwei ſchwarzen Punk⸗ tenbändern, daneben ſchwarz und weißlich fein gewellt, ſo daß der Rücken ſchwarz gefleckt erſcheint, auf den Deckfedern der Flügel ſind dieſe Flecken nur klein. Die Oberbruſt iſt aſchgrau, der Un— terleib ganz weiß. Die Schwungfedern bei beiden Geſchlechtern an der Wurzel und an der Spitze weiß, in der Mitte ſchwarz; Schnabel ſchwarzbraun, Füße grünlich, Iris weiß. Länge 2“ A, Aufenthalt. Afrika, Arabien. Zufällig in Spanien, Grie— chenland, Frankreich und Deutſchland. In Deutſchland wurden drei Exemplare, eines bei Breslau in Schleſien, eines bei Frankfurt am Main, eines im Badiſchen geſchoſſen. Den 20. Mai 1839 erhielt ich eins aus der Gegend von Zürich. Da ich bald darauf einen ſolchen Vogel aus Afrika erhielt und nun beide vergleichen konnte, ſo glaube ich, das in der Schweiz geſchoſſene ſey ein Weibchen (die Ge— ſchlechtstheile waren gerade durch den Schuß zerſtört, daher das Geſchlecht nicht zu unterſcheiden, aber von ben Hoden bemerkte man, obſchon im Frühjahr, nichts), das andere aus Afrika ein Männchen. | Nahrung Inſekten und Pflanzen. Der in der Schweiz ge: ſchoſſene Vogel hatte im Magen drei Laufkäfer und drei Blüthen⸗ knoſpen eines Hieraceum. Er war mit einer großen Menge Eingeweidewürmer (Eehinorhynehus moniliformis) und: einer Art as caris verſehen. Fortpflanzung. In Afrika. Renn vogel. Läufer. Cursorius. Schnabel ſchwach, kürzer als der Kopf, breiter als 600 ſchwach gebogen. Naſenlöcher nackt, ſeitlich, eiförmig, nackt. Beine lang, dünne, die äußere Zehe mit der zweiten nur unbe⸗ deutend verbunden; die innere frei, Nägel kurz, ſchwach, Hinter⸗ zehe mangelt. Flügel lang, ſpitzig, die erſte EEE die laͤngſte, Schwanz kurz und abgerundet. Iſabellfarber Rennvogel. D isabellinus. Charadrius gallicus mel. Cursorius europaeus Lall. Cor- riere biondo. Court vite Buff. Cram colored plover Zath. Naum. VII, T. 474. . Ganz iſabellfarben, Nacken grau, weiß und ſchwarz einge⸗ faßt, wodurch ein Dreieck entſteht, welches mit der Spitze im Nacken endigt. Seite des Unterleibs, untere Deckfedern der Flügel ſchwarz, Schwanz mit einer ſchwarzen und weißen End: binde. Dem jungen Vogel fehlt der Nackenfleck, die Farben ſind weniger rein, mit ſchwärzlichen Zickzackflecken. Der Schwanz hat weniger Schwarzes und abe 5 Länge 14“. Aufenthalt. Afrika, zufällig ſind faſt in a 8 Europa's einzelne vorgekommen, ſo in der Schweiz drei zu ver⸗ ſchiedenen Zeiten. BL. zw ö fete Orden u nig — — Stelzvögel. Grallatores. Schnabel verſchieden geformt, meiſt gerade oder ſehr verlän⸗ gert EN zuſammen gedrückt, ſeltener glatt. ee ke —— zweiten Gelenk BERN, und 5 ch ſetzend. Schwanz ſtark abgeſtuft. at Schwungfeder iſt die längſte. 2 % . Schreiender Brach vogel. Oedicnemus erepitans Temm. | Kat n . N ae . 14 Charadrius Oedicnemus Gmel. Otis Oedienemus Tall. N Grand pluvier on courlis de terre Buff. 0 enéme criard Temm. Thick kneed Bustard . 4 Naum, VII, T. 472. i Alle oberen Theile graulich roſtroth, jede Feder mit einem 4 braunen Schaftfleck; Raum zwiſchen Schnabel und Auge, Keh le, Bauch und Schenkel weiß, Hals und Bruſt wie die oberen Theile; über die Flügel läuft ein weißer Streif; untere Deckfedern des 25 Schwanzes roſtröthlich, alle Schwanzfedern, die mittleren ausge⸗ N nommen, mit ſchwarzer Spitze; Schnabelwurzel, 8 f und Beine gelb; Iris hellgelb. Augen ehr groß. Länge 16“. „ a a ya Aufenthalt. Heiden, unbebaute Felder und ſandige Ebenen, häufig im ſüdlichen Frankreich, in Italien, Sardinien, ſeltener in den Auch Gegenden, In Deutſchland und der Schweiz nicht häufig. re ae. e Re Nahrung Käfer, Ohrwürmer, kleine Siugethiere und ed tilien, auch Schnecken. Neſt in einem Erdloch, mit zwei gelbbräunlichen, az und ee gefleckten Eiern. | Sanderling. Calidris Iig. Schnabel mittelmäßig, dünn, gerade, weich, biegſam, von der Wurzel an zuſammengedrückt, Spitze niedrig, platt, breiter als in der Mitte; eine lange Naſenfurche, mit ſeitlichen ſpalt⸗ förmigen Naſenlöchern; Zehen faſt ganz geſpalten. Die erſte Schwungfeder iſt die längſte. Mauſer doppelt. Grauer Sanderling. Calidris arenaria Illig. Tringa arenaria Gmel. Charadrius et Arenaria Calidris Aut. Calidris grisea. Sanderling variable Temm. Sander- ling plover Temm. Raum. VII, T. 182. Sommerkleid. Geſicht und Scheitel roſtroth, ſchwarz ges fleckt, jede Feder weiß geſäumt, Hals, Bruſt und Seiten roth⸗ grau, ſchwarz gefleckt, jede Feder mit weißlicher Spitze, Rücken und Schultern roſtroth, mit großen ſchwarzen Flecken, jede Feder weißlich geſäumt; Deckfedern der Flügel braunſchwarz, mit roſt⸗ rothen Zickzacklinien, die mittleren Schwanzfedern ſchwarz, roſt⸗ roth geſäumt; Bauch und untere Theile weiß. Im Winter ſind die oberen Theile weißgrau, ſchwarzbraun gefleckt, der Unterleib nebſt der Stirne und einem Streif über die Augen weiß, Schnabel und Beine braun. Länge 7“. Aufenthalt. Die Ufer der Seen und Flüſſe in ſandigen Gegenden. Nahrung Waſſerinſekten und Würmer. Fortpflanzung unbekannt. Stelzenläufer. Himantopus. Hypsibates Nitsch. Schnabel lang, dünne, walzig, ſpitzig, an der Wurzel platt, an der Spitze zuſammengedrückt, ſeitlich gefurcht. Naſenlöcher ſeitlich, linienförmig; Beine ſehr laug, dünne, biegſam. Füße: Du, 4 die Zehen durch Häute mit einander verbunden; Flügel 55 lang, die erſte er iſt die längſte. Schwarzrückiger Stelzen läufer. Himantopus melanopter 5 Charadrius himantopus Linn. Himantopus rufipes. Hypsibates himantopus Niisch. L’Echasse Buff. Long lege palover Zafth. Cavaliere grande. S d. | mann 1 T. 205. Beine 5 Iris Naeh | Aufenthalt. An Flüſſen und ſalzigen Sen, ſehr häufig im öſtlichen Europa, in Ungern, Griechenland. Selten im ſud⸗ lichen Deutſchland, in der Schweiz oder im mittäglichen Frankreich Nahrung Waſſerinſekten, junge Fröſche und Fro oſchlarven. Niſtet in Ungarn und am kaſpiſchen Meere, die vier Eier ſind eiförmig, blaßgraugrün, mit vielen aſchgrauen Punkten und rithlichbraunen Flecken. e e Auſternfiſcher. Haematopus. Schnabel lang, ſtark, gerade, zuſammengedrückt. Naſen⸗ löcher nicht ganz an der Wurzel, ritzenförmig. Beine nicht ſehr lang; die äußere Zehe mit der mittlern durch eine Haut verbun⸗ den. Flügel mittelmäßig, die erſte Schwungfeder iſt die längſte. Der europäiſche Auſternfiſcher. Haematopus ostralegus Linn. L'Huitrier Buff. Pied oister catcher Zatk. Huitrier Pie Temm. Naum. VII, T. 184. „5 Kopf, Hals und alle oberen Theile ſchwarz, die unteren weiß, über die Flügel und Schwanzwurzel weiß, Schnabel, Beine, Augenrand und Iris roth. 0 Länge 153“ l Aufenthalt. Die Meerküſten von ganz Europa bis zum höchſten Norden. Sehr ſelten im Innern der Länder, einzeln. Nahrung Inſekten, kleine Schnecken und Würmer. 7 Neſt in ſumpfigen Wieſen, mit zwei, ſelten drei hell vlivens grünen, ſchwarz gefleckten Ciern. — 300 — Ai N ker, Charadrius. Kopf dick und rundlich, Schnabel rundlich, dünne, gerade, ſtumpf, mit langer Naſenrinne. Naslöcher in einer Haut. Beine lang oder von mittlerer Länge, Zehen mit einer kurzen Verbin⸗ dungsha it, Schwanz abgerundet. Flügel fisis. Die zweite 1 Feder die längſte. * Die meiſten mauſern zweimal; halten fi, an den Ufern der Een, Flüͤſſe und Meere auf, laufen ſchnell und haben ein lautes RER Nähren ſich von Würmern und Inſekten. G oldregen pfeifer. Charadrius auratus. Charadrius auratus, apricarius et pluvialis Auel. Le Plu- vier d’ore Buff. Golden 5 ETeen, 2 Lath. Naum. VII, T. 173. f2 et IC . Sommerkleid. Alle oberen Abele ſchwarz, goldgelb ge⸗ fleckt, Stirne und eine Binde über die Augen weiß, die unteren Theile ſchwarz, Seiten des Halſes weiß. Winterkleid. Alle oberen Theile ſchwärzlich, goldgelb gefleckt, Seiten des Kopfs, Hals und Bruſt grau, braun und gelblich gefleckt, Kehle und Unterleib weiß. Schnabel und Füße ſchwarz. Iris braun. Länge 40 — 44“. Aufenthalt. Brachfelder, Heiden, mit bene fügen m wüſte Orte in der Nähe des Waſſers. Niſtet im Norden von Europa, iſt im Herbſt und Frühjahr als Zugvogel in ganz Europa anzutreffen und überwintert im warmen Europa. Nahrung Inſekten und Würmer. Die drei bis fünf Eier find birnförmig, olivengrün, ſchwarz gefleckt. Mornell⸗Regenpfeifer. Charadrius morinellus. — Charadrius morinellus, sibiricus, tatareius et asiaticus Auel. Pluvier solitaire Sonnini. Pluvier Guignard Temm. Dotterel e Piviere de Corione. d. uce. Naum. VII, T. 474. em, era 1 Obere Theile becher mit 9 BR über die Augen ein weißer Streif, der im Nacken zuſammenlauſt; — — 301 — * . Unterhals mit einem ſchwarzbraunen Gürtel, unter ein breiter weißer befindet; Schwanz aſchgrau, na ſchwärzlich, mit weißem Ende, am Männchen braun, am Weibchen gelblich, der untere Weibchen nur ſchwärzlich. Schnabel ſchwärzli Länge 9“. 2 Aufenthalt. Der Norden von wüſten Orten, im Herbſt auf Brachäckern u ſamem Lande. Ueberwintert im warmen € n 7: Nahrung Inſekten und Würmer. x 5 „ Veit et im Norden. J“ Vealsbans. Regenpfeifer. Le Pluvier à collier . Man: * Stor. d. ue. um 8 Hals ein breites . unt m Halsband. Hinterhaupt und Mantel grcdcaun, unte a: bie äußere ee weiß, mit einem Pen 11 mit einem 1 en 1 5 Schnabel N mit fig N Beine und Augenkreis orangen, Athen hochgelb. K Länge 7". 1 W Aufenthalt. Die Ufer der Fluͤſſe, Seen und Meere in ganz Europa, wandert im Winter. Nahrung kleine Inſekten und Würmer. ' BR Niſtet im Sand oder auf Wieſen nahe am Waſſer. Die drei bis fünf Eier find olivengelblich, mit 11 5 ſchwarzen Flecken und Strichen. Kleiner Regenpfeifer. Charadrius minor Meyer. Charadrius fluviatilis et curonicus Auct. Petit pluvier à collier Buff. Wanien ae Laih, Naum. VII, T. 177. | | * e Naum zwiſchen Auge Men, Schnabel, eine breite Bunde um 8 die über Ne DRM 1 und . ee i ich endigt, ſchwarz. Hotte der ſchwarzen Stirnbinde eine 1 Alle unteren Theile rein weiß, der Mantel grau⸗ braun. Schwung⸗ und Schwanzfedern wie bei der vorigen Art. Schnabel ſchwarz, Beine gelb, Augenring gelb. Länge 64. 77 0 Aufenth | Mehr an Flüſſen und Seen als am Meer in 0 ganz Europa. Wandert im Winter in wärmere Geg genden. 0 Nahrung Inſekten und Würmer. 3 k Neſt im Sande. Die Eier haben eine etwas hellere G | Farbe als die des lshopoſtrandlaufrre, ſind aber ebenſo gend. 5 85 De * k n ae bini 8 er Reeg en e fer. Charadrius albifrons Meyer, 5 cantianus Zalh. Pluvier à 1 in Kentish nn Eath. Raus ei ade 8 dle 397 und ein Streif bis zur Ohrgegend und Scheitel ſchwarz. Nacken und alle unteren Theile rein weiß, Hinterhaupt hell roſtbraun; Mantel graubraun. Alle Schwungfedern haben weiße Schäfte; hinter dem Auge ſteht ein ſchwärzlicher Fleck, die beiden äußeren Schwangfebern weiß, die dritte weißlich, die übrigen braun. Länge 63“. Aufenthalt. Sehr häufig in Holland und England und in Norddeutſchland, auch am Rhein, der Donau, Main, ebenſo in wärmeren Gegenden am Ufer der Flüſſe und Seen. Ein Zugvogel. 4 Nahrung und Fortpflanzung wie bei den 8 anderen Arten. Dornflügeliger Regenpfeifer. Charadrius spinosus. * Flure armé du Senegal. e Am Hinterhaupt ein kurzer, dichter Aebesbuch, an den Achſeln ein ſehr ſpitziger Stachel; Stirne, Scheitel, Kinn und a) ganzer Mittelhals, Bruſt, Oberbauch, Schwanz von der Mitte bis zur Spitze, Schwungfedern, Füße und Schnabel ſchwarz; Wangen, Seiten des Halſes, Hinterhals, Unterbauch, Hüften, Bürzel, Schwanz bis zur Mitte, untere Deckfedern der Flügel, die oberen größeren und die Schwungfedern der zweiten Ordnung an der äußern Fahne bis zur Mitte weiß; Rücken, Schultern, kleine Deckfedern der Flügel graubraun; die erſte bis dritte äußere Schwanzfeder mit feiner weißer Spitze. Iris hell e Größe des Kiebitz. | Aufenthalt. Seuegambien und andere Theile von Afrika. Kommt aber alle Jahre in Morea vor, woher ich Exemplare erhielt. Kiebitz. Vanellus. Schnabel kürzer als der Kopf, hart, gerade, vor der Spitze unten mit einem Höcker. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, ſchmal. Füße: die äußere Zehe mit der mittlern durch eine kleine Haut verbunden; eine kleine, bloß eingliedrige Hinterzehe ſteht weit oben am Laufe. Sie leben in Sümpfen und naſſen Wieſen und nähren ſich von Inſekten, Würmern, kleinen Schnecken. Sie mauſern zweimal, Gehaubter Kiebitz. Vanellus eristatus. Tringa Vanellus Linn. Le Vanneau Buff. Lapwing Lath. Naum. VII, T. 179. Seiten des Kopfs und Halſes, Bruſt und alle un Theile weiß, Kehle und Vorderhals ſchwarz, Scheitel ſchwarz, ins Grüne ſchillernd, mit einem langen ſchmalen Federbuſch am Hinterkopf, obere Theile grün glänzend. Obere Deckfedern des Schwanzes rothbraun. Schwanz weiß, mit einer ſchwarzen Endbinde. Füße rothbraun, Schnabel ſchwarz. Länge 12—43“. Aufenthalt. In ganz Europa in Sümpfen, auf naſſen Wieſen und am Strande der Seen. Wandert in großen Schaa⸗- ren im Herbſt nach dem wärmern Europa und Afrika. Nahrung Inſekten und Würmer. Neſt zwiſchen Binſen oder in naſſen Wieſen, mit drei bis vier birnförmigen, hell vblivengrünen, ſchwarzbraun und ſchwarz⸗ blau gefleckten Eiern. Vanneau Wire isse. a W 1 Stirn, ein ae abe ve de . Schenkel unter⸗ anz weiß und ſchwarz geſtreift. „Mitte des Bauchs, Schen⸗ Bela des und Seite ten braun und graulich gefleckt, obere Banz zlich, grüngelblich gefleckt, jede Feder mit gra Spitze, e weiß, braun izt, fi bwärzlich, Beine dunkel grau. e en Länge 10—44%¼. en. N Aufenthalt. Der Norden von tea an den ufern des Meeres, an den Mündungen der Flüſſe und den moraſtigen Gegenden ſalziger Seen. Im Herbſt und Frühjahr auf der zer 19 in faſt ganz Europa; in vielen Gegenden aber ſelten. kahrung Regenwürmer und Inſekten. & htm Die Eier wie beim gehaubten Kiebitz. 1 * f a Geſelliger Kiebitz. Vanellus gregarius. r gregarius Pall. Tringa pileata Full. Ch. keptuschka Wagler. Tringa fasciata Gmel. Kep- tuschka Lapwing Gould. Bonaparte, Fauna italien, Ä T. XXIII. Am Hinterkopf ein Federbuſch; Oberleib aſchfarben; Lehe weißgelb; an der dunkelgrauen Bruſt ein blaulichſchwarzer halber Mond und hinter dieſem ein gelbrother. Schwanz weiß, mit braunen Querſtreifen, die oberen und unteren u) beffels ben weiß. | 5 | Länge 12. | e, 5 1 Aufenthalt. Auf den Feldern an ‚ben. Wolga un! einigen 9 des europäifchen Rußlands u in der Türkei. 1 ſchwarz; alle oberen Neſt im Norden. In kleiner Zahl niſtet er ſchon in e 4 Unterbauch weiß. Vor⸗ — 305 — Im März 1828 wurde ein Exemplar dieſes Vogels unter einer Schaar Regenpfeifer bei Rom gefangen. Zieht in großen Schaaren. Stei ndreher. Strepsilas. Schnabel mittelmäßig, ſtark, gerade, hart, leicht nach oben gebogen; Firſte abgeplattet; Spitze gerade, abgeſtuzt. Naſen⸗ löcher an der Wurzel ſeitlich, lang, halb durch eine Haut ver⸗ ſchloſſen, durchgehend. Beine ziemlich niedrig, Füße vierzehig, die vordere an der Wurzel mit einer kurzen Haut verbunden. Dle Hinterzehe iſt am Lauf eingelenkt. Flügel ſpitzig, die erſte Schwungfeder iſt die längſte. | Die Mauſer ift nur einfach. Sie fuchen ihre Nahrung im Sande der Ufer und haben die ſonderbare Gewohnheit dabei, kleine Steine umzuwälzen, um die darunter verborgenen Inſekten aufzuſuchen. SR Der Steinwälzer. Strepsilas collaris Temm. Tringa interpres et morinella. Morinella collaris Meyer. Tourne pierre Buf. Coulon ehaud. 1 Penn. Vlakkige Strandioper Sepp. Naum. VII, T. 179. Stirne, Zügel und ein breites Halsband am 1 ein Theil des Rückens, eine Längs- und eine Querbinde an den Flügeln, Mitte der Bruſt und untere Theile weiß. Hinter der Stirne läuft eine ſchwarze Binde über den Scheitel, geht durch die Augen, zieht ſich nach der untern Kinnlade, umgibt die Kehle und bildet ein breites Halsband; am Vorderhals und an den Seiten der Bruſt; Scheitel, Schultern und Afterflügel roſtfarb, ſchwarz gefleckt, Schwanz an der Wurzel bis zur Hälfte weiß, der übrige Theil braun, mit weißer Spitze. Schnabel ſchwarz, an der Wurzel röthlich, Beine orangen, Augen braun. Länge 83“. ur Aufenthalt. Am Strande der Meere, Seen und Flüſſe im Norden, im Frühjahr und Herbſt auf dem Zuge in Deutſch— land, der Schweiz und in Italien, auch in Afrika und Indien. Nahrung Inſekten und Würmer. Fortpflanzung im Norden, Neſt im Sande, mit olivengrün- graulichen, braun gefleckten . Schinz, Fauna. Bd. 1. 20 — 306 — Kraniche. Gruid ae. Schnabel dick, ſtark, meiſt ſchneidend an feinen Rändern und ſehr ſpitzig; die Naſengrube lang, breit und konkav; Beine ge— ſchildert; Zehen mittelmäßig lang; die äußere mit der inneren wenig verbunden, und die hintere berührt den Boden nicht. Kranich. Grus. Schnabel ſo lang, oder länger als der Kopf, ſtark, gerade, zuſammengedrückt; der Oberſchnabel ſtark gefurcht, Firſte ſtark erhaben. Naſenlöcher in der Mitte des Schnabels, in der Rinne liegend, durchgehend, hinten durch eine Haut gedeckt; Zügel und Augengegend oft nackt. Beine lang, ſtark, meiſt ob dem Knie ‚ unbefiedert; die äußere Zehe nur durch ein Hautrudiment mit der innern verwachſen, die innere frei; Hinterzehe hochſtehend; Flügel: die dritte Schwungfeder die längſte. Es ſind große, ſcheue, aber liſtige und leicht zähmbare Vögel, welche wandern, ſich mehr aus dem Pflanzenreich als aus dem Thierreich ernähren, nur einmal mauſern und auf der Erde niſten. Der graue Kranich. Grus einerea. Ardea Grus Zinn. La Grue Buff, Common Crane Zath. Naum. IX, T. 234. Der Vorderkopf ſchwarz und borſtig, der Hinterkopf mit nackter, warziger, rother Haut, der Körper aſchgrau, Nacken, Vorderhals und Schwungfedern ſchwarz; die Schwungfedern der zweiten Ordnung gekräust, faferig, lang, buſchig. N ziegelroth. Länge 3“ 6 bis 9%. Aufenthalt. Ebene, ſumpfige Gegenden im Nordoſten von Europa, in Polen, Preußen; zieht von dort öſtlich, berührt aber auf dem Durchzug auch Deutſchland, die Schweiz und einen Theil von Frankreich, aber mehr im Frühjahr als im Herbſt. Nahrung. Getreide, auch Samen von Sumpfkräutern und ſolche Kräuter ſelbſt. Niſtet in großen Sümpfen in Erlenbüſchen und legt zwei grüngraue, bra aungefleckte Eier. „ 6 — 307 — Der Jungfernkranich. Grus Virgo. Ardea Virgo Linn. Anthropoides Virgo Veeill. Demoiselle de Numidie Buff., pl. enl. 241. Naum. IX, T. 232. Hinter den Augen an den Seiten des Kopfs ein weißer Federbuſch, aus langen zerſchliſſenen Federn beſtehend; Scheitel grau; der übrige Kopf und der ganze Vorderhals mit ſchmalen gerollten, weichen, auf der Bruſt hängenden ſchwarzen Federn bedeckt; alle obern übrigen Theile ſchiefergrau, Schwung- und Schwanzfedern ſchwarz; die obern Deckfedern des Schwanzes lang und hängend. Der Schnabel kurz, an der Wurzel grünlich, in der Mitte gelb, an der Spitze roth. Die Augen rothgelb. Länge 3“ 3“. . Aufenthalt. Aſien und Afrika, und in Europa die an Aſien gränzenden Länder, Rußland, die Krimm, Griechenland, auch zuweilen in Italien. Weißer Kranich. Gxus leucogeranos Pall. Ardea gigantea Gmel. Ganz weiß, ausgenommen die erſten 10 Schwungfedern nahe am Rücken und die Deckfedern der Flügel, welche ſchwarz ſind; Stirn und Geſicht bis hinter die Augen kahl, warzig mit roth⸗ gelben Borſten beſezt, Augen hellgelb. | Länge 4“ 9". 5 Aufenthalt. Perſien, die Gegend um das kaſpiſche Meer, Sibirien, kommt aber zuweilen in Rußland und der Krimm vor. Reiherartige Vögel. Ardeadeae. Körper ſchlank, Hals lang; Beine lang, bis weit über die Knie nackt, Schnabel gerade und ſehr ſpitzig. Reiher. Ardea. Schnabel gerade, lang, ſtark, ſehr ſpitzig; etwas zuſammen⸗ gedrückt, an jeder Seite des Oberſchnabels eine Längsfurche und vor der Spitze ein kleiner Einſchnitt. Naſenlöcher in der Furche, länglich, oben mit einer Haut bedeckt. Zügel und Augengegend nackt. Beine lang, Zehen lang, die äußere mit der innern durch 20 * 8 | 7 eine Haut verbunden. Die hintere Zehe lang, mit der innern an dem nämlichen Gelenkkopf des Ferſenbeins eingelenkt, Nägel lang und ſpitzig, der mittlere gezähnelt. An der Haut bemerkt man vier Wollenbüſchel, zwei zu beiden Seiten der Bruſt und zwei zu beiden Seiten des Afters. Die Reiher leben in Sümpfen oder an den Ufern der Flüffe, Seen und Teiche, ſitzen aber auf Bäume. Sie ſind ſcheu und ſchwer zu fangen, vertheidigen ſich mit ihren ſpitzigen Schnäbeln muthig, genießen nichts aus dem Pflanzenreiche, ſondern Fiſche, Fröſche und Inſekten. Mauſern nur einmal. a. Dünnhalſiger Reiher. Grauer Reiher. Ardea cinerea Linn. Ardea cinerea et major Zinn. Common Heron Lath. Heron huppe Buff. Naum. IX, T. 220. | Alle obern Theile ſind 5 Hinterkopf am alten el ſchwarz mit einem hängenden Federbuſch im Nacken, Scheitel weiß, Vordertheile weiß, vorn am Hals mit zwei Längsreihen ſchwarzer Flecken; zu beiden Seiten der Bruſt zwei ſchwarze Federbüſche. Vom Mittelrücken laufen lange ſilberfarbene Federn über die Flügel und am Unterhalſe hängen lange, weiße, gewun⸗ dene Federn; Flügel ſchwarzblau. Schnabel bei alten gelb, Beine dunkelbraun, Iris ſchwefelgelb. Länge 3“ 4 bis 2%. Aufenthalt. Die Ufer der Flüſſe und Seen in ganz Europa, auch in daran ſtoßenden Waldungen und Sümpfen. Nahrung. Fiſche, Fröſche, Inſekten. Neſt auf Bäumen oder Felſen mit 3 bis 4 ungefleckten grünen Eiern. Reiher Herodias. Ardea eee, f The ashcolered heron from North america Ardea hudsonia. Unterſcheidet ſich vom europäiſchen grauen Reiher durch die purpurfarbnen Schenkel- und Flügelränder, durch die bräunlichen Seiten des Halſes, durch ſchwarze Bruſt und Mittelbauch. Da⸗ neben iſt er demſelben in der Größe und allem fhrige fehr ähnlich, Iris gelb. — 309 — Aufenthalt. Nordamerika bis zur Hudſonsbai. Soll irgendwo in England gefangen worden ſeyn? Purpurreiher. Ardea purpurea Linn. Ardea Botanus, purpurata, caspica, monticola et variegata auctor. Heron pourpre huppe Buff. Crested pour- ple heron Lath. Naum. IX, Taf. 221. Scheitel ſchwarz, mit langem, herabhängendem Federbuſch; der Oberleib aſchgrau mit vlivengrünem Schimmer; vom Mittel: rücken laufen lange ſchmale, hellgelbrothe Federn über die Flügel; Kehle weiß; Seiten des Halſes ſchön rothbraun purpurn; drei ſchmale Bänder von ſchwarzen Längsflecken am Halſe; am Bor: derhals roſtrothe, ſchwarze und purpurrothe Flecken, Seiten und Bruſt ſchön purpurroth, Unterhals mit langen gewundenen, meiſt in Purpurroth fpielenden Federn; Schenkel und Unterleib roth— braun; Flügel und Schwanz grauröthlich, grün ſchillernd. Schna— bel, Augengegend und Iris gelb, Schenkel bis zu den Knieen gelb, untere Beine graubraun. Länge 2“ 9". | | Aufenthalt. Einzeln an den großen Flüſſen Deutſchlands, häufiger in Holland, gemein im öſtlichen und wärmeren Europa. Neſt im Rohe mit 3—4 grünen Eiern. Großer Silberreiher. Ardea Egretta Linn. Ardea alba et Egretta. La grande aigrette Buf. The grande White heron Lali. Naum. IX, T. 222. Ganz rein weiß, am Kopf ein kleiner Federbuſch, die Rücken— und Schulterfedern reichen weit über den- Schwanz hinaus, find ſehr lang, ſteif mit zerſchliſſenen Bärten: Zügel und nackte Haut um die Augen groß, Schnabel ſchmutziggelb. Augengegend grün, Beine braun, Iris gelb. Länge 3' 2, Aufenthalt. Das öftliche und wärmere Europa, ſehr ſelten in der Schweiz und noch ſeltner in Deutſchland, nördlicher nie. Sehr häufig in Ungarn und am Caſpiſchen Meere, wo er niſtet. Dieſe Art iſt ſehr oft mit dem amerikaniſchen Silber— — 3109 — Reiher, Ardea leuce, et 1 Er iſt der größte in⸗ ländiſche Reiher. be 5 Anmerkung. Da die Größe der 8195 weißen Reiher, welche in Europa vorkommen, ſo verſchieden iſt, ſo möchte ich faſt glauben, es gebe zwei Arten derſelben in Europa: überhaupt ſind die weißen Reiher, die in allen Welttheilen vorkommen, ſchwer zu beſtimmen. Kleiner Silberreiher. Ardea Garzetta Linn. Ardea candidissima et aequinoctialis. Scarza minore bianco. Stor d. ucc. Little egrett. Lall. Naum. IX, T. 223. Ganz weiß, mit langen zerſchliſſenen Schulterfedern. Schna— bel ſchwarz mit gelber Spitze, Beine ſchwarz, Füße und ein Theil des Laufes gelb. Iris gelb. Am Kopf ein kleiner Federbuſch von einzelnen hängenden Federn. Länge 140“. | | Aufenthalt. Ganz dieſelben Gegenden, die der große Silberreiher bewohnt, doch kommt er etwas häufiger im wärme: ren Deutſchland und der Schweiz vor, als der große. Auch dieſer Reiher wird mit dem amerikaniſchen kleinen Silber: reiher (A. nivea) verwechſelt, der aber bedeutend kleiner iſt und einen großen Federbuſch, aus zerſchliſſenen Federn beſtehend, hat, wäh— rend dieſe Federn bei unſerm Vogel gewunden ſind. Er kommt übrigens weit verbreitet in der 1 Welt und ſelbſt in den Tropenländern vor. b. Dickhälſige Reiher. Der Nachtreiher. Ardea nycticorax Linn. Le Bihorreau Buff. Night heron Lalli. En badia et grisea (avis hornotinus). Naum. IX, T. 225. Scheitel, Hinterhaupt, Schultern und 1 ſchwarz, grün ſchillernd, am Hinterhaupt mit drei langen, gewundenen, ſehr ſchmalen weißen Federn, welche aber in einander gerollt find und ſo eine Art von Horn oder Zopf bilden, Unterrücken, Flügel und Schwanz aſchgrau, Stirn, Augengegend, Hals und untere Theile weiß. Schnabel ſchwarz, Iris roth, Beine eee Länge 1“ 8“. - Me, Die jungen Vögel haben keinen Federbuſch und nichts Schwarzes, ſind röthlichgrau, weißlich gefleckt. | Aufenthalt. Faſt alle Welttheile, auch ganz Europa, den höheren Norden ausgenommen, an Seen und Flüſſen, welche mit Binſen umgeben ſind. Häufig im öſtlichen und wärmeren Europa. Nahrung. Fiſche, Fröſche, kleine Konchylien und Würmer. Neſt an der Erde mit 3—4 mattgrünen Eiern. Rallen⸗Reiher. Ardea ralloides Scopoli. Ardea comata, squajotta, castanea, erythropus Marsigli et pumila auct. Heron crabier Zemm. Crabier de Ma- hon Buff. Squacco 8 Lath. Scarza ciufetto. Stor d. ucc. Naum. IX, T. 224, An der Stirn und am ganzen 1 95 ein langer Sederbuſc von bandförmigen hängenden Federn, welche in der Mitte weiß und ſchwärzlich geſäumt find, Rücken braunroth, Hals roſtgelb, Deckfedern der Flügel und untern Theile weiß, Füße und Augen: gegend grün, Schnabel an der Wurzel bläulich, daneben fehwarze braun, Augen gelb. Länge 45-46“. ö Aufenthalt. Die wärmeren Gegenden Europa's, ſelten in Deutſchland, häufiger in der Schweiz, nie im Norden, ſehr häufig in Ungarn, der Türkei u. ſ. w. in Sümpfen. Nahrung. Kleine Fiſche, Fröſche, Inſekten, Schnecken. Neſt auf Bäumen mit weißlichen Eiern. Roſtröthlicher Reiher. Ardea russata. Ardea ruficapilla, coromandelica, aequinoctialis et hicolor auct. Schnabel ſchön zitronengelb, Beine ſchwärzlich, ob den Knieen gelblich. Scheitel, Hinterhaupt und Hinterhals hell goldgelbröth— lich, Kinn, Kehle, Vorder- und Seitenhals weiß, gelblich über— laufen, Oberrücken iſabellfarben, Schenkel, Flügel, Schwanz und untere Theile rein weiß. Augen gelb. Junge Vögel ganz 1 nur am Hinterhaupt 5 Länge 18. Aufenthalt. Perſien, E gypten, kommt aber auch in Grie— chenland, Spanien und Italien vor, ſoll ſogar in „ ge⸗ ſchoſſen worden ſeyn. JE Wan Cayenniſcher Reiher. Ardea callocephala Wagl. Ardea violacea Wilsson. A. cayennensis pl. enl. 899. Der ganze Kopf und ein Theil des Oberhalſes ſchwarz, mit Ausnahme des Scheitels und eines ſchiefen Streifes an den Backen, welche weiß find; Hinterkopf ſchwärzlich mit einem Buſch von zwei langen hängenden weißen Federn, der Hals und der untere Theil des Körpers graubläulich; Rücken, Flügel und Schwanz ebenſo aber dunkler und auf dem Rücken mit dunkeln Schaftſtreifen mit weißer Einfaſſung; die Deckfedern der Flügel milchweiß, Schwungfedern dunkel, fein weißgeſäumt, Federn auf dem Rücken ſehr lang und zerſchliſſen. Iris goldgelb. Länge 20“%,. 5 Aufenthalt. Nordamerika im Sommer; ſehr häufig auf den Antillen, in Carolina, Jamaika, Guiana und Cayenne. Ein Exemplar ſoll bei Varmuth in England den 21. 15 1825 gefangen worden ſeyn. Iſis 4830, S. 334. Großer Rohrdommel. Ardea stellaris. Butor. Buff. Bittern Zaih. Naum. IX, 226. Kopf oben ſchwarz, mit verlängerten, aufſtellbaren Federn, alle übrigen Theile brandgelb mit ſchwarzbraunen Zackenflecken. Flügeldeckfedern roſtgelb, mit ſchwarzbraunen Zickzackflecken, am Vorderhals zwei Reihen rothbrauner Längsflecken auf gelblichem Grunde. Schnabel braun, am Rande gelbgrün; Iris gelb; Füße grün. Länge 2“ 3 —4“/. Aufenthalt. Große Teiche, kleine und große Seeufer, welche dicht mit Schilf bewachſen ſind. In ganz „ bis tief nach Norden. Nahrung. Fiſche, Fröſche, Sthalthiere, Blutegel u. Inſekten. Neſt in Sümpfen mit 4—5 braungrünlichen Eiern. Mittlerer Rohrdommel. Ardea Mocoho Wagl. Ardea minor Wils. American ornith. T. 66, F. 3. A. len- tiginosa. Sehr ähnlich dem Rohrdommel, unterſcheidet ſich aber von ihm durch geringere Größe, durch ſchwarze, bleifarben überlau— fene Schwungfedern; der Kopf oben ſchwarzbraun, Seiten des Halſes einfarbig gelbbraun mit hellerem Saum; von den Ohren zum Nacken läuft eine breite ſchwarze Binde, Kinn weiß, mit — 313 — einigen braunen Linien. Vorderhals weiß, in die Länge braun geſtreift; die Zeichnungen auf den oberen Theilen viel feiner und zahlreicher. Aufenthalt. Nordamerika, von Carolina bis zur Hud— ſonsbai. Soll in England vorgekommen ſeyn? 8 * Kleiner Rohrdommel. Ardea minuta Linn. Blongios de Suisse Buff. Little Bittern Lal. Scarza guaco. Stor d. ucc. Woudhopie Sepp. Naum. IX, T. 227. Ardea danubialis mel. Scheitel und Mantel beim Männchen ſchwarz, grünlich ſchil— lernd, am Weibchen braun, Schwungfedern der zweiten Ordnung ſchwarz, alle übrigen Theile lehmgelb. Augen gelb, Zügel grün— lich, Schnabel an der Spitze ſchwärzlich. Länge 13—44“¼. Aufenthalt. Sümpfe, Seen, Moräſte und Teiche, welche ſtark mit Rohr und Riedtgras bewachſen find, in ganz Europa, doch nicht tief nach Norden, häufiger im wärmeren Europa. Nahrung. Junge Fröſche, Kaulquappen, kleine Fiſche, Inſekten. Neſt im Rohr mit 4—5 weißen Eiern. Storch. Ciconia. Schnabel lang, gerade, ſtark, ſpitzig, walzig, an den Rändern ſchneidend; Firſte abgerundet, ſo hoch wie der Kopf, untere Kinn— lade an der Spitze etwas aufwärts gebogen. Naſenlöcher in die Länge geſpalten, nahe an der Firſte. Augenkreis nackt. Beine lang; die Zehen mit einander bis zum erſten Gelenk verbunden, die hintere Zehe artikulirt auf derſelben Fläche, wie die vorderen. Nägel kurz und ungezähnelt. Flügel mittelmäßig, die dritten, vierten und fünften Schwungfedern ſind die längſten. Die Störche leben theils in Sümpfen, theils mitten unter menſchlichen Wohnungen. Sie nähren ſich nur aus dem Thier— reiche von Mäuſen, Maulwürfen, Reptilien, Fiſchen, Inſekten und Würmern. Weißer Storch. Ciconia alba. Ardea Ciconia mel. Cigogne blanche Buff, White Stork Lath. Cicogna bianca. Stor. d. ucc. Naum. IX, T. 225. 4 e 10 Ganz weiß, Schwung- und Schulterfedern ſchwarz, Schna⸗ bel und Beine roth, Ring um die Augen ſchwarz. Iris braun. Länge 32“. NT. Aufenthalt. Städte und Dörfer auf Häuſern und Kir: chen im nördlichen Europa, wo große wäſſerige Wieſen und Bäche ſind! Wandert nach Afrika. Schr häufig in Holland und an einigen Orten der Schweiz. Neſt auf Häuſern und Kirchen, felten auf abgeſtuzten Bäu⸗ men, mit 4 —5 weißen Eiern. N — Schwarzer Storch. Ciconia nigra. Cicogne brune ou neire. Black Stork Zath. Ciconia nera. Stor. d. uce. Naum. IX, T. 229. Alle oberen Theile, Hals und Bruſt bei jungen braun, bei alten ſchwarz, purpur und grün glänzend. Unterbruſt und Bauch weiß, Schnabel, Augenkreis und Beine roth, bei jungen braun; Augen braun. Länge 3“. Aufenthalt. Sümpfe und ſumpfige Waldungen im öſtli⸗ chen Europa. Häufig in Ungarn, Polen und der Türkei. Zus fällig auf dem Zuge in Deutſchland und der Schweiz. a Neſt in Wäldern auf den höchſten Nadelbäumen, die 2—3 Eier ſind ſchmutzig weißgrünlich. Storch Maguari. Ciconia Maguari. Temm. Ardea Maguari mel. Ciconia americana Briss. e Stork Zaih. Cigogne Maguari. Schnabel eh nach oben gebogen; die nackte Backe ee ſehr groß, mit dem Schnabel zuſammenhängend. Flügel und obere Deckfedern des Schwanzes ſchwarz, ins Grüne ſchillernd, alle übrigen Theile weiß, nackte Stellen um die Augen und die weite nackte Kehlhaut und Beine roth; Schnabel an der Wurzel gelbgrünlich, gegen die Spitze edith Iris weiß. Länge 3“. 4 Aufenthalt. Amerika. Zufällig in Europa. Einige Exemplare wurden in Frankreich gefangen. | i — 315 — Löffelreiher. Platale a. Schnabel ſehr lang, ſtark, ganz platt, mit kreis löffelför⸗ mig abgerundeter Spitze, obere Lade mit einer Länge furche und an der Wurzel mit Querfurchen. Naſenlöcher ganz oben am Schnabel, nahe beiſammenſtehend, offen, ablang, mit einer Haut umſäumt. Geſicht und ein Theil des Kopfs nackt. Beine lang und ſtark; die drei vorderen Zehen ſind mit einer ſtark ausge— ſchnittenen Haut bis zum zweiten Gelenk verbunden. Hinterzehe lang, Flügel mittelmäßig breit; die zweite Sn die längite. Die Löffler leben in Ejimpfen gefellig, nähren ſich von Fleis nen Fiſchen, Fiſchlaich und kleinen Schalthieren, auch von Inſek— ten. Sie niſten auf Bäumen oder in Geſträuchen. Mauſern nur einmal. * 0 Weißer Löffler. Platalea leucorodia Linn. Spatule blanche. White 3 L alli. Pelecano u: Stor d. nee. Naum. IX, T. 230. er / Weiß, Schwungfedern a der alte Vogel mit einem dichten Federbuſch von zerſchliſſenen Federn am Hinterhaupt und mit einem gelben Halsband am Unterhals. Nackte Stellen am Kopfe gelblich. Schnabel ſchwarz, an der Spitze gelb, Beine ſchwarz. Länge 2“ 6”, N Aufenthalt. Ufer der Flüſſe und ihre Mündungen, nir⸗ gends ſo häufig, wie in Holland, wandert und kommt dann auch in Deutſchland und in der Schweiz, aber ſelten vor. Auch in Griechenland und Afrika findet er ſich. Die 2—3 Eier find weiß mit fait unſichtbaren einzelnen, verwaſchenen, ziegelrothen Flecken. Flamingo. Phoenicopterus. Schnabel dick, ſtark, höher als breit, an den Rändern ges zähnelt, gegen die Spitze koniſch; der Unterſchnabel iſt breiter und höher als der Oberſchnabel, und das Ganze gleicht einer Büchſe, welche der Oberſchnabel wie ein Deckel ſchließt. Naſen— löcher länglich, in der Mitte des Schnabels, durchgehend, nahe — 316 — an der Schnabelfirſte, oben durch eine Haut bedeckt. Beine ſehr lang; die drei vorderen Zehen ſind bis auf die Nägel durch eine zwar ſtark ausgeſchnittene Schwimmhaut verbunden, alſo wahre Schwimmfüße. Nägel kurz und platt. Die erſten und zweiten Schwungfedern ſind die längſten. Hinterzehe ſehr kurz und hoch am Lauf. Sie bewohnen die Meeresküſten, nähren ſich von Schalthie⸗ ren, Inſekten, Fiſchlaich und Fiſchen, ſind ſehr geſellig und niſten an der Erde. Der Flamingo der Alten. Phoenicopterus ee Temm. Le flammant. Buff. Red Flamingo Zath. Naum. IX, T. 233. Der alte Vogel ganz roſenroth, die Deckfedern der 10 hochroth, Schwungfedern ſchwarz, Schnabel und Füße roth, Schnabelſpitze ſchwarz; Augengegend weißlich. Die jüngern Vögel ſind nur cb e oder weiß, die Flügel aber wie die der Alten. Die ganz jungen ſchmutzig weiß, braun gefleckt, haben nichts Rothes. Länge 4—5“/. Aufenthalt. Die warmen Gegenden Europa's, die Kü⸗ ſten von Süd⸗Frankreich, Spanien, Italien, Sizilien, Griechen⸗ land, Sardinien und Korſika. Aeußerſt ſelten dieſſeits der Alpen, in der Schweiz und in Deutſchland einzeln oder in Geſellſchaft. Niſtet in Sardinien und auf der Inſel Camorgun an der Rhonemündung, macht ein hohes Neſt von Erde, oben mit einer Vertiefung, worin die zwei weißen Eier liegen. Ibis. Ibis. Schnabel lang, dünn, gebogen, an der Wurzel breit; Spitze niedrig, ſtumpf, abgerundet, obere Lade tief gefurcht. Naſenlöcher an der Wurzel gegen die Schnabelfirſte, ablang, ſchmal, mit einer Haut umgeben; Geſicht nackt. Beine mittelmäßig oder dünn; die Vorderzehen durch eine Haut bis zum erſten Gelenk verbun⸗ den, die Hinterzehe lang, bis auf die Erde gehend. Flügel mit: telmäßig. Die zweite und dritte Feder die längſten. Sie halten ſich an den Ufern der Seen und Flüſſe auf, näh⸗ ren ſich von Inſekten, Würmern und Aachen und nnn nur einmal. — 317 — Der Sichler. Ibis faleinellus. % W Tantalus igneus et faleinellus auet. 11 ar d’Italie. Buff. Bay Ibis Latl. Naum. VIII, T. 219, Ganz dunkelkaſtanienbraun, die unteren 5 heller, Flügel und Schwanz ſchwarzgrün mit Bronze und Purpurglanz. Geſicht ſchwarzgrün. Schnabel und Füße braun. Augen braun. Länge 1° 40—44“¼. Aufenthalt. Das öſtliche Europa, Polen, Ungarn, Tür— kei, der Archipel. Beſucht auf ſeinen Zügen die Schweiz, Süd⸗ deutſchland, Holland und England. Niſtet in Ungarn an der Donau. Der heilige Ibis. Ibis religiosa Cup. Tantalus aethiopieus Lalh. Abou Hanners Ibis sacre. Kopf und Hals ganz nackt und mit einer ſchwarzen Haut bedeckt, nur die Spitzen der Schwungfedern und die zerſchliſſenen Endigungen der langen Schulterfedern ſind dintenſchwarz; Schna⸗ bel und Füße ſchwarz. Beim jungen Vogel iſt nur der Raum zwiſchen Augen und Schnabel nackt, Backen, Unterhals und Kehle ſind mit einigen kleinen weißen Federn bedeckt, womit die Haut wie beſäet iſt, aber doch durchſcheint; auf dem Scheitel und am Nacken ſtehen ſie dichter und länger und bilden einen kleinen hängenden Federbuſch. Ganze Länge 1“ 9", Aufenthalt. Egypten und Nubien. Einzelne Exemplare wurden in Morea und in der europäiſchen Türkei geſchoſſen. Schnepfenartigle Vögel. Scolopaceae. Schnabel immer länger als der Kopf, Hals meiſt lang und dünn, Kopf ganz befiedert, Beine lang oder mittelmäßig. Säbelſchnabel. Recurvirestra, Schnabel ſehr lang, dünn, ſchwach, platt, Spitze biegſam, aufwärts gehend, gefurcht. Naſenlöcher an der Oberfläche des Schnabels, linienartig, lang. Beine dünn, Hinterzehe unbedeu— tend, ſehr hoch am Lauf, die vorderen mit einer Schwimmhaut — 318 — ö . bis zum zweiten Gelenk verbunden. Fluͤgel ſpitzig, die erſte Wungfeden die längſte. | | | Gute ak tiber Säbel ſchnabel. Recurvirostra Avocetta. L’avocette Buff. Scoping avocet Zath. Avocetto a becco Stor d. uce. De Kluct. Sepp. Naum. VIII, 203. Ds Jin 5 Theile rein weiß, mit Ausnahme des Scheitels, des Hinterhalſes, der Schultern, Deckfedern der Flügel und der Schwungfedern, welche wie der Schnabel ſchwarz ſind. Beine graublau, Iris roth. 7 Länge 17“. 5 a Aufenthalt. Die vom Meer überſchwemmten Wieſen, ſehr häufig in Nordholland, England, an den Küften der Nord⸗ und Oſtſee, ſeltener im Innern der Länder, aber allenthalben ver: breitet. Nahrung. Kleine Inſekten, Eier von Seekrebſen, kleine Krebſe und ſogar Meerpflanzen? a | ; Neſt in einem Loche im Sand oder Gras mit zwei, felten drei olivengrauen, mit zahlreichen ſchwarzen Flecken beſtreuten Eiern. | Bracher. Numenius. Schnabel lang, dünn, bogenförmig, zuſammengedrückt; Spitze hart, etwas ſtumpf und abgerundet, mit einer Furche. Naſen⸗ löcher ſeitlich, linienförmig, durchgehend, in der Furche liegend; Geſicht befiedert; Beine dünn, über die Kniee nackt, Zehen bis zum erſten Gelenk verbunden, Hinterzehe am Laufe eingelenkt, aber die Erde berührend. Flügel mittelmäßig, die erſte Schwung⸗ feder die längſte. Sie leben in trockenen, ſandigen Gegenden, aber immer in der Nähe von Sümpfen oder der Waſſer, nähren ſich von Wür⸗ mern, Inſekten und Schalthieren, wandern. Sie mauſern nur einmal. Die Geſchlechter unterſcheiden ſich nicht. Großer Bracher. Numenias arquata. Scolopas arquata @mel. Le Courlis Buff. Common Curlew Lath. Naum. ... T. 216. Grand Courlis cendre 2 Temm. „ Der ganze Körper lerchenfarbig, das heißt erdbraun, jede Feder an der Mitte braun gefleckt, Bauch weiß mit braunen Längsflecken; Schwanz grauweiß mit braunen Querbinden. Obere Lade braunſchwarz; untere fleiſchfarb. Iris braun, Füße dunkelgrau. Länge 2“. 5 | Aufenthalt. Ganz Europa an den Ufern der Flüſſe und Seen, in naſſen Wieſen, in Sümpfen und auf Brachfeldern. Wandert nach dem wärmeren Europa. Neſt an trockenen Orten meiſt im Gras, in Gebüſchen oder im Sand mit 4—5 olivenfarben, ſchwarz und braun gefleckten Eiern. | | | | Regenbracher. Numenius phaeopus Lath. Scolopax phaeopus Gmel. Numenius hudsonius et phaeopus Leih. Le petit Courlis on Courlien Buf. Whim- brel Zath. Eskimeau Curlew et hudsonian Curlew Laih. if minore. Stor. d. ucc. Regenwulp Nr Naum. VIII, T. 217. Courlis courlieu Temm. „„ Das Gefieder a ſehr dem des großen Bracher, erdgrau mit braunen Längsflecken an Hals und Bruſt; über die Mitte des Kopfs läuft eine weißgelbe Längsbinde und neben ihr auf jeder Seite eine andere, Rücken und Schultern mit ſehr dunkel⸗ braunen Längsflecken, Schwanz mit braunen „ Schna⸗ bel ſchwärzlich, Füße grau, Iris braun. Länge 16“. | | Aufenthalt. Der Norden von Europa, auf dem Zuge in allen Gegenden von Europa, an den meijten Orten aber ſeltener als der große Bracher. | Neſt im Norden. Dün nſchnabeliger Bracher. Numenius tenuirostris Sars. Ciurlotello S252. Fischione Terrajolo. Stor. d. ucc. Nau— mann VIII, T. 218. Die oberen Theile lerchenfarbig, jede Feder mit einem brau— nen Fleck in der Mitte, gelblich und weißlich geſäumt; Kehle rein weiß, Vorderhals und Bruſt weiß, grau überlaufen mit braunen tropfenförmigen Flecken. Unterbruſt und Bauch rein weiß, mit dunkelbraunen rundlichen Flecken, Unterrücken, untere = Ba und obere Deckfedern des Schwanzes rein weiß, die oberen mit wenigen einzelnen Flecken, Schwanz weiß, ſchwarz gebändert. Schnabel dünn, ſchwarz, Beine dunkelgrau. Bug Länge 15”. | „Sa Aufenthalt. Afrika, Unteritalien, die Gegend um Rom und Toskana, Piemont, Venedig, in eee im ſüdlichen Frankreich, wahrscheinlich auch in Sizilien. Strandlaufer. Tringa. Becassean. Schnabel mittelmäßig der lang, ſehr ſchwach 92000 an der Spitze gerade oder gekrümmt, ſeiner ganzen Länge nach weich, an der Wurzel zuſammengedrückt, platt, an der Spitze breit und ſtumpf, beide Laden gefurcht. Naſenlöcher ſeitlich, koniſch, durch die Haut der Furche dringend. Beine dünn, ob den Knieen nackt, Zehen bei den meiſten ganz getrennt; Hinterzehe am Laufe eingelenkt. Flügel mittelmäßig, die erſte Schwungfeder die längſte. Sie bewohnen ſämmtlich Sümpfe oder ſind Strandvögel, niſten alle in nördlichen Gegenden und wandern. Sie mauſern zweimal und erſcheinen in doppelten Kleidern. Sie nähren ſich von Inſekten, Würmern und Weichthieren. Die Geſchlechter uns terſcheiden ſich nur durch die Größe. | Nothbauchiger Strandlaufer. Tringa subarquata Temm. Scolopax africana ct subarquata Gel. Numenius afrieanus Lath. Numenius pygmaeus’Bechst. Becasseau cocorli Temm. Naum. VII, T. 185. Schnabel gebogen, länger als der Kopf, die beiden mittleren Schwanzfedern länger als die Seitenfedern. | Winterkleid. Geſicht, Augenbraunen, Kehle, untere Deck federn des Schwanzes, Bauch und alle unteren Theile rein weiß, zwiſchen Schnabel und Auge ein grauer Streif. Oberkopf, Rücken, Schultern und Deckfedern der F lügel graubraun, mit feinen dunk⸗ leren Schaftflecken. Nacken, Vorderhals und Bruſt braun ge⸗ fleckt, jede Feder weiß geſäumt, Schwanz graulich, weiß geſäumt, die äußeren Federn inwendig weiß; Schnabel ſchwarz, Füße braun. Hochzeitkleid. Die oberen Theile ſchwarz gefleckt, lede — 21 = Feder roſtroth geſäumt, alle unteren Theile kaſtanienbraun, je nach der Jahrszeit mehr oder minder weiß gemiſcht, oder an der Bruſt braun gefleckt, Deckfedern der Flügel ſchwärzlich, wle geſäumt. Länge 7“ Die jungen gleichen den alten im Winterkleide. | Aufenthalt. Der Norden an den Seeküſten oder an Landſeen, ſeltner im Innern des Landes, kommt jedoch während den Wanderungen allenthalben vor. N Niſtet ſehr ſelten in Holland, ſondern faſt immer 19 5 nörd⸗ lich bis zum hohen Norden, die 4—5 Eier find gelblich, braun be Veränderlicher Stran dläufer. Tringa variabilis. Tringa alpina Gmel. Scolopax pusilla. Alouette de mer. Bécasseau brunette Temm. Alpenſtrandläufer. Naum. VII, T. 186. 7... GArEnV CR Der an der Spitze nur ſehr wenig gekrümmte Schnabel it etwas länger als der Kopf; der Schwanz ſtark doppelt ausge⸗ ſchnitten, die Fußwurzel ſtets über 1“ hoch. Jugendkleid. Von der Schnabelwurzel läuft ein eigtl cher Streif über das Auge weg, Zügel ſchwärzlich, Kehle weiß, Seiten des Kopfes, Hals, Wangen und Oberkopf roſtfarben, ſchwärzlich geſtrichelt; Oberrücken und Schulterfedern ſchwarz, 5 mit roſtfarbigen und roſtgelben, ſcharf abgeſezten Kanten, die äußeren hin und wieder weißlich. Kehle und Seiten der Bruſt roſtgelb, an der Bruſt vorn weißer mit ſchwarzbraunen Schaft⸗ flecken, untere Theile rein weiß, Seiten gefleckt; die oberen Theile roſtgelb, ſchwarz gefleckt; Schwungfedern matt braunſchwarz, mit feinen weißlichen Säumen, die hinteren mit roſtgelben Säu⸗ men, die der zweiten Ordnung haben weiße Säume, daher ein weißer Streif über die Flügel. Winterkleid. Alle oberen Theile ſchön aſchgrau, mit fei⸗ nen ſchwarzen Schaftſtrichen, von roſtfarb iſt keine Spur vorhane den, auch die Kropfgegend und die Seiten der Bruſt blaßgrau mit feinen Schaftſtrichelchen, übrige untere Theile weiß; Unter— Schinz, Jauna, Bd. I. 21. 2 an Rücken, Bürzel und obere Schwanzdeckfedern dunkelaſchgrau, die mittleren Schwanzfedern grauſchwarz mit lichterem Saume, die übrigen dunkelgrau, weiß geſäumt. Frühlingskleid. Scheitel und Mantel ſchön roſtroth, ſchwarz gefleckt, ein weißlicher Streif über die Augen. Zügel ſchwärzlich; Wangen vorn weiß, hinten grau, grauſchwarz geftrie chelt; Hals ſchmutzigweiß, hinten und an den Seiten ſtrei⸗ fenartig braunſchwarz gefleckt, am Kropfe ſehr dicht geſtrichelt mit einigen herzförmigen Flecken; Bruſt und Bauch ganz ſchwarz, Seiten weiß; Deckfedern der Flügel tief braungrau, heller ge— kantet mit ſchwarzen Schaftſtrichen, die mittleren Schwanzfedern ſchwarz, roſtfarb gekantet, die übrigen wie im Winterkleid. Länge 7“. N | Aufenthalt. Alle Meeresfüften bis gegen deu Polarkreis Auf den Wanderungen in ganz Europa an Seen und Flüſſen. Neſt im Graſe mit z3 bis 4 weißgrünlichen ſchwarz gefleckten Eiern. Schinziſcher Strandläufer. Tringa Schi nzii Brehm. | Tringa pygmaea Cuvier. The Dunlin. Bewick. Naum. VII, T. 187. Der Schnabel ſchwach, wenig länger als der Kopf, an der Spitze abwärts geſenkt; der Schwanz ſchwach doppelt ausgefchnits ten, die Mittelfedern beſonders lang und ſpitzig, die Fußwurzel 1“ hoch. Er ähnelt ſehr dem vorigen, unterſcheidet ſich aber äh durch die Größe, er iſt kleiner. Jugendkleid. Die Kropfgegend und Bruſt ſind viel dichter mit größeren und kleineren ſchwarzbraunen Flecken bedeckt, die an den Seiten auffallend groß ſind und eine nierenförmige Geſtalt annehmen. Winterkleid. Am Kropfe ſind die Flecken viel auffal⸗ lender und häufiger, die Schaftſtriche breit und pfeilförmig, ſchwarz⸗ braun. | Sommerklei b. Der roſtfarbene Oberrücken und die Schul⸗ terfedern haben viel kleinere ſchwarze Schaftflecken, dieſe Theile 4 erſcheinen daher heller. Die Kropfgegend hat rundliche, braun⸗ #1 se EHER ſchwarze Flecken, welche nicht dicht ſtehen, daher der weiße Grund mehr vorleuchtet, und ſich bis auf die Oberbruſt herab erſtreckt. Der ſchwarze Bruſtſchild nimmt nur die Unterbruſt ein und hat weiße Federränder und einen breiten weißen Rand. Größe der Hausſperlinge. Länge 6—64”. Aufenthalt. Er ſcheint eben ſo weit verbreitet als der vorige und noch weiter nach Norden zu gehen, bewohnt aber daneben dieſelben Orte. Naumanns Beobachtungen haben die Verſchiedenheit der Art von der vorigen beſtätigt. Hru. Brehm verdanken wir dieſe Entdeckung. Sie iſt eine von den wenigen haltbaren und wirklich neuen. | Länge 63“. | 1 8 Aufenthalt. Allenthalben, wo der veränderliche vorkommt, auch in Nordamerika. Plattſchnäbeliger Stranbläufer. Tringa platyrhincha Temm. l pygmaeus Lali. Pygmy i Lath. Becasseau platyrhinque Temm. Naum. VII, T. 185. Schnabel ſchwach, gekrümmt, länger als der Kopf, an der Wurzel ſehr niedrig; die beiden mittleren Schwanzfedern etwas länger. Winterkleid. Ueber die Augen lauft eine weiß röthliche Binde; zwiſchen Schnabel und Auge ein brauner Streif; Schei⸗ 1 Nücken und alle oberen Theile roſtröthlich, ſchwarz gefleckt; beiden Mittelfedern des Schwanzes ſchwarz, roſtroth ge⸗ ER Seitenfedern des Schwanzes graubraun. Geſicht, Nacken, Seiten des Halſes, Bruſt, untere Deckfedern des Schwanzes roſt— röthlich mit ſchwärzlichen Schaftflecken. Kehle, Mitte des Dane ches und Unterleib weiß. | Sommerkleid. Kopf braunſchwarz, mit zwei ſchmalen, roſtrothen Längsbinden, Augenbraunen weiß, braun punktirt, Seiten des Kopfes weißlich-braun geſtreift; Nacken graulich; Rückenfedern und obere Theile ſchwarz, alle fein roſtroth geſäumt, auf den Schulterfedern ein kleiner weißlicher Schaftfleck; Deck⸗ federn der Flügel an den Federſpitzen weißlich roſtroth; Kehle, Bauch und Unterleib weiß. Vorderhals und Seiten röthlich übers laufen, mit braunen Bauen jede Feder mit weißer Spitze; 21 * — 324 — an den Sciten einige braune Flecken und an den weißen Deck⸗ federn des Schwanzes einige lanzetförmige Flecken; mittlere Schwanzfedern ſchwarz, roſtroth geſäumt, Schwungfedern und Seitenfedern des Schwanzes grau geſäumt. Schnabel ſchwarz, an der Wurzel röthlich, Füße graugrünlich. Länge 63“. Aufenthalt. Der höhere Norden von Europa und Ame— rika. Sehr ſelten im Innern, ſoll in Holland gar nicht vorkom⸗ men. In der Schweiz ſehr ſelten, meiſt im Frühjahr. Meerſtrandläufer. Tringa maritima Brunnich. Tringa nigricans, maritima, striata et canutus auct. Be- casseau violet Temm. Pourple 1 8 Sandpiper Lath. Naum. VII, T. 188. Fa ee Schnabel an der Spitze ſchwach 1 länger als 5 Kopf, Schenkel bis auf die Kniee befiedert. | Winterkleid. Scheitel, Backen, Seiten des Halſes und Vorderhals grauſchwärzlich, Kehle, Augenkreis und ein kleiner Fleck zwiſchen Auge und Schnabel weißgrau; Bruſt grau, jede Feder mit einem weißen Halbmond; Rücken und Schultern vio⸗ letſchwarz purpurſchimmernd; jede Feder dunkelgrau an der Spitze; Deckfedern der Flügel ſchwärzlich, hellgrau geſäumt; untere Theile weiß, Seiten dunkelgrau gefleckt, untere Deckfedern des Schwan zes ſchwarz gefleckt, obere ganz ſchwarz, ſowie die mittlern Schwanzfedern, die andern grau, weiß geſäumt: Schnabel an der Wurzel röthlich, das übrige ſchwärzlich, Beine ockergelb. Sommerkleid. Obere Theile ſchwarz violet, jede Feder weiß geſäumt, Vorderhals, Bruſt und Bauch mit ſchwärzlichen Lanzetflecken auf weißgraulichem Grunde, Mitte des Bauchs weiß, Deckfedern des Schwanzes ſchwarz geſtreift. Länge 73, N Aufenthalt. Die Ufer des Meeres im nördlichen Europa, häufig in England und Holland und an den Küſten von Norwe— gen, Dänemark, auch am Mittelmeer, ſehr ſelten im Innern der Länder an Seen, ſelten, doch alljährlich in der Schweiz. Langſchnäbeliger Standläufer. Tringa longirostra Graba. Iſis 1828. S. 108. | Schnabel bedeutend länger als der Kopf, ſchwarz. Stirn, — — — — 297 n — 325 — Oberkopf, Schwungfedern und Bürzel ſchwarz, am Kopfe mit roſtbraunen Federſpitzen; Vorderkopf, Kehle, Hals und ein breiter Bogen über das Auge, bis in den Nacken weiß, roſt— gelb überlaufen, Zügel und ein Fleck hinter dem Auge ſchwarz— braun; vom Vorderkopf ziehen über den Oberkopf bis zum Nacken zwei ſchmale weiße Streifen; Bruſt und Nacken hellaſchgrau, mit dunkelaſchgrauen kurzen Längsflecken und roſtgelbem Anfluge. Mantel ſchwarz, mit breiten weißen Federkanten an der äußeren Fahne und mit ſehr ſchmalen roſtbraunen, an der Spitze und in⸗ nern Fahne der einzelnen Federn. Die Schäfte der ſchwarzen Schwungfedern, von welcher die erſte die längſte iſt, ſo wie die äußerſten Spitzen der fünf kleineren Schwungfedern weiß, die Spitze grau. Die größeren Achſelfedern tiefſchwarz, roſtbraur geſäumt, die kleineren dunkelaſchgrau mit hellaſchgrauen und roſt⸗ gelblichen ſehr breiten Kanten. Der Schwanz iſt doppelt ausge- ſchnitten, die vier mittlern Federn ſchwarz mit roſtbraunen Spitzen, die Seitenfedern grau mit weißen Flecken; die Schwanzdeckfedern und der ganze Unterkörper reinweiß, lezterer an den Seiten un— ter den Flügeln mit roſtgelbem Anflug. Länge 5“ 5“. Vaterland unbekannt. Das einzig bekannte Exemplar ward im Juni auf der Inſel Badſand an der Oſtſee von Hrn. Graba geſchoſſen und fand ſich in Geſellſchaft von Phalaropus hyperboreus. Winterkleid unbekannt. | 5 Roſtröthlicher Sandläufer. Tringa rufescens Weill. Iſis 1830. S. 910. Chevalier roussätre. 5 Schnabel dünn, ſchwach, gekrümmt, 3° lang. Scheitel dunkelbraun, jede Feder hellbraun geſäumt; Hals oben hellbraun, jede Feder in der Mitte mit einem kleinen dunklen Fleck; Rücken ſehr dunkelbraun, Federſpitzen hellbraun; Deckfedern der Flü— gel braun, Schwungfedern faſt ſchwarz, weiß gedüpfelt, Schäfte weiß, die Tertialfedern braun mit helleren Rändern, Schwanz keilförmig, Mittelfedern ſchwarz, Schäfte und Ränder hell, Sei— tenfedern hellbraun, in einen ſchwarzen Zaun eingeſchloſſen, weiß geſaͤumt; Kinn, Halsſeiten, Kehle und Bruſt hellbraunroth, braun a, überlaufen; Bauch, Weichen und untere Schwanzdeckfedern weiß, auch rothbraun überlaufen; Halsſeiten gefleckt, der vordere Theil der unteren Flügelfläche röthlichbraun, dunkler geſprenkelt; die unteren Deckfedern rein weiß, untere Fläche der Schwungfedern perlweiß, oben äußere Fahne bräunlich, innere dunkelgefleckt, die Flecken ſind ſäbelförmig und endigen in iſabellfarbe Spitzen, wo⸗ durch regelmäßige Reihen von weißen, ſchwarzen und bräunlichen Linien entſtehen. Beine braun. Länge 8". Aufenthalt. Nordamerika. Ein Vogel dieſer Art wurde im September 1826 zu Melbourne in Cambrideſhire, gefchoffen, wo man ihn in Geſellſchaft von Marnellregenpfeifern antraf. Im Pariſer Muſeum iſt ein einziger Vogel dieſer Art, der aus Nordamerika ſtammt. Bei Wilſon iſt er nicht abgebildet. Canut⸗Strandläufer. Tringa canutus. *) Tringa einerea, grisea, canutus, islandica, ferruginea et rufa Anct. Becasseau Canut ou Maubeche Temm. Grisled asheoulered and knot Sandpiper EZath. Chiurlo. Stor. d. uce. Naum. VII, T. 153. 1 Schnabel gerade, wenig länger als der Kopf, an der Spitze ſchwammig und breit; alle Schwanzfedern gleich lang. Winterkleidung. Alle oberen Theile mehr oder minder hellgrau, mit ſchwarzen Schäften; Kehle, Mitte des Bauches, Unterleib, Bürzel und obere Deckfedern des Schwanzes rein weiß; Stirne, Augenbraunen, Seiten des Halſes, Vorderhals, Bruſt und Seiten des Unterleibes ebenfalls weiß, aber mit kleinen braunen Längsflecken und Zickzackquerlinien durchzogen; Deck⸗ federn der Flügel grau, weiß kantirt, mit braunen Schäften; Schwanzfedern grau, weiß geſäumt. Schnabel und Beine ſchwarz⸗ grünlich. | 1 Sommerkleid. Alle im Winter weißen Theile find leb⸗ haft roſtroth, fat kupferroth, nur der Unterbauch weiß, roth und ) Der Name einerea kann unmöglich bleiben, weil er nur den Vogel im Winterkleid, der Name ferruginea nicht, weil er nur das Som⸗ merkleid bezeichnet. ſchwarz gefleckt; alle oberen Theile roſtroth, ſchwarz gefleckt, der Schwanz grauſchwärzlich, weißlich gefäumt, feine oberen Deckfedern weiß, mit ſchwarzen halbmondförmigen und roſtrothen Flecken. Länge 9“. Aufenthalt. Der höhere Norden von Europa und Ame⸗ rika in Sümpfen und an den Ufern des Meeres, auf ſeinen Wanderungen in ganz Europa, aber ſelten im Innern. Temminks Strandläufer. Tringa Temminkii Leissler. Naum. VII, T. 159. Becasseau Temmia. ad an der Spitze ſchwach geneigt, kürzer als der Kopf; Schwanz abgeſtuft, die äußere Feder rein weiß. Winterkleid. Alle oberen Theile dunkelbraun, mit ſchwarz⸗ braunen Schaftflecken, Bruſt und Vorderhals graulich. roſtroth; Kehle und alle unteren Theile, ſo wie die Seiten deckfedern⸗ des Schwanzes rein weiß, die mittleren Deckfedern ſchwärzlich, die vier mittleren Schwanzfedern braungrau, die anderen weißlich und die äußerſten ganz weiß. | 1 e Sommerkleid. Alle oberen Theile roſtroth, tief ſchwarz gefleckt; Stirne, Vorderhals und Bruſt grauröthlich, mit ſehr kleinen ſchwarzen Längsflecken; Kehle, untere Theile und Seiten⸗ federn des Schwanzes weiß. Länge 53“. | 1 Aufenthalt. Die Gegenden um den arktiſchen Kreis, auf den Wanderungen an den Ufern der Flüſſe und Seen von Deutſch⸗ land und der Schweiz. Vielleicht auch in i Soll in Holland nicht vorkommen. Kleiner Strandläufer. Tringa minuta Leissler. Naum. VII, T. 84. Becasseau échasse Temm. Schnabel gerade, kürzer als der Kopf; der Schtanz doppelt gegabelt, Seitenfedern deſſelben graubraun, weiß geſäumt. Winterkleid. Alle oberen Theile graulich, mit braun⸗ ſchwarzen Schaftflecken; Seiten der Bruſt rothgraulich; zwiſchen Augen und Schnabel ein brauner Streif; Mitte der Bruſt, Kehle, Augenbraunen, Vorderhals und untere Theile weiß, Seitenfedern — 328 — des Schwanzes graubraun, weiß Heften die mieten braun; Schnabel und Beine ſchwarz. Sommerkleid. Alle oberen Theile roſtroth, Aa ge⸗ fleckt, Backen, Halsſeiten und Bruſt hell roſtröthlich, mit kleinen, braunen, eckigen Flecken, die übrigen Theile wie im Winter, Schwanz braungrau, rein weiß BAR. 16 6 Länge 53“. e Aufenthalt. Ganz wie beim Temmink'ſchen Strand: läufer; kommt auch in Amerika vor. Nothgraubrüſtiger Strandläufer. Tringa pectoralis Nutall. Pectoral Sandpiper. Pelidna pectoralis Say. | Schnabel ungefähr fo lange als der Kopf, an den Seiten | zuſammengedrückt, an der Wurzel dunkelroth gelb, Steiß ſchwarz, die mittleren Schwanzfedern länger; Beine olivengrün, Lauf 4° lang. Sommerkleid. Oben Kehl am tiefſten auf dem Kopf und auf dem Rücken, auch an den Schulterfedern, weniger am Nacken und auf den Deckfedern der Flügel, alle Federn roſtroth geſäumt, am dunkelſten auf dem Kopf und den Flügeln, an den blaſſeren Theilen wird die Farbe an den Spitzen immer heller und weißge⸗ miſcht, an den Singularfedern und den Deckfedern der Flügel ſind die Spitzen weiß; die Kiele ſind alle ungefleckt dunkel, die Schäfte an der Wurzel weiß. Der Steiß ſchwarz, an den Seiten weiß; untere Theile, Unterhals und Bruſt ſchwärzlichgrau, mit ſchwärz⸗ lichen Schaftſtrichen. Die Spitzen bräunlich weiß. N i weiß. Länge 10“. Aufenthalt. Nordamerika. Ein Vogel dieſer Art wurde in England geſchoſſen. Kampf⸗Strandläufer. Tringa pugnax Linn. Tringa variegata Brunnich. T. littorea Gmel. T. grenovi- censis Lal. Becasseau combattant Temm. Machetes — — pugnax Cuv. Actitis pugnax Iliger. Naum. VII, T. 190-193. Shore et Greenwich. Sandpiper Zath. Gambetta tale. Stor. d. uce. Im Winter wird das Schwarze matt, die unteren Theile — — 329 — Schnabel ſehr wenig geneigt und etwas gegen die Spitze aufgeblaſen, Schwanz abgerundet, die beiden mittleren mit Quer— ſtreifen, die drei äußeren Seitenfedern einfarbig, Geſicht nackt und warzig; die äußere Zehe mit der innern verwachſen. Die Männchen während der Fortpflanzungszeit mit Federbüſchen und Halskragen geſchmückt. Winterkleidung. Geſicht befiedert; Hinterhaupt und Hals mit kurzen Federn; Kehle, Vorderhals, Bauch und die unteren Theile weiß; Bruſt grauröthlich, mit braunen Flecken. Obere Theile braun, ſchwarz gefleckt, jede Feder röthlich geſäumt, die längſten Deckfedern der Flügel und die mittelſten Schwanzfedern braun, ſchwarz und roſtröthlich geſtreift, Füße gelbgrün, braun oder röthlich. Sommerkleid. Das Weibchen behält ſeine Winterfarben meiſtentheils bei, nur werden ſie lebhafter. Die Männchen aber ſind ſo verſchieden, daß man nicht zwei Exemplare findet, welche ganz gleich wären. Zur Fortpflanzungszeit iſt das Geſicht nackt, warzig, gelb, zu beiden Seiten des Kopfes ſtehen hornförmige Federbüſchel und die Halsfedern verlängern ſich zu einem breiten Kragen von den verſchiedenſten Farben, weiß, roſtfarb, rothbraun, ſchwarz, violet, von dieſen Farben in die Quere geſtreift oder gefleckt. Länge 143“, das Weibchen iſt etwas kleiner. Aufenthalt. Sumpfige Wieſen und Sümpfe im nörd⸗— lichen Europa, nirgends häufiger als in Holland. Auf den Wanderungen in ganz Europa, aber, wie alle Sumpfvögel, ſehr ſelten im Hochzeitkleid, welches die nordiſchen Vögel erſt an ihren Brutorten erhalten. Nahrung Würmer und Sumpfinſekten. Neſt im Graſe, mit vier bis fünf hell olivengrünen, dunkel⸗ braun gefleckten Eiern. Waſſerläufer. Totanus. Chevalier. Schnabel doppelt ſo lang als der Kopf oder We ente im⸗ mer länger, rundlich, dünne, weich, an der harten Spitze auf— oder abwärts gebogen. Naſenlöcher ſchmal, Beine hoch, weit über die Knie nackt, äußere Zehe durch eine kurze Haut mit der — 330 — innern verbunden; die hintere Zehe kurz und hoch am Laufe ſitzend. Flügel mittelmäßig, Ipibig, die eeile Schmungiapsk, iſt die längſte. Sie bewohnen den Norden, wandern in kleinen Geſelſchaſten und beſuchen die Ufer der Seen, Flüſſe und Teiche oder leben in Sümpfen; die Meeresküſten find weniger ihr Aufenthalt als die ſüßen Waſſer. Sie nähren ſich von Inſekten, Würmern, Schalthie⸗ ren, ſeltener von kleinen Fiſchen. Sie mauſern zweimal, bei den meiſten aber ſind die Kleider weniger verſchieden. Sie bilden zwei Familien. a. Eigentliche Waſſerläufer. Schnabel gerade, die obere Kinnlade biegt ſich auf die untere, die Zehen ſind entweder alle drei oder nur die Sun mit der mittlern mehr oder weniger verbunden. | Sie nähren ſich von Würmern, Käfern, kleinen Schalthieren und bewohnen die Ufer ſüßer Waſſer und naſſe Wieſen. Waſſerläufer mit halb verwachſenen Zehen. Totanus semipal; matus Temm. Kal Scolopax semipalmata Gmel. Wilson, american ornithol. pl. 56, F. 7. Glottis semipalmata Nilss. Semipal- mated Sn Lath. Chevalier semipalme. Schnabel dick, ſehr ſtark; auf den Flügeln ein weißer Spie gel; die Füße mit einer halben Schwimmhaut verbunden. Die oberen Theile ſind einfärbig hellbraun, jede Feder mit einem dunkeln Schaftflecken. Vorderhals und Bruſt graulich, mit feinen braunen Streifen; Kehle, Bauch, Bürzel und Unterleib rein weiß; die mittleren Schwanzfedern braun, die anderen weiß, mit braunen Zickzacklinien. Schnabel und Beine bleigrau. Im Sommerkleid ſind Backen, Hals und Bruſt abwechſelnd braun und weißlich in die Länge geſtreift, die Flecken auf der Bruſt ſind oft quer; die oberen Theile haben breite, braune und graue Bänder, auf den grauen, welche immer breiter ſind, bemerkt man einige roſtrothe Flecken. Aufenthalt. Nordamerika, einzeln im Norden von e Neſt in Nordamerika, mit vier ſehr birnförmigen, ae ſchwarz gefleckten Eiern. — 331 — Brauner Waſſerläufer. Totanus fuscus Leissler. Totanus fnscus, natans, acuh Bechsl. Scolopax Tota- nus, curonica et cantabrigiensis Auct. Chevalier arle- quin. Spotted suipe Lali. Naum. VIII, T. 200. Die Wurzel der Unterkinnlade roth, Bürzel rein weiß, obere Deckfedern des Schwanzes ſchwarz und weiß geſtreift. Winterkleid. Die oberen Theile aſchgrau, die Schaͤfte ſchwarz, ein Streif vom Schnabel nach den Augen; Kehle und alle unteren Theile weiß, Seiten graulichweiß, Seiten des Kopfs und Vorderhals graulich, Schwanz weiß, braunſchwarz in die Quere geſtreift, Beine lebhaft roth. Iris fleifchroth, | Sommerkleid. Alle oberen Theile und das Geſicht ſchwaͤrz— lich, Achſelfedern, Rücken und Deckfedern der Flügel weiß gefleckt und mit weißen Halbmonden bezeichnet; die unteren Theile grau⸗ ſchwärzlich, am Halſe ungefleckt, an Bruſt und Bauch aber jede Feder weiß geſäumt. Unterleib und Schwanzdeckfedern in die Quere weiß und ſchwarzgrau gewellt, Schwanzfedern ſchwarzgrau, am Rande weiß geſtrichelt, Beine Bat leicht röthlich überlaufen. Länge 114". Aufenthalt. Im Norden an den Ufern der Seen und Flüſſe und in Sümpfen. Auf den Wanderungen in ganz u an denſelben Orten. Nahrung. Vorzüglich kleine Schalthiere, ſeltener Set und Würmer. Niſtet im Norden. Rothfüßig er Waſſerläufer. Totanus 419512 Bechst. Tringa gambetta et striata Gmel. Totanus striatus, naevius, calidris Auct. Chevalier à pieds rouges, rayé ou gambette. Striated Sandpiper. Red shank and gam- bet Sandpiper Zath. De me "Sepp. ee Stor. d. uc. Naum. VIII, T. 199. . UA Die Hälfte beider Schnabelladen und Beine voth; die 75 kundarfedern der Flügel zur Hälfte weiß. Winterkleid. Alle oberen Theile braungrau, Schaftſtriche dunkler; Seiten des Kopfs, Vorderhals und Bruſt weißgrau, mit braunen Schaftflecken; Bürzel und Unterleib rein weiß, Schwanz weiß, mit ſchwarzen Zickzackbändern. . Sommerkleid. Vom Schnabel zum Auge geht ein weißer Streif; obere Theile braungraulich olivengrün, auf jeder Feder ein breiter Schaftfleck, auf den Schultern und den größeren Deck— federn einige ſchwärzliche Querſtreifen; Seiten des Kopfs und alle vorderen Theile weiß, aber in der Mitte jeder Feder ein braunſchwarzer Fleck; Schwanz weiß und ſchwarz. Beine roth. Länge 410% | Ä | Aufenthalt. Das nördliche Europa, ſehr häufig in Hol⸗ land, im Winter im wärmern Europa, auf dem Zuge allenthalben. Nahrung Würmer und Inſekten, ſelten kleine Schnecken. Neſt auf Wieſen, mit vier birnförmigen, gelbgrünen, braun⸗ gefleckten Eiern. . Teichwaſſerläufer. Totanus stagnatilis Bechst. Scolopax Totanus Linn. non Gmel. Chevalier stagnatite Temm. Barge grise Bujf., pl. erl. 576. Naum. VIII, T. 202. Winterkleid. Schnabel ſehr ſchwach, lang und rundlich; an der äußern Fahne der Schwanzfedern ſtehen zwei Zickzacklängs⸗ bänder; Beine ſehr lang und grünlich; Augenbraunen, Geſicht, Kehle, Mittelrücken und alle unteren Theile weiß; Scheitel, Ober: rücken, Achſeln und große Deckfedern der Flügel hellgrau; jede Feder weiß kantirt; kleine Deckfedern und Ellenbogen grauſchwärz⸗ lich, Seiten des Halſes und der Bruſt weißlich, mit kleinen braunen Flecken, Schwanz weiß, mit braunen Bändern, A äußeren Federn ausgenommen. Sommerkleid. Die unteren Theile ebenfalls weiß, N an den Seiten auf jeder Feder ein kleiner ſchwärzlicher Läugsfleck; die Grundfarbe der oberen Theile iſt grauröthlich, auf Ober⸗ rücken, Achſeln und den großen Deckfedern mit ſchwarzen Quer⸗ bändern. Länge 9“. Aufenthalt. Der Norden von Europa, am Ufer der Flüſſe, wandert öſtlich bis gegen das Mittelmeer. Sehr ſelten in Deutſchland und der Schweiz. Brütet gegen den arktiſchen Kreis. Langſchwänziger Waſſerläufer. Totanus Bartramia. Tringa longicauda Bechst. Tringa Bartramia. Wilson, Americau ornithol., pl. 59, F. 2. Naum. VIII, T. 496. % — * J — — 333 — Schnabel kurz, Schwanz ſehr lang, über 1“ länger als die Flügel, abgeſtuft, abgerundet. Alle oberen Theile, Backen, Hals und Bruſt braunſchwarz, jede Feder iſabellfarben geſäumt; Bauch und Schenkel weiß, Seiten mit ſchwarzen Zickzackbändern; untere Deckfedern des Schwanzes weiß roſtröthlich, ohne Flecken; Schul— tern und Deckfedern der Flügel ins Roſtrothe übergehend, die Mitte jeder Feder braun, mit feinen ſchwarzen Querbinden; Sei— tenfedern des Schwanzes dunkel iſabelle, mit ſchwarzen Binden. Schnabel braunſchwarz, Beine fleiſchfarb, Iris hellbraun. Länge 93“. a Aufenthalt. Nordamerika. Zufällig auf dem Zuge in Holland und Deutſchland. Punktirter Waſſerläufer. Totanus ochropus- Tringa ochropus Gmel. et Meyer. Chevalier cul blane Buff. Green ne Lath. 1 Stor. d. ucc. Naum. VIII, T. 197. „ f Schwanzwurzel 955 die e Schibeng e 9995 weiß oder mit einem braunen Flecken gegen das Ende. Alle oberen Theile find grünlich, auch wohl braunſchwarz mit grünem Schimmer, mit weißlichen Flecken, da die Spitzen der Federn weiß find; über die Augen läuft ein weißer Streif, Deckfedern des Schwanzes und alle unteren Theile weiß, an Hals und Bruſt mit feinen braunen Schaftflecken; Schwanz rein weiß, die beiden mittleren Federn mit drei bis vier eee Bändern. Beine graugrün, Schnabel ſchwarzgrün. Länge =. 06% | Aufenthalt. Die Ufer der Seen, Flüſſe und helle Bäche und Quellen, auch in Sümpfen, ſeltener am Meerufer. Auf den Wanderungen in ganz Europa. i Nahrung kleine Würmer, Fliegen und andere Inſekten. Neſt im Norden bis in die Mitte von Europa an Flüſſen auf Sand, mit drei bis fünf hellgrünlichen, braun gefleckten Eiern. Wald⸗Waſſerläufer. Totanus glareola. Wood Sandpiper 9 75 Chevalier sylvain Temm. Raus mann VIII, T. 195. % ARE Zügel 4 1 5 alle Scan I weiß, mit Mi — 334 — Querbaͤndern. Obere Theile dunkelbraun, mit vielen weißlichen und hell roſtfarben, rundlichen Flecken; untere Theile weiß, Vor⸗ derhals und Kropfgegend graulich, mit vielen weißlichen und hell roſtfarben Flecken. Schnabel olivengrün, mit ſchwarzer Spitze. Beine graugrünlich. ER Länge 8% | | BE Aufenthalt. Fluß: und Seeufer, Sümpfe, Waldteiche faſt allenthalben in Europa, ſelten in Holland, Frankreich de der Schweiz. Niſtet im Norden, die vier ee gelbarunlich, braun 9 Ge fle ckter Waſſer läu fer. Totanus macularius Temm. Tringa macularia mel. La grive d’eau Buff. Chevalier perle Temm. Spotted Tringa Eds. Naum. VIII, T. 195. Droſſel⸗Uferlaͤufer. Actitis macularia. Obere Theile olivenbraungrau, mit ſchwärzlichen Querſtreifen, über den Augen ein weißer Streif. Alle unteren Theile weiß, mit runden ſchwarzen Flecken; die zwei mittelſten Schwanzfedern braun, mit ſchwarzen Spitzen, Schnabel fleiſchfarben, Spitze ſchwarz, Iris braun. | Winterkleid. Alle oberen Theile aſchgrau, Flügeldeckfedern grau, mit ſchwarzen Flecken; über die Flügel laufen weiße Strei⸗ fen, untere Theile rein weiß, am Bauche und der Bruſt mit einzelnen ſchwarzen Punkten. Länge 8“. 1 Aufenthalt. Nordamerika. Sehr ſelten am baltiſchen Meere und an der Oſtſee. Trillernder Waſſerläufer. Totanus a Temm. Tringa einelus Gmel. Petite alouette de mer Buff. Che- . valier guignette Temm. Common Sandpiper Zath. Piovanello. Stor. d. ucc. Bonte Zandlooper Sepp. Naum. VIII, T. 194. Actitis hypoleucos. Fluß- Uferläufer. Alle oberen Theile olivengrün ſchillernd, über den Augen ein weißer und durch die Augen ein weißer Streif, die oberen Theile mit gefleckten ſchwärzlichen Wellenlinien und Strichen; untere — 355 — weiß, Kehle mit einzelnen braunen Strichelchen. Bei Jungen ki die Seiten des Halſes geſtrichelt. Die mittleren Schwanzfedern graubraun, ſchwarz geſtreift, die übrigen weiß und braun, mit weißer Spitze. Schnabel und Füße graugrünlich. Länge 7“. Aufenthalt. An ſüßen Waſſi ern von rat ganz Europa, ſehr ſelten am Meere. Nahrung kleine Würmer und Inſekten. 5 Niſtet von Norden bis in die Mitte Europa's, legt vier bis fünf weißgrüne, braun und blaulich gefleckte Eier. b. Waſſerläufer mit aufwärts gebogenem Schnabel. Grünfüßiger Wafferläufer. Totanus Glottis Bechst. Totanus fistulans et griseus Bechst. T. chloropus N ilss, T. leucophaeus Laih. Barge et chevalier aboyeuse Buff. Green shank Penn. Pantano verderello. Stor. d. uec. Groen Foot Sepp. Naum. VIII, T. 204. 25 Schnabel ſtark, ſehr zuſammengedrückt an der Wurzel, höher als breit; untere Deckfedern der Flügel geſtreift; Beine grünlich. Winterkleid. Augengegend, Kehle, Mitte der Bruſt, Bauch, untere Theile, Mittel- und Unterrücken weiß, Backen, Seiten des Halſes und der Bruſt mit braungrauen und weißen Längsſtreifen; Oberrücken, Schultern und Deckfedern der Flügel weißgelblich, ſchwarzbraun gefleckt; Schwanz weiß, Mittelfedern mit braunen Querſtreifen, die äußeren mit Längsſtreifen; Schua⸗ bel braungrau. Sommerkleid. Scheitel und Nacken mit ſchwarz und weißen Längsſtreifen; untere Theile weiß, aber Oberbauch und Sei— ten mit zahlreichen, ovalen, ſchwarzen Flecken, Oberrücken und Schul⸗ tern ſchwarz, weiß geſäumt, Schulterfedern mit einigen roſtröth— lichen Flecken; die großen Deckfedern rothgraulich, mit eigen braunen Schaftflecken. Länge 124”, | Aufenthalt. Die fandigen Ufer der Zlüffe, ſelten am Meer; auf den Wanderungen weit verbreitet, aber nicht häufig — 336 — an den Küſten von Frankreich, häufiger in Nerbuge argen in Deutſchland und an den Schweizerſeen. | Niſtet im hohen Norden. 8 97 m 2 ö N N f f Sumpfläufer. Limos a. , Schnabel ſehr lang, mehr oder minder an der Spitze auf⸗ wärts gebogen, weich und biegſam nach ſeiner ganzen Länge, | niedrig, gegen die Spitze platt und breit, ſtumpf, beide Laden gefurcht. Naſenlöcher ſeitlich, in der Schnabelfurche durchgehend. Beine lang, dünne, weit über die Knie nackt, vierzehig, die äußere Zehe mit der innern durch eine Haut verbunden, Hinterzehe kurz, auf dem Lauf eingelenkt. Flügel mittelmäßig, die erſte Feder die längſte. 8 Es ſind große Vögel, welche durch ihren Bau geſchickt ſind, an den Ufern und im Schlamme der Sümpfe umherzuwaden. Sie kommen ſelten an die Ufer des Meeres, aber an die Mün⸗ dungen der Flüſſe, wo tiefer Schlamm ſich findet. Sie nähren ſich von Inſektenlarven und Würmern, mauſern zweimal, wobei ſich die Farben des ganzen Vogels verändern, daher man ehemals aus ihnen, wie aus allen zweimal mauſernden Vögeln, mehr Arten gemacht hat als vorhanden ſind. Schwarzſchwänziger Waſſerläufer. Limosa melanura. Scolopax limosa Linn. Totanus limosa Bechst. La Bae Buff. Barge a queue noire Temm. Jadreka Snipe Lath. Scolopax belgica et aegocephala mel. De grutto, Marel Sur. Pantana pittima. Stor. d. uce. Naum. VIII, T. 212 u. 213. | Schnabel gerade, an der löffelförmigen Spitze nur etwas in die Höhe gezogen; Nagel der Mittelzehe lang, gezähnelt, auf den Flügeln ein weißer Spiegel. Winterkleid. Alle oberen Theile braungrau, die Schäfte dunkler; Kehle weiß; Vorderhals, Bruſt und Seiten hellgrau, Bürzel ſchwärzlich, Bauch, Unterleib, oberer Theil der Schwung⸗ und Schwanzfedern weiß, Schwanz mit ſchwarzem Endbande. Ein Streif über die Augen weiß und ein anderer durch die Augen ſchwärzlich. | 7 f 4 * Sommerkleid. Ein weißer Streif über den Augen, ein brauner durch die Augen; Scheitel ſchwarz, lebhaft roſtroth ge⸗ ſäumt, Hals und Bruſt lebhaft roſtroth, am Kropfe mit ſchwar⸗ zen Querſtreifen, obere Theile roſtroth, ſchwarz gefleckt, Deck⸗ federn der Flügel grau, Unterrücken und Schwanz ſchwarz, untere Theile weiß, Seiten des Bauchs ſchwarz gefleckt. Schnabel prangr= gelb. Beine ſchwärzlich. „ Ränge 151“, a Aufenthalt. Sümpfe, naſſe Wieſen und ſchlammige Gräben; ſelten an den Ufern des Meeres; nirgends ſo häufig, wie in Holland. Die Jungen auf ihrem Zuge in ı Deutſchland und der Schweiz. Geht tief nach Norden. ne Würmer, Inſekten. rA % Sent Neſt auf Wieſen im hohen Graſe in der Nähe des Waſſers, = wier dunkel plivenfarben Eier: n, mit braunen N DNB end N 5 G 47 Roſtrother Seer Linden rüfa,, 92 deere lapponica Linn. Totauus kebrugigens Megeri‘ Sco- lopax leucophaea Laih. u rousse en Common | Godwit Lalh. Nau m. VII T. 215. V Ar RE 4 federn ſchwarz e Nagel der Mittelzehe kurz unge⸗ zähnelt. Obere Theile gran, mit ſchwarzen Schaͤften und Peaunkt Schafefleden; Scheitel, Raum zwiſchen Augen und Schnabel, Backen und alle Theile des Halſes grau, mit dunkelbraunen Längsflecken, Kehle, Bruſt und alle unteren Theile, Unterrücken und Bürzel weiß, die beiden lezten Theile mit ſchwärzlichen Flecken; Deckfedern der Flügel weiß, mit ſchwarzen Längsflecken, Schwungfedern graubraun. Schwanz an der innern Fahne ſchwarz gebändert, an der äußern weiß; Schnabelwurzel rothblaulich, Spitze ſchwarz, Beine ſchwarz, Iris braun. Sommerkleid. Die oberen Theile roſtroth, ſchwarz ge⸗ fleckt, alle unteren lebhaft roſtroth⸗ Bürzel weiß, braun, gefleckt, Seiten der Bruſt und untere Deckfedern des Schwanzes ſchwaͤrz⸗ lich gefleckt, Deckfedern der Flügel 2a weiß geſäumt; Sching, Fauna. Bd. * N: N Schnabel ziemlich ſtark, aufwärts 1700 alle Schwanz⸗ Y wurst — 2% 1 2 —— — 338 — Schwungfedern ſchwarz, an der innern Fahne weiß ER Schwanz weiß, mit braunen Bändern, N ee en Länge 154% ei au) Aufenthalt. Der Norden von 8 die KT des baltiſchen Meeres, häufig in England, auf dem Zuge in Holland, ſelten in Deutſchland und der e ſehr fich im ih mern Europa. ö Nahrung Inſekten, Fiſchlaich und kleine echten. ie Niſtet im höhern Norden. Et Terek⸗ Sumpfläufer. 5 Terek. . | 5 2 Limosa recurvirostra Pallas. Tringa morodunka düse schmid. Terek avocet Penn. Totanus javanicus Horn- field. T. brevipes Lichtenst. Terekia javanica Bonap. Mit ſtark aufwärts gebogenem Schnabel, grauem Rücken, über die Schultern mit einem ſchwarzglänzenden Querſtreif. Die unteren Theile ſind weiß, die grauen Rückenfedern haben braune Schäfte; Kopf und Hals find dunkler grau; einige Schulterfedern find ſchwarz, ins Grüne ſchillernd; die Schwungfedern der zweiten Ordnung ſind weiß geſäumt oder haben eine weiße Spitze, die erſte einen weißen Schaft, der Schwanz graulich; die Beine gelb⸗ lich livid; der Bürzel weiß, grau n die Zehen fu ud mit einer breiten Haut verbunden. 5 Länge zu gu, Sy Aufenthalt. Sibirien, wurde aber auch in England und Deutſchland geſchoſſen und im Jahr 1839 einer in der een Arie Roſtg elber Sump Fläufer. Limosa Meyeri Leisler, ER, Totanus leueophaeus. Barge Meyer. Naum. VIII, T. 244. Der Schwanz weiß, ſchwarz gebändert. Der Schnabel hat bei alten Vögeln die doppelte Länge der Fußwurzel. * Winterkleid. Kehle, ein Streif über die Augen, B Brust, Bauch und Schnabel weiß, Hals, Kropfgegend, Seiten der 2 und des Bauches mit graubraunen Flecken und Querſtrel, en, oberen Theile mit ſchwarzen Schaftſtrichen, dunkelbraunen 1 und graumerplicher Einfaſſung, daher fie graubraun gewölft erſcheint. Unterrücken und Bürzel weiß. Schnabel een Beine dunkelgrau. Sommerkleid. Die Grundfarbe at ſtatt weiß roſtgelb, nur die Kehle und der Schwanz bleiben weiß, lezterer ſchwarz gebändert, die ſchwarzen Flecken an Hals und den Bruſtſeiten ſind weniger zahlreich und die Deckfedern der Flügel haben dieſelbe Farbe, ſchwarz, mit weißen Federrändern. Schwungfedern in beiden Kleidern ſchwarz. | Linge 13—44 “. | Aufenthalt. Dieſelben Gegenden wie der roſtrothe Sumpfläufer. 55 a it | ah Schnepfe. Scolopax. 1 420 N 3 5 27 5 Becasse. Snipe. Schnabel lang, gerade, zuſammengedrückt, dünne, weich, ſpitz aufgeblaſen, beide Kinnladen gefurcht, obere Lade länger als die untere, die Spitze iſt etwas hakenförmig, die Firſte an der Wurzel erhaben. Naſenlöcher an der Wurzel, feitiich, länglich geſpalten, nahe am Rande, mit einer Haut bedeckt Beine mittelmäßig, dünne, bis nahe an die Knie beſiedert; die vorderen Zehen ganz getrennt; die Hinterzehe am Lauf eingelenkt. Flügel mittzmäͤßtg, die zweite Feder die längſte. Sie leben in Wäldern und Sümpfen, nähren ic von Schnecken, Würmern und Inſckten, fie mauſern zweimal, ändern aber dabei die Farben nicht oder ſehr wenig, nur daß die Farben im Sommerkleide lebhafter werden. Sie bilden drei Familien. a. Waldſchnepfen. Scolopaces rusticolae Die Beine find bis au ben: Knien je fie e 8 Waßdſchurp fe Salsa Löbe La Becasse Buff. Woodcock 15 Hout PER. Sem Naum. VIII, T. 207. He, neber den Hinter kopf laufen 1 114 dueuden, N 22 * — 340 — der Schwanz ſchwarz, mit fr Spitzen und beaunrothen, tiefgezackten Kanten. Man Alle oberen Theile haben ein Gemiſch von Noſtgelb d Grau, mit großen ſchwarzen Flecken, die unteren Theile ſind roſtgelb, mit braunen Zickzacklinien; die Schwungfedern braun, an der äußern Fahne roſtroth und ſchwarz NN Schnabel fleiſchfarb, Füße blaulich. e Länge 13”. N ai: MR Aufenthalt. Waldungen mit naffem Grunde, auf den Wanderungen im März und Oktober in ganz Europa. Nahrung Würmer, Inſekten, Schneckchen. rn. Neſt in Wäldern am Boden, mit drei bis vier ſchmutziggelben, braun gefleckten Eiern. Die meiſten niſten im e see aber in unfern Waldungen. 1 5 Sum pfſchnepfen. Scolopaces paludicolae. Mit ſchwächerem, geſtreckterem, vor der Spitze platt gedruͤck⸗ ten Schnabel, die Knie höher hinauf nackt, ſchlankem Körper, längerem Halſe und ſpitzigeren Flügeln. Brehm nennt . Tel. matias. Sie leben nie in Wäldern, ſondern in offenen, Pe Sümpfen. D ie e gro 5 e Sum p rc nepfe. Scolopax major Linn. Scolopax media Frisch. S. paludosa Aelz. Double Belt sine Temm. Beccaceino maggiore. Stor. d. ucc, Poel- snep Sepp. ae Lath. eee Sari. Nau⸗ mann VIII, 208. 4 I el ee 9 | Der Schwanz be 16 16 geben, die meiſten Flügeldeckfedern haben große, halbmondförmige, weiße Spitzen. Das ganze Ge⸗ fieder iſt ein Gemiſch von Gelb, Braun, Schwarz und Weiß. Von der Schnabelwurzel läuft über den Scheitel nach hinten im Genick ein weißlich roſtgelber Streif, neben ihm zu beiden Seiten ein ſchwarzer, anfangs ſpitziger, dann breiter Streif, über dem Auge ein breiter roſtgelber, Zügel braunſchwarz, Kehle weißlich, Hals und Bruſt roſtgelb, ſchwarz gefleckt, über den Rücken laufen drei roſtgelbe Längsbaͤnder, die Ve welche ſie bilden, haben — 341 — einen gelben, braun eingefaßten Längsſtreif, Flügeldeckfedern fchwarz- und weißbunt, untere Theile weiß, roſtgelb überlaufen, Seiten ſchwarz gefleckt, Schwanz roſtroth, mit ſchwarzer Endbinde und weißer Spitze, Beine rau gran Schnabel ſchwarzbraun. Länge 104“. Auf Ehthafe: Die großen Sümpfe des Nordeus. Auf dem Zuge im Frühjahr und Herbſt faſt allenthalben, doch an manchen Orten ſelten. Ihr Hauptvaterland ſcheint mehr der Nordoſten von Europa, dort niſtet ſie; aber auch hin und wieder in Deutſch— land. Die Eier, nie mehr als vier, ſind oliven grüngelb, mit braunen Flecken und Punkten. Die Heerſchnepfe. Scolopax gallinago Linn. Becassine ordinaire. Common Snipe Lall. Beccaceino reale. Gemeine Sumpfſchnepfe. Naum. VIII, T. 209. Z er Der Schwanz hat 44 Federn; die mittleren Flugeldeckfedern e haben ſchmale graugelbliche Spitzenflecken. Die Farbe iſt ebenſo ſcheckig, wie bei der großen Pfuhlſchnepfe, braun, ſchwarz, weiß und roſtgelb. Die des Unterleibs iſt rein weiß, ohne einen Flecken; über den Rücken laufen dieſelben drei gelben Streifen, der Schwanz iſt roſtroth, mit ſchwarzem ſchmalem Endband und un Spitze. Schnabel ſchwarzbraun, Beine grüngrau. Länge 10”. | Aufenthalt. Die Sümpfe faſt aller Erdtheile, es iſt ein allgemein verbreiteter Vogel, der in allen Sümpfen vorkommt und in ganz Mitteleuropa brütet, doch häufiger in nördlichen Gegenden. Die vier bis fünf Eier ſind hell gelbgrün, mit braunen und grünen Flecken. Kleine Sumpfſchnepfe. Scolopax gallinula. La petite Becassine ou sourde Buff. Jack Snipe Lalh. Half- snepie Sepp. Beccaccino minore. Naumann VIII, T. 210. Nur 12 Schwanzfedern. Auch dieſe kleine Schnepfe hat beinahe dieſelbe Zeichnung wie die andern, die Flügeldeckfedern haben nichts Weißes, ſondern ſind ſchwarz und grau gemiſcht, die drei gelben Streifen über — 342 — * U den Rücken find ſehr lebhaft, die ſchwarzen Swiſchenſtreifen (ik lern ſchön in Grün und Purpur; Bauch und Unterbauch weiß. Schnabel bräunlich, Beine arg: e 4 inn 1 740 05 Länge 7“. Jun 15 ; 1 Aufenthalt. Dieſelben Orte, wo die . ee ſchnepfen. Ihr Neſt hat man in Deutſchland noch nicht gefun ſie brütet im Nordoſten, z. B. in Polen, B Die vier Eier ſind gelbgrün, braun gefleckt. , ee en ee 1 * Sabi ne's Schn epfe. Scolopax Sabini Vigos. ni 4 Linn., Transact. XIV, 21. Zool. proceed. 1835, p. 82. Rein ſchwarzbraun, ohne Weiß oder Muſtggent Größe der Heerſchnepfe. Aufenthalt. Dieſe ſeltene 0 welche ſonſt 2 Eu⸗ ropa nie vorkam, iſt in England viermal geſchoſſen worden, eine im September 4827 bei Garvagh, eine andere in Irlanb. age e. Schnepfen, bei denen die äußere Zehe mit der zweiten durch eine Haut verbunden iſt. Becassines chevaliers Temm. Dunkle Schnepfe. Scolopax saturata u © j I RR Kaſtanienbraun und ſchwarz gefleckt, unten W Schul⸗ tern, innere Deckfedern der Flügel und Eowaniohreg n Schnabel und Beine braunſchwarz. 111 Aufenthalt. Das einzige bekannte Individuum bin de in England getödtet und ſcheint ſich der ene saturata . field aus Java anzunähern. Transactions of the Linneau Society ; Vol. XV. Graue Schnepfe. Seolopax grisea Lol. i Scolopax Paykuhlii Nilss. Brown Snipe Temm. Wer phus griseus Leach. Scolopax pa e aha Vol. 7 pl. 58, f. 1. 5 Auf dem Schwanze zahlreiche weite ſchtage Duerllinder. Winterkleid. Scheitel, e Bruſt und Deckfedern der 2 5 Flügel braungrau, ungefleckt; Zügel braungrau; Augenbraunen, Bauch, Kehle und Schenkel rein weiß, Seiten weißlich, hellbraun gewellt; Rücken und Schultern hellbraun, alle Federn dunkel— braun geſäumt; Bürzel und untere Deckfedern des Schwanzes weiß, mit ſchwärzlichen Halbmondflecken, welche auf den Deck— federn Querſtreifen bilden; die Schwanzbänder ſind ſich ſehr ge⸗ nähert, 12 an der Zahl. Schnabel braun, Beine gelbgrün. Sommerkleid. Es unterſcheidet ſich durch braunröthliche Färbung auf Scheitel, Nacken, Rücken und Schultern; alle dieſe Theile ſind unregelmäßig ſchwarz und gelblich gefleckt. Backen und Augenbraunen hell roſtroth; Vorderhals und Bruſt braun⸗ roth; die Deckfedern der Flügel graulich, weiß! ich geſäumt. Bei Jungen ſollen alle oberen Theile ſchwarz ſeyn, ausge⸗ nommen der Nacken, welcher braun iſt, jede Feder it umgeben mit einem breiten roſtrothen Rand, die Augenbraunen ſchmutzig⸗ weiß, ebenſo alle unteren Theile; das Roſtrothe iſt deutlicher auf der Bruſt; alle Federn dieſer Theile, Seiten und Augenbraunen ſiud fein braun gefleckt; die beiden mittleren Schwanzfedern ſind roſtroth. Aufenthalt. Häufig in den vereinigten Staaten. Zu⸗ fällig in Europa, man hat drei Exemplare in England, ein an⸗ deres in Schweden gefangen. Zool. proceed. 1836, pag. 1. Waſſertreter. Phalaro pus. I: e e e 25 ef Schnabel gerade, mittelmäßig lang, ſehr einen an fie Wurzel wenig niedergedrückt, die Spitze des Oberkiefers etwas abwärts gebogen; zu beiden Seiten mit Längsfurchen, hinten weich, vorn hart. Naſenlöcher länglich, in einer weichen Haut liegend, mit einem aufgeworfenen Rand. Beine ſchwach, weit über die Knie hinauf nackt, die Zehen ſehr dünne, mit einer lappigen Haut, welche die äußere an die innere mit einer Haut bis zum erſten Gelenk verbindet, die Hautlappen fein gezähnelt. Flügel lang und ſpitzig, die erſte Feder die längſte. N Es ſind kleine Vögel mit doppelter Mauſer, ſo daß ſie in einem dreifachen, ſehr verſchiedenen Kleide erſcheinen und je älter je ſchöner werden. Sie ſchwimmen gut und lange, laufen. aber auch gut. Sie leben nur in den kalten Zonen. Sie niſten nach * EE Art der Strandläufer, deren Eier auch den w ihrigen N d Zahl gleichen. | ‚lie gi + 4 1670 8 5 Der ſchmälſch n äbelige W affertreter. vonne hee. N aumann. 8 u BR Tig et Phalaropus hyperboreus. Tringa cinerea et ht cCaria. Phalarope cendr& Buff. Red phalarope Tall. Phalaropus fuscus. Tringa 15 et lobata. Brown Phalarope Lal. Naum. VIII, 205. 8 1 Der Schnabel it ſeiner ganzen Länge 100 rundlich, an der hintern Hälfte höher als breit, an der Spitze ſehr dünne. tor Agne Scheitel Seren Rüden, ſchwarz, hinter dem Auge ein ſhwärzücher Se bis zum Obe Stirne, ein Streif über die Augen und alle unteren Theile weiß, Seiten des Halſes graulich; Flügel nebſt den Deckfedern ſchwarz, mit einem weißen Querſtreifen; auch der Flügelrand iſt weiß. Winterkleid. Die unteren Theile, Halsſeiten, Stirne Ä und ein Streif über die Augen weiß, Scheitel und Rücken dun⸗ kelgrau, mit blaulichweißen Federrändern, ein Streif hinter den Augen ſchwärzlich, die Flügeldeckfedern etwas heller, ſonſt wie im Jugendkleide. Sommerkleid. Stirne weißgelb, grau gefickt, Scheitel und bis ins Genick matt braunſchwarz, welche Farbe ſich am Hinterhals in einen ſchmalen Streif fortſezt, dann aber über die Schultern, den untern Vorderhals, die Seiten der Bruſt und des Unterleibes ausdehnt; von derſelben Farbe ſind Zügel und ein Fleck hinter den Ohren. Ein Streif über die Augen, Kinn, Kehle, Mitte der Bruſt und Bauch weiß; ein lebhaft roſtfarbes Halsband fängt hinter den Ohren an, zieht ſich ſchräge nach vorn um den Hals herum und iſt hinten nur durch den ſchmalen braunſchwarzen Streif getrennt; Rücken und übrige obere Theile wie im Jugendkleide. Beine in allen Kleidern Hen Größe einer Lerche. Länge 7". Aufenthalt. Der hohe Norden von Aſien, Eloy und Amerika. Die Orkaden, Hebriden, Island, Grönland, Lappland, ſelten an den Küſten von Schweden, Dänemark, Holland und N N = 2 Deutſchland. Doch verirren fi ch einzelne bis Af. e Schwei aber nur Junge. Nahrung. Kleine, weiche Würmer und Inſekten. 12 Neſt an Seen, Teichen und Quellen, oft weit von den Seen entfernt. Die vier bis fünf Eier ſind birnförmig, gelblich oli⸗ vengrün, mit ee Strichen und Flecken. Der p lat tſch näbelige Waſſertreter. Phalaropus platyrhynchus Temm. FRE ab. Make. Lau. ur Ba ar. rufus, hyperboreus, fulicarius Auet. Tringa lobata N et glacialis. Lobipes hyperboreus Cuv. Phalarope ronssatre, gris et rouge. Red coot footed, red, grei, plain Phalarope Zath. Phalarope platchsngue Tenm. Naum. VIII, T. 206. Der Schnabel ſeiner ganzen Länge nach piatt, vorn viel breiter als hoch. Jugendkleid. Stirne und Vorderkopf, Wagen Seiten des Halſes und alle unteren Theile weiß; Hinterkopf, ein Streif an der Seite der Stirne, ein ſchmaler Streif am Hinterhals, Schultern und Seiten der Bruſt braungraulich, Rücken grau— ſchwärzlich, jede Feder gelb eingefaßt, Deckfedern der Flügel aſchgrau, Schwungfedern ſchwarz, über den Flügel ein weißer Streif. Schwanz braunſchwarz, Beine grau, Schnabel braun. Winterkleid. Nacken und ein Fleck um und hinter den Augen ſchwarz, alle vorderen Theile weiß, Seiten der Bruſt und des Bauches hell aſchgrau, Mantel ſchön aſchgrau, undeutlich weiß gewölkt, Deckfedern der Flügel dunkel aſchgrau, weiß ge— ſäumt, Schwungfedern ſchwarz, weiß geſäumt, Beine grüngelb, Schnabel ſchwaͤrzlich. Sommerkleid. Stirne, Scheitel und die ganze Schna— belwurzel ſchwarz oder braun, Hinterkopf, Augengegend und Hin— terhals weiß, alle anderen unteren Theile, Seiten des Halſes und Kehle lebhaft roſtroth, ungefleckt, Mantel ſchwarz, roſtgelb ge— ſäumt, alſo ſchwarz gefleckt, Deckfedern der Flügel hell aſchgrau, weiß geſäumt. Beine grüngelb. Länge 74" Flügelbreite 153“. Aufenthalt. Der hohe Norden beider Welttheile bis — 346 — jenſeits des arktiſchen Kreiſes. Sehr ſelten im Winter an Ufern der Oſt⸗ und Nordſee und des baltiſchen Were, 2 geht er einzeln bis in die Schweiz, wo fait alle Jahre ſolche geſchoſſen werden, aber immer im reinen Winterkleid, häufiger als der vorige. Nahrung kleine Seegewürme, Sufeftenlaren, Neſt und Eier wie beim een Rallenartige Vögel. Ra ias ing Schnabel kurz, ſelten länger als der Kopf, die Fuße mit langen, ja ſehr langen Zehen; die Hinterzehe hat immer einen langen Nagel. Sie verbinden gewiſſermaßen die Sumpfvögel mit den Hühnern und auf der andern Seite mit den Schwimmvögeln. Kalten. Rallus. Schnabel länger als der Kopf, dünne, gerade, zuſammenge⸗ drückt, gegen das Ende walzig und gefurcht. Naſenlöcher läng⸗ lich, durch eine Haut halb geſchloſſen. Beine lang und ſtark, etwas über die Knie nackt; Vorderzehen durch eine kurze Haut verbunden, lang. Flügel mittelmäßig, dritte und vierte Schwung feder die längſten. | Der Körper iſt ſehr zuſammengedrückt; fie Kaufen ſchnell, fliegen ſchlecht. Sie halten ſich in Sümpfen und an Teichen, ſchilfreichen Seen und naſſen Wieſen auf und legen mehrere Eier. Waſſerralle. Rallus aquaticus Linn. Rale wi Buff. The ne Rail Lath. Naumann IX, 235. 22 4 e Seiten des Kopfs, des Halſes und alle vorderen Th eile blaugrau, Mantel und Deckfedern der Flügel olivenbraun, ſchwarz gefleckt, Seiten des Unterleibes mit ſchwarzen und weißen Querſtreifen. Untere Deckfedern des Schwanzes weiß, Schwanz braun. Schnabel roth, an der Spitze braun. Beine erdbraun, Augen orangenroth. Länge 9”. | | a Aufenthalt. Naſſe Wieſen, Teiche und ſchilfige Seeufer von faſt ganz Europa. Bleibt in wärmeren Gegenden im Winter. Nahrung Inſekten, Schnecken und Waſſerpflanzen. Neſt im Schilf, mit 15 bis sr he rothbraun e Eiern. RNohrhühner. Gallinula. Schnabel kürzer als der Kopf, dick, höher als breit, vorn etwas geneigt. Naſenlöcher lanzetförmig, in einer vertieften Haut liegend. Zehen mittelmäßig lang, ganz ere Flügel kurz, die vierte Feder die längſte. Der Wachtelkönig oder Wieſenſchnarrer. Gallinula Crex. — ze — Rallus et Gallinula Crex. Rale de Genét ou roi de Cailles. Crake Gallinule Zaih. Kwartel koning Sepp. wen pratensis Bechst. Naum. IX, T. 236. Ae te Alle oberen Theile braun, Mantel ſchwarz oder e gefleckt; Seiten des Halſes graulich, Kehle und Mitte des Bauchs weiß, Seiten bräunlich und weiß gewölkt. Beine und Schnabel erdbraun. Augen braun. ü e e 5 113 N g : ” 5 Aufenthalt. Naſſe Wieſen und angränzende Felder. 25 f Neſt mit ſieben bis zwölf ei, Angehen ge: fledten Eiern. Grünfüßiges Rohrhuhn. Gallinula ehloropus. Fulica chloropus, fusca, fistulans Auct. La W118 d'eau "Buff. Common sallinele, Luth., Naum. IX, T. 240. Die Schnabelwurzel des Oberſchnabels geht tief in die Stirne hinein und bildet eine eiförmige, nackte Platte. Der Schnabel an der Spitze ſchwefelgelb, an der Wurzel und an der Kopfplatte hochroth. Augen hochroth, Beine gelbgrün, mit rothen Knie— bändern. Der Oberleib dunkel olivenbraun, der Unterkörper dunkel aſchgrau, an den Seitenfedern weiße Flecken, Flügelränder und untere Schwanzdeckfedern weiß, Bei Jungen iſt der ganze Körper olivenbraun. W Länge 1% N | Aufenthalt. In ganz Europa auf Seen und Teichen, welche mit dane bewachſen Rind wandert im ann in w mere Gegenden. GR, ara Nahrung Inſekten Würmer, Waſſerpflanzen. ren Neſt im dickſten Schiffe, mit ſieben bis acht grünlichweißen, mit BR nen und violetten Flecken beſtreuten Eiern. Punktirtes e Gallinula Porzana. et 1 3 — Fulica naevia et Rallus porzana mel. La Marouette Buff. The spotted Gallinula Zath. Wege, aquatica Sulo. Stor. d. ucce. Naum. IX, T. 237. zelle, * Stirne, Augenbraunen und Kl graublau, Seiten des Kopfes ſchwärzlichgrau, alle oberen Theile olivenbraun, jede Feder in der Mitte ſchwarz, mit einem weißen Punkt, ebenſo die Bruſt, an den Seiten des Unterleibs mit weißen und braunen Quer⸗ bändern. Unterdeckfedern des Schwanzes und die Ränder der Mittelfedern weiß, Schnabel an der Wurzel roth, an der Spitze gelbgrün, Füße gelbgrün, Augen braun. Länge 73“. 1 | Aufenthalt. ufer der Flüſſe, Seen, Teiche, mit Binfen bedeckte Sümpfe und Rohrgegenden. Geht nicht weit un Nor⸗ den und iſt häufiger im wärmern Europa. Neſt im Schilf, mit neun bis zwölf wee dran. roth geſprenkelten Eiern. Kleines Rohrhuhn. Gallinula pusilla Bechst. Rallus pusillus et parvus. Gallinella palustre piccola. Stor. d. uce. Naum. IX, T. 258. Poule d’eau Poussin Temm. | Die Flügel reichen bis zum Ende des Schwaues y Cepnabe und Beine ſchön hellgrün. Kehle, Augenbraunen, Seiten des Halſes, Bruſt und Bauch blaugrau, ungefleckt; obere Theile graulich bolivenbraun, jede Feder in der Mitte ſchwarz, auf dem Rücken mit zerſtreuten weißen Streifen, Seiten und Bauch mit undeutlichen weißen und braunen Binden; untere Deckfedern des eee chen weiß geſtreift. Iris roth. Beim Weibchen find Augenbraunen und at bun Kopfs — 349 — hellgrau, Kehle weißlich, Vorderhals, Bruſt und Bauch graue röthlich; Schnabel und Unterleib graulich, untere Deckfedern des Schwanzes an der Spitze weiß, obere Theile bräunlich roſtroth, mit einer kleinen Zahl weißer enge e be der uin graulich olivenfarben. Länge 64“. Aufenthalt. An denſelben Orten, wie die vorige Art, doch vorzüglich in Sümpfen. Häufig im öſtlichen Europa, ziem⸗ lich häufig in Deutſchland, aber nicht weit nach Norden. Neſt im Rohr, mit ſi ieben bis acht NER Ae beſtreuten Eiern. Bailloniſches Rohrhuhn. Gallinula e e Naum. Poule d' eau Baillon. Naum. IX, T. 239. Crex ‚prgmiene Pieill. Die Flügel reichen in der Ruhe bis zur Mitte des PETER zes; Schnabel dunkelgrün, Beine RERAEENBR Ka RIO. 9 5 Flügeln ſtark weiß gefleckt. | Kehle, Augenbraunen, Seiten des Halſes, Brust und! Bauch blaugraulich, an den Seiten des Körpers olivenfarben, mit vielen weißen Flecken; obere Theile vlivenbräuniich, anf dem Kopf ſchwarz geſtreift, auf dem Rücken und den Deckfedern der Flügel mit vielen weißen Flecken in tief ſchwarzer Umgebung; Seiten, Bauch und Unterdeckfedern des Schwanzes mit weiß und ſchwarzen Querbändern. Länge 64”. En | Aufenthalt. In Hieferen Sümpfen im öſtlichen und mit⸗ täglichen Europa, um Genua und in ganz Italien. | Neſt immer nahe am Waſſer, mit ſieben bis acht Wi braunen Eiern. | | Sultanshuhn. Porphyrio. Schnabel ſtark, hart, dick, koniſch, faſt ſo hoch ais lang, kürzer als der Kopf, die Firſte niedrig und die Wurzel in die Stirne eindringend. Naſenlöcher ſeitlich, nahe an der Firſte, faſt rund, durchgehend. Beine lang, Zehen ſehr lang, getrennt, mit ſchmalen Seitenhäuten. Flügel mittelmäßig, die N dritte und vierte Schwungfeder die längſten. | Wi Die Sultanshühner leben wie die Waſſerhühner, mit denen ſie nahe verwandt ſind, ſie gehen aber öfters aufs Land, laufen ſchnell und leicht. Sie nähren ſich von Sämereien, beſonders lieben ſie Cerealien. Der Körper iſt nicht ſo zuſammengedrückt, wie bei den Rallen und Rohrhühnern. Sie ti en ſich leicht zähmen. önnen Hiacinthblaues FR eee wanne kanne Taleve porphyrion Tem. Hari; 90 e Die Wurzel der Oberſchnabellade geht tief im die un 175 lauft in gleicher Höhe mit derſelben. Die Mittelzehe iſt ohne Nagel, länger als der Lauf. Die Farbe des ganzen Vogels iſt dunkel indigoblau, auf den Flügeln und am Bauche heller, untere Deckfedern des Schwanzes weiß, Schnabel und Beine roth, Iris lackroth. mn I Meg aus 50 Stu 0 mi che len Aufenthalt. Das wärmere Europa, häufig in Sardinien, Sizilien, Calabrien, den joniſchen Inſeln, im Archipel, ſeltener in Dalmatien, Morea und in Ungarn auf Teichen, Seen I an moraſtigen Flußufern, befonders gemein in Reigfelderm u. Nahrung Reis, Walen Waſſi RR und ihre wur zeln, Fiſche. ip. ene Neſt in überſchwemmten Reisſeldern und 2 ie mit drei oder vier weißen Eiern. 1 een n ö Neale hey 4 Waffe huhn. Fuli ee. | | | Eee W ou Morelle. Coot. vi 1656 Schnabel mittelmäßig, ſtark, koniſch, 1 ee 6, drückt, an der Wurzel höher als breit, die Firſte tritt in die Stirn ein und bildet eine Stirnplatte. Naſenlöcher ſeitlich, mit— ten am Schnabel, durch eine Haut halb geſchloſſen, durchgehend. Beine lang, dünn, über die Knie nackt; drei Zehen nach vorn und eine hintere: alle Zehen ſehr lang, an der Wurzel durch eine Haut vereinigt, welche dieſelben in ausgeſchnittenen Lappen umgibt. Flügel mittelmäßig, die awkitz und dritte Schwungfeden die längſten. bas Ke 1 5 Sie leben in ewa, Zeichen, 8 9 ten und tauchen vortrefflich; fie. bewohnen wohl auch bie Baien, doch nicht das hohe Meer; Nahrung Inſekten und Waſſerpftanzen. a, Das ſchwarze Wafte rhubne Fulica atra Ene i Foulque ou Morelle Buff. 2 e Coot Lall. Mair koet Sepp. Naum. IX, T. 241.“ - Kopf und Hals ganz z, alle übrigen Theile weht ſchieferſchwarz, Schnabel und Kopfplatte weiß, Augen roth, Beine grunſchwärzlich, über den Knien gelb und roth. | Länge 1516“. | Aufenthalt. Ganz Europa in Teichen, Seen, Wen allenthalben, wo viel Rohr wächst, ſelten auf dem Lande. Neſt im Rohr, mit ſieben bis acht u ie. getüpfelten Eiern. re Ze 3 e 60 n t e Or du ung. f —— — Schwimmvögel. Natantes. 8 Der Körper iſt ſehr dicht befiedert, die Haut mit t weichen zerſchliſſenen Pflaumfedern bedeckt, uͤber welche härtere, meiſt glänzende, wie geölte Federn dicht anliegen, ſo daß die Flaum⸗ federn im Leben nie naß werden. Die Füße ſind zum Schwim⸗ men eingerichtet und mit Schwimmhäuten verſehen. Sie ſtehen bei den meiſten Arten weit nach hinten, ſo daß der Gang Wag und unſicher wird. a Sie bilden fünf Familien. a Taucherartige. Colymbidae. Der Schnabel gerade, kegelformig zugeſpizt, Anfennimeit edrückt Lappentaucher. Grebe Colymbus Linn. et Naum. Schnabel länger als der Kopf, ſtark, ſpihig, etwas 1 mengedrückt, gerade; Naſenlöcher ablang, halb geſchloſſen; Schwanz fehlt, Beine mit vier Zehen, die drei vorderen mit Lappen, die W Hinterzehe ebenfalls gelappt, der Schnabel ane pel verborgen, nur die Läufe ſichtbar und gauz am Ende d es pers ſtehend. Flügel kurz, mit kurzen Schere bel erſten ſind die längſten und gleich lang. e Sie können nicht gehen, höchſtens ganz rect beben, ge ee der Brütezeit nie aufs Land, tauchen und ſchwimmen vor⸗ trefflich, fliegen aber ſchlecht. Sie mauſern nur einmal im Herbſt, bekommen aber im Frühjahr ganz ſonderbare Kopfzierarten, jedoch nur die Alten, die Jungen bedürfen zwei bis drei Jahre, ehe ſie bleibende Farbe annehmen. Vielleicht mauſern ſie auch zwei⸗ mal, ohne dabei die Farben zu ändern. Sie nähren ſich von Fiſchen, Fiſchlaich und Inſekten. Sie wandern, faden ſie von einem Waſſer zum andern fliegen. N a 17 92 It 21125 Hauben⸗Lappentaucher. Podiceps eristatus. n Colymbus eristatus, cornutus et urinator Auct. Grebe cornu ‚Buff. Crested Grébe Lack. ae Lappentaucher. Naum. IX, T. 242. DB Den Vorderhals und alle unteren Thei ile ſilberweiß, Scheitel, Hinterhals, Rücken und Seiten des Unterleibs dunkelgrau bei Jungen. Bei Alten im Sommerkleide auf dem Scheitel ein ſchwarzer Federbuſch, der ſich in zwei Büſchel theilt, welche wie Ohren oder Hörner nach hinten ſtehen, auf beiden Seiten an den Schläfen aber ſich zu einem großen Kragen ausbreitet. Die Federn von lebhaft roſtrother Farbe, ſchwarz geſäumt, Seiten des Halſes und des ganzen Körpers roſtröthlich, ſchwarzgrau ge⸗ miſcht; über die Flügel läuft ein weißer Streif und auch der Rand der Flügel iſt weiß, Backen und Kinn ebenfalls weiß. Schnabel röthlich, Augen roth, Beine grüngrau. Den Jungen fehlt der Federbuſch ganz, ſie 4 an Kine und Hals 0 und weiß geſtreift. 5 | 11,9% han tin) 3 Länge 19“. e 170 110 Aufenthalt. Meeresküſten der nördlichen Länder, doch nicht über das ſüdlichere Schweden hinauf, Seen, Teiche und Flüſſe, im Winter ziehen ſie von einem See und Fluß zum andern und ſind auf den Landſecn im Innern auch in der Schweiz | — 4 nach Italien. 1 RM 5 nr 757 N Wr 70 ech N 57 pet: rt drei bis ae dug. 85 0 r d a p . en t Mi 1 0 hi vente, bene Lath. Colymbus parotis. Gch a joues grises Rothhalſiger Lappen. 5 ß ſeit zend 2 adh, r ab, Augen roth. e BR sau | ve Seen, Teiche und Meeresküſten, aber | aft ern. Häufiger im öſtlichen Europa nördl. Gemein in Deutſchland, ſelten in der we iz Frankrei Holland. Er geht weniger weit 9 | de das wem 8 er 5 Nah Mi fi laich, aſekten. „ 20 | aſſ Bi is vier weißlichen u er Se % | e e 2 Rades, in Colymbus cornutus Naumann. gr: ornu 5 e * . esclavon 4 . 5 880 orestiero, Sa- Savı. „Price obscurus en 2 Bir: ae 19 Lath. Naum. IX, T. 244. Vogel. Alle unteren und e She weiß, E . oberen ſchwarzgrau. n Al Vogel. Stirne und Scheitel ſchwarz; Zi 11 and) die Federn, ua i um die Augen nach dem Hinterkopf gehen, verlängert, lebhaft roſtroth, bilden zwei lange 6 ‚Ho ned Grebe Tard. hörnerförmige Federbüſche, Kragen ſammetſchwarz und groß, doch am Kinn getheilt, Hals, Kropfgegend und Seiten lebhaft roſtroth, Augen roth, Schnabel ſchwärzlich, Füße gruͤngelb. Rücken und Bauch wie am jungen Vogel. 8 Ne Schinz, Fanna. Bd. I. 23 Länge 121% ) N Be. Aufenthalt. Das nordweſtliche 5 5 In Irland, England, Schottland, be e und in Italien nur im Wini en ie kml r gendkleide. 1 Nahrung zarte Waſſerpſtanzen und deter ei Fortpflanzung im Norden, fehr felten im aßrdlie utſch land. Die drei bis vier Eier grü ünlich weiß. 1 . ’odiceps e arg — 95 Der arktiſche Lappentaucher. Rodice Colymbus arcticus, Naum. IX, T. 245. Er gleicht dem vorigen in allen ane er line zu een iſt. 11 1 ei wehe Alles dae iſt u nie bude 2 Länge 143“, a: Ai ba Er 105 Bi 1 im de bebe | der gehörnte und mehr im Oſten anzutreffen. Im So Jütland, Schottland, Irland, n \ 1 * In Deutſchland iſt er ie m ber e nicht bene 4 2 . Die Ju at pet va Jungen der abc leinen! ſo ähnlich, daß ſie ſich nur durch die Größe Anlerhbe . N. ö Alter Vogel im Prachtkleide. Alle oberen Theile ſind ſchwarz, der weiße Streif über die Flügel iſt wie bei den anderen ) Arten, Kopf und Kehle ſchwarz, Zügel ebenfalls ſchwarz, von den Augen an erſtreckt ſich ein roſtgelber Federbuſch bis hinter die Ohren, auch die ſchwarzen Kopffedern ſind länger; $ e ſchwarz, Mitte des Vorderhalſes, Krapfßehe en des ot) 3 weiß feibenglängend, 1 een W a * I bis m ſüdlichen Schweden, a Ung rn. In Holland und i 1 häufiger in Italien 1 Ser, ud ebe. i en anderen Arten. = % „ ur „ minor. Co- . . 1X, Fi 247 1 Grebe casta- 475 Ale . eee Untere ae Unterleib weißlich ſeidenglänzend, und Seiten nbraunroth. Iris braun wi Beine Wenge N Ba ? an der Wurzel 00 1 ! * Ey 5 ie * ® * 52 . KEN ei Auf enthalt. Das ganze gemä jäßigte und Wilke e Eur pa, * Nordamerika, einzeln noch auf den Hebriden und im d n Schweden, ni t 17 a . N gi im 5 ee in Flüſſen. | rung Sufefien und deren bor a, pe ri, Läufe ganz 23 * hrgeg » unterer Theil der Kehle und Oberhals — 356 — ihnten am Körper, zum Gehen ungeſchickt, Zehen lang, mit einer Schwimmhaut ganz verwachſen, die hintere Zehe haͤngend, mit einer kurzen Flügelhaut: Schwanz ſehr kurz und abgerundet. Flügel kurz, mit kurzen Schwungfedern, die erſte die längſte. Sie halten ſich beſtändig im Waſſer auf, da ſie auf dem Lande nicht gehen können. Sie tauchen vortrefflich und lange, nähren ſich von Fiſchen, Fiſchlaich und Inſekten, ſind ſehr ge⸗ fräßig. Sie mauſern nur einmal, bekommen aber erſt nach zwei oder drei Jahren ihr bleibendes, von dem jugendlichen ſehr ver⸗ ſchiedenes Kleid. Sie wandern von einem Waſſer zum andern, fliegen ſelten aber gut. 4 Eistaucher. Colymbus glacialis Linn. Eudites glacialis /Zlög. Colymbus torquatus Brünn, L’Im- brim ou grand plongeon. Northern diver Zath. Co- lymbus Immer. Naum, alte Edition, T. 66, F. 103, Junge Vögel. Alle unteren Theile weiß, alle oberen Theile ſchwärzlich, weiß gewölkt, da jede Feder ſchwe grau b. lich geſäumt, daher das Ganze grau iſt. Alter Vogel. Alle oberen Theile ſchön Heften Hals ebenfalls ſchwarz, an der Kehle ein weißes, ſchwarz BE und ein anderes breiteres halbes Halsband am Hinterhals, Schul⸗ tern, Deckfedern der Flügel und Unterrücken mit blendend weißen Punkten, Mantel mit viereckigen weißen Flecken; Kopf und Hals ſchillern ins Violette, unterer Vorderhals, Bruſt und Bauch rein weiß, Seiten der Bruſt ſchwarz gefleckt, Flügel und Schwanz ſchwarz. Schnabel ſchwarz, Auge nußbraun, Zehen Juen Schwimmhaut weißlich. Länge 27-30“. Dieſer und manche anderen Waſſervögel ſind, abgeſehen vom Alter, in der Größe ungemein verſchieden. Ein vollkommen alter Eistaucher unſerer Sammlung iſt wohl ein Drittel größer als ein anderer ganz gleich gefärbter. Aufenthalt. Die hochnordiſchen Meere, häufig auf den Orkaden, Hebriden, in Norwegen, Schweden, Rußland und Ir⸗ land. Selten im Innern der Länder im Winter. Nicht ſelten in der Schweiz auf den Seen, aber meiſt nur Junge. 10 Nahrung Fiſche. 4 a. 1 RE. [2 . la, elt Lund Teichen, 5 auf Inſelchen und Eier ſind ht wie fie Temmink 4 al „ büfterbraun j mit noch ſchenen afı farben Flecken. ' 4 gb Chris ee, . | hrodte diver Tall Na u⸗ ö . 5 F. 600 ee u. Arsch: DR ee, 2 | G d 5 jungen Eeiktuucher br und der Ha oft auch vorn n grau. Scheitel bis in den Nacken und ganzer ie Augen ſehr ſchön rein dunkel aſchgrau; Vord ief ſchwarz, an der 0 ein ſchmales Jar. geſtr eltes Halı d, Seiten des Halſes weiß, i ie Länge gestreift, Unt. hals, Kropfgegend und Seiten ubs wei 3, ſchwarz geſtreift; die unteren Theile weiß, ' en und alle oberen Theile tief ſchwarz, mit ſchneeweißen n Punkten, aber viel weniger Punkte als cher, rücken, die hinteren Deckfedern der Flügel, 10 und ein izfedern rein ſchwarz. Schnabel 9 ken braun, beats deine. ze 2426, * | nthalt. Ganz wie beim vorigen. Ebenſo Nahrung n ern . en 5 Ar 5 2 * Net hkeh li ger S ee tau * F. Colymbus n — — Plongen catmarin Temm. Plongeon a gorge rouge. Red 225 oated Diver Lali. Der alte Vogel. Colymbus ellatus. Le petit plongeon. Der junge Vogel 4 \ * e BR Alle unteren Theile rein weiß, Stirne, Scheitel, Hinterhals, alle oberen Theile und Seiten des Unter⸗ leibs ſchwarzgrau, mit feinen weißen Flecken. Zuweilen fehlen dieſe Flecken ganz. Alter Vogel. Seiten des Kopfes und Halſes ſchön hell aſchgrau, an der Kehle und dem Vorderhals ein viereckiger, langer, roſtrother Fleck; Hinterhals weiß, ſchwarz in die Länge geſtreift, 2 8 2 7 4 die übrigen obe 4 Theile ſchwärzl Flecken, Kropfgeg end a und 0 Schnabel e arz, B eine braun Länge ER „ Aufenthalt. Eat die 25 den engliſchen und holländiſchen Küſte Seen der Schweiz nicht ſelten. ganz xemplar von dieſem Taucher und vem Eistaucher wurden ii Sc in Juli geſchoſſen. er Nahrung, Sort ” Eier en ei 1000 e 4 90 16 5 3 b. Alkartige Vögel. Sie haben alle 1 e N Ei Be RR a 3w ergt aucherh uhn. Cepphus. N Mergulus. Alea. Ur % * 1 4 * 0 0 4 . 5 Schnabel kürzer als der Kopf, an feiner @ Meer mit ſam⸗ metartigen Federn, dick, oben konvex, gegen die Spitze geneigt. Naſenlöcher rund, halb mit Sehen bedeckt. Mauſern ae rl I Das Zwergtaucherhuhn. Cepphus Alle. 1 Alea Alle Brünn. Le petit guillemont Buff. 60 ill mot noir Temm. Little Auk. Zath. Uria minor. Smal- black and White Diver. Naumann, Fa L. 50, F. 2. . da das N . 15 Winterkleid. Alle oberen Theile ſchchtz, mit Ausnahns der Sekundarfedern der Flügel, welche weiß find, alle unteren weiß. Sommerkleid. Kopf, Backen, Kehle und alle oberen Theile ſchwarz, die unteren Reit e ene und Beine fhwang, Augen braun. 1 * 150 Länge 83“. f Re Aufenthalt. Die Akkiſcen Meere bis zum Polortreie N in kalten Wintern und bei Stürmen, an den Küſten von Sul j land, Frankreich und England. N 999 — 359 a es Meerinſekten und kleine Krebſe. ” ſt in Felſenlöchern an den ſteilſten Felſen. Nur ein Ei, ohne Mi Neſt, von hell blaugrünlicher Farbe, meiſt ungefleckt, zuweilen mit kleinen ſchwarzen Flecken. | 9 i Taucherhuhn⸗Lum me. Uria. ** Guillemot. Schnabel mittelmäßig, länger als der Kopf, ſtark, gerade, ſpitzig, die obere Lade gegen die Spitze geneigt, die untere bildet einen Winkel. Naſenlöcher an der Wurzel, ſeitlich, in einer Aushöhlung liegend, halb durch eine Haut gefchloffen, mit Fe⸗ dern bedeckt, durchgehend. Beine kurz, Läufe allein ſichtbar, weit nach hinten ſtehend, nur drei mit einer Schwimmhaut ganz verbundene Zehen. Flügel kurz, die erſte Feder die längſte. Alle leben im hohen Norden auf den Meeren, ſind geſellig, tauchen gut und lange, fliegen ſchwer und nur kurze Strecken, niſten auf Felſen, legen nur ein Ei, mauſern zweimal und kommen nur während der Brütezeit oder zufällig aufs Land. — Weißgeringelte Lumme. Uria ringvia Brünnich. Uria alga Brünn. Alca longvigia Olaf. Uria lacrymans. VU. troile leucophthalmus Faber. U. leucopsis Brehm. Sommerkleid. Schnabel ſchmal, leicht gebogen, ſchwarz, an der Spitze blaſſer. Alle oberen Theile ſchwarzbraun, Hinter— hals grau überlaufen. Der Hals vorn braun, alle unteren Theile weiß. Um die Augen geht ein ſchmaler weißer Ring und ein weißer Streif von den Augen in die Ohrgegend. | Winterkleid. Oben ſchwarz, der Augenkreis blaßgrau, der Streif gegen die Ohren undeutlicher, Kehle weiß, Schläfen, Nacken und Kehlgegend ſchwarz und weiß gefleckt, Weibchen braun und weiß. Länge 18—19", | x Aufenthalt. Die ſüdlichen Theile der borealen Zone, im ſüdlichen Island und auf den Förbeinſeln. In Grönland, Schwe⸗ den und Norwegen hat man ſie noch nicht entdeckt. ki 7 895 N * N en | Der Schnabe 0 e e en n seat fl 0 Beine und San Länge 45 { Auf #, alk. eee Sc̃e babe un elträge 3 55 1 oo baue ba onlogie. Its 1824, S. ol. 8 5 N. W 4 Der gi t verſhieden von Men. der gg Sun en und hat die röße zwiſchen dem der U. 2 und . U. Grylle. Sag, gange Körper einfarbig a aun, „ etwas Weißes. a u Größe zwiſchen U. Grylie und U. Brünnichii. Mn 0 „ Auf fenthalt.“ Grönland. Einzelne Paare brüteten am Vogelberge auf e im nördlichen Island. 20 * Großſchna 6 elige Lumme. Uria Francsii Leuck. f 10 Linneen transact. Uria Brunnichii Sabine. ee gros- us bee Temm. / Be. Som m erkleid. Schnabel an ir r Baſts breit 175 fo u als der Kopf; Flügel ſchwarz, aber mit einem weißen Streif. Kehle und Vorderhals ſchwarzbraun; Kopf und alle oberen Theile — 361 — tief ſchwarz, untere weiß; das Weiße dringt ins Schwarze des Vorderhalſes lanzenförmig ein; Schnabel an der Wurzel blaugrau, an der Spitze ſchwarzblau. Läufe und Zehen grün, Schwimm⸗ haut ſchwarzgrün; Iris braun. Winterkleid. Schläfe, Seiten des Halſes und Kehle weiß, ein Streif hinter den Augen bis zum Rücken ſchwarz. Das Uebrige wie im Sommer. Länge 18”. Aufenthalt. Die Polarmeere, 1 in den europälſchelt, deſto häufiger aber in den Meeren von Grönland. Kleine Lumme. Uria Grylle Lath. Uria baltica et Grylloides. Columba ‚groenlandiea Briss. Le petit Guillemot noir. Guillemot & miroir Babe Temm. Spotted and blac Guillemot Lath. Es LE, Winterkleid. Alle oberen Theile, ausgenommen en weißer breiter Fleck, von den Deckfedern der Flügel gebildet, ſchwarz; alle unteren weiß. Schnabel ſchwarz, Augen d Beine hellroth. Sommerkleid. Alle Theile, ene der weiße Flügelfleck, ſchwarz, Beine lebhaft roth. Jugendkleid. Alle Theile weiß und ſchwarz gefleckt, ſo daß das Schwarze oben, das Weiße unten vorherrſcht. Länge 10“. Aufenthalt. Die Polarmeere. Im Winter an den Kuͤ⸗ ſten von Dänemark, Schweden, Holland u. ſ. w. Aeußerſt ſelten verirrt eine auf innere Landſeen. Neſt auf Felſen, das Ei iſt weiß, mit vielen kleinern ſchwar⸗ zen und grauen Flecken. N Larventaucher. MormoX Papageitaucher. Macareux. Schnabel kürzer als der Kopf, viel höher als lang, ſehr zuſammengedrückt; beide Kinnladen gebogen, in die Quere ge furcht, gegen die Spitze ausgeſchnitten; die Schnabelfirſte höher als der Schädel, ſchneidend. Naſenlöcher ſeitlich, am Runde linienförmig, nackt, faſt ganz durch eine nackte Haut geſchloſſen; ah ee 99 1 „ \ AN - J e W., T 2 85 * e 362 5 9 4 5 4 Re Beine kurz, nur die Laufe fie bb ganz hinten ſtehend, Fuße nur mit drei durch die Schwimmhaut ganz verwachſenen Zehen, Nägel ſehr gebogen und An Flügel kurz, die erſte ar we Längste“ Auch dieſe Vögel N in den Polarmeeren. Ob fe zel mal mauſern, iſt unbekannt, da die Farben ſich nicht N Sie leben geſellig und nähren ſich von kleinen Fiſchen, J In n und e | Da 8 5 e r che 2 u. Mormon fratercula Temm. PO eee e eee Alea aretiea et labradora e 18 Macareux Buff. Puffin Ti and Labrador auk Laith. Alca canogularis Meyer. Naumann, T. 65, F. 101. Ze 2 e ee! | Alle oberen Theile und der ganz e Hals ſchwarz, alle unteren weiß; Wangen und Kehle weißgra A. Iris weiß, Beine ig Schnabel roth, an der Spihe Si 5 n Ko Länge 42 a 8 Aufenthalt Die arktiſhen © Meere beider Welttheile; im | Winter und Frühjah an den Küſten von Norwegen, a A Holland und Nordfrankreich. 5 5 Brütet im hohen Norden in Erd⸗ und gelslöchern, die der 4 Vogel finde oder W mit einem een grau geſtecten Ei. Der Eistarventauder. ern glaciais Leach. Der Schnabel iſt höher und ganz e einfärbig roth, die untere Kinnlade ſehr gebogen, oberhalb und hinter den Augen ein ab⸗ langer nackter Fleck. Der Scheitel und der Hinterkopf ſind hellbraun, etwas röth⸗ lich, ein breites Halsband. läuft über den Vorderhals, der Nacken und die auderen oberen Theile ſind ſchwärzlich, leicht blau über— laufen. Die Seitentheile des Kopfs und alle unteren Theile vom Hals an rein weiß; Schwungfedern braun, heller geſäumt. Der Schnabel iſt ganz orangenroth, der Mundwinkel ockergelb; die Iris und die nackten Stellen am Kopf grau. Beine orangenroth. Länge 13 —44“/¼. RE Die europäiſchen und amerikaniſchen Polar: meere. e ; . A e Pinquin. Auk. Schnabel kürzer als der , ſehr zuſammengedrückt und hoch, gegen die Spitze ſehr gebogen. Die untere Kinnlade bildet einen Winkel, der Schnabel iſt in die Quere gefurcht. Naſen⸗ löcher am Grunde des Schnabels, Beine dreizehig, mit einer Schwimmhaut verſehen. Flügel kurz. Die erſte Schmungfeder die längſte. Die Lebensart gleicht ganz der der Lummen und banden, taucher. Sie mauſern doppelt. ; N Der Tord⸗Alk. Alca torda. Alca baltica, pica et unisulcata Auct. Le Pinguin macrop- N tere Temm. Black billed aud Rarzorbill Auk. Winterkleid. Scheitel, Nacken, Seiten des Halſes und alle oberen Theile ſchwarz, über die Flügel ein weißer Streif. Vom Auge geht ein ſchmaler blendend weißer Streif bis an die Mitte des Schnabels, alle unteren Theile weiß. Schnabel schwarz, mit drei oder vier Furchen; die mittlere bildet eine rein weiße Querbinde über den Ober⸗ und Unterſchnabel. | Sommerkleid. Die weiße Linie über den Schnabel bis zu den Augen iſt noch ſchöner weiß, Kehle und Oberhals, ſo wie alle oberen Theile ſchwarz, etwas ins Braune ſchillernd. Augen 1 braun. Beine ſchwarz. Den Jungen fehlt die weiße Linie über den Schnabel und das Querband am Schnabel, der nur eine Furche hat. Die iſt Alca 3 der älteren Sehen Länge 143“. ib Aufe a. Die arktiſchen Meere. Im Winter Häufig an den Küſten Englands, Hollands, Frankreichs. | | Nahrung Fiſche, beſonders junge Häringe, Inſekten, Krebse Niſtet in großen Schaaren auf Felſen, das Ei iſt ſehr groß, weiß oder gelblich, mit ſchwarzen, braunen und grauen Flecken und Zeichnungen. | Ungeflüg elter Alk. Alea impennis Linn. Le grand pinguin. Pinguin macroptere. Great auk Brehm. Die Flügel haben keine Schwungfedern, der Vogel kann alſo 364 — nicht fliegen. Der Schnabel it geſtreckt, höher als breit, al 2 ’ verhältnißmäßig viel weniger hoch als am Tordalk, mit ſechs Furchen, wovon eine in der Mitte des Schnabels, die fünf | 5 gegen die Spitze hin liegen. An der Wurzel des Schna⸗ bels, wo ſonſt die Zügel ſind, zwiſchen Auge und Schnabel liegt eiförmiger, großer, weißer Fleck. Alle oberen Theile mit dem N Hals ſind tief ſchwarz, die unteren von der Kropfgegend an rein ö weiß, über die Flügel ein ſchmaler weißer En re und Beine ſchwarz. . Kur N Größe einer Gaus. Länge 2,4% 103 i Siege iſt wahrſcheinlich das Sommerkleid, das e und Jugendkleid iſt unbekannt. f Aufenthalt. Der höchſte Norden von Europa zwiſchen | dem Eiſe, aus welchen Gegenden er ſich felten entfernt, geht nie auf die Erde als zur Brütezeit. Man findet ihn, wiewohl ſelten, an den Küſten der Orkaden und St. Kilda.ͤ) Lauge Zeit g laubte man ihn ausgerottet, ſeit einigen Jahren aber hat man ihn wie⸗ der gefunden und er iſt nun in verſchiedenen Sammlungen. 1 ve . Nahrung Fiſche, vo züglich ſoll er den Bauchſauger, Ce tens, lieben, auch Meerpflanzen. 1. 1 0 i Legt fein Ei auf Klippen immer in der Nähe des Eises e > ſoll die Größe des Schwaneneies haben, weißgelb und mit einer Menge ſchwarzer Striche wie e iſche Rn und mie glaken 55 e ſeyn. u 1 N 5 0 n ni, i a pelitanareig £; Vogel Pelecanoidene.. el Eat lang, an der Spize mit einem Hafen, Flügel ſehr . lang; vier Zehen, welch e a vier in die 6 ver⸗ ur” den find, 7 | l E. pelikan. Wa Schnabel ſehr lang, platt, breit; obere Lade gefurcht, epi einen krummen Haken bildend, die untere Lade ſehr dünne, bieg⸗ dar aus zwei Armen beſehend, welche nur an der Spitze f 4 11 4 ) Ein Vogel dieſer Art wurde 1834 an der Küste von W̃ Wakerfort ge⸗ fangen und findet N in der Sammlung des Dr. Purkitt in Waterford. 22 o0ol. proceedings 79, 1835. — 365 — verbinden, als Handhaben eines haͤutigen Sackes. Naſenlöcher an der Wurzel, ſie bilden Längsſpalten. Beine ſtark, kurz; drei Zehen nach vorn, die Hinterzehe artikulirt an der innern Seite des Laufs, ſteht alſo nach innen und iſt mit den anderen durch die Schwimmhaut verbunden. Flügel mittelmäßig, die zweite Schwungfeder iſt die längſte. Es ſind ſehr große Vögel, welche auf Seen, Flüſſen und an Meeresküſten wohnen und ſich von Fiſchen nähren. Sie ſchwim⸗ men und tauchen gut und ſollen nur einmal mauſern. Der gemeine Pelikan. Pelecanus Onoerotalus Linn. Le Pelican Buff. Great White Pelican Lath. Onocrotalo Pellicano. Stor. d. ucc. Pelecanus roseus Gmel. Pelecanus philippensis? Gmel. Buß, pl. enl. 87. Naumann, Nachträge. Ganz weiß, leicht hell roſenroth überlaufen, Schwungfedern ſchwarz; obere Theile des Schnabels blaulich, in der Mitte gelb, am Rande röthlich; Schnabelhacken roth; Geſicht nackt, roſenroth; Kehlſack lebhaft gelb; Iris lebhaft braunroth, Füße blaulich, fleiſchfarb, am Hinterkopf ein Federbuſch; der Schwanz hat 20 Federn. Länge 5—6“. Die jungen Vögel ſind weißgrau; Bauch weißlich, Flügel und Rücken dunkelgrau, jede Feder hellgrau en Sahne 8 federn ſchwarzgrau. Aufenthalt. Das öſtliche Europa, gemein an der untern Donau, auf den ungariſchen Seen, in Griechenland, ſehr ſelten 1 den Seen der Schweiz und an den m des Oceans. Nahrung Fiſche. Neſt auf der Erde, mit drei bis vier weißen Eiern. A rausköpfiger Pelikan. Pelecanus erispus Bruch, Silberweiß, am Hinterkopf, Nacken und Hinterhals eine wahre Mähne von ſeidenartigen, ganz krauſen Federn; die Fe⸗ dern am Unterhalſe ſehr ſchmal, zerſchliſſen, lang, hängend, blaß— gelb, auch an Bruſt und Bauche ſind die Federn ſehr ſchmal zugeſpizt und rein ſilberweiß; die Federn des Mantels und untere Deckfedern der Flügel rein weiß, mit ſchwarzen Schäften, Schwanz — 366 — ? A | mit 22 1 Federn und ſchwarzen Schüften, Flügel er . n Kehlſack iſt grünlich, am Schnabelwinkel blauröthlich, wee wie am gemeinen Pelikan. Der e Kreis um die mage Heiner. Keil Länge 6 Fuß und einige Zoll | N 2 ufe nt) alt. Dalmatien, Morea und am tif man. Schar be. Carb 0. eh 11 5 Schnabel mittelmäßig, gerade, >, Firſte ab⸗ gerundet; die obere Lade gegen die Spitze ſehr gekrümmt, haken⸗ förmig; untere Kinnlade zuſammengedrückt und trägt einen kleinen Kehlſack. Geſicht und Kehle nackt. Naſenlöcher an der Wurzel des Schnabels, linienartig, verborgen. Beine ſtark, kurz weit 6 nach hinten ſtehend, alle vier Zehen mit einander venihöchlee | Flügel mittelmäßig, die zweite Feder die längſte. 5 Es ſind treffliche Schwimmer und Taucher, ſie fliegen aber auch gut, ſitzen auf Bäume, nähren ſich von Fiſchen, 1 Bäumen, Felſen oder auf der Erde in großen Geſellſchaften. Di x Maufer iſt nur theilweiſe doppelt, indem ſie nur zur Fortpflan⸗ zungszeit Federbüſche und eine Art von Halskragen bekomme ER: welche bald wieder 1 95 a Hall. . e . 205 aquatico, Stor. d. ucc. Der Schwanz iſt ſehr r ſteif e an His 4 10 ter der Kehle iſt ei breites weißes Halsband, wele e ur die Augen ſich ver breitet, 1 Der Kopf und Ob ef a ; ag watehr ſchmalen, haarähnlichen, weißen Federn die | des Hinter⸗ und Vorderhalſes, Bruſt, Schulte rn 0 Theile ſchwarzgrün, am Oberſchenkel ein n deißer Fleck ücker l ebenso, Schultern und Deckfedern der Aa ee „jede Feder mit einem ſchmalen ſchwarzen Saum. Schwanz fchw e Schwungfedern an der äußern F ahne We chwarz geſäumt, an ö der innern ſchwarz, Augen grün, Schnabel a ſchwarz. Winterkleid. Kopf und Hals braun, um den Schnabel f — 367 — herum weiß, Vorderhals, Bruſt und Mitte des Bauchs weiß, Schultern, Rücken und Seiten des Bauchs ſchwarz, Deckfedern der Flügel wie im Sommer, aber bei Weitem weniger lebhaft. Lange 23“. Sie variiren in der Größe ſehr. Aufenthalt. Das nördliche Europa an Seeküſten und Landſeen, ſehr häufig in England, Holland, Frankreich, ſelten in Deutſchland und im wärmern Europa: Neſt auf Felſen und Bäumen, mit drei bis vier verhältniß⸗ mäßig ſehr kleinen Eiern. Sie ſind einfärbig weißgrau. Krähenſcharbe. Carbo d graculus Meyer. Pelecanus graculus Gmel. Le — cormoran ou 1 Buff. Shag or Crane, , „, Winterkleid. Kopf, Hals, Rücken und alle unteren Theile matt ſchwarzgrün, am Halſe einzelne kleine zerſtreute weiße Punkte. Die Federn auf dem Rücken und den Flügeln in der Mitte dunkelgrau, breit ſchwarz geſäumt; der nackte Fleck um die Augen und Kehlſack gelbröthlich; Schnabel grauröthlich, ohen ſchwarz, Beine ſchwarz, Iris rothbraun. Sommerkleid. Scheitel und ein kleiner Theil des Halſes und die Schenkel mit kleinen, rein weißen Federchen gemiſcht, am Hinterhaupt ein dunkelgrüͤner Federbuſch. Obere Theile glänzend grün, jede Feder ſchmal rei av geläums, Kehle ſchwarz. Länge 23—24 “. Aufenthalt. Im Norden und Süden beter Welten, zieht in Europa im Herbſt öſtlich, lebt a jehr weit nach Norden. Haubenſ 0 arbe. Carbo eristatus. Carbo Desmarestii. Carbo graculus Faber. Crested Shag Selby. Marangone Lasgup Saz. Crested Shag. Schnabel ſchmal und dünne, länger als der Kopf; Schwanz ſehr kurz, aus zwölf Federn beſtehend. | Das ganze Gefieder ſchön dunkelgrün, Rücken und Mantel bronzengrün, jede Feder ſchwarz eingefaßt, wie Sammet. Die Flügel reichen nicht über die Schwanzwurzel hinaus, dieſer iſt abgerundet und mattſchwarz. Schnabelwurzel und der kleine Kehlſack gelb; Schnabel braun, Beine ſchwarz, Iris grün. Im — 368 — Frühjahr entſteht in der Mitte des Schädels ein ſchöner Feder⸗ buſch breiter Federn, etwa 1“ lang und aufrichtbar, er erſtreckt ſich bis zum Hinterhaupt. Länge 24— 25“. Aufenthalt. Der Norden von Europa, ſehr gemein in Island, auf den Orkaden, in Norwegen und Schweden. Nährt ſich von Fiſchen und legt zwei ablange, verhältniß⸗ mäßig kleine, grünlichweiße, rauhſchalige Eier. Kleine Scharbe. Carbo pygmaeus. Pelecanus pygmaeus Pall. Cormoran pygmée Buff. Dwart shag Lall. Hals und Bruſt braun, die anderen Theile ſchwarz, Decke federn der Flügel ſilbergrauſchwarz, ſchwarz geſäumt, Kehle weiß⸗ lich, Schnabel hornfarben, Beine ſchwarz, Iris himmelblau. Sommerkleid. Glänzend ſchwarzgrün, die ſchwarzen Säume des Rückens ſind wie gefirnist; an Kopf und Schenkel kleine weiße Punkte. Länge 20— 24“. 19 Aufenthalt. Das öſtliche Europa, ſehr häufig in Un⸗ garn, Dalmatien, Griechenland, ſelten in Oeſtreich. | Tölpel. Sula. Fou. Boby. Schnabel ſtark, lang, bildet einen verlaͤngerten Kegel, die zuſammengedrückte Spitze iſt ſchwach gekrümmt, die Mundſpalte geht bis hinter die Augen; die Schnabelſchneiden gezähnelt. Zügel und Kehle nackt. Die Naſenlöcher an der Wurzel, ſpaltartig, verborgen. Beine kurz, die vier Zehen durch die Schwimmhaut verbunden. Der Nagel der Mittelzehe ſägenförmig eien Flügel lang; die erſte Schwungfeder die längſte. 1 Die Tölpel ſchwimmen wenig, tauchen nicht, ſie ohnen Felſen und fliegen faſt immer über die Meeresfläche. Sie nähren ſich von Fiſchen, welche auf der Oberfläche des Meeres ſich aufhalten. = 369 — Der weiße Tölpel. Sula alba Meyer. Pelecanus bassanus et maculatus Gmel. Le Fou blanc ou de Bassan Buff. Gannet and ee Boby Lal. Jan van Gent Sepp. Zac title, Alter Vogel. Ganz rein weiß, auf Kopf und d Hinterhals gelb angeflogen, Flügel ſchwarz, Schnabel an der Wurzel blau— grau, an der Spitze weiß, Zügel und Kehlhaut blauſchwärzlich, Iris gelb, Beine ſchwarz. i Der ganz junge Vogel iſt braun, ungefleckt. Nach der erſten Mauſer iſt Hals und Bruſt braungraulich, mit vielen weißen lanzetförmigen Flecken, Rücken, Bürzel, Flügel und untere Theile ebenfalls braungrau, aber am Oberkörper eine Menge ähnlicher, weißer, aber nicht ſo dicht ſtehender Flecken; Schwanz und Flügel braun, der erſte mit weißen Flecken. Länge 2“ 8“. e 5 a Aufenthalt. Die arktiſchen Meere beider Welten, häufig auf den Hebriden, in Schottland und Norwegen, zufällig an den Küſten von Holland und England und nur in kalten Wintern. Ein einziger Vogel wurde einſt am Rhein gefangen. Nahrung Fiſche, beſonders Häringe und Sardellen. Niſtet auf Felſen in großen Schaaren, legt nur ein weißes Ei. Fregatvogel. Tachypetes. Schnabel lang, ſtark, ſchneidend, an der Wurzel niedrig, an den Seiten breiter, ſehr weit gefpalten, an der Spitze mit einem Has. ken, der wie durch eine Nath mit dem Oberſchnabel verbunden iſt; Naſenlöcher linienförmig, Augenränder nackt, der Hals mit einer ausdehnbaren Haut bedeckt; Beine ſehr kurz, alle vier Zehen durch die Schwimmhaut vereinigt; Flügel ſehr lang, ſehr ſpitzig, Schwanz ſtark gegabelt. Sie leben in den tropiſchen Gegenden, fliegen den ganzen Tag und ſitzen nur auf Bäume oder Felſen, da ſie von der Erde oder vom Waſſer nicht mehr aufkommen, weil ihre zu langen Flügel keine Luft faſſen können, wenn ſi ie auf einer ebenen Fläche figen. Sch inz, Bauna. Bd. 1. f 24 Die Fregatte. Tachypetes aquilus. Pelecanus aquilus Gmel. Fregatte en „ pl. enl. 961, Fre- gate Pelican Lath. Schnabel und das nackte Geſicht 400 der Augenkreis ſchwarz, Iris dunkelbraun; Kehlhaut roth, Füße braun. Das Männchen iſt ganz ſchwarz, das Weibchen braun, mit weißem Unterleib. Länge 3“ 2— 3“. Klaftert 14”. | | Aufenthalt. Die Tropenländer. Sie durchfliegen unge⸗ meſſene Räume und verfliegen ſich zuweilen. So wurde ein ſolcher Vogel im Januar 1792 auf der Weſer bei hannöveriſch Mind geſchoſſen. | Mevenartige Vögel. Larideae, Die Flügel dieſer Vögel ſind lang und ſpitzig, der Schnabel meiſt gerade oder auch an der Spitze mit einem Haken, der Kopf iſt ganz mit Federn bedeckt; die Hinterzehe iſt frei. Sie fliegen ſehr leicht, ſchön und fait immer, ſchwimmen auch, tauchen aber niemals. Seeſchwalben. Sterna. Hirondelles de mer Tern. Schnabel fo lang oder länger als der Kopf, faſt gerade, zu: ſammengedrückt, geſtreckt, ſchneidend, ſpitzig, beide Laden gleich lang, die obere gegen die Spitze etwas geneigt. Naſenlöcher gegen die Mitte des Schnabels, bilden eine Längsſpalte, durchgehend. Beine klein, ſchwach, über die Knie nackt, Lauf kurz, Zehen kurz, mit einer ausgeſchnittenen Haut verbunden, Hinterzehe frei, Nägel kurz und gekrümmt. Flügel ſehr lang, ſpitzig, die erſte Schwungfeder die längſte. Sie fliegen faſt immer, ruhen auf der Erde, ſelten ſchwim— mend, nähren ſich meiſt von kleinen Fiſchen oder von Waſſer⸗ inſekten, welche ſie von der Oberfläche des Waſſers fliegend weg⸗ fangen, niſten in großen Geſellſchaften an der Erde. Die Mauſer iſt doppelt, wobei aber nur die Federn des Kopfs die Farbe ändern. Groß ſchnabel-Seeſchwalbe. Sterna caspia Pallas. Sterna megarhynchos Meyer. Hirondelle de mer tschegrava Sonn. Caspian tern Lal. Naumann X, T. 248. = Mi - Hals und alle unteren Theile rein weiß. Im Winter die Stirne und ein großer Theil des Scheitels weiß, Hinterhaupt ſchwarz. Nacken, Rücken, Schultern und alle Deckfedern der Flügel hell aſchgrau, Schwingen braͤunlich, Schwanz gegabelt, hellgrau, Schnabel roth, Beine ſchwarz. Iris braun. Im Som: mer iſt der ganze Scheitel und Nacken ſchwarz. Die Jungen ſind oben ſtatt grau bräunlich, mit großen ſchwarzen Flecken und Querbinden, der Kopf wie bei allen im Winterkleid. Länge 20— 24“. Aufenthalt. Am baltiſchen und kaſpiſchen Meere und im Archipel. Selten verfliegt ſie ſich auf die deutſchen Flüſſe oder an die holländiſche und franzöſiſche Küſte, noch viel ſeltener ins Innere des Landes, doch wurde eine am Genferſee geſchoſſen. Nahrung Fiſche. Neſt im Sand der Dünen, mit zwei bis drei graugrünlichen, braun und ſchwarz gefleckten Eiern. | Kentiſche Seeſchwalbe. Sterna cantiaca Gmel. Sterna canescens Meyer. St. Boysii, Stubberica et colum- bina Auct. Sandwich Tern Lali. Hirondelle de Mer Sandwich ou Caugek. Naumann, T. 250. Schnabel ſchwarz, Spitze gummigutgelb; Augen braun, Beine ſchwarz, Nackenfedern lang; Hals und alle unteren Theile weiß, Mantel hellgrau; Schwungfedern ſilbergrau, die innere Fahne mit einem weißen Streif, Stirne und ein Theil des Scheitels weiß, gegen das Hinterhaupt ſchwarz gefleckt und die langen Federn des Hinterhaupts ſchwarz, vor den Augen ein halbmond— förmiger ſchwarzer Flecken. Im Sommer iſt der ganze Oberkopf ſchwarz, ohne alle Flecken, und die vorderen Theile der Bruſt rein weiß, roſenroth überlaufen. Bei den Jungen ſind alle Theile, welche bei den Alten grau ſind, bräunlich, in die Quere mit breiten braunen Bändern. Länge 15-16, | Aufenthalt. Die Meeresküſten der nördlichen Länder in großen Schaaren und weit verbreitet, ſehr häufig auf den holläu— diſchen und däniſchen Inſeln, ſehr ſelten im Innern des Landes auf ſüßen Waſſern. 24 * — 372 — Niſtet in großen Schaaren in den Dünen, die Eier r 15 weißlich, mit are ſchwarzen und braunen Flecken. Wandernde See ſchwalbe. Sterns affinis. Sterna media Horsfield. Rùppell, Atlas. Sommerkleid. Stirne, Scheitel und die langen Nacken⸗ federn ſchwarz, ohne irgend einen Flecken, alle unteren Theile, Seiten, Hinterhals und Oberrücken weiß, ſilberfarb überlaufen, der übrige Theil des Rückens, Schwanz, Schulterfedern und Flügel hell blaugrau, die äußeren Schwanzfedern weiß geſäumt; Schwungfedern ſammetartig grau, jede Feder an der innern Fahne mit einem breiten weißen Streif. Schnabel lebhaft gelb; Beine ſchwarz. 00 Winterkleid. Das Hinterhaupt mit langen ſchwarzen Federn, vor den Augen ein ſchwarzer Halbmond, Scheitel weiß— graulich, alle übrigen Theile wie im Sommer. Länge 13-14". | Die erwachfenen Jungen haben, ehe die Mauſer vollendet iſt, die äußere Fahne der Schwungfedern ſchwarz, der Schaft und. die innere Fahne weiß, der Schwanz iſt dunkler grau als Rücken und Flügel, die Federn haben alle graubraune Spitzen, der Schnabel iſt ſchwachgelb, nur die Spitze lebhaft. Aufenthalt. Das rothe Meer, Neu-Guinea, Ceram, Eclebes, fie ſcheint aber ſehr weit verbreitet und kommt auch im griechiſchen Archipel, im Bosphorus und an der Mündung der Donau vor. | Dougalls Seeſchwalbe. Sterna Dougalli Montaga. Hirondelle de mer Dougall. Naum. X, T. 251. Schnabel ganz ſchwarz; Beine ane, Schwanz viel länger als die Flügel. Der ganze Scheitel und Nacken 8 ſchwarz, Mantel hell⸗ grau; Seitenfedern des Schwanzes ſehr ſchmal und lang; die erſte Schwungfeder an der äußern Fahne ſchwarz, die anderen grauen der innern Fahne mit einer weißen Binde; Schnabel dünn, lang. Alle unteren Theile weiß. Bei jungen der Rücken bräunlich geſtreift. Be u Das Winterfleid ungefannt. Länge 15". Aufenthalt. Sehr häufig an den engliſchen und fchottifchen Küſten, wahrſcheinlich auch am baltiſchen Meere und in Nor— wegen. Niſtet auch 05 in einzelnen Paaren an den Küſten der Normandie. Eier wie die der gemeinen Seeſchwalbe Gemeine „ Sterna birundo. Hirondelle de Mer Pierre garin Buff. Greater Tern Lath. Zee Zwalw Sepp. Naumann X, T. 252. Schnabel mittelmäßig lang, roth, mit ſchwarzer Spitze, Beine roth, Schwanz ſehr gegabelt, nicht länger als die Flügel. Oberkopf ſchwarz, Mantel grau, die unteren Theile weiß. nur an der Bruſt etwas grau überlaufen; Schwungfedern weiß— grau, mit braungrauer Spitze. Schwanz weiß, aber die beiden Seitenfedern an der äußern Fahne braunſchwärzlich, Iris braunroth. Länge 13—44“. Bei den ganz Jungen vor der erſten Mauſer iſt der Kopf ſchmutzigweiß, gegen den Hinterkopf ſchwarz gefleckt, Nackenfeder ſchwarzbraun, Mantel braun gefleckt, das Weiße der 5 Theile ſchmutzig, Beine orangenfarben. Aufenthalt. Die Meeresküſten, aber ach KR kaubdſeen in ganz Europa, zieht im Winter weg. | Nahrung Fiſche, Inſekten. Die Eier find graulich olivenfarben, mit grauen alt ſchwar⸗ zen Flecken. Arktiſche Seeſchwalbe. Sterna arctien Tem. Sterna macroura Naumann X, T. 253. Schnabel dünne, roth, ohne ſchwarze Spitze, Schwanz ſehr gegabelt, länger als die Schwingen, Beine roth. Die Färbung ganz wie bei der gemeinen Seeſchwalbe, aber das Graue iſt dunkler und Kehle und Vorderhals ebenfalls grau, und nur ein kleiner Theil des Bauchs und die unteren Deckfedern des Schwan— zes rein weiß, Schwanz länger als der e Länge 133“. Aufenthalt. Der arktiſche Kreis, gemein auf den Orkaden, an den Küſten von Schottland, England und am baltiſchen Meer. Nahrung und Fortpflanzung wie bei der gemeinen Seeſchwalbe. Engliſche Seeſchwalbe. Sterna anglica Montagu. Gull billed tern 1 Sterna aranea Mels. Marsh Tern. Naum. X, T. 249. - Schnabel fehr 1 5 dick, ganz ſchwarz; Beine lang und ſchwarz, Schwanz wenig gegabelt, kürzer als die Flügel; Hinter⸗ zehe gerade. | Winter. Stirn, Scheitel, Hals und alle unteren Theile weiß, vor den Augen ein ſchwarzer Halbmond und ein ſchwarzer Fleck hinter denſelben. Mantel, Flügel und Schwanz rein grau. Sommer. Stirne, Scheitel, Hinterhaupt und Hals rein ſchwarz. Länge 13“. Aufenthalt. Das öſtliche Europa in Rohrſümpfen, ges mein in Ungarn, der Türkei, Dalmatien, Morea, auf den Fel— dern bei München, ſelten an den Seeküſten, daher der Name ganz unſchicklich, da nur zwei Exemplare in England vorkamen. Nahrung Inſekten. Fortpflanzung. Niſtet auf der Inſel Stübben, in Jüt⸗ land und in den weiten Sümpfen an der Donaumündung, legt nach Gould drei bis vier ovale, olivenbraun, dunkelbraun ges fleckte Eier. Weißſchnauzige Seeſchwalbe. Sterma leucoparejà Natterer. Hirondelle de mer moustac Temm. Nau m. X, T. 255. Schnabel und Füße lackroth, Mittelzehe viel 1 8 als der Lauf, der Schwanz ſehr wenig gegabelt, die Flügel reichen mehr als 4“ darüber hinaus. Winter. Stirne und Scheitel und alle unteren Theile weiß; hinter den Augen ein ſchwarzer Fleck, Mantel, Flügel, und Schwanz ſilbergrau. Sommer. Obere Theile des Kopfs tief oa bis in bie Augengegend und den Nacken; über die Augen lauft ein weißer breiter Streif bis über die Ohren weg, Kehle aſchgrau, welches — 375 — nach und nach in dunkleres Grau über die Bruſt weggeht und am Bauch und den Seiten ſchwärzlich wird; Schwanz und Flügel dunkelgrau, untere ae der Flügel und des Schwanzes rein weiß. Jung. Stirne röthlich oſchgunl Hinterhaupt und Nacken ſchwärzlich, Hinterhals, Rücken, Schwingen und Schwanz aſch— grau, die größeren Deckfedern der Flügel dunkelgrau, mit gelb— lichen Querſtreifen. Länge 44”, 12 59 Aufenthalt. Das öſtliche Europa, Ungarn, Morea, Dal— matien, die Türkei an Landſeen und in großen Sümpfen. Weißſchwingige Seeſchwalbe. Sterna leucoptera Schins. Hirondelle de Mer leucoptere. Sterna nera. Stor. d. uce. Naum., T. 257. Schnabel braun, Beine korallenroth, Schwimmhäaͤute fehr aus— geſchnitten, Schwanz wenig gegabelt. Körper tief ſchwarz, untere und obere Deckfedern des Schwanzes rein weiß, kleinere und mittlere Deckfedern der Flügel weiß; große Deckfedern und Schwungfedern blaugrau, an der innern Fahne dunkelgrau, mit einem weißen Streif; mittlere Schwanzfedern grau, die e weiß, an der innern Fahne graulich. Winterkleid. Vorderhals und alle unteren Theile er weiß, obere Theile grau, Nacken ſchwarz. Länge 9 Zoll und einige Linien. 6 Aufenthalt. Die Küſten des Mittelmeers und des Oceans, die Seen und Flüſſe jenſeits der Alpen, auf den Seen der Schweiz, dieſſeits ſelten, nie im Norden. | Schwarze Seeſchwalbe. Sterna nigra Linn. Sterna fissipes C mel. S. obscura Gmel. Hirondelle de Mer epouventail ou noire Buff. Black tern Zath. Sterna cinerina con festa nera. Zwarte stern Sepp. Sterna naevia. Sandwich Tern Lall. Naum. IX, T. 256. Schnabel ſchwarz, Beine purpurbraun, Schwimmhäute um die Hälfte ausgeſchnitten, Schwanz eee gegabelt, kürzer als die Flügel. Winterkleid. in und 3 tiefſchwarz; Stirne, Raum zwiſchen Schnabel und Augen, Kehle und Vorderhals bis zur Bruſt rein weiß; Bruſt und Bauch ſchwarzgrau, alle oberen Theile, Bürzel und Schwanz dunkelbleigrau, die unteren Deck— federn des Schwanzes weiß, nur die äußeren Schwede an der Spitze weiß geſäumt. Augen braun. g Sommerkleid. Ganz ſchwarzgrau, Mantel hell. Die Jungen gleichen den Alten im Winterkleid, j nd aber mehr gefleckt. 8 Länge 9 Zoll und einige Linien. Aufenthalt. Flüſſe, Süßwaſſerſeen und Sümpfe, ſelten an den Seeküſten; ſie gehen bis zum arktiſchen Kreiſe an öſtlich bis Ungarn. Nahrung Inſekten. N Fortpflanzung in Sümpfen in großen Schaaren im Rohr und auf Seeroſenblättern, die Eier hell olivenfarb, mit vielen braunen und ſchwarzen Flecken. Kleine Seeſchwalbe. Sterna minuta Linn Sterna minuta et metopoleucos Gmel. Petite hirondelle de mer 17 Lesser and hooded tern Zafh. Rau: mann X, T. 254. i Schnabel orangen, mit ſchwarzer Spitze, Füße orangen; Schwanz flarf gegabelt, Stirne und ein Streif über die Augen weiß, Scheitel, Hinterhaupt und Nacken tief ſchwarz, Mantel und Flügel grau, alle unteren Theile, Bürzel und Schwanz weiß. Länge 7“. Bei Jungen iſt der Kopf braun ſtatt ſchwarz, vor und hinter den Augen ein ſchwarzer Fleck, Flügel und Rücken gelbbraun. Aufenthalt. Die Seeküſten, beſonders von Holland, England und Frankreich, ſeltener an den deutſchen Küſten und ſehr ſelten im Innern der Länder an Seen und Flüſſen. Nahrung Inſekten und Fiſchlaich. | Fortpflanzung. Neſt in großen Gefellfchaften am Mee⸗ resſtrand, mit zwei bis drei grünlichen, braun und ge gefleck⸗ ten Eiern. i | Schnelle Seeſchwalbe. Sterna velox Rüppell. Rüppell, Atlas, T. 13. — 377 — Weiß, mit ſchwarzem Scheitel, Mantel, een und Schwanz grau. Schnabel gelb, Beine ſchwarz. Länge 11”. Aufenthalt. Am rothen Meer bis zum Cap. Einzelne wurden im griechiſchen Archipel und an den Küſten Siziliens geſchoſſen. Der Noddi. Sterna stolida Linn. Hirondelle de mer Noddy, pl. enl. 997. Schwanz ungegabelt, fat von der Länge der Flügel, am Schnabel ein leichter Vorſprung. Oben und unten chokoladen— braun. Schwanz und Füße braunſchwarz, Stirne Kanu Länge 12“. Aufenthalt. Der Golf von Mexiko, lockte; der Bo⸗ hama⸗Inſeln, findet ſich an allen amerikaniſch-atlantiſchen Küſten, kommt zufällig bis nach England und Frankreich. Im Jahr 1830 wurden zwei in Irland getödtet. 3 Meve oder Möve. Larus. Schnabel lang oder mittelmäßig, ſtark, hart, zuſammenge— drückt, gegen die Spitze geneigt, ſchneidend, der Unterſchnabel bildet einen vorſpringenden Winkel. Naſenlöcher ſeitlich, in die Länge geſpalten, in der Mitte des Schnabels, ſchmal, durch— gehend. Beine dünn, über die Kniee nackt, Lauf lang, drei Zehen nach vorn mit der Schwimmhaut ganz verbunden, die Hinterzehe frei, kurz, hoch am Laufe ſtehend. Schwanz ungega— belt. Flügel lang, die zweite Schwungfeder die längſte. Die Meven bilden eine zahlreiche Gattung von Vögeln, welche über alle Küſten der Erde verbreitet ſind. Es ſind ſchön— fliegende, gefräßige Vögel. Alle jungen Meven ſind gefleckt, alle Alten haben den Hals, den Unterleib und den Schwanz rein weiß, daher in der Beſchreibung dieß nicht mehr angeführt zu werden braucht. Bei allen Jungen hat der Schwanz am Ende ein ſchwarzes Band. Erſt im zweiten oder dritten Jahr wird die Meve ungefleckt. Die Mauſer iſt doppelt, aber die Früh— lingsmauſer beſchränkt ſich auf Kopf und Hals. Die Meven ſind geſellig und niſten auch in großen Schaaren auf Klippen oder in Sandduͤnen und Wieſen. Die Arten, befonders die Jungen, find. ſchwer kennen zu lernen. RR Die Bürgermeiſtermeve. Larus glaucus. Larus leuceretes Schleep. Larus consul Boje. L. giganteus Benihe. en nan e Temm. Glaucous ROHR Raum. X, 264. ARTE 77 2 Le Kopf rein weiß, Mantel blaugrau, Schwingen ganz ae Schnabel groß und ſtark, an feinem Winkel unten ein lebhaft rother Fleck, Augenlieder roth, Iris gelb, Beine blaulich. Länge 29“. Breite 54. Die Jungen ſind an allen Theilen graubraun und weiß ge⸗ fleckt, die Schwungfedern ſind aber immer weiß. Aufenthalt. Bewohnt den Norden von Europa, Bibi ders Nordoſten, feltener die Küſten des Oceans, wohin zuweilen junge kommen. Sie iſt häufig in Rußland. Nahrung Fiſche. Neſt aus Seetang und Löffelkraut, mit zwei bis drei thon⸗ farben, mit aſchgrauen und braunen Flecken beſtreuten Eiern. Die kleine weißſchwingige Meve. Larus leucopterus Faber. Larus glaucoides Temm. L. arcticus. L. medius. Raus mann X, T. 263. 0 ; Schnabel klein, gelb, mit grünlichem Schimmer, am Nagel roth, der Rachen und Augenliederrand fleiſchfarben, Füße belle gelblich. Die Größe ausgenommen in allen Kleidungen der vo— rigen Art ähnlich. 5 Länge 20— 217. Aufenthalt. Im höchſten Norden in Grönland, im Win⸗ ter an den Küſten Islands, ſehr ſelten an den anderen europäls ſchen Küſten. Große ſchwarzköpfige Meve. Larus ichthyaetus Pallas. Great Gull Zath. Die große Meve. Schnabel an der Wurzel dunkelgelb, gegen das Ende karmit- roth, Spitze gelb, mit einem dunkelbraunen Fleck; Augenſtern braun; Beine röthlichbraun, Augenlieder weiß. Der ganze Kopf und Hals zur Hälfte ſchwarz; Mantel hellgrau; Flügel: die vor: deren Schwungfedern weiß, die fünf erſten mit ſchwarzer Spitze. Länge 26“. Aufenthalt. Die Ufer des kaſpiſchen Meeres, aber auch in Ungarn und auf der Donau, wiewohl ſelten. Mantelmeve. Larus marinus. Larus naevius jung. Goeland varie ou grisard. Goeland a manteau noir Buff. Black backed Gull. 1 alte Ausgabe, T. XXVI, 31. Thin. Mantel ſchwärzlich ſchieferfarben, Schwung ed ern gegen die Spitze ganz ſchwarz, Spitze weiß; die Sekundarfedern mit weißer Spitze, Füße und Schnabel weißgelb; Augenrand roth, Iris leb— haft gelb, braun marmorirt, Winkel der untern Schnabellade lebhaft roth. Ä Jung. Kopf, Hals und Unterleib mit zahlreichen braunen Flecken, die Federn des Mantels ſind in der Mitte braunſchwarz, alle roſtgelblich geſäumt. Schwanz mit ſchwärzlichen Zickzackbändern. Länge 24— 25“. | Aufenthalt. Die Seeküſten, häufig auf den Orkaden, Hebriden, in Holland, Frankreich, England und weiter nach Norden, ſelten im Innern der Länder und am Mittelmeer. Auf den Schweizerſeen kommen nur junge vor. Nahrung todte und lebende Fiſche und Aas. Neſt im Norden auf Felſen, mit drei olivenfarben, grau, braun und ſchwarz gefleckten Eiern. Silbermeve. Larus argentatus. Goeland a manteau gris et blanc Buff. Silvery Gull. Penn. Naumann X, T. 266. Alter Vogel im Sommer. Ganz weiß, Mantel ſilbergrau— blau, die Spitzen der Schwungfedern ſchwarz, äußerſte Spitze weiß, Sekundar- und Schulterfedern mit weißer Spitze, Schnabel ockergelb, Beine blaulichgelb, Iris gelb. Der junge Vogel. Kopf, Hals und die unteren Theile dun— kelgrau, braun gefleckt, die oberen Theile braun und roſtgelb— lich gefleckt. Länge 21—22“. Se Ti Aufenthalt. Das ganze Jahr durch an den Kuͤſten von Holland und Frankreich; ſehr häufig auf den Sufeln von Nord⸗ holland, an der däniſchen Oſtſee und weiter nach Norden. Selten im Innern auf den Seen der Schweiz und am Mittelmeer. Neſt auf den Sandhügeln der Dünen oder auf Felſen, die zwei bis drei Eier ſind olivenbräunlich, mit grünen, braunen und ſchwarzen Flecken. Kleine Silbermeve. Larus argentatoides Richardson. Farbe und Geſtalt wie bei Larus argentus, aber etwas kleiner, die Spitze der Schwungfedern weiß und die innere Fahne mit einem weißen Fleck. | Aufenthalt. Nordamerika, aber ſechs alte Exemplare wurden im Norden von Irland geſchoſſen. Gelbfüßige Meve. Larus fuscus. Larus flavipes Meyer. Goeland à pieds jaunes h Gab- biano guaire. Stor. d. uce Naum. X, T. 267. Mantel ſchwaͤrzlich ſchiefergrau, Beine gelb, die Schwung⸗ federn faſt ganz ſchwarz, an der Spitze der beiden äußeren ein weißer Fleck, Spitze ſelbſt ſchwarz, Sekundar- und Schulterfedern mit weißer Spitze; Schnabel zitrongelb, Winkel der unteren Kinn— lade lebhaft roth; Augenrand roth, Iris hellgelb. Länge 49— 20“. Die Jungen ſind von denen der Silbermeve nur durch den ſchmächtigen Schnabel zu unterſcheiden. g Aufenthalt. Die Küſten von England und des baltiſchen Meeres, im Herbſt in Holland und Frankreich, auch auf dem Mittelmeer, auf dem Zuge auf den Seen und Flüſſen des öſtlichen Europa's; nicht ſelten, aber faſt immer nur jung, auf den Seen der Schweiz im Herbſt. —Neſt auf Dünenhügeln, die drei Eier graubraun, mit ſchwar⸗ | zen Flecken. Audouins Meve. Larus Audouini. Mouette Audouin Peyraudeau, pl. color. 480. | Kopf und untere Theile weiß, Mantel blaugrau; die großen — 381 — Schwungfedern ſchwarz, an der Spitze weiß, mit einem weißen Fleck auf der innern Fahne der erſten, die Schwungfedern der zweiten Ordnung grau; die Flügel reichen in der Ruhe 3“ über den Schwanz hinaus; der Schnabel iſt dunkelroth, mit zwei ſchwarzen Querſtreifen; die Beine find ſchwarz; Iris gelb. Lange 18“. Das Winterkleid iſt unbekannt. Aufenthalt. Die Küſten von Sardinien und Abu Nahrung Fiſche, Mollusken, Kruſtenthiere. Neſt auf Felſen am Meeresufer. Die drei bis vier Eier variiren in der Farbe und ſind bald weißgelb oder grünlichbraun gefleckt, bald rein weiß, blaulich oder grünlich, ohne alle Flecken. (Eine merkwürdige Ausnahme, da ſonſt alle Meveneier gefleckt ſind. Weißaugige Meve. Larus leucophthalmus Lichtenstein. Temm., pl. enl. 366. Schnabel dünne und ſehr lang, Läufe ebenfalls fang, erſterer roth, mit ſchwarzer Spitze, die Beine orangenfarb. Der ganze Kopf, Nacken und Vorderhals ſchwarz, am obern Hinterhals ein weißes Halsband, welches ſich nach dem Vorderhals hin durch eine ſchräg abwärts ſteigende Linien verlängert, untere Theile weiß, Seiten der Bruſt, Unterhals und Schultern hell aſchgrau— blau, Mantel und Flügel dunkel ſchiefergrau, Schwungfedern der zweiten Ordnung mit weißen Spitzen, daher ein ſchräger Flügel— ſtreif; Augenrand und Iris rein weiß; Schwungfedern ſchwarz. Bei den Jungen der erſten Jahre ſind alle oberen Theile, die Seiten und der größte Theil des Schwanzes erdbraun; die Schwungfedern dunkelbraun, nur die Spitzen der Sekundarfedern weiß; Kehle, Vorderhals, Bruſt und Mitte des Bauchs rein weiß. Die Füße bräunlich bleigrau oder grünlich. Länge 16“. Aufenthalt. Häufig an den Küſten Griechenlands und am Bosphorus. Dünnſchnabelige Meve. Larus tenuirostris Temmink. Schnabel lang und dünne; die unteren Deckfedern der Flügel bleigrau, Schwungfedern mit einer ſchwarzen Binde. Kopf, Hals, Bruſt, untere Theile und Schwanz rein weiß, Bruſt und Bauch roſenroth überlaufen; Rücken und Mantel ſehr hell blaulichgrau; die unteren Deckfedern der Flügel bleigrau; eine ſchwarze Längsbinde an allen Schwungfedern, die inneren Fahnen dieſer Federn ſind alle ſchwarz geſäumt. Die erſte iſt weiß, die Spitze derſelben ſchwarz, die innere Fahne mit ſchmalem ſchwarzem Saum, die drei folgenden ſind meiſt mit viel größerem ſchwarzen Spitzenfleck, die fünfte und ſechste grau, mit breitem ſchwarzem Saum. Die Beine orangenroth; der Schnabel braun, mit ſchwärzlicher Spitze. Länge 10° 6, Aufenthalt. Die beiden einzig bekannten Exemplare wur⸗ den in Sizilien gefangen. Schwarzköpfige Meve. Larus melanocephalus. 5 Mouette a capuchou noir Temm. Nau m. X, T. 259. Schnabel lang, ſtark und ſtark gegen die Spitze gebogen, lebhaft roth, gegen die Spitze mit einem ſchwarzen Querbande, die Spitze gelb, die des Unterſchnabels faſt weiß, Beine roth, Kopf, Nacken und Hals bis über die Mitte hinab hinten und vorn rein ſchwarz, der untere Theil, ſo wie alle unteren Theile weiß, Mantel hell⸗ grau, Schwungfedern hell ſilbergrau, mit weißen Spitzen, die äußerſte an der äußern Fahne ſchwarz. Die Flügel ragen 1“ über den Schwanz hinaus. Dieſes iſt das Sommerkleid. | Im Winter ift der Kopf, Hals und alle unteren Theile rein weiß. Bei den Jungen iſt der Kopf braun und weiß gefleckt, der Rand aller Schwungfedern rein weiß, der Schwanz mit einem ſchwarzen Band. Länge 45“. f | Aufenthalt. Die Küſten des adriatifhen Meeres, Dale matien, Morea. Bleigrauköpfige Meve. Larus atricilla Linn. Lar. atricilla Lali. L. ridibundus Wls., americ. ornitholog. Vol, 9, pl. 74, f. 4. Schnabel und Beine lackroth, die Flügel reichen 2" über ven Schwanz. ng — 383 — Kopf und Hals bleigrau, das Graue reicht am Vorderhals weiter hinab als am Nacken, ob und unter dem Auge iſt ein weißer Fleck, alle unteren Theile weiß; Mantel dunkel blaugrau, Schwungfedern tief ſchwarz, ohne weiße Flecken. Winterkleid. Geſicht, Scheitel, Kehle, alle unteren Theile und Schwanz rein weiß; vor den Augen ein blauſchwärz— licher Halbkreis, das Hinterhaupt, der obere Theil des Nackens und Ohrengegend ebenſo, Seiten leicht aſchgrau überlaufen; Rücken und Mantel ſehr Dinkel aſchblau, die Sekundarfedern an der Spitze mit einem großen weißen Fleck, die Schwungfedern ſchwarz, mit weißer Spitze; bei recht alten verſchwindet dieſe weiße Spitze und wird ſchieferblau. Länge 44". Aufenthalt. Die wärmeren Theile Europa's, häufig in Sizilien, an den ſüdlichen Küſten Spaniens, vielleicht auch im Archipel. Lachmeve. Larus ridibundus. Lar. einerarius, erythropus et canescens Auct. Muette ricuse Buff. Red legged Gull et Brown headed Gull. Lalh. Naum. X, T. 260. Jung und Alt ſind an allen unteren Theilen weiß, ohne alle Flecken, bei alten der Mantel hellgrau. Im Winter iſt der Kopf weiß, vor den Augen und hinter dem Ohr ein großer ſchwarzgrauer Fleck. | Im Sommerkleid wird Kopf und Hals tief braun, der Aus genrand weiß, Schnabel und Füße roth, Iris braun. Die Schwung— federn ſind weiß, die äußere Fahne ſchwarz und die Spitze ſchwarz. Am jungen Vogel iſt Kopf, Hinterhals und Deckfedern der Flügel braun gefleckt, der Schwanz hat eine ſchwarze Endbinde. Länge 14“. Aufenthalt. Flüſſe und Seen, ſowohl geſalzene als Süß— waſſerſeen, nur im Winter an den Seeküſten. Auf den Seen der Schweiz ſind ſie im Winter ungemein zahlreich, im Frühjahr trifft man ſie oft auf Feldern an, wo ſie Würmer aufſuchen. Nahrung Würmer, Inſekten, kleine Fiſche und thieriſche Ab— falle, daher ſieht man fie häufig um die Schlachthäuſer, welche nahe am Waſſer ſtehen. | T Neſt im Graſe in der Nähe des Meeres, die drei Eier haben auf olivengrünem Grunde ſchwarze und braune Flecken. Capuzinermeve. Larus capistratus Temm. Das Gefieder im Winter iſt ganz vollkommen dem der Lach: meve gleich, aber immer iſt der Vogel kleiner. Im Sommer aber iſt die Stirne ſchmutzig graubraun, Scheitel, Backen, Ohrgegend und Kehle hellbraun, an der lezten dunkler, der, Nacken und Vor— derhals weiß. Länge 13“. u | Aufenthalt. Die Nähe des arktiſchen Kreiſes beider Wel⸗ ten, gemein auf den Orkaden, Schottland, an den engliſchen Küften. Die Eier ſind kleiner als die der Lachmeve, ſonſt ähnlich. Elfenbeinmeve. Larus eburneus Linn. Mouette blanche en ou Senateur Buff. Ivery Gull Zath. Nau⸗ mann X, T. 263. Ganz weiß, In irgend einen Flecken, Schnabel ſtark b dick, an der Wurzel bleigrau, am übrigen Theil weren Beine ſchwarz. Iris braun. Junge Vögel ſind auf den Deckfedern der Flügel 1 oder minder grau gefleckt und haben eine ſchmale ſchwarze Endbinde am Schwanz. Länge 19, 116520 Aufenthalt. Die Geſtade des Eismeeres, Spitzbergen, Grönland, zufällig an den Küſten der Nordſee und auf den Seen der Schweiz. | 0 Nahrung. Das Fleiſch todter Wallfiſche, wahrſcheinlich auch kleine Fiſche. Sturmmeve. Larus canus Linn. Larus cyauorhynchus, hybernus, Rissa et procellosus Auel . Mouette à nn bleues Temm. Me Mew Zaih. Naum. X, T. 261. Wrath Sommerkleid. Kopf, Hals und untere Theile rein weiß, Mantel blaugrau, Schwungfedern gegen die Spitze ſchwarz, an den beiden änßeren ein langer weißer Streif, Schulterfedern und et 385 Dur Sekundarfedern mit weißer Spitze; Schnabel ockergelb, Augenrand roth; Beine hell ockergelb, graublaulich gefleckt. Im Winter iſt der Kopf und Nacken mit vielen kleinen braunſchwärzlichen Flecken beſtreut. Die Jungen ſind auf den Deckfedern der Flügel und am Kopf und Hals mit vielen kleinen braunen Flecken beſtreut. Die Deckfedern der Flügel ſind braun, roſtgelblich geſäumt. Länge 16“. | | Aufenthalt. Die nördlichen Seeküſten bis zum arktiſchen Kreiſe, bei Stürmen ſchwebt ſie über dem Lande. Im Winter iſt ſie häufig an den Küſten von Holland und Frankreich, nur in kalten Wintern auf den Seen der Schweiz; ich erhielt aber auch ſolche aus Morea. Nahrung Fiſche, Würmer, Inſekten, Schalthiere. Fortpflanzung im hohen Norden, die Eier ſind hell ockergelb, ſchwarz und grau gefleckt. Dreizehige Meve. Larus tridactylus. Mouette u, Tarrock Gull Lath. Kittiwake Temm. = Raum. X, T. 262. Statt der 8 eine Warze am 0 Sommerkleid. Kopf, Hals und untere Theile rein weiß, N Mantel graublau, die äußerſte Schwungfeder der ganzen Länge nach an der äußern Fahne ſchwarz, die vier äußeren mit ſchwar— zer Spitze und an dreien ein weißer Fleck, die fünfte mit einem ſchwarzen Streif gegen die Spitze und weißen Fleck; Schnabel gelbgrünlich, Mund und Augenrand roth; Iris braun; Beine braun olivengrün überlaufen, zuweilen faſt ſchwarz. Winterkleid. Kopf, Hinterhaupt, Nacken und ein Theil der Halsſeiten blaugrau; vor den Augen feine ſchwarze Streifen, Stirne, Augengegend und alles Andere wie im Sommer. Die Jungen haben vor den Augen einen ſchwarzen halb— mondförmigen Fleck, an der Ohrgegend ſind ſie tief blaugrau, am Hinterhaupt ein ſchwarzer Fleck, unter dem Nacken ein ſchwarzes Halbhalsband; Mantel dunkelblaugrau, der Flügelrand ſchwarz und an den Schulter - und den Sekundarfedern große ſchwarze Flecken, Schwungfedern ſchwarz, Schwanzbinde ſchwarz. Aufenthalt. Salzſeen, Baien, ſeltener Seeküſten, im Schinz, Fanna. Bd. J. 25 — 386 — Winter an den Seen und Flüſſen, ſelten in der en im Sommer gegen den arktiſchen Kreis. Neſt in Felſen, die drei Eier find hell olivengeld, mit vielen kleinen dunkeln und grauen undeutlichen Flecken. Kleine Meve. Lasus minutus. Larus atricilleides Falk. Mouette pygmee Temm. Little Gull Laln. Naum. X, T. 250. Sommerkleid. Der ganze Kopf und Oberhals ſchwarz; hinter den Augen ein halbmondförmiger weißer Fleck, Unterhals und untere Theile weiß, an Bruſt und Bauch morgenröthlich überlaufen; Bürzel und Schwanz weiß, Mantel graublau, ſehr hell, Schwingen graulich und wie die Sekundarfedern mit weißen Spitzen. | Sn Winterkleid. Stirn, Raum zwiſchen Schnabel und Au⸗ gen und Kehle weiß; Hinterhaupt, Nacken, ein Fleck vor den Augen und in der Ohrgegend ſchwarzgrau, alle anderen oberen Theile hellgrau, innere Fahne der Schwungfedern ſchwärzlich. Schnabel und Iris braunſchwarz, Beine lebhaft roth. | Jugendkleid. Stirn, Scheitel, Seiten des Halſes und alle unteren Theile weiß, Nacken ſchwarzgrau, ein ſchwarzer Fleck am Ohr, Hinterhals, Schultern und Seiten der Bruſt hellgrau, Deckfedern der Flügel ſchwarzbraun, über die Flügel lauft ein breiter grau und weißer Streif, Schwungfedern ſchwarz, an der innern Fahne weiß, die hinteren dunkelgrau. Länge 10”. Aufenthalt. Die öſtlichen Gegenden von Europa an Seen und Flüſſen, häufig in Rußland, Lifland, auch in Morea, ſehr zufällig in Holland und der Schweiz. Nahrung Inſekten und Würmer. Neſt im öſtlichen Europa. Schwalbenmeve. Larus Sabinii Leach. Mouette de Sabine Temm. Sabines Gull. Xema. Der Schwanz gegabelt, wie bei den Seeſchwalben. Der Schnabel wie bei den Meven. Zehennagel ſehr kurz. — 387 — Schnabel ſchwarz, an der Spitze gelb, Beine ſchwarz, Kopf und Kehle ſchwarz, Hals und Unterleib weiß, Mantel aſchgrau; Schwungfedern mit ſchwarzen Vordertheilen und weißer Spitze. Schwanz gegabelt. Das Winterkleid kennt man nicht. Nach Parry iſt Kopf, Kehle und Nacken bleifarben, unten mit einem ſchwarzen Ring begränzt. Länge Ab”. Aufenthalt. In den Meeren des arktiſchen Kreiſes, zu— fällig an den Küſten des nördlichen Europa, wurde in England zweimal, einmal bei Rouen, eine junge in Holland und eine andere auf dem Rhein geſchoſſen. — Raubmöve. Lestris. ce, Stercoraire ou b'abbe. Schnabel mittelmäßig, ſtark, hart, walzenförmig, ſchneidend, zuſammengedrückt und gebogen, an der Spitze mit einem Hacken; obere Lade mit einer Wachshaut, die untere mit einem vorſprin⸗ genden Winkel. Naſenlöcher gegen die Spitze des Schnabels, ſchief, ſchmal, hinten geſchloſſen, durchgehend. Beine dünn, über die Kniee nackt; Läufe lang, Füße mit vollſtändiger Schwimmhaut, Hinterzehe ganz undeutlich, auf derſelben Fläche mit den Vorder— zehen. Nägel groß, ſehr gekrümmt. Schwanz etwas abgerundet, die mittleren Federn verlängert, Flügel mittelmäßig, die erſte Schwungfeder die längſte. Es ſind kühne und furchtloſe Räuber, Feinde der Meven, welche ſie beſtändig verfolgen, um ihnen die gemachte Beute ab— zujagen, daher der Name. Ueberdem nähren ſie ſich von jungen Vögeln und Vogeleiern, von todten Wallfiſchen und Muſcheln. Alle Arten bewohnen den Norden. Man weiß nicht, ob fie zwei— mal oder nur einmal mauſern, junge und alte unterſcheiden ſich. Sie niſten an der Erde in großen Geſellſchaften und vertheidigen Eier und Junge mit Muth gegen Menſchen und Thiere. 1. Die große Raubmöve. Lestris catharractes. Larus catharractes Zinn. Lestris catharractes Temm. Ster- corarius catharractes Neill. Larus fuscus Briss. L’Abbe brun ou Stercoraire Vieill. Coëland Buff. 25 * Diefe Raubmöve iſt die größte von allen. Die Mittelfedern des Schwanzes reichen oft mehrere Zoll über die anderen Schwanz federn hinaus, wie Temmink und Brehm angeben, Herr Deglaud hat fie nie fo lang geſehen, obgleich er ſehr viele ge⸗ ſehen hat, daſſelbe beſtätigt auch Hr. Delamotte. Die Exem⸗ plare im Züricher Muſeum haben ebenfalls die Mittelfedern kaum etwas länger als die anderen. Der Schnabel iſt ſtark, 26—27ë lang, an der Wurzel blaugrau, an der Spitze, welche hackenför⸗ mig gekrümmt iſt, ſchwarz; Iris braun; Läufe ſchwarz, 276-71. lang, die Augenbraunen ſind mit weißen Federchen geziert; Kopf dunkelbraun, roſtfarb gemiſcht; Mantel braun, ins Röthlichbraune ſpielend; Schwung- und Schwanzfedern ſchwarz, an der innern Fahne zur Hälfte weißlich, Schäfte weißlich. Untere Theile des Körpers braun, ins Rothbraune ſpielend, etwas heller als die oberen. Bei jungen Vögeln ſind die Spitzen der Federn des Rückens weißgraulich, im Uebrigen dem alten Vogel ähnlich. Die ganze Länge des erwachſenen Vogels beträgt 24— 26“. Aufenthalt. Der arktiſche Kreis beider Welten. In Amerika iſt fie ſehr häufig. Delamotte hat fie in Norwegen nicht angetroffen, doch iſt ſie daſelbſt. In Irland niſtet dieſer Vogel in großen Geſellſchaften. Er iſt häufig auf den Hebriden und Orkaden. Von den Küſten entfernt er ſich nie weit und beſucht nur zufällig die holländiſchen und nordfranzöſiſchen Küſten. Die zwei bis drei Eier dieſer Raubmöve ſind etwas größer als Hühnereier, bauchig und an beiden Enden faſt gleich abge— rundet, olivengrünlich, mit dunkelbraunen Flecken. Sie ſind äußerſt gefräßig, ſie freſſen junge Vögel, Aas und Fiſche, Hr. Degland gab einem ſolchen Thiere junge Katzen, welche daſſelbe ganz verſchlang, ebenſo Fiſche und Inſekten, aber auch Brod und ſogar Getreide. Im Gehen haben ſie einige Aehnlichkeit mit den Adlern und ſtellen auch den Kopf ſo. 2. Die breitſchwänzige Raubmöve. Lestris pomarina Temm. 3 Stercorarius pomarinus Viel. L'Abbe ou Stercoraire po- marin. a Der Schnabel iſt an der Spitze n an den hinteren Theilen, wie an der Wachshaut ſchwärzlich vlivenfarb; die Länge der Krümmung nach gemeſſen, iſt 1“ 6““. Die Iris iſt dunkelbraun — 389 — röthlich und nicht gelb, wie Vieillot und Temmink angeben. Die Läufe find 2“ 3 lang (Temmink gibt fie 4“ kürzer an), ſchwarz von Farbe und ſehr rauh an den Sohlen; die Schwimm— häute ſind ſchwarz, die Hinterzehe iſt auf der einen Seite weiß— lich, auf der andern ſchwarz, die Nägel ſchwarz. Die Mittel— federn des Schwanzes reichen 4“ über die anderen hinaus, bis am Ende gleich breit und etwas gewunden, die Spitze iſt abge— rundet. Die oberen Theile des Körpers, Flügel und Schwanz ſind dunkel olivenbraun; der Scheitel, das Geſicht und die Ge— gend unter den Augen iſt ſchwarz; der Hals iſt weißgelb, die ſchmalen Federn ſchimmern etwas in Goldglanz, die Federn des Hinterhaupts bilden eine Art von Federbuſch; die unteren Theile des Körpers ſind weiß, ausgenommen die Aftergegend, welche die Farbe des Nückens hat; die Federn an der Bruſt haben eine braune Spitze, ſo daß dadurch eine Art von mehr oder minder breitem Fleckengürtel entſteht. So ſind die alten Vögel gekleidet, welche Hr. Degland im Oktober 1834 in Folge von Stürmen von Dünkirchen erhielt. Ein Weibchen war auf dem Kopf we⸗ niger ſchwarz, am Nacken weniger weiß und der Fleckengürtel an der Bruſt breiter. Der Vogel ſelbſt aber eher größer als die Männchen. Die jungen Vögel variiren viel mehr als die alten, fie find kleiner; die Wachshaut iſt bleigrau, die Mitte des Schna— bels röthlich dunkelgrau, die Spitze hornſchwärzlich; die Augen braun; die Läufe blaulich fleiſchfarben; der Nagel der Hinterzehe weiß, die Zehe blaß fleiſchroth, fo wie die Fußſohle, der übrige Fuß ſchwarz; bei einigen find die Füße weißblaulich, ins Grau— blaue ziehend. Der ganze Vogel iſt braun; in die Quere ange— ſehen rothbraun ſcheinend; die unteren Deckfedern der Flügel haben weißliche Querbinden; die Schwungfedern find an ihrem Vordertheil und an den Schäften weiß, am hintern Theil braun. Die Schwanzfedern ragen nur wenig vor. Hr. Delamotte hält dieſe braunen Vögel für Vögel im Winterkleide, allein dieſes iſt gewiß unrichtig, da man ſo gefärbte im Auguſt, September und Oktober erhält. Der Bruſtgürtel der Alten wird mit dem Vor— rücken der Jahreszeit immer kleiner und im Juli iſt der ganze Unterleib weiß. Aufenthalt. Die breitſchwänzige Raubmöve bewohnt den Norden von Europa und Amerika, ſie iſt ſehr häufig in Neufundland, felten in Irland. In Norwegen ſcheint fie auch nicht häufig, Hr. Delamotte fand ſie da nicht, Boje aber bemerkte drei Paare auf den Lafodden. An den belgiſchen, hol⸗ ländiſchen und nordfranzöſiſchen Küſten kommt ſie von Zeit zu Zeit vor und geht auch tief ins Land, Meyer erhielt ſolche bei Frankfurt; in der Schweiz ſind junge nicht ſelten einzeln im September und Oktober anzutreffen. Dieſe Raubmöve niſtet nach Temmink auf Binſenhügeln in Sümpfen oder auf Felſen. Die zwei bis drei Eier haben auf graulich vlivengrünem Grunde wenige rothbraune Flecken. 3. Schmarotzer⸗Raubmöve. Lestris parasitica. Lestris parasitica Brehm. Stercoraire parasite. Stercora- rius longicandus Briss. Arctic Gull Zath. Alle Theile braungrau, unten etwas heller. Stirne weißlich, Vorderhals gelblich oder graulich am Halſe. Bei einigen iſt der Unterleib weiß, bräunlich überlaufen (dieß ſcheint bei allen im Herbſt der Fall zu ſeyn), dunkler an der Bruſt und zuweilen find die Seiten des Halfes und Hinterhals auf weißlichem Boden goldgelblich. Die langen Schwanzfedern reichen 3—4“ über die übrigen weg. Schnabel blaugrau, Beine ſchwärzlich. Länge 14 — 45“. Die Jungen haben einen dunkelgrauen Scheitel, Oberhals und Seiten hellgrau, mit braunen Längsflecken, Mantel umbra⸗ braun, jede Feder braungelblich geſäumt. Schäfte der Schwung⸗ federn weiß. Aufenthalt. Die Küſten des baltiſchen Mens, Norm gen, Schweden; faft auf allen Inſeln. Nahrung. Kleine Fiſche, welche ſie den Seeſchwalben ab⸗ jagen, Würmer, Inſekten und kleine Schnecken. Fortpflanzung. Neſt an der Erde, im Moos, mit zwei olivengrünen, ſchwarzgefleckten Eiern, welche um das ſtumpfe Ende einen Kranz bilden. | Felſen raubmeve. Lestris crepidata Degland. Stercorarius crepidatus Viel. Larus parasiticus Linn. Schnabel an der Wurzel breit, an der Spitze dünne, horn⸗ färbig, Wachshaut bleigrau; der Häken des Oberſchnabels kurz, — 391 — Augen braunroth, Beine ſchwarz, Farbe am ganzen Körper braungraulich, unten heller als oben; die Federn an der Schna— belwurzel und an den Seiten des Halſes ſchmutzig weiß, ins Gelbliche übergehend, an der Bruſt und dem Bauche einige ſchwarze Federn. Die langen Schwanzfedern überreichen die an— deren um 3", | Länge 17“, ohne die langen Federn 14“. Sie iſt leicht mit der vorigen zu verwechſeln, iſt aber heller von Farbe, etwas kleiner, der Schnabel kürzer und dünner. Aufenthalt. Der hohe Norden. Nicht ſelten in Holland und an den franzöſiſchen Küſten der Nordſee. Büffon' ſche Raubmeve. Lestris Buffonii Baje. Schnabel bleigrau an der Wurzel, ſchwarz an der Spitze; Iris rothbraun, Läufe bleigrau, Schwimmhaut ſchwärzlich; Scheitel ſchwarz, die Federn am Hinterkopf ſchmal und bilden einen kurzen Buſch, Hinterhals weiß, Mautel düſter braungrau, Schwungfedern und Schwanz dunkelgrau; die Mittelfedern des Schwanzes werden nur allmälig ſchmäler und überreichen die übrigen um 8— 9“, Seiten des Halſes weißlich goldgelb, Vor— derhals und Bruſt ſchmutzig gelb; Unterleib düſtergrau, heller als am Rücken. | Bei Jungen iſt die Farbe oben dunkler, die Federſpitzen und Säume grauröthlich, Kopf graubraun, mit dunkleren Strei— fen; vor den Augen ein ſchwarzer Fleck, der Hinterhals weniger braun, die Mittelfedern des Schwanzes haben weißröthliche Spitzen und reichen kaum 1“ vor; Seiten und Steißgegend ſind braun und weiß in die Quere geſtreift. Länge bis zur Spitze der langen Schwanzfedern 48”. Aufenthalt. Der hohe Norden von Grönland, Davis⸗ ſtraße, zufällig an den Küſten der Nord- und Oſtſee, ja fogar. zuweilen an den Seen im Innern. Mehrere wurden zu ver— ſchiedenen Zeiten in der Schweiz geſchoſſen. Leſſon'ſche Raubmeve. Lestris Lessonii Degland. Die kleinſte von allen bekannten Raubmeven. Die Spitzen der Mittelfedern überreichen den Schwanz nur um 1“ und ſind etwas abgerundet. Die Federn an der Schnabelwurzel treten — 392 — ſtark vor und machen ihn kurzſcheinend. Die Wachshaut iſt gelbblaulich, der Schnabel zur Hälfte ebenſo, die Spitze horn⸗ ſchwarz, Iris dunkelbraun, Beine blaulichgelb, Schwimmhäute dunkelbraun. Das ganze Gefieder iſt mattbraun, jede Feder ſchmal grauröthlich geſäumt, deutlicher an den oberen Theilen; vor dem Auge ein ſchwarzer Fleck; die unteren Theile ſind braun, ins Graue ziehend; die unteren Deckfedern des Schwanzes haben braun und weiße Querbänder. Länge 13—44 “/. Aufenthalt. Der hohe Norden, zufällig an den fraubſich⸗ nordiſchen Küſten. Bei Dünkirchen kommt ſie zuweilen vor. Richardſon'ſche Raubmöve. Lestris Reha Spain. Cataracta parasitiea Rel. Lestris parasitica Faber. Spets- stientad Labb., Nilss., Rickardsons Jäger. Swainson. Kleinſchnabelige Raubmöve Brehm | Der Scheitel braun, ganz wie Mantel, Rücken, Flügel und Schwanz, Nacken und Seiten des Halſes ockergelb, mehr oder weniger lebhaft; alle unteren Theile vom Kinn bis zum Unterleib rein weiß, Seiten hellbraun; Wurzel der Schwungfedern und ihre Schäfte weiß, Schnabelwurzel blaulich, Spitze ſchwarz, Iris braun, Beine gan ſchwarz. Länge ohne die ſchmalen Federn am Sache 15 — 16". Länge der ſchmalen Schwanzfedern 2— 3“. Das Weibchen iſt an allen Theilen, an welchen das Männ⸗ chen weiß iſt, braun, nur etwas heller als an den anderen Theilen. Beim halb ausgefärbten Männchen iſt Kinn und Vor⸗ derhals hellgrau, Seiten der Bruſt bräunlichgrau, Mitte der | Bruſt und Bauch mehr oder weniger mit bläulichen Querbinden. Aufenthalt. Häufig in Island, auf den Orkaden und auf Ferve, auch in Amerika. Sturmvogel. Procellaria. Schnabel von der Länge des Kopfs oder länger, dick, mit einem ſtarken Haken, gegen das Ende ſtark aufgetrieben; die untere Kinnlade plötzlich gebogen, oft etwas abgeſtuzt, unten einen Winkel bildend. Die Naſeulöcher bilden an der Oberfläche — 393 — des Schnabels eine einzige Röhre, der Schwanz abgerundet und koniſch. Beine kurz und ſtark. Flügel lang, die erſte Schwung: feder die längſte. Man weiß nicht, ob ſie eine doppelte Mauſer haben, aber ſo viel iſt ſicher, daß die Farben ſich nicht ändern. Sie niſten auf Felſen oder in Felslöchern und Erdhöhlen und legen nur ein weißes Ei. 3 | . f Eisſturmvogel. Procellaria Glacialis. Petrel Fulmar Buff. Fulmar Petrel Zath., pl. enl. 59. Kopf, Hals, alle unteren Theile, Bürzel und Schwanz weiß; Mantel, Deckfedern der Flügel und Sekundarfedern grau— blaulich, Schwungfedern hell graubraun; Schwanz ſtark abge: rundet und koniſch. Schnabel ſchön gelb, die Naſenröhre vrane genfarb; Iris und Beine gelb. Länge 16“. Die Jungen ſind an allen Theilen hellgrau, braun über— laufen, auf dem Rücken dunkelbraun gefleckt, Schwung⸗ und Schwanzfedern graubraun; vor den Augen ein ſchwarzer Fleck, Schnabel und Füße graugelblich. Aufenthalt. Die Polarmeere, beſucht das Land nur, wenn er niſtet. Stürme verſchlagen zuweilen einzelne an die engliſchen und holländiſchen Küſten. Nahrung. Fleiſch todter Wallfiſche, Weichthiere, beſonders auch Meereicheln, welche ſich an die Haut der Walle anſetzen. Niſtet in großen Geſellſchaften auf Felſen. Das Ei iſt ſehr groß, weiß. 8 N Puffine. Puffinus. Schnabel in der Regel länger als der Kopf, dünne, ſchwach, an der Spitze zuſammengedrückt und mehr oder minder gekrümmt. Naſenlöcher: ſie bilden zwei Röhren an der Oberfläche des Schnabels. Es ſind halb nächtliche Vögel, welche in der Dämmerung auf Raub ausgehen, am Tage dagegen in Felslöchern und Höhlen verborgen leben. Bei den häufigen Stürmen in den Gegenden, wo fie leben, verlaſſen fie auch am Tage ihre Schlupfwinkel. Der graue Puffin. Puffinus cinereus. Procellaria cinerea. Petrel cendré Forst. Cinereous Petrel Lath. Procell. Puffinus Linn. ,; Gmel. Schnabel an der Wurzel niedrig, oben gefurcht, an der aufgedunſenen Spitze zuſammengedrückt; die Naſenlöcher bilden zwei Röhren, welche aber unter einem gemeinſamen Gewölbe liegen. Der Kopf, Backen, Nacken und Rücken hell aſchgrau, jede Feder durch einen hellern Saum bezeichnet, Schultern, Flügel und Schwanz ſchiefergrau, Schwungfedern ſchwarz, an den Sei⸗ ten des Halſes und an der Bruſt grau gewölkt; untere Theile weiß; Schnabel gelblich, gegen die Spitze braun gefleckt; Beine gelbblaulich; Iris braun. Bei Jungen ſind alle oberen Theile dunkler. Länge 48". 5 | Aufenthalt. Faſt an allen Meeren, häufig am Mittel⸗ meer, auch an den ſpaniſchen und italieniſchen Küſten, im Archipel. Nahrung und Fortpflanzung unbekannt. Kuhliſcher Puffin. Puffinus Kuhlii Baie. Procell. cinerea Kuhl. In der Farbe dem Puffin ſehr aͤhnlich, aber am Schnabel und Füßen verſchieden. Der Schnabel nähert ihn am meiſten den Procellarinen, da er weniger geſtreckt iſt; die Wand der Naſenlöcher iſt auffallend ſchmäler, der Capiſtralrand der Stirn: federn macht keinen Vorſprung, der hintere Nagel iſt viel breiter, ſtärker abgeplattet, hellfarbig; die Ruderfedern haben ſchmälere Fahnen, Schnabel, Ferſen und Schwimmhäute ſind wahrſcheinlich im Leben gelb. Aufenthalt. Küſten der Inſel Korſika, die im Pariſer Muſeum kommen aus Sizilien. (Iſis 1835, S. 257.) Arkti ſch er Puffin. Puffinus major Faber. Schnabel länger als der Kopf, die Naſenlöcher getrennt und zwei Röhren bildend, Schwanz abgerundet. Scheitel, Backen und Hinterhaupt grauſchwärzlich, Nacken und Nücken hell graubraun; Mantel und Deckfedern der Flügel braunſchwärzlich, jede Feder mit hellbrauner Spitze; Schwung⸗ und Schwanzfedern dunkel ſchwarzbraun; obere Deckfedern des Schwanzes weiß, untere bleigrau oder bräunlich; alle unteren Theile des Körpers rein weiß, Schnabel ſchwarz, Iris braun, — 395 — äußere Läufe und Zehen dunkelgrau, Inneres der Laͤufe und Schwimmhaut hellgelblich. 5 Das Weibchen iſt an allen oberen Theilen braun, an den unteren bleigrau oder bräunlich. Aufenthalt. Sehr häufig in Neufundland, verirrt ſich zuweilen an die nördlichen europäiſchen Küſten und wurde ver— ſchiedene Male in England und in der Normandie geſchoſſen, aber mit dem grauen des wärmern Europa verwechſelt. Engliſcher Puffin. Puffinus anglorum, Procellaria anglorum Gmel. Puffin Manks Temm. Manks Puffin Edio. | Scheitel, Nacken und alle oberen Theile, Flügel, Schwanz und Schenkel ſchwarz; untere Theile weiß; Halsſeiten mit halb⸗ mondförmigen Flecken von braunſchwarzer Farbe, Schnabel und Beine braunſchwarz. Länge 12". Aufenthalt. Auf den Orkaden, beſonders St. Kilda, und an der ſchottiſchen Küſte, im Winter an den Küſten Eng— lands, Irlands, Norwegens, ſelten an der holländiſchen. Niſtet in Felslöchern, das Ei iſt faſt rund und ſo groß, wie ein Gänſeei, weiß. ö Dunkler Puffin. Puffinus a Procellaria obscura Gmel. Dusky Petrel. Schnabel fehr dünne, Schwanz abgerundet. Alle oberen Theile ſchwarzbraun, wie Sammet, alle unteren Theile weiß, an den Seiten des Halſes mit halbmondförmigen Flecken, Schnabel ſchwarz, Beine braunröthlich; Iris braunſchwarz. Länge 10”. Aufenthalt. Häufig auf den ſüdlichen Meeren, ſehr ſelten am Mittelmeer und im Archipel. Rußiger Puffin. Puffinus fuliginosus. Nectris fuliginosus Bano. | Mit kurzem, keilförmigem Schwanze, die Flügel fo lang als der Schwanz. Obere Theile braun, Flügel dunkler; Kehle graulich 89 — überlaufen; untere Theile weiß; Schnabel braun, die obere Lade blaſſer und blaulich, Füße braungrau, Häute ockergelbbraun. Wurde in Porkſhire im Jahr 1828 geſchoſſen. Zool. proceed. 1832, p. 129. Sturmvogel⸗Yelkuan. Puffinus Yelkouan. Bulletin des sciences naturelles, T. XVI, p. 463. Alle oberen Theile find bräunlich, wie Sammet, etwas heller am Halſe als auf dem Rücken. Alle unteren Theile ſind weiß. Schnabel braungrünlich, die untere Lade iſt mit einer Art von weißer Scheide bedeckt, welche von der Wurzel an bis auf 3 oder 4“ gegen die Spitze hin lauft. Die Naſenlöcher find eiförmig, etwas vorragend, deutlich geſchieden. Schwimmhäute oben weiß, ſchwarz geſäumt, unten ſchwarz. f Größe einer Haustaube. Länge 40“, Breite 11 8", Aufenthalt. Die Meerenge von Konſtantinopel an den Gränzen von Europa und Aſien, auch auf dem ſchwarzen Meere. Sie ſteht dem dunkeln Puffin, P. obscurus, nahe. Sturmläufer. Thalassidroma. Petrel hirondelle Hydrobato. Schnabel kürzer als Kopf, an der Spitze ſehr zuſammenge— drückt, die Naſenlöcher bilden nur eine Röhre an der Oberfläche des Schnabels, haben aber doch zwei getrennte Oeffnungen. Schwanz viereckig abgeſchnitten, gegabelt; Beine lang, dünne. Die Lebensart iſt halbuächtlich; ſie verbergen ſich am Tage gewöhnlich in Kaninchenhöhlen und Felslöchern. Sie ſcheinen ſich hauptſächlich von Inſekten zu nähren. Sie folgen bei Stür⸗ men den Schiffen. Ihr Flug iſt ſo ſchnell, daß das Auge ſie kaum verfolgen kann, ungeachtet fie Schwimmfüße haben, ſchwim⸗ men ſie ſelten oder nie, laufen aber fliegend über das Waſſer weg. Man ſieht ſie ſelten bei en Himmel, W nur bei Stürmen. Die Sturmſchwalbe. Thalassidroma pelagica. Procellaria pelagica. Petrel tempete Temm. Stormy N Laith. Storm Zwalu Sepp. = 1 a Kopf, Rücken, Flügel und Schwanz mattſchwarz; untere Theile grauſchwarz; ein breiter weißer Streif auf dem Bürzel;z Schulterfedern und Sekundarfedern der Flügel mit weißer Spitze; Schnabel und Füße ſchwarz. Iris braun. Länge 53“. a Aufenthalt. Häufiger an den nordamerikaniſchen als an den europäiſchen Küſten; gemein auf den Orkaden und Hebriden, am häufigſten auf St. Kilda, an den engliſchen und ſchottiſchen Küſten, ſeltener auf dem Ocean, noch ſeltener im Innern des Landes, doch wurden einzelne am Rhein, im a und in der Schweiz gefangen. Nahrung kleine Inſekten, die ſich auf der Oberfläche des Meeres zeigen. Neſt in Felſenſpalten und Löchern oder an verlaſſenen Ratten⸗ und Kaninchenlöchern. Das Ei iſt rein weiß und faſt rund. Leachs Sturmſchwalbe. Thallasidroma Leachii. Petrei de Zeach. Schwanz gegabelt, die Flügel reichen nicht über den Schwanz hinaus. Alle oberen Theile mattſchwarz; Seiten des Unterleibs, obere Deckfedern des Schwanzes weiß, aber die Schäfte braun; Deckfedern der Flügel braunſchwarz; Beine und Schnabel ſchwarz. Lange 7.3", Aufenthalt. Auf den Orkaden und felten an den Küften - der Nordſee. Gemein auf St. Kilda und auf falzigen Scen unweit des Meeres. 8 Nahrung und Fortpflanzung wie bei der gemeinen Sturm— ſchwalbe, mit der ſie verwechſelt wurde. Wilſon'ſche Sturmſchwalbe. Thalassidroma Wilsonii. Kopf, Hals, Mantel und untere Theile rußbraun, Flügels deckfedern heller geſäumt, Bürzel weiß, Schwingen und Schwanz rein ſchwarz. Aufenthalt. Nordamerika. Verirrt ſich zuweilen an die nordeuropäiſchen Küſten. Meerſturmſchwalbe. Thalassidroma gceanica. Schwanz nicht gegabelt, Flügel länger als der Schwanz, Beine dünne und lang. Schnabel klein und ſchwach, von der = 9 - Wurzel an gebogen; Beine: Läufe 16“ lang, Mittelzehe AA"; nackter Theil der Schenkel 7“. Beine braun, Schwimmhaäͤute blaſſer. Ganz rußbraun, obere und untere Deckfedern des Schwan⸗ zes weiß. 8 Aufenthalt. Zuweilen an den nordeuropäifchen Küften; wird leicht mit der gemeinen Sturmſchwalbe verwechſelt. Entenartige Vögel. Anatideae. Der Schnabel iſt groß, breit, an den Seiten mit Einſchnitten verſehen, alſo gezähnelt; an der Spitze mit einem ſtumpfen Nas gel. Er iſt mit einer ſehr empfindlichen Wachshaut bedeckt; die Zunge iſt fleiſchig und am Rande gewimpert. Die Beine ſtehen weit nach hinten; der Gang iſt daher wackelig. Die Flügel mittelmäßig. | Schwan. Cygnus. Schnabel an der Baſis höher als breit, an der Wurzel des Oberſchnabels eine mehr oder minder ſtarke Erhöhung, Seiten gezähnelt; an der Spitze des Oberſchnabels ein ſtumpfer Nagel; Naſenlöcher gegen die Mitte des Schnabels, Hals ſehr lang. Singſchwan. Cygnus musicus. Anas cygnus Linn. Le Cygne sauvage Buf. Wild Swan Lali. Cygno salvatico. St. d. uce. Schnabel an der Wurzel wachsgelb, an der Spitze ſchwarz, Zügel und Augengegend gelb, Kopf und Nacken gelb überlaufen, das ganze übrige Gefieder rein weiß, Füße ſchwarz, Iris braun. Die Zungen find hellgrau. Länge 5“, Breite 7“ 410”, | Die Luftröhre tritt in den Kamm des Bruſtbeins ein, biegt ſich trompetenförmig um und geht nun erſt in die Lungen. Aufenthalt. Die Gegenden des arktiſchen Kreiſes, auf ſeinen Zügen im Winter an den Küſten von Holland, England, Frankreich und faſt alljährlich einzeln oder in kleinen Truppen auf dem Rhein, Main und auf den Seen der Schweiz. Nahrung Waſſerpflanzen und Inſekten. Neſt an der Erde, mit fünf bis ſieben vlivengrüänlichen Eiern. 7 * — 399 — Bewicks Schwan. Cygnus Bewickii. American Journal by Silliman, Vol. 21. Um die Hälfte kleiner als der wilde Schwan, mit ſchwarzem halbeylindriſchem Schnabel, Schnabelwurzel gelb und dieſe Farbe reicht bis faſt zu den Naſenlöchern; auf dem Kopf hat er nichts Gelbes, der Körper iſt weiß, der Schwanz hat nur 18 Federn, der gemeine wilde Schwan 20. Iris pomeranzengelb. Beine ſchwarz. Länge 3“ 9“. Aufenthalt. Dieſer Schwan wurde von dem Ornithologen Wyngate zu Newkaſtle am Tyne im Hornung 1829 Fand: und kommt auch an den deutſchen Küſten vor. Anmerkung. Der isländiſche Schwan ſoll auch vom wil⸗ den verſchieden ſeyn. 5 Zahmer Schwan. Cygnus Olor. Le eygne Buff. Tame Swan or mute Swan Lath. | Auf der Stirne ein ſchwarzer Höcker und die Schnabelwurzel ſchwarz, Schnabel orangenroth, ſchwarz geſäumt, Augengegend ſchwarz; Iris braun. Beine ſchwarz. Gefieder rein weiß. Länge 4“ 6". i Die Jungen ſind braungrau. | Aufenthalt. Das öſtliche Europa; ſehr häufig gezähmt. Nahrung Waſſerpflanzen, Inſekten. Neſt im Rohr, mit ſieben bis acht hellgrünlichen Eiern, oft mit einer weißen Kalkkruſte überzogen. | Gans. Anser. Schnabel höher als breit, an der Wurzel zuweilen erhöht, gerade, an der Spitze abgerundet, am Rande gezähnelt, an der Spitze mit einem Nagel; Unterlade platt, ſchmäler; Flügel mit. telmäßig, breit, ohne Spiegel. Beine hoch. An der Luftröhre der Männchen keine knöchernen Luftſäcke. Die Gambiagans. Anser gambensis. Lath., Synopsis, T. 109. Beine ſehr hoch, auf der Stirn ein Höcker und an den Flügeln zwei große Spornen, Schnabel roth, gegen das Ende — 400 — ſchwarz, Nagel roth, an der Wurzel ein Höcker, Wangen, Kinn, Bruſt und untere Theile, die Deckfedern der Flügel am Flügel⸗ rande und Bauch weiß; Kopf, Hals, Seiten der Bruſt, Flügel, Rücken, Bürzel und Schwanz ſchwarz. Beine dunkelroth. Größe der Hausgans. Aufenthalt. Afrika. Eine ſolche wurde 1830 in Korn⸗ wallis geſchoſſen. Iſis 1830, H. XII. Ob ſie nicht aus einem Hühnerhof entkommen, da man ſie zuweilen zahm hält? Graugans. Anser cinereus. Anas anser ferus mel. Grey-leged Grose Latz. Naum., alte Ausgabe, T. de di 60. Oca paglietare. Stor. d. ucc. | | Die Flügel erreichen das Ende des Schwanzes nicht. Schnabel orangenfarben; Beine gelblich fleiſchfarben. Die oberen Theile graubraun gewölkt, da die braunen Federn weißlich geſäumt ſind; Flügelrand, kleine Deckfedern der Flügel und Rand der Schwungfedern weißgrau, Bürzel grau, Unterbauch und un— tere Deckfedern des Schwanzes weiß. Iris braun. Länge 2“ 8". , Aufenthalt. Die Meere, Seen und Sümpfe des nord» öſtlichen Europa, geht kaum über den 55ſten Grad nach Norden, häufig in einigen Gegenden von Norddeutſchland, ſelten auf ihren Zügen in Holland, Frankreich und der Schweiz. Stammraſſe der Hausgans. 15 „ Nahrung Waſſerpflanzen und Sämereien. Niſtet in Sümpfen, mit ſechs bis acht weißen Eiern. Weißſtirnige Gans. Anser albifrons. L'Oie rieuse Buff. Langing Goose et White fronted Goose Lath. Naum., 3. Thl., T. 43. Ein großer Fleck auf der Stirne weiß, Hals und Seiten des Unterleibs grau, Mantel braun, jede Feder braungelb ges ſäumt, Deckfedern der Flügel grau, die größeren braun; Schwung⸗ federn ſchwarzbraun; Sekundarfedern weiß geſäumt; Bruſt und Bauch weiß, ſchwarz gefleckt, Schnabel und Beine gelb, Iris braun. Länge 26— 27“. — 41 — Aufenthalt. Die Sümpfe des arktiſchen Kreiſes, ſehr gemein auf dem Zuge im Herbſt an den holländiſchen und fran— zöſiſchen Küſten, ſelten in Deutſchland und der Shweh; Niſtet im hohen Norden. Saatgans. Anser segetum. L’oie sauvage Buff. Bean Goose Lalll. Oca salvatica. Stor. d. uec. Nau m., Thl. 3, T. A2. aan, Die Flügel reichen über die Schwanzſpitze hinaus. e ſchwarz, mit einer orangengelben Binde; braungrau, am Bauche heller, Mantel graubraun, weiß gewölkt, Unterleib und Deckfedern des Schwanzes weiß; Iris braun, Beine 8 Schwung⸗ federn weiß geſäumt. Länge 2“ 6“. Aufenthalt. Der hohe Norden, im Herbſt und Winter in großen Schaaren in den meiſten europäiſchen Ländern, nur in ſehr kalten Wintern im wärmern Europa. Niſtet im Norden, mit zehn bis zwölf weißen Eiern. Kurzſchnabelige Gans. Anser brachyrhynchus Baill. Schnabel ſehr klein und kurz, der Flecken auf der Oberkinn⸗ lade ſehr lebhaft purpurroth, Beine roth, Kopf und Hals braun; die oberen Theile des Unterhalſes ſind lebhaft rothgelb, der Mantel ſchön aſchgrau, ſehr hell und alle Federn weißlich geſäumt. Länge 2°. | Aufenthalt. Zufällig auf dem Durchzug im nördlichen Frankreich. Sie iſt mit der Saatgans verwechſelt worden. Man beobachtete fie in den Wintern von 41829, 4830 und 1838 in kleinen abgeſonderten Truppen, niemals mit andern wilden Gän— ſen beiſammen. Gefangen lebten in Hühnerhöfen wohl mit der Saatgans und weißſtirnigen Gans, ohne jedoch ſich mit dieſer zu miſchen. Wahrſcheinlich gehört Anser medius Temm. et Meyer dazu. | Ä Schneegans. Anser hyperboreus. Anas lıyperborea et coerulescens Gmel. L'Oie de neige ou hyperboree Buff. Blue winged Goose Temm. Naum., alte Ausgabe, Nachträge, T. 25, F. 46. Schinz, Jauna, Bd. J. 26 — 4 Stirne ſehr erhaben, Schnabelwurzel ſehr hoch, beide Seiten des Schnabels gefurcht. Stirne gelb, Kopf und ganzer Körper weiß, Schwingen zur Hälfte weiß, zur Hälfte ſchwarz; obere Schnabellade ſchön orangengelb, Nagel blau, untere weißlich; Iris graubraun, Augenring und Füße ſchön roth. Länge 2“ 6“. Die Jungen bis zum vierten Jahr fi nd ſehr verſchieden. Bei ganz Jungen iſt das Gefieder graubraun und blaulich, dann wird Kopf und Hals weiß, endlich auch der Bauch, Bruſt und Rücken braungraulich violet. Beine braun. Aufenthalt. Die arktiſchen Länder, zieht regelmäßig durch das öſtliche Europa, zufällig in Preußen und Oeſtreich. Niſtet in Sibirien. Weißwangige Gans. Anser leucopsis Temm. Anas erythropus Linn. La Bernache Briss. Bernicla or Clakis Lan. Naum., Nachtr., T. 39, F. 77. Stirne, Seiten des Kopfs und Kehle weiß, Hinterhaupt, Nacken, Hals und Bruſt ſchwarz, ebenſo Schwung: und Schwanz— federn, Rücken, Schultern und Deckfedern der Flügel, jede Feder am hintern Theil grau, dann ſchwarz, mit weißem Saum; RN weiß, Iris braun, Schnabel und Beine ſchwarz. Länge 2“ 6". 1 Aufenthalt. In der Nähe des arktiſchen Kreiſes, im Winter in gemäßigten Gegenden, häufig i in Holland, ſeltener in Deutſchland und Frankreich. Niſtet im hohen Norden. Ringelgans. Auser Bernicla Linn. Le Cravant en ee or Brand Goose Lath. Naum, Nachtr., T. 39, F. 78. Kopf, ein und 9 mattſchwarz, am Hals zur Seite ein Raum von weißen Flecken, Mantel und Deckfedern der Flügel dunkelgrau; Mitte des Bauchs bräunlich, Seiten dunkgelgrau, untere Deckfedern des Schwanzes weiß; Schwungfedern und Schwanz ſchwarz. 5 N Länge 2223". — 403 — Bei jungen ſind alle Farben unreiner. Aufenthalt. Die arktiſchen Länder, auf dem Zuge im Herbſt und Winter ſehr häufig in Holland, ſeltener im nördlichen Frankreich und Deutſchland. ü Rothhalsgans. Anser ruficollis Pall. Anas torquata Gmel. L’Oie a cou roux Buff. Red brea- sted Goose Lalh. Zwiſchen Aug und Schnabel ein weißer Fleck, ebenſo hinter den Augen und an den Seiten des Halſes; Vorderhals und Bruſt ſchön braunroth, Unterbruſt mit einem weißen Gürtel, der bis auf den Rücken ſich zieht, Scheitel, Kehle, Bauch, Rücken, Schwanz- und Schwungfedern ſchwarz, ebenſo der Hinterhals; große Deckfedern der Flügel mit weißen Spitzen; Schnabel braun, aber der Nagel ſchwarz; Iris braungelb, Beine ſchwarz. Laͤnge 20— 24%, | | Aufenthalt. Die arktiſchen Länder Aſiens, periodiſch auf dem Zuge in Rußland; ſehr zufällig in Deutſchland und England. Bunte Gans. Anser varius. Anser aegyptiacus. Oye d’Egypte Buff. Egyptian Goose Lal. Naum., Nachtr., T. 53. 8 Schnabel und Beine roth, Nagel ſchwarz; Augenliederrand röthlich; Iris hellgelb; Kopf und Hals weiß, Augengegend fuchs— roth, Hinterhals roſtroth, auf der Bruſt ein großer Faftaniene brauner Fleck, obere Theile bräunlichroth, mit vielen gelblichweißen Wellenlinien, Deckfedern der Flügel weiß, am Ende mit einem ſchwarzen Querſtrich; Schwungfedern ſchwarz, die ſechste und folgenden an der innern Fahne goldgrün. Länge 28”, Aufenthalt. Egypten. Naumann traf einſt eine Truppe im Oktober auf einem großen Sumpfe im Anhaltiſchen. Es iſt indeß wahrſcheinlich, daß es entflohene gezähmte geweſen ſeyen, daher kann man ſie wohl nicht unter die deutſchen Vögel zählen, denn ſonſt hat man ſie in Europa nirgends angetroffen. ö 26 * — 404 — Ente. Anas. Schnabel breit, flach gewölkt, vorn etwas breiter als hinten, am Grunde breiter als hoch, beide Kinnladen mit häutigen La⸗ mellen; der Nagel breit, Naſenlöcher eirund, nahe an der Schna⸗ belwurzel. Die Männchen aller Arten haben einen mehr oder minder komplizirten Luftröhrenapparat, der den Weibchen fehlt. Dieſer anatomiſche Bau begründet die Sonderung der Enten von den Gänſen und Schwanen. Sie mauſern nur einmal des Jahres. Die Hinterzehe iſt bald frei, bald mit einem flügelartigen Anhang. a. Enten mit freier Hinterzehe. Rothe Ente. Anas rutila Pallas. Anas kasarka Gmel. L'Oie kasarka Buff. Ruddy Goose Lall. Naum., Nachtr., T. 25, F. 47. Schnabel ſchwarz, Stirne und Augengegend weiß, der übrige Kopf und Hals hellröthlich gelb, der übrige Körper gelbroth, Schwung: und Schwanzfedern ſchwarz, die mittleren Deckfedern der Flügel weiß, am Männchen ein ſchwarzes Halsband, Beine ſchwarzbraun, Iris gelbbraun. Dem Weibchen fehlt das Halsband. Länge 20“%. Aufenthalt. Die öſtlichen Länder, auf dem Zuge zufällig in Oeſtreich, Ungarn und Deutſchland. Nahrung Waſſerpflanzen. Niſtet in Felſenlöchern an den großen Flüſſen Rußlands, auch in hohlen Bäumen oder Erdlöchern. Die acht bis neun Eier ſind weiß. Brandente. Anas tadorna. Anas tadorna et cornuta Gmel. Le Tadorne Ber Shiel drake Lalll. Naum., Nachtr., T. 55. Hals und Kopf dunkelgrün, 11 Deckfedern der Flü— gel, Rücken, Seiten, Bürzel und Schwanzwurzel weiß; Schul⸗ terfedern, ein breiter Streif mitten am Bauche, Unterleib, Schwungfedern und Spitzen des Schwanzes ſchwarz; über die Bruſt geht ein breiter, lebhaft roſtrother Gürtel bis auf den — 405 — Rücken, Spiegel grün purpurſchillernd, untere Deckfedern des Schwanzes roſtroth. An der Schnabelwurzel iſt ein ſtarker flei⸗ ſchiger Höcker, der wie der Schnabel 153 iſt, Beine fleiſchfarb. Iris braun. Länge 22“. Dem Weibchen fehlt der Höcker; es iſt kleiner und alle Farben matter. Aufenthalt. Der Norden und Nordweſten von Europa an den Seeküſten. Sehr häufig in Holland und an den franzd« ſiſchen Küſten, auch an den däniſchen und auf den Inſeln der däniſchen Oſtſee; zufällig auf dem Zuge in Deutſchland und auf den Flüſſen und Seen im Innern. Nahrung Muſcheln, kleine Fiſche, Inſekten und Merpftanzeg, Neſt in Höhlen in den Dünen, in verlaſſenen Kaninchen» höhlen oder Felſenſpalten, mit zehn bis zwölf weißen Eiern. Wilde Ente. Anas boschas Linn. Canard sauvage Buff. Wild Duck Lath. Raum, T. 44, F. 63, 64. Schnabel grüngelb, Beine orangefarben; Iris Gran: Kopf und Hals dunkelgrün, unter dieſem ein weißer Ring, Bruſt ka⸗ ſtanienbraun; obere Theile mit ſehr feinen braungrauen und grau⸗ weißlichen Zickzacklinien, untere Theile ebenſo; Spiegel grün violetglänzend, oben und unten weiß eingefaßt. Die vier mittleren Schwanzfedern halbkreisförmig nach vorn und oben gebogen. Länge 4: 91% Das Weibchen iſt ganz grau, braun gefleckt, Spiegel wie am Männchen, die mittleren Schwanzfedern wie die anderen, gerade. Aufenthalt. Ganz Europa, auf Sümpfen, Seen, Teichen und Flüſſen. Es iſt die Stammraſſe der Hausente. Nahrung Fiſche, Fiſchlaich, Schnecken, Waſſerinſekten, Waſ— ſerpflanzen und Sämereien. Neſt im Rohr oder auf alten Weidenftrünfen, mit zehn bis zwölf grünlichweißen Eiern. Schnatterente. Anas strepera. Le chipeau ou Ridenne Buffon. Gadwall or Grey Latk. Naum. III, T. 46, Männchen. — 406 — Kopf und Hals auf grauem Grunde braun gefleckt; Unter⸗ hals, Rücken und Bruſt weißlich, mit ſchwarzen halbmondför⸗ migen Streifen; mittlere Deckfedern der Flügel kaſtanienbraun, große Deckfedern ſchwarz, Spiegel weiß; Schultern und Seiten mit ſchwarzen und weißen Zickzacklinien. Iris hellbraun, Schna⸗ bel ſchwarz, Beine orangen, Häute ſchwärzlich. Länge 18—49“/. Weibchen. Der Rücken ſchwarzbraun, mit Ehren Feder⸗ kanten; Bruſt röthlichbraun, ſchwarz gefleckt. Aufenthalt. Das nördliche Europa, häufig in Holland, an den Küſten von Frankreich im Winter, etwas ſeltener im Innern auf Seen, Flüſſen und Teichen. Nahrung Fiſche, Muſcheln, Inſekten und Waſſerpflanzen. Neſt auf Wieſen und in Binſen, mit acht bis neun grün⸗ lichen Eiern. Spießente. Anas acuta Linn. La Pilet ou Fa a longue queue Buff Haufen Latz. Naum., T. 254, F. 7 u. 75, e e Der 9 lang und dünne, Schnabel hne aſchblau, Schwanz ſehr zugeſpizt und die beiden mittleren Federn lang. Kopf und Oberhals Faffeebraun, in Purpur ſchillernd; über den Scheitel und Hinterhals lauft ein ſchwarzer Streif und neben dieſem zu beiden Seiten ein weißer, der das Braune einfaßt, Vorderhals und alle unteren Theile weiß, Rücken und Seiten der Bruſt und des Unterleibs mit feinen ſchwarzen und grauen Zickzacklinien; auf den Schulterfedern lange ſchwarze Streifen; Spiegel grünpurpur, oben mit einem roſtrothen und mit einem weißen Streif eingefaßt; untere Deckfedern des Schwanzes ſchwarz, Schwanz ſchwarz, Beine ſchwärzlich. Iris braun. | Weibchen. Schnabel und Füße grau, die Hauptfarbe ler— chengrau, der Spiegel gelbröthlich, oben roſtgelb, unten ſchwarz und weiß eingefaßt, der Schwanz zugeſpizt, ohne lange Mit: telfedern. Länge 23—24". Aufenthalt. Der Norden von Europa, auf ihrem Zuge im Winter fait in ganz Europa. N Niſtet im Norden, mit acht bis neun graugrünlichen Eiern. — 407 — Pfeifente. Anas Penelope Linn. Le canard siffleur Buff. Wigeon Whever or Wrim Lali. Anatra margiana. St. d. ucc. Smient, Fluit-Eend Sepp. Naum. III, T. 50. Schnabel aſchgrau, ſchwarz eingefaßt, Nagel ſchwarz, Beine grau, Iris braun, Kopf und Oberhals roſtroth, über die Stirn ein weißer Streif, Unterhals und Bruſt weinröthlich, untere Theile weiß, untere Deckfedern des Schwanzes ſchwarz, Hinter⸗ hals ſchwärzlich, obere Theile und Seiten weißlich, mit ſehr feinen, dichtſtehenden, ſchwarzen Zickzacklinien; Deckfedern der Flügel rein weiß; Spiegel grün, zu beiden Seiten ſchwarz eingefaßt. | Weibchen lerchengrau, Spiegel aſchgrau, weiß gemifcht, Schnabel und Beine ſchwärzlich. : in einge 189 Aufenthalt. Der Norden, niftet aber ſchon, obwohl in kleiner Zahl, in Holland. Auf den Zügen in faſt ganz Europa. Die Hauptbrüteplätze am kaſpiſchen Meere. Die acht bis neun Eier ſind ſchmutzig graugrünlich. a N Ungleiche Ente. Anas Stelleri Linn. Western Duck. Sparmann, Mus. Carlson, N. 7, 8. Männchen. Schnabel, ein Kreis um die Augen, Kinn, Kehle; ein Halsband am Unterhals, Rücken, Bürzel, Unterleib, Schenkel und Beine ſchwarz. Stirne grasgrün, in der Mitte heller, am Nacken ein kurzer Federbuſch von ſmaragdgrüner Farbe, zu beiden Seiten ſchwarz eingefaßt, das Halsband am Unterhals ſchimmert ins Blaue oder Grüne. Der übrige Theil des Kopfs, Hinterhals und Seiten weiß, ſeidenglänzend. Die Gegend unter dem ſchwarzblauen Halsband und die Deckfedern der Flügel ſind weiß, Bruſt und Seiten des Bauchs roſtfarb, Spiegel blau; Schulterfedern ſichelförmig, halb blau, halb weiß; Schwanz kurz, oben ſchwarz, unten grau. Iris gelb. | Weibchen. Roſtfarb, braun und ſchwarz gewellt; Schwung— federn ſchwärzlich, auf den Schwungfedern der zweiten Ordnung ein weißer Fleck; Schnabel und Beine ſchwarz. Iris braungelb. Länge 47”, | ME Aufenthalt. Amerika, auch Kamtſchatka. Männchen und Weibchen wurden in Oſtrogothien geſchoſſen. a ee Löffelente. Anas elypeata. Le souchet Buff. Shoveler Lalul. Anatina mestolore. Stor. d. ucc. Naum., T. 49. Schnabel ſehr breit, vorn löffelförmig, an den Seiten ges wimpert, ſchwarz, Beine roth, Iris ſchön gelb, Kopf und Ober⸗ hals grün ſchillernd; Unterhals, Bruſt und Schultern rein weiß, leztere mit ſchwärzlichen Flecken, Unterleib kaſtanienbraun, Rücken ſchwarz, Deckfedern der Flügel blaugrau, Spiegel nie weiß eingefaßt, Aftergegend ſchwarz. Weibchen lerchenfarb, Deckfedern der Flügel und Spiegel wie am Männchen. | | Länge 18%. Aufenthalt. Die Sümpfe, Seen und Flüſſe des nörd- lichen Europa, ſehr häufig in Holland, auf dem Zuge in ganz Europa. | Niſtet an Seen, die viel Schilf haben, die 12 sis 14 Eier ſind hell gelbgrün. Knäckente. Anas querquedula. Sarcelle commune ou Sarcelle d’et€ Buff. Gargouey Lalh. Anatina cercedula. Stor. d. ucc. 1 Taling Sepp. Anas cireia mel. Naum. III, T. 47. Schnabel und Beine ſchwärzlich, Augen braun. Durch die Augen läuft gegen die Halsſeiten ein ſichelförmiger weißer Streif; Scheitel ſchwärzlich, Kehle ganz ſchwarz, Kopf und Hals braun: roth, mit weißen Flecken, Unterhals und Bruſt jede Feder ſchwarz, in der Mitte, mit breitem braunem Saum; Seiten des Unter⸗ leibs weiß, mit feinen ſchwarzen Zickzacklinien; Deckfedern der Flügel blau, Spiegel grüngraulich, weiß eingefaßt, Schulterfedern ſichelförmig, ſchwarz, in der Mitte mit einem weißen Streif. Weibchen lerchenfarb, Spiegel e Deckfedern der Flügel braun. Länge 15“. ee, Aufenthalt. Seen, Flüſſe und Sümpfe in Mitteleuropa, häufig im Winter im wärmern. a Nahrung kleine Schnecken, Inſekten, Würmer, Waſſerpflanzen. Niſtet im gemäßigten Klima im Gras in ſumpfigen Be Die zehn bis zwölf Eier find gelbgrünlich. Kriechente. Anas erecea. La petite sarsele Buff. Common Tail Zath. Anatra quer- quedula minore. Stor. d. ucc. Winter Taling Sepp. An den Seiten des Kopfs und Halſes lauft eine breite, grün ſchillernde Binde; Scheitel, Backen und Hals kaſtanienbraun; Unterhals, Rücken, Schultern und Seiten mit weißen und ſchwar⸗ zen Zickzacklinien; Bruſt weißlich, mit runden ſchwarzen Flecken; Bauch weiß oder weißgelb; Deckfedern der Flügel braungrau, Spiegel grün und ſchwarz, weiß eingefaßt. Schnabel ſchwarz, Beine grau. Augen braun. Weibchen lerchenfarb, Kehle weißlich, Deckfedern der Flügel grau. Spiegel wie am Männchen. Länge 14“. Aufenthalt. Mehr der Norden als bei der Knäckente, ſehr häufig auf dem Zuge in faſt allen europäiſchen Ländern. Neſt in nördlichen Ländern, mit weißröthlichen Eiern. Brautente. Anas sponsa. Le canard d’ete Briss. American Wood Duck. Summer Duck Calesby. Männchen. Stirne, Scheitel und Nacken goldgrün, über die Augen lauft bis zum Nacken ein weißer Streif; Raum zwi— ſchen Schnabel und Augen und Backen ſchwarz; Gegend hinter den Augen purpurviolet, dieſe und die Nackenfedern verlängern fi) in einen goldgrünen, violeten und weißen hängenden Feder— buſch; Kehle und Vorderhals rein weiß, unten durch ein ſchwarzes Halsband begränzt. Von dieſem Weißen zieht ſich ein Streif halbmondförmig ins Schwarze hinein, das andere Horn des Halb— monds aber gegen den Nacken. Seiten und Vorderhals kaſta— nienbraun, lezterer weiß gefleckt, Bruſt und untere Theile weiß; Seiten der Bruſt mit breiten, weißen und ſchwarzen, halbmond— — 410 — förmigen Streifen, Seiten des Bauches ſchwarz und weiß fein gewellt, Weichen ſchwarz und weiß gebändert, Hinterhals und alle oberen Theile, auch der Schwanz, braun, auf dem Bürzel ins Goldgrüne ſchillernd. Deckfedern der Flügel braungrau, Spiegel blau, ſchwarz und goldgrün; Schulterfedern an der innern Fahne blau, an der äußern ſammetſchwarz, mit weißer Endbinde. Weibchen. Kopf und obere Theile braunviolet glänzend, Backen, Seiten des Haͤlſes, des Unterleibs und Bruſt braun, gelblich gewölkt, am Kopf ein brauner Federbuſch, Kehle, Vor- derhals und ein Fleck hinter den Augen, ſo wie on Unterleib ſchmutzigweiß, Spiegel wie am Männchen. Länge 20—22“¼. Hr Aufenthalt. Nordamerika, ein Paar dieſer Art wurde in England geſchoſſen 1830 bei Darkin. Zool. proceed. 1830, p. 35. b. An der Hinterzehe iſt eine Art von Flügelhaut. 5 Eiderenten. Somateria Leach. Die Baſis des Schnabels verlängert ſich ſeitlich an der Stirne in zwei platte Lamellen. Die Eiderente. Anas mollissima. Oie de N ou Eider Buff. Eider Duck. en mann u 2% UT By; ver? See und Beine grünlich, Iris braun. ö Männchen. Auf jeder Seite des Kopfs geht von der Stirn an ein breiter ſchwarzvioleter Streifen bis in den Nacken, über den Scheitel geht ein talkgrüner Streif bis in den Nacken, Backen und Seiten des Halſes talkgrün, Hals, Bruſt und alle oberen Theile weiß, an der Bruſt gelbröthlich überlaufen, untere Theile, Flügel und Schwanz ſchwarz. Länge 335 —34“. Weibchen. Ganz rothbraun, mit ſchwarzen Querſtreifen, Deckfedern der Flügel in der Mitte ſchwarz, dunkelbraun geſäumt, über die Flügel laufen zwei weiße Streifen. Aufenthalt. Der hohe Norden, ſehr häufig an den Kür ten von Norwegen, Island, Grönland, Lappland, auf den — 41 — Hebriden, Orkaden, fehr ſelten an den deutſchen Küften und an den Küſten des Oceans, wo nur junge oder Weibchen erſcheinen. Selten auf den Seen der Schweiz und nur Weibchen. Nahrung Fiſche, Schalthiere, Meerpflanzen und Inſekten. Taucht vortrefflich. . Niſtet an den Seeküſten auf Vorgebirgen und Landvorſprün⸗ gen. Die fünf bis ſechs Eier ſind graugrünlich. Königsente. Anas spectabilis Linn. Canard a tete grise Buff. Grey headed Duck Lali. King Duck. Naum. III, T. 40 Die Seitentheile des Schnabels verlängern ſich und bilden eine vorſpringende Leiſte, Schnabel und Füße ſchön roth. Ein ſchmaler ſammetſchwarzer Streif umgibt die Wurzel der Oberlade und ein anderer ſchwarzer Streif lauft vom Kinn längs der Kehle hinab; Kopf, auf dem Scheitel und Nacken ſchoͤn grau, Backen und Hinterhals talkgrün, der übrige Hals weiß; Bruſt roſtroth, Rücken und Bauch ſammetſchwarz, Deckfedern der Flügel weiß. Die Achſelfedern ſichelförmig gekrümmt. Länge 22— 24“. Weibchen. Schnabel ſchwarz, Füße dunkelbraun, das ganze Gefieder rothbraun, mit ſchwärzlichen Flecken und Streifen, die Achſelfedern nicht ſo ſtark wie beim Männchen, gekrümmt. Länge 22°, Aufenthalt. Der hohe Norden, gemein auf den Orkaden und anderen Inſeln, Nordſchottland; weniger zahlreich in Norwegen und am baltiſchen Meer, ſehr häufig in Grönland und Spitzbergen. Nahrung, Neſt und Eier wie bei der Eiderente. Trauerente. Anas nigra. Anas cinerea et einerascens. La Macreuse Buff. Scoter blac aa Lath. ‚Zwarte Zee Eend Sepp. Naum., Nachtr., T. 14. , Kein e das ganze Gefieder tiefſchwarz; an der Schna« belwurzel eine runde Vorragung oder Höcker; Schnabel ſchwarz, die Naſenlöcher und eine Binde oran gengelb; Iris braun, Augen⸗ rand gelb, Beine braun. — 412 — Länge 18“%D. 1 f Weibchen. Die Farbe ſtatt ſchwarz ſchwarzbraun, Backen und Kehle graubraun gefleckt, übrige Theile heller gabe Schna- bel ohne Höcker. | Aufenthalt. Die arftifchen Gegenden, ſehr häufig auf dem Zuge an den engliſchen, holländiſchen und franzöſiſchen Kü— ſten, ſelten weit im Innern, äußerſt ſelten auf den Schweizerſeen. Nahrung Muſcheln, Inſekten, Meerpflanzen. Niſtet im hohen Norden, die Eier ſind grüngrau. Brillenente. Anas perspieillata. Canard marchand Temm. Black Duck Penn. Oidemia per- spicillata Swainson. An den Seiten des Schnabels 10 knochige Borragungen, fein Spiegel. Der ganze Körper ſchwarz; am Nacken zu beiden Seiten ein weißer eckiger Fleck und an der Stirne eine weiße Binde; Schnabel gelbroth, mit einem großen ſchwarzen Fleck auf jeder Seite und vor dieſem ein weißgrauer, Beine roth, Iris weiß. Länge 20— 24“. ) Das Weibchen iſt mehr braun als ſchwarz, Kopf und Hals heller, Stirnbinde und die Flecken am Nacken ſehr hell braungrau, Schnabel graulich, Beine graugelblich. Aufenthalt. Nordamerika. Selten auf den Orkaden und im hohen Norden Europa's. Nahrung kleine Schalthiere, Fiſche und andere kleine Meer⸗ thiere, nach welchen ſie unaufhörlich tauchen. Sammetente. Anas fusca Linn. Double macreuse Buff. Velvet Duck Lalh. Oidemia fusca Swains. Naum., Nachtr., T, 15 u. 16. Männchen ganz ſchwarz, mit weißem Spiegel, über den Augen ein weißer halbmondförmiger Fleck, Schnabel orange, Na⸗ gel roth, Naſenlöcher ſchwarz, Augen rothbraun, Beine roth. Weibchen braun ſtatt ſchwarz, Unterleib weißgrau, zwiſchen Augen und Schnabel ein grauweißer Fleck und ein anderer hinter dem Auge. b | Ä — 413 — Aufenthalt. Der hohe Norden. Sehr häufig auf den Orkaden, Hebriden, in Norwegen und Schweden. Auf dem Zuge in Holland und Frankreich, ziemlich gemein auf den Seen der Schweiz. Nahrung Schnecken und Schalthiere. Neſt in den arktiſchen Gegenden, die acht bis zehn Eier ſind weiß. 0 Weißköpfige Ente. Anas leucocephala. Anas mersa Pall. Aythya et Platypus leucocephalus Boje et Brehm. White headed Duck Zath. Anatra d'in- verno. Stor. d. uc. Naum., Nachtr., T. 440. Schnabel ſehr breit, blau, Flügel ſehr kurz, Schwanz ſehr lang, koniſch, aus ſpitzigen Federn beſtehend, Scheitel ſchwarz, Stirne, Backen, Kehle und Hinterhaupt rein weiß, Hals ſchwarz, Unterhals, Bruſt und Seiten dunkel rothbraun, Rücken und Deck— federn der Flügel etwas heller, mit feinen ſchwarzen Zickzacklinien; Bürzel roſtroth, ins Purpurrothe ſpielend, Schwanz ſchwarz, Unterleib roſtgelblich weiß, Beine ſchwarz, Iris goldgelb. Das Weibchen hat dieſelben Farben, allein der Kopf iſt braun, die Backen weißgelb eingefaßt, Kehle weißgelblich. Iris hellgelb. Länge 15“. ö Aufenthalt. Die Salzſeen des öſtlichen Europa's, ſehr häufig in Rußland, Lifland und Finnland. Auf dem Zuge in Oeſtreich, Ungarn, ſelten auf den Seen der Schweiz, überwintert alljährlich in den Sümpfen von Sardinien. Nahrung Schalthiere und Fiſche. Niſtet am Meere und an Salzſeen in Rußland. Die acht bis neun Eier ſind weißgrünlich. | Eisente. Anas glacialis. Clangula glaeialis. Canard à 1 longue q queue ou Miclon Buff. Long tailed duck. Naum., T. 52, F. 76. Anas 8 et ferroensis. Schnabel ſehr kurz, ſchwarz, mit einer orangengelben Binde. Kopf, Hals, Vorder- und Hinterhals, die langen Schulterfedern, Bauch und Seitenfedern des Schwanzes weiß; Backen und Kinn grau, Seiten des Halſes mit einem ſichelförmigen ſchwarzbraunen — 414 — Fleck; Bruſt, Rücken, Bürzel, Flügel und mittlere Schwanzfedern braun, Seiten grau, Beine gelb, Schwimmhäute ſchwärzlich; Iris orangengelb. Die mittleren Schwanzfedern ragen weit vor. Das Weibchen iſt ſehr verſchieden. Der Schwanz kurz, Stirne, Kinn und Augenbraunen ſind weißgrau; Nacken, vordere und untere Theile des Halſes und Bauch weiß, Scheitel und der Halsfleck grauſchwärzlich; Bruſt grau und braun gemiſcht; Rücken, Schultern und Deckfedern der Flügel in der Mitte ſchwarz, roſt— grau geſäumt, die übrigen oberen Theile braun, Schnabel blau⸗ lich, mit einer gelblichen Binde. Iris hellgelb. Länge 16“, das Männchen, ohne die langen Schwanzfedern. Aufenthalt. Die arktiſchen Länder, häufig im Winter am baltiſchen Meere, an den Küſten von Holland und Nord— frankreich, ſelten auf den Seen Deutſchlands und der Schweiz. Nahrung Muſcheln. *. Neſt im hohen Norden, mit fünf bis ſieben grümweißfichen Eiern. Kragenente. Anas histrionica. Canard à collier de terre neuve ou canard Arlequin. Har- lequin Duck Lath. Anatra collare. St. d. ucc. Anas minuta Gmel. ne brown and white Duck. Weibchen. Naum. III, T. 52, F. 77. Schnabel kurz, zuſammengedrückt, Nagel ſehr krumm, die Naſenlöcher aber an der Wurzel des Schnabels ſehr genähert. Schnabel und Füße ſchwarz, Iris braun, Kopf und Hals ſchwarz⸗ violet, ein großer Raum zwiſchen Schnabel und Auge, ein Streif an den Seiten des Halſes, ein Halsband am Unterhalſe, ein breites Halbhalsband an den Seiten der Bruſt und ein Theil der Schulterfedern rein weiß; Unterhals und Bruſt blaugrau; Seiten kaſtanienbraun; Bauch braun; Rücken und Flügel ſchwarz, blau- und violetſchillernd; Spiegel dunkelviolet. Länge 17", Das Weibchen iſt an allen oberen Theilen dunkel 19 1 5 graulich, gegen die Stirn und etwas vor den Augen ein weiß⸗ licher Fleck; ebenſo an der Schnabelwurzel und in der Ohrgegend; Kehle weißlich, Bruſt und Bauch weißlich, braun seien FR rothbraun. et Länge 46“. Aufenthalt. Die arktiſchen Länder, häufig in den nord— öſtlichen Gegenden von Europa; ſelten auf dem Zuge in Deutſch—⸗ land und den Schweizerſeen. Nahrung Muſcheln, Fiſchlaich und Inſekten. Neſt im Norden im Graſe, zehn bis zwölf weiße Eier. , Schellente. Anas clangula Linn. Anas glaneion. Le garrot Buff. Golden ey Duck Lali. Bel Duiker, kwaker Sepp. Naumann III, T. 55. Clangula glaucion Boje. Platypus glaucion Are k Schnabel ſehr kurz, an der Wurzel breiter als an der Spitze, Naſenlöcher gegen die Spitze, Schnabel grau, Beine gelb, Häute ſchwarz; Iris goldgelb. Kopf und Oberhals grün, Ps pense an der Schna⸗ belwurzel unter den Augen ein runder weißer Fleck. Hals, Bruſt, Bauch, Seiten, Deckfedern der Flügel und ein Theil der Schulterfedern und Schwungfedern ſchwarz; een und og ſchwarzgrau. Weibchen. Kopf und Oberhals dunkelbraun, Unterhals und untere Theile weiß; Bruſt und Seiten dunkelgrau, weiß gewölkt, Rücken und Schulterfedern ſchwärzlich, tiefgrau gewölkt, Deckfedern der Flügel zum Theil ſchwarz, zum Theil weiß, „ bel ſchwarz, Spitze geib, Beine hellgelb; Iris hellgelb. Länge des Männchens 17—AS". Aufenthalt. Die arktiſchen Länder, auf dem Zuge an den Küſten des Oceans, im Winter häufig en den Seen der Schweiz und in Deutſchland. Nahrung Muſcheln, Fiſche, Inſekten, Waſserpflanzen. Neſt an den Ufern des Meeres und der Seen, mit zwölf bis er weißen Eiern. Isländiſche Ente. Anas islandica. Syn Anas scapularis. Claugula scapularis Brehm. Sie ift um ein Viertel größer als Anas clangula und der weiße Fleck an der Schnabelwurzel iſt ſchmäler, aber weit länger und zieht ſich bis an die Stirne aufwärts und bis gegen die Schläfengegend hinterwärts. — 46 — Männchen. Kopf ſchwarz, mit dunkelblauem, nur an dem Hals grünlichem Schiller. Der weiße Fleck an der Schnabel⸗ wurzel iſt nicht rund, ſondern lang geſtreckt und bildet einen ſtumpfen Winkel, die eine Seite ſteigt längs dem Schnabel bis zur Stirne auf, die andere zieht ſich umliegend an den Backen herunter. Das Schwarze zieht ſich am Halſe weiter herunter als bei der Schellente und der weiße Fleck iſt mehr als doppelt ſo groß und an der Stirne, wie bei der Kragenente, nur durch ein ſchmales ſchwarzes Stirnband von dem der andern Seite ge⸗ trennt. Die oberen Theile ſind ſchwarz, die unteren weiß, wie bei der Schellente, über den großen weißen Spiegel läuft ein ſchwarzer Saum; von den kleinen Flügeldeckfedern iſt nur eine kleine Stelle, kaum die Hälfte ſo groß als bei ber Schellente, weiß. Von den Schulterfedern haben nur einige auf der innern Seite einen weißen Spitzenfleck, der hier einen unterbrochenen Streifen bildet. Ein breiter ſchwarzer Saum lauft gegen den Schwanz in eine breite ſchwarze Spitze aus. Der ſchwarze Rücken zieht auf Seite der Bruſt bis über die Einbiegung der Flügel herunter und bildet ſelbſt unterhalb dieſem einen dreieckigen ſchwar⸗ zen Fleck. Der Bauch iſt ganz weiß, da bei der Schellente am After ein ſchwarzes Querband iſt. Das Weibchen gleicht ſehr dem der Schellente, iſt Ab ebenfalls verhältnißmäßig größer. Aufenthalt. Der hohe Norden, Island, r von wo aus ſie, wie die Schellente, auch nach Deutſchland kommt, aber ſeltener als dieſe, mit welcher ſie bis jezt immer verwechſelt wurde. Beide Geſchlechter zeichnen ſich durch ein dunkleres Ge⸗ fieder vor der Schellente aus, charakteriſtiſch iſt der größere Fleck am Kopf. Am Rhein wurden nur junge bemerkt. Kolbenente. Anas rufina Pallas. Canard siffleur huppe Buff. Red crested Duck Lalll. Fi- shione col ciuffo. St. d. ucc. Naum., Nachtr., T. 32. Callichen et Platypus rufinus Boje et Brehm. Schnabel roth, Beine roth, Chin ſchwarz, Iris am Männchen rubinroth, am Weibchen goldgelb. Auf dem Kopf eine ſchöne Holle haarartiger, un — 417 — Federn, Kopf, Backen, Kehle und Oberhals lebhaft braunroth, Hinterhals, Unterhals, Bruſt und Bauch tief ſchwarz, Seiten des Bauchs weiß, iſabellgelb überlaufen, Flügelbug mit einem dreieckigen weißgelben Fleck, Rücken, Deckfedern der Flügel und des Schwanzes hellbraun, Spiegel weißlich. Länge 20— 24“. 5 | Weibchen. Alle oberen Theile hellbraun, Backen und Vorderhals weißlich, Unterleib grau, der GN iſt viel klei⸗ ner, dunkelbraun. Aufenthalt. Der Nordoſten von Europa ib Sibirien, das kaſpiſche Meer, auf dem Zuge in Ungarn, Oeſtreich und der Türkei, alljährlich, beſonders gegen dem Frühjahr, auf den Seen der Schweiz, vorzüglich auf dem Bodenſee, häufig, niemals auf dem Ocean, in England iſt ſie einigemal vorgekommen. e al a und kleine en. Marmorirte E nte. Anas marmerata Temm ). Marbled Duck. Gould, Birds of Europa. Geſtalt der Kolbenente, aber ohne Federbuſch und kaum größer als die Kriechente. Um die Augen liegt ein großer, brau⸗ ner, eiförmiger Fleck, der hinter den Augen breiter iſt; Scheitel, Schnabelgegend und der ganze Hals weißlich, mit ſehr feinen ſchwärzlichen Längsſtreifen; Mantel, Rücken, Schulterfedern und Schwanz umbrabraun, jede Feder auf Mantel und Rücken endet mit einem iſabellfarben Halbmond. Schulter- und Schwanzfedern mit einem weißen, etwas graulichen, großen Fleck; Flügel hell braungrau; Bruſt, Seiten, Schenkel, Unterbauch und Deckfedern des Schwanzes mattweiß, mit hellbraunen wellenförmigen Quer: bändern; der Bauch iſt reiner weiß, faſt uumerklich hellbraun gewellt. Schnabel ſchwarz, Beine grauſchwarz, Iris braun. ) Nach dem Zoological Proceedings ſoll im Jahr 1830 in England neben einer Brautente, A. sponsa, auch eine Anas occidua ge⸗ ſchoſſen worden ſeyn, uns iſt dieſe Ente völlig unbekannt, da ſie weder in Latham, noch Temmink, noch Pallas oder in ame: rikaniſchen Verzeichniſſen ſteht, ſo wenig als eine Emberiza mela- nodera, welche nach einer andern Nachricht auch in England vorge: kommen ſeyn ſoll. Shiny, Fauna. Bd. 1. 2 23 — 116 — Das Weibchen gleicht dem Männchen, nur ſind ſeine Farben heller, die Wellenlinien blaſſer und die unteren Theile des Kör- pers rein weiß. | Länge 14“. i Aufenthalt. Sehr ſelten an den Küſten Sardiniens. Außer dieſer Inſel hat man ſie nie bemerkt. Fortpflanzung unbekannt. Moorenten mit breitem platten Schnabel. Sie tauchen ſehr gut und lange. Sie bilden die Gattung Aythia Boje und Platypus Brehm zum Theil. Bergente. Anas marilla Linn. Anas frenata Sparm mus Carlson. Le Milouinan Buff. Scaup Duck Lali. Topper and Velt Ducker Sepp. Naum. III, T. 59, F. 90 a b. Schnabel breit, auf dem Flügel ein weißer Spiegel. Männchen. Kopf und Oberhals ſchwarzgrün, Unterhals, Bruſt und Bürzel ſchwarz; Rücken und Schultern weißlich, mit ſehr feinen Zickzacklinien; Deckfedern der Flügel ſchwarz und weiß gefleckt; Spiegel klein, weiß; Unterleib und Seiten weiß, mit braunen Zickzacklinien, Schnabel hell graublau, Nagel und Rand ſchwarz, Beine grau, Schwimmhäute ſchwarz, Iris gelb. Weibchen. Kopf, Hals, Bruſt und Seiten des Unterleibs braun, um den Schnabel ein breiter weißer Ring, Rücken und Schultern mit weißen und grauſchwarzen Zickzacklinien; Spie⸗ gel weiß. Länge 17—48“¼. N ‚ Bei jüngern ſind die Zickzacklinien undeutlich und die Farbe braun. Aufenthalt. Die arktiſchen Gegenden 0815 Welttheile. Sehr häufig auf dem Zuge und im Winter an den engliſchen und holländiſchen Küſten, nicht ſelten in vielen Gegenden von Frankreich und Deutſchland, auch in der Schweiz. Nahrung Fiſche, Schalthiere, Juſekten und Mefekhi Niſtet in den Polargegenden. = 4 - Tafelente. Anas ferina Linn. Anas ferina et rufa Gmel. Le Canard Milouin Buff. Po- chard or red headed beat Lath. Anatra Penelope. Stor. d. ucc. Naum. III, T. 65. Männchen. Kopf und a roſtroth, Unterhals und Bruſt ſchwarz; Rücken, Schultern, Seiten, Schenkel und Unter: leib grauweißlich, mit einer großen Menge ſchwärzlichgrauer Zick zacklinien; Schwungfedern und Schwanz grau, Spiegel grau; Iris goldgelb; Schnabel ſchwarz, mit einer 95 Querbinde; Beine grau, Schwimmhäute ſchwarz. Weibchen. Alles, was am Männchen ſchwarz iſt, iſt am Weibchen braun und alle Farben unreiner. Länge 16—17". f | Aufenthalt. Der Norden. Häufig in Rußland, Däne⸗ mark, Norddeutſchland, England, Holland und Nordfrankreich. Auch auf den Schweizerſeen im Winter häufig. Neſt im Norden, mit 12 bis 13 weißgränlichen Eiern. Reiherente. Anas faligula Linn. Anas glaucion ıninus. Le petit morillon Buff. Dufted Duck Lat Anatra con luft. St. d. uce. Naum. III, 56. 2 e a Se an der Spitze breiter als an der Wurzel, Naſen⸗ löcher naͤher an der Wurzel, Spiegel wei Kopf, Hals a Bruſt tiefſchwarz, am Kopf ein Federbuſch von hängenden ſchmalen Federn, obere Theile ſchwarzbraun, Spiegel klein, untere Theile weiß; untere Deckfedern der Flügel ſchwarz, Beine und Schnabel grau, Augen gelb. Beim Weibchen ſind alle Farben matt, der Unterleib mehr gelb als weiß, fonft dem Männchen ähnlich, nur bei alten Weib⸗ chen iſt auch ein Federbuſch. Länge 15—16”, Aufenthalt. Die arktiſchen Gegenden beider Welttheile. Im Winter häufig an den deutſchen, hollindifchen und franzöſi⸗ ſchen Küften, auf Flüſſen und Seen, auch in der Schweiz häufig in großen Schaaren. Niſtet im Norden. Die Eier ſind grünlich. ig Weißaugige Ente. Anas leucophthalmos Bechst. Anas Nyroca Gmel. A. africana Gmel. Sarcelle d’Egypte Buff. Nyroca Duck Zath. Nau m. III, T. 59, F. 89. Schnabel lang und wie die Füße grau, Iris weiß, Kopf, Hals und Bruſt, ſo wie die Seiten des Unterleibs kaſtanien— braunroth, Rücken und obere Theile, Flügel und Schwanz braun⸗ ſchwarz, purpurglänzend, Spiegel, Bauch und untere Deckfedern des Schwanzes weiß, Aftergegend ſchwarz. Um den Hals ein ſchwarzer Ring. Das Weibchen iſt nicht ſehr verfehien, ihm fehlt das ſchwarze Halsband. Länge 15”. ri Aufenthalt. Die großen Seen und Flüſſe im a von Europa, auf dem Zuge regelmäßig in Deutſckkanz ſelten in Holland, Frankreich und der Schweiz. Nahrung Inſekten, junge Fröſche, Wasen 1 Neſt im Schilf, mit neun bis zehn weißgrünlichen Eiern. Gluchſende Ente. Anas glocitans. Anas torquata Messerschn. A. picta Steller. A. formosa Georg. Baical et bimaculated Tail Lall. Schnabel ſchwarz, Iris braun. Zwiſchen Schnabel dd Auge fängt ein weißer Raum an, der ſich ſichelförmig an den Seiten des Halſes hinunterzieht und in der Mitte des Halſes ein Hals⸗ band bildet, vom Auge weg aber ſteigt perpendikular ein ſchwar— zer Streif hinunter und theilt den weißen Raum in zwei un⸗ gleiche Theile, indem er ſich mit der ſchwarzen Kehle vereinigt. Scheitel ſchwarz, weiß eingefaßt. Neben dem weißen ſichelförmigen Fleck fängt hinter dem Auge ein grüner an, zieht ſich an den Hinterhals, vereinigt ſich mit dem der andern Seite, bildet ein x, deſſen oberer Schenkel am Auge feiner Seite anfangt, der untere ein Halsband bildet, welches unten wieder durch ein ſchmales weißes begleitet wird. Unterhals, Bruſt und Oberbauch ziegelroth, ſchwarz gefleckt; Seiten des Unterhalſes aſchgrau, Rücken und Deckfedern der Flügel, Schwung- und Schwanzfedern röthlich aſchgrau, Einlenkung der Flügel und einige Achſelfedern weiß, Spiegel grün oder roſtgelb, ſeitlich ſchwarz, unten ſchwarz | — 421 — und weiß eingefaßt; Unterleib weiß, Sei mit 5 rzlichen Zickzacklinien. Beine roſtgrau. 40 Etwas größer als die Knäckente. Aufenthalt. Häufig in Sibirien, an der Lena und an deren Flüſſen und Seen. Sie iſt aber mehrmals in England ge⸗ fangen worden, auch in Irland. S. Iſis 1829, S. 1405. Iſis 1830, S. 224. Die Purpurente. Anas purpureo-viridis Schinz. Kopf und Oberhals dunkelgrün, purpurſchillernd, Hinterhals dunkel braunroth, jede Feder etwas heller geſäumt; Rücken dun⸗ kelgrün, ins Purpurrothe ſchillernd; die Deckfedern der Flügel heller grün, der große Spiegelfleck glänzend Fupfergrün, am un— tern Rande ein feiner weißer Saum, der Schwanz zugeſpizt, glänzend grün purpurſchillernd. Unterhals vorn und Bruſt hell rothbraun, jede Feder leicht weißlich geſäumt. Bauch weißlich, ins Graue ſpielend, Seiten hellbraun, mit weißlichen Wellenlinien. Die unteren Deckfedern des Schwanzes röthlich. Die Hinterzehe hat einen häutigen Flügelanſatz; Beine ſchwärzlich, Schnabel gelblichgrün, über den Rücken eine fchwärzliche Linie, Nagel ſchwarz, Iris gelb. 8 Größe der Biſamente. Aufenthalt. Von dieſer räthſelhaften Ente ſind vier nn plare befannt, zwei wurden unter gemeinen wilden Enten am Genferſee bemerkt und geſchoſſen, die eine im April 1815, die andere im März 1824. Zwei ganz ähnliche wurden am Bodenſee geſehen und die eine davon kam in die Sammlung des Hrn. Oberſt Frey in Aarau, die beiden erſten ſtehen im Muſeum zu Lauſanne. Nach der Meinung Mehrerer, welche dieſe Enten ſahen, ſollen es Baſtarde von der zahmen und Biſamente ſeyn und fomit ein ähnliche Zwiſchenart bilden, wie das mittlere Waldhuhn. Tauchgans. Mergus. Ve eee u, Schnabel mittelmäßig oder lang, dünne, faſt rms, an der Wurzel breit; die Spitze der Oberlade ſehr gekrümmt, mit einem Hakennagel; beide Kinnladenränder ſägenförmig gezäh⸗ nelt. Naſenlöcher ſeitlich, gegen die Mitte des Schnabels, läng⸗ lich, durchgehend. Beine kurz, weit nach hinten ſtehend, die hintere Zehe frei, die vordere ganz in der Schwimmhaut ver ⸗ wachſen. Flügel mittelmäßig; die zweite Schwungfeder die längſte. Die Tauchgänſe ähneln in ihrer Lebensart den Enten, ſchwim⸗ men tief, tauchen ſehr gut, fliegen ſchnell und weit. Sie nähren ſich meiſt nur von Fiſchen oder Reptilien. Ihr Vaterland iſt in den kalten Gegenden, im Winter ſind ſie aber in ganz Europa anzutreffen. Sie mauſern nur einmal. Mänuchen und Bis find an Größe und Farbe ſehr verſchieden. Große Tauchgans. Mergus merganser Linn. Männchen. Mergus merganser @mel. Le Harle Buff. Goos ander Lafl. Gänſeſäger. Naumann, T. 64, F. 95. Mergo oca marina. St. d. uce. Dubbelde Zoagbec Sepp. Weibchen. Mergus castor et rubricapillus Gmel. Dundiver. | Sparling Fowl Zath. | | Männchen. Spiegel weiß, ohne ſchwarze Auerlinde Schnabel und Beine roth, Augen rothbraun, Kopf und Oberhals goldgrün, mit einer ſtruppigen Holle. Hals, Bruſt, Unterleib, Deckfedern der Flügel iſabellgelb, Oberrücken und die dem Körper am nächſten ſtehenden Schulterfedern ſchwarz, die großen Deck— federn weiß, ſchwarz geſäumt, Unterrücken und Deckfedern des Schwanzes wie die Schwanzfedern aſchgrau. 4 Länge 26— 28“. f 8 Weibchen. Scheitel, Seiten und oberer Hinterhals roſt⸗ braun, am Nacken ein langer, aus ſpitzigen Federn beſtehender Federbuſch, Kehle rein weiß; untere Theile des Halſes, Bruſt Seiten und Schenkel hellgrau; alle oberen Theile dunkel aſchgrau; Spiegel weiß; Schnabel und Beine rothgelb, ae braun, Un⸗ terleib weißgelb. Länge 24“ 9 | | Aufenthalt. Die 1 Gegenden beider Welten, im Winter in gemäßigten Gegenden an Meeren, Seen und Flüſſen, gemein in Deutſchland und der Schweiz. Nahrung Fiſche und Reptilien. Neſt im Norden an Flußufern, im Geſträuche oder auch in hohlen Bäumen und auf Felſen in Löchern. Zuweilen auch im In⸗ nern der Länder. (So brütete einſt ein Paar am Bodenſee bei Bre⸗ genz mehrere Jahre nach einander.) Die 12 —1 Eier find weiß. — 423 — Lan gſch naͤbeliger Säger. Mergus serrator Linn. Le Harle huppe Buff. Harle à manteau noir Buff. Red, breasted merganser Zath. Mergo oca di lungo becco. St. d. uc. Naum. III, T. 61, F. 94. Männchen. T. 62, III. F. 95. Weibchen. Männchen. Spiegel weiß, mit zwei ſchwarzen Querbin— den, mit einem langen ſpitzigen Federbuſch. Kopf, Federbuſch und Oberhals ſchwarzgrün glaͤnzend, unter dieſem ein breites weißes Halsband, Bruſt roſtbraun, ſchwarz gefleckt, bei der Einlenkung der Flügel ſtehen fünf oder ſechs weiße, ſchwarz eingefaßte Federn; Oberrücken und Schulterfedern tief ſchwarz; Bauch weiß, gelblich überlaufen; Schnabel, Bürzel und Lendengegend grau, mit ſchwarzen STEFSREEORMDERT. Schnabel und Iris roth, Beine gelbroth. 0 Ä Länge 21—22”. Weibchen. Kopf und Hals roſtroth, mit Federbuſch; Kehle weiß; Bruſt grau und weiß gemiſcht, obere Theile und Seiten dunkelgrau, Spiegel weiß, mit einem grauen Querſtreif; Schnabel und Füße matt orangen. Augen braun. Länge 19 - 20“¼. Aufenthalt. Der Norden, im Winter häufig auf Seen und Flüſſen vom größten Theil von Europa. Nahrung Fiſche. Neſt im Norden an Waſſern, mit acht bis dreizehn weiß: grauen Eiern. i Weißer Säger. Mergus albellus. Männchen. Mergus albellus mel. Le petit harle huppe ou la Piette Buff. Smew or White Nun Laih. Mergo oca minore. St. d. ucc. White Nunducker. Weibchen. Mergus minutus, asiaticus, stellatus et panno- nicus Auct. Harle étoile Buff. Minute merganser or Redheaded Smew Lath. Mergo oca einerina. Männchen. Kopf, Hals, Bruſt, Unterleib, Schultern, kleine Deckfedern der Flügel rein weiß, an den Seiten des Schna« bels ein länglichrunder und am Hinterhaupt ein Längsfleck, ſchwarz— grün ſchillernd, auf dem Kopf eine weiße Holle; Oberrücken, zwei halbmondförmige Flecken an den Seiten der Bruſt und Rand — 424 — der Schulterfedern tiefſchwarz, Schwanz grau, Seiten des Un⸗ terleibs mit grauen Zickzackſtreifen, Schnabel und Beine graublau, Schwimmhäute ſchwarz; Iris braun. | | Länge 15—16”. 16 8 Weibchen. Scheitel, Backen und Hinterhaupt braunröthlich; Kehle, Oberhals, Bauch und Unterleib weiß; Unterhals, Bruſt, Seiten, Bürzel hellgrau; obere Theile und Schwanz dunkelgrau; Flügel weißgrau und ſchwarzbunt. Länge 15“. Aufenthalt. Die arktiſchen Länder kein, Welten; im Herbſt und Winter in Holland, England, Frankreich, Deutſch⸗ land und in der Schweiz auf Seen und Sa Nahrung Fiſche. Fortpflanzung. Neſt am ufer der Seen und Fluſſe im Norden, mit acht bis zwölf weißlichen Eiern. Kappen⸗Sägetau cher. Mergus cuenllatus. Männchen. Stirn, Scheitel, Hals und Rücken ſchwarz, obere Deckfedern des Schwanzes, Schwanz und Schwungfedern braun. In der Ohrgegend und bis zum Hinterhaupt entſteht ein weißer langer Federbuſch, der an der Spitze eine ſchwarze Binde hat; Vordertheil des Unterhalſes, Bruſt und untere Theile weiß, Seiten des Unterleibes mit roſtrothen und ſchwarzen Wel⸗ lenlinien. Vom Hinterhals ziehen ſich zwei ſchwarze Streifen halsbandartig gegen die Bruſt. Große Deckfedern der Flügel ſchwarz, in der Mitte mit einem weißen Schaftſtreifen. Vordere Deckfedern aſchgrau, Spiegel weiß, mit zwei ſchwarzen Quer— ſtreifen, Schnabel ſchwarz; Augen braun; Beine braun. Weibchen. Kopf und Hals ſchwarzbraun, Federbuſch heller, mit weißer Spitze, Vorderhals, Bruſt und Schultern dunkel aſchgrau, die übrigen oberen Theile braunſchwarz untere Theile weiß. Spiegel wie beim Männchen. | Länge 15“. Aufenthalt. Nordamerika. Ein Exemplar wurde in Eng⸗ land geſchoſſen. | a Entenſäger. Mergus anatarius Himbecſe. Iſis 1831, p. 299. | a 4 Hauptfarbe des Gefieders blendend weiß, Kopf und Nacken dunkelgrün ſchillernd; zwiſchen Schnabel und Augen ein weißer Fleck, gegen den Schnabel hin mit einem 2“ breiten, dunkeln Streifen begränzt, unter dieſen befindet ſich ein ähnlicher Fleck, der nach unten mit dem rein weißen Halſe ſich vereinigt, beide bilden einen unregelmäßigen Augenſtreif; der Rücken glänzend ſchwarz; gegen die Bruſt hin mit drei abgebrochenen, kurzen, ſchwarzen Streifen; obere große Deckfedern der Flügel rein weiß, an der äußern Fahne ſchwarz eingefaßt; auf dem Unterrücken liegen noch über edem Flügel vier Deckfedern, welche auf der innern Seite braungrau, auf der äußern rein weiß, nach der Spitze perlfarb und der ganzen Länge nach mit einem ſchwarzen Streif begraͤnzt ſind. Schwungfedern erſter Ordnung braun— ſchwarz, mit ſchwarzen Schäften, die der zweiten Ordnung und die kleinen oberen Deckfedern der Flügel an den Spitzen rein weiß, nach dem Kiel zu ſchwarz, ſo daß dadurch ein doppelter Spiegel auf dem Flügel entſteht; der Schwanz hat 16 Federn und iſt ſchwarzgrau, die oberen Deckfedern braunſchwarz, die unteren weiß; Seiten weiß, grau punktirt; Beine dunkelröthlich, Schwimmhaut ſchwärzlich überlaufen, Nägel hornfarben, Schnabel an der Wurzel höher als breit, wie beim weißen Sägetaucher, dunkel röthlichbraun überlaufen, mit einem ſehr ſcharfen, . hornfarbigen Nagel. © Ränge 19”. Dieſer Waſſervogel, der einzig bekannte dieſer Art, wurde im Frühjahr 1825 auf dem Okerſtrome nahe bei Braunſchweig von Hrn. Holzverwalter Buch geſchoſſen und befindet ſich im zoologiſchen Muſeum zu Braunſchweig. Er hält ganz das Mittel zwiſchen der . und dem weißen Sägetaucher. Nach dem Urtheile m erer Ornithologen, welche ihn geſehen, ſcheint er ein Baſtard zu ſchen dieſen beiden Vögeln zu ſeyn. Das einzige Beiſpiel außer dem Rakelhahn, daß ganz in der Freiheit lebende Arten zweier Gattungen ſich gepaart hätten, daher äußerſt merkwürdig. Mach ter ä g e.. Nachtrag zu den Säugethieren. Zu Seite 19. Nilsſons Fledermaus. ae Nilssonit, Vespertilio Kuhlii Nilsson. Der Außenrand der Ohren endet in gleicher Su ih der Linie der Mundſpalte, etwa 13 hinter dem Mundwinkel. Die größte Breite des Tragus liegt deutlich unter der Mitte des In⸗ nenrandes; der angedrückte Unterarm ragt nur bis zum Mund⸗ winkel vor, dagegen geht das zweite Glied des fünften Fingers | weit über daſſelbe Glied des vierten hinaus. Die Schwanzhaut iſt bis zur Mitte mit langen Haaren dicht beſezt; die Unterſeite ſämmtlicher Flughäute iſt rings um den Körper braun behaart. Die Haare an der Oberſeite des Körpers von der Baſis an bis zu zwei Dritteln der Länge dunkelbraun, an den Spitzen braun⸗ weißlich, die Haare an der Bauchſeite durchgehends mit hellgelben Spitzen. Ein hell brandgelber Fleck ſteht unter dem Ohr. Der erſte obere Vorderzahn iſt faſt eben ſo groß und eben ſo breit, wie der zweite. Die unteren Vorderzähne ſind mit der Schneide einander parallel quer zur Nichtung der Kiefer geſtellt, ſo daß die hinteren von den vorderen theilweiſe verdeckt werden; die Ausführungswarze der Unterkieferdrüſe iſt koniſch zugeſpizt. Ganze Länge 5“ 40“. Davon der Schwanz 4“ 9%. Flü⸗ gelweite 40“. 1 Aufenthalt. Auf dem Harz und auf den Bergen der ſkandinaviſchen ee wahrſcheinlich bis in die Nähe des de Fl Nathuſius Fledermaus. Vespertilio Nathusii. Der äußere Rand der Ohren endet unter der Linie der Mundſpalte hinter dem Mundwinkel, ohne ihn zu erreichen. Das Ohr iſt eben ſo breit, wie die Länge des Innenrandes, ſo daß der vorſtehende Theil deſſelben als ein gleichſeitiges Dreieck er— ſcheint. Die Schnauze ift breit und ſtumpf, vorn faſt halbkreis— förmig. Flughäute rauchſchwarz. Oberſeite der Schenkelflughaut bis zur Mitte und längs dem ganzen Schienbein dicht behaart. Oberſeite düſter rauchbraun, Unterſeite düſter gelbgrau, nach den Flughäuten zu mehr roſtfarbig, unter dem Ohr hin bis zu den Schultern und bis ſeitlich zum Unterkiefer ein dunklerer brauner Fleck. Das Haar allenthalben an der Wurzel über drei Viertel der Länge braunſchwarz, mit helleren Spitzen, der erſte obere Vorderzahn zweiſpitzig; die Eckzähne ſtark vortretend, der obere nur wenig länger als der untere und dieſer höher als die Backen⸗ zähne. Gebiß ſtark, Zähne ſpitzig. ö Ganze Länge 5“ 1", davon der Schwanz A 3, Flug⸗ weite 8“ 40%. | ; Aufenthalt. In Berlin und Halle. Nachtrag zu den Vögeln. Bereits waren zweiundzwanzig Bogen dieſes Bandes ges druckt, als ich den vierten Band von Temminks Handbuch bekam, in welchem mehrere neuentdeckte Arten vorkommen, welche nachgeholt werden müſſen, wenn unſer Verzeichniß vollſtändig ſeyn ſoll. Zu Seite 107. Der Kolbiſche Geier. Vultur Kolbii. Vautour chasse fiente Vaill. Ois. d’Afrique. ZRüppell, At- las, pl. 32. | | Dieſer Geier unterſcheidet fi) vom grauen Geier dadurch, daß alle Federn der Flügel und der unteren Theile abgerundet, bei dem grauen aber lang und ſpitzig ſind; der Federkragen iſt kürzer und weniger dicht. Die Farbe im Allgemeinen iſt iſabellfarben * —— VEN — ER — oder hell milchkaffeebraun, oft, je nach dem Alter, hell- oder dunkelbraun gefleckt und gemiſcht. Der ganz alte Vogel iſt ganz einfärbig hellbraun, der Kragen dunkelbraun, Kopf und Hals dünne, mit Flaum beſezt. | Länge 4“. Fi Aufenthalt. Faſt alle Gebirge Afrika's, häufiger und weiter in Europa verbreitet als der graue Geier, vorzüglich im öſtlichen Europa. Sehr häufig in Sardinien. Nahrung Aas und todte Thiere. Niſtet im ſüdlichen Europa in Felſenſpalten und legt zwei rauhſchalige weiße Eier. Zu Seite 126. | Schwarzflügeliger Milan. Falco furcatus. Ein Exemplar wurde in Argyleſhire, ein anderes in Dorffhire gefangen. Zu Seite 113. Eleonorens Falke. Falco Eleonorae Gene. ö Er gleicht etwas dem Baumfalken, unterſcheidet ſich aber durch viel bedeutendere Größe, durch die verſchiedene Farbe der Wachshaut, welche blau iſt, durch den ſchneidenden Rand der oberen Schnabellade, welche zwiſchen dem Mundwinkel und dem Zahn nicht ausgeſchnitten iſt, und durch die verſchiedene Farbe der Eier, welche röthlich ſind, mit roſtfarben Flecken und Punkten. Aufenthalt. In Sardinien. (Sit noch nicht näher be— ſchrieben.) Zu Seite 146. Schwarzköpfiger Be Pica melanocephala @eni. Actes de Acad. de Turin, Vol. Kopffedern ſehr lang, einen 1 bildend und, ſo wie der Scheitel, ganz tief ſchwarz; Stirne, Federchen um die Nas: löcher und Augenbraunen gelblich, braun überlaufen; am Mund⸗ winkel ein ſtarker ſchwarzer Schnurrbart; Kehle und Backen weiß. Alle übrigen Theile völlig wie beim Eichelheher. ed Es iſt dieß eine konſtante klimatiſche Varietät des Ei hel⸗ hehers, wie der italieniſche oder ſpaniſche Sperling. 20 Aufenthalt. In Afrika, in Griechenland und in der Krimm. IM — 49 — Zu Seite 154. Gehaubter Würger. Lanius cucullatus Temn. Lanius rutilus var. c. Lall. La Pie grieche rousse du Se- negal, pl. enl. 479, f. 1. Auf dem Scheitel ſchwarz, zu beiden Seiten ein weißer Streif von den Naslöchern bis zum Hinterhaupt, der aber nach und nach in Gelbröthlich übergeht; Nacken und Mantel umbra— braun, auf dem Bürzel etwas grau; Flügel brennend roſtroth, die Schulterfedern mit großen ſchwarzen Flecken, Schwungfedern braunſchwärzlich, roſtroth geſäumt. Kehle und Mittelbauch rein weiß, Backen und untere Theile hellgrau, außer dem Bauche, welcher gelblichweiß iſt, Schwanz ſtark abgeſtuft, mit großen weißen Flecken, die beiden mittleren Federn graulich, mit feinen dunkleren Wellenlinien. Schnabel braun, die Wurzel der untern Kinnlade grau, Füße grau. Länge 9“ 6“. 8 Aufenthalt. Das mittägliche Spanien, Andaluſien, Granada. Zu Seite 161. Golddroſſel. Turdus varius. Nach Temmink iſt dieſe Droſſel eine und dieſelbe mit Tur- dus aureus. Gould nennt ſie Turdus varius seu Withei. Withes thrush. Temmink gibt ſechs Exemplare an, welche in Europa vor⸗ gekommen ſind, eines in England, zwei bei Hamburg, eines am Rhein und eines in Deutſchland und dann noch eines im Jahr 1788 bei Metz. Dieſe Art iſt häufig in Japan, von woher fie wahrfcheinlich nach Europa kommt. Sie findet ſich aber auch in Java und auf den Sundinſeln bis nach Auſtralien. In Seite 108. Nach den Droſſeln kommt die ee Droßling. Ixos. Turdoide. Schnabel kürzer als der Kopf, eee, von der Wurzel an etwas gebogen, die Spitze gebogen und ſchwach aus— geſchnitten; an der Schnabelwurzel Borſten. Naſenlöcher an der “u 0 Wurzel, ſeitlich, eiförmig, halb durch eine nackte Haut geſchloſſen. Nägel kurz und dünne. Flügel kurz und abgerundet; die erſte Schwungfeder kurz, zweite, dritte und vierte abgeſtuft, die fünfte und ſechste ſind die längſten. Dunkler Droßling. Ixos obscurus Temm. Scheitel, Backen und Kehle düſterbraun; Mantel, Nacken, Rücken und Bürzel erdbraun, ebenſo die Flügel, aber etwas glänzender; Bruſt und Seiten hellbraun; Mitte des Bauches braunweißlich, Unterbauch und untere Deckfedern des Schwanzes mattweiß, Schwanz ganz einfarbig braunſchwarz. Schnabel und Beine ſchwarz. e | Länge 8“. 5 Aufenthalt. Andaluſien, wo ſie gemein ſeyn ſoll. Sie iſt nahe verwandt mit der afrikaniſchen IXos Vaillantii, Merle cul jaune du Cap enl. 347 und ebenſo der IX os plebejus Ruppell. Seite 169. Statt vierte Ordnung ſoll es heißen: vierte Familie. Zu Seite 175. Einzureihen nach Droſſelſänger. Olivenſäͤänger. Sylvia olivetorum Strich. Olivetra salicaria Gould. Birds of Europa, V. 2. Bec-fin® des oliviers. Alle oberen Theile graubraun, olivenfarb überlaufen. Der Raum zwiſchen Schnabel und Augen iſt heller; Schwungfedern dunkelbraun, die Sekundarfedern weißlich geſäumt; Schwanz ſchwach abgerundet, dunkelbraun, die äußerſte Feder weiß geſäumt, die beiden folgenden mit weißer Spitze, untere Theile grauweißlich, an den Seiten etwas dunkler, Unterleib und untere Deckfedern des Schwanzes gelblich; Schnabelwurzel prangengelb, an der Spitze ſchmutziger; Beine bleigrau, Iris braun. Länge 6“. | um Aufenthalt. Der öſtliche Theil des mittäglichen Europa, beſonders die joniſchen Inſeln, namentlich Zante, wo ſie nach Strickland, der ſie entdeckte, in der Nähe des Waſſers nicht ſelten iſt. — 41 — Zu Seite 179. Zum Schilfſänger. Sylvia phragmitis. Hr. Vouga, ein eifriger Ornithologe in Neufchatel, glaubt, Sylvia phragmitis und cariceti ſeyen durchaus nicht verſchieden und nur Altersunterſchied. Zu Seite 180. Nach Sylvia cariceti. Lanzenfleckiger Sänger. Sylvia lanceolata Temm. Bee fin lanceole Temm. Schnabel kurz und dick; Schwanz lang und ftarf kegelförmig; alle unteren Theile, die Mitte des Bauchs ausgenommen, mit langen lanzetförmigen Flecken. Obere Theile wie beim Heu⸗ ſchreckenſänger, S. locustella, nur die Flecken größer und dunkler; Kinn und Vorderhals, Bruſt und Bauch weißgelblich, Unterleib und untere Deckfedern des Schwanzes grauröthlich, aber alle dieſe Theile, vom Schnabel bis zum Schwanz, die Seiten des Bauchs ausgenommen, mit ſchwärzlichen lanzetförmigen Flecken. Schnabel braun. Länge. Kleiner als der Heuſchreckenſänger, die ganze Länge kaum 4”. RN Aufenthalt. Hr. Bruch fand dieſen Vogel in der Gee gend von Mainz. | | Zu Seite 185. ä Röthlicher Sänger. Sylvia rubiginosa, Synonym. Sylvia familiaris Menétrier. Das Weibchen iſt hell graubraun an lin den Theilen, welche am Männchen braunröthlich ſind. Aufenthalt. Von Andaluſien bis zum Kaukaſus. Zu Seite 188. Brillenſänger. Sylvia conspicillata. Aufenthalt. In mehreren Theilen Frankreichs, fo im Departement des Gard. Das Neſt ſteht in niedrigen Gebüſchen nahe am Boden und beſteht aus Grasſtengeln, inwendig mit feinen Stengeln ausgelegt. Die vier Eier ſind ſtumpf und haben auf weißem Grunde ſehr dicht ſtehende, hellbraungrünliche Punkte. Zu Seite 199. Trauerſtelze. Motacilla lugubris. Hr. Bonaparte nennt dieſe Art Motac. Yarellii. Pied Wagtail from England, da ſie in allen drei Reichen Brite: niens zu Haufe ſey, wo dagegen die weiße ganz fehle. - Zu Seite 203. Waſſerpieper. Anthus aquaticus. Temmink trennt davon Auik. rupestris ae unter dem Namen Dunkler Pieper. Authus d obseurus. Alauda obscura Gmel. Alauda petrosa Linn., Krane, Vol. 41. Rock or shore pipit Gould. Anthus Iiktoradit Brehm. Das Sommerkleid iſt nach der Jahreszeit veränderlich. Ueber die Augen läuft ein matt weißgelblicher Streif. Kopf und alle oberen Theile ſind dunkeloliven, mit braunen Flecken in der Mitte der Federn; Flügel und große Deckfedern hell vlivenfarb gefäumt; die kleinen Deckfedern braunſchwärzlich, mit grauer Spitze, äußerſte Schwanzfeder an der Spitze mit einem kegelförmigen grauen Fleck und ebenſo geſäumt, an der zweiten nur ein leichter grauer Ende ſaum; die anderen Federn hell olivenfarb geſäumt; Kehle, Bor: derhals und Bruſt mattgelblich, alle Federn mit dunkel oliven— braunen Schaftflecken und Spitzen, aber hellgraulich olivenfarb geſäumt; Mitte des Bauchs, Unterleib und untere Deckfedern des Schwanzes hellgelblich. So ſind beide Geſchlechter während der Brütezeit gefärbt. Späterhin wird das Olivenfarbe weniger rein und die oberen Theite mehr graulich, die erſte Schwanzfeder hat ein kleines weißes Fleckchen an der grauen Spitze; die Säume der Flügelfedern hellgrau; die Kehle hell iſabella, nach der Bruſt hin etwas dunkler, mit einigen graulich bene Flecken, welche überhaupt alle heller werden. Länge des Waſſerpiepers. g Aufenthalt. Nordeuropa, Feroe, Norwegen, auf den Orkaden bis in die Polargegenden, wo ſie niſten. Auch an den engliſchen und holländiſchen Küſten auf dem Zuge. Immer nur an den Scefüften in ſumpfigen ee und ‚DE 1 von Meerinſekten. — 433 — Zu Seite 208. Vor dem Zaunkönig. Beſcheidenes Goldhähnchen. Regulus modestus Gould. Keine Kopfhaube; auf dem Scheitel drei gelbe Binden, von welchen die über die Augen laufenden am lebhafteſten gefärbt ſind; alle oberen Theile hell olivengrün, welches gegen den Bürzel hin blaſſer wird; der Schwanz iſt leicht gegabelt und wie die Schwung— federn braun, blaßgelblich geſäumt; über die Flügel laufen zwei blaßgelbe Streifen; alle unteren Theile u weißgrünlich, Schna⸗ bel und Beine braun. Länge etwas mehr als 3% | : Aufenthalt. Dalmatien. Es iſt nur ein einziges Exem⸗ plar bekannt, welches Herr Feldegg mitbrachte. Vielleicht findet es ſich auch in anderen Theilen des wärmeren Europa. Zu Seite 227. Nach dem ſchieferbrüſtigen Ammer. Geſtreifter Ammer. Emberiza striolata Rüppell. Atlas von Ruppell I, T. 10. Fringilla striolata Lichtenst. Der ganze Kopf, Backen, Hals und Oberbruſt rein grau, alle Federn mit langen Schaftſtrichen; über die Augen und unter dem Schnabelwinkel drei kleine weiße Längsſtreifen; Mantel, Rücken und obere und untere Deckfedern der Flügel roſtroth, mit braunen Schaftſtrichen; Bauch, Unterleib und untere Deckfedern des Schwanzes rothgraulich; Flügel und Schwanz ſchwärzlich, innere Fahnen der erſten Schwungfedern lebhaft roſtroth und die äußeren ebenſo geſäumt. Obere Schnabellade und Iris braun, untere und Beine gelblich. in | Länge 5“. f Weibchen und Junge ſind am Kopf und Hals Ko ge⸗ ſtrichelt, grauröthlich überlaufen und alle Tinten weniger lebhaft. Aufenthalt. In Andaluſien, wo dieſer Ammer ſehr ges mein ſeyn ſoll. Vielleicht findet er ſich auch in anderen Gegenden Spaniens. Im Winter an den Küſten der Barbarei. Zu Seite 284. Vor dem Girlitz. Fringilla serinus. Isländiſcher Fink. Fringilla islandica Faber. Iſis, Suppl. 182% u. 4826. Loxia serinus Faber Prod Or- nith. island. 90 ä Schnabel ſtark, dick, Schwanz ſehr ſchwach gegabelt; Schwanz⸗ federn zugeſpizt. Schinz, Fauna. Bd. I. 28 — 434 — Die oberen Theile graugrünlich, mit braunen Schaftſtrichen; Backen rothbraun, grau überlaufen; Kehle, Vorderhals und obere Theile der Bruſt blaßgelblich, mit braunen Strichen; Unterbruſt, Bauch und Unterbauch weiß; Schwungfedern braun, grün ge⸗ ſäumt; Deckfedern der Flügel an der äußern Fahne grünlich, an der Spitze gelblichweiß; der Schwanz ſchwach abgeſchnitten, mit ſpitzigen Federn; dieſe find braun, am äußern Rande grün geſäumt, an der innern Fahne weiß, Spitze weiß. Schnabel hornfarben. Iris und Beine braun. | | . Ganze Länge 5“. Die Art ſteht in der Größe zwiſchen dem Grünfink und dem Girlitz. Aufenthalt. Island, unterm 66. und 67. Grad nordic, ſcheint nicht auszuwandern. b Seite 254. Statt ſechste Ordnung ſoll es heißen dritte. Zu Seite 254. Nach der Felſenſchwalbe. | Boiſſonneauts Schwalbe. Hirundo Boissonneauti Temm. Schwanz wenig gegabelt, die Seitenfedern ſind nur zwei bis drei Linien länger als die anderen. 5 An der Stirne iſt eine ſehr kleine kaſtanienbraune Binde, alle oberen Theile ſind ſchwarzblau, ſehr glänzend, Flügel und Schwanz ſchwarz, grün bronzirt. Auf jeder Schwanzfeder, die vier mittleren ausgenommen, ſteht auf der innern Fahne ein rundlicher, weißer, röthlich überlaufener Fleck; Kehle lebhaft Füs ſtanienbraun, über die Bruſt läuft, ein ſchwarzblauer Gürtel; die unteren Theile, auch die unteren Deckfedern der Flügel, ſi ſind leb⸗ haft ziegelroth; Schnabel ſchwarz, Beine braun. 5 Länge a Junge Vögel haben auf der Stirne einen braunen Fleck, alle oberen Theile ſind düſterbraun, leicht me talliſchblau überlaufen; Flügel und Schwanz ſchwach bronzirt; Kehle dunkel roſtbraun; der Gürtel braun, leicht bronzirt; a alle übrigen unteren Theile matt roſtroth; die F flecken au den Schwanzfedern kleiner und röthlich. Aufenthalt. Andaluſien und n waheſcheintich auch in Nordafrika. . Seite 257. Siebente SM r ſoll heißen vierte. Zu Seite 267. Vor Baumlaufer. „ b Seidenartiger Kleiber. Sitta sericea Temm. Sitta europea var. asiatica Pall. Asiatic Nuthatch Gould. Birds of Europa. * Schnabel lang und dünne; Gefieder lang und ſeidenartig; Seiten nicht roſtroth. Scheitel, Nacken, alle oberen Theile und die beiden mittleren Schwanzfedern ſehr hell blaugrau; an der Stirne und den breiten Augenbraunen rein weiß; Zügel ſchwarz, dieſer Streif geht bis über die Ohrgegend und biegt ſich halbmondförmig an die Seiten des Halſes; Backen und alle unteren Theile glänzendweiß; untere Deckfedern des Schwanzes roſtroth, mit weißen Federſpitzen; Schwungfedern ſchön grau, heller grau geſäumt; Seitenfedern des Schwanzes an der Wurzel ſchwarz, dann folgt ein weißer Fleck, die Spitze grau. Schnabel ſchwärzlich, ebenſo die Beine. Länge 4“ 8". Kleiner als die gemeine Spechtmeiſe. Aufenthalt. Dalmatien, doch nur zufällig; 5 Major v. Feldegg brachte ſie daher. Zu Seite 277. Nach dem almeitteh Faſan. Goldfafan. Phasianus pictus. | Faisan d'oré de la Chine. Faisan tricolore Temm. Pinted Pheasant Edw. Auf dem Kopf ein gelber Federbuſch von langen zerſchliſſenen Federn; am Hinterhaupt ein Kragen von lebhaft orangengelben, in die Quere ſchwarz geſtreiften Federn; die Federn am Oberhals bis zu den Schultern ſchön grüngolden, Rücken und Bürzel leb- haft gelb; die Deckfedern des Schwanzes ponceauroth; Kehle rothgelb; untere Theile ſcharlachroth; Sekundar- und Deckfedern der Flügel kaſtanienbraun; die Schwanzfedern ſehr lang, gebogen, ſchwarz und kaſtanienbraun marmorirt; die längſten Deckfedern ſcharlachroth, Schnabel und Beine gelb, am Lauf ein kleiner Sporn; Iris lebhaft roth. Länge 2“ 40“. Davon mißt der Schwanz 22% Das Weibchen iſt kleiner, die Kopffedern ſind etwas länger und können als Buſch erhoben werden. Die oberen Theile braun⸗ roth; die Kehle weiß, alle unteren Theile ſind braungelblich, mit braunen Flecken; Flügel und Schwanz haben die Farbe des Rückens, mit ſchwarzen Querbändern; die langen Schwanzfedern ſind braun, ſchwarz gewellt und gefleckt; Iris braungelblich. Das Männchen erhält erſt im dritten Jahre ſeine volle Farbe. Aufenthalt. Im nördlichen Griechenland. Ob nur akkli⸗ matiſirt, wie im übrigen Europa der gemeine Faſan, oder 28 * — 456 — urſprünglich? Der Goldfaſan findet ſich nach neuen Entdeckungen wild in Georgien und Mingrelien, aber auch in China. Die Eier ſind kleiner und röthlicher als die des gemeinen Faſans. Zu Seite 283. Nach dem isländiſchen Schneehnhn. Kurzzehiges Schneehuhn. Tetrao brachydactylus Temm. Schnabel ſehr niedrig, nur die Spitze glatt, die Schäfte der Schwungfedern weiß; die Zehen kurz. Winterkleid. Das ganze Gefieder rein weiß, der Schwanz i ſchwarz, mit weißer Endbinde. Keine nackte Stelle ob den Au— gen. Der Schnabel iſt ganz unter den Federn der Stirne ver⸗ borgen, welche einen Kranz von abſtehenden Federn bilden, die bis zur Spitze des Schnabels reichen, ſo daß man kaum die Spitze deſſelben bemerkt. Läufe und Zehen ſind ſehr kurz und bis zur Spitze der Klauen unter den Federn verdeckt. Die Nägel ſind weiß. Man kennt nur das Winterkleid. Länge 44“. Aufenthalt. Das nördliche Rußland. Somit hätten wir in Europa mit dem ſchottiſchen Huhn, welches außer Britanien nirgends vorkommt, fünf Schneehühner. Zu Seite 290. Nach der Wachtel. Das virginiſche Reppuhn. Perdix virginiana. “) Perdix americana, novae Angliae et ludoviciana. Tetrao marilandicus et mexicanus. Tetrao cayolcos Gmel. Maryland and luisian Quail, Colin colenicul Temm. Stirne weiß; Scheitel braun, nach dem Hinterhaupt zu ka— ſtanienbraun, ſchwarz geſäumt; Oberhals ſchwarz und weiß ges fleckt; über die oberen Deckfedern der Flügel und die Sckundar⸗ federn laufen ſchwarze und hell roſtröthliche Wellenlinien; die oberen Deckfedern des Schwanzes haben ſchwarze und weiße Zick— zacklinien, die Seitenfedern aſchgraublaulich. Ueber die Augen läuft eine weiße Binde gegen das Hinterhaupt; eine ſchwarze entſteht am Schnabelwinkel und geht bis zur Ohrgegend, biegt *) Die Nachricht, daß der wilde Trukthahn in Sizilien und Dalmatien vorkomme, welche Temmink im vierten Bande ſeines Handbuchs, S. 313, anführt, muß gewiß auf einem Irrthum beruhen. — 437 — ſich dann nach den Seiten des Halſes und umfaßt breit die weiße Kehle. Ueber Bruſt und Bauch laufen ſchmale ſchwarze Quer- ſtreifen. Die Seiten ſind braun, mit eiförmigen, weißen, ſchwarz eingefaßten Flecken am Rand der Federn. Schnabel ſchwarz, Beine und Iris roth. Länge 63 — 7“. a Aufenthalt. Nordamerika, iſt aber in England vollkom— men naturaliſirt und in Norfolk und Suffolk häufig. Die 18 bis 20 Eier ſind weißlich, ungefleckt. Zu Seite 291. Das Laufhuhn, Turnix oder Hemipodius u ſoll nach Temmink nicht europäiſch ſeyn. Zu Seite 307. Rothbrüſtiger Regenpfeifer. Charadrius pyrrhothorax Tempe. Gould, birds of Europa, part 20. Er ſteht in der Mitte zwiſchen dem Mornell-Regenpfeifer und dem großen Halsband-Regenpfeifer. Ueber die Stirne läuft eine breite kaſtanienbraun ſchwärzliche Binde, zieht ſich über die Zügel hin, umgibt die vorderen unteren Theile der Augen. Hinter ihr iſt eine zweite, ſchmälere, mattweiße Binde, welche über die Augenbraunen hinläuft. Scheitel, Rücken, Flügel und ihre Deck— federn ſind hell graubraun; Schwungfedern braun, mit weißen Schäften; über die Bruſt läuft ein breiter hell roſtrother Gürtel, Der Nacken iſt iſabellfarb; Kehle, ein Theil des Vorderhalſes, Bauch, Schenkel und Unterleib rein weiß. Die Schwanzfedern braun, die mittleren dunkler als die äußeren, die vorlezte iſt auswendig grau, inwendig weiß. Die äußerſte Feder iſt ganz weiß, mit einem kleinen braunen Fleck an der Spitze. Die Beine ſind grau, der Schnabel ſchwarz. Dieß iſt das Sommer— kleid, das Winterkleid iſt unbekannt. 6 ö Bei den Jungen ſind die Binden am Kopfe nur ſchwach angezeigt und ebenſo der Bruſtgürtel, die Federn der oberen Theile ſind matt roſtroth geſäumt. Ganze Länge 7“. Aufenthalt. In Rußland, wo ein ſolcher Vogel bei Petersburg geſchoſſen wurde. — 438 — Zu Seite 307. „ 7 Jungfernkranich. Grus NR Die Nachricht von Temmink, daß einer in der egal bei Aubonne getödtet worden, iſt ſehr ungewiß. Zu S. 510. Gattung Reiher, vor dem kleinen Silberreiher Mittlerer Silberreiher. Ardea égrettoides Temm. Der Schnabel iſt kaum ſo lang als der Kopf; die kahle Stelle über den Knien iſt klein, am Unterhals ein großer Büſchel zerſchliſſener Federn. Alle Theile des Gefieders rein weiß, zwei Drittel des Schna⸗ bels ſind gelb, die Spitze ſchwärzlich; Beine ſchwarz; nackte Haut um die Augen gelbgrünlich. | | Ganze Länge 26— 27“. | Bei Jungen ift der Schnabel ganz ſchwarz, der Federbüſchel am Halſe viel kürzer, aber doch deutlich. Dieſe Art iſt immer viel kleiner, Schnabel und Beine kürzer; der ſtarke Federbuſch am untern Theil des Halſes fehlt dem großen Silberreiher; die Flügel ſind länger und reichen über den Schwanz hinaus. Aufenthalt. Wahrſcheinlich die öſtlichen Theile des wäre mern Europa, man hat ihn in Sizilien, in Dalmatien und in der Türkei angetroffen. Temmink erhielt Exemplare aus Si⸗ zilien und ganz dieſelbe Art aus Japan. Zu Seite 341. Veranis Reiher. Ardea Verany Roux. 37 Rouæ, ornithol. provenc., Vol. 2, T. 316. Adulte. Ard. candida minor Briss. A. aequinoctialis Lal]. Scheitel, Hinterhaupt und ein kleiner Theil des Nackens mit zerſchliſſenen Federn bedeckt; auf der Mitte der Bruſt ſteht ein Buſch gewundener ſchmaler Federn, dieſe, ſo wie die zer— ſchliſſenen Kopf- und Nackenfedern und ein anderer Buſch zer⸗ ſchliſſener Federn auf dem Mittelrücken, ſind röthlich iſabelle; Stirne, Augenbraunen, Hals und alle anderen Theile rein weiß. Die Zügel und ein Kreis um die Augen nackt und wie die Beine Zehen und Schnabel gelb; die Nägel ſchwarz. Länge 472“. Dem jungen Vogel mangeln die Federbüſche, aber‘ Scheitel und oft auch das Hinterhaupt ſind hell iſabellgelb, die Bruſt iſt leicht von dieſer Farbe aberlaufen. Die Jungen des Jahres ſind rein weiß. Aufenthalt. Egypten und der Senegal, zuweilen aber auch in Sizilien, wo man einige tödtete. Er ſoll auch in Gries chenland vorkommen. Zu Seite 312. Mittlerer Ao nn Ardea Mocoho. A. stellaris variet. Botaurus freti hudsonii Briss. Ardea minor Vils. Hudsonsbay and american Bittern Zath. Im Jahr 1804 wurde dieſer Rohrdommel in England in Dorſetſhire geſchoſſen. e Zu Seite 328. SGeflecktbrüſtiger Strandläufer. Tringa pectoralis Bonap. Becasseau pectoral. Chiorlito a cou brun Azara. Alouette de mer de St. Domingue Briss. Das Winterkleid ift oben blaſſer, faſt ohne Schwarz, die Federn hellgrau, der Scheitel dunkler als der Hals, die Fe— dern roſtfarb geſäumt; die unteren Theile wie im Sommer. Aufenthalt. Ein Exemplar wurde den 17. Oktober 1850 in England nahe bei Yarmoth gefchoffen. Zu Seite 323. N Schinziſcher Strandläufer. Tringa Schinzii Bonap., nicht Brehm. Gould, Birds of Europa. Sommerkleid. Scheitel, Nacken, Flügel und Schwanz dun⸗ kelbraun, jeder Feder hellbraun gefäumt; Federn des Mittelrückens und Schulterfedern braunſchwärzlich, mit blaßbrauner Spitze und auf beiden Seiten roſtroth geſäumt; Bürzel rein weiß; Schwung— federn ſchwärzlich, mit weißen Schäften; Kehle und alle unteren Theile weißlich; Vorderhals, Bruſt und Seiten mit zahlreichen braunen Längsflecken; die Sekundarfedern der Flügel mit weißen Spitzen; Bauch und Unterleib rein weiß; Schnabel und Beine ſchwarz. Winterkleid. Oben graulich, unten weiß. In dieſem erſcheint der Vogel nicht in Europa. Länge 7“. Aufenthalt. Nordamerika, kommt aber zuweilen nach Eu— ropa. Ein Exemplar wurde in England in Shropſhire geſchoſſen. — 44h — $ Bemerkung. Ganz unverdient hat ſowohl Hr. Brehm der ſeinen als der Prinz von Muſſignano dieſer Art meinen Namen gegeben, da ich mit der Entdeckung weder der einen noch | der andern das Geringſte zu thun hatte. Den Vogel von Brehm hätte ich nie als Art anerkannt, wenn nicht Naumann, deſſen Genauigkeit im Beobachten allgemein anerkannt iſt, den Breh— miſchen Vogel als Art aufgenommen hätte, dieſer Autorität folgte ich. Der Bonapartiſche Vogel unterſcheidet ſich aber leicht durch den kurzen Schnabel und den großen weißen Fleck auf dem Bürzel. In Amerika findet man ihn in kleinen Trup⸗ pen, ſeine Stimme iſt ſchwächer als die des veränderlichen Strand— laͤufers. Die vier Eier ſind kleiner, graugelblich, olivenfarb oder braun gefleckt. Zu Seite 338. Terek⸗Sumpfläufer. Limosa Terek. Winterkleid. Stirne, Backen, Kehle und alle unteren Theile rein weiß, am Vorderhals mit kleinen aſchgrauen Streifen, alle oberen Theile und die beiden mittleren Schwanzfedern ſehr hell aſchgrau, nur die Schäfte ſchwärzlich, Schultern, Flügelrand und Schwungfedern ſchwarz; die Sekundarfedern mit weißer Spitze; Seitenfedern des Schwanzes hellgrau, ſchmal weiß ge⸗ ſäumt, Schnabelwurzel und Beine gelb gruß Zu Seite 343. Wan derſchnepfe. Scolopax peregrina Brehm. Telmatias peregrina Brehm. Becassine erratique Temm. Scolopax stenura Temm. Scolopax pygmaea Baillon. Der Schwanz hat zwölf Federn. Das ganze Gefieder unter- ſcheidet ſie nicht von der Heerſchnepfe, allein fie iſt viel kleiner und höchſtens von der Größe der ſtummen Schnepfe, Sc. Gallinula. Länge 74. Aufenthalt. Baillon ſchoß zwei Exemplare bei Abbe⸗ ville und Brehm erhielt ſie aus Deutſchland. Wir müſſen ſie aber unter die zweifelhaften Arten zählen. 905 Aasvogel Accentor Actitis Adler. Affe Alakdaga Alauda. Alouette Alca. Alk Alimoche Alpendohle Alpenlerche Aigle Bachſtelze Balaena Bär Barge Bartgeier Bartmeiſe Baumfalke Baumläufer Baumlerche Baumpieper Becasse Becasseau Becassine Bec-fin Bergente Bergfink Regiſter. — föä— A. Alpenrabe Alpenſchneehuhr Ammer Anarnacus Anas Ancylodon Ane Anser Anthus Antilope Arctomys B. Bernarche Beutelmeiſe Biber Bienenfreſſer Bilch Binſenſänger Birkhuhn Birkenzeiſig Biſamratte Blaireau. Badger Bläſſengans Blauamſel Blauelſter Blaufalk Blaukehlchen Blaumeiſe Seite 147 281 222 93 400 Ardea Arenaria Arrian Arvicola Astur Athene Auſterfiſcher Avocette Auerhahn Auerochs Aythia Blauſpecht Blauracke Blindmaus Blutfink Bluthänfling Bobak Bokkamele Bombyeilia Bonellis Adler Bos. Boeuf Bouquetin Bouvreuil Bracher Brachpieper Brachvogel Brandente 5 | ‚Seite Brandmaus 71 Braunelle 197 Braunkehlchen 172 Brautente 409 Brillenente 412 Cachelot 94 Calidris 298 Camelus 81 Canis. Chien 38 Canut 326 Capra 86 Caprimulgus 255 Carbo 366 Carduelis 245 Caryocatactes 108 Catharractes 384 Cathartes 108 Catodon 92 Cavia 79 Cepphus 258 Certhia 267 Cervus 82 Cettisſänger 126 Dachratte 68 Dachs 35 Damhirſch 84 Dauphin. Delphin 90 Desman 25 Dickfuß 318 Dinops 5 Echasse 99 Ecureuil 74 Edelfalk 111 Edelhirſch 83 Edelmarder 46 Eichelheher 146 Eichhorn 74 Eiderente 410 Brillenſänger Bruant Bubo Buchfink Buffel Chameau Chamois Charadrius Chasse fiente Chat j Cheval Chevalier Chevreuil Choucas Ciconia Cinclus Circus Ciſtenſänger Cochon Coccothraustes Coccizus Columba Colymbus D. Dipus | Diſtelfink Dohle Doppelſchnepfe Dorndreher Drehhals Dromedar E. Eisbär Eistaucher Eisvogel Elan. Elenhirſch Elſter Emberiza Engoulevent Ente Seite 188 222 138 244 89 64 245 144 340 153 264 81 35 356 271 82 145 222 255 400 W 5 Buntſpecht Buſſard. Buteo Buse Butor Coracias Cormoran Corvus. Corythus Coturnix Courlis Cresserelle Cresserellette Crex a Cricetus Cuculus. Cujelier Co ucou 7 Cul blanc Cursorius Cygnus. Cygne Cypselus | Droffel Droßling Droſſelſänger Durbec Duponts Lerche Dysopes Dysporus Epeiche Epiodon Equus Erinaceus Etourneau Eſel Eudytes Eule Corbeau 157 355 132 Seite Falk. Falco. Faucon 111 Faſan. Fauvette Faucon pelerin Feldhuhn Feldlerche Feldmaus Feldſpatz Felis Felſenſchwalbe Feres Fettammer Fichtenammer Gabelweihe Gallinula Galomys Gambagans Ganga Gannet Gänſeſäger Gartenſänger Gartenröthling Geai Geier Geieradler Gelinotte Gemie Genette. Georhychus Habicht Haematopus Hakenkernbeißer Halsbandlemming Hamſter Hänfling Harle Hare. Haſe Haſelhuhn Faisan Genette 277 172 112 280 213 57 243 41 253 93 228 226 124 347 26 399 280 368 422 186 191 146 104 109 280 85 37 62 123 209 236 68 72 246 422 77 280 Seite Fichtenkreuzſchnabel 274 Fink 244 Finnfiſch 95 Fiſchadler 119 Fiſchotter 49 Fitisſänger 195 Flammant. Flam⸗ mingo 315 Fledermaus 5 Fliegenfänger 154 Fluevogel 196 Flughörnchen 76 Flughuhn 284 G. Gerfault 111 Gimpel 236 Girlitz 248 Glareola. Giarol 292 Glaucidium 138 Gluchſende Ente 420 Gloutton 36 Goldadler 117 Goldammer 223 Goldamſel 157 Golddroſſel 161 Goldfaſan 435 Goldhühnchen 206 Goldregenpfeifer 300 Grasmücke 187 Grauammer 224 H. Haubenlerche 211 Haubenmeiſe 218 Haubentaucher 351 Haubenſcharbe 367 Haushund 88 Hausmarder 46 Hausmaus 69 Hausratte 68 Hausröthling 190 Flußadler Flußſänger Fodientia Fou Frankolin Fregatvogel Fret. Furet Fringilla Friquet Fuchs Fulica Graugans Grauſpecht Grebe Griffon Grimpeeau Grive Grue. Grus Grünfink Grünſpecht Grylllumme Guepier Guillemot Gulo Gypaeton Gyr falco Hausſchwalbe Hausſperling Heerſchnepfe Heher Hemipodius Herisson Hermelin Heron Heterodon 252 242 341 146 290 24 48 307 93 Seite Heuſchreckenſänger 178 Himantopus 298 Hirſch 82 Hirſchluchs 442 Hirundo 251 Hirondelle 251 Ibis. Ibis 316 Jerboa 64 Igel 24 Kaiſeradler 117 Kalanderlerche 210 Kameel 81 Kaninchen 78 Karmingimpel 237 Katze 41 Kauz 132 Kernbeißer 239 Kiebietz 303 Kieſernkreuzſchnabel 234 Lachmeve 383 Lagopede 280 Lämmergeier 109 Laniadae 150 Lanier 112 Lanius 150 Langohr 19 Lanzenfleckiger Sän⸗ ger 431 Lapin 78 Lappländer Ammer 231 Lappentaucher 351 Larus 377 Macareux 361 Macreuse 411 Magot 3 r Seite Hirondelle de mer 370 Hirtenvogel 159 Hobreau 113 Hochequeue 200 Hufeiſennaſe 21 Hund 38 J. Iltis 47 Inuus 3 Iſabelllerche 214 K. Kingsfisher 271 Kirſchvogel 157 Knäckente 408 Kohlmeiſe 216 Kolkrabe 142 Kolbenente 416 Kollyſche Lerche 214 Kornweihe 129 Korſak a 40 Krähenſcharbe 367 L. Larventaucher 351 Läufer 296 La 290 Laſurmeiſe 215 Lavandiere 199 Lemming. Lemnus 62 Lepus. Lièvre 77 Lerche 209 Lesbiſch⸗Ammer 231 Lestris 287 Limosa 337 Linaria 246 Litorne 160 M. Mandelkrähe 149 Marmotte 73 Marte 46 Hundsmaul 6 Hypudaeus 53 Hypsibates 298 Hystrix 176 8 Iſatis 40 Jungfernkranich 307 Ixos 429 Kragenente 414 Kragentrappe 294 Kranich 360 Kreuzſchnabel 233 Kriechente 409 Kuhſtelze 200 Kukuk 257 Kurzzehiger Adler 121 Kurzzehige Lerche 212 Lobipes Lachtaube 273 Löffelente 408 Löffler 315 Loriot 157 Loup We) Loup Cervier 42 Loxia 233 Luchs N e Lumme 359 Lutra. Loutre 49 % Martin pecheur 271 Mauerläufer 268 Mauerſegler 255 Maulwurf Maus Mäuſebuſſard Mauvis Meerſchwalbe Meerſchwein Meerſchweinchen Meerſtrandläufer Meiſe Meiſterſänger Me les Mergus Meriones Merops Nachteule Nachtigall Nachtreiher Nachtſchwalbe Narwall Ochſe Oedienemus Ohrgeier Ohreule Papageitaucher Parderluchs Parus Pastor Perenopterus Perdix. Perdrix Petrodroma Pfeifente Pferd Pfingſtvogel Phalaropus Phasianus 4 = a Seite Microtus 7 Milan. Milane 124 Millonninan 418 Milouin 419 Milvus 124 Miſteldroſſel 160 Münch 183 Möve 377 Molossus 5 Mangolenlerche 211 Monodon 94 Moraſthuhn 283 Morillon 419 Mormon 361 Natterers Sänger 193 Nebelkrähe 108 Noctua 132 Noddi 375 ſordiſche Ammer 230 O. Olivenſänger 430 Onocrotalus 364 Oricon 107 Oriolus 157 P. Phoca 50 Phocaena 91 Phoenicopterus 315 Physeter. Potfiſch 94 Pica. Pie 145 Picus. Pie 260 Pieper 202 Pieperſänger 185 Pie griéche 150 Pirol 157 Platalea 315 Platypus 418 Mormotte Motacilla Motteux Moufflon Murmelthier Mus Musaraigne Muscandin Muscicapa Mustela Myodes Myogalea Myoxus Nörz Numenius Nucifraga Nußheher Nycticerax Otis. Otus Ours. Ovis Orso Plecotus Plectrophanes Pluvier Podiceps Pommer'ſcher Adler Porc epic Porphyrio Pouillot Procellaria Provenceſänger Pterocles Pteromys Outarde Seite 74 198 169 88 74 67 26 67 154 46 57 25 66 48 318 147 147 310 295 138 33 88 19 232 300 351 120 76 349 159 391 189 280 76 REN Seite Puffin. Puffinus 391 Pupe 269 Purpurhuhn 349 Nabe 142 Rabenkrähe 142 Rachamach 105 Raker 149 Rakelhahn 279 Ralle. Rallus 346 Rallenreiher 311 Rapaces 103 Ratte 68 Raubmeve 387 Rauchſchwalbe 252 Rauhfüßiger Buſſard 127 Rauhfüßiger Kauz 137 Recurvirostra 307 Regenpfeifer 300 Regulus 206 Saatkrähe 144 Säbelſchnäbler 317 Säger 421 Saiga 85 Sammetente 412 Sanderling 298 Sandhuhn 292 Sarcelle 408 Sardiſcher Sänger 184 Saxicola 169 Schaf 88 Schakal 39 Scharbe 366 Schellente 415 Schenkelmaus 65 Schilfſänger 179 Schlafmaus 68 Schleiereule 136 Schnatterente 405 Schnarrer 347 — 446 Purpurreiher Purpurente Putois N. Reh Reiher Reiherente Renard ü Rennthier. Renae Repphuhn Richards Pieper Ringamſel Ringelgans Ringeltaube Rhinolophus Robbe Rochier Roitelet Rohrammer Rohrdommel S. Schneeammer Schneeeule Schneefink Schneegans Schneehuhn Schneekrähe Schnepfe Schreiadler Schwalbe Schwan Schwanzmeiſe Schwarzdroſſel Schwarzkehlchen Schwarzkopfammer Schwarzkopf Schwarze Lerche Schwarzſcheitel Schwerzſpecht Schwein Schwimmvögel 202 162 402 210 183 360 79 3351 Pyrgita | Pyrrhocorax Pyrrhula J Rohrhuhn Rohrſänger Rohrweihe Rollier Rorqual Rothbrüſtchen Rothdroſſel Rothhuhn Röthlicher Sänger Roſengimpel Rousserolle Rubinkehle Rundkopf Ruppels Sänger Sciurus. Squirrel Scolopax Scops Seeadler Seehund Seeſchwalbe Seetaucher Seggenſänger Segler Seidenſänger Seidenſchwanz Serin N Sibiriſche Meiſe Sichler * Siebenſchläfer Silberreiher Singdroſſel Singſchwan Sitta. Sittelle Sorex Souffleur Soulcie Sourde Souris Spalax Spatule Specht Spechtmeiſe Sperber Sperbereule Sperberſänger Sperling Sperlingseule Spießente Spinus Spitzmaus Spornammer Springhaſe Springmaus Sproſſer Tachypetes Tafelente Talpa Tannenmeiſe Tarin Taube Taubenhabicht Taucherhuhn Tauchgans . Teichwaſſerlaufer Tetrao | Uferſchwalbe uhn Ulula Vanellus. Vanneau Venturon 447 Spyrſchwalbe Staar. Sturnus Stachelſchwein Steinadler Steinbock Steindohle Steindroſſel Steinfalk Steinhuhn Steinkrähe Steinmarder Steinſchmätzer Steinſperling Steinwälzer Steißfuß Stelzenlaufer Sterna 5 Stieglitz Storch Strandlaufer f T. Thallassidroma Thurmfalke Tichodroma Tigeriltis Tölpel Torcol Tordalk Totanus Trappe Traquet Trauerente N. Unglücksheher . Upupa Uraleule V. Vespertilio Vielfraß 36 Straußente Straußkukuk Strepsilas Strix Sturmvogel Sturmmeve Sturmlaufer Subterranea Sula Sumpfammer _ Sumpfeule Sumpflaufer Sumpfmeiſe Sumpfſänger Sumpfvdgel Sumpfweihe Surnia Sus Sylvia Syrnium Trauermeiſe Trauerſtelze Tringa Troglodytes Troillumme Tummler Turdus Turnix Turteltaube Uria Ursus Viverra Vultur. Vautour Seite 419 258 305 132 391 384 393 23 369 227 138 337 219 178 296 128 134 79 173 136 219 199 320 208 360 91 159 291 275 359 33 36 104 Sein Seite Wachholderdroſſel 160 Waſſerlaufer 329 Wachtel 290 Waſſerpieper 203 Wächter 151 Waſſerralle 326 Wachtelkönig 347 Waſſerratte 58 Waldhuhn 277 Waſſerſchwätzer 168 Waldmaus 69 Waſſertreter 342 Waldwaſſerläufer 333 Weidenſänger 195 Waldſchnepfe 340 Weihe 138 Wanderdroſſel 164 Weindroſſel 162 Wanderfalke 112 Weißaugige Ente 420 Wanderlemming 68 Weißbindige Ammer 228 Wanderratte 68 Weißköpfiger Adler 121 Wandertaube 274 Weißſchwanz 170 Waſſerhuhn 350 Wendehals 264 B. 3. Xema 287 Ziegenmelker 255 Yunx 264 Zipammer 229 Zaunammer 228 Zieſel 1 74 Zaunkönig 208 Zitronzeiſig 249 Zeiſig ; 249 Zitronſtelze 200 Zibetkatze i 36 Zobel 47 Ziege 86 Zweibindige Lerche 215 Verbeſſerungen. Seite 15 lies Vespertilione ſtatt Vespertilore. Sep 201 l. „ 19 l. megalotos ft. mogolatos. „ 25 l. coeca fl. coesa. „ 26 I. Myogalea ft. magalea. 70 l. minutus ſt. minatus. 273 l. 112 1. Lanier ſt. Lernier. 276 l. „ 128 l. Busard hapaye ft. Rusard haraye. 293 l. „ 129 l. St. Martin ft. St. Murtin. 295 l. „ 130 l. Buse ſt. Ruse. 309 l. 149 l. poliocoelia ft. polioselia. 150 Dritte Ordnung fällt weg. „ 169 l. Vierte Familie ft. vierte Ordnung. „ 174 l. turdoides ft. tordoides. „179 l. jones ft. jonos, 361 l. s 3 2 8 2 3 2 82 U 8 Ss 377 l. el Seite Weſpenfalke 127 Wiedehopf 269 Wieſel 46 Wilde Taube 274 Wieſenpieper 205 Wieſenweihe 131 Winterammer 220 Wiſent 89 Wolf; 35 Wolfsluchs 43 Würger 150 Würgfalke 112 Wurmfreſſer 192 Zweifärbige Meiſe 219 Zwergadler 121 Zwergfalk 113 Zwergkauz 138 Zwergtaucherhuhn 358 neglecta ft. neglet Bl 209 Fünfte Ordnung fallt weg. 251 l. Dritte Ordnung ſt. 257 l. Vierte Ordnung ſt Fünfte Ordnung ſt. Sechste Ordnung Siebente Ordnung ſt. eilfte. Achte Ordnung ſt. zwölfte. i botaurus jt. botanus. 317 l. Hannes ſt. Hanner. 3 351 I. Neunte Ordnung ft. dreizehnte. Mormon ſt. Mormos. h 15 5 365 l. Krausköpfiger fl. Grausköpfiger. Hirondelle ft. Hirondelie. =. 1 er 2 A, Fr. En 7 Lu 2 . 7 i f 97 f * : 4 45