HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF a ZOOLOGY 39 7 Le. Berglt 1) EN N 1g1o - lamany 4 aıs TE TE Te DT nn —_ ee ige HANS PRZIBRAN, EXPERIMENTAL- ZOOLOSIE. 3. PAYLOGENESE INKLUSIVE HEREDITÄT. “ LEIPZIG und WIEN. FRANZ DEUTICKE. 1910. Be - N 5 Zi ne a ua a 2:1 Karlanar an sTar ur 5 NET OR: a y Es; FADEN re; er" D Kai s Zi ws) aus aut u Be # PER Y; u ”\ Dean + ae ERBETEN 5 u . : u N @ R - en 8 0 au" w- a in u Eu ö BIETEN - Zr“ ie Fi . D u & Pr. 5 5 L u er %, & = 54 “ = TEN R r 17 - u a = er a: j 7 ei - Mi Er Y a u h er a = en, Re Be so ya An m. it Ds ee EXPERIMENTAL- ZOOLOGIE. EINE ZUSAMMENFASSUNG DER DURCH VERSUCHE ERMITTELTEN GESETZMÄSZIGKEITEN TIERISCHER FORMEN UND VERRICHTUNGEN VON Dr. pHıL. HANS PRZIBRAM, PRIVATDOZENTEN AN DER WIENER UNIVERSITÄT. 3. PHYLOGENESE (ART-BILDUNG). LEIPZIG UND WIEN. FRANZ DEUTICKE. IgIo. PHYLOGENESE. EINE ZUSAMMENFASSUNG DER DURCH VERSUCHE ERMITTELTEN GESETZMÄSZIGKEITEN TIERISCHER ART-BILDUNG (ARTEIGENHEIT, ARTÜBERTRAGUNG, ARTWANDLUNG) VON Dr. pHıL. HANS PRZIBRAM, PRIVATDOZENTEN AN DER WIENER UNIVERSITÄT. MIT 24 LITHOGRAPHISCHEN TAFELN. LEIPZIG UND WIEN. FRANZ DEUTICKE. 1910. Ö, Verlags-Nr. 1594, Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn. Vorbemerkung. Entsprechend dem im ersten Teile der Experimentalzoologie aufgestellten Plane lege ich hiemit den dritten Teil, die experimen- tellen Ergebnisse über Phylogenese inklusive Heredität der Tiere, der Öffentlichkeit vor. Die Literatur ist bis Ende 1909, in Fußnoten einschließlich einiger erst 1910 erschienenen Unter- suchungen, berücksichtigt. Biologische Versuchsanstalt in Wien (Prater). Hans Przibram. Pfingsten 1910. an >; « { aa ADEERLTOE iR B\| ch Mn Inhalt. Seite Tafel Figur Einleitung: Rekapitulation deskriptiver Deszendenz- Feng a a ee ee 1 I 1-6 I. Kapitel: Kriterien der Art (Arteigenheit) . . 4 I 1-6 10: = Möglichkeiten ungeschlechtlicher (so- matischer) Artübertragung .... 14 I 1-6 EIT. = Möglichkeiten geschlechtlicher (gona- tischer) Artübertragung . ..... 2 IV. a Bastardierung: a) Artkreuzung bei Echinodermen 27 IE 1-38 b) Art-u. Rassenkreuzung b. Insekten. 1. Orthopters.. . 22... mid 2. Hemiptera 2 ..: 2 „nu 1a 3. NeuroptersN; si» =. a a.0 188 4..Coleoptara; 's » Frans. ot. se lish IV 1-8 5. Hymenapters, 3.2.2. % 41.39 6..Diptera; 2. Aral se) 34 >40 7. Lepidoptera vgl. ce und d.! RN f wi c) Artkreuzung bei Lepidopteren . 41 \ BR 6 d) Rassenkreuzung b. Lepidopteren 51 vo 1-1 5 e) Art- u. Rassenkr. b. Mollusken.. 63 vIl 1-9 f) Art- und Rassenkreuzung bei —_— Bisehene (Bisces)e ser Be IX 1-8 g) Art- und Rassenkreuzung bei Amphibien und Reptilien . . . 74 x 1-4 h) Artkreuzung bei Vögeln (Aves) . 79 XI 1-6 i) Rassenkreuzung bei Vögeln . . 89 XI 7728 k) Artkreuzung bei Säugern (Mam- Mana Sue a re 101 XII. 1-16 I) Rassenkreuzung bei Säugern . 111 xIV' 29 j XXIII 1-9 N2 % Vererbungsregeln (Theorie). . . . . 129 | XXIV 10-14 \E ne Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung: a) Protozoa, Coelenterata etc... . 149 b) Crustacea. .- 2 u... Se 15a XV 1-9 8 Inhalt. Seite c) Insecta exkl. Macrolepidoptera . 159 TV. Golembblay en nn, 159 2, Orihoptersnersen Se 160 3. Hemiptera Sean 161 4. Coleoptera Ga 161 5. Hymenopters ..'....:» 164 6: Dipterage ar Er Er: 165 7. Microlepidoptera .... . 165 d) Macrolepidoptera ...... 166 a) Rhopalocersa ...... 166 B) Hoeterocera., nr. Sun. 174 e) Vertebrata Anamnia 1: TPISBERUG mE I er 187 2. Amphabiarı, ser ne at, 187 f) Vertebrata Amniota: 3. Beptila#r.. ne 200 4... AEB R SRRTE 201 5.:’Mammala FE 9 206 VL: Kapitel ‚Selektion an 2 22 Sec Er 212 VIII. ;» Mimikry a. en Sa AR IRRELNE 220 IX. re Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren: . ...... 233 1. Chemische Agentien. . . . 234 2. Feuchtigkeit . 2,2, 235 3. Diehte!. % SE DER .. 236 4. Mechan. Agentien (Druck, Operation) sum en. 237 5.:Schwerkraft "Aa 238 6. Elektrizität (u. Magnetismus) 238 7. Licht und sonstige strah- lende Energien ........ 239 8. Wärme Pre 239 Theoretischer Ausblick . . .... 240 Literaturverzeichnis: I. Handbücher. ...... 246 II. Periodische Referate . . 247 III. Originalabhandlungen . . 247 Register Tafeln I-XXIV mit Tafelerklärungen. Tafel xXVI xXVI [f XV \ xvImI | XVII \ XVII I Zu | XX XXI XXI XXI XXuU XXI Figur l— 2 3— 4 1—7 1— 2 3 3— 4 1—5 1— 8 1 2— 5 6 1— 3 4—22 Einleitung. Rekapitulation deskriptiver Deszendenzlehre. Unter Entwicklung können im Tierreiche drei Vorgänge begriffen werden: die erstmalige Entwicklung eines neuen Tier- exemplars oder „Embryogenese“, die sekundäre Entwicklung eines verloren gegangenen Teiles oder „Regeneration“, endlich die stamm- geschichtliche Entwicklung einer Tierart oder „Phylogenese“, Embryogenese und Regeneration habe ich versucht früher auf experimenteller Grundlage zu behandeln, nachdem zuerst je eine kurze Rekapitulation der deskriptiven Eientwicklungs- und Regenerationslehre vorangeschickt worden war. Während für diese beiden Disziplinen Jahrhunderte alte, sichere Beobachtungen, teilweise selbst Versuche vorlagen, kann ein gleiches für die Phylogenese nicht behauptet werden. Zwar war der Gedanke einer allmählichen Entwicklung der lebenden Arten selbst dem klassischen Altertum nicht fremd, aber zu einer Anwendung auf konkrete Fälle kam es erst durch Lamarck und, wie allbekannt gelang es namentlich Charles Darwin, die Anerkennung des Entwicklungsgedankens durch- zusetzen. Da jedoch in der Natur direkt von einer Veränderung der Arten nichts zu bemerken ist, diese vielmehr seit Menschen- gedenken konstant geblieben zu sein scheinen, so kann von einer deskriptiven Phylogenie nur im Sinne der Heranziehung indirekter Beweise gesprochen werden. Vor allem ist es die Urkunde der Versteinerungen, welche uns die allmähliche Entwicklung der Tierarten aus einfacheren zu immer differenzierteren und höher stehenden vergegenwärtigt. Ich erinnere an die ausgestorbenen Mittelglieder, z. B. den Ar- chäopteryx als Urvogel von den Reptilien abzweigend, an die ununterbrochene Reihe fossiler pferdeartiger Tiere, die vom fünf- fingerigen Phenacodus bis zum heutigen einfingerigen Equus führen. Es ist Sache der Paläontologie, die fossilen Formen zu Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 1 2 Einleitung. beschreiben, das verschiedene Alter der Erdschichten zu ermitteln und aus der Verteilung der Fossilien auf ihre gegenseitige Ab- hängigkeit zu schließen; für experimentelle Ermittlung kommt diese Wissenschaft aber begreiflicherweise nicht in Betracht. Nur durch Spekulation vermag sie die Lücken in ihrem Wissen auszufüllen und nach Analogien mit Vorgängen in der lebenden Jetztwelt auf die Ursachen der Veränderungen der Arten zu schlieben. Aber auch die vergleichende Morphologie der rezenten Tierwelt befindet sich in keiner viel glücklicheren Lage. Zwar vermag sie eingehendere Beschreibungen der lebenden Tierarten zu liefern und so die Vergleiche besser zu fundieren, aber es fehlt ihr das Moment der zeitlichen Aufeinanderfolge der Arten. Auf zweierlei Weise hilft sie sich aus der Verlegenheit: durch die Auffindung von Parallelen zwischen der Individualentwicklung und der Stammesentwicklung, dem sogenannten „biogenetischen (Grundgesetze“, und durch die Heranziehung der Tiergeographie. Das biogenetische Grundgesetz stellt bekanntlich den Satz auf, daß in der Entwicklung des Individuums Stadien durch- laufen werden, die vollentwickelte niedrigere Stufen der Stammes- geschichte rekapitulieren. Ich erinnere an das Auftreten der Kiemen- spalten am Embryo der Säuger, an die Zahnrudimente des jungen Bartenwales usw. Freilich wird aber zugestanden, daß diese Wiederholung der Stammesgeschichte nicht stets völlig unbeirrt, „palingenetisch“, verläuft, sondern durch Veränderung der Jugend- stadien infolge ihrer besonderen Lebensverhältnisse gefälscht, „coenogenetisch“ verändert sein kann. Solche Stadien erscheinen z. B. bei den pelagischen Larven der Dekapoden Krustazeen, die an das Schweben im Wasser durch Ausbildung langer Anhänge, Dornen, Schwimmplättchen usw. angepaßt erscheinen. Die Tiergeographie gibt Aufschluß darüber, in welchem Klima die Tiere vorkommen, wie also unter verschiedenen, meist lange andauernden äußeren Verhältnissen ähnlich stehende Arten beschaffen sind. Sodann ermöglicht sie aber auch im Zusammen- hange mit der Paläontologie die Ermittlung, wo die ältesten Tier- formen einer jeden Tiergruppe sich erhalten haben. Es zeigt sich nun eine Parallele zwischen der Höhe der Fauna und der Abgliederung eines jeden Kontinentes in der Weise, daß die primitivsten Formen in den am frühesten abgesonderten Konti- nenten vorkommen, also in Neuzeeland, Australien, Südamerika, Einleitung. 3 usw., die höchstenin den am spätesten abgetrennten, Nordamerika und Europa-Asien („Eurasien“). So finden sich in Neuzeeland die niedrigsten Reptile, die Brückenechsen, Sphenodon oder Hatteria, in Australien die Schnabeltiere, Monotremata, als niedrigste Säuger, und sonst bloß noch in Südamerika Beuteltiere, Marsupialia, bis nach Virginien vordringend.. Wird heute die Tatsache einer stattgefundenen und immer noch stattfindenden Entwicklung der Tierarten kaum je geleugnet, so herrschen um so größere Meinungs- verschiedenheiten in bezug auf die Mittel, welche die Natur hierbei anwendet. .. Hier tritt dann meist an Stelle einer deskriptiv vergleichenden Methode eine rein spekulativee Namentlich sind es zwei Ideen, welche vorherrschen: die Idee der Vererbung funktioneller An- passungen (Lamarck) und die Idee der natürlichen Zuchtwahl (Darwin-Wallace). Es hat keinen Zweck, diesen Streit ent- scheiden zu wollen, ehe eine Reihe von Vorfragen erledist sind, die, mit experimentellen Mitteln angepackt, viel schärfer und sicherer formuliert werden können. Zunächst müssen wir uns Rechenschaft darüber geben, was wir unter einer Art überhaupt zu verstehen haben; sodann in welcher Weise die Eigenschaften der Art unter abgeänderten Be- dingungen bestehen bleiben. Die nächste Frage gilt den Regeln, nach welchen Arteigen- heiten auf die Nachkommenschaft übertragen und verteilt werden, der sogenannten „Vererbung“. Erst dann werden wir uns fragen dürfen, ob wir imstande sind, die Veränderung einer Art direkt dem Experimente zugänglich zu machen und auf diese Weise sicheren Aufschluß über die Art- wandlung zu erhalten. Stehen doch der Natur unendliche Zeiträume und ver- schwenderische Mittel zur Erreichung von Umwandlungen zu Gebote, wo wir uns mit der kurzen Spanne unserer Arbeitszeit und mit beschränkten Versuchsmitteln begnügen müssen. Dennoch wird, so hoffe ich, der Nachweis zu erbringen sein, daß wir am Beginne einer fruchtbaren, experimentellen Epoche der Phylogenese stehen: über die kurze Zeitdauer hilft uns die Steigerung der Intensität einwirkender Faktoren, über die Be- schränkung der Mittel eine ökonomische Isolierung der in Betracht kommenden Umstände hinweg. 1* I. Kapitel. Kriterien der Art Arien Wenn wir die Definition für eine Gruppe von Körpern geben sollen, so werden wir die geometrische Konfiguration, Farbe und andere mit unseren Sinnen direkt wahrnehmbare Merkmale verwenden können, sodann die chemische Zusammensetzung, endlich das Verhalten des Körpers gegenüber seiner Umgebung, z. B. seine Wärmeabgabe, seine Bewegungsgeschwindigkeit usf. Dementsprechend können wir dreierlei Merkmale zur Unter- scheidung verschiedener Arten bei den Organismen unterscheiden: 1. morphologische, welche sich auf die äußeren oder auf die bei Sektionen unmittelbar wahrnehmbaren inneren Formen, Farben usw. beziehen; 2. chemische, welche nach einer mit chemischen Methoden vorzunehmenden Prüfung festgestellt werden können; 3. physiologische, welche sich auf das Verhalten zur Um- gebung, worunter die Teile des Körpers gegenseitig inbegriffen, beziehen, wie Wärmeproduktion, Bewegungsart usf. Wie allen bekannt ist, verwendet man fast ausschließlich die morphologischen Merkmale in den Bestimmungsbüchern. Der Vorteil dieser Methode besteht in der Möglichkeit, an einzelnen und meist noch dazu konservierten Exemplaren die Artzuge- hörigkeit feststellen zu können. Die Ähnlichkeiten der Form waren es auch, die zunächst, in Analogie zu den uns geläufigen Familien- ähnlichkeiten, zur Verwendung des Ausdruckes von „verwandten Arten“ für ähnliche Arten geführt hat. Der Ausdruck wurde wohl zunächst unbewußt angewendet, ehenoch an wirkliche gegen- seitige Abstammung („Blutsverwandtschaft“*) gedacht wurde. Für größere Gruppen sind schon frühzeitig physiologische Merkmale herangezogen worden, die zwar den Nachteil hatten, an toten Exemplaren nicht mehr nachweisbar zu sein — denken Sie z. B. an die Einteilung in „Warmblüter“ und „Kaltblüter“ (besser „Wechselblüter“), — aber den Vorteil hatten, mit einem Worte eine Klassifikation solcher Formen zu gestatten, deren „Verwandtschaft“ auf den ersten Blick eine ganz andere zu sein scheint als nach detaillierter Prüfung der einzelnen morpho- Kriterien der Art (Arteigenheit). 5 logischen Merkmale. So werden nunmehr die Wale von den Fischen unterschieden und unter die Warmblüter gestellt, um hier nach der Art ihres Fortpflanzungsgeschäftes und der Milchsäugung den Säugetieren angereiht zu werden, auf deren Bau sich im einzelnen alle ihre Knochen, Nerven usf. dann zurückführen lassen, während sie von den Fischen in alledem bedeutend ab- weichen. Freilich erweisen sich auch physiologische Merkmale als trügerisch, so würden wir fehl gehen, wenn wir das Lebendig- gebären als ein ausschließliches Merkmal der Säugetiere ansehen wollten, da einzelne Arten aus anderen Gruppen auch lebendig gebären: so die Kreuzotter, der Alpensalamander, viele Blatt- käfer u. a. m. Auf die Bedeutung dieser Erscheinung komme ich noch später zurück. Physiologische Merkmale können auch für kleine Gruppen und einzelne Arten speziell angegeben werden, so z. B. die Körpertemperatur bei den Warmblütern, namentlich den niederen: so hat das Schnabeltier 25°, der Schnabeligel 307°, ein Beutel- tier (Sarigue) 33° usf, während die meisten höheren Säuger 35 bis 41° aufweisen (Quinton). Diese Zahlen gehen meistens der nach morphologischen (und anderen physiologischen) Charakteren angenommenen „Verwandtschaft“ parallel. Im Gegensatze hierzu scheinen auf den ersten Blick die chemischen Merkmale keine Parallele zu den morphologischen zu gestatten. In morphologisch weit abstehenden Gruppen finden wir ganz ähnliche chemische Stoffe, während dieselben morpho- logisch nahe verwandten Arten fehlen. So findet sich (v. Fürth 1903) das Hämoglobin, dem das Wirbeltierblut seine rote Farbe ver- dankt, auch bei der Posthornschnecke, Planorbis corneus, und einigen Muscheln, z. B. Arca tetragona und Solen legumen, während es morphologisch ganz nahestehenden Arten, z. B. Arca No& und Solen ensis, fehlt. Hiermit steht der auch sonst oft geringe Wert von Farbcharakteren als Artkriterium im Zusammenhang. Die Schwierigkeit, die chemische Klassifikation in Überein- stimmung mit der morphologischen zu bringen, verschwindet jedoch, wenn nicht die in einzelnen Organen oder Geweben differenzierten Stoffe, sondern die als plasmatische Grundsubstanz weit verbreitete „kontraktile* Substanz, die namentlich in den Muskeln in großen Mengen sich findet, zur Unterscheidung herangezogen wird. Die zuerst von Krukenberg (1880) untersuchten kon- traktilen Substanzen sind von v. Fürth (1895—1900). näher. 6 Kriterien der Art (Arteigenheit). charakterisiert worden. Fürth wies durch Versuche an Holothurien und Cephalopoden nach, daß die kontraktile Substanz nicht, wie bis dahin die allgemeine Anschauung war, überall die gleiche sei, sondern bei diesen Wirbellosen einige bei Wirbeltieren vorkom- mende Eiweißtoffe fehlen, und sprach die Vermutung aus, daß dies zu einer allgemeinen chemischen Unterscheidung zwischen Wirbeltieren und Wirbellosen benutzt werden könnte. Im Anschlusse an v. Fürth habe ich (Przibram 1902), von der Überzeugung ausgehend, daß die chemische Zusammen- setzung für die spezifische Formbildung von der größten Be- deutung sein dürfte, eine systematische Durchprüfung des Muskel- plasmas bei 30 Vertretern aus verschiedenen Tierklassen vor- genommen und bin dazu gekommen, gewissermaßen chemische „Reaktionen“ auf gewisse Tierklassen (unter den Wirbeltieren) festzustellen. Der Vorgang bei der Verarbeitung der Muskeln ist der von v. Fürth befolgte: Tunliche Entblutung des frisch getöteten Tieres, Auspräparierung der Muskelpartien, Zerkleinerung der- selben mit Wiegemesser, Zerreiben mit Quarzsand unter Zusatz von physiologischer Kochsalzlösung, Kolieren (eventuell abermalige Verwendung des Rückstandes durch Auspressen in der Fleisch- presse), Filtrieren bis zum Erhalten eines genügend klaren Fil- trates; Bestimmung der Koagulationspunkte unter Abfiltrieren des jeweils erhaltenen Koagulums, Prüfung auf Gerinnung bei Zusatz gleicher Volumina spezifisch fällender Salzlösungen; Versuch einer Trennung der Substanzen mit verschiedenem Koagulationspunkte durch Halbsättigung und Ganzsättigung mit Ammonsulfat. Alles Nähere ist in v. Fürths Arbeiten nachzulesen. Bei den Wirbeltieren hat v. Fürth vier Muskelsubstanzen scharf charakterisiert: 1. Das Myosin, Koagulationspunkt (zirka) 47 bis 50°, bei Halbsättigung mit Ammonsulfat ausfallend, den Substanzen bei den Wirbellosen (Holothuria, Cephalopoda) nahestehend; und bei den untersuchten Wirbeltieren stets vorhanden (Karpfen, Frosch, Kaninchen). 2. Das Myogen, Koagulationspunkt 55 bis 65°, bei Sätti- gung mit Ammonsulfat ausfallend (ausgezeichnet durch eine starke Fällbarkeit mit 4 Vol. 10 prozentigem salizylsaurem Natron); allmählich in eine Zwischenstufe zum Myogenfibrin mit 20° nied- rigerem Koagulationspunkt übergehend. Kriterien der Art (Arteigenheit). 7 3. Das lösliche Myogenfibrin. Dasselbe zeigte sich bei Karpfen und Frosch bereits in vivo vorhanden (Wärmestarrever- suche), beim Kaninchen trat es erst später (am nächsten Tage) auf. 4. Das Myoproteid, nach Auskochung der Eiweißlösung bei Zusatz von Essigsäure erst bei hoher Azidität ausfallend. Es wurde mit Sicherheit nur beim Karpfen erhalten, während das Plasma des Frosches nach analoger Behandlung eine schwache Trübung erkennen ließ, das Kaninchenplasma eiweißfrei war. Über die Verbreitung dieser vier Muskelsubstanzen bei den Wirbeltierklassen ergibt sich aus meinen Beobachtungen folgendes: I. Das Myosin kommt in gleicher Weise allen Klassen der Wirbellosen und Wirbeltiere zu und kann daher zur Unter- scheidung derselben nicht verwendet werden. II. Das Myogen kommt als unterscheidendes Merkmal gegen- über den Wirbellosen allen Wirbeltieren zu. Bei den Neunaugenlarven (Ammocoetes) konnte ich jedoch keine Fällung mit salizylsaurem Natron erzielen, während das Myogen mit seinen sonstigen Eigenschaften in Erscheinung trat. Das gleiche fand Kryz (1907) für das verwandelte Fluß- neunauge Petromyzon fluviatilis. III. Das lösliche Myogenfibrin findet sich sogleich (d.i. wenige Stunden nach dem Tode und wahrscheinlich schon in vivo) nur bei den Fischen und Amphibien vor, während bei den Reptilien, Vögeln und Säugetieren dasselbe sich erst nach 1 bis 2 Tagen konstatieren läßt (sich aus dem Myogen bildet). Dieses Ergebnis verdient unser besonderes Interesse, weil es von Anfang an viel wahrscheinlicher schien, daß das Fehlen von löslichem Myogenfibrin mit der Eigentemperatur der Warm- blüter zusammenhänge. Dieser physiologische Grund fällt jedoch bei den Reptilien weg und dafür kommt die Stammesverwandt- schaft der Amnioten (Reptilien, Vögel und Säugetiere) gegenüber den Anamniern (Fischen und Amphibien) zum Ausdrucke. IV. Das Myoproteid findet sich stets deutlich bei den Fischen (von Ammocoetes zu den Teleostiern in steigender Menge), ist bei den Amphibien nur in Spuren nachweisbar und schwindet bei den Amnioten vollständig. Es ist daher für die Fische besonders charakteristisch, ohne eine scharfe Trennung derselben von den Anamniern unter den Tetrapoden zuzulassen. Die Resultate gestatten versuchsweise folgenden Schlüssel aufzustellen: 8 Kriterien der Art (Arteigenheit). A." Kein Myogen. #71...» 02 „ Wirbellose B.4Myogenı ET Wirbeltiere a) Keine Fällung Zeit ange saurem Natron . . . Cyclostomata b) Fällung mit Salieyeanrere Natron I. Tee Gnathostomata a) Lösl. Myogenähra (aogl) Anamnia Myoproteid in steigender Menge ...... = « .. Pisces (Selachii, Teleostei) Myoproteid bloß in Spuren Zi Amphibia p) Kein lösl. Myogenibrin (sogleich) Er Amniota (Reptilia, Aves, (Myoproteid Fehlen), Mammalia). Es mag noch erwähnt werden, dab die Koagulationspunkte unabhängig von der Temperatur sind, in der die untersuchten Tiere in der Natur oder infolge künstlicher Anpassung gelebt haben, wie Versuche von Kryz (1907) an winterschlafenden Tieren, an Wüsten- bewohnern und heißgehaltenen Amphibien zeigten. Um chemische Unterschiede auch zwischen den einzelnen Arten aufstellen zu können, wird es noch weiterer Fortschritte der physiologischen Chemie bedürfen, falls man ein einzelnes Exemplar zu bestimmen hat. In vielen Fällen bietet die Kristallform der Hämoglo- bine des Blutes ein spezifisches Merkmal (Huppert 1895, Reichert und Brown 1907), ein und dasselbe Tier liefert nur eine Sorte - von Hämoglobin (Kobert 1900). Im Gegensatze zu den bisher angeführten Beispielen gibt es jedoch noch weitere Kriterien, welche gestatten, zu bestimmen, ob mehrere vorliegende Exemplare zu einer Art gehören oder nicht, ohne daß die Art absolut bestimmt zu werden brauchte. Man könnte diese Kriterien, die zu einer relativen Artbestimmung führen, Simultankriterien nennen, weil mehrere Individuen zu gleicher Zeit (simultan) vorliegen müssen, während die früher be- sprochenen individuell nachweisbaren Kriterien Singulärkriterien genannt werden können. Die Simultankriterien können wieder 1. morphologische, 2. chemische oder 3. physiologische sein. 1. Morphologische Simultankriterien sind z. B. ununter- brochene Übergänge in Form oder Farbe von Exemplaren, die an einem Orte zusammengefunden wurden. Man sagt dann, die Exem- plare gehören einer „variablen“ Art an. Kriterien der Art (Arteigenheit). 9) 2. Besonders schöne chemische Simultankriterien haben sich in den letzten Jahren aus der Bluts- und Immunitätslehre er- geben. Es war seit längerer Zeit bekannt, daß eine fremde Blut- art, in den Blutkreislauf eines Tieres injiziert, zugrunde geht. Bei sehr nahe verwandten Tieren gilt dies aber nur in be- schränktem Grade und Friedenthal (1399, 1900) konnte auf diese Art einen experimentellen Nachweis der „Blutsverwandt- schaft“ zwischen Mensch und Menschenaffen führen. Weitere Beweise für die gradweise spezifische Verschiedenheit des Blutes bei verschiedenen Tierarten hat die moderne Immunitäts- lehre geliefert. Bekanntlich sind nicht alle Tiere gegenüber allen Infektionserregern empfänglich; da nun die Infektionserreger durch Produktion von Giften (Toxinen) einwirken, so werden wir die ver- schiedene Immunität der Tiere auf chemische Artverschiedenheit zurückführen; sehr nahe verwandte Arten verhalten sich wieder dem- selben (Gifte gegenüber ähnlich, weshalb Ehrlich (1900) vorschlug, dem Menschen näherstehende Arten zur Immunisierung zuverwenden. In der Tat gelang es Roux und Metschnikoff (1903) Schimpansen mit Lues zu infizieren, einer Krankheit, die man bis dahin vergeblich vom Menschen auf andere Tiere zu über- tragen versucht hatte, um ein Heilserum gegen die Seuche aus- findig zu machen. Immunisierung geschieht durch Einverleibung nicht gefährlicher Dosen eines Giftes, worauf das Blut mit der Bildung von Gegengiften („Antitoxinen“) reagiert. Für die Spalt- pilze (Bakterien), welche die häufigste Ursache der Intoxikationen sind, gilt (ebenso wie für die befallenen Tiere) die gradweise spezifische Verschiedenheit: „Das Typhusimmunserum wirkt auch auf manche dem Typhusbazillus verwandte Stämme des Bakterium coli etwas stärker abtötend als Normalserum, aber niemals eben- so intensiv wie auf die zur Immunisierung verwendeten T'yphus- bazillen selbst.“ (Löffler und Abel 1896.) | Ähnlich der raschen Abtötung von Bakterien im Blute vorher immunisierter Tiere erfährt auch die abtötende Wirkung von Tierblut (Agglutination) einem fremden Blute gegenüber eine be- trächtliche Steigerung, wenn das Tier mit dem fremden Blute „vorbehandelt“ gewesen ist. Auch hier ist gradweise spezifische Verschiedenheit bemerklich: wird ein Kaninchen mit Hühnerblut vorbehandelt, so wirkt dessen Blut dann nicht nur auf Hühnerblut, sondern auch auf Taubenblut stärker alsnormales (Dungern 1903). Eine ähnliche Gruppe wie Huhn und Taube bilden Ziege, Schaf 10 Kriterien der Art (Arteigenheit). und Rind (Ehrlich 1901). Die bisher angeführten Versuche hatten als Nachweis der Antitoxinbildung Veränderungen an den intakten Blutzellen benutzt. Eine spezifische Verschiedenheit in vorbehan- delten Tieren auftretender Stoffe (jedoch nur bei Warmblütern — Dungern), je nach der zur Vorbehandlung verwendeten Tierblutart, läßt sich auch am klaren Filtrate des von den Blut- körperchen befreiten Blutserums dadurch konstatieren, daß nunmehr zugesetztes Blut der zur Vorbehandlung verwendeten Art einen starken Niederschlag bildet („Präzipitat“; Tschistawitsch 1899, Bordet 1898—1900 u. v. a.). Wird ein Kaninchen mit Menschen- blut oder Menschenserum vorbehandelt, so erzeugt später zuge- setztes menschliches Bhıt in dem klaren Serum des Kaninchens einen Niederschlag, Die Methode kann zur Erkennung von Menschenblut für gerichtliche Zwecke angewendet werden (Uhlen- huth 1900, 1901, Wassermann u. Schütze 1901, 1902 und Stern 1901) und ist außerordentlich empfindlich. Doch ist die- selbe deshalb nicht vollständig zuverlässig, weil auch das nahe- stehende Affenblut (Pavian — Wassermann u. Schütze 1901, 1902; Kronen- und Javaaffe — Stern 1901) einen Niederschlag in dem mit Menschenserum vorbehandelten Blute hervorruft. Dabei ist wieder ein gradueller Unterschied zwischen den entfernteren Neuwelts- und den näherstehenden Altweltsaffen zu konstatieren (Nuttall 1902), bis bei den Menschenaffen (Schim- panse, Gorilla, Orang-Utan) nach Grünbaum eine weitgehende Gleichwertigkeit der „Präzipitine“ nachzuweisen ist. Die gradweise Verschiedenheit der Präzipitate benutzte Nuttall (1904) auch weiterhin zum Zwecke der Erforschung ver- wandtschaftlicher Beziehungen der Tiere, namentlich der Wirbel- tiere. Dungern fand in analoger Weise, daß auch die Verwandt- schaft der einzelnen Krebsarten bei der Präzipitierung in mit Meerspinnenblut vorbehandeltem Kaninchenserum bis zu einem gewissen Grade deutlich wurde, indem die Blutlösungen aller kurzschwänzigen Dekapoden (Krabben) durch Majapräzipitin viel stärker niedergeschlagen wurden als der anderen Krebse, welche Maja squinado entsprechend ferner stehen. Innerhalb der Gattung Maja, zwischen Maja squinado und Maja verrucosa konnte über- haupt kein Unterschied bemerkt werden. Daß es sich bei den „Antikörpern“ verschiedener Tierarten wirklich um chemisch verschiedene Stoffe handelt, wurde von Pick für die Diphtherietoxine und Typhusbazillenasglutinine bei Kriterien der Art (Arteigenheit). 11 Ziegen und Pferden durch deren verschiedenes Verhalten höheren Temperaturen und Fällungsmitteln gegenüber festgestellt. Daß anderseits auch in verschiedenen Geweben ein und desselben Tieres gemeinsame chemische Komponenten zu finden sind, die eben die Spezifität bestimmen, dafür läßt sich z. B. namhaft machen, daß ein statt mit Blut mit Eiereiweiß gewon- nenes Präzipitin auch auf das Blutserum der Art, welcher das Eiereiweiß angehörte, wenn auch schwächer, reagiert (Dungern 1903). Beiläufig sei bemerkt, dab) die z. B. mit Hühnereiweiß her- gestellten Präzipitine nicht nur auf Hühnereiweiß, sondern auch auf dasjenige von Perlhühnern, Gänsen und Enten, schwächer auch auf das der Tauben einwirken und ein mit Gänseeiweiß er- zieltes Immunserum auch im Entenklar einen starken und im Eiereiweiß von Huhn, Perlhuhn und Taube einen schwachen Niederschlag hervorrief (Uhlenhuth 1901). Auf Menschenblut wirkendes Immunpräzipitin ließ sich auch durch eiweißhaltigen Harn, Pleuraexsudat u. a. m. erzielen. Auf Spermatozoen von Echinodermen wirkende Immunkörper konnte Dungern (1903) nicht nur durch Vorbehandlung von Kaninchen mit Echinoderm- sperma, sondern auch mit Eiplasma erhalten. Die chemischen Reaktionen sind aber auch bei Individuen einer Art variabel: Ehrlich und Morgenroth (1900) injizierten Ziegen mit größeren Mengen von Blut anderer Ziegen und erhielten so Ziegenblut, das die Fähigkeit besaß, das Blut anderer Ziegen zu zersetzen („Isolysin“). Auf feine chemische Differenzen bei ver- schiedenen Menschen deuten z. B. die merkwürdigen Ausschläge, welche bei manchen bald nach dem Genusse von Erdbeeren, bald von Krebsen, bald von Spinat auftreten. 3. Als Beispiel physiologischer Simultankriterien führe ich die Transplantationsversuche an. Bei der künstlichen Vereinigung von abgetrennten Tierstücken geht die Verschmelzung der Wund- stümpfe nicht in allen Fällen mit der gleichen Leichtigkeit vor sich. Abgesehen davon, daß bloß ähnliche Gewebsarten mitein- ander leicht verwachsen, gelingen die „autoplastische“ Transplan- tation, d. i. die Vereinigung von Teilen desselben Tierexem- plares, und die „homoplastische“, d.i. eine Vereinigung von Teilen zweier Tierexemplare, die jedoch derselben Art angehören [I, 2]; unvergleichlich leichter als die „heteroplastische“, d. i. die Ver- einigung von Teilen zweier, zwei verschiedenen Arten angehörigen Tierexemplaren. 123 Kriterien der Art (Arteigenheit). Heteroplastische Vereinigungen sind jedoch bei Anwendung besonderer Methoden, um die Komponenten aneinanderzudrücken, zwischen folgenden verschiedenen Tierarten erzielt worden [1,3—6]: Süßwasserpolypen, Hydra fusca mit grisea oder viridis, von Zoja durch Aufreihung auf eine Schweinsborste; verschiedenen Regen- würmern, Lumbriciden, von Joest (1897) durch Aneinander- nähen (auch v. Rabes); Schmetterlingspuppen, die von Cramp- ton (1897—1900) in verschiedener Weise auseinander geschnitten und durch Paraffin dicht aneinander befestigt wurden; Frosch, Rana esculenta, mit Unke, Bombinator igneus, oder Molch, Triton, von Born mit Impflanzette als kleine Larven durchschnitten und mit Silberdrähten fixiert; endlich nach derselben Methode von Harrison (1898) und Morgan (1899, 1900) je zwei verschiedene Froscharten. Drückt sich schon in der schwereren Vereinigung bei hetero- plastischer Transplantation eine verschiedene spezifische Reaktion auch homologer Gewebe verschiedener Spezies aus, so kommt dies bei dem weiteren Schicksale der transplantierten Stücke noch deutlicher zum Ausdruck: kleine Stücke eines artfremden Gewebes, ja selbst anders gearteten Gewebes derselben Spezies werden leicht allmählich wieder abgestoßen (Hautstücke — Leo Loeb 1897, 1898, 1907, 1909), größere Komponenten trennen sich oft wieder voneinander unter Regeneration des Fehlenden, so z. B. bei Ver- einigung von Hydra viridis mit einer andern Hydraart [I, 1]. Hautstücke schwarzer Rasse, auf die analoge Stelle einer weißen Rasse transplantiert, können persistieren (ÖCarnot 1896). Zu den Singulärkriterien und Simultankriterien treten ferner als dritte und wichtigste Gruppe die Kriterien, welche sich auf den Nachweis der tatsächlichen verwandtschaftlichen Verknüpfung beziehen, indem sie den Zusammenhang aufeinanderfolgender (renerationen nachzuweisen oder durch Versuche nachzuahmen suchen: ich will dieselben Sukzedankriterien nennen, weil sie die Beobachtung der sukzessiven Generationsfolgen erfordern. Sie sind wieder entweder 1. morphologische, wie z. B. die Aufzucht verschiedener Formen aus Eiern eines Geleges, welche sie als Artgenossen erkennen lassen, wie dies z. B. bei den mit mehreren verschiedenen weiblichen Formen ausgestatteten afrikanischen Papilioniden der Fall war*); *) In gewissem Sinne gehören auch die paläontologischen Nachweise bei ungestörter Schichtenfolge hierher; ferner historische Berichte über das Auftreten z. B. von Haustierrassen. Kriterien der Art (Arteigenheit). 13 2. chemische, indem durch Veränderung äußerer Verhält- nisse die Stoffe eines Individuums so verändert werden, daß es nunmehr einem andern ganz ähnlich wird, z. B. bei den Tem- peraturformen der Schmetterlinge (vgl. den Saisondimorphismus der Landkarte, Araschnia levana prorsa), welche Versuche später gelegentlich der Artwandlung ausführlich zu besprechen sein werden; endlich 3. physiologische, indem z. B. die Möglichkeit einer fruchtbaren Vermischung und die Charaktere der aus ihr ent- springenden Sprößlinge bestimmt wird. Hiervon wird in der „Artübertragung“ vieles zu sagen sein. Artkriterien (und Kriterien gradweiser „Verwandtschaft‘‘), Morphologische Chemische Physiologische Chemische Zu- ag Temperatur, 8 ‚O Form, sammensetzung, 3 58 Farbe namentlich Eiweiß, osmotischer? Druck, = 5 usf. kristallisierte Form Bu usf. 2 Präzipitation (des Blutes eines Individuums durch ae Blut eines mit einem ß k 3.2 Übergangsformen zn Transplantation 5 3 am gleichen Orte Gruppe gehörigen (leicht und dauernd) 28 usf, Tierblute ‚„vorbe- usf, handelten‘ Reagenz- tieres) usf, Aufzucht aus einem Eee Umwandlung der 3 us Konstitution (bis zur | Kreuzungsfähigkeit 2.8 Nachweis des Gleichheit) durch und Beschaffenheit E © | paläontologischen | Einwirkung äußerer der ch Zusammenhanges. Faktoren auf den | Nachkommenschaft erento Uber- re 2 lieferung der Ab- usf. kunft 14 Kriterien der Art usw. — Möglichkeiten ungeschlechtlicher usw. „Die Tierarten weisen nicht bloß in der äußeren Form, sondern auch in chemischen und physiologischen Merkmalen eine gradweise Verschiedenheit auf.“ II. Kapitel. Möglichkeiten ungeschlechtlicher (somatischer) Artübertragung. Wir haben uns nunmehr mit der Frage zu beschäftigen, wie sich die Artcharaktere eines Tierexemplars auf weitere Individuen übertragen. | 1. Der einfachste Fall der Übertragung von Artcharakteren eines Individuums auf mehrere ist die ungeschlechtliche Fort- pflanzung durch Gleichteilung oder Knospung: die Artübertragung fällt hier mit dem Regenerationsprobleme (vgl. II. Band der Experimentalzoologie: „Regeneration“) zusammen. Als Beispiel möge das Pantoffeltierchen, Paramaecium [IIL,1], dienen. Es zerfällt der Quere nach in zwei Teile, deren einer nun zur Ergänzung seiner Individualität einen Kopf, der andere einen Schwanzteil neu bildet. Geschieht es durch einen Unfall, daß eine Monstrosität, z. B. ein doppelköpfiges Tier zustande kommt, so geht bei der Teilung doch auf ein Teilstück bloß ein Kopf über (Oxytricha — Nußbaum 1884). Monströs verbogene Paramaecien können Nachkommen mit andersartigen Monstrositäten liefern [II, 1@]; dabei geht jedoch ein bestimmt lokalisierter Stachel oder Zahn stets nur auf ein Exem- plar der nächsten Generation über. Anders verhält es sich bei chemischen Einflüssen, die ein Aneinanderbleiben von zwei oder mehreren Tieren bewirken; diese Tendenz zum Zusammenbleiben kann dann auch ohne neuerlichen chemischen Stimulus von allen Nachkommen zum Ausdrucke gebracht werden [IH, 15] (Jen- nings 1908). Auch durch Zentrifugierung konnten unregelmäßige Exemplare erzielt werden, deren beide Teilstücke je ein langes Horn zeigten und dies auf mehrere Nachkommen übertragen konnten (Mc. Clendon 1909). Weitere Versuche über die Vererbbarkeit bestimmter aus- gewählter Größen, die ebenfalls an Paramaecium angestellt wurden Möglichkeiten ungeschlechtlicher (somatischer) Artübertragung. 15 (Jennings 1908 II) werden später gelegentlich der Selektions- versuche zur Besprechung gelangen. Interessant ist es, daß Infu- sorien nach 10 bis 14 Tagen die Annahme von Karminkörnern, die früher begierig aufgenommen wurden, verweigern, daß aber nach der Teilung diese erworbene Abneigung wieder rückgängig ge- macht ist, so daß die Abkömmlinge von neuem Karminkörner annehmen (Metalnikow 1907). Der Sübwasserpolyp hat zu einigen Versuchsreihen gedient, in denen die Abhängigkeit der Tentakelanzahl ungeschlechtlich erzeugter Tiere von der ursprünglichen Tentakelanzahl bestimmt werden sollte. In den Versuchen von Rand (1899; und den an gleichem Orte Seite 9 publizierten von Hathaway) wurden Gruppen von grünen Polypen ausgesucht, welche je eine gleiche Tentakel- anzahl besaßen, so daß in einer Gruppe nur Hydra viridis mit 8 Tentakeln, in einer zweiten mit 7, in einer dritten mit 6 vor- handen waren. Nun wurde der Tentakelkranz mit dem Mund- ende abgeschnitten und abgewartet, bis die regenerierenden Ten- takel ihre normale Länge wieder erreicht hatten, was meist 3 bis 5 Tage, manchmal aber wesentlich länger dauerte [II, 2 ad]. Erst dann wurden die Exemplare jeder Gruppe in bezug auf ihre Tentakelanzahl nachgezählt; es zeigte sich nun, daß die ursprüng- liche 8-Gruppe im Durchschnitt 65, die 7-Gruppe 61, die 6-Gruppe 6°) Tentakel aufwiesen. Es hatte also die ursprünglich größere Tentakelanzahl eine Spur zurückgelassen. Da jedoch die mehrtentakeligen Polypen zugleich die größten waren und kleinere Abschnitte von Polypen ein und derselben Gruppe eine geringere Tentakelanzahl produzierten [II, 2dd,cd], so schloß Rand, dab es sich mehr um eine bestimmte Beziehung der Tentakelanzahl zur Größe als zur ursprünglichen Tentakelanzahl handle. Dieselbe Beziehung zwischen Größenzunahme der grünen Hydren einer Lokalität und ihrer Tentakelanzahl bestätigte Parke (1900). Er fand auch die natürlicherweise abgeschnürten Knospen mit weniger Tentakeln als die alten Tiere und die Größe der Knospen mit der Größe des alten Tieres zunehmend, ebenso die Tentakelanzahl. Weiterhin zeigte sich jedoch die wichtige Tatsache, dab die fünftentakeligen Hydra viridis einer anderen Lokalität eine Länge von 2:3 mm gegenüber einer durchschnittlichen Länge von 15 mm derer aus der ersten Lokalität aufwiesen: in analoger Weise waren 16 Möglichkeiten ungeschlechtlicher (somatischer) Artübertragung. ihre Knospen größer, nämlich im Durchschnitte 0:6 gegen 0:4 mm lang. Da nun die Knospen beider Serien sich im Laboratorium unter gleichen Bedingungen abgeschnürt hatten, so hielt ich es für interessant zu sehen, ob die neue Tentakelanzahl der Knospen die Beziehung zu ihren verschiedenen Lokalitäten angehörigen Ur- sprungstieren oder zur erhaltenen Größe in einer hiervon unab- hängigen Weise sich ergibt. Es zeigte sich nun, daß die Knospen der größeren fünftentakeligen Hydren im Durchschnitt 5°4, jene der kleineren bloß 4:7 Tentakel aufwiesen, das heißt also offenbar die Herkunft gegenüber der Größenrelation ganz zurückgetreten war. Spätere ähnliche Versuche E. Hanels(1907)an Hydra grisea sollen gelegentlich der „Selektion“ besprochen werden. Noch einen Schritt weiter führen die Untersuchungen von Stol& (1903) über die ungeschlechtliche Vermehrung der Süß- wasserannulaten. Aeolosoma Hemprichii [II, 3] ist in der Regel sechszählig, indem es sechs Doppelpaare von Borstenbündeln besitzt, die mit Ausnahme des borstenfreien Kopfendes in gleich- mäßigen Zwischenräumen längs der Körperseiten inserieren. Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung werden am Hinterende Knos- pungszonen sukzessive abgeschnürt, die wieder zu sechszähligen Exemplaren heranwachsen [II, 3 7]: „Isoblastie“. Werden nun entweder durch einen mechanischen Eingriff Teile abgetrennt [II, 3@] oder durch Veränderung des Nährmediums — altes Kultur- wasser und nachherige Übertragung in frische Knospungszonen — zur Verschmelzung gebracht [II, 35], so können vorübergehend oder auch dauernd minder- oder mehrzählige Exemplare gewonnen werden. Allein weder im Falle der mechanischen, noch der durch das Nährmedium bedingten Veränderung konnte eine Übertragung der abweichenden Zähligkeit auf die ungeschlechtlichen Spröß- linge erzielt werden, indem alle Knospen stets wieder 6 Borsten- segmente ausbildeten [II, 3a T, 5 T]. Positive Resultate über die Möglichkeit, durch Eingriffe eine Eigentümlichkeit vonungeschlechtlichen Sprößlingen zumodifizieren, erreichte erst Morgulis (1907) an Lumbriculus. Dieser Süßwasser- wurm [II, 4] regeneriert aus Teilstücken der vorderen Körper- region [A] 1'7 mal mehr Schwanzsegmente als aus einem gleich viel Segmente enthaltenden Stück der hinteren Körperregion [B]. Nach 14 Tagen wurden bei beiden Partien die regenerierten Schwänze abgeschnitten, welche nun Köpfe nach vorn erzeugten; auf diese Art entstanden zwerghafte Lumbriculi. Diese Zwerg- Möglichkeiten ungeschlechtlicher (somatischer) Artübertragung. 17 würmer [@ und 5] wurden abermals ihrer Schwänze beraubt [@,, d,] und nach 14 Tagen zeigte es sich, daß die aus der A-Partie stammenden [a] 18 mal mehr Segmente gebildet hatten als die aus der B-Partie herrührenden [#]. Obzwar also diesmal beide Partien, a und 5, von der vorderen Körperhälfte aus rege- nerierten, verhielten sie sich dennoch so, als ob bloß « einer vorderen Region (A), hingegen b einer hinteren Region ange- hören (B) würde. 2. Man hat früher vielfach Versuche angestellt, um durch Bluttransfusion die Artcharaktere eines Individuums auf ein anderes zu übertragen. Alle diese Versuche sind gescheitert, wie wir jetzt wissen — es sei an das vorige Kapitel erinnert! — geht überhaupt das andersartige Blut zu grunde und das eigene nimmt eine der fremden Art noch verschiedenere, geradezu gegnerische Beschaffenheit an; es wird also gerade das entgegen- gesetzte von dem erreicht, was seitens der früheren Experimen- tatoren bezweckt worden war. Auch in solchen Fällen, in denen wegen der Zugehörigkeit zur gleichen Art ein Ersatz des Blutes möglich war, übte es keinen Einfluß aus (Galton 1370—1872). Ferner entnahm Heape (1890, 1898) einem Angorakaninchen 32 bis 42 Stunden nach stattgehabter Begattung durch ein Männchen gleicher Rasse [II,6 J, 2] Eier und transplantierte diese in die Eileiter von Weibchen einer andern Rasse, des belgischen Kaninchens [II, 6 a]. Obzwar nun die transplantierten Embryonen ausschließlich mit Blut des belgischen Kaninchens, ihrer „Tragamme“, versorgt wurden, so waren die ausgetragenen Jungen doch reine Angora- kaninchen [II, 6 5]. Eine etwas andere Versuchsanordnung soll hingegen die Möglichkeit eines Einflusses der Tragamme dargetan haben: Guthrie (1907, 1908) tauschte an jungen Hühnchen weiber und schwarzer Farbe die Ovarien aus, so daß die weißen Hühnchen Ovarien der schwarzen [II, 5 II 2], die schwarzen Ovarien der weißen enthielten [II, 5 I 2]. Wurde das zur Ge- schlechtsreife herangezogene schwarze Hühnchen mit „weißem“ Ovarium nun von einem weißen Hahne [II, 5 I Z] belegt, so entstanden Hühnchen von ganz weißer oder weißer Farbe mit schwarzer Sprenkelung in etwa gleicher Anzahl [9 chicks, 11 chicks]; wurde ein weißes Huhn mit „schwarzem“ Ovarıum von einem schwarzen Hahne [II, 5 II 3] belegt, so entstanden Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese, 2 18 Möglichkeiten ungeschlechtlicher (somatischer) Artübertragung. bloß weiße Hühnchen mit schwarzer. Sprenkelung [12 chicks]. Da nun Kontrollehühner weißer Farbe mit „weißem Ovarium“, von einem weißen Hahne belegt, bloß weiße Hühnchen lieferten, und analog die schwarzen Kontrolletiere sich verhielten, so. schließt Guthrie auf eine Beeinflussung der Farbe der Jungen durch das Soma der tragenden Henne. Leider erscheint die Versuchs- anordnung dieses Forschers ungeeignet, Irrtümer auch nur einiger- maßen auszuschließen. Er selbst beschäftigt sich mit weiteren Versuchen, welche z. B. den Fehler einer nicht restlosen Ent- fernung der ursprünglichen Ovarien ausschalten sollen. Vielleicht noch schwerwiegender ist aber die ungenügende Prüfung der Reinheit seiner Versuchstiere, da die wechselweise Kreuzung der Farben bei den Kontrolletieren unterlassen wurde, aber bei der geringen Anzahl der Eltern und Jungen zufällige Verschieden- heiten in der Reinheit der Farbrasse einen bedeutenden Unter- schied ausmachen können (vgl. Kapitel IV und V). Vorläufig kann also diese interessante Untersuchung nicht als beweisend angesehen werden. Auch bei der im vorigen Kapitel besprochenen hetero- plastischen Transplantation somatischer Teile aneinander ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle eine völlig unabhängige Beibehaltung der Artcharaktere an jeder Komponente wahrzu- nehmen (Hydren [I, 1], Regenwürmer [I, 3], Amphibien [1, 5, 6]). Harrison (1898) konnte sogar in Fortführung der Bornschen Versuche an heteroplastisch vereinigten Kaulquappen eines grünen Frosches (Rana virescens) und eines braunen Frosches (Rana palustris) feststellen, daß nach der Metamorphose im vor- deren Körperabschnitte die spezifischen Artcharaktere der als vordere Komponente verwendeten Rana virescens, im rückwärtigen die der als hintere Komponente verwendeten Rana palustris zum Vorscheine kamen [I, 65]. Ein analoges Ergebnis lieferten Cramptons (1897, 1898) heteroplastische Puppentransplantate: nur in zwei bis drei Fällen, bei zwei Saturnidenarten, nahm ein kleines Pfropfstück die Farbe des Stockes an [I, 4 CO]. Zieht man die fast flüssige Beschaffenheit der Puppe in Betracht, so liegt es nahe, eine einfache Diffusion von Farbstoff oder farbstofferzeugendem Fer- mente anzunehmen, wobei die arteigene Assimilationstätigkeit auch des kleinen Pfropfreises trotzdem gewahrt sein könnte, Immerhin ist mit Rücksicht auf die botanischen „Pfropfbastarde* Möglichkeiten ungeschlechtl. usw. — Möglichkeiten geschlechtl. usw. 19 Vorsicht bei Ablehnung jeder gegenseitigen Beeinflussung ge- boten, die hier wohl durch einen Austausch von Chromosomen zustandekommt. „Bei den Tieren ist kein Fall bekannt, in welchem ein abgetrennter und transplantierter Teil nicht .mit größter Treue seine Arteigenheit und meist auch die Rassencharaktere bis ins kleinste Detail festgehalten hätte.“ II. Kapitel. Möslichkeiten geschlechtlicher (gonatischer) Artübertragune. 1. Werden in einem Tiere einzelne Zellen, Keimzellen oder Gonaden, gebildet, deren jede für sich ohne weiteres Hinzutun einer fremden Zelle ein neues Tierexemplar hervorgehen läßt, so spricht man von parthenogenetischer Entwicklung. Bei der Parthenogenese müssen also die neuen Exemplare ihre Art- charaktere von dem „Muttertiere“ erhalten, doch sind sie nicht gleich in ausgebildetem Zustande vorhanden, sondern kommen erst im Laufe des weiteren Wachstums zur Entfaltung. Man hätte nun namentlich nach Weismanns älteren Ansichten über die Rolle der „Amphimixis“ für die Erzeugung von Keimver- mischungen annehmen können, daß keine Variabilität unter den parthenogenetischen Nachkommen eines Muttertieres bestehe. Doch hat schon Weismann (1892) selbst beim Muschel- krebschen Cypris Variabilität unter diesen Verhältnissen ge- funden, ebenso Warren (1399, 1902) bei Wasserflöhen, Daph- niden, und Blattläusen, Aphiden, endlich Kellogg (1906 ‚parthenogenetic) bei der Drohne, die sogar eine größere Varia- bilität als die nicht parthenogenetischen Arbeiterinnen und Königinnen aufwies. { 2. Bei weitem der häufigste Modus der Fortpflanzung bei den Tieren ist die zweigeschlechtliche. Es werden zwei ver- schiedene Keimprodukte gebildet, nämlich die stoffreicheren „Pier“ und der leichter bewegliche „Samen“. Durch deren Ver- einigung entstehen neue Individuen, die nun von jedem der beiden Keimzellen her Artcharaktere erhalten haben können. IF 230 Möglichkeiten geschlechtlicher (gonatischer) Artübertragung. Stammen Ei und Sperma von demselben Individuum (sind also gewissermaßen zwei „Eltern“ in einer Person vereinigt), so spricht man von Selbstbefruchtung. Diese kommt nor- malerweise im Tierreiche nicht vor, obzwar es bekanntlich an normalen hermaphroditischen Arten nichtfehlt. Bei den Tunikaten lassen sich jedoch Eier mit Samen, die demselben Tiere ent- stammen, mit gutem Erfolge befruchten (Phallusia mammillata, Cynthia — Driesch 1897, Molgula — Morgan 1904) und von einer Art dieser Tiergruppe, Ciona intestinalis, bei der nach Selbstbefruchtung bloß eine geringe Anzahl Eier sich weiter zu entwickeln pflegen (10°/, nach Castle), konnte Morgan (1904) durch Stimulierung der Spermatozoen mit Äther alle Eier weiter- bringen. Er schließt daraus und aus anderen Versuchen, daß die Unmöglichkeit normaler Selbstbefruchtung auf der Unfähigkeit des Spermatozoons beruht, in das Ei desselben Individuums einzudringen. Stammen Ei und Samen von verschiedenen Individuen, so spricht man bei deren Vereinigung von einer „Kreuzung“; diese ist also die Vermischung der Keimprodukte zweier ver- schiedener Personen. Man bezeichnet jene Person, welche das Ei beisteuert, als Mutter, jene, welche den Samen beisteuert, als Vater. Während bei den hermaphroditischen Arten dasselbe Tier bald als Mutter bald als Vater fungieren kann, ist bei den meisten Tieren je die Produktion von Eiern und Samen auf bestimmte Individuen be- schränkt, die eiertragenden „Weibchen“ und die samentragenden „Männchen“. Man hat besonders in früheren Zeiten nicht in der Zu- sammenwirkung von zwei Keimprodukten allein die Bestimmung der Artcharaktere der Nachkommenschaft sehen wollen. Es wurde z. B. behauptet, daß Gesichtseindrücke schwangerer Frauen auf die Kinder bis zu dem Grade verändernd einwirken, daß die bisweilen vorkommenden ganz behaarten, auf niedriger Entwicklungsstufe stehen gebliebenen Mißgeburten auf gesehene Tiere bezogen wurden. Ich würde dies nicht mehr erwähnen, wenn nicht selbst unter Medizinern noch ab und zu dergleichen geglaubt würde. Ferner ist behauptet worden, daß frühere Gatten auf spätere Geburten ihrer ehemaligen Gattinnen Einfluß hätten; so wurde von Lord Morton (1821) eine Pferdestute mit einem Quagga Möglichkeiten geschlechtlicher (gonatischer) Artübertragung. > gekreuzt und gebar einen Bastard. Als nun dieselbe Pferdestute mit einem arabischen Hengste gepaart wurde, soll sie wieder Bastarde, nämlich teilweise gestreifte Fohlen geboren haben. Von Ewart (1896—1900) ist dieser Fall kritisch untersucht worden. Er fand, daß Araberhengste auch mit Stuten, die gar nie von einer andern Art beschlagen worden waren, oft gestreifte Nachkommen zeugten, daß daher dieser Charakter nicht auf das Quagga bezogen zu werden brauchte. Ähnliches gilt für die Wildfarbe bei Hausschweinferkeln, deren Mutter bei früherer Deckungsperiode vom Wildeber besprungen worden war (Giles 1821), da solche Wildfarbe auch bei Kreuzung zahmer Rassen vorkommt (Simpson 1907). Ganz analog dürfte die scheinbare Telegonie bei Kreuzung des grauen Hausesels 2 mit dem gelben Wildesel Asinus hemionus Z (Tegetmeier und Sutherland 1895) zu erklären sein. Ewart hat dann im Laufe ausgedehnter Experimente über Kreuzung von Pferden mit Zebras und von anderen Säugetieren (Hunden — 1902) und Vögeln (1900 telegony) stets auf das Auf- treten einer sogenannten „Telegonie“, „Fernzeugung“, geachtet, aber nie das geringste Anzeichen finden können. Zu demselben Resultate kamen andere Forscher (Reul 1901) für Pferde, Hunde, Tauben, Menschen (Bell 1896), Mäuse (Darbishire 1903), Schweine (Bass 1903), Bären (Scherren 1907). Der beste englische Züchter, Everett Millais (vgl. Heape 1897), bestreitet das Vorkommen der Telegonie ebenfalls auf das entschiedenste. Er führte mittels künstlicher Besamung den Nachweis, daß von zwei verschiedenen männlichen Hunden im selben Wurf Junge erzeugt werden können, was den Anschein einer Telegonie erwecken kann. So wurden auch einmal gleich- zeitig ein Maultier und ein Pferdefohlen von derselben Stute geworfen (Houssay 1904). Noch viel leichter kann dies natürlich bei solchen Tierarten geschehen, wo der Samen im Weibchen wochen- oder selbst monatelang lebendig bleiben und in einem späteren Zeitpunkte erst die Befruchtung vollziehen kann. Dies ist bei allen jenen Tieren der Fall, bei welchen das Weibchen ein eigenes „Receptaculum seminis“ besitzt, wo es den empfangenen Samen aufbewahren kann, so bei den meisten Arthropoden, Gasteropoden, viviparen Teleostiern und Urodelen; auch bei den Hühnern und manchen Säugetieren (Fledermaus z. B.) kann der Same lange aufbewahrt werden. 23 Möglichkeiten geschlechtlicher (gonatischer) Artübertragung. Unter „Saturation“ verstehen ferner die Züchter eine mit einem Weibchen vorgegangene Veränderung, deren Ursache in dem Belegtgewesensein mit einem Männchen besonderer Art, z. B. schlechter Rasse, und deren Folgen in der Minderwertigkeit aller, auch mit anderen Männchen gezeugten Nachkommen be- stehen soll. Diese Erscheinung würde, falls nachgewiesen, ebenfalls eine Erklärung für scheinbare Telegonien abgeben. Doch ist sie eben- sowenig einwandfrei dargetan wie diese letzteren. Höchstens insofern eine Krankheit von einem Männchen auf ein Weibchen über- tragen werden kann, ohne bei diesem zu offenbaren Erkrankungen zu führen, könnte eine solche krankhafte Anlage auf die Eier übergehen und auch, wenn diese von anderen Männchen besamt werden, zu im Sinne des ersten Männchens krankhaft veränderten Nachkommen führen. Dieser Modus der „Vererbung erworbener Eigenschaften“ wird gelegentlich der Besprechung dieses ganzen Erscheinungsgebietes genauer zu erörtern sein. (selegentlich der Artkriterien haben wir als physiologisches Simultankriterium die fruchtbare Vermischung zweier Tiere an- geführt. Wir müssen nunmehr, bei der Besprechung der zwei- elterlichen Vererbung, auf die gradweise Verschiedenheit der Fruchtbarkeit eingehen, je nachdem ähnliche oder unähnlichere Personen zur Kreuzung verwendet werden. Aus der Abwesenheit von Selbstbefruchtung bei Tieren im natürlichen Zustande können wir wohl den Schluß ziehen, dab eine Vermischung von zweierlei Keimzellen derselben Person keine fortdauernde Fruchtbarkeit der nachfolgenden Generationen ge- währleistet. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um jene Frage, warum überhaupt die Vermischung zweier verschiedener Zellen für den fortdauernden Bestand der Art notwendig sind, denn auch bei den Parthenogenesen sehen wir stets nach einigen Ge- nerationen wieder beidgeschlechtliche Generationen und in analoger Weise bei den Einzelligen von Zeit zu Zeit Konjugationen auftreten. Ebenso ist, wie allbekannt, die Nachkommenschaft sehr nahe verwandter Personen (Geschwister oder sonstige nahe Bluts- verwandte) Degenerationserscheinungen weit stärker ausgesetzt als die anderen Vereinigungen. Albinismus, erbliche Krankheiten und endlich Abnahme der Fruchtbarkeit treten im Gefolge dieser sogenannten „Inzucht“ auf. In neuerer Zeit haben Weismann, Möglichkeiten geschlechtlicher (gonatischer) Artübertragung; 23 v. Guaita (1898, 1900) und Ritzema Bos (1894) durch Versuche an Mäusen und Ratten, Fabre-Domengue (1898) an Tauben diese Erscheinungen näher studiert und eine Ab- nahme der Fruchtbarkeit statistisch festgestellt. Lange Zeit waren dieselben Erscheinungen beim Menschen aufgefallen und haben zu den gesetzlichen Verboten des „Inzests“ (der Blutschande) geführt. Über die Ursachen der auftretenden Schädlichkeiten sind mehrere Hypothesen aufgestellt worden, als deren wahrscheinlichste die von Hatschek aufgestellte erscheint, daß eine Häufung der in den Eltern vorhandenen kleinen üblen Anlagen zu diesen Degenerationen führt, weil sie bei Inzucht nicht durch gegen- teilige günstige Anlagen kompensiert werden können. In der Tat scheint nämlich die Inzucht nicht bedingungslos zur Degeneration zu führen, sondern nur dann, wenn schon überhaupt in einer Familie ein Erbübel aufgetreten ist. Reibmayr (1897) spricht sich daher, ebenso wie Ribot, Quatrefages und Ammon, dahin aus: „In gesunden Familien ist die konsanguine Ehe für die Züchtung gewisser Charaktere eher nützlich als schädlich.“ „In Familien mit pathologischer Anlage ist sie stets mehr oder weniger schädlich.“ Das gleiche gilt von den in Gefangenschaft gehaltenen Tieren z. B. den Mäusen, die ja nie vollständig gesund sind. Versuche von Castle, Carpenter, Clark, Mast und Barrows (1906) an einer kleinen Fliege (Drosophila) zeigten eine Abnahme der Fruchtbarkeit nur in manchen aus Inzucht hervor- gegangenen Familien, während in anderen sogar eine Steigerung auftrat. Bei Kreuzung solcher Familien verhielten sich Sterilität und Fruchtbarkeit wie erbliche Charaktere. Trotz alledem scheint mir die allzu große Ähnlichkeit der Eltern an und für sich die eine Grenze für die unbeschränkte Fruchtbarkeit zu bilden. Eine zweite Grenze ist in der zu großen Verschiedenheit derselben gelegen. Zunächst kann diese zu einem Hindernisse für das Zustande- kommen der Besamung werden. a) Die verschiedene Laichzeit von zwei Froscharten kann verhindern, daß das eine Geschlecht der einen Art in der Brunst mit dem andern Geschlechte der andern Art in der freien Natur zusammenkommen kann. Pflüger umging diese Schwierigkeit da- durch, daß er die am gleichen Orte später laichende Art aus 94 Möglichkeiten geschlechtlicher (gonatischer) Artübertragung. dem Süden bezog, wo sie früher laichte und etwa doch noch vor- handene Zeitunterschiede des Brünstigwerdens durch Einwirkung von Dunkelheit und mäßiger Temperaturerniedrigung auf die früh laichende Art ausglich. Die Begattung konnte dann ohne weiteres vor sich gehen. b) Die Abneigung zweier sehr verschiedener Individuen gegen die Begattung kann durch Täuschung zur Zeit der Brunst überwunden werden. Um die Abneigung der Pferdestute gegen den Esel zu überkommen, führen die Maultierzüchter derselben zuerst einen Pferdehengst vor und verbinden ihr dann die Augen, worauf die Beschalung durch den Esel angenommen wird. Ein zweites Mittel ist es, die zwei zu kreuzenden Tiere von Jugend auf aneinander zu gewöhnen; so verschwindet die Ab- neigung, wenn ein Esel einer Stute als Pflegekind zum Säugen gegeben wird. Bei Tieren mit höheren geistigen Fähigkeiten findet meist auch innerhalb der Art eine Bevorzugung bestimmter Personen für die Paarung statt („Preferencial Mating“ der Engländer); diese führt zur Stabilität von „Rassen“, innerhalb der Art durch gewisse Ähnlichkeiten ausgezeichneten Familiengruppen. c) Für alle Tiere mit innerer Befruchtung liegt eine Grenze für die Kreuzungsfähigkeit in der Möglichkeit des Zusammen- wirkens der Genitalien. Die nicht passende Größe oder Form kann die Begattung rein mechanisch verhindern. Auch dieses Hindernis kann jedoch auf künstlichem Wege, nämlich durch Einspritzung des den männlichen Genitalien entnommenen Samens in die weiblichen, überwunden werden. Diese Methode wird in der Viehzucht vielfach angewendet (Rind — Pauer 1904, Pferd — Hoffmann 1907, Ringe 1902). Millais (in Heape 1897) erhielt auf diese Art Bastarde von Basset und Bluthund, zwei Hunderassen, die infolge ihres bedeutenden Größenunterschiedes sich nicht selbst begatten können. E. J. Iwanoff (1903) erhielt sogar einen Bastard aus weißer Maus 2 und weißer Ratte d. Namentlich bei abnormalen Gestaltungen der Genitalorgane können auch innerhalb einer Art natürliche Begattungen un- möglich werden; man hat in solchen Fällen auch beim Menschen die künstliche Besamung versucht, jedoch selten mit Erfolg (Heape 1897). Die mechanischen Begattungsschwierigkeiten bei großer Varia- bilität der Größe innerhalb einer Art werden zu einer Begattung Möglichkeiten geschlechtlicher (gonatischer) Artübertragung. 235 der größeren und kleineren Exemplare je untereinander und auf diese Art eventuell zur Bildung einer größeren und kleineren „Rasse“ führen können. Für viele schwer zu unterscheidende Arten geben namentlich die ganz abweichend gebauten männlichen Ge- nitalorgane gute Artmerkmale (namentlich bei den Arthro- poden) ab, weil man dann ziemlich sicher sein kann, daß die Begattung zwischen den verschiedenen Individuengruppen unmög- lich ist. Bei Gottesanbeterinnen, Sphodromantis bioculata, gelang es durch künstliche Gewinnung und Einführung eines Spermatophors von Mantis religiosa Junge zu erzielen, während Mantis Z nicht imstande sind, die Kopulation mit Sphodromantis 2 auszuführen (Przibram 1907 Paarungsversuche). Doch handelt es sich hiebei wahrscheinlich bloß um eine Wirkung, welche Parthenogenese auslöst („Pseudogamie* — Przibram 1909). d) Selbst wenn das erste Spermatozoon bis an das Ei her- andringen konnte, so können sich namentlich, wenn Spermatozoen eben verschiedenen Arten angehören, Schwierigkeiten für dessen Eindringen ergeben. So sind bei den Froscharten jene Sper- matozoen, die ein stumpferes Vorderende besitzen, schlecht geeignet in jene Eier einzudringen, die zu den mit spitzgebauten Spermatozoen ausgestatteten Arten gehören (vgl. Froschbastarde). Bei den Eiern mit Mikropyle wiederholen sich die mechanischen Schwierigkeiten, und wenn nach Stassano (1893) die Spermatozoen von Seeigeln nur von Eiern der gleichen Art angezogen werden („Chemotaxis“), so könnten wir hier wieder ein Seitenstück zu der Zuneigung zwischen den reifen Geschlechtern derselben Tierart im Vergleiche zur Abneigung unter verschiedenen Arten sehen. Allein U. Drago (1908) bestreitet diese besondere Anziehung auf Grund mannig- fach variierter Versuche. In vielen Fällen sind uns die Hinder- nisse für die Unfähigkeit von Spermatozoen, im Ei einer andern Art Entwicklung auszulösen, unbekannt. Loeb (1903) hat jedoch so weit auseinanderliegende Tierarten, wie den Seeigel (Strongylo- centrotus purpuratus 2) und den Seestern (Asterias ochracea J) miteinander bastardiert, indem er die Salze des Meerwassers veränderte. In diesen veränderten Lösungen sind die Seeigeleier durch Sperma der eigenen Art nicht zu befruchten. Die Besamungs- fähigkeit oder Nichtbesamungsfähigkeit scheint also auch hier in ziemlich nebensächlichen Momenten gelegen zu sein, die freilich 26 Möglichkeiten geschlechtlicher (gonatischer) Artübertragung. unter natürlichen Verhältnissen gerade nur die Besamung art- gleicher Eier gestatten. e) Das bedeutendste Hindernis für die Fortzucht artverschie- dener Kreuzungen liegt jedoch nicht in der Erzeugung einer ersten Generation von „Bastarden“, sondern in der Fortzucht dieser. Sie erweisen sich nämlich meist untereinander als unfruchtbar. Die wenigen Ausnahmen, welche noch nahe verwandte Arten innerhalb einer Untergattung stellen, werden später zur Sprache kommen (Kap. IV und V). Fruchtbare Vermischung der Bastarde mit einem der Stammeltern ist aber öfters beobachtet worden, wofür viele Beispiele in den folgenden Kapiteln aufgezählt werden. Über die Ursachen der Bastardunfruchtbarkeit wissen wir nichts Positives. Weder die an und für sich interessanten histologischen Untersuchungen von Poll (1906, 1908) und Tiefenbsee (1907) über das Kernteilungsstadium, auf welchem die Keimprodukt- bildung bei Bastarden je nach dem Grade der Verwandtschaft eingestellt wird, noch die Vermutung Iwanoffs (1905), daß bei innerer Befruchtung seitens der Mutter Spermatoxine gebildet werden, können der Allgemeinheit der Erscheinung gerecht werden. Während man früher die Erzeugung von Bastarden überhaupt für sehr beschränkt hielt, muß gegenwärtig hauptsächlich deren Unfruchtbarkeit untereinander als Hindernis für ihre Beständig- keit angesehen werden; es muß als sehr unwahrscheinlich gelten, daß neue Tierarten durch Bastardierung entstanden seien. Für die untereinander völlig fruchtbaren „Rassen“ innerhalb einer Art gilt dies nicht ohne weiteres. Da wir namentlich nach den Versuchen von Loeb die Grenze für die Erzeugung von Bastarden weit über verwandte Arten hinausschieben müssen, so wäre es interessant zu wissen, wie weit die Grenze noch auszudehnen ist. Innerhalb des Echinodermenkreises können wir eine prinzi- pielle Einschränkung kaum mehr finden: denn außer der erwähnten Seeigel-Seestern-Kreuzung liegen die Versuche von B. Rawitz (1901) über Besamung von Seewalzeneiern, Holothuria tubulosa, durch zwei Seeigelarten, Strongylocentrotus lividus und Sphaer- echinus granularis, vor. Rawitz verwendet in bestimmte Lösungen gelegte unreife Eier, die ihren Kern bei der Besamung ausstoßen. Godlewski jun. (1905) kreuzte den Haarstern, Antedon rosaceus, mit Seeigeln, Echinus oder Sphaerechinus. Der Versuch Loebs (1901), Wurmeier (Ohaetopterus) mit Samen von Seeigeln (Arbaeia) zur Entwicklung zu bringen, ist hingegen bisher gescheitert, dafür Möglichkeiten geschlechtlicher usw. — Bastardierung. 237 gelang es, wie wir sehen werden, Seeigeleier mit Samen von Mytilus (Kupelwieser 1906) und Chlorostoma (Loeb 1908) zur Entwicklung anzuregen. Vergleichen wir die Möglichkeiten der geschlechtlichen Art- übertragung mit der ungeschlechtlichen, so können wir sagen: „Auch bei der geschlechtlichen Fortpflanzung ist für das Zustandekommen bestimmter Tierformen die Art- und Rassenzugehörigkeit der verwendeten Pro- dukte, hier entweder einer oder zweier Keimzellen, maßgebend.“ EVz Kapitel, Bastardierung. ‘a) Artkreuzung bei Echinodermen. Die Möglichkeit, zwei verschiedene Arten miteinander zu kreuzen, stellt uns vor die Frage: Was für Charaktere weisen die Nachkommen zweier verschiedener Arten, sogenannte „Ba- starde* auf? Der niedrigste Tierkreis, für welchen Bastardierungsversuche vorliegen, ist der der Stachelhäuter oder Echinodermata. Vor allem sind es die Eier von Seeigeln, welche ein günstiges Material lieferten, hier wieder insbesondere Arten der Gattungen Sphaerechinus und Strongylocentrotus (= Toxopneustes). Die Larven dieser Seeigel sind sogenannte Pluteusformen, welche durch eigentümliche, nach den Arten verschieden geformte Skelette aus- gezeichnet sind. So erscheinen z. B. die Skelettstäbe der reinen, aus Besamung von Strongylöocentrotus 2 mit Strongylocentrotus Z gezüchteten Plutei lang und spärlich verzweigt, indem in jedem Fortsatze („Arm“) der Larve bloß ein Strahl auswächst [LLI, 3a, 4a]. Hingegen ist das Skelett von reinen Sphaerechinus- pluteen reich verzweigt, indem zwei bis drei Stäbe eingelagert er- scheinen und durch zahlreiche Querverbindungen zu „Gitterstäben“ vereinigt sind [III, 3c, 4c]. Im äußeren Umrisse unterscheiden sich die beiden Pluteen ebenfalls bedeutend voneinander, nach Driesch (1898) eine Folge des vortreibenden Skelettes. Boveri (1903) bestreitet, daß ausschließlich dem Skelette die Form- bestimmung zukomme, weil bereits vor Auftreten der Fortsätze die gestrecktere Gestalt des Strongylocentrotuspluteus [III, 1a] 98 Bastardierung. gegenüber der ballonartigen des Sphaerechinus [III, 1c] sehr deutlich ins Auge fällt. Die Bastarde können eine Mittelstellung zwischen den Eltern- formen einnehmen (Sphaerechinus 2 x Strongylocentrotus d [III, 15, 25, 36, Ab] — Boveri 1903, 1904, Driesch 1898, Herbst 1906, Steinbrück 1902, Vernon 1898, 1900 Archiv; Strongylocentrotus 2 X Sphaerechinus $ — Doncaster 1904; Sphaerechinus 2 X Echinus $ — Boveri 1889, Doncaster 1904, Driesch 1898, Morgan 1896, Seeliger 1895; Echi- nus @ X Arbacia d, Arbaciıa 2 X Echinus d — Driesch 1898; Spatangus 2 X Psammechinus d — Köhler 1882; Seesterne: Asteracanthion Berylinus 2 X A. pallidus Jg — Agassiz 1874). Dies ist jedoch nicht immer der Fall, manchmal werden bloß Formen mit rein oder überwiegend mütterlichen Charakteren angetroffen (Strongylocentrotus 2 X Sphaerechinus $? — Köhler 1882, Marion 1873,Morgan 1896; Echinus2 X Sphaerechinus Q, Arbacia 2 X Sphaerechinus d — Doncaster 1904; Strongylo- centrotus @ X Psammechinus Z, Psammechinus 2 X Strongylo- centrotus $ — Köhler 1832) oder bloß solche mit überwiegend väterlichen Charakteren (Sphaerechinus 2 X Strongylocentrotus J — Driesch 1898, Morgan 1896; Strongylocentrotus 2 X Echinus G, Echinus 2 X Strongylocentrotus $ — Vernon 1898; Sphaerechi- nus 2 X Echinus $ — Driesch 1898). Oft treten auch in ein und derselben Bastardzucht neben den Mitteltypen mehr mütter- liche oder mehr väterliche Typen auf (Sphaerechinus @2 X Stron- gylocentrotus d — Steinbrück 1902, Sphaerechinus 2 X Echi- nus d — Morgan 1896, Seeliger 1895, Vernon 1898; Echi- nus 2 X Sphaerechinus $ sowie Kreuzungen der vorgenannten Arten mit einzelnen Exemplaren von Arbacia, Dorocidaris, Echi- nocardium, Echinus acutus — Vernon 1898). Endlich können Bastarde noch über die Eltern an Pluteusstäben hinausgehen (Morgan 1895). Unter welchen Umständen tritt der eine oder der andere Fall ein? Ein rascher Blick auf die angeführten Bastarde schließt aus, daß es sich um das Überwiegen bestimmter Arten bei den Kreuzungen handeln könne, da wir ein und dasselbe Kreuzungs- paar unter den verschiedenen Kategorien von Nachkommenschaft antreffen, z. B. gerade unsere Bastarde zwischen Sphaerechi- nus 2 X Strongylocentrotus d. a Bastardierung. 29 Vernon (1898, 1900 Archiv) führte diese Kreuzungen zu verschiedenen Jahreszeiten aus und fand im Sommer, Ende Mai bis Juli, mehr nach der Mutter aussehende Plutei und solche vom Mitteltypus [III,35] als im Frühjahre, während im November >/, [III, 35], im Dezember und Jänner alle väterlichen Typus auf- wiesen. Vernon bezog dieses Überwiegen des Vaters auf die Reifemaximumperioden des männlichen Strongylocentrotus, welche in den April bis anfangs Mai und in die letzten Novembertage fallen. Doncaster (1904) ging einen Schritt weiter, indem er an derselben Kreuzung Sphaerechinus 2 X Strongylocentrotus Z künstliche Temperaturveränderungen vornahm. Er konnte durch eine Erhöhung der Temperatur auf 20 bis 22° C im Dezember einen Durchschnitt mütterlich verschobener Bastarde erzeugen, wie sie typisch für den Sommer gilt. Daraus ergab sich ihm die noch durch zahlreiche Versuche über Verwendung alter oder junger Geschlechtsprodukte gestützte Schlußfolgerung, daß der Reife- zustand von Ei oder Sperma nicht von Einfluß sei auf die Prä- potenz eines Elters. Ähnliche Resultate lieferten einige Versuchs- reihen mit der Kreuzung Sphaerechinus 2 X Echinus d, die an- fangs Juni den höchsten Prozentsatz mütterlicher Formen ergab. Unabhängig von Doncaster kam Herbst (1906, 7—-III) eben- falls an dem gleichen Versuchsmateriale zu dem Schlusse, daß nicht der verschiedene Reifezustand, sondern eine Teemperatur- erhöhung die Verschiebung nach der mütterlichen Richtung her- beiführe. Gleich Vernon (1895) und Doncaster (1906) fand er aber auch die reinen Zuchten der verwendeten Arten in der Weise variabel, dab bei höherer Temperatur eine Vermehrung der Skelettstücke eintrat. Da nun gerade Sphaerechinus durch die stärkste Skelettverzweigung ausgezeichnet ist, so kann man blob für wenige Charaktere mit einiger Sicherheit die durch Temperatur- steigerung herbeigeführte Verschiebung nach der Seite des mütter- lichen Sphaerechinus als eine Vererbungserscheinung auffassen. Herbst (1906, IV) befaßte sich daher noch weiter mit der Auf- gabe, rein mütterliche Charaktere zu erzielen, und es gelang ihm, ein Mittel in der Kombination von künstlicher Parthenogenese mit Fremdbesamung ausfindig zu machen, das alle Übergangsstadien bis zur mütterlichen Form lieferte [vgl. III, 4a, b, ß, ec]. Das Maximum der Verschiebung wird erreicht, wenn nach künstlich hervorgerufener Parthenogenese die Besamung in dem Momente vorgenommen wurde, in welchem der Eikern sein größtes Volumen 30 Bastardierung. vor der ersten Teilung erreicht hat, so daß bei einem Teile der Eier sogar schon Abgabe von Kernsaft an das Cytoplasma statt- gefunden haben kann (Herbst 1907, V’). Es kommen bei diesen Versuchen auch Larven vor, die bloß halbseitig rein mütterliche Charaktere zur Ausbildung bringen [III, 45, #]. Da nun die Kerne der „mütterlichen“ Seite [im Bilde rechts] kleiner sind als jene der „gemischten“ [links], so läßt sich der Schluß ziehen, daß es sich hier um eine partielle Befruchtung handle, bei der nur die eine der beiden ersten Kernteilungshälften des Eies sich mit dem Samen vereinigt hat. Ganz reinen parthenogenetischen Charakter trägt aber die mütterliche Hälfte nicht an sich [wie auch der Figur zu entnehmen]. Histologische Bearbeitung be- stätigte die Versuchsergebnisse, soferne man die sichtbaren Chromosomenverhältnisse als Ursachen betrachten will (Herbst 1909)*). Dies führt uns zu einer weiteren Frage, welche zuerst von Boveri (1889) angeschnitten worden war, ob nämlich der Kern allein für die Ausbildung der mütterlichen Charaktere im Ei maßgebend sei. Boveri erhielt bei der Besamung von isolierten Eifragmenten des Sphaerechinus mit Samen von Echinus rein väterliche Larven und glaubte daraus auf die Abwesenheit des Eikernes schließen und die obige Frage bejahen zu können. Das Vorkommen rein väterlicher Plutei in den Bastardkulturen (vgl. oben) beeinträchtigt jedoch sehr den Wert dieses Ergebnisses, und hierzu kommt noch die geringe Verschiedenheit gerade bei den jungen Pluteen der zwei verwen- deten Arten. Daher haben Driesch, Morgan, Seeliger und Steinbrück gegen diesen Schluß protestiert. Namentlich hat Driesch (1898) durch zahlreiche Versuchskombinationen zwischen Sphaerechinus, Strongylocentrotus, Echinus und Arbacia nach- gewiesen, daß die frühen Larvenstadien stets rein mütterlich sind und daher Bastarde erst vom fertigen Pluteus an mit Sicher- heit unterscheidbar werden. So folgen Furchungsgeschwindigkeit (entgegen Stassanos 1883 auch sonst ungenauen Angaben), Habitus der Blastula, Zahl der primären Mesenchymzellen und *), Anm. — Die vorsichtige Formulierung Herbsts zeigt sich nach neuesten Versuchen sehr berechtigt: Tennent, Archiv für Entwicklungs- mechanik XXIX, 1910, macht nämlich die verschiedene Alkalinität des See- wassers, welche ja auch unter den Mitteln zur Hervorrufung von Partheno- genese figuriert, für das Vorwiegen des einen oder des anderen Elters ver- antwortlich. Bastardierung. 31 Farbton der Larven der als Mutter verwendeten Spezies. Damit stimmen die Versuche von Peter (1906) überein, welcher inner- halb der Art Echinus microtuberculatus die Anzahl der Mesenchym- zellen bei den Eiern verschiedener Weibchen verschieden, jedoch bei jenen eines Weibchens unter Verwendung verschiedener Männchen gleich fand. Hingegen fand Boveri (1903, 1904) bereits die Zahl der Mesenchymzellen und die äußere Konfiguration der Larven [III, 15] vor dem fertigen Pluteusstadium durch den Vater beeinflußt. Weitere Unterschiede bieten die Chromato- phoren, welche bei reinen Sphaerechinuslarven verstreut liegen [III, 2c], bei reinen Strongylocentrotuslarven an einem Pole zusammengedrängt erscheinen [III, 2a]. Bei der Kombination Sphaerechinus 2 X Strongylocentrotus Z [III 25] erschemt eine recht bedeutende Annäherung an den Vater. Diese Angabe be- stätigt Driesch (1903) auch für Sphaerechinus 2 X Echinus d. Bei Versuchen Fischels (1906) an Sphaerechinus-, Stron- gylocentrotus-, Echinus- und Arbaciabastarden zeigt es sich, daß mit der Einführung einer artfremden Samenzelle in das Ei eine ganze Reihe entwicklungsstörender Momente gesetzt werden: ab- gesehen von Störungen, die zu einer Verbildung der Formen führen, kann die normale Pigmentverteilung gestört, die Größe der Keime beeinflußt und die Geschwindigkeit der Entwicklung verlangsamt werden. „Die Zellstruktur der Bastarde weist oft anscheinend rein mütterlichen Typus auf. In jeder Bastardkultur aber lassen sich Keime auffinden, deren Zellen von diesem Typus nach mancher Richtung hin abweichen.“ „Während es bei reinen Arbacialarven, hauptsächlich infolge ihres reichen Pigmentgehaltes, nicht möglich ist, ein klares Bild“ der Zellart am vegetativen Pole der Blastula „zu gewinnen, tritt sie bei der Kombination Echinus brevispinosus $< X Arbacia 2 viel deutlicher in Erscheinung. Die Zellen scheinen höher und schmäler zu sein als bei Arbacia; sie besitzen eine hellglänzende Innenzone, die sich aber, im Gegen- satze zu jener von Echinus, mit Neutralrot nicht färbt. Dagegen wird bei der Kombination Arbacia $ X Echinus brevispinosus 2 das klare Zellbild der reinen Echinuslarve oft ganz erheblich verwischt, die Zellen scheinen niedriger zu sein, mit relativ großer Kernzone, bei Neutralrotfärbung tritt der Gegensatz zwischen Innen- und Außenzone der Zelle weniger deutlich hervor als bei den reinen Echinuslarven. Ganz ähnlich sind die Differenzen bei den Bastarden Arbacia $ X Strongylocentrotus 2.“ Ebenso bei 32 Bastardierung. Echinus Z, Strongylocentrotus 2, am deutlichsten bei Strongylo- centrotus $ X Echinus 9. Als übereinstimmendes Merkmal dieser Abweichungen vom Typus läßt sich also bei allen Bastardkombinationen das fest- stellen, daß die Zellen viel weniger klar erscheinen und daß einzelne für die Zellen des mütterlichen Typus charakteristischen Merkmale verwischt sind. Man konnte erwarten, daß mit der Möglichkeit, Klassen- bastarde zu erzeugen, die betreffenden Fragen eine eindeutige Lösung erfahren würden, wenn es gelänge, gutgeformte Stadien zu erhalten. Zwischen Seesternen und Seeigeln erhielt Morgan (1894) Gastrulae aus der Kombination Asterias Forbesi @2 X Arbacia pustulata Z, die sich von normalen Asteriasembryonen durch geringere Größe, dickere Wandung und starke Polardifferenz, nämlich dickere Zellen an einem Pole, unterschieden. Giard (1900) beobachtete bei der umgekehrten Kombination Psamm- echinus miliaris 2 X Asterias rubens Z oft unregelmäßig ver- laufende Furchung bis zur Blastula, indem einzelne Blastomeren stehen bleiben, segmentierte Sphären ohne Kern auftreten u. a. m. Erst Loebs (1903) im vorigen Kapitel erwähnte Methode der Bastardierung in verändertem Medium lieferte weitere Stadien, nämlich bei der Kreuzung Strongylocentrotus 2 X Asterias ochra- cea und capitata Z das Anfangsstadium des Pluteus mit den Skelettdreistrahlen [III, 75]. Diese Larven besitzen keinen Zug des als Vater verwendeten Seesternes, wenn wir ein analoges Larvenstadium desselben, die sogenannte Bipinnaria [III, 7a] zum Vergleiche heranziehen. Die mit Pycnopodia spuria, Asterina, Schlangensternen (Ophiuridae) und Seewalzen (Holothuriae) an- gestellten Versuche ergaben noch keine so weit vorgeschrittenen Larven. Auch die von Kupelwieser (1906) nach Loebs Methode durchgeführte Besamung von Seeigeleiern, Strongylocentrotus, mit Samen der Mießmuschel, Mytilus, ergaben bloß den Beginn der Entwicklung, es konnten Ei- und Spermakern von einer gemein- samen Strahlung umgeben nachgewiesen werden. „Am Eikern an- gelangt, teilt sich das Centrosom, während sich der Eikern in die Chromosomen auflöst, ohne daß es zur Kernverschmelzung gekommen wäre.“ „Der Spermakern bleibt unverändert an einem Pole der Spindel und wird bei der Zweiteilung in eine der Bastardierung. 33 Blastomeren transportiert, wo er allem Anschein nach der Degeneration anheimfällt (Kupelwieser 1909). Hingegen gelang es Loeb (1908) später, zahlreiche Pluteuslarven aus der Be- samung von Strongylocentrotus franciscanus mit Samen der Mol- luske Chlorostoma funebrale aufzuziehen. Die Pluteen [III, 85] gleichen völlig dem mütterlichen Seeigel gleicher Entwicklungs- stufe und sind gänzlich von der Larve der Molluske, einer Proso- branchiatenschnecke, auf analogem Stadium [IIL,8«@] verschieden. (Ganz analog fielen Hagedoorns (1909) Versuche mit Strongylo- centrotus purpuratus X S. franciscanus, und diesen beiden See- igeln X Asterias Z aus: alle Produkte glichen als Pluteen völlig der Mutterart und waren auch von solchen aus partheno- genetisch entwickelten Eiern ununterscheidbar. Unwillkürlich muß uns hier der Verdacht beschleichen, daß es sich vielleicht gar nicht um eine wahre Besamung, sondern bloß um eine Vortäuschung einer solchen durch eine künstlich angereste Parthenogenese handeln möge, welche der mütterliche Eikern allein leitet (Ba- taillon 1909, Mathews 1902, „Pseudogamie“ — Przibram 1909 Mantidae). Als Baltzer (1909) verschiedene Echiniden, nämlich Strongylocentrotus lividus, Echinus microtuberculatus, Sphaer- echinus granularis und Arbacia pustulosa in allen Kombinationen kreuzte, ergab die Untersuchung jener Bastarde, deren Skelett mütterliche Charaktere aufwies, daß die Anzahl der Chromosomen von 36 auf 21 herabgesetzt war, also wohl eine Anzahl der väterlichen fehlten. Es war dies bei Strongylocentrotus 2 X Sphaer- echinus 3, Echinus 2 X Sphaerechinus Z und mit geringerer Verminderung (etwa 30 Chromosomen) Strongylocentrotus 2 X Arbacia Z. Alle anderen Kombinationen wiesen die normale Zahl von 36 Chromosomen und im Skelett Mischcharaktere auf. Hier liegt also gewissermaßen eine teilweise Parthenogenese vor. Das Auftreten einer Eigenschaft scheint ausschließlich an die Chromo- somen gebunden zu sein. Allein hier ergänzen die Untersuchungen Godlewskis (1905, 1906) über die Befruchtung der Seeigeleier durch Samen der Haarsterne die übrigen Resultate in glücklicher Weise. Godlewskierhielt aus der Kreuzung Sphaerechinus2 X Antedon J bloß Gastrulae, bei den Kombinationen Strongylocentrotus 2 X Antedon Z und Echinus 2 X Antedon Z jedoch Plutei rein mütterlichen Charakters [III, 65], die wieder keine Spur von Antedonlarven [III, 6@] an sich hatten. Es gelang nun diesem Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese, 3 34 Bastardierung. Forscher nicht nur das Eindringen des Spermatozoons und die Verteilung des väterlichen Chromatins bei der ersten und weiteren Teilung histologisch zu verfolgen, sondern auch der wichtige Nach- weis, daß kernlose Eibruchstücke von Echinus, mit Antedonsamen befruchtet, ebenso wie mit Echinussamen befruchtet, rein mütter- liche Charaktere aufweisen. Namentlich tritt das charakteristische Mesenchym in zwei Gruppen angeordnet auf und der Urdarm hat die für den Seeigel (Echinus) eigentümliche Wanderung nach der Vorderwand durchgemacht. Leider blieben diese merogonen Bastarde bloß bis zum Gastrulastadium am Leben, so daß es noch nicht mit Sicherheit sich entscheiden läßt, ob später ein Einfluß des väterlichen Kernes hervortritt. Ein ganz ähnliches Resultat wie Godlewski hat vielleicht Rawitz (1901) bei seinen Versuchen, unreife Eier von Holothuria mit Strongylo- centrotus- respektive Sphaerechinussamen zu befruchten, erhalten. Er hatte bekanntlich den Kern durch chemische Mittel zum Austritte aus dem Ei bewogen und das völlig kernlose Ei furchte sich nun unter dem Einflusse des eingedrungenen Seeigel- spermatozoons, nach den Abbildungen Rawitz’ zu schließen [IIL, 55], so wie ein normales Holothurienei, also wieder nach der müttertichen Art und Weise, da bei Seeigeleiern eine bedeu- tendere Verschiedenheit in der Größe der Blastomeren zu er- warten gewesen wäre [III, 5a]. Demnach wäre der mütterliche Kernanteil für das Hervortreten der mütterlichen Eigenschaften am Ei bei heterogener Besamung nicht unerläßlich. Bestätigt sich, wie es den Anschein hat, dies auch noch fernerhin bei Merogonieversuchen, so hätten wir dem heterogenen Spermakerne die Rolle eines Stoffwechselorganes zuzuschreiben, das nicht imstande ist, die erblichen Potenzen des Plasmas zu modifizieren. b) Art- und Rassenkreuzung bei Insekten, exklusive der Lepidopteren. Außerhalb der später ausführlich zu behandelnden Schmetter- linge haben unter den Insekten noch Gottesanbeterinnen, Köcher- fliegen, Blattläuse, Käfer, Bienen und Fliegen zu Kreuzungs- versuchen gedient. 1. Orthoptera. Wurde die ägyptische Gottesanbeterin Sphodromantis biocu- lata 9 durch künstliche Einführung eines Spermatophors der euro- Bastardierung. 35 päischen Gottesanbeterin Mantis religiosa [XXII, 1] zur Ablage fruchtbarer Eier gebracht, so zeigten die in geringer Anzahl und sehr langsam sich entwickelnden Larven alle Charaktere der Sphodromantis. Kreuzung grüner und brauner Exemplare derselben Mantisart ließ zunächst, selbst 3 Generationen lang fortgesetzt, keine besondere Regelmäßigkeit erkennen, was freilich bei dem gelegentlichen Schwanken der Färbung auch an ein und dem- selben Exemplare in verschiedenen, nicht näher bestimmten Lebensaltern kaum verwundern kann (Przibram 1907 Paarungs- versuche). Wurde jedoch bloß ein mit voller Sicherheit bei allen Individuen analoges Stadium, nämlich dasjenige beim Verlassen der Nymphenhaut, inbetracht gezogen, so zeigte es sich, daß aus der Paarung von zwei auf diesem Stadium grünen Eltern keine beim Ausschlüpfen aus der Nymphe dunkelbraunen, wohl aber aus der Paarung von zwei dunkelbraunen Eltern grüne Nach- kommen entstanden. Die grüne Farbe eines Großelters kann nach Verschwinden in den Eltern in einem gewissen Prozentsatz ihrer Kinder (etwa 1) wiederauftreten. Wir nennen nach Mendel (vgl. Kap. V) die .zurücktretende Eigenschaft rezessiv, die vor- herrschende dominant. Demnach wäre unter den Farben der ägyptischen Gottesanbeterin dunkelbraun dominant, grün rezessiv. Ein sehr blasses Graugrün, „oliv“, unterliegt beiden anderen Farben, während das Verhalten der gesprenkelten grün- braunen Exemplare noch am meisten unklar ist (Przibram 1909 Mantidae). 2. Hemiptera. Die Resultate mit Blattläusen, welche in parthenogenetischen und sexuellen Generationen roter und grüner Färbung erscheinen, sind noch zu wenig ausgearbeitet, um weitgehende Hypothesen zu rechtfertigen. Bei der Oenothera-Aphide erhielt N.M. Stevens (1907) folgende Kreuzungen: Rotgrünes J X rotes 2 rote oder rotgrüne Junge, grünes d X grünrotes 2 grüne Junge, grünes $ X rotes 2 keine Junge, rotgrünes d X grünrotes 2 ein rotes und mehrere grüne Junge (vgl. noch über das Geschlecht Morgan 1909 Sex). 3. Neuroptera. Bastarde zwischen Köcherfliegenarten, Limnophilus politus &X flavicornis 2 sind von A. Meyer (1867) gezogen, aber durch unberufene Hände vor der Verwandlung zugrunde gerichtet worden. 3*+ 36 Bastardierung. 4. Coleoptera, Der einzige durch Zucht sicher festgestellte Käferart- bastard scheint bislang Hydrophylus aterrimus $ X Hydrophilus piceus 9 zu sein (Megusar 1907). Der durch Auswahl eines besonders kleinen Hydrophilus piceus 9, der sonst größeren Art [IV, 1 C], erhaltene Kokon brauchte wesentlich länger zum Aus- schlüpfen als für beide Elternartennormal. Die Bastardlarven weisen besonders in den Kiefern [IV, 15] eine deutliche Verschmelzung beider Elternformen [IV, 1a—1c] auf. Bloß ein Exemplar brachte es zum Vollkäfer, der im allgemeinen Hydrophilus piceus [IV,1C] ähnlicher ist, aber in der Kielungstiefe des Bruststachels, der Schärfe der Hinterleibskielung und der Absetzung der Flügel- deckenspitze fast ebensosehr an Hydrophilus aterrimus [IV, 1 A] erinnert. . Kreuzung von Käferrassen hat Schröder (1902) an den außerordentlich variablen Marienkäferchen Adalia bipunctata L. ausgeführt. Die gewöhnlichste Form besitzt auf rotgelbem Grunde der Flügeldecke je einen schwarzen Fleck [IV, 2c]. Die schwarze Pigmentierung ist bei der auch durch ein anders konturiertes Halsschild ausgezeichneten Aberration 6-pustulata bis auf je drei rote Flecke über die ganzen Flügeldecken ausgedehnt [IV, 2a]; noch weiter geht die Schwärzung bei ab. 4-maculata [IV, 2], so daß bloß je zwei rote Flügeldeckenflecke übrig bleiben. Fast gleiche Verteilung von rot und schwarz weist ab. pantherina [IV, 25] auf. Sowohl die Stammform bipunctata als auch die ab. 6-pustulata und 4-maculata ergaben nur ihnen ähnliche Nach- kommen. Wurde die Stammform mit 6-pustulata gekreuzt, so ent- standen bei beiden Kreuzungsmöglichkeiten, bipunctata 2 X 6-pustulata Z und umgekehrt, bloß ab. 6-pustulata. Das Verhalten der nächsten Generation wurde leider nicht geprüft. Beim Spargelkäfer schlagen ebenfalls Exemplare mit stärkerer schwarzer Zeichnung der Decken solche mit geringerer (Lutz 1908 Seience, auch in Davenport 1908 Determination). Ürioceris asparagi trägt nämlich auf dem dunklen Grunde der Flügeldecken drei Paare weißer Flecken. Die vorderen zwei Paare fließen bei manchen Exemplaren mehr oder weniger zusammen. Wurde nun ein solcher, heller aussehender Spargelkäfer mit einem dunkleren gekreuzt, so waren in F, bloß dunkle vorhanden Bastardierung. af ohne Zusammenfließen der weißen Flecken, in F, 82 ohne, 35 mit Vereinigung der ersten Fleckenpaare (Lutz 1908 Psyche). Sehr ausgedehnte Experimente liegen für gewisse Blatt- käfer vor. Tower (1906) verwendet die Gattung Leptinotarsa in zwei Arten, Leptinotarsa decemlineata und Leptinotarsa multitaeniata. Der gewöhnliche Kolorado-Kartoftelkäfer, Leptinotarsa decem- lineata [IV, 3] bildet gelegentlich die seltenen Aberrationen pallida [IV, 3a], tortuosa, melanicum, rubrivittata und andere mehr in einzeln auftretenden Stücken. Wo ein Pärchen derselben Aber- ration zu gleicher Zeit zusammengebracht werden konnte, zogen sie rein weiter. Bei Kreuzung der Stammform mit irgendeiner dieser Aberration erwies sich jene stets als dominant, indem die erste Nachkommengeneration |F,] durchweg ihre Charaktere trug und dann eine Aufspaltung bei den weiteren Generationen in etwa ?/, typische und !/, Exemplare der verwendeten Aberration eintrat [IV, 3 F,], während die extrahierten aberrativen unter- einander stets rein weiterzogen [IV, 3 F, rechts]. Eine Modi- fikation dieses Schemas wies die Aberration rubrivittata inso- fern auf, als die erste Nachkommengeneration und die ihr gleichenden abgeleiteten Formen nicht völlige Dominanz der decemlineata zeigten, sondern auch Anklänge an rubrivittata er- kennen ließen. Ebenso verhielt sich die Kreuzung der Stammform der zweiten Art, Leptinotarsa multitaeniata [IV, 4], mit der ab. melanothorax [IV, «]. Anscheinend noch größere Komplikation bietet die Kreuzung derselben Art, Leptinotarsa multitaeniata, mit einer andern Aber- ration, rubicunda [IV, 5 a]. Hier treten ebenfalls in der ersten Nach- kommengeneration durchweg intermediäre Formen auf, die aber in der zweiten Generation in rubicunda (etwa '/,), Inter- mediärformen (etwa !/,) und typische multitaeniata (etw& ne [IV, 5 F,] sich spalten. Me. Cracken (1905—1907) benutzte ebenfalls Blattkäfer zu Kreuzungsversuchen. Bei Melasoma scripta (= Lina lapponica 1905) schlug gesprenkelt [IV, 6 S] die schwarze FFV; 6°B1 Farbe, bei Gastroidea dissimilis (1906) schwarz die grüne; bei beiden Arten ist die dominante jene, die in der Ontogenie aller Exemplare auftritt und dann bloß bei einem Teile derselben in die zweite Alternative übergeht. Während in der zweiten Bastard- 38 Bastardierung. generation aus zwei reingezüchteten Farbrassen die typische Spaltung in $ dominante und 4 rezessive Exemplare stattfand, schien bei weiteren Generationen die Dominanz bei der Aufzucht aus den dominantmerkmaligen Bruten immer mehr zuzunehmen, so daß schließlich (in der siebenten Generation — Gastroidea, schon früher bei Melasoma) keine anderen (sogenannten „rezessiven“) mehr abgespalten wurden. Es muß aber bemerkt werden, dab Me. Cracken nicht einzelne Paarungen isoliert durchführte, sondern gruppenweise Männchen einer Brut mit den Weibchen einer andern Brut zusammenbrachte; hierdurch unterscheiden sich diese Versuche wesentlich von jenen Towers und anderenähnlichen Versuchen, in welchen ‘das Aufspaltungsverhältnis von 3:1 in späteren Generationen keine Änderung erfährt. Die Erklärung bleibt der späteren allgemeinen Zusammenfassung vorbehalten. Außer den erwähnten Farbrassen von Melasoma scripta, welche sich nur durch die Färbung der Flügeldecken voneinander unterscheiden, kommen ab und zu einzelne Exemplare vor, die nicht nur die Decken, sondern auch das sonst rotgerandete Hals- schild ganz schwarz besitzen [IV, 7AB]. Das schwarze Halsschild wird stets vom reingezüchteten roten Halsschild geschlagen, ohne Rücksicht darauf, ob es einem schwarzflügeligen oder gesprenkeltflügeligen Exemplar angehört. Wurden z. B. ganz schwarze Tiere mit gesprenkeltflügeligen gekreuzt, so ergab die erste Generation bloß gesprenkeltflügelige, die auch alle ein rotes Halsschild besaßen, die nächste Gene- ration ebenso solche Tiere, dann schwarzflügelige mit rotem Halsschild, endlich schwarzflügelige mit schwarzem Halsschild, im Verhältnis von 2:4:1:1. Berücksichtigen wir bloß das Hals- schild, so haben wir also rot: schwarz = (24 + 1):1 oder annähernd 3:1. Diese „extrahierten*“ ganz schwarzen Tiere ziehen dann stets rein weiter. Merkwürdigerweise verhalten sich die ab und zu in der Natur gefundenen oder in den Zuchten zufällig auftretenden anders. Es gibt eine Paarung aus zwei solchen Exemplaren ge- wöhnlich dreierlei Formen: ganz schwarze wie die Eltern, solche mit rotem Halschilde wie die Stammart und außerdem eine Zwi- schenform in der Ausdehnung des Schwarz auf dem Halsschilde IV, 8 J], die in verschiedenen Übergängen, aber immer nur in geringer Zahl auftritt. Bei Weiterzucht wiederholen sich ähnliche Spaltungen bei Verwendung nur schwarzer Exemplare in immer Bastardierung. 39 -abgeschwächterem Maße, bis bloß mehr ganz schwarze entstehen. Werden die Mittelformen zur Weiterzucht verwendet, so treten ebenfalls alle drei Formen wieder auf, aber die Mittelform nimmt nicht an Menge zu, sondern verschwindet bald fast völlig. Die zur Weiterzucht verwendete Form mit rotem Halsschild ergibt zweierlei Bruten: die einen bestehen aus lauter Tieren mit rotem Halsschild, die anderen sind gemischt aus Tieren mit rotem und solche mit schwarzem Halsschild im Verhältnis von 36:1. Tiere mit gesprenkelten Flügeldecken traten unter den Nachkommen der ganz schwarzen Tiere niemals auf, und es kamen auch keine Tiere mit besprenkelten Decken, aber schwarzem Halsschild zur Beobachtung. Die Unregelmäßigkeitin den Zahlenverhältnissen, namentlich bei zunehmender Generationenanzahl, stammt auch bei diesen Versuchen Me Crackens aus der gruppenweisen Behandlung der Versuchstiere. Die meist fehlende Angabe der absolut er- haltenen Exemplare in den einheitlichen Bruten macht auch eine nachträgliche Berechnung unmöglich. 5. Hymenoptera. Die Bienen müßten ein günstiges Kreuzungsobjekt darstellen, wenn Versuche in exakter Weise durchgeführt würden. Mir sind nur ältere Bastardierungen der deutschen, braunen mit der italieni- schen, wohl nur als goldgelbe Rasse anzusehenden Hausbiene bekannt (Baldenstein 1848, 1851; Dzierzon 1853— 1856; Berlepsch 1855). „Eine italienische von einer deutschen Drohne oder eine deutsche von einer italienischen Drohne befruchtete Königin bringt . . . dreierleifarbige Weibchen (Arbeiterinnen, Königinnen) hervor: a) echt italienische, d. h. so gelbe und so geringelte, wıe die weibliche Deszendenz von italienischen Königinnen ist, die auch von italienischen Drohnen befruchtet wurde; b) echt deutsche und c) Mischlinge. Bei mancher Mutter prävaliert die italienische, bei mancher die deutsche Deszendenz, stets aber sind die Misch- linge, die der Farbe nach die Mitte zwischen deutsch und italienisch halten, in der Minorität, und zwar in der stärksten Minorität, denn bei manchen Stöcken sieht man nur selten einen Mischling, bei manchen gar keinen . .... Die Männchen richten sich der Farbe nach ausnahmslos nach der Mutter) ).; >. 2%) (Berlepsch.m’nSiebeld 71856), „Alle Königinnen, die äußerlich schön gelb sind, erzeugen, auch 40 Bastardierung. wenn sie teils italienische, teils deutsche Arberterinnen hervor- bringen, nur italienische Drohnen. Eine deutsche Mutter, die von einer italienischen Drohne befruchtet war, erzeugte deutsche und italienische Arbeiterinnen, aber nur deutsche Drohnen. Wohin- gegen die Mutter nicht schön gelb ist, wo sie Bruchteile schwarzen Blutes in sich hat, da kommen auch die Drohnen gemischt hervor, mag die Mutter von einem deutschen oder italienischen Männchen befruchtet sein* (Berlepsch 1856). Ursache dieses abweichenden Verhaltens der Drohne (auch Cuenot 1908 abeilles) ist die bekannte, durch viele andere experimentelle Beweise (Siebold 1856) erhärtete Tatsache, daß die männlichen Bienen sämtlich aus unbefruchteten Eiern, also ohne väterlichen Einfluß entstehen. 6. Diptera. Unter den Weibchen der kleinen Fliege Drosophila ampe- lophila können solche mit größerer und geringerer Fruchtbarkeit gefunden werden. Die Eigenschaft der größeren Fruchtbarkeit erscheint dominant bei Kreuzung mit Männchen, die einer Rasse mit geringer Fruchtbarkeit bei den Weibchen angehören. In der nächsten F,-Generation erscheinen dann wieder Weibchen mit größerer und solche mit geringerer Fruchtbarkeit ungefähr im Verhältnis von 3:1. Die Genauigkeit der Einhaltung dieses Verhältnisses wird jedoch dadurch beeinträchtigt, dab es etwas will- kürlich ist, welche Anzahl von Eiern in einer Brut man größere, welche als geringere Fruchtbarkeit betrachten will: Klassifiziert man Bruten über 150 Eier als größere, alle unter 150 als geringere, so erhält man 59:30 = 2:1 Bruten; klassifiziert man Bruten über 100 Eier als größere, alle unter 100 Eiern als geringere, so erhält man 71:18 =4:1. In seltenen Aus- nahmen blieb die Dominanz der unfruchtbaren durch die frucht- barere Rasse in F, aus, wenn das Weibchen der unfruchtbaren Rasse angehört hatte und manchmal blieb das Wiederauftreten der rezessiven Unfruchtbarkeit in F, aus (Castle, Carpenter, Clark, Mast und Barrows 1906). Bei derselben Fliegenart kommt eine abnorme Vermehrung der Flügeladern vor. Diese Abnormität ist bald mehr, bald weniger stark ausgesprochen. Obzwar abnorme mit normalen zusammengepaart sich rezessiv verhalten, so können doch aus der Kreuzung von zwei abnormen wieder normale entstehen, wenn der Grad der Abnormität bei den Eltern ein geringer war (Lutz 1908 Science). Bastardierung. 1 7. Lepidoptera. Vgl. die beiden folgenden Kapitel IVe und IV.d. c) Artkreuzung bei Lepidopteren. Zahlreiche Versuche sowohl über Art- als auch über Rassen- kreuzung liegen für die Lepidopteren vor, da die Schmetterlinge seit jeher ein Lieblingsobjekt der Züchtung gewesen sind. Was zunächst die Artkreuzung anbelangt, so konnte ich für Tagfalter oder Rhopalocera bloß eine Angabe von Head (1906) ausfindig machen. Aus der Begattung des Tagpfauenauges, Vanessa Jo, g mit dem großen Fuchse, Vanessa polychloros, 2 entwickelten sich die Eier weiter, aber die gebildeten Räupchen schlüpften nicht aus. Vanessa Jo Z gekreuzt mit dem Trauermantel, Vanessa antiopa 2 zeugten überhaupt keine fruchtbaren Eier. Sehr günstig sind dagegen die Versuche mit den Schwärmern oder Sphingidae verlaufen, Eine der ältesten künstlichen Artkreuzungen unter den Schmetterlingen ist der von House (1841) gezogene Bastard von Abendpfauenauge, Smerinthus ocellatus, Z [V, 1a] und Pappel- schwärmer, Smerinthus (Amorpha) populi 2 [V, le], welcher von Westwood (1841) als Smerinthus hybridus [V, 15] beschrieben wurde. Er kombiniert die Charaktere beider Eltern in allen Teilen, doch herrscht Smerinthus populi etwas vor. Die Bastarde sind oft Zwitter (House 1841). Manchmal ist die eine Körperhälfte dem einen Elter, die andere dem andern ähnlicher, oder es treten die Charaktere der einen Elternart mehr am Körper, die der andern mehr an den Flügeln hervor (Hague, 1857). Während beide Stammarten als Puppe überwintern, sah Kirk (1890) den Smerinthus hybridus bereits nach drei Wochen ohne Überwinte- rung ausschlüpfen. Derselbe Züchter erhielt auch typische Weibchen des Bastardes und bemerkt, daß bei diesem der für die Vaterart charakteristische Augenfleck auf den Hinterflügeln fast völlig fehle. Noch undeutlicher ist dieses Auge bei der reziproken Kreuzung, Smerinthus populi $ X Smerinthus ocellatus 2 [V, 1P], welche von Standfuß 1902 gezogen worden ist (= Amorpha inversa — Tutt 1906). Frühere Beobachter geben sogar an, dab diese Bastarde von Smerinthus populi überhaupt ununterscheidbar seien (Staudinger 1874). Da bei Smerinthus ocellatus Partheno- genese vorkommt (ebenso wie bei Mimas tiliae — Tutt 1902), so ist es fraglich, ob es sich hier wirklich um Bastarde gehandelt hat. 49 Bastardierung. In Algier wird Smerinthus ocellatus durch Smerinthus atlan- ticus und Smerinthus populi durch Smerinthus austauti vertreten. Der aus der Kreuzung Smerinthus atlanticus $< X Smerinthus austauti 2 hervorgegangene Bastard Smerinthus Oberthüri ver- bindet die Charaktere beider algerischen Stammarten in analoger Weise wie Smerinthus hybridus jene der europäischen (Tutt 1902). Auch hier wird bei der reziproken Kreuzung Smerinthus austauti d X Smerinthus atlanticus 2 = Smerinthus Metis das Auge der Mutterart manchmal vermißt (aberr. deleta — Au- staut 1893); entsprechend der geringeren Größe der Mutter ist dieses Produkt kleiner als Oberthüri. Bei der Kreuzung des alge- rischen atlanticus Z mit dem europäischen populi 2 bleibt der Bastard Fringsi dem populi ähnlicher, es verhält sich also das algerische und europäische Abendpfauenauge dem Pappelschwärmer gegenüber ganz gleich. Smerinthus ocellatus $ X Sm. austauti 2 = operosa und der reziproke Bastard = varians (Standfuß 1907) weisen stets Andeutungen der Augenflecken auf, sind aber sehr variabel, der letztere geht sogar oft in der Größe über austauti hinaus und nähert sich populi. Mit dem amerikanischen Paonias astylus Z gibt Smerinthus ocellatus @ nach der Zucht von Rix mittelstehende Bastarde, die der Größe nach wieder der Mutterart zustreben (Calasymbolus interfaunus — Neumoegen 1894). Auch der recht verschiedene Lindenschwärmer, Mimas tiliae, d vermag mit dem Smerinthus ocellatus 2 zwischenstehende Ba- starde zu zeugen, die eher mehr der Vaterart zuneigen (Mimas leoniae — Standfuß 1901). Dieselben Erscheinungen wie bei der Smerinthusgruppe, dab die Artbastarde so aussehen, als ob man die Stammarten über- einandergelegt oder übereinanderphotographiert hätte und daß die reziproken Kreuzungen nicht ganz gleich ausfallen, sondern der Vater seine Arteigenschaften (manchmal mit Ausnahme der Größe) stärker zum Ausdrucke bringt, finden wir bei den übrigen Lepi- dopteren immer wieder. Bleiben wir bei den Schwärmern, so finden wir in der Deilephilagruppe den Bastard aus Wolfsmilch- schwärmer, Deilephila euphorbiae, d [V, 2a] und Fledermaus- schwärmer, Deilephila vespertilio, 2 [V,2c] = Deilephila epilobii [V, 25] durch die mehr euphorbiae-ähnliche Farbe des Hinter- leibes und die besser zum Ausdrucke gelangende Vorderflügel- zeichnung (Kysela 1908) von der reziproken Deilephila densoi Bastardierung. 43 [V, 2%] (Muschamp 1906, Zucht von Denso 1906; — Deile- phila euphorbioides — Kysela 1906) unterschieden. Ähnlich verhalten sich ihre Raupen, indem Deilephila euphorbiae ein ziemlich langes, Deilephila vespertilio gar kein, Deilephila epilobii ein halblanges, Deilephila denso& meist ein noch kürzeres Horn aufweist. Die Bastarde nähren sich stets von der Futterpflanze der Mutterart. Deilephila epilobii $ konnte mit der Mutterart Deilephila euphorbiae 2 zurückgekreuzt werden. Die Nachkommen, Deile- phila pernoldiana, zeigten sich inkonstant, bald dem Vater, bald der Mutter ähnlicher, doch stets dem Deilephila euphorbiae näher- stehend als Deilephila vespertilio und immer war Deilephila epi- lobii darin erkennbar (Austaut 1907 nach Pernolds Zucht). Mit dem Wolfsmilchschwärmer wurde auch der Labkraut- schwärmer in beiden Richtungen gekreuzt: Deilephila euphor- biae $ X Deilephila gali 2 —= Deilephila Kindervateri und Deilephila galii $ X Deilephila euphorbiae 2 = Deilephila phil- euphorbia (Kysela 1907 ein). Die Vorderflügel folgen wieder mehr den Vaterarten, aber die Hinterflügel sind eher den Mutter- arten ähnlich. Die Raupen sind den Vaterarten ähnlicher, bei Deilephila Kindervateri aber später der Mutterart nachschlagend. Die Nahrungspflanze ist wieder die der Mutterart. Die Raupen von Deilephila phileuphorbia hatte schon Mützel (1840) auf W olfs- milch in zwei aufeinander folgenden Jahren gefunden und zum Falter erzogen, aber deren Bastardnatur in Abrede gestellt. Aus der Kreuzung Labkrautschwärmer und Fledermausschwärmer erzog das Ehepaar Gilly den Deilephila carolae =D. galii Jg x D. vespertilio 2 (Kysela 1907 zer), der auf den Hinterflügeln vielleicht mehr von Deilephila galii. aufweist und dessen Raupe eigenartig braunschwarz, ohne Längslinien, mit gelben Seiten- flecken, rosig angehaucht, sich mit Epilobium ernähren ließ (vgl. ferner D. vespertilio $ X D. euphorbiae 2 — Denso 1908). Die Arten der Deilephilagruppe ließen sich nicht nur unter- einander, sondern auch mit dem zur Ühaerocampagruppe ge- hörigen mittleren Weinvogel, Pergesa elpenor [V, 5], bastardieren. Wieder zeigt sich hier der etwas stärkere Durchschlag des Vaters, indem bei Deilephila Harmuthi — Deilephila euphorbiae S X Per- gesa elpenor 2 (Kordesch 1907) die Wolfsmilchschwärmerflecken der Vorderflügel deutlicher hervortreten als bei Pergesa Per- noldi = Pergesa elpenor $ X Deilephila euphorbiae 2 [V, 3P] 44 Bastardierung. (Jacobs 1905 nach Pernolds Zucht = Pergesa philippi — Pernold 1907, 1908). Im übrigen weisen Falter, Puppe und Raupe eine ziemlich gleichmäßige Superposition der Charaktere beider Stammarten auf. Die Kreuzung zwischen Pergesa elpenor und Deilephila vespertilio ist bisher bloß vom Ehepaare Gilly unter Verwendung der ersteren Art als Männchen gezogen, Pergesa Gillyi [V, 45] (Kysela 1907 xwer). Das Weibchen von Pergesa elpenor diente hingegen bei Pernolds Zucht zur Kreuzung mit Deilephila galii J = Deile- phila Gschwandtneri (Kordesch 1907; — Deilephila Jacobsi — Pernold 1907, 1908). Beide Produkte weisen die üblichen Superpositionen auf. Der mittlere Weinvogel als Weibchen wurde ‚auch mit dem kleinen Weinvogel gekreuzt. Das einzige aufgezogene Exemplar Z dieses Choerocampa Standfussi = Choerocampa por- cellus $ X Pergesa elpenor-2 (Rossi 1902) glich in Gestalt und Flügelform und den einfarbigen Fransen der Hinterflügel mehr dem Muttertiere, während ein geschwungener M-förmiger -Querstreifen der Vorderflügel, die in der Mitte gelbliche, nur am Saume rosenfarbigen Hinterflügel an Choerocampa porcellus er- innerten. Die Widderchen oder Zygaenidae werden im Freien oft in Bastardierung angetroffen. Schon Villiers (1832) zog Larven aus der Begattung von Anthrocera filipendulae $ X Anthrocerä minos 2; allein die Aussetzung der Larven in einer Waldlichtung läßt das Resultat — es wurden daselbst bloß von Anthrocera filipendulae ununterscheidbare Imagines angetroffen — mehr als zweifelhaft erscheinen. Sicher sind die zwischenstehenden Bastarde Anthrocera escheri [V, 75] (Standfuß 1896) —= Anthrocera trifoli S [V, 7a] X Anthrocera filipendulae 2 [V, 7c] sowie Anthrocera loni- cerae X Anthrocera filipendulae (Hamm 1899 und Fletcher 1891) und Anthrocera lonicerae X Anthrocera trifolii. Die letztere von Fletcher (1893) in beiden Richtungen gezogene Kreuzung ist durch die Fruchtbarkeit beider Geschlechter ausgezeichnet. Es konnten nicht nur das Bastardmännchen mit dem Anthrocera trifoli 2 und das Bastardweibchen mit dem Anthrocera lonicerae J gekreuzt werden, sondern auch untereinander ergaben die Bastarde bei völliger Inzucht oder aus verschiedener Provenienz eine weitere Generation. Die Bastarde sind nicht genau beschrieben, sollen Bastardierung. 45 stärker die mütterlichen Charaktere aufweisen. Es möge erwähnt sein, daß die Stammarten derselben Untergattung und Gruppe angehören. Die Bärenspinner oder Arctöidae bieten in der Gattung Spilosoma eine Reihe sehr ähnlicher Arten. Nach ungenügend isolierten Versuchen von Viertl (1883, 1884) an Spilosoma luctu- osa, lubrieipeda und mendica hat sich Caradja (1898) mit der Kreuzung Spilosoma luctuosa Z [V, 84] x. Spilosoma sordida 2 [V, 8c] = Spilosoma Seileri [V, 85] befaßt. Diese Bastarde nehmen eine Zwischenstellung ein und sind untereinander voll- kommen fortpflanzungsfähig, ebenso auch bei Rückkreuzung. Spilo- soma mendica (var. rustica) d [|VII, 3c] x Spilosoma sordida 2 [V, 8e] lieferte in Raupe und Falterfärbung zwischenstehende Bastarde Spilosoma Viertli (Caradja 1897). Bei Rückkreuzung mit der Vaterform trat eine weitere Aufhellung der Flügelfarbe im Sinne dieser ein, doch waren die Flügel immerhin noch matt gelblichgrau anstatt milchweiß, Spilosoma beata — Spilosoma mendica (var. rustica) d X Spilosoma Viertli 2 (Caradja 1898). Mit dem komplizierten Rassenbastarde Spilosoma mendica hybr. inversa Z, dessen Entstehung auf Spilosoma mendica (typ. X var. rustica 2) 2 X rustica Z zurückgeht, gibt Spilosoma Viertli den abgeleiteten Bastard Spilosoma Hilaris, dessen Abstammung von Spilosoma sordida höchstens mehr in der kräftigeren Punktierung wieder gefunden werden kann. Bei der zunehmenden Zusammen- setzung dieses Spilosomenbastardes steigt die Fruchtbarkeit selbst der ingezogenen Exemplare. Von Bastarden echter Spinner oder Bombyceidae findet sich eine Notiz über Bombyx quercus $< X Bombyx trifolii @ ohne Beschreibung (Standfuß 1896 nach Wagners Zucht). Die drei Arten Ringelspinner, Malacosoma neustria [V, 9«], franconica [V, 9c] und castrensis sind in verschiedenen Kombi- nationen besser untersucht: Malacosoma neustria Z X Malaco- soma franconica 2 — Malacosoma caradjae [V, 95] (Standfuß 1884, 1896), Raupen in allen Übergängen zwischen den Stamm- arten; Malacosoma neustria $ X Malacosoma castrensis 2 (Bacot 1903), Falter bald einförmig, bald variabel; Malacosoma castren- sis $ X Malacosoma neustria 2 (Bacot 1902) = Malacosoma schaufussi, der Vaterart ähnlicher, auch in den Schuppen zwischen den Eltern stehend (Pierce 1907); Malacosoma neustria S X ca- strensis var. veneta 2 und Malacosoma franconica d X castrensis var. veneta @ (Standfuß 1896), ebenfalls Zwischenformen. 46 Bastardierung. Die Glucken, Epicnaptera tremulifolia $ X Epicnaptera ilieifolia 9, zeugten bloß weibliche Exemplare, die ohne Über- winterung ausschlüpften und der Mutter um so ähnlicher sahen, je später sie sich entwickelt hatten (Lenz 1907). Eutricha quer- cifolia $& X Eutricha populifolia 2 = Eutricha johni (Frings 1907, 1908) waren als Raupen erst populifolia, später quercifolia ähnlicher. Merkwürdigerweise nahmen sie zuerst gerade die Futter- pflanze von quercifolia, Weißdorn, später jene von populifolia, Pappel, lieber an. Die Falter hielten ziemlich genaue Mitte zwischen den Stammformen; vom blauen Schiller der väterlichen Art findet sich bloß in einigen Stücken eine Spur, ebenso von den stark vorspringenden Flügelspitzen der Mutter. Lange bekannt sind Bastarde unter den europäischen Nacht- pfauenaugen oder Sutwernidae, nämlich dem kleinen, Saturnia pavonia [VI, 1A], dem mittleren, Saturnia spini, und dem großen oder Wiener Nachtpfauenauge, Saturnia pyri [VL, 10]. Ochsen- heimer (1808, 1810) erwähnt die Zwischenform Saturnia spini x. pavonia, Aigner (1889, 1890) dieselbe als Saturnia hybrida minor, außerdem noch Anker Saturnia hybrida major = Saturnia spini d X Saturnia pyri 9. Diese letztere Form war bereits von Mokowsky (1877), Steffek (1878) und Umgelter (1878) aus der beobachteten Kopulation gezogen; schon die Larven zeigten Mittelcharaktere, schwarz und grüne Mischung, mittlere Behaarungs- länge ustf. Über Hybrida minor in beiden Kreuzungsrichtungen liegen von Standfuß (1896) genaue Beschreibungen, auch Abbildungen vor. Saturnia bornemanni —= Saturnia pavonia d X Saturnia spini 2 zeigt erst im vierten Raupenkleide durch Ausbleiben des Fettglanzes eine Annäherung an pavonia, im fünften Kleide tritt die grüne Färbung der Pavoniaraupe bisweilen am Kopfe oder auch am ganzen Körper als Seitenstreif auf; der Kokon bildet eine Zwischenform, ebenso der Falter, welcher aber spini näher steht als pavonia. Saturnia hybrida = Saturnia spini $ X pavonia 2 ist spini noch ähnlicher (von Standfuß nicht aus Kopula gezogen). Bei der Rückkreuzung Saturnia hybrida $ X Saturnia pavonia 2 — Saturnia casparii (Frings 1906, 1907) ist die Raupe in den ersten vier Kleidern pavonia sehr ähnlich, doch stark variabel, im fünften Kleide schlägt meist spini stärker durch, Kokon und Puppe zeigen meist Pavoniacharakter und der Falter ist ent- Bastardierung. 47 sprechend dem 2 Blut stark pavonia-ähnlich. Eine Korrelation zwischen den mehr als Raupen oder als Falter einer bestimmten Stammart ähnlicheren Stücken ist nicht vorhanden. Auch Saturnia bornemanni Z X pavonia 2 ist als 2 pavonia letzterer Art sehr nahestehend (Standfuß 1898). Dieser abgeleitete Bastard ist bei Inzucht fruchtbar, Standfuß erhielt Puppen zweiter Generation. Ein prachtvolles Beispiel der Zwischenstellung der Bastarde bei Artkreuzung bietet Saturnia pavonia Z [VI, 14] X Saturnia pyri 2 [VI, 10]; er steht dem Vater bis auf Größe und nächt- lichen Flug näher als der Mutter (Caspari 1895). Standfuß (1892, 1896) unterscheidet die dunkleren Stücke des Bastardes als Saturnia danbii von den helleren, Saturnia emiliae [VI, 12]. Beide lassen die rotgelbe Hinterflügelfarbe des männlichen Sa- turnia pavonia deutlich erkennen; diese Saturniabastarde sind selbst fast durchweg Männchen oder Zwitter. Die Raupen sind zunächst der Mutterform ähnlich, im zweiten Kleide klingt ein lichter Seitenstreif bereits an pavonia an, im dritten wird die Ähnlichkeit noch größer, im vierten Kleide ist die genaue Mittelform kenntlich; sowohl was Kopf- und Körper- färbung, als auch Länge der Dornen und Zeichnung der After- klappe anlangt; Kokon und Puppe sind ebenfalls mittelstehend [HEkIVE. 1 Fb,'le): Nicht minder instruktiv sind die Rückkreuzungen des Ba- stardes (Saturnia emiliae £) mit dem Weibchen von pavonia oder pyri. Der abgeleitete Bastard Saturnia emiliae $ X Saturnia pa- vonia 2 — Saturnia Standfussi [VI, BA] (Wiskott 1895) weist in Größe, Zeichnung und Färbung eine weitere Annäherung an Saturnia pavonia auf (Standfuß 1896). In analoger Weise steht Saturnia emiliae & x Saturnia pyri 2 [VL BC] (Standfuß 1896) pyri sehr viel näher, doch ist in männlichen Stücken die das Männchen von pavonia auszeichnende gelbrote Hinterflügel- farbe erkennbar. Standfuß (1898) ist es auch gelungen, alle drei Arten in einen Bastard zu vereinigen, und zwar in der Kombination (pa- vonia & X spini 9) d X pyri 2. Die Raupen gleichen riesigen spini mit zinnoberroten Warzen oder auch einer Kombination von Pavonia- und Spinicharakteren, endlich kann auch die hell- grüne Farbe des pyri mit gelbroten Warzen und schwarzer Gitter- zeichnung auftreten. Die Falter sehen gigantischen spini ähnlich, doch erscheinen in männlichen Stücken Anklänge an pavonia 48 Bastardierung. und pyri. Zahlreich sind Zwitter. Die Kreuzung von Saturnia pavonia Z mit Actias isabellae 2 konnte nicht über das Raupen- stadium gezogen werden (Standfuß 1896). Die nordamerika- nische Actias luna d, mit der indischen Actias selene 2 gekreuzt, ergab intermediäre Formen (Wailly 1893), von denen die weib- lichen Stücke der Actias luna, die männlichen der Actias selene weit ähnlicher gesehen haben sollen (Morton 1895). Die Zeich- nung konnte selbst über beide Eltern hinaus verstärkt sein und die leichte Indentition der Lunaflügel in einen stark ausgebuch- teten Rand übergehen (Griffiths in Morton 1895). Von ausländischen Seidenspinnern der Attacusgruppe sind zu erwähnen die Bastarde: Anthyrea pernyi d X Anthyrea yama-may 9, Raupen und Kokons pernyi ähnlicher (Wallace 1869, 1870), Falter die Form eines Elters mit der Farbe des andern kombinierend (Bond 1870, 1871 nach Wallace’s Zucht); soll von Bourdier (1818) in zweiter Generation gezogen worden sein, kehrt bei Anpaarung mit Pernyi Z fast völlig zu dieser Form zurück (Wailly 1880); Anthyrea d X Anthyrea roylei 9, hält außer in der gewaltigen Größe Mitte zwischen den Eltern (Wailly 1881); Philosamia eynthia X Philosamia arrindia ergab in beiden reziproken Kreuzungen in allen Stadien cynthia sehr ähnliche Tiere, die Falter erinnern in der etwas dunkleren Färbung an arrindia und schlüpfen auch früher als cynthia (Gu&rin- Meneville 1858, 1859), die Stammeltern wären nach Aube bloß als Rassen anzusehen, indem Anthyrea arrindia einer poly- voltelinen, das ist im ‚Jahre mehrmals brütenden Form von cyn- thia gleichzustellen sei, doch bestreitet dies Wailly (1893), da als polyvolteline Form von cynthia die Varietät ricini feststehe; Callosamia promethea $ x Philosamia cynthia 2 ließ Raupen ausschlüpfen (J.W.Harrison 1908); Platysamia gloveri 8 X Platy- samia ceanothi 2 ergab Raupen, die einer dritten Art, Platysamia cecropia,ähnlich sahen (W ailly 1886); Platysamia cecropiag X Pla- tysamia gloveri 2 kombinierte als Raupe die blaue Farbe von sloveri in erhöhter Intensität mit zitronengelben Tuberkeln mit der Größe von cecropia, blieb oft zwei Jahre im Kokon und übertraf alle bekannten cecropia noch an Faltergröße (Morton 1895); die Falter zeigten bald größere Ähnlichkeit mit einem, bald mit dem andern Elter (Walley 1893 nach Mortons Zucht); noch variabler war Platysamia columbia X. Platysamia cecropia (Morton 1895); Platysamia cecropia $ X Platysamia ceanothi 2 Bastardierung. 49 sind als Falter vollkommene Mittelformen (Heyer 1898, 1899; Wailley 1893 nach Mortons Zucht), bei den größeren Platy- samia ceanothi $ X Platysamia cecropia 2 erscheint hingegen die rotbraune, für ceanothi charakteristische Farbe in männlichen Stücken stärker verdunkelt, weibliche verhalten sich wie die Gegen- kreuzung, während die Raupen stets zuerst mittelstehend, später mit den gelben Warzen der ceanothi ausgestattet erscheinen (Heyer 1898, 1899). Die kleine Familie der Sichelflügler oder Drepanidae war die erste, welche einen Bastard geliefert hat, Drepana (= Platy- pterix) approximatula [VI, 25] = Drepana curvatula $ [VI, 2a] X Drepana falcataria 2 [VI, 2c] (Apetz 1833, Graven- horst 1834). Diese Bastarde legten bei Inzucht Eier, aber die Räupchen waren nicht imstande, die Eihülle zu durchbrechen (Standfuß 1898). Die Notodontiden stellen an Artbastarden: Harpyia = Di- cranura vinula Z [VI, 5a] x Harpyia erminea [VI, 5c], Raupen vinula, Puppen erminea ähnlicher, zweijährig, Falter mehr von vinula enthaltend [VI, 55] (Guillemot 1856 nach Serisies Zucht); Pygaera (= Ülostera) curtula Z X anachoreta 2, Raupen stärker an curtula gemahnend, Falter an anachoreta, mit ana- choreta 2 rückgekreuzt, anachoreta noch ähnlicher (Standfuß 1898); Pygaera curtula Z [VI, 3a] $ x Pygaera pigra 2 [VI, 3e] — Pygaera proava [VI 35], schwankende Mittelform, ergab bei Inzucht ausschlüpfende Raupen, die aber (durch Zufall — Stand- fuß 1898) zugrunde gingen; die Raupen der ersten Bastard- generation sind langfristig und nach beiden Eltern schwankend (Newman 1900); die Gegenkreuzung Pygaera pigra (= reclusa) 8 X Pygaera curtula 2 hat kurzfristige Larven und die Eier sollen nach der Vaterart gefärbt sein (Newman 1899); Notodonta ziezac x Notodonta dromedarius vereinigt die Zeichnungen beider Eltern (Pickett 1906, Pierce 1906). Interessant ist die von Pierce durchgeführte Vergleichung der Genitalarmaturen männlicher Falter dieses Bastardes [VI, 4b] und der Stammarten [VI, 4a und &e] wegen der fast genauen Mittelstellung des Bastardes in bezug auf die bei beiden Stammarten so scharf unterschiedenen Formen von Penis [Reihe 7], Uncus [77], Harpa [771] und Endsegment [Zr]. Unter den Sackträgern oder Psychiden wurde der Bastard Fumea nitidella X Fumea affınis in reziproken Kreuzungen, aber bloß in männlichen Stücken gezogen; diese schlüpften ohne Uber- Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 4 50 Bastardierung. winterung, obzwar nitidella in der Regel einmal, affinis sogar zweimal überwintert (Püngeler in Standfuß 1896). Während mir Versuche mit Cossiden, Sesiiden und Eulen- arten, Noctuwidae, nicht bekannt geworden sind, beanspruchen die Spanner oder Geometridae eine eingehende Besprechung. Vor allem sind die Kreuzungen der Bistongruppe lehrreich, weil hier die Untergattung Nyssia im weiblichen Geschlechte äußerst rudimentäre Flügel aufweist. Bei der Bastardierung einer andern Untergattung an- gehörender Arten mit Nyssia nehmen nun nicht bloß die Männchen in bezug auf Flügeltärbung, sondern auch die Weibchen der Bastarde eine Mittelstellung ein, indem diese halb- geflügelt erscheinen: Phigalia pilosaria $ X Nyssia hispidaria 2 (Mitford 1861); Biston hirtarius [VI, 6a] $ X Nyssia pomo- naria [VI, 6c] 2 = Biston pilzii [VI, 65] (Oberthür 1897, Pilz 1890, 1891, Standfuß 1891, 1892); die reziproke Kreuzung Nyssia pomonaria d X Biston hirtarius 2 —= Biston hünii ist im Männchen der Vaterform (Oberthür 1897), im Weibchen jedoch durch die eher längeren Flügel der Mutterform ähnlicher (Oberthür 1900). Iunerhalb der Gattung Nyssia ist Nyssia merana — Nyssia zonaria d X Nyssia lapponaria 2 in weib- lichen Stücken intermediär, in männlichen dem Vater fast völlig gleich (Burrows 1906), bei Inzucht kam keine Eiablage zu- stande (M era 1906). Versuche mit der Spannergattung Tephrosia ergaben hin- gegen eine, wenn auch beschränkte Fruchtbarkeit der Bastarde Tephrosia bistortata Goeze — crepuscularia auct. X Tephrosia biundularia auct. (= crepuscularia Hb.) sowohl bei Paarung der aus reziproken Kreuzungen erhaltenen Bastarde (Riding 1897) als auch bei reiner Inzucht. Diese zweite Generation wies eine unentwirrbare Mischung der Charaktere der ohnehin nahe- stehenden Großeltern auf und konnte nicht mehr weiter gezogen werden (Riding 1898). Die Weibchen der ersten Bastardgene- ration wiesen alle Übergänge von Sterilität bis zu völliger Frucht- barkeit auf; bei der Verwendung von biundularia als Männchen entstanden bloß männliche Bastarde. Rückkreuzung mit biundu- laria 9, also 2& Blut war von dieser Art fast ununterscheidbar (Tutt 1898). Fast genau intermediäre Bastarde sind ferner: Cabera pusa- ria g X Cabera exanthemaria 2 = Cabera fletcheri (Tutt 1906); Bastardierung. 5l Ennomos alniaria $ X Ennomos angularia 2 (Farn 1895); Oporabia christyi $ X Oporabia dilutata 2 (Allen 1906); Sele- nia bilunaria $ X Selenia tetralunaria 2 (Adkin 1903), auch Selenia tetralunaria $ X Selenia bilunaria 2, von tetralunaria die var. aestiva, von bilunaria die var. juliaria verwendet (Bartel 1900), Raupen von beiden Stammarten durch den nur angedeu- teten Höcker auf fünftem und sechstem Segmente unterscheidbar, Puppe genau intermediär; Selenia illunaria X Selenia illustrata ($—2?, Pickett 1906); Zonosoma (= Ephyra) orbicularia J X tri- linearis 2 (Stainton 1860 nach Cookes Zucht), Raupen stark schwankend, der einzige gezogene Falter an Zonosoma porata oder punctaria erinnernd; Zonosoma orbicularia $ X Zonosoma pendularia 2 —= Zonosoma orbiculo-pendula und die reziproke Zonosoma pendularia $ X Zonosoma orbicularia 2 = Zonosoma pendulo-orbieula der jeweils als Vater verwendeten Art ähnlicher; Zonosoma orbicularia $ X annularis 2 (Head 1906). Endlich sind noch die Raupen zu erwähnen, welche aus einer Kreuzung der Birkenspanner, Amphidasys prodromaria X Amphidasys betu- laria hervorgingen und teils der einen, teils der andern Elternart sehr ähnlich sahen; sie lieferten alle intermediäre Puppen (und Falter? — Chapman 1891). d) Rassenkreuzung bei Lepidopteren. Ebenso wie bei den Käfern verhalten sich Kreuzungen innerhalb einer Art unter den Schmetterlingen in mehreren Punkten verschieden von Kreuzungen verschiedener Arten, Unter den Tagfaltern, Rhopalocera, besteht manchmal, z. B. in der Gattung Colias, ein Dimorphismus unter den Weibchen. So kommt dem im männlichen Geschlechte stets orangefarbigen Posthörnchen, Colias edusa, außer der orangefarbigen Weibchen- form, Colias edusa typica [VII, 1c], auch eine weißgelbe Weibchen- form, Colias edusa var. helice [VII, 1a] zu. Als ein gewöhn- liches Männchen mit einem Heliceweibchen gepaart wurde, ent- wickelten sich außer 302 Männchen, 110 Helice- und 125 Typ.- edusa-Weibchen (Frohawk 1901). Ein anderes von Chapman eingefangenes Heliceweibchen ergab 79 Männchen, 52 Helice-, 19 Typ.-edusa-Weibchen (Tutt 1906 nach Mains und Harrisons Zucht). Übergänge kamen nicht vor. Beachtenswert ist das Ver- hältnis der Helice- zu Typ.-edusa-Weibchen, entweder1:1 oder 3:1. Die polymorphen Weibchen des Papilio dardanus [XXII, 20 a—c] 4* 593 Bastardierung. und deren Erblichkeit, über die einige Zuchten (Leigh 1904, Poulton 1906, 1908) Aufschluß geben, ebenso des P. memnon (Jacobson 1909), werden bei Besprechung der Mimikry im Kapitel über Selektion ihren Platz finden. Der zu den Sphängiden gehörige Lindenschwärmer, Mimas tiliae, ist bald grün-, bald braungezeichnet; Kreuzungen zwischen grünen und braunen Stücken ergeben teils grüne, teils braune Nachkommen, aber keine Übergänge. Bei fortgesetzter Inzucht können weitgehende Reduktionen der Flügelzeichnung auf den Vorderflügeln eintreten; diese var. obsoleta ergibt mit typ. tiliae gekreuzt normale Exemplare (Kolisko 1908), doch kamen bei drei Kreuzungen obsoleta $ X tiliae 2 neben 196 typ. tiliae 3 obsoleta und 3 intermediäre Stücke vor (Standfuß 1902). Unter den Bärenspinnern Arctöidae ergab eine Copula von Emydia cribrum 2 X E. cribrum var. candida Z bloß (16) cribrum (Schultz 1895), eine solche von Ocnogyna zoraida 2 (Andalusien) [VIII, 5e] x O. zoraida var. hemigena 3 (Ostpyrenäen), letztere eine im weiblichen Geschlecht rudimentärflügelige Lokalrasse (VII, 5a] der ersteren, fast ganz der hemigena gleichende Weib- chen (Standfuß 1896 nach Krönings Zucht). Callimorpha dominula besitzt in Mitteleuropa meist rote Hinterflügel [VII, 2a], in der italienischen Lokalrasse var. persona gelbe und dazu eine stärkere Ausdehnung der schwarzen Zeichnungselemente [VII, 2c]: bei Kreuzung können gelbe oder rote Hinterflügel etwa zur Hälfte herauskommen, aber bei Verwendung reingezogener typ. dominula ergeben diese auch bei Kreuzung mit var. persona rote Hinter- flügel, umgekehrt scheint die dunkle Zeichnung wie bei persona vermehrt [VII, 25]; ist die var. persona als Männchen verwendet worden, soll der Stich der Hinterflügel etwas gelber sein (Stand- fuss 1896). Spilosoma rustica besitzt im männlichen Geschlecht außer der weißen, dem Weibchen gleichenden Form [VII, 3e] auch eine dunkelgraue var. mendica [VII, 3a]. Nach den im wesentlichen übereinstimmenden Angaben verschiedener Züchter (Adkin 1890, 1893, 1897; Caradja 1894, 1895, 18,7; Standfuß 1896) ist die männliche Nachkommenschaft inter- mediär in der Farbe, jedoch sehr stark schwankend, so dab bald der Rustica-, bald der Mendica-Charakter überwiegt; es scheint mir, nach den in der Literatur vorfindlichen Figuren und Be- schreibungen zu urteilen, namentlich um ein Vorwiegen der var. mendica an einem Teile der Flügel- und Hinterleibsbeschuppung, Bastardierung. 53 hingegen der typ. rustica an der Kopf- und Thoraxbehaarung sich zu handeln [VII, 3 2]. Dunkle Flügelfärbung verschiedener Intensität weist auch die Kreuzung der rustica var. mendica d X Spilosoma sordida 2 auf (Caradja 1897) und ihre Rückkreuzung mit typ. rustica g ist wesentlich heller (Caradja 1898). Spilosoma lubricipeda [VII, 4c] fliegt namentlich an den Nordseeküsten in einer stark verdunkelten Form var. zatima [VII, 4a]; diese zieht mehrere Generationen hindurch auch an anderen Orten aufgezogen echt fort (J. Harrison 1892, Porritt 1893, Tugwell 1893, Tutt 1906 nach Bakots Zucht). Wird sie mit dem Typus gekreuzt, so erhält man entweder sowohl lubrieipeda und zatima als auch intermediäre Formen [VII, 4 5] je etwa zu einem Drittel (Burckhardt 1891, 1892, J. Harrison 1893) oder bloß zatima; die intermediäre Form spaltet bei In- zucht wieder in die drei Formen auf; ebenso verhält sich die intermediäre Form zweiter Generation; wird diese mit ihren Ge- schwistern der Zatimaform gekreuzt, so überwiegt nun zatima stark, trägt aber in der Hälfte der Exemplare gelben Hinterleib, intermediäre Formen sind wenige, lubricipeda noch weniger (im konkreten Versuche (45+42):15:2); diese lubrieipeda zogen dann (fast? 34:1) rein fort*): die Kreuzung der Lubricipeda- und Zatima- geschwister der zweiten Intermediärgeneration gibt analoge drei Gruppen wie die ursprüngliche Kreuzung von lubricipeda und zatima, doch kommt noch die Gruppe zatima mit gelbem Hinter- leib hinzu (Burckhardt 1881, 1892). Aus dem Vergleiche der Zuchten verschiedener Beobachter ergibt sich, daß die Ver- wendung der zatima als Männchen oder Weibchen für den ver- schiedenen Ausfall anscheinend ähnlicher Kreuzungen nicht maß- gebend ist. Der Taufalter, Aglia tau [VII,6c], kommt gelegentlich in geschwärzten Stücken, var. lugens [VII,6a] vor. Mit zugeflogenen typ. tau gekreuzt ergab durch zweimalige Inzucht gezogene var. lugens zur Hälfte lugens, zur Hälfte tau, in beiden reziproken Kreuzungen (im ganzen 81:80). Übergänge kamen hier ebensowenig wie bei den drei noch aus lugens $ X lugens 9 weitergezogenen Generationen vor, es verminderte sich aber mit jeder Generation die Anzahl der tau (im ganzen: zweite Generation *) Bemerkung von Standfuß 1896. 54 Bastardierung. 55:31; dritte Generation zwei Paarungen: 168 :21; vierte Generation bloß lugens geringer Anzahl — Standfuß 1896). Völlig konstant zog die gänzlich geschwärzte var. melaina (Werner 1892). Eine analoge geschwärzte Aberration var. eremita weist eine Bombycide die Nonne, Psilura monacha, auf. Mit einem typ. Männchen vermag man monacha und eremita zu gleichen Teilen und etliche gescheckte, nicht gleichförmig vorschmolzene Nachkommen zu erhalten. Ein nicht ganz geschwärztes Eremita- männchen mit noch rötlichem Hinterleib ergab hingegen mit einem Monachaweibchen alle Übergänge (Standfuß 1896). Überraschend gestaltete sich das Resultat der Kreuzungen von Lymantria(—=ÜOcneria)dispar, unserem europäischen Schwamm- spinner, mit der japanischen Lokalrasse var. japonica. Während dispar Z X japonica 2 auch in den Nachkommen den für die Stamm- arten charakterischen Sexualdimophismus, graue Männchen, weibe Weibchen, aufwies, waren die Weibchen der Gegenkreuzung japonica S X dispar 2 alle grau wie die Männchen; Zwitter waren zahlreich [VIL, 75] (Brake 1907, 1908). Das günstigste Objekt für lepidopterologische Vererbungs- versuche mußte der Seidenspinner, Bombyx mori, als einziger lange domestizierter Schmetterling ergeben. Zahlreiche durch Ei-, Raupen-, Kokon- und Schmetterlings- charaktere verschiedene Rassen sind kultiviert und namentlich von Coutagne (1895, 1903), Kellogg (1908) und Toyama (1906) zu planmäßigen Kreuzungen herangezogen worden. Bereits Hutton (1864—1866) hatte die Beobachtung gemacht, daß der weiße Schmetterling des domestizierten Bombyx mori Z mit der wilden schwarzen Stammart Bombyx (mori var.) Huttoni ge- kreuzt, durchweg schwarze Nachkommen ergab; ebenso waren die Raupen im Gegensatze zu den meist hellen Bombyx mori- Raupen stets ebenso dunkel wie sie es bei reinen Bombyx Huttoni sind. Gelegentlich unter den domestizierten auftretende schwarze Raupen ergaben wieder überwiegend schwarze Nachkommenschaft. Die genaueren Untersuchungen der drei genannten Forscher haben dies mit der Erweiterung bestätigt, daß dunkle getigerte oder besonders gezeichnete Raupencharaktere der domestizierten mori stets gegenüber dem weiß die Rolle der dominanten Eigenschaft in der bei den Käfern (Leptinotarsa decemlineata und var. pallida, tortuosa, melanicum) erläuterten Weise spielt. Die plötzlich aus der Kreuzung der japanischen „Datenishiki“ mit „Tobuchime“ Bastardierung. bp) aufgetretenen roten Raupen erwiesen sich als typisch rezessiv gegenüber dem Schwarz der Stammrassen, in F, kamen auf 4092 schwarze 1242 rote, also 23%, (Toyama 1909). Obzwar sonst analog sich verhaltend, weist die Kokonfarbe insofern eine Eigenartigkeit auf, als es nicht bestimmt ist, welche Farbe als dominante auftreten wird: so war nach Toyamas (1906) Versuchen der weiße Kokon der siamesischen, japanischen oder europäischen Rassen rezessiv gegenüber dem gelben siamesischen, jedoch nach Coutagnes Versuchen der weiße Kokon der Rassen „Blanc des Alpes“ und „petits blanc pays de Cevennes* dominant über gelb der „Jaune Var“, aber weiß der „Bagdad“ rezessiv gegenüber gelb „Jaune Var“, nach Kellogg weiß der „Bagdad“ bald dominant, bald rezessiv in bezug auf gelbe Istrianer, hingegen diese gelben Istrianer stets dominant über chinesische und japanische weiße usw. Diese individuellen und Rassen-Idiosynkrasien beeinflussen aber in keiner Weise die durchgehende Dominanz einer Farbe in der ersten, die Auf- spaltung von drei Dominanten: einer recessiven in der zweiten Generation, die reine Fortzucht dieser recessiven in der dritten (seneration usw. Da die Raupen- und Kokonfarbe auf verschiedene Stadien derselben Individuen sich bezieht, so können zwei durch Raupen- und Kokonfarbe unterschiedene Rassen in sehr schlagender Weise die unabhängige Erblichkeit (Dandalo 1825) von zwei Merk- malpaaren zeigen, wenn diese so gewählt werden, daß bei einer Rasse die Raupenfarbe, bei der andern die Kokonfarbe die do- minante ist. Ein solches Beispiel liefern Coutagne undToyamas gestreifte Raupen mit weißen Kokons und weiße Raupen mit gelben Kokons [VII, 8]. Da gestreifte über weiße Raupen und hier gelbe Kokons über weiße dominieren, so weisen in der ersten Nachkommengeneration [F,] alle Individuen die Kombi- nation: gestreifte Raupen, gelbe Kokons auf. In der nächsten Generation [F,] verhalten sich die gestreiften Raupen zu weißen wie 3:1; aber die gestreiften Raupen geben nicht alle gelbe Kokons, sondern auch weiße, im Verhältnis 3:1, und in ano- loger Weise auch die weißen Raupen gelbe zu weißen Kokons im gleichen Verhältnis. Auf diese Art kommen neun gestreifte Raupen mit gelbem Kokon auf drei gestreifte Raupen mit weißem, ebenfalls drei weiße Raupen mit gelbem, und eine weiße Raupe mit weißem Kokon. Die weiteren Generationen ergeben verschiedene Ver- 56 Bastardierung. hältnisse je nach Verwendung verschiedener Exemplare (Kom- binanten) zur Fortzucht [für die dritte Generation in VIL8F, dargestellt]. Sind in einer Rasse sowohl Raupen- als auch Kokonfarbe dominant, wie getigerte Raupe und lachsfarbener Kokon in der „Italian Salmon“, hingegen zwei rezessive in einer anderen, wie weiße Raupe und weißer Kokon in „Ohinese White“ (Kellogg), so wird die F,-Generation ganz der ersten Rasse folgen, aber daß es sich nur um die zufällige Übereinstimmung der Charaktere handelt, wird die Aufspaltung in vier Kombinationen in der F,- Generation zeigen. Werden Seidenspinner einer gekreuzten F,-Generation mit dem rezessiven Elter gepaart, so trägt die Hälfte der Nach- kommen nächster Generation das rezessive, die Hälfte das do- minante Merkmal zur Schau: wurde z. B. „Blanc Selim“, d. ı. das Produkt aus „Blanc des Alpes“ und „Jaune Var“ mit Jaune Var gekreuzt, dessen gelber Kokon gegenüber dem weißen von Blanc des Alpes rezessiv war, so wurde eine gleiche Anzahl gelber und weißer Kokons erhalten (Coutagne); ebenso verhielt sich die Kreuzung des siamesischen gelbweißen Halbblutes mit weißem Ganzblut, hier ist die gelbe Farbe des Kokons dominant (Toyama). Ich schließe nun das Resultat Coutagnes aus der Kreu- zung „Bagdadrasse, schwarze, ungestreifte Raupen, weiße Kokons“ mit „Jaune Var, weiße, gestreifte Raupen, gelbe Kokons‘ an: Schwarze# Raupen sind dominant über weiße, gestreifte über un- gestreifte; weiße Bagdadkokons rezessiv gegenüber gelben Var- Kokons. Wir sollten also erwarten in F, bloß schwarze, gestreifte Raupen und bloß gelbe Kokons anzutreffen. In der Tat ergaben sich aber nur zur Hälfte schwarze, gestreifte, zur andern Hälfte schwarze, ungestreifte Kokons; ebenso zur Hälfte gelbe, aber zur Hälfte weiße Kokons. Dies wird durch die Unreinheit der ‚„Jaune Var“ plausibel, welche auseiner Kreuzung von weißen, ungestreiften Raupen mitweißem Kokon und weißen, gestreiften Raupen mit gelbem Kokon, wenn auch in der vierten Aszendentengeneration herstammen. Da das Raupenmerkmal schwarz der Bagdad dominant, das Puppenmerkmal weiß aber rezessiv war, so traten innerhalb jeder Raupenkategorie wieder je zur Hälfte gelbe und weiße Kokons auf, so daß im ganzen vier gleich starke Gruppen gezählt wurden: (89) schwarze, gestreifte Raupen mit gelben Kokons, (86) schwarze, Bastardierung. 57 gestreifte Raupen mit weißen Kokons, (77) schwarze, ungestreifte Raupen mit gelben Kokons, (77) schwarze, ungestreifte Raupen mit weißen Kokons. Die kollektive Inzucht aus den „schwarzen, gestreiften Rau- pen mit weißen Kokons“ ergaben dann vier Raupenkategorien: (259) schwarze, gestreifte, (38) schwarze, ungestreifte, (116) weiße, gestreifte, (35) weiße, ungestreifte, also dieselben Verhältniszahlen 9:3:3:1, welche wir bei F, als Folge der Kreuzung;je eines Raupen- und Puppencharakters entgegengesetzter Dominanz auftreten sahen. Es macht also keinen Unterschied, ob zwei Merkmale auf ver- schiedenen Stadien oder auf ein und demselben Stadium derart zur Kreuzung gelangen, daß dem einen Elter ein dominantes und ein rezessives Merkmal eigen war. In unserem speziellen Falle treten noch innerhalb jeder Raupenkategorie wieder je zwei Gruppen auf, solche mit weißen Kokons und solche mit gelben und zwar im Verhältnis 11:5, im ganzen sind also acht Gruppen vorhanden. Die Inzucht aus den „schwarzen, gestreiften Raupen mit gelbem Kokon‘“ der F, ergab analoge Resultate, nur war in jeder Raupenkategorie das Verhältnis von weißen Kokons zu gelben etwa geradezu umgekehrt (doch näher 6: 100; auch konnten eine Anzahl schwarze, gestreifte und weiße, gestreifte nach Coutagnes eigenen Angaben schwerer unterschieden werden und gestalten infolge teilweise irriger Zuordnung diese Zahlen weniger regelmäßig als für das früher erläuterte Beispiel, nämlich 127, 47, 129, 20 gegenüber 259, 88, 116, 34). Das Hervortreten der kleinsten angenäherten Verhältnisse ganzer Zahlen mit der Summe 16 (=11-+5 oder 10 +6 usw.) kann seine Erklärung in der Kombination von vier Oharakteren untereinander finden, indem nicht bloß die „‚Jaune Var‘ mit gelbem Kokon als unrein gelten, sondern auch in den Bagdad eine Art rezessives Gelb angenommen wird, was möglich erscheint. da ja nach Kellogg das Weiß der Bagdad über das Gelb z. B. der Istrianer manchmal dominieren kann. Die erst bei der theore- tischen Zusammenfassung mögliche genaue Begründung dieser Verhältnisse wird zeigen, daß jene Zahlen nur bei kollektiver Inzucht, nicht aber bei Verwendung einzelner Paare heraus- kommen dürften. Die kollektive Behandlung aus mehreren Paaren hervorge- gangener Raupen führt auch wieder — wie in Mc. Orackens 58 Bastardierung. Versuchen an den Käfern Melasoma und Gastroida — zu einer scheinbaren Änderung des Verhältnisses zwischen dominanten und rezessiven in aufeinander folgenden Generationen: so erhielt Coutagne für F, „aus einer Kreuzung von dunklen und hellen Bagdadraupen 269 :104 —= 26, für F, 5550 :850 = 6°5, für F, 959:98—= 9-8, für F, 486:21 —=231, als immer nur von den dunkeln wieder weitergezogen wurde. Von F, wurde nun nicht die Mehrzahl der erhaltenen Bruten, sondern bloß 6 von 16 weitergezogen und das Ergebnis F, 421 ::20 = 21'0 zeigt nun keinen weiteren Fortschritt in der Anzahl dunkler Raupen. Hingegen wurden von F, wieder bloß sechs Bruten weitergezüchtet, die 720:1(?)= 720 ergaben, von F, waren alle schwarz. Kompliziert gestaltet sich die Vererbung der Kokonfarben nicht nur wegen des bereits erwähnten Dominierens bald von Gelb, bald von Weiß, sondern auch noch durch die öfters ein- tretende Aufspaltung in mehrere Farben, sei es bereits in der ersten beobachteten Kreuzungsgeneration, sei es erst in F,. So erhielt Toyama aus der Kreuzung von japanischen „weißen“ mit siamesischen oder europäischen gelben F, bloß gelbe, F, 70 gelbe, 21 fleisch(—=lachs-)farbene, 24 grünliche, 12 weiße Kokons, also annähernd das für zwei Merkmalpaare geltende Verhältnis (72:24 :24:8). Diese zwei Merkmale eines jeden Kokons sind aber auf derselben Stelle, der Oberfläche der Fäden, vorhanden, so daß ihre Trennung nicht ohne weiteres einleuchtet: wir erhalten jedoch ein gutes anschauliches Bild, wenn wir starke Intensität (dominant) und schwache Intensität (rezessiv) als ein Merkmalpaar, gelb (dominant) und rötlich (rezessiv) als das zweite Merkmalpaar betrachten: der gelbe Kokon ist dann als starkgelb, der weiße als schwachrötlich, der fleischfarbene als starkrötlich, der grünliche als schwachgelb anzusehen. Es erklären sich dann gewisse Fälle, die ihrem Entdecker (Kellogg) paradox erschienen: so die Aufspaltung einer Kreu- zung von „lachsfarbenen Italienern“ mit „weißen“ (oder schwach- grünlichen) „Bagdad“ in der ersten Nachkommengeneration in selbe verschiedener Intensität, lachsfarbene und weiße — hier brauchen nur beide Eltern das rezessive Merkmalpaar schwach- rötlich neben ihren charakteristischen Merkmalen enthalten zu haben; ferner das Auftauchen gelber Kokons aus der Kreuzung zwischen lachsfarbigen und weißen und ihre Aufspaltung in der Bastardierung. 59 F,Generation im Verhältnis von drei gelben, lachsfarbenen und hell- gelben zu einem weißen — hier dürften die verwendeten Zuchttiere als starkrötlich und schwachgelb anzusprechen sein; endlich die Dominanz „weiß“ in manchen Fällen, z. B. in der Kreuzung lachsfarben X weiß — hier kann weiß entweder als eine über rötlich dominante Farbe oder als dominante „geringer Intensität“ aufgefaßt werden. Dominanz „schwacher Intensität“ und gelbe Farbe würde eine blaßgelbe F,-Generation ergeben, wie sie allerdings als intermediäre, verschmolzene Form (‚alliage homogene“) bei der Kreuzung der weißen Changhairasse (B. textor Hutton?) und der lachsfarbenen Jaune Var beschrieben worden ist (Coutagne). Die F,-Generation weist Aufspaltung in verschiedene gelbe und weißliche Töne auf. Daß das „Blaßgelb“ tatsächlich aus zwei trennbaren Elementen aufgebaut ist, erfährt seine Bestätigung aus dem Verhalten von „doppelten Kokons“; solche können von einer weißspinnenden und einer gelbspinnenden Raupe gemeinsam angefertigt werden und sind dann ebenfalls blaßgelb. Noch weniger scharf als die Kokonfarben scheiden sich die Kokonform, die Reichhaltigkeit an Seide, ferner die Flügel- zeichnungen der Falter (mit Ausnahme der als dominant auf- tretenden melanistischen Stücke) und die Anklebungsfestigkeit der Eier. Schließlich kommen unter den „weißen Japanern“ unter- geordnete Raupenzeichnungen, wie Augenbrauen, Augenflecken, Monde u. a. m. aussehend, die in verschiedenen Graden auf- treten und sich (nach Kellogg) nicht alternativ, sondern in ver- schiedene Stärken gemischt vererben. Veränderlich durch äußere Faktoren sind die Häutungs- anzahl der Raupen (Robinet 1848) und die Anzahl der Bruten in einem Jahre (Toyama, Mac Cracken 1909), daher für reine Vererbungsversuche ungünstig. Scharf geschiedene Raupenrassen kommen bei Lasiocampa quercus, dem Eichenspinner, vor: solche mit roten Haaren und solche mit weißen Haaren, die beide vier Generationen hindurch konstant gezüchtet werden konnten (Warburg 1901). Bei Kreu- zung trat keine Mischung dieser Farben ein, wenn beide der- selben Lokalrasse entnommen waren; hingegen gaben Paarungen mit den Lokalrassen callunae, viburni, meridionalis und sicula Mischungen, ohne daß eine Abnahme der Fruchtbarkeit wie bei Arten hätte konstatiert werden können (Bacot 1901). 60 Bastardierung. Die Eulen oder Noctwiden weisen mehrere Fälle von Ab- errationen auf, die, mit ihren Stammarten gekreuzt, ohne Übergänge bleiben: so Polia chi ab. olivacea (Maddison 1893), Nonagria arundinis ab. fraterna, Dieycla oo ab. renago, Dyschorista suspecta ab. iners, Xanthia citrago ab. subflava, Grammesia trigrammica ab. bilenea (Standfuß 1896). Nach der Zucht von H. Groß ergab ein (wahrschein- lich von typ. trigrammica g belegtes) 2 von bilinea 38 typ. tri- grammica und 29 bilinea (etwa 1:1). Zwei von unbekannten Männchen belegte Polia chi [VI, 94] ergaben 75°/, typ. chi und 25°/, olivacea [VII, 9e] (3: 1). Ein Pärchen olivacea gab 100°/, olivacea. Beide Zuchten deuten darauf hin, daß die seltene ab. olivacea als rezessiv unter der dominanten typ. chi vorkommt, doch läßt die Vermischung der Bruten beider von unbekannten Männchen belegten chi 22 keinen sicheren Schluß zu. Die me- lanistische Abart ist über die typische Agrotis comes dominant, in F, wurden auf 100 melanistische 45 typische gezogen (Prout und Bacot 1903, 1904). Die Spanner oder Geometridae haben interessante, aber noch nicht genügend analysierte Varietätenkreuzungen geliefert. So zerfallen die Nachkommen von zwei zeichnungsüberreichen Harlekin- spannern, Abraxas grossulariata, in eine Reihe von Formen, wo- bei alle mehr als die Normalform gezeichneten Stücke sich zu den normalen [VII, 14a] wie 32:1 verhielten. Wurden unter dieser Generation einzelne Paare, die den Eltern am meisten glichen, ausgewählt, so war das Verhältnis unter ihrer Nach- kommenschaft schon durchschnittlich 56:1, unter der Nach- kommenschaft der analog behandelten dritten Generation 137 :1. Zeichnungsarme Paare ergaben 45 normale : 1 zeichnungs- armes Stück, jedoch auch zeichnungsüberreiche Exemplare (24 normale : 1 zeichnungsüberreiches). Bei der Weiterzucht den Eltern ähnlicher Falter kamen auf 2'8 normale 1 zeich- nungsarmer, auf 54 normale 1 zeichnungsüberreicher (Schrö- der 1903). Die völlig melanistische Varietät Abraxas grossulariata var. varleyata zog in zwei Generationen rein weiter, bloß bei SZ (der ersten Generation?) trat meist etwas weiß auf den Hinterflügeln auf; ein Weibchen der zweiten Generation mit einem männ- lichen typ. grossulariata aus einer Gegend, in der varleyata fehlt, erzeugte bloß typ. grossulariata (Porritt 1907). Bastardierung. 61 Eine durch sehr starke Reduktion der schwarzen Zeichnung auffallende var. lacticolor [VII, 16c] kommt meist im weiblichen Geschlechte vor. Diese wilden lacticolor 2 mit wilden grossula- riata g gepaart ergeben bloß grossulariata Z und 2. Diese F, untereinander gepaart ergeben 3 grossulariata : 1 lacticolor, letztere alle 2. Ein F, 2 mit typ. Z gepaart gibt wieder bloß typ., also ist jedenfalls lacticolor ein Rezessiv (Raynor 1902, Doncaster 1903, 1907). Auch gibt lacticolor $ X. lacticolor @ immer reine lacticolor. Wird ein lacticolor 2 mit einem F, 8 gekreuzt, so er- hält man zu gleichen Teilen typ. grossulariata und lacticolor, jedoch diesmal auch lacticolor Z; umgekehrt gibt en F, 2 mit einem lacticolor Z$ bloß lacticolor 2 und grossulariata S zu gleichen Teilen (Doncaster und Raynor 1906). Wilde typ. grossulariata 2 X F, lacticolor Z ergaben ähnliche Resultate (Doncaster 1908). (Vgl. Kap. V. über die Theorie der Er- scheinung). Gänzlich verschieden von den bisher behandelten Varietäten verhält sich Abraxas ulmata var. suffusa, die in einer wahrscheinlich pathologischen Ausdehnung der bläulichen Schuppen über den ganzen Flügel besteht. Mit der Stammform Z gepaart resultierten unter 70 Nachkommen bloß drei schwach aberrative; ein Pärchen sufiusa lieferte sogar bloß typ. ulmata (Tutt 1906). Der Birkenspanner, Amphidasys betularia [VII, 13c] kommt seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts in England und an anderen Orten in einer immer wachsenden Anzahl von melani- stischen Stücken, var. doubledayaria [VII, 13«], vor. Während Edleston 1864, 1865 aus einer Kreuzung doubledayaria J X betu- laria @ Zwischenformen, „schöner als beide Eltern“, erhalten zu haben angibt, erzog Arkle 1889 aus der gleichen Kreuzung 85°/, doubledayaria, 15°/, betularia und die späteren Beobachter, na- mentlich Steinert 1892, erwähnen den Zerfall in beide Formen mit nur äußerst seltenen schwachausgesprochenen, nach Stand- fuß (1896) vielleicht gar nicht im Zusammenhange mit der Kreuzung stehenden Übergängen. Amphidasys betularia $ X doubledayaria 2 gibt entweder bloß doubledayaria (Freer in Tutt 1906) oder zur Hälfte beide Formen (Bacot und Robbinsin Tutt 1906, Smallwood 1896, Steinert 1892). Weiter verfolgt wurde bloß eine Paarung der reziproken Kreuzung doubledayaria $ X betularia 9, die eben- falls zur Hälfte beide Formen lieferte. Ein doubledayaria dieser 62 Bastardierung. F,-Generation wurde mit einem doubledayaria 2 wahrscheinlich analoger Abstammung weitergezüchtet und es resultierten etwa # doubledayaria, 4 betularia. Ein F,-Doubledayariapärchen ergab bloß doubledayaria (Bankes in Tutt 1906). Auch ein im Freien gefangenes Doubledayariapärchen lieferte durchaus doubledayaria (Newey 1896). Der Pflaumenspanner, Angerona prunaria, ist in den typi- schen Exemplaren auf den Flügeln auf gelbem Grunde gestrichelt FVII, 150]. Nicht selten ist eine melanistische Varietät sordiata, bei der die Flügel fast ganz von einem dunkeln Bande überzogen sind, während die Strichelung an den freibleibenden hellen Stellen zurücktritt [VIL, 15@]. Die Kreuzung prunaria 2 X sordiata ergab (fast) ausschließlich sordiata, bei denen jedoch die Striche- “lung von der typ. prunaria kenntlich war [VII, 155] (Don- easter und Raynor 1906). Die unter einer (reinen?) Prunaria- zucht aufgetretenen sordiata gaben bei Inzucht 42 sordiata auf 13 prunaria (32:1 — Standfuß 1896). Im Freien gefangene prunaria und sordiata gaben in beiden reziproken Kreuzungen etwa zur Hälfte jede beider Formen (Pickett 1903, Zeller in Standfuß 1896). Die Sordiatavarietät existiert außer in dunkeln auch in lichteren Stücken. Drei Bruten der lichten zeugten immer wieder lichte (115 Exemplare); ein dunkleres $ X lichteres 2 gab bloß (100) dunkle Stücke (Pickett 1903). Ohne Zwischenformen zerfällt die Kreuzung zwischen Boar- mia repandata und ihrer melanistischen Varietät conversaria wieder in beide Formen; das Verhältnis wird sehr verschieden angegeben (10:9 — South 1887; 28:6 — Standfuß 1896; 90°/, :10%,, nächste Generation 60°/,:40°%, — Massey in Tutt 1906). Ahnlich steht es mit Cidaria truncata und var. comma-notata (Raynor in Tutt 1906, South 1891, 1894), Gonodontis biden- tata und var. nigra (66°/, nigra, zwei Inzuchtpaare aus diesen 80°/, nigra — Porritt in Tutt 1906; 66 bidentata: 70 nigra, bidentata Inzucht 44:24, bidentata d X nigra 29 13:25, nigra d X bidentata @ 10:37 nigra Inzucht 6:90 — Ham- ling 1903); Hemerophila abruptaria und var. fuscata (Hamling in Tutt 1906, Harris 1904, Pearce 1898, Southey 1898). Larentia multistrigaria [VII, 2c] besitzt ebenfalls eine mela- nistische Varietät, nubilata [VII, 124], welche ab und zu unter der Stammform auftritt; ein Pärchen nubilata hatte F, 32 nubi- lata, 13 typ. multistrigaria, ein anderes 17 nubilata, 6 typ. (also Bastardierung. 63 zusammen 26:1 — Hamling in Tutt 1906); ein im Freien gefangenes nubilata 2 ergab zur Hälfte nubilata; diese F,-nubi- lata hatten dann F, 75°/, nubilata (also wieder 3:1 — Morley in Tutt 1906). Die schwarzgebänderte Coremia unidentaria [VII, 11c] besitzt hingegen eine seltene rote Abart, var. ferru- gata [VII, 11a]. Gekreuzt gaben die beiden Formen aus dem Freien in vier Bruten etwa gleich viel Nachkommen jeder Form, 46°5°/, ferrugata, 51°/, unidentaria neben wenigen intermediären. Ein Pärchen ferrugata lieferte 68°5°/,:30°/,, Rest intermediär; unidentaria, auch aus ferrugata beliebiger Generation stammend, erzeugte stets nur mehr unidentaria, das sich also typisch rezessiv verhält (Prout in Tutt 1906). Zonosoma annulata [VII, 104] trägt in der Mitte eines jeden Flügels eine ringförmige Zeichnung. In der var. obsoleta [VII, 10c] fehlt diese auf den Vorderflügeln. Ein (angeblich?) von obsoleta Z belegtes annulata 2 ergab 57 annulata, 21 obsoleta (27:1); die obsoleta zogen nun zwei Generationen rein weiter bis auf gelegentliche Übergänge zu biobsoleta, denen die ring- förmige Zeichnung auch auf den Hinterflügeln fehlt (Riding 1898). Zonosoma obsoleta X biobsoleta gab zur Hälfte beide Formen, biobsoleta X biobsoleta zog schließlich rein weiter (Ri- ding 1899). Zwei Lokalrassen von Acidalia virgularia, eine dunkle aus London und eine helle aus Hyeres in Südfrankreich ergab in F, Mischung des Charakters, in F, undeutliche Aufspaltung, die selbst bis F,, keine Reinzucht der gemischten Individuen ge- stattete (Prout und Bacot 1909). Am Ende der Beispiele für Rassenkreuzung bei Lepido- pteren möge das durchaus dominante Verhalten der melanistischen Varietät delamerensis von Tephrosia erepuscularia Hb. hervor- gehoben werden: nicht nur geht niemals aus crepusculuria dela- merensis hervor und ergibt die Kreuzung beider reinen Formen delamerensis, sondern auch bei Bastardierung der Tephrosia crepus- cularia Hb. var. delamerensis mit Tephrosia bistortata Goeze er- scheint durchweg in F, die melanistische Färbung, obzwar der Art- bastard sonst mehr bistortata angenähert zu sein pflegt (Tutt 1898). e) Art- und Rassenkreuzung bei Mollusken. Erfolgreiche Artkreuzung unter den Mollusken wurde bloß bei den der Untergattung Tachea angehörigen Schnecken Helix 64 Bastardierung. nemoralis und Helix hortensis durchgeführt, zuerst von Brock- meier (1888, 1889), dann im ausgedehnten Maße von Lang (1904, 1906, 1908). Bei der folgenden Darstellung werden vor- nehmlich die Langschen Arbeiten benutzt; in der Natur sind die Bastarde von Koch (1876) gefunden worden. Helix nemoralis [VIII, 1@] unterscheidet sich von Helix hortensis [lc] hauptsächlich durch den Verlauf des Ober- und Unterrandes der Mündung, indem bei letzterer Art die gestreckten geradlinigen Teile der Ränder einander parallel, bei ersterer Art von Anfang an divergierend verlaufen. Weitere Unterschiede am (Gehäuse betreffen die Spindellänge (Helix nemoralis im Durch- schnitte 12:5 mm, Helix hortensis 9'5 mm), die Mündungsbreite (Helix nemoralis 10°4 mm, Helix hortensis 8 mm), den größten Durchmesser des letzten Umganges (Helix nemoralis 242 mm, Helix hortensis 194 mm) und die Gesamtgröße (Helix nemoralis 229 mm, Helix hortensis 17°5 mm). Der Geschlechtsapparat unter- scheidet sich durch die Glandulae mucosae und den Liebespfeil. Die Glandulae mucosae besitzen bei Helix nemoralis [VIII, 2a] zwiebelartig verdickten Stil, tiefe Spaltung der Äste und etwa 6 bis 7 zylindrische Zweige, hingegen bei Helix hortensis [VILI, 2ec] an der Basis verjüngten Stil, dichotomische Verzweigung und etwa 8 keulenförmige Zweige. Der Liebespfeil hat bei Helix nemoralis [VIII, 4a] durch- schnittlich 7°5 bis 9 mm Länge, gerade Gestalt, schlanken Hals, der noch von den „Kreuzleisten“ freibleibt, und diese Kreuzleisten sind ungespalten [VIII, 3«@]. Hingegen hat bei Helix hortensis [VIII, 4c] der Liebespfeil etwa 4 bis 5 mm Länge, gedrungenen Hals, an dem unmittelbar die „Kreuzleisten“ inserieren und diese sind gespalten [VIII, 3e]. An der Färbung lassen sich die Arten nicht unterscheiden, da beiden dieselben Farbvarietäten zukommen; meist sind die Mündungsränder bei Helix nemoralis dunkel pigmentiert [VIIL, 1a], bei Helix hortensis pigmentfrei [VIIL, 1c], aber bei letzterer Art kommen auch pigmentierte Lippen vor [VIII, 6] und bei ersterer Albinos mit pigmentfreier Lippe [VIII, 5]. Analogerweise kann auch die Zeichnung nicht als Artkriterium verwendet werden, da es zwar für jede Art besonders charakteristische, aber nicht durchweg auftretende Bänderkombinationen gibt. Sehen wir zu- nächst von den bloß Rassencharaktere abgebenden Farb- und Zeichnungsvarietäten ab, so finden wir die von Lang (1908) Bastardierung. 65 gezüchteten Bastarde [VIIIL, 15 und 1%] hauptsächlich inter- mediäre Merkmale aufweisen: „Was die Form der Mündung an- betrifft, so neigen die meisten Hybriden mehr nach der Hortensis- seite hin, deren Mündungsform bei einigen Exemplaren ganz typisch ausgeprägt ist, bei anderen :den Eindruck macht, etwas weiter, etwas offener zu sein, als typisch bei hortensis.“ Drei Hybride unter den 16 untersuchten, zeigen keine recht charak- teristische Mündung, man kann sie in dieser Beziehung weder nemoralis noch hortensis zuteilen“. Ein Hybride hingegen hatte „der Form nach eine ganz typische Nemoralismündung“. Die Spindellänge (117 mm), Mündungsbreite (8°6 mm), der größte Durchmesser des letzten Umganges (21'2 mm), die Gesamtgröße (20:3 mm), die Länge des Liebespfeiles (6°5 »»m), der Ansatz und das Profil der Kreuzleisten [VIIL, 35] sind fast rein intermediär. In der Form des Liebespfeiles [VIII, 45] ist meist die Gerade- streckung des Helix nemoralis-Elters beibehalten, die Glandulae mucosae neigen mehr nach der Helix hortensis, manchmal geht die Hälfte der Zweige nach Helix nemoralis [VIIL, 22]. Eine andere Vererbungsart sehen wir nun bei der Färbung eintreten. Ausnahmslos dominiert die dunkle Pigmentierung der Helix-nemoralismündung über die farblose der Helix hortensis (auch schon Bockmayer 1889). Bei Verwendung je eines roten und eines gelben Exemplars der beiden Arten zur Kreuzung dominiert Rot über Gelb, bei Verwendung von ungebänderter Helix hortensis und fünfbänderiger Helix nemoralis die Bänder- losigkeit [VII, 7 erste und zweite Horizontalreihe]. Eine schwache Abweichung von der durchgängigen Dominanz der Bänderlosigkeit ergab eine Kreuzung einer ungebänderten gelben Helix hortensis mit einer gelben Helix nemoralis, deren Bänder Verschmelzungen aufwiesen: es waren an einzelnen Ba- starden blaßtüpfelstreifige Bänder wahrzunehmen. Bei Verwendung einer roten ungebänderten Helix nemoralis und einer gelben fünfbänderigen Helix hortensis erzeugte jedoch jeder Paarling — die Helix-Arten sind Zwitter — bloß Junge seiner eigenen Farbe und Zeichnung. Eine Ausnahme bildete auch noch ein Versuch, in dem eine rötliche verschmolzenbänderige Helix nemoralis mit einer grünlichgelben ungebänderten Helix hortensis gekreuzt worden war: neben dem normalen bänderlosen schwarzlippigen Bastarde traten auch ein bänderloses weißlippiges, also hortensis gleichendes Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 5 66 Bastardierung. und ein gebändertes schwarzlippiges, also nemoralis gleichendes Exemplar auf. Diese Ausnahmsfälle würden eine ungezwungene Erklärung finden, wenn es bei den Tachea-Arten Selbstbefruchtung geben würde, die dann für die rein mütterliche Nachkommenschaft allein, für die gemischte mit verantwortlich wäre Lang fand nun allerdings nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, daß bei seinen Schnecken Selbstbefruchtung vorkäme, doch hat er verhältnis- mäßig wenige Exemplare vom Ei an insoliert aufgezogen, und bei anderen Schnecken ist neuerdings die Fruchtbarkeit solcher isoliert erzogener Exemplare konstatiert worden (Limnaea — Ziegeler 1908). Aus der Paarung seiner Bastarde erhielt Lang trotz jahre- langer Bemühungen bloß einmal ein Junges, das leider früh ver- loren ging. Bei der „Paarung“ ungebänderter Bastarde mit gebänderten Helix nemoralis oder Helix hortensis erwiesen sich die Jungen als ungebändert. Auch hier konnten nicht viele Junge und diese nicht bis zur Geschlechtsreife erzogen werden. Wir wenden uns daher zu der Kreuzung der Varietäten innerhalb einer und der- selben Art (Lang 1904). Ebenso wie bei den Artkreuzungen schlägt Rot die gelbe Farbe bei Paarung von zwei Helix hortensis, Bänderlosigkeit die Bänderung [VIIL, 7 erste und zweite Horizontalreihe] bei zwei Helix hortensis (oder zwei Helix nemoralis; auch Hartwig 1389, Lang 1906). Doch kann eine, wahrscheinlich nicht rasse- reine ungebänderte Helix hortensis mit einer fünfbänderigen auch zur Hälfte fünfbänderige ergeben. Die Kreuzung von zwei fünfbänderigen Helix hortensis untereinander [VIII, 7 dritte Horizontalreihe, rechts] ergab stets fünfbänderige [vierte Horizontalreihe rechts] (auch Sei- bert 1870). In einem einzigen Falle war das mittlere Band ausgeblieben (vierbänderige „Mutation“) [VIII, 7a]. Die Kreuzung von zwei ungebänderten Helix hortensis ergibt entweder bloß ungebänderte Nachkommenschaft [ VIII, 7 dritte und vierte Horizontalreihe links] oder zu einem Viertel gebänderte [VIII, 7 dritte und vierte Horizontalreihe Mitte oder zweite und dritte Horizontalreihe] (auch Helix nemoralis — Arndt 1877). Bastardierung. 67 Die Art der Bänderung, wie Anzahl, Breite der einzelnen Bänder, Verschmelzungen usw., hält sich bei Verwendung gleicher Elternformen recht konstant (auch Helix nemoralis — Seibert 1876). Bei Kreuzung einer ungebänderten Helix hortensis mit einer ganz schwarzen, d. h. verschmolzenbänderigen, traten blaß- tüpfelstreifige Exemplare auf. Auch kommt es vor, daß bei der Kreuzung ungebänderter mit typisch fünfbänderigen Schnecken etwas heller gebänderte auftreten. Ob eine Schnecke als Mutter oder Vater fungiert, hat bei diesen Versuchen keinen Einfluß auf die Jungen. Zu diesem Nachweise müssen die hermaphrodi- tischen Tiere nach der Paarung isoliert werden und es zeigt sich dann, daß bei jenen Kreuzungen ungebänderter Exemplare, in denen eine gewisse Anzahl gebänderter Nachkommen auftreten, diese ebenso wie die ungebänderten Nachkommen aus den Eiern beider Exemplare hervorgehen, und ebenso bei analogen Kreu- zungen ungebänderter mit gebänderten Tieren. Auch das Alter der Tiere und des im Receptaculum jahrelang aufbewahrten Spermas ändert nichts an der Vererbungspotenz. Die Fähigkeit, den Samen nach einmaliger Begattung viele Jahre lang befruch- tungsfähig mit sich herumzutragen, bildet einen bedeutenden Nach- teil für die Kreuzungsversuche mit dieser Tiergruppe, da nur von der Jugend an isolierte Tiere als jungfräulich angesehen werden können. Viele mit zu späten Stadien angestellte Versuche erscheinen daher zweifelhaft und wurden von unserer Darstellung deshalb ausgeschlos- sen (so auch Arndt 1875, Brockmeier 1888, Schumann 1885). Unter verschiedenen Schnecken treten ab und zu albino- tische Formen auf. Am bekanntesten sind die von Reimann aufgezogenen roten Planorbis corneus [VIII, 9], welche sich von den schwarzen Posthornschnecken [VII, 9a] durch Ab- wesenheit des Pigmentes unterscheiden. Nach den zuverlässigsten Züchtungen ziehen die einmal aufgezogenen roten Schnecken stets rein rot weiter (Köhler 1906, Vollbrecht 1905), während anderseits der. Rückschlag zur dunkeln Form in geringerem oder größerem Maße behauptet worden war (Kittlitz 1905,M. Ziegeler 1906 Wochenschrift). Vielleicht vermögen Temperaturunterschiede vorübergehende Verdunkelungen hervorzurufen (Köhler 1906), die das Entstehen pigmentierter Nachkommen im Winter (M Ziegeler 1906 Blätter) vortäuschen. Bei den Posthornschnecken und auch anderen Schnecken- arten kommen ferner stark turmförmige Aberrationen vor [V11,9 «] 5* 68 Bastardierung. welche als „skalariformer Zustand“ beschrieben werden (vgl z. B. Wolterstorff 1907 Wochenschrift). Lang (1904) prüfte. bei Helix pomatia, unserer gewöhnlichen Weinbergschnecke, solche Exemplare durch Reinzucht, vermochte aber in keinem Falle wieder skalariforme Junge zu erzielen. Nicht anders erging es ihm (1896) mit der Prüfung des „linksgewundenen Zustandes“ in bezug auf seine Erblichkeit. Die gewöhnliche Weinbergschnecke weist nämlich in der weitaus überwiegenden Anzahl von Exemplaren ein Gehäuse auf, das, mit der Mündung gegen den Beschauer gekehrt, die Spitze nach aufwärts gerichtet, die Mündung rechts erkennen läßt [VIIL, 8a] und dann „rechtsgewunden“ heißt. Nur selten trifft man Weinbergschnecken mit entgegengesetzter Lage der Mündung [VIIL, 8], die eben den „linksgewundenen“ Zustand darstellen. Es gelang nun weder Chemnitz (1786), noch Künkel (1903) oder Lang (1896, 1904) aus der Kopulation von zwei linksgewundenen Helix pomatia linksgewundene Junge zu erhalten. Die Möglichkeit, dab eine linksgewundene Schnecke schon vor ihrer Kopulation mit der linksgewundenen Genossin sich mit einer rechtsgewundenen vereinigt haben kann, wäre aller- dings erst durch die Aufzucht der linksgewundenen Schnecken aus dem Ei auszuschließen, da Chemnitz (1786) die Be- gattung zwischen verschiedengewundenen tatsächlich beobachtet hatte. Es könnte sich daher in der ersten Nachkommengeneration immer um das Dominieren des rechtsgewundenen Zustandes handeln, wenn nicht Lang (1904) den wichtigen Nachweis ge- führt hätte, daß auch die aus den rechtsgewundenen Nachkommen linksgewundener Weinbergschnecken gezogene Enkelgeneration der „Links“schnecken ausschließlich ‚„Rechts“schnecken ergibt. f) Art- und Rassenkreuzung bei Fischen (Pisces). Alle bisher angestellten Versuche über Bastardierung der Fische betreffen die Knochenfische oder Teleostier. Am häufigsten wurden Edelfische (Physostomi) verwendet, unter diesen wiederum die Saulmoniden. Die im wilden Zustande oft beobachtete, sterile Maiforelle (Salmo lacustris, Heck. u. Kn.) ist durch Fischmeister Höplinger aus der künstlichen Besamung von NSaiblingseiern mit Lachsforellensamen gezogen worden. Diese Kreuzung Trutta trutta S X Salmo salvelinus 2 von weißlich- grüner, ferner die ähnliche Kreuzung der Bachforelle Trutta Bastardierung. 69 fario Z X Salmo salvelinus 2 von gelblichgrüner zeigen deutlich den Einschlag der väterlichen Färbung (Kner 1865) Obzwar sich in den letzteren Bastarden Geschlechtsprodukte vorfinden (Nawratil 186%), so konnten doch weder diese noch Eier der Kreuzung Trutta trutta d X S. salvelinus 2 oder 8. salvelinus g x Trutta trutta @ durch die Fischmeister Schreyer und Höp- linger zur Entwicklung gebracht werden (Fitzinger 1875), noch auch später (Day 1884). Der Bastard T. fario g x 8. salvelinus 2 [IX, 1] unterscheidet sich durch stumpfere, breitere Schnauze, diekeren Leib, wenig ausgesprochenen weißen Streifen am Vorder- rande der Bauchflossen und dunklere Färbung vom Saibling [IX, la] und nähert sich hierin der Bachforelle [IX, 1c]. Die auf- fallende Tigerung läßt sich ebenfalls als ein Mixtum-Compositum beider Eltern analysieren (Day 1882, 1884). In der Präzipitin- reaktion folgten daraufhin untersuchte Exemplare der Mutterart, dem Saibling (Kraus und Przibram 1907). Die Kombination S. salvelinus d X T. trutta 2 ist am Rücken bräunlichgrün, am Bauch rötlichweiß, an den Seiten schwärzlich gefleckt und soll ein besonders langsames Wachstum aufweisen (Fitzinger 1875). Im Gegensatze zu den bisher besprochenen Salmoniden- kreuzungen gehören bei der Kreuzung von Bachforelle und Lachs, Trutta salar, beide Eltern ein und derselben Untergattung an. Diese, wie es scheint, zuerst von Üoste gezogenen Bastarde (Fraas 1854) haben sowohl bei Rückkreuzung (Haack 1880), als auch bei reiner Inzucht in einem abgesonderten Becken aus der Kombination T. fario $xX T. salar 2 Junge ausschlüpfen lassen (Overbeck 1880, Leuckart 1882). Das Serum von forellen-immunisierten Kaninchen gab mit Lachs und Seeforelle volles, mit Saibling bloß starke, mit den übrigen Salmoniden noch schwächere Reaktion (Necesheimer 1909). Die Kreuzungs- produkte aus Lachs, T. salar $ x T. fario 2 (Day 1882) scheinen hingegen steril gewesen zu sein (Day 1834). Die Familie der Zahnkärpflinge oder Cyprinodontidae um- faßt viele lebendig gebärende Arten. Die zahlreichen, unter diesen angeblich hergestellten Bastarde (Thumm 1905) verdienen kein großes Vertrauen, weil eine sechzigtägige Absonderung des Weibehens dabei als genügender Beweis angesehen wurde, dab es nicht mehr belegt sei; in Wirklichkeit erfolgen viele Würfe ohne neue Besamung (Philippi 1908), ja wahrscheinlich genügt eine Besamung für Lebenszeit. Im Gegensatze zu diesen Ver- 70 Bastardierung. suchen an den lebendig gebärenden Arten von Girardinus oder Glaridichthys haben solche an den eierlegenden Fundulus- und Menidiaarten zu interessanten Ergebnissen geführt. Fundulus heteroclitus [IX, 2a, 3@] unterscheidet sich von F. majalis [IX, 2c, 3c] durch die halbe Größe der Eier, welcher eine doppelte Entwicklungsgeschwindigkeit entspricht. Die früheren Furchungs- stadien werden weder durch Besamung der F. heteroclitus-Eier mit F. majalis-Sperma verzögert, noch durch Besamung der F. majalis-Eier mit F. heteroclitus-Sperma beschleunigt. Später macht sich jedoch der verzögernde Einfluß des F. majalis-Spermas auf die Eier von F. heteroclitus [IX, 2] und der beschleunigende Einfluß des F. heteroclitus-Sperma auf F. majalis-Eier [IX, 25] geltend. Doch lassen die gekreuzten Heteroclitus-Eier größere Embryonen ausschlüpfen [IX, 32], mit einem kräftigeren Blutkreislauf, größerer Widerstandsfähigkeit gegen Sauerstoffmangel und längerer Weiterentwicklung als reine Heteroclitus-Eier. Umgekehrt hören die Embryonen aus gekreuzten Majalis-Eiern nach sieben bis zehn Tagen zu wachsen auf, erreichen bloß die halbe Größe reiner Majalis-Embryonen und erweisen sich zur Weiterentwicklung unfähig, anscheinend außerstande, die große Dottermasse zu bewältigen [IX, 35]. Gegen Sauerstoff- mangel sind sie selbst noch empfindlicher als reine Majalıs, welche in dieser Beziehung Heteroclitus-Eiern nachstehen. In ausschlüpfreifem Zustande sind die Kreuzungen in beiderlei Richtung kaum größer als reine heteroclitus. Auch Farbe und Anordnung des Pigmentes sowie die gedrungene Form der Chromatophoren mit kurzen Fortsätzen folgen dieser Art (Newman 1908). Ebensowenig als F. heteroclitus X majalis konnte Fundulus heteroclitus X F. diaphanus bis zur Geschlechts- reife aufgezogen werden (Moenkhaus 1906). Die Kreuzungs- produkte der Gattungen Fundulus und Menidia schritten in beiden Richtungen höchstens bis zur Augenanlage vor. Menidia notata furcht sich etwas rascher als Fundulus heteroclitus und ebenso wie bei den übrigen Funduluskreuzungen macht sich die väter- liche Geschwindigkeit erst nach der Furchung bemerkbar. Während Fundulus lange, gerade Chromosomen besitzt [IX, 4a], sind die von Menidia kürzer und leicht gebogen [IX, 4c]; bei den Kreuzungen erscheint die väterliche und mütterliche Gruppe während der ersten zwei Teilungen getrennt nebeneinander (IX, 4, b): später sollen sich dieselben vermischen. Doch sind auch Bastardierung. pi bei späteren Anaphasen die Gruppen zeitweise getrennt: wenn es sich um das Menidia-Ei handelt, treten infolge der rascheren Bewegung der Menidiachromosomen diese über die Fundulus- chromosomen rascher gegen die Pole hinaus [IX, 5] (Moenk- haus 1904). Dieser Umstand sowie die Möglichkeit, daß die anscheinende Vermischung bloß der Betrachtung beider hinter- einander liegender Gruppen infolge Drehung der späteren Furchungsebenen um 90° entspringen könnte, mahnen vorläufig bei einer theoretischen Verwertung zur Vorsicht. Unter den Bastarden der Oypriniden sind die Kreuzungen des Goldfisches, Carassius auratus, mit der Barbe, Barbus conchonius (Leonhardt 1905, Zucht Schäme), mit dem Teich- karpfen, Cyprinus carpio (F. Fischer 1380) und der Karausche, Carassius vulgaris (Friedel 1880, Zucht Eckardt), durch be- sondere Schnellwüchsigkeit ausgezeichnet. Die Kreuzung Barbus d x Schleierschwanzgoldfisch 2 wies als einziges väterliches Merkmal einen undeutlichen Fleck an der Schwanzwurzel auf. Die aus goldfischbesamten Karpfeneiern waren im großen ganzen ebenfalls der Mutter ähnlich, doch weniger dickbäuchig, ohne Bartfäden und ohne die dunkle Schuppenhaut und Berandung. Die Karauschen-Goldfischkreuzung hat den prächtigen Goldglanz des letzteren Fisches, doch dürfte es sich bloß um eine Rassen- kreuzung handeln, da der Carassius auratus ein domestizierter C. vulgaris sein dürfte. Der Karpfen ergab auch mit Oyprinus gibelio (Morton 1847) und der Schleihe, Tinca vulgaris (Friedel 1880) Bastarde. Die zu den Weichflossern, Anacanthini, gehörigen Plattfische oder Pleuronectidae stellen einen Artbastard, Pleuronectes platessa @ X Hippoglossoides platessoides, der zu gleicher Zeit wie reine platessa ausschlüpfte; dieselben Eier mit dem Kabeljau, Gadus morrhua, besamt, furchten ‘normal, brachten es aber nicht über die Bildung eines Embryonalschildes, während die reziproke Kreuzung Pl. platessa $ X G. morrhua 2 völlig negativ ausfiel (Appellöf 1896). Dafür ergab die Kreuzung eines Weichflossers mit einem Edelfische, nämlich Aalrutte, Lota marmorata J X Trutta fario 9, Embryonen (Fraas 1854). Auch die Besamung von Eiern eines Pharyngognathen, des Lippfisches, Labrusrupestris, mit dem Samen von G.morrhua brachte es bis zur Ausbildung eines Embryonalschildes (Appellöf 1896). 73 Bastardierung. Mit Fischen anderer Ordnungen konnten bis zu einem ge- wissen Grade die zu den Stachelflossern (Acanthopteri) gehörige Stichlinge, Gasterosteidae gekreuzt werden: Gasterosteus bispi- nosus X Fundulus heteroclitus, ferner letztere Art mit Steno- stomus chrysops (Moenkhaus 1906). Während Eier des Flußstichlings, Gasterosteus aculeatus, mit Samen des Seestichlings, Spinachia vulgaris, fast ausschlüpf- reif wurden, furchte sich von der reziproken Kreuzung Gastero- steus d X Spinachia 2 bloß 2—3°/, und alle starben früh ab (Appellöf 1896). Die Eier des Batraciden Batrachus tau be- gannen sich zu gleicher Zeit wie reine Tau, nämlich 8 Stunden nach der Besamung, zu furchen, wenn Samen von Tautoglabrus verwendet wurde; analog verhielten sich die Eier von Fundulus heteroclitus, indem sie, mit Tautoglabrus adspersus besamt, ihren normalen Furchungsbeginn, 2 Stunden, einhielten, obzwar Tauto- glabruseier bereits 50 Minuten nach der Besamung sich furchen (Moenkhaus 1904). Die ebenfalls noch zu den Stachelflossern gehörigen Panzer- wangen, Cottidae, vermochten in einem Falle Barscheier zu be- samen: Koppe, Cottus gobio $ X Asprozingel 2 lieferte Entwick- lungsbeginn. Die mit ähnlichem Aufenthalt unter Grundsteinen zusammenhängende Formkonvergenz dieser beiden Arten läßt vielleicht weitere Entwicklung erwarten (Kammerer 1907). Innerhalb der Barschfamilie, Pereidae, wurde Entwicklungs- beginn bei den beiden reziproken Kreuzungen von Acerina cernua und A. schraetser, ferner bei Perca fluviatilis { X A. schraetser und Lucioperca sandra d X Perca fluviatilis 2, nicht aber reziprok beobachtet. Vollständige Aufzucht gestatteten die beiden Kreuzungen zwischen Flußbarsch, Perca fluviatilis [IX, 6«@], und Kaulbarsch, Acerina cernua |[IX, 6c], welche den Beweis für die Bastard- natur einer zuerst 1905 von mir als Kreuzungsprodukte der erwähnten Arten angesprochenen freilebenden Barschform er- brachte (Kammerer 1907). „Die Bastarde von Perca 2 X Acerina Z [IX, 6] haben sowohl mütterliche als väterliche Charaktere: ihr Rumpf ist hoch und seitlich stark kompreß [IX, 7%], beides nicht in dem Maße wie bei Perca [IX, 7a]; ihr Auge so breit wie der Interorbital- raum, ihr Kiemendeckel [IX, 8] ähnlich bedornt wie bei Acerina [IX, 8c], jedoch nur mit zwei statt drei Dornen am absteigenden, Bastardierung. 73 nur fünf statt sechs Dornen am aufsteigenden Rande des Vorder- deckels; der Eckdorn ist nicht durch besondere Größe aus- gezeichnet. Sie besitzen zwei aneinander stoßende Dorsalflossen und die Färbung von Acerina mit der Zebrazeichnung von Perca. Die Zahl der Flossenstrahlen und Schuppen bewegt sich meist zwischen derjenigen der Stammarten, jedoch mit viel größerer Variationsbreite. Zuweilen befinden sich mehr Strahlen in einer Flosse als bei dem hierin superioren, zuweilen weniger als bei dem hierin inferioren Elterntier.“ „Die Bastarde von Acerina 2 X Perca Z |IX, 65] haben sowohl mütterliche als väterliche Charaktere, jedoch mit Inkli- nation zur mütterlichen Seite hin, so dab bisweilen mit Acerina Habitusidentität besteht und erst die Zählung von Schuppen und Flossenstrahlen über die Bastardnatur Aufschluß gibt. Diese Bastarde besitzen nur eine Rückenflosse wie Acerina, auch tritt niemals die Perca-Querbänderung deutlich hervor. Die Deckelbedornung [IX, 8b] ist ebenfalls gleich derjenigen von Acerina, nur zeichnet sich der Eckdorn auch hier nicht durch vorragende Größe aus. Die Körper- form [IX, 75] ist breiter und niedriger als bei den reziproken Bastarden, somit in gleicher Weise wie das übrige acerina-ähnlich.“ „Die Rückkreuzung von Bastard 2 X Perca Z ergibt perca- ähnliche Exemplare, jedoch mit aneinander stoßenden, häutig ver- bundenen Dorsalflossen sowie mit Zahlenverhältnissen in den Schuppen und Flossenstrahlen, welche sich denen von Acerina nähern.“ „Die Rückkreuzung von Bastard 2 X Acerina Z ergibt acerina-gleiche Exemplare, die sich selbst hinsichtlich ihrer Flossenstrahlen und Schuppen qualitativ und quantitativ nicht immer von reinen Acerina cernua unterscheiden lassen.“ „Alle Mischlinge übertreffen ihre Stammarten bezüglich Variabilität, die sogar eine intra-individuelle sein kann: ungleiche Strahlenzahl in paarigen Flossen, ungleiche Färbung der Körper- seiten; sie sind ferner schnellwüchsiger, zählebiger, in ihren Be- wegungen langsamer als beide Stammformen“ (Kammerer 1907). Die männlichen Bastarde zeigten keinen Geschlechtstrieb und die ausgepreßte Samenflüssigkeit befruchtete keine Eier. Daher wurde auch keine zweite Generation dieser Gattungs- bastarde bei Inzucht erhalten. Über Rassenkreuzung bei Fischen ist wenig bekannt. Nach Hugh M. Smith gibt es eine reinfortziehende albinotische Forelle 74 Bastardierung. (Castle und Allen 1903). Dies läßt nach Analogie mit anderen Albinos auf ihr Verhalten als Rezessive gegenüber der gefärbten Stammform (Spezies?) schließen. Kreuzung von Lokalrassen der Forelle mit Mischcharakter wurde in Schottland gezogen (Day 1884). In der Mehrzahl der Teleostier verflechten sich die optischen Nerven nicht im Chiasma, sondern es verläuft der eine dorsal vom andern getrennt zum Sehzentrum der entgegengesetzten Körperhälfte. Es ist nicht immer der Nerv derselben Seite, welcher dorsal verläuft, sondern bald der rechte, bald der linke, nicht nur bei verschiedenen Arten (vgl. Nußbaum 1906), sondern auch innerhalb ein und derselben Art (G. H. Parker, vgl. Larrabee 1906). Versuche mit Salvelinus-fontinalis und Gadus morrhua er- gaben eine annähernd gleiche Anzahl von Jungen mit Dorsal- verlauf des rechten oder linken Nerven, mochte die nachträgliche Sektion der Eltern diese als verschieden oder beide als „Rechtser“ oder als „Linkser“ erkennen lassen. Bei einer zweiten Generation von Salvelinus, welche aus der Weiterzucht der aus zwei „Rechtsern“ hervorgegangenen Nachkommen erhalten wurde, wiederholte sich diese Erscheinung: sowohl aus der Paarung von zwei Linksern, als auch von zwei Rechtsern der ersten Nach- kommengeneration gingen annähernd je gleich viel Rechtser und Linkser zweiter Generation hervor. Monströse, doppelköpfige Exemplare wiesen in der Hälfte der Fälle gleiche, in der andern ungleiche Kreuzung der Nerven beider Köpfe auf (Larrabee 1906). Die verschiedene Optikuskreuzung ist also keine erbliche, sprung- haft auftretende Variation, sogenannte „Mutation“, sondern wird in jedem Ei wieder durch zufällige Momente („chance“) bestimmt. g) Art- und Rassenkreuzung bei Amphibien und Reptilien. Ausnahmsweise sei die einzige, bisher weitergezüchtete Rassenkreuzung*) vor den Artkreuzungen der Amphibien be- sprochen, weil sie eine niedrige Urodelenform betrifft. Das mexika- nische Axolotl, Amblystoma tigrinum, ist meist als neotenisches Geschlechtstier schwarz [X, 1a], doch kommt eine weiße, albi- *) Vgl. jedoch die Vererbung erzwungener Veränderungen bei Sala- mandra und Alytes (Kammerer 1909), welche weiter unter Kapitel. V und VI (e2) besprochen werden. Bastardierung. 75 notische Rasse [X, lc] vor, deren Ursprung auf ein einziges weißes Männchen zurückgehen soll. Wird ein schwarzes mit einem weißen Axolotl gepaart, so ist entweder die Hälfte der Nach- kommenschaft schwarz, die andere weiß (Haecker 1907) — un- zweifelhaft bloß bei Verwendung eines unreinen schwarzen Tieres — oder alle Nachkommen sind schwarz, wenn das schwarze Tier reingezüchtet war. Wird diese schwarze F,-Genera- tion in Inzucht vermehrt, so spaltet sich die F,-Generation im Verhältnisse von drei dunkeln zu einer lichten Larve. Obzwar diese lichten Larven alle in dem Sinne Albinos sind, daß sie rote Augen besitzen, so sind sie doch nicht ganz pigmentlos. Die hellsten sind bloß auf dem Kopfe schwach grau bestäubt, wie auch die reinen Axolotlalbinos, andere auch auf dem Rücken bis zu sogenannter „Metameren-Scheckung“, bei welcher dunkles Pigment metamerenweise längs der beiden Seiten des Rückens angeordnet erscheinen [IX, 5b]. Diese Schecken verhalten sich bei Kreuzung mit schwarzen oder weißen Weibchen ganz so, als ob sie reine Albinos wären (Haecker 1908). Als Kreuzung von Arten bei Molchen ist Triton vulgaris forma typica Z x T. italicus Peracca 2 zu nennen, die ebenso wie die Kreuzung Triton alpestris $ X T. vulgaris f. typ. 2 durch paarweises Zusammensetzen erhalten wurde (Schreit- müller 1909). Nicht einwandfrei infolge Verwendung vielleicht bereits be- samter Weibchen sind die Bastarde Triton vulgaris £. typ. $ x T. vulgaris f. graeca 2 (Wolterstorff 1908) und T. alpestris 8 x _T. helveticus 2 (Zeller 1905, 1906). Die künstliche Besamung T. alpestris 2 mit T. eristatus $ mißlang (Pflüger 1883). Mittels künstlicher, trockener Befruchtung konnten hingegen die reziproken Kreuzungen zwischen Triton vulgaris X T. cristatus erhalten und bis nach der Metamorphose aufgezogen werden. „Der Mischlingscharakter trat alsbald in dem deutlich ver- zögernden Einfluß des Cristatus-Spermiums auf die in der Norm sich schneller entwickelnden Vulgaris-Bier zutage“ (Poll 1909, Triton). Die Bastarde sind ein buntes Gemisch der Eltern- charaktere, schon die Größe der Eier und Embryonen ist bei beiden Kreuzungsrichtungen mittelstehend. Es treten Anklänge an die altertümliche (?) Art T. vittatus auf (W olterstorff 1909). „Seit längerer Zeit wird Triton blasii [X, 25], dieser seltene, 1858 von de l’Isle entdeckte, aber erst 1862 beschriebene 76 Bastardierung. Molch Zentral- und Westfrankreichs mit mehr oder weniger Be- stimmtheit als Bastardform zwischen Triton cristatus Laur. [X, 2] und Triton marmoratus Latr. [X, 2a] angesprochen, da dieser Molch a) in Körperform und Färbung zwischen beiden Arten die Mitte hält, 5) in Gegenden sich findet, welche von beiden Arten gemeinsam bewohnt werden, und auch hier nur in Gewässern, welche beide Formen beherbergen, c) im allgemeinen weit seltener ist als obige Arten.“ „Bei dem allbekannten Triton cristatus ist die Grundfärbung der Oberseite bräunlich bis schieferfarben, häufig bis zu schwarz verdunkelt. Wo die Grundfärbung lichter bleibt, tritt die in runden schwarzen Flecken bestehende Zeichnung deutlich hervor. Die Unterseite ist meist orangegelb, mehr oder weniger intensiv schwarz gefleckt. Der Rückenkamm des brünftigen Männchens ist gezackt, einfarbig rauchgrau oder schwärzlich. Bei Triton marmoratus ist die Grundfärbung dagegen grün in allen Abstufungen, die Zeichnung besteht in schwärzlichen, meist un- regelmäßigen Marmelflecken oder Schnörkeln. Sie bilden die Marmorierung, welcher das Tier seinen Namen verdankt, öfter verfließen sie auch zu unregelmäßigen Längsbinden. Der Bauch ist bräunlich, mehr oder weniger weiblich getüpfelt, hin und wieder mit undeutlichen dunklen Flecken. Der Rückenkamm des brünftigen Z ist ungezackt, gerade hellbräunlich und dunkel quergestreift.“ „Triton blasii ist in der Form bald etwas gestreckter, bald etwas gedrungener, der Kopf mehr oder weniger breit, stets aber halten sich die Proportionen zwischen jenen der beiden Stamm- formen. Die Oberseite ist meist verwaschen grün, bisweilen sehr düster, die Zeichnung besteht in dunkeln, oft verschwommenen Marmorflecken, daneben bemerkt man selten rundliche schwarze Flecken. Die Grundfärbung des Bauches ist ein Gemisch von bräunlichen, orangegelben und weißlichen Farbentönen; bald überwiegt das Orangegelb des Tr. cristatus, bald ist es auf eine schmale Zone in der Mitte des Bauches beschränkt oder fehlt völlig. Die Zeichnung besteht in runden schwärzlichen Flecken, welche mehr oder weniger deutlich hervortreten. Der Rücken- kamm des Z zeigt den schwankenden, unsteten Charakter des Bastards besonders klar. Er ist selten ganz gerade, selten auch scharf gezackt, sondern in der Regel mehr oder weniger gelappt oder gekerbt, grau oder bräunlich gefärbt, öfter mit Spuren von Querstreifen.“ Bastardierung. 177 Triton blasii ist durch Paarung im Aquarium als Produkt der Kreuzung von T. cristatus und T. marmoratus verschiedener Provenienz experimentell nachgewiesen worden (Wolterstorff 1903, 1904, 1905, 1906, Kummer 1906). Bereits die ge- kreuzten Eier von T. cristatus weichen in der mehr grünlich- weiben Färbung von den reinen, bräunlichen Eiern ab und nähern sich reinen T. marmoratus. Gefangene T. blasii liefern bei An- paarung mit T. marmoratus Z Nachkommen (Wolterstorff 1903), auch mit T. cristatus (Boulenger 1882). Hingegen mißlang In- zucht (Wolterstorff, Fußnote zu Kummer 1906). Versuche, Schwanzlurche mit schwanzlosen durch künstliche Besamung zu bastardieren, führten in der Kombination Triton alpestris J oder T. vulgaris (= taeniatus) J x Rana fusca 9 höchstens zu einer unregelmäßigen, sogenannten „Barockfurchung“ ; in den reziproken Kombinationen fielen sie völlig negativ aus, ebenso alle Versuche Triton- oder Ranaeier mit Meerschweinchen- oder Regenwurmsamen zu befruchten (Pflüger 1882). Die Eier von Pelodytes punctatus und PBufo calamita lieferten, mit Samen von Triton alpestris zusammengebracht, eine um das Doppelte verzögerte Furchung, ohne dab ein Spermaster gebildet worden wäre; der Spermakern ist auf späteren Furchungs- stadien nicht mehr nachweisbar (Bataillon 1906, 1909). Innerhalb der Anuren haben bloß negative Ergebnisse ge- zeitigt: Bombinator igneus S X Rana esculenta 9, R. escu- lenta $ X Bufo variabilis 2 (Born 1883), B. cinereus (= vulgaris) SXR. fusca 2 (Pflüger 1882); Barockfurchung ergaben: Bombinator igneus $ X Bufo variabilis 2, Rana fusca d X B. cinereus 9, R. fusca S X R. esculenta 9, R. arvalis $ X R. fusca 2 (Born 1883); Anfang normaler Entwicklung lieferten: Pelobates fuscus $ X Hyla arborea 9, P. fuscus $ X Bufo calamita 9, B. ca- lamita d X P. fuscus 9, P. fuscus $ X B. cinereus 2 (Heron- Royer 1883), Rana arvalis $ X R. esculenta 2 (Born 18893, Gebhardt 1894), R. esculenta S X R. arvalis Q (Gebhardt 1894); nahe zum Ausschlüpfen kam: Bufo cinereus $ x Rana esculenta 2 (Born 1883); ausgeschlüpft sind: Pelobates fuscus $ X R. escu- lenta 2 selten und spät (Rusconi 1840), Pelobates eultripesd X P. fuscus 2 (Lataste 1879), Bufo variabilis $ X Rana esculenta 2 (Born 1883); als Quappen lebten weiter: Bufo cinereus S x B. calamita 92 (De l’Isle 1873), B. cinereus d X B. variabilis 2 (Born 1883); verwandelt haben sich: Rana fusca S X Pelobates 18 Bastardierung. fuscus 9, Bufo calamita d X B. cinereus 9 (Heron-Royer 1883), B. variabilis $ X B. einereus 2 (Born 1886), Rana fusca J X R. arvalis 2 (Pflüger 1883, Born 1886). Völlig fruchtbar miteinander sind drei Lokalrassen von Rana fusca; ebenso zwei Rassen von R. esculenta (Pflüger 1883). Die Produkte sind nicht weiter verfolet. Die Bastarde Rana fusca Z X Pelobates fuscus 2 wurden aus natürlicher Begattung erhalten. Die Larven folgten bis zum Ausschlüpfen der Mutterart, dann traten väterliche Charaktere im dunkelbraunen statt hellbraunen Pigmente auf, das jedoch später dunkel blieb, obzwar es bei der väterlichen Art rotbraun werden soll; die Form ist eher väterlich, übertrifft aber nach vier Wochen diese Art und nimmt die Dickleibigkeit von Pelobates an. Die Verwandlung trat etwas später als bei reinen Pelobates ein. Merkwürdigerweise sollen die verwandelten Tiere völlig in allen Merkmalen, wie Auge, Ohr, Lateralfalten, Länge der Extremitäten, Sprung dem Vater geglichen haben und auch im Verlaufe eines Jahres keinen Charakter der Mutter angenommen haben. Das gleiche wird für Bufo calamita d X Bufo cinereus 2 angegeben (Heron-Royer 1883). Die Quappen aus der künstlichen Be- samung von Bufo cinereus 2 mit B. variabilis-Samen weisen eine deutliche Mittelstellung auf [X, 35], wenn entsprechende Stadien der Elternarten B. variabilis [X, 3@] und B. cinereus [X, 3c] zum Vergleiche herangezogen werden. Der väterlichen Form nähern sich die variablen Bastardlarven durch folgende Merkmale: die Unterseite des Kopfes ist heller als die des Bauches, beide reich- lich mit größeren Goldpunkten bedeckt; die Haut steht in Form eines hellen Saumes an der Randkontur von den tieferen Schichten ab, der Schwanzstamm ist hell, außerdem bleibt am ventralen Rande desselben ein Streif von Pigment frei, der ventralen Schwanzflosse fehlt dasselbe bis auf minimale Spuren. Außerdem kommen nicht selten albinotische Bastardquappen vor. Die ver- wandelten Kröten gleichen auf den ersten Blick der väterlichen Art: während die jungen Bufo ceinereus uniform schmutzigbraun oder rotbraun aussehen, sind junge B. variabilis aus dem Herbste des ersten Jahres, wie die alten, durch dunkelgrüne Flecken auf hellem Grunde ausgezeichnet. Diese Flecken fehiten bei keinem der gezogenen Bastarde, doch waren sie verschieden deutlich. Erst bei näherem Zusehen wurden als mütterliche Merkmale die rotbraunen anstatt farblosen Dornspitzen der Haut, die paarigen Bastardierung. 79 Gelenkhöcker an den meisten Zehengelenken der hinteren Extremität und die Färbung der Iris erkannt. Von beiden Eltern- arten wich die breitspindelförmige Ohrdrüse ab und die Höcker im Handteller waren weniger zahlreich als bei B. cinereus, aber zahlreicher als bei B. variabilis (Born 1886). Die Bastardlarven Rana fusca Z X R. arvalis 2 sehen sehr ungleich aus, bald in der Färbung mehr der mütterlichen, bald mehr der väterlichen Art nachgeratend. Letzterer ähneln meist die weichen Lippen in der weißen Farbe. Keinem der beiden Eltern kommt ein Merkmal zu, das bei den Bastarden regelmäßig aufzutreten scheint: es läuft nämlich an jedem Flossensaum etwas nach außen von der Mittellinie desselben dem Rande parallel ein unregelmäßiger Streif von weißer Farbe. An Größe können die Bastardquappen beide Eltern übertreffen (Pflüger 1883). In der Bezahnung halten die Kaulquappen bald die Mitte zwischen den Eltern, bald folgen sie mehr oder ganz einem der- selben (Born 1886). Die verwandelten Bastardfröschchen sind leider nicht beschrieben worden. Die bisherige Ausbeute an Reptilienbastarden betrifft bloß folgende Eidechsen, die sich freiwillig paarten: Lacerta Genei d [X, 4a] x L. muralis 2 [X, 4c], L. fiu- mana Z XL. serpa 9, L. oxycephala S x L. graeca 9. In einheit- licher Weise tragen diese drei Bastardformen ein Überwiegen väterlicher Merkmale zur Schau [X, 45] (Kammerer 1907 Tierbastarde). h) Artbastarde der Vögel (Aves). Unter den Laufrögeln wurden Bastarde (Zool. Soc. 1865) von Rhea americana X Rh. marcrorhynga, unter den Lang- flüglern von Mantelmöve und Silbermöve, Larus marinus X L. argentatus (Schiött 1904) ausgebrütet. Nähere Angaben fehlen. Von Ruderfüßlern scheinen gar keine, von Tauchern, Sumpf- und Raubvögeln bloß frei gefangene, also zweifelhafte Bastarde vorzuliegen (vgl. Ackermann 1898). Von Stelzvögeln hat sich ein Blendling zwischen Ibis und Löffler, Platalea, als fruchtbar erwiesen (Heinroth 1906). Um so größer ist das Kontingent, welches die Entenvögel und die Hühnervögel an gezogenen, sicheren Bastarden liefern. Ja, nach älteren, wiederholten Angaben würden sich sogar Hausente und Haushuhn miteinander erfolgreich paaren (Bechstein 1791—95, Bronn 1843, Peters 1862 nach 80 Bastardierung. Sommer in der Mitte der 20er Jahre des XIX. Jahrhunderts, Taube). Das Produkt Anas boschas Z X Gallus domesticus 2 wird als entenartiges Geschöpf mit Hühnerfüßen, das reziproke als Mittelding zwischen Ente und Huhn beschrieben (Peters 1862). Diese Kreuzung sowie die ebenfalls angeführten Paarungen von Perlhuhn, Numida meleagris $ X Anas boschas 2 (vgl. Acker- mann 1898) wären wohl einer Nachprüfung wert. Wir wenden uns zu den sichergestellten Bastarden inner- halb der Entenvögel. Die Anas-Arten, A. boschas, poecilorhyncha, superciliosa, erzeugen innerhalb ihrer Gattung unbegrenzt fruchtbare Spröß- linge (Heinroth 1906), ebenso wie alle Rassen der domestizierten A. boschas (Selys 1845). Hingegen sind alle Bemühungen, Bastarde zwischen zwei verschiedenen Entengattungen ohne An- paarung zu vermehren, erfolglos geblieben. Mit Anpaarung können Bastarde zweiter Generation gezogen werden, so aus den Männchen von Cairina moschata Z X Anas boschas @ mit A. boschas 2 (Sonnini, von Selys 1845 jedoch bezweifelt) und Netopiana peposaka S x Netta rufina 2 mit A. boschas 2 oder Lampronessa sponsa 2 (Heck in Poll 1908); ferner aus dem männlichen Bastard Dafila acuta S x Anas boschas 2 mit dem Weibchen von D. acuta (Selys 1845) und aus dem Weibchen desselben Bastardes mit dem Männchen des PBastardes von Anas boschas Z X A. poecilorhyncha 2. Dieser bereits aus drei Arten zusammengesetzte „trigene“ Bastard Z wurde mit A. superciliosa 2 weitergezogen und die erhaltene „tetragene* Nachkommenschaft (Bonhote 1905) ergab bei Inzucht in drei Generationen noch Nachkommen. Der genannte tetragene Bastard Z liefert auch mit A. melleri 2 gekreuzt „pentagene“ Bastarde, die mit den ge- nannten tetragenen Weibchen noch untereinander fruchtbare Kinder erzeugten. Diese komplexen Bastarde zeigen die Art- eigentümlichkeiten der verwendeten Arten in verschiedenster Weise kombiniert. Es können z. B. an einer Feder eines trigenen Bastardes [XI, 25] noch Charaktere aller drei Erzeuger [XI, 2a, c, d] kenntlich sein. Bei Inzucht der Bastarde kommen jedoch Individuen vor, welche völlig auf eine Stammart zurück- schlagen, so unter den Enkeln des erwähnten tetragenen Bastardes Enten, die Anas boschas zum Verwechseln ähnlich sahen und sich nur durch die von Dafila acuta herrührenden feineren Schlängelungen der Flankenfedern von der reinen Stockente Bastardierung. si unterscheiden ließen (Bonhote 1909). Wiederholt zeigt sich die Tendenz, in eine lichte oder teilweise albinotische Form und in eine dunkle auseinanderzufallen. Dabei folgt das Auftreten neuer Fär- bungen an bestimmten, bevorzugten Körperstellen, „Poecilomeren“ (Bonhote 1904). Bei Arten, deren Männchen durch sekundäre Geschlechtscharaktere sich von den Weibchen unterscheiden, kommt als Folge der Bastardierung manchmal eine Annäherung des Kleides beider Geschlechter zustande, die möglicherweise in dem Wiederauftreten ursprünglicherer Zustände begründet ist (Bonhote 1905). Zwischen zwei Entenvögelarten sind ferner folgende Bastarde gezogen worden: 1. Fuligulidae, Tauchenten (vgl. noch Aithya bei 3., Tador- nidae): Fuligula cristata x Nyroca leucophthalma (Z 001. S0c.1865); Lampronessa sponsa S X Fuligula cristata 2, das schöne Kleid der männlichen Brautente nicht hervortretend (Selys 1845): Anas querquedula Z X Fuligula celangula 2 Kopf-, Körper- und Schwanzform und Gang dem Vater folgend (Bronn 1843). Netopiana peposaka Z x Netta rufina (Poll 1907, 1908); Netta rufina $ X Anas poecilorhyncha (Heinroth 1906, Poll 1908); Mareca sibilatrix $ X Netta rufina 2 (Poll 1908); 2. Anatidae, Enten (vgl. auch die übrigen Familien). Mareca sibilatrix $ X Dafila spinicauda 9; Lampronessa sponsa X Anas boschas (Heinroth 1906); Anas boschas $ X Cairina moschata Q@ (Selys 1845, Poll 1907) und ©. moschata J X A. boschas 2 (Selys 1845, Suche- tet 1897, Heinroth 1906, Poll 1906) [XI, 35]. Diese Kreuzungen zwischen Stockente und Türkenente (Cairina) sind häufig und auch in der Natur beobachtet („Anas purpureo-viridis“). Stets fehlt ihnen das warzig-nackte Gesicht der Cairina und die geringelten Schwanzfedern des Anasmännchens. In der allgemeinen Form stehen sie zwischen beiden Arten, eben- so in der Größe und Färbung. Letztere ist ein glänzendes Braun; nur wenn weiße Eltern gewählt werden, erscheinen mehr oder weniger ausgedehnte weiße Flecken. Die Dauer der Eientwicklung beträgt bei Anas 28, beim Bastarde etwa 30, bei Cairina 35 Tage. Die Männchen zeigen Paarungstrieb, die Hoden schwellen zur Brunstzeit an, doch konnten keine reifen Spermatozoen gefunden werden; hingegen ist das Ovar der Weibchen verkümmert und diese werden im zweiten Jahre dem Männchen derart ähnlich, Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 6 82 Bastardierung. daß eine äußerliche Unterscheidung schwer ist. Der untere Kehl- kopf des Mischlingserpels bildet eine richtige Mittelform zwischen der Linsengestalt mit abgerundetem Umfange beim Türkenerpel und dem durch eine seichte Furche in eine größere, seitliche, kugelige und eine viel kleinere, medianwärts spitzig auslaufende, mediale Blase geteilten Kehlkopf des Hauserpels. 3. Tadornidae, Höhlenenten. Tadorna vulpanser Z X Anas boschas 9, Farbe der Anas oder einfärbig metallisch braun; Schwanz, Füße und Schrei der Tadorna; einmal mit weiblicher Anas weitergezogen, Dreiviertel- mischung (Selys 1845); Tadorna tadorna X Casarca cana (Zool. Soc. 1865); T. tadorna X Casarca casarca; Aythia ferina Z X Tadorna tadorna 2 (Heinroth 1906); 4. Plectropteridae, Sporengänse (vgl. auch 5. Anseridae). Chenalopex aegyptiacus X Anas boschas var. immanis, dunkler als die Nilgans, Kopf und Hals Anas-ähnlich (Selys 1845). Cairina moschata Z X Ch. aegyptiacus 2 (Pallas in Selys 1845); Plectropterus gambensis X Ch. aegyptiacus, diese Bastard- eier gingen durch Zufall zugrunde (Selys 1845); Pl. gambensis $ X Cairina moschata 9, nur Männchen ausgeschlüpft, Körperbau des Vaters, einfarbig braun glänzendes Gefieder, besonders indolent; „bemerkenswert ist, daß auch dann, wenn die Cairinamutter der reinweißen Zuchtrasse angehörte, die Blendlinge dunkelbraun ausfielen* (Heinroth 1906). 5. Anseridae, Gänse (vgl. auch 6. Oygnidae). Anser cygnoides Z X Chenalopex aegyptiacus; Anser ceinereus X Cairina moschata; A. cinereus ferus X A. c. domesticus (= anser); A. cinereus d X A. cygnoides 9, Farbkleid Vater, Schnabel Mutter ähnlicher; A. cygnoides Z X A. cinereus 2, Halskrawatte des Vaters, mittlere Halslänge, weitergezogen mit cinereus 9, letzterem noch ähnlicher; Bernicla canadensis {X A. cinereus 9, Farbkleid Vater, Schnabel und Füße Mutter ähnlicher, unfruchtbar mit cinereus, cygnoides und Bastard leucopsis X cinereus; die reziproken A. cinereus $ x B. canadensis 9, den vorigen gleichend; Bernicla leucopsis X A. cinereus, Farbe leucopsis-ähnlich, aber dunkler, Schnabel und Füße wie cinereus, steril; Bastardierung. 83 A. erythropus (= albifrons) X B. leucopsis, fast völlig rost- rot, Füße licht; B. leucopsis X B. canadensis, Mischung analog jener von cinereus mit canadensis; A. cygnoides $ X B. canadensis 9, dunkle Farbe der Mutter, doch Farbmuster des Vaters, Füße Mutter ähnlicher, doch nicht schwarz, größer als beide Eltern, steril bei Prüfung mit canadensis und erythropus (Selys 1845). B. canadensis X Anser anser, steril (Heinroth 1906). 6. Oygnidae, Schwäne. Cygnus musicus S X Anser cinereus 9, Schnabel und Fuß Vater, sonst Mutter ähnlich; C. olor $ x C. immutabilis 2, Schnabel Mutter ähnlich, Füße mittelstehend, hell-Äilagrau, mit immutabilis @ fortgezogen, fast völlig diesem gleichend (Selys 1845). C. atratus d X C. olor 2 (Chevreul 1845, Noll 1868, Pissot 1868, Schmidt 1868), schwarz und weiß gefleckt, nament- lich Hals schwarz, melodischer Ruf des Vaters. Gezüchtete Bastarde zwischen zwei Hühnervögelarten sind folgende: 1. Cracidae, Hokkos, Crax alector, rubra und globicera sollen untereinander Bastarde bilden, die als Bastardrassen persistieren (Broca 1859); Crax (sp.?) & x Meleagris gallopavo 2 (Cuvier in Morton 1847); Truthühner, Meleagris ocellata X mexicana (Zool. Soc. 1865); Gallus $ x Meleagris gallopavo 2 (Öuvier in Morton 1847); (Meleagris x Phasianus ? Edwards 1761.) 2. Phasianidae, fasanartige Vögel (vgl. auch 3., Tetraonidae). Pfaue, Pavo cristatus X nigripennis (Zool. Soc. 1865); Pavo cristatus $ x Numida meleagris 2 Perlhuhn (Hocker 1862, 1870, Ghigi 1907); Numida meleagris $ X ptilorhyncha 2 und die Rückkreuzung mit ptilorhyncha 2 (Ghigi 1907, 1908), sowie die abermalige Anpaarung mit ptilorhyncha Z (Ghigi 1908); Numida meleagris X Gallus domesticus, Haushuhn, in beiden Reziproken (Baraö 1877, 1883, Bechstein 1791, Bolle 1856, Giebel 1872, Guyer 1909 Livrde, Atavism, Morton 1847, Soc. Acecl. 1876, Vilaro 1897, Willemoes-Suhm 1865); die Bastarde zwischen Haushahn und Perlhuhn kommen auf 6* 84 Bastardierung, Hühnerhöfen nicht selten vor. Sie stellen in den meisten Charakteren Zwischenstufen der beiden Elternarten dar, der Schwanz trägt einen spechtartigen Charakter (Bara6 1877); die Farbe kann in weiß übergehen (Barac 1883); in der Stimme und Größe stehen sie dem Vater näher, die Zeichnung ist weniger ausgesprochen als bei den Eltern. In der Jugend sollen sie dem Perlhuhn ähnlicher sein und später immer mehr sich dem Hahne nähern, so daß die Männchen mit fünf Jahren zwei Hahnfedern im Schwanze ausbilden. Merk- male, die keine der beiden Eltern zukommen, aber in den weniger differenzierten Fasanvögeln, wie Polyplectron chalcurus, vor- kommen, sind die U-förmigen, lichten Zeichnungen einzelner Federn. Die Blinddärme sind länger als bei jedem der Eltern (Guyer 1909 Atavism). Sie pflanzen sich nicht fort (Bech- stein 1791). Gallus bankiva X G. varius, auf. Java gehalten (Pelzeln 1880); Pavo cristatus Z X Gallus domesticus 2, trotz starken Metall- glanzes bei beiden Eltern fast ohne Spur von lIrideszenz (Guyer 1909, Atavism); die gleiche Erscheinung zeigt auch die analoge Kreuzung des Huhns mit dem Fasane. G. domesticus d X Phasianus colchieus 2 (Cuvier in Morton 1847, Niemeyer 1868) und reziprok (Frisch 1775, Fuller 1836, Guyer 1909 Atarism, „W’Eleveur“ 1889) sind nicht selten und werden in vielen Museen aufbewahrt. Der zwischen den Stammarten intermediäre Bastard Phasianus g x Gallus 2 konnte mit Anpaarung an den männlichen Fasan weitergezogen und diesem ähnlicher gemacht werden (Fuller 1836); die Bastard-Eier ohne Anpaarung sind aber unfruchtbar (Frisch 1775). Die Fasanenbastarde innerhalb der Gattung Phasianus sind untereinander selbst bei Inzucht fruchtbar und stellen Mischlinge mit wenig variierenden Charakteren dar. Insbesondere die einer und derselben Gruppe innerhalb Phasianus angehörigen Kupferfasanen Ph. colchicus, torquatus und versicolor sind in allen Kombinationen untereinander und auch viele Generationen lang bei Inzucht fortgezogen (Ph. colchicus X torquatus — Dar- win 1867, Ph. colchicus X versicolor — Cronau 1902, Ph. versicolor X torquatus — Noll 1868 und deren Reziproke (Ghigi 1907.) Nur Ph. ellioti wollte mit colchieus noch keine Resultate liefern (Cronau 1902), Bastardierung. 85 Nur um geringes weniger leicht gelingt die Bastardzucht zwischen den Kupferfasanen und den anderen noch zu Phasianus gehörigen Arten. So sind auch die Bastarde vom Königsfasan, Ph. reevesii Z X Ph. colchieus 2 untereinander fortpflanzungs- fähig und behalten die Mischcharaktere, dunkelmahagonibraune Farbe mit Metallschimmer, weißen Halsring und weißer Kopf- platte auf schwarzem Kopfe, Stoß des Königsfasanes beim Männchen, eine starke Ähnlichkeit mit der Königsfasanenhenne beim Weibchen, in der Nachkommenschaft bei (Cronau 1899, 1902). Ferner werden genannt: Ph. colchiecus X soemmeringii (Oronau 1899); Ph. versicolor X soemmeringii („Zool. Soc.“ 1875); Ph. soemmerengii Z X Ph. reevesii 2 (Poll 1908); Ph. reevesii Z X Ph.walichii 2 (Öronau 1902, Sclater 1875); Ph. mongolicus Z X (torquatus Z X colchicus 2) 2 — Ghigi 1909; | Ph. mongolicus Z X (mongolicus J X (colchieus 8 X tor- quatus 9)) 2 — Ghigi 1908; Goldfasan, Thaumalea pieta $ X Ph. colchicus 2 (Öronau 1902, Fuller 1836, Poll 1908) [XI, 45]; Th. pieta d x Ph. reevesii 2 (Poll 1908); Ph. torquatus $ X (Ph.pieta S x (amherstiae J X pieta 9)) 2 — Ghigi 1907; Th. pieta $ X Ph. walichii 2; Ph. soemmeringii d X Th. pictaQ (Cronau 1902); Th. pieta X Ph. versicolor (Friedel 1873); Ph. colchieus x Th. Amherstiae (Stephan); Th. amherstiae Z x Th. pieta 9 (Sclater 1873), sowie dessen zweimalige Anpaarung mit amherstiae d; Th. obscurus mit der vorangeführten ersten Ankreuzung (Ghigi 1907); Th. picta $ X Th. amherstiae 2 (Noenti 1875, Noll 1873) und dessen Anpaarung mit Th. amherstiae $ (Noll 1874); Phasianus colchicus d X Silberfasan, Euplocamus nycthemerus 2, der Hahn gespornt, grün und braun mit Metallglanz, ohne Spur einer Haube oder den Federzeichnungen des Silberfasanes, die Henne ungespornt, licht, braun getupft, Schwanz lang, spitz mit Querbinden, ähnlich Ph. Soemmeringii, mit kleiner hängender Scheitelhaube (Fuller 1836, Tegetmeier 1875); männlicher Bastard bei Anpaarung fortpflanzungsfähig; 86 Bastardierung. Eu. nyethemerus d X Ph. colchicus 9; Eu. nycthemerus d X Ph. walichii 2 (Oronau 1902); Ph. torquatus $ X Eu. nycthemerus 2, männlicher Bastard, bei Anpaarung fortpflanzungsfähig; auch mit dem weiblichen Bastarde Eu. nycthemerus Z X Eu. albocristatus 2. Die beiden letzteren Arten von Euplocamus er- gaben bei Inzucht durch fünf Generationen eine konstante Bastardrasse, ähnlich dem freilebenden Eu. lineatus; das Weibchen des Bastardes konnte mit einer dritten Art von Euplocamus, swinhoei Z gekreuzt werden; Eu. nobilis X albocristatus; Eu. ignitus X Eu. melanostomus (Cronau 1899); | Eu. praelatus X lineatus („Zool. Soc.“ 1865); Eu. muthura Z X horsfieldi 2, Eu. argentatus Z X muthura 9, Eu. argentatus Z X horsfieldi 2, Eu. argentatus d X swinhoei 9, Eu. lineatus Z X muthura 2, Eu. lineatus Z X swinhoei 2, Eu. (argentatus Z X muthura 2) d X lineatus 2, Eu. lineatus Z X (ar- gentatus $ X muthura 2) 2, Eu. (argentatus Z X muthura 9) g x argentatus 2 (Ghigi 1907); Eu. |[(lineatus Z X (argentatus J X muthura 2)] d X [(argen- tatus Z X muthura 2) X lineatus 2)] 2 (Ghigi 1908). 3. Tetraonidae, Wald- und Feldhühner. Zwischen Birk- und Auerwild, Tetrao tetrix [XI, 1a] und Urogallus vulgaris [XI, 1c] stehende Waldhühner, das Rackel- wild, T. medius oder hybridus [XI, 15], waren schon lange als Bastarde zwischen diesen Arten angesehen worden. Aber erst die in Volieren vorgenommenen Kreuzungen des Herrn Kralik von Mayerswaldau haben den Beweis hierfür erbracht. Es schlüpften Junge aus der Kreuzung Birkhahn Z X Auerhenne 2, die wenig schwächer waren als Auerküchlein, in der Färbung mehr den Birkküchlein glichen, aber stark variierten (Tschusi von Schmidhoffen 1884). Es gelang fünf zur Geschlechtsreifezeit aufzuziehen, von denen die zwei Hähne völlig typisches Rackel- wild darstellten [XI, 15], ebenso die drei Hennen. Eine Weiterzucht mißlang, da alle Tiere vorzeitig eingingen („Stu- dent“ 1885). Höchstwahrscheinlich entstammen manche Exemplare des sehr variablen Rackelwildes der reziproken Kreuzung und An- paarungen der Bastarde; gegen ihre Fortpflanzung durch Inzucht spricht ihre Seltenheit (vgl. A. B. Meyer 1887 Atlas, auch über Bastardierung. SR andere im Freien erlegte mutmaßliche Bastarde von Tetraoniden, hierher ebenfalls Grieg 1890). | Wiederholt wurden sichere Bastarde von Phasianus colchi- cus d X Tetrao tetrix beobachtet. Ihre Färbung und die teilweise Fiederung der Füße (Sabine 1834) vereinigen ebenso wie das Becken Charaktere beider Eltern in etwa gleichem Maße. Das Brustbein ist Tetrix, das Gabelbein Phasianus ähnlicher. Ein Weibchen mit verkümmerten Eierstöcken wies auch Anklänge an das Farbmuster der Männchen beider Elternarten auf (Eyton 1835). Weiter wurden gezogen: Tetrao tetrix $ X Gallus domesticus 2, deren Nachkommen. bei Anpaarung fruchtbar (Lloyd 1867); Gallus domesticus J X Tetrao tetrix 9, hinfällig (Gloger in Naumann 1822); T. tetrix $ X Euplocamus nycthemerus 9, hinfällig; Gallus domesticus $ X Urogallus vulgaris 2, in beiden Ge- schlechtern bei Anpaarung mit Gallus fruchtbar, wobei diese Dreiviertelblutbastarde der Mutter ähnlicher sind und alle im ersten Jahre die Lebensgewohnheiten des Haushuhnes haben, im zweiten aber im Wesen abweichen und sich gleich Waldhühnern höher halten (J. Schröder 1880); Urogallus vulgaris $ X Meleagris gallopavo 2, hinfällig (Beckmann 1832); Gallus domesticus $ X Perdix saxatilis 2, bei Anpaarung mit Gallus 2 fruchtbar („L’Eleveur“ 1897). Unter den Taubenvögeln sind zu verzeichnen: Columba maculosa X gymnopthalmus („Zool. Soc.“ 1865); Columba livia { X C. turtur 2, etwas mehr nach Turtur neigend (Bonizzi 1875); Ö. turtur J X risoria 9, ebenfalls Turtur ähnlicher, Rück- kreuzung mit risoria 2 dieser sich nähernd (R. Meyer 1863). Die Sperlingsvögel sind namentlich unter Verwendung des domestizierten Kanarienvogels häufig zu Kreuzungen verwendet worden. 1. Fringillidae, Finkenvögel. Zunächst sei die sehr oft gelingende Paarung Stieglitz, Carduelis elegans Z$ X Serinus canarius 2 besprochen [XI, 5 a—e]. Diese untereinander unfruchtbaren Bastarde (Bechstein 1800, Frisch 1775, Stein 1890) wären nach einigen Angaben auch bei Anpaarung unfruchtbar (Liebe 1868, Trost 1865), doch 88 Bastardierung. sind von anderen Forscheın positive Ergebnisse sowohl unter Verwendung der Kanarienhenne. (Cookson 1840), als auch des Kanarienhahnes (Stein 1890) zur Rückkreuzung erhalten worden. Die Stieglitzkanarien zeigen eine deutliche Mischung der Elterncharaktere, sowohl was die äußere Gestalt, als die Färbung anbelangt; am auffallendsten ist beim Männchen das orange- farbene Gesicht, ein Körperteil, der beim männlichen Stieglitz hochrot, beim Kanarienvogel meist gelb ist (Frisch 1775). In der Gesamtfärbung, welche vorübergehend (Doebener 1862) oder dauernd dunkel sein kann (Galloway 1909, Hünefeld 1864), kommt bei Verwendung von Harzer Kanarien meist eine grüne und gefleckte Form heraus (Davenport 1908), einfärbig gelbe sind unbekannt. (Genaue Beschreibungen vieler Exemplare, aber ohne Zuchtversuche bei Klatt 1901, Statistik der Färbungs- variationen selbst gezogener Vögel bei Galloway 1909.) Die meisten allgemeinen Bemerkungen über die Bastarde des Kanarienvogels Z mit dem Stieglitz 2 gelten auch für jene mit dem 2 des Zeisigs, Carduelis spinus (Bechstein 1800, Davenport 1908, Galloway 1909, Liebe 1868, Stein 1890, jedoch unter 49 ein ganz gelber Bastard gezogen — Galloway 1909); des Hänflings, Ligurinus cannabina (Bechstein 1800, Blak- ston 1880, Davenport 1908, Girtanner, Liebe 1868, Stein 1890); des Grünlings Ligurinus chloris [XI,6 a—c] (Bechstein 1800, Davenport 1908, „Dictionnaire“ 1812, Galloway 1909); des Rotleinfinks, L. rufescens (Galloway 1909); des Berghänflings, L. flavirostris („Gefiederte Welt“ 1879); des Flachsfinks, L. linarius; des Zitronenfinks, L. citrinellus (Bechstein 1800); des Girlitz, Serinus hortulanus (Bechstein 1800, Stein 1890); des Buchfinken, Fringilla coelebs (fraglich); des Gimpels, Pyrrhula rubricollis (Bechstein 1800); des Sperlings, Passer domesticus; des Goldammers, Emberiza citrinella (Russ 1901); ein von einer Nachtigall S, Luscinia philomena, getretenes Kanarienweibchen legte bloß leere Eier ab (Bechstein 1800). Finkenkombinationen ohne Kanarienvogel sind: Carduelis elegans X C. spinus („Dictionnaire* 1812), untereinander fruchtbar (Bechstein 1800), wenn der Stieglitz Bastardierung. 59 Mutter ist, diesem eher gleichend, nur Brust grün, Vorderkopf mit Orangering gezeichnet (Schacht 1873); Carduelis elegans Z X Ligurinus cannabina 9, anfänglich der Mutter, später dem Vater ähnlicher, Gesicht mit rostrotem Anflug, schwache Streifung der Brust, Kopfform mehr spitz (Hildebrand 1900, auch „Gefiederte Welt“ 1873); Carduelis spinus X Ligurinus chloris („Dietionnaire“ 1812); Emberiza citrinella X leucocephala (Pleske 1837). 2. Ploceidae, Webervögel. Spermestes punctulariag X Sp. acuticauda konnten nicht unter- einander weitergezogen werden, selbst wenn nicht nahe verwandte Bastarde verwendet wurden; hingegen gelang glänzend die An- paarung mit Sp. acuticauda und die Dreiviertelbastarde glichen fast völlig acuticauda; trigene Bastarde (Sp. malabarica X Sp. acuticauda) J X (Sp. punctularia X Sp. acuticauda) 2 waren untereinander fruchtbar, größer und kräftiger als jede der drei Stammformen (Perzina in Stein 1890); Sp. erythrocephala X Sp. fasciata konnten ebenfalls nicht bei Inzucht, wohl aber bei Anpaarung mit Sp. fasciata 2 fort- gezüchtet werden (Ruß 1901). Aus Seglern, Kletter- und Kuckucksvögeln sind keine Bastarde gezogen worden und so können wir die Vögelbastarde mit den folgenden Papageienbastarden schließen: Ara macao Z blau > rot > weiß mit ein- zelnen farbigen Federn > weiß. Weiße untereinander ziehen stets rein, von schwarzen können wieder blaue gezogen werden (Staples-Browne 1906, 1908). Reingezogene Tauben mit verbreiterten Zehenhäuten (,‚web- footed‘‘), gekreuzt mit gewöhnlichen (Nönnchen), erzeugen in F, keine mit verbreiterten Zehenhäuten. Die Kapuze umgekehrter Federn an der Nonnentaube unterliegt in F, der gewöhnlichen Befiederung, kann aber bei Weibchen gelegentlich doch auf- treten (Staples-Brown 1905). Der Kanarienvogel (Serinus canarius) zeigt viele aus- gesprochene Varianten, die aber meist nicht*in Form konstanter Rassen auftreten. Außerdem ist durch Anwendung verschiedener Terminologie der Vergleich von Versuchen verschiedener Autoren (Bateson 1909, Davenport 1908, Galloway 1909, Noor- duyn 1903, 1906, 1908)*) erschwert. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß Schopf [XI, 5c] über glattköpfig dominiert, sattes (relb über Isabellfarbe („buff“), und in F, dem Verhältnis 3:1 recht genau folgen. Hingegen habe ich mir noch kein klares Bild über die Zahlenverhältnisse der Scheckung machen können, jedenfalls ist starke Scheckung über geringe oder Einfarbigkeit dominant. Das größte Interesse beansprucht jedoch die Kreuzung der hell-zimtfarbenen, wenigstens in der Jugend rotäugigen „cin- namons‘“ mit schwarzäugigen Rassen. In F, fallen beide Ge- schlechter schwarzäugig, wenn als Mutter die rotäugige Varietät gewählt wurde; war aber die rotäugige Varietät als Vater ge- wählt, so sind zwar alle Männchen in F, schwarzäugig, aber die Weibchen (mit seltenen Ausnahmen — Durham und Marryat 1908) rotäugig. Zwei rotäugige geben stets bloß rotäugige Kanarien. F, schwarzäugige Sg X rotäugige 2 2 gibt alle vier mög- lichen Kombinationen von Augenfarbe und Geschlecht; dieselben *) Vgl. neuerdings Davenport, Galloway und Heron, Miscellanea in Biometrika, VII. 1910. Bastardierung. KO SEX schwarzäugigen 2 2 geben bloß schwarzäugige Jg, aber je zur Hälfte schwarzäugige und rotäugige Weibchen. Die Resultate lassen sich verstehen, falls alle schwarzäugigen Weib- chen der grünen und gelben Rassen, nicht aber die Männchen, auch rotäugige Anlagen tragen. Ahnliche Verhältnisse wie beim Kanarienvogel scheinen bei vielen wilden verwandten Arten zu obwalten nach dem Vor- kommen bloß weiblicher „ceinnamon“-Varietäten zu schließen. Männliche „cinnamons“ entstehen bei diesen z. B. Ligurinus chloris bloß aus der Vereinigung der „cinnamon“-Weibchen mit den eine Mischform zwischen „cinnamon“ und grün darstellenden „einnamon-green“ (Galloway 1909). Unter den Rassenkreuzungen bei wilden Vögeln sind endlich noch zwei zu erwähnen, deren Eltern früher als eigene Arten angesehen wurden, bis die Auffindung in gemeinsamem Haus- halte ihre Artidentität wahrscheinlich machte. Es ist dies erstens die Verpaarung der Rabenkrähe, Corvus corone, und der Nebelkrähe, ©. cornix, welch letztere sich von der ersteren ganz schwarzen durch die graue Färbung des Rumpfes unterscheidet. In manchen Nestern findet sich die Hälfte der Jungen schwarz, die Hälfte schwarz mit grauem Rumpfe. In anderen Nestern treten Mischfarben in allen Übergängen auf, aber die Bastarde, untereinander fruchtbar, liefern wieder reine Rück- schläge auf die Stammrassen (Naumann 1822, Nathusius 1874). Zweitens gibt es von einer kleinen Eule, Athene noctua, welche normalerweise gelbe Augenfarbe hat, eine schwarzäugige Varietät, die auch durch Längsanordnung des Federnpigmentes abweicht (Giglioli 1903), jedoch sich wie eine rezessive Rasse verhält insoferne in manchen Noctua-Nestern etwa !/, der Nest- linge der var. chiaradjae angehört. j) Artbastarde der Säugetiere (Mammalia). Zunächst sind zwei Beuteltierbastarde (Marsupialia) zu nennen, beide betreffen Känguruharten: Halmaturus Benetti $ x H. Thetidis 2 folgte in der Farbe ziemlich der Mutter, in der Größe dem Vater (Niemeyer 1868); ferner H. ruficollis X H. Benetti („Zool. Soc.“ 1863). Bei den Monotremen, Edentaten, Imsectivoren, Chiropteren, Sirenen, Proboscidiern und Hyraciden sind Bastarde unbekannt. 1023 Bastardierung. Am besten sind die pferdeartigen oder einhufigen Tiere, Solidungula, in bezug auf ihre Verbastardierung untersucht, während für die übrigen perissodactylen Huftiere keine Angaben vorliegen. Die Gattung Equus zerfällt in drei Untergattungen, Equus s. str., Hippotigris und Asinus, von welchen die beiden letzteren einander wesentlich näher stehen. Zu Equus s. str. ist bloß das Pferd, E. caballus [XIII, 10], mit seinen verwilderten (Tarpanus) und wilden (Przewalskii) Rassen zu zählen; Hippotigris umfaßt vom pferdeähnlichsten angefangen H. quagga [XIII, 12], H. burchelli [XIIL, 3] mit verschiedenen Lokalrassen (Ohapmani, Grevyi usw.) und H. zebra [XIII, 11]; Asinus den Halbesel, A. hemionus [XIII, 1] und den Hausesel, A. asinus [XIII, 4], mit seinen Stammarten A. taeniopus oder hamar in Afrika, A. onager (oder indicus?) in Asien. Die Unterschiede zwischen diesen Arten sowie die Mittelstellung der unter ihnen gezüchteten Bastarde sind am besten aus den beigegebenen Abbildungen [XIII, 1—13] zu ersehen. Innerhalb der Untergattung Asinus wurde die Kreuzung Hemionus S X Asinus 2 wiederholt gezogen (Gray?, Noenti 1875, Rörig 1903, Tegetmeier und Sutherland 1895) und weist die rötlichfahle Farbe des Vaters auf; bei der reziproken Asinus Z X Hemionus 2 erschien nur das schwarze Kreuz des Vaters (Rörig 1903); innerhalb der Untergattung Hippotigris ist mir bloß Burchelli $ X Zebra 2 bekannt („Berlin“ 1883). Bastardierungen von Eseln mit Tigerpferden sind in folgenden Kombinationen gelungen: Asinus $ X Zebra 2 [XIII, 8] (Geoffroy und Öuvier 1820, Gray nach Ackermann 1898, Ewart 1900) und die reziproke Zebra $ X Asinus 2 (Rörig 1903) sowie die wechsel- seitige Paarung dieser Bastarde (Zebra S X Asinus 2) X (Asinus Sg x Zebra 2); Asinus Z X Burchelli 2 (Noenti 1875); Burchelli $ x Asinus 2 (Hesse nach Rörig 1903); Taeniopus Z$ X Zebra; Hemionus J X Zebra 2; Hemionus g x Quagga 2 (Rörig 1903); Hemionus S X Burchelli 2 [XIII, 2] (Ewart 1900]. Allbekannt ist die Bastardierung der Esel mit dem Pferde. Die Richtung Asinus Z X Caballus 2 wird meist als Maultier [XIIL, 5], die reziproke Caballus $ X Asinus © als Maulesel be- zeichnet. Dieser soll durch die geringere Größe an die Mutter, Bastardierung. 103 den stärker behaarten Schwanz und die wiehernde Stimme an den Vater erinnern, während das Maultier gerade mit be- deutenderer Größe den Schwanz und die Stimme des Esels erben soll, doch scheint weder der Einfluß der verwendeten Rassen untersucht zu sein, noch eine genaue Analyse der Eigenschaften vorzuliegen, so daß wir wenig Kenntnis darüber besitzen, wie weit die Auswahl der einen Art als Vater oder Mutter für den Ausfall bestimmter Charaktere in Betracht kommt. Das weibliche Maultier ist gelegentlich bei Anpaarung mit dem Pferde (Acker- mann 1893 mit alter und neuerer Litt, de Nort 1769, Ebert 1884, Noenti 1875, Noll 1873) oder dem Esel (Ebert 1884, Noenti 1875, Waldow von Wahl 1907) fruchtbar; in letzterem Falle gleicht das Produkt [XIIL, 6] fast völlig dem Maultiere, im ersteren nähert es sich bedeutend dem Pferde. Außer von Asinus können auch Mulos von Caballus gd x Hemionus 2 oder Hemionus Z X Oaballus 2 (Milne- Edwards 1869) gezeugt werden; die Mischung der Esel- und Pferdecharaktere tritt analog wie beim gewöhnlichen Maultiere auf (Rörig 1903). Das Produkt weist selbst bei Verwendung eines mongolischen Ponys als Mutter keine Ähnlichkeit mit dem Equus przewalskii auf, erinnert eher an den asiatischen Wildesel, Onager. Die Ab- leitung des Przewalskiipferdes aus einer solchen Bastardierung wird daher zurückgewiesen (Ewart 1903). Dagegen geht ein äußerst Tarpan-ähnliches Geschöpf aus der Kreuzung von Shet- land und walesischen Ponys hervor, die Zugehörigkeit des Tarpan zu E. caballus bestätigend (Ewart 1905). Kreuzungen von Tigerpferden mit dem echten Pferde sind: Zebra $ x Caballus 2 (Hesse nach Rörig 1903, Lan- dois 1903, Sperl 1906), Caballus J X Zebra 2 (Geoffroy und Cuvier 1820, Rörig 1903), Burchelli Z x. Caballus 9 (XIII, 7] (Ewart 1899, 1900, Kadich 1903, Noenti 1875), Caballus $ X Burchelli 2 [XIII, 9] (Lady Meux in Ewart, 1900, Iwanoff 1905); wie aus den Abbildungen ersichtlich, überwiegt die Zebrastreifung stärker, wenn der Vater dieselbe gehabt hat, als wenn dies bei der Mutter der Fall war. In letzterem Falle sind übrigens die individuellen Schwankungen bedeutender; Quagga Z x Caballus 2 [XII, 13] (Morton 1820). Endlich ist noch der aus allen drei Untergattungen stam- mende, tritogene Bastard zu erwähnen, welcher in der Knowsley- 104 Bastardierung. menagerie gezogen worden ist, nämlich caballus $ X (asinus 2 x zebra 2) 2 (Darwin-Carus 1878, Rörig 1903). Über die paarzehigen Huftiere oder Artiodactylier finden sich folgende Angaben: 1. Schweine, Suina: Dicotyles labiatus X D. tajaca (Zool. Soc. nach Ackermann 1898); Sus scrofa J X 8. plieipes 9 („Isis“ 1883, 1884); Sus scrofa persica X S. sundaica („N.“ 1872); Sus scrofa J x 8. scrofa domestica 2, die Kreuzung der wilden Stammart mit dem zahmen, weißen Schweine liefert in ein und demselben Wurfe wildschwein- und hausschweinähnliche Junge. So hatten von sechs Jungen eines entlaufen gewesenen Haus- schweines von einem Wildeber fünf die längere und spitzere Bildung des Kopfes und die gestreifte Farbe des Felles wie die Wildschweine, blieben menschenscheu, fraßen keine Gerste, sondern Gras und Blätter, hielten sich zusammen, abgesondert von den zahmen Schweinen. Dagegen war das sechste weiß und auch sonst mit den Eigentümlichkeiten des Hausschweines (Masch 1781). Absichtlich angestellte Paarungen haben je zur Hälfte wilde und hausschweinähnliche Ferkel ergeben (Giles 1321), von welchen die letzteren jedoch die Streifung des Felles Weiß in Weib erkennen lassen, die ersteren die beim Wildschwein ganz schwarze Wühlscheibe teilweise rot besitzen. Die Lebensgewohn- heiten und das Wachstum der übrigens hinfälligen Bastarde standen in der Mitte zwischen den Elternarten (Beckmann in Landois 1903; Landois 1903). Die Kreuzung des Wildebers mit der rotgefärbten Tams- worthsau zeigte in allen Nachkommen und Charakteren die Eigentümlichkeit des ersteren; bei Anpaarung einer Bastardsau mit einem Tamswortheber wurden sechs wildeber- und sechs tamsworthähnliche Ferkel aufgezogen (Q. J. Simpson in Spill- mann 1906). 2. Kamele, Tylopoda: Camelus bactrianus X dromedarius (Quelle? nach Brehm) soll Junge mit bald einem, bald zwei nahe aneinander stehenden Höckern ergeben: Auchenia lama X A. alpaca ergibt nach einigen Autoren (Bory de St. Vincent in Baum 1861) unfruchtbare Bastarde, nach anderen (Hombron 1848) wären sie ebenso wie jene mit einer dritten Aucheniaart, A. vicugna, fruchtbar. Bastardierung, 105 3. Hirsche, Cervidae: Cervulus vaginalis X C. Reevesii sollen bei Inzucht fruchtbar sein (Darwin 1869); Cervus virginianus S X. Reduncina macrotis @ erbte die langen Ohren der Mutter (Zipperlen 1877); Cervus virginianus X ceylonensis und acapulco (Caton 1880); C. Alfredi S X marianus 2 („Zool. Soc.“ 1873). C. canadensis S X C. elaphus @ (Knotterus-Meyer 1904, dieselben Arten auch Laffert 1885); Cervus axis $ x C. elaphus 9, Edelhirsch, lieferte mittel- stehende Bastarde (Rörig 1900), welche bloß die acht der Vater- art entsprechenden Monate von der Edelhindin getragen werden, während ein bei gleichzeitiger Paarung mit dem Edelhirsch ge- tragenes Hirschkalb die für elaphus normalen 9 Monate aus- getragen wurde (Röse 1869). 4. Antilopen, Ziegen und Schafe, Antilopidae: Dem eben genannten Resultate stehen Angaben über die Bastarde der &emse, Dorcus rupicapra S x Ziege, Capra hircus 2 entgegen, welche, bald mehr dem Vater, bald mehr der Mutter gleichend, stets infolge der kürzeren Tragezeit der Hausziege nackt zur Welt kommen (Girtanner 1880). Hausziegenbock und Steinbock, Capra ibex, 2 (Gravenhorst 1596) bringen ebenso wie die reziproke Kreuzung Junge (Zeller in Brehm). Öfters ist der Hauswidder, Ovis aries Z, mit dem Muflon, Ovis musimon, 9, gekreuzt worden (Baumgartner 1878, Kühn 1882, Zool. G. 1873); die Kreuzung Merinowidder X Muflon 2 glich mehr dem Vater und hatte weißes Wollhaar, mit dem Muflon 2 weitergezogen, traten an der ersten Rückkreuzungsgeneration an dem roströtlichen, muflonähnlichem Felle nur mehr einzelne Woll- stellen am Halse auf; dieser Bastard Z wieder mit Merino 2 gepaart, ergab ganz der Mutter gleichende Junge (Durieu 1839). Eine andere Wildschafart, O. orientalis d, zeugte mit O. aries @ (Kühn 1885), desgleichen O. cyeloceros $ X O. musimon 2 (Zool. G. 1873), während Capra hircus d x O. musimon d unfruchtbar blieb (Durieu 1839). Der Ziegenbock, Capra hircus d, soll Schafe, Ovis aries 2 zu begatten imstande sein; in Kaaden, Böhmen, wurden nicht weniger als 82 Schafe auf diese Art belegt und erzeugten Nachkommen, die sich bloß durch das feinere Haar und die Abwesenheit der Hörner im männlichen Geschlechte von Schafen unterschieden (K. Fischer 1862). Neuerdings wurden ziegen- 106 Bastardierung. ähnliche Bastarde vielleicht der reziproken Kreuzung gesehen (Waldow von Wahl 1907). 5. Rinder, Bovidae: Das Hausrind, Bos taurus, ist mit mehreren zu den Unter- gattungen Bibos und Bison gehörigen Arten gekreuzt worden, und zwar: Bison americanus d X Bos taurus 2 (Kühn 1882, Nathu- sius 1904), die erste Generation nur bei Anpaarung, die zweite bei Inzucht fruchtbar (Rafinesque 1821); Yak, Bibos grunniens 2 X Bos taurus 9, bei steter Anpaarung mit B. grunniens 2 sieben Generationen lang fruchtbar geblieben (nach Schlaginweit in Hagen 1858 Bastardfrage), auch die Anpaarung des weiblichen Bastardes mit Bos taurus Z ist frucht- bar (Kühn 1881 Jul, 1882); Gayal, Bibos frontalis $ X Bos taurus 2 (Kühn 1881 November), ebenfalls bei Anpaarung mit Bos taurus J, nicht aber bei Inzucht fruchtbar (Kühn 1884); Afrikanischer Buckelochse oder Sanga, Bibos sondaicus var. africanus Z X Bos taurus 2 ließen Kuhkälber ohne Fett- buckel, nur mit etwas breiterem Widerrist, hingegen Stierkälber mit Buckel, nur bedeutend geringerer Größe hervorgehen; sonst erinnert die Kreuzung auch in der braunroten Farbe an den Buckelochsen, nur die Milchleistung kam fast jener der ver- wendeten Anglerkühe gleich; die männlichen Bastarde waren fruchtbar (Sakowsky 1905). Endlich ist Zebu, Bibos sondaicus var. indicus @ X Bibos frontalis 2 zu erwähnen (Zool. G. 1873), von der vielleicht auch bei Inzucht Nachkommenschaft zu erwarten ist. Unter den Nagetieren, Rodentia, hat die Bastardierung zwischen dem Hasen, Lepus timidus, und dem Kaninchen, Lepus cuniculus, eine große Literatur hervorgerufen. Die zuerst be- haupteten Erfolge mit der Fortzucht dieser sogenannten „Lepo- riden“ (A. Roux in Broca 1858, 1865) haben eine sehr skep- tische Beurteilung erfahren, weil die Kaninchenähnlichkeit der Bastarde und der zweifelhafte Ursprung der Elterntiere keine Sicherheit gewährleisten (Gayot 1881, Guerapin und Koltz 1867 in Beling 1874, H. v. Nathusius 1876, 1879, Sanson 1872). Da jedoch in neuester Zeit (Taets von Amerongen 1909) die Kreuzung Lepus timidus $ X L. cuniculus 2 die alten An- gaben darin bestätigt hat, daß die Nachkommen, abgesehen von Bastardierung. 107 Länge und Haltung der Ohren, fast gänzlich mit dem Kaninchen übereinstimmen, so sehe ich mich veranlaßt, die älteren Versuchs- ergebnisse (Conrad 1869, Zürn 1872, 1874, 1876) ausführlicher wiederzugeben. „Herr Professor Dr. Conrad zu Jena hatte im Juni 1866 auf dem Gute Plochoczin (Westpreußen) eine größere Anzahl drei bis vier Wochen alter Hasen mit gewöhnlichen gezähmten Kaninchen von entsprechendem Alter und Geschlecht zu je zwei zusammenbringen lassen. Die meisten Pärchen gingen bald zu- grunde. Ein Pärchen jedoch blieb längere Zeit am Leben. Das weibliche Kaninchen dieses letzten Paares, welches mit einem Hasenrammler zusammengelebt hatte und von diesem befruchtet worden war, warf auch den 18. Februar 1867 drei Junge (die anfangs silbergrau wie die Mutter waren, allmählig aber Hasen- farbe annahmen), im April weiter noch eins und dann später nach und nach so viel, daß in Summa über 20 Bastarde erzielt wurden, ehe dieses Stammpaar der Leporiden im Sommer 1868 umkam. Im Juli 1867 lieferten zwei der im Februar 1867 geborenen ersten Leporiden (2 und Z) zwei Nachkommen, die ersten Zeugen ihrer Fortpflanzungsfähigkeit. Von dieser zweiten Generation sind über 30 Nachkommen erzielt worden und von der dritten und vierten Generation — die nun nicht mehr streng geschieden wurden — eine gleiche Zahl, so dab in noch nicht 2 Jahren 80 Leporiden von einem Elternpaar geboren wurden.“ „Der landwirtschaftlichen Versuchsstation zu Jena wurden von Professor Conrad ein hasenfarbiger Leporidenrammler und 2 hasenfarbene Leporidenweibchen der zweiten Generation behufs Weiterzüchtung und genauer Untersuchung übergeben und von diesen Tieren wurde in reinster Inzestzucht schließlich die sechste Generation erzüchtet.“ „Fast sämtliche in Jena gezogene Leporiden waren hasen- farbig, doch war und blieb der Grund des Felles der Tiere grau. Bezüglich der Größe stand das Tier mitten zwischen Hasen und Kaninchen (der gewöhnlichen Stallhasengröße), sämtliche Leporiden zeigten etwas längere Hinterfüße als die Kaninchen zu besitzen pflegen. Die Ohren waren stets länger als der Kopf (sie ragten über die Schnauzenspitze hinaus) und wurden aufrecht getragen, d. h. zeigten sich nicht als Hänge- oder Schlappohren, auch war die Ohrspitze bei vielen Exemplaren schwarz; es waren also bei 108 Bastardierung. den Leporiden Eigentümlichkeiten vorhanden, die man sonst nur als charakteristisch für den Hasen ansieht. Auch der Schwanz der meisten dieser Bastarde war zweifarbig, unten weiß, oben schwarz. Weiße Kehle und weiße Streifen an der Brust, wie sie auch bei Hasen vorkommen, waren Regel, zuweilen fanden sich kleine weiße Flecken an den Füßen.“ In der zweiten und dritten Bastardgeneration kam je ein schwarzes, in der vierten und den weiteren Generationen ab und zu ein albinotisches, stets hinfälliges Junge zur Beobachtung. Im Knochenbau folgten die Backenzähne bis auf den letzten unteren, der Atlas und Epistropheus, die gegenseitige Lage von Radius und Ulna, dem Kaninchen; der letzte untere Backenzahn wies äußere Zweikantigkeit, das Stirnbein lange Augenbogen- fortsätze wie beim Hasen auf, auch die am Nasenrande mehr bogig als spitzwinklig abgesetzten Nasenbeine und der mehr ge- bogene Femur verlaufen ähnlicher wie am Hasenskelette. Mittlere Werte ergeben die Stellung der Schneidezähne, die Breite der großen Gaumenlücke, die als Leisten angedeutenden Nähte des beim Kaninchen deutlich vom Hinterhauptsbein abgegrenzten, bei L. timidus aber fehlenden Sichelbeines, Os falciforme, endlich die verhältnismäßigen Längen von Femur zu Tibia und Fuß (Calcaneus bis Krallenspitze). Diese Verhältnisse sind für den Lepus timidus 116 : 129 : 125, beim Bastard 90: 102:105, beim L. cuniculus 85 : 90:93 (Zürn 1872, daselbst weitere Maßtabellen). Der Feldhase, Lepus timidus, kreuzt sich ferner mit dem Schneehasen, L. europaeus, und die in Schweden von importierten Feldhasen abstammenden Bastarde sind namentlich im Kauapparat noch stärker als beide Elternarten; für ihre Fruchtbarkeit spricht der Umstand, daß immer mehr L. timidus in den betreffenden Revieren zum Abschuß gelangen, auch Zwischenstufen verschie- denen Grades anzutreffen sind (Lönnberg 1905). Das zahme Meerschweinchen, Cavia cobaja, liefert mit C. aperea, vielleicht der wilden Stammart, wieder fruchtbare Nachkommen (Nathusius jun. 1903). Die früher beobachtete Kreuzung von Wanderratte, Mus decumanus X Hausratte, Mus rattus (Gravenhorst 1806) ist später nicht mehr gelungen (Morgan 1909; die daselbst be- schriebene Kreuzung Mus rattus X M. alexandrinus wird als Rassenkreuzung später behandelt werden). Bastardierung. 109 Die Raubtiere, Carnivora, stellen außer dem wahrschein- lich als Kreuzung der wilden Iltisrasse mit einer albinotischen, zahmen anzusehenden Mustela putorius X M. furo (Graven- horst 1306) von brauner Farbe sichere Artbastarde unter den Bären, Hunden, Viverren und Katzen. 1. Bären, Ursidae, Schwarzer Bär, Ursus americanus J X Brauner Bär, Ursus arctos, Junge fast schwarz (Bartlett 1860); U. arctos J x U. ferox 2, Grauer Bär (Pagenstecher 1867), ganz dem Vater gleichend (Knotterus-Meyer 1904); Eisbär, U. maritimus J x U. arctos 9, Junge der ersten Generation erst weiß, dann dunkelbraun, später hell-isabellfarbig mit weißer Kehle und dunklerer Vorderhälfte, endlich gelbweiß, Kopf mehr dem Eisbären gleichend (Martin 1876, 1877, 1878). Bei Anpaarung mit dem Eisbären $ näherte sich die nächste Generation in einem der Blutmischung entsprechendem Maße (Höcker 1904) so sehr dem Eisbären, daß sie bis auf den gelb- lichen Rückenstreif kaum zu unterscheiden war; die Anpaarung der F,-Bastarde 2 mit dem U. arctos Z gelang ebenfalls, ja sogar bei Inzucht sollen sie fruchtbar gewesen sein, was aber wohl bei der Zugehörigkeit des Eisbären zu einer getrennten Untergattung, Thallassarctus, und der Bündigkeit der betreffenden Angabe (Scherren 1907 /) noch der Bestätigung bedarf. 2. Hunde, Oanidae: Haushund, Canis familiaris Z x Wolf, Canis lupus 2 ist mehrfach gezogen worden (Buffon 1776, Kühn 1884, „Natur- forscher“ 1781 u.a. vgl. Ackermann 1898), auch mehrere Generationen lang. Die ‚Jungen von einem grönländischen Eskimo- hund $ X Wolf 2 waren in F, wolfsfarbig, in F, teils wolfsfarbig, teils einfarbig fuchsrot und am häufigsten elinzend schwarz mit weißen Abzeichen, in F, weiß mit rotbraunen Flecken oder rot- braun mit weißen Zeichnungen. Die Anpaarung der F, mit einem weißen Wolfe ergab zwei wolfsfarbige Junge. Bloß die F,-Generation war zahm, alle anderen wild (Behm 1909). Bei Verwendung eines schwarz- haarigen Schäferhundes warf eine Wölfin vier dunkel- oder schwarzbraune Junge, welche mit dem Hunde größere Ähnlich- keit aufwiesen (Kühn 1884); ©. lupus I xC. famıliarıs 2 zeugten ein Junges, das dem Wolfe ähnelte, aber wie ein Hund bellte (Niemayer 1869). 110 Bastardierung. Die Vermischung des Schakales, C. aureus, Z mit der Hündin liefert weiterhin bei Inzucht fruchtbare Bastarde (Nathu- sius-Hundisburg 1872, Kühn 1884); in F, dominiert de Schakal über den Hund (Flourens 1858). Bei Verwendung einer finnländischen, dunklen Vogelhündin erinnerten in der Färbung bloß schwarze Haare am Kopfe an die Mutter. Bei An- paarung der F,-Bastarde $ mit einer schwarzen Hündin wurden 8 schwarze, 6 schakalfarbige, 1 graues und 1 gelbes Junge er- halten. Bei Inzucht der F, wurden 3 Junge von dunklerer Farbe als die F,, aber mit durchschimmernder gelber Wolle geboren (Kühn 1837, 1888). Auch Fuchs, Canis vulpes, d X CO. familiaris 2 erzeugten Junge, die der Mutter in der schwarzgrauen Färbung ähnelten (Niemayer 1868, Zürn 1872); die reziproke Kreuzung Ü. fami- liaris $ X C. vulpes 2 schlug in Farbe (welche?) und Haar mehr nach der Mutter, in allgemeiner Form, Kopf, Ohren mehr nach dem Vater und vereinigte mit einem heiseren Bellen das Heulen des Fuchses (Veltheim 1808.) 3. Zibethkatzen, Viverridae: (Grenetta tigrina X G. vulgaris („Zool. Soc.“ 1859). 4. Katzen, Felidae: Von Wildkater, Felis catus Z X Hauskatze, F. domesticus 2 wurden zwei männliche, der Mutter ähnliche, zahme und ein weiblicher, dem Vater ähnlicher, wilder Bastard geboren (Buza- ringues 1825). Bastarde von Löwe [XIII, 14], Felis leo, X Tiger [XIII, 16], Felis tigris [XIIL, 15] sind wiederholt gelungen (van Aaken, Hagenbeck 1897). Diese Bastarde, Männchen, sind größer als jede der Stamm- arten. „Von den Löwen haben sie die Farbe ihres Felles ererbt, doch läßt sich auch hier das sattere Kolorit des Tigerfelles nachweisen. Die Tigerzeichnung ist ebenfalls..., wenn auch nur verhältnismäßig schwach ausgeprägt, so doch deutlich sicht- bar. Die Mähne des Löwen fehlt aber durchaus und wird durch einen Tigerbackenbart ersetzt. Im Schädelbau, soweit er durch die Haut hindurch in seiner Form zu beurteilen ist, einigen sich Löwen- und Tigercharaktere. Was die Gestalt anbelangt, nament- lich auch die der Gliedmaßen, so hat die Tigermutter hier un- zweideutig ihre Vererbungsspuren hinterlassen, indem der Leib höher und gestreckter ist und die Beine länger als bei dem Bastardierung. 111 Löwen. Besonders auffallend ist der Besitz einer ausgeprägten Bauchwamme, die in dieser Ausbildung dem Löwen fehlt. Was die seelischen Eigenschaften dieser Bastarde anbelangt, so tritt bei ihnen mehr die Gemütsart des Löwen zum Vorschein. Die Tiere sind weder heimtückisch noch so verschlagen wie der Tiger, sondern gutmütig wie der Löwe. Auch haben sie die Stimme des Löwen geerbt, deren Tonfall nur für ein feines, das Löwengebrüll genau kennendes Ohr Abweichungen von dem des Löwen wahr- nehmen läßt. Versuche, ob diese Bastarde fruchtbar sind, wurden nicht unternommen; es ist aber wohl anzunehmen, daß eine Zucht mit reinrassigen Löwinnen gelingen würde“ (Sokolowsky 1909) (vgl. auch Löwe x Leopard — Noack 1908). Die Halbaffen, Prosimia, haben gelegentlich in Tier- gärten Bastarde erzeugt: Lemur mongoz X L. albifrons; L. macaco SZ X L. albifrons 9, Junge zwischenstehend, doch albifrons ähnlicher (Knotterus- Meyer 1904); L. nigrifrons X L. xanthomystax („Zool. Soc.“ 1865). Ebensolche sind von Affen, Simia, zo melden: Cynocephalus hamadryas Z x ©. babuin 2 („Isis“ 1883); Cynocephalus babuin X Macacus cynomolgus (Schöpff 1871); Macacus nemestrinus Z X. Oynocephalus leucophaeus 9; M. maurus Z X C. leucophaeus 9; M. cynomolgus $ x M. rhesus 9, erst dem Vater ähnlich, mit einem Jahre faltiges Gesicht, weniger vorspringende Schnauze und bedeutend kürzerer Schwanz der Mutter (Niemayer 1868), dann den Haarschopf verlierend, mit cynomolgus fortgepflanzt (Knotterus-Mayer 1904); M. sinicus $ X M. cynomolgus 9, stirnscheiteliges Haar des Vaters Hutaffen (Fitzinger 1864). M. sinicus Z X Cercopithecus lalandei 2 hat fleischfarbenes Gesicht des Makaken und dunkelbraunes Haar (G unning 1909). k) Rassenkreuzungen der Säugetiere (Mammalia). Uns allen sind die verschiedenen Farben der Pferde ge- läufig. Schon alte Angaben sprechen davon, daß im allgemeinen, die Farbe der Fohlen zur Hälfte jener des Vaters, zur Hälfte jener der Mutter folgen, also weder ein größerer Einfluß des verwendeten Vaters noch eine Entstehung von Schecken nach- zuweisen ist (Hofacker 1828). Sind beide Eltern farbgleich, so erhält mit größter Wahrscheinlichkeit das Fohlen dieselbe Farbe 112 Bastardierung. sind sie von verschiedener Farbe, so erhalten die Fohlen des- selben Paares alle die Farbe des einen Elters (Kiesel 1908). Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Farben höherer Aszendenten, an der Hand der „Stud-books‘‘ englischer Renn- pferde (Blanchard 1901/02, Pearson und Lee 1902/03) ergibt keinen weiteren Schlüssel für die Gesetzmäßigkeit der Vererbung verschiedener Farben. Hingegen ist es wichtig, daß von roten Eltern, d. s. sogenannte Füchse ohne schwarzes Pigment im Felle, auch nicht in Mähne und Schwanz, stets bloß rote Fohlen ge- worfen werden, während die mit schwarzem Pigmente versehenen Schokolade-, Kastanien- und Lichtbraunen auch andere Farben, darunter Füchse liefern können. Bei Paarung von Füchsen mit Braunen wurden beim dänischen Pferde etwa die Hälfte von jeder dieser Farben erhalten, bei Paarung von Rappen mit Braunen etwa 70°/, braune Nachkommenschaft. Manchmal ent- stehen aus Kreuzungen scheinbar neue Farben, so Braun aus Schwarz und Rot, Grauschimmel aus Weiß und Schwarz, Isabell aus Weiß und Rot, Dunkelbraun aus Schwarz und Braun, Dunkel- grau aus Schwarz und Grau (Jensen 1904). Alle Angaben der Zuchtlisten erklären sich unter der Annahme, daß Rot als rezessiv, das Auftreten schwarzen Pigmentes, welches aus dieser Farbe den Braunen verschiedener Tönung hervorgehen läßt, als dominant anzusehen ist. Das Verhältnis der braunen Farben untereinander ist noch nicht völlig klargestellt (Hurst 1906, Bateson 1909). Weiße Abzeichen werden von Füchsen schwer, von braunen, insbesondere aber von schwarzen Pferden bei Kreuzung mit andersfarbigen leicht übertragen (Jensen 1904). Außer über die Farben liegen noch Mitteilungen über die Gangart vor: es dürfte der gewöhnliche über den Paßgang dominieren (Bateson 1907, Harvey 1908). Die Paarung des Champagner Ebers mit dem Thüringer Landschiein vereinigte den längeren Rumpf des Vaters mit dem höheren, geraden Rücken der Mutter (Sturm 1818). Die weiße Farbe des Yorkshireschweines ist über die schwarze der Berk- shirerasse fast völlig dominant, indem bloß ein kaum merklicher dunkler Schimmer der Haut und vereinzelte schwarze Pünktchen auftreten, niemals aber Scheckung, während die sonstigen Charaktere des Berkshire überwiegen, so Körperform und Mast- fähigkeit. Bei Anpaarung der F,-Säue mit dem Eber einer der Vaterrassen treten schwarze oder weiße Ferkel, aber wieder keine Bastardierung. 113 gescheckten auf (Gesamtverhälnis ?/, weiße auf !/, schwarze — Köhnert 1903 Kreuzungen). Ab und zu sollen schon in F, bei der angeführten Kreuzung sowie bei Paarung Yorkshire mit Poland (Polen) schwarze Stücke auftreten, die stets Weibchen sind (Spillman 1906). Wurden Berkshireschweine mit dem bayrischen Landschwein gepaart, so enstanden gescheckte Schweine, die in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einer gleichförmigen Rasse ausgebildet werden konnten (Köhnert 1903 Tigerschwein). Bei den Tamsworth-Schweinen gibt es zwei Arten Rot, das lichtere ist dominant. Dieses mit Weiß der Chesterrasse gibt Lichtrot, das dunklere mit demselben Weiß rein Weiß. Die meisten schwarzen Rassen mit dem roten Tamsworth oder eben- solchen Duroc-Jersey gekreuzt, geben gefleckte, mit Hampshires aber den charakteristischen Gürtel („belt“) dieser Rasse (Spill- man 1907 Color). In der Hampshirerasse kommen nämlich neben schwarzen hauptsächlich Stücke mit mehr oder weniger Weiß vor, wobei jedenfalls die Vorderbeine mit einem Körpergürtel weiß erscheinen. In der Regel ist dieser „Gürtel“ über ganz Schwarz dominant, doch können von zwei schwarzen Eltern in seltenen Fällen auch wieder gürteltragende hervorgehen (Spillman 1907 belt). Ein analoger Gürtel trat bei Kreuzung von Tamsworth S x Yorkshire 2 auf, obzwar keine der Elternrassen diese Färbung besitzen; die lange Schnauze der Tamsworth, umgekehrt die tellerförmige Wühlscheibe der Yorkshire waren dominant. Ein männlicher Bastard, mit einer ?/, Tamsworthsau gepaart, ergab 4 rote, 4 gürteltragende Ferkel. Derselbe Bastard erzeugte mit einem Poland China 9, schwarz mit weißen Spitzen, 4 weiße oder weiße und schwarze Ferkel sowie 5 rote oder rote und schwarze Ferkel. Darunter waren 2 weiße mit dunkler Haut, ein schwarz und weiß geflecktes, eines schwarz mit weißen Spitzen, also die verschiedenartigsten Kombinationen. Einer dieser roten und schwarzen Eber gab mit Poland China 2 je 10 schwarz-rote und schwarz-weiße Nachkommen. Derselbe Eber x (?/; Poland China, 1/, Duroc Jersey) zeugte rot-schwarzgefleckte Schweine (Q. J. Simpson in Spillman 1906). Zwei Säue und ein Eber von 3/, Berkshire, !/, Poland China lieferten einmal ein merkwürdiges Resultat, indem 15 wie junge Wildschweine gestreifte Ferkel zur Welt kamen. Später verloren sich die Streifen. Ein Paar lieferte Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 8 114 Bastardierung. bei Inzucht: 2 schwarz-weiß gefleckte mit sandigen Längsstreifen, 1 ebenso gestreiftes schwarzes, 5 fast schwarze, aber im ganzen sandfarbige, angehauchte Ferkel (J. Chalfaut in Simpson 1907). Die Anzahl der Ferkel in einem Wurfe ist ein erblicher Charakter (Römmel 1906/07). Die Paarung weißer und brauner Hörsche gibt nie gescheckte, sondern wieder weiße oder braune Hirsche (Veltheim 1808). Ein vierhörniger Ziegenbock zeugte mit zweihörnigen oder ungehörnten Gaisen vierhörnige Nachkommen, ein zweihörniger Bock mit vierhörniger Gais zweihörnige (Sturm 1819). Ohrartige Halsanhänge dominieren über deren Abwesenheit, weißes Fell über schwarzes, aber nicht ganz über rotes (Davenport 1906, Report, 1908 Report). Das gleiche gilt für Schafe (Davenport 1905), wobei die in den Zuchtlisten (Bell 1904) vorkommenden, sehr seltenen Ausnahmen wahrscheinlich auf irrtümlicher Buchung beruhen (Davenport 1906 Report). Die Lämmer aus Schwarz und Weil) sind wieder im ganzen schwarz oder weiß, sehr selten gefleckt (Godine 1828). Doch haben die F,-Produkte aus Schafen mit weißem und solchen mit schwarzem Gesicht ein gesprenkeltes Gesicht. Der dunkle Augen- ring ist von der übrigen Farbe trennbar (Wood 1906). Bei der Kreuzung des Kapschafes Z mit zwölf anderen Schafrassen glichen alle Junge dem Vater, ebenso bei der Paarung eines Merinowidders mit einem Kapschafe (Godine 1828). Der unvermittelt aufgetretene, kurzbeinige Otterwidder dominierte bei Kreuzung mit verschiedenen Schafen (Darwin 1867). Der Merinowidder steigerte bei Paarung mit grobwolligen Landschafen die Dichtigkeit und Feinheit des Haares und ver- erbte seine Hornform (Burger 1830). Wurden die in beiden Geschlechtern gehörnten Dorsetschafe [XIV, 15] mit den in beiden Geschlechtern hornlosen Suffolks [XIV, 1a] gekreuzt, so bildeten in F, alle männlichen Lämmer Hörner, alle weiblichen keine solchen aus [XIV, F,]. In F, er- scheinen alle vier Kombinationen aus Hörnertragen und Geschlecht (Wood 1906), und zwar in der Art, dab auf etwa 3 gehörnte SS 1 ungehörntes 7, aber auf 3 ungehörnte 22 1 gehörntes 2 kommt [XIV, 1F,]. Die ungehörnten Männchen und die gehörnten Weibchen dieser F,-Generation erweisen sich nun bei Weiter- kreuzung als rein (Wood und Punnett 1908; vielleicht gibt es Bastardierung. 115 auch Analoges bei Ziegen nach Boys - Smith’s Zuchten in Bateson 1909). Hornlose Stiere geben mit gehörnten Kühen Rinder, die an Stelle der Hörner starke Querapophysen des Stirnbeines zeigen (Godine 1828). Namentlich bei männlichen F, kommen öfters Hornrudimente vor. Diese F,-Formen untereinander geben 3 hornlose: 1 gehörntes Rind, mit Anpaarung an Hornlose bloß hornlose Rinder (Spillman 1905 Mendel, 1906 cattle). Doch werden auch bedeutende Abweichungen von diesen Zahlen seitens der englischen Züchter ohne Rücksicht auf die Richtung der Eltern wohl angegeben, so das Auftreten von fast völlig ge- hörnten in F, und das Verhältnis von 6 ungehörnten auf 1 ge- hörntes Rind in F, (Barrington und Pearson 1905/06). Rotbraune Stiere Tiroler Rasse geben mit weißen steirischen Kühen fast immer lichtrote Kälber (Burger 1830). Dasselbe Resultat wird bei Farbpaarungen innerhalb ein und derselben Rasse, z. B. der englischen Shorthorn erreicht. Von diesen gibt es ganz rote, rote mit wenig Weiß, rote mit viel Weiß, licht- rote und endlich weiße. Die weißen sind keine Albinos und haben öfters schwarze Mäuler. Das lichtrote Fell besteht aus einer engen Mischung weißer und roter Haare. Es entsteht aus der Kreuzung Rot x Weiß in 95°, aller Fälle, daneben als seltene Ausnahme Rot oder Rot mit wenig oder mit viel Weiß. Die lichtroten Rinder untereinander gaben 84 weiße, 35 rote mit viel Weiß, 278 lichtrote, 31 rote mit wenig, 36 ohne Weiß; also vorwiegend weiße 119, lichtrote 278, vorwiegend rote 117, im Verhältnis 1:2:1. Die Kombination Lichtrot X Weiß ergab 24 Weiß, 1 Rot mit viel Weiß, 47 Lichtrot, 1 Rot mit wenig Weiß, 1 Rot; hingegen Lichtrot X Rot 4 Weiß, 39 Rot mit viel Weiß, 324 Lichtrot, 46 Rot mit wenig Weiß, 243 Weiß. Weiß x Weiß wies bei 196 Jungen in 79°5°/, aller Fälle Weiß, ferner 55%, Rot mit viel Weiß, 3°/, Lichtrot und 12°/, Rot mit wenig Weiß auf; Rot X Rot gibt nur ganz ausnahmsweise, wenn über- haupt sicher, andere als rote Kälber. Ganz ähnlich scheint sich die gewöhnlich aus der Mischung des weißen Shorthornbullen mit der schwarzen Gallowaykuh hervorgehende blaugraue Mischfarbe zu verhalten. Wird diese F,-Generation mit einer der Elternrassen weiter gepaart, so treten weitere Aufspaltungen ein, und namentlich die dem wilden Chillinghamrinde eigentümliche dunkle Maul- und Ohrenfarbe 8* 116 Bastardierung. wieder auftritt (Barrington und Pearson 1905/06, Wilson 1908, 1909). Das schwarze Aberdeen-Angus-Rind erzeugt mit dem rot- weißen Herefords schwarze Kälber. Diese F, mit Herefords an- gepaart, geben in gleicher Anzahl schwarze und rot-weiße Rinder (Spilman 1907 Color). Erwähnt sei noch die „gekreuzte* Vererbung bei Kalb- drillingen: zwei weibliche Partner hatten die typische rote Farbe mit weißem Gesicht des väterlichen Hereford, der männliche Partner die falbe Farbe der Guernseymutter (Pearl 1907). Die Vermischung der englisch-friesischen Niederungsrasse Z mit der Schweizerkuh 2 vereinigt an dem Produkte das stärkere Vorderteil der ersteren, das stärkere Hinterteil der letzteren zu einem geraden Rücken (Sturm 1819). Die Milchmenge und Konsistenz soll sich nach der väterlichen Rasse richten (Godine 1828), wovon es aber entschieden Ausnahmen gibt, wie aus dem Auftreten einer Kuh hervorgeht, die in besonders hohem Grade einen geringen Fettgehalt der Milch auf ihre Nach- kommen ersten und zweiten Grades vererbte (Arenander 1908). Die hängeohrigen Kaninchen |XIV,12] ergeben, mit kurz- ohrigen [XIV, 13] gekreuzt, in bezug auf die Ohrlänge mittel- stehende Junge: auch bei Inzucht dieser findet keine merkliche Aufspaltung in lang- und kurzohrige statt, sondern es bleibt eine wenig variable Mittellänge bei ungeänderten, äußeren Bedingungen erhalten. Andere Längenmaße z. B. des Schädels, der Beine und des Beckens verhalten sich ähnlich, während das Gewicht nur darin abweicht, daß die sich herstellende Mischrasse unter dem Durchschnitte der Eltern zurückbleibt (Castle, Walter, Mulle- nix und Cobb 1909). Bezüglich der Färbung läßt sich ganz allgemein sagen, daß die albinotischen Kaninchen untereinander bloß mehr albinotische erzeugen, während sie mit gefärbten entweder etwas zur Hälfte albinotische oder bloß gefärbte ergeben; aus der Kreuzung Schwarz X Schwarz wurden hingegen entweder bloß schwarze oder °/, schwarze und etwas weniger als !/, albinos, der Rest grau und gelb, erhalten (21°, albinos — Woods 1903). Die Paarung des belgischen, gelbgrauen Kaninchens [Form II, 62; Farbe XIV, 12] mit dem albinotischen Angorakaninchen [Form II, 68; Farbe XIV, 13] ließ außerdem das kurze Haar des ersteren über das lange des letzteren und bei den in F, Bastardierung. 17 auftretenden schwarzen und schwarz-weißen „dutch-marked“ Sprößlingen, welche je nach der Verwendung verschiedener Albinos zum Vorscheine kommen, grau über schwarz, ganzfarbig über vorn dunkel gescheckt „dutch-marked“, als regelmäßig dominant er- kennen. Nur verschwindet das ursprüngliche Gelbgrau und wird durch das gewöhnliche Wildgrau [XIV, 2] ersetzt (Hurst 1905). Diese Farbe kommt dadurch zustande, daß die Haare schwarzes und gelbes Pigment in abwechselnden Ringen angeordnet tragen, von denen ein subapikales gelbes Band am auffallendsten ist. Wird die „Ringelung“ als eine Eigenschaft für sich auf- gefaßt, so mul sie als dominant über die Nichtringelung be- trachtet werden, denn es schlägt die durch Vereinigung des Gelb- grau mit einem von einem wildfarbigen Elter abstammenden Weiß entstandene Wildfarbe nunmehr das Gelbgrau. Ist im wildfarbigen Elter wenig schwarzes Pigment, so nimmt das Kaninchen blaugrauen Stich an [XIV, 8]; bei Fehlen der Ringelung und wenig schwarzem Pigment kommt eine weitere lichtblaue Farbe zustande [XIV, 9], welche sich in bezug auf Vererbung ebenso verhält wie Gelbgrau zu Wildgrau. Der geringere Sättigungsgrad des Schwarz, die sogenannte „Dilution“, verhält sich zur höheren rezessiv und ein noch ge- ringerer, der sich bei Anwesenheit der Ringelung in dem Auf- treten ganz weißen Bauches an gelben Kaninchen äußert, ist wieder dem Blaugrau rezessiv (Castle 1905 Coat, 1907, C. Walter, Mullenix und Cobb 1909). Die sogenannte „englische“ Färbung, weiß mit gefärbten Fleckchen an den Seiten und einer Reihe gefärbter Flecken längs des Rückens ist über ganzfarbig dominant (Hurst 1906 Genetics). Die Himalajakaninchen, welche weiß, mit schwarzen Schnauzen-, Ohr- und Extremitätenspitzen sind, werfen zuweilen silbergraue Junge (Darwin 1867). Der schon früher (Loisel 1905, 1908) behauptete größere Einfluß des Vaters auf die Übertragung der schwarzen Farben und anderer Rassencharaktere bei Kaninchen, welcher auch neuerdings von Loisel*) hervorgehoben wird, läßt sich aus der *) G. Loisel, Influenee du pere dans l’heredite des caracteres du pelage chez les lapins. — Proceed. Seventh. Intern. Zool. Congress 1907; Cambridge, Mass. 1910; G. Loisel, Etude exp@rimentale de l’influence du pere dans l’heredite chez le lapin. — €. R. Soc. Biologie, LXVIII. 153. 1910. 113 Bastardierung. Unreinheit der verwendeten Weibchen erklären; vielleicht sind diese öfters heterozygot? Ähnlich den verschiedenen Farben der Kaninchen, sind jene anderer Nagetiere, nur tritt meist noch ein schokolade- braunes Pigment [XIV, 4] auf, so beim Meerschweinchen. Das gelbe Pigment in starker Konzentration gibt eine orangerote Farbe [XIV, 5]. Das Schwarz des Meerschweinchens dominiert über Rot, aber beide Farben werden von Gelb geschlagen (Castle 1905, 1907 Color), dem aber stets schwarze und braune Pigmentkörner beigemengt sind (Bateson 1909). Rote Meer- schweinchen verhalten sich bei Kreuzung mit ein und demselben schwarzen Tier verschieden: die einen geben bloß schwarze, andere auch oder ausschließlich agutifarbige in F,. Diese Rück- schläge auf die Wildfarbe spalten in F, im Verhältnis von 9 aguti:3 schwarze : 4 rote. Die F,-Aguti sind wieder verschie- dener Art, entweder geben sie die analoge Aufspaltung oder, mit Rot weitergezüchtet, zu gleichen Teilen Aguti und Rot oder Aguti und Schwarz. Daß einige, mit Rot weitergezüchtet, nur mehr Aguti geben würden, wurde nicht beobachtet (Castle 1907, Reversion, 1907 Breeds). Ebenso wie rote Meerschweinchen die Ringelung veranlassen können, können albinotische mit ge- färbten gekreuzt von beiden Eltern abweichende Farben in F, oder F, hervorbringen, obzwar albinotische untereinander bloß albinotische erzeugen. Weiße mit schwarzen Augen züchten nicht gleichförmig weiter, sondern lassen zuweilen gesprenkelte hervor- gehen, auch bei Kreuzung mit den als rotäugigen weiben, charakterisierten Albinos (Castle 1905 coat. Am häufigsten treten bei Cavia cobaja schwarze Fellpartien an der Schnauze, „Nasenfleckmuster“ [XIV, 14], oder an Schläfe, Augenhöhle und Wange, „Kopffleckmuster“, oder endlich an der ganzen Hinter- hälfte, „dutch-marked“ [XIV, 15], auf. Versuche, welche sich auf mehr als 1000 Individuen erstrecken, haben ergeben, daß der bestimmte Ort des schwarzen Fleckes nicht als solcher ver- erbt wird, sondern nur die größere oder geringe Menge des pig- mentierten Areales (Mac Curdy und Uastle 1907). Nicht bloß völlig weiße Meerschweinchen, auch wenig, z. B. an den Ohren gefärbte oder selbst ganzfarbige, die aber dann eine geringere Schwärzung der betreffenden Fellfarbe aufweisen, zimtfarbig [XIV, 7] an Stelle von Wildfarbe [XIV, 2], schoko- ladefarbig [XIV, 4] an Stelle von Schwarz [XIV, 3] — bloß Bastardierung. 119 rot [XIV, 5] bleibt annähernd unverändert — können rote Augen von Rubinfarbe besitzen. Diese Serie unterliegt bei Kreuzung mit dem analogen Gliede der besser pigmentierten, schwarzäugigen in F, stets und ergibt in F, die verschiedenartigen, möglichen Kombinationen. Bei beiden Serien kommen außerdem Stufen ge- ringerer Fellsättigung vor, an Stelle von Wildfarbe Silberfalb [XIV, 9], an Stelle von Schwarz Blau [XIV, 8], an Stelle von Rot Creme [XIV, 10]. Die stärkere Sättigung schlägt die schwächere. Wird ein stärker gesättigtes Glied der einen Serie mit einem schwächer gesättigten der anderen gekreuzt, so tritt in F, die stärkere Sättigung, jedoch in der schlagenden Farbe auf und in F, kommen die vier Kombinationen in einem solchen Zahlenverhältnis zustande, daß die stärkere Sättigung und die schlagende Farbe in ?,,, die schwächere und die in F, geschlagene Farbe in !/, kenntlich ist (Sollas 1909). Unter diesen befindet sich eine, bisher den Züchtern unbekannt gewesene, nämlich die zimtfarbige mit roten Augen. Wildfarbe X Schokolade hatte in F, bloß Wildfarbe, diese in F, 8 Wildfarbige, 4 Schwarze, 2 Zimt- farbige, 2 Schokoladefarbige geworfen (Castle 1908). Die „Rosettenhaarigkeit“ [XIV, 14] dominiert über das glatte Fell, die Kurzhaarigkeit über die Langhaarigkeit der Angorarasse (Sollas in Bateson 1909); doch ist die Spaltung in F, keine vollständige, es kommen verschiedene Zwischenformen vor (Castle 1903). Die Angorahaarigkeit beruht auf einem Fort- wachsen der Haare unter Erhaltung eines wachstumsfähigen Follikels, während bei den Haaren mit begrenzter Länge der Follikel nach Erreichung bestimmter Haarlänge aufhört, Medullar- substanz des Haares zu erzeugen, und dieses an seiner Basıs abstirbt und abgeworfen wird. Das Angorahaar geht erst mit der Degeneration des Follikels selbst zugrunde. Bei Kreuzung mit kurzhaariger Rasse kommen in F, kurzhaarige Tiere, deren Haarlänge aber der oberen Hälfte der normalen Variationsbreite kurzer Haare angehört, zustande. Je öfter Kreuzungen dieser, namentlich durch Anpaarung mit den Elternrassen, vorgenommen werden, um so mehr verwischen sich die Kategorien, indem sowohl an ein und demselben Tiere lange und kurze Haare, als auch an anderen Haare mittlerer Länge oder längere Haare, aber mit Follikeln, ähnlich denen der kürzeren, auftreten (Castle und Forbes 1906). In der Regel hat Cavia an den Vorderbeinen vier, an den Hinterbeinen drei Zehen, indem letzteren außer dem Daumen 120 Bastardierung. auch der kleine Finger fehlt. In seltenen Fällen ist dieser jedoch an einem Hinterbeine der beiden vorhanden, eher links als rechts. Seine Vererbung folgt weder dem Spaltungsschema noch einer gleichförmigen Vermischung; die linke Seite bleibt bevorzugt, doch kommen auch rechtsseitige kleine Hinterbeinzehen oder beiderseitige vor, die bei Verwandtschaftszucht in Grad der Aus- bildung und Anzahl ihrer Träger zunehmen (Castle 1906 Poly- dactylous). Analog verhalten sich ab und zu vorkommende über- zählige Zitzen (Sollas 1909; daselbst Erwähnung plötzlich auf- getretener Zwerge, die aber infolge ihrer Hinfälligkeit nicht weitergezüchtet werden konnten). Verhältnismäßig am einfachsten ist die Farbvererbung unter den Nagetieren nach den bisherigen, unter normalen Bedingungen angestellten Versuchen an der Wanderratte, Mus decumanus. Hier ist die graue Wildfarbe dominant über die Scheckung, welche meist in Form von Dunkelfärbung des Kopfes, Halses und eines Rückenstreifes auftritt „hooded“ [XIV, 16], jede Färbung dominant über Albinismus. Werden also wilde, graue Wanderratten mit irgend einer der gezüchteten andersfarbigen Ratten derselben Spezies gekreuzt, so ist F, wildfarbig grau, in F, erfolgt typische Aufspaltung, bei der stets 3 Dominanten auf 1 Rezessiv treffen. War z. B. die verwendete Farbrasse eine rein gezogene, ganzfarbige schwarze, so sind in F, 3 wildfarbig-ganzfarbig : 1 schwarz-ganz- farbig; wurde eine reingezogene grau-weil) gescheckte „hooded“ ver- wendet, so sind in F, 3 wildfarbig-ganzfarbig : 1 wildfarbig-hooded; wurde ein Albino verwendet, so sind in F, 3 gefärbt:1 Albino. War eine reingezogene, schwarz-weißgescheckte „hooded“ genommen worden, so erfolgt in F, eine Aufspaltung in die 4 Kombinationsmöglichkeiten: wildfarbig-ganzfarbig, schwarz-ganz- farbig, wildfarbig-scheckig, schwarz-scheckig im Verhältnis von 9:3:3:1, wobei wieder die Summe aller wildfarbigen 9+3=12 dreimal die Summe aller schwarzen 3+ 1=4 übertrifft, und ebenso die Summe aller ganzfarbigen die Summe aller Schecken. Obzwar weißgefärbte, rotäugige Ratten keine Spur dunkeln Pigmentes aufweisen, so sind sie dennoch imstande, bestimmte Farben oder Farbmuster ihrer Vorfahren zu übertragen. Wird eine von zwei schwarzgescheckten Eltern abstammende Albino- ratte mit einer schwarzgescheckten Ratte gepaart, so erhalten wir, wenn letztere rein gezüchtet war, in F, bloß schwarzgescheckte, im entgegengesetzten Falle zur Hälfte schwarzgescheckte, zur Bastardierung. 121 Häfte Albinos. Bei Inzucht der schwarzgescheckten F, tritt die typische Aufspaltung von 3 schwarzgescheckten : 1 Albino in F, ein [XIV, 16E). Ä Ganz andere Resultate können wir jedoch erhalten, wenn unser Albinoelter von schwarzen, ganzfarbigen Ahnen abstammt. Er vermag dann meist die Ganzfarbigkeit auf die F, zu über- tragen, so dab alle F, (oder bei unreiner Zucht die Hälfte) schwarz-ganzfarbig erscheinen und bei Inzucht die Kombinationen schwarz -ganzfarbig, schwarzgescheckt, Albino im Verhältnis 9:3:4 auftreten. Diese Albinos sind, wie die Prüfung durch Anpaarung mit reinen Schwarzschecken ergibt, von zweierlei Art, /, von ihnen übertragen Ganzfarbigkeit, !/, Scheckung. Setzen wir diese zwei Kategorien als albino-ganzfarbig und Albino- Schecken in unsere Verhältniszahlen ein, so kommen wir wieder auf die erwähnten Zahlen bei Kombination von zwei Merkmal- paaren: 9:3:3:1. Ganz analog verhält es sich, wenn wir an Stelle von Schwarz Graue, an Stelle von Schwarzschecken Grau- schecken verwenden. Kreuzen wir endlich Albinos aus schwarz- gescheckter Abkunft mit reinen wildfarbig-ganzfarbigen Ratten, so erreichen wir die größte Komplikation mit 27 wildfarbig- ganzfarbig, 9 wildfarbiggescheckt, 9 schwarz-ganzfarbig, 3 schwarz- gescheckt und 16 Albinos, welche sich wieder zerlegen lassen nach ihrem weiteren Verhalten in 9 Albino mit wildfarbig-ganzfarbigen, 3 Albino mit wildfarbig-gescheckten, 3 Albino mit schwarz-ganz- farbigen und 1 Albino mit schwarz-gescheckten Nachkommen. Außer den erwähnten Farbvarietäten der Weanderratte kommen noch einige Abweichungen geringeren Grades vor, z. B. kleine oder große weiße Flecken am Bauche sonst ganzfarbiger Tiere. Es scheint, daß die letzteren eine Unreinheit des Tieres, nämlich seine Entstehung aus ganzfarbig und gescheckt „hooded“ anzeigen, während erstere mit allen Abstufungen in schwarz- ganzfarbig übergeht, der Kreuzung mit Albino entsprechen kann, und sich auch nicht als getrennter Vererbungscharakter verhält. Doch werden meist beide Abzeichen von Ganzfarbe geschlagen (Crampe 1877, 1883, 1884, 1885, Doncaster 1905, Mudge 1908, Przibram 1907 Demonstrationen). Der Rückenstreif der „hooded“ kann ferner von größerer oder geringerer Breite sein und durch Selektion von entsprechenden Zuchttieren in der ge- wünschten Richtung erhalten werden (Mac Curdy und Castle 1907: Besprechung in Kapitel VII) 122 Bastardierung. Die Basis der weißen Bauchhaare ist bei wildem Mus decu- manus schwarz, bei ihrer Kreuzung mit Albinos können aber an Stelle dieses Weiß verschiedene Farben, Schwarz, Grau, in Ab- stufungen auftreten. Die nahe verwandte, wildfarbige Dachratte, Mus alexan- drinus, besitzt weiße Bauchhaare, deren Basis auch weiß ist. Diese Dachratte ist wahrscheinlich bloß eine Varietät der Haus- ratte, Mus rattus, welche eine dunklere, fast schwarze Farbe besitzt. Die Kreuzung beider erweist sich als vollkommen frucht- bar und es dominiert in F, Schwarz über Grau; in F, sind °/, der Jungen grau (vgl. jedoch de I’ Isle 1875, Kapitel V, 140). Mus rattus scheint sich also bezüglich der Dominanz von Grau und Schwarz zu Mus decumanus gegensätzlich zu verhalten. Es gibt eine wilde, braune Mausart in Nordamerika, deren weiße Bauchhaare am Grunde dunkel sind, während bei gefleckten Hausmäusen die Haare der weißen Stellen bis zur Basis weiß sind. Die Kreuzung dieser beiden Mäuse hat graues Fell mit weißem Bauche, dessen Haare an der Basis dunkel sind. In F, entstehen wieder einige gefleckte Mäuse und überall, wo diese weiße Flecken bis zum Bauche reichen, sind die Bauchhaare bis zum Grunde weiß (Morgan 1909 rats). Es läßt sich bei der Hausratte jedoch auch der weiße Bauch von anderen Felleigentümlichkeiten trennen und folgt den Mendelschen Regeln (Uuenot 1908/9). Die Farbenvererbung bei der Hawusmuuus, Mus musculus, stimmt bezüglich der Wildfarbe, der schwarzen Farbe und der Albinos ganz mit jener bei der Wanderratte überein; bezüglich der Scheckung ist zu erwähnen, daß sie nicht in Form einer Kapuze und eines Rückenstreifes, sondern in recht unregelmäßiger Weise [XIV, 17 5] auftritt, meist jedoch ebenso wie „hooded“ bei M. decumanus der Ganzfärbung typisch rezessiv zu sein pflegt (Allen 1904, Cuenot 1902—1906, Haacke 1906, Schuster 1905/06). Es gibt jedoch auch dominante Schecken (Bateson 1909). So wurden bei den neuesten Versuchsreihen in F, 330 Ganz- farbige und 124 Gescheckte erhalten; und aus der Kreuzung von Gescheckten mit Albinos, die Ganzfarbigkeit trugen, in F, 259 Ganzfarbige, 90 Gescheckte, 125 Albinos; die Kreuzung von Albinos, die Scheckung trugen, mit reinen Ganzfärbigen gab in F, 163 Ganzfarbige 53 Gescheckte, 69 Albinos (9:3:4). Doch wurden auch typisch dominant sich verhaltende Schecken kon- Bastardierung. 123 statiert, die sich äußerlich von den rezessiven nicht unterschieden, jedoch mit reinen Ganzfarbigen neben 8 Ganzfarbigen, auch 13 Schecken lieferten, untereinander 44 Gescheckte und 12 Ganz- farbige ergaben. Ebenso kehrte sich das Verhältnis bei Kreuzung mit Ganzfarbe tragenden Albinos um, indem in F, 30 Gescheckte, 12 Ganzfarbige, 27 Albinos geboren wurden. Neben Schwarz tritt bei Mäusen auch Chokoladebraun getrennt nicht selten auf [XIV, 4], während bei der Wanderratte beide Pigmente meist an ein und demselben Exemplare vereinigt sind. Schwarz X Schokolade gaben in F, Schwarz, in F, 42 Schwarz und 17 Schokolade (3:1); Schwarz X Albino, der Schokolade trägt, gab in F, Schwarz, in F, 76 Schwarz, 24 Schokolade, 27 Albino (9:3:4). Diese F,-Schwarz, welche also auch Albino und Schokolade tragen, X Albino, der Schokolade trägt, gab 18 Schwarz, 5 Schokolade, 27 Albino. Die diluten Färbungen Chinchilla oder Blau [XIV, 8] und Silberfalb [XIV, 9) unterliegen den gesättigteren Schwarz [XIV, 3], resp. Chokolade [XIV, 4]. Schwarz X Blau gab in F, Schwarz, in F, 50 Schwarz, 13 blau; diese F, Schwarz X Albino, der Schwarz trägt, gaben 21 Schwarz, 6 Blau, 6 Albino; Schwarz X Silberfalb gab in F, Schwarz, in F, 67 Schwarz, 21 Blau, 20 Schokolade, 5 Silberfalb. Ein ähnliches Resultat lieferte Chokolade X Blau, nämlich in F, Schwarz, in F, 44 Schwarz, 17 Blau, 17 Schokolade, 8 Silberfalb; Blau x Albino, der Schokolade trägt, gab 33 Schwarz, 10 Blau, 8 Schokolade, 2 Silberfalb, 12 Albino. Blau x Silberfalb gab F, Blau, F, 46 Blau, 17 Silberfalb. Diese F,-Blau x Silberfalb gaben 37 Blau, 36 Silberfalb; Blau X Albino, der Silberfalb trägt, gab F, Blau, F, 55 Blau, 26 Silberfalb, 36 Albino; Schokolade x Albino, der Schokolade trägt, gab F, Schoko- lade, F, 99 Schokolade, 27 Albino; diese F, Schokolade X Albino, der Schokolade trägt, gab 14 Schokolade, 15 Albino. Dieselben F, X Albino, der Silberfalb trägt, gab 13 Schoko- lade, 4 Silberfalb, 18 Albino (3:1:4); Silberfalb x Albino, der Schokolade trägt, gab F, Schoko- lade, F, 19 Schokolade, 4 Silberfalb, 6 Albino; 124 Bastardierung. Silberfalb X Albino, der Silberfalb trägt, gibt in F, Silber- falb, in F, 30 Silberfalb, 8 Albinos (3:1). Wildfarbe x Schokolade gibt in F, Wildfarbe, in F, Wild- farbe, Zimtfarbe [XIV, 7], Schwarz und Schokolade im Ver- hältnis 9:3:3:1 (Durham 1908). Die gelbe Farbe [XIV, 5] und ihre Dilutionsstufe Cr&me (XIV, 10] gibt unregelmäßige Resultate. Über Schwarz erscheint sie dominant, aber es konnten bis vor kurzem keine rein gelb Fort- ziehenden gefunden werden, die meisten werfen stets Schwarz oder selbst Wildfarbige in einem größeren oder geringeren Prozent- satze (Castle 1906, Cu¬ 1904, Davenport 1904, Durham in Bateson 1909). Doch scheinen in neuester Zeit auch ganz reine (relbe gezüchtet worden zu sein, so daß es sich nicht um Un- möglichkeit der Besamung „gelber“ Eier durch „gelben“ Samen (Cuenot 1909), sondern um ein Tragen einer anderen Farbe seitens Gelb, wie es fürdie Albinos bekannt ist, handeln würde (Hagedoorn 1909). (Vgl. noch L. Plate!). Die Gewohnheit der Tanzmäuse, sich bei der geringsten Erschütterung im Kreise zu drehen, was mit einer besonderen Abnormalität des Ohrlabyrinthes zusammenhängt, verschwindet völlig in der F,-Generation bei Kreuzung mit gewöhnlichen Lauf- mäusen, um in etwa !/, der F,-Generation wieder aufzutreten (Darbishire 1902—1904, Guaita 1898, 1900, Haacke 1906). Manchmal finden sich im Freien Hausmäuse mit haarloser, runzeliger Haut, die weiter erben (Gaskoin 1856); werden diese mit behaarten gekreuzt, so ist F, behaart, F, ergab 9 behaarte und 3 Mäuse, die ihr Haar verloren (Campbell in Bateson 1909). Für die Anzahl der Jungen in einem Wurfe wurde eine Erblichkeit in dem Sinne, daß Mütter und Väter aus Familien mit großen Würfen auch wieder solche hervorbringen würden, nicht konstatiert (Weldon 1906/07). Die Daten über Vererbung bei Hunden sind sehr mager?). Ein doppelnasiger Jagdhund, mit einem gewöhnlichen gekreuzt, erzeugte ein doppelnasiges Z, dieses mit einem gewöhnlichen 2 4 doppelnasige $ und 4 gewöhnliche 2 (Buzaringues 1825), t) Die Erbformeln der Farbenrassen von Mus musculus. Zool. Anzeiger. XXXV, 634, 1910. 2) Vgl. jedoch neuerdings A. Lang, Die alternative Vererbung bei Hunden. Z. f. induktive Abstammungslehre. III. 1—3, figs. 1910. Bastardierung. ‚0125 demnach dürfte doppelte Nase über gewöhnliche Nase dominieren. Daß der afrikanische Nackthund $ mit einer Wachtelhündin in den Jungen Kombination von Charakteren aufwies, heißt wohl nicht mehr, als dab nicht alle Charaktere des einen Elters domi- nierten; von Interesse ist aber, daß auch neue, an den Wind- hund erinnernde Merkmale auftraten; dasselbe gilt für die Rück- kreuzung mit dem Vater (Tiemann 1865). Aus der Kreuzung Windspiel X Buldogge können nach wiederholter Rückkreuzung mit dem Windhunde in der F,-Generation reine Windhunde zum Vorschein kommen. Die Hauptfarben der Windhunde Schwarz, Rot und Weiß ergeben folgende Kombinationen: Schwarz X Weiß —= Gescheckt mit Vorwiegen des Schwarz oder des Weiß, oder Blau; Schwarz x Rot = Schwarz, Schwarz-Rot („brindle“), Rot, Gescheckt mit Vorwiegen des Schwarz oder Rot, Gescheckt aus Schwarz und Schwarzrot, Gescheckt aus Schwarz und Falb; Rot x Weiß — Gescheckt mit Vorwiegen des Weil; oder Rot, Falb (Stone- henge 1867). Es ist nicht klar, wann das eine oder das andere eintritt. Bezüglich der gegenseitigen Überordnung der Farben ist nichts bekannt, nicht einmal, ob Weil) X Weib stets Weiß gibt, wie vielleicht zu erwarten, da es aus allen anderen Farben ge- legentlich herauskommt (Barrington und Pearson 1904). Auch das Blau der Dachshunde dürfte nur aus einer nicht erblich fixierten Mischung von Elternfarben bestehen (Bateson 1909). Eine stummelschwänzige Schäferhündin, von einem schotti- schen Collie belegt, lieferte Junge mit Schwänzen von verschie- dener Länge (Gates 1909). Von historischem Interesse sind die Kreuzungen an englischen Bassethunden (Millais 1874—1896). Diese Hunde sind entweder schwarz, weiß und gelb gescheckt oder bloß schwarz-weiß ge- scheckt. Es wurde nun nach dem später zu besprechenden Galton’schen Vererbungsgesetze eine Berechnung aufgestellt, wie viele Jungen der einen und der anderen Sorte in einer be- stimmten Generation geboren werden sollten; die berechnete Zahl war 180, die experimentell herausgekommene 181 (Galton 1897). Wir werden sehen, daß dieses Resultat nicht mit der Inter- pretation eines Einflusses entfernter Ahnen notwendig verknüpft ist (s. folg. Kapitel); übrigens ist der Wert der Untersuchung durch die nicht völlige Zuverlässigkeit der verwendeten Männchen (vgl. Barrington und Pearson 1904) wesentlich beeinträchtigt. 126 Bastardierung. Das lange Haar der Angora-Katze verschwindet in der ersten Kreuzungsgeneration mit der gewöhnlichen kurzhaarigen Katze, um dann in jedem Wurfe von F, aufzutreten (Nägeli 1884). Die öfters auftretende asymmetrische Augenfärbung der Angorakatzen, wobei ein Auge gelb, eines blau ist [XIV, 19], kann nicht nur als Ganzes unverändert wieder bei den Nach- kommen, und zwar durch mehrere Generationen, sondern auch bei Kreuzung mit beiderseits blauäugigen Katzen in F, in ihrer Umkehrung auftreten, ja auch beiderseits gelbäugige hervorgehen lassen. Die geringen, bisher zur Verfügung stehenden Zahlen gestatten zwar noch keinen zwingenden Schluß, legen aber die Annahme nahe, daß es sich bei dieser Heterochromie um unreine Tiere handelt, die gelbäugige uud blauäugige Keime tragen. Es wäre danach Gelb über Blau dominant, wobei aber bald eine, bald die andere Seite bei der Kreuzung kein gelbes Pigment abbekommen würde. Verbunden mit dem Pigmentmangel ist Taubheit (Przibram 1908 Katxen). Überzählige Zehen haben sich trotz wiederholter Vermischung mit normalzehigen Katzen 7 Generationen lang in der Mehrzahl der Nachkommen, jedoch in verschiedener Anzahl und Ausbildung, selbst mit Steigerung von 6 zu 7 Zehen an jedem Vorder- und Hinterfuße erhalten. Merkwürdigerweise warf die ursprünglich beobachtete sechszehige Stammutter in ihrer späteren Lebenszeit bloß normalzehige Junge (Poulton 1383, 1887). Daß nicht ge- rade der Einfluß des Vaters bei der Übertragung der Rassen- charaktere von Katzen und ähnlichen Haustieren überwiegt, wie früher angegeben wurde (Buzaringues 1825), dafür sprechen die mit mehrzehigen Katzen, aber normalzehigen Katern und anderen Merkmalen, Augenfarbe, Haarfarbe, Schwanzlänge angestellten Versuche, wobei bald dem Vater, bald der Mutter nachgeratene Kätzchen zur Beobachtung kamen (Davenport 1906 FKeport). Da diese Versuche noch keine genügende Nachkommenmenge geliefert haben, so haben die einzelnen Zahlen noch kein Inter- esse (Davenport 1908 Report.) Bezüglich der Schwanzlänge liegen mehrere Angaben vor, die sich auf die Paarung gewöhn- licher, geschwänzter Katzen mit den schwanzlosen Katzen der Insel Man, sog. „Manx“ [XIV, 18] beziehen. Die Kreuzung Manx d x gewöhnliche Katze 2 gab bei einer älteren Zucht 17 schwanzlose, 5 geschwänzte Katzen, hin- gegen gewöhnliche Katze $ x Manx 2 bloß Kätzchen mit kurzen, Bastardierung. 127 unvollkommenen Schwänzen (Wilson nach Orton 1855). Nach neueren Beobachtungen wurde das letztere Resultat bestätigt, welches Schwanzlosigkeit über Geschwänztheit mehr weniger domi- nant erscheinen läßt (Anthony 1899, Hind 1889, Kennel 1901). Eine besondere Komplikation findet sich in der Vererbung der gelben Haarfarbe bei Katzen. Es war lange bekannt, daß die dreifarbigen schwarz-gelb-weißen [XIV, 6] Katzen fast stets weiblichen Geschlechtes sind. Das zugehörige Männchen scheint ganz gelb zu sein. Gelb mit Schwarz gepaart, gibt Gelb, aber dieses ist nur bei den Katern über den ganzen Körper ver- breitet, während es bei den Katzen mit Schwarz, meistens auch mit Weiß, gescheckt erscheint. Analog dem Schwarz und Orange- gelb verhalten sich die diluten Farben Blau und Cröme (Don- caster 1905). Die Vererbung beim Menschen ist begreiflicherweise experimentell nicht studiert; es mag daher eine kurze Übersicht einschlägiger, statistischer Literatur genügen. 1. Die Hautfarbe gibt in F, intermediäre, später jedoch Anzeichen von Zerfall in die ursprünglichen Elemente: Neger x Europäer = Mulatten (Lawrence 1823); Indianer X Euro- päer = Mestizen (Mudge 1907); Inder X Europäer (Ba- teson 1909). 2. Albinismus ist jeder Farbe rezessiv (Castle a. Allen 1903, Bateson 1904 Albinism, 1905/06; Weldon 1904) und erscheint bei Inzucht sehr häufig (z. B. 7 Albinos aus 2 Ge- schwisterkindsehen, wo kein nachweislicher verwandter Albino — Devay 1862); eine albinotische Negerin erzeugte mit einem Europäer bloß Mulatten, es vermag also ebenso wie bei den Mäusen oder Ratten der Albino die Bestimmung der Farbe als „Schwarz“ zu tragen (Stedman 1806). Bei der Augenfarbe ist ferner Braun dominant über Licht- blau, während das Verhalten der mittleren Pigmentierungsstärken, Grün, Grau mit dunkelm Ringe usw. noch nicht ganz klar ist (Davenport 1907, Hurst 1908 Eye); aus einem einseitigen braunen Auge scheinen bei Paarung mit einem beiderseits lichten unter anderem auch Kinder mit beiderseits braunen Augen hervorgehen zu können (vgl. Przibram 1907 Katzen). 4. Haar: lockig dominant über schlicht, aber meist in F, intermediär als „wellig“ erscheinend (Davenport G. und C. 1909); 128 Bastardierung. ein eigentümlich kurzes Wollhaar dominant über schlichtes (W. Bell nach Gossage 1908), weiße Haarlocke über gleichfarbiges Haar (Rizzoli nach Gossage 1908); Schwarz über Rot (Hurst 1908), wobei das goldene Pigment der braunen und blonden Haare von diesen Farben unabhängig ist (Davenport G. und C. 1909). 5. Hautkrankheiten unbekannten Ursprungs: Tylosis, eine Verhärtung der Hand- und Sohlenflächen, ferner Epidermolysis bullosa, Xanthoma, multiple Teleangiectasis, Hypertrichosis con- genita, Monolithrix, Porokeratosis sollen als dominant über den normalen Hautzustand erscheinen, indem sie nicht mit Über- springung auf die Nachkommen übergehen (G@ossage 1908, Bateson 1909). 6. Folgende Augenmißbildungen und -krankheiten verhalten sich ebenso: Nachtblindheit (Nettleshipp 1907); Distichiaris, Ptosis, Coloboma, Ectopia, Glaucoma (angeführt in Bateson 1909, praeseniler Oataract — Nettleshipp 1905 und Gilvio 1906); hingegen deutet das Auftreten der Retinitis pigmentosa bei Konsanguinität der Eltern (Herrlinger 1899, Nettleship 1906) auf ihren rezessiven Charakter, falls es sich nicht eher um eine allgemeine Degenerationserscheinung handelt (Feer 1907); Farbenblindheit ist im Manne dominant, in der Frau rezessiv, so dab die Frauen sehr selten farbenblind sind, aber die Farben- bindheit ihrer Väter auf die Söhne übertragen (Nettleship 1908). 7. Ähnlich verhält sich die nur bei Männern auftretende Bluterkrankheit, Haemophilia (Lossen); andere, allgemeine Stofi- wechselanomalien, wie Alkaptonurie, werden als Rezessive an- gesehen (Garrod 1902, 1908); es gilt hier aber dasselbe wie für die Retinitis pigmentosa. Das gleiche muß auch bezüglich der angeborenen Taub- stummheit (Bond 1905, Windle 1888) zugestanden werden, da die erhaltenen Zahlen aus Ehen Taubstummer mit dem reinen Rezessivcharakter sich nicht vertragen (Hammerschlag). Sehr unregelmäßig gestaltete sich die Vererbung einer abnormen Ver- knotung der oberen Ohrmuschel, indem vom befallenen Groß- vater und der befallenen Mutter 3 Töchter erbten, ein Sohn und eine Tochter nicht; sowohl die letztere als auch zwei der be- fallenen Töchter hatten ohne konsanguine Heirat auch befallene Kinder beiderlei Geschlechtes, eine befallene Tochter keine be- fallenen; zwei Töchter einer der befallenen Töchter waren normal; an einem Enkel trat die Abnormität einseitig auf (Laloy 1890). Bastardierung. — Vererbungsregeln (Theorie). 129 9. Mißbildungen an den Extremitäten sind entweder domi- nant: Brachydactylie (Farabee 1905, Walter 1901), Spalthand und Spaltfuß (Fotherby 1886, Lewis 1908, Lewis a. Emble- ton 1908, Pearson 1908, Tubby 1894). Polydaktylie, die mit Spalthand verknüpft sein kann (Moutard-Martin und Pissavy, Fotherby 1886) erbt auch durch die Befallenen und kann im Laufe der Zeit — ähnlich wie bei den Katzen! — eine Steigerung erfahren (Struthers 1863). 10. Über die Erblichkeit von Gewohnheiten und geistigen Anlagen ist zwar vieles mitgeteilt (Darwin 1868, Galton 1889), aber wenig im modernen Sinne verwendbar, manches direkt durch Versuche widerlegt, so wäre nach Darwin „Linkshändigkeit bei Mensch und Schnecke bekanntlich erblich“. Über die Links- händigkeit des Menschen wissen wir noch nichts, bei der Schnecke (vgl. Kap. IV) ist der Zustand nicht erblich. Untersuchungen, ob die Gewohnheit, den rechten oder den linken Daumen beim Ver- schränken der Hände zu oberst zu legen, bestimmten Vererbungs- regeln folge, haben zu keinem positiven Resultate geführt(Lutz 1908). V. Kapitel. Vererbunesregeln (Theorie). [Hierzu Tafel XXIII und XXIV.] Wollen wir aus dem experimentell gewonnenen Induktions- materiale Regeln für die Verteilung der erblichen Eigenschaften auf die Nachkommen verschiedener Eltern ableiten, so empfiehlt es sich zunächst, vom einfachsten Falle auszugehen, in welchem sich die beiden Eltern bloß in einem Rassen-Merkmale von einander unterscheiden, wobei dieses Merkmal nicht an das männliche oder weibliche Geschlecht allein geknüpft sein soll. Wir bezeichnen die Anwesenheit des den einen Elter aus- zeichnenden Merkmales mit AA [und stellen es durch ein schwarz- ausgefülltes Quadrat dar; XXIIL, 1, P links], die Abwesenheit desselben Merkmales beim andern Elter mit aa [leeres Quadrat XXI, 1, P rechts]. Die Kinder oder erste Filialgeneration [F,] erhalten das Erbe von Seiten beider Eltern, wobei jeder Elter die Hälfte der Erbmasse wenigstens in Bezug auf den Zellkern beisteuert. Die ) Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 150 Vererbungsregeln (Theorie). Halbierung der Kernmasse kann ja tatsächlich bei jedem Samen und jedem Ei in reifem Zustande dadurch erwiesen werden, daß die Anzahl der Kernschleifen oder Chromosomen in diesen Keim- zellen bloß die Hälfte jener in einer jeden Körperzelle des Elters ausmacht. Die Vereinigung der Keimzellen mit halbierten Kernmassen, die nun passend als @ameten, A und a, bezeichnet werden, liefert Produkte, welche von dem einen Elter die Anwesenheit des Merk- males A, von dem andern die Abwesenheit des Merkmales, also a, erben und wegen der verschiedenartigen Paarung Heterozygoten genannt werden. Im Gegensatze hiezu heißen die aus Gameten mit ganz gleichen Eigenschaften hervorgehenden Produkte Homozygoten. Wie spricht sich nun die verschiedenartige Zusammensetzung des Keimes Aa in dem entwickelten Tiere aus? Es sind drei Hauptmöglichkeiten gegeben: 1. Kann jeder Deszendent eine gleichförmige Mischung der Eltern darstellen, „Blendlinge“, „blended inheritance“ [durch graue Farbe dargestellt, XXIII, 1 F,], oder 2. kann jeder Deszendent eine derartige Verteilung des einen elterlichen Merkmales aufweisen, daß an anderen Körperstellen die den zweiten Elter charakterisierende Abwesenheit des Merk- males auffällt; „Schecken“, particulate inheritance* [XXIII, 2 F,], endlich 3. jeder Deszendent bloß das Merkmal des einen Elters hervortreten lassen, ausschließliche Vererbung, „alternative inheri- tanee* [X XTIL,.3 #3]. Im letzeren Falle hat es sich gezeigt, daß bei Verwendung wirklich reiner Rassen, deren Produkte alle Homozygoten sind, stets alle Deszendenten der ersten Kreuzungsgeneration dem einen Elter ähnlich sind, und zwar im allgemeinen jenem, der durch die Anwesenheit eines Merkmales ausgezeichnet ist, das dem andern fehlt. Dieses Merkmal ist es, welches wir mit Gregor Mendel als „dominant“ bezeichnet haben. Wird die F,-Generation durch Geschwisterpaarung vermehrt, so kann das Resultat wieder in den drei bisher angeführten Fällen verschieden ausfallen: 1. Die Mischung bleibt in F, fortbestehen [XXIII, 1 F,], 2. die Scheckung bleibt in F, fortbestehen [XXIII, 2 F,], Vererbungsregeln (Theorie). 131 3. die alternative Vererbung bleibt in F, fortbestehen, aber nunmehr tritt neben je drei Dominanten wieder je ein ” „Rezessiv* mit der Eigentümlichkeit des in F, geschlagenen (Groß-)Elters auf. Das Verständnis dieser „Spaltung“ im Verhältnis von 3D:1R wird erleichtert, wenn wir die wiederholt beobachteten gemischten Vererbungsmodi betrachten: Besteht die F,-Generation aus Blendlingen, welche die heterozygote Zusammensetzung Aa sofort erkennen lassen, so kann trotzdem in der nächsten F,-Generation eine Aufspaltung stattfinden, welche dem Verhältnis 1 Fi 2 2 ea | z folgt [XXIIL, 4]. Dies erklärt sich leicht, wenn wir bei der mit der Bildung der Gameten auftretenden Reduktionsteilung eine völlige Trennung der Anlagen des einen Elters von jener des anderen annehmen, Es sind dann die Gameten sowohl der männlichen F, als auch der weiblichen mit A und a zu bezeichnen und deren wahl- lose Kombination liefert AXAAAxa,axAundaxa, und infolge der praktischen Gleichheit vn Axamitax A die oben angegebenen Verhältniszahlen 1:2:1. Beispiele: „Blaue“ Farbe der Hühner aus schwarz und weiß, ebenso die blaue der Rinder und deren lichtrote aus rot und weiß. Ganz analog verhält es sich, wenn die Heterozygoten durch Scheckung kenntlich sind, aber doch in F, Aufspaltung erfahren EXXTIIT, 51. Beispiele: Käfer, Leptinotarsa multitaeniata X var. ru- bicunda [IV, 5]. Bei Auftreten einer Dominanten ist die Heterozygote in F, nicht sofort von dem dominanten Elter zu unterscheiden, nichts- destoweniger müssen wir für die Gameten dieselben Kombinations- wahrscheinlichkeiten zugeben. Diese Kombinationen liefern wie früher 1 i% 2 a fi Rn Da nun aber die Heterozygoten Aa in diesem Falle von AA nicht sofort zu unterscheiden sind, so stellt sich nun für F, das Verhältnis 3:1 heraus. Beispiele: Käfer, L. decemlineata X var. pallida und L. multitaeniata X var. melanothorax [IV, 3 u. 4], ferner bei den Rassenkreuzungen in allen anderen Gruppen. Ist diese Ableitung richtig, so ergibt sich daraus, daß bei 9* 132 Vererbungsregeln (Theorie). unverändertem Vererbungsmodus nicht alle auftretenden Domi- “ nanten bei ihrer Weiterzucht sich gleich verhalten dürfen, wohl aber alle Rezessive, die stets als Homozygoten aa erscheinen, daher bloß die Gameten a und a bilden können und tatsächlich untereinander rein weiterziehen. Von den Dominanten in F, werden hingegen bloß ein Drittel die Gameten A,A liefern und also als Homozygoten rein weiter- ziehen, die restlichen zwei Drittel die Gameten A, a liefern und ganz analog den Heterozygoten von F, bei Inzucht die Aufspaltung von 3:1 erfahren, und dieses Spiel wird sich beliebig viele Ge- nerationen lang wiederholen. Eine weitere Konsequenz ist das Auftreten des Verhält- nisses 1:1, wenn ein heterozygoter Elter mit einem Rezessiven gepaart wird. Die Gameten des ersteren sind A,a, jene des letzteren a, a und daher die vier Kombinationen Aa, Aa, aa, aa, von welchen die ersten zwei als Dominante, die letzteren natürlich als Rezessive erscheinen. Da also in F, keine homozygoten A A gebildet wurden, so ergibt eine neuerliche Paarung zwischen einem dominanten und einem rezessiven Geschwister in F, wieder das Verhältnis 1:1 u.s.f. [XXIII, 6]. Unterscheidet sich der eine Elter vom andern nicht bloß durch die Anwesenheit eines Merkmales, sondern von zwei Merk- malen A und B, so erhalten wir die Gameten ls und LE, und in F, Heterozygoten der Formel 2, welche im äußeren völlig dem einen Elter es gleichen. Bei der Gametenbildung trennen sich die elterlichen Anteile wieder, so daß die vier Gametenformen DR ee Br in gleicher Anzahl gebildet werden. Ihre Kombination liefert nur sechzehn Möglichkeiten, unter der Voraussetzung, daß die Träger einander entsprechender Eigenschaftspaare, sog. „Alellomorphen“ sich wieder zusammenfinden. Dies wird nicht nur durch das Stimmen der Resultate, sondern auch durch die’ zur direkten Beobachtung gelangende Zusammenordnung gleichgroßer und gleichgeformter, also wohl einander entsprechender väterlicher und mütterlicher Chromosomen bestätigt. Anderseits erscheint es im allgemeinen gleichgiltig für den Ausfall der F,-Kombination, ob die beiden Dominanten auf einem Vererbungsregeln (Theorie). 133 Elter vereinigt, oder je von einem mitgebracht waren [XXIV, 10, P schwarz und Gelbrand], so daß die Trennbarkeit der Eigenschaften eines Elters und deren Neukombination in F, bestätigt wird. Ir 2. BR 16. a» We ee oo cvoerp,iuer ve Wo bporPepibp ve up u 1 Die 16 Kombinationen sind [XXIV, 10 F3]. 5 n Homozygote mit beiden Dominanten, —a e B Heterozygoten m. beid. Dominanten, gl. äuß. Auss. wiel. „ ” „ ” öl I) zp ve be He oboer verpbb>ibhpep v-pbu> > II» er) ” r] ” ——_ ” ” — .e > se Ber} Is Homozygote m. d. ersten Dominante, zweiten Rezessive. Heterozygote gleichen äußeren Aussehens wie 10. ” ” ” ” ” ” Homozygote m. d. ersten Rezessive, zweiten Dominante. rl Heterozygote gleichen äußeren Aussehens wie 19. | ” ” Pr ” ” ” al | Homozygote mit beiden Rezessiven. Dem Außeren nach sind also die 9 ersten Kombinationen mit beiden Dominanten, 3 mit der einen Dominanten und der anderen Rezessiven, 3 weitere mit der zweiten Dominanten und zweiten Rezessiven und die letzte 1 mit beiden Rezessiven. Es ist das wiederholt begegnete Verhältnis: Rare 134 Vererbungsregeln (Theorie). Beispiele: Seidenspinner, Raupen- und Kokonfarbe [VII, 8]; verschiedene Kokonfarben; Hühner, Kamm und Farbe [XII, 1]; Rosen- und Erbsenkamm [XII, 2]; Mäuse und Ratten, Farbver- teilung und Farbenton u. v. a. Enthält ein Elter eine sichtbare, dominante Eigenschaft A, der zweite eine dominante B, die aber zu ihrem Sichtbarwerden des Hinzutretens eines Faktors bedarf, der im A des andern Elter vorhanden ist, so kommt in F, eine sichtbare Eigenschaft zustande [XXIV, 11 F, Gelbrand], welche in keinem der Eltern offenbar war. Die Kombinationen der Gameten von F, sind ganz den 16 angeführten analog, aber die 3 vorletzten Kombinationen, welche nicht neben B auch A enthalten, lassen sich von der letzten nr nicht sofort unterscheiden, weil zum Hervortreten von B wieder die Anwesenheit von A notwendig wäre [XXIV, 11 F,]. Es geht also das Verhältnis 9:3:3:1 in 9:3: 4 über. Durch Anpaarung an verschiedene bekannte Kombinate läßt sich aber zwischen den vorletzten 3 Kategorien und der letzten leicht unterscheiden, da die letzte Kategorie z. B. mit dem Großelter, der die sichtbare Eigenschaft enthielt, gekreuzt, keine latente Eigenschaft in F, offenbar machen kann, wohl aber dies die 3 vorletzten Kategorien bei analoger Kreuzung tun. | Beispiele: Ratten, Pigment und im Albino latente Scheckun [XIV, 16]. Enthalten beide Eltern Eigenschaften, welche erst beim Zusammentreten offenbar werden, so erscheint F, als eine völlig abweichende Form, die früher meist Atavismus genannt wurde. [XXIV, 12 F,]. In F, erscheinen unsere 16 Kombinationen weiter vereinfacht, indem nunmehr auch die nächsten 3 Kategorien, welche A aber nicht B enthalten, ebensowenig äußerlich von der letzten abstechen, als jene 3 vorletzten, denen A bei Anwesenheit von B fehlt; es geht das Verhältnis also in 9: 7 über [XXIV, 12 F,]. Beispiele: Weißes Seidenhuhn X rezessivem weißen Huhn anderer Rasse Leghorn [XII, 3]. Beziehen sich — wie in den eben erläuterten Fällen meist — die beiden unterscheidenden Eigenschaften der Eltern auf den- selben Körperteil, so stehen diese unterscheidenden Merkmale, obzwar je zu ihrer Abwesenheit als Dominante sich verhaltend, doch wieder gegenseitig in einem solchen Verhältnis, daß die eine Eigenschaft bei gleichzeitiger Anwesenheit die andere deckt. Dieses Vererbungsregeln (Theorie). 135 von Mendel auch unter die Dominanz subsummierte Verhältnis führt bei nur zwei Merkmalen zu ähnlichen sichtbaren Ergebnissen, wie Dominanz eines Merkmales über dessen Abwesenheit. Denken wir uns [im Schema XXIV, 13], daß das eine Merkmal [gelbrand] das andere [schwarzrand] decken würde, so erscheint in F, bloß das eine sichtbar, in F, wären die Kom- binationen 1—9 von 13—15 ununterscheidbar, ebenso 10—12 von 16 und wir erhalten daher das Verhältnis 12 : 4, welches gleich Sad as REIS P 5]: | Daß aber in Wirklichkeit bloß Anwesenheit und Abwesenheit desselben Merkmales einander allelomorph sind, geht aus der Kreuzung vollständiger Formen mit solchen hervor, die zwei’ Merk- male derselben Körperstelle verloren haben. Denken wir uns einen Elter von dem andern [XXIV, 13 F,] durch Verlust von zwei positiven Merkmalen unterschieden [gelb- rand und schwarzrand XXIV, 14 P], so liefert F, dasselbe wie früher, aber unter unseren 16 Kombinationen unterscheidet sich die letzte Kategorie durch Abwesenheit beider Merkmale von den 3 Kombinationen 10—12, die noch das eine im dominanten Großelter gedeckte zweite Merkmal besitzen; das Verhältnis geht in 12:3 :1 über. Beispiel: schokoladefarbige Maus, die sich durch Verlust von grau und schwarz von einer grauen unterscheidet, liefert mit dieser in F, neben 12 grauen und je einer schokoladenfarbigen auch je 3 schwarze. Es empfiehlt sich daher (mit Bateson), die positiven Merk- male, welche einander gegenseitig derart decken, daß immer eines dem andern gegenüber als dominant erscheint, nicht als Dominante und Rezessive zu unterscheiden, sondern sich so auszudrücken, daß immer das deckende als epistatisch, das gedeckte als hypostatisch bezeichnet wird. Haben wir nicht bloß 2 Paare allelomorpher Merkmale, sondern 3 oder eine noch größere Anzahl zu berücksichtigen, so sind anstatt der Kombination von 4 X 4 Kategorien = 4°, nun- mehr 4x 4x 4 — 43 oder 4" Kategorien gegeben. Bezeichnen wir die positiven Merkmale mit A,B,C....,Z, und deren Abwesenheit mit a, b,c...... z, dem bisherigen Vorgehen entsprechend, so erscheint die Kategorie mit allen Dommanten A, B. O:....r: stets in der Potenz von 3, welche der positiven Merkmalsanzahl entspricht, also bei 3 positiven 156 Vererbungsregeln (Theorie). Merkmalen in der Anzahl 3%, bei n in der Anzahl 3”; es folgen die Kategorien mit allen weniger einer Dominanten jede 3”r—-!n Kombinationen umfassend, n an der Zahl, solche mit allen weniger n RR : nr zwei Dominanten 3 TEE (n — 1)mal, mit allen weniger drei Dominanten 323 (n — 1) (n — 2)mal. n Kinn 0 Jene mit allen Rezessiven a, b, c.... sind stets bloß in Einzahl vorhanden, jene mit allen weniger einer Rezessiven sind 3l x nmal vertreten und ebenso jene mit allen weniger zwei, drei... . Rezessiven 3 zur zweiten, dritten... . Potenz multipliziert mit demselben Faktor wie jene mit zwei, drei... Dominanten außer den Potenzen von 3 aufweisen. Die Formel!) würde also folgendermaßen sich gestalten: 4n—H5n ABCDEF bloß Domin., keine Rec. 3”mal. + S’-I,n ABCODEEF und jede andere Kombination mit einer Rec. 3%—-1mal; 9n—2 n h R E N : er 13 (n—1) ABCDef und jede andere Kombination mit zwei Rec. 3°”—2mal; n ee 5 3 (a-1)(n=2) ABCdef und jede andere Kombination ar mit drei Rec. 3%°-3mal; + 32. —. (1) ABcdef und jede andere Kombination j mit zwei Dominanten 32mal; + 3!.n Abcdef und jede andere Kombination mit einer Dominanten 3!mal; + 5° abcdef bloß Rezessiven, keiner Domi- nanten 30 = 1mal. Beispiele für 3 Merkmalpaare: Mit abwechselnd schwarz und gelber Haarringelung versehene, ganzfärbige Laufmaus (HGL) X ringlose, nicht ganzgefärbte, nicht laufende, sondern tanzende Maus“ (ho 1) [XI 177 ginn RE ET E: DrHo +-9HG1+9HsL+9hG1+3Hgl+3hG1l+3hgl + 1ihgl. Beispiel für 3Merkmalpaare, die sich alle auf dieselbe Körper- stelle beziehen und von denen keines bei Abwesenheit des einen (P) zum Vorschein kommen kann: 1) vgl. Bateson, Mendelism, 2nd Impression August 1909 in Druck- fehler-Korrektur einer in Mendelism, März 1909, seitens eines mathematischen Freundes gegebenen Formel. Vererbungsregeln (Theorie). 137 Mit Haarringelung versehene (graue ganzfärbige, pigmen- tierte Ratte (H G P) X ringlose (schwarze), nicht ganzfärbige, sondern Scheckung tragende pigmentlose (Albino) Ratte gibt in BROERGHP,NInAF;: 2?’ HGP+9HgP+9hGP+3hgP +9HGp +3Hgp+3hGp-H-1hgp und da alle in die zweite Zeile gestellten Kombinationen des Pigmentes (P) entbehren, daher Albinos sind, 27 graue ganzfärbige, 9 schwarze ganzfärbige, 9 graugescheckte, 3 schwarzgescheckte und 16 Albinos. Das Verhältnis überhaupt pigmentierte (48) zu Albinos (16) gibt 3 : 1; ebenso ganzpigmentierte (36) zu Schecken (12), oder graue (36) zu schwarzen (12). Wir kommen also auch zur typischen Spaltungszahl, wenn wir innerhalb einer Merkmalkategorie auf- tretende weitere Unterschiede zunächst unberücksichtigt lassen. [XIV, 16]. In den meisten Fällen erfolgt die Verteilung der Eigen- schaften in den F,, F, und weiteren Generationen unabhängig vom Geschlechte der Nachkommen, so daß z. B. im typischen Spaltungsfalle in F, sowohl unter den Männchen als auch unter den Weibchen das Verhältnis von 3 dominanten zu 1 rezessiven gewahrt wird [XXIII, 7 F,]. Doch finden sich einige Abweichungen, in denen durchwegs eine Tendenz auftritt, das männliche Geschlecht mit den domi- nanten Merkmalen eher auszustatten als das weibliche. So kommt es vor, daß in F, die männlichen Heterozygoten völlig den Dominanten gleichen, während die Weibchen den hetero- zygoten Charakter in der Scheckung des dominanten und rezes- siven Charakters (besser des epistatischen und hypostatischen) zum Ausdruck bringen [XXIIL, 8 F,], eine Erscheinung, die sich in F, etc. in analoger Weise wiederholt [XXIIL, 8 R,]. Beispiel: gelber Kater, schwarzgescheckte Katze. Oder es erscheint das im männlichen F, epistatische Merkmal im weiblichen sogar hypostatisch [XXILL, 9 F,] und in F, kommen auf 3epistatische Männchen ein hypostatisches, unter den Weibchen ebenfalls, nur daß die Merkmale vertauscht bleiben [X XIII, 9 F,]; sowohl die hypostatischen F, 3 d, als auch die hypostatischen, aber mit dem entgegengesetzten Merkmale ausgestatteten F, 2 2 ziehen bei Anpaarung mit dem entsprechenden homozygoten Vor- fahr rein weiter. 138 Vererbungsregeln (Theorie). Beispiel: Hörner der Schafe. Öfters wurden bei wilden Arten Fälle beobachtet, in welchen das Weibchen in zwei Formen, einer dem Männchen ähnlichen und einer abweichenden, vorkommt. Bei solchen experimentell ge- prüften Dimorphismen der Weibchen erwies sich die vom Männchen abweichende Weibchenform als Rezessiv, indem sie bei Kreuzung mit dem Männchen in F, verschwand, um in F, in !/, der Tiere aufzutauchen, welche jedoch wieder durchwegs Weibchen sind. Weiters zeigt es sich, daß die gebildeten homozygoten Dominanten in F, durchwegs Männchen, während die Heterozygoten zu gleichen Teilen männlichen und weiblichen Geschlechtes sind. Nur bei der Rückkreuzung des heterozygoten F,-Männchens mit dem rezessiven Weibchen entstehen notgedrungen neben den anderen drei Kom- binationen zu je !/, auch Männchen mit dem Rezessive. Diese Rezessiv-Männchen geben nun mit dem heterozygoten Weibchen zur Hälfte dominante Männchen, zur Hälfte rezessive Weibchen. Wurden aber wilde Weibchen, deren Ursprung nicht auf Heterozygotie schließen ließ, mit dem Rezessiv-Männchen ge- paart, so kam das gleiche Resultat zu Tage. ‘Wir müssen daher annehmen, daß alle dominanten Weibchen solcher dimorpher Formen eigentlich Heterozygoten sind. Die Erscheinungen lassen sich am besten mit der Annahme erklären, daß in diesen Fällen der bestimmende Faktor für Weib- lichkeit eine Dominante darstellt, bei deren Abwesenheit Männ- lichkeit auftritt, die Weibchen alle Heterozygoten für diesen Charakter sind und bei Gametenbildung zwei Dominanten ein- ander ausweichen, so daß eher Dominante und Rezessive in einer (Gamete vereinigt werden. Die dominanten Weibchen wären dann nicht nur als Hetero- zygoten im Dimorphismus, sondern auch in der Weiblichkeit selbst zu betrachten. Demnach würde man sie 2 schreiben, während die dominanten homozygoten Männchen als Se die hetero- zygoten als E zu bezeichnen sind; diese letzteren wären also im rezessiven Charakter Männlichkeit homozygot, die rezessiven 2 Rg Männchen RZ Die rezessiven Weibchen = in beiden Charakteren. 2 Jg wären im Geschlechtscharakter Vererbungsregeln (Theorie). 139 dennoch heterozygot und könnten daher bei Beseitigung des weib- lichen Charakters männliche Charaktere hervortreten lassen. Be- kanntlich hat man dies für die weiblichen Kastrate der höheren Wirbeltiere längst behauptet. Auf diese ganze, mit der Geschlechts- funktion zusammenhängende Frage möchte ich aber erst im letzten Bande der Experimentalzoologie eingehen, da sie uns hier gänzlich von der Phylogenese ablenken würde und außerdem ihre völlige Klärung erst von der weiteren Forschung zu erwarten ist. Es sei bloß angedeutet, daß nicht bei allen Tiergruppen gerade das Weibchen als der Heterozygot angesprochen werden muß (vgl. Smith 1906) und die Vererbung des Geschlechtes selbst den Mendel’schen Regeln unterworfen sein mag (vgl. Hemipteren Morgan 1909 Sex). Kehren wir zu unseren Formen zurück, welche keine weib- lichen homozygoten Dominanten besitzen, so läßt sich als kurze Zusammenfassung des Tatbestandesund der Theorie (nach Bateson, Castle und Doncaster) das folgende Schema aufstellen: Mo Da, Ro E RS TRZ DIL IRG u SIIEIF EIER 2 BE RobeBon ., .:.D8,DE„ B2 RO = ı RS RSRERG Rd’ RZ DI DS z F R2,R2 DI, RS „RP, RO, DS, DZ x R2 = DERKRE RAT DE RE Reg: DE DZ F DU DE R2’ Ra DZ DZ R2 R2 3 RS’ RZ’ RZ RG DEDEDEDE Beispiele: Harlekinspanner, wilde Weibchen alle in laeticolor heterozygot; Kanarienvogel, Weibchen in Rotäugigkeit heterozygot; „Black-red-game“-Henne in „brown-red“ heterozygot. Wir sehen in der letzten Zeile des Schemas aus der Paarung des rezessiven Männchens mit dem dominanten — jedoch hetero- zygoten! — Weibchen alle Söhne mit dem Merkmale der Mutter, alle Töchter mit dem Merkmale des Vaters hervorgehen. Beispiel: Doppelnase des Jagdhundes (Gelegentlich auch beim blonden und brünetten Typus des Menschen). Da eine solche „gekreuzte“ Vererbung auch dort bekannt ist, wo kein auffallender Dimorphismus der Weibchen vorliegt, so ist es möglich, daß dem Prinzipe der vorzugsweisen Verknüpfung oder Kuppelung von Merkmalen mit dem Geschlechte eine allge- meinere Bedeutung zukommt. 140 Vererbungsregeln (Theorie). Ist ein Geschlecht für ein Merkmal außer der Geschlecht- lichheit konstant heterozygot, so wird die reziproke Kreuzung ver- schieden ausfallen können, während z.B. das rezessive Männchen RR mit dem stets heterozygoten Weibchen DR gepaart zur Hälfte RR und DR, also rezessiv und dominant aussehende Kinder in gleicher Anzahl liefert, wird die reziproke Kreuzung des dominanten Männchens, weil es homozygot sein kann, also dann als DD zu schreiben ist, mit dem rezessiven Weibchen RR bloß Kinder mit dominantem Aussehen ergeben können. Bei verschiedenem Ausfall reziproker Paarungen liegt der Verdacht nahe, dal) eines der Geschlechter als ständig hetero- zygot zu betrachten ist. Beispiele: Nach de l’Isles Versuchen 1865 gab die schwarze Rasse der Hausratte, Mus rattus Z mit der grauen Rasse, M. alexandrinus 2 bloß schwarze Junge, hingegen die reziproke Kreuzung zur Hälfte graue Junge, was mit einer ständigen Heterozygotie der damaligen rattus —2 stimmen würde; heute (Morgan 1909 rats) scheint der gleiche Ausfall reziproker Kreuzungen auf den Übergang auch der Weibchen zur Homo- zygotie in Schwarz hinzudeuten. Neuestens hat die Kreuzung von Barred Plymouth Rock Hennen mit Hähnen anderer Rassen gezeigt, daß jene im Gegen- satz zu den Hähnen stets heterozygot sind, indem das dominante Merkmal der Gitterzeichnung bloß auf die Hälfte ihrer Nach- kommenschaft und zwar gerade aut die männliche übergeht (Goodale 1909, Spielman 1909 u. a.!). Wenn die Kreuzung Seidenhuhn 2 X Leghorn Z in F, bloß Hühner ohne die dunkle Mesoblastpigmentierung der Seidenrasse, hingegen die reziproke Leghorn 2 X Seidenhuhn Z dieses Merkmal in der Hälfte der Küken auftreten läßt und zwar gerade an allen weiblichen, so kann ein Faktor angenommen werden, der die Pigmentierung unterdrückt, für welchen die weib- lichen Leghorns jedoch heterozygot sind, wobei in der Gameten- bildung die Anwesenheit dieses Faktors sich mit Männlichkeit, die Abwesenheit mit Weiblichkeit verbindet. Wird dieser Faktor, oder allgemein ein anderer unterdrückender Faktor mit D, seine Abwesenheit mit d bezeichnet, die zurücktretende Pigmentierung !) vgl.R. Pearl und F. M. Surface, On the Inheritance of the Barred color pattern in Poultry. A. f. Entw. m. XXX. (Roux-Festschrift). 45—61, pl. II—-III, fig. 1. 1910. Vererbungsregeln (Theorie). 141 oder (ein anderer zurücktretender Charakter) mit R, ihre Ab- wesenheit mit r, so erhalten wir das folgende Schema: (Seidenhuhn 2 X Leghorn S). (Leghorn 2 X Seidenhuhn J). p Rdo „rDd rd? „ Rdg IE. RdgrDg TI Rd as% F Rd? Rd? Rdg Rdg rd? rdQ, rDgS, tDi& rd2 ı rDSrDSrDZ rDZ Ras Rag Rdag Ras X ırDg F Ede rd zdgr rd? rDg, rDg, FD 2Dg 2 rDS rdg RDZ Rdg rDZ rdg RDZ Rdg Die letzte Zeile gibt die Rückkreuzungsprodukte des F/- Männchens mit dem weiblichen, ständigen Heterozygotentypus an, in dem konkreten Beispiele die braune Leghornhenne. Es zeigt sich, daß bloß in einem Achtel der rezessive Charakter ganz zum Vorscheine kommen wird und daß diese Exemplare durchwegs Weibchen sein werden. Dies trat in dem Falle des Seidenhuhnes tatsächlich ein, indem jedes vierte Weibchen (rd@ Rd £) dieser Generation die dunkle Pigmentierung voll aufwies. Die vorzugsweise Verbindung dominanter Merkmale mit dem männlichen Geschlechte läßt es plausibel erscheinen, wieso man vor dem Bekanntwerden der Mendel’schen Spaltungs- und Domi- nanzregeln glaubte, daß gerade die Männchen und unter diesen wieder einige, wie man sich vorstellte, besonders kräftige eine „Präpotenz*“ über alle Merkmale des weiblichen Partners besitzen sollten. Dies ist sicher nicht der Fall, da es eben darauf ankommt, ob die dominanten Merkmale alle auf dem Männchen vereinigt waren und die Trennbarkeit der Merkmale in der F,-Generation stets zu Tage tritt. Eine andere Frage ist, was eigentlich bestimmt, ob ein Merkmal als dominant oder als rezessiv auftreten soll? Wie bereits hervorgehoben, kann ja eine Eigenschaft bei Kreuzung zweier Rassen in den männlichen Nachkommen dominant, in den weiblichen rezessiv sein [XXIII, 9 F,—F,]. In reziproken Rassen-Kreuzungen soll es auch vorkommen, daß einzelne Charaktere des Männchens der einen Rasse in der Nachkommenschaft dominieren, während dieselben Charaktere des Weibchens derselben Rasse rezedieren. Beispiel: Angorakaninchen Z X gewöhnliches graues 2 er- gibt F, grau, angorahaarig, hingegen gewöhnliches graues J X 142 Vererbungsregeln (Theorie). Angora 2 in F, zwar grau, aber mit gewöhnlichem, kurzem Haar (Loisel 1905). In diesem Zusammenhange sei auf das in fast allen Tier- klassen konstatierte Überwiegen des väterlichen Einflusses bei Art- bastarden hingewiesen. Auch kann eine eben erworbene Eigenschaft bei Verwendung des veränderten Männchens und eines normalen Weibchens sich als dominant über die normale Eigenschaft zeigen [XX, 8], während bei der reziproken Kreuzung sich umgekehrt die normale Eigen- schaft als dominant zeigt [XX, 7] (Kammerer 1909 Salzburg, Natur), worauf wir bei der Besprechung der Vererbung erworbener Eigenschaften noch zurückzukommen haben. Hingegen läßt sich gegenwärtig noch nicht mit Sicherheit entscheiden, ob es sich bei sporadisch auftretendem Rezedieren eines Merkmales, das sonst bei derselben Rasse dominant ist, wirklich um dasselbe Merkmal und nicht nur um eine scheinbare Gleichheit mangels äußerlich erkennbarer Unterschiede handelt. Beispiel: weiße Farbe der Leghorn-Hühner. Ebenso möchte ich mit dem Urteile über die Wesensgleichheit von Merkmalen, die bei einer Rasse dominieren, bei einer anderen derselben Spezies rezedieren, Vorsicht empfehlen: Beispiele: weiße Farbe der Seiden- und anderer Hühner, der Seidenspinnerkokons verschiedener Rasse. Noch weniger darf sofort auf ein Entsprechen von Merkmal- paaren Gewicht gelegt werden, wenn es sich um Kreuzungen inner- halb verschiedener Spezies handelt. Beispiel: Rattenspezies, Mus decumanus und rattus. Zu diesem Beispiele ist erwähnenswert, daß trotz Dominanz des schwarz von Mus rattus über ihre graue Rasse M. alexan- drinus, doch aus letzterer durch Inzucht von de l’Isle schwarze Exemplare erhalten wurden, was auf das Vorkommen eines rezessiven Schwarz auch bei M. rattus hinweist, während ein rezessives grau bei decumanus noch nicht beschrieben wurde. Freilich sehen wir im allgemeinen die Rassenmerkmale, welche bei verwandten Spezies in analoger Weise auftreten, nicht nur bei Kreuzung innerhalb ihrer Art, sondern auch bei den Bastar- dierungen der allelomorphen Rassen verschiedener Spezies sich typisch nach den Mendel’schen Regeln verhalten. 1) Auch 1910, vgl. Fußnote 8. 117. Vererbungsregeln (Theorie). 143 Beispiele: Schnecken, Helix hortensis und nemoralis. Neben diesen Rassenmerkmalen weisen aber die Arten eine große Anzahl von solchen Merkmalen auf, durch die sie sich als Spezies voneinander unterscheiden und worin sich alle Rassen einer und derselben Spezies fast völlig gleichen. Diese „Art“-Merkmale verhalten sich nun im Gegensatze zu den „Rassen“-Merkmalen im großen und ganzen so, daß in der F,-Generation bei Artbastarden Zwischenformen in jedem Art- merkmale auftreten, nicht aber völlige Dominanz eines Merkmales. Auch bei Anpaarung mit einer der Elternarten tritt eine weitere Zwischenform mit Annäherung an den reinen Elter auf. Auf bota- nischem Gebiete, wo bei manchen Artbastarden eine Inzucht gute Resultate liefert, hat sich herausgestellt, daß auch hier keine typische Spaltung eintritt, sondern eine neue Mittelart bestehen bleiben kann. Das verschiedene Verhalten der Rassen und Arten bei Kreu- zung liegt also nicht an der Verwendung zweier Rassen einer Art oder zweier Arten, sondern darin, daß die auf eine und dieselbe Stelle entfallende Erbsubstanz des einen und des andern Elters wohl bei dem Rassenmerkmale, nicht aber bei dem Artmerkmale als eigentlich allelomorph anzusprechen ist. Den letzteren Merkmalen sind wir aber auch bei den Rassen begegnet und haben sie (mit Bateson) als epi- und hypostatische unterschieden, je nachdem das eine das andere verdeckt oder ver- deckt wird. Die Heterozygoten unterscheiden sich hiebei ebenfalls oft schon im äußern von den Eltern, sogenannte „unvollständige“ Dominanz. Vielleicht ist die gemeinsame Lösung dieser verschie- denen Fragen darin zu finden, daß Epistasie und Hypostasie ver- änderlich sind, indem es darauf ankommt, ob eine größere Menge des einen positiven Merkmales vorliegt oder des anderen und bei einem gewissen Gleichgewichte eine Mischform zustande kommt. Beispiele: Schwanzloses Huhn, Manxkatze. Hingegen dürfte das Verhältnis der eigentlichen Rezessiven, welche auf der Abwesenheit eines positiven Merkmales gegenüber dessen Anwesenheit in der Dominante beruhte, zu den Dominanten unveränderlich sein. Beispiele: die Albinos aller Tierklassen. Scheinbare Ausnahmen gibt es hievon freilich genug. Werden die Rezessiven aus einer Zucht bei jeder Generation entfernt und 144 Vererbungsregeln (Theorie). die Dominanten alle weitergezogen, so weist die nächste Generation F, nicht mehr das Verhältnis von 3 Dominanten auf 1 Rezessive auf, sondern 8 : 1, die zweitnächste F, 15:1 u.s. f, die Fı.. (n? — 1): 1. Man gewinnt also den Eindruck, als ob die Dominanz des Merkmales sich immer mehr verstärken würde, je öfter die Dominanten als Eltern auftreten. Zu diesem Schlusse kam z. B. Mac Cracken (1905—1907) nach ihren Versuchen an Käfern. Schuld daran ist zunächst die Verwendung von Ramschkulturen. Es gelangen nämlich bei solcher Kulturart neben den DR und RD in der F,-Generation auch die D D-Exemplare mit diesen zur Kopulation und die Kombinationen dieser 3 Formen ergeben neben 4 DD,2DRund2 RD bloß I RR, also bei der äußer- lichen Gleichheit der 3 ersten Kategorien 8D:1 R (Przibram 1908 Mathematik). Die Richtigkeit dieser Betrachtung habe ich (1907 Paarungsversuche) durch meine Versuche an Ratten bestätigt gefunden. Daß tatsächlich keine Veränderung im Dominanzverhältnis eintritt, ergab sich seither auch noch aus der Unveränderlichkeit der Mendel’schen Verhältnisse, wenn Exemplare aus einer beliebigen, fortwährend in allen Dominanten weitergezogenen Zucht mit Rezessiven wieder einzeln zusammengebracht wurden, was übrigens schon aus Mac Crackens Versuchen selbst her- vorgeht. Andererseits zeigt nicht jeder Versuch ein genaues Ein- treffen des Verhältnisses 3:1, indem bald zu wenig Rezessive (Beispiel: Hühnerfarben, Tanzmaus), bald zu viele Resessive (Beispiel: weiße, russische Kaninchen aus Kreuzung mit grauem Männchen, erschienen in !/, statt !/, der gezogenen 100 Enkel!) auftreten. Erst größere Ziffern aus zahlreicheren Versuchen können dann zeigen, ob bloße Zufälle oder bestimmte Ursachen vorliegen. (Für die Tanzmaus wurde große Hinfälligkeit der Embryonen, für die Kaninchen ein besonderer Einfluß des Vaters, beides wohl kaum mit genügender Begründung angenommen.) Wahrscheinlich ist selbst die echte Dominanz insoferne bloß eine Täuschung, als ein anwesendes Merkmal gegenüber einem völlig fehlenden leicht als voll entwickelt imponieren kann, sei 1) Loisel 1910. Literatur vgl. Fußnote 8. 117. Vererbungsregeln (Theorie). 145 es, dal unsere Sinnesorgane die höheren Stufen weniger gut unterscheiden (Correns 1903), sei es, daß bei Erreichung eines bestimmten Grades ein Überschuß tatsächlich keine weitere bemerk- bare Verstärkung des Merkmales hervorzubringen vermag. Steuert jeder Elter die Hälfte der Erbmasse bei und fassen wir zwei reine, durch ein Merkmalpaar sich unterscheidende Rassen ins Auge, so ist die Summe der Mengen dieses Merkmales, welche auf jedes Kind kommt, unabhängig von der Verteilungs- art, gleich der Summe der Allelomorphen-Menge bei den Eltern dividiert durch zwei. Auf alle Kinder der F,-Generation zusammen entfällt also eine Anlagenmenge des positiven Allelomorphen, welche der halben Summe der Allelomorphenmenge der Eltern multipliziert mit der Anzahl der Kinder entspricht. Bei ungeänderten sonstigen Bedingungen gibt die F,-Gene- ration bei Inzucht für jeden einzelnen Sprößling in der F,-Generation beim bleibenden Mischungstypus [X XIII, 1] denselben Wert, ebenso bei der Scheckung, obzwar im letzteren Falle neue Vari- anten in qualitativer Hinsicht auftreten können [XXIII, 2]. Bei der typischen, alternativen Vererbung in F, hingegen [XXIITI, 3] oder bei den gemischten Fällen [XXIII, 4, 5] ist die auf einen Sprößling entfallende Merkmalsquantität verschieden, indem sie von der im einen Großelter vorhandenen größten bis zu der im andern Großelter gegebenen geringsten Quantität variiert, ohne darüber hinauszugehen. Die durchschnittliche Merkmalsquantität, welche alle F,- Angehörigen aufweisen, ist jedoch in allen Vererbungsmodis die- selbe, nämlich gleich der durchschnittlichen Merkmalsquantität ihrer Eltern, der F,-Generation. Wird keine Auslese bestimmter Varianten vorgenommen, so wird auch für die weiteren Generationen keine Veränderung in dieser Beziehung auftreten: die durchschnittliche Summe der Eigen- schaftsquantitäten aller Nachkommen einer Generation wird kon- stant bleiben, bloß die Verteilung auf die einzelnen Mitglieder kann wechseln. Wollen wir das Problem aufstellen, bei wie vielen der Nach- kommen das Merkmal in der Ausbildung des Vaters, der Mutter oder im Falle ihrer äußerlichen Gleichheit jedes Elters, ferner der Großeltern u. s. f. erscheinen wird, so zeigt ein Blick auf unsere Schemata [X XIII, 3—5], daß in F, die Hälfte der Spröß- linge ihren Eltern, und zwar je ein Viertel jedem Elter, die zweite 10 Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 146 Vererbungsregeln (Theorie). Hälfte den Großeltern ähnlich sein wird, und zwar ein Viertel den Großvätern, ein Viertel den Großmüttern. Sind die beiden Großeltern und die beiden Großmütter nicht [wie in den Schemata angenommen] gleich, so können wir für das Verhältnis dieser zu ihren Eltern und Großeltern eine ähnliche Beziehung voraussetzen, wie das der F,-Generation zu F, und P, d. h. die Generation P wird zur Hälfte ihren Eltern, die als P_, zu bezeichnen wären, und zwar zu einem Viertel jedem Elter, zur zweiten Hälfte wieder ihren Großeltern P_, und zwar zu einem Viertel jedem Großelter ähnlich sein. Diesen Vorgang können wir uns beliebige Generationen der Aszendenz hinauf erfolgt denken. Dann würde sich die Summe der Erbmasse in der F,-Generation — und da sich der Ver- erbungsmodus bei ungeänderten äußeren Bedingungen nicht weiter verändern wird, auch bei weiteren F\,, F,... F„-Generationen — zusammensetzen aus: 1 . a 1 Hälfte nach den Eltern, nach jedem Elter = Hälfte nach den Großeltern und deren Aszendenten u. zw. = nach jedem Großelter ‚de 1 Viertel nach den Großeltern. ... FR 16 Ein weiteres Viertel nach den Urgroßeltern u. deren Aszen- denten u. zw. 1 Achtelnach den Urgroßeltern.. 2: nach jedem ee er’ 64 Ein weiteres Achtel nach den Ur-urgroßeltern u. deren Aszendenten etc. : : ae | 1 1 1 Wir erhalten die Reihe 2 _- IE + 55 SE ee Wie IV Es ist dies das Galton’sche Vererbungsgesetz (1889). Es läßt sich aus demselben mit Wahrscheinlichkeit ermitteln, wie viele Nachkommen einer und derselben (Generation der einen oder andern Merkmalstype der Vorfahren angehören werden, wie dies für die Bassethunde nach den Zuchtbüchern (Millais 1896) geschah. Galton berechnete die Summe der Anteile, die auf Vor- fahren mit schwarzer Fleckung kommen sollte, in einer bestimmten (reneration auf 180, tatsächlich wurden in derselben 181 solcher Hunde geboren (Galton 1897). Vererbungsregeln (Theorie). 147 Man hat sich durch dieses Stimmen verleiten lassen, einen wirklichen Einfluß entfernterer Verwandten anzunehmen und nach erhaltenen abweichenden Resultaten die Formel durch Ver- änderung der Anteilmengen in willkürlicher Weise zu korrigieren (Pierson 1898). Die offenbare Gleichgültigkeit der Anzahl von Aszendenten eines bestimmten Merkmalcharakters für das Auftreten der Mendel’schen Spaltungsverhältnisse, im einfachsten Falle 3 : 1, bei Einzelzuchten zerstört diese Annahme (vgl. oben, auch für Mäuse — Darbishire 1909). Es handelt sich bloß um durchschnittliche Korrelationswerte für Ramschkulturen, was allerdings mit dem Verhalten einer aufs Geradewohl sich mischenden Bevölkerung in Einklang stehen kann (Pierson 1909). Dasselbe, was für ein Merkmalpaar gilt, ist ‚hierüber auch für mehrere solcher auszusagen. Tritt nicht der Vererbungsmodus der Aufspaltung in F, ein, sondern Vermischung, so würden die auf die Vorfahren aufzuteilenden Zahlen nicht Exemplare, sondern die größere oder geringere Ähnlichkeit eines jeden Exemplares mit der betreffenden Vorfahrenkategorie bedeuten, bei dem Ver- erbungsmodus der Scheckung, wie viele Körperanteile eines jeden Nachkommen der betreffenden Vorfahrenkategorie ähnlich sehen. Das Galtonsche Gesetz besitzt in diesen Fällen keinen größeren Wert, als bei der alternativen Vererbung. Unbekannt ist noch, wann der eine oder der andere Ver- erbungsmodus eingeschlagen wird; hier wird die Variierung äußerer Faktoren vielleicht den gewünschten Aufschluß erteilen. Wie weit sind überhaupt Merkmale trennbar? Wir haben insbesondere bei der Färbung gesehen, daß es öfters zweier Faktoren bedarf, damit eine Eigenschaft uns sichtbar wird. Es läßt sich bezüglich dieser Farbstoffe nachweisen, daß sie auch außerhalb des lebenden Tieres durch die Einwirkung eines Fer- mentes auf sog. „Ohromogene*, Stoffe der Tyrosingruppe, zustande kommen (v. Fürth 1908). Fehlt einem Tiere entweder das Ferment oder der entsprechende Tyrosinkörper, so kann erst dann eine Färbung bei den Nachkommen auftreten, wenn das fehlende Chemikalium von dem zweiten Elter mitgebracht wird. Hier ist also ein uns als Einheit erscheinendes Merkmal in der Keim- masse in zwei Anlagen gegeben. Andererseits scheinen Charaktere, die uns bestimmter ge- trennter Anlagen zu bedürfen scheinen, wie bei asymmetrischer Z 10* 145 Vererbungsregeln (Theorie). Farbverteilung die Farben für jeden Körperteil jeder Körper- hälfte, nicht durch getrennte Anlagen vertreten zu sein, sondern nur durch eine unzureichende oder überschüssige Menge einer Anlage, die dann im Soma der Nachkommen jedesmal von neuem unregelmäßig verteilt wird. Beispiele: Verschiedenfarbige Augen der Angorakatzen, Fleckung der Meerschweinchen und Kaninchen, Hyperdaktylie bei Hühnern u. a.) Hier könnten die Anlagen für „abnorme Menge“ und „unregelmäßige Verteilung“ als Erbeinheiten angesehen werden, wie für die symmetrischen Schecken eine Anlage „Scheckung“ gegenüber „Einfärbigkeit“ sich deutlich als Erbeinheit mit alter- nativer Vererbung kundgibt. Beispiel: Ratten. Ziehen wir alle diese Komplikationen in Betracht, sosprichtnicht mehr viel gegen die Möglichkeit, daß schließlich die alternative Ver- erbung als die allein vorkommende sich erweisen wird und zwar nicht nur bei den Rassen-, sondern auch bei den Artmerkmalen. Beispiele für letztere: Fasane (Ghigi), Enten (Bonhöte). Vorläufig müssen wir uns noch mit einer vorsichtigen For- mulierung begnügen: „Die Keimprodukte bestehen auseiner Anzahl trenn- barer Eigenschafts-Anlagen, welche bei Kreuzung sich nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit kombinieren; bei Rassenmerkmalen zeigt sich meist in der ersten (F,-) Mischlingsgeneration je ein Rassenmerkmal des einen Elters über ein ihm entsprechendes „allelomorphes“ des andern dominant und bei Inzucht spalten sich in der nächsten (F,-) Generation die Nachkommen in je 3 mit dem dominanten zu je 1 mit dem rezessiven Merkmale; bei Artmerkmalen zeigt sich in der ersten Bastard- generation fast durchgehends eine Vermischung der Elterncharaktere, wahrscheinlich bloß deshalb, weil die Anlagen einander nicht wirklich „allelomorph“ sind, denn später tritt, soferne eine Nachzucht aus Art- bastarden überhaupt zu erhalten ist, doch Aufspaltung unter den Eigenschaften der Enkeln ein.“ ı) Vgl. Przibrams für den Internationalen Zoologenkongreß, Graz, August 1910, angekündigten Vortrag. Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 149 VI. Kapitel: Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. a) Protozoa und Coelenterata. Obzwar die Scheidung des Protistenreiches in Protophyten und Protozoen eine mehr künstliche ist, kann ich die Erwerbung und Vererbung erworbener Eigenschaften bei ersteren doch mit einem kurzen Hinweis auf die bakteriologisch-botanische Literatur erledigen, weil in keinem Falle des Auftretens und Persistierens _ einer neuen Form bei der Verwendung von Massenkulturen mit Sicherheit auszuschließen ist, daß bloß überwucherndes Gedeihen einer schon früher vorhandenen Rasse unter den geänderten Bedingungen vorliegt. Auch handelt es sich nicht um geschlecht- liche Fortpflanzung, und die Rückversetzung unter die ursprüng- lichen Verhältnisse wurde selten, wenn überhaupt durchgeführt, so daß selbst bei Einschluß der ungeschlechtlichen Artübertragung unter „Vererbung“ die Übertragung der erworbenen Eigenschaften in Abwesenheit des verändernden Faktors fraglich erscheint. Es sind als Vererbung erworbener Eigenschaften angeführt worden: der asporogene Zustand des Bacillus anthracis (Phisalıix 1892, E. Roux 1890), die Umzüchtung einer Reihe von Spalt- pilzen zu farblosen und anderen Rassen (Micrococcus prodigiosus — Goebel 1898, Laurent 1894, F. Wolf 1909, Schottelius 1837, Bacillus pyocyaneus — Charrin und Phisalix 1892), die Ver- änderlichkeit der Gärungseigenschaften bei Hefe (Hansen 1907, Schönfeld und Rossmann 1908); die Erwerbung milchzucker- zersetzender Fähigkeit (ein dem B. coli nahestehender Bacillus aus dem menschlichen Darme — Müller 1909); die Aerobiose anaerober Bakterien unter Annahme verschiedener Wachstums- form (Graßberger 1905). Wir wenden uns zu den Protozoen. Während die Sarkodinen und Heliozoen des süßen Wassers eine pulsierende Vakuole besitzen, fehlt eine solche den nahe- stehenden Arten im Meere. Amoeba verrucosa aus unseren Tüm- peln wurde allmählich in höhere Salzkonzentrationen gebracht. „Die Tiere lernten allmählich in der Zeit von 3 bis 8 Wochen schließlich auch reines Meerwasser, also eine Konzentration von ca. 3°/, Salz- gehalt, ertragen. Doch ging regelmäßig eine Anzahl von Tieren 150 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. zugrunde.“ „Die Pulsationen der Vakuole wurden immer langsamer und der Durchmesser derselben kleiner. Bei einer Konzentration von fünf Teilen Meerwasser zu fünf Teilen Süßwasser, bei einem Salzgehalt also von 1!/,°/, war schließlich die pulsierende Vakuole ganz verschwunden.“ „Wurde zu den Amoebenkulturen, welche bei langsamer und vorsichtiger Grewöhnung das Meerwasser ertragen gelernt hatten, langsam tropfenweise filtriertes Kulturwasser zugesetzt, so begannen die Tiere wieder allmählich aufzuquellen.“ „Bereits nach 24 Stunden trat die pulsierende Vakuole wieder auf, also erheblich schneller als sie verschwunden war“ (Zuelzer 1907). Da keine Teilungen im Seewasser zur Beachtung kamen, so entfiel die Möglichkeit nachzuprüfen, ob das Fehlen der Vakuole in irgend einer Weise auf die Teilprodukte übergehen kann. Amoeba vespertilio sank bei Kultur über 30° C auf !/, ihrer ursprünglichen Größe herab. „Eine Kultur lebte wochenlang bei einer Temperatur von fast 37° C, ohne sich irgendwie geschädigt zu zeigen.“ „Der Versuch ist deswegen von Interesse, weil er zeigt, wie leicht ein solches Tier aus dem saprophytischen Leben zum Para- sitismus in einen Warmblüter übergehen könnte, soweit die Tem- peratur als Existenzbedingung in Frage kommt“ (Doflein 1907). Auch Teilungen waren in der erhöhten Temperatur vor sich gegangen, der Versuch ist aber nicht weiter verfolgt worden. Von parasitären Protozoen.lassen sich die zu den Flagellaten gehörigen Trypanosomen derart an Immunisierungsmittel gewöhnen, daß „giftfeste“ Stämme entstehen, welche in ihren Nachkommen ebenfalls giftfest sind, d. h. in den mit solchen Mitteln sonst im- munisierten Mäusen dennoch Rückfälle des Trypanosomen-Fiebers hervorrufen (Ehrlich 1907, 1909; Mesnil und Brimont 1908, 1909). Da die giftfesten Trypanosomen jedoch nach Ehrlich aus einer großen Anzahl sonst durch das Gift getöteten übrigbleiben, so handelt es sich wohl eher um die Auslese einer bereits vor- handen gewesenen Rasse, als um die Vererbung einer erworbenen Eigenschaft. Freilich gibt es bei anderen Einzelligen Giftgewöhnung ohne Destruktion von Exemplaren (Paramaecium-Davenport und Neal 1896), doch liegen hier keine Versuche über das Verhalten ihrer Nachkommen vor. Die freilebende Flagellate Chilomonas paramaecium wies unter ungünstigen Kulturbedingungen eine Verkleinerung und ver- Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung, 151 hältnismäßig größere Abnahme der Breite als der Länge auf. Während die Variationskurve unter diesen Bedingungen eine regel- mäßig symmetrische war, d.h. die Abweichungen von einem Mittel sich beiderseits in gleicher Breite und abfallender Anzahl grup- pieren, zeigte sich bei Kultur unter besonders günstigen Umstän- den, nämlich mit Heu an Stelle von verwesenden Wasserpflanzen, eine ganz asymmetrische Gruppierung, indem das Mittel stark gegen die Plusseite der Variation sich verschob (Pearl 1906/7). Eine zweite freie Flagellate, Euglena viridis, bildete, zwischen aneinandergepreßten Gläsern zu wachsen gezwungen, zusammen- hängende, segmentierten Eiern ähnliche, mehrzellige Kolonien, während dieselbe Art bei unbehindertem Raume stets sogleich bei jeder Teilung in einzelne Zellen zerfällt (Ryder 1893). Bekanntlich ist bei den Volvocineen die Ausbildung zusammenhängender Zell- gruppen eine normale Eigenschaft. Einen Fall abnormaler Kolonienbildung haben wir bereits bei Paramaecium kennen gelernt (Jennings 1908 7, 1909) [II, 1] und das Übergehen dieser Neigung auf die Teilstücke erwähnt, und analoge Fälle bei den hornartigen Monstrositäten (Jennings 1908 Z Mac Clendon 1909) [II, 1a]. Als ein ziemlich überraschendes negatives Resultat bezüglich Instinktübertragung ist die Wiederaufnahme von Karminkörnern seitens der durch Teilung entstandenen Nachkommen von Para- maecien anzusehen, wenn die Muttertiere infolge vorhergegangener Karminfütterung die weitere Annahme von Karminkörnern bereits verweigert hatten (Metalnikow 1907). Aus einer gemischten Population von Paramaecien, wie sie in wildem Zustande die Gewässer bevölkert, können Linien ver- schiedener Größe gezogen werden, indem einzelne Exemplare mit beträchtlichen Größenunterschieden isoliert werden. Die Nach- kommen eines jeden solchen Exemplares zeigen sich variabel, aber eine weitere Selection führt nicht zu einer Verschiebung des Mittels. Eine solche tritt bei Veränderung der Kulturbedingungen, z. B. Vermehrung der Nahrung, ein, welche eine Größen- und namentlich Breitenzunahme bedingt (Jennings 1908 I]). Kleine Kulturgefäße verringern die Größe. Wurden von einem einzigen Exemplare durch Teilung entstandene Paramaecien in kleinen Gefäßen teils ohne, teils mit starken Rohrzuckerlösungen gehalten, so stieg in letzteren nicht bloß die absolute Größe der Nachkommen, sondern auch deren Variabilität. Die letztere erreichte 152 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. endlich denselben Grad wie bei wilden Populationen, welcher 10°), größer ist als bei den aus Einzelindividuen gezogenen „reinen“ Linien (Pearl und Dunbar 1905). Ob man bei Rückversetzung der auf solche Art erhaltenen, stark abweichenden Varianten unter die ursprünglichen Bedin- gungen fixierte Größenverschiebungen erhalten kann, wird erst die Fortsetzung der Versuche lehren. Am Schlusse der Beispiele über Artveränderlichkeit bei Protozoen sei erwähnt, daß Amoeba vespertilio bei Fütterung mit zerdrückten Frontonia leucas, welche durch Zoochlorellen grün gefärbt erscheint, sich mit den Zoochlorellen infizieren und auch viele Monate lang die Zoochlorellen auf ihre Nachkommen über- trugen. Nur junge Amoeben, welche aus Cysten zoochlorellen- haltiger großer Exemplare durch multiple Teilung hervorgingen, entbehrten oft derZoochlorellen. Andere Amoebaarten als vespertilio, z. B. A. proteus, ließen sich nicht infizieren (Doflein 1907). In einigen CÜoelenteraten, darunter Hydra viridis, werden Zoochlorellen derart regelmäßig angetroffen, daß sie früher für einen Bestandteil des Tierkörpers angesehen wurden. Die Zoo- chlorellen werden normalerweise nicht bloß bei ungeschlechtlicher Vermehrung auf Teilstücke oder Knospen, sondern auch auf die Eier übertragen. Der Wert dieser „Symbiose“ liegt für die Hydra viridis in der Sauerstoffabscheidung der in ihnen lebenden Algen. Dies ließ sich experimentell durch die Widerstandsfähigkeit von H. viridis gegen eine Kohlensäureatmosphäre erweisen, welche von ihr viel länger als von der algenlosen H. fusca ertragen wurde. Der grüne Süßwasserpolyp läßt sich von den Algen befreien, wenn man ihn im Dunkeln Eier legen läßt. In der Finsternis wandern die Zoochlorellen nicht in die Eier ein und man erhält aus diesen farblose, der H. fusca ähnlichere Polypen (Hadzi 1906). Die erwachsenen Hydren können durch Zusatz von Glycerin, etwa 1!/,—5°/,, zum Kulturwasser dazu gezwungen werden, die Algen auszuspeien (Whitney 1907). Meines Wissens ist noch nicht geprüft worden, ob eine Wieder- infektion der H. viridis möglich wäre, und wie sich in derselben Hinsicht eine zweite, farblos weitergezüchtete Generation verhalten würde. (Über Variabilität der Tentakelanzahl bei Hydren vgl. Kapitel II und VII, in Kap. I auch ungeschlechtliche Übertragung bei Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 153 Würmern; Einfluß äußerer Faktoren auf Echinodermenlarven siehe Exp. Zool. 1. Embryogenese, Kapitel IX; Veränderlichkeit der Pigmentierung bei Mollusken Exp. Zool. 2. Regeneration, Seite 137; Einflußlosigkeit des Somas auf transplantierte Eier bei Tunikaten vorliegenden Band, Kapitel IX.) b) Crustacea [XV]. Eine gewisse Berühmtheit hat ein Beispiel über den Ein- fluß der Veränderung der Dichte erlangt, weil es eine Zeitlang dahin interpretiert wurde, als ob es gelungen sei, eine Gattung in eine andere umzuwandeln. W. J. Schmankewitsch publizierte 1875 Versuche und Beobachtungen über den Einfluß verschiedener Salzkonzentration auf die Gestalt der darin vorkommenden Phyllopoden Artemia salina [XV, 1 d—/] und Artemia Mühlhausenii [XV, 1 a—e], die er selbst in folgenden Sätzen zusammenfaßte: „il. Beider künstlichen Zucht mehrerer aufeinanderfolgender Generationen der Artemia salina M. Edw. in Salzwasser von nach und nach zunehmender Konzentration erhält man eine, wie es mir scheint, mit der Artemia Mühlhausenii M. Edw. identische Form. 2. Auch in freier Natur ist die Artemia salina M. Edw. nach einer kleinen Anzahl von Jahren und einer verhältnismäßig kurzen Reihe von Generationen fähig, im Salze bei erhöhter Konzentration sich in eine mit der A. Mühlhausenii M. Edw. identische Form zu verwandeln, wobei diese Form fähig wird beständig zu bleiben, so lange deren Umgebung sich nicht ver- ändert. 3. Die Artemia ist bei künstlicher Züchtung mehrerer Gene- rationen in Salzwasser von nach und nach abnehmender Konzen- tration auch der progressiven Ausbildung in der Richtung gegen Branchipus zu fähig, wobei sie das Hauptkennzeichen des Genus Branchipus, neun fußlose Segmente, erhält. 4. In freier Natur geben Salzpfützen von verschiedener Kon- zentration, in welchen auch die höheren Artemienformen leben, die Bedingungen zur progressiven Ausbildung der Artemia in Branchipus. 5. Die Größe der Schwanzlappen bei der Artemia, die Zahl der Borsten an ihnen und deren Verteilung nicht nur am Ende, 154 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. sondern auch zu den Seiten dieser Lappen ist ebenso wie auch die übrigen Hauptkennzeichen dieses Genus von der Konzentration des Salzwassers, in dem die Artemia lebt, abhängig. 6. Bei niedriger Konzentration des Salzwassers leben auch, besonders in einigen Salzpfützen, Artemien mit ziemlich großen Schwanzlappen, an welchen eine ziemlich ansehnliche Zahl Borsten (bis zu 22 Borsten an jedem Lappen) nicht nur am Ende, sondern auch an den Seiten verteilt ist, wie bei den Branchipusarten. 7. Die einzigen Kennzeichen, welche das Genus Branchipus von dem Genus Artemia unterscheiden, sind, wie mir bis jetzt scheint, folgende zwei: Erstens, daß die Artemia acht letzte fußlose Segmente besitzt, wobei das letzte achte Segment fast doppelt so lang als das ihm vorhergehende ist, während Branchipus neun derartige Segmente hat, von welchen je zwei benachbarte Segmente nur einen kleinen Längenunterschied zwischen sich zeigen und ’ zweitens, daß bei Artemia Parthenogenesis stattfindet, während bei Branchipus eine Parthenogenesis noch nicht bekannt ist. 8. Das letzte lange achte Segment des Postabdomens der Artemia ist den zwei letzten Segmenten des Postabdomens bei Branchipus’ [XV; 2], nämlich dem achten und neunten, ganz homolog.“ Während sich gegen die Verwendung der angeführten Merk- male als Hauptunterscheidung für die Gattungen Artemia und Branchipes bereits Claus gewendet hatte, und Bateson (1894 Materials) keine Scheidung der salina und Mühlhausenii nach der Salinitätdes Fundortes gefunden hatte, was später Samter und Haymons auch bestätigten, wurden Versuche zur Nachprüfung erst 1898 von W. P. Anikin (1898) angestellt. Hierüber referierte Steuer (1903) nach einem deutschen Auszuge von N. v. Adelung (1899), dab „li. bei sehr langsam und gleichmäßig zunehmender Konzen- tration keinerlei organische Veränderungen bei Artemia eintreten; 2. die von Schmankewitsch mitgeteilten morphologischen Veränderungen bei analogen Versuchen auf zu rasche Zunahme des Salzgehaltes zurückzuführen sind; 3. diese eben erwähnten Veränderungen zufällige Erschei- nungen sind und auf die Nachkommen nicht übertragen werden; sie können übrigens bei Wiederherstellung der normalen Lebens- bedingungen von dem Organismus wieder zurückgebildet werden. Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 155 4. Auch im Wasser von ein und derselben Konzentration zeigen verschiedene Individuen zuweilen morphologische Ver- schiedenheiten. 5. Auf die Entwicklung des Eies hat der Salzgehalt des Wassers ebenfalls einen gewissen Einfluß, indem aus Eiern, welche in Salzlösung von bestimmter Konzentration abgelegt worden waren, Larven erst dann ausschlüpfen, wenn die Konzentration herabge- setzt wurde; Temperaturerhöhung beschleunigte die Entwicklung. 6. Anikin gelang es als erstem, auch Männchen zu züchten; ihr Auftreten hängt mit veränderten Nahrungsbedingungen (Hunger) zusammen. 7. Die Männchen zeigten insofern ein bemerkenswertes Ver- halten, als bei verringerter Konzentration ihre charakteristischen Merkmale im Gegensatze zu den Weibchen unverändert blieben.“ Nach Anikins Ansicht wären die Veränderungen bei Artemia rein somatische, nicht erbliche. Sie können. auf direkte Wir- kungen des osmotischen Druckes zurückgeführt werden!). Die Auffindung analoger Unterschiede, wie sie A. salina aus Ost- europa in verschiedenen Salzkonzentrationen aufweisen sollte, auch bei einer amerikanischen Art, A. franciscana (Kellogg 1906 Artemia), macht eine neuerliche, experimentelle Untersuchung dieser Verhältnisse wünschenswert, bevor ein abschließendes Urteil über die Erblichkeit dieser Veränderungen gefällt wird. Unter den Cladoceren gibt es eine Reihe von Gattungen, die je nach dem Fundorte in verschiedenen Formen auftreten, welche sich schwer in gut abgegrenzte Arten unterbringen lassen. Auch zu verschiedenen Jahreszeiten finden sich in ein und dem- selben Gewässer verschiedene Formen, die als Saisondimorphismen gleicher Spezies betrachtet werden. Zum Beispiel ist der Kopfhelm bei der Sommerform von Hyalodaphnia [XV, 3] lang und schmal, bei der Winter- oder Frühjahrsform [XV, 3c] breit und kurz. Die eine Form läßt sich künstlich in die andere umwandeln, wenn die parthenogenetisch sich fortpflanzenden Weibchen mit den bereits in Entwicklung befindlichen Eiern entsprechenden Temperaturen ausgesetzt werden. Langhelmige Mütter [3 Ia, a,] geben bei 0—5° kurzhelmige Junge [31D, b,]; kurzhelmige Mütter [3 IILa, a,] geben bei 20° langhelmige Junge [3 III D, b,]; beide Mutterformen geben bei 1) Höber, Rudolf, Physikalische Chemie der Zelle und der Gewebe, Leipzig, Engelmann 1902, Seite 203. 156 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 8—18° Junge mit mittlerer Helmform [XV, 3 II]. Dabei ver- mindert sich die Anzahl der Eier in der Kälte bis auf zwei. Bei einem verwandten, zur Daphnia pulex-pennata-Gruppe ge- hörigen Wasserfloh vermehrte sich die Anzahl der Eier von 4—6 in Zimmertemperatur auf 10—12 in 20—22° C. Die Dauer der Entwicklung war 2—3 Tage, die Zeit von der Geburt bis wieder zur Erstgeburt der nächsten Generation 8—12 Tage. Die Größe der Jungen erster Generation war zur Zeit dieses ersten Geburts- aktes 2:5—2:6 mm, um 0'3—0'4 mm geringer als jene ihrer Mütter, und nahm auch späterhin nur äußerst langsam zu. Sie entwickelten, in der Temperatur von 20—22° C belassen, noch mehr Eier als ihre Mütter, nämlich 14—16; und die Eier lieferten in 40—48 Stunden die Nachkommen zweiter Generation. Diese ließen bereits in 5—6 Tagen die Jungen dritter Generation ausschlüpfen, ohne vorher eine Größe von 1'8—1'9 mm über- schritten zu haben. Die zweite Wärmegeneration weist also gegen- über der ersten eine Steigerung der künstlich induzierten Charaktere auf. Versuche mit 30° gaben ebenso wie jene mit Kälte infolge der geringen Widerstandsfähigkeit der Daphnien keine weiter- gehenden Resultate (Östwald 1904). Daphnia longispina kommt im Untersee bei Lunz in Nieder- österreich in einer kurzhelmigen Rasse vor; letztere kann bei Ein- bringung ins Warmhaus und reichlicher Fütterung zu einer hoch- helmigeren Form umgebildet werden; in den ersten zwei Jahren zeigte sich dieselbe bei Rückversetzung in die ursprünglichen Verhältnisse noch nicht fixiert, später jedoch waren die Nach- kommen rückversetzter Weibchen merklich hochhelmiger als die normaler (Woltereck 1909). Neuestens wurde bei Daphnien im Dunkeln eine Depigmen- tierung des Auges beobachtet, die auch manchmal schon bei den von solchen Müttern geborenen Jungen sich zu erkennen gab; Rückversetzung der Mütter ins Licht wurde aber noch nicht ausgeführt (Kapterew!). Der Einfluß der Temperatur auf die Geschlechtsverhältnisse der Daphniden wird erst bei der Behandlung der Geschlechts- bestimmung überhaupt zur Sprache kommen (Literatur bei Kuttner 1909; ferner Woltereck 1909). 1) Paul Kapterew, Experimentaluntersuchungen über die Frage vom Einfluß der Dunkelheit auf die Gefühlsorgane der Daphnien. Biologisches Zentralblatt. XXX. Fig. 239—256. 1—7. 1910. Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 157 Ein rascher Temperaturwechsel scheint im Stande zu sein, Veränderungen im Verlauf der Reife- und Furchungsteilungen der Eier hervorzubringen, indem bei Einbringung von Cyclops strenuus-Weibchen aus einem Tümpel, der etwa 3°C maß, in Zimmertemperatur von 10° Neigung zu Ketten- und Spirem- bildung auftrat. Besser untersucht ist die Einwirkung von Narkose und Verstümmelungen der Mutter auf die Kernteilungen der Eier. Bei Anwendung einer zweiprozentigen Ätherlösung oder Chloro- formierung konnte der Furchungstypus auf den Reifungstypus oder auf die bei Protisten vorkommenden Typen, die zweite Reifungsteilung auf den Typus der ersten und der Reifungstypus auf die bei niederen Organismen sonst vorkommenden Typen zurückgeführt werden. Leider gelang es nicht, Embryonen weiterer Stadien zu erhalten. Das Gleiche gilt für die wichtigeren Ver- suche mit mechanischen Insulten. Wurde nur ein Eiersack ange- schnitten, so traten nicht nur in der zurückgebliebenen Hälfte des amputierten Eiersackes, sondern oft auch in dem intakten Eisack Abnormitäten aller Art auf, welche große Übereinstimmung mit denjenigen Bildern zeigen, welche bei Narkotisierung der Eier zum Vorscheine kommen. Speziell fanden sich manchmal am Zweizellenstadium oder in demjenigen der Urgeschlechtszellen in sämtlichen Eiern typische Vierergruppen, wie sie bei der Ätherisierung auch aufgetreten waren. Nicht nur der Anschnitt von Eiersäcken, auch die teilweise Amputation von Antennen oder Furkalästen vermochte diese Wirkung hervorzubringen (Schiller 1909, auch 1908). Solche Verstümmelungen veranlassen, auf frühen Stadien der Eibildung vorgenommen, daß oft bloß der Eisack der nichtverletzten Seite angelegt wird, während die Ovarialeier der Gegenseite zerfallen. Bei denjenigen verstümmelten Oyclops- Weibchen, bei welchen ein solcher Zerfall nicht stattgefunden hatte, zeigten die Chromo- somen entweder statt der biserialen Anordnung eine mehr oder weniger ungleichmäßige Gruppierung, oder sie ließen eine deutliche biseriale Anordnung erkennen, hatten aber die Gestalt von hellen, kugeligen Bläschen angenommen. Waren die Weibchen von nor- malen Männchen befruchtet worden, so traten dennoch in den Furchungen Abnormitäten auf, in welche die väterlichen Kern- anteile mit einbezogen wurden, so daß keine Erkennung derselben mehr möglich war (Schiller 1909). 158 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Die Flohkrebse, von denen Gammarus pulex [XV, 5] der bekannteste ist, werden in Höhlen und tiefen Brunnen durch den mit rudimentären Augen und bleicher Farbe versehenen Gammarus puteanus [X V, 4] vertreten. Bei Haltung des G. pulex im Dunkeln kommt schon nach kurzer Zeit eine Ausbleichung (Fries 1874) und im Laufe eines Jahres eine Auflockerung der Augenkonstruktur zu Stande. Die taktilen Organe wiesen eine Hypertrophie bis zum dreifachen des Normalen auf. Umgekehrt tritt bei höhlenbewoh- nenden Krustern, Niphargus Plateauii, Vireia burgunda und berica am Lichte nach einiger Zeit dunkleres Pigment auf (Vire 1904, 1905). Nach Entfernung beider Augen macht bei einer gewissen Garneelenart der Gattung Palaemon auch im Lichte die normale Färbung im Verlaufe einiger Wochen einer kreidigweissen Platz (Fröhlich 1906), eine Erscheinung, die mit Bezug auf die Blind- und Bleichheit mancher Höhlen- und Tiefseekrebse von Interesse ist. So kommt in den nordamerikanischen Höhlen ein unserem Fluß- krebse ähnlicher blinder Cambarus pellucidus vor, der in einigen Stücken gänzlich unpigmentiert, in anderen schwach rußig pig- mentiert ist. Diese verschiedenen Abbleichungsstufen veränderten sich im Verlaufe der Häutungen nicht, selbst wenn die Krebse ein halbes Jahr lang der grellen Sonne ausgesetzt blieben (Putnam 1876). Vom Lichte unabhängig erwies sich auch das Auftreten roten Pigmentes im Abdomen des Einsiedlerkrebses. Einsiedlerkrebse der rechtshändigen Gattung Eupagurus, nämlich E. Prideauxii [X ’V, 7], E. Bernhardus, E. cuanensis (?), E. pilosimanus (?), sowie der links- händige Diogenes varians [XV, 8«] ließen sich ohne Schnecken- gehäuse, die sie bekanntlich zum Schutze ihres weichen Hinterleibes aufzusuchen gewohnt sind, mehrere Monate lang halten. Diese ent- häusten oder delogierten Einsiedler weisen bei der nächsten Häu- tung, in weniger ausgesprochener Weise auch schon früher, innerhalb eines Monates, eine weitgehende Veränderung des Hinterleibes in der Richtung gegen die verwandten, nicht Gehäuse bewohnenden anomuren Krebse auf. Die Veränderungen bestehen bei beiden Gattungen [XV, 78 u.b, 8% u.b] in dem Auftreten einer scharfen Gliederung, einer resistenteren Hautdecke, einer Verkürzung und Abplattung des Ab- domens. Bei Eupagurus tritt auch die Pigmentierung und Zeichnung am Abdomen auf, das sich normaler Weise vom Carapax durch Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 159 seine Pigmentlosigkeit unterscheidet; bei Diogenes ist im .Ge- häuse bereits eine Pigmentierung vorhanden. Die normale Defor- mierung des Abdomens der gehäusebewohnenden Einsiedler ist also auf den direkten Druck des Gehäuses zurückzuführen (Przibram 1905 Einsiedler, 1907 Einsiedler). Die Asymmetrie der Anhänge wurde in den genannten: Ver- suchen nicht verändert; die meisten Schneckenschalen sind rechts- gewunden und in Anpassung hieran sehen wir eine Rechtsdrehung des Einsiedlerabdomens [XV, 7a] auch bei den linkshändigen Gattungen [XV, Sa], und es fehlen die Pleopoden der rechten Ab- dominalseite. Wurden junge Einsiedler, Eu. bernhardus oder E. longicarpus auf einem noch symmetrischen Stadium [XV, 6] durch Entfernung aller Schneckenschalen aus dem Aquarium gezwungen, ohne Gehäuse die weitere Verwandlung durchzumachen, so trat dennoch die Asymmetrie in vollem Umfange auf [XV, 6a]; alles, was sich bei dieser Behandlung oder bei Reichung linksgewundener Gehäuse erzielen ließ, war die etwas verzögerte Erlangung des Stadiums durch Verschiebung der Häutung und ausnahmsweise das längere Stehenbleiben eines Pleopoden der rechten Seite, was aber auch sonst rudimentär vorkommt (Thompson 1903). Es ver- dient besonders hervorgehoben zu werden, dab die Öödematöse Beschaffenheit des Hinterleibes im Laufe der Ontogenese ohne Gehäuse doch aufgetreten ist [X’V, 6 a], obzwar die Abhängigkeit dieser Eigenschaft von dem Schalendrucke durch meine früher er- wähnten Versuche sichergestellt ist. Die Nachkommen delogierur Einsiedler versprechen also interessante Resultate. (Über eine angeblich durch Selektion modifizierte Vererbung bei Careinus [XV, 9] vgl. Kapitel V, Selektion.) c) Insekten, exklusive Makrolepidopteren. [Tafel XVI.] 1. Collembola. Die zu den ungeflügelten Insekten gehörige Gattung Isotoma zählt, wie mehrere andere verwandte Gattungen, dunkle, oberirdisch lebende und pigmentlose, in Höhlen vorkommende Formen. Zu ersteren gehört unter anderen I. stagnalis, zu letzteren die früher als eigene Art unterschiedene I. tenebricola. Als letztere ein Jahr lang im Sonnenlichte kultiviert wurde und sich daselbst fortpflanzte, traten mehr oder weniger dunkle Exemplare auf und zwar gerade unter den kleinsten, die also späteren Generationen 160 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. angehörten; endlich überflügelte sogar diese Sonnenlichtkultur an Pigmentreichtum die normalgezogenen I. stagnalis und da auch die Retina volle Pigmentierung erlangt hatte, ließen sich die Tiere nicht mehr von I. stagnalis trennen. Umgekehrt verlor während derselben Zeit I. stagnalis, im Schatten eines dunklen Aquarien- raumes kultiviert, ihre sonst stark gelbe Grundfarbe und entfärbte sich immer mehr (Willem 1901). 2. Orthoptera. Unabhängig von Licht und Umgebungsfarbe zeigte sich die bald grün, bald braun auftretende Stabheuschrecke (Bacillus rossii — Daiber 1904), aber die verwandte ostindische Art Dixippus morosus wird in dunklen Käfigen fast schwarz (Sin&ty 1901). Die Wanderheuschrecke Schistocerca peregrina verlor im Schatten gezüchtet die Schärfe der rosaroten oder gelben Farben und Zeichnungen (Kunkel d’Herculais 1892). Während die Farben der ägyptischen Gottesanbeterin (vgl. KapitelIV,b) 1) weder bei Finsterkultur, noch Reichung chloro- phylifreier Nahrung (Przibram 1906 Sphodromantis) oder bei Zucht in verschiedenen Temperaturen willkürlich verändert werden konnten (Przibram 1909 Mantidae) erschien die europäische Gottesanbeterin Mantis religiosa, welche normalerweise als Ei überwintert, bei Wärmekultur im Winter aus grünen oder braunen Eltern stets in der seltenen gelben Farbvarietät (Przibram 1907 Mantis), ein Hinweis auf die Möglichkeit der Entstehung gelber Farbe im Wüstenklima. Bei Sphodromantis scheint der Größen- unterschied zwischen Männchen und Weibchen in der kühleren Temperatur sich zu steigern, was im Hinblick auf die sehr geringe Größe des Männchens unserer in kühlerem Klima lebenden Mantis Bedeutung gewinnen mag. Da die Mantiden zu jenen Orthopteren gehören, welche an Stelle eines fünftarsigen Fußes einen viertarsigen regenerieren, schien es mir der Mühe wert, zu prüfen, ob dieser Zustand erblich werde. Es zeigte sich, daß dies nicht einmal dann der Fall war, wenn die Amputation an den Kindern wiederholt wurde, ja daß selbst nach Regeneration sämtlicher Beine keine Vererbung des vier- gliedrigen Zustandes eintrat, obzwar in diesem Falle die operierten Tiere an keinem Beine fünf Tarsenglieder besaßen. Auch Defekte operativer Herkunft wurden weder bei Sphodromantis noch Bacil- liden vererbt. Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 161 Die zunehmende Zahmheit der Sphodromantis mit jeder in der Gefangenschaft gezogenen Generation deutet bei der Ab- wesenheit einer Selektion in dieser Beziehung auf die Vererbung von Instinktvariationen (Przibram 1909 Mantidae), von denen wir bald bei Käfern und Mikrolepidopteren schlagende Beispiele kennen lernen werden. 3. Hemiptera. Die Phylloxera bietet einen Parallelfall zur Mantis religiosa, indem sie bei Kultur im Winter, welche unter Anwendung von Temperaturen bis zu 45° Ö erzwungen wurde, eine goldgelbe Farbe annahm. Zum Unterschiede von Mantis ist diese Farbe für Phyl- loxera im Hochsommer normal (Cornu 1878). 4. Coleoptera. Wurden Puppen des sehr variablen Marienkäfers Adalıa bipunctata (vgl. KapitelIV,b) 4, dreimal täglich auf 15 Minuten durch drei Tage 37° © ausgesetzt, so vermehrte sich die Anzahl der zur Varietät pantherina [IV, 25] zu zählenden Imagos um mehr als 12°/,, die ähnliche semirubra um fast 9°/, auf Kosten der sonst gewöhnlichsten bipunctata typ. [IV, 2 ec], der 6-pustulata [IV, 2a] und 4-maculata [IV, 2]. Die Nachkommen, unter normalen Temperaturen gezogen, schlugen jedoch wieder die alten Wege ein: von 3 Imagines, die aus der Paarung den Hitzepuppen entschlüpfter semirubra hervor- gingen, zählte 1 zur pantherina, 2 zur semirubra, dagegen 5 zur 6-pustulata. Eine Kreuzung semirubra J X 6-pustulata 2 ergab 11 zur 6-pustulata gehörige Marienkäfer. Aus einer Kopula ab. semirubra d' X bipunctata 2 hervorgegangene 3 Individuen gehörten zu bipunctata (Schröder 1902). Die bereits früher (vgl. Kap. IV, 54) erwähnten Versuche Towers mit Leptinotarsa-Arten sind auf die künstliche Produktion von Spielarten und deren Vererbung ausgedehnt worden. Zur Verwendung gelangte vornehmlich L. decemlineata [IV, 3; XVI, 1] von Chicago. Zunächst wurde der Einfluß ver- schiedener Faktoren auf die Veränderung der somatischen Eigen- schaften geprüft, wenn diese Faktoren auf verschiedene Stadien und in verschiedener Stärke einwirkten. Ein kurzes Resume der hieher gehörigen 26 Experimente bringt die folgende Tabelle: Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese al 162 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. I, Wärme und Kälte, A. Einwirkung während des späten Larvenstadiums bis zur völligen Ausfärbung der Imago. über d. Temperatur N°!M- über- BR Baar a um Exp. 1. Arizona 58° 43°/, Imago verdunkelt, angenähert multitaeniata „ 2..Neu-Mexiko 98° 5„ „ albinistisch „ 3. Ynmawüste 121° 1, „ verkleinert u. reduziert in Färbung unter d, norm, Neufundl.u. a. ie are: Schotlland 65° 90 „ „ melanistisch „1119, 294.107, „ lichter mit reduzierten Flecken Labrador a Bl = *( (bis —5° 0) 194595 „ albinistisch ne ( a a 2 „ stark albinistisch, B. Einwirkung während der ganzen Lebenszeit. über d., norm, um Exp. 8. Temperatur 5'3° 65°/, Imago verdunkelt, kleiner als normal a. > Y:90 1D. „ sowie Larven m, Reduktion d, Schwarz 30, = 4:22. 0,, „ albinistisch, klein; den Larven fehlen schwarze Punkte der Dorsalseite. unter d. norm. um 31: = 6:50.54, „ lichter m. reduz, Flecken; Larv. norm, au 5; 12:0°,32, „ albin.; Larv. matte Farb., red. Flecken „18, n 20:07 210, „ stark albinistisch; Larven matte Far- ben, reduzierte Flecken. C. Einwirkung nur auf Larvenstadien. über d. norm, um Exp. 14. Temperatur 145° 30°/, Auf Imago kein Einfluß unter d. „ 15. 2) 12:0° 38, „ > )) D) II. Feuchtigkeit und Trockenheit. Exp. 16—22, über oder unter normal zunächst melanistisch, extreme albinotisch, III. Wärme und Feuchtigkeit. Temp. über d. norm, Exp. 23. 10°/, erhöhte Feuchtigkeit 60° 70°/, Imago dunkel „2A, ale, 4 = 106° 50, ,„ albinistisch n 25. 26 ” ” ” 13:0° d ” ” albino „ 26. Bei antagonistisch wirkenden Feuchtigkeits- und Wärmegraden gibt zunächst die Feuchtigkeit, bei Extremen die Temperatur den Ausschlag, Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 163 Aus der Tabelle ergibt sich, daß weder Wärme, Kälte, noch Feuchtigkeit und Trockenheit bestimmte Modifikationen hervor- bringen, sondern je nach den Graden der Intensität zunächst melani- stische, dann in den Extremen albinistische Varietäten begünstigen. Licht erwies sich ohne Einfluß, ebenso verschiedener atmo- sphärischer Druck; Untergrund wirkte nur je nach seiner größeren oder geringeren Wasserhältigkeit, wobei Lehm 40°/,, Humus 32 bis 15°/,, Sand 10°/, Feuchtigkeit gleichkam, Futter übte nur geringe Wirkung und bloß auf die Färbung der Larven aus: Solanum nigrum färbte diese röter, S. carolinense schmutzigweinrot, S. rostratum gelblich. Diese auf dem Larvenstadium erworbenen Farben waren nicht erblich. Ebensowenig wurde der melanistische Zustand der Imagos im Exp. 23 vererbt, als diese während der Keimzellenreifung, die erst nach dem Verlassen der Puppenhaut erfolgt, unter normalen Bedingungen gehalten wurden, obzwar 70°/, aller von ihnen abge- legten Eier Käfer lieferten (Exp. 27). Eine Vererbung der Veränderungen wurde bloß dann erzielt, wenn die Keimzellenreifung noch unter den abgeänderten Ver- hältnissen erfolgte. Z. B. wurde eine Partie L. decemlineata bei 35° C und relativer Trockenheit mit dem Maximum von 45°/, Feuchtig- keit gezogen und vollzog unter diesen Bedingungen drei Eiab- lagen. Aus diesen Eiern schlüpften Larven, welche 82 zur var. pallida [IV, 3a], 2 zur var. immaculithorax und bloß 14 zum normalen Typus gehörige Käfer lieferten. Nach der dritten Ei- ablage waren die Eltern in normale Bedingungen zurückversetzt worden und lieferten nun bloß mehr normale Nachkommen, Diese mit ihren Geschwistern der var. pallida gekreuzt und unter normalen Bedingungen weitergezogen, dominierten in der 1. Generation durchaus. In der nächsten F,-Generation trat die Aufspaltung in 3 typische : 1 pallida ein. Analog verhielten sich die künstlich erzwungenen Varietäten melanothorax und rubicunda der Art L. multitaeniata [IV, 4, 5], sowie var, angustovittata der Art. L. undecimlineata; andere Arten, welche auch in der Natur keine Varietäten bilden, wie L. signaticollis, konnten weder durch Veränderung der Temperatur (Exp. 28), noch durch die Feuchtigkeit (Exp. 29) irgendwie ver- ändert werden, und kamen daher für die Prüfung der Erblichkeit erworbener Charaktere nicht in Betracht. 11” 164 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Bei L. decemlineata fiel in Hitze und Trockenheit gelegentlich die Winterruhe überhaupt fort, so daß anstatt ein bis zwei sich in einem Jahre fünf Generationen aneinanderreihten; dieser Turnus von 5 blieb auch bestehen, als die Nachkommen unter normale Verhältnisse zurückversetzt wurden (Tower 1906). Der kleine, metallisch glänzende Blattkäfer Phratora vitelli- nae [X VI, 2] lebt auf der Weide Salix fragilis mit unterseits glatten Blättern [XVI, 2 A]. Als ihre Larven auf eine der Salix viminalıs nahestehende Weidenart übertragen worden waren [XVI, 2u] nahmen sie das neue Futter ohne Schwierigkeit an, indem sie die starke Filzbekleidung der Unterseite nach Art mancher anderer Käferlarven mit dem Kopfe vor sich herschoben. Den daraus resultierenden Käfern wurde zur Eiablage neben der filzhaarigen Weide auch eine Salix fragilis geboten. Bei genauestem Absuchen der einzelnen Zweige und Blätter wurden an der ungefähr 6fach überwiegenden filzhaarigen Weide 127, an der Salix fragilis 219 einzelne Eigelege gezählt. Bei Berücksichtigung des gegen- seitigen Größenverhältnisses beider Weiden ist also eine Bevor- zugung der fragilis gegenüber der rauhblätterigen Weide etwa im Verhältnis von 10:1 zu konstatieren [XVI, B]. Die auf fragilis angehefteten Eier wurden abgelöst und ebenfalls auf der rauh- blätterigen befestigt [XVI, bl. Das Experiment wurde mit der nächsten Generation wiederholt. Ergebnis : 104 Eigelege auf der rauhblätterigen, 83 auf der glattblätterigen Weide S. fragilis, also bei Berücksichtigung der verschiedenen Weidengröße ein Vorzugs- verhältnis von 6 : 1 [oder 12 : 2, XVI,C]. In der folgenden (seneration waren die entsprechenden Zahlen 48 Gelege auf der rauhblätterigen, 11 auf der glattblätterigen Weide und das Vor- zugsverhältnis nurmehr 11:8 [XVI,D]. Deren Nachkommen legten nun überhaupt nurmehr auf viminalis, und zwar 15 Gelege ab. Die Instinktvariation war also vollendet. Zugleich kam es vor, daß eine Larve eine minierende Lebensweise unter dem Filze der Blattunterseite annahm (Schröder 1903). 5. Hymenoptera. Die Waben eines Hornissennestes wurden mit blauem Lichte bestrahlt; die auskriechenden Vespa crabro waren statt gelb, schwarz und rot gebändert eintönig braunrot. Die Anwendung roten Lichtes veränderte das Schwarz in lichtrot, das gelb in hellgelb; einzelne Hornissen blieben sogar Albinos mit roten Augen (Rudow 1898). Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 165 Als ein Nest von Polistes gallica zweimal 24 Stunden auf Eis gehalten worden war, entwickelten sich die darin vorhandenen Larven und Nymphen weiter und lieferten nach vier Wochen die erste abnormale Papierwespe, welche an Stelle der Flügel Flügel- stümpfe besaß. Ihr folgten solche bis zum Ende des Sommers (Dewitz 1902). 6. Diptera. Der zehn Generationen lang gleich nach der Verwandlung ausgeführte Abschnitt der Flügel rief in den Nachkommen keine Abweichung von der Norm hervor. Wurden einige Fliegen nicht beschnitten, so zeigten sie die Flugfähigkeit ebensogut ausgebildet, wie die Nachkommen normaler Fliegen (Bogdanow 1903). Die von den Inzucht- und Vererbungsversuchen her uns bekannte Drosophila ampelophora ließ, 49 Generationen lang im Finstern gezogen, keine Veränderungen des Körpers, insbesondere der Augen oder des Pigmentes erkennen. Von der 10. Generation an war aber eine Verminderung der positiven Phototaxis zu konsta- tieren. Nach Rückversetzung ins Licht weitergezogen, zeigte sich immer noch eine geringere Reaktionsgeschwindigkeit gegen Licht; die aber nicht mehr so ausgesprochen war (Payne 1910!). 7. Mikrolepidoptera. Die Motte Gracillaria stigmatella [X VI, 3] rollt als Larve [IXVI, 3a] die Spitzen der als Futter dienenden Blätter von Salix alba var. vitellina ein, indem mit mehreren Fäden eine Düte her- gestellt wird [X VI, 3 A]. Schneidet man von allen der Larve zu- gänglichen Blättern die Spitze ab, so weiß sich dieselbe auf ver- schiedene Art, meist aber dadurch zu helfen, daß sie einen [B] oder beide Blattränder [C] der Länge nach einrollt. Von 91 Wohnungsanlagen gehörten 84 zu diesem Typus; den daraus er- zogenen Schmetterlingen wurde abermals die gleiche Futterpflanze mit ausnahmslos des Endteils beraubten Blättern zur Verfügung gestellt, an denen die Eiablage und das Schlüpfen der Raupen erfolgte; alle 43 erhaltenen Wohnungsanlagen wiesen den Typus der Eltern auf. Nunmehr wurden den daraus hervorschlüpfenden Motten unbeschnittene Weidenblätter zur Verfügung gestellt. Trotz- dem zählten unter den 19 Wohnungsanlagen der aus ihren Eiern gekrochenen Larven vier zur ein- oder beiderseitigen Blattrand- !) Fernandus Payne, Forty-nine Generations in the Dark, Biol. Bulletin. XVIIl. 188. 1910. 166 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. rollung, ohne daß hier experimentell eingegriffen worden wäre; die übrigen waren normale Spitzenrollungen (Schröder 1903). Keine eigentliche Vererbung erworbener Eigenschaften stellt hingegen der Übergang des Farbstoffes aus den mit Sudanrot III gefütterten Larven der Pelzmotte Tineola biselliela [X VI, 4] durch Puppe, Schmetterling und Ei auf die Räupchen der nächsten Ge- neration dar, da es sich bloß um eine mechanische Übertragung des fettlöslichen Farbstoffes handelt, wobei keine Vermehrung des- selben möglich ist. Einiges Interesse besitzt der Versuch wegen der Demonstration der Übertragung neuartiger, fremder Stoffe vom Soma einer Generation durch die Keimzellen, wenigstens das Ei, auf die nächste (Sitowski 1905, 1909). d) Makrolepidoptera. [Tafel XVIIund XVIIl.] 7 «) Rhopalocera. Der Saisondimorphismus des zu den Nymphaliden ge- hörigen Landkärtchens, Araschnia levana-prorsa ist zum Aus- gangspunkte wichtiger Versuchsreihen über die Veränderlichkeit der Großschmetterlinge durch äußere Faktoren geworden. Bekanntlich schlüpfen aus den überwinterten Puppen der ge- nannten Vanessenart lichtbraune, schwarzgefleckte Falter, die als levana [X VIL 5] im Frühjahre bei uns fliegen. Aus ihren Eiern entwickeln sich Raupen, welche im Hochsommer sich verpuppen und meist noch vor dem Winter eine zweite Faltergeneration liefern, welche schwarz mit weißen Flecken aussieht und als prorsa IX VIII, d] bezeichnet wird. Die von prorsa abgelegten Eier er- geben alsbald Raupen, deren Puppen, falls sie überwintern, im Frühjahre levana ergeben. Seltener kommt in der Natur eine Über- gangsform, porima [XVII,c] vor. Diese konnte jedoch aus den Sommerpuppen an Stelle von prorsa erzielt werden, wenn die Raupen während der Verpuppung oder bloß die Puppen einer mäßig erniedrigten Temperatur von 121/, bis 15° C ausgesetzt wurden (Dorfmeister 1863, 1864, Weismann 1874, 1875). Bei weiterer Temperaturerniedrigung können auch levana aus denselben Puppen schlüpfen (Merrifield 1894, Weismann 1874, 1875). Umgekehrt lassen Puppen, welche überwintern sollten, durch mäßig erhöhte Temperatur sich treiben, so daß die Falter früher ausschlüpfen und porima, oder selbst prorsa anstatt levana gleichen Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 167 (Weismann 1895). Letzteres regelmäßig bei einer 27tägigen Ex- position von 0°0 (Ruhmer 1898). Schien es sich nach den ersten Versuchen um eine direkte Beziehung zwischen Wärme und prorsa, Kälte und levana zu handeln, so haben spätere Experimente gezeigt, daß der Temperatur bloß ein indirekter Einfluß zuzuschreiben ist. Es entstehen nämlich die bei mäßiger Kälte von 0 bis + 10°C auftretenden Formen auch bei Anwendung einer weiteren Tem- peraturerhöhung von 36 bis 41° © [XVII, e], ferner sowohl bei stark erniedrigten Frost-Temperaturen unter 0 bis — 20° © [XVII a] als auch bei hohen Hitzegraden von 42 bis 46° C [X VII, /] aberrative, untereinander übereinstimmende Formen, die eine noch viel weitergehende Schwärzung als selbst prorsa auf- weisen und von Fischer Weismanni genannt worden sind. (Dan- nenberg 1906, Fischer 1896, 1901, 1902, 1907, Frings 1905). Bei erhöhter Temperatur von etwa 40° C kann es dabei vor- kommen, daß die Vorderflügel mehr der einen, die Hinterflügel mehr der anderen Form gleichen (Standfuß 1898), oder daß ein Teil der Exemplare eine Vermehrung, ein anderer eine Verminderung der schwarzen Partien erfährt (Frings 1903). Puppen der levana dreimal je 3!/, Stunden 43°5° Ü ausgesetzt, ergaben neben normalen verdunkelte Männchen, aber aufgehellte Weibchen (Frings 1905). Die meisten Puppenversuche sind am kleinen Fuchs oder Nesselfalter, Vanessa urticae, angestellt worden [X VIII, 1]. Er fliest bei uns in mehreren Generationen, die aber nicht wesentlich von einander abweichen, jedoch sehen die während der heißesten Zeit ausschlüpfenden der südeuropäischen Lokalform ichnusa ähnlicher, die während der kältesten Zeit sich entwickelnden Falter mehr der nordeuropäischen Lokalform polaris. In den Versuchen stellte sich polarıs [X VIII, 1 5] nicht nur bei Einwirkung mäßiger Temperaturen über Null, sondern auch bei einer 36° C über- steigenden Temperatur ein, während Frost bis — 20° [XVIIL, 1e] ebenso wie Hitze über 42° © eine neue Form, ichnusoides, [X VII, e] hervorgehen ließ. Die Varietät ichnusa erschien bloß, wenn die Wärme 41° C nicht überstieg, oder höhere Wärme bloß kürzere Zeit zur Anwendung gelangte (Dannenberg 1906, Dorfmeister 1863, 1864, 1880, Fischer 1896 bis 1903, 1907, Frings 1898 bis 1903, 1905, 1908, Gauckler 1896, Merrifield 1891, 1892, 1896, Neu- burger 1905, Standfuß 1892, 1894, 1896, 1898, Urech 1898, 1899, Weismann 1895). 168 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Von den Frostformen gelang es, Nachkommenschaft zu er- halten; bei sieben Paaren schlug diese, unter normalen Verhältnissen aufgezogen, völlig zur Normalform zurück, unter den Nachkommen eines achten Paares befanden sich aber vier Stücke, die mehr [X VIII, 1d] oder weniger den Eltern glichen. Es waren durch- wegs Männchen; deren Mutter war das am meisten durch Frost veränderte Weibchen. Die übrigen dem Froste exponiert gewesenen Weibchen der Eltern-Generation waren wesentlich geringer vom Typus abgewichen, als die Männchen derselben Generation (Stand- fub 1898). Daß in der Natur die nötigen Temperaturen für das Hervor- bringen von Varietäten vorkommen, wird durch Versuche mit Sonnenbestrahlung bewiesen, bei denen aus den Puppen von urticae die var. ichnusa (Venus 1888) oder die ähnliche var. turcica (Reichenau 1882) schlüpften. Monochromatisches Licht übte keinen anderen Einfluß aus, als einen solchen, der sich durch die unvermeidliche Abschwächung der Lichtintensität bei Verwendung farbiger Gläser ergeben muß und im Sinne herabgesetzter Tem- peratur unter gelben, roten und grünen Gläsern zunächst polaris — ähnliche Formen hervorbringt (Cholodkowsky 1901/2, 1905, Linden 1899, Müllenberger 1904, Petersen 1890), während noch stärkere Reduktion des Lichtes unter blauem Glase oder Dunkelstürzen eine geringe Aufhellung hervorbringen soll (Linden 1899). Direktes Anlegen einer Flügelscheide der Puppe von Vanessa urticae an ein kaltes Wasserrohr ließ den betroffenen Flügel ver- kümmert aus der Puppe hervorgehen, mit fahlgelber Marmorierung (auch V. io und antiopa — Kathariner 1900). Eine ähnliche Wirkung vermögen gelegentlich elektrische Ströme auszuüben, die im allgemeinen lebhafte Farben und Verbreiterung der schwarzen Seitenrandflecken hervorrufen (Linden 1899, Wagner 1865); ähnlich wirkt Zentrifugieren (Linden 1899) oder Rotation der Puppen (auch io, antiopa — Fischer 1896). Schnürung der noch weichen Flügelscheiden verhindert die regelrechte Ausfärbung der Spitzen (Urech 1897) und die Anwendung von Chlor bleicht die rote Farbe (Fremlin 1908/9). Weniger leicht als durch die Puppe vermag man durch Ernährung der Raupen größere Abweichungen des Falters von der Norm zu erziehen: Fütterung mit Brennesseln, welche in konzentrierte Kochsalzlösung getaucht und in einem dunklen Käfig Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 169 gereicht werden, sollen ganz dunkle Falter ergeben (Pabst 1902), Eisenalbuminat die Farben glänzender machen, Blut heller, Argonin und Morphin dunkler (Linden 1899). Ungenügende Ernährung, sei es durch Reichung von Humu- lusblättern oder von Nesselblüten oder bloß herabgesetzter Menge von Nesselblättern erzeugt außer Herabsetzung der Faltergröße eine melanistische Färbung desselben [XVII,a]; die gleiche Tendenz, aber ohne wesentliche Größenverminderung und mit Zu- nahme des schwarzen Pigmentes längs der Adern hat Feuchtigkeit, die auf die Raupen namentlich während der allerletzten Zeit oder auf die Puppe (auch V. polychloros) einwirkt. Bei gleichzeitiger Kältewirkung überwiegt diese [X VII, 15] (Pictet 1904, 1905). Sehr geringen Einfluß zeigte Feuchtigkeit, auf die Puppe des Tagpfauenauges, Vanessa io, angewandt (Pictet 1905). Umso größer sind die Veränderungen, welche durch abnormale Tem- peratur hervorgerufen werden, und alle auf ein geringes — var. fischeri — bis völliges Zurücktreten — var. antigone — der „Pfauenaugen“ hinauslaufen, je nachdem mäßige oder starke Temperaturgrade angewendet werden (Dorfmeister 1864, Fischer 1896, 1898, 1899, 1901, 1902, 1903, 1907, Frings 1898, 1899, 1902, 1903, 1905, 1908, Gauckler 1896, 1898, Kathariner 1900/1, Merrifield 1894, Standfuß 1892, 1894, 1896, 1898, Thiele 1904, Urech 1898 Jo). Ganz analog den Temperaturformen von V. urticae verhalten sich noch jene von V. polychloros, dem großen Fuchse mit der Südform, erythromelas, der mäßig abnormen Temperaturform dixeyi und der extremen Temperaturform testudo (Fischer 1895 bis 1903, 1907, Frings 1898, 1900 bis 1903, 1905, 1907, Merrifield 1894, Standfuß 1892, 1894, 1895, 1896, 1898), welch letztere auch durch Rotation zustande kommt (Fischer 1896). Übergangs- formen zu Testudo lieferten Polychlorospuppen, welche dem Nord- winde im Kurland ausgesetzt waren (Slevogt 1900). Unter gelbem Glase gezogene Raupen ließen große Füchse mit schiefergrauen anstatt bläulichen Randflecken hervorgehen (Graber 1877), was aber die Temperaturformen auch aufweisen. Der Trauermantel, V. antiopa, nimmt nach Beeinflussung der Puppe die Südform epione mit verkleinerten, die mäßig ab- norme Temperaturform artemis mit stark vergrößerten blauen Randflecken und die extreme Temperaturform hygiaea mit stark verbreitertem lichten Saume an (Dannenberg 1906, Fischer 170 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 1895, 1896, 1898 bis 1903, 1907, Frings 1898 bis 1903, 1905, 1908,. Gauckler 1896, 1898, Merrifield 1896, Standfuß 1892, 1894, 1896, 1898, Thiele 1904). Kälte vermag starken Schiller auf Ober- und Unterseite hervorzurufen (Heppe und Westkamp in Standfuß 1894). Sowohl V. polychloros (Frings 1902), als auch V. antiopa, in geringerem Grade V. urticae können nach zweitägiger Exposition der Puppe auf 371/,° C übermäßige Zackung, namentlich der Hinterflügel annehmen (Frings 1903), was sie dem Ö-Falter, Polygonia C-album, ähnlicher macht. Dieser erhält durch Einwirkung von 35° eine geringere Zak- kung (Fischer 1895), von feuchtem Sand schärfere Zacken (Frings 1898) und durch Feuchtigkeit dunklere Zeichnung (auch atalanta Frings 1897/93). Seine Farbvariationen sind mit wechselnder Tem- peratur analog jenen bei den Füchsen, aber weniger ausgesprochen in den Extremen (Fischer 1898, 1899, Frings 1899, 1900, 1901, 1905, 1908, Standfuß 1892, 1894, 1896, 1898); dabei reagierte die erste oder Frühjahrsgeneration auf mäßig erniedrigte Temperaturen stärker als die zweite, im September schlüpfende (Merrifield 1394); ebenso verhalten sich die nordamerikanischen P. interrogati- onis und comma (Edwards 1878). Auffallende Parallelen zu den Temperaturvarietäten und den extremen Aberrationen von Vanessa levana, urticae, io, polychloros und xanthomelas (Frings 1905) bilden noch die folgenden Nym- phaliden: Der Distelfalter Pyrameis cardui [XVII, 35] mit der Temperaturvarietät wiskotti und der Aberration elymi [XVII, 3a und ce] (Fischer 1896, 1898 bis 1903, 1907, Frings 1899, 1902, Standfuß 1894, 1895, 1896, 1898); der Admiral, P. atalanta [XVIL 45] mit der Temp. var. merrifieldi und aberr. klymene [XVII, 4a und ce] (Dannenberg 1906, Fischer 1896, 1898 bis 1903, 1907, Frings 1898 bis 1902, 1905, 1908, Merrifield 1895, 1894, 1896, Standfuß 1894, 1895, 1896, 1898, Thiele 190%; auch infolge Feuchtigkeit kann beim Admiral eine Verschmälerung der roten Vorderflügelbinde eintreten — Frings 1897/98); der große Eisfalter, Limenitis populi, bei welchem ebenso wie in der Natur die Neigung zum Auftreten der Schwärzung beim Männchen — var. tremulae — bedeutend stärker ist als beim Weibchen (Fischer 1905), während umgekehrt die bei mäßiger Kälte auftretende Ver- mehrung des Weiß vorwiegend das weibliche Geschlecht der var. ussuriensis aus dem Amurgebiete ähnlich macht (Frings 1908); der kleine Eisfalter, L. sibilla, weist analoge Zeichnungsver- Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 171 änderungen ohne Geschlechtsunterschiede auf (Dannenberg 1906, Fischer 1903, Frings 1898, 1902); der Schillerfalter, Apa- tura iris (Dannenberg 1906, Fischer 1903, Frings 1899, 1902; bei Kühle Reduktion des Schillers — Frings 1,00) und A. ilia (Fischer 1903, Frings 1902, 1908) mit der gelben Abart clytie (Frings 1902); schließlich der Doppelschwanzfalter, Charaxes jasius (Fischer 1904). Verdunkelung geringeren Grades zeigten bei gleicher Be- handlung die Perlmutterfalter, Argynnis aglaja (Standfuß 1894, 1896), A. lathonia (Standfuß 1898), A. paphia (Frings 1905, Merrifield 1897), A. daphne (Frings 1905) und die Schecken- falter, Melitaea didyma (Frings 1902, Standfuß 1898) und M aurinia (auch Frings 1908); etwas mehr M. maturna (Frings 1908). Die Raupen der Perlmutterfalter sollen unter blauem Licht gezogen hellere, verwaschene Falter, unter gelbem lachsfarbene mit schieferfarbigen Flügelenden hervorgehen lassen (Sidebotham 1876, 1877). Der südafrikanische Nymphalide Crenis boisduvalii kommt in einer Trockenzeit- und einer Regenzeitform, außerdem während der Übergangsperioden in Übergangsformen vor. Die Puppen der letzteren ließen, entweder trockener Hitze oder feuchter Kühle aus- gesetzt, deutliche Hinweise auf die Trocken- respektive Regenzeit- form erkennen. Ebenso erfuhr in Anlehnung an Saisonformen die Puppe von Pinacopteryx pigea in trockener Hitze eine Verminderung, in feuchter Kühle eine Vermehrung der schwarzen Zeichnung (Mar- shall in Dixey 1902). Die zu den Satyriden gehörige Melanitis leda, welche in Ostindien eine Trocken- und eine Regenzeitform besitzt, konnte durch Anwendung von Feuchtigkeit auch während der Trocken- zeit in der Regenzeitform erhalten werden (Doherty in Henneguy 1904 und Tutt, Proc. Ent. Soc. Lond. 1897). Die Regenzeitpuppen der südafrikanischen Biblia ilithya, früh und lange genug trockener Hitze ausgesetzt, lieferten Übergänge zur Trockenzeitform (während jene von Terias brigitta und Acraea cabira unverändert blieben — Marshall in Dixey 1898). Durch Wärme wurde die mitteleuropäische Art Satyrus semele der var. aristaeus von Korsika und Sardinien (Standfuß 1898) angenähert. Pararge egeria wird in Südeuropa von der lebhafter braun und gelb gefelderten var. meione, im nördlichen Europa von 172 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. der blasseren var. egerides vertreten. Letztere erhält bei Einwirkung höherer Temperatur auf die Puppe lebhaftere Färbung (Merrifield 1894), während meione bei Temperaturerniedrigung etwas an Leb- haftigkeit der Färbung verliert; die Mittelform egeria wurde durch 25° noch nicht sichtbar verändert (Weismann 1895). Unter den europäischen Pieriden besitzt der Rübsaatweib- ling [X VII, 5] Pieris napi, eine dunkler bestäubte, gelbere Früh- jahr- und eine weißere Sommergeneration. Die Puppen ergeben bei Temperaturversuchen meistens, aber nicht ausnahmslos, jene Form, welche der angewendeten Temperatur, seltener jene, welche dem regelmäßigen Wechsel der Generationen entsprechen würde (Weismann 1874, 1875, 1895, Merrifield 1893, 1894). Viel seltener gelang es, durch Wärme aus der in den Alpen fliegenden, noch mehr verdunkelten var. bryoniae typische napi der Sommer- form zu erhalten (Weismann 1875, 1895). Durch Kälte können die Sommerformen von P. rapae (Weismann 1875) und von P. daplidice zur Frühjahrsform umgeprägt werden (Standfuß 1898). Warme Feuchtigkeit von 35 bis 40° C verstärkt die gelbe Färbung auf der Unterseite der Hinterflügel von P. rapae, während an der Wurzel ein grauer Ton auftritt, der bei gleichbehandelten P. bras- sicae sich auf die ganze Unterseite der Hinterflügel erstreckt. Die Flügel des Baumweißlings, Aporia crataegi, werden bei unge- nügender Fütterung der Raupe durchsichtig (Pictet 1905), Kälte- einwirkung auf die Puppe desselben Schmetterlings vermehrt das dunkle Pigment längs der Adern (Merrifield 1897, Frings 1908), während umgekehrt infolge von Wärme die schwarzen Schuppen der Außenränder durch weiße ersetzt werden (Standfuß 1898). Südafrikanische Pieriden der Gattung Teracolus (Marshall 1897, 1901, auch Terias in Dixey 1902) konnten durch warme Feuchtig- keit nur wenig von der Trockenzeitform abgeändert werden, und die bei Precis sesamus [X XII, 15] aus feucht gehaltenen Trocken- zeitpuppen geschlüpften Regenzeitformen [XXII, 14] verloren dadurch an Beweiswert für den Erfolg des Faktors, daß auch unter den nicht feucht gehaltenen Kontrollepuppen eine im Gewande der Regenzeitform hervorkam (Marshall 1902). „Kälte gestaltete Colias myrmidone in einem erheblichen Bruchteil der weiblichen Individuen zu ab. alba um, während das Orange der Männchen nach gelb hin abgestumpft wurde. Bei ebengenannter Art traten durch Kälte bei dem weiblichen Geschlechte öfter Umgestaltungen in dem Zeichnungscharakter Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 173 ein, die einen auffallenden Anklang an das Farbenmuster anderer Arten, so an Colias hecla Lef. und Colias staudingeri var. pamiri zum Ausdruck brachten.“ Der Zitronenfalter, Rhodocera rhamni, besitzt bekanntlich einen Geschlechtsdimorphismus in der Flügelfärbung, das Männchen ist hoch-, das Weibchen sehr blaßgelb. Durch Wärmewirkung auf die Puppe gelang es, das Weibchen zur Annahme der männlichen Farbe zu bewegen (Frings 1901, Merrifield 1896, Standfuß 1895, 1896, 1898), während umgekehrt Kälte ein Abblassen der männlichen Farben (Schülke in Standfuß 1895), sowie in beiden Geschlechtern eine Verkleinerung der orangefarbenen Makel in der Mitte der Vorderflügel (Merrifield 1896) hervorrief. Die zu den Papilioniden im engern Sinne oder Eqwitiden gehörigen Apollofalter, Parnassius apollo [X VII, 65] und delius aus der südlichen Schweiz, nämlich Wallis, erhielten nach Kälte- einwirkung auf die Puppe starke Verdunkelung [XVII, 6a], namentlich der Weibchen, welche damit noch die oberösterreichische var. brittingeri überboten und an Arten der asiatischen Hoch- gebirge sich annäherten. „Durch Wärme ließ sich von P. apollo das Weibchen hinsichtlich seiner Färbung vollkommen in den männlichen Typus überführen und bei dem Männchen wurden entsprechend die dunklen Schuppen des Außenrandes der Vorderflügel von innen her durch weiße ersetzt“ (Standfuß 1898). Zumischung von Eisenvitriol und Gallussäure zu dem als Nahrung der Apolloraupe dienenden Sedum soll das Falterkleid verändern, insbesondere eine rote Kernung der ersten Vorder- flügelzelle hervorrufen können (Hüttner 1895). Thais polyxena lieferte aus erwärmten Puppen unter anderen an ochracea angenäherte Stücke (Frings 1902). Unser Schwalbenschwanz, Papilio machaon, fliegt in Mittel- europa in zwei etwas verschiedenen Generationen; die II. oder Sommergeneration ist etwas den südeuropäischen Lokalformen angenähert. Durch Wärmeeinwirkung wird diese, weniger stark auch die I. oder Frühjahrsgeneration, noch mehr den süd- europäischen und asiatischen Spielarten ähnlich (Ball 1901, Fischer 1896, Frings 1901, 1902, 1903, 1905, 1908, Stand- fuß 1892, 1894, 1896, 1898, Werner 1895). Dieselben Varietäten entstehen auch durch Frost, wobei besonders die Verkürzung des Hinterflügelschwanzes auffällt (Frings 1901, 1902, 1903), während 174 Erwerbung yon Eigenschaften und deren Vererbung, mäßige Kälte das Falterkleid den nördlichen Lokalarten polaris oder der nordamerikanischen milberti ähnlich macht (Standfuß 1894). Der Segelfalter, P, podalirius, verhält sich analog, der südliche Zancleus und die algerische var, latteri mit blauen Farben und verlängerten Schwänzen schlüpften aus erwärmten, aber auch abgekühlten europäischen Puppen (Frings 1900 bis 1903, 1905, 1908, Linden 1898, Standfuß 1896, 1898). Fütterung der Segelfalterraupen mit Kulturpflanzen verminderte die Be- schuppung der Flügel, die ganz durchsichtig wurden, ähnlich einigen tropischen Arten (Zeller 1847). Einen ausgeprägten Saisondimorphismus begegnen wir bei dem nordamerikanischen P, ajax, dessen Frühjahrsgeneration früher als P. walshii von der dunkleren Sommergeneration P. marcellus unterschieden worden ist. Wurden die Puppen der Sommergeneration spätestens 3 Tage nach ihrer Verpuppung in Eistemperaturen gebracht, so nahmen die Falter umso mehr das Kleid der Frühjahrsgeneration an, je länger die Einwirkung der Kälte gedauert hatte (Edwards 1875, 1877, 1880). Die Lycaeniden stellen im Feuerfalter, Polyommatus phlaeas [XVII, a] eine Art, deren südliche Rasse eleus [XVII, b] sich ziemlich bedeutend durch geringere Ausdehnung des schwarzen Elementes unterscheidet. Die nördliche Form wird bei Einwirkung von Wärme auf die Puppe namentlich während der letzten Zeit in die südliche, die südliche teilweise in die nördliche übergeführt (Chapman 1904, Merrifield 1893, Weismann 1895). Von der Frühjahrsgeneration des ähnlichen P. amphidamas wurden die Männchen beim Hitzeexperiment überaus verdüstert, entsprechend der Sommergeneration, während die Weibchen eine geringere Schwärzung bloß der Vorderflügel erlitten (Frings 1903). Durch Kälte fand eine Annäherung des P. rutilus an die stärker schwarz- gezeichnete Art P. hippotho& statt (Standfuß 1898). Endlich ist der Ausfall oder die übermäßige Ausdehnung der Augenflecken auf der Unterseite der Bläulinge, Lycaena corydon und L. damon zu erwähnen, deren Puppen, fünf bis sechs Stunden alt, tiefen Frosttemperaturen ausgesetzt worden waren (Krodel 1904). 7 8) Heterocera. Die Sphingiden haben bloß zu wenig einschlägigen Ver- suchen gedient: Sphinx ligustri soll bei Fütterung der Raupen Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung, 175 mit Nicotiana oder Hyosciamus dunklere Imagos liefern (Esper 1830), Deilephila nerii nach Puppenruhe auf durchnäßtem Sande albinistische (Standfuß 1896), und D, euphorbiae nähert sich bei Wärmeexposition der Puppe, dem algerischen Vertreter D. tithymalı (Frings 1903, Przibram 1908 Grundfragen, Stand- fuß 1898). Fütterung der normalerweise auf Weiden lebenden Raupen der Abendpfauenaugen, Smerinthus ocellata, mit fremden Futterpflanzen lieferte (Pictet 1905) ebenso wie Zygaenen- versuche an Z. meliloti und mit Z. trifolii bei Kühlhaltung der Puppe negative Resultate (Frings 1908), Umso zahlreicher sind die Versuche mit den Arctiüden, insbesondere dem braunen Bärenspinner, Chelonia (Arctia) caja [X VIII, 2a]. Durch Einwirkung abnormer Temperaturen auf die Puppe entstehen Bärenspinner mit veränderter Zeichnung; ebenso wie bei den Tagfaltern vermögen erhöhte und erniedrigte Temperatur gleiche Resultate zu liefern, die bei beiden Temperaturextremen in ihr Gegenteil umschlagen. Außer den Untersuchungen, welche sich bloß mit der Veränderung einer Generation befassen (Dorf- meister 1864, Federley 1905, Frings 1898 bis 1901, 1903, 1905, 1908, Haneld 1904, Merrifield 1891, 1892), liegt auch eine Versuchsreihe über das Verhalten der nächsten Generation vor. Eine Anzahl Arctia-caja-Raupen wurde in zwei Partien geteilt, von denen die eine auch während des Puppenstadiums in normaler Temperatur blieb, die zweite tiefer Kälte von etwa — 8°C aus- gesetzt wurde, Von den ausschlüpfenden Faltern der zweiten Partie waren alle, die Männchen aber meist bedeutend stärker [X VIII, 2c] verändert als die Weibchen [XVIII, 25]; die Falter der Kon- trolserie waren normal. Es gelang, das am meisten veränderte Männchen mit einem ebenfalls verhältnismäßig stark abweichenden Weibchen zu paaren. Die abgelegten Eier sowie die daraus schlüpfenden Raupen und die überlebenden 173 Puppen wurden bei gewöhnlicher Zimmertemperatur von 18 bis 24°C gehalten. Die zuerst schlüpfenden Falter der zweiten Generation waren normal, aber unter den zuletzt schlüpfenden befanden sich 17 aberrative, in der Richtung ihrer Eltern veränderte Spinner. Wieder waren die Männchen stärker verändert [X VIII, 2 d], aber etwas weniger als der Vater, die Weibchen weniger als ihre Brüder, aber manchmal stärker als die Mutter. Veränderungen im Flügelschnitt und in der Gestalt der Beine waren auch solchen der Eltern parallel (Fischer 1901), 176 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Widersprechend lauten die Angaben über Entzug des nor- malen Raupenfutters, hauptsächlich der Brennessel, auf die Färbung der Imago: bald soll Salat dunkle (Pollak 1886), bald blasse (Glaser 1863, Lafitole 1876) oder Exemplare mit mehr weiß im Vorderflügel und gelberen Hinterflügeln (Rößler 1881), endlich Reduktion der Zeichnungen (auch A. villica und aulica — Möller 1867) erzeugen; ebenso wird dem Schöllkraut, Symphoricarpus racemosus, bald eine sogar mit jeder Generation sich verstärkende Verdunklung (Rößler 1881), bald eine größere Ausdehnung der weißen Zeichnungselemente (Bieger 1832) zugesprochen, während ein anderer Beobachter bei demselben Futter gelbe Hinterflügel, bei Bilsenkraut fast einfärbig kaffeebraune Vorderflügel erhalten haben will (Teich 1870); die gleiche Wirkung wird wieder von anderer Seite der Weide zugeschrieben, während der Eisenhut, Aconitum napellus, recht breite weiße Binden erzeuge (Gauckler 1582); trockenes Futter vermehrt die Ausdehnung der dunklen Falterfarben (Robinson 1877). Nuss lieferte kleine, etwas ab- geblaßte Schmetterlinge (Pictet 1905). Man wird daraus ent- nehmen können, daß es sich in keinem Falle um eine spezifische Wirkung handelt und vielleicht auch verschiedene Rassen auf verschiedenes Futter in anderer Weise reagieren. Erwähnenswert sind die Versuche mit Verfütterung salz- wassergetränkter Pflanzen an Spilosoma lubricipeda-Raupen, dessen Imago [VII, 4a] namentlich im männlichen Geschlechte dadurch verdunkelt erscheint, wie es die in der Nähe der See, z. B. auf Helgoland, vorkommende var. zatima [VII, 4c] konstant ist, (Kallenbach 1839/90) und an Callimorpha dominula, dessen Imago [VII, 24] dadurch einen gelben Stich auf den Hinter- flügeln erhält, weil die am Meere vorkommenden Varietäten [VII,2e] gelbe Hinterflügel besitzen (Standfuß 1896). Kälteeinwirkung auf die Puppe verwandelt Callimorpha domi- nula in die ab. marita, deren Vorderflügel ähnlich der extremen caja-Varietät ab. futura alle weißen Zeichnungen verliert (Schultz 1905), während eintägiger Aufenthalt der Puppe in 39° © die weißen Flecken gelb überstäubte (Frings 1902). Bei Arctia flavia trat bei stärkerer Erwärmung Verdunkelung, ab. obscura, bei geringer Kälte ab. flavo-abdominalis auf (Lorez 1904); A. pur- purata erhielt bei gleicher Behandlung Vergrößerung der schwarzen Hinterflügelflecken und Vermehrung des Weiß im Vorderflügel (Frings 1903), hingegen bei Kühlhaltung der Puppe Verkleinerung Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 197 der Vorderflügeltlecken, wie sie ab. atromaculata aus dem Amur- gebiete zeigt (Frings 1905). Arctia fasciata gestaltet sich in Algier zur var. oberthüri mit wesentlich röteren Hinterflügeln um und geht bei der Zucht in erhöhter Temperatur eine Umgestaltung in gleichem Sinne ein. Nemeophila plantaginis erhält in der zweiten Generation an wärmer gelegenen Flugorten, Wiesbaden, weitere Umgegend von Straßburg — öfter auch im männlichen Geschlechte gerötete Hinterflügel, die bei der Zucht in erhöhter Temperatur noch häufiger auftreten. In den armenischen Kaukasusgebieten zeigt das Männchen als var. caucasica stets gerötete Hinterflügel (Stand- fuß 1896). Eintägiger Aufenthalt der Puppe von N. plantaginis in 37° gab teilweise ab. hospita (Frings 1905). Untersuchung der Schuppen mit mäßigen oder extremen ab- normen Temperaturen behandelter Heteroceren zeigte bei mäßiger Einwirkung eine mit Pigmentbegünstigung einhergehende Ver- breiterung der Flügelschuppen, bei extremer Einwirkung Hem- mung der Pigmentbildung und Verschmälerung der Schuppen; die verwendeten Arten waren: Chelonia caja, Aglia tau [VIIL, 6], Oeneria dispar [X VIII, 4], Malacosoma neustria [V, 9], Sa- turnia pavonina [VI, 1«], Demas coryli, Leucodonta bicoloria (Federley 1905). Außerdem sind an Bombyeiden noch viele Versuche aus- geführt worden. Der Fichtenwollfuß-Spinner, Dasychira abietis, schlüpfte aus eisgekühlten Puppen verdunkelt aus (Standfuß 1894, 1895, 1896, 1898). Die Nonne, Psilura monacha, kommt in mehr, ab. eremita, oder weniger, ab. nigra, verdunkelten Stücken vor. Die Ver- dunkelung konnte durch Sonnenbestrahlung erzwungen werden (Irmscher 1900). Als Raupen in zwei Partien, eine auf Eiche, die ‘zweite auf Nuß gezogen wurde, lieferte die erstere 58°), forma typica, 24°/, nigra, 18°/, eremita; die zweite 38°), £. t., -32°/, nigra, 30°/, eremita, und dieses Verhältnis blieb sich in der nächsten gleichbehandelten Generation gleich. In der zweiten Nußgeneration werden die Weibchen der f. t. den Männchen in Zeichnung und Größe ähnlicher (Pictet 1905). Der Schwammspinner, Ocneria dispar, wies nach dreimaliger etwa 40 Minuten dauernder Ätherbehandlung der Puppe eine ge- ringe Vermehrung des Pigmentes in der Imago auf (Federley 1905). 12 Przibram, Experimentalzoologie, 3. Phylogenese. 178 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Wichtiger sind die an derselben Art angestellten Versuche mit verschiedenen Futterpflanzen, welche (von Pictet) mehreren Generationen nacheinander in verschiedener Abwechslung gereicht wurden. Die normale, mit Eiche genährte Form hat im männlichen Geschlechte [X VIII, 4a g] graubraune Vorderflügel mit vier schwarzen Zickzacklinien, bräunliche Hinterflügel mit dunklerem Rande und spannt etwa 40 mm; das Weibchen [XVIII, 4a 9] hat größere Spannweite, 56 mm, schmutzigweiße Flügel mit weniger deutlicher Zeichnung. . Exp. 1. Mit Nuß aufgezogene Männchen erhalten lichtgelbe Flügel, Weibchen transparente, beide mit schwächeren Linien und von geringer Spannweite, J 34, 245mm [XVIIL, 45, 2]. Exp. 2. Die zweite, mit Nuß aufgezogene Generation weist eine weitere Verkleinerung, Z 27, 2 33 mm, und albinistische Tendenz auf, und lieferte keine Eier mehr. Exp. 3. Die zweite Generation, wieder auf Eiche zurück- versetzt, weist im männlichen Geschlecht eine Vertiefung des gelben Tones und stets eine deutliche Wiederkehr der schwarzen Zeichnungen auf, läßt aber noch deutlich, auch in der Bei- behaltung geringerer Spannweite, den Einfluß der elterlichen Nahrung erkennen [XVIII, 4c G, 2]. Exp. 4. Die dritte Generation, Kinder der im vorigen Experimente verwendeten zweiten Generation, wieder mit Nuß ernährt, weist abermals eine Größenreduktion g 29, 2 32 mm und Albinismus auf. Exp. 5. Die vierte, aus dieser dritten gezogene Generation, obzwar auf Nuß belassen, kehrte im graubraunen Flügeltone des Männchens und auch sonst, bei einer Spannweite von J 36, 2 44 mm fast zur Normalform zurück [XVIII, 4e Q]. Exp. 6. Die Nachkommen des dritten Experimentes, wie ihre Eltern auf Eiche gezogen, weisen dennoch im Vorherrschen weißer Vorderflügel und in der geringeren Spannweite, J’ 35, 2 49 mm [XVIIL, 4d 8], noch Charaktere der mit Nuß auigezgpegEn Groß- eltern aus Versuch 1 auf. Exp. 7. Dieselbe dritte Generation anstatt auf Eiche mit Blumen von Rosen oder Pfingstrosen gezogen, ließen eine weitere Annäherung an die Nuß-Generation erkennen. Exp. 8. Ernährung mit Ersparsette, Onobrychis sativa, erzeugt Männchen von 42 mm Spannweite, mit braunen Vorderflügeln, ver- Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 273 schwimmenden Zickzacklinien, dunklem Hinterflügelrande, grauer Hinterleibsbehaarung [XVIII, 4/3], Weibchen von 69 mm mit stark ausgebildeten Zickzacklinien. Exp. 9. Die zweite, ebenso genährte Generation, läßt höchstens im Männchen eine weitere Akzentuierung des Mela- nismus erkennen. Exp. 10. Erste Generation auf Nuß, zweite auf Esparsette ergibt in letzterer Männchen von 33 mm, albinistischer Grund- farbe als Nußcharakter, aber stark ausgebildeten Zickzacklinien und grauen Abdomen als Esparsettecharakter, Weibchen von5l mm mit dem mittleren Aussehen wie jene von Versuch 3. Exp. 11. Die nächste, also die vierte Generation auf Erspar- sette belassen, lieferte S 52 mm ebenfalls mit starken Linien als Ersparsettecharakter, aber Transparenz der Hinterflügel als Nuß- charakter. Exp. 12. Alle drei Futtermittel, jedes in einer Generation gereicht, ergaben Kombinationen von Oharakteren aller Futter- mittel; die 1. Generation Nuß steuerte gelbe Vorderflügel, die 2. Generation Eiche deutliche Zickzacklinien, die 3. Generation Esparsette Verbreiterung der zentralen Zickzacklinien und graue Behaarung am Thorax für die in dieser Generation sich ent- puppenden Männchen [XVIII, 4g Z] bei. Exp. 13. Dasselbe Ergebnis lieferte eine andere Reihenfolge der Futtermittel, nämlich 1. Generation Nuß, 2. Generation Esparsette, 3. Generation Eiche. Exp. 14. Löwenzahn, Taraxacum officinale, hat melani- sierenden Einfluß, der bei Fortfütterung in zweiter Generation Exp. 15, keinen weiteren Fortschritt macht. Exp. 16. Bei Reichung von Nuß in erster, Löwenzahn in zweiter Generation reicht der melanisierende Einfluß des letzteren nicht aus, den albinisierenden der ersteren Futterpflanze ganz auszulöschen. Exp. 17. Es können daher bei Reichung von Nuß in erster, Eiche in zweiter, Löwenzahn in dritter Generation die gelben Vorderflügel der Nußmännchen mit den deutlichen Zickzacklinien der Eichenmännchen und den fast einfärbig verdunkelten Hinter- flügeln der Löwenzahnmännchen kombiniert werden. Exp. 18. Mispel, Mespilus germanica, hat denselben albini- sierenden Einfluß wie Nuß und kann ebenso wie deren Einfluß in 12* 180 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Exp. 19 bei Einwirkung auf die Kinder mit Esparsette ernährter Eltern sich mit dem Esparsettemelanismus kombinieren. Exp. 20. Trotzdem kehren die abermals mit Mispel ernährten Nachkommen der zum Versuche 19 verwendeten Schmetterlinge zur Typusform zurück. Exp. 21. Roßkastanie, Aesculus hippocastanum, verhält sich analog der Nuß und der Mispel auch darin, daß in Exp. 22. eine Kombination der Esparsettecharaktere der Eltern mit den Roßkastaniencharakteren in der 2. Generation sich verband, jedoch mit dem Unterschiede, daß in Exp. 23. die nächste, wieder mit Roßkastanien gefütterte (Generation zwar kein Vorschreiten des albinisierenden, aber auch keine Wiederkehr des normalen Charakters mit sich brachte. Exp. 24. Esparsette in 1. Generation kann auch mit der auf Pappel, Populus alba, eintretenden Transparenz der männlichen Hinterflügel in 2. Generation kombiniert werden. Exp. 25. Rosen- und Pfingstrosenblüten haben als Futter albinisierende Tendenz, wogegen Exp. 26. Pimpernelle, Poterium sanguisorba, sowohl in erster Generation, als auch in Exp. 27, zweiter Generation melanisierend wirkt, wie stets stärker auf die Männchen. Die melanisierende oder albinisierende Wirkung der Futter- pflanzen erstreckt sich ebenso wie auf die Falter auch auf die Raupen der nächsten (reneration und folgt den verschiedenen Abstufungen, wie bei jenen. Feuchte Nahrung hat dieselbe Wirkung auf Ocneria dispar wie Esparsette und Löwenzahn, möglicherweise ist daher die größere Saftigkeit dieser Futterpflanzen ihr wirk- sames Agens; auf die Puppe angewandt, hat Feuchtigkeit wenig Wirkung, außer daß die Zickzacklinien des Weibchens deutlicher werden. Auf den Goldafter, Porthesia chrysorrhoea, hat Ernährung der Raupen mit Roßkastanie und Mispel Abnahme der Falter- größe, Ernährung mit jungen Blättern des Kirschlorbeers, Prunus laurocerasus, das Auftreten schwarzer Punkte auf den Flügeln, ab. punctata, zur Folge. Alte Blätter des Kirschlorbeers üben im (Gregenteile eine albinisierende Tendenz aus, so daß Wollafter, Eriogaster lanestris, nach solcher Diät durchscheinende Flügel erhalten. Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 181 Unter dem melanisierenden Einfluß der jungen Kirschlorbeer- blätter nehmen die sonst hellgelben Männchen des Ringelspinners, Malacosoma neustria [V,9«], die dunkelbraune Farbe der Weibchen an; in analoger Weise bewirkt der albinisierende Einfluß alter Kirschlorbeerblätter, Nuß- oder Sorbusblätter eine Annäherung des dunkelbraunen Männchens von Lasiocampa quercus an das gelbe Weibchen, während umgekehrt, durch die melanisierende Esparsette oder Pimpernelle, die Weibchen im dunklen Gewande normaler Männchen erscheinen (Pictet 1905). Sechswöchentliche Abkühlung der Puppe auf + 6° © vermochte bei dieser, übrigens normalerweise auf jenem Stadium überwinternden Art keine Ver- änderung hervorzubringen, hingegen wurden einander die Ge- schlechter von Oosmotricha potatoria durch solche Behandlung ähnlicher; bei einigen dieser Weibchen zeigte sich der Eierschatz verkleinert, aber nicht bei allen (Frings 1908). Die nördliche Varietät callunae von L. quercus hellte sich bei Forcierung der Puppe zur südlichen Normalform auf (Merrifield 1891), wobei namentlich die Männchen affiziert wurden, und umgekehrt verdunkelte niedere Temperatur die letzteren (Merrifield 1892). Dendrolimus pini verlor unter einer bis — 3° fallenden Temperatur fast alle Zeichnungen (Frings 1905). Derselbe Spinner anstatt auf Fichte mit einem anderen Nadelholze gezogen lieferte mit Ausnahme von Pinus pinea und P. montana abnorme Imagos, und zwar auf Larix europaea gelbe ohne weiß, auf P. cembra solche mit asch- grauen Vorderflügeln ohne braun, auf Picea excelsa mit verschwom- mener Zeichnung, grauem Randbande und zickzackförmiger dunkler Binde an der Wurzel der Vorderflügel (Serebrjanikow 1901). Die Pappelblattglucke, Lasiocampa populifolia, wurde bei kühler Behandlung der Puppe heller, gelblich, ohne Hinterflügel- zeichnung, mit wellenförmigen Vorderfügeladern (Frings 1905), während erhöhte Temperatur auf dem Eistadium die var. autum- nalis mit dunklerer, violettbrauner Grundfarbe hervorgebracht haben soll (Jaenichen 1894). Für den Seidenspinner, Bombyx mori, finden sich Angaben, daß eine Reduktion der üblichen Zuchttemperatur von 21—23° um 2—6 Grade bei zwanzig verschiedenen Rassen eine gleich- mäßigere, wenig scharfe Nuance der Kokonfarbe hervorbringe (Lambert 1899), daß die Anzahl der Generationen in einem Jahre durch Wärme erhöht (Merrifield 1906), daß die Raupen der kaukasischen Rassen bei Fütterung mit Lattich, Taraxacum 182 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. officinale, dunklere Farbe und schärfere Zeichnung annehmen, ähnlich denen der japanischen (Kamensky 1892) und daß die bei solcher Entbehrung der normalen Maulbeernahrung weich- häutigeren Larven zwar schwerer sind, als maulbeergefütterte, die doppelte Metamorphosenzeit benötigen, schwerere Puppen, aber bloß Kokons halben Normalgewichtes liefern. Besser aus- gearbeitet sind die Resultate der Fütterung mit herabgesetzten Mengen von Maulbeerblättern in drei Generationen. Es wurden 8 Partien der dritten Generation aus getrennten Zuchten gezogen undzwar umfaßte die 1. Partie Kontrolletiere, welche in allen drei Generationen das Optimum der Futtermenge erhalten hatten; diese lieferten die schwersten Kokons und größten Falter, nachdem sie sich durchschnittlich am frühesten verpuppt und stets die normalen vier Häutungen absolviert hatten. Die 2. Partie umfaßte unterernährte Raupen der III. Gene- ration, deren Eltern und Großeltern noch normal gefüttert worden waren; sie lieferten geringe Gewichte bei relativ später Verpuppung und oft fünf Häutungen. Die 3. Partie, I. Generation optimal, II. G. unter- III. G. optimal ernährt ließ eine Abschwächung des Einflusses der Unter- ernährung durch die Optimalernährung der Nachkommen erkennen, während die 4. Partie, I. G. optimal, II. und III. G. unterernährt, eine weitere Steigerung des Einflusses in gleicher Richtung brachte; die 5. Partie, I. G. unter-, II. und III. G. optimal ernährt, lieferte weitere Abschwächung des Mindergewichtes gegenüber Partie 3 (Verpuppungszeit noch nicht kürzer geworden); die 6. Partie, I. G. unter-, Il. G. optimal, III. G. unterer- nährt, ist insoferne bemerkenswert, als sie ein etwas höheres (rewicht als die Gruppe 2 ergab, von welcher sie sich durch die Unterernährung der Großeltern unterscheidet; in der Verpuppungs- zeit fand sich diese Anomalie nicht; die 7. Partie, I. und II. G. unter-, III. G. optimal ernährt, rangiert im Gewichte zwischen 3. und 6. Gruppe, in der Ver- puppungszeit zwischen 2. und 3. oder 5. Gruppe; die 8. Partie, alle drei Generationen unterernährt, brachte die geringsten Gewichte, wahrhaft liliputanische Falter, welche mehr den Eindruck von Mikrolepidopteren machten, obzwar sie die längste Raupenzeit mit fast regelmäßig fünf Häutungen durch- semacht hatten (Kellogg und Bell 1903). Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 183 An Nachtpfauenaugen, Saturnidae, sind Fütterungs- und Temperaturversuche angestellt worden. Ernährung der Raupen des kleinen Nachtpfauenauges, Saturnia pavonina, mit Nuß, anstatt Pomaceen oder Eichen hatte außer Größenreduktion zur Folge, daß die Flügel der Männchen etwas durchscheinend wurden, wie es die der Weibchen normaler Weise sind (Pictet 1905). Kälte- behandlung der Puppe erzeugte bei derselben Art verwaschene Zeichnung (Frings 1899), oder extrem verbreiterte, für nördliche Lokalrassen charakteristische Querbinden (Frings 1908); Frost steigerte noch die Verwaschenheit und dünne Beschuppung an fünfmal überwinternden Puppen, die sonst in den Hochalpen an- getroffenen Exemplare kopierend. Die gleichen Veränderungen erlitt S. pyri (Frings 1900). Bei letzterer Art rief auch Wärme mangel- hafte Beschuppung hervor, während das Männchen von S. pavonina in die mittelitalienische Lokalrasseübergeführt wurde (Frings 1902). Als Antherea pernyi infolge großer Wärme bereits im gleichen Jahre nach 3 Wochen ausschlüpfte, wies dieser Schmetterling einen deutlichen Stich ins Graugrüne auf, wie es mitunter Yamamai zeigt (Heisler 1893), während im Keller gehaltene Puppen lebhaft rot- braune Färbung ergaben. Außerdem besaßen die Augen der Hinter- flügel wurzelwärts eine Anhangszelle weinroter Farbe von der Größe des halben Auges, und nach vorne eine rotgelbe, schwarz- geränderte Zelle. Die normal im Zimmer überwinternden Kontrolle- puppen schlüpften in beiden Fällen normal aus (Heyer 1893). Unter den Eulen, Noctwideae, lieferte Agrotis rubi im warmen Zimmer auffallend kleine, mattgezeichnete Imagos, A. pronuba nach 3- bis 4wöchentlicher Kälte-Exposition der Puppe einen aberrativ verdüsterten Falter (Stange 1886). Die Raupen der letzteren Art verdanken ihre grüne oder gelbbraune Farbe dem Verzehren von chlorophylI-, respektive etiolinhaltiger Nahrung; bei Ernährung mit den von diesen Stoffen freien Blüten der Futter- kräuter, bleiben sie weißlich (Poulton 1893 proof, 1894). Raupen von Hadena pisi, mit amerikanischen Nesseln ernährt, ergaben dunklere Schmetterlinge (Gauckler 1882), von Xanthia cerago bei höherer Temperatur kultiviert die var. flavescens (Dorfmeister 1864). Puppen des Ordensbandes Catocala nupta veränderten nach Kälte-, nicht Frostexposition, das Falterkleid in der Richtung auf C. fraxini ab. obscura (Frings 1901), während Catocala fraxini sowohl bei Kälte als auch bei Wärme eine Verbreiterung und inten- sivere Blaufärbung des Hinterflügelbandes erfuhr (Kusnetzow1901). 184 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Die restlichen Versuche an Lepidopteren beziehen sich auf die Geometriden. Biston hirtarius [VI, 6a d, 2] erhält durch Nußfütterung durchsichtige Flügel, durch Pimpernelle stärker bestäubte. In beiden Fällen macht sich bei Belassung der nächsten Generation auf derselben Futterpflanze eine Verstärkung des betreffenden Ein- flusses geltend. Junge Kirschlorbeerblätter haben denselben Effekt wie Pimpernelle (Pictet 1905). Hybernia defoliaria, deren Raupen während 12 bis 18 Tagen vor der Verpuppung nasse Futterpflanzen konsumieren mußten, lieferten mehrere Aberrationen (Pictet 1905). Amphidasys betu- laria [| VII, 13], mit trockenen Pflanzen gefüttert, ergab in wenigen Generationen vollständig schwarze Schmetterlinge [VII, 13a]. Abraxas grossulariata [X VIII, 3a] verlor die gelbbraune Farbe (Robinson 1877). Mit Salat gezogene Harlekinspanner verloren die Zeichnung in hohem Grade, ab. dohrni und deleta ähnlich (Col- linge 1905). Diese beiden Formen albinisierenden Einflusses. wurden bei Eichenfütterung in der ersten, bei Reichung von Evo- nymus japonicus aber erst in der dritten Generation beobachtet. Die vierte auf E. japonicus belassene Generation lieferte normale, oder selbst über das normale Maß schwarzpigmentierte Spanner, während dieselbe Generation, mit alten Kirschlorbeerblättern gefüttert, den Albinismus ihrer Eltern noch verstärkt zeigte (Pictet 1905). Feuchtigkeit während der Puppenruhe brachte starke, schwarze Zeichnungen mit Tendenz zum Zusammenfließen hervor (Pictet 1905), noch weit stärker geschah dies bei extremer Hitze, welche namentlich in den Männchen eine fast völlige Schwärzung der. Vorderflügel erzeugen konnte, wobei zugleich eine Verschmälerung derselben eintrat [XVIIL, 35 c]. Von 84 Eiern eines solchen Paares wurden 78 Imagines nächster Generation unter normalen Außenbedingungen aufgezogen, von denen etwa die Hälfte einen über das Normale hinausgehenden Zeichnungsreichtum in größerem [XVIIL, 3d] oder geringerem Grade besaßen, ohne aber selbst die Mutter zu erreichen. Kreuzung eines hitzeveränderten Männ- chens mit einem normalen Weibchen lieferte bloß 10 zeichnungs- vermehrte Falter unter 43, die reziproke Kreuzung 13 unter 78 (Schröder 1901/2). Kälteeinwirkung auf die Puppe verminderte die Fleckung umsomehr, je länger sie dauerte (Frings 1899), Frost ließ ab. dohrni u. a. entstehen (Frings 1900). Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 185 Eine ganze Reihe von Spannern haben zwei oder mehr von einander in Färbung, Zeichnung, Größe und Flügelschnitt mehr- minder abweichende Generationen im Laufe eines Jahres: als demonstratives Beispiel diene Selenia illustraria, Frühjahrsgene- ration aus überwinterter Puppe [X VII, 84] und Sommergeneration [XVIle]l. Werden die Puppen im Herbste durch Wärme zum Auskriechen gebracht, so sehen die Falter wieder der Sommer- generation ähnlich [X VII, 8 4]; werden die unmittelbaren Nach- kommen der Frühjahrsgeneration einem künstlichen Winter im Eiskasten ausgesetzt, der nicht lange zu währen braucht, so schlüpft abermals eine Generation in einem dem Frühjahrskleide ähnlichen aus [XVII, 8 5]. Analog verhalten sich Selenia illunaria (Merrifield 1889), S.lunaria (Merrifield 1892), Eugonia alniaria (Merrifield 1389), Platypteryx falcataria (Merrifield 1892), Ephyra punctaria (Merrifield 1893) und Cidaria silaceata (Merrifield 1894). Obzwar Ennomos autumnaria in England wenigstens — bloß eine Brut im Jahre besitzt, so bewegen sich bei Temperaturver- suchen doch die Veränderungen des Falterkleides in der Richtung der bei den verwandten Arten vorkommenden Saisonformen, d.h. hohe Temperatur bewirkt hellere Farben mit weniger Zeichnung, niedrige dunklere mit mehr Zeichnung. Die sensible Zeit ist jene der Puppe, nicht die der Raupe (Merrifield 1889, 1890), und zwar sind andere Puppenstadien für die Änderung der Zeichnung, als für die Änderung der Grundfarbe empfindlich: letztere wurde erst dann beeinflußt, wenn die Hitze oder Kälte auf das vorletzte Puppenstadium, auf welchem die Ausfärbung beginnen soll, zur Einwirkung gelangte, hingegen erwies sich die Zeichnung gerade von einer längeren, diesem Stadium vorausgegangenen Einwirkung der künstlichen Temperatur abhängig. Auf diese Art wurden bei Ennomos autumnaria und Selenia illustraria Exemplare mit Frühjahrsfarbe und Sommerzeichnung, oder auch Sommerfarbe und Frühjahrszeichnung erzwungen, je nachdem zuerst Kälte und dann Wärme oder umgekehrt auf die Puppe angewendet worden war (Merrifield 1891). Feuchtigkeit hatte auf die Puppen der beiden genannten Arten keinen Einfluß (Merrifield 1891), ebensowenig verschieden- farbiges Licht oder Dunkelheit auf die letztgenannte Art (Merri- field 1892). Fütterung von Zonosoma annulata [VII, 10 a] mit Ahorn, 186 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Acer campestre, ergab stark gezeichnete, dunkle, mit Birke, Betula alba, verwaschene blasse Exemplare (Rühl1893). Eupithecia nanata mit Vaccinium oxycoccus, an Stelle von Calluna gefüttert, zeichnete sich durch weniger vorspringende Ecke des Mittelfeldes der Vorderflügel und eintönigere Färbung aus (Stange 1886). Die Raupen der Eupithecien sind in der Farbe je nach der Futterpflanze variabel: so blieb Eupithecia pusillata auf Wach- holder, Juniperus communis, grün, auf Lerche, Larix europaea, wurde sie braun; E. scabiosata wurde auf Skabiosen schiefer- grau, mit Hypericumblättern gefüttert grün, mit Hypericumblüten gelb (Rühl 1888). Raupen von Eupithecia (= Tephroclystia) vulgata wurden in weißer, gelber, schwarzer oder grüner Umgebung gehalten, wobei auch das Futter entsprechender Farbe, für weiß Blüten von Schneeglöckchen, Anemonen, Obst, für gelb vorwiegend gelbe Blüten, für schwarz halbwelke Blätter, für grün Prunus spinosa- blätter gewählt war. Die Farbe der Raupen neigte in etwa ?/, jeder Serie dazu, namentlich in der Intensität der Färbung sich an die Umgebung anzupassen (Schröder 1901). Eupithecia innotata lebt im Herbste als Raupe mit rotem Afterfleck auf Artemisia campestris und sonstigen niederen Blumen während die des roten Fleckes entbehrende Raupe der früher als E. fraxinata unterschiedenen Sommergeneration auf Fraxinus und anderen Bäumeu gefunden wird. Die letztere mit Artemisia gefüttert erhilt eine Färbung, die im Freien nicht beobachtet wurde, nämlich grün-weiß-schwärzlich, ohne rot. Die Verdauung war gestört. Bei der dritten so gefütterten Generation waren die letzten drei Falter gänzlich entstellt, kurzflügelig bei unveränderter Leibesgröße, ohne dabei verkrüppelt zu sein. Die von der Sommer- generation abstammenden Herbstraupen nahmen mit den ver- schiedensten Blättern gefüttert, dennoch das grün-weiß-rote Ar- temisiakleid mit geringen Modifikationen an. Das Futter konnte nur gehackt angenommen werden und die Falter ergaben eine Hungerform (Dietze 1900/1). Sobald aber beispielsweise bei der zweiten Greneration eine kräftige Einwirkung optisch intensiv grüner Farben bereits auf die schlüpfende Raupe ausgeübt wird, entsteht eine der ersten gleiche zweite Generation. „Es wurden bisher nacheinander sechs solcher Generationen gezogen und gleichzeitig stets untersucht, wie sich bei einer Aufzucht ohne jedwede Einwirkung von Außen- Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 187 faktoren Grundfarbe und Zeichnung verhalten. Es ist bereits zu erkennen, daß sich die Erscheinungsform der zweiten Generation so völlig unterdrücken lassen wird.“ Ähnlich verhielt sich T. oblongata (Schröder 1902). e) Vertebrata Anamnia. 1. Pisces. Die Farbenveränderlichkeit der Fische beruht großenteils auf einem funktionellen Farbwechsel und soll daher erst später (Band V) zur Besprechung gelangen. Hier seien nur die Annahmen dunkler Unterseiten durch junge Schollen, welche von unten beleuchtet wurden (Cunning- ham 1891, 1893) und die allerdings noch spärlichen Resultate mit Dunkelkultur von Aalen und Goldtischen registriert. Anguilla vulgaris soll nach 5jährigem Aufenthalte das Auge auf das Doppelte vergrößert, Cyprinus auratus eine weißlichrosa Farbe erhalten haben (Vire& 1904). 2. Amphibia. [Tafel XIX und XX.] Seit sich das schwimmende, kiementragende Axolotl, Siredon piseiforme [XIX, 5 a], als geschlechtsreife Larvenform eines mexi- kanischen kriechenden, kiemenlosen Molches, Amblystoma tigrinum (XIX, 5 5] erwiesen hat (Dumeril 1867), wurden mehrfach Ver- suche über die näheren Bedingungen angestellt, welche das Tier zur Verwandlung bringen. Die Metamorphose wird befördert durch Abgewöhnung des Wassers, was durch Darreichung von seichtem, abgekochten Wasser erreicht werden kann, worin die Axolotl wenig Luft vorfinden und daher den Kopf außer Wasser strecken (M. v. Chauvin 1875, 1876); ferner durch Wärme (M. v. Ohauvin 1834) und durch Hungern nach vorhergegangener Mästung (Powers 1903). Die Metamorphose kann auch auf halbem Wege durch Wassergewährung aufgehalten werden (M. v. Chauvin 1884, Wintrebert 1905—1909), um später abermals induziert zu werden. Die Nachkommen der gewaltsam zur Verwandlung gezwun- genen Amblystomen zeigten selbst dann eine entschiedene Neigung zu frühzeitiger Metamorphose, wenn sie unter Bedingungen ge- halten wurden, die sonst der Beibehaltung der Larvenform auch während der Geschlechtsreife günstig wären (M. v. Chauvin 1884). 188 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Umgekehrt gelingt es gegenwärtig bei den seit Jahrzehnten stets von den neotenischen AxolotlIn gezogenen Abkommen viel schwerer, die Metamorphose zu erzwingen, als es bei den ursprünglich aus Mexiko eingeführten der Fall war, die wohl im Naturzustande abwechselnden Bedingungen ausgesetzt waren (Kammerer 1901, Wintrebert 1905—1909). Außer neotenischen Wasser- und meta- morphosierten Landformen lassen sich auch andere Veränderungen an Axolotln herbeiführen, so durch Kannibalismus vergrößerte Köpfe und Zähne, namentlich beim Männchen; über deren Ver- erbung scheint aber noch nichts festzustehen (Powers 1907). Die übrigen Amphibien zeigen besonders in zweierlei Be- ziehung eine außerordentlich große Veränderlichkeit auf: in der Färbung und in den Fortpflanzungsverhältnissen. Es ist lange bekannt, daß der Grottenolm, Proteus angu- inus, welcher in den heimischen Höhlen eine bleiche Farbe hat, namentlich im männlichen Geschlechte am Lichte eine dunkle Pigmentierung ausbildet (Öhauvin 1883, Vire 1904, Weindl 1907), wie sie der oberirdisch lebende Verwandte, Siren lacer- tina, besitzt. Strittig war bis vor kurzem seine Fortpflanzungsart, indem sowohl Angabe über Viviparität als auch über Eiablage sich vor- finden. Die Lösung des Rätsels scheint nach Versuchen mit ver- änderten Bedingungen darin zu liegen, daß der Olm in der Kälte die Jungen länger bei sich behält und in völlig ausgebildetem Zustande bloß in Ein- oder Zweizahl gebiert, dagegen in der Wärme viele Eier ablegt (Kammerer 1907 Proteus). Die gleiche Tendenz zeigt eine andere Gattung unter den Schwanzlurchen, nämlich jene der Erdsalamander, zu der unser einheimischer Feuersalamander, Salamandra maculosa, und der ganz schwarze Alpensalamander, S. atra, gehören (Kammerer 1904 Beitrag). Salamandra maculosa ist im Freien und unter normalen Bedingungen des Gefangenlebens entweder vivipar und gebiert dann ins Wasser eine schwankende, stets beträchtliche Zahl (bis 72) 25 bis 30 mm langer, vierbeiniger, kurzkiemiger (längster Ast 3 bis 5 mm) Larven [XIX, 3«@] — Bergregion, höheres Hügel- land — oder ist ovovivipar und legt dann gleichfalls ins Wasser eine gleich große Zahl von 11 bis 13 mm im Durchmesser haltenden Eiern, aus denen sich sofort oder wenige Minuten nach Ablage die 23 bis 25 mm langen, im übrigen der bereits ohne Hülle Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 189 geborenen Nachkommenschaft gleichenden Larven durch aktive Muskelbewegungen befreien — niedriges Hügelland, Flachland, Zimmertemperatur von 16 bis 18°C. Nach einigen Monaten tritt in beiden Fällen die Metamorphose ein; die frisch verwan- delten Landsalamander sind 45 bis 56 mm lang [XIX, 3 e]. Salamandra maculosa wird ovipar unter dem Einflusse a) mechanischer Agentien: Abstreichen, b) thermischer Agentien: Temperatur von 30 bis 37°, c) psychrischer Agentien: wassergesättigte Umgebung, d) eines Auslösungsfaktors: plötzlicher Reiz eiskalten Wassers. Ist das Eierlegen bei Salamandra maculosa habituell ge- worden, so resultieren freiwillig abgelegte Eier von der Form einer an der Auflagerungsstelle etwas abgeflachten Kugel mit 8°5 bis 9 mm Durchmesser; das Ei ist schwerer als Wasser, durchsichtig, mit dem animalen Pol nach oben zu orientiert [XIX, 2]. Aus derartigen Eiern von Salamandra maculosa werden in passiver Weise durch Maceration der Hüllen binnen 9 bis 16 Tagen wohlausgebildete Larven frei, welche nur 12 bis 15 mm lang sind und erst die vorderen Extremitäten haben; die rück- wärtigen folgen binnen einigen Tagen. Salamandra atra [XIX, 4] ist im Freien und unter normalen Bedingungen des Gefangenlebens vivipar und gebiert auf dem Lande eine konstante Zahl (2) 38 bis 40 mm langer Vollsalamander [XIX, 4c]. Die übrigen Eier der jeweiligen Ovulationsperiode zerfließen zu einem Dotterbrei und dienen den bevorzugten Em- bryonen als Nahrung. Die Larvenphase verstreicht also im Uterus, welchem Medium die schwarze Embryonalfarbe, die bis 22 mm langen, äußerst blutreichen, fast pigmentlosen, den Körperseiten dicht anliegenden Kiemen mit klebrigen Kiemenfäden und der entweder fehlende oder nur 1 nm breite Schwanzflossensaum ent- sprechen [XIX, 4a] (Kammerer 1904 Beitrag). ÖOperiert man derartige Larven heraus, so gelingt zwar deren Aufzucht im Wasser (v. Chauvin 1837, Ozermak 1843, von Schreibers 1833), aber es vollzieht sich dabei eine langsame, oft mit revolutionären Begleiterscheinungen (z B. teilweises oder gänzliches Abwerfen der intra-uterinen Kiemen mit nachfolgender Regeneration von Wasserkiemen) einherschreitende Adaption [XIX, 4 b]; vollends gilt dies von Larven auf Schwalbes II. Stadium, d. i. vor Aufzehrung des Dotterbreies, welche noch kleinen Larven umständlich von dem ihnen anhaftenden Brei gereinigt werden 190 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung, und, da sie konsistentere Nahrung nicht vertragen, mit Dotterfasern gefüttert werden müssen. Die Bewegungen der operativ ins Wasser beförderten Larven haben stets etwas Embryonal-Ungelenkes an sich. Salamandra atra wird jedoch freiwillig larvengebärend unter dem Einflusse a) mechanischer Agentien: Abstreichen, b) thermischer Agentien: Temperatur von 25 bis 30°, c) psychrischer Agentien: Wasserbecken, wassergesättigte Umgebung, ev. Haltung in seichtem Wasser [XIX, 4 d]. Ist das Larvengebären bei Salamandra atra habituell ge- worden, so resultieren bei einer Trächtigkeitsperiode drei bis neun Larven von 35 bis 45 mm Totallänge, mit Kiemen von höchstens Smm Länge und einem Flossensaum von 2 bis 3 mm Breite, Diese Larven sind meist kaffeebraun oder grau (statt schwarz) gefärbt, heller und dunkler gezeichnet. Ihre Adaption an das Wasserleben geht sehr rasch vonstatten: binnen wenig Tagen sind die Kiemen durch Resorption verkürzt, ihr Epithel ist ver- dickt, ihr Reichtum an Blutgefäßen eingeschränkt, ihre Pigment- armut behoben, so dab sie statt rot jetzt grau erscheinen. Im Gegensatze zu intra-uterin herangewachsenen, operativ ins Wasser beförderten Larven sind die Bewegungen der freiwillig geborenen Larven viel gewandtere, dem neu aufgezwungenen Medium bereits angepaßtere. Salamandra maculosa wird vollmolchgebärend unter dem Einflusse a) thermischer Agentien: Winterschlaf bei 2 bis 4 Grad, Haltung bei 12 Grad in den übrigen Jahreszeiten (Resultat unvoll- kommen, niedrige Temperatur dient daher nur als Hilfsfaktor), b) psychrischer Agentien: kein Wasserbecken, geringer Feuch- tigkeitsgehalt der Umgebung (Resultat stets vollkommen). Optische Agentien (Haltung in grellem Lichte und in der Dunkelheit) erwiesen sich bis jetzt für das Stadium der neuge- borenen Nachkommen als indifferent. Ist das Vollmolchgebären bei Salamandra maculosa habituell geworden, so resultieren bei jeder Trächtigkeitsperiode nur zwei bis sieben Junge von 39 bis 43 mm Totallänge (somit kleiner als nach einer freilebigen Larvenphase metamorphosierte Junge) und anfänglich fast schwarzer Farbe [XIX, 3 d]. Schließlich wird die konstante Zweizahl (wie bei Normalzucht von Salamandra atra) erreicht, wobei jeder Uterus je einen Embryo enthält, der Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung, 191 sich aus dem von den übrigen Eiern durch Zusammenfließen gebildeten Brei ernährt. Diese intra-uterinen Verhältnisse werden durch Sektions- befunde klargelegt, welche die Salamandra maculosa-Föten mit 7 bis 10 mm langen, zarten, blutreichen, pigmentarmen Kiemen im Dotterbrei suspendiert sehen lassen [XIX, 3 e]. Sobald die angewandten äußeren Faktoren die aufgezählten Fortpflanzungsveränderungen bis zur erwünschten Höhe gebracht ‚haben, pflegen diese hinreichend fixiert zu sein, um ein Nachlassen der Intensität jener Faktoren ohne sofortiges Zurücksinken der erworbenen Anpassungserscheinungen zu gestatten. Erst ein Auf- hören der Versuchsbedingungen bewirkt allmähliches Zurückgehen, ein Übergang in entgegengesetzte Versuchsbedingungen sofortige Rückkehr in den primären Zeugungsmodus. Nur im Freien (Freilandzwinger) war es möglich, die unter abweichenden Bedingungen geborenen Salamander und die zuge- hörigen Kontrolltiere zur Geschlechtsreife und wirklichen Aus- übung der Geschlechtstätigkeit heranzuziehen. Diesen Zustand erreichten die Tiere im Alter von 31/, Jahren. Die infolge Wasserreichtums als Larven geborenen Salamandra atra sind abermals larvengebärend [XIX, 4e] und benutzen zum Geburtsakt das Wasserbecken. Diese Atra-Larven kommen in einer die normale Zweizahl übersteigenden Anzahl (bisher drei bis fünf beobachtet) und mit einer Totallänge von 33 bis 40 (Schwalbes III. Stadium) oder einer solchen von 21 bis 23 mm (Schwalbes II. Stadium) zur Welt. Sie sind hellgrau, licht und dunkel gefleckt und gewölkt, besitzen relativ kurze Kiemen (längster Ast 8 bis 9 mm), die so- fort seitlich vom Kopfe abstehend getragen werden und deren Fäden nicht aneinder kleben. Die Larven besitzen ferner einen relativ breiten Schwanzsaum (3 mm), der wirksam als Ruder benutzt wird. Entsprechend solcher im Vergleich zu ihren Vor- fahren besserer Vorbereitung für den Übergang vom intra-uterinen ins aquatile Leben sind sie in all ihren Lebensäußerungen ge- wandtere Wassertiere als jene. Die auf Schwalbes II. Stadium geborenen Larven sind sofort frei von dem ihnen nicht anhaftenden Dotter und in ihrer Ernährung nicht mehr auf diesen angewiesen, sondern vertragen konsistentere Nahrung, wie sie die kleinen Wassertiere (Oligochaeten, Entomostraken) darbieten. Die frisch- verwandelten Jungen sind relativ groß (44 mm), bei einem der 192 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung, bis jetzt vorliegenden Exemplare ist eine in kleinen Flecken auf- tretende, irisierende Gelbpigmentierung zu beobachten [XIX, 4 f]. Die infolge Wassermangels als Vollsalamander geborenen Salamandra maculosa gebären ohne Fortdauer der Versuchsbe- dingungen: a) Ins Wasser: entweder sehr vorgeschrittene, großköpfige, 45 mm lange, mit bereits stark reduzierten Kiemen versehene Larven [|XIX, 3 f], die in ihren Bewegungen etwas Ungelenk- Embryonales an den Tag legen und sich schon binnen mehreren Tagen in relativ kleine Vollsalamander metamorphosieren; oder mäßig vorgeschrittene, proportional gebaute, 40 bis 41 mm lange Larven, die mit großen, erst im Wasser sich reduzierenden Kiemen von anfänglich intra-uterinem Charakter versehen sind. b) Auf dem Lande: kleine (26 »nm lange), mit rudimentären Kiemen, walzenrundem (statt von oben nach unten zusammenge- drückten) Rumpf und langgestrecktem, schmalen Kopf versehene Larven, die in tiefem Wasser nicht lebensfähig waren, sich nach 10 bis 12 Tagen zur Imaginalfarbe umpigmentierten und nach 4 Wochen in 29 mm lange Vollsalamander verwandelten. Bei Fortdauer der Versuchsbedingungen sind als Vollmolche geborene Salamandra maculosa gleich bei der ersten Geburt abermals vollmolchgebärend, benutzen zum Geburtsakt das trockene Land, und zwar unter Erreichung der (bei Salamandra atra nor- malen) Embryonen-Zweizahl. Durch ihre schwarze Farbe und geringe Länge von 40 bis 41 mm erinnern diese neugeborenen Maculosa-Vollsalamander sehr an normal neugeborene Atra-Voll- salamander* (Kammerer 1907 Nachkommen, 1907 maculosa, 1909 Umschau). Nicht minder auffällige Erfolge konnten bezüglich der erb- lichen Farbanpassung des Feuersalamanders erreicht werden. Im Wienerwald gibt es nur unregelmäßig gefleckte Feuer- salamander [XIX, 1]. Wurden junge Exemplare entweder auf gelber Lehmerde [XIX, 1a] oder auf schwarzer Gartenerde [XIX, 1 5] gehalten, so vermehrte sich in ersterem Falle die gelbe Zeichnung auf Kosten der schwarzen Farbe, in letzterem die schwarze Farbe auf Kosten der gelben. Die bedeutend verschieden gewordenen Geschlechtstiere wurden gesondert zur Begattung ge- bracht und ihre Larven auf Kiesgrund neutraler Farbe aufge- zogen. Nach Erlangung definitiven Formzustandes kam die Nach- kommenschaft der „gelben“ Tiere zur Hälfte wieder auf gelbe, Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 193 zur Hälfte aber auf schwarze Erde [1 a F,]. Die letzteren bildeten trotzdem wieder mehr gelb aus, als normale, wobei eine symme- trische Anordnung der Flecken auffällt, während die ersteren eine ganz kolossale Vermehrung des (selb erfuhren, so daß diese Farbe geradezu als Grundfarbe des Körpers erscheint. Analoge Versuche wurden für die Nachkommenschaft der „schwarzen“ Feuersalamander angestellt. Um auf die bei der Farbenveränderung wirksamen Faktoren zu kommen, wurde die Lichtwirkung durch Haltung auf Papier verschiedener Farbe von der Feuchtigkeitswirkung getrennt, die bei den hygroskopisch verschiedenen Erdarten in Betracht kommen konnte. Auf gelbem Papier zeigte sich dennoch eine Vermehrung des Gelb, das aber lediglich in einer Vergrößerung der gelben Flecken ohne Vermehrung beruhte, während auf gelber Lehmerde auch neue Flecken zwischen den alten auftraten. In der Dunkel- kammer zeigte die Papierfarbe keine Einwirkung, wohl aber ver- schiedene Feuchtigkeit. Diese wurde ohne Benutzung verschiedener Erden durch Sand, welcher bald trockener, bald feuchter gehalten wurde, isoliert. Im nassen Behälter gewannen die Flecken minimal an Größe und es entstanden zwischen ihnen zahlreiche neue, zuerst ver- schwommene, runde Makeln; auf trockenem Sande verlieren sie wenig an Ausdehnung, nehmen aber im ganzen an Sättigung des Farbentones ab. Da die gelbe Lehmerde wesentlich besser die Feuchtigkeit hält, als die schwarze Gartenerde, so erklärt sich die Ausdehnung des Gelb auf ersterer durch eine Kombination von Beleuchtung und Feuchtigkeit, deren nähere Umstände erst der Ermittelung harren (Kammerer 1909 Salzburg, Natur, Umschau). Neben dem Feuersalamander kommen analoge — wie sich später herausstellte, ebenfalls erbliche — Farbanpassungen bei der Erdkröte, Bufo vulgaris, die auf Lehm rotgelb, auf Humus schwarz wurde (Kammerer 1908 Bodenfarbe), und anderen Am- phibien vor.!) Nicht erblich zeigten sich Mißbildungen, die bei den Eltern durch überschüssige Regeneration an Gliedmaßen, Schwänzen u. a. bei Tritonen und Axolotln hervorgerufen worden waren, obzwar mehrere tausend Nachkommen gezüchtet worden waren (Tornier 1904). t, Vgl. Kammerer, Vortrag Zoologenkongreß Graz, 1910. Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese, 13 194 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Bedeutende Verschiedenheiten in der Länge des Darmkanales weisen Kaulquappen auf, die mit verschiedener Kost genährt werden; die verwandelten Frösche haben entsprechend ihrer aus- schließlichen Fleischkost relativ kurze Därme (Babäk 1905, 1906). Es wurde noch nicht festgestellt, ob die erworbene Darmlänge der Larven in irgend welcher Weise erblich werden kann. „Der Laubfrosch, Hyla arborea, legt normaler Weise eine beträchtliche Zahl von durchschnittlich 800 bis 1000 kleinen Eiern, die durch eine aufquellende Gallertschichte zu Klumpen vereinigt sind, ins Wasser ab. Die Larven [XX, 1.4] verlassen die Hüllen kiemenlos, erhalten dann äußere, zuletzt innere Kiemen. Hält man die Laubfrösche ohne Wasserbecken, aber auf Pflanzen, deren jugendliche Blätter wie z. B. diejenigen von Canna, Aspidistra, Musa, dütenförmig zusammengerollt sind [XX, 1], so legen sie die Eier in die Blattdüten, in denen sich etwas Feuchtigkeit anzusammeln pflegt. Hier verlassen die Larven [XX, 15] das Ei erst auf späterem Stadium, nämlich, wenn sie bereits innere Kiemen haben; ihre fernere Entwicklung verläuft langsam, auch bleiben sie zeitlebens sehr klein. Solche Zwergfrösche [XX, 1 B] wurden zur Paarung ge- bracht inmitten einer Umgebung, wo sie dütenbildende Gewächse wie auch ein Wasserbassin zur Verfügung hatten. Sie legten ihre Eier in das letztere, gaben also die von ihren Eltern angenommene Instinktvariation auf; trotzdem wiederholten diese Wassereier in abgeschwächtem Maße die Entwicklungseigentümlichkeiten der in Pflanzendüten abgelegten Landeier [XX, 1c, C]* (Kammerer 1907 erzwungene). Das Dütenlaichen betreffend muß hervorgehoben werden, daß die Mütter selbst dann in die Düten abgelegt hatten, als ihnen nach einmal erworbener Instinktvariation auch ein Wasser- becken gereicht worden war (Kammerer 1906 Alytes, 1907 Ge- burtshelfer, 1907 Laubfrosch). Weitere Versuche mit Fortpflanzungsveränderungen betreffen die Geburtshelferkröte. Besonders wichtige Resultate lieferte die Kreuzung nor- maler Alytes mit den künstlich in ihrem Laichinstinkte abge- änderten Tieren. Wurde ein normales Männchen mit einem land- legenden Weibchen gepaart [XX, 7 P], so erwiesen sich die Jungen gelegentlich ihrer ersten Laichperiode samt und sonders als normal, die männlichen also brutpflegend, die weiblichen landlegend [XX,, Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 195 7 F,]. Diese Jungen der Fj-Generation gaben untereinander ge- paart °/, normale, aber daneben !/, in den Instinkten abgeänderte Individuen der F,-Generation [XX, 7 F,). Die umgekehrte Kreuzung, normales Weibchen mit abge- änderten Männchen [XX, 8 P] hatte folgendes Ergebnis: die erste Nachkommengeneration durchwegs verändert [8 F,], bei der zweiten °/, verändert, !/, normal [8 F,]. In beiden reziproken Kreuzungen erweist sich also das vom Vater mitgebrachte Merkmal als dominant, das von der Mutter mitgebrachte als rezessiv (Kam- merer 1909 Salzburg, Natur). Alytes obstetricans [XX, 2e] begattet sich auf dem Lande und legt im Freien ebenda 18—83 große dotterreicheEier [X X, 2a] ab; während der Kopulation zieht das Männchen die Eierketten mittels seiner Hinterbeine dem Weibchen aus der Kloake und wickelt sie gleichzeitig um seine Schenkel [XX, 7 3], wo sie in Form eines Knäuels so lange haften bleiben, bis die Embryonen (in der Regel nach 4 bis 5 Wochen) zum Ausschlüpfen bereit sind. Zu ihrem Festhaften trägt die Beschaffenheit der Gallert- hülle bei, welche gleich nach Ablage sehr klebrig ist, später eingeht und dadurch die Fessel eng zusammenzieht. Das brut- pflegende Männchen weicht in der Zeit, während welcher es die Eier trägt, nicht von seiner gewohnten Lebenstätigkeit ab, sucht u. a. häufig das Wasser auf, und anläßlich eines oder mehrerer dieser Bäder sind die Eihüllen genügend erweicht, um den Larven deren Sprengung durch Beugen und Strecken des Rumpfes zu ermöglichen. Sie sind dann 16—18 mm lang [XX, 2b], besitzen bereits innere Kiemen und Hornkiefer, mit denen sie schon vor dem Ausschlüpfen Löcher in die Hüllen genagt haben. Ihre postembryonale Entwicklung dauert über ein Jahr [XX, 2, d]. Dieser für das Freileben giltige Fortpflanzungsakt läßt sich im Gefangenleben, falls natürliche Bedingungen gewahrt bleiben und namentlich die Temperatur im Sommer nicht über 17° steigt, im Winter Erstarrungsschlaf herbeiführt, nicht nur bei allen Laichperioden der im geschlechtsreifen Zustande gefangenen Exemplare, sondern auch bei denen ihrer Nachkommengenerationen aufrecht erhalten. Es werden zwei Laichperioden im Jahre absolviert, eine im Frühjahr (meist April), eine im Spätsommer oder Herbst (meist September). Wenn bei 25—30° © gehalten, zieht das Männchen während der Kopulation dem Weibchen die Eierketten aus der Kloake, 13* 196 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung, wickelt sie aber nicht um die Hinterschenkel, sondern läßt sie liegen. Dies kann auf dem Lande geschehen, wo zu rasches Ein- trocknen der Gallerte das Anhaften hemmt, geschieht aber meist im Wasser, wo die Tiere vor der Hitze Kühlung suchen, und zu rasches Aufquellen der Gallerte das Ankleben verhindert. — Die ins Wasser gelegten Eier [XX, 4a] entwickeln sich nur zu einem sehr geringen Prozentsatz; infolge Maceration ihrer Hüllen werden die fast farblosen Embryonen schon nach 2 Wochen auf einem Stadium frei, auf welchem sie 12—14 mm lang sind, noch äußere Kiemen (jederseits eine) und einen Dottersack besitzen, der ihnen nicht erlaubt, sich schwimmend zu bewegen [XX, 4 5]. Das Freiwerden unterstützen Rumpfbewegungen der Embryonen, die, innerhalb der festen Hülle eines Landeies ohne Konsequenz, beim Wasserei das Zerreißen der aufgeweichten Hülle bewirken; hingegen unterbleibt die Nagetätigkeit an den Hüllen, da die Hornkiefer zu dieser Zeit noch nicht entwickelt sind. Die äußeren Kiemen, eigentlich für embryonale Atmung bestimmt, sind lang, zart, fein verzweigt, blutreich und pigmentarm; im Wasser werden sie durch Resorption, nebenhergehendes Abbröckeln der Spitzen verkleinert und vereinfacht, derber, ärmer an Kapillaren und reicher an Farbstoff. Die postembryonale Entwicklung dauert nur 3—4 Monate. Die aus Wassereiern hervorgegangenen Kröten zeichnen sich durch Riesenwuchs aus. Die ohne Brutpflege, teils auf dem Lande, teils im Wasser zur Entwicklung gelangten Alytes, welche aus erster, in hoher Temperatur verbrachter Laichperiode ihrer Eltern herrühren, zeigten ihrerseits gelegentlich ihrer Fortpflanzungstätigkeit keinerlei Abweichung von dem vorstehend bezeichneten normalen Modus. Ist aber die Fortpflanzung ohne Brutpflege habituell ge- worden, so suchen die Geschlechter bei herannahender Paarungs- zeit ohne Zwang das Wasser auf, kopulieren dort, und es resul- tieren 90 bis 115 kleine, dotterarme Eier, deren Larven bald vom Hunger getrieben werden, sich heftig zu beugen und zu strecken, wodurch sie die Hüllen auf dem mit äußeren Kiemen versehenen Stadium gewaltsam sprengen. Bei Adaption der embryo- nalen Kiemen an die Wasseratmung geht die Verringerung der respirierenden Oberfläche nur noch durch Resorption allein, nicht mehr auch durch Abbrechen distaler Teile vor sich. Beim Aus- schlüpfen haben diese etwas stärker als die vorigen pigmentierten Larven keinen Dottersack mehr und können deshalb sogleich frei Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 197 im Wasser gewandt schwimmen, wozu sie außerdem durch den etwas breiteren Ruderschwanz befähigt werden. Die ohne Brutpflege im Wasser zur Entwicklung gelangten Alytes, welche aus späteren Laichperioden ihrer Eltern herrühren, wenn letztere in bezug auf ihre Laichinstinkte schon dauernd verändert waren, üben abermals keine Brutpflege aus und legen ihre Eier «) ohne Fortdauer der Versuchsbedingungen entweder auf dem Lande ab, falls sie noch aus relativ früheren, jener ersten, in bezug auf Vererbung wirkungslosen Laichzeit unmittelbar ge- folgten Perioden herrührten; oder im Wasser, wenn sie bereits aus relativ spätesten Laichperioden ihrer Eltern herstammten. 8) Mit Fortdauer der Versuchsbedingungen legen sie ihre Eier stets im Wasser, wobei die an Menge immer noch zuneh- menden, an Dotterreichtum und daher an Größe abnehmenden Eier mit dickerer gallertiger Kugelschale, aber kürzerer Ver- bindungsschnur, die frisch geschlüpften, intensiv dunkel pigmen- tierten Larven in 4. Generation mit abermals verbreitertem Ruder- schwanz, mit drei Kiemenpaaren statt einem, die Kiemen' selbst ohne Adaptionsprozeß sogleich weniger verzweigt, kürzer, robuster, pigmentreicher und blutärmer erscheinen. Geschlechtsreife Männ- chen dritter Generation besitzen auf Daumen und Daumenballen rauhe, in vierter Generation außerdem schwarz verfärbte Schwielen- bildung und hypertrophische Armmuskulatur. Die ohne Brutpflege außerhalb des Wassers gelegten Eier entwickeln sich, auf feuchtem Boden liegen gelassen, normal und nur, wenn überdies warm gehalten, in beschleunigtem Tempo. Be- wirkt man aber durch die hohe Temperatur, daß sie alle Stadien rascher durchlaufen, und gleichzeitig durch Gewährung nur des un- entbehrlichsten Feuchtigkeitsminimums, daß sie nicht rechtzeitig ausschlüpfen, so erhält man sehr große Eier, in denen die Embryonen 6—7 Wochen liegen und beim Ausschlüpfen bereits 20—24 mm lang sind. Tritt noch Lichtabschluß hinzu, so erhält man Rieseneier [XX, 3 a], in denen die Embryonen gegen 10 Wochen bis zu einer Größe von 31 mm und Ausdifferenzierung des rückwärtigen Extremitätenpaares liegen bleiben [XX, 3 5b]. Die restliche Ent- wicklung bis zur Metamorphose verläuft beschleunigt, etwa binnen 5 Monaten. Die Vollkröten zeichnen sich durch Zwergwuchs aus. Diese Zwerg-Alytes üben an ihren großen, nur 16 bis 19 Eiern Brutpflege aus: 198 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. «) Ohne Fortdauer der Versuchsbedingungen entschlüpfen ihnen nach über 7 Wochen Larven, welche bei 21 mm Total- länge bereits Hinterbeine in Form noch undifferenzierter, nach außen vortretender Knospen aufweisen (XX, 3 ce]. 5) Mit Fortdauer der Versuchsbedingungen ergibt sich weitere Größenzunahme und Mengenabnahme der eben abgelegten, hingegen keine Größenzunahme der auschlüpfreifen Eier, aus denen nach fast 9 Wochen trotzdem Larven gleich vorgeschrittenen Stadiums wie in erster Versuchsgeneration schlüpfen, nämlich solche mit völlig fertig differenzierten Hinterbeinen [XX, 3 d]. Zu den äußeren Faktoren, welche die der Hüllensprengung vor- angehenden Bewegungen recht lange hintanhalten, gesellt sich als innerer Faktor der außerordentlich große und lange persistie- rende Dottersack, der die Larven zur Ruhe zwingt und ihnen so reichlich Nahrung gibt, daß sie keinen Bewegungsdrang emp- finden. Auch durch Luft- und Wasserströmungen, welche das die Land-, bzw. Wassereier umgebende Medium in starke Bewegung versetzen, ferner durch ununterbrochenes Rotieren im Klinostaten oder schwaches, intermittierendes Centrifugieren, welches die Eier selbst in Bewegung bringt, lassen sich die Embryonen bis zu gewissem, geringeren Grade (in Wassereiern z. B. bis zur Re- sorption der äußeren Kiemen) in den Hüllen zurückhalten. Durch Kombination mit Wärme und Trockenheit wird das Ergebnis, welches schon durch letztere beiden Faktoren allein erzielt ist, kaum gesteigert, tritt Dunkelheit hinzu, so gehen die Embryonen zugrunde. Nur wo bei Landeiern die mechanischen Agentien sich mit Wärme und Feuchtigkeitsmangel kombinieren, ist in nächster, normal behandelter Generation ein bis zu 5 oder 6 Wochen ver- zögertes Ausschlüpfen der dann 20—23 mm langen, noch fußlosen Larven zu beobachten. Die Larven, sowohl aus gewöhnlichen Landeiern als auch aus solchen, in denen die Embryonen bis über den normalen Aus- schlüpftermin zurückgehalten waren, lassen sich während einiger Wochen auf feuchter Erde statt im Wasser am Leben erhalten: erstere [XX, 5], bis sie kleine Hinterbeine haben, letztere be- trächtlich über dieses Stadium hinaus, da sie ja schon große Hinterbeine besitzen, wenn sie das Ei verlassen. Durch Integu- Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 199 mentverdickung, frühe Entwicklung der Hautdrüsen und Lungen, seitliche Verstärkung der Muskelpartie und Verschmälerung der Saumpartie des Schwanzes, sowie durch physiologische Reaktionen zweckmäßiger Art passen sich die Landlarven dem Luftmedium an. Der Rest ihrer Entwicklung verläuft im Wasser und endist auffallend bald mit der Metamorphose, nach welcher die Voll- kröten nur noch wenig wachsen, also verzwergt bleiben. «) Ohne Fortdauer der Versuchsbedingungen verschwinden diese Anpassungsmerkmale in nächster Generation [XX, 5 0], jedoch mit folgenden Ausnahmen: frühreifer Eintritt der Luft- atmung (ganz besonders häufiges Atemholen der im Wasser lebenden Larven an der Oberfläche) und der zelligen Lungenstruktur; Ver- kürzung der postembryonalen Entwicklung gegenüber deren nor- maler Gesamtdauer. 5) Mit Fortdauer der Versuchsbedingungen ergibt sich haupt- sächlich eine ansehnliche Steigerung der Fähigkeit, auf dem Lande auszuhalten, verknüpft mit Steigerung aller dabei in Betracht kommenden Anpassungsmerkmale. Durch vorzeitiges Herausoperieren aus dem Wasserei, Licht- abschluß, viel, kaltes, luftreiches, ruhiges Wasser und Mästung nach vorausgegangener knapper Ernährung gelang es, eine Alytes- Larve [XX, 6 d] 4 Jahre und 8 Monate im Larvenzustande und vorher von ihr 18 Eier zu erhalten, die mit Hilfe eines normalen Männchens künstlich besamt wurden. Die daraus erzogenen, ohne Fortdauer der Versuchsbedin- gungen gehaltenen Larven zeichneten sich durch auffallend langes Persistieren der äußeren Kiemen aus, befinden sich nach 2°/, Jahren noch auf zweibeinigem Stadium und treffen keinerlei Vorberei- tungen zur Metamorphose [XX, 6 (]. Bei 17° © und darunter wird Alytes im Alter von 2 Jahren, bei 25° und darüber mit 1 Jahr geschlechtsreif. Die Nachkommen der letzteren, warm gehalten, brauchen, wenn sogar bereits die soeben abgelegten Eier in kühle Temperatur zurückgebracht werden, 1!/, Jahre bis zur Geschlechtsreife, nur ebenso lange aber auch die gleich behandelten Nachkommen solcher Kröten, die erst als geschlechtsreife Tiere in hohe Tem- peratur gebracht und sich, nachdem sie eine Zeitlang dort gelebt, fortgepflanzt hatten.“ (Kammerer 1909 Nachkommen; 1907 erzwungene). 200 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. f) Amniota. [XXL] 1. Reptilia. Wurden Eidechsen auch über den Winter bei einem durch- schnittlichen Tagesmaximum von 25° oder 37° © gehalten, so trat schon im Laufe des ersten Jahres eine größere oder geringere Neigung zu Dunkelfärbung auf (Kammerer 1907 Nigrinos) (XXI le); Mehrfach erinnern solche Eidechsen an die dunklen, nament- lich auf Inseln des Mittelmeeres lebenden Lacerten, z. B. Lacerta melisellensis [XXI, 1 d]. Auch durch Trockenheit findet eine etwas anders verlaufende Verdunkelung statt [XXT, ce]. „Am stärksten ist die Erscheinung des Melanismus bei der Mauereidechse, Lacerta muralis Laurenti, und bei der Spitz- kopfeidechse, Lacerta oxycephala Dumeril et Bibron, aufgetreten. - Eine Anzahl aus Baden bei Wien stammender Mauereidechsen hat einen Grad von Schwarzfärbung angenommen, der sie einer von “Kammerer, am Gardasee entdeckten melanischen Spielart von Lacerta muralis völlig gleich macht. Hingegen weichen künstliche Nigrinos der Spitzkopfeidechse durch mehr grünliche Färbung ihrer Bauchseite nicht unerheblich von der im herzego- winischen Berglande vorkommenden, oben schwarzen, unten blauen Lacerta oxycephala var. Tomasinii Schreiber ab. Bei Lacerta muralis, oxycephala, graeca und agilis erstreckt sich die Ver- dunkelung auch auf die Unterseite; hingegen ist bei den übrigen Arten, welche unter den geschilderten Umständen schwärzliche Nuancen annahmen, nämlich bei Lacerta mossorensis, bedriagae, serpa [XXI, 1 a], fiumana, taurica und jonica, nur die Ober- seite an der Verfärbung beteiligt [XXI, 1]. Mit Ausnahme der Wieseneidechse, Lacerta serpa Ra- finesque, ist bezüglich der zuletzt aufgezählten Arten bemerkens- wert, daß von ihnen in der Natur melanische Formen überhaupt noch nicht aufgefunden wurden. Bezüglich der Zauneidechse, Lacerta agilis Linne, welche kühles Klima liebt und daher im nördlichen Mitteleuropa zur herrschenden Spezies wird, ist her- vorzuheben, daß bereits im 25°-Zimmer dunkel rauchgraue Exemplare auftraten. Ähnliches gilt von der aus Baden (Nieder- österreich) stammenden Mauereidechse, welche im 25°-Raume zunächst nur wie angerußt erscheint, um dann im heißesten Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 201 Raume neben der Spitzkopfeidechse zur stärksten Verkohlung fortzuschreiten, ja sogar mit Anfängen zum Leukomelanismus, wie die weißlichen Schuppenränder auf der Unterseite anzeigen. Für die niederösterreichische Mauereidechse scheint demnach der kritische Punkt, wo Pigmentvermehrung in Pigmentzerstörung übergeht, bei 37° bereits überschritten zu sein. Oberitalienische Exemplare der nämlichen Art, von ihrer Heimat her an ein wärmeres Klima gewöhnt, behielten im 25°-Zimmer ihre Normal- färbung und zeigten im 37 °-Zimmer nur verhältnismäßig schwache Verdüsterung.* (Kammerer 1906 Eidechsen). Ahnliches war bei einer Schlange, Coronella austriaca, zu bemerken: Stücke mit hell gelbbrauner Grundfarbe von relativ feuchten Stellen des Böhmerwaldes wurden bei 25°C binnen dreiviertel Jahren rauchgrau, während die bei Wien gefangenen, ursprünglich gleichgefärbten Exemplare ikre Farbe nicht ver- änderten (Kammerer 1909 Coluber). 2. Aves. Viele Vogelarten besitzen namentlich im männlichen Ge- schlechte zu verschiedenen Jahreszeiten ein sehr verschieden gefärbtes Gefieder, so daß man ähnlich wie beim Saisondimor- phismus der Schmetterlinge, die Zugehörigkeit zu ein und der- selben Art nicht auf den ersten Blick vermuten würde. Da die Vögel jedoch länger als ein Jahr leben, so treten die betreffenden Veränderungen nicht erst im Laufe mehrerer (Generationen, sondern schon bei einem und demselben Individuum auf. So macht das Rot des männlichen Scharlachtangaras, Pi- ranga erythromelas, bei der Herbstmauser einem grünen, dem Weibchen ähnlichen Tone Platz, das Samtschwarz des männlichen Reisstärlings, Dolichonyx oryzivorus, in analoger Weise einem graugelben. Nun konnten die im Hochzeitsgefieder prangenden Männchen dieser beiden Arten durch Verminderung des Lichtes, Ver- mehrung des Futters und Ruhe bei einzelner Verschließung in kleinen Käfigen dazu gezwungen werden, die Herbstmauser hin- auszuschieben. Wurden einzelne dieser Versuchsvögel auf eine Woche ins Licht gebracht und Mehlwürmer ihrer Diät hinzu- . gefügt, so wurde mitten im Winter eine Gesangsperiode provoziert. Plötzliche Veränderung in der Temperatur — Erniedrigung oder Erhöhung erzielte dasselbe Resultat — brachte eine sofortige, 202 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. raschverlaufende Mauser mit Annahme des Winterkleides mit sich, wenn der Versuch nicht bis ins nächste Frühjahr hinein sich erstreckte. Wurden die Vögel erst zu Beginn des Frühjahrs wieder normalen Bedingungen ausgesetzt, so war das Winter- kleid völlig unterdrückt, indem mit der Frühjahrsmauser sofort ein neues Hochzeitskleid angelegt wurde. Die Hochzeitskleider werden also durch äußere Einflüsse, nicht durch einen periodischen, fixierten Wechsel hervorgerufen (Beebe 1908.) Hingegen begann bei einer jungen Möve, Larus atricilla, die den Winter über in Wärme gehalten worden war, dennoch im Frühjahr zur richtigen Zeit die Schwarzfärbung des Kopfes (Beebe 1906). Der Tangaräversuch gewinnt dadurch an Interesse für die Fragen der Artbildung, daß es eine mit P. erythromelas nahe verwandte Art gibt, welche im männlichen Geschlechte stets rot bleibt, nämlich P. rubra rubra. Ein ähnliches Interesse besitzen die folgenden Fälle, bei welchen Feuchtigkeit, wohl stets in Verbindung mit erhöhter Temperatur, einige Vögel derart verändert, daß sie den normaler- weise unter solchen Verhältnissen lebenden stellvertretenden Arten oder Lokalrassen anderer Landstriche ähnlich werden. Der australische, wüstenbewohnende Weberfink, Munia flavi- prymna [XXI, 5a], nahm nach dreijährigem Aufenthalte in den feuchteren Räumen der englischen Gefangenschaft mehr oder weniger eine Verfärbung seines Gefieders [XXI, 5 5] an, welche an die verwandte, aber nicht wüstenbewohnende Art Munia castaneithorax [X XI, 5 ce] sowohl in Zeichnung als auch dunkleren Farbenton starke Anklänge zeigt (Seth-Smith 1907). Eine nordamerikanische Walddrossel, Hylocichla mustelina IXXI, 3a], verdunkelte ihr Gefieder im Laufe von zwei Jahren im übermäßig feuchten Käfige derart [XXI, b], daß sie die größeren Brustflecken und sonstige düsterere Färbung der als Turdus densus beschriebenen Lokalrasse von Südamerika und Guatemala annahm. Der ebenfalls in Nordamerika heimische weißkehlige Sper- ling, Zonotricha albicollis [XXI, 2a], wies bei einem analogen Versuche eine noch weitergehende Neigung zum Melanismus (XXI, 25] gegenüber dem normalen Kontrolltiere auf und über- traf noch den in den mittleren Vereinigten Staaten vorkommenden Z. querula an Ausdehnung der schwarzen Farbe. Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 203 Am besten ist eine Taube, Scardafella inca [XXI, 4a], untersucht. Wurden typische Exemplare aus Arizona oder Mexiko in einer überfeuchten Atmosphäre gehalten, so erhielten sie bei der ersten jährlichen Mauser ein Federkleid, das der von Honduras und Nicaragua beschriebenen Sc. dialeucos entspricht und bei der nächsten Jahresmauser sich immer weiter [XXI, 4b] gegen die venezuelanische Art, S. ridgwayi [XXI, 4 c], oder die brasi- lianische, S. brasiliensis, hin verändert. Die Veränderungen können beschleunigt werden, wenn die großen Federn monatlich ausgezogen werden; die Pigmentver- vermehrung findet nämlich bloß während des Wachstums statt. Zugleich mit der Schwärzung des Gefieders nimmt auch das Pig- ment der Augenchorioidea zu. Hat die Konzentration des Federn- pigmentes eine gewisse Dichte erreicht, so geht die Färbung von einem matten dunkelbraun oder schwarz in einen prächtigen irri- sierenden Bronze- oder grünen Ton über, der gerade an den Deck- federn und inneren Handschwingen der Flügel, wo er bei manchen tropischen Taubenarten vorkommt, seinen größten Glanz entfaltet (Beebe 1907). Die vorstehenden Versuche sind ohne Verfütterung von Hanf angestellt; dieser soll beim Gimpel, Pyrrhula europaea, Schwarz- färbung hervorrufen, während spanischer Pfeffer den Kanarien- vogel und andere Vögel orangerot färbt (Darwin 1869). Die letztere Verfärbung könnte auf einer Vitalfärbung wie bei Anilinfarben beruhen und soll nach Erkundigung bei Züchtern auf die Jungen nicht übergehen. Hingegen geht die rote Farbe des „Sudan III“ bei Darreichung dieses Stoffes an Hühner auf die Eier über, und knüpft sich daselbst, wie im elterlichen Körper an die Fette (Gage 1908, Riddle 1907, 1908'). Der brasilianische Amazonenpapagei Chrysotis festiva soll bei Fütterung mit dem Fette welsartiger Fische das Grün seines Gefieders in gelb und rot umwandeln, und auch der ostindische Lori rajah soll seine rote Farbe einer besonderen Fütterung ver- danken (Wallace 1859). Hellfarbige Tauben sollen ferner bei Fütterung mit Butter dunkelbraun werden, ein Vorgang, der bei Aussetzung dieser Fütterung rückgängig wird, um bei Erneuerung derselben wiederzukehren (Goldner 1837). 1) Neuestens: O. Riddle, Studies with Sudan III in metabolism and inheritance. J. of exp. Z. VIII, 163—184. 1910 mit Literatur über Farbstoff- Fütterung. 204 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Als Vererbung erworbener Eigenschaften und zwar von Ver- stimmelungen sind öfters zwei Fälle bei Vogelarten angeführt worden, die zunächst keine andere Erklärung zuzulassen scheinen. Die Saatkrähe, Corvus frugilegus, besitzt in erwachsenem Zustande im Gegensatze zu ihren nächsten Verwandten eine nackte Schnabelbasis, die man mit ihrer Lebensweise, der Nah- rungssuche im Erdboden, im Zusammenhang brachte. Diese Nackt- heit ist nämlich nicht angeboren, sondern tritt erst ein, wenn die Jungen das Nest verlassen und nicht mehr von den Eltern ge- füttert werden. Aber die Abscheuerung durch die Erde ist, wenigstens gegenwärtig, für das Ausfallen der Federn an der Schnabelbasis nicht unerläßlich, wie Versuche mit gefangenen Jungen ergaben, denen jede Möglichkeit zur Abnützung benommen war (vgl. Haacke 1897). Der zweite analoge Fall betrifft die Gattung Momotus, deren Angehörige die beiden mittleren, längeren Schwanzfedern derart von Seitenfiedern in einer bestimmten Ausdehnung beim Putzen mit dem Schnabel entblössen, dal) einige raketenartige Schwanz- spitzen übrig bleiben. Bereits junge Vögel, die aus dem Neste genommen wurden, tun dies. Nun kommt es namentlich bei schwer vor sich gehenden Mausern vor, daß bereits beim Hervorbrechen der Schwanzfedern die Entblößung durch den physiologischen Prozeß allein ohne Mithilfe des Vogelschnabels vor sich geht. Die genaue Untersuchung der zu entblößenden Area an noch unverletzten Schwanzfedern ergab eine praeformierte Schwächung der betreffenden Seitenfiedern (Beebe 1910). In keinem der beiden Fälle ist also erwiesen, daß die Ge- wohnheit das primäre und die Verstümmelung das sekundäre ist und die Fälle sind daher in dem jetzigen Untersuchungszustande für die Frage nach der Erwerbung neuer erblicher Eigenschaften unverwendbar. Eine Veränderung bei Reichung verschiedenartigen Futters ist wiederholt für den Magen diverser Vogelfamilien nachgewiesen worden. Im allgemeinen haben fleischfressende Vögel einen dünn- wandigen, pflanzenfressende einen diekwandigen Magen. Werden erstere mehrere Monate lang mit Körnern gefüttert, so nimmt die Darmwand, namentlich die Muskulatur der Seiten, zu (Möve, Larus tridactylus — Hunter in Home 1814 Larus argen- tatus — Brandes 1896; Möve und Rabe — Edmonstone in Mac- Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 205 gillivray 1852; Eule, Strix grallaria — Mänetries 1832; Falke — Hunter? in Milne-Edwards 1860), während umgekehrt bei den Pflanzenfressern eine Fleischkost die Magenwände schwächt (Gans — Schepelmann 1906, Huhn — Houssay 1901, 1907, Taube — Holmgren 1867, 1872, Brandes 1896). Mit Nudeln gestopfte Gänse weisen eine geringere Mächtigkeit des Muskelmagens auf als mit Körnern gefütterte (Roux 1906, Schepelmann 1906). Viermonatliche Fütterung mit Pferdefleisch brachte bei Enten, die allerdings normalerweise Fleischfresser sind, keine Veränderung hervor (Weiß 1901). Bei Fleischfütterung nimmt der Schnabel von Tauben (Holm- gren 1867, 1872) und Hühnern eine hakenförmige, an Raubvögel gemahnende Form an, eine Folge der geringen Abnützung bei der Futtersuche. In analoger Weise wachsen die nicht durch Scharren genügend abgenützten Klauen der karnivoren Hühner bereits in der zweiten Generation derart lang, daß die Hähne beim Tritte die Hennen verletzen, wenn diese nicht künstlich durch Kürasse geschützt werden. Mit jeder folgenden Generation nehmen die carnivoren Hühner an Schwere zu, während der Magen fortwährend an Muskulatur und Derbhäutigkeit abnimmt. In der vierten, spätestens sechsten Generation kam es bei den Versuchen (Houssay 1907) zum Aussterben, wobei freilich die ständige In- zucht eine Rolle gespielt haben kann. Darm und Coecum ver- kleinerten sich bei der ersten Fleisch-Generation, um dann an- nähernd konstant zu bleiben (Houssay 1901, 1902). Leider wurde keine Rückversetzung unter die Bedingungen normalen Futters durchgeführt, so daß unbekannt blieb, ob die Steigerung der er- -worbenen Eigenschaften, namentlich der Magendünnwandigkeit, durch Summierung der Erwerbungen aufeinanderfolgender Ge- nerationen, oder durch Verbindung der primären Anpassungs- fähigkeit mit fortschreitenden Degenerationen infolge von Ver- giftung und Inzucht zustande kam. Es sind als Einwand gegen die Vererbung erworbener Immunität Versuche an Hühnern mit Abrinfütterung angeführt worden, deren Eier während der Immunisierungsperiode alle mit monströsen Embryonen abstarben, auch später bloß wenige Hühn- chen ausschlüpfen ließen und diese durch geringe Abrindosen bereits getötet wurden (Lustig 1904). Allein in diesem Falle scheint mir gerade die Erreichung des Keimes durch die Gift- 206 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. wirkung während der Immunisierungsperiode die Deutung nahe- zulegen, daß auch die späteren Produkte der „immunisierten“ Hühner geschwächte Organismen sind, weil ihre Träger einer Giftwirkung ausgesetzt waren (Anaphylaxie) und sie deshalb jedem Gifte, auch dem Abrin, weniger Widerstandsfähigkeit ent- gegenbringen, als ihre Eltern. Die Prüfung der Widerstands- fähigkeit gegen andere Gifte bei den Nachkommen der abrinim- munisierten und nichtabrinimmunisierten könnte diesen Punkt auf- klären. Bis dahin dürfen wir die später zu besprechenden, an Säuge- tieren erzielten positiven Versuche über Immunitätsvererbung durch die Hühnerversuche in keiner Weise als widerlegt ansehen. 3. Mammalia. Wie bei manchen Vögeln das (Gefieder, wechselt das Haar- kleid mancher Säugetiere mit der Jahreszeit. Der Lemming der Hudson-Bai, Lemmus sp.?, nimmt im Winter eine weiße Färbung an mit Ausnahme eines schwarzen Rückenkreuzes. In der warmen Kabine eines Schiffes behielt ein Lemming sein dunkles Sommerkleid bei, nahm aber innerhalb weniger Tage die Winterfarbe an, als er im Februar bei intensiver Kälte aufs Deck gebracht und daselbst belassen wurde. Dieser Wechsel soll bloß durch das Auswachsen der alten Haare, deren Spitzen weiß wurden, bedingt worden sein, so daß nach Abschneiden der Spitzen wieder das dunkle Sommerfell zum Vorschein kam (Ross 1835). Auch ein amerikanischer Schneehase, Lepus ameri- canus, aus Neu-Braunschweig (Welch 1869) und ein europäisches Wiesel, Mustela vulgaris (Haacke 1895), behielten im warmen Raume über Winter das braune Sommerkleid bei, obzwar sie im Freien an den naturgleichen Fundorten regelmäßig weil werden. Säuger ohne Farbwechsel, aber mit Annahme eines stärkeren Winterpelzes, verlieren den letzteren, wenn sie in wärmere Klimate gebracht werden; selbst das Wollhaar der Merinoschafe wird in den heißen Tälern der Cordilleren durch ein kurzes, glänzendes Fell ersetzt (Cu¬ 1894). Weiße Mäuse, einerseits in der Kälte bei etwa 6° ©, ander- seits in der Wärme bei etwa 26° © gehalten, zeigten eine Ver- schiedenheit des Felles, sowohl der durch Zählung festgestellten Dichtigkeit als auch der durch Wägung erhaltenen Gesamtmasse nach, die über 11°/, absolut, und bei Berücksichtigung der Tier- größen gegen 14°/, betrug. Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 207 In niedriger Temperatur war die Schwanzlänge in gleichem Lebensalter geringer, ohne daß eine Verchiedenheit in der Anzahl der Schwanzwirbeln sich geltend machte; weniger Unterschied war in der Fußlänge, kein konstanter in der Ohrlänge, kein be- merkenswerter in der Gesamtlänge des Körpers und im Gewichte desselben. Mit der Zunahme des Wachstums zeigen die Längen- verschiedenheiten eine Tendenz zur Ausgleichung (Sumner 1909 external). Bei Rückversetzung der trächtigen Weibchen aus der Wärme oder Kälte in eine mittlere Temperatur, war eine deutliche Bei- behaltung der veränderten Längencharaktere an gleichalterigen Jungen zu konstatieren (Sumner 1909 Reappearance!). Im allgemeinen sollen die südlicheren Rassen von Tieren durch längere Extremitäten ausgezeichnet sein; jedenfalls tritt die Geschlechtsreife früher ein, und geht überhaupt die Entwickelung der Organe rascher vor sich als im Norden, ohne daß eine be- deutendere Größe erreicht würde, oft sind sogar die nördlichen Rassen in gleichem Alter größer. Da Mäuse und Ratten mit unverhältnismäßig kleinen Ohren und Schwänzen geboren werden, so dürfte die Verlängerung derselben bei höherer Temperatur auf dem rascheren Entwickelungsgang, nicht auf einer wirklichen Verschiebung der Körperproportionen des erwachsenen Tieres beruhen, wofür auch die Ausgleichstendenz spricht. Weiße Ratten [XXI, 6.«] zeigen, in der Hitze bei 30 bis 35°C gehalten, außer der Verminderung des Winterfelles und der den Mäusen ähnlichen Längenverschiedenheiten eine kolossale Ausbildung der männlichen Geschlechtsdrüsen. Bei diesen Hitze- ratten [XXI, 65] ragen die Testes weit unter dem Anus hervor und sind an dem äußersten, freien Ende ganz nackt; sie erinnern völlig an den bei einer tropisch-afrikanischen Cricetomys stets vorkommenden Zustand, wie ich einer Mitteilung des H. Prof. Heck, Direktors des Berliner Zoologischen Gartens, entnehme, woselbst diese Cricetomys gehalten werden. Die Hitzeratten behielten mehrere Generationen lang ihre Charaktere bei. 1) Ausführlich An Experimental Study of Somatie Modifications and their Reappearance in the Offepring. (Rouxfestschrift) Archiv f. Entw. mech. XXX, 317—348. tb. XVI bis XVIIL, Fig. 1—11. 1910. 208 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Bei Rückversetzung der Hitzeratten in normale Temperatur gehen sie jedoch rasch wieder auf die ursprünglichen Verhältnisse zurück; bloß wenn die Conception der Jungen noch in der Hitze stattgefunden hatte, zeigten sich an diesen nach ihrer Geburt in Normaltemperatur noch der geringere Haarwuchs und die Hpyper- trophie der Testes, wenn auch in abgeschwächtem Grade (Przi- bram 1909 Ratten). Bei Hunden verändern sich die Verhältnisse in der Länge und Ausbildung von Femur und Tibia der Hinterbeine, wenn beide Vorderbeine in frühester Jugend exstirpiert worden waren. Solche Hunde sind zu hüpfen gezwungen und die Veränderungen sind derart, daß die hinteren Fxtremitäten jenen habituell sprin- gender Tiere, wie Hase, Kängeruh etc. ähnlicher werden (Fuld 1901). Versuche über die Erblichkeit in diesem oder ähnlichen Fällen funktioneller Anpassungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Vererbung der an den Eltern vorgenommenen Läsionen auf ihre Nachkommen ist dagegen wiederholt geprüft worden: es wurden Mäusen (Weismann 1889, 1892) und Ratten (Bos 1894) ‚viele Generationen lang stets kurz nach der Geburt die Schwänze abgeschnitten, ohne dal ein Kürzerwerden derselben bei den Neugeborenen konstatiert werden konnte. Andererseits kommen doch wieder Fälle zur Beobachtung, bei denen die Wahr- scheinlichkeit des zufälligen Zusammentreffens derselben oder ähnlicher Defekte an Elter als erworbener, am Kinde als ange- borener Eigenschaft sehr gering wird (vgl. z. B. Spalthand beim Menschen — Klaußner 1899). Positive Resultate, wenn auch an einem verhältnismäßig ge- ringen Prozentsatz der Jungen, sind bei Nervendurchschneidungen an Meerschweinchen experimentell erhalten worden. Es handelt sich dabei aber nicht ausschließlich um Verluste, sondern um die Übertragung von Krankheitsprozessen. Es sind diese Fälle: „Auftreten von Epilepsie an Tieren, welche von Eltern ge- boren wurden, die durch Verletzung des Rückenmarkes epileptisch gemacht worden waren“ (Brown-Sequard 1870, 1875). Auftreten von Epilepsie auch bei Tieren, welche von Eltern geboren wurden, die durch Durchschneidung des ischiadischen Nerven epileptisch ge- macht worden waren (Brown-Säquard 1870, 1875; Obersteiner 1875). Es muß hiezu bemerkt werden, daß Epilepsie an nicht operierten Meerschweinchen von keinem der Versuchsansteller gesehen worden ist, manche Meerschweinchen sogar gegen die Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung, 209 Erwerbung der Epilepsie sehr widerstandsfähig sind (OÖbersteiner 1875), daher vielleicht negative Versuchsserien über deren Ver- erbung (Sommer 1900) in dem verwendeten Materiale ihre Er- klärung finden mögen. Epilepsie kann auch durch Hammerschläge auf den Kopf des Meerschweinchens hervorgerufen werden und sich als erblich erweisen (Westphal 1871). Weitere übertragbare Degenerationen sind: „Fehlen zweier Zehen von den dreien des Hinterfußes und zuweilen der drei bei Tieren, deren Eltern die Zehen ihrer Hinter- füße, welche in Folge der Durchschneidung des Ischiadicus allein oder dieses Nerven und auch des CÖruralis empfindungslos ge- worden waren, abgefressen hatten. Zuweilen fehlte anstatt der vollständigen Abwesenheit der Zehen bei den Jungen nur ein Teil einer oder zweier oder der drei, obgleich bei den Eltern nicht bloß die Zehen, sondern der ganze Fuß fehlte, zum Teil abgefressen, zum Teil durch Entzündung, Verschwärung oder Brand zerstört“ (Brown-Säquard 1875; negativ Obersteiner 1875). „Auftreten verschiedener krankhafter Zustände der Haut und der Haare des Halses und Gesichtes bei Tieren, welche von Eltern geboren waren, die an den nämlichen Teilen ähnliche Veränderungen zeigten als Wirkungen einer Verletzung des ischi- adischen Nerven“ (Brown-Sequard 1875). Nach Durchschneidung des nämlichen Nerven am Vater traten zuweilen Trübungen der Cornea eines Auges an den Jungen auf (OÖbersteiner 1875, einmal — Sommer 1900). Ferner wurden beobachtet: „Eine Veränderung in der Gestalt des Ohres bei Tieren, die von Eltern geboren wurden, bei denen eine derartige Ver- änderung die Wirkung einer Durchschneidung des Halsteiles des Sympathicus gewesen war.“ „Teilweiser Verschluß der Augenlider bei Tieren, welche von Eltern geboren waren, bei denen dieser Zustand der Augen- lider entweder durch die Durchschneidung des Halsteiles des Sympathicus oder durch die Entfernung des oberen Üervical- ganglion verursacht worden war.“ „Exophthalmus bei Tieren, welche von Eltern geboren waren, an denen eine Verletzung des Corpus restiforme jenes Vortreten des Augapfels hervorgerufen hatte.“ Dieser Exophthalmus pflanzte sich durch vier Generationen fort, und zwar traten meist beide 14 Przibram, Experimentalzoologie, 3. Phylogenese, 210 Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. Augen vor, obzwar die Eltern nur einseitig operiert und demgemäß bloß an einem Auge mit Exophthalmie behaftet waren. „Haematom und trockene Gangrän der Ohren bei Tieren, welche von Eltern geboren waren, bei denen diese Veränderungen der Ohren durch eine Verletzung des Corpus restiforme in der Nähe der Spitze des Calamus verursacht worden waren“ (Brown- Sequard 1870, 1875). An tragenden Kaninchen ausgeführte Verletzungen der Leber oder Nieren übertrugen sich auf die Jungen (Moussu 1903). Werden Kaninchen (Charrin 1901) zuerst Leberextrakte von Meerschweinchen injiziert, so leiden die Lebern der Mutter- tiere, welche aber durch Entwicklung von Antitoxinen sich schützen; die Jungen werden mit Läsionen geboren; wird gleichzeitig mit der Injektion der artfremden Extrakte auch ein Antiserum in- jJiziert, so werden die Jungen ohne oder mit geringen Läsionen geboren und zeigen größere Widerstandsfähigkeit gegen die art- fremden Extrakte (Charrin und Delamare 1906). Die Übertragung der durch die Mutter erworbenen Immunität für Rizin und Abrin (Ehrlich 1891), Diphtherie (Behring 1889) oder Tetanus (Tizzoni und Cattaneo 1892) auf die Jungen braucht nicht auf Vererbung zu beruhen, da an nachträgliches direktes Eindringen der Schutzstoffe durch die Placenta und Muttermilch gedacht werden kann. Durch Säugung kann der Farbstoff Sudan III auf junge Kaninchen übergehen (Gage 1909). Freilich pflegt der Embryo fremde Stoffe hartnäckig zurück- zuweisen, so z.B. das Pyrrolblau, welches in trächtige Mäuse in- Jiziert selbst das Fruchtwasser blau tingiert, aber den Embryo nicht färbt (Goldmann 1909). | Wirkliche Vererbung dürfte hingegen in jenen Fällen vorliegen, bei denen die Übertragung der Immunität durch den Vater zu Stande kam. Kaninchen, welche mit Bacillus Pyocyaneus infiziert werden, bilden gegen diesen Bacillus Schutzstoffe aus, aber die Jungen sind oft degeneriert und Fehlgeburten infizierter Mütter sind häufig (Charrin und Gley 1891). Werden beide Eltern immunisiert, wozu nicht lebende Bakterien verwendet werden müssen, so weisen die Jungen, soweit sie aufkommen, eine gewisse Immünität auf. Wurde bloß das Weibchen immunisiert, so wurde keine Immunität der Jungen beobachtet (Charrin und Gley 1893), wohl aber, wenn nur der Vater immunisiert worden war. Hier gab es auch wie bei Immunisierung beider Eltern öfters Erwerbung von Eigenschaften und deren Vererbung. 211 Fehlgeburten, Totgeburten und Degenerationen, welche namentlich das Knochenwachstum der Extremitäten betrafen (Charrin und Gley 1894). Junge Hunde wurden an den Genuß von Alkohol, nämlich Bier, an Stelle von Wasser gewöhnt; später zogen sie das Bier dem Wasser von selbst vor. Die Jungen dieser biertrinkenden Eltern zogen gleich nach der Abstillung schon das Bier dem Wasser vor (Kabrhel 1909). Der Experimentator sieht hierin ein durch Alkoholgenuß bewirktes Degenerationszeichen; mir scheint es sich um eine Veränderung des Appetit-Instinktes zu handeln, der freilich nicht durch Vererbung, sondern durch die Gewöhnung an den Geruch des der Mutter während der Stillzeit gereichten Bieres bedingt sein mochte. Am Schlusse dieses Abschnittes über die Vererbung er- worbener Eigenschaften bei Säugetieren sei ein Beispiel von dem Einflusse äußerer Faktoren auf ein Merkmal des Menschen erwähnt, welches in der Anthropologie zur Rassenunterscheidung verwendet wird. Es gelang (Walcher 1907) bei Neugeborenen ja nach harter oder weicher Lagerung des Kopfes, nämlich Verwendung von Roßhaar- oder Federpolstern, Lang- oder Kurzköpfe nach Belieben zu erzielen. Besonders schlagend war ein an Zwillingen ausgeführter Versuch, bei denen der mit etwas runderem Kopf geborene durch harte Lagerung zum Langkopf, der mit etwas elliptischerem zum Kurzkopfe erzogen wurde. Indem ich die Besprechung der Wege, auf denen sich die Artwandlung vollzieht, den folgenden Kapiteln vorbehalte, ergibt sich zunächst der allgemeine Satz: „Die Merkmale der Arten sind nicht unveränderlich und Veränderungen können auf die Nachkommen über- tragen werden.“ 14* 912 Selektion. VO. Kapitel. Selektion. Nachdem wir die Tatsachen der Arteigenheit, der Vari- abilität, der Vererbungsweisen, des Einflusses der Umgebung auf die Erwerbung neuer Charaktere und die Übertragung dieser erworbenen Eigenschaften auf weitere Generationen besprochen haben, können wir uns nunmehr zu einer Kritik jenes Prinzipes wenden, das von vielen Forschern als die allmächtige Erklärung der organischen Formbildung gepriesen wird, nämlich die natür- liche Zuchtwahl. Ch. Darwin hat auf das immerwährende Ringen um günstige Existenzbedingungen, den sog. „Kampf ums Dasein“ hingewiesen, der eine ungeheuere Anzahl von Opfern fordert und nur jene Individuen zur Fortpflanzung gelangen läßt, die die geeignetsten sind, diesen Kampf zu bestehen. Es soll also fortwährend eine Auslese der Tüchtigsten stattfinden, in ähnlicher Weise, wie die Tierzüchter eine Auswahl unter ihren Zucht- tieren treffen, indem sie nur jene zur Nachzucht verwenden, welche die ihnen erwünschten Merkmale aufwiesen. Die Rolle, welche der Wille des Menschen bei der künstlichen Zuchtwahl spielt, wurde von Darwin und zu gleicher Zeit von R. Wallace dem Kampfe ums Dasein bei der „natürlichen Zuchtwahl“ zugeschrieben. Unter dem „Kampfe ums Dasein“ ist verschiedenerlei zu verstehen: es kann sich um einen Kampf im engsten Sinne des Wortes und zwar entweder unter Individuen derselben oder ver- schiedener Arten handeln; sodann ist jedoch (und zwar vor- nehmlich) mehr eine Konkurrenz um günstige Existenzbedingungen, Nahrung, Ruhe, Begattung, darunter zu verstehen, die nicht einen tödlichen Angriff, sondern ein dem Konkurrenten Zuvorkommen involviert. Drittens ist der ganz passive Kampf mit den äußeren Ein- flüssen zu verstehen, die alle jene Individuen vernichten, welche keine genügend starke Konstitution und Korrelation ihrer Organe besitzen, um den Strapazen der Erhaltung und Entwickelung ge- wachsen zu sein. Diese letztere Form des Kampfes ums Dasein wurde wohl zuerst von Haacke als „Gefügezuchtwahl“ bezeichnet. In letzterer Zeit haben die englischen Forscher der „statistischen“ Richtung über das Wirken derselben durch zahlenmäßige Nach- weise positive Aufschlüsse erhalten. Daher möchte ich diese Beispiele zunächst anführen. Selektion. 213 M. Beeton und K. Pearson (1901/2) haben für die Ein- wohner von England festgestellt, daß die ältesten Kinder eine durchschnittlich um 4 Jahre längere Lebensdauer aufweisen als die jüngsten derselben Familie, daß mit dem größeren Alter auch eine verhältnismäßig größere Nachkommenschaft verbunden ist und daher eine Zunahme der Nachkommen der „ältesten“ Ge- schwister gegenüber denen der „jüngeren“ vorhanden sein muß. Das längere Lebensalter der ältesten Geschwister wird auf die günstigere physische Konstitution derselben zurückgeführt und daraus die Selektion der physisch am besten Konstituierten geschlossen, welche entweder eine Zunahme der guten Konstitution oder mindestens, da ja in jeder Generation doch die jüngeren Geschwister wieder von schwächlicherer Konstitution sein würden — eine Erhaltung der Rasse auf ihrer gegenwärtigen Gesundheitshöhe hervorruft. Wie alle an den komplizierten Verhältnissen des zivilisierten Menschen gewonnenen Resultate scheinen mir dieselben jedoch keine eindeutige Schlußfolgerung zuzulassen: so könnte wohl an die namentlich in England herrschende starke Bevorzugung der Erst- geborenen als Ursache ihres längeren Lebens gedacht werden. Ist die Ursache der Elimination in dem besprochenen Falle nicht mit Sicherheit anzugeben, so haftet der gleiche Mangel den von Bumpus an Sperlingen gewonnenen Resultaten nicht an. Bumpus (1898) untersuchte 136 Sperlinge, die bei einem Un- wetter getötet worden waren und verglich die Maße derselben mit den überlebenden. Es stellte sich nun heraus, daß gerade die von dem Durchschnittte am meisten abweichenden, also die längsten und kürzesten, die mit größter und kleinster Spannweite, mit dem größten und kleinsten Kopfe oder Femur u. s. f. der Katastrophe zum Opfer gefallen waren. Es widerstand also die normalste Korrelation der Teile am besten dem Unwetter und durch solche Selektion wird die bestehende günstige Korrelation erhalten. H. E. Crampton (1904) sammelte 1090 Puppen [XXII, 3] des Nachtschmetterlinges Philosamia cynthia in einem Monate, Dezember 1899, in New-York. Die Puppen wurden alle gewogen und gemessen; eine Anzahl starb zu verschiedenen Zeiten, die übrigen ergaben mehr oder weniger gut ausgebildete Schmetter- linge. Es zeigte sich wieder, daß die Proportionen der zu Grunde gegangenen größere Abweichungen von dem Durchschnitte auf- wiesen, als die der ausgekrochenen. Da die Puppen ihre Organe in keiner Weise zu aktiver Verteidigung brauchen können, so muß 214 Selektion. dieses Ergebnis auf die konstitutionelle Schwäche der von der gut korrelierten Norm abweichenden Fälle zurückgeführt werden. W. F. R. Weldon (1902) stellte Messungen an den Ge- häusen einer kleinen Landschnecke, Clausilia laminata, von Grems- mühlen (Holstein) an und fand bei alten Schnecken das Verhältnis der die Windung bestimmenden Radien konstant. Während des Lebens dieser Schnecken hatte sich die Windung auch nicht ge- ändert, was sich aus der Übereinstimmung der Radienverhältnisse in den der Spitze genäherten, also jüngsten Umgängen des Schneckengehäuses mit den der Mündung genäherten später vom Mantelrande sezernierten Umgängen schließen ließ. Hingegen zeigten junge Schnecken derselben Art große Variabilität des Windungsverhältnisses. Es muß also eine Selektion zur Jugend- zeit stattfinden, welche in jeder Generation periodisch wieder- kehrend die von dem späteren Durchschnitte abweichenden ver- nichtet und auf diese Art den Durchschnitt erhält. Weldon weist die zweite Alternative, daß nachträglich auch in den erstange- legten Windungen eine Annäherung an den Durchschnitt entstehen könnte, mit Hinweis auf völlige Rigidität der Kalkschale wohl mit Recht zurück. An einem zweiten Beispiele suchte Weldon (1894, 1895) nachzuweisen, daß unter geänderten Lebensumständen ein neues Maß günstiger werden und durch Selektion befestigt werden kann. H. Thompson (1396) hatte nämlich beim Durchmessen von jungen Männchen der Strandkrabbe, Carcinus maenas [XV, 9], aus der Bucht von Plymouth bemerkt, daß die Exemplare, welche 1893 gesammelt worden waren, in allen Größengruppen durch- schnittlich größere Frontalbreite und geringere Länge des rechten gezähnten Randes hatten, als solche aus dem Jahre 1895. Ebenso verhielten sich 13892—1893 gesammelte reife Männchen gegenüber im Januar 1896 gesammelten. Weldon setzte die Messungen 1893, 1895, 1898 mit ähnlichem Resultate fort (1898) und schiebt nun die Abnahme der Frontalbreite auf das Eindringen von feinem Sande in den Plymouther Hafen, der zu einer Destruktion der zu breiten Krabben führe, weil er bei diesen zu leicht eindringt. Nach W. Garstang dient nämlich der gezähnte Rand als Atem- filter. Um eine experimentelle Bestätigung zu erhalten, setzte Weldon Krabben kontinuierlich aufgewirbeltem Tone aus und fand tatsächlich, daß nach einiger Zeit nur mehr die schmälsten am Leben geblieben waren. Wurden hingegen Krabben in reinem Selektion. 215 Wasser isoliert gehalten, so erfolgte nach einer Reihe von Todes- fällen, die bei der Gewöhnung an die Domestikation fast unver- meidlich sind, eine durchschnittliche Verbreiterung derüberlebenden, wie es etwa durch Aufhören der die natürliche Selektion be- wirkenden Sandkatastrophe im Sinne der „Panmixie“ Weismanns eintreten würde. So schlagend auf den ersten Blick die Versuche von Weldon für die artverändernde Wirkung der natürlichen Zuchtwahl zu sprechen scheinen, so sind doch so gewichtige Bedenken gegen die Deutung vorzubringen, daß sie zumindest noch nicht als ein- wandfrei betrachtet werden können. Ich will auf die von Cun- ninsham (1896) und mir (1902 Carapax) gegen das Weldon vor- gelegene Material gemachten Einwände nicht näher eingehen, und Weldon zugeben, daß die statistisch konstatierte Abnahme der Breite in den aufeinanderfolgenden Jahren auf die Destruktion der schmäleren Krabben zurückzuführen ist. Damit sich dann die Durchschnittsbreite der weiteren Generationen verschiebt, müßten die Nachkommen der schmäleren Krabben von Anfang an schmäler sein als die der breiteren. Nun wird aber nach den eigenen Angaben Weldons die anfänglich zunehmende Variabilität der jungen Krabben später durch Elimination der extremsten Fälle geringer. Sobald also z. B. der Sandeinbruch aufhören würde, müßten die breiteren, der ursprünglichen Korrelation der Strand- krabbe entsprechenden Jungen wieder im größten Mabe über- leben und den Durchschnitt der Art wiederherstellen; eine Fi- xierung der Störung müßte erst durch etwas anderes als die natürliche Zuchtwahl herbeigeführt werden. In der Tat ist jedoch nicht einmal ein und dieselbe Krabbe bei den verschiedenen Häutungen in den Dimensionen konstant, wie ich direkt beob- achten konnte und wie auch aus Weldons Versuchen mit den in Flaschen isolierten und in reinem Wasser gehaltenen Krabben hervorgeht, wo dieselben Exemplare nach der Häutung in der neuen Umgebung eine größere Breite aufwiesen. Innerhalb eines Individuums kann aber unmöglich die natürliche Zuchtwahl die größere Breite erzeugt haben, sondern es muß eine direkte An- passung an veränderte, in unserem Falle wiedergekehrte Bedin- gungen vorliegen. Es werden also wahrscheinlich nicht jene Krabben, die stets die schmälsten waren, eliminiert werden, sondern einerseits bei raschem Eintritt der Katastrophe jene, die zufällig gerade in einem schmalen Häutungsstadium waren, falls aber Zeit 216 Selektion. zu weiteren Häutungen war, jene, welche das geringste Anpassungs- vermögen in der Ausbildung der Frontalbreite besaßen. Das Resultat ist also wie in allen vorangegangenen Fällen bei rigo- roseren Lebensbedingungen das Überleben bloß der konstitutionell am günstigsten veranlagten, wozu hier auch die vorübergehende Abweichungsfähigkeit vom Durchschnittsmaße gehört. Wie wenig es möglich ist, innerhalb des von Weldon zur Statistik verwendeten Zeitraumes an erbliche Fixierung und Kumulierung des Effektes durch Überleben der Nachkommen zu denken, dafür läßt sich noch das langsame Wachstum der Krabben anführen, die nach Williamson (1903) frühestens mit dem 2. bis 3. Lebensjahre reif werden, daher mehr als eine Nachkommengeneration über- haupt nicht in Betracht kommt. Ist es in den bisher zitierten Beispielen der Kampf gegen die Tücken der anorganischen Natur, der zum „Überleben des Passendsten“ führt, welchen Ausdruck Herbert Spencers Darwin ausdrücklich für besser als „natürliche Zuchtwahl“ erklärt hat, so gehen wir nun zur Besprechung von zwei Fällen über, in welchen lebende Feinde die Dezimierung besorgen. E. B. Poulton und ©. B. Saunders (1898) notierten in einem Sommer alle Puppen [XXII, 2] des kleinen Fuchses, Va- nessa urticae, die sie an verschiedenen Örtlichkeiten, Nesseln, Rinde, Zäunen, Gremäuer etc. befestigt fanden. Diese Puppen verschwanden nun, jedenfalls von Vögeln vertilgt, vor dem Aus- schlüpfen in größerer Zahl an jenen Orten, wo ihre Form leicht sichtbar war. Die Übereinstimmung der Farbe der Puppen mit der Umgebung schien hingegen nicht immer für ihre Verschonung ausschlaggebend zu sein. Es hatten also jene Schmetterlinge die größte Aussicht, zur Fortpflanzung zu gelangen, deren Raupen den Instinkt besaßen, sich an passenden Orten zu verpuppen. Auf die Form der Puppen kann diese Selektion kaum von Einfluß sein, da dieselbe mit verschiedenem Anheftungsort nicht, wie etwa die Farbe bei den Puppen öfters, variiert. Die Puppenfarbe kann bei der genannten und einer Reihe anderer Schmetterlingsarten, an die Umgebungsfarbe sich direkt anpassen; da aber nach Poul- tons (1890 Colours) Versuchen an mehreren Generationen von Rumia crataegata die künstlich induzierbaren Anpassungen der (Raupen und) Kokonfarben nicht erblich werden, so könnte eine Selektion bloß im allgemeinen veränderlichere Rassen begün- stigen. Selektion. 217 Cesnola (1904) band europäische G@ottesanbeterinnen [XXII, 1], die in braunen und grünen Exemplaren zu Neapel vorkommen, an Pflanzen gleicher oder entgegengesetzter Farbe im Freien an. Nach einigen Tagen waren die auf gleichgefärbten Pflanzen noch zum Teile vorhanden, während alle anderen, vermutlich durch Vögel verzehrt, von der andersfarbigen Umgebung verschwunden waren. Hier scheint also ein einfacher Fall wirksamer Schutzfärbung vorzuliegen, die durch Selektion erworben sein könnte. Allein in der Natur würde ein bedeutender Nutzen für die verschieden- farbigen Mantiden blol) dann resultieren, wenn sie entweder vor- wiegend auf dem ihnen gleichfarbigen Grunde vorkommen oder denselben selbst aufsuchen, oder endlich ihre Farbe nach der Umgebung anpassen könnten. Nun ist nach meinen Untersuchungen (Przibram 1906 Sphodromantis, 1907 Mantis), die mit den Angaben anderer Forscher übereinstimmen, dies keineswegs der Fall. Viel- mehr haben wir es mit einem sehr komplizierten Rassengemische zu tun, indem jedes Stadium einer bestimmten Rasse verschieden gefärbt sein kann (vgl. Kapitel IV, b, 1). Die als schlüpfende Imago dunkelbraune oder grüne oder olivfarbige Rasse kommt bei den Zuchtversuchen sofort in ihrer Gänze zu Tage, es tritt nicht etwa zuerst ein kleiner brauner oder grüner Fleck an einem sonst andersfarbigen Exemplare auf u. s. f. Hiemit kommen wir auf die Frage, wie weit es gelingt, durch künstliche Zuchtwahl eine Art in einer gewünschten Richtung zu verändern. Fast alle im besonderen Hinblick auf diese Frage ange- stellten Versuche der letzten Jahre, seit der Wiederentdeckung der Mendel’schen Regeln, haben zu dem Ergebnisse geführt, dab es durch Selektion gelingt, erbliche Linien mit besonderen Eigen- schaften aus der Gesamtmasse einer Population herauszuziehen. Eine Steigerung des betreffenden Charakters tritt aber nach der zweiten Generation nicht mehr ein, vielmehr erscheinen reine Linien von vornherein mit dem Maximum der abweichenden Eigenschaft. Als experimentelle Beispiele mögen angeführt werden: Try- panosomen, die als arzneifeste Stämme Rückfälle hervorrufen, werden aus den gewöhnlichen Kulturen dadurch gewonnen, daß bei Anwendung des betreffenden Arzneimittels, z. B. Acetyl-p- aminophenylarsensaurem Natrium, die meisten Trypanosomen zu- grunde gehen, einige aber übrigbleiben. Diese erweisen sich sogleich 218 ‚Selektion. als erblich, d. h. ihre Abkömmlinge rufen nun insgesamt Rückfälle hervor (Ehrlich 1909). Bei Paramaecium lassen sich mehrere durch Größe ver- schiedene Exemplare isolieren, deren Nachkömmlinge um die Größe des Erzeugers als Durchschnittsgröße variieren, aus denen sich aber weiter durch Selektion der größeren oder kleineren Nach- kommen ein und desselben Infusoriums bei ungeschlechtlicher Fortpflanzung wenigstens keine weitere Wirkung erzielen läßt; die Durehschnittsgröße verschiebt sich weder nach oben noch nach unten (Jennings 1908 IJ). Hydren können eine verschiedene Anzahl von Tentakeln haben; es lassen sich Exemplare mit einer größeren oder gerin- geren Tentakelzahl finden, die eine solche auf ihre ungeschlechtlich erzeugten Nachkommen übertragen. Bei diesen schwankt die Ten- takelanzahl noch etwas und es kann nun eine zweite Greneration aus den Nachkommen mit größerer und aus jener mit kleinerer Tentakelanzahl innerhalb jeder isolierten Gruppe der 1. Generation gezogen werden. Allein nunmehr ist die Isolation ohne Einfluß; der Durchschnittswert zeigt in jeder Gruppe ein Zurückgehen, eine Regression auf den Durchschnittswert der 1. Generation (Hanel 1907). Parthenogenetisch erzeugte Nachkommen eines Daphniden- weibchens zeigten zwar verschiedene Variationen, aber eine weitere Auswahl selbst der extremsten Abweichungen in der nächsten Generation führte zu keiner Fixierung der Variationen innerhalb der Nachkommen eines parthenogenetisch erzeugten Weibchens (Woltereck 1909). Mit den Käfern der Gattung Leptinotarsa (vgl. Kapitel IV, b,4) wurden analoge Resultate bei geschlechtlicher Fortpflanzung in _ Bezug auf Farbe und Größe erhalten. Obzwar es gelingt, in wenigen (Generationen eine Anzahl verschiedener Linien zu isolieren und unter Fortwirkung der Auslese konstant zu halten, so gelingt es doch nicht, die Charaktere über jenes Maß hinaus zu steigern, das auch gelegentlich in der Natur als plötzliche „Mutation* auftritt, und bei Aufhören der Selektion gehen die Extreme rasch wieder dem ursprünglichen Mittel zu (Tower 1906). Obzwar es Linien der Fliege Drosophila ampelophaga (vgl. KapitelIV,b,6) mit größerer und geringerer Fruchtbarkeit gibt, so tritt bei Verwendung einer bestimmten Linie trotz Auswahl mehr oder weniger fruchtbarer Paare innerhalb der Linie wieder Re- Selektion. 219 gression gegen den Mittelwert der Linie ein (Castle, Carpenter, Clark, Mast und Barrows 1906). Im Verlaufe von 9 Jahren konnte zwar durch Auswahl der seidenreichsten Kokons erzielt werden, daß die Seide der zehn seidenreichsten Kokons in der letzten Jahresernte 23°/, des Kokon- gewichtes gegen eine analoge Prozentzahl von 15'2°/, im ersten Jahre ausmachten, die Variabilität und das Durchschnittsgewicht der gesamten Seide jeder Ernte blieben sich aber gleich (Cou- tagne 1902). Es erwies sich nicht möglich, durch Selektion bei Hühnern die Eiproduktion zu vermehren; dieselbe blieb sich trotz Auswahl der besten Leger in acht Jahren gleich und ebenso die Varia- bilität der Fruchtbarkeit (Pearl and Surface 1909). Werden Meerschweinchen mit einer verschiedenen Anzahl von schwarzen Flecken ausgewählt und jene mit einer bestimmten Anordnung derselben zusammen gepaart, so gelingt es nicht, ein bestimmtes Muster erblich zu fixieren, oder die Anzahl der Flecken beliebig zu vermehren oder zu vermindern; es gelang lediglich, die gesamte Pigmentmenge zu erhöhen oder zu vermindern (Mac Curdy und Castle 1907). Dieser Effekt hängt mit dem Vor- handensein einer Reihe von Farbrassen zusammen, von denen die stärker pigmentierte der schwächer pigmentierten in der Vererbung überlegen ist, wobei aber die Dominanz in den Mischlingen (Hetero- zygoten) nicht vollständig zu sein braucht, so daß dann solche untereinander doch Formen mit vermehrtem Pigmente in jenen Nachkommen hervorgehen lassen, in denen zwei Keimzellenhälften mit Anlage zu starker Pigmentierung zusammentreten. Auf gleiche Art lassen sich meines Erachtens die von denselben Forschern angestellten Versuche über die Beeinflussung der Breite des schwarzen Rückenstreifens bei den „hooded rats“ (vgl. Kapitel IV, 1) auffassen. Wurden nämlich gescheckte Ratten nach der Breite des dunklen Rückenstreifens sortiert und einerseits von jenen mit breitesten, anderseits jenen mit schmälsten Streifen fortgezüchtet, so verschob sich der Durchschnitt und auch das Maximum, respektive Minimum der Breite bei den Nachkommen jeder Gruppe im Sinne der Eltern. Nehmen wir, wie es wahrscheinlich ist, an, daß der breitere Streif das dominante Merkmal darstellt, so könnten wir ohne- weiteres erklären, wieso eine Selektion in der Richtung des Schmälerwerdens wirksam sein kann, indem jede schmälere Stufe 220 Selektion. — Mimikry. stets als Rezessiv gegenüber der breiteren ohne Rückfall in die größere Breite fortziehen wird. Die schmälste Stufe wird über- geordnete nicht enthalten können, wohl aber eine mittlere, falls eben keine vollkommene Dominanz in den Heterozygoten vor- handen ist. Ist diese Ansicht richtig, so wird schließlich wieder Regression eintreten, sobald die Isolation der Linien genügend fortgeschritten ist. Dies scheint nach der dritten Generation bereits eingetroffen zu sein (MacCurdyund Castle 1907, Seite 33 Anmerkung). Diese Betrachtungen finden eine weitere Stütze in der Tat- sache, daß Ratten mit wesentlich verbreiterter Rückenpigmentierung aus der Kreuzung mit einfarbig dunklen auftreten. Fassen wir die Ergebnisse experimenteller Forschungen über die Wirksamkeit natürlicher und künstlicher Zuchtwahl zusammen, so gelangen wir zu dem Satze: „Natürliche Zuchtwahl vermag das Überleben des Passendsten zu bewirken, künstliche Zuchtwahl vermag die Isolation von Linien mit angestrebten Eigenschaften oder Eigenschaftskombinationen herbeizuführen, aber Selektionsprozesse allein sind nicht im Stande, eine erbliche Steigerung eines Charakters über das Maß der bestausgerüsteten Linie hinaus hervorzurufen oder gar neue Uharaktere entstehen zu lassen.“ VIoIL Kapitel. Mimikry. Als die stärksten Stützen für die Wirksamkeit der Selektion in formbildender Hinsicht wurden früher die Erscheinungen der Symbiose, der Mimikry im weitesten Sinne und der sekundären Geschlechtscharaktere angeführt. Die letzteren werden aber jetzt meist nicht einer „geschlechtlichen Zuchtwahl“, sondern einem größeren Überschusse des Männchens an formbildender Energie zugeschrieben, weil oft die Voraussetzungen für eine Auswahl seitens der Weibchen oder selbst für eine Übermacht der mit starken Sekundärcharakteren ausgestatteten Exemplare über solche, bei denen sie nicht hervortreten, fehlen. Als Beispiele können im ersten Falle die wahllosen Kopulationen der Schmetterlinge (Standfuß 1906), im zweiten der erfolgreiche Kampf gabel- Mimikry. 221 stangiger Edelhirsche (Rörig 1900) oder selbst ungehörnter Hirsche (Rörig 1899) dienen, welch letztere, plötzlich im männ- lichen Geschlechte aufgetreten, zur Fortpflanzung gelangten und ihre Eigentümlichkeit vererbten. (Auf den Zusammenhang zwischen Geschlecht und korre- lierten Charakteren wird im letzten Bande des vorliegenden Buches zurückzukommen sein.) Das sofortige Gelingen der Infektion von Amoeba vespertilio mit Grünalgen (vgl. Kapitel VI«a) enthebt uns auch der Ver- pflichtung, für das Zustandekommen von Symbiosen besondere Wirkungen der Selektion anzunehmen. Mithin brauchen wir uns hier nur noch etwas ausführlicher mit den Erscheinungen der Mimikry und der damit zusammen- hängenden Theorie der Schutz- und Warnfarben zu beschäftigen. Diese Theorien bauen sich auf folgenden Hypothesen auf: 1. Es gibt eine Reihe von Tieren, welche durch besondere Trutzmittel, wie Stachel, üblen Geruch und Geschmack, Giftigkeit, vor Nachstellungen geschützt scheinen, 2. Gerade solche Tiere erfreuen sich, im Gegensatze zu anderen, mit der Umgebung gleichgefärbten, bunter oder doch von der Umgebung abstechender Farben und Formen. 3. Diese Auffälligkeit ist den Trägern günstig, weil die Feinde nach üblen Erfahrungen sich leicht das auffallende Muster merken und daher weiterhin die Art verschonen werden („Apo- sematische Farbe“ — Poulton). 4. Es gibt ferner seltenere Tierarten, welche nicht im Besitze der Trutzmittel sich befinden, aber Tieren mit Trutzmitteln außer- ordentlich ähnlich sehen (wahre „Mimikry“ — Bates) und gerade an denselben Orten mit gleichen Bewegungsgewohnheiten vor- kommen, 5. Diese Tierarten ziehen aus ihrer Ähnlichkeit Nutzen, weil die Feinde sie mit ihren Vorbildern verwechseln und sie deshalb, ohne zu kosten, verschonen („Pseudaposematische Farbe“.) 6. Nicht alle einander ähnlich sehenden Arten desselben Fundgebietes stehen jedoch im Verhältnis von Modell und Nach- ahmer, es gibt vielmehr in einer Gegend gewöhnlich Gruppen grell und auffallend gleichgefärbter Tierarten, die alle mehr weniger gemein sind und Trutzmittel besitzen („Ringe“ oder „Assozia- tionen“ — Müller). D DD D Mimikry. 7. Der Nutzen besteht hier in der größeren Geschwindigkeit, mit der die Feinde die ungenießbaren Tierarten erlernen können, da sie nicht getrennt jede derselben kosten müssen, sondern ebenso wie bei den mimetischen Formen, nach der Erfahrung an einer ungenießbaren Art eine andere gleichgefärbte mit ihr ver- wechseln und daher verschonen („Synaposematische Farbe“). 8. Der gleiche Zweck kann auch bloß durch ähnliche Farben ohne ähnliche Form erreicht werden, da der allgemeine Eindruck bestimmend wirkt (Dixey). 9. Schon geringfügige Veränderungen, welche den Allgemein- eindruck in der Richtung einer geschützten Art verschieben, werden protektiven Einfluß haben, so daß deren Träger zur Fortpflanzung kommen und diese Eigenschaft, sich allmählich steigernd, immer größere Ähnlichkeit mit dem Vorbilde erreicht (Wallace); da die Männchen sehr bald ihre Aufgabe der Vermehrung erfüllt haben, die Weibchen aber ungestört für die Eiablage weiterleben müssen, so können erstere ein für geschlechtliche Zuchtwahl günstiges Hochzeitskleid beibehalten, wenn letztere sich unter den Schutz der Mimikry begeben haben (Darwin). Ich muß mich hier in der „Experimentalzoologie“ aus- schließlich darauf beschränken, die zum Nachweis der einzelnen Punkte angestellten Versuche zusammenzutragen und hieraus eine vorläufige Kritik der Mimikrytheorie abzuleiten. In Betracht kommen zunächst Verfütterungen, vornehmlich von Insekten, an präsumptive Feinde. Ad 1. Sind die im Besitze von Stacheln befindlichen Hy- menopteren vor Nachstellungen sicher? Die Wespe, Vespa vulgaris, wird vom Wespenbussard, Rot- fußfalke, Schwalbe (Aigner Abafi 1902), Kröte (Beddard 1892), Gottesanbeterin (Przibram 1908 Grundfragen) verzehrt, vom Laubfrosch geschnappt, aber dann wieder ausgespuckt, nachdem sie zum Stechen Zeit gehabt hatte (Poulton 1857, Przibram 1908 Grundfragen); die Hornisse, V. crabro, wurde von der Smaragdeidechse in gleicher Weise behandelt, aber von der Kröte verschluckt, ebenso die kleinere Polistes gallica von der Zaun- eidechse verzehrt. Hummeln, Bombus div. spec., werden nicht nur nach Brehms Angaben oft von großen Feldmäusen, Wieseln und Iltissen ihres Honigs beraubt, sondern auch selbst von Zaun- eidechsen, Kröten und Gottesanbeterinnen verspeist (Przibram 1908 Grundfragen), ebenso auch von Smaragdeidechsen manchmal Mimikry. 223 getötet, aber ungern gefressen (Butler 1869, Poulton 1887, Weir 1869); die schwarzgelbe Nomada marshamelila wurde von mehreren Eidechsenarten verschmäht (Poulton 1837), aber Arten derselben Familie sind im Magen des Fliegenfängers gefunden worden (Judd 1899) und von amerikanischen Echsen verschiedener Gattungen, Gerrhonotus, Chrotaphytus, Sceleropus, Holbrookia, Cnemido- phorus, Phrynosoma und Eumeces, wurden auch größere Hymeno- pteren gerne verzehrt (Pritchett 1903); der Bienenstich ist für Sperlinge, junge Enten und andere Vögel tödlich und die Arbeits- biene wird vom Huhne und dem „King-bird“ verschmäht, während die Drohne von beiden gefressen wird (Judd 1899); ebenso ver- hält sich im Freien die Nachtigall, Lusceinia, nach Versuchen Morands (1908). Der Bienenfresser, Merops (Aigner Abafi 1902), ferner Eidechsen, Frösche (Butler 1869, Poulton 1887), Laubfrosch, Kröte und die Gottesanbeterin ließen sich vom Stachel nicht abhalten, Bienen zu verzehren (Przibram 1908 Grundfragen). Ad. 2. Während. die übrigen angeführten Hymenopteren durch ihre grell schwarz-gelbe Farbe auffallen, kann die Biene höchstens auf hellen Blüten durch Kontrast wirken. Auch bei vielen Schmetterlingen und ihren Larvenstadien kommt es sehr auf die Umgebung an, ob man von einer grellen oder unauffälligen Farbe sprechen soll. Unter gewissen Umständen auffallend, jedoch ohne daß be- sondere Trutzmittel bekannt wären, sind folgende Raupen: die gelben, schwarzgefleckten Raupen des Widderchens Arthrocera filipendulae (von Rotkehlchen, Hänfling, Goldammer, Buchfink und Gimpel verschmäht); die gelbgrün und schwarzen Diloba coeruleocephala (von denselben verschmäht — Weir 1869); die schwarz-weiß-gelbe des Deilephila galii (von Lacerta viridis ver- schmäht); die geselligen gelb-orange-schwarzen des Mondfleckes Pygaera bucephala (von L. viridis verschmäht — Weismann 1876, von L. agilis — Weir 1869 und L. muralis — Poulton 1887, wenn hungrig genommen); die schwarz-gelb geringelte des Blut- fleckes, Euchelia jacobeae [XXIL,10] (von L. viridis verschmäht — Weismann 1876, von L. muralis geschnappt und wenn hungrig verzehrt — Poulton 1837); die schwarz-gelb-weiße des Harlekin- spanners, Abraxas grossulariata [XXIL, 11] (verschmäht von den genannten Vögeln und manchmal Lacerta agilis — Weir 1869, ferner geschnappt, aber ausgeworfen von L. muralis, Hyla — Poulton 1887, anderen Baumfröschen, Spinnen — Butler 1869, 224 Mimikry. hingegen gefressen von Affen, verschiedenen Vögeln, Raubkäfern — Plateau nach Piepers 1903); die braun-gelben der Hybernia defoliaria (verschmäht von den genannten Vögeln — Weir 1869, gefressen von Raubkäfern — Plateau in Piepers 1903); die rot-schwarz-blau-weißen des Ringelspinners, Malacosoma neustria (von den Vögeln verschmäht, der L. agilis und viridis verzehrt — Weir 1869, von letzterer verschmäht — Weismann 1876); die grün-schwarz-gelben der Halia vavaria (gefressen von jungen Kohlmeisen — Butler 1869). Über keine bekannten Trutzmittel verfügen ferner die folgenden abstechend gefärbten Schmetterlinge im Imagozustande: die gelbe, schwarzpunktierte Spilosoma menthastri (verschmäht vom Buchfink und Gimpel, geschnappt vom Goldammer, verzehrt von Rotkehlchen und Hänfling — Weir 1869); die weiße, schwarzpunktierte Sp. lubricipeda (gefressen von Lacerta muralis — Poulton 1837); die schwarz-rote Euchelia jacobeae (manchmal von den genannten Vögeln gefressen — Weir 1869, von L. viridis verschmäht — Weismann 1876); der weiße Goldafter, Porthesia auriflua (von einer Eidechse verschmäht — Weir 1869); der schwarz-gelb- weiße Abraxas grossulariata [VII, 14a] (verschmäht von Eidechse — Weir 1869, gefressen von Affen, Vögeln, Raubkäfern, Spinnen — Plateau in Piepers 1903, Fröschen — Butler 1869); der braun-weiß-rot-schwarze Bärenspinner, Arctia caja [X VIII, 2a] und die mit grellroten Hinterflügeln ausgestatteten Ordensbänder, Catocala promissa und nupta (von Schwalben eingetragen — Slevogt 1901); das weiße, blaugefleckte Blausieb, Zeuzera pyrina (von Vögeln verzehrt — Butler 1869). Mit starker Behaarung, die oft mit irritierender Wirkung versehen ist, sind folgende Raupen ausgestattet: Die schwarzen, gesellig lebenden von Vanessa io und urticae (verschmäht von den genannten Vögeln — Weir 1869; urticae gefressen von L. muralis — Poulton 1887); die schwarz- roten von Orgyia antiqua (verschmäht von den Vögeln — Weir 1869, von junger Misteldrossel wiederholt gefressen — Butler 1869); die schwarz-roten von Porthesia auriflua (verschmäht von den Vögeln und allen Lacerten — Weir 1869); die schwarz- braun-roten von Lasiocampa pini (verzehrt von L. viridis — Weismann 1876); die geselligen, schwarz-rot-weißen von Eriogaster lanestris (verschmäht von den Vögeln — Weir 1869, verzehrt von L. Mimikry. 225 viridis — Weismann 1876); die schwarze, sehr langhaarige von Arctia caja (verschmäht von den Vögeln — Weir 1869); die braune, nicht auffällige der Phragmatobia fuliginosa (verschmäht von L. viridis — Butler 1869), die ebenso unauffällige der Spilosoma menthastri (von den Vögeln junge Raupen geschnappt, alte nicht einmal dies — Weir 1869); die nicht grell gefärbten schwarz-gelb-braunen der Lasiocampa rubi (von L. viridis ver- schmäht — Weismann 1876), die ähnlichen, gelberen von L. quercus (von den Vögeln — Weir 1869, L. agilis und L. muralis verschmäht — Poulton 1387); die blaugrauen, wenig auffallenden der Odonestis potatoria (verschmäht von den Vögeln — Weir 1869, und Lacerten — Poulton 1837). Durch unangenehmen Geruch, teilweise von ausgeschwitzten Säften herrührend, sollen die folgenden Raupen geschützt sein: die gelb- und blaugrünen, schwarzpunktierten der Weißlinge Pieris napi und rapae (verschmäht von L. viridis — Weismann 1869, eingetragen von Wespen — Girschner-Torgau 1896); die schwarz-rot-gelb-weißen des Wolfsmilchschwärmers, Deilephila euphorbiae (gefressen von Möven, Seeschwalben — Newman in Poulton 1887, L. viridis — Weismann 1876); die grüne, schwarz-rot gebänderte des Schwalbenschwanzes, Papilio machaon (unberührt), die grüne, rot, weiß und schwarz gezeichnete des Gabelschwanzes, Cerura vinula (gefressen von Lacerta viridis — Weismann 13576); ferner die Raupen der phytophagen Hyme- noptere ÜUroesus septentrionalis, deren Kolonien in gleichem Rhythmus schlagende Bewegungen des mit Stinkdrüsen versehenen Hinterleibes ausführen (gefressen von den Lacerten, nur von muralis manchmal weggeworfen — Poulton 18837). Ad 3. Namentlich in den heißen Erdstrichen sind einige Schmetterlingsgruppen durch ihre Häufigkeit ausgezeichnet, obzwar die betreffenden Arten grell auf beiden Flügelseiten gezeichnet sind und infolge ihres langsamen Fluges eine leichte Beute dar- zubieten scheinen. Die Träger dieser grellen Farben, als deren Beispiel Danais chrysippus [X XII, 19] dienen möge, sind ferner durch große Zähigkeit und meist einen schon dem Menschen unangenehmen Geruch, sowie bittern Geschmack ausgezeichnet. Die hauptsächlichsten relativ ungenießbaren Formen sind: Die orange-weiß-schwarz gewürfelten Danais chrysippus (völlig ver- schmäht von einer Meerkatze, Hühnern — Haase 1893, Spitz- hörnchen Tupaja, Kröte — Finn 1897, Raben, Corvus splendens, Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 15 226 Mimikry. Meisen Sibia und Chloropsis — Finn 1898; geschnappt, aber dann liegen gelassen von südafrikanischen Oerchneis und Bucorax — Marshall 1902; ungern verzehrt von einer Reihe anderer in- discher Vögel, nämlich Liothrix, Mesia, Dissemurus, Dicrurus, Sturnus menzbieri, Kittacincla, hingegen unterschiedslos gefressen von anderen, Otiocampa, Molpastes, Acridotheres, Turnix — Finn 1898, ferner der Echse Calotes — Finn 1896, einem Ochsenfrosche — Finn 1897, einer südafrikanischen Meerkatze Öercopithecus pygerythrus, Wespen, Libellen, Gottesanbeterinnen und Raubfliegen — Marshall 1902); Anosia (= Danais) plexippus (verschmäht von Gerrhonotus, gefressen von Sceleropus und an- fänglich auch Crotaphytus — Pritchett 1903); die schwarz- weiß gefelderten Amauris [XXII, 18] (von Sphodromantis ver- zehrt — Marshall 1902); die blau-schwarz-weißen Euploea, (ver- schmäht von Tupaja — Finn 1897, weggeworfen von Anthra- coceros, verzehrt von Kittacincla, Sturnus, Liothrix, Chloropsis, Dierurus, Turnix — Finn 1898, Orateropus — Finn 1895, Edolius — Piepers 1903, der Echse Calotes — Finn 1896) und deren Untergattung Crastia (von Gracula weggeworfen — Longstaff 1908); Acraea |XXII, 15] (verschmäht von der Viverre Herpestes galera, weggeworfen von Üercopithecus pygagrus, manchmal auch von Üerchneis, sonst verzehrt, ebenso von Bucorax — Marshall 1902, Otocampa, Liotrix, Molpastes, Turnix — Finn 1898, Mantiden der Gattungen Sphodromantis, Polyspilota und Pseudo- creobotra — Niceville, Trimen nach Piepers 1903, wobei jedoch die Art Acraea punctatissima zurückgewiesen wurde — Marshall 1902); Heliconius (sp.?, verschmäht von einem Affen — Belt in Piepers 1903, Eidechsen, Asiliden — Bates nach Piepers 1903, gefressen von Strandläufern und Eidechsen — Hahnel 1890); Delias (verschmäht von Otocampsa und Liothrix — Finn 1898, ungern gefressen von Ürateropus — Finn 1895, wegge- worfen von Gracula — Longstaff 1908, verzehrt von Dicranurus, Dissemurus, Sturnus, Anthracoceros, Turnix — Finn 1898, Ochsen- frosch — Finn 1897); die zur Untergattung Pharmacophagus gehörigen Schwalben- schwänze, deren Raupen auf den giftigen Aristolochien leben, und zwar in Ostindien Papilio aristelochiae [XXIL 21] (ver- Mimikry. 227 schmäht von Gracula und Hühnchen nach Probe — Longstaff 1908, weggeworfen auch von Örateropus, Otocampta, Liothrix, Molpastes, Chlorops, ferner nach einmaligem Verschlucken von Dissemurus, Kittacincla — Finn 1898, gefressen von Calotes — Finn 1896, Mantiden und Asiliden — Piepers 1903); in Nord- amerika der ähnliche P. philenor (gefressen von Sceleropus — Pritchett 1903); der ostindische schwarz-grüne P. agamemnon (verschmäht von Gracula — Loongstaff 1908); in Südafrika der schwarz-gelbe P. demodocus (von Sphodramantis verzehrt) und P. brasidas (von Polyspilota und der Spinne Nephilengys ver- zehrt — Marshall 1902). Zweifelhaft ist, ob die Weißlinge und deren Verwandte bei ihrer großen Auffälligkeit ein Trutzmittel besitzen, z. B. in Europa Pieris brassicae (verzehrt vom Sperling — Butler 1869, Haase 1893, Poulton 1887 und den Lacerten — Poulton 1837), in Südafrika Mylothris, Neptis, Belenois, Pardopsis, ebenso die Lycaeniden Alaene, Pentile (verzehrt von Herpestes — Marshall 1902). Ad 4. Wenden wir uns von den „Modellen“ zu den angeblichen Nachahmern. 1. Den stechenden Hymenopteren sehr ähnlich sind gewisse Bockkäfer, z. B. der wespenähnliche Neoclytus erythrocephalus (gefunden im Magen des Song-Sparrow — Judd 1899), Glas- flügler z. B. Sesia fuciformis (gefressen von Lacerta muralis — Poulton 1887) und der wespenähnliche, allerdings abends fliegende Sciapteron tabaniforme (gefressen von Lacerta agilis — Przibram 1908 Grundfragen), Schwebefliegen (gefunden im Magen des King- bird), die bienenähnliche Eristalis tenax [XXII, 5] (ebenda ge- funden — Judd 1899, gefressen von Lacerta viridis — Butler 1869, anderen Lacerten und Fröschen — Poulton 1837, Lacerta agilis, Wespen und Gottesanbeterinnen — Przibram 1908 Grund- fragen), die bei Hummeln schmarotzenden Volucella-Arten (ge- fressen von Lacerta agilis und L. viridis — Przibram 1908 Grundfragen). 2. Der stinkenden Raupe des Oroesus septentrionalis gleichen in ihren Bewegungen nichtstinkende Vertreter derselben Gruppe z. B. Nematus ribesii (verschmäht von Lacerta agilis — Weir 1869, vom Huhne, weggeworfen vom Hühnchen — Burch in Piepers 1903, verfüttert von Kohlmeisen an ihre Nestlinge — Butler 1869). Gewisse, mit großen Augenflecken gezeichnete 15* 228 Mimikry. Raupen wurden auf Nachahmung von Schlangen oder anderen Wirbeltieren bezogen, so z. B. hat Chaerocampa elpenor nach Poulton eine kobraähnliche Augenzeichnung [|XXIL, 9] (gemieden von Spatzen und Finken, verzehrt von Heher und Huhn — Weis- mann 1876). Ähnlich der größere Ch. osiris in Südafrika (er- schreckt Baboone — Marshall 1902). Die mit langen Vorder- beinen ausgestattete Raupe des Buchenspinners, Stauropus fagi, vergleicht Poulton den Spinnen, vor denen sich andere Tiere fürchten sollen (die Spinnen werden aber von Vögeln sehr gerne verzehrt — Butler 1869). 3. Unter den Tagfaltern der Tropen sind mehrfach die Weibchen von den Männchen sehr abweichend gefärbt und gleichen oft den erwähnten, durch schlechten Geschmack ausgezeichneten Arten. So ist Hypolimnas misippus 2 den Danaiden ähnlich (ver- schmäht von Liothrix — Finn 1398, doch gefressen von Babuin und Polyspilota, Marshall 1903, Öchsenfrosch — Finn 1897), während das Männchen blau-schwarz und weil) nicht minder auf- fällig erscheint (H. bolina Z von Graculus verschmäht — Long- staff 1908). Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei Elymnias undularis, nur ist die Ähnlichkeit des 2 mit Danais geringer (2 verzehrt von den Vögeln, Z ungern genommen von Sibia — Finn 1898). Nachahmer derselben Schmetterlingsgruppe sind ferner Nepheronia hippia (verschmäht von Crateropus — Finn 1898), N. argia (2 gefressen von Polyspilota — Marshall 1902) und Precis sesamus, ein in beiden Geschlechtern, aber bloß in der Regenzeitform [XXII, 14] einer Acraea [XXII, 13] ähnlich gefärbter und gezeichneter Falter. Die Trockenzeitform desselben Falters hat auf der Unterseite blattähnliche, auf der Öberseite gar nicht acraeaähnlich-gefärbte und noch dazu scharfeckige Flügel [XXIL, 15) (beide Formen gefressen von Meerkatzen, welche Acraea verschmäten, von Babuins; die Regenzeitform von Üer- chneis und Eidechsen). Ähnliche Verschiedenheiten weist Precis archesia (Regenzeitform gefressen von Cerchneis und Eidechsen, Trockenzeitform von Babuin) und P. antilope auf (Trockenzeit- form gefressen von Meerkatze). Andere Arten der Gattung Preecis sind auch nicht immun, z. B. P. cebrene (gefressen von Meerkatze, Cerchneis und Eisvogel — Marshall 1902, 1908). Arten der Gattung Papilio, deren Larven nicht auf Gift- pflanzen leben und bei denen kein übler Geruch zu verspüren ist, weisen manchmal einen Di- oder Polymorphismus der Weibchen Mimikry. 229 auf, deren verschiedene Formen die pharmakophagen desselben Gebietes nachahmen. So gleicht das Weibchen des Papilio polites [XXII, 22 2] sehr dem Pharmacophagus aristolochiae [XXIIL, 21], während das Männchen abweichend, grell schwarz und gelblichweiß gefärbt erscheint [X XII, 22 3] (beide Geschlechter von den ostindischen Vögeln gefressen, namentlich von Liothrix, und zwar öfter als das aristolochiae, aber ungern; bloß von Dicrurus und Dissemurus verschmäht — Finn 1898; das gerade allein erhältliche Männchen verschmäht von Gracula und Huhn — Longstaff 1908). Ad 5. Zu den beiden letztgenannten Beispielen, Papilio polites und Precis sesamus ist hervorzuheben, daß ein Babuin unmittelbar nach Darreichung einer Acraea die Annahme der nachahmenden Regenzeitform von Precis sesamus verweigerte (Marshall 1902, 1908) und auch die indischen Vögel, nachdem sie als Junge den schlechten Geschmack des P. aristolochiae kennen gelernt hatten, sich anscheinend in einigen Fällen dadurch abhalten ließen, den weiblichen Papilio polites anzurühren (Finn 1898). Diese Resultate sind aber bis jetzt vereinzelt. Ad 6. Als experimentell geprüfte Associationen schlecht- schmeckender, oder sonst geschützter Insekten, welche mit ge- meinsamen, auffallenden Farben versehen sind, kommen namentlich die grellrot und schwarz gezeichneten Coleopteren, Hemipteren, Hymenopteren und Lepidopteren in Betracht. In Europa besitzen grelle, hochrote und tiefschwarze Farbe: Schneekäfer der Gattung Telephorus (verschmäht von Vögeln — Wallace nach Poulton 1887), der Blattkäfer Ohrysomela populi (bloß angeschnappt von Lacerta viridis — Weismann 1876), der Marienkäfer, Coccinella septempunctata (verschmäht von Lacerten und Fröschen — Poulton 1887, verzehrt vom Laubfrosch im Winter — Uundellin Poulton 1887), die alle einen gelben Saft ausschwitzen, über den freilich nichts näheres bekannt ist; ferner die intensiv riechende Feuer- wanze Pyrrhocoris apterus (verschmäht von Lacerta agilis, Mantis, bloß angeschnappt von Hyla, verzehrt von Bufo — Przibram 1908 Grundfragen). In Nordamerika sind die Käfer der Gattungen Chauli- ognathus, Photinus, dann die schwarzroten Arten der Chryso- meliden und Coccinelliden, die schwarzrote Wanze Murgentia (selten im Magen der Vögel gefunden — Judd 1899) und eine 250 Mimikıy. ebensolche Lygaeide (verschmäht von den Reptilien Crotaphytus, @errhonotus und nach Versuch von Sceleropus — Pritchett 1903) als analoge Vertreter eines Farb-Ringes zu nennen. Nicht bloß im allgemeinen Vorherrschen gemeinsamer Farben, sondern in einem bis in Details des Farbmusters und der Körper- form gleichen Gewande erscheinen in manchen tropischen Ge- bieten Arten unserer Gruppen gekleidet. In Südafrika ist vor allem das Lycoiden-Muster vorherr- schend; es ist nach den Käfern der Gattung Lycus [XXII, 6] benannt und zeichnet sich durch orangerote Grundfarbe mit dunkel- braunem breiten Endbande aus; in dieses Kleid sind außer vielen anderen Käferarten noch Zygaenen [XXII, 7], Hautflügler [XXII, 8], Wanzen, Fliegen u. a. Insekten gehüllt. Zu Versuchen haben blob Käfer gedient: nämlich Lycus, ein lycoider Phytopage Diacantha conifera, ein lycoider Melyride Prionocerus dimidiatus und auf- fallend gebänderte Arten der Cantharidengattungen Mylabris, Eletica, Zonitis, der Coccinellidengattung Epilachna u. a. der Cetonidengattung Clinteria, der Heteromere Lagria (sämtlich von Babuin und Üerchneis verweigert), die Coccinellide Chilomenes, der Lycoide Longicornier Ceroplesis u. a. m. (von Babuin ver- schmäht), endlich die Wanze Anoplocnemis curvipes (gefressen von Babuin, verschmäht von Öerchneis — Marshall 1902). Ad 7. In Bezug auf die lycoiden Käfer und die Wanzen ist es von Interesse, daß ein junger Vogel nach einzelnen der- selben peckte und erst durch den schlechten Geschmack belehrt wurde, die übrigen zu verschmähen (Öerchneis — Marshall 1902). Ad 8. Hingegen ist der allgemeine Eindruck von Farben- gleichheit für die Protektion des danaidenfarbigen, aber durch Riesengröße ausgezeichneten Papilio Antimachus offenbar nicht ausreichend, denn im Gegensatze zu den beschaulich fliegenden Danaiden ist er infolge seines ungeheuer raschen, schwalben- artigen Fluges sehr schwer zu fangen, ja viel schwerer als der ähnliche, aber blaue P. Zalmoxis in denselben Gegenden von Westafrika (Yngve Sjöstedt in Marshall 1908). Ad 9. Schon im vorigen Kapitel haben wir gesehen, dab keine genügenden Belege für die Wirksamkeit der Selektion in dem Sinne vorliegen, daß kleine Veränderungen schließlich durch Steigerung mit jeder folgenden Generation zu einer aus dem Rahmen der Art oder Rasse heraustretenden Form führen würden. An dieser Stelle möchte ich insbesondere einige Zuchterfolge Mimikry. 231 anführen, die gerade mit mimetischen Papilioniden erreicht worden sind und zeigen, daß auch bei diesen die Gesetze der Vererbung keine anderen sind, als bei nichtmimetischen Formen: daß eine Wiederaufspaltung, nicht Vermischung und Steigerung der Charak- tere eintritt. Papilio dardanus (= merope Cramer) besitzt neben der männlichen, geschwänzten Form |XXII, 20 3] drei weibliche Formen, von denen jede nach T'rimen einen ungeschwänzten Falter einer der schlechtschmeckenden Gattungen nachahmt: «) Cenea- Form [XXII, 20 @], Vorbild Amauris albomaculatus [XXII, 17]; b) Hippocoon-Form [XXII, 20 5], Vorbild A. niavius [XXII, 18]; c) Trophonius-Form [XXII, 20 c], Vorbild Danaida chrysippus |XXI, 19]. Auf Madagaskar kommt eine P. meriones genannte Lokalrasse vor, bei der das Weibchen geschwänzt und dem Männ- chen auch sonst sehr ähnlich ist [XXII, 16 9]. In Durban ist die Cenea-Form des Dardanus am häufigsten; ein Cenea-2 lieferte in seiner Brut außer 18 ZZ noch 24 Cenea, 3 Hippocoon, ein anderes außer 15 ZZ noch 16 Cenea, 1 Hippo- coon; ein Hippocoon-2 außer 17 ZZ bloß 13 Üenea, ein anderes außer 14 SZ noch 8 Üenea, 3 Hippocoon, 3 Trophonius; ein Trophonius-2 außer 3 ZZ bloß 2 Cenea, ein anderes außer 6 JZ bloß 6 Uenea. Die Formen waren alle deutlich zu klassifizieren und nur wenig variabel (Leigh in Poulton 1908). Wie aus der Häufigkeit der Cenea-Form im Freien schon zu vermuten, scheinen die Zuchtväter, welche übrigens unbekannt waren, sämtlich wenig- stens in einer (gamete die Cenea-Form enthalten zu haben, die sich als dominant über die beiden anderen Formen erweist; da ferner Trophonius zwar aus dem Gelege eines Hippocoon-9, nicht aber umgekehrt Hippocoon aus einem Trophonius-2 schlüpfte, so darf Trophonius als der rezessivste Charakter angesehen werden. Die Zahlenverhältnisse können nicht mit Sicherheit berück- sichtigt werden, da wir nicht einmal wissen, ob bloß ein Männchen an jeder Eiablage eines Weibchens beteiligt war; der anscheinende Überschuß an Cenea, wenn diese neben anderen Formen auftritt, könnte durch Beteiligung eines homozygoten Cenea-Männchens neben einem heterozygoten seine Erklärung finden. Für einen anderen, ganz ähnlichen Fall liegen die Zuchtresultate in mehreren Familien mit mehreren teilweise durch Inzucht vermehrten Gene- rationen vor, welche eine vollständige Übereinstimmung mit den Mendel’schen Regeln auch in numerischer Hinsicht zeigen. Der 232 Mimikry. indische Papilio memnon besitzt ein ungeschwänztes Männchen und drei davon abweichende Weibchenformen: a) Achates-Form, nach Wallace den geschwänzten P. coon nachahmend, 5) Agenor-Form, ungeschwänzt mit großen, schwarzen Flecken auf den Hinterflügeln, c) Laomedon-Form, ebenso, aber mit kleinen Flecken. Die Nachkommen eines Achates 2 mit ihrem Bruder, deren Mutter ebenfalls Achates gewesen war, lieferte wieder diese Form; in der nächsten Generation, zu deren Erzeugung ein Männchen der folgenden heterozygoten Zucht benutzt worden war aber außer 14 Sg noch 15 Achates und 4 Agenor (also = 3:1). Ein anderes Achates 2 gab mit einem Männchen außer 11 8 d, noch 10 Achates und 10 Agenor; einer der beiden Eltern war also heterozygot; eines dieser Achates F, 2 wurde mit einem Bruder weitergezogen und lieferte: 2 Z 3,1 Achates, 0 Agenor; zwei andere mit einem anderen Bruder 3 Z Z, 4 Achates, 1 Agenor, resp. 7 dd, 2 Achates, 3 Agenor. Ein Agenor 2 erzeugte mit einem Männchen außer 3238 noch 17 Agenor und 19 Laomedon; einer der beiden Eltern war also heterozygot; drei dieser Laomedon 2 wurden mit je einem Bruder weitergezogen und lieferten: 1 Z, 0 Agenor, 1 Laomedon; 3 dd, 0 Agenor, 3 Laomedon; 3 Z d, 0 Agenor, 11 Laomedon; es dürften also diese Brüder bloß Laomedon unter ihren Gameten geführt haben; eine vierte Laomedon-Schwester wurde mit einem der von Achates und Agenor abstammenden Männchen gepaart und ergab außer 4 ZZ noch 5 Agenor, 0 Laomedon; bei aber- maliger Anpaarung mit einem durch Inzucht erhaltenen Neffen des erwähnten Männchens schlüpften außer 17 3 8 bloß 30 Achates. Analoge Männchen zeugten ferner mit den Laomedon-Töchtern - des ersten Laomedonweibchens außer 20 2 Z& noch 8 Achates und 4 Laomedon, mit jenen des zweiten außer 9 ZZ noch 3 Achates und 1 Laomedon. Endlich entpuppten sich die Enkel des ersten Laomedon 2 bei Inzucht unter Benützung eines Laomedon 2 als 10 ZZ und 4 Laomedon (Jacobson 1909). Alle diese Resultate sind mit der Annahme vereinbar, daß Achates über beide andere Formen, Agenor über Laomedon do- minant ist. Ob auch alle drei Weibchenformen des P. Memnon aus einer Kopula entspringen können, ist nach den sonst spärlichen Mimikry. — Die Umformung der Tierwelt usw. 233 Nachrichten (Boisduval 1836, Jordan 1896) nicht mit Sicherheit zu entnehmen, aber nach Analogie mit P. dardanus sehr wahr- scheinlich.!) Jedenfalls sind die Männchen imstande, die verschiedenen weiblichen Formen erblich zu überliefern; sind sie der natürlichen Zuchtwahl durch ihr unveränderliches Kleid entzogen, so werden sie den bei den Weibchen erzielten eventuellen Erfolg der Selektion immer wieder wettzumachen imstande sein. „Wiewohl die Mimikry in manchen Fällen ihren Trägern einen gewissen Schutz zu gewähren scheint, führt die Ausdehnung dieses Prinzipes auf eine größere Anzahl von Fällen mehrfach zu Widersprüchen; es läßt sich kaum die Erhaltung, keineswegs die Entstehung mimetischer Formen durch die Wirksamkeit der Selek- tion erklären.“ | IX. Kapitel. Die Umformung der Tierwelt durch äubere Faktoren. (Zusammenfassung und Theorie.) Weisen wir die Wirksamkeit der Selektion für die Ent- stehung der Arten zurück, so bleibt uns die direkte Einwirkung der umgebenden Welt zu ihrer Erklärung übrig, falls wir über- haupt an einer allmälichen Umbildung festhalten wollen. Im Gegensatze zu den durch allmäliche Übergänge mit ein- ander verknüpften Variationen treten ab und zu in mehreren Merkmalen oder stark von der Hauptrasse unterschiedene „Mu- tationen* (De Vries) auf. Beispiele: Unter 16 Eiern der Garneele Ortmannia alluaudi schlüpften 6 mit den Merkmalen der bisher als Atya serrata be- zeichneten Art aus (Bordage 1908); Blattkäfer Leptinotorsa und Melasoma (vgl. S. 37); Aglia und andere Lepidopteren — Nigrinos (vgl. 8.53 ff.)}; Athene chiaradjae (vgl. S. 101); Otter- schaf (vgl. 8. 114). a J. €. H. de Meijere, Über Jakobsons Züchtungsversuche bezüglich des Polymorphismus von Papilio Memnon Q und über die Vererbung sekundärer Geschlechtsmerkmale. Zeitschr. f. induktive Abstammungs- und Vererbungslehre. III. 1910. 161. tb..3. 254 Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. Obzwar, oder vielmehr gerade weil ihre Merkmale auf die Nachkommen unverändert übergehen können, erscheint es frag- lich, ob es sich hier um ein erstmaliges Auftreten und nicht um ein Spaltungsprodukt aus einer Kreuzung handelt. Auf Grund der vorstehend mitgeteilten Versuche über die Vererbung erworbener Eigenschaften dürfen wir aber wohl sicher sein, daß gerade bei dem Neuauftreten von Rassenmerkmalen in Beziehung zur Außenwelt graduelle Übergänge vorkommen, und bei Fortwirken des Faktors auf mehrere Generationen Kumu- lativer Effekt eintritt (vgl. Przibram 1908 Anwendung elemen- tarer Mathematik, Kapitel VIII). Es soll im folgenden versucht werden, ein Bild davon zu entwerfen, wie die äußeren Faktoren, welche entsprechend dem Vorgange in der „Embryogenese“ in die 8 Gruppen nach Davenport eingereiht werden, an der Um- formung der Tierwelt teilnehmen. Bei jedem Faktor wird seine Einwirkung auf @)morphologische Art-Charaktere, b) pathologische Defekte, c) psychologische Funktionen berücksichtigt. 1. Chemische Agentien. a) In eine Fauna wird ein neuer Bazillus eingeschleppt. Infolge ihrer verschiedenen stofflichen Beschaffenheit werden die verschiedenen Tierarten in verschiedener Weise von ihm affıziert werden. Alsbald erwirbt aber der Organismus des befallenen Tieres die Fähigkeit, daß er den schädlichen Keimen oder ihren Giftstoffen Widerstand zu leisten vermag, oder, wie man sich jetzt auszudrücken pflegt, es tritt Immunität ein. Diese Immunität kann nicht bloß durch die Mutter (Versuche an Vögeln), sondern auch durch den Vater auf die Nachkommen übergehen (Versuche an Kaninchen). Niemals ist dieselbe aber eine absolute: denn nunmehr vermag auch wieder der Krankheitserreger sich gegen den Untergang im Wirtstiere zu schützen, indem nach Passage in relativ giftfestgewordenen Stämmen Keime mit der höchsten Giftwirkung zum Vorscheine kommen, oder, um wieder das ge- bräuchlichste Wort zu nehmen, es erhöht sich die Virulenz. Und diese Keime mit erhöhter Virulenz pflanzen sich erblich auch bei Kultur auf weniger reaktionsfähigen Wirten fort (arzneifeste Stämme der Trypanosomen bei Mäusen). b) Die infizierten Wirte verfallen schweren Degenerationen, die sich auch bei ihren Nachkommen geltend machen; ähnlich wirken andere Gifte (Kaninchenversuche; Meerschweinchen?). Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. 235 c) Futtermangel zwingt Tiere, eine Nahrung aufzusuchen, welche sich durch ihre chemische Zusammensetzung von der ge- wohnten unterscheidet; es treten Veränderungen am Tiere auf, welche teilweise den Verdauungstrakt (Darmlänge fleischfressender Kaulquappen und Magen solcher Hühner), aber auch alle anderen Teile des Tierkörpers betreffen (Farben der Kartoffelkäferlarve auf fremden Nachtschatten, Kayenne — gefärbter Kanarienvoge)]). Manche dieser Charaktere werden nicht auf die Jungen über- tragen, andere treten aber an diesen wieder auf und verstärken sich bei andauernder Fremdkost (Huhn); ja, selbst bei der Er- möglichung, zur ursprünglichen Kost zurückzukehren, kommt ein Vorziehen der seinerzeit den Ahnen aufgezwungenen Nahrung seitens ihrer nunmehr mit einem anderen Instinkte begabten Nachkommen vor (Weidenblattkäfer). Vielfach treten die gleichen Wirkungen bei Verzehrung einer schwer verdaulichen, ungewohnten Nahrung und bei schmaler Kost mit der gewöhnlichen Futterpflanze auf. In ersterem Falle sowohl, wie in letzterem hat die ungenügende Ernährung eine Verkleinerung und eine Albinisierung zur Folge (Schmetterlinge mit den steifen Nuß- oder alten Kirschlorbeerblättern, Mispeln u. 8. f. aufgezogen). Diese auffälligen Veränderungen machen sich auch noch in der nächsten Generation geltend, selbst bei Rück- versetzung zu normaler Kost. Hatte aber die erste Generation zunächst Schwierigkeiten bei der Verarbeitung des Futters zu über- winden, so fällt der nächsten die Verarbeitung desselben nicht mehr schwer. Es ist also eine Veränderung in den Freßinstinkten, Kau- und sonstigen Organen des Verdauungssystemes vor sich gegangen. Alsbald zeigt sich bei der dritten oder einer späteren Generation die Wirkung dieser Anpassung darin, daß nunmehr wieder der normale Ertrag aus der Nahrung gezogen werden kann; die Rasse kehrt wieder zu ihrem ursprünglichen Farb- und Größencharakter zurück, obzwar die Futteränderung bei- behalten werden mußte. 2. Feuchtigkeit. a) Häufige Niederschläge lassen viel junges, üppiges Grün entstehen, das eine saftige Nahrung abgibt; diese führt ihren Konsumenten reichlich Wasser und leicht zu verarbeitende Stoffe zu, welche einen kräftigen Wuchs und ausgesprochene, dunkle Farben zu erzeugen gestatten (Schmetterlinge auf Wicke, Pimper- 236 Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. nelle, jungen Kirschlorbeerblättern). Diese günstige Wirkung hält auch noch vor, wenn eine nächste Generation minder feuchte Verhältnisse antriftt. Aber nicht nur durch das Futter, auch direkt beeinflußt die Feuchtigkeit der Atmosphäre oder des Untergrundes die Tiere: in der Regenzeit können andere Formen und Farben hervorkommen, als in der Trockenzeit, und wenn die regelmäßige Aufeinanderfolge von Feuchtigkeit und Trockenheit unterbrochen wird, zeigt sich der Turnus derart gefestigt, daß nicht sofort die dem äußeren Faktor entsprechende Form völlig realisiert wird (Schmetterlinge). b) Auch bei den saisonbeständigen Arten zeigt sich ein Einfluß der Feuchtigkeit, indem sie die Betroffenen den Lokalrassen feuchterer Gegenden (melanistische Schmetterlinge, Singvögel, Tauben) ähnlich macht, ebenso wie Trockenheit die Kleider von Bewohnern wasserloser Striche (melanistische Salamander und Eidechsen); dabei können Extreme das gleiche Resultat liefern (Albinismus bei sehr großer oder sehr geringer Feuchtigkeit beim Kartoffelkäfer, Eidechsen u. a.). c) Große Trockenheit in südlichen Gegenden zwingt zur Veränderung der Brutpflege: Ablage in den wasserspeichernden Winkeln dütenblätteriger Pflanzen vermindert die Größe der Amphibien, deren Larven mit dem kleinen Weasserreservoire auskommen mußten, und die geringe Größe wird auch dann auf Nachkommen übertragen, wenn diese ein genügend großes Wasserquantum zur Verfügung haben (Laubfrosch). (rewöhnlich bieten die bewaldeten Gegenden mäßiger Höhen- erhebung über dem Meere reichlich Gelegenheit für amphibische Tiere, ihre Keimprodukte in das Wasser abzulegen; in höheren Gebirgen ist dies nicht der Fall. Außerstande sich die geeigneten feuchten Wiegen für ihre Sprößlinge zu verschaffen, werden die Mütter gezwungen, die Jungen bis nach der Metamorphose bei sich zu behalten und dieses habituelle Spätgebären, welches mit anderen Charakteren verknüpft erscheint, wird erblich (Sala- mander). 3. Dichte. a) Geringen Einfluß scheint die Dichte der Atmosphäre, wie sie in der Natur mit der Höhenlage sich ändert, an und für sich auf die Artbildung der Tiere auszuüben (Kartoffelkäfer, Schmetterlinge), doch ist unsere Einsicht hierüber im Gegensatze Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. 237 zu den direkten physiologischen Wirkungen veränderten Luft- druckes eine allzu lückenhafte. b) Ein Gewässer erfährt eine Vermehrung seiner Salzdichte: die darin lebenden Protozoön werden zähflüssiger und verlieren allmählich die pulsierende Vakuole (Amoeba verrucosa). In eine konzentrierte Salzlacke dringt Süßwasser ein: die darin lebenden Organismen, Pflanzen (Valonia) sowie Tiere ver- mögen eine gröbere Wassermenge an sich zu ziehen; sie werden turgeszenter. Zellvermehrungen finden unter dem verminderten Drucke rascher statt und führen zu einer scharfen Abgliederung von differenzierten Organen (Artemia), wie sie sonst konstant an Süßwasserformen angetroffen werden. 4. Mechanische Agentien. (Druck und Verstümmelung.) a) Von seinen Feinden verfolgt, flüchtet ein weichhäutiger Krebs in leere Schneckenschalen. Er schleppt diese mit sich herum, den Hinterleib fest in die Schnecke gezwängt. Der fortwährende Druck verwandelt den noch an der schwimmenden Larve scharf gegliederten Hinterleib in eine formlose, sackartige Masse; aber des Gehäuses beraubt, ist er noch fähig, abzuschwellen und eine Gliederung sowie die sonstigen Eigentümlichkeiten der Krebshaut zu offenbaren; gegenwärtig schwellen trotzdem die Larven, wenn sie keine Schneckenschalen finden können, zunächst an (Einsiedler). b) Überall wogt der Kampf unter den Tieren und auch sonst sind sie mannigfachen Verletzungen ausgesetzt: der Polyp oder Wurm wird entzweigeschnitten, Krebsen oder Insekten, Molchen wie dem Säugetieren geraten Beine in Verlust, ohne daß dadurch Weiterleben oder Fortpflanzung ausgeschlossen wäre. Und den geschlechtlich erzeugten Nachkommen merkt man ım der Regel nichts von jenen Erlebnissen der Eltern an, selbst wenn diese mit ganz abweichenden Regeneraten (4tarsiger Fuß der Orthoptera gressoria, Hyperregenerate der Amphibienlarven) auf den Verlust reagiert, oder ihn gar nicht wettgemacht hatten (Schwanz der Mäuse und Ratten). Freilich kommen dann wieder Fälle vor, in denen Verletzungen, die mit dauernden Veränderungen .der Eltern oder auch bloß eines Elters verbunden waren, in auf- fallender Weise bei mehreren Kindern, aber nicht immer an den- selben Körperstellen wiederkehren (Epilepsie nach Ischiadicus- durchschneidung oder Hammerschlägen, Nervendurchtrennungen mit gangränösen Verlusten beim Meerschweinchen). D 33 Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren, Fliegen, welche mehrere Generationen lang durch Verlust der Flügel an die Erde gebunden waren, verlieren doch nicht in ihren Nachkommen die Fähigkeit, Flügel auszubilden, und diese zum Fluge in die Luft zu gebrauchen. c) Eine Raupe ist gewohnt, die Spitzen der von ihr verzehrten Blätter einzurollen, und sich ein zugleich als Futter dienendes Nest daraus zusammenzuspinnen. Schon tasten die geschlüpften Räupchen umher, um dem anererbten Instinkte zu genügen, aber es geschieht einmal, daß die gewohnten Druckempfindungen aus- bleiben: die Blätter der Pflanze sind derart verändert worden, daß ihre Spitze breit abgestumpft ist. Bald bequemen sich die Raupen an Stelle der Spitze die Blattränder zu verspinnen, und diese Instinktvariation wird erblich auch für die Nachkommen auf normalblättrigen Pflanzen (Weidenblattwickler). 5. Schwerkraft. a) Heftige Stürme stellen an die Flugfähigkeit hohe Anfor- derungen, wenn nicht eine katastrophale Wirkung durch den freien Fall eintreten soll. Schon geringe Abweichungen von der Norm können ihren Trägern den Tod bringen (Sperlinge). b) Puppen, infolge ihrer Aufhängung leicht beweglich, könnten bei stürmischem Wetter durch einen zentrifugal schleudernden Wind gewisse Veränderungen erleiden, über deren Erblichkeit wir aber noch nichts wissen (Schmetterlinge). c) Während die meisten Tiere eine freie Beweglichkeit ge- nießen, gibt es in den Gewässern einige niedrige, mit einem Ende festsitzende Formen. Manche von den „Pflanzentieren“ verhalten sich auch darin den Pflanzen ähnlich, daß sie einen Wurzel- und einen Sproßpol aufweisen, welche von der Schwerkraft abhängig sind. Polypenrassen des strömenden Wassers bilden viele Wurzel- stolonen, solche des ruhenden bloß wenige aus. Die Neigung zur Stolonenbildung bleibt aber bei ersteren auch dann bestehen, wenn sie in ruhigen Aquarien genau unter denselben Bedingungen wie die aus ruhigem Wasser stammenden gehalten werden (Obelia dichotoma, vgl. 2. Band: Regeneration, Seite 27, Billard). 6. Elektrizität. a) Nach heftigen Gewittern finden sich Aberrationen mit stark veränderten Kleidern (Schmetterlinge, vgl. Standfuß 1896). Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. 239 b) Bei direkter Einwirkung der Elektrizität auf Schmetter- - lingspuppen treten Defektbildungen, verwaschene Stellen u. a. auf (Vanessa urticae). 7. Licht und sonstige strahlende Energie. a) Viele Tiere erfreuen sich des Sonnenscheines und sind im- stande, vom Lichte verschiedener Qualität und Quantität Eindrücke zu empfangen, nehmen vielfach die Farben ihrer Umgebung an: hier hebt sich eine Raupe kaum vom Grün des umgebenden Laub- werkes ab (Tephroclystia), dort kopiert eine Kröte oder ein Molch den roten, gelben oder schwarzen Ton der Erde (Salamandra, Bufo). Die erworbenen Farben übertragen sie ihren Nachkommen. Vor dem Eingange zu einer Höhle leben noch im Lichte Krustazeen, Collembolen, Fische und Amphibien mit frischen Farben und gutausgebildeten, pigmentreichen Augen. Aber wie sie in das Innere der Höhle eindringen, in die ewige Nacht, verlieren sie das Pigment, dissoziieren sich die Elemente ihrer Augen, und sie verwandeln sich in bleiche, blinde Zerrbilder ihrer lichtgenießenden Verwandten (Gammarus, Isotoma, Oyprinus (?), Proteus). b) Neue Strahlen entdeckt der Mensch und erprobt dieses Agens an Tieren; aus den röntgenbestrahlten Vätern und Müttern werden mißbildete Junge gezeugt (vgl. 1. Band: Embryogenese Seite 102, Bardeen). c) Im Dunkeln lebende Tiere, welche noch nicht die Augen verloren haben, werden nach einigen Generationen gleichgültiger gegen das Licht, langsamer im Aufsuchen der ungewohnten Lebensquelle (Drosophila'). 8. Wärme. a) Ein wärmeres Klima bricht herein; die Tiere hüllen sich in schärfere Farbentöne, dunkelschwarz kriechen Käfer umher (Kartoffelkäfer, Marienkäfer), sonnen sich Echsen auf durchglühten Felsen (Eidechsen); schwarz-weiße (Nymphalidae, Abraxas) oder leuchtend rote Falter (Vanessa ichnusa) beleben die Luft; prächtig schillernde Vögel (Tauben) bevölkern den feuchtwarmen Wald. Weiter gegen den Pol dringt die Wärmewelle; Eis und Schnee verschwinden und mit ihnen das weiße Kältekleid (Lemming, Schneehase) und die übrigen dichten Pelze (Schafe, Mäuse, Ratten u. v. a.). Rascher entwickeln sich die Generationen 240 Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. (Polyvolteline Leptinotarsa, Schmetterlinge, Ratten) ohne Unter- brechung durch die Winterruhe, früher zur Paarung bereit. Rasches Längenwachstum der Körperanhänge (Mäuse, Grillen!) geht auf Kosten des Gesamtgewichtes. b) Bei anhaltender Hitze wird das Optimum der Entwicklung auch sonst überschritten, dieselben Arten erreichen nicht mehr die Größe wie im kühleren Klima, die dunklen Farben erhalten weiße Unterbrechungen oder es tritt überhaupt Albinismus ein (Leptinotarsa, Eidechsen). c) Die größere Wärme enthebt viele Tiere der Verpflichtung, ihre Jungen längere Zeit bei sich zu behalten (Proteus, Lacerta vivipara, Salamandra maculosa) oder sonst für sie zu sorgen. Es verändert sich nicht bloß die Fortpflanzungsart, sondern auch der Brutinstinkt. So suchen die Geburtshelferkröten zur Laichzeit das Wasser auf, um sich Kühlung zu verschaffen, und da sich nun die Ge- schlechter im Wasser, nicht wie bei kühler Temperatur, auf dem Lande treffen, so gelingt es dem Männchen nicht, die Eier, welche im Wasser aufquellen und ihre klebrige Beschaffenheit verlieren, sich aufzuladen; und diese durch die Hitze veranlaßte Vernach- lässigung der Brutpflege wird erblich (Alytes). Daß die äußeren Faktoren an der Umbildung der Lebe- wesen nicht bloß im Sinne der Selektion tätig sind, sondern in einer bestimmten Beziehung zu den hervorgebrachten Effekten stehen, dürfte nach Würdigung der experimentellen Ergebnisse, welche mit Absicht in der vorstehenden Schilderung allein berück- sichtigt wurden, wohl allgemein zugegeben werden. Tatsächlich haben ja selbst die Anhänger des Ultra-Dar- winismus, welche ursprünglich alle Variationen auf eine zufällige und allseitig gerichtete Veränderlichkeit unter Zuhilfenahme der elterlichen Vermischung als Quelle ungezählter Kombinationen zurückführen wollten, wenigstens zugegeben, daß die äuberen Faktoren als auslösende Agentien für diese oder jene „germa- togene“* Anlage in Betracht kommen. Die Hauptfrage geht jetzt dahin, ob den äußeren Faktoren nicht ein weit größerer Anteil an der Umbildung zufällt, namentlich welche Wege die Vererbung neu erworbener Eigenschaften ein- WET rEr MeguSar, f.d. Physiologenkongreß Wien. 1910 angekündigter Vortrag. Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. 241 schlägt. Es dürfte genügen, zunächst drei Möglichkeiten in Be- tracht zu ziehen: «) Neue erbliche Eigenschaften entstehen ohne Bezug auf somatische Veränderungen in den Keimzellen, wenn diese von äußeren Faktoren getroffen werden können (Keimesvariation, ger- matogene Vererbung). 5) Neue erbliche Eigenschaften können unter dem Einflusse äußerer Faktoren zunächst im Soma entstehen und dann vom Soma auf die Keimzellen übertragen werden, obzwar die letzteren von den äußeren Faktoren nicht getroffen zu sein brauchen (somatogene Vererbung oder somatische Induktion). 7) Neue erbliche Eigenschaften entstehen im Soma und in den Keimzellen in adaequater Weise, sobald die letzteren von den gleichen Faktoren wie die ersteren erreicht worden sind (Parallel-Induktion). Jeder dieser drei Hypothesen kommen A) Vorteile und B) Nachteile zu, wobei wir die verschiedenen zu erklärenden Erscheinungen, wie wir es bei der Besprechung des Einflusses äußerer Faktoren getan haben, in drei Gruppen gliedern: «) Ver- erbung morphologischer Anpassung, 5b) Vererbung von Defekten, c) Vererbung psychischer Eigenschaften. ce) A. Für die germatogene Vererbung spricht: a) Die frühe und dauernde Sonderung der Keimbahn und anscheinende Unabhängigkeit der Keime vom Soma. b) Die Nichtvererbbarkeit einfacher Verluste und Re- generate. c) Das Unbekanntsein psychischen Einflusses auf Keim- zellen. — B. Gegen die germatogene Vererbung spricht: a) Die direkte Beziehung zwischen Anpassung und äußeren Faktoren. Hilfshypothese: Bloße Auslösung alternativer Möglich- keiten. b) Die Vererbbarkeit erworbener, pathologischer Defekte. Hilfshypothese: Übertragung von Infektion. c) Die Vererbbarkeit von Instinktvariationen. Hilfshypothese: Selektion günstig veranlagter Keime. Kritik: Die negative Natur der A) Argumente schließt nicht die Auffindung entgegenstehender, positiver Erblichkeit aus. Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 16 242 Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. Die Hilfshypothesen gegen die B) Einwände sind unzulänglich, weil «) eine gradweise Beziehung zwischen äußerem Faktor und Veränderung, b) die Übertragung von Epilepsie durch Hammer- schläge, ec) die Instinktübertragung bei wahlloser Zucht ohne hohe Mortalität durch Versuche feststeht. ß) A. a) b) c) — B. a) b) Für die somatogene Vererbung spricht: Die gleichsinnige Veränderung der Eltern und Nach- kommen; die Beeinflussung transplantierter Ovarien(??); Einzelne Fälle der Vererbung von speziellen Ver- letzungen. Die Vererbbarkeit der Instinktvariation bloß nach deren Ubung. Gegen die somatogene Vererbung spricht: Die Nichtbeeinflussung von Transplantaten somatischer wie gonatischer Natur;!) die Geburt reiner Rezessiven aus heterozygoten Müttern; die erbliche Veränderung der Keime ohne Veränderung der Elternsomas. Hilfshypothese: Die Beeinflussung des Keimes durch das Soma braucht nicht immer einzutreten und die Be- einflussung des Somas durch äußere Faktoren braucht nicht immer in den offenbaren Eigenschaften desselben zum Ausdruck zu kommen, wenn diese schon vorher fixiert waren. Die Seltenheit und Ungenauigkeit der Vererbung von Defekten. Hilfshypothese: Die Regulationsfähigkeit des Keimes. Die Verschiedenheit mancher Instinktvariationen der Nachkommen von der erworbenen des Eilters, z. B. der Übergang einer Instinktvariation eines Geschlechtes bei Kreuzung mit Normaltieren zur entsprechenden des anderen Geschlechtes in den Nachkommen. t) Neuerdings hat Morgan (Cross- and Self-Fertilization in Ciona instestinalis. A. f. Entwm. XXX, Roux-Festschrift, 206—235. 1910) gefunden, daß temporäre Transplantation der Eier von Ciona in ein anderes Exemplar derselben Art weder die Unfruchtbarkeit dieser transplantierten Eier gegen- über dem eigenen Sperma aufhebt, noch ihnen Immunität gegen die Be- fruchtung mit den Sperma der Trag-amme verleiht. | f | I Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. 245 Hilfshypothese: Die Erblichkeit betrifft den psychischen Eindruck, der indirekt in einem Geschlechte dann die eine, im andern eine entsprechende andere Instinkt- reaktion zur Folge hat. Kritik: Die A) Argumente für die Beeinflussung des Keimes durch das Soma stimmen bis auf c) ebensogut mit einer Parallel- induktion, da die direkte Beeinflussung transplantierter Ovarien nicht einwandfrei nachgewiesen. Die Hilfshypothesen gegen die B) Einwände teilen diese Schwäche und erschüttern die Schlagkraft des Argumentes ce). y) A. Für die Parallelinduktion spricht: a) Die Veränderung der Nachkommen, bloß bei Ein- b) b) wirkung äuberer Faktoren während der Keimzellen- reifung, ohne dab das Soma verändert werden muß. Die Ungenauigkeit der Vererbung pathologischer und asymmetrischer Defekte. Die Ungenauigkeit in der Reproduktion mancher Instinktvariationen. Gegen die Parallelinduktion spricht: Die Schwierigkeit der Erreichung der Keimzellen durch äußere Faktoren bei stenotischen Tieren, z. B. durch Wärme bei den stenothermen Warmblütern. Hilfshypothese: Es genügen die geringen, doch meß- baren Schwankungen z. B. der Temperatur im Innern von Stenothermen mit der Außentemperatur. Die Vererbung in einem kleinen Prozentsatze adaequat- lokalisierter pathologischer Defekte. Hilfshypothese: Ein Ausfall an Bildungspotenzen des Elters kann am Keime von einem entsprechenden Ausfall adaequater Potenzen begleitet sein, dessen Lokalisation in einem kleinen Prozentsatz zufällig mit dem der Eltern übereinstimmen wird. Das Fehlen des Nervensystemes im Keime, welches | die adaequate Veränderung bei Instinktvariationen aufnehmen könnte. Hilfshypothese: Die Instinktvariation ist bloß ein sichtbarer Ausdruck einer Veränderung allgemeinerer Natur, welche ebensogut die zum Funktionieren not- wendigen Stoffe des Nervensystemes wie die analogen des Keimes treffen kann. 16* 244 Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. Kritik: Die A) Argumente werden durch die bisherigen experimentellen Ergebnisse durchaus gestützt. Die Hilfshypothesen gegen die B) Einwände geraten mit keiner bekannten Erscheinung in Widerspruch, erfordern aber noch eingehende Untersuchungen. Es ist nicht Aufgabe einer zusammenfassenden Darstellung bisheriger Resultate, künftigen Versuchen vorzugreifen, und ich möchte daher nur darauf hinweisen, daß wir schon jetzt einzu- sehen!) vermögen, wie alle 8 Gruppen äußerer Faktoren mittelst direkter Wirkung den Keim zu erreichen im Stande sind: für 1) Chemische Agentien, 4) Druck, 5) Schwerkraft, 6) Elektrizität und 7) Strahlende Energie, braucht es keiner weiteren Erläuterung; für 2) Feuchtigkeit und 3) Dichte bei den flüssigkeits- und salz- durchgängigen niederen Tieren auch nicht; wohl aber für die höheren: doch können auch bei ihnen Flüssigkeitsgehalt und Salzkonzentration mit der Wasser-, respektive Salzzufuhr sich innerhalb engerer Grenzen ändern und könnten die Keime in gleicher Weise modifizieren. Dafür, daß die Keimprodukte nicht immer den gleichen Flüssigkeitsgrad besitzen, führe ich die Keim- produkte des Neunauges an, welche gegen Ende der Laichzeit eine derartige Eindickung erfahren, daß das gewöhnliche Fluß- wasser wie eine verdünnte Lösung Blastotomie und damit Doppel- bildungen bewirkt (vgl. Embryogenese, VIII/6, Seite 74 Bataillon). Endlich ist bezüglich 8) Wärme bereits die Möglichkeit ihrer direkten Einwirkung auf den Keim selbst bei stenothermen Tieren durch die, wenn auch geringen, mit der Außentemperatur gleichgerichteten Schwankungen, erwähnt worden (Beispiel bei jungen Mäusen vgl. Pembrey, Journal of Physiology X VIII, 363, 1895; die alten Mäuse sollen nach demselben Autor selbst bei starken Schwankungen der Außentemperatur konstante Innen- temperatur besitzen, was mit meinen eigenen Erfahrungen an Ratten nicht übereinstimmt). Unüberwindliche Schwierigkeiten würden der Parallelinduktion wohl nur dann entstehen, wenn bestimmt, namentlich auch asym- metrisch lokalisierte Wirkungen des Gebrauches, Nichtgebrauches, von Verstümmelungen und genaue Gedächtniskonstellationen sich erblich fortpflanzen würden — gerade dies trifft aber bei Ver- suchen so auberordentlich selten zu, daß die Wahrscheinlichkeit !) Zur Prüfung dieser Wirksamkeit werde ich eigens erdachte Versuche anstellen. Die Umformung der Tierwelt durch äußere Faktoren. 245 eines zufälligen Zusammentreffens der Lokalisation an Elter und Kind noch nicht ausgeschlossen werden darf. Die völlige Aufklärung wird wohl erst dann erfolgen, bis wir die chemischen Veränderungen analysieren können, welche die äußeren Faktoren im Organismus hervorrufen, sei es nun im Soma oder im Keime und damit auch die Wechselwirkungen zwischen beiden letzteren. Vorläufig müssen wir unentschieden lassen, welchen Weg die Vererbung erworbener Eigenschaften einschlägt, und uns damit begnügen, die Rolle der äußeren Faktoren anzuerkennen, indem wir ihnen nicht bloß selektive Macht zusprechen: „Die Umformung der Arten erfolgt vielmehr unter der Einwirkung der äußeren Faktoren in geraden Rich- tungen (Orthogenesis — Eimer). a) Die durch äußere Faktoren hervorgerufenen Ver- änderungen am gesunden elterlichen Körper können auf einem bisher noch unaufgeklärtem Wege in adaequater Weise auch am Keime auftreten, ebenso b) pathologische Defekte und c) Instinktvariationen, wobei jedoch ein Erblichwerden bestimmter Lokali- sationen von Gebrauch, Verstümmelung oder Erinne- rungen herrührender Eindrücke nicht einwandfrei nach- gewiesen erscheint.“ Literatur. (Theoretische Schriften allgemeiner Natur sind nicht aufgenommen worden.) I. Neuere Handbücher über Phylogenese und Heredität, welche Versuche berück- sichtigen. (Aus den ersten drei Büchern sind vielfach Literaturzitate entnommen worden, welche mir nicht direkt zugänglich waren.) Ackermann A., Tierbastarde, Zusammenstellung der bisherigen Beobachtungen, Abhandlungen und Berichte des Vereines für Naturkunde in Kassel. I. Wirbellose: XLII. 103—121. 1896/1897. II. Wirbeltiere: XLIII. 1—79. 1897/1898. [Ohne Figuren; enthält die wildgefangenen sowie die gezüchteten Artbastarde !] Bachmetjew P., Experimentelle Entomologische Studien. II. Bd. Einfluß der äußeren Faktoren auf Insekten. Sophia, Staatsdruckerei, Selbstverlag des Verfassers, 1907. [Mit 25 meist Kurven enthaltenden Tafeln. ] Bateson William, Mendels Principles of Heredity, Cambridge, University Press, März 1909; 2 nd. Impression August 1909. [Gut illustriert, behandelt die Vererbungsregeln bei Tieren und Pflanzen exklusive Vererbung er- worbener Eigenschaften; erstes Handbuch der Mendelschen Vererbungs- tatsachen und Theorien.] Cuenot L., L’influence du milieu sur les Animaux, in der Encyclopedie scientifique des Aide-Me&moire de Leaute; Masson, Paris, 1888. [Kleiner Leitfaden unter Berücksichtigung älterer Versuche, ähnlich Semper, siehe unten.] Morgan Thomas Hunt, Experimental Zoology, New- York, The Macmillan Company, 1907. [Reich illustriert; behandelt auch Geschlechtsbe- stimmung und Wachstum; zur ersten Einführung empfehlenswert. ] — — Ins Deutsche übersetzt von H. Rhumbler, Leipzig und Berlin, Teubner, 1909. Galton Franeis, Natural Inheritance. London, Macmillan, 1889. [Biometrisch mit geringer Verwendung von Versuchen. ] Godlewski Emil jun., Das Vererbungsproblem im Lichte der Entwicklungs- mechanik betrachtet, Heft IX der Vorträge und Aufsätze über Ent- wicklungsmechanik von Roux; Leipzig, Engelmann, 1909. [67 Figuren im Text, weitgehende Berücksichtigung der Zellenlehre, gute theoretische Erläuterung. ] Literatur. 2347 Hertwig Oskar, Allgemeine Biologie. Dritte, umgearbeitete und erweiterte Auf- lage, Jena, G. Fischer, 1909. [Illustriert; berücksichtigt teilweise auch die neueren Versuche, soweit es der viel umfassender entworfene Plan zuläßt.] Przibram Hans, Einleitung in die Experimentelle Morphologie der Tiere, Leipzig und Wien, Deuticke, 1904. [Kapitel XI—XIII. — — Anwendung elementzrer Mathematik auf biologische Probleme, Leipzig, Engelmann, 1908. [Kapitel VII und VIII] Semper Karl, Dienatürlichen Existenzbedingungen der Tiere, 2. Heft der inter- national-wissenschaftlichen Bibliothek, Leipzig, Brockhaus, 1880. [Aus- gezeichneter, kleiner Leitfaden unter Berücksichtigung der älteren Ver- suche. ] II. Periodische Referate. Bateson William, The progress of Geneties since the rediscovery of Mendels papers, in Lotsy’s Progressus rei botanicae, 1906. [Bateson-Punnett, The Journal of Genetics, Cambridge, University Press, ab 1910, wird außer Originalabhandlungen auch zusammenfassende Referate bringen. ] Baur E., Zeitschrift für induktive Abstammungs- und Vererbungslehre von Correns, Haecker, Steinmann, v. Wettstein, Berlin, Bornträger. [Ab 1908, enthält außer Originalen fortlaufend Referate.] Mayer Paul, ‚‚Ällgemeines‘‘ in Neapler Jahresberichte. [Wenig ausführlich.] Müller Robert, Jahrbuch der landwirtschaftlichen Pflanzen- und Tierzüchtung, I (1903) 1904; II (1904) 1905; seither fortgesetzt: Jahrbuch für wissen- schaftliche und praktische Tierzucht. [Enthält vorwiegend Besprechungen.] Ploetz; Plate, Nordenholz, Thurnwald; Archiv für Rassen- und Gesellschafts- biologie, München, Archivgesellschaft.[Ab 1904; Referate über Vererbung. ] Poll H., Zentralblatt für allgemeine und experimentelle Biologie, Leipzig; als Fortsetzung des biophysikalischen Zentralblattes. 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Acerina schraetser 72. Achates-Form 232. Acidalia virgularia 63. Aconitum napellus 176. Acraea 226. Acraea cabira 171. Acraea punctatissima 226. Acridotheres 226. Actias isabellae 48. Actias luna 48. Actias selene 48. Adalia bipunctata Adalia bipunctata L. 36, 161. 161. Adalia bipunctata ab. pantherina 36, 161. Adalia bipunctata ab. 6-pustulata 36, 161. ab. 4-maculata 36, Adalia bipunetata ab. semirubra 161. Admiral 170. Aeolosoma 16. Aesculus hippocastanum 180. Affen 111, 224. Agenor-Form 232. Agglutination 9. Aglia 233. Aglia tau 53, 177. Aglia tau var. lugens 53. Aglia tau var. melaina 54. Agrotis comes 60. Agrotis pronuba 183. Agrotis rubi 183. Ahorn 185. Alaene 227. Alellomorphen 132. Alliage homog£ne 59. Alpensalamander 5, 188. Alternative inheritance 130. Altweltsaifen 10. Alytes obstetricans 194, 240. Amauris 226. Amauris albomaculatus 231. Amauris niavius 231. Amazonenpapagei 203. Amblystoma tigrinum 74, 187. Ammocoetes 7. Amnioten 7, 200. Amoeba proteus 152. Amoeba verrucosa 149, 237. Amoeba vespertilio 150, 152, 296 Amorpha inversa 41. Amorpha populi 41. Amphibien 7, 74, 187, 236. Amphicasys betularia 51, 61, 184. Amphidasys betularia var. double- dayaria 61. Amphidasys prodromaria 51. Amphimixis 19. Anacanthini 71. Anamnier 7, 187. Anaphylaxie 206. boschas 80. boschas var. immanis 82, melleri 80. poecilorhyncha 80. Anas Anas Anas Anas Anas purpureo-viridis 81. Anas Anas Anatidae 81. Andalusier 94. Anemonen 186. Angsrona prunaria 62. Angerona prunaria var. sordiata 62. Anglerkuh 106. Angorakaninchen 141. Angorakatze 126, 148. Anguilla vulgaris 187. Anomuren 158. Anoploenemis curvipes 230. Anosia plexippus 226. Anpassung, funktionelle 3. Anpassung, morphologische 234, 241. albifrons 83. anser 82. cinereus 82. cinereus ferus 82. Anser cygnoides 82. Ansar erythropus 83. Ansaridae 82. Antedon 26, 33. Antherea siehe Anthyrea. Anthracoceros 226. Anthrocera escheri 44. filipendulae 44, 223. lonicerae 44. querquedula 81. superciliosa 80. Anser Änser Änser Anser Anthrocera Anthrocera Anthrocera minos 44. Anthrocera trifolii 44. Anthyrea 48. Register. Anthyrea pernyi 48, 183. Anthyrea roylei 48. Anthyrea yama-may 48, 183. Antilopen 105. Antilopidae 105. Antitoxin 9. Anuren 77. Apatura ilia 171. Apatura ilia ab. clytie 171. Apatu:a iris 171. Aphiden 19, 35. Apollofalter 173. Aporia crataegi 172. Aposematische Farbe 221. Araberhengst 21. Araschnia levana prorsa 13, 166. Araschnia porima 166. Arbacia 26, 28. Arbacia pustulata 32. Arbacia pustulosa 33. Arca No& 5. Arca tetragona 5. Arckäopteryx 1. Arctia aulica 176. Arctia caja 175, 224. Arctia caja ab. futura 176. Arctia fasciata 177. Arctia fasciata var. oberthüri 177. Arctia flavia 176. Arctia flavia ab. flavo-abdominalis 176. Arctia flavia ab. obscura 176. Arctia purpurata 176. Arctia purpurata ab.atromaculata 177. . Arctia villica 176. Arctiidae 45, 52, 175. Argynnis aglaja 171. Argynnis caphne 171. Argynnis lathon’a 171. Argynnis paphia 171. Artcharaktere 19. Arteigenheit 4, 19. Artamia 237. Artemia franciscana 155. Artemia Mühlhausenii 153. Artemia salina 153. Artsmisia campestris 186. Arthrocera siehe Anthrocera. Arthropoden 21, 25. Artiodactylier 104. Artkreuzung 27. Artkriterien 4. Artübertragung, gonatische 19. Artübertragung, somatische 14. Asiliden 220. Asinus 102. Asınus asinus 102. Asinus hamar 102. Asinus hemionus 21, 102. Asinus indicus 102. Asinus onager 102. Asinus taeniopus 102. Aspidistra 194. Asporogonie 149. Asprozingel 72. Assoziationen 221. Asteracanthion Berylinus 28. Asteracanthion pallidus 28. Asterias capitata 32. Asterias Forbesii 32. Asterias ochracea 25, 32. Ästerias rubens 32. Asterina 32. Atavismus 134. Athene noetua 101. Attacus 48. * Auchenia alpaca 104. Auchenia lama 104. Auchenia vicugna 104. Auerwild 86. Ava macao 89. Ava militaris 89. Aves 8, 79, 201. Axolotl, mexikanisches 74, 187, 193. Aythia ferina 82. Baboone 228. Babuin 228. Bachforelle 68. Bacillus 234. Bacillus anthracis 149. Bacillus pyocyaneus 149, 210. Bacillus rossii 160. Bagdad 55. Bakterien 149. Bakterium coli 9, 149. Barz2l. Register. Bär, brauner 109. Bär, grauer 109. Bär, schwarzer 109. Barbe 71. Barbtaube 9. Barbus conchonius 71. Bären 109. Bärenspinner 45, 224. Bärenspinner, brauner 175. Barockfurchung 77. Barred Plymouth Rock 140. Barsche 72. Bartenwal 2. Basset 24, 125, 146. Bastard, merogoner 34. Batrachus tau 72. Batraciden 72. Baumweißling 172. Belenois 227. belt 113. Berghänfling 88. Bernicla canadensis 82. Bernicla leucopsis 82. Betula alba 186. Beuteltiere 3, 101. Biblia ilithya 171. Bibos 106. Bibos frontalis 106. Bibos grunniens 106. Bibos sondaicus var. africanus 106. Bibos sondaieus var. indieus 106. Bienen 19, 39, 223. Bienenfresser 223. Bilsenkraut 176. Bipinnaria 32. Birke 186. Birkenspanner 51, 61. Birkwild 86. Bison 106. Bison americanus 106. Biston hirtarius 50, 184. Biston hünii 50. Biston pilzii 50. Bistongruppe 50. Blackred Game 95, 139. Blackred-halay Bantam 9%. Blanc des Alpes 55. Blanc Selim 56. 297 298 Register, Blattkäfer 5, 37, 229. Calasymbolus interfaunus 42. Blattläuse 35. Callimorpha dominula 52, 176. Bläulinge 174. Callimorpha dominula ab. marita 176. Blausieb 224. Callimorpha dominula var. persona 52. blended inheritance 130. Callosamia promethea 48. Blendlinge 130. Calluna 186. Blutfleck 223. Calotes 226. Bluthund 24. Cambarus pellucidus 158. Blutlehre 9. Camelus bactrianus 104. Bluttransfusion 17. Camelus dromedarius 104. Boarmia repandata 62. Canidae 109. Boarmia repandata var. conversaria 62. | Canis aureus 110. Bockkäfer 227. | Canis familiaris 109. Bombinator 12. Canis lJupus 109. Bombinator igneus 77. Canis vulpes 110. Bombus 222. Canna 194. Bombycidae 45, 54, 177. Canthariden 230. Bombyx mori 54, 181. Capra hircus 105. Bombyx mori var. Huttoni 54. Capra ibex 105. Bombyx quereus 45. Carassius auratus 71. Bombyx textor Hutton 59. Carassius vulgaris 71. Bombyx trifolii 45. Careinus 159. Bos taurus 106. Careinus maenas 214. Bovidae 106. Carduelis elegans 87. Brahma 90. Carduelis spinus 88. Branchipus 153. Carnivora 109. Brautente 81. Casarca casarca 82. Breda 91. Catocala fraxini ab. obscura 183. Brennesseln 168, 176. Catocala nupta 183, 224. brindle 125. Catocala promissa 224. Brown-breasted Game 9. Cavia aperea 108. Brückenechsen 3. Cavia cobaia 108, 118. Buchenspinner 228. Ceneaform 231. Buchfink 88, 223. Cephalopoden 6. Buckelochse, afrikanischer 106. Cerchneis 226. Bucorax 226. Cercopithecus lalandei 111. buff 100. Cercopithecus pygagrus 226. Bufo 229, 239. Cercopithecus pygerythrus 226. Bufo calamita 77. Ceroplesis 230. Bufo einereus 77. Cerura vinula 225. Bufo variabilis 77. Cervidae 105. Bufo vulgaris 77, 193. Cervulus reevesii 105. Buldogge 125. Cervulus vaginalis 105. Cervus acapulco 105. Cabera exanthemaria 50. Cervus Alfredi 105. Cabera fleteheri 50. Cervus axis 105. Cabera pusaria 50. Cervus canadensis 105. Cairina moschata 80. Cervus ceylonensis 105. Register. 299 Cervus elaphus 105. Cervus marianus 105. Cervus virginianus 105. Cetoniden 230. Chaerocampa siehe Choerocampa. Chaetopterus 26. Changhairasse 59. Charaxes jasius 171. Chauliognathus 229. Chelonia caja 175. Chemische Agentien 234. Chemotaxis 25. Chenalopex aegyptiacus 82. Cherocampa siehe Choerocampa. Chilomenes 230. Chilomonas paramecium 150. Chinese White 56. Chiropteren 101. Chlorops siehe Chloropsis. Chloropsis 226. Chlorostoma 27, 33. Choerocampa elpenor 228. Choerocampa osiris 228. Choerocampa porcellus 44. Choerocampa Standfussi 44. Choerocampagruppe 43. Chromogen 147. Chrotaphytus 223. Chrysomela populi 229. Chrysomeliden 229. Chrysotis festiva 203. Cidaria silaceata 185. Cidaria truncata 62. Cidaria truncata var. comma-notata 62. einnamon-green 101. cinnamons 100. Ciona 20. Cladoceren 155. Clausilia laminata 214. Clinteria 230. Clostera curtula 49. Cnemidophorus 223. Coceinella septempunctata 229. Coeeinelliden 229. Cochin 93. . Coelenterata 149. Coenogenese 2. Coleoptera 36, 161, 229. Colias edusa 51. Colias edusa var. helice 51. Colias hecla Lef. 173. Colias myrmidone 172. Colias myrmidone ab. alba 172. Colias staudingeri var. pamiri 173. Collembola 159, 239. Collie, schottischer 125. Columba gymnopthalmus 87. Columba livia 87. Columba livia domestica 99. Columba maculosa 87. Columba risoria 87. Columba turtur 87. comb. 9%. Coremia unidentaria 63. Coremia unidentaria var. ferrugata 63. Coronella austriaca 201. Corvus cornix 101. Corvus corone 101. Corvus frugilegus 204. Corvus splendens 225. Cosmotricha potatoria 181. Cossiden 50. Cottidae 72. Cottus gobio 72. Cracidae 83. Crastia 226. Crateropus 226. Crax alector 83. Crax globicera 83. Crax rubra 83. Crenis boisduvalii 171. Cricetomys 207. Crioceris asparagi 36. Croesus septemtrionalis 225. Crustacea 153, 239. Cyelops strenuus 157. Cyelostomata 7. Cygnidae 83. Cygnus atratus 83. Cysnus immutabilis 83. Cygnus musicus 83. Cygnus olor 83. Cynocephalus babuin 111. Cynocephalus hamadryas 111. Cynocephalus leucophaeus 111. Cynthia 20. 300 Cypriniden 71. Cyprinodontidae 69. Cyprinus 239. Cyprinus auratus 187. Cyprinus carpio 71. Cyprinus gibelio 71. Cypris 19. Dachratte 122. Dafila acuta 80. Dafila spinicauda 81. Danaida chrysippus 231. Danais chrysippus 225, 231. Danais plexippus 226. Daphnia longispina 156. Daphnia pulex-pennata 156. Daphniden 19, 156, 218. Dasychira abietis 177. Datenishiki 54. Defekte 234, 241. Degeneration 22, 23, 33. Deilephila carolae 43. Deilephila densoi 42. Deilephila epilobii 42. Deilephila euphorbiae 42, 175, 225. Deilephila euphorbioides 43. Deilephila galii 43, 223. Deilephila Gschwandtneri 44. Deilephila Harmuthi 43. Deilephila Jacobsi 44. Deilephila Kindervateri 43. Deilephila nerii 175. Deilephila pernoldiana 43. Deilephila phileuphorbia 43. Deilephila tithymali 175, Deilephila vespertilio 42. Dekapoden 2. Delias 226. Demas coryli 177. Dendrolimus pini 181. Diacantha conifera 230. Dichte 236. Dicotyles labiatus 104. Dicotyles tajaca 104. Diceranura vinula 49. Dieranurus siehe Dierurus. Dierurus 226. Register, Dieycla oo ab. renago 60. Diloba coeruleocephala 223. Dilution 117. Dimorphismus 138. Diogenes varians 158. Dipteren 40, 164. Dissemurus 226. Distelfalter 170. Dixippus morosus 160. Dolichonyx oryzivorus 201. dominant 130. Dominanz, unvollständige 143. Doppelschwanzfalter 171. Dorcus rupicapra 105. Dorking 90. Dorocidaris 28. Dorsetschaf 114. Drepana approximatula 49. Drepana curvatula 49. Dreprana falcataria 49. Drepanidae 49. Drohne 19, 39. Drosophila 23, 40, 239. Drosophila ampelophaga siehe Droso- phila ampelophila. Drosophila ampelophila 40, 218. Drosophila ampelophora 165. Druck 237. dutch-marked 118. Dyschorista suspeeta ab. iners. 60. Echinocardium 28. Echinodermen 11, 26, 27. Echinodermenlarven 153. Echinus 26, 28, 31, 33. Echinus acutus 28. Echinus brevispinosus 31. Echinus microtubereulatus 31, 33. Edelfasan 99. Edelfische 68. Edelhirsch 105, 221. Edentaten 101. Edolius 226. Eiche 178, 183. Eichenspinner 59. Eidechsen 200, 236. Einhufer 102. Einsiedlerkrebs 158, 237. Eisbär 109. Eisenhut 176. Eisfalter, kleiner 170. Eisfalter, großer 170. Eisvogel 228. Elektrizität 238. Eletica 230. Elymnias undularis 228. Emberiza ceitrinella 88. Emberiza leucocephala 89. Emydia cribrum 52. Emydia cribrum var. candida 52. Engländer 213. Ennomos alniaria 51. Ennomos angularia 51. Ennomos autumnaria 185. Ente 11, 148, 205, 223. Entenvögel 79. Entomostraken 191. Ephyra orbicularia 51. Ephyra punctaria 185. Epienaptera ilieifolia 46. Epienaptera tremulifolia 46. Epilachna 230. epistatisch 135. Equitiden 173. Equus 1, 102. Kquus caballus 102. Equus Przewalskyi 102. Equus s. str. 102. Eqguus Tarpanus 102. Erbsenkamm 90, 134. Erdsalamander 188. Eriogaster lanestris 180, 224. Eristalis tenax 227. Esel 24, 102. Eskimohund, grönländischer 109. Esparsette 179. Euchelia jacobeae 223. Euglena viridis 151. Kugonia alniaria 185. Eule (Vogel) 205. Eulen 50, 60, 183. Eumeces 223. Eupagurus Bernhardus 158. Eupagurus cuanensis 158. Eupagurus longicarpus 159. Eupagurus pilosimanus 158. Reeister. Eupagurus Prideauxi 158. Eupithecia fraxinata 186. Eupithecia innotata 186. Eupithecia nanata 186. Eupithecia pusillata 186. Eupitheecia scabiosata 186. Eupithecia vulgata 186. Euplocamus albocristatus 86. Euplocamus argentatus 86. Euplocamus horsfieldi 86. Euplocamus ignitus 86. Euplocamus lineatus 86. Euplocamus melanostomus 85. Euplocamus muthura 86. Euplocamus nobilis 86. Euplocamus nyethemerus 85. Euplocamus praelatus 86. Euplocamus Swinhoei 86. Euploea 226. Europäer 127. Eutricha johni 46. Eutricha populifolia 46. Eutricha quereifolia 46. Evonymus japonicus 184. Faktoren, äußere 233. Falke 205. Farbcharaktere 5. Fasanartige 83. Fasane 148. Feldhase 108. Feldhühner 86. Feldmaus 222. Felis catus 110. Felis domestieus 110. Felis leo 110. Felis tigris 110. Fernzeugung 21. Feuchtigkeit 235. "euerfalter 174. Feuersalamander 188. Feuerwanze 229. Fichte 181. Fichtenwollfuß-Spinner 177. Filialgeneration 129. Finken 228. Finkenvögel 87. Fische 5, 7, 68, 187, 239. 302 Register. Flachsfink 88. Geburtshelferskröte 194, 240. Flagellaten 150. Gefügezuchtwahl 212. Fledermaus 21. Gemse 105. Fledermausschwärmer 42. Genetta tigrima 110. Fliegen 23, 40, 165,- 238. Genetta vulgaris 110. Fliegenfänger 223. Geometridae 50, 60, 184. Flohkrebse 158. Gerrhonotus 223. Flußbarsch 72. Geschlechtscharaktere, sekundäre 220. Flußneunauge 7. Gibia 226. Flußstichling 72. Gimpel 88, 203. Forelle 73. Girardinus 70. Fortpflanzung 19. Girlitz 88. Fraxinus 186. Glaridichthys 70. Fringilla coelebs 88. Glasflügler 227. Fringillidae 87. Glucken 46. Frizzle 92. Gnathostomata 7. Frontonia leucas 152. Goldafter 180,. 224. Frosch 6, 12, 23, 25, 194. Goldammer 88, 223. Fuchs, großer 41, 169. Goldfasan 85. Fuchs, kleiner 167, 216. Goldfisch 71, 187. Fuligula elangula 81. Gonaden 19. Fuligula cristata 81. Gonodontis bidentata 62. Fuligulidae 81. Gonodontis bidentata var. nigra 62. Fumea affinis 49. Gorilla 10. Fumea nitidella 49. Gottesanbeterin 25, 35, 160, 217, 222. Fundulus diaphanus 70. Gracillaria stigmatella 165. Fundulus heteroclitus 70. Gracula 226. Fundulus majalis 70. Grammesia trigrammica 60. Grammesia trigrammica ab. bilinea 60. Gabelschwanz 225. Grillen 240. Gadus morrhua 71, 74. Grottenolm 188. Gallus bankiva 84, 93. Grundgesetz, biogenetisches 2. Gallus domesticus 80, 89. Grünling 88. Gallus varius 84. Gameten 130. Haarstern 26, 33. Gammarus 239. Hadena pisi 183. Gammarus pulex 158. Halbaffen 111. Gammarus puteanus 158. Halbesel 102. Gans 11, 205. Halia vavaria 224. Gänse 82. Halmaturus Benetti 101. Garneelen 158, 233. Halmaturus ruficollis 101. Gasterosteidae 72. Halmaturus Thetidis 101. Gasterosteus aculeatus 72. Hamburgh 90. Gasterosteus bispinosus 72. Hämoglobin 5, 8. Gastroidea 58. Hänfling 88, 223. Gastroidea dissimilis 37. Harlekinspanner 60, 139, 184, 223. Gastropoden 21. Harpyia 49. Gayal 106. Harpyia erminea 49. Register. Harpyia vinula 49. Hase 106, 206. Hatteria 3. Hausente 79. Hausesel 21, 102. Haushuhn 79, 89. Haushund 109. Hauskatze 110. Hausmaus 122. Hausratte 108, 122, 140. Hausrind 106. Hausschwein 21, 104. Haustaube 99. Hauswidder 105. Hausziege 105. Hefe 149. Heher 228. Heliconius 226. Heliozoen 149. Helix hortensis 64, 143. Helix nemoralis 64, 143. Helix pomatia 68. Hemerophila abruptaria 62. Hemerophila abruptaria var. fuscata 62. Hemiptera 35, 139, 161, 229. Hermaphroditen 20. Herpestes galera 226. Heterocera 174. Heterochromie 126. Heteromeren 230. Heterozygoten 118, 130. Hippocoon-Form 231. Hippoglossoides platessoides 71. Hippotigris 102. Hippotigris burchelli 102. Hippotigris quagga 102. Hippotigris zebra 102. Hirsche 105, 114, 221. Höhlenenten 82. Hokkos 83. Holbrookia 223. Holothuria tubulosa 26. Holothurien 6, 32, 34. Homozygoten 130. hooded 120. Hornisse 164, 222. Houdan 90. Huhn) 9, 11, 17, 21, 15172134 143, 144, 148, 205, 205, 219, 235. Hühnerblhut 9. Hühnervögel 79. Hummel 222. Humulus 169. Hund 21, 24, 110, 124, 208, 211. Hunde 109. Hyalodaphnia 155. Hybernia defoliaria 184, 224. Hybrida minor 46. Hydra fusca 12, 152. Hydra grisea 12. Hydra viridis 12, 15, 152. Hydren 218. Hydrophilus aterrimus 36. Hydrophilus piceus 36. Hyla arborea 77, 194, 223. Hylocichla mustelina 202. Hymenopteren 39, 164, 222. Hyosciamus 175. Hypericum 186. Hypolimnas bolina 228. Hypolimnas misippus 228. hypostatisch 135. Hyraciden 101. Jagdhund 124, 139. Jaune Var. 55. Javaaffe 10. Ibis 79. Idiosynkrasie 55. Iltis 109, 222. Immunität 234. Immunitätslehre 9. Inder 127. Indian Game 9%. Indianer 127. Infusorien 14. Insekten 34, 159, 237. Insektivoren 101. Instinkte 234, 241. Inzest 23. Inzucht 22. Isoblastie 16. Isolysin 11. 308 142, 223, 904 Isotoma 239. Isotoma stagnalis 159. Isotoma tenebricola 159. Italian Salmon 56. Junipsrus communis 186. Kabeljau 71. Käfer 131, 144, 218. Kaltblüter 4. Kamele 104. Kampf ums Dasein 212. Kanarienvogel 87, 100, Känguruh 208. Känguruharten 101. 139, 203. Kaninchen 6, 9, 10, 17, 106, 116, 144, 148, 210, 234. Kaninchen, Angora- 116, 144. Kaninchen, belgisches 116. Kaninchen, Himalaja- 117. Kapschaf 114. Karausche 71. Karpfen 6. Kartoffelkäfer 235. Katzen 110, 137. Kaulbarsch 72. Kaulquappen 194, 235. Kayenne 235. Keimesvariation 241. Keimzellen 19. ie A Kern 30, 32, 34. b a as, King-bird 223. et Kirschlorbeer 180, 235. en Kittacincla 226. ; ® S ei Tier Klassenbastarde 32. Ei; Klettervögel 89. Knochenfische 68. Pr Se Re: Knospung 14. AR Köcherfliege 35. p = age Kohlmeise 224. 3 u ER Kolorado-Kartoffelkäfer 37. Königsfasan 85. ‘ geh; I RR, Konjugation 2.8 Ui = ed Kopffleckmuster 1184-4 % © ” Kopps 72. 4 Krabben 10, 214. '® Krebsa 10, 237. Kreuzottar 5. Bene Bf Register. Kreuzung 20. Kronenaffe 10. Kröte 222. Kuckucksvögel 89. Kupferfasane 84. Labrus rupestris 71. Lacerta agilis Linne 200, 223. Lacerta bedriagae 200. Lacerta fiumana 79, 200. Lacerta Genei 79. Lacerta graeca 79, 200. Lacerta jonica 200. Lacerta melisellensis 200. Lacerta mossorensis 200. Lacerta muralis 79, 223. Lacerta muralis Laurenti 200. Lacerta oxycephala 79, 200. Lacerta oxycephala Dumeril et Bibron 200. Lacerta oxycephala Schreiber 200. Lacerta serpa 79, 200. Lacerta serpa Rafinesque 200. Lacerta taurica 200. Lacerta viridis 223. Lacerta vivipara 240. Lacerten 200. Lachs 69. Lachsforelle 68. Fah Lacing 95. held x La Fleche 90. ER 2: 2, Lagria 230. | i Lampronessa sponsa 80, 81. Landkärtchen 13, 166. Langflügler 79. FR Lxomedon-Form 232. Larentia multistrigaria 62. Larentia multistrigaria var. nubilata 62. Larix europaea 181, 186. Larus argentatus 79, 204. Larus atrieilla 202. Larus marinus 79. Larus tridacetylus 204. Lasiocampa pini 224. Lasiocampa populifolia 181. Lasiocampa populifolia var. Be. 181. : var. Tomasinii Register. Lasiocampa quercus 59, 181, 225. Lasiocampa quercus var. callunae 59, 181. Lasiocampa quercus var. meridionalis 59. Lasiocampa quercus var. sicula 59. Lasiocampa quercus var. viburni 59. Lasiocampa rubi 225. Laubfrosch 194, 222, 236. Laufmaus 136. Laufvögel 79. Leghorn 90, 134, 140, 142. Lemming 206, 239. Lemmus 206. Lemur albifrons 111. Lemur macaco 111. Lemur mongoz 111. Lemur nigrifrons 111. Lemur xanthomystax 111. Leopard 110. Lepidoptera 41, 165, 229, 233. Leporiden 106. Leptinotarsa 218, 233. Leptinotarsa decemlineata 37, 54, 131, 161. Leptinotarsa decemlineata ab. imma- eulithorax 163. Leptinotarsa decemlineata ab. melani- cum 37. Leptinotarsa decemlineata ab. pallida 37, 131, 163. Leptinotarsa decemlineata ab. rubri- vittata 37. Leptinotarsa decemlineata ab. tortuosa 37. Leptinotarsa multitaeniata 37, 131, 163. Leptinotarsa multitaeniataab. melano- thorax 37, 131, 163. Leptinotarsa multitaeniata ab. rubi- cunda 37, 131, 163. Leptinotarsa multitaeniata gustovittata 163. Leptinotarsa signaticollis 163. Leptinstarsa undeeimlineata 163. Lepus americanus 206. Lepus cuniculus 106. Lepus europaeus 108. var. an- Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. | Limenitis 305 Lepus timidus 106. Leucodonta bicoloria 177. Libellen 226. Licht 239. Ligurinus Ligurinus Ligurinus Ligurinus Ligurinus Ligurinus Limenitis Limenitis cannabina 88. chloris 88, 101. eitrinellus 88. flavirostris 88. linarius 88. rufescens 88. populi 170, populi var. tremulae 170. populi var. ussuriensis 170. sibilla 171. Limnophilus flavicornis 35. Limnophilus politus 35. Lina lapponica 37. Lindenschwärmer 42. Limenitis linksgewunden 68. Liothrix 226. Lippfisch 71. Löffler 79. Longicornier 230. Lori rajah 203. Lota marmorata 71. Löwe 110. Löwenzahn 179. Lueioperca sandra 72. Luftdruck 237. | Lumbriciden 12, 18. | Lumbrieulus 16. Luscinia 223. Luscinia philomena 88. Lycaena corydon 174. Lycaena damon 174. Lycaeniden 174, 227. Lycoidenmuster 230. Lyeus 230. | Lygaeide 230. ı Lymantria dispar 54. Lymantria dispar var. japonica 54. Macacus cynomolgus 111. | Macacus maurus 111. Macacus nemestrinus 111. | Macacus rhesus 111. Macacus sinieus 111. Maja squinado 10. 20 806 Maja verrucosa 10. Maiforelle 68. Makrolepidoptera 166. Malacosoma caradjae 45. Malacosoma castrensis 45. Malacosoma castrensis var. veneta 45. Malacosoma franconia 45. Malacosoma neustria 45, 177, 181, 224. Malacosoma schaufussi 45. Mammalia 8, 101, 206. Mantelmöve 79. Mantis 25, 35, 217. Mantis religiosa 160. Manx 126. Manxkatze 143. Mareca sibilatrix 81. Marienkäferchen 36, Marsupialia 3, 101. Mauereidechse 200. Maulbeerblätter 182. Maulesel 102. Maultier 21, 102. Maus 21, 23, 24, 134, 135, 206, 208, 210, 237. mechanische Agentien 237. Meerkatze 225. Meerschweinchen 208, 219, 234. Meerschweinchen, Angora- 119. Meerspinnen 10. Meisen 226. Melanitis leda 171. Melasoma 58, 233. Melasoma scripta 37. Meleagris gallopavo 83. Meleagris mexicana 83. Meleagris ocellata 83. Melitaea aurinia 171. Melitaea didyma 171. Melitaea maturna 171. Melyriden 230. Menidia notata 70. Mensch 9, 10, 11, 20, 23, 24, 127, ‚139, 208, 211. Menschenaffen 9, 10. Merinoschaf 206. Merinowidder 105, 114. Merkmal, alellomorph 135. 161, 229, 239. 71,108, 118, 148, Register. Merkmal, dominant 35. Merkmal, epistatisches 135. Merkmal, hypostatisches 135. Merkmal, recessiv 35. Merkmale (der Art) 4, 19, 32, 35. Merogonie 34. Merops 223. Mesia 226. Mespilus germanica 179. Mestize 127. Metameren-Scheckung 75. Micrococeus prodigiosus 149. Mießmuschel 27, 32. Mikrolepidoptera 165. Mimas leoniae 42. Mimas tiliae 42, 52. Mimas tiliae var. obsoleta 52. Mimikry 220. Minorca 9. ns Mispel 179, 235. Misteldrossel 224. Molche 12, 75, 237. Molgula 20. Mollusken 33, 63, 153. Molpastes 226. Momotus 204. Mondfleck 223. Monotremata 3, 101. Morphologie 2. Möve 202, 204, 225. Muflon 105. Mulatte 127. Mulos 103. Munia castaneithorax 202. Munia flaviprymna 202. Murgentia 229. Mus alexandrinus 108, 122, 140, 142. Mus decumanus 108, 120, 142. Mus musculus 122. Mus rattus 108, 122, 140, 142. Musa 194. Muschelkrebschen 19. Muscheln 5. Muskelplasma 6. Mustela furo 109. Mustela putorius 109. Mustela vulgaris 206. Mutation 218, 233. Reeister. "Mylabris 230. Mylothris 227. Myogen 6. Myogenfibrin 6. Myoprot:id 6. Myosin 6. Mytilus 27, 32. Nachtigall 88, 223. Nachtpfauenaugen 46, 183. Nackthund, afrikanischer 125. Nagetiere 106, 118. Nasenfleckmuster 118. Nebelkrähe 101. ® Neger 127. Nematus ribesii 227. Nemeophila plantaginis 177. Nemeophila plantaginis var. caucasica Ur Nemeophila plantaginis ab. hospita 177. Neoclytus erythrocephalus 227. Nepheronia argia 228. Nepheronia hippia 228. Nephilengys 227. Neptis 227. Nesselfalter 167. Netopiana peposaka 80. Netta rufina 80. Neunauge 244. Neunaugenlarven 7. Neuroptara 35. Neuweltsaffen 10. Nicotiana 175. Nigrinos 233. Nilgans 82. Niphargus Plateauii 158. Noectuidae 50, 60, 183. Nomada marshamella 223. Nonagria arundinis ab. fraterna 60. Nönnchen 100. Nonne 54. Notodonta dromedarius 49. Notodonta ziezac 49. Notodontidae 49. Numida meleagris 80. Numida ptilorhyncha 83. Nuß 176, 178, 183, 235. Nymphaliden 166, 239. Nyroca leucophthalma 81. Nyssia 50. Nyssia hispidaria 50. Nyssia lapponaria 50. Nyssia merana 50. Nyssia pomonaria 50. Nyssia zonaria 50. Obelia dichotoma 238. Obst 186. Ochsenfrosch 226. Ocneria dispar 54, 177. Oenogyna zoraida 52. Ocenogyna zoraida var. hemigena 52. Odonestis potatoria 225. Oenothera-Aphide 35. Oligochaeten 191. Onobrychis sativa 178. Ophiuridae 32. Oporabia christyi 51. Oporabia dilutata 51. Orang-Utan 10. Ordensband 183, 224. Orgyia antiqua 224. Örpington 97. Orthoptsra gressoria 237. Orthopteren 35, 160. Ortmannia alluaudi 233. Ortmannia stya serrata 233. Otiocampa siehe Otocompsa. Otocompsa 226. Otterwidder 114, 233. Ovis aries 105. Ovis eycloceros 105. Ovis musimon 105. Ovis orientalis 105. Oxytricha 14. Paarzeher 104. Palaemon 158. Paläontologie 2. Palingenese 2. Pantoffeltierchen 14. Panzerwangen 72. Paonias astylus 42. Papageien 89. Papilio agamemnon 226. Papilio ajax 174. 20* 308 Register. Papilio Antimachus 230. Pergesa Pernoldi 43. Papilio aristolochiae 226. Pergesa philippi 44. Papilio brasidas 227. Perissodactylen 102. Papilio coon 232. Perlhuhn 11. 80. Papilio dardanus 51, 231. Perlmutterfalter 171. Papilio demodocus 227. petits blane pays de Cevennes 55. Papilio machaon 173, 225. Petromyzon 7. Papilio machaon var. milberti 174. | Pfaue 83. Papilio machaon var. polaris 174. Pfauentaube 9. Papilio marcellus 174. Pferd 11, 20, 24, 102, 111. Papilio memnon 52, 232. Pferd, dänisches 112. Papilio meriones 231. Pferdeartige 102. Papilio merope Cramer 231. Pfingstrose 178. Papilio philenor 227. Pflanzentiere 238. Papilio podalirius 174. Pflaumenspanner 62. Papilio podalirius var. latteri 174. Phallusia 20. Papilio polites 229. Pharmacophagus 226. Papilio walshii 174. Pharmacophagus aristolochiae 229. Papilio Zalmoxis 230. Pharyngognathen 71. Papilioniden 12, 173. Phasianidae 83. Pappel 180. Phasianus colchicus 84, 99. Pappelblattglucke 181. Phasianus Ellioti 84. Pappelschwärmer 41. Phasianus mongolieus 85. Parallelinduktion 241. Phasianus reevesii 85. Paramaecium 14, 150, 151, 218. Phasianus Soemeringii 85. Pararge egeria 171. Phasianus torquatus 84. Pararge egeria var. egerides 172. Phasianus versicolor 84. Pararge egeria var. meione 171. Phasianus Walichii 85. Pardopsis 227. Phenacodus 1. Parnassius apollo 173. Phigalia pilosaria 50. Parnassius apollo var. brittingeri 173. | Philosamia arrindia 48. Parnassius delius 173. Philosamia cynthia 48, 213. Parthenogenese 19, 25, 29, 33, 41. | Philosamia eynthia var. rieini 48. particeulate inheritance 130. Photinus 229. Passer domesticus 88. Phragmatobia fuliginosa 225. Pavian 10. Phratora vitellinae 164. Pavo cristatus 83. Phrynosoma 223. Pavo nigripennis 83. Phyllopoden 153. Pea 90. Phylloxera 161. Pelobates cultripes 77. Phylogenie, deskriptive 1. Pelobates fuscus 77. Physostomi 68. Pelodytes punctatus 77. Picea excelsa 181. Penciling 94. Pieriden 172. Pentile 227. Pieris brassicae 172, 227. Percidae 72. Pieris daplidice 172. Perdix saxatilis 87. Pieris napi 172, 225. Pergesa elpenor 43. Pieris napi var. bryoniae 172. Pergesa Gillyi 44. ' Pieris rapae 172, 225. Register. 3009 Pimpernelle 180, 236. Pinacopteryx pigea 171. Pinus cembra 181. Pinus montana 181. Pinus pinea 181. Piranga erythromelas 201. Piranga rubra rubta 202. Pixes 8, 68, 187. Planorbis corneus 5, 67. Platalea 79. Plattfische 71. Platycerus eximius 89. Platycerus pallidiceps 89. Platycerus Pennantii 89. Platypterix approximatula 49. Platypterix falcataria 185. Platysamia ceanothi 48. Platysamia cecropia 48. Platysamia columbia 48. Platysamia gloveri 48. Pleetropteridae 82. Plectropterus gambensis 82. Pleuronectes platessa 71. Pleuronectidae 71. Ploceidae 89. Pluteuslarve 27. Poscilomeren 81. Polen 90. Polia chi 60. Polia chi ab. olivacea 60. Polish 92. Polistes gallica 165, 222. Polygonia C-albuum 170. Polygonia comma 170. Polygonia interrogationis 170. Polyommatus amphidamas 174. Polyommatus hippotho& 174. Polyommatus phlaeas 174. Polyommatus phlaeas var. eleus 174. Polyosımatus rutilus 174. Polyp 237. Polyplectron chalcurus 84. Polyspilota 226. Pomaceen 183. Pony, mongolisches 103. Pony, Shetland 103. Pony, walesisches 103. Populus alba 180. Porthesia auriflua 224. Porthesia chrysorrhoea 180. Porthesia chryssorrhoea ab. punctzta 180. Posthornschnecke 5, 67. Posthörnchen 51. Poterium sanguisorba 180. Präcipitat 10. Praepotenz 29, 141. Präzipitin 10. Precis antilope 228 Precis archesia 228 Preeis cebrene 228. Preeis sesamus 172, 228. Prionocerus dimidiatus 230. Proboscidier 101. Prosimia 111. Proteus 239. Proteus anguinus 188. Protophyten 149. Protozoa 149, 237. Prunus spinosa 186. Psammechinus 28, 32. Psammechinus miliaris 32. pseudaposematische Farben 221. Pseudocreobotra 226. Pseudogamie 25, 33. Psilura monacha 54, 177. Psilura monacha ab. eremita 54, 177. Psilura monacha ab. nigra 177. Psychidae 49. Puppentransplantate 18. Pyenopodia spuria 32. Pygaera anachoreta 49. Pygaera bucephala 2293. Pygaera curtula 49. Pygaera pigra 49. Pygaera proava 49. Pygaera reclusa 49. Pyrameis atalanta 170. ı Pyrameis atalanta ab. klymene 170. | Pyrameis atalanta var. merrifieldi 170. Pyrameis cardui 170. Pyrameis cardui ab. elymi 170 Pyrameis cardui var. wiskotti 170. Pyrrhocoris apterus 229. | Pyrrhula europaea 203. Pyrrhula rubricollis 88. 310 Quagga 20, 104. Rabe 204, 225. Rabenkrähe 101. Rackelwild 86. Ramschkulturen 144, 147. Rana arvalis 77. Rana esceulenta 12, 77. Rana fusca 77. Rana palustris 18. Rana virescens 18. Rasse 24. Rassencharaktere 19. Rassenkreuzung 34: Ratte 23, 24, 134, 137, 142, 144, 148, 206, 208, 219, 237. Raubfliegen 226. Raubkäfer 224. Raubtiere 109. Raubvögel 79. Reaktionen (des Plasmas) 6. rechtsgewunden 68. Redbreasted Game 93. Reduneina macrotis 105. Regenwürmer 12, 18, 77. Reisstärling 201. Rennpferd, englisches 112. Reptilien 7, 74, 200. Rezessiv 131. Rhea americana 79. Rhea marcrorhynga 79. Rhodocera rhamni 173. Rhopalocera 41, 51, 166. Rind 10, 24, 131. Rind, Aberdeen-Angus 116. Rind, Chillingham- 115. Rind, englisch-friesisches Niederungs- 116. Rind, Galloway- 115. Rind, Guernsey- 116. Rind, Herefords- 116. Rind, Schweizer 116. Rind, Shorthorn- 115. Rind, steirisches 115. Rind, Tiroler 115. Rinder 106, 115. - Ringe 221. Ringelspinner 45, 181, 224. Register. Rodentia 106. Rose 178. Rosecomb-Bantams 93. Rosenkamm 90, 134. Roßkastanie 180. Rotfußfalke 222. Rotkehlchen 223. Rotleinfink 88. Rübsaatweißling 172. Ruderfüßler 79. Rumia crataegata 216. Rumpless Game 94. Saatkrähe 204. Sackträger 49. Saibling 68. Saisondimorphismus 13. Salamander 236. Salamandra atra 188. Salamandra maculosa 188, 240. Salat 176. Salix alba var. vitellina 165. Salix fragilis 164. Salıx viminalis 164. Salmo lacustris 68. Salmo salvelinus 68. Salmoniden 68. Salvelinus fontinalis 74. Salzdichte 237. Sanga 106. Sarigue 5. Sarkodinen 149. Saturation 22. Saturnia bornemanni 46. Saturnia casparii 46. danbii 47. emiliae 47. hybrida 46. hybrida maior 46. hybrida minor 46. pavonia 46, 177, 183. pavonina siehe Saturnia pa- Saturnia Saturnia Saturnia Saturnia Saturnia Saturnia Saturnia vonia. Saturnia pyri 46, 183. Saturnia spini 46. Saturnia Standfussi 47. Saturniden 18, 46, 183. Satyriden 171. Register. Satyrus semele 171. Satyrus semele var. aristaeus 171. - Säugetiere 5, 7, 21, 101, 206, 237. Scardafella brasiliensis 203, Scardafella dialeucos 203. Scardafella inca 203. Scardafella ridgwayi 203. Sceleropus 223. Schaf 9, 105, 114, 239. Schafe 105, 138, Schäferhund 109, 125. Schakal 110. Scharlachtangara 201. Schecken 130. Scheckenfaltsr 171. Schillerfalter 171. Schimpanse 9, 10. Schistocerca peregrina 160. Schlangen 201. Schlangensterne 32. Schleierschwanzgoldfisch 71. Schleihe 71. Schmettsrlinge 12, 220, 235. Schnabeligel 5. Schnabeltier 5. Schnabeltiere 3. Schnecken 63, 129, 143, 214. Schneeglöckcehen 186. Schneehase 108, 206, 239. - Schneekäfer 239. Scholle 187. Schöllkraut 176. Schutzfarben 221. Schwalbe 222. Schwalbenschwanz 173, 225. Schwammspinner 54, 177. Schwäne 83. Schwanzlurche 77. Schwärmer 41. Schwebefliegen 227. Schwein 21. Schwein, bayrisches Land- 113. Schwein, Berkshire- 112. Schwein, Champagner 112. Schwein, Chester- 113. Schwein, Duroc-Jersey 113. Schwein, Hampshire- 113. 13, 41, 213, 216, 511 Schwein, Poland- 112. Poland China 113. Schwein, Tamsworth 113. Schwein, Thüringer Land- 112. Schwein, Yorkshire- 112. Schweine 104. Schwerkraft 238. Sciaptaron tabaniforme 227. Sedum 173. Seeigel 25, 26, 27. Seeschwalbe 225. Seestarn 25. Seestichling 72. Seewalze 26, 32. Segelfalter 174. Seglervögel 89. Seidenhühner 91, 134, 140, 142. Seidenspinner 54, 134, 142, 181, 219. Selbstbefruchtung 20. Selektion 212. Selenia bilunaria 51. Selenia bilunaria var. juliaria 51. Selenia illunaria 51, 185. Selenia illustraria 185. Selenia illustrata 51. lunaria 185. tetralunaria 51. Schwein, Selenia Salenia Selenia tetralunaria var. aestiva 51. Serinus canarius 87, 100. Serinus hortulanus 88. Serum 10. Sesia fuciformis 227. Sssiiden 50. Sibia 228. Sichelflügler 49. Silberfasan 85. Silbermöve 79. Silky 91. Simia 111. Simultankriterien 8. Single 90. Singulärkriterien 8. Singvögel 236. Siredon pisciforme 187. Siren lacertina 188. Sirenen 101. skalariformer Zustand 68. Smaragdeidechse 222. 312 Register. Smerinthus atlantieus 42. Spilosoma mendica 45. Smerinthus austauti 41. Spilosoma mendica hybr. inversa 45. Smerinthus Fringsi 42. Spilosoma mendica var. rustica 45. Smerinthus hybridus 41. Spilosoma menthastri 224. Smerinthus Metis 42. Spilosoma rustica 52. Smerinthus Metis ab. deleta 42. Spilosoma rustica var. mendica 52. Smerinthus Oberthüri 42. Spilosoma Seileri 45. Smerinthus ocellatus 41, 175. Spilosoma sordida 45, 53. Smerinthus operosa 42. Spilosoma Viertli 45. Smerinthus populi 41. Spinachia vulgaris 72. Smerinthus varians 42. Solanum carolinense 163. Solanum nigrum 163. Solanum rostratum 1963. Solen ensis 5. Solen legumen 5. Solidungula 102. somatische Induktion 241. Song-Sparrow 227. Sorbus 181. Spaltpilze 149. Spaltung 131. Spanner 50, 60. Spargelkäfer 36. Spatangus 28. Spatzen 228. Sperling 88, 213, 223, 238. Sperling, weißkehliger 201. Sperlingsvögel 87. Spermatoxin 26. Spermestes acuticauda 89. Spermestes erythrocephala 89. Spermestes fasciata 89. Spermestes malabarica 89. Spermestes punctularia 89. Sphaerechinus 26, 27, 33. Sphaerechinus granularis 26, 33. Sphenodon 3. Sphingidae 41, 52, 174. Sphinx ligustri 174. Sphodromantis 25, 34, 160, 226. Spilosoma 45. Spilosoma beata 45. Spilosoma Hilaris 45. Spilosoma lubrieipeda 45, 53, 176, 224. Spilosoma lubrieipeda var. zatima 53, 176. Spilosoma luctuosa 45. Spinnen 223. Spinner, echte 45. Spitzhörnchen 225. Spitzkopfeidechse 200. Split 91. Sporengänse 82. Stabheuschrecke 160. Stabilität (der Rassen) 24. Stachelflosser 72. Stachelhäuter 27. Stauropus fagi 228. Steinbock 105. | Stelzvögel 79. Stenostomus chrysops 72. Stichling 72. Stieglitz 87. Stockente 80. strahlende Energie 239. Strandkrabbe 214. Strandläufer 226. Strix grallaria 205. Strongylocentrotus 27, 33. Strongylocentrotus franciscanus 33. Strongylocentrotus lividus 26, 33. Strongylocentrotus purpuratus 25, 33. , Stud-books 112. Sturnus menzbieri 226. Substanz, kontraktile 5. Suffolkschaf 114. ' Suina 104. Sukzedankriterien 12. Sumpfvögel 79. Sus plieipes 104. Sus scrofa 104. Sus scrofa domestica 104. Sus scrofa persica 104. Sus sundaica 104. Süßwasserannulaten 16. Register. Süßwasserpolypen 12, 152. Symbiose 220. Symphoricarpus racemosus 176. synaposematische Farben 222. Tachea 63. Tadorna tadorna 82. Tadorna vulpanser 82. Tadornidae 82. Tagfalter 41. Tagpfauenauge 41, 169. Tamsworthsau 104. Tanzmaus 124, 136, 144. Taraxacum offieinale 179, 182. Taube 9, 11, 21, 203, 205, 236. Taubenvögel 87. Tauchenten 81. Taucher 79. Taufalter 53. Tautoglabrus 72. Tautoglabrus adspersus 72. Teichkarpfen 71. Teilung 14. Telegonie 21. 21, 68. Telephorus 229. Tephroclystia 239. Tephroclystia oblongata 187. Tephroclystia vulgata 186. bistortata Goeze 50, 63. biundularia auet. 50. cerepuscularia auct. 50. crepuscularia Hb. 50, 63. erepuscularia Hb. var. dela- merensis 63. Teracolus 172. Terias brigitta 171. Tetrao hybridus 86. Tetrao medius 86. Tetrao tetrix 86. Tetraonidae 86. Tetrapoden 7. Thais ochracea 173. Thais polyxena 173. Thallassaretus 109. Thaumalea Amherstiae 85. Thaumalea obscurus 85. Teleostier 7, Tephrosia Tephrosia Tephrosia Tephrosia Tephrosia Thaumalea pieta 85. Tiergeographie 2. Tiger 110. Tigerpferde 102. Tinca vulgaris 71. Tineola biselliela 166. Tobuchime 54. Tosahuhn 94. Toxine 9. Toxopneustes 27. Transplantation 11, 17. Trauermantel 41. Triton 12, 193. Triton alpestris 75. Triton blasii 75. Triton Triton Triton Triton Triton Triton eristatus 75. helveticus 75. italicus Peracca 75. marmoratus 76. taeniatus 77. vittatus 75. Triton vulgaris forma graeca 75. Triton vulgaris forma typica 75. Trockenheit 236. Trophonius-Form 231. Truthühner 83. Trutta fario 68, 71. Trutta salar 69. Trutta trutta 68. Trutzmittel 221. Trypanosomen 150, 217, 234. Tunikaten 20, 153. Tupaja 225. Turdus densus 202. Turgeszenz 237. Türkenente 81. Turnix 226. Tylopoda 104. Typhusbazillus 9. Tyrosingruppe 147. Übergangsformen 8. Unke 12. Urodelen 21, 74. Urogallus vulgaris 86. Ursiden 109. Ursus americanus 109. 313 Sl4 Register. Ursus aretos 109. Ursus ferox 109. Ursus maritimus 109. Vaccinium oxycoccus 186. Valonia Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa, Vanessa Vanessa Vanessa 169. Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa Vanessa 237. antiopa 41, 168. antiopa var. artemis 169. antiopa var. epione 169. antiopa var. hygiaea 169. ichnusa 239. io 41, 168, 224. io var. antigone 169. io var. fischeri 169. polychloros 41, 169. polychloros var. dixeyi 169. polychloros var. erythromelas polychloros var. testudo 169. 167, 216, 224, 239. var. ichnusa 167. urtieae urticae urticae var. ichnusoides 167. urticae var. polaris 167. urticae var. turcica 168. xanthomelas 170. Variabilität 19, 29. Variation 233. Vererbung, gekreuzte 116. Vererbung, germatogene 241. Vererbung, somatogene 241. Vererbungsgesetz, Galtonsches 146. Vererbungsregeln 129. Verstümmelung 237. Vespa crabro 164, 222. Vespa vulgaris 222. Vireia berica 158. Vireia burgunda 158. Virulenz 234. Viverre 226. Viverriden 110. Vögel 7, 21, 79, 234. Vogelhund, finnländischer 110. Volucella-Arten 227. Volvocineen 151. Vultur Hock 97. Wacholder 186. Wachtelhund 125. Walddrossel 202. Waldhühner S6. Wale 5. Walnußkamm 90. Walnut 90. Wanderheuschrecke 160. Wanderrattse 108, 120. Wanzen 229. Warmblüter 4, 10. Wärme 239. Warnfarben 221. Wasserflöhe 19. Wattles 91. Weberfink 202. Webervögel 88. webfooted 100, Weichflosser 71. Weide 176. Weidenblattkäfer 235. Weidenblattwickler 238. Weinbergschnecke 68. Weinvogel, kleiner 44. Weinvogel, mittlerer 43. weiße Japaner 59. Wespe 222, 225. Wespenbussard 222. Wicke 235. Widderchen 44, 223, Wiesel 206. Wieseneidechse 200. Wildesel, asiatischer 103. Wildesel, gelber 21. Wildkatze 110. Wildschaf 105. Wildschwein 21, 104. Windspiel 125. Wirbellose 6. Wirbeltiere 6, 10. Wolf 109. Wolfsmilchschwäörmer 42, 225. Wollafter 180. Wurmeier 26. Würmer 153, 237. Wyandotte 90. Xanthia cerago 183. Xanthia cerago vär. flavescens 183. Xanthia eitrago ab. subflava 60. Register. 315 Yak 106. | Zonosoma annulata var. obsoleta 63. | Zonosoma orbicularia 51. Zahnkärpflinge 69. Zonosoma orbiculo-pendula 51. Zancleus 174. Zonosoma pendularia 51. Zauneidechse 200, 222. Zonosoma pendulo-orbieula 51. Zebra 21, 102. Zonosoma porata 51. Zebu 106. Zonosoma punctaria 51. Zeisig 88. Zonosoma. trilinearis 51. Zeuzera pyrina 224. Zonotricha albicollis 202. Zibethkatzen 110. Zonotricha querula 202. Ziege 9, 11, 105, 114. Zoochlorellen 152. Ziegen 105. Zuchtwahl, geschlechtliche 220. Zitronenfalter 173. Zuchtwahl, natürliche 3, 212. Zitronenfink 88. Zwergfrösche 194. Zonitis 230. Zygaena meliloti 175. Zonosoma annularis 51. Zygaena trifolii 175. Zonosoma annulata 63, 185. Zygaenidae 44, 175. Zonosoma annulata var. biobsoleta 63. i v u B | u Bu usannluınee VPE u iR u‘ 3 ir Nr | UT ul see Mn Ba ERdR PIE Ei 3 Br BIRReE 4 a EN a Bier are] Eee: Re LI) law TIERE TS IEN Hat) nö RT u Ari V En, ER ala EN Lori X Sur RER. 26 Sn AR TE een Iren Midi AD han Ani barrak & ka TREE rd same Er ut) Eee a Nee = une hn 3 i u nl ER I Te Rare AR ge LE Be; N ER re are I Alt Er SR Bi Sr AN Fre N re Ya SAAB Ba ne we Bam. al ya Er SE PS N re AN Re DT else Bene Y zu any no ae RPITRS:) Eure N aleai) TaraKT!ı ul . uf BE hatte 771 276 Eu Te aeech. Bi Iran fi ee ee er + gelgiet. (Sb ae fr - ” @ f r n, 4 [5 . Be a ° in Rn; s ! ip } rt Bu IE A Fu ER l Kt: : F us FE BEN etc if al SD vor ae un, a Narr ange. Su HERHER il ur MAR EL a or = 4 br . ar Er 2 Fr a \ E Pe ch ya | a a an 2 7 N ad £ Kl De ET © en) cl; > ee N a. eating . ur IT a 219 Sao! " L- f Pe, 4 Den 1 Zur Ph , a R ET Er ey 4 2 & ann 37 Ar; m naar er ur ih Rt [89) TAFELT Somatische Transplantation. A Hydra viridis, 5 H. fusca, 1a Aufreihung auf eine Schweinsborste, 15 vereinigte Teilstücke mit regenerierten Enden, lc Auftreten eines zweiten Kopfes an der Vereinigungsstelle, 1 d Trennung der heteroplastisch vereinigt gewesenen Komponenten (nach Wetzel und Zoja). . Antedon rosaceus, zwei verschieden gefärbte Exemplare, 2 «a Umtauschung der Scheiben, 25 Abschnitt je eines Armes an den wechselseitig bescheibten Exemplaren, 2c Regeneration der abgeschnittenen Arme in der Farbe des Armrestes oder Kelches (nach Przibram). . A Allolobophora terrestris, B A. foetida, 3a Vereinigung des Kopfteiles von A. terrestris mit dem Schwanzteile von A. foetida, 3b seitliche Im- plantation des Schwanzteiles von A. foetida in A. terrestris (nach Rabes). . A Saturnia eynthia, Imago, B S. promethea, Imago, 4 «a S. cynthia, Puppe, 4b S. promethea, Puppe, 4c Vereinigung des Vorderteiles von S. cynthia mit einem kleinen Hinterteile von S. promethea als Puppen durch Paraffin- umguß, 4 € aus dieser Vereinigung entwickelte Imago mit Beeinflussung der Farbe des kleinen Pfropfreises durch den größeren Pfropfstock, 4 d „Tandemvereinigung‘ des Vorderteiles von S. cecropia mit dem Hinter- teile von S. promethea, 4 D daraus entwickelter Imago ohne gegenseitige Beeinflussung der beiden bedeutenden Pfropfkomponenten (nach Crampton). . A Rana esculenta, Embryo im Ei und stärker vergrößerte Zeichnung des herausgeschälten Tieres daneben, B analoge Zeichnung von Bombinator igneus; 5a Vereinigung des Vorderteiles von Rana esculenta mit dem Hinterteile von Bombinator igneus als ausgeschälte Embryonen, 5 b daraus entwickelte Kaulquappe, 5 c Bauchvereinigung derselben Arten, 5 d daraus entwickelte Kaulquappen (nach Born). . A Rana virescens, Vollfrosch, 6 BR. palustris, Vollfrosch, 6 a Vereinigung des Vorderteiles von R. virescens mit dem Hinterteile von R. palustris als ausgeschälte Embryonen, 6b daraus entwickelter Vollfrosch (nach Harrison); 6 cschiefe Amputation cc eines auf einen Embryo von R. virescens transplantierten Schwanzes von R. palustris, so daß Gewebe beider Kom- ponenten durch den Schnitt freigelegt wird, 6 d daraus entwickelte Kaul- quappe, deren Schwanz aus Gewebe beider Arten gebildet erscheint (nach Morgan). - Experimental-Zoologie: Phylogenese Taf.l. ze E RC BER RED Rp = u ar = VER AREEE, ER AA H.Przibram Chromolith.u.Druck y.Th.Bannwarth,Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. 6. TAFEL IM. Somatische Artübertragung (und Ovarial- transplantation). . Paramaecium, 1 a Genealogie von einem verletzten Exemplare abstam- mender monströser und normaler Tiere, 1 b Persistenz einer infolge einer Monstrosität zuerst aufgetretenen Neigung zur unvollständigen Trennung der Teiltiere auch an den nicht monströsen Nachkommen (nach Jennings). . Hydra viridis, drei Exemplare mit größerer und geringerer Tentakelanzahl untereinander abgebildet, 2 ad Regeneration einer verschiedenen Anzahl von Tentakeln derselben nach Entfernung des Kopfendes, 2bd und 2 cd Regeneration einer geringeren Anzahl von Tentakeln seitens eines kleineren Abschnittes bd respektive cd von größeren Polypen (Schema zu Rand und Hathaway). —2 A DreiExemplare verschiedener Größe und daher Tentakel- zahl mit Knospen verschiedener Tentakelzahl, 2 5 Hydra von einer andern Lokalität mit geringerer Tentakelzahl; bildet im Versuche Knospe mit Tentakelzahl, wie sie der ersteren Lokalität entspräche (Schema zu Parke). . Aeolosoma Hemprichii, normale sechszählige (I—-VI) Form; 37 un- geschlechtliche Vermehrung mit sechszähliger Knospe, 3a mechanisch verkürzte Form, 3«aT deren ungeschlechtliche Vermehrung mit wieder sechszähliger Knospe, 35 chemisch verlängerte Form, 357 deren un- geschlechtliche Vermehrung mit wieder sechszähliger Knospe (nach Stol£). . Lumbrieulus (Thinodrilus), A und B zwei gleich viel Segmente enthaltende Stücke der vorderen und hinteren Region, erzeugen verschieden lange Regenerate a und b, eine gleiche Anzahl aus diesen geschnittene Segmente a, und b, erzeugen wieder eine entsprechend verschiedene Anzahl hinterer Segmente a, ß, obzwar beide die neue vordere Region dargestellt hatten. . Gallus domesticus; schematische Darstellung der Beeinflussung von trans- plantierten Ovarien durch die Tragamme: aus der Betretung I der schwarzen Henne mit implantiertem Ovar einer weißen Henne durch einen schwarzen Hahn entstehen neben ganz weißen auch schwarz gefleckte Hühnchen; aus der Betretung II der weißen Henne mit implantiertem Ovar einer schwarzen Henne durch einen schwarzen Hahn entstehen bloß schwarz gefleckte Hühnchen (nach Guthrie). Lepus euniculus; schematische Darstellung der Einflußlosigkeit der Trag- amme, eines grauen belgischen Kaninchens a auf das implantierte, vorher durch ein Angorakaninchen S besamte Ei eines Angorakaninchens 2 (zu Heape). ee Experimental-Zoologie: Phylogenese _ H.Przibram . Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. Taf.ll. 7 Mm vv for Chromolitn.u.Druck v.Th.Bannwarth Wien. * 5 Y j E er 26 « De wi = . j j ARE TC RO I a erh urn Auer eh rin? 3 ro A Trgn ö Anm armen Ze res Fi De N De; ee - Be East a TER ar dd 62 seit ae Ze e ir 0 Do A ee Mar u ir u BI IE a ee & a er. ARE BEER BEN De 2 ah | v5 on ARTE er RT: DEE OL Ber; PER. ae e TAFEL IIL Bastarde der Eehinodermen. la Strongylocentrotus, Larve mit erster Anlage der Pluteusstäbe, von der Seite, 1b Strongylocentrotus Z X Sphaerechinus 2, analoge Darstellung, lc Sphaerechinus, analoge Darstellung (nach Boveri). 2 a—c dieselben Larven von vorn gesehen mit den Mesenchymanhäufungen (nach Boveri). 3 a—c dieselben Larven, aber in weiter vorgeschrittenem Pluteusstadium, von der Seite, 3 die der mütterlichen Art näherstehende Zwischenform, welche bei höherer Temperatur zustande kommt (nach Vernon). 4 a—c dieselben Larven, von vorn gesehen, 4ß die durch Superposition von Parthenogenese und Besamung zustande kommende, der mütterlichen Art näherstehende Zwischenform, 4bß links der ‘väterlichen, rechts der mütterlichen Form näherstehende asymmetrische Zwischenform, eine Folge unvollständiger Vereinigung der Kopulationskerne (nach Herbst). 5a Strongylocentrotus, Morulastadium, 55 Strongylocentrotus Z X Holo- thuria 2, Morulastadium (wie auch Figuren 6—8b stärker vergrößert gezeichnet als 5—8 a), von dem Morulastadium der reinen Holothuria nicht abweichend (nach Rawitz). 6a Antedon, Larve, 65 Antedon S' X Strongylocentrotus @, Larve, von der reinen Strongylocentrotusform (Pluteus) nicht abweichend (nach Godlewski). 7a Asterias, frühes Bipinnariastadium, 7 b Asterias Z X Strongylocentrotus 2, von dem frühen Pluteusstadium des reinen Strongylocentrotus nicht abweichend (nach Loeb). 8a Chlorostoma, weiter entwickeltes Larvenstadium, 8 b Chlorostomas S x Strongylocentrotus 2, vom weiter entwickelten Pluteusstadium des reinen Strongylocentrotus nicht abweichend (nach Loeb). Przibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 21 Experimental-Zoologie: Phylogenese Taf lit. Chromolith.u,Druck v-Th.Bannwarth Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. it AA er A er 2 Ba Te vr BmaGAAN >: vu en Sr, ke a RAN. 3, ak. 6 Pe et BE) rag . Buate 77 is hu . et As fa y a . PETE 2 Ir ER Eu ARE . A Are EEE ohren Ma DR ra # Pr to d 2 vv f R a N | ‘ ri Por. IT RE DER m RE Br f ee: j 8 Waren Jr Ze u: « 4 : hin. ) Hifi u FE =7 Kira 2 Aue Rn. ri > ie N a ne nn HrBEL, Sy Renis, 4 u teen Dasna ser & ra a R } vi TER TAFEL IV. Bastarde der Öoleopteren. 1a Kopf der Larve von Hydrophilus aterrimus, 15 von H. aterrimus D Qu x H. piceus 2,1 c von H. piceus, 1 A Hydrophilus aterrimus @ von unten, die Beine fortgelassen, links daneben die Flügeldeckenspitze stärker ver- größert, 1 B(H. aterrimus Z X H. piceus 2) 2 analog dargestellt, 1 CH. piceus 2, analog dargestellt (Originale zu Megusar). . Adalia bipunctata var. 4-maculata, linke Flügeldecke, 2a A. bipunctata var. 6-pustulata, linke Flügeldecke, 2 A Umriß des Halsschildes, 2b A. bipunctata var. pantherina, linke Flügeldecke, 2c A. bipunctata typ. bipunctata, 20 Umriß des Halsschildes (nach Schröder). . Leptinotarsa decemlineata, 3a L. decemlineata var. pallida, 3 F,—F; schematische Darstellung der drei aus der Kreuzung von 3 und 3 a hervor- gegangenen Generationen (nach und zu Tower). . Leptinotarsa multitaeniata, 4a L. multitaeniats var. melanothorax, 4 F,—F, analog 3 F,—F, (nach und zu Tower). . L. multitaeniata, 5a L. multitaeniata var. rubicunda, 5 F,—F, analog 3 F,—F, (nach und zu Tower). 6—8 Lina lapponica (= Melasoma scripta — nach und zu Mae Cracken). 65 Form mit gefleckten, 6 B mit schwarzen Flügeldecken, 6 F,--F, schema- tische Darstellung der drei aus der Kreuzung von S und B hervorgegangenen Generationen. 7S Form mit gefleckten Flügeldecken und rotem Halsschilde, 7 AB Form 8. mit schwarzen Flügeldecken und schwarzem Halsschilde, 7 F,—F, analog 6 F,—F,. Genealogie einer „Mosaik ‘form in bezug auf das Halsschild, 8 .J diese Form. i Experimental-Zoologie: Phylogenese Taf.V. { | 0000008 00600006 - 06006006 6 0000 | 6 d006 6 H.Przibram Chromolith.u.Druck v’Tn.Bannwartk,Wien Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. S a ER HRIEe A % & { eV m krilieh) BO A “ ER x BI TEE # „ 4 23) BU a An ur Ku tn ER : ee Rn lan SIBL- fa A ’ 3 % cal ietere te .E ai 2oan) wlktater,, 4 2 men) . za Lie PER 3 2 Bere: AMNE: 9 ri auriwr dr ven cl N NT N Burn u art : Dr a win a: 7 {8 Di iE LEN ARD N Alpe ER “ TE Kir kolki. af N cas Wntuit Hiniser 7 I fir) IE TE Alan Rein et ® abe Be) alu Ka rn ENT ud “) X (Trail, Haar) fe PlaR nos ‚7 13h] ee a INETE» A IE, N “er A u i Net, Kult at Sit a r ER 4 \ Ber en ET Ev P . ae h; is er $ Das ER Be | ’ j N 2 44 2 IX Bu 4 nirhruisr AT RER en agent Srerfigd ih SR ' FiN: vrslnfg ital) TARID EV Artbastarde der Lepidopteren I. (Sphingidae, Zygaenidae, Arctiidae, Bombycidae.) (Die linken Flügel der Schmetterlinge fortgelassen, alle Figuren nat. Gr.) la Smerinthus (Carasymbolus) ocellatus (nach Spuler), 15 Sm. ocellatus S X Sm. populi 2 (nach Westwood), 1 Sm. populi Z X Sm. ocellatus 2 (Schema zu Standfuß), 1 c Sm. (Amorpha) populi (nach Spuler). 2« Deilephila euphorbiae (nach Spuler), 25 D. euphorbiae S X D. vesper- tilio 2 (nach Berge-Rebel), 2 D. vespertilio S X D. euphorbiae 2 (nach Berge-Rebel). 2c D. vespertilio (nach Spuler). 3 ß Pergesa elpenor SZ X D. euphorbiae 2 (nach Berge-Rebel). 4b P. elpenor S X D. vespertilio 2 (nach Berge-Rebel). 5. Pergesa elpenor (nach Spuler). 6. Zygaena (Arthrocera) lonicerae (Original). 7a Zygaena trifolü (Original zum Vergleiche mit 7b), 75 Z. trifoli S X Z. filipendulae 2 (nach Standfuß), 7 ce Z. filipendulae (Original zum Vergleiche mit 7b). Sa Spilosoma luctuosa (nach Caradja), 8b Sp. luetuosa S X Sp. sordida 2 (nach Caradja), Sc JS, 2 Spilosoma sordida (nach Caradja). 9a S, 2 Bombyx neustria (Original zum Vergleiche mit 95), 9b d, 2 B. neustria $ X B. franconica 2 (nach Standfuß), 9c Z, 2 B. franconica (Original zum Vergleiche mit 95). a _ Experimental-Zoologie:Phylogenese Chromslith.u.Druck v’Th.Bannwarth,Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. end i 4 5 j ? ’ i Aue Mt Hu > ea % i ’ £ : u | Sarah . 5 j Re 2 n | KAT Dur ' [ £ m Be £ | nn j 4 | * J i MM av A j fl ' -; 1 N } u TER } 59 | n : N Ä u : en u Ad PS & et 7 Par v BL: 4 4 it I > a ü | a un j a A Dj Y Fire DW ! HRFTIT EIN) Zu. ? 5 is PLLIW NE] } a7 h v j u 23 5 er ae! f j ö Pr iz Ind) ‚ 141 Flaml 2. 9: 4 Bar Se 13:4 Las 2) x rcı TR ir, Mr ö TER , Ai j { ee ER EIN) > Ang KH Pe) en in N le j L e\ AroAAAT A175 um Ol ' h F Aldır j I BERRIEHSE,.; z u TE \ ih N ir Rn r il ne RER KAT g f ' | { N 2 5 vi 7 Ar { 1 RER EN E u De PR a * ı n,% " ” ke & is e | ® TAEBRB/VT Artbastarde der Lepidopteren II. (Saturnidae, Notodontidae, Drepanidae, Geometridae.) (Die linken Flügel der Schmetterlinge fortgelassen; alle Imago natürliche Größe.) la Saturnia pavonina, Raupe und Puppe im Kokon, mittlere Segmente der Raupe bloß angedeutet, 1 A S. pavonina Imago S, 1b S. pavonina d x 8. pyri 2, Raupe und Puppe analog 1a, 1 BS. pavonina J X S. pyri 2, Imago d, le S. pyri, Raupe und Puppe im Kokon, 1C 8. pyri Imago d, 1 BA (S. pavonina 3: x 8. pyri @2) d X 8. pavonina 9, Imago d,1 BC (S. pavonina JS X S.pyriQ@) S X S.pyri 2, Imago Z (alle Figuren 1 = oder zu Standfuß). 2a Drepana curvatula (Original zum Vergleiche mit 25), 2b D. curvatula JS XD. faleataria 2 (nach Standfuß), 2c D. falcataria (Original zum Ver- gleiche mit 2). 3a Pygaera curtula (Original zum Vergleiche mit 35), 3b P. curtula Z XP. pigra 2 (nach Standfuß), 3c P. pigra (Original zum Vergleiche mit 3b). 4. Männliche Geschleehtsorgane von Notodonta, a N. zie-zac, b N. zie-zac X N. dromedarius, c N. dromedarius; I. Horizontalreihe: Penis, II. Uncus, III. Harpa, IV. Endsegment (nach Pierce). 5a Harpya vinula (Original zum Vergleiche mit55), 55 H. vinula Z X H. ermines 2 (nach Guillemot), 5c H. erminea (Original zum Vergleiche mit 55). 6a Z, 2 Biston hirtarius (nach Oberthür), 6b Z, 2 B. hirtarius Z X Nyssia pomonarius 2 (nach Oberthür), 6c Z, 2 Nyssia pomonarius (nach Ober- thür). - Experimental-Zoologie:Phylogenese Taf.Vi. Chromoiith.u,Druck v-Th.Bannwarth Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. en) -r er. L u 4 BEIDE Ay van - 4 A 1 3 Te Lu. Ab atnlsfters ug “ n L an i A ne f - E 7 u 2 2 h ni a 5 - En ur a ie ea er N ee => - i - “; = = E m ei“ > ER “..% FEN eu TE MasE FE r 27° Yan Lo Kal.’ X z er & ; a . “EN * ni Jı e U RN 2 Kr mt RE Dar Sue. an terihnair HAIE en on. or. re Ar) r. #& es aan ZU BE a6 " RT PEaWire . be . n Ye mi j " va. tar Dee Sl 1# zı 2 . .e.- 25 age MI < x 1 Ken Pr nägt ET ri‘ i E.2 2 m ” N? u I 5 9 ig ie i v ‚ ri r ee af & r 0 x D A I \ Een er E ni ne KEE GUTE un f 7 E . a of N ET a « ERS { E OSTEN SEE ERS. 3 AH NEIRITIR Pen 07 WIR APR ATGNEESE ET BEINE EL a imiiriene Eitz are mie u i Bach r 2 en r er im - i u $ ._. E TEEN Werner Ar 2, ei Fu ah ; Fr nd Du a Bu z f nr er Er LET EIER u Tr we Eu a9 Be N A i 78.8 u + Br N > R je m% wi Ay r Wk r Fr - ; Ei» 5 f 2 I | - > £ ERE EL . ’ oe Da BE FAME wihr 1 PRrCEa GE ıu 4 B ms 7 \ 333 u 3 ww u . ” ” > E j 1 r Ta, | & Re} ug ur = A M 4031 BE Be. er le een un! 5 j \ art‘ . a ee - f 7: a RK. a ee Dein Fi . : 5 ee N No: e i 9 Pe . = E. Fe y) ik: 09 EEE Pu Mu az 2 r « rn A ‚I, Fr aryı ; %%, et En - iu x . ind asahieir 3 5 res wi # ri «L a er A N, ER N. 0 ME irveal BE rn” en Bi EIER ya SR ea TE ih Est) FF a E39 STE oe udn a; 4, y BE . $ a eh 54% 2 de N Br 2 ae u ar Bl ar ers gr ae, WAR eo ern TARER IT Rassenkreuzungen der Lepidopteren. (Die linken Flügel der Schmetterlinge fortgelassen; alle Imago nat. Gr.) la Colias edusa var. helice ?, 1c C. edusa forma typica 2 (Original; zu Frohawk, Main und Harrison). 2a Calimorpha dominula, forma typica, 25 C. dominula typ. X C. dominula var. persona, 2c C. dominula var. persona (nach Standfuß). 3a Spilosoma mendica, forma typica Z, 3b Sp. mendica, typ. X Sp. mendica var. rustic» 3, 3c Sp. mendica var. rustica Z (nach Standfuß). 4a Spilosoma lubrieipeda, forma typica, 4b Sp. lubrieipeda typ. X Sp. lubrieipeda var. zatima, 4c Sp. lubrieipeda var. zatima (nach Standfuß). da Öcnogyna hemigena 9, 5c O0. zoraida 2, Lokalrasse der vorigen (Ori- ginal; zu Standfuß). 6a Aglia tau var. lugens (= fere-nigra), 6c A. tau forma typica (nach und zu Standfuß). 7b Lymantria (= ÖOcneria) japonica Z X L. dispar 9, Zwitter (nach Brake). 8. Bombyx mori; schematische Darstellung einer Kreuzung von gestreiften Raupen, die weiße Kokons spinnen und ungestreiften Raupen, die gelbe Kokons spinnen; F,—F, drei Nachkommengenerationen: die liegenden Kreuze geben die zur Nachzucht verwendeten Kreuzungen an (nach Coutagne und zu Toyama und Kellogg). 9a Polia chi, forma typica (Original; zu Maddison), 9c P. chi, var. olivacea (Schema zu Maddison). 10 a Zonosoma annulata, forma typiea (Original; zu Riding), 10c Z. annulata var. obsoleta (Schema zu Riding). 11a Coremia unidentaria var. ferrugata, 11c C. unidentaria, forma typica (Originale; zu Prout). 12a Larentia multistrigaria var. nubilata, 12 c L. multistrigaria, forma typica (Originale; zu Hameling). 13a Amphidasys betularia var. doubledayaria (nach Standfuß), 13 c A. betu- laria, forma typie» (Original zum Vergleiche mit 13 a). 14a Abraxas grossulariata, forma typica, 14 c A, grossulariata var. lacticolor (nach Doncaster und Raynor). 15«a Angerona prunaria var. sordiata, 155 A. prunaria var. sordiata X A. prunaria typ., 15 c A. prunaria, forma typica (nach Doncaster und Rayner) Experimental-Zoologie: Phylogenese Taf.Vll. — = x ZZ je fee feliefp Sale do he fe [ahloln Ip Bob H.Przibram Chromolitt.u.Druck v’Th.Bannwarth,Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. a 25 x er ’ Pe bs 12 ka ve j RNPOR - \ „r z Pr E ii Me & r _# Fi: \ $ N r er Sur- Pi wr 1 ’ > » a Dun RR ErERR Ey uT ”. Pr. et, Ss, == a‘ j aka DREI. AUS E NER REN en ut ar u 2 i er aninet, ee ns urn weg ieneg TORE DE RT 3 % er AR - TREE ee I zehn Ss wi en 4 # . BA a A Pu PA. Dan Dar Pe Re an; ” TAFEIL VIII. Bastarde der Mollusken. la Helix nemoralis, Gehäuse von unten mit pigmentierter Lippe, 15 H. ar wm nemoralis X H. hortensis, Gehäuse von unten, 1 £, ein mehr der H. hor- tensis ähnelnder Bastard, 1c Helix hortensis, Gehäuse von unten, mit unpigmentierter Lippe. . Glandulae mucosae, . Querschnitt des Liebespfeiles, . Liebespfeil in toto von a) H. nemoralis, b) Bastard, c) H. hortensis. . Helix nemoralis, Gehäuse von unten, mit albinotischer Lippe. . Helix hortensis, Gehäuse von unten, mit ausnahmsweise pigmentierter Lippe. . Schema für das Verhalten der Kreuzung ungebänderter und fünfbänderiger Schnecken, Helix nemoralis oder hortensis, 7 a H. hortensis, vierbänderige Varietät. (Fig. 1—7 nach Lang.) . Linksgewundene Helix pomatia (Original), 8 a rechtsgewundene H. pomatia (zum Vergleiche). 9a Planorbis corneus, forma typica (Original), 9c P. corneus, var. albinotica (zu Köhler), 9 P. corneus, ab. scalariformis (nach Wolterstorff). perimental-Zoologie: Phylogenese Taf.Vill. A | | | el | | | | | | | | | | | | Chromolith.u.Druck v-Th.Bannwarth,Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. j y h A } Er % » ! Jar) HN 24 © Dar nes A siehe DE . (am aZ deenci- arg ht Ah il er 1; + N 1 „a Tele apitlagr ‚ztritdneorsiut Has fi 15 > ö ’ h ey) . f FIN D ’ : \ Y 1% ä warte [Z h v Ir ; = 5 Ian “ ae in > I . v a u ß h un } u NL A} >» rn u » m * ö ' APTEO Dz Tıipik 4 j rn ni [2 Di ee) » y Dr. . » 4 JS 4 er sa = | « . TARELAIR Bastarde der Fische (Pisces). la. Saibling, Salmo salvelinus. 1 ß. Trutta fario S X Salmo salvelinus 2. lc. Bachforelle, Trutta fario (Originale zu Kraus und Przibram). 2a. Fundulus heteroclitus, 48 stündiges Ei. 2 ß. F. heteroclitus @® X F. majalis Z, 48 stündiges Ei. 2b. F. majalis 2 X F. heteroclitus Z, 48 stündiges Ei. 2c. Fundulus majalis, 48 stündiges Ei (nach Newman). 3 a—c, Fundulusembryonen, ausschlüpfreif, aus den entsprechenden Eiern 2 a—c (nach Newman). 4a. F. heteroclitus, Anaphase einer Furchungsspindel. 4ß. F. heteroclitus 2 X Menidia notata Z, Anaphase einer der ersten drei Furchungsspindeln. 45b.M. notata 2 X F. heteroclitus Z, Anaphase einer Furchungsspindel (nach Moenkhaus). 4c—5. M. notata 2 X F. heteroclitus Z, Anaphase einer späten Furchungs- spindel (nach Moenkhaus). 6a. Flußbarsch, Perca fluviatilis. 6ß. P. fluviatilis 2 X Acerina cernua d. 6b. A. cernua 2 XP. fluviatilis 'd. 6c Kaulbarsch, Acerina cernua (nach Kammerer). 7 a—c, Rumpfquerschnitt entsprechend 6 a—c (nach Kammerer). S a—c. Kiemendeckelrand entsprechend 6 a—c (nach Kammerer). Experimental-Zoologie: Phylogenese. Tafııx. 2) Sucn ge N ! | A 1 "ox 0 7 Lr \ a ! = ! N 1 "\ 2 " \) LM m) ı\l/ \ WW al 1y N 0) N ET oa Min Chromolith.u.Druck v.Th.Bannwarth,Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. BASE TR Bastarde der Amphibien und Reptilien. Axolotl, Amblystoma tigrinum, a) schwarze Rasse, b) Scheck, c) weiße Rasse (nach Haecker. Triton marmoratus d. . T. Blasü = T. cristatus 2 X T. marmoratus d. . T. eristatus 2 (zu Wolterstorff). . Bufo variabilis, Kaulquappe von unten, Schwanz weggelassen. . B. variabilis X B. einereus 2 von unten, Schwanz weggelassen. . B. cinereus von unten, Schwanz weggelassen (nach Born). . Lacerta Genei d. . L. genei d X L. muralis 9. . Mauereidechse, L. muralis 2 (Originale zu Kammerer). Experimental=Zoologie : Phylogenese. Taf.X. RR, Rn u | Chromolith.u.Druck v.Th.Bannwarth,Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. En 5 En Hua - ' . y r n ‘ {! £ SE 5 - ! ' N ‘ & y ‚ ii - ’ ' : h2 4 br 2. ’ f . : H j ” \ Dan h h ; RN, DR Ra F VE Re. 8 FEN Far, u - N i j Y Jr W « 1 [1 $ ul sr) Ic N hi ! el u, f h Mi | bi e" ! Duat ern * b Harz DL ee u na ee i ” { {} ” | ee jö h ‘ D (er \E an | x j a ü j A 0 a k 7 % IN % ’ ’ {} . en vs ü) er a . 7 20 1 {I l F Bi | 2 h ir 1 ey : nn A 4 Es CR mi IR BR; 2 wu m ah be {} Bon "m; } 177 1% Il TAFEL XT Artbastarde der Vögel (Aves). Birkhahn, Tetrao tetrix, d (nach A. B. Meyer). Rackelhahn = T. tetrix Z X Urogallus vulgaris @ (nach A. B. Meyer). Auerhahn, Urogallus vulgaris .S (nach Fitzinger). 2a—:. Federn von Enten (nach Bonhote). da. b. 9a. Anas poecilorhyncha dg, Brust. Trigener Bastard: [A. boschas x A. poecilorhyncha 2] X [Dafila acuta S X A. boschas 2], Z Brust. . Anas boschas, $ Brust. . Dafila acuta, 2 Flanke. . Moschusente, Cairina moschata S (nach Original von Poll). Bastard ©. moschata S X A. boschas 2; | (nach Original von Poll). °. Stockente, Anas boschas, Z (nach Original von Poll). . Goldfasan, Thaumalea pieta, Z (nach Original von Poll). . Bastard Th. pieta S X Phasianus colchieus 2 ; Z (nach Original von Poll). . Edelfasan, Phasianus colchicus, 5 (nach Original von Poll). Stieglitz, Fringilla carduelis, $ (nach Davenport). . Bastard F. carduelis S X Serinus canarius var. „erested-yellow“ 9; (nach Davenport). . Kanarienvogel d, var. „crested-yellow‘‘ (nach Davenport). . Grünling, Ligurinus chloris, var. „ceinnamon“, & (nach Galloway). . Bastard Fr. chloris S X S. canarius var. „buff, dutch frill“ (nach Galloway). . Kanarienvogel 2, var. „dutch-frill““ (nach Galloway). Pızibram, Experimentalzoologie. 3. Phylogenese. 22 perimental-Zoologie: Phylogenese. Taf X ‚H. Przibram Chromolith.u.Druck vTh.Bsnnwarth ‚Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. r ur Fl RAP ET 2131.15 07) RIBNE IE DPSERIER DER & rn 0 7 Frärun h 5 ji Rn | r 7 13: ‚ Ya [ \ f n} pa , vis k ende = ; „ Er s i vu f “ T u + D ir } 4 ao f B oO N wer 2 TE re IL EN . N or na Th! } sr A " um \ " 1 En TAFEL XU. Rassenkreuzungen der Vögel (Aves). 1.—7. Haushuhn, Gallus domesticus. Ic 2. Kreuzung: „Indian Game“, dunkel, Erbsenkamm (,pea‘“) mit „„Leghorn“, hell, einfacher Kamm (‚single‘). P Eltern, F, erste, F, zweite Nachkommengeneration, F, weitere Auf- spaltung aus verschiedenen Paarungen der F,-Generation [die einge- klammerten Zahlen bedeuten das Verhältnis der darüber abgebildeten Formen, welche aus Platzmangel nicht alle abgebildet werden konnten]. (Schema zu Bateson). Kreuzung: „Rose“ %X „pea“, Rosen- und Erbsenkamm. P Eltern, F, erste, F, zweite Nachkommengeneration (Schema zu Bateson). 3a. Rezessive weiße Rasse 2. 3b. „Silky“, Seidenhuhn, 2. 3 F,. Wildfarbene Henne; aus 3a 2 X Seidenhuhn Z (nach Bateson). 4. 5 6. 7 8. Kopf der „Houdan“-Rasse, $ (nach Davenport). 5. Füße eines „Orpington“-huhns, 2 mit überzähliger Zehe rechts, Andeutung durch Spaltung links (nach Barfurth). Japanisches ‚Tosa“-huhn, 5 (nach Davenport). Weißes „Cochin“-huhn, 2 (nach Davenport). Haustaube, Columba livia. 8a. Barbtaube, 8b. Pfauentaube (nach Darwin). SF, Flügel eines Nachkommens von Sax 8b. SF, Vorkommende Färbungen der Enkel aus 8a X 8b. 8 F,—, „Rote“ Farbe, ebenfalls aus gewissen Paaren von 8a X 85 ent- springend (Schemata zu Darwin und Staples-Brown). 22% = Spemutizosoge Phylogenese. Taf xt. t j | | u H.Przibram ühromolith.u.Druck v.Th.Eannwartn Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. Taf. Xi. Experimental-Zoologie:Phylogenese. iR + ö East we wa ra) = ( \ f I 4 EN un) ( 27 Ye p \ 39°. ! en IS “ ANETzug Chromolith.u.Druck vTh.Bannwarth Wien. 2: e) von Franz Deuticke in Wien und Leipzi { N. Przibram 6 = > Verla: PFARREI XI Artbastarde der Säugetiere (Mammalia). 1.—13. Familie des Pferdes, Equus. . Halbesel, E. hemionus (nach Brehm). . Bastard E. hemionus Z X E. burchelli 2 (nach Ewart). . Tigerpferd, E. burchelli (nach Ewart). . Hausesel, E. asinus (nach Pokorny). Maultier = E. asinus Z X E. caballus @ (nach Waldow). Rückkreuzung des Maultieres @ mit Esel Z (nach Waldow). . Bastard E. burchelli J x E. caballus @ (nach Ewart). . Bastard E. asinus d X E. zebra 2 (nach Ewart). . Bastard E. caballus S X E. burchelli 2 (nach Ewart). . Hauspferd, E. caballus 2, Mutter von Fig. 7 (nach Ewart). . Bergzebra, E. zebra (nach Ewart). . Quagga, E. quagga (nach Ewart). 13. Bastard E. quagga d X E. caballus 2 (nach Evwart). 14.—16. Familie der Katze, Felis. 14. Löwe, F.leo, $ (nach Marschall: ‚‚bei den meisten wilden Individuen ist... die Mähne sehr dürftig‘). 15. Bastard F. leo $ X F. tigris 2 (nach Sokolowsky). 16. Tiger, F. tigris (nach Marschall). ospyHonupwmD en De TAFEL XIV. Rassenkreuzungen der Säugetiere (Mammalia). 1. Kreuzung zwischen hornlosen ‚„Suffolk“-Schafen und gehörnten ‚Dorset‘“- [89] sr wimN un je7] —1 Schafen (Ovis aries). ad? „Suffolk“, b SR ‚‚Dorset“. F,-Generation: $ gehörnt, @ ungehörnt; F,-Generation: dd 3 gehörnt: 1 ungehörnt; 22 3 ungehörnt: 1 gehörnt (zu Woods nach Bateson). .— 11. Farben der Säugetierrassen (zu Bateson u. a.). . Wildfarbe oder mausgrau (englisch: agouti). . Schwarz (englisch: black). . Braun (englisch: chocolate). . Orange (auch gelb oder rot) (englisch: orange. yellow, red). . Dreifarbig (englisch: tricolor, tortoise-shell). . Zimtfarbig (englisch: cinnsamon-agouti). . Chinchilla, blau (englisch: chinchilla; blue). Silberfalb (englisch: silver-fawn). . er&me (englisch: cream). . Weiß (englisch: white). . Hängohrkaninchen, Lepus cuniculus var. rauchiggelber Farbe (,sooty- yellow‘ nach Castle). . Kurzohrkaninchen, L. cuniceulus var. albino (nach Maccurdy und Castle). . Meerschweinchen, Cavia cobaja, rosettenhaarig, Nasenfleckmuster (nach Mac Curdy und Castle). . C. cobaja, schlichthaarig, ‚„‚duteh-marked“-Muster (nach Castle). . Kreuzung einer pigmentierten mit einer albinotischen Wanderratte (Mus decumanus), letztere Nachkomme einer gescheckten „hooded rat“. P. Eltern. F,-Generation einfarbig pigmentiert. F,-Generation aufgespalten in 9 einfarbig pigmentierte, 3 gescheckte, 4 albino. K, Manche Paare der Gescheckten liefern 3 Schecken: 1 Albino. K, Die so erhaltenen Schecken alle zusammen weitergezogen liefern: 8 Schecken: 1 Albino. E Einzelne Paare von diesen weitergezogen ergeben entweder bloß Schecken, oder wieder das ursprüngliche Verhältnis 3 Schecken: 1 Albino; ein Scheck und ein Albino kann 1 Scheck: 1 Albino liefern [oder bloß Schecken, was nicht mehr abgebildet ist]. (Schema zu Crampe, Doncaster, Mae Curdy und Castle, Przibram u. a.). 17. Hausmaus, Mus musculus, a albinotische Laufmaus. F, Kreuzung aus « und b; b gefleckte, japanische Tanzmaus in der charak- teristischen Stellung vor Beginn des „Tanzens.‘ (Originale; zu Guaita, Haacke, Darbishire, Hammerschlag, Schuster u. a.). 18. Stummelschwänzige Manx-Katze, Felis domesticus, wildfarbig (nach Mar- schall, zu Davenport). 19. Verschiedenäugige Angorakatze (Original, zu Przibram). 2 wa ING y $ hie Experimental-Zoologie: Phylogenese. Chromolith.u.Druck v.Th.Bannwarth,Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. H.Przibram a £: Zug E re ur - g ’ EAU RTE LETIN SD EI a Ve DET En a Et Hure „ Ir a as o. t N sr ea) Av . u: \ su x ER } be s ” . En E t ATr ) Br j N . 5 lich I N re \L LE x nn ’ i \ ER E va i % i . 7 1? ar at . - 22 cl Tre Pete Mr DE ii 3 > er ra on 2 ins Bsilerinnih | „ I DE N. E | h ir ae 5 AR! fr runs erh AT un! EL en, Syu ; er. are E re At I eh, Arie Ben Te a Ten u KB a ST ah, A wen u | Aa Alan Aue a r Eu et een rt ara ver RR = mairt)ny Bun a” J FIRMA). CB ai j \ ie Er x Ih un) fi PETER | arltu Ae N alas hat ia ae BR ern vl ee Di ei ER ah ERDE IEE tt rare er ie A | #\ A Wiwern Su RER KL rl Dabei e Be - a een ent ee ee : E RN elihienn -i\ vd een area ug ir er Sands tr Ha) ra j IRRE Ber)! He er ah near ERLERNTE 1 PET ha io PA UT,, »s ar t ERFr 7 a u Rt. er, 5 u j 4 Ka 2 Hi > “ ATIE an ag. E a h Er’ ieshar] . j k ar p Pr BA » [1 TAFEL XV. Anpassung bei ÜUrustaceen. 1. Artemia salina, Männchen (nach Leunis). 1 a—e. Hinterleibsenden von A. salina in gesättigter Salzlösung = A. mühlhausenii (nach Schmankewitsch). ld. Hinterleibsende von A. salina bei hoher Salzkonzentration, le bei S bis 10° Beaum&, 1 f bei geringer Salzkonzentration (nach Schmankewitsch). 2. Branchipus stagnalis, Männchen (nach Leunis). 2g. Hinterleibsende desselben (zu Schmankewitsch). 3. Hyalodaphnia, langhelmige Sommerform (nach Zacharias). 3 I—III. Köpfe von Hyalodaphnia (nach Ostwald). I. b, b, bei 0-5" C gezogene Junge der Mütter a, a.. II. b, b, bei S—18" C gezogene Junge der Mütter a, a.. III. b, b, bei 20° C gezogene Junge der Mütter a, a,. 3 c. Hyalodaphnia, kurzhelmige Winterform (nach Zacharias). 4. Gammarus puteanus, blinder Höhlenflohkrebs (nach Hamann). 5. Gammarus pulex, Flohkrebs (zum Vergleiche). 6. Eupagurus longicarpus, Stadium vor Eintritt der Abdominalasymmetrie (nach Thompson). 6a. Hinterleib desselben, trotz Aufzucht ohne Gehäuse asymmetrisch und auf- geblasen (nach Thompson). 7. Eupagurus prideauxii, Einsiedlerkrebs im Schneckengehäuse (Original zu Przibram). a. Frisch enthäuster E. prideauxii von der Seitz gesehen. a. Hinterleib desselben von oben (nach Przibram). . Hinterleibsveränderung des enthäusten E. prideauxüi. . Hinterleib desselben von oben (nach Przibram). . Frisch enthäuster Diogenes varians (nach Przibram). . Hinterleibsveränderung des enthäusten D. varians (nach Przibram). 9. Careinus maenas, Taschenkrebs — in der linken Hälfte von oben geöffnet, gelb = Kiemen, in der rechten Hälfte von unten, schwarz = Kiemen- öffnung (nach Mac Intosh und Przibram, zu Weldon). 9a. Kopfbrustbild des C. maenas von oben, AB = Frontalbreite, BC = rechter Seitenrand (nach Przibram). 95. Verhältnismäßige Verringerung der Frontalbreite bei weiterem Wachstume 14 4 . . .. 4’B’ = neue Frontalbreite, B’C’ neue rechte Seitenrandslänge (nach Przibram), -7 -T -T -T N [0 0) a [e 0) >=) Experimental-Zoologie: Phulogenese. Taf. XV. 2 . Chromolith.u.Druck v.Th.Eannwarth Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. H.Przibram u urstsy mat störte garden :ü pn Kodsamesnusn y LSTa TS GE RETERRTE TER : E har ST » scan tum varseenmit 3 lasse ; ‘ 5 j ‚ Seamcade: fd WirlshınE b+ r EINE LEE Ahr ai Brur: ” un TR - ar r Rh ee amahr ar [ = % B = » . 4 2 “. ‘ ' “ , m - { 1 ; N .. + D i ! D » el I z R 3 ' ir 1 Mn i Kr ’ i REN { B - Br = e \ f "a nr Ä ’ Male. Fr. » h] I 13% $y A. N Pr ri J rn a - „ur e. = ; H € ’ » ee KL x > ww TR va. hi a a Ei j High j br { er A ee 7 ne ee w TAFELXVE Vererbung erworbener Eigenschaften bei Insekten (exklusive Macrolepidopteren). 1. Leptinotarsa decemlineata (nach Tower). Vertikalreihe a: normale Entwicklung 1a Ei, 15 Larve, 1c Puppe, ld Käfer. Horizontalreihe 1 a b: Einwirkung erhöhter Temperatur auf Ei und Larve; 1 % veränderte Larve, 1 A normaler Käfer. Horizontalreihe 1c: Einwirkung auf Puppe: A veränderter Käfer, B unveränderter Nachkomme. Horizontalreihe: 1d: Einwirkung auf den Käfer: A unveränderter Käfer, B veränderter Nachkomme, der die Veränderung auf Ü vererbt. 2. Phratora vitellinae (nach Calwer, zu Schröder). A. Käfer auf der natürlichen Futterpflanze, Salix fragilis. a. Ihre Nachkommen als Larven auf einer unten behaart-rauhen Weiden- art, S. viminalis nahestehend (S. sp.?). B. Die daraus resultierenden Käfer suchen bei Darbietung beider Weiden- arten vorwiegend S. fragilis auf, die Gelege auf S. fragilis und S. sp.? im Verhältnisse von 10:1. b. Diese Eier werden alle auf S. sp.? gesetzt und aufgezogen. Ü. Die daraus entstehenden Käfer liefern nun schon Gelege auf S. fragilis und S. sp.? im Verhältnisse von 12: 2. c. Analoge Manipulation wie bei der vorigen Generation. D. Es werden nun in der nächsten Generation Gelege auf S. fragilis und S. sp.? im Verhältnisse von 11: 8 abgelegt (Schemata zu Schröder). Die nächste Generation legt nur mehr auf S. sp.? ab. 3. Gracilaria stigmatella (nach Stainton, zu Schröder), Motte. a. Larve derselben. A. Normale Blattspitzenrollung der fressenden Larve. B. Einseitige Blattrandrollung nach Abschnitt der Blattspitzen. C. Beiderseitige Blattrandrollung nach Abschnitt der Blattspitzen. D. Blattrandrollung an unversehrten Blättern: Vererbung der durch zwei Generationen erzwungenen Instinktvariation bei dem größten Teile der dritten Generation. 4. Tineola biselliella, Motte (nach Sitowski). b. normales Ei, A mit Sudanrot genährte Larve. B. Abgelegtes Ei des aus letzterer Larve ausgeschlüpften Weibchens. (Der rosarote Ton der Sudanfarbe konnte in den hier verwendeten Farben schwarz und gelbrot nicht gut wiedergegeben werden.) Taf. XVi. E Experimental-Zoologie:Phylogenese. Chromolitt.u.Druck v-Th.Bannwarth Wien. w Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzi “ Sn u ai wr i R . s. & n Pu 5 Ps ir 1} ä ismi ı gun AAN SER AREA 0 nern ne rar FR ‘ i roll ı ir ir i „r . N ai ’ a ft 8 5 D ’ % ir A E ß be \. “. Qt TAFEL XVL. Veränderungen bei Groß-Schmetterlingen (Macrolepidoptera). (Sämtliche Schmetterlinge nat. Gr. von oben, linke Flügel weggelassen.) . Kleiner Fuchs, Vanessa urticae, a ungenügend ernährt (nach Pictet). b kalt und feucht gezogen (nach Pictet). c warm und feucht gezogen (nach Pictet). d warm gehalten als Puppe (nach Fischer). e heiß gehalten als Puppe (nach Fischer). . Landkärtchen, Araschnia levana, a« Frostform (nach Fischer). b Költeform, Puppe überwinternd, (nach Fischer). c Mittelform (porima) (nach Fischer). d Sommerform (prorsa) (nach Fischer). e Il. Wärmeform (nach Fischer). f Hitzeform (nach Fischer). . Distelfalter, Pyramis cardui, a Frostform (nach Fischer). b Normale Form (nach Fischer). ce Hitzeform (nach Fischer). . Admiral, Pyramis atalanta, a Frostform (nach Fischer). b Normale Form (nach Fischer). c Hitzeform (nach Fischer). . Rübsaatweißling, Pieris napi, Zd, a Kälteform (nach Weismann). b Wärmeform (nach Weismann). . Apollo, Parnassius apollo, 2 2, a Kälteform (nach Standfuß). b Normale Form (nach Standfuß). . Feuerfalter, Polyommatus phleas, a Kälteform (nach Merrifield). b Wärmeform (nach Merrifield). . Selenia illustraria, ein Spanner, a aus überwinterter Puy° (nach Merrifield). b aus gekühlter Pupp: Merrifield). c Sommergeneration ( errifield). d aus wärmeforeierter Y' > (nach Merrifield). Experimental=Zoologie : Phylogenese. Taf. xvıl. Citromolith.u.Druck v.Tn.Bannwärtn,Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. => R | & Ben, - Da . Far? Fed i r Tr 183 Diuc; a ‚ - »blrebönloh. los) S. > AL DEE EI Er = j ee er; ‘ ER E U f Karren! I trier, L R Fr Fe 4 PN ie f u . y i R SHE a ie D TE r”, 2 re } BA A 2 x ; je k Er: M ’ > FR I za 1 . u 2 R Bl, Mor i j BE he ae = b I I0363 ya ser ’ f ri ; j . Be: E , “BB. = D rn Pe a2, 'a >: r ’ I ä Be! ‘ j ee et “ v f \ Hauiss Dem - 2 s ee Mair en A » ey arm Er ) “ \ . La 22 u F, Zr‘ > h >»! i | PL, en B 4 1 { 5 Br ls an ya u bi ee on Pe wen. _ > mi a FE U Er a TAFEL XVIL Vererbung erworbener Eigenschaften bei Macrolepidopteren. (Sämtliche Schmetterlinge nat. Gr. von oben, linke Flügel weggelassen.) 1. Kleiner Fuchs: la. Vanessa urticae, normale Form (nach Fischer). 15. Vanessa urticae, Kälteform (nach Fischer). lc. Vanessa urticae, Frostform (nach Standfuß). ld. Vanessa urticae, vererbte Frostform (nach Standfuß). 2. Bärenspinner: 2a. Arctia caja, normales Z (nach Berge). 2b. Arctia caja, Frostform 2 (nach Fischer). 2c. Arctia caja, Frostform d (nach Fischer). 2d. Arctia caja, vererbte Frostform (nach Fischer). 3. Harlekinspanner: 3a. Abraxas grossulariata, normale Form (nach Schröder). 3b. Abraxas grossulariata, Hitzeform 2 (nach Schröder). 3c. Abraxas grossulariata, Hitzeform Z (nach Schröder). 3d. Abraxas grossulariata, vererbte Hitzeform (nach Schröder). 4. Schwammspinner: 4a. d, 2 Ocneria dispar, normale. mit Eiche aufgezogene Form (nach Pictet). 4b. d, 2 Oeneria dispar, mit Nuß aufgezogene Form (nach Pictet). 4c. d, 2 Oecneria dispar, mit Eiche aufgezogene Nachkommen der vorigen (nach Pictet). 4d. Z Oecneria dispar, normal aufgezogen, dessen Eltern normal, dessen Groß- eltern mit Nuß aufgezogen waren (nach Pictet). 4e. Z Ocneria dispar, mit Nuß aufgezogen, dessen Eltern und Urgroßeltern mit Nuß, dessen Großeltern mit Eiche aufgezogen waren (nach Pictet). 4f. 5 Ocneria dispar, mit Esparsette aufgezogen (nach Pictet). 49. Z Oecneria dispar, mit Esparsette aufgezogen, dessen Eltern mit Eiche, dessen Großeltern mit Nuß aufgezogen waren (nach Pictet). u ER Experimental-Zoologie : Phylogenese. Taf.xvıll. H.Przibram Khremeliin u Bruck vik Banmwarth, Wien. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. Per armer er le, ur 4 Li SL a e= nm FERN EZ 7 n, Em r ns i ri u trrr Pr nt nn FRIUAGG wa er - 3 nd m ’ Li: 4 u), B “ - x i \ 5 2 ‚ - r oo. B in . le ;; i .r &% ? x de D Te 1 ‚Ser | , ea Mr “ N 5 Es Ay R ‘ . Fr PS & .n ms Er EL} - A . ‘ E ! ’ 4 ” { & v Jah nl 4: 7] E > s + mu ‚ f 4 ri er . k > a £ ’ 4 2; j = 4 r E u 2 I Pre j Des EAN + wi; a . { Tas RL 2 F lie: 14 F 8 5 R 2 Iin- Pr u - r su dur V $ fi I N N s ; r er # A - a% >» z ... J Kuren ’ Pi % * I - 4 u = r - y“ n - j R . . 8 un nn en RE ELLHM Leer 10 a jr . TAFEL XIX. Vererbung erworbener Eigenschaften bei Urodelen Amphibien. 1—3. Salamandra maculosa (nach Kammerer). la. Auf gelbem Boden gehalten, vier Stadien von Pmit zweijährigen Zwischen- räumen. F, deren Nachkommen teils auf schwarzem, teils auf gelbem Boden ge- halten, vier Stadien mit einjährigen Zwischenräumen. 15. auf schwarzem Boden gehalten, vier Stadien von P mit zweijährigen Zwischenräumen. F, Deren Nachkommen teils auf schwarzem, teils auf gelbem Boden ge- halten, dem ersten Stadium von la F, entsprechend. 2. Infolge erhöhter Temperatur noch mit der Eihülle abgelegter Embryo. 3a. Normale Larve, neugeboren. 3b. Freilebendes Larvenstadium vor der Metamorphose. 3c. Eben verwandelter normaler Molch. 3d. Als Vollmolch neugeboren. 3e. Dem Uterus entnommener Nachkomme von Vollmolehgebärenden. 3. Nachkomme von Vollmolchgebärenden, neugeboren. 4. Salamandra atra (nach Kammerer). 4a. Dem Uterus entnommener normaler Embryo. 4b. Derselbe nach mehrwöchentlichem Wasserleben. 4c. Normaler, neugeborener Vollmolch. 4d. Infolge Wasserüberfluß als Larve neugeboren. 4e. Nachkomme von Larvengebärenden, neugeboren. 4f. Derselbe zum Vollmolch verwandelt. 5. Axolotl, Amblystoma tigrinum (nach Brehm, zu Chauvin, Dumeril, Kammerer u. a.). 5 a. Neotenische Larve oder Wasserform. 55. Verwandeltes Tier oder Landform. Przibram, Experimentalzoo'ogie. 3. Piıylozenese. 23 Experimental-Zoologie: Phylogenese. Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. \ “rn Marke 11 anal HultayaV Be) Terra i ' ah Eu . F ei. it ’ } D & Id % FT ‘ £ a r N; us y 7 J 5 ! ENT2ar kai) 1 Ä ie PL L AR A . As 4 u Ä an L L A > k a hs AUTen u tee B Hein.) url , B 0 es in HD Te :P nr h : u ü ra ser si u — Br Bil gr u ’ „12: a ‚4 ri 5 M i rer u 6 - * er TS Ri) NR Zr; li A an BES) rat a , DA FENER mr roh ab A n HA MIND) ee iu us Ne H j Di j ur Ba A i 1 DE En 1.’8 e ya Yan Er u8 En „3 Ba > a - j Be a z i ’ . » L ® e * R » * 5 4 Min u » X I «a2 A Be, a se a . f i 2; “ “ u 4 ei a n TAFEL XX. Vererbung erworbener Eigenschaften bei Anuren Amphibien. (Sämtliche Figuren der Tafel nach Kammerer.) 1. Laubfrosch, Hyla arborea, in eine Blattdüte von Aspidistra ablaichend, ver- kleinert. la. Normale, eben geschlüpfte Larve, nat. Gr. 1b. Eben geschlüpfte Larve aus Blattdütenei, nat. Gr. lc. Eben geschlüpfte Larve aus normalgehaltenem Nachkommen von 1b, nat.Gr. 1 A—C. Die aus den Larven 1 a—c entwickelten Vollfrösche, dd‘, nat Gr. 2—7. Geburtshelferkröte, Alytes obstetricans. 2. Normale Entwicklung: a Ei, b frischgeschlüpfte Larve, c zweibeinige, d vier- beinige Larve, e Vollfrosch, 6 Larvenlungen, e Vollfroschlungen. 3. Entwicklung aus Rieseneiern: a Ei, 5 frischgeschlüpfte Larve, © dasselbe Stadium der Nachkommen ohne und D mit Fortwirkung der riesenei- bedingenden Faktoren. 4. Entwicklung aus Wassereiern: a Ei, 5 frischgeschlüpfte Larve, daneben Kopf stark vergr., C dasselbe Stadium der ersten, D der zweiten Nach- kommengeneration. 5. Landlarve, © Nachkomme derselben. 6a. Lungen einer neotenischen Larve. 6d. Neotenisches Geschlechtstier. 6 ©. Nachkomme von 6d. 7. Schema der Kreuzung zwischen normalem g und wasserlegendem 2. Eltern P, F,-Generation normal, F,-Generation 3 mit normalen: 1 mit verän- derten Instinkten. 8. Schema der Kreuzung zwischen nichtbrutpflegendem Z und normalem 2. Eltern P, F,-Generation verändert, F,-Generation 3 mit veränderten: 1 mit normalen Instinkten. 23* Taf. xx. se” 6 IUUZN ÜUERRNNTGE Shromolith.u.Druck v.Th.Bannwär th, Wien. I zn a TE . AV u an ; Dr) A k PZ ie: i ar 5 '» aus hr vi 5 i a. , eu = ö ® 2 En E o = u j 4% = ' - j } Br ’ ‚ Su rue, en. * B fr = z “ 7 2 KEN OH ELF aan“ ZT TE "4 ERllaiunet BOVA he a9 Durrr eu, r Ni ıl0 N ai Fa Fr I Bei ae er Ger an un (7 BIETT I 7Re “2 Ps%yh Kt 7 Er ; 5 Bi r N ’ 3 ji JAN FA ad re i - ra > e ; ar. ser FR: cr Hehe 4 AReı wis IM, L auf NLIH EN Arne are ID u ar a ii | ! pr 8a U E7 nie IN WEH 2 wur Ray ‘ a7, 7 Be F b 5 Di 4%- 2 7402 MET ehr ME IE IE ET LE BL cp ee Bam CL 2 Ber Zi er. AH AZ FR 5, » 1} 2 nt DENK IRRZ BEH erw m en Te u ws 2 “x ! s AR Er 2) » Er Er \ f, d 7 N w N ’ Bee. EIHREIEE BEN DT IT ERDE EN ERRE BEE AEREIRN + % 3. d A F £ n HN u ” L - 1 s “rn Dr . [23 . Fe RE warn er rd A we ’ r N ' m a « ae R = 5 - 2 dt N. BE A ud 11 sa Da ee. 3 j m Bel don denis! 0,5 uet als, rn ame Be @ ara - 3 un 2 rl hass Ay ’ ) . “ 2 2 - 208 TERN. ” Bi FRE j % a Gi e TAFEL RX Veränderungen bei Amnioten Wirbeltieren (Reptilia, Aves, Mammalia.) 1. Lacerta serpa, Wieseneidechse, Originale nach Präparaten, von oben (zu Ira. Il: I » % + F = ® ‘ fe Ser ® ERHn Ri ar & > i- rn. Freie ‚vs ? BUSURID GR 7 2. > ar B 1% i Ari 9 BEN Fa IR! A: Ian is an Ari “ si J ul E we: 7 (* INNEN AI EN UA { ALERRe 2 R “ 1 an ; u" IE > Bei „ran « 9 m - [\ ” i 1.3 u . DE f ur” 2. EEE N ; P j a, Bi.‘ eh j . 4 x 2 [2 £ IB Yii =» ” Ip% Lee - eg % & 12 i , 1 LU AN ” FArL IP E wıh BEN N i 2 ink Beher Be i 7 WET u AOL PERRENE 097407 4 N ET 0,‘ Schiri Mi : ni IL 2181 } Net fl san lan A PR 6 Bas ia ee ee er ra Ale, NETTE RL Ba PR Ss: Ener KYz er luoR ) FE ETREN — ME Fitn DI SELLER ar" TB SH. eo vr ” . u _ > 3 = AO) ET NEIN TEE a en re en rc N < R ve n hrs I Ya r) En Br hl A DE TTE Si Ar SE en I einen es Ak lebe es [a TE IniliugT Bub ze \ ze. Bau rege Bee IR en ro f ii NAHER wur vr Dr OR Am HL g7 ' 75 \ a A ar ‘ n AR Ir ai Sn RR SETS URN Dsin.: a," e une UN nie $ ja Br eg - TREE nr W? er el u VIE Di D 19. 20 20 D 2 TAFELN RI Auslese- Versuche. e Figuren sind natürliche Größe, ausgenommen 13—15 auf 9/10 und 16—20 auf 5/8 verkleinert.) . Gottesanbeterin, Mantis religiosa, braune Färbung (nach Przibram; zu Cesnola). Puppe des Nesselfalters, Vanessa urticae (nach Hofmann; zu Poulton und Saunders). . Puppe des Ailanthusspinners, Philosamia eynthia (nach Crampton). . Italienische Biene, Apis mellifica var. (nach Taschenberg). . Eine bienenähnliche Fliege, Eristalis tenax (nach Taschenberg, zu Judd). . Eine südafrikanische geschützte Käferart, Lycus ampliatus Q@, (nach Marschall). . Eine ähnliche Zygaenide, sp.?, (nach Marschall). . Ein ähnlicher Hautflügler, Phanomeris sp.? g (nach Marschall). . Raupe des mittleren Weinvogels, Deilephila elpenor (nach Hofmann; zu Weismann u. a.). . Raupe des Blutflecks, Euchelia jacobaeae (nach Hofmann). . Raupe des Harlekinspanners, Abraxas grossulariata (nach Hofmann). . Puppe des Harlekinspanners (nach Hofmann). . Ein südafrikanischer geschützter Falter, Acraea natalica (nach Marschall). . Ein ähnlich gefärbter Falter, Precis sesamus, Regenzeitform (nach Marschall). . Precis sesamus forma natalensis, Trockenzeitform, Nachkomme des vorigen, links Unterseite (nach Marschall). . Ein madagassischer Schwalbenschwanz, Papilio meriones, 2 (nach Trimen). . Ein südafrikanischer geschützter Falter, Amauris albomaculatus 2 (nach Poulton). . Ein zweiter ebensolcher, Amauris niavius, @ (nach Poulton). Ein dritter ebensolcher, Danaida chrysippus, d (nach Poulton). . d Papilio merope Cramer = dardanus (nach Poulton). a—ce. Weibchenformen des vorigen, Geschwister: a cenea, 5b hippocoon, e trophonius (nach Poulton, Zucht Leigh). . Ein indischer geschützter Schwalbenschwanz, Papilio aristolochiae (Original Hofmuseum, Wien; zu Finn). 2. 2, Weibchen eines ähnlichen Falters, Papilio polytes (Original Hofmuseum, Wien; zu Finn). . d, Männchen des vorigen (Original Hofmusum, Wien; zu Finn). _ Experimental-Zoologie :Phylogenese 4 Taf. X. H. Przibram Chror: Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. nolith.u.Druck v.Th.Bannwärth,Wien. er TAFEL XXIII Theorie der Vererbung. 1. Schemata für ein Merkmalpaar. P Paternal- oder Elterngeneration. F, Filial- oder Kindergeneration. F, Zweite Filial- oder Enkelgeneration. A Anwesenheit, a Abwesenheit eines Merkmales. . Vererbungsmodus der „Mischung“ (,„blended inheritance‘“). . Vererbungsmodus der „Scheckung‘“ (,partieulate inheritance‘“). . Vererbungsmodus der „Alternierung‘“ („alternative inheritance‘‘). »emischter Vererbungsmodus, F, Mischung, F, Spaltung. Gemischter Vererbungsmodus, F, Scheckung, F, Spaltung. . Paarung eines Heterozygoten Aa mit einem Rezessive aa. . Dominanz (besser Epistasie) desselben Merkmales (gelb) in beiden Ge- schlechtern (Z. 2) der Nachkommen. . Dominanz (besser Epistasie) des einen Merkmales (gelb) in den männlichen, aber Scheckung in den weiblichen Nachkommen. . Dominanz (besser Epistasie) des einen Merkmales (gelb) bloß in den weib- lichen Nachkommen, während in den männlichen ein anderes Merkmal (schwarz) dominant (epistatisch) ist. Experimental=Zoologie: Phylogenese. Taf xxtil Chromolith.u.Druck v’Th.Bannwarth,Wien. Verlag von Frarız Deuticke in Wien und Leipzig. ° TAFEL XXIV. Theorie der Vererbung. II. Schemata für zwei Merkmalpaare. P Paternal- oder Elterngeneration. F, Filial- oder Kindergeneration. F, zweite Filial- oder Enkelgeneration. A Anwesenheit, a Abwesenheit des Merkmales I (schwarz). B Anwesenheit, b Abwesenheit des Merkmales II (gelb). 10. Kombination von zwei offenkundigen Merkmalen. 11. Kombination von einem offenkundigen und einem erst bei Hinzutritt eines zweiten, in ersterem enthaltenen Faktors auftretenden, sogenannten „latenten‘‘ Merkmales. 12. Kombination von zwei latenten, sich gegenseitig ergänzenden Merkmalen, Auftreten anscheinend ganz neuer oder atavistischer Formen. 13. Kombination von zwei offenkundigen, aber einander deckenden Merkmalen, gelb als epistatisch, schwarz als hypostatisch angenommen. 14. Kombination eines beider Merkmale entbehrenden Partners (weiß), mit einem Heterozygoten, der das epistatische Merkmal (gelb) zeigt, während das hypostatische (schwarz) erst in F, auftritt. Die Buchstaben für 11, 12, 13 und für 14 F, sind die analogen wie für 10 und im Interesse eines klareren Druckes fortgelassen. Te a en Da Aha Pe mn 5 UN „22 PSP BEZ 0 € 7 a Experimental=Zoologie: Phylogenese. Taf XxXIv ABB BEBBEBBELI TOD UDD!.. m 1. 9.0 Dooooooonoooonoo | me | I | || (| oo hromolith.u.Druck Bannwarth,Wien. H. Przibram yTh.Bannwa Verlag von Franz Deuticke in Wien und Leipzig. | fe Nor jr Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien. Zur Kenntnis der Variabilität und Vererbung am Zentralnervensystem des Menschen und einiger Säugetiere. Von Dr. J. P. Karplus, Privatdozent für Psychiatrie und Neurologie, Assistent am Physiologischen Institut in Wien. Mit 57 Abbildungen im Text und 6 Tafeln in Lichtdruck. Preis M. 10°— = K 12-—. Experimental-Zoologie. I. Teil: Embryogenese. Eine Zusammenfassung der durch Versuche ermittelten Gesetzmäßig- keiten tierischer Eientwicklung (Befruchtung, Furchung, Organbildung). Mit 16 lithographischen Tafeln. Preis M. ’— =K 840. II. Teil: Regeneration. Eine Zusammenfassung der durch Versuche ermittelten Gesetzmäßigkeiten tierischer Wiedererzeugung (Nachwachsen, Umformung, Mißbildung). Mit 16 lithographischen Tafeln. Preis M. 14— = K 16%. Von Dr. phil. Hans Przibram, Privatdozent an- der Wiener Universität. Einleitung in die experimentelle Morphologie der Tiere. Von Dr. phil. Hans Przibram, Privatdozent an der Wiener Universität. Preis M. 4+— = K480. Vitalismus. Elementare Lebensfunktionen. Von Dr. Kamillo Schneider, Privatdozent an der Wiener Universität. Mit 40 Abbildungen im Text. Preis geh. M. 11-—- = K 13:20, gebd. M. 12°— = K 1440. Über die Kreuzung der zentralen Nervenbahnen und ihre Beziehungen zur Phylogenese des Wirbeltierkörpers. Von Dr. Alexander Spitzer in Wien. Mit einer Tafel. Preis M. 10°— = X 12° —. Druck von Rudolf M. Rohrer in Brünn.