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V/. .^^ ^"f- :^ vV .o V ^ %. -n c,v '^/. -CT ^/ ^^^ >.^ ^^i ^<^.v-i1 ^^ i .v^" " ■>^ ^^ ■// -Pa ^^ A Adelodus n.g. 12^ Amathotayia n.g. 34 Aphestia Schiner 121 Atonia 81 Atomosia Mcq. 135 Atractia 'lacquart 1*^18 Automolina n.g. 101 Bathropsis n.g. 68 Cenochromyia n.g. 114 Cerotainia Schiner 38 Clariola 111 Cyanonedys n.g. 128 Cyphotomyia Williston 65 Dasylechia Williston 239 Dasyllis Low. 235 Dasythrix Low. 271 Dissmeryngodes n.g. 75 Doryclus Jannicke 10 Eni gmomorphus n.g. 272 Epaphroiitus n.g. 117 Eumecosoma Schiner 70 Goneccalypsis n.g. 108 Hybozeloles n.g. 197 Lampria 218 Lamprozona 98 Laphria Meigen 218 Lophoceraea n.'^. 193 Lowinella 104 Lycomjjria Bigot 272 Megaspoda Macquart 16 Neophoneus Willi ston 268 Nusa Walker 239 Oidardis n.g. 76 Opeatocerus n.g. 106 Othoniomyia n.g. 119 Pholidotus n.g. 229 Pogonosoma Kondani 267 Pronoraopsis n.g. 18 Protichisma n.g. 35 Pseuiorus Walker 13 Khopalopaster Macquart 209 Smeryngolaphria n.g. 226 Strombocodia n.g. 165 /A. L. |."n.ANOER FrciD Ihe Li'-r^rv of ; J. M, ALDRICH N 0 V A A C T A. Abli. der Kaiserl. Leop.-Carol. Deutsclieii Akaileiiiie der Natiirlorsclier. B-^ ''CVI. Nr. 1. ^^yyXl{f4^^ Beiträge zur Kenntnis der südameri katiisclieii D iptere 1 1 f au 1 1 a auf Grund der Sammelergebnisse einer Reise in Ciiile. Peru und Bolivia, 'U.(ry^.ciy-7<^ '^t.^LJ^cu^.^^.^j^^^^^ansgeiuhrt in den Jaliren 1902—1904 von '^ V 77. W. Schnuse. Farn. Asilidae. Bearbeitet von Professor Dr. P. Hermann -Erlangen. Mit 5 Tafeln Nr. \S und 87 Figuren im Texte ö* 1912. Drdck von Elirhardt Karras, Halle a. S. Kür tue Akademie in Kommisaion bei Willi. Kugelrnauii in ].ci|ui(; 5'37 ■cnt. NOVA ACTA. Atoll, der Kaiserl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher, Band XCVI. Nr. 1. Beiträge zur Kenntnis der südameri kaniselieii Dipterenfaima auf Grund der Samnielergebnisse einer Reise in Chile. Peru und Bolivia, ausgeführt in den Jahren 1902 — 1904 von W. Schnuse. Faiii. Asilidae.^ / Bearbeitet von Professor Dr. F. Hermann -Erlangen. Mit 5 Tafeln Nr. 1— V und 87 Figuren im Texte. Eingegangen bei der Akademie am 25. Oktober 1911. H .^ I^ T^ E. 1912. Druck von Ehrhardt Karras, Halle a. S. Für die Akademie in KommiSBion bei Wilh. EDgelmuDn in I.eipsig. Eiuleituns;. Der Aufforderung, die Asiliden der Seh uns eschen Reiseansbeute zu bearbeiten, bin ich gerne nachgeicommen; gewährt schon an und für sich die Besch<äftigung mit einem Material, das mit so weitgehendem fach- männischen Verständnis zusammengetragen und in so tadelloser Weise konserviert wurde, wie dies A^on dem leider zu früh verstorbenen Herrn W. Schnuse geschehen war, eine gewisse Befriedigung, so zeigte schon die erste flüchtige Betrachtung der reichen Vorräte, dafs ein detailliertes Studium dieser für die Kenntnis der südamerikanischen Asilidenfauna vou allergröfstem Interesse sein müfste. Die fleifsige Sammeltätigkeit Schnuses erstreckte sich auf Chile, Peru und Bolivien, also im wesentlichen auf transandinische Gebiete, deren dipterologische Fauna im ganzen noch relativ wenig, jedenfalls weit weniger erforscht ist, als dies für das cisandinische Gebiet Südamerikas, vor allem für die weit ausgedehnten Gefilde Brasiliens der Fall ist. Ein näheres Bekanntwerden mit der transandinischeii P^auna dürfte aber in tiergeographischer Hinsicht nicht ohne Bedeutung sein. Herr Dr. Lutz in Sito Paolo, der wohl beste Kenner der südamerikanischen Tabaniden, macht nämlich darauf aufmerksam, dafs die transandinische Tabanidenfauna von der cisandinischen ganz verschieden ist und dals es zweifelhaft sei, ob beide überhaupt nur eine Art gemeinsam haben. Soweit meine Erfahrungen reichen, dürfte diese Ansicht von Lutz auch für die Asiliden einigermafsen Geltung besitzen, und so kam es, dafs meine Be- arbeitung des Schnuse scheu Asilidenmaterials nicht blofs in einer Determi- nierung, in einer Identifikation mit schon bekannten Formen, sondern viel- mehr in der Aufstellung einer relativ grofsen Anzahl neuer Arten bestehen 4 F. Hermann, mufstc. Bekommt schon dadurch die vorlieg-ende Arbeit einen etwas gröfseren Umfang, so wurde dieser noch dadurch ausgedehnter, dafs zufolge einer mit Herrn Sehn u sc getroffenen Verabredung eine grüfsere Reihe neuer Arten der südamerikanischen Fauna, die mir im Laufe der Jahre aus meiner eigenen stattlich herangewachsenen Asilidensammlung, sowie aus gelegentlich gewordenen Zuwendungen von Seiten verschiedener P^chgenossen bekannt geworden sind, Berücksichtigung fanden. Noch aus einem anderen Grunde glaubte ich dieser Arbeit eine breitere Ausdehnung geben zu müssen. Die langjährige Beschäftigung mit der formenreichen Familie der Asiliden legte mir nämlich mehr und mehr die Notwendigkeit einer Revision der Asiliden- genera nahe. Es will mir scheinen, dafs die dipterologische Systematik in bezug auf die Definition und die gegenseitige Abgrenzung der Asiliden- genera mit vielleicht übertriebenem Konservatismus allzusehr auf den Arbeiten aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts stehen geblieben ist. Man hat einer- seits — da und dort vielleicht mit zu wenig Kritik — neue exotische Species Gattungen subsummiert, die lediglich auf Grund paläarktischer Formen mit vollem Rechte errichtet worden waren, und hat andererseits an Gattungen festgehalten, deren von Autoren wie Low, Schiner usw. gegebene Defini- tion und Abgrenzung eingehenderer Kritik nicht standzuhalten vermag. Mit diesen Ausstellungen liegt mir nichts ferner als ein herbes Urteil über die Arbeiten vor allem der beiden genannten Autoren, im Gegenteil, wer, wie ich, immer wieder Gelegenheit hat, sich über das Unzulängliche Macquart scher oder Walker scher Asilidenbeschreibungen zu ärgern, wird sich mit ganz besonderer Anerkennung der Prägnanz und des Formen- verständnisses Schiner scher und besonders Löwscher Arbeiten erfreuen. Aber man möge bedenken, in wie reichlichem Mafse uns seit ihren Zeiten neues, namentlich exotisches Untersuchungsmaterial zugeströmt ist und da und dort eine Änderung unserer Ansichten über die Ausdehnung der Gattungsbegriffe mit sich gebracht hat. vor allem jedoch möge man die Vervollkommnung unserer optischen Hilfsmittel in Rechnung ziehen. Die herrlichen nach Greenough'schem Prinzip konstruierten Binocularin.strumente, wie sie von den Firmen Zeifs, Leitz, Seibert usw. gebaut werden, gestatten uns ein weit intensiveres und müheloseres Studium plastischer Verhältnisse, als dies unseren Vorfahren möglich war. Kin solches intimeres Studium Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 5 plastischer Merkmale in bezug- auf Relieficrung des Kopfes, der Fühler usw., auf Verhältnisse der Behaarung und Beborstung liefs icli mir für die Revision der Asilidengenera angelegen sein und möchte zunächst meine gewonnenen Erfahrungen über die hauptsächlich der südamerikanischen Fauna zugehörenden Formen niederlegen. Voraussetzung für eine solche Revision war freilich eine möglichst umfassende Autopsie der vorhandenen Typen. Mit freudiger Genugtuung kann ich konstatieren, dafs meine Bitte um Überlassung kostbaren Typenmaterials von selten staatlicher und privater Sammlungen in weitestgehendem Mafse Entgegenkommen gefunden hat und ich betrachte es daher als eine angenehme l'flicht, auch an dieser Stelle für diese Liberalität meinen verbindlichsten Dank aussprechen zu dürfen. Aus äufseren Gründen möge die Bearbeitung des Schnuseschen Asilidenmaterials mit den Laphrinen beginnen, ihnen sollen dann die Dasy- pogoninen, Leptogastrinen und Asilinen folgen und erst am Schlüsse werde ich vielleicht Gelegenheit haben Stellung zu nehmen zu der Frage, ob und wieweit die Einteilung der weit ausgedehnten und forraenreichen Asiliden- familie in diese vier Unterfamilieii aufrecht erhalten zu werden vermao- Eine Zusammenstellung der Fundorte findet sich in der Vorrede, die seinerzeit Herr Schnuse der Bearbeitung der Empldiden (Bezzi, Farn. Erapididae, Nova Acta Acad. I>eop. Carol. Bd. XCI) vonmsgestellt hat. Laphrinae. A. TiMae anticae calcaratae = ACANTHOCNEMINAE. Die erste Horde laphrienartiger Raubfliegeii setzt sich aus den Genera Thereutria, Dorijclus, Pseudorus und Megapoda zusammen, denen ich eine neue Gattung- als Pronomopsis anfügen werde. Von diesen scheidet für unseren vorliegenden Zweck die Gattung Thereutria von vornherein aus, weil sie einerseits, soviel wir wissen, ausschliefslich der australischen Fauna an- gehört, andererseits deshalb, weil bei Thereutria die Vorderschienen lediglich mit einem einfachen nagel- artigen Fortsatz ausgestattet sind. Die vier anderen Gattungen aber sind ausschliefslich Bewohner Amerikas und zeichnen sich vor allem dadurch ans, dafs die Vorderschienen nicht nur mit einem langen P^ndnagel (Fig. 1) versehen sind, sondern dafs auch der Metatarsus an seiner Wurzel mit einem lappen- artigen Cliitiiffortsatze bewehrt ist, wodurch sie sich unmittelbar an gewisse Formen der Dasypogoninen (Neolapams usw.) anlehnen. Auch im Habitusbild, in der Kahlheit des Körpers usw. liegt mancher, nicht zu verkennende Anklang an diese Formen. Es wird sich nun darum handeln, die Grenzen der einzelnen Gattungen in strikter Weise zu entwickeln und diejenigen Merkmale herauszuschälen, welche die Differenzierung der Formen zu ermöglichen imstande sind. Eine solche dürfte aber, wie ich glaube, schon durch die Benutzung der folgenden kleinen analytischen Tabelle nicht die geringsten Schwierigkeiten finden. Nova Acta .\CVI. Nr. 1. 2 Fig. 1. 10 F. Hermann, 1. Gesichtsfläclie über dem aufgeworfenen Muiidrande zu einer Querrinne eingekerbt 2. — Gesichtsiiäche gleichmäfsig gewölbt 3. 2. Gesiebt ganz kabl. Vorderscbienen ohne circuniskripte Verdickung, dagegen Metatarsus und die folgenden Tarsenglieder der Hinterbeine auffallend verkürzt und verdickt Dorydus Jännicke. — Gesicht mit einigen längeren Borstenhaaren. Vorderschienen in ihrer Mitte mehr oder minder spindelförmig erweitert und an der Hinterseite mit sehr dichter, kurzer i^orstenbehaarung kissenartig besetzt. Meta- tarsus und Tarsen der Hinterbeine von normaler Länge und nicht ver- dickt. Thorax vorne vorgetrieben und den Kopf mehr oder minder kai)uzenartig überlagernd Pseudorus Walker. .3. Wangen vollständig nackt, die Mitte des Mundrandes liegt der Grenze des unteren Drittels der Augenhöhe gegenüber, die Mundötfnung fällt steil nach hinten ab. Oberrand des dritten Fühlergliedes behaart. Beine, namentlich die Vorderbeine stark verlängert MegcqmJa Macquart. — Wangen dicht behaart, Mundrand in der Mitte nasenartig nach abwärts verlängert; Oberrand des dritten Fühlergliedes nackt, Beine nicht ver- längert Fronomopsis n. g. Doryclns Jännicke.') Die von Jännicke gegebene Gattungsdiagnose trifft im grofsen und ganzen vollständig das richtige, so dafs ich mich hier auf einige ergänzende und berichtigende Angaben beschränken kann. Die nur sehr wenig behaarte Stirne springt sockelavtig über die Augen vor (Taf Fig. 1), das kurze, völlig kahle und bartlose Gesicht ist unter den Fühlern rinnenförmig gehöhlt, der aufgeworfene Mundrand springt aber zu einem schwach nasenförniigen Mundhöcker vor. Der grofse aber flache Ocellenhöcker entbehrt eigentlicher Borsten, sondern ist nur an seiner hinteren Abdachung mit längeren, nach vorne übergebogenen Haaren besetzt. 1) Da in dem Catalogus Dipteiorum usw. von Kertöscz die Literatur in sehr sorg- fältiger Weise berüclisichtigt ist, werde ich nur dann Literaturangaben machen, wenn es für meine vorliegenden Zwecke notwendig erscheint. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 11 Fig. 2. Auch eigentliche Occipitalborsten fehlen vollkommen, beim ? ist das Hinter- haupt lediglich mit reicher, längerer Behaarung versehen, beim o' findet sich zwischen dieser jederseits ein Büschel etwas derberer , nach vorne umgebogener Haare. Auch neben den Fühlern steht bei ihm ein Büschel gröberer Haare. Das erste Fülilerglied ist ein wenig länger als das zweite, das Endglied nicht ganz l'/^mal so lang als die beiden Basal- glieder, birn- oder kurz keulenförmig, und an seiner Spitze mit einer kleinen narbenförmigen Delle versehen, in deren Tiefe ein ganz kurzer Stift nur schwer zu sehen ist. Die beiden Basalglieder sind mit starken Borstenhaaren besetzt, die namentlich auf der Oberseite des zweiten Gliedes erhebliche Länge besitzen. Das Mesonotum besitzt an seinem Vorderrande eine flache, durch beulenförmige Vor- ragungen (nicht die Schulterbeulen!) flankierte Rinne und ist mit kurzer abstehender Behaarung versehen. Die Beborstung ist nur schwach entwickelt: i)rä- sTitural 1, supraalar 1, postalar 1, Notopleuralborste fehlend; auch der Metapleural schirm fehlt, es findet sich hier nur kurze Behaarung. Ebenso ist das kleine, gewissermafsen in das riesig entwickelte Metanotum mit einbezogene Schildchen kaum behaart. Das siebenringlige Abdomen entbehrt der Discal- borsten, das zweite Segment besitzt einen linearen queren Eindruck. Die Genitalien des rS sind klein, die lange Legeröhre des ? ist in ähnlicher Weise, wie bei gewissen Schlupfwespen (z. B. Pimpla) schief nach aufwärts gerichtet (Fig. 2). Auf die von Jan nicke und von v. Köder erwähnte Verdickung 12 F. Hermann, der Scliienenspitze und des Metatarsiis der Hinterbeine sei anch hier noch- mals aufmerksam gemacht und beigefügt, dals der Metatarsus an seiner Unterfläclie zweireihige, ungemein grobe, kurze Beborstnng trägt (Textfig. 3). Bezüglich der Flügel- ädernng stimmen die An- gaben Jännickes nicht vollkommen. Die Sub- costalzelle ist entweder ganz am Flügelrande geschlossen oder mit einem sehr kurzen Stiel p. ^ versehen (Textfig. 4). Es sind fünf Hinterrand- zellen vorhanden, von denen die vierte gestielt ist. Die kleine Querader steht über der proximalen Hälfte der Discoidalzelle. Im übrigen möchte ich noch auf die sehr ausführliche, von einigen im allgemeinen guten Ab- bildungen begleitete Genusbeschreibung v. d. Wulps {Tijdsclirift voor Ento- mologie XIII, 1870, p. 9. Sep.-Abz.) aufmerksam machen. Als tyinsche Art gilt bekanntlich Dorijchis clistendens Wied. Die Synonymie ist von v. Röder, wie ich sehe, in vollständig richtiger Weise festgestellt worden (vgl. Kertcscz, Catalogus). Ich besitze die Art in vier Exemplaren (Brasilien) beiderlei Geschlechts in meiner Sammlung und kenne sie auch aus der Sammlung Licht war dt und dem k. k. Hof- museum in Wien. Ferner gehört hierher Doryclus GüntJieri Arribalzaga, den ich in zwei ebenfalls aus Brasilien stammenden ? Exemplaren in meiner Sammlung besitze. Dieselben stimmen mit der Beschreibung vollständig überein, wobei ich bemerke, dafs es sicli um einen echten Doryclus handelt; Arribalzaga hatte nur versäumt, auf die Verdickung der Schienenspitze uiul des Metatarsus an den Hinterbeinen aufmerksam zu machen, die liei spec. GüntJieri in gleicher Weise wie bei der typischen Art vorhanden ist. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 13 Pseudfjvus Walker. Das Genus Pseudorus wurde von Walker in den Uiptera Saundersiana (1850) errichtet und zwar auf Grund der brasilianischen Species piceus, der dann Bellardi (1859) eine zweite Art aus Mexico als Ps. bicolor anreihte. Über die Auffassung- der Gattung herrscht noch eine gewisse Unklarheit, die sich seinerzeit schon dadurch manifestierte, dafs Seh in er (1866) das Genus zu den Dasypogoninen stellte, während es von Bellardi und allen folgenden Autoren den Laphrinen subsummiert wird; dabei möchte ich neben- bei bemerken, dafs auch Walker sein Genus Pseudorus in der Abteiluno- „Dasypogon<-' unterbrachte. Sehen wir nun zu, worauf sich diese Diskrepanz der Meinungen zurückführen läfst, so wird eine solche Untersuchung zunächst mit dem Flügelgeäder zu beginnen haben. Von Pseu- dorus piceus Wlk. liegen mir aus dem k. k. Hof- museum in Wien zwei cT Exemplare vor, wohl die- selben , die seinerzeit Schiner untersucht hatte, und da fällt, wie neben- stehende Textfig. 5 ersehen ^'S- ^• läfst, vor allem auf, dafs wirklich die Subcostalzelle breit offen in den Flügelrand ausmündet. Danach bestände also die Ansicht Schiners. das Gen. Pseudorus den Dasypogoninen einzureihen, vollkommen zu Recht. Andererseits ist aber die Subcostalzelle auf der trefflichen West wood sehen Zeichnung, die die Beschreibung Walkers begleitet, mit aller Deutlichkeit als geschlossen dargestellt, und auch Willis ton {Psyche V) bestätigt dies nach Untersuchung eines ?:xemplars, das er für Ps. piceus Wlk. hielt. Walker gibt fernerhin für seine Species das Vorhandensein von drei Submarginalzellen an und ich Unde diese auch an den beiden mir vor- liegenden p:xemplaren in der nämlichen ^^'eise ausgeprägt. Da auf der zitierten Westwoodschen Zeichnung die in Frage kommenden Adern nicht mit der nötigen Klarheit dargestellt sind, so seien hier folgende Angaben 14 F. Hermann, gemacht. Der vordere Ast der Cubitaladcr entspringt scheinbar aus der Radialader und zwar ziemlich genau über der kleinen Querader; die die beiden unteren Submarginalzellen voneinander trennende (^uerader (Wurzel des vorderen Cubitalastes) steht genau in der Mitte zwischen der kleinen Querader und dem distalen Verschlufs der Discoidalzelle; die äufsere untere Submarginalzelle ist daher doppelt so lang als die innere. Die sie ein- rahmenden Cubitaläste verlaufen einander vollkommen parallel und diver- gieren nur am äufsersten Flügelrande ganz wenig. Der Angabe Willistons über das Vorhandensein von nur zwei Submarginalzellen möchte ich keine besondere Bedeutung beimessen, beobachten wir ja doch bei den Asiliden relativ häufig, dafs die Zahl der Submarginalzellen wegen ihrer Variabilität kaum zum Definieren der Species, geschweige denn der Gattung Verwendung finden kann. Endlich sei noch über das Geäder von Ps. piceus die Angabe gemacht, dafs die kleine Querader ziemlich über der Mitte der Discoidal- zelle steht und dafs die vierte Hinterrandzelle und die Analzelle lang gestielt sind. Betrachten wir nun zum Vergleich das Geäder von Ps. bicolor Bellardi (Textfig. 6), so stofseu wir auf relativ recht beträchtliche Differenzen. Hier ist die Subcostalzelle wirklich geschlossen und, wenn auch kurz, so doch deutlich gestielt, auch sind nur zwei Submarginal- zellen vorhanden. Der vordere Ast der Cubitalader steigt in steil S-förmigem Zug noch gegen den vorderen Flügelrand empor, seine Wurzel liegt ziemlich in gleicher Linie mit der distalen Begrenzung der Discoidalzelle, und die kleine Quer- ader steht über dem proximalen Viertel letzterer Zelle. Dagegen verhalten sich die erste und \ ierte Hinterrandzelle, sowie die Analzelle genau so wie bei der Species piceus. Halten wir nun das Gesagte noch einmal zusammen, so müssen wir eingestehen, dafs bei dem Gen. Pseudorus einheitliche Züge im Flügelgeäder vermifst w^erdeu und dafs dieses überhaupt nicht imstande wäre, die syste- matische Stellung nur einigernnifsen zu sichern. Es ist dalier recht gut, Fig. 6. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 15 -7 dafs uns hierüber eine g-anze Reihe anderer plastischer Merkmale sicheren Aufschluls zu geben vermag. Schon der Bau des Kopfes. Zug um Zug sehen wir hier die gleiche Linienführung wie bei Doryclus, und es kann nur eine einzige Differenz konstatiert werden: während nämlich bei Dorychis das Gesicht völlig kahl ist (Taf. Fig. 2), besitzt es bei Pseudoriis sowohl seitlich einige Haare, als auch auf dem nasenartig vorgeworfenen Mund- , rande einige den Knebelbart repräsentierende Borsten, [- <\ wie sich dies auch an den verschiedenen in der Literatur \ niedergelegten Zeichnungen von Westwood, Bellardi und Williston {Manual of the North American Diptem, III. ed. 1908) in einigermafsen befriedigender Weise dar- A ' gestellt findet. Ebenso kann ich im Bau der Füliler keine irgendwie in Betracht fallenden Unterschiede er- kennen. Auch in der Beschaffenheit des ^-^ Thorax stofsen wir auf den gleichen Typus, ; daran vermag auch der Umstand nichts zu ändern, dafs bei Psexidorus piceiis der Pro- thorax zu jenem seitlich beborsteten, gerade- , zu abenteuerlichen Höcker aufgeworfen ist, welcher den Kopf kapuzenartig überlagert. ; Bei der Bell ardischen Spec. hicolor ist die Höckerbildung, wenn auch vorhanden, so doch bei weitem schwächer ausgebildet und es ergibt sich auch dadurch wieder eine Annäherung an Doryclus. Ich bemerke dabei, dafs die verschiedene Gestalt des Thorax bei den beiden Species an den oben zitierten Figuren recht gut zum Ausdruck kommt. Auch das Abdomen scheint, soweit ich auf Grund meines wenig ausgedehnten LTntersuchungsmaterials urteilen darf, keine irgendwie be- deutenden Unterschiede gegenüber Dorijclus zu besitzen. Ist nun vorliegende vergleichende L^ntersuchung imstande gewesen. in einwandfreier Weise die verwandtschaftliche Zusammengehörigkeit zu erweisen, so gibt uns auf der anderen Seite die Betrachtung der Beine Fisr. 8. 16 F. Hermann, Merkmale genug, die leicht und übersichtlich eine generische Trennung beider Formen ermöglichen. Es genügt schon ein Blick auf die Textfig. 8 und 7, um die total verschiedene Bildung der Hinterbeine von Fseudorus mn\ Dori/cl HS zu erkennen; bei diesem die schon oben erwähnte auffallende Verkürzung und Verdickung des Metatarsus und der folgenden Tarsenglieder, während diese bei Fseudorus schlank und dünn gestaltet sind (Textfig. 7). Andererseits zeigen bei diesem letzteren die Vorderschienen eine auffallende Reliefierung, die hinwiederum dem Genus Dorydus vollständig fehlt. Die seitlich komprimierten Vorderschienen besitzen nämlich eine oblonge, an die Innenseite übergreifende Verbreiterung, welche änfserst dicht mit kurzen Borsten besetzt ist (Textfig. 8). Megapoda Macquart. Die von Macquart gegebene Gattungsdiagnose ist nicht genügend, um die Gattung von Dorydus zu trennen; daher kommt es auch, dafs der Autor die Spec. distendens Wied. unter verschiedenen Namen {crassitarsis, cyaneiventris) seiner Gattung Megapoda subsummierte. Unter diesen Umständen erscheint mir eine ausführliche Genusbeschreibung notwendig, die auf Grund- lage der bekannten brasilianischen Species labiata Fabr. gegeben werden soll. Bei Profilbetrachtung ragt die Stirne nicht über die Stirne vor (Taf. Fig. 3), dagegen zieht sich das Gesicht sogleich unter der Fühlerwurzel nasenartig vor. Die Spitze dieser Nase, die ungefähr der Grenze des unteren Drittels der Augenhöhe gegenüberliegt, trägt aufser zwei langen, starken Borsten einige wenige kurze Borstenhaare und auch in einiger P^ntfernung von dem Mundrande finden sich solche ganz vereinzelt auf dem im übrigen völlig kahlen Gesicht. Die Umrandung der grofsen ]\Iundötfnung fällt steil nach hinten ab, Rüssel und Taster lang und von gleichem Bau wie bei Dorydus. Die Stirne trägt zerstreute borstenartige Behaarung, der grolse aber flache Ocellenhöcker entbehrt der Borsten und ist ebenfalls nur an seiner hinteren Abdachung mit zahlreichen, nach vorne gebogenen kurzen Borstenhaaren besetzt. Auch das Hinterhaupt ist mit solchen versehen, eigentliche, d. h. in Reihen gestellte Occipitalborsten, finden sich jedoch nur in mittleren Partien. Das Grundglied der Fühler ist etwa V ■> mal so lang Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 17 als das zweite, beide besitzen borstenförinige Behaarung, die namentlich auf der Rückenfläche des zweiten Gliedes sehr lang ist. Das spindelförmige, an seinem Oberrande mit einigen borstenförmigen Haaren versehene End- glied ist etwa doppelt so lang als die beiden Basalgliedor zusammengenommen und besitzt einen deutlichen, schief abgestutzten Endgriffel, aus dessen Spitze ein kurzes Stiftchen hervorragt. Der Thorax ist an seinem Vorderrande wie bei Dorydus, nur weit schwächer rinnenfcirmig gehöhlt. Die gewisser- mafsen zweispitzigen Schulterbeulen sind mit einem Büschel kurzer, teil- weise gröberer Haare besetzt, im übrigen aber ist das Mesonotum vollständig kahl. Beborstung: präsutural 1, supraalar 1, postalar 1, Notopleuralborste fehlend, der Meta- pleuralschirm besteht nur aus schwachen Haaren. Auch das Schildchen ist voll- ständig kahl, dagegen trägt das Metanotum seitlich ein Büschel '^' kürzerer Haare. Das Abdomen ist bei dem 6" acht-, dem + siebenrinalio- etwas schmäler als der Thorax und mit zerstreuter, teilweise reihenförmig angeordneter anliegender Behaarung versehen. Das zweite Segment besitzt einen leichten Quereindruck, Discalborsteu finden sich nur auf dem ersten Segment. Die Genitalien des o' sind ziemlich grofs, fast kolbig, und rauh behaart, die Legeröhre relativ kurz, gerade ausgestreckt. Die exzessive Länge der im ganzen kahlen Beine, namentlich der Vorderbeine, ist bekannt. Über das Flügelgeäder genügt die Angabe, dafs der Stiel der Subcostalzelle sehr kurz ist, ja manchmal fast fehlt, und dafs die kleine Querader distal von der Mitte der Discoidalzelle steht (Textfig. 9). Analzelle und vierte Hinterrandzelle sind wie bei den vorhergehenden Gattungen lang gestielt, die erste Hinterrandzelle ist auffallend lang und schmal. Als typische Art hat die altbekannte Spec. Megapoda Iah lata Fabricius zu gelten, die in Brasilien nicht selten zu sein scheint. Nova Ai'ta XGVI. Nr. 1. 3 18 F- Hermann, Nach der Vcrsicheniii<^ v. Köders wiu-de sich als zweite Art an- reihen müssen Mefiapoda rufiventris v. Röder aus Manes am Amazonenstrom. Ich kenne die Art nicht und da sich in der Beschreibung auch niclit der mindeste Hinweis auf plastische I\lerkmale findet, so kann einstweilen die Zugehörigkeit dieser Art noch nicht als ganz sicher gestellt gelten. Das gleichförmig gewölbte Gesicht springt nasenartig vor und ist in der Mitte zu einem fast riisselförniigen P^ortsatz verlängert, dessen Spitze jederseits zwei lange Knebelborsten trägt (Taf. Fig. 4). In der Mitte ist das Gesicht vollständig kahl, seitlich jedoch mit locker stehender, ziemlich langer Behaarung versehen; auch die Stirne und die Scheitelgegend sind lang und dicht behaart. Der flache Ocellenhöcker entbehrt ebenfalls der Borsten und ist nur an seiner hinteren Abdachung mit einem Büschel vor- wärts gebogener Haare ausgestattet. Auch dem Hinterhaupte fehlen eigent- liche Occi])italborsten , dagegen besitzt es gleichmäfsige dichte Behaarung, die sich unmittelbar in die Behaarung des Kinns und der Rüsselwurzel fortsetzt. VAn eigentlicher Backenbart fehlt jedoch. Rüssel und Taster zeigen in Bau und Behaarung die gleichen Verhältnisse, wie bei den be- nachbarten Gattungen. An den Fühlern ist das erste Glied etwa Vn mal so lang als das zweite, das keulenförmige Endglied, Vl-i mal so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen, trägt an seiner Spitze einen in einen nagelartigen Dorn auslaufeiulen , kräftigen Kndgritfel. Die beiden Basalglieder sind mit ziemlich dichter Behaarung versehen, die auf der Oberseite des zweiten Gliedes erhebliche Länge annimmt; das Endglied ist vollständig kahl. Der mäfsig gewölbte Thorax läfst die rinneniörniige Delle am Vorderrande nur wenig deutlich erkennen und zeichnet sich \or allem dadurcli aus, dals aufser einer ganz schwachen präsuturalcn Borste wohl jede weitere Beborstung fehlt, dafs dagegen das Mesonotum, namentlich vorne und seitlich, mit rauher, abstehender Behaarung versehen i.st, die sich zerstreut auch auf dem Schildchcn findet. Der I\Ieta])lcuralschirni ist deutlich Beiträge zur Kenntois der siidamerikanischen Dipterenfauna. 19 entwickelt und auch das Metanotuni trägt seitlich längere Haare. Das ahgeplattete siebenringlige Abdomen ist nach hinten etwas verbreitert und hier breiter als der Thorax. Das zweite Segment trägt vorne einen sehr deutlichen linearen Quereindruck. Discalborsten fehlen auch auf dem er.steu Segmente vollständig, dagegen ist der Seitenrand des ganzen Abdomens dicht behaart und auch die IvückenÜäche ist mit lockerer anliegender Be- haarung versehen. Die wie gewöhnlich zweigliedrige Legeröhre ist mäfsig lang, nach abwärts ge- bogen, an der Spitze fein behaart und aulserdem an ihrer Unterseite mit zwei Chitinhäkcheii versehen. Die Beine sind nur wenig verlängert, jedenfalls be- deutend kürzer und Fig. 10. plum))er als bei Mcija- poda; sämtliche Schienen gegen ihre Spitze schwach keulformig verdickt. Dichtere Behaarung findet sich nur an der Unterfläche der Schienenspitzen und an den Tarsen, dagegen sind sämtliche Abschnitte der Beine mit ziemlich kurzen, zerstreuten Borsten versehen. Die Flügel sind relativ kürzer als bei Megapoäa, zeigen aber im wesentlichen den gleichen Aderverlauf (Textfig. 10). Die kleine Querader steht auf der Grenze des distalen Drittels der Discoidalzelle, die erste und zweite Hinterrandzelle ist relativ verkürzt, der vordere Ast der gegabelten l'ubitalader stark S-förmig gekrümmt. Als typische Art betrachte ich rronomopsls vliuhjhvu n. sp. ?. Ich besitze drei Stücke aus Westargentinien (Mendoza). Kopf. Mitte des Untergesichtes zitronengelb, die seitlichen Partien sind ebenso wie die Stirue, der Scheitel und das Hinterhau])t dunkelbraun bis schwarz; nur an der oberen Augenecke findet sich ein kleiner, braun- gelber Scheiteltieck. Auch die Fühler, die Taster und der Rüssel sind schwarz, ebenso die gesamte Behaarung des Kopfes, nur der Rüssel trägt an seiner Spitze ein Büschel gelber Haare. 20 F. Hermann, Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. Thorax schwarz mit Spuren striemenförmig- angeordneter graugelber l^estäubung auf dem Mesonotum; die Schulterbeulen und die Gegend zwischen den Postalarhöckern und dem Schildchen düster rotbraun. Die Behaarung des Thorax ist ausschliefslich schwarz, ebenso die der schwarzen Hüften. Abdomen lebhaft blau metallisch glänzend mit kurzer ausschliefslich schwarzer Behaarung. Nur die Spitze der Legeröhre trägt ein Büschel zarter gelber Haare. Beine durchaus dunkelpechbraun bis schwarz, auch die gesamte Behaarung und Beborstung besitzt die gleiche Farbe. Klauen düster rot- braun mit schwarzen S])itzen, Pnlvillen braun. Die Flügel sind an der Wurzelhälfte und am Vorderrande lebhaft rostgelb, an der Spitze und am Hinterrande schwarzbraun mit lebhaft blauen Reflexen. Die Farbe der Adern richtet sich nach dem Untergründe. Long. corp. 17 — -26 mm long., alar. 16 — 22 mm. Als zweite Art ist mir bekannt geworden Pronomopsis rubripes n. sp. ?, 1 ? aus Peru, Juliaca 4000 m über dem Meere. Kopf. Das Mittelfeld des Gesichtes ist lebhaft zitronengelb, die seitlichen Partien sind ebenso wie die Stirne, das Hinterhaupt, der Rüssel und die Taster durchaus schwarz, die gleiche Farbe besitzt auch die ge- samte Behaarung des Kopfes. Erstes Fühlerglied schwarz, das zweite gelb- rot, das dritte fehlt; die Behaarung der beiden Basalglieder ist schwarz. Der gesamte Thorax ist schwarz und schwarz behaart, ebenso die Schwinger. Das schwarze Abdomen zeigt lebhaften grünen Krzglanz, die kurze Behaarung ist gleiclifalls schw^arz, nur die kurze Legeröhre ist gelb behaart. Beine. Ober.schenkel glänzend schwarz mit gleichfarbiger Behaarung, die Schienen, Tarsen, Klauen und Pulvillen jedoch lebhaft rot und mit zarter goldschimmernder Behaarung versehen ; die groben Borsten der ganzen Beine sind jedoch ausnahmslos schw^arz. Die stark glänzenden Flügel sind durchaus dunkel -rostbraun mit leichtem A'ioletten Schimmer und zeigen gegen den Flügelrand lichtere Zellkerne. Long. corp. 23 mm, long. alar. 18 mm. B. Tibiae aiiticae iioii calcaratae = ERP:mOCNEMINAE. 1. Atomosiiiae. Einleitung. Unter den im allgemeinen grofsen, häufig genug grob pelzartig behaarten lai)hrieuartigen Raubfliegen fällt eine Horde zierlicher, meist relativ kahler Räuber auf, die nur selten die Länge von 10 — 12 mm über- schreiten, meist noch kleiner sind, häufig eine durch punktförmige Grübchen bedingte Skulpturierung am Thorax und Abdomen erkennen lassen und mit ganz geringen Ausnahmen an den Flügeln eine Eigentümlichkeit des Aderverlaufes zeigen. Die die Discoidalzelle und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Queradern verlaufen nämlich in der gleichen Richtung, häufig genug sogar in der gleichen Linie. Macquart hat besonders auf dieses eigentümliche Verhalten der Flügeläderung hin sein Gen. Atomosia aufgestellt und ich möchte daher für die ganze, vorderhand ganz flüchtig gekennzeichnete Gruppe den Namen Atomosinae festgehalten wissen. Wiederum ist es ein beredtes Zeichen für das fachmännische Verständnis und Literesse, mit dem Herr Schnuse auf seinen Reisen zu sammeln pflegte, dafs seine Ausbeute gerade recht reich an diesen kleinen, im allgemeinen recht schmuck- losen und wenig auffallenden Atomosinen ist. Sehr bald stiefs ich bei deren Determinierung auf böse Schwierigkeiten und sah zugleich aus der. Literatur, dafs diese auch meinen Vorgängern nicht erspart geblieben waren. Und so waren sie selbst an eine Aufteilung der verschiedenen Atomosinen- fonnen in gewisse Genera gegangen: von Schiner wurden die Genera A])liestia , Cerotainia , Eumecosoma , von Low Lamprozo)ia . von Williston Atonia und Cyphotomyia, von Arribalzaza Rliathimomyia, von Kertescz 22 F. Hermann, endlich Clariola errichtet. Schon früher hatte i\Iac(iuart das Gen. Atradia aufgestellt, dasselbe aber aus später genauer zu besprechenden, ungenügenden Gründen bei den Asilineu untergebraclit. Zum Teil waren wohl diese ver- schiedenen Genera, wenn ich so sagen darf, mit unzureichenden Mitteln errichtet worden und es blieben dementsprecliend die Schwierigkeiten für die systematische Bearbeitung der Atomosinen nach wie vor bestehen. Gerade diese Schwierigkeiten aber reizten mich; so habe ich denn mit einen» wahren Feuereifer diese kleinen, schmucklosen Räuber studiert, aber bald einsehen müssen, dafs das Studium lediglich süd- und nordamerikanischer Formen nicht die gewünschte Einsicht in die Systematik der Atomosinen vermitteln kann, sondern dafs diese sich nur durch eine monographische Darstellung der Formen aller Faunengebiete erreichen läfst. Mit dieser monographischen Darstellung habe ich freilich — ich weifs das wohl — die Grenzen der gestellten Aufgabe, die Asiliden der Schnuseschen Reise- ausbeute zu bearbeiten, um ein erhebliches überschritten, aber aus der laugjährigen Korrespondenz mit dem leider zu früh verstorbenen Herrn Schnuse glaube ich wohl zu wissen, dafs er einer solchen Überschreitung seine Billigung nicht würde verweigert haben. Unmöglich aber hätte ich eine solche Monographie zum Abschlüsse bringen können, wäre ich nicht von den verschiedensten Seiten in nicht genug dankenswerter Liberalität mit Untersuchungs- und namentlich kostbarem Typenmaterial unterstützt worden; so lernte ich ein Atomosinenraateriäl von einer Vollständigkeit kennen, wie es wohl kaum Je einem Untersucher vorgelegen haben mag, und ich kann w^ohl sagen, dafs es nur recht wenige Formen sein werden, die mir nicht durch Autopsie bekannt geworden sind. Und gerade der mir ermöglichte Vergleich der Tyj)en hat meinen ganzen Untersuchungen die gewünschte feste Basis gegeben. Dafs ich unter diesen günstigen Um- ständen bei der systematischen Aufteilung der Atomosinenhordc immer eine glückliche Hand gehabt hätte, will i(;li trotzdem nicht behaupten, im Gegen- teil, ich bin mir wohl bewufst, von einer völlig restlosen Lösung der ge- stellten Aufgabe da und dort doch noch weit entfernt zu sein; neben manchem anderen, ist daran, so paradox das klingen mag, gerade die grofse Aus- dehnung meines üntersuchungsmaterials Schuld. Aus kleinerem IMaterial abstrahierte, scheinbar scharfe und unwiderlegliche differenzielle Merkmale Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 23 zerrinnen dem Üntersucher nur allzu häufig unter den Händen, wenn ihn die Kenntnis eines ausgedehnteren Materials mit den mannigfachen Über- gangsformen bekannt gemacht hat. Trotz den mir wohl bewufsten Mängeln darf ich aber doch vielleicht von der vorliegenden monographischen Dar- stellung erhoffen, dafs sie ordnend und klärend die systematische Kenntnis der Atomosinen zu erweitern vermag und dafs sie durch stete Hervorhebung der jeweils einenden und trennenden plastischen Merkmale zeigen kann, in welchem Formenreichtum diese Horde zierlicher Raubfliegen unseren ge- samten Erdkreis bevölkert. Gilt es nun, die Atomosinen gegenüber den anderen Laphrienformen scharf abzugrenzen, so wird man sich wohl zunächst an die oben bereits erwähnte Eigentümlichkeit des Flügelgeäders halten. Wenn diese aber in den verschiedenen analytischen Tabellen, die wir für Bestimmung der Asiliden- genera in der Literatur vorfinden, als ein oder vielmehr als das die Atomosinae kennzeichnende Merkmal angegeben wird, so ist das nicht richtig. Denn zunächst finden sich gewisse Formen der Atomosinen, allerdings ausuahms- Aveise, bei denen die beiden Queradern nicht in der gleichen Richtung verlaufen, andererseits gibt er echte Laphrinen, die die Eigentümlichkeit des Atomosinenflügels besitzen. Hierher gehören zunächst einige genuine Laphrien, die indomalayischen Species scajndaris AVied., obligiiistriga Wlk. und Jiigrocoerulea v. d. Wulp, weiterhin die Genera Lamyra und Anypodetus, afrikanische Formen, die mit den Atomosinen nicht die geringsten verwandt- schaftlichen Beziehungen besitzen. Da demnach das Flügelgeäder kein spezifisches ^lerkmal für die Atomosinen abzugeben vermag, wird man sich nach anderen Merkmalen umzusehen haben. Ein solches habe ich in der Beschaffenheit der seitlichen flachen Höckerbildiing des Metauotum aufzufinden vermocht. Bei allen Atomosinen besitzt dieser Metanotalhöcker entweder ein Büschel feiner Haare, oder weit häufiger eine Anzahl grober und kurzer, dorn- oder stiftchenartiger Borsten , die nicht selten eine reihenförmige An- ordnung zeigen. Aber auch die Behaarung und Beborstung des ]\Ietanotum stellt kein Specificum der Atomosinen dar; wir finden Behaarung z. B. bei den Nusaarten, Borstenbüschel auch bei dem von mir errichteten Gen. Smeryngolaphria, wenn auch hier die Borsten nie die dornartige Beschaffenheit haben wie bei den Atomosinen. Nun habe i(;h bei diesen noch ein weiteres 24 F. Hermann, Merkmal als konstant oefundeii, eine eigentümliche Bildung an den Fühlern, die ich Zahngiittel genannt habe. Es handelt sich dabei um eine stift- oder dornaitige Kxkreszenz des dritten Flihlersegments — also nicht um eine eingelenkte Borste — , die sich, meist auf der Kante einer mehr oder minder ausgesprochenen Einkerbung auf der distalen Hälfte des Oberrandes befindet. Bei denjenigen Atomosinen, deren Fühler eines PCndgritfels ent- behren, ist der Zahngrift'el mehr oder minder weit von der Fühlerspitze entfernt, während er bei den mit einem Endgriffel ausgestatteten P'ormen an die Basis desselben verlagert ist. Ein solcher Zahngriffel ist schon von Schiner bei seiner Sp. ancylocera und auch von Williston gelegentlich erwähnt worden, ich kann aber die Angaben dahin erweitern, dafs er bei allen Atomosinen ohne alle Ausnahme angetroffen wird. Soweit meine aus- gedehnten Erfahrungen ausreichen, finden sich nur recht wenige Asiliden- formen, deren Fühler ebenfalls mit einem Zahngrift'el ausgerüstet sind, das sind die Dasypogoninengenera Taradicus und Dioctria-^ auch bei Fseudo- liolojjogon findet sich etwas ähnliches. Aus dem Gesagten mufs gefolgert werden, dafs es ein einziges, die Atomosinen spezifisch kennzeichnendes Merkmal überhaupt nicht gibt, hält man sich aber an die drei Punkte: Flügelgeäder, Behaarung und Be- borstung des Metanotum und Vorhandensein eines „Zahngriffels", so wird eine absolut reinliche Abtrennung der Gruppe von den übrigen laphrien- artigen Raubfliegen sich jederzeit ermöglichen lassen. Unterstützt wird eine solche durch eine Untersuchung der sonstigen, mehr sekundären Merk- male, die den Atomosinen eigen sind. Der meistens, in manchen Fällen sogar exzessiv verl)reiterte, meist abgeplattete Kopf zeigt in seinem Bau die Charakteristika der übrigen Laphriuen. Das stets bestäubte Gesicht ist entweder ganz plan, oder im ganzen mehr oder minder gewölbt, läfst aber nur ausnahmsweise die Andeutung eines eigentlichen Mundhöckers erkennen. Eine in der Höhe der Fühlerwurzel beginnende Ausrandung der inneren Orbitalränder führt entweder zu einer gleichmäfsigen Ver- breiterung von Stirne und Scheitel, oder läfst nur erstere verbreitert er- scheinen, während der Scheitel wieder eine Verengerung erfährt. Stets ist dieser stark eingesattelt, wodurch der entweder mit 2 — 4 oder mit einem Büschel von Borsten versehene Ocellarhöcker stark vorspringt. 1 )er Knebelbart Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 25 besteht aus längeren Borsten niul dazwischen stehenden kürzeren Härchen, ist nur ausnahmsweise dicht buschig-, liäufig sogar recht dünn und spärlicli. Auch die Behaarung des Gesichtes, der 8tirne und des Scheitels ist nie pelzartig dicht, selten buschig angeordnet, beschräniit sich vielmehr meistens nur auf Reihen zarter Borsten und Härchen. Die Occii»italborsten sind meist relativ recht derb, beschränken sich aber bei vielen Formen nur auf die oberen Partien des bestäubten Hinterhauptes. Der Rüssel ist im allgemeinen nur von mittlerer Länge, jedenfalls nie verlängert, dagegen sind die Taster häufig sehr klein , geradezu atroi)hisch , sie sind dann ganz in die Mundötfnung zurückgezogen und hier nur recht schwer der Betrachtung zugänglich. Die Fühler sind meist, bei gewissen Gattungen sogar sehr beträchtlich verlängert; hier allgemeine Angaben über ihre Form- verhältnisse zu machen, erscheint zwecklos, da wir uns bei der Definition der verschiedenen Genera noch genugsam mit den Fühlern werden zu be- schäftigen haben. Der für gewöhnlich nur mäfsig gewölbte Thorax zeigt häufig eine durch feine Grübchen bedingte Skulptur uiul ist im allgemeinen mit kurzer, anliegender, meist lichter Behaarung besetzt, zwischen die sich nicht bei allen Formen längere abstehende dorsocentrale Borstenhaare in freilich wechselnder Menge zu mischen pflegen. Selten kommt es auf dem Meso- notum auch zu Andeutungen der bei den Asiliden so häufigen Striemeu- zeichnung. Die Randbeborstung des Thoraxrückens ist im allgemeinen nicht besonders stark, präsuturale, supraalare und postalare Borsten sind in begrenzt wechselnder Anzahl wohl immer vorhanden, doch läl'st sich nach meinen Erfahrungen mit ihnen in systematischer Richtung nicht viel an- fangen. Der freie Schildchenrand verhält sich recht verschieden: er ent- behrt auffallender Behaarung ganz oder ist mit langen Haaren besetzt, er trägt partiell oder in ganzer Ausdehnung grobe Beborstung, oder er ist bei gewissen Formen mit zwei auffallend langen, spiefsförmigen Borsten bewehrt. Die Pleuren tragen dichte, vorwiegend lichte Bestäubung, häufig mit Aus- schlufs der Mesopleura, die dann entweder kahl und glänzend ist, oder aber das kurze anliegende Haarkleid, oder endlich die Skulptur des Meso- notum zeigt. Die Behaarung der Thoraxflanken ist nur in Ausnahmefällen dicht, für gewöhnlieh nur sehr zerstreut und zart. Notopleuralborsten sind Nova Acta XCVI. Nr. 1. 4 26 F. Hermann, wolil stets voihanden, der Metapleuralschirm ist meistens lang. Das Collare trägt meistens eine Reihe recht derber Borsten, die jedoch auch durch feinere Behaarung ersetzt sein kiinnen. Der für die ganze Grujjpe der Atomosinen so charakteristischen, konstanten IJehaarung resp. Bedornung des Metanotalliückers wurde oben bereits gedacht. Das relativ kurze, streifenförmige, nur selten verlängerte und kolben- förmige Abdomen besteht bei vielen Atomosinen bei Betrachtung von oben nur aus sechs Segmenten. Der freie Rand des sechsten Segmentes ist dann meist deutlich abgekantet, glatt poliert und stellt, von unten betrachtet, eine halbkreisförmig gebogene Spange d;ir, welche die ventral verlagerten kau- dalen Segmente und die Genitalien urafalst. Bei anderen Formen setzt sich das Abdomen bei Betrachtung von oben aus sieben oder auch acht Segmenten zusammen und es können dann allenfalls auch die Genitalien sichtbar werden. Sehr häufig zeigen die Abdominalsegmente die gleiche durch Grübchen bedingte, nur gröbere Skulpturiening wie das Mesonotum und auch die gleiche, meist lichter gefärbte, anliegende Behaarung, die eventuell zur Bildung binden- oder fleckenartiger Zeiclniungen Veranlassung gibt. Auch zeigen sich die Segmentaleinschnitte häufig mit feiner lichter Bestäubung bedeckt, die mehr oder minder entwickelte, schmale Binden erzeugt. Die Seiten- behaarung ist oft abstehend und verlängert und aufserdem sind bei vielen Formen wenigstens die vorderen Segmente mit mitunter recht derben Discal- borsten bewehrt. Die Genitalien sind mit geringen Ausnahmen sehr klein; dies und ihre eventuell sehr versteckte Lage lassen eine Definierung der Geschlechter nicht immer möglich erscheinen. Die kräftigen, relativ langen Beine bieten nur äul'serst wenig- Charakteristisches. Ihre sj)errige, meist Avenig dichte Allgemeinbehaarung nimmt nur bei einzelnen Formen einen locker pelzartigen Charakter an. Dagegen findet sich bei den (Scf einzelne!' Species an den Hinterbeinen als sekundärer Sexualcharakter sehr dichte, meist silberschimmernde Be- haarung, auch kommen jeweils büschelartige Haarbildungen an den Hinter- beinen der cTö' zur Bjeoljachtung. Kräftige, eventuell recht lange Borsten kommen an allen Abschnitten der Beine vor, doch vermochte ich aus ihrer topograi)hischen Anordnung keine für die Systematik braucdibaren Merkmale aufzufinden. Die Tarsen und die Scdiienen tragen an den Vorderbeinen fast Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 27 ausnahmslos, manchmal auch an den Hinterbeinen, häufig lebhaft goldgelb gefärbte bürstenförmige Behaarung, die eventuell an dem Metatarsus der Hinterbeine eine äufserst zierliche Reihenanordnung zeigt. Endlich sind die Hinterschienen und -schenke! an ihren einander zusehenden Flächen mit einer meist selir rcgelmäfsig und dicht angeordneten Wimperbehaarnng begabt, Pulvillen sind bei allen Atomosinen vorhanden. Der Aderverlauf der meist mehr oder minder hyalinen oder schwach getrübten, nur selten bunten Flügel läfst sich am besten durch eine Abbildung verdeutlichen (vgl. Textfig. 48). Für die Systematik der Atomosinen besitzt er nur recht geringe Wertung; die Länge und Richtung des Stieles der Subcostalzelle, sowie die topische Stellung der kleinen Querader zur Discoidalzellc ergeben noch einigermnfsen brauchbare Merk- male. Dagegen läfst sich aus dem verschiedenen Verhalten der ersten und zweiten Hinterrandzelle, da dasselbe eine grofse Neigung zur Variabilität zeigt, absolut nichts entnehmen und aus dem gleichen Grunde ist auch die gegenseitige Lage und Stellung der beiden Queradern, welche die Discoidalzellc und die vierte Hinterrandzclle distal abschlicfsen, in svste- matischer Hinsicht nicht verwertbar. Was nun die allgemeinen Färbungsverhältnisse betrifft, so wurde bereits oben auf die Schmucklosigkeit der Atomosinen aufmerksam gemacht. Dunkle Töne in Braun und Schwarz herrschen vor, in die nur durch die anliegende meist messinggelbe Körperbehaarung, sowie die häu% weifse Bestäubung der Segmentaleinschnitte eine gewisse, wenn auch geringe Unter- brechung kommt. Jeweils kommen auch metallische Färbungen in Blau und Grün zur Beobachtung, lebhaftere Tönungen aber in Gelb- oder Rot- braun lassen sich nur als seltene Ausnahmen feststellen. Die Beine sind häufig heller — gelb bis rotbraun — gefärbt, aber auch dann führen flecken- artige, ring- oder strichförmige Zeichnungen zu einer gewissen Verdüsterung; oder aber die Beine sind ganz dunkel gefärbt und besitzen nur an den Knien und den Schienen wenig ausgedehnte hellere Stellen. Endlich sei dieser Allgeraeinbeschreibung auch noch eine Angabe über die allgemeine geograjjhische Verbreitung der Grup])e beigefügt. Am reichsten an Atomosinen ist entschieden die amerikanische Fauna, ihr schlielst sich dann die indo-nnilayische resp. australische an, während die 4* 28 F. Hermann, paläarktische, afrikanische und asiatische Fauna nur vereinzelte Atoinosinen- species belierbergen. Die genauere geographische Verteilung der einzelnen Genera soll erst an späterer Stelle durch eine Tabelle dargestellt werden. Analytische Tabelle zur Bestiramung der Gattungen. 1. Ko])f stark in die Quere gedehnt, der Querdurchmesser mehr wie dop])elt so grol's als der Hühendurchmesser; Augen meist biillenartig vorgequollen; Rand des Schildchens stets nur mit geringer Behaarung versehen. 2. — Kopf nie auffallend in die Quere gedehnt, der Querdurchmesser höchstens do])pelt so grofs als der Höhendurchmesser; die Augen nie brillenartig vorgequollen; das erste Glied der Fühler nie auffallend verlängert, sondern so lang, oder doppelt so lang, nur in Ausnahmefällen dreimal so lang als das zweite, das Endglied niindesteus doppelt so lang als das Grundglied : Schildchenrand kurz behaart, oder mit langen Borstenhaaren, oder mit dornartigen oder spiefsförmigen Borsten versehen. 5. 2. Das erste Fühlerglied etwa zweimal so lang als das zweite, das End- glied nicht ganz do])pelt so lang als die beiden Basalglieder zusammen. Nur vier Hinterrandzellen vorhanden. Atnathomyia n. g. i M — Das erste Glied der verlängerten Fühler mindestens 3 — 4 fach solang als das kurze zweite, das Endglied so lang, oder höchstens doppelt so lang als das verlängerte Grundglied. P^ünf Hinterrandzellen vor- handen. 3. 3. Das streifenförmige, oder (ö*) nach hinten zu etwas verjüngte Abdomen besteht bei Betrachtung von oben nur aus .sechs Segmenten. 4. — Das exquisit keulenförmige Abdomen besteht aus sieben Segmenten. rrotichisma n. g. "?) "^ 4. Mcsonotum mäfsig gewölbt, ohne cirenmskripte auffallende Vorwölbung; die kleine Querader steht etwas distal von der Mitte der Discoidal- zelle. Cerotainia Schiner. 3 o — Das Mesonotum besitzt an seinem Vorderrande über dem Prothorax eine halbkugelförmige, durch flache Rinnen begrenzte V'orwölbung, die Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 29 kleine Queracler steht etwas proximal von der Mitte der Discoidal- zelle. CypJiotomyia Williston. / 5^ 5. Erstes Fühlerglied dreimal so lang als das zweite, die verläng-erten Fühler stehen auf einem auffallenden kanzelartig-en Voisprung und sind mit einem zapfenartigen P^ndgriifel versehen. Bathropsis n. g. (^^ — Erstes Fühlerglied nie dreimal so lang als das zweite. 6. (i. Stirne gegen den Scheitel zu mehr oder rainiler verbreitert, d. h. eine Verbindungslinie der medialen Orbitalränder ist unter dem Ocellen- höcker kleiner als über demselben. 7. — Stirne gegen den Scheitel zu mehr oder minder verengert, d. h. eine Verbindungslinie der medialen Orbitalränder ist unter dem Ocellen- höcker gröfser als über demselben. 20. 7. Das dritte Fühlerglied ist mit einem Endgrifltel versehen, oder in einen Dorn auslaufend, oder einfach zugespitzt, auf alle Fälle steht der Zahn- stift unmittelbar neben der Spitze des p]ndgliedes. 8. — Das dritte Fühlerglied meist ohne Endgriifel, auf alle Fälle steht der Zahn- stift weit entfernt von der Spitze auf dem Oberrande des Endgliedes. 16. 8. Die Taster normal entwickelt, so dafs sie stets deutlich zu sehen sind. 9. — Die Taster sehr klein, fast rudimentär, vollkommen in der Mundöffnuna- verborgen, so dafs sie nur undeutlich, manchmal nur als kleine Vor- sprünge zu sehen sind. 11. 9. Das keulenförmige, siebenringelige Abdomen unpunktiert; Gesicht mit deutlichem, warzenförmigen Mundhöcker; drittes Fühlerglied in einen Dorn auslaufend, über ihm auf eckigem Vorsprung der Zahnstift: Schildchen mit langen Randborsten. Etimecosoma Schiner. — Das nicht keulenförmige Abdomen punktiert. 10. 10. Hinterschenkel an ihrer Unterseite mit derben, spiefsartige Borsten tragenden Chitinhöckern versehen; das dritte Fühlerglied über doppelt so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen, mit deutlichem Endgritfel; Schildchenrand mit zwei durch ihre Länge und Dicke auf- fallenden spiefsförmigen Borsten. Dissmenjngodes n. g. ']^ (Nota. Hierher gehört wahrscheinlich auch das Gen. Rhathimomyia Arribalzaga, das icli nicht kenne.) y 30 F. Heiniiiiui, — Ilinterschenkel ohne Borstenhik-ker; das dritte Fülilerglied weniger wie doppelt PO lang als die beiden Basalglieder zusainmengenomnien; SchiUlchenrand nur mit kurzen Haaren besetzt. Oidardis w.g.'^h 11. Abdomen aus sechs Segmenten bestehend; Gesicht mit deutlichem, rundlichem Mundhöcker, unter der Fühlerwurzel mit linearer, narbeu- artiger Kinne; die derben Occipitalborsten auf den oberen Teil des Hinterhauptes beschränkt; Fühler relativ kurz, die beiden Basalglieder gleichlang, das Endglied mit deutlichem, meist nach abwärts geknicktem Endgriffel; Randbehaarung des Schildchens kurz; Metanotum mit stift- förmio-en Borsten. Atonia Williston. o • — Abdomen aus sieben resp. acht Segmenten bestehend. 12. 12. Abdomen nnpunktiert. 13. — Abdomen punktiert. 14. 13. Gesicht und Fühler mit ungemein dichter und langer Behaarung, auch das Hinterhaupt sehr dicht behaart; I\Iesonotum mit durchaus ab- stehender dichter Behaarung; Metanotum mit einem Büschel kurzer, steifer Borsten; Abdomen metallisch glänzend, aus sieben Segmenten bestehend, Genitalien ventral verlagert; Fufskrallen auffallend stark hackenförmig gekrümmt, Empodialborste sehr stark entwickelt. Lamprozona Low. "^O — Gesicht und Fühler zart behaart; Mesonotum mit kurzer, anliegender Behaarung, der dorsocentrale abstehende Haare beigemengt piud; Meta- notum ohne stiftförmige Borsten, nur fein behaart; Abdomen aus acht Segmenten bestehend, auch die Genitalien von oben sichtbar. Automolhia ii. g. / (?) 14. Erstes Fühlerglied do])pelt so lang als das zweite. Der Behaarung des Gesichtes sind beim cf schimmernde Schuppenhaare beigemengt. Mesonotum glatt, poliert, Punktierung tritt nur tieckenartig inner- halb kleiner Areale auf, Schildchen vollständig unpunktiert. Das zangenartige Hypopygium und die Legeröhre freistehend. Goneccalypsis n. g. ) J7 o — Erstes und zweites Fühlergiied gleichlang, oder das zweite Glied etwas länger als das erste. Schildchen punktiert. Genitalien ventralwärts verlagert. 15. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 31 15. Gesicht gegen den Mundrand höckerförmig vorspringend. cT Genitalien kolbig vorspringend, Legeröhre von seitlichen, auffallend bedornten Klappen beschirmt. Löivinella n. g. I l?n — Gesicht vollkommen plan. Genitalien sehr klein, ohne besondere Merk- male. Opeatocerus n. g. /^(^ IG. Drittes Fühlerglied mit deutlichem Endgrilfel; Gesicht namentlich unter der Fülllerwurzel auffallend verengert, Knebelbart aus vier Borsten bestehend, Occipital borsten fehlend; Thorax und Abdomen metallisch glänzend; Schildchen mit zwei langen, spiefsförraigen Randborsten; Metanotum mit mehreren dornartigen Borsten; Abdomen siebenringelig, Genitalsegmeiite ventral verlagert; Hinterschenkel und -schienen ver- dickt; die kleine Querader steht nur ganz wenig proximal von der Mitte der Discoidalzelle, Flügellappen fehlend. Clariola Kertescz. // ( — Drittes Fühlerglied ohne Endgritfel; Gesicht unter der Fühlerwurzel nicht verengert. 17. 17. Die kleine Querader steht über dem proximalen Drittel der Discoidal- zelle. 18. — Die kleine Querader steht über der Älitte der Discoidalzelle. 19. 18. Vordere Basalzelle länger als die hintere; der Knebelbart besteht aus einem Büschel niedergedrückter Haare und vier langen Borsten, von denen zwei neben, zwei über jenem Haarbüschel stehen, Stirne und Scheitel kahl; der Zahnstift des dritten Fühlergliedes steht distal von der Mitte des Oberrandes; Schildchenrand mit zwei äufserst langen, spiefsförmigen Borsten; Abdomen kahl, ohne durch längere Behaarung gebildete seitliche Vorderranddecken; Flügel einfarbig oder an der Spitze mit dunklem Fleck. Cenochromyia n. g. / IH — Die beiden Basalzellen von gleicher Länge; der Knebelbart besteht aus einem Büschel niedergedrückter grober Borstenhaare und einigen wenigen, nur am seitlichen Mundrande stehenden, längeren Borsten, Stirne und Scheitel behaart; der Zahnstift des dritten Fühlergliedes steht im proximalen Drittel des Uberrandes; Schildchenrand mit langen, aufwärts gebogenen Haaren besetzt; das siebenringlige Abdomen besitzt durch längere lichte Behaarung gebildete seitliche Vorderrandflecken: Flügel hyalin mit schwarzen Querbinden. Epaphroditus n. g. | 7 82 F. Hermaun, 19. Der Knebelbart besteht aus wenigen, in zwei Reihen angeordneten Borsten, Gesicht mit dcutlicheni ]\lun(lh(jcker und zarter Behaarung; Mesonotum stark gewölbt, vorne buckelartig aufgeworfen; Abdomen nicht punktiert, ohne Discalborsten, Hypopygium klein, in deutliche Zangenarme gespalten; Flügel durch auffallende Verschmälerung des Flügellappcns exquisit dreieckig; kleine, schlanke Art. Othoniomyia n. g. j)"^ — Der Ivnebelbart ist sehr dicht und besteht aus kürzeren, etwas ab- geplatteten und langen, den Mundrand auch seitlich einnehmenden Borsten, Gesicht ohne IMundhöcker, ebenfalls dicht und lang behaart; Mesonotum flach gewölbt ; Abdomen grob punktiert, Hypopygium grofs, kolbig, Discalborsten vorhanden; Flügel von gewöhnlicher Gestalt; grofsere, plumpere Arten. Adelodus n. g. j%4 20. Drittes Fühlerglied lang spindelförmig, nur in Ausnahmefällen an seiner Spitze schwach verjüngt. 21. — Drittes Fühlerglied in eine scharfe Spitze ausgezogen, oder in einem langen gefiederten oder pubescenten oder nackten borstenförmigen Fortsatz endend. 24. 21. üntcrgesicht in ganzer Fläche sanft konvex, ohne Mundhöcker; relativ grolse Arten von mindestens. 10 mm Länge. 22. — Untergesicht sanft konkav oder plan, am Mundrande deutlich vor- gezogen; kleinere Arten von höchstens 10 mm Länge. 23. 22. Purstes Fühlerglied etwa doppelt so lang als das zweite, das verlängerte Endglied dreimal so lang als die beiden Basalglieder zusammen- genommen; die an ihrer Si)itze mit div^ergenten Borsten besetzten Taster relativ sehr grofs; Collare mit groben Borsten bewehrt, das Schildclien mit vier derben Randborsten ; Abdomen aus sechs Segmenten bestehend; Grundfarbe des Körpers düster, nie metallisch glänzend; die vorderen Beinpaare ohne auffallende, silberschimmernde Wimper- behaarung; erste Hinterrandzelle stets mehr oder minder verengert, manchmal beinahe geschlossen. Aphestia Schiner. \'\-\ — Erstes und zweites Fühlerglied gleichlang, das Endglied nicht ganz lV>mal so lang als die Basalglieder zusammengenommen; Taster nicht auffallend grofs; Collare ohne Borsten, nur mit feiner Behaarung versehen, Schildchenrand in ganzer Ausdehnung mit langen Haaren und Borsten Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 33 besetzt; Abdomen aus sieben Segmenten bestehend; Gruiidfaibe des Körpers lebhaft metallisch blau oder g-rün, auf dem Abdomen mit durch silberschimmei-nde Behaarung gebildeter P'lecken- oder Binden- zeichnung; die Schienen und Tarsen der vorderen Beinpaare tragen ^'^'^^'^'^^^-^ an ihrer Aufsenseite lange wiraperartige, silberschimmernde Behaarung; erste Hinterrandzelle nicht verengert. Cyanonedys n. g. /T.^ 23. Kopf mäfsig abgeplattet, jedenfalls nicht halbkuglig, das Gesicht er- scheint im Profil deutlich gehöhlt, am Mundrande beträchtlich vor- gezogen: Knebelbart aus längeren Borsten und kürzeren Haaren be- stehend, die sich bei den meisten Arten in der Mitte des Mundrandes zu einem niedergedrückten Büschel verdichten; Schildchenrand jetlerseits mit wenigen derben Borsten; Metauotum mit kurzen stiftartigen Borsten; Discalborsten an den ersten drei Abdominalsegmcnten stets vorhanden; die kleine Qnerader steht auf der Mitte der Discoidalzelle oder weiiio- proximal davon. Atomosia Macquart. l?)S^ — Kopf im Profil halbkuglig, das schmale Gesicht plan, am Mundrande nur wenig vorgewölbt, Knebelbart nur aus Avenigen, den :\rundrand ein- nehmenden Borsten bestehend; Schildchenrand mit kurzen abstehenden Haaren, ohne Borsten, auch das Metauotum entbehrt der kurzen, stift- artigen Borsten vollständig; Discalborsten fehlend; die kleine Querader steht an der Grenze des proximalen Viertels der Discoidalzelle. Strombocodia n. g. /t)6 24. Auffallend kleine, höchstens 5 mm lange und schlanke Arten von durch- aus schwarzer Körperfärbung. Hyhozelodes n. g. /^"7 — Mittelgrofse, stets über 5 mm lange Arten von nicht durchaus schwarzer Kör]ierfärbung: Abdomen rotbraun mit dunkler Flecken- oder Binden- zeiclinung oder schwarz mit deutlichen weifsen Bestäubungsbinden. 25. 25. Kopf stark verbreitert uiul namentlich die Stirne durch Ausranduno- der Orbitalränder deutlich erweitert. Drittes Fühlerglied entweder spindelförmig verbreitert oder mehr linear, nackt oder pubescent, die mehr oder minder lange Endborste stets nackt. Atractia Macquart. I t^fe — Kopf mäfsig verbreitert, die Stirne kaum erweitert. Drittes Fühlerfflied deutlich behaart und namentlich die Endborste mit langer federbusch- artiger Behaarung versehen. Lophoceraea n. g. j^ } Nova Acta XCVI. Nr. 1. K 34 V. Hermann, Spezielle Beschreibung der Genera und Arten. Amathointjia ii. g. Koj)!' stark in die Breite gedehnt (Taf. Fig-. 5 u. 6), der Quer- durchniesser mehr wie do])])elt so grol's als der H()liendurchmesser. Das breite, gegen den Mundrand etwas vorgezogene Untergesicht verbreitert sich zwar gleicliniälsig gegen die Fühlerwurzel, die medialen eingekerbten Orbitalränder divergieren aber im Bereich der Stirne bei weitem nicht so stark wie bei Cerotairiiii. Der Knebelbart besteht jederseits aus einer Reihe gröberer Borsten und dazwischen stehenden kürzeren Haaren, die hauptsächlich den Mundrand einnehmen. Das Gesicht trägt jederseits eine Reihe kurzer, abwärts ge- bogener Haare, die Stirne besitzt am Augenrande und in der Mitte über der Fühlerwurzel kurze Behaarung. Scheitel nackt. Der relativ niedere Ocellenhöcker ist mit \ I zwei divergenten Borsten bewehrt. Das Hinterhaupt be- sitzt nur in der oberen Hälfte einige wenige Borsten, X auch der Backenbart ist verhältnismäfsig schwach cnt- ^' wickelt. Rüssel kurz, Taster sehr klein. Fühler ver- längert (Textfig. 11); erstes Glied doppelt so lang als das zweite, das seitlich kompresse, bandartige, eines Endgrittels '^' entbehrende Endglied, dessen kleiner Zahnstift im Profil nur schwer sichtbar ist, etwa Vl> mal so lang als die beiden Grundglieder zusammengenommen. Das kuiz behaarte erste Segment trägt an seiner Unterseite eine einzelne gröbere Borste, das zweite Segment ist kurz beborstet. Thorax. Das mäl'sig gewölbte Mesonotum und das Scliildchen metallisch glänzend, deutlich jjunkticrt und gleichmäl'sig mit kurzer, an- liegender lichter Behaarung versehen ; längere, abstehende Behaarung fehlt vollkommen. Pleuren mit fieckenartig auftretender l^estäubung und kurzer, im Bereiche der Mesopleura anliegender Behaarung. Beborstnng: präsutural 1, supraalar 1, ])Ostalar 1, notopleural fehlend, Metanotum trägt seitlich einige kurze Stachelborsten. n Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. oO Das metallisch-o-länzemle, sehr grob punktierte Abdomen ist gleich- niäfsig mit anliegender kurzer Behaarung von lichter Färbung versehen und läfst bei Betrachtung von oben auch den äufsersten Rand des siebenten Seg- mentes erkennen. Die Seitenbehaarunng ist nur wenig verlängert, das erste Segment ist mit 2—3, die übrigen mit je einer Discalborste versehen. Bauch nackt. Beine relativ kurz und ziemlich plump, die Endtarsen jedoch auf- fallend verschmächtigt. Die Behaarung und Beborstung bietet nichts Cha- rakteristisches, nur auf der Hinterseite der Vorderschienen fallen zwei Borsten durch erhebliche Länge auf. Die bürstenförmige Behaarung ist nur wenig entwickelt, die Wimperbehaarung auf die Vorderfläche der Hinterschienen beschränkt. Klauen lang, Pulvillen verhältnismäfsig klein. An den Flügeln fällt das Vorhandensein von nur vier Hinterrand- zelleu besonders in die Augen, indem die zweite und dritte Hinterrandzelle miteinander verschmolzen sind. Stiel der Subcostalzelle lang. Die erste Hinterrandzelle deutlich verengt, die kleine Querader steht über der Grenze des distalen Drittels der Discoidalzelle. Das neue Genus Amathomyia besitzt um deswillen erhöhtes Interesse, als es den ersten paläarktischen Vertreter des bis jetzt nur aus Amerika bekannten, um das Genus Cerotainia sich gruppierenden Formenkreises darstellt. Als typische Art betrachte ich ÄDiatliomijia persiana Becker, von der mir die aus Beludschistan stammenden Typen aus der Sammlung Th. Pleske zur Untersuchung vorlagen. Pi'otUhisma n. g. Kopf stark verbreitert (Taf. Fig. 7 u. 8), mehr wie doppelt so breit als hoch. Das breite Gesicht ist nach oben gegen Stirne und Scheitel e-leichmäfsio- verbreitert und zeichnet sich dadurch aus, dafs es sich von der Fühlerwurzel nach abwärts ziemlich gleichmäfsig über die Augen vorwölbt; ein eigentlicher Gesichtshöcker fehlt, oder ist wenigstens nur ganz wenig angedeutet. Der Knebelbart besteht aus ziemlich zahlreichen längeren und 36 V. Hermann, kürzeren Borstenhaaren, die auch am Miindrande nach abwärts reichen; auch die Behaarung- des Gesichtes setzt sich aus abwärts gebogenen längeren Borsten und kürzeren Haaren zusammen. Stirne und Scheitelgegend zart behaart, erstere trägt am Augenrande eine einzelne längere Borste. Ocellen- höcker klein mit zwei relativ kurzen Borsten. Das bestäubte Hinterliaujit ist nur zerstreut behaart, auch der Backenbart nur schwach entwickelt. Die Reihe der Occipitalborsten reicht bis zum Äquator der Augen nach abwärts. Der derbe, seitlich kompresse Rüssel ist relativ lang, an seiner Unterseite büschelartig behaart, auch ein scharf abgesetzter Höcker der Kinngegend ist mit einem Haarbüschel besetzt. Die Fühler, relativ lang, — ihre Länge ist etwas gröfser als der Längsdurchmesser der Augen — er- innern in ihrem Bau etwas an die Verhältnisse bei Aiomosia. Das dicht behaarte, an der Unterseite mit einer einzelnen Borste versehene erste Glied ist etwa dreimal so lang als das kurze, beborstete zweite Glied, das ungefähr spindelförmige dritte Segment ist etwa 1 V2 mal so lang, als die beiden Grund- glieder zusammengenommen, ohne Endgritfel, gröfstenteils leicht pubescent und trägt auf einem Vorsprung einen deutlichen, wenn auch kurzen Zahngritfel. Thorax. Mesonotum matt, mit feiner dichter Punktierung und sehr kurzer Behaarung, die an den hinteren Partien nach vorwärts gerichtet ist; ihr sind namentlich vorne und an den Seiten anliegende goldgelbe Haare beigemengt, welche auch das der Randbehaarung völlig entbehrende Schildchen einnehmen. Längere dorsocentrale Haare fehlen und auch die Beborstung ist nur kurz: präsutural 1, supraalar 1, po.stalar 1, notopleural 2. Pleuren gleichmäfsig bestäubt oder, besser gesagt, mit anliegender feinster Ikhaarung bedeckt. Zerstreute längere Behaarung findet sich über den Hüften, am oberen Rande der !\Icsopleura und in der Notopleuralnaht. Das Collare ist fein beborstet, das Metanotum trägt eine Grujjpe derber, stift- artiger Borsten. Abdomen aus sieben von oben sichtbaren Segmenten bestehend, matt, nur fein i)unktiert und von exciuisit keulenförmiger Gestalt; die ^Einschnürung betrifft das zweite und die vordere Hälfte des dritten Segmentes. Das ganze Abdomen ist mit langer, anliegender Behaarung bedeckt, eigentliche Discal- borsten fehlen und auch die Seitenbehaarung ist nur auf den vordersten drei Segmenten verlängert. Hyi)opygium klein, ventralwärts verlagert. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 37 Beine lebhaft geförbt mit spärlicher Behaarung und Beborstung. An den beträchtlich verlängerten Hinterbeinen sind die Schenkel und Schienen gleichmäßig verdiclit. Die Unterfläche sämtlicher Tarsen und die Innen- seite der Vorderschienen besitzen die gewöhnliche bürstenförmige, die einander zugekehrten Flächen der Hinterschenkel und -schienen gleichmäfsige wimper- artige Behaarung. Die grolsen Flügel überragen die Spitze des Abdomens. Stiel der Subcostalzelle von auffallender Länge (wie bei Cerotainia), die kleine Quer- ader steht etwas distal von der Mitte der Discoidalzelle, die erste Hinterrand- zelle erweitert, die zweite schwach verengert. Die die vierte Hinterrandzelle und die Discoidalzelle distal abschliefsenden Queradern stehen nicht voll- ständig, aber doch annähernd in gleicher Richtung. Der Stiel der vierten Hinterrandzellc und der Analzelle lang. Als typische Art beschreibe ich: Frotlchisma longimaniis n. sp. cT. Ein einzelnes a' aus Peru (Callanga) in der Sammlung des k. Ungar. Nationalmuseums in Budapest. Kopf. Gesicht, Stirne und Hinterhaupt mit ockerbrauner Bestäubung bedeckt, Scheitel unbestäubt, schwarz. Am hinteren Orbitalrande nimmt die Bestäubung mehr weifsliche Färbung an. Knebelbait in der oberen Hälfte schwarz, gegen den Mundrand gelb. Auf dem Gesiclit sind die Haare unten schwarz, gegen die Fühlerwurzel gelb, ebenso wie die Be- haarung der Stirne, des Sclieitels und des Hinterhauptes. Auch der dünne Backenbart, die Behaarung der Kinngegend, des Rüssels und der schwarzen Taster ist gelb, ücellar- und Occipitalborsten schwarz. Auch die schwarzen Fühler sind ausschliefslich schwarz behaart. Thorax mattschwarz; die äufserst kurze abstehende Behaarung ist schwarz, die stellenweise, auch auf dem Schildchen, auftretende anliegende Behaarung dagegen goldgelb. Schulterecken in geringer Ausdehnung rot- braun. Die präsuturalen und supraalareu Borsten schwarz, die postalaren gelb. Pleuren und Hüften gleichmäfsig mit ockergelber Bestäubung und gelber Behaarung veisehen. Notopleural borsten und der vor den gelben 38 F. Hermann, Schwingern stehende Metapleuralschirni gelb, ebenso die Behaarung des CoUare und die Borsten des ockergelb bestäubten Metanotuni. Abdomen mattschwarz, die dichte und lange anliegende Behaarung allenthalben goldgelb, so dal's das ganze Abdomen bei gewisser Beleuchtung einen goldenen Schimmer bekommt. Die mittleren Segmente besitzen an den Einschnitten feine braune Säume. Bauch braun mit zerstreuter lichter Be- haarung. Die langen Beine sind mit Ausnahme der Endtarsen lebhaft gelb, die Schenkel mehr rotgelb. Auch die Behaarung und Beborstung ist aus- schlielslich gelb. Klauen schwarz, Pulvillen gelb. Die Flügel sind gleichmälsig gelb tingiert und allenthalben mit ziemlich grober mikroskopischer Behaarung versehen. Nur die hintere Basalzelle entbehrt derselben, ist völlig hyalin und erscheint dadurch leb- hafter gelb. Die Costalzelle und die Flügelspitze saumartig getrübt. Die Äderung ist dunkelbraun. Long. corp. 11 mm, long. alar. 9,5 mm. Cerotahiia Scliiiier. Die Diagnose, die Schiner dem in den Verhandlungen der Zool. bot. Gesellschaft Bd. 16, sowie in der „Novarareise" aufgestellten Genus gegeben hat, kann keinesw^egs als eine besonders glückliche angesehen werden. Schon die Angabe: ,, Kopf wie bei Atomosia gebildet", entspricht den Tatsachen durchaus nicht, da wir gerade in der eigentümlichen Ko])fform mit das beste Merkmal zur Charakterisierung der Cerotainien gegenüber den benachbarten Formen besitzen. Wenn daher Osten- Sacken (Biologia centraU-americaiia p. 184) die Frage stellt: „Is Cerotainia a good genusV", so geht daraus hervor, dafs er sich aus der Seh in er sehen Gattungsbeschreibuug nicht die nötige Klarheit hatte erholen können. Erst AVilliston {Psyche 1889) ver- danken wir eine klare und bündige Auffassung des Gattungsbegriffes, aber auch seine Diagnose ist nur kurz, so dafs ich hier eine etwas ausführlichere Beschreibung für zweckmäfsig halte. Beiträge zur Kenntnis der stidamerikanischen Dipterenfanna. 39 Kopf stark in die Breite gedehnt (Taf. Fig. 9 u. 10), sehr nieder, die grofsen Augen brillenartig vorgequollen, wodurch die Kopfform lebhaft an Hokocephala erinnert. Das breite Gesicht erweitert sich gleichmäfsig gegen die Scheitelgegend, so dafs der Querdurchmesser der letzteren das doppelte der Gesichtsbreite beträgt. Der Älundrand ist nur ganz wenig aufgeworfen, dagegen wölbt sich das Gesicht oben zu einem sockelartigen, die Fühler tragenden Höcker vor. Der Knebelbart besteht aus mehr oder minder zahl- reichen langen Borsten, denen sich namentlich am Mundrande auch kürzere Haare beimengen ; auch über dem Knebelbart erscheint das Gesicht mit meist reihenweise angeordneten, abwärts gebogenen, ziemlich langen Haaren besetzt. Die Stirne trägt über der Fühlerwurzel und am medialen Augen- rande je eine Gruppe borstenartiger, teilweise relativ langer Haare. Der Ocellarhöcker ist mit zwei, oder auch mit 4 — 6 Borsten bewehrt. Auch der Scheitel ist stark behaart. Die Reihe relativ derber Occipitalborsten besitzt eine bei den einzelnen Arten verschiedene Ausdehnung, der Backen- bart ist gut entwickelt. Rüssel kurz, derb, die Taster klein. Die Fühler sind lang, das verlängerte erste Segment stets mindestens viermal so lang, als das kurze zweite, nur bei einer Species {argyropus) nur von dreifacher Länge, oben und unten mit ziemlich langer borstenartiger Behaarung; an der Unterseite finden sich aufserdem eine oder zwei lange Borsten. Das zweite Segment ist nahe seinem Vorderrande mit einigen kurzen Haaren und längeren Borsten bewehrt. Das spindelförmige, mehr oder minder pubescente dritte Segment ist höchstens 1 "2 mal (nur bei der Spec. argyropus doppelt) so lang als das verlängerte erste Glied. Die Pubescenz läfst den immer vorhandenen, kurzen Zahngriffel bei der Profilbetrachtung schwer erkennen, bei der Betrachtung von oben aber ist er, stärkere Vergröfserung vorausgesetzt, stets zu sehen. Thoraxrücken mäfsig gewölbt, fein und häufig nicht in ganzer Ausdehnung punktiert, mit dichter, meist mehr oder minder abstehender Behaarung versehen. Das Schildchen trägt an seinem freien Rande feine Behaarung, aber keine Borsten. Die Pleuren sind bestäubt und mit relativ dichter Behaarung versehen, die auf der Mesopleura eventuell büschelförmige Anordnung zeigt. Beborstung: präsutural 1, supraalar 1, postalar 1. noto- pleural 3 — 6. Der Metapleuralschirm besteht aus langen Borstenhaaren. 40 F. Hermann, Das Collaie trägt eine Reihe langer Borsten, das Metanotum ist seitlich mit einem Büschel knrzer, stiftartiger Borsten besetzt. Abdomen aus sechs von oben sichtbaren Segmenten bestehend, das siebente und die kleinen Genitalsegmente sind ventral verlagert. Die einzelnen Segmente, die durch tiefe, eventuell schmal gesäumte Segment;il- einschnitte getrennt werden, sind derb punktiert, mit mehr oder minder dichter anliegender Behaarung versehen und entbehren der Discalborsten voll- ständig; nur an den Seiten des ersten Segmentes findet sich eine Anzahl gröberer Borsten. Die Beine sind kräftig und ziemlich dicht behaart, die Hinterbeine stets etwas verlängert und mehr oder minder verdickt. Auch der Meta- tarsus der Hinterbeine, der im allgemeinen die Länge der drei folgenden Tarsenglieder besitzt, ist häufig verdickt. Die Beborstung der Beine ist nicht auffallend. Bei gewissen Arten findet sich bei den cTcT an den Vorder- und Mittelbeinen auffallende silberweifse Behaarung. An den Flügeln fällt die Länge des Stieles der Subcostalzelle besonders auf, die kleine Querader steht etwas distal von der Mitte der Discoidalzelle. Die gegenseitige Lage der beiden die Discoidal- und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Queradern zeigt eine gewisse Variabilität, doch liegen beide Adern stets wenigstens in derselben Richtung. Auch der Stiel der vierten Hinterrandzelle ist variabel insofern, als er rudimentär entwickelt sein und manchmal ganz fehlen kann, so dafs dann die dritte und die fünfte Hinterrandzelle gar nicht voneinander geschieden sind. Was endlich den Gesamthabitus betrifft, so treten die Cerotainiaspecies in zwei Formen, einer schlankeren und einer plumperen, mehr gedrungenen auf. Bei der ersteren ist das streifenförmige Abdomen 4 — 5 fach so lang als der Thorax, bei den i)lumperen Formen dagegen ist der '^l"'horax selbst breit und das breite Abdomen nur 2V2 mal so lang wie dieser. Eine strenge Trennung läfst sich freilich aus diesem Verhältnis nicht aufstollen. Zwei neu zu beschreibende Arten [leonina und (lasythrix) zeichnen sich durch besonders gedrungenen Habitus aus, so dafs sie eigentlich aus dem Gesamt- bilde der Cerotainiaarten etwas herausfallen. Da sich aber, abgesehen von dichterer Behaaarung, nach keiner Richtung plastische Differenzen feststellen Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 41 liefsen, glaubte ich von einer geuerischen Absonderung der beiden Species absehen zu müssen. Die gegenseitige Abgrenzung der einzelnen Arten begegnet ziem- lichen Schwierigkeiten, die in einer gewissen Variabilität, in eventuellen sexuellen Differenzen, vor allem aber darin begründet sind, dafs die Cerotainien anscheinend ziemlich selten sind, so dafs nur von einer Art gröfsere Reihen untersucht werden konnten. Mit Ausnahme von sp. nigripennis Bell, haben mir sämtliche bekannten Arten, gröfstenteils als Typen vorgelegen, so dafs ich glauben möchte, bei deren Identifizierung wenigstens stärkere Irrtümer vermieden zu haben. Die beiden Bigotschen Arten dubia und nigra konnten keine Berücksichtigung finden, da sich den mangelhaften Beschreibungen nicht entnehmen liefs, ob sie überhaupt dem Genus Cerotainia angehören. Als typische Art wird von Schiner die Laphria xantlioptera Wied. bezeichnet. Die mir bekannt gewordenen Cerotainiaspecies lassen sich durch folgende analytische Tabelle bestimmen: 1. Arten von gedrungenem Habitus, Abdomen etwa 2'/2 mal so laug als der relativ breite Thorax. 2. — Arten von schlankem Habitus, das streifenförmige Abdomen bis viermal so lang als der relativ schmale Thorax. 6. 2. Occipitalborsten auf rundlichen Chitinwarzen eingelenkt, auf den oberen Teil des Hinterhauptes beschränkt. Vorderer Teil der Mesopleura vorgewölbt. 3. — Occipitalborsten nicht auf Chitinwarzen eingelenkt, weiter nach abwärts reichend. Mesopleura nicht vorgewölbt. 4. 3. Flügel gleichmäisig braun. macrocera Say. — Flügel gleichmäfsig gelb. xanthoptera Wied. i. Behaarung des Thorax und des Abdomen kurz, anliegend. bella Schin. — Behaarung des Thorax und des Abdomen pelzartig, ungewöhnlich dicht; Arten von auffallend gedrungenem Habitus. 5. NoY« Acta XCVI. Mr. 1. 6 42 F. Hermann, 5. Behaarung vorwiegend schwarz, Wurzelhälfte der Flügel stark gebräunt, Adern schwarz. dasythrix n. sp. — Behaarung ausschliefslich gelb, Flügel Aiillig hyalin, Adern gelb. leon ina n. sp. (). Fühler auffallend kurz, das erste Segment nur dreimal so lang als das zweite. Die vorderen Beinpaare des cT besitzen an der Aufsenseite in ganzer Ausdehnung silberweifse Behaarung. argyropus Schin. — Fühler von gewöhnlicher Länge, das erste Segment mindestens viermal so lang als das zweite. 7. 7. Auf dem Mesouotuni finden sich immer, freilich in wechselnder Menge, helle (weifsliche oder häufiger goldgelbe) Haare. 8. — Mesonotum ausschliefslich schwarz behaart. unicolor n. sp. 8. Die Seiten der Abdominalsegmente rotbraun gesäumt. 9. — Abdomen einfarbig schwarz. 10. 9. Ocellenhöcker mit sechs Borsten, Mesonotum mit goldgelber Behaarung, Beine düster gelbbraun. violaceithorax Arribalzaga. — Ocellenhöcker mit zwei Borsten, Mesonotum mit weifslicher Behaarung, Beine sehr lebhaft gelbrot. rhopalocera Arribalzaga. 10. Flügel hyalin, Spitze mit rauchgrauer, auffallender, fleckenartiger Säumung. marginata n. sp. — Flügel hyalin oder gleichmäfsig bräunlich tingiert. 11. 11. Beine mit Ausnahme der gelbbraunen Knie gleichmäfsig schwarz oder tief dunkelbraun. 12. — Beine stets an den Schienen und Tarsen, mindestens der vorderen Beinpaare in gröfserer Ausdehnung gelb oder gelbbraun. 13. 12. Fühler schwarz behaart, Borsten des Hinterhauptes imd des Mesonotum schwarz, die Vorderschienen besitzen in beiden Geschlechtern an ihrer Innenseite aufser der gewöhnlichen Bürstenbehaarung eine eigentümlich weifslich bestäubte Längsbinde. Bei dem ö^ sind die Schienen und Tarsen der beiden vorderen Beinpaare, sowie der Rand des siebenten Segmentes mit auffallender silberglänzender Behaarung versehen. argyrojjyga n. sp. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 43 — Fühler mit vorwiegend heller Behaarung-, Borsten des Hinterhauptes und des Mesonotum gelb; Vorderschienen an ihrer Innenseite nur mit der gewöhnlichen Bürstenhehaarung. propinqua Schin. 13. Auf dem Abdomen wird die schwarze Grundfarbe in grüfserer oder geringerer Ausdehnung durch besonders dichte silberglänzende oder goldgelbe Behaarung verdeckt. 14. — Auf dem Abdomen wird die schwarze Grundfarbe nie durch die lichtere Behaarung verdeckt. 15. 14. Die zwei ersten Abdominalsegmente mit silberglänzender dichter Be- haarung bedeckt, Ocellarhocker mit zwei Borsten. argyropasta n. s]i. — Das dritte, vierte und fünfte und der Hinteirand des zweiten Adominal- segmentes mit leuchtend goldgelber Behaarung bedeckt, Ocellarhocker mit vier Borsten. aurata Schin. 15. Schienen und Tarsen lebhaft gelb, das VVurzeldrittel der Flügel besitzt hellbraune Adern und aufserdem beim cT milchweifse Trübung. flavipes n. sp. — Schienen und Tarsen höchstens düster gelbbraun, Flügeladern durchaus dunkelbraun oder schwarz. 16. 16. Relativ grofse Art von 8 — 9 mm Länge mit stark verlängertem Ab- domen. Bauch gelb. Beborstung der Hinterbeine schwarz. hrasiliensis Schin. — Kleine Art von 5 — 6 mm Länge mit relativ kurzem Abdomen. Bauch nur durch die ockergelbe Bestäubuug etwas lichter erscheinend. Be- borstung der Hinterbeine gelb. debilis n. sp. A. Arten von mehr gedrungenem Habitus, Abdomen etwa 2' j mal so lang als der relativ breite Thorax. Cerotaitiia macrocera Say. Aiifser den fünf Exemplaren Wiedemanns aus dem k. k. Hofmuseum in Wien liegen mir vier Exemplare ex coli. Bezzi und fünf ex coli. Her- mann, sämtlich aus Nord-Amerika, vor. 44 t'- Hermann, Die Art ist, trotzdem sie in der mehr oder minder dichten Behaarung des Thorax, des Abdomen und der Beine stark variiert, an einer Keihe plastischer Merkmale leicht kenntlich. Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel gleichmäfsig- mit weifser, graii- weifser oder auch gelblicher Bestäubung bedeckt. Der recht dichte Knebel- bart besteht aus relativ kürzeren und feinen Haaren und setzt sich nach oben in die bis zur Fühlerwurzel emporreichende Behaarung des Gesichts, die dasselbe allenthalben dicht bedeckt, fort. Die Farbe wechselt ebenfalls zwischen weifs und einem lichtem gelbbraun. Die Behaarung der Stirne und des Scheitels ist ebenfalls dicht und lang, und reicht namentlich auf letzterem bis an die Basis des ücellenhöckers heran. Die Farbe ist gewöhnlich licht, doch kann sie auch ausnahmsweise (ein cf ex coli. Bezzi) dunkelbraun bis schwarz sein. Auch die Farbe der Bestäubung des Hinterhauptes, die übrigens in den oberen Arealen nur recht dünn liegt, schwankt zwischen hellgrau und ockerbraun, ist aber am Augenrande, sowie in den unteren Partien konstant weifs. Die Borsten sind auf den oberen Teil des Hinterhauptes beschränkt und hören schon über dem Äquator des Auges völlig auf, erstrecken sich dagegen in einer Schiefreihe bis gegen die Basis des Ocellen- höckers. Sämtliche Borsten sind auf rundlichen Chitinwärzchen eingelenkt, eine Anordnung, die mit Ausnahme von C. xanthoptera Wied. (vgl. unten) bei keiner der mir bekannt gewordenen Cero- tainien vorkommt. Die recht dichte Behaarung des Hinterhauptes F'K- 12. gpjji^^ \\'nc\\ abwärts in den relativ langen Backenbart über und besitzt wie dieser konstant weifsliche, oder höchstens ganz bleichgelbe Farbe. Rüssel und Taster dunkelbraun, ebenso wie die Kinngegend mit reichlicher, weifser bis lichtgelber Behaarung versehen. Der Ocellenhöcker ist mit 4 — 6 ungleich langen, aber relativ schwachen, lichten Borsten (schwarz bei einem cT ex coli. Bezzi) bewehrt. An den dunkelbraunen Fühlern ist das dritte Segment nur wenig länger als das erste Glied und gegen die Spitze zu deutlich si)indelförmig verdickt (Textfig. 12, betrachtet von oben). Das erste Segment trägt dichte, schwarze Behaarung und aufscrdem auf der Mitte seiner Unterfläche eine einzelne, steife Borste von konstant gelblicher Farbe. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 45 Thorax. Der vordere obere Teil der Mesopleura ist eigentümlich vorgewölbt und wird dadurch in das mäfsig- gewölbte Niveau des Mesonotum mit einbezogen, ein Verhalten, das sich ebenfalls von allen untersuchten Cerotainien nur noch bei Spec. xantlioptera Wied. findet. Diese Partie ist ebenso wie das ganze Mesonotum und das Schildchen dicht und grob punk- tiert und mit bleichgelber, seltener weifslicher, schief abstehender, fast pelz- artiger Behaarung versehen. Die Intensität dieser Behaarung ist freilich eine individuell recht verschiedene und anscheinend sowohl auf die Läns-e der einzelnen Haare, als auch wohl auf deren verschiedene Dichtigkeit zurück- zuführen. Die gröberen Seitenborsten des Mesonotum sind weifslich bis lebhaft gelbbraun, unter allen Umständen aber hell. Der Schildchenrand trägt kurze, braune Behaarung. Pleuren mit weifslicher bis gelbgrauer Be- stäubung und Behaarung, Notopleuralborsten und der vor den zitronengelben Schwingern stehende Metapleuralschirm fahlgelb. Die auf dem grau bis ockerbraun bestäubten Metanotum stehende Borstengruppe ist lichtbraun, das Collare ist mit schwachen, lichtbraunen Borsten besetzt. Hüften schwarz mit schwacher grauer Bestäubung und lichter Behaarung. Abdomen schwarz, glänzend, mit dichter und grober Punktierung, die jedoch die Hinterränder der Segmente freiläfst, die Segmenteinschnitte ganz schmal durch braune Bestäubung gesäumt. An der Seite sind die Segmente in mehr oder minder grofser Ausdehnung rotbraun und zwar macht sich diese rotbraune Färbung auch bei den dunkelsten Exemplaren, und sei es nur als kleine Mackeln, bemerkbar. Die stets anliegende Be- haarung ist weifslich oder bleich messinggelb und zeigt in ihrer Länge die gleiche individuelle Variabilität wie auf dem Thorax; sie kann so lang sein, dafs das Abdomen dem unbewaffneten Auge grau erscheint, während sie ein anderesmal so kurz ist, dafs sie sich erst bei recht starker Vergröfserung bemerklich macht. Dabei möchte ich betonen, dafs für diesen verschiedenen Grad der Behaarung sexuelle Differenzen nicht in Frage kommen. Bauch lederbraun mit zerstreuter lichter Behaarung. An den relativ plumpen Beinen sind die Schenkel schwarz, die Schienen und Tarsen jedoch mehr oder minder lebhaft rot; bei den dunkelsten Exemplaren können die Hinterschienen auch geschwärzt sein. Sehr beträchtlich ist wieder die Variabilität der Behaarung nach Farbe, — weifs bis gelb- 46 F. Heimann, Ijraiiii, — vor allem aber nach der Länge, so dafs die Beine eventuell pelz- artig; behaart erscheinen. Die Borsten sind im allgemeinen gelb, doch machen sich bei den dunkelsten Exemplaren an den Schienen und Tarsen der Hinterbeine vereinzelte Borsten von dunkelbrauner Farbe bemerklich. Flügel mit ziemlich intensiver, gleichmäfsig brauner Trübung. Spitze der Subcostalzelle auffallend stumpf, die erste Hinterrandzelle gegen den Flügelrand erweitert; die zweite Hinterrandzelle beträchtlich verengert. Der Stiel der vierten Hinterrandzelle erreicht den Flügelrand nicht. Long. corp. 6,5 — 8 mm^ long. alar. 5,5 — 7 mm. Cerotainia xanthoptera Wied. Es liegt mir das typische Exemplar Wiedemanns aus dem k. k. Hof- museum in Wien vor ; im übrigen scheint, wenigstens den Literaturangaben nach zu scliliefsen, nichts mehr über die Species bekannt geworden zu sein. Eine vergleichende LTntersuchung hat, wie oben bereits bemerkt, gewisse recht eigentümliche i)lastische Merkmale als gemeinsam mit C. macrocera Say ergeben und es liefsen sich auch im übrigen keine Unterschiede zwischen C. xanthoptera und den weniger dicht behaarten Varianten von C. macrocera entdecken, so dafs mir die Selbständigkeit der Wiedemannschen Species in hohem Grade unwahrscheinlich ist. Es ist ja richtig, dafs die Färbung der Flügel mehr einen Stich ins Gelbe besitzt, aber sollte dieses Merkmal allein genügen, um die Artrechte der Spec. xanthoptera zu sichern? Ich betone noch in Korrektur einer Angabe des Kert^sczschen Kataloges, dafs die Wiedemannsche Type mit der Vaterlandsangabe „America" bezettelt ist. Cerotainia bella Schin. Die typischen Exemplare aus dem k. k. Hofmuseum Wien sind mit „Brasilien, Beske" bezettelt. Die Beschreibung Schiners beschränkt sich auf eine Angabe der Unterschiede gegenüber C. hrasiliensis Schin. Als der wichtigste dieser Unterschiede mag die kürzere und plumpere Gestalt der Hinterbeine gelten; ich füge aber bei, das das ganze Tier breiter und gedrungener gebaut ist Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 47 und dafs es sich dadurch schon in seinem Habitus mehr an die Spec. macrocera, xanthoptera usw. anschliefst. Das Abdomen ist wenig mehr wie do])pelt so lang als der Thorax. Ich stelle aufserdem noch folgende speziellere Angaben für die Kenntlichmachung der Species zusammen: Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel gleichmäfsig mit goldbrauner Bestäubung bedeckt, Knebelbart und Behaarung des Gesichts schwarz, die- jenige der Stirne und des Scheitels jedoch gelbbraun. Das ockerbraune, am Augenrande grau bestäubte Hinterhaupt ist oben gelb, unten schwarz behaart und beborstet und zwar erstrecken sich die Borsten bis etwas unter den x\quator des Auges. Auch der Backenbart ist dunkel. Rüssel und Taster mit hauptsächlich lichter Behaarung. Der Ocellenhijcker trägt sechs gelbe Borsten von verschiedener Länge. An den schwarzen Fühlern ist das dritte Segment etwas länger als das erste, die Behaarung ist schwarz. Thorax. Das dicht, aber fein punktierte Mesonotum ist schwarz, violett glänzend und gleichmäfsig von ziemlich langer, vorne etwas ab- stehender, nach hinten zu anliegender Behaarung von messinggelber Farbe bedeckt, die sich auch auf die obere Hälfte der Mesopleura fortsetzt. Die Borsten an dem Seitenrande des Mesonotum und auf dem schwarzen Collare sind gelbbräunlich. Schildchen ebenso wie das Mesonotum behaart, mit aufwärts gebogenen lichten Haaren am Rande. Pleuren, Prothorax und Hüften ockerbraun bestäubt und zart behaart. Das ebenso bestäubte Meta- notum trägt eine Gruppe stiftartiger Borsten von schwarzer Farbe. Koto- pleuralborsten und Metapleuralschirm gelblichbraun. Abdomen schwarz mit gröberer Punktierung und der gleichen messinggelben, anliegenden Behaarung wie das Mesonotum. Auch die längere Behaarung am Seitenrande ist durchaus licht. Die Segmental- einschnitte schmal aber deutlich mit ockerfarbener Säumung versehen. An dem einen Exemplar (?) sind die Seitenränder der einzelnen Segmente rot- braim gesäumt. Bauch lederbraun mit zarter heller, nach hinten zu dunklerer Behaarung. Bezüglich der Beine und Flügel habe ich den Angaben Scliiners nichts beizufügen. 48 F. Hermann, Cerotainia äasythrix n. sp. cf?. Sechs {".xeniplare aiis Peru (Pacliitearalindung 150 m ü. d. M.) und Bolivia-Mapiri (Saiampioni 700 m ii. d. M.) ex coli. Schniise. Die Art fällt durch den überaus gedrungenen Habitus und die dichte und lange Behaarung des Körpers und der kurzen Beine sehr auf, läfst sich aber trotzdem durch die übrigen plastischen Merkmale ohne weiteres dem Genus Cerotainia einordnen. Kopf. Gesicht und Stirne gleichnicäfsig mit ockergelber, fast gold- glänzender Bestäubung bedeckt. Dem mäl'sig dichten gelben Knebelbart sind nur über dem Mundrande einige wenige schwarze /' ' Haare beigemengt, auch die Behaarung des Gesichts und der Stirn ist gelb. Scheitel und obere Partie des Hinterhauptes unbestäubt, schwarz mit gleichfarbiger dichter Behaarung. Die gleichfalls schwarzen Occipital- borsten erstrecken sich bis über den Äquator der Augen nach abwärts. An diesen, sowie auf seinen unteren Partien ist das Hinterhaupt grau bestäubt, der Backen- bart ist gelb. Taster und Rüssel glänzend schwarz, jene mit gelber, dieser mit dichter schwarzer Behaarung, die auch die Kinngegend einnimmt. Der Ocellenhöcker trägt aufser zwei langen Borsten vier kürzere Haare von schwarzer Farbe. An den schwarzen Fühlern ist das schlanke erste Glied länger als das gegen die Spitze kolbenförmig verdickte dritte Glied (Texttig. 13), schAvarz behaart und an seiner Unterseite mit einer einzelnen ebenfalls schwarzen Borste versehen. Auch das zweite p. .„ Segment ist relativ etwas länger als bei den verwandten Arten und schwarz beborstet. Thorax. Mesonotum und Schildchen schwarz mit dunkelgrünem Erzglanz, fein punktiert und gleichmäfsig mit dichter, abstehender, nach hinten zu länger werdender Behaarung von schwarzer Farbe besetzt. Hinter den Schulterbeulen befindet sich ein nicht immer gleichstarkes Querband goldschimmernder Haare. Die gröberen Seitenborsten des Thorax und die ■../ / Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 49 (lichte Randbehaarung des Schildchens sind schwarz. Pleuren mit ocker- brauner Bestäubung und langer, büschelförmig angeordneter schwarzer Be- haarung. Auch die Notopleuralborsten sowie der dichte, vor den braunen Schwingern stehende I\retapleuralscliirm sind schwarz. Das Collare trägt eine Reihe starrer Borsten von schwarzer Farbe, ebenso ist die Gruppe kurzer Borsten auf dem Metanotum schwarz. Hüften ockerbraun bestäubt mit langer schwarzer Behaarung. Das kurze und breite Abdomen schwarz, mit braungrünem bis violettem Metallglanz, grob punktiert, die Segmenteinschnitte sehr fein braun gesäumt. Die schwarze Behaai-ung ist auf dem Hinterleibsrücken sehr kurz, nach hinten zu wird sie länger und bleich messinggelb. Die lange abstehende Seitenbehaarung ist an den vorderen Segmenten stets schwarz, kann aber auf dem letzten Segment eine messinggelbe Farbe annehmen. Der schwarze Bauch ist leicht ockerbraun bestäubt und schwarz behaart. An den relativ kurzen und plumpen Beinen sind die Schenkel schwarz, die Schienen und Tarsen aber rotbraun. Die sehr lange und dichte, abstehende Behaarung ist ebenso wie die Beborstung allenthalben schwarz. Die bürstenfürmige Behaarung der Tarsen ist rotgelb bis braun. Das eine (S trägt an der Oberseite der Tarsen der Mittelbeine lange, silberschimraernde Behaarung. Klauen schwarz, Pulvillen gelblich. Flügel lang, den Hinterleib überragend, an der Wurzelhälfte mit starker Bräunung. Die Adern schwarz. Erste Hinterrandzelle nur sehr wenig verbreitert, der Stiel der vierten Hinterrandzelle erreicht den Flügelrand. Das ? unterscheidet sicli hauptsächlich dadurch, dal's das Mesonotum mit zarter, brauner Bestäubung bedeckt ist, welche eine geteilte Mittelstrieme und fleckenartige Seitenstriemen wenigstens andeutungsweise erkennen läfst. Long. corp. 6,5 mm, long. alar. 7 mm. Cerotainia leonina n. sp. Zwei ? aus Mendoza (Argentinien) in coli. Hermann. Die Art gehört durch den gedrungenen Habitus und durch die lange und dichte Behaarung in die unmittelbare Verwandtschaft von C. äasythrix und ist durch den Mangel jeglicher schwarzer Behaarung leicht kenntlich. Nova Acta XCVI. Nr. 1. 7 50 F. Hermann, Kopf. Gesicht, Stirne, Scheitel und Hinterhaupt gleichmäfsig mit graugelber, dünner IJestäubung bedeckt, der bleichgelbe Knebel- bart geht unmittelbar in die dichte Behaarung des Gesichtes über, die zahlreichen Haare der Stirne und des Scheitels, sowie die sechs Ocellarborsten sind weifslicb. Die gelben, relativ zarten Occi- pitalborsten lassen sich bis zum Äquator des Auges nach ab- wärts verfolgen, die Behaarung des Hinterhauptes und der Backenbart sind weifs. Rüssel, Taster und Fühler dunkelbraun mit gleichfalls durchaus lichter Behaarung (Textfig. 14). Thorax. Mesonotum und Schildchen glänzend schwarz, fein punktiert und gleichmäfsig mit pelzartiger, fahlgelber Be- haarung versehen. Auch die Randborsten, sowie die Haare am freien Rande des Schildchens sind gelb. Pleuren gleichmäfsig grau bestäubt und mit namentlich über den Vorderhüften und auf der Mesopleura sehr dichter, weifslicher Behaarung. Noto- pleuralborsten und der vor den gelben Schwingern stehende Metapleural schirm weifslich. Die auf dem grau bestäubten Metanotum stehende Bürstengruppe lichtbraun. Abdomen plump und gedrungen, glänzend schwarz und mit dichter, relativ feiner Punktierung versehen. Die anliegende, lange und dichte, licht messinggelbe Behaarung geht auf dem fünften und sechsten Segmente mehr in Weifs über. Bauch dunkelbraun mit heller Behaarung, die kurze Lege- röhre gelb und gleichfarbig behaart. An den relativ kurzen Beinen sind die Schenkel und die Endtarsen glänzend schwarz, die Schienen und Tarsen lebhaft gelb ohne dunklere Zeichnungen. Die Behaarung und Beborstung ist ausschlicfslich weifslich oder gelb. Klauen schwarz, Pulvillen fahlgelb. Die vollständig hyalinen Flügel sind länger als das Abdomen und durchaus mit gelben Adern versehen. Stiel der Subcostalzelle relativ kurz. die erste Hinterrandzelle am Flügelrande kaum erweitert, die Hinterrandzelle nicht verengert. Long. corp. 6,5 mm, long. alar. 6,ö mm. 14. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Diptevenfanna. 51 B. Arteu vou sclilaukereni Habitus, das Abdomen etwa 4 — 5 fach so lang als der relativ schmale Thorax. Cerotaiiiia brasilieusis Scliiner. Ich konnte die typischen Stücke aus dem k. k. Hofnmseuni in Wien untersuchen und besitze in meiner Sammlung ein einzelnes Exemplar aus Bolivien. Der ausführlichen Beschreibung Schiners habe ich nichts bei- zufügen. Cerotainia argyropus Schin. Es liegen mir die beiden typischen Stücke (cT?) Schiners aus dem k. k. Hofmuseum in ^Yien vor, ferner besitze ich in meiner Sammlung ein $ aus Peru. Da die Seh in er sehe Beschreibung die Trennung der spec. argyropus von einer nahe verwandten, weiter unten zu beschreibenden neuen Art nicht gestattet, sollen hier über die Species etwas ausführlichere Angaben gemacht werden, die vor allem '\ gewissen plastischen Merkmalen Rechnung tragen. Kopf. Gesicht und Stirne mit der üblichen goldgelben Bestäubung. Der aus zahlreichen langen, schwarzen Borsten bestehende Knebelbart reicht weit nach aufwärts, so dafs für die feine, ebenfalls schwarze Behaarung des Gesichts nur wenig Platz übrig bleibt. Die Behaarung der Stirne ist ebenfalls schwarz und namentlich am Augenrande von erheblicher Länge. Der Ocellenhücker trägt sechs Borsten von ungleicher Länge. Hinterhaupt nur nach abwärts mit weifsgrauer "~^ Bestäubung. Die schwarzen Occipitalborsten dehnen sich bis unter den Augenäquator nach abwärts aus. Die Behaarung ist der Hauptsache nach, ebenso wie der Backenbart, gelb. Rüssel und Taster schwarz, jener mit dunklen, diese mit bräunlichen Haaren, die Behaarung der Kinngegend gelblich. Fühler relativ kurz, namentlieh das Basalglied auffallend kürzer als bei den übrigen Cerotainiaarten, plump (Textfig. 15). Das dritte Segment 1^2 mal länger als das Grundglied, an der Basis etwas nach abwärts ver- 52 i- Hermann, brcitert, nach der Spitze sich verjüiigeiid. Behaarung der beiden Basalglieder scliwarz. Thorax glänzend schwarz, fein i)unktiert. Der schwarzen, namentlich in der IMitte und hinten ziemlich langen, abstehenden Behaarung sind nur vorne wenig auffallende goldgelbe anliegende Härchen beigemengt. Die Seitenborsten des Mesonotum, die Eandhaare des Schildchens, sowie die stiftartigen Borsten auf dem ockerbraun bestäubten ]\Ietanotum sind schwarz. Collare mit einer Reihe starker, schwarzer Borsten bewehrt. Die gelbe Bestäubung der Pleuren läfst die Mesoi)leura frei, die vorne ein auffallendes Büschel langer, schwarzer Haare trägt. Notopleuralborsten schwarz, der vor den gelben Schwingern stehende Metapleuralschirm gelblich. Abdomen glänzend schwarz mit dichter Punktierung, die aber die glatt])olierten Segmentränder freiläfst. Die äufserst kurze Behaarung des Hinterleibsrückens ist schwarz, die längere seitliche Behaarung lichtgelb. Bauch mattschwarz mit dunkler zerstreuter ]3ehaarung. Bezüglich der Beine sei betont, dafs die silberschiramerude Behaarung der vorderen Beinpaare in gleicher Weise die Schenkel, die Schienen und die Tarsen einnimmt. Die Borstenhaare der Hinterbeine sind der Hauptsache nach schwarz, die bürstenformige Behaarung der Tarsen der Hinterbeine gelbbraun. Klauen schwarz, Pulvillen schneeweifs. Das S stimmt in den ])lastischen Merkmalen und der Färbung voll- ständig mit dem d' überein, so dafs es genügt, die Unterschiede anzugeben. Die silberschimmernde Behaarung der vorderen Beinpaare fehlt vollständig und wird durch lockere im wesentlichen weifsliche Behaarung und Beborstung ersetzt, die Borsten der Hinterbeine sind fast ausschliefslich fahlgelb. Die Pulvillen sind lichtgelb. Long. corp. 8 mm, long. alar. 7 mm. Cerotainia argyropyga. cT? n. sp. Ein cf? ex coli. Hermann aus Peru, ein S gleicher Provenienz findet sich in der Sammlung des Herrn Abtes Leander in Kremsmünster. Die Art steht im Allgemeinhabitus und im Einzelnen der vorigen Species sehr nahe, läfst sich aber durch eine lieihe plastischer Ditferenzen leicht und sicher auseinanderhalten. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 53 Kopf. Gesicht und Stirne mit der gewöhnlichen gelben Bestäubung. Der aus wenigen schwarzen Borsten bestehende Knebelbart reicht nicht bis zur Hälfte der Höhe des Gesichtes empor, die über ihm stehende kürzere Behaarung ist gelb. Die Stirne trägt in der Mitte kürzere schwarze Be- haarung, am Augenrande zwei oder drei lange Borstenhaare, auch die Scheitelgegend schwarz behaart. Hinterhaupt glänzend schwarz, am Augen- rande und weiter nach abwärts grau bestäubt, die schwarzen Occipitalborsten reichen über den Augenäquator nach abwärts. Die feine Behaarung gelblich, ebenso der Backenbart. Der Ocellen- I höcker trägt zwei lange Borsten. Rüssel und Taster schwarz, \ beide mit bleichgelber Behaarung. Fühler schwarz, das erste Glied schlank und fast so lang als das deutlich pubes- V \ cente dritte Segment (Textfig. 16), auch das zweite Glied ist länger als bei Spec. argyropus. Die Behaarung der beiden Basalglieder ist schwarz, am zweiten Segment borstenförmig. Thorax. Mesonotum glänzend scliwarz mit feiner ö' .^ Punktierung. Die kurze anliegende schwarze Behaarung ist namentlich nach rückwärts reichlich mit messinggelben Haaren gemengt, die sich zum Teil auch auf das Schildchen fortsetzen. Die Seitenborsten des Mesonotum, die Kandhaare des Schildchens sowie die kurzen Borstenstifte des Metanotum schwarz, ebenso ist das Collare mit einer Reihe sehr derber, schwarzer Borsten bewehrt. Pleuren mit grauer bis gelblicher Bestäubung und gleichfarbiger zarter Behaarung bedeckt, auf der^Mesopleura finden sich nur einige wenige kurze Haare, -^'^'-^J die ebenso wie die Notopleuralborsten und der vor den „. , „ Flg. 16. fahlgelben Schwingern stehende Metapleuvalschirm gelb sind. Abdomen schwarz, dicht punktiert. Die kurze anliegende Behaarung ist gröfstenteils gelblich und steht so dicht, dafs das ganze Abdomen bei gewisser Beleuchtung einen leichten Erzschimmer erhält. Die längere Be- haarung an den Seiten ist ebenfalls gelb, die Segmenteinschnitte sind wenigstens an den Seiten durch weifse Bestäubung gesäumt. Das schon ventral verlagerte siebente Segment ist mit sehr auffallender bürstenförmiger, schneeweifser Behaarung dicht besetzt. Bauch mattschwarz mit zerstreuter heller Behaarung. 54 F. Hermann, Die relativ gracilen Beine sind mit Ausnahme der gelbbraunen Knie schwarz. Die Schienen der beiden vorderen Beinpaare sind auf ihrer Aufsenseite weüs bestäubt und aulserdem mit dichter silberschimmeriuler Behaarung- versehen, die sich auch auf die Tarsen fortsetzt, die Schenkel aber freiläfst. Die längere Behaarung und Beborstnng der Beine ist fast ausschliefslich weifs bis gelblich, die Tarsen der Hinterbeine sind mit ganz bleichgelber, fast silberweil'ser bürstenförmiger Behaarung besetzt, die Wimper- haare der Hinterschienen sind gelblich. Klauen schwarz, Pulvillen fahlgelb. Die Flügel sind fast hyalin, nur an dem Vorderrande und gegen die Flügelspitze findet sich eine etwas deutlichere Trübung. Erste Hinter- randzelle nur sehr wenig erweitert, zweite Hinterrandzelle kaum verengert. Das $ entspricht in allen wesentlichen Punkten dem a', nur fehlt die silberweifse Behaarung an den beiden vorderen Beinpaaren und am Rande des siebenten Segmentes, auch ist die goldgelbe Behaarung des Mesonotum und des Abdomen weniger dicht. Long. corp. 7 mm, long. alar. 6 mm. Cerotainia violaceithorax Arribalzaga. Ein einzelnes ? aus Brasilien ex coli. Bezzi stimmt voll- ständig mit der ausführlichen Beschreibung Arribalzagas, so dafs ich über die Identifizierung keinen Zweifel habe. Cerotainia rhoiialocera Arribalzaga. Ich besitze diese leicht kenntliche Species in fünf Exem- plaren aus Jlendoza (Argentinien). Die völlig ausreichende Beschreibung gibt zu weiteren Bemerkungen keinen Anlafs (Textfig. 17). Ü Cerotainia aurata Schin. cf. -' "^ Es liegt mir die aus Venezuela stammende Type aus dem Fig. 17. k. k. Hofmuseum in Wien vor. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 55 Die Schiner sehe Beschreibung genügt wohl zur p]rkennung der Species, gleichwohl möchte ich hier einige ergänzende lind berichtigende Zusätze machen. Vor allem sei darauf aufmerksam gemacht, dafs der goldene Schimmer, der den Körper zum Teil bedeckt, nicht, wie Seh in er sagt, auf eine Tomentierung, sondern vielmehr auf Behaarung zurückzuführen ist. Der Thoraxrückeu ist durchaus mit dichter, fast pelzartiger Behaarung bedeckt, die am vorderen Rande, sowie hinter der Quer- naht schwarz ist, während dazwisclien ein Querband leb- ^ haft goldgelber, besonders dichter Behaarung gelegen ist. /^ / Schildcheu schwarz behaart. Die Borsten des CoUare, des Thoraxrandes und die Randhaare des Schildchens sind schwarz. Ähnlich liegen die Verhältnisse auf den Abdomen, nur ist hier die Behaarung anliegend. Das erste und die Vorderhälfte des zweiten Segmentes, sowie das sechste Segment ist schwarz behaart, während alle übrigen von 7 goldener Behaarung bedeckt sind, die so dicht liegt, das bei Untersuchung mit unbewatfnetem Auge die schwarze Grundfarbe vollkommen verschwindet. Die längere seit- liche Behaarung besteht auf dem ersten Segmente teils aus braunen, teils aus hellen Haaren, auf dem zweiten und dritten Segmente ist sie gelblich, auf den folgenden durchaus schwarz. Die Segmentaleinschnitte sind schmal weifs gesäumt. Die Schienen der Vorder- und Mittel- beine sind mit Ausnahme ihrer Hinterfläclie lichtbraun, weifs bestäubt und mit fast silberweifser Behaarung bedeckt, die sich auch etwas auf die Tarsen fortsetzt. Auch die Tarsen der Hinterbeine besitzen an ihrer Aufsenseite solche silberweifse Behaarung. Das dritte Fühlerglied ist wenig, aber deutlich kürzer als das erste Segment (Textfig. 18). Der Ocellarhöcker trägt vier Borsten, die schwarzen Occipital borsten erstrecken sich unter den Äquator der Augen nach abwärts. 56 F. Uermann, Cerotainia 2^ropinqna Schin ?. Die Art, von der ich die aus Venezuela stammende Type aus dem k. k. Hofmuseum in Wien vor mir habe, läfst sich nach der kurzen Be- schreibung- Scliiners Uberliaupt nicht definieren. Denn gerade die Unter- schiede, die Schiner bezüg-lich des Geäders gegenüber aiirata angibt, besitzen nach der oben gegebenen Gattungsbeschreibung überhaupt keine Bedeutung. Andererseits entspricht die Angabe Schiners: „diese Art gleicht in der Färbung ganz der vorigen Art" der Wirklichkeit absolut nicht, so dafs ich es vorziehe, hier eine ausführlichere Beschreibung der Seh in er sehen Type zu geben. Kopf. Gesicht und Stirne gleichmäfsig mit fahlgelber Be- stäubung bedeckt. Der ziemlich dünne Knebelbart ist der Haupt- sache nach gelb, nur oben sind ihm einige dunklere Borsten beigemengt. Auch die Behaarung des Gesichtes ist teils gelb, teils schw^arz, die Behaarung der Stirne bräunlich mit einzelnen i- ,> dunkleren Haaren. Das glänzend schwarze Hinterhaupt ist am f. i Augenrande und den abwärtigen Partien mit fahlgelber Be- stäubung bedeckt, die bis unter den Augenäquator herabreichenden ' 0(ci])italborsten sind ausschliefslich gelb. Auch die vier Ocellar- ^ borsten sind hell. Occipitalbehaarung und Backenbart gleichfalls / gelblich, ebenso die Behaarung der Kinngegend, des Rüssels < und der Taster. Erstes Fühlerglied mit gelben Borsten, und von ^' gleicher Länge wie das dritte Segment (Textfig. 19). Thorax glänzend schwarz, die wenig dichte Punktierung findet sich hauptsächlich vorn und in einem schmalen Streifen neben der Medianlinie. Die Behaarung ist gelblich, vorne und am Seitenraude dichter und goldgelb. Auch das Schildchen zeigt einzelne goldschimmerndc Haare, die Rand- behaarung ist jedoch schwarz. Thorakalborsten ausschliefslich gelb. Pleuren mit ockergelber Bestäubung und gelber Behaarung, die namentlich an der Mesopleura ziemlich dicht ist. Notopleuralborsten und der vor den gelben Schwingern stehende Metapleuralschirm gelb. Das grau bestäubte Meta- notum trägt ebenso wie das Collare schwarze Borsten. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 57 Abdomen gUinzeiul schwarz mit (lichter Punktierung. Die feine, anliegende Behaarung ist allenthalben blcichgelb, aber so fein, dafs die Grundfarbe nicht verändert wird. Auch die längere seitliche Behaarung ist allenthalben bleichgelb. Die Segraenteinschnitte sind nur seitlich in sehr ü-erino-em Mafse weifs oesäumt. Bauch lederbraun mit lichter zerstreuter Behaarung. Beine glänzend schwarz mit gelben Knien. Die Behaarung und Beborstung ist ausschliefslich gelb, die gelbliche Wimperbehaarung der Hiuterschienen wenig dicht ; die bürstenfümige Behaarung der Tarsen, sowie der Innenseite der Vorderschienen licht messinggelb. Flügel blafsbräunlich, an der Basis heller, am Vorderrande und an der Spitze dunkler. Vierte Hinterrandzelle ohne Stiel. Trotz der mannigfachen Färbungsdifferenzen ist bei der Ähnlichkeit des Gesamthabitus die Vermutung, dafs C. propincjua nur das ? von C. aurata sei, nicht abzuweisen; ein Entscheid ist, da beide Arten nur in je einem Stücke vorhanden sind, nicht zu treffen und wir werden die beiden Tiere deshalb vorderhand noch als getrennte Arten zu behandeln haben. Cerotainia flavipes n. sp. cT ? . 8 Cf 1 S aus Peru (Chanchamajo 800m u.d.M.) ex coli. Schnuse, 2 ? aus Paraguay (Assuncion) aus der Sammlung des k. ungar. National- museums in Budapest. Man wird diese neue Species an der lebhaft gelben Färbung der Beine, die in dieser Weise bei keiner der mir bekannt gewordenen Cerotainien vorkommt, leicht erkennen. Kopf. Gesicht und Stirne gleichmäfsig gelblich bis grau bestäubt. Der Knebelbart besteht aus teils schwarzen, teils gelben Borsten und Haaren, die feinere Behaarung des Gesichtes und der Stirne ist schwarz. Der glänzend schwarze Scheitel mit dichter gelber Behaarung. Auch das Hinterhaupt ist in den oberen Partien glänzend schwarz, am Augenrandc jedoch und nach abwärts mit gelber Bestäubung bedeckt. Die Occipital- borsten sind schwarz und erstrecken sicli weit unter dem Augenäquator nach abwärts, die feinere Behaarung jedoch gelb, der dünne Backenbart Nova Acta XL VI. Nr. I. ° 58 !•'. Hermann, weifslicli. Der Ocelleiihöckei- trägt zwei relativ kurze schwarze Borsten. Rüssel lind Taster (liiiikclbraun mit lichter Behaarung. Fühler (Textfig. 20) schwarz, mit g-leichfarbigcr Behaarung der beiden Basalglieder, das dritte Segment, an der Innenseite grau bestäubt, und namentlich an der Aufsen- seite sehr deutlich i)ubescent, ist länger als das Grundglied. Thorax. IMesonotum glänzend schwarz, mit Aus- t '\ nähme der Schultergegend gleichmäfsig punktiert und \ \ mit anliegender Behaarung von goldgelber Farbe be- \ i \ deckt, die sich auf die Mesopleura und auf das ebenfalls \ \ punktierte Schildchen fortsetzt. Die kurze Kandbehaarung \ \ des letzteren schwarz. Das glänzend schwarze CoUare \ \ trägt eine dichte Reihe sehr derber schwarzer Borsten, auch die kurzen stiftartigen Borsten des dunkelbraun bestäubten Metanotum sind ebenso wie die Seitenborsten des Thoraxrückens schwarz. Pleuren mit bindenartig angeordneter goldgelber Bestäubung und zerstreuter gelber Behaarung bedeckt. Notopleuralborsten und der vor den zitronengelben Schwingern stehende Metapleuralschirm gelb. Hüften schwarz mit zarter gelber Bestäubung und Behaarung. Abdomen schwarz, mit leichtem braunem p]rz- schiramer und gleichmäfsiger grober Punktierung. Die feine anliegende Behaarung ist liclitgelb, an den Seiten etwas länger, abstelientl und mehr goldgelb. An dem zweiten, dritten und vierten Segment sind die Segment- einschnitte seitlich durch ganz feine, gelbliche Härchen Fig. 20. gesäumt. Bauch ockerbraun bestäubt und zart behaart Beine. Trochanteren und Oberschenkel glänzend schwarz, die Knie, die Schienen und die Tarsen lel)haft gelb. Die Endtarsen mit den Klauen, sowie die Spitze der Hinterschienen geschwärzt. Die Behaarung ist lebhaft gelb, die Wimperbehaarung der Hinterschienen mehr weilslich. Auch die Beborstimg ist gelb und nur an den Tarsen der Hinterbeine machen sich einzelne schwarze Borsten bemerklich. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. o9 Flügel. Das Wurzeldrittel ist durch mikroskopische Behaarung milchweifs getrübt und besitzt gelbe Äderung, die übrige Flügelfläche ist schwach bräunlich tingiert und mit schwarzen Adern versehen. Die ab- gerundete vierte Hinterrandzelle entbehrt eines Stiels, so dafs die dritte und fünfte Hinterrandzelle nicht voneinander geschieden sind. Das ? unterscheidet sich nur wenig von dem o', so dafs die Angabe der Ditterenzen genügt. Die Bestäubung des Gesichts und der Stirne ist mehr goldgelb, ihre Behaarung vorherrschend gelb. Die Flügel entbehren der milchigen Trübung, doch sind im Wurzeldrittel die Adern ebenfalls gelbbraun. Die Spitzen der Hinterschieuen sind nur in geringer Ausdehnung geschwärzt. Long. corp. 6 mm, long. alar. 5 mm. Cerotainia debilis n. sp. cT ? . Es liegen mir vor 49 Exemplare aus Peru (Pachiteamündung, 150 m ü. d. M. und Chanchamajo 800 m ü. d. M.) und aus Bolivien (Sarampioni) ex coli. Schnuse und 2 ? aus Peru (Vilcanota) aus dem k. ungar. Xatioual- museum in Budapest. Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel gleichraäfsig mit goldgelber Bestäubung bedeckt. Der Knebelbart besteht aus mäfsig dicht stehenden gelben Borstenhaaren, auch die Behaarung des Gesichts, der Stirne und des Scheitels ist gelb. Das Hinterhaupt ist mit Ausnahme einer grofsen, glänzend schwarzen Quermakel gelb bestäubt mit gleichfarbiger Behaarung, die in den etwas helleren Backenbart übergeht. Die relativ feinen, gleichfalls gelben ;'[ Borsten reichen bis unter den Augenäquator nach abwärts. ;, r; Rüssel, Taster und Kinugegend dunkelbraun mit bleichgelber ; Behaarung. Der Ocellarhöcker trägt zwei grobe Borsten und zwei kürzere Haare von gelber Farbe. Fühler (Textfig. 21) dunkelbraun, das erste Glied trägt au seiner Untertläche vor- 'f wiegend gelbe, an seiner Oberseite schwarze Behaarung und Beborstung. Das zweite Segment besitzt ausschlielslich schwarze, '^' " relativ sehr lajige Borstenhaare, das dritte Glied zeigt sehr deutliche Pubes- 60 F. Hermann, cenz, welche an der Innenseite gelb, an der Spitze fast weifslic-h ist, und ist wenig kürzer als das Grundglied. Thorax. Das Mesonotum ist am vorderen Rande glänzend schwarz und kahl, weiter nach hinten zeigt es fleckenartig auftretenden fahlen Erz- schinmier, gröfstenteils aber ist es glänzend schwarz mit blauen und violetten Reflexen. Die dichte anliegende Behaarung ist g(ddgelb, die Randborsten sind ausnahmslos gelb, das violettschwarze Schildchen ist ebenfalls gelb behaart, am Rande aber mit schwarzen Haaren besetzt. Die Pleuren sind gleichmäfsig mit gelber Bestäubung bedeckt, die sich am Prothorax empor- zieht, und bleichgelb behaart. Auch die Notopleuralborsten, sowie der vor den zitronengelben Schwingern stehende Metapleuralschirm sind gelb. Das in der Mitte fleckenartig goldgell) bestäubte Metanotum trägt seitlich eine Grupi)e starrer Borsten von schwarzer Farbe. Collare schwarz und ebenso beborstet. Hüften gelb bestäubt und behaart. Abdomen schwarz mit sehr feinen weifslichcn Segmenteinschnitten, gleichmäfsiger derber Punktierung und kurzer ausschlicfslieh gelber Be- haarung. Auch die längere Behaarung am Seitenrande ist bleichgelb. Bauch lederbraun mit zerstreuter lichter Behaarung. Beine. Schenkel dunkelbraun bis schwarz, glänzend, nur an der äufsersten Kniegegend düster rotbraun. Ebenso sind an den Hinterbeinen die sämtlichen Tarsen und die Schienen mit Ausnahme ihrer rotbraun ge- färbten Wurzel schwarz. An den beiden ^ orderen Beinpaaren .«ind jedoch die Tarsen mit Ausnahme ihres Endgliedes und die Schienen lichtbraun; letztere besitzen aufserdem an ihrer Innenseite einen fahlgelben Längswisch. Die Behaarung und Beborstung ist im wesentlichen gelb, nur an den vorderen Beinpaaren findet sich an der Oberseite der Knie schwarze Behaarung, auch die Tarsen der Hinterbeine tragen fast ausschlicfslieh schwarze Borsten. Die bürstenförmige Beliaarung der Tarsen und der Hinterseite ist goldgelb, die Wimperbehaarung der Hinterschienen gelb. Flügel gleichmäfsig schwach, aber deutlich braun tingiert. am Yorderrande etwas intensiver. Erste Hinterrandzellc am Flügelrande etwas verbreitert, die zweite Hinterrandzelle nur wenig verengert. Das ? unterscheidet sich nur sehr wenig von dem cS. Die Behaarung des Mesonotum ist kürzer, der Knebelbart besitzt einige dunkle Borstenhaare, Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 61 das erste Fühlerg-lied ist beiderseits schwarz behaart, auch an den Beinen finden sich schwarze Borsten in gröfserer Menge. Die Borsten anf dem Collare sind bald schwarz, bald gelb, auch die Ausdehnung der hellgefärbten Partien an den Schienen und Tarsen zeigt individuelle Schwankungen. Long. corp. 6 mm, long. alar. 4,5 mm. Cerotainia argyroi)asta n." sp. cT. Ein einzelnes Exemplar aus Peru (ücajaliflufs) ex coli. Schnuse. Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel mit der gewöhnlichen goldgelben Bestäubung bedeckt. Der wenig dichte Knebelbart besteht aus vorwiegend dunklen Borsten, denen gelbe kürzere Haare beigemengt sind. Die sehr zarte Behaarung des Gesichts ist gelb, Stirne und Scheitel dagegen schwarz be- haart. Der Ocellarhöcker ist mit zwei langen schwarzen Borsten bewehrt. Das Hinterhaupt ist in den oberen Partien glänzend schwarz, am Augen- rande und nach abwärts mit gelber Bestäubung bedeckt. Die vorwiegend gelben zarten Borsten erstrecken sich bis unter den Äquator des Auges, die ziemlich lange Behaarung ist ebenso wie der Backenbart und die Haare der Kinugegend gelb. Der ebenfalls lichten Behaarung des dunkelbraunen Rüssels sind einige längere schwarze Borsten beigemengt. Die beiden Basal- glieder der dunkelbraunen Fühler sind ausschliefslich mit schwarzen, relativ langen, zum Teil borstenfürmigen Haaren besetzt, das dritte Segment fehlt. Thorax. Mesonotum glänzend schwarz mit sehr feiner Punktierung. Am vorderen Rande findet sich kurze, abstehende Behaarung von brauner Farbe, der Haui)tsaclie nach aber ist das Mesonotum mit anliegender gold- gelber Bekaarung bedeckt, die hinter der Quernaht länger wird, besonders dicht liegt und allmählich fast silberschimmernde Farbe annimmt. Auch das Schildchen ist völlig von dieser dichten silberschimmernden Behaarung bedeckt. Die Seitenborsten ausschliefslich schwarz. Pleuren gleichmäfsig von fast goldgelber sich auch auf den Prothorax hinaufziehender Bestäubung bedeckt und zart behaart. Auf der Mesopleura ein Büschel längerer gelber Haare. Notopleuralborsten schwarz, auch der vor den zitronengelben Schwingern stehende gelbe Metapleural schirm schliefst oben einige dunklere Borsten ein. Collare schwarz mit derben gleichfarbigen Borsten. Auch die (32 F. Hermann, kurzen Borstenstifte des Metanotum schwarz. Hüften goldgelb bestäubt und lang behaart. Abdomen glänzend schwarz mit derber Punktierung. Die beiden ersten Segmente sind mit dichter anliegender silberschimmernder Behaarung bedeckt, die sich auch auf der vorderen Hälfte des dritten Segmentes tieckcn- artig ausbreitet. Im übrigen ist das Abdomen mit kurzer und zarter gelb- licher, nach hinten zu schwarzer Behaarung bedeckt. An den Seiten ist die lichtgelbe Behaarung nur soweit lang und abstehend, als die Segmente mit der silberschimmernden Behaarung bedeckt sind; weiter nach hinten wird auch an den Seiten die Behaarung kurz und richtet sich in der Färbung nach dem Verhalten auf der Rückenfläche. Bauch glänzend braun mit ziemlich breiten ockerbraun bestäubten Hinterrandbinden und zarter lichter Behaarung. An den Beinen sind die sämtlichen Schenkel glänzend dunkelbraun, an den vorderen Beinpaaren sind die Knie, die Schienen und die Tarsen mit Ausnahme ilires geschwärzten Endgliedes gelbbraun. An den Hinter- beinen aber beschränkt sich die helle Färbung lediglich auf die AVurzel der Schienen. Die Behaarung und Beborstung ist fast ausschliefslich gelb, nur an den Tarsen, namentlich der Hinterbeine machen sich auch dunkle Borsten bemerkbar. Die bürstenförmige Behaarung der Tarsen ist goldgelb und zeigt an dem Metatarsus der Hinterbeine exquisit reihenfürmige An- ordnung. Klauen schwarz, Pulvillen bleichgelb. Die Flügel «ind gleichmäfsig schwach bräunlicli tingiert und be- sitzen lebhaft irisierenden Glanz. Die Adern sind dunkelbraun. Die erste Hinterrandzelle am Flügelrande leicht erweitert, die zweite Hinterrandzelle etwas verengert. Long. corp. 4,5 mm, long. alar. 4 mm. Cerotainia marginata n. sp. cT. Ein einzelnes E.\em]dar au.s Peru (Pachiteaflufs , Unimi.) ex. coli. Schnuse. Die Art ist an der schwarzen Säumung der Flügelspitze leicht kenntlich. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfaiina. 63 Kopf. Gesicht, Stirne imd Scheitel mit der gewöhnlichen gold- gelben Bestäubung gleichmäfsig bedeckt. Der Knebelbart besteht aus gelben Borsten und dazwischen stehenden kürzeren Haaren, die unmittell^ar in die ziemlich dichte, gleichfarbige Behaarung des Gesichtes übergehen. Auch die auf der Stirne und namentlich auf dem Scheitel dicht stehenden Haare ■sind ausschliefslich gelb. Das Hinterhaupt ist am Augenrande und auf der unteren Hälfte mit gelbgrauer Bestäubung bedeckt, im übrigen glänzend schwarz. Die relativ zarte Beborstung reicht bis zum Äquator der Augen nach abwärts, die feinere Behaarung ist ebenso wie der Backenbart bleich- gelb. Der Ocellenhöcker trägt vier gelbe Borsten von ungleicher Länge. Auch die Behaarung des glänzend dunkelbraunen Rüssels ist bleichgelb. Die beiden Basalglieder der schwarzen Fühler sind ausschliefslich schwarz be- haart und beborstet, das dritte Segment fehlt. Thorax. Mesonotum schwarz mit erzgrünen und violetten Reflexen und deutlicher, dichter Punktierung. Die anliegende Behaarung ist goldgelb, die Seitenborsten ausschliefslich gelb. Auch das schwarze Schildchen ist mit anliegenden goldgelben Haaren bedeckt, die schwarzen Haare an seinem freien Rande sehr kurz und spärlich. Pleuren und Prothorax gleichmäfsig graugelb bestäubt mit lichter, zerstreuter Behaarung, die auf der Mesopleura gröfsere Länge gewinnt. Notopleuralborsten . Borsten des Collare und der vor den licht gelbbraunen Schwingern stehende Metapleuralschirm gelb, die Borsten des graugelb bestäubten Metanotum aber schwarz. Hüften grau- gelb bestäubt mit langer, bleichgelber Behaarung. Abdomen schwarz mit derber Punktierung. Die anliegende Be- haarung ist auf den drei ersten und der vorderen Hälfte des vierten Seg- mentes goldgelb und ziemlich dicht, weiter nach rückwärts bedeutend zarter und dunkel, am Hinterrande des sechsten Segmentes bleichgelb. Der Seiten- rand des Abdomens trägt in ganzer Ausdehnung längere, abstehende Behaarung von gleichfalls bleichgelber Farbe, auch das fast kugelig vorspringende Hypopyg ist dicht mit bleichgelben Haaren besetzt. Der gleichmäfsig ocker- gelb bestäubte Bauch trägt lange bleichgelbe Behaarung. An den Beinen sind die Schenkel mit Ausnahme der gelbbraunen Knie glänzend schwarz. Die Schienen sind dunkelbraun, an den beiden vorderen Beinpaaren ist die Vorderfläche, an den Hinterschienen das basale 64 F. Hermann, Drittel ringsum g-elbbiaun. Die Tarsen sind an den vorderen Beinpaaren mit Ausnahme der Endglieder düster gelbbraun, an den Hinterbeinen beschränkt sich die lichtere Färbung auf die Wurzel des Metatarsus und der übrigen Tarsenglieder. Die Behaarung nnd Beborstung ist allenthalben gelb, nur auf den Tarsen, namentlich der Hinterbeine, finden sich zahlreiche schwarze Borstenhaare. Die bürstenförmige Behaarung der Tarsen ist fast goldgelb, die Wimperbehaarung der Hinterschenkel und -schienen bleichgelb. Klauen schwarzbraun mit gelblichen Pulvillen. Die graulich hyalinen, lebhaft irisierenden Flügel besitzen an der Spitze einen verwaschenen, saumartigen, dunklereu Flecken. Die Adern mit Ausnahme der äufsersten Basis dunkelbraun. Die erste Hinterrandzelle am Flügelrande deutlich erweitert, die zweite Hinterrandzelle etwas verengert. Long. cor}). 5 nun, long. alar. 4,5 mm. /\ Cerotainia unicolor n. sp. ? i \ ■ -^ \ \, Je ein ? aus Peru in der Sammlung Lichtwar dt \ \ und Leander Czerny. \ '' \ Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel mit der gewöhn- \ 1 liehen goldgelben Bestäubung. Der Knebelbart besteht \ \ ausschliefslich aus schwarzen Borsten und dazwischen ge- > 1 mengten kürzeren gelben Haaren. Die Behaarung des Gesichtes ist zum Teil, diejenige der Stirn und des Scheitels ausschliefslich schwarz. Das Hinterhaupt ist nur in den unteren Partien mit graugelber Bestäubung bedeckt und hier mit bleichgelber Behaarung versehen. Backenbart ebenfalls bleichgelb. Die schwarzen Occipitalborsten er- strecken sich bis unter den Äquator der Augen nach ab- wärts. Ocellarhöcker mit zwei langen Borsten und zwei kurzen Haaren von schwarzer Farbe. Die Kinngegend und der schwarze Rüssel bleichgelb behaart, letzterer mit zwei langen schwarzen Borsten. Fühler (Textfig. 22) schwarz, die beiden Basalglieder mit auffallend langer und dichter Fig. 22. schwarzer Behaarung und Beborstung. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 65 Thorax. Mesonotum und Schildcheu glänzend schwarz mit gleich- mäfsiger, feiner Punktierung und ausschliefslich schwarzer anliegender Behaarung. Seitenhorsten des Mesonotum und die auffallend lange Rand- behaarung des Schildchens schwarz. Pleuren und Prothorax ockergelb bestäubt und bleichgelb behaart. Notopleuralborsten und der vor den zitronengelben Schwingern stehende Metapleuralschirm gelb. Collare mit kräftio-en schwarzen Borsten, auch die kurzen Borsten des Metanotum schwarz. Hüften gelb bestäubt und behaart. Abdomen glänzend schwarz mit grober Punktierung. Die äufserst kurze und feine Behaarung der Rückentläche ist schwarz, nimmt aber gegen die Seiten und auf dem letzten Segmente allmählich lichteren Schimmer an. Die bleichgelbe Behaarung am Seitenrande ist nur an den ersten drei Segmenten lang und abstehend, nach hinten aber kurz und anliegend. Auf dem ersten Segmente sind ihr eine Gruppe langer schwarzer Borstenhaare beigemengt. Bauch glänzend braun mit ockergelber Bestäubung und langer gelber Behaarung. Beine gleichniäfsig glänzend schwarz, nur an der äufsersten Wurzel der Schienen gelbbraun. Die Behaarung und Beborstung ist an den beiden vorderen Beinpaaren bleichgelb, an den Hinterbeinen sind die Schienen und Tarsen vorwiegend schwarz beborstet. Die bürstenfürmige Behaarung der Tarsen und der Innenseite der Vorderschienen ist bleich messinggelb, die Wimperbehaarung an den Hinterbeinen bleichgelb. Klauen schwarz, Pul- villen weifslich. Flügel. Die gleichniäfsig braune Färbung ist am Vorderrande nur wenig intensiver. Erste Hinterrandzelle nur wenig erweitert, zweite Hinter- randzelle kaum verengert. Adern schwarzbraun. Long. corp. 6 mm, long. alar. 6 mm. Ctjpli ototnyia Williston. Das Genus Cyphotoinyia wurde auf Grund einer westbrasilianischen Species von Willis ton [Psyche V, 1889) errichtet. Aus der Schnuse sehen Sammlung liegt mir ein Exemplar vor, über dessen Zugehörigkeit zu diesem Nova Acta XCVI. Nr. 1. 9 6ß F. Hermann, Genus ich keine Ikdenken habe. Unter Angabe und Ergänzung- der von Willis ton o-eircbenen Gattungsnierkniale will ich hier eine etwas aus- führlichere Beschreibung des Genus geben, bemerke aber, dafs das mir vorliegende Exemplar in der Behaarung und Beborstung des Kopfes an- scheinend nicht tadellos konserviert ist, so dals ich hierüber keine voll- ständigen Angaben zu machen in der Lage bin. Der Kopf zeigt die für alle Cerotainien charakteristische Form (Taf. Fig. 11 u. 12). Das Gesicht ist etwas nach oben verbreitert, am Mund- rande ganz wenig aufgeworfen und in seinen oberen Partien mit einigen kurzen Haaren versehen. Der Knebelbart scheint armborstig zu sein. Die stark nach oben erweiterte Stirne trägt einige kurze Härchen, die Scheitel- region ist kahl. Der relativ kleine Ocellenhöcker trägt an dem vorliegendem Exemplar zwei kurze Borsten. Das Hinterhaupt entbehrt an seinen oberen Partien anscheinend der Beborstung, gegen den Äquator des Auges aber machen sich einige sehr kurze steife Occipitalborsten bemerkbar. Die Behaarung des Hinterhauptes und der Backenbart sind sehr spärlich. Rüssel und Taster kurz, beide nur mit geringer Behaarung. Die langen Fühler zeigen die für die Cerotainien charakteristischen gegenseitigen Längen- verhältnisse der einzelnen Segmente. Das Grundglied erscheint durch äufserst kurze Behaarung pubescent, an seiner Oberseite behaart und seiner Unter- seite mit wenigen Borsten versehen. Das nicht ])ubescente kurze zweite Segment trägt beiderseits an seinem Vorderrande kurze Borsten, das gritfel- lose Endglied ist so lang wie das erste Segment. Gegen seine Spitze ist es etwas erweitert und ebenso wie das erste Segment deutlich pubescent. An dem im übrigen raäfsig gewölbten Thorax fällt zunächst eine eigentümliche fast halbkugelige Vorwölbung der vorderen Randpartie auf, die sich durch seitliche schwache Rinnen ziemlich bestimmt gegen die übrige Thoraxtiäche absetzt. Höchst eigentümlich verhält sich auch die grol)e Punktierung. Zunächst fällt auf, dafs die die tiefe Punktierung bildenden Giü])cheu an ihren Rändern aufgeworfen sind, wodurch die ganzen punktierten Flächen ein exquisit chagriniertes Aussehen bekommen. Aufser- deni erstreckt sich die Punktierung nicht gleichmäfsig über das ganze Mesonotum, sondern ist auf gewisse Areale beschränkt, welche die den mei.sten Asiliden eigene Zeichnung in eine längsgeteilte Mittelstrieme und Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 67 lleckeuartige Seitenstriemen zwischen sich fassen iiiid so deutlich erkennen lassen. Die eminent kurze, schwarze Beliaarung des Mesonotum ist voll- ständig in die Tiefe jener Grübchen versenkt und macht sich dadurch auch bei stärkerer VergTöfserung* nur recht wenig bemerkbar. Nur vor den Schildchen sind die Haare etwas länger und werden auch durch ihre gold- glänzende Färbung deutlicher bemerkbar. Gleiche goldglänzende Behaarung findet sich auch im Bereich der Mesopleura, sowie auf dem ebenfalls cliagri- nierten Schildchen, dessen Rand gröberer Haare völlig entbehrt. Die Seiten- borsten des Thorax sind sehr kurz und schwach entwickelt: präsutural '?, snpraalar 1, postalar 1. notopleural 1. Die Pleuren sind mit gleichmäfsiger Bestäubung bedeckt, die auch den Prothorax überzieht. Das Collare ist mit einer dichten Reibe dornartiger Borsten bewehrt, der Metapleuralschirm ist mäfsig lang. Das gleichmäfsig bestäubte Metanotum trägt seitlich eine Gruppe stachelartiger kurzer Borsten. Das nach hinten verjüngte Abdomen besteht aus sechs von oben sichtbaren Segmenten und ist gleichmäfsig sehr derb punktiert. Die kurze Behaarung ist ebenfalls grüfstenteils in die Punktgrübchen versenkt, so dafs sie sich nur auf den beiden letzten Segmenten deutlicher bemerkbar macht. Auch an den Seiten fehlt längere Behaarung vollständig, ebenso fehlen auch mit Ausnahme des ersten Segmentes alle Discalborsten. Das siebente Segment sowie die sehr kleinen Genital Segmente sind vollkommen an die Ventralfläche verlagert. Beine relativ kurz, die sämtlichen Schenkel, an den Hinterbeinen auch die Schienen etwas verdickt. Au diesen ist die AVimperbehaarung sehr dicht, im übrigen bietet die Behaarung und Beborstung der Beine nichts Charakteristisches. Auch die Flügel äderung besitzt keine besonderen Merkmale. Der Stiel der Subcostalzelle ist lang, die erste und zweite Hinterrandzelle sind distal gleichweit offen, die kleine Querader steht etwas proximal von der Mitte der Discoidalzelle. üb der unvollständige, den Flügelrand nicht erreichende Stiel der vierten Hinterrandzelle als charakteristisches Merkmal anzusehen ist, erscheint nach den bei den echten Cerotainiaspecies gemachten Erfahrungen fra"licli. 9* 68 F. Hermann, Als typische Species gilt Cyiihotomyia Lyncltii Will. Ein einzelnes Exemplar aus Peru (Urubambatiufs, Umaliuakiali, 500 m ü. d. M.) ex coli. Schnuse. Bathi'oihsls 11. §•. Kopf nur relativ wenig verl)reitert (Taf. Fig. 13 u. 14). Das mäfsig verbreiterte Gesicht verengert sich etwas gegen die Fühlerwurzel zu, von Ij, hier aber weichen die ausgerandeten Orbitalränder wieder so I \ weit auseinander, dafs die Scheitelregion die Breite des Ge- ' ' siebtes, am Mundrande gemessen, erhält. An der Fühlerwurzel ist das Gesicht erkerartig vorgebuchtet, im übrigen läuft es, etwas rückwärts geneigt, vollkommen ])lan nach abwärts. Der Knebelbart besteht jederseits aus einer Reihe weniger ' Borstenhaare, die am Mundrande nach abwärts reichen und zahlreichere feinere Haare zwischen sich fassen. Die gleiche Anordnung zeigt auch die Behaarung des Gesichtes. Stirne und Scheitel tragen seitlich ziemlich lange, borstenartige Be- haarung. Der stark vorragende Ocellenhöcker ist mit vier ' Borsten von ungleicher Ijänge bewehrt. Am Hinterhaupte ; reichen die Borsten bis gegen den Äquator der Augen nach abwärts. Backenbart nur mäfsig lang. Der ziemlich kurze Rüssel ist an seiner Unterseite dicht behaart, die an ihrer Spitze mit einigen Haaren besetzten Taster sind klein. Fühler verlängert, ungefähr so lang als der Breitendurchmesser des . Kopfes. Das erste Glied ist etwa dreimal so lang als das — kurze zweite, das Endglied (Tcxtfig. 23) ist ungefähr doppelt so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen, gröfstenteils zart pubescent und mit einem kurzen, zapfenförmigen, ebenfalls pubescenten Endgritfel ausgestattet. Der noch im apicalen Diittel stehende Zahngriffel ist sehr kurz und nur schwer wahrnehmbar. Das zweite Fühler- Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 69 glicd ist apical beborstet, das erste Segment trägt aufser einer längeren Borste an seiner Unterseite ziemlich dichte, aber zarte Behaarung. Thorax. Das mäfsig gewijlbte Mesonotum ist gleichmäfsig mit an- liegender kurzer Behaarung und jederseits mit einer Reihe kurzer abstehender, dorsocentraler Borstenhaare versehen. Beborstuug: präsutural 1, supraalar 2, postalar 1, notopleural 2. Schildchen mit kurzer, anliegender Beehaarung und kurzen, aufwärtsgebogenen Randhaaren, aber ohne Borsten. Pleuren mit Ausnahme einer ohrförmigen glänzenden Mackel gleichmäfsig bestäubt, jMetapleuralschirm aus sehr kräftigen Borstenhaaren bestellend. CoUare nur behaart, das Metanotum aber mit einer Gruppe derber Borsten bewehrt. Abdomen ans sechs von oben sichtbaren Segmenten bestehend, derb, aber nicht besonders dicht punktiert und allenthalben mit anliegender, auf den vorderen Segmenten kurzer Behaarung bedeckt. Die Seitenbehaarung ist nicht besonders viel länger, Discalborsten finden sich nur auf den drei vordersten Segmenten. An den mäfsig behaarten und beborsteten Beinen sind die sämtlichen Schenkel, sowie die Hinterschienen gleichmäfsig verdickt. Die äufserst dichte und regelmäfsige Wimperbehaarung nimmt nicht nur die einander zusehenden Flächen der Hinterschenkel und -schienen ein, sondern findet sich aufserdem noch auf der apicalen Hälfte der Mittelschienen. Flügel hyalin. Die kleine Querader steht über der Mitte der Dis- coidalzelle. Anal- und vierte Hinterrandzelle lang gestielt. Erste Hinter- randzelle etwas verengert, zweite wenig erweitert. Stiel der Subcostalzelle sanft nach aufwärts gebogen. Die die Discoidalzelle und die vierte Hinter- randzelle distal abschliefsenden Queradern stehen nicht in der gleichen Linie, vielmehr ist die Abschlufsader der vierten Hinterrandzelle etwas distal verschoben. Als tj'pische Art beschreibe ich: Büthropsis ]}eruviana cT n. sp. Ein einzelnes aus Peru (Vilcanota) stammendes cT ex coli. Hermann. Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel silberweifs bestäubt. Die Borsten des Knebelbartes und des Gesichtes sind schwarz, die feineren Haare weifs. Stirne und Scheitel schwarz behaart, auch die Ocellarborsten schwarz. 70 F. Hermann, Hiiiteiliauitt oben gelblich, nach abwärts weifs bestäubt und ebenso behaart. Die Occipitalborsten sind gelbbraun, der Backenbart weifs. Behaarung der Kinngegend, der Taster und des Rüssels fahlgelb. Die Basalglieder der schwarzen Fühler ockerbraun bestäubt und durchaus schwarz behaart, nur die Pubescenz des Endgliedes bräunlich. Thorax. Mesonotura und Schildchen schwarz mit anliegender g(dd- gelber Behaarung, dagegen sind die dorsocentralen Börstchen ebenso wie die Seitenborsten des Mesonotum schwarz. Die Randbehaarung des Schildchens ist goldgelb. Pleuren und Hüften grauweifs bestäubt und ebenso behaart. Notopleuralborsten und der vor den weifsgelben Schwingern stehende Meta- pleuralschirm schwarz, die Behaarung des Collare gelb, die Borsten des gelb bestäubten Metanotum schwarz. Abdomen schwarz. Die anliegende Behaarung ist in der Mitte und an den vorderen Segmenten schwarz, im übrigen gleichraäfsig goldgelb. Discalborsten gelb. Bauch braun mit sehr zerstreuter gelber Behaarung. Beine gleichmäfsig braun, etwas durchscheinend. Die gesamte Be- haarung und Beborstung ist mehr oder minder lebhaft gelb, nur die Ober- seite der Hinterschenkel ist gröfstenteils mit schwarzer anliegender Behaarung versehen und die Tarsen tragen teilweise schwarze Borsten. Klauen schwarz, Pul Villen gelblich. Flügel hyalin mit schwarzen Adern. Long. corp. 6,5 mm, long. alar. 5,5 min. Emnccosovia Scliiiier. Zur Ergänzung der sehr kurzen von ^c\i\\\qv (Verhcmäl. d. zool. botan. Ges. Wien XVI. lb'56 und Novarareise) gegebenen Gattungsdiagnose sollen folgende ausführlichere Angaben dienen, die mir um so nötiger erscheinen, als eine einheitliche Auffassung des Gattungsbegriffes gewissen Schwierig- keiten begegnet. Gerade die typische Art pleuriticum Wied. zeichnet sich nämlich in manchen Punkten nicht unwesentlich von den übrigen vier mir bekannt gewordenen Species aus. Gleichwohl möchte ich vorderhand eine generische Trennung vermeiden, schon deshalb, weil die mir vorliegenden W ie dem an n scheu Typen der Spec. pleuriticum sich in einem keineswegs Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipferenfauna. 71 idealen Konservierungszustande befiiiden. Ich begnüge mich daher mit der Angabe der jeweiligen Differenzen. Kopf beträchtlich breiter als hoch (Taf. Fig. 15 u. 16); bei der Sp. pleuritkum Wied. exquisit abgeplattet, auch sind hier die in der Mitte des Augenfeldes gelegenen Facetten sehr grofs und scharf von den den seit- lichen Augenrand streifenfiirmig umfassenden kleineren Facetten geschieden. Das mäfsig breite Untergesicht besitzt einen warzenförmigen, ungefähr ein Viertel bis ein Drittel der Gesichtshöhe einnehmenden Höcker, der bei der Sp. metallescens die gröfste Ausdehnung besitzt. Nach oben ist das Unter- gesicht ebenfalls etwas vorgewölbt, bei Sp. metallescens stehen die Fühler sogar auf einem deutlichen Höcker. Die starken Borsten des Knebelbartes setzen sich auf den seitlichen Mundrand fort, auch über dem Gesichtshöcker ist das Gesicht mit nach abwärts gekrümmten Borstenhaaren reihenweise besetzt. Stirne nach oben gleichmäfsig erweitert, seitlich mit einer Gruppe von Borstenhaaren. Ocellarborsten und Beborstung des Hinterhauptes lang, Backenbart jedoch relativ schwach entwickelt. Fühler von mäfsiger Länge, das Spindel- oder tonnenfömige erste Glied verhältnismäl'sig wenig länger als das zweite, das dritte IV2 — 2 mal so lang wie die beiden Wurzelglieder zusammengenommen, seitlich komprefs, leicht keulen- oder {Sj). pleuriticum) mehr spindelförmig, ohne EndgrifFel, jedoch an seiner Spitze in einen kurzen, scharfen Dorn auslaufend, über dem sich auf eckigem Vorsprung ein sehr deutlicher Zahngritfel befindet. Das dritte Fühlerglied zeigt bei den einzelnen Arten in seiner relativen Länge und seiner Gestalt Differenzen, über welche die den Artbeschreibungen angefügten Zeichnungen am besten zu orientieren vermögen. Die Behaarung der beiden Basalglieder erreicht vor allem an dem zweiten Gliede erhebliche Länge, das eiste Segment besitzt an seiner Unterseite eine einzelne durch ihre Länge auffallende Borste. Rüssel von mäfsiger Länge, gerade, Taster klein. Der mäfsig gewölbte Thoraxrücken mit Bestäubungstiecken, welche die ■\Iittel- und die Seitenstriemen in Form einer kreuzförmigen Zeichnung- deutlich vortreten lassen, mit mehr oder minder dichter, aufrechtstehender Behaarung. Beborstung: präsutural 1, supraalar 2, postalar 3, notopleural 2: Metapleuralschirm lang. Pleuren nur mit zerstreuter und zarter Behaarung. Schildchen mit langen Randborsten; bei Sp. hirsutum besitzen diese gleiche 72 F. Hermann, Länge, bei den übrigen Arten sind die lateral stehenden liürzer, unisonichr fallen zwei näher der IMitte stehende Borsten durch ihre Länge und Dicke auf. Metanotum seitlich mit büschelförmiger zarter Behaarung. Abdomen exquisit keulenförmig, nicht punktiert, glänzend, von oben betrachtet aus sieben Segmenten bestehend; auch die lang beborsteten Genital- segniente sind von oben sichtbar und zwar sowohl das in zangenartige Arme gespaltene Hypopygium, als auch die stumpfe und kurze Legeröhre. Be- haarung zart, nach hinten etwas länger werdend. An den Seiten des Abdomen findet sich längere, abstehende, weiche Behaarung, dagegen fehlen im allgemeinen Üiscalborsten. Bei der Sp. metallescens finden sich solche nur auf den ersten drei Segmenten, bei der Sp. pleiirüicum jedoch ist jedes Segment mit üiscalborsten bewehrt. Die ziemlich langen Beine ohne besondere charakteristische Merk- male, die Hinterschenkel nur sehr wenig verdickt, am meisten noch bei der Spec. pleuriticum. Flügel lang, den Hinterleib überragend. Stiel der Subcostalzelle mäfsig lang, sanft nach oben gebogen, erste und zweite Hinterrandzelle nicht A verengt, die die Discoidal- und die viereckige, kurzgestielte vierte / 1 Hinterrandzelle distal abschliefsenden Adern nur annähernd in der gleichen Linie, wohl aber stets in der gleichen Richtung ver- laufend. Analzelle kurz gestielt. Die kleine Querader steht über dem Basaldrittel der Discoidalzelle. Als typische Art gilt Eumecosoma pleuriticum Wied. Es liegen mir die drei typischen Exemplare Wiedemanns aus der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien vor, die freilich in ihrem Konservierungszustand durch die Länge der Zeit stark gelitten haben (Textfig. 24). Wie ich glaube, dürfte die Wiede- Fig. 24. mann sehe Beschreibung zur Kenntlichmachung der Art genügen. In die nähere Verwandtschaft dieser Art gehört auch Eumecosoma dichroma Big. aus Brasilien, die nach Untersuchung der Bigotschen Type sicher als selbständige Species betrachtet werden kann. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 73 Eumecosoma staurojjJiorum Schin. Es lagen mir vor die Type Schiners aus der Sammlung des k. k. Hof- museums Wien, 57 p]xemplare aus Peru (Pachiteamiindung etwa 150 m ii. d. M.), Bolivia-Mapiri (Sarampioni ~ K. 700 m ii. d. M. und Clüpata 650 m ü, d. M.) ex coli. Schnuse, drei Exem- plare ex coli. Hermann, die \7oll- ständig mit der Beschreibung Schiners übereinstimmen (Textfig. 25). ; Eumecosoma metallescens Schin. Aufser den drei typischen Exem- '^' ■ plaren Schiners konnte ich zwei '^' Stücke aus Peru ex coli. Hermann, sowie ein Exemplar ex coli. Prof. Bezzi untersuchen, die mit den Typen Schiners völlig übereinstimmen (Textfig. 26). Aufserdem beschreibe ich als neue Art: Eumecosoma hirsutum n. sp. Zwei Exemplare aus Bolivia-Mapiii (Sarampioni 700 m ü. d. M.) ex coli. Schnuse, ein Exemplar aus Peru ex coli. Hermann. Die Art ist nächst verwandt mit Eumecosoma metallescens Schin., von ihr aber schon durch die allenthalben dichtere Be- haarung leicht zu unterscheiden. Kopf. Untergesicht mit weifslicher bis bleichgelber Bestäubung bedeckt, in der oberen Hälfte mit einigen längeren, weifslichen Haaren. Dem dichten w^eifslichen / Knebelbart sind oben in wechselnder Ausdehnung schwarze Borstenhaare beigemengt. An der Stirne nimmt die weifsliche ""-^ Bestäubung gegen den Scheitel zu mehr ockergelbe Färbung an. Die borstenförmige Behaarung an dem medialen Augen- rande ist schwarz. Ocellarhöcker braun mit langer schwarzer '^' Beborstung. Fühler (Textfig. 27) schwarz, die Basalglieder mit schwarzer Nova Acta XCVl. Nr. 1. 10 74 F. Hermann, Behaarung- und Beborstung. Das dritte Segment ist an seiner Innenseite namentlich gegen die Spitze graugelb bestäubt. Hinterhaupt gleichmäfsig grau bestäul)t, Borstenkranz und Behaarung in der oberen Hälfte schwarz, nach abwärts weifs, ebenso wie der kurze Backenbart. Rüssel und die sehr kleinen Taster schwarzbraun, beide mit lichter Behaarung. Thorax rücken mit der für die Gattung charakteristischen Zeichnung. Der Schillerflcck neben den Schulterbeulen, sowie der bis zur Flügelwurzel ziehende Saum lichtgelb ; die Flecken der Seitenstrieme nufsbraun, matt, die schwarze, durch eine lichte Medialinie geteilte Mittelstrieme hört in gewisser Entfernung vor dem Schildchen auf und macht hier brauner Bestäubung ■Platz. Die abstehende, dichte Behaarung des Thoraxrückens ist wie dessen Beborstung ausschliefslich schwarz. Schildchen mit brauner Bestäubung, aber unbestäubtem Rand, der von einer Reihe aufwärtsstehender Borsten eingenommen wird. Metanotum braun bestäubt und gelblich behaart. Pleuren grau bestäubt, an der Mesopleura und über der Vorderhüfle mit dichter gelb- licher Behaarung. Meta])leuralschirm in der oberen Hälfte aus schwarzen, in der unteren aus lichten langen Borstenhaaren gebildet. Hüften grau bestäubt, weil'slich behaart. Schwinger graugelb. Abdomen mit lebhaft blaugrünem Metallglanz. Die kurze, aber ziemlich dichte Behaarung ist auf dem Hinterleibsrücken schwarz, an den Seiten jedoch, sowie auf den beiden letzten Segmenten ist sie länger und weifslich und erstreckt sich an den Hinterrändern auch der übrigen Seg- mente bindenartig gegen die Mitte. Bauch schwarz mit zerstreuter dichter Behaarung. Beine durchaus schwarz, glänzend, die feine ziemlich dichte, ab- stehende Behaarung der Schenkel und Schienen im wesentlichen weifs, die langen Borsten der Schienen vorwiegend schwarz. Tarsen an der Oberseite ausschliefslich schwarz behaart und beborstet. Die Hinterseite der Vorder- schienen, sowie die Unterseite der Tarsen ist mit fast goldglänzender, bürsten- artiger Behaarung versehen. Krallen schwarz, Pulvillen braun. Flügel gleichförmig rauchgrau, lebhaft irisierend, Adern schwarz. Long. corp. 7,5 mm, long. alar. 7,5 mm. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 75 Dissttieryngodes n. g. Kopf nur wenig in die Breite gedehnt (Taf. Fig. 17 u. 18), Unter- gesicht schmal, ohne GesichtshiJckcr, nur am IMundrande schwacli aiifgeworfen. Stirne relativ wenig, doch deutlich nach oben ver- \ breitert. Knebelbart auf den Mundrand beschränkt, etwas unter \ . der Fiihlerwurzel stehen zwei nach abwärts gebogene Borsten. ' \ Hinterhaupt, abgesehen von den starken Borsten, ziemlich kahl, auch der Backenbart schwach entwickelt. Fühler ziemlich lang, | das erste Segment mehr wie doppelt so lang, als das kurze, \ napffürmige zweite, das dritte Segment über doppelt so lang j als die beiden Basalglieder zusammengenommen. Das dritte Segment trägt nahe seiner Basis an seinem unteren Rande eine f höckerartige Verbreiterung und ist gröfstenteils leicht pubescent ■ (Textfig. 28). Der Elndgriffel ist deutlich abgesetzt und deittlich = pubescent, der Zahnstift steht an der Basis des Endgriffels. Die beiden Basalglieder kurz behaart, das erste an seiner Unter- seite, das zweite an der Oberseite mit einer längeren Borste. Fig. 28. Thorax ohne auffallende Wölbung, relativ kahl. 13e- borstung: präsiitural 1, supraabir 1, postalar 1, notopleural 2, der Mcta- pleuralschirm besteht aus langen Borsten. Das Schildchen trägt nahe der Mitte seines freien Randes zwei durch ihre Länge und Dicke auffallende, fast spielsförmige, aufwärts gebogene Borsten. Metanotum seitlich mit dichter Behaarung. Abdomen grob aber wenig dicht punktiert, kahl, beim ? nach hinten etwas verbreitert. Von oben gesehen sind sieben Segmente sichtbar, auch das o^ Genitale tritt noch etwas vor. Das erste Segment trägt seitlich drei, der zweite zwei, die folgenden vier Segmente je eine Discalborste. Beine. Hinterschenkel an der Unterseite mit derben, in dornartige Borsten endigenden Höckern versehen und aufserdem dicht bewimpert. Flügel. Der Stiel der Subcostalzelle raäfsig lang, leicht nach auf- wärts gebogen, zweite Hinterrandzelle gegen den Flügelrand verbreitert, die die Discoidal- und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Adern 10* 76 F. Hermann, nicht ininier in gleicher Linie, doch stets in gleicher Richtung verlaufend. Vierte Hinterrandzelle lang gestielt, auch die Analzelle gestielt. Die kleine Querader liegt noch üher der Basalhälfte der Discoidalzelle. Als typische Art betrachte ich Dissmeryngodes (Laphria) anticus Wied. Ich konnte die Wiede mann sehe Beschreibung mit der freilich nicht besonders gut konservierten (es fehlen die hinteren Abdominalsegmente) Type vergleichen, die mir aus der Sammlung des Museum Senkenberg in Frank- furt a. M. vorlag. Die Beschreibung genügt vollständig, so kurz sie ist, um die Art zu erkennen, die sich in zwanzig Exemplaren in der Sammlung Schnuse aus Peru (Pachiteamündung, 150 m. ü. d. M.) vorfindet. Auch gehört hierher Dissmeryngodes (Atomosia) dispar Wlk. Drei Exemplare ex coli. Hermann aus Surinam, 24 Exemplare ex coli. Schnuse aus Peru (Pachiteamündung 150 m ü. d. M.). Die Walkersche Beschreibung (List Dipt. Brit. Mus. 7 img. 570) genügt, wenn man die Bezeichnung der Körperfarbe als .,purpureo-cuprea" nicht zu wörtlich nimmt, vollkommen, um die Art zu erkennen. Oülardis n. g. Ko])f breiter als hoch, Untergesicht von miifsiger Breite, plan, nur über dem Mundrandc zu einem ganz wenig vorspringenden Höcker auf- geworfen (Taf. Fig. 20 u. 21). Knebelbart aus wenigen (8 — 10) in zwei Reihen angeordneten Borsten bestehend , über diesen zwei Reihen feiner Härchen. Stirne gegen den Scheitel gleichmäfsig aber nicht beträchtlich erweitert, an dem Orbitalrande mit einigen wenigen feinen Härchen. Fühler relativ kurz (Textfig. 29). Das erste Segment nur wenig länger als das kurze zweite, beide mit der gewöhnlichen borstenförmigen Behaarung. Das dritte Segment ist höchstens 1 '/2 mal so lang als die beiden Basalglieder zu- sammengenommen, länglich eirund, seitlich komprefs, an der ziemlich stuni])fen Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 77 Spitze sehr zart inibesceiit, über ihr findet sich in flacher Grube der Zahn- griife]. Hinterhaupt aiifser dem Borstenkranze mit zertreuter, zarter Be- haarung, auch der Backenbart nur schwach entwickelt. Rüssel gerade, an der Wurzel mit feiner Behaarung und zwei langen Borsten. Taster klein, aber entschieden etwas länger als bei den verwandten Formen. Thorax mit ziemlich beträchtlicher AVölbung, die namentlich vorne stark in die Augen fällt, so dafs der Abfall gegen das nur mit feinen Haaren besetzte Collare ein recht steiler ist. Thoraxrücken gleichmäfsig dicht punktiert und \ mit kurzer, dichter, abstehender Behaarung bedeckt. Beborstung: präsutural 1, supraalar 1, postalar 1, notopleural 3. Pleuren bestäubt, über den Vordenhüften und auf der Mesopleura mit dichter, feiner Behaarung. Schildchen ebenfalls punktiert. Fi"-. 29. konvex, kurz behaart, der Hinterrand wulstig abgesetzt und ° mit relativ kurzen Haaren besetzt. Metapleuralschirm ziemlich lang, Meta- notum mit einem Büschel zarter Haare. Abdomen gleichmäfsig dicht grob punktiert, abgeplattet, bei dem ? nach hinten etwas verbreitert, übei'haupt breiter als beim cT. Von oben sind sieben Segmente, beim cf auch die Spitzen der zangenartigen Fortsätze des ziemlich grofsen Hypopygiums sichtbar. Die Behaarung auf dem Hinter- leibsrücken ist äufserst kurz, an den Seiten jedoch länger, das erste Segment mit 3 — 4 Discalborsten , die den folgenden Segmenten aber vijllig fehlen; die beiden letzten Segmente, sowie das Genitale sind mit einigen schwächeren Borsten bewehrt. Beine nur von mäfsiger Länge, ohne besondere charakterisierende Merkmale. Die hellgefärbten Teile sind fast glasartig durchschimmernd. An der Unterseite des Metatarsus und den beiden folgenden Tarsengliedern der Hinterbeine steht die bürstenförmige Behaarung in regelmäfsigen Reihen, so dafs sie wie geringelt aussehen. Flügel lang, den Hinterleib überragend. Stiel der Subcostalzelle ziemlich lang. Erste und zweite Hinterrandzelle nicht verengert. Die kleine Querader steht noch proximal von der Mitte der Discoidalzelle. Die die vierte Hinterrandzelle distal begrenzende Querader steht bald vor, bald 78 F. Hermann, hinter der Eegrenzuiigsader der Discoidalzelle und besitzt auch nicht völlig deren Richtung, ^'ie^te Hinterrandzelle und Analzelle ziemlich lang gestielt. Zunächst glaubte ich, in der Laphriu ■pusilla Wied., von der Wiede- mann angibt, dafs sie sich durch das eirunde dritte Fühlersegnient aus- zeichne, die typische Species des neuen Genus erblicken zu dürfen. In der Coli. Winthera des k. k. Hofmuseums findet sich die Type Wiedemanns; dieselbe ist aber stark ausgebleicht, recht schlecht konserviert und gerade das dritte Fühlerglied ist verloren gegangen. Die Untersuchung des Tieres ergab aber, dal's es dem neuen Genus Oidardis nicht eingereiht werden kann, und so beschreibe ich als ty])ische Art: Oidardis gibbosa n. sp. cT ? . Sechs cT ? aus Peru (Umahuankiali 500 m ü. d. M. und Pto. Bermudes 700 m ü. d. M.) und Bolivia (Chimate 650 m ü. d. M.) ex coli. Schnuse. Das Tier ähnelt in seinem Habitus lebhaft an gewisse Arten des Genus Pipiza (Syrpliidarum). Kopf. Gesicht mit gelblich grauer Bestäubung, oder besser gesagt, sehr feiner, angeprefster Behaarung versehen, welche jedoch am Mundhücker die schwarze Grundfarbe freiläfst. Die wenigen Borsten des Knebelbartes schwarz mit helleren Spitzen, die zwischen und über ihnen stehende Be- haarung weifslich. Stirne und Scheitelgegend mit dünner, grauer Bestäubung und schwarzen Borsten; die feine Behaarung und der Backenbart weifslich. Rüssel und Taster schwarz mit weifslicher Behaarung. Thorax schwarz mit schlackenblauem Schimmer. Die Schulterbeulen rotbraun gerandet, auch die Postalargegend ist in beträchtlicher Ausdehnung rotbraun. Die kurze Behaarung ist vorne weifslich, nach hinten mehr bräunlich. An den Seiten des Prothorax finden sich gelblich -graue Be- stäubungsflecke. Schildchen schwarz, wie der Thorax schwarz beborstet. Pleuren gelblich-grau bis weifs bestäubt und weifslich behaart. Die Noto- pleuralborsten bei dem cf schwarz, bei dem .? weifslich, der gleichfarbige Metapleuralschirm enthält nur bei dem cT einige schwarze Borsten. ^leta- notnm mit ockerfarbener Bestäubung und gleichfarbiger feiner Behaarung. Schwinger lichtgelb. Hüften bei den cT Itraungelb, bei dem ? schwarz, teilweise mit grauer Bereifung und heller Behaarung. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 79 Abdomen g-leichmäfsig schwarz, matt glänzend, mit durchaus weifser Behaarung-, die auch den honiggelben Bauch bedeckt. Au den Genitalien finden sich einige längere Borsten von schwarzer Farbe. Die Discalborsten der ersten beiden Segmente sind w'eifslich. Beine. Trochanteren hell gelbbraun, cf Schenkel durchscheinend hell gelbbraun, an den Vorder- und Mittelbeinen in gröfserer Ausdehnung geschwärzt, an den Hinterbeinen und an der Oberseite mit einem rotbraunen Längswisch. Schienen durchscheinend lichtgelb, an den Hinterbeinen mit Ausnahme der Wurzel schwarz. Tarsen lichtgelb. ? Schenkel mit Aus- nahme der gelbbraun gefärbten Wurzel und Kniegegend glänzend dunkel- braun. Die Schienen sind an den vorderen Beinpaaren durchscheinend lichtgell), an den Hinterbeinen jedoch mit Ausnahme der Wurzel und Spitze gebräunt. Tarsen braun. Die Beborstung und Behaarung ist bei beiden Geschlechtern annähernd die gleiche. An den Schenkeln ist die Behaarung im wesentlichen schwarz, nur die Hinterschenkel tragen an ihrer Unterseite weifsliche Wimperbehaaruiig. Die Schienen besitzen hauptsächlich gelblich- weifse Behaarung, auch die dichte Wimperbehaarung an der Innenseite der Hinterschienen ist weifslich. Die Tarsen fast durchaus mit schwarzer Be- haarung. Bürstenforniige Behaarung von fast goldgelber Farbe findet sich an der Unterseite der Schienen und Metatarsen der Vorderbeine, vor allem aber auf der Unterseite der Metatarsen und der zunächst folgenden Tarsen- glieder der Hinterbeine, die beim o* an ihrer Anfsenseite noch kurze weifse Wimperbehaarung tragen. Die nicht eben auffallende Beborstung der Beine ist schwarz, nur an der Wurzel der Mittel- und Hintersclienkel finden sich noch einige gelbliche Borsten von auffallenderer Länge. Klauen gelbbraun mit schwarzen S])itzen. Pulvillen lichtgelb. Flügel mit gleichmäfsig rauchbrauner Trübung. Die Randzelle mit deutlich dunklerer Trübung, die sich auch um die Flügelspitze herum bogenförmig ausbreitet. Adern dunkelbraun, einzelne derselben mit dunkleren Adersäumen. Long. corp. 7,5 — 8 mm, long. alar. 7 — 7,5 mm. 80 F. Hermann, Als zweite Art ist mir bekannt geworden: Oidardiä aenescens n. sp. ?. Zwei "i aus Peru (Ucayaliflufs, Unimi) ex coli. Schnuse. Am Kopfe ist die Anordnung und Färbung der gesamten Bestäubung, Behaarung und Beborstung ganz die gleiclie wie bei 0. gibbosa. Thoraxrücken und Schildchen schwarz, stark glänzend; mit sehr feiner Punktierung. Postalarhöcker düster rotbraun. Die feine Behaarung ist durchaus gelblich, die Beborstung des Thoraxrandes und des Schildchens jedoch schwarz. Pleura mit fast messinggelber Bestäubung, die an der Mesopleura besonders dicht ist. Notopleuralborsten und Metapleuralschirm gelb. Metanotum mit leichter, ockergelber Bestäubung und hellbrauner Behaarung. Schwinger lichtgelb. Hüften gelb mit gleichfarbiger zarter Behaarung. Abdomen schwarz mit erzbraunem Glänze und ziemlich grober Punktierung. Die Behaarung ist durchaus gelb, auch die Discalborsten an den Seiten der beiden ersten Segmente besitzen die gleiche Farbe. Bauch lederbraun mit zarter, gleichfarbiger Behaarung. Beine durchaus gelb, die Schienen durchscheinend und namentlich an den vorderen Beinpaaren gelblichweifs. Die Endtarsen sämtlicher Beine leicht gebräunt. Auch die Behaarung und Beborstung ist allenthalben gelblich. Nur auf der Oberseite der Tarsenglieder finden sich auch ver- einzelte dunklere Borsten. Klaueu gelb mit schwarzen Spitzen, Pulvillen lichtgelb. Flügel mit leicht brauner Trübung und lebhaft irisierendem Glanz. Die Flügelwurzel ist gelb, auch die Wurzeln der im übrigen braunen Adern sind gelb. Long. corp. 4,5 mm, Long. alar. 4 mm. Beiträge zur KenDtnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 81 Atonicf. Das Genus wurde von Williston aufgestellt und (Psyche V, 1889) kurz charakterisiert. Die Charakterisierung- wird in dem „Mamial of North American Diptera, Thinl edition 1908" wiederholt und durch eine Abbildung des Kopfes unterstützt, so dafs ich über die Auffassung des Genus keine Bedenken habe. Da die Untersuchung des reichen mir zu Gebote stehenden Materials ergab, dafs einige schon lange bekannte Atomosinen, sowie eine Reihe neuer Arten diesem Genus eingereiht werden müssen, so soll eine ausführliche Darstellung des Gattungsbegriffes gegeben werden. Ist der Name Atonia (vgl. Kertescs , Catalogus) präokkupiert, so mufste er in Atoniomyia umgeändert werden. Kleine, durch anliegende meist goldgelbe Behaarung leicht erz- schimmernde Arten vom Aussehen der echten Atomosien, von denen sie aber durch eine ganze Reihe plastischer Merkmale leicht zu unterscheiden sind. Kopf (Taf. Fig. 22 u. 23) verbreitert, ungefähr doppelt so breit als hoch. Das breite Gesicht ist am Mundrande zu einem schwächer oder stärker vorspringenden rundlichen Höcl^er aufgeworfen und unter der Fühlerwurzel mit einer linearen, narbenartigen Rinne versehen. Der ziemlich dichte Knebel- bart besteht aus langen Borsten und dazwischen stehenden kürzeren Haaren oder lediglich aus Borstenhaaren und erstreckt sich auch am Mundrande nach abwärts. Unter der Fühlerwurzel steht jederseits eine einfache oder mehrfache Reihe ziemlich langer, nach abwärts gebogener Haare. Die Stirne erweitert sich durch Ausbiegung der Orbitalränder gegen den Scheitel zu beträchtlich und ist am inneren Augenrande mit einer Reihe fast borstenartiger Haare besetzt. Der Scheitel trägt dichte, weiche Behaarung; nur bei einer einzigen Art fehlt diese und wird durch eine Gruppe kurzer, starrer, stiftartiger Borsten ersetzt. Der stattliche Ocellarhücker ist mit 2 — 6 langen Borsten bewehrt. Das Hinterhaupt ist oben mit zerstreuter, nach abwärts mit dichter Be- haarung versehen, die in den langen und dichten Backenbart übergeht. Die Occipital borsten beschränken sich auf den oberen Teil des Hinterhauptes und reichen kaum über die obere Orbitalecke nach auswärts. Die medial stehenden Borsten sind in kurze, starre Stifte umgewandelt, die nur bei Nova Acta XCVI. Nr. 1. 11 82 F. Hermann, einer Art fehlen und durch zarte Haare ersetzt werden. Der an seiner ^^'urzel lang' behaarte Rüssel überragt in aufgekla})i)teni Zustande den Mund- rand nicht, die an der Spitze behaarten Taster sind klein und unansehnlich. I)ie Fühler sind relativ kurz, namentlich gilt dies für die beiden gleich- langen wenig behaarten Basalglieder. Das erste Segment entbehrt an seiner Unterseite der einzelnen, bei den meisten Atomosinen vorhandenen langen Borste, dagegen trägt das zweite Glied distal einige längere Borsten. Das ungefähr keulenförmige, seitlich leicht konipresse dritte Segment ist un- gefähr doppelt so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen und mit einem stattlichen, meist nach abwärts abgeknickten Endgriffel versehen. an dessen oberem Rande der sehr deutliche, häufig auf stumpf kegelförmig erweiterter Basis stehende Zahngrifiel eingelenkt ist. Thorax nur schwach gewölbt mit dichter aber feiner Punktierung und gieichmäfsig mit kurzer, anliegender meist heller Behaarung bedeckt. Unter diese mischen sich bei den meisten Arten längere, abstehende, fast borstenförmige Haare, die bei einer Art ganz besonders ausgebreitet und lang sind. Bei einigen Arten besitzt der hintere Rand des Mesonotum vor dem Sehildchen eine durch helle Bestäubung gebildete Säumung. Beborstung: präsutural 1 — 2, sui)raalar 1 — 2, postalar 1, notopleural 1 — 2. Metajileural- schirm lang. Auch das Schildchen ist mit anliegenden Haaren besetzt, die Randbehaarung ist meist kurz, oder fehlt ganz; nur 1)ei einer Art zeichnet sie sich durch besondere Ijänge aus. Borsten fehlen vollständig. Das Collare entbehrt ebenfalls der Beborstung und ist nur mit feinen Haaren besetzt. Dagegen ist bei zwei Arten der Prothorax mit mehr oder weniger ausgebreiteten stiftchenartigen , kurzen Borsten besetzt. Das Metanotum trägt seitlich eine Gruppe ungleich langer Borsten, zwischen die sich eventuell zarte Haare mengen. Die Pleuren sind mit Ausnahme einer auf der Mesopleura stehenden ohrförmigen, glänzenden Makel gieichmäfsig mit dichter Bestäubung versehen, die sich auf den Prothorax fortsetzt und bei einigen Arten auf die Sehultergegend des Mesonotum übergreift. Die Meso- pleura besitzt bei gewissen Arten in den oberen Partien die grübchenförmige Skulpturierung, sowie die anliegende Behaarung des Mesonotum. Das entweder breite oder mehr streifenförmige Abdomen setzt sich aus sechs von oben sichtbaren Segmenten zusammen, das siebente und die Beiträge zur Kenntnis der südamerikanisclien Dipterenfauna. 83 kleinen Genitalsegnnente sind ventral verlagert. Die Segmente sind durch relativ tief eingreifende Einschnitte voneinander getrennt, erscheinen dadurch gewulstet und sind an ihrer ganzen Fläche mit dichter und grober Punk- tierung versehen. Die dichte, anliegende, meist lichte Behaarung bedeckt das Abdomen entweder gleichmälsig oder führt zu binden- oder fleckcn- artigen Zeichnungen. Die Seitenbehaarung ist kurz, Discalborsten an allen Segmenten vorhanden. Bei einer Art ist die Seitenbehaarung lang, fast schopfförmig abstehend und finden sich Discalborsten nur auf den vorderen Segmenten. Die schwarzen, höchstens an den Knien helleren Beine besitzen in ihrem Bau keine besonderen Merkmale. Die anliegende oder abstehende Behaarung ist vorwiegend weifslich, die Tarsen sind an ihrer Unterfläche, die Vorderschienen au ihrer Innenseite mit der gewöhnlichen bürstenförmigen Behaarung versehen, die lichte Wimperbehaarung nimmt die Vorderseite der Hinterschienen in gröfserer oder geringerer Ausdehnung ein und findet sich eventuell auch auf der Unterseite der Hinterschenkel. Die zahlreichen Borsten fallen namentlich an den Schienen und Tarsen durch ihre erhebliche Länge und Stärke auf. Bei einigen Arten finden sich an dem Metatarsus der ^Mittel- oder Hinterbeine bei den cT eigentümliche Haarbildungen. Die Empodialborste fällt oft durch ihre Derbheit auf. Die meist schwach grau tingierten Flügel sind hyalin. Der mäfsig lange Stiel der Subcostalzelle ist nur wenig nach oben gebogen, die kleine Querader steht über der Grenze des basalen Drittels der Discoidalzelle oder ist auch etwas mehr gegen deren Mitte verschoben, die die Discoidalzelle und die vierte Hinterraudzelle distal abschliefsenden Queradern zeigen in ihrer gegenseitigen Lage ziemlich weitgehende Varianten nach Art und Individuum. Der kurze Stiel der vierten Hinterrandzelle erreicht den Flügelrand nicht immer, die Analzelle ist kurz gestielt, die erste und zweite Hinterrandzelle nur wenig gegen den Flügelrand verbreitert oder verengert. Als typische Art gilt Atonia Mickii Williston aus San Domingo. 11* 84 F. Hermann, In der Biologia Centrali- Aniericana beschrieb der gleiche Autor eine zweite Art Atonia hrevistylata Williston aus Mexico. Keine der mir vorliegenden Arten konnte ich mit diesen beiden Willis ton sehen Species identifizieren, die zugleich das nördlichste Vor- kommen des Genus Atonia angeben, das im übrigen nach unseren bisherigen Erfahrungen ausscliliefslich auf die südamerikanische Fauna beschränkt ist. Die mir bekannt gewordenen Atoniaarten lassen sich durch folgende analytische Tabelle bestimmen: 1. Gesichtshöcker nur schwach angedeutet, Endgriffel des dritten Fühler- gliedes breit zapfenförmig , nicht abgeknickt, Prothorax mit kurzer, dornartiger Beborstung. 2. — Gesichtshöcker sehr deutlich, Endgriffel schlank, konisch, nach abwärts abgeknickt, Protliorax ohne auffallende Beborstung. 3. 2. Die Behaarung des Scheitels ist durch einige stiftartige, kurze Borsten ersetzt; Ocellenhöcker mit zwei Borsten. viduata ^yied. — Der Scheitel mit langen Haaren besetzt: Ocellenhöcker mit sechs Borsten. Setigera n, sp. 3. Occipitalborsten schwarz, in der Mitte jederseits eine Gruppe kurzer stiftchenartiger, ebenfalls schwarzer Borsten. 4. — Occipitalborsten gelb, stiftchenartige Borsten nicht vorhanden. m Ollis n. sp. 4. Mesonotum ausschliefslicli mit kurzer, anliegender Behaarung von messing- bis goldgelber Farbe versehen. Abdomen mit durch an- liegender, auswärts gekämmter Behaarung erzeugter auffallender würfelartiger Schillerzeichnung. scalarata n. sp. — Zwischen die anliegende Behaarung des Mesonotuih mischen sich in gröfserer oder geringerer Menge nach hinten länger werdende ab- stehende Borstenhaare von schwarzer Farbe. 5. 5. Die anliegende Behaarung des ]\Iesonotum ausscliliefslich dunkel. pinguis n. sp. Beiti'cäge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 85 — Die anliegende Behaarung des Mesonotum ausschliefslich messing- oder goldgelb. 6. 6. Die abstehenden ]?orstenhaare des Mesonotum sehr lang und dicht, Schildchenrand mit auffallend langen, aufwärtsgebogenen Haaren. Seiteu- behaarung des Abdomen lang, Discalborsten mit Ausnahme des ersten Segmentes fehlend. liispidclla n. sp. - — Die abstehende Behaarung nur wenig dicht und von raäfsiger Länge, Randbehaarung des Schildchens kurz oder nur mäfsig lang. Seiten- behaarung des Abdomen kurz, Discalborsten vorhanden. 7. 7. Behaarung des Gesichtes und die kürzeren Haare des Knebelbartes weifs. Das Abdomen gleichmäfsig von anliegender heller Behaarung bedeckt. albifacies n. sp. — Behaarung des Gesichtes durchaus schwarz, auch die kürzeren Haare des Knebelbartes sind vorwiegend schwarz, nur ausnahmsweise stehen am Mundrande einige hellere Haare. Die anliegende helle Behaarung des Abdomen verdichtet sich zu Binden oder Flecken. 8. 8. Randbehaarung des Schildchens sehr kurz, fast fehlend. Die aus- schliefslich goldgelbe, anliegende Behaarung des Abdomen breitet sich auf den Segmenten bindenartig aus. Metatarsus der Hinterbeine des cT an seiner Spitze mit einem Pinsel langer Haare. Plumpere, gröfsere Art. ancylocera Schiner. — Das Schildchen trägt wenigstens seitlich längere Haare. Die Abdominal- segmente besitzen seitlich aus silberweifser Behaarung bestehende Hinterrandtlecken. Der Metatarsus der Hinterbeine beim cT ohne auf- fallende Behaarung. Kleine, schlankere Art. laterepunctata n. sp. Atonia (Laphria) viduata Wied. Es liegen mir die Typen Wiedemanns (1 cf 4 ?) aus dem k. k. Hofmuseum in Wien vor. Schiner stellte die Wiede mann sehe Species viduata zu Atomosia, machte jedoch {Verh. d. zool. bot. Ges. Wien 1867) darauf aufmerksam, dafs sie durch den Besitz eines Endgrilfels von allen übrigen 86 F. Heimann, Atomosiaarten abweiclie. Die nähere Untersuchung; des Typenraaterials ergab nun, dafs die Spec. viduata dem Genus Atonia sub- summiert werden mufs, zu dem sie nicht nur durch das Vor- handensein eines Endgritfels (Texttig. 30), sondern auch durch den charakteristischen Bau des Kopfes und alle anderen plastischen Merkmale mit aller Bestimmtheit gehört. Aber unter ihren Gattungsgenossen nimmt die Spec. viduata doch insofern eine Ausnahmestellung ein, als bei ihr die Behaarung des Scheitels vollständig fehlt und durch einige wenige dicke, nagel- artiffe Borsten ersetzt wird. Solche finden sich auch auf dem Hinterhaupt, wo sie eine über die Medianlinie hinübergehende Reihe bilden. Endlich kommen auch in der ]\Iitte des Prothorax einzelne derbe, kurz stiftförmige Borsten zur Beobachtung. ' Durch diese Beborstungsverhältnisse ist die Spec. viduata in so Flg. 30. luestimmter Weise gekennzeichnet, dafs es sich erübrigt, der kurzen Beschreibung Wiedemanns ausführlichere Angaben beizufügen. Atonia setiger a n. sp. ?. In der Winthem sehen Sammlung des k. k. Hofmuseums fand sich ein einzelnes Exemplar einer etwas eigentümlichen Atomosine mit der Be- zettelung: Atomosia nigripes Mcq. Diese Bestimmung ist sicher nicht richtig, da das Tier mit der Macquardschen Beschreibung unmöglich in Einklang gebracht werden kann; dagegen ergab sich, dafs es sich dabei um eine Atonia handelt, die in die nächste Nachbarschaft von A. viduata gehört, von dieser aber sich unschwer durch gewisse plastische Merkmale unterscheiden läfst. Das Gesicht (Taf. Fig. 24 u. 25) ist entschieden schmäler als bei Spec. viduata, der Scheitel trägt lange Haare, der derbe, zapfenförmige Endgritfel der Fühler ist durchaus pubescent, der Ocellenhöcker ist mit sechs divergierenden Borsten bewehrt, besonders aber fällt auf der j\litte des Prothorax ein mit kurzen stiftförmigcn Borsten von schwarzer Farbe besetztes Areal auf. Kopf. Gesicht, Stirn und Scheitel ockergelb bestäubt; die gesamte Behaarung und Bcborstung des Kopfes und der Fühler ist schwarz, nur Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 87 der Backenbart und die Behaarung der Kinngegend, des Rüssels und der Taster weifs. Auch die Bestäubung am hinteren Augenrande ist weifs. Thorax. Mesonotum glänzend schwarz, sehr derb punktiert und mit gelber anliegender Behaarung besetzt, die am Seiten- und Vorderraud derber ist und Goldglanz besitzt. Die längeren dorsocentralen Haare sind schwarz, ebenso wie die gesamte Beborstung. Pleuren graugelb bestäubt, die Mesopleura ist kahl und glänzend, in ihren oberen Partien punktiert und mit anliegender gelber Behaarung versehen. Metapleuralschirm bräunlich, die Schwinger hellgelb. Das ockerbraun bestäubte Metanotum besitzt eine Schiefreihe grober schwarzer Borsten. Abdomen glänzend schwarz und sehr grob punktiert; die anliegende Behaarung ist lichtbraun, an den Seiten etwas länger und weifs, so dafs an den einzelnen Segmenten ziemlich ausgedehnte V'orderrandflecken entstehen. Discalborsten fahlgelb. An den schwarzen Beinen ist nur die äufserste Kniegegend düster rotbraun. Die kurze, wenig dichte Behaarung ist lichtbräunlich, an den Tarsen schwarz. Die bürstenförmige Behaarung letzterer, sowie der Vorder- schienen lebhaft goldgelb, die Wimperhaare bleichgelb. Die zahlreichen groben Borsten sind vorwiegend schwarz, nur die Unterseite sämtlicher Schenkel ist mit langen, weifslichen Borstenhaaren besetzt. Klauen schwarz, Pulvillen lichtgelb, die kräftige p]mpodialborste rotbraun. Flügel gleichmäfsig bräunlich tingiert mit grober, dunkelbrauner Äderung. Erste und zweite Hinterrandzelle breit offen, nicht verengert. Long. corp. 8 mm. Nota. Die beiden Species viduata und setigera bilden eine kleine Untergruppe des Genus Atonia, die sich von den übrigen Gattungsgenossen durch folgende Merkmale unterscheidet. Der Gesichtshöcker ist nur sehr schwach angedeutet, das dritte Fühlerglied besitzt einen zapfenförmigen, eventuell pubescenten, nicht abgeknickten Endgriffel, der Prothorax ist in seiner Mitte mit einer gröfsereu oder geringeren Anzahl kurzer dornförmiger Borsten bewehrt. Eine generische Abtrennung der beiden genannten Species schien mir trotzdem nicht notwendig zu sein. 88 F. Hermann, ¥ Afonia ancylocera Schill. Auch von dieser Art konnte ich die Tyjjcn ans dem k. k. Hofmuseiim nntersuchen. Die Beschreibung- Schiners ist ausführlich genug, um die, sich durch ihren breiten, gedrungenen Habitus auszeichnende Species zu erkennen. Ich mache hier nur auf einige plastische Merkmale aufmerksam, die Schiner anscheinend entgangen sind. Die Gestalt des dritten Fühlergliedes ergibt sich aus Text- figur 81. Auf dem Hinterhaupte findet sich aufser den gewöhnlichen Occipitalborsteii neben der Medianlinie jederseits eine Gruppe kurzer, stiftchenartigcr Borsten. p]ine Reihe solcher befindet sich auch auf dem Metanotum. Die Meso])leura ist oben punktiert und mit anliegender heller Behaarung versehen. Sehr eigentümlich ist endlich der Bau des Meta- 5^ i tarsus (Textfig. 32) an den Hinterbeinen der cT. p; 3j Er ist an seiner Wurzel verdickt und hier mit einer Flocke bürstenförmiger, goldgelber Behaarung versehen, verjüngt sich dann und trägt an seiner Spitze auf einem derben Höcker einen Pinsel langer, gelber Hnare. Fig. 32. Atonia mollis n. sp. cT ? . Fünf Exemplare aus Peru (Ucayalifiuls , IJnimi 300m u.d.M.) ex coli. Schnuse und ein Exemplar aus Peru (Vilcanota) aus der Sammlung des k. Ungar. Nationalmuseums in Budapest. Kopf. Gesicht mit weil'slicher, am Augenrandc gelber Bestäubung. Der Knebelbart besteht aus wenigen schwarzen oder bleichgelben langen Borsten, die sich dazwischen mengenden feineren Haare, sowie die Behaarung des Gesichtes ist ausschliefslich bleichgelb. Stirne, Scheitelgegend und Hinterhaupt weifslich bestäubt und bleichgelb behaart. Auch die zarten, nie spiefsartigen Occipitalborsten, sowie die l)eiden Borsten des Ocellar- Beitrüge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfaima. ö9 höckers sind gelb. Der Backenbart, die Behaarung der Kinngegend, der peclibraunen Taster und des Rüssels weifslicli. Die schwarzen Fühler (Textfig. 33) erscheinen durch gelbliche Bestäubung etwas heller, die beiden Basalglieder sind kurz schwarz behaart, der deutliche Zahn- gritt'el ist an der Aiüsenseite des Endgriftels befestigt. v, Thorax schwarz mit kaum wahrnehmbarer Punktierung und gleichraäfsig mit ziemlich dichter, kurzer, anliegender Behaarung von goldgelber Farbe bedeckt. Dieser mengen sich auf der Mitte abstehende, namentlich vor dem Schildchen 1 längere bleichgelbe Haare bei. Die präsuturale Borste ist schwarz, die übrigen Randborsten jedoch sind gelb. Das Schildchen ist ebenso wie das Mesonotiim goldgelb behaart und an seinem Rande mit einer Reihe nach aufwärts ge- bogener, ziemlich langer gelber Haare besetzt. Vor dem Schildchen ist der hintere Rand des Mesonotum durch weifse, \ fast silberglänzende Bestäubung gesäumt. Pleuren und Hüften p. ^^ gleichmäfsig mit gelblicher Bestäubung bedeckt, die nur auf der Mesopleura die Grundfarbe in Form einer ohrförmigen, glänzend schwarzen Stelle freiläfst. Die Notopleuralborsten sind ebenso wie der vor den bräunlichgelben Schwingern stehende Metapleuralschirm bleichgelb, die gleiche Farbe besitzt auch die zarte und zerstreute Behaarung der Pleuren und Hüften. Das fast silberweifs bestäubte Metanotum trägt seitlich einige wenige bräunliche Borsten und weifsliche Behaarung. Abdomen. Die schwarze Grundfarbe verschwindet mit Ausnahme der Segmenteinschnitte fast völlig unter dichter anliegender goldgelber Be- haarung, so dafs das Abdomen, von oben betrachtet, einen matten Gold- bronzeton zeigt. Betrachtet man aber den Hinterleib schief von hinten, so wird die dunkle Grundfarbe sichtbar, von der sich matt goldgefärbte Hinterrandflecken abheben. An den Seiten wird die Behaarung länger und abstehend, und nimmt fast silberweifse Färbung an; Discalborsten von bleichgelber Farbe finden sich nur auf den ersten vier Segmenten. Bauch mattbraun mit dichter, anliegender, gelblicher Behaarung. Beine schw^arz, die Kniegegend, das proximale Drittel sämtlicher Schienen und die Wurzeln der Tarsenglieder gelbbraun. Die Behaarung- Nova Acta XCVI. Nr. 1. 12 90 F. Hermann, ist ausnahmslos bleichg-elb bis Aveifslicli, auch die Borsten besitzen mit Aus- nahme einiger wenig-cr schwarzer an der Aufsenseite der Tarsen die gleiche Farbe. Die bUrstenförmige Behaarung der Tarsen ist g-elb, die Wimper- behaarung der Hinterschienen weifslich. Klauen schwarz, Pnlvillen bleichgelb. Flügel hyalin, die Adern dunkelbraun. Der kurze Stiel der Anal- zelle erreicht den Flügelrand nicht ganz. Long. corp. 7,5 mm, long. alar. 7 mm. \^ JV I Atovia pingiiis n. sp. ?. Zwei Exemplare aus Peru (Pachiteamündung, 150 m ü. d. M.) ex coli. Schnuse. Gesamthabitus ziemlich gedrungen. Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel gleichmäfsig mit gelber, am Mundrande etwas hellerer Bestäubung bedeckt und durchaus schwarz behaart. Auch der Knebelbart besteht ausschliefslich aus schwarzen Borsten. Hinterhaupt graugelb bestäuljt und oben zait schwarz behaart. Die Occipitalborsten, deren am weitesten medial stehende kurze Stifte darstellen, sind durchaus schwarz. Nach abwärts wird Bestäubung und Behaarung des Hinterhauptes weifs, ebenso ist der Backenbart weifs. Rüssel und Taster dunkelbraun mit vor- wiegend schwarzer Behaarung, auch die Kinngegend trägt im wesentlichen dunkle Haare. Die zwei Borsten des Ücellen- höckers sind schwarz. Die schwarzen Fühler (Textfig. 34) sind teilweise von ockerbrauner Bestäubung bedeckt, das erste Glied ist etwas kürzer als das zweite, das gegen sein distales Ende leicht pubescente, schwach keulenförmige dritte Segment ist ungefähr doppelt so laug wie die beiden Basalglieder zusammen- genommen. Der relativ lange, an seinem Ende dornförmig zu- ges])itztc Endgrift'el ist schief nach abwärts gerichtet, der lange, trommelschlegelförmige Zahngritfcl inseriert einer Delle des dritten Seg- mentes. Die Behaarung der Fühler ist schwarz. Thorax. Mesonotuni und Schildchen gleichmäfsig ziemlich grob ]iunkticrt und mit kurzer, anliegender, hinten nur wenig längerer Behaarung F\s. 34. Beiträge zur Ivenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 91 von brauner Farbe betleckt, der, wenigstens bei dem einen Exem])lare, sehr zerstreut auch goldgelbe Haare beigemengt sind. Die Seitenborsten des Mesonotum und die kurze Behaarung des Schildchenrandes schwarz. An der Basis des Schildchens ist das Mesonotum schmal silberweifs gesäumt. Die Pleuren und der Prothorax sind gleichmälsig mit weifser Bestäubung bedeckt, die auf der in ihren oberen Partien punktierten und hell behaarten Mesopleura eine olirförmige Stelle freiläl'st. Die Behaarung ist weifslich, die Notopleuralborsten und der vor den gelben Schwingern stehende Meta- pleuralschirm sind bleichgelb. Die Borsten und Haare des weifsbestäubten Metanotum sind schwarz. Die feine Behaarung des Collare ist bräunlich. Abdomen glänzend schwarz mit sehr derber Punktierung und kurzer, anliegender, hauptsächlich schwarzer Behaarung. Die mittleren Segmente (3 — 5) besitzen seitlich aus silberweifsen und einzelnen goldgelben Haaren bestehende Flecken, die bei gewisser Beleuchtung breite, in der ]Mitte unterbrochene Binden bilden. Auch das sechste Segment ist in seiner hinteren Hälfte mit silberweifsen Haaren besetzt. Die längere Seiten- behaarung ist weifs, die Discalborsten (1. Segment 4 — 5, 2. Segment 2, die Segmente 3 — 5 je 1) sind bleichgelb. Das sechste Segment trägt seitlich eine Grruppe teils bleichgelber, teils schwarzer längerer Borsten- haare. Der schwarze, teilweise ockerbraun bestäubte Bauch besitzt gröfsten- teils schwarze Behaarung. Die durchaus schwarzen Beine sind vorwiegend mit weifser Behaarung versehen, die an der Aufsenseite der Schienen und der Oberseite der Tarsen besonders dicht liegt. Die bürstenförmige Behaarung der Tarsen, sowie der Innenseite der Vorderschienen ist exquisit goldgelb, die dichte Wimper- behaarung der Hinterschienen gelblich. Die groben und langen Borsten der Schienen und Tarsen sind durchaus schwarz. Die Schenkel sind an ihrer Unterseite mit langen gelblichen Haaren, die Mittelschenkel aufserdem nahe ihrer Spitze mit einer einzelnen groben, schwarzen Borste versehen. Klauen schwarz, Pulvillen fahlgelb. Flügel hyalin; braune Trübung schliefst sich wolkenartig den schwarzen dicken Adern an und füllt einzelne Zellen eventuell ganz aus. Long. corp. 8 mm, long. alar. 6,5 mm. 12* 92 F. Hermann, \ \- Atonia scalarata d'? n. sp. 83 Exemplare beiderlei Geschlechts aus Peru (Rosalina, Urubaniba- flul's 700 m U. d. M.) und ßolivia-ÄIapiri (Chimate 650 m ü. d. M.) ex coli. S c h n u s e. Kopf. Ge-sicht, Stirne und Scheitel gleichmäfsig mit gelblichweifser oder weifsgrauer Bestäubung bedeckt. Der Knebelbart, der aus derben V _ Borsten und dazwischen stehenden feineren Haaren besteht, ist 7" ebenso wie die Behaarung des Gesichtes und der Stirne im all- gemeinen schwarz; nur bei einigen Exemplaren sind die Haare des Gesichtes und des Knebelbartes teilweise bleichgelb. Die Occipitalborsten und die beiden Borsten des Ocellenhöckers sind schwarz; die l^ehaarung des Scheitels, des weifs bestäubten Hinterhauptes, der Kinngegend, sowie der Backenbart weifs. Der braune Rüssel ist mit wenigen hellen Haaren versehen. An den schwarzen Fühlern (Textfig. 35) sind die beiden Basal- glieder an ihrer Aufsenseite mit weifsgrauer Bestäubung ver- sehen, das zweite Segment und die Oberseite des ersten Segmentes schwarz behaart, an der Unterseite des letzteren findet sich auch weifsliche Behaarung. Der derbe Griffel des vorne quer ■ - abgestutzten dritten Segmentes ist leicht pubescent, der auf ^' ' ■ kegelförmiger Basis stehende Zahngriffel ist nur sehr kurz. Thorax. Mesonotum und Schildchen schwarz mit feiner, aber sehr dichter Punktierung und gleich mäfsiger kurzer, anliegender Behaarung von messinggelber P^rbe, die sich seitlich auch auf den oberen Teil der Meso- pleura fortsetzt. Die Seitenborsten des Mesonotum, sowie die kurze auf- wärt.s gebogene Randbehaarung des Schildchens schwarz. Pleuren und l'rothorax mit Ausnahme der ohrförmigen Seiteumakel gleichmäfsig mit mehr oder minder gelbgrauer Bestäubung und zerstreuter, bleichgelber Behaarung bedeckt. Notopleuralborste schwarz, der vor den liclitgelben Schwingern .stehende Metapleuralschirm bleichgelb. Das grau oder weifslich bestäubte Metanotum trägt eine Schiefreihe schwarzer Borsten. Hüften gelbgrau, bestäubt und hell behaart. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 93 Abdomen schwarz, dicht punktiert nnd allenthalben mit dichter, anliegender Behaarung von teils goldgelber, teils weifser Farbe besetzt. Diese Behaarung ist in der hinteren Hälfte der Segmente von der Mitte aus seitwärts gekämmt; dadurch bekommt der Hinterleib eine Rückenlinie und es entsteht eine würfelförmige Schillerzeichnung, deren Ausdehnung und Anordnung ganz von der Richtung der einfallenden Beleuchtung ab- hängt. Die kaum längere Seitenbehaarung ist im wesentlichen weifs, auch die Spitze des sechsten Segmentes ist hauptsächlich mit weifsen Haaren bedeckt. Die Discalborsten sind fahlgelb. Der braune Bauch ist teilweise ockerbraun bestäubt und mit zerstreuter gelber Behaarung versehen. Beine dunkelbraun bis schwarz, ohne jede hellere Zeichnung, mit allenthalben weifser Behaarung bedeckt. Die Icräftigen Borsten sind an den Schienen vorwiegend fahlgelb, an den Tarsen hauptsächlich schwarz. Die bürstenförmige Behaarung an der Innenseite der Vorderschienen und der Unterseite der Tarsen ist mehr oder weniger lebhaft goldgelb. Auf der Mitte des Metatarsus der Hinterbeine fehlt sie vollständig, so dafs dieser dadurch scheinbar eine Einschnürung erhält. Die kurze Wimperbehaarung der Hinterschienen ist fahlgelb. Klauen schwarz, Pulvillen lichtgelb. Die kaum merklich raiichgrau tiugierten Flügel sind hyalin, die hintere Basalzelle glasartig durchscheinend. Die Äderung ist schwarz, nur an der äufsersten Flügelwurzel teilweise lichtbraun. Sexuelle Ditferenzen sind nicht zu beobachten. Long. corp. 8,5 mm, long. alar. 6,5 mm. Atonia laterepunctata. cT ? n. sp. 52 Exemplare beiderlei Geschlechts aus Peru (Pachiteamündung 150 m U. d. M., Urubambaflufs — Umahuaukiali 500 m ü. d. M., Puerto Yessup 300 m ü. d. M.) und Bolivia-Mapiri (Sarampioni 700 m ü. d. ]\I.) ex coli. Schnuse und zwei Exemplare aus Peru (Yilcanota) aus der Sammlung des k. Ungar. Nationalmuseums in Budapest. Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel gleichmäfsig mit goldgelber Bestäubung bedeckt. Der Knebelbart besteht aus schwarzen Borsten, denen in relativ geringer Menge gleichfarbige kürzere Haare beigemengt sind. 94 F. Hermann, Unter der FUhlcrwurzel steht jederseits eine einfache Längsreihe schwarzer, abwärts £:eboe;ener Haare. Die Stirne besitzt ausschlierslich ^ V ■. schwarze, der Scheitel teils schwarze, teils gelbliche Behaarung. Der Ocellenhöcker trägt zwei lange Borsten und zwei kürzere Haare von schwarzer Farbe. Hinterhaupt oben mit goldgelber, unten mit weifser Bestäubung bedeckt und weifslich behaart. ; Die Occipitalborsten sind schwarz. Backenbart, Behaarung der Kinngegend, der pechbraunen Taster und des Rüssels weifslich. Die relativ kurzen Fühler sind schwarz (Textfig. 36), das dritte Segment sowie dessen Endgritfel zeigt sich bei starker Ver- gröfserung stellenweise leicht pubescent, der lange Zahngriffel Flg. 36. gj.gj^(. ^^^f einer kegelförmigen Verbreiterung. Die beiden Basal- glieder sind schwarz behaart und beborstet. Thorax. Mesonotum, Schildchen und obere Partie der Mesopleura schwarz mit leichtem Erzglanz und dichter, feiner Punktierung. Der dichten, anliegenden, mehr oder minder goldgelben Behaarung mischen sich nach hinten zu länger werdende, aufrecht stehende Haare von schwarzer Farbe bei und auch das Schildchen trägt auf seiner Fläche sowohl wie an seinem freien Rande solche längere Behaarung. Randborsten des Mesonotum schwarz. Die Pleuren sind grauweifs, vorne und am Prothorax goldgelb bestäubt, die Notopleuralnaht ist durch silberweifse Bestäubung gesäumt. Behaarung der Pleuren gelblich. Notoi)leuralborste meist schwarz, der vor den gelben Schwingern stehende I\Ietapleuralschirm fahl. Die Borsten des weifslich bestäubten Metanotum schwarz; Hüften mit weifslicher bis goldgelber Be- stäubung und Behaarung. Abdomen schwarz, leicht erzglänzend mit sehr dicliter grober Punktierung. Die anliegende Behaarung zeigt nach Dichtigkeit und Farbe — bräunlich bis goldgelb — weitgehende individuelle Schwankungen, stets finden sich aber am Seitenrande der Segmente aus silberweifsen , längeren Haaren gebildete Hinterrandtlecken. Die Seitenbehaarung ist im übrigen, mit Ausnahme des ersten Segmentes, kurz, die Discalborsten sind fahlgelb. Bauch dunkelbraun mit dünner grauer Bereifung und gelber ]3ehaarung. Beine mit Ausnahme der gelbbraunen Knie schwarz mit weifslicher bis fahlgelber Behaarung. Die Farbe der JJorsten ist individuell verschieden, Beiträge znr Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 95 doch ist sie wenigstens an den vorderen Beinpaaren meist vorwiegend schwarz. Die bürstenförniige Behaarung ist mcssing- bis goUlgelb und an "den Tarsen der Vorderbeine meist nur spärlich vorhanden. Die zarte Wimperbehaarung der Hinterschienen bleichgelb. Klauen schwarz, Pulvillen lichtgelb. Die nur sehr schwach braun tingierten Flügel hyalin mit schwarzen Adern. Der Stiel der vierten Hinterrandzelle erreicht den Flügelrand, die erste Hinterrandzelle ist schwach erweitert, die zweite Hinterj'andzelle etwas verengert. Sexuelle Differenzen sind nicht vorhanden. Long. corp. 6 mm, long. alar. 5,5 mm. Atonia liisjndella n. sp. cf 2 . Fünf Itxemplare dieser sich durch ihre Schlankheit und die un- gewöhnliche Länge der Behaarung auszeichnenden Art aus Brasilien (Sao Paulo) ex coli. Bezzi. Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel gleichmäfsig mit graugelber bis goldgelber Bestäubung bedeckt. Der dichte Knebelbart besteht ausschliefslich aus langen Borstenhaaren und ist ebenso wie die lange Behaarung des Gesichts, der Stirne und des Scheitels \ ^ schwarz. Das Hinterhaupt ist in den oberen Partien ockergelb bestäubt und mit einzelnen schwarzen Haaren besetzt, nach ab- | wärts wird sowohl die Bestäubung wie die dichtere Behaarung ' weifs ixnd geht in den gleichfarbigen langen Backenbart über. Die Reihe der schwarzen Occijntalborsten breitet sich etwas weiter seitwärts aus als bei den übrigen Arten. Der Ücellarhöcker trägt vier lange Borsten. Die lange Behaarung der Kinngegend, des Rüssels und der Taster ist weil'slich. Die beiden Basal- glieder der schwarzen Fühler sind weifsgrau bestäubt und schwarz \ \ beborstet und behaart, auch der sehr kräftige, in eine kleine Spitze zulaufende Endgriffel des dritten Segmentes (Textfig. 37) pjg 37, ist medial hell bestäubt. Thorax. Älesonotum und Schildchen schwarz mit sehr dichter aber feiner Punktierung; das Mesonotum ist an seinem Hinterrande durch gelb- 96 F. Hermann, graue Bestäubung' gesäumt. Zwischen der anliegenden, dichten goldgelben Behaarung breiten sich über den ganzen Thoraxrücken lange, abstehende, fast borstenartige Haare von schwarzer Farbe aus und auch der Rand des Schildcheiis ist mit langen schwarzen, aufwärts gebogenen Haaren besetzt. Die Seitenborsten des iMesonotiun ebenfalls schwarz. Die Pleuren sind mit weifsgraiier Bestäubung bedeckt und zart behaart, vor der Flügelwurzel, in den oberen Partien der Mesopleura und am Prothorax ist die Bestäubung- ockergelb und zieht sich von hier über die Schultergegend etwas auf das Mesonotiim empor. Noto})leuralborste schwarz, der vor den gelben Schwingern stehende Metapleuralschirm fahlgelb. Das weifsgrau bestäubte Metanotura trägt seitlich ziemlich lange schwarze Borsten und zwischen ihnen helle feinere Haare. Hüften grau bestäubt und weifslich behaart. Das streifenförmige Abdomen schwarz mit dichter grober Punktierung. Die anliegende Behaarung ist auf dem Abdominalrücken vorwiegend braun und äul'serst fein, wird aber lateralwärts länger, goldgelb bis weifslich und legt sich an den Hinterrändern der Segmente zur Bildung von Halbbinden zusammen, deren Ausdehnung freilich von der Richtung der jeweils ein- fallenden Beleuchtung recht abhängig ist. Das sechste Segment ist auf seiner hinteren Hälfte mit längeren weifsen Haaren gleichmäfsig bedeckt und an seinem Rande mit langen fahlgelben Borstenhaaren besetzt. Die weifsliche Seitenbehaaruug des Abdomen ist lang, abstehend und fast scliopf- artig angeordnet. Eigentliche Discalborsten finden sich lediglich auf den ersten Segmenten. Bauch schwarz mit dünner ockerbrauner Bereifung und sehr zerstreuter gelber Behaarung. Beine mit Ausnahme der düster gelbbraunen Knie schwarz. Die Behaarung ist grölstenteils weifslich oder fahlgelb, an der Unterrtäche der Schenkel sehr lang, auf der Oberseite der Tarsen der Hinterbeine schwarz. Die Beborstung ist vorwiegend schwarz, doch machen sich da und dort auch einzelne fahlgelbe Borsten bemerkbar. Die bürstenförmige Behaarung ist goldgelb; die fahlgelbe Wimperbehaariing, die nur die apicale Hälfte der Schienen einnimmt, ist sehr lang. Klauen schwarz, Pulvillen fahlgelb. Die gleichmäfsig schwach grau tingierten Flügel sind hyalin und lebhaft irisierend. Äderung schwarz, die erste Hinterrandzelle etwas erweitert. Long. corp. 7 mm, long. alar. 6 mm. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 97 Ätonia alhiceps ii. sp. ?. Ein einzelnes ? aus Westbrasilien (Matto Grosso -Cuyaba) in der Sammlung des k. ung-ar. Nationalmuseums in Budapest. Kopf. Die graugelbe Bestäubung des Gesichtes nimmt auf der Stirne und dem Scheitel rein weifse Farbe an. Der Knebelbart besteht aus relativ wenigen schwarzen Borsten und zahlreichen kürzeren Haaren, die wie diejenigen des Gesichtes und des Scheitels y weifslich sind. Die Stirne aber ist schwarz behaart. Das weifslieh bestäubte Hinterhaupt ist gleichfarbig behaart, ebenso die Kinn- . gegend, der Rüssel und die Taster. Die Occipitalborsten sind schwarz. An den schwai'zen Fühlern (Texttig. 38) sind die beiden Basalglieder schwarz behaart und beborstet, der ziemlich schmächtige Endgriflfel des dritten Segmentes ist stark nach abwärts gebogen, der Zahngriffel relativ plump. Thorax schwarz mit dichter feiner Punktierung. Zwischen der kurzen, anliegenden fahlgelben Behaarung steht jederseits eine Reihe vor dem Schildchen recht langer dorsocentraler Borsten- haare, die ebenso wie die kräftigen Seitenborsten des Mesonotum Pia* ^ft schwarz sind. Das ebenfalls mit anliegender Behaarung ver- °" sehene Schildchen entbehrt der Randhaare vollständig. Die Pleuren weifs- grau bestäubt und zart behaart, an den oberen Partien der Mesopleura und auf dem Prothorax ist die Bestäubung ockergelb und zieht sich gegen die Schultergegend empor. Notopleuralborste schwarz, der vor den bräunlichen Schwingern stehende Metapleuralschirm fahlgelb. Das weüslich bestäubte Metanotum mit den üblichen schwarzen Borsten. Hüften grauweifs bestäubt und behaart. Das streifenförmige Abdomen ist schwarz, diclit und grob punktiert und gleichmäfsig mit anliegender, goldgelber Behaarung bedeckt, die irgend- welche Binden- oder Fleckenzeichnung nicht erkennen läfst. Die Seiten- behaarung des Abdomen ist kurz, die Discalborsten sind fahlgelb. Der dunkelbraun bestäubte Bauch ist gelb behaart. Die schwarzen Beine sind nur an den Knien in sehr geringer Au.s- dehnung gelbbraun. Die Behaarung ist grüfstenteils weifslich, die Beborstung Nova Acta XCVI. Nr. 1. 13 98 F. Hermann, an den beiden hinteren Beinpaaren und an sämtliclien Tarsen vorwiegend schwarz, an den ^'orderschienen fahlgelb. Die bürstenförmige Behaarung ist goldgelb, die Winiperbehaarung, die die Hinterschienen in ihrer ganzen Aiisdehnnng und auch die Unterseite der Hinterschenkel einnimmt, ist fahl- gelb. Klauen schwarz, Pulvillen fast goldgelb. Die rauchgraue Färbung der hyalinen Flügel ist am Vorderrande etwas intensiver, die Adern sind schwarz. Die erste Hinterrandzelle ist etwas verengert, die zweite Hinterrandzelle ganz schwach erweitert. Long. corp. 8 mm, long. alar. 6,5 mm. Lamproxona. Die Gattung wurde von Döw {Bemerkungen über die Familie der AsUiden, 1851) aufgestellt und zwar hat Low die Gattungsdiagnose mit der Artbeschreibung vereinigt. Ich ziehe es daher vor, hier nochmals eine Zusammenstellung der Gattungsmerkmale zu geben. Kopf (Taf. Fig. 26 u. 27) breiter wie hoch, nur sehr wenig abgeplattet. Untergesicht in beiden Richtungen leicht gewölbt, aber ohne Gesichtshöcker; Stirne und Scheitelgegend nach oben gleichmäfsig erweitert, so dafs der Querdurchmesser au der Scheitelhöhe das Doppelte der Gesichtsbreite beträgt. Innerer Augenrand ohne merkliche bogen- förmige Einkerbung. Der kräftig entwickelte, buschige Knebel- bart setzt sich unmittelbar in die lange, bis zur Fühlerwurzel emporragende Behaarung des Untergesichts fort. Auch die Stii'ue ; trägt seitlich starke Behaarung; der knopffürmig vorspringende I Gcellenhöcker ist mit einem Büschel langer Borsten besetzt. \ Hinterhaupt mit dichter Behaarung und Beborstung, der Backen- bart jedoch relativ zart. Rüssel kurz, gerade, die Taster sehr klein. Fühler von mäfsiger Länge, das erste Glied doppelt so lang wie das kurze zweite, beide mit Ausnahme ihrer Medial- ■■^.,.-. -, Üäche mit langen und dichten Haaren besetzt. Das dritte Seg- ^^ ment (Textfig. 39) Vh mal so lang wie die beiden Basalglieder '^' ' " zusammengenommen, mit einem deutlichen Endgritfel, an dessen Basis der Zahugritfel steht. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 99 Thorax mäfsig gewölbt, gedrungen, mit dichter abstehender Be- haarung. Beborstung: präsutural 1, supraalar 3 — 4, postalar 2, notopleural 5 — 6. Schildchenrand mit einer Reihe langer, aufwärtsstehender Borsten- haare versehen. Das Metanotum trägt seitlich ein Büschel kurzer, dicht beieinander stehender, steifer Borsten. Abdomen ungefähr doppelt so lang als der Thorax, abgeplattet, unpunktiert, sieben Segmente von oben sichtbar, die Genitalsegmeiite jedoch ventral verlagert. Bei dem cf ist das Abdomen nach hinten ver- jüngt, überhaupt schmäler wie beim ¥ . Die Behaarung ist im allgemeinen anliegend, bei der einen Art ist sie besonders dicht, goldgelb und erzeugt auf den ersten fünf Segmenten eine deutliche Bindenzeichnung. Die beiden ersten Segmente tragen seitlich eine Gruppe Discalborsten, die aber den übrigen Segmenten völlig fehlen. Beine. Schenkel und Schienen der Hinterbeine deutlich verdickt, die Krallen sind stark, fast hackenförmig gekrümmt und besitzen eine sehr stark entwickelte Empodialborste. Flügel. Stiel der Subcostalzelle kurz, scharf nach aufwärts ge- wendet; erste und zweite Hinterrandzelle nicht verengt, die die Discoidal- und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Adern verlaufen genau in einer Flucht. Vierte Hinterrandzelle (beim (j) und die Analzelle lang- gestielt. Die kleine Querader liegt noch über der distalen Hälfte der ziemlich langen Discoidalzelle. Als typische Art gilt Lamproz'ona auricincta Lw., von der mir das aus Chile stammende, von Schiner erwähnte cT ? aus der Sammlung des k. k. Hofrauseums in Wien zur Untersuchung vorlag. Ich bemerke dazu, dafs L. casta)npes Bigot nach Vergleich der Typen vollständig mit der Spec. auricincta Lw. zusammenfällt und dafs die von Bigot erwähnte hellere Färbung der Beine — sie ist überhaupt nur bei dem einen Exemplar zu konstatieren — lediglich auf die mangelnde Ausfärbung zurückzuführen ist. 13* 100 F. Hermann, Dagegen hat die Untersuchung der Bigot sehen Typen ergeben, dafs Cormansis cyanesceiw ohne allen Zweifel zu Lmnprozoua zu stellen und daher als Lamprozona cyanescens Big. zu bezeichnen ist. Da die Bigot sehe Beschreibung recht mangelhaft ist, sollen hier ergänzende Angaben gemacht werden. Die Art stammt eben- falls aus Chile und befindet sich in der Sammlung Verrall. Kopf. Gesicht nur unten und an den Orbitalrändern mit gelb- grauer Bestäubung bedeckt, so dafs unter der Fühlerwurzel eine grofse viereckige, braune Makel von Bestäubung freibleibt. Stirne, Scheitel und oberer Teil des Hinterhauptes fast kaum bestäubt, schwarz, nur hinter dem ücellenhöcker findet sich eine gr(3fsere weifsbestäubte Stelle. Auch in den unteren Partien des Hinterhauptes ist die Bestäubung weifsgrau. Der Knebelbart, die dichte Behaarung des Gesichtes, der Fühler, der Stirn, des Scheitels, des Hinterhauptes sowie dessen Beborstung schwarz, dagegen ist der Backenbart, sowie die Behaarung des Kinns und des Rüssels weifslich. Die Taster tragen an ihrer Spitze einige lange schwarze Haare. Fühler schwarz, das dritte Glied ist an seiner Innenseite bräunlich bestäubt und trägt einen langen Zahngriftel. Thorax. Mesonotum schwarz mit leicht blauem Glanz. Die ab- stehende, schwarze, aber schwach grau schimmernde Behaarung ist etwas kürzer als bei L. auricincta. Die Seitenborsten und die Randborsten des Schildchens sind schwarz. Hüften und Pleuren mit Ausnahme einer ohr- förmigen Makel auf der Mesopleura grau bestäubt und zerstieut behaart. Die Mesopleura trägt oben ein Büschel schwarzer Haare. Notopleuralborste scliwarz, der vor den gelben Schwingern stehende Metapleuralschirm fahl- gelb. Collare schwarz behaart, auch das Büschel starrer Borsten auf dem zart graubestäubten Metanotom ist schwarz. Abdomen ziemlich lebhaft blauschwarz mit leicht violettem Glanz, nach hinten zu düster rotbraun. Die helle, anliegende Behaarung ist so fein und liegt so wenig dicht, dafs die Grundfarbe nirgends verdeckt wird und auch keine bindenartigen Zeichnungen entstehen. Die Segmenteinschnitte sind namentlich nach hinten zu ganz fein braun gesäumt. Die Seiten- Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Diptercnfaiina. 101 behaarung ist nur an den beiden ersten Segmenten länger und ebenso wie die Discalborsten bleichgelb, im übrigen aber kurz, anliegend und schwarz. Bauch braun mit lichteren Hinterrandsbinden und weirslicher, langer, zerstreuter Behaarung. Beine mehr oder minder dunkel pechbraun, fast schwarz mit haupt- sächlich weit'slicher Behaarung, die namentlich an der Unterseite der beiden vorderen Schenkelpaare sehr lang ist. Auf der Oberseite sind sämtliche Schenkel mit kurzer, anliegender, im wesentlichen schwarzer Behaarung- bedeckt. Die Wiraperbehaarung der Hinterbeine ist weilslich ; die bürsten- förmige Behaarung der Tarsen und der Innenseite der Vorderschienen goldgelb. Die namentlich an den Schienen der vorderen Beinpaare sehr langen und zahlreichen Borsten sind ausnahmslos schwarz. Klauen schwarz, Pulvillen gelb. Flügel nur sehr wenig bräunlich tingiert, durchscheinend; Äderung dunkelbraun. Die die Discoidalzelle und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Adern liegen nicht in der gleichen Linie, an einem Exemplare auch nicht in der gleichen Richtung. Purste Hinterrandzelle ganz wenig verengert, zweite Hinterrandzelle kaum erweitert. Die kleine Querader steht über der distalen Hälfte der Discoidalzelle. Long. corp. 7 mm. Antoniolina n. g. Aus der Verwandschaft das Genus Atonia, von diesem aber durch eine Reihe auffallender Merkmale verschieden. Kopf (Taf. Fig. 27 u. 28.) breiter als hoch, aber entschieden schmäler als bei Atonia. Das mäfsig breite Gesicht verbreitert sich über der Fühler- wurzel durch Ausrandung der Orbitalränder, so dal's Stirn e und Scheitel eine erhebliche, wenn auch bedeutend geringere Verbreiterung erleiden als bei Atonia. Bei reiner Profilbetrachtung springt das Gesicht wohl ein wenig über die Augenränder vor, ist aber im übrigen völlig plan, so dafs nicht einmal die Andeutung eines Gesichtshöckers vorhanden ist. Knebel- bart, Behaarung des Gesichtes, der Stirne und des Scheitels, auch Taster 102 F. Hermann, und Rüssel ganz wie bei Aioina. Der Ocellenhöcker träj^t ein Büschel divergierender Borsten ; die Occipitalborsten lassen sich, schwächer werdend, bis zum Ä([uator der Angen nach abwärts verfolgen. Die I-'"'ühler verhalten sieh in Gestalt und der gegenseitigen Längen- verhältnisse ihrer einzelnen Segmente ganz wie bei Atonia (Textfig. 40), nur ist der Endgrilt'el ganz bedeutend kürzer. Thorax. Das mäfsig gewölbte Mesonotura besitzt die übliche, anliegende lichte Behaarung, aufserdem aber zahl- reiche, namentlich vor dem Schildchen sehr lange dorsocentrale Borstenhaare. Beborstung: präsutural 1, su])raalar 1, postalar 2, notopleural 1, Metapleuralschirm sehr lang und dicht. Das Collare ist mit einer Reihe schwacher Borsten besetzt, dagegen fehlen dem Metanotum die stiftchenfürmigen Borsten völlig und sind durch ein Büschel sehr zarter Haare ersetzt. Die Pleuren sind mit Ausnahme der glänzenden, kahlen Mesopleura bestäubt und mit zerstreuter Behaarung versehen. Abdomen abgeplattet, unpunktiert, bei Betrachtung von oben aus acht nicht wulstig voneinander abgesetzten Segmenten bestehend, auch die kurze zweizipfelige Legeröhre ist von oben sichtbar. Die kurze, anliegende Behaarung ist an den Seiten der Segmente wirbeiförmig gekämmt, wodnrcli eine Andeutung von HinterrandÜecken entsteht. Die Seitenbehaarung ist nicht besonders verlängert, das erste Segment trägt seitlich einige längere Borstenhaare, im übrigen fehlen aber Discalborsten vollständig. Neben der Legeröhre stehen einige lange Borstenhaare. Die Beine bieten nichts charakteristisches. Die Wimperbehaarung fehlt dem Wurzeldrittel der Hinterschienen, findet sich dagegen in geringer Ausdehnung auch an der Spitze der Älittelschienen. Flügel. Stiel der Subcostalzelle ziemlich kurz, Anal- und vierte Hinterrandzelle lang gestielt. Die kleine Querader steht auf der Grenze des distalen Drittels der Discoidalzelle. Die diese Zelle und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Queradern verlaufen Aveder in der gleichen Linie noch aber in der gleichen Richtung. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 103 Als typische Art beschreibe ich: Automolina chilensis ii. spec. ?. Ein einzelnes Exemplar aus Concepcion in Chile in der Sammlung Hermann. Kopf. Gesicht, Stirne und Scheitel gleiclimälsig mit gelblicher Bestäubung bedeckt. Knebelbart, Ocellarborsten, Behaarung der Stirne sowie die gröberen Haare des Gesichtes schwarz, die feineren des letzteren jedoch fahlgelb. Hinterhaupt graugelb bestäubt mit weifslicher Behaarung, Occipitalborsten gelb ; Backenbart weifs. Fühler schwarz mit durchaus schwarzer Behaarung. Rüssel und Taster schwarz mit lichter Behaarung. Thorax. Mesonotum mit Ausnahme der düster rotbraunen Schulter- und Postalarhöcker glänzend schwarz, die anliegende Behaarung gelblich, gegen den Prothorax zu fast rein weifs. Die dorsocentralen Borstenhaare, die Randborsten des Mesonotum und die Randhaare des Schildchens schwarz. Das Collare trägt bräunliche Borsten, das gelbgrau bestäubte Metanotum fast weifsliche Behaarung. Pleuren und Hüften grau bestäubt und behaart, Notopleuralborste gelb resp. schwarz, der vor den tleischrütlichen Schwingern stehende Metapleuralschirm weifslich. Abdomen glänzend schwarz mit gewissem braunem Erzschinimer. Die anliegende Behaarung ist im allgemeinen wenig dicht, an den ^'order- rändern und an den Seiten der Segmente aber liegt sie etwas dichter, so dafs bei gewisser Beleuchtung zarte Vorderrandbinden und Hinterrandtlecken zustande kommen. Die Borsten der ersten Segmente, die Seitenbehaarung sowie die Haare der Legerühre weifslich, dagegen sind die neben letzteren stehenden langen Borstenhaare schwarz. Bauch pechbraun mit sehr zarter, lichter Behaarung. Die Beine sind dunkelbraun, fa^t schwarz mit gelbbraunen Knien und an den beiden vorderen Beinpaaren, düster rotbraunen Schienen. Die im allgemeinen ziemlich spärliche Behaarung der Schenkel und Schienen ist weifslich und an der Unterseite der Vorder- und Mittelscheukel sehr lang. Die zieiulich zahlreichen und langen Borsten sind im allgemeinen schwarz, doch finden sich an der Wurzelhälfte der Hinterschenkel sowie an der Aufsenseite der Vorder- und ^littelschienen auch Borsten von fahlgelber 104 F. Hermann, Farbe. Die Tarsen sind an ihrer Oberseite schwarz behaart und beborstet. Die biirstenfürmige Beliaarung ist an den Vorderschienen, dem Metatarsus und den folgenden Tarsengliedern der Hinterbeine gohlgelb, an den Tarsen der Vorderbeine weifs und an denen der Mittelbeinc schwarz. Klauen schwarz, Pulvillen licht. Die Flügel sind durch sehr grobe mikroskopische Behaarung stark grau getrübt, nur im Bereich der hinteren Basalzelle und des Wurzelteils der Randzelle hyalin. Die sehr groben Adern sind durchaus schwarz. Long. corp. 7 mm, long. alar. 5,5 mm. LöivineUa n. ^'. In dem zweiten Bande (p. 104) der „Beschreibungen europäischer Dipteren" beschrieb Low seinerzeit eine Atomosia virescens aus Sarepta. Da zu vermuten war, dafs die Species wohl kaum dem Genus Atomosia angehören würde, war es mir von selbstverständlich grofsem Interesse, die Löwsche Type untersuchen zu können. Diese Untersuchung, die durch das von Herrn Dr. Grünberg in dankenswerter Weise vermittelte Elntgegen- kommen des K. Zoolog. Museums in Berlin ermöglicht wurde, zeigte denn auch, dafs die Löwsche Species dem Gattungsbegriffe Atomosia sich nicht einordnen liefs und auch mit keinem der übrigen Atomosinengenera stimmte, so dafs ich für sie ein neues Genus aufzustellen genötigt bin. Kopf (Taf. Fig. 29 u. 30) breiter als hoch, das ziemlich breite Unter- gesicht ist, nach abwärts noch etwas verbreitert und zu einem statt- lichen querliegenden Wulst aufgeworfen. Der aus Borstenhaaren bestehende dichte, fächerförmige Knebelbart erstreckt sich am seitlichen Mundrande nach abwärts; über ihm wird das Gesicht teil- weise von langen, nach abwärts gebogenen Haaren eingenommen. Stirne nach oben gleichmäfsig , wenn auch nicht beträchtlich erweitert und am inneren Augenrande mit einigen Borstenhaaren besetzt. An den Fühlern (Texttig. 41) sind die beiden ersten Segmente nahezu gleichlang, mit der gewohnten, aber nicht dichten Behaarung und einer einzelnen Borste an der Unterseite Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 105 des ersten Gliedes. Das dritte Segment ist IV2 mal so lang als die beiden Pjasalglieder zusammen, fast zylindrisch und mit einem etwas kolbig verdickten P^ndgritfel versehen, an dessen Basis ein deutlicher Zahnstift sichtbar ist. Hinterhaui)t mit relativ wenigen, aber dicken Borsten, im übrigen kaum behaart, Backenbart lang, aber nicht besonders dicht. Rüssel kurz, Taster V Tliorax und Schildchen gleichmäfsig punktiert und mit kurzer anliegender Behaarung bedeckt. Beborstung: präsutural 1, supraalar 1, postalar 1, notopleural ? Schildchenrand mit wenigen kurzen Borsten, Metai)leuralschirm dünn, das Metanotum mit einer Schiefreihe kurzer starker Borsten bewehrt. Fig. 42. Fig. 43. Das nach hinten eine Spur verbreiterte Abdomen besteht aus sieben von oben sichtbaren Segmenten, deren Hinterränder (wenigstens beim o'') geglättet sind, während die übrige Fläche gleichmäfsig punktiert erscheint. Die anliegende Behaarung ist sehr kurz und fein, auch am Seitenrande ist sie nur wenig länger. Das erste Segment ist mit 3 — 4, das zweite mit zwei, die folgenden Segmente mit je einer Discalborste bewehrt. Das Hypopyg ist ventral verlagert, relativ grofs und stark vorspringend; über seinen Bau vermag beistehende Figur (Textfig. 42) am besten zu orientieren. Bei dem ? ist der freie Rand des ebenfalls ventral verlagerten achten Segmentes zu einer die kurze Legeröhre zwischen sich fassenden Klappe umgebogen (Textfig. 43), die mit einer Reihe kurzer dornartiger Borsten bewehrt ist. Nova Artil XCVI Nr. 1. 14 10() F. Hermann, Beine. Hintersclieiikel kolbig- verdickt iiiid ebenso wie die llintei- schienen etwas g-ebogen. Auch die Schenkel der Vorder- und Mittelbeine sind kräftig entwickelt. Die Behaarung und Beborstung bietet keine besonderen Merkmale. Flüg-el. Spitze der Subcostalzelle auftauend stumpf, ihr Stiel sehr kurz, fast direkt nach aufwärts gebogen. Erste und zweite Hinterrandzelle nicht verengert, die dritte Hinterrandzelle viereckig und so breit wie die zweite, die vierte Hinterrandzelle ist relativ lang gestielt. Analzelle off'en. die kleine Querader steht über der apicalen Hälfte der Dicoidalzelle. Als typische Art betrachte ich: Löa-inella vircscens Low. Die aus Sarepta stammende Type d" befindet sich in der Sammlung des K. Zoologischen Museums in Berlin, ein ? verdanke ich der Liebens- würdigkeit des Herrn Baurat Th. Becker in Liegnitz. Opeci forer US n. g'. Kopf (Taf. Fig. 30 u. 32) mäfsig verbreitert. Das Gesicht gleich breit, die Stirne gegen den Scheitel zu nur sehr wenig verbreitert. Der eigentliche Knebelbart besteht nur aus zwei geschwungenen Borsten, aufserdem wird der Mundrand von einer Reihe Borstenhaaren und sich dazwischen mengenden kürzeren Haaren eingenommen. Unter den Fühlern stehen jederseits zwei abwärts gebogene Borstenhaare, die Stirne ist nur seitlich wenig behaart, der Scheitel vollständig kahl. Das Hinterhaupt trägt eine Reihe ungemein grober, dornartiger Borsten, die sich jedoch nur bis zum Äquator der Augen erstrecken, Backenbart sehr schwach, auch die Behaarung der Kinngegend, des Rüssels und der kleinen Taster ist nur schwach entwickelt. Das erste Glied der relativ kurzen Fühler (Textfig. 44) ist kürzer als das zweite und wie dieses in der gewöhnlichen Weise behaart und beborstet. Das dritte Glied, ungefähr l'j mal so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen, ist mit einem dolchartigen, leicht pubescenten Endgriftel versehen, der fast V» so lang ist als das Endglied selbst; an seiner Basis ein deutlicher Zalinstift. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 10/ Thorax. Mesonotura, Schiklcheii und obere Partie der ]\resopleura mit sehr derber Punktierung und sehr zarter und kurzer anliegender Be- haarung. Beborstung: präsutural 1, supraahir 1, ])Ost- alar 1, notopleural V; Schildchen ohne Randborsten. Die bestäubten Pleuren fast vollkommen kahl, auch der Metapleuralschirm nur sehr schwach entwickelt. Collare mit feiner Behaarung, das Mesonotum trägt seitlich einige kurze Stachelborsten. Abdomen. Das verhältnismäfsig lange, metal- lisch glänzende und sehr derb punktierte Abdomen besteht bei Betrachtung von oben aus sieben Segmenten und ist gleichmälsig mit sehr kurzen und feinen an- \ lieo-enden Haaren bedeckt. Die seitlich verlängerte \ Behaarung ist wenig dicht, Discalborsten sind an allen ' Seo-menten vorhanden. Die kleineu Genitalien sind ventralwärts verlagert, ohne besondere ^lerkmale. v * Beine ziemlich kahl. Oberschenkel, Spitze der Schienen, Metatarsus und erstes Tarsalglied an den X ^ Hinterbeinen etwas verdickt. Schenkel sämtlicher Beine an der Unterseite mit langen Haaren, Schienen und Tarsen mit wenig zahlreichen, aber kräftigen Borsten Fig. 44. versehen. Die bürstenformige Behaarung der Tarsen erstreckt sich an der Innenseite der Vorderschieneu hoch empor. Die Wimper- behaarung an den einander zusehenden Flächen der Schenkel und Schienen der Hinterbeine ist sehr dicht. Flügel. Spitze der Subcostalzelle stumpf, der Stiel kurz und aufwärts gebogen. Purste Hinterrandzelle breit otfen. gar nicht verengert, die kleine Querader steht etwas distal von der Mitte der Discoidalzelle, die vierte Hinterrandzelle und die Analzelle sind lang gestielt. Als typische Art hat zu gelten : Opeatocerus purpuratus Westw. syn. Atomosia purjnirata Westw. (Diptera nonnulla exotica descripta, Trans. Entoni. Soc. London. V. 1849.) 14* 108 ^ F. Heimanii, Der Beschreibung Westwoods habe ich nichts Ijcizufügen, ich bemerke nur, dafs die beigegebene sehr schöne Zeichnung Fig. 5 die Art auf den ersten Blick erkennen lälst und dafs die Detailbilder wenigstens soviel zeigen, dafs die Species dem Genus Atomosia nicht subsummiert werden kann. Kin Exemplar wurde mir von Herrn Foulten aus dem ^luseum in Oxford liebenswürdigst mitgeteilt. Goueccalypsis ii. g. Kleine, lebhaft metallisch grün gefärbte Arten, welche im Habitus wohl eine weitgehende Ähnlichkeit mit LönineUa virescens besitzen, sich aber im Bau des Kopfes, des Thorax, der Beine und im Flügelgeäder doch zu bestimmt scheiden, als dafs man sie mit der genannten Species generisch zusammenwerfen könnte. Kopf (Taf Fig. 33 u. 34) breiter als hoch. Das mäfsig breite Gesicht nach abwärts etwas verbreitert, am Mundrand nur sehr wenig vorgebuchtet. Der Knebelbart besteht aus einer den Mundrand einnehmenden Borstenreihe, über der kürzere Haare bis fast zur Hälfte des Gesichtes emporreichen. Diesen sind beim cT schimmernde Schuppenhaare beigemengt. Über dem Knebelbart findet sich jederseits eine Reihe abwärts gebogener gröberer Borsten- haare. Stirne nach aufwärts gleiclimäfsig, aber nicht beträcht- lich erweitert, seitlich mit wenigen Borstenhaaren. Ocellen- höcker sehr stark prominent mit vier nicht gleichlangen Borsten. Die oben sehr starken Borsten des Hinterhauptes lassen sich, frcilicli schwächer werdend, bis gegen den Äquator der Augen verfolgen; die zarte Behaarung geht unten in den schwach ^~~~^ entwickelten Backenbart über. Rüssel kaum über den Mund- rand vorragend, Taster klein. Erstes Fühlerglied ungefähr zweimal so lang als das zweite (Textfig. 45), an der Unter- '^" ' Seite borstenartig, an der Oberseite kurz behaart; auch an dem zweiten Segment ist die Behaarung an der Unterseite borstenartig und länger. Das dritte schwach seitlich konipresse Segment ist nach unten '.« Beiträge zur Kenntnis der südamerikanitclien Diptereufauna. 109 hückerartig erweitert, bei stärkerer Vergröfserung pubescent und mit einem kegelförmigen Entlgriffel versehen, an dessen Basis deutlich ein Zahnstift vorspringt. Thorax. Das stark gewölbte, gegen das stachelig beborstete Collare steil abfallende Mesonotum ist stark glänzend, wie poliert, und kahl, Punktierung findet sich nur innerhalb beschränkter, tieckenartiger Areale. Ein solches von dreieckiger Gestalt liegt jederseits medial von den Schulter- beulen, ein unpaares, mehr quer rechteckiges findet sich hinter der Quernaht. Diese Areale sind mit kürzerer oder längerer Behaarung ziemlich dicht bedeckt, stehen untereinander durch reihenweise gestellte längere Haare in Verbindung, und endlich wird auch der seitliche Rand des Mesonotum bis zur Gegend der Postalarhöcker von Behaarung gesäumt. Beborstung: präsutural 1, supraalar 1, postalar 1, notopleural 1. Die Pleuren bestäubt, auf der Mesopleura eine längliche unbestäubte. glänzende Makel; Behaarung zart und in einzelnen Flecken stehend, Metapleuralschirm dünn. Das glänzende Schildchen trägt seitlich einige zarte Haare, der wulstig ab- gesetzte freie Rand ist mit einer Reihe verschieden langer, aufwärts- o-eboo-ener Borsten bewehrt, deren am meisten medial • stehende durch besondere Länge auffallen. Das bestäubte Metanotum trägt eine je nach der Species verschiedene Anzahl steifer, kurzer Borsten. Abdomen streifenförmig schmal, aus sieben von oben sichtbaren, scharf abgegrenzten Segmenten bestehend und mit Ausnahme der äufsersten Segraentränder gleichmälsig dicht punktiert. Auch das Hypogyp ist wenigstens teilweise von oben sichtbar. Die dichte Behaarung ist auf der RückenÜäche kurz und anliegend, an den Seiten länger und abstehend, Discalborsten auf sämtlichen Segmenten vorhanden. Au den Beinen sind die Hinterschenkel und -schienen leicht keulen- förmig verdickt, aber gerade, an ihren einander zusehenden Flächen mit wiraperartiger Behaarung bedeckt. Auch der Metatarsus und das zweite Tarsalglied ist an den Hinterbeinen leicht verdickt und mit reihenweise angeordneter bürstenförmigei Behaarung versehen. Die Behaarung und Beborstung der Beine ohne besondere Merkmale. Flügel ohne deutlichen Flügellappen. Spitze der Subcostalzelle relativ stumpf, Stiel derselben kurz, nach oben gebogen. Erste Hiuterrand- 11(1 F. Hermann, zelU' nicht verengert, zweite Hinterrandzelle nach aul'sen etwas erweitert, vierte llinterranilzellc lang gestielt, Analzelle gestielt. Die kleine Querader steht über der .Mitte der Discoidalzelle. Als typische Art betrachte ich: Goncccalypsis argenteo-viridis Herrn. syn. Ätomosia argenteo-viridis, Herrn. (Zeitschr. f. syst. Hyraenopt. und Dipterologie. Vü. p. 68) aus Transvaal. Eine zweite Art Goneccalypsis lucida n. sp. cT?. ist mir aus Forraosa bekannt geworden ; sie befindet sich in der Sammlung des k. Ungar. Nationalmuseums in Budapest. Kopf. Gesicht gleichmäfsig weifs bestäubt, Knebelbart mit Kin- schlnls der Schupi)enbehaarung des o* weil's, dagegen die borstenförmigen Haare über ihm schwarz. Stirne und Scheitelgegend gelblich bestäubt und schwarz behaart. Der unbestäubte Ocellenhücker trägt vier schwarze 13orsten. Auch das Hinterhaupt ist mit dünner gelblicher Bestäubung- bedeckt, Borsten schwarz, die zarte Behaarung und der Backenbart weifs. Rüssel und Taster dunkelbraun mit weifslicher ikhaarung. Fühler schwarz, die beiden Basalglieder mit schwarzer Behaarung, das dritte Segment an seiner Medialfiäche ockerbraun bestäubt. Thorax. Mesonotum und Schildchen lebhaft blaugrün, stark glänzend, die Schulterbeulcn in sehr geringer Ausdehnung rotgelb. Die Behaarung goldgelb, nur neben den Schulterecken einige zarte schwarze Härchen. Beborstung des Mesonotum und des Schildchens durchaus schwarz. Pleuren mit Ausnahme der lang ausgezogenen glänzend schwarzen Älakel auf der Mesopleura gleichmälsig weilslich bestäubt und behaart; ebenso die Hüften. Notopleuralborste und der vor den weifsen Schwingern stehende Metapleural- schirm bleichgelb. Das grau bestäubte C'ollare schwarz beborstet, auch die zahlreicheren Stachelborsten des grauweifs bestäubten ^letanotum sind schwarz. Abdomen dunkelerzgrün. Die kurze anliegende Behaarung ist gelb- lich; auf der vorderen Hälfte der Segmente ist sie mehr weifs und steht Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfaiina. 111 dichter, so dafs dadurch wenigstens bei gewisser Beleuchtung breite Vorder- randbinden angedeutet werden. Die längere Behaarung an den Seiten ist ebenso wie die Discalbeborstung weifslich. Hypogyp dunkelrotbraun mit gelblicher Behaarung. Bauch glänzend dunkelbraun, zart gelblich behaart. Beine schwarz, die Trochanteren, die Knie und das Basaldrittel der Schienen hell gelbbraun. Die Behaarung der Schenkel und Schienen aus- schliefslich weifslich, auch die dichte Wimperbehaarung der Hinterbeine und der gröfste Teil der Bcborstung; nur an den Schienen finden sich stellen- weise auch einige schwarze Borsten. Die Tarsen sind dunkelbraun und schwarz behaart und beborstet. Die bürstenförmige Behaarung der Tarsen ist an den Hinterbeinen dunkel, an den anderen gelb. Klauen dunkelbraun, Pulvillen lichtgelb. Flügel nur sehr wenig braun tingiert, fast \ollkomiuen hyalin. Adern gelbbraun. Die Unterschiede des gröfseren ? gegenüber dem cT sind nur geringe. Das Gesicht trägt mehr gelbliche Bestäubung, der Knebelbart, dem die das (f charakterisierenden Schuppenhaare vollständig fehlen, ist vorwiegend schwarz. Der zarteren Behaarung des Mesonotum mischen sich, namentlich am Seitenrande in gröfserer IMenge schwarze Härchen bei. An den Beinen besitzen die lichter gefärbten Partien eine geringere Ausdehnung, so dafs die Hinterbeine durchaus schwarz sind, auch die verhältnismäfsig längere Beborstung ist an sämtlichen Beinen vorwiegend schwarz. Long. corp. 8 mm, long. alar. 6,5 mm. Cfariokt. Das Genus wurde von Kertescz (Termessetraj;si Füzetek. XXIV. 1901) aufgestellt; ich füge der Gattungsbeschreibung folgende nähere Angaben bei. Kopf (Taf. Fig. 35 u. 36) nur wenig verbreitert, Untergesicht namentlich etwas unter der Fühlerwurzel sehr schmal, mit einem kleinen Mundhücker, der von dem aus vier Borsten bestehenden Knebelbarte ein- genommen wird; einige schwächere Borstenhaare nehmen den seitlichen Mundrand ein; auch über diesem stehen feine Haare. Stirne gegen 1 12 F. Hermann, (Ich Scheitel zu verbreitert, kahl. Das Hinterhau])! entbehrt der Beborstung vollständig-, mir unterhalb des Äquators der Augen findet sich eine vereinzelte kurze Borste; auch die Behaarung- fehlt in der oberen Hälfte vollkommen, nur nach abwärts finden sich 11 . einige wenige zarte Haare. Der Backenbart nur sehr schwach K (ji; entwickelt, fast völlig fehlend. Der an der Spitze lang be- haarte Rüssel gerade, die kleinen Taster an ihrer Spitze behaart. V ■ Fühler (Textfig. 46) ziemlich lang, das erste Glied l'imal so lang als das zweite, beide mit sparsamer Behaarung, die Unterseite des ersten Segmentes aufserdem mit einer einzelnen ' -^ langen Borste bewehrt. Das dritte Segment, etwa 1 ' a mal so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen, ist allenthalben, besondeis aber an seiner eines Endgritfels ent- Fig. 46. behrenden Spitze deutlich pubescent. Der auf einem kantigen Vorsprung stehende Zahngriffel befindet sich noch auf der distalen Hälfte des Oberrandes. Der mäfsig gewölbte Thorax trägt w^euig dichte, aufrechtstehende, fast borstenförmige Behaarung. Beborstung: präsutural 1, supraalar 1, postalar 1 , notO])leui'al 1. Metapleuralschirm aus relativ wenigen Borsten bestehend. Auch medial vor den Schulterbeulen findet sich eine starke Borste. j\Ietanotum seitlich mit einigen, groben, fast nagelartigen Borsten bewehrt. Das dreieckige Schildchen trägt aufser abstehender Behaarung an seinem Rande zwei sehr lange und dicke, spiefsartige, divergente Borsten. Abdomen nach hinten etwas verbreitert, schwach keulenförmig, fein und dicht punktiert; von oben sind sieben Segmente sichtbar, die Genitalsegmente jedoch nach unten verlagert. Auf dem Hinterleibsrücken ist die Behaarung dicht aber sehr kurz, an den Seiten länger und abstehend. Das erste Segment trägt seitli(;h einige steifere Borstenhaare, das zweite und dritte Segment je eine Discalborste, und auch das siebente Segment besitzt an seiner Unterfläche einige Borsten von auffallender Länge, die übrigen Segmente aber entbehren der Discalborsten vollständig. Die Beine sind ziemlich lang, im allgemeinen schlank, nur an den Hinterbeinen sind die Schenkel sowohl wie die Schienen erheblich verdickt. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 113 An den zwei ersten Tarsen der Hinterbeine steht die bürstenfürmige Be- haarung in reg-elmäfsigen Reihen, so dafs sie wie geringelt aussehen. Die Flügel entbehren eines Flügellajjpens. Stiel der relativ etwas stumpf endigenden Subcostalzelle nur von mäfsiger Länge. Erste Hinter- randzelle nicht verengert, zweite Hinterrandzelle etwas gegen den Flügel- rand erweitert, Stiel der vierten Hinterrandzelle lang. Analzelle relativ kurz gestielt. Die die Discoidalzelle und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Adern stehen in der gleichen Richtung, aber nicht voll- kommen in der gleichen Flucht. Die kleine Querader steht nur ganz wenig proximal von der Mitte der Discoidalzelle. Als Type gilt Clariola pulchra Kertescz, von der sich d^ ? aiis N.-Gruinea (Huon-Golf) in der Sammlung des k. Ungar. Nationalmuseums befinden. In der gleichen Sammlung befinden sich fünf Exemplare (ebenfalls aus N.- Guinea) einer zweiten Species, die sich von Clariola pulchra sowohl durch plastische, wie durch Färbungsdiiferenzen unterscheidet. Ich sehe in derselben die Lapliria pipunculoides Wlk. und führe sie hier als Clariola pipimculoiäes AVlk. an. Die Walkersche Beschreibung (Proc. Limi. Soc. London. VIII. paxj. 110. No. S6. 1865) genügt, um die Sjjecies zu erkennen. Ich kann mich daher begnügen, hier die Unterschiede anzugeben, durch die sich die Art von Clariola pulchra Kert. auszeichnet. Die Beine sind mehr rotgelb, die Hinterschenkel erheblich stärker ver- dickt, wie bei Cl. ptdchra, und an ihrer basalen Hälfte mehr oder minder gebräunt, die Hinterschienen sind deutlich gekrümmt und mit Ausnahme ihrer Spitze tief dunkelbraun, die Tarsen sämtlicher Beine ebenfalls gebräunt. Nova Acta XCVI. Nr. 1. 15 114 F. Hermann Cenochromyia n. g. Kopf breiter als hoch. Das Gesicht relativ schmal, am Mundrande zu einem schwachen Hocker aufgeworfen (Taf Fig. 37 u. 38). üer Knebel- bart besteht aus einem Büschel niedergedrückter kürzerer Haare und vier langen Borsten ; zwei derselben stehen neben, die beiden anderen über jenem Haarbüschel. Auch der seitliche Mundrand trägt einige kürzere Haare. Über dem Knebelbart ist das Gesicht zweireihig zart behaart. Stirne nach oben gleichmäfsig verbreitert, so dafs der Scheitel beträchtlich breiter ist als die Stirne; beide vollständig kahl. Die schwachen Borsten des Hinter- hauptes lassen sich bis gegen den Äquator der Augen nach abwärts ver- folgen; auch die feinere Behaarung ist ebenso wie der Backenbart sehr kurz und zart. Rüssel mäfsig lang, gerade, die Taster sehr klein, beide nur schwach behaart. Die Fühler besitzen den nämlichen Bau wie bei den Atomosiaarten , nur ist die Pubescenz des Endgliedes sehr schwach an- gedeutet; der Zahngriffel steht ungefähr in der Mitte des Oberrandes. Ocellenhöcker mit zwei, relativ kurzen Borsten. Thorax. Das mäfsig gewölbte Mesonotum zeigt nur in der Gegend der Schultern und am seitlichen Rande äufserst feine Punktierung und Behaarung, im übrigen ist es glatt, metallisch glänzend. Beborstung: prä- sutural 1, supraalar 1, postalar 1, notopleural ?, der I\Ietapleuralschirm besteht aus wenigen langen Borstenhaaren, das Metanotum trägt aufser einer Gruppe feiner Härchen eine einzige längere Borste. Das dreieckige Schildchen ist an seinem freien Rande kurz behaart und nahe der Mitte mit zwei äufsert langen spiefsförmigen Borsten bewehrt. Collare ohne Beborstung. An dem ziemlich langen, gleichmäfsig streifenförmigen, derb punk- tierten Abdomen sind bei Betrachtung von oben sieben Segmente sichtbar, auch der hintere Rand des achten Segmentes, sowie die Legeröhre sind von oben eben noch sichtbar. Am Seitenrande fehlt die Behaarung vollständig, und auch der Hinterleibsrücken kann als vollständig kahl bezeichnet w-erden, da die feinen Härchen nur bei sehr bedeutender Vergrölserung eben noch sichtbar sind. Die beiden ersten Segmente haben je zwei, alle folgenden je eine l)iscalborste. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfaiina. llo Die relativ langen Beine besitzen lange Beborstung, zeigen aber sonst keine charakterisierenden Merkmale ; die Hintcrschenkel und -schienen sind nur wenig verdickt, aufserdem ist an den Hinterbeinen die Empodial- borste sehr stark entwickelt. Flügel von der Länge des Hinterleibs. Stiel der Subcostalzelle sehr lang, kaum aufwärts gebogen. Erste Hinterrandzelle nicht verengert, die zweite nur ganz gering gegen den Flügelrand erweitert. Die die Dis- coidalzelle und die vierte Hinterrandzelle distal abschliersenden Queradern bilden gegenseitig einen distal oft'enen stumpfen Winkel. Vierte Hinterrand- zelle und Analzelle gestielt. Die kleine Querader liegt über dem Basaldrittel der langen Discoidalzelle ; die vordere Basalzelle länger als die hintere. Als typische Art beschreibe ich : Cenocliromyia xanthogaster n. sp. ?. Ein einzelnes Stück aus N.- Guinea befindet sich in der Sammlung des Museo civico di Genova. Kopf. Gesicht mit silberweifser Bestäubung bedeckt; Knebelbart weifs. Von den vier Borsten desselben ist das obere Paar schwarz, das untere ebenso wie die den seitlichen Mundrand einnehmenden Haare gelbbraun. Die über dem Mundrande stehende zarte Behaarung ist weifslich. Stirne und die Mitte der im übrigen sammetschwarzen Scheitelregion weifsgelblich bestäubt. Der unbestäubte Ocellenhöcker schwarz beborstet. Hinterhaupt mit ockergelber Bestäubung, lichtbraunen Borsten und gelblicher Behaarung. Rüssel und Taster dunkelbraun, gelblich behaart. Die beiden Basalglieder der Fühler braunschwarz mit gleichfarbiger Behaarung, das zweite Segment ist vorne rotgelb gesäumt, das Endglied erscheint durch bräunliche Be- stäubung heller. Thorax. Mesonotum blaugrUn metallisch glänzend mit roten und violetten Reflexen. Die Schulterbeulen sind in sehr geringer Ausdehnung, die Postalargegend und der hintere Rand des Thoraxrückens in aus- gedehnterem Mafse gelbrot; auch das Schildchen ist mit Ausnahme seiner schwarzen Basis gelbrot. Die zarte abstehende Behaarung des Mesonotum und des seitlichen Schildchenrandes bräunlich, die Seitenborsteu des Thorax- rückens und die beiden spiefsartigen Schildchenborsten rotbraun. Pleuren 15* 116 F. Hermann, und Collare gleichmäfsiehaarung gebildeter Flecken- oder Bindenzeichnung versehen, die jedoch nur bei gewisser schiefer Beleuchtung völlig deutlich sichtbar wird. Kopf (Taf. Fig. 47 u. 48) breiter wie hoch, wenig abgeplattet. Unter- gesicht mäfsig breit, in beiden Richtungen sanft gewölbt, ohne Gesichtshücker, fast völlig von dem buschigen Knebelbart und grober Behaarung bedeckt. Innerer Augenrand über den Fühlern nur ganz wenig ausgerandet, so dafs die an den Rändern, sowie unter der Wurzel des Ocellen- höckers behaarte Stirne und die Scheitelgegend gegen- über dem Untergesicht kaum verbreitert erscheinen. Fühler ziemlich lang, das kurz behaarte, an seiner Unterseite mit einer oder zwei langen Borsten bewehrte erste Segment nicht ganz doppelt so lang wie das apical beborstete zweite Glied. Das streifenförmige dritte Segment (Textfig. 50) ist nicht ganz doppelt so lang wie die beiden Wurzelglieder zusammengenommen, ohne Endgriifel. Sein oberer Rand ist im a])icalen Drittel mit einer scharfen Einkerbung versehen, in der ein kräftiger Zahnstift steht. Rüssel mäfsig lang, gerade, von rundlichem Querschnitte, an der Wurzel dicht be- Fig. 50. haart; Taster auffallend klein und an der Spitze mit Beitrüge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 129 mir wenigen Borsten besetzt. Hinterhaupt leicht gewölbt, nur Avenig be- borstet, aber dicht beliaart. Audi der Backenbart ist nicht dicht. Thorax relativ schwach entwickelt, sanft gewölbt. Mesonotum mit dichter mehr oder minder abstehender, nach rückwärts länger werdender Behaarung versehen. Beborstung: präsutural 4 — 5, supraalar 6 — 7, postalar 'S — 4, notopleural 4—5. Einzelne dieser Borsten sehr lang und kräftig. Auch der Metapleuralschirm ist sehr lang und dicht. Pleuren teilweise mit Bestäubungstieckeu und -binden, und mit zarter, zerstreuter Behaarung. Über den dicht behaarten und beborsteten Hüften stehen längere Haar- o^ büschel. Scliildchen behaart und randstäudig mit langen Haaren und Borsten versehen. Metanotum mit einem Büschel langer Borstenhaare. Abdomen lang und plump, metallisch glänzend, aus sieben von oben sichtbaren Segmenten bestehend, fein aber dicht punktiert. Das ziemlich grofse, kugelige Hypopygium sowie die nicht vorstehende Legeröhre sind nach abwärts gekehrt. Auf dem Hinterleibsrücken ist die schwarze Be- haarung recht dicht, aber kurz, mehr oder minder anliegend, aufserdem erzeugen weifse, längere, fast silberglänzende Haare an einzelnen Gliedern binden- oder fleckenartige Zeichnungen, oder bedecken eventuell ganze Segmente. An den Seiten des Abdomen ist die Behaarung abstehend und lang. Das erste Segment trägt seitlich ein Büschel derber Borsten, auch die übrigen sind mit starken Discalborsten bewehrt. Beine kräftig und relativ lang, ohne besonders auffallende Merk- male. Die Schienen und Tarsen der vorderen Beinpaarc tragen an ihrer Aufsenseite lange, wimperartige, silberweifse Behaarung. Flügel. Stiel der Subcostalzelle ziemlich lang, nur wenig nach aufwärts gebogen, erste und zweite Hinterrandzelle nicht verengt, die die Discoidalzelle sowie die dreieckige vierte Hinterrandzelle distal abschliefsendon Adern fast in einer Linie liegend. Anal- und vierte Hinterrandzelle lang gestielt, kleine Querader über dem basalen Drittel der Discoidalzelle stehend. Alle bis jetzt bekannt gewordenen Arten gehören der australischen Fauna an und stammen aus Queensland. Als typische Art beschreibe ich : Nova Acta X( VI. Nr. 1. 17 130 K. Hermann, Cyanonedys Icucura n. sp. cT ? . pjin cf+ aus Kaj) York in der Saraniluiig des k. k. Hofninseunis in Wien, ein icf aus Australien ohne nähere Fuiidortsangabe ex coli. Hermann. d' Kopf. Untergesicht mit dichter wcilser Bestäubung, auch die o'csanite Behaaruu"-, sowie der Knebelbart sind rein weifs. An der Stirne ist die Bestäubung leicht gelblich, die Behaarung ausschliefslich schwarz. Ocellenhöcker braun, ebenso ist ein keilförmiger, von dem inneren Augen- rand sich medialwärts erstreckender Heck auf dem Scheitel braun bestäubt, im übrigen ist das Hinterhaupt mit weifser, fast silberschimmernder Be- stäubung bedeckt. Auch die Behaarung und die Borsten des Hinterhauptes, der Backenbart, die tiaare des schwarzen Rüssels und der kleinen Taster sind weifs, die Ücellarborsten jedoch schwarz. Fühler schwarz, das erste Segment unten mit weifser, oben mit schwarzer, das zweite Segment überall mit schwarzer Behaarung versehen. Thorax. Mesonotum und Schildchen schwarz, glänzend, mit leicht violettem Schimmer, die gesamte Behaarung und Beborstung ebenfalls schwarz, nur auf dem Prothorax, sowie dem Collare finden sich in gröfserer Ausdehnung auch weifse Haare. Pleuren violettschwarz, glänzend, nur an den die einzelnen Abschnitte trennenden Nahtlinien finden sich wenig in die Augen fallende ockergelbe Bestäubungssäunie. Behaarung und Beborstung der Pleuren schwarz, ebenso die Halteren. Hüften schwarz mit ockerbrauner Bestäubung und langer weifser Behaarung. Metanotum durch ockerbraune Bestäubung schillernd, seitlich mit einem Büschel schwarzer Haare versehen. Das relativ gedrungene uiul ])lumpe Abdomen ist schwarz, mit lebhaft blaugrünem und rotem IMetallschimmer und feiner aber dichter Punktierung. Die dichte Behaarung des Abdomen ist schwarz und an den Seiten recht lang. Das erste und zweite Segment zeigen durch weifse Behaarung gebildete ziemlich breite Hinterrandbinden, das zweite Segment trägt auch seitlich weifse Behaarung. Das sechste und das siebente Segment sind glcichmäfsig mit ziemlich langer, abstehender, wie geschorener, licht schimmernder Behaarung bedeckt. Das kugelige Hypopygium schwarz und ebenso behaart. Auch der Bauch ist schwarz. Beitrüge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 131 Beine mit lebhaft blaugrüneni Metallglanz, die Tarsen mehr schwarz. Vorderscheiikel mit a])steheiider, dichter, im wesentlichen schwarzer Be- haarung, aber ohne Ivriiftigere Borsten. Die Vorderscliicnen tragen an ihrer Innenseite kurze, biirstenfijrmige, fast fiiclisrote Behaarung, an der Vorder- und Aufsenseitc sind sie mit langen, fahnenartig abstehenden, silber- schimmernden Haaren bekleidet. Diese setzen sich auch auf der Ober- nnd Aufsenseite der Tarsen fort, ebenso wie deren Unterseite mit fuchsroter Bürstenbehaarnng versehen ist. Die ziemlich dichtstehenden Borsten der Schienen und Tarsen sind schwarz. Die Mittelschenkel sind an ihrer Ober- uiid Vorderseite schwarz, au der Hinterseite jedoch lang weifs behaart. Die Schienen und Tarsen besitzen die gleichen weil'sen fahnenartig ab- stehenden Haare wie an den Vorderbeinen, entbehren jedoch der fuchsroten Bebürstung. Die tlinterschenkel sind mit im wesentlichen weifscn, nament- lich an der Unterseite langen Haaren besetzt und tragen aufserdem in ihrem ajiicalen Drittel einige derbe Borsten von schwarzer Farbe. Die Hinterschienen sind an ihrer Vorderseite äufserst dicht mit bleichgelblichen wiraperartigen Haaren besetzt. Die Tarsen sind im wesentlichen schwarz behaart und beborstet, nur die beiden Endglieder tragen auch kurze, weifse Haare. Metatarsus und Schienenspitze an der Unterseite mit brauner Bürstenbehaaruiig. Klauen schwarz, Pulvillen hellbraun. Flügel ziemlich gleichförmig gebräunt nur an der Wurzel etwas lichter. An der Gabelstelle der Cubitalzelle findet sich ein kleiner, ver- waschener, dunklerer Flecken. Das ? gleicht im wesentlichen dem cT, so dafs die Angabe der kleinen Unterschiede völlig genügt. Die weifse Bestäubung des Untergesichts geht an den seitlichen Partien des Mundrandes in ockergelb über, dem weifsen Knebelbart mischen sich am Mundrande in gröfserer Zahl schwarze Borsten bei, das erste Fühlcrsegment ist auch an seiner Unterseite schwarz behaart, die Flügel zeigen ein gleichmäfsig dunkleres Kolorit. Long, corp 17 mm, hing. alar. 12 mm. Aufserdem sind mir noch folgende Arten bekannt geworden: 17* 132 F. Hermann, Cyanonectijs lugubris ii. sp. cT ? . Ein o"? aus Cairiis (Queensland) ex coli. Hermann, ein + eben- daher ex coli. Licht war dt. Kopf. Untergesicht, Stirne, Scheitel und Hinterhaupt gleichmäfsig- mit bleichgelber Bestäubung bedeckt und ebenso behaart; nur auf der Stirne finden sich auch einige wenige Haare von schwarzer Farbe. Knebel- l)arr bleich messinggelb, Backenbart weifslich, auch die Behaarung des Küsseis, die Ocellar- und Occipitalborsten bleichgelb, die kleinen Taster dao-eiren schwarz beborstet. Die Fühler sind durch dunkelbraune Be- stäubung matt; die Behaarung der beiden Basalglieder ist im allgemeinen schwarz, doch finden sich auf der Unterseite des ersten Segmentes auch einige gelbliche Haare. Thorax. Älesonotum und Schildchen schwarz, glänzend, fein punktiert mit nach rückwärts länger werdender schwarzer Behaarung, der sich jedoch im vorderen Drittel des Thoraxrückens auch weifsschimmernde Härchen beimischen. Die Borsten sind ausschliefslich schwarz. Pleuren schwarz mit gleichfarbiger Behaarung und Beborstung, nur über den Hüften stehen Büschel weifser, ziemlich langer Haare. Hüften schwarz, matt, mit langer teils weifser, teils schwarzer Behaarung. Schwinger schwarz mit dunkel rotbraunem Knopf. Abdomen plump, schwarz mit dunkel blaugrünem Metallschimmer und dichter Punktierung. Die Behaarung ist auf der lliickenfläche und an dem Seitenrande schwarz, aber merklich kürzer als bei der Sp. leucura. Die Discalborsten ebenfalls ausnahmslos schwarz. Die Segmente drei, vier, fünf, sechs und sieben besitzen durch anliegende silberweifse Behaarung gebildete, nach rückwärts gröfser werdende Seitentlecken. Bauch schwarz, Hypopyg schwarz mit gleichfarbiger Behaarung. Beine schwarz, mit violettem Metallglanz. Die Behaarung und Beborstung ist im wesentlichen von gleicher Beschaft'enheit und Anordnung wie bei der Sp. leucura, nur im ganzen etwas kürzer. An der Basis der Hinterschienen steht ein Büschel anliegender silberweifser Haare. Flüffel durch sehr breite, verwaschene Adersäume schwarz. An der Gabelstelle der Cubitalader findet sich ein verwaschener, dunklerer Fleck. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 133 Die Unterscliiede des ? gegenüber dem cf sind nur geringe. Die Hüften tragen ansschliefslich schwarze Behaarung, an den Segmenten vier, fünf, sechs und sieben sind die weifsen Seitenfiecken durch sehr zerstreute, kurze Härchen von weifser Farbe über die Mediane miteinander in Ver- bindung, die Flügel sind gleichmäfsiger und dunkler geschwärzt. Long. corp. lü mm, long. alar. 13 mm. Cijanonedys Hornii n. sp. cT ? . Neun Pllxemplare aus Cairns (Queensland) ex coli. Hermann. Kopf. Das schwarze Untergesicht ist dicht mit lichtgelber Be- stäubung bedeckt, auch seine Behaarung, sowie der dichte Knebelbart sind messinggelb; die Stirne erscheint wegen der sehr dünnen ockerfarbenen Bestäubung dunkel und ist ansschliefslich schwarz behaart. Füliler schwarz, die Basalglieder mit gleichfarbiger Behaarung, auch die Ocellarborsten schwarz. Hinterhaupt weifsgrau bestäubt, die Occipitalborsten gelblich, die Be- haarung ist gegen den Scheitel zu schwarz, nimmt aber nach abwärts lichtere Farbe an und geht allmählich in den weifsen Backenbart über. Rüssel schwarz, weifslich behaart, die schwarzen Taster mit schwarzer Behaarung. Thorax schwarz, ziemlich glänzend, im vorderen Drittel mit dünner schwarzer Behaarung, nach rückwärts aber mit sehr dichten, anliegenden gelblichen Haaren bedeckt, die sich in der Umgebung der Postalarhöcker, sowie vor und auf dem Schildchen sehr verlängern und fast schopfartig verdichten. Die Beborstung des Thoraxrückens und des Schildchens ist ansschliefslich schwarz. Pleuren schwarz mit durch gelblichweifse Be- stäubung gebildeter Bindenzeichnung. Diese Binden steigen von den Hüft- wurzeln steil empor, wobei die beiden vorderen Binden durch eine von den Schulterbeulen zur Flügelwurzel ziehende Brücke untereinander in Ver- bindung stehen. Die äufserst zerstreute Behaarung der Pleuren ist ebenso wie die Notopleuralborsten und der Metapleuralschirm schwarz, die über den Hüften stehenden Haarbüschel sind dagegen weifs, Hüften schwarz, an ihrer Vorderfläche mit gelblichweifser Bestäubung bedeckt und dicht weifs behaart. Metanotum durch grauwcifse Bestäubung schillernd, seitlich schwarz behaart. Schwinger gelbbraun. 134 !''• II er mann, Abdomen .schwarz, dicht aber fein punkticMt. mit an den Einselniitten selir lebhaft bhaugriinem ]\Ietallg-lanz. Uie anliegende, kurze Behaarung ist im allgemeinen scliwarz; weil'se silberglänzende Behaarung bildet auf dem ersten und zweiten Segmente ziemlich breite Hinterrandbinden. Die Binde des zweiten Segmentes verbreitert sich in der Mitte spitzwinklig nach vorne, so dals die blaugriine Grundfarbe nur in Form seitlicher halbruiuler Flecken übrig bleibt. Das vierte und fünfte Segment besitzt dreieckige silberschimmernde Seitentlecken, das .sechste Segment eine nach hinten drei- eckig verbreiterte Vorderrandsbinde, das siebente Segment ist durchaus mit weifser Behaarung bedeckt. An den Seiten des Abdomen ist die länger werdende Behaarung auf den beiden ersten Segmenten weifs, im übrigen schwarz, die kräftigen Discalborsten sind auf jenen gelb, auf den folgenden Segmenten ausnahmslos schwarz. Hyi)opygium schwarz und ebenso behaart. Bauch schwarz mit zerstreuter gleichfarbiger Behaarung. Beine dunkelblaugrün mit schwarzen Tarsen, die Hinterbeine relativ länger als bei den beiden vorhergehenden Arten. An den vorderen Bein- paaren sind die Oberschenkel auf ihrer Oberseite schwarz, auf der Unter- seite vorwiegend gelblich behaart, die Schienen und Tarsen besitzen die gleiche franzenartige weifse Behaarung wie die übrigen Species, an den Vorderbeinen sind sie ebenfalls mit Bürstenbehaarung von dunkel1)rauner Farbe versehen. Die Hinterbeine besitzen im wesentlichen Aveifsliche Be- haarung. Die Bor.sten sind an den beiden vorderen Beinpaaren an der Vorderseite hauptsächlich schwarz, an der Hinterseite vorwiegend gelblich, die Hinterbeine tragen mit Ausnahme der eigentlichen Tarsenglieder fast ausnahmslos gelbliche Borsten. Klauen schwarz, Pulvillen lebhaft gelbrot. Flügel mit gleichmäfsiger, leicht branner Trübung, die sich an der Gabelstelle der Cubitalader zu einem zwar verwaschenen, aber doch recht deutlichen punktförmigen Flecken verdichtet. In der Basal liälfte sind die Adern mit Ausnahme der schwarzen Bandader gelb, im übrigen dunkelbraun. Auch bei dieser Art sind die Differenzen des ¥ gegenüber dem (f nur geringe; sie sprechen sich wiederum dadurch aus, dals dem Kncbel- barte, der ]5ehaarung des Gesichtes, der Scheitel- und Occipitalgegend, sowie der Hüften und Beine schwarze Haare in gröfserer Anzahl bei- gemischt sind und dafs die Flügel ein entschieden dunkleres Kolorit besitzen. Long. corp. 23 mm, long. alar. 16 mm. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 135 Atonwsia Mcq. Die von Macquart geg-ebene Gattuiigsdiagnosc kann in ihrer ur- sprling-liolien Fassung nicht mehr aufrecht gehalten werden, da sie sich auf die ganze Grui)pe der Atomosinen mit alleiniger Ausnahme des Genus Atradia bezieht. Dementsprechend finden wir auch in der von Willis ton gegebenen kurzen Zusammenstellung der Atomosinengenera eine schärfere Fassung des Gattungsbegritfes Atomosia. Williston macht daiauf auf- merksam, dafs der mediale Augenrand an der Stirne ausgerandet ist, aber der Scheitel nach oben keine Verbreiterung zeigt; in vollkommen richtiger Weise hat der genannte Autor damit dasjenige Merkmal angegeben, das schon bei flüchtiger Betrachtung mit einiger Sicherheit eine Trennung des Genus Atomosia von seiner Nachbarschaft erlaubt. Andere differenzierende Merkmale scheinen ihm allerdings entgangen zu sein und ich möchte daher eine etwas genauere Beschreibung des Genus Atomosia geben. Kopf (Taf. Plg. 49 u. 51) breiter als hoch. Das ziemlich breite, o-egen die Fühlerwurzel kaum verschmälerte Gesicht erscheint bei Profil- betrachtung deutlich gehöhlt, der Mundrand ist beträchtlich vorgezogen, ohne aber einen eigentlichen Gesichtshöcker zu bilden. Der mäfsig dichte Knebel- bart besteht aus längeren Borsten und kürzeren Haaren, die sich bei den meisten Arten in der Mitte des Mundrandes zu einem niedergedrückten Büschel verdichten. Die Knebelborsten erstrecken sich auch an dem seit- lichen Miindrande nach abwärts. In der zweireihig angeordneten Gesichts- behaarung machen sich ein oder zwei längere, abwärtsgebogene Borsten durch ihre Länge bemerkbar. Über der Fühlerwurzel zeigen die Orbitalränder eine exquisite bogenförmige Ausrandung, welche zwar die Stirne erweitert, die behaarte und stark eingesunkene Scheitelgegend aber stark verengert erscheinen läfst. Die mit einer medianen, seichten Rinne versehene Stirne trägt zarte, zweireihig angeordnete Behaarung; die eine Reihe befindet sich über den Fühlern, die andere am Augenrande. Der ziemlich stark vor- springende Ocellenhöcker trägt bei gewissen Arten zwei, bei anderen vier bis sechs kräftige Borsten. An den Fühlern ist das erste Segment stets etwas, manchmal erheblich länger als das zweite Glied; beide sind dicht 13() F. Hermann, behaart und beborstet, die Unterseite des Basal^liedes ist aulserdem stets mit einer - — seltener mit zwei — durch ihre Länj^e und Dicke auffallende liorste bewehrt. Das mehr oder minder s]>indelfürmige Endglied ist unter allen Umständen länger als die beiden Grundglieder zusammengenommen, entweder in ganzer Ausdehnung, oder Avenigstens an der Spitze deutlich pubescent und entbehrt eines P^ndgriitels. Der immer deutliche, in einer Einkerbung stehende Zahngriffel ist stets mehr oder minder weit von der Fühlerspitze entfernt. Das Hinterhaupt trägt nur oben in beschränkter Anzahl ausgesprochene Occipitalborsten , meistens fehlen sie nach abwärts vollkommen oder sind wenigstens ganz erheblicli schwächer und kürzer. Die Taster sind relativ gut entwickelt und gegen ihre Spitze mit sperrigen Borstenhaaren versehen. Thorax. Mesonotum und Schildchen zart punktiert und gleichmäfsig mit kurzer, anliegender, meist messinggelber Behaarung bedeckt, zwischen die sich längere, reihenweise gestellte dorsocentrale Borstenhaare mischen. Die Pleuren sind dicht bestäubt und zart behaart, mit Ausnahme der Mesopleura, welche meist der Bestäubung entbehrt und die gleiche anliegende, messinggelbe Behaarung wie das Mesonotum trägt. Beborstung: präsutural 1, supraalar 1, postalar 2 — 4, notopleural 1. Das Schildchen trägt an seinem Seitenrande einige kräftige Borsten, eine Reihe solcher findet sich auf dem bestäubten Collare, das Äletanotum besitzt zwischen den kurzen, stiftförmigen Borsten auch feinere Behaarung. Das streifenf(3rmige, jedenfalls nie verbreiterte derb punktierte, Abdomen besteht aus sechs von oben sichtbaren Segmenten und ist meist mit licht bestäubten Segmentaleinschnitten geziert. Der Hinterrand des sechsten Segments ist zugeschärft, geglättet, kahl und meist heller gefärbt. Die kleinen Genitalen sind ebenso wie das kurze siebente Segment ventralwärts verlagert. Die Behaarung ist auf dem Hinterleibsrücken kurz und anliegend, auch an den Seiten relativ kurz. Die Discalborsten er- strecken sich weder bei den verschiedenen Arten, noch bei den einzelnen Individuen gleichweit nach hinten, sind jedoch auf den drei Segmenten immer vorhanden. Die kräftigen, stark beborsteten Beine entbehren besonderer, charak- terisierender Merkmale. Die Wimperbehaarung der Hinterbeine ist an den Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. i-oi Schienen besonders dicht. Bei einzelnen Arten besitzen die Hinterbeine der cTo' dichte, silberschimmernde Behaarung. Flügel. Stiel der Subcostal-, der vierten Hinterrand- und der Analzelle von mäfsiger Länge. Erste Hiiiterrandzelle mehr oder minder verengert, ausnahmsweise geschlossen. Die die Discoidal- und die vierte Hinterrandzelle distal abschlieisenden Queradern liegen stets in der gleichen Richtung, aber nicht immer genau in gleicher Linie. Die kleine Querader steht über der Mitte der Discoidalzelle, oder ist höchstens ganz wenig proximal verschoben. Geographisch betrachtet, gehören die Atoniosiaarten ausschlielslich der amerikanischen Fauna an und dürften, soweit unsere Beobachtungen reichen, zwischen dem 40" nördlicher und südlicher Breite ziemlich gleich- mäfsig verteilt sein. Dabei scheinen einzelne Arten über ganz Amerika verbreitet zu sein, während andere nur auf die südliche oder die nördliche Hälfte des Erdteils beschränkt sind. Die Behauptung der ausschliefslichen Zugehörigkeit des Genus Atomosia zur amerikanischen Fauna kann fest- gehalten werden, trotzdem bekanntlich die B])ec. A. Halictides Walker aus Ostindien, die 8\)ec. place ns Walker aus N.- Guinea beschrieben wurden. Letztere Art kenne ich und es ist bereits an früherer Stelle gezeigt worden, dafs sie dem Genus Atomosia nicht subsummiert werden kann. Aus der Walk er sehen Beschreibung von A. Halictides aber läfst sich wohl mit einiger Sicherheit vermuten, dafs diese Spec. sicher nicht dem Genus Atomosia zugehört. Üsten-Sacken macht in der Biologia Centrali-Americana die Be- merkung, dafs die Prüfung der vorliegenden Beschreil»ungen stets den Eindruck erwecke, als ob überhau])t nur eine und dieselbe Art vorgelegen habe, und diifs man trotzdem bei der Bestimmung einer beliebigen Atoniosiaspecies stets das Gefühl des Ungenügenden der betreffenden Artbeschreibung bekommt. Diese Bemerkung des erfahrenen Dipterologen dürfte nach zwei Richtungen ihre Berechtigung besitzen. Zunächst vermag sie zu zeigen, dafs die reinliche Auseinandersetzung der Atoniosiaarten an und für sich auf grofse Schwierigkeiten stufst, und ich will gleich eingestehen, dafs es auch mir nicht gelang, diese zu besiegen, trotzdem mir ein ziemlich um- fangreiches Untersuchuclnmgsmaterial vorlag und mir die Benutzung einer X0T3 AcU XCVl. Nr I. 18 138 F. Hermann, Keilic von 'rvpeii eniiüj^licht wurde. So glaubte ich, hier nur jene Species behandeln zu dürfen, über deren Identifizierung: ich mir wenigstens einiger- iiialsen erwünschte Klarheit verschaffen konnte. Diese Schwierigkeiten liegen zunächst in dem relativ grol'sen Mangel tinctorieller und plastischer ^lerkniale, die für eine Differenzierung der im allgemeinen düster gefärbten Atomosiaarten zu Gebote stehen. Gleichwohl habe ich die Vermutung, dafs eine intensivere Untersuchung namentlich der männlichen Genitalien wohl eine schärfere Fassung der Artbegriffe erlauben dürfte ; unglücklicher- weise liegen aber gerade bei Atomosia die kleinen Genitalen so versteckt an der Ventralfläche, dafs ihre Untersuchung nur an durchsichtigen Kali- ]>räi)araten niitglich wäre. Eine solche aber liefs sich an meinem doch immerhin begrenzten, zum grofsen Teil aus fremdem Besitz stammenden ^Material aus naheliegenden Gründen nicht ermöglichen. Die vorliandenen Schwierigkeiten werden aber dadurch noch vergröfsert, dafs nach meinen Erfahrungen die einzelnen Arten in ihrem tinctoricUem Verhalten eine weitgehende ^'ariabilität besitzen, und ich glaube, dafs es sich häufig genug nur um Lokalformen Imndelt, die in den Beschreibungen als eigentliche Species getrennt wurden. Nun hat aber Osten -Sacken mit seiner oben zitierten Bemerkung auch nach anderer Richtung Recht, — ich meine die Qualität der in der Literatur niedergelegten Beschreibungen. Zunächst richtet sich das gegen Macquart. Schwer zu differenzierende Arten lassen sich mit einigen Avenigen, nichts oder nur wenig sagenden Worten beim besten "Willen nicht charakterisieren. Es war mir daher teilweise nicht möglich, die allzu kurzen, völlig ungenügenden Macquart sehen Be- schreibungen zu berücksichtigen, zudem mir die Gelegenheit fehlte, durch einen Vergleich der Typen die Berechtigung der von Macquart aufgestellten Arten zu prüfen. Mutatis rautandis gilt dieser gegen Macquart erhobene Vorwurf auch gegenüber den Besclireibungen von Walker, Rondani usw. Ich habe mich daher bemüht, vor allem unter Hervorhebung der allenfalls vor- handenen plastischen Merkmale die Beschreibungen der einzelnen mir bekannt gewordenen Species sehr ausführlich, — mancher wird vielleicht glauben, allzu ausführlich — zu gestalten, bin mir aber trotz aller aufgewendeten Mühe wohl bewufst, dafs die Auseinandersetzung der mir bekannt ge- wordenen Atomosiaspecies doch bislang nur als ein mehr oder minder Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 139 iing-enügender Versuch anzusehen ist. Wenn ich mich gleichwohl entschlossen habe, eine Reihe neuer Species aufzustellen, so könnte dagegen vielleicht der Vorwurf erhoben werden, dafs schlielslich manche dieser neu aufgestellten Arten schon von älteren Autoren beschrieben sein möchte und dafs so nur eine Quelle neuer Synonyma eröifnet wäre. Dieser Gefahr war ich mir natürlich selbst bewufst, allein Ich halte immer noch eine eventuelle Ver- mehrung der Synonymie für das geringere Übel gegenüber der Notwendigkeit, sich immer aufs neue mit Beschreibungen zu plagen, die schlechterdings zu ungenügend sind, um nach ihnen so schwer definierbare Species mit nur einiger Sicherheit auseinander zu halten. Vielleicht läfst es sich einmal ermöglichen, die Typen Macquarts, Walkers, Rondanis usw. mit meinen ausführlichen Beschreibungen zu vergleichen, dann wird es nicht schwer sein, in dieser Hinsicht Klarheit in die Systematik der Atomosien zu bringen und es wird dann immer nocii Zeit sein, die von mir vielleicht fälschlich aufgestellten neuen Speciesnamen ruhig wieder verschwinden zu lassen. Ich wende mich nunmehr zu der Beschreibung der einzelnen Arten, indem ich derselben, soweit tunlich, eine analytische Bestimmungstabelle vorausschicke; ich bemerke aber, dafs man sich bei der Ähnlichkeit der verschiedenen Atomosiaarten nicht allzusehr auf diese Tabelle verlassen, sondern stets zur Sicherheit die ausführlichen Beschreibungen berück- sichtigen möge. Analytische Tabelle zur Bestimmung der mir bekannt gewordenen Atomosiaarten. Der freie Rand des Schildchens ist durchaus mit langen Borstenhaaren besetzt. venustula Arribalzaga. Das Schildchen trägt nur seitlich einige wenige, derbe Borsten. 2. Beine hellgelb mit geschwärzten Endtarsen ; eventuell findet sich an den Schenkeln und Schienen der beiden hinteren Beinpaare wenig aus- gedehnte, punkt- oder tleckenförmige Bräunung; Vorderschenkel und -schienen stets einfarbig hellgelb. rufipes Mcq. et varietates. Beine gelbbraun bis rotbraun mit ausgedehnterer Bräunung oder dunkel- braun bis schwarz mit hellerer Kniegegend. 3. 18* 140 F. Hermann, o. Die Hinterbeine der o^ an den Tarsen und der Aulsenseite der Schienen mit dichter silberschimmernder liehacarung besetzt, die an den Schienen auch beim ? , nur weit weniger deutlich, vorhanden ist. 4. — Die Hinterbeine der d' ohne dichte silberschimmernde Behaarung. 5. 4. Die zwischen den Augen freiliegende Fläche des Kopfes (Gesicht, Stirne und Scheitel) gleichmäfsig weifslich bestäubt: zwei Ocellarborsten. tibialis Mcq. — Die zwischen den Augen freiliegende Fläche des Kopfes abwechselnd durch weifse und goldgelbe Bestäubung quergebändert ; 4 — 6 Ocellar- borsten. argyrophora Schin. h. Der anliegenden, kurzen, lichten Behaarung des Mesonotum sind keine längeren dorsocentralen, abstehenden Haare beigemengt. 6. — Der anliegenden, kurzen, lichten Behaarung des Mesonotum sind stets, freilich in wechselnder Menge, längere, abstehende dorsocentrale Haare beigemengt. 7. 6. Relativ grofse Art von 11 mm Länge. Beborstung des Hinterhauptes und des Collare sebr derb, dornartig. armata n. sp. 'S'l-- — Kleinere Art von 7 mm Länge. Das Hinterhaupt trägt jederseits nur drei Borsten, Collare ohne Borsten, nur mit feineren Haaren besetzt. iiuda n. sp. lAI 7. Mesonotum und Abdomen dunkelerzgrün ; Hinterschenkel einfarbig rot, an der Wurzel durchscheinend. metallescens n. sp. j^^ — Mesonotum und Abdomen schwarz; Hinterschenkel dunkelbraun bis schwarz, oder gelbbraun bis rotbraun, dann aber stets mit ausgedehnter Bräunung. 8- 8. Behaarung des Gesichtes, der Taster und des Rüssels schwarz. melanopogon n. sp. — Behaarung des Gesichtes, der Taster uiul des Rüssels stets hell, weifslich oder gelblich. 9. 9. Auffallend kleine Art von nur 4 — 5 mm Länge; Endglied der Fühler gegen die Spitze za])fenförmig verjüngt; Schildchen mit nur zwei Borsten. similis Big. (?) i'v^ — Arten von der üblichen Gröfse; Endglied der Fühler gleichmäfsig spindelförmig; Schildchen mit den gewöhnlichen vier Borsten. 10. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen üipterenfauna. 1-41 10. Hinterschenkel rotbraun mit schwarzer Zeichnung auf der distalen Hälfte. 11. — Hinterschenkel dunkelbraun resp. schwarz, nur "Wurzel und Spitze in geringer Ausdehnung gelbbraun. 12. 11. ücellenhöcker mit nur zwei längeren Borsten; Adern der Flügel dunkelbraun; Endglied der Fühler sehr deutlich pubescent, zart ge- fiedert, gl ab rata Say. ijrif — Ocellenhöcker mit einem Büschel langer Borsten ; Adern der vollständig glashellen Flügel durchaus gelb; Fühler ? Becker i Jännicke. ^S(£ 12. Ocellarhöcker mit sechs divergierenden, langen Borsten; Randborsten des Mesonotum ausnahmslos gelb. setosa n. sp. — Ocellarhöcker nur mit zwei langen Borsten; Präsixturalborste konstant schwarz. puella Wied. geniculata Wied. Atom OS ia puella Wied. Aufser den beiden Typen Wiedemanns (coli. v. Winthem) in der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien liegen mir noch 16 Exemplare (zehn ex coli. Bezzi, sechs ex coli. Hermann) vor, die sämtlich aus ver- schiedenen Fundorten N.-Amerikas stammen und sowohl mit den Typen, als auch, abgesehen von gewissen untergeordneten Färbungsvarianten, unter sich übereinstimmen. Der Beschreibung "Wiedemanns füge ich einige ergänzende Angaben bei, die es eventuell ermöglichen, die Species von ihr recht nahe stehenden P"'ormen bestimmt abzugrenzen. Kopf. Gesicht weifs oder leicht gelblich bestäubt. Der Knebelbart besteht aus einem medianen, direkt über dem Mundrande stehenden, nieder- gedrückten Büschel kurzer und derber Haare und aulserdem aus längeren Borstenhaaren von ockergelber Farbe, die sich in einer Reihe an dem seitlichen Mundrande nach abwärts erstrecken. Die zweireihig angeordnete, zarte, nach abwärts gebogene Behaarung des Gesichtes ist wenig dicht und von weifser bis bleichgelber Farbe. Auch auf der weifs bestäubten Stirne ist die weifse Behaarung nur zart. Der Ocellenhöcker ist mit zwei schwarzen Borsten bewehrt. Das. graugelb bestäubte Hinterhaupt trägt nur oben jeder- seits 4 — 5 derbe, ockergelbe Occipitalborsten ; weiter nach abwärts fehlen 142 F. Hermann, diese vollkommen und findet sich nur zarte, kurze Behaarung. An den relativ kurzen, schwarzen Fühlern (Textfig. 51a u. b) ist das Basalglied an seiner Unterseite entweder mit vorwiegend gelb- licher, oder schwarzer Behaarung, die Oberseite aber und das zweite Segment sind ausschliefslicli j . schwarz behaart. ' Thorax. Das Collare trägt eine Reihe derber, i ockergelber Borsten. Die gleiche Faibe besitzen ^ auch die supraalaren, postalareu und die Borsten \N des 8childchens, sowie die derben Borstenstifte auf dem IMetanotum, dagegen ist die präsuturale i Borste konstant schwarz. Die Notopleuralborste ^-^ ist liehtgelb, der aus dünneren Borstenhaaren bestehende Metapleuralschirm weifslich. Auf dem Abdomen sind die Einschnitte '^' *■ vom zweiten Segmente an weifs gerandet, dabei '^' ° ' sind sie an den vorderen Segmenten stets feiner und können auch wohl einmal in der Mitte unterbrochen sein. Das erste Segment trägt vier, das zweite drei, die folgenden zwei bis drei Segmente ein oder zwei bleich- gelbe Discalborsten. Bezüglich der Beine bemerke ich, dafs die Behaarung und Heborstung ausnahmslos hell ist; weifslich oder gelblich an Schenkeln und Schienen, ockergelb an den Tarsen. Bürstenförmige Behaarung von glänzend ocker- gelber Farbe findet sich aufser an der Unterseite der Tarsen noch auf der Innenseite der Vorderschienen. An den Flügeln ist die zweite Hinterrandzelle kaum, die erste konstant verengert, aber stets mehr oder minder weit offen. An der Gabel- stelle der Cubitalader findet sich nicht selten ein kurzes Aderrudiment. Long. corp. 6,5 — 7,5 mm, long. alar. 5,5 — 6,5 mm. Afomosia gcniculata Wied. In der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien befinden sich ex coli. ^^'inthcra sechs durch die Bezettelung als Typen bezeichnete Exemplare Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 143 der Spec. geniculata. Ich bemerke, in Ergänzung der Angabe Wiedemanns, dafs von diesen sechs Exemplaren nur ein einziges den Fundzettel „Brasilien" trägt, während die anderen verschiedenen Gegenden Nord -Amerikas (N. York, S.-Carolina, Philadelphia usw.) entstammen. In der gleichen Sammlung finden sich unter eigener Bezettelung und wahrscheinlich von Schiner be- stimmt, neun ausschliefsich südamerikanische (Venezuela, Brasilien) Exemplare. Ich habe nun diese sowohl, wie die sechs als Typen bezeichneten Stücke untereinander und die beiden Gruppen luiteinander verglichen; ich habe dabei zunächst eine völlige Übereinstimmung gefunden, aber auch feststellen können, dafs die Anordnung der schwarzen und gelbroten Partien an den Beinen einer ziemlich weitgehenden Variabilität unterliegt und dafs eine solche auch die Färbung der Behaarung und } ' Beborstung an Gesicht, Knebelbart, Fühlern, Beinen usw. beherrscht. Nun habe ich aber auch sehr eingehende Ver- gleiche zwischen den beiden Spec. geniculata und jjuella angestellt, als deren Resultat sich herausgestellt hat, dafs ich wenigstens aufserstande l)in, die beiden Arten genügend \ voneinander zu trennen. Dafs subtilere Färbungsdift'erenzen hierfür nicht die mindeste Rolle spielen können, mufs aus deren Variabilität ohne weiteres zugegeben werden, aber "" auch die Prüfung plastischer Merkmale macht mir eine ^ Trennung beider Arten unmöglich. Um davon nur einiges > / anzugeben, so finde ich bei der Spc. geniculata die gleiche „. k« Anordnung des Knebelbartes, der Behaarung des Gesichtes, der Beborstung des Ocellarhöckers, des Hinterhauptes usw., wie ich sie oben für die Spec. piiella beschrieben habe. Andererseits läfst sich freilich eine Verschiedenheit in dem gegenseitigen Längenverliältnis des ersten und zweiten Fühlergliedes insofern konstatieren, dafs bei A. puella das erste nur wenig länger als das zweite ist, während es hei A. geniculata dieses bedeutend an Länge übertrifft. Ich habe dieses Verhältnis in den Textfig. 51 und 52 kenntlich gemacht, bemerke aber, dafs diese Figuren gewissermafsen nur als Grenzwerte aufzufassen sind, zwischen denen alle möglichen Übergänge beobachtet werden. Also auch nach dieser Richtung erscheint mir eine Differenzierung der beiden Arten zurzeit noch unmöglich. Trotzdem möchte 144 F. Hermann, ich sie beide einstweilen noch hier getrennt anführen, da bisher eine feinere Untersuchung der Genitalien an Kalipräparaten, die mir aus oben an- geführten Gründen nicht möglich war, noch aussteht. Möge daher solchen rein anatomischen Untersuchungen, die eventuell durch nähere Berück- sichtigung der geographischen Verbreitung eine gewisse Unterstützung em])fangen dürften, späterhin gelingen, wirklich einwandsfreie Unterscheidungs- merkmale zwischen beiden Formen aufzufinden, oder aber die Zusammen- gehörigkeit beider definitiv festzustellen. Afomosia melanopogon n. sp. Ein Exemplar aus Texas in der Sammlung Hermann. Diese Art gehört in die unmittelbare Verwandtschaft von A. iniella, von der sie sich aber nicht nur durch die Färbung, sondern auch durch die Anordnung der Behaarung des Kopfes unterscheidet. Vor allem sei darauf aufmerksam gemacht, dafs der Ocellenhöcker ein Büschel von sechs divergierenden Borsten trägt. Kopf. Gesicht und Stirne gleichmäfsig silbergrau bestäubt. Der Knebelbart, die Behaarung des Gesichtes und der Stirnmitte durchaus schwarz; an den Seiten der Stirne finden sich aber auch vereinzelte weifse, auf dem Scheitel bräunliche Haare. Hinterhaupt lehmgrau bestäubt, die relativ schwachen, bräun- lichen Occipitalborsten finden sich blofs oben, weiter abwärts nur Aveifsliche Behaarung, die allmählich in den lichtbraun schimmernden Backenbart übergeht. Auch diesem sind aber, namentlich am unteren Augenrande, zahlreiche schwarze •^^ ' Haare beigemengt. Die Behaarung der pechbraunen Taster und der Wurzel des Rüssels ist ebenfalls schwarz. Auch die dunkelbraunen Fühler (Textfig. 53) tragen ausschliefslich Fig. 53. ^ o ' s schwarze Behaarung. Thorax und Abdomen vollständig wie bei A. puella, nur fällt die Notopleuralborste, deren Färbung auf den beiden Seiten variabel (schwarz, bezw. lichtgelb) ist, durch ihre ungewöhnliche Dicke auf. Beitrüge zur Ivenntnis der südamerikanischen iJipterenfauna. 145 Auch die Keine zeigen im wesentlichen die gleiche Färbung* wie bei A. piiella, aber die Beborstiing ist namentlich an den Vorderbeinen der Hauptsache nach schwarz, auch die feinere Behaarung hat an den Vorder- schenkeln schwarze Färbung angenommen. Flügel durchscheinend, mit lichtbrauner Aderung und einer geringen Spur milchweilser Trübung. Die erste Hinterrandzelle ist geschlossen resp. gestielt. Long. corp. 7 mm, long. alar. 6 mm. Atomosia setosa n. sp. In der Sammlung Bezzi befinden sich sechs aus Brasilien stammende Stücke; auch diese Art steht A. puella nahe, lälst sich jedoch durch eine Reihe plastischer Merkmale nicht schwer trennen. Kopf. Gesicht und Stirne breiter als bei den verwandten Arten, beide gleichmäfsig mit gelblichgrauer Bestäubung dicht bedeckt. Der dichte gelbliche Knebelbart besteht aus auch den seitlichen Mund- nind einnehmenden Borsten und zahlreichen dazwischen gemengten Haaren, die seitlich unmittelbar in die gleich- farbige dichte Behaarung des Gesichtes übergehen. Die beiden unterhalb der Fühlerwurzel stehenden langen Borsten- haare bleichgelb. Der grau bestäubte Ocellenhücker trägt sechs gelbe divergierende Borsten von ungleicher Länge. Fühler schwarz. Das erste Segment ist namentlich an der Unterseite dicht behaart (Textfig. 54); hier ist die Behaarung gröfstenteils gelb, an der Oberseite jedoch schwarz, doch mischen sich auch da einzelne lichtere Härchen bei. Das zweite Segment trägt beiderseits kürzere schwarze Behaarung. '^' An dem Endglied macht sich die Pubescenz nur an der Spitze benierklich. Scheitel und Hinterhaupt mit gelbgraucr, an dem letzteren nach abwärts mit weifslicher Bestäubung- bedeckt. Die ziemlich dichte, aber feine gelb- liche Behaarung der Scheitelgegend setzt sich am hinteren Orbitalrande nach abwärts fort und geht mit der gleichfarbigen Behaarung- des Hinter- hauptes in den langen und dichten, fast weifsen Backenbart fort. Die gelben Xova Acta XCVl. .\r. 1. lU 146 F. Hermann, Occipitalborsten sind wie gcwölinlicli in der Nähe der Sclieitelhiihc am derbsten, lassen sich aber, freilieh bcdentend schwächer werdend, bis unter den Äcjuator des Auges nach abwärts verfolgen. Die schwarzen Taster und der Kassel tragen lichte Behaarung. Thorax und Schildchen schwarz, glänzend, fein punktiert und mit der üblichen anliegenden, fahl niessinggelben Behaarung, die dem un- bewaffneten Auge den Thoraxrücken leicht erzgrün erscheinen läfst. Aufser- deni trägt dieser aber reihenweise angeordnete, abstehende, hinten länger werdende dorsocentrale Borstenhaare von gelber Farbe. Auch die starken Borsten am Seitenraude des Mesonotum und am Rande des Schildchens sind ausnahmslos gelb. Pleuren mit weüsgrauer Bestäubung bedeckt, die die glänzend schwarze, mit anliegender messinggelber Behaarung bedeckte Mesoplcura frciläfst. Diese Bestäubung zieht sich auch gegen das mit einer Reihe gelber Borsten bewehrte Collare empor. Die ziemlich dichte Behaarung der Pleuren und der grau bestäubten Hüften ist weifs. Noto- pleuralborste und der vor den hell zitronengelben Schw^ingern stehende Metapleuralschirm gelb. Beborstung des IMetanotum gelbbraun. Abdomen schwarz, dicht aber fein punktiert, mit weifsen Segmental- einschnitten, die aber an den drei ersten Segmenten in der Mitte breit untei- brochen sind. Die anliegende, äufserst kurze, messinggelbe Behaarung liegt an den Einschnitten der hinteren drei Segmente etwas dichter und gewinnt vor dem scharfen, rotgelben Rande des sechsten Segmentes erheblichere Länge. An den Seiten des Abdomen ist die Ijchaarung länger und im allgemeinen bleichgelb, doch mischen sich ihr an den hinteren drei Segmenten auch schwarze Haare bei. Die Discalborsten sind bleichgelb. Bauch dunkel- grau mit zerstreuter weifslicher Behaarung. Beine durchaus glänzend schwarz, nur die Kniegegend in geringer Ausdehnung gelbbraun. Die Unterseite sämtlicher Tarsen mit lebhaft gelber, fast goldglänzender bUrstenförmiger Behaarung, die an den Vorderbeinen auch die Unterseite der Schienen einnimmt. An den Vorderschenkeln ist die Behaarung ausschliefslich lichtgelb, die Mittelschcnkel besitzen gegen ihre Spitze auch schwarze Haare, die Hinterschenkel sind an ihrer Ober- seite fast ausschliefslich schwarz behaart. Auch der bleichgelben Wimjier- behaarung an der Unterseite sind vereinzelte schwarze Haare beigemengt. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 147 An den Schienen der vdrderen lieinpaare ist die Jjeliaarinig im wesentlichen gelb, aber aiicli hier sind wenigstens an der Vorderseite schwarze Haare vorhanden. Die groben Borsten sind lebhaft rotgelb, an der Vorderseite aber stehen kürzere Borstenhaare von schwarzer Farbe. An den Hinter- pchienen ist die Behaarung und Beborstung der Hauptsache nach schwarz, auch der gelben Wiinperbehaarung an ihrer Vorderseite sind in reicher .Menge schwarze Haare und Borsten beigemengt. Die groben Borsten an der Innenseite aber sind rotgelb. Die Tarsen tragen auf ihrer Oberseite fast ausschliefslich schwarze kurze Behaarung und teils gelbe, teils schwarze Beborstung. Klauen schwarz mit gelber Wurzel, Pulvillen lichtgelb, Empodial- borste gelb. Bei dem ? tritt die schwarze Behaarung der Beine allenthalben mehr in den Hintergrund, ohne aber völlig zu verschwinden. Flücel fast vollkommen hvalin. Die Adern sind dunkelbraun. Erste Hinterrandszelle deutlich verengert, aber immer oifen. Long. corp. 7,ö mm, long. alar. 6.5 mm. Atomosia nuäa, n. sp. Drei Exemplare aus Trinidad in der Sammlung des Herrn Leander Czerny in Kremsmiinster. Kopf. Gesicht mit dichter silbervveifs 2 Bestäubung und gleichfarbiger Behaarung. Auch der Knebelbart, der im übrigen die den meisten Atomosien eigene Zusammensetzung besitzt, ist aus- schlielslich weiis. An der Stirne und dem Scheitel ist die Bestäubung mehr gelblichgrau und auch die sehr zarte Be- haarung von gelblichweifser Farbe. Die beiden Ocellarborsten ' sind _gelb. Das Aveilsgrau bestäubte Hinterhaupt trägt nur oben jederseits drei gelbe Occi])italborsten und ist im übrigen . nur mit recht zarter kurzer Behaarung von weifser Farbe versehen, die nach abwärts in den weilsen, dichten Backenbart übergeht. Auch die Behaarung der Kinngegend, der schwarz- braunen Taster und des Rüssels ist ausschliefslich weifs. Die schwarzen teilweise grau bestäubten Fühler (Textfig. 55) relativ lang, das Grrundsegment auffallend gracil ; der Zahngriffel des schwach pubescenten Endgliedes .schwach entwickelt. Die Fig. 55. 19* 14S F. Hermann. Bcliaainng der beiden basalen Segmente ist schwarz, nur an der Unterfläclie des ersten Gliedes sind die Haare und niioh die einzelne lange Borste fablg'elb. Thorax. IMesonotum und Schildchen schwarz, glänzend, mit feiner Punktierung- und dichter, nach hinten zu länger werdender, anliegender Behaarung' von messing'gclber Farbe. Längere dorsocentrale Haare sind kaum vorhanden. Pleuren mit Ausnahme der glänzend schwarzen, mit licht messinggelben Haaren versehenen Mesopleura sehr dicht weifs bestäubt und zart l)ehaart. Die gesamte Beborstung des Thorax und des Schildchens mit Ausnahme der schwarzen Präsuturalborste gelb. Der vor den gelben Schwingern stehende Metapleuralschirm fahlgelb. Die dichte Borstenreili^ c'jf vr«M des grauweifs bestäubten Collare, sowie die Borsten auf dem grau bestäulDten I\Ietanotum, denen kurze, messinggelbe Härchen beigemischt sind, sind eben- falls gelb. Hüften weifsgrau bestäubt und ziemlich lang behaart. Abdomen schwarz, glänzend, mit grober Punktierung, gleichförmiger, kurzer, anliegender, messinggelber Behaarung und schmalen, nach hinten zu etwas breiter werdenden, weifsen Segmenteinschnitten. Die nur wenig längere Seitenbehaarung ist weii'slicli, die Discalborsten fahlgelb. Bauch graubraun mit düster gelben Hinterrandsbiuden und zarter grauer Behaarung. Beine. Schenkel und Schienen gelbbraun glänzend. Die Schenkel sämtlicher Beine besitzen einen breiten, dunkelbraunen Ring, der die gelb- braune Grundfarbe nur an der Wurzel und den Knien freiläfst. Auch die Trochanteren der Hinterbeine und das Spitzendrittel der Schienen ist schwach gebräunt. Die Tarsen sind durchaus dunkelbraun. Die feinere Behaarung ist weifslich, nur auf der Oberseite des Metatarsus und der beiden folgenden Tarsen<>lieder der Hinterbeine teilweise schwarz. Hier stehen 'o^ auch schwarze Borsten, während sie im übrigen teils weifslich, teils gelb sind. Die gewöhnliche bürstenförmige Behaarung an der Unterseite der Tarsen und der Vorderschienen ist dunkel goldgelb, was sich namentlich an den Hinterbeinen recht auffällig bemerklich macht. Klauen schwarz, Pulvillen fahlgelb. Flügel durch mikroskopische Behaarung leicht getrübt, die aber in den beiden lUisalzellen, sowie in dem jjroximalen Drittel der Analzelle fehlt, so dals die Flügelwurzel lichter erscheint. VjYSte Hinterrandszelle mehr oder minder verengert, aber stets otfen. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 1-49 Man wird diese Art, trotz mancher Ähnliclikeit, bei einiger Auf- merksamkeit auf die Gestalt der P^übler, die P'arbe und Behaarung der Beine usw. kaum mit ^4. pudla verwechseln können. Yon A. setosa und melanopogon ist sie unter anderem schon durch den Besitz von nur zwei Oeellarborsten, sowie den fast vollkommenen i\Iangel längerer Dorsocentral- haare leicht zu trennen. Long. corp. 7 mm, long. alar. 6 mm. Atomosia simiUs Big. Unter diesem Namen befinden sieh in der Sammlung Bczzi zwei f]xemplare einer auffallend kleinen Atomosiaart aus Kuba. Da mir die Bigotsche Artdiagnose, — sie ist in Sagm , Eist, de isla de Ciiba 18öß erschienen — nicht zugänglich war, will ich hier eine Beschreibung der mir vorliegenden Tiere geben. Sollten sich diese mit der Bigotschen Species similis nicht identificieren lassen, so würden sie als Vertreter einer neuen Species aufgcfafst werden müssen, da sie mit keiner der mir bekannt gewordenen Atomosiaarten nähere veiwandtschaftliehe Beziehungen besitzen. Kopf Gesicht und Stirne gleichmäfsig mit gelblichweifser Be- stäubung bedeckt. Die Behaarung des Gesichts ist ebenso wie der Knebel- bart, der aber die büschelförmige Anordnung der kürzeren Haare vermissen läfst, weifslich. Die Stirne trägt seitlich zwei schwarze Borstenhaare, der gelbgrau bestäubte Scheitel besitzt teils schwarze, teils fahlgelbe Härchen. Die beiden Borsten des ziemlich Hachen Ocellenhöckers schwarz. Die Borsten des grau bestäubten Hinterhauptes sind fahlgelb und erstrecken sich bis zum Äquator der Augen nach abwärts. Die kürzere Behaarung des Hinterhauptes, der wenig dichte Backenbart sowie die Haare der Kinngegend, der .schwarzen Taster und des Rüssels sind weifslich. Die Fühler (Textfig. 56) "" sind schAvarz und ebenso beborstet, nur die einzelne längere Borste ist gelb. Das Basalglied ist wenig länger als das zweite Segment, das fein pubescente Endglied ist proximal etwas verbreitert, distal aber zapfenförmig veriüngt. 150 F'. Hermann, Tlidrax. Mesonotum scliwarz, g-läiizend, fein punktiert und mit der gewöhnlichen anliegenden kurzen, licht niessinggelben Behaarung versehen, der isicli jederseits eine Keihe kurzer dorsocentraler Borsten beimengt. Das schwarze Schildchen ist li(;ht niessinggelb behaart und an seinem freien Kande mit nur zwei gelben Borsten bewehrt. Pleuren und Hüften mit Ausnahme der mes.singgelbe anliegende Behaarung tragenden Mesopleura grau bestäubt und zart weifslich behaart. Die Beborstung des ganzen Thorax ist mit Ausnahme der schwarzen Präsuturalborste gelb. Der vor den gelben Schwingern stehende Metapleuralschirm fahlgelb. Das Collare entbehrt gröberer Beborstung, das Mctanotum trägt nur einige wenige kurze Borsten von bräunlicher Farbe. Abdomen schwarz, glänzend, grob punktiert, mit der gewöhnlichen anliegenden, kurzen aber wenig dichten messinggelben Behaarung und schmalen weifsen Segmenteinschnitten. Die nur wenig verlängerte Seiten- behaarung weifslich, die Discalborslen, die sich nur auf den vorderen drei Segementen finden, weifsgelb. Bauch graubraun bestäubt und zart hell behaart. Beine schwarz, glänzend, nur die äufserste Kniegegend, sowie das basale Drittel sämtlicher Schienen gelbbraun. Die sparsame kiüzere Be- haarung ist allenthalben weifslich, die Beborstung ist durchaus gelb; nur an den Tarsengliedern finden sich auch schwarze Borsten. Die wenig ausgebreitete bürstenförmige Behaarung ist matt goldgelb, die Wim])er- behaarung der Hinterbeine, die namentlich an den Schienen sehr dicht ist, weifs. Klauen schwarz, Pulvillen fahlgelb. Flügel schwach bräunlich fingiert, an der Wurzel etwas lichter. Die Aderung ist braun, die erste Hinterrandzelle nur wenig verengert. Long. corp. 4,5 mm, long. alar. .%5 mm. Atomosia rnetallescens n. sp. Vier Exemplare dieser leicht kenntlichen Art aus Mendoza (West- argentinien) in der Sammlung Hermann. Kopf. Gesicht unten mit dichter weifser, aufwärts mehr gelber Bestäubung bedeckt. Der Knebelbart, welcher die den meisten Atomosien Beiträge zur Kenntois der südamerikanischen Dipterenfanna. 151 eigene Zusammensetzung besitzt, weifs, ebenso die übrige Behaarung des Gesichts. Stiriie und Scheitel ebenfalls mit weifser, bezv^^ gelblicher Bestäubung bedeckt und zarter weifslicher Be- haarung. Das ockergelb bestäubte Hinterhaupt trägt gleich- farbige, relativ schwach entwickelte Occipitalborsten, die schon, über dem Ä(iuator der Augen verschwind'jn, und zarte > weifse Behaarung; auch der zarte Backenbart ist weifs. Rüssel und Taster schwarz mit weifslicher Behaaruno-. Fühler (Textfig. 57) schwarz, die Basalglieder der Hauptsache nach schwarz beborstet, nur an der Unterseite des ersten Seo-- mentes ist die Beborstung gelblich. Das erste Segment ist un- gefähr doppelt so lang als das kurze zweite, das schlanke, an seiner Spitzenhälfte deutlich pubesceute Endglied ist etwa 1 ' , mal so lang als die beiden Basalsegmente zusammengenommen. ^'^- 5"- Thorax. Mesonotum und Schildchen dunkelerzgrün, stark glänzend und fein punktiert. Die übliche anliegende messinggelbe Behaarung ist wenig dicht, länger abstehende, ebenfalls gelbe dorsocentrale Härchen finden sich blofs auf der hinteren Hälfte des Thoraxrückens. Die Seiten- borsten, die Randborsten des Schildchens und die kurzen Borstenstifte des dunkelgrau bestäubten Metanotum sind gelbbraun. Das grauweifs bestäubte CoUare trägt eine Reihe relativ schwacher, gelbbrauner Borsten. Pleuren mit Ausnahme der messinggelb behaarten Mesopleura mit weifser Bestäubung bedeckt, die auch den Thoraxrand bis zu den Postalarhöckern säumt. Notopleuralborste und der vor den gelben Schwingern stehende Metapleural- schirm gelblich. Hüften weifs bestäubt und ebenso wie die Pleuren mit zarter und zerstreuter weifser Behaarung versehen. Abdomen ebenfalls dunkeler/grün mit dichter und grober Punktierung und weifslichen, an den Seiten etwas verbreiterten Segmentaleinschnitten. Die übliche anliegende, messinggelbe Behaarung nimmt nur auf dem sechsten Segmente einigermafsen erheblichere Länge an. An den Seiten ist die Behaarung gelblich, ebenso die Discalborsten. Bauch dunkelgrau mit zarter weifslicher Behaarung und zum Teil gelbbraunen Segmenteinschnitten. An den im wesentlichen roten Beinen sind die Hinterschenkel und -schienen deutlich, wenn auch nicht erheblich, verdickt und an der \\'urzel 152 F. Hermann, durcheineiid lionigj^elb. Die Vorder.schcukel tragen an ihrer Oberseite einen (hiukelbraunen Liingswisch, die Trochanteren der Hinterbeine, die S])itzen sämtlicher Schienen und JTetatarsen, sowie die Tarsenglieder dunkelbraun. Die Behaarung und Beborstung ist durchaus weilslich bis gelblich, nur auf der Oberseite der Tarsen finden sich einige schwarze Borstenhaare. Die dichte Wimperbehaarung der Hinterschienen ist ebenfalls gelblich. Die bürstenförniige Behaarung der Tarsen und Vorderschienen ist rotgelb. Klauen schwarz mit gelbbrauner Wurzel, Pulvillen lichtgelb. Flügel fast durchscheinend glashell, lebhaft irisierend mit dunkler Äderung. Erste Hinterrandzelle wohl etwas verengert, aber weit oifen. Long. corp. 7 mm, long. alar. 6 mm. Atomosia arm ata n. sp. Von dieser neuen Art, die sich schon durch ihre beträchtlichere Gröfse sowie die ungemein dichte und derbe Bedornung des Collare von allen mir bekannt gewordenen Atomosiaspecies auszeichnet, befinden sich zwei ? aus Brasilien in der Sammlung Bezzi. Kopf Gesicht relativ breiter als bei den benachbarten Arten, di(;ht mit gelber, fast goldglänzender Bestäubung bedeckt. Der gleichfarbige Knebelbart besteht aus einem medial stehendem dichten Büschel kurzer, abwärts gedrückter Haare und einer Reihe wenig längerer Borsten, die den seitlichen Mundrand einnehmen. Zwischen ihnen stehen feinere Haare, die seitlich in die ziemlich dichte Behaarung des Gesichtes übergehen. Die Stirne ist seitlich gelb, in der Mitte mehr weilslich bestäubt und mit ziemlich dicht stehenden gelblichen Haaren versehen. Die mehr graugelb bestäubte Scheitelgegend trägt seitlich einige zarte Härchen von gelbbrauner Farbe. Der unbestäubte Ocellenhöcker besitzt hinter den beiden eigentlichen, gelben Ocellarborsten zwei blasse, feinere Borstenhaare. An dem grau- braun bestäubten Hinterhaupte ist der hintere Orbitalrand durch weil'se Bestäubung breit gesäumt; die Reihe der kräftigen, gelbbraunen Occipital- borsten reicht über den Äquator der Augen nach abwärts, die feine, gell)liclie Behaarung geht nach abwärts in den gleichfalls gelblichen Backenbart über. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 153 Taster und lUissel schwarz mit bleichgelber Beliaarmig. Die beiden Ba$al- o-lieder der scliwarzen Fühler (Textfig-. 58) zeigen die üblichen gegenseitigen Längenverhältnisse und sind ausschliefslich mit bleichgelber Behaarung und Beborstung versehen, das leicht ockerfarben bestäubte, nur an der Spitze leicht pubescente Endglied trägt an seinem Oberrande auf stark vorspringender Kante ' den weÜslich durchschimmernden Zahngriffel. Thorax. Das grau bestäubte Collare ist mit einer Reihe äufserst derber, dornartiger gelbbrauner Borsten bewehrt, die pallisadenartig eng aneinander stehen. Das ebenso wie das Schildcheu glänzend schwarze, stark punktierte und mit der üblichen kurzen, anliegenden, messinggelben Behaarung versehene Mesonotum entbehrt der längeren, abstehenden, dorsocentralen Behaarung voll- ständig. Schulterschwielen glänzend schwarz, die Post- alarhücker düster rotbraun gefärbt. Borsten des Meso- notum, des Schildchens sowie des ockergelb bestäubten IMetanotum fast rotbraun. Pleuren mit grauer, nach auf- wärts mehr gelber Bestäubung, die wie üblich die glänzend ^'°' ^^' schwarze, mit kurzer messinggelber Behaarung versehene Mesopleura frei- läfst, dafür aber den seitlichen Ptand des Mesonotum bis zu den Postalar- höckern säumt. Die sehr zerstreute und zarte Behaarung der Pleuren grau, die kräftige Notopleuralborste, ebenso wie der dünne, vor den braunen Schwingern stehende xAIetapleuralschirm gelbbraun. Das glänzend schwarze Abdomen mit sehr grober, grübchenartiger Punktierung, die messinggelbeu Haare äufserst kurz, so dafs sie aus den Grübchen garnicht hervorragen. Nur auf dem sechsten Segmente, sowie dem Seitenrande des Abdomen ist die Behaarung etwas länger. Die drei ersten Segmente tragen seitlich schmale silberweifse HinterrandsÜecken . an dem vierten und fünften Segmente findet sich die übliche weifse Säumun»-. Die Discalborsten gelbbraun. Bauch düster gelbbraun mit äufserst kurzer dunkler Behaarung. Die Beine gleichmäfsig dunkelbraun, fast schwarz, nur die äufserste Kniegegend gelbbraun. Die Behaarung und lieborstung gleichmäfsig gelb Nova Acta XCVI. Nr. 1. 9Q 1Ö4 F. Ileim:inn, bis gelbbraun. Die Winij)erbelia-tirung an den Hinterscbenkeln und llinter- scbiencn ist gelblicb und an den letzteren sebr diclit. Die bürstcnfiumige Behaarung- an der Unterseite der Tarsen und Vordersebienon fast fuchsrot. Klauen schwarz mit gelbbrauner Wurzel, Pulvillen lichtgelb. Flügel mit leichter brauner, an der Wurzel mehr gelber Trübung. An der Wurzel sind sämtliche Adern gelbbraun, die Hülfsader und die erste Längsader behalten diese Farbe bis über die kleine (^>uerader hinaus Itci, im übrigen aber ist die Aderung braim. Purste Hinterrandzelle geschlossen und gestielt oder schmal geöffnet. Long. cor]). 10 mm, long. alar. 9 mm. Atomosiu glabrata Say. In ,,Fsijche X. 190S" macht Johnson darauf aufmerksam, d;ifs 8ay bei der Beschreibung seiner Laphria glabrata offenbar zwei verschiedene Arten vor sich gehabt hat. Die eine derselben hat Johnson als A. Sayii abgetrennt und es sollen über diese an späterer Stelle einige Bemerkungen angefügt werden. Die zweite Form wird dann die eigentlichen Spc, glabrata darstellen. Um deren Artbegriff festzustellen, scheint es mir zweckmäfsig zu sein, hier eine ausführlichere Beschreibung zu geben, deren Sicherheit dadurch ermöglicht wird, d;ifs sich in der coli. Winthem des k. k. Hof- museums Wien ein als Type bezeichnetes Exemplar befindet. Ein zweites, seinerzeit von Herrn Back in Amherst bezogenes Stück findet sich in meiner eigenen Sammlung und endlich besitzt die Sammlung Bezzi zwei Stücke. Sämtliche Exemplare stammen aus Nord -Amerika (Pennsylvania, Amherst, Westfield) und stimmen unter sich und mit der Type gut überein. Kopf. Gesicht und Stirne gleichmäfsig wcifs bestäubt. Der Knebel- bart besteht aus einem direkt über dem Mundrande gelegenen Büschel kürzerer gelblicher Haare, denen sich seitlich längere gleichfarbige Borsten anreiben, die den seitlichen Mundrand in einer Reihe einnehmen und kurze, feine Haare zwischen sich fassen. Die Behaarung des Glesichtes besteht aus reihenweifse angeordneten weifslichen, abwärts gebogenen Haaren, von denen zwei unmittelbar unter der FUhlerwurzel stehende durch besondere Länge auffallen. Diese ganze Behaarung ist recht dicht, jedenfalls dichter Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipferenfauna. 155 nls bei A. jmella. Die Stirne trägt über den Fühlern zarte Härchen, am medialen Augenrande aber eine Reihe langer gröberer Borstenhaare. Die Färbung dieser Stirnbehaarung ist nicht bei allen mir vorliegenden Stücken die nämliche; bei der 'rype ist sie durchaus weil'slich, bei dem Fxemplare meiner Sammlung ist die Seitenbehaarung schwarz, bei den beiden Stücken ex coli. Bezzi ist die Stirne durchaus schwarz behaart. Auch die Farbe der zwei Ocellarborsten schwankt zwischen gelblich und schwarz. Die zart braun behaarte Scheitelgegend und das Hinterhaupt sind gelb- grau bestäubt, die wenigen Occipitalborsten sind gelbbraun, die feincie Behaarung des Flinterhauptes ist mehr weifslich und geht allmählich in den dichten Backenbart über. Die dunkelbraunen Taster und der Rüssel tragen lichte Be- haarung. An den Fühlern (Textfig. 59) ist das schwarz- braune erste Segment nicht ganz doppelt so lang als das etwas verbreiterte, stets mehr oder minder rotbraune zweite Glied. Das ebenfalls düster rotbraune Fndglied ist sehr deutlich pubescent, geradezu gefiedert, und höchstens ^'^' ^^' 1 Vi mal so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen. Der Zahn- griffel befindet sich nahezu in der Mitte des Oberrandes. Die Behaarung der Basalglieder ist im wesentlichen schwarz, mir an der Unterseite des ersten Segmentes mischen sich gelbliche Haare bei und auch die einzelne längere Borste besitzt diese Farbe. Thorax. Mesonotum und Schilddchen schwarz mit feiner Punktieruno- und dichter, anliegender, äufserst kurzer Behaarung von gelblicher Farbe. Die supraalaren und postalaren Borsten, die Uandborsten des Schildchens und die Borstengruppe des Metanotuni ockergelb; die Präsuturalborste aber schwarz. Pleuren mit weifsgrauer liestäubung bedeckt, die die gelb behaarte Mesopleura in üblicher ^Veise freiläfst. Die relativ feine Notoi)leuralborste, der Metapleuralschirni und die Schwinger lichtgelb. Die schwache Be- borstung des Collare gelbbraun. Die Hüften sind wcifsgrau bestäubt und graugelb behaart. Abdomen schwarz mit recht grober Punktierung und derselben gelben Behaarung, wie sie das ]\Iesonotum einnimmt. Das vierte und fünfte 20* lÖC) F. Hermann, iScgiiuMit besitzen schmale, wcil's bestäubte Ilinterrandsäume, die an dem zweiten und dritten Segmente wohl auch vorhanden aber so schmal sind, dafs sie bei der Betrachtung von oben kaum deutlich wahrnehmbar werden. Dan-cüen sind sie an den Seiten etwas verbreitert und dadurch ohne weiteres bemerkbar; auch das erste Segment trägt seitlich eine kleine, weil'se be- stäubte Hinterrandsmakel. Die Discalborsten sind weifslich. Bauch leder- braiiM mit gleichfarbiger, zarter Behaarung. Beine glänzend gelb- oder rotbraun mit dunklerer Flecken- und Bindenzeichnung, die so angeordnet ist, dafs die gelbbraune Färbung stets in vorherrschender Weise sichtbar bleibt. An den Vorder- und Mittel- schenkc'ln läfst die Bräunung die ganze Unterseite frei, an den Hinter- schenkeln beschränkt sie sich als breiter Ring annähernd auf die apicale Hälfte. Die Schienen besitzen nur auf ihrer Aufsenseite einen mehr oder minder dunklen Längswisch. An den Tarsen sind die Endglieder braun, die übrigen aber nur an ihrer Oberseite mehr oder minder gebräunt. Die Wimperbehaarung der Hinterbeine ist weifslich, im übrigen ist die Behaarung und Beborstung der Hauptsache nach gelb oder bräunlich, nur auf der Überseite der Tarsen stehen vereinzelt auch schwarze Borsten. Klauen schwarz, Pulvillen fahlgelb. Flügel. An der äufsersten Flügelwurzel sind die Adern gelb; nur die Hülfsader behält diese Färbung in ganzer Ausdehnung bei, während im übrigen die sämtlichen Adern braun sind. Erste Hinterrandzelle ver- engert, aber nicht geschlossen. Long. corp. 7 mm, long. alar. 6 mm. A. rufipes Mcq. als Synonym zu A. glahmta zu stellen (vgl. Kertvscz Catalogus) ist nicht angängig, wie durch Bemerkungen an späterer Stelle nachzuweisen ist. Atomosia Becken' Jännicke. Durch das liebenswürdige Entgegenkommen der Direktion des zoologischen Museums in Darmstadt war es mir möglich, die beiden aus Mexiko stammenden Typen zu untersuchen und dadurch der im allgemeinen ausreichenden Beschreibung Jännickes einige Ergänzungen beizufügen. Beiträge zur Kenntnis der eüdamerikanischen Dipterenfauna. lo/ Gesicht. Stirne und Scheitel gleichmäfsig" mit weifslicher Bestäubung" bedeckt. Knebelbart weifs, aus langen Borsten und feineren dichten Haaren bestehend, die sich aber in der Mitte des Mundrandes büschelförmig gruppieren. Auch die weifsc Behaarung des Gesichtes ist sehr lang und dicht und reicht bis zur Fühlerwnrzel empor. Stirne in der Mitte weifs behaart, am Augenrande mit drei langen, schwarzen BorvStenhaaren versehen. Scheitel und Hinterhaupt ebenfalls weifs behaart, ebenso die Kinngegend, die Taster und der Rüssel. Auch der Backenbart ist weifs, Occii)italborsten und Behaarung des Collare bleichgelb. Der Ocellenhöcker trägt ein Büschel langer schwarzer Borsten. Die Fühler sind an den typischen Exemplaren defekt, so dafs ich über deren Beschaffenheit keine Aussagen machen kann. Seitenborsten des Mesonotum schwarz, Xotopleuralborste und Metapleural- schirm gelb. Metanotum schwarz mit gelben Borsten. Das Schildchen besitzt die üblichen vier seitlichen Randborsten von gelber Farbe, keinen Borstenkranz (Jännicke!) Die vollständig glashellen Flügel besitzen durchaus gelbe Adern. Die Art gehört in die nächste Verwandtschaft von Ä. (jlabrata. wie bei dieser herrscht an den Beinen die gelb bis rotbraune Färbung vor. Long. corp. 7 mm, long. alar. 6 mm. Atoniosia rufipes Mcq. Macquart, Dipteres exotiques, suppl. 2. 39. Aus der coli. Winthem des k. k. Hofmuseums in Wien liegen mir fünf Exemplare dieser Species vor, die sämtlich mit der Macquart sehen Beschreibung übereinstimmen. Ich betone dabei, dafs Macciuart auf die Verlängerung der Fühler, sowie die Schwärzung der letzten Tarsenglieder aufmerksam macht. Zu der Macquart sehen Beschreibung passen auch drei Exemplare meiner eigenen Sammlung, aufserdem aber auch A. Sayi Johnson, die ich selbst in einigen Cotypen der Liebenswürdigkeit des Autors verdanke und die auch in der coli. Bezzi vorhanden ist. Da Johnson darauf aufmerksam macht, dafs Say bei seiner Beschreibung von ^. r/iaömto zwei verschiedene Arten von sich gehabt hat, deren eine Johnson eben als A. Sayi abgetrennt hat, so mufs auch die eine Form (Var. a) der 1Ö8 F. Ilüiniiirin, Say seilen Bcscliieibuiig; zu A. rufipes Mcq. gezogen werden. Weiterhin war CS mir durch das liebenswürdige Entgcgenkoninien des Herrn Verral möglich, auch Einsicht in die Bigot sehen Tvjjen von .1. isoror und eupoda zu nehmen, nnd es hat sicli dabei ergeben, dafs diese beiilen Arten unter sich sowohl, als auch mit den Formen rxfijjcs und Snyi identisch sind. Auch die Sp. mudda O.-S., vielleicht auch A. anonyma A\'ill. lassen sich mit Fug und Recht nicht von .4. rufipes trennen. Dafs dies der Fall ist, lüist .sich durch ein sehr einfaches P^xperiment erhärten. Es ist nur nötig, z. 15. die Typen der A. soror Big. mit dessen Beschreibung von A. eupoda oder vice versa zu vergleichen, so wiid man die weitestgehende Konkordanz zwischen diesen verschiedenen Beschreibungen und den Tieren selbst zu konstatieren vermögen. Dasselbe gilt auch bei einem Vergleich der beiden Bigot sehen Arttypen mit der Mac((uartschen Beschreibung \on A.rufipes. Die Unterschiede bestehen eben lediglich in unwesentlichen Kleinigkeiten, in einer mehr oder minder ausgedehnten partiellen Bräunung oder Schwärzung der gröfstenteils rotgelben Beine und einer sehr geringen Verschiedenheit in der Dichtigkeit der mehr oder minder lebhaft messinggelben Behaarung des Thorax. AVie wenig auf diese leichten Differenzen zu geben ist, läfst sich auch dadurch erkennen, dafs die dunkleren Zeichnungen an den Beinen bei den Typen ein und derselben Species gewisse Varianten in Ausdehnung nnd Intensität zeigen. Färbungsditferenzen sollen bei all den verschiedenen in l^etraeht kommenden Formen, die ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, nicht geleugnet werden, allein diese scheinen mir so geringfügig zu sein, dafs man aus ihnen, will man nicht einfach der Willkür Tür und Tor öffnen, keine Artrechte abstrahiercTi kann. Auch geographisch gehören alle diese Formen zusammen, indem sie auf Nordamerika und Mexiko beschränkt sind; wenigstens finde ich in meinem reichen südamerikanischen Material keine einzige Form, die mit A.rufipes irgendwie in Beziehung gebracht werden könnte. "Will man die in Frage kommenden Formen voneinander trennen, so dürfen sie lediglich als Varietäten der gleichen Art, eben der .4. rufipes Mcq., aufgefafst werden; ich werde daher zunächst in Ergänzung der Macquart- schen Beschi-eibung die Punkte hervorheben, in denen sie sämtlich unter- einander übereinstimmen, und werde dann die Differenzen angeben, durcli die sich die einzelnen Varietäten einigermafsen voneinander unterscheiden lassen Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 159 Kopf. Gesicht, mit g-leichniärsiger weilser Bestäubung- und weifser bis fahlgelber Behaarung versehen. Auch der Knebelbart ist weilslich, er besteht aus längeren l^orsten und dazwischen gemengten kürzeren Haaren, die jedoch die den meisten Atomosien eigene büschelförmige Anordnung in der lAIittc des i\rundrandes vermissen lassen. Stirne ebenfalls weifs bestäubt und mit weilser. am Augenrande gröberer Behaarung versehen, die sich auch auf den weifs bestäubten Scheitel fortsetzt. Der Ocellenhöcker trägt zwei lange Borsten von lichtgelbcr v Farbe. Auch die nicht bis zum Augenäquator herab- reichende Borstenreihe des weifslich bis gelbgrau bestäubten Hinterhauptes ist gelb. Dessen feinere, aber immerhin ' ziemlich kräftige Behaarung ist ebenso wie der Backenbart und die Haare der Kinngegend, des Rüssels und der ziemlich langen Taster weilslich. Die Fühler (Texttig. 60) sind relativ länger als bei den meisten übrigen Atomosien und zwar ist diese Verlängerung zunächst darauf zurückzuführen, dafs das erste Segment mehr wie doppelt so lang ist als das zweite, aber auch das sehr deutlich i)ubescente dritte Segment zeichnet sich durch relativ gröfsere Läno-e aus. An seiner "^ ° Fii?. 60. ]\Iedialfläche fällt eine ovale, der Pubcscenz entbehrende Stelle sehr auf. Die Farbe der Fühler ist dunkelbraun, doch zeichnet sich das zweite Segment, häufig auch die Spitze des ersten, und die Wurzel des dritten durch lichtere Färbung aus. Die Behaarung der beiden Basal- glieder ist vorwiegend schwarz, doch mischen sich ihr an der Unterseite des ersten Segmentes auch gelbe Haare bei und die vereinzelte lange Borste ist stets recht lebhaft gelb. Thorax. Mesonotum schwarz glänzend mit leichtem Erzschimmer und feiner, sehr zerstreut stehender Punktierung; die Schulter- und Postalai'- höckcr in geringerer oder gröfserer Ausdelmung gelbbraun. Die mehr oder minder dicht anliegende Behaarung ist fahl oder messinggelb. Neben der ^littellinie. auf der die Härchen nach hinten gerichtet sind, liegt eine streifen- förmige Zone, innerhalb deren die Behaarung exquisit seitwärts gekämmt ist, während lateral davon die Haare nach hinten gerichtet erscheinen; es entsteht dadurch eine Andeutung einer striemenförmigen Zeichnung. Nach 160 F. Hermann, hinten werden die Haare ziemlich lang- und mischen sich mit gleichfalls gelben, dorsocentralen, abstehenden Borstenhaaren. Auch das s(;hwarze S(;hildchen trägt anliegende gelbe Behaarung und an seinem Seitenraiide eine Anzahl längerer, gleichfarbiger Borsten. Die Seitenborsten des Mesonotum sind lebhaft gelb. Pleuren mit Kinschlufs der ]\Iesoi)leura, sowie der Hüften gleichmäfsig weifs bis gelbgrau bestäubt und mit gleichfarbiger feiner Be- haarung versehen, die namentlich auf der Mesopleura recht dicht ist. Noto- pleuralborste und der vor den gelben Schwingern stehende Metapleuralschirm gelb. Die Beborstung des grau bestäubten Collare und Metanotum ist gelbbraun. Abdomen schwarz glänzend mit leichtem Erzschimmer, derber Punktierung und weifs bestäubten Segmenteinschnitten. Die anliegende Behaarung ist weifslich bis fahlgelb und gewinnt gegen die Spitze zu ziemlich beträchtliche Länge. Die seitliche, abstehende Behaarung ist lang; ebenfalls fahlgelb und gegen die Spitze zu länger. Weifsliche Discalborsten finden sich nur an den drei vorderen Segmenten. Bauch dunkelbraun mit äufserst zarter, zerstreuter lichter Behaarung. Beine lebhaft rotgelb, die Endtarsen an ihrer Oberseite stets schwarz, doch erstreckt sich diese Schwärzung bei den verschiedenen Varietäten auch auf weiter proximal gelegene Abschnitte der Mittel- oder Hinterbeine, vor allem letzterer. Klauen schwarz mit heller Wurzel, Pulvillen gelb. Ebenso ist die gesamte Behaarung und Beborstung der Beine gelb. Die hyalinen Flügel sind nur wenig bräunlich tingiert. Au der Flügelwurzel sind die Adern in gröfserer oder geringerer Ausdehnung gelb, • im übrigen aber dunkelbraun. Erste Hinterrandzelle verengert, geschlossen oder kurz gestielt. Die die Discoidal- und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Queradern sind nicht immer in der gleichen Linie gelegen. Ich gebe nun eine Zusammenstellung der verschiedenen Varianten: a) Var. rufijjes Mcq. .strictu sensu. Die Endtarsen schwarz, die Mittelschienen an ihrer Spitze etwas gebräunt. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 161 b) Var. Sayii Johnson. Die P^lndtarsen mit Ausnahme ihrer Basis schwarz. Die Hinter- schenkel besitzen auf ihrer Unterseite nahe der Einlenkung in den Trochanter einen schwarzen punktförmigen P^lecken. Auch an den Vorder- und Mittel- schenkeln sehe ich bei sämtlichen Exemplaren solche Flecken, die nur viel kleiner sind. c) Var. muciäu O.-S. Mexico. Behaarung des Thorax sehr dicht, so dafs die Grundfarbe fast ver- deckt wird. Postalarhöcker rotgelb. Nur die Endtarsen mit Ausnahme ihrer Basis schwarz. d) Var. soror Big. Mexico. Die Tarsen, an den Hinterbeinen auch die Schienen und Schenkel in ihren distalen Abschnitten in gröfserer oder geringerer Ausdehnung ge- bräunt. Die Schenkel sämtlicher Beine besitzen an ihrer Einlenkung in die Trochanteren die gleiche, nur etwas ausgedehntere Punktierung wie bei Var. Sayii. Postalarhöcker düster rotgelb. e) Var. liunctifera Herm. Mexico. Behaarung des Mesonotum besonders lang. Endtarsen schwarz, Klauen rot mit schwarzer Spitze. Spitze der Hinterschienen schwarz. Postalar- höcker in grofser Ausdehnung lebhaft rotgelb. Long. corp. 9 mm. long. alar. 8 mm. f) Var. eupoda Big. Mexico. Die 2 — 3 distalen Tarsenglieder und das Spitzendrittel der Hinter- schienen mehr oder minder gebräunt. Klauen schwarz mit roter Wurzel. Postalarhöcker teilweise rotgelb. Long. corp. 9 mm, long. alar. 8 mm. Nova Acta XCVI. Mr. 1. 21 1()2 F. Hermann, Atomosia ven iisini a Arribalzag-a. Apilides argentinos, Anal. Soc. Cient. Ar mal so lang als das zweite Segment, das s])indelförmige, Fig. 61. 21* I(i4 F. Hermann, allontlialben deutlicLc i)ubescente Endglied l'jmal so lang als die beiden basalen Segmente zusammengenommen. Deren Behaarung und Beborstung ist durchaus schwarz, nur bei zwei Exemplaren finden sich an der Unter- seite des ersten Segmentes teilweise weii'sliche Haare. Thorax. Die Schulterbeulen des schwarzen Mesonotum zeigen bei allen untersuchten Exemplaren eine punktförmige, wenn auch manchmal recht unansehnliche Makel von mehr oder minder lebhaft rotbrauner Farbe. Der üblichen messinggelben Behaarung sind reichlich dorsocentrale schwarze Borstenhaare beigemengt. An dem schwarzen, derb punktierten Abdomen sind die weifs bestäubten Segmenteinschnitte äufserst schmal und machen sich deutlich nur bei Betrachtung von rückwärts bemerkbar; die anliegende, messinggelbe Behaarung ist sehr kurz und zart. Daher kommt es, dals der Hinterleibs- rücken bei Betrachtung von oben glänzend schwarz und fast nackt erscheint. Die Zahl der weii'slichen Discalborsten ist keineswegs konstant, meist finden sie sich nur auf den 3 — 4 vorderen Segmenten. Der scharf abgekantete Hinterrand des sechsten Segmentes ist bei allen untersuchten P^xemplaren mehr oder minder deutlich gelbbraun. Auch die dunkleren Zeichnungen der gelb- bis rotbraunen Beine sind keineswegs konstant. Gehen wir von der Type Schiners aus, so zeigen hier die Schenkel der beiden vorderen Beinpaare einen dunkelbraunen, breiten King, der die gelbbraune Farbe nur an Wurzel und Spitze sichtbar werden läfst; an den Hinterschenkeln ist der braune Ring etwas weniger ausgedehnt. Bei den hellsten Exemplaren aber tragen die gelbbraunen Schenkel lediglich an ihrer oberen Fläche einen dunkelbraunen Längswisch. Zwischen diesen beiden Extremen finden sich alle möglichen Übergänge. Die Sjntze der Schienen sowie die Tarsen sind stets, wenn auch ebenfalls in variabler Intensität und Ausdehnung gebräunt. Die von Schiner er- wähnte auffallende, dichte, silberglänzende l^ehaarung an den Hinterbeinen des a' findet sich bei allen untersuchten Exemplaren an der Aufsenseite der Schienen und auf den Tarsen, erstreckt sich aber bei einzelnen auch mehr oder minder weit über die distale Hälfte der oberen Schenkel tiäche. Der Aderverlauf auf den Flügeln zeigt kaum irgendwelche Varianten. Die erste und zweite Hinterrandszelle ist bei allen Excmi)laren nur wenig Beiträge zur Kenntnis der südamevikanischen Dipterenfauna. 165 verengert und stets offen; bei einem Exemplar findet sich an der Gabelung der Cubitalader ein kurzer Aderanhang. I)ie Farbe der Adern ist dunkel- braun, gegen die Flügelwurzel etwas lichter. Das ? unterscheidet sieh in der Hauptsache kaum vom cf. Die silberschimmernde Behaarung an den Hinterbeinen fehlt zwar nicht voll- ständig, ist aber unter allen Umständen bei weitem kürzer, weniger dicht und unansehnlicher. Hierher gehört sicher auch .4. püipes Thomson aus Argentinien; ob aber die beiden Arten voneinander verschieden oder identisch sind, ver- mag ich aus der Beschreibung allein nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Sfrouibocodkf n. g". Kopf (Taf. Fig. 51 u. 52) nur wenig verbreitert mit grofsem Tiefen- durchmesser, so dals er im Profil halbkugelig erscheint. Das relativ schmale Gesicht ist an der Fühlerwnrzel sowie am ]\Iundrande wenig vorgewölbt, im übrigen plan. Der Knebelbart besteht nur aus wenig zahlreichen Borsten, unter der Fühlerwurzel stehen • \ einige äufserst zarte Härchen, im übrigen entbehrt das Gesicht der Behaarung vollständig. Die Stirne ist durch Ausrandung der Orbitalränder mäfsig verbreitert, in der ]\Iitte und am 1 u Rande mit einigen Haaren besetzt, der Scheitel besitzt die gleiche Breite wie das Gesicht und ist ziemlich dicht behaart. Der verhältnismäfsig wenig vorspringende Ocellenhöcker trägt \. V_y / zwei lange Borsten. Das Hinterhaupt besitzt zarte, zerstreute ^ j Behaarung, die nach abwärts in den dünnen Backenbart — — ^ y^ übergeht; die Occipitalborsten erstrecken sich, dünner werdend, "* - — bis über den Äquator der Augen nach abwärts. Der Rüssel Fi". 62. ist lang und derb, an .seiner Unterseite mit einigen langen Borsten versehen, auch die an der Spitze beborsteten Taster sind relativ ansehnlicher als bei den meisten Atomosinen. An den nicht auffallend ver- längerten, ziemlich tief stehenden Fühlern ist das erste Glied etwa do])pelt 166 F. Hermann, SO lan-, der hintere Rand des sechsten und das ventral verlagerte siebente Segment gelbbraun. Die äiilserst zarte anliegende Behaarung gelb, auch die weifsliche Seitenbehaariing ist nur kurz und zart. Die Discalborsten der beiden ersten Segmente weifslich, ebenso die Borstenhaare des sechsten Segmentes. Bauch lehmgrau, nach rückwärts schwärzlich. Beine hellbraun, die Schenkel mit Ausnahme ihrer Wurzel und Spitze gebräunt, ebenso die Schienenspitzen und die P^ndtarsen der Vorder- beine. Die Behaarung und Beborstung ist ausschliefslicli weifslich bis gelb, nur an den Tarsen der Hinterbeine finden sich einige dunklere Borsten. Die goldgelbe biirstenförmige Behaarung zieht sich an der Innenseite der Vorderschienen hoch enijxjr, "Wimiierbeliaarung der Hinterschienen weifs. Klauen dunkelbraun, Pnlvillen gelb. Flügel hyalin, farblos, mit lebhafter Irisierung. Adern an der Wurzel gelb, im übrigen braun. Die kleine Querader steht an der Grenze des proximalen Drittels der Discoidalzelle, erste Hinterrandzelle deutlich verengt, vierte Hinterrandzelle und Analzelle kurz gestielt. Long. corp. 9 mm, long. alar. 8 mm. Ätractia longicornis n. sp. ?. Die aus Bahia (Brasilien) stammende Type befindet sich im k. k. Hofmuseum in Wien. Kopf. Gesicht grau bestäubt, Knebelbart und die üi)er diesem stehende grobe Behaarung des Gesichtes fahlgelb. Stirne und Scheitel- gegend hell messinggelb bestäubt und gelb behaart. Auch die beiden Borsten des unbestäubten Ocellarhöckers, sowie der Borstenkranz des grau- gelblich bestäubten Hinterhauptes sind gelb. Kinngegend, Wurzel des Rüssels und der Taster gelb und fahlgelb behaart. Die beiden Basalglieder der Fühler (Textfig. 73) rotbraun mit grijfstenteils schwarzer Behaarung und Beborstung. Das schwarze Endglied ist fast fünf mal so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen, an seiner äufsersten Spitze pubescent und mit einer auftallend kurzen Kndborste versehen. ß Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfaana. 191 Thorax. Mesonotum rotbraun mit leisen Spuren einer dunkleren Mittelstrieme. Scliulterbeulen und Seitenrand gelb bestäubt. Die goldgelbe, dichte anliegende Behaarung ist vor dem Schildchen nach auswärts ge- kämmt. Präsiiturale und supraalare Borsten schwarz, die Borsten der Postalargegend gelb. Pleuren rotbraun mit weiislich- gelber Bestäubung und Behaarung, Notopleuralborsten > und Metapleuralschirm gelb. Schildchen goldgelb be- stäubt und behaart, mit gelben Randborsten. Yorder- hüften gelb mit weifser Bestäubung und Behaarung, das goldgelb bestäubte Metanotum trägt seitlich ein Büschel gelber ziemlich langer Borstenhaare. Abdomen lebhaft gelbbraun, zart punktiert mit dunkelbraunen Seitenflecken, die sich nach lück- wärts bindenartig verbreitern ; fünftes und sechstes Seg- ment schwarzbraun, siebentes und Hinterrand des sechsten Segmentes gelbbraun. Die anliegende kurze Behaarung ist ausnahmslos goldgelb, die Hinterränder sämtlicher Segmente sind durch weifsgelbe Bestäubung fein ge- säumt und länger behaart. Die längere Seitenbehaarung -fehlt fast vollkommen, die Discalborsten der ersten drei Segmente und die langen Borstenhaare des sechsten und siebenten goldgelb. Bauch gelbbraun mit gold- gelber Bestäubung und gleichfarbiger zarter Behaarung. Beine lebhaft gelb, nur die Endtarsen sämt- licher Beine, die Oberschenkel und die Schienenspitze der Hinterbeine geschwärzt. Die gesamte Behaarung und Beborstung mehr oder minder lebhaft goldgelb. Klauen " '^ ,° Fig. 73. schwarz mit gelblicher Wurzel, Pulvillen weifslich. PMügel leicht gelbbräunlich tingiert, gegen die Spitze durch mikro- skopische Behaarung etwas getrübt. Adern gelbbraun, erste Hinterrandzelle etwas verengert. Long. corp. 10 mm, long. alar. 8 mm. 192 F. Hermann, Atractia Incida n. sj). d"i . Ein ö' ? dieser durch das lebhaft blamnetallisch glänzende Abdomen leicht kenntlifhen Art aus Brasilien (]\Iare d'P^spanha, Kspirito santo) ex coli. Hermann. Kopf. Das schwarze Gesicht ist mit weifslicher bis gelblicher Bestäubung bedeckt; der Knebelbart be- steht vorwiegend aus schwarzen Haaren, nur bei dem ? sind ihm am IMundrande weifse Haare in gröfserer Anzahl beigemengt. Stirne goldbraun bestäubt und ebenso wie die grau bestäubte Scheitelgegend schwarz behaart. Das Hinterhaupt ist am Augen- rande mit dichter weifser Bestäubung ver- sehen, auch seine Behaarung sowie der Backenbart weifs, dagegen sind die occi- pitalen und die beiden ocellaren Borsten schwarz. Die schwarzen Taster besitzen gleichfarbige Beborstung, der schwarze Rüssel ist an seiner Wurzel weifslich, an- der Spitze gelb behaart. Fühler (Textfig. 74) schwarz und schwarz behaart; das ver- hältnismäfsig schmale dritte Glied ist ohne Einschhüs des borstenförmigen Endstückes ungefähr doppelt so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen. Thorax. Mesonotum schwarz mit leicht blauem Mctallglanz; die Schulter- beulen und die gesamte Umrandung des Thoraxrückens ist mit weifslicher Bestäubung fleckenartig bedeckt, namentlich fällt unmittelbar vor dem Schildchen eine fast silberschimmernde Querbinde auf. Die breitgeteilte Mittelstrieme macht sich lediglich durch ein etwas matteres Aussehen bemerklich, die Seitenstriemen sind nicht sichtbar. Post- alarhijcker düster rotbraun, Schildchen glänzend schwarz. Die kurze Fig. 74. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfaiina. 193 anliegende Behaarung ist vorwiegend, die Randbeborstuiig des Mesonotnm und des Schildchens durchaus schwarz. Die weifs bestäubten Pleuren sind ebenso wie die Hüften weifs behaart; die Notopleuralborsten und der gröfste Teil des Metapleuralschirmes schwarz. CoUare und Metaiiotuni weifslich bestäubt und behaart; Schwinger lichtgelb. Abdomen lebhaft blau metallisch glänzend mit zerstreuter, sehr feiner Punktierung und silberweifsen Bestäubungsflecken an den Hinterecken des zweiten bis fünften Segments. Die kurze anliegende Behaarung der Rückenfläche ist schwarz, die längere Seitenbehaarung ist weifs und nimmt auf dem sechsten Segmente auch die Rückenfläche zum Teil ein; das erste Segment trägt seitlich einige schwarze Discalborsten. Der schwarze Bauch ist teilweise lehmgelb bestäubt ebenso wie die braunen Genitalien und weifslich behaart. An den glänzend schwarzbraunen Beinen ist die Kniegegend der Vorderbeine, bei dem cT aufserdem der gröfste Teil der Hinterschienen gelb. Die Behaarung ist im allgemeinen weifslich, nur bei dem cT sind die Ober- schenkel vorwiegend schwarz behaart; die Beborstung ist im wesentlichen schwarz. Die bürstenförmige Behaarung sämtlicher Tarsen und der Innen- fläche der Vorderschienen fuchsrot, aufserdem tragen die Unterseite der Metatarsen und die Schienenspitze grobe, lebhaft rotbraune Borsten. Klauen schwarz, Pulvillen gelb. Die Flügel sind durch mikroskopische Behaarung leicht braun getrübt, die beiden Basalzellen gröfstenteils hyalin. Die Adern dunkelbraun; die erste .Hinterrandzelle ist kurz gestielt. Long. corp. 13 mm, long. alar. 11 mm. Lo[}Jioceraca n. g. Das neue Genus steht zwar mit Atractia in allernächstem verwandt- schaftlichen Konnex, trotzdem aber scheint mir eine Reihe von plastischen Differenzen eine generische Abtrennung zu rechtfertigen. Kopf (Taf. Fig. 55 u. 56) wenn auch deutlich, so doch entschieden weniger verbreitert als bei Atractia] die Höhe verhält sich zum Breiten- durchmesser ungefähr wie drei zu fünf. Das ziemlich gleichbreite Gesicht Nova Acta XCVI. Nr. I. 25 194 F. Hermann, ist unten zu einem allerdings flachen, die ganze Geslchtsbieite einnehmenden Mundhöcker erhoben. Der Knebelbart, der sicli auf das untere Drittel des Gesichtes beschränkt, besteht aus einer Doppelreihe weniger langer Borsten und einigen dazwischen stehenden sehr feinen kürzeren Haaren, über ihm findet sich reihenweise geordnete abwärtsgebogene "^\ / Behaarung. Stirne durch Ausrandung der medialen Orbitalränder nur sehr wenig verbreitert und wie der Scheitel mit zarter Behaarung versehen. Ocellar- höcker mit zwei Borsten. Der Borstenkranz des Hinterhauptes erreicht den Äquator der ; Augen nicht und macht hier weicherer \ ' . / Behaarung Platz, die in den relativ ,. Y dünnen Backenbart übergeht. KUssel (I ""( und Taster ohne besondere Merkmale. Die langen 1 ühler stehen auf einer i l schwachen Erhebung der Stirne; das erste Glied ist etwa 1 '/') mal so lang i y> , cf *^s '^^s zweite und wie dieses in + ■; üblicher Weise behaart und beborstet. : Das seitlich kompresse, schlanke dritte x^ \ Fühlerglied ist etwa dreimal so lang als die beiden Basalglieder zusammen- genommen und läuft unter allmälilicher Verjüngung in eine lange, nicht gerade borstenartige Spitze aus. Diese ist feder- buschartig lang befiedert und auch der hinter dem deutlichen Zahnstift stehende „. .jK Fühlerabschnitt ist an seinem oberen ,-,. „,, Flg. 75 a. t lg. / 0 b. und unteren Bande teilweise lang be- haart. Wie bei gewissen Atractiaarten läfst sich auch hier ein freilich nicht ganz so deutlicher sexueller Dimorphismus konstatieren, über den am besten der Vergleich der beiden Fig. 75 a und b orientieren wird. Thorax. Das flach gewölbte .Mesonotum ist ebenso wie das Schildchen von dichter Bestäubung gleichmäl'sig bedeckt und mit dichter, anliegender, Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 195 nach rückwärts länger werdender Behaarung- versehen. Beborstung: prä- sutural 1, .siipraalar 1, postalar 2, notopleural 2, die bei den Atractiaarten über dem Supraalarhücker stehende Borstenreihe fehlt; der Schildchenrand trägt vier Borsten. Metapleuralschirni gut entwickelt, das Metanotum trägt seitlich ein Büschel feiner Härchen. Das fein punlitierte Abdomen besteht bei Betrachtung von oben aus sechs Segmenten und ist mit sehr feiner, anliegender, an den Segment- rändern etwas längerer Behaarung versehen. Sämtliche Segmente besitzen seitlich durch weifse Bestäubung gebildete dreieckige Hinterrandflecken, die an den hinteren Segmenten durch feine Säume bindenartig vereint sind. '» Die längere Seitenbehaarung ist nur sehr wenig dicht, Discalborsten lassen sich nur an den drei vordersten Segmenten beobachten. Das sechste und das ventral verlagerte siebente Segment tragen seitlich lange Borstenhaare. Genitalien sehr klein und wegen dichter kurzer Behaarung in ihren intimeren Strukturverhältnissen nicht definierbar. Beine schlank, zum Teil durchscheinend. Die Oberschenkel namentlich der beiden vorderen Beinpaare sind an ihrer Oberseite mit äufserst feinen, zerstreuten, ganz anliegenden Härchen, an der Unterseite mit einer Reihe lang abstehender Borstenhaare besetzt, an der Oberseite der Knie stehen einige etwas gröbere Borsten. Die zart, aber ziemlich dicht behaarten Schienen und Tarsen sind namentlich an ihrer Innen- und Aufsenseite mit in Reihen gesetzten Borsten von erheblicher Länge bewehrt. Die goldgelbe bürstenformige Behaarung zieht sich an den Vorderschienen hoch empor, die Wimperbehaarung ist an den zugewandten Flächen der Schenkel und Schienen der Hinterbeine lang und dicht. Flügel durch mikroskopische Behaarung schwach getrübt. Der ziemlich lange Stiel der Subcostalzellelle fast gerade, die kleine Quer- ader steht über dem proximalen Drittel der Discoidalzelle, die diese und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Queradern verlaufen in gleicher Richtung, meist auch in der gleichen Linie, erste Hinterrandzelle kaum verengert, vierte Hinterrandzelle relativ lang gestielt, der Stiel der Analzelle erreicht den Flügelrand nicht ganz. 25* 196 F. Hermann, Als typische Art beschreibe ich Lophoceraea pennata n. sp. cT?, die sich in elf Exemplaren aus Peru (Pachiteamündung 150 m ü. d. M.) und Bolivia-Mapiri (Sarampioni 700m u.d.M.) in der Sammlung- Schnuse befindet. Kopf. Gesicht weifs bestäubt, Knebelbart und die über ihm stehende Behaarung weifslich. Stirn und Scheitel gelbgrau und meist dunkel behaart. Ocellarborsten schwarz. Die Borsten des graugelb bestäubten Hinterhau})tes bräunlichgelb, die feinere Behaarung und der Backenbart weifs. Die Be- haarung der Kinngegend und des braunen Rüssels gelblich, die braunen Taster meist schwarz beborstet. Fühler dunkelbraun,« die beiden Basalglieder ausschliefslich schwarz behaart und beborstet. Thorax. Mesonotum gleichmäfsig ockergelb bestäubt und mit feiner, anliegender, teils gelber, teils dunkler Behaarung bekleidet. Postalarhücker meist teilweise gelbbraun. Die Färbung der gröberen Seitenborsten und der Randborsten des gleichfalls ockergelb bestäubten Schildehens schwankt zwischen gelbbraun und schwarz. Pleuren, Collare und Hüften mit teils ockergelber, teils weifsgrauer Bestäubung und sehr zerstreuter weifslicher Behaarung versehen. Auch die Färbung der Notopleuralborsten variabel. Metapleuralschirm gelblich, das ockergelb bestäubte Metanotum trägt seitlich ein Büschel relativ feiner gelblicher Haare. Schwinger lichtgelb. Abdomen schwarz, mäfsig glänzend, deutlich jjunktiert und mit anliegender, feiner Behaarung von gelber Farbe versehen. Sämtliclie Seg- mente besitzen seitlich ziemlich ausgedehnte, von silberweifser Bestäubung gebildete, dreieckige Hinterrandsüecken, die vom dritten Segmente an durch feine Randsäume untereinander in Verbindung stehen ; auch die Behaarung ist hier länger und weifs. Die dünne, längere Seitenbehaarung weifslich, die Discalborsten der drei ersten Segmente fahlgelb bis weifslich, ebenso die längeren Borstenhaare des sechsten und siebenten Segmentes. Der braune Bauch ist an den Seiten und an den Segmenträndcrn durch lehmgelbe Be- stäubung breit gesäumt und zart behaart. Beine durchscheinend licht gelbbraun, die Endtarsen geschwärzt, die Sehenkel und Schienen der Hinterbeine in variabler Ausdehnung gebräunt. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 197 Die Schenkel der beiden vorderen Beinpaare besitzen an ihrer oberen Seite äufserst feine, anliegende, zerstreute schwarze Härchen, im übrigen ist die Behaarung der Beine fast ausnahmslos gelb. Die Borsten sind an der Ober- seite der Knie schwarz, im übrigen aber vorwiegend gelb, doch kommen da und dort auch vereinzelte dunkle Borsten vor. Die bürstenförmio-e Behaarung der Tarsen und Vorderschienen blafs goldgelb, die lange Wim])erbehaarung der Hinterbeine weifslich. Klauen dunkelbraun mit heller Wurzel, Pul- villen gelb. Die Flügel sind sehr wenig gebräunt und durch mikroskopische Behaarung getrübt. Die Adern sind nur an der äufsersten FlUgelwurzel gelb, im übrigen dunkelbraun. Das ? unterscheidet sich von dem (f aufser durch den etwas anderen Bau des dritten Fühlergliedes durch das Prävalieren hellerer Färbung an den Borsten des Thorax. Long. corp. 5 — 6 mm, long. alar. 4,5 — 5,5 mm. Hijbozelodes ii. g. Unter diesem Namen fasse ich einige Arten von durchaus glänzend schwarzer Farbe genersich zusammen, die in ihrem Habitus lebliaft an gewisse kleine Empididen erinnern. Sie stellen mit ihrer Körperlänge von nur wenigen Millimetern zusammen mit den Species des Dasypogoniiiengenus Toivnsenäia die kleinsten aller bislang beobachteten Asilidenformen dar. Kopf nur mäfsig verbreitert (Taf. Fig. 57 u. 58); sein Höhendurch- messer verhält sich zur Breite ungefähr wie 3 : 4. Das wenig vorspringeiule, plane, mit eventuell schillernder, jedenfalls dünner lichter Bestäubung be- deckte Gesicht ist von unten nach oben nahezu gleich breit, der Knebel- bart, der sich ungefähr auf die untere Gesichtshälfte beschränkt, besteht aus einer Doppelreihe langer Borsten und dazwischen stehenden kürzeren Haaren; über ihm stehen reihenweise angeordnete abwärts gebogene Härchen. Die ebenfalls licht betäubte Stirne ist durch Ausrandung der medialen Orbitalränder mäfsig verbreitert und nur an den Seiten fein beborstet. 198 F. Hermann, Dagegen ist die Scheitelgegend mit dicht stehenden Borstenhaaren besetzt; der Ocellarhöcker trägt zwei lange Borsten. Der Borstenkranz des nur sehr dünn bestäubten Hinterhauptes beschränkt sich auf dessen obere Hälfte, der Backenbart ist mäfsig entwickelt. Rüssel und Taster relativ kurz, diese an ihrer Sititzc beborstet. Fühler verhältnismälsig kurz, die beiden behaarten Basalglieder beinahe gleich lang, das seitlich korapresse, sehr deutlich pubescentc Endglied IV2 bis 2 mal so lang als die beiden Basalglieder zu- sammengenommen, entweder pfriemenformig oder in eine ovale, in eine be- haarte Endborste (Textfig. 77) auslaufende Platte umgewandelt. Der Zahn- stift ist stets relativ grofs. Ob an den Fühlern in gleicher Weise wie bei den Atractariaarten ein gewisser sexueller Dimorphismus vorkommt, kann bei dem nur sehr geringen Umfang des mir zu Gebote stehenden Unter- suchuiigsmaterials nicht entschieden werden. Thorax. Das mäfsig gewölbte, glänzend schwarze und unpunktierte Mesonotum zeigt meist nur in geringer Ausdehnung dünne Bestäubung und ist mit relativ langer, aber feiner, abstehender Behaarung bekleidet. Pleuren und Hüften gleichmäfsig bestäubt mit sehr zarter, an letzteren etwas längerer Behaarung versehen. Beborstung: präsutural 1 — 2, supralar 1, postalar 2, uotopleural 1 — 2, der Schildchenrand ist mit längeren, aufwärtsgebogenen Haaren besetzt, von denen zwei oder vier zu langen kräftigen Borsten um- gebildet sind. Das Metanotum trägt seitlich ein dichtes Büschel relativ langer Borstenhaare. Das streifenförmige schmale, auch bei dem i nur sehr wenig ver- breiterte, bei Betrachtung von oben aus sieben Segmenten bestehende Abdomen ist im allgemeinen fein punktiert, ebenfalls glänzend schwarz und mit sehr feiner, anliegender Behaarung bedeckt. Längere abstehende Seitenbehaarung findet sich nur an den drei ersten Segmenten; eigentliche Discalborstcn lassen sich nur bei einer Art beobachten, im übrigen sind sie durch einige lange Borstenhaare ersetzt, die sich wie jene auf die beiden ersten Segmente beschränken. Auch der Hinterrand des sechsten und siebenten Segment tragen längere Borstenhaare. Die sehr kleinen Geni- talien sind ventral versteckt und lassen wegen dichter, feiner Behaarung ihren intimeren Bau nur mangelhaft erkennen; es liefs sich nur soviel fest- stellen, dafs das ö' Genital in seitliche Zangenarmc endet. Beiträge zur Kenntois der südamerikanischen Dipterenfauna. 199 Beine im allgemeinen zart und wenig- diclit behaart; die Hinter- beine mäfsig, aber deutlich verlängert. Die Schenkel sind wenigstens an den beiden vorderen Bein])aaren mit langen und feinen abstehenden Haaren besetzt, aufserdem tragen die Knie sämtlicher Beine an ihrer Oberseite einige gröbere Borsten. Die reihenweise die Vorder- und Aulsenscite der Schienen einnehmenden Borsten besitzen beträchtliche Länge. Die Tarsen sind bei dem ö' entweder an den Hinterbeinen oder aber den vorderen Beinpaaren mit auffallender, dichtanliegender, schneeweifser Behaarung be- deckt. Pulvilleii relativ grofs. Die lebhaft irisierenden Flügel sind durch mikroskopische Be- haarung in gröfserer oder geringeier Ausdehnung zart getrübt. Der ziemlich lange Stiel der Subcostalzelle läuft der derb beborsteten Randader fast vollkommen parallel, so dafs die Randzelle auffallend verschmälert er- scheint. Erste Hinterrandzelle breit offen, oder nur ganz wenig verengert, die kleine Querader steht noch über dem proximalen Drittel der Discoidal- zelle, die diese und die vierte Hinterrandzelle distal abschliefsenden Quer- adern verlaufen nicht immer in der gleichen Richtung, niemals in der gleichen Linie, Anal- und vierte Hinterrandzelle gestielt. Von den drei mir bislang bekannt gewordenen Arten beschreibe ich als typische Species Hybozelodes nigellus n. sp. cT ? . Zwei cT, ein 5 aus Peru-]\Ieshagua (Urubambaflufs, 700 m u. d. ]\I.) ex. coli. Schnuse. Kopf. Gesicht nnd Stirne mit schillernder gelblicher, gegen den Mundrand weifser Bestäubung bedeckt, Knebelbart, Behaarung des Gesichts, der Stirne und der Scheitelgegend schwarz, ebenso die beiden Borsten des Ocellenhöckers. Auch das Hinterhaupt besitzt dünne, teils gelbbraune, teils weifse Bestäubung; die Occipitalbeborstung schwarz. Backenbart, die Be- haarung der Kinngegend, der schwarzen Taster und des Rüssels weifslich. Fühler (Textfig. 76) schwarz, mit ausschliefslich schwarzer Behaarung und Beborstung. Das erste Glied ist nur wenig länger als das zweite, das pfriemenförmige P^ndglied fast doppelt so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen, allenthalben deutlich jtubescent. 200 F. Hermann, Thorax. Mesonotuiu glänzend .schwarz, nur an den Seiten mit einem feinen Saum ockergelber Bestäubung bedeckt. I)ie sehr zarte ab- stehende Behaarung bräunlich, die Seitenborsten schwarz. Das Scliildchen ebenfalls glänzend schwarz, nur sehr zart behaart, am Rande mit zwei langen schwarzen Borsten und einer Reiiie längerer Haare besetzt. Pleuren grau bestäubt und mit sehr sparsamer weil'slicher Behaarung versehen. Notopleuralborsten schwarz, Metajjleuralschirm gelb- lich, Schwinger gelb. CoUare grau be.stäubt und weifslich behaart, das schwarze Metanotum trägt seitlich ein Büschel ziemlich langer, schwarzer Borstenhaare. Abdomen glänzend schwarz, zart i)unktiert und mit zarter, anliegender gelber Behaarung be- deckt. Die weifsliche Seitenbehaarung ist nur an den drei er.sten Segmenten länger, die Discalborsten der beiden ersten Segmente sehr zart und wenig auffallend. Die Borstenhaare des siebenten Seg- mentes schwarz. Bauch schwarz mit sehr sparsamer weifslicher Behaarung. Die wenig behaarten Beine glänzend schwarz. Die langen Haare an den Schenkeln sind gelb, die Borsten auf der Oberseite der Knie schwarz. Die zarte Behaarung der Schienen und Tarsen sämtlicher Beine im wesentlichen gelb. An den Vorder- und Hinterbeinen ist die Beborstung vorwiegend schwarz, an den Mittelbeinen Jedoch hauptsächlich gelb. Die bürstenfürmige Behaarung der Tarsen, die sich an den Vorderschienen hoch emporzieht, ist goldgelb, die lange und dichte Wimperbehaarung der Hinterbeine weifslich. Die Tarsen der Hinterbeine erscheinen durch lange, anliegende schneeweifs schimmernde Behaarung verdickt. Klauen schwarz, Pulvillen weifs. Flügel bräunlich, durch mikroskopische Behaarung gleichmäfsig getrübt und sehr lebhaft irisierend. Adern dunkelbraun. Das ? unterscheidet sich von dem (f lediglich durch den Mangel der schneeweifsen Behaarung an den Tarsen der Hinterbeine. Long. corp. 4,5 mm, long. alar. 4 mm. Fig. 76. Beiträge zur Kenntnis der südameriicanisehen Dipterenfauna. 201 Hijhozelodes albipes n. sp. (f. Die Art, die sich in einem einzelnen PZxemplare aus Peru-Me.sha;leiclnnäisig kastanienbraun, glänzend, auch hier ist die Behaarung und Beborstung schwarz, nnr die Schienenspitzen und die Metatarsen der beiden vorderen Beinpaare sind mit kurzer, bürstenartiger Behaarung von rostroter Farbe versehen und endlich sind die Hinterschienen an ihrer Hinterseite dicht weifs behaart. Die franzenartige, silberscliimmernde Be- haarung aber fehlt vollkommen. Die Flügel sind im allgemeinen wohl etwas lichter als beim d^, besitzen jedoch eine tief dunkle Vorderrandbinde. Long. corp. 12 mm, long, alar. 9 mm. Rhopalogaster fascipennis n. sp. ?. Die Art besitzt bei flüchtiger Betrachtung durch den gedrungenen Hinterleib nur wenig Ahnhlichkeit mit den vorigen Species, eine genauere Untersuchung wird aber alle das Genus Eliojxdogaster charakterisierenden Merkmale finden lassen, so dafs an der Zusammengehörigkeit der Arten trotz der Verschiedenheit des Habitusbildes nicht zu zweifeln ist, 2 ? ex coli. Schnuse aus Peru-Meshagua (Urabambaflufs, 350 m ü. d, M.) Kopf. Untergesicht und Stirne schwarz, teils glänzend, teils mit ockerbrauner Bestäubung bedeckt. An den Seiten des Untergesichts findet sich weifse Behaarung, die, nach abwärts sich fortsetzend, sich dem schwarzen, ziemlich dichten Knebelbart beimischt. Behaarung der Stirne schwarz. Scheitelgegend schwarz und kahl, das Hinterhaupt jedoch mit ockerbrauner Bestäubung bedeckt und dicht schwarz behaart. Der dünne Backenbart ist weifslich. Rüssel und Taster schwarz mit gleichfarbiger Behaarung. An den Fühlern sind die beiden Basalglieder glänzend schwarz und schwarz behaart, das dritte Glied ist durch ockerbraune Bestäubung matt und zeigt an einer Spitze in geringer Ausdehnung weifse Pubescenz. Thorax dunkel pechbraun, mäfsig glänzend, an den Seiten, der Quernaht, den Postalarhöckern, der Gegend medial von den Schulterbeulen und am Prothorax mit ockerbrauner Bestäubung bedeckt. Die kurze Be- haarung des Thoraxrückens ist schwarz. Das Schildchen trägt teilweise ockerbraune Bestäubung. Auch die Pleuren sind teils mit schokoladebrauner, teils mit grauer Bestäubung bedeckt; die dichte Behaarung der Mesopleura, Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 217 sowie der Metapleuralschirm sind schwarz. Hüften braun bestäubt und schwarz behaart. Das Abdomen ist an seiner Basis nur wenig verengt, relativ kurz, höchstens doppelt so lang als der Tliorax, und gleichmäfsig glänzend pech- braun gefärbt. Die lange Seitenbehaarung und -beborstung des ersten Seg- mentes ist schwarz, die gleiche Farbe tragen auch die feinen und kurzen Härchen auf dem zweiten und an den Seiten des dritten Segmentes, im übrigen ist aber die kurze und zerstreute Behaarung weifslich; ebenso auf dem Genitalsegment, das an seiner Spitze ein Büschel längerer, lichtbrauner Borstenhaare trägt. Die kräftigen Beine sind im allgemeinen glänzend rotbraun, die Oberschenkel mit Ausnahme der Kniegegend, die Schienen an der AuTsen- und Hinterseite pechbraun. Die Behaarung und Beborstung ist schwarz. Die Hinterschenkel sind in der apicalen Hälfte kolbig verdickt und an der Aufsenseite mit dichter schwarzer Behaarung versehen. Die Hinterschienen sind in ganzer Ausdehnung stark verdickt und an der Vorder- und namentlich der Hinterseite mit kammartig gestellter, dichter Behaarung versehen. Auch der Metatarsus der Hinterbeine, der wie die Schioieiispitze an der Unter- seite kurze rostgelbe Bürstenbehaarung trägt, ist merklich verdickt. Klauen schwarz, Pulvillen lichtgelb. Die Flügel sind an der Wurzelhälfte und an der Spitze braun getrübt, so dafs dazwischen eine lichtere, leicht gelbliche Binde liegt. Mikroskopische Behaarung läfst am vorderen Flügelrande einen nur im reflektierten Licht sichtbaren milchweifsen Fleck entstehen. Die Äderung ist pechbraun. Long. corp. 8 mm, long. alar. 8 mm. In der Sammlung Schnuse findet sich ein drittes, leider sehr schlecht konserviertes Exemplar — es fehlen die Fühler sowie das Abdomen — , welches aus Bolivia-Mapiri (S. P>nesto 800 m ü. d. M.) stammt. Bei diesem Exemplar ist die Behaarung der Stirne, des Untergesichtes, sowie der untere Teil des Knebelbartes goldgelb. Ob wir in diesem Exemplare in Analogie zu den sexuellen Färbungsverhältnissen bei Rh. niphardis das Männchen von Rh. fascipennis vor uns haben , läfst sich leider mit Sicherheit nicht Nov» Acta XCVI. Nr. 1. 28 218 F. Hermann, fesstelleii. ich möchte nur bemerken, dafs die Beine die eigentümlich franzen- artige Behaarung, die wir bei dem d von Rh. niphardis kennen gelernt haben, vermissen lassen. Lapliria Meigeu. Dafs die alte Mei gen sehe Gattung Laphria einen einheitlichen Typus darstellt, wird heutzutage kein Dipterologe mehr ernstlich glauben; überaus zahlreiche, zum Teil recht heterogene Formen sind unter ihm wie unter einem Sammelbegriff zusammengefafst worden. Die früher oder später not- wendig werdende Aufteilung des Genus Lajjhria gerade auf der Grundlage südamerikanischen Materials in Angriff' zu nehmen, halte ich für vollkommen zweck- und aussichtslos, weil das Genus gerade in der neotropischen Fauna, sehr zum Unterschied gegen die paläarktische und namentlich die asiatische und indomalayische Region gar nicht besonders artenreich vertreten ist und die einzelnen Individuen, wie es scheint, relativ weit seltener vorkommen, wie dort. Ich möchte hier nur betonen, dafs ich aus, wie ich glaube, recht durch- sichtigen Gründen, die ich an späterer Stelle aufführen werde, jene nord- amerikanischen hummelartigen Formen, die bislang stets unter dem Namen Dasyllis geführt werden, wieder dem alten Genus Laphria zuführen und jenen Namen für einige ausschliefslich südamerikanische Species reservieren werde. Lcttiipi'ia. Das Genus Lampria wurde bekanntlich von Macquart (Dipt. exot. I, 2) aufgestellt. Allein Macquart hatte seinem Gattungsbegriff eine weitere Ausdehnung gegeben, als dies unserer modernen Anschauung entspricht; denn er hatte seinem Genus Lampria zum Teil Laphrienformen eingeordnet, die wir heutzutage dem von Schiner aufgestellten Genus 3Iaira zu sub- sumniieren pflegen. Der Unterschied zwischen den beiden Genera spricht sich übrigens schon in deren geographischer Verbreitung deutlich genug aus. Alle Lampriaspccies (in moderner Auffassung) sind Bewohner des amerikanischen Kontinents, während die Mairaarten ausschliefslich der indo- Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 219 malayischen Fauna angehören. Mich auf die Angaben des Kert^scz sehen Kataloges stützend, finde ich nur einige wenige, wie ich glaube, nur schein- bare Ausnahmen. Lampria daripennis Guill. (Revue zool. 1843) stammt von der malayischen Tritonbay; es Wcäre aber wohl zu untersuchen, ob diese Species wirklich zu Lampria gehört, was mir jedoch, da mir die betr. Literaturstelle nicht zugänglich ist, zurzeit unmöglich ist. Auf der anderen Seite wird die Macquartsche Laphria splemlens (Suites a Buffon I) aus Surinam von Kertescz dem Genus Maira zugerechnet. Prüft man aber die Beschreibung Mac(iuarts, so geht ohne Zweifel hervor, dafs hier ein Versehen Kertesczs vorliegt und dafs die Beschreibung unweigerlich auf eine Lampriaart zu beziehen ist. Ja, es ist anzunehmen, dafs die Macquartsche Species splendens mit der gewöhnlichen Lampria davipes vollständig zu- sammenfällt. So dürfte denn die obige Angabe über die geographische Verbreitung der beiden Genera Lampria und Maira ohne Ausnahme zu Recht bestehen. Eine systematische Untersuchung der beiden Gattungen wird selbst- verständlich eine gewisse Verwandtschaft ergeben, deren Grad aber nicht überschätzt werden darf. Denn zunächst lassen sich schon im Habitus Unterschiede leicht feststellen, die sich freilich mit Worten nicht präzise beschreiben lassen, aber doch so in die Augen springende sind, dafs schon bei flüchtiger Betrachtung eiue Verwechselung von Maira- und Lampria- arten ausgeschlossen erscheint. Aber auch vollkommen sichere plastische Unterschiede lassen sich zwischen den beiden Genera ohne besondere Mühe konstatieren. In der Bildung des Kopfes sind sie freilich nur geringe. Wohl ist bei den Mairaarteu der Kopf stärker abgejjlattet. mehr scheiben- förmig, die Scheitelgegend ist bei Maira glatt, während sie bei den Lamprien eine leichte, kielförmige Mittelleiste besitzt, die von dem Ocellenhöcker nach dem Collare herabläuft. Allein diese Unterschiede fallen, wie gesagt, wenig in die Augen. Dagegen ergeben sich im Bau des dritten Fühlergliedes schon etwas deutlichere Differenzen. Bei den Lamprien erscheint dieses an seinem Ende doppelspitzig; zunächst ist die Spitze des Fühlergliedes selbst in einen scharfen Dorn ausgezogen, aufserdem macht sich seitlich der in einer grubigen Vertiefung liegende, ziemlich lange Endgriffel deutlich bemerk- bar. Dagegen ist bei Maira die Spitze des dritten Fühlergliedes abgerundet 28* 220 F. Hermann, und der kurze Endgriffel ist fast vollkommen in seiner Delle verborgen und daher nur schwer wahrnehmbar. Bezüglich der Chätotaxie vermochte ich am Thorax irgendwelche durchgreifende Unterschiede nicht festzustellen, dagegen sei darauf besonders aufmerksam gemacht, dafs alle Mairaspecies an den mittleren Abdominalsegmenten seitlich je eine kräftige Discalborste besitzen, die den Lamprien völlig fehlt. Auch Unterschiede im Baue des Hypopygs sind charakteristisch. Bei Maira ist das Hypopygs relativ klein, dagegen springt es bei den Lamprien durch eine fast sackartige Ausladung der Unterklappe stark kolbig nach unten vor. Das bequemste differenziell- diagnostische ]\Ierkmal wird aber immer in der Bedornung der Hinterschenkel bei den Lamprien zu suchen sein und zwar handelt es sich um kegelförmige Chitinvorsprünge, deren Spitze eine derbe, meist hellgefärbte Borste ein- gelenkt ist. Lampria clavipes cf. Es liegen mir 25 Stücke vor; ex coli. Schnuse vier Exemplare, Bolivia-ÄIapiri (Sarampioni und S. Carlos, 700 — 800 m ü. d. M.), Peru (Puorto Yessup 300 m), ex coli. Lichtwar dt sechs Exemplare aus Brasilien und Cajenne, ex coli. Hermann 15 Exemplare aus Brasilien und Surinam. Die Art ist in der Färbung der Hinterleibssegmente sehr variabel. Halten wir uns dabei zunächst an die Angaben der Literatur, so finden wir in der alten F ab ricius sehen Beschreibung die Angabe: abdomen nunc aureum, nunc obscurum, segmento primo aureo. In Wiedemanns Be- schreibung heifst es: Hinterleib erzfarben, bald gold- bald rotgelb behaart, erster Abschnitt immer goldhaarig. Endlich macht Schiner (Novarareise) darauf aufmerksam, dafs die Farbe des Bauches rotgelb ist, was sich zu- weilen auch auf die Oberseite hinaufzieht. Eine Untersuchung des mir vor- liegenden Materials läfst nun folgendes feststellen. Das erste Hinterleibs- segment ist bei allen untersuchten Exemplaren erzgrün glänzend und mit anliegender goldener Behaarung versehen. An den folgenden Segmenten zeigt zieh dagegen eine weitgehende Variabilität der Grundfarbe. Gehe ich von den dunkelsten Exemplaren (vier ex coli. Schnuse, eines ex coli. Lichtwardt) aus, so ist bei diesen die Grundfarbe ein glanzloses Schwarz, Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 221 das nur auf der vorderen Hälfte des zweiten Segmentes eventuell erzgriinen Schimmer zeigt. Aber auch bei diesen dunklen Exemplaren besitzt das sechste und das kurze siebente Segment in wechselnder Ausdehnung rot- braune bis fuchsrote Grundfarbe. Diese breitet sich nun bei den helleren Exemplaren immer mehr auf Kosten der schwarzen Grundfarbe auf den vorderen Segmenten aus, so dafs diese nur mehr in Form mehr oder minder ausgedehnter, schwarzer Mittelflecke übrig bleibt, und endlich ist bei den hellsten Exem- plaren der ganze Hinterleib mit Ausnahme seines ersten Segmentes fuchsrot gefärbt. An dieser Variabilität partizipiert auch das Hypopygium, das bei den dunkelsten Exemplaren glänzend pechbraun, bei den hellsten licht rost- gelb gefärbt ist. Die kurze, anliegende Behaarung des Abdomen richtet sich in ihrer Färbung im allgemeinen wohl nach dem Untergrunde; bei allen, auch den dunkelsten ICxemplaren, ist aber das sechste und siebente Segment mit schimmernder, rostroter Behaarung bedeckt, die seitlich in Form feiner Randsäume sich auch auf die weiter vorne liegenden Segmente festsetzt. Bei den helleren Varietäten breitet sich die rostrote Behaarung auf Kosten der schwarzen von den Seiten her mehr und mehr aus, doch bleibt auch bei den hellsten Exemplaren, bei denen die Segmente durchaus rostgelb gefärbt sind, auf der Mitte des zweiten, dritten und vierten Seg- mentes die schwarze Behaarung erhalten und nur bei einem einzigen Exemplare meiner Sammlung ist diese so reduziert, dafs nur mehr ein schwacher Rückenstrich des dritten und vierten Segmentes schwarz behaart erscheint. Bezüglich dieser Farbvarianten möge endlich noch betont werden, dafs von dem mir vorliegenden Untersuchungsmaterial nur fünf SLxemplare der dunklen, die übrigen sämtlich der helleren Varietät angehören. Gegenüber diesem schwankenden Färbungscharakter des Abdomen zeigt sich auf dem Thorax eine gewisse Konstanz. Es mag hierzu be- merkt werden, dafs bei keinem einzigen der untersuchten Exemplare die schimmernde goldene Behaarung des Thoraxrückens bis an dessen Vorder- rand reicht, sondern in scharfer Grenze am vorderen Drittel des l'horax- rückens schwarzen Haaren Platz macht. Dagegen besitze ich zwei P^xem- plare, bei denen sich diese schwarze Behaarung weiter nach hinten aus- breitet, so dafs nur mehr der hintere und die Seitenränder des Thorax von goldglänzenden Haaren eingenommen werden. Ganz besonders aber möchte 222 F. Hermann, ich auf die Konstanz in der Zahl der Dornen der Hinterschenkel auf- merksam machen; die Beschreibung, die Macquart von der Bedornung gibt, ist völlig richtig, und ich kann ilir nur beifügen, dafs auch die Trochanteren in einem stumpfen Fortsatz enden und dafs die Aufsenseite der Hinterschenkel nahe den Knieen eine einzelne, gelbe fast dornartige Borste besitzt. Die Konstanz in der Bedornung scheint mir nun um des- willen von gewisser Bedeutung zu sein, da Wiedemann angibt, dafs die Zahl der Zähne an den Hinterschenkeln nicht immer gleich sei. Dies und die oben zitierte Angabe über die Färbung des Abdomen machen es nämlich in hohem Grade wahrscheinlich, dafs die Wiedemannsche Be- schreibung von Lampria davipes gar keine einheitliche ist, sondern dafs hierfür verschiedene, nicht näher zu eruierende Lampriaarten Verwendung fanden. Auch die Bemerkung Rondanis über die Inkonstanz der Bedornung darf vielleicht nach dieser Richtung gedeutet werden. Lampria clavipes ?. Eine Beschreibung des ? von Lampria clavipes wurde von Schiner (Novarareise) gegeben. Ich besitze in meiner Sammlung drei ?, die voll- ständig mit den Schi ner sehen Angaben übereinstimmen und es scheint mir unzweifelhaft, dafs die Schiner sehe Beschreibung völlig zu Recht be- steht. Ich füge ihr bei, dafs die stahlblaue Färbung auch mehr in Schwarz übergehen kann, und dafs die goldgelbe Behaarung des Thoraxrückens wenigstens in der Mitte bis fast an den vorderen Rand sich erstreckt, der medial von den Schulterbeulen mit graubrauner Bestäubung bedeckt ist. An den Hinterschenkeln zähle ich drei Dornen, deren am meisten basal- stehender kleiner als die beiden anderen ist. Nun liegen mir aber neun Lampria? ? (vier ex coli. Schnuse, drei ex coli. Lichtwardt, zwei ex coli. Hermann) vor, welche zu dem Schinerschen Typus nicht passen, wohl aber mit der Beschreibung, die seinerzeit Macquart von dem ? der Jjampria clavipes gegeben hat, übereinstimmen. Schiner glaubt, dafs die von Macquart beschriebenen ? ? zu einer ajideren Lampriaspecies , nicht aber zur Spec. clavipes gehören und wird in dieser Ansicht von Üsten- Sacken unterstützt. Prüft man vorurteilslos die sämtlichen vorliegenden Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 223 Beschreibungen von Lamprien, so wird man mit bestem Willen kein d' finden, zu dem die von Macquart beschriebenen ? ? in Gröfse, plastischen Merkmalen usw. irgendwie zu passen vermöchten, und es liegt daher für mich die Vermutung nahe, dafs die ? ? des Typus Macquart und Schiner doch susammengehören und dafs die Spec. clavipes auch im weiblichen Ge- schlechte die gleiche Variabilität besitzt wie im männlichen. Eine gewisse Stütze für diese V'ermutung möchte ich schon darin erblicken, dafs die vier in der Sammlung Schnuse befindlichen, sämtlich dem Typus Macquart zugehörigen ? ? in bezug auf Fundort und Flugzeit recht gut mit den dcf übereinstimmen. Aber auch die direkte Untersuchung liefert für diese Ver- mutung einigermafsen beweisende Daten. Die ? ? des Typus Macquart zeigen wenigstens, nur in zerstreuterer Weise an den Seiten des Abdomen und des Thorax die gleiche goldgelbe Behaarung, wie sie bei den ? ? des Typus Schiner gröfsere Areale des Körpers bedeckt, und diese wiederum besitzen an dem Vorderrande des Thorax den gleichen braungrauen oder weifsgrauen Bestäubungsfleck, den Macquart in seiner Beschreibung des ? vom Lam- pria clavipes erwähnt. Nachträglich hatte ich Gelegenheit, das Material des k. k. Hofmuseuras zu untersuchen, welches aus 37 cT und 13 ? besteht. Ich konnte bei den cT die gleichen Variabilitäten in der Färbung des Ab- domen konstatieren und auch dabei feststellen, dafs die dunklere Form die relativ seltenere ist. Von den 13 ? gehören vier dem Typus Schiner, die übrigen dem Typus Macquart an. Lampria fulgida Schin. Aufser den drei typischen Exemplaren Schiners (ein o*. zwei ?) aus dem k. k. Hofmuseum Wien finden sich an gleicher Stelle noch sieben Exemplare (drei o^, vier ? ) und endlich besitze ich noch sieben Exemplare (drei cT, vier ?) in meiner eigenen Sammlung. Alle diese Exemplare stimmen unter sich und mit der wohlberechtigten Schinerschen Be- schreibung vollständig überein. Schiner gibt die Anzahl der Dornen des Hinterschenkels beim (S mit zwei an; ich bemerke dazu, dafs diese Zahl nicht immer konstant ist, ich zähle bis zu vier Dornen. Das Seh in er sehe Originalexemplar besitzt 224 F. Hermann, Übrigens auch noch einen allerdings kleinen und schwachen dritten Dorn. Schiner hat aber übersehen, dafs an der liasis der Ilinterschenkel sieb konstant ein derber nach einwärts gewendeter borstenloser Chitinzapfen befindet. Das ? ist durch die rote Färbung des Bauches leicht von dem ? von L. davipes zu unterscheiden, dagegen stimmt die Bemerkung, dafs sieb das cT durch den „auf der Oberseite vorherrschend rotgelbeii Hinterleib" von dem o' von L. davipes unterscheide, nach dem, was oben über dieses gesagt wurde, absolut nicht. Der Unterschied liegt vielmehr in der Aus- dehnuns: des roto-elben Filzes auf dem Mesonotum. Lampria äives Wied. Es liegen mir vier von Schiner determinierte, aus Brasilien stammende ? ? aus dem k. k. Hofmuseum Wien, sowie ein d', zwei ? aus Bolivia, Sarampioni 700 m ü. d. M. ex coli. Schnuse vor. Ich bemerke, dafs Wiedemann die Gröfse mit nur 4 mm angibt; es mufs ihm also ein auffallend kleines Exemplar vorgelegen haben. Da seine Beschreibung sich nur auf das ? bezieht, so gebe ich in folgendem die Beschreibung des cT, die zugleich zu einer etwas genaueren Kenntlich- machung der Art selbst dienen soll. Kopf. Untergesicht mattschwarz, teilweise mit fast goldgelber Be- stäubung. Auch die seitliche Behaarung des Gesichtes, sowie der Knebelbart gelb, letzterem sind oben lange schwarze Borsten in geringer Zahl beigemengt. Stirne schwarz mit schwarzer Behaarung, Scheitelgegend blaugrün, metallisch glänzend; Hinterhaupt schwarz mit graugelber Bestäubung. Behaarung des ganzen Hinterhauptes schwarz. Fühler schwarz mit gleichfarbiger Behaarung der beiden Basalglieder; auch direkt unter der Fühlerwurzel finden sich einige längere schwarze Haare. Der wenig dichte Backenbart fahlgelb. Rüssel schwarz mit lichter Behaarung an Spitze und Wurzel. Taster schwarz und schwarz beborstet. Thorax. CoUare schwarz mit schwarzer Beborstung. Thoraxrücken schwarz, teilweise mit erzgrünen Refiexen, in ganzer Ausdehnung mit rost- roter, goldschimmernder, aber kurzer und anliegender Behaarung bedeckt, welche nur in der Gegend der Schulterbeiilen, sowie an dem seitlichen Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 225 Thoraxrande die schwarze Grundfarbe freiläfst und hier längerer schwarzer Behaarung Platz macht. Auch die relativ schwachen Seitenborsten sind schwarz. Schildchen schwarz mit dichter rostroter anliegender Behaarung, aber ohne Randborsten. Metanotuni und Pleuren schwarz, letztere mit dünner, gelbgrauer Bestäubung. Auf der 3Iesopleura steht ein Büschel längerer, goldgelber Haare, ein gleiches, nur weniger ausgedehntes findet sich auch über den Vorderhüften. Notopleuralborsten schwarz, auch der vor den schwefel- gelben Schwingern stehende Metapleuralschirm ist gröfstenteils schwarz. Abdomen. Erstes Segment lebhaft erzgrün mit ziemlich zerstreuter goldglänzender Behaarung. Die übrigen Segmente sind seitlich rostrot, welche Farbe aber auf dem Hinterleibsrücken durch die anliegende, kurze schwarze Behaarung düster erscheint. An den Seiten- und Hinterrändern sämtlicher Segmente breitet sich goldgelbe Behaarung bindenartig aus. Das glänzend pechbraune Hypopyg trägt schwarze Behaarung und Beborstung. Bauch gleichmälsig rostrot mit zerstreuter, im wesentlichen rostgelber Behaarung. Beine. Hüften schwarz mit leichter, graugelber Bestäubung und fahlgelber Behaarung. Schenkel und Schienen sämtlicher Beine erzgrün mit lebhaftem Glänze. Die Behaarung und Beborstung ist ausnahmslos rostgelb, aber wenig dicht und z. B. verglichen mit Lampia clavipes ziemlich kurz. Die verdickten Hinterschenkel besitzen an ihrer Oberseite einen Streifen dichter, anliegender Behaarung von rostgelber Farbe, sind aber im übrigen relativ kahl. An ihrer apicalen Hälfte sind sie unten mit einer gröfseren Anzahl (7 — 8) starker, in rotgelbe Stachelborsten endigender Chitinzähne bewehrt, ebenso befindet sich an ihrer Wurzel ein borstenloser Zahn und endlich ist auch der pechbraune, glänzende Trochanter mit zwei Zähnen versehen. Die stark gekrümmten Hinterschienen besitzen an ihrer Spitze nicht nur den allen Lamprinen eigenen, mit kurzen Borsten besetzten Höcker, sondern sind noch mit einem relativ langen Zahnfortsatz versehen. Die pechbraunen Tarsen sind an ihrer Oberseite im wesentlichen schwarz, an ihrer Unterseite rostgelb, teilweise bürstenartig behaart und beborstet. Klauen sehwarz, Pulvillen licht rostgelb. Flügel mit rauchschwarzer Trübung. Stärkere mikroskopische Behaarung bildet in einzelnen Zellen eine ganz verwaschene, sich nur Nova Acta XCVI. Nr. 1. 29 226 F. Hermann, wenig abhebende Fleckenzeichnung. An der Flügelwurzel ist die Trübung etwas weniger intensiv. Adern schwarz. Long. cor]), etwa 13 mm, long. alar. etwa 10 mm. Smeryngolaphria ii. g. Von dem ursprünglichen Genus Laphria sind im Laufe der Zeiten verschiedene kleinere Genera abgespalten worden; trotzdem birgt es auch in seiner jetzigen Fassung noch recht heterogene Formen in sich, die, wie ich glaube, immer mehr zu einer weiteren Zerftillung des ursprünglichen Genus zwingen werden. Unter dem Namen Smeryngolaphria will ich eine Gruppe von Formen zusammengefalst haben, die einander durch eine Reihe von auffallenden plastischen Merkmalen recht nahe stehen und auch durch den allgemeinen Habitus sowie charakteristische Färbung zueinander ge- hören. Als typische Art betrachte ich die alte Wiedemannsche Species melanura. Ihr schliersen sich, soweit ich nach dem mir vorliegenden Material schliefsen kann, noch Laphria nuniüor O.-S. aus Zentralamerika, sowie die indomalayischen Formen signatipes und soror v. d. Wulp, phalaris O.-S., notabüis Mcq. und eine wahrscheinlich neue nordaustralische Art an. Die plastischen Merkmale, die allen diesen Formen eigen sind und damit das neue Genus Smeryngolaphria charakterisieren, lassen sich in folgendem feststellen. Ein eigentlicher Gesichtshöcker fehlt vollständig, das Unter- gesicht ist vielmehr in seiner ganzen Fläche gleichmäfsig nach unten vor- gewölbt. Der relativ kurze Rüssel besitzt rundlichen Querschnitt und ist nach oben nicht gekielt, die Spitze der „U^nterlippe" läuft in zwei rundliche, fein behaarte Knöpfchen aus. An den Fühlern ist das erste Segment un- gefähr 1 ^ > mal so lang als das zweite, das dritte, seitlich kompresse Segment ist doppelt so lang als die beiden ersten zusammengenommen und an seiner abgestumpften Spitze mit einem sehr deutlichen, dornartigen Endstiftchen bewehrt. An dem Hinterhaupt fallen die Scheitelborsten (3 — 4) durch ihre ungewöhnliche Länge ujid Dicke auf, weiter nach abwärts findet sich oft eine isolierte Grui)])e kürzerer Borsten (2^ — 4). Thorax und Abdomen relativ kahl, nur mit kurzer steifer Behaarung, nie pelzartig behaart, dagegen mit Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 227 sehr starker Beborstung. Präsutural 4—5, supraalar 4—5, postalar 3, iioto- pleural 3 — 4, scutellar 8—10. Alle diese Borsten zeichnen sich durch ihre Derbheit und Liing-e aus. Auch die präscutellaren Borsten, sowie die Be- borstung des Metapleuralhöckers sehr lang. An dem Abdomen besitzen die 4—5 ersten Segmente seitwärts 2—3 lange und derbe Discalborsten. Das Hypopygium ist relativ klein und zeigt in seinem Bau Ähnlichkeit mit den Verhältnissen bei Nusa, namentlich fällt im Gegensatz zu Laphria und deren näheren Verwandten die untere Klappe durch ihre Kleinheit auf. Die relativ langen Beine sind ziemlich kahl, mit zerstreuter abstehender, sehr langer Behaarung und derben Borsten. Alle Smeryngolaphrien besitzen eine lebhaft gelbrote Grundfarbe des Körpers, die mit mehr oder minder entwickelten schwarzen Zeichnungen versehen ist. S^nertjngolajihria pictipennis n. sp. Zwei ? aus Bolivia-Mapiri (S. Ernesto, 300m u.d.M.) ex coli. Schnuse. Kopf. Untergesicht gelb mit gleichfarbiger dichter Bestäubung. Auch der dichte Knebelbart, sowie die ziemlich lange bis fast zur Fühlerwurzel emporreichende Behaarung des Untergesichtes ist gelb. Die gleiche Farbe besitzen auch die mit lichter Behaarung versehenen Taster und die Wurzel des Rüssels, dagegen ist die gelb behaarte Spitze des letzteren gebräunt. Das Hinterhaupt ist in seinen oberen beiden Dritteln schwarz, nach abwärts jedoch gelb, beide Partien besitzen weifse Bestäubung und Behaarung, von der 'die starken Scheitelborsten sowie die kleine Borstengruppe nach abwärts sich durch ihre fuclisrote Färbung abheben. Backenbart weifs. Fühler gelb, das dritte Segment mehr rotgelb und leicht bestäubt; die Behaarung und Beborstung der beiden Basalsegmente ist gelb, nur auf der Oberseite des zweiten Segmentes finden sich einige kurze, schwarze Haare. Der Thoraxrücken ist gleichmäfsig rotgelb, ohne jede Striemen- zeichnung, nur auf der Quernaht und den Schulterbeulen gelb bestäubt. Auf dem Collare und dem Prothorax findet sich eine grofse, glänzend schwarze Makel. Die kurze Behaarung ist nur auf den Schulterbeulen und deren Umgebung gelb, im übrigen aber schwarz; dagegen sind die starken Borsten am Seitenraiide und vor dem Schildchen lebhaft fuchsrot. Auch das rotffelbe 29* 228 F. Ileiuiann, Scliildcheii trägt schwarze kurze 15ehaariing und fuchsrote Randborsten. Die gelben Pleuren und die Hüften sind dicht weifslich bestäubt und licht behaart, dagegen ist die zerstreute Behaarung in den oberen Partien der Pleuren, ebenso wie die Beborstung der Notopleuralnaht und des Metapleural- höckers gelb. Das Collare ist seitlich und unten mit weifslichen Haaren besetzt. Das gleichfalls gelbrote Abdomen zeigt nur vorne raäfsigen Glanz, nach hinten zu erscheint es durch dichte gelbe Bestäubung matt. Das zweite, dritte und vierte Segment mit unscharf konturierten, basal gelegenen schwarzen ]\Iittelniakeln , auf denen auch die anliegende Behaarung schwarz ist. Auf dem ersten, fünften und sechsten Segment erzeugt diese anliegende Behaarung wenigstens Andeutungen von Mittelmakeln. Im übrigen ist die Behaarung des Abdomen durchaus fuchsrot; sie ist im allgemeinen kurz anliegend und erhält nur an dem Seitenrande, namentlich der hinteren Segmente, gröfsere Länge und mehr borstenförmigen Charakter. Die starken Discalborsten der ersten fünf Segmente sind fuchsrot. Hypopygium rotgelb mit gleichfarbiger Behaarung und Beborstung. Bauch gelb mit zarter lichter Behaarung. Beine durchaus gelb mit gleichfarbiger Behaarung und Beborstung. Gebräunt sind nur die äufserste Spitze der Hinterschenkel, die distale Hälfte sämtlicher Tarsenglieder, soAvie die Krallen. Die fast durchsichtigen Flügel sind gelb mit zwei grofsen schwarzen Flecken. Der gröfsere derselben nimmt die Flügelspitze völlig ein und begrenzt sich proximalwärts an der Gabelstelle der Cubitalader sowie der die Discoidalzelle distal abschliefsenden Ader. Der kleinere Fleck zieht von dem distalen Ende der hinteren Basalzelle vor der Analzelle gegen den Flügelrand. Hier stehen beide Flecken durch einen bräunlichen Trübungs- saum mit einander in Verbindung, der sich wischartig auch in die AnaU und Axillarzelle fortsetzt. Die Flügeladern sind im allgemeinen rotgelb, im Bereiche der beiden Flecke jedoch schwarz. Das ? unterscheidet sich kaum vom d', nur sind auf dem vierten, fünften und sechsten Abdominalsegmente die schwarzbraunen Mittelmakeln ausgedehnter, so dafs die Segmente fast in ganzer Ausdehnung gebräunt erscheinen. Hand in Hand damit hat auch die schwarze anliegende Behaarun«: eine gröfsere Ausdehnung angenommen. Long. corp. 17 mm, long. alar. 15 mm. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 229 PJtolidotus n. g*. Formen vom Gesamthabitus der Nusaarten, von fliesen, sowie von den genninen Laphrien jedoch durch eine Reihe ])lastischer Merkmale leicht zu unterscheiden. Untergesicht statt der Haare mit glänzenden Schüppchen dicht bedeckt, Gesichtshöcker klein, Knebelbart aus einigen wenigen Borsten bestehend, die reihenweise geordnet seitwärts an dem Gesichtshöcker stehen. Mundrand mit einer Reihe von Borsten. Taster mit zylindrischem, ziemlich langem Endglied , dessen Spitze mit einigen sehr groben Borsten besetzt ist. Der oben gekielte Rüssel lang , gerade , wagerecht stehend. Ocellenhöcker ohne Borsten. An den Fühlern sind die beiden Basalglieder fast gleich lang, das dritte Glied ist spindelförmig, fast doppelt so lang als die beiden Basalglieder zusammenge- nommen, an der Spitze mit einem spitzen, nach aiifsen gewandten Endgritfel bewehrt. Schildchen ohne gröbere Randborsten. Genitalien des d* von sehr eigentümlichem Bau (Textfig. 81). Beine nur wenig behaart, Klauen relativ kurz, die Pulvillen fast kreisrund. Bei dem cf sind die Trochanteren der Vorder- nnd Hinter- beine mit eigentümlicher, kaniniartig angeordneter Bedornung versehen. Das Verhalten der Flügeläderung bietet nichts charakteristisches, die erste Hinterrandzelle ist nur ganz wenig verengt, die Querader steht auf dem basalen Drittel der langen Discoidalzelle. Fig. 8L Pltolidotus ruhriventris cf? n. sp. Ein cT aus Peru ex coli. Hermann, ein ? aus Surinam in der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien. 230 F. Hermann Kopf. Gesicht und Stirne schwarz, zum grüfsten Teil mit bleich- gelber bis ockergelber Bestäubung bedeckt. Das üntergesicht trägt gleich- mäfsig anliegende, glänzende Schuppenbehaarung von weifslicher Farbe, unter den Fühlern jedoch auch abstehende, bleichgelbe Härchen. Der Knebelbart besteht aus einigen langen schwarzen Borsten, aufserdem wird der ]\Iundran(l von. einer Reihe steifer Borsten und feinerer Haare von weifslicher Farbe eingenommen. Stirne und Ocellarhöcker mit zarter, gelber Behaarung, ebenso ist an dem gelblich bestäubten Hinterhaupte der Borsten- kraiiz gelb. Nach abwärts wird die Behaarung des Hinterliauptes lichter und geht in den weifslichen Backenbart über. Rüssel und Taster pech- braun, glänzend, das erste Glied der letzteren mit feiner, gelber Behaarung, das zweite Tasterglied an seiner Spitze mit einigen groben, si)errigen Borsten von schwarzer Farbe besetzt. Fühler dunkelbraun, die zwei Basalglieder glänzend, das dritte Glied durch helle Bestäubung matt und lichter er- scheinend. Die Behaarung der Basalglieder ist im wesentlichen bleichgelb, doch trägt das zweite Glied auch einige kurze schwarze Borsten. Thorax mit goldgelber Bestäubung, von der sich die braune un- geteilte Mittelstrieme und die an der Quernaht in Flecken aufgelöste Seiten- strieme sehr deutlich abheben. Die zerstreute, anliegende Behaarung des Thoraxrückens ist im wesentlichen schwarz, die längeren präscutellaren Borstenhaare sind jedoch goldgelb. Die derben Borsten am Rande des Thorax braun. Schildchen ebenfalls dicht goldgelb bestäubt, der glänzend pechbraune Hinterrand trägt eine Reihe dünner, aufgebogener, gelber Haare. Pleuren graugelblich bestäubt mit zarter gelber Behaarung. Vor der Noto- pleiiralnaht eine schwarze, derbe Borste. Haarschirm vor den rostgelben Schwingern bleichgelb. Abdomen glänzend rostrot, das erste Segment seitlich geschwärzt, aber mit gelblicher Bestäubung. Gleiche Bestäubung bildet auch auf dem zweiten, dritten und vierten Segment wenig in die Augen fallende, drei- eckige Hinterrandflecken. Die kurze, zeri^treute, anliegende Behaarung ist auf dem ersten, zweiten und dritten Segment goldgelb, an den folgenden schwarz. Discalborsteu sind nicht vorhanden. Die dichtere Behaarung an den Seiten des ersten Segmentes bleichgelb, die beiden letzten Segmente tragen goldgelbe, derbe Randborsten. Genital glänzend rot, die eigen- Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfaiina. 231 tlimlicheii Zähne und Borsten desselben pechbraun. Die Behaarung des Genitals ist schwarz, nur die ITnterklappe trägt an ihrer Spitze ein Büschel heller Haare, Bauch rostrot mit weifslicher Bestäubung und ziemlich langer, feiner abstehender Behaarung von weifslicher Farbe. Beine. Hüften grau mit weifslicher Behaarung. Beine dunkelbraun bis schwarz, glänzend mit vorwiegend weifslicher Behaarung. Die Trochan- teren der Vorder- und Mittelbeine mit eigentümlichen kammartigen, kurzen Dornen versehen. Vorderschenkel ohne gröbere Borsten, jedoch an der Unterseite mit langen, abstehenden, nicht besonders dichtsteheiiden, weifs- lichen Haaren versehen. Die Vorderschienen besitzen an ihrer Unterseite rostgelbe, glänzende bürstenförmige Behaarung und tragen aufsen und medial einige fahlgelbe, an der Spitze jedoch schwarze Borsten. An den Mittel- beinen sind die Schenkel nur gegen die Spitze zu mit einigen gelblichen Borsten besetzt. Die Mittelschienen entbehren der bürstenförmigen Be- haarung vollständig, aufsen und medial tragen sie einzelne schwarze, an ihrer Vorderseite jedoch eine Reihe gelblicher Borsten von auffallender Länge. Hinterschenkel mit weifslichen Borsten an der Oberseite, die Schienen besitzen die gleiche bürstenfürmige Behaarung wie an den Vorder- beinen, sind aber im übrigen borstenlos, nur gegen die Spitze zu findet sich eine einzige lange Borste von weifslicher Farbe. Die Tarsen sind an sämtlichen Beinen schwarz behaart und beborstet, an den Vorder- und Hinterbeinen aufserdem an ihrer Unterseite mit bürstenförmiger rostgelber Behaarung versehen. Die relativ kurzen Klauen dunkel pechbraun, die lebhaft gelben Palvillen breit, rundlich. Flügel an ihrer Wurzelhälfte durchscheinend, an der Spitzenhälfte mit satt rotbrauner, durch sehr grobe luikroskopische Behaarung gebildeter Trübung. Die Trübung bildet in der fünften Ilinterrandzelle einen keilförmigen Wisch und füllt auch die vierte Hinterrandzelle nicht vollständig aus. Long. corp. 16 mm, long. alar. 12 mm. Das ? unterscheidet sich nur wenig vom d', so dafs es aus der ge- gebenen Beschreibung ohne weiteres erkannt werden kann. Es sei nur er- wähnt, dafs die ockergelbe Bestäubung weniger lebliaft ist, vielmehr einen mehr grauen Ton besitzt und dafs an einzelnen Stellen z. B. am Hinterkopf die Beborstung schwarze Farbe annimmt. 232 F. Hermann, Fholidotus ruficaudis ? n. sp. Ein einzelnes ? aus Peru (rachiteamündung 150 m ü. d. M.) befindet sicli in der Sammlung Schnuse. Kopf. Untergesicht schwarz mit leichter gelbgrauer Bestäubung, die nur an den medialen Augenrändern etwas dichter ist. Im übrigen ist die ganze Gesichtsfläche bis fast unmittelbar an die Fiihlerwurzel von silber- glänzenden Schuppen besetzt, denen unter den Fühlern auch einige weifse Haare beigemengt sind. Die spärlichen Borsten des Knebelbartes schwarz, dagegen ist die weichere Behaarung am JMundrande weifslich. Der relativ lange Rüssel dunkel pechbraun, an der Wurzel weifslich, an der Spitze gelblich behaart. Die Taster schwarz, bräunlich fein behaart, an der Spitze mit einigen äul'serst derben schwarzen Borsten. Stirne ziemlich dicht gelb- grau bestäubt, seitlich mit feiner weifslicher Behaarung, Ocellarhücker mit kurzen gelblichen Haaren. Hinterhau])t schwarz mit grauer bis silberweifser Bestäubung, Borstenkranz schwarz, die feine Behaarung in der oberen Hälfte ebenfalls schwarz, nach abwärts weifslich. Backenbart weifs. Fühler schwarz, das erste Glied an der Unterseite mit weifser, an der Oberseite mit schwarzer Behaarung, das zweite Glied beiderseits schwarz behaart; drittes Glied mit zarter brauner Bereifung. Thorax scliAvarz durch Bestäubung matt. Mittelstrieme ziemlich breit, die fehlende Mittellinie wird durch eine Reihe kurzer, anliegender Borsten von schwarzer Farbe angedeutet. Die Seitenstrieme wird durch die Quernaht in zwei Flecken aufgelöst deren hinterer vor dem Schildchen mit der Mittelstrieme zusammenhängt. Schulterbeulen tief braunrot. Die ganze Umrandung des Thoraxrückens, sowie die Zwischenräume zwischen den Striemen sind mit weifslicher bis ockergelber Bestäubung versehen. Der ebenfalls graugelb bestäubte Prothorax mit längerer weifslicher Behaarung und einer Reihe gröberer schwarzer Borsten. Der Thoraxrücken trägt zer- streute anliegende, ausschliefslich schwarze Beborstung, auch die supraalaren und postalaren Borsten schwarz. Das mattschwarze Schildchen ist gegen seine Spitze zu mit ockergelber Bestäubung bedeckt und am Rande mit einer Reihe schwacher Haare von schwarzer Farbe besetzt. i\Ietanotum mattschwarz mit zwei weifslichen Bestäubungsflecken. Pleuren allenthalben Beiträge znr Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 233 weifsgrau bestäubt, nur unter der Schulterbeule mit querliegender, oblonger, unbestäubter Makel. Die zerstreute kurze Behaarung weifs, einige Borsten unter der Flügelwurzel schwarz, ebenso besitzt der vor den braunroten Schwingern stehende, weifsliche Metapleuralschirm in seinem oberen Teile einige längere Borsten von schwarzer Farbe. Hüften weifsgrau l)estäubt und weifs behaart. Die Grundfarl)e des Abdomen ist auf den fünf ersten Segmenten schwarz, mit mäfsigem Glänze, an den folgenden Segmenten jedoch rot. Erstes Segment mit weifser Bestäubung bedeckt, so dafs die schwarze Grund- farbe nur in Form von Flecken sichtbar wird, deren P'orm und Ausdehnung aber sehr von der Richtung der einfallenden Beleuchtung abhängig ist. Auch die Behaarung ist gröfstenteils weifs und zwar seitlich ziemlich lang und ab- stehend, während sie auf der Rückenfläche sehr zart und anliegend ist. Seitlich findet sich aufserdem eine Reihe stärkerer weifslicher Borsten. Das zweite, dritte und vierte Segment trägt seitlich grofse, durch weifse Bestäubung gebildete Hinterrandsmakeln von dreieckiger Gestalt. Die feine, anliegende Behaarung ist an dem ganzen Seitenrande der Segmente weifs, auf der Rückentiäche schwarz. Das fünfte Segment ganz schwarz, seitlich aber ebenfalls weifs behaart. Sechstes und siebentes Segment rot, seitlich eben- falls mit zarter weifser Behaarung. Die gleiche Behaarung findet sich aucli an den Seiten des Genitalsegmentes, das aber im übrigen mit langen schwarzen Borsten bewehrt ist, denen sich oben ein Büschel feiner, fast goldgelber Haare beimengt. Die Grundfarbe des Bauches entspricht vollkommen der Rücken- fläche, ist aber allenthalben mit dichter, weifser Bestäubung versehen, die auch das fünfte Segment zum gröfsten Teile einnimmt. Die zarte Behaarung auf den vier ersten Segmenten weils, auf den folgenden jedoch gröfstenteils schwarz. Beine schwarz, stark glänzend mit relativ geringer, vorwiegend weifslicher Behaarung. Vorderschenkel an der Unterseite mit längeren weifslichen Borstenhaaren, die Vorderschienen an der Aufsenseite und gegen die Spitze zu mit schwarzer Beborstung, an der Innenseite mit dichter, bürstenförmiger rostgelber Behaarung. Die Mittelschenkel an der Oberseite der Kniegegend mit einigen weifslichen Borsten, die Mittelschienen sind an ihrer Aufsenseite mit einer Reihe sehr auffallender, langer weifslicher Borsten Nova Acta XCVI. Nr. 1. 30 234 F. Hermann, versehen, an der Spitze aber schwarz l)eborstet. Hinterschenkel an der Oberseite mit einigen weifslichen Borsten, die fast borstenlosen Hinterschienen tragen an der Innenseite ihres Spitzendrittels bürstenförniige, rostgelbe Be- haarung:. Die Tarsen sämtlicher Beine schwarz behaart und beborstet. An den Vorder- und Hinterbeinen sind die Metatarsen und die drei folgenden Tarsenglieder ebenfalls mit biirstenformiger rostgelber Behaarung versehen. Die Klauen sind relativ kurz und stumpf, die gelben Pulvillen rundlich und breit. Flügel an der Spitzenhälfte schwarz, an der Wurzelhälfte durch- scheinend. Die Grenze der schwarzen Trübung ist scharf, sie folgt der Analader, läfst die äufserste Spitze der fünften und vierten Hinterrandzelle frei, geht dann der die Discoidalzelle basal abschliefsenden Ader, sowie der kleinen Querader entlang und läuft von hier ziemlich senkrecht in den vorderen Flügelrand aus. Long. corp. 18 mm, long. alar. 16 mm. Pholidotus ancej^s S n. sp. Peru (Pachiteamündung), ex coli. Schnuse. In Färbung, Behaarung und Beborstung des Kopfes, des Thorax und der Beine dem Pholidotus ruficaudis fast völlig gleich. Auf dem Thorax- rücken sind nur die Interstitien zwischen den Striemen, sowie der seitliche Rand mit ziemlich lebhaft goldgelber Bestäubung bedeckt, die auch das Scliildchen bis auf seinen freien schwarzen Rand völlig einnimmt. Auf- fallend jedoch ist die völlig andere Färbung des Abdomen. Dasselbe ist nämlich in ganzer Ausdehnung hellrostrot mit fahlgelben P^inschnitten, niäfsig glänzend. Die Segmente 1 — 5 sind seitlich dunkelbraun gesäumt und aufser- dem teilweifse mit weifser Bereifung versehen und zwar in der Art, dal's das erste Segment in seiner ganzen Länge weifs bestäubt erscheint, während die drei folgenden Segmente dreieckige weifse Hinterrandsflecken besitzoi. Die kurze anliegende Behaarung ist schwarz, auf dem ersten Segmente jedoch, sowie auf den Hinterrandstlecken wcifslich. Bauch ebenfalls gelbrot mit leichter grauer Bestäubung und feiner weifser Behaarung. An den Flügeln fällt die graue Trübung der Spitzenhälfte nur wenig auf, ihre Begrenzung Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 235 gegen die hyaline Wurzelhälfte hat jedoch die gleiche Verlaufsrichtung wie bei Ph. ruficaudis. Da mir nun ein einzelnes ? vorliegt, mufs ich die Frage, ob es sich doch nicht vielleicht um eine hellere Varietät von PJi. ruficaudis handeln möchte, offen lassen. Ich habe es vorgezogen, das Tier hier als neue Species zu beschreiben, da ihm die total verschiedene Färbung des Abdomen ein ganz anderes Aussehen verleiht, das bei flüchtiger Betrachtung kaum an eine Artzusammengeliörigkeit mit Ph. ruficaudis denken läfst. Long. corp. 14 mm, long. alar. 11 mm. Dfistjllis Low. Ohne weitere Charakterisierung wurde das Genus Dasyllis von Low (Bemerkungen über die Familie der Asiliden 1851) auf die südamerikanischen Laphria hämorrhoa und croceiventris Wied. und die afrikanische Laphria nigripennis Wied. errichtet und von ihm mit Recht hervorgehoben , dafs die afrikanische Species mit den beiden genannten südamerikanischen Arten nicht in allen Punkten übereinstimme. Low deutete damit selbst schon die Notwendigkeit einer generischen Abtrennung an und so hat Schiner (Verh. d. zool. bot. Vereins, Wien 1866) auf die beiden Spec. nigripennis Wied. und xyhcopiformis Walk, das Genus Hyperechia errichtet. Von Seite ver- schiedener Autoren sind diesen im Laufe der Zeit eine Reihe von Arten subsummiert worden, so dafs wir zurzeit — ich folge dabei den Angaben Grünbergs (Deutsch, ent. Zeitschr. 1907) — ungefähr ein Dutzend sichere Hyperechiaarten , sämtlich der alten Welt angehörend, kennen. Nun ist aber andererseits Low insofern ein erheblicher Irrtum unterlaufen, als er aufser den beiden genannten südamerikanischen Species für das zu errichtende Genus Dasyllis auch „viele andere amerikanische Arten" reklamierte, worunter er die bekannten nearktischen pelzartig behaarten Laphrien vom Typ der Laphria grossa, fulvithorax, saffrana usw. verstand. Vergleicht man jedoch diese mit den Formen hämorrhoa und croceiventris, so wird man unschwer erkennen, dafs die letzteren mit jenen auch nicht das mindeste zu tun haben und da Low das Genus Dasyllis piimär auf Spec. hämorrhoa und croceiventris 30* 236 F. Hermann, errichtet hat, so wird sich eine Definition des Genus eben ausschliefslich auf diese beiden Species zu beziehen haben. Das Genus Dasyllis ist demnach folgcndermal'seu zu begrenzen. Plumpe Arten mit starker, aber nie eigentlich pelzartiger Behaarung. Das weit über die Augen vorspringende Gesicht verläuft völlig plan, geneigt nach abwärts, so daTs ein Gesichtshöcker vollständig fehlt; in der ]\Iitte entbehrt es der Behaarung, dagegen finden sich seitwärts lange niedergedrückte Haare, die in den kräftigen, geneigt stehenden Knebelbart übergehen. Auch die Stirne ist in der Mitte kahl, dagegen sind Scheitel und Hinterhaupt mit langer vorwärts gebogener Behaarung versehen, die sich abwärts in den relativ schwachen, jedenfalls nicht buschigen Backenbart fortsetzt; eigentliche Occipitalborsten fehlen. Der an seiner Wurzel lang behaarte Rüssel ist sehr kurz und, was besonders betont sei, von oben her exquisit breit gedrückt, zweizipfelig; das zweite Tarsenglied ist seitlich komprefs, abgeplattet und löftelartig gehöhlt. An den Fühlern ist das erste Glied etwas länger als das zweite, beide namentlich an der Unterseite nur wenig behaart, das Endglied ist ungefähr Vl-i mal so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen, seitlich komprefs, fast bandförmig, und an seiner Spitze mit einer grubigen Delle versehen, ein Kndgriftel ist nicht vorhanden. Mesonotum relativ kahl, nur mit wenig dichter abstehender, unter keinen Umständen pelzartiger Behaarung versehen, dagegen am Rande mit äufserst zahlreichen und derben präsuturalen. supraalaren und postalaren Borsten bewehrt. Schildchen glatt mit langen Randhaaren.- Pleuren mit büschelförmiger Behaarung, die namentlich auf der Mesopleura sehr dicht und lang ist, Noto])leuralborsten vorhanden. Abdomen relativ länger als bei den Hyperechiaarten, namentlich gilt dies für die Spec. croceiventris. An den vorderen Segmenten fehlt pelz- artige Behaarung vollständig, nur die Segmentalränder sind dichter behaart, dagegen sind die hinteren Segmente mit langer und dichter Behaarung ver- sehen; Discalborsten fehlen. Die cT Genitalien sind verhältnismäfsig klein, dicht beborstet und im wesentlichen von gleichem Bau wie bei Hiiperechia. Die rauh behaarten Ikiine sind entschieden relativ länger als bei den Hyperechiaarten, bieten aber im übrigen nichts charakteristisches. An den Flügeln ist die schmale erste Hinterrandzelle stets oifen, die kleine Querader steht noch über dem proximalen Drittel der Discoidalzelle, Analzelle gestielt. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 237 Begrenzt man das Grenus Dnsijllis in dieser Weise, so kommt es in die unmittelbare Verwandtschaft der Hyperechiaarten der afrikanischen und orientalischen Fauna, die jedoch von ihm durch den mehr gedrungenen Habitus, durch die keulenförmige Gestalt des meist relativ kürzeren dritten Fühlergliedes, durch die kürzeren Beine und die geschlossene erste Hinter- randzelle leicht zu trennen sind. Mit den Spec. grossa Fabr. und Konsorten aber haben die Dasyllisarten unter keinen Umständen nähere verwandt- schaftliche Beziehungen; es genügt schon der Hinweis, dafs bei diesen rein nordamerikanischen Arten der relativ lange Rüssel in exquisitem Mafse seitlich komprefs ist und dafs die Taster zylindrisch sind. Damit .schliefsen sie sich unmittelbar an die genuinen Laphrien, speziell an unsere Lapliria flava und ihre zahlreichen Verwandten an und ich gebe Verrall (British Flies, vol. V, p. 695) vollkommen Recht, wenn er diese in konsequenter Weise dem Genus DastjlUs in seiner bisherigen Fassung beizählt. Jedenfalls kann dieses Genus in der Ausdehnung, wie dies bis jetzt in der Literatur üblich war, nicht festgehalten werden, da es so nur eine ganz willkürliche An- einanderreihung von Formen darstellt, die weder in wichtigen plastischen Merkmalen, noch auch im allgemeinen Habitus zusammengehören. Als typische Art des Genus Dasyllis ist zu betrachten: Dasyllis hilmorrhoa Wied., die mir in drei bolivianischen Exemplaren (zwei d', ein ?) aus meiner Sammlung sowie zehn Stücken (Bolivia, Mapiri) ex coli. Schnuse vorliegt. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. Grünberg war es mir möglich, die aus Brasilien stammende Type aus dem Berliner Museum zu untersuchen und es hat sich dabei ergeben, dafs die beiden von Macquart beschriebenen Arten fascipennis und praepotens vollständig mit der Wiedemann sehen Species übereinstimmen, so dafs die Macquartschen Namen als Synonyme hierher zu setzen sind. Als zweite Art ist aufzuführen: Dasyllis croceiventris Wied., die ich in zwei Exemplaren aus Brasilien kenne; über die Identifizierung besteht kein Zweifel. 238 F. Hermaun, Als dritte Art beschreibe ich Dasyllis erythrura n. sp. cf ? . Ein cT ? aus Paraguay befindet sich in meiner Sammlung. Kopf schwarz, der hintere Orbital rnnd mit breiter, durch graugelbliche Bestäubung gebildeter Säumung, Knebelbart und die gesamte Behaarung des Kopfes durchaus schwarz. Thorax schwarz, matt, mit allenthalben schwarzer Behaarung und Beborstung. Schildchen schwarz mit lebhaftem blauen jMetallglanz und schwarzer Randbehaarung. Abdomen grüfstenteils mattschwarz mit schmalen gelben Hiüterrands- säumen an den ersten fünf (d") oder sechs (?) Segmenten. Die folgenden Abschnitte, sowie die Genitalien rotbraun. Die Behaarung ist bei dem cT durchaus schwarz und nach hinten ziemlich lang, ebenso die grobe Beborstung des Hypopygs, das nur an seiner Unterklappe gelb behaart ist. Bei dem ? sind die gelben Hinterrandssäume teilweise, das sechste und siebente Segment und die Legeröhre durchaus gelb lang behaart; auch das fünfte Segment trägt seitlich ein Büschel gelber Haare. Beine schwarz und durchweg schwarz behaart, nur an der Unter- seite der Tarsen macht sich rotbraune Bürstenbehaarung wenig bemerklich. Klauen schwarz, Pulvillen gelb. Flügel an der Wurzel tiefschwarz, im übrigen sind sämtliche Adern mit brauner Trübung breit gesäumt, die jedoch am Flügelrande die Zentren der Zellen freiläfst. An dem hinteren Aste der Cubitalader ist diese saum- artige Trübung besonders intensiv, so dafs ein von der Gabelstelle zum Flügelrande ziehender Wisch entsteht. Long. corp. 29 mm, long. alar. 21 mm. Als vierte hierher gehörige Art ist nach einer brieflichen Mitteilung des Herrn Verrall, in dessen Besitz sich die Bigotsche Type befindet, auch Dasyllis albicollis Big. zu betrachten ; ich kenne die Art nicht. Beiträge zar Kenntnis der Büdamerikanischen Dipterenfanna. 239 Dasylechia Williston. Dieses Genus sei hier, da es nur in einer einzigen nordamerikanischen Species, D. atrox Williston bekannt geworden ist, nur nebenbei erwälint. Offenbar handelt es sich bei dem wohl berechtigten Genus um eine Zwischen- form zwischen Dasijllis-Hyperechia einerseits, den genuinen pelzartig behaarten Laphrien andererseits. Ich führe folgende plastischen Merkmale an, die eine Differenzierung leicht gestatten werden. Untergesicht und Stirne mit gleich- mäfsig dichter Behaarung, der auffallend kurze Rüssel besitzt rundlichen Querschnitt, das zweite Tarsenglied ist fast kugelig aufgebläht und allent- halben dicht behaart. Die verschmälerte erste Hinterrandzelle ist wie bei Hyperechia am Flügelrande geschlossen, die kleine Querader steht fast über der Wurzel der Discoidalzelle. Da das einzige Exemplar ^•on Dasylechia atrox, das ich in meiner Sammlung besitze, des dritten Fühlergliedes entbehrt, mufs ich mich auf die Angabe Willistons, dafs dasselbe mit einem End- griffel Versehen sei, verlassen. Niisa Walker. Andrenosoma Rondani. Auf zwei ostindische Formen hat Walker 1856 das Genus Kusa mit folgender Gattungsdiagnose aufgestellt: Antennis articulus secundus primo brevior, tertius subclavatus, primo paullo longior et multo latior; femora gracilia, tibiae posticae subcurvae; alis areola prima postica ab margine remota, secunda et tertia aperta, quarta prope marginem clausa. Diese in den Insecta Saundersiana p. 105 gegebene Diagnose wird durch eine recht gute Abbildung (pl. IV Fig. 4) trefflich illustriert. Im gleichen Jahre er- richtete Rondani auf die bekannte paläarktische Laphria atra L. das Genus Andrenosoma lediglich unter dem kurzen Hinweis, dafs die fünfte und sechste Längsader vor dem Flügelrande mit einander verbunden seien und stellte mit der ebenso kurzen Gattungsdiagnose: Venae longitudinales 3 et 4 venula transversaria conjunctae für die Fabriciussche Laphria maroccana das Genus Pogonosoma auf. Auf dieses werde ich an späterer Stelle nochmals 240 F. Hermann, zurückzukommen haben, vorderhand soll es sich nur darum handeln, aus der TÄtcratur die Angaben zu sammeln, die von verschiedenen Autoren für eine nähere Charakterisierung des Genus Nusa gemacht worden sind. Zu- nächst machte Schiner in seiner Fauna austriaca darauf aufmerksam, dafs bei den Nusaarten das Untergesicht weit unter die Augen herabreic^ht und dafs die mittleren Abdominalsegmente sehr breit sind, auch betonte er, dafs die erste Hinterrandzelle nicht immer geschlossen und gestielt, sondern (Spec. alhiharhis Mg.) nur verengt oder fast geschlossen sei. Durch Low werden wir weiterhin auf den aufwärts gekrümmten Rüssel sowie auf die Kleinheit und eigentümliche Beschaffenheit des Hypopygium aufmerksam gemacht und endlich finde ich bei Verrall noch die Angaben, dafs die Borsten des Hinterhauptes nur schwach entwickelt sind und dafs die Schenkel und Schienen überhaupt nur wenige Borsten besitzen. Versuchen wir nun auf Grund dieser Literaturangaben und unter Berücksichtigung eines ausgedehnteren, den verschiedenen Faunengebieten entstammenden Untersuchungsmaterials uns ein Bild der Merkmale zu ent- werfen und deren Wertung für die Charakterisierung des Genus Nusa zu prüfen, so läfst sich darüber vielleicht folgendes feststellen. Zunächst sei betont, dafs gerade das Merkmal, das Rondani einzig und allein für die Fixierung des A^itsabegriffes verwendete, das Verhalten der ersten Hinter- randzelle, für die Gattungsdiagnose überhaupt nicht verwertbar erscheint: es gibt Nusaarten mit gestielter, am Rande geschlossener, verengter und breit offener erster Hinterrandzelle. Auch individuelle Varianten nach dieser Richtung kommen zur Beobachtung, ich brauche dafür nur auf die Notiz Schiners über die Spec. albibarhis, sowie auf die Wie dem an n sehe Be- schreibung von Spec. pyrrhopyga hinzuweisen und kann solche Angaben auch auf Grund des mir vorliegenden Untersuchungsmaterials bestätigen. Im übrigen Verhalten der Flügeläderung finde ich erst recht nichts, was für das Genus Nusa einigermafsen charakteristisch wäre. Besser verwertbar für die Gattungsdiagnose erscheint das Verhalten der Fühler, speziell ihres dritten Segmentes insofern, als sich wirklich für alle Nusaarten eine gewisse Kürze der Fühler als charakteristisch fest- stellen läfst, die vor allem eben das dritte Fülilerglied betrifft. Hält man sich dabei zunächst an unsere verschiedenen paläarktischen Formen, so ist Beiträge zur Kenntnis der stidamerikanisclien Dipterenfanna. 241 das Endglied der Fühler, seitlich komprefs, exquisit keulförmig, d. h. an der Basis enge, dann plötzlich blattartig erweitert (Schiner). Nach dieser Richtung stimmen auch die südamerikanischen Species gröfstenteils mit den Paliiarkten überein, doch ist mir ein und die andere Art bekannt ge- worden, bei der die keulenförmige Gestalt vielleicht etwas weniger deutlich in die Erscheinung tritt. Bezüglich der intimeren Struktur bietet freilich das dritte Fühlerglied ziemliche Verschiedenheiten. Gehen wir auch hierbei auf die bekannte Species atra L. zurück, so zeigt die Spitze des dritten Fühler- segmentes an ihrer Aufsenseite eine kreisrunde, kraterförmige Delle, in deren Tiefe ein kurzer Endgriftel nicht immer leicht erkennbar ist. Dadurch nun, dafs diese Delle sich bei den verschiedenen Arten mehr und mehr verflacht, wird der Endgriffel deutlicher sichtbar, bis er endlich bei der südamerikanischen Spec. erythrogaster Wied. neben der eigentlichen Spitze des Fühlergliedes frei zutage liegt. Was nun die beiden Baaalglieder betrifft, so darf betont werden, dafs bei allen mir bekannten Nusaarten das erste Segment ungefähr l'/i — 2 mal so lang als das kurze, becherförmige Glied ist; dieses ist an Unter- und Oberseite mit starren, borstenförmigen Haaren besetzt, während das Basalglied an der Unterfläche vorwiegend weichere Behaarung besitzt, der sich eine lange und derbe, abwärts gerichtete Borste beimengt. Der Schlüssel für das richtige Verständnis der Gattungseharaktere scheint mir aber in der intimeren Reliefierung der unteren Partien des Kopfes zu liegen. Schon Sc hin er macht darauf aufmerksam, dafs bei den Nusaarten das Untergesicht weit unter die Augen herabreicht. Genauer, namentlich unter Zuhilfenahme durchsichtiger Kalipräparate, untersucht, stellen sich die Verhältnisse folgendermafsen dar. Das Hinterhaupt reicht weit nach abwärts und bildet einen von der unteren Augenecke gegen den seitlichen Mundrand sich abflachenden, kissenartigen Wulst, der völlig von der dichten Behaarung des Backenbartes eingenommen wird. Zwischen ihm und der seitlichen Abdachung des grofsen, dicht behaarten und be- borsteten Gesichtshöckers findet sich eine dreieckige, unbehaarte Stelle, die wir als Backenregion bezeichnen können. Aber auch nach rückwärts von dem Backenbartwulste triffst man auf ein dreieckiges Feld, welches der Be- haarung vöUis: entbehrt und als derb chitinisierte, dreikantige Protuberanz seitlich weit vorragt. Nach abwärts nnd medial von ihr treffen wir auf das Not» Acta XCVl. Nr. I. 31 242 F. Hermann, Kiiiii sowio die Wurzel des Küssels, die beide wieder mit Haaren versehen sind. Man wird diesen dreikantigen Höcker, mag- er auch bei manchen Nusaarten durch die langen Haare des Backenbartes mehr oder minder ^ er- deckt werden, bei Betrachtung des Kopfes von vorne her nie vermissen und muls ihm für das Verständnis der systematischen Stellung des Genus Nusa eine besondere Wichtigkeit zumessen. Ich werde auf diese an späterer Stelle nochmals zurückzukommen haben, möchte aber schon jetzt darauf hinweisen, dafs der Höcker z. B. den Formen des Genus Laphria strictu sensu völlig fehlt und dais schon daraus hervorgehen mag, dafs das Genus Ni(,sa systematisch mit den Laphriaarten keine nähere Verwandtschaft Ijesitzt. Auch die Untersuchung von Taster und Rüssel wird uns das bestätigen können. Bei Nusa nämlich stellt das Endglied der Taster ein seitlich kompresses, ganz flaches, oblonges oder fast schaufeiförmiges, an der Aufsen- fläche lötfelartig gehöhltes Gebilde dar, das an seiner Spitze mit derben Borsten versehen ist und dem Rüssel von der Seite her platt anliegt. Was letzteren betrifft, so ist er bei allen Nusaarten relativ kurz, kegel- förmig, mehr oder minder nach oben gebogen und von oben her komprefs. Dafs die „Unterlippe'' aus paarigen Stücken besteht, wird man an den zwei derb chitinisierten , zart behaarten Endknöpfchen erkennen können, welche die Spitze der „Unterlippe" gewissermafsen gegabelt erscheinen lassen. Zwischen ihnen ragt dann der Hypopharynx, die „Zunge", als dolchartige, an der Oberseite bürstenförmig behaarte Spitze hervor. Auch hier möchte ich gleich die Unterschiede gegenüber den genuinen Laphrien angeben. Bei diesen ist das pjidglied des Tasters stets zylindrisch, walzenförmig, in seiner ganzen Ausdehnung beborstet, der längere Rüssel ist seitlich komprefs, geradlinig, die paarigen Teile der „Unterlip])e" legen sich unter Bildung einer nach oben gekielten Schneide aneinander. Im Bau des Thorax vermisse ich ebenso Avie in der Anordnung und Anzahl der tliorakalcn Borsten jede irgendwie charakterisierenden Züge. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dafs das Mctanotum bei ge- wissen Nusaarten seitlich eine büschelförmige, meist schwarze Behaarung trägt, während es bei anderen vollständig kahl ist. Es läfst sich darauf eine recht bequeme Einteilung nicht nur der südamerikanischen, sondern überhaupt aller Nusaarten aufbauen und es sei hier nur noch bemerkt, dafs Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 243 unsere paläarktischen Species sämtlich der Behaarung des Metanotum entbehren. Auch das Abdomen besitzt nichts charakteristisches und es sei hier blofs darauf hingewiesen, dafs die Discalborsten nur auf dem ersten Seg- mente in Mehrzahl, auf den folirenden im Gejjensatz zu den orenuinen Laphriaarten nur in P^inzahl vorhanden sind und zwar stehen sie annähernd in der Mitte der seitlichen Segmentalränder. Auf die relative Kleinheit des (f Genitales wurde bereits von Low aufmerksam gemacht und ich kann diese Angabe dahin ergänzen, dafs dass^elbe aus einer unpaaien Huterklappe und paarigen zangenartigen Oberklappeu besteht, welche oben eine oblonge Nische zwischen sich frei lassen und mit teilweise recht charakteristischen Anhängen versehen sind, die, wie wir später sehen werden, häufig genug als Kriterium für die Differenzierung der Arten benutzt wurden. Die Lege- röhre ist lang und stielförmig vorgestreckt, jedenfalls auffallend länger als wir sie bei den genuinen Laphriaspecies zu finden gewöhnt sind. An den Beinen finde ich nichts charakteristisches, weder in der Form, noch in der Anordnung der im allgemeinen reichlichen Behaarung und Beborstung, und bezüglich des Flügelgeäder dürfte schon oben das Nötige Erwähnung gefunden haben. Low (Beschreibungen europ. Dipteren III, ])ag. 139.) hält eine eventuelle generische Abgrenzung der südamerikanischen Nusaarten von den übrigen für notwendig. Nach Untersuchung eines etwas ausgedehnteren Artenmaterials, als es Low wohl zu Gebote stand, wüfste ich nichts an- zugeben, was einen solchen Schritt zu rechtfertigen vermöchte; denn die gröfsere Schlankheit des Habitus, welche wenigstens gewissen Süd- amerikanern eignet, allein könnte bei der Übereinstimmung sämtlicher anderer charakteristischer Merkmale kaum Verwendung finden. Damit soll aber keineswegs geleugnet werden, dafs gerade unsere allbekannte palä- arktische Nusa atra L. nicht nur durcli ihren relativ breiten Habitus, sondern noch vielmehr durch ihre dichtere Behaarung unter ihren Genus- genossen eine gewisse Sonderstellung einnimmt. Als typische Art ist zu betrachten: Nusa aequalis WIk. aus Ostindien. 31* 244 F. Hermann, Ich wende mich nunmehr einer Auseinandersetzung der Nusaarten zu, die mir aus Südamerika bekannt geworden sind. Durch das liebens- würdige Entgegenkommen des Senckenbergschen Museums in Frank- furt a. M., für welches zu danken ich auch an dieser Stelle nicht versäumen möchte, war es mir möglich, die dort aufbewahrten Wiedemannschen Typen zu untersuchen, so dafs sich die Identifizierung des mir vorliegenden Speciesmaterials wenigstens gröfstenteils in gesicherten Bahnen bewegen dürfte. Aber trotz dieses günstigen llmstandes war mir eine restlose Inter- pretation der von Wiedemann aufgestellten Spezies nicht möglich, und ich habe mir mehr und mehr die Ansicht gebildet, dafs der Autor selbst vielleicht nicht ganz über die Begrenzung der von ihm creierten Species im Klaren war, eine Vermutung, die schon durch den Text, welcher die Wiedemannsche Beschreibung von La])hria pyrrhacra (Aufsereurop. zweifl. Insekten, I p. 518.) begleitet, mehr wie Wahrscheinlichkeit gewinnt. Analytische Tabelle zum Bestimmen der mir bekannt gewordenen südamerikanischen Nusaarten. 1. Das Metanotum trägt seitlich büschelförmige Behaarung. 2, — Metanotum vollständig kahl. 8. 2. Abdomen und Beine zum gröfsten Teil lebhaft grün bis blau metallisch glänzend. rubidapex n. sp. — Abdomen und Beine nie metallisch glänzend. 3. 3. Beborstung des Thorax und des Schildchens lebhaft gelb. 4. — Beborstung des Thorax und des Schildchens ausnahmslos schwarz. 5. 4. Abdomen schwarzbraun (nur zuweilen an den Seiten des ersten und zweiten Segmentes ziegelrot); Flügel mit Ausnahme des geschwärzten Spitzenviertels lebhaft gelb mit safFrangelben Adern. riifipennis Wied. — Abdomen durchaus rot; Flügel mit leichten braunen, wolkigen Trübungen und durchaus schwarzbraunen Adern. plmdcogaster n. sp. 5. Grundfarbe des Abdomen ganz oder doch stets in gröfserer Aus- dehnung rot. 6. — Grundfarbe des Abdomen mit Ausnahme der gelbrot gefärbten End- segmente schwarz. 7. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 245 6. Abdomen gleichmäfsig mit äufserst dichter, filzartiger Behaarung von roter Farbe bedeckt, durch weifse Bestäubung gebildete Flecken- oder Bindenzeichnung nicht vorhanden; die Oberkla])pe des o' Genitales trägt rote Chitindornen; distale Hälfte der Flügel gleichmäfsig tief geschwärzt; grofse, plumpe Art. formidolosa Walker. — Das Abdomen trägt jederseits kleine weifse Bestäubungsflecken, die je zwei zusammenstofsenden Segmenträndern gemeinschaftlich sind; die sehr feine, wenig dichte und nie filzartige Behaarung des Abdomen vorwiegend schwarz; Dornen an der Oberklappe des cf Genitales schwarz; Flügel hell mit lichten wolkigen Trübungen der Spitzen- hälfte; kleinere Art von relativ schlankem Habitus. erythrogaster Wied. 7. Die Oberklappe des d' Genitals läuft in einen langen tromraelschlägel- fiirmigen Fortsatz aus. pyrrkopyga Wied. — Die Oberklappe trägt an ihrer Spitze ein Büschel lebhaft goldgelber, reusenartig gestellter Haare. cyrtophora n. sp. — Die Oberklappe trägt an ihrer Spitze eine Gruppe schwarzer, sehr derber Chitindornen. . erythrogaster Wied. (Nota. Da die Spec. erythrogaster Wied, in Varietäten vor- kommt, bei denen das Abdomen mit Ausnahme des rotgelben After- segments sehr dunkel, oder sogar völlig schwarz ist, wurde sie zwei- mal, unter Nr. 6 und 7 aufgeführt.) 8. Abdomen und Beine lebhaft blaumetallisch glänzend, Flügel gleich- mäfsig tiefschwarz mit violetten Reflexen. olhus Walker. — Abdomen und Beine nie metallisch glänzend; Flügel hyalin, oder mit wolkigen Trübungen, oder mit sehr bestimmter flecken- oder binden- artiger Zeichnung. ' 9. 9. Flügel ganz hyalin; Beine durchaus gelbrot. abdominalis Brown. — Flügel nie gleichmäfsig hyalin, Beine ganz, oder wenigstens an den Schenkeln und Tarsen dunkel gefärbt. 10. 10. Hinterschenkel und die Spitze der Hinterschienen mit auffallender keulenförmiger Verdickung; Flügel mit sehr zierlicher, scharf begrenzter Flecken- und Bindenzeichnung. pygophora Schiner. 246 F. Hermann, — Hinterschenkel und -schienen nie mit auffallender keulenförmiger Ver- dickung; Flügel stets nur mit wolkigen, dunkleren Zeichnungen. 11. 11. Abdomen stets in grofser Ausdehnung lebhaft rot. 12. — Abdomen dunkelbraun mit gleichmäfsiger oder bindenartiger lehmgelber Bestäubung, oder schwarz mit gelbrot gefärbter Aftergegend. 14. 12. Knebelbart zum gröfsten Teil aus auffallend kurzen, stachelartigen Borsten bestehend; Schienen sämtlicher Beine mit Ausnahme der Spitze rot; FlUgelspitze und eine die Basalzellen distal begrenzende Binde schwarz. xanfhocnema Wied. — Knebelbart aus langen Borstenhaaren bestehend; Schienen sämtlicher Beine oder wenigstens an den Hinterbeinen schwarz; Spitzenhälfte der Flügel mit gleichmäfsigen wolkigen Trübungen. 13. 13. Wurzelhälfte der Vorder- und Mittelschienen rot; Stirne und Scheitel mit sehr dichter Behaarung, auch der Ocellenhöcker behaart. rufiventris Blanchard. — Schienen sämtlicher Beine schwarz; Stirne und Seheitel relativ kahl, am inneren Orbitalrande steht eine einzelne sehr derbe Borste, Ocellen- höcker nur mit den üblichen beiden Borsten versehen. calogastra Philippi. 14. Abdomen dunkelbraun mit gleichmäfsiger oder bindenartiger lehmgelber Bestäubung. sarcophaga n. sp. — Abdomen schwarz mit weifsen seitlichen BestäubungsHecken, die hintersten Segmente in wechselnder Ausdehnung lebhaft rot gefärbt. 15. 15. Die Stirne trägt am medialen Augenrande eine Reihe gleichlanger Borstenhaare; Unterklappe des cT Genitales zweizipfelig gespalten. V ? pyrrhacra Wied. — Die Stirne trägt am medialen Augenrande aufser kürzerer Behaarung eine einzelne besonders derbe Borste; Unterklappe des cf Genitales nicht zweizipfelig gespalten. '? ? erythropyga Wied. Beiträge zur Kenntnis der stidamerikanischen Dipterenfauna. 247 Nusa ruhidapex n. sp. d'. 1 cT ex coli. Hermann ans Veneznela. Kopf schwarz. Untergesicht seitlich mit graugelber Bestäubung und gelblicher bis weifser Behaarung. Dem schwarzen Knebelbarte sind am Mundrande einige fahlgelbe Borsten beigemengt. Rüssel schwarz, an der Wurzel mit weifslicher, an der Spitze mit dunlder Behaarung. Taster schwarz und schwarz beborstet. Stirne nnbestäubt, seitlich mit schwarzer Behaarung, ebenso sind die Borsten des Ocellarhöckers schwarz. [Scheitelgegend und Hinterhaupt schwarz, dieses weiter abwärts mit gelbgrauer Bestäubung bedeckt; Behaarung und Beborstung schwarz. Fühler schwarz, das zweite Segment an seinem Yorderrande, das relativ lange und wenig keulfürmige dritte Segment an seiner Wurzel schmal gelbbraun gesäumt. Das dritte Segment trägt gelbbraune Bestäubung. Mit Ausnahme der weifslich behaarten Fühlerwurzel besitzen die Basalglieder schwarze Behaarung und Beborstung. Thorax dunkelbraun mit der üblichen Striemenzeichnung. Die durch eine gelbgrau bestäubte IMittellinie geteilte Mittelstrieme hängt mit dem hinteren Teile der Seitenstrieme zusammen. Die gesamte Umrandung des Thoraxrückens, sowie die Interstitien zwischen den Striemen sind mit gelblich- grauer bis ockergelber Bestäubung bedeckt. Die zerstreute Behaarung sowie die Beborstung des Toraxrückens ist schwarz, ebenso ist das braunbestäubte Schildchen schwarz behaart und beborstet. Metanotum durch braune Be- stäubung matt. Pleuren gelblichweifs bestäubt und vorwiegend hell behaart. Um die Notopleuralnaht steht ein Büschel schwarzer Haare, ebenso ist die Notopleuralborste schwarz. Der Haarschirm vor den lichtbrauuen Schwingern ist ebenfalls schwarz. Hüften grau bestäubt und fahlgelb behaart. Das relativ schmale Abdomen ist schwarz, mit lebliaft blaugrünem Metallglanze, das sechste Segment ist rotgelb gesäumt, die folgenden Seg- mente sind ebenso wie das Hypopygium lebhaft rotgelb, glänzend. Die ersten drei Segmente zeigen kleine, wenig in die Augen fallende, durch weifse Bestäubung gebildete Hinterrandsflecken. Die zarte Behaarung der Rücken- fläche ist auf den ersten drei Segmenten licht, geht aber auf den folgenden in schwarz über. P>benso verhält sich die ziemlich lange Behaaruu"- am Rande der Tergiten. Die Discalborsten sind schwarz. Die letzten Segmente 248 F. Hermann, sind ebenso wie das llyi)opygiura rotgelb behaart und beborstet. Der Bauch entspricht in seiner Färbung der Rlickenfläche des Abdomen, die vorwiegend dunkle Behaarung ist sehr zerstreut. Beine mit Ausnahme der Tarsen blaugrün metallglänzend mit vor- wiegend schwarzer Behaarung. Die Vorder- und Mittelschenkel tragen oben, namentlich aber unten lange gelbliche Behaarung, die sich stellenweise auch auf den Schienen findet. An den Hinterbeinen tritt die helle Behaarung mehr zurück. Gröbere Borsten von schwarzer Farbe finden sich auch an den Knien und den Spitzen der Schienen. Die Tarsen sind schwarz und ebenso behaart und beborstet. Klauen schwarz, Pulvillen lebhaft gelb. Flügel mit gleichmäfsig brauner Trübung, nur in der Axillarzelle, der Analzelle, der hinteren Basalzelle und an der Wurzel der Subcostalzelle finden sich völlig durchscheinende Stellen. Erste Hinterrandzelle breit oifen; die vordere Zinke der Gabelader ist mit einem kurzen, rücklaufenden Ader- rudiment versehen. Long. corp. 18 mm, long. alar. 15 mm. Nusa rufipennis Wied. Ich habe die Art, von der ich je ein cf ? aus Surinam und aus Brasilien besitze, mit den Typen Wiedemanns aus dem Senckenbergschen Museum in Frankfurt a. M. vergleichen können. Dadurch ist nicht nur die Identi- fizierung gesichert, sondern es liefs sich auch ohne weiteres feststellen, dafs die Art im Gegensatze zu Schiner, dem Genus Nusa einzureihen ist. Nusa phönicogaster n. sp. Neun cf, sechszehn ? aus Bolivien (Mapiri, Sarampioni 700 m, S. Ernesto, S.Carlos 800m u.d.M.) ex coli. Schnuse, ein o", zwei ? aus Bolivien ex coli. Hermann. An dem ungestriemten, mit goldgelber Beborstung versehenen Thorax sowie dem cochenilleroten Abdomen leicht kenntlich. Kopf glänzend schwarz, Untergesicht mit sehr zarter weifser Be- stäubung bedeckt, die jedoch die schwarze Grundfarbe in der Mitte und in Beiträge zur Kenntnis der südamerikanisclien Dipterenfauna. 249 der Backeno-egend freiläfst. Die Behaarung des Gesichts ist in den oberen und seitlichen Partien vorwiegend weifs, die Backengegend jedoch trägt einige schwarze Borstenhaare. Der Knebelbart besteht aus langen schwarzen Borsten, denen jedoch beim o^ auch einige von goldgelber Farbe beigemengt sind. Mundrand schwarz beborstet. Rüssel und Taster glänzend schwarz, die letzteren mit schwarzen Borsten. Der Rüssel trägt an seiner Wurzel teils schwarze, teils weifsliche, an der Spitze vorwiegend gelbe Haare, die Zunge ist lebhaft goldgelb bürstenförmig behaart. Die unbestäubte Stirne trägt seitlich einige gelbe Haare, der OcellenhiJcker zwei lebhaft goldgelbe Borsten. Das Hinterhaupt ist an den Augenrändern goldgelb bestäubt, seine Behaarung und Beborstung ist an dem Scheitel gelb, weiter nach abwärts schwarz, der Backenbart jedoch besteht aus gelben Haaren. Die Fühler schwarz. Das erste Glied ist hell behaart, das zweite schwarz beborstet. Die einzelne Borste an der Unterseite des ersten Segmentes ist meistens schwarz, bei einzelnen Stücken goldgelb gefärbt. Thorax schwarz, ohne Zeichnung, durch dünne ockergelbe Bestäubung matt. Die gewöhnliche Striemenzeichnung wird lediglich durch etwas dichtere und hellere Bestäubung angedeutet, die sich an dem seitlichen Thoraxrande, auf den Postalarhöckern, medial von den Schulterbeulen, sowie auf der Quer- naht ausbreitet. Die Behaarung des Thoraxrückens ist sehr zerstreut, aus- schliefslich gelb, fast borstenförmig. Die präsuturalen, supraalaren, postalaren und präscutellaren Borsten sind sämtlich goldgelb. Prothorax schw^arz und schwarz beborstet. Das Schildchen ist mit Ausnahme seines freien , mit goldgelben Borsten besetzten Randes ockergelb bestäubt und gelb behaart. Auch das Metanotum trägt Hellte ockergelbe Bestäubung, die sich seitlich zu einer kleinen, fast goldgelb leucliteuden Makel verdichtet. Die schwarzen Pleuren sind mit drei ockergelb bestäubten Striemen versehen; die vorderste erstreckt sich von dem Prothorax zur Vorderhüfte, die mittlere geht, die Notopleuralnaht säumend, von der Plügelwurzel zu den ]\Iittelhüften. die hinterste läuft über die ]\Ieta- und Hypopleura nach den Hinterhüften hinab. Die zerstreute, aber ziemlich lange Behaarung ist nur ganz vorne schwarz, im übrigen aber gelb, auch der vor den rotgelben Schwingern stehende Metapleuralschirin ist goldgelb. Hüften mit gelblicher Bestäubung und gleich- farbiger Behaarung; an den Vorderhüften ist diese länger uud fast weil's. Xova Actu XCVI. Nr. 1. 32 250 F. Hermann, Abdomen mit Ausnahme seiner äufsersten, braungefärbten Wurzel gleich niäfsig' cochenillerot, durch einen Hauch weifser Bestäubung, die seitlich etwas dichter liegt, matt erscheinend. Die kurze, anliegende Behaarung ist allenthalben goldgelb; die ersten fünf Segmente tragen jederseits eine ein- zelne rote Discalborste. Auch an den Seiten des sechsten und siebenten Segmentes ist die mehr borstenfürmige Behaarung goldgelb, welche Farbe auch die Beborstung der glänzend rostroten Genitalien besitzt. Beine dunkelpechbraun mit durchweg goldgelber sparsamer Be- haarung und Beborstung. An sämtlichen Beinen sind die Schienenspitzen, .sowie die Tarsen an ihrer Unterseite mit goldgelber bis roter bürsten- förmiger Behaarung versehen. Uie Endtarsen sind schwarz beborstet, die Klauen schwarz, die Pulvillen gelb. An der Kniegegend der Hinterschenkel, an der Aufsenseite und an der Vorderseite der Tarsen an den Hinter- und Mittelbeinen finden sich einzelne derbere Borsten von fuchsroter Farbe. Flügel an der Vorderrandhälfte mit brauner Trübung, gegen den Hinterrand hyalin. Die Trübung schliefst sich im allgemeinen den dunkel- braunen Adern an und führt zu einer verwaschenen Zeichnung, die sich über einigen Adern — Gabel der Cubitalader, kleine Querader, apicale Begrenzung der hinteren Basalzelle — fleckenartig verdichtet. Die erste Hinterrandzelle ist weit often, die kleine Querader steht ungefähr auf der Mitte der Discoidalzelle. Long. corp. 19 mm, long. alar. 14 mm. Nu sa formidolosa Wlk. d* ? . Ein d' , zwei ? aus Chiriqui ex coli. Hermann, ein ? ebendaher ex coli. Czerny. Die leicht kenntliche Species läfst sich mit der Walk er sehen Be- sehreibung und der von Bella rdi gegebenen Abbildung ohne Mühe in Übereinstimmung bringen. Ich mache besonders auf die ungewöhnlich dichte, filzartige rote Behaarung, die das ganze Abdomen gleichmäfsig deckt, sowie darauf aufmerksam, dafs die Oberklajjpe des d* Genitales mit einer Reihe derber stachelartiger Borsten von roter Farbe bewehrt ist. Im übrigen darf ich auf die beiden Literaturstellen verweisen. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 251 Fig. 82. Nusa erythrogaster Wied. d^ ? . Von dieser anscheinend häufig-en Art liegen mir aufser den typischen Exemplaren (drei cT, ein ? aus Brasilien) Wiedenianns aus dem Sencken- bergschen Museum in Frankfurt a. M., zehn ebenfalls brasilianische Stücke des k. k. Hofmuseums in Wien, sowie ex coli. Schnuse zwölf Exemplare aus Peru (Urubambaflufs, Umahuan- kiali, 500 m ü. d. M.) vor. Ich be- merke, dafs die i)eruanischen Stücke zum Teil etwas gröfser und alle dunkler gefärbt sind, dafs sie aber im übrigen völlig mit den anderen über- einstimmen. Die Species ist vor allen anderen an der höchst eigentümlichen, auch von Schiner (Novarareise) er- wähnten Bedornung des männlichen Genitales (Textfig. 82) leicht kenntlich und wird auch nach der Wied emann sehen Beschreibung kaum verkannt werden können. Trotzdem füge ich ausführliche Angaben bei, um die Art saich in ihrer erheblichen Variationsbreite festzustellen. Kopf. Gesicht mit bleicli messinggelber Bestäubung bedeckt und mit gelblicher, am Mundrande längerer Behaarung versehen. Der stark entwickelte Gesichtshöcker entbehrt in der j\Iitte der Bestäubung und trägt den ausschliefslich aus schwarzen Borsten gebildeten Kuebelbart. Stirne und Scheitel ebenfalls messinggelb bestäubt, die längeren Haare am inneren Orbitalrande teils gelb, teils schwarz, auch die zarte Behaarung des Scheitels von wechselnder Farbe. Der unbestäubte Ocellarhöcker trägt zwei schwarze Borsten. Das grau bestäubte Hinterhaupt ist oben der Hauptsache nach mit schwarzer Behaarung versehen; die Occipitalborsten sind nur schwach entwickelt, daireiren finden sich weiter nach abwärts hinter dem dichten, bleichgelben Backenbarte einige kräftigere, schwarze Borsten. Behaarung des Kinnes und der Wurzel des Rüssels ebenfalls bleichgelb. Die Rüssel- spitze trägt büschelartig gelbe Haare, die schwarzen Taster schwarze Be- borstung. An den Fülilern sind die beiden Basalglieder schwarz oder dunkelbraun, das dritte Segment ist in gröfserer oder geringerer Ausdehnung 32* 252 F. Hermann, düster rotbraun. Die Behaarung ist auf fleni zweiten Segmente und der oberen Fläche des ersten konstant schwarz, an dessen Unterseite, die mit einer einzelnen gröberen schwarzen Borste bewehrt ist, vorwiegend bleich. Thorax. Mesonotum rotbraun bis schwarz; gelbe bis grauweifse Bestäubung lälst die übliche Flecken- und Striemenzeichnung in scharfer Weise erkennen, die Mittel strieme ist wenigstens vorne durch eine gelb- bestäubte Mittellinie breit geteilt, die Seitenstrieme an der Quernaht in zwei grofse Makeln zerfallen. Die wenig dichte, vor dem Schildchen etwas längere Behaarung ist ebenso wie die Randbeborstung ausschliefslich schwarz. Das pechbraune Schildchen ist an seiner Basis gelb bestäubt und aus- schliefslich schwarz behaart und beborstet. Pleuren mit wcifsgrauer bis gelber Bestäubung einigermafsen fleckenartig bedeckt und gelblich behaart. Unmittelbar vor der Notopleuralnaht findet sich eine Gruppe längerer und steiferer Haare, die ebenso wie die Notopleuralborste schwarz sind. Dem gelben Metapleuralschirm ist oben eine Flocke schwarzer Borstenhaare beigemengt, das schwarze, grau bestäubte Metanotum ist seitlich büschelartig schwarz behaart. Schwinger braun mit hellerem Knopf, die schwarzen Hüften sind weifslich behaart. Abdomen verhältnismäfsig schmal, sich nach hinten etwas ver- jüngend. Die ersten fünf Segmente cochenillerot, die folgenden rotgelb ge- färbt. Auch bei den hellsten Stücken ist aber der Seitenrand des ersten und zweiten Segmentes geschwärzt. Diese Schwärzung kann sich nun in gröfserem oder geringerem Mafse über das Abdomen ausbreiten, so dafs schliefslich Exemplare beobachtet werden, bei denen die ersten fünf Seg- mente sowie die proximale Hälfte des sechsten Segmentes glänzend schwarz sind. An den Seiten besitzen die fünf ersten Segmente kleine weifsliche Bestäubungsfleoke, die je zwei zusammenstehenden Segmentalrändern gemein- schaftlich sind und bei gut konservierten Exemplaren durch schmale, den Segmenteinschnitten entsprechende Binden untereinander verbunden werden. Ebenso erscheint dann die Wurzel des ersten Segmentes w^eifslich bestäubt. Auch bei den dunkelsten Stücken bleibt die gelbrote Färbung des sechsten und siebenten Segmentes sichtbar, dagegen ist das Genitalsegment in gröfserer oder geringerer Ausdehnung geschwärzt. Die eigentümlichen breiten Dornen der Oberklappe des cT Genitales sind aber, ebenso wie dessen Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 253 feinere Behaarung, auch bei den hellst gefärbten Exemplaren schwarz. Die kurze anliegende Behaarung ist auf den ersten fünf Segmenten unter allen Umständen schwarz, auf dem sechsten und siebenten Segmente nur bei den hellen Exemplaren gelb. Die lange, abstehende Seitenbehaaruiig ist weifs, die horizontal gerichteten Discalborsten, deren das erste Segment zwei, die übrigen je eine besitzen, sind schwarz. Die Färbung des licht behaarten Bauches richtet sich nach der des Abdominalrückens. Beine durchaus schwarz. An den beiden vorderen Beinpaaren ist die Behaarung der Oberschenkel weiis und an der Untertläche von beträchtlicher Länge, die Knie sind schwarz behaart. An den Hinterschenkeln findet sich in reicherem Mafse schwarze Behaarung. Die Vorder- und Mittelschienen tragen an ihrer Vorderfläche eine Reihe schwarzer Borsten, im übrigen aber ist die namentlich aufsen lange Behaarung im allgemeinen gelblich, nur bei den dunkelsten Exemplaren überwiegend schwarz, doch finden sich auch bei den hellsten Stücken an der Basis der Schienen einige besonders lange, schwarz gefärbte Haare. An den Hinterschienen ist die Behaarung und Beborstung vorwiegend schwarz. Die Tarsen sämtlicher Beine schwarz behaart und beborstet. An der Unterseite tragen die Tarsen der Vorder- und Hinterbeine gelbe bürstenfürmige Behaarung, die an den Vorderbeinen auch die apicale Hälfte der Schienen, an den Hinterbeinen die Schienenspitze bedeckt. Klauen schwarz, Pulvillen rostgelb. Flügel. Wurzel glashell, die Spitzenhälfte rauchgrau mit einigen klaren Zellen (Wiedemann) und zwar ist diese Aufhellung bei den dunkelsten Exemplaren am meisten ausgedehnt. Die erste Hinterrandzelle ist stets ge- schlossen, meistens mehr oder minder lang gestielt. Die vordere Gabelzinke der Cubitalader besitzt bei einigen Stücken den Stumpf eines Aderrudimentes. Das ? unterscheidet sich kaum von dem o*, auch bei ihm macht sich die geschilderte Variabilität in der Färbung des Abdomen bemerkbar. Die Legeröhre ist an ihrer Spitze geschwärzt und mit langen gelben Borsten- haaren versehen. Bemerken möchte ich, dafs die Laphria contusa Wied., deren Type (d") aus dem Senckenbergschen Museum in Frankfurt a. M. mir vorliegt, weiter nichts ist als ein unausgefärbtes Exem})lar von Nusa ertjthrogaster] die Spec. 254 F. Hermann, contusa ist dementsprechend einzuziehen. Aufserdem dürften, soweit dies die betreffenden Beschreibungen erkennen lassen, die Arten Nusa clausicella Mcq., Nusa laticornis Walk, und Nusa cincta Bell. als Synonyme zu Spec. erythrogaster zu ziehen sein. Nusa pyrrhopyga Wied. Die Art liegt mir in den Typen (ö^?) Wiedemanns aus dem Senckenbergschen Museum in Frankfurt a. M. vor, aufserdem befindet sich unter den sechs Exemplaren des k. k. Hofmuseiims Wien eines, das mit „ex Mus. Francofurt'- bezettelt und daher wohl als Cotype Wiedemanns zu betrachten ist, endlich besitze ich zwei ? ebenfalls aus Brasilien stammende Stücke in meiner Sammlung. Zu der Wie de mann sehen Beschreibung möchte ich folgende nähere Angaben machen: Kopf. Die Behaarung am Seitenrande der Stirne, an den beiden ersten Fühlergliedern und den Tastern ebenso wie die beiden Ocellar- borsten schwarz. Die schwarze Behaarung des Hinterhauptes reicht bis zum unteren Drittel der Augen herab, der Backenbart aber ist weifs. Thorax. Auf dem Mesonotum und dem Schildchen sind die Rand- borsten sowie die zerstreute, abstehende Behaarung schwarz. Die Pleuren sind ziemlich gleichmäfsig gelblichweifs bestäubt und behaart, nur in der Umgebung der Notopleuralnaht ist die Behaarung ebenso wie die Noto- pleuralborste schwarz. Dem ebenfalls schwarzen Meta])leuralschirm sind nur unten einige helle Haare beigemengt, das Metanotum trägt seitlich schwarze büschelartige Behaarung. Hüften weifslich bestäubt und behaart. An dem schwarzen Abdomen sind das sechste und siebente Segment, sowie die Genitalien lebhaft gelbrot gefärbt und ebenso behaart. Das zweite, dritte und vierte Segment besitzen seitlich leichte gelblichweifse Bestäubung, die sich an den Hinterecken ileckenartig verbreitert, nirgends aber auf die Rückenfläche übergreift. Die kurze anliegende Behaarung ist an den vier ersten Segmenten gelblichweifs und setzt sich auf dem zweiten Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 255 Segmente etwas auf die Rückenfläche fort. Üiscalborsten schwarz. Der eigentümliche Bau des ö' Genitals wird am besten aus beistehender Fig. 83 ersichtlich. Beine durchaus schwarz, ziemlich glänzend. An den Oberschenkeln der beiden vorderen Beinpaare ist die Behaarung im wesentlichen gelblich- weifs und an der Unterseite von erheblicher Länge, an den Hinterschenkeln jedoch vor- wiegend schwarz. Die Schienen der beiden vorderen Beinpaare schwarz behaart und beborstet, an der Hinterseite mit langen, fahnenartig angeordneter schwarzer Be- haarung besetzt, der kürzere gelbliche Haare beigemengt sind, die Hinterschienen besitzen überwiegend schwarze Behaarung und Beborstung, nur im basalen Drittel finden sich auch kürzere weifsliche Haare. Tarsen sämtlicher Beine schwarz behaart und beborstet. Bürstenförmige Behaarung von fuchsroter Farbe findet sich an der Hinterfläche der Vorderschienen, an den Schienenspitzen der Hinterbeine und der Unterseite sämtlicher Tarsen. Klauen schwarz, Pulvillen gelb. An den Flügeln ist die erste Hinterrandzelle bei den mir vor- liegenden Exemplaren wohl etwas verengt, aber breit offen. Fisr. 83. Nusa cyrtopliora n. sp. Ein einzelnes d* aus Minas Geraes (Brasilien) ex coli. Hermann. Aus der nächsten Verwandtschaft mit N. pyrrhacra Wied., aber von ihr nicht nur durch Färbungsdifferenzen, sondern vor allem durch den Bau des d* Genitals verschieden. Kopf. Untergesicht seitlich mit dichter weifslicher Bestäubung und Behaarung. In einer von der Fühlerwurzel zum Mundrande reichenden Mittelstrieme liegt jedoch die schwarze Grundfarbe frei. Knebelbart schwarz. Stirne und Hinterhaupt hellgrau bestäubt, jene mit weifslicher, dieses in 256 F. Heimann, den oberen Partien mit schwarzer 13eliaarung. Borstenkranz und Ocellar- borsten ebenfalls schwarz. Nach abwärts nimmt die Hinterhaiiptsbehaarung allmählich hellere Färbung an und geht in den sehr dichten, buschigen, weilsen Backenbart über, Rüssel und Taster schwarz, glänzend mit dichter weifslicher Behaarung. Die beiden Basalglieder der Fühler schwarz, glänzend, das keulenförmige dritte Glied an seiner Wurzel rot, im übrigen durch helle Bestäubung matt. Die Behaarung des ersten Gliedes ist weifslich, die einzelne Borste an seiner Unterseite schwarz, das zweite Glied trägt ausschliefslich schwarze Beborstung. Thorax mit der gewöhnlichen braunen Striemenzeichnung und gelb- ffrau bestäubten Interstitien. Die Mittelstrieme ist durch eine breite, bestäubte Mittellinie geteilt und hängt vor dem Schildchen mit der aus zwei grofsen Flecken bestehenden Mittelstrieme zusammen. Auch die Schulterbeulen sind dunkelbraun. Die relativ recht lange Behaarung des Thoraxrückens besteht aus vorwiegend schwarzen Borstenhaaren, die jedoch ausschliefslich die grau bestäubten Stellen des Thorax einnehmen und daher eine exquisit reihenförmige Anordnung zeigen. Namentlich die präscutellaren Borsten- haare fallen durch besondere Länge auf. Die kräftig entwickelten prä- suturalen, supraalaren und postalaren Borsten ausnahmslos schwarz, ebenso die Randborsten des an seiner Basis grau bestäubten, schwarz behaarten Schildchens. Pleuren weifslich bestäubt mit ebenfalls ziemlich langer weifser Behaarung; die Notopleuralborste jedoch, sowie einige Borstenhaare in deren Umgebung schwarz. Der weifsliche Metapleuralschirm vor den braunen Schwingern besitzt oben auch einige Haare von schwarzer Farbe. An dem ziemlich schmalen Abdomen sind die ersten fünf Segmente schwarz, das sechste und siebente rot, die Genitalsegmente wiederum schwarz. Das erste Segment ist an seiner vorderen Hälfte weifslich bestäubt, die vier folgenden Segmente besitzen von weifser Bestäubung gebildete Vorder- randsbinden, die ungefähr V;t — 'm der Segmentlänge einnehmen. Die sehr dichte, anliegende Behaarung auf der Rückenfiäche der beiden ersten Segmente ist teils weifs, teils schwarz, auf den folgenden ausschliefslich schwarz; die Seitenbehaarung sehr lang und dicht, an den drei ersten Segmenten weifs, auf dem vierten und fünften Segment schwarz. Die gleiche Farbe besitzen auch die Seitenborsten des ersten, sowie die Discalborsten des zweiten und Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 257 dritten Segmentes. Auch die Beborstung der an ilirer Rückenfläche mit anliegender roter Behaarung versehenen roten Segmente ist schwarz. Das siebente Segment zeigt an seinem Hinterrande eine unbehaarte Depression von dreieckiger Gestalt, deren Ränder von langen, roten Borstenhaaren be- setzt sind. Das glänzend schwarze Hypopvgium trägt vorwiegend schwarze, lange Beborstung, in der Kluft zwischen den Zangen jedoch, so- wie an deren oberen Pocken fallen Büschel eigentümlich reusen- artig angeordneter Borstenhaare von fast goldgelber Farbe sehr in die Augen (Textfig. 84). Der Bauch trägt lange, abstehende weifsliche Behaaruno-. Beine. Hüften grau be- reift mit dichter, weifslicher Be- haarung. An den glänzend schwarzen Beinen fällt die überaus lange und dichte, vorwiegend weifsliche Behaarung, welche die vorderen Beinpaare besitzen, sehr auf. An den Hinterbeinen sind die derben Borsten der Kniegegend, die lange Behaarung an der Unterseite der Oberschenkel und der Hinterseite der Schienen schwarz. Die Tarsen sind im allgemeinen schwarz behaart und beborstet, an den Vorder- und Mittelbeinen jedoch an der Unterseite mit bürstenartiger Be- haarung von kastanienbrauner Farbe besetzt. Klanen schwarz, Pulvillen bleichgelb. An den Flügeln ist die Spitzenhälfte schwärzlich getrübt. An dem distalen Rande der Discoidalzelle, in der geschlossenen und gestielten ersten Hinterrandzelle, sowie in der Submarginalzelle finden sich hyaline Streifen. Die Adern sind an der Spitzenhälfte sämtlich schmal braun gesäumt. Long. corp. 17 mm, long. alar. 13 mm. Fis:. 84. Noya Act« XCVl. Nr. I. 33 258 F. Hermann, Nusa olbus Wlk. Laphria olbus Wlk. Dreifsig- Exemplare ex coli. Schniise aus Bolivia - Mapiri (Sarampioni 700m und S. Ernesto 800m u.d.M.), ein d^ ? ex coli. Hermann aus Peru. Auch diese Lapitria mufs nach ihren ganzen plastischen Merkmalen für das Genus Nusa reklamiert werden und stellt die gröfste bisher aus Amerika bekannt gewordene Nusaspecies dar. Im übrigen genügen die von Walker und von Macquart gegebenen Beschreibungen vollständig zur ICrkennung der Art. Nusa abdominalis Brown. Von dieser auch in Mittelamerika (Cuba) vorkommenden Art, die sich durch ihre vollständig glashellen Flügel und durchaus gelbrot gefärbten Beine ohne weiteres erkennen läfst, besitze ich ein einzelnes ? aus Arizona in meiner Sammlung. Nusa pygophora Schiner ö". Die Art, die mir in der aus Venezuela stammenden Type vorliegt, ist nach der Beschreibung Schiners nicht zu verkennen; es genügt vor allem der Hinweis auf die keulfi)rmige Verdickung der Hinterschenkel und Hinter- schienen, sowie die zierlich bunte Flügelzeiehnung (Taf. Fig. 63), um die Species auf den ersten Blick von den übrigen Nusaarten zu trennen. Da- gegen mufs die Bemerkung Schiners über den Bau des Genitals — ganz frei stehend, gestielt — mit einiger Reserve aufgefafst werden; die Unter- suchung der Type läfst meines Ermessens ohne weiteres erkennen, dafs das Genitalsegment lediglich durch eine zufällige Verletzung in seiner Ver- bindung mit dem letzten Tergiten gelockert ist. Nusa xanthocncma Wied. d"i . Die Type Wiedemanns in dem Senckenbergschen Museum ist anscheinend verloren gegangen. Es liegen mir von dieser durch gewisse plastische Merkmale leicht kenntlichen Art vor: sechs Exemplare beiderlei Beiträge zur Kenntnis der Büdamerikanischen Dipterenfanna. 259 Geschlechts im k. k. Hofmuseum Wien aus Brasilien, ein d' (Brasilien), ein ? (Paraguay) ex coli. Hermann, ein ? (Peru) ex coli. Schnuse. Sämtliche Stücke stimmen unter sich und mit der Beschreibung Wiedemanns gut überein, sodafs, namentlich unter Berücksichtigung nachstehender An- gaben die Artbegrenzung keine Schwierigkeit bietet. Kopf. Das schwarze Gesiclit ist breiter als bei den übrigen Arten, entbehrt eines Gesichtshöckers vollkommen, sondern ist vielmehr in toto vorgewölbt. Seitlich und unter den P'ühlern ist das Gesicht gelblich be- stäubt und weifs behaart. Besonders eigentümlich ist die Textur des Knebelbartes; derselbe besteht nämlich aus auffallend kurzen, starren, schwarzen Borsten, denen nur oben feinere weilsliche Haare beigemengt sind. Stirne gelblich bestäubt und behaart, Ocellarborsten schwarz. Das grau bestäubte Hinterhaupt ist in seiner oberen Hälfte schwarz behaart und beborstet, Backenbart, Behaarung der Backen, der Kinngegend und der Wurzel des Rüssels weifslich. Die Spitze des letzteren fuchsrot, die Taster schwarz behaart. Die Basalglieder der Fühler sind schwarz behaart, nur das erste Glied trägt an seiner Unterseite aufser einer starken schwarzen Borste weifsliche Haare. Die Grundfarbe des Thorax ist im allgemeinen ein mehr oder minder düsteres Kotbraun; die Schulterecken, sowie die in zwei grofse Makeln getrennte Seitenstrieme ist schwarz. Weifse bis gelbe Bestäubung, die sich an der ganzen Circumferenz und auf der Rückentläche des Thorax ausbreitet, erzeugt eine namentlich bei gut erhaltenen Stücken sehr leb- hafte Striemen- und Fleckenzeichnung und läfst auch die Mittelstrieme breit geteilt erscheinen. Die abstehende schwarze Behaarung des Mesonotum gewinnt vor dem Schildchen gröfsere Länge und Dichtigkeit. In der Mitte des Vorderrandes betindet sich eine Flocke längerer gelblichweifser Haare. Randborsten ausschlicfslich schwarz. Pleuren gleichmäfsig weifsgrau be- stäubt und relativ dicht behaart. Notopleuralborste und eine Gruppe längerer Haare in deren Umgebung schwarz ; Metapleuralschirm ausschliefslich weifs. Das dunkelbraune, schwarz behaarte und beborstete Schildchen zeigt zwei durch gelbe Bestäubung gebildete basale Makeln. Das dunkelbraune, mit graugelber dünner Bestäubung versehene Mesonotum entbehrt der Behaarung vollständig. Hüften grau bestäubt und weifs behaart. 33* 260 F. Hermann, Abdomen lebliaft rotbraun, das erste, vierte und fünfte Segment seitlich in gröfserer oder geringerer Ausdehnung geschwärzt, das sechste und siebente Segment sowie die Genitalien rotgelb. Die kurze anliegende Behaarung ist auf dem sechsten und siebenten Segmente und auf den Genitalien ausschliefslich rotgelb, aufserdem erstreckt sich diese rotgelbe Behaarung als mehr oder minder breite Mittelstrecke bis zum ersten Segmente nach vorwärts, während im übrigen die fünf ersten Segmente schwarz behaart sind. Die längere Seitenbehaarung ist im wesentlichen weifslich. die Discalborsten schwarz. Bauch gleichmäfsig rot mit lichter Behaarung. Beine schwarz, die Schienen in grofser Ausdehnung rot. Die Behaarung der Oberschenkel ist an den vorderen beiden Beinpaaren vor- wiegend weifslich und an der Unterseite recht lang; an den Hinterschenkeln prävaliert auch an der Unterseite schwarze Behaarung. Die Vorder- und Mittelschienen tragen an ihrer ^'orderseite und an der Spitze schwarze Borstenhaare, sind aber im übrigen mit langer, an der Aufsenseite fahnen- artig angeordneter gelblichweifser Behaarung versehen ; an den Hinter- schienen sind die schwarzen Haare reichlicher, an der basalen Hälfte findet sich vor allem an der Innenseite sehr dichte, fast silberschimmernde Be- haarung. Tarsen ausschliefslich schwarz behaart und beborstet, deren rot- braune bürstenförmige Behaarung fällt nur wenig auf und ist auch an den Vorderschienen nur auf die äufserste Spitze beschränkt. Klauen schwarz, Pulvillen gelb. Flügel hyalin mit auffallender schwarzer, binden- und fleckenartiger Zeichnung. Die erste Hinterrandzelle ist bei allen Exemplaren geschlossen und gestielt. An dem vorderen Gabelaste der Cubitalader findet sich konstant ein mehr oder minder entwickeltes Aderrudiment. Die Zugehörigkeit des V' unterliegt keinem Zweifel, da die Unter- schiede gegenüber dem cf nur geringe sind. Die namentlich an den Schienen kürzere lichte Behaarung ist bei dem ? rein weifs. Bemerken möchte ich noch, dafs bei dem einen, tadellos konservierten Exemplare die rote Grund- farbe des Abdomen an den vorderen Segmenten unter leichter, gelblicher Bestäubung verschwindet. Beiträge zur Keontnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 261 Nusa rufiventris Blanchard cT. Die Beschreibung Blanchards geniigt wohl zur Erkennung der Art, die ich in einem ö' aus Chile vor mir habe; da jedoch eine nahe verwandte Species konkurriert, sollen folgende ausführlichere Angaben gemacht werden. Kopf. Das nur wenig bestäubte Gesicht trägt auffallend dichte Behaarung, die in den oberen Partien schwarz, nach unten weifslich ist. Dem ebenfalls dichten, schwarzen Knebelbart sind am Mundrande weifsliche Haare beigemengt. Auch die grauliche Behaarung der Stirne und des Scheitels ist recht dicht und namentlich macht sich am medialen Augenrande ein Büschel stattlicher schwarzer Borstenhaare bemerklich. Der Ocellen- höcker trägt aufser den beiden schwarzen Borsten büschelförmige graue Be- haarung. Die dichte, im wesentlichen schwarze Behaarung des Hinter- hauptes säumt dünner werdend den ganzen hinteren Orbitalrand, aber auch hinter dem buschigen weifsen Backenbarte stehen neben dem Kinne noch einige schwarze Borsten. Die Behaarung des letzteren, des Rüssels und der Taster ist weifs. Die schwarzbraunen Fühler sind an der Aufsenseite des ersten Segmentes weifslich, im übrigen schwarz behaart und beborstet. Thorax. Auf dem schwarzen Mesonotum findet sich nur in geringer Ausdehnung weifsgraue Bestäubung, so dafs die übliche Striemen- und Fleckenzeichnung nur andeutungsweise hervortritt. Die kurze, abstehende Behaarung sowie die Randbeborstung ist durchaus schwarz. Schildchen glänzend schwarz und ebenso behaart und beborstet. Auch die schwarzen Pleuren tragen nur ganz dünne, grauweifse Bestäubung und stellenweise lichtere Behaarung. Vor der Notopleuralnaht findet sich ein Büschel langer, vorwiegend s.chwarzer Haare, auch die Notopleuralborste schwarz. Meta- pleuralschirm in der oberen Hälfte schwarz, in der unteren weifs. Das schwarze Metanotum trägt seitlich eine graubestäubte Makel, entbehrt aber der Behaarung. Das Abdomen ist mit Ausnahme des ersten schwarz gefärbten und behaarten Segmentes durchaus lebhaft gelbrot und mit gleichfarbiger kurzer, anliegender Behaarung bedeckt. Auch die Discalborsten sind rot. Das 262 F. Hermann, verhältnismäfsig kleine, einfach gebaute Hypopvgium ist mit langen gelben Borstenhaaren besetzt. Behaarung des Bauches weifslich. An den schwarzen Beinen ist die basale Hälfte der Schienen an den beiden vorderen Beinpaaren lebhaft rot gefärbt und auch die Hinter- schienen tragen an ihrer Wurzel eine kleine rotbraune Makel. Die an der Unterseite sehr lange und dichte Behaarung ist an den Vorder- und Mittel- schenkeln weifs, die Schienen sind an den Vorderbeinen vorwiegend schwarz, an den Mittelbeinen weifs behaart und beborstet. Die Hinterbeine tragen ausschliefslich schwarze Behaarung und Beborstung, und nur in der Ura- ffebuno- der Knie finden sich kürzere weifse Haare. Tarsen durchaus schwarz behaart und lang beborstet. BürstenfÖrmige Behaarung von gelb- roter Farbe macht sich nur an den Vordertarsen bemerkbar und nimmt auch den »Töfsten Teil der Innenfläche der Vorderschienen ein. Klauen schwarz, Pulvillen gelb. An den Flügeln ist das Wurzeldrittel glashell, die übrige Fläche ziemlich intensiv rauchgrau gefärbt. Adern dunkelbraun, erste Hinterrand- zelle breit offen. Nusa calogastra Philippi ?. Die ebenfalls chilenische Philippische Species steht offenbar der N. rufiventris Bl. ungemein nahe. Da ich von dieser nur ein einzelnes cT, von Spec. calogastra nur ein ? vor mir habe, wäre vielleicht die Vermutung nicht ganz von der Hand zu weisen, dafs die beiden Arten zusammengehören, allein ich möchte doch für die Selbständigkeit beider plaidieren, da sich Spec. calogastra nicht blofs durch Färbungsdifferenzen, sondern auch durch gewisse plastische Merkmale von N. rufiventris unterscheiden läfst. Ich begnüge mich, auf diese Unterschiede aufmerksam zu machen. Das Gesicht ist mit dichter gelber Bestäubung bedeckt, dagegen ist die allenthalben gelbliche Behaarung wenig dicht, namentlich fehlen unter der Fühlerwurzel die langen Haare vollständig. Auch Stirne und Scheitel besitzen nur geringe Behaarung, der Ocellarhöcker ist nur mit den beiden gewöhnlichen Borsten bewehrt, und das graubestäubte Hinterhaupt ist oben nur mit relativ vereinzelten schwarzen Borstenhaaren . weiter abwärts mit Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 263 kurzen gelblichen Härchen besetzt, die in den ebenfalls wenig dichten Backenbart übergehen. Die schwarzen Taster sind schwarz beborstet, auch die Fühler tragen durchaus schwarze Behaarung. Disealborsten der Ab- dominalsegmente schwarz. Beine einfarbig schwarz, die Behaarung sämt- licher Oberschenkel weifs, die Schienen sind gelblich behaart, an ihrer Aufsenseite mit schwarzen Borsten besetzt. An den Vorderschienen befinden sich nur einige rostgelbe Borsten. Die scliwarz beborsteten Tarsen sind gelblich behaart. Bürstenförmige messinggelbe Behaarung findet sich an der Unterseite sämtlicher Tarsen und aiifserdem auf der Innenseite der Vorderschienen und der Schienenspitze der Hinterbeine. Die Flügel sind auf der Spitzenhälfte leicht braun tingiert, die rotbraunen Adern zum gröfsten Teile mit schwachen dunkleren Adersäumen versehen. Nusa sarcophaga n. sp. ?. Zwei ? ex coli. Schnuse aus Peru (Pachiteamündung, 150 m ü. d. M.), ein ? ex coli. Hermann aus Peru (Villanota). Die Art erinnert in der Färbung und ihrem etwas gedrungenen Bau lebhaft an eine unserer gröfseren Sarcophagaarten. Die Grundfarbe des Kopfes ist schwarz. An dem Untergesicht läfst lehmgelbe Bestäubung die Grundfarbe in einer von der Fühlerwurzel bis zum Munde reichenden, breiten Mittelstrieme frei. Die dichte Behaarung des- Untergesichts ist weifslich, dem schwarzen Knebelbart sind gegen den Mundrand gelbe Borsten beigemengt. Stirne und Hinterhaupt mit fast messinggelber Bestäubung, die Ocellarborsten und die Borsten des Hinter- hauptes rostgelb, die Behaarung gelb. Backenbart weifslich. Taster und Rüssel dunkel pechbraun, beide mit schwarzer Behaarung. Fühler braun, das erste Glied ist gelb behaart und trägt auf seiner Unterseite eine derbe Borste von rostgelber Farbe, das zweite Glied ist schwarz behaart und beborstet. Thorax und Schildchen mit bleich messinggelber Bestäubung be- deckt, von der sich die in einzelne Flecken zerlegte Seitenstrieme, sowie die breite, durch eine helle Bestäubungslinie median geteilte Mittelstrieme braun abheben. Schulterbeulen schwarz, die Gegend des Postalarhöckers 264 F. Hermann, düster rotbraun. IMetanotuin braun, durch Bestäubung matt und jederseits mit einem Bestäubungsfleck von bleichraessinggelber Farbe verziert. Die kurze abstehende Behaarung des Thoraxrückeiis ist im allgemeinen fahl- gelb, jedoch kommen an dem Seitenrande, sowie auf den hinteren Partien auch schwarze Haare vor. Die längere Behaarung der Schulterbeulen ist ausschliefslich schwarz. Die präalaren, supraalarcn und postalaren starken, sowie die feineren präscutellaren Borsten und die Randborsten des Schildchens sind durchaus schwarz. Pleuren allenthalben fahl messinggelb bestäubt, die braune Grundfarbe tritt nur in einer unter der Schulterbeule auf der Meso])leura gelegenen Makel zutage. Die Notopleuralborste schwarz; dagegen ist der Metapleuralschirm vor den lichtbraunen Schwingern gelb. Auf dem schwarz gefärbten Abdomen breitet sich graugelbe bis hellmessinggelbe Bestäubung bindenartig aus. Das erste Segment ist nur an den äufsersten Seiten leicht bestäubt, auf dem zweiten Segment bildet die Bestäubung eine in der Mitte breit unterbrochene Hinterrandsbinde, auf dem dritten und vierten Segment bedeckt die Bestäubung den ganzen Hinter- rand und breitet sich auch auf den Vorderrand der Ringe aus, so dafs die schwarze Grundfarbe nur mehr in Form oblonger Querflecken sichtbar bleibt, die folgenden Segmente fast völlig von messinggelber Bestäubung bedeckt, so dafs nur mehr kleine schwarze Hinterrandflecken übrig bleuten. Die anliegende, ziemlich dichte Behaarung ist durchaus gelblich, nur an den Seiten des ersten Segmentes mischen sich auch einige längere schwarze Härchen bei. Hier finden sich auch zwei derbe Borsten, die ebenso wie die Discalborste des zweiten, dritten und vierten Segmentes rot sind. Achtes Segment und Legeröhre glänzend rostrot mit einigen langen hellen Borsten. Bauch schwarz, ziemlich gleichmäfsig grau bestäubt und mit zerstreuter heller Behaarung versehen. Hüften grau mit weifslicher Behaarung. Beine schwarz, ziemlich stark glänzend, allenthalben mit fahlgelber Behaarung, die an den Vorderbeinen besonders dicht ist. Die vereinzelten Borsten an der Spitze der Oberschenkel sind gelb, an den Hinterschenkeln lebhaft rot. Die Beborstung der Schienen ist gelb. Die Tarsen sind an ihrer Unterseite mit lebhaft goldgelber bürstenartiger Behaarung versehen und mit schwarzen und gelben Borsten bewehrt. Klauen schwarz, Pulvillen hellgelb. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen üipterenfauna. 265 Flügel hyalin, an der Spitze mit leicht grauer Trübung, die sich auch in das distale Ende der Discoidal-, der vierten Hinterrands- und der Analzelle erstreckt. Ein zweiter grauer Wisch liegt in der proximalen Ecke der Discoidalzelle und säumt die Begrenzung der hinteren Basalzelle. Die Adern sind an der Flügelwurzel rotbraun, im übrigen dunkel. Die Sub- costalader und die Hilfsader behalten die rotbraune Färbung auf eine lange Strecke ihres Verlaufes bei. Erste Hinterrandzelle breit oifen. Long. corp. 13 mm, long. alar. 11 mm. Anm. Das zweite Exemplar ex coli. Schnuse ist etwas kleiner und dunkler, die gelbe Bestäubung des Abdomen ist weniger ausgedehnt und bildet an allen Segmenten gleichbreite Hinterrandbinden, die Borsten sind dunkler, die Ocellarborsten rein schwarz. Nusa pyrrhacra Wied. Von dieser Art liegt mir die freilich nicht mehr gut erhaltene Type aus dem Senckenbergschen Museum vor; trotzdem bin ich über die Art- begrenzung keineswegs sicher. Eine vergleichende Untersuchung mit Spec. erythropijga Wied. hat nur soviel ergeben, dafs bei S>Tpec. pijrrhacra die Be- haarung der oberen Gesichtspartien, der Stirn und des Scheitels eine etwas dichtere ist und dafs namentlich der innere Orbitalrand von einer Reihe gleichlanger Borstenhaare gesäumt ist. Unter Berücksichtigung dieses Um- standes habe ich fünf Exemplare (ein o^ vier ? ) aus dem k. k. Hofmuseum in Wien und drei Stücke (ein cf zwei ? ) meiner Sammlung — alle aus Brasilien — zu der Spec. pyrrhacra gestellt; es hat sich dabei ergeben, dafs die beiden d im Bau des Hypopygiura zusammenstimmen, dafs sie sicli aber hierin von dem d' der Spec. erytltropyya unterscheiden. Nusa erythropyga Wied. Auch hier habe ich die Type aus dem Senckenbergschen Museum untersuchen können. Ob sich die Angabe Wiedemanns, dafs die weifs- behaarten Seitenflecken auf dem zweiten Abdominalsegmente bindenartig zusammenhängen, festhalten läfst, kann füglich bezweifelt werden, ebenso Nova Acta XCVI. Sr. 1. 3* 266 F. Hermann, Fig. 85. bedarf die weitere Angabe, dafs auf dem zweiten und dritten Segmente auch die Grundfarbe einen weifsen Quertlecken besitze, insofern eine Korrektur, als auch bei dieser wie bei allen konkurrierenden Species die Fleckenzeichnung lediglich auf weifse Bestäubung zurückzuführen ist. Dagegen möchte ich bemerken, dafs die Stirne am Orbitalrande aul'ser kürzerer Behaarung eine einzelne, sehr derbe schwarze Borste trägt. Über den Bau des cT Genitales kann ich keine Auskunft geben, da dasselbe bei der Type zerstört ist. Mit einem grofsen Frage- zeichen habe ich zwei ? und ein cf , dessen Hypopygium auf beistehender Fig. 85 abgebildet ist, aus dem k. k. Hofmuseum zu der Spec. erythrojryga gestellt. Jedenfalls bin ich zur Zeit aufser Stande, die beiden Species, die sich, um das nochmals zu betonen, von den ihnen überaus ähnlichen Arten pyrrJiopyga und cyrtojjJiora durch das kahle Metanotum bestimmt genug unterscheiden, mit einigermafsen befriedigender Schärfe von einander zu trennen. Zu der Gn\\^\^e j^yyrhopyga — cyrtophora einer-, erythropyga — pyrrhacra andererseits dürften noch zu zählen sein die Species: fulvicauda Say., cinerea und circiimdata Bellardi, 7;i7i);es Macquart, sexpunctata und marginalis Williston, die schon deswegen, weil ich die Typen nicht untersuchen konnte, hier weitere Berücksichtigung nicht finden können. Aber abgesehen davon wird nur eine Untersuchung gröfserer Reihen mit genauen Fundortsangaben im Stande sein^ diejenigen verschiedenen Nusaarten, an deren schwarzem Abdomen die Aftersegmcnte rot gefärbt sind, eventuell von einander zu trennen. Auch über die Spec. mesoxantha Wied. konnte ich mir keine Klarheit verschaffen, da die Type des Senckenbergschen Museums anscheinend verloren gegangen ist. Die Willistonschen Arten chalyhea aus S. Domingo und rubida aus Mexico, welch letztere ich einem einzelnen Stück des k. k. Hofmuseums in Wien vor mir zu haben glaube, scheinen mir berechtigt zu sein. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Diptereniauna. 267 Pofjonosonia Roiidani. Ich habe schon oben angedeutet, dafs ich das Genus Pogonosoma keines-wegs als eine besonders glückliche Schöpfung Rondan is ansehen kann. Untersucht man nämlich irgend eine einschlägige Art, z. B. unsere allbekannte Spec. maroccanmn, etwas genauer, so wird man auch nicht die geringste Verschiedenheit gegenüber dem Genus Nusa festzustellen vermögen: im Bau des Kopfes, des Rüssels, der Taster und der Füliler, in der Be- schaffenheit des Körpers und der Genitalien, in den Beborstungsverhältnissen, kurz nach jeder Richtung stossen wir auf die gleichen plastischen Merkmale, die uns durch die Untersuchung der Nusaarten genugsam bekannt geworden sind. Die einzige Differenz bietet das Flügelgeäder insofern, als die erste Submarginalzelle durch eine Querader zweigeteilt ist. Seit wir aber z. B. durch die Untersuchungen Th. Beckers über das Asilinengenus Apodea wissen, dafs das Vorhandensein von zwei oder drei Submarginalzellen — wenigstens bei den Asiliden — für die Feststellung der Gattung keine irgendwie mafsgebende Bedeutung besitzt, werden wir auch der trennenden Querader allein für die Differenzierung von Nusa und Pogonosoma keinerlei diagnostischen Wert beimessen dürfen, umso weniger, als wir ja bei ge- wissen Nusaarten ein mehr oder minder entwickeltes Aderrudiment an der vorderen Zinke der Cubitalader antrafen. Nun soll ja nicht geleugnet werden, dafs die Spec. maroccanmn durch ihre etwas aberranten Behaarungs- verhältnisse im Habitus nicht so ganz einer echten und rechten Nusa ent- spricht; sie verhält sich in ähnlicher Weise etwa wie Nusa atra L. zu ihren Gattungsgenossen. Betrachtet man dagegen etwa unsere paläarktische Species Pogonosoma unicolor Lw., oder die nearktische Art dorsatum, oder eine beliebige indomalayische Species, so wird man neben den besonderen Merk- malen auch den Allgeraeinhabitus der Nusaarten auf den ersten Blick zu erkennen vermögen. Wenn ich gleichwohl hier wenigstens den Namen Pogonosoma noch festgehalten habe, so geschieht dies weit eher aus einer gewissen historischen Pietät, als dafs ich von der Existenzberechtigung des Rondanischen Genus irgendwie überzeugt wäre. Südamerikanische hierher gehörige Arten sind meines Wissens bis- lang nicht beschrieben, und auch in Nordamerika sind nur die beiden Species 34* 268 F. Hermann, arachnoides Big. und dorsahim Say. bekannt geworden, Die in den ver- schiedenen Katalogen bei Pogonosoma initergebiachte Wiedemannsche Laphria inelanopiera soll teste Bigot die die erste Subniarginalzelle trennende Querader überhaupt nicht besitzen. Neophoneus Will istou . Das Genus Phoneus (nomen praeocc.) wurde von Macquart auf folgende IMerkmale begründet: „trompe nuinie d'une grande toutte de soies vers le railieu en-dessous ; abdomen ? termine par un long oviductus. pieds peu velus, cuisses posterieures non renflees, jambes droites, quatrieme cellule postcrieure des ailes beaucoup plus courte que la discoidale". Nach meinen Erfahrungen gehört nun das Genus Neoplioneus otfenbar in die allernächste Verwandtschaft von Xusa und ich kann mich eigentlich nur mit gewissen Bedenken zu einer generischen Abtrennung entschliefsen. Die Angaben, die Macquart über den Bau der Beine macht, können schon von vorneherein als wertlos betrachtet werden, dasselbe gilt aber auch für die relative Kürze der vierten Hinterrandzelle gegenüber der Discoidalzelle. Denn diese Kürze treffen wir nicht nur bei allen Nusaarten, sondern auch bei verschiedenen, auch paläarktischen Species des Genus Laphria str. s. an ; richtig ist ja wohl, dafs bei Neoplioneus die Länge der vierten Hinterrand- zolle nur ungefähr ^5 derjenigen der Discoidalzelle entspricht. Auch die Angaben Macquarts über die Legeröhre dürfen nur mit grofser Reserve aufgenommen werden. Denn abgesehen davon, dal's auch bei gewissen schlankeren Nusaarten der südamerikanischen Fauna die Legeröhre eine gewisse Verlängerung erkennen läfst, entspricht die betreffende Angabe Macquarts nicht einmal der Wahrheit. Wie die Zeichnung auf der Macquartschen Tafel 7 Fig. 5 (l)i])ti'res exotiques, vol. I, 2) und die Unter- suchung des mir vorliegenden ]\Iaterials erkennen lassen, handelt es sich nämlich nicht sowohl um eine Verlängerung der Legeröhre, als vielmehr darum, dafs das ganze hintere Ende des Abdomen vom fünften Segmente an eine gewisse Verjüngung erfährt. Es bleibt also nur als einziges Charakteristikum die eigentümliche büschelförmige Behaarung auf der Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 269 Überseite des Rüssels übrig; diese ist tatsächlich vorhajiden und auf Macquarts Fig. 5 a, so roh diese auch ausgeführt ist. in richtiger Weise dargestellt. Im übrigen aber finde ich im Bau des Kopfes, der Taster, der Fühler, in der Behaarung und Beborstung des Körpers und der Beine, im Verlialten des Flügelgeäders auch nicht den geringsten Unterschied zwischen Nusa und Neophoneus ; denn auch das Vorhandensein eines Aderanhanges an der Gabel der Cubitalader, das Schiner in seiner bekannten Bestimmungs- tabelle für die Charakterisierung des Genus verwendet, kann ernsterer Kritik nicht Stand halten. Legt man der Büschelbehaarung des Rüssels besonderen Wert bei, so mag immerhin das Macquart sehe Genus NeojJlioneus als solches bestehen bleiben. Zu Neophoneus gehören aufser der typischen Art Servillei aus Brasilien die Species flavotibia Bigot. (Annal. Soc. Ent. de France, ser. V. VIII. p. 239) aus Haiti und Laphria Amandus Walker (List. dipt. Brit. Mus. IL p. 273) aus Brasilien. Zwei weibliche, aus Surinam stammende Stücke meiner eigenen Sammlung sowie ein cT (Rio Grande do Sul) aus dem k. k. Hof- museum Wien lassen sich mit keiner der drei Beschreibungen restlos in Übereinstimmung bringen, so dafs ich sie als Neophoneus iniistela n. sp. cf ? . beschreibe, wobei ich freilich die Frage, ob es sich nicht doch nur um eine Varietät der Macquartschen Art handeln möchte, einstweilen otfen lassen mufs, da mir die Untersuchung der Typen nicht möglich war. Kopf schwarz, glänzend. An dem Gesicht läfst die weifsliche Be- stäubung die Grundfarbe nur in Form einer breiten Mittelstrieme frei, der Knebelbart ist schwarz mit untermischten weifsen Haaren. Auch am Mund- rande, sowie an den Seitenteilen des Gesichts ist die Behaarung weifs. Stirne und Scheitel tragen graue Bestäubung und seitlich weifsliche Behaarung, die beiden Ocellarborsten sind jedoch schwarz. Das grau bestäubte Hinter- haupt besitzt im wesentlichen weifsliche, lange Behaarung, der nur einige wenige schwarze Borsten beigemengt sind; ein eigentlicher Borstenkranz fehlt, der Backenbart ist weifs. Der schwarze Rüssel ist an seiner Wurzel mit teils schwarzen Borsten, teils weifslichen Haaren besetzt und trägt auiserdem auf seiner Oberseite ein auffallendes Büschel schwarzer Borsten. 270 F. Hermann, Taster schwarz und schwarz behaart. Fühler braun, das erste Segment ungefälir 1 V2 mal so lang- als das an seiner Spitze gelblich gesäumte zweite Seo-ment. Das erste Seg-ment weifslich behaart mit ein oder zwei schwarzen derben Borsten au seiner Unterseite, das zweite Segment ausschliefslich schwarz beborstet. Thorax rotbraun mit grauweifser Bestäubung und schwarzer Striemen- zeichnung. Die Mittelstrieme ist breit geteilt und erreicht das Schildchen nicht, ebenso hört die an der Quernaht geteilte Seitenstrieme schon vor diesem auf. Schulterbeulen ebenfalls dunkelbraun. Die zarte zerstreute Behaarung des Mesonotum ist vorne weifslich, nach rückwärts durchaus schwarz, ebenso die starken Borsten am seitlichen Rande. Metanotum und Schildchen düster rotbraun, jenes mit einigen sehr zarten weifslichen Härchen, dieses mit schwarzen Randborsten. Pleuren rotbraun mit ver- waschener, dunklerer Zeichnung, grau bestäubt und zart weifslich behaart. Notopleuralborste schwarz, schwach, der Haarschirm vor den hellbraunen Schwingern gelb mit vereinzelten schwarzen Borstenhaaren. Hüften dunkel rotbraun mit grauer Bestäubung und lichter Behaarung. Abdomen lebhaft rot und mäfsig glänzend. Erstes Segment an den Seiten schwarzbraun, ebenso sind das zweite, dritte, vierte und fünfte Segment seitlich durch dreieckige schwarze Makeln, die die ganze Höhe der Segmente ein- nehmen, zackig gesäumt. Die kurze anliegende Behaarung ist rot, nur über den schwarz gezeichneten Flecken samt den Discalborsten schwarz. Das erste und der vordere Rand des zweiten Segmentes sind seitlich mit etwas längerer, vorwiegend weifslicher, die Genitalsegmente (Textfig. 86) mit gelber Beborstung versehen. Bauch lebhaft gelbrot, glänzend, Fig. 86. Beiträge zur Kenntnis der südamerilcanischen Dipterenfauna. 271 mit sehr zarter Behaarung, die an den vorderen Segmenten weifs, auf dem fünften und sechsten Segmente jedoch schwarz ist. Beine dunkelpechbraun, ziemlich stark glänzend, die Schienen in ihrer Wurzelhälfte rot. Die mäfsig dichte Behaarung der Schenkel und Schienen ist weifslich, an dem Wurzeldrittel der Hinterschienen rein weifs, die Beboistung der Hauptsache nach schwarz. Tarsen durchaus schwarz behaart und beborstet. Klauen schwarz, Pulvillen o-elb Flügel. Breite rauchgraue Adersäume erzeugen an der Spitze und dem hinteren Rande der im übrigen durchscheinenden Flügel eine deutliche wolkige Trübung. Die basale Grenze derselben begleitet die Cubitalader von ihrer Gabelstelle proximal bis zum vorderen p]nde der hinteren Basal- zelle, folgt deren distaler Begrenzung und schneidet über die Spitze der Analzelle in den Flügelrand ein. Adern durchaus schwarz; erste Hinter- randzelle am Flügelrande geschlossen, die Analzelle und die vierte Hinter- randzelle, letztere sehr lang, gestielt. Die distale Begrenzung der vierten Hinterrandzelle ist exquisit bogenförmig. Long. corp. 17—24 mm, long. alar. 22—19 mm. Dasythrix Low. Das von Low errichtete Genus zeichnet sich neben anderen Merk- malen durch sein überaus charakteristisches Flügelgeäder so bestimmt aus, dafs ich der Beschreibung des Autors nichts beizufügen habe. Die Frage, ob die afrikanischen und paläarctischen Arten, namentlich gilt dies für die Spec. ruficornis v. d. Wulp, mit den südamerikanischen Formen ohne weiteres generisch verbunden bleiben können, soll hier nicht weiter berührt werden. Mit der Angabe Löws, dafs Dasythrix als eine Übergangsform von den Laphrinen zu den Asilinen zu betrachten sei, kann ich wohl übereinstimmen. Von den beiden bislang bekannt gewordenen südamerikanischen Species ist mir Dastjthrix leiicophäa Arribalzaga aus dem k. k. Hofmuseum in Wien in einem cT ? bekannt geworden, welches mit der Beschreibung vollständig übereinstimmt, so dafs ich über die richtige Interpretation keinen Zweifel habe. 272 F. Hermann, Ltjcomyia Biaot. Das von Bigot errichtete Genus ist bislang, aueb nocb in dem grofsen Kertesczscben Kataloge fälschlich zu den Laphrinen gestellt werden. Ich gebe dem von Osten- Sacken gemachten Vorschlage, es bei den Asiliuen unterzubringen, vollständig recht und werde daher erst an sjjäterer Stelle nochmals darauf zurückzukommen haben. Am Eingange dieser den Laphrinen gewidmeten Untersuchung fanden gewisse Genera Erwähnung, die otfenbar nach ihrem Gesamthabitus sowohl als auch nach gewissen Zügen ihres Flügelgeäders als Zwischenformen aufgefafst werden konnten, die die Laphrinen mit jener Horde der Dasy- pogoninen verknüj)fen. deren Vorderschienen mit dem bekannten nagelartigen Dorn bewehrt sind. An dieser Stelle soll nun eine sehr eigentümliche süd- amerikanische Raubfliege beschrieben werden , deren Flügelgeäder sie wohl den Laphrinen zuweist, während sie im übrigen dem Typus jeuer Dasy- pogoninen entspricht, deren Vorderschienen jenes Enddornes entbehren. Lediglich dem alten Löwschen Einteilungsprinzip zuliebe habe ich dieses auffallende Tier bei den Tjaphrinen untergebracht , bin mir aber wohl be- wufst, dafs es unter diesen schon durch den Umstand, dafs die Legeröhre von einem Kranze derber Chitindornen beschirmt ist, stets einen Fremdling darstellen wird. Ich beschreibe es unter dem Namen Eilig niomorplius n. g'. Art von mittlerer Gröfse. Kopf breiter als hoch (Taf. Fig. 64 u. 65). Das breite, nach der Fühlerwurzel nur sehr wenig verjüngte Gesicht ist am Mundrande auf- geworfen, darüber deutlich ausgehöhlt, dicht bestäubt, aber haarlos. Der einreihige, borstige Knebelbart beschränkt sich auf den Mundrand, erhält aber seitlich eine Ergänzung durch ein Büschel niedergedrückter, am Augen- rande emporragender Borstenhaare. Die Stirne ist durch schwache Aus- randung der Urbitalränder etwas erweitert und seitlich ebenso wie der Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfanna. 273 Scheitel grob behaart. Der Ocellarhöcker trägt vier.Borsten. Das bestäubte Hinterhaupt ist in der Mitte dicht beborstet und mit einem Borstenkranze besetzt, der sich ung-efähr bis zum Äquator der Augen herabverfolgen lälst. Der Backenbart ist kurz und wenig dicht, die Kinngegend mit" langer, dichter Behaarung versehen. Der mäfsig lange, gerade Rüssel ist seitlich' koniprefs, oben gekantet und wenig behaart. Das zweite Tasterglied ist wenig länger als das erste, an seiner Spitze mit einer kleinen Delle versehen, beide borstig behaart. Fühler (Textfig. 87) mälsig lang; die beiden kurz behaarten zylindrischen Basalglieder von nur annähernd gleicher Länge, das seitlich kompresse, ganz schwach spindelförmige Endglied ist nicht ganz 1' . mal so lang als die beiden Basalglieder zusammengenommen und an seinem Oberrande, in geringem Mafse auch unten, mit anliegender steifer Behaarung versehen. Einen p:ndgrilfel besitzt es nicht, dafür ist es an seiner Spitze kelchartig verbreitert, was namentlich bei der Betrachtung von oben deutlich wird. Thorax. Das ziemlich flache, bestäubte Mesonotum läfst eine breitgeteilte Mittel- und eine in Flecken auf- gelöste Seitenstrieme erkennen; die Behaarung ist nur sehr kurz und zerstreut, dafür wird die Mittelstrieme jederseits von einer Reihe langer Dorsocentralborsten flankiert. Die Schulterbeulen sind mit vier Borsten bewehrt und auch die Borsten des Seitenrandes sind stark entwickelt: präsutural 3, su])raalar 2, postalar 3; das Schildchen trägt 2 Randborsten. Die bestäubten Pleuren besitzen nur über den Vorderhüften und auf der Mesopleura etwas dichtere Behaarung, die Notopleuralborste fehlt, der Metapleuralschirm ist relativ schwach entwickelt. Metanotum nackt. Das Collare ist oben beborstet, seitlich dicht büschelförmig behaart, der Seitenhöcker des Prothorax träo-t aulser dichter Behaarung eine einzelne Borste. Hüften mäfsig stark beborstet. Das nach hinten verjüngte, relativ schlanke Abdomen ist mehr wie doppelt so lang als der l'horax, besteht aus acht Segmenten, deren sechs vordere durch Bestäubung matt erscheinen, die kurze Legeröhre ist von einem Kranze auffallend langer Chitindornen umgeben. Die Nora Acta XCVI. Nr. 1. oc Fig. 87. 274 F. Hermann, Behaarung des Abdomen ist im allgemeinen kurz und unansehnlich, nur das erste Segment besitzt seitlich aufser längerer Behaarung eine Reihe kräftiger Discalborsten. Die relativ schlanken, dünn behaarten Beine bieten kaum etwas Charakteristisches; erwähnenswert erscheint mir, dafs die Oberschenkel der Borsten entbehren, dagegen sind diese an den Tarsen sehr zahlreich und kräftis:. Die Krallen und Pulvillen sind normal entwickelt. Kin Enddorn an den Vorderschienen ist nicht vorhanden. Soweit nun entspricht das vorliegende Tier in allen seinen plastischen Merkmalen dem Charakter der Dasypogoninen, von denen es in seinem Habitus am meisten einer der kleineren Deromyiaarten ähnelt. Die ziemlich schmalen Flügel aber zeigen in ihrem Aderverlauf ausgesprochenen Laphrien- charakter, d.h. die Subcostalzelle ist geschlossen und ziemlich lang gestielt. Aufserdem zeigt die Flügelmembran im Bereiche gewisser Zellen, vor allem in der hinteren Basalzelle eine gewisse Querfältelung, wie wir sie bei den Asilinen , z. B. bei gewissen Eraxarten so häufig an- treffen. Der vordere Ast der Cubitalgabel mündet noch vor der Flügel- spitze in den Vorderrand ein, die erste Hinterrandzelle ist breit offen, die dritte Hinterrandzelle ziemlich breit, die vierte Hinterrandzelle geschlossen und ziemlich lang gestielt, die Analzelle am Flügelrande selbst geschlossen. Die kleine Querader steht ungefähr über der Glitte der auffallend langen Discoidalzelle. Als typische Art beschreibe ich: Enigmomorphus paradoxus n. sp. ?, die nur in einem einzelnen, aus Paraguay (Asuncion) stammenden Exemplare des k. ung. Nationalmuseums in Budapest vorliegt. Kopf. Gesicht und Stirne gleichmäföig goldgelb bestäubt, auch der Knebelbart und die Behaarung der Stirne besitzen die gleiche Farbe. Da- gegen sind die Ocellarborsten sowie einige kräftigere Haare am Seitenrande der Stirne schwarz. Hinterhaupt graugelb bestäubt und gelb beborstet. Backenbart und die Behaarung der Kinngegend und des Rüssels weilslich. Dieser und die Taster dunkelbraun, letztere mit goldgelber Behaarung. Beiträge zur Kenntnis der südamerikanischen Dipterenfauna. 275 Fühler gelbrot, das Endglied gegen die Spitze zu gebräunt. Das erste Glied trägt an seiner Unterseite gelbe Haare, im übrigen ist die Fühler- behaarung durchaus schwarz. Thorax. Mesonotum und Schildchen gelbbraun, die Schulterbeulen und der Seitenrand heller bestäubt; die breitgeteilte, nicht besonders scharfe Mittelstrieme hört ziemlich weit vor dem Schildchen auf, die fleckenartige Seitenstrieme setzt sich, spitz zulaufend, bis fast zum Schildchen fort. Die kurze Behaarung ist in der Mitte schwarz, am seitlichen und hinteren Rande gelb. Die Borsten, auch die des Schildchens, sind durchaus schwarz, nur die Schulterbeulen, die Seitenhöcker des Prothorax und das Collare gelb beborstet. Hüften und Pleuren weifsgrau, nach oben mehr gelb bestäubt und weifs. resp. gelblich behaart. Metapleiiraischirm gelb, Schwinger rotgelb. Abdomen. Die Grundfarbe ist ein mehr oder minder düsteres Rot- braun, das jedoch nur auf den beiden letzten Segmenten sowie am Hinter- rande vorderer Abschnitte frei zutage liegt, im übrigen aber unter dichter Bestäubung verschwindet. Diese ist in der Mitte schwarzbraun, am Seiten- rande graugelb. Die kurze Behaarung ist fast ausnahmslos schwarz, nur an den Seiten des ersten Segmentes sind die längeren Haare und die Boisten gelb. Bauch gleichmäfsig graugelb bestäubt und zart schwarz behaart. Die rotbraune Legerühre trägt kurze gelbe Behaarung, der Dornenkranz ist dunkelbraun. Die Beine sind gelbrot, nur das Spitzendrittel der Hinterschienen und die Enden der Tarsen gebräunt. Die zarte Behaarung ist fast aus- nahmslos schwarz, die Innenfläche der Vorder- und die Spitze der Hinter- schienen sowie die Tarsen sind, mit goldgelber, bürstenförmiger Behaarung versehen. Die Borsten sind schwarz, nur an den Schienen der beiden vorderen Beinpaare finden sich auch solche von gelber Farbe. Krallen schwarzbraun, Pulvillen gelb. Die schwach bräunlich tingierten Flügel sind au der Spitze und einem Teil des Hinterandes ziemlich intensiv rauchbraun getrübt, die Adern sind an der äufsersten Wurzel gelb, im übrigen dunkelbraun. Long. corp. 16 mm, long. alar. 9 mm. Nova Acta Acad. C. L. C. G. Nat. Cur. Vol. XCVI. Tab. I. Fig. 4. F. Hermann: Südaniciikanische Dipterenfauna. Taf. 1. Nova Ada Acad. C. L. C. G. Nat. Cur. Vol. XCVI. Tab. IL Fig. 11. Fig. 13. FiK. 14. F. Ilciinaiiii: SiiilniiuTikanisclK' Diptorcutaiiiia. Taf. 2. Nova Acta Acad. C. L. C. G. Nat. Cur. Vol. XCVI. Tab. IIL Fig. 33. F. 11 ermann: Südnniorikanischo Diptorenfauna. Tat". 3. N Nova Acta Acad. C. L. C. G. Nat. Cur. Vol. XCVI. Tab. IV. Fig. 41. Fig. 43. F. Hermann: Siulanicrikanischo Diptoronfauna. Taf. 4. Nova Acta Acad. C. L. C. G. Nat. Cur. Vol. XCVI. Tab. V. Fig. 53. F. IT ermann: SiUlannTikaiiisclio Dipterenfauna. Tat'. 5. Folgende zuletzt von der Akademie herausgegebene Scliriften zoologisch -anatomischen Inhalts sind durch die Buchhandlung von Willi. Kngelmann in Leipzig zu beziehen: Uurckhardt Rud üas Zentral -Nervensystem der Selacbier als Grundlage für eine Pliylogenie des Vertebraten- hirns. I.Teil. (Bd. 73. Nr. 2.) Halle 1907. 4". 240 S. 5 T. u. 64 Textfig. Preis 21 Mark. — II. Teil. (Hd. 94. 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Untersuchungen über den Bau von Styelopsis grossularia der Ostsee. (Bd. 81. Nr. 1.) Halle 1902. 41'. 64 S. u. 6 T. Preis 12 Mark. Oollll, Ludwig. Zur Anatomie und Systematik der Vogelcestoden (Bd. 79. Nr. 3). Halle 1901. 4". 188 S. «. 8 T. Preis 18 Mark. Uurckhardt, Rud. Der Nestling von Psophia crepitans und das Jugendkleid von Rhinochetus jubatus. (Bd. 79. Nr. I.) Halle 1901. 4». 11 S. u. 2 T. Preis 6 Mark. — Der Nestling von Rhinochetus jubatiis. Ein Beitrag zur Morphologie der Nestvögel und zur Systematik der RhinochctidCn. (Bd. 77. Nr. 3.) Halle 1900. 4». 48 S. u. 1 T. Preis 5 Mark. Vcrhoeff, Karl W.'.Ueber den Iläutungsvorgang der Diplopoden. (Bd. 77. Nr. 6). H.nlle 1901. 4». 18 S. u. IT. Preis 1 MarK'50 Pf. — Beiträge zur Kenntnis.s paläarktisclier Myriopoden. XVI. Aufsatz: Zur vergleichenden Morphologie, Systematik und Geographie der Ciiilopoden. (Bd. 77. Nr. 5.) Halle 1901. 4". 96 S. u. 3 T. Preis 6 Mark. scherich, K. Ueber die Bildung der Keimblätter bei den Museiden. (Bd, 77. Nr. 4.) Halle 1901. 4». 70 S. u. 8 T. Preis 9 Mark. .'imer, Tli und Flckert, C. Die Artbildung und Verwandtschaft bei den Schwimmvögeln nach deren Zeichnung dargc-tL-llt. (Bd. 77. Nr. 1). Halle 1899. 4". 110 S. u. 65 Textabbildungen. Preis 7 Mark. »Jraf, A. Hirudiuoonstudien. (Bd. 72. Nr. 2). Halle 1899. 4". 190 S.. 15 T. u. 27 Zinkographien. Preis 30 Mark. '»rev6," C Die geographische ^■erbreitung der jetzt lel)enden. Perissodactyla, Laiiinuugia und Artiodactyla non ruminantia. (Bd. 70. Nr. 5). Halle 1898.4". 89 S. u. 5 Karten in Earbeudruck. Preis 9 Mark. f JlaWH', F. Muskeln und Nerven des proximalen Abschnittes der vorderen Extremität des Kaninchens. (Bd. 69. Nr. 3). HaUe 1897. 4». 27 S. u. 4 T. Preis 5 Mark. Carriere, Justus und Bürger, Otto. Die Entwicklungsgeschichte der Mauerbiene (Chalicodoma muraria, Fabr.") im Ei. (Bd. 69. Nr. 2). Halle 1897. 4". 168 S. u. 13 T. Preis 30 Mark. Lendenfeld, R. v. Die Clavulina der Adria. (Bd. ()9. Nr. 1.) Halle 1897. 4". 251 S. u. 12 T. Preis 27 Mark, ürev^, C. Die geogi-apliische Verbreitung der Pinnipedia. (Bd. 66. Nr. 4.) Halle 1896. 4". ,48 S. u. 4 T. Preis 6 Mark. r a'' I'^ a< Y. ^\ << '\ ^ c> ••-■- -^ ^ ^. % ^A CjV 'vT V ^^ ^ d^' .. ^'^. V <^-*- -(a. -Vr lif- ^-w. .c/- \ .-V ■<<) -v. v> ^-V ^ ^^ s ^-v ^ >> -Va. .^. '9p ^^^^'Ij^ '''y^^^ ^ '5^ -Vv '■^^ V5^ 'tc A-° ,-^ 1-^ >> -v. "^i. •^'' ■^d' .N?^ '^A-. ^- -^^^ 1