I i A r-* *~* « ^. «. r^ ä Q mis von Dr. Oswald Heer, Professor am Polytechnikum und an der Universität Zürich. Sechster Band. 1. Abtheilung enthaltend: \ JL. Nachträge zur Jura-Flora Sibiriens. 2. Nachträge zur fossilen Flora Grönlands. -3. Beiträge zur miocenen Flora von Nord-Canada. .4. Untersuchung über fossile Hölzer aus der arctischen Zone, von Dr. Carl Schröter , Docent am Polytechnikum und Assistent am botanischen Laboratorium in Zürich. Mit 21 Tafeln. Zürich. Verlag von J. Wurster & Comp 1880. Vorwort. • ^Ich habe vier Abhandlungen zu einer ersten Abtheilung des VI. Bandes der Flora arcTica zusammengefasst und übergebe dieselbe schon jetzt den Freunden der fossilen Flora der Polarländer, da die Herausgabe des ganzen Bandes sich voraussichtlich noch längere Zeit verziehen wird. Die vorliegende Abtheilung enthält: • 1. Nachträge zur Jura-Flora Sibiriens, welche auch in den «Memoires de l'Academie Imp. des sciences de St. Petersbourg», VIP Serie T. XXVII, Nr. 10 erschienen sind. Es hat Herr R. Maak vor zwei Jahren eine grosse Zahl von Jura-Pflanzen bei Ust Balei gesammelt, welche mir zur Untersuchung übergeben wurden. Die Mehrzahl der Arten stimmt allerdings mit den in den frühern Bänden beschriebenen überein ; doch begegnet uns in der MAAx'schen Sammlung immerhin eine Zahl von neuen Arten und die Kenntniss der bekannten wird durch Erweiterung des Formenkreises ihrer Blattorgane und bei mehreren Arten auch durch den Nachweis der Blüthen und Früchte erweitert, wodurch wir über die nordasiatische Jura-Flora wichtige neue Aufschlüsse erhalten haben. 2. Nachträge zur fossilen Flora Grönlands; auch erschienen In den «Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar» , Bandet 18. Nr. 2. Enthalten Pflanzen der Kreide und der miocenen Flora Grönlands, welche Prof. Nordenskiöld und Dr. Nauckhopp nach Stockholm gebracht hatten. 3. Beiträge zur miocenen Flora von Nord-Canada. Nach vieljährigen Be- mühungen des Herrn Rob. H. Scott, F. R. S., ist eine Sammlung von fossilen Pflanzen vom Mackenzie, nahe der Stelle, wo der Bärenseefluss in denselben einmündet, nach London gekommen und mir' zur Untersuchung übergeben worden. Das Resultat derselben enthält diese Abhandlung. i 4. Untersuchung über fossile Hölzer aus der aretischen Zone von Dr. Carl Schröter. Bei den fossilen Blättern von Mackenzie lagen verkieselte Hölzer. Diese hat Herr Dr. Schrceter einer genauen mikroskopischen Untersuchung unterworfen und gezeigt, dass sie zu Sequoia, Ginkgo und Platanus gehören. Die Durstellung derselben bildet den zweiten Theil seiner Abhandlung, der erste Theil ist der Untersuchung eines fossilen Holzes gewidmet, welches der Eismeerfahrer Nils Johnsen von Tromsuo im Jahre 1S71 auf dem Johnsenberg in König Karlsland (Gilesland der Schweden, Wichc-land der Engländer) gefunden hatte. Es ist diess der einzige Pfianzenrest , welcher von dieser äusserst schwer zugänglichen Insel bislang nach Europa gekommen ist. Er zeigt uns, dass zur Miocenzeit ein der sibirischen Lärche sehr nahe verwandtes Nadelholz diese vom Nordpol nur 1 1 Breite- grade entfernte Insel bewohnt hat, während das benachbarte Spitzbergen von einer reichen Waldnora bekleidet war. r^Zürich, im November 1880. Dr. Oswald Heer. MEMOIRES DE L'ACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, Vir SERIE. Tome XIVII, W 10. MCHTEÄGE ZUR JUKA-FLORA SIBIRIEN; GEGRÜNDET 1 auf die von Heben RICHARD MAAK IM UST-BALEI GESAMMELTEM PFLANZEN. VON I>x\ Oswald Heer, Firofi Mit 0 Tafeln. (Lu le 15 janvier 1880.) i St.-PETERSBOUEG, 1880. Commissionnaires de l'Academie Imperiale des sciences: ä St.-Petersbourg: ä Riga: ä Leipzig: - MM Eggers et C">. . M< N> K el M> Vosg Sortimeüt (G> Haessel). et J. Glasounof; K ' Prix: I Rbl. 30 Kop. = 4 Mk. 30 Pf. Nachträge zur Jura -Flora Sibiriens. X. A.llg'era.eixies. In meinen Beiträgen zur Jura-Flora Ostsibiriens und des Amurlandes habe ich Ust-Balei an der Angara als den wichtigsten Fundort von Jura-Pflanzen Sibiriens bezeichnet und die Lage- rungsverhältnisse dieser Pflanzen, ihren Charakter und Verbreitung ausführlich besprochen. Seither (im Sommer 1878) hat Herr Richard Maack an derselben Stelle eine grosse Masse von Pflanzen gesammelt und dieselben nach St. Petersburg gebracht. Eine Auswahl der- selben wurde mir von Herrn Akademiker Fr. Schmidt zur Untersuchung zugesandt, deren Resultat ich hier mittheile. Die neue Sammlung des Herrn Maack enthält im Ganzen etwa 40 Pflanzen- Arten. Von diesen sind 1 5 Arten neu für Ust-Balei, so dass die Zahl der Arten für Ust-Balei nun auf 63 gestiegen ist. Von diesen 15 Arten sind 5 von anderwärts bekannt: die Baier a pul- chella wurde am Amur und an der Bureja, bei Ajakit am Eismeer und auf der Insel Andö (Norwegen) gefunden; die Baiera palmata am Amur, die Baiera angusülöba in Ajakit, die Cyathea Tchihatchevi Schmalh. in Kusnezk und im Petschora-Lande und Pinus prodromus am Cap Boheman in Spitzbergen. Zehn Arten sind als neu zu bezeichnen. Von diesen dürften zwei Blüthenstände , die ich noch nicht in befriedigender Weise zu deuten ver- mochte, das meiste Interesse beanspruchen; aber auch die Zapfen der neuen Gattung Schidolepium und die mancherlei neuen Aufschlüsse, die wir über die Gattungen Phyllotheca, Gintyo, Czekanowskia , Baiera und Leptostrobus erhalten, erweitern unsere Kenntnisse der Jura-Flora. Beachtenswerth ist, dass die Sammlung des Herrn Maack zahlreiche Blüthen- kätzchen von Baiera und Ginkgo enthält; es müssen daher die ausgebeuteten Schichten zur Zeit der Blüthe dieser Bäume abgelagert worden sein. Die von mir bearbeiteten Fundstätten von Braun-Jura-Pflanzen Ostsibiriens und des Amurlaudes haben bis jetzt (nach Abzug von 3 Samaropsis- Arten, die wir mit Leptostrobus vereinigen,) 100 Arten ergeben. Dazu kommen 27 neue Arten, welche Herr Prof. Schmal- ilemoiroä de l'Acad. Imp. des scieoces, Vllme Serie. 1 HAROLD B.LEE LIBRARY BRIGHAM YOUNG UNIVERSi7> PROVO. UTAH 2 Prof. Dr. Oswald Heer. hausen neuerdings aus dem Kohlenbecken von Kusnezk am Altai und von der untern Tun- . guska beschrieben hat,1) so dass wir gegenwärtig für Sibirien 127 Arten von Jura-Pflan- zen erhalten. Das Kohlenbecken von Kusnezk liegt am Nordabhang des Altai, unter 54° n. Br. Die Kohlenflotze sind von Sandsteinen und Thonen umgeben und nehmen einen grossen Flächenraum zwischen dem Alatau- Gebirge im Osten und dem Salair im Westen ein/ Schmalhausen hat aus demselben '20 Arten beschrieben. Von diesen sind uns folgende aus dem Gouv. von Irkutsk bekannt: Asplenium wJdtUense Brgn. sp., Aspl PetruscMnense Hr., Aspl argutidum Hr., Gyathea Tchihatchewi Schmalh., Podozamites lanceolatus var. Eichwaldi Schimp., Gingko sibirica Hr.?, Phoenicopsis angustifolia Hr., Czekanowskia rigida Hr., Cyclopitys Nordenskiöldi Hr. sp. und Samaropsis parvula Hr. Dazu kommt noch Gingko digitata Brgn. sp.^ eine Art, die uns aus Süd-Russland, aus Spitzbergen und Yorkshire in England, aber auch, in der Varietät integriuscida, von Ajakit am Eismeer bekannt ist. i Von den andern Arten treten drei (Phyllotlieca deliquescens Goepp. sp., Pecopteris reeta Schmalh. und Eliiptozamites Goepperti Schmalh.) auch an der untern Tunguska auf und ist zu vermuthen, dass sie auch an den Zwischenstationen sich finden lassen. Die wich- tigste Art ist die Eliiptozamites y welche durch ihre grossen lederartigen Blattfiedern, die von sehr dicht stehenden, feinen, vielfach verästelten Längsnerven durchzogen sind, sich aus- zeichnet. Ihre systematische Stellung ist aber noch zweifelhaft, da nicht ganz sicher, dass die Blätter (oder Fiedern) an einer gemeinsamen Spindel befestigt sind. Sie haben eine grosse ' Ähnlichkeit mit Cordaites und wurden von Goepp ert und Geinitz als Noeggera- thien-BY&tter beschrieben. Die Kohlen und Graphit führenden Lager an der untern Tunguska erstrecken sich über ein grosses Areal, dessen Mittelpunkt bei etwa 65° n. Br. liegt. Sie sind eruptiven Gesteinen untergeordnet, welche in einer Ausdehnung von fast 5% Breitengraden und 18% Längengraden auftreten. Die meisten Pflanzen wurden von Czekanowski an der Tschen- kokta und an der Ssuka gesammelt. Prof. Schmal hausen hat 26 Arten beschrieben. Von diesen sind uns fünf aus dem Gouv. Irkutsk bekannt, nämlich: Asplenium whitbiense Brgn. sp., Aspl. PetruscMnense Hr., 'Czekanoivskia rigida Hr., Phoeni- copsis angustifolia Hr. und Gyclopitys Nordenskiöldi Hr. Drei Arten hat Schmalhausen auch von Kusnezk nachgewiesen. 18 Arten sind bis- lang nur von der Tunguska bekannt. Da darunter vier Meerespflanzen sind, haben wir es mit einer Strandbildung zu thun. Unter den 22 Landpflanzen sind die Equisetaceen zahl- 1) Joh. Schmalhausen Beiträge zur Jura-Flora Russlands. Memoires de l'Acad. Imp. des Sciences de St. Petershourg. VII. Se>. Tome XXVII. 4. 1879. Nachträge zur Jura-Flora Sibiriens. 3 reich vertreten, indem ausser einem Equisetum (E. GzekanowsUi Schmalh.) noch vier Arten Phyllotheca erscheinen, 'von denen die Pli. deliquescens in Ssuka die dominirende Pflanze ist. Daneben sind es aber auch hier die Farn, die Cycadeen und die Nadelhölzer und unter diesen voraus die Gingko-artigen Bäume, welche die Pflanzendecke gebildet haben. Doch ist es sehr ' auffallend , dass von den in Ust-Balei so häufigen Baiera- und Gingko-Arten keine einzige an der Tunguska gefunden wurde und die beiden Gingko-Arten, welche Schmalhausen beschrieben hat, so sehr von den Arten von Ust-Balei und Ajakit abweichen, dass ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung noch nicht ganz gesichert ist. Prof. Schmalhausen hat auch im Petschoralande bei G4° 50' n. Br. die Jura-For- mation nachgewiesen. Am westlichen Abhang des nördlichen Uralgebirges ist im Bereiche der Flüsse Ussa und Schtschugor ein Schichtensystem verbreitet, das Pflanzenreste und Kohlenlager einschliesst. Schmalhausen hat sechs Pflanzenarten beschrieben, von denen drei (Asplenimn whitbiense Brgn. spec. var., Aspl. Petruschinense Hr. und Cyatlica Tcldha- tchewi Schmalh. var.) zu bekannten in Sibirien weit verbreiteten Jura-Pflanzen gehören, eine (die ffliiptozamites Goepperti) auch am Altai und der untern Tunguska vorkommt, zwei aber (Phyllotheca striata und Bhipidopsis ginglcoides Schmalh.) dem Petschoralande eigen- tümlich sind. Von besonderem Interesse ist die RliipidopsisJ eine Conifere, die mit Gingko sehr nahe verwandt, aber noch grössere, (bis Fusslange) handförmig zertheilte Blätter hatte,, mit kleinen seitlichen Blattsegmenten. Meine frühern Arbeiten über die Jura- Flora des Amur-Landes, des Gouvernements Irkutsk und des Gebietes der Lena suchten ein Bild der Jura-Flora dieses grossen Landes zu entwerfen, durch die Abhandlung des Herrn Schmalhausen erweitert sich unser Blick, indem uns auch vom Altai, von der untern Tunguska und dem Petschora-Lande eine Zahl von Jura-Pflanzen vorgeführt werden, so dass wir jetzt von mehreren, weit auseinander lie- genden Punkten des grossen Ländergebietes Nordasiens eine Zahl von Hauptpflanzen-Typen der Jura-Zeit kennen und durch sie einen Einblick in die Pflanzendecke erhalten, welche damals über diese Gegenden ausgebreitet war. Wir wissen aber aus den von Prof. J. J. Rein in Japan entdeckten und von Dr. Geyler bearbeiteten Pflanzen weiter, dass damals auch dort die Flora denselben Charakter gehabt hat. Unter den zwölf von Dr. Geyler beschriebenen Pflanzenarten l) erblicken wir vier Arten , die uns aus Ostsibirien und vom Amurland bekannt sind , nämlich : 1) Dr. Geyler über fossile Pflanzen aus der Jura-Formation Japans. Palaeontograzihica. N. F. IV. 5. Die Pflanzen wurden von Prof. Rein im obern Thale des Tetorigawa der Provinz Kaga, in der Landschaft Hokurokado auf der Hauptinsel Honsbiu (Nippon) gesam- melt. Geyler zählt 5 mit dem Amurland und Sibirien gemeinsame Arten, allein sein Podozamites ensiformis gehört nach meinem Dafürhalten zu P. temtestriatus Geyl. und weicht von meinem P. ensiformis durch die andere Form der Fiedern und die viel zahlreichern, am Grund nicht gabelig getheilten Längsnerven ab. P. en- siformis hat nur 10—13 Längsnerven, das japanische Blatt aber 20-22. , .« 4 Pbof. De. Oswald Heee. Adiantites amurensis Hr., Asplenium argutulwn Hr., Podozamites lanceolatus Li ndl. sp. in verschiedenen Formen und Gingko sibirica Hr. Der zierliche Podozamites Beinii Geyl. hat in Spitzbergen in dem P. pulchellus Hr. eine nahe verwandte Art und die Thyrsopteris elongata Geyl. stellt eine Farngattung dar, welche in Sibirien und am Amur reich vertreten war. Die Vergleichung der Jura-Flora Sibiriens mit derjenigen anderer Länder hat uns schon früher ergeben (vgl. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens S. 14.), dass sie mit der- jenigen des Braun-Jura von Yorkshire in England am meisten Uebereinstimmung zeige. Diess wird durch die neueste Untersuchung von Dr. A. Nathorst bestätigt. Derselbe hat letzten Sommer diese Flora theils in den englischen Museen, theils in Scarborough, der wichtigsten Fundstätte englischer Oolith-Pflanzen, untersucht und hatte die grosse Freund- lichkeit, mir das Resultat dieser Studien, soweit es auf die sibirische Flora Bezug hat, mitzutheilen. Er hat im englischen Oolith folgende Arten, die mit sibirischen überein- stimmen, oder doch sehr nahe verwandt sind, beobachtet: 1 . Thyrsopteris Murrayana Brgn. sp. Die Fiederchen sind auch bei den englischen Exem- plaren nicht so deutlich gestielt wie in Brongniarts Figuren; sie sind mit einem breitern Theil des Grundes angeheftet. 2. Thyrsopteris Maackiana Hr. ist bei Saltwick (im Unter-Oolith, der unmittelbar dem Lias aufliegt) die häufigste Form. Einige Exemplare haben schmalere Fiederchen und ähneln der Sphenopteris thulensis Hr. (Fl. arctica IV. Spitzbergen Taf. VI. Fig. 7. b. c.) 3. Sphenopteris baicalensis Hr. scheint der Sph. socialis Phil. (Geology Yorkshire coast 3. edit. p. 214.) nahe zu stehen. 4. Sphenopteris Trautscholdi Hr. scheint auch in England vorzukommen. Da indessen nur kleine Bruchstücke gefunden wurden, bleibt .diese Bestimmung unsicher. Nathorst ist geneigt die Sphenopteris arguta Lindl. (Foss. Fl. III. Taf. 168) hierher zu rechnen; aber auch die Sph. cysteoides Lindl. (Foss. Fl. III. Taf. 176. A.) hat ähnlich gebildete Fiederchen. « 5. Dicksonia concinna Hr. Dr. Nathorst fand im Museum von Cambridge im Thon- eisenstein eine Farnform, welche in der Stellung der Fiedern und der Form der Fiederchen sehr an die D. concinna erinnert. Die Nervatur ist indessen nicht erhalten. 6. Dicksonia clavipes Hr. Ich habe schon früher auf die grosse Aehnlichkeit dieses Farn's mit Sphenopteris nephrocarpa Bunbury aufmerksam gemacht (vgl. Beiträge zur Jura-Flora S. 33.), ihn aber getrennt, da die Stiele am Grunde mehr zusammengezogen und die Spindel nicht geflügelt ist. Nathorst aber, der das Original in England gesehen Nachträge zur Jura-Flora Sibiriens. 5 hat, ist geneigt , sie zu vereinigen ; N wir hätten dann die Art als Bicksonia nephrocarpa Bunb. spec. zu bezeichnen. 7. Asplenium whitbiense Brgn. Die sibirische Pflanze stimmt sehr wohl mit der engli- schen überein, nur hat diese öfter etwas grössere Fiederchen. 8. Asplenium petruschinense Hr. Bei Scarborough. 9. Asplenium argutulum Hr. Kommt auch in England vor; die Exemplare stimmen nach Nathorst vollkommen mit der Form von Tapka überein; die Pecopteris arguta Lindl. ist aber nach Nathorst ganz verschieden und gehöre wahrscheinlich zu Bicksonia. Die Sori sind immer concav und sitzen am Rande. 10. Nilssonia orientalis Hr. Dr. Nathorst fand in Scarborough eine Art, welche mit der N. orientalis, sehr nahe verwandt ist, ja wahrscheinlich zu derselben gehört. Die Blät- ter sind theils unzertheilt, theils in wenige Lappen gespalten; die Nerven sind äusserst fein und 'dicht zusammengestellt; das Parenchym zwischen denselben ist nicht aufgetrieben (N. taeniopterides Nath.). 11. Podozamites lanceolatus Lindl. spec. Dr. Nathorst sah in Scarborough von dieser Art ein schönes gefiedertes Blatt, das zur Varietät minor gehört. Die Fiedern haben eine Länge von 4 Cm. bei 4 — 5 Mm. Breite. Dieselbe Form hat er nebst den P. lanceola- tus genuinus und intermedius auch im Raet Schönens nachgewiesen (Flora von Bjuf. S. 74.). Nach Feistmantel kommt diese Art auch in Jabalpur vor. 12. Anomozamites Lindleyanus Schimp. Bei den Blättern, die Nathorst in Scarborough sah, sind die Blattlappen relativ etwas länger und die dazwischen liegenden Buchten etwas schmäler, als bei den Blättern der Tapka. Die Grösse der Lappen variirt übrigens sehr und Nathorst zieht auch die Taeniopteris major Lindl. und T. minor Lindl. zu die- ser Art. 13. ßaiera angustiloba Hr. In einem neuen pflanzenführenden Lager von Scarborough, welches zu oberst liegt, entdeckte Nathorst eine Baiera, welche nahe an die vorliegende Art sicli anschliesst, bei der aber die Theilung der Lappen etwas höher oben stattfindet. 14. Gingko Huttoni Stbg. spec. mit mehr. getheilten und etwas schmälern Lappen. 15. Gingko digitata Brgn. sp. Von dieser Art fand Nathorst in Scarborough Uebergänge zu G. integriuscula Hr., bei welcher das halbkreisrunde Blatt fast ganzrandig ist und nur ein paar ganz seichte Ein- schnitte hat. Wir haben daher G. integriuscula als eine Varietät der G. digitata zu betrach- ten, um so mehr, da auch bei der lebenden Art (G. biloba), ausser den zweilappigen Blät- tern, fast ganzrandige und auf der andern Seite an Wasserschossen tief handschnittige Blätter vorkommen. 6 Peof. Dr. Oswald Heek. Von Gingko fand Nathorst in Scarborough ein männliches Amentum mit schön er- haltenen Anthcren, deren drei an der Spitze des Fadens sitzen. 16. Czekanowskia setacea Hr. Nathorst hat schöne Exemplare mit Kurzzweigen und deutlichen Niederblättern in Gristhorpe gefunden; ferner erhielt er in Scarborough einige Bruchstücke mit getheilteu Blättern, welche mit der G rigida Hr. übereinstimmen. Solenites Murray ana Li ndl. (Fossile Flora II. S. 105. Taf. 121.), welche in der Gristhorpe-Bai bei Scarborough häufig vorkommt, wurde von Nathorst auch in Claughton massenhaft gefunden. Sie bildet da sogar kleine Kohlenstreifen und liegt meist büschel- förmig beisammen, doch hat Nathorst keine Niederblätter aufgefunden und die Blätter, welche sonst denen, der Czekanowskia rigida sehr ähnlich sehen, scheinen unverästelt zu sein, daher sie nicht zu dieser Art gebracht werden können und- eher zu Leptostrobus an- gustifolia gehören dürften. In Berücksichtigung der grossen Entfernung der englischen Fundstätten von denen Ostsibiriens ist die Zahl der gemeinsamen Arten sehr beträchtlich und lässt nicht zweifeln, dass die Ablagerungen, welche diese Pflanzen einschliessen, demselben Zeitalter angehören. XU. Beselxreibiaiio- der .Ajr ten, / Filices. 1. Thyrsopteris Murrayana Brgn. sp. Taf I. Fig. 1. Beiträge zur Jura-Flora S. 30. Taf. I. 4. IL 1—4. VIII. 11. b. Ein sehr schön erhaltenes Stück (Fig. 1.) zeigt uns die fertilen Fiedern; zahlreiche runde Becherchen stehen in Aehren, die traubenförmig zusammengestellt sind. 2. Thyrsopteris Maackiana Hr. Beiträge zur Jura-Flora S. 31. Taf. I. 1—3. IL 5. 6. Mehrere wohl erhaltene Fiedern von Ust-Balei liegen nahe beisammen. Die kleinen, kurzen Fiederchen sind 3 — 5-lappig; das kurze Stielchen, an dem sie befestigt sind, ist etwas an der Spindel decurrirend. Ein von Dr. A. Nathorst im Unter-Oolith von Salt- wick gefundenes und mir mitgetheiltes Stück stimmt völlig mit der sibirischen Pflanze überein. " 3. Sphenopteris amissa Hr. Beiträge zur Jura-Flora S. 35. Taf. IL 14. Die 2 neu in Ust-Balei gefundenen Stücke sind nicht vollständiger, als die früher dar- Nachträge zur Jura -Flora Sibiriens. 7 gestellten; es sind je 2 Fiederchen gegenständig und am Grunde verbunden; sie sind ei- förmig und vorn stumpf gezahnt. 4-. Adiantites spec. Taf. I. Fig. 2., zweimal vergrössert 2. b. Das Fig. 2. dargestellte Fragment von Ust-Balei ist zur sichern Bestimmung zu un- vollständig erhalten. An der dünnen, etwas gebogenen Spindel sitzen die zarten Fieder- chen, welche fiederspaltig gelappt sind, ob aber diese Lappen ganzrandig oder weiter ge- lappt oder gezahnt, ist nicht zu ermitteln. Die Secundarnerven sind gabiig getheilt. 5. Asplenium whitbiense Brgn. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens. S. 94. Taf. XVI. 8. XX. 1. 6. XXI. 3. 4. XXII. 4. g. g. c. • Schmalhausen 1. c. S. 17. Taf. IL 2—10. Älethopteris whitbyensis Feistmantel Flora of Kach S. 22. Taf. III. 1 — 4. XII. 3. Flora of Jabalpur S. 27. Zwei Blattstücke von Ust-Balei. Feistmantel zieht für diesen Farn die ältere Bezeichnung Älethopteris vor, da ich aber nachgewiesen habe, dass die Bildung der Fruchthäufchen ihn zu Asplenium {Dipla- ziwm) weist und dies auch durch Schmalhausen (1. c. S. 19.), der ein fertiles Blatt aufgefunden hat, bestätigt wird, muss er dieser Gattung einverleibt werden. 6. Cyathea Tchihatchewi Schmalh. Taf. I. Fig. 3. C. fronde bipinnata, pinnis elongatis, lanceolatis, rhachi anguste marginata; pinnulis patentibus leniter sursum curvatis, oblongo-lanceolatis, apice acuminatis, margine crenatis, 5 — 7 m. m. latis, 10 — 19 m. m. longis, nervo primario tenui, nervis secundariis sub an- gulo acuto egredientibus, dichotomis vel furca'tis; pinnulis fertilibus revolutis, soris sub crenulis ad angulos nervillorum impositis. Schmalhausen Beiträge zur Jura-Flora Russlands. S. 24. 48. Taf. IL 12. III. 1—6. VIII. 2, - Ust-Balei, Herr Prof. Schmalhausen hat viel vollständiger erhaltene Wedelstücke von Kusnezk in Westsibirien erhalten und in seiner Abhandlung über die Jura-Flora von Kusnezk abge- bildet und beschrieben. Er rechnet dazu auch die Splienopteris anthriscifolia Goepp. und Sph. imbricata Goeppert in Tchihatcheffs voyage dans 1' Altai S. '387. Taf. 28 und 29. Ist ähnlich dem Asplenium distans Hr. (Beiträge zur Jura-Flora S. 97), die Fiederchen haben dieselbe Form, sind aber am Rande mit stumpfen Kerbzähnen versehen. Diese stum- pfen Zähne unterscheiden die Art auch von der Pecopteris denticulata Brongn. (Neuropteris ligata Lindl. Foss. Fl. I. Taf. LXIX.) 8 ' Peof. Dr. Oswald Heer. Von Ust-Balei liegt zwar nur ein Fetzen der Fieder vor, dieser ist aber sehr schön erhalten. Die Fiederchen sind fast gegenständig; am Grund am breitesten und die Ecken etwas abgerundet. Die ganz flachen , aber breiten Zähne sind stumpf, in jeden läuft ein sehr schwacher Secundarnerv. Dieser ist zunächst in zwei Gabeln gespalten; der untere Gabelast bleibt meist einfach, während der obere nochmals in 2 Aeste getheilt ist. Dieselbe Nervation zeigen auch einige von Schmalhausen abgebildete Blattfiedern, so Taf. III. Fig. 1. und 5b., während bei den meisten die Secundarnerven zweimal gabiig getheilt sind und jeder Gabelast sich weiter in zwei Aeste thcilt. Nach Schmalhausen sind die Fie- derchen zu untcrst verbunden, während sie bei dem Exemplar von Ust-Balei frei sind; in- dessen sehen wir aus den schönen, von Schmalhausen auf Taf. II. 12. und III. 1. abge- bildeten Wedelstücken, dass auch bei diesen die äussern Fiederchen frei werden. Schmalhausen hat auf Taf. III. Fig. 2 seiner Abhandlung- ein Wedelstück abgebil- det, das wahrscheinlich fertile Fiederchen besitzt. Sie sind stark gewölbt und am Bande etwas eingerollt; zwischen der Gabelung derNervillen ist eine Vertiefung, in welcher wahr- scheinlich ein Sorus gesessen hat, der aber nicht erhalten ist. Darauf und auf die Form und Nervation des Laubes sich stützend, bringt Schmalhausen diesen Farn zu Cyatlwa und erinnert an die G. medullaris Sw. aus Neuseeland. 7. Protorhipis reniformis Hr. Taf. I. Fig. 4. a. Pr. fronde reniformi, integerrima, 2 Cm. lata, nervis obsoletis, soris rotundatis. Auf derselben Steinplatte mit den Fruchtzapfen von Kaidacarpum sibiricum, Blättern von Czekanowskia setacea und Baier a longifolia liegt ein nierenförmiges kleines Blatt, das in der Form so sehr mit dem der Protorhipis asarifolia Zigno (Fl. foss. Oolith. S. 180. Taf. IX. Fig. 2.) übereinkommt, dass es wohl demselben Genus zuzutheilen ist, obwol allerdings die verwischte Nervation eine ganz sichere Bestimmung nicht zulässt. Das Blatt ist ganz- randig, nierenförmig und hat eine Breite von 2 Cm. bei einer Länge von 12 Mm. Mit der Loupe bemerkt man einige sehr zarte von der Insertionsstelle auslaufende Nerven, welche verästelt zu sein scheinen; sie verbindende Aederchen, wie dies bei Protorhipis angegeben wird, sind nicht zu sehen. Auf der Mitte der Blattfläche haben wir einige (3 deutliche) kreisrunde Eindrücke, welche wahrscheinlich von den Fruchthäufchen herrühren. Es hat Dr. Nathorst 2 Arten von Protorhipis (Pr. crenata und Pr. integrifolid) aus dem Baet von Bjuf beschrieben (On> Floran i Skanes kolförande Bildningar. 1 Fl. vidBjuf. Stockholm 1879 p. 57.); welche aber von der sibirischen Art sehr abweichen. i Lycopodiaceae. 8. Lycopodites tenerrimus Hr. Beiträge zur Jura-Fora S. 42. Taf. XV. 1. 2 — 8. Die neue Sammlung enthält mehrere ziemlich grosse Stücke von Ust-Balei, welche Nachtrage zur Jura-Flora Sibiriens. 9 mit dem auf Taf. XV. 5. abgebildeten übereinstimmen. Die dünnen Zweige sind dicht mit zarten, abstehenden Blättern besetzt. Früchte, sind nicht erhalten. Episelaceac. 9. Phyllotheca sibirica Hr. Taf. I. Fig. 5. G. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibir. Fl. aret. IV. S. 43. Taf. IV. 1 — 7. Boiträge zur foss. Fl. Sibir. Fl. aret, V. S. 5. Taf. IL 1—4. Bei Taf. I Fig. 5. haben wir ein ziemlich langes, zusammengekrümmtes Stengclstück mit etwa 12 Mm. langen Gliedern, die mit Blattscheiden bekleidet, welche in die borsten- förmigen Blätter auslaufen. Unter den Knoten sind auch hier die kleinen runden Sclieibchen in regelmässigen Abständen. Neben dem Stengel liegen zwei Aehren, welche wahrschein- lich dieser Art angehören. Die kleinere hat einen dünnen Stiel, ist 14 Mm. lang, bei 6 Mm. Breite; sie besteht aus zahlreichen schwarzen Schuppen, die aber So dicht übereinander liegen, dass ihre Form nicht zu erkennen ist. Die zweite hat einen dickern nackten Stiel und eine Breite von 7 Mm.; da sie vorn abgebrochen, ist ihre Länge nicht zu bestimmen. Die Schuppen liegen auch dicht übereinander, doch sehen wir wenigstens bei ein paar Stücken, dass sie auswärts schildförmig verbreitert sind, ohne dass die- Form des Receptaculums näher zu bestimmen ist. Ausser diesen zwei bei den Stengeln von Phyllotheca liegenden Aehren, sind noch mehrere in der Sammlung, welche hierher zu gehören scheinen, aber die Bildung der Receptacula nicht erkennen lassen. Sie ähneln sehr den Kätzchen von Baiera, sind aber kleiner, namentlich schmäler. Durch diese Fruchtähren schliesst sich unsere Pflanze nahe an Equisetum an; würde freilich im Stand dieser Fruchtähren sehr abweichen, wenn sie an den Scheibchen befestigt ' gew^c -ui, Was freilich nicht wahrscheinlich ist. Von einem viel dickern Stengel ist ein Durchschnitt in Fig. 6 dargestellt; er ist von einem Kranz von Blättern umgeben, die einen deutlichen Mittelnerv haben. Schmalhausen hat in seiner Abhandlung über die Jura-Pflanzen Russlands fünf neue Phyllotheca- Arten beschrieben, und von einer, der Ph. deliquescens Gocpp. sp., auch den Fruchtstand dargestellt. Es stehen hier, wie bei Equisetum, zahlreiche schildförmige Recep- tacula in einer Aehre, sie werden aber durch 2 — 3 Wirtel steriler Blätter unterbrochen, so dass hier gleichsam mehrere, durch Blattscheiden getrennte Aehren übereinander stehen. Es ist dies ein Fruchtstand, welcher den Uebergang vom Fruchtstand der Eguiseien zu dem der Calamiteen vermittelt, bei welchen fertile und sterile Wirtel alterniren. Bis jetzt ist nur bei Phyllotheca deliquescens ein so eigentümlicher Fruchtstand bekannt; bei Phyl- lotheca sibirica ist die -Aehre durch keine sterilen Wirtel unterbrochen, diese Art schliesst Muiiiunna du l'Aoad. Iiup, doa scieneou, Yiiuiu Siiriu, 2 10 Prof. Dr. Oswald Heer, sich dalier näher an Equisetum an. Wie sicli die andern Arten in dieser Beziehung verhal- ten , ist noch nicht bekannt. Nehmen wir zum Hauptmerkmal für Ph/jlloihcca die am Grunde zu einer Scheide verbundenen, weiter oben auseinanderlaufenden und ausgebrei- teten Blätter so werden wir die Ph. sibirica mit der Ph dclußicsccns zu derselben bringen können, sie stellen aber zwei verschiedene Typen dar, die mit der Zeit wohl auch genc- risch zu trennen sind. Cycadaccac. 10. Cycadites (?) planicosta Hr. Taf. VII. Fig. 12&. Beiträge zur Jura-Flora S. 44. Tal'. IV. 16. Ust-Balei, auf derselben Steinplatte mit den Blättern von Leptostrobus. Das Fig. 126 abgebildete Blattstück stimmt ganz mit dem schon früher dargestellten übercin , doch hat es nur 4 Mm. Breite; der Mittelnerv ist breit und flach, seitliche Nerven sind nicht zu erkennen. 11. Podozamites gramineus Hr. Taf. I. Fig. Sa. Beiträge zur Jura-Flora S. 46. Taf. IV. 13. Beiträge zur foss. Flora Sibiriens S. 21. Taf. VI. 1—3. Eine 3 Mm. breite und 10 Cm. lange Blattfieder, die auswärts allmälig verschmälert ist. Sie hat 5 sehr zarte Längsnerven. 12. Podozamites (?) tricostatus Hr. Taf. I. Fig. 7. P. foliolis angustis, linearibus, tricostatis, interstitiis subtilissime striatis. Ust-Balei. Ein 83 Mm. langes, aber am Grunde abgebrochenes, 3 Mm. breites lincarisches Blatt, das von drei scharfen Längsrippen durchzogen ist, die bis in die Blatt- spitze laufen. Die Furchen zwischen denselben haben 2 — 3 , äusserst zarte Längs - streifen. Fig. Tb vergrössert. Hat die Grösse der Blattficdern des P. gramineus Hr. (Beiträge zur Jura-Flora S. 46 und zur fossilen Flora Sibiriens S. 21), das Blatt ist aber vorn weniger zugespitzt und durch die 3 Längsrippen und die Zwischenstreifen ausgezeichnet, welche die systematische Stel- lung des Blattes bei Podozamites zweifelhaft machen. 13. Zamiostrobus spec. Taf. I. Fig. 9. Fig. 9. dürfte die grosse Fruchtschuppe eines Cycadeenzapfens darstellen. Sie war Nachtkäge zur Jura-Flora Sibiriens. 1 1 holzig, wie die dicke Kohlenrinde zeigt, schildförmig, stark gewölbt, mit einem dicken, 2 Cm. langen Stiel; auf der Unterseite zur Aufnahme von zwei Samen ausgebuchtet! Die schild- förmige Partie hat eine Höhe von 12 Mm. und eine Breite von 23 Mm. Coiiifcrae. Taxineae. 14. Baiera longifolia Pom. sp. Taf. I. Fig. 10a. IIa. Taf.II. Fig. 4a— b. IV. 1. 2. V. Ib. 3/;.c. Heer, Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens S. 52. Taf. VII. 2. 3. VIII. IX. 1—11. X. G. 7. XV. 11k Saporta. Flore jurassique III. S. 279. Taf. CLIX. 1. 2. Zahlreiche Blätter von. Ust-Balei in verschiedenen Formen und Grössen. a. Blatt in 4 Lappen getheilt. Taf. IV. Fig. la. Die Lappen haben 5 — 7 Mm. Breite. Unmittelbar neben dem Blatt liegt ein männliches Blüthenkätzchen, mit etwa G im Kreis gestellten Staubbeuteln, Taf. IV. Ib. Ein ähnliches Blüthenkätzchen liegt auch Taf.II. Fig. Ab. neben Blattresten der B. longifolia, Fig. 4a. Wahrscheinlich gehört auch Taf. II. Fig. 6 hierher. Das Blatt ist in 4 ungleich lange Lappen getheilt, ihre Vereinigung am Grund ist aber nicht zu sehen; die zwei etwas weiter abstehenden Blattlappen gehören wahr- scheinlich einem zweiten Blatte an. Neben demselben liegt der Same. Der eiförmige Kern hat 12 Mm. Länge und 7 Mm. ' Breite; er ist von einer 3 Mm. breiten gelbgefärbten ganz platten Zone umgeben, die von der fleischigen äussern Partie des Samens herrühren dürfte. b. Blatt in 5 Lappen getheilt. Taf. V. Fig. 1. b mit Gingko lepida. Das Blatt ist zweimal gabiig getheilt, der linksseitige Lappen allein ist nochmals in 2 Lappen getheilt, während die 3 andern ungetheilt bleiben, daher im Ganzen 5 Lappen entstehen. Das Blatt sitzt an einem dicken, etwas warzigen Zweig. c. Blatt mit 6 Lappen. Taf. II. Fig. 5. Ein schönes grosses Blatt, das ganz dieselbe Gabeltheilung zeigt, wie ich sie in den Beiträgen S. 56 beschrieben und Taf. IX. 2. 4. 6 und VII. 2 abgebildet habe. Die Blatt- '2* 12 Prof. Dr. Oswald Heer läppen haben eine Breite von 7 — 8 Mm. Bei einem Blatte erreichen sie aber selbst 10 Mm. Breite. Ausser den parallelen deutlichen Längsnerven sind noch viel zartere Zwischennerven. Diese grossen Blätter haben einige Aehnlichkeit mit den Blättern der Schizaea elcgans Sw., die aber lange Stiele, vorn unregelmässig gespaltene Lappen und viel stärkere Nerven be- sitzen. Die Sammlung des Herrn Maack enthält zahlreiche Blüthenkätzchen, von denen meh- rere mit dem auf Taf. IX. 10 meiner Beiträge abgebildeten übereinstimmen. Die auf Taf. II. Fig. 4Z>. und Taf. IV. Ib. abgebildeten liegen auf denselben Steinplatten mit den Blättern der Baicra longifolia. Zahlreicher sind aber grössere Blüthenkätzchen mit dichter gedrängten Blümchen, wie das auf Taf. IX. Fig. 1 1 der Beiträge zur Jura-Flora Sibiriens abgebildete. Die Kätzchen sind gestielt, 20 — 25 Mm. lang, länglich oval, in der Mitte 7 — 9 Mm. breit; die Staubgefässe so dicht zusammengedrängt, dass sie sich theilweise decken; in der Regel sieht man nur kleine, rundliche Eindrücke, die dicht beisammenstehen und von den im Kreise gestellten Pollensäcken herrühren. Bei Taf. IV. Fig. 2 ist ein Same von 14 Mm. Länge und 8 Mm. Breite; er hat eine scharfe, schmale Mittelkante, welche der Kante des Steines entspricht. Ist ganz ähnlich dem auf Taf. IX. Fig. 1 der Beiträge zur Jura-Flora abgebildeten Samen. Taf. I. Fig. 10Z> dürfte ein junger, noch nicht völlig ausgewachsener Same sein, der neben dem Blatte der Baiera liegt; er ist an einem ziemlich dicken Stiel befestigt. 15. Baiera Czekanowskiana Hr. Taf. I. Fig. 12. Taf. II. Fig. 1—3. III. 4—8. B.foliisbreviterpetiolatis, dichotome laciniatis, segmentis4 — 81inearibus, 3 — 4 Mm. latis, exterioribus apicem versus angustioribus, apice acuminatis. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens S. 56. Taf. X. 1- — 5. VII. 1. Die neue Sammlung enthält mehrere Blätter dieser Art, welche demnach in Ust-Balei weniger selten war, als ich früher annahm. Die Lappen des Blattes sind von derselben Breite, wie bei den früher dargestellten Exemplaren, so bei Taf. III. Fig. 5 und Taf. II. Fig. 1. Es zeigt die Art dieselbe Lappenbildung wie die B. longifolia sie hat. a. Das Blatt in 4 Lappen getheilt. Taf. II. Fig. 1 ist in vier Lappen gespalten, welche eine Breite von 3 Mm. haben. Der vierte rechtsseitige Blattlappen ist zu äusserst nochmals in zwei ganz kurze Aeste getheilt. >: . . • . Nachträge zur Jura-Flora Sibiriens. 1 3 b. Das Blatt mit 6 Lappen. Taf. I. Fig. 12. Taf. III. Fig. 4. 5. Das Blatt Fig. 5 ist nahe dem Grunde zunächst in 2 Lappen getheilt und dann noch- mals in 2 gespalten, von diesen ist je der äussere Ast vorn nochmals in 2 Aeste getheilt, während' der innere ungetheilt bleibt; so dass wir dann aussen 6 Aeste erhalten. Es ist also genau dieselbe Lappenbildung, wie wir sie bei der vorigen Art bei c. haben. Dasselbe gilt von den auf Taf. I. Fig. 12 und Taf. III. 4 abgebildeten Blättern. c. Das Blatt mit 8 Lappen. Taf. II. Fig. 2. Bei Taf. II. Fig. 2 ist das Blatt tief unten in 2 Lappen getheilt, jeder dann bald noch- mals gespalten, die beiden äussern Aeste gabeln sich ungefähr in derselben Höhe nochmals, während die innern erst höher oben sich nochmals spalten; im Ganzen bekommen wir aussen 8 schmale Aeste; von denen der äusserste auf der rechten Seite nochmals in zwei ganz kleine Lappen sich theilt. Neben dem Blatt bemerken wir ein mit Blattnarben besetztes Zweigstück, welches wahrscheinlich einen Kurzzweig darstellt (Fig. 2 c) und weiter oben sind Reste eines Samens, Fig. 2b. Bei Taf. III. Fig. 6 haben wir sogar 10 Blattlappen so neben einander gestellt, dass sie zu einem Blatte zu gehören scheinen. Da indessen die Basis nicht erhalten ist und daher nicht ermittelt werden kann, ob sie wirklich einem Blatte angehört haben, bleibt die Sache zweifelhaft. Die Blattlappen haben bei demselben eine Breite von 3 — 4 Mm. Neben den- selben liegt ein derber Stiel, der aber nicht diesem Blatte angehört hat. Ein Blüthenstand stimmt ganz mit dem in den Beiträgen zur Jura-Flora Ostsibiriens Taf. X. 5 abgebildeten überein. An einer ziemlich starken Spindel stehen spiralig angeord- net zahlreiche und dicht beisammen stehende, dünne Fäden von 3 Mm. Länge, jeder trägt eine Rosette von Blättchen, deren Zahl schwer zu bestimmen ist, da sie theilweise über einander liegen und sich decken; es scheinen 6 zu sein. Ich betrachte sie als in Wirtel ge- stellte Pollensäcke. Der die Staubgefässe tragende Theil des Kätzchens hat eine Länge von 15 Mm. und eine Breite von 8 Mm. Taf. IL Fig. 3 haben wir unmittelbar neben dem Blatte die Reste eines Samens, der wahrscheinlich zur vorliegenden Art gehört. Besser erhalten ist der Same Taf. III. Fig. S. Er ist am Grund zugerundet und vorn zugespitzt; 13 Mm. lang und 7 Mm. breit. Er stimmt mit dem Taf. X. Fig. 4L der Beiträge zur -Jura-Flora abgebildeten Samen überein. Taf. II. Fig. 1 liegen fünf etwas kleinere Samen derselben Art bei dem Blatte der Baiera Qzekanowskiana. 14 Prof. Dr. Oswald Heer, 16. Baiera angustiloba Hr. Taf. III. Fig. 1—3. B. foliis petiolatis, profunde dichotoine-laciniatis, segmentis4 — 10, angustc linearibus, 2 — 2% mm. latis, apice angustatis, nervis longitudinalibus 3 — 4. Heer, Beiträge zur foss. Flora Sibiriens. Fl. foss. aret. V. S. 24. Taf. VII. 2. Diese früher nur von Ajakit bekannte Art wurde von Hrn. Maack in einer Zahl von Blättern in Ust-Balei gefunden. Sie steht der B. Czelcanoivskiana sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die sehr schmale, schon tief unten gabiig getheilte Blattbasis, die schmä- lern Blattlappcn, die am Grunde nicht verbreitert, sondern zuweilen gegcntheils etwas ver- schmälert sind und schon von Grund aus weiter auseinander laufen und die geringere Zahl von Längsnerven. Von der ebenfalls nahe verwandten B. Münsteriana Pr. sp. unterscheidet sie sich durch die weniger starke Zertheilung der Blattspreite und die viel längeren Blatt- lappen. In der Lappenbildung stimmt sie im Uebrigen mit der B. Csekanoivskiana und B. lon- gifolia überein. Wir können folgende Formen unterscheiden: a. Blatt in 4 Lappen getheilt. Taf. III. Fig. 3 liegen zwei Blätter neben einander und waren wahrscheinlich an dem- selben Kurzzweige befestigt. Der rechtsseitige ist an dem keilförmig verschmälerten Grunde in zwei Lappen getheilt und jeder weiter oben wieder in zwei, die sehr lang und schmal sind (2 Mm.) und unverästelt bleiben; von den Längsnerven treten 2, 3 bis 4 etwas deut- licher hervor. . b. Blatt in 6 Lappen getheilt. Taf. III. Fig. 2. Das Blatt Fig. 2 ist zunächst dem Grund in 2 Lappen gespalten und bald darauf noch- mals in zwei getheilt; von diesen Lappen ist jeder äussere vorn nochmals in zwei Aeste ge- spalten, während der innere ungetheilt bleibt, so dass wir dann aussen 6 Lappen erhalten. Es ist also dieselbe Lappenbildung wie wir sie bei der B. longifolia bei c. und bei Csel;a- nowslciana bei b. beschrieben haben. Die Blattlappen haben nur eine Breite von 1 */2 — 2l/2 Mm., sind an der Stelle, wo die Gabelung stattfindet, etwas verbreitert, weiter unten aber schmäler; die Aeste sehr lang. Es liegen bei Fig. 2 zwei Blätter neben einander, welche dieselbe Lappenbildung be- sitzen und wahrscheinlich an demselben "Kurzzweige befestigt waren. Nachträge zur Jura-Flora Sibiriens. 1 5 c. Blatt in 8 Lappen gespalten. Taf. III. Fig. 1. Bei Taf. III. Fig. 1 haben wir zwei Blätter neben einander, von denen das eine in 8 Lappen getlicilt ist. Es zeigt eine dreimalige gabclige Theilung, die erste am Grunde, die zweite 5 Mm. höher oben, die dritte um 20 — 30 Mm. noch höher hinauf. Die Blatt- lappen sind sehr lang, bei nur 2 Mm. Breite, und sind gegen den Grund zu etwas ver- schmälert. d. Blatt aussen mit 10 Lappen. Beiträge zur Jura-Flora. S. 24. Taf. VII. 2. Hierher gehört das Blatt von Ajakit. Die Blattlappen haben dieselbe Breite und Ner- vatur, wie bei den Blättern von Ust-Balei, nur liegen die Gabelungen am Grunde des Blattes näher beisammen; bei den Blättern von Ust divergireu sie stärker. 17. Baiera pulchella Hr. Taf. IV. Fig. 3. 4. Heer, Beitrüge zur Jura-Flora S. 114. Beiträge zur foss. Flora Sibiriens. Fl. aret. V. S. 24. Taf. VII. 1 Von dieser Art, die uns früher nur aus dem Amurland und von Ajakit bekannt war, wurde ein Blattfetzen und ein vollständig erhaltenes Blatt von Hrn. Maack in Ust-Balei ge- funden. Der Blattfetzen ist nur in der unteren Hälfte des Blattes erhalten (Fig. 4). Es ist am Grund keilförmig verschmälert und über demselben in zwei Lappen getheilt, die aus- wärts stark sich verbreitern und von zahlreichen, ziemlich stark vortretenden Längsnerven durchzogen sind. Neben demselben liegt das Blatt der B. longifolia. Vortrefflich erhalten ist Taf. IV. Fig. 3. Das Blatt hat eine Länge von 68 Mm., ist am Grund keilförmig verschmälert, in zwei Lappen gespalten, die in der Mitte 7 Mm. Breite haben* und vorn ganz stumpf sich zurunden. Jeder ist von 6 — 7 deutlichem Längsnerven durchzogen, während die Zwischen- nerven verwischt sind. 1 8. Baiera palmata Hr. Beiträge zur Jura-Flora S. 115. Taf. XXVIII. 2a. d. Ust-Balei. Es liegt zwar nur ein Blattfetzen vor, der aber mit dem früher vom. Obern Amur abgebildeten übereinstimmt. Das 22 Mm. breite Blattstück ist gegen den Grund keilförmig verschmälert und von zahlreichen, fächerförmig sich ausbreitenden Ner- ven durchzogen. ■■ ... ' 16 Pbof. Dr. Oswald Heeb 1 9. Gingko flabcllata Hr. Taf. IV. Fig. 7a. Beiträge zur Jura-Fiora S. 60. Taf. VII. 10. XIII. 3. 4. Ein paar Blätter von Ust-Balci, welche mit dem auf Taf. XIII. 3 der Beiträge abge- bildeten Blatte übereinstimmen. 20. Gingko pusilla Hr. Taf. IV. Fig. 8. Beiträge zur Jura-Flora S. 61. Tai". IX. 5. 10. XIII. 5. VII. 0. Ein kleines kurzgcsticltes Blatt von Ust-Balci, das am Grund in 6 Lappen gespalten ist, die zwei untersten Lappen scheinen unzerthcilt zu sein, sind aber vorn abgebroehen, die übrigen sind vorn in 2 Lappen gespalten; sie besitzen 4 Längsnerven. In den Beiträgen (S. Gl) steht aus Verschen pedunciilo brevi, statt petiolo brevi. 21. Gingko sibirica Hr. Taf. IV. Fig. 13. Taf. V. Fig. 5—8. Beiträge zur Jura-Flora S. 61. Taf. VII 5. b. IX. 6. XI. Gcylcr, fossile Pflanzen der Jura-Formation Japans. Palacontogr. N. F.1V. 221. Taf. XXXI. 6. Schmalkausen, 1. c. S. 34. Ausser den Blättern enthält die Sammlung auch männliche Blüthenkätzchen und Sa- men. Die Blüthenstände stimmen mit den schon früher abgebildeten überein (Beiträge zur Jura-Flora Taf. XI. 16. 9 — 12). Die Staubgefässe stehen in einer ziemlich dichten Aehrc und haben 3 Mm. lange Filamente, welche 2 — 3 Pollensäcke tragen. Als Samen dieser Art haben wir die Taf. V. Fig. 6 — 8 abgebildeten zu betrachten, da sie mit den schon in den Beiträgen Taf. XL 13 — 16 dargestellten übereinkommen. Es sind glatte, stark gewölbte Nüsschen, welche von der Stcinschale herrühren. Taf. V. Fig. 8 ist wahrscheinlich ein noch unentwickelter, und seitlich am Stiel befestigter Same. Taf. V. Fig. 1 2 gehört wohl einer anderen Gingko - Art an. Er liegt neben einem Blattrest von Gingko lepida. Der Same hat zwar dieselbe Grösse; er hat eine Länge von 9 Mm. und grösste Breite Von 6 Mm., er hat aber einen längern Schnabel und ist am Grund stumpfer , zugerundet. Dazu gehört auch der in den Beiträgen zur Jura- Flora Taf. XL Fig. 1 5 abge- bildete Same. Ob Same von G. lepida? Bei Taf. IV. Fig. 13 sitzen zwei Samen am Ende des dünnen Stieles befestigt; sie laufen in rechtem Winkel von demselben aus, wie bei Gingko biloba, sind aber stark zusammenge- drückt. Der Fruchtstiel ist nicht in seiner ganzen Länge erhalten, wohl aber ist dies bei Taf. V. Fig. 5 der Fall. Hier sind die Samen abgefallen, es müssen aber auch zwei vorhanden und an einem kurzen Stiele befestigt gewesen sein. Solche Fruchtstiele habe ich schon in den Bei- trägen zur Jura-Flora Sibiriens, Taf. X. Fig. 86 und Taf. IV. 1 46 abgebildet. Da bei diesen die Samen an kurzen Stielen befestigt, bei Fig. 13. .Taf. IV aber sitzend sind, gehören sie wohl nicht zu G. sibirica, sondern einer andern Art; vielleicht zu G. lepida. Nachteäge zun Juka-Floka Sibiriens. 1 7 Einen grossen Ast mit Kurzzweigen , die ganz mit Blattnarben bedeckt sind , hat Schmalhausen (1. c. Taf. IV. 6) abgebildet; gehört ohne Zweifel zu Ginlcgo, doch lässt sich die Art nicht bestimmen. 22. Ginkgo lepida Hr. Taf. IV. Fig. Ib. ü — 12. Taf. V. \a. 2. 3a. 4. UoitrUgo zur Jura-Flora S. G2. Tai'. Xll.'Vll. 7. Die neue Sammlung enthält zahlreiche Stücke und zwar 1 '»lütter und männliche Blü- thenkätzchen. Bei mehreren Blättern sind die Stiele vollständig erhalten. Bei Fig. 2. Taf. V. hat derselbe 7 Cm. Länge; bei Fig.. \a. hat er 4 Cm. Länge; er ist sehr dünn und überall gleich dick. Bei Fig. 3. ist ein sehr schön erhaltenes Blatt abgebildet, das mit Baiera lon- gifolia und Czekanowskia setacea auf derselben Steinplatte liegt. Es ist tief unten in zwei Lappen gespalten, welche noch dreimal in Lappen sich theilen; im Ganzen sind aussen 14 Lappen; sie sind schmal und vorn zugespitzt. Ein sehr kleines Blatt, das in den schmalen vorn zugespitzten Lappen zu G. lepida stimmt, ist auf Taf. IV. Fig. Ib. dargestellt. -Es liegt neben einem Blatt der G. fldbellata. Ein noch zweifelhaftes Blattstück habe ich Taf. V. Fig. 4. (schwach vergrössert 4.1.) abgebildet. Es dürfte ein junges, noch unentwickeltes Blatt sein. Es ist zunächst in 3 Lap- pen gespalten , die nochmals in 2 Lappen getheilt sind. Diese sind wahrscheinlich einge- rollt, wie diess auch in den Knospen der lebenden Gingko der Fall ist. Es sind diese nach Trecul (Ann. des sciences natur. XX. Taf. XXV. Fig. 180—182.) auf Taf. V. Fig. 9— 11. dargestellt. Es liegt dieses auffallende Blatt mit zahlreichen Blättern der Gzekanoiuskia se- tacea auf derselben Steinplatte. Als männliche Blüthenkätzchen betrachte die Taf. IV. Fig. 9 — 12. dargestellten Blü- thenstände. Es spricht dafür, dass bei zwei Steinplatten (Fig. 9. und 11.) unmittelbar neben dem Blüthenstand das Blatt von G. lepida liegt und dass bei einem- dritten (Fig. 10.) das Blatt auf der Rückseite derselben Steinplatte sich findet. Weiter kann dafür angeführt werden, dass dieser Blüthenstand demjenigen der G. sibirica sehr nahe steht, einer Art, die auch in der Blattform nahe an die G. lepida sich anschliesst. Unterscheidet sich von dem Blüthenstand der Sibirica vornehmlich durch die viel längere und schlankere Spiudel und die längern Filamente. Die Spindel ist dünn, lang, und hin und her gebogen. Bei Fig. 12. ist sie etwa 65 Mm. lang, bei Fig. 10. aber sogar 85 Mm., und hier ist die untere Partie des Stieles ziemlich- dick. Die Filamente haben bei Fig. 11. eine Länge von 4l/2— 5 Mm., bei Fig. 12. von 4 Mm. Die Pollensäcke sind grossentheils zerstört, doch stellenweise durch 2 — 3 wagrecht abstehende Wärzchen angezeigt. Alemoires de l'Acad. Imp. des sciences, Vlline Serie. 3 18 Prof. Dr. Oswald Heer, 23. Ginkgo concinna Hr. Ein Blatt, ähnlich dem Taf. XIII. Fig. 7. der Beitrüge zur Jura-Flora abgebildeten Blatte von Ust-Balei. Die Blattlappcn haben eine Breite von 2 — 3 Mm. 24. Ginkgo grandiflora Hr. Taf. VI. Fig. 1 — 6. Der Blüthenstand hat eine Länge von wenigstens 1 1 Cm. Der Stiel hat am Grunde eine Breite von 3 — 4 Mm. Bei Fig. 1. hat der nackte Stiel eine Länge von 4 Cm. Die ' Achse an welcher die Blüthentheile befestigt sind, ist auch sehr stark (3 — 4 Mm. breit und sehr dicht mit Blüthenorganen besetzt, welche ich für nakte Staubgefässe halte. Die Staubgefässe haben eine Länge von 5 — 6 Mm. An ihrer Spitze steht ein Wirtcl von 2— 3 Pollensäcken. Dieselben sind grossentheils zerstört, nur an wenigen Stellen sind sie mehr oder weniger erhalten. Sie haben eine Länge von etwa 3 Mm. Eine Spalte ist nicht wahr- zunehmen. Bei Fig. 1. ist der Stiel- in seiner ganzen Länge erhalten, ebenso bei Fig. 6. Das vollständigste Stück stellt Fig. 4. dar; die Pollensäcke sind aber stark zerdrückt und undeutlich. Es ist dieser Blüthenstand viel grösser als bei G. sibirica und G. lepida, hat nament- lich eine viel stärkere, längere Spindel und grössere Staubgefässe. Es kann sogar in Frage kommen, ob derselbe zu Gingko und überhaupt in diese Pflanzengruppe gehöre. Die grosse Achnlichkeit mit den Kätzchen von Gingko sibirica und G. lepida macht es indessen sehr wahrscheinlich , dass dieses Amentum zu dieser oder doch einer nahe verwandten Gattung gehöre und dass daher die schwarzen Knöpfchen an der Spitze der Fäden die Pollcnsäckc darstellen. Es kann dafür auch angeführt werden , dass an der Spitze eines Kätzchens auf den Pollensäcken kleine , kugelige Körnchen liegen , welche von Pollen herzurühren " scheinen. Ob dieser Blüthenstand zu einer auf die Blätter gegründeten Gingko- Art gehöre und zu welcher, ist zur Zeit nicht zu bestimmen. Die Sammlung des Herrn Maak enthält 7 Blüthenstände dieser Art. .25. Czekanowskia setacea Hr. Taf. I. Fig. 11&. c. V. 3d. VI. 13—16. Die Sammlung des Herrn Maak enthält zahlreiche Blattbüschel der G. setacea, welche stellenweise in grösserer Zahl beisammen liegen und vortrefflich erhalten sind. Auch bei diesen Blättern kommen häufig die früher beschriebenen Anschwellungen . vor, welche ich als Pilzbildung betrachte. Bei Taf. VI. Fig. 15. haben wir die Blätter noch an den Zweigen befestigt. Ein 4 Mm. dicker Ast, theilt sich in zwei Zweige, von denen jeder an der Spitze einen Blattbüschel trug; leider ist dieses wichtige Stück stark zerdrückt und die Blätter grossentheils zerstört; doch sieht man, dass unzweifelhaft mehrere borstenformige Blätter in einem Büschel beisammen standen, dessen Niederblätter aber nicht erhalten sind. Von demselben Ast geht tiefer unten ein Fruchtstand aus. An einer 2 Mm. breiten Spindel sind Nachträge zun Jura-Flora Sibiriens. -. 10 die gestielten Samen traubenförmig gestellt, wie bei der Czekan. rigida (cf. Flora aretica IV. Taf. XXI. 8a.). Sie sind stark zerdrückt, daher ihre Form schwer zu bestimmen; doch sieht man, dass sie kurz oval ..und meist einzeln am Stiel befestigt sind; an einer Stelle in- dessen sind zwei, in der Mitte verbundene Samen angedeutet. Deckblätter sind nicht zu sehen, auch keine Becherchen am Grund der Samen. Die Stiele sind nach vorn gekrümmt wie bei dem CarpolitJies Bulunensis Hr. (Flora aret. V. Taf. IV. Fig. 17), der wahrschein- lich zu Czekanowskia gehört. Die Form und Grösse der an den Stielen befestigten Körper- chen von Taf. VI. Fig. 15. stimmt zu den Samen, welche ich schon früher zu Czekan. seta- cea gezogen habe (Beiträge zur Jura-Flora Taf. X. Fig. 11.). Auch Maak's Sammlung ent- hält zahlreiche solche losgetrennten Samen von denen auf Taf. I. Fig. IIb. c. einige neben den Blättern liegende dargestellt sind. Sie haben eine Länge von 5 Mm., sind eiförmig, am einen Ende stumpf zugerundet, am andern zugespitzt, doch mit sehr kurzer Spitze. Wo die Kohlenrinde erhalten, ist sie dick und wo sie abgefallen, hat sie einen tiefen Eindruck zurückgelassen, was eine holzige Samenschale anzeigt; die Samen liegen einzeln und sind auf beiden Seiten gleich gerundet, es werden daher bei diesen nicht 2 zu 2 der Länge nach beisammen gestanden haben, was bei andern der Fall war. Bei der G. setacea standen daher die Samen theils einzeln, theils je zu zwei an einem Stiele. Taf. VI. Fig. 14. (zweimal vergrössert 146.) halte ich für die jungen Samen dieser Art, welche jo zu 2 beisammen stehen. Sie haben nur eine Länge von ?> Mm. bei 2U/A Mm Breite. Die Taf. VI. Fig. 13 und 16 mit Blattnarbcn besetzten Aststücke, welche neben den Blättern der Czekan. setacea liegen, gehören wahrscheinlich zu dieser Art. 26. Czekanowskia rigida Hr. Taf. VI. Fig. 7—12. Schmalhausen, Beiträge zur Jura-Flora Russlands. S. 30. 80. Bei Taf. VI. Fig 7. haben wir die. männlichen Blüthen der G. rigida. An einer ziem- lich starken Spindel sind unten zahlreiche Staubgefässe befestigt, welche freilich grossen- theils zersötrt sind; doch sind wenigstens einige der rechten Seite erhalten; der Faden hat eine Länge von 5 Mm. und ist oben nach vorn gekrümmt und hier nur mit einem Polensack versehen, der in fast rechtem Winkel vom Faden absteht ; weiter oben sind an derselben Achse Blätter befestigt, welche die Breite, Streifung, und gabelige Theilung der Czekan. ri- gida zeigen, von solcher Art auch neben dem Blüthenstand mehrere Bläter liegen; es ge- hört daher dieser Blüthenstand zu Czekanowskia rigida und zeigt die Eigentümlichkeit, dass an derselben Spindel unten die Staubgefässe, weiter oben aber Blätter stehen, die nicht büschelförmig beisammen sitzen, wie an den Kurzzweigen der Czekanowskien. Ich habe schon früher von Ust Balei. einen Blüthenstand abgebildet (Beiträge zur fossil. Flora Sibiriens, V/Band der Flora aretica S. 7. Taf. I. 18.), der durch die oben nach vorn gekrümmten und meist einbeuteligen Staubgefässe von Ginkgo abweicht und habe ■ " - 3* 20 Prof. Dr. Oswald Heer, damals die Vermuthung ausgesprochen, dass er zu Czekanoivskia gehöre. Diess wird nun durch das Taf. VI Fig. 7. abgebildete Stück bestätigt, indem wir bei diesem dieselbe Bil- dung der Staubgefässe haben. Freilich weicht es sehr durch die Blätter ab, welche die Spitze des Blüthenstandes einnehmen, während diese bei dem früher dargestellten fehlen. Vielleicht ist dies aber ein Species-Unterschied und der früher abgebildete Blüthenstand wäre zu G. setacea zu bringen, während der Fig. 7 abgebildete unzweifelhaft zu G rigida gehört, oder es stellt letzterer eine Abnormität dar, bei der die obere Hälfte der Blüthenspindel statt der Staubgefässe Blätter trug. Er würde daher in das Kapitel der Durchwachsungen ge- hören. Solche Durchwachsungen kommen zuweilen bei den Zapfen der Coniferen vor, so bei Cri/ptomeria und Cuninghamia. Graf Saporta hat von der Cuningh. sinensis einen Zapfen abgebildet, der an der Spitze einen beblätterten Zweig trägt. (Flore jurassique III., Taf. 147., Fig 2., S. 174.) Jedenfalls zeigt der Blüthenstand der Gzekanoivsläa rigida, dass die Achse, an welcher die Staubblätter befestigt sind, einem Zweige entspricht. Auf Taf. VI. Fig. 10. haben wir auf einer Steinplatte von der Kaja zahlreiche Blätter der G. rigida und daneben mehrere Samen, welche mit den auf Taf. XXI., Fig. 8. a. der Beiträge zur Jura Flora abgebildeten und sicher zu Czekanoiuskia rigida- gehörenden Samen vom Amur übereinstimmen. Dasselbe gilt von den Taf. VI., Fig. 8. und 9. von Ust Balei abgebildeten Samen, von denen je zwei beisammen liegen. Mit diesen stimmen die Samen, welche Herr Schmalhausen zu Gzekanoivshia zuziehen, geneigt ist, nicht überein. Die von ihm auf Taf. V. Fig. 7. a — f seiner Abhandlung abgebil- deten Körper scheinen mir kleine Fruchtzapfen einer Cupressinee zu sein, bei welcher sechs Zapfenschuppen in einem Wirtel stehen, wie bei Actinostrobus. Taf. V. Fig. 6. (der Same) und Fig. 8. seiner Abhandlung gehören wahrscheinlich zu Baiera. Die Mittelkante (im Abdruck Furche) rührt von der Kante der Samenschale her; je nach der Lage des Sa- mens werden wir die Kante in der Mitte oder am Rande haben. Bei Taf. VI. Fig. 11. haben wir neben Blättern der C. rigida einen Ast mit einem Zweiglein, der dicht mit Blattnarben besetzt ist. Es müssen hier die Blätter sehr dicht beisammen gestanden haben, ohne dass sie aber einen von Niederblättern umgebenen Büschel bildeten, daher neben diesen Kurzzweigen nach längere vorkamen, an welchen die Blätter auseinander gerückt und in einer Spirale standen, wie dies auch bei der lebenden Ginkgo biloba vorkommt. Vielleicht gehört aber dieser Ast zu Ginkgo und nicht zu Czckanowskia, deren Blätter dabei liegen. Variet. b. Die Blattlappen sind auswärts etwas verbreitert. Taf. VI., Fig. 12. Ein zweimal gabelig getheiltes Blatt hat unten nur eine Breite von y2 Mm. während die Aeste über 1 Mm. Breite erreichen. Mehrere solcher, aber zum Theil zerstörter Blätter stehen in einem Büschel und werden von Niederblättern umgeben. Nachträge zub Jura-Flora Sibiriens. 21 27. Czekanowskia palmatisecta Hr. Taf. IV. Fig. 5.6. C. -foliis palmatisectis, segmentis dichotome furcatis, linearibus, 1 — 2 Mm. latis, apice acuminatis. Ust ßalei. Ist ähnlich der C. rigida, unterscheidet sich aber durch das am Grund bandförmig zertheilte Blatt. Fig. 5. ist am Grund in 7 Lappen gespalten, von welchen der mittlere breiter ist als die seitlichen; er hat 3 Mm. Breite, während die seitlichen nur iy2 Mm. und ist weiter oben in 2 lange Gabeläste gespalten, von denen jeder 2 Mm. Breite hat. Kleiner ist Fig. 6., aber ebenfalls beinahe zum Grund gespalten, so dass die Hauptlappen am Grund verbunden sind; jeder ist vorn in zwei Gabeläste gespalten. Sehr ähnlich ist die TricJiopitys lachiiata Sap. (Flore jurass. III. S. 2G6 , Taf. 155., Fig. 3. 4.) Das Blatt ist aber hier am Grund nur in zwei Lappen gctheilt, von denen dann jeder weiter sich gabelig spaltet. Es fehlt ferner der Blattstiel welcher für Trichopi- tys bezeichnend ist. 28. Antholithes Schmidtianus Hr. Taf. IX. Fig. 3—5. Der Fig. 3. abgebildete Blüthenstand hat eine Länge von liy2 Cm. Der Stiel hat eine Länge von 3 — 4 Cm. und eine Dicke von 2 Mm. Da wo die Blüthenorgane tragende Spindel beginnt, ist diese viel dünner und steht im fast rechten Winkel von dem Stiele ab ; der Blüthenstand war daher wahrscheinlich an einem senkrecht oder doch steil aufstei- genden Zweig befestigt. Die Spindel ist dicht mit Staubgefässen besetzt, welche spiralig um die Achse stehen. An der Spitze der Achse liegen sie dicht übereinander und sind sehr un- deutlich, stark nach vorn gerichtet; auch etwas tiefer unten entspringen sie in spitzigem Winkel, während die näher der Basis in fasst rechtem Winkel auslaufen. Die Staubfäden sind auswärts etwas verdickt und tragen 3 — 4 in einen Wirtel gestellte Pollensäcke, welche um einen kreisförmigen hellerfarbigen Mittelpunkt herumstehen. DieSäcke sind länglich oval am Grund verbunden und etwa 3 Mm. lang. In solcher. Weise glaube ich die an die Spindel befestigten Organe deuten zu sollen. Es könnten aber auch kleine Blüthen sein. In diesem Falle wäre der etwas verdickte Stiel als ein unterständiger Fruchtknoten zu deuten und die 3 — 4 Blättchen würden einen oberständigen, ausgebreiteten Kelch (oder perigonium) \ darstellen, wofür die kleine Vertiefung in der Mitte angeführt werden kann. Es würden dann unter den Monocotyledonen die Dioscoreen und unter den Dicotyledonen die Santa- laceen in Betracht kommen. Gegen eine solche Deutung spricht aber, dass die Blüthen- achse am Grunde mit einem Gelenk versehen war, der Blüthenstand also ein Kätzchen darstellt, das nach dem Verblühen abfiel. Dann ist keine Spur eines Griffels innerhalb des vermeintlichen Kelches zu sehen, auch keine an demselben befestigten Staubgefässe. Es ist ! . i 1 22 Prof. Dr. Oswald Heer, daher wahrscheinlicher, dass dieser Blüthenstand einer Conifere angehöre und ein männli- ches Kätzchen darstelle, das dicht mit Staubgefässen besetzt war, deren Faden nach oben etwas verdickt und an der Spitze mit 3 — 4 Pollensäcken besetzt vor, oder auch in ein 3—4 lappiges Connectiv sich ausbreitete. — Es kann dafür auch die Aehnlichkeit mit dem Amentum von Ginlcgo grandiflora angeführt werden, wieder Umstand dass in Ust Balei zahlreiche, durch anderweitige Organe dokumentirte Coniferen vorkommen, während von Dioscoreenundvon Dicotyledoncn daselbst bislang keine Spur gefunden wurde. Welchem Genus freilich dieser Blüthenstand zuzutheilen sei, ist zur Zeit nicht möglich festzustellen. Von den fünf Gattungen der Salisburieen, die uns im Gouv. Irkutsk begegnen, kennen wir die männlichen Blüthen von drei (Baiera, Ginkgo und Czetomoiusläd), von zwei aber (Phoeni- copsis und Trichopitys) sind sie uns noch unbekannt. Vielleicht dass der fragliche A.Schmidti- anus einer dieser beiden Gattungen angehört; namentlich kann Phoenicopsis in Frage kommen, welche Gattung eine grosse Verbreitung hatte. Freilich könnte dann das auf Taf. VII. Fig. G. b. der Beiträge zur fossilen Flora Sibirienus (FL arct. T. V.) dargestellte Ge- bilde nicht zu Phoenicopsis gehören. ' Fig. 4. stellt ein zweites Exemplar dar; hat auch einen langen dicken Stiel und eine dicht mit Staubgefässen besetzte Spindel ; die Pollensäcke sind aber grossentheils zerstört. Auch hier ist die Spindel, da wo sie in den Stiel übergeht, wie gekniet. Fig. 5. stellt die Spitze eines Blüthenkätzchens dar. s 29. Antholithes paniculatus Hr. Taf. IX. Fig. la. 2. Wenn schon bei dem vorigen Blüthenstand es zweifelhaft bleibt, ob er von einem jNa- delholz herzuleiten sei, ist das in noch höherm Grade bei den Taf. IX., Fig. 1. aund2. dar- gestellten der Fall. Doch sieht derselbe dem Vorigen so ähnlich, dass er wahrscheinlich demselben Genus angehört. Rechnen wir ihn zu den Coniferen, haben wir anzunehmen, dass die Staubfaden gabelig getheilt sind, wie dies bei den Pandaneen und manchen Euphor- biaceen, so bei Ricinus, aber auch bei Gorylus, Betula u. a. m. vorkommt. Die Blüthenspindel ist gestreift, von derselben gehen Aestchen aus, die in eine Gabel getheilt sind; nur die obersten sind einfach. Diese Aestchen, die ich als Staubfaden be- trachte, (die aber auch Blumenstiele sein könnten,) sind oben in ein kelchartiges Connectivum erweitert, das in drei, seltener in 4 Lappen gespalten ist (vcrgrössert Fig. 2. b. c.) Die Lappen sind schmal und in einem Fall (Fig. 2. b.) läuft eine ziemlich scharfe Rippe vom Stiel bis zur Spitze des Lappens hinaus. Da bei Fandanus die Staubfaden verästelt sind, glaubte ich früher diesen Blüthen- stand, von welchem ich in meinen Beiträgen zur Jura Flora Taf. XV,, Fig. 9. a. die Abbil- dung eines freilich nur unvollständig erhaltenen Exemplares gegeben habe, der Gattung Kaidacarpum zuweisen zu können. Das viel besser erhaltene Stück, das Taf. IX. Fig. 2. -dargestellt, macht aber diese Deutung sehr unwahrscheinlich, da bei Pandanus die Staub- Nachträge zur Jura- Flora Sibiriens. 23 beutel eine andere Form und Stellung haben. Beachtenswerth ist immerhin, dass auf einer Steinplatte derselbe Blüthenstand neben dem Blatte des Kaiilacarpum liegt (cf. Tai". IX. Fig. 1. a.) . . , Taxodiaccao. Leptostrobus Hr. Strobili stipitati, longissimi, squamis laxe imbricatis, basi angustatis, margine supe- riore crenulatis. Semina ad basim squamarum gemina, inversa, alata. Folia acerosa, ramo abbreviato fasciculata. Es wurde die Gattung auf die Zapfen gegründet, welche ich in den Beiträgen zur Jura- Flora Ostsibiriens (S. 72.) beschrieben habe. Die neue Sammlung des Herrn Maak enthält zahlreiche solche Zapfen. Bei drei Zapfen (Taf. VII., Fig2. 3.4.) liegen mehrere Samen der Samaropsis rotundata bei und zum Theil auf den Zapfenschuppen, so das wir kaum daran zweifeln können, dass diese Samen zu Leptostrobus gehören. Dickleinen ovalen Körperchcn, die ich früher zu dieser Gattung gezogen habe, stellen wahrscheinlich nur die Samenkernc dar, bei denen der Flügel abgefallen ist, daher ich früher die Samen als flügellos be- zeichnete. Als Blätter dieser Gattung betrachte die Taf. VII., Fig. 10 — 12 dargestellten Nadeln. Sie stehen wie bei Larix und Cedrus, büschelweise am Ende von Kurzzweigen und sind von beträchtlicher Länge. 30. Leptostrobus laxiflora Hr. Taf. VII. Fig. 1 — 5. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens S. 72. Taf. XIII. 10—13. XV. 91. Zahlreiche Zapfen deren Länge variirt. Fig. 1. ist 6y2 Cm. lang. Der Stiel hat 2 Cm. Länge, ist am Grund angeschwollen, an der Seite mit einigen kleinen, angedrückten, schuppen- förmigen Blättchen besetzt ; die Zapfenschuppen stehen ziemlich locker beisammen; sie haben 7 — 8 Mm. Länge, sind vorn nur schwach gekerbt und flach gedrückt. Bei einem zweiten Exemplar ist der Stiel 3 Cm. lang, die kleinen Deckblätter stehen weit auseinander ; bei einem dritten ist die Spindel nur 1 Mm. dick, die Zapfenschuppen weit von einandar abste- hend, vorn mit 3 bis 5 kurzen stumpfen Lappen und auf dem Rücken mit auseinander ge- henden seichten Furchen. Am wichtigsten sind die zwei Fig. 2. und 4. abgebildeten Zapfenreste, da sie uns auch die Samen erkennen lassen. Bei Fig. 2. haben wir zwischen den Blattnadeln, welche wahr- scheinlich unserer Art angehören die Spitze eines Zapfens. Die Spindel ist stellenweise 24 Pkof. De. Oswald Heer, durch die Zapfenschuppen verdeckt, die vorn in 3 stumpfe Lappen auslaufen. Bei diesen Zapfcnschuppen u. z. Th. auf ihnen aufliegend haben wir die Samen, welche ich als Sama- ropsis rotundata beschrieben habe. Der ausgerandete Theil des Flügels und die dickere Partie des Kernes liegen oben, die Spitze des Kernes gegen die Basis der Schuppe ; der Same ist daher umgewendet, wie bei Pinus und Yoltzia und dass je zwei solcher Samen unter einer Schuppe liegen, sehen wir aus den beiden Höhlen, welche die Schuppen besitzen. Die Flügel werden sich theilweise gedeckt haben. Aehnlich verhält sich Fig. 4. wo auch der geflügelte Same neben den Schuppen liegt. Hier haben wir einen kurzen, am Grund angeschwollenen und von Niederblättern bekleideten Stiel. Bei Fig. 3. haben wir neben den Zapfenschuppen und Blattresten zweigeflügelte Samen.' . Die von. mir früher unter dem Namen Samaropsis rotundata beschriebenen Samen, welche in Ust Balei sehr häufig sind und die ich schon damals als Nadelholz-Samen bezeich- nete, sind daher mit Leptostroous laxiflora zu , vereinigen. Aber auch die Samaropsis cau- data dürfte zu dieser Art gehören und die keimenden Samen derselben darstellen. Die Samaropsis minuta ist vielleicht mit dem Lept. crassipes zu verbinden. 31. Leptostrobus crassipes Hr. Taf. VII. Fig. 7. VIII. Fig. 1. 2. 3. 4. 5. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens S. 73. Taf. XIII. 14. Früher war die Art nur von der Kajamündung bekannt; die Sammlung des Herrn Maak enthält aber zahlreiche Zapfen von Ust Balei. Bei Taf. VIII., Fig. 2. haben wir den am Grund zugerundeten, 9 Mm. breiten und 18 Mm. langen Stiel, der mit angedrückten Niederblättern bekleidet. Die Zapfenschuppen stehen dicht beisammen, so dass sie einen, wenn auch schmalen, doch geschlossenen Zapfen bilden. Sie sind vorn stumpf zugerundet, ganz undeutlich gekerbt, am Rücken flach gedrückt. Der erhaltene Theil des Zapfens ist 85 Mm. lang. Von einem zweiten Zapfen (Taf. VIII., Fig. 1.) ist ein 70 Mm. langes Stück erhalten; es hat eine Breite von 15 Mm. und besteht aus 7 — 8 Mm. breiten Schuppen, die vorn - nicht gelappt und sehr schwach gekerbt sind; wo er am besten erhalten ist, sieht man eine Reihe von kleinen Grübchen, die durch schwache Rippeu von einander getrennt sind. Beim Zapfen liegt eine Nadel von 2 Mm. Breite und 85 Mm. Länge, die von 3 — 4 feinen Längs- v streifen durchzogen ist. Ein dritter Zapfen (Taf. VIII., Fig. 5.) ist nur 50 Mm. lang, wobei 10 Mm. auf den Stiel fallen, der 7 Mm. Dicke hat ; die Zapfenschuppen sind vorn in drei gerundete kurzeLappen . getheilt, welche indessen nur bei ein paar Stücken deutlich hervortreten. Auch bei diesem Zapfen liegt ein 2 Mm. breites Blatt. Aehnliche Zapfen sind Taf. VII., Fig. 7. und VIII. 4. bei welchen die Schuppen dicht zusammen schliessen. Bei einem weiteren 45. Mm> langen Zapfen ist der dicke Stiel sehr kurz und dicht mit Niederblättern bekleidet. Nachträge zur Jura-Flora Sibiriens. 25 Das auffallendste Stück ist in Taf. VIII. , Fig. 3 abgebildet. Obwohl Basis und Spitze fehlen, hat es doch eine Länge von 105 Mm., bei einer Breite von 20 Mm. Der plattge- drückte, aber im Leben wahrscheinlich cylindrisebe Zapfen war daher sehr lang und schmal. Die Zapfenschuppen haben eine Länge von 9 — 12 Mm. und zeigen dieselbe Breite. Sie sind gegen den Grund verschmälert und vorn gerundet, nur sehr schwach gekerbt; platt gedrückt und am Rücken mit feinen strahlenförmig verlaufenden Streifen. Neben dem Zapfen liegen Blattreste von Ginkgo lepicla (Fig. 3. b.), von Czclcanoiüsltia säacea (3. e.) Baiera longifolia (3. e.) und einzelne Früchte von Kaidacarpum (3. d.) Aehnelt den Zapfen, weichein der Jura Flora Ostsibiriens S. 47. als Androströbus Sibi- riens beschrieben sind. Bei diesen sind aber die Schuppen meist sechseckig und gegen die Basis nicht verschmälert. (Taf. IV., Fig. 14., 15.) Immerhin ist die Bestimmung dieser Zap- fen als männliche Blüthenstände von Cycadeen zweifelhaft geworden. 32. Leptostrobus mlcrolepis Hr. Taf. VII. Fig. 6. Beiträge zur Jura-Flora S. 74. Taf. XIII. 15. XV. 9b. Das Fig. 6. dargestellte Stück ist von derKajamündung. An einerdünnen Spindel sindklei- ne Zapfenschuppen, die aber grossentheils zerstört sind und ihre Form schwer erkennen lassen, doch sieht man bei ein paar Stücken, dass sie vorn drei kurze stumpfe Lappen haben. Bei einer einzelnen Zapfenschuppe von Ust Balei ist der Rand zugerundet und nicht 'gelappt. Bei einem stark zerdrückten Zapfen von Ust Balei, ist der Stiel mit Niederblättern besetzt, wie bei L. laxiflora, die Zapfenschuppen sind undeutlich und so gestellt, dass sie kaum zusammenschliessen. 33. Leptostrobus rigida Hr. Taf. VII. Fig. 11—12. VIII. Ib. 5b. L. foliis fasciculatis, acerosis, basi ineurvatis, linearibus, 2 mm. latis, valde elongatis, binerviis. Es liegen mehrere Blattbüschel vor, welche an Kurzzweigen befestigt sind. Diese Blätter sind bei 3 Blattbüscheln am Grunde stark umgebogen, wie geknickt; sie stehen dicht beisammen, bei Taf. VII. Fig. 11. haben wir 6 Blätter in einem Büschel, zwei davon laufen am Grunde zusammen, auch bei Fig. 12. haben wir dieselbe Bildung. Sie müssen sehr lang gewesen sein, denn bei Fig. 11. erreichen sie eine Länge von 10y„ Cm. und sind doch nicht in der ganzen Länge erhalten. Die Breite beträgt 2 Mm. Sie haben keinen Mit- telnerv, wohl aber zwei deutliche Längsstreifen, welche eine flache mittlere Partie des Blattes einschliessen. Bei einigen Blättern sieht man in dieser noch einige sehr feine Strei- fen, die aber ganz verwischt sind (Fig. IIb. und c. vergrössert)., Bei einem Exemplar haben wir am Blatte ganz ähnliche Anschwellungen, wie bei Gze- kanowsUa, welche wahrscheinlich auch von Pilzen herrühren. Die Blätter stimmen in der büscheligen Stellung, wie in ihrer Form mit den Blättern Memoires da l'Acad. Imp. des sciences, Vllme Serie. 4 2G Prof. Dr. Oswald Hebe. übereih, welche Schenk zu Schizolepis Braunii gebracht hat (cf. seine Flora der Grenz- schichten p. 179. Taf. XLIV. Fig. 1. 2.), unterscheiden sich aber durch die Nervation, indem sie keinen Mittelnerv haben. Siegehören daher nicht zu dieser Gattung, wogegen, sie wahrscheinlich mit Leptostrobus zu vereinigen sind, welche Gattung in dieselbe Familie wie Schizolepis gehört. Es spricht dafür namentlich der Umstand, dass wir öfter diese Blätter in der unmittelbaren Nähe der Zapfen von Leptostrobus- finden (vgl. Taf. VII. Fig. 2. 3. Taf. VIII. Fig. 1. und 5.). In zwei Fällen liegen die breiten Blätter bei den Zapfen von Leptostrobus laxiflorus, in zwei andern aber, bei denen von Leptostr. crassipes (VIII. 1. und 5b.); es ist daher noch nicht zu entscheiden, zu welcher Art sie zu bringen sind. Es ist wahrscheinlich, dass die breitern Blätter zu einer, die schmälern (L. cmgusüfolia) aber zu der andern Art gehören. Wir sind genöthigt sie mit besondern Namen zu belegen, bis durch neue glückliche Funde die Sache sich aufklärt. 34. Leptostrobus angustifolia Hr. Taf. VII. Fig. 8— 10. * L. foliis fasciculatis, acerosis, basi ineurvatis, linearibus, 1 mm. latis, binerviis. Ust-Balei. Die steifen, linienförmigen Blätter, sind nur halb so breit als bei der vorigen Art, aber in gleicher Weise büschelförmig zusammengestellt und am Grund umgebogen und zu je 2 und 2 genähert. Bei Fig. 10a.' stehen 4 Blätter in einem Büschel, bei Fig. 8. aber 9 und bei Fig. 9. deren 7. Sie sind einfach, unzertheilt und von zwei zarten Längsnerven durch- zogen (Fig. 10c. vergrössert). Die Blätter sind sehr ähnlich denen der Czelcanowsläa rigida, aber immer unverästelt und am Grund umgebogen. Da Solenites Murrayana Lindl. (Fossil. Flora IL S. 105. Taf. 121.) ähnliche steife und unverästelte linienförmige Blätter hat, gehört sie vielleicht zur vorliegenden Art. Bei Taf. VII. Fig. 8. liegen bei Z>. mehrere Samen, die mit denen der Czelcanowslda setacea übereinstimmen. ...'.■-■ .... Schidolepium Hr. Strobilus cylindricus; squamae imbricatae, membranaceae, planae, palniatifidae, basi attenuatae. Es sind cylindrische, 25—30 Mm. lange Zapfen, die von zahlreichen, dicht ziegel- dachig übereinander liegenden Schuppen gebildet werden. Die untersten Schuppen sind ei-lanzettlich und ganzrandig, dje weiter oben folgenden aber handförmig gelappt. Die Zahl Nachträge zur Juea-Flora Sibiriens. 27 der Lappen ist nicht constant und scheint- vou 3 — 7 zu variiren. Die Schuppe ist flach und rippenlos. Die untern unzertheilten Schuppen sind wohl Deckblätter in deren Achsel die gelappten Fruchtblätter sitzen, doch ist auffallend, dass in der obern Partie des Zapfens diese Deckblätter fehlen. Aehnliche Zapfen mit gelappten Schuppen haben wir bei Schizolepis, Ghcirolepis, Palissya und Swedenhorgia. Bei Schizolepis sind aber die Schuppen in nur zwei Lappen gespalten, bei Cheirolepis sind sie ' kreisrund und fünflappig (selten dreilappig) mit ungleich grossen Lappen, bei Palissya hat die Schuppe eine Kückenkante und läuft in eine Spitze aus und bei Swedenhorgia ist dieselbe am Grund in einen dünnen Stiel verschmälert und hat scharf zugespitzte Lappen. 35. Schidolepium gracile Hr. Taf. VIII. Fig. 5—12. Die Fig. 5 — 12 dargestellten Zapfen waren im Leben sehr wahrscheinlich cylindrisch oder cylindrisch-spindclförmig. Sie tragen zweierlei Schuppen, die einen sind hellbraun ge- färbt und unzertheilt, während die andern bandförmig gelappt sind. Die erstem stellen wohl die Deckblätter, die letztern aber die Fruchtblätter dar. Die erstem sind deutlich am Grunde des Zapfens; sie sind elliptisch, vorn zugespitzt; 4 — 5 Mm. lang; über sie ragen die gelapp- ten Fruchtblätter hervor, die eine dunklere Farbe haben. In der. obern Partie des Zapfens fehlen die Deckblätter und wir sehen nur gelappte Zapfenschuppen. Ob diese frei oder mit den Deckblättern verwachsen, ist nicht zu entscheiden. Am besten erhalten sind die Zapfen- schuppen bei Fig. 6. (vergrössert Fig. 6. &.). Sie haben hier eine Länge von 4 Mm., bei 3V2 Mm. Breite, sie sind fingerförmig gelappt, mit 3 — 6 Lappen, diese sind vorn nicht in eine Spitze auslaufend und haben keinen Mittelnerv. Bei Fig. 7—9 (Fig. 10 vergrössert) sind die Lappen der Schuppe zugespitzt. Die Zapfen sind so stark zusammengedrückt, dass die mittlem Schuppen ganz undeutlich sind. Neben dem Zapfen Fig. 12. haben wir eine lange, dünne Nadel (von schwach 1 Mm. Breite), welche von zwei Längsstreifen durchzogen ist. (Fig. 12. b. vergrössert.) Sie stimmt zu Leptostrobus angustifolia. Samen sind keine zu bemerken und würden die Deckblätter fehlen könnte es sich fragen, ob diese Zapfen nicht männliche Kätzchen ssien und in diesem Falle zu Leptostrobus gehören. Abictiiicac. 1 ■ ■■•■ 36. Pinus prodromus Hr. Taf. VII. Fig. 12c. N Beiträge zur fossil. Flora Spitzbergens S. 45. Taf. VII. 7a. X. 11 — 14. • Saporta. Flore jurassique III. Taf. LXI. Es liegen drei Nadeln auf derselben Steinplatte mit einem Blattbüschel von Leptostro- .'■ 4* 28 ^ Prof. Dr. Oswald Heer, bus und einer Blattfieder von Cycadites planicosta. Sie haben eine Breite von 1 Mm. und eines besitzt eine Länge von 10 Cm. Der Mittelnerv ist deutlich. 37. Pinus Nordensköldi Hr. Taf. I. Fig. Sb. vergrössert 6&. Taf. IX. Fig. 3b. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibir. S. 76. Saporta Flore jurassique III. Taf. LXII. 1 — 5. Ein paar Nadeln von Ust Balei mit deutlichem Mittelnerv. Bei Fig. 8 bb. haben wir feine Querrunzeln. Prof. Schmalhausen hat nachgewiesen (1. c. S. 40.) dass die von mir unter obigem Namen beschriebenen Blätter an den Zweigen wirteiförmig befestigt waren, was bei Pinus nie vorkommt, wohl aber bei der japanischen Gattung Sciaäopüys. Er hat daher die Art mit Recht von Pinus getrennt und zu einer besonderen Gattung, die er Cydopitys nennt, erhobeu. Sie schliesst sich zunächst an Sciadopitys an, hat steife, linienförmige, von einem starken Mittelnerv durchzogene, fein querrunzelige, wirtelständige Blätter. . 38. Elatides ovalis Hr. Beiträge zur Jura-Flora S. 77. Taf. XIV. 2. Saporta Flore jurassique III. Taf. LX. 10. 11. Ein Zapfen von 26 Mm. Länge und 14 Mm. Breite. Die Schuppen sind schwarz, etwas gewölbt und von der schon früher beschriebenen Form. 39. Elatides Brandtiana Hr. Taf. VIII. Fig. 16. 17. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens S. 78. Taf. XIV. 3. 4. Die Sammlung enthält mehrere Stücke dieser Art, welche mit den schon früher Fig. 3 und 3 b. abgebildeten übereinstimmen. Am besten erhalten ist der Taf. VIII. Fig. 16. dargestellte Zapfen, der in der Mitte breiter ist, als die übrigen. Er hat 31 Mm. Länge bei 14 Mm. Breite. Die obern Zapfenschuppen laufen in Spitzen aus. Kleiner ist Fig. 17. und hat auch kleinere Schuppen. Es ist dies vielleicht ein männli- ches Kätzchen. • Gnetaceae. 40. Ephedrites antiquus Hr. Taf. VIII. Fig. 13—15. Beiträge zur Jura-Flora S. 82. Fig. 13. haben wir einen gegliederten und fein gestreiften Zweig von beträchtlicher Nachträge zue Jura -Flora Sibiriens. 29 Länge und Fig. 14. die zwei beisammen stehenden, vorn in eine feine Spitze auslaufenden Samen, die ganz mit den in den Beiträgen Taf. XIV. Fig. 7. abgebildeten übereinstimmen. Dazu kommen mehrere Blättchen, die ich für Deckblätter dieser Pflanze halte. Taf. VIII. Fig. 15. stimmt ganz zu dem Deckblatt, das ich in den Beiträgen zur Jura-Flora Taf. VIII. Fig. 24. abgebildet habe. Kleiner ist Fig. 15&. Pandaueac. 41. Kaidacarpum sibiricum Hr. Taf. I. Fig. Ab. Taf. IX. Fig. Ib. 6a. Beiträge zur Jura-Flora Ostsibiriens Fl. arct. IV. S. 84. Taf. XV. 9— Iß. Die neue Sammlung enthält mehrere Zapfen, welche mit den früher abgebildeten über- einstimmen. Der am besten erhaltene hat 37 Mm. Länge, bei 17 Mm. Breite; die Früchte schliessen am Rande zusammen und ihr Schild zeigt die früher beschriebene Beschaffenheit (Taf. I. Fig. Ab). Grösser ist der Taf. IX. Fig. 6a. abgebildete Fruchtzapfen; er hat eine Länge von 36 Mm. und eine Breite von 25 Mm.; die Zapfenschilder sind aber grossentheils zerdrückt. Zu dieser Art gehört wahrscheinlich das Taf. IX. Fig. 1&. abgebildete Blattstück; es liegt mit den Blättern der Baiera longifolia, Gzekanowshia setacea und Antliolit. paniculatus auf derselben Steinplatte. Das Blatt hat eine Breite von 28 Mm. und ist von 3 stärkern Längsnerven durchzogen; jedes interstitium hat 10 — 12 feine parallele Längsnerven, die stellenweise verwischt sind. Es ist ohne Zweifel sehr lang und parallelseitig gewesen. Der Rand ist ohne Stacheln. Es ist ohne Zweifel das Blatt einer monocotyledonisclien Pflanze und ge- hört wahrscheinlich mit den Pandaneen-Früchten zu einer Art. Die Pandaneen haben ähn- liche, lange, parallelseitige Blätter, die von zahlreichen Längsnerven durchzogen sind. Frei- lich ist der Rand und zuweilen auch die Mittelrippe hier in der Regel mit Stächelchen be- setzt, von denen das fossile Blatt aber keine Spur zeigt. Indessen giebt es auch ein paar lebende Pandanus- Arten, bei denen die Blätter unbewehrt sind (P. inermis Roxb. und P. laevis Rumpf), daher der Mangel an Stacheln das Blatt keineswegs von den Pandaneen ausschliesst. Ein anderer Blattfetzen ist 12 Cm. lang, aber stark zerdrückt und thcilweise ver- schoben; dabei liegen Fruchtschilder von Kaidacarpum. , Nach Dr. Nathorst kommen in Stonesfield (England) ganz ähnliche Blätter vor. Er theilte mir die Zeichnung eines solchen mit, das die Spitze des Blattes darstellt. Sie ist .18 Cm. lang, hat unten 34 Mm. Breite und läuft ganz allmählig in die Spitze aus. Ein zweites Stück ist aus der Blattbasis. Diese umfasste den Stengel, ist da 29 Mm. breit, nach oben verbreitert sich das Blatt und erreicht bei 20 Cm. Länge eine Breite von 42 Mm. 30 Prof. Dr. Oswald Heer, Das Blatt ist von zahlreichen feinen Längsnerven durchzogen, welche alle gleich stark zu sein scheinen, wodurch sich das Blatt von dem sibirischen unterscheidet. Dr. Nathorst hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Fruchtzapfen von Hc- losis und vou Rhopalocnema denen vou Kaidacarpum sibiricum sehr ähnlich sehen und ist daher geneigt diese Pflanze zu den Balanophoreen zu stellen, welche Familie er auch an- derweitig in der Jura-Flora nachgewiesen hat. Bei der lldosis guyanensis Rieh, und Bho- palocnemis plialloides Jungh. sind die Blüthenspindeln von schildförmigen, 6-eckigen Deck- blättern bedeckt unter welchen die weiblichen Blüthen und später die Früchte sitzen, und diese Deckblätter haben in der That eine auffallende Aehnlichkeit mit den sechseckigen Scheibchen von Kaidacarpum. Sie haben auch eine runde centrale Partie, welche von klei- nen Randfeldern umgeben ist. Der in den Beiträgen zur Jura-Flora Ostsibiriens auf Taf. XV. Fig. 13. abgebildete Fruchtstand zeigt uns aber, dass bei diesem die Scheibchen die Aussenfläcke eines festen, holzigen Körperchens bilden, wie bei Pandanus und dass sie nicht schildförmig sind, wie bei den Balanophoreen. Die Körperchen schliessen an der Seite aneinander und lassen keine Höhlungen erkennen, wo die Samen liegen müssten, wenn wir es mit einer Balanophoree zu thun hätten; auch spricht der dünne, nackte Stiel gegen eine Balanophoree. Fig. 13 und 14 scheinen mir daher zu den Pandaneen und nicht zu den Balanophoreen zu gehören. Dagegen kann in Frage kommen, ob nicht die auf Taf. XV. Fig. 10. 11. 12. 14. 15. und 16. und die in der vorliegenden Abhandlung auf Taf. I. Fig. 46. und Taf. IX. Fig. 6. abgebildeten Stücke von dieser Art zu trennen und zu einer besondern, den Balanophoreen einzureihenden Gattung zu erheben seien. Es kann dafür an- geführt werden, dass bei Taf. XV. 13. die Scheibchen nicht die sechseckige Form. haben und dass die Randfelder, die bei den andern Stücken um das centrale Feld stehen, fehlen. Auch ist es auffallend, dass bei diesen die Scheibchen immer von der obern Seite vorliegen, der holzige Körper also in dem Steine liegen müsste, was schwer verständlich ist. Bei Hc- losis und PJiopalocnemis lösen sich die sechseckigen, gefelderten Deckblätter leicht von der Spindel los und bleiben auch dann noch zu mehreren vereinigt. Dasselbe mag bei der fos- silen Pflanze der Fall gewesen sein und dies mag erklären, dass einzelne Schilder oder auch Gruppen von Schildern häufig in Ust-Balei vorkommen. Es sprechen daher in der That be- achtenswerthe Gründe dafür, dass wir bis jetzt zwei verschiedene Pflanzen unter Kaidacar- pum sibiricum aufgeführt haben, von denen die auf Taf. XV. Fig. 13 der Beiträge zur Jura- Flora abgebildete (wozu wahrscheinlich das auf Taf. IX. 1&.. dargestellte Blatt gehört), diesen Namen zu behalten hat, während die andern wahrscheinlich eine andere, zu den Balanopho- reen gehörende Gattung bilden, für welche Dr. Nathorst den Namen Helosidopsis vorschlägt. — Man stellt gegenwärtig die Balanophoreen gewöhnlich zu den apetalen Dicotyledonen. Dieselben weichen aber, nebst den Rafflesiaceen, durch den viel einfachem Blütlienbau? namentlich den Embryo, der nur aus einem Zellkörperchen besteht und keine Cotyledonen besitzt und das sehr einfach gebildete Ei (das zuweilen sogar nur aus einer Zelle gebildet ist) sehr von denselben ab und dürften mit der Gruppe der Spadicifloren unter den Mono- Nachträge zun Jura -Flora Sibirien«. 31 cotylcdonen viel näher verwandt sein. Endlicher betrachtete sie als ein Zwischenglied zwischen den Phanerogamcn und Cryp togainen. 42. Dubia. Taf. IX. Fig. 9. (vergrössert 9&.) stellt ein Deckblatt dar von 8 Mm. Länge und 7 Mm. grösster Breite. Es ist kurz eiförmig, am Grund zugerundet und vorn ziemlich spitz. Von der Mitte des Grundes gehen 5 Rippen aus, die auseinander laufen und nach oben sich verdicken; sie enden plötzlich in der Mitte des Blättchens. Bei Taf. IX. Fig. 7. (vergrössert 7b.) haben wir ein ovales, 6 Mm. langes und 3V2Mm. breites Körperchen, das wahrscheinlich als Same zu deuten ist. Es ist von 3 gebogenen, ziemlich scharfen Rippen durchzogen. Taf. IX. Fig. 8. (vergrössert 8b.) ein ovales, 4 Mm. langes und 2 Mm. breites Frücht- chen oder Same. Ist an einem kurzen Stiele befestigt und von mehreren Längsrunzeln durch- zogen. Aehnelt den Körperchen, die Graf Saporta als nackte Samen zu Baier a Münsteriana zieht (cf. Saporta Flore jurass. Taf. XXVIII. 4.), und stellt vielleicht den jungen Samen einer Baicra dar. v 32 Prof. Dr. Oswald Heer, Erklärung der Tafeln. Taf. I. Fig. 1. Thyrsopteris Murrayana Brgn. sp. Fertile Fieder. Fig. 2. Adiantites spec. 2b. vergrössert. Fig. 3. Cyathea Tchibatchewi Schmalh. 3b. ver- grössert. Fig. 4a. Protorhipis reniformis Hr. Ab. Kaidacar- pum sibiricum'Hr. 4c. Czekanowskia setaceaHr. Fig. 5. Pbyllotbeca sibirica Hr. 5a. Stengel, hb. c. Frucbtähre. Fig. 6. Pbyllotbeca sibirica Hr.; ausgebreiteter Blatt- wirtel. Fig. 7. Podozamites tricostatus Hr. 7b. ein Blatt- stück vergrüssert. Fig. 8a. Podozamites gramincus Hr. 8b. Cyclopitys Nordcnskiöldi Hr. spec. 8bb. Blattstück ver- grössert. 8c. Blätter von Lcptostrobus. Fig. 9. Zamiostrobus spec. Fig. 10a. Baiera longifolia Pom. spec. 10&. junger Same. Fig. IIa. Baiera longifolia Pom. spec. 11&. Samen von Czekanowskia setacea. 11c. Blattreste. Fig. 12. Baiera Czekanowskiana Hr. Taf. IL Fig. la. Baiera Czekanowskiana Hr. Blatt. Ib. Samen. Fig. 2. Baiera Czekanowskiana Hr. 2a. Blatt. 2b. Samenrest. 2c. Zweigstück. Fig. 3. Baiera Czekanowskiana Hr. 3a. Blatt. 3b. Samen. Fig. 4a. Baiera longifolia Pom. sp. Ab. Blütben- kätzeben. 4c. Same. 4ä\ Pinus-Nadeln? dd. vergrössert. Eig. 5. Baiera longifolia Pom. spec. Fig. 6. Baiera longifolia Pom. spec. 6a, Blatt. ßb. Same. Taf. III. Fig. 1. 2. 3, Baiera angustiloba Hr. Fig. 4 — 7. Baiera Czekanowskiana Hr. Blätter. Fig. 8. Same. % Taf. IV. Fig. 1. Baiera longifolia Brongn. la. Blatt. Ib. Blütbenkätzchen. Fig. 2. Samen. Fig. 3. 4, Baiera pulcbella Hr. Fig. 5. 6. Baiera palmatisecta Hr. Fig. 7a. Ginkgo flabcllata Hr. 7b. G. lepida Hr. Fig. 8. Ginkgo pusilla Hr. Fig. 9. 10. 1 1. Ginkgo lepida Hr. a. Blätter, b. Männ- liche Blütbcn; ebenso Fig. 12. Fig. 13. Giukgo sibirica Hr. Samen. Taf. V. Fig. la. Ginkgo lepida Hr. a. Blatt. Ib. Baiera lon- gifolia Pom. spec. Fig. 2. Ginkgo lepida Hr. Fig. 3a. Ginkgo lepida Hr. 3b. c. Baiera longifolia Pom. spec. d. Czekanowskia setacea. Fig. 4. Ginkgo lepida Hr. junges Blatt? Ab. ver- grössert. Fig. 5. Fruchtstiel von Ginkgo. Fig. 6. 7. 8. Ginkgo sibirica Hr. Samen. Fig. 9. 10. 11. Ginkgo biloba L.; cingcrollto junge Blätter. Fig. 12. Same von Ginkgo. Taf. VI. Fig. 1 — 6. Ginkgo grandifiora Hr. Fig. 7. Czekanowskia rigida Hr. Männlicher Blü- 'Nachteäge zue Juea-Floea Sibiriens. 33 thcnstand und Blätter. 76. Pollensack schwach vergrössert. Fig. 8. 9. Czekanowskia rigida Hr. Samen. Fig. 10. Czekanowskia rigida Blätter und Samen. Fig. 11. Zweig und Blätter. Fig. 12. Blatt mit auswärts etwas verbreiterten Lappen. Fig. 13. Czekanowskia setacea. Blätter und Zweig. Fig. 14. j ungar Same. 146. vergrössert. Fig. 15. Czekanowskia setacea Hr. Zweig mit Blät- tern und Fruchtstand. Fig. IG. Blatt- und Ast-Reste. Taf. VII. Fig. 1—5. Leptostrobus laxiflora Hr. 1. Zapfen. 2a. b. Zapfen mit den Samen (Samaropsis). c. Blätter. Fig. 3a. Zapfen. 3b. Samen. 3c. Blatt. Fig. 4. Zapfen mit den Samen. Fig. 5. Zapfen von Kaja. Fig. 6. Leptostrobus microlcpis Hr. Kaja. Fig. 7. Leptostrobus crassipes Hr. Fig. 8a. 9. 10a. Blätter von Leptostrobus angusti- folia Hr. 8b. Samen von Czekanowskia? 106. Same von Ginkgo. 10c. Blattstück vergrössert. Fig. 11. 12a. Leptostrobus rigida Hr. Fig. 126. Cycadites planicosta Hr. Fig. 12c. Pinus prodromus Hr. Taf. VIII. Fig. 1 — 3. Leptostrobus crassipes Hr. \a. Zapfen. 16. Blatt. 2. Zapfen. 3a. Zapfen. 36. Ginkgo lepida Hr. 3c. Czekanowskia setacea Hr. 3d. Kaidacarpum sibiricum Hr. 3c. Baiera lon- gifolia. Fig. 4. Leptostrobus crassipes Hr. Zapfen. Fig. 5a. Leptostrobus crassipes Hr. Zapfen; 56. Blatt. Fig. G— 12. Scbidolepium gracile Hr. G6. 10. ver- grössert. Fig. 12. neben dem Zapfen die Nadel von Leptostrobus angustifolia. 126. vergrössert. Fig. 13 — 15. Epbedrites antiquus Hr. 13. Zweig . 14. Zwei Samen. 15. 156. Deckblätter. Fig. 16. 17. Elatides Brandtiana Hr. Taf. IX. Fig. la. Antholitcs paniculatus II r. 16. Blatt von Kaidacarpum sibiricum Hr.? c. Baiera longi- folia Pom. sp. d. Czekanowskia setacea II r. Fig. 2. Antholithes paniculatus Hr. 26. c. vergrös- sert. Fig. 3. 4. 5. Antholithes Schmidtianus Hr. Fig. 6a. Kaidacarpum sibiricum Hr. 66. Baiera Cze- kanowskiana Hr. Fig. 7. 8. Samen. Fig. 9. Deckblatt. 96. vergrössert. 34 Peof. Dr. Oswald Heer. Nachteäge zun Jura -Flora Sibiriens. Index. Adiantites spcc 7 Antholithcs paniculatus Hr 22 » Scbmidtianus Hr 21 Asplenium wbitbiense Brgn. spec 7 Baiera angustiloba Hr 14 » Ozekanowskiana Hr. 12 »• longifolia Pom. spec 11 » palmata Hr 15 » pulchella Hr. • . 15 Cyatbea Tcbibatcbewi Scbmalb 7 Cycadites planicosta Hr 10 Cyclopitys Nordenskiöldi Hr. spec 28 Czekanowskia palmatisecta Hr 21 » rigida Hr. 19 » setacea Hr 18 Elatides Brandtiana Hr. . 28 » ovalis 28 Ephedrites autiquus Hr 28 Ginkgo concinna Hr 18 » grandiflora Hr. ...... . 18 • » flabellata Hr 16 » lepida Hr 17 pag. Ginkgo pusilla Hr , ItJ » sibirica Hr 1 (J Kaidacarpum sibiricura Hr 29 Leptostrobus angustifolia Hr 20 » crassipes Hr ^ 24 », laxiflora Hr 23 » microlepis Hr 25 » rigida Hr 25 Lycopodites tenerrimus Hr 8 Phyllotbeca sibirica Hr , 9 Pinus Nordenskiöldi Hr 28 » prodromus Hr 27 Podozamites gramineus Hr 10 » tricostatus Hr 10 Protorhipis reniformis Hr 8 Samaropsis rotundata Hr 24 Schidolepium gracile Hr 27 Spbenopteris amissa Hr 6 Tbyrsopteris Maakiana Hr 6 » Murrayana Hr 6 Zainiostrobus spec 10 ooj^o KONGL. SVENSKA VETENSKAPS-AKADEMIENS HANDLINGAR. Bandet 18. ,:o 2. NACHTRÄGE /AIR FOSSILEN FLORA GRÖNLANDS VON Dr. OSWALD HEER Prof. MIT 6 TAFELN ABBILDUNGEN. AN DIE KONIGL. SCHWED. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN EINGEREICHT D. 21 FEBRUAR 1SS0. STOCKHOLM, 1880. KONGL. liOKTKYCKKKIET, P. A. KORSTEDT & SÖNER. I. ABTHEILUNG. Kreide-Pflanzen von Pattorfik. Dw Nauckhoff brachte im Herbste 1871 eine Zahl Pflanzen-Versteinerungen von Pattorfik nach Stockholm, welche mir zur Untersuchung übergeben wurden. Schon früher hatte Prof. Nokdenskiöld an derselben Stelle, die auf der Nordseite der Halbinsel Noursoak (bei 70° 42" n. Br.) liegt, 'gesammelt und in meiner Kreide-Flora der arc- tischen Zone habe ich von derselben 27 Arten beschrieben. ') Die Mehrzahl der von Dr. Nauckhoff heimgebrachten Pflanzen stimmt mit diesen überein; wir fanden unter denselben: Gleichenia Giesekiana, Gl. Zippei, Gl. longipennis, Gl. comptoniaefolia, Gl. Nordenskiöldi, Pecopteris Bolbroeana, Equisetum amissum, Frenelopsis Hoheneggeri, Sequoia Reichenbachi, S. ambigua, S. rigida, S. Smittiana und Cyparissidium gracile. Dazu kommt die Torrcya pai vifolia und Pecopteris Andersoniana, die uns früher nur von Akrusak bekannt waren und 3 neue Arten, so dass die Zahl der uns jetzt von Pattor- fik bekannten Arten 32 beträgt. Sie gehören der unteren Kreide (dem Urgon) an. Wir haben folgende Arten näher zu besprechen: 1. Asplenium Naucklioffianum Hb. Taf. I. Fig. 9 — 12, (vergrössert 11. 12). A. fron de bipinnata (?), pinnis ambitu oblongis, rhachi tenu,i, pinnulis dense ap- proximatis, alternis, oblongis, apice obtusiusculis, pinnatifidis, laciniis bilobis, nervis seeundariis furcatis. Pattorfik. Fig. 10 stellt wahrscheinlich die zwei Fiedern eines doppelt gefiederten Blattes dar, doch ist die gemeinsame Spindel nicht erhalten. Die Spindel der Blattfieder ist dünn und dicht mit Fiederchen besetzt, welche an den Rändern sich berühren oder über einander greifen. Die Fiederchen sitzen mit einer breiten Basis an der Spindel fest, sind länglich und vorn ziemlich stumpf zugerundet; sie sind fiederschnittig, die Einschnitte reichen bis fast zur Mitte des Fiederchens; die Lappen sind vorn in zwei kurze, ziemlich stumpfe Lappen gespalten, nur die obersten Lappen und öfter auch der unterste sind ganz, unzertheilt. Der Mittelnerv, welcher jedes Fiederchen durchzieht, ist ziemlich zart und sendet auf jeder Seite 7 bis 8 Secundarnerven aus, von welchen die 5 bis 6 ersten je in eine Gabel sich theilen, die in den Lappen des Fiederchens ausläuft; aber auch die obersten unzertheilten Lappen erhalten einen in je 2 Gabeläste getheilten Secundarnerv (Fig. 11. 12 vergrössert). , Die ganze Oberfläche der Fieder erscheint unter der Loupe äusserst fein punktirt und erhält davon ein chagrinirtes Aussehen. Aehnelt dem Asplenium (Diplazium) carpophorum Sap. von Sezanne (Flore de Sezanne p. 320. Taf. II. Fig. 5); die Fieder- ') K. Vetensk.-Akad. Handlingar. Bd. 12. N:o 6, und Flora fossüis aretica III. 1875. 4 0. HEER, NACHTKÄGE ZUR FOSSILEN FLORA GRÖNLANDS. chen haben hier dieselbe Form und sind auch fiederschnittig und die Secundarnerven in eine Gabel gespalten, die Lappen sind aber unzertheilt und einzelne Secundarnerven sind nederig. Saporta vergleicht das A. carpophorum mit dem A. senatum M. von Guadeloupe. 2. Aspidium ursinum Hr.? Taf. I. Fig. 8, vergrössert 8. b. A. fremde pinnata, pinnulis discretis, oblongis, basi angustatis, apice obtusiusculis, crenatis, inferioribus pinnatifidis, nervis seeundariis subtilissimis. Aspidium ursinum Hr.? Flora foss. aret. IL 8 — 462. Taf. XXXIX. 6. a. Pattorhk? Es liegt nur ein kleines Wedelstück vor. Die Fiederchen stehen ziemlich weit aus einander, sind 8^- mm. lang und 41 «mm. breit, am Grund keilförmig verschmälert, länglich oval, vorn ziemlich stumpf, am Rand gekerbt, die Kerbzähne gross und stumpf; bei den untersten Fiederchen sind die ersten Einschnitte tiefer und die Fieder wird liederschnittig. Die Nervatur ist sehr zart, von dem Mittelnerv gehen äusserst feine Secundarnerven in spitzen Winkeln aus, ob dieselben weiter veraestelt, ist nicht ganz sicher zu ermitteln; bei den untern schient diess der Fall zu sein. Ist so ähnlich dem Aspidium ursinum von Kudliset dass es wahrscheinlich zu der- selben Art gehört, doch ist es zu unvollständig erhalten zur sichern Bestimmung, wie . auch das Stück von Kudliset nur ein kleines Brüchstück des Wedels darstellt. Es kann da in Frage kommen, ob die Stelle in Kudliset wo es gefunden wurde, nicht der Kreide an- gehört *), wie anderseits ob das Stück von Nauckhoff wirklich von Pattorfik stamme; es ist das Gestein etwas verchieden, zwar auch ein grauer, aber hellerer und mehr sandiger Schiefer als die übrigen Stücke. 3. Pecopteris (Polypodium ?) Andersoniana Hr. Taf. I. Fig. 10. b. Taf. IL Fig. 5 — 9. Heer S. Vet.-Akad. Handlingar. B. 12. N. 6. Fl. foss. aretica III. Kreideflora S. 41. Taf. III. Fig. 7. Pattorfik. Bei einem Wedelstück, von dem Taf. IL Fig. 8 eine kleine Partie zweimal ver- grössert dargestellt ist, haben die Fiederchen 6 mm. Länge; sie sind am Grunde zuge- rundet und die katadrome Seite etwas grösser, daher fast geehrt; von dem Mittelnerv des Fiederchens gehen jederseits 5 — 6 Seitennerven aus, von denen jeder in eine ein- fache Gabel getheilt ist, nach vorn folgt meistens noch ein einfacher Nerv. Die Fieder- chen sind frei. Während bei dem beschriebenen Stück die Fiederchen etwas grösser sind, als bei dem früher publicirten (Flora foss. aret. III. S. 41) sind bei einem andern auf dem- selben Steine liegenden Wedel die Fiederchen gegentheils kleiner; ebenso bei mehreren weitern Wedelstücken von Pattorfik, welche die Nervation und auch die Sori sehr schön erhalten haben. Sie sind Taf. IL Fig. 5 und 6 (vergrössert Fig. 9), dargestellt. Die Fiederchen haben hier meist nur eine Länge von 4 mm. bei 2 mm. Breite, sind zwar dicht gestellt, doch frei und am Grund zugerundet, zuweilen auch auf der katadro- men Seite fast etwas geöhrt; sie haben jederseits 3 — 4 in eine einfache Gabel ge- ]) Die dortigen Sandsteine sind theils Cenoman, theils Miocen (cf. Fl. aret. III. Vorrede V — VI). KOXGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 13. N:G 2. 5 theilte Secundarnerven, auf welche noch ein einfacher Nerv folgt. Diese Nerven sind sehr deutlich. Bei mehreren Blattstücken treten die Sori als 2 Reihen kleiner Wärzchen auf; sie sitzen auf dem obern Gabelast und sind kreisrund, ungefähr in der Mitte zwischen Mittelnerv und Rand. Ist zwar sehr ähnlich Gleichenia Zippei und longipennis, .aber durch die freien, am Grunde zugerundeten Fiederchen, die deutlicher vortretende Nervatur und die viel klei- nern Sori zu unterscheiden. Die sehr deutlich vortretenden Secundarnerven unterschei- den die Art von der Gleichenia thulensis, die auch freie, aber längere Fiederchen hat. Die runden, gewölbten Sori, die auf einem Gabelast des Secundarnervs sitzen, erinnern lebhaft an Polypodium, bei welcher Gattung wir bei Eu-Polypodium eine ganz gleiche Stellung der Sori finden (cf. Hookkr und Baker Synopsis Filicum Taf. V. Fig. 48. a. b. c). Es dürfte daher unsere Art zu Polypodium gehören. ,4. Pecopteris Bolbroeana Hr.? Taf. II. Fig. 4. Fl. foss. arct. III. S. 4L Taf. III. Fig. 6. Pattorfik. Ein sehr stark zerdrückter und kaum erkennbarer Blattrest, der wahrscheinlich die Blattspitze von P. Bolbroeana darstellt. Es sind mehrere breite Fiederchen nahe beisammen; sie sind ticdersehnittig, die Lappen viel kleiner als bei dem in der Fl. arct. III. Fig. 6. dargestellten Stück, aber von derselben Form und die Seitennerven sind auch theils einfach, theils gabelig getheilt. Ersteres stellt eine Blattüeder mit grössern Lappen dar und stammt wahrscheinlich aus einer tiefern Partie des Wedels. 5. Gleiclienia optabilis Hr. Taf. I. Fig. 13, vergrössert 13. b. Gl. pinnis elongatis, linearibus, pinnulis horizontalibus, late ovatis, apice obtusis, nervis secundariis obsoletis, simplicibus (?), soris solitariis magnis. Pattorfik. Es liegt zwar nur ein stark zerdrückter Blattfetzen vor, der aber unverkennbar einer Gleichenia und zwar aus der Abtheilung Eugleichenia angehört, indem jedes Fiederchen nur Einen, aber sehr grossen Sorus besitzt, der in Form und Stellung- ganz zu den lebenden Arten stimmt, unter welchen die Gl. polypodioides Sm. voraus in Betracht kommt. Von den Eugleichenien, welche ich im IILten Bande der Flora arctica beschrieben habe, unterscheidet sich die Art, durch die beträchtlich grössern Fiederchen und die Stellung des Sorus. Die Fiederchen haben eine Länge von 3s mm., bei einer Breite von 3 mm., sie sind am Grunde am breitesten und nach vorn verschmälert, aber ziemlich stumpf; der Mittelnerv ist hier und da angedeutet, doch sehr schwach und die Seitennerven sind verwischt, nur an ein paar Stellen sind Andeutungen derselben, die es wahrscheinlich machen, dass sie einfach, unverästelt sind. Der Sorus ist kreisrund und hat einen Durchmesser von H mm. Er reicht von der Blattmitte bis zum obern Rande des Fiederchens; bildet einen tiefen Eindruck mit einem centralen Wärzchen. Natliorstia Hr. Frons pinnata, coriacea; pinnulaB liberae, sessiles, elongataä, integerrimae, nervo medio valido, nervis secundariis subtilissimis, angulo recto vel subrecto egredientibus, 6 0. HEER, NACHTRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA GRÖNLANDS. numerosis, simplicibus vel furcatis. Sori globosi vel oblongo-ovales, biseriales, nervo medio valde approximati, a margine remoti; sporangia pauca in or.bem disposita. Die Blätter sind gefiedert, mit freien, dicht stehenden, sitzenden langen und schmalen Fiederchen, die lederartig gewesen sein müssen, da sie einen tiefen Eindrück hinterliessen. Vielleicht sind aber diese Blätter nur die Fiedern eines doppelt gefiederten Blattes. Die Secundarnerven sind bei den fertilen Blättern ganz verwischt, nur durch sehr schwache Querlinien hier und da angedeutet; bei einigen sterilen Fiederchen der N. firma sind sie indessen sehr wohl erhalten (cf. Flora foss. arctica III. Kreidefiora Taf. XII. Fig. 1. 2). Von dem starken Mittelnerv laufen sehr zarte Seitennerven in rechtem oder fast rechtem 'Winkel aus, die meistens in eine Gabel sich theilen, doch zum Theil auch einfach bleiben. Die Fruchthäufchen bilden stark hervortretende Wärzchen, müssen daher stark gewölbt gewesen sein; bei N. angustifolia sind sie kreisrund und scheinen nur aus sechs in Kreis gestellten Sporangien zu bestehen (Taf. I. Fig. 6. b), bei N. firma aber sind sie länglichoval; doch erhalten wir über ihre Bildung keine nähern Aufschlüsse. Bei beiden Arten stehen die Sori in zwei Reihen und sind dem Mittelnerv sehr genähert, an denselben sich anlehnend, dagegen sind sie vom Rande ziemlich weit entfernt. Ich hatte früher die N. firma zu Danaeites gebracht. Goeppert hat diese Gattung auf ein Kohlen-Farn gegründet (Systema Filic. fossil. S. 380. Taf. XIX) mit kleinen Fiedersegmenten, von denen jedes eine doppelte Reihe von getrennten, ovalen Frücht- häufchen trägt. Ettingsiiausen hat diesen Namen auf einen Kreide-Farn von Aachen angewendet. Unsere Grönlander-Farn weichen aber durch die vom Rand entfernten Früchthäufchen sehr von Danaeites ab. Bei dem Kreidefarn von Aachen bilden die Sori (wenn man wenigstens die Querbänder so nennen darf) breite Streifen, die von der Mittelrippe bis nahe zum Rande reichen; wir müssen daher die Grönländer-Farn von dieser Gattung trennen. Die systematische Stellung der neuen Gattung, auf welche ich den Namen des trefflichen Phyto-Pala3ontologen Dr. Alfr. Nathorst übertragen habe, ist noch zweifelhaft. Die lederartige Beschaffenheit der freien Blattfiedern, die Nervation und auch die ovalen parallel gestellten Fruchthäufchen der N. firma sprechen für die Marattiaceen, doch bleibt diese Verwandschaft zweifelhaft, so lange der Bau der Sori nicht ermittelt ist. Wenn bei N. angustifolia die kreisrunden Sori wirklich nur aus 6 in Kreis um eine kreisrunde centrale Höhle gestellten Sporangien bestehen, wäre die Gattung mit Kaulfussia zu vergleichen, bei welcher mehrere Fruchtkapseln kreis- förmig um eine centrale Höhle herumgestellt sind. Freilich ist bei dieser Gattuno- die Zertheilung des Laubes, die Nervation und die Stellung der Fruchthäufchen sehr ver- schieden, daher eine nähere Beziehung zu derselben nicht besteht. Unter den fossilen Gattungen kann auch Laccopteris Presl in Betracht kommen, bei welcher Gattung die runden Fruchthäufchen in 2 Reihen stehen und aus einio-en kreisförmig um eine Höhle stehenden Sporangien gebildet sind; bei Laccopteris sind aber die Wedel handförmig getheilt, die Fiedern fiedertheilig und die Segmente am Grunde verbunden, während bei Nathorstia die Fiederchen frei an der Spindel sitzen. Auch die Nervation ist verschieden. Noch mehr weicht in der Nervation Microdictyon Sap. ab, welche Gattung- sonst eine ähnliche Stellung der Sori zeigt. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 18. N:0 2. 7 6. Nathorstia angustifolia Hr. Taf. I. Fig. 1 — 6 (restaurirt 6. c). N. pinnulis angustis, linearibus, apicem versus attenuatis, soris globosis. Pattor fik'. Fiedern lederartig, linienförmig, vorn allmählig verschmälert und zugespitzt, ganzrandig, mit starkem Mittelnerv, Secundarnerven ganz verwischt, nur bei guter Be- leuchtung sieht man mit der Loupe hier und da Andeutungen von horizontalen äusserst zarten Linien zwischen den Soris, von denen aber nicht ganz sicher ist, ob sie von den Nerven herrühren. Die Sori sind kreisrund, haben etwas mehr als 1 mm. im Durchmesser, so dass je 4 Sori auf o mm. gehen. Sie sind stark gewölbt und in der Mitte mit einem run- den Eindruck versehen. Sie bilden auf jeder Fiedcr zwei eng an die Mittelrippe sich anschliessende Reihen, welche auf jeder Blatthälfte nur etwa bis zur Mitte der Blatt- spreite liinausreichen. Bei einigen dieser Soris sind mit der Loupe kleine in Kreis ge- stellte Wärzchen zu sehen, welche von den Sporangien herrühren müssen, welche wie bei Kaulfussia gestellt sind; wahrscheinlich sind es 6, die so im Kreis um eine mittlere Höhle herumstehen. (Fig. 6. b. vergrössert). Aus Fig. 3 und 5 sehen wir, dass die Fiederchen an einer gemeinsamen, ziemlich starken Spindel befestigt sind; es sind also folia pinnata. Die Fiederchen sind ganz frei, sitzend, am Grund zugerundet und nur in der Mitte, nicht in der ganzen Breite angeheftet. Bei Fig. 4 haben wir ein gegen den Grund etwas verschmälertes und ge- stieltes Fiederchen, wir haben dieses wohl als ein Endfiederchen zu betrachten (ein fo- liolum terminale). Die Fiederchen haben dieselbe Grösse und Form wie bei Laccopteris Dunkeri Schenk (die Flora der nordwestdeutschen Wealdenformation Taf. VJII. Fig. 3 — 5), sind aber am Grunde frei, nicht unter sich verbunden, wie bei Laccopteris Dunkeri. 7. Natliorstia firma Hr. Taf. I. Fig. 7 (restaurirt). N. pinnulis lineari-oblongis, basi rotundatis, apicem versus attenuatis; soris oblongis, horizontalibus, parallelis. Danaeites firmus. Heer Flora fossil, aretica. I. S. 81. Taf. XLIV. Fig. 20 — 22. III. S. 56. Taf. IX. 1. a. XII. 1. 2. KOME. Unterscheidet sich von der vorigen Art, durch die breiteren Blattfiedern und die länglich ovalen Fruchthäufchen. | i 8. Frenelopsis Holieiieggeri Schenk. Taf. IL Fig. 1 — 3. Die Sammlung des Herrn Nauckhoff enthält eine Zahl von Zweigen dieser Art; meist sind es lange, dünne, ruthenförmige, gegliederte Zweige, wie Fig. 1 einen solchen darstellt; sie sind deutlich gestreift und zeigen hier und da an den Gelenken Spuren kleiner schuppenförmiger Blätter. Bei Fig. 1 hat der Zweig eine Dicke von 3 — 4 mm., die untern Glieder sind etwa 2 Cm. lang, die obern kürzer; sie sind von 5 — 6 Längs- streifen durchzogen. Bei Fig. 3 haben wir einen 11 mm. dicken Ast, von welchem 8 0. HEER, NACHTRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA GRÖNLANDS. zahlreiche, dicht beisammenstehende und nur 2 mm. dicke Zweige auslaufen; sie sind urthenförmig, nicht weiter verzweigt und undeutlich gegliedert. Ahnlich ist Fig. 2. 9. Carpolithes. » Taf. II. Fig. 10 und 11 stellen kleine einsamige Früchte dar, welche von Glu- maceen herrühren dürften. Fig. 10 (zweimal vergrössert 10. b) ist eiförmig, 3^. mm. lang und 2\ mm. breit, glatt, mit einem eiförmigen Samen. Es liegen zwei solcher Früchte wohl zufällig bei- sammen. Fig. 11 (zweimal vergrössert 11. b) ist 11 mm. lang, bei 5 mm. Breite; kurz oval, am Grund zugerundet, vorn aber in einen spitzigen Schnabel verlängert. Der einge- schlossene Samen ist eiförmig. II. ABTHEILUNG. , Miocene-Pflanzen aus Grönland. Ausser den Kreide-Pflanzen hat Dr. Nauckhoff von seiner Reise nach Grönland vom Jahre 1871 eine Zahl von miocenen Versteinerungen nach Stockholm gebracht. Er hat dieselben nicht selbst gesammelt, sondern in Godhavn einem Eskimo abgekauft, welcher als Fundort Atanekerdluk bezeichnete. Sie liegen jedoch in einem ganz andern Gestein, als die uns von früherher von da bekannten Pflanzen. Diese sind in einem schweren, rothbraunen, harten, derben Siderit, jene in einem braunen feinen Thon. Da dieser in Platten spaltet, sind die Pflanzen auf denselben ausgebreitet und schön er- halten. Sie haben eine braunschwarze Farbe und heben sich von dem hellbraunen Gestein scharf ab. Sie müssen in einem sehr ruhigen Niederschlag von feinem Schlamm ab- gelagert worden sein. Von den 12 Arten, welche diese Sammlung enthält, sind 6 Arten nicht in den Sideriten von Atanekerdluk gefunden worden und 5 davon für die arctische Flora neu. Eine Art (Ceanothus denticulatus) ist überhaupt neu ; 4 sind mir aus dem Unter-Miocen Europas bekannt, nemlich: Laurus primigenia, L. Reussii, Iuglans Heerii und Celastrus Dianae: eine Art, Magnolia Nordenskiöldi, war uns früher nur aus Spitzbergen bekannt; mit den Sideriten von Atanekerdluk gemeinsam sind; Pteris oeningensis, Biota borealis, Taxodium distichum miocenum, Myrica borealis, Diospyros brachysepala und Fagus Deucalionis. Da diese nur die Hälfte der Arten ausmachen, werden die braunen Thone an einer andern Stelle anstehen und wie ich vermuthe, einen etwas tiefern Horizont einnehmen. Von Pflanzen der Siderite von Atanekerdluk hat Prof. Nordenskiöld eine grosse o' Sammlung nach Stockholm gebracht und mir den grössern Theil derselben zur Be- stimmung zugesandt. Die meisten sind bekannt und haben uns keine neuen Aufschlüsse gebracht; zwei Arten aber (Hex dura und Peucedanites Nordenskiöldi) sind neu und drei Arten (Quercus pseudocastanea, Celastrus Bruckmanni und Rhamnus rectinervis) waren uns noch nicht aus der miocenen Flora der arctischen Zone bekannt. Wir er- halten daher für diese aus Grönland 10 neue Arten und die Gesammtzahl der miocenen KONGL SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 18. N:0 2. 9 arctischen Pflanzen steigt damit auf 377 Arten1). Wir beschränken uns bei Besprechung dieser Pflanzen auf die Arten, welche für die arctische Flora neu sind oder doch unsere Kenntniss derselben erweitern. 1. Pteris ooningensis Ung. Taf. III. Fig. 1—4. 8. b. Heer Flora tert. Helvet. I. S. 39. III. 154. Flora foss.. arct. I. S. 87. Im braunen Thon. Fijr. 1 stellt die gewöhnliche Form dieser Art dar, mit kleinen Blattücderchen, sehr ähnlich den auf Taf. CXIV. Fig. 5 der Flora helvet. dargestellten Wedelstück en. Grösser sind Fig. 2, 3, 4 und 8 b., welche aber doch wohl zu derselben Art gehören. Die am Grunde verbundenen Fiederchen sind vorn verschmälert, ganzrandig und die Tertiärnerven sind gabelig getheilt. Sie ähneln sehr denen der Pt. incequalis Hb., die Fiederchen sind aber beiderseits gleich. oJ 2. Biota foorealis Hit. Taf. III. Fig. 5, vergrössert 5 b. Flora foss. arct. III. Nachträge zur miocen. Flora Grönlands. S. 7. Taf. I. Fig. 13—29. Im braunen Thon. Ein überaus zierlicher Zweig mit alternierenden Astchen, wie bei Biota und Thuja; das mittlere Blättchen kaum merklich über die beiden gegenständigen, seitlichen, sichel- förmig gekrümmten und vorn zugespitzten Blätter hinausragend oder gleich lang, mit einer deutlichen, gegen die Spitze zu, sich verstärkenden Mittelkante versehen. 3. Taxodium disticlium mioceuuni Hr. Im braunen Thon; ein paar Zweiglein mit schmalen Blättern. 4. Carex Spec? Taf. III. Fig. 17. Im Siderit von Atanekerdluk. Fig. 17 sind mehrere, in einen Kreis gestellte Früchte; sie sind oval, 2i — 3 mm. lang und U mm. breit. Sie sind hohl und mit einer dicken Rinde versehen. Ist vielleicht der Durchschnitt einer Aehre von Carex (C. nouarsoakensis?). Die centrale Achse, an der die Früchte befestigt waren, ist zerstört und an ihrer Stelle ein Loch. 1 5. Populus aretica Hr. Taf. IV. Fig. 1. | Siderit von Atanekerdluk. Fig. 1 stellt ein schönes, langgestieltes Blatt dar ,mit einem langen Stiel und einer eiförmigen Blattspreite, auf welcher die Nerven sich verbreiten und in starken Bo- gen sich verbinden. Der Rand ist mit groben, stumpfen Zähnen besetzt. l) Anmerk. In dem Vevzeichniss der miocenen Pflanzen der Polarländer, das ich im dritten Bande der Flora fossilis aretica veröffentlicht habe, habe ich 353 Arten aufgeführt, seither kamen dazu 10 neue Arten aus dem Grinellland, 4 von der Lena und nun 10 nachträglich aus Grönland. K. Vet. Akad. Ilandl. B. 18. N:o 2. 2 10 0. HEER, NACHTRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA GRÖNLANDS. 6. Myrica borealis Hr. Taf. III. Fig. 7. Flora foss. arctica I. S. 102. Taf. XL VII. Fig. 10. Im braunen Thon. Das Blatt ist vollständiger erhalten, als das mir früher von Atanekerdluk zuge- kommene. Es ist gegen den Grund allmälig verschmälert und der Rand ist mit wenigen, weit auseinander stehenden, stumpfen Zähnen besetzt. Die zarten Secundarnerven sind weit auseinander stehend und dem Rande genähert. Ein zweites Blatt ist viel grösser, hat aber auch weit aus einander stehende, stumpfe Zähne. 7. Fagus Deucalionis Ung. Taf. IV. Fig. 2, 3. Fig. 2 stellt ein fast vollständig erhaltenes Blatt aus dem Siderit von Atane- kerdluk dar, welches sich durch seine Verschmälerun«; am Blatt^rund auszeichnet. Das Blatt ist elliptisch und hat jederseits 10 Secundarnerven; der Rand ist ganz und hat nur in der obern Hälfte sehr kleine, einfache Zähne. Fig. 3 stellt ein kleineres Blatt derselben Stelle dar. Der kurze Stiel ist erhalten; der Rand auf der rechten Seite etwas um£ebosren. Es scheinen s;anz kleine Zähne da zu sein. Secundarnerven sind auf jeder Seite neun. Aus dem braunen Thon ist ein Blatt da mit strammen, parallelen Seitennerven. 8. Castanea Ungeri Hr. Taf. IV. Fig. 10. Die Siderite von Atanekerdluk enthalten auch in Nordenskiölds Sammlung mehrere Blattreste dieser Art. ' Bei Taf. IV. Fig. 10 haben wir ein Blatt dessen Nervation und Bezahnung sehr schön erhalten ist. Ueber diese Art, die K. von Ettingshausen irriger Weise mit der C. atavia Ung. zusammengestellt hat, ist zu vergleichen: Flora foss. arctica V. Flora von Sachalin S. 37, ferner über die miocenen Kastanienbäume in den Verhandl. der Geolog. Reichs- Anstalt 1875. S. 93, und Aufgaben der Phyto-Palrcontologie; Vierteljahrsschrift der Zürcher naturforsch. Gesellsch. von 1879. S. 238. 9. Quercus grönlandica Hr. Taf. IV. Fig. 5. Flora foss. arctica I. p. 108. Taf. VIII. Fig. 8. Taf. X. 3. 4. XI. 4. XLVII. 1. Bd. II. Spitzbergen. S. 56. Taf. XII. 1 — 4. Grönland. S. 471. Siderit von Atanekerdluk. Ausser zahlreichen kleinern Blattfetzen enthält die Sammlung ein grosses Blatt, das auf Taf. IV. Fig. 5 dargestellt ist. Die Zähne sind zwar grossentheils zerstört, die Nervation ist aber vortrefflich erhalten. Unterscheidet sich von den grossen Blättern der Castanea Un^eri durch die weiter aus einanderstchenden Secundarnerven und die srössern Zähne. 'ö 10. Quercus Olafseni Hr. Taf. IV. Fig. 9. Hr Flora foss. arct. I. p. 109. Taf. X. 5. XL 7—11. XXVI. 6. XLVI. 10. Bd IL Greenland Taf. XLVI. Fig. 2. Siderit von Atanekerdluk. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDLINGAli. BAND. 18. N:0 2. 11 Mehrere Blattstücke von verschiedener Grösse. Taf. IV. Fig. 9. zeigt uns, wie auch das Taf. XLVI. Fig. 2 der Grönlander-Flora abgebildete Blatt, die wohl erhaltene Basis. Wir sehen daraus, dass das Blatt am untersten Grund in den Stiel verschmälert ist. Dadurch unterscheidet sich daselbe von A. diplodon Saporta (Gelin- den S. od.), das unterhalb der Mitte am breitesten und am Grund zugerundet ist. Sonst steht es allerdings dieser Art, wie Saporta hervorgehoben hat, sehr nahe. Die Quercus Steenstruppiana Hit unterscheidet sich durch die viel festern, leder- artigen Blätter von der Q. Olafsem, wie die kleinern, schärfern Zähne, die alle fast gleich gross sind. Die Q. densiflora Hook, aus Californien dürfte dieser am nächsten verwandt sein. 11.. Quercus Lyell! Hit. Taf. IV. Fig. 6—8. Heer Flora of Bovey Tracey. S. 40. Taf. XII. 2—9. XIII. 1-4. XIV. 12 b. XV. 1, 2. XVII. 4, 5. Flora foss. aretica I. S. 108. Taf. XL VII. 9. II. Vol. Fl. of Greenland. S. 471. Taf. XLVI. 3. Siderit von Atanekerdluk. Fig. 7 stellt die obere Partie, Fig. . 8 die Basis des Blattes dar; es ist fast leder- artig, der Rand wellig gebogen, vorn in eine schmale Spitze auslaufend. Die feinere Nervatur ist unter der Loupe zu sehen und stellt ein sehr feines Netzwerk dar, welches die Felder ausfüllt (Fig. 7 b). Ein breiteres, vorn weniger verschmälertes Blattstück ist in Fig. 6 abgebildet. Es hat einen stark welligen Rand. 12. Quorcus pseudocastanoa Goeit.? Taf. IV. Fig. 4. Heeh Fl. foss. aret. II. Fl. Alaskana S. 32. Taf. VI. 3, 5. Das Fig. 4 abgebildete Blattstück stimmt wohl zu den Blättern von Alaska, da aber dasselbe sehr unvollständig ist, bleibt die Bestimmung zweifelhaft. Es ist das Blatt in tiefe Lappen gespalten; die Lappen sind lanzettlich, ganzrandig und von einem Mittelnerv durchzogen. 13. Platanus Guillelmae Goepp. Siderit von Atanekerdluk. Zahlreiche, doch fragment. Blattstücke, welche durch die steiler aufsteigenden Secundarnerven von Quercus platania sich unterscheiden. Zwei Blattfetzen scheinen nicht gelappt zu sein, doch' fehlt die Basis und über- haupt die untere Hälfte, so dass vielleicht in der untern Partie doch eine Lappenbild verhanden war. Die weit auseinander stehenden See. Nerven laufen in spitzen Winkeln aus und sind stark nach vorn gerichtet. Die Zähne stehen wenig hervor, sind aber etwas nach vorn gebogen; in dieselben laufen Secundar- und Tertiärnerven aus. 12 OSW. IIKER, NACHTRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA GRÖNLANDS. 14. Laurus primigeiiia Ung. Taf. III. Fig. 8 — 13. L. foliis subcoriaceis, lanceolatis, acuminatis, integerrimis, nervo primario valido, nervis secundariis utrinque 8 — 9, tenuibus, sparsis, sub angulo acuto egredientibus, arcuatis. Unger foss. Flora von Sotzka S. 38. Taf. 19. Fig. 1 — 4. Heer Flora tert. Helv. II. p. 77. III. p. 184. Lignite of ßovey Tracey p. 44. Ueber die Braunkohlen des Zsily-Thales. Mittheil, aus dem Jahrbuch der k. ungar. geolog. Anstalt IL 1872. S. 16. Taf. III. 4 — 6. Ettingsiiausen Flora von Bilin IL p. 4. Sismonda terr. tert. de Pie- mont p. 50. Saporta etudes I. 210. Taf. VI. s. IL p. 89. Taf. III. 8. III. p. 75. Im braunen Thon. Das Taf. III. Fig. 8 abgebildete Blatt ist sehr ähnlich den von Ungkr in seiner Flora von Sotzka dargestellten. Es ist nicht lederartig, indem es eine zwar schwarz- braune, doch ziemlich dünne Kinde auf dem Stein bildet. Es ist lanzettlich, nach vorn allmälig verschmälert, auch am Grund verschmälert. Von dem ziemlich starken Mittel- nerv entspringen in spitzen Winkeln zarte, weit auseinander stehende Secundarnerven, welche in starken Bogen und nahe am Rande sich fortziehend nach vorn verlaufen und sich vorn verbinden. Von ihnen gehen zarte Nervillen in rechtem Winkel aus. Breitere Blattstücke sind Fig. 11 und 12 und etwas näher beisammen stehende Nerven haben Fig. 9 und 10. Ein ziemlich vollständiges Blatt ist in der Sammlung, die Nordenskiöld nach Stockholm brachte und das als von Atanekerdluk stammend, bezeichnet ist (Fig. 13). Das Gestein ist aber ganz verschieden von dem Eisenstein von Atanekerdluk und der- selbe braune, feine Thon, in dem die Blätter des llrrn Nauckiioee liegen, daher offenbar von derselben Lokalität. Ist diese in Atanekerdluk muss es eine andere Schicht sein, als die der Eisensteine. ( Das Blatt ist am Grund in den 8 mm: langen Stiel verschmälert, hat eine grösste Breite von 22 mm., in spitzen Winkeln entspringende, in starken Bogen sich ver- bindende Secundarnerven, welche hier und da sich verästeln und ein grobmaschiges, unregelmässiges, grossentheils verwischtes Netzwerk bilden; ein feineres Netzwerk fehlt. Es hat schon K. v. Ettingsiiausen seine Zweifel ausgesprochen, dass dieses Blatt zu Laurus gehöre und in der That spricht der lange Blattstiel, die nicht lederartige Beschaffenheit des Blattes und der Mangel des feinen Netzwerkes nicht nur gegen Laurus, sondern überhaupt eine Laurinee. Es scheint das Blatt eher zu Andromeda zu gehören. 15. Laurus ßeussii Ettingii. Taf. III. Fig. 14. L. foliis breviter petiolatis, coriaeeis, lanceolatis1 vel oblongis, basi obtusiusculis, margine undulatis, nervis seeundariis sparsis, sub angulo 50 — 60° egredientibus, nervillis tenuissimis, angulo recto affixis. Ettingshausen Flora von Bilin II Theil. S. 5. Taf. XXXI. 5. 11. Im braunen Thon. Von der vorigen Art durch die mehr lederartige Beschaffenheit des Blattes und die in weniger spitzen Winkeln auslaufenden und weniger nach vorn gebogenen Secundar- nerven verschieden. KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDLINGAR. BAND. 18. NIO 2. 13 16. Diospyros brachysepala A. Braun. Taf. III. Fig. 15. 16. Heeh Flora foss. arct. Lp. 117. Im braunen Thon. Fig. 15 stellt die Basis eines ziemlich breiten Blattes dar, schmäler ist Fig. 16, und gehört zur Form die als D. longifolia bezeichnet wurde. Diosp. lotoides Ung. ist kaum davon zu trennen. 17. Fraxinus dcnticulata He. Taf. VI. Fig. 9. Flora foss. arct. I. S. 118. Taf. XVI. 4. XL VII. 2. Sidcrit von Atanekerdluk. Das Blatt ist grösser und breiter als die früher abgebildeten, stimmt aber in der Bezahnung und Nervatur mit denselben überein; es muss eine grösste Breite von 4 Cm. gehabt haben, doch ist nur eine Seite erhalten. 18. Pcuccdanites Nordcnskiöldi Hr. Taf. VI. Fig. 7, vergrössert 7 b. P. mericarpiis complanatis, orbiculatis, 6 mm. longis, quinque costatis, striatis. Mit einem Blattfetzen der Castanea Ungeri auf demselben Stein von Atanekerdluk. Das kreisförmige Fruchtstück ist platt, 6 mm. lang und ebenso breit; 2 feine nahe bei- sammen stehende Linien laufen über die Mitte und bilden so eine Mittelfurche, zu jeder Seite derselben haben wir zwei Bogenlinien, welche gegen Spitze und Basis convergiren. Diese Linien bilden scharf ausgedrückte Streifen. Wahrscheinlich lie^t die Frucht im Abdruck vor, daher die Streifen Rippen entsprechen. Eine ähnliche Berippung haben wir bei den Peucedaneen, deren Carpellen auch platt sind. Wir haben 3 Rückenrippen und jederseitz eine Randrippe, die den Flügelrand .abgrenzt. 19. Magnolia Nordenskiöldi Hr. Taf. V. Fig. 10. Heer Beiträge zur foss. Flora Spitzbergens p. 82. Taf. XXI. 3. XXX. 1. Im braunen Thon. Ein grosses Blatt, dessen Rand aber zerstört, daher es nicht mit Sicherheit zu bestimmen ist. So weit es erhalten stimmt es wohl zu den Blättern von Spitzbergen. Es hat weit aus einander stehende Secundarnerven, die theils gegenständig, theils al- ternierend sind; sie senden zahlreiche Nervillen aus, die in fast rechten Winkeln aus- laufen, und zu einem weiten Maschennetz sich verbinden.' , i> 20. Nordenskiöldia borealis Hr. Taf. VI. Fig. 8. Eine wohl erhaltene Frucht aus dem Siderit, stimmend mit Fl. foss. arct. I. Taf. XL VII. Fig. 5. f., die ich früher irrig zu Diospyros gebracht hatte und mit Vol. IL Spitzbergen Taf. VII. Fig. 8. Es sind aber 13 Fruchtblätter in einen Kreis gestellt, von denen 3 kleiner sind als die übrigen. In der Mitte ist die Frucht eingedrückt. I 14 OSW. 11EEU, NACHTRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA GRÖNLANDS. 21. Pterospermitos spectabilis Hit. Taf. VI. Fig. 10. Heer Fl. foss. arct. IL Grrecnland S. 480. Taf. XLIII. 15. b. L1I1. 1—4. Mehrere unvollständige Blattstücke im Eisenstein von Atanekerdluk. Var. foiiis dentatis. Das Taf. VI. Fig. 10 abgebildete Blatt stimmt in der Form und Nervation so- wohl mit Pterospermit. spectabilis, namentl. Taf. LIII. 2 und 3 überein, dass ich es nicht von dieser Art trennen mag, obwohl am Kunde des Blattes einzelne Zähne stehen, welche dem Pterosp. spectabilis fehlen. Der Rand ist freilich grossentheils zerstört, doch an der rechten Seite an einer Stelle erhalten und hier sehen wir, dass am Aus- lauf der Tertiärnerven stumpfe, durch eine weite seichte Bucht von einander getrennte Zähne sitzen. Von dem Mittelncrv gehen ziemlich oberhalb der Basis zwei grosse ge- genständige Secundarnerven aus, welche auf der untern Seite starke, randlau (ige Tertiär- nerven aussenden; unterhalb dieser grossen Seitennerven haben wir, wie bei Credneria, mehrere zartere, kürzere, in weniger spitzen Winkeln entspringende Secundarnerven. Von Pterosp. dentatus H. unterscheidet sich das Blatt, durch seine nicht schild- förmige Basis. 22. Celastrus Diana) Hr. Taf. III. Fig. 6. a. Q. foiiis membranaeeis, ellipticis, petiolatis, remote dentatis, nervis seeundariis distantibus, sub angulo semirecto orientibus, camptodromis, valde curvatis, apice rarnosis. Heer miocene baltische Flora p. 44. Taf. X. Fig. 11. XII. Fig. 28. Im braunen Thon. Ist ähnlich der Quercus pseudo-Alnus Ettingsii. Bilin p. 59, aber das Blatt ist nicht lederartig und die Zähne sind nicht in eine dornige Spitze auslaufend. Es stimmt dasselbe, so weit es erhalten ist mit dem Blatt des Samlandes. Es hat dieselbe Form, ist auch am Grund ungezähnt dann aber mit einfachen, kleinen Zähnen besetzt und zeigt dieselbe Nervation. Das Blatt hat einen ziemlich langen Stiel, ist am Rand mit weit auseinander stehenden, kleinen Zähnen besetzt. Von dem starken Mittelnerv entspringen mehrere, weit auseinander stehende Secundarnerven in halbrechtem Winkel; sie sind stark ge- krümmt und nach vorn gebogen, auswärts verästelt, die Aste in Bogen sich verbindend und einzelne in die Zähne auslaufend. In die breiten Felder gehen zartere Zwischen- nerven, die in einem weiten Maschenwerk sich auflösen. 23. Celastrus Bruckmanni Al. Braun. Taf. VI. Fig. 5. C. foiiis subcoriaeeis, breviter petiolatis, ovalibus, apice obtusis, integerrimis, basi paulo attenuatis, nervis seeundariis utrinque 3 — 5, arcuatis, camptodromis. Heer Flora tert. Helvet, III. S. 69. Taf. CXXI. Fig. 27—38. Im Eisenstein von Atanekerdluk. Ein fast vollständig erhaltenes Blatt, das in der Form und Nervatur ganz mit denen Oeningens überein stimmt. Das Blättchen ist braun, glänzend glatt, von KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 18. N:0 2. 15 ziemlich derber Beschaffenheit, ganzrandig und jederseits mit 5 bogenläufigcn Secundar- nerven versehen,-. 24. Hex dura Hr. Taf. VI. Fig. 6. I. foliis firmis, coriaeeis, oblongo-lanceolatis, apice acuminatis, basi rotundatis, lateribus uni-dentatis; nervo primario debili, nervis seeundariis subtilissimis, dietyo- dromis. Im Siderit von Atanckcrdluk. Ein derb lederartiges Blatt, das vorn in eine schmale Spitze ausläuft, die freilich vorn abgebrochen ist; am Grund ist es stumpf zugerundet, an der Seite nur mit einem Zahn versehen. Dieser Zahn ist gross, hervortretend und scharf zugespitzt, aber ohne Stachel. Der Mittelnerv ist auffallend dünn und zwar auch an der Basis; die Secundar- nerven stehen weit aus einander, sind äusserst zart, hin und her gebogen, schon nahe der Blattmitte durch grosse, zarte Bogen verbunden, ein Ast läuft in den Zahn hinaus; die Felder sind mit einem feinen Netzwerk ausgefüllt, das unter der Loupe sehr deut- lich wahrnehmbar ist (Fig. 6. b. vergrössert). Hat die derbe, lederartige Strucktur des Blattes von Hex aquifolium L. und ver- wandten und dieselben zarten durch viele Schlingen verbundenen Seitennerven. Bei I. Aqui- folium hat der Blattrand in der Regel viele Zähne, doch ist ihre Zahl sehr variabel und zuweilen zind nur 1 — 2 Zähne vorhanden, oder wird das Blatt auch völlig £-anzrandi 1. 1871). 3 Vgl. 0. G. Marsh, Introduction and succession of Vertebrate life in Amerika. 1877. S. 2-i. In ähnlicher Weise hat sich auch Prof. E. D. CorE ausgesprochen. Die tertiären Ablagerungen decken in Nordamerika ein ungeheures Areal und bei allem Eifer, den die amerikanischen Geologen und Paläontologen auf deren Untersuchung verwendet 10 0. Heer, beitrage zur miocenen flora vok kord-canada. kamen, dass die Sängethier-Fauna Amerika's derjenigen Europa's vorausgeeilt sei, so dass dort in altern Formationen die Typen auftreten, welche in Europa erst später erscheinen. Da in Europa vom Carbon bis zur Jetztzeit Festland bestand, haben die Bedingungen *zum Landleben immer bestanden und es ist nicht einzusehen, warum hier die Entwicklung der organischen Natur in anderer Weise und nach andern Gesetzen sollte erfolgt sein, als in Amerika. Kehren wir nach dieser etwas langen Abschweifung zu unsern Mackenzie-Pflanzen zurück. Diese Abschweifung war nothwendig, um die Gründe anzugeben, warum ich meiner Vcr- gleichung der Floren die Einthcilung der tertiären Formationen Nordamerika^ von Lesquereux und nicht die von King zu Grunde lege. Wir haben am Mackcnzic 7 Arten, welche auch in der Tertiär-Flora der Vereinigten Staaten angegeben werden, nämlich: 1. Taxodium distichum miocenum; Evanstone, Carbon, Fort Fettermann, Elko. 2. Scquoia Langsdorfii : ist häufig im Ober-Miocen von Florissant, aber auch in Black Buttes wurden einzelne Blättchen gefunden, deren Bestimmung aber nicht genügend gesichert ist. Da indessen eine sehr ähnliche Art (S. Smittiana Hr.) schon in der untern Kreide vor- kommt, und in Van Couver die S. Langsdorfii in einer Ablagerung erscheint, die vielleicht eocen ist, ist die Art wahrscheinlich nicht auf die miocene Zeit beschränkt. 3. Glyptostrolms Ungeri Hr.; Fort Union1 und Birch-Bai am Fräser Fluss. 4. Corylus M'Quarrii; Fort Union, Carbon, Wyoming und Washakie. 5. Populus Ricliardsoni; Elko am White River. G. Populus aretica; Troublesome Creek, Carbon, Green River Station. 7. Platamis aceroides; Carbon und Washakie. Von diesen Arten kommen alle in miocenen Ablagerungen vor, Nr. 2 aber vielleicht zugleich auch im Eocen und Nrn. 1 und 6 zugleich im Obereocen oder Oligocen. Auch die Vergleichung mit der tertiären Flora der Vereinigten Staaten weist daher die weissen Thone des Mackenzie ins Miocen und keineswegs ins Eocen, wie Herr Dawson irrthümlicher Weise behauptet hat. So gering auch die bis jetzt bekannte Zahl der Arten ist, ist doch nicht zu verkennen, dass diese Flora einen Theil des Pflanzenteppiches bildet, welcher zur untermiocenen Zeit über die aretische Zone von Europa, Amerika und Asien verbreitet war. haben, konnten in den wenigen Jahren unmöglich alle Räthsel gelöst werden. Eine genaue Feststellung der Hori- zonte, in welchen die Pflanzen- und Thier-Versteinerungen vorkommen und ihre sorgfältige Vergleichung wird hoffentlich mit der Zeit eine Uebereinstimmung herbeiführen. 1 In Fort Union am obern Missuri ist eine reiche Flora gefunden worden, welche nach Dr. Newbeuky einen miocenen Charakter hat. Sie liegt in einem höhern Horizont als die dort stark entwickelte Laramie-Gruppe, daher diese Flora von Meek und Kino (Systematic Geology S. 409) zum Miocen gerechnet wird. 0. Heer, beitrage zur miocenen flora von nord-canada. 11 Von dieser Flora reicht li* der Arten bis nach Mittel-Europa hinab ; aber auch in Amerika haben wir in Alaska und am Oregon und in den weit ausgebreiteten westlichen Territorien zahlreiche Pfianzenformen, die mit den nordischen übereinstimmen und den Zusammenhang dieser Flora beurkunden. In Asien geben uns die miocene Flora von Sachalin und die freilich noch spärlichen Tertiär-Pflanzen des Amurlandes und Sibiriens wenigstens einige Kunde von dem Aussehen der Pflanzenwelt dieser Länder in jener Zeit und erzählen uns, dass manche Nadelholz- und Laub-Bäume über alle diese Länder verbreitet waren und den Zusammenhang dieser Flora in nämlicher "Weise beurkunden, wie die Föhren und die Fichten, die Pappeln und die Linden in der jetzigen Schöpfung. Uebersicht der Arten und ihre Verbreitung; im Miocen. Amerika Alaska Europa Asien Sachalin Grönland Grinnell- land Spitz- Island bergen 1. Xylomites borealis Hr. . . 2. Glyptostrobus Ungeri Hr. . . 3. Sequoia Langsdorfii Brgn. sp. 4. Taxodium disticlium miocenum 5. Smiiax Franklin! Hr. . . . 0. Populus arctica Hr. 7. P. Richardsoni Hr 8. P. Hookeri Hr 9. Salix Rseana Hr 10. Betula macropliylla Gp. sp. . 11. Corylus M'Quarrii Forb. sp. . 12. Quercus Olafseni Hr. . . . 13. Platanus aceroides Gp. . . 14. Juglans acuniinata A. Br.. . 15. Viburnuui Nordenskiöldi Hr. . 16. Hedera M'Clurii Hr. ... 17. Magnolia Nordenskiöldi Hr. . 18. Pterospermites spectabilis Hr. 19. Pt. dentatus Hr 20. Tilia Malmgreni Hr. . . . 21. Pbyllites aceroides Hr. . . 22. Antholithes amissus Hr. . . 23. Caqiolithes seminulum Hr. + H- 4- + -f- -i" + -f- -r + + -K -4 i + l H- 4- + _L. i + + -4- i -1- i TT" + i_ i i i + ■ i ""1 i i ■4- T i + 1 + 1 i 12 0. Heer, beitrage zur miocenen flora von nord-canada. Beschreibung der Arten. 1. Xylomites borealis Hr. Taf. IL Fig. 1. X. peritheciis planis orbiculatis, l1/* — 2 mm. latis, congregatis, disco rimosis. Auf dem Blatt des Pterospermites spectabilis. Auf dem Blatte sitzen zahlreiche, meist haufenweise zusammengruppirte Pilze; sie sind kreisrund, haben IV2 bis 2 mm. im Durch- messer und bilden ziemlich flache Wärzchen, die auf den Nervillen sitzen. Sie treten aus der Blattfläche durch einen flachen Wall wenig hervor und haben in der Mitte einen, zwei oder auch drei (Fig. 1 b vergrössert) Eindrücke. Ist ähnlich dem Xylomites varius Hr. und X. Liquidambaris Ettingsh. 2. Taxodium disticlmm miocenum. Heer, miocenc baltische Flora S. 18. Flora foss. aretica V. S. 23. Lesqueeeux contributions to the Fossil Flora of the western Territories. The Tertiary Flora. S. 73. Taf. VI. 12—14. In der Sendung des Lord-Bischofs von Athahaska sind ein paar wohl erhaltene Zweige, welche diesem weit verbreiteten Baume angehören. Sie stimmen ganz überein mit den Zweigen, die ich in meiner Flora aretica* von Alaska, Grönland, Grinnellland und Spitzbergen abgebildet habe. 3. Glyptostrolms Ungeri Hr. Taf. I. Fig. 4—6. Heer Flora tert. Helvet. I. S. 52. Flora foss. aret. III. Nachträge zur miocen Flora Grönlands S. 15. Taf. I. Fig. 12. IV. Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens S. 58. Taf. XL 2 — 8. XII. 1. XXXI. 6 b. Ich habe in meiner tertiären Flora der Schweiz den Glyptostrobus mit abstehenden Blättern als Glypt. Ungeri beschrieben, später aber diese Art mit dem Glypt. europieus Brgn. vereinigt, so im ersten Bande der Flora foss. aretica, wo ich auf S. 135 und Taf. XXI 10 — 12 einige Zweiglein vom Bärenseefluss dargestellt habe. Eine weitere Unter- suchung hat aber ergeben, dass der Glypt. Ungeri eine eigene Art bilde, wie ich in den Beiträgen zur fossilen Flora Spitzbergens (Fl. aret. S. 58) ausführlicher nachgewiesen habe. Früher sah ich vom Bärenseefluss nur Zweige mit abstehenden Blättern, sprach aber die Vermuthung aus (Fl. aret. I, S. 135), dass später solche mit angedrückten Blättern gefunden werden. In der That enthält die neue Sendung solche Zweige (Fig. 5 und 6) mit ganz dicht angedrückten Blättern, die ganz mit denen vom Hohen Rhonen und Spitzbergen überein- stimmen. Die Blätter sind auch mit einer Mittellinie versehen. Bei Fig. 6 sind die Blätter am Grund des Zweiges kurz, angedrückt, dann aber werden sie länger und sind etwas 0. Heer, beitrage zur miocknen flora von nord-canada. 1 3 abstellend. Noch mehr ist diess der Fall bei Fig. 4. Die ziemlich langen, schmalen Blätter sind am Grund decurrirend und mit deutlichem Mittelnerv versehen. 4. Scouoia Langsdorfli Brgn. sp. Taf. I. Fig. 2 a. 7. Flora foss. aretica I. S. 90, 132, 136. II. Grönland S. 464. III. Miocene Flora der aret. Zone S. 14. IV. Beiträge zur foss. Flora Spitzbergens S. 59. Es ist diess im weichen wie im gebrannten Thon das häufigste Nadelholz, von dem ein/eine Zweigreste neben den Laubblättern liegen. Wir haben sie schon früher von dieser Stelle beschrieben (Fl. aret. I, S. 136); auch die Stücke der neuen Sammlung stimmen vollständig mit denen Grönlands und Spitzbergens überein. Die schief über das Zweiglein laufenden, von den Blättern ausgehenden Streifen lassen auch unvollständig erhaltene Zweig- stücke von Taxodium unterscheiden (Fig. 7 c vergrössert). Die von Newbkrry beschriebenen (Notes S. 46) und abgebildeten Zweige (illustrations Taf. XI. Fig. 4) können nicht zu unserer Art gehören, da die Blätter mit breiter Basis am Zweig herunterlaufen und zum Thcil untereinander am Grunde verschmelzen. Dagegen stellt Fig. 9 der illustrations unzweifelhaft einen Sequoia-Zapfen dar, der wahrscheinlich zu 5. Langsdorfii gehört. 5. Populus aretica Hr. Taf. I. Fig. 2 c. IL Fig. 6 und 7. Flora foss. aretica I. S. 100, 137, 1 58. IL S. 55, 468. III. S. 20. IV. S. 69. V. Grinnell- land S. 30. Sachalin S. 26. Beiträge S. 4. Von dieser in der aretischen Zone weit verbreiteten Art habe ich schon früher ein paar Blätter vom Mackenzie (Fl. aret. I, S. 137) beschrieben; auch die neue Sendung enthält dieselbe sowohl in dem weichen, wie im gebrannten Thon und zwar theils kleine, ganz- randige (Fig. 2 c. Taf. I) und buchtig gezahnte Blätter (Fig. 6, Taf. II), theils auch ansehnlich grosse Blätter, deren Band aber nicht erhalten ist. 6. Populus Ricliardsoni Hr. Taf. I. Fig. 2 d, 3. \' \ Flora foss. aretica I. S. 98, 137, 158. IL 54. IV. 68. (Y. 49. Populus Nebras- censis Newherry; Illustration of cretac. and Tcrtiary plants of the western Tcrritorics. Taf. XII, Fig. 4, 5. Ich sah früher nur kleine Blattfetzen von dieser der Zitterpappel sehr nahe stehenden Art vom Mackenzie (Flora aretica I, Taf. XXIII, Fig. 2 a, 3), grössere Stücke enthält die neue Sendung, obwohl auch diese keine ganzen Blätter uns vorführt. Fig. 2 d stellt die obere Hälfte eines Blattes dar, dessen Nervation wohl erhalten ist. Die seitlichen Nerven sind stark hin- und hergebogen, verästelt, und verbinden sich in der schon früher für diese 14 0. Heer, beitrage zur miocenen flora von nord-canada. Art bezeichneten Weise zu einem weitmaschigen Netzwerk. Der Hand ist grossentheils zerstört, doch sind einzelne Zähne erhalten, welche gross und stumpf lieh zugorundet sind. Dieselbe Nervation und Bezahnung hat der in Fig. 3 dargestellte Blattrest. 7. Betula macrophylla Grcpp. sp. Taf. II. Fig. 3 — 5. Heer Flora foss. aretica I. S. 14G. Taf. XXV. 11—19. IL Spitzbergen S. 56. Taf. XI, 7 und IV. S. 71. Taf. XXVIII 6 a. Alnus macropliylla Gcepp. Flora von Schossnitz S. 12. Im weichen Thon. Fig. 4 ist nur der schwache Abdruck der obern Hälfte des Blattes, der aber in der Richtung der weit auseinander stehenden vorn verästelten Secundarnerven mit der Betula macrophylla übereinstimmt und durch die weiter von einander entfernten Seitennerven von der verwandten B. prisca sich unterscheidet. Der Rand ist grossentheils zerstört und nur an ein paar Stellen sind die Zähne angedeutet, in welche die Seitennerven hinauslaufen. Besser, obwohl auch nur im Abdruck erhalten, ist Fig. 3, welche ein 'sehr grosses Blatt darstellt. Es ist grösser als die von Schossnitz und Island abgebildeten Blätter, stimmt aber so gut mit Fig. 4 überein, dass es derselben Art zugehören muss, um so mehr, da auch in Spitzbergen ein Blatt gefunden wurde, das ganz dieselbe Grösse hat (Fl. aret. IV. Taf. XXVIII. 6 a). Von der Betula grandifolia Ett. unterscheidet es sich durch die grössern Zähne und die weiter auseinander stehenden untern Secundarnerven und die zahlreichern Tertiärnerven. Die Secundarnerven entspringen in spitzigem Winkel, sind stark nach vorn gerichtet und stehen weit auseinander. Die untern haben mehrere randläufigc Tertiärnerven. Die Zähne sind zwar grossentheils zerstört, doch sind einige deutlich erhalten. Sie sind scharf geschnitten, die am Ende der Secundarnerven stehenden treten etwas mehr hervor, sind aber in eine weniger lange Spitze ausgezogen als beim Isländer Blatt. Das feine Netzwerk ist verwischt. Taf. II, Fig. 5 stellt ein Stück Birkenrinde dar, die mit zahlreichen, rundlichen Lenti- cellen besetzt ist, welche aber kleiner sind als bei der Rinde der B. prisca. Ich habe schon früher ein Rindenstück mit solchen kleinern Warzen vom Bärenseefiuss abgebildet (Flora aret. I. Taf. XXIII. Fig. 10) und daraus auf die Anwesenheit einer Birke an dieser Stelle geschlossen. Die daselbst aufgefundenen Blätter zeigen, dass diese Rinde wahrscheinlich von der Betula macrophylla herrührt. i 8. Corylus M'Quarrii Fori), spec. Taf. I. Fig. 1,2 b. Heer Flora foss. aretica I. S. 104, 138, 149, 159. II. Flora alask. S. 29. Spitz- bergen S. 56. Flora von Grönland S. 469. III. Nachträge zur miocenen Flora Grönlands 0. Heer, beitrage zur miocenen flora von nord-canada. 15 S. 14, 17. IV. Beiträge zur fossilen Flora Spitzbergens S. 72. V. Flora von Sachalin S. 35. Grhmellland S. 33. Im gebrannten und im weichen Thon. Die auf Taf. I, Fig. 1 und 2 b abgebildeten Blattstücke stimmen mit" den schon früher von dieser Stelle abgebildeten Blättern überein. Bei Fig. 1 ist die scharfe doppelte Bezahnung wenigstens an einer Stelle erhalten, während der Band bei dem grössern Fig. 2 b abgebildeten Blatte fehlt. v ü. Platanus aceroides Guipp. . Taf. III. Fig. 6. . Flora foss. aretica I. 'S. 111, 138, 150, 159. II. Grönlands. 473. Spitzbergen S. 57. IV. Spitzbergen S. 76. Es liegen nur einige Blattfetzen vor und auch die von Dr. Rictiardson heimgebrachte Sammlung enthält nur unvollständige Blattstücke (cf. Flora aret. I. S. 138, Taf. XXI 17 b, XXIII Fig. 2 b, 4). Ein Stück (Fig. G) zeigt uns, dass das Blatt gross gewesen und drei sehr starke Ilauptnerven hat und dass von dem mittlem Nerv starke Secundarnerven in weiten Abständen auslaufen. Soweit das Blatt erhalten ist, stimmt es wohl zu Platanus aceroides Gaipp. Der Fig. 6 b abgebildete Blattrest ist aus der Sammlung des Lord Bischofs. Die Nervation ist ziemlich wohl erhalten, aber der Rand fehlt gänzlich. Unter den fossilen Hölzern von Mackenzie stimmt ein Stück in seinem Bau ganz zu Platanus, wie die Untersuchung des Hrn. C. Schrgeter gezeigt hat, daher die Platane nicht nur durch die Blätter, sondern auch durch das Holz am Mackenzie nachgewiesen ist. 10. Juglans acuminata Alex. Br. Taf. I. Fig. 2 c. Heer Flora tert. Helvet. III. S. 88. Flora foss. alaskana S. 38. Miocene Flora von Sachalin S. 41. Nur der schwache Abdruck einer Blattfieder im weichen Thon. Stimmt in Form und Richtung der Secundarnerven sehr wohl zu dem Blatt von Sachalin, das in der Flora von Sachalin Taf. X, Fig. 11 abgebildet ist. 11. Vibumum Nordenskiuldi Hr. Taf. I. Fig. 8. i Heer Flora Alaskana. Flora foss. aretica IL S. 36. Taf.i III. Fig. 13. IV. S. 77. Taf. XV. 5 a. XVIII. 7. XXIII. 4 b. XXIX. 5. V. Flora des Grinnelllandes S. 36. Taf. VII. Fig. 5—7. i Im gebrannten Thon. Das Fig. 8 abgebildete Blatt stimmt in Form und Nervation mit der vorliegenden Art überein. Es ist am Grunde herzförmig ausgerandet; der Rand ist mit kleinen, ziemlich stumpfen, aber zum Theil verwischten Zähnen besetzt. Von dem Mittelnerv ' entspringen zunächst am Blattgrund zwei gegenständige Secundarnerven in weitem Winkel; sie IG 0. Heer, beitrage zur jiiocenen flora von nord-canada. sind wenig nach vorn gerichtet und senden auswärts mehrere Tertiärnerven aus, die in die Zähne ausmünden; weiter oben folgen alternierende, in spitzen Winkeln entspringende Secundar- nerven, die aussen verästelt sind. Die Felder sind mit zum Theil durchgehenden, zum Thcil in Gabeln gctheilten Nervillen durchzogen. Punkte sind in den Feldern nicht zu sehen. 12. Ilcdera M'Clurii Hr. Taf. III. Fig. 5. Flora foss. arctica I. S. 11!), .138. II. Spitzbergen S. GO. Grönland S. 47G. IV. Spitzbergen S. 78. V. Sachalin S. 44. Im gebrannten Thon. Ich habe schon im ersten Bande der Flora arctica ein fast vollständiges Blatt dieser Art vom Bärenscefluss abgebildet (Taf. XXI, Fig. 17 a); die neue Sendung enthält nur zwei Blattfetzen, die aber in der Verschlingung der Nervillen und der starken Zertheüung der Hauptnerven das Hedcra-Blatt anzeigen. Beide besitzen an einer Stelle einen hervortretenden Zahn. 13. Magnolia Nordcnskiöldi Hr. Taf. III. Fig. 1. Heer Beitrüge zur fossilen Flora Spitzbergens. Flora aret. IV. S. 82. Taf. XXI. Fig. 3. XXX. Fig. 1. Flora von Sachalin. Flora aret. V. S. 4G. Taf. III. 2 b. XII. 2. Nachträge zur fossilen Flora Grönlands. Flora aret. VI. S. 13. Taf. V. 10. Im harten Thon, bei dem Blatt liegen Zweigreste der Sequoia Langsdorfii. Taf. III, Fig. 1 stellt mir einen Fetzen des grossen Blattes dar, indem Basis, Spitze und Rand fehlen und doch hat dieser Blattrest eine Länge von 16 cm. und in der Mitte die linke Seite eine Breite von G5 mm., daher die ganze Breite 13 cm. betrug. Das Blatt muss daher aine sehr beträchtliche Grösse gehabt haben. Es stimmt in dieser Grösse, in den starken und weit auseinander stehenden und in spitzen Winkeln entspringenden, stark nach vorn geneigten und mit starken Tertiärnerven versehenen Secundarnerven, wie in der Bildung des Netzwerkes, mit den Blättern von Spitzbergen und Grönland überein. Der Mittelnerv ist sehr stark; die Secundarnerven entspringen in spitzigem Winkel und stehen sehr weit auseinander. Da die Blattbasis fehlt, ist nicht zu sehen, ob dort welche mehr genähert standen. Von den Seitennerven laufen starke Tertiärnerven in spitzem Winkel aus, sie sind aber auch weit auseinanderstehend. Die Nervillen sind an ihnen und den Secundarnerven in rechten Winkeln angesetzt und bilden ein polygoncs Netzwerk. Bei der Magnolia ovalis Lesq. vom Mississippi (Trans. Americ. Phil. soc. XIII. PI. XXI. Fig. 3) haben wir auch weit auseinander stehende Scitenncrvcn, welche aber viel weniger steil aufsteigen und daher weniger nach vorn gebogen sind. 0. HeKR, BEITRÄGK ZUR MI0CENEN FLORA VON NORD-CANADA. 17 14. Pterospermites spectaMlis Hr. Taf. II. Fig. 1, 2. Heer, Od the Fossil Flora of North Greenland. Flora foss. arctica II. S. 480. Taf. XLIII. Fig. 15 b. LIil. 1 — 4. Nachträge zur fossilen Flora Grönlands. Flora foss. arctica VI. S. 14. Taf. VI. 10. Im harten Thon. Das Taf. II, Fig. 1 abgebildete Blatt stimmt in der Nervation sehr wohl mit dem Taf. LIII 3 der Grönland-Flora dargestellten Blatt überein. Es muss ein grosses Blatt gewesen sein, das am Grund herzförmig ausgerandet und einen etwas wellig gebogenen Rand hatte; an einer Stelle tritt der Rand bei der Ausmündung der Seiten- nerven in ganz stumpfen, schwachen Zähnen hervor. Die Secundarnerven stehen weit aus- einander und besitzen zahlreiche, randläufige Tertiärnerven. Die Felder sind mit einem deutlichen polygonen Netzwerk ausgefüllt. Fig. 2 stellt die obere Hälfte desselben Blattes dar. Es muss dieses Blatt eine Breite von 13 cm. gehabt haben. Der Rand ist ungezahnt, nur etwas wellig gebogen. Die weit auseinander stehenden, meist alternierenden Seitennerven sind randläufig; die untern senden starke Tertiärnerven aus, welche auch bis zum Rande laufen. Die Felder sind mit einem grossmaschigen Netzwerk ausgefüllt. Ist von Pt. integrifolius und dentatus durch die am Grunde nicht schildförmigen Blätter verschieden. Die unter dem Namen von Pterospermites, Credncria, Protophyllum und Grewiopsis beschriebenen Blätter gehören sehr wahrscheinlich derselben Plianzengruppe an, doch ist ihre systematische Stellung noch zweifelhaft. 15. Tilia Malmgreni Hr. Taf. III. Fig. 2, 3. . Flora foss. arctica I. S. 160. Taf. XXXIII Fossile Flora Spitzbergens. Flora aret. IV. S. 84. Taf. XIX, 18. XXX, 4, 5. Vol. V. Grinnellland S. 37. Taf. IX. 7, 8. Im weichen Thon mit Sequoia Langsdorfii. Es ist nur der Abdruck einiger Blattfetzen erhalten, der aber wohl zu den Blättern von Spitzbergen und Grinnelland stimmt. Das Fig. 2 abgebildete Blatt ist tief herzförmig ausgerandet, der Rand grossentheils verwischt, doch sieht man an einer Stelle, dass er gezahnt war und dass die Nerven in diese Zähne hinaus- laufen. Es entspringen auf der rechten Seite 3, auf der linken 2 Hauptnerven vom Blatt- grunde. Der zweite Nerv ist stark gebogen und sendet mehrere Secundarnerven nach dem Rande aus. Der Blattstiel ist dünn und hat eine Länge von 7 ; cm. Bei Fig. 3 ist der Blattrand zerstört und auch die Basis des Blattes nicht erhalten.; Die sehr ähnliche miocene Linde von Sachalin (T. Sachalinensis Hr. Flora foss. arctica V, S. 47) hat steiler aufsteigende seitliche Hauptnerven, dagegen dürfte die Tilia antiqua Newb. (Notes S. 52, illustrations Taf. XVI, Fig. 1, 2) kaum von der vorliegenden Art verschieden sein. UNTERSUCHUNG über Fossile Hölzer aus der arctischen Zone von C. SCHRCETER, Assistent und Privatdocent am eido. Polytechnicum in Zürich. Mit 3 lithographirten Tafeln. \ i ZÜRICH. Verlag von J. Wurster & CIE- 1880 I. Fossiles Holz von König-Karl-Land (früher Giles-Land). (Taf. I, Fig. 1—8.) Im Frühjahr 1880 übergab mir Herr Prof. Heer sechs von Fuess in Berlin hergestellte Dünnschliffe eines fossilen Holzes zur Untersuchung, das er im Jahr 1872 von Hrn. Forst- meister Norman in Tromsoc in Begleit folgender Zeilen zugeschickt erhalten hatte (ich über- setze das lateinische Original): « . . . Beiliegend finden Sie eine fossile Pflanze, welche ein norwegischer Eismeerfahrer, Nils Johnsen aus Tromsce, auf der Nordost-Spitze der arctischen Insel «Giles-Land» am Abhang eines Berges gefunden hat (ca. 79° KV n. Br.), den ich Johnsen-Berg genannt habe. . . . Einige Gesteine wurden an demselben Orte gesammelt, z. Th. thonige von hellgrauer Farbe und mit wechselndem Kalkgehalt, z. Th. quarzige. . . . Ich bitte Sie, dieses Fossil untersuchen und bestimmen zu wollen, das aus einem so viel besprochenen und so lange vergeblich erstrebten Lande stammt, welches dieses Jahr zum ersten Male eines Menschen Fuss betreten hat Norman, Forstmeister in Tromsce.» Prof. Mohn in Christiania hat in Petermann's geographischen Mittheilungen (1873 p. 121) einen Aufsatz über besagte Insel veröffentlicht, in welchem er aus allen bisherigen Angaben über dieselbe ihre Karte wenigstens provisorisch entwarf (Taf. 7). Sie liegt östlich von Spitzbergen unter 79° n. Br. und erstreckt sich von ca. 26° bis ca. 32° ö. L. (von Greenwich). Mohn weist nach, dass der Name «Giles-» oder «Gillis-Land» fälschlich auf diese Insel angewendet wurde und giebt ihr den Namen «König-Karl-Land», nach Karl XV. von Schweden (ebenso hatte es 1870 Petermann benannt, aber zu Ehren des Königs von Würtemberg). Gesehen hatte man dieses Land wahrscheinlich schon anno 1617 und seither zu wiederholten Malen, betreten aber hat es als Erster der Finder unseres Fossils, der Kapitän Nils Johnsen. Ueber die Natur der Insel weiss Mohn natürlich nur wenig zu berichten; er zählt 16 dort gesehene Thierspecies auf, erwähnt das Vorkommen phanero- gamischer Gewächse («Gras» und wahrscheinlich Silene acaulis) und einige Flechten. In geologischer Hinsicht ist das hier zu besprechende Holz das einzige Bekannte; wir werden sehen, dass seine Bestimmung uns über das geologische Alter der Fundstelle einen ziemlich •sicheren Aufschluss gibt. 4 C. Schröter, Untersuchung über fossile Hölzer aus der arctischen zone. Aeusseres des Holzes. (Beschreibung nach Zeichnung und Angaben von Hrn. Prof. Heer, da das Stück selbst längst wieder zurückgeschickt war.) Das Fossil stellt ein halbcylindrisches Stamm- oder Aststück von 7,5 cm Länge und von ca. 2 cm Radius dar; die Oberfläche erscheint durch die zum Theil angeschnittenen Jahrringe längsgestreift (Fig. 1 a, Taf. I). Auf den Endflächen (Fig. 1 b) lassen sich die engen Jahrringe schon deutlich unterscheiden und zählen (s. unten). Die Farbe des verkiesclten Holzes war ein dunkles Braun, von der noch gut erhaltenen organischen Substanz herrührend; die wenigen Spalten und die Zelllumina sind mit durchsichtiger Versteinerungsmasse ausgefüllt. Mikroskopischer Bau des Holzes. 1. QucrscMiff. Die beiden Querschliffe (die von derselben Stelle des Holzes stammen) sind von ungefähr trapezoidischer Form; sie enthalten an der einen schmalen Kante einen Theil des Marks (Fig. 1 m); der von diesem aus bis an den entferntosten Punkt des Schnittes gezogene Jladiufl mkäi JÖJiüii: Auf den ersten iüiCk lügst sieh diu Geiii/ofen* Natur des iiokm an dem Mangel der Gefässe und den einfachen Markstrahlen erkennen. Im Holz lassen sich mit wechselnder Schärfe 37 Jahrringe zählen; im Mittel besitzt also der Jahrring eine Breite von 0,5i mm- Diese ausserordentliche Enge der Jahrringe ist freilich zum Theil zurück- zuführen auf eine gewaltsame Zusammenpressung durch einen in radialer Richtung wirkenden Druck : es sind nur etwa 5 Jahrringe in ihrer ursprünglichen Breite erhalten, während bei den übrigen die Zellen meist bis zum Verschwinden der Lumina zusammengepresst sind. Die intact gebliebenen Jahrringe 17 — 20 (Fig. 1, Taf. I) zeigen eine Erhaltung, die nichts zu wünschen übrig lässt. Der Querschnitt der Zellen ist quadratisch oder oblong, sie sind streng in radiale Reihen geordnet, das Lumen ist mit farbloser oder bräunlich gefärbter Versteinerungsmasse ausgefüllt. Die Wände sind braun oder schwarz gefärbt und lassen sehr deutlich die Intercellularsubstanz, die Secundär- und Tertiärmembran unterscheiden, die oft genug ihre verschiedene chemische Beschaffenheit durch eine Verschiedenheit der Färbung documentiren (die IL Membran schwärzer als die, III. und die Intercellularsubstanz). Meist ist ihr Zusammenhang etwas gelockert ; es treten zwischen den einzelnen Zellen Spalten auf, wobei die Intercellularsubstanz gewöhnlich von der einen der sich trennenden Zellen mitgenommen wird, so dass die Spalte auf der einen Seite von der Intercellularsubstanz, auf der andern von der Secundärmembran der Nachbarzellen begrenzt wird (s. Fig. 2 a bei s, Taf. I). . C. SCHIUETKR, UNTERSUCHUNG ÜBER FOSSILE HÖLZER AUS DER ARCTISCHEN ZONE. 5 An andern Stellen, besonders im Herbstholz, fliessen dagegen die dicken Membranen der Nachbarzcllen zu einer homogenen braunschwarzen Masse zusammen, in der die von dem schmalen Streifen der Tcrtiilrmembran umgebenen Lumina als Löcher erscheinen (s. Fig. 2 a, bei h). An wieder andern Stellen endlich sind oft mitten zwischen gut erhaltenen Zellen ganze Zellenzüge bis auf eine unregelmässig contourirte schwarze Masse gänzlich zerstört; gar nicht selten finden sich in der Umgebung dieser Zerstörungsheerde Zellengruppen von der eben erwähnten Ausbildung (mit schwarzen, zusammenfliessenden Wänden) und sind sogar durch Uebergänge mit ihnen verbunden. Dieses Verhalten lässt eine gleiche Ursache beider Erscheinungen vermuthen, wahrscheinlich ist es die Einwirkung chemischer Agentien, vielleicht von Schwefelsäure1. Der Druck, dem das Holz unterworfen gewesen sein muss, macht sich an vielen, sonst intacten Jahrringen nur in dem wegen der geringeren Wanddicke und grösserem Durchmesser seiner Zellen weniger resistenten Frühlingsholze geltend; die Zellen sind dort in einer Weise zusammengedrückt, wie es Fig. 2 b bei f zeigt. In andern Jahrringen dehnt sich dieselbe Wirkung über die ganze Breite aus; einige wenige sind auf der einen Seite intact, auf der andern zusammengedrückt. Auch wenn wir die gewaltsame Zusammenpressung in Abrechnung bringen, bleibt das Holz ein sehr dichtgewachsenes; von den intacten Jahrringen zeigt der engste 0,3, der weiteste erst 2 mm Breite. Die zwei weitesten Jahrringe 17 und 18 geben uns zugleich ein Mittel an die Hand, den Betrag der Zusammenpressung wenigstens annähernd zu bestimmen: sie sind es nämlich, die, auf der einen Seite (rechts, Fig. 1) intact, nach der andern zu mehr und mehr zusammengedrückt werden; der eine wird dabei von 2 mm auf 0,5, der andere von 1,5 mm auf 0,3 mm reducirt, also auf l/* resp. */* der ursprünglichen Breite. Berechnen wir darnach die durchschnittliche Breite aller alterirten Jahrringe vor dem Druck, so kommen wir nur auf 1,S8 mm. Die intacten Jahrringe sind meist äussert scharf von einander abgesetzt; die 1 — 2 innersten Reihen von Frühlingsholzzellen sind nämlich sehr weitlumig (von quadratischem Querschnitt oder selbst in radialer Richtung breiter als in tangentialer) und dadurch nicht nur von den stark verdickten und englumigen Herbstholzzellen des vorangehenden Jahrringes, sondern oft genug auch von den folgenden Zellreihen desselben Jahrringes deutlich abgesetzt, so dass sie bei schwacher Vergrößerung und durchfallendem Licht als helle Linien förmlich aufleuchten. (Fig. 2 bei f; hier ist es nur 1 Reihe.) Die Anordnung der Holzzellen zu radialen Reihen ist ausserordentlich regelmässig. 1 Siehe Kraus, Mikroskopische Untersuchung über den Bau lebender und vorweltlicher Nadelhölzer in Würzb. naturwissenschaftl. Zeitschrift V, p. 185. 6 • C. SCHRCETER, UNTERSUCHUNG ÜBER FOSSILE HÖLZER AUS DER ARCTISCIIEN ZONE. Die Dimensionen der Holzzellen sind folgende (Mittelzahlen aus je 10 Messungen): Frühlingsholz (die 2 ersten Reihen) Durchmesser in radialer Richtung . 0,033 mm, „ „ tangentaler „ . 0,017 mm, Wanddicke 0,0027 — 0,oo45 mm. Herbstholzzellen Durchmesser in radialer Richtung . 0,012 mm, „ „ tangentaler „ . 0,017 mm, Wanddicke ' 0,0045— 0,0og8 mm. Die Markstrahlen sind ziemlich häufig (im Mittel je 1 auf 8 radiale Reihen von Holzzellen) und ausnahmslos einschichtig; ihre Breite beträgt im Durchschnitt 0,02i mm, im Maximum 0,02 s mm. Zusammengesetzte Harzgänge kommen vor (Fig. 3, und die schwarzen Punkte in Fig. 1) und fallen auf durch ihre eigenthümliche Anordnung. Sie finden sich fast nur in den IS innersten Jahrringen, im Ganzen etwa 35, in den 2 breiten Jahrringen 17 und 18 allein etwa 17. Ausserhalb derselben scheinen sie ganz zu fehlen, nur 2 — 3 Lücken zweifelhaften Ursprungs finden sich in den äussersten Jahrringen. Sie sind sehr breit: 0,n2 mm ist der mittlere Durchmesser aller sicher als Harzgänge zu deutenden Lücken. Sie entsprechen meist 4 — 6 Reihen von Holzzellen. Innerhalb der einzelnen Jahrringe sind sie ganz regellos zerstreut. Ihre eigenthümliche Vertheilung und abnorme Grösse könnte zu der Vermuthung führen, ob wir es hier nicht vielleicht mit Hohlräumen anderer Natur, etwa durch Insektenfrass oder Einwirkung auflösender Agentien auf die Versteinerungssubstanz entstanden, zu thun haben. Ein Blick auf den Radialschliff (Fig. 3 a) beweist uns aber die Richtigkeit der Deutung als Harzgänge. Der genau longitudinal verlaufende Canal ist nämlich ausgekleidet von den schwach verdickten parenehymatischen (harzführenden) Zellen, die für diese Kategorie von Intercellularräumen charakteristisch sind. Sie zeigen an manchen Stellen Poren, aber nie eine beträchtliche Wanddicke. Dass sie ferner nicht zu jenen Harzgängen gehören, welche durch Verharzung von Zellengängen eines Markflecks entstehen (bei Weisstanne und Ceder nachgewiesen von Hartig, Bot. Ztg. 1848, bei Pinus Pichta und cephalonica von Kraus, 1. c. p. 166), ergiebt sich sofort aus dein Fehlen der charakteristischen Markflecken- zellen in ihrer Umgebung (wie überhaupt). Einfache Harzbehälter (Harzzellen, Holzparenchym) finden sich ziemlich häufig, besonders im Herbstholz, wo sie oft nesterweise bei einander liegen (s. Fig. 2 b). In dem Bau und der Dicke der Wand unterscheiden sie sich kaum von den übrigen Herbstholzzellen (es ist diess eine Ausnahme von dem gewöhnlichen Verhalten der Harzzellen, s. Kraus 1. c, p. 160), C. SdlRCETER, UNTERSUCHUNG ÜBER FOSSILE HÖLZER AUS DER ARCTISCHEN ZONE. 7 wohl aber durch den Inhalt, einen das Lumen nie ganz ausfüllenden kohlschwarzen, rund- lichen oder elliptischen Klumpen von Harz. Nicht selten zeigt derselbe in der Mitte eine Höhlung, ein Beweis, dass er ursprünglich als Wandbeleg ausgebildet war, wie man es ja in den Harzzellen lebender Coniferen oft genug sieht. Auch in der Nähe der Harzgänge linden sich einzelne Harzzellen (und endlich in der Nähe des Marks, wie wir beim Radial- schliff sehen werden). 2. RadialscIilifF. Die Holzzellen sind 2 — 2,2 mm lang; die Wand zeigt überall (auch im Frühjahrsholz) eine sehr feine, spiraligc, links-wendige Streifung. (Die von Kraus1 erwähnte reclitsläufige Streifung in Folge Faltung der Tertiärmembran konnte ich dagegen mit Sicherheit nicht nachweisen.) Die radialen Längswände sind mit Ausnahme des Herbstholzes mit behöften Tüpfeln versehen ; dieselben stehen meist nur in einer Reihe, sind spärlich, meist von einander entfernt und erheblich schmäler als die Wand selbst. Nur auf den sehr weitlumigen Frühlings- holzzellen der ersten 2 — 3 Reihen eines Jahrringes stehen sie hin und wieder (ich zälüte im Ganzen 8 Fälle) zweireihig und zwar allermeist mit Altern anz der benachbarten Poren (Fig. 5); nur in einem Fall kam auch Opposition vor, immerhin gemischt mit Alternanz und Uebergangsstellungen (Fig. 6). Der äussere Hof der Poren ist 0,0oo bis 0,- C. SCHRÖTER, UNTERSUCHUNG ÜBER FOSSILE HÖLZER AUS DER ARCTISCHEN ZONE. 37 Erklärung der Abbildungen. (Fig. 10, 11, 20, 21, 22, 27 und 28 mit einer Oberhäuser'schcn Camera lucida gezeichnet, die übrigen von freier Hand; die Vcrgrösserung überall angegeben.) Tafel I. Fig. 1 — 8 Pinus (Larix) Johnson! Schrtr. 1. Querschnitt. la. Ansicht des Stückes in natürlicher Grösse. Ib. Endfläche desselben in natürlicher Grösse. 2. Ein Theil des Querschnitts stärker vergrössert; bei F die weiten Frühlingsholzzellen; bei F' die- selben durch Druck etwas verändert. 2a. Stück des Herbstholzes im Querschnitt; bei s eine Spalte zwischen zwei Zellen, bei h Zusammen- flüssen der Membranen. 2b. Stück des Herbstholzes im Querschnitt; mit zahlreichen Harzzellen (H) ; bei m ein Markstrahl, bei f die schief gepressten Frühlingsholzzellen. 3. Ein Harzgang im Querschnitt. 4. Ein Theil des Radialschnitts (Markstrahl). 5. Frühjahrsholzzelle mit zweireihigen alternirenden Tüpfeln. 6. Frühjahrsholzzellen mit zweireihigen opponirten Tüpfeln. 7. Harzzelle im Längsschnitt; die schwarzen Massen sind fossiles Harz. 8. Tangentalschnitt. Fig. 9 Sequoia canadensis Schrtr. Querschnitt; bei W die Verwerfungslinie; F Frühlingsholz, a dessen intacte, b dessen durch' Druck verzerrte Partien ; H Herbstholz. Fig. 10 Platanus aceroides Gpp. im Querschnitt. Tafel IL Fig. 11 — 21 Sequoia canadensis Schrtr. 11. Querschnitt. HH Herbstholz, F Frühlingsholz, z. Th. verzerrt; die schwarzen Punkte in der Uebergangsschicht bedeuten Harzzellen. 1 2. Theil des Querschnitts stärker vergrössert (aus der Uebergangsschicht) ; h h Harzzellen (die eine vielleicht auch eine harzgefüllte Holzzelle); s u. s' Harzquerwände in Holzzellen. 13. Theil des Querschnitts stärker vergrössert (aus dem Frühlingsholz); die Hoftüpfel sind deutlich erkennbar; m ein Markstrahl, h eine harzhaltige Holzzelle. 14 — 17. Radialtüpfel von Holzzellen mit harzhaltigem Tüpfolraum (s. den Text). 18. Radialschnitt in starker Vergrösserung; H eine harzführende Holzzeile; M Pilzmycelium in einer Markstrahlzelle; P eine Harzzelle. 19. Markstrahl im Tangentialschnitt (nebst anliegender Holzzellmembran). 20. Radialtüpfel im Querschnitt (aus dem Tangentalschnitt entnommen); m die den einen Porus verschliessende Membran; h das zwischen die Nachbarzellen eingedrungene Harz. 38 C. SCHRCETER, UNTERSUCHUNG ÜBER FOSSILE HÖLZER AUS DER ARCTISCHEN ZONE. 21. Radialtüpfel im Querschnitt (aus dem Tangentalschnitt entnommen); m die den einen Porus verschliessende Membran; der Tüpfelraum ist hier dunkel gehalten, weil der Schnitt seine untere Grenze noch enthält. Tafel III. Fig. 22 — 26 Sequoia canadensis Schrtr. 22. Radialschnitt (Uebersichtsbild). 23. Holzzelle mit Harzquerwand. 24. Ilarzbelag einer harzführenden Holzzelle; die Holzzellwand selber ist weggeschliffen ; man erkennt im Harz den freigelassenen Porus der Tüpfel. 25. Tangentalschnitt (Mark strahlen sehr hoch). 26. Schematisches Bild eines Hoftüpfels in schiefer Stellung ; a ist am dunkelsten gefärbt, dann folgt b, dann d, c ist am hellsten (s. den Text). Fig. 27 — 29 Ginkgo sp. 27. Tangentalschnitt, mit den rundlichen Markstrahlzcllcn. 28. Querschnitt, Markstrahlen sehr breit ; Holzzelllumina durch krystallisirte Substanz ausgefüllt, ebenso manchmal der Zwischenraum zwischen den Zellen (die eingeklammerte Partie der Figur ist allein völlig ausgeführt, mit Angabe auch des Krystallnetzes der Zwischenräume. 29. Theil des Querschnitts stärker vergrössert; I die Intercellularsubstanz ; II die durch krystallisirte Substanz ersetzte Secundärmembran; III die Tertiärmerabran. Fig. 30 — 33 Sequoia sempervirens Endl. (halbschematisch). 30 Markstrahl im Tangentalschnitt nebst begleitenden Holzzellwänden (die Markstrahlzeilwände selbst sind porenlos, die Holzzellwand führt einen trichterförmig nach innen erweiterten Porus). 31. Markstrahl in der Radialansicht (seine Poren erscheinen behöft). 32. Markstrahl in der Radialansicht nach der Maceration ; links von der Linie a b ist die Markstrahl- zellwand isolirt und erscheint porenlos, rechts ist die tangirende Holzzelle noch vorhanden und zeigt ihre behöften Poren. 33. Markstrahl in der Tangentalansicht nach Maceration und Zerzupfen (s. Text). »• Mem.dd'Acad.lmii . .(>. rhyUolheca sibirica. 7. Podozamitcs lricostaüiS.8a.P.ffraiTiJn£us.bXyclopi^^ lon^iloIia.r~.B. CzeJsanowslviana. Nfem.dtTAcad.Iniu dessciencesdeSl'Petersbouro'.Vfl.Serie 1 2— — — O.IIeer. Nadibiiffe zur Jura- Flora Sibiriens. Tai I .-. ■ ■. itti. Fig.l.Thyrsopteris Murrayaha.2.Adianütcs sp.3. CyaÜ\eaTchiliaAche\vi.4.aProtQrhipis renifbrniis (kb.ICaidai'arpum sübiricumA.c. ll.b.e.Czekanow.skia setacea. ':>.(). rhyUotheca sibirica. 7. Porlozaniites lricostatus.8a..P.oraniineus.bAydoni^ lon^iloüa.l-.B. Czel;anowskiaita. Je Rlcin.de rAcadhnp.rtcs sciences de S: PetcrsbourwYILSerie. O.Heer. Najchlräffe zur Jura-Flora Sibiriens. Tai" II. Fig 1.-3. Baiera Czekanowskiana. 4-.-6..B. loiifl-ifolia. lS S1 Menule l'Aoaxl.Iittp .'dos sciences de SlPetersböurff. Yll.Sorie O.IIeer. Nachträge zur Jura-Flora Sibiriens. Tai? lli. Wiirsior, Kcjido^ev a CS Wuitarthiu Fiafisac>ffl6ffla ■-'■:■ ■■ ^m &3e^w&®&* 6. ®% (i.l). 'Warster.Handsgg« fcC' Vfintarüuii Fig. l.-6.Nathorstia anomsüfblia. 7. N. firma.8.Aspidium ursinum. 9.-12. Asplenium Naiikhoffian.um.l0.b.TecopLeris Ande 13. üleichenia optabüis. rsoiua.na. KAVlensk.Acad.llimai.Kand.l&N?2. O.lleen Nachlräpe zur fossil. Flora Grönlands. Ta£ II. Wursur. Kandcrrw &C° Winlcrthur Fisr. L-3.Frenelopsis Hoheneggeri. 4. Pecopteris Bolbroeana. 5.-9. P. Andersoniana. kr.VClonsk.Acaa.IIaji(ll.Ban(liaN02. O.ileer. Nachträo-e zur lossil.Flora Grönlands. Taf. 111. O Fig.l,4.8.b.Pteris oemngensis.B.Biota Wealis. 6.b. Juglans Heerii. 6.a. Celastrua Dlanae. 7. Myrica borealis. 8.-13. Laurus primurenia. liL.Reussü. 15.16. Diospjros brachysepalaJ7. Carex. K.Vetensk.Acad.Haj\dJ.Baiidl8.N?2. O.IIeer. Nachträge zur fossiü'lora Grönlands. Ta£ IV. Wurster. Kaj>deg-g6r a.C° Vdnurthur. Fig. l.Populus arctica.2.3.ragms Deucalionis. 4. ßuercus pseudocastanea. 5. g, grönlandica. 6.-8. g. Lyelli. 9. 0. Olafseni. 10.Castan.ea Ungeri.- k'.Vctensk. Acad. llandl.Band MT.2. O.Heer. Nachträge zur fossiLFlora Grönlands. Taf! V. "Wurster, Kajiö«(rrer &.C0 VinwJiur Fig. l.Ceanothus denticulaUis. 2.-9.Jug,läns-.Heer.ii EtL. 10. Magnolia Nordenskiöldi. OelenskAcadJandl.Band 18.N?2. O.ilcer. Nachträge zur fossil. Flora Gronlands-Tai? VI. Fig. l.Rhus bella.2. 3. Prunus ScpUii. u/. Fig. 1. 2. Corylus M' ßuarrii. 2.c.?opulus arctica. 2.d.3. P. Richardsom. 2 a. 7. Secpoia Langscloriii. 4-6. Glyptostrobus Ungeri. 8.Yiburnura Nor'denskiöldi. 2.e. Juglans acxmunata.' . MACKKNZIE. Tai: II. Wurstor. R anderer 8t.C? Winter thui: Fig. 1.2. Plerospermitjes spectabilis. 3.-5. Betula macrophylla. 6. 7. Populus arctica.. MACKENZIE. Ti.r.m. V/'orsler. Süviogs-er 4.0° m '.'■'. Fig. l.Magnolia Nordenskiöldi. 2.3.Tilia Mabngreni. 4. 5. HederaM' Clurii. 6.Plaianus accroides. Taf. I. 1 All IUI liii iip Wurster FiaiuMfer * C* \V>>a<>lt.hi] J'ijS. 1-8. .Fjnus iLarix) Johnseni Schröter. Fig. 9. Secjuoia caiiadensis Schröter. Fi6. 10 Platanus aeeroides Cpp Taf. H. Wur«tex, Aanda^trr i C* . WintertHur. Sequoia canadensis Schröter. Taf. IE. B 1 3^~j ;;* 4^vJtt lilllllli H. 3TT 1 lifil iilpp flMSfe W -■a 24-. <"%) 22. (»<•/■) /-?»■■ i i 29. * 1="/,) yj — 26 (" loooA ) H 1 «all! !U "i [II «rf ö i <& © |l i ff : irr i 1 31. (^ H iji ® L..._ L._i!Lf-fj H ! » 0 L... 32 .(i0^i. Wunlr r . RiAdt^ur 8: C'f . WinturtHur. Fig. 22- 26. Secpoia canadensis Schröter. 27- 29 Ginkgo spec. 30 - 33 Sequoia sempervirens Endl. BRIGHAM YOUNG UNIVERSITY 3 1197 21441 1321 Date Due All library items are subject to recall at any time. AUG 3 1 7011 MAÖXM Brigham Young Univeisity