THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY Sol. Ina DS6of V.3 Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign http://www.archive.org/details/floraregniboruss03diet FLORA REGNI BORUSSICI. Flora des Königreichs Preussen oder Abbildung und Beschreibung der in Preussen wildwachsenden Pflanzen von Dr. Albert Dietrich. Dritter Band. 1839. Mit 72 colorirten Abbildungen. Berlin: Deriag bon Tudbmig ©ehmigke, amzeunon: Inaan. TOAKE Ane | |. a AHARR\ » rg , ” — = 2 er e 5 Fr 34 u, ve 2 . wi nie di ne > SEE Tr ARTE, 149. OROBANCHE SPECIOSA De Candolle. SCHÖNE OROBANCHE. DIDYNAMIA ANGIOSPERMIA. PERSONATE. (OROBANCHINZE.) OROBANCHE. Char. gen. vide supra JE 145. I. Calyx diphyllus. OROBANCHE SPECIOSA. Scapus subglandulosus; spica densiflora; bra- cteae corollam subaequantes; calycis phylla integra ex ovata basi longe acuminata fimbriata; corolla tubuloso-campa- nulata, glandulosa; labia crenulata; superius emarginatum, erectum, lobulis revolutis: inferius patens, lobis laterali- bus distantibus, medio majori; filamenta glabra; stylus pa- rum glandulosus; stigma divaricato - biglobulosum, atro- purpureum. O. speciosa. De Cand. Fl. frane. O. pallidiffora Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 233. Mert. et Koch. d. Fl. 4. p- 441. Auf Feldern und Ackerrändern. Brandenburg: in der Neumark bei Frank- furt an der Oder auf Cirsium arvense schmarotzend, gefunden vem Herrn Apotheker Buek in Frankfurt an der Oder und mir in lebenden Exemplaren übersandt. Schle- sien: bei Koberwitz und an andern Orten. Blüht im Juni. 24. Der Schaft 1—1: Fußs hoch, einfach, aufrecht, an der Basis knollenarlig ver- diekt und die Verdiekung von länglicher Gestalt und ungefähr von der Gröfse eines Kiefern-Zapfens, unter derselben oft noch einen besehuppten Trieb hervorbringend, über derselben fast von der Dicke eines kleinen Fingers, bräunlich-gelb, mit kurzen Drü- senhaaren sparsam besetzt, unten stielrund, oben an dem Blüthenstande stumpfkantig, statt der Blätter mit Schuppen bekleidet. Die Schuppen an dem knollenartigen Theil des Schaftes stehen dachziegelartig, sind länglich und länglich-lanzettförmig, +—1 Zoll lang, 3—4 Linien breit, nach oben zu allmählig verschmälert aber stumpf, von leber- brauner Farbe; die Schuppen am übrigen Theil des Schaftes stehen zerstreut und sehr entfernt von einander, sind lanzenförmig, einen Zoll lang, 2—3 Linien breit, dunke- ler braun, vielnervig, allmählig zugespitzt, die unteren stumpf. die oberen feinspitzig. Die Blumen stehen an der Spitze des Schaftes in einer 4—5 Zoll langen, ährenarti- gen, unten etwas lockeren, oben sehr dichten Traube, an deren Spitze die Deck- blätter der noch unaufgeblühten Blumen gleichsam schopfartig hervorstehen, und sind DEE: Enz sitzend. Unter jeder Blume steht ein einzelnes Deckblatt, welches etwas drüsig weich- haarig, fast von der Länge der Blumenkrone, zwischen 7—8 Linien lang ist, und aus einer 2—3 Linien breiten, eirunden und mehr oder weniger gelblichen Basis in eine lanzettförmige, fein zugespitzte, zurückgeschlagene, grünlich-braune oder rothbraune Spitze sich verschmälert. Der Kelch zweiblättrig; die Kelchblätter, von denen an jeder Seite der Blumenkrone eins steht, sind ungetheilt, fünf Linien lang, durch drüsentra- gende Haare an den Rändern gefranst, aus einer eirunden, kaum über eine Linie brei- ten, gelblichen Basis in eine schmale, fein zugespitzte, hell purpurrothe Spitze ver« schmälert. Die Blumenkrone einblättrig, rachenförmig, zehn Linien lang, äufserlich mit kurzen drüsentragenden Haaren besetzt, gelb mit einem schwachen grünlichen Schimmer, mit dunkleren, fast purpurbraunen, sehr feinen, oben ästigen Adern, be- sonders auf der inneren Fläche der Oberlippe durchzogen; die Röhre röhrig-glocken- förmig, sechs Linien lang, drei Linien weit, etwas länger als die Kelchblätter, etwas gekrümmt, mit stark gewölbtem Rücken; der Saum zweilippig, die Oberlippe aufwärts- gebogen, ziemlich tief, fast zweilappig ausgerandet, die Läppchen abgerundet, fein aus- genagt-gekerbt und drüsig-gefranst, etweder gerade oder bei den recht aufgeblüheten Blumen auch etwas zurückgeschlagen oder besser umgebogen; die Unterlippe dreilap- pig, von ziemlich gleicher Gröfse mit der Oberlippe, abstehend oder abwärtsgebogen, die Lappen abgerundet, fein ausgenagt-gekerbt und drüsig-gefranst, schwach ausgeran- det, der mittlere breiter und etwas länger, stärker ausgerandet, die seitlichen von dem mittleren ziemlich entfernt stehend, alle mit den Rändern mehr oder weniger nach un- ten umgeschlagen. Staubgefäßse vier, zwei längere, zwei kürzere, alle unter der Mitte der Blumenkronenröhre eingesetzt, die kürzeren so lang, die längeren etwas länger als die Röhre; die Staubfäden pfriemenförmig, schwach zusammengedrückt, weils mit einem besonders unten schwachen gelblichen Anflug, an unserem Exemplar ganz kahl, oben paarweise gegen einander geneigt; die Staubbeutel gedoppelt, braun, mit unten ausein- anderstehenden Fächern, oben abgerundet, jedes Fach an der Basis in ein kurzes brau- nes Stachelspitzchen verlängert, an unserem Exemplar ganz kahl. Der Stempel etwas länger als die längeren Staubgefälse; der Fruchtknoten länglich, auf beiden Seiten mit einer Furche durchzogen, kahl, weifslich, an der Basis gelblich, oben allmählig in den Griffel verschmälert; der Griffel säulenförmig, stielrund, auf jeder Seite mit einer Furche durchzogen, bis über die Mitte gerade, weils und sehr sparsam mit zerstreu- ten, gestielten Drüschen besetzt, oben bogenförmig-gekrümmt, purpurroth und kahl; die Narbe dunkel purpurfarben, kahl, in der Mitte mit einer trichterförmigen Vertie- fung, zweilappig, die Lappen kugelrund, etwas auseinanderstehend. Die Frucht habe ich nicht gesehen. Es ist diese Orobanche die echte ©. pallidiflora der schlesischen Flora, die ich auch unter diesem Namen aufgeführt hätte, wenn Reichenbach nicht mit Be- stimmtheit versicherte, dals diese die ©. speciosa der flore frangaise wäre; da in der Beschreibung von De Candolle nichts enthalten ist, was dieser Behauptung ent- gegen stände, so habe ich den ältern Namen gewählt, welcher der herrlichen Pflanze mit Recht zukommt. Die ©. alba Steph. ist es aber gewils nicht. oo J) e (ram ereittten IR, 180. OROBANCHE COERULEA V\Villars. BLAUE OROBANCHE. DIDYNAMIA ANGIOSPERMIA. PERSONATE. (OROBANCHINFE.) OROBANCHE. Char. gen. vide supra 2 145. II. Calyx quinquefidus. OROBANCHE COERULEA. Glanduloso - villosiuscula; scapus simplex; spica densiflora; bracteae ternae calyce sublongiores; calyx quinguefidus, lacinia guinta minima; corolla tubulosa ; la- bium superius bilobum, lobulis subreflexis; inferius reflexum, lobis aequalibus vix crenulatis; Jılamenta glaberrima; an- therae villo cinetae; stylus glandulosus; stigma biglobulo- sum, albidum. O. coerulea Fillars Hist. des pl. du Dann > 2. p. 406. FMilld. spec. plant. 3. p. 352. Mert. et Koch. d. FI. 4. p. 466. Reichenb. icon. crit. VII. f. 928. Hagen Pr. Pfl. 2. p. 52. Weiss. Danz. Pfl. 1. p. 331. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 258. Dietr. Berl. Fl. p. 593. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 256. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 189. Schaef. Trier. F].1. 2. p. 84. Orobanche de l’ärtemise commune Vaucher Monogr. p. 65. Auf trocknen sandigen Feldern und Hügeln, auf Achillaea Millefolium und auf Artemisia campestris schmarotzend. Westpreufsen: auf der Westerplatte bei Danzig. Pommern: um Steltin auf dem Jungfernberge, bei Bredow. Brandenburg: bei Freienwalde, in der Kuhaue bei Frankfurt an der Oder!! (vom Herrn Apotheker Buek in Frankfurt an der Oder lebend erhalten.) Schlesien: Auf dem Harteberge bei Frankenstein, im Schanzenvorwerk in Halbendorf bei Oppeln. Westfalen: bei Lienen. Niederrhein: bei Ehrenbreitstein, Winningen, Tönnisstein, um Trier bei Pallien, und im Biwerthal. Blüht im Juni. 2%. Der Schaft ungefähr einen Fuls hoch, aufrecht, einfach, stumpf und unregel- mälsig viereckig, 2—3 Linien im Durchmesser, an der Basis knollenartig verdickt und die Verdickung kaum von der Gröfse einer Haselnufs, von einer Ahnciee gelben oder gelblich hellbraunen Farbe, mit einem mehr oder weniger stahlblauen Anflug oder auch mit breiten, stahlblauen oder lilafarbenen Dane onen bezeichnet, ziemlich dicht mit kurzen Zottenhaaren und feinen Drüsenhärchen besetzt, deren Knöpfchen durchsichtig und kaum etwas gefärbt sind, statt der Blätter mit Schuppen bekleidet. Die Seh pen an dem knollenartigen Theil des Schaftes stehen dachziegelartig, sind beinahe kreis- rund, drei Linien lang und breit, kurz und auf einmal zugespitzt und das Spitzchen ungefähr eine Linie lang und spitz, von brauner Farbe; die Schuppen am übrigen Theil des Schaftes stehen zerstreut, ziemlich entfernt von einander, sind lanzenförmig, 4—6 Linien lang, an der Basis 1:—2 Linien breit, nach oben zu allmählig und fein zugespitzt, in der Jugend von stahlblauer Farbe, doch vertrocknen sie sehr bald und werden dann braun. Die Blumen stehen an der Spitze des Schaftes in einer 2 —4 Zoll langen mehr oder weniger dichten, ährenförmigen Traube, sind ganz kurz gestielt und die Stielchen ungefähr eine Linie lang. Unter jeder Blume, an der vorderen Seite des Kelchs stehen drei Deckblätter, welche an der Basis mit diesem zusammenhängen und etwas länger als diese sind, ihre Farbe ist mit der des Stengels übereinstimmend, also schmutzig-gelblich mit Stahlblau überlaufen; das mittlere ist fünf Linien lang, an der Basis eine Linie breit, die seitlichen vier Linien lang, eine halbe Linie breit, alle linien -lanzettförmig, pfriemenförmig zugespitzt, und mit kurzen Zottenhaaren und Drü- senhaaren besetzt. Der Kelch einblättrig, glockenförmig, fünf Linien lang, kurz drü- sig-zoltig, vielnervig, schmutzig-gelblich mit Stahlblau überlaufen, fünfspaltig; der obere Einschnitt der kürzeste, kaum eine Linie lang, die vier übrigen gleich, 2—2+ Linie lang, alle sehr spitz. Die Blumenkrone einblättrig, rachenförmig, fast einen Zoll lang. lilafarben und mit dunkleren, violetten Nerven durchzogen, am unteren Theil röhrenförmig,. und so weit sie im Kelch sitzt, weifslich; die Röhre S—9 Linien lang. fast noch einmal so lang als der Kelch, zwei Linien weit, so wie sie aus dem Kelch heraussieht, gekrümmt oder eigentlich geknickt, wie eingeschnürt und dann nach vorn gebogen, äufserlich so wie auch innerhalb am Anfange des Saumes mit kur- zen Drüsenhärchen beselzt; der Saum zweilippig, die Lippen ziemlich gleich grols, mit Drüsenhärchen besetzt und gefranst, die Oberlippe aufwärts-gebogen, zweilappig, mit an den Seiten kaum etwas zurückgeschlagenen Läppchen, diese Läppchen sind fast ganzrandig oder doch kaum merklich gekerbt, an den mehrsten Blumen unseres Exem- plar’s abgerundet und ganz, an einigen und dann oft nur das eine in zwei Zähnchen gespalten, doch nicht zugespitzt oder mit einem Stachelspitzchen besetzt, was wir übrigens an anderen, vor uns liegenden trocknen Exemplaren, so gut sich diese unter- suchen lassen, zn bemerken glauben; die Unterlippe dreilappig, abwärtsgebogen, mit gleichen, abgerundeten, kaum merklich gekerbten Lappen. Staubgefälse vier, zwei längere, zwei kürzere, alle unter der Mitte der Blumenkronenröhre eingesetzt, die kürzeren so lang, die längeren länger als die Röhre; die Staubfäden pfriemenförmig, zusammengedrückt, gelblich-weils, ganz kahl; die Staubbeutel gedeppelt, grünlich- gelb. an der abgerundeten Spitze mit einer feinen, weilsen, ziemlich langen Wolle umgeben, jedes Fach an der Basis in ein kurzes, gelbliches, stumpfes Stachelspitzchen auslaufend. Der Stempel etwas länger als die längeren Staubgefälse; der Fruchiknoten länglich- kugelrund, an beiden Enden abgerundet, gelblich, kahl, mit vier Furchen durchzogen; der Griffel säulenförmig, stielrund, weilslich, mit gestielten weilsen Drüs- chen besetzt, an der Spitze umgebagen; die Narbe weilslich, kahl, in der Mitte mit ‚einer trichterfärmigen Vertiefung, zweilappig, die Lappen kugelrund, dicht an einan- der gelegt. Die Frucht habe ich nicht gesehen. Ob die oben angeführten Citate alle hierher gehören, kann ich freilich nicht {it Gewifsheit sagen, da ich nicht aus allen Gegenden Exemplare besitze, doch ist es wahrscheinlich. dals sie alle richtig sind, denn die Orobanche coerulea ist gerade eine von den am wenigsten zu verwechselnden Arten. Die mehr oder weniger spitzen und gezähnten Einschnitte der Blumenkrone scheinen keinen Unterschied zu begründen, denn wäre dieses der Fall, so würde freilich unsere abgebildete Pflanze nicht die wirk- liche ©. coerulea sein, da sie weder spitze noch deutlich gezähnte Einschnitte hat. Die-Blumen haben einen angenehmen Nelkengeruch. “ir 71. ya vn —AA Palace soluisi “ YAı 151. OROBANCHE ROBUSTA Dietrich. STARKE OROBANCHE. DIDYNAMIA ANGIOSPERMIA. PERSONATE. (OROBANCHINE). OROBANCHE. Char. gen. vide supra N 145. IT. Calyx quinquefidus. OROBANCHE ROBUSTA. Villosiuscula; scapus crassus, ramosissimus; spicae densiflorae; bracteae ternae, longitudine calycıs; ca- lyx quinquefidus, lacinia quinta minima; corolla tubulosa ; labium superius bilobum, lobulis reflexis; inferius reflexum, lobis aequalibus vix crenulatis; filamenta glaberrima; an- therae villo cinctae; stylus glaberrimus; stigma biglobulo- sum, stramineum. Auf sonnigen Anhöhen im Sandboden bei Baumgartenbrück hinter Potsdam im Jahr 1834 in Gemeinschaft mit dem Herrn Cabinets-Secretair Sasse entdeckt, wo sie einzeln und in Büschen wahrscheinlich auf Artemisia campestris wächst*). Blüht im Juli. 2. Der Schaft über der Erde ungefähr zwei Fuls hoch oder höher, steif aufrecht, von unten an aus den Winkeln der mehrsten Schuppen lange, ährentragende Äste trei- bend, fast stielrund, sehr wenig zusammengedrückt, kurz über der Erde fast einen Zoll diek, unter der Erde wieder etwas verschmälert und bis einen Fuls tief hinabgehend, (wo ich ihn dann nicht weiter verfolgen konnte, also eine knollenartige Verdickung nicht gesehen habe,) von einer blafs grünlich-braunen Farbe, mit einem schwachen bläulichen Anflug, am unteren Theil kahl, am oberen aber, so wie an den Ästen und namentlich unter den Ähren mit kurzen, kaum mit einigen Drüschen untermischten Zottenhaaren besetzt, statt der Blätter mit Schuppen bekleidet. Die Schuppen am unteren Theil des Schaftes zerstreut und ziemlich dicht stehend, eirund, 9—10 Linien lang, 5—6 Linien breit, stumpf oder abgerundet, vielnervig, von brauner Farbe; die Schuppen am oberen Theil des Schaftes und an den Ästen schmaler und spitzer wer- dend und auch entfernter auseinanderstehend. Die Blumen stehen an der Spitze des *) Die Pflanzen gingen so tief in die Erde hinein, und waren so von den Wurzeln ande- rer Gewächse umschlungen, dafs sie mir alle abbrachen und ich keine ganz herausbekommen konnte. Doch scheint mir Artemisia campestris die Mutterpflanze zu sein, da sie in grolser Menge in der Nähe stand. Schaftes und der Äste in.sehr langen und dichten ährenartigen Trauben, von denen die Traube des Schaftes selbst an neun Zoll lang, und ausgewachsen wahrscheinlich noch länger ist; sie sind ganz kurz gestielt und die Stielchen ungefähr eine Linie lang. Unter jeder Blume an der vorderen Seite des Kelchs stehen drei Deckblätter, welche an der Basis mit diesem zusammenhängen wnd mit ihm von gleicher Länge sind; ihre Farbe ist mit der des Schaftes übereinstimmend, also grünlich-braun, an den Spitzen aber dunkeler braun, alle linien-lanzettförmig, pfriemenförmig zugespitzt und mit kur- zen Zottenhaaren besetzt; das mittlere ist acht Linien lang, 2—3 Linien an der Basis breit, vielnervig, die beiden seitlichen 1—2 Linien kürzer, an der Basis eine Linie breit, einnervig. Der Kelch einblätterig, glockenförmig, 6—7 Linien lang, mit kur- zen Drüsenhaaren besetzt, wie die Deckblätter grünlich - braun gefärbt, vielnervig, ftinfspaltig, der obere Einschnitt der kürzeste, kaum eine Linie lang, die vier übrigen gleich, 3—4 Linien lang, linien-lanzettförmig und sehr spitz. Die Blumenkrone ein- blätterig, rachenförmig, 1: Zoll lang, lilafarben und mit dunkleren violetten Nerven durchzogen, am unteren Theil röhrenförmig und so weit sie im Kelch sitzt, weilslich; die Röhre einen Zoll lang, noch einmal so lang als der Kelch, drei Linien weit, wo sie aus dem Kelch heraussieht gekrümmt, aber weder geknickt noch eingeschnürt, von der Krümmung an nach vorn gebogen, äufserlich so wie auch innerhalb am Anfange des Saumes mit kurzen Zottenhaaren ‚besetzt; der Saum zweilippig, die Lippen ziem- lich gleich grofs, mit Zoltenhaaren besetzt und gefranst, die Oberlippe aufwärtsgebo- gen, zweilappig, die Läppehen abgerundet, ganz fein gekerbt, an den Seiten etwas zu- rückgeschlagen; die Unterlippe dreilappig, abwärtsgebogen, mit gleichen abgerundeten, sehr fein gekerbten Lappen. Staubgefälse vier, zwei längere, zwei kürzere, alle un- ter der Mitte der Blumenkronenröhre eingesetzt, die kürzeren so lang, die längeren ein wenig länger als die Röhre; die Staubfäden pfriemenförmig, zusammengedrückt, weilslich, unten und oben etwas gelblich, ganz kahl; die Staubbeutel gedoppelt, gelb, an der abgerundeten Spitze mit einer feinen, weilsen, ziemlich langen Wolle umge- ben, jedes Fach an der Basis in ein kurzes, gelbliches, spitzes Stachelspitzchen auslau- fend. Der Stempel etwas länger als die längeren Staubgefälse; der Fruchtknoten eirund, unten abgerundet, oben allmählig in den Griffei übergehend, gelblich, kahl, mit vier Furchen durchzogen; der Griffel säulenförmig, stielrund, weifslich, gauz kahl, an der Spitze etwas umgebogen. Die Narbe sehr blafs schwefelgelb, kahl, in der Mitte mit einer trichterförmigen Vertiefung, zweilappig, die Lappen kugelrund, nur wenig ent- fernt von einander stehend. Die Frucht habe ich nicht gesehen. Diese prächtige, durch ihre Grölse, Stärke und durch die zahllosen fingers- dicken Äste ausgezeichnete Species, ist ohne Zweifel unbeschrieben und ich finde in keinem Werke irgend eine Andeutung von ihrem Dasein. Sie ist mit keiner an- dern Art zu verwechseln, denn die einzige ästige ©. ramosa ist eine kleine zarte Pflanze, mit doppelt kleineren Blumen, die der unsrigen nieht einmal ähnlich sieht, und die andern haben einen einfachen Schaft. Als ich die Pflanze fand, waren die untersten Blumen kaum aufgeblüht und die oberen noch ganz geschlossen, sie waren geruchlos. ® j BA 5 Khatnieloftee Aridi. Wire: 152. ALECTOROLOPHUS HIRSUTUS Allioni. HAARIGER ALECTOROLOPHUS,. DIDYNAMIA ANGIOSPERMIA. PERSONATE. (RHINANTHACEE.) ALECTOROLOPHUS. Char gen. vide supra 2 110. ALECTOROLOPHUS HIRSUTUS. Caulis maculatus, subhirtus; folia sessilia, lanceolata, serrata scabra; calyx subrotun- dus hirtus; corollae tubus curvatus calycis longitu- dine, labia aequalia; semina obsolete (non?) alata. 1. hirsutus Allioni Flor. pedem. n. 205. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 271. 1. villosus FF imm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 215. 1. Crista galli Marsh. a. Dieberst. Fl. taur-caue. 2. p. 08. 1. grandiflorus var. 5. pubens. Wallroth Sched. critie. p. 310. thinanthus Crista galli var. 4. Linne. spec. plant. 2. p. 480. JFilld. spec. plant. 3. 2. 189. — var. ß. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 342. — var. u. Gaud. Fl. helv. 4. p. 108. thinanthus hirsutus Lam. Fl. frane. 2. p. 353. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 72. thinanthus villosus Pers. Syn. 2. p. 151. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 184. khinanthus Alectorolophus Pollich. palat. 2. p. 177. Auf Feldern unter der Saat an einigen Orten. In Ost- und Westpreulsen, in ’ommern, in Brandenburg wächst »er nicht. Sachsen: in der Gegend von Halle. Westfalen: an vielen Orten häufig, bei Bielefeld. Niederrhein: an den Rhein- l fern im Rheinthal; bei Trier vor dem Weberbacher Thor!! bei Weitersdorf! Blüht ‘om Juni bis August. ©. Die Wurzel dünn, fast spindelförmig, nach der Spitze zu ästig und mit Fa- ern besetzt. Der Stengel bis an zwei Fuls hoch, aufrecht, einfach oder mehr oder veniger äslig, mit gegenüberstehenden Ästen, viereckig mit scharfen Kanten und kaum ’erlieften Seiten, überall und sehr dicht mit kleinen, braunen, länglichen und unre- elmäfßsig rundlichen Flecken gesprenkelt, auf zwei Seiten ganz kahl, aber auf den bei- len anderen, besonders nach oben zu mit feinen, weilsen, abstehenden Haaren besetzt. Jie Blätter gegenüberstehend, sitzend, zwei Zoll und darüber lang, bis einen halben roll breit, lanzetlförmig, spitz, an der Basis schwach herzförmig, und fast halb sten- 3. Bd. 1. u. 2. Heft. B) gelumfassend, am Rande gesägt, auf der Oberfläche etwas scharf und runzelig, dunkel- grün, mit einfachen Rippen und Adern, die vom Mittelnerven in die Sägezähne aus- laufen, versehen, unterhalb blafsgrün und mit schwachen, weilslichen Flecken besetzt. Die Blumen stehen an der Spitze des Stengels und zuweilen auch der Äste in einer fast einseitswendigen, im Anfange kürzeren, nachher etwas verlängerten Traube, die aus wechselweisestehenden oder gegenüberstehenden, ganz kurz gestielten Blumen zu- sammengesetzt ist, welehe mit fast einen Zoll langen, eirund-herzförmigen, länger oder kürzer zugespitzten Deckblättern unterstützt sind, die ebenfalls scharf gesägt und nur ‚durch ‚ihre grölsere Breite von den eigentlichen Blätiern unterschieden sind; bei den oberen Deckblättern wird die Basis immer breiter und die Spitze immer kürzer, so dals die unter den obersten Blumen breiter ‚als lang sind. Der Kelch einblättrig, bauchig, etwas zusammengedrückt, rundlich, einen guten halben Zoll lang und breit, von einer sehr blafsgrünen Farbe, auf jeder Seite mit drei oder fünf Längsnerven durch- zogen, dieht mit weilsen, langen, abstehenden, etwas steifen Haaren besetzt, mit einer zweilappigen Mündung, von denen jeder Lappen an der Spitze wieder zweizähnig ist, mit eirunden, spitzen, aufrechten, ‚anliegenden Zähnen. Die Blumenkrone zehn bis zwölf Linien lang, einblätirig, rachenförmig, zusammengedrückt, eitronengelb; die Röhre etwas gekrümmt, so lang als der Kelch, weils; die Oberlippe aufrecht, wenig gekrümmt, ganz zusammengedrückt, nie länger aber auch nicht kürzer als die Unterlippe, an der Spitze ausgerandet, an jeder Seite dicht unter der Spitze mit einem kurzen, eirun- den, abgestutzten, violetten Zahn versehen; die Unterlippe dreispaltig, von der Rich- tung der Oberlippe, der mittlere Einschnitt zusammengefaltet, an der breiten Spitze schwach ausgerandet, länger als die beiden seitlichen, länglichen und abgerundeten Ein- schnitte, aber nieht länger, sondern eben so lang als die Oberlippe. Staubgefälse vier, didynamisch, die beiden längeren so lang als die Blumenkrone, die beiden anderen et- was kürzer; die Staubfäden. pfriemenförmig, die beiden längeren etwas geschlängelt, die kürzeren fast gerade. Die Staubbeutel wagerecht aufliegend, zweitheilig, bräun- lich, am Rände weils wollig. Der Fruchtknoten eirund, zusammengedrückt, an der Basis von einer weilsvioletiten Drüse unterstützt; der Griffel so lang als die Staubge- fälse, meist violett; die Narbe kopflörmig. Die reife Kapsel habe ich nicht gesehen. Diese Pflanze hat sehr grofse Ähnlichkeit mit A. grandiflorus und es ist ei- gentlich nur die Behaarung der Kelche, die sie von diesem unterscheidet. Die reifen Samen sollen sich durch den ungeflügelten Rand von den ringsum geflügelten Samen der anderen beiden Arten unterscheiden, worüber jedoch die Meinungen der Schrift. steller getheilt sind. An den in dem Fruchtknoten befindlichen Eichen war dies nicht zu erkennen, ja ich konnte dieselben nicht einmal von denen des A. grandiflorus unterscheiden. Dennoch glaube ich dals diese Art eine gute Species ist, deshalb habe ich sie auch auf die Autorität der oben eitirten berühmten Vorgänger getrennt. IDEGDEZEEN £ Ro 7 of LI 0 @ h e ui j la a S 4 ii f TON ws m u e 7 % & . . R Mu Bin > re TERN j h > z P EUR, u ee an ee Var u = 2 r Bu, !: 7 ä a, Sr a 7 N N RN NO a ie h 153. GALEOPSIS OCHROLEUCA Lamark. BLEICHGELBE GALEOPSIS. DIDYNAMIA GYMNOSPERMIA. LABIATE. GALEOPSIS. Char. gen. vide supra 2 74. GALEOPSIS OCHROLEUCA. Caulis ramosus, pubescens, internodiis aequalibus; folia ovato.lanceolata, serrata, pubescentia; ca. Iyeis dentes cuspidati, tubo corollae quadruplo breviores. G. ochroleuca Lamark Eneycl. Meth. 2. p. 600. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 272. Spreng. Fl. hal. ed, 2. 1. p. 264. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 177, Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 61. G. grandiflora Roth Tent. Fl. germ. 1. p. 254. G. villose Huds. angl. 250. G. cunnabina Pollich. palat. 2. p. 149. G. dubia Leers herborn, p. 133. Auf Feldern und unter der Saat hin und wieder. Sachsen: um Halle bei Rofsleben, Nebra, Reinsdorf und Carsdorf. Westfalen: gewöhnlich auf Feldern. Niederrhein: im Rheinthal, im Mosel- und Saarthal, um Trier vor Zerf, Pansborn. Unsere Exemplare aus dem Sirzenicher Thale. Blüht im Juli und August. ©. Die Wurzel dünn, fast spindelförmig, ziemlich senkrecht in die Erde gehend, etwas äslig und schr faserig. Der Stengel aufrecht, ungefähr einen Fuls hoch, von der Dicke eines Federkiels, aus den Blattachseln aufrechte, gegenüberstehende Äste treibend, viereckig, weichhaarig und besonders am oberen Theil dichter mit wei- cheren Haaren und einigen gestielten Drüschen besetzt, inwendig fest, die Glieder oder Zwischenknoten gleich, d. h. unter den Gelenken nicht angeschwollen. Die Blätter gegenüberstehend, gestielt, an +—1 Zell langen, durch die herablaufende Blattsubstanz gellügelten Blattstielen, 1—2 Zoll lang, +—1 Zoll breit, eirund-lanzettförmig, an bei- den Enden verschmälert, oben spitz und unten in den Blattstiel auslaufend, regelmä- fsig gesägt, doch unter der Spitze und über der Basis zuweilen ganzrandig, parallel geadert, auf beiden Flächen, besonders aber auf der unteren, die zuweilen wie filzig aussieht, mit feinen, weichen Haaren bekleidet und daher auch weich anzufühlen. Die Blumen quirlständig, die Quirl stehen in den Achseln der Blätter am oberen Theil des Stengels und der Äste ziemlich gedrängt auf einander, sind dicht und vielblumig, und 3* die sitzenden Blumen noch von besonderen, lanzettförmigen, pfriemenförmig zugespitz- ten, weichhaarigen und mit gestielten Drüsen besetzten Deckblättern unterstützt, wel- che so lang als die Kelche sind. Der Kelch röhrig-gloekenförmig, kaum ein Viertel so lang als die Blumenkrone, drei Linien lang, zehnstreifig, dicht weichhaarig und die Haare mit gestielten Drüsen untermischt, wodurch er etwas klebrig anzufühlen ist, die Mündung fünfzähnig, mit linien-lanzettförmigen, pfriemenförmig-zugespitzten und et- was stechenden Zähnen, die nur wenig ungleich sind, im Schlunde gleichfalls mit einem Kranz von Härchen besetzt. Die Blumenkrone einblättrig, rachenförmig, zweilippig, einen Zoll lang, gröfßser als bei allen übrigen Arten und mehr als viermal so lang als der Kelch, blafsgelb, äufserlich weichhaarig; die Röhre fast viermal so lang als der Kelch, keulenförmig, nach oben zu allmählig in den Schlund erweitert; die Oberlippe aufrecht, helmförmig, die Staubgefälse bedeckend, gewölbt, eirund, ganz, am Ursprung etwas eingeschnürt, an den Rändern mehr oder weniger gekerbt; die Unterlippe drei- lappig, wagerecht abstehend, vor der Theilung an jeder Seite mit einem hohlen Zahn versehen, die Lippen an der Basis mit einem dunkler gelben Fleeken gezeichnet, der mit fast rostbraunen Adern durchzogen ist, fast viereckig, an der Spitze ausgerandet, an den Rändern mehr oder weniger gekerbt, der mittlere länger und schmaler, die seitlichen kürzer und breiter. Staubgefäfse vier, zwei längere, zwei kürzere, alle un- ier der Oberlippe der Blumenkrone verborgen; die Staubfäden in der Mitte der Blu- menkronenröhre entspringend, fadenförmig, kahl; die Staubbeutel paarweise gegenein- ander geneigt, zweifächrig, die Fächer der Queere nach aufspringend, gefranst. Der Griffel etwas länger als die längeren Staubgefälse, aber aus der Oberlippe noch nicht herausstehend, unten fadenförmig, oben etwas breiter werdend und in zwei kurze spitze Narben sich theilend. Vier Samenhüllen. In manchen Gegenden, wo diese Pflanze häufig wächst, ist sie ein beschwer- liches Unkraut auf den Äckern. Kraut und Blumen werden unter dem Namen ZHerba et Flores Galeopsidis hin und wieder in der Medizin gebraucht; namentlich machen sie einen Bestandtheil der sogenannten Lieberschen Kräuter aus. 7 FIIEE 5 ) MOSE So . 17} 2 ICH L oa Ge u iR R wei s E a; i RL IE Se N ER — Ber 154. " GALEOPSIS TETRAHIT Linne. GEMEINE GALEOPSIS. DIDYNAMIA GYMNOSPERMIA. LABIATE. GALEOPSIS. Char. gen. vide supra ME 74. GALEOPSIS TETRAHIT. Caulis ramosus, hispidus, internodiis superne incrassatis; folia ovato-oblonga, serrata, hirsutiuscula ; ca- Iycis dentes spinoso-acuminati tubum corollae aequantes. @G. Tetrahis. Linne Fl. suec. 491. 523. FFilld. sp. plant. 3. p. 92. Mert. et Koch d. Fl. 4.,p.. 273. Hagen Pr., Pf. 2. p.:21.. Weiss. Danz. Pfl. 1. p. 321. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 247. Rebent. Pr. FI. neom. 1. p. 60. Dietr. Derl. Fl. p. 556. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 192. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 264. BDoenningk Prodr. Fl. monast. p. 177. Schaef. Trier. El..1. 2.,p- 62. Überall an Wegen, auf Feldern, in Wäldern u. s. w. sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis August. ©. Die Wurzel fast spindelförmig, meist senkrecht in die Erde gehend, mit vie- len Ästen und Fasern besetzt. Der Stengel aufrecht, diek, 1—3 Fufs hoch, selten einfach, meist sehr ausgebreitet ästig, viereckig, durch lange, steife, stechende, geglie- derte, etwas abwärtsstehende Haare steifhaarig und die Haare zuweilen mit gestelten Drüschen untermischt, inwendig hohl, die Glieder oder Zwischenknoten unter den Ge- lenken, besonders die unteren, stark angeschwollen. Die Blätter gegenüberstehend, ge- stielt, an +*—1 Zoll langen, durch die herablaufende Blattsubstanz schwach geflügelten Blattstielen, 2—3 Zoll lang, 15—2 Zoil breit, länglich-eirund, zugespitzt, an der Basis abgestutzt oder etwas herzförmig, doch an der Mittelrippe spitz in den Blatt- stiel auslaufend, grob und stumpf gesägt, doch unter der Spitze und über der Basis zuweilen ganzrandig, parallel geadert, auf der Oberfläche dunkelgrün, durch feine netz- förmige Adern etwas runzelig, mehr oder weniger weichhaarig und auf den stark ver- tieften parallelen Adern mit steiferen Haaren besetzt, auf der Unterfläche bleicher grün und weichhaarig. Die Blumen quirlständig, die Quirl stehen in den Achseln der Blät- ter am oberen Theil des Stengels und der Äste ziemlich gedrängt aufeinander, sind vielblumig und die sitzenden Blumen noch von besonderen lanzettförmigen, zurückge- krümmten, pfriemenförmig-zugespitzten und stechenden Deckblättern unterstützt, wel- che etwas länger als die Kelchröhre sind. Der Kelch röhrig-glockenförmig, so lang als die Blumenkronenröhre, eckig-gefurcht, nach unten zu kurzhaarig, nach oben zu aber mit längeren und steiferen Borsichen besetzt, welche sich äufserlich noch an den Kelchzähnen fortsetzen und in den Winkeln derselben so häufen, dafs dadurch der Schlund mit einem Kranz von Haaren besetzt ist, die nach dem Abfallen der Blumen- krone einwärts treten; die Mündung fänfzähnig, mit linienförmigen, gekielten, ziem- lich gleich langen, pfriemenförmig-zugespitzten, sehr stechenden, grannenartigen Zäh- nen, die drüsig und steifhaarig- bewimpert und an der Spitze gefärbt sind, im Anfange aufrecht stehen und nach dem Verblühen aber wagerecht abgebogen sind. Die Blu- menkrone einblätterig, rachenförmig, zweilippig, kaum noch einmal so grols als der Kelch, weichhaarig, hell purpurreth, zuweilen weifslich; die Röhre so lang als der Kelch, oft noch kürzer, unten walzenförmig, nach oben zu schwach’ in den Schlund erweitert; die Oberlippe aufrecht, helmförmig, die Staubgefälse bedeckend, gewölbt, eirund, ganz, am Ursprunge elwas eingeschnürt, an der Spitze schwach gekerbt, äu- fserich mit etwas steiferen Haaren besetzt; ‚die Unterlippe dreilappig, wagerecht abste- hend, an der Basis ‘mit einem gelber Flecken bezeichnet, «der mit‘ dunkleren purpur- braunen Adern durchzegen und von. einer, dunkler purpurrothen Einfassung begränzt ist, der mittlere Lappen breiter und länger als die seitlichen, fast viereckig, fein ge- kerbt und an der abgerundeten Spitze gewöhnlich ausgerandet, an jeder Seite der Ba- sis mit einem hohlen ‘Zahn versehen, die seitlichen ebenfalls abgerundet, ganz oder ausgerandet. Staubgefälse vier, zwei längere, zwei kürzere, alle unter die Oberlippe der Blumenkrene verborgen; “die Staubfiden entspringen im obern Theil der Blumen- kronenröhre, sind fadenförmig und kahl; die Staubbeutel paarweise gegeneinander ge- geneigt, zweifächrig, ‚die Fächer der Queere nach aufspringend, gefranst. Der Griffel etwas länger als die längeren Staubgefäfse, aber aus der Oberlippe noch nicht heraus- stehend, unten fadenförmig, oben etwas breiter werdend und in zwei kurze spitze Nar- ben sich theilend. Die vier Samenhüllen umgekehrt- eiförmig. In früheren Zeiten wurde von dieser Pilanze das Kraut unter dem Namen Herba cannabis sylvestris in der Medizin gebraucht. Die Samen enthalten viel Öl und können zum Ölschlagen angewandt werden; in Thüringen benutzt man dieselben als ‚Vogelfutter. Deutsehe Namen: Grofse, breilblättrige,, wilde oder bunte Hanfnessel, Hunds- nessel, Taubennessel, Hohlzahn, Luge, Katzengesicht, Ackernessel, wilder Hanf. KII. —— P Da demmiligs Sn ne 159. TEUCRIUM CHAMAEDRYS Linne. GAMANDER - TEUCRIUM. DIDYNAMIA GYMNOSPERMIA. LABIAT.E. TEUCRIUM. Char. gen. vide supra N 76. TEUCRIUM CHAMAEDKRTS. Caules adscendentes, villosi; folia petio- lata, ovata, glabra, ineiso-crenata, basi cuneata integer- rima; verticilli dimidiati, sexflori; calyx campanulatus, quin- quedentatus, dentibus ovalis aculis. F. Chamaedrys Linne spee. plant. 790. FWilld. spec. pl. 3. p. 28. Mert. et Koch. d. Fl. 4. p. 224. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 260. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 170. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 55. Auf Thon- und Kalkboden, gewöhnlich in gebirgigen Gegenden. Sachsen: in der Gegend von Halle bei Bennstädt! Westfalen: im Regierungsbezirk Münster bei Altenberge und Neuenberge. Niederrhein: im Rheinthal; in der Gegend von Trier bei Wintersdorf!! im Röder! bei Saarbrück. Blüht im Juni und Juli. 24. Die Wurzel ein in die Erde senkrecht hinablaufender Wurzelstock. der an den aufgetriebenen Knoten mit gegenüberstehenden Wurzelfasern besetzt ist und meist mehrere Stengel treibt. Die Stengel 6—9 Zoll lang, niederliegend oder aufsteigend, zuweilen an der Basis wurzelnd, einfach, stielrund oder wenigstens nur undeutlich vier- eckig, beblättert, ringsum weichhaarig oder zottig, oder nur auf zwei Seiten mit Zot- tenhaaren besetzt, inwendig markig. Die Blätter gegenüberstehend, gestielt, mit 1— 2 Linien langen Blattstielen, eirund oder länglich, 6—8 Linien lang, 3—6 Linien breit, spitz, eingeschnitten-gekerbt, kahl, an der Basis keilföürmig, etwas bewimpert, ganz- randig und in den Blattstiel auslaufend. Die Blumen stehen in den Achseln der obe- ren Blätter in nach vorn gewendeten Halbquirln, gewöhnlich drei bei jedem Blatte, also sechs zusammen, sind gestielt und die Blumenstiele 2—3 Linien lang und einblumig. Der Kelch einblätterig. glockenföürmig, 2—3 Linien lang, kahl, fünfzähnig, mit eirun- den, spitzen, meist röthlichen Zähnen. Die Blumenkrone einblätterig, rachenfürmig, einlippig, schmutzig-roth, sechs Linien lang, kalıl; die Röhre etwas länger als der Kelch, walzenförmig, oben etwas gekrümmt, an der hinteren Seite mit einem tiefen Ausschnitt versehen, in welchem die Staubgefäfse liegen; die Einschnitte endigen sich oben jeder in eine pfriemenförmige Spitze, wodurch die Unterlippe fünfspaltig wird; die Oberlippe fehlt, statt derselben die beiden hintersten Einschnitte oder die oben ge- nannten Spitzen der Unterlippe; die Unterlippe fünfspaltig, abstehend oder herunterge- bogen, nach dem Schlunde zu bärtig, die beiden hintersten Einschnitte oder Spitzen länger als die folgenden, lanzetiförmig, etwas sichelförmig gekrümmt, pfriemenförmig- zugespitzt und etwas gewimpert, die beiden mittleren kürzer, eirund, spitzlich, der mittlere der gröfste, fast abwärtsgebogen, rundlich-umgekehrt-eirund, beinahe dreilap- pig, an der Spitze abgerundet und ausgerandet. Staubgefälse vier, zwei längere, zwei kürzere, die längeren an sechs Linien lang, die beiden andern etwas kürzer, alle auf- recht; die Staubfäden fadenförmig, röthlich, an der Basis fein behaart; die Staubbeu- tel nierenförmig, braun, eigentlich zweifächrig, aber die Fächer zusammengeflossen und mit einer gemeinschaftlichen Ritze aufspringend. Der Fruchtknoten viertheilig; der Griffel fadenförmig, von der Länge der Staubgefäfse, aufrecht, mit zwei pfriemenför- migen spitzen Narben, von denen die eine kleiner ist. Die Samenhülle rundlich, braun, netzförmig-runzelig, kahl. In früheren Zeiten ‚war das Kraut, Herba chamaedrys, ein berühmtes Beil- mittel, jetzt ist es aufser Gebrauch. Deutsche Namen: .Gemeiner, edler oder echter Gamander. Gamanrderlein, Bergscordium. Bathengel, Erdweihrauch, Feldeypresse. es u, LSA EI S FE: 156. - CONVOLVULUS ARVENSIS Linne. ACKER - WINDE. PENTANDRIA MONOGYNIA. CONVOLVULACEE. CONFVOLFULUS. Char. gen. vide supra JM 83. CONFOLYULUS ARVENSIS. Caulis volubilis vel decumbens; folia sa- gittata et hastata; lobulis acutis et obtusis, pedunculi angulati, subuniflori; bracteae minutae a flore remotae. €. arvensis Linne Fl. suec. 163.181. FVilld. spec. plant.1. p. 844. Roem. et Sch. syst. veg. 4. p. 256. Mert. et Koch d. Fl. 2. p. 141. Hagen Pr. Pf. 1. p. 163. Weiss. Danz. Pfl. 1. p. 131. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 111. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 83. Dietr. Berl. Fl. p. 249. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 180. Spreng. FI. hal. ed. 2.1. p. 113. Doenningh. Prodr. FI. monast. p. 61. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 127. Überall auf den Feldern ein sehr gemeines Unkraut. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht den ganzen Sommer. 24. Die Wurzel weit oder tief in die Erde gehend, kriechend, ziemlich dick, wal- zenförmig, vielköpfig, jeder Kopf mehrere Stengel treibend. Die Stengel 1—1} Fufs lang und länger, krautartig, entweder gestreckt auf der Erde liegend oder um andere Pflanzen sich aufwindend, fadenförmig, hin und her gebogen, eckig, etwas ästig und wie die ganze Pflanze gewöhnlich kall. Die Blätter wechselweisestehend, gestielt, oft alle nach einer Seite hingewendet. Die Blatistiele ungefähr 6—9 Linien lang, fadenförmig, fast eckig, an der Basis oft eine kleine Krümmung machend, aufrecht, ab- stehend oder abwärtsgebogen; die Platte aufrecht auf dem Blaltstiel stehend, parallel aderig, 1—2 Zoll lang, über der Basis bis zehn Linien breit, länglich, zuweilen auch viel schmaler und lanzettförmig, spitz, stachelspitzig, am Rande ganz schwach ausgeschweift, an der Basis in zwei Läppchen sich erweiternd, welche meist spitz, doch auch zuweilen stumpf sind, entweder senkrecht oder wagerecht abstehen, wo- nach also die Blätter entweder pfeilförmig oder spielsförmig erscheinen. Die Blu- men stehen einzeln in den Achseln der Blätter und sind lang gestielt; die Blumen- stiele 1—2 Zoll lang, fadenförmig, etwas eckig, einblumig, selten getheilt und dann 3. Bd. 1. u. 2. Hef. Fi zweiblumig, geschlängelt oder an der Basis nur gekrümmt, in der Mitte mit zwei kaum über eine Linie langen, pfriemenförmigen, wechselweise- oder fast gegenüber- stehenden Deckblättchen besetzt. Der Kelch einblätterig, glockenfürmig, 2—3 Linien lang, bleibend, fünfzähnig, mit eirunden, siumpfen Zähnen. Die Blumenkrone ein- blätterig, fast einen Zoll lang, trichter-glockenförmig, weils oder mehr oder weniger röthlich, wohlriechend, der Länge nach fünffaltig, fünfeckig. mit gewöhnlich dunke- ler rothen Falten; der Saum sehr erweitert, undeutlich fünflappig, mit abgerundeten Läppchen. _Am Grunde der Blumenkrone findet sich eine grolse, napflörmige, flei- schige, pommeranzengelbe Drüse, in welche der Fruchtknoten. eingesetzt ist. Staub- gefälse fünf, im Grunde der Blumenkrone eingesetzt, mit den Blumenkronenläppchen abwechselnd; die Staubfäden pfriemenförmig. viel kürzer als die Blumenkrone, an der Basis mit kurzen, feinen Haaren besetzt; die Staubbeutel der Länge nach aufsprin- gend, zweifächerig, eirund, pfeilförmig, violett. Der Fruchiknoten rundlich; der Grif- fel fadenförmig, so lang als die Staubfäden; die zwei Narben länglich, stumpf, ziem- lich diek. Die Kapsel rundlich, klein, zweifächrig, mit einer ganz durchgehenden Scheidewand, zweiklappig, die Fächer meist zweisamig. Die Samen sind rundlich, finden sich jedoch nur selten reif. Es findet sich zuweilen eine mehr oder weniger behaarte Abänderung. Die Blumen haben einen sehr angenehmen, mandelartigen Geruch. Auf den Getreidefeldern ist diese Pflanze oft ein sehr schädliches Unkraut, da sie die Halme zusammenschnürt, wodurch sie nicht selten verdorren. Sie ist ein gutes Viehfutter und wird namentlich von den Schafen und Kühen gern: gefressen. In der Medizin war ehemals Herba Convolvuli minoris gebräuchlich. Deutsche Namen: Kleine Winde, Feldwinde, Sandwinde, Kornwinde, Weingartenwinde, Wegewinde, Wedewinde, Bedewinde, Erdwinde, Windglöckchen, Windenkraut, Anisblume, Mandelblume, Käseblume, Kleine ‚Glocken, Schellenkraut, Teufelsdarm. Dat > ( 23 e w 14 Pen, N N TA \ ! | a f 14 ER EN 2 SEES TE -n » br AM Al TH, #. ä } 8 ' A " b m t u. > | 5 A " a bi. Dr 4 U um M' ‘ Ken 2 a | ! j n . 4 ; A > i M j ur S i% ; 157. SILENE CHLORANTHA Ehrhart. GRÜNBLUMIGE SILENE. DECANDRIA TRIGYNIA. CARYOPHYLLEE. SILENE. Calyx tubulosus, persistens, quinquedentatus. Corolla pentape- tala; petala unguieulata, lamina (plerumgue) bifida, ad fau- cem syquama dupliei coronata (Tarius nuda). Stamina decem, alterna basi petalorum inserta, alterna ex annulo perigyno sur- gentia. Styli tres, stigmata lateralia. Capsula basi tri- ad quadrilocularis, polysperma, apice sexfido dehiscens, spermo- phoro centrali. Semina reniformia, transverse rugulosa. SILENE CHLORANTHA. Caulis erectus, glaber, oligophyllus; folia ra- dicalia obverse lanceolata, glabra; flores racemosi seu subpani- eulati, secundi; colyces eylindrici; petala linearia, bifida, fauce squamata. S, chlorantha Ehrhart Beitr. 7. p. 145. Willd. Spec. plant. 2. p. 694. De Cand. Prodr. Syst. weg. 1. p. 378. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 225. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 194. Dietr. Berl. Fl. p. 430. Wimm. et Grab. Flor. siles. 1. p. 424. Cucubalus chloranthus IVFilld. Prodr. FI. berol. n. 377. £. 5. f. 9. Auf sandigen, begrasten Hügeln, besonders am Rande der Kiefernheiden, nur in Pommern, in Brandenburg und in Schlesien. In Pommern: in der Gegend von Stettin, bei Wussow, Kibitzberge, Berge hinter Retzowsfelde am Wege nach Greifen- hagen, Schrei u. s. w. Brandenburg: am Ende der Tegeler Heide auf den soge- uannten Bambergen!! bei Spandau an den Pulvermagazinen und hinterm Gewehrplan! bei Kunersdorf. Schlesien: um Ossig bei Lüben, um Ahrensdorf bei Wohlau, bei Guhrau. Blüht im Iuli und August. 2. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, einfach oder ästig, zuweilen mehrköpfig, mit einigen äsligen Fasern besetzt, einen.kleinen Rasen von Wurzelblättern und einen oder auch mehrere Stengel treibend. Die Stengel bis zwei Fuls hoch, aufrecht, stiel- rund, einfach, oder auch wohl den einen oder anderen Ast treibend, mit wenigen klei- nen Blättern besetzt und wo diese stehen, angeschwollen; glatt, kahl und zuweilen purpurroth angelaufen, an der Spitze eine lange, dünne Blüthentraube tragend. Die Wurzelblätter in einen kleinen Rasen beisammenstehend, umgekehrt lanzettförmig, mit dem Blattstiel ungefähr zwei Zoll lang und in diesen sich allmählig verschmälernd m 3. Bd. 3. u. 4. Heft, [97 und übergehend, oben mit einem kurzen, oft stechenden Spitzchen besetzt, scheinbar ganzrandig, aber durch sehr feine, mit blolsem Auge nicht siehtbare, wimperige Säge- zähnchen rückwärts scharf, auf beiden Flächen kahl, einnervig, aderlos, etwas durch- sichtig punktirt. Die Stengelblätter an den zwei oder drei Knoten des Stengels ge- genüberstehend, am Stengel anliegend, klein; die untersten von diesen, als die längsten, _ einen Zoll lang, 1—2 Linien breit, schmal-linienförmig, spitz, an der Basis mit ein- ander ziemlich lang verwachsen und stengelumfassend; auch gewöhnlich hier geröthet; die folgenden Paare kleiner, an der Basis breiter und an der Spitze schmaler und fein- spitzig zugespitzt. Die Blumen stehen an dem obern Theil des Stengels meist in ei- ner Traube, oder wenn die Blumenstiele sich wieder theilen, in einer Rispe, sind ge- wöhnlich nach einer Seite hingewendet und hängen vor dem Aufblühen und während der Blüthe immer mehr oder weniger herab, oder sind wenigstens etwas geneigt, nach dem Verblühen aber richten sie sich auf, so dafs die Kapseln ganz aufrecht stehen. Die Blumenstiele stehen entweder einzeln, oder zwei entspringen einander gegenüber, sie sind 1—2 Zoll und darüber lang, fadenförmig, entweder einfach und einblumig, oder in der Mitte in zwei oder drei, gleich oder ungleich lange einblumige Blüthen- stiele getheilt. Die Gelenke der Spindel, aus denen die Blumenstiele entspringen, sind mit zwei ‚gegenüberstehenden Deckblättern besetzt, welche aus einer eirunden, mit einander verwachsenen Basis in eine feine Spitze sich verschmälern, in der Mitte grün und am Rande häutig sind. Eben solche Deckblätter finden sich auch in der Mitte der Blumenstielchen, wenn sich diese in mehrere theilen, seltener bei ungetheilten; diese Deckblätter sind klein, gewöhnlich ganz häutig und nur in der Mitte mit einem grünen Streifen durchzogen. Der Kelch einblättrig, einen halben Zoll lang, bleibend, röhrenförmig, erst walzenförmig, dann etwas aufgeblasen, mit zehn feinen Streifen durchzogen, grün, zuweilen etwas purpurroth, mit einem bläulichen Reif bedeckt; die Mündung fünfzähnig, mit eirunden, spitzen, aufrechten Zähnen. Die Blumenkrone fünfblättrig, nelkenartig, die Kronenblätter lang genagelt; die Nägel linienförmig, ein wenig länger als der Kelch, weilslich, an der Stelle, wo sie in die Platte übergehen, mit zwei kronenblattartigen, kleinen Zähnchen besetzt, welche von sämmtlichen Kro- nenblättern zusammen, einen vielblättrigen Kranz in der Blumenkrone bilden; die Platten linienförmig, stumpf, vier Linien lang, abstehend oder zurückgeschlagen , gelb- lich-grün, bis zur Mitte oder tiefer zweitheilig. Staubgefäßse zehn, fünf gröfsere, fünf kleinere, alle aus der Blumenkrone heraussehend, und so wie der Fruchtknoten, auf einem sogenannten Fruchthalter befestigt, fünf derselben aber zugleich mit der Basis der Kronenblätter verwachsen; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel zweifächerig, Der Fruchtknoten länglich; Griffel drei, so lang als die kürzeren Staubgefälse, mit seitenständigen Narben. Die Kapsel dreifächerig, länglich, vom Kelch eingeschlossen, vielsamig, an der Spitze mit sechs Zähnen aufspringend; der Samenträger mittelstän- dig. Die Samen nierenförmig, runzelig. Diese Pflanze wurde zuerst vom verstorbenen Willdenow hier bei Berlin entdeckt. we 284 CHE ins 4 = yes! 158. SILENE OTITES Person. OHRLÖFFEL -SILENE. DECANDRIA TRIGYNIA. CARYOPHYLLEE. SILENE. Char. gen. vide supra J£ 157. SILENE OTITES. Caulis strictus pubescens oligophyllus; folia radıcalia lanceolato - spathulata villosiuscula, caulina exigua; flores pa- nieulati, dioieci; calyces campanulati; petala linearia, indivi- sia, nuda. $. Otites Pers. syn. plant. 1. p. 497. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 369. Mert. et Koch. d. Fl. 3. p. 227. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 423. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 202. Cucubalus Otites Linne spec. plant. 594. Willd. spec. pl. 2. p. 689. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 340. Weiss. Danz. Pfl.1. p. 250. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p: 193. Rebent. Prodr. Fl. neom. p. 202. Dietr. Berl. Fl. p. 429. Cueubalus parviflorus Lam. Fl. franc. 3. p. 26. Auf trockenen, sandigen Hügeln, an manchen Orten sehr häufig. Ostpreu- fsen: bei Königsberg hinter Spittelkrug. Westpreufsen: an sonnigen Orten. Pom- mern: um Stettin beim Langengarten, Hohlweg nach der Kupfermühle, Schrei häufig. Brandenburg: häufig auf sonnigen Hügeln; um Berlin namentlich vor dem Hallischen Thor!! hinter dem Thiergarten! vor der Jungfernheide! vor und in dem Grunewald! auf allen Bergen zwischen Köpenik und Rüdersdorf! bei Tafsdorf! Tegel! Spandau! u. s. w. Schlesien: bei Carlowitz, Lissa, Neukirch, Fuchsberg bei Schwoitz, Os- witz u. s. w. Sachsen: sehr häufig auf trockenen Hügeln. Westfalen und Nie- derrhein nach Reichenbach, in den Floren und Pflanzenverzeichnissen aus diesen Gegenden nicht angegeben. Blüht vom Juni bis spät in den Herbst. 2L. Die Wurzel senkrecht, tief hinabsteigend, einfach oder ästig, faserig, zuweilen mehrköpfig, einen kleinen Rasen von Wurzelblättern und einen oder mehrere Stengel treibend. Der Stengel 1—2 Fuls hoch, aufrecht, stielrund, einfach, mit wenigen klei- nen Blättern besetzt, fast kahl oder mit kurzen, angedrückten Haaren bekleidet, in der Mitte auch wohl etwas klebrig. Die Wurzelblätter in einen kleinen Rasen bei- sammenstehend, spatel-lanzettförmig, mit dem Blattstiel ungefähr drei Zoll lang, in diesen sich allmählig verschmälernd und übergehend, unter der Spitze fast einen halben Zoll breit und dann kurz zugespitzt, ganzrandig, bleich grün, fast kahl oder mit kur- zen, angedrückten, fast gekräuselten Haaren bekleidet. Die Stengelblätter an den DEE zwei oder drei Knoten des Stengels gegenüberstehend, am Stengel anliegend, klein, die untersten von diesen, als die längsten, neun Linien lang, eine Linie breit, schmal linienförmig, spitz oder stumpf, an der Basis mit einander verwachsen und stengel- umfassend; das oberste Paar kleiner, schmaler und spitzer. Die Blumen sind klein, unansehnlich und zweihäusig (männliche und weibliche Blumen auf verschiedenen Stäm- men) und stehen an dem obern Theil des Stengels in einer dünnen, langen Rispe; die Blumenstiele gegenüberstehend, die‘unteren einen Zoll und darüber lang, die obe- ren abnehmend kürzer, am unteren Theil einfach, oben aber in viele Blumenstielchen quirlförmig oder büschelig getheilt; die Blumenstielchen einfach und einblumig, von verschiedener Länge, die längeren 4—5 Linien lang, die kürzesten nur eine Linie lang; Spindel, Blumenstiele und Blumenstielehen sind fadenförmig und kahl. An der Spindel, wo die Blumenstiele entspringen, so wie an der Basis der quirligen Blumen- stielchen, stehen zwei sehr kleine, häutige, weißsliche, etwas gewimperte Deckblätt- chen. Der Kelch einblätterig, röhrig-glockenförmig, 1—1 Linie lang, bleibend, bleich- grün, zuweilen etwas roth überlaufen, mit zehn dunkeler grünen, feinen Streifen durch- zogen, kahl, die Mündung fünfzähnig, mit kurzen, aufrechten, eirunden, stumpfen, am Rande etwas häutigen Zähnen. Die Blumenkrone fünfblättrig, nelkenartig, grünlich- gelb, gelblich oder weilslich, ohne Kranz; Kronenblätter genagelt; die Nägel nicht sehr lang, schmal linienförmig, die Platten kaum über eine Linie lang, schmal linienförmig, ganz und stumpf, herabgebogen, aber doch oft mit der Spitze wieder etwas einwärts gekrümmt. Die männliche Blume, welche gewöhnlich etwas größser als die weib- liche ist und bei der der Kelch etwas mehr walzenförmig erscheint, hat zehn Staub- gefälse, fünf gröfsere, fünf kleinere, die aber alle größser sind als die Blumen, sie sind abwechselnd auf dem Fruchtboden eingesetzt, abwechselnd an der Basis der Kronen- blätternägel angewachsen; die Staubfäden fadenförmig, die Staubbeutel zweifächerig und gelb. Die weiblichen Blumen, meist etwas kleiner als die männlichen, haben ei- nen mehr glockenförmigen Kelch und einen Stempel; der Fruchtknoten ohne Frucht- halter auf dem Fruchtboden aufgesetzt, eirund; Griffel drei, fadenförmig, etwas länger als der Kelch, mit seitenständigen Narben. Die Kapsel eirund, vom Kelche bedeckt und etwas größer als dieser, dreifächerig, an der Spitze mit sechs Zähnen aufsprin- gend. Die Samen braun, rundlich, eckig, fein gekörnt. In England wird diese Pflanze zu einem Arzneimittel wider den Bifs toller Hunde genommen. - Deutsche Namen: Ohrlöffelkraut, Ackertaubenkropf, Kleinblumiges und ge- trenntes Leimkraut, Spanische Fliegenfalle, Morgenröselein. ce NER U. Io G923 dire Lasme: Rn; er en N 159. LYCHNIS DIOICA Linne. ZWEIHÄUSIGE LYCHNIS. DECANDR. PENTAGYNIA. CARYOPHYLLEE. LYCHNIS. Calya tubulosus, persistens, quinquedentatus. Corolla pentape- tala, petala unguiculata, lamina (plerumque) bifida, ad fau- cem squama duplici coronata (rarius nuda). Stamina decem. ex annulo hypogyno nata. Styli quinque, stigmata lateralia. Capsula uni- rare quinquelocularis, polysperma, apice dentibus decem dehiscens, spermophoro centrali. Semina reniformia. Sect. II. MELANDRIUM. Calyx laxus, fruetifer inflatus; petala bipartita; capsula unilocularis. LFYCHNIS DIOICA. Caulis inferne villosus, superne glandulosus; folia ob- longo-lanceolata, nervosa, undulata, glandulosa; flores dioici; pe- tala semibifida coronata; capsula ovato-conica, dentibus erectis. L. dioica Linne. spec. plant. 626. (var. ߣ. alba). Willd. spec. plant. 2. p. S1. (var. 8.) De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 386. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 353. Weiss Danz. Pfl. 1. p. 258. Rostk. et Schm. Flor. sedin. p. 200. Dietr. Berl. Flor. p. 440. Wimm. et Grab. Flor. siles. 1. p. 433. Schaef. Trier. Fl:1. p. 247. L. vespertina Sibth. Oxon. p. 146. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 327. Rebent. Prod. Fl. neom. 1. p. 208. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 204. L. alba Miller dict. n. 4. L. arvensis Schkuhr Handb. 1. p. 405. L. pratensis Spreng. Fl. hal. ed. 1. p. 138. Saponaria dioica Moench. method. 76. Willd. Prodr. p. 159. Melandrium pratense Rochling d. Fl.1. p.274. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 132. An Wegen, Zäunen, auf Äckern, Schutthaufen und ähnlichen Orten in allen Provinzen des Preufsischen Staats sehr häufig. Blüht vom Juni bis in den Herbst. 24. Die Wurzel spindelförmig, von der Dicke eines Fingers, senkrecht, meist ästig, zuweilen vielköpfig, geringelt, mit Fasern besetzt, einen oder mehrere Stengel treibend. Der Stengel meist aufsteigend, zwei Fufs hoch und höher, stielrund, gestreift, an den Gelenken angeschwollen, aus den Blattachseln kleine verkümmerte Ästehen treibend, unterhalb einfach und durch kurze Haare zottig, nach oben zu zweigabelig in Äste gelheilt und mit drüsentragenden, klebrigen Haaren besetzt. Die Blätter gegenüber- stehend, sitzend, an der Basis mit einander verwachsen, länglich lanzeitförmig, 1— 2 Zoll lang und länger, bis neun Linien breit, zugespitzt und spitz, ganzrandig, am Rande etwas wellenföürmig, an der Basis fast in einen Blattstiel verschmälert, mit ei- nem unten stark hervortreteuden Nerven durchzogen, aus welchem ziemlich starke, röthliche oder weilsliche Äste aufwärts steigen, auf beiden Flächen weichhaarig, welche Haare aus kleinen Höckerchen entspringen, die oberen meist noch mit drüsen- tragenden Haaren besetzt. Die Blumen sind zweihäusig, also männliche und weibliche auf verschiedenen Stämmen, sie sind gestielt, stehen an den Spitzen der gabelspaltigen Äste, meist büschelig zusammen und oft noch einzeln in den Gabelspalten; die Blu- menstielehen im Anfange klein, nachher bis zu einem Zoll verlängert. An der Basis des Blüthenbüschels stehen zwei gegenüberstehende Deckblätter, ganz den andern Blättern ähnlich, nur kleiner, schmaler und in eine längere Spitze auslaufend. Männ- liche Blumen: der Kelch einblätterig, röhrig-keulenföürmig, 6—S Linien lang, zehn- - rippig, mit meist braunen, abwechselnd stärker hervortretenden Rippen durchzogen, bleichgrün, mit weichen Haaren, die mit längeren Haaren untermischt sind, besetzt, der Saum fünfzähnig, mit stumpfen, lanzettförmigen Zähnen. Die Blumenkrone fünf- blätterig, nelkenartig, weißs, zuweilen schwach geröthet; die Kronenblätter lang ge- nagelt,. mit einem linienförmigen Nagel der etwas länger als der Kelch ist, und oben, wo er in die Platte übergeht, eine viertheilige, gekerbie, kronenblattartige Schuppe trägt, wodurch von allen Kronenblättern zusammen ein vielblätteriger Kranz in der Blumenkrone gebildet wird; die Platten ausgebreitet, keillörmig, einen halben Zoll lang und an der Spitze eben so breit, bis zur Mitte zweispaltig, mit abgerundeten, fast abgestutzten, fein gekerbten Einschnitten. Staubgefälse zehn, fünf etwas länger als die übrigen, alle vom Kranz der Blumenkrone verborgen, also über diesen nicht hervorragend, auf dem Blüthenboden eingesetzt, aber abwechselnd an die Basis der Kronenblätter geheftet; die Staubfäden fadenförmig, die Staubbeutel zweifächerig, gelb oder violett. Der Stempel fehlt. Weibliche Blume: Der Kelch wie bei der mäun- lichen, nur dünner, häutiger, viel bauchiger und namentlich in der Frucht sich immer mehr erweiternd, zwanzigrippig, mit fünf stärkeren Rippen, die schwächeren meist wieder in einander einmündend und viele netzförmig sich verbreitende Adern abge- bend. Die Blumenkrone wie bei der männlichen, nur meist etwas größer. Die Staubgefäßse fehlen. Stempel einer. Der Fruchtknoten kegelförmig; Griffel fünf, aus dem Kranz der Blumenkrone hervorragend, fadenförmig, mit seitenständigen Narben. Die Kapsel eirund-kegelförmig, einfächerig, an der Spitze mit zehn Zähnen aufsprin- gend, welche dreieckig sind und ziemlich aufrecht stehen, vielsamig. Die Samen schwarz, nierenförmig, durch kleine Spitzchen runzelig. Die Blumen öffnen sich des Abends und verbreiten die Nacht hindurch einen angenehmen Geruch. ‘Sie kommen zuweilen gefüllt vor. Die Wurzel wurde ehemals unter dem Namen Radix Saponariae albae in der Medicin gebraucht, ist aber nicht mit der ächten Aadi.v Saponariae zu ver- wechseln. Deutsche Namen: Abendlichtnelke, Ackerlichtröslein, Morgenröslein, wei- (ses Marienröschen, Feldlichtblume, falsches Seifenkraut, weilse Feldnelke, Je länger je freundlicher. 700 EI | 2 a Gitter HAM DIE Seisorn ! Er LaT 4 Wil EN FLR y Lars PN m " s Ser a Eu . : = 4° ADAM | > u, ee ’ NZ, 160. ERYTHRAEA CENTAURIUM Pers. GEMEINE ERYTHRAEE. PENTANDRIA MONOGYNIA. GENTIANEE. ERYTHRAEA. Calyx pentagonus, quinquepartitus. Corolla infundibulis Jormis, limbo quinquefido. Stamina quinque; filamenta tubo corollae adnata; antherae post anthesin spiraliter tortae. Stylus brevis, stigmata duo, subrotunda. Cap- sula sublinearis, bivalvis, polysperma, valvis introflexis, loculis mentientibus, seminiferis. ERYTHRAEA CENTAURIUM. Caulis tetragonus, superne ramosiusen- lus; folia oblonga, acuta, sublrinervia; flores fasciculato- corymbosi, bracteati. E. Centaurium Persoon Syn. plant. 1. p. 235. Roem. et Sch. syst. veg. 4. p. 166. Mert. et Koch d. Fl. 2. p. 232. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 185. Weiss. Danz. Pfl. 1. p. 128. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 107. Dietr. Derl. Fl. p. 251. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 204. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 109. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 60. Schaef. Trier Fl. 1.p. 139. Gentiana Centaurium Linn. Fl. suec. 205. 232. Willd. Prodr. Fl. berol. p. 94. Chironia Centaurium Schmidt Fl. boehm. 1. n. 130. Willd. sp. plant. 1. p. 1068. Rebent. Prodr. FI. neom. 1. p. 82. Spreng. Fl. hal. ed. 1. p. 74. Centaurium vulgare Schumach. Enum. pl. Sael. 1. p. 68. Hippocentaurea Centaurium Schult. Oestr. Fl. ed. 2.1. p. 283. Var. p. floribus capitatis. E. capitata. Chamisso adnot. ad Fl. berol. p. 9. Roem. et Sch. syst. veg. 4. p- 168. Auf Wiesen und an Flufsufern in allen Provinzen häufig, Ostpreulsen: z. B. beim Penartschen Walde, bei Aweyden, bei Kämmershöfen. Westpreulsen: bei Danzig z. B. auf der Saspe. Pommern: um Stettin bei Binow, Gotzlow, Was- sow, Carrow, Heldenthal, Stolzenburg u. s. w. Brandenburg: überall, in der Ge- gend von Berlin namentlich bei Reineckendorf!! Friedrichsfelde! Treptow! Rudow! auf dem Wege nach und bei Tegel! bei Heiligensee! bei Charlottenburg! Spandau! u. s. w. Schlesien: bei Oswitz, Wildschütz, Goldschmiede u.’a. a. ©. häufig. Sachsen: z. B. um Halle sehr häufig! Westfalen: überall. Niederrhein: überall häufig, namentlich um Bonn; in der Gegend von Trier zwischen Euren, Zewel und Igel, an der Awelsbach, zwischen Ehrang und der Quint, an der Sauer an verschiedenen Orten u. s. w. Blüht im Juni und August. ©. Die Wurzel senkrecht, klein, fadenförmig, gelblich- weils, faserig. Der Sten- gel ungefähr einen Fuls hoch, aufrecht, viereckig, mit mehr oder weniger geflügelten Kanten, wie die ganze Pflanze glatt und kahl, beblättert, unten einfach, oben in _blü- thentragende Äste getheilt. Die Blätter gegenüberstehend, die an der Basis stehenden, eine kleine Rosette bildend, sitzend, länglich oder länglich-eirund, 6—9 Linien lang, 4—6 Linien breit, spitz oder die unteren auch stumpf, ganzrandig, 3—Önervig. Die Blumen sind gestielt und stehen am obern Theil des Stengels und der Blüthenäste in Büscheln, welche an der Spitze der Pflanze eine Doldentraube bilden; unter den Bü- scheln und an den Verästelungen der Blumenstielchen stehen zwei gegenüberstehende, kleine, linien -lanzetiförmige Deckblättchen. Der Kelch einblätterig, röhrenförmig, fünfeckig, bleibend, 2— 3 Linien lang, also halb so lang als die Blumenkronen- röhre, bis über die Mitte fünfspaltig, mit an der Blumenkronenröhre anliegenden, lan- zett-pfriemenförmigen Einschnitten. Die Blumenkrone einblätterig, trichterförmig, ro- sen-purpurroth, selten weils; die Röhre weifslich, doppelt länger als der Kelch, wenig nach oben erweitert (sie ist so fest und dicht in den Kelch an dessen Wänden ein- gesetzt, dafs sie oft schwer, ohne zu zerreilsen, sich aus demselben herausziehen lälst); der Saum fünftheilig, die Einschnitte eirund, spitzlich, im Sonnenschein vollkommen ausgebreitet, vier Linien im Durchmesser, aufserdem trichterförmig nach oben geneigt oder wohl gar gegeneinandergeneigt. Staubgefälse fünf, in dem obern Theil der Blu- menkronenröhre eingesetzt, aus der Röhre heraussehend, aber nicht so lang als der Saum; die Staubfäden fadenförmig, die Staubbeutel länglich, herzförmig. aufrecht, nach dem Ausstreuen des Blüthenstaubes spiralförmig gedreht. Der Fruchtknoten länglich, fast walzenförmig, zweifurchig; die Griffel fadenförmig, halb so lang als der Frucht- knoten; die zwei Narben grols, fast rundlich-herzförmig, mit aufgetriebenem Rande. Die Kapsel länglich-Jinienförmig, doppelt so lang als der Kelch, mit diesem und mit der Blnmenkronenröhre bedeckt und mit dem bleibenden Griffel, der unten gespalten wird, gekrönt, zweiklappig, vielsamig, mit eingebogenen Klappenrändern, an deren Rändern die Samen angeheftet sind und wodurch die Kapsel zweifächerig wird. Die Samen sehr klein, rundlich-eirund, punctirt. Die Varietät 3. unterscheidet sich fast nur durch einen gedrängteren, mehr- köpfigen Blüthenstand. Die ganze Pflanze hat einen sehr bitteren Geschmack und ist schon lange Zeit ein sehr geschätztes Arzeneimittel. Sie ist unter dem Namen Zerba et Flores seu Summitates Centaurii minoris ofhicinell. Deutsche Namen: Tausendguldenkraut, Fieberkraut, Aurenkraut, Rother Aurin, Bieberkraut, Erdgalle. 0. Ooybbsara yantiredar EB . ’ [4 Mi 1 Ab Ri j x u W » D "ink da Pr Io SE A ’ ab Pro f wer | ic ai ER AN Te MR r 6% e sur Bun ur a j & di ieh IF M ML, eur guck ru ö ı ED nd Hu EnE »/ u De At MR nu "ART Is a Nr 161. ERYTHRAEA PULCHELLA Fiies. ZIERLICHE ERYTHRAEE. PENTANDRIA MONOGYNIA. GENTIANEE. ERYTHRAEA. Char. gen. vide supra 2 160. ERYITHRAEA PULCHELLA. Caulis tetragonus, ramosissimus; folia ovato-oblonga, subtrinervia; flores fasciculato-corymbosi, ebracteati. E. pulchella. Fries novit. Fl. suec. 2. p. 3l. Roem. et Sch. syst. veg. 4. p. 169. Mert. et Koch d. Fl. 2. p. 235. Dietr. Berl. Fl. p. 252. Doenningh. Prodr. FI. monast. p. 60. Schaef. Trier Fl. 1. p. 139. E. ramosissima Pers. Syn. plant. 1. p. 283. /Vimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 205. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 109. E. inaperta Kunth Fl. berl. p. 65. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 186. FVeiss. Danz. Pf. 1. p. 129. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 108. Gentiana Centaurium war. ß. Linne spec. plant. 1. p. 333. /Filld. Prodr. Flor. berol. p. 94. var. ß. et ©. Gentiana pulchella Swartz Act. holm. 1783. p. 84. t. 3. f. 8. 9. Gentiana ramosissima Fillars Dauph. 2. p. 330. _ Chironia Gerardi Schmidt Fl. boehm. 1. n. 131. Chironia Vaillantii Schmidt Fl. boehm. 1. n. 132. Chironia Centaurium var. ß. FWilld. spec. plant. 1. p. 1068. Chironia pulchella IV illd. spec. plant. p. 1067. Spreng. Fl. hal. ed. 1. p. 74. Chironia ramosissima Ehrh. Hoffm. d. Fl. 1800. p. 111. Rebent. Prodr. Flor. neom. 1. p. 83. Chironia inaperta IVilld. spec. plant. 1. p. 1068. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 83. Spreng. Fl. hal. ed. 1. p. 75. Hippocentaurea pulchella Schult. Oestr. Fl. 2. 1. p. 389. An sandigen Orten, die in der Nähe von Gewässern liegen, aber auch auf Wiesen; am Meeresstrande und in Gegenden wo sich salzige Quellen finden, beson- ders häufig. Ostpreufsen und Westpreuflsen nicht selten, bei Danzig nament- lich an begrasten Stellen in der Nähe des Ostseestrandes! Pommern: aufden Wiesen 3. Ba. 3. u. 4. Heft. 6 am Woltnischen See, Stolzenburg, Möhringen, Corolinenforst u. s. w. Branden- burg: in der Neumark bei Seidlitz in den Bürgerwiesen, in der Mittelmark im Sel- belang, zwischen Charlottenburg und dem Grunewald!! an der Havel bei Pichelswer- der! bei Spandau! bei Reineckendorf! u. s. w. Schlesien: bei Kleinburg, Grols Rake, Schleibitz, Karbischau bei Oppeln u. s. w. Sachsen: an feuchten Stellen auf Salzboden um Halle bei Kölme, Wansleben und Langenbogen. Westfalen an vielen Orten häufig. Niederrhein: bei Coblenz, um Trier bei Zewen, Könen, vor Eupen, zwischen Welschbillig und Idesheim u. s. w. Blüht im Juli und August. ©. Die Wurzel senkrecht, fadenförmig, ästig und faserig. Der Stengel gewöhn- lich 3—4 Zoll, zuweilen aber auch bis einen Fufs hoch, aufrecht, viereckig, mit mehr oder weniger geflügelten Kanten, wie die ganze Pflanze glatt und kahl, beblät- tert, entweder unten einfach und von der Mitte an rispenartig in Äste getheilt oder schon vom Grunde an aus allen Blattachseln gegenüberstehende Äste hervortreibend. Die Blätter gegenüberstehend, an der Basis des Stengels nicht rosettenartig gehäuft, sitzend, länglich, 6—7 Linien lang, drei Linien breit, spitz oder stumpf, ganzrandig, dreinervig. Die Biumen sind gestielt und stehen an der Spitze der gabelartig getheil- ien Äste und des Stengels doldentraubenartig beisammen und meist noch eine einzelne in deu Winkeln der Gabelspalten; sie sind nicht von Deckblättern unterstützt. Die besonderen Blumenstielehen sind zwei Linien lang, verlängern sich aber nachher noch um einige Linien. Der Kelch einblätterig, röhrenförmig, fünfeckig, bleibend, vier Li- nien lang, halb so lang als die Blumenkronenröhre, bis über die Mitte fünfspaltig, mit an der Blumenkronenröhre anliegenden, linien - borstenförmigen Einschnitten. Die Blumenkrone einblätterig, trichterförmig, rosen-purpurroth, selten weils; die Röhre weilslich, fast doppelt länger als der Kelch, walzenförmig, unter dem Saum sogar noch etwas zusammengezogen; der Saum fünftheilig, kleiner als bei der vorigen, die Einsehnitte länglich, spitz oder stumpf, gewöhnlich trichterförmig nach oben stehend, bei heiteren Tagen auch mehr ausgebreitet, doch nie so vollkommen als bei der vo- rigen Art. Die Staubbeutel kleiner und weniger gedreht. Die Kapsel kleiner. Alles übrige wie bei der vorigen. Diese sehr veränderliche Pflanze kommt fast in jeder Gegend in einer andern Gestalt vor. Uns ist nur diese hier abgebildete, in Norddeutschland gewöhnlichste Form bekannt, denn was wir aus andern Gegenden unter diesem Namen besitzen, steht der vorigen Art so nahe, dals wir sie nur mit Mühe davon trennen können. OR. IOORL > Geb Coyekioen Ainascyolta 2 | «hl EN i PR mr FE MET Bu “ul ee ö e ‚Sa: ey ee; SAH. B Y N: Pi KAMEN 24 ‚ IE Ka Fa - D - 3 re ” ’ ’ “416 we > Yu h N: u. ' E IPE > i r u % rt j a ö 5 { o { H Lv D . Be, j a y 2 ! te: er: ” k < a ’ \ a k ’ q N du 3 ee gi ei a N. g ru io: i ya Den? x u © y er CE Er u ) i Ward 4 »_ er 4 Ya u 1 Re an » = . j Ah; L ’ Ä u‘ J w, \ k Ki; - 7 x IUER | r ur N AR ' AU | ae Er” A mu. EL Ag ee‘ Yu AR Beh un . B £ Ne: A FAR Ihe 162. ERYTHRAEA LINARIFOLIA Pers. LINARIENBLÄTTERIGE ERYTHRAEE. PENTANDRIA MONOGYNIA. GENTIANEE. ERYTHRAEA. Char. gen. vide supra N? 160. ERYTHRAEA LINARIFOLIA. Caulis simpliciusculus, subcompressus, angulis scaber; folia linearia et oblonga, subcarnosa, ob- solete trinervia; flores terminales subterni. E. linarifolia Pers. Syn. plant. 1. p. 253. Roem. et Sch. Syst. veg. 4, p. 170. Mert. et Koch d. Fl. 2. p 252. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 108. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 109. . compressa Kunth Fl. berol. p. 65. Dietr. Berl. Fl. p. 52. Doenningh. Prodr. FI. monast. p. 60. . conferta Pers. Syn. plant. 1. p. 285. Roem. et Sch. Syst. veg. 4. p. 168. . littoralis Fries novit. Fl. suec. p 29. Roem. et Sch. Syst. veg. 4. p. 168. . uliginosa IWW aldst. et Kit. Fl. rar. hung. t. 258. Boem. et Sch. Syst. veg. 4. p- 168. . angustifolia Wallr. Sched. erit. p. 504. . linearifolia Dietr. Gart. Lex. Suppl. 2. p . pumila Dietr. Gart. Lex. Suppl. 2. p. 249. Gentiana linarifolia Lam. Enc. meth. 2. p. 641. Chironia littoralis Engl. Dot. t. 2305. Hippocentaurea uliginosa Schult. Oestr. Fl. ed. 2. 1. p. 389. Sun Su 8 Findet sich hin und wieder auf feuchten sandigen Wiesen. Pommern: bei Schwinemünde und auf den Wiesen auf der Madua von Selow nach Geiblersdorf. Brandenburg: bei Berlin zwischen der Fasanerie und Willmersdorf!! bei Grols Behnitz. Sachsen: um Halle auf Salzboden, z. B. bei Roblingen, Aseleben und Gröbzig. Westfalen: bei Bentheim, Ochtrup, Wesel. Blüht im August und September. d. Die Wurzel senkrecht, fadenförmig, mit einigen Ästen und Fasern besetzt, ei- nen oder mehrere Stengel treibend. Der Stengel ungefähr einen Finger lang, meist auf- steigend, oder der mittlere aufrecht und die seitlichen aufsteigend, zusammengedrückt- viereckig, mit zwei undeutlichen und zwei stärkern Kanten, durch ganz feine, mit blofsen Augen nicht sichtbare Häkchen scharf, entweder ganz einfach oder an der Spitze in mehrere Blumenstiele getheilt. Die Blätter gegenüberstehend, von sehr ver- 6* schiedener Länge und Breite, in der Regel 6—S Linien lang, aber eine bis vier Li- nien breit, linienförmig, länglich oder fast keilförmig, jederzeit an der Basis mehr oder weniger verschmälert, mit stumpfer, auch wohl spitzer Spitze, am Rande mit feinen, dem blofsen Auge nicht sichtbaren Sägezähnchen besetzt und dadurch schärflich, von etwas fleischiger Beschaffenheit und mit drei Nerven durchzogen, die entweder alle gleich deutlich sichtbar, oder von denen nur der Mittelnerv deutlich, die Seitenner- ven aber weniger ausgedrückt sind; die grundständigen Blätter stehen in einer Rosette beisammen, sind kürzer als die Stengelblätter, im Verhältnifs aber breiter, und von länglicher Gestalt. Die Blumen stehen an der Spitze des Stengels meist zu dreien, die mittlern an einen drei Linien langen, die seitlichen an einen halben Zoll langen, auch wohl längeren Stiel, der sich nach dem Verblühen noch etwas verlängert; sie sind von kleinen, zwei Linien langen linien-lanzeitförmigen Deckblättern, die dicht unter dem Kelch stehen, unterstützt. Der Kelch einblättrig, walzenförmig-fünfeckig, vier Linien lang, mit linienförmigen, feinspitzigen, bis zur Mitte gehenden Einschnit- ten. Die Blumenkrone noch einmal so lang als der Kelch, dunkel rosenroth, trich- terförmig, in vollkommenster Ausbreitung auch wohl präsentirtellerförmig; die Röhre nach oben nur kaum merklich erweitert; der Saum fünfspaltig, ausgebreitet fast ei- nen halben Zoll im Durchmesser haltend, mit ovalen, spitzen, in der Mitte mit einem schwachen, eine Falte bildenden Längsnerven versehen. Das übrige wie bei den vorigen. Ich habe diese Pflanze genau nach den mir vorliegenden Exemplaren beschrie- ben, finde nun aber, dafs die Beschreibung bedeutend von denen anderer Schriftsteller, namentlich von der in Mertens und Koch gegebenen, abweicht. Dennoch bin ich überzeugt, da die Verschiedenheiten mehr im Habitus, als in wesentlichen Kennzei- chen liegen, dals sowohl dieses, als alle die oben angeführten Citate, zu unserer Pflanze gehören, und dafs die vielen Benennungen nur von der grolsen Verschiedenheit der Pflanze in Hinsicht ihres Wuchses herrühren, wodurch die Systematiker verleitet worden, die in den Specialfloren unter verschiedenen Namen aufgeführte Pflanze im- mer auch für eine verschiedene Species zu halten. So finden wir zum Beispiel in Römer und Schultes unsere Pflanze nicht weniger als viermal unter verschiede- nen Nummern und Benennungen aufgeführt. Die luxuriöse Form, die Mertens und Koch beschreiben, kenne ich nicht, sie kommt, so viel ich glaube, nicht bei uns vor, da Exemplare, die ich aus Pommern und aus der Gegend von Halle besitze, nicht von den unsrigen verschieden sind. Übrigens dringt sich uns bei der Bearbeitung dieser Gattung der Gedanke auf, dafs es mit dem specifischen Unterschied der drei hier beschriebenen Arten nicht so aulserordentlich richtig sei, denn der Mittelformen zwischen diesen Hauptformen sind so viele, dafs man oft nicht weils, wo die Grenzen einer Art anfangen und auf- hören. Hier in der Mark kommen die Übergänge seltener vor, der Verf. erinnert sich aber, auf eine im Jahre 1820 mit dem seel. Sprengel gemachten Excursion so viele verschiedene Gestaltungen dieser Gattung gefunden zu haben, dafs es selbst diesem scharfsichtigen Botaniker nicht mehr möglich war, die Arten zu sichten, und dafs er uns sagte, wie er sie alle drei längst für eine und dieselbe gehalten hätte. Dals er sie dennoch später als besondere Arten unterschied, beweist seine neue Ausgabe der Flora halensis, deren Diagnosen wir besonders zur Unterscheidung der drei Arten benutzt haben. 03 3% a SUDI LOSE Be ZZ ir u s wi Wr L 1’; DHRNINNN k “ % Der} BT \ 169. ANEMONE NEMOROSA Linne. BUSCH -ANEMONE. POLYANDRIA POLYGYNIA.RANUNCULACEE. ANEMONE. Perigomum tri- ad hexaphyllum. Corolla nulla. Stamina numerosa, hypogyna. Pistilla numerosa. Carpella monos sperma, indehiscenlia, stylo persistente rostrata. Semen pendulum. ANEMONE NEMOROSA. Folia caulina terna, petiolata, ternata: fo- liola subtrifida, incisa; perigonium hexaphyllum album, phyl- lis ellipticis; carpella villosa- A. nemorosa Linne Fl. suec. 450. 485. Willd. Spec. plant. 2. p. 1281. De Cand. Prodr. Syst. veg. 1. p. 20. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 112. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 417. Weiss Danz. Pfl. 1. p. 301. Rostk. et Schm. Flor. sedin. p- 231. Rebent. Prodr. Flor. neom. 1. p. 240. Dietr. Berl. Flor. p. 522. Wimm. et Grab. Flor. siles. 2. p. 151. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 245. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 161. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 43. In schattigen Laubwäldern unter Gebüsch, in allen Provinzen sehr häufig. Unsere Exemplare aus Schönhausen bei Berlin. Blüht im April und Mai. 24. Die Wurzel ist ein wagerecht unter der Erde fortlaufender, stielrunder, wei- fser, mit einer kastanienbraunen Oberhaut überzogener, etwas fleischiger Wurzelstock, von der Dicke einer Federspule, der hin und wieder mit einigen ästigen Fasern be- setzt ist, und oben an der Spitze einige eirunde Schuppen treibt, zwischen denen ein oder zwei Siengel hervorkommen, die dann entweder alle beide blumentragend sind, oder von denen der andere nur mit drei Blättern an der Spitze besetzt ist (Die- ser unfruchtbare Stengel ist das bei den Schriftstellern erwähnte, sogenannte lang ge- stielte Wurzelblatt, was aber dieser Pflanze durchaus fehlt). Der Stengel bis einen halben Fufs hoch, aufrecht, meist gebogen, gewöhnlich ganz einfach, stielrund, kahl oder besonders nach oben zu behaart, an der Basis geröthet, über der Mitte mit einem aus drei Blättern bestehenden Quirl besetzt und an der Spitze eine einzelne Blume tragend, selten zweiblumig. Die Blätter (Hüllblätter der Autoren) über der Mitte des Stengels in einem einzelnen Quirl zu dreien stehend, gestielt, dreizählig, glatt, kahl oder zerstreut mit Härchen besetzt, auf der Oberfläche dunkelgrün, unterhalb blas- grün; die Blattstiele bis einen Zoll lang, rinnenartig, an der Basis fast scheidenartig den Stengel umfassend, und hier mit den erweiterten Rändern einwärtsgebogen, un- terhalb roth überlaufen und an den Seiten mit einigen Härchen besetzt; die Blättchen anderthalb Zoll lang, neun Linien breit, lanzettförmig, kurz gestielt, an der Basis keil- förmig verschmälert, dreispaltig oder die seitenständigen nur zweispaltig, die Ein- schnitte wiederum etwas eingeschnitten gezähnt, der mittelständige der grölste. Die Blume steht einzeln an der Spitze des Stengels (zuweilen aber verästelt sich auch der Stengel aus den Blattwinkeln in zwei blüthentragende Stiele), ist in der Blüthe vollkommen aufrecht, vor und nachher überhängend, weils oder häufig äußerlich mit einem mehr oder weniger starken rothen Anflug überzogen. Sie besteht aus einer einfachen Blüthenhülle, die von einigen Kelch, von andern Blumenkrone genannt wird. Diese Blüthenhülle ist sechsblätterig, ausgebreitet über einen Zoll im Durchmesser; die Blättehen stehen in zwei Reihen, sind 7—8 Linien lang, 4—5 Linien breit, el- liptiseh, sehr stumpf, beinahe abgerundet, auf beiden Flächen ganz kahl. Staubgefälse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, ungefähr ein Viertel so lang als die Blüthen- hüllenblättchen; die Staubfäden fadenförmig, an der Spitze etwas keulenförmig ver- dickt, weiß; die Staubbeutel gedoppelt, aufrecht, eirund, gelb. Die Fruchtknoten in einem erbsengrolsen Köpfchen beisammenstehend, eirund, in den kurzen, säulenförmi- gen Griffel übergehend; die Narbe stumpf. Die Früchtchen eirund, durch den blei- benden Griffel geschnäbelt (aber nicht geschwänzt), mit kurzen Haaren besetzt, nicht aufspringend, einsamig, mit hängendem Samen. Die ganze Pilanze im frischen Zustande ist scharf und kann, roh genossen, tödtlich werden, da die Blätter schon äufserlich auf die Haut zelegt, Röthe und selbst Blasen hervorbringen. Man hat Beispiele, dafs nach dem Genusse der Wurzel zuerst Bangigkeit und nachher der Tod eingetreten ist. Sie wurde ehemals gegen Zahn- schmerzen gebraucht, se wie auch das frische Kraut und die Blumen unter dem Na- men Herba et Flores recentes Ranunculi albi offieinell waren. Deutsche Namen: Weilses Waldrösehen, Waldhähnchen, Waldhahnenfuls, Aprilhahnenfufs, weilse März-, April- oder Maiblume, Buschveilchen, Windblume, Lack, weilse Osterblume, Sterchblume, Wittögschen, Augenwurz-Licht, Hahnefüssel. Y > RR z nz ans dtotdeS 357777720 ‘ 4 sa ii a in " v A 164. ANEMONE RANUNCULOIDES Linne. RANUNKELARTIGE ANEMONE. POLYANDRIA POLYGYNIA.RANUNCULACEEE. ANEMONE. Char. gen. vide supra N 169. ANEMONE RANUNCULOIDES. Folia caulina terna, petiolata, ter- nata: foliola subtrifida; grosse dentata; perigonium penta- phyllum, flavum, phyllis elliptieis; carpella glabriuscula. A. ranunculoides Linne Fl. suec. 451. 486. Willd. spec. pl. 2. p. 1283. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. %0. Mert. et Koch. d. Fl. 2. p. 113. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 418. Weiss. Danz. Pfl.1. p. 301. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 231. Rebent. Prodr. Flor. neom. 1. p. 241. Dietr. Berl. Flor. p. 523. Wimm. et Grab. Flor. siles. 2. p. 151. Spreng. Flor. hal. ed. 2. 1. p. 245. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 161. Schaef. Tier. Fl. 1. 2. p. 43. In schattigen nieht zu trockenen Laubwäldern unter Gebüsch. Ostpreulsen und Westpreulsen: nirgend selten. Pommern: um Stettin im Julow, in den Gärten von Gotzlow häufig. Brandenburg: in der Gegend von Berlin bei Schönhausen!! Blankenfelde! in den Papenbergen! bei Rüdersdorf! Schlesien: bei Schwoitsch am Fuchsberge, Lissa, Arnoldsmühl, auf den Pascheken bei Oppeln u. s. w. Sachsen: um Halle häufig. Westfalen: nicht häufig bei Ravensberg, zwischen Bielefeld und Ührendorf. Niederrhein: in der Gegend von Bonn, in den Wäldern der Eifel, in der Gegend von Prüm und Manderscheid. Blüht im April und Mai. 21. Dia Wurzel ist ein ziemlich wagerecht unter der Erde fortlaufender, stiel- runder, weifslicher, mit einer kastanienbraunen Oberhaut überzogener, etwas fleischi- ger Wurzelstock, von der Dicke einer Federspule, der hin und wieder mit einigen ästigen Fasern besetzt, und oben an der Spitze einen knollenartigen Keim und einige eirunde Schuppen treibt, zwischen denen ein oder zwei Stengel hervorkommen, die dann entweder alle beide blumentragend sind oder von denen der andere nur mit drei Blättern besetzt ist (Dieser unfruchtbare Stengel ist das bei den Schriftstellern er- wähnte, sogenannte lang gestielte Wurzelblatt, was aber auch dieser Pflanze fehlt). Der Stengel einen halben Fuls und darüber hoch, aufrecht, oft gebogen, meist ganz einfach, stielrund, kahl oder nach oben zu etwas behaart, über der Mitte mit einem aus drei Blättern bestehenden Quirl besetzt und an der Spitze eine einzelne Blume tragend oder zweiblumig. Die Blätter (Hüllblätter der Autoren) über der Mitte des Stengels in einem einzelnen Quirl zu dreien stehend, gestielt, dreizählig, glatt, kalıl, kaum am Rande mit einigen Härchen besetzt, auf der Oberfläche dunkelgrün und glänzend, auf der Unterfläche blasgrün; die Blattstiele vier Linien lang, rinnenartig, an der Basis fast scheidenartig den Stengel umfassend, und hier mit den erweiterten Rändern einwärtsgebogen, nur hin und wieder mit einigen Härchen besetzt; die Blätt- chen bis zwei Zoll lang, kaum über einen halben Zoll breit, lanzettföürmig, kaum ge. stielt, an beiden Enden, besonders aber an der Basis stark verschmälert, sehr unyoll- kommen dreispaltig, oft ganz einfach, oft nur an der einen Seite einen Einschnitt ab- gebend, am Rande nach oben zu grob gezähnt. Die Blume steht einzeln an der Spitze des Stengels (zuweilen verästeln sich auch die Stengel aus den Blattwinkeln in zwei blüthentragende Stiele), ist aufrecht, schön goldgelb. Sie besteht aus einer einfachen Blüthenhülle, die von einigen Kelch, von andern Blumenkrone genannt wird. Diese Blüthenhülle ist fünfblätterig, ausgebreitet zehn Linien im Durchmesser, die Blättchen stehen in zwei Reihen, sind 4—5 Linien lang, drei Linien breit, elliptisch, sehr stumpf, beinahe abgerundet, zuweilen etwas ausgerandet, auf der Unterfläche meist ein klein wenig weichhaarig. Staubgefäfse viele, auf dem Fruchtboden einge- setzt, ungefähr ein Viertel so lang, als die Blüthenhüllblättchen; die Staubfäden fa- denförmig, an der Spitze etwas keulenförmig verdiekt, goldgelb; die Staubbeutel ge- doppelt, aufrecht, eirund, gelb. Die Fruchtknoten in einem erbsengrofsen Köpfchen beisammenstehend, eirund, in den kurzen säulenförmigen Griffel übergehend; die Narbe stumpf. Die Früchichen eirund, durch den bleibenden Griffel geschnäbelt (aber nicht geschwänzt), ziemlich kahl, nicht aufspringend, einsamig, mit hängendem Samen. Die Pflanze ist eben so scharf und giftig, als die vorige. Mit dem ausge- prefsten Saft derselben bestreichen die Kamtschadalen ihre Pfeile, wodureh dann die Wunde unheilbar wird und gewöhnlich in zwei Tagen tödtlich ist. Mit diesen ver- gifteten Pfeilen erlegen sie die gröfsten Wallfische. Deutsche Namen: Gelbes Waldröschen. Waldhähnchen, gelbe Aprilblume, gelbe Haselblume, Goldhändel. Geldhähnchen, gelbe Osterblume, gelbe Waldviole, Geelögschen. 1 BR, # BESEERD © v7 3 ‘ a f r en £ va 2 L - rn m D - *. ” Dt v ’ x ’ “ \ ar u ah, x 2 N r 169. ANEMONE SYLVESTRIS Linne. WALD-ANEMONE. POLYANDRIA POLYGYNIA.RANUNCULACEE. ANEMONE. Char. gen. vide supra 2 169. ANENMONE SYLYESTEIS. Folia radicalia petiolata, ternata: foliola lateralia bipartita, lacinia, uti foliolum intermedium, trifida, dentata ; folia caulina terna, petiolata, conformia; perigonium pentaphyllum, album, extus villosulum; carpella tomentosa. A. sylvestris Linne Fl. suec. 449. 484. Willd. spec. plant. 2. p. 1278. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 20. Hagen Pr. Pfl.1. p. 416. Rostk. et Schm. FI. sedin. p. 231. Rebent. Prodr. Flor. neom. 1. p. 240. Dietr. Berl. Fl. p. 524. Spreng. Flor. hal. ed. 2.1. p. 246. An trocknen, mit Gras bewachsenen Orten. Ostpreufsen: auf dem Schlofs- berge Goodziska bei Eckersberg. Westpreulsen fehlt sie. Pommern: um Stettin im Schrei. Brandenburg: bei Rahnsdorf! auf den Rüdersdorfer Kalkbergen!! bei Reitwein, bei der Lapnover Mühle und auf den Batzlower Bergen. Schlesien: scheint sie zu fehlen. Sachsen: um Halle in der Heide, im Lehmannschen Wäld- chen bei Guttenberg, im Mittel- und Petersberger Holz. Westfalen: scheint sie ebenfalls zu fehlen. Niederrhein: nur auf dem Siebengebirge. Blüht im Mai und Juni. 2%. Die Wurzel ist ein kurzer, dünner, abgebissener Wurzelstock, der oberhalb mit den vertrockneten Blattscheiden der vorjährigen Blätter besetzt ist, und nach un- ten zu einen dichten Büschel senkreehter Wurzelfasern treibt. Der Stengel 1—2 Fuls hoch, einfach, aufrecht, einzeln, stielrund, kurz zotlig, an der Basis mit einigen Wur- zelblättern umgeben, in der Mitte mit drei quirlständigen Stengelblättern besetzt, an der Spitze eine, selten zwei Blumen tragend. Die Wurzelblätter lang gestielt, drei- zählig; der Blattstiel 3—6 Zoll lang, kurz zottig, halb stielrund, auf der vorderen Seite abgeflacht und mit einer schmalen Rinne durchzogen, nach der Basis zu etwas scheidenartig erweitert und hier etwas geröthet; die Blättchen kurz gestielt, etwas runzelig, auf der Oberfläche lebhafter grün, entweder kahl oder nur zerstreut mit ei- nigen Härchen besetzt, auf der Unterfläche bleicher und matter, besonders an den - 3. Bd. 3. u. 4. Hef. 7 Adern und Nerven kurzhaarig; das mittlere einen Zoll und darüber lang, einen halben Zoll breit, länglich, an der Spitze dreispaltig, mit kürzeren Seiteneinschnillen, an der Basis keilförmig verschmälert und etwas länger gestielt als die seitlichen Blättchen, am Rande unten ganz, in der Mitte fein gezähnelt und nach den Spitzen der Ein- schnitte zu grob und fast eingeschnitten gezähnt; die Seitenblättchen fast bis zum Grunde zweispaltig, kaum kürzer als das mittlere, der innere der beiden Einschnitte ganz von der Gestalt und Beschaffenheit des mittleren Blättchens, der äulsere, etwas kürzere Einschnitt nur dadurch verschieden, dafs er selten dreispallig, sondern gewöhn- lich nur zweispaltig ist, wo dann das nach innen gekehrte, seitliche Einschnittchen fehlt, und der ganze Einschnitt am inneren Rande, wie der Länge nach abgeschnitten erscheint. Die Stengelblätter (Hülle der Autoren) in einem einzelnen dreiblättrigen Quirl, in der Mitte des Stengels befestigt, gestieli, mit ungefähr einen Zoll langen, kurz zottigen, rinnenförmigen Blattstielen, die an der Basis etwas scheidenartig erwei- tert sind, und wo ihre Anheftung am Stengel stattfindet, dort einen kleinen Knoten bilden; sie sind, wie die Wurzelblätter, ebenfalls dreizählig und die Blättehen eben so getheilt und von derselben Beschaffenheit uud Grölse wie diese. Die Blume steht einzeln an der Spitze des Stengels, selten theilt sich der Stengel von den Blattwin- keln in zwei gleich hohe einblumige Äste, besteht nur aus einer einfachen Blüthen- hülle, die von den Schriftstellern bald Kelch, bald Blumenkrone genannt wird; diese Blüthenhülle ist ausgebreitet zwei bis drei Zoll im Durchmesser, fünfblätterig (wenig- stens sahen wir sie, selbst im Garten, nie anders), weils, inwendig kahl, äulserlich weichhaarig, gestreift, am der Basis grünlich, zuweilen etwas roth überlaufen; die Blüthenhüllenblätter einen Zoll lang, 6—7 Linien breit, länglich, sehr stumpf. Staub- gefälse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, kaum ein Viertel so lang als die Blü- thenhülle; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel gedoppelt, aufrecht, länglich und gelb. Die Fruchtknoten in einem Köpfchen beisammenstehend, fast keulenförmig, nur in einen sehr kurzen Griffel, mit stumpfer, fast fadenförmiger Narbe übergehend, dicht zottig. Die Früchtchen ebenfalls dicht zottig, mit dem sehr kurzen, kahlen Griffel geschnäbelt. Wahrscheinlich ist diese Pflanze eben so scharf und giftig, als die vorigen, doch sind mir keine Beobachtungen hierüber bekannt. Deutsche Namen: Wildes Waldröschen, Windrose. 7/00. alla E Ei B , ” ME In ’ ’ dr L B 1 IL LoRr wi { “ > ‘ N u 4 ” « Y ; e » u ’ x ‚ + B ‘ x ö “ , RN 2 5 S \ * r n x Fr e ’ D x Y ' ' nn Sr 3,1% - Y, 4‘ 1 A wS- ı N « u Y u Pr { Br’ 7 Pe ee h ie 'E Er ae, a 3 EL 20 . > va Bi; » } = A ; N a ’ ne PR 1 ı 2 [2 a r = 1 N 243 - = Y Eur‘ = F ' mM ü = % 4 ae {3 « 4 Pr R! N % y [rt x RR N M ra en: x r, EN | te “ - Mr n £ NE a re \ ENDE. Haken nr AR, UWE Lad REN ri 2 Pu eh ”- Eu N 2 Fe a | Va 166. POTENTILLA ALBA Linne. WEISSE POTENTILLA. ICOSANDRIA POLYGYNIA. ROSACEE (DRYADEE). POTENTILLA. Char. gen. vide supra JE 142. II. Folia digitata. POTENTILLA ALBA. Caules adscendentes, abbreviati; folıa radicalia quinata, caulina ternata: foliolia lanceolata, apice conni- venti-serrata, subtus argenteo-sericea; petala obcordata, calycem superantia, alba. P. alba Linn& spec. plant. 1. p. 713. JVilld. Spec. plant. 2. p. 1106. De Cand. Prodr. Syst. weg. 2. p. 584. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 539. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 392. Rostk. et Schm. Flor. sedin. p. 218. Dietr. Derl. Elor. p. 495. Wimm. et Grab. Flor. siles. 2.1. p. 72. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 227. Fragaria alba Crantz Fler. austr. p. 82. Auf trockenen, grasigen Stellen in Wäldern. Ostpreufsen: in der Gegend von Königsberg in Lehwalds Heide, in der Gegend von Rastenburg, Westpreufsen: bei Elbing. Pommern: bei Stettin im Schrei. Brandenburg: in der Neumark bei Frankfurt; in der Berliner Gegend im Thiergarten!*) in der Jungfernheide!! bei Friedrichsfelde! in den Papenbergen! im Brieselang! Schlesien: an der Stralse nach Lissa, im Park bei Lissa, im Gehölz vor Kottwitz an der Oder, Grosstein bei Oppeln, bei Leobschütz. Sachsen: in der Gegend von Halle bei Guttenberg, im Mittelholz! in der Heide. In Westfalen und am Niederrhein scheint sie zu fehlen. Blüht im Mai. 2%. Die Wurzel ist ein wagerecht oder schief unter der Erde fortgehender, zu- weilen fast einen Fufs langer Wurzelstock, von der Dicke eines kleinen Fingers, wal- zenförmig, mit einer schwarzen, aus mehreren häuligen Schichten bestehenden Rinde bekleidet, hin und wieder einige dünne Fäserchen treibend, am oberen Theil mit den *) Bei Berlin im Thiergarten, wo diese Pflanze in der Gegend der Fasanerie an zwei Or- ten sehr häufig war, ist sie nebst andern seltenen Gewächsen, durch die neuen Anlagen für jetzt wenigstens, ausgerottet, EEK Ä vorjährigen vertrockneten Blattstielen und den damit verwachsenen Nebenblättern um- geben. vielköpfig und jeder Kopf eine Anzahl Wurzelblätter und einen oder mehrere Stengel treibend. Die Stengel drei, höchstens sechs Zoll lang, aufsteigend oder nie- derliegend, dünn und fadenförmig, stielrund, mit feinen, weilsen, fast seidenartigen Haaren bekleidet, ein oder zwei kleine, dreizählige Blätter tragend und in der Mitte in zwei, meist wiederum gezweitheilte Blumenstiele getheilt. Die Wurzelblätter fünf- zählig-gefingert, lang gestielt; die Blattstiele von der Länge der Stengel, stielrund, mit feinen, weilsen, seidenartigen Haaren bekleidet, an der Basis mit zwei angewach- senen Nebenblättern besetzt, welche unter sich und mit dem Blattstiel verwachsen, fast einen Zoll lang, eine Linie breit, dünn. häutig, durchsichtig, fast farbenlos, mit sehr feinen Seidenhärchen besetzt sind, und sich oben in eine feine lanzettförmige Spitze endigen; die Blättchen 1% Zoll lang, 6—S Linien breit, lanzettförmig oder länglich-lanzettförmig, fast sitzend, oder die beiden mittlern Blättichen an kaum eine Linie langen Stielchen angeheftet, nach der Basis zu stärker als nach der Spitze zu verschmälert, bis fast zur Spitze hin ganzrandig, hier aber an jeder Seite mit 5— 9 kleinen, nebeneinanderstehenden, braunspitzigen Sägezähnen besetzt, von denen die beiden gipfelständigen gegeneinandergeneigt sind und das Blättehen dadurch an der Spitze ausgerandet machen, auf beiden Flächen glatt und mit vom Mittelnerven aus- gehenden, parallel von unten nach oben und schräg zum Rande gehenden, feinen Rip- pen durchzogen, auf der Oberfläche ganz kahl und dunkelgrün, auf der Unterfläche dicht mit anliegenden, weilsen, glänzenden Seidenhaaren besetzt, welche noch über den Rand weggehen und diesen dadurch mit seidenhaarig-bewimpert machen. Die Siengelblätter viel kleiner, dreizählig, viel kürzer gestielt, und die Blattstiele kaum über drei Linien lang, diese an der Basis mit zwei lanzettförmigen, spitzen, geaderten, 3—5 Linien langen Nebenblättchen verwachsen, welche, wie die Blättchen, auf der Oberfläche dunkelgrün und kahl, auf der Unterfläche weils seidenhaarig sind; die Blättchen höchstens einen halben Zoll lang, ganz so wie die Wurzelblätter, nur die Spitzen noch weniger gezähnt. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der meist gezweitheilten, nur eine Fortsetzung des Stengels darstellenden, Blumenstiele, welche an der Theilung mit zwei lanzettförmigen, drei Linien langen, den Blättchen ähnlichen Deckblättern besetzt sind. Der Kelch einblätterig, zehnspaltig, seidenhaarig, mit fünf inneren gröfseren und fünf äußeren kleineren Einschnitten; die inneren drei Linien lang, 1! Linie breit, länglich, zugespitzt; die äufseren halb so lang, sehr schmal linien- förmig und spitz. Die Blumenkrone fünfblätterig, rosenarlig, rein weils; die Kronen- blätter vier Linien lang und breit, etwas länger als der Kelch, an der Basis keilför- mig in den kurzen Nagel verschmälert, an der Spitze breit und ausgerandet (umge- kehrt herzförmig). Staubgefälse sehr zahlreich, an der Basis des Kelchs eingesetzt, kürzer als dieser und halb so lang als die Kronenblätter; die Staubfäden pfriemenför- mig; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, geib. Der Fruchtboden dicht mit ziemlich steifen weilsen Haaren und an der Basis mit einem Kreis von orangen Drüsenhaaren besetzt. Fruchtknoten viele, eirund, klein, in einen Kopf beisammenstehend, mit sei- tenständigen, fadenförmigen Griffeln, welche kürzer als die Staubgefäßse sind; die Narben stumpf. Früchtchen schief eirund, ziemlich grols, runzelig, an der Basis durch lange Haare bärlig; in dem trockenen, gewölbten, haarigen Fruchtboden eingesetzt. Deutsche Namen: Weilses Fingerkraut, Silberkraut, Bergfingerkraut. BZ ZH ÜG EB a A 27 = EP NT erh ax ns \ 4 2 . * . « t f i r 8 - Ban Be H z De ’ 3 j " get ı #ı 3 4 * ; L ’ N ‚ 167. POTENTILLA CINEREA Chaix. GRAUBLÄTTERIGE POTENTILLE. ICOSANDRIA POLYGYNIA. ROSACEE (DRYADER). POTENTILLA. Char. gen. vide supra JE 142. II. Folia digitata. POTENTILLA CINEREA. Caules decumbentes, abbreviati, folia radi- calia quinata, caulina ternata; foliola obovata, superne serrata, utrinque stellato-pilosa, canescentia; petala ob- cordata, calyce duplo longiora. P. cinerea Chaix. in Villars Histoire des plants du Dauphine 3. p. 567. Rei- chenb. Fl. germ. excurs p. 591. Gaudin Fl. helw. 3. p. 399. P. subacaulis Jacg. Icon. plant. rar. 3. t. 491. Lehm. Monogr. gener. Potent. p- 120. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 220. Dietr. Derl. Fl. p. 497. (non Linne) P. incana Moench Meth. p. 249. ?. arenaria Dorkh. conf. Wetter. Fl. 2. p. 248. . verna Willd. Prodr. Flor. berol. p. 177. Kunth FI. berol. p. 142. (non Linne) verna var. subacaulis FVilld. spec. plant. 2. p. 1104. y verna var. cinerea Mert. et Koch d. Fl. 8. p. 534. De Cand. Prodr. syst. veg. 2. p. 575. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 226. . verna var. campestris b. IV allr. Sched. crit. p. 238. . verna var. a. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 66. 2 . opaca Fillars Hist. d. pl. d. Dauph. 3. p. 566. (won Linne) Es N N An trockenen, sonnigen Orten, auf Hügeln, Feldern u. s. w. in allen Provin- zen sehr häufig und von den Floristen grölstentheils unter P. verna aufgeführt. Un- sere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom März bis Mai. 24. Die Wurzel senkreeht, spindelförmig, ästig und faserig, einen Büschel oder Rasen von Stengeln und Wurzelblättern treibend, oft vielköpfig und dann die Köpfe, so wie auch nicht selten die Aste, in lange fadenförmige Wurzelstöcke auslaufend. die an der Spitze ebenfalls ein Pflanzenbüschel treiben. Die Stengel bis einen halben Fufs oder darüber lang, an der Basis mit einigen vertrockneten schwarzen oder brau- nen Schuppen, den Überbleibseln der vorjährigen Blattstiele mit ihren Nebenblältern, beseszt, mit vielen Wurzelblättern umgeben, niederliegend oder aufsteigend, äslig, und wie die Äste fadenförmig, etwas zusammengedrückt, mit ziemlich langen Haaren be- kleidet, und von bleichgrüner, etwas ins Graue spielender Farbe, nur einige wenige dreizählige, oben sogar nur dreilappige Blätter tragend und in zwei, oft wiederum zweitheilige, einblumige Blumenstiele getheilt. Die Wurzelblätter fünfzählig, selten siebenzählig, gefingert., lang gestielt; die Blattstiele 2—3 Zoll lang, mit ziemlich lan- gen Haaren bekleidet und von bleichgrüner, etwas ins Graue spielender Farbe, an der Basis mit zwei angewachsenen Nebenblättern besetzt, welche unter sich und mit dem Blatistiel verwachsen, fast einen Zoll und oft darüber lang, eine Linie breit, dünn, häutig. fast durehsichtig, von graugrüner Farbe, mit ziemlich langen Haaren besetzt sind, und sich oben in eine feine, abstehende, lanzeltförmige Spitze .endigen; die Blättchen, von ‚denen das mittlere das gröfste, bis 1 Zoll lang und 5 Linien breit ist, die seitli- chen aber abnehmend kleiner werden, sind umgekehrt eirund, mit keilförmig verschmä- lerter Basis, ganz oder fast sitzend, von unten bis über der Mitte ganzrandig, dann bis zur Spitze gesägt, mit ungefähr 3—4 ziemlich. grolsen, entferntstehenden, ‚stumpflichen Sägezähnen an jeder Seite, von denen der gipfelständige oft kleiner ist, als die beiden zunächststehenden, wodurch die Spitze dann sehr stumpf erscheint, auf beiden Flächen runzelig, mit sternförmig ausgebreiteten Haarbüschelehen dielit besetzt und dadurch graugrün und aufserdem am Rande so wie an dem Mittelnerven und ‚dessen Haupt- ästen mit ziemlich langen, geraden, weifsen Haaren bekleidet. Die unteren Stengel- blätier kleiner, .dreizählig, viel kürzer und mitunter gar nicht .gestielt, entweder der Blattstiel oder wenn dieser fehlt, sie selbst an der Basis mit zwei lanzetilörmigen, spitzen, 3—6 Linien langen Nebenblättchen verwachsen, welehe mit ziemlich langen Härchen besetzt sind; die Blätteher ungefähr einen halben Zoll lang, ganz von der Gestalt und Beschaffenheit .der Wurzelblätter. Die obersten Stengelblätter auf den etwas breiteren und kürzeren Nebenblättern an- oder aufgewachsen, und meist nur als.eine Fortsetzung derselben erscheinend, -sind von sehr verschiedener ‘Gestalt, denn entweder ist es ein einfaches, an der Spitze gesägtes Blättchen, oder dasselbe ist wirk- lich dreilappig mit entweder ganzen oder gesägten Lappen, oder das ganze Blatt ist nichts weiter als eine dreizähnige blattartige Ausbreitung; übrigens sind auch diese Blättchen ‚mit denselben Sternhärchen besetzt wie die übrigen. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der :meist gezweitheilten, nur eine Fortsetzung ‚des Stengels darstellenden. Blumenstiele, welche an :der Theilung mit zwei lanzettförmigen, ‚den obersten Nebenblättchen ähnlichen Deekblättern besetzt sind. Der Kelch.einblätterig, zehnspaltig, sehr dieht und ‚grau behaart, mit fünf inneren gröfseren und fünf äulseren kleineren Eiuschnitten; die inneren zwei Linien lang, 1 Linie breit, eirund, spitz; die äufseren :eben so lang oder auch wohl etwas länger, >—1 Linie breit, ‚lanzettför- mig, zugespitzt. Bie Blumenkrone fünfblätterig, rosenartig, gelb, ungelleckt, doppelt länger -als der Kelch. ausgebreitet 7—S Linien im Durchmesser; die Krenenblätter umgekehrt herzförmig, drei Linien lang, an der ausgerandeten Spitze eben so breit, nach der Basis zu keilföürmig verschmälert, und in den kurzen Nagel übergehend. Staubgefälse sehr zahlreich, an der Basis des Kelchs «eingesetzt, kürzer als dieser und kaum mehr als die Nägel der Kronenblätter bedeckend; die ‘Staubfäden pfriemenför- mig; ‚die ‘Staubbeutel länglich, zweifächerig, gelb. Der Fruchtboden zottig. Frucht- knoten viele, ‚eirund. ‘klein, in einen Kopf beisammenstehend, ‚mit seitenständigen, fa- denförmigen Griffeln, welche kürzer als die Staubgefälse sind; ‚die Narben stumpf. Die Früchtchen schief eirund, ziemlich glatt, in den trockenen, schwach gewölbten, zotligen Fruchtboden eingesetzt. Diese Art unterscheidet sich von .der folgenden besonders ‚dureh die sternför- mige Behaarung und ist gewils seine gute Species. Die P’otentilla subacaulis L. kann es darum nicht sein, weil bei dieser alle Blätter dreizählig sind. Deutsche Namen: Graues Fingerkraut. PZEE 72 2 ? - EIG BCWUE D2222 168. POTENTILLA VERNA Linne. FRÜHLINGS-POTENTILLE. ICOSANDRIA POLYGYNIA. ROSACEE (DRYADEE). POTENTILLA. Char. gen. vide supra J 142. 1I. Folia digitata. POTENTILLA VERNA. Caules adscendentes, abbreviati; folia radica- lia quinata, caulina ternata; foliolia obovato-cuneiformia, superne serrata, arrecto-villosa; petala obcordata, calyce longiora. P. verna Linne Fl. suec. 419. 455. FVilld. spec. plant. 2. p. 1104. De Cand. Prodr. 2. p. 575. var.a. Mert. et Koch d. Fl. 3. p 533. (exel. var.) Rei- chenb. Fl germ. excurs. p. 59. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 392. Weiss Danz. Pfl. 1. p. 283. Rostk. et Schm. Flor. sedin. p. 220. Rebent. Prodr. Flor. neom. 1. p. 234. Dietr. Berl. Fl. p. 497. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p- 66. var. y. haplotricha. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 226. (excel. var.). Wallr. Sched. crit. p. 238. var. 8. a. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 155. Schaef.: Trier. ’F2:'1!32:°p:"28: Fragaria verna Crantz. Fl. austr. p. 74. Auf sonnigen Hügeln, an begrasten Orten und auf Heideboden, nirgends so äufig als die vorige. Ostpreufsen un estpreulsen an mehreren Orten. Pom- häufig als die ge. Ostpreulse d Westj [ 1 Ort BR mern: um Stettin bei Ileldenthal, Beckmühlen u. s. w. Brandenburg: an vielen ’ 5 Orten, um Berlin namentlich in der Jungfernheide!! im Grunewald! Schlesien: bei Charlottenbrunn, Reinerz, am Schmelzberge bei Cudowa, am Grenzamte zwischen Cudowa und Nachod. Sachsen, Westfalen und Niederrhein an mehreren Or- ten häufig. Blüht im April und Mai. 24. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, ästig und faserig, einen Büschel oder Rasen von Stengeln und Wurzelblättera treibend, oft vielköpfig und dann die Köpfe, so wie auch nicht selten die Äste, in lange fadenförmige Wurzelstöcke auslaufend, die an der Spitze ebenfalls ein Pflanzenbüschel treiben. Die Stengel bis einen halben P 5 Fuls und darüber lang, an der Basis mit einigen verlrockneten schwarzen oder brau- nen Schuppen, den Überbleibseln der vorjährigen Blatsstiele mit ihren Nebenblättern besetzt, mit vielen Wurzelblättern umgeben, niederliegend oder aufsteigend, ästig, und wie die Aste etwas zusammengedrückt, fadenförmig,. mit ziemlich langen, abstehenden Haaren bekleidet, von freudig grüner Farbe, einige dreizählige, oben sogar nur drei- lappige Blätter tragend und in zwei, oft wiederum zweitheilige, einblumige Blumen- stiele getheilt. Die Wurzelblätter fünfzählig, selten siebenzählig, gefingert, lang ge- stielt; die Blattstiele 1—3 Zoll lang, mit ziemlich langen Haaren bekleidet, grün, an der Basis mit zwei angewachsenen Nebenblätiern besetzt, welche unter sich und mit dem Blattstiel verwachsen, >—1 Zoll lang, eine Linie breit, dünn, häutig, fast durch- sichtig, von bleichgrüner Farbe, mit ziemlich langen Haaren besetzt sind, und sich oben in eine feine, abstehende, lanzettförmige Spitze endigen; die Blättchen, von denen das mittlere das grölste, bis einen Zoll und darüber lang und 4—5 Linien breit ist, die seitlichen aber abnehmend kleiner werden, sind umgekehrt eirund, mit sehr stark keilförmig verschmälerter Basis, ganz oder fast sitzend, von unten bis über der Mitte ganzrandig, dann bis zur Spitze gesägt, mit ungefähr 3—4 grolsen, etwas entfernt stehenden, ziemlich spitzen Sägezähnen an jeder Seite, von denen der gipfelständige meist kleiner ist, als die beiden zunächststehenden, wodurch die Spitze dann sehr stumpf erscheint, auf beiden Flächen etwas runzelig, dunkel aber mattgrün, am Rande, auf den Nerven und Adern der Unterseite; seltea auch auf der oberen, mit langen, geraden, fast aufrechten Haaren besetzt. Die m Stengelblätter kleiner, dreizählig, viel kürzer und mitunter gar nicht gestielt, entweder der Blattstiel oder wenn dieser fehlt, sie selbst an der Basis mit zwei länglichen oder lanzetiförmigen, spitzen, 3— 6 Linien langen Nebenblättchen verwaehsen, welche mit ziemlich langen Härchen be- setzt sind; die Blätichen ganz von der Gestalt und Beschaffenheit der Wurzelblätter und nur etwas kleiner. Die obersten Stengelblätter (die übrigens auch zuweilen wie die unteren beschaflen sind) auf den etwas breiteren und kürzeren Nebenblättern an- oder aufgewachsen, und meist nur als eine Fortsetzung derselben erscheinend, sind von sehr verschiedener Gestalt, denn entweder ist es ein einfaches, an der Spitze gesägtes Blätichen, oder dasselbe ist wirklich dreilappig mit entweder ganzen oder gesägten Lappen, oder das ganze Blatt ist nichts weiter als eine dreizähnige blattartige Aus- breitung; die Behaarung ist dieselbe wie bei den übrigen Blättern. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der meist gezweitheilten, nur eine Fortsetzung des Stengels dar- stellenden Blumenstiele, welche an der Theilung mit zwei lanzeltförmigen, den obersten Nebenblättern ähnlichen Deckblättern besetzt sind. Der Kelch einblätterig, zehnspal- tig, auf dem Rücken ziemlich langhaarig, mit fünf inneren gröfseren und fünf äulseren kleineren Einschnitten; die inneren drei Linien lang, zwei Linien breit, eirund, zuge- spitzt, die äulseren fast eben so lang, aber nur halb so breit, lanzettförmig und zuge- spitzt. Die Blumenkrone fünfblätterig, rosenartig, dottergelb, ungefleckt oder an der Basis dunkeler, ein Drittel länger als der Kelch, ausgebreitet 9—10 Linien im Durch- messer; die Kronenblätter umgekehrt herzförmig, vier Linien lang, an der ausgerande- ten Spitze eben so breit, nach der Basis zu keilförmig verschmälert und m den kur- zen Nagel übergehend. Staubgefäfse sehr zahlreich, an der Basis des Kelchs eingesetzt, kürzer als dieser und kaum mehr als die Nägel der Kronenblätter bedeckend; die Staubfäden pfriemenförmig; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, gelb. Der Frucht- boden zotlig. Fruchtknoten viele, eirund, klein, in einen Kopf beisammenstehend, mit seitenständigen, fadenförmigen Griffen, welche kürzer als die Staubgefälse sind; die Narben stumpf. Die Fruchtknoten schief eirund, ziemlich glatt. in den trocknen, schwach gewölbten, zottigen Fruchtboden eingesetzt. Deutsche Namen: Frühlings- oder kleines Fingerkraut. 763 RI) . g N \ A KIN R —u— m p, N = F> GG ac area! L 169. POTENTILLA OPACA Linne. MATTBLÄTTERIGE POTENTILLE. ICOSANDRIA POLYGYNITA. ROSACEE (DRYADER). POTENTILLA. Char. gen. vide supra MR 142. II. Folia digitata. POTENTILLA OPACA. Caules adscendentes, abbreviati; folia radica- lia et caulina inferiora quinata ad novenata; foliola lan- ceolata, inciso-serrata, patentim villosa; petala retusa, calycem aequanlia. P. opaca Linne Amoen. acad. 4. p. 274. FWilld. spec. plant. 2. p. 1102. De Cond. Prodr. 2. p. 575. Mert. et Koch d. Fl. 5. p 555. Reichenb. Fl. germ. ex- curs. p. 592. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 391. Weiss Danz. Pfl. p. 284. Rosik. et Schm. Fl. sedin. p. 220. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 233. Dietr. Berl. Fl. p. 496. MWimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 66. . Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. 7p. 226. Fragaria ruhens Crantz. Fl. austr. p. 75. An begrasten Orten in schattigen Wäldern und unter Gebüschen, immer sel- tener als die vorige und in manchen Gegenden ganz fehlend. Ostpreuflsen: Liegt im Helwingschen Herbar, aber der Standort ist unbekannt. Westpreulsen: bei Kahlbude in der Gegend von Danzig, Pommern: um Stettin im Schrei. Bran- denburg: sehr häufig. in der Berliner Gegend im Thiergarten! in der Jungfern- heide!! im Grunewald! Köpnicker Heide! bei Tegel! in den Papenbergen! auf den Rüdersdorfer Kalkbergen! u. s. w. Schlesien: an der Strafse nach Lissa, am kahlen Berge bei Lissa, im Mühlenbusch bei Goldschmiede, im Kieferwalde vor Kottwitz, am ‘Weinberge bei Ohlau. im Kieferwalde hinter Mahlen, auf dem Geiersberge, in Kiefer- wäldern bei Malapane, bei Leobschütz. Sachsen: um Halle bei Guttenberg. Nie- derrhein: bei Ahrweiler und Neuwied. Blüht im Mai. 24. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, ästig und faserig, einen Büschel von Stengeln und Wurzelblättern treibend, (nicht wie die beiden vorigen eigentlich viel- köpfig und die Köpfe in lange fadenförmige Wurzelstöcke auslaufend). Die Stengel bis einen Fufs und darüber lang, an der Basis mit einigen vertrockneten, rothbraunen 3. Bd. 5. u. 6. Heft. Ss Schuppen, den Überbleibseln der vorjährigen Blattstiele mit ihren Nebenblättern, be- setzt, mit mehreren Wurzelblättern umgeben, die mittleren aufrecht oder aufsteigend, die seitlichen mehr oder weniger niedergebogen, ästig, und wie die Äste schlank, fadenförmig, stielrund, mit langen, weichen, ausgebreiteten Zottenhaaren dicht besetzt, von einer stärker oder schwächer ins Rothe spielenden Farbe, mehrere fünfzählige, dreizählige, oben sogar nur dreilappige oder ganz einfache Blätter tragend, und in zweigetheilte, einblumige Blumenstiele getheilt. Die Wurzelblätter fünfzählig, sieben- zählig oder neunzählig, gefingert, lang gestielt; die Blattstiele bis zwei Zoll lang, oft aber auch viel länger, wie der Stengel behaart, grün oder röthlich, an der Basis mit zwei Nebenblättern besetzt, welche unter sich und mit dem Blatistiel verwachsen, einen halben Zoll lang, drei Linien breit, länglich, spitz, meist ganz, selten an der Spitze in einen oder den andern Zahn getheilt, dünn, häutig. fast durchsichtig, von grünlicher Farbe und mit langen, weichen, abstehenden Haaren besetzt sind; die Blätt- chen, von denen das mittlere das gröfste, 9—12 Linien lang, 2—3 Linien breit ist, die seitlichen aber abnehmend kleiner werden, sind lanzettförmig, an beiden Enden spitz, scharf und fast eingeschnitten gesägt, durch lange, weiche abstehende Haare auf der Unterseite wenigstens zottig, von einer dunkelen, mattgrünen Farbe. Die unteren Stengelblätter ganz von der Beschaffenheit der Wurzelblätter, nur kürzer ge- stielt, ebenfalls fünf- sieben- auch wohl neunzählig, die Blattstiele an der Basis von zwei, vier Linien langen, eirund-lanzettförmigen, spitzen, meist ganzen, zuweilen aber auch mit einem oder dem anderen Zahn versehenen Nebenblättern unterstützt. Die obersten Stengelblätter auch meist gestielt, gewöhnlich dreizählig oder dreilappig, ganz oben zuweilen nur einfach, die Blättchen ebenfalls scharf oder eingeschnitten-gesägt, eben so behaart wie die übrigen Blätter. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der meist gezweitheilten, nur eine Fortsetzung des Stengels darstellenden Blumenstiele, welche in der Blüthe aufrecht, nach dem Verblühen aber herabgebogen und an der Theilung mit zwei lanzettförmigen, den obersten Nebenblättern ähnlichen Deckblättern besetzt sind. Der Kelch einblätterig, zehnspaltig, mehr oder weniger zottig, mit fünf inneren grölseren und fünf äussern kleineren Einschnitten, die inneren drei Linien lang, zwei Linien breit, spitz, die äusseren zwar nur wenig kürzer, aber viel schma- ler, kaum über eine Linie breit, lanzettförmig und spitz. Die Blumenkrone fünfblät- terig, rosenartig, dunkelgelb, an der Basis mit einem dunkleren Fleck bezeichnet, kaum länger als der Kelch, ausgebreitet 7—8 Linien im Durchmesser; die Kro- nenblätter umgekehrt-herzförmig, drei Linien lang, an der ausgerandeten Spitze fast eben so breit, nach der Basis zu keilförmig verschmälert und in den kurzen Nagel übergehend. Staubgefälse sehr zahlreich, an der Basis des Kelchs eingesetzt, kürzer als dieser und kaum mehr als die Nägel der Kronenblätter bedeckend; die Staubfäden pfriemenförmig; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, gelb. Der Fruchtboden zottig. Fruchtknoten viele, eirund, klein, in einen Kopf beisammenstehend, mit seitenstän- digen, fadenförmigen Griffeln, welche kürzer als die Staubgefälse sind; die Narben stumpf. Die Früchtchen schief eirund, ziemlich glatt, ganz fein punktirt, in den trock- nen, schwach gewölbten, zottigen Fruchtboden eingesetzt. Deutsche Namen: Mattes, glanzloses, dunkelgrünes, sattgelbes Fingerkraut. EIN ee BER ETE VRITIRLRZEO 9 | # a Fi ns 1 r Er “ir ah ' [h x vr \ ©, u - “ er \ - r r D 4 . “ b inY « r - ‘ Pr De j h r r k r “ Du): br vie 5 e 7 RR ‘ # L e Y Es . L. Di E 3 u = “ 4 R ’ hr = v iM Ru UV; E77 X f ir € 2 Li % “ Ey d Dit ze en b x u . A r a 2) = £ a 2 x te a = a Fe 3 ureh, ‘rs ren ! 2 eh 2 2 ce 1 EEE Fin > Per 1 ve #3 v3 5 - En - Koh S j Ds > # E i “ ei } ER ’ h ns 170. POTENTILLA RUPESTRIS Linne. FELSEN - POTENTILLE. ICOSANDRIA POLYGYNIA. ROSACEE (DRYADER). POTENTILLA. Char. gen. vide supra 2 122. I. Folia pinnata. POTENTILLA RUPESTRIS. Caulis erectus, dichotomus; folia radica- lia pinnata, caulina superiora ternata; foliola ovalia in- ciso-dentata, pubescentia; stipulae indivisae. P. rupestris Linne Fl. suee. 2. p. 453. FWVilld. spec. plant. 2. p. 1097. De Cand. Prodr.: syst. weg. 2. p. 583. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 517. Hagen Pr. Pfl.1. p. 389. Dieir. Berl. Fl. p. 493. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. Pp-:61. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 225. Fragaria rupestris Crantz Fl. austr. 2. p. 7: 3. p. - = Argentina rupestris Lam. fl. france. 2 In Gebirgswäldern oder auf trocknen Hügeln, nicht überall. Ostpreulsen: in Sierspionten im Eckersbergschen Kirchspiel. Brandenburg: bei Frankfurt, bei Cunersdorf an der Oder, auf den Rüdersdorfer Kalkbergen! in der Lausitz bei Guben!! vom Herrn Ruff eingesendet. Schlesien: zwischen Lissa und Goldschmiede, bei Riemberg, im Walde hinter Mahlen, auf den Striegauer Bergen. Sachsen: um Halle in der Heide, im Mittelholz. Niederrhein: bei Coblenz, Winningen, Cobern, Tön- nistein, Neuwied, Boppard, Andernach. Blüht im Mai und Juni. 2. Die Wurzel ziemlich dick, holzig, ästig, inwendig röthlichweils, äufserlich schwarzbraun, mit einigen ästigen Fasern besetzt, gewönlich mehrköpfig, immer aber mehrere Stengel und Wurzelblätter treibend. Die Stengel 1—2 Fuls hoch, aufrecht, schlank, entweder ganz stielrund oder unterhalb zusammengedrückt und dann hier an ‘der einen Seite mit einer feinen Rinne durchzogen, gestreift, meist rothbraun oder purpurbraun gefärbt, durch abstehende Haare ziemlich zottig. Die Wurzelblätter so wie die unteren Stengelblätter lang gestielt, mit den Blattstielen 5— 6 Zoll lang, un- paar gefiedert, aus fünf, selten sieben, zuweilen auch nur aus drei Blättchen beste- S%* c hend, die oval, an beiden Enden spitz, am Rande gesägt, auf beiden Flächen durch angedrückte Haare weichhaarig und auf der unteren etwas bleicher sind; das gipfel- ständige Blätichen von diesen ist das größte, 1—1} Zoll lang, S— 10 Linien breit, die nächsten beiden seitenständigen sind etwas kleiner, stehen von dem oberen unge- fähr einen halben Zoll entfernt und sind mit äufserst kurzen Stielchen angeheftet; die untersten, wenn sie vorhanden, sind die kleinsten, oft kaum einen halben Zoll lang, stehen über einen Zoll von den nächst vorhergehenden entfernt und sind eben- falls ganz kurz gestielt. Die Blattstiele sind wie der Stengel gefärbt, eben so behaart, rinnenförmig; die der Wurzelblätter an der Basis mit zwei lanzettförmigen, angewach- senen, spitzen, ganzrandigen Nebenblättern besetzt; die der Stengelblätter an der Ba- sis von zwei eirunden, spitzen, kürzer verwachsenen, ganzen, seltener gezähnten Ne- benblättern unterstützt. Die oberen Stengelblätter sind dreizählig, kurz gestielt, -die Stiele an der Basis ebenfalls von zwei kurzen, eirunden, meist gezähnten, kaum ver- wachsenen Nebenblättern gestützt; die Blättchen von der Beschaffenheit der übrigen, nur gewöhnlich etwas schmaler. Die obersten oder sogenannten Blüthenblätter sind zwei gegenüberstehende, sitzende, von zwei eirunden, ganzen Nebenblättern unter- stützte, dreizählige Blätter, deren Blättchen 6— 8 Linien lang, zwei Linien breit, linien-lanzettförmig, spitz und gesägt sind. Die Blumen haben 9—10 Linien im Durchmesser und stehen an der Spitze der Äste an gezweitheilten Blumenstielen, in deren Gabelspalte noch ein einzelner, einblumiger Blumenstiel steht; die Blumenstiele sind wie der Stengel zottig und nicht selten auch etwas klebrig, die besonderen sind einblumig und an ihrer Basis von einem oder zwei kleinen lanzettförmigen Deck- blättchen gestützt. Der Kelch einblätterig, zehnspaltig, zottig, mit fünf inneren gröfßse- ren und fünf äufseren kleineren Einschnitten; die inneren drei Linien lang, fast eben so breit, breit eirund, kurz zugespitzt; die äulseren etwas kürzer, aber kaum eine Linie breit, lanzettförmig und spitz. Die Blumenkrone fünfblätterig, rosenartig, weils; die Kronenblätter vier Linien lang, an der Spitze eben so breit, umgekehrt eirund, an der Spitze fast abgestutzt, zuweilen schwach eingedrückt. Staubgefälse viele, kurz, kaum bis zur Mitte der Kronenblätter reiehend, mit pfriemenförmigen gelben Staub- fäden und vor dem Aufspringen rothen Staubbeuteln. Fruchtknoten viele, in einem kleinen Köpfchen beisammenstehend, mit kurzen seitenständigen, meist rothen Griffeln und siumpfen Narben. Früchtehen glatt, in den trockenen, haarigen Fruchtboden eingesetzt. Deutsche Namen: Felsenfingerkraut, Bergfingerkraut. I. I 5 Lorare FE WON vrrciha ? > % ei Lak POTENTILLA REPTANS Linne. KRIECHENDE POTENTILLE. ICOSANDRIA POLYGYNIA. ROSACEE (DRYADER). POTENTILLA. Char. gen. vide supra 2 142. II. Folia digitata. POTENTILLA REPTANS. Caules flagelliformes; folia quinata; foliola oblonga, serrata, utrinque hirta; pedunculi axillares, uni. ‚Jlori; petala obcordata, longitudine calycis. P. reptans Linne spec. pl. 1. p. 714. FWVilld. spec. plant. 2. p: 1108. De Cand. Prod. syst. veg. 2. p. 574. Mert. et Koch d. Pfl. 3. p. 528. Hagen Pr. Pfl.1. p. 39. FWVeifs Danz. Pfl.1. p. 284. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p: 220. Rebent. Prodr. FI. neom. 1. p. 234. Dietr. Berl. Fl. p. 499. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 73. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 226, Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 155. Schaef. Trier Fl. 1. 2. p. 29. Fragaria Pentaphyllum Crantz Fl. austr. 2. p. SO. Auf etwas feuchten Grasplätzen, an Wegen, in Wäldern, an Ufern u. s. w. in allen Provinzen häufig. Unsere Exemplare hinter Rixdorf bei Berlin gesammelt. Blüht im Juni und Juli. 24. Die Wurzel senkrecht, schief oder wagerecht in die Erde gehend, spindel- förmig, dick, etwas äslig, wenig faserig, äußerlich schwarz, inwendig gelblich, viel- köpfig, viele Stengel treibend. Die Stengel 1—2 Fuls lang, fadenförmig, stielrund, rankenartig, liegend, wohl höchstens nur an der Basis wurzelnd, einfach, durch ziem- lich anliegende Haare mehr oder weniger zottig. WVurzelblätter wenige, lang gestielt, ganz so: wie die Stengelblätter gestaltet, diese stehen selten einzeln, sondern es kom- men gewöhnlieh zwei oder auch mehrere aus jedem Stengelgelenk, sie sind gefingert, fünfzählig, lang gestielt, mit 2—4 Zoll langen stielrunden, wie der Stengel behaarten Blattstielen, die von zwei eirund-lanzettförmigen, spitzen, ganzrandigen, 3—4 Linien langen, fast zwei Linien breiten, Nebenblättern unterstützt sind; die Blättchen läng- lich, stumpf oder beinahe abgerundet, an der Basis keilförmig verschmälert, am Rande gesägt, auf beiden Flächen kurzhaarig und auf der Unterfläche oft seidenhaarig und dadureh etwas blaugrün, das mittelständige Blätichen ist das größste, 1—1+ Zoll lang, 6— 8 Linien breit, die seitenständigen abnehmend kleiner, so dals die beiden untersten nur höchstens acht Linien lang und vier Linien breit sind. Die Blumen kommen ein- zeln aus dem grölsten Theil der Blattachseln hervor, sind länger gestielt als die neben- bei stehenden Blätter, mit zwei Zoll langen und längeren fadenförmigen, wie der Sten- gel behaarten Blumenstielen. Der Kelch einblätterig, zehnspaltig, auf dem Rücken wie die Blätter behaart, mit fünf inneren grölseren und fünf äufseren kleineren Ein- schnitten, die Einschnitte alle lanzeitförmig, die inneren so lang als die Blumenkrone, drei Linien lang, 1% Linien breit, fast stachelspitzig zugespitzt, die äufseren etwas kürzer und schmaler, spitz. Die Blumenkrone fünfblätterig, rosenarlig, dottergelb, un- gefleckt, so lang als der Kelch, zehn Linien im Durchmesser; die Kronenblätter um- gekehrt-herzförmig, mit nur schwacher Ausrandung an der Spitze, vier Linien lang und oben fast eben so breit, an der Basis keilförmig verschmälert und in den kurzen Nagel übergehend. Staubgefälse viele, an der Basis des Kelchs eingesetzt, kürzer als dieser und kaum mehr als die Nägel der Kronenblätter bedeckend; die Staubfäden pfriemenförmig, gelb; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, gelb. Der Fruchtboden etwas zottig. Fruchtknoten viele, eirund, klein, in einen kleinen Kopf beisammen- stehend, mit seitenständigen, fadenförmigen Griffeln, welche kürzer als die Staubgefäfse sind; die Narben stumpf; die Früehtchen schief eirund, ziemlich glatt, nur ganz fein punktirt, in den schwach gewölbten, etwas zettigen, trocknen Fruchtboden eingesetzt. Die Wurzel und das Kraut: Radix et Herba Pentaphylli waren ehemals sehr berühmte Heilmittel; jetzt sind sie ganz aufser Gebrauch. Deutsche Namen: Ächtes Fünflingerkraut, gemeines kriechendes., grolses Fingerkraut oder Fünflingerkraut, Fünfblatt, Handblatt. ‚Sarmerstsihr IGSHA I ER 172. TORMENTILLA REPTANS Linne. KRIECHENDE TORMENTILLE. ICOSANDRIA POLYGYNIA. ROSACEE (DRYADEE). TORMENTILLA. Calyx octofidus, laciniis alternis minoribus. Corolla tetrapetala. Stamina numerosa, basi calycis impo- sita. Styli laterales. Receptaculum exsuccum, seri- ceum. Carpella plurima, caudata. TORMENTILLA REPTANS. Caules decumbentes; folia petiolata, ter- nata, rariter quinata; stipulae integrae aut parum dentatae. T. reptans Linne spee. plant. 716. FYilld. spec. plant. 2. p. 1112. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 548. Dietr. Berl. Fl. p. 501. Potentilla nemoralis NNestler Monogr. de Potent. p. 65. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 218. MWimm. et Grab. Fl. siles. 1. 2. p. 74. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p: 227. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 155. Potentilla Tormentilla var. nemoralis. De Cand. Prodr. syst. veg. 2. p. 574. Potentilla procumbens Sibth. Fl. oxvon. p. 162. An waldigen Orten, nicht überall. und wo sie vorhanden, auch nicht so häufig als die vorige. Ost- und Westpreulsen scheint sie zu fehlen. Pommern: um Stettin bei Falkenwalde und Vogelsang. Brandenburg: an mehreren Orten, bei Berlin in der Jungfernheide! in der Tegeler Heide!! Schlesien: im Glaucher Walde bei Skarsine, bei Garsuche und in andern Gegenden um Oppeln, bei Liebau, bei Wöl- fersdorf in der Grafschaft Glatz, im Gesenke, bei Waldenburg. Sachsen: an einigen Orten um Halle. Westfalen: auf dem Allenberg bei Bielefeld, im Walde bei Bent- heim. Niederrhein scheint sie auch zu fehlen. Blüht im Juni und Juli. 2%. Die Wurzel schief oder fast wagerecht unter der Erde fortlaufend, spindel- förmig, von der Dicke eines Fingers, mit ziemlich starken, langen Wurzelfasern be- setzt, einen Büschel von Stengeln treibend, welcher mit mehreren braunen, eirunden, ganzen oder zerrissenen Schuppen umgeben ist. Die Stengel 1—2 Fuls lang, nieder- liegend, aber nicht wurzelnd, ästig, und wie die Äste stielrund, fadenförmig, mit ziem- lich abstehenden Haaren besetzt, grün, beblättert; die Äste an der Spitze auch aus den Blattachseln einzelne oder auch zweigetheilte Blumenstiele treibend. Die Blätter alle stengelständig, (denn was etwa von Wurzelblättern vorhanden gewesen, ist zur Zeit der Blüthe schon abgestorben), wechselweisestehend, dreizählig, selten fünfzählig und dann die beiden äulsersten Blättchen mit den beiden nächsten mehr oder weniger zusammenhängend gestielt, mit ungefähr einen halben Zoll langen behaarten Blattstie- len, die an der Basis mit zwei Nebenblättern gestützt sind, die +—1 Zoll lang, 2—3 Linien breit, lanzetiförmig, spitz, unzertheilt oder an einer auch wohl an beiden Seiten mit einem oder dem andern Zahn versehen und auf der Unterseite fast seidenartig behaart sind; die Blättehen, von denen das mittlere das grölste und bis einen Zoll lang und einen halben Zoll breit ist, die seitlichen aber etwas kleiner werden, sind länglich oder lanzettförmig, spitz, an der Basis keilförmig verschmälert, am Rande grob gesägt, auf der Oberfläche wenig, auf der Unterfläche aber stärker und fast sei- denartig behaart. Die Blumen haben fast einen Zoll im Durchmesser und kommen theils aus den Achseln der oberen Blätter einzeln an 1—2 Zoll langen fadenförmigen, behaarten Blumenstielen hervor, theils theilt sich die Spitze der Äste aus der obersten Blattachsel in zwei getheilte Blumenstiele, deren jeder eine Blume trägt. Der Kelch einblätterig, flach und bleibend, tief achtspaltig, sehr selten zehnspaltig, wenig oder gar nicht behaart, mit vier innern und vier äulsern Einschnilten, welche fast so lang als die Blumenkrone, lanzeitförmig und spitz, und von denen die inneren nicht kür- zer, sondern nur etwas schmaler als die äulseren sind. Die Blumenkrone vierblätterig, sehr selten fünfblätterig, rosenarlig, dottergelb; die Kronenblätter umgekehrt herzför- mig, vier Linien lang und an .der Spitze fast eben so breit, nach der Basis zu keil- förmig verschmälert.' Stauhgefälse viele, an der Basis .des Kelchs eingesetzt, sehr klein und kaum mehr als die Nägel der Kronenblätter bedeckend; die Staubfäden pfriemen- förmig; die Staubbeutel eirund, zweifächerig. Fruchtknoten viele, umgekehrt eirund, etwas schief in.einen Kopf beisammenstehend, mit sehr kurzen seitenständigen, faden- förmigen Griffeln, die mit einer stumpfen Narbe besetzt sind. Die Früchtehen schief eirund, stumpf, runzelig, in den kleinen, trockenen Fruchiboden eingesetzt. Ungeachtet sich die Gattung Zormentilla nur durch die Vierzahl der Blüthen- hüllen von Pozentilla unterscheidet, die nicht einmal beständig ist, sondern in «einzel- nen Fällen sogar in die Fünfzahl übergeht, so haben wir dieselbe doch beibehalten, nicht allein, weil.das Herkommen, sie als selbstständige Gattung zu betrachten, uns zur Gewohnheit geworden, sondern besonders darum, weil durch ‚die Vereinigung mit Potentilla schen eine Speciesverwirrung entstanden ist. So lange Zormentilla nemlich als eigene Gattung angesehen ‚worden, sind weder ihre beiden Arten unter sich noch mit einigen Potentillen verwechselt worden, seitdem man aber beide Gat- lungen zusammengezogen, scheinen viele Schriftsteller die Zormentilla reptans kaum mehr von der 7! ereeta oder wohl gar von der Potentilla reptans und den ähn- lichen Arten unterscheiden zu können. Einen Beweis davon liefert De Candolle, der sie als Varietät zu Potentilla Tormentilla (T. erecla) zieht und Lehmann, der unter dem Namen Potentilla nemoralis (T. reptans) eine Pflanze beschrieben und abgebildet hat, die gewils nieht zu 7! zeptens, sondem ‚eher zu Potentilla reptans gehören möchte. | I: | . . e WIR, ZIEL Ya Ih EL = 2 ZZ + Be x 178. TORMENTILLA ERECTA Linne. AUFRECHTE TORMENTILLE. ICOSANDRIA POLYGYNIA. ROSACEE (DRYADEFE). TORMENTILLA. Char. gen. vide supra NM 172. TORMENTILLA ERECTA. Caules erectiusculi; folia sessilia, ternata; stipulae multifidae. T. erecta Linne spec. plant. 716. /Villd. spec. plant. 2. p. 1112. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 547. Hagen Pr. Pfl.1. p. 394. FWVei/s Danz. Pfl. 1. p. 276. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 228. Dietr. Derl. FI. p. 500. T. officinalis Smith FT. brit. p. 225. Potentilla Tormentilla Scop. Fl. carn. n. 620. De Cand. Prodr. syst. veg. 2. p-. 574. (ewel. var. nemoralis). Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 217. MWimm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 74. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 227. Boen- ningh. Prodr. Fl. monast. p. 155. ‚Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 29. Potentilla sylvestris Necker Delieiae gallo-belsieae 1. p. 122. Potentilla tetrapetala Hall. fil. in Mus. helv. 1. p. 51. Fragaria Tormentilla Crantz Fl. austr. p. S0. An waldigen Orten überall häufig. Unsere Exemplare aus der Tegeler Heide bei Berlin. Blüht im Juni und Juli. 2%. Die Wurzel oder der Wurzelstock holzig, schief in die Erde gehend. kurz und sehr dick, fast eine walzenförmige Knolle darstellend, gelblich, beim Queerdurch- schnitt einen rothen Stern zeigend, mit vielen langen, ästigen Fasern besetzt, einen Büschel von Stengeln treibend, welcher mit mehreren eirunden, braunen, ganzen oder zerrissenen Schuppen umgeben ist. Die Stengel 1—1: Fufs lang, mehrentheils lie- gend, selten einer oder der andere aufrecht, mehr oder weniger ästig, stielrund, schwach, meist etwas hin- und hergebogen, stärker oder schwächer, zuweilen fast gar nicht weichhaarig, nach der Basis gewöhnlich roth überlaufen; die Äste an der Spitze oder auch aus den Blattachseln einfache, seltener gezweitheilte Blumenstiele treibend. Die Blätter alle stengelständig, (denn was von Wurzelblättern etwa vorhanden gewe- 3. Bd. 5. u. 6. Heft. 9 sen, ist zur Zeit der Blüthe schon abgestorben), wechselweisestehend, an den oberen Verästelungen zuweilen gegenüberstehend, dreizählig, sitzend, (die unteren Blätter an manehen Exemplaren fünfzählig und länger oder kürzer gestielt), an der Basis mit zwei eirunden, einen halben Zoll langen, sitzenden, 3— 6-spaltigen Nebenblättern un- terstützt, deren Einschnitte ziemlich gleich und zuweilen mit einem oder dem anderen Zahn versehen sind; die Blättchen lanzettförmig, an beiden Enden spitz, grob und fast eingesehnitten-gesägt, dunkelgrün, entweder kahl, oder auf der Oberfläche oder auf beiden Flächen mit kurzen, anliegenden Haaren besetzt; das mittelständige das größste, 1—1! Zoll lang, 3— 4 Linien breit, die seitenständigen ein Drittheil kleiner. Die Wurzelblätter, wenn sie vorhanden, sind lang gestielt, und haben kürzere, mehr rundliche Blättchen. Die Blumen haben einen halben Zoll im Durchmesser, und ste- hen meist einzeln, an sehr langen, fadenförmigen, aufrechten, etwas weichhaarigen Blumenstielen, welche theils aus der Spitze der Äste, theils aus den Achseln der obe- ren Blätter hervorkommen. Der Kelch einblätterig, flach und bleibend, tief achtspal- tig, sehr selten zehnspaltig, wenig oder gar nicht behaart, mit vier inneren gröfseren, und vier äufseren kleineren Einschnitten, von denen die inneren zwei Linien lang, 1: Linien breit, eirund und spitz, die äulseren lanzettförmig, zwar fast eben so lang, aber nur halb so breit sind. Die Blumenkrone vierblätterig, sehr selten fünfblätterig, rosenarlig, eitronengelb, mit etwas dunkleren Flecken an der Basis; die Kronenblätter umgekehrt-herzförmig, höchstens drei Linien lang, an der nur schwach ausgerandeten Spitze fast eben so breit, nach der Basis zu keilförmig verschmälert und in den kur- zen Nagel übergehend. Staubgefälse nicht sehr zahlreich, meist nur zwölf, an der Basis des Kelchs eingesetzt, sehr klein und kaum mehr als die Nägel der Kronen- blätter bedeekend; die Staubfäden pfriemenförmig; die Staubbeutel rundlich, zwei- fächerig. Fruehtknoten mehrere, ungefähr 5— 10, umgekehrt eirund, etwas schief in einen Kopf beisammenstehend, mit sehr kurzen, seitenständigen, fadenförmigen Griffeln, die mit einer stumpfen Narbe besetzt sind. Die Früchtchen schief eirund, stumpf, runzelig. in den kleinen, trockenen Fruchiknoten eingesetzt. Die dicke knollige Wurzel wird unter dem Namen Radix Tormentillae in der Medizin gebraucht. Sie ist sehr zusammenziehend und kann deshalb zur Tinte und zur Gerberei benutzt werden. Das damit zubereitete Leder soll zarter und dünner werden, als wenn es mit Eichenrinde bereitet worden. Mit den Beeren des Schnee- balls und mit Allaun gekocht, kann Leder und Wolle roth gefärbt werden. Von den Schweinen wird die Wurzel gern gefressen. Eine alte Wurzel soll zerschnitten wie faules Holz leuchten. Deutsche Namen: Dormentill, Ruhrwurz, Blutwurz, Rothwurz, Heilwurz, Himerwurz, Birkwurz, Nabelwurz, Sehürwurz, Heiz, Ruhrkraut, Siebenfingerkraut, rother Günzel. TH es Hgesera YUPUIHUSIS Soare 174. MYOSURUS MINIMUS Linne. KLEINER MYOSURUS. PENTANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACELE. MYOSURUS. Calyx pentaphyllus, deciduus, phylla basi appendiculata. Corolla pentapetala, petala ungue filiformi tubuloso. Sta- mina 9— 20, hypogyna; antherae biloculares. Pistilla nu- merosa, demum receptaculo longissimo spicatim disposita, styli brevissimi; stigmata minuta. Carpella (capsulae .mo- nospermae) trigona, oblonga. MYOSURUS MINIMUS. Folia radicalia linearia, subcarnosa; scapıi uni- Jlori; calycis appendices subfoliacei. M. mininws Linne Fl. suec. 261. 276. FYilld. spec. plant. 1. p. 1508. De Cand. Prodr. syst. veg: 1. p. 25. Mert. et Koch d. Fl. 2. p. 505. Hagen Pr. Pf. 1. p. 257. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 196. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 145. Dietr. Berl. FI. p. 341. /VFimm. et Grab. Fl. siles. 1. p.. 307. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 147. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 191. Ranunculus Myosurus Afzelius in Roem. Arch. .3. p. 85. Rostk. et Schm. Fl. se- din. p. 233. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 164. Auf sandigen und lehmigen Feldern, im Gartenlande, auf Lehmmauern u. s. w. überall sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom April bis Juni, auch wohl noch im Herbst. ©. Die Wurzel faserig, fast rasenartig, aus schlanken, weifslichen Fäden beste- hend, einen Büschel won Blättern und Schäften treibend. Die Blätter alle wurzel- ständig, sitzend, 2—4 Zoll lang, aufrecht, linienförmig, stumpflich, oben kaum über eine Linie breit, nach unten zu noch schmalerer werdend, an der Basis aber wieder 9* etwas scheidenartig erweitert, ganzrandig, von ziemlich fester, etwas fleischiger Be- schaffenheit, wie die ganze Pflanze glatt und kahl. Die Schäfte aufrecht oder bogen- formig aufsteigend, im Anfange viel kürzer als die Blätter, nachher fast eben so lang oder wohl noch länger, stielrund, einfach, einblumig, nach oben zu etwas verdickt. Die Blume gipfelständig, sehr klein, von grünlich-gelber Farbe. Der Kelch fünfblät- terig; die Kelchblätter fast lanzettförmig, stumpflich, erst wagerecht abstehend, dann zurückgeschlagen, endlich abfallend, an der Basis unterhalb der Anheftung in einen kurzen, häutigen, blattarligen, am Schaft angedrückten Eortsatz verlängert. Die Blu- menkrone fünfblätterig, sehr hinfällig; die Kronenblätter kleiner als die Kelchblätter, unten röhrenförmig, oben gezüngelt, die Röhre (der Nagel) fadenförmig, ziemlich ver- längert, nach oben zu ein wenig erweitert, das Züngelchen (die Platte) flach, lanzett- förmig, stumpflich, abstebend. Staubgefäfse meist fünf, doch mitunter viel mehr; die Staubfäden fadenförmig, fast so lang als der Kelch; die Staubbeutel aufrecht, länglich und zweifächerig. Die sehr zahlreichen Fruchtknoten stehen um einen fadenförmigen, sich später immer mehr verlängernden Fruchtboden ährenartig beisammen, sind läng- lich, fast dreikantig und haben einen äufserst kurzen Griffel mit sehr kleiner, kaum bemerkbarer Narbe. Die Früchtehen (einsamige Kapseln) um den nun bis zu zwei Zoll verlängerten fadenförmigen Fruchtboden ährenartig gestellt, länglich, dreikantig, ziemlich spitz, einsamig, klappenlos, der Länge nach aufspringend. Die Samen sehr klein, eirund und zusammengedrückt. Ehemals war die ganze Pflanze unter dem Namen: Zerba caudae murinae in der Medizin gebräuchlich. Deutsche Namen: Mäuseschwänzchen, Mäusegras, Tummelzellen. Die auf unserer Tafel nebengezeichnete Figur stellt ein vergrölsertes Kronen- blatt vor. Aus einem Versehen des Lithographen ist auf der Tafel Myosorus statt Myosurus geschrieben. \% A \w 7 A \) \W } | wi A \ A _- Ne, IA Iiss IM Kanıneulas a I AHUHCL US AUHUCOMUS Sun ne. 175. RANUNCULUS AURICOMUS Linne. GOLDGELBER RANUNKEL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEE. RANUNCULUS. Calyx pentaphyllus, deciduus. Corolla pentapetala, pe- lala ad unguem foveola nectarifera plerumque squa- mula‘ tecta. Stamina numerosa, hypogyna, antherae biloculares. Pistilla plurima; styli breves; stigmata obliqua. Carpella (capsulae monospermae) ovata, sub- compressa, obtusa aut plus minusve mucronata, in capi- tulum globosum aut cylindricum disposita. ‚Sect. 3. Ranunculi. Petala flava, ad unguem foveola nectarifera, sguamula tecta. Car- pella laevia. RANUNCULUS AURICOMUS. Caulis subdichotomus; fola radicalia petiolata, orbicularia, basi cordata, integra vel triloba, crenata, glabriuscula, caulina semiamplexicaulia, in la- cinias lanceolatas subdivisas partita; pedunculi teretes; carpella subventricosa, puberula, stylo incurvo mucronata. R. auricomus Linne Fl. suec. 462. 498. /Yilld. spec. plant. 2. p. 1314. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 33. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 173. Hagen Pr. Pfl.1. p. 4125. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 304. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p- 234. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 236. Dietr. Berl. Fl. p. 533. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 127. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 239. Boenningh. Prod. FI. monast. p. 165. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 49. R. polymorphus Allioni Fl. pedem. 2. p. 49. t. 82. f. 2. Auf schattigen, feuchten Wiesen und in fetten Waldungen in allen Gegenden, Ostpreufsen: z. B. bei der Lautschen Mühle, bei der neuen Bleiche. West- preufsen: in der Gegend von Danzig an mehreren Orten nicht selten! Pommern: um Stettin auf der grünen Wiese, Frauendorf, Gotzlow u. s. w. Brandenburg: in der Neumark bei Schützensee, Himmelstädt u. s. w., um Berlin im Thiergarten! in der Jungfernheide! bei Schönhausen!! Tegel! im Brieselang! u. s. w. Schlesien: an vielen Orten sehr häufig, ‘Sachsen: namentlich in der Gegend von Halle ge- mein! Westfalen: überall häufig. Niederrhein: häufig; um Trier im Eurener Walde und im Walde an der ‘Sauer, bei Ruwer. Blüht im April und Mai. 2%. Die Wurzel besteht aus einem Büschel schlanker, weifßslicher Fasern, die oft aus einem ganz kurzen, fast abgebissenen Wurzelstock hervorkommen, einen oder mehrere Stengel und einige Wurzelblätter treiben. Der Stengel ‚bis einen Fuls hoch, aufrecht, stielrund, unten von «der Dicke ‚einer Gänsespule, in der Mitte gabelspaltig ästig, an den Theilungen beblättert, glatt, kahl oder nach oben zu ganz fein weich- haarig und fein gestreift, inwendig röhrenförmig. Die Wurzelblätter lang gestielt, mit 2—4 Zoll langen, aufrechten, an .der Basis durch ‘eine häutige Erweiterung scheiden- artigen Blattstielen, kreisrund, 1;—2 Zoll lang und breit, gewöhnlich aber noch etwas breiter als lang, an der Basis herzförmig, kahl, glänzend, dunkelgrün, theils ganz theils dreilappig an ein und ‚derselben Pflanze, die ganzen am Rande grob und ungleich ge- kerbt, die getheilten bis zur Mitte oder selbst bis zur Basis dreitheilig, mit schmale- rem keilförmigen an der Spitze grob gekerbten Mittellappen und gröfseren, halbkreis- runden, zuweilen wiederum zweispaltigen Seitenlappen, die am Aufsenrande eben- falls grob gekerbt sind. Die Stengelblätter sitzend, halbstengelumfassend, bis zur Basis handförmig getheilt, in mehrere, fast zwei Zell lange, lanzeitförmige, selten ganze, meist mehr.oder weniger eingeschnilten gezähnte, spitze Lappen. Die Blumen stehen an der Spitze der Äste an stielrunden (nicht gefurchten) einblumigen, meist weich- haarigen Blumenstielen. Der Kelch fünfblätterig, ‚abfallend; ‚die Kelchblätter ausge- breitet, eirund, vier Linien lang,:drei Linien breit, spitz, äulserlich weichhaarig und grünlich-gelb, innerhalb kahl und goldgelb. Die Blumenkrone fünfblätterig, fast einen Zoll im Durchmesser, schön und glänzend goldgelb; ‚die Kronenblätter fast kreisrund, kurz genagelt; der Nagel mit einer sehr, kleinen, spitz ausgerandeten, 'kronenblatt- artigen angewachsenen, ‚das Honiggrübehen bedeckenden Schuppe besetzt; ‘die Platte vier Linien lang und breit, ausgerandet, zuweilen nech neben «der Ausrandung ‚etwas fein gekerbt. Staubgefälse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, halb so lang als die Kronenblätter, gelb; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel aufrecht, zweifächerig. Stempel viele, in einem fast kugelrunden Köpfchen beisammenstehend; die Fruchtkno- ten eirund. weichhaarig, in den schr kurzen, etwas gekrümmten Griffel übergehend, an dessen Spitze die schief außsitzende Narbe steht. Die Früchtehen (einsamige Kap- seln) rundlich-eirund, etwas bauchig weichhaarig, mit.dem bleibenden, gekrümmten Griffel geschnäbelt. Es ändert diese Pflanze in der Form der Blätter, namentlich ‚der Stengel- blätter vielfach ab; die Einschnitte dieser letzteren sind oft gar nicht eingeschnitten, häufig ‘nicht einmal gezähnt. Eine Abänderung mit fehlender oder wenigstens 'krüp- peliger Blumenkrone soll im ersten Frühling häufig vorkommen. Ich habe sie noch nicht gesehen. Es ist.diese Ranunkel eine ven den richt giftigen und auch nicht scharfen Ar- ten, und .die jungen Blätter werden sogar in einigen Gegenden unter dem Kohl gegessen. Deutsche Namen: Giftloser oder sülser auch goldgelber Hahnenfuls, Wald- hahnenfuls, Goldblumen, Goldknöpfehen, Waldschmergel, Butterblümchen. FI. E Khgssacntans 0 Da ee GR 176. RANUNCULUS BULBOSUS Linne. ZWIEBELIGE RANUNKEL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEE. RANUNCULUS. Char. gen. vide supra JE 175. Sect. 3. Ranuncuh. Petala flava, ad unguem foveola nectarifera squamula tecta. Car- pella laevia. RANUNCULUS BULBOSUS. Caulis erectus, basi bulbosus, villosus; fo- lia radicalia petiolata, ternata vel biternata, villosa ; phylla trifida, inciso-dentata; peduneuli sulcati; calyces reflexi; carpella leniformia, marginata, laevia, mucro- nulata. R. bulbosus Linne Fl. suec. 496. 504. FYilld. spec. plant. 2. p. 1324. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 41. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 184. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 427. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 306. Rostk. et Schm. Fl. sedin. ' p. 235. Rebent. Prodr. FI. neom. 1. p. 236. Dietr. Derl. Fl. p. 537. Wimm. et Grab. Fl. siles. 139. Spreng.. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 241. Doen- ningh. Prodr.. Fl. monast. p. 167. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 50. Auf trockenen Wiesen und Triften, in Wäldern u. s. w. überall häufig. Un- sere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht im Mai und Juni. 24. Die Wurzel besteht aus einem Büschel ziemlich starker, weilslicher Fasern, die aus der zwiebelartigen Basis des Stengels hervorkommen, einen oder mehrere Stengel und einige Wurzelblätter treibend. Der Stengel +—1 Fuls hoch, aufrecht, seltener aufsteigend oder niederliegend, unterhalb einfach und: stielrund, nach oben zu gabelspaltig-ästig, und etwas eckig-gefurcht, an den Theilungen beblättert, überall mit ziemlich langen, abstehenden Haaren. besetzt,. inwendig röhrenförmig, an der Basis zwiebelarlig verdickt, die Verdiekung ungefähr von der Gröfse einer Haselnußs, 'von den scheidenartig erweiterten Basen der Blattstiele der Wurzelblätter und auch wohl von einigen braunen, häutigen Schuppen umgeben. Die Wurzelblätier lang gestielt, mit 2— 3 Zoll langen, bogenförmig abwärtsgebogenen, an der Basis in eine sehr er- weiterte, weilsliche, häutige Scheide übergehenden Blalistielen, dreizählig oder doppelt dreizählig, wie die Blattstiele zottig; die Blättchen, von denen die seitenständigen nur kurz gestielt, das mittlere aber ziemlich lang gestielt ist, dreispaltig oder dreitheilig, die Einschnitte fast keilförmig meist wiederum an der Spitze dreispaltig und aufser- dem noch eingeschnitten-gezähnt. Das unterste oder an üppigen Exemplaren die zwei bis drei untersten Stengelblätter dreizählig oder fünfzählig, gestielt, mit einem an der Basis ziemlich lang scheidenartig den Stengel umgebenden Blattstiel, der wie auch die Blätter zottig ist; die Blätichen wie die der Wurzelblätter gestaltet, drei- spaltig mit keilförmigen, ‚eingeschnitten-gezähnten Einschnitten. Die oberen Stengel- blätter sitzend, halbstengelumfassend, bis zur Basis handförmig getheilt, in mehrere, theils ganze, thels dreitheilige linienförmige, ganzrandige, 1—1# Zoll lange zottige Einschnitte. Die Blumen stehen an der Spitze der Äste an etwas gefurchten, ein- blumigen, zotligen Blumenstielen. Der Kelch fünfblätterig, abfallend; die Kelchblätter zurückgeschlagen, eirund-lanzettförmig, 3—4 Linien lang, 2—3 Linien breit, spitz, äufserlich grünlich oder blafs bräunlich, mit gelblichem Rande, etwas zoitig, innerhalb gelb und ziemlich kahl. Die Blumenkrone fünfblätterig, fast einen Zoll im Durch- messer, schön goldgelb, glänzend; die Kronenblätter eirund, kurz genagelt; der Nagel mil einer kleinen, abgestutzien, kronenblattarligen, angewachsenen, das Honiggrübchen bedeckenden Schuppe besetzt; die Platte vier Linien lang, fast eben so breit, an der Spitze abgerundet und etwas gekerbt. Staubgefälse viele, auf dem Fruchtboden ein- gesetzt. halb se lang als die Kronenblätier, gelb; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel aufrecht, zweifächerig. Stempel viele, in einem fast kugelrunden Köpf- chen beisammenstehend; die Fruchtknoten rundlich, kahl, in den sehr kurzen geraden Griffel übergehend, .an .dessen Spitze die schief aufsitzende Narbe steht. Die Frücht- ‚chen (einsamige Kapseln) linsenförmig, glatt, kalıl. stark berandet, mit dem bleibenden Grillel kurz geschnäbelt. Die Pllanze ist in allen ihren Theilen sehr scharf und gifüig; frisch zerquetscht auf die Haut gelegt, zieht sie Blasen, deren Wunden schwer wieder heilen. Die zwie- belige Basis des Stengels wurde selbst von den Ärzten zum Blasenziehen gebraucht und führte den Namen Dulbus ranuneuli bulbosi. Deutsche Namen: Rübenhahnenfuls. knolliger oder zwiebeliger Hahnen- fulßs. Taubenfuls, Kräkenfuls, Brennkraut, Drüsenwurz. TER E77 5 fa ? 2 , EEDTDERE, ICHS Isesse: 177. RANUNCULUS REPENS Linne. KRIECHENDER RANUNKEL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEE. RANUNCULUS. Char. gen. vide supra € 175. Sect. 3. Ranunculi. Petala flava, ad unguem foveola nectarifera squamula tecta. Car- pella laevia. RANUNCULUS REPENS. Caules suberecti, flagellis repentibus; folia radicalia petiolata ternata vel biternata; phylla triloba, inciso-dentata; pedunculi sulcati; calyces erecto-patentes; carpella leniformia, marginala, excavalo-punclata, recte mucronata. R. repens Linne FI. suec. 468. 505. JFYilld. spec. plant. 2. p. 1325. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 38. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 185. Hagen Pr. Pf.1. p. 428. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 306. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 234. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 236. Dieir. Berl. Fl. p. 535. FFinm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 137. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 241. Doenningh. Prod. FI. monast. p. 166. Schaef. Trier. Fl. 2. 1. p. 50. R. prostratus Poir. Exec. Meth. 6. p. 113. Überall sehr gemein auf Wiesen, Triften, Äckern, Feldern, an Gräben, in feuchten Wäldern u. s. w. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Mai bis Juli. 2L. Die Wurzel besteht aus einem Büschel ziemlich starker, weilslicher Fasern, die aus einem etwas angeschwollenen Wurzelhals hervorkommen, treibt mehrere Sten- gel und Wurzelblätter, und gewönlich auch einige stengelartige, kriechende Wurzel- ausläufer, die an den Gelenken wurzeln und ein oder das andere Wurzelblatt hervor- bringen. Die Stengel einen Fufs und darüber lang, entweder aufrecht, aufsteigend oder fast niederliegend, unterhalb einfach und stielrund, nach oben zu gabelspaltig- ästig und etwas eckig gefurcht, an den Theilungen beblättert, wie die Blätter, Blatt- stiele und Blumenstiele entweder ganz kahl oder mit kürzeren oder längeren, ange- 3. Bd. 5. u. 6. Heft. 10 drückten oder abstehenden Haaren mehr und weniger besetzt. Die Wurzelblätter lang gestielt, mit 2— 3 Zoll langen, etwas rinnenförmigen Blattstielen, die an der Basis in sehr erweiterte, weifsliche, häutige Blattscheiden übergehen, und an der Spitze sich in drei Äste theilen, von denen der mittlere der längere ist und ein dreizähliges oder ein dreilappiges Blätichen trägt, die seitlichen dagegen etwas kürzer sind und meist nur ein dreilappiges, seltener auch ein dreizähliges Blätichen tragen, so dafs das ganze Blatt zwischen dreizählig und doppelt dreizählig schwankt; die einzelnen Blättchen dreilappig, 1; Zoll lang, einen Zoll breit, von eirundem Umfange, an der Basis keil- förmig verschmälert, die Einschnitte bis zur Mitte gehend, die Lappen eirund, einge- schnitten-gezähnt, spitz, der mittlere der gröfsere, die seitlichen etwas kürzer, entwe- der schmaler oder auch breiter und dann meist wiederum zweispaltig. Die unteren Stengelblätter noch lang gestielt, die oberen mit abnehmend kürzeren Stielen, so dals die obersten fast oder ganz sitzend sind. Alle Stengelblätter sind wie die Wurzel- blätter getheilt, nur dafs die Theilung, je mehr die Blätter nach oben rücken, immer einfaeher oder geringer wird, so dals die zunäehst den Blüthen stehenden Blätter oft nur aus drei linien-lanzetiförmigen, ganzrandigen oder gezähnten Blattlappen bestehen, auch nehmen die Lappen der oberen Blätter immer mehr an Breite ab, und schon die der unteren sind etwas schmaler, als die der Wurzelblätter. Die Blumen kommen entweder an den Spitzen der Äste oder den obersten Blättern gegenüber, an langen, einblüthigen, gefurchten Blumenstielen hervor. Der Kelch fünfblätterig, abfallend, die Kelehblätter aufrecht-abstehend, drei Linien lang, zwei Linien breit, eirund, vertieft, spitz oder auch wohl mit ein paar Zähnen an der Spitze versehen, grünlich-gelb und zuweilen etwas behaart. Die Blumenkrone fünfblätterig, einen Zoll im Durchmesser, goldgelb, auf der Oberfläche sehr glänzend, an der Basis etwas heller; die Kronen- blätter umgekehrt-eirund, kurz genagelt; der Nagel mit einer kleinen, abgerundeten, kronenblattartigen, angewachsenen, das Honiggrübehen bedeekenden Schuppe bedeekt; die Platte fünf Linien lang, oben fast eben so breit, an der Spitze abgerundet und meist ganz schwach eingedrückt. Staubgefälßse viele, auf dem behaarten Fruchtboden „eingesetzt, kaum halb so lang als die Kronenblätter, gelb; die Staubfäden fadenförmig, die Staubbeutel aufrecht, zweifächerig, Stempel viele, in einem fast kugelrunden Köpfehen beisammenstehend; die Fruchtknoten rundlieh, kahl, in den kurzen, geraden Griffel übergehend, an dessen Spitze die schief aufsitzende Narbe steht. Die Frücht- chen (einsamige Kapseln) linsenförmig, stark berandet, dicht eingestochen punktirt, mit dem bleibenden, geraden, fast viereckigen, pfriemenförmigen Griffel grschnäbelt. Dieser Ranunkel ist durehaus nicht scharf und wird deshalb in manchen Ge- genden unter den Kohl gemischt und als Gemüse gegessen. Die Schweine: fressen Wurzel und Blätter gern. In den Gärten kommt er häufig gefüllt vor. Deutsche Namen: Kriechender - oder Wiesenhalnenfuls, Weihenfufs, Krähenfußs. 770: 0 HÜIS u . ur j ) i » l B y 1x ‘ ” v N * l In FE DV} ) Pi sÄrlen f ) ö « 7 r y " z h e | \ x us n 1 \ h , v x 178: RANUNCULUS ACRIS Linne. SCHARFER RANUNKEL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEF. RANUNCULUS.. Char. gen. vide supra N? 175. Sect. 3. Ranuncul. Petala flava, ad unguem foveola nectarifera squamula tecta. Car- pella laevia. RANUNCULUS ACORIS. Caulis erectus, gracilis; folia radicalia petio- lata, palmatim lobata; lobi cuneati trifidi, laciniis sub- dentatis; pedunculi teretes; calyces patentes; carpella le- niformia, marginata, laevia, arcuatim mucronulata. R. acris Linne Fl. suec. 466. 507. WWilld. spec. plant. 2. p. 1326. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 36. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 179. Hagen Pr. Pf. 1. p. 4380. Weifs Dunz. Pfl. 1. p. 306. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p- 235. Bebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 237. Dietr. Derl. Fl. p. 536. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 132. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 240. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 166. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 49. Überall auf Wiesen und Triften und auch in begrasten Wäldern sehr gemein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Mai bis September. 2%. Die Wurzel besteht aus einem Büschel ziemlich langer, weifslicher Fasern, die oft aus einem ganz kurzen, abgebissenen Wurzelstock oder Wurzelhals hervor- kommen, und treibt meist nur einen Stengel und mehrere Wurzelblätter. Der Sten- gel 2—3 Fuls hoch, steif aufrecht, schlank, dünner als eine Gänsefeder, von der Mitte an gabelspaltig-ästig, an den Theilungen beblättert, stielrund, glatt, selten ganz kahl, gewöhnlich und besonders an der Basis, so wie die Blatistiele mit aufrechtstehenden, weichen Haaren besetzt, inwendig röhrenförmig. Die Wurzelblätter lang gestielt, mit 3—4 Zoll langen, aufrechten, nach der Basis zu in eine lange, häutige, schmale Blatt- scheide übergehenden Blattstielen, handförmig gelappt, von fast kreisrundem Umfange, bis zur Basis handförmig in 3—5 Lappen getheilt, der mittlere Lappen keilfürmig, 1-—2 Zoll lang. bis über die Mitte dreispaltig, mit lanzettförmigen, spitzen Ein- 10 * schnitten, von denen der mittlere an jeder Seite einen tief eingeschniltenen Zahn hat, die seitlichen entweder mit eben solchem Zahn an jeder oder nur an einer Seite ver- schen sind, oder statt des Zahns noch einen wirklichen Einschnitt, der dann an der äufsern Seite wiederum einmal gezähnt ist, haben; die Seitenlappen, es mögen einer oder zwei an jeder Seite vorhanden sein, wo dann im letzteren Falle die Theilung nicht bis zum Grunde geht, sind nur wenig kürzer als der mittlere, und eben so ge- theilt. Die unteren Stengelblätier kurz gestielt, mit an der Basis ebenfalls scheiden- artig erweiterten Blatistielen, die sich an der Spitze in drei Theile theilen, von denen jeder ein dreispaltiges Blatt trägt, dessen Einschnilte lanzettförmig, ganzrandig. oder mit einem Zahn an der Seite versehen, oder selbst noch einen oder den anderen Ein- sehnitt haben. Die obersten Stengelblätter sitzend, gewöhnlich aus 1—3 längeren oder kürzeren, linienförmigen, ganzrandigen Blättehen bestehend. Alle Blälter sind auf der Oberfläche dunkelgrün, entweder ganz kahl oder mit angedrückten weichen Haaren besetzt, auf der Unterfläche bleicher und ebenfalls entweder kahl oder mehr oder weniger mit Haaren besetzt, so dafs dieselbe nicht selten etwas grau aussieht und zuweilen fast seidenartig erscheint. Die Blumen stehen an der Spitze der gabel- spaltigen Äste an langen, stielrunden, (nicht gefurchten) aufrechten, einfachen oder gegabelten Blumenstielen. Der Kelch fünfblätterig, abfallend; die Kelchblätter abste- hend, eirund, drei Linien lang, fast zwei Linien breit, spitz, äufserlich grünlich mit gelberem Rande, weichhaarig, innerhalb gelblich und kahl. Die Blumenkrone fünf- blätterig, fast einen Zoll im Durchmesser, goldgelb, glänzend, an der Basis etwas heller oder mit einem sogenannten Wasserfleck versehen; die Kronenblätter eirund, kurz ge- nagelt; der Nagel mit einer kleinen, abgestulzten, kaum ausgerandeten, kronenblatt- artigen, angewachsenen, das Honiggrübehen bedeckenden Schuppe besetzt; die Platte fünf Linien lang, unter der Spitze fast eben so breit, umgekehrt eirund, abgerundet oder fast abgestutzt mit zuweilen eingedrückter oder fast wellenförmig - gekerbter Spitze, nach der Basis zu keilförmig verschmälert. Staubgefäßse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, halb so lang als die Kronenblätter, gelb; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel aufrecht, zweifächerig. Stempel viele, in einem fast ku- gelrunden Köpfchen beisammenstehend; die Fruchtknoten rundlich, kahl, in den selır kurzen, gekrümmten Griffel übergehend, an dessen Spitze die schief aufsitzende Narbe steht. Die Früchtchen (einsamige Kapseln) linsenförmig, stark berandet, glatt, kahl, mit dem sehr kurzen, etwas gekrümmten Griffel geschnäbelt. Dieser Ranunkel ist einer der giftigsten und im frischen Zustande so scharf, dafs man ihn in früheren Zeiten zum Blasenziehen benutzt hat. Frisch wird er von keinem Vieh gefressen, unter dem Heu getrocknet fressen sie ihn jedoch ohne Nachtheil. In den Gärten kommt er häufig gefüllt vor. Deutsche Namen: Scharfer Hahnenfuls, gemeiner-, Wiesen -, brennender-, Acker-Hahnenfuls, Schmirgeln, Schmalzblume, Pfännlein. TE 2 @ % ? v Davis seelesattt Ei 179. RANUNCULUS SCELERATUS Linne. GIFTIGSTER RANUNKEL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEE. RANUNCULUS. Char. gen. vide supra X 175. Sect. 3. Banunculi. Petala flava, ad unguem foveola nectarifera squamula tecta. Car- pella laevia. RANUNCULUS SCELERATUS. Caulis erectus, crassus; folia radicalia petiolata, tri-ad quinqueloba, lobis rotundatis .crenatis; caulina petiolata, palmalim-trilobata, lobis cuneatis sub- trifidis apice dentatis; floralia sessilia tripartita, lacinüs linearibus subintegerrimis; peduneuli subsulcati; calyces P3 demum reflexi; carpella minima, in spicam elongatam disposita. R. sceleratus Linne Fl. suec. 463. 499. Milld. spee. pl. 2. p. 1315. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 34. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 186. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 426. Wei/s Danz. Pfl. 1. p. 305. Rostk. et Schm Fl. sedin. p: 234. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 236 Dietr. Derl. Fl. p. 534. IW imm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 131. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 240. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 166. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 48. In Sümpfen und am Rande der Gewässer überall häufig. Unsere Ezemplarg aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis in den Herbst. ©. Die Wurzel besteht aus einem dichten Büschel ziemlich starker, langer, weils- licher Fasern und treibt meist nur einen, selten mehrere Stengel. Der Stengel 1— 3 Fuls hoch, aufrecht, unten zuweilen bis einen Zoll im Durchmesser, oft sehr verästelt, stielrund, nach oben zu so wie auch die Äste eckig-gefurcht, ganz kahl wie fast im- mer die ganze Pflanze, von einer gelbgrünen Farbe, an dem ersten Gelenk nicht selten mit einem Quirl von Wurzelfasern besetzt, inwendig röhrenförmig. Die Wurzelblätter im Kreise stehend, lang gestielt, mit 3— 4 Zoll langen, an der Basis in eine häutige Scheide sich erweiternden Blattstielen, von einem fast kreisrunden Umfange, einen oder höchstens zwei Zoll lang und breit, die ersten beinahe ganz, die übrigen drei- bis fünflappig, mit ungefähr bis zur Mitte gehenden abgerundeten und eingeschnitlen- gekerbten Lappen, von denen der mittlere undeutlich dreispaltig, die seitlichen aber etwas tiefer zweispaltig sind. Die unteren Stengelblätter ebenfalls kürzer oder länger gestielt, mit an der Basis ebenfalls scheidenartigen Blattstielen, gewöhnlich gröfßser als die Wurzelblätter, die untersten oft eben so gestaltet wie die Wurzelblätter, die fol- genden dagegen immer dreilappig, mit auseinandergesperrten, ziemlich tiefgehenden Lap- pen, die keilförmig und an der Spitze dreispaltig sind, und deren spitze Einschnitte an jeder Seite einen oder den anderen Zahn, zuweilen aber auch wohl wiederum einen Seiteneinschnitt haben, der dann wie der Haupteinschnitt gezähnt ist. Die ober- sten Stengelblätter sitzend, mit der scheidenartig erweiterten Basis den Stengel um- fassend, gewöhnlich aus drei linien-keilförmigen, spitzen, am Rande mit einigen Zäh- nen versehenen Blättchen oder Lappen bestehend; die zunächst den Blumen stehenden linienförmig und ganzrandig. Alle Blätter sind etwas fleischig, glänzend-hellgrün, ganz kahl, aber doch etwas schärflich. Die sehr zahlreiehen Blumen kommen theils aus der Spitze .der Äste, theils aus den Achseln der Blätter an ziemlich langen, fadenför- migen, schwach gefurchten, meist etwas weichhaarigen Blumenstielen hervor. Der Kelch fünfblätterig, abfallend; die Kelchblätter zwei Linien lang, 1* Linien breit, eirund, stumpf, gelblich, entweder kahl oder etwas weichhaarig, in der Blüthe abste- a hend, beim Verblühen aber zurückgeschlagen. Die Blumenkrone fünfblätterig, klein, höchstens vier Linien im Durchmesser, eitronengelb; die Kronenblätter länglich, abge- rundet, sehr ‘kurz genagelt, dicht über dem Nagel mit einem kleinen Honiggrübchen verschen, dessen ringsum aufgeworfener Rand ihm das Ansehen einer kleinen drüsen- artigen Schuppe giebt; die Platte kaum zwei Linien lang, halb so breit, ganzrandig. Staubgefälse nicht sehr zahlreich, auf der Basis des Fruchtbodens eingesetzt, halb so lang als die Kronenblätter; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel aufrecht, zweifächerig. Stempel sehr viele, ährenartig um den sich immer mehr verlängernden, kegelförmigen Fıuchtboden gestellt; die Fruchtknoten eirund, kahl, in den sehr kurzen Griffel übergehend. an.dessen Spitze die schief aufsitzende Narbe steht. Die Frücht- _ chen (einsamige Kapseln) in ein 3—4 Linien langes, walzenförmiges Ährehen stehend, sehr klein, schief-eirund. ganz fein runzelig oder gekörnt, mit dem sehr kurzen, gera- den, etwas dicken Griffel kaum merklich geschnäbelt. Dieser Ranunkel ist der giftigste von allen. Frisch auf die Haut gelegt zieht er Blasen und bringt schwer zu heilende Geschwüre hervor. In den Mund genommen, verursacht «er das heftigste Brennen und eine Entzündung aller weichen Theile, die oft mehrere Tage anhält, die Zähne stumpf macht und ein Bluten der Gaumen her- vorbringt. Kein Vieh berührt wohl diese Pflanze, doch wenn ihnen davon etwas frisch unter das Futter gemischt wird, :bekommen sie heftige Entzündung im Magen, ein starkes Zittern in den Gliedern und die Blutgefäfse, besonders am Unterleibe schwillen sehr an. und nicht selten ist der Tod die Folge davon. Die Landleute pflegen diesen Zustand, besonders bei den Schafen, das kalte Fieber zu nennen. So giftig aber auch die Pflanze im frischen Zustande ist, so verliert sich diese Schärfe doch, sobald sie getrocknet wird, und dann kann sie von allem Vieh ohne Schaden genossen werden, Deutsche Namen: Blasenziehender Hahnenfuls. Wasser-, Gift-, brennen- der-, böser Hahnenfuls, Geifsblume, Froschpfefler, Froscheppig, Wassereppig. GG a: » VOHER, Br 7 ‚ BLZ 180. RANUNCULUS FLAMMULA Linne. BEISSENDER RANUNKEIL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEE. JRANUNCULUS. . Char. gen. vide supra JM 175. Sect. 3. Banuncuh. Petala flava, ad unguem foveola nectarifera squamula tecta. Car- pella laevia. RANUNCULUS FLAMMULA. Caulis adscendens, basi radicans; folia inferiora petiolata, ovala, denticulata; superiora sessilia, lineari-lanceolata, denticulata; pedunculi subangulati; ca- Iyces patentes; carpella obovata, laevia, mucronulata. R. Flammula Linne Fl. suec. 458. 495. Milld. spec. plant. 2. p. 1307. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 32. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 166. Hagen Pr. Pfl.1. p. 422. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 305. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 235. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 235. Dietr. Berl. Fl. p. 532. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 125. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 239. Doenningh. Prodr. FI. monast. p. 165. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 47. Findet sich überall auf feuchten Wiesen, überschwemmten Plätzen, an den Ufern der Gewässer und ist sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend vom Berlin. Blüht vom Juni bis September. 2%. Die Wurzel besteht aus einem Büschel langer, weilser, ziemlich starker Fa- sern, treibt meist einen, aber auch wohl mehrere Stengel. Der Stengel 1—2 Fuß lang, aufrecht, aufsteigend oder niederliegend und dann nicht selten an den Gelenken wurzelnd, etwas zusammengedrückt, meist etwas hin- und hergebogen, gestreift, am oberen Theil ästig, gewöhnlich kahl, zuweilen aber auch, so wie die Blätter, Blatt- und Blüthenstiele mit kurzen Härchen besetzt. Die Wurzelblätter so wie das eine oder andere der untersten Stengelblätter lang gestielt,, mit 3—4 Zoll langen, an der # Basis scheidenartig erweiterten, den Stengel umfassenden Blatistielen, die Platten ei- rund oder länglich, 1—1* Zoll lang, —1 Zoll breit, spitz, an der Basis gewöhnlich breit und abgerundet, zuweilen aber auch etwas spitz in den Blattstiel auslaufend, am Rande wenig und entfernt klein gezähnt, auf den Flächen 3—5-nervig. Die übrigen Stengelblätter sitzend, an der Basis in eine ziemlich lange, den Stengel mit dem Grunde umfassende Blattscheide erweitert und verlängert; die Plaite linien -lanzett- förmig, fast etwas sichelförmig oder schwertförmig gekrümmt, zwischen 1—2 Zoll lang, 2—6 Linien breit, spitz, klein und entfernt gesägt, 3—7-nervig, die zunächst den Blüthen stehenden viel kleiner und ganzrandig. Alle Blätter sind etwas dicklich, hell aber lebhaft grün, glänzend, die Zähne und auch die Spitzen etwas knorpelariig. Die Blumen stehen an der Spitze der Äste auch in den Achseln der obersten Blätter, an ziemlich langen, etwas diekliehen, stumpfkantigen Blumenstielen, die an der einen Seite mit einer Furche durchzogen sind. Der Kelch fünfblätterig, abfallend; die Kelch- blätter abstehend, eirund, 2% Linien lang, 14 Linien breit, vertieft, stumpf, grün, mit gelblichem Rande, kahl oder auch etwas behaart. Die Blumenkrone fünfblätterig, S—9 Linien im Durchmesser, goldgelb oder eitronengelb, glänzend, mit einem helle- ren oder Wasserfleck an der Basis; die Kronenblätter umgekehrt-eirund, kurz gena- gelt. der Nagel mit einer kleinen, auf beiden Seiten angewaclhsenen, oben abgestutzten und ausgerandeten, das Honiggrübchen bedeekenden Schuppe besetzt; die Platten 3+ Li- nien lang. oben 3 Linien breit, an der Spitze abgerundet und meist etwas ausgerandet. Staubgefäßse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, sehr kurz und nur die Basis der Kronenblätter bedeckend; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel aufrecht, zwei- fächerig. Stempel viele, in einem fast kugelrunden Köpfchen beisammenstehend; die Fruchtknoten umgekehrt eirund, kahl, in den sehr kurzen, etwas schiefen Griffel über- gehend, an dessen Spitze die schief aufsitzende Narbe steht. Die Früchtchen (ein- samige Kapseln) umgekehrt-eirund, glatt, schwach gerandet, mit dem sehr kurzen, etwas schiefen Griffel geschnäbelt. Über Ranunculus reptans, den viele für eine Varietät des AR. Flammula, gleiche Autorität habende Botaniker aber für eigene Art ansehen, wage ich noch kein Urtheil zu fällen, da mir bis jetzt eigene Beobachtungen darüber fehlen. Auch dieser Ranunkel hat dieselben giftigen Eigenschaften wie AR. bulbosus, acris, sceleratus und andere. Diese Eigenschaften soll er, selbst getrocknet, nicht verlieren. Deutsche Namen: Beilsender Hahnenfufs, Sumpf-, Wasser-, Speer-Hahnen- fuls, Speerkraut, Egelkraut, Gichtkraut, Brennkraut. 57T [4 c u. ATI PER Any CAT Dass [<= 181. RANUNCULUS LINGUA Linne. GROSSER RANUNKEL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEE. RANUNCULUS. Char. gen. vide supra MW 179. Sect. 3. Ranunculi. Petala flava, ungue foveola nectarifera squamula tecta. Car- pella laevia. RANUNCULUS LINGUA. Caulis erectus; folia omnia amplexicaulia, lanceolata, acuminata, denticulata; pedunculi teretes; ca- Iyces patentes; carpella compressa, marginata, laevia, rostrata. R. Lingua. Linne Fl. suec. 457. 494. WWilld. spec. plant. 2. p. 1308. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 32. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 169. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 4235. Weifs Danz. Pfl.1. p. 303. Rostk. et Schm. FI. sedin. p. 233. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 235. Dietr. Berl. Fl. p. 533. WFimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 124. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 239. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 1065. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 48. Auf sumpfigen Wiesen, in Gräben und andern Gewässern überall. Ost- preufsen: in der Kopornschen Heide, bei Commau und bei Fischhausen. West- preulsen: in der Gegend von Danzig häufig! Pommern: um Stettin bei der Ziegelei, bei Lienken, im Schrei, auf den Dammschen Wiesen u. s. w. häufig. Brandenburg: überall gemein, um Berlin namentlich im Thiergarten! bei Schöneberg!! Tempelhof! Weissensee! Tegel! Jungfernheide! Grunewald! u. s. w. Schlesien: bei Marienau, Hundsfeld, Oswitz, Oppeln. Sachsen: überall. Westfalen: um Dülmen bei der Entenkoi, Coesfeld bei der Klinke, Bentheim u. s. w. Niederrhein: im Rheinthal bei Lach; im Regierungsbezirk Trier an Weihern in der Gegend von Saarbrücken. Blüht im Juli und August. 24. 3. Bd. 7. u. 8. Heft, 11 Die Wurzel besteht aus einem Büschel langer, weilser, ziemlich starker Fa- sern und treibt gewöhnlich einige lange kriechende Ausläufer. Der Stengel 1—3 Fuls hoch, aufrecht, gegliedert, an den untersten Gelenken einige quirlständige Wurzelfa- sern treibend, stielrund, von der Dicke eines Fingers, fein gestreift, höchstens nach oben zu etwas ästig, unterhalb kahl, oberhalb mit kurzen, etwas abstehenden Haaren besetzt, von bläulich-grüner Farbe, inwendig röhrenförmig. Die Blätter wechselweise- stehend, alle sitzend, aufrecht, 3—10 Zoll lang, +—1 Zoll breit, lanzeltförmig, zuge- spitzt, schwach gezähnelt oder ganzrandig, mit schwieliger Spitze und Zähnchen, an der Basis in eine fast häutige Scheide erweitert und stengelumfassend, von etwas dicker Beschaffenheit, 5—7-nervig, selten ganz kahl, sondern unterhalb gewöhnlich mit kurzen, angedrückten Härchen besetzt, oberhalb fein punktirt. Die Blumen stehen an der Spitze des Stengels und der Äste an 2—3 Zoll langen, blattgegenständigen, stielrunden, mit aufrecht-abstehenden Härchen besetzten Blumenstielen, die in der Mitte zuweilen mit zwei kleinen gegenüberstehenden lanzettförmigen Blättehen besetzt sind. Der Kelch fünfblätterig, bald abfallend; die Kelchblätter abstehend, eirund, 5—6 Li- nien lang, 3—4 Linien breit, eirund-rundlich, stumpflich, vertieft und ausserhalb fast gekielt, weiehhaarig, gelblich. Die Blumenkrone fünfblättrig, fast anderthalb Zoll im Durchmesser, goldgelb, glänzend; die Kronenblätter umgekehrt-eirund, kurz genagelt, der Nagel mit einem ziemlich grolsen fast sackförmigen Honiggrübchen besetzt, welches mit einer auf beiden Seiten angewachsenen Schuppe bedeckt ist; die Platten acht Li- nien lang, oben über sechs Linien breit, an der Spitze abgerundet und entweder ganz, oder schwach ausgerandet oder schwach ausgeschweift, äufserlich linienförmig-geadert. Staubgefäfse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, sehr kurz und nur die Nägel der Kronenblätter bedeckend; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel aufrecht, zwei- fächerig. Stempel viele, in einem fast kugelrunden Köpfchen beisammenstehend; die Fruchtknoten rundlich, zusammengedrückt, mit einigen Härchen besetzt, in den kurzen, breiten, fast dreieckigen Griffel übergehend, an dessen Spitze die grolse, schief auf- sitzende Narbe steht. Die Früchtehen (einsamige Kapseln) rundlich-eirund, zusam- mengedrückt, glatt, mit einigen steifen Härelien besetzt, breit berandet mit dem fast schwertförmigen Griffel geschnäbelt. Dieser Ranunkel ist auch, wie die mehrsten übrigen, scharf und blasenziehend. Deutsche Namen: Grofser Hahnenfuls, Speerhahnenfuls, Speerkraut. 7 / 5; @ £ 2 7 N 92 DILHDIDLI Lrrsroe 182. RANUNCULUS ARVENSIS Linne. ACKER -RANUNKEL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEFE. RANUNCULUS. Char. gen. vide supra JM 175. Sect. 4. Philonotes. Petala flava, ungue' foveola nectarifera squamula tecta. Car- pella granulata vel muricata, RANUNCULUS ARYENSIS. Caulis erectus, multiflorus; folia tripar- tito-multifida, laciniis lineari-lanceolatis subintegerrimis; pedunculi teretes; calyces patentes; carpella compressa, rosirata, disco margineque aculeis subulatis muricata. R. arvensis Linne Fl. suec. 470. 508. JYilld. spec. plant. 2. p. 1329. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 41. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 187. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 431. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 307. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p- 236. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 237. Dietr. Berl. Fl. p. 538. IV imm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 140. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 241. Doenningh. Prod. Fl. monast. p. 167. Schaef. Trier. Fl. 1.2. p. 51. R. echinatus Crantz Fl. austr. p. 118. Unter der Saat überall sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend von Willmersdorf bei Berlin. Blüht im Mai und Juni. ©. Die Wurzel besteht aus einem Büschel ziemlich starker und langer, weils- licher Fasern und treibt einen Stengel und mehrere verschieden gestaltete Wurzel- blätter. Der Stengel 1—1* Fuls hoch, aufrecht, stielrund, vielblumig, selten ganz kahl, gewöhnlich mehr oder weniger mit aufreeht-abstehenden, weichen Haaren be- setzt, ausgebreitet-äsiig und an den Theilungen beblättert. Die zuerst hervorkommen- den Wurzelblätter sind kürzer gestielt, länglich oder länglich-umgekehrt eirund, ganz oder dreilappig, an der Spitze 3—5-zähnig, an der Basis in den Blattstiel verschmä- lert; sie finden sich nur bei der jungen Pflanze und sind zur Zeit der Blüthe schon abgestorben. Die übrigen Wurzelblätter länger gestielt, mit 2—3 Zoll langen, auf- rechten, weichhaarigen, an der Basis in eine, einen Zoll lange, ziemlich erweiterte 1% und den Stengel umfassende, weilsliche, häutige Scheide übergehenden Blattstielen; die Platte zwei Zoll lang, bis in den Blattsiel hinein dreitheilig, mit nach oben viel- spaltigen oder eigentlich doppelt dreispaltigen Einschnitten, die sich nach unten zu blattstielartig verschmälern und gleichsam wie gestielt erscheinen, und an denen die letzten Einschnittchen linien-lanzettförmig, ganzrandig oder besonders die seitlichen mit einem oder dem anderen Zahn versehen sind. Die unteren Stengelblätter haben ganz die Gestalt der Wurzelblätter, sind ebenfalls lang gestielt und die Platte eben so zertheilt wie an diesen. Die oberen Stengelblätter auf eine längere oder kürzere, ziemlich erweiterte und den Stengel umgebende häutige Scheide aufgesetzt, ebenfalls bis zum Grunde hin dreitheilig und jeder der unten linienförmigen Einschnitte von der Mitte aus in drei linienförmige oder linien-lanzeitförmige, spitze, einen Zoll lange, ganzrandige, selten mit einem Zahn versehene Einschnittchen getheilt. Die höchsten, den Blüthen entgegengesetzten Blätter bestehen meist nur aus drei langen, linien-lan- zettförmigen, ganzen Einschnitien. Alle Blätter haben eine hellgrüne Farbe, sind meh- rentheils kahl oder doch nur selten etwas weichhaarig. Die Blumen kommen aus den Achseln der oberen Blätter diesen gegenüber hervor, sind lang gestielt und die Blumen- stiele 1—2 Zoll lang, länger als die Blätter, einblumig, stielrund, weichhaarig. Der Kelch fünfblätterig, abfallend, die Kelchblätter abfallend, lanzeitförmig, drei Linien lang, eine Linie breit, spitz, bleichgrün, an der Basis etwas ins graue, an der Spitze ins gelbliche übergehend, äufserlich zottig. Die Blumenkrone fünfblätterig, einen halben Zoll im Durchmesser, citronengelb, wenig glänzend; die Kronenblätter umgekehrt- eirund, kurz genagelt; der Nagel mit einer kleinen, abgerundeten, ausgerandeten oder schwach gekerbten, kronenblattartigen, angewachsenen, das Honiggrübehen bedeckenden Schuppe besetzt; die Platte drei Linien lang. oben 2+ Linien breit, an der Spitze ab- gerundet, kaum etwas eingedrückt oder gekerbt. Staubgefälse viele, auf dem Frucht- boden eingesetzt, kaum halb so lang als die Kronenblätter; die Staubfäden fadenför- mig; die Staubbeutel aufrecht, zweifächerig. Stempel 5—7, in einem Köpfchen bei- sammenstehend; die Fruchiknoten zusammengedrückt, weichstachelig, in den kurzen, fast geraden Griffel übergehend, an dessen Spitze die schief aufsitzende Narbe steht. Die Früchtehen (einsamige Kapseln), über einen Viertel Zoll lang, schief eirund, zu- sammengedrückt, mit einem kielartig hervorstehenden Rande umgeben, und sowohl hier als auf beiden Flächen mit starken, langen, pfriemenförmigen Stacheln besetzt, mit dem bleibenden, ziemlich geraden Griffel geschnäbelt. Es werden von dieser Pflanze zwei Abänderungen aufgeführt, die wir beide aber noch nicht zu sehen Gelegenheit gehabt haben. Bei der ersten sind die Frücht- chen statt der Stacheln nur mit stumpfen Knötehen auf den Flächen und mit stumpfen Zähnen am Rande besetzt. Sie kommt in Ungarn und Taurien vor und wird von De Candolle als besondere Species angesehen und unter dem Namen A. Zuberculatus im Prodr. syst. weg. 1. p. 41. aufgeführt. Bei der zweiten fehlen die Stacheln auf den Früchtchen gänzlich; diese wird als var. inermis bezeichnet und ist von Friedrich Nees von Esenbeck bei Bonn entdeckt worden. Vergl. Koch deutsche Flora. Auch dieser Ranunkel ist, so lange er frisch ist, scharf und giftig, besonders aber die Fruchtknoten. Deutsche Namen: Ackerhahnenfufs, Stachelhahnenfußs, Feldhahnenfuß. TEE JS3. Rx Damusserte ngmaretes SSreree‘ 189. RANUNCULUS AQUATILIS Linne. WASSER - RANUNKEL. POLYANDRIA POLYGYNIA. RANUNCULACEE. RANUNCULUS. Char. gen. vide supra 2 175. Sect. 1. Batrachii. Petala alba, ungue flavo foveola nectarifera nuda. Carpella trans- versim rugulosa. RANUNCULUS AOUATILIS. Caules natantes; folia petiolata, infe- riora immersa, capillaceo-multifida, laciniis divergenti- bus; superiora emersa, reniformia, lobata; pedunculi op- positifolii, teretes; petala obovata; carpella oblonga, hispida, rugulosa. R. aquatilis Linne Fl. sueec. 2. p. 509. FWilld. spee. plant. 2. p. 1332. «. et y. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 26. «. ß. et y. WMallroth Sched. erit. 1. p. 432. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 145. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 308. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 232. Rebent. Prodr. FI. neom. 1. p. 237. Dietr. Berl. Fl. p. 550. /Vimm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 122. «. verus. Spreng. Fl. hal. ed.2.1. p. 242. «. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 163. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 46. R. heterophyllus et aquatilis IFilld. Prodr. Fl. berol. p. 190. 191. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 432. 439. R. peltatus et diversifolius Schrank. bair. Fl. 2. p. 103. R. pantothrix Brot. Fl. lusit. 2. p. 375. In Gräben, Teichen, Sümpfen, am Rande der Flüsse u. s. w. überall sehr ge- mein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis August. 2L. Die Wurzel ist faserig, im Boden des Wassers eingesetzt und treibt mehrere Stengel. Die Stengel nach der Tiefe des Wassers länger oder kürzer, oft gegen drei Fufs lang, schief aufsteigend, gegliedert, aus den Gelenken mehrentheils ziemlich lange Wurzelfasern treibend, mit dem oberen Theil auf dem Wasser schwimmend ohne zu fluthen; sie sind fadenförmig, stielrund, oder durch einige schwache Furehen undeut- lich kantig, kahl, nach oben zu gewöhnlich etwas dicker und fleischiger werdend, auch hier wohl mit einigen Härchen bekleidet, im Anfange einfach, nachher gabelspaltig- ästig, mit verschieden gestalteten Blättern besetzt und am aufgetauchten Theil blumen- tragend. Die untergetauchten Blätter haarförmig-vieltheilig, ziemlich lang gestielt; die Blattstiele an der Basis etwas scheidenartig, gewöhnlich noch von einer kleinen, lan- zettförmigen, scheidenartigen Schuppe gestützt, meist mit einigen Härchen besetzt, an der Spitze dreigabelig getheilt, von welcher Gabel der mittlere Ast, besonders an den untersten Blättern oft wiederum dreigabelig ist; jeder einzelne Ast trägt ein mehrere- mal dreitheiliges Blättchen, mit nach allen Richtungen hin ausgesperrten, zweigabelig- getheilten, zusammengedrückt -stielrunden, haarförmigen, borstenförmig - zugespitzten Einsehnitten. Die oberen aufgetauchten Blätter auf dem Wasser schwimmend, länger gestielt, mit 1—2 Zoll langen Blattstielen, nierenförmig, kaum einen Zoll lang, aber fast 15 Zoll breit, 3—5-lappig, mit kurz 2—3-spaltigen stumpfen Lappen, an der Basis etwas herzförmig, von etwas dicklicher, fleischiger Beschaffenheit, auf der Ober- fläche dunkelgrün, unterhalb bleicher und wohl mit einigen Härchen besetzt. Die Blumen entspringen am oberen Theil, den aufgetauchten Blättern gegenüber, an 1— 2 Zoll langen, stielrunden Blumenstielen, die in der Blüthezeit aufrecht, nachher aber zurückgebogen sind; ihrer Grölse nach sind sie nach dem Standort und nach dem Alter der Pflanze sehr verschieden, und haben an jungen kräftigen Exemplaren wohl einen Zoll und darüber im Durchmesser. Der Kelch fünfblätterig, abfallend; die Kelch- blätter ein Drittel kleiner als die Kronenblätter, oval, stumpflich, meist am Rande an- ders gefärbt, auf der Aulsenseite etwas schärflich. Die Blumenkrone fünfblätterig, weils, an der Basis gelb; die Kronenblätter umgekehrt-eirund, kurz genagelt; der Nagel gelb, oberhalb desselben mit einer kleinen Honiggrube verschen, die auf einem Höckerchen aufgesetzt, aber ven keiner Schuppe bedeckt ist; die Platte fünf Linien lang, an der ganz schwach gekerbten Spitze eben so breit, mit wasserhellen Adern durchzogen. Staubgefälse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, kaum mehr als die Nägel der Kro- nenblätter bedeckend; ‚die Staubfäden fadenförmig, gelb; die Staubbeutel aufrecht, zwei- fächerig. Stempel viele, in einem sehr kleinen kugelrunden Köpfchen beisammenste- hend; die Fruchtknoten fast kreisrund, kaum mit einem Griffel versehen, sondern nur mit einem Spitzchen besetzt, auf welchem sich die schief aufsitzende Narbe befindet. Die Früchtehen (einsamige Kapseln) rundlich-eirund, zusammengedrückt, unberandet, der (ueere nach gerunzelt, steifhaarig, (zuweilen aber auch kahl) mit dem sehr klei- nen Griflelspitzchen besetzt. Es kommt diese Pflanze nach dem verschiedenen Standort in mannigfaltigen Formen vor, von welchen wir die Normale oder Hauplform hier beschrieben haben. Constaute Varietäten können wir aber aus diesen Fermen nicht bilden, da sie so sehr in einander übergehen, dals man schwer eine Grenze derselben angeben kann. An Stellen, wo das Wasser ausgetrocknet ist, kommt die Pflanze in kleinen, gedrängten Rasen vor, an denen meist, aber doch nicht immer die nierenförmigen Blätter fehlen. Auch im tiefen Wasser giebt es Exemplare, bei denen die nierenförmigen Blätter eben- falls nicht vorhanden sind. Aufserdem findet man wieder Individuen, wo die nieren- förmigen Blälter tiefer gelappt sind, auch solche mit fast ungekerbten Lappen, ferner welche mit ganz abgestutzter Basis. Die Gröfse der Blumen variürt ebenfalls sehr. Dieser Ranunkel ist ebenfalls scharf und blasenziehend, wenn .er frisch ist; getrocknet kann ‚er aber als Viehfutter benutzt werden. Deutsche Namen: Wasserhahnenfußs, ungleichblätteriger- und fenchelartiger Hahnenfuls. Wasserhähnchen, Wasser-, Leberkraut, Haarkraut. m = > Weise U . z _ 7 7) > 2 | ’ > . Ahetiinem 211070 BZ Y 184. CHELIDONIUM MAJUS Line. GROSSES SCH@ELLKRAUT. POLYANDRIA MONOGYNIA. PAPAVERACEE. CHELIDONIUM. Calyx diphyllus, caducus. Corolla tetrapetala. Sta- mina numerosa, hypogyna; antherae erectae, bilocu- lares. Stylus subnullus; stigma bilobum. Capsula si- liquaeformis, bivalvis, unilocularis, valvis e basi ad apicem dehiscentibus. Spermophora duo, ‚Jliformia, ad suturas affıxa, basi et apice cohaerentia. Semina numerosa, strophiolo glanduloso instrueta. CHELIDONIUM MAJUS. Folia decursive pinnata, pinnis subrotundis crenato-lobatis; pedunculi subumbellati; petala integra. Ch. majus Linne Fl. suee. 430. 465. Milld. spec. pl. 2. p. 1191. Mert. et Koch d. Fl. 4. p.. 14. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 123. Hagen Pr. Pf. 1. p- 402. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 291. HRostk. et Schm Fl. sedin. p. 224. Rebent. Prodr. FI. neom. 1. p. 212. Dietr. Berl. Fl. p. 509. /Vimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 98. Spreng. FI. hal. ed. 2. 1. p. 235. BDoenningh. Prodr. Fl. monast. p. 157. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 34. An Zäunen, im Gartenlande, auf Schutthaufen, in Dörfern u. s. w. überall ge- mein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht den ganzen Sommer. 2%. Die Pflanze enthält in allen ihren Theilen einen safranfarbigen Milchsaft, der bei der geringsten Verwundung derselben, ausflielst. Die Wurzel fast spindelförmig, ziemlich diek, nach unten zu in mehrere Äste getheilt, mit vielen Fasern besetzt, äufserlich röthlich-rostbraun, inwendig pommeranzenfarbig, viele Wurzelblätter und gewöhnlich auch mehrere Stengel treibend. Die Stengel 1—2 Fufs hoch, aufrecht, gabelspaltig-ästig, unten stielrund oben siumpfkantig, entweder überall oder nur an den angeschwollenen Gelenken mit ziemlich langen, wagerecht abstehenden, geglie- derten Haaren besetzt und wie die ganze Pflanze mit einem bläulichen Reif überzo- gen. Die Blätter, von denen die stengelständigen gegenüberstehen, sind alle gleich gestaltet, unpaar und herablaufend gefiedert, meist aus fünf Blättchen bestehend, ziem- lich lang gestielt und mit dem Blattstiel zwischen 3—6 Zoll lang; der Blattstiel fast dreikantig, durch die herablaufenden Blättchen geflügelt und mehr oder weniger, be- sonders nach der rinnenförmigen Basis zu, mit langen Haaren besetzt, an der Basis erweitert und bei den Stengelblättern mit dem gegenüberstehenden Blattstiel verwach- sen; die Blättchen kahl, auf der Oberfläche runzelig und mattgrün, auf der Unterfläche netzförmig-geadert, weilslich-grün und an den stärkeren Aderästen nicht selten mit einzelnen Härchen besetzt; das gipfelständige Blättchen auf ein, einen halben Zoll lan- ges Stielehen außsitzend, grölser als die übrigen, ungefähr zwei Zoll lang und breit, bis zur Mitte oder kürzer dreilappig, ringsum grob gekerbt; die seitlichen fast sitzend oder kurz gestielt, abnehmend kleiner werdend, ziemlich gegenüberstehend, von mehr länglicher Gestalt, grob gekerbi oder sogar noch etwas lappig-gekerbt, an der Basis der unteren Seite oft mit einem ohrförmigen Anhängselchen besetzt. Die Blumen stehen fast doldenartig oder besser in Büscheln zu 3—8 an ungefähr zwei Zoll lan- gen, nackten, stielrunden Blumenstielen, die an den Gipfeln der Äste, den oberen Blät- tern gegenüber einzeln hervorkommen; sie sind gestielt und jeder dieser besonderen Stiele +—1 Zoll lang, an der Basis mit einem kurzen, eirunden Deekblättchen, wel- ches aber schon früh abfällt, gestützt. Der Kelch zweiblätterig, gelblich, zuweilen mit einigen Härchen besetzt, meist schon vor dem Aufblühen der Blume sich von der Basis der Blüthenknospe lösend, dieselbe wie ein Mützchen bedeckend, und vor deren Entfaltung noch abfallend; die Kelchblätter umgekehrt-eirund, vertieft. Die Blumen- krone vierblätterig, in der Knospe unregelmäfsig zusammengefaltet, nach dem Aufblü- hen flach ausgebreitet, 2 Zoll im Durchmesser, dunkel eitronengelb; die Kronenblätter vier Linien lang, umgekehrt-eirund, an der Spitze abgerundet und hier über drei Li- nien breit. flach und ganz, sehr leicht abfallend. Staubgefäßse viele, zwanzig oder mehr, auf dem Fruchtboden aufgesetzt, kaum halb so lang als die Blumenkrone; die Staubfäden zusammengedrückt, nach oben zu etwas breiter werdend, gelb; die Staub- beutel länglich, aufrecht, auf der Spitze des Staubfadens wie mit einem feinen Stiel- chen außitzend, zweifächerig, gelb. Stempel einer; der Fruchtknoten walzenförmig, so lang als die Staubgefäßse; der Griffel kaum bemerkbar; die Narbe fast sitzend, zweilappig. Die Kapsel linienförmig, verlängert, schotenarig, 1—2 Zoll lang, ein- fächerig, zweiklappig, vielsamig, von der Basis bis zur Spitze aufspringend; Samen- träger zwei, fadenförmig, nathständig, an der Basis und Spitze mit einander verbunden. Die Samen stehen der Länge nach an den Samenträgern, sind braun, schief eirund, und neben der Keimgrube mit einer weilsen, kammartigen Drüse, einer sogenannten Keimwarze versehen. Diese Pflanze enthält ein scharfes, narkotisches Gift. Radix et Herba Che- Tidonii majoris ist in der Medizin gebräuchlich. Mit der gelben ausflielsenden Milch verlreibt man die Warzen. Auch kann man mit dem Safte gelb färben, und die Farbe wird weder dureh Aikalien noch Säuren zerstört, verbleicht jedoch im Sonnenlicht. Deutsche Namen: Schöllwurz, Grolses Schwalbenkraut, Schwalbenwurz, Goldwurz. Gelbwurz, Bluikraut, Maikraut, Warzenkraut, Schinkraut, Lichtkraut, Gottesgabe, Hergotisblatt. 783 a Ay ZZ THAI Are‘ 189. PAPAVER RHQ@AS Linne. KLATSCHROSEN - MOHN. POLYANDRIA MONOGYNIA. PAPAVERACEE. PAPAVER. Calyx diphyllus, caducus. Corolla tetrapetala. Stamina numerosa, hypogyna; antherae erectae, biloculares. Stylus nullus. Stigma sessile, peltatum, radiatum, persistens. Cap- sula medio unilocularis, sub stigmate poris dehiscens. Sper- mophora numerosa, parietalia, in dissepimenta incompleta producta. Semina numerosa, reniformia. J. Capsula glabra. PAPAVYER RHOEAS. Caulis foliosus, multiflorus, hirsutus, pilis omnibus patentibus; folia pinnatifida, lacinis incisis; capsula obovata glabra. P. Rhoeas Linne FI. suec. 428. 468. Willd. spec. plant. 2. p. 1146. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 118. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 22. Hagen Pr. Pf. 1. p. 404. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 90. Rostk. et Schm. Fl. sedin. pP: W. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 213. Dietr. Berl. Fl. p. 507. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 97. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 234. Doenningh. Prod. FI. monast. p. 157. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 55. Auf Äckern und Feldern überall sehr gemein. Unsere Exemplare aus der Ge- gend von Berlin. Blüht vom Mai bis Juli. ©. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, einfach oder mit sehr dünnen, hin- und hergebogenen Ästen besetzt und wenig faserig, einen oder mehrere Stengel treibend. Die Stengel 1—1} Fuls hoch, aufrecht, stielrund, ästig, vielblumig, beblättert, mit weilsen, etwas steifen und ziemlich langen Haaren besetzt, die alle abstehend sind und aus kleinen Höckerchen hervorkommen. Die Wurzelblätter lang gestielt, mit ziemlich breiten, unten dreieckigen oben abgeflachten und schwach rinnenförmigen, langhaarigen Blattstielen, die unteren Stengelblätter kurz geslielt, die oberen sitzend. Alle Blätter sind fiederspaltig, 2—3 Zoll lang, auf beiden Flächen mit ziemlich lan- gen, etwas steifen Haaren dicht besetzt; die Einschnitte ziemlich dieht nebeneinander- und gegenüberstehend; die unteren, besonders an den Wurzelblättern 1—2 Zoll lang, — Zoll breit, eingeschnitten-gezähnt, oder fast fiederspaltig, die übrigen abnehmend 3. Bd. 7. u. 8. Heli. 12 kürzer werdend und gezähnt oder eingeschnitten gezähnt; die Einschnitte und Zähne alle spitz und mit einem steifen Härchen besetzt. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der verlängerten Äste oder Blumenstiele, die aus den Achseln der oberen Blätter hervorkommen, ganz blattlos sind, und wie schon erwähnt, abstelhende Haare haben. Vor dem Aufblühen ist die Blume hängend, während der Blüthe aber und nachher vollkommen aufrecht. Die Blüthenknospe 9—10 Linien lang, länglich. Der Kelch zweiblätterig, schon vor dem Aufblühen abfallend; die Kelehblätter 9— 10 Linien lang, länglich, stark vertieft, äufserlich mit langen abstehenden Haaren besetzt. Die Blumen- krone vierblätterig, 2:—3 Zoll im Durchmesser, sehr hinfällig; die Kronenblätter fast kreisrund, äufserlich etwas gewölbt, abgerundet, ganz fein und fast wellenförmig- gekerbt, lebhaft scharlachroth, an der Basis dunkeler und oft mit einem blauschwar- zen Fleck versehen; 1* Zoll lang; sie stehen paarweise gegenüber, und die des äulse- ren Paares sind breiter, oben 1! Zoll breit, die des inneren Paares oft um die Hälfte schmäler. Staubgefälse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, von der Länge des Fruchtknotens und fast einen halben Zoll lang; die Staubfäden pfriemenförmig, dunkel- purpurfarben, mit feiner weilser Spitze, auf welcher der aufrechte, zweifächerige, läng- liche, zusammengedrückte, violette Staubbeutel steht, dessen Blüthenstaub gelblich ist. Stempel einer, ohne Griffel; der Fruchtknoten umgekehrt-eirund, 5—6 Linien lang, kahl, an der breiten Spitze mit der grolsen Narbe schildförmig bedeckt; die Narbe sitzend, kreisrund, ringsum am Rande ausgeschweift-gekerbt und die Kerbzähne falten- förmig mit den Rändern über einander liegend, auf der Oberfläche etwas gewölbt, mit 9—13 erhabenen Rippen oder Sirahlen versehen, die mit kleinen, kurz gestielten, violetten Fleischwärzchen gefranst sind. Die Kapsel umgekehrt-eiförmig, neun Linien lang, mit einigen ganz schwachen Längsfurchen durchzogen, ganz kahl, mit der blei- benden Narbe deckelartig bedeckt, einfächerig, vielsamig, durch die scheidewandartigen Samenträger scheinbar halbvielfächerig, unter der Narbe zwischen den Samenträgern durch Löcher aufspringend, welche mit den Strahlen der Narbe abwechseln. Die Samenträger waudständig, so viel als Strahlen der Narbe, wie halbe Scheidewände in der Kapsel hervorstehend, äufserlich durch die schwachen Furchen angedeutet. Die Samen klein, nierenförmig, schwärzlich-blau. Die rothen Blumen mit Weingeist oder Wasser ausgezogen, geben eine schöne rothe Farbe, die noch durch den Zusatz von Säuern erhöht werden kann. In der Medizin sind sie unter dem Namen Flores Papaveris Rhoeados oder Papaveris er- ratici gebräuchlich. In den Gärten wird diese Pflanze häufig als Zierpflanze gezogen und kommt daselbst mit halbgefüllten und roth- und weilsbunten Blumen vor. Deutsche Namen: Klatschrosen, Klapperrosen, Flitschrosen, Kornrosen, Klatschmohn, rother Mohn, wilder Mohn, Feldmohn, Ackermohn, Kornmohn, Schnal- len, Magsamen, Grindmagen, rothe Kornblumen. + G DE VILILE 97 DUUHDE B. 2 72 > Iyını Ms en) 1 de EL 186. PAPAVER DUBIUM Linne. ZWEIFELHAFTER MOHN. POLYANDRIA MONOGYNIA. PAPAVERACE. PAPAVER. Char. gen. vide supra 2 185. J. Capsula glabra. PAPAVYER DUBIUM. Caulis foliosus, multiflorus, hirsutus, pilis cau- linis patentibus, pedunculorum adpressis; folia pinnatifida, laciniis integriusculis; capsula oblongo-clavata, glabra. P. dubium Linne Fl. suec. 2. n. 467. Willd. spec. plant. 2. p. 1146. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 118. Mert. et Koch d. FI. 4. p. 24. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 405. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 90. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p- 225. Hebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 213. Dietr. Berl. Fl. p. 507. IV imm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 98. Spreng. FI. hal. ed. 2.1. p. 234. Doenningh. Prodr. syst. weg. p. 157. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 3. Auf Äckern, an manchen Orten seltener als die vorige, namentlich in Ost- und Westpreu/sen, wo sie nur hin und wieder gefunden worden und in Schle- sien, wo nur der eine Standort „.auf der Viehweide hinter Klatschke” bekannt ist. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin, wo sie sehr häufig wächst. Blüht vom Mai und Juli. ©. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, einfach oder mit sehr dünnen, hin- und hergebogenen Ästen besetzt und wenig faserig, einen oder mehrere Stengel treibend. Der Stengel 1-—2 Fufs hoch, aufrecht, stielrund, ästig, vielblumig, kaum bis zur Mitte beblättert, und bis dahin mit weilsen, etwas steifen und ziemlich langen, wage- recht abstehenden Haaren, an dem oberen unbeblätterten Theil aber, oder eigentlich an den Blumenstielen mit dicht anliegenden Haaren besetzt; alle Haare entspringen aus sehr kleinen Höckerchen. Die Wurzelblätter lang gestielt, mit ziemlich breiten, unten dreieckigen,. oben abgeflachten und etwas rinnenförmigen Blattstielen, die mit kurzen, zerstreut stehenden Härchen besetzt sind. Die unteren Stengelblätter kurz gestielt, die oberen sitzend. Alle Blätter sind fiederspaltig, 2—3 Zoll lang, mit kur- 12 * zen, etwas steifen Haaren, besonders am Rande und auf der Unterfläche an der Mittel- rippe und neben derselben besetzt; die Einschnitte entfernt von einander und gegen- überstehend, die unteren über einen Zoll lang, selten unzertheilt, sondern gewöhnlich entweder wiederum fiederspaltig oder eingeschnitten-gezähnt, die mittleren lanzeitför- mig, +—? Zoll lang, 2—3 Linien breit, entweder ganrandig oder mit einem oder dem andern Zahn versehen, die obersten nur kleine zahnartige Ansälze; die Einschnitte und Zähnchen alle spitz und meist mit einem steifen Härchen besetzt. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der stark verlängerten Äste oder Blumenstiele, die aus den Achseln der oberen Blätter hervorkommen, ganz blattlos sind und wie schon er- wähnt, anliegende Haare haben. Vor dem Aufblühen ist die Blume hängend, wäh- rend der Blüthe aber und nachher, vollkommen aufrecht. Die Blüthenknospe 6—9 Li- nien lang, eiförmig. Der Kelch zweiblättrig, schon vor dem Aufblühen abfallend; die Kelchblätter 6— 9 Linien lang, eirund, stark vertieft, äufserlich mit langen abstehen- den Haaren besetzt. Die Blumenkrone vierblätterig, 2—2+ Zoll im Durchmesser, sehr hinfällig; die Kronenblätter fast kreisrund, äufserlich etwas gewölbt, abgerundet, ganz fein und fast wellenförmig-gekerbt, hell-scharlachroth, geadert, an der Basis meist mit einem schwarzen Fleck versehen, 1 Zoll lang; sie stehen paarweise gegen- über und die des äulseren Paares sind breiter, oben 1* Zoll breit, die des inneren Paares aber um ein Paar Linien schmaler. Staubgefälse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, kürzer als der Frachtknoten und vier Linien lang; die Staubfäden pfriemen- _ förmig, dunkel-purpurfarben, mit feiner weilser Spitze, auf welcher der aufrechte, zweifächerige, längliche, zusammengedrückte, violette Staubbeutel steht, dessen Blüthen- staub gelblich ist. Stempel einer, ohne Griffel; der Fruchtknoten 5— 6 Linien lang, länglich, kahl, nach der Spitze zu breiter werdend und hier mit der grolsen Narbe schildföormig bedeckt; die Narbe sitzend, kreisrund, ringsum am Rande ausgeschweift- gekerbt, auf der Oberfläche etwas gewölbt, mit 7—9 erhabenen Rippen oder Strahlen versehen, die mit kleinen erst gelblichen dann violetten Fleischwärzehen gefranst sind. Die Kapsel länglich, keulenförmig, über einen Zoll lang, mit einigen ganz schwachen Längsfurchen durchzogen. ganz kahl, mit der bleibenden Narbe deckelartig bedeckt, einfächerig, vielsamig, durch die scheidewandartigen Samenträger scheinbar halbviel- fächerig, unter der Narbe, zwischen den Samenträgern durch Löcher aufspringend, welche mit den Strahlen der Narbe abwechseln. Die Samenträger wandständig, so viel als Strahlen der Narbe, wie halbe Scheidewände in der Kapsel hervorstehend, äulserlich durch die schwachen Furchen angedeutet. Die Samen klein, nierenförmig, schwärzlich - blau. Deutsche Namen: Saatmohn, Ackermohn, Feldmohn, Kornrosen. N N > 7, Gr . Apıaı dl e Aigen _Sr2272c "u * a Pe { RR 7 Beer re! NIE = es 187. PAPAVER ARGEMONE Linne. ACKER - MOHN. POLYANDRIA MONOGYNIA. PAPAVERACELE. PAPAVER. Char. gen. vide sıpra N 155. II. Capsula hispida. PAPAVER ARGEMONE. Caulis foliosus, multiflorus, hirtus, pilis cau- linis erecto-patentibus, pedunculorum adpressis; folia pinnati- Jida , laciniis lineari-lanceolatis incisis; capsula elongato-cla- vata, setis sparsis adpressis hispida. P. Argemone Linne Fl. suec. 429. 466. WMWilld. spec. plant. 2. p. 1144. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 118. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 21. Hagen Pr. Pfl.1. p- 405. Meifs Danz. Pfl.1. p. 289. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 225. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 213. Dietr. Berl. Fl. p. 505. /VFimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 96. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 234. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 157. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 36. Findet sich überall auf Brachäkern und unter dem Getreide. Unsere Exem- plare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Mai bis zum Juli. ©. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, gewöhnlich einfach, seltener mit einigen sehr dünnen, hin- und hergebogenen Ästen besetzt und wenig faserig, einen oder meh- rere Stengel treibend. Die Stengel 1—1# Fuls hoch, aufrecht, stielrund, ästig, viel- blumig, bis über der Mitte beblättert und bis dahin mit weifsen, kurzen, etwas steifen, aufrecht-abstehenden Haaren, an dem oberen, unbeblätterten Theil aber, oder eigent- lich an den Blumenstielen mit mehr aufvechten, meist dicht anliegenden Haaren be- setzt; alle Haare entspringen aus sehr kleinen Höckerchen. Die Wurzelblätter gestielt, mit ziemlich breiten, unten dreieckigen, oben abgeflachten und etwas rinnenförmigen Blattstielen, die mit kurzen, steifen Härchen besetzt sind. Die unteren Stengelblätter kürzer gestielt, die oberen sitzend. Alle Blätter sind fiederspaltig, 2— 2: Zoll lang, mit kurzen, etwas steifen Haaren, besonders am Rande und auf der Unterfläche an der Mittelrippe und neben derselben besetzt; die Einschnitte etwas entfernt von einander und meist gegenüber- aber auch wechselweisestehend, linien-lanzetlförmig, mit eini- gen grölseren oder kleineren zahnartigen Einschnilten versehen, deren weilsliche Spitz- chen meist mit einem steifen Härchen besetzt sind, die unteren Einschnitte, besonders an den Wurzelblättern die längsten, einen Zoll und darüber lang, die folgenden abneh- mend kleiner werdend. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der verlängerten Äste oder Blumenstiele, die aus den Achseln der oberen Blätter hervorkommen, ganz blatt- los sind. und wie schon erwähnt, fast anliegende Haare haben. Vor dem Aufblühen ist die Blume hängend, während der Blüthe aber und nachher vollkommen aufrecht. Die Blüthenknospe sechs Linien lang, länglich. Der Kelch zweiblätierig, schon vor dem Anfblühen abfallend; die Kelchblätter sechs Linien lang, länglich, stark vertieft, äulserlich mit kurzen abstehenden Haaren besetzt. Die Blumenkrone vierblätterig, 1: Zoll im Durchmesser, sehr hinfällig; die Kronenblätter umgekehrt eirund-keilförmig, abgerundet, flach, ausgebreitet, an der Spitze fein gezähnelt, dunkel-scharlachroth, an der Basis mit einem schwarzen verwischten Fleck versehen; sie stehen paarweise ge- genüber. sind alle gleich grols, acht Linien lang und oben fünf Linien breit. Staub- gefälse viele, auf dem Fruchtboden eingesetzt, etwas länger als der Fruchtknoten und ungefähr vier Linien lang; die Staubfäden fadenförmig, unter der Spitze etwas erwei- tert, dunkel- purpurfarben, mit feiner weißser Spitze, auf welcher der aufrechte, zwei- fücherige, längliche, zusammengedrückte, schmutzig - blaue Staubbeutel steht, dessen Blüthenstaub gelblich ist. Stempel einer, ohne Griffel; der Fruchtknoten länglich- keulenförmig, fast vier Linien lang, schwach fünfseitig, auch wohl nur vierseitig, mit steifen, angedrückten Haaren besetzt, an der breiten Spitze mit der grolsen Narbe schildförmig bedeckt; die Narbe sitzend, fünf- seltener viereckig, auf der Oberfläche gewölbt, mit fünf selten vier erhabenen Rippen oder Strahlen versehen, die mit klei- nen. schmutzig-blauen Fleischwärzchen besetzt sind. Die Kapsel verlängert-keulen- förmig, neun Linien lang, fünf- selten vierfurchig, mit steifen, anliegenden Borstchen sparsam besetzt, mit der bleibenden Narbe deckelartig bedeckt, einfächerig, vielsamig, durch die scheidewandartigen Samenträger scheinbar halbvielfächerig, unter der Narbe zwischen den Samenträgern durch Löcher aufspringend, welche mit den Strahlen der Narben abwechseln. Die Samenträger wandsländig, so viel als Strahlen der Narbe, als schmale Leisten in der Kapsel hervorstehend, äufserlich durch die Furchen ange- deutet. Die Samen klein, nierenförmig, schwärzlieh-blau. Deutsche Namen: Kleiner Mohn, Sandmohn, Argemonröschen. I Ayla 278% > dd ri 5 ve Ri 7 7 i ‚6 L 188. PAPAVER HYBRIDUM Line. BASTARD- MOHN. POLYANDRIA MONOGYNIA. PAPAVERACEE. PAPAVER. Char. gen. vide supra JM 185. II. Capsula hispida. PAPAVER HYBRIDUM. Caulis foliosus, multiflorus, hirsutus, pilis caulinis erecto-patentibus, pedunculorum adpressis; folia pin- natifida, laciniis linearibus incisis; capsula ovalis, setis nu- R merosis erecto-patentibus dense hispida. P. hybridum Linne spec. plant. 725. FMilld. spec. plant. 2. p. 1144. De Cand. Prodr. syst. veg.1. p. 115. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 22. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 234. Wirtgen in Bot. Zeit. 1833. 2. p. 26. Auf Äckern selten. Sachsen: bei Magdeburg, bei Barbi, bei Halle um Gra- nau, bei Erfurt. Niederrhein: bei Neuwied!! In den übrigen Provinzen ist sie bis jetzt noch nicht gefunden. Blüht vom Mai bis Juli. ©. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, gewöhnlich einfach, seltener mit einigen sehr dünnen, hin- und hergebogenen Ästen besetzt und wenig faserig, einen oder mehrere Stengel treibend. Die Stengel 1—1} Fuls, aufrecht, stielrund, ästig. viel- blumig, bis über der Mitte beblättert und bis dahin mit weilsen, kurzen, etwas steifen, aufrecht-abstehenden Haaren, an dem oberen, unbeblätterten Theil aber, oder eigent- lich an den Blumenstielen mit mehr aufrechten, meist dicht anliegenden Haaren be- setzt; alle Haare entspringen aus sehr kleinen Höckerchen. Die Wurzelblätter lang gestielt, mit ziemlich breiten, unten dreieckigen, oben abgeflachten und etwas rinnen- förmigen Blattstielen, die fast ganz kahl und nur am Rande und unterhalb am Kiel mit einigen kurzen, steifen Härchen sehr sparsam besetzt sind. Die Stengelblätter fast oder ganz sitzend. Alle Blätter sind fiederspaltig, 2—3 Zoll lang, fast ganz kahl oder our am Rande und auf der Unterfläche sparsam mit einigen kurzen Härchen besetzt; die Einschnitte ziemlich entfernt von einander und meist gegenüber-, aber auch wohl wechselweisestehend; die der Wurzelblätter fiederspaltig-, zuweilen doppelt fieder- 8 mit langen, schmalen, weitläuftigen Einschnitten besetzt; die Spitzchen der Einschnitte spaltig-eingeschnitten, die der Stengelblätter länger, linienförmig und theils ganz, theils tragen meist ein kleines steifes Härchen. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der verlängerten Äste oder Blumenstiele, die aus den Achseln der oberen Blätter her- vorkommen, ganz blattlos sind, und wie schon erwähnt, fast anliegende Haare haben. Vor dem Aufblühen ist die Blume übergebogen, während der Blüthe aber und nach- her vollkommen aufrecht. Die Blüthenknospe sechs Linien lang, fast kugelrund. Der Kelch zweiblätterig, schon vor dem Aufblühen abfallend; die Kelchblätter sechs Linien lang, fast kreisrund, stark vertieft, äufserlich mit kurzen abstehenden Haaren besetzt. Die Blumenkrone vierblätterig, über 14 Zoll im Durchmesser, sehr hinfällig; die Kro- nenblätter umgekehrt-eirund, abgerundet, fast flach und ziemlich ausgebreitet, an der Spitze sehr fein ausgeschweift-gekerbt, dunkel-scharlachrotli, mit einem meist vio- letien Fleck an der Basis, neun Linien lang; sie stehen paarweise gegenüber, und die des äulseren Paares sind etwas breiter, neun Linien breit, die des inneren um eine oder zwei Linien schmäler. Staubgefäßse viele, auf dem Fruchiboden eingesetzt, von der Länge des Fruchtknotens, drei Linien lang; die Staubfäden fast linien-lanzettför- mig. violett, mit feiner weilser Spitze, auf welcher der aufrechte, zweifächerige, läng- liche. zusammengedrückte, violette Staubbeutel steht, dessen Blüthenstaub schön blau ist. Stempel einer, ohne Griffel; der Fruchtknoten oval, drei Linien lang, mit steifen Borsten besetzt, auf der nur wenig breiteren Spitze mit der grolsen Narbe schildartig bedeckt; die Narbe sitzend, nach der Anzalıl der Strahlen 7— 10-eckig. auf der Ober- fläche gewölbt, mit 7—10 erhabenen Rippen oder Strahlen versehen, die mit kleinen, bläuliehen Fleischwärzchen gefranst sind. Die Kapsel oval, kaum einen halben Zoll lang. mit einigen Furchen durchzogen, dicht mit steifen, ziemlich aufrechtstehenden, gelben Borsten besetzt, mit der bleibenden Narbe. deckelartig bedeckt, einfächerig, vielsamig, durch die scheidewandartigen Samenträger scheinbar halbvielfächerig. unter der Narbe zwischen den Samenträgern durch Löcher aufspringend, welche mit den Strahlen der Narben abwechseln. Die Samenträger wandständig, so viel als Strahlen der Narbe, wie halbe Scheidewände in der Kapsel hervorstehend. äußerlich durch die Furchen angedeutet. Die Samen klein, nierenförmig, schwärzlich- blau. M 79 > Hl: 72a yursila SR 189. MALVA PUSILLA Smith, KLEINE MALVE. MONADELPHIA POLYANDRIA, MALVACEE. MALFA. Calyx guinquefidus, involueratus, involucro triphyllo. Corolla pentapetala; petala basi coalita. Stamina numerosa, in cylin- drum connata. Antherae reniformes. Stylus stigmatibus pluri- bus setaceis. Carpella plurima, submonosperma, bivalvia, in orbem circa carpophorum disposita. MALYA PUSILLA. Caulis diffusus, procumbens; folia orbieularia, sub- lobata, crenata, basi cordata, utringue glabriuseula; peduneuli azillares, aggregati, uniflori; petala calycem non superantia; carpella marginata, reticulata, subpubescentia; carpophorum mi- nimum. M. pusilla Smith English botany t. 241. Boenningh. Prodr. Fl. monast..p. 208. M. rotundifolia Linne Flor. suec. 580. 626. (ex parte). Reichenb. Fl. excurs. p- 771. M. rotundifolia var. ß. pusilla De Cand. Prodr. syst. weg. 1. p.. 433. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 304. M. borealis HWallmann in Liljeblad Swensk flora ed. 3. p. 374. Beichenb. Plant. erit. t. 20. f. 38. MWimm. et Grab. Fl. siles. 2. 2. p. 13. M. parviflora Hudson FI. angl. ed. 2. p. 307. M. Henningii Goldbach in Mem. de la Soc. des Nat. de Moscou 5. p. 133. De Cand. Prodr. syst. veg. 3. p. 432. Auf Feldern und in der Nähe der Dörfer, wahrscheinlich überall, aber mit der folgenden verwechselt. Brandenburg: in der Gegend von Berlin hin und wie- der um die Dörfer; unsere Exemplare hinter Weissensee gesammelt. In der Neumark auf dem Anger bei Frankfurt. Schlesien: Breslau in der Oder-Vorstadt bei dem Fuchsschwanze; bei Oswitz, Schwoitsch, Leipe bei Schweinern, Gröbelwitz, Baum- garten bei Ohlau, Goslawitz bei Oppeln u. s. w. Sachsen: in der Gegend von Halle. Westfalen: Münster vor dem Neuthor rechts am Stadtgraben. Blüht vom Juni bis August. 2%. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, ästig und faserig, viele Stengel treibend, Die Stengel 1—2 Fuls lang, vom Grunde an sehr ästig, mit den Ästen entweder 3. Ba. 7. u. 8. Hef. 13 aufsteigend oder gewöhnlich ganz gestreckt und weit umher auf der Erde ausgebreitet, ziemlich stielrund, kaum etwas schärflich und durch wenige, sehr zerstreutstehende, kurze Haarbüschelchen weichhaarig. Die Blätter wechselweisestehend, sehr lang ge- stielt, ziemlich kreisrund, an der Basis tief herzförmig, am Rande ungleich-gekerbt, auf beiden Flächen fast kahl oder durch kurze Härchen nur wenig weichhaarig, von mattgrüner Farbe; die unteren 1}, höchstens zwei Zoll lang und breit, undeutlich 5—7- oder 9-eckig; die oberen kaum etwas kleiner werdend, gewöhnlich etwas brei- ter als lang, 5—7-lappig, mit wenig vorgezogenen, spitzlichen Lappen. Die Blatt- stiele 2+:—2 Zoll lang, ziemlich stielrund, ganz schwach rinnenförmig, durch sehr kurze, etwas gekräuselte Haare weichhaarig und schärflich, an der Basis von zwei lanzeilförmigen, zugespitzten, 1—3 Linien langen, am Rande etwas bewimperten Ne- benblättern gestützt. Die Blumen stehen zu 5—6 in kleinen Knäueln in den Achseln der Blätter, sind gestielt und die Blumenstiele einblumig, an unseren Exemplaren 2—3 Linien lang, (an aus andern Gegenden erhaltenen verlängern sich einige bis zu einen Zoll lang und darüber), stielrund, etwas weichhaarig. Unter jeder Blume befin- det sich eine dreiblätterige, bleibende, am Kelch dicht anliegende Hülle (ein sogenann- ter äufserer Kelch), deren Blättchen linien-borstenförmig, zwei Linien lang, halb so lang als der Kelch, etwas weichhaarig und jederzeit an der Spitze mit zwei ausein- anderstehenden feinen Borstenhärchen besetzt sind. Der Kelch bleibend, kaum weich- haarig, einblätterig, fast glockenförmig, bis zur Mitte fünfspaltig, mit breit-eirunden, spitzen Einschnitten. Die Blumenkrone- fünfblätterig, malvenartig, nicht länger oder fast kürzer als der Kelch, kaum drei Linien im Durchmesser, flach ausgebreitet, weils- lich, mit einem ganz schwachen rothen Schimmer; die Kronenblätter keilförmig, eine gute Linie lang, an der Spitze ; Linien breit, tief ausgeschnitten - ausgerandet, mit spitzlichen Läppehen, an der Basis kurz genagelt und die Nägel unter sich und mit dem Staubfadeneylinder verwachsen. Staubgefälse viele; die Staubfäden oben frei, un- ten in eine lange, walzenförmige Säule verwachsen, welche sich unten zu einem fünf- lappigen Körper verbreitert, der mit den Nägeln der Kronenblätter zusammenhängt; die Staubbeutel nierenförmig, einfächerig, mit weilsen, kugelrunden Blüthenstaub. Das Fruchtknotenhäufchen kreisrund, oben abgeflacht, aus vielen im Kreise um einen gemeinschaftlichen Fruchtträger stehenden Fruchiknoten gebildet, die sowohl unter sich als mit diesem zu einem strahlig-gefurchten Körper verwachsen sind; die Griflelsäule ist auf dem Fruchtträger aufgesetzt und besteht aus vielen unten mit einander ver- wachsenen, oben freien, fadenförmigen Grifleln, die in einfache, fadenförmige, spitze Narben übergehen. Früchichen viele, im Kreise um den gemeinschaftlichen. kleinen Fruchtträger stehend, von dem bleibenden Kelch umgeben, bei der Reife sich von einander trennend; jedes derselben ist kreisrund, auf beiden Seiten abgeflacht, an dem äufseren Ende dicker, scharf gerandet, stark netzförmig-geadert, schwach weichhaarig, zweiklappig, einsamig. Beide Namen, sowohl M. pusilla als borealis sind für die Pflanze nicht be- zeichnend, da sie weder so klein, noch allein in nördlichen Gegenden vorkommt; wir haben den ersten vorgezogen, da doch die einzelnen Theile alle kleiner sind, als an M. rotundifolia. Am geeignetesten wäre der Hudsonsche Name: M. parviflora, wenn derselbe nicht schon von Linn einer andern Art gegeben worden. M. rotun- difolia darf sie aber durchaus nicht genannt werden, da wir einmal unter diesem Namen die gewöhnliche Art verstehen, und dadurch leicht eine Verwirrung hervor- bringen könnten. Besser wäre es, bei diesem Schwanken in den Benennungen, unse- rer Pflanze einen ganz neuen Namen zu geben, und würden wir M. micrantha, als noch nicht vergeben und zugleich bezeichnend, dazu vorschlagen. Tr —— 790 Br: TAGS verundbsceha 7 one f 1. MALVA ROTUNDIFOLIA Linne. RUNDBLÄTTERIGE MALVE. MONADELPHIA POLYANDRIA. MALVACEF. MALYA4. Char. gen. vide supra N 189. MALYA ROTUNDIFOLIA. Caulis diffusus, procumbens; folia orbicu- laria, sublobata, crenata, basi cordata, utrinque pubescentia; pe- duneuli axillares, subterni, uniflori, demum declinati; petala ca- Iycem duplo superantia; carpella laevia pubescentia; carpopho- rum majusculum. M. rotundifolia Linne Fl. suec. 580. 626. (ex parte). Cavan. Monad. diss. 2. p--19. t. 26. f. 3. Willd. spec. plant. 3. p. 786. De Cand. Prodr. syst. weg. 1. p. 432. Reichenb. Plant. crit. t. 20. f. 38. Hagen Pr. Pfl. 2. p-: 90. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 368. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 285. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 228. Dietr. Derl. Fl. p. 636. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2. 2. p. 14. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 304. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 207. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 114. M. neglecta Wallroth in Bot. Zeit. Sylloge 1. p. 140. M. vulgaris Reichenb. Fl. exeurs. p. 771. An Wegen, Zäunen, auf Äckern u. s. w. in allen Gegenden sehr gemein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Schöneberg bei Berlin gesammelt. Blüht vom Juni bis September. 2%. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, ästig und faserig, viele Stengel treibend. Die Stengel 1—2 Fuls lang, vom Grunde an sehr ästig, mit den Ästen gewöhnlich gestreckt und dann weit umher auf der Erde ausgebreitet, zuweilen aber auch mehr oder weniger aufrecht, ziemlich stielrund, schärflich und dureh kurze, ästige Haare etwas weichhaarig. Die Blätter wechselweisestehend, sehr lang gestielt, ziemlich kreis- rund, an der Basis tief herzförmig, am Rande ungleich gekerbt, auf beiden Flächen durch einfache aber doch fast sternförmig gestellte Haare weichhaarig und etwas grau- grün; die unteren 2—2} Zoll lang und breit, undeutllich 7—9-eckig; die oberen ab- nehmend kleiner werdend, mehr oder weniger deutlich 5 — 7-lappig, mit kurzen, 13 * stumpfen Lappen, im Übrigen ganz wie die unleren, nur verhältnifsmäfsig etwras mehr in die Länge gezogen. Die Blaltstiele 2—4 Zoll lang, ziemlich stielrund, schwach rinnenförmig, weichhaarig und schärflich, an der Basis von zwei eirunden, zugespitz- ten, 3—4 Linien langen Nebenblättern gestützt. Die Blumen sind gestielt und stehen zu 2—4 in den Achseln der Blätter; die Blumenstiele einblumig, von verschiedener Länge, alle kürzer als die Blattstiele, die längsten etwas über einen Zoll lang, stiel- rund, weichhaarig, während der Blülhe aufrecht oder abstehend, nachher zurückge- bogen. Unter jeder Blume befindet sich eine dreiblätterige, bleibende, am Kelch dicht anliegende Hülle (ein sogenannter äulserer Kelch), deren Blättchen linien-lanzettförmig, spitz, weichhaarig, 2—3 Linien lang und immer kürzer als der Kelch sind. Der Kelch bleibend, weichhaarig, einblätterig, fast glockenförmig, bis zur Mitte fünfspaltig, mit eirunden, spitzen Einschnitten. Die Blumenkrone fünfblätterig, malvenartig, doppelt so lang als der Kelch, blals-rosenroth oder weilslich-lilafarben, mit dunkeler rothen Längsstreifen, flach ausgebreitet 9— 10 Linien im Durchmesser; die Kronenblätter läng- lich -keilförmig, 4—5 Linien lang, an der Spitze 2—3 Linien breit, stark ausgerandet, mit stumpfen Läppchen, an der Basis kurz genagelt mit gefransten Nägeln, welche so- wohl unter sich als mit dem Staubfadencylinder verwachsen sind. Staubgefälßse viele; die Staubfäden oben frei, unten in eine lange, walzenförmige Säule verwachsen, welche sich unten zu einem fünflappigen Körper verbreitert, der mit den Nägeln der Kronen- blätter zusammenhängt; die Staubbeutel nierenförmig, einfächerig, mit weilem, kugel- runden, kaum bemerkbar gestachelten Blüthenstaub. Das Fruchtknotenhäufchen kreis- rund, oben abgeflacht, aus vielen im Kreise um einen gemeinschaftlichen Fruchtträger stehenden Fruchtknoten gebildet, die sowohl unter sich als mit diesem zu einem strah- lig-gefurchten Körper verwachsen sind; die Griffelsäule ist. auf dem Fruchtträger auf- gesetzt, und besteht aus vielen, unten mit einander verwachsenen, oben freien, faden- förmigen Griffeln, die in einfache, fadenförmige, spitze Narben übergehen. Früchtehen viele, im Kreise um den gemeinschaftlichen Fruchtträger stehend, von dem bleibenden Kelch umgeben, bei der Reife sich von einander trennend; jedes derselben ist kreis- rund, auf beiden Seiten abgeflacht, an dem äulseren Ende dicker, mit keinem hervor- stehenden Rande versehen, glatt, weichhaarig, zweiklappig, einsamig. Die ganze Pflanze ist schleimig und sind davon in der Medizin: Radix, Jlerba et Flores, früher auch Semen Malvae gebräuchlich. Wenn die Wurzel geschält und getrocknet wird und man die Fasern ausein- ander macht, so kann man dieselbe als Zahnbürste benutzen. Da die Pflanze allgemein unter dem Namen Malva rotundifolia bekannt ist, so muls ihr auch derselbe bleiben und darf nicht verändert werden, da eine solche Veränderung nur Verwirrung veranlassen würde. Deutsche Namen: Kaiserpappel, Katzenkäse, Käsleinkraut, kleine Pappel. Gänsepappel, Gänsemalve, Pappelkraut, Rofspappel, Hasenpappel, Feldpappel. | IN [4 u dorstits _ (ILILLE 99 = 1 ra \ He ji R "RER 1 u 2 kr D 4 ei E ma 1ER TEE l N Ar IELR“, - j 10a BP.. B is - l I f Are ? h \ A ı € ’ 4 Fo : J = \ a} “ N ld & 6 ex DJ A i ! 191. MALVA SYLVESTRIS Lime. WALD - MALVE. MONADELPHIA POLYANDRIA. MALVACER. MALYA. Char. gen. vide supra JE 189. MALYA SYLVESTRIS. Caulis erectus; folia quingue- ad septemloba, glabriuscula, lobis acutiusculis crenatis, pedunculi azillares, ag- gregati, uniflori, erecli; petala emarginata, calycem longe su- perantia; carpella glabra, reticulata. M. syWwestris Linne Flor. suec. 581. 627. MWilld. spec. plant. 3. p. 787. De Cand. Prodr. syst. veg.1. p. 432. Hagen Pr. Pfl.2. p. 90. FWeifs Danz. Pf. 1. p. 308. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 285. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 230. Dietr. Berl. Fl. p. 637. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2. 2. p. 12. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 304. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 208. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 114. An Wegen, Zäunen, auf Schutthaufen, in Wäldern, unter Gebüsch u. s. w. überall sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend von Schöneberg bei Berlin. Blüht vom Juni bis September. 2%. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, ästig, faserig, meist vielköpfig, einen oder mehrere Stengel treibend. Der Stengel 2—4 Fuls hoch, gewöhnlich aufrecht, seltener aufsteigend oder niederliegend, meist schon vom Grunde an ausgebreitet ästig, stielrund, scharf und ziemlich langhaarig. Die Blätter wechselweisestehend, sehr lang gestielt, zwei Zoll lang und breit, 5—7-, auch neunlappig, mit ziemlich grofsen, stumpfen oder spitzlichen, ungleich und scharf gekerbten Lappen, an der Basis herz- förmig oder fast abgestutzt, auf den Flächen fast ganz kahl oder durch kurze stern- förmige Haare weichhaarig, auf der Oberfläche dunkelgrün und glänzend, auf der un- teren etwas blasser und matter. Die Blattstiele 2—3 Zoll lang, an den unteren R Blättern noch länger, ziemlich stielrund, schwach rinnenförmig, scharf und haarig, an der Basis von zwei, kaum drei Linien langen, eirunden, spitzen Nebenblättern unter- stützt. Die Blumen sind gestielt und stehen in kleinen Büscheln zu 3—4 in jeder Blattachsel; die Blumenstiele sind halb so lang als die Blatistiele, einblumig, vor, während und nach der Blüthe aufrecht, stielrund, haarig und scharf. Unter jeder Blume befindet sich eine dreiblätterige, bleibende, am Kelch dicht anliegende Hülle, (ein sogenannter äufserer Kelch), deren Blättchen lanzettförmig, 2—3 Linien lang, halb so lang als der Kelch, spitz und fast kahl sind. Der Kelch bleibend, fast kahl, einblätterig, ziemlich glockenförmig, bis zur Mitte fünfspaltig, mit eirunden, spitzen Einschnitten. Die Blumenkrone fünfblätterig, malvenartig, vielmal länger als der Kelch, ausgebreitet fast 2 Zoll im Durehmesser, lebhaft rosenroth, mit drei dunkeler rothen Adern durchzogen; die Kronenblätter länglich-spatelförmig, fast einen Zoll lang, an der Spitze fast einen halben Zoll breit, tief ausgerandet, mit stumpfen Läppchen, an der Basis kurz genagelt, mit gefransten Nägeln, welche sowohl unter sich als mit dem Staubfadeneylinder verwachsen sind. Staubgefälse viele; die Staubfäden oben frei, un- ten in eine lange, walzenförmige Säule verwachsen, welche sich unten zu einem fünf- lappigen Körper verbreitert, der mit den Nägeln der Kronenblätter zusammenhängt; die Staubbeutel nierenförmig, einfächerig, mit weilsem, kugelrunden, stacheligen Blü- thenstaub. Das Fruchtknotenhäufchen kreisrund, oben abgeflacht, aus vielen im Kreise um einen gemeinsehaftlichen Fruchtträger stehenden Fruchtknoten gebildet, die sowohl unter sich als wie mit diesem zu einem strahlig-gefurchten Körper verwachsen sind; die Griffelsäule ist auf dem Fruchtträger aufgesetzt und besteht aus vielen unten mit einander verwachsenen, oben freien, fadenförmigen Grifleln, die in einfache, fadenför- mige spitze Narben übergehen. Früchtehen viele, im Kreise um den gemeinschaft- lichen Fruchtträger stehend, von dem bleibenden Kelch umgeben, bei der Reife sich von einander trennend; jedes derselben ist kreisrund, auf beiden Seiten abgeflacht, an dem äufseren Ende dieker, mit einem wenig hervorstehenden Rande versehen, netz- förmig geadert, kahl, zweiklappig, einsamig. Die ganze Pflanze ist in allen ihren Theilen schleimig, es sind aber bei uns nur die Blumen F/ores Malvae vulgaris in den Apotheken vorräthig. Deutsche Namen: Rofspappel, Hanfpappel, wilde Pappel, rothe Pappel, St. Johannispappel, Hasenpappel, grolse Käsepappel, Pappelkraut, wilde Malve. FR BIT G a. Ken Z A 192. MALVA ALCEA Linne. SCHLITZBLÄTTERIGE MALVE. MONADELPHIA POLYANDRIA. MALVACEE. MALYA. Char. gen. vide supra JM 189. MALYA ALCEA. Caulis erectus; folia glabriuscula, inferiora angulata, superiora palmatim quinquepartita, laciniis lanceolato - cuneatis incisis; pedunculi azillares, subsolitarii, erecti; petala retusa, calycem longe superantia; carpella glabra. M. Alcea Linne Flor. suec. 582. 628. Willd. spec. plant. 3. p. 790. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 432. Hagen Pr. Pfl. 2. p. 9. Weif/s Danz. Pfl. 1. p-: 369. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 285. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p- 230. Dietr. Berl. Fl. p. 639. MWimm. et Grab. Fl. siles. 2. 2. p. 15. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 304. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 208. Schaef. Trier. Fl. 1. 2. p. 115. An Zäunen, Wegen, Ackerrändern, auf grasigen Hügeln und Bergen überall. Ostpreulsen und Westpreufsen überall häufig. Pommern: um Stettin am An- berge von Langerbeck, Catharinenhof, Mühlenbeck u. s. w. Brandenburg: in der Neumark bei Frankfurt, Heinersdorf, Zechow u. s. w., in der Mittelmark bei Tempel- hoff! Weissensee! Friedrichsfelde! Rüdersdorf!! Spandau! Doberitz! Schulzendorf! Te- gel! u. s. w. Schlesien: bei Carlowitz, Oswitz, Grüneiche, Schwoitsch, Oppeln, Leobschütz u. s. w. Sachsen: um Halle bei Lindberg, Döllnitz u. s. w. Westfa- len: bei Lette und Buldern, Ührendorf, Darup, Notteln, Billerbeck u. s. w. Nieder- rhein: im Rheinthal bei Coblenz, Winningen, Neuwied, Remagen u. s. w., im Regie- rungsbezirk Trier an den Waldrändern und unbebauten Orten sehr häufig. Blüht vom Juni bis August. 2%. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, äslig, faserig, meist vielköpfig, einen oder mehrere Stengel treibend. Der Stengel 2—3 Fuls hoch, aufrecht, stielrund, ästig, scharf, unten kahl, oben aber wie die Äste durch kurze sternförmige Haare weichhaarig. Die Blätter gestielt, etwas scharf, auf der Oberfläche dunkelgrün, ziem- lich kahl und nur mit kurzen, sehr einzelnen Härchen besetzt, auf der Unterfläche blaugrün, durch kurze sternförmige Haare mehr oder minder weichhaarig; die unteren kleiner als die folgenden, kaum einen Zoll lang und breit, fünfeckig oder undeutlich fünflappig, ungleich-gekerbt, mit stumpfen oder spitzlichen Ecken, bei der ausgewach- senen Pflanze meist nicht mehr vorhanden; die folgenden an zwei Zoll lang und breit, bis zur Basis handförmig fünftheilig, die Einschnitte lanzett-keilförmig, die mittleren dreispaltig, die seitlichen zweitheilig, alle am oberen Theil grob und unregelmäßig ge- kerbt; die obersten bis zur Basis dreitheilig, mit lanzettförmigen, nach oben zu gekerb- ten Einschnitten, von denen der mittlere 6— 8 Linien lang, die seitlichen kaum halb so lang sind. Die Blattstiele stielrund, schwach rinnenförmig, durch sternförmige Haare weichhaarig, die der untersten Blätter die längsten, ungefähr anderthalb Zoll lang, die der folgenden abnehmend kürzer werdend, so dafs die der obersten Blätter kaum noch ein paar Linien lang sind, sie sind von zwei kleinen, lanzeitförmigen, rost- farbenen Nebenblättern unterstützt. Die Blumen sind gestielt, stehen einzeln in den Achseln der mittleren und zuweilen zu 2—4 in denen der obersten Blätter und bilden eine gipfelständige, verlängerte, behätterte Traube. Die Blumenstiele durch sternför- mige, dichtstehende Haare fast filzig, stielrund, einblumig, vor, während und nach der Blüthe aufrecht, während dem Blühen kaum über einen halben Zoll lang, nach- her verlängert und dann gewöhnlich länger als die Blattstiele. Unter jeder Blume befindet sich eine dreiblätterige, bleibende, am Keleh dicht anliegende Hülle, (ein so- genannter äulserer Kelch), deren Blättchen eirund-lanzettförmig, spitz, drei Linien lang, gelblich, dünn filzig und am Rande fast gewimpert sind. Der Kelch bleibend, durch sternförmige Haare weichhaarig, einblätterig, ziemlich glockenförmig, bis zur Mitte fünfspaltig, mit breit-eirunden, kurz zugespitzien Einschnitten. Die Blumen- krone fünfblätterig, malvenartig, vielmal länger als der Kelch, ausgebreitet fast zwei Zoll im Durchmesser, rosenroth, mit mehreren, weniger dunkleren Adern durchzogen; die Kronenblätter umgekehrt-herzförmig, fast einen Zoll lang und an der Spitze eben so breit, mehr oder weniger tief ausgerandet und hier aulserdem noch ganz schwach ausgeschweift-gekerbt, mit abgerundeten Läppchen; an der Basis kurz genagelt und die Nägel sowohl unter sich als mit dem Staubfadeneylinder verwachsen. Staubgefälse viele; die Staubfaden oben frei, unten in eine lange, walzenförmige Säule verwachsen, welche sich unten zu einem fünflappigen Körper verbreitert, der mit den Nägeln der Kronenblätter zusammenhängt; die Staubbeutel fast nierenförmig, einfächerig, mit weis- sem, kugelrunden, kurzstacheligen Blüthenstaub. Das Fruchtknotenhäufchen kreisrund, oben abgeflacht, aus vielen, im Kreise um einen gemeinschaftlichen Fruchtträger ste- henden Früchtchen gebildet, die sowohl unter sich, als wie mit diesem zu einem strahlig-gefurchten Körper verwachsen sind; die Griflelsäule ist auf dem Fruchtträger aufgesetzt, und besteht aus vielen, unten mit einander verwachsenen, oben freien fa- denförmigen Griffeln, die in einfache, fadenförmige, spitze Narben übergehen. Frücht- chen viele, im Kreise um den gemeinschaftlichen Fruchiträger stehend, von dem blei- benden Kelch umgeben, bei der Reife sich von einander trennend; jedes derselben ist fast nierenförmig. auf beiden Seiten abgellacht, an dem äulseren Ende dicker, der Queere nach gestreift, kalıl, zweiklappig, einsamig. Ehemals wurde Wurzel und Kraut Radix et Herba Alceae in der Medizin gebraucht. Deutsche Namen: Siegmarskraut, Siegmundswurzel, Simeonskraut, Fellrifs, Fellrifswurzel, Morgenstern, Herzleuchte, Hochleuchte, Plugwurz, Studentenblume, Wetierrosen, Rosenpappel, sheinische Pappel,. Augenpappel, rothe Pappel, spitzblät- trige Malve. KR. E ufeictitdt gramm nn‘ m \ Een 5 Fi x " = L be \ f7. PEN 199. SAPONARIA OFFICINALIS Linne. GEMEINES SEIFENKRAUT. DECANDRIA DIGYNIA. CARYOPHYLLEE. SAPONARIA. Calyx tubulosus, persistens, quinquedentatus. Corolla pen- tapetala; petala ungniculata, lamina integra, ad faucem squama dupliei coronata (rarius uuda). Stamina decem, ex annulo hypogyno nata. Styli duo, stigmata lateralia. Cap- sula unilocularis, polysperma, apice dentibus guuingue de- hiscens, spermophoro centrali. Semina reniformia. SAPONARIA OFFICINALIS. Caulis erectus; folia oblongo-lanceolata; ‚flores corymbosi; calyces cylindrici; petala retusa, Fauce squamata. S. officinalis. Linne spec. plant.1. p. 554. Yilld. spec. plant. 2. p. 667. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 305. Mert. et Koch d. Fl. 3. p.184. Hagen Pr. Pfl.1. p. 354. MWeifs Danz. Pfl.1. p. 245. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 191. Dietr. Berl. Fl. p. 425. /Fimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 406. Spreng. FI hal. ed. 2. 1. p. 196. Doenningh. Proar. Fl. monast. p. 124. Schaef. Trier. LI. p. 231. Bootia vulgaris Necker Delic. gallo-belg. 1. p. 193. Lychnis offieinalis Scopol. Fl. carm. ed. 2. n. 310. Auf Kirchhöfen, an Gartenzäunen, Hecken, auf grasigen Bergplätzen u. s. w. überall. Ostpreufsen: bei Holstein, Neuhausen, am neuen Kruge bei Königsberg, bei Balga, Pillau. Westpreulsen: in der Gegend von Danzig. Pommern: um Stet- tin auf dem Kirehhofe, Leese u. s. w. Brandenburg: in der Neumark bei Lebus; in der Mittelmark bei Rüdersdorf!! bei Pankow! Weissensee! vor dem Hallischen Thor bei Berlin! u. s. w. Schlesien: bei Rosenthal und Schwoitsch an der alten Oder; an der Neisse bei Jauer, Reichenstein, Oppeln. Sachsen: um Halle in der Lucke, bei Wörmlitz, Beuchlitz. Westfalen: um Dülmen bei dem Siechenhause. Nieder- rhein: im Mosel- und Saarthal an Hecken. Blühet im Juli und August. 24. Die Wurzel ein stielrunder, sehr lang und fast wagerecht unter der Erde fort- kriechender Wurzelstock, von der Dicke einer starken Federspule, gegliedert, in den Gelenken mit Wurzelfasern besetzt, einen oder mehrere Stengel und lange Ausläufer trei- bend. Der Stengel aufsteigend, 1:—2 Fuls hoch, stielrund, gegliedert, mit angeschwol- 3. Bd. 9. u. 10. Heft, 14 lenen Gelenken, von denen die unteren, meist noch unter der Erde befindlichen, Wur- zelfasern hervorbringen, beblättert, sehr glatt und gewöhnlich durch ganz kurze, unter den Gelenken sich häufende Haare etwas weichhaarig sind, unten einfach und nur aus den Blattachseln kurze, beblätterte, unfruchtbare Äste treibend, an der Spitze rispenartig in Blüthenäste getheilt. Die Blätter gegenüberstehend, kreuzweise gestellt, sitzend, ge- genseitig an der Basis mit einander verwachsen, länglich oder lanzetiförmig, 2—3 Zoll lang. 1—1# Zoll breit, an beiden Enden verschmälert, spitz, oft fast stachelspitzig, ganzrandig, mit scharfem Rande, von weicher Beschaffenheit, gesättigt grün, dreinervig, kahl oder durch kurze feine Härchen weichhaarig. Die Blumen stehen an der Spitze des Stengels in einer Rispe; die Blumenstiele oder Rispenäste entspringen aus den Ach- seln der oberen Blätter, sind 1—1} Zoll lang, und tragen an der Spitze ein Blüthen- büschel von 3—6 kurzgestielten Blumen; unter den Theilungen befinden sich zwei gegenüberstehende, lanzettförmige, spitze Deckblätter. Der Kelch einblätterig, bleibend, röhrenförmig, fast walzig, 9—10 Linien lang, nackt, also nicht mit Schuppen beklei- det, glatt, kahl, bleichgrün, und nach oben gewöhnlich purpurfarbig; die Mündung fünfzähnig, mit kurzen, eiförmigen, zugespitzten Zähnen. Die Blumenkrone fünfblätte- rig. nelkenartig, weils, mehr oder weniger mit einem rosenrothen Anflug; die Kronen- blätter lang genagelt, mit einem linienförmigen Nagel, der so lang als der Kelch ist, und oben, wo er in die Platte übergeht, eine zweitheilige, aus zwei sehr spitzen Ein- schnitten bestehende Schuppe trägt, wodurch von allen Kronenblättern zusammen ein vielblätteriger Kranz in der Blumenkrone gebildet wird; die Platten ausgebreitet, keil- förmig, einen halben Zoll lang, an der Spitze drei Linien breit, abgestutzt, kaum merk- lich ausgerandet. Staubgefäfse zehn, fünf etwas länger als die übrigen, die längeren über dem Kranz der Blumenkrone hervorstehend, alle auf dem Blüthenboden eingesetzt, aber abwechselnd an die Basis der Kronenblätter angeheftet; die Staubfäden pfriemen- förmig; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, aufliegend, stahlblau. Stempel einer. Der Fruchtknoten walzenförmig, mit einem kurzen dicken Fruchthalter auf dem Fruchtbo- den aufgesetzt; Griffel zwei, fadenförmig, etwas länger als die längeren Staubgefälse, mit seitenständigen Narben. Die Kapsel vom bleibenden Keleh umschlossen, länglich, einfächerig, mit mittelständigem Samenträger und sehr schmalen, unvollkommenen Schei- dewänden, vielsamig, an der Spitze mit vier Zähnen aufspringend. Die Samen schwarz- braun, grofs, nierenförmig, durch kleine, reihenweise gestellte Körnerchen schärflich. Die Blumen kommen nicht allein in den Gärten, sondern auch im wilden Zu- stande häufig gefüllt vor. Die ganze Pflanze hat einen etwas bitteren Geschmack, wird aber doch, we- nigstens so lange sie jung ist, vom Vieh gern gefressen. Die Abkochung der Wurzel schäumt wie Seifenwasser, und wird an einigen Orten zur Reinigung der Wäsche, besonders um Feitflecke auszuziehen, gebraucht. In der Medizin wird Radix et Herba Saponariae angewandt. Deutsche Namen: Waschkraut, Speichelkraut, Speichelwurz, Hundsnelken, Seifenwurz, Schlüsselkraut, Spatzenwurz, Madenkraut. ya) ituge ra 7 7a n ß . [3 r s \ . y r ı ! x, | - f x {1 \ = D m ’ » 194. LYCHNIS GITHAGO Scopoli. RADEN - LYCHNIS. DECANDRIA PENTAGYNIA. CARYOPHYLLEE. LYCHNIS. Char. gen. vide supra A 159. Sect. 4. Githago. Calyx eylindrico-campanulatus, dentibus foliaceis; petala integra; capsula unilocularis. LYCHNIS GITHAGO. Caulis erectus, hirsutus; Jolia lineari-lanceolata; calyx subcoriaceus, dentibus corolla longioribus; petala retusa, Jauce nuda. L. Githago Scopoli Fl. carniol. ed. 2.1. p. 310. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 357. Mert. et Koeh d. Fl. 3. p. 330. Spreng. FI. hal. ed. 2. 1. p. 204. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 248. L. segetum Lam. Fl. frane. 3. p. 5. L. Agrostemma Gimel. sibir. 4. p. 136. Agrostemma Githago Linne Fl. suee. 355. 407. FYilld. spec. plant. 2. p. 805. Ha- gen Pr. Pfl. 1. p. 352. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 257. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 201. Dietr. Berl. Fl. p. 435. Yimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 436. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 12. Githago segetum Desfont. Cat. 159. Unter dem Getreide überall gemein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht im Juni und Juli. ©. Die Wurzel spindelförmig, von der Dieke einer starken Schwanenfeder, senk- recht, mit ästigen Fasern besetzt, einen Stengel treibend. Der Stengel steif aufrecht, 1—3 Fufs hoch, stielrund, von der Dicke einer starken Gänsefeder, an den Gelenken angeschwollen, mit ziemlich langen, angedrückten Haaren besetzt und dadurch grau- grün, unten einfach, oben in lange, dünne, einfache, blüthentragende Äste oder Blumen- stiele getheilt. Die Blätter gegenüberstehend, sitzend, an der Basis mit einander ver- 14° wachsen, und hier eine sehr kurze Scheide um den Stengelknoten bildend, linien -lan- zettföormig, 3—4 Zoll lang und länger, 3—4 Linien breit, allmählig zugespitzt, spitz, ganzrandig, mit ziemlich langen, angedrückten Haaren besetzt und dadurch graugrün, an der Basis dreinervig und hier durch längere Haare fast gewimpert. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze des Stengels und der Äste, auch an der Spitze besonde- rer Blumenstiele, die aus den Achseln der Äste oder Blätter entspringen. Der Kelch einblätterig, bleibend, röhrig-glockenförmig, im Anfange fast walzig, nachher bauchig, von lederartiger Beschaffenheit, zehnrippig, durch lange, absiehende Haare langhaarig und von graugrüner Farbe; die Mündung fünfzähnig, mit blattartigen, linien -lanzettför- migen, spitzen Zähnen, die länger, ja oft doppelt so lang als die. Kelchröhre und die Kronenblätterplatten sind, bei der Fruchtreife aber abfallen. Die Blumenkrone fünfblät- terig. nelkenartig. anderthalb Zoll im Durchmesser, oberhalb lebhaft purpurroth, unter- halb bleicher und sehr glänzend; ohne Kranz im Schlunde; die Kronenblätter lang ge- nagelt, mit einem Hnien-keilförmigen Nagel, der so lang als die Kelchröhre ist; die Platten ausgebreitet, umgekehrt-eirund, neun Linien lang, oben sechs Linien breit, schwach ausgerandet, mit 3— 5 dunkleren, punctirten Nerven durchzogen. Staubge- fälse zehn, fünf länger als die übrigen, und diese kaum aus dem Schlunde der Blume heraussehend, alle auf dem Blüthenboden eingesetzt, abwechselnd aber an die Basis der Kronenblätter befestigt; die Siaubfäden fadenförmig; die Staubbeutel länglich, zweifä- cherig, stahlblau. Stempel einer; der Fruchtknoten ohne Fruchthalter auf dem Frucht- boden sitzend, eiförmig; Griffel fünf, fadenförmig, länger als die Staubgefälse und aus dem Schlunde der Blume heraussehend, behaart, mit seitenständigen Narben. Die Kap- sel eiförmig, einfächerig, mit fünf Zähnen oder halben Klappen aufspringend, vielsamig. Die Samen rundlich, schwarz, inwendig weils, durch in kreisföormigen Reihen stehende Puncie scharf. Die Blumen kommen zuweilen weils vor. Diese Pflanze ist ein allgemein bekanntes und lästiges Unkraut unter dem Ge- treide, weshalb namentlich der Roggen nicht selten mit einer Menge Samen derselben untermischt ist. Wahrscheinlich ist es nicht, wie man hin und wieder behauptet, dals das Mehl dadurch blau gefärbt werde, eben so wenig ist es ausgemacht, dafs das aus diesem Melıl gebackene Brod der Gesundheit nachtheilig sei. Deutsche Namen: Raden, Raad, Nadenelken, Kornraden, Ralen, Kornrös- chen, Nickel, Kornnelken, Ackerkümmel, wildes Marienröschen, Nelkenröschen. 793: Ayanıı a BZ, Cut Shume‘ ar wi Ey; [3 AIR = Para! ei ‘ Au l | ’ i N J At = f „u { \ u DR | = - r i 15 1 A AR AEG INA Int iin, Bi a ee a ( N A an } ur: Or Io n. v EN Nairkeere] I BE! f \ } ) \ - \ E ‘ . j En 4 3 { bu j) j) J } ! £ 2 * ei le ER EN ü Fi aan "SR \” V Er Bee .j.) y ö By. \ D Wr } M RS hi} J ’ ' ” y Mile Kun) “ I | no Allah ka ARE HN " Ma i 117 au Ne ni "ul 199. LYCHNIS FLOS CUCULI Linne. KUKUKSBLUMEN - LYCHNIS. DECANDRIA PENTAGYNIA. CARYOPHYLLEE. LFCHNIS. Char. gen. vide supra 2 159. Sect. 3. Lychnis. Calyx arctus; petala bipartita; capsula unilocularis. LYCHNIS FLOS CUCULI. Caulis erectus, hirtus; folia caulina lineari- lanceolata; petala bipartita, laciniis bifidis; capsula ovata. L. Flos Cuculi Linne Flor. suec. 384. 408. JFYilld. spec. plant. 2. p. 807. De Cand Prodr. syst. veg. 1. p. 387. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 326. Hagen Pr. Pfl.1. p- 352. FWVeifs Danz. Pfl. 1. p. 258. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 200. Dietr. Berl. Fl. p. 438. J/Vimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 435. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 205. Doenningh. Prodr. FI. monsst. p.132. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 247. Melandrium Flos Cuculi Rochling d. Fl. ed. 1. Auf Wiesen, Triften, feuchten grasigen Orten überall gemein. Unsere Exem- plare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Mai bis August. 24. Die Wurzel spindelförmig, kaum von der Dicke einer Gänsespule, senkrecht oder wagerecht, mit Fasern besetzt, einen oder mehrere Stengel und meist eine Ro- sette von Wurzelblättern treibend. Die Stengel aufrecht oder aufsteigend, 1—3 Fuls hoch, kantig-gefureht, mit angeschwollenen Gelenken, unten und an den Gelenken purpurroth überlaufen, durch kurze, etwas steife Haare scharf, und nach oben zu ge- wöhnlich etwas kleberig, am unteren Theil jederzeit ganz einfach und nur nach der Spitze zu in mehrere Blumenstiele, zuweilen gabelspaltig getheilt. Die unteren Blätter gedrängt und fast rosettenartig beisammenstehend, ungefähr zwei Zoll lang, oben einen halben Zoll breit, umgekehrt lanzettförmig, spitz, nach der Basis zu verschmälert, siz- zend und kaum mit einander verwachsen. Die stengelständigen Blätter gegenüberste- hend, sitzend, an der Basis mit einander verwachsen und eine kurze, den Stengelkno- ten umgebende Scheide bildend, und hier auch etwas bewimpert, linien-lanzeliförmig, 1: —2 Zoll lang, 2—4 Linien breit, spitz, nach der Basis zu etwas verschmälert, ganzrandig und am Rande scharf. Alle Blätter haben eine grasgrüne Farbe, stehen ziemlich aufrecht. sind kahl und einnervig mit stark hervortretendem Nerven. Die Blumen stehen an der Spitze des Stengels rispen- oder doldentraubenartig; der ganze Blüthenstand theilt sich meist in drei Hauptäste, von denen der mittlere, die Fortsez- zung des Stengels, sich stärker verlängert und an der Spitze wiederum mit gegenüber- stehenden, zuweilen ästigen Blumenstielen besetzt ist, dagegen die seitlichen allgemei- nen Blumenstiele aus den Achseln der obersten Blätter einander gegenüber entspringen, gewöhnlich kürzer als der mittlere bleiben und an der Spitze in drei Blumenstielehen getheilt sind. Die Blumenstielehen sind kurz, kurzhaarig, scharf, etwas kleberig und an ihrem Ursprunge mit zwei kleinen, gegenüberstehenden linien-länzettförmigen, spiz- zen Deckblättern unterstützt. Der Kelch einblätterig, bleibend, röhrig-glockenförmig, häutig. 3—4 Linien lang, weilslich-purpurroth, zehnrippig, mit schmutzig-grünen, rothbraun überlaufenen Rippen; die Mündung fünfzähnig, die Zähne eirund, spitz, am ande häutig. Die Blumenkrone fünfblätterig, nelkenartig, hell-purpurroth oder dun- kel-fleischfarben; die Kronenblätter lang genagelt, mit einem linienförmigen Nagel, der so lang als der Kelch ist und oben, wo er in die Platte übergeht, eine zweitheilige, kronenblattartige Schuppe mit lanzettförmigen, spitzen, zuweilen gespaltenen Einschnitt- chen trägt, wodurch von allen Kronenblättern zusammen, ein vielblätteriger Kranz in der Blumenkrene gebildet wird; die Platten ausgebreitet, über einen halben Zoll lang und breit, bis über der Mitte zweitheilig und jeder Einschnitt wiederum zweispaltig, mit linienförmigen stumpfen Einsehnittchen, von denen der innere länger und aufrecht, der seitliche kürzer und ausgesperrt ist. Slaubgefälse zehn, fünf etwas länger als die übrigen. alle aus dem Sehlunde der Blumenkrone heraussehend, auf dem Blüthenboden eingesetzt, aber abwechselnd an die Basis der Kronenblätter geheftet; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel zweifächerig, länglich, bläulich oder weilsgrau. Stempel einer. Der Fruchtknoten ohne Fruchthalter auf dem Fruchtboden eingesetzt, rundlich- eirund; Griflel fünf, fadenförmig, kürzer als die längeren Staubgefälse, mit seitenstän- digen Narben, die vier seitlichen auseinandergesperrt. Die Kapsel rundlich-eirund, einfächerig, vielsamig, an der Spitze mit fünf Zähnen aufspringend, welche sich dann zurückschlagen. Die Samen etwas zusammengedrückt. Es kommt diese Pflanze auch mit weilsen Blumen vor. Sie wird von keinem Vieh gefressen. Deutsche Namen: Kukuksblume, Kukuksspeichel, Gauchblume, Gauch- nelke. Schlilzuelke, Sumpfpechnelke, Fleisehblume. Rindleisch. 5 rer GR: AG ES Arrerc: a | R \ L “4 un ah N Bi 196. DIANTHUS SUPERBUS Linne. PRÄCHTIGE NELKE. DECANDRIA DIGYNIA. CARYOPHYLLEEFE. DIANTHUS. Calyx tubulosus, quinquedentatus, basi squamis imbricatus sufjultus. Corolla pentapetala, petala unguiculata, fauce unda. Stamina decem, ex annulo hypogyno nata; antherae biloculares. Styli duo; stigmata lateralia. Capsula unilo- cularis, polysperma, apice dentibus dehiscens; spermophoro centrali. Semina peltata. Sect. 3. Tunica. Flores solitarii; petala laciniata. DIANTHUS SUPERBUS. Caulis erectus, multiflorus, glaber; folia li. neari-lanceolata; calycis squamae ovatae, mucronatae, tubo multo breviores; petala multifida, basi barbata. D. superbus Linne Fl. suec. ed. 2. 333. /Villd. spec. plant. 2. p. 679. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 505. Mert. et Koch.d. Fl.3. p. 215. Hagen Pr. Pfl. 1. p- 339. Bostk. et Schm. Fl. sedin. p. 193. Dietr. Berl. Fl. p. 427. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 410. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 197. D. fimbriatus a. Lam. Fl. france. 2. p. 538. Caryophyllus superbus Moench Method. p. 59. Auf Wiesen und Triften, doch nicht überall. Ostpreufsen: nur im Bruche des Vorwerks Schleuduhnen. Westpreufsen: noch nicht gefunden. Pommern: auf den Wiesen bei Lienken nach Daber in schr grofser Menge, Stuthof. Branden- burg: auf Wiesen sehr häufig, z. B. bei Schöneberg! Wilmersdorf! Schönhausen! Rei- ‚ neckendorf! Friedrichsfelde! Heiligensee!! Rudow! u. s.w. Schlesien: Wiesen hin- ter Wildschuh, im Eiehwalde hinter Großs-Raden, am Geiersberge, Glatzer Schnee- berge, auf dem Peterstein im Gesenk. Sachsen: um Halle in Wäldern, besonders im Petersberger Holze. Westphalen und Niederrhein bis jetzt noch nicht gefunden. Blüht vom Juni bis August. d.? 24.? Die Wurzel ein holziger, stielrunder, geringelter, schief oder wagerecht unter der Erde fortlaufender, vielköpfiger, mit Fasern besetzter Wurzelstock, der einen klei- nen Rasen von Wurzelblättern und meist mehrere fruchtbare und unfruchibare Stengel treibt. Die Stengel aufrecht oder auch wohl an der Basis gestreckt, 1—2 Fuls hoch, stielrund, von der Dicke einer dünnen Schreibfeder, an den Gelenken angeschwollen, unten einfach, nach oben zu rispenartig-ästig, wie die ganze Pflanze glatt und kahl. Die Blätter gegenüberstehend, sitzend, an der Basis mit einander verwachsen und hier eine ungefähr 2—3 Linien lange Scheide bildend, 1:—2 Zoll lang, 2—3 Linien breit, linien-lanzettförmig, spitz, am Rande sehärflich, undeutlich, 3—Önervig, von einer bleich-grasgrünen Farbe; die wurzelständigen im Rasen stehend, länger und breiter und auch weniger spitz; die stengelständigen nach oben zu immer kürzer und spitzer werdend, so dafs die obersten kaum noch einen Viertelzoll lang und fein zugespitzi sind. Die Blumen stehen rispen- oder doldentraubenartig an der Spitze der langen, fast gabelartig getheilten Blüthenäste entweder einzeln, oder zu zwei bis drei, sind kurz gestielt und von den letzten, sehr kurzen, deckblattartigen Stengelblältern unterstützt. Der Kelch einblätterig, bleibend, röhrig-walzenförmig, fast einen Zoll lang, geglättet. aber doch sehr fein gestreift, grün und gewöhnlich purpurroth oder violett überlaufen oder gefleckt. Die Mündung fünfzähnig, mit dreieckigen, spitzen, meist purpurrothen. am Rande häutigen Zähnen. An der Basis ist der Kelch von vier, selten zwei Schup- pen eingeschlossen, welche ein Drittel oder Viertel so lang als der Kelch, eirund, fein- spitzig-zugespitzt oder fast gegrannt, und gewöhnlich purpurroth sind. Die Blumen. krone fünfblätterig, nelkenartig, grofs, über anderthalb Zoll im Durchmesser, fleischfar- ben, oder heller oder dunkeler rosenroth, oder lila-purpurfarben, von einem sehr ange, nehmen Geruch; die Kronenblätter lang genagelt, der Nagel linienförmig, etwas längeı als der Kelch; die Platte neun Linien lang, sechs Linien 'breit, mit einem länglichen. ganzen, nach der Basis verschmälertem Mittelfelde, hiermit einem olivenfarbenen Fleel bezeichnet, der mit ziemlich langen, steifen, zerstreut stehenden, schwarzen Haaren ge. bärtet ist, ringsum kammförmig-getheilt, in viele 3—4 Linien lange, schmal-linienför- mige, spitze Einschnitte. Staubgefäfse zehn, fünf etwas länger als die übrigen, alle aus dem Schlunde.der Blumenkrone heraussehend, auf dem Blüthenboden eingesetzt, abeı abwechselnd an die Basis der Kronenblätter geheftet; die Staubfäden fadenförmig; dic Staubbeutel länglich, zweilächerig, stahlblau. Stempel einer. Der Fruchtknoten fas walzenförmig; ‚Griffel zwei, fadenförmig, etwas aus dem Schlunde heraussehend, mi seitenständigen Narben. Die Kapsel einfächerig, vielsamig, mit mittelständigem Samen. träger, an der Spitze in vier Klappen ‚aufspringend. Diese Nelke ist ihres schönen Ansehens und des Wohlgeruchs ihrer Blume we gen als Gartenpflanze sehr zu empfehlen. Sie läfst sich sowohl durch Einsenker al: durch Samen vermehren. Deutsche Namen: Rothe oder hohe Federnelke, Buschnelke, stolze Nelke Pfaunelke,. Flammennelke, Stutzernelke, Muthwillen, Hochmuth, geschminkte Frau, al. ter Mannskopf. / ID Br DENE IE 712023033035 BIT “ 4 # Be - De b wi er) \ i h. 7 ! f 1 ß r \ | \ \ x ji #$ » = ? UET Ah ir Burn IL) j 17% ) 7 N | u Er ’ . ' juli ® Die, = EN t M PS,’ . h P ZIG A B f E = | "Tb ae LEE RT j - j N ri f vr an) Nut, ai 197. DIANTHUS CARTHUSIANORUM Linne. KARTHÄUSER - NELKE. DECANDRIA DIGYNIA. CARYOPHYLLEE. DIANTHUS. Char. gen. vide supra N 19%. Sect. I. Armeriastrum. Flores fasciculati; petala denticulata. DIANTHUS CARTHUSIANORUN. Caulis simplex, glaber; folia linea- ria; flores subcapitato-fascieulati, involuerati; calycis squamae ovatae, aristatae, tubo breviorae; petala obovata, antice den. tata, basi barbata. D. Carthusianorum Linne spec. plant.1. p. 586. JYilld. spee. plant. 2. p.671. De Cand. Prodr. syst. veg. 1. p. 350. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 192. Hagen Pr. Pf. 1. p. 355. FWeifs Danz. Pfl. 1. p. 246. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p- 191. Dietr. Berl. Fl. p. 425. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 408. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 196. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 125. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 238. Caryophyllus Carthusianorum Moench. Method. p. 59. Tunica Carthusionorum Scop. Fl. carm. n. 504. Auf trocknen, sonnigen Plätzen und Anhöhen, auf Ruinen, Triften u. s. w. überall und fast immer häufig, Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis September. 2. Die Wurzel ein holziger, dünner, walzenförmiger, schief oder wagerecht unter der Erde fortlaufender, kriechender, vielköpfiger, mit Fasern besetzter Wurzelstock, der einen kleinen Rasen von Wurzelblättern und mehrere Stengel treibt. Die Stengel auf- recht, 1—2 Fuls hoch, stielrund oder besonders nach der Basis zu undeutlich vierkan- tig, einfach, an den Gelenken angeschwollen, wie die ganze Pflanze kahl, aber etwas schärflich, an der Spitze ein Blüthenbüschel tragend. Die Blätter gegenüberstehend, sitzend, an der Basis mit einander verwachsen und hier eine kurze, 2—4 Linien lange 3. Bd. 9. u. 10. Heft, 15 Scheide bildend, 1+—2 Zoll lang, eine bis zwei Linien breit, linienförmig, feinspitzig zugespitzt, am Rande durch feine Zähnchen scharf und der Rand nach der Basis zu etwas häutig, von dunkelgrüner Farbe, undeutlich 3—Önervig; die wurzelständigen in einen kleinen Rasen beisammenstehend, etwas länger und gewöhnlich auch schmaler; die oberen stengelständigen abnehmend kürzer werdend und am Ende in die sogenann- ten Hüllblätter übergehend. Die Blumen sind ganz kurz gestielt und stehen an der Spitze des Stengels zu 3—10 in einem gedrängten Blüthenbüschel, welches von einer Hülle gestützt ist. Diese Hülle besteht aus mehreren Blättchen oder Schuppen, die ge- wöhnlich kürzer als die Kelche sind und aus einer eirunden Basis sich in eine lange, grannenartige Spitze verschmälern; ihre Farbe ist purpurbraun oder rothbraun, selten in der Mitte noch etwas grün. Der Kelch einblätterig, bleibend, röhrig- walzenförmig, einen halben Zoll lang, stark gestreift, beinahe schwarz-rothı, und nur an der Basis zuweilen noch grün; die Mündung fünfzähnig, mit lanzettförmigen, spitzen, aufrechten, am Rande rostfarbenen und etwas haarigen Zähnen. An der Basis ist der Kelch von vier, selten zwei Schuppen eingeschlossen, welche mit ihrer Spitze bis zur Hälfte des Kelches oder noch höher hinreichen, trocken, lederartig, oft etwas wellenförmig sind, aus einer mehr oder weniger eirunden Basis, allmählig oder plötzlich sich in eine feine, grannenartige Spitze verschmälern und eine rostbraune Farbe haben. Die Blumenkrone fünfblätterig, nelkenartig, fast einen Zoll im Durchmesser, dunkel-carminroth; die Kro- nenblätter lang genagelt, die Nägel kaum länger als der Kelch, linienförmig; die Platte sechs Linien lang, vier Linien breit, umgekehrt-eirund-kegelförmig, an der breiten und abgerundeten Spitze ungleich und scharf gesägt, nach der Basis zu durch zerstreute weilse Haare bärtig und auf der Fläche mit drei oder auch fünf dunkelpurpurrothen Nerven durchzogen. Staubgefälse zehn, fünf etwas länger als die übrigen, alle ein we- nig aus dem Schlunde der Blumenkrone heraussehend, auf dem Blüthenboden eingesetzt, aber abwechselnd an die Basis der Kronenblätter geheftet; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, stahlblau. Stempel einer. Der Fruchtknoten länglich, nach der Basis zu etwas verschmälert; Griffel zwei, fadenförmig, von der Länge der Staubgefälse, mit seitenständigen Narben. Die Kapsel fast walzenförmig; an der Spitze in vier Klappen aufspringend, einfächerig, vielsamig, mit mittelständigem Samenträger. Die Samen rundlich, mit einem kurzen, aufgesetzten Spitzchen, runze- lig, schwarz. Diese Nelke wird, aber in üppiger gewachsenen Formen, unter dem Namen Carthäuser-Nelke häufig in Gärten cultivirt. Deutsche Namen: Feldnelke, Heidenelke, Steinnelke, Donnernelke. 4 H92320c: HA Yurstitret HE a ll BETEN TE Se Ba Ei > 1 a N Ed nn La i iR Ka 3 en a Tu N h 1 ar j > i P) \ d vs BE En Be 4 > EN er . u La PR I 6 EURER, ne a Rn Se 4% MIENAn r II h ua Zur! Y Sr Ru yE AN ih en. u; BR N 198. CIRCAEA LUTETIANA Linne. GEMEINE CIRCEE. DIANDRIA MONOGYNIA. ONAGRARLE. CIRCAEA. Calyx superus, bipartitus, deciduus. Corolla dipetala, petala obeordata. Stamina duo; antherae biloculares. Stylus stig- mate capitato, emarginato. Capsula ovata, setis uncinatis his- pida, bilocularis, loculis monospermis, evalvis, basi dehiscens, Semina erecta. CIRCAEA LUTETIANA. Caulis erectiusculus, pubescens; folia ovata, acuta, denticulata, glabriuscula, opaca; petioli angulati; flores racemosi; petala obcordata. C. lutetiana. Linne Flor. suec.6. FVilld. spec. plant. 1. p.53. Dietr. spec. plant. 1. p- 611. ZRocm. et Sch. syst. veg. 1. p. 270. Mert. et Koch d. Fl. 1. p. 358. De Cand. Prodr. syst. veg. 3. p. 68. Hagen Pr. Pfl.1. p.13. Wei/s Danz. Pfl.1. p.22. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p.15. Zebent. Prodr. Fl. neom. 1. p.16. Dietr. Berl. Fl. p. 26. PYimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 20. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p.13. Doenningh. Prodr. FI. monast. p.8. Schaef. Trier. Fl. 1. 1. p. 13. An schattigen Orten, in Wäldern auf niedrigen, etwas feuchten Stellen, in al- len Provinzen. Ostpreulsen: bei Bladau, nach Neuhausen hin. Westpreulsen: bei Hochwasser in der Gegend von Danzig! Pommern: um Stettin bei Finkenwalde, Messentin, Glien. Brandenburg: überall in schattigen Wäldern, um Berlin z. B. im Thiergarten!! Schlesien: bei Schwoitsch, Leobschütz u.s. w. Sachsen: um Halle z. B. auf der Rabeninsel! im Dieskauer Garten, zwischen Schkeuditz und Dölzig. Westfalen: an schattigen, feuchten Orten überall. Niederrhein: im Rheinthal ge- wöhnlich; um Trier ebenfalls häufig. Blüht vom Juni bis August. ©. 2%. Die Wurzel holzig, weit umher kriechend, mit Fasern besetzt. Der Stengel aufrecht oder aufsteigend, oder auch zum Theil niederliegend, 1—2 Fuls hoch, stielrund, gegliedert, weichhaarig, ästig, mit meist nur am oberen Theil entspringenden Ästen, die entweder blätter- und blüthentragend, zuvwreilen auch nur blättertragend, oder auch nur 15 * blofse blattlose Blumenstiele sind. Die Blätter gegenübersiehend, gestielt, mit 1— 1} Zoll langen, eckigen (nicht geflügelten), weichhaarigen Blattstielen; die Platten zwischen 1—3 Zoll lang, 3—2 Zoll breit, eirund, spitz oder kurz zugespitzt, an der Basis ab- gerundet oder auch zuweilen ganz schwach herzförmig, mit dem mittleren Theil ganz schmal in den Blattstiel verschmälert, am Rande klein gezähnt, oder eigentlich nur ausgeschweift mit kaum spitzen Zacken, einnervig, mit zweizeiligen Nervenästen oder Rippen, netzförmig geadert, dunkel und matt grün, oft fast ganz kahl oder doch nur schwach weichhaarig und dann an den Nerven etwas stärker behaart; gewöhnlich sind die mitileren Blätter die grölsten, und die unteren und oberen werden abnehmend klei- ner. Die Blumen sind gestielt und stehen ziemlich entfernt von einander in gipfelstän- digen und achselständigen, 2—4 Zoll langen und längeren, 'aufrechten, lockeren, blatt- losen oder beblätterten Blüthentrauben. Die Anzahl der Blüthentrauben ist sehr ver- schieden; zuweilen ist nur eine Traube vorhanden, welche eine Fortsetzung des Sten- gels ist, oft aber sind auch mehrere blumentragende Äste vorhanden und aufserdem entspringen dann noch neben der gipfelständigen Traube zwei seitenständige aus den Achseln des obersten Blätterpaars, diese sind dann schräg aufsteigend, und kürzer: als die mitilere; nicht gar selten verästelt sich auch die Haupttraube noch selbst und treibt ein auch mehrere Paare von Blüthenästen. Die besonderen Blumenstielchen sind 3—4Linien lang, wie auch die Spindel weichhaarig, vor der Blüthe aufrecht, während derselben abstehend, und nach dem Verblühen zurückgebogen. Der Kelch auf dem Fruchiknoten stehend, nach dem Verblühen abfallend, einblätterig, weichhaarig, an der Basis röhrenförmig, mit ganz kurzer, fadenförmiger Röhre, der Saum tief zweitheilig, mit zwei Linien langen, eirund-lanzettförmigen, spitzen, hohlen, herabgebogenen und gewöhnlich etwas gerötheten Einschnitten. Die Blumenkrone zweiblätterig, weils oder mit einem ganz schwachen rothen Anflug; die Kronenblätter zwei Linien lang, umge- kehrt herzförmig, mit ziemlich tiefer, fast zweispaltiger Ausrandung, an der Basis ziem- lich breit aufsitzend, aufrecht-abstehend. Staubgefälse zwei, ein wenig länger‘ als die Blumenkrone; die Staubfäden dünn fadenförmig, aufrecht; die Staubbeutel rundlich, zweifächerig. Der Fruchtknoten von fast birnförmiger Gestalt, unter dem Kelch ste- hend; der Griffel fadenförmig, so lang als die Staubgefälse; die Narbe kopflörmig, stunspf und ausgerandet. Die Kapsel birnförmig-eirund, kaum zwei Linien lang, dicht mit hackenförmigen Borsten besetzt, klappenlos, an der Basis aufspringend, zweifächerig, mit einsamigen Fächern. Die Samen. aufrecht, länglich. Die Wurzel kann zum Gelbfärben gebraucht werden. Elhemals wurde das Kraut Zerba Circeae in der Medizin angewandt. Deutsche Namen: Hexenkraut, St. Stephanskraut, Waldkleiten. . a: UI paenatas _ 9030 C° 7 hun ‚ 5 Eur ol 1 Pr Bun I Ai Te" . j 3. N WW ur j h 4 f | AR A u ul Y l Al En N i { De Lie) „ En, Y N ner N Le “ e j # t 3 14,0 Y AN MN [5 . A 3 Ka a j Lu sur y ' EI met. ZN ‘ H Da a Le H \ \ =; K M Er Mi L | ö j % = SER ” } red LIKE i un mh FRE wi ah un ww 199. ANCHUSA OFFICINALIS Linne. OFFICINELLE ANCHUSE. PENTANDRIA MONOGYNIA. BORRAGINEE. ANCHUSA. Calyx quinquefidus. Corolla infundibuliformis aut hypocra- teriformis, limbo quinquelobo, fauce fornicibus quinque erectis obtusis villosis clausa. Stamina quinque, inclusa; filamenta brevissima; antherae oblongae. Stylus filiformis, stigmate capitato. Nuces quatuor, fundo calycis affıwae, turbinatae, rugosae, basi foveolatae. ANCHUSA OFFICINALIS. Caulis hispidus, superne ramosus; folia lan- ceolata, hıspida; spicae terminales, conjugatae; bracteae fo- liaceae, ovato-lanceolatae; calyces campanulati, laciniis acu- tiusculis. A. offieinalis Linne Fl. suec. 152. 161. FVilld. spec. plant. 1. p: 456. Roem. et Sch. syst, veg. 4. p. 89. Mert. et Koch d. Fl.2. p.59. Hagen Pr. Pfl.1. p- 149. FVeifs Danz. Pfl.1. p. 116. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 101. Re- bent. Prodr. Fl. neom. 1. p.78. Dietr. Berl. Fl. p. 225. /Vimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 162. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 104. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 54. Var. ß. angustifolia; folia anguste lanceolata, undulato- denticulata. A. arvalis Reichenb. Plant. erit. 3. Fig. 470. A. arvensis Tausch Bot. Zeit. 7. p. 233. (non Dieb.) A: angustifolia Roth flor. germ. II. 1. p.220. Kunth Fl. berol. p. 54. (non Linne.) Wächst überall auf Äckern, Ackerrändern, Feldern, Schutthaufen, an Zäunen, Dörfern u. s. w. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin; die var. ß. an den- selben Orten, jedoch seltener. Blüht den ganzen Sommer. 2%. Die Wurzel ziemlich senkrecht, holzig, dick, spindelförmig, schwarzbraun, mit einigen kleinen Ästen besetzt, etwas faserig, vielköpfig und mehrere Stengel treibend. Die Stengel 1— 3 Fuls hoch, aufrecht, fast stielrund oder durch die herablaufenden Äste kantig, nach oben zu ästig, wie die ganze Pflanze durch lange, steife, aus Knötchen entspringende Haare rauh. Die Blätter wechselweisestehend, die untersten lang gestielt, die folgenden kürzer gestielt, die übrigen aber alle sitzend, etwas herablaufend, lanzett- förmig, 2—4 Zoll lang, ungefähr einen Zoll breit, spitz, ganzrandig oder etwas ausge- schweift, steifhaarig. Die Blumen sind ganz kurz gestielt, von Deckblättern unterstützt und stehen an der Spitze der Äste in gepaarten Ähren, welche einseitswendig, mit den Spitzen zurückgebogen, im Anfange sehr gedrängt, nachher aber verlängert sind. Die Deckblätter sind blattartig, eirund-lanzettförmig, so lang als der Kelch oder an den unteren Blumen auch bedeutend länger, ebenfalls steifhaarig. Der Kelch einblätierig, bleibend, drei Linien lang, glockenförmig, zottig, bis zur Mitte fünfspaltig, mit aufrech- ten, linien -lanzettförmigen, spitzen Einschnitten. Die Blumenkrone einblätterig, trich- terförmig, erst etwas roth-blau, dann schön violett, mit einem blauen Schimmer; die Röhre so lang als der Kelch, unten walzenförmig, nach dem Schlunde zu etwas er- weitert; der Saum 4—5 Linien im Durchmesser, fünflappig, mit zwei Linien langen, rundlich -eirunden stumpfen Einschnitten; der Schlund durch fünf hervorragende, rund- liche. stark gewölbte, weilse, zotlige, gegeneinander gebogene Hohlschuppen geschlos- sen. Staubgefälse fünf, in der Röhre der Blumenkrone verborgen, von den Hohlschup- pen bedeckt und mit denselben abwechselnd; die Staubfäden sehr kurz, in der Blumen- kronenröhre unter dem Schlunde eingesetzt, und als schwache Leisten die Röhre hinab- laufend; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, mit dem Rücken aufgesetzt und nach- her aufliegend. Fruchtknoten vier, kugelrund, im Grunde des Kelchs in einer drüsigen nachher vertrocknenden Scheibe stehend; Griflel einer, fadenförmig, ein wenig länger als die Staubgefäßse; die Narbe kopfförmig, ausgerandet. Nüsse vier, im Grunde des Kelchs in vier Vertiefungen stehend, rundlich-eiförmig oder kreiselföürmig, etwas zu- sammengedrückt, schwarzgrau, fein gekörnt, am Grunde mit einer tiefen Grube versehen. Die Varietät ß, welche oft als die echte A. angustifolia L. angesehen wer- den, und in neuerer Zeit sogar als eine eigene Species aufgestellt ist, unterscheidet sich nur durch die schmaleren, am Rande wellenförmig-gezähnelten Blätter. Auch kommen noch audere Abweichungen, mit dichteren weichen Haaren, mit fast kahlen Blättern und Kelchen,. mit rothen, weilsen ‚oder blals blauen Blumen vor, die sich aber sonst von der Hauptform durch kein wesentliches Kennzeichen unterscheiden. In der Medizin wurden ehemals Wurzel, Blätter und Blumen unter den Namen Radix, Herba et Flores Buglossi gebraucht. Die jungen Blätter werden in Schwe- den als Gemüse und Salat genossen, und auch dort mit Allaun vermischt, zum Grün- färben benutzt. Als Viehfutter ist die Pllanze nur jung zu gebrauchen. Die Wurzel färbt roth. Deutsche Namen: Gemeine Ochsenzunge, rothe, deutsche oder grofse Ochsenzunge, Augenzier, Liebäugel, Bauernberetsch, Sternblümchen, Alcanna, ge- meine Schmiukwurz. + 10 WÜIUTLILI 9 Ye PU ER LE AAN ii m” Ir Br NE eg, n > j PAR Hi A is SO ’ ’ r 1 Be r ni 12T An . han gi lan An, BOT Nat sah MI Va Ne: {I en f Na üb Ye WW Mi * Car fi u Be iR DE Ms Nut rk Bu Y Ar i r um; UTTgrE ih ri j { Be m H na I" I ha: Kr 7 } ae EEE mu, MR Kl im Bl at, A F R \ J u L di N y BREMEN) Ei \ DAalu aan TEEN LI x in 7 (4 IR Ye fl ne r 2 Haha. x a { Bess D 7 * ' - vi Sr Ih A N b MR Da an 7 W ‚aha | | Kran Be SM Fi Mi Kr ER ih R P 7 N { BI NEARERNAT h an Eu ya u B PENIS: A" er. RE ca EN au u LT Tao | b warn: a 4 Ja IE Sa da Er TR at Ku un HR dh He an " Y in 200. LYCOPSIS ARVENSIS Linne. FELD-LYCOPSIS. PENTANDRIA MONOGYNIA. BORRAGINEE. LYCOPSIS. Calyx quinquepartitus. Corolla infundibuliformis, tubo in- curvo, limbo oblique quinguelobo, fauce fornieibus quinque erectis obtusis villosis clausa. Stamina quinque, inclusa ; fila- menta brevissima; antherae oblongae. Stylus ‚fliformis, stig- mate capitato. Nuces quatuor, fundo calycis affızae, turbi- natae, rugosae, basi foveolatae. LYCOPSIS ARYENSIS. Caulis hispidus; folia lanceolata, hispida ; flores racemosi; calycis laciniae lanceolatae tubum corollae aequantes. L. arvensis Linne Flor. suec. 157.167. FYilld. spec. plant.1.p.78S1. Roem. et Sch. syst. veg. 4. p. 72. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 154. Weifs Danz. Pfl. 1. p. 118. Robert. Prodr. Fl. neom. 1. p. SO. Dietr. Berl. Fl. p. 227. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 121. Anchusa arvensis Marsch. a Dieberst. Fl. taur. — caue. 1. p.123. Mert. et Koch d. Fl.2.p.63. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 101. FFimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 162. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 104. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p.54. Auf Feldern, Äckern, an Wegen u. s..w. überall gemein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis September. ©. Die Wurzel ziemlich senkrecht, dick, spindelföürmig, kaum ästig und faserig, zuweilen vielköpfig. Der Stengel 1—2 Fuls hoch, aufrecht oder aufsteigend, selbst mitunter niederliegend, selten einfach und dann stielrund, sondern gewöhnlich ästig und dann die herablaufenden Äste kantig, wie die ganze Pflanze durch lange, steife, stechende, aus Knötchen entspringende Haare rauh. Die Blätter wechselweisestehend, die unteren gestielt und in den Blatistiel verschmälert, die übrigen sitzend, halb sten- gelumfassend und fast herablaufend, lanzettförmig oder länglich-lanzettförmig, 2—3 Zoll lang, } bis über einen Zoll breit, stumpf oder spitz, die unteren an der Basis schmal, die oberen breit, am Rande ausgeschweift-gezähnt, oft etwas wellenförmig, hellgrün, sehr steifhaarig, besonders am Rande und namentlich auf den Zahnspitzen mit einem noch steiferen Borstchen besetzt. Die Blumen sind kurz gestielt, von Deckblättern un- terstützt, und stehen an der Spitze des Stengels und der Äste in am Anfange kürze- ren, fast geknäuelten, nachher verlängerten, einfachen oder gezweitheilten, einseitswen- digen, an der Spitze zuweilen gekrümmten Trauben. Die Deckblätter eirund-lanzett- förmig, erst von der Länge des Kelchs oder noch kürzer. nachher noch länger als der- selbe und wie die später etwas verlängerten Blumenstielchen, steifhaarig, Der Kelch einblätterig, bleibend, 2—3 Linien lang, nachher sehr vergrößert und bis einen halben Zoll lang, glockenförmig, steifhaarig, bis fast zum Grunde fünftheilig, mit linien-lanzett- förmigen, spitzen Einschnitten. ‘Die Blumenkrone einblätterig, trichterförmig, hellblau mit noch helleren Adern durchzogen; die Röhre so lang als der Kelch, unten walzen- förmig, weilslich und in einem Knie gebogen, nachı oben zu etwas erweitert und röth- lich; der Saum höchstens vier Linien im Durchmesser, etwas schief, fünflappig, mit anderthalb Linien langen, rundlichen, sehr stumpfen Einschnitten; der Schlund dureh fünf hervorragende, rundliche, gewölbte, weilse, zottige, gegeneinander gebogene Hohl- schuppen geschlossen. Staubgefäfse fünf, in der Röhre der Blumenkrone verborgen, von den Hohlschuppen bedeckt und mit denselben abwechselnd; die Staubfäden sehr kurz, weit unter den Hohlschuppen in der Mitte der Röhre an dem Knie eingesetzt; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, mit dem Rücken aufgesetzt und nachher auflie- gend. Fruchtknoten vier, rundlich, im Grunde des Kelchs in einer drüsigen, nachher vertrocknenden Scheibe stehend; Griffel einer, fadenförmig, fast so lang als die Staub- gefälse; die Narbe kopflörmig und ausgerandet. Nüsse vier, im Grunde des bauchigen Kelchs in vier Vertiefungen stehend, kreiselförmig, schwärzlich, durch Höckerchen runzelig, am Grunde mit einer tiefen Grube versehen. Wir haben die alte Gattung beibehalten, weil die gekrümmte Röhre der Blu- menkrone ein recht gutes Gattungskennzeichen abgiebt. Diese Pflanze wird, so lange sie jung ist, von allem Vieh ‚gefressen, ehemals war Radix Duglossi sylvestris officinell. Deutsche Namen: Krummhals, Waldochsenzunge, wilde Ochsenzunge, Wolfsgesicht, Liebäugel. Die Fig. 1. auf unserer Tafel zeigt eine Blumenkrone. an welcher die ge- krümmte Röhre zu sehen ist; Eig. 2. ist die Blumenkrone aufgeschnitten. 7 UT. » Ya GO B02 5 Hi 4 7 (a ‚ COST =E A A | war Frag, I) N Bl N HE Bu. | a In EV e ORTEN RT " ern u“ N Nr £ ne f h Y D u * x % »: I N d \ z ‘ B Kae Bl Se, ol ; ei 3 eo dr. “ ix fuck, KETRER al, „fe Kl ei y “ “ Ki “ y # i ae AN ee RR Nun: PR Ar 4 Be Zul Sun “ r 5 4 N f 2 ' ET D= B 5 . BZ AN, a RN IH, erh, Pa F Bau am uf ur a: Fa aka FR x ni; ars za ei ER Ir j na 12 A w EM HR Bin Pe u ar a N A| 201. LEONURUS CARDIACA Linne. HERZGESPANN - LEONURUS. DIDYNAMIA GYMNOSPERMIA. LABIATE. LEONURUS. Calyx tubulosus, pentagonus, quinquedentatus, dentibus ari. statis. Corolla bilabiata ; labium superius erectum, conca- vum, integrum, villosum ; labium inferius trilobum. Stamina quatuor, didynama, deflorata ad latus reflexa; antherae biloculares. Stylus apice bifidus. Amphispermia quatuor, trıgona. LEONURUS CARDIACA. Caulis ramosus; folia profunde serrata; in- ‚feriora ovata, cordata, subquingueloba, superiora oblonga, basi cuneata, plerumque trifida; corolla calycem pungentem superans, labii inferioris lobis revolutis. L. Cardiaca. Linne Flor. suec. 496. 592. FVilld. spec. plant. 3. p. 141. Mert. et Koch d. Fl. 4. p.299. Hagen Pr. Pfl.2.p.29. FVei/s Danz. Pfl. 1. p. 326. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 250. Rebent. Prodr. Fl. neom.1. p.63. Dietr. Berl. Fl. p. 564. /Yimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 205. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 208. Doenningh. Prodr. FI. monast. p. 150. Schaef. Trier. #1. 12,2. 0: 66. An Zäunen, Hecken, in Dörfern, an schattigen, waldigen Orten u. s. w. überall gemein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht im Juli und August. 2. Die Wurzel dick, fast spindelförmig, einfach oder äslig, mit vielen Fasern be- setzt, zuweilen vielköpfig. Der Stengel 2—4 Fuls hoch, aufrecht, viereckig, mit stark vertieften Seiten, an den Kanten kurzhaarig und scharf, übrigens fast kahl oder nur sehr sparsam mit einigen Härchen besetzt, inwendig röhrenförmig, mehr oder weniger ästig, mit gegenüberstehenden Ästen, welche wie der Hauptstamm bis zur Spitze mit Blättern und am oberen Theil dicht mit Blüthenquirln besetzt sind; die unteren Äste verkürzen sich immer mehr, wodurch die ganze Pflanze ein pyramidenförmiges Anse- hen erhält. Die Blätter gegenüberstehend, kreuzständig, langgestielt, mit abstechenden oder fast herabgebogenen, ziemlich stielrunden, kurzhaarigen Blattstielen, auf der Ober- 3. Bd. 9. u. 10, Heft. 16 fläche dunkelgrün, runzelig, entweder kalıl oder doch nur mit wenigen kurzen Härchen besetzt, auf der Unterfläche bleichgrün, etwas ins Graue spielend, weichhaarig oder auch wohl dünn filzig, am Rande grob und tief gesägt und die Sägezähne meist mit einem Haarspitzchen besetzt, 1 —2 Zoll lang und ungefähr einen Zoll breit; die unteren eirund, an der Basis mehr oder weniger herzförmig, entweder ganz oder fast bis zur Mitte fünflappig, mit ziemlich breiten Lappen, von denen der mittlere etwas in die Länge gezogen ist; die oberen länglich, nach der Basis zu keilförmig verschmälert, an der Spitze gewöhnlich nur dreispaltig, doch auch wohl fünfspaltig, mit schmäleren Ein- schnitten, von denen der mittlere ebenfalls länger vorgezogen ist und sich in einen gro- (sen, ganzen Eddzahn endigt; die obersten meist nur klein, lanzettförmig, wenig gesägt oder ganzrandig. Die Blumen quirlständig: die Blüthenquirl stehen am oberen Theil des Stengels und der Äste, in der Jugend ziemlich auf einander gedrängt und eine gi- pfelständige, beblätterte Ähre bildend, nachher mehr von einander stehend; sie sind sehr dicht, vielblumig, mit-sitzenden Blumen, welche von: linien-borstenförmigen, ge- wimperten, an der Spitze stechenden Deckblättern unterstützt sind. Der Kelch einblät- terig, bleibend, röhrenförmig, fünfeckig, fast kahl oder etwas weichhaarig, der Saum schief, ungleich fünfzähnig, mit eirunden, pfriemförmig zugespitzten, stechenden Zähnen, von denen die drei oberen oder hinteren aufrecht stehen, die beiden vorderen aber wa- gerecht abstehend, etwas abstehend und: länger sind. Die‘ Blumenkrone einblätterig, rachenförmig; zweilippig, kaum einen halben Zoll lang, ‚doppelt länger als der Kelch, weichhaarig, weils und. rothbunt; die Röhre, fast walzenförmig, etwas gekrümmt, nach der Basis zu verengt, innerhalb gegen die Basis durch einen die Fruchtknoten bedek- kenden Bart geschlossen; die Oberlippe fast aufrecht, ein wenig zurückgekrümmt, um- gekehrt-eirund, abgerundet, im Anfange vertieft, nachher flach, äufserlich dicht zottig; die Unterlippe niedergebogen, dreitheilig, die Einschnitte länglich, stumpf, der mittlere länger, alle gleich nach dem Aufblühen so zusammengerollt, dafs nur der mittlere als eine pfriemförmige Spitze zu schen ist. Staubgefälse vier, zwei längere, zwei kürzere, alle unter der Oberlippe liegend, nach dem Verblühen aus der Blumenkrone herausge- bogen; die Staubfäden fadenförmig, etwas geröthet, besonders nach der Basis zu zottig, die beiden kürzeren nach oben zu mit gestielten Drüsen besetzt; die Staubbeutel läng- lich, zweifächerig, an der Basis tief zweispaltig, bräunlich, jeder vor dem Aufspringen mit zwei glänzenden, kleinen Körnchen oder Drüschen besetzt, die aber nachher ver- trocknen. Der Fruchtknoten viertheilig; der Griffel fadenförmig, so lang als die Staub- gefälse und von derselben Richtung; die Narbe zweispaltig, mit fast gleichen, spitzen Einschnitten.. Samenhüllen vier ‚im Grunde; des Kelchs liegend, länglich, dreiseitig, mit flachen Seiten, nach der Basis zn versehmälert, an der Spitze abgestutzt und weich- haarig, ‚von bräunlicher Farbe. Die ganze Pflanze: hat einen unangenehmen Geruch und ‚bitteren Geschmack. Sie wurde in früheren Zeiten. gegen das: Herzklopfen unter dem Namen: Zerb@ Cür- diacae gebraucht. Deutsche Namen: Herzgespann, Herzgesperr, Horskraut aa Wolfs- fuls,. Löwenschwanz, wildes 'Mutiterkraut. a 2, Ab Ä Hirn udgaie Inne NL % un 202. MARRUBIUM VULGARE Linne. GEMEINES MARUBIUM. DIDYNAMIA GYMNOSPERMIA. LABIATIE. MARRUBIUN. Calyx hypocrateriformis, decemstriatus, quinque ‚ad. de- cemdentatus, dentibus aristatis... Corolla bilabiata, la- bium superius erectum, lineare, bifidum; labium. inferius trilobum, lobo medio emarginato, lateralibus acutis. Sta- mina 'quatuor, didynamia; antherae biloculares, loculis confluentibus. Stylus apice bifidus. Amphispermia qua- Zuor, trıgona. MARRUBIUM VFULGARE. Caules tomentosi; folia subrotundo-ovata, inaequaliter .crenata, rugosa, sublomentosa; bracteae uti calycis dentes decem selacei, uncinatı. M. vulgare Linne Fl. suec. 485. 531. Will. spec. plant. 3. p. 111. Mert. et Koch ad. FT.%. p. 297. Högen' Pr. Pf. 2.'p.28. We/s Danz. Pfl.1. p. 325. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 250. Rebent. Prodr. Fl. neom.1. p. 693. Dietr. Berl. Fl. p. 563. /Vimm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 209. Spreng. FI. hal. ed. 2. 1. p.270. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 180. Schaef. Trier. FI/1. p. 66. Auf wüsten Plätzen, an Zäunen, Dörfern, Wegen u. s. w. überall gemein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis August. 2. Die Wurzel ziemlich senkrecht, dick, spindelförmig, dicht mit sehr ästigen Fa- sern besetzt, meist vielköpfig und einen aus sehr vielen Stengeln bestehenden Rasen trei- bend. Die Stengel 1—2 Fuls hoch, aufrecht oder nur die mittleren aufrecht und die seitlichen aufsteigend, stumpf viereckig, selten einfach, meist vom Grunde an äslig, dick, hart, in der Jugend nur zottig, nachher aber dieht mit einem weißslichen, wol- ligen Filz bekleidet, bis zur Spitze hin beblättert und am oberen Theil mit Blüthen- quirl besetzt, inwendig röhrenförmig. Die Blätter gegenüberstehend, gestielt und in den 16 * stielrunden, filzigen, an den unteren Blättern immer länger werdenden Blatistiel herab- laufend, rundlich-eirund, 1—1} Zoll lang und fast eben so breit, an beiden Enden spitz, ungleich und ziemlich spitz gekerbt, auf der Oberfläche sehr runzelig, etwas graugrün, weichhaarig, durch die zuweilen büschelig zusammenstehenden Haare oft scheckig, auf der Unterfläche grubig-netzförmig geadert, mehr weilslich-grau und mit einem dünnen Filz bekleidet; die untersten, besonders die wurzelständigen Blätter pfle- gen an der Basis etwas herzförmig zu sein. und die oberen, unter den Blüthenquirln stehenden sind an beiden Enden plötzlich verschmälert, wodurch sie beinahe rauten- förmig erscheinen. Die Blumen sehr klein, quirlständig: die Blüthenquirl stehen am oberen Theil der Stengel und der Äste, in den Achseln der Blätter, sind sehr dicht und bestehen wohl aus 40.— 50 Blumen, welche von linien -borstenförmigen, wollig- filzigen, an der Spitze kahlen und hackenförmig-gekrümmten Deckblättern, die nicht länger als der Kelch sind, unterstützt werden. Der Kelch einblätterig, bleibend, röh- renförmig, fast präsentirtellerförmig, steif, zehrstreifig, graufilzig, im Schlunde mit ei- nem Haarkranz von aufrechten Haaren besetzt; der Saum zehnzähnig, mehr oder we- niger sternförmig ‘ausgebreitet, mit borstenförmigen, an der kahlen Spitze hackenförmig gekrümmten Zähnen, die abwechselnd meist etwas kürzer sind. Die Blumenkrone ein- blätterig, 'rachenförmig, zweilippig, weils; die Röhre kaum länger als der Kelch, an der Basis walzenförmig, dann etwas gekrümmt: und in den ‘erweiterten, fast buckeligen Schlund übergehend, auch hier schwach weichhaarig; die Oberlippe aufrecht, fast ge- rade, linienförmig, an der ‘Spitze zweispaltig mit stumpflichen Einschnittchen, auf bei- den Seiten etwas weichhaarig; die Unterlippe größer, herabgebogen, dreilappig, der mittlere Lappen der grölsere, sehr breit, abgerundet, schwach ausgerandet und ganz fein gekerbt, die Seitenläppchen kürzer, länglich, spitzlich, am oberen Rande mit eini- gen Härchen besetzt. Staubgefälse vier, zwei längere, zwei kürzere, alle in der Blumen- kronenröhre verborgen; die Staubfäden sehr kurz, etwas haarig; die Staubbeutel läng- lich, zweifächerig, aber mit zusammenfliefsenden Fächern, grünlich. Der Fruchtknoten viertheilig; der Griffel fadenförmig, so lang als die Staubgefälse; die Narbe zweispaltig. Samenhüllen vier, im Grunde des Kelchs liegend, dreiseitig, braun, glänzend. Das Kraut Zerba Marubii ist in der Medizin gebräuchlich; es hat einen sehr gewürzhaflen Geruch und bittern, scharfen Geschmack. Deutsche Namen: Weilser Andorn, weilser Dorant, weilse Leuchte, Got- tesvergels, Gutvergefs, Gottes-Hülfe, Helfkraut, Mutterkraut, Lungenkraut, Marobel. KR BR ,- 4 WLELPT RER SCUABBROBBLÄLBBE Sos2306 M Er j RAND» Ku h | Eh ie or Pr Ai ENFIEeN; «% 7 er »* Nr f ar f! i ‘ j N ” Kan Mi f m IB A | on ie Mi A zus 1 Mr ae ij She PR 1 # u _ | r | TER » l F in Dur j a Er {i } u e } %- f a > JuR I eg N ui ar f; = j. h I A re > * “ (5 > fl LT # Dur ern Kon) N va s R N ' d Y VEN. um! = j N ar f ö | { nt < \ P, b) i Bu N h Be j Da? N U rg ARR { N - f N {} i } \ on fi \ [ ml j a.) u h Bin AR { - = la Rn Fa \ 1 I f PN ve - ö BERNIE, IM) Y £ Ua a er A fi N Er za ö “F 2 IL FB HAEL Ana Ah A 4 N on DT [NW RICH Sa A, = ' f Lei { LEN] J i { N rolf { Wu; BE „SZ ZULH ae n I, Ze Mir, y Da ihr jur NW au un Pr N Re £ sel l Hai ur Sr ei 0) RK Ba Sm ] ) en Dee {1 Kcal, Bryan. A [5 1a Ale En ne ‚ j 1 M I N } N} ER u ap \r IE me . j f a 1 j a“ Karl - j} b »|\ } 5. Er Ba “N J: | 1 Ü ' f M ? zz j 6 x TE, \ 5 N I a Dun 23 \ vn A ART, j -. \ Jar v2 be j Tann u ü {r: i TR ER u? = BITPR N we or 1 IRRE Le Bu N Bi Kr " { a 2 en ' Ka u j An 5 i 12 ja x ) j ae I: R a ' I Mr A NE i NT! N, od ’ I. J P} z oA ie Y n Rn N ie AN N u n Ku ' I wi ur Bay It ai a I N h ' & R AN Mr j [ : NG, PR 10) ‚ar il 2 IN Äh) DET, er Y 209. DATURA STRAMONIUM Linne. STECHAPFEL - DATURA. PENTANDRIA MONOGYNIA. SOLANACEE. DATURA. Calyx tubulosus, quinquefidus, basi peltata persistente. Co- rolla infundibuliformis, quinqueplicata, limbo quinqueangulato. Stamina quingue, basi corollae inserta. Stylus filiformis, stig- mate bilamellato. Capsula semiquadrilocularis, semiquadrival- vis, polysperma. DATURA STRAMONIUM. Caulis herbaceus, ramosus; folia ovata, si- nnato-dentata, glabra; capsula erecta, spinosa, spinis subaequa- hibus divergentibus. D. Stramonium Linne Flor. suec. 185. 198. FYilld. spec. plant. 1. p. 1008. Roem. et Sch. syst, veg. 4.p. 305. Mert. et Koch.d. Fl.2. p. 222. Hagen Pr. Pfl.1. p- 178. Weifs Danz. Pfl.1. p.129. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 114. Re- bent. Prodr. FI. neom. 1. p. 85. Dietr. Berl. Fl. p. 242. /Vimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 200. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 112. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 62. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 132. Stramonium spinosum Lam. Fl. france. 2. p. 250. 2.,n:..252. Stramonium vulgatum Gaertn. de fruct. et semin. 2. p. 243. t. 132. f. 4. Stramonium foetidum. Scopol. Fl. carn. An bebauten Plätzen, namentlich in der Nähe der Dörfer überall. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht im Juli und August. ©. Die Wurzel senkrecht, spindelförmig, mit einigen Fasern besetzt. Der Stengel 2—3 Fuls hoch, aufrecht, stielrund, dick, sehr ausgesperrt gabelspaltig-ästig, glatt, aber doch in den Astachseln meist etwas weichhaarig. Die Blätter wechselweiseste- hend, mehrentheils unter den Ästen entspringend, lang gestielt, mit stielrunden, auf der Innenseite meist fein weichharigen Blattstielen, sehr großs, oft an 4—6 Zoll lang und wenig schmaler, eirund, spitz, eckig und buchtig-gezähnt, stark genervt, geadert, glatt, kahl, auf der Oberfläche dunkelgrün, auf der unteren etwas blasser. Die Blumen ste- hen einzeln in den Achseln der Äste, aufrecht, an einen kurzen, dicken, fleischigen, kahlen oder etwas weichhaarigen Blumenstiel und sind sehr grols. Der Kelch einblät- terig, röhrenförmig, etwas bauchig, anderthalb Zoll lang, fünfeckig, mit scharfen Ecken, fünfzähnig, mit eirunden, spitzen Zähnen, zum grölsten Theil abfallend und nur die etwas dunkeler grüne, kreisrunde, schildförmige Basis bleibend, welche nachı dem Ab- fallen des oberen Theils sich zuerst ausbreilet, nachher aber, wenn die Frucht sich aus- gebildet hat, zurückgeschlagen und zugleich sehr fest und lederartig geworden ist. Die Blumenkrone .einblätterig, triehterförmig, weils. schr großs und an vier Zol "lang; die Rölıre fast walzenförmig, sich nur allmählig in den Schlund erweiternd, nach oben zu elwas fünfeckig; der Saum sehr-weit,-an-zwei Zell im Durchmesser, kurz fünflappig, die Lappen in der Mitte, gefaltet und die Falte in einen Zahn auslaufend, daher fünf- eckig. fünffaltig, fünfzähnig, mit pfriemenförmig zugespitzien Zähnen. "Staubgefäfse fünf, kaum länger als die Röhre-der Blumenkrone,; im ‘Grunde derselben eingeseizt; die Staubfäden pfriemenförmig; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, zusammengedrückt und stumpf. Der Fruchtknoten eirund, mit kurzen Borsten besetzt; der Griffel faden- förmig, fast so lang als die Staubgefälse; die Narbe stumpf, mit zwei länglichen kur- zen Läppcehen den Griffel 'herablaufend. Die Kapsel eirund, undeutlich vierseitig, von der Größe ‘eines "kleinen Hühnerei’s, dicht mit kurzen, pfriemenförmigen Dornen be- waflnet, an zwei gegenübersitehenden Seiten mit einer unbewaffneten Längsfurche dureh- zogen, bis zur Mitte in vier Klappen: aufspringend, unten: vierfächerig, oben 'zweifäche- rig, vielsamig, mit vier Samenträgern, welche seitwärts an jeder Seite der beiden kür- zeren, gegenüberstehenden Samenträger stelien. Die Samen nierenförmig, etwas runze- lig, fein grubig, schwarz oder braun. Diese; walirscheinlich ‘erst aus Amerika zu uns gekommene, aber jetzt hier so sehr verbreitete Pflanze ist sehr giftig. Sie hat schon einen unangenehmen Geruch. Am giftigsten sind die Samen und man hat nicht wenig Beispiele, dafs Kinder, welche den Samen gegessen, auch größere Personen, die ‚denselben unbedacht als Arzeneimit- tel gebraucht hatten, davon gestorben sind. Auch allen Thieren ist die Pflanze ein tödtliches Gift. In der Medizin werden Zerba et Semina Duturae seu Stramonii gebraucht. F Deutsche Namen: Stechäpfel, Dornapfel, Igelkolbe. Rauhapfel, Kröten- melde. Magwart, Stachelnuls, Tollkraut. e JH. ED Ser Ayaryamın ILGeE Leine! “ ” . vv Sn jr “ - Lo . \ ‚ 7 { ‘ ı FR 2 z \ \ [ 5 ’ r ae ı F 2 N 2} > S% - 1 \ ® T r i 5 Ü , 4 l \ y ei " P} R N x B ’ , \ er | n \ ‚ ' f ® } NR To RN r N [ an + { " \ - ’ } Las ; fm un Fi r h N ui x \ IM j ) ! Ze 1 “ R% bh,“ | Y w 1, HAM N \" hl i ' « 1 I re 1 avi i 5 Mer: I 4 £ ui { - S H e r (x 4 m & Y \ { ‚ & a) ' ER u {Kun um u ’ f 2 et ‚MR "i 4 f en 204. ‚HYOSCYAMUS NIGER Linne. SCHWARZES BILSENKRAUT. PENTANDRIA MONOGYNIA. SOLANACEE. HYOSCFAMUS. Calyx campanulatus, quinquedentatus, persistens. Co- B- rolla infundibuliformis, limbo obligque quinquelobo. Sta- mina quinque, basi corollae inserta. Stylus filiformis, stigmate capitato. Capsula basi ventricosa, superne con. stricta, operculo dehiscens, bilocularis,, loculis polysper- mis; spermophora, disseptimento adnata. HYOSCIHMUS NIGER. Caulis viscoso-villosus; folia oblonga, sinuato. dentata aut sinuato-pinnatifida, viscoso-pubescentia, infe- riora petiolata, superiora semiamplezicaulia, subdecurren- tia; flores subsessiles; corolla reticulato-venosa. H..niger, Linne spee.: 184.199. FF illd. spec, plant. 1. p. 1010. Roem. et Sch. syst. veg. 4.1p: 308: Mert.,et, Koch d. Fl. % p..224.. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 180. IWeifs Danz. Pfl. 1: p. 130: Bostk. et Schm. Fl]. sedin. p. 114. Rebent. Prodr. Il. neom. 1. p. 85. Dietr. Berl. Fl.p. 243. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 201. var. et Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p. 112. . Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 62. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 132. In Dörfern, auf Kirchhöfen, an Wegen, Zäunen, auf Schutthaufen überall sehr gemein, Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht im Juli und August. dd‘. Die Wurzel weilslich, fast.-rübenförmig,äslig und faserig. Der Stengel 1—2 Fufs hoch, aufrecht, stielrund, einfach oder ästig, mit langen, weichen, abstehen- den, klebrigen Zottenhaaren besetzt, bis zur Spitze beblättert. Die Blätter wechsel- weise stehend, länglich, 2—4 Zoll lang, 1:—3 Zoll breit, spitz, entweder buchtig- gezähnt oder buchtig-fiederspallig, mit meist sehr großen, spitzen Zacken, von weicher Beschaffenheit, mattgrün, mehr oder weniger zottig und kleberig; die wurzelständigen, wenn sie vorhanden, gestielt, kürzer als die oberen und von mehr eirunder Form; die stengelständigen sitzend, halbstengelumfassend und fast etwas herablaufend, die ober- sten von diesen beinahe ganz und höchstens nur mit einem oder dem anderen, grofsen Zahn versehen. Die Blumen sind fast sitzend und kommen an der Spitze des Stengels aus den Achseln der obern Blätter hervor, stehen aufrecht und bilden eine kurze, gi- pfelständige, etwas gekrümmte Ähre, welche sich aber beim ferneren Wachsthum der Pilanze immer mehr verlängert, so dafs die abgeblühten Blumen endlich eine lange, beblätterte, einseitswendige Ähre bilden. Der Kelch einblätterig, bleibend, glockenför- ig, zottig, netzförmig-geadert, in der Blüthe nur 4— 5 Linien lang, in der Frucht aber bis zu neun Linien verlängert, fünfzähnig, mit aufrechten, eirunden, spitzen, oft fast stachelspitzigen Zähnen. Die Blumenkrone einblätterig, trichterförmig, über einen Zoll lang, schmutzig-gelb, mit violetten, netzförmigen Adern durchzogen, welche sich im Grunde der Blumenkrone so häufen, dafs derselbe dadurch ein blauschwarzes Ansehen erhält; die Röhre kurz, allmählig in den Schlund erweitert; der Saum schief, fünflappig, weit, über einen Zoll im Durchmesser, mit eirunden, stumpfen Lappen. Staubgefälse fünf, aus dem Schlunde der Blumenkrone heraussehend,, im Grunde der Blumenkronenröhre eingesetzt; die Staubfäden pfriemenförmig, eingebogen, zottig; die Staubbeutel länglich, zweifächerig, violett, an beiden Enden stumpf, und zweilappig, innerhalb der Länge nach aufspringend, mit weilsem Blüthenstaub. Der Fruchtknoten rundlich; der Griffel fadenförmig, etwas länger als die Staubgefälse, eingebogen, unten mit sehr feinen und kurzen Haaren besetzt; die Narbe niedergedrückt - kopfförmig. Die Kapsel eiförmig, oben abgerundet, vom bleibenden Kelch umgeben, auf beiden Sei- ten mit einer Furche versehen, zweifächerig, mit einem Deckel aufspringend, vielsamig; die Samenträger mit der Scheidewand durch eine kurze Platte verwachsen. Die Sa- men nierenförmig. Das Kraut Zerba Hyoscyami wird in der Medizin gebraucht, ehemals wur- den es auch die Wurzel und (die Samen. Die Samen werden jetzt noch von unver. ständigen Leuten zum Räuchern gegen Zahnweh gebraucht, was aber höchst gefährlich ist. Die ganze Pflanze hat einen betäubenden Geruch und ist für Menscher und Vieh ein tödtliches Gift. Sie ist auch unter dem Namen Zerba Apollinaris bekannt, weil ehemals die Delphische Orakel-Priesterin mit Hülfe des Krauts weissagte. Deutsche Namen: Bilsenkraut, Bilsenkörner, Binselkraut, Saubohnen, Sau- kraut, Tollkraut, Schlafkraut, Teufelsaugen, Zigeunerkraut, Rindswurzel, Propheten- kraut. Hühnertodt, tolle Dille, Rasewurz, Jupitersbohnen. ce vrgieta Hast m w 209. CORRIGIOLA LITTORALIS Linne. UFER - CORRIGIOLA. PENTANDRIA TRIGYNIA. PARONYCHLE. (TELEPHIACEAE.) CORRIGIOLA. Calyx quinquepartitus, persistens. Corolla pentapetala, Stamina quinque. Stigmata tria, sessilia. Capsula mo- nosperma, indehiscens, calyce inclusa. CORRIGIOLA LITTORALIS. Caules prostrati; folia lineari-cuneifor- mia; corymbi axillares et terminales; flores pedicellatı. £. littoralis Linne spec. plant. 1. p. 388. FVilld. spec. plant. 1. p. 1506. Roem. et Sch. syst. veg. 6.p. 483. Mert. et Koch d. Fl.2. p. 485. De Cand. Prodr. syst. weg. 367. Dietr. Berl. Fl. p. 333. /Fimm. et Grab Fl. siles. 1. p. 303. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 144. BDoenningh. Prodr. Flor. monast. p. 9. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 187. Im lockeren Sande, besonders in der Nähe von Gewässern, wo derselbe etwas feucht ist. Ostpreufsen, Westpreufsen und Pommern scheint sie zu fehlen. Brandenburg: häufig, um Berlin z. B. im Sande hinter dem Schöneberger Busch!! vor der Jungfernheide! vor der Hasenheide! beim Gesundbrunnen! bei Friedrichsfelde! %.s. w. Schlesien: bei Sprottau. Sachsen: um Halle bei Nietleben, Bennstädt, Lieskau, \Wansleben. Westfalen: an sandigen Ufern nicht selten. Niederrhein: bei Coblenz, Neuwied, Sinzig; im Trierschen in der Olewig, im Thiergarten, an der Ruwer, an den Mattheiser Weihern, bei Oberemmel, bei Almendingen u. s. w. Blüht im August und September. ©. 3. Bd. 11. u. 12. Heft. rl Die Wurzel fast senkrecht, dünn, spindelförmig, weißslich, mit einigen langen, dünnen Fasern besetzt, viele Stengel treibend. Die Stengel gestreckt, im Kreise auf dem Boden umherliegend, und fast ganz unter dem Sande versteckt, wie die ganze Pflanze kahl und von einem blaugrünem Ansehen, 3—6 Zoll lang, einfach oder nur wenig ästig, dünn, fadenförmig, stielrund, dicht mit Blättern besetzt. Die Blätter wechselweisestehend,, sitzend, linien-keilfürmig, 3—4 Linien lang, 1—1: Linie breit, stumpf, an der Basis verschmälert, etwas fleischig, ganzrandig, an der Basis von zwei ganz kleinen, kaum merklichen, eirunden, zugespitzten, häutigen, silberweilsen Deck- blättern unterstützt. Die Blumen stehen in achsel- und gipfelständigen geknäuelten, von Blättern unterstützten Doldentrauben, sind kurz gestielt, sehr klein, kaum über eine halbe. Linie im Durchmesser und beinahe ganz geschlossen, da man selten nur einige Blumen etwas geöffnet sieht. Der Kelch einblätterig, bleibend, tief fünf- theilig; die Einschnitte länglich, stumpf, etwas kürzer als die Blumenkrone, ausge- höhlt. anliegend, röthlich, mit breitem weißsen Rande und dunkeler rothen Spitze. Die Blumenkrone fünfblätterig; die Kronenblätter etwas länger als der Kelch, umge- kehrt eirund, ausgerandet, vertieft, gegeneinander geneigt, nur sehr kurze Zeit glocken- förmig auseinanderstehend, weils. Staubgefälse fünf, im Grunde des Kelchs eingesetzt, mit den Kronenblättern abwechselnd, in der Blume verborgen; die Staubfäden pfrie- menförmig und sehr klein; die Staubbeutel herzförmig. Der Fruchtknoten rundlich eiruud, mit drei sitzenden, stumpfen Narben besetzt. Die Kapsel eirund, dreieckig, braun, einsamig, nicht aufspringend, von dem bleibenden Kelch bedeckt. Deutsche Namen: Hirschsprung, Uferlingskraut, Strandling. 40 @ A 2 2 MEZ Wa ME ® bZ « \ a “ ! 2 H Er wm A { Ed Ihe‘ erh PERRENN -r 5 4 f wi hr " j\ N h; ». f » ur ren X L ee: 07 Dar x ‘ pe je . » #ı x ee len Rn \. n are er h at) j RER Ber j ‘ si „U Aa rue re Er} ı 2 r ir Kr , & g n a 7 “ Mer N a il . r N Ra ö a 5 Ri De: h N 07T a ir ar i Tun or “ ei cin AL f 51 ae Ne Ma, rn; m 4alad | RIES Wem 2. hs dr = 2 . > Li B en, kirir [2 ann ı ee er: a Mo, nn j 2 f x unten Fi 7 N Si Mur a r ‚ = ET m, u! i N i ' h u ra N A ul “ y Per - a rn EHE "E] IA 206. LITTORELLA LACUSTRIS Linne. UFER - LITTORELLA. MONOECIA TETRANDRIA. PLANTAGINEE. LITTORELLA. Flores monoici. Flor. masc. peduneulati. Calyx tetraphyllus, phyllis in cylindrum conniventibus. Corolla monopetala, scariosa, tubulosa, limbo quadripartito. Sta- mina quatuor, longissima; antherae cordatae. Flor. fem. in awillis foliorum radicalium sessiles. Calyx ad basin quadripartitus, hyalinus. Corolla monopetala, ventricosa, ore contracto obsolete quadridentato. Stylus longissimus; stigma simplex. ÜUtriculus monospermus. LITTORELLA LACUSTRIS. Folia radicalia semiteretia, subulata; scapi masculi uniflori. L. lacustris. Linne Mant. plant. 295. JVilld. spec. plant. 4. p. 330. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 370. Dietr. Berl. Fl. p. 840. Boenningh. Prodr. Flor. monast. p. 259. Plantago uniflora. Linne Flor. suec. 128. 135. Auf überschwemmten Sandboden am Seestrande und an Teichen. Pommern: bei Binow am Ufer des Sees, bei Woltin am See. Brandenburg: bei Tempelhoff! Lankewitz!! Weilsensee! Baumgartenbrück! Tzschetznow. Westfalen: an über- schwemmten Orten. In den übrigen Provinzen noch nicht gefunden. Blüht im Juni und Juli. ©. Die Wurzel aus einem Büschel langer, weilser Fasern bestehend, welche ei- nen kleinen Rasen von Blättern und Schäften und oft auch kriechende Ausläufe treibt. Der Stengel fehlt. Die ganze Pflanze glatt und kahl. Die Blätter alle wurzelständig, 1 in einen kleinen aber dichten Rasen beisammenstehend, von fast grasartigem Ansehen, etwas fleischig, 1—4 Zoll lang, linienförmig, halbstielrund, höchstens eine Linie breit, pfriemenförmig zugespitzt, gerade oder gekrümmt, an der Basis rinnenförmig, scheiden- artig, und an beiden Seiten in eine durchsichtige, weifsliche Haut erweitert. Die Blumen getrennten Geschlechts, aber männliche und weibliche Blumen in ein und derselben Pflanze. Die männlichen Blumen stehen einzeln an der Spitze eines Schaf- tes, die zu mehreren zwischen den Blättern aus der Basis der Pflanze entspringen, ungefähr halb so lang als die Blätter, einfach, stielrund und in der Mitte mit einer sehr kleinen, kaum eine Linie langen, schmalen Schuppe besetzt sind. Die weiblichen Blumen sind sitzend, befinden sich an der Basis der Schafte einzeln oder zu zweien und kommen zwischen den Blättern, aus den Winkeln der Blattscheiden zum Vor- schein. Männliche Blumen: Sie sind vor dem Aufbrechen von eirunder, nachher von fast walzenförmiger Gestalt, drei Linien lang, beinahe geschlossen. Der Kelch vierblätterig; die Kelchblätter aufrecht, gegeneinandergeneigt, fast so lang als die Blu- menkrone, lanzettförmig, spitz, grün. Die Blumenkrone einblätterig, röhrenförmig, ein wenig länger als der Kelch, häutig, weilslich; die Röhre fast so lang als der Kelch, walzenförmig; der Saum viertheilig, mit lanzettförmigen, vertieften, spitzen, gegenein- andergeneigten, etwas gefärbten Einschnitten. Staubgefälse vier, viermal länger als die Blume, an der Basis der Blumenkronenröhre eingesetzt, vor dem Aufblühen niederge- bogen, so dafs die Staubbeutel in der Blume verborgen sind und die Staubfäden mit ihrem gebogenen Theil zuerst hervorkommen; die Staubfäden fadenförmig; die Staub- beutel aufliegend, länglich, herzförmig, spitz, zweifächerig, gelb. Der Stempel fehlt. Weibliche Blumen: Sie sind so lang als die männlichen, aber etwas schmaler, übrigens von derselben Gestalt. Der Kelch (Deckblätter nach einigen) bis zur Basis viertheilig; die Kelchblätter so lang als die Blumenkrone, aufrecht, im Anfange gegen- einander geneigt, nachher etwas auseinanderstehend, linien-lanzettförmig, sehr spitz, häutig, weilslich und durchsichtig. Die Blumenkrone einblätterig, bleibend, röhren- förmig, etwas bauchig, an der Mündung stark zusammengezogen und an der Spitze sehr undeutlich drei- oder vierspaltig. Die Staubgefälse fehlen. Stempel einer. Der Fruchtknoten länglich; der Griffel viermal länger als die Blume, sehr dünn und faden- förmig, etwas hin- und hergebogen, nach oben zu ganz fein weichhaarig; die Narbe einfach und spitz. Die Frucht ist eine einfächerige, einsamige, längliche, von der Blumenkrone bedeckte Schlauchfrucht. Deutsche Namen: Strandling, Uferling. HZ. I h e Fr - DRG, 77 {N (a a8 Rd a dla sl dl os / GEGEN Fe EEROGCGTELELCEERE PHADO PB 200 N N A J %G % N — SARUgZ € Is D ' « DER ve ü i « y “ ü S Ü 1 “ 207. PLANTAGO MAJOR Linne. WEGEBLATT - PLANTAGO. TETRANDRIA MONOGYNIA. PLANTAGINEE. PLANTAGO. Calyx quadrifidus. Corolla monopetala, hypocrateriformis, marcescens, limbo quadripartito. Stamina quatuor, elon- gata; antherae biloculares. Stylus simplicissimus, stigmate obtusiusculo. Capsula eircumscissa, bi-rarius quadrilocula- ris, loculis mono-di-aut polyspermis. Semina spermophoro centrali affıxa. J. Scapigerae. PLANTAGO MAJOR. Scapus teres; folia ovata, glabra; spica cylin- drica; capsula octosperma. a. integerrima; foliis integerrimis. ß. dentata; folis repando-dentatis undulatıs. y. polystachya; spica composita. Pl. major Linne Fl. suec. 122. 129. MWilld. spec. plant. 1. p. 641. Roem. et Sch. Syst. veg. 3. p: 111. Mert. et Koch d. Fl. 1. p. 300. Hagen Pr. Pfl. 1. p- 122. Weifs Danz. Pfl.1. p. 9. Rostk. et Schm. Flor. sedin. p. 76. Rebent. Prodr. Fl. neom.1. p.52. Dietr. Berl. Fl. p.1065. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 127. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 74. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 44. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 9. An Wegen, auf Wiesen, Triften, Gebirgen u. s. w. überall sehr gemein. Un- sere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht den ganzen Sommer. 24. Die Wurzel ausdauernd, kurz, abgebissen, mit vielen senkrechten, langen Wurzelfasern besetzt, einen Rasen von Wurzelblätiern und mehrere Schäfte treibend. Der Stengel fehlt. Die Blätter alle wurzelständig, im Kreise stehend, lang gestielt; die Blattstiele 2—3 Zoll lang, durch die herablaufende Blattsubstanz, in der sich auch die Blattnerven noch fortsetzen, ziemlich breit geflügelt, an der Basis scheidenarlig er- weitert, kahl oder am Grunde durch lange Haare bärtig, an der Wurzel zusammen mit den Schäften von einigen braunen, länglichen Schuppen umgeben; die Platten meist sehr großs, 2—4 Zoll lang, doch auch länger oder kürzer, 1+—3 Zoll breit, eirund, stumpf, an der Basis schmal in den Blattstiel verschmälert, bei der Hauptform ganzrandig, bei einer Abänderung ausgeschweift-gezähnt und etwas wellenförmig, 5— 7 nervig, mit stark hervortretenden Nerven, die sich noch in den Blattstiel fortsetzen, glatt und &kahl. Blüthenschäfte mehrere aus der Wurzel kommend, zwischen 2 Zoll bis 2 Fufs ‚hoch, aufrecht, stielrund,. etwas scharf und. kaum weichhaarig. Jeder Blüthenschaft trägt an der Spitze eine einfache (bei einer Abänderung auch eine ästige) schlanke, walzenförmige Ähre, die zwischen 2—3 Zoll lang, nachher aber stark verlängert, und dicht mit dachziegelartig neben einander liegenden Blumen besetzt ist, deren jede mit einem eirunden, vertieften, ziemlich spitzen, am Rande häuligen und slurchsichtigen Deckblatte unterstützt ist. Der Kelch einblätterig, viertheilig, sehr klein. bleibend; die Einschnitte aufrecht, fast gleich, eirund, ziemlich spitz, am Rande häutig und durchscheinend. Die Blumenkrone einblätterig, präsentirtellerförmig, häu- tig; die Röhre walzenförmig, fast bauchig, so lang als der Kelch; der Saum vierthei- lig, blafsroth, mit eirunden, spitzen, erst ausgebreitelen, dann zurückgebogenen Ein- schnitten. Staubgefäfse vier, lang aus der Blumenkrone heraussehend, im Grunde der Blumenkronenröhre eingesetzt; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel zweifäche- rig, aufliegend, rundlich, herzförmig, etwas zusammengedrückt, mit einem kleinen, stumpfen Spitzchen besetzt, im Anfange violett mit grünlichen Rändern, nachher bräunlich. Der Fruchtknoten eirund; der: Griffel ganz einfach, fadenförmig, etwas kürzer als die Staubgefälse, bleibend; die Narbe einfach und weichhaarig. Die Kapsel eirund. ringsum aufspringend, mit mittelständigem Samenträger, welcher sich nach zwei Seilen hin flügelartig erweitert und die Kapsel dadurch zweifächerig macht, je- des Fach viersamig. Die Samen länglich-eirund, zusammengedrückt-dreiseitig. Es ändert diese Planze mannigfaltig ab, sowohl in der Gröfse als in der Form der Blätter und Blüthenähren. Es giebt ganz kleine, kaum einige Zoll hohe Exem- plare und wieder andere, die an zwei Fuls hoch sind. Die Blätter sind‘ gewöhnlich ganzrandig, doch mitunter auch mehr oder weniger ausgeschweift-gezähnt und wel- lenförmig. Die Blüthenähren sind ebenfalls länger oder kürzer, und zuweilen an der Basis noch mit einigen kürzeren und stärkeren Nebenähren besetzt. Die frischen Blätter werden äufßserlich als kühlendes Mittel auf entzündete Siellen und Wunden gelegt. Die Samen sind ein gutes Vogelfulter. Ehemals waren Radi.v, Herba et Semen Plantaginis latifolii oflicinell. Deutsche Namen: Wegerich, Wegeblatt, grofser, breiter, rotlier Wegerich, \Wegebreit, Schafszunge. TTFTPn Mana PPRERTIT TI FFFRORRERE TITTEN? I 5 astagı Brcdtir GLrsse‘ 7 r | Li 2 N X EN ff { { 208. PLANTAGO MEDIA Linne. ROTHBLÜHENDE PLANTAGO. TETRANDRIA MONOGYNIA. PLANTAGINEE. PLANTAGO. Char. gen. vide supra M 207. 1. Scapigerae. PLANTAGO MEDIA. Scapus teres; folia oblonga pubescentia; spica eylindrica ; capsula disperma. Pl. media. Linne Fl. suec. 123. 130. FVilld. spec. plant. 1. p. 642. Roem. et Sch. syst. veg. 3. p. 115. Mert. et Koch d. Fl. 1. p. 302. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 122. Weifs Danz. Pfl.1.p.94. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p.76. Rebent. Prodr. Fl. neom.1.p.52. Dietr. Berl. Fl. p. 167. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 129. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 74. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p- 44. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 100. Auf Wiesen, Triften, Wegen u. s. w. überall sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Mai bis August. 2. Die Wurzel ausdauernd, schief in die Erde gehend, an ihrem Ursprunge ziem- lich diek und dann plötzlich in eine lange Spitze verschmälert, daher fast rübenförmig, mit wenigen abstehenden Fasern besetzt, einen Rasen von Wurzelblättern und meh- rere Schafte treibend. Der Stengel fehlt. Die Blätter alle wurzelständig, ‘im Kreise stehend und flach auf der Erde ausgebreitet, kurz gestielt oder eigentlich nur an der Basis sehr stark verschmälert, länglich, 3—4 Zoll lang, in der Mitte 1.—2 Zoll breit, gewöhnlich stumpf, seltener etwas spitz, an der Basis wie in einen Blattstiel ver- schmälert, aber dieser verschmälerte Theil doch noch 3—4 Linien breit und ganz ım- ten etwas scheidenarlig, ganzrandig oder nur selten am Rande etwas ausgeschweilt- gezähnelt, gewöhnlich siebennervig, seltener neun- oder fünfnervig, mit stark hervor- tretenden Nerven, die sich bis in die verschmälerte Basis fortsetzen, auf beiden Flä- chen mattgrün und weichhaarig, an den Nerven aber noch stärker behaart, am Rande bewimpert und an der Basis mit einem Bart von röthlichen Haaren besetzt. Die Schafte aufsteigend, 1—2 Fufs hoch, einfach, stielrund, weichhaarig, etwas scharf und schwach gestreift. Jeder Blüthenschaft trägt an der Spitze eine einfache, schlanke, walzenförmige, über einen Zoll lange Ähre, die dicht mit dachziegelartig neben einan- der liegenden Blumen besetzt ist, deren jede mit einem eirunden, vertieften, zuge- spitzten, am Rande häutigen und durchsichtigen Deckblatte unterstützt ist. Der Kelch einblätterig, viertheilig, sehr klein, bleibend; die Einschnitte aufrecht, gleich, fast um- gekehrt-eirund, stumpf, am Rande häutig, trocken und durchscheinend. Die Blumen- krone einblätterig, präsentirtellerförmig, häutig, weils; die Röhre bauchig, so lang als der Kelch, mit vier Längsfurchen versehen; der Saum viertheilig, ausgebreitet, mit ei- runden, spitzen Eiuschnitten. Staubgefälse vier, viel länger als die Blumenkrone, im Grunde der Blumenkronenröhre eingesetzt; die Staubfäden fadenförmig, himmelblau; die Staubbeutel zweifächerig, aufliegend, rundlich, herzförmig, etwas zusammenge- drückt, erst rosenroth, nachher weißslich. Der Fruchtknoten eirund; der Griffel ganz einfach, fadenförmig, kürzer als die Staubgefäßse, bleibend; die Narbe einfach und weichhaarig. Die Kapsel eirund, ringsum aufspringend, mit mittelständigem Samen- träger, weleher sieh nach zwei Seiten hin flügelartig erweitert und die Kapsel da- durch zweifächerig macht; jedes Fach einsamig. Die Samen länglich, zusammen- gedrückt. Bei uns sieht man diese Pflanze nicht gern auf den Wiesen, da sie das Gras verdrängen soll. Sie wird übrigens von allem Vieh und besonders von den Pferden gern gefressen. In England baut man sie als Pferdefuiter an. Deutsche Namen: Mittlerer, rauher, weilser oder rother Wegerich. O9 N EUETS, BR. B a Da. 30 ; ; v 4 A Kuwauns OUHERRUTHRTON ns 7, a Harstange dass HER 0005 Bi er MUrEs Le are \ M ) Di Me na ve, Ara Ne a F r7 . ie IE DEIN) . ® Ri \ RT Va * a. WR SEE dB 209. PLANTAGO LANCEOLATA Linne. LANZETTBLÄTTERIGE PLANTAGO. TETRANDRIA MONOGYNIA. PLANTAGINEE. PLANTAGO. Char. gen. vide supra M 2307. 1. Scapigerae. PLANTAGO LANCEOLATA. Scapus angulatus; folia lanceolata, sub- pubescentia; spica conica; capsula disperma. a. genuina; foliis quwinquenerviis, spica conica. ß. sphaerostachya; minor; spica globosa. y. lazxı 'flora; minima; foliis trinerviis; spica paueiflora laxa. 6. polystachya; spica composila. Pl. lanceolata Linne Fl. suee. 124. 131. /Villd. spec. plant. 1. p. 643. Roem. et Sch. Syst. veg. 3. p. 115. Mert. et Koch d. Fl. 1. p. 302. Hagen Pr. Pfl. 1. p. 122. FWVeifs Danz. Pfl. 1. p. 94. Rostk. et Schm. Flor. sedin. p. 76. Rebent. Prodr. Fl. neom.1. p.53. Dietr. Derl. FI. p. 167. Vimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 129. Spreng. Fl. hal. ed. 2.1. p.74. Doenningh. Prodr. Fl. monast. p. 44. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 100. An Wegen, auf Wiesen, Feldern, Triften, Gebirgen u. s. w. überall sehr ge- mein. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht den ganzen Sommer hindurch. 2L. Die Wurzel ausdauernd, schief in die Erde gehend, dick, kurz, abgebissen, aber doch in eine lange, starke Faser sich verlängernd, aufserdem mit abstehenden Fasern besetzt, einen Rasen von Wurzelblättern und mehrere Schafte treibend. Der Stengel fehlt. Die Blätter alle wurzelständig, meist aufrecht oder aufsteigend, selte- ner flach auf der Erde ausgebreitet, kurz gestielt oder eigentlich an der Basis sehr stark verschmälert, bei gewöhnlichen Exemplaren 3—6 Zoll lang, bei grölseren bis 3. Bd. 11. u. 12. Heft. 18 einen Fußs, bei kleineren aber kaum über einen Zoll lang, 6—9 Linien breit, daher breiter oder schmaler lanzettförmig, zugespilzt und spitz, nach der Basis zu sehr stark verschmälert und länger oder kürzer wie in einen Blattstiel auslaufend, der flach, 3—3 Linien breit und ganz unten etwas scheidenartig ist, ganzrandig oder klein und undeutlich gezähnelt, gewöhnlich fünfnervig, seltener siebennervig, bei den kleinen Varietäten meist nur dreinervig, mit stark hervortretenden Nerven, die sich bis in die verschmälerte Basis fortsetzen, ziemlich kahl oder mehr oder weniger weichhaarig, und an der Basis mit einem Bart von silberweilsen Haaren besetzt. Die Schafte auf- recht oder schwach aufsteigend, gewöhnlich doppelt, auch dreifach so lang als die Blätter und dann 1+—2 Fufs hoch, bei den kleineren Varietäten aber kaum länger als diese, einfach, eckig, fast kahl oder etwas weichhaarig und besonders nach der Basis zu etwas scharf. Jeder Blüthenschaft trägt an der Spitze eine einfache (bei ei- ner Abänderung auch eine ästige) Ähre, die bei den gewöhnlichen Exemplaren kegel- förmig und 6—9 Linien lang ist, bei den kleineren Abänderungen aber kürzer und kugelrund und bei den kleinsten nur aus wenigen locker gestellten Blümchen besteht. Die Blumen stehen dieht dachziegelartig und jede derselben ıst mit einem eirunden, lang zugespitzten, flachen, häutigen und durchscheinenden Deckblatte unterstützt, wel- ches nur in der Mitte einen schmalen, schwärzlichen Längsstriemen hat. Der Kelch einblätterig, viertheilig, sehr klein, bleibend; die Einschnitte aufrecht, gleich, umge- kehrt-eirund, spitz, häutig, durchscheinend und mit einen grünen Mittelnerven verse- hen. Die Blumenkrone einblätterig, präsentirtellerförmig, häutig, bräunlich; die Röhre bauchig, so lang als der Kelch; der Saum viertheilig, ausgebreitet, mit eirunden, kurz zugespitzten, am Rande weifsen Einschnitten. Staubgefälse vier, viel länger als die Blumenkrone, im Grunde der Blumenkronenröhre eingesetzt; die Staubfäden fadenför- mig, weißslich; die Staubbeutel zweifächerig, aufliegend, eirund, herzförmig, etwas zu- sammengedrückt, mit einem kleinen Spitzchen besetzt, ganz weils oder bleichgelb, nachher bräunlich. Der Fruchtknoten eirund; der Griffel ganz einfach, fadenförmig, kürzer als die Staubgefälse; die Narbe einfach und weichhaarig. Die Kapsel eirund, ringsum -aufspringend, mit mittelständigem Samenträger, welcher sich nach zwei Sei- ten hin flügelartig erweitert und die Kapsel dädureh zweifächerig macht; jedes Fach einsamig. Die Samen zusammengedrückt, länglich. In der Gröfse, in der Behaarung und in der Gestalt der Ähre ändert diese Pflanze mannigfaltig ab, weshalb wir auch die merkwürdigsten Formen oben als be- sondere Varietäten unterschieden haben. Deutsche Namen: Lanzettförmiger, schmaler oder kleiner Wegerich, Spitz- wegerich, Hundsrippe, Rofsrippe, Radöhl, Fünfadernkraut. TE — BZ, Su & TE abet Scale Re ri M . 3 Ü) I! Mi u re W f Kal N | % ‚aber. 10 Aaskhr ann 2. Br 2; ' we , I er A 5 ln TIER R 1 Ä # ie EIER, ER j [5 en x [ h Ri e v £ 2 x s r ' h = tn ie ur % N r f F' s d 4 = > M v I v M “ H u N en Pr ‘ R e »; f 5 n a) } “A Na er ” m - 2 fl) \ VAN = 8 j u AnEr y m ’ ROTEN f ! hidgi ri ae De : | BT 2 i L bi ‚ } Di | ; ® ; N en [ I es He Fir] 0) > KU. U Eee up Fe } er ha Yen 'z UpR a ER ‚a un j vie unenbi a 1 tl Eu. ı£ 2 y \, M e7 i 7 FM r Bo D au re Var 1 4 vd Me ; en 8 P A A Ai Er \ N f Wi h kN \ Du 2% wi En Wr - Te hi id, Ba mi “ Fre) Pu "u , a Vet x N KEN A we er a % ”) u a | Hi PET ' E* j ER RE SU VERR WAND , U . n j Y N B { R 210. PLANTAGO ARENARIA Kitaibel. SAND - PLANTAGO. TETRANDRIA MONOGYNIA. PLANTAGINEF. PLANTAGO. Char. gen. vide supra ME 207. II. Caulescentes. PLANTAGO ARENARIA. Yilloso-subviscosa; caulis herbaceus, ramo.- sus; folia linearia, plana, subintegerrima; spicae termina- les, subcorymbosae, ovatae, involueratae; calycis laciniae inaequales. Pl. arenaria IWValdstein et Kitaibel Plant. rar. hung. p. 51. £.51. Roem. et Sch. syst. veg. 3. p. 146. Mert. et Koch d. Fl. 1. p. S13. Weifs Danz. Pf. 1.9.95. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 77. Rebent. Prodr. Fl. neom.1.p. 58. Dietr. Berl. Fl. p. 168. Wimm. et Grab. Fl. siles. 1. p. 130. Pl. Psyllium Willd. Prodr. Fl. berol. p. 69. Pl. Psyllium et Cynops Krok. Fl. siles. 1. p. 250. 251. Auf Sandboden; doch nur in manchen Gegenden. Westpreufsen: bei Danzig hinter Strieß. Pommern: zwischen Höckendorf und Finkenwald, zwischen Catharinenhof und Friedensburg, Arnimswalde, Stuthof u. s. w. Brandenburg: in den sandigen Gegenden sehr häufig; um Berlin z. B. vor dem Hallischen Thor!! auf den Schöneberger Feldern!! bei Charlottenburg! auf dem Wedding! bei Lichtenberg! bei Spandau! u. s. w. Schlesien: bei Friedewalde, Schwoitscher Fuchsberg, Os- witz, Oppeln u. s. w. Blüht vom Juli bis September. ©. Die Wurzel jährig, senkrecht, dünn, spindelförmig, mit wenigen abstehenden starken Fasern besetzt, nur einen Stengel treibend. Die ganze Pflanze ist durch lange, gegliederte Haare, welche mehr oder weniger mit drüsentragenden Haaren untermischt sind, zotlig. Der Stengel +—1} Fuls hoch, aufrecht, stielrund, ästig, mit gegenüber- stehenden, gleich hohen Ästen, welche wie der Stengel beblättert sind und an dem Gipfel einen fast doldentraubenartigen Blüthenstand tragen, zwischen welchem sich Stengel und Äste noch als eine kurze, beblätterte Spitze fortselzen. Die Blätter ge- genüberstehend, unter den Blüthenstielen oft so gedrängt, dafs sie fast quirlförmig er- 18? scheinen, sitzend, an der gleich breiten Basis mit einander verwachsen, linienförmig, 1—1: Zoll lang, eine Linie breit, flach, spitz, gewöhnlich ganzrandig, seltener etwas gezähnt, durch die dichte Behaarung von etwas graugrüner Farbe. Die Blumen ste- hen in langgestielten Blüthenköpfen. Die Blumenstiele entspringen kurz unter der Spitze des Stengels und der Äste, aus den Achseln der oberen, gedrängter und fast quirlförmig stehenden Blätter, sind länger als diese, und bilden fast einen doldentrau- benartigen Blüthenstand. An der Spitze eines jeden Blumenstiels steht ein von einer Hülle umgebener, länglicher oder eirunder, kaum einen halben Zoll langer Blüthen- kopf, der aus vielen, dieht dachziegelartig gestellten Blüthen besteht. Die Hülle unter diesem Blüthenkopf wird aus einigen Deckblättern gebildet, welche kaum halb so lang als der Blüthenkopf. breit eirund, vertieft, in eine pfriemenförmige Spitze ziemlich lang zugespitzt und am Rande häutig sind. Unter jeder Blume steht noch ein besonderes Deckblatt, welches spatelförmig, abgerundet oder abgestutzt, auf dem Rücken grün, dem Rande breit häutig, an den oberen Blumen länger als der Kelch, aber kürzer als die Blumenkrone, an den unteren Blumen dagegen oft länger als das ganze Blümchen und dann nicht selten zugespitzt ist. Der Kelch einblätterig, vierspaltig; die Ein- schnitte ungleich, die beiden hinteren lanzettförmig, spitz, häutig, durchscheinend und aufrecht, die beiden vorderen spatelförmig, sehr stumpf, an der Basis keilförmig ver- schmälert und gleichsam wie mit einem Stielchen aufgesetzt, in der Mitte grün und nur am Rande häutig und durchscheinend. Die Blumenkrone einblätterig, präsentir- tellerförmig, häutig; die Röhre etwas bauchig und so lang als der Kelch; der Saum viertheilig, ausgebreitet, mit lanzeitförmigen, spitzen Einschnitten. Staubgefäfse vier, lang aus der Blume heraussehend, im Grunde der Blumenkronenröhre eingesetzt; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel zweifächerig, aufliegend, eirund, herzförmig, mit einem kleinen stumpfen Spitzchen besetzt, gelb. Der Fruchtknoten eirund; der Griffel ganz einfach, fadenförmig, etwas kürzer als die Staubgefälse; die Narbe ein- fach und weichhaarig. Die Kapsel eirund, ringsum aufspringend, mit mittelständigem Samenträger, welcher sich nach zwei Seiten hin flügelartig erweitert und die Kapsel dadurch zweifächerig macht, jedes Fach einen Samen tragend. Die Samen länglich, kahnförmig, sehr glatt und glänzend, schwarzbraun. Im Wuchs ändert diese Pflanze sehr ab, wo sie in Menge auf einer Stelle vorkommt, ist sie stets wie das von uns abgebildete Exemplar, wo sie dagegen ein- zeln und vielleicht auf etwas besserem Boden wächst, erlangt sie eine viel schlankere höhere Gestalt. Auch in der Behaarung findet man einige Unterschiede, da es ein- zelne Exemplare giebt, welche fast kahl oder doch nur viel schwächer zottig und beinahe gar nicht kleberig erscheinen. Die Samen dieser Pflanze sind sehr schleimig und können als Semen Psyllii (Flohsamen) in der Medizin gebraucht werden. Auch benutzt man sie zur Appreiur seidener Zeuge. Deutsche Namen: Sand-Wegerich, Flohkraut. m — N S fa KHrrH rm G e | WIR VEZRIIZ 214. JASIONE MONTANA Lime. BERG - JASIONE. PENTANDRIA MONOGYNIA. CAMPANULACEE. JASIONE. Flores capitati, involucrati. Involucrum imbricatum. Calyx superus, quinquefidus. Corolla quinquepartita, laciniis linea- ribus. ‚Stamina quinque, corollae inserta; antherae basi co- haerentes, apice divergentes, intus dehiscentes. Stylus elonga- tus, stigmate elavato. Capsula semibilocularis, apice poro dehiscens, polysperma. JASIONE MONTANA. Radix annua; caulis ramis diffusis, folia li. neari-lanceolata, undulata, pilosiuscula; involucrum glabrum. J. montana Linne Fl. suec. 713. 782. WMWilld. spec. plant. 1. p. 889. Roem. et Sch. syst. veg.5.p. 473. Mert. et Koch d. Fl. <. p. 146. Hagen Pr. Pfl. 1. p- 165. FWVeiss Danz. Pfl. 1. p. 140. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 11T. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 121. Dietr. Berl. Fl. p. 261. Wimm. et Grab FI. siles. 1. p. 181. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 119. Boenningh. Prodr. Flor. monast. p. 72. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 148. J. undulata Lamark Fl. frene. 2. p. 3. Auf troekenen, sandigen Hügeln, auf Triften und Ackerrändern überall sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis September. ©. Die Wurzel jährig, senkrecht, fast holzig, dick, spindelförmig, weils, mit ein- zelnen starken, wiederum feinfaserigen Wurzelfasern besetzt, mehrere Stengel treibend. Die Stengel, von denen der mittlere aufrecht, die seitlichen aufsteigend oder fast nie- derliegend sind, 1—1 Fufs hoch, gewöhnlich am Grunde schon sehr ästig, mit weit- schweifigen Ästen, dann in ihrem Verlauf wieder unzertheilt und nach oben zu in mehrere einblumige Blüthenäste getheilt, eckig-stielrund, durch etwas steife Haare ziemlich scharf, bis zu den Blüthenästen hin beblättert. Die Blätter wechselweise- stehend, sitzend, linien-lanzettföormig, 6—9 Linien lang, 1:—2 Linien breit, stumpf oder spitzlich, an der Basis etwas verschmälert, am Rande mehr oder weniger wel- lenförmig, gewöhnlich mit ziemlich steifen Haaren besetzt, selten fast kahl. Aufser den Stengelblättern finden sich in der Jugend noch Wurzelbätter, die aber sehr bald verschwinden; diese stehen in einem kleinen Rasen nebeneinander und sind doppelt so grols als die übrigen. Die Blumen stehen in Blüthenköpfen und sind kurz gestielt. Die Blüthenköpfe haben ungefähr einen kleinen Zoll im Durchmesser, sind halbkugel- rund, von einer fast dachziegelartigen Hülle umgeben, die aus zwölf oder mehr läng- lich-lanzettförmigen, zugespitzten, zuweilen etwas gesägte Blättchen besteht, welche von der halben Länge des Blüthenkopfes sind. Der Kelch einblätterig, oberständig, bleibend, fünftheilig, mit linienförmigen, spitzen Einschnitten, die kürzer als die Blu- menkrone sind. Die Blumenkrone einblätterig, radförmig, tief fünftheilig,. blau, mit verlängert linienförmigen, aufrechten, spitzlichen Einschnitten. Staubgefälse fünf, in der Blumenkrone eingesetzt, kürzer als dieselbe; die Staubfäden pfriemenförmig, hell- blau; die Staubbeutel an der Spitze zusammenhängend, an der Spitze auseinander- stehend, länglich, inwendig aufspringend. Der Fruchtknoten unterständig, rundlich; der Griffel keulenförmig, länger als die Blume, bläulich, mit rundlicher, kaum zwei- lappiger Narbe. Die Kapsel rundlich, fünfeckig, mit dem Kelch gekrönt, halb zwei- fücherig, an der Spitze durch zwei Löcher aufspringend, vielsamig. Die Samen fast eirund. Linne brachte diese Pflanze zu Syngenesia Monogamia, wegen der zusam- menhängenden Staubbeutel. Die wiederkäuenden Thiere, namentlich die Schafe, fressen das Kraut sehr gern. Deutsche Namen: Schafscabiose, Schafrapunzel, Schafgrindkraut. kleine Scabiose. blaue Flockenblume. HAHS Arpoch keda ort 7 ZZ » e Ka} ie j Ir EU DR e 212. GALEOPSIS PUBESCENS Besser. WEICHHAARIGE GALEOPSIS. DIDYNAMIA GYMNOSPERMIA. LABIATE. GALEOPSIS. Char. gen. vide supra 2 74. GALEOPSIS PUBESCENS. Caulis ramosus , pubescens, internodis su- perne inerassatis subhispidis,; folia ovata, acuminata, ser- rata, pubescentia; calyces dentes aristati tubo corollae qua- druplo breviores. G. pubeseens Besser Primit. Fl. galie. 2. p. 27. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 276. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 191. @. Walterina Schlecht. Fl. berol. 1. p. 320. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 247. An Wegen, auf unbebauten Plätzen, auf abgehauenem Waldboden u. s. w. vielleicht überall, aber die Standorte noch nicht gesondert. Ostpreulsen: wo? Pommern: bei Grabow, Frauendorf, Jeseritz, Belkow u. s. w. Brandenburg: in der Gegend des Blumenthals beim sogenannten Heidekrug in grofser Menge!! an meh- reren Orten in der Nähe der Oder. Schlesien: häufig. Niederrhein: bei Brau- bach, Rhense. Blüht bei uns im August und September. ©. Die Wurzel fast spindelförmig, schief oder senkrecht in die Erde gehend, we- nig ästig, aber mit vielen Fasern besetzt. Der Stengel 1—2 Fufs hoch, aufrecht, dick, selten einfach, meist sehr ausgebreitet ästig, viereckig, gegliedert, unter den Gelenken angeschwollen, überall weichhaarig, die Haare am obern Theile auch wohl mit einigen gestielten Drüschen untermischt, an den Gelenken gewöhnlich mehr oder weniger mit sleiferen Haaren oder Borsten besetzt, inwendig hohl. Die Blätter gegenüberstehend, gestielt, an —1 Zoll langen, durch die herablaufende Blattsubstanz schwach geflügelten Blattstielen, 1.—2 Zoll lang, 1—1} Zoll breit, eirund, kurz zugespitzt, an der Basis abgestutzt oder kaum etwas herzförmig, doch an der Mittelrippe spitz in den Blattstiel auslaufend, grob und etwas stumpf, aber ganz gleich gesägt, einnervig, parallel geadeıt, auf der Oberfläche sehr dunkelgrün, durch feine netzförmige Adern etwas runzelig, auf der Unterfläche wenig blasser, auf beiden Seiten weichhaarig. Die Blumen quirl- ständig. die Quirl stehen in den Achseln der Blätter am obern Theil des Stengels und der Aste, unten entfernter, aber gedrängter, aufeinander, sind vielblumig und die sitzenden Blumen noch von besonderen, lanzeit-linienföormigen, zurückgekrümmten, pfriemenförmig -zugespitzten, stechenden, weichhaarigen und drüsigen Deckblättern un- terstützt, welche kaum länger als die Kelchröhre sind. Der Kelch röhrig-glocken- förmig, ein Viertel so lang als die Blumenkronenröhre, eckig-gefurcht, nach unten zu weichhaarig, nach oben zu aber mit längeren, wenig steiferen Haaren besetzt, welche sich äufßserlich noch an den Kelchzähnen fortsetzen, und in den Winkeln derselben so häufen, dafs dadurch der Schlund mit einem Kranz von Haaren besetzt ist, die nach dem Abfallen der Blumenkrone einwärts treten; die Mündung fünfzähnig, mit linien- förmigen, gekielten, ziemlich gleich langen, pfriemenförmig zugespitzten, sehr stechen- den, grannenartigen Zähnen, die drüsig und haarig und an der Spitze oft gefärbt sind, im Anfange aufrecht und nach dem Verblühen aber wagerecht abstehen. Die Blumen- krone einblätterig, rachenförmig, zweilippig, über viermal so lang als der Kelch und 1 Zoll grols, nur wenig weichhaarig, schmutzig purpurroth; die Röhre an $ Linien lang, also fast viermal länger als der Kelch, aus dem Purpurrothen ins Gelbliche übergehend, unten walzenförmig, nach oben zu allmählig in einen sehr aufgeblasenen Schlund erweitert; die Oberlippe aufrecht, helmförmig, die Staubgefälse bedeckend, gewölbt, eirund, an der Spitze stark gezähnt, am Ursprunge etwas eingeschnürt, äus- serlich dicht weichhaarig; die Unterlippe dreilappig, wagerecht-abstehend, an der Ba- sis mit einem gemeinschaftlichen oder zwei getrennten gelben Flecken versehen und auch mit dunkleren Adern netzförmig durchzegen, der mittlere Lappen breiter und länger als die seitlichen, fast viereckig, fein gekerbt, an jeder Seite der Basis mit einem hohlen Zahn versehen. die seitlichen ebenfalls abgerundet, ebenfalls ganz fein’ gekerbt am Rande. Staubgefäfse vier, zwei längere, zwei kürzere, alle unter die Oberlippe der Blumenkrone verborgen; die Staubfäden entspringen im oberen Theil der Blumenkronenröhre, sind fadenförmig und kahl; die Staubbeutel paarweise gegen einander geneigt, zweifächerig; die Fächer der Quere nach aufspringend, gefranzt. Der Griffel etwas länger als die längeren Staubgefäßse, aber aus der Oberlippe noch nicht herausstehend, unten fadenförmig, oben etwas breiter werdend und in zwei kurze. spitze Narben sich theilend. Die vier Samenhüllen umgekehrt - eiförmig. Deutsche Namen: Weichhaarige Hanfnessel, pflaumhaariger Hohlzahn. DIE Giro Mymentes Moerch v . A ; AR « N " “ k . r & m no A Fu u EN j a j f ) n RN DEN. m To Fe Ü d 1 ’ { n “ 4 B W ai» { 7 " “ 7:3 N E, Maria Be. Vu ’ N N (7 ‚ i . x 4 MR N S % ( ı i n { PL ' N Mr M N r! n “ I l \ 2 7 Yon Yun ’ r f % x h B f ef; j : + Bi. E j. a « 3: 213. ACINOS THYMOIDES Moench. FELD-ACINOS. DIDYNAMIA GYMNOSPERMIA. LABIATA. ACINOS. Calyx tubulosus, bilabiatus, fauce villis clausa; tubus basi gibbus; labium superius planiusculum, tridentatum, inferius bi- Jidum. Corolla ringens, bilabiata, fauce subinflata; labium superius planiusculum, emarginatum, inferius trifidum. Stamina didynama, apice conniventia; antherae biloculares. Stylus apice bifidus, lacinula supera brevissima. Amphispermia qua- tuor, oblonga, utrinque rotundata. ACINOS THYMOIDES. Caulis erectus, ramosus; folia oblonga, serrata; verticilli sexflori; calyx fructiferus dentibus clausus. A. thymoides. Moench. meth. 407. Reichenb. Fl. excurs. p. 327. A. vulgaris. Pers. syn. plant. 2. p. 131. Dietr. Berl. Flor. p. 570. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 182. Thymus Acinos Linne Fl. suec. 487. FWVilld. spec. plant. 3. p. 142. Hagen Pr. Pfl. 2. p. 33. Wei/s Danz. Pfl. 1. p. 328. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 252. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 65. /Vimm. et Grab. Fl. siles. 2. 1. p. 168. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 258. Schaf. Trier. Fl. 1. p. 69. Calamintha Acinos Clairv. in Gaud. Fl. helwv. 4. p. 84. Mert. et Koch d. Fl. 4. p. 315. Auf trockenen Feldern, Äckern, auf Anhöhen, an unbebauten Orten u. s. w. in allen Provinzen. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis September. ©. Die Wurzel klein, aus einem Büschelchen Fasern bestehend, zuweilen auch eine dünne, spindelförmige Pfahlwurzel treibend. Der Stengel aufrecht, einen halben Fufs und darüber hoch, mehr oder weniger ästig, mit gegenüberstehenden und wech- selweisestehenden Ästen, kurz zottig, an den weniger ästigen Exemplaren selbst der 3. Ba. 11. u. 12. Heft. 19 ganzen Länge nach mit Blättern und Blüthenquirin besetzt, an den sehr ästigen dage- gen nur die Äste Blätter und Blumen tragend. Die Blätter gegenüberstehend, kurz gestielt, mit 1— 2 Linien langen Blattstielen, länglich, 5—6 Linien lang, 2—3 Linien breit, spitz, an der Basis in den Blattstiel verschmälert und ganzrandig, an den Seiten mit 3—4 kleinen Sägezähnen versehen, mehr oder weniger, besonders auf der Ober- fläche und am Rande, behaart, auf der etwas bleicheren Unterfläche nur an den Ner- ven und Adern mit Haaren besetzt. Die Blumen quirlständig, die Quirl stehen in den Achseln der Blätter der Länge nach an den Ästen und wenigstens an der Spitze des Stengels, bestehen aus 4—6 sehr kurz gestielten Blumen und sind mit wenigen, linien -lanzettförmigen, pfriemenförmig-zugespitzten, zottigen, sehr bald abfallenden Deckblättern untermischt. Der Kelch einblätterig, röhrenförmig, zwei Linien lang, weichhaarig oder zottig; die Röhre stark gestreift, an der vorderen Seite der Basis mit einem deutlichen Höcker versehen, nach oben zu ziemlich stark zusammengezogen ; der Schlund mit ziemlich langen, weilsen Haaren geschlossen; der Saum zweilippig, die Oberlippe flach, aus drei grölseren, breiteren, steifen, pfriemenförmig-zugespitzten, bewimperten Zähnen bestehend; die Unterlippe zweitheilig, mit schmaleren, kürzeren, ebenfalls steifen und bewimperten Einschnitten. Die Blumenkrone: einblätterig, rachen- förmig, zweilippig, blalsblau oder fast lilafarben, selten weils; die Röhre so lang als der Kelch, unten fast walzenförmig, dann aber allmählig in den etwas aufgeblasenen, inwendig behaarten und violettgefleckten Schlund übergehend; die Oberlippe gerade, ziemlich flach, kurz, abgerundet und ausgerandet; die Unterlippe dreispaltig, etwas länger als die Oberlippe, die Einschnitte abgerundet, der mittlere grölser, ausgerandet und weils gefleckt, die seitlichen schmaler. Staubgefälse vier, zwei längere und zwei kürzere, paarweise gegeneinander geneigt, die kürzeren in der Blumenkronenröhre verborgen, die längeren zwar heraussehend, aber kürzer als die Oberlippe; die Staub- fäden fadenförmig; die Staubbeutel mit einem kurzen Stielchen auf den Staubfaden befestigt. länglich, stumpf, zweifächerig. Griffel einer, etwas länger als die längeren Staubgefälse, fadenförmig, an der Spitze kaum merklich in zwei Narben oder Zipfel gespalten, von denen der eine sehr kurz ist, Fruchthüllen vier, glatt, eiförmig, oben abgerundet, unten mit zwei Grübchen versehen. Die ganze Pflanze hat einen angenehmen, nicht sehr starken Geruch, Ehe- mals wurde Zerba Acinos in der Medizin gebraucht. Deutsche Namen: Ackerthymian, Steinquendel, Steinpoley. Bergbasilien, wilde Basilien, kleine Bergmünze, Feldysop, wilder Kirchysop. E22 ee / Lot Ad ) ee ( \ ER PA \l 224) EN N x ‚Rh I if 1 f 21%: OENOTHERA BIENNIS Linne. ZWEIJÄHRIGE OENOTHERA. OCTANDRIA MONOGYNIA. ONAGRARLE. OENOTHERA. Calyx superus, tubulosus, deciduus; himbus quadriparti- tus, lacimiis binis ternisve saepe cohaerentibus. Corolla tetrapetala, petala calycı inserta. Stamina octo; an- therae decumbentes, polline viscoso triangulari. Stylus fliformis, stigmate quadrifido. Capsula prismatico-cy- lindrica, quadrilocularis, quadrivalvis, polysperma. Sper. mophorum centrale, demum liberum. Semina nuda. OENOTHERA BIENNIS. Caulis herbaceus, erectus, villoso - hispidus; Jolia lanceolata, denticulata; stamina corolla breviora. O. biennis Linne spec. plant. 1. p. 492. JYilld. spec. plant. 1. p. 306. De Cand. Prodr. syst. veg. 2. p. 46. , Mert. et Koch .d. Fl. 2. p.7. Hagen Pr. Pfl.i. p- 297. Weifs Danz. Pfl.1. p. 225. Rostk. et Schm. Flor. sedin. p. 170. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p. 170. Dietr. Derl. Fl. p. 389. Wimm. et Grab. Fl. siles. 2.1. p. 367. Spreng. Fl. hal. ed“2. 1. p 478. Boenningh. Prodr. Fl. monast. p. 113. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 216. Onagra biennis Scopoli Fl. carniol. ed. 2. n. 451. Diese aus Virginien abstammende Pflanze wurde im Jahre 1612 zuerst von Prosper Alpin im botanischen Garten zu Padua cultivirt und in dem Werke: De plantis exotieis p. 324. beschrieben und abgebildet, jetzt ist sie allgemein bei uns verwildert und überall sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht vom Juni bis September. J. Die Wurzel zweijährig, senkrecht, spindelförmig, dick, fleischig, einfach oder ästig, mit einfachen langen Fasern besetzt, äufserlich rothgelb, inwendig weifslich mit gelben Ringen; im ersten Jahre einen dichten Rasen niederliegender Wurzelblätter, im zweiten erst einen fruchtbaren Stengel treibend. Der Stengel steif aufrecht, 1— 3 Fuls hoch, einfach oder wenig-ästig,-unten-stielrund, nach oben zu etwas eckig, 49 * dünn zottig und aufserdem mit einzelnen, steifen Haaren, die aus kleinen Höckerchen hervorkommen, besetzt. Die im ersten Jahre vorkommenden Wurzelblätter liegen im Kreise auf der Erde, sind ziemlich lang gestielt, mit einem durch die herablaufende Blattsubstanz breiten, fast geflügelten Blattstiel, von länglich-lanzettförmiger Gestalt, an drei Zoll lang, kurz zugespitzt, an der Basis herablaufend, am Rande ausgeschweilt. oder auch buchtig-gezähnt, kurzhaarig und scharf. Eben solche Wurzelblätter finden sich auch im zweiten Jahre, verschwinden aber bald, so dafs bei der blühenden Pflanze gewöhnlich nichts mehr davon zu sehen ist. Die Stengelblätter wechselweisestehend, die unteren gestielt mit ungefähr einen Zoll langen, halb stielrunden Blattstielen, die oberen kürzer gestielt oder fast sitzend, alle lanzettförmig, 2—3 Zoll lang, 2—1 Zoll breit, spitz, an der Basis verschmälert, am Rande mehr oder weniger ausgeschweilt- gezähnelt, kurzhaarig und scharf, mit sehr starkem weilslichen Mittelnerven und vielen fast netzföormigen Adern durchzogen. Die Blumen sind sitzend und kommen einzeln aus den Achseln der Blätter an der Spitze des sich immer mehr verlängernden Sten- gels hervor, und bilden, wenn die untersten schon verblüht sind, eine weitläuftige, beblätterte Ähre. Der Kelch einblätterig, röhrenförmig, auf dem Fruchtknoten aufge- setzt, nach dem Verblühen abfallend, bleichgrün, sehr fein weichhaarig; die Röhre walzenförmig, sehr dünn und fadenförmig, fast anderthalb Zoll lang, ganz gerade; der Saum viertheilig, mit vor dem Aufblühen die Blumenkrone einschlielsenden, nachher zurückgeschlagenen, einen Zoll langen, an der Basis drei Linien breiten, linien-lan- zettlörmigen, zugespitzten, und fast stachelspitzigen, unter der Spitze kappenförmigen Einschnitten, die oft paarweise oder auch selbst drei an der Spitze zusammenhängen. Die Blumenkrone vierblätterig, schwefelgelb, an anderthalb Zoll im Durchmesser, des Abends sich öffnend und dann einen schwachen Wohlgeruch verbreitend; die Kronen- blätter aufrecht-abstehend, kurz genagelt und mit den Nägeln an der Mündung der Kelchröhre eingesetzt; die Platten umgekehrt-eiraund, 9—10 Linien lang, aber eben so breit, abgestutzt, schwach ausgerandet und ganz klein gekerbt. Staubgefälse acht, vor den Kronenblättern an der Mündung der Kelchröhre eingesetzt, etwas kürzer als 5 mit einem blafsgelben, dreieckigen, klebrigen und zusammenhängenden Blüthenstaub. die Blumenkrone; die Staubfäden fadenförmig; die Staubbeutel linienförmig, aufliegend, Der Fruchtknoten unterständig, sitzend, prismatisch-walzenförmig, einen halben Zoll lang, kurzhaarig und etwas scharf; der Griffel fast zwei Zoll lang, so hoch wie die Staubgefäfse hinaufgehend, fadenförmig. an der Spitze in vier erst zusammenhängende, nachher ausgebreitete, dicke, linienförmige, drei Linien lange, stumpfe Narben getheilt. Die Kapsel einen Zoll lang, fast vierkantig, oben abgestutzt, vierfächerig, vierklappig, vielsamig, mit mittelständigem nachher freiem Samenträger. Die Samen klein, un- gleich dreiseitig, nackt, d. h. nicht mit einem Wollschopf bekleidet. Die Pflanze wird in manchen Gegenden gebaut, wo dann die Wurzel sehr fleischig und dick wird und gekocht als Gemüse, so wie auch in Scheiben geschnit- ten roh als Salat ein wohlschmeckendes Nahrungsmittel giebt. Deutsche Namen: Nachtkerze, Nachtrose, Siebenschläfer, Nachtschlüssel- blume, Täglich neu, \Veinblume, gelber virginischer Weiderich, gehörnter Weiderich, Rapontica, Garten-Rapunzel, französischer Rapunzel, gelber Rapunzel, Rübrapunzel, Rapunzel-Selleri, Efswurzel. rn TV. 3 7 ga i 1.0: N . ‚ j Nr em Mi an “ ‘ Ri RT er u) st # Fr n j re) u IN Fte,; . ur ee u TIBERN a wir am OH Y aanan ha ich RNEN® rare Akör ESG, and | EZ - 5 * nen han Da N R . N nu £ H "u # j ee hä, Sn BY Ha) om j ‚ basis aueh Ten wi N hi gr % - = J 5. int ’ } a, . a | ERS DICH. Re A ue P u \ PR Fe BR * 5 ” Re d ia ie vn Rn. - i za dir) ut ek Ni vi 7 f N ‘ +} r ae Ka YAM e dei Nee ” Ri kN y an ra te a ar nz (a, ulä i bw en ni g' ER Ku ui re a re are hi re eh ) Ks A zul ad, ante un. De ug € uhr a ee a ri ke Bulk) emo iR ya rer H Se KETTE DET bau GR Ar, k | ET Be BOERTE nah IE u sah, rn ‚ans 1,77 ball; ig u Per FR Merci sh naher jean 3 2 re rat 114 Kar BEN Ba \ 219. GYPSOPHILA SEROTINA Hayne. SPÄTBLÜHENDE GYPSOPHILE. DECANDRIA DIGYNIA. CARYOPHYLLEE. GFPSOPHILA. Calyx campanulatus, angulatus, quinquefidus. Corolla pentapetala, petala in unguem sensim attenuata. Sta- mina decem, hypogyna; antherae erectae, biloculares. Siyli duo, filiformes; superfieie laterali stigmatica. Cap- sula unilocularis, polysperma, apiee quinquefariam de- hiscens. Spermophorum centrale liberum. GYPSOPHILA SEROTINA. Caulis adscendens; rami filiformes paten- tes, folia lineari-lanceolata, plana; calyces nudi; petala emargiuata. G. serotina Hayne in FFilld. Enumerat. plant. hort. berol. p. 464. Reichenb. Fl. exeurs. p. 801. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 190. Kunth Fl. berol. p. 118. G. muralis var. auetorum. Auf Brachäckern, auch an feuchten sandigen Ufern gewils überall, aber bei den Schriftstellern von @. znuralis nicht unterschieden. Unsere Exemplare aus der Gegend von Willmersdorf bei Berlin. Blüht vom Juli bis September. ©. Die Wurzel senkrecht, klein, dünn, spindelförmig, etwas hin- und hergebogen, mit wenigen abstehenden Fasern besetzt, eine Pflanze treibend, welche gleich am Grunde in zwei oder mehrere Stengel getheilt ist. Die Stengel aufsteigend oder schräg in die Höhe gehend, *—1 Fufs lang, kaum von der Dicke einer Rabenfeder, stiel- rund, wie die ganze Pflanze kalıl, sehr ästig, mit abstehenden, fadenförmigen, in den Blattachseln gegenüberstehenden oder in einer Blattachsel einzeln stehenden Ästen, die wiederum auf dieselbe Weise sich verästeln, wie der Stengel beblättert sind und an den Spitzen die Blumen tragen. Die Blätter gegenüberstehend, sitzend, an der Basis mit einander verwachsen, linien-lanzeltförmig, einen Zoll und darüber lang, kaum über eine Linie breit, spitz, nach der Basis zu etwas verschmälert, ganzrandig, flach, etwas fleischig, oft ganz schwach sichelförmig gekrümmt. Die Blumen stehen ein- zeln an der Spitze des Stengels und der Äste und in den Blattachseln, sind lang gestielt, und die über einen Zoll langen fadenförmigen Blumenstiele stehen entweder aufrecht oder wagerecht oder krümmen sich bogenförmig nach oben, sind nicht mit Deckblättern besetzt und tragen die Blumen vor, während und nach dem Blühen je- derzeit aufrecht. Der Kelch einblätterig, glockenförmig, eine gute Linie lang, fünf- eckig, sehr bleich grün und fast häutig, mit-fünf grüneren Streifen; der Saum fünf- zähnig, mit länglichen, nicht sehr spitzen, auf dem Rücken grünen, am Rande breit häufigen, weifslichen Zähnen. Die Blumenkrone fünfblätterig, nelkenartig;. die Kro- nenblätter doppelt so lang als der Kelch, lang genagelt, nicht plötzjieh, sondern all- mählig und keilförmig in den Nagel verschmälert, mit länglich- keilförmiger Platte, die rosenroth, mit dunkleren Adern durchzogen, an der Spitze ausgerandet und neben der Ausrandung mit ganz feinen Kerben versehen ist. Staubgefälse zehn, unter dem Fruchtboden eingesetzt, aber abwechselnd an der Basis der Kronenblälter geheftet, fast ganz in der Blumenkrone verborgen, fünf ein wenig kleiner als die übrigen; die Staubfäden pfriemenförmig; die Staubbeutel aufrecht, zweifächerig, Tandlıch. Der Fruchtknoten eirund; Griffel zwei, gabelartig auseinanderstehend, fadenförmig, in ein- fache Narben sich endigend. Die Kapsel vom bleibenden Kelch bedeckt, etwas länger als dieser, eirund, einfächerig, vielsamig, bis zur Mitte in vier Klappen aufspringend, mit mittelständigem Samenträger. Die Samen sehr klein, rundlich, fast dreikantig, schwärzlich und fein gekörnt. Wir haben diese Pflanze, die von einigen Botanikern und früher von uns selbst wegbotanisirt worden, wieder in ihre alte Rechte eingesetzt. Sie hat allerdings sehr grolse Ähnlichkeit mit Gypsopäila muralis, so dafs sie in den Herbarien schwer von ihr zu unterscheiden ist. Sieht man jedoch beide Pflanzen lebend neben einan- der, so zeigen sie in ihrem ganzen. Habitus, im Wuchs, in der Gestalt der Blätter und Kronenblätter so viel verschiedenes, dafs man sie ohne Zwang nicht mit einander vereinigen kann. Noch mufs bemerkt werden; dals wenn die G. muralis zu blühen aufhört, die G@. serotina erst zu blühen anfängt und damit so lange fortfährt, bis ein eintretender Frost ihrem Dasein ein Ende macht. Deutsche Namen: Spätblühendes Gypskraut. ZI0. 6 VILSCHDH agaalteum ae x DE; R E TR ERBATT hut, 4 ae nn Fr Ka, 4 HM 3 "ig ur DEM. A al 216. CERASTIUM AQUATICUM Linne. WASSER - CERASTIUM. DECANDRIA PENTAGYNIA. CARYOPHYLLEE. CERASTIUM. Calyx ad basin quinquepartitus, persistens. Corolla pen- tapetala, petala brevi unguiculata, bipartita. Stamina decem, hypogyna, alterna_basi petalorum adnala; anthe- rae subrotundae, biloculares. Styli quinque, superficie stigmatica, laterali. Capsula unilocularis, polysperma, plerumque decemvalvis. Spermophorum centrale liberum. Semina granulata. i Sect. II. Malachium. Capsula ovata, quinquevalvis, valvae apice bifidae. CERASTIUM AQUATICUM. Caules debiles. ramosi, basi radicantes, superne villoso-viscosi; folia oblongo-ovata, cordata; pe- duneuli axillares, demum reflexi. C. aquaticum Linne Fl. suee. ed. 2. n. 413. FVilld. spec. plant. 2. p. 816. Mert. et Koch d. Fl. 3. p. 331 Hagen Pr. Pfl. 1. p. 356. /Veiss Danz. Pf. 1. p. 261. Rostk. et Schm. Fl. sedin. p. 200. Rebent. Prodr. Fl. neom. 1. p 209 Dietr. Berl. Fl. p. 442. Wimm. et Grab FI. sıles. 1. p. 426. Spreng. Fl. hal. ed. 2. 1. p. 203. Schaef. Trier. Fl. 1. p. 250. Stellaria aquatica Scopoli Flor. carn. ed. 2. n. 546. Doenningh. Prodr. Flor. monast. p. 128. Stellaria pentagyna Gaud. Fl. helw. 3. p. 179. Malachium aquaticum Fries. Reichenb. Fl. exeurs. p. 795. Myosoton aquaticum Moench. method. 225. An feuchten Orten, namentlich an den Ufern der Gräben und Flüsse zwischen Gebüsch überall häufig, Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin, Blüht vom Juni bis September. 24, Die Wurzel klein, ästig und faserig, mehrere Stengel treibend. Die Stengel +—2 Fuls lang, gegliedert, sehr schwach, daher gewöhnlich ganz niederliegend, oder wenn sie in die Höhe stehen, sich nur an andere Pflanzen anlehnend, an den unteren Gelenken ein Büschelehen feiner Wurzelfasern treibend, stielrund eder fast ein wenig kantig, an den untersten Gliedern ganz kahl, dann aber bis zur Spitze mit kurzen wagerechten Zottenhaaren besetzt, die besonders am oberen Theil der Pflanze ziemlich reichlich mit Drüsenhaaren untermischt sind, ‘welche eine klebrige Feuchtigkeit aus- schwitzen, unterhalb sehr ästig, mit Asten, die fast die Länge des Stengels erreichen, wie dieser dicht beblättert sind, lange unzertheilt fortlaufen und nur an der Spitze sich: gabeispaltig in ebenfalls beblätterte Blüthenäste theilen. Aufser diesen fruchtbaren Ästen entspringen noch zuweilen aus der Basis des Stengels kürzere unfruchtbare, die gestielte Blätter tragen. Die Blätter gegenüberstehend, Jänglich-eirund, 1—2 Zoll lang, +—1 Zoll breit, spitz, an der Basis herzförmig, ganzrandig, ausgeschweift, wel- lenförmig oder sogar fein gesägt, etwas fleischig, nur die unteren ganz kahl, die übri- gen mit sehr kurzen, am Rande etwas längeren Zotiten- und Drüsenhaaren besetzt; die an den fruchtbaren Ästen befindlichen sitzend, aber nicht an der Basis mit einan- der verwachsen, die an den unfruchtbaren Ästen aber gestielt, mit einem gewimper- ten Blattstiel, der nicht selten die Länge des Blattes erreicht. Die Blumen stehen einzeln an den gabelspaltigen Blüthenästen, theils in den Theilungen derselben, theils in den Achseln ihrer Blätter, theils an ihrer Spitze; sie sind lang gestielt; die Blu- menstiele nachher bis einen Zoll lang und länger, drüsig-zottig, stielrund, unter der Blume ein klein wenig verdickt, während der Blüthe aufrecht, nach dem Verblühen wagerecht und endlich zurückgeschlagen. Der Kelch einblätterig, bis zur Basis fünf- theilig, drüsig-zottig; die Einschnitte halb so lang als die Kronenblätter, aus einer ei- runden Basis lanzettförmig verschmälert, stumpf, vertieft, anliegend. Die Blumenkrone fünfblätterig, ausgebreitet fast einen halben Zoll im Durchmesser, weils; die Kronen- blätter kurz genagelt, 2—2} Linie lang, fast bis zur Basis zweitheilig, mit linienför- migen, stumpfen Einschnitten. Staubgefälse zehn, mit kleinen grünlichen, durchsichti- gen Drüschen auf einem fleischigen Ringe unter dem Fruchtknoten eingesetzt, fünf zwischen den Kronenblättern, fünf den Kronenblättern gegenüber stehend und mit der Basis derselben zusammenhängend; die Staubfäden pfriemenförmig; die Staub- beutel fast rundlich, zweifächerig, aufliegend, erst weilslich, nachher etwas grau wer- dend. Stempel einer; der Fruchtknoten rundlich-eirund; Griffel fünf, kurz, bogen- förmig nach aufsen gebogen, in stumpfe Narben sich endigend- Die Kapsel rundlich- eirund, etwas länger als der Kelch, einfächerig, vielsamig, mit mittelständigem freien Samenträger, in fünf Klappen aufspringend, die sich wiederum in zwei Zähne theilen. Die Samen braun, fein gekörnt. Deutsche Namen: Wasser-Hornkraut, Grolses Vogelkraut. Grolser Hüh- nerbils, Grofser Meier oder Meierkraut. Aeinos thymoides 213. Alectorolophus hirsutus 152, Anchusa officinalis 199, Anemone nemorosa. 163. — ranuneuloides 164, — _ sylvestris 165. €erastium aquaticum 216. Chelidonium majus 184. €ircaea lutetiana 198. Eonvolvulus arvensis 156.- €orrigiola littoralis 205. Datura Stramonium 203. Dianthus Carthusianorum 197, _ superbus 196, Erythraea Centaureum 160. _ linariaefolia 162, _ pulchella 161. Galeopsis ochroleuca 153. — pubescens 212, — Tetrahit 151. Eypsophila serotina 215. Hyoscyamus niger 204, Jasione montana 211. Leonurus Cardiaca 201. Acinos tiymoides IH. 213. Adoxa Moschatellina II. 105. Ajuga genevensis II. 85. — reptans II. 114.. zum dritten Bande. zu Alectorolophus grandiflorus II. 110. _ hirsutus III. 152. _ parviflorus II, 111. Alisma Plautago I. 61. Allium rotundum: I. 57. — _Schoenoprasum I. 53. Anacamptis pyramidalis I. 66, Anchusa offiemalis III. 199, Anemone nemorosa III.. 163. .— ramunculoides IH. 164, — _ sylvestris IH. 165, Anthericum: Liliago I. 53.- _ ramosum I. 54. Armeriz vulgaris II. 138, Asparagus officinalis I. 52. Asperula odorata II. 140. Ballota vulgaris II. 153. Borrago officinalis II. 94. Butomus umbellatus I. 25, Calla- palustris I. 62, Register Littorella lacustris 206, Lychnis dioica 159. — Flos Cuculi 195. — Githago 19, Lycopsis arvensis 200. Malva Alcea 192. — pusilla 189, — rotundifolia 190, — sylvestris 191. Marrubium vulgare 202.. Myosurus minimus 174. Oenothera: biennis 214. Orobanche Buckii 145. _ coerulea 150; _ elatior 148. _ Galii 146. _ robusta 151. _ speciosa 149.. _ tubiflora 147. Papaver Argemone 137. — dubium 186. — hybridum 158.. — Rhoeas 185. Plantago arenaria 210. Register Plantago lanceolata 209, _ major 207.. — media 208, Potentilla alba. 166. — _ cinerea 167. _ opaca 169. —_ reptans 171. _ rupestris 170, — verna 168. Ranunculus acris 178. —_ aquatilis 183, _ arvensis 192, - auricomus 175. —_ bulbosus 176. _ Flammula 180, _ Lingua 181. = repens 177. - sceleratus 179, Saponaria officinalis 19. Silene clilorantha 157, — Otites 158, Teuerium Chamaedrys 155. Tormentilla erecta 173. _ reptans 172, allen drei Bänden Caltha palustris II. 101. Cephalanthera ensifolia I. 19; - pallens I. 18. _ rubra I.- 20. Cerastium aquatieum III. 216.- Chelidonium majiıs III. 154. Eircaea' lutetiana: DII.. 198, Clinopodium vulgare HI. 124.. €Eolchieum autumnale I. 39, Convallaria majalis I.. 35. Convolvulus arvensis III.. 156,- _ sepium 11... 83, Eorallorrhiza innata I. 23. Corrigiola littoralis- III. 205:- Eorydalis cava II. 106. — _ intermedia II. 108. — solida I.. 107, Crocus vernus I. 31.- Eypripedium Calceolus I. 24. Batura Stramonium IH. 203. Dianthus Carthusianorum IH, 197, _ superbus III. 196, Echium vulgare II.. 141. Epipactis latifolia I. 12, Epipaetis palustris I.. 19, Erica vulgaris IE. 139, Erythraea Centaureum III, 160. _ livariaefolia III. 162, —_ pulchella III. 161. Euphrasia' offieinalis II. 91. Ficaria ranunculoides II. 100, Galanthus nivalis I. 32. Galeobdolon luteum IL. 115. Galeopsis Ladanum II. 74. _ ochroleuca- III. 153. — pubescens HI. 212, _ Tetrahit IH. 154, _ versivolor II. 75: Gentiana Pneumonanthe IH. 73. Gladiolus imbricatus I. 44. — pratensis I. 43. Glechoma hederacea II. 117, Goodyera repens I. 17. Gymnadenia Conopsea I. $. _ odoratissima I. 65, _ viridis I. 68, Gypsophila serotina III. 215. Habenaria albida I. 67, Herminium Monorchis I. 9. Hydrocharis Morsus Ranae I. 60. Hyoscyamus niger III. 204, Jasione montana IH. 211, Iris germanica I. 47. — Pseudacorus I. 46. — sambucina I. 48. — sibiriea I. 45. Lamium album II, 102. — amplexicaule II. 10%. — maculatum II. 116. — purpureum II. 105. Lathraea Squamaria II. 113, Leonurus Cardiaca III. 201. Limodorum abortivum I. 72. Linaria Cymbalaria II. 112, — minor Il. S1. — vulgaris II. S0. Linum catharticum II. 92. Liparis Loeselii I. 15. Littorella lacustris IM. 206. Lychnis dioica IN. 159. — Flos Cuculi II. 19. — Githago II. 191. Lycopsis arvensis III. 200. Lycopus europaeus Il. 78. Lysimachia Nummularia II. 89. _ vulgaris II. 90. Lythrum Salicaria IL 121. Majanthemum bifolium I. 37. Malaxis monophylla I. 14. — paludosa I. 13. Malva Alcea III. 192. — pusilla II. 189. — rotundifolia III. 190. — sylvestris II. 191. Marrubium vulgare III. 202. Melampyrum nemorosum II. 136. —_ pratense II. 195. Muscari botryoides I. 40. — _ comosum I. 42. — _ racemosum I. 41. Myosurus minimus III. 174, Neottia cordata I. 22. — latifoha 1. 10. — Nidus avis I. 21. Odontites rubra II, 79, Oenothera biennis III. 214. Ophrys apifera I. 71. — aranifera I. 70. — Myodes I. 69. Orchis coriophora I. 3. — fusca I. 64. — lanceata I. 5. — latifolia I. 4. — maculata I. 6. — militaris I. 63. — Morio I. 1. — palustris I. 2, Orobanche Buekii IH. 145. —_ coerulea IH. 150. _ elatior IH. 148, _ Galii III, 146. — robusta UI. 151. _ speciosa III. 159. _ tubiflora IH. 147. Origanum vulgare II, 86. Ornithogalum nutans I. 55. _ umbellatum I. 56, Oxalis Acetosella II. 131. — strieta II, 132. Oxycoceus palustris IL. 119. Papaver Argemone II. 157. — _ dubium II, 186. — Iıybridum U. 188. — Rlıoeas II, 185. Paris quadrifolia 1. 39. Parnassia palustris II. 143. Pedicularis palustris II. 87. _ sylvatica II. 88. Pinguicula vulgaris II. 109. Plantago arenaria III. 210. —_ lanceolata III. 209, — major III. 207. _ media III. 208. Platanthera bifolia I. 7. Polygonatum multiflorum I. 35. —_ verticillatum I. 36. — vulgare I. 34, Potentilla alba III. 166. Anserina II. 142, cinerea III. 167. — opaca III. 169. reptans III. 171. rupestris III. 170, — verna III. 168. Prunella grandiflora II. 125. — vulgaris II. 77. Pyrola chlorantha II. 130. — secunda II. 129. Ranunculus acris III. 178. —_ aquatilis IH, 155. —_ arvensis II, 182, _ auricomus III. 175. _ bulbosus III, 176. _ Flammula III. 150. _ Lingua III. 181. _ repens IH, 177, _ sceleratus III, 179, Sagittaria Sagittifolia I. 59. Salvia pratensis II. 118, Saponaria offieinalis IH. 193. Scheuchzeria palustris I. 51. Serofularia aquatica II, 128, _ nodosa II. 127. _ vernalis II. 97! Seutellaria gallerieulata II. 126. Sedum Telephium IH. 144, Silene chlorantha IM. 157. — Otites III. 158. Solanum Dulcamara U. 134, _ nigrum II. 54. Sparganium natans I. 28. _ ramosum I. 26. _ simplex I. 27. Spiranthes autunmalis I. 16, Stachys palustris II. 122, — sylvatica II. 123. Streptopus amplexifolius I. 38, Symphytum officinale II. 93. Teucrium Chamaedrys II. 155. _ Scordium II. 76, Tofieldia calyculata I. 29. Tormentilla erecta III, 173. _ reptans III, 172, Triglochin maritimum I. 50. _ palustre I. 49. Verbascum nigrum H. 137. Verbena officinalis II. 120, Veronica Chamaedrys II. 82, — hederaefolia II. 98, — triphylios II, 99. Yiola odorata II. %. — tricolor U. 95. sam Er . = & £ ” bil Are 2 Dil ed fen 5 pe“ m r. w > = ” Deo nn a - | ne + “ Ne ar rt - : y 2 Yan 2 » un > Ze u - # ar ‘ z r 5 Le Bi - 17 Br .. ’ a7 au er Es 2 . mw Be * s w Eu D2 a ZN Zee = e K DEN 5 n ” 5 A e er “ > eng ‘ w «. ra a, z % n : yr > “ N ige N 7% en Mr > i a 2 " ” « rt Ey zu n “, > r x : \ Be we . w Ds en Sen ae r # Tu ie Ber - . u . er & nn ? Er ; + = E - = n = br Fur Pr ‘ a a 2 far r mark rer, ne a « T a - .. “ # + R m. m we Pr Pr Te. er 2 Een oe ie Se P} = r r | Dane. SE > gehe . Pr 2 , ni “ si RE 1 nen ur ” a + x ‘ * Au“ 7 Kun er ea A e% 2 Bu . - a Eee De er - wer . 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